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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Forgotten Realms - Das Zeitalter des Hasses => Thema gestartet von: Menthir am 08.04.2010, 09:59:34

Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 08.04.2010, 09:59:34
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:07:48 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Sommer, endlich war es Sommer. Die schönste Zeit des Jahres, voller grüner, saftiger Wiesen, voller Wildblumen, der Geruch von frischem Gras in der Nase und die Natur zeigte sich dauerhaft von ihrer schönsten Seite. Zumindest war dies die Vorstellung, welche man seit jeher von einem Sommer in den Herzlanden hatte. Gerade der Halbling Tamanar kannte diese lauen und schönen Tage am besten von allen Abenteurern, welche sich auf die Reise in die Stadt Baldurs Tor gemacht hatten, um diesen merkwürdigen Geist aufzusuchen. Und sicherlich mag er nach dem kühlen und wechselhaften Frühjahr, Zwillingsherz, dem zwergischen Krieger, die schöne Sommersonne der Herzlande gepriesen haben, welche nicht nur die Natur, sondern das Gemüt eines jeden Wesens erhellte.

Doch das Wetter hielt nicht viel von diesen Schwärmereien und es hatte sich nicht das erhoffte Bild fröhlicher Einwohner gezeigt, ebenso stieg nicht der Duft der blühenden Natur in die Nasen der Abenteurern. Es schlug Kapriolen, welche genauso rätselhaft waren, wie dieses mysteriöse Gewitter in der Nähe von Sundabar, welches nicht an fahlgrünen Blitzen sparte und den Recken einen anhaltenden Schauer über den Rücken jagte.  Eine Nacht, welche unmöglich in Vergessenheit geraten konnte aufgrund der merkwürdigen Ereignisse und Verwundungen.
Die Abenteurer hatten ihre Reise in der Zitadelle des Emerus Kriegskrone angetreten. Sie waren eine ganze Hand voll gewesen. Der Luftgenasi aus Calimshan, welcher sich selbst Cephyron nannte und ein aufstrebender Mann arkaner Künste war; der gnomische Wanderer und exzentrische Hexenmeister Gramir Knäulbart, welcher der Gruppe seit der Schlacht um Felbarr folgte; der Flammenkrieger aus Tay, welcher sich Thargosz nannte und mit seinem dunklen Wesen die Gruppe entzweite und doch eine der herausragenden Gestalten in der Schlacht war. Dieser aufstrebende Mann, welcher Kossuth und Tempus gleichermaßen seinen Respekt und seine Verehrung zollte, war ein Streitpunkt seit jeher gewesen, weshalb die Abenteurer in zwei Gruppen aufbrachen. Die erste Gruppe wurde von bereits genannten besetzt, doch der Halbling Tamanar Schattenfuß konnte sich nicht mit den moralischen Ansichten und der zweifelhaften Logik der anderen anfreunden, weshalb er beschloss, zu einem späteren Zeitpunkt aufzubrechen. Der zwergische Axtkämpfer Zwillingsherz war bei dem Halbling geblieben, damit dessen Reise angenehmer und sicherer wurde.

Beide Gruppen hatten dasselbe Ziel, Baldurs Tor erreichen. Doch in einer wundersamen Nacht waren sie während eines plötzlichen Sturmes angegriffen wurden von jenen Monstren und Wesen, denen sie sich schon in Felbarr stellen mussten: Orks und Drow. Ihre Waffen und ihre erworbene Erfahrung erwies jedoch als kostbar und so besiegten sie ihre Feinde ein weiteres Mal, doch Cephyron und Zwillingsherz wurden an unterschiedlichen Orten von mysteriösen Pfeilen verwundet, welche ein Leuchten an den Wundstellen entfachte, welches dem fahlgrünen Leuchten der Blitze in dieser Sturmesnacht glich. Und es war noch mehr der merkwürdigen Wunder, regnete es doch Asche in Massen. Erlebnisse, welche kaum mit dem Verstande zu fassen sind, brachen über die Abenteurer hinein, doch sie meisterten diese Hürde und überlebten.

Ihre Reise würde sicherlich noch viele Wendungen nehmen, welche überraschend und bedrohlich zugleich sein mochten.  Etwas verband diese Abenteurer und ihre Geschicke, obwohl sie sich so unähnlich waren, dass normale Umstände ihre gegenseitige Gesellschaft kaum dulden würden und könnten. Nur die wenigsten hatten bereits darüber gesprochen, doch es waren ihre Visionen, welche das brüchige Band zwischen ihnen spannten und es würden die Schlachten und Abenteuer zeigen, ob sie diesen Aufgaben gewachsen waren oder nicht. Ob das Band ehern werden würde, oder zerreißen. Ob man sich daran klammerte oder die notdürftigen Knoten des Verbundes mit dem Schwert zerteilen würde. Fragen, die nicht leicht zu beantworten waren, denn es gab auch jene mit Visionen, die starben oder verschwanden. Wie Tungabor, welcher seinen Streit mit Thargosz mit scharfen, zumindest tödlichen, Waffen ausfocht und dafür mit seinem noch jungen zwergischen Leben bezahlte, an einem Tag, an dem noch viele Zwerge vor Felbarr sterben sollten. Oder wie Nagiko, eine Samurai aus dem fernen Kara-Tur, welche von der Vision getrieben zur Gruppe stieß, nur um ihr Leben für Borundar, dem Gelehrten des Steines, zu opfern, um den Zwergen vor dem einstürzenden Berg zu bewahren. Sie war seit diesem Tag verschollen.
Und auch Gramir Knäulbart hatte den Hauch des Todes gespürt, als er die zerstörerische Kraft einer Staubexplosion in den Minen oder Felbarr unterschätzte und durch sie sein Leben verlor, nur um wenig später von den Zwergen, die er vor dem Untergang bewahrt hatte und durch den Segen des Schmiedegottes wieder von den Toten aufzuerstehen. Er darf seine Vision weiter verfolgen und sich ihr entgegenstellen oder sie zur Erfüllung bringen...

Und dann gab es noch jenen, den sie nicht kannten und der sie nur des Namens nach kannte. Der auch eine Vision erhielt, doch ihr Ausmaß noch nicht erahnen konnte. Es war Tarator Do’Urden, ein Dunkelelf, welcher nach den Abenteurern im Namen des Geistes ausschauen halten sollte. Doch was dies alles zu bedeuten hatte? Die Oberwelt war verwirrend für den jungen Dunkelelfen und schlimme Tage mochten ihm noch bevorstehen, hatte die Gruppe doch mit Lykius, dem infernalischen Drow bereits einen Verräter ihn ihren Reihen gehabt, mussten sie sich in Felbarr wieder und wieder den Angriffen der Dunkelelfen erwehren und auch in der Folgezeit gegen einigen von ihnen mit Schwert und Magie in den Kampf ziehen.
Aber auch er hat solch eine merkwürdige Verwundung erhalten, auch er hat dieses Unwetter gesehen und es regnete Asche in seinem Zimmer.
Welche Chance gäbe es auf Verbrüderung? Denn Tarator war ein Mann der Spinne...

Tarator musste lange warten, sich sehr gedulden, beinahe anderthalb Monate wartete er auf ein Zeichen, lebte in den Niederungen Baldurs Tors und forschte nach, wer seine Angreifer gewesen waren, doch kein Zeichen ließ sich finden, nicht mehr als lose Fäden, die stets irgendwann abrissen. So saß er nun in der Taverne „Zum Schiffsbruch“, wie er es so häufig tat, um sich nicht dem widerwärtigen Sonnenlicht auszusetzen. Der Schiffsbruch war eine Spelunke, welche ihren Namen reichlich verdiente. Dicht am Wasser erbaut, stand dieses windschiefe Holzkonstrukt, welches dem Wind und an manchen Stellen an schlechten Tagen auch Wasser Einlass gewährte. Nicht mehr als zwei Duzend zerstreute Stühle standen um einfache Tische, welche voll mit Ritzereien und Stellen waren. Manche Stühle waren mehrfach ausgebessert wurden, nachdem ihre ursprüngliche Form ein unrühmliches Ende an einem Kopf eines Kunden gefunden hatte. Viele dieser Stühle würden einen gerüsteten Zwergen, Menschen oder Ork mitnichten halten, aber solch wohlhabende Gesellen, welche sich eine eigene Rüstung leisten konnten, saßen auch nur selten im Schiffsbruch. Und wenn, dann hatten sie meist sinistre Dinge im Sinn. Sie wurden hier nie gestört. Auch Tarator wurde nie gestört, er war dunkelhäutig und führte einen Krummsäbel. Das führte durchaus zu anmaßenden Sprüchen und rüden Beleidigungen, welche Tarator allerdings mit wenig feinen Tritten und Fausthieben gebührend erwiderte. Bereits nach einer Woche Leben in diesem Schuppen hatte sich der Dunkelelf genügend Respekt verschafft, sodass man seine Kreise nicht weiter störte. Er lebte nun schon eine Weile hier und war nach einer Woche in einem dauerfeuchten Dachzimmer in den trockenen Keller umgezogen, in welchem es nicht nur weniger nass, sondern vor allem auch schön dunkel war.
Diesen Abend saß er wieder am Tresen und wartete darauf, dass jene Gestalten kamen, welche ihm vom Geist eingetrichtert wurden. Die Tür quietschte in den Angeln, es zeigte sich die Außenseite der Tür, welche voller Grünspan war, weil sie dauernd feucht war. Es waren diesen Abend schon zwanzig Gäste gekommen, welche sich dem günstigen Kartoffelschnaps hingaben, es war wahrscheinlich, dass es wieder nur solche abgebrochenen Wesen wären, die es nicht zu mehr gebracht haben als minderwertige Spelunkenbesucher zu sein, Tag ein, Tag aus. Aber wer konnte es schon wissen, vielleicht waren es doch die erwarteten Personen...

Eure Reise war fast als angenehm zu bezeichnen. Zumindest hätte man dies tun können, wäre man ein Ilmaterpriester gewesen und würde für jeden Tag der Erschöpfung, der Schmerzen und des Ärgers die Illusion geschenkt bekommen, dass man anderen mit seinem persönlichen Leid geholfen hätte. Cephyron hatte es am schwersten erwischt und aufgrund seiner unglücklichen Verletzung im Knie konnte er weder schnell laufen, noch konnte er außergewöhnlich lange reiten, sodass die Zeit, welche ihr das Wegschenken des Ponys, welches Gramir ritt,  gewonnen hattet, alsbald wieder verschenkt war. Und dann das grüne Leuchten, welches nie zu schwinden schien, aber auch keine Beeinflussung darstellte. Aber es war unheimlich, wenn es des Nachtens pulsierte und kaum zu verbergen, da es selbst durch einfache Kleidung durchschien. Es musste schon außergewöhnlich dicke Kleidung sein, um das Leuchten zu verbergen. Doch viel schlimmer als das Leuchten und die wiederkehrenden Schmerzen im Kniegelenk des Genasis war dieser ewige Regen, welcher einsetzte, sobald ihr die Moore des Nordens erreicht hattet. Und es regnete, und regnete. Gerade Thargosz war sichtlich genervt vom ewigen Regen, welcher sein heißes Gemüt nicht zu kühlen vermochte. Aber die Reise an sich war ereignislos. Wenige Händler waren auf den Straßen. Und alsbald hattet ihr Baldurs Tor erreicht, eine lange Reise auf den Beinen und auf Pferden nahm eine Ende, als ihr am Abend des 4. Flamerule das Tor passieren konntet und endlich Baldurs Tor erreicht hattet.

Auch die Reise des Halblings und des Zwergen war nicht sonderlich spektakulär, doch die Einschätzung des Halblings zum schönen Sommer in seiner Heimat sollte sich als falsch erweisen. Alles, was er aus seiner Heimat gewohnt war, schien der Gewohnheit zu spotten. Es regnete in Strömen, jeden Tag und es grenzte sogar an ein Wunder, dass ihr trotz des ewigen Reisens von keinen alltäglichen Krankheiten geplagt gewesen wart, abgesehen von wunden Innenschenkeln und Rückenschmerzen und so manchem Krampf in den Beinen.
Diese Schmerzen waren nichts im Vergleich mit den Schmerzen des Landes. Tamanar sah dies ganz deutlich, die vielen toten Felder, auf denen aufgrund des ewigen Regens in diesem Jahr nichts gedeihen wollte. Er sah abgemagerte Kinder auf seinem Weg, deren Gesichter schmutzig und deren Augen verweint waren. Und sie spürten es am eigenen Leib. Das Überleben war teuer geworden, denn die Felder waren tot, die Getreidespeicher leer und es war den Segnungen seines Gottes, Brandobaris, zu verdanken, dass sie auch eigentlich verdorbenes Essen noch zu sich nehmen konnten. Die Melancholie und das Stöhnen des Landes war überall zu hören und viele Ortschaften mussten umritten oder umlaufen werden oder wurden gar von Flussschiffen nicht angefahren, weil dort Krankheiten ausgebrochen waren. Das Land ächzte unter der beginnenden Hungersnot und die folgenden Krankheiten würden es weiter auszehren, wenn Lathander nicht alsbald Mitleid mit den Herzlanden hatte und die Milde seiner Sonne die Oberhand gewann.
Nach dieser langen und enervierenden Reise, in der Zwillingsherz Leuchten nicht endete, ihn jedoch auch nicht beeinträchtigte, hattet ihr endlich Baldurs Tor erreicht.

Jeder, der in Baldurs Tor verweilte oder es bereiste, wurde von den Torwachen gewarnt, denn die Zeiten waren hart und unnachgiebig.
„Wanderer, seid gewarnt! Haltet eure Finger still, sofern ihr Hunger habt und betet um Besserung. Der Tempel des Ilmater mag euch das Nötigste geben und mit einer Münze mögt ihr einen Teil der harten Vorräte dieser Stadt erwerben. Doch seid auch vorsichtig, denn die Hungernden lauern. Doch lasset auch Milde mit ihnen walten, die wenigsten können etwas für diesen Hunger.“
Nachdem ihr alle eure Münzen zusammengehalten hattet, erreichtet ihr die Taverne „Zum Schiffsbruch“ und tratet ein. Erstaunlicherweise beinahe zeitgleich waren beide Gruppen in der Taverne eingetroffen und konnten sich ein Bild des Hauses machen.  Ein altes Haus, welches zwei Stockwerke hatte mit niedrigen Decken, welche knapp unter zwei Metern hoch waren, präsentierte sich in einem erbarmungswürdigen Zustand. Es war ein Holzhaus, dessen Bretter große Fugen aufwiesen, durch welche der Wind Einlass fand. Die dem Meere zugewandte Westseite des Hauses, in welcher die Eingängstür eingelassen war, wies starken Bewuchs durch Grünspan auf und schien an manchen Stellen langsam morsch zu werden, das Schild der Spelunke war kaum erkenntlich, nur das zerstörte Schiff darauf gab einen groben Hinweis darauf, dass es der Schiffsbruch war.
Im Inneren sah dieses Bild nicht viel besser aus. Zerstreute, einfache Holzstühle standen überall in dem Innenraum verstreut, welcher bestimmt keine 40m² groß war. Es gab auch keinen eigentlichen Tresen, aber ein älterer Herr hatte drei Tische zusammengeschoben, auf denen er eine Art Auslage für einfachen Alkohol hatte. Er hatte kleine braune Knopfaugne und kniff diese weit zusammen, als könnte er euch kaum noch erkennen. Das Alter hatte ihn stark gebeugt und seine einfache Leinenkleidung war dreckig und abgewetzt. Seine Haare waren ihm vor Jahren gewichten, denn er war bestimmt um die siebzig oder achtzig Jahre alt. Vor seinen Tischen saß auf einem Stuhl ein Dunkelelf, welcher in die Richtung der eintretenden Abenteurer schaute.
Der ältere Herr schien dann doch sehr verwundert über diese große Gruppe von bewaffneten Wesen und bemühte sich hinter den Tischen hervorzukommen, um eine Verbeugung anzudeuten.
„Meine Herren, meine Herren. Willkommen in meinem bescheidenen Heim. Ich kann euch wohl noch Zimmer anbieten, jedoch keine Küche. Ihr habt es vielleicht gehört, aber Essen ist rar. Tut mir leid. Doch Schnaps habe ich wohl und reichlich!“
Mit seinen kleinen knotigen Finger zeigt er auf seine Auslage, auf der noch fünf klare Flaschen standen, welche eine klare Flüssigkeit hielten. Er versuchte freundlich zu lächeln, aber aufgrund der Umstände gelang es ihm nicht sonderlich gut. Die anderen Besucher der Spelunke zogen sich in die äußersten Ecken des Raumes zurück, eine solch große, wohl genährtere Gruppe schien ihnen suspekt, weshalb sie lieber Abstand hielten.
Von Baldurs Tors wohlgerühmter Gastfreundlichkeit war in diesen Tagen nicht viel zu spüren. Aber immerhin war es in diesem Loch trockener als draußen und es gab zwei Gewissheiten. Ihr alle hattet den Weg nach Baldurs Tor gefunden und überlebt. Jetzt müsste nur noch dieser Geist auftauchen...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tarator DoUrden am 11.04.2010, 19:09:38
"Sieh mal an. Haben sie es endlich geschafft."
Der Dunkelelf musterte diese doch sehr bunte Gesellschaft einige Sekunden. Endlich bekam er etwas zu erledigen, auch wenn ihm der Sinn des ganzen Auftrags nach wie vor verwehrt blieb. Aber was sollte es, er würde den Anweisungen dieses sogenannten Geists nachkommen und gut. Welche Wahl hatte er schon? Er stutzte jedoch ein wenig, als ihm das grüne Leuchten des Genasis und des Zwergen auffiel, welches ihm selbst nur zu bekannt war. Vielleicht würde er ja auch endlich ein paar Antworten erhalten.
Nachdem der Wirt die Neuankömmlinge begrüßte, richtete Tarator sich in seinem Stuhl auf, strich eine verirrte Haarsträhne aus seinem Gesicht und meldete sich zu Wort.
"Lass gut sein, Rutherford. Kein Grund, sich zu entschuldigen. Die Herren sehen aus, als hätten sie in letzter Zeit mehr als genug Vorräte gehabt. Was treibt eine derart gut durchgefütterte Gruppe wie euch in diese heruntergekommene Kaschemme?"
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Beitrag von: Zwillingsherz am 15.04.2010, 12:21:24
Zuerst schaute er sich in der Spelunke um. Der erste Eindruck den er bekam, war dass es sich hierbei wohl nicht um die beste Wirtschaft in der Stadt handelt. "Wir müssen also wo anders etwas zu essen herbekommen."
"Was willst du von uns Kanalratte? Geh lieber wieder in dein Loch zurück und belästige uns nicht weiter." sagte Zwillingsherz forsch zu dem Dunkelelf, der sie so freundlich hier begrüßt hatte. Dann wendete er sich dem Gastwirt zu. "Vielen Dank für das Zimmerangebot, doch als erste brauchen wir erst einmal einen Tisch um uns zu setzen, wir haben einen weiten Weg hinter uns gelassen."
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 15.04.2010, 22:54:55
Tamanar, der die Taverne mit Zwillingsherz und Brummbär zusammen betreten hatte, hatte sich zufrieden umgeblickt. Fast meinte er sich an dieses nette Etablissement zu erinnern. Wenn er sich recht erinnerte, war er mit Malac schon mal in dieser Spelunke gewesen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an den alten Schurken denken musste. Eine schöne gemeinsame Zeit hatten sie in Baldurs Tor verbracht.
Durch die Erinnerungen, war er etwas abgelenkt und konnte nicht mehr eingreifen, als Zwillingsherz den Dunkelelfen zu verscheuchen probierte. Aber wahrscheinlich hätte er es eh nicht anders gemacht. Als er das grüne Leuchten an dem Elfen sah, stutze er kurz, versuchte aber seine Überraschung zu unterdrücken, damit der Elf das möglichst nicht mitbekam.
Er nickte zu dem, was Zwillingsherz zum Wirt sagte und ließ sich dann vom Wirt gemeinsam mit seinem zwergischen Begleiter zu einem der freien Tische führen und setze sich, nachdem er kontrolliert hatte, das er sich zumindest nicht übermäßig einsauen würde. Brummbär liess sich zu seine Füßen nieder.
"Wenn das einzige was Ihr habt, dieser Schnaps ist, dann haben wir wohl kaum eine Wahl, oder? Bringt uns etwas davon." Und dann öffnete sich die Tür erneut und die anderen Drei kamen herein. Sie sahen auch so aus, als seien sie gerade erst in der Stadt angekommen. Nun immerhin. Auch wenn Ihre Reise nicht gut verlaufen war, so schien es doch so, das sie zuerst hier erschienen waren, wenn auch nicht sehr viel. Zumindest hatte er recht behalten, das die Reise der Anderen trotz des vorschnellen Aufbruchs nicht schneller gegangen war.
Er winkte die Anderen zu ihrem Tisch herüber: "Hallo! Auch schon da?" und er lächelte etwas ironisch. "Gut, dass ihr heile angekommen seid!"
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 16.04.2010, 00:58:33
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:17:24 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Rutherford, wie der Wirt nun scheinbar hieß, traute man ausnahmsweise mal den Worten eines Dunkelelfen, verneigte sich nochmals vor den ersten Gästen, welche sich den verbleibenden Tisch schnappten, an dem jetzt lediglich noch zwei Stühle frei waren. Ansonsten gab es noch zwei weitere stark mitgenommene Barhocker neben dem Dunkelelfen.
Es hatte sich eisiges Schweigen innerhalb der verruchten Kaschemme gebildet, schon als der Dunkelelf begonnen hatte zu sprechen, nachdem alle Abenteurer gerade in dem Schankraum angekommen waren. Zwillingsherz barsche Antwort war wohl kaum dazu tauglich, dass Eis zwischen den Abenteurern und dem Dunkelelfen zu brechen und ebenso wenig vermochte es das grüne Leuchten mancher Beteiligter. Es war keine Ruhe in dieser Taverne, sondern es herrschte die Stille. Und Stille war etwas Unnatürliches, etwas Bedrohliches.
Die restlichen Tavernenbesucher zogen sich scheinbar noch weiter in die Ecken der Taverne zurück. Würde es in dieser unwirtlichen und harten Zeit nun auch noch Kämpfe geben, welche wahrhaft vom Zaun gebrochen schienen?
Rutherford bemühte sich diese Stille zu durchdringen, in dem er zwei Holzkrüge auf den Tisch des Halblings und des Zwergen plumpsen ließ. Danach füllte er die Krüge mit zitternder Hand bis zur Hälfte mit diesem klaren Schnaps. Ein ordentlicher Schluck für harte Zeiten, dies war scheinbar die Devise des Wirtes.

