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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Tod dem Tyrannen => Thema gestartet von: Tael am 08.01.2010, 09:26:22
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Rayf erwacht in dme Gasthof in dem er übernachtet hatte.
Er hatte gestern die verbrannten Überreste von Varagands Gehöft erkundet, aber nichts gefunden was ihm einen Hinweis auf die Geschehnisse lieferte.
Keine Leichen, keine Spuren. Rayf war kein Experte in Brandsachen, aber er hatte das Gefühl das das Gebäude an mehreren Stellen gebrannt hatte, was der einzige Hinweis war das der Hof nicht aus versehen Feuer gefangen hatte. Da es keine Leichen gibt weiß auch niemand ob die Bewohner nun tot sind oder nur verschwunden. Vielleicht sollte Rayf sich einmal umhören, der Gastwirt hatte da so seltsam geschaut als Rayf ihm erzählt hatte weshalb er wissen müsse wo der verbrannte Hof zu finden sei.
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Rayf wirft sich am Morgen in Kettenhemd und Weste und macht sich auf den Weg in den Schankraum. Irgendetwas ist faul an dieser Sache... von selbst wird das Haus nicht Feuer gefangen haben.
Er setzt sich auf einen Hocker am Tresen, dem Wirt gegenüber. Schweigend lässt er den Blick über die Anwesenden und ihre Frühstücksteller gleiten, dann sieht er den Wirt an. "Ich habe drei Wünsche. Eier mit Speck, ein Glas Milch, und den Grund dafür, dass das Gehöft meines Bekannten abgebrannt ist." Er lässt das Amulett mit dem Symbol des Erschaffers daran aus dem Kragen gleiten, dass es ihm auf der Brust prangt. "Am Besten den Namen des Manns, der dafür gesorgt hat, dass es abgebrannt ist."
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Als das Flühstück gebracht wird redet der Wirt über deutlich und überlaut, so das auch wirklich jeder mitbekommen muss was er sagt: Das muss ein ganz schrecklicher Unfall gewesen sein, eine umgekippte Kerze oder verkipptes Öl, Schuld ist niemand, das war ein Unfall.
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Rayf beugt sich zum Wirt vor und senkt die Stimme.
"Schön, dass Ihr das Eurer ganzen Kundschaft mitteilt. Aber was würdet Ihr dem Kaiser antworten? Dem Erschaffer?" Er lehnt sich wieder etwas zurück und spießt sich Speck und ein halbes Ei auf die Gabel. "Ihr habt sicher nichts mit dieser Geschichte zu tun. Aber ich bin hier, um mit dem Licht des Erschaffers das Dunkel auszuleuchten, alle Lügen zu verzehren und die Wahrheit herauszufinden. Sagt mir, was Ihr wisst."[1]
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Die Augen des Wirtes zucken in die Ecke wo zwei andere Bauern sitzen bevor er wieder laut und dutlich antwortet:
Ja, das war ein äußerst tragischer Unfall, es ist schön das ihr hier seid um eine Bestattung nach den Bräuchen des Erschaffers durchzuführen, sagt mir bescheid ich werde mit meienr Familie auch anwesend sein, aber vorher muss ich ersteinmal euer Zimmer aufräumen, nicht das ihr plötzlich dort hineinkommt und es ist nicht alles wie ihr es verlassen habt.
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Was, bei der Gnade des Erschaffers, will dieser Mann mir sagen?
"Ich glaube, es ist ohnehin Zeit für mich, zu gehen." Rayf schlingt die letzten Eier und stürzt seine Milch hinunter. Er legt das Symbol des Erschaffers zurück an seine Brust und erhebt sich. "Die Bestattung findet dann statt, wenn wir eine Leiche haben, die wir bestatten können."
Damit macht er sich auf, in sein Zimmer zurückzukehren. Besser, ich nehme mein Gepäck mit, bevor ich hier weiter nachforsche...
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Kurz nach Rayf kommt der Bauer mit einem Eimer und einigen Schwämmen ins Zimmer und lässt die Tür offen während er sagt:
Lasst euch von mir nicht stören, ich will nur putzen, um so einem wichtigen Gast das Beste angedeihen zu lassen was mein armes Haus hergibt.
Dann schließt er die Tür und flüstert plötzlich.
Herr, es gibt Gerüchte. Der Paladin ist von einigen Männern mit Pferden und Hunden durch den Wald gejagd worden. Einem meiner Freunde der der Wache zu viele Fragen gestellt hat braucht nun einen Gehstock und die Wache hat ihre Augen und Ohren überall.
Mehr kann ich euch nicht sagen, nur dpasst auf euch auf.
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"Sie haben ihm die Beine gebrochen?" Rayf setzt sich auf das Bett und sieht aus dem Fenster. "Das allein ist schon Grund genug, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Ich werde den Anführer dieser Männer selbst aufsuchen und ihnen noch eine Gelegenheit geben, sich dem Licht des Erschaffers zu öffnen. Versagen sie auch bei dieser Probe... dann wird das Licht unseres Herrn ihre Knochen zu Staub und ihre Seelen zu Nichts machen."
Er panzert sich die Hände mit den Klingenhandschuhen und reiht die Teile seiner Rüstung auf dem Bett auf. "Helft mir, meinen Harnisch anzulegen. Und, bitte, sagt mir noch, wo ich den Führer dieser Wachmannschaften finden kann."
Wenn du beim Schach deinen Gegner überraschen willst, dann mache den Zug, der dich am weitesten ans Matt heranrückt...
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Ihr findet ihn in der Baracke, etwa zwei Stunden nördlich von hier im nächsten großen Dorf.
Der Wirt hilft dir, schwitzt dabei Blut und Wasser vor Angst entdeckt werden zu können.
Nach den Minuten des Ankleidens fragt er flehend: Bitte haltet meinen Namen da raus, ich habe nichts unrechtes getan, ich muss nun weg, sonst mache ich mich verdächtig.
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"Habt Dank. Ich werde Euren Namen nicht erwähnen... ich kenne ihn ja nicht einmal. In spätestens zwei Stunden verlasse ich Euer Haus und Ihr seht und hört mich nie wieder." Rayf richtet sich die letzten Riemen und Platten der Rüstung und macht dann langsam sein Gepäck fertig.
Wenn der Mann das Zimmer verlassen hat, beginnt Rayf mit der eigentlichen Vorbereitung. Er zeichnet auf Rüstung und Schild das Symbol des Erschaffers nach und ruft es als leuchtende Runen ins Leben[1]. Holz wird so stark wie Stein, Eisen so stark wie Stahl, und Stahl so hart stark wie der Panzer eines Drachen.
Nach einem letzten Gebet zum Erschaffer macht Rayf sich auf den Weg.
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Rayf folgt einer Stunde lang dem Pfad nach Norden, da kommt er an einen alten Rastplatz an dem schn viele Schlafrollen ausgelegt und viele Lagerfeuer angezündet wurden.
Ein Mensch liegt dort neben dem ausgebrannten Feuer, blutbesudelt und das Gesicht im Dreck liegend.
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Rayf sieht sich nach Bewegung auf dem Feld um. Was ist hier geschehen?
Er umschließt den Kopf seines Morgensterns mit der Hand und flüstert "Licht der Wahrheit, scheine und brenne."[1] Ein goldener Schimmer legt sich um die Waffe, und die Stacheln werden zu glühenden Strahlen.
Nach dem Zauber beugt Rayf sich nieder und dreht den Mann um.
"Heh, könnt Ihr sprechen? Was war hier los?"
