Traits: Reclaiming you're roots / Genie Blood (Air)
Kindheit in Kelmarane (Anzeigen)
Kazim wurde in dem entlegenen Ort Kelmarane in Katapesh geboren. Sein Vater Abban war ein Wanderer und Glücksritter der als Abenteuer zu Geld gekommen war und sich gemeinsam mit einer Mitstreiterin in die er sich verliebte in Kelmarane seßhaft wurde. Wirklich seßhaft wurde er aber eigentlich nie, denn er war ein heißblütiger Mann, dem man nachsagte in seinen Adern würde das Blut eines Dschinn fließen. So begab er sich selbst als seine Frau Jasmin ihnen bereits einen Sohn geboren hatte noch immer auf Reisen, von denen er mit aufregenden Geschichten über Gnolle, Ruinen und Mysterien zurückkehrte.
Jasmin jedoch kümmerte sich rührend um den kleinen Kazim, gut abgesichert durch das Gold dass Abban durch seine Abenteuerfahrten anhäufte. Beide hatten sich extra für einen entlegeneren Ort entschieden um dort ihr Kind aufzuziehen anstatt es in dem Chaos aufwachsen zu lassen, welches so bezeichned für die große Stadt Katapesh war. Doch eines Tages brach etwas Schreckliches über Kelmarane herein. Kazim weiß bisher nur bruchstückhaft etwas darüber. Nach allem wie es scheint, wurde das Dorf als Kazim noch ein kleines Kind war aufgeben und während der geheimnisvollen Geschehnisse fand auch sein Vater den Tod.
Jugend in Katapesh (Anzeigen)
Was auch immer dort geschah, Jasmin und der kleine Kazim flohen nach Katapesh, wo sie bei Jasmines älterem Bruder unterkamen. Lange Jahre verlor Jasmin kein Wort über Kelmarane und Kazims Erinnerungen an den Ort verblassten, bis sie nichts weiter als ein fernes Echo waren und er fortan glaubte er wäre in Katapesh geboren und aufgewachsen. Als Kazim älter wurde und er Fragen nach seinem Vater stellte, erzählte ihm seine Mutter dass Abban bei einem schlimmen Feuer umgekommen wäre, ohne jedoch näher auf die Umstände einzugehen. So kam es dass Kazim in eben jener turbulenten Stadt aufwuchs, vor der seine Eltern ihn eigentlich fernhalten wollten.
Fortan versuchte sein Onkel Rashim die Vaterrolle zu übernehmen, was diesem jedoch nur leidlich gelang. Wo Abban ein lebensfroher Glücksritter war, da war Rashim ein pedantisches, authoritäres Arbeitstier, welcher versuchte den unbändigen Kazim in ein Korsett aus Regeln und Vorschriften zu zwängen. Es gab oft Streit und Zwist, Jasmin jedoch versuchte immer zu vermitteln und appelierte an Kazim, dass sein Onkel sie doch hier wohnen lasse und ihr zudem Geld und Arbeit in seiner Weberei biete. Kazim erhielt von seiner Mutter Unterricht in Schrift, Sprache und Geschichte seiner Heimat, als er jedoch zu einem jungen Mann heranwuchs wollte Rashim ihn ebenso für die Arbeit in der Weberei einspannen. Wie zu erwarten kam es wieder zu einem heftigen Streit, da Kazim nicht für seinen authorithären Onkel zu arbeiten bereit war. "Wenn du nicht arbeiten wilst, dann verlasse mein Haus!" sagte dieser und eben das tat Kazim. "Ich kann allein für mich sorgen Mutter, du wirst schon sehen." flehentlich bittete sie ihren Sohn zu bleiben, doch vergeblich.