Die Stille hielt trotz des herumgehenden Wirtes an und so erschraken alle fast Wesen innerhalb der Taverne, als aus dem Nichts ein Humanoid erschien, tief in seine Kutte verhüllt, sodass nur seine froschartigen Augen zu erkennen waren und ein Stück seiner ebenholzfarbenen Haut. Er trug sonst eine Stoffmaske, welche den Rest des Gesichts verbarg. Seine Kluft schien nur aus diesem großen Umhang und einem Paar schwarzer Stiefel zu bestehen. Eine Aura der Kälte umschloss diese ungewöhnliche Gestalt, welche sonst nichts von sich preisgab. In der Ecke der Taverne kamen kurze, erstickende Schreie des Entsetzens hervor. Lediglich Thargosz zeigte sich ungerührt, hatte er das Auftauchen der Person im Schatten eines der alten Stützbalken noch rechtzeitig bemerkt. So ließ ihn der Auftritt des froschäugigen Wesens kalt.
Das Wesen, welches nicht größer als fünf Fuß war und bestimmt um die achtzig oder gar neunzig Kilogramm wog und damit sehr übergewichtig schien, fing an, nachdem sich die erste Welle der Furcht gelegt hatte, sich zur bunten Truppe zu begeben. Tarator erkannte dieses Wesen wieder, auch wenn er es nicht häufig gesehen hatte. Dies war das Wesen, welches sich Geist nannte. Nur, dass dieser Geist etwas aufgedunsen wirkte. Als hätte er die letzten Wochen über seinen Verhältnissen gelebt und sei wie ein Hefeteig aufgegangen in der Zeit der Muße.
„Das Licht bescheine euch, sofern es behagt, sonst mag dies der Mond tun.“, grüßte das Wesen grotesk leger, mit einer flapsigen Handbewegung, ehe er sich einen der letzten beiden Stühle nahm, bevor sich andere auf die freien Plätze setzte. Noch bevor eine weitere Reaktion kam, fuhr er bereits fort. Seine sehr flache und fast säuselnd lispelnde Stimme wurde nun vom Knarren des ramponierten Holzstuhles begleitet, welcher sein immenses Gewicht tragen musste und nicht mehr für so schwere Personen gedacht war.
„Ich bin der, welchen man den Geist nennt. Ein ehrenwerter Titel. Ja, aller Ehren wert, und auch viele Münzen, wenn ihr versteht, was ich meine?“ Er legte den Kopf schief, weiterhin waren nur eine froschartigen Augen zu sehen, welche keine Lider zu haben schienen, oder er schlug die Augen einfach nicht auf und wieder zu. Obgleich er lässig wirkte, war seine merkwürdige Art eher beängstigend. Etwas von Wahnsinn lag in seiner Aura.
„Und ihr seid?“ Er stöhnte kurz auf, als das Knarren des Stuhles das Nachgeben eines der Stuhlbeine ankündigte, und sprang dann auf, als der Stuhl letztendlich in die Brüche ging. So schnappte er sich den zweiten Stuhl, welcher nicht so stark knarrte und damit scheinbar noch nicht an vielen Wesen zu Bruch gegangen war und dann wieder notdürftig geflickt wurde.
„Ach, vergessen wir dieses Spiel. Dieses Spiel würde mich eh nur langweilen, wie Spiele mich stets langweilen. Denn Spiele sind Spiele, und nicht tödlich, wenn man sie nicht mit dem Leben verbindet! Also sind mir eure Namen egal, weiß eh, wer ihr seid...Ihr folgt mir doch, oder?“

Wer auch immer diese Person sein mochte, sie schien sich in erster Linie auf ihre drei primären Sinne zu versteifen: Blödsinn, Irrsinn und Wahnsinn.
War dies hier, dies Treffen, nur eine Narretei? Ist dies gar nicht der Geist, der euch begegnen soll? Oder treiben höhere Mächte wieder ihren Schabernack mit euch? Der Geist schaute euch mit seinen aufgerissenen Augen an,  seine Pupillen schienen in diesem Augenblick still zu stehen. Ein beängstigender und verwirrender Anblick. Ein leichter Schauer konnte einem dabei über den Rücken laufen. Fragende Gesichter mochten die Konsequenz sein und der Geist lachte daraufhin auf und benötigte ein paar Sekunden, um sich wieder zu fangen.
„Meine Damen, ich darf doch bitten. Verknüpfen wir das alles. Ihr dürft mein Portal benutzen, wenn ihr ein kleines Leben gewinnt. Jaja, ich sagte doch, Spiele sind langweilig, spielen wir gleich um Leben. Endlich mal den Schleier der Lügen weg, um alles mit dem Schleier der trügerischen Wahrheit zu tünchen. Furchtbar, nicht wahr? Zu erkennen, dass man nichts erkennt. Sehen zu müssen, dass man nichts sieht.“ Er unterbrach sich wieder für sein Lachen, welches nun ohrenbetäubend wurde.
„Wir alle wissen, was wir wollen. Deswegen sind wir Freunde. Müssen uns nicht abtasten, wie Jünglinge in der ersten Liebesnacht, im heimlichen, dunklen Garten des Klosterhofes. Müssen nicht den Markt beobachten, um zu erkennen, wen wir nach einer Münze anbetteln können. Müssen gar nicht dieses abstruse Vorspiel begehen, welches nur wahre Frauen als sinnig empfinden. In medias ferra, meine Freunde. In medias ferra.“

Unter dem ominösen Knarren des Stuhles erhob sich der schwergewichtige Mann nun, bevor der Stuhl sein letztes Ächzen von sich geben konnte, und mit einer fließenden Bewegung schoss eine behandschuhte Hand aus dem Gewand und gab für einen Bruchteil einer Sekunde den Blick auf eine nackte Gestalt innerhalb des Gewandes frei, welche von ebenholzfarbener Hautfarbe war, nur die rosigen Geweberisse um seinen Bauchnabel herum kontrastierten das Bild dieser Person. Mit einem klopfenden Geräusch schlug ein Messer in den Tisch ein, welches mehr Stilett als Dolch war. Seine sehr schlanke Klinge hatte die Jahre nicht spurlos an sich vorbeigehen lassen. Von den ewigen Bearbeitungen mit dem Wetzstein, war die Klinge so dünn, dass sie kaum noch effektiv genutzt werden konnte. Vielleicht würde sie noch ein oder zwei Stöße überstehen, dann wäre sie mit Sicherheit unbrauchbar. Das Messer war auch eher von miserabler Arbeit und schien nicht von Hand geschmiedet, sondern vielmehr aus einer dünnen Metallplatte gestanzt zu sein. Zwillingsherz kam diese Bearbeitungsart bekannt vor. Wandernde Goldzwerge, welche sich fahrendem Volk anschlossen, nutzten diese Art von Herstellung, um Wurfmesser herzustellen. Sie waren meist aus einem Stück und hatten daher keine wirkliche Parierstange und schon gar keinen komfortablen Griff. Im Gegenteil war das letzte Ende des Griffes auch geschärft, ebenso wie die kleinen parierstangenähnlichen Überstände, sodass das Messer auch stets im Holz stecken blieb, egal wie schlecht man die Waffe warf. Von daher besaß die Klinge auch keinen umwickleten Griff, sondern war komplett aus Metall. In diesem Fall schien es Eisen zu sein, da es am Griff bereits ein paar Anzeichen von Rost gab.

„Doch was bedeutet es, ein kleines Leben zu gewinnen?  Das vermag ich wohl hinauszukrakeelen!“ Der Geist trat den Stuhl um, sodass er auf die Seite fiel und sprang auf ihn drauf, sodass er auf der hochkant liegenden Sitzfläche mit einem Bein balancierte. Der Stuhl gab diesmal keine knarrenden Geräusche von sich. Langsam winkelte er das rechte Knie an, als wäre er zu einem merkwürdigen Absprung bereit.
„Ich bin ein steigender Adler. Ich habe Beute gefunden. Ich werde hinfliegen. Um zu töten. Für mich.  Für meine Jungen. Welchen Unterschied macht es?“ Seine froschartigen Augen starrten euch wieder reglos an. Dann bewegten sie sich ruckartig hin und her, immer schneller, bis er einen Moment lang den Kopf schüttelt.
„Was für eine Bürde ich euch auflaste. Ich habe Schmerzen in meiner rechtschaffen Brust, doch sollt ihr mir einen Gefallen tun. Macht wie ihr wollt, doch macht!
Macht!
Macht! – Ja, was bedeutet Macht? Macht über Leben?“ Der Geist schien seinen eigenen Faden abermals zu verlieren. Reglos stand er in gleicher Pose auf dem Stuhl, an seinen Augen war zu sehen, dass Schweiß an ihm herunterlaufen musste. Er blickte jetzt angestrengt in das dämmrige Licht, welches in der Taverne noch leuchtete.
„Wenn ihr ein Leben gewinnen wollt, müsst ihr es verdienen und erretten. Morgen zur siebten Stunde wird im Hafenbecken ein Kind getauft. Ein so rosanes Wesen, frisch entbunden in dieser Stunde. Sie nennen es Messias. Sie nennen es den Bringer der Schmerzen. Befreit es von seinem Joch! MACHT!“ Sein Blick flackerte jetzt aufgeregt und er blickte auf das im Tisch steckende Messer, einen Moment blickte er es an und fing dann an grell zu lachen.
„Die Stiefellecker des Tyrannen wollen es! Sie wollen es! Taufen wollen sie es! Haben seine Macht erkannt! Bringt das Kind! Bringt das Kind! In das Reich Jergals, oder Kelemvors oder in eure Obhut! Ihr entscheidet! Ihr macht! Ich macht die Macht!“ Er blickte sich abermals mit starrem Blick um und sagte dann nickend.
„Ihr versteht nicht? Macht auch nichts! Hauptsache ihr macht!“
Sein Bein fing wild an zu zittern, weshalb er mit einem kleinen Sprung vom Stuhl sprang und mit lautem Gepoltere und zwei Ausgleichschritten auf dem Fußboden landete. Nur knapp entging er einem Hinfallen. Er keuchte kurz und spie dabei etwas Rotz auf den Fußboden, welcher mit dem Blut durchtränkt war. Ein Mund mit den großen und vollen, dunklen Lippen wurde sichtbar, als er die Stoffmaske zur Seite schieben musste. Nach seinem Gesicht zu urteilen, schien er ein Mensch zu sein.
„Das Messer ist eure Tatwaffe. Für das Kind oder für den Täufer. Macht wie ihr es für richtig haltet. Macht es. Oder geht einfach.“ Er keuchte nochmals und diesmal spie er noch mehr Blut auf den Fußboden. „Oh, ihr Damen, wieso bin ich nur seit zwölf Jahren tot und noch nicht weg hier?“
Diese Worte sprach er unter der Schwere seines Seins, um sich dann auf den Fußboden der Taverne zu erbrechen. Das Erbrochene war stark mit Blut durchmischt. „Vermaledeite Götter!“ grunzte er und wischte die Fäden von seinem Mund, um dann die Stoffmaske wieder davor zu bringen.
„Um sieben! Im Hafen! Kleines Kind! Retten oder Sterben lassen! Oder alles seinen Weg gehen lassen! Nur dann zeig ich euch das Portal nicht. Dann werdet ihr alles gehen lassen. Kann auch gut sein, wer weiß das schon. Ich bin eh tot. Geht oder macht! Mir gleich.“
Mit schweren Schritten ging der Geist ein paar Schritte auf den Stützbalken zu, aus dem er gekommen war und verschwand urplötzlich in ihm, als würde der Schatten des Stützbalkens ihn schlucken.

Es dauerte einen Moment, dann stürzten ein paar Tavernengäste schreiend aus dem Schiffsbruch, während andere bleich in der Ecke saßen und das merkwürdige Schauspiel von eben noch gar nicht begreifen konnten. Sie blickten fassungslos an den Stützbalken, in die Lache mit Erbrochenem oder zu den Abenteurern. Lediglich eben diese Lache von blutigen Erbrochenem und das im Tisch steckende Stilett oder Wurfmesser, was es auch sein mochte, sowie die kaputten oder umgestürzten Stühle erinnerten noch auf den Auftritt des Geistes, welcher auch ebenso gut ein Allip gewesen sein könnte, in sehr menschlicher Form. Langsam, ganz langsam, taute die Angst wie schmilzendes Eis und alle schüttelten ihre Lähmung ein wenig ab. Rutherford hingegen war in der Zwischenzeit umgefallen und lehnte an seinem Tresen. Er atmete schwach, aber schien völlig weggetreten. Das war scheinbar zu viel für den alten Mann gewesen, welche seine Hand in der Nähe seines Herzens hatte und flach atmete. Seine Augen waren geschlossen, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn.

Als dann endlich etwas Ruhe einzukehren schien, meldete sich draußen tosender Donner und polternder Hagel durchbrach die Stille endgültig. Zu allem Überfluss würde das schlechte Wetter also noch zumindest weiterhin in dieser Nacht anhalten. Irgendwoher hörte man das Weinen eines Jungen. Es war einer der verbliebenden zwölf Gäste. Er war keine vierzehn Jahre alt, blickte aus einem der schäbigen Fenster in den Hagel und weinte einfach herzzerreißend. Was waren dies nur für merkwürdige Zeiten. Schwarze Wolken standen am Himmel...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Gramir Knäulbart am 16.04.2010, 10:59:37
Endlich waren sie angekommen, endlich konnten sie in einer Taverne Ruhe finden und wie durch ein Wunder kam die andere Gruppe auch gerade an. Da konnte man doch schön zusammensitzen und über die Reise sprechen und seine müden Beine ausruhen. Was mussten diese großen Menschen und anderen Wesen auch nur so lange Beine haben...
Drinnen verflog der Hauch der Entspannung und Vorfreude sofort, als er den Dunkelelf dort sitzen sah.
`Noch einer von denen... hier in der Stadt? Wie konnte das sein? Bedroht er den Wirt? Nein, den Eindruck macht er nicht, er scheint sogar geduldet zu sein. Wissen die Bewohner und vorallem der Tavernenbesitzer nicht, was für eine abartige Kreatur er ist? Wozu er womöglich fähig ist?`
Gramirs Gedanken schwirrten auferegt umher. Auch Zwillingsherz und die anderen schienen den dunkelhäutigen Elf zwar zu meiden aber sie zeigten keinerlei Anstalten ihn zu bekämpfen. Es war noch nicht lange her, dass er mehrere dieses Volkes töten musste, wie konnte er diesen hier einfach so stehen lassen?
Den anderen, die Anstalten machten sich zu setzen, hinterherschauend, blickte er ein letztes Mal grimmig zu dem Drow und folgte dann schließlich seiner Gruppe. Geheuer war ihm die Lage keinesfalls.
Ein Zustand, der sich durch den folgenden Auftritt nicht zum Besseren wandte.
Versuchend alles richtig zu verstehen folgte er den Worten des Geistes. Nicht komplett mit Erfolg. Fragend schaute er schließlich in die Runde.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 16.04.2010, 19:21:21
Tamanar hatte das Schauspiel des Geistes teils fasziniert und teils etwas davon abgestoßen verfolgt. Er hoffte aber, die wichtigsten Informationen verstanden zu haben.
Nachdem der Mann, wenn er, wenn er denn ein Mann war, verschwunden war, blickter kurz den Dolch an, zuckte mit den Schultern und griff dann spontan danach und wog ihn in der Hand, ließ ihn einmal in der Handfläche drehen und verzog dann das Gesicht und ließ ihn dann wieder auf den Tisch in Richtung Zwillingsherz gleiten. "Ich kann damit nichts anfangen, am besten nimmt ihn einer von Euch mit größeren Händen." und warf dabei eine Blick zu Zwillingsherz und einen kurzen zu Thargosz.
"Was mich angeht, ich werde gleich versuchen, ein paar Informationen zu beschaffen, was diese Geschichte angeht. Kommst Du dann gleich mit Zwillingsherz? Ich hoffe, das wird nicht länger als ein bis zwei Stunden dauern. Aber vorher..." das letzte sagte er mehr leise zu sich selbst, aber die meistend er Anderen würden es wohl auch verstanden haben, "wollen wir mal sehen, was die normale Bevölkerung hier so bedrückt und was sie weiß."
Dann sprang er von seinem Stuhl und ging zu dem weinenden Jungen hinüber, Brummbär erhob sich ebenfalls und folgte ihm.
"Hey Kleiner." versuchte er den Jungen etwas aufzumuntern, schliesslich musste er selbst zu dem sitzende Jungen aufblicken und sprach dann so leise weiter, das möglichst nur der Junge ihn verstehen würde, "Was ist los? Das Wetter ist zwar ziemlich schlecht, aber so schlecht doch auch wieder nicht, das es zum heulen wäre, oder?" Eigentlich doch, schalt er sich. Und Übung im Umgang mit Kindern hatte er eigentlich auch nicht. Höchstens im Umgang mit Strassenkindern und da hatte er nur gelernt, wie man sich ihren Respekt verdiente, oder sie sich vom Leibe hielt. Aber auch as war schon lange her und da war er selber noch ein Kind gewesen...
Brummbär stand neben seinem Herrn und stubste den Jungen an mit seiner feuchten Nase an und wedelte aufmunternd mit dem Schwanz. Anscheinend schien er zu spüren, was Tamanar vor hatte.
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Beitrag von: Thargosz am 18.04.2010, 14:14:36
Gelangweilt wirkend, aber innerlich angespannt und zum Sprung bereit hatte Thargosz die heruntergekommene Kaschemme betreten. Als der Wirt sagte, dass er nur etwas zu Trinken, aber nichts zu Essen bringen könnte, schüttelte Thargosz den Kopf und sah den Wirt finster an. Als der Dunkelelf sie ansprach drehte sich Thargosz zu diesem um. Aber bevor er etwas sagen konnte, hatte der kleine Erdkriecher schon die Initiative ergriffen und ihn mehr oder weniger freundlich zurückgewiesen. `Oha Kurzer, hat da jemand letzte Nacht in Mut gebadet? Aber wahrscheinlich traust du dich nur deine Klappe aufzureißen, weil du weißt, dass wir deutlich in der Überzahl sind!`
Schweigend betrachtete er daraufhin das dunkle Spitzohr. In Tay hatte er öfters mit diesem Volk zu tun gehabt - oft genug, dass er wusste wie nützlich so ein Dunkelelf mit seinen Fähigkeiten sein konnte. Vorrausgesetzt natürlich man konnte ihm trauen... und das nun konnte man einem Dunkelelf so gut wie nie...
Er wollte gerade etwas sagen, als er eine Bewegung hinter einem der Balken erkannte. Unwillkürlich spannte Thargosz seine Muskeln wieder an. Die anderen zuckten zusammen als das Wesen sich unvermittelt mitten zwischen sie begab, aber Thargosz betrachtete es nur abschätzig. Und dann fing das Wesen, das sich Geist nannte zu Reden und wie es redete! `Wenn dieser Fettwanst nicht gleich sein Maul hält, stopfe ich es ihm, aber mit mehr als nur einer Faust!` Als er endlich geendet hatte wussten sie wenigstens was jetzt zu tun war. Angwidert sah Thargosz wie es sich zuerst übergab und dann verschwand. `Morgen früh um 7 also...`
Thargosz griff nach dem Dolch, den Gramnir in Zwillingsherz Richtung rutschen ließ: "Da hast du wohl recht, Kleiner. Am besten ich nehme ihn. Nicht das sich Herzchen noch verletzt!" Grinsend steckte er den Dolch in die Tasche seiner zerfetzten Robe: "Nun ja, ich denke mal, dass es deutlich einfacher sein dürfte ein Kind zu töten als einen erwachsenen Mann..." Endlos amüsiert verfolgte er die entsetzten Reaktionen der Anderen. In Wahrheit hatte Thargosz auf keinen Fall die Absicht ein Kind zu töten. Er empfand das als ehrlos und feige, aber davon würde er den Anderen, die ihn für einen größenwahnsinnigen Kriminellen hielten, sicher nichts erzählen.
Erstmal würde er deren Reaktion abwarten...
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Beitrag von: Cephyron am 18.04.2010, 20:11:09
Endlich in Baldurs Tor angekommen, entspannte sich Cephyron. Die harte, anstrengende Reise war zumindest für diesen Abschnitt überstanden und er lebte noch. Noch war er dem seltsamen Leuchten noch immer nicht auf den Grund gegangen, aber er schaffte es auch nicht wirklich, sich auf so etwas zu konzentrieren. Er war der Meinung, dass dafür auch noch genügend Zeit wäre, sobald er Baldurs Tor erreicht hatte, sich vorher darüber Gedanken zu machen würde einem mit Pech bloß die eigene Hilflosigkeit vor Augen führen. Ähnliche Gedanken verschwendete er an den Schmerz in seinem Knie. Das empfand das Luftwesen jedoch als sehr viel störender, da es ihn stark beim reisen behinderte. Doch auch hier konnte er vorerst nichts machen, also beschloss er auch dem erst in der Stadt nachzugehen. Nun jedoch war dieser Zeitpunkt endlich erreicht, und damit auch das erste Etappenziel.  
Sehr erschöpft trat er mit seinen Begleitern in die Taverne, welche den Namen „Zum Schiffbruch“ trug. “Na das ist ja treffend. Wie ein Schiffbrüchiger fühl ich mich auch, zumindest wie einer, der durch den Sturm gekommen ist.“ Das erste, was er wahrnahm, war die Gestalt des Dunkelelfen, die er misstrauisch beäugte. Der Genasi erstarrte kaum merklich für einen Moment, da er sich an den Opponenten auf der Reise nach Baldurs Tor erinnerte, der für seine Leiden verantwortlich war. Und er richtete auch gleich das Wort an sie. Cephyron verhielt sich zurückhaltend, er wollte mit dieser Gestalt zumindest derzeit wenig zu tun haben. Vielleicht war es nur übertriebene Vorsicht von ihm, aber er hatte auf schmerzhafte gelernt, dass die meisten Fremden, auf die sie trafen, und die derartigen Völkern angehörten, ihnen nichts Gutes wollten.
Seine Reserviertheit hielt an, bis die Gestalt mit dem Namen Geist erschien. Erst belächelte er sie innerlich, denn sie wirkte kaum ernstnehmbar. Als er sich dann als Geist vorstellte, wuchs die Aufmerksamkeit von dem Magier an, schließlich war dieser derjenige, den es hier zu treffen galt. Je länger er ihm lauschte, desto mehr schien ihm allerdings, dass Geist nicht ganz klar bei Sinnen war. Das Gerede von ihm schien ihm seltsam zu sein. Seine Worte von Spielen schienen ihm wie Spott, als er an seine eigenen Verletzungen dachte und daran, dass sein eigenes Leben bereits mehrmals bloß noch am seidenen Faden hing. Dann wurde es aber doch interessant, als das Thema zu dem Portal wechselte, welches sie benutzen durften. Die Bedingung freilich ließ ihn wieder in negative Gedanken verfallen, denn er hatte das Gefühl, dass er dabei wieder seinen Körper hinhalten müsse. Letztendlich akzeptierte er für sich jedoch diesen Umstand, denn es musste ja irgendwie weitergehen.
Nach der Gestalt mit Namen Geist stand wieder die Stille im Raum. Bedrückend wirkte sie auf ihn, er war bislang doch gewohnt, natürliche Geräusche um sich zu wissen, die das ganz leichte Pfeifen in seinem Ohr zu unterdrücken wussten. Nun blieben bloß vereinzelte Geräusche, die in der Stille, so dankbar er für sie war, doch auch störend wirkten. Störend meldete sich auch sein Knie wieder mit einem kurzen, stechenden Schmerz, und er beschloss, sich an den Wirt zu wenden. “Guter Mann, Rutherford war euer Name? Ich habe eine Bitte an Euch, und zwar habe ich mir auf der Reise eine Verletzung am Knie zugezogen? Könntet ihr mir wohl verraten, wo ich einen Heiler finde, der mir dabei behilflich sein kann?“ Während er sich mit dem Wirt unterhielt, beäugte er den Dunkelelfen misstrauisch aus dem Augenwinkel.
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Beitrag von: Menthir am 18.04.2010, 21:15:59
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:19:06 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Tarator war in der Lage den Zauber, der darauf abzielte, seinen Geist zu brechen, abwehren oder er wurde irgendwie abgewehrt. Sein Volk, die Drow, war nicht nur bekannt für seine matriarchalische Gesellschaft und für seine Hinterhältigkeit, welche häufig mit der Spinne gleichgesetzt wurde, sondern auch für seine äußerst renitente Natur, was die unterschiedlichen Arten von Magie anging, welche ihre Entfaltung auf und unter der Erde fanden. Diese berühmte Widerspenstigkeit ließ den Zauber an ihm abprallen, weshalb Geists Auftritt ihn relativ unterkühlt zurückließ. Seine Erwiderung auf Zwillingsherz barsche Worte ließ allerdings noch auf sich warten, denn schließlich wurde sie vom Auftritt des Geistes im Keim erstickt und auch jetzt begnügte sich der Drow mit unfreundlichen und forschen Blicken als Erwiderung, während er über das vom Geist Präsentierte oder eine passende Erwiderung auf Zwillingsherz angestrengt nachdachte.

Während Gramir sich mit fragenden Blicken begnügte und sich damit dem Großteil der Volkschaft innerhalb des Schiffsbruches nahtlos anschloß, ging Cephyron auf den Wirt zu, um nach einem Heiler zu fragen. Erst jetzt schien ihm richtig aufzufallen, dass der Mann vor ihm nicht bei bester Gesundheit war und eben jenen Heiler mit Sicherheit dringender brauchte als er selbst. Als Cephyron das letzte Wort gesprochen hatte, rutschte der Wirt vom Tresen und knallte unsanft auf den Boden. Sein Atem war jetzt nicht mehr wahrnehmbar mit bloßen Auge, da sich seine Brust nicht mehr hob. Seine Hand am Herz hatte sich gelockert und war beim Sturz unter ihm begraben wurden. Sein unglücklicher Fall ließ mit einem verstörenden Krachen seine Schulter aus dem Gelenk springen, doch der ausbleibende Schrei verstärkte die Vermutung, dass er inzwischen schon ohnmächtig geworden war. Ungläubig blickten die meisten Besucher, aufgrund des lauten Polterns und zweier umfallender Barhocker aufgeschreckt,  jetzt zu dem Wirt, für dessen altes und schwaches Herz der Auftritt des Geistes zu viel gewesen war. Sein Todeskampf hatte mit dem Auftauchen kriechend begonnen und jetzt, als Kelemvor seiner langsam gewahr wurde und es beinahe zu spät war, bemerkten die Tavernenbesucher dieses Unglück auch. Letztlich weil der Aufprall und das knackende Gelenk um einiges lauter waren als der Hagel, welcher weiterhin unaufhörlich auf das Dach der Taverne prasselte und in der Intensität nicht abnehmen wollte.