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Der Mann ist tot, ihm wurde scheinbar die Zunge bein lebendigen Leib herausgeschnitten, woraufhin er an seinem eigenen Blut erstickt ist. Sein Gesicht starrt vor Dreck, denn das Blut ist getrocknet und nun klebt roter Matsch überall am Kopf des Mannes.
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Hast du zuviel gewusst, zuviel gesagt? Möge der Erschaffer deine Seele ins Licht führen.
Rayf kniet sich hin und spricht ein Gebet für den Mann.
Als das letzte Wort gesprochen ist, setzt er seinen Weg in das beschriebene Dorf und zu dem dortigen Wachführer fort.
Einige werden sich rechtfertigen müssen für dashier.
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Nach wenigen Metern spürt Rayf wie ein Armbrustbolzen in Streift und an seiner Rüstung einen schmerzhaften Druck ausübt während er mit einem splitternden Geräusch eine Delle in das Metall schlägt.[1]
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[1]Rayf taumelt kurz von dem Aufschlag zurück, dann fängt er sich und zieht Morgenstern und Schild vom Rücken[2]. Er wendet sich in die Richtung, aus der der Bolzen geflogen kam. "Kommt her, ihr feigen Narren! Die Götter sind auf meiner Seite!" Während den letzten Worten überschüttet ihn ein goldenes Licht und sickert durch die Panzerstücke in seine Rüstung.[3]
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Aus dem Gebüsch steigt ein Mann mittleren Alters:
Von dem Verkauf deiner Rüstung werde ich meine Familie viele Monate ernähren, habt dank werter Priester für eure milden Gaben.
Rings um Rayf springen sieben weitere Männer aus dem Gebüsch. Zwei weitere tragen eine geladene Armbrust und der Rest ist mit Nägeln versehene Flegeln bewaffnet.
Der Kaiser fordert unsere Ernten, er nimmt sie mit Gewalt, doch wir werden nicht tatenlos zusehen wir uns das Gesetz unseren Frauen und Kindern dem Hungertot anheim fallen lässt, vergebt uns Vater!
Die Bauern machen wirklich den Eindruck grimmiger Entschlossenheit, mit sehr viel trauriger Verzweiflung gehen sie zum Angriff über, zunächst schießen nur die Armbrustschützen.
Ein Bolzen prallt an Rayfs gesegneter Rüstung einfach ab, eine weitere Macke hinterlassend, während der andere den Blick beim Abdrücken beschämt zur Seite wendet und das Geschoss knapp vorbei an einem seiner Kumpanen in das Gebüsch jagd.
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"Ihr seid Toren." Rayf zeichnet mit der Spitze seines Morgensterns einen glühenden Kranz in die Luft, der in der Form eines Schilds vor ihm stehen bleibt.[1] "Dankbarkeit solltet ihr dem Kaiser gegenüber empfinden, denn..." In einem peinlichen Moment der Stille hält Rayf in seinen Gesten inne. Wieso, ja?
Er nimmt sich zusammen und verdrängt die Gedanken. "Ich schone euer Leben, wenn ihr mir etwas über den Paladin sagen könnt, der hier vor Tagen gehetzt wurde..." Und von wem? Vom Kaiser?
Furchen graben sich in Rayfs Stirn.
Er versucht sich, nichts anmerken zu lassen und marschiert durch den Bolzenhagel hindurch auf den Anführer der Gruppe zu, während seine zwei Schilde ihn fast vollständig abschirmen.[2]
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Weitere Bolzen und einige Flegelschläge prasseln auf den Kleriker hernieder, schaffen es aber nicht seine Rüstung überhaupt zu berühren.
Der anführer weicht zurück, schaut Rayf angewiedert an und spricht: Paladine töten Bauern, Bauern töten keine Paladine, wer tötet wohl Paladine? Vargand war ein zutiefst grausamer und böser Mensch, wie jeder Paladin. Wenn sich nur 100 Witwen zusammengetan haben die er hinterließ, nütze ihm der Segen des Kaisers auch nicht mehr. Aber Ich kenne all diese jubelnden Witwen, wir würdem denjenigen danken und lobpreisen der uns erlöste, aber am gleichen Tag ist das Haus des Bauern Jeremias abgebrannt, sollte es ein zufall sein das nur eine Stunde entfernt gleichzeitig ein Feuer zwei Familien auslöschte? Sollten Bauern sich nun gegenseitig töten? Ihr Kleriker seid doch genauso in euren Dogmen gefangen wie die Paladine und Mönche.
Der Klerus ist schlimmer als die Hydra, selbst wenn dir deinen Kopf abschlagen könnten wüden sofort drei neue wachsen und die Armen und Unschuldigen unserer Dörfer weiter terrorisieren.
Los Jungs, seine Rüstung macht ihn unbesiegbar, aber auch langsam.
Alle Bauern springen zurück in die Gebüsche aus denen sie kamen und Rascheln bewegt sich in alle Richtungen davon.
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Rayf folgt den Männern nur einige Schritte, bis sie verschwunden sind. Denn sie hatten Recht... er war langsam.
Er lässt seinen Morgenstern sinken und lässt auch das magische Schild in einen Funkenregen zerfallen. Dieser Kampf war vorüber, dennoch... Die Worte hallten nach.
Wer ist gefangen... ich oder ihr, die ihr mit euren schwächlichen Geist die Wahrheit nicht erschauen könnt?
Rayf macht sich wieder auf den Weg nach Norden.
Und was hat er damit gemeint - Paladine töten Bauern, Bauern töten keine Paladine, wer tötet wohl Paladine? ... Nein, das ist absurd.
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Den toten Mann liegen lassend, bricht Rayf auf, weiter nach Norden.
Eine Stunde später taucht das nächste Dorf am Horizont auf, bevor der Kleriker es erreicht begrüßen ihn fünf Erhängte.
Die Galgen knarren während die hingerichteten Männer und Frauen, scheinbar alles Bauern, im Wind schaukeln.
Ein Krähenschwarm stört durch sein lautes Krächzen und das unappetitliche Zerpicken der Leichen das friedliche Bild, das der Hinrichtungsort im Sonnenschein sonst abgegeben hätte wenn man den Gestank ignoriert.
Diese hier hängen sicherlich schon einige Tage, wenn nicht über eine Woche hier.
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Selbst in der schweren Rüstung fühlt Rayf sich plötzlich nicht mehr sicher.
Dass ich gerade heute über die Schwelle meines Tempels treten musste... Heute ist die Welt ein einziger Albtraum. Oder... ist sie das immer?
Auf dem weiteren Weg behält er seine Hände immer in der Nähe des Morgenstern-Griffs.
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Das Dorf liegt ruhig und beschaulich da, die Bauern arbeiten auf den Feldern und die Frauen waschen im kleinen Bach Kleider und tratschen dabei.
Als sie den schwer gerüsteten Kleriker das Dorf betreten sehen läuft ein kleines Mädchen geschwind vom Bach zu einem massiven Steingebäude, das sich in der Dorfmitte deutlich von den hölzernen Bauernhäusern, Ställen und Scheunen abhebt.
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Bis er das Dorf erreicht hat, hat Rayf die Zweifel abgeschüttelt. Fürs Erste.
"Ich will zum Wachführer, in Namen des Erschaffers", ruft er dem Mädchen nach, während er seinen Schritt beibehält und ebenfalls das Steingebäude ansteuert.
...und im Namen des Kaisers. Aber irgendetwas wäre falsch daran gewesen, das zu rufen.