Die Unterwelt von Katapesh (Anzeigen)
Doch ganz so einfach war das Leben auf der Strasse nicht wie Kazim es sich zuerst vorgestellt hatte. Er bettelte, begang kleine Diebereien und lebte in einem schmutzigen Verschlag in einer Seitengasse. Schnell wurde Kazim dünn und schmutzig, seine romantischen Vorstellungen von einem freien Leben schienen sich nicht zu erfüllen. Dennoch konnte er einige Erfolge vorweisen, denn dank der geschickten Hände die er von seiner Mutter geerbt hatte wurde er mit jedem Diebstahl besser und wagte sich an immer reichere Opfer heran. Geldbeutel, Wertgegenstände an Markständen, bald war nichts mehr vor Kazims Fingern sicher. Doch das war auch notwendig, denn wäre er erwischt worden, hätte es nicht gut um ihn gestanden, denn es herrschten harte Gesetze in der Handelsstadt Katapesh und Dieben wurde ohne viel Zögern auch schonmal die Hand abgehakt.
Seine Erfolge blieben nicht unbemerkt. Bald schon sprachen in diverse Banden an, in deren Gebiet er gewildert hatte. Kazim wurde klar, dass er sich mit einer von ihnen verbünden müsste, denn allein und auf sich gestellt waren seine Überlebenschancen gering. Er entschied sich für die vierzig Messer, eine Bande die trotz ihres Namens den Ruf hatte nicht übermäßig brutal und grausam zu sein. Von nun an genoss er ihren Schutz, war aber auch in ihre Rivalitäten verstrickt. Kazim verließ seinen dreckigen Verschlag und wohnte fortan im Quartier der Bande. Zum ersten Mal arbeitete er mit anderen Dieben zusammen und dank gemeinsamer Erfolge stieg der geschickte Kazim bald im Ansehen. Der Anführer Murak wurde dabei schnell eine Art Vaterfigur für ihn. Obwohl er ursprünglich gar nicht vor hatte kriminell zu werden, stellte Kazim bald schon fest, dass es scheinbar kaum einen anderen Weg für ihn.
Die Gesetze der Paktmeister waren streng, doch obwohl die Kriminalität in Katapesh bekämpft wurde, gab es in der gewaltigen Stadt doch eine Menge Leute die diesem Schattengeschäft nachgingen, denn einerseits kamen auch viele reiche Potentaten gerne auf die Dienste der Banden zurück, andererseits winkten in der Handelsstadt große Reichtümer. Kazim hatte jedoch Glück, ein paar Mal geriet er in bedrohliche Situationen die fast eine Festnahme für ihn bedeutet hatten, doch es gelang ihm stets zu entkommen. Bald schon hatte er genug Geld über um sich nicht mehr in Lumpen zu kleiden und sich auch eine erste Waffe leisten zu können. Etwas dass in der Untestadt schlichtweg notwendig war, denn es gab des Öfteren Kämpfe zwischen den Banden.
Kazim lernte viel in all der Zeit bei den 40 Messern. Wo die empfindlichsten Stellen am Körper des Menschen sind, wie man Schlösser aufbricht, woran man verborgene Fallenmechanismen erkennen kann oder wie man sich unhörbar bewegt. Seine Mutter besuchte Kazim von Zeit zu Zeit, doch sie machte ihm dann nur Vorwürfe oder weinte. Die 40 Messer waren jetzt seine Familie und bald schon verband ihn ein enges Band mit ihnen, denn der Zusammenhalt war eine der Stärken der Bande. Niemand wurde je zurückgelassen, Gefangene sofern möglich befreit und auch die Aufteilung der Beute war stets gerecht. Ab und An wurde natürlich auch mal jemand gefasst, verstümmelt oder enthauptet ... aber das gehörte eben zu diesem Geschäft dazu.