Tamanar hatte gerade den Jungen angesprochen, um ihn zu beruhigen. Doch des Halblings Worte mussten wie bitterer Spott und Hohn in des Jungen Ohren klingen, da sich die aufprallenden Hagelkörner dem sterbenden Wirt unterordneten und dieses Krachen den Jungen so sehr verschreckte, dass er nicht in der Lage war auf irgendeine Art und Weise zu antworten. Mehr als ein schreckhafter Blick mit aufgerissenem Mund und noch weiter aufgerissenen Augen konnte die Szenerie ihm nicht entlocken, während Tränen weiter seine Wangen hinunterliefen. Auch Brummbär konnte an diesem Umstand nichts verändern, sprang dieser auch vor Schreck zurück als der Körper unerwartet auf den Boden traf. Auch der Hund hatte den nahenden Tod nicht gewittert.  Wegen des  Lärms gingen auch Thargosz Worte sicherlich fast unter. Jene Gäste jedoch, welche die Ausführungen des Geistes nicht nur mit Schrecken, sondern auch mit Aufmerksamkeit verfolgt hatten und nun ebenso Thargosz Worte vernahmen, wurden kreidebleich. Einer Gast, von dicklicher und kleiner Gestalt, augenscheinlich ein kleiner, blondhaariger Mensch mit Stubsnase, sprang sogar vor Empörung auf und richtete den Finger auf den Tayaner und...
...hätte ihm vielleicht gerne zugeschrieen, dass er für seine Worte in den Höllen büßen würde, doch verließ ihn alsbald der Mut, weshalb er sich wieder auf seinen Stuhl sacken ließ.
Die Taverne war damit beschäftigt, ihre Aufmerksamkeit dem Wirt zu schenken, doch eine helfende Hand fand sich nicht auf die Schnelle unter den Tavernenbesuchern. Schockstarre und Angst verhinderte das Eingreifen der Gäste bisher.  Nur der dickliche Gast, der vor wenigen Momenten aufgesprungen war, kratzte sich über sein speckiges und bartloses Gesicht, während er zum Decke blickte und mit brüchiger Stimme sagte: „Lathander, in was für dunkle Zeiten hast du uns entlassen...“
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Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 18.04.2010, 21:36:24
Tamanar wurde sich erst der Situation beim Wirt bewußt und blickte zum Wirt, als der kollabierte und geräuschvoll zu Boden ging. Mit einem kurzen Befehl hieß er Brummbär, auf den Jungen zu achten und lief dann schnell zum Wirt rüber und ließ seinen Rucksack neben ihm fallen.
Während er mit einer Hand Atem und Herzschlag kontrollierte, wühlte er in seinem Rucksack nach seinem Medizinbeutel und fand ihn nach ein paar Augenblicken auch, die Tamanar aber wie eine Ewigkeit vorkamen. "Sterb mir hier nicht weg!" schimpfte er er den Mann noch an, während er einen kleineren Kräuterbeutel hervorkramte und ein paar Kräuter, die zur Stimulation dienten, über dem Gesicht des Mannes zerstäubte und dann begann er zusätzlich noch mit den normalen Wiederbelebungsversuchen...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Zwillingsherz am 19.04.2010, 17:00:17
Zuerst erwartete Zwillingsherz eine Bemerkung des Dunkelelfen doch überraschenderweise ist eine Gestalt aufgetaucht. Durch diese Person so sehr überrascht, dass er fast vom Stuhl gefallen wäre. Mit weit aufgerissenen Augen und Mund blieb Zwillingsherz vollkommen still, wobei er auch für einen Moment die Luft angehalten hat. Seine Nackenhaare und die Häarchen auf den Armen waren aufgestellt und er war stark am schwitzen. Dann begann er schneller zu atmen und sein Mund klappte auf und zu, so als würde er nach Luft schnappen.
"Wa … wa … was war denn da … da … das für eine Gestalt?" bekam er noch mühsam herausgequält.
Nach einem Moment des Durchatmens und beruhigens, holte Zwillingsherz zur Realität auf. Der Wirt lag im Sterben und Thargosz hatte wirklich vorgeschlagen ein Kind zu töten.
"Wir werden sicherlich kein Kind töten."
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Thargosz am 19.04.2010, 21:03:59
`Ah, immerhin einer, der sich traut etwas dagegen zu sagen ein Kind zu Töten! Vielleicht steckt ja doch ein bisschen Mumm in Herzchens Knochen! Aber was macht dieser bescheuerte Halbling denn da?`
Genervt packte Thargosz den Halbling bei den Schultern und fuhr ihn an: "Was bei den Neun Höllen machst du da? Der Alte ist tot! Das sieht doch jeder Säugling! Sammel deine kostbaren Kräuter wieder ein und reiß dich zusammen! Jeden Tag sterben alte Menschen und so wie ich diese erbärmliche Bretterbude hier sehe, ist er tot um einiges besser dran als lebendig. Wir haben weitaus Wichtigeres zu tun als uns mit einem toten Gastwirt herumzuschlagen!"
Verärgert sah sich Thargosz in der Taverne um und rief den verängstigten Besuchern zu: "Ich gehe davon aus, dass die Meisten von euch den Wirt besser kannten als wir, also würde ich vorschlagen, dass ihr ihm ein angemessenes Begräbnis zukommen lasst! Sollte tatsächlich Einer von euch wenig Lust verspüren diesem Mann die letzte Ehre zu erweisen, können wir das gerne draußen vor der Tür klären! So ein bisschen Hagel hält mich garantiert nicht auf!" Mit blitzenden Augen wandte er sich wieder Herzchen zu und verbeugte sich theatralisch: "Nun, wie Ihr meint, edler Zwerg! Euer Wunsch ist mir Befehl. Das Kind soll leben und die verhassten Tyrannos-Jünger dafür doppelt leiden!" Thargosz ballte die Fäuste und knackte grinsend mit den Knochen: "Die werden sich bald schon selbst dafür hassen, dass sie sich an einem Kind vergriffen haben."
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Beitrag von: Gramir Knäulbart am 19.04.2010, 22:18:23
Gramir war immernoch völlig geschockt von dem Auftritt des Geistes, auch als er in die Runde schaute, bekam er kaum etwas mit. Zu tief war das Angstgefühl vor diesem Wesen.
Erst der Wirt brachte ihn wieder ein wenig in die Gegenwart zurück. Doch viel zu langsam, dass er nicht in der Lage war irgendwas schnell zu unternehmen. Wenigstens bekam er nun wieder mit was die anderen sprachen.
Der Wirt war wohl tot, Zwillingsherz versuchte wohl noch etwas, aber wohl zu spät. Thargosz wirkte souverän, kaltherzig wie immer.
Und dann sollten sie ein Kind töten? Nein, oder sie sollten einen Erwachsenen töten? Wieso mussten sie überhaupt jemanden töten? Wer war dieses Kind? Sollten sie nicht ersteinmal mehr darüber in Erfahrung bringen?
Plötzlich sprang Gramir auf, er wusste im ersten Moment selber nicht, was los war, aber er war wütend. Er kochte innerlich. All diese Frage schwirrten durch seinen Kopf und dazu diese Kaltherzigkeit und ein anwesender Dunkelelf.
"Heh, Thargosz, lass es ihn wenigstens versuchen. Besser als nur dumme Sprüche zu klopfen.
Außerdem können wir nicht einfach dahin und ein Kind aus irgendwelchen Armen reißen. Kommt alle her, damit wir unser Vorgehen besprechen können. Muss ja nicht jeder mitkriegen."

Erst jetzt bemerkte er, dass er selber laut rief, anstatt normal zu sprechen und senkte seine Stimme, sodass nur die am Tisch verbliebenen Personen es hören konnten.
"Ich denke wir sollten erst einmal herausfinden, ob dieser Geist," ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen,"wirklich die Wahrheit gesprochen hat. Ob die Personen, die das Kind haben, wirklich unsere Feine sind. Wir sollten uns was überlegen, wie wir unauffällig uns Zutritt verschaffen können."
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Beitrag von: Cephyron am 20.04.2010, 21:24:52
Seine mit wenig Bedacht geäußerten Worte waren noch nicht ganz im Saal verklungen, als er dann doch bemerkte – vor allem durch die Reaktion des Halblings – was die Stunde dem Wirt geschlagen hatte. Sein Kopf war wahrscheinlich noch erfüllt von den Gedanken über diesen seltsamen Geist, wie er sich nannte. Cephyron ging die Szene noch einmal im Kopf durch. Er hatte nichts an dem Wesen erkennen können, was ihm übernatürlich schien, und auch die Wahl seines Reisemittels schien ihn aus Fleisch und Blut sein zu lassen, trotz seines verrückten Verhaltens und damit verbundenen seltsamen Auftretens. Den Zauber hatte er erkannt, von einem so genannten Dimensionstor hatte er während seiner Ausbildung in einem Almanach für fortgeschrittene Magie gelesen, als sein Meister ihm genügend Freiraum für eigenständiges Arbeiten ließ. Der Genasi schloss daraus, dass der so ungewöhnlich redende Mann wohl ein Magiewirker sein musste, der bereits länger im Geschäft war. “Natürlich ist er das, Cephyron“, schalt er sich in Gedanken, “Immerhin hat er bereits während seiner Rede von dem Portal gesprochen, welches er uns zur Verfügung stellen würde“

Während dieser Gedanken hatte er ein Auge auf den Halbling und den Wirt, um im Zweifelsfall eine helfende Hand zur Verfügung stellen zu können. Glücklicherweise schien das nicht nötig zu sein, wenn auch die Bemühungen von Tamanar durch Thargosz und seine offensive Art stark auf die Probe gestellt wurden. Er wollte gerade eingreifen, als der Krieger von dem Halbling ließ. Wahrlich, er konnte jetzt einen starken Schluck für die Nerven gebrauchen. Der Magier ertappte sich dabei, wie er den Blick kurz nach einer weiteren Bedienung suchend im Raum schweifen ließ, und er unterließ es auch sogleich. Es kam ihm ein wenig taktlos vor.

Er ging davon aus, dass Tamanar den Wirt zumindest vorm Sterben bewahren konnte, also dachte er an den Jungen, den es zu töten galt, um weiter reisen zu können. Thargosz hatte seine Meinung bereits kundgetan. Ebenso wie Zwillingsherz. Er selber war sich nicht sicher. Sie hatten einen Auftrag zu erfüllen und das Kind stand dazwischen. Der Einwand von Gramir schien aber gar nicht schlecht zu sein. „Ich würde auch sagen, dass wir uns erstmal über die Situation informieren hier. Aber denkt mal anders, warum sollte Geist uns anlügen? Welchen Sinn könnte es haben, ein Kind zu ermorden, wenn es nicht irgendwie wichtig ist? Ich würde sagen wir schauen uns das morgen einmal an und wenn wir die Zeichen Tyrannos erblicken, oder andere Anzeichen, dass sie ihm zugehörig sind, schlagen wir zu!“ Er schaute in die Runde, bemerkte da dann, dass noch mehr Leute eventuell zuhören könnten und schob schnell hinterher: „Ach was, wir befreien das Kind aus ihren Händen, keine Frage.“
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Beitrag von: Menthir am 20.04.2010, 22:17:23
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:22:24 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Während Tamanar sich mit geübten Bewegungen und ausreichendem Wissen an die Behandlung des Sterbenden machte, rückten die anderen immer mehr in das Interesse der verbliebenden Besucher, die noch weniger wurden, da drei weitere Gäste vorsorglich lieber das Gasthaus verließen, bevor sie noch mehr verstörende Dinge erleben mussten. Sie ließen sich auch durch den heftigen Hagelschauer nicht abschrecken, welcher kurz in seiner ganzen Stärke zu sehen war, da die Tür für einen Moment offen stand, ehe sie mit ausreichender Kraft zugeschlagen wurde. Heftiger als notwendig gewesen wäre, doch schien der Besucher ein wenig mit einer heftigen Windbö zu kämpfen. Doch der Lärm wurde noch weiter gesteigert, als ein Blitz den kleinen Schankraum ausleuchtete und der Donner unmittelbar darauf folgte. Er war im See eingeschlagen und entfaltete nun seine grausam grollende Melodie, welche sicherlich nur von den scheulosesten Talosgläubigen als wirkliche Harmonie verstanden werden konnte.

Thargosz schüttelte den Halbling zwar und unterbrach auch die rhythmischen Bewegungen des helfenden Halblings für einen Moment, doch unbeirrt bearbeitete der Hundebesitzer den leblosen Körper des Wirtes weiter und versuchte ihn hin und wieder auch mit seinem Atem mitzuversorgen. Dessen Hund, Brummbär, beobachtete sein Herrchen hechelnd und wedelnd. Dabei versuchte er den Jungen davon zu überzeugen, dass dieser den Hund streichelte. Brummbär kämpfte tapfer gegen den sich wiederholenden Donner an.
Die Geschichten von Humanoiden, welche nach solch einer ungewöhnlichen Behandlung zurück ins Leben fanden, waren breit gestreut und normalerweise verstanden sich vor allem die Priester des leidenden Gottes auf diese Art der Heilung. Doch auch der Halbling bewies seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Mit einem tiefen Keuchen, welches immer mehr zu einem kräftigen Husten wurde, begünstigt durch das starke Riechsalz, kam der alte Mann langsam wieder zur Besinnung und damit auch zurück ins Leben. Der Mann riss die Augen weit auf und sagte nichts. Er bemühte sich um ruhigen Atem und lächelte den Halbling, der sich als sein Lebensretter entpuppte, müde und ermattet an. Tamanar konnte sehen, dass der Mann wieder lebte, aber er würde weitergehende Hilfe brauche. Zumindest eine Betreuung über Nacht.

Ein zweiter heller Blitz zuckte über den Himmel, schlug diesmal aber nicht auf der Erde ein, sodass der Donner zwar nicht so laut, aber immerhin bedrückend nahe war. Von draußen hörte man die Rufe der drei Gäste, welche die Taverne vor wenigen Minuten verlassen hatten und sich nun darüber berieten, zu welchen Unterstand sie nun laufen sollten. Erst waren ihre Stimmen dann nur noch leiser werdend zu vernehmen und nach einem weiteren Donnerschlag waren ihre Stimmen soweit entfernt, dass sie nicht mehr zu vernehmen waren. Stück für Stück wurde der Hagel derweil auch durch dicke Wassertropfen abgelöst und ein Schauer prasselte nun über Baldurs Tor. Schwemmte die Felder in der Umgebung der Stadt weiter auf. Das Wetter schlug Kapriolen, die es noch nie schlug. Solch ein mieses Wetter, und dies seit Wochen, hatte noch keiner der Abenteurer erlebt und es schlug sichtlich auch deren Laune. Zumindest hatten die Besucher des Schiffsbruchs wohl auch zurecht die Annahme, dass Thargosz unter diesem Wetter leiden musste. Wie sonst sollte man sich solche Ausbrüche und die Androhung von Schläge erklären können? Es gab bekannte Monstren allenthalben, doch in ihrer Stadt? Das kannten die Besucher nicht. Der dicke Besucher, welcher es beinahe gewagt hätte, Thargosz etwas entgegenzuhalten, brummte etwas vor sich hin, zog sich aber weiter zurück, in die letzte Ecke. Dieser Tayaner schien ihm furchtbar.
Bei anderem Wetter hätte vielleicht auch einer der nun vollständig verängstigten Besucher, die noch nicht alle wieder mitbekommen hatten, dass der Wirt zurück unter den Lebenden war, versucht die Flammenden Fäuste zu rufen, damit diese für Ordnung sorgten und ihnen diesen bedrohlichen Glatzkopf vom Leibe hielten. Doch dazu mussten sie die Taverne verlassen. Durch den Regen hallten die Rufe nicht weit genug, da die Flammenden Fäuste sicher auch bei diesem Wetter in einer Barracke warteten. Sie würden an dem Tayaner vorbei müssen. Und schon gar nicht konnten die Besucher wissen, welch Ironie es war, bei dieser Bedrohung an flammende Fäuste zu denken...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 22.04.2010, 22:13:22
Tamanar war die Erleichterung im Gesicht anzusehen als der Wirt wieder zu sich kam. Den Tayaner hatte er einfach ignoriert und weitergemacht. Und schliesslich waren seine Bemühungen ja auch von Erfolg gekrönt. Er kramte aus seinem Rucksack einen Wasserbeutel hervor und flösste dem Wirt etwas davon ein, wenn er das wollte.
"Trinkt einen Schluck, das wird Euch helfen, etwas zu Kräften zu kommen.". Zum Glück war das Wasser sauber. Schliesslich hatte er Brandobaris am Morgen darum gebeten Zwillingsherzs und sein Wasser zu säubern.
Dann wandte er sich an die Menge im Gasthaus: "Kennt einer von Euch einen Verwandten vom Wirt? Oder kann sich heute Nacht um ihn kümmern? Oder gibt es hier um die Ecke einen Heilkundigen, der das übernehmen könnte?" Fragend blickt er die verängstigten Leute an.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 25.04.2010, 23:06:09
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:23:00 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Der Wirt blickte noch etwas überrascht drein und schien noch nicht wieder ganz angekommen sein. Er musste sich erst einmal beruhigen und die Situation verdauen. Einen kleinen Schluck Wasser zu sich zu nehmen, erschien ihm da recht sinnvoll, weshalb er sich vom Halbling einen Schluck geben ließ, den er mühevoll runterschluckte. Nach dem Schluck ließ er sich wieder zu Boden sinken und atmete erst einmal tief durch. Das Aufrichten, um etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen, war anstregend gewesen. Über den Inhalt des Wasserschlauches machte der Wirt sich wohl keine Gedanken, sonst hätte er in dieser Zeit keinem Wasser dieser Welt getraut. Schon gar nicht, wenn es aus der Nähe der Stadt kommen könnte.

Tamanars Worte ließen die Tavernenbesucher bedrückt zu Boden schauen. Es war offensichtlich an der Fassung der gemeinen Besuchers, wie sehr er momentan in der Lage war, für sich selbst zu sorgen. Und dieser Verfassung noch einen Kranken an den Hacken haben zu müssen...
Schließlich stand der dickliche Mann auf, der Thargosz zumindest gedanklich die Stirn geboten hatte, und vielleicht mochte er darüber nachdenken, dass er somit zumindest stillen Widerstand leistete, wenn er die Fehleinschätzung des Flammenkriegers nutzte und sich des doch lebenden Wirtes annahm. Vielleicht war dies als Zeichen zu verstehen, hatte der Wirt ihnen doch auch in dieser schweren Zeit ein geselliges Heim geboten, so schwer das in dieser verfallenen Taverne vorstellbar war. Der dickliche Mann blickte den Halbling mit schwerem Blick an und atmete hörbar durch.
„Es tut mir leid, mein Freund Halbling. Aber wovon sollen wir ihm helfen? Es hat nicht jeder eure heilenden Hände. Und wovon sollen wir ihn auf die Beine helfen? Wir haben keine Betten frei und mit Nahrung ist es noch schwerer. Ihr müsstet uns wohl zumindest die ganze Nacht anleiten...“, dann setzte der dickliche Mann sich wieder hin. Vielleicht wollte er erst helfen und dann hat er doch das Problem gesehen, vielleicht war er auch nur ein außerordentlicher Feigling. Vielleicht erkannte er in Thargosz Worten auch eine gewisse, wenn auch grausame, Wahrheit. Vielleicht hätte Rutherford tot bleiben sollen.
Zumindest hatte er das Wort für die Gruppe, um ihn herum ergriffen. Eine Gruppe, welche sich mit Sicherheit nur noch im Schiffsbruch aufhielt, da Thargosz zwischen ihnen und dem Ausgang stand. Die mangelnde Zuversicht, das Wetter, die Ereignisse und zu einem gewissen Teil auch Thargosz hatte ihnen die Hoffnung genommen. Ihre Angst lähmte sie soweit, dass sie nicht einmal mehr zu helfen wagten. Was für Zeiten waren dies...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 25.04.2010, 23:55:28
Tamanar überprüfte nochmal, ob die Lebenszeichen bei dem Mann stabil waren und erhob sich dann und ging zu dem Mann herüber. "Mir reicht es schon, wenn Ihr hier einen Moment auf ihn achten könntet, dann gehe ich Hilfe holen. Jemanden, der sich heute Nacht um den Mann kümmern kann. Hier gibt es um die Ecke einen Ilmaterschrein, ich denke die kann ich überreden zu helfen."
Falls der Mann sich so nicht überreden ließ, würde er auch noch ein paar Silberstücke springen lassen. Er hatte keine Zeit zu verlieren, sie lief ihm durch die Finger und es gab noch viel zu erledigen bis morgen früh.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Thargosz am 26.04.2010, 11:57:48
Thargosz brauchte ein paar Augenblicke bis er begriff, dass der Wirt tatsächlich nicht tot war. `Der Kurze hat den Greis tatsächlich wieder hingekriegt, aber warum? Der Alte macht es doch höchstens noch 'ne Woche!` Dann wandte er sich dem Dicken zu: "Soso, mit Nahrung soll es also knapp sein im Moment. Ja stimmt jetzt sehe ich es auch wie abgemagert Ihr seid. Man kann ja schon fast durch Euch hindurchsehen!" Thargosz lachte kurz auf, nur um im nächsten Augenblick ganz dicht an den Mann heranzutreten und ihn mit kalter Stimme anzusprechen: "Es sieht für mich ganz so aus als wenn Ihr Euch über uns lustig machen wolltet, mein Herr. Und ich mag es gar nicht wenn man sich über mich lustig macht. Ihr seht beileibe nicht so aus als wenn Ihr Hunger leiden müsst, also wird der ein oder andere Brotkrumen für einen Mann der Euch Tag für Tag bedient hat wohl noch drin sein..."
Genauso schnell wie Thargosz sich zu dem Dicken hingewendet hatte, wendete er sich auch wieder ab und stellte sich neben den Gnom: "Gut Gramnir, du willst einen Plan? Hier ist er: Wir warten bis morgen früh gehen zum Hafenbecken, töten alle die dort das Kind in Tyrannos Namen taufen wollen, schnappen uns das Kind und verziehen uns wieder. Das ist doch mal ein Plan nach meinem Geschmack. Nun ja vielleicht sollten wir vorher das Hafenbecken ein wenig beobachten um zu sehen wieviele von Tyrannos Speichelleckern da sind, aber letztlich kommt es mir nicht darauf an wieviele von diesen Maden ich zertreten muss." Entspannt lümmelte sich Thargosz auf einen Stuhl und wartete die Antworten der Anderen ab.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tarator DoUrden am 27.04.2010, 01:03:32
Tarator verfolgte das ganze Geschehen still von seinem Platz an der Bar aus. Beim Auftritt des Geistes versuchte er möglichst unbeteiligt zu tun. In Wirklichkeit jedoch, löste allein die drastisch veränderte Erscheinung dieser merkwürdigen Person Verwunderung bei ihm aus. Das wirre Gerede vermochte der Dunkelelf schon gar nicht einzuordnen, wirkte er doch bei ihrem ersten Zusammentreffen sehr gefasst scharfsinnig. "Was für ein Spiel treibt dieser Geist?".
Immer noch verzweifelt am grübeln, was das alles zu bedeuten hatte, bemerkte er Rutherfords Zusammenbruch erst, als der Halbling ihm zu Hilfe eilte. Er hätte seinen Tod doch ein wenig bedauert - immerhin jemand mit dem er reden konnte, jemand der nicht mit einem verabscheuenden Blick einen großen Bogen um ihn machte -, doch er konnte nicht umhin, dem Kahlkopf ein Stück weit beizupflichten.
Jedenfalls musste er sich jetzt darum kümmern, dieser scheinbar nicht nur optisch sehr bunten Gruppe beizutreten. Er erhob sich von seinem Barhocker und ging zum Tisch der Gemeinschaft.
"Wie ich sehe, habt ihr morgen früh einen Auftrag zu erledigen." Er ließ seine Hände auf die Griffe von Krummsäbel und Dolch fallen. "Diese hier könnten euch dabei sehr hilfreich sein." Auffordernd schaut er in die Runde und lässt dir unausgesprochene Frage in der Luft hängen.
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Beitrag von: Gramir Knäulbart am 27.04.2010, 10:23:15
Auch wenn Cephyrons und Thargosz Idee wohl dasselbe besagten, klang der Vorschlag des Genasi um einiges vernünftiger und der des Thayaners ärgerte Gramir, da es einen gewissen Grad an Unkooperation deutlich werden ließ. Entsprechend fällt dann auch seine Reaktion aus.
Mir gefällt Cephyrons Idee sehr gut, wir sollten das so versuchen. Thargosz kann ja vielleicht nochmal über seine Einstellung nachdenken, während er sich dort in seiner Selbstherrlichkeit über den Stuhl hängt." Er schaut ihn dabei nicht einmal an, sondern Cephyrons Idee mit den anderen abnickt.
Als der Dunkelelf ankommt, verfinstert sich sein Gesicht und im Moment so richtig in Stimmung, antwortet er.
"Diese Dinger da haben bei einigen deiner Kumpanen dafür gesorgt, dass ich sie töten musste. Dein Volk ist abgrundtief bösartig und wir wollen nichts mit dir zu tun haben. Zieh also Leine ehe du dasselbe Schicksal erleidest wie deine Brüder."
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Thargosz am 27.04.2010, 17:48:04
Thargosz grinste als er Gramnirs Worte hörte. `Thargosz kann ja nochmal über seine Einstellung nachdenken... Aus welchem Buch für Kindererziehung hast du das denn, Kleiner? Naja mir solls egal sein. Letztendlich hat Sturm ja so ziemlich das Gleiche vorgeschlagen wie ich.` Dann sah er den Dunkelelfen an: `Die dunklen Spitzohren verehren doch diese verrückte Spinnengöttin und die ist jawohl nicht gerade auf "Du und Du" mit Tyrannos. Also kann man ihm wohl vorerst zumindest in dieser Hinsicht trauen - naja soweit man einem Dunkelelfen überhaupt trauen kann...` Er stand auf und sah ihm in die Augen: "Ich für meinen Teil weiß einen Dunkelelfen lieber an meiner Seite als in meinem Rücken. Schließlich sind eure Fähigkeiten im Kampf durchaus beachtenswert. Meinetwegen könnt Ihr uns begleiten. Hört nicht auf den Kurzen. Der ist selber erst seit kurzem dabei und weiß noch nicht genau mit wem er es hier zu tun hat. Aber wenn Ihr uns verraten solltet, werden wir euch leiden lassen - sehr leiden lassen. Ich weiß, dass die Folterkünste der Dunkelelfen berüchtigt sind, aber glaubt mir auch wenn wir nicht so einfallsreich sind wie ihr, leiden lassen können wir Euch trotzdem! Also wenn Ihr Euch am Riemen reißt, seid Ihr mir herzlich willkommen." Thargosz lächelte und streckte Tarator die Hand entgegen. `Immerhin einer mehr bei dem ich weiß, dass er sich nicht in die Hosen scheißt wenn es Messerarbeit zu erledigen gibt...`
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Zwillingsherz am 29.04.2010, 22:23:19
Zwillingsherz war noch immer verängstigt von dem Auftauchen Geistes, doch schockierte ihn auch die Möglichkeit, dass die anderen wirklich eine Kind oder andere Personen töten wollten.
"Im Idealfall dann schaffen wir es, dass niemand getötet werden muss. Wir sind in einer Stadt und in keiner Schlacht. Es gibt in manchen Landschaften vielleicht Krieg, doch müssen wir das Töten nicht auch noch selbst in die Stadt bringen. Das tun schon andere für uns."
Er war jedoch auch davon beeindruckt, dass sein Begleiter es geschafft hatte den Wirt vor dem Tod zu bewahren und gratulierte ihm dazu. "Das ist eine wirklich beeindruckende Leistung gewesen. Ich wusste gar nicht, dass soetwas möglich ist."
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Beitrag von: Cephyron am 30.04.2010, 00:41:29
Cephyron  war zufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs. Man schien seinem Plan, der dem des Flammenkriegers in der Tat nicht unähnlich war, weitestgehend zuzustimmen, und der Wirt war wohl auch über den Berg. Er durchdachte dann die Worte von Thargosz. Für seinen Teil hatte er Dunkelelfen am liebsten gar nicht, erst recht nach den letzten Ereignissen und dem noch immer nicht abgeklungenen Leuchten in seiner Kniekehle. Wie dem auch sei, er würde, sobald sich der Dunkelelf vielleicht als ertrauenswürdig erwiesen hatte, ihn vielleicht um seine Meinung zu dem Fluch – so vermutete er – befragen, sollte er bis dahin noch keinen ausreichend begabten Heiler gefunden haben. Es war sicherlich ganz praktisch, für den Fall der Fälle einen Mörder dabei zu haben, der weniger Gewissen aufbrachte als jeder andere in ihrer Gruppe. So würde der Auftrag wenigstens zu Ende geführt werden, und sollten sie erwischt werden, würde man sich wohl zuerst um den Dunkelelfen kümmern.