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Drei mit Hellebarden bewaffnete und mit Kettenhemden und Metallhelmen gerüstete Männer treten aus dem Haus heraus, das Mädchen rennt wieder zu den Waschweibern.
Einer der drei Männer tritt vor, ein Kaiserliches Wappen zeichnet ihn als Beamten aus.
Heda Wandersmann, wilkommen in Wurmelingen., ruft er als Rayf näher gekommen ist.
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"Zum Gruße", erwidert Rayf die Begrüßung. Metall schabt auf Metall, als er das heilige Symbol des Erschaffers aus der Halsberge gleiten lässt. "Ich bin Rayf, von der hohen Kirche des Erschaffers. Im Namen unseres Herrn bin ich hierhergekommen, um mit dem Wachführer zu sprechen. Die Sache duldet keinen Aufschub, und ich muss ihn unter vier Augen sprechen. Bitte geleitet mich zu ihm."[1]
Er deutet eine Verbeugung an. Doch bei der Andeutung bleibt es auch.
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Erfürchtig verbeugen sich alle drei Wachen und der mit dem Abzeichen des Kaisers geschmückte deutet auf die steinerne Baracke bevor er anbietet: Ihr sucht mich, Helmann mein Name, kommt herein, dort sind wir ungestört.
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"Gut, Helmann." Rayf nickt dem Mann zu und betritt an dessen Seite das Steingebäude. "Ihr müsst wissen, es kursieren in der Gegend einige bösartige Gerüchte. Wenn Ihr mir helfen könntet, sie zu zerstreuen..."
Mit dem konkretenThema wartet er aber, bis er mit dem Mann allein ist.
Jetzt wird sich zeigen, wie die Wahrheit aussieht...
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Die Baracke ist spartanisch eingerichtet, die Wachen haben grade Brot gegessen und Karten gespielt.
Es ist sauber und ordentlich, was aber eher auf einen gewissen Ordnungssinn hinweißt als auf zu viel Arbeit.
Helmann weißt Rayf den besten Stuhl zu und setzt sich ihm auf einen dreibeinigen Hocker gegenüber.
Was kann ich für sie tun, Geweihter?
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"Vor einigen Tagen soll es eine Jagd auf einen Paladin hier in der Gegend gegeben haben. Varagand, vielleicht kanntet Ihr ihn. Von seinem Haus ist nur noch Asche übrig, von seinem Körper keine Spur." Rayf legt die Fingerspitzen aneinander, dass das Eisen seiner Handschuhe klirrt. "Mit Hunden soll er gehetzt worden sein. Nun kann sich hier keiner der Bauern eine Meute aus Jagdhunden leisten. Ich habe auch schon mit der Bevölkerung gesprochen, und einige berichten von seltsamen Vorfällen in letzter Zeit... Nicht nur der Paladin ist verschwunden. Einige Menschen sind verwundet worden, womöglich in Zusammenhang mit diesem Ereignis." Rayf lehnt sich in dem Stuhl zurück. "Es ist, als ginge ein dunkles Gespenst durch die Lande. Was könnt Ihr mir dazu sagen?"
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Helmann erblasst, dann stammelt er: Ein trauriger Unfall kostete der Familie des geschätzen Paladins das Leben.
Niemand in der Gegend besitzt Jagdhunde, höchstens Schäferhunde und ab uns zu einen Wolfshund zum Bewachen von Haus und Hof.
Und die verletzen und verschwundenen Bauern würde ich den Banditen zuschreiben die alles Überfallen was sie sehen.
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Rayf wartet noch einen Moment, ob Helmann fortfahren will, dann schüttelt er den Kopf. "Nein. Wisst Ihr, ich wäre nicht zu Euch gekommen, wenn ich nicht genau wüsste, dass Ihr Antworten für mich habt. Die Leute haben mir genug erzählt. Ich hatte gehofft, Ihr würdet mir gleich die Wahrheit sagen, aber so... Eure Männer sorgen dafür, dass niemand Fragen nach Varagand stellt. Sie schlagen und töten, und ich ahne leider bereits, wer das Urteil für die Gehängten etwas weiter im Süden gesprochen hat." Er erhebt sich langsam und legt eine Hand auf seine Brust. Ein Schauer aus silbernem Glühen fließt durch die Panzerplatten[1]. "Sagt mir, was es mit Varagands Tod wirklich auf sich hat, und Ihr werdet einen gerechten Prozess für Euer Tun erhalten."
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Wer denkt ihr das ihr seid, kommt hierher, beleidigt mich un beschuldigt mich allerhand Verbrechen die ich nicht begangen habe, ich glaube ihr seid von Sinnen. Das wird auch der Grund sein warum der Inquistor von mir verlangte alle Männer in der Baracke zu halten an dem Tag an dem der Paladin verschwand. Weil ihr in eurer korupten Kirche euch gegenseitig umbringt, will ich noch lkange nicht dafür büßen. Und wenn ihr mir weiter droht werde ich euer Benehmen dem Inquistor melden!
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"Ich drohe nicht. Ich will Euch Gelegenheit geben, einen Prozess zu erhalten, was Ihr vermutlich nicht einmal verdient habt." Rayf lässt seine Arme sinken. "Unsere Kirche bringt den Menschen Glauben und Hoffnung... Niemals würden sich zwei Brüder feindlich gegenüberstehen." Plötzlich zeigt sich Unsicherheit in seiner Stimme. "Wie kommt Ihr überhaupt auf diese Idee? Hat sich der, der für Varagands Verschwinden verantwortlich ist, als ein Mitglied der Kirche ausgegeben? Wenn Ihr ihn deckt, macht es das für Euch nicht besser, aber..." Er verstummt, und sein Blick geht im Raum herum, als suche er etwas.
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Wenn euch jemand ein Schreiben mit dem Kaiserlichen Siegel unter die Nase hält, was würdet ihr dann machen?
Varagand ist offiziel des Hochverrats schuldig gesprochen worden und zum Tode verurteilt worden.
Der Kaiser wollte das ganze nur noch nicht öffentlich machen, warum weiß ich nicht, ich weiß nichteinmal was der feine Herr Paladin getan hat das der Kaiser seine Männer schickt und es geht mich auch nichts an.
Ich bitte euch jetzt, in aller Höflichkeit, zu gehen, niemandem irgendwas zu erzählen und euch aus meinem Landkreis zu entfernen, sonst werde ich euch melden, was ich eigentlich nicht möchte, da wir beide an dieselben Götter glauben und an den Kaiser und ich ebensogroßen Ärger bekommen würde wie ich.
Einen Hinweis hätte ich noch, bevor ihr das nächste mal Anschuldigungen und Drohungen in den Raum werft, vergewissert euch das sie wahr sind und ihr nicht vielleicht derjenige seid, der Vorsicht walten zu lassen hat.
Das Gesicht des Wachmanns ist rot, während er sich bemüht Rayf nicht anzuschreien, zweifelsfrei ein sehr cholerischer Mann, was aber nichts daran ändert das er dem Kleriker nichts vorzuspielen scheint.
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Hochverrat? Ja, das irgendjemand ein solches Gerücht gestreut hat, damit hätte ich rechnen müssen...