Die Jahre vergingen, Kazim wuchs heran und genoss sein Leben und die Freiheit die es ihm bot. Er zog mit seinen Leuten um die Häuser, bezirzte Mädchen aus gutem Hause und lockte sie mit großen Geschichten ins Bett oder verlor sich im Rausch der Pesh Droge. Sein Leben war eher sorglos und er dachte kaum an die Zukunft, ganz dem jeweiligen Augenblick verhaftet. Er sah Freunde sterben und neue Gefährten kommen, ganz so wie er in ihre Reihen aufgenommen wurde. Als einer der wenigen unter den Messern konnte Kazim jedoch lesen und gerne nahm er ein gestohlenes Buch zur Hand um seinen Gefährten Geschichten von tausend und einem Rausch zu erzählen, das Gefühl geniessend wie alle an seinen Lippen hingen. Eine Kunst die er immer mehr perfektionierte. Gerne griff Kazim mit seinen geschickten Fingern auch zu Schreibzeug und Pergament um zu zeichnen und seine Gedanken zu zerstreuen. Er fertigte zahlreiche Skizzen von Katapesh, seinen Gefährten und sich selbst an. "Eines Tages werde ich einen ganzen Raum mit diesen Bildern füllen können, ich werde Osirion sehen und die Welt bereisen, ferne Länder sehen von denen die reisenden Händler hier erzählen." sagte er zu sich selbst, bestrebt die Mauern Katapeshs irgendwann hinter sich zu lassen und diese große, weite Welt zu erkunden die außerhalb auf ihn wartete und die er nur vom staunenden Blick auf eigentümliche Karten kannte.
Flucht aus Katapesh (Anzeigen)
Als Kazim eines Tages seine Mutter nach längerer Zeit wieder besuchte, erfuhr er dass es schlecht um sie bestellt war. Irgendeine Krankheit hatte sie befallen und sie lag nun oft tagelang darnieder und selbst ein Priester hatte ihr nicht helfen können. "Hätte ich sie öfter besuchen sollen? Hat die Sorge um mich vielleicht ihre Gesundheit zerstört?" Kazim machte sich Vorwürfe und besuchte seine Mutter nun wieder wesentlich öfter. Doch ihr Zustand verschlimmerte sich nur und Kazim wurde von großer Sorge befallen. Eines Tages, als seine Mutter schon den eisigen Griff des Toes spürte, beschloss sie ihrem Sohn alles zu erzählen, was sie ihm lange verschwiegen hatte. Der Junge hatte kaum noch Erinnerungen an seine Kindheit und glaubte er hätte wohl schon immer in Katapesh gelebt, wenngleich er eine vage Ahnung hatte.
Erstaunt und erschrocken vernahm er das Geständnis seiner Mutter. Seine Eltern waren ehemalige Abenteurer und er selbst war in einem Ort namens Kelmarane geboren? "Hier. Ich möchte dass du dies nimmst, es sind Schwert und Rüstung deines Vaters." sprach sie, als sie mit zittrigen Fingern eine alte Truhe öffnete "Achte gut auf sie, er hätte gewollt dass du dies bekommst." staunend betrachte Kazim die feine Klinge aus Mithral und die edel gefertige Lederrüstung. "Was ist damals geschen? Wie ist Vater gestorben?" fragte er von rasender Neugier getrieben, doch seine Mutter sank auf dem Bett zusammen und ihre Atmung ging flacher "Mutter nein!" Kazim schluchzte, doch er spürte wie seine Mutter starb ohne dass er etwas unternehmen konnte. Eine Weile noch blieb Kazim schluchzend bei ihr sitzen, dann hinterließ er etwas Gold, damit sein Onkel Rashim eine angemessene Beerdigung abhalten könnte und verabschiedete sich von seiner toten Mutter.