Innerlich fluchte er. Dieser Geist hatte es ihm unmöglich gemacht, in absehbarer Zeit vor dem nächsten Aufbruch noch eine Versorgung für seine Verletzung zu finden. Vielleicht musste er lernen, wie er seine Begabung, auf dem Wind zu schweben, besser und länger einsetzen konnte. Es würde ihm mit Sicherheit einiges an Mühe und Leid ersparen. Ihm fiel da noch etwas anderes ein, etwas, was er bislang noch bedacht hatte, und was in den Schrecken des Abends vielleicht untergegangen war, oder was er einfach nicht mitbekommen hatte: Die Frage nach einer Unterkunft. Er hoffte, dass sie hier vielleicht ein Bett bekommen könnten, vielleicht als Dank für die Rettung des Wirtes. Auch, wenn es vielleicht unpassend erscheinen mochte, sprach er es laut aus, um den Gang ins Bett zu beschleunigen: „Freunde, ich bin fürchterlich erschöpft, diese Reise hat in mir den Wunsch nach einem Bett – wenn auch nur für eine Nacht  - wachsen lassen, wie kaum sonst etwas. Lasst uns also die Planungen für morgen vorantreiben, damit wir uns mal wieder ordentlich ausruhen können.“
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Beitrag von: Gramir Knäulbart am 30.04.2010, 10:48:18
Gramir traute seinen Ohren nicht. Hatten die anderen tatsächlich die Vorfälle aus der nahen Vergangenheit komplett vergessen, dass sie so leichtsinnig wurden? Wie konnten sie soo unvernünftig handeln, dass niemand Protest einlegte? Wollte sie tatsächlich einen Dunkelelfen in ihrer Gruppe akzeptieren? Sie wurden doch durch eine gemeinsame Vision zusammengehalten, jeder von ihnen hatte gesehen, welch schlimmes Schicksal sie erwarten würde, wenn sie scheiterten, doch ein Dunkelelf kam da doch niemals drin vor. Wie konnten die anderen so dumm sein?
Gramir stand auf, als er mit seiner Ablehnung alleine zu sein schien und ging zum Wirt um dort zu schauen ob er ihm noch irgendwie helfen konnte und schließlich, sollte sich eine passende Gelegenheit bieten, nach einem Zimmer für die Nacht zu fragen, nach einem Zimmer, am besten mit 4 oder noch besser 5 Schlössern.
Sollte der Wirt allerdings zu geschwächt sein, sodass es unhöflich war ihn auf ein Zimmer anzusprechen, würde er sich nur um ihn kümmern und bei ihm bleiben, ab und zu zu seinem Tisch schauend.
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Beitrag von: Menthir am 30.04.2010, 21:18:30
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:25:00 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Der dickliche Mann blickte den Halbling an und nickte dann seufzend, wobei er sich über sein leicht speckiges Kinn strich. „Für einen Moment kann ich wohl über ihn wachen, sofern dass in meiner Macht steht. Aber macht euch nicht zu viel Hoffnung, dass die Ilmaterfreunde euch wohl geneigt sein werden, werter Halbling. Sie kümmern sich zwar um jedwedes Leid, aber alle scheinen sich alleine auf die Tragkraft ihrer Schultern dieser Tage zu verlassen. Das mag auch bei diesem Volk zu Unhöflichkeit führen.“ Die Stimme des Mannes war ein wenig bitter, seine Stimme war noch immer ein wenig aufgekratzt und daher rau, aber je mehr er sich wieder zu sprechen getraute, desto offenkundiger wurde, dass seine Stimme normalerweise gewohnt war, viel zu sprechen. Die Klangfarbe seine Stimme wurde stets angenehmer.

Zumindest bis Thargosz sich den Mann zur Brust nahm und ihn mit seiner brachialen Art einschüchterte. Der Schritt auf ihn zu, verängstigte den Mann weiter und weiter.  Schweiß trat ihm auf die Stirn. Die Worte jedoch, welche der Tayaner an ihn richtete, schienen die Furcht aus seinem Mark zu bannen und langsam zu blanken Trotz zu werden. Als Thargosz den Mann soweit zurückgetrieben hatte, dass er auf einen Stuhl hätte sinken können, da er ihn in den Kniekehlen hatte, blieb er stehen und bekam eine eiserne Grimasse. Dann polterte er los mit zorniger Stimme.
„Was? Ihr erdreistet euch? Mich einen Fettwanst schimpfen, während ihr selbst wohl genährt in diese Stadt kommt? Dass ich nicht lache! Jetzt! GENAU JETZT! MACHE ICH MICH ÜBER EUCH LUSTIG!" Seine Stimme wurde immer lauter bis er die letzte Worte mit schreiendem Nachdruck äußerte.

Tamanar konnte derweil sich davon überzeugen, dass es dem Wirt Rutherford langsam besser ging. Oder zumindest ging es ihm nicht schlechter, das konnte der Halbling feststellen. Der dickliche Mann, welcher von der Situation mehr als eingeschüchtert gewesen war, der Geist trug sicherlich seinen Teil dazu bei, schien langsam durch die Situation verändert zu werden. Ob es zurückkehrender Mut oder steigende Verzweiflung war, konnte man kaum erkennen.
Gramir hingegen musste jedoch feststellen, dass trotz des stabilen Zustandes des Mannes keine ausgeprägte Konversation mit dem Wirt möglich war. Er lag einfach schwer atmend auf dem Boden und wurde sich langsam wieder seiner Umwelt gewahr. Vielleicht glücklich den Herzanfall überlebt zu haben, vielleicht auch einfach ermattet.
Draußen wurde der Regen nach einem kräftigen Donner nochmal stärker.
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Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 30.04.2010, 23:41:52
Das sowohl der Mann wie auch Gramir sich um den Mann kümmern würden und die Gruppe offensichtlich noch hier bleiben würde, stimmte ihn schon etwas frohgemuter. Das der Dunkelelf sich anbot zu helfen überraschte ihn dafür um so mehr.
Dankbar nickte er dem Gast und Gramir zu und trat dann zuerst wieder zum Tisch, wenn auch nur für kurze Zeit und wandte sich an Thargosz und den Dunkelelfen: "Nun, zu unserem Glück bist Du weder der Sprecher in unserer Gruppe Thargosz, noch hat sich einer der Anderen bisher dafür ausgesprochen, das wir uns von ihm helfen lassen. - Alleine die Gesetze dieser Stadt, halten Dich Dunkelelf und deinesgleichen innerhalb dieser Mauern am Leben. In vielen anderen Städten Faeruns wärst Du wahrscheinlich nicht mal lebend durch das Stadttor gekommen. - Ich kann nicht für die Anderen sprechen, aber was mich angeht, würde ich nicht mal weiter darüber nachdenken, bevor ich weiß wer Du bist und was Dich motiviert hat, uns anzusprechen. Ich habe aber jetzt keine Zeit." Er wandte sich an die Anderen. "Ich war vor einiger Zeit recht lange in der Stadt und werde versuchen einen Freund ausfindig zu machen, der uns hoffentlich mit ein paar mehr Informationen versorgen kann und womit wir dann hoffentlich besser plannen können, was wir tun. Und ich muß vorher noch beim Ilmater-Schrein vorbei um Hilfe für unseren Gastgeber herzuschicken. Ich denke, ich werde in ein bis zwei Stunden wieder zurück sein." Er warf nochmal einen abschätzenden Blick zu dem dunkelhäutigen Elfen. "Was mich angeht, bin ich dagegen ihn einzuweihen. Falls Ihr," dabei wendet er sich Tharagosz und dem Dunkelelfen zu "Gramir UND Zwillingsherz überzeugen könnt, das er uns eine Hilfe und keine Gefahr ist, soll es mir recht sein, wenn er uns begleitet." Dabei betont er das "und" besonders.
Dann wendet er sich nochmal an Gramir und den Mann:
"Ich schicke jemandem vom Tempel her, das ist ja nicht weit, aber vielleicht wird es einen Moment dauern bis sie hierher kommen." Dann geht er nochmal zu Gramir und flüstert ihm zu: "Und versuch etwas aus dem Jungen herauszubekommen. Wahrscheinlich weiß er gar nichts, was für uns wichtig sein könnte, aber mein Gefühl sagt mir etwas anderes!"
Dann rief er Brummbär zu sich, der bei dem Jungen eh keine großartige Reaktion hervorgerufen hatte, wickelte sich in seinen wetterfesten Umhang und machte sich mit Brummbär auf den Weg zum Ilmaterschrein.
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Beitrag von: Zwillingsherz am 06.05.2010, 12:10:00
"Ich halte nichts von dem Dunkelelf und das habe ich bereits beim Eintreten gesagt. So als könnten wir einem von ihnen vertrauen nachdem wir doch alle wissen was in den Tunneln passiert ist oder habt ihr das alle schon wieder vergessen. Wen wir verloren haben? Zwei unsere Freunde sind dort gestorben, wo diese Elfen waren."
Nach einer Pause fügte er noch etwas hinzu.
"Wir sollten uns nun zur Ruhe begeben, denn wir müssen morgen früh raus, um dafür zu sorgen, dass wir wieder von hier wegkommen und zwar ohne das ein Kind getötet wird."
dabei schielt er zu Thargosz. Ihm gefiel nicht, dass dieser so schnell klein bei gegeben hatte, wo er doch normalerweise den Sturrkopf eines Zwerg hatte.
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Beitrag von: Thargosz am 06.05.2010, 20:50:27
Verärgert und auch ein wenig erstaunt sah Thargosz den Dicken an:`Donnerwetter hat da jemand von Kraft geträumt? Du würdest mir glatt Angst machen, wenn du nicht so lächerlich wärst.`  "Nun gut, der Wirt scheint euch genauso wenig zu bedeuten wie mir. Ich hätte mir denken können, dass euch euer eigener Magen wichtiger ist als der eines Fremden. Mir solls gleich sein, dann lasst ihn halt verrecken!" Dann wandte er sich von dem Dicken ab. Er war es leid zu diskutieren, vor allem mit so unwichtigen Leuten wie ihm.
Sein Blick wanderte zum Dunkelelfen und Thargosz zuckte entschuldigend mit den Schultern: "Tut mir Leid, ich hätte lieber einen gewieften Dunkelelfen an meiner Seite als diese ganzen Schönwetter-Kämpfer, aber ich habe ganz ehrlich nicht die Lust mich schon wieder mit Herzchen (dabei deutete er mit dem Kopf in Zwillingsherz Richtung) und den anderen beiden Knirpsen zu Streiten. Ich habe lange genug versucht klarzumachen, dass dies hier kein Kampf zwischen Gut und Böse ist, sondern zwischen verschiedenen Weltanschauungen, aber die sehen die Welt halt schwarz-weiß."
Thargosz beugte sich ein wenig vor und flüsterte dem Drow zu: "Aber sie können wohl nicht verhindern, dass Ihr euch zufällig morgen am selben Ort wie wir aufhalten könntet!" Dann wandte er sich an Sturm: "Mir gefällt die Vorstellung eines warmen Bettes auch recht gut. Ich werde dir folgen!"
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Beitrag von: Tarator DoUrden am 11.05.2010, 01:46:04
Nachdem der Halbling im Unwetter hinter der Tür verschwunden war, drehte Tarator sich wieder zum Rest der Gruppe herum.
"Was mich motiviert, wollt ihr wissen? Nun, sagen wir einfach, mich plagt eine gewisse Neugier, warum ihr", er nickt dem Zwergen und dem Genasi zu, "und ich leuchten wie das Narbondel zur Mittagsstunde. Und wenn ich mir eure Differenzen so anhöre, scheint es, ihr könntet morgen früh jemanden gebrauchen, der sich die Hände schmutzig machen kann, ohne Gewissensbisse zu bekommen. Ich mache die Drecksarbeit und ihr verratet mir, warum ich aussehe, als hätte ich Glühwürmchen gefrühstückt."
Die deutliche Befürwortung durch den Kahlkopf überraschte den Dunkelelfen doch gehörig. Derartigen Zuspruch hatte er über der Erde noch nicht erlebt. Die Bemerkung zu Gut und Böse ließ ihn jedoch vermuten, dass sein Gegenüber wohl auch aus einer Gesellschaft kam, deren Werte sich nicht mit denen der breiten Oberflächenbevölkerung deckten. Auf den geflüsterten Vorschlag hin, nickte Tarator fast unmerklich, sodass nur Kahlkopf es bemerkte. Er war gespannt, ob die anderen ihre Meinung noch ändern würden. Wenn nicht, würde er ihnen eben am nächsten Morgen beweisen müssen, dass auch ein dunkelhäutiger Elf von Nutzen sein konnte.
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Beitrag von: Menthir am 12.05.2010, 16:39:06
Spätabend des 4.Flamerule 1373TZ 21:30:00 Baldurs Tor – Innenbereiche der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Tamanar spürte den kalten und harten Regen durch seine Schutzkleidung und es brauchte nicht einmal eine Handvoll Augenblicke bis das Wasser in Strömen an dem Halbling herablief. In der Ferne zuckten noch Blitze am Himmel, aber es schien sich in ungewöhnlich kurzer Zeit verzogen zu haben, so dass nur noch am Rande leises Grummeln statt polterndem Donner wahrgenommen werden konnte. Dennoch war anhand der dunklen Wolken selbst für einen Unkundigen zu erkennen, dass der Starkregen wohl noch eine Weile anhalten würde. Die wenigen Blitze beleuchteten das Szenario der großen und dunklen Wolkentürme, welche noch Regen für Tage zu tragen schienen. Solch große Wolkenberge hatte Tamanar die ganze Reise nicht gesehen, es schien, als würde sich knapp über der Stadt beginnen und sich unendlich in den Himmel emporheben. Ein gleichermaßen beeindruckender als auch beängstigender Anblick.
Von Unterstand zu Unterstand sprintend, die meisten Pfützen umschiffend, schaffte Tamanar es innerhalb weniger Minuten zum Schrein des Ilmaters. Und mehr als ein Schrein war es wahrlich nicht. An einer Ecke eines steinernen Hauses, im Blitzlicht fiel auf, dass es grau verputzt worden war, befand sich einer hölzerner Unterstand, unter dem eine krude Statue des gebrochenen Gottes auf einem alten Holztisch stand, welcher sich langsam durch das Gewicht der kleinen, etwa 70cm hohen, Statue und der Nässe verzog. Vor der Statue war noch eine einfache Holzschüssel auf den Tisch gelegt worden, in die Wanderer und Bürger einen kleinen Obolus für die Armen werfen konnten. Ansonsten war der Unterstand beinahe leer, bis auf eine Person, welche am dem nassen Boden kniete und zu Ilmater betete. Sie war komplett in weiße Tücher gehüllt, welche jedoch von der Nässe der Umgebung durchtränkt und an den Rändern stark verschmutzt war. Erst als die Person, nachdem sie sich des sich nähernden Halblings gewahr wurde, sich umdrehte, konnte Tamanar Schattenfuß erkennen, dass es sich um eine Frau handelte. Durch das schlechte Licht waren nur schwerlich Einzelheiten erkennen, ihre Stimme wies sich jedoch als ältere Dame aus. Bis auf ihr Gesicht war alles in den Tüchern verborgen. Ihre Statur ließ auf einen Menschen schließen.

„Ah, ein später Besucher. Doch ist es nicht ein bisschen spät für einen kleinen Jungen, noch bei diesem Wetter durch die Straßen zu tollen? Oder ist es so spannend?“, ihre Stimme klang sanft und auch sie schien Probleme zu haben, bei den schlechten Sichtverhältnissen einen menschlichen Jungen von einem Halbling unterscheiden zu können. „Oder hast du etwa kein zuhause und Angst? Dann darfst du dich gerne zu mir gesellen. Doch zu Essen habe ich leider auch nichts für dich, mein Junge. So leid es mir tut.“

Die Diskussion im Schiffsbruch schien nun ein Ende gefunden zu haben und Müdigkeit übermannte die Abenteurer, aber auch die Gäste. Der Mann, welcher sich Thargosz immerhin mit Worten entgegengestellt hatte, fand nun auch den Mut, die Taverne zu verlassen und der Großteil der anderen Gäste folgte ihm, um diesen Ort zu verlassen. Eines dürfte feststehen, denn egal wie das Leben des Wirtes weitergehen würde, seine Spelunke war nun noch weiter in Verruf geraten, denn die Vorgänge dieses Abends würden schnell die Straßen der Stadt durchdringen und sich auf einer langen Liste von merkwürdigen Vorkommnissen einreihen. Jetzt waren nur noch die Abenteurer, der Wirt und der verängstigte Junge im Raum, welcher nicht viel von seiner Umgebung mitbekam und nur nach draußen starrte. Er wirkte dabei beinahe apathisch, die Tränen waren längst vergangen und irgendeine Gewissheit hatte ihn bereits eingeholt.
Und eine weitere Frage stellte sich den Abenteurern. Zwar waren sie müde, aber alleine ihre Müdigkeit verschaffte ihnen noch kein Bett. Die Welt, auf der sie wandelten, gab Anlass zum Glauben an die größten Wundertaten, aber dass aus der Notwendigkeit des Schlafes dem Geist ein Bett erwuchs, das hatten wohl die wenigsten perfektioniert.
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Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 13.05.2010, 00:03:31
Tamanar trat unter die Überdachung und Brummbär folgte ihm. Der Hund schüttelte sein langes Fell aus und spritzte dabei ordentlich Wasser um sich herum. Aber es war eh alles schon so naß, das das auch keinen Unterschied mehr machte...
Der Halbling streifte die Kapuze vom Kopf und ein paar nasse Stränen aus seinem Gesicht. "Ich grüße Euch Gezeichnete," und er lächelte die Frau freundlich an. "Ich benötige Eure Hilfe. Nein eigentlich nicht ich, sondern der Wirt der Taverne zum Schiffbruch. Ich glaube er hatte einen Herzanfall. Wie auch immer," er unterbrach, als ein Donner durch die Strassen der Stadt fegt, kurz nachdem ein Blitz die gleichen Straßen für einen Sekundenbruchteil erhellt hatten. "ich habe ihn über den Berg gebracht, aber jemand muß sich zumindest heute Nacht und vielleicht noch ein wenig länger um ihn kümmern und ich habe leider andere Dinge zu erledigen, die keinen Aufschub dulden." Er deutete eine kurze Verbeugung an. "Einer meiner Freunde achtet im Moment auf ihn, aber er hat nicht die Hände eines Heilers wie Ihr, oder wie der unbändige Schurke sie mir verliehen hat." Er blickte sich noch einmal um und schüttelte seine Haare ein wenig aus, um der Frau Zeit zu geben, seine Worte wirken zu lassen. Noch ein Blitz und ein Donner huschten durch die Straßen der Stadt, nach denen Tamanar noch ein paar Worte folgen ließ. "Ich bin auch gerne bereit Euch dafür etwas zu spenden oder wenn Ihr vielleicht durch die Umstände verseuchte Nahrungsmittel oder Wasser habt, zu reinigen. Mögen meine Hände auch sprichwörtlich mißgeschicklich sein, so habe ich doch die Gabe erhalten, Euch und Euren Schutzbefohlenen damit vielleicht helfen zu können." Während er auf eine Antwort der Frau wartete, streichelte er Brummbärs nassen Kopf.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Gramir Knäulbart am 13.05.2010, 01:44:16
Gramir schaute derweil ob er irgendwo Zimmerschlüssel beim Wirt oder in der Nähe des Tresens erkennen konnte.
Als er einen Schlüsselbund beim Wirt erkennt, wendet er sich dicht an dessen Ohr und spricht zu ihm.
"Guter Wirt, meine Begleiter und ich brauchen Zimmer für die Nacht. Wäret ihr so gut uns hier in eurer Taverne schlafen zu lassen? Wir werden selbstverständlich dafür bezahlen. Wenn ihr mir die Zimmerschlüssel geben würdet, finden wir sicherlich die richtigen Türen, sodass ihr euch keine Bemühungen machen müsst. Ich selbst werde selbstverständlich noch hier bei euch bleiben und euch so gut es geht versorgen bis Tamanar wieder da ist."
Sollte der Wirt nicht antworten, da es ihm immernoch zu schlecht ging, holte Gramir 5 Goldstücke hervor und legte sie in die Hände des Wirtes und versuchte dann behutsam den Schlüsselbund vom Wirt zu lösen, darauf achtend ob der Wirt dies zuließ oder nicht.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Cephyron am 14.05.2010, 00:11:15
Eine Zeit stand Cephyron nur daneben und beobachtete die Gruppe. Er schwieg dabei, um erstmal selber nach den Ereignissen einen kühlen Kopf zu erlangen und die Situation richtig bewerten zu können. Thargosz hatte ein gutes Argument hervorgebracht, als er zu dem Drow sprach. Die schwarz-weiße Sicht war nicht immer die richtige, vor allem wenn es um einen Kampf zwischen zwei Fraktionen ging. Und dazu kam noch der Umstand, dass er Dunkelelf von dem gleichen Leuchten befallen war, wie er selber auch. Dass er dieses nach der nicht freundlichen Begegnung mit einem anderen dieser Unterweltbewohner zu erdulden hatte, ließ darauf schließen, dass auch die Gestalt im Schiffbruch gewisse Differenzen mit den Drow hatte. In der schwarz-weißen Weltansicht sagt man, dass das Böse nicht bestehen könne, weil es sich stets selbst zerfleischt. Während seiner Studien las der Genasi von der Rivalität unter den Häusern der Drow, die vor allem die Gunst ihrer Göttin als Ziel hatte. Dass dieser Drow sich in der Gesellschaft der Menschen aufhielt, konnte vielleicht bedeuten, dass er in der Missgunst dieser stand. Noch war der Magieweber nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte.