"Ich versichere Euch, dass man Euch eine Farce vorgespielt hat. Von einer offiziellen Schuldsprechung weiß ich nichts. Diese Männer, die sich als Leute des Kaisers ausgegeben haben und Euch das Todesurteil vorgewiesen haben... Dann sind sie es gewesen, die die Bevölkerung verstümmelt haben." Rayf faltet die Hände vor der Brust. "Ihr seid also frei von dieser Anschuldigung. Aber ich werde erst gehen, wenn ich von Euch alles über diese angeblichen Männer des Kaisers erfahren habe. Alles, was Ihr wisst. Wir können sie ihr trügerisches Spiel nicht fortsetzen lassen. Wer ist der nächste, über den sie ein Todesurteil verhängen? Ich? Ihr? Ich muss sie verfolgen, Helmann. Im Namen des Kaisers."
Ein ungutes Gefühl breitet sich plötzlich in seinem Magen aus.
Aber auf den Namen des Kaisers können auch sie schwören, diese Verräter... Verdammt, in was bin ich hier hineingeraten?
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Ich verrate es euch nur wenn ihr versprecht mich nie zu erwähnen und nie wieder hierher zu kommen!
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Rayf setzt ein schiefes Lächeln auf. "Ihr verlangt viel von einem Diener der Wahrheit, aber... Ihr seid nicht der Erste. Meine Reise kennt kein Zurück, und Euer Name wird vergessen sein wie so viel anderes. Wenn es der endgültigen Wahrheit dient, dann soll es so sein."
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Es war Hochinquistor Bernstein[1]. Jetzt möchte ich Euch bitten zu gehen, und zu vergessen das ihr jemals hier ward, es gab schon viel zu viele Tode unter den mir Schutzbefohlenen, wegeb dieser seltsamen Kircheninternen Kämpfe. Ich hoffe ihr schafft es meinen Landkreis zu verlassen ohne jemanden zu töten oder zu verschleppen.
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Kopfschüttelnd wendet Rayf sich zum Gehen. "Und ich dachte, die Kirche wäre eins..." Was ist das für ein Abgrund, der sich da auftut? Was geschieht bloß, wenn ich die Augen abgewendet habe?
"Fürchtet nicht mehr um Euren Landkreis. Ich werde dieses seltsame Spiel hinter den Kulissen unserer Kirche beenden."
Als Rayf wieder vor dem Gebäude angekommen ist, spricht er die Wachen an.
"Ich brauche ein ausgeruhtes Pferd."
Es kann nicht der Wille des Erschaffers sein, dass meine Brüder sich gegenseitig töten. Bernstein hat den Glauben verraten... Wenn ich ihn zur Strecke bringe, dann tue ich ein gutes Werk. Ist es nicht so?
Rayf sieht hinauf in den Himmel.
[1]
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Ohne fundiertes Wissen wird Rayf erst jetzt klar wie weltfremd er all die Jahre abgeschottet in seinem kleinen Kloster gelebt hat, wie wenig er von der Welt weiß und das die Lehrschriften und die Realität nicht immer dasselbe zu sein scheinen.
Ein Hochinquistor klingt gewaltig wichtig, es könnte sein das er in einer der drei großen Klosterfestungen resdiert, aber selbst wenn dem so ist weiß Rayf nicht in welcher von den dreien, natürlich könnte er auch aus Glorion stammen, der ewigen Residenz des Kaisers. Aber sollte der Inquisitor auf Reisen sein oder einem kleinen Kloster oder Orden angehören könnte er überall sein.
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Es ist nicht, wie Helmann gesagt hat... Es ist nicht meine Kirche, die hier ihren Kampf austrägt. Was weiß ich eigentlich von Varagand? So wenig wie von Bernstein. Aber ich muss die Wahrheit herausfinden. Herausfinden, was dort bei den Männern geschieht, denen ich diene.
Mühsam lächelt er, als er noch etwas zu seiner Forderung an die Wachen hinzusetzt. "...und wenn ihr mir sagen könntet, wo ich einen Hochinquisitor finden könnte, dann wäre mir noch mehr geholfen."
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Dieses Gesocks zieht durch die Lande und richtet vermeintliche Ketzer und Unruhestifter hin. An meinem Landkreis ist der Kelch dieses Jahr vorbeigegangen, vor einer Woche ist die Inquisition nach Norden aufgebrochen, jetzt verschwindet hier.
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Einen Augenblick lang mustert Rayf die Wache. Wenn dein Herr so mit einem Mann spricht, der ihm mit dem Gericht gedroht hat, dann ist das eine Sache... Aber du... Egal, ich habe keine Zeit.
"Mit einem Pferd verschwinde ich noch schneller.[1] Das dürfte auch in Helmanns Interesse sein. Ich weiß nicht, was er Euch erzählt hat, aber ich gehöre nicht zu diesen Männern. Ich reite der Inquisition nicht nach, um mich ihr anzuschließen."
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Das übliche Geschwätz, für hundert Goldstücken wird ein Bauer im Dorf euch ein gesatteltes Pferd überlassen, gleich dad dritte Haus von hier nach Osten.
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Ohne ein weiteres Wort lässt Rayf die Wachen zurück und macht sich auf den Weg zu dem genannten Haus.
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Für einhundert Gold will der Bauer Horst Rayf sofort sein besten Pferd verkaufen, es ist zwar kein junger Hengst mehr, aber auch kein klappriger Packesel.
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"Na, einige Meilen wird er mich schon noch tragen." Rayf klopft dem Pferd auf die Flanke und zählt dem Bauern einhundert goldene Münzen ab.
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Der Bauer dankt unterwürfig und zäumt den Gaul für Rayf noch auf. Das Pferd gehorcht dem Kleriker und scheint gut genährt.
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Die Reise geht also weiter... nordwärts.
Rayf schwingt sich in den Sattel und treibt das Pferd auf der Straße nach Norden.
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In den nächsten paar Stunden reitet Rayf die ausgetretene Straße entlang, an einigen Bauernhöfen vorbei.
Einer davon ist niedergebrannt und vor einem weiteren wurden an einem Baum mindestens zehn Menschen aufgeknüpft. Bauern, Frauen, Knechte und Tagelöhner, der gesamte Hof scheint vor einigen Tagen hingerichtet worden zu sein.
Als die Sonne langsam beginnt unterzugehen, erblickt Rayf am Horizont einen hohen Steinturm auf dessen Spitze das Zeichen des Wächters prangt.
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Immer wieder schüttelt Rayf den Kopf, als er an den Gerichteten vorbeikommt. Es ist wie auf einem Schlachtfeld, auf dem ein gnadenloser Feind gewütet hat... Unmöglich, kein Mann der Kirche kann soetwas angerichtet haben. Nicht willentlich. Dämonen müssen sie besetzt haben, nur das kann es sein... Um so heller muss ich mit meinem Licht strahlen, um die Finsternis zu durchdringen.
Als er den Turm erblickt, packt ihn Zorn. "Wie könnt ihr diese Fahne zeigen, wenn ihr nicht nur nicht über die wacht, die ihr beschützen solltet... Sondern sie sogar tötet?", flüstert er und presst dem Pferd die Stiefel in die Flanken, um es in einen Trab zu zwingen.
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Eine weitere Stunde später erreicht Rayf die hohen befestigten Mauern des Klosters des Wächters.
Auf vier Türmen blitzen die Rüstungen der wachenden Paladine in der untergehenden Sonne.
Das Tor ist geschlossen und davor steht eine Wache in schwerer Stahlrüstung, Rayfs nicht unähnlich.
Das Zeichen des Wächters prangt auf dem schweren Stahlschild, das Langschwert steckt in der ledernen Scheide am Gürtel des Paladins.
Anhand der Rangabzeichen kann Rayf den braungebrannten muskulösen Mann als einen Unteroffizier erkennen.