Niedergeschlagen machte er sich zum Quartier der vierzig Messer in der Unterstadt auf, wo ihn schon der nächste Schicksalsschlag erwartete. Kaum dass er den verborgenen Eingang in den Unterschlupf betrat vernahm er Kampfgeräusche. Abgelenkt durch seine Trauer hatte er dies nicht schon vorher bemerkt und nun sah er wie die Zephyrwache über seine Gefährten herfiel. "Murak hätte nicht in den Pesh Handel einsteigen sollen, das war leichtsinnig." sagte er zu sich selbst, doch da wurde auch schon ein Wachmann auf ihn aufmerksam und stürmte herüber. In einem hitzigen Gefecht gelang es Kazim den Mann auszuschalten, wobei ihm die Waffe seines Vaters erstmalig gute Dienste leistete. Dennoch musste er dabei einen Säbeltreffer unter dem rechten Auge hinnehmen, welcher als Narbe bis heute zu sehen ist.
Schnell konnte Kazim sehen dass seine Gefährten auch mit seiner Hilfe keine Chance hatten. Ein Aluum Golem befand sich bei diesem Wachtrupp und machte einen nach dem anderen nieder. Fluchend und verzweifelt rannte Kazim davon, sich selber für seine Feigheit scheltend, doch was sonst sollte er tun? Seine Mutter war tot, seine Gefährten tot oder verhaftet und in Katapesh konnte er jetzt wohl schlecht bleiben, immerhin hatte man sein Gesicht gesehen. Doch wohin sollte er sich nur wenden? Heute so beschloss er dann, wird der Tag sein an dem er beginnt diese große, weite Welt zu erkunden wie er es sich einst vorgenommen hat. Wut, Trauer und Verzweiflung abschüttelnd, machte sich Kazim auf in den Weg in ein neues Leben. Seine Tage als Dieb waren vorbei, er würde nun als wandernder Abenteurer sein Geld verdienen, wie einst sein Vater. In seinem Rucksack hatte er alles was er brauchte und auch genug Geld um erstmal über die Runden zu kommen. Zu Fuß verließ er die Tore von Katapesh, seinem ersten Ziel entgegen ... das legendäre Osirion.
Osirion - Land der Pharaonen (Anzeigen)
Mit einem gekauften Kamel und genügend Vorräten um nach Osirion zu kommen machte sich Kazim auf nach Osirion, um die schlimmen Ereignisse in Katapesh hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Das erste Mal in seinem Leben verließ Kazim nun sein Heimatland, gespannt was ihn wohl erwarten würde. Die Reise gestaltete sich insgesamt eher ereignislos, von einem Sonnebrand und einer nächtlichen Skorpionattacke abgesehen erging es Kazim ganz gut und er hatte während der Wanderschaft genug Gelegenheit um über sich, sein Leben und was er damit anfangen will nachzudenken. Die Grenzen konnte Kazim problemlos passieren, da er nichts zu verzollen hatte. Voller Staunen erblickte er altertümliche Ruinen am Wegesrand, stumme Zeugen des Alters dieser antiken Zivilisation.
Sein Weg führte ihn schließlich nach Ipeq, der größten Stadt des südlichen Osirion. Dem ungebildeten Kazim war zwar zu Ohren gekommen dass es zwischen Katapesh und Osirion gelegentlich zu Spannungen kam, doch das hielt den unparteiischen Schurken nicht davon ab hier sein Glück zu versuchen und sich nach Arbeit umzuschauen. Sonderlich lange hier verweilen wollte er eigentlich nicht, dazu waren nach sienem Geschmack viel zu viele Soldaten in der Stadt. Nachdem er die Stadt durchwandert und bewundert hatte, begann er sich überall umzuhören, wobei ihm zu Ohren kam, dass gerade eine Expedition in der Stadt Halt mache, welche zum Ziel habe alte Handelsrouten im Norden von Katapesh zu erschließen. In der Nähe eines verlassenen Ortes namens Kelmarane.