Allerdings waren die Waffen, die der Dunkelelf offenbarte, sicherlich ein Argument dafür, ihn zu dem Auftrag mitzunehmen, denn was auch immer sich am nächsten Tag ergeben sollte, so wie er dieses Spiel der Götter durchschaut hatte, gab es immer wen, der sein Leben lassen musste. Er sandte ein kurzes Gebet an seine Herrin Akadi, dass es nicht sein Leben sein würde, und näherte sich dem Flammenkrieger und dem Dunkelelf. An letzteres wandte er sogleich das Wort: „Was es mit dem Leuchten auf sich hat, wüsste ich auch gerne. Ich weiß zwar nicht, was ein Narbondel ist, aber stören tut mich das Leuchten dennoch. Vielleicht können wir wirklich zusammen arbeiten. Da wir an der gleichen seltsamen Sache leiden, glaube ich sogar, dass wir einander vertrauen können. Könnt ihr mir vielleicht verraten, wie es bei euch aufgetreten ist? Bei mir ist es aufgetreten, nachdem einer eures Volkes mich auf der Reise hierher mit einem Pfeil an der Stelle getroffen hatte.“ Nach den Worten gähnte er. Es war ersichtlich, dass er erschöpft war, und bald ein Bett benötigte, um am nächsten Tag ausgeruht zu sein. Die Hoffnung, an dem Tag noch einen Heiler aufsuchen zu können, schwand. Vermutlich würde er auch keine Antwort mehr auf seine Frage diesbezüglich vom Wirt bekommen.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Tarator DoUrden am 20.05.2010, 04:00:36
"Das Leuchten in meinem Bauch rührt auch von einem Pfeil her. Vor einigen Tagen als ich gerade erst diese Stadt erreicht hatte, suchte mich ein kleiner Halbling hier im Schiffsbruch heim. Während ich gegen ihn kämpfte, muss jemand durchs offene Fenster geschossen haben. Ich konnte jedoch niemanden erkennen. Da in diesem Moment auch der Halbling verschwand, habe ich also auch mehr Fragen als Antworten. Während des Hinterhalts setzte ein merkwürdiges Gewitter begleitet von Ascheregen ein. Ihr sagt, ein Dunkelelf hätte euch den Pfeil verpasst? Konntet Ihr ihn stellen? Nun, wie auch immer, das Leuchten hat mich in den letzten Wochen nicht umgebracht, und das wird es mich auch in der nächsten Nacht nicht. Ich werde mich jetzt auch zur Ruhe legen. Wer weiß gegen was für Gestalten ich morgen meinen Kopf für Eure Heiligenscheine hinhalten muss. Und die von Euch, die kämpfen wollen, sollten es mir gleich tun - Ihr scheint einen weiten Weg hinter Euch zu haben." Tarator deutete ein Nicken in die Runde an und machte sich daran den Schankraum zu verlassen. Im Türrahmen blieb er dann doch noch einmal stehen: "Ach, und schließt Eure Fenster..." Mit diesen Worten verschwand er in Richtung seines Zimmers.
Dort angekommen legte er sich umgehend zu Bett, ohne die Handarmbrust abzuschnallen und die Klingen in greifbarer Nähe.
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Beitrag von: Menthir am 25.05.2010, 23:16:05
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:04:00 Baldurs Tor – Zimmer der Taverne „Zum Schiffsbruch“

„Ihr blutigen Arschlöcher! IHR VERDAMMTEN BLUTIGEN ARSCHLÖCHER!“. Es hämmerte irgendwo auf dem Flur. Zweimal. Dann Ruhe. Vielleicht vier oder fünf Atemzüge später fing es wieder an, dann ein Krachen als wäre eine Tür aus den Angeln geflogen. „AAAARRRRRRGGGHHH!“ Ein Schmerzensschrei gefolgt von einem plumpen Aufprall als wäre ein nasser Sack umgefallen. Ihr seid wach.

Tamanar war schnell durch die Nacht entschwunden und war der Priesterin begegnet, welche ihn für ein Kind gehalten hatte. Die Wortfolge war eine kurze, das Gespräch nicht sonderlich erträglich und die Priesterin scheinbar keine geweihte Klerikerin in dem Sinne, wie der Halbling eine solche Beschäftigung verstan. Zudem war sie nicht sonderlich empfänglich für solche Begriffe wie die «Hände des Missgeschicks» und dergleichen, doch es dauerte nur wenige Minute, da hatte sie die Sorge um den Tavernenwirt Rutherford, welcher einen beinahe fatalen Herzanfall erlitt, übermannt und sie machte sich nach der Zahlung einer kleinen und freundlichen Spende des Halblings sofort auf den Weg in den Schiffsbruch, um den Wirt weiter zu betreuen. Ein wahrhaft guter Zug, denn nachdem Gramir dem Wirt die Schlüssel für die Zimmer abnehmen konnte, waren alle seine Gefährten auf die nur leidlich wetterfesten Zimmer geflohen und hatten sich, nachdem sie das Bett an eine trockene Stelle geschoben hatten, dem wohlverdienten Schlaf hingegeben. Als die Ilmaterpriesterin den Saal betrat, waren Gramirs Augen schon zugefallen, sodass er nach ihrem Wecken nur noch schlaftrunken nach oben torkelte. Ihr Name war nur noch Schall und Rauch, der erlösende Schlaf nahe. So waren fast alle in den Schlaf geglitten.

Nur Tamanar streifte noch durch die Nacht, angefeuert von den Ereignissen und auf der Suche nach Informationen. Wertvollen Informationen. Eben solche, welche über die Richtigkeit von Leben und Tod entscheiden konnten und welche vielleicht auch die Seite, auf welcher man in die Schlacht zog, bestimmten. Tamanar war nur leidlich zufrieden mit den einseitigen Ausführungen des Verrückten gewesen, welcher sich Geist nannte. Und eben, die Gelehrten mögen über diesen Wortwitz lachen, der Geist des Schattenfuß war nicht mürbe genug gewesen, um diesen Auftrag einfach nur ruhen zu lassen und dann selbst zu ruhen, bis man am nächsten Morgen gegen Tyrannosjünger kämpfte oder sogar Kinder schächtete oder ähnliches. Vielleicht war es der Halbling, der in diesen Momenten das Richtige tat. Ob dem nun so war oder nicht, er spürte eine zweite Luft, welche die Müdigkeit und die Nässe aus seinem Körper trieb. Und endlich hörte auch das Wetter auf Kapriolen zu schlagen, gerade als er den Eingang zum Tempel der Tymora erreichte. Die Halle der Lady war ein sagenhafter Ort und Tamanar kannte ihn bereits, doch es war keine Zeit für Schönheit und Kunst. So durchstreifte er den Tempel zielsicher und wurde sich schnell gewahr, dass nichts mehr so war, wie er es kannte. Graue Stofffetzen teilten den Tempel auf und verdeckte jedwede Kunst. Keuchen und Husten begleitete Tamanar auf seinem Weg. Kranke und vielleicht sogar Sterbende, vor Hunger oder vor Krankheit, lagen in diesem Tempel. Schönheit war dem Verfall gewichen.

Doch nach einer Weile fand Tamanar seinen alten Freund. Rupert Seyleen war immer ein Ausgeburt an Leben gewesen. Sechs Fuß groß und sehr schwer, ein Mann purer Lebensfreunde und großer Lust an Speis und Trunk. In Tamanars Erinnerung hatte er stets langes schwarzes und sehr lockiges Haar getragen, und einen sehr fein gestutzten Backenbart. Doch nun waren seine blaue Augen leer und fast gebrochen, seine Haare waren geschoren und nur noch wenige Millimeter lang, ihre Farbe war nur noch aschefarben und sein Bart war seit Wochen nicht getrimmt wurden, die drahtigen Barthaaren standen struppig ab. Er hatte zudem bestimmt das Gewicht eines ausgewachsenen Halblings verloren, der Bauch hing trotzdem schlimmer über den Gürtel als früher, denn es waren auch Muskeln gegangen. Tamanar und er unterhielten sich fast eine dreiviertel Stunde und der aufgeweckte Halbling schaffte es sogar dem erschöpften Rupert ein Lächeln abzuringen und vor allem kam er an wichtige Informationen.

„Der Geist, mein alter Freund, ist doch schon lange tot. 1361 wurde dieser, wohl bekannt als Nachtmaske und Assassine, von einem Deneirpriester erschlagen und sein berüchtigtes Artefakt zerstört. Vielleicht ist es ein Doppelgänger oder Imitator.“ Hatte eine der zentralen Botschatfen des Tymorapriesters gehießen. „Aber dieser Tage...“, er ließ den Rest ausgesprochen, die Botschaft war klar.
„Baniten? Selten mal ein Zent. Spione, wie immer. Nichts bewegendes. Die Flammenden Fäuste haben sie in der Vergangenheit gejagt. Die Nähe zur Kerzenburg zieht sie wohl manchmal an. Dort ist  es wohl auch ruhig.“ Über die Anwesenheit der Tyrannosjünger war nicht viel bekannt, aber Aufschluss über den Jungen konnte Rupert auch nicht geben, jedoch die Situation wusste er einzuschätzen.
„Es darf eigentlich nicht wahr sein. Irgendwas behindert die Zaubermacht der göttlichen Zauberwirker. Nahrung lässt sich kaum von Fäule reinigen, das Wasser geht als einziges kaum zu neige, ist aber auch nicht sauber. Und dann hat der Gondtempel geschlossen, denn dort ist die Cholera ausgebrochen. Panik geht um, Tamanar. Seh lieber zu, dass du diesen Ort wieder verlässt.“
Doch auch eine letzte wichtige Information hatte der erschöpfte Kleriker für den Halbling. „Aber vielleicht weiß Phein Des mehr. Ist irgend’ne Stadtwache. Soll früher ziemlich tief im Orkdung gesteckt haben.“ Rupert liebte noch immer diesen Ausdruck, um die schattige Seite des Gesetzes zu beschrieben, wie in den alten Tagen. „Der weiß mehr über die Zents. War früher auch einer vom schwarzen Netzwerk.“
Ihre Wege trennten sich danach, aber die Hiobsbotschaften verfolgten Tamanar weiterhin. So hörte er noch Priester tuscheln, dass inzwischen der zehnte Ilmaterpriester verschwunden sei und es gäbe nur noch vierzig. Man habe Sorge um die Männer und Frauen, welche des Nachts die Schreine hüteten und die Armen fütterten, die Kranken versorgten und die Sterbenden begleiteten. So brach Tamanar wieder in die Nacht auf.

Phein Des war ein merkwürdiger Kauz gewesen. Ein Halbling, wie Tamanar auch, doch hatte er scheinbar keine Körperbehaarung bis auf eine dunkle Locke, welche zweifach gezwirbelt auf seiner Stirn lag und die er immer auffallend in die Höhe pustete. Das Gespräch mit ihm war...befremdlich, zumal er Tamanar mit Blicken auszuziehen schien. Seine grünen Augen musterten Tamanar immer wieder eindeutig. Seine schlechten Zähne lächelten mal verschüchtert, mal auffordernd. Diese Situation war befremdlich und Phein etwas zu aufdringlich, die Avancen unübersehbar. Und er stank nach billigem Fusel, wahrscheinlich Korn oder ein ähnlicher Schnaps. Jedoch hatte er auch ein paar sinnvolle Informationen, welche Tamanar 25 Goldmünzen kosteten.
„Süßer!“ Der Hauch von Phein wirkte ekelerregend. Zum Glück trug er eine ausreichend verbergende Lederrüstung. Mit seinem Kurzspeer und dem kleinen Holzschild wirkte er nicht wirklich wehrhaft, aber das mochte täuschen. Die Dunkelheit und das schwache Fackellicht waren ein Segen. Nur wenn das Licht günstig fiel, sah Tamanar Pheins pockennarbiges Gesicht. „Süßer. Ich sag dir was. Für so ein Schnuckelchen, wie du es bist, mach ich es auch für wenig Gold.“ Er entließ ein sehr damenhaftes und hohes Lachen und wedelte mit seiner Hand, so sehr freute er sich über seine Doppeldeutigkeit und ob seines Verhaltens, welches einer luskanischen Dirne glich.
„Spaß beseite. Ist nur einer. Redmond heißt er. Übler Wicht.“ Phein schlug die Rückhand der Hand vor seine Stirn, um seine Bestürzung zu zeigen. „Ein Banit. Sucht wohl Kinder, hab ich gehört. Hat hohes Fieber, find ich. Andauernd, wirklich andauernd, Süßer, redet er von diesem Messiaskind. Schlimm, oder?“ Diesmal rotzte er undamenhaft auf den Pflasterstein vor sich und zog die Nase hoch. „Sucht `ne ganze Weile schon nach diesem Kind. Sagt immer, dass es noch gebor’n wer’n muss. So’n Müll. Naja. Umgibt sich immer mit Söldnern, mindestens vier von denen.“
Er rotzte nochmal auf den Boden. „Und das Schlimmste, er soll Ilmaterpriester entführen. Weil die sich um die Weisen kümmern, will er sie wohl auspressen. Keiner weiß, wo die sind. Vielleicht schon tot. Passiert. Momentan vermisst die eh keiner so sehr, dass er sein Leben noch weiter riskiert als das Leben hier von einem verlangt, obgleich es natürlich ärgerlich ist. Frei fressen und so.“ Dann schaute er Tamanar das erste Mal mit ernstem Blick an und leckte sich über die Lippen. „Und wenn du jetzt mehr Information haben willst, müssen wir anders verhandeln, Süßer.“
Tamanar verließ den Torplatz und machte sich auf den Heimweg in die Taverne. Es war inzwischen schon um die dreiundzwanzigste Stunde des Tages. Aber der Halbling kam heil in der Taverne an und fand dort die Ilmaterpriesterin vor, welche den schlafenden Rutherford bewachte, welcher in einem improvisierten Bett schlief. Müde, aber pflichtbewusst, kümmerte die Priesterin sich um den kranken Wirt und händigte Tamanar noch den letzten Schlüssel aus, ehe dieser wie ein Stein ins Bett und in eine traumlose Nacht fiel.

Traumlos war der Schlaf aller Abenteurer im Schiffswrack und erschreckend kurz. War das, was eben vor der Tür zu hören war real? Jetzt schien es ruhig. Für einen Moment vielleicht nur, aber ruhig. Jeder von euch hatte tatsächlich eine einzelne Kammer bekommen. Erst jetzt im klammen Morgenlicht, die Sonne fing gerade an zu steigen, wurden die Details des Zimmers sichtbar. Ein räudiges Bett, mehr Möblierung gab es nicht mehr. Alles andere war aus dem Haus getragen. Schon vor Tagen oder Wochen für Nahrung verkauft. Manche Stellen fielen auf, an denen das Holz eine hellere Farbe hatte. Bilder hatten hier gehangen. Vielleicht sogar Teppiche gelegen. Jedweder geringer Luxus war vergangen. Durch die Hagel war das Dach weiter beschädigt wurden. Tröpfchen fielen auf den Boden neben eure Betten. Die Zimmer, nicht größer als sieben Fuß x sieben Fuß. Immerhin konnte man die Fensterläden schließen, sodass es nicht zu stark zog. Jetzt fiel schwaches Licht durch sie rein. Immerhin regnete es nicht, es schien sogar so, als würde die Sonne scheinen. Nichtsdestotrotz überfiel die Abenteurer ein kalter Schauer. Als würde ein sechster Sinn sie warnen.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Zwillingsherz am 31.05.2010, 13:57:32
“HEY, RUHE!” ruft er zuerst verschlafen, doch dann zuckte sein Arm schon zur Waffe und wie von allein steht sein Körper auf, so darauf trainiert auf Gefahren zu reagieren, dass sein Geist noch nicht einmal vollkommen wach sein brauchte, damit er nachschauen ging was da los war.  Vorsichtig durch die Tür gehen, einem möglichen Angreifer bewusst fragte er “Was ist denn los?” Er schaute sich auf dem Flur um, nach der Quelle der Geräusche. “Kann man hier noch nichtmal in Ruhe schlafen? Oder ist es schon so weit, dass wir aufbrechen müssen. Da würde ich gern noch was essen vorher.” Ein Knurren war zu hören als er von Essen sprach, anscheinend hatte sein Magen direkt auf das Kommando gehört und beschwerte sich nun lautstark, dass er noch nicht gefüllt wurde.
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Beitrag von: Gramir Knäulbart am 31.05.2010, 14:55:06
Gramir, der sein Zimmer abgeschlossen hatte, seine Armbrust und den Kampfstab direkt neben das Bett gelegt hatte, stand langsam auf.
Zunächst dachte er, dass der Dunkelelf jemanden im Schlaf überfallen haben würde, weshalb er selbst auch die einzigen Schutzmechanismen genutzt hatte, die ihm im gerade noch wach sein Zustand eingefallen waren.
Doch dann zweifelte er sogleich daran, da er dieses Volk doch für geschickter und tödlicher hielt, als ein Plumpes Türeinschlagen und sich dabei selber auf den Boden legen.
Langsam nahm er die Armbrust in die Hand, legte einen Bolzen ein und befestigte seinen Spazierstock an der üblichen Stelle.
Sich kurz auf seine Magie besinnend, schloss er schließlich, nachdem er auch vor einigen Momenten eine vertraute Stimme gehört hatte, die Tür auf und steckte ebenfalls den Kopf heraus.
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Beitrag von: Thargosz am 31.05.2010, 18:26:24
Schon beim ersten lauten Geräusch war der Flammenkrieger aus Tay mit einem Satz auf den Beinen. In windeseile warf er sich seine Klamotten über und stürmte zur Tür hinaus. Ein Kampf, ja das war genau das Richtige um den Tag zu beginnen.
Er bemitleidete schon diejenigen, die bald seine Fäuste zu spüren bekommen sollten. Ach quatsch, natürlich nicht!!! Thargosz bemitleidete selten überhaupt irgendjemanden und schon gar nicht seine Feinde.
Wild blickte er auf dem Gang hin und her um die Quelle der Geräusche ausfindig zu machen. Instinktiv hüllte er seine Fäuste in Kossuth geweihte Flammen um den erstbesten Gegner erwischen zu können, der sich ihm entgegenstellte: `Na komm mein Kleiner! Papa hat etwas für dich... Schmerzen!`
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Beitrag von: Tarator DoUrden am 05.06.2010, 15:50:09
Als der Dunkelelf aus seinem meditativen Schlaf gerissen wurde, blitzte vor seinen Augen unwillkürlich das Bild eines tänzelnden Halblings in seiner Tür auf. Zu sehen, dass diesmal nicht er Opfer des Einbruchs war, beruhigte ihn zumindest ein wenig. Er griff nach seinen Klingen und trat an seine Tür heran, um vielleicht weitere Geräusche im Gebäude hören zu können. Alles was er vernahm, waren jedoch seine vermeintlichen Mitstreiter. Es blieb ihm wohl wenig übrig, als selbst rauszugehen und nach der Quelle der Störung der suchen. An einfachen Vandalismus glaubte er in dieser Kaschemme schon gar nicht mehr. Also öffnete er vorsichtig die Tür, um zu sehen, ob er auf dem Gang irgendwas entdecken kann. Dann begab er sich auf den Gang hinaus, und begann den Schuppen nach einer zerstörten Tür oder anderen Auffälligkeiten zu durchsuchen.
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Beitrag von: Tamanar Schattenfuß am 06.06.2010, 17:40:13
Tamanar erwachte abruppt wie die anderen aus seinem traumlosen Schlaf und griff sofort zu seinem Kurzschwert, das neben ihm lag, zog es in einer flüssigen Bewegung aus der Scheide und gebot Brummbär mit einer Handbewegung still zu sein, der sich auch schon erhoben hatte. Als er die Rufe von Zwillingsherz hörte, gab er es auf, Geräusche zu vermeiden und öffnete nach ein paar schnellen Schritten die Tür und blickte nach draussen auf den Flur, was dort zu sehen war.
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Beitrag von: Menthir am 08.06.2010, 14:09:31
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:04:30 Baldurs Tor – Zimmer der Taverne „Zum Schiffsbruch“

Die Stille wurde von den Abenteurern langsam gebrochen, immer mehr von ihnen standen unter großer Mühe auf. Die Nacht steckte noch in den Knochen, mischte sich im dämmrigen Licht des Morgen mit dem Gefühl von Nässe und Kälte. Eure Decken, das Kissen und dergleichen war von der allgegenwärtigen Nässe betroffen und so machten sich die Abenteurer fröstelnd ans Tageswerk, sofern es welches zu verrichten gab. Besonders die Worte des Zwergen Zwillingsherz rollten durch den Schiffsbruch, sodass spätestens danach jeder von den Schlafenden auferstanden war.

Langsam lugten die ersten Köpfe aus den Zimmern und blickten auf den leeren Flur, an dessen westlichem Ende ein mürbes und angebrochenes Fenster einen Blick auf den Hafen gewähren würde, wäre kein Kondensfilm an ihm und würde jeden Blick verbieten. Am östlichen Ende des Ganges begann eine Dachschräge, welche auf eine kaum einsehbare Treppe schließen ließ,  welche kein Geländer besaß. Der letzte Abend hatte bereits gezeigt, dass ein schnelles Schreiten über die Treppe fatal sein könnte, da sie von den vielen Stiefeln, welche auf ihr wanderten, abgelaufen und glatt geworden war, während ihr inzwischen dauerfeuchtes Holz immer morscher wurde. Der Flur war leer und roh, das Holz sparkig und würde sicherlich unter schweren Schritten knartschen und bei schnellen und harten Schritten von mehreren Personen in Teile bersten. Vielleicht ein schneller Weg, um nach unten zu kommen? Wohl kaum der weiseste Weg zumindest.

Der Boden könnte die Abenteurer verraten, doch Zwillingsherz Rufe hatten jeden bereits aufmerksam gemacht. Das Licht leuchtete schwach durch das blickfeste Fenster und tauchte es in ein gespentisches Licht. Der Flur war jeder Kunst und aller Möbel beraubt worden, auch hier gab es noch Spuren von Teppichen und Fackelhaltern, welche den Flur mal geziert haben mochten. Doch jetzt war alles für eine karge Mahlzeit versetzt worden. Die Traurigkeit und Stille des Momentes wurde jedoch unterbrochen, für jene, welche ein feines Gehör hatten.
Lauschen SG 12 (Anzeigen)
Der sechste Sinn warnte noch immer vor der Gefahr.

Weiter gehts im Kampfthread (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6090.0.html)
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 13.06.2010, 00:29:15
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:04:36 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Die Geräusche unten waren für ein paar der Abenteurer nicht überhorbär. Das Laden von Armbrusten, das Ziehen von Schwerten und das Schreiten von Stiefeln. Was auch immer unten war, es machte sich bereit.

Angestrengt lauschte Thargosz nach unten, als er den Gang entlangging: `Kampfbereit machen! Soso... Euren Kampf werdet ihr bekommen, aber leider wird das euer letzter sein. Wer Thargosz umbringen will, sollte ein wenig gewitzter sein! Hm, die Stimme klingt irgendwie zwergisch. Diesen kleinen Erdkriechern kann man einfach nicht trauen! Die Hinterhältigkeit des Feiglings Tungabor ist, wie ich vermutet habe, keine Seltenheit in diesem Volk. Aber genug davon!`
Thargosz zwang sich dazu sich auf seine Sinne zu konzentrieren. Ja, jetzt sollte er ungefähr über den Feinden stehen. Eine gefährliche Idee flackerte in ihm auf: Warum die Treppe nehmen, wenn er genausogut mitten unter die Feinde fahren konnte? Das Überaschungsmoment war dann sicher auf seiner Seite. Grinsend befühlte er noch einmal mit dem Fuß den morschen Boden. Er nickte seinen Mitstreitern noch einmal schelmisch zu, nur um im nächsten Augenblick mit einem gewaltigen Aufstampfen durch die Decke zu brechen. Noch im Flug versuchte Thargosz sich zu orientieren und möglichst weich und kampfbereit zu landen. Vieles konnte man über den Flammenkrieger sagen, aber ein Feigling war er ganz sicher nicht!