Als Rayf sich reitend nähert legt die Wache eine Hand auf den Schwert und erhebt die anderen um Rayf zu bedeuten anzuhalten.
Wer nähert sich in der Dämmerung der stolzen Trutzburg des Wächters?
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Rayf bringt das Pferd vor dem Holz der Tore zum Stehen.
"Ein hoher Priester des Erschaffers, der die Lande bereist. Ich bin hier, um Unterkunft für die Nacht zu finden. Außerdem suche ich den Hochinquisitor Bernstein. Werdet Ihr mich einlassen?"
Mit einer Handbewegung lässt Rayf ein Licht aufflammen.[1]
Er zieht das heilige Symbol des Erschaffers aus seinem Kragen und hebt es vor sein Gesicht. Das Strahlen des Artefakts gießt ihm Silberglanz auf den ganzen Körper.
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Ich darf euch nicht einlassen, aber selbstverständlich werdet ihr Obdach für die Nacht erhalten.
Euer Pferd wird auch versorgt werden so ihres wünscht.
Wen darf ich ankündigen und was als seinen Beweggrund angeben?
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"Rayf, von der Kirche des Erschaffers, kommt um den..." Er zögert kurz. "...Rat des Hochinquisitors zu erhalten."
Ganz recht. Was rät er mir, wie ich mich angesichts seines Hochverrats an den Göttern verhalten soll?
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Der Inquistor ist derzeit nicht im Kloster, ihr könnt auf ihn warten, ich werde euch zu unseren Ställen und meinem Haus bringen, so ihr dies wünscht, seid mein Gast.
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"Das... wäre sehr freundlich."
Entweder, der Wahnsinn hat noch nicht alle hier befallen... Oder es ist eine Falle. Ich muss auf der Hut sein.
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Das Innerste des Klosters dürfen nur gereinigte Mönche betreten, weder ihr noch ich erfüllen diese göttliche Auflage, aber ich habe einen schönen Hof in der Nähe bezogen und biete jedem Gast des Klosters meine Gastfreundschaft an.
Ihr könnt noch eine Stunde hier warten, dann ist meine Tagespflicht getan, oder ihr reitet vor, es ist nur einen Fußmarsch von zehn Minuten entfernt.
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"Habt Dank." Rayf greift in die Zügel seines Pferdes. "Ich werde mir die Umgebung noch etwas ansehen. Wenn Ihr mir verratet, wo ich Euren Hof finden kann, treffen wir uns dort nach Eurer Wache."
Er scheint ein guter Mann zu sein - vielleicht ein Verbündeter, wenn es darauf ankommen sollte.
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Reitet den Weg nach Westen entlang, das zweitgrößte Haus im Dorf ist das meinige. Meine Frau Jula wird euch empfangen wenn ihr berichtet, ein Gast von uns zu sein.
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Rayf schmunzelt. "Eure Güte ist sehr unerwartet in diesen Zeiten... und in dieser Gegend. Wir sehen uns später!"
Er hebt die Hand zum Abschied und lenkt sein Pferd weg von der Pforte.
Während er den angegebenen Weg entlangreitet, hält er die Augen offen. Es konnte nur zu gut sein, dass dieser Ort allzu bald für ihn der Schauplatz eines Gefechtes würde...
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Die Wegbeschreibung war ausreichen, nach einigen Minuten erreicht Rayf das Dorf und findet ohne Probleme das beschriebene Haus.
Es ist das größte von fünf, einige Knechte tragen die Kornernte von den Feldern in die verschiedenen Scheunen, einige Frauen packen entweder mit an, oder treiben die jungen Männer an, schneller zu arbeiten, denn die Felder sollen vor Sonnenuntergang abgeerntet sein.
Eine Frau in schlichten Braunen Gewändern, aber mit einer auffälligen Silberkette um den Hals geht auf Rayf zu, der in voller Rüstung und beritten eine imposante und seltene Erscheinung abgibt.
Ich bin Jula, wer seid ihr? Sucht ihr meinen Mann Jomas sucht, müsst ihr euch gedulden, oder ihn am Kloster suchen.
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Rayf hält sein Pferd am Rande der Felder an. "In der Tat suche ich Euch", entgegnet er der Frau. "Euer Mann sagte mir, ich könnte in Eurem Haus als Gast einkehren. Mein Name ist Rayf, ich bin ein Priester des Erschaffers. Eigentlich suche ich Einlass ins Kloster, aber... Oh, die Geschichte wird noch lang." Er lächelt, so sehr er noch lächeln kann, nach all dem Schrecken und Verrat, der ihm bisher begegnet ist.
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Das Übliche also, seid mir willkommen. Bursche, kümmer dich um das Pferd des hohen Herrn hier.
Ich hoffe ihr seid mir nicht böse wenn ich euch erst heute Abend bewirten kann, doch leider fährt sich die Ernste nicht von allein ein, ihr habt euch einen wichtigen Tag für euren Besuch ausgewählt.
Ein Knecht führt Rayfs Pferd in den kleinen Pferdestall, der zwischen Scheune und Wohnhaus liegt.
Macht es eucdh doch im Haus am Kamin gemütlich, meine Tochter kocht grade, fragt sie falls ihr etwas benötigt.
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"Das Übliche? Euer Mann scheint wohl öfters Besuch zu bringen." Rayf steuert das Haus an und öffnet die ersten Riemen seines Panzers. "Dann lasst mich zumindest bei der Ernte helfen, um Euch für die Gastfreundschaft zu danken."
Im Haus legt Rayf den Panzer Stück für Stück ab, Platte um Platte und Schicht um Schicht. Diese Leute sind zu gut, um zu den Teufeln zu gehören, die in diesem Kloster zu hausen...
Wieder vor der Tür angekommen, wirft er auch sein Hemd weg, packt sich eine Sense und macht sich an die Arbeit.
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Das Kloster hat oft Besucher, und niemand darf es betreten, deswegen vergheht kein Monat in dem wir nicht Gäste haben.
Die Hilfe wird dankbar angenommen, einige Zeit später kann Hens sehen das der Paladin und Herr dieses Hofes, Jomas, Weizenballen durch die Felder trägt.
Als Jula laut die Glocke läutet nimmt jeder noch mit was er tragen kann, das Fels ist fast vollständig abgeerntet und alles begibt sich zum großen, reichlich gedeckten Tisch.
Jomas begrüßt Rayf und bietet ihm den Platz neben ihm an.
Vor dem Essen stellt Jomas seinen Gast noch vor und allgemeines willkommensgemurmel begrüßt den Kleriker.
Bitte gebt uns die Ehre und sprecht uns das Tischgebet.
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Rayf schließt die letzten Knöpfe seines Hemds, während er sich setzt und Jomas zunickt. Er lässt einen Moment vergehen, bevor er eine Hand auf die Brust legt und zu sprechen ansetzt.
"Erschaffer, Dank sei dir für das Leben, das du uns geschenkt hast und Dank sei dir für die Gaben, die wir deiner Erde entnommen haben und von denen wir nun speisen werden. Durch sie fließe dein Wille in uns, und die Gabe, Wahrheit zu erkennen, und die Fähigkeit, Weisheit anzunehmen."
Mit einem Nicken beendet er das Gebet und legt die Hände an das Besteck. "Lasst uns also essen." Erst nach einer Weile spricht er das Thema an, wegen dem er hier ist. "Ich wüsste zu gern, was dort in dem Kloster vor sich geht, dass sich dort ein Inquisitor aufhält."
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Alle Essen, angenehmes Gemurmel erfüllt den Tisch.