Da horchte Kazim natürlich auf ... eigentlich hatte er nicht vor so bald schon wieder nach Katapesh zurück zu kehren. Aber wenn er wirklich die Gelegenheit hatte Kelmarane zu besuchen, so könnte er vielleicht endlich etwas Licht in seine eigene Vergangenheit bringen und mehr über den mysterösen Tod seines Vaters erfahren. Zudem war die Region dort auch weit genug von der Stadt Katapesh entfernt. Bereitwillig ließ er sich anheuern, denn nach dem Verlust einiger Wächter während der Reise, suchte die Expedition neue Begleiter und nahm dabei sogar bereitwillig den jungen Mann aus Katapesh auf. Schon am nächsten Tag sollte die Reise weitergehen.
Die Expedition nach Kelmarane (Anzeigen)
So also führte sein Weg ihn schon zurück nach Katapesh, seiner Vergangenheit entgegen. Die Expedition war bunt gemischt und bestand aus Forschern, Lastenträgern, Wächtern und vielen Leuten mehr. Für die näheren Hintergründe, wer die Expedition finanzierte und warum, interessierte Kazim sich erst gar nicht. Er war froh eine Gelegenheit zu bekommen nach Kelmarane zu reisen und gleichzeitig etwas Gold zu verdienen, wenn er diese Expedition geleitete. Die größtenteils osirischen Expeditionisten, welche das Kelishe nicht sprachen, waren Kazim jedoch etwas unzugänglich und so reitete er oft allein auf seinem Kamel daher. Bald jedoch gewann er einen treuen, neuen Gefährten, in Ras al-Ahziz, einem Mönch des Iori. Der junge Mann war weitaus offener und freundlicher und wenngleich sie nur auf Thaldane sprechen konnte, so sprachen sie viel miteinander und tauschten sich aus. So wie Kazim nicht viel von der Welt außerhalb seiner Stadt gesehen hatte, so hatte der Mönch nicht viel außerhalb seiner Klostermauern gesehen.
Während Kazim also von dem Leben in Katapesh erzählte, lauschte er Ras Ausführungen über Osirion und das Leben im Kloster. Die Tage vergingen und die Expedition verließ die Wüstenlande und drang tief in die Berge des nördlichen Katapesh. In Kazim wuchs bereits die Anspannung als sie sich Kelmarane immer weiter näherten. Doch noch bevor die Expedition ihr Ziel erreichte, fielen eines Nachts Gnolle in das Lager ein. Ein heftiger Kampf entbrannte, in dem Kazim und Ras Seite an Seite kämpften. Doch so entschlossen sie auch fochten, es waren einfach zu viele und zusammen mit zahlreichen anderen gerieten die beiden in die Gefangenschaft der schrecklichen Kreaturen, welche sie mit in ihr Lager zerrten. Die Gnolle folterten und quälten ihre Opfer, sich ergötzend, an derem Schreien und Leid. Nacheinander starben immer mehr, doch Kazim und Ras hielten durch, spielten den Gnollen was vor und schrien bei jeder Berührung.
Da die Gnolle sich gut unterhalten fühlten, blieben die beiden vorerst am Leben und setzten die Scharade fort. Eines Tages gelang es Kazim schließlich seine Fesseln zu lösen und auch Ras zu befreien. Unschwer war zu erkennen, dass ein Sandsturm bevor stand, doch die beiden gingen das Wagnis ein mit Hilfe dieser Ablenkung einen Fluchtversuch zu wagen. Schnell schnaptten sie sich in dem einsetzendem Chaos noch ihre Ausrüstung und flohen, nur um sich in den wirbelnden Sandwinden wieder zu verlieren. Panisch und ganz allein blieb Kazim nichts anderes übrig als sich eng in seine Tücher zu wickeln und in den Sand zu graben. Als der Sturm abflaute, grub er sich wieder aus den Sandmassen hervor, nur um sich einsam und allein in der Wüste wiederzufinden, unbarmherzig der Sonne ausgeliefert.