Und dies, also ein Feigling, war ganz sicher, denn die Decke gab unter seinem Stampfen nach, denn sein Gewicht gepaart mit seiner Stärke und unbändigen Kampfeswut ließ wohl auch massives Holz bersten. Doch Thargosz war nicht nur ein Tayaner von roher und brutaler Gewalt, er beherrschte seinen muskulösen Körper und mit einem kurzen Sacken in die Knie bei der Landung, fing er die Wucht des Aufpralls behände ab, um sofort zurück in die Kampfposition zu federn.

Gleichzeitig hörte Thargosz dumpfes Klopfen als zwei Bolzen in der Holzwand vor ihm einschlugen. Von diesen Schützen hatte er im Moment wohl wahrlich nicht viel zu fürchten. Sie waren südlich seiner Position und er konnte sie durch den zerstörten Türrahmen sehen. Die Holztür, welche einstmals in ihr war, wurde rausgetreten und lag nun nördlich von Thargosz Position auf dem Boden. Jedoch war der Anblick, der sich ihm im Osten des Raumes bot fürchterlicher. Eine in helle, doch inzwischen schmutzige Kleidung gehüllte Frau stand zwischen Männern, welche wie die Schützen, in schwarze Lederrüstungen gehüllt waren und bedrohlich gezackte Kurzschwerter führten, mit welchen sie die Frau bedrohten. Durch die einstürzende Decke alarmiert drehten sie sich zu dem Flammenkrieger um. Auf ihren schwarzen Brüsten war ein großes Z zu sehen. Hatte die Vergangenheit Thargosz wieder eingeholt? Die Zentarim waren zurück.

Beiläufig erkannte Thargosz auch den Körper des Wirtes, welcher leblos auf eine Ansammlung von Lagerfässern nördlich seiner Position lag. Anhand seiner unnatürlichen Körperhaltung war davon auszugehen, dass er achtlos darauf geworfen wurde. Ein Bolzen ragte zwischen seinen Schulterblättern hervor. Etwas sah, dass Thargosz diese Beobachtung machte und lachte böse. "Na, Thargosz? Lange nicht gesehen, Hurensohn." Mit einer Handbewegung zeigte ein Hüne von einem Mann seinen Begleitern an, dass sie auf die Priesterin aufpassen sollten. Er wollte Thargosz für sich. Dieser Hüne von einem Mensch trug dieselbe Kleidung wie die anderen Zentarim, doch lief weißer Schaum seinen Mund herab, als sei er wahnsinnig. Und er war größer als seine Begleiter. Er war beinahe sieben Fuß groß und doppelt so schwer wie Thargosz mit Händen groß wie Gnomenschilde. "Ich werde dich zerstören!", er funkelte Thargosz wütend an und zog eine für seine Körpergröße ungewöhnlich schlanke Klinge, welche an einen Rapier erinnerte. Thargosz erkannte diese Gestalt sofort. Es war Gregor von Melvaunt, einer der Speichellecker Scylua Düsterhoffs. Jener Popanz aus des Flammenkriegers Leben, welcher ihn vor wenigen Jahren in den Dienst der Zentilfeste gezwungen hatte.

Cephyrons Verstand arbeitete trotz der späten Zeit auf Hochtouren. Er war sich nicht ganz sicher, was da vor sich ging, doch die Schmerzensschreie, die an sein Ohr gedrungen waren, gaben ihm zumindest eine grobe Idee dessen, was ihn wohl unten erwartete, da eine Kneipenschlägerei in den seltensten Fällen vor der Tür begann. Er blickte etwas ratlos den Flur entlang in die Gesichter der anderen, in seiner Hand aus einer instinktiven Handlung heraus die Armbrust mit einigen wenigen Bolzen. Noch immer war der Rausch der Müdigkeit in seinem Kopf, und innerlich verfluchte er die Störenfriede und ihre Götter für diesen Frevel an der ersten sanften Nachtruhe nach der beschwerlichen Reise. Er fasste sich an ebenjenen und massierte sich eine Schläfe, als er Thargosz erblickte, wie dieser geräuschvoll auf dem Boden auftraf und nach unten in die Tiefe verschwand. Mit vor Schreck aufgerissenen Augen eilte Cephyron mit Sorgfalt über den Boden bis zu dem Loch um sich dort zu Boden zu begeben und in die Tiefe zu spähen. Vorsicht walten zu lassen dürfte mittlerweile überflüssig sein, denn wenn jemand den Ruf des Zwergs oder das Einbrechen des maroden Holzes nicht gehört hatte, würde er auch seine Worte nicht hören. Er spähte also in die Tiefe hinab, um zu erkennen, was dort vor sich ging, und ob er außer Thargosz und der Trümmer der Decke noch etwas anderes erkennen konnte, doch durch die Müdigkeit seines Körpers fiel ihm dies nicht besonders leicht. Ein Schleier der Müdigkeit hatte sich vor seine Augen gelegt, und der Staub, der durch das zerbrechen der Bodendielen aufgewirbelt wurde und ihm in die Augen stieg, machte es ihm zustzlich schwer, in der Dunkelheit etwas außer Thargosz zu erkennen. Die Armbrust lag neben ihm auf dem Boden, in Gedanken rezitierte er bereits die Formel für seinen Energiestoß, um bei Bedarf den Rücken des Flammenkriegers freihalten zu können. „Thargosz, bist du in Ordnung?“

"Was machst du jetzt schon wieder?" rief er Thargosz hinterher, als dieser grundlos den Boden zerstörte. Also machte sich Zwillingsherz erstmal auf den Weg zu dem Loch, selber nicht daran denkend, dass der Boden so morsch ist, sodass er nicht vorsichtig oder langsam dahin ging, sondern normal voranstapfte, um von oben herunterzugucken. "Also? Was ist jetzt schon wieder los?"

Tamanar bedeutete Brummbär mit einer Handbewegung zu warten und wartete ab, bis Thargosz oder der Dunkelelf in Aktion traten und nach unten gingen. Er sprach dann ein Stoßgebet und bat Brandobaris um Schutz in diesem Kampf und folgte dann dem ersten der Beiden nach unten.

Gramir kam erst aus seinem Zimmer heraus, als schon jede Menge los war. Er sah einen Teil seiner Freunde beieinanderstehen und zu Boden schauen. Da er nichts weiter gehört hatte und auch keine Bedrohung erkannte, fragte er in die Runde:
"Was ist denn hier los?" und begab sich langsamen Schrittes auf die anderen zu.

Cephyron war geschwind in der Nähe des Loches und sah zumindest einen Teil der Vorgänge und konnte die Worte Gregors vernehmen. Eine Person aus Thargosz Leben war dies wohl, augenscheinlich. Zwillingsherz, unter dessen Gewicht der Boden auch nicht brach, hörte dasselbe. Es kam also zum Kampf. Welch ein Glück, dass Zwillingsherz diese außergewöhnliche Rüstung geschenkt bekommen hatte...
Auch Tamanar und Gramir näherten sich, Gramir genauso verwirrt wie Zwillingsherz, während Tamanar eher einen Plan zu haben schien, als sich ein Schild aus dunkelbläulicher Energie schützend um ihn legte, nachdem er verworrene und ebenso magisch anzuhörende Worte verwendet hatte.

Tarator wusste, dass Zeit jetzt die Essenz des Sieges war. Als er bewaffnet aus seinem Zimmer stürmte, sah er nur beiläufig, dass sich zu viele auf dem Weg zum Loch machten, weshalb es ihm für sinnvoll erschien, den Weg der Treppe zu nehmen.
Allerdings hatte er schon Feinde an dieser gehört. "Passt auf, es sind mindestens fünf!", rief der Dunkelelf seinen neuen Kampfgefährten zu. Eine Aussage, welche ihm ein paar Bonuspunkte bei ihnen bringen sollte, da der Flammenkrieger einfach ohne Worte in die Tiefe gesprungen war. Jetzt wussten sie jedenfalls, woran sie waren.
Er beschleunigte seinen Schritt und versuchte an die Treppe zu gelangen und dies behände. Doch dort verharrte er gleich in Deckung, da er wusste, dass ein Stürmen in die wartenden Feinde närrisch war, gerade mit nur einer leicht schützenden Rüstung am Leib.
"Kommt und holt mich!", rief er zornig die Treppen hinab, hoffend, dass er die Männer im Schankraum in seine Klingen locken konnte.

Einer der Söldner wollte dies wahrnehmen, doch sein Bolzen war zu hastig abgefeuert worden, sodass er im Gehölz der Treppe stecken blieb, über zwei Fuß von Tarator entfernt. Nur aus den Augenwinkeln konnte Tarator erahnen, dass sich genau auf der Gegenseite der Wand, an der er sich befand, nur etwas mehr als zwei Meter unter ihm, ein weiterer Mann in schwarzer Lederkleidung mit einem großen Z auf der Brust verbarg. Nicht schnell genug zog er seine Axt um die Ecke, so dass sie dem Drow nicht verborgen blieb.

Es schien traurige Gewissheit. Zentarimsöldner haben die Taverne "Zum Schiffsbruch" angegriffen. Und als wäre dies nicht schon genug gewesen, fing es draußen wieder an zu regnen...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 18.06.2010, 20:56:37
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:04:42 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Für den Bruchteil einer Sekunde war Thargosz tatsächlich verblüfft: `Zentarimsöldner!? Was machen die denn soweit im Südwesten? Und vor allen Dingen warum greifen die mich an? Na gut von Melvaunt war schon immer ein Idiot!` Thargosz grinste den ungeschlachten Krieger höhnisch an: "Damit ist unsere Abmachung wohl hinfällig du fetter Vollidiot!"
Ungeachtet der beeindruckenden Körpergröße ging Thargosz dem Riesen entgegen, um diesen seine Flammenfäuste schmacken zu lassen. Er legte mit einem rechten Haken an und setzte dann mit der Linken hinterher: `Melvaunt, du wirst es bereuen hierher gekommen zu sein!`

Die Schläge kamen viel zu schnell für den erfahrenen Söldner, der seinen Korbdegen noch gar nicht richtig zum Einsatz bringen konnte, mit Mühe und einer halben Körpertäuschung konnte Gregor die rechte Faust des Flammenkriegers dank seiner eigenen freien Hand abblocken, doch Thargosz schien auf diese Bewegung gelauert zu haben, denn in diesem Moment flog die harte Linke von Thargosz bereits auf den sabbernden Söldnerführer zu und traf ihn mit der Wucht eines rasenden Landhais am Kinn. Hilflos taumelte er nach diesem Schlag und schien kurz davor auf die Bretter zu gehen. Die eben noch zum Schlag erhobene Waffe, welcher Thargosz mit seiner Kampfkunst und präzisen Kraft zuvorkommt, baumelte schlaff herab und griff dann nach wenigen Momenten sofort an den Kiefer, welcher nach diesem verheerenden Schlag zumindest angebrochen sein müsste und zudem mit einer Brandwunde verziert wurde.

Der Zauberwirker bekam am Rande seiner Aufmerksamkeit mit, wie sich noch weitere seiner Mitstreiter um das Loch scharten. Er blickte kurz auf, um zu sehen, wer mit ihm zum Loch geeilt war, und sprach dann, nachdem er unten die Bolzen und die Worte gehört hatte: „Ihr solltet nach unten eilen! Thargosz braucht Hilfe, sonst sieht er gleich aus wie ein Igel! Ich erschaffe ihm eben Unterstützung. Gramir, bleib du hier, du kannst doch auch von hier oben helfen.“
Er wandte sich wieder dem Loch im Boden zu und schloss kurz die Augen, fing dann leise an, eine Beschwörungsformel in einer fremden Sprache zu rezitieren, die in ihrer Klangweise nicht sehr komplex wirkte, aber für diesen Fall war es wohl genau die richtige. Während er in dieser fremden Sprache den Namen eines Wesens aus den Ebenen von Celestia anrief, vollführten seine Hände die passenden Gesten, wie er es einst aus einem Folianten gelernt hatte. Nach einem kurzen Augenblick erschien direkt neben Thargosz ein Hund von recht kräftiger Art und mit der typischen Ausstrahlung eines Wesens seiner Heimatebene. Bereit zum Einsatz erwartete er die Befehle seines Beschwörers, die auch gleich kamen: „Fass!“
Sofort setzte sich der Hund mit seinem kräftigen Körper in Bewegung und setzte mit hochgezogenen Lefzen und drohendem Knurren auf den Söldnerführer zu. Bei diesem angekommen, versuchte er sogleich, sich mit seinen starken Kiefern in dem Bein des Mannes zu verbeißen.

Und dieser celestische Hund, ein prachtvoller Hirtenhund, welcher der Tierfreund als Hund der Rasse Gelbbacke erkannte, lief mit schnellen Schritten und lautem Gebell auf seinen ihm angezeigten Feind an. Das Fell war von glänzendem und makellosen Schwarz,  nur an den Beinen, der Brust und im Mundbereich zeigte es goldgelbe bis goldbraune Färbung. Schnelligkeit, Eleganz, Präzision, Kraft. All dieses vermochte dieser Hund, welcher dem Ruf Cephyrons folgte, in eine einzige, fast fließende, Bewegung zu bringen, deren Ende ein Knurren war, welches in einen schmerzhaften Biss überging, welcher die Wade des Söldnerführers verletzte. Gregor von Melvaunt schrie vor Schmerz auf, doch konnte sich noch immer nicht von seinem Taumeln befreien, der Schlag Thargosz schien ihm übel mitgespielt zu haben.

Tamanar schien in dieser Situation wie hin und her gerissen, der Halbling wusste jetzt nicht so recht, ob er Thargosz hinterhereilen sollte oder ob er lieber Tarator unterstützen sollte...

"So ein Mist" sagte Zwillingsherz laut als er mitbekam, dass Angreifer eine Etage unter ihnen sind. Weder hatte er seine Rüstung angelegt, dafür war jetzt auch keine Zeit mehr, noch hatte er eine Waffe beim Aufstehen gegriffen. Also wollte Zwillingsherz gerade zurück zu seinem Raum rennen, um sich eine Axt zu greifen, doch hatte er ganz vergessen, dass die Planken morsch waren, sodass beim ersten beschleunigten Schritt der Boden unter ihm nachgab und unter Knirschen und Krachen in das Erdgeschoss fiel.

Und nun war hinter Tamanar auch noch ein Loch im Boden aufgetaucht, durch welches der schwer gerüstete Zwerg mit einem hörbaren Krachen brach. Doch der zwergische Zwilling hatte viel Glück, denn seine Rüstung fing einen Großteil des Sturzes ab, sodass er nur leichte Blessuren davontrug. Tamanar blickte nun ratlos zu Boden, dort lag der Zwerg wie die Schildkröte auf dem Rücken.

Gramir wirkte einen Zauber und lief dann an der Wand entlang in Richtung des Lochs um nicht über den morschen Boden zu eilen, denn eine Etage tiefer zu möglichen Feinden zu fallen, ist das letzte was er gebrauchen konnte. Und so stand der Gnom nun an der Decke, ohne den Kampf weiter im Auge zu haben.

'Da hält sich also jemand mit seiner klobigen Axt für besonders verstohlen', dachte der Drow mit einem geringschätzigen Lächeln. Tarator wandte sich kurz zu dem Gnom um, und wollte ihm mit einer Handbewegung bedeuteten, hinter ihm zu bleiben, da war dieser schon auf dem Weg in die andere Richtung. Er würde sich den Gegner auf dieser Seite also vorerst allein stellen müssen. Wenn der Kämpfer hinter der Wand einmal so unvorsichtig war, würde es vielleicht auch noch ein zweites Mal sein. Der Dunkelelf machte sich seine angeborenen magischen Fähigkeiten zunutze und umgab sich mit einem nervösen Leuchten in humanoider Form. So ging er die letzten Stufen bis zum Treppenabsatz, ohne sich Mühe zu geben besonders leise zu laufen, jedoch dicht entlang der Wand zum Schankraum. Auf der letzten Stufe blieb er dann stehen und dirigierte das Leuchten jedoch weiter, sodass es für seine Gegner im Türrahmen erschien. Angespannt wartete Tarator darauf, ob der Axtträger die Lichter angreifen würde...

Und der Feind tat dem Drow den Gefallen und machte einen überstürzten Schritt nach vorne und griff das Trugbild an. Die Axt sauste heran und traf dann auf splitterndes Holz, als die Klinge sich in das Holz fraß. Der Dunkelelf nutzte die Gunst der Sekunde aus und ließ den Säbel, der in seiner rechten Hand ruhte, auf den Arm des Axtträgers sausen und verwundete den linken Arm des Söldners, der sich erschrocken zurückzog.
Doch im selben Moment feuerten zwei der Zentarim, welche die Ankunft des Drow erwartet hatten, ihre Bolzen ab, welche auf den Dunkelelfen zurasten, doch das einfache Ducken reichte, um diesen unplatzierten Schüssen auszuweichen, ohne seinem Feind im Nahkampf einen Vorteil zu verschaffen. Jetzt war es sowieso der Dunkelelf, welcher den Tanz diktierte.

Einer der schwarz gekleideteten Zentarimsöldner lief zum Loch, an dem Cephyron hockte und versuchte ihn den Bolzen in Rumpf zu jagen, doch der Bolzen ging über Cephyron in die Decke, da er sich rechtzeitig wegducken konnte, aber immerhin hatte er den Gegner dazu bringen können, seine taktisch vorteilhafte Position aufzugeben und sich direkt unter dem arkanen Zauberwirker zu postieren.
Derweil hörte der Luftgenasi jedoch seine beschworene Gelbbacke qualvoll bellen, als eines der gezackten Kurzschwerter sich tief in die Flanke des celestischen Hundes sägte. Zuvor konnte der Hund der ersten Klinge noch mit einem Seitwärtssprung ausweichen, doch dadurch war der dem Söldner, der seine Position verändert hatte, hilflos ausgeliefert. Mit einem zufriedenen Grunzen zog der Söldner seine Klinge aus dem Hund, dessen Leiche derweil verschwand. Zwar hatte die Gelbbacke nicht lange überlebt, aber der Hund hatte entscheidende Sekunden gebracht, welche Gregor nun zum Verhängnis werden konnten.

Flehend, aber auch ein wenig ermunternd, rief die gefangene Priesterin. "Hilf, Ilmater, hilf! Sende den Recken deine Kraft!"
Ein sichtbarer oder fühlbarer Effekt blieb aus, dennoch war es ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie noch lebte. Die Söldner schienen jetzt auf Thargosz zurücken zu wollen, doch auf der anderen Seite der Taverne konnte Tarator sich zwar halten, doch er stand jetzt alleine gegen drei Söldner. Eine Situation so unausweichlich wie der stete Regen?
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 25.06.2010, 12:01:54
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:04:48 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Die Situation war mehr als gefährlich, da das Zusammenarbeiten der Abenteurer hier einer schweren Prüfung unterzogen wurde. Die Koordination schien noch nicht sonderlich ausgeprägt, sodass bisher nur Cephyron und Thargosz zusammen gewirkt hatten, während der Drow im Hauptraum der Taverne nun alleine kämpfen musste. Sicherlich hatte er sich noch nicht als Verbündeter erwiesen, aber musste man ihn sich auf diese Art beweisen lassen? Andererseits wusste man auch nicht, wie viele Feinde der Drow hatte. Kommunikation und Austausch im Kampf fehlten, sie waren es nicht gewohnt. Das Schicksal hatte eine zu ungleiche Gruppe ausgewählt? Vielleicht wollte das Schicksal - besser Tymora und Beshaba - ihre Zusammenarbeit forcieren mit aller vorhandener Macht und gleichzeitig ihre Geduld und ihre Lebensfäden zerreißen. Die Gruppe war bisher wie die Beziehung der beiden göttlichen Inkarnationen von Glück und Pech.

"Ich halte das nicht mehr aus. Es ist zu viel...", diese schweren Gedanken befielen den Halbling Tamanar, der sich mit den Göttern des Glücks und des Missgeschicks besonders gut auskannte und ähnliche Schlüsse für sich gezogen hatte. Nun der Angriff der Zentarim und dazu noch ein weiteres Wesen, welches sich lediglich von seiner Bosheit lenken ließ und nicht von Nächstenliebe und seinem Verstand. "Wenn du zu lange in den Abyss schaust, schaut der Abyss in dich." Diese kryptischen Worte verlor Tamanar gedankenverloren, aber deutlich lauter, als er eigentlich beabsichtigt hatte, sodass alle diesen Ausruf verstehen konnten. Seine Gefährten konnten sich nicht bewusst darüber sein, dass es Tamanars Abschied war. Noch bevor jemand reagieren konnte, sprintete der Halbling in das nächste Zimmer und mit einem Klirren wurde sein Ziel klar. Der Halbling kehrte der Gruppe den Rücken zu. Seine letzten Worte zu seinen ehemaligen Kampfgefährten schienen noch im Raum zu hallen. Hatte der Halbling geglaubt, dass er, wenn er zu lange bei dieser Gruppe blieb, seinen prophetischen Traum wahrmachen müsste, weil diese Gruppe ihn korrumpieren würde?
Der Zeitpunkt der Flucht hinterließ freilich einen bitteren Nachgeschmack. Das zweite Klirren des Fensters schien die Zeit wieder einzufangen, nachdem Brummbär seinem Meister gefolgt war.

Zwillingsherz rappelte sich umständlich auf und schaute um sich. Von hier aus sah er mehr als von oben, ob das nun besser war oder nicht, blieb abzuwarten. „Verdammt, wo ist meine Axt, wenn ich sie brauche” Jemand der sich ihm nähert würde zu spüren bekommen, dass Zwerge nicht umsonst die besten Schmiede waren.
Doch es näherte sich keiner der Feinde, da die Hauptgruppe der Zentarim nicht zu ihm vordringen konnte, der Flammenkrieger blockierte mit wütenden Schlägen den Weg, jedoch sah der stolze Zwerg, dass gerade einmal drei Meter westlich von ihm ein weiteren Zentarim stand, welcher missmutig in das Loch über ihn zielte und hoffte, dass der Luftgenasi, welcher von dort aus zauberte, sich eine Blöße gab. Ein arkaner Luftgenasi erschien dem Armbruster wohl gefährlicher als ein unbewaffneter Zwerg.

"Tja Melvaunt wie schmeckt dir meine Faust? Diesmal hast du nicht so viele kleine Lakaien mit wie letztes Mal! Bald wirst du bei deinem elenden Möchtegern-Feuergott in der Hölle schmoren!"
Ein weiteres Mal ließ Thargosz Flammen an seinen Fäusten emporzüngeln, nur um sie gleich darauf Melvaunt um die Ohren zu schlagen. Thargosz war sich sicher, dass von den Anderen aus der Gruppe nicht besonders viel zu erwarten war. Einzig Sturm hatte bisher ernsthaft versucht ihm zu helfen.

Aber der Flammenkrieger wusste sich hervorragend selbst zu helfen, denn Melvaunt war noch immer benebelt von dem kräftigen Schlag an seinen Kiefer, der ihn wanken ließ. So konnte Thargosz sich darauf konzentrieren, seine ganze Kraft in die Schläge zu setzen. Zwar versuchte einer der Zentarim noch bei der Abwehr der Schläge zu helfen und Melvaunt aus der Schlagbahn zu ziehen, doch sein Eingreifen kam zu spät. In einer für den einfachen Söldner zu schnellen Abfolge von Schlägen, trafen zwei brennende Fäuste abermals das Gesicht des Söldners. Mit einem lauten Knacken brauchen beide Jochbeine und wohl auch beide Augenbrauenbögen, während der Söldnerführer nur noch hilflos nach hinten gezogen wurde und ein einfacher Söldner seine Position einnahm, wobei dieser jedoch seine Verteidigung aufgeben musste, was dem Flammenkrieger eine neue Chance zum Angriff bot. Der Flammenkrieger nutzte diese umgehend und verpasste dem Söldner, welcher Gregor in Sicherheit brachte, eine. Dieser Schlag hatte zwar Kraft, musste jedoch ohne Feuer auskommen und traf den Söldner auch nicht perfekt, sodass dieser sprichwörtlich mit einem blauen Auge davonkam.