Ich dachte ihr währed hier um ihn aufzusuchen, er ist ein weiser Mann den ich ein mal meinen Gast nennen durfte.
Diese Gegend ist von Rebellen, Banditen und Aufständischen verseucht, der Inquisitor wurde gesand um dem Land Frieden zu bringen. Schon viele Verräter und Ketzer haben den Tod gefunden, die Überfälle und Diebstähle gehen stetig zurück.
Und erst recht da diese Dinger aus der Erde gekommen sind. Wir leben in gefährlichen Zeiten, nur die kaiserliche Kirche ist für die Menschen da, der Adel und die Magier kümmern sich mehr um ihre Schätze und ihre Bücher, wenn wir uns nicht um die Bauern sorgen, dann tut es niemand.
Nun sagt mir, warum seid ihr hier, wo ihr anscheinend so wenig wisst.
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"Weswegen ich hier bin... ist allein dem Inquisitor zu erfahren vorbehalten. Verzeiht mir, wenn ich Euch nicht mehr verraten kann, besonders, da ihr mich so freundlich aufgenommen habt. Nur soviel kann ich sagen, dass ich den Inquisitor um jeden Preis treffen muss."
Beschämt blickt Rayf auf seinen Teller.
Ist dies wirklich das, was ihr glaubt?
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Wenn die Kirche es so befiehlt wird es einen guten Grund haben, und wenn es etwas mit dem von unten zu tun hat gehört es wirklich nicht an ein gemeinsames Abendmahl nach getaner Arbeit.
Morgen werde ich fragen wann der Inquisitor euch empfangen wird.
Könntet ihr mir das Brot reichen? Schmecktes euch, meine Frau hat es selbst gebacken, ich liebe ihr Zwiebel-Vollkornbrot.
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"Ja, oh ja...", sagt Rayf, während er den Brotlaib weiterreicht. Aber seine Gedanken sind bei den Klostermauern.
Vollkornbrot... Ich habe anderes zu tun.
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Sagt mir werter Herr Rayf, aus welchem Kloster stammt ihr? Ihr wurde als Waise im Kloster des starken Schildes zur Starren Feste erzogen und ausgebildet. Durch lange treue Dienste am Kaiser und dem Klerus habe ich mir das Recht verdient diese wunderschöne Mais zu umwerben die nun die Mutter meiner Kinder ist. Ich habe einen ehrenhaften Posten und dieses wunderbare Stück Land als Lehnssitz, mein Leben ist wunderbar. Wäre da nur nicht dieses Rebellenpack das die ungeschützen Höfe und Hütten überfällt und ausraubt was ihnen in die Hände fällt. Und seit dem Beben und dem Ding von unten ist es hier noch viel gefährlicher geworden. Sagt mir nur eins, seid ihr uns zur Hilfe gesand worden? Denn ein Kleriker ist genau das was uns hier fehlt, ihr könntet das Feuer der Hoffnung wieder entfachen, aber das werdet ihr mit dem Inquisitor besprechen müssen.
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"Ja, ganz recht, ich bin Euch zur Hilfe gesandt worden", sagt Rayf, sein Blickt geht noch immer durch die Dinge hindurch. Eure Hoffnung ist eine Klinge im Herzen dieses Verräters...
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Ihr scheint müde zu sein, soll meine Tochter euch das Gästezimmer zurecht machen, werter Kleriker?
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"Es wäre mir recht. In letzter Zeit habe ich... zuviel gesehen."
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Die Tochter des Klerikers macht Rayf ein Gästezimmer fertig und fragt ihn dann ob er noch etwas benötige.
Das Zimmer ist klein, aber das Bett gemütlich und frisch bezogen.
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Rayf geht zu Bett.
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Am nächsten Morgen kräht der Hahn und kurze Zeit später herrscht geschäftiges Treiben auf dem Hof.
Etwas später klopft es und die älteste Tochter des Hauses bringt Rayf eine Schüssel warmen Wassers und nimmt seinen Nachttopf mit hinaus.
Der Herr des Hauses steht schon in voller Rüstung unten als Rayf hinabsteifgt und begrüßt ihn fröhlich.
So werter Herr Kleriker, dann wollen wir einmal versuchen eine Audienz für euch zu organisieren. Ich habe euer Pferd schon aufzäumen und füttern lassen, wir können losreiten wenn ihr bereit seit.
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"Ich kann es nicht erwarten..."
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Die beiden reiten zurück zum Kloster. Vor dem Tor steht ein Knabe in grauen Leinengewändern und mit geschorenem Kopf.
Er verbeugt sich vor dem ankommenden Paladin und auch von Rayf.
Guten Tag werte Herren, möge die Bewahrerin ihre schützenden Hände über Euch, eure Familie und eure Höfe halten.
Wie kann ich euch zu diensten sein?
Jomas steigt von seinem Pferd ab und und gibt dem Jungen die Zügel in die Hand.
Bitte berichte dem Vorsteher von meiner Ankunft und verkünde den ehrenwerten Gast Rayf, einem Kleriker des Erschaffers welcher eine Audienz beim heiligen Inquistor wünscht.
Der Knabe nickt und verbeugt sich noch einmal tiefer von Rayf.
Werter Vater Rayf, darf ich ergebens meine Dienste anbieten und euch bitten euer Pferd versorgen zu dürfen.
Dann geht er auf die Knie und bittet höflich:
Würdet ihr einem Novizen einen Herzenswunsch erfüllen und den Segen des Erschaffers sprechen?
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Rayf blickt müde auf den Jungen herab. Ich habe die Worte satt...
"Tut mir Leid, Junge", brummt er. "Du hast den falschen Tag erwischt... und den falschen Mann. Auch um mein Pferd kümmere ich mich selbst."
Er bringt das Pferd in die Ställe und rüstet sich dort in der Deckung der Tiere. Silbernes Licht flammt auf, als der Geist des Erschaffers in seine Rüstung, in sein Schild, und in den Morgenstern fährt[1]. "Gib mir die Kraft, zu walten und zu richten."
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Der Junge ist enttäuscht und eine Träne wischt über seine Wange. Dann schüttelt er enttäuscht den Kopf.
Dann muss euer Pferd eben an einem Baum angebunden werden, ihr dürft das Kloster nicht betreten, ihr seid kein Ordensbruder!
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"Auch gut."
Ohne sich zu dem Jungen umzudrehen, bindet Rayf das Pferd an einem Baum fest.
Viel zu lange habe ich dieses ewige Gerede ertragen. Segen, Gebete, gute Wünsche... All die Jahre. Die Zeit für Worte ist vorbei.
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Bruder Rayf, was bedrückt euch. Jomas ist verwirrt ob der harten Worte für einen einfachen Novizen der den Segen eines Klerikers suchte. Junge, richte dem Inquisitor bitte aus er hätte Besuch.
Ja Vater Jomas, ich stehe immer zu Diensten.
Der Nivize verschwindet im großen Klosterportal.
Der Paladin wartet immer noch bestürzt auf Rayfs Antwort.
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"Da es sich nun ohnehin nicht mehr aufhalten lässt, kann ich es Euch wohl verraten. Der Hochinquisitor... steht unter Verdacht des Hochverrats. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft. Es ist vielleicht sicherer für Euch, wenn Ihr das Gelände des Klosters verlasst. Bald." Rayfs Blick ist eisern und hängt an Jomas.
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Unmöglich...
Jomas steigt nun ebenfalls vom Pferd ab.