Ziellos machte sich Kazim auf den Weg, irgendwo hin musste er sich wenden. Er war nie ein allzu gläubiger Mensch, hatte sich zwar der in Katapesh allgegenwärtigen Saranrae zugewendet, doch ohne jemals mit Inbrunst an sie zu glauben. Nun da die Sonne unbarmherzig auf ihn niederbrannte betete und murmelte er die ganzen Strecke, irgendwie hoffend dass seine Schutzgöttin ihre Hand über ihn halten würde, die Sonne ihn nicht versengen möge, oder irgendein Zufluchtsort auftauchen möge. Ein lauter Dankesschrei entfuhr seinen Lippen, als tatsächlich ein Gebäude vor ihm auftauchte, wenn auch zerfallen. Den verblassten, vom Wüstenwind abgeschliffenen Symbolen und Ikonen nach war dies sogar ein Tempel der Saranrae ... Kazim war zutiefst überwältigt. Ohne auf irgendetwas zu achten ging er auf die Ruine zu, um Zuflucht zu suchen, nicht ahnend dass die verfallene Anlage nicht unbewohnt war ... so fiel er einer Horde Gremlins in die Arme, welche Kazim gefangen nahmen und ihn in einen Kochtopf steckten.
Neue Weggefährten (Anzeigen)
Womöglich wäre dies sein Ende gewesen, wäre ihm nicht eine Gruppe tapferer Streiter zu Hilfe gekommen, in deren Reihen sich auch sein Gefährte Ras befand. Glücklicherweise hatte dieser wohl den Sandsturm überlebt und war von dieser Gruppe angeführt von einer Priesterin des Abadar gerett worden. In einem schnellen, harten Schlagabtausch wurden die Gremlins erschlagen oder vertrieben und Kazim in letzter Minute gerettet. Von seinen Rettern erfuhr er, dass diese im Auftrag einer Agentin der Paktmeister arbeiten um die nahegelegene Stadt Kelmarane wieder zu sichern. Nur zu bereitwillig schloss auch Kazim sich der Gruppe an, führte sein Schicksal ihn doch ohnehin in die Stadt seiner Kindheit. Bei der weiteren Durchsuchung des Kloster entdeckten die Gefährten noch so einige Schätze, wobei Kazim von einem seltsamen Fluch befallen wurde, welcher sich in Form eines Pilzbefall auf seiner Hand äußert und ihm prophetische Kräfte verleiht. Fortan versteckt er diesen Befall unter einem Panzerhandschuh.
Nach einer Rast im gesicherten Kloster, setzen die Gefährten ihre Reise fort um den nächsten Ort zu sichten: Einen alten Tempel des Nethys. Hier überschlugen sich die Ereignisse. Kazim verschwindet durch eine seltsame, magische Falle, während sein Freund Ras übereilt eine alte Mauer erklimmt um seinen Gefährten zu suchen und dabei unter einem Trümmerhaufen begraben wird und verstirbt. Cephros wird kurz darauf von einem magischen Strahl getroffen und scheinbar dieser Welt entrückt, nicht jedoch ohne einige kryptische Worte von sich geben. Als Kazim wieder zu sich kommt, warnt ihn der Fluch seiner Hand, vor einer schrecklichen Gefahr, einer Bestie in den Tiefen des Tempels, so dass die Gruppe übereilt den Tempel verlässt ... der Tod seines Freundes Ras lastet schwer auf Kazim.
Nach längerer Flucht legen die Gefährten eine Rast ein, wobei ihnen ein seltsamer Wanderer begegnet, der die Gruppe in ein Gespräch verwickelt. Nachdem der Wanderer die Gefährten verlassen hat, ist wieder das Heulen der Bestie aus dem Tempel zu hören und die Gruppe entschließt sich auf das andere Flussufer zu wechseln, wo sich auch zwei Fremde befinden, die der Gruppe aber offenbar nicht feindlich gesonnen sind. Doch bei der übereilten Durchquerung des Flusses, wird Kazim von der Strömung davon gerissen, wieder einmal scheint sein Schicksal besiegelt, Kazim droht in der Wüste zu ertrinken.