“Wo bleibt ihr denn, so langsam wird es brenzlig da unten!“, rief Cephyron zu den anderen, als er noch immer nicht sah, dass jemand Thargosz zu Hilfe geeilt war. Er selbst spürte durch ein seltsames Gefühl, dass die Verbindung zu seinem celestischen Verbündeten bereits wieder gekappt war und der Hund diese Ebene wieder verlassen hatte. Er stieß einen auralen Fluch aus und überlegte sich eine neue Taktik. Die Schutzzauber, mit denen er Thargosz hätte helfen können, benötigten leider eine Berührung mit diesem, also fielen diese vorerst weg. Zeitgleich dachte er auch schon voller Sorge an den nächsten Tag, denn die Zauber, die er jetzt verbrauchte, hatte er da nicht unbedingt wieder zur Verfügung. Der Zeitpunkt des Angriffs war einfach ärgerlich. Doch was nützte die Sorge um den kommenden Morgen, wenn sie in dem aktuellen Kampf  einen Verlust erleiden mussten? Um Thargosz zu helfen, gab er seine Zauber gerne her.
Cephyron beugte sich, trotz der Gefahr, jederzeit von einem der feindlichen Geschosse getroffen werden zu können, ein Stück weiter vor, um durch das Loch etwas besser die Feinde erkennen zu können. Da sah er die hässliche Fratze, mit der der Flammenkrieger sich bekriegte. ‘Na der sieht ja besonders schön aus‘, dachte sich Cephyron und intonierte bereits den nächsten Zauber. Er fragte sich, wo eigentlich der zweite Zauberwirker blieb, schob den Gedanken allerdings beiseite, denn er würde schon erscheinen. Seine Handflächen leuchteten bereits wieder, als er die Zauberformel wob, und an seinem rechten Zeigefinger, den er auf Gregor von Melvaunt gerichtet hielt, bildete sich eine Energiekugel, die, als er sie entließ, zu einem Strahl wurde, und auf diesen zuflog. Das unfehlbare Geschoss teilte sich auf seiner Flugbahn und schoss dem Feind zu beiden Seiten in die Flanken. Der Luftgenasi holte dann noch seine Armbrust hervor. Er lächelte. Noch war sie ungeladen, aber das würde sich bald ändern.

Gregor von Melvaunt schwankte stark zugerichtet vor sich hin und hatte noch nicht einmal die Zeit gehabt, seinen Schmerz herauszuschreien. Zwar war er nun vor Thargosz Schlägen sicher, was ihn nun dazu verleiten wollte, trotzige Worte trotz seines Zustandes zu verlieren, doch Cephyrons magische Gegenschosse kannten nur einen hilfreichen Leibwächter, den berühmten und oftmals enervierenden Schildzauber. Doch Gregor von Melvaunt war diesem nicht mächtig und ein Schildamulett trug er auch nicht, sodass seine beginnenden Worte zu gequälten Schmerzensschreien wurden, welche in einem gespuckten Blutschwall endeten, ehe er vor Schmerzen und aufgrund der schweren Kopf- und Hüftverletzungen endgültig bewusstlos zu Boden ging.

Seine Söldner versuchten sich nichts ermerken zu lassen und hackten mit ihren Schwertern nach Thargosz, doch der Tayaner sah die schlechten und überhasteten Schläge seiner Feinde kommen und duckte sich einmal mühelos weg, während er bei zweiten Zentarim den Arm wegschlagen konnte, sodass der Angriff des Söldners nur eines der leeren Fässer traf. Cephyron hatte nicht so viel Glück. Zwar war der Söldner überrascht, dass der Zauberwirker sich so weit in das Loch beugte, um seinen Feind zu sehen und das magische Geschoss zu wirken, und es dauerte mit seinem Angriff bis der Luftgenasi sich wieder zurückgezogen hatte, doch gerade als der Luftgenasi wieder in die schützende Deckung tauchte, wurde sein rechter Arm von einem Bolzen gestriffen, welcher ihn zwar nur leicht verletzte, gleichwohl verheerende Wirkung hatte. Cephyron sah die leicht grünliche Paste, die an seiner Wunde zurückgeblieben war. Gerade noch schaffte der Luftgenasi es, sich zur Seite zu werfen, weg vom Loch, ehe das Gift schon seine Wirkung entfaltete und Cephyron schwarz vor Augen wurde.

Nun stand Tarator allein gegen drei Gegner im Schankraum. So hatte er sich seine Unterstützung für die Gruppe nicht vorgestellt. Aber es half ja nichts, er musste zusehen, dass er diesen Kampf ohne größere Blessuren überstand, schließlich gab es an diesem Tag noch dreckigere Arbeit zu erledigen.
Also beschloss der Dunkelelf seine physischen Ressourcen mit seinen angeboren magischen zu schützen. Er berührte seine Handarmbrust und hüllte sich so in eine 12 Schritt große Kugel aus Dunkelheit.
Kaum war das Sonnenlicht geschwunden, fühlte sich der Drow wohler. Jetzt wurde zu seinen Bedingungen gekämpft. Er machte sich bereit, der Axt zu begegnen...

Und die Dunkelheit half ihm bei der Begegnung, durch das schwache Licht, welches nun das Morgenlicht ersetzte, fand sein Gegner sich nicht wirklich zurecht, sodass die Axt weit an ihm vorbei ging und wieder nur das Holz der Taverne beschädigte. Die Bolzen seiner Feinde blieben ebenso wirkungslos. Der Drow bewies bereits, dass er alleine hervorragend zurecht kam.

Der Kampf tobte und trotz des Falles von Gregor, welcher zumindest schwer verwundet am Boden lag, schien sich das Blatt ein wenig zugunsten der Männer des schwarzen Netzwerkes gedreht zu haben, denn nun war Tamanar in den Morgen geflohen und Cephyron war von einem Gift ausgeschaltet wurden, was zumindest Gramir sehen konnte, der diesmal wie angewurzelt an der Decke stand und mit offenem Mund Tamanar hinterschaute, welcher aus dem Fenster gesprungen war.
Draußen prasselte der Regen weiterhin und nahm an Intensität zu.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 08.07.2010, 16:12:41
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:04:54 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Cephyron bewegte sich nur unmerklich am Boden, während das Gift weiter in seinen Körper eindrang. Ein leichtes Zucken eines Muskels hier, ein leichtes Zucken da. Dieses Gift breitete sich weiter im Blut des Luftgenasis aus und nahm seinen Körper ein. Da keiner sich bisher um den, in diesem Moment abgeflauten, Sturm, wie Thargosz ihn nannte, gekümmert hatte, war es schwer, wenn nicht gar unmöglich, einzuschätzen, ob dieses Gift Cephyron nur seines Bewusstseins beraubte oder früher oder später gar den Schnitter auf den Plan rufen würde. Wieder ein Muskelzucken, welches sich nun krampfhaft steigerte und überall am Körper des Luftgenasis weitere Muskelkrämpfe auslöste. In diesem Moment war es wohl der genetische Vorteil der Luftgenasis, da ihnen das Konzept der Atmung nur von anderen Rassen bekannt war, welcher Cephyron das Leben rettete, denn auch die Muskeln im Hals und Brustbereich spielten verrückt und würden einem anderen Sterblichen das Atmen unmöglich machen.

Gramir machte einen weiteren Schritt nach Westen an der Wand entlang, allerdings so tief, dass er an der Kante des Loches stand und mit einer leichten Beugung in den Raum nach unten schauen konnte.
Auch er erkannte wie Zwillingsherz, der sich genau unter ihm befand, den Gegner, drei Meter von sich entfernt und so ließ Gramir zwei Energiegeschosse auf diesen zufliegen, um ihn vermutlich nicht stark, dafür aber sicher, zu treffen.

Der Zentarimsöldner zuckte aufgrund der brennenden Schmerzen zusammen, welche ihm die beiden Kugel aus purer Kraft zufügten. Ein kurzer Schrei folgte, der aber nicht lange anhielt, denn
Zwillingsherz hatte sich langsam im unteren Geschoss orientiert und sah noch einen Bolzen nach oben fliegen, als er sich dann direkt auf diesen Feind schnell zubewegte und versuchte ihn zu packen und mit seiner schieren Masse niederzudrücken.
Was ihm auch gelang, denn beide gingen unter einem lauten Poltern zu Boden. Der Söldner hatte überhaupt nicht mit dem plötzlichen Angriff des Zwergen gerechnet, sein Schmerzensschrei wurde kurz unterbrochen, um dann in einen Schrei des Erschreckens überzugehen, als er erkannte, dass er nun unter einem Zwergen auf den Boden gequetscht war, der deutlich schwerer als er selbst war. Dabei ließ er auch die Armbrust fallen, welche er allerdings auch nicht zur Gegenwehr hätte nutzen können.

Als Thargosz sah wie Melvaunt zu Boden ging, stieß er einen Triumphschrei aus: "Jaaa, kommt her kleine Zentarim-Maden! Dann mache ich das Gleiche mit euch! Thargosz Flammenherr vergisst nie und vor allem vergibt er nie!" Aus den Augenwinkeln sah er wie Sturm von einem Bolzen getroffen wurde und neue Wut wallte in ihm auf. Wie von Sinnen begann er auf den vor ihm stehenden Zentarim einzuschlagen, auch wenn dadurch seine Zielgenauigkeit etwas litt.

Thargosz kämpfte wie eine Furie, nur männlicher und brutaler, und das bekam der Zentarim vor ihm zu spüren. Zwei gezielte Schläge auf den Kopf ließen den Söldner angeschlagen zurück, sodass er bedrohlich wankte. Der erste Schlag hatte den Söldner nochmal auf dem bereits blauen Auge getroffen, sodass hier ebenfalls der Augenbrauenbogen brach; noch bevor der Söldner vor Schmerz schreien konnte, traf der zweite Schlag von links genau auf das Ohr und ließ das Trommelfell des Söldners reißen. Er schrie sich den Schmerz aus dem Leib und vernachlässigte seine Deckung. Thargosz nutzte diesen Moment, um seine Überlegenheit dem letzten Zentarim gegenüber zu demonstrieren. Da der Feind keine Deckung mehr hatte, packte Thargosz ihn und schmetterte diesen mit voller Kraft auf das nächststehende Fass, jedoch ließ der Flammenkrieger den Zentarim nicht los. Mit dem Hals voran prallte der Söldner des schwarzen Netzwerkes auf den Fassrand, ehe das Fass dann doch nachgab als die wirkende Kraft nicht nachließ. Als der Söldner, zu diesem Zeitpunkt bereits bewusstlos, auf dem Boden aufschlug, war sein Hals vom Fassreif aufgeschlitzt und sein Unterkiefer gebrochen, sodass sein Gesicht kaum noch zu erkennen war. Die Erkenntnis, dass der Söldner sein Leben ausgehaucht hatte, kam jeden, der das Schauspiel sehen konnte, schnell.
Als Reaktion darauf versuchte der verbliebende Söldner nach dem Tayaner zu schlagen, doch Thargosz hatte keine Mühe sich unter diesem amateurhaften Schlag hinwegzuducken. Der Flammenkrieger sah Angst im Gesicht des Zentarims, und zwar in seiner blankesten Form. Mit vor Schreck aufgerissenem Gesicht ließ er die Klinge fallen und fiel auf die Knie. "Bitte!", schrie er aus vollem Leib. "Bitte töte mich nicht! ICH FLEHE DICH AN!" Sich seines grausigen Schicksals sicher, fing er bitterlich zu weinen an.

Der Söldner, welcher unter Zwillingsherz lag, versuchte sich freizurobben, zumindest gab er es vor, um dann einen plötzlichen Schlag anzutäuschen. Der Zwerg war wirklich für einen Moment überrascht, da hinter ihm ein Söldner um Gnade flehte und ihn für einen Moment ablenkte. Doch der Schlag des Söldners verpuffte wirkungslos an der Rüstung des Zwergen, der noch immer die Überhand hatte.

Als die Bolzen an Tarator vorbeischwirrten, huschte ein Lächeln über seine Züge. Es war an der Zeit, die Überzahl, der er hier gegenüberstand, zu reduzieren. Und so stürzte er sich mit dem Dolch voraus auf den Krieger vor ihm, nur um den Krummsäbel unmittelbar folgen zu lassen.
Doch nur sein Dolch fand sein Ziel, während sein Krummsäbel nur die Axt des Söldners traf, der diese jedoch festhalten konnte. Der Dolch riss eine kleine Wunde über den linken Unterarm des Kriegers, ohne jedoch eine bleibende Wirkung zu zeigen.

Im Gegenzug raste die Axt jedoch auf den Drow zu und trotz der Dunkelheit bedurfte es eines kurzen Ausfallschrittes, damit die Axt sich abermals in die Holzdielen fraß. Doch diese Situation konnte der Drow Tarator nicht umgehend ausnutzen, denn obgleich der Axtkämpfer einen Moment benötigte, um die Axt aus dem Holz zu zielen, konnte Tarator dies nicht zum Schlag nutzen, da einer der Armbrustschützen seinen Bolzen auf gut Glück in die Dunkelheit schickte und damit erfolgreich war. Tarator spürte einen dumpfen Schlag in seinem Rücken, wo der Bolzen ihn traf, während ein zweiter nur Zentimeter über seinem Kopf im Holz einschlug.
Tarator spürte wie die Wunde ungemein warm wurde. Er war mit Gift verwundet wurden. Doch er biss die Zähne zusammen und so schaffte das Gift noch nicht, ihn zu beeinflussen. Der Kampf wurde intensiver.

Um ein Haar wäre der zweite Recke durch einen Giftanschlag zu Boden gegangen. Die Gruppe war im Zweikampf überlegen, doch konnte sie auch weiterhin dem ganzen Gift widerstehen? Diese Frage wurde durch den an Stärke gewinnenden Regen beinahe weggespült, denn inzwischen war er so stark, dass die erste Wassertropfen in die Taverne eindrangen und sich mit dem Blut auf dem Boden vermischten...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 13.07.2010, 17:45:26
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:05:00 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Ein Crescendo tröpfelnder, klöpfelnder, prasselnder und bald schon polternder Regentropfen entstand auf dem Dach des Schiffsbruchs und das nun immer mehr einbrechende Wasser schien dem Namen der Taverne mit aller Gewalt, welche Talos in seiner Lunge hatte, gerecht werden zu wollen. Innerhalb weniger Sekunden hatte es so stark angefangen zu regnen, dass die Abenteurer, welche den Kampf gegen die Zentarim in den Griff zu bekommen schienen, beinahe schon durchnässt waren. Doch noch war der Kampf nicht vorbei. Cephyron, der Luftgenasi, lag noch immer zuckend am Boden, seine Muskeln spielten auch eine Art Crescendo, jedoch war nichts Musisches daran zu erkennen. Gramir musste aus den Augenwinkeln zuschauen, wie der Luftgenasi wohl entsetzlichste Qualen durchleben musste, sollte auch nur eine seiner Sinne noch im Diesseits weilen. Es jagte dem gnomischen Hexenmeister einen ebenso entsetzlichen Schauer über den Rücken, der geradezu paralysierte.

Für einen kurzen Moment war Thargosz tatsächlich überrascht, dass der Zentarimsöldner um Gnade flehte. Soetwas hatte er von den seiner Meinung nach kaltblütigsten Mördern von ganz Faerun nicht erwartet. Er trat die Waffe mit dem Fuß aus der Reichweite des Söldners und schrie diesen an: "Wenn ich nur die kleinste Bewegung von dir wahrnehme, auch nur das geringste Wimperzucken, dann werde ich dein Rückgrat rausreißen und es von der höchsten Zinne der Zentilfeste baumeln lassen. Das schwöre ich dir bei Kossuths unauslöschlicher Flamme!" Es war nicht etwa so, dass Thargosz Mitleid mit dem Söldner hatte, aber ein lebendiger Söldner konnte am Ende des Kampfes immer noch mehr Auskünfte geben als ein toter. Und Thargosz wollte schon gerne wissen was die Zentiler soweit im Westen zu suchen hatten. Dann wandte sich von dem um Gnade winselnden Söldner ab, um Herzchen bei seinem Ringkampf zu unterstützen. Schließlich hatte Thargosz während seiner Mönchsausbildung auch rudimentäre Fähigkeiten im Ringkampf erlangt. Im Gegensatz zu Herzchen wollte er jedoch den Söldner nicht nur festhalten, sondern ihm auch die Luftzufuhr abschneiden, um ihn bewusstlos werden zu lassen.

Thargosz sah, dass Zwillingsherz zwar guter Dinge war, aber im Moment viel zu unkonzentriert schien und übernahm die Führung des Ringkampfes, welche der überforderte Zwerg in diesem Moment gerne an den Flammenkrieger übergab, der deutlich überlegener, zielstrebiger und vor allem erfahrener im Ringkampf wirkte, sodass Zwillingsherz den Mann in die Arme des Tayaners führte und sich dann darauf beschränkte dabei behilflich zu sein, die Arme und die Beine des Mannes etwas im Zaum zu halten. So stellte er sich einfach und plump auf die Füße des Mannes und hielt seine Arme fest, sodass Thargosz ihn leichter würgen konnte. Das Würgen zeigte auch gleich eine gewisse Wirkung, im Schwitzkasten des faßstämmigen Flammenkriegers wurde der Zentarimsöldner auf Schlag bleich, da er mit dem Angriff des Tayaners nicht gerechnet hatte. Er hatte nicht einmal mehr vorher Luft holen könnten und die Reste presste Thargosz Flammenherr nun mit all seiner furchtbaren Kraft heraus.
Der Mann versuchte sich zu befreien, wohl wissentlich, dass es ihm kostbare Kraft und Luft kosten würde, doch was blieb ihm über? Sollte er sich, wie sein Kamerad ergeben? Nein, es stand ihm keine Gnade zu. Zwei würden keine Gnade mit ihm haben. Er musste sich befreien, oder es könnte sein letztes Stündlein geschlagen haben. Doch der Griff der beiden Krieger war einfach zu eisern...

Einschub: Die Gedanken eines Winselnden
Tränen standen in seinen Augen. "Womit habe ich das alles verdient?" Seine Gedanken waren eine stille Klage, er wagte nicht mehr die Sprache zu nutzen, er wollte nur noch stumm sein. Aber noch mehr wollte er, dass seine Gedanken stumm blieben. Er ertrug es nicht mehr. "Womit habe ich das alles verdient!?" Stumme Schreie wurden aus seinen Gedanken, ermattet und entkräftet. Er hatte sich das alles anders vorgestellt. Das Leben in den Straßen Melvaunts war hart, aber er hatte es doch irgendwie immer geschafft, seine Familie durchzubringen. Immer war es schwer, aber nicht unmöglich gewesen. Doch dann ging alles schief. Er hatte ein kleines Vermögen vorher mit dem Kartenspiel in einer üblen Spelunke gemacht, ein einfaches, aber gutes, Leben führen können, bis er an diesen sabbernden Klotz geraten ist. Gregor von Melvaunt. Es war, als könne er seine Gedanken lesen, jeden einzelnen Gedanken. Er hatte sich gefühlt, als sei er wie ein offenes Buch für Gregor gewesen, aber sein Stolz hat ihn nicht aussteigen lassen. Haus, Hof, Familie verspielt, in vier Stunden eine ganze Reihe von Existenzen - die seine und die seiner Familie - mit der Spielsucht zerstört.

Er weinte bitterlich, er schämte sich seiner Tränen noch immer, doch konnte sich nicht gegen sie erwehren. "WOMIT???"
Gregor hatte einen sinnigen Vorschlag gehabt. Er müsste nur ein Mitglied seines Söldnertrupps sein und ein paar Verbrecher mit aufspüren helfen. Schräge und unberechenbare Gestalten, wie Gregor selbst für ihn eine ist. Es klang alles so einfach, die viertausend Goldmünzen Schulden wäre damit getilgt. Für jeden aus der feindlichen Truppe, den er erschlagen würde, würde er eines seiner Kinder wieder freibekommen. Wenn sie ohne Verluste den Kampf beenden würden, auch seine Frau. Seine geliebte Frau.
Die Tränen waren jetzt ein träger, doch steter, Wasserfall geworden.
Gregor war jetzt tot, seine Kameraden starben und er wusste innerlich, dass er auch sterben würde an diesem Tag. Der grausame Tod seines Kameraden hat ihm die letzte Moral genommen. Eben noch hatte er Angst davor genauso zu enden, doch jetzt? War der Tod nicht ein willkommener Ausweg? "Selbst dafür bin ich zu feige." Sein Gemurmel ist leise, sodass es wohl niemand vernimmt. Er lässt sich zu Boden fallen und begräbt sein Gesicht in seinen Händen. Er weint jetzt hemmungslos, holt abgehackt Luft, seine Scham schnürte ihm die Kehle zu. Er wusste, er würde der Spielball dieses wahnsinnigen Flammenkriegers werden und seine Familie nie mehr wiedersehen. Mit dem Tod Gregors ist nicht alleine die Hoffnung gestorben, zurück nach Melvaunt kehren zu können, mit ihm ist auch das Geheimnis gestorben, wo seine Kinder und seine Frau gefangen gehalten werden. Unerreichbar für ihn...Sein Leben hatte keinen Zweck mehr. Es gab nur noch ihn und den Abyss, einen Abgrund voller und unendlicher Trauer...
Einschubende

Tarator verzog unmerklich das Gesicht, als der Bolzen einschlug. Er fühlte sich schmerzhaft an die Demütigung vor einigen Wochen erinnert. Nichtsdestotrotz steigerte diese erste Verletzung seine Wut gegen diese Gegner ungemein, sodass er sich mit voller Kraft in den nächsten Angriff stürzte. Dolch und Krummsäbel flogen abermals dem kräftigen aber unbehänden Widersacher entgegen.

Doch seine Angriffe waren kraftlos, saftlos und vor allem wirkungslos. Spielte das Gift ihm einen Streich? Ein wenig Unwohlsein war vorhanden. Und wenn es das Gift nicht war, dann hat ihm der Bolzen einen Großteil seiner Konzentration gekostet, denn während der Dolchangriff irgendwie pariert wird, sei es Glück oder doch das verstohlene Aufblitzen eines Könnens, prallt eine Säbelklinge wirkungslos am Holzgriff der Axt ab, wird unglücklich abgelenkt und so erlitt sein Krummsäbel dasselbe Schicksal wie die Axt seines Feindes. Ein schneller Schlag, unter welchem sich der Axtkämpfer wegduckte und leicht blockte mit der Axt, endete an der Ecke der Holzfassade und blieb stecken. Und er bekam sie nicht unmittelbar heraus...
Ein Moment der Überraschung überrollte den Drow, einen Moment, der ihm teuer zu stehen kam. Wieder flog ein Bolzen heran, und wieder traf er den Drow, diesmal sogar direkt in den linken Arm. Der Schmerz ließ den Drow kurz taumeln - oder war es wieder Gift? Sein Körper wehrte sich, sein Magen drehte sich fast um vor Schmerz und Übelkeit. Doch seine Kampfsinne waren geschärft, mit einiger Mühe wich er der Axt aus, welche sich abermals in den Boden fraß und eine weitere tiefe Kerbe in das Holz schlug.
Kurz darauf sauste ein weiterer Bolzen knapp zwischen ihm und seinen Kontrahenten hindurch.
Die Schmerzen wurden größer. Obwohl er doch den Tanz diktieren wollte, verlor er langsam die Kontrolle. Und sein Schwert hing in der Wand. Entweder er fand jetzt einen Weg, den Kampf wieder zu seinen Gunsten zu drehen, oder es wurde langsam Zeit, dass seine neuen Verbündeten ihm zur Hilfe eilten.

Blut war jetzt ausreichend verdünnt und innerhalb des polternden und strömenden Regens bewegte sich irgendwo etwas, lauernd, aufmerksam, beobachtend. Etwas war noch da, so unheimlich wie das Wetter selbst. Etwas wartetete...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 19.07.2010, 14:30:08
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:05:06 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Der Regen schien noch weiter an Stärke zuzunehmen für einen Moment und dann hörte er abrupt auf. Aus dem Fenster war zu bestaunen, dass die Regenwand vor dem Fenster weiterzog, etwas wie das Ende der riesigen Wolkenfront war für den Moment gekommen. Die Sonne brach wieder etwas durch, doch noch lief das Wasser vom Dach in die Taverne. Durch das einfallende Licht, welches sich in den vielen Tropfen und dem Glas brach, schien es für einen kurzen Moment als würden kleine Regenbögen zu Boden stürzen, ehe nur noch die bittere Nässe blieb.

So langsam war Thargosz genervt von der Teilnahmslosigkeit der anderen: `Wo zur Hölle bleiben eigentlich der verdammte Gnom und der Halbling? Können die vielleicht auch ihren Beitrag zum Kampf leisten?` Thargosz hatte ja keine Ahnung, dass der feige Tamanar geflohen war. Auch wenn er sich sicher war, dass er den Kampf auch ohne ihre Hilfe gewinnen würde, wurde Thargosz durch die mangelnde Unterstützung noch wütender als er ohnehin schon war: `Erst reden sie ganz groß davon für das Gute und gegen Tyrannos einstehen zu wollen und jetzt verkriechen sie sich feige! Ich hoffe nur das Sturm das Gift überlebt und wo ist eigentlich der Dunkelelf? Ich dachte, er ist so ein großartiger Kämpfer?` Je länger Thargosz darüber nachdachte desto wütender wurde er und das bekam der arme Zentarimsöldner vor ihm deutlich zu spüren. Thargosz verdoppelte noch einmal seine Anstrengungen ihm die Luftzufuhr abzuschneiden, während er ihn mit einer wütenden Fratze anblickte.