Wer schickt euch solche Anschuldigungen zu verkünden, nur die Hohepriester und der Kaiser selbst stehen über dem Inquisitor und können ihm Befehlen und über ihn richten, wer schickt euch?
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Traurig lächelt Rayf Jomas zu . "Glaubt Ihr das wirklich? Dieses Amt steht über jenem, und es befugt diesem, über jenen zu richten?" Er macht eine Pause und schüttelt den Kopf. "Der Erschaffer steht über uns allen. Er richtet über uns alle, und er ist es, der mich schickt."
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Natürlich steht der der Erschaffer über allem, aber der Kaiser ist der einzige der die Stimme der Götter direkt vernehmen kann und so ist sein Wort das Wort der Götter. Er befiehlt den Hohepriestern und diese verkünden den Inquisitoren die Worte der Götter, erklärt woher ihr euren Auftrag nehmt?
Der Paladin legt seine Hand auf den Griff seines Schwertes.[1]
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"Die Kinder spielen oft ein Spiel. Es nennt sich "Stille Post". Ein Teilnehmer beginnt das Spiel und flüstert seinem Nebenmann einen Satz ins Ohr. Ohne, dass die anderen es hören. Der Nebenmann des Ersten gibt die Botschaft, die er vernommen hat, dann wiederum an seinen Nebenmann weiter. Wieder flüsternd. Wieder ohne, dass die anderen es hören. So geht es reihum, bis der letzte an der Reihe ist, den Satz ins Ohr geflüstert bekommt und ihn verkündet. Wisst Ihr, was geschieht?" Rayf macht eine Pause und blickt in den Himmel. "Der Satz, den der Letzte nun äußert, kann alles Mögliche sein - aber mit Sicherheit ist es nicht der Satz, den sich der Erste ausgedacht hat. Stück für Stück hat er sich bei seiner Reise verändert. Manche haben den Satz vielleicht nicht richtig verstanden und ihn aus Versehen falsch weitergegeben. Andere haben ihn vielleicht absichtlich verändert." Er deutet auf das Kloster. "Und nun spielen auch Erwachsene dieses Spiel. Ihr habt die Teilnehmer bereits genannt: Die Götter, der Kaiser, die Hohepriester, die Inquisitoren... Das sind viele Gelegenheiten für einen Satz, sich zu verändern. Denkt daran. Der Satz, der vom letzten Teilnehmer verbreitet wird, ist niemals der, den sich der erste erdacht hat."[1]
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Eure Worte ergeben Sinn, doch sie sind die Worte eines Ketzers der den Kaiser in Frage stellt.
Hebt eure Waffe, als Kleriker habt ihr das Recht auf einen ehrenhaften Tod.[1]
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[1]
Rayf lässt eine Hand locker neben der Waffe baumeln, mit der anderen schnallt er das Schild vom Rücken.[2] "Dann lasst mich Euch Beweise liefern. Einem Ketzer würde der Erschaffer nicht seine Macht verleihen... Schild!" Seine freie Hand fährt durch die Luft und zeichnet einen zweiten Schild aus glühendem Licht.[3] "Versteht Ihr jetzt?"
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Woher soll ich wissen ob ihr nicht ein Ketzer und verräter seid der den Mächten des Bösen dient und den hochheiligen Inquisitor ermorden soll um der Kirche einen Schlag zu versetzen? Vielleicht seid ihr ein Diabolist oder ein Dämonenanhänger der die unschuldigen Schäfchen des Wächters mit dem falschen Antliz der Götter ins Verderben locken will!
Der Paladin ist sich seiner Sache immer noch unsicher.
Ich kann eure Seele sehen, sie ist rein und ohne Makel, aber eure Pläne sind korrupt und Böse, was soll das bedeuten, was soll ich nur tun?
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"Es gibt eine einfache Lösung für Euer Problem." Das Schild aus Licht umkreist Rayf. "Eine reine Seele kann keine dunklen Pläne schmieden. Also trügt Euch entweder Euer Blick in meine Seele, oder der Blick auf meine Pläne. Kommt also mit und seht Euch den Inquisitor an. Ist seine Seele nicht rein, dann solltet Ihr auch anders von seinen Plänen denken, und ebenso von meinen."
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Eure Worte bringen Wahrheit, doch wid der Inquisitor zu uns kommen, denn selbst wenn ihr recht haben solltet, dieses Kloster ist ein geweihter Ort und nichts gibt uns das Recht einzudringen, erst recht nicht um dort Blut zu vergiesen, wessen es nun auch sein mag.
Sagt mir nur eins, woher stammt das Wissen zu eurer Entscheidung?
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"Ich bin den Spuren eines Mordes gefolgt. Ein Bekannter von mir ist getötet worden. Varagand, ein Paladin. Sie haben ihn nicht hingerichtet, sondern gehetzt wie ein Tier, ihn abgeschlachtet und seine Leiche in alle Winde zerstreut. Viele, die davon wussten, sind ebenfalls gemeuchelt worden, ich habe ihre Leichen im Wind hängen und im Dreck liegen sehen. Die Wenigen, die noch am Leben sind, sind verkrüppelt oder verängstigt, aber von einigen von ihnen habe ich noch Worte erhalten können. Ihre Spur führt zum Inquisitor." Endlich lässt Rayf sein Schild sinken. "Noch immer habe ich eine Audienz beim Inquisitor, und Ihr werdet meine Begleitung sein, wenn Ihr das wünscht. Wir stellen den Mann zur Rede, und wenn wir herausfinden, dass er ein Heuchler an den Menschen, ein Verräter am Glauben, ein Teufel in Gestalt eines Menschen ist, dann haben wir alles Recht der Götter, ihn in die Hölle zu schicken. Was sagt Ihr?"
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Jomas ist verwirrt, doch Rayfs Worte machen Sinn, denn ein Paladin spürt wenn jeman Böses in sich trägt oder spricht, so geht er das Schwert in der Hand an Rayf vorbei zum Portal des Klosters und bebutzt den großen schmiedeeisernen Türklopfer.
Solltet ihr mich betrügen werdet ihr auf dem Scheiterhaufen landen.
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"Eine gerechte Strafe." Rayf geht Jomas nach und senkt seine Hand auf die Schwertklinge des Paladins. "Steckt das Schwert vorerst ein, sonst wird unsere Suche nach der Wahrheit ein vorschnelles Ende finden."
Während sie beide auf eine Reaktion warten, spricht Rayf einige magische Formeln. Licht flammt auf wie flüssiges Gold und hüllt die beiden kurz ein.[1] "Schutz vor bösen Geistern."
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Der Junge der grade weggegangen war kam wieder angelaufen.
Der Inquisitor würd sie gleich empfang..., dann sieht der Novize das die beiden Herren vor ihm nicht zum Spaßen oder warten geneigt sind.
Kekekann ich noch etwas für sie tun?, fragt er verwirrt und etwas ängstlich.
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"Geh fort, Junge. Weit fort, und rasch. Du hast dafür wessen Segen du dir auch immer wünschst."
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Der Novize schaut Jomas an, dieser schüttelt sachte den Kopf und weist auf den Weg hinter sich. Mein Hof steht dir offen mein Junge, geh meiner Frau bei der Feldarbeit helfen und spricht nicht über die seltsamen Ereignisse, heute Abend wird sich alles klären.
Der Novine nickt und rennt davon.
Kurze zeit später kommen drei Menschen an das Tor des Klosters.
Alle sind in dieselben grauen Gewänder gehüllt wie der Novize, nur sind sie erwachsen und der Mittlere scheint sogar ziemlich alt zu sein, sein Bart ist geflochten und hängt in drei Stängen bis zur Brust.