Auferstanden aus den Fluten (Anzeigen)
Doch dies war noch nicht Kazims Ende, das Schicksal hatte mehr mit ihm vor. Während er Wasserschluckend in den Tiefen versank, spürte er sein Ende herannahen, einen qualvollen Tod durch Ertrinken vor Augen. Doch plötzlich spürte Kazim dass er keine Luft mehr zum Atmen brauchte, der Tod ließ auf sich warten. Ein völlig verdutzter Kazim wurde etwas weiter stromabwärts an die Flussbank getrieben, wo er dann aber doch gierig nach Luft schnappte. Dennoch fühlte er sich verändert, von einem neuen Gefühl geradezu durchdrungen. In dieser Situation höchster Not war das elementare Erbe seiner Vorväter in ihm erwacht, Magie begann Kazims Körper zu durchfluten und der Keleshite erlangte sogleich ein intuitives Verständnis dafür.
Kazim hatte kein Ziel und keine Ahnung wohin er sich wenden könnte oder wo sich seine Gefährten befanden. Fern auf einem Hügel sah er jedoch die Ruinen von Kelmarane und es gelang ihm nicht länger sein Interesse zu beherrschen, auch wenn er wusste, dass es in der Stadt von Gnollen nur so wimmelte. Diese Stadt war sein Schicksal, nur deshalb war er hier. Schritt und Schritt führten seine Schritte ihn zu den Ruinen, während Sarenraes Licht seine Kleider wieder trocknete. Müde erreichte er den Rand der Siedlung, doch es war schon spät und Kazim bereits müde. Sorgenvoll lauschte er dem Heulen der Gnolle in den Straßen der zerstörten Stadt. Vielleicht würde ein neuer Tag auch neue Möglichkeiten mit sich bringen? Der ehemalige Dieb zog sich in ein verlassenes, aber noch gut erhaltenes Haus am Stadtrand zurück, wo er ein karges Mahl zu sich nahm und seine Decke ausrollte um sich zum schlafen niederzulegen. Hier griff er erstmals auf seine Magie zurück, um mit einem einfachen Zaubertrick ein Feuer zu entzünden.
Wenn ihn irgendwelche Gnolle finden und verschleppen würde, so wäre es ihm egal, er war zu müde und zu erschöpft. Als der Keleshite am nächsten Tag erwachte, beschloss er die Stadt ein wenig auf eigene Faust zu erkunden, wie man sich ungesehen und ungehört bewegt, wusste der ehemalige Dieb nur zu gut. Doch bei seinem Rundgang stellte Kazim fest, dass Tumult in der Stadt herrschte. Auf einem Platz hatte eine große Gruppe Gnolle einen Kreis um eine Handvoll Eindringlinge gebildet. Es waren seine Gefährten! Vorsichtig näherte sich Kazim der Szenerie und zog bereits ein Wurfmesser, während er intuitiv einen Schutzzauber auf sich legte. Vielleicht war dies seine Chance, seine Schuld bei seinen Lebensrettern zu begleichen.
Tatsächlich sollte es Kazim und seinen Gefährten gelingen die Gnolle zu schlagen und schließlich sogar deren Anführer Kardswann, einen Templar der fünf Winde zu stellen. Zwar gelang es Kazim diesen in ein Gespräch zu verwickeln, doch kurz darauf wurde der Templar durch Lôrn gerichtet. Unversehens begaben sich die Gefährten in die alte Kirche der Sarenrae, wo sie den schrecklichen Dämon stellten und überwältigten, welcher dort hauste, auch wenn dies Lôrn sein Leben kostete. Kurz darauf wurden die Ruinen von Kelmarane durch Prinzessin Almah und ihre Expedition wieder besiedelt und auch Kazim und seine Gefährten ließen sich dort nieder.