Thargosz war darin bemüht, seinen Gegner ersticken zu sehen, doch etwas machte seine Aufgabe nun ungleich schwerer, denn plötzlich beendete Zwillingsherz seine eigenen Bemühung und trat seinen Schritt zurück. "Es ist doch sinnlos.", brabbelte der Zwerg in der scheinenden Mithrilrüstung und stampfte auf den Boden. "Was mache ich hier überhaupt?", brüllte er nun. Und es war als würde er nicht nur den Zentarim, nicht nur Thargosz, sondern die ganze Welt anbrüllen wollen. "Ich habe mir das hier nicht ausgesucht. Ich habe mitgespielt und nun? Was habe ich bekommen?"
Es schien, als war der Zwerg wie von Sinnen. "Bruder! Warum habe ich dich verlassen!"
Zwillingsherz drehte sich auf den Absätzen um und verschwand aus der Tür, nachdem er sich an Thargosz und den Zentarimsöldner vorbeigedrängt hat. Dann wählt auch er den Weg eines Fenster, um dieser Taverne zu enteilen. Unbewaffnet, verwirrt und zutiefst beunruhigt floh er nun in den nassen Morgen.
Dennoch gelang es dem Tayaner, den Mann unter seiner Kontrolle zu halten und weiter zu würgen, auch wenn er jetzt deutlich mehr zu kämpfen hatte.

Gramir blickte noch immer auf Cephyron, fasziniert, gebannt von dessen Schmerzen, konnte der Gnom keinen klaren Gedanken fassen. Das immer heftiger werdende Zucken der Muskeln des Luftgenasis war hypnotisch und der Gnom verlor vor Schreck, vor Angst seine Gedanken an die Teilnahme am Kampf, vergaß seine Deckung...starb.
Ein Surren und einen Knacken, mehr kündigte den Tod nicht an, welcher leicht befiedert kam. Aus dem Nichts ein Armbrustbolzen, welche durch die Luft rauschte und mit eben jenen Knacken im Kopf des Gnomes stecken blieb und auch dessen aufgeweckten Geist mit einem fürchterlichen Stich wegwischte.
Dann wurde sich auch alle anderen der Gefahr bewusst, als der Gnom, dessen Zauber im Moment des Todes endete, durch das offene Luft, über dem er stand, in die untere Etage knallte und dort nochmals sein Genick brach.
Drei Verbündete waren nun schon verschwunden, zwei von ihnen geflohen aus irgendwelchen Gründen, der dritte von einem Unbekannten hingerichtet. Cephyron lag vergiftet am Boden. Zwar war Gregor von Melvaunt erschlagen, doch würden die Zentarim am Ende doch gewinnen?
Jetzt waren es nur noch Thargosz und Tarator, der fremde Drow, welche Widerstand leisteten...

Der Drow zog mit einem kräftigen Ruck seinen Krummsäbel aus der Holzwand, bemüht, sich unter den Schlägen und Bolzen seiner Feinde wegzuducken. Dabei versuchte er das Momentum der Überraschung für sich zu nutzen. Da der Krummsäbel ungewöhnlich leicht aus der Wand zu ziehen war, führte er den Streich gleich zuende. Ein Aufschrei ging durch den Raum, als der Krummsäbel das Bein des Axtkämpfers verwundete. Mehr Zeit zum Angriff hatte der Drow nicht, dann musste er schon wieder den Angriffen seiner Feinde ausweichen.
Und es war nur der Dunkelheit zu danken, die der Dunkelelf beschworen hatte, denn der Bolzen streifte die Haare des Drow und versank dann in der Holzwand. Ohne schützende Dunkelheit hätte er sein Leben verloren. In der Entfernung ein Aufschrei. "Verdammt, diese verdammte Sehne! SCHON WIEDER GERISSEN! DIESEN GNOM BRINGE ICH UM!"
Doch lange über das Unbehagen seines Feindes Freude weilen lassen, das konnte Tarator nicht, denn der Axtkämpfer griff mit vehementer Kraft an und der Spross der Do'Urden machte einen beinahe kapitalen Fehler. Der stolperte leicht über eines der Löcher, welche die Axt gefressen hatte, und so traf der wuchtige Hieb den Drow genau auf dem linken Schlüsselbein, doch die zähe Rüstung des Drow bewahrte ihn vor noch größeren Schmerzen und sorgte dafür, dass ihm kein Arm abgeschlagen wird.
Taubheit setzte ein in der Hand, welche den Dolch hielt. Der Arm zitterte noch von der Härte des Schlages.
Der Kampf lief gegen den Drow.

Und inzwischen war klar, der Kampf lief gegen die Abenteurer. Drei Mann sind permanent verlustig gegangen, während der Luftgenasi bewusstlos vor Gift im Stockwerk darüber lag. Und nun lauerte noch irgendwo ein Unbekannter, welcher Gramir getötet hatte. Noch regte sich der Söldner auf dem Boden, der sich eben Thargosz ergeben hatte, noch nicht. Aber wer wusste es schon, ob dieser nicht doch jetzt wieder eine Chance sah.
Leise fielen Tropfen vom Dach, als würde das Haus um seine Schäden und die Toten in seinem Bauche weinen.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 21.07.2010, 13:18:25
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:05:12 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Doch der Kampf musste dennoch weitertoben und vielleicht war es den verbleibenden Helden doch noch vergönnt, zumindest dem Luftgenasi noch das Leben zu erretten. Bei diesem klangen für den Moment immerhin die schweren Krämpfe ab und sein Körper entspannte sich wieder ein wenig, bekam einen Moment der Erholung von den vielen Muskelkontraktionen, welche jedem atmenden Sterblichen die Luftzufuhr abgedreht und damit das Leben ausgelöscht hätten. Doch der Kampf tobte beinahe drei Meter unter Cephyron.

Einigermaßen verwirrt und furchtbar, furchtbar wütend, sah Thargosz dem fliehenden Zwergen hinterher: 'Das darf doch wohl nicht wahr sein... Der haut einfach so ab? Verdammte elende, stinkende, feige Erdkriecherbrut!' Mit einem schnellen Blick sah Thargosz zu dem Zentarim herüber der sich ihm ergeben hatte. Noch schien er sich nicht zu bewegen, aber wie lange würde er noch eingeschüchtert sein? Thargosz konzentrierte sich also weiterhin darauf, dem vor ihm liegenden Söldner die Luft abzuwürgen, aber sobald der andere irgendwelche Anstalten machte sich zu rühren und wieder in den Kampf einzugreifen, hatte er wohl keine andere Möglichkeit als es mit zweien gleichzeitig aufzunehmen. In diesem Augenblick stürzte ihm der tote Gnom vor die Füße. Selbst der sonst so unerschrockene Thargosz war einen Augenblick lang entsetzt: 'Herzchen geflohen, Sturm vergiftet und der Gnom tot. Tempus gib mir Kraft!' Und um seine Gegner weiter einzuschüchtern und sich selbst Mut zu machen, begann er wie damals vor der Zitadelle ein Kriegslied zu Tempus ehren zu singen, während er dem unter ihm liegenden Zentarim gnadenlos die Luft nahm.

Das Würgen zeigte weiterhin Wirkung und das Zentarim versuchte immer verzweifelter nach Luft zu keuchen und doch waren die Arme des Flammenkriegers so stark, dass er ihn weiter unbarmherzig würgte. Kurz schien der Söldner auch zu nachzugeben und schlaff zu werden, doch er riss sich wieder zusammen und versuchte nun noch wütender sich aus dem Griff des Flammenkriegers zu befreien. Doch der hielt ihn einfach immer weiter fest und ließ ihn nicht gehen, wie ein Bär, welcher seiner Beute am eigenen Brustkorb das Rückgrat brach.
Der andere Zentarim blickte zu seinem Schwert für einen Moment, richtete sich auf die Knie auf und hob den Arm in Richtung des Schwertes, blickte dann zum Tayaner auf, der ihm in diesem Moment noch größer und mächtiger erschien, dazu hörte er die erstickenden Rufe seines Kameraden und schließlich das zornige Kriegslied des Thargosz. Er ließ den Arm sinken und sich wieder auf den Boden sacken und gab sich wieder seinen Tränen hin. Dieser Kampf war für ihn verloren.

Tarator schien endgültig vom Glück verlassen. Um jedoch sein Leben zu retten, blieb ihm nur noch eine Option. Er ließ den Dolch fallen, zog mit einiger Geschicklichkeit eine Phiole mit einer hellblauen Flüssigkeit aus ihrem Behälter an seinem Gürtel, öffnete in derselben Bewegung ihren Verschluss und stürzte die Flüssigkeit in seinen Rachen.
Diesen Moment der Aufmerksamkeit nutzte der Zentarim sogleich und trieb ihm den Axtkopf geradezu in den Brustkorb und die Luft aus des Dunkelelfen Lungen. Die Rüstung verhinderte erneut Schlimmeres, doch Tarator hörte eine Rippe knacken und verschluckte sich gehörig an dem Trunk, sodass er ein paar Tropfen wieder verspuckte. Er hoffte jedoch, dass dies der Wirkung keinen Abbruch tun wurde.
In diesem Moment wurde er auch schon mit all seinen Habseligkeiten unsichtbar. Nur der Dolch lag noch da.

Tarator, der sich jetzt endlich sicher fühlte ging um den Zentarim herum und noch ein Stück hinter ihm die Wand entlang, wo er sich gegen diese lehnte und nun gespannt wartete, wie seine Feinde reagieren würden... und ob die wandernde Kugel aus Dunkelheit sie stutzig machen würde.

Immerhin konnte der Drow sich rar machen und so den wütenden Attacken des Axtkämpfers ausweichen, doch alles Glück schien ihn tatsächlich zu verlassen, denn einer der Armbrustschützen schien sich nicht linken zu lassen und feuerte dementsprechend einen Verlegenheitsschuss in die Kugel aus Dunkelheit, in der er kaum etwas erkennen vermochte. Aber irgendwo darin musste der Drow ja stecken. Und nun stecke in diesem ein weiterer Bolzen, schlitzte seine Bauchdecke auf, durchdrang sie und blieb in den Eingeweiden des Dunkelelfen stecken, welchem nun schwarz vor Augen wurde, vor Schmerz, vor Gift. Doch irgendwie schaffte der Drow es, stehen zu bleiben und durchzuatmen. Der Bolzen in seinen Eingeweiden brannte wie die Hölle selbst und ihm kam die Gewissheit, dass er noch einen Treffer nicht überleben würde. Seine Bewegungen wurden langsam, fast starr und nur unter enormen Schmerzen war daran zu denken, sich zu bewegen. Wenn er sich nicht bewegte, würde er jedoch erschossen werden, das war ihm nun klar. Sein Leben hing am seidenen Faden, ein Ausdruck, welcher für einen Lolth-Gläubigen eine bittere Ironie hatte...

Der Kampf war auf Messers Schneide, Thargosz hatte seine Feinde im Griff, doch im Vorraum warteten noch drei Zentarim, welchen der Dunkelelf nicht gewachsen schien. Cephyron wälzte sich noch immer am Boden und war bewusstlos. Und irgendwo lauerte noch ein Unbekannter, dessen Motive unbekannt waren und der nun aus sicherer Position den Kampf beobachtete. Er hatte die Armbrust, welche ihm für diesen Auftrag gegeben wurde, auf den Boden gelegt und stand nun an der Treppe, noch unsichtbar und hatte so nun eher das Untergeschoss im Auge und konnte sehen, wie der Dunkelelf verschwand und die drei Zentarim sich nun wunderten, wo er geblieben ist. Sie waren für den Moment abgelenkt. Er war gewohnt sowas auszunutzen, das war seine Auftrag, seine Bestimmung, seine Berufung.

Die restlichen Tropfen, welche von Dach fielen, mischten sich weiter mit dem vielen Blut, welches bereits vergossen wurde und noch waren sie nicht einmal in den Dunstkreis des fraglichen Kindes gekommen...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 26.07.2010, 00:25:26
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:05:18 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Der Kampf noch immer nicht vorüber, aber der Regen war es. Für einen Moment und es war nicht schwer zu glauben, dass dieser Kampf bald ebenso enden würde und dennoch war auch klar, dass es wieder Kämpfe geben würde, wie es auch wieder Regen geben würde und es schien jedem der Abenteurer nachvollziehbar, dass der Weg, welche die vom Schicksal verfolgten teilten und eingeschlagen hatten, so viele Kämpfe und Nahtoderfahrungen für sie bereithalten würde, wie Talos momentan Stürme und Regen für die westlichen Herzlande bereithielt...

Cephyrons spürte etwas in seinem Inneren, etwas das brannte und immer schlimmer wurde, als würde ein Lufthauch das Feuer in seinem ganzen Körper verbreiten. Er sah vor dem inneren Auge eine Kerze, die erst schwach brannte und kaum das Dunkel der Umgebung durchdrang. Doch die Flamme kämpfte gegen die Dunkelheit an und wurde größer. Sie stand unter einem Vorhang und ein Luftzug trug die Flamme an jenen, entzündete ihn. Alsbald brannte er lichterloh und ließ jede Facette des Raumes erkennen. Karg und leer, nur vom Wind verwehte Papiere auf dem Boden, aber seine Wände aus Holz, welche die Flammen in sich aufnahmen, weil der Wind sie durch den Raum speihte. Alsbald brannte der ganze Raum, das ganze Haus. Alles brannte und der Wind pfiff munter ein Lied dazu.
Dieses Feuer war der Schmerz, der Schmerz der verkrampften Muskeln. Ein beinahe wonniglicher Schmerz, holte er Cephyron doch aus der Bewusstlosigkeit mit einem furchtbaren Brennen auf und im ganzen Körper. Der Luftgenasi öffnete die Augen. Er blickte an die Decke, in seiner Seite steckte noch immer der Armbrustbolzen und unter sich hörte er jemanden röcheln und erstickt keuchen. In der Ferne hörte er Rufe und Schreie. In seiner Hand lag noch immer seine Armbrust, seine Finger bluteten leicht, weil er sich in die Armbrust bei den Krämpfen gekrallt hatte. Aber immerhin lebte er noch.

Thargosz Würgegriff schien endlich Wirkung zu zeigen. Den Söldner schienen die Kräfte zu verlassen. Das letzte Aufbäumen zwang Thargosz mit einer Kraftanstrengung nieder. Sein Kriegsgesang zeigte ebenfalls Wirkung, wie er an dem Zusammensinken des anderen Söldners erkennen konnte: 'Ihr Maden habt nicht ernsthaft gedacht ihr könntet mir etwas anhaben? Durch den Tod von Melvaunt bin ich frei, ja frei. Scylua Düsterhoff hat keine Ahnung wo ich bin. Sie hatte nur über ihn Kenntnis von mir.' Dank der guten Nachrichten kam fast soetwas wie ein Lächeln über Thargosz Lippen, aber er zwang sich weiter seine grausame Miene zur Schau zu stellen und ließ den Gesang nicht abschwellen. Er war sich sicher: Dieser Kampf würde nicht mehr lange dauern!

Diese sich ausbreitende gute Laune zeigte auf die Kraftanstrengung des Tayaners eine belebende Wirkung. Mit verzweifelter Vehemenz versuchte sich der Söldner aus dem Klammergriff zu befreien, inzwischen hatte sein Kopf eine rötlich, beinahe bläuliche Farbe angenommen, er bekam einfach keine Luft mehr. Seine Kraft schwand immer mehr und er...wollte nur noch aufgeben, doch nicht einmal mehr diese Worte konnte er sprechen. Ein letztes kraftvolles Drücken, ein Ziehen des Feindes an den eigenen Brustkorb, reichte aus. Thargosz drückte dem Zentarim endgültig den Kehlkopf ein und ein erschüttertes Japsen nach Luft entließ der Söldner noch, ehe er schlaff in den Armen Thargosz zusammenfiel. Ein Aufschrei erklang, der Söldner, welcher weinend am Boden lag, rammte seinen Kopf auf den Boden, als er sah, wie sein Kamerad so qualvoll starb. Er weinte weiter bitterlich und war nun alleine in dem Raum. Seine Verbündeten waren alle gefallen.

Tarator konnte sein Pech gar nicht fassen. Da feuerte der Armbrustschütze auf gut Glück ins Dunkel und traf ihn trotz seiner Unsichtbarkeit.
Es war an der Zeit die Dunkelheit loszuwerden. Der Dunkelelf hob die Armbrust und zielte auf die Bar, hinter der einer der Armbrustschützen stand. Er feuerte und jagte den Bolzen ins Holz. Für alle anderen im Raum flog einfach nur die Kugel aus Dunkelheit auf den Armbrustschützen zu.
Anschließend versteckte der Drow sich noch unter dem nächstgelegenen Tisch. An diesem Kampf wollte er nicht mehr - auch nicht versehentlich - teilnehmen.

'Worauf habe ich mich da nur wieder eingelassen.' Für es Chrim durch den Kopf. 'Tyche stehe mir bei.' Er hatte schon so manchen waghalsigen Kampf bestritten und allein das er hier in diesem Raum stand, war ein Zeichen dafür, dass er bisher immer überlebt hatte. Was sollte also heute anders sein. Den ersten Gegner hatte er ja bereits ohne das kleinste Problem erledigt und die Restlichen hier sollten, auch nicht all zu schwer werden. Er sah sich im Raum um hastig um, wie die Lage war, nur damit er im nächsten Moment wieder einen Schritt die Treppe hinauf geht. In der gleichen Sekunde besinnt er sich noch einmal auf seine Künste. Er hatte schon etwas von dem Kampf mitbekommen und der Anblick des Luftgenasis zeigte ihm, dass man lieber nicht von einem der Bolzen getroffen wird. Der Kampf galt also möglichst schnell gewonnen zu werden. Somit versuchte er direkt den ersten der Sölder aus dem Hinterhalt heraus zu erledigen. Mit seinem Bogen schoß er rasch zwei Pfeile hintereinander auf den Armbrustschützen, den er noch sah.

Und wie überraschend sein Angriff war, denn seine Feinde suchten noch nach dem Dunkelelf, wollten sich gerade in die Richtung der Dunkelheit bewegen, welche so plötzlich und so schnell die Richtung gewechselt hatte. Doch der Inquisitor hatte das Glück auf seiner Seite und nutze die halbe Drehung des Armbrustschützen weise. Der erste Pfeil drang tief durch die Niere ein und durchstieß den ganzen Unterbauch des Armbrustschützen, sodass der Pfeil sogar Organe perforierte und die Spitze auf der anderen Seite rausschaute. Während Chrim in diesem Moment wieder sichtbar wurde und der letzte seiner Unsichtbarkeitstränke, die er für das Ausschalten des Gnomes bekommen hatte, seine Wirkung verlor, war die Sehne schon wieder gespannt. Gerade lange genug sichtbar, dass er seinen Tod sehen konnte, wurde er auch schon von einem zweiten Pfeil in den Hals zu Boden gebracht und starb dort mit einem Gurgeln. Fassungslos blickten die anderen sich an und der Armbrustschütze, welcher am Tresen stand und auch immer einen Blick auf Thargosz gehabt hatte und wie dieser seinen Kameraden zu Tode gewürgt hatte, gab nun ebenfalls auf. Er schmetterte seine Armbrust so stark auf den Boden, dass sie am Kreuzbogen brach und der Bolzen einfach auf dem Boden liegen blieb.
"SO EINE SCHEIßE!! SO EINE VERDAMMTE SCHEIßE!", brüllte er in den nun trocknenden Morgen und warf seinen Dolch, den er an der Seite hatte, hinterher, dann brüllte er seinen Axtkämpferkameraden bitter an.
"Bill, lass es sein. Wir sind geschlagen. In dem anderen Raum sind noch mehr von ihnen. Lass sein! WIR GEBEN AUF!"
Bill schüttelte den Kopf und ließ die Axt sinken, jedoch noch nicht los. "Aber...", wollte er zu einer Entgegnung ansetzen, dann ließ er die Axt doch fallen. "Dann ist es so."

Drei Männer der Zentarim waren übrig geblieben, und alle hatten sie aufgegeben, doch was war dies nicht eher ein Pyrrhussieg? Der Wirt lag erschlagen auf den Fässern, Gramir lag erschossen im unteren Stockwerk, Cephyron und Tarator waren fast gestorben, und Zwillingsherz und Tamanar hatten ihren Mut verloren und waren geflohen, die Priesterin lag bewusstlos am Boden, vor Erschöpfung, vor Angst, vielleicht war sie auch vergiftet. Und dann war da noch der Unbekannte, der erst Gramir getötet hatte und dann auf der Seite der Abenteurer eingegriff...
"Wir geben auf!", rief der letzte Armbrustschütze nochmal, dass jeder es vernehmen konnte.
Und doch, die ersten Sonnenstrahlen nach dem Regen fielen durch das Fenster, beleuchteten den blutigen Boden. Der Tag hatte blutig begonnen und er würde noch blutiger werden, wenn man das Kind töten wollte.

Die ganzen Probleme hatten jetzt erst wirklich begonnen, die Schlacht vor der Zitadelle der Zwerge war längst nicht das Größte, was die Abenteurer erlebten. Und damals waren sie noch unter treuen Verbündeten, doch nun? Sie waren in der Fremde, trafen verrückte Männer, die meinten, dass sie Geister wären und mussten sich morgens gegen gedungene Mörder wehren. Das würde noch ein interessanter Ritt werden...
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Thargosz am 26.07.2010, 19:10:18
Thargosz packte den heulenden Zentarimsöldner und schliff ihn in den Hauptraum. Dort ließ er ihn achtlos liegen und beäugte misstrauisch den blonden Menschen. Er hatte auf ihrer Seite in den Kampf eingegriffen und ihn dadurch schneller beendet als Thargosz vermutet hätte. Trotzdem war das für ihn kein Grund besonders freundlich zu sein, denn freundlich war Thargosz fast nie wie von der Gruppe wohl nur Sturm wusste: "Wer bist du? Und vor allen Dingen was machst du hier? Keine krummen Touren Kleiner!" Wegen seiner Körpergröße war für Thargosz beinahe jeder Mensch klein weswegen man ihm das "Kleiner" nicht übelnehmen durfte.
Als er den zerschundenen Dunkelelf sah musste Thargosz lachen: "Na Spitzohr, hat sich da jemand etwas übernommen?"
In diesem Moment erinnerte er sich an Sturm, den er zuletzt hatte zusammenbrechen sehen. Ohne sich noch einmal umzusehen, ließ er die Gefangenen und die beiden anderen stehen und stürmte die Treppe hinauf. Sturm war das einzige was in Thargosz Leben einem Freund ähnlich kam und er machte sich das erste Mal Sorgen um jemand anderen als sich selbst. Als er Sturm jedoch aufrecht sitzen sah, atmete er auf und bot ihm die Hand um ihm aufzuhelfen. Sturm sah nicht besonders gut aus. Das Gift schien ziemlich stark gewesen zu sein und Thargosz dankte Tempus und Kossuth dafür nicht von einem Bolzen getroffen worden zu sein. Während er Sturm aufhalf grinste er ihn an: "Hast du dir gedacht du machst ein kleines Nickerchen um Kräfte zu sparen?"
Langsam gingen die beiden die Treppe herunter während Thargosz Sturm zuflüsterte: "Da unten ist noch ein blonder Mensch. Er hat auf unserer Seite in den Kampf eingegriffen, aber ich weiß nicht was seine Motive sind!"
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Joshua C. Lawrence am 27.07.2010, 00:18:48
Chrim vertraute der Situation noch nicht ganz. Kaum hatte er in den Kampf eingegriffen, ergaben sich die Männer. Entweder war ihm das Schicksal wirklich hold oder die Überraschung wartet nur noch einen Moment, bis sie sich zeigen würde. Im Moment sah aber alles gut soweit aus. Sein Auftrag konnte er ohne weiteres erledigen und niemand der sonstigen Abenteurer ist gestorben, wenn auch recht knapp, wenn man den Drow schon zur Gruppe zählt. Trotzdem kam auf Chrim Aki jetzt wohl der schwierigste Teil. Er hatte schon lange recherchiert und wusste von dem Vorhaben und wollte sich anschließen, aus mehr als nur einen Grund, aber mit der Aktion mit anderen Lebewesen gab es keine groben Ordnungen wie im Kampf, keine einfachen Verhältnisse, sondern war alles eher eine Art Chaos, das nur in sich selbst wirklich Sinn ergab. Wie werden wohl Thargoz und Cephyron auf ihn reagieren. Sie beide waren die beiden letzten die übrig geblieben sind. Wenn es sich Chrim genau überlegt, würden sie seine Unterstützung wohl gerne annehmen, sofern er sie davon überzeugen kann auf der rechten Seite zu stehen. Chrim kam nicht so ganz aus dem Grübeln raus, aber Thargoz half ihm dabei, in dem er den fremden Mann einfach ansprach. Chrim merkte deutlich, dass man mit dem Thayaner nicht rumspaßen sollte.
"Ich heiße Chrim