Er verbeugt sich vor Jomas und dann vor Rayf. Die anderen beiden Mönche bleiben hinter ihm zurück.
Was kann ich für Euch tun?
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"Wir haben eine Audienz beim Inquisitor, also bringt uns zu ihm."
Rayf stoppt gar nicht erst ab, sondern geht direkt an den sich verbeugenden Männern vorbei.
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Ein leises Kichern ertönt.
Warum zu ihm gehen wenn er zu euch gekommen ist?
Ich bin der Hochinquisitor und Auserwählter der Bewahrerin, mit wem habe ich die Ehre?
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Rayf dreht sich überrascht um. Aber das ist gut... So haben wir ihn in der Zange, wenn er etwas versuchen sollte. Er blickt kurz über die Schulter des Inquisitors hinweg zu Jomas, dann sieht er den Inquisitor selbst an.
"Ich bin Rayf, Vorkämpfer des Erschaffers. Sehr gut, dass Ihr die Zeit gefunden habt, mit mir zu sprechen." Einen Moment lang zögert er, dann verbeugt er sich. Also gut. Wollen wir sehen, ob du dich in Lügen verstrickst. "Ich habe in meiner Kirche die Kunde vernommen, dass der tugendhafte Paladin Varagand, der hier in der Nähe sein Haus hat, verschwunden sein soll. Eine sehr mysteriöse Angelegenheit, der ich nachgehen wollte. Leider wusste mir niemand zu helfen, doch da ich davon hörte, dass eine so hohe Persönlichkeit wie die Eure in der Nähe sei, dachte ich, dass ich Euren Rat bekommen könnte. Die Götter sprechen lauter zu denen, die für ein hohes Amt auserwählt wurden..."
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Der Inquisitor winkt mit der Hand und seine beiden Mönche verlassen die Szene durch des Tor und stellen sich vor das Tor des Klosters.
Mein lieber Herr Rayf, nun wo wir unter Männern der Götter sind darf ich euch doch sicherlich fragen wer euch zu mir sandte und woher ihr von dem... Verschwinden des Paladins vernommen habt?
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"Ich stamme aus einer Kirche in den Grenzlanden des Reichs. Niemand war mir dort übergeordnet... niemand hat mich gesandt. Erfahren habe ich von Varagands Schicksal durch einen Durchreisenden[1]. Dieser Paladin ist stets eines meiner Vorbilder gewesen, deshalb musste ich selbst Nachforschungen anstellen."
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Fürwahr, Varagand zählte zu den treuesten Vollstreckern des Willens des Kaisers. Sein Verschwinden ist aber vom Kaiser persönlich angesetzt worden, denn der Paladin hat sich des Hochverrats und der Ketzerei schuldig gemacht.
Jomas spricht leise: Er spricht die Wahrheit und seine Seele ist rein und hell wie die Sonne.
Der Inquisitor fährt fort: Es steht euch eigentlich nicht zu, solche Dinge zu erfahren, doch als Mann der Götter vertraue ich euch dieses geheime Wissen an. Es wäre nicht gut wenn die Leute erfahren das ein Paladin zum Ketzer erklärt wurde, es würde ihr Vertrauen in die Kirche, die Götter und den Kaiser schwächen. Also haben wir es geheim gehalten und ich verlange ebendies von euch. Habe ich euer Wort darauf?
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Erschüttert wehselt Rayf einen Blick mit Jomas. Dann ist auch er jetzt ein Feind...
Er wendet sich aber wieder dem Inquisiotr zu.
"Viele Menschen müssen Euch auf eben diese Frage mit einem Nein geantwortet haben, und als Lohn wurden sie verstümmelt, misshandelt und abgeschlachtet!" Zornig blickt Rayf den Inquisitor an. "Und auch ich werde nicht schweigen, denn jeder Mensch hat ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Der Erschaffer verhüllt sich nicht!"
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Die Wege der Götter sind manches mal unergründlich, ich hatte gehofft bei euch auf fruchtbaren Boden zu treffen. Jomas, ich verurteile diesen Mann wegen Ketzerei zum Tode. Ihr werdet ihn sofort hinrichten und euer Schweigen und eure treue werdem dem Kaiser zugetragen werden.
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Rayf nimmt das Schild vom Rücken und legt sich die Faust auf die Brust, und ein goldener Schimmer sickert durch die Rüstung zu seinem Herzen hin[1]. "Entscheidet weise, Jomas. Mindestens ein Mann wird hier seinen Tod finden."
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Der Inquisitor ist die linke Hand des Kaisers, möge der Erschaffer deiner fehlgeleiteten Seele gnädig sein und sie nicht im Feuer der Hölle schmoren. Lebt wohl Rayf.
Oh Wächter über alle Schöpfung, verleihe mir die Kraft die Kreationen deines Vaters mit Schwert und Schild zu beschützen![1][2]
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Eine Hand in die Hosentasche gesteckt, mit der anderen das Schild erhoben, erwartet Rayf den Angriff. "Kommt und zeigt mir, wie stark Euer Glauben ist." Er flüstert eine Formel, und abermals sind seine Hände von Licht eingehüllt.[1]
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Zerschmettern und zerschneiden soll mein Schwert alles Böse in deiner Seele!
Jomas schlägt nach Rayf, er scheint ein sehr guter Schwertkämpfer zu sein.[1]
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Als Jomas' Angriff durch die Deckung des Schildes dringt, packt Rayf die Waffe im letzten Moment vor seiner Brust mit der Hand. Blut sickert durch seine Finger. Im selben Moment durchfährt Rayf ein Zittern, und sein Körper wächst. Seine Fäuste wachsen auf die Größe des Kopfs des Paladins, seine Arme werden dick wie Baumstämme, und er überragt einen Troll selbst um mehrere Köpfe. Er zieht den Morgenstern, und mit dem Donnern eines Steinschlags rammt sich der stachelbewehrte Kopf in den Boden.
[1]"Es wird dort nichts finden."
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Du sprichst wahr! Doch selbst die besten unter uns können vom Bösen verführt werden!
Der Paladin erhebt sein Schwert und will grade zuschlagen als er erschrocken zusammenfährt.
Er zeigt auf etwas hinter Rayfs Kopf und bewegt sich geduckt zum Inquisitor, wie um diesen zu Schützen.
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Rayf fährt herum, um zu sehen, was hinter ihm ist. Er holt mit dem gewaltigen Morgenstern aus...[1]
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Ein Vrock kommt im Sturzflug auf Rayf heruntergeschossen, als der Kleriker sich umsieht korrigiert der Dämon seinen Kurs und fliegt über Rayf hinweg um den Inquisitor oder Jomas anzugreifen.
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"Verfluchter...", knurrt Rayf, während er auf die Bestie, Jomas und den Inquisitor zurennt. Er streicht mit der Hand über den Kopf des Morgensterns und murmelt eine Formel. "Segen."[1]
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Grade als Rayf die Zauberworte spricht spürt er eine Erschütterung des Bodens. Der Raum selbst biegt sich um sich selbst und plötzlich stehen mehrere seltsame Gestalten neben ihm. Eine fast nackte Person mit einem brennenden Stab in der Hand, ein kleine bärtige Gestalt mit einer leuchtenden Axt in der Hand und ein großer stämmiger Mensch in Fellen gekleidet mit einem Schwert, das größer ist als so manche Lanze.
Zwischen ihnen liegen die verkohlten Überreste eines Menschen in schwerer Plattenrüstung.[1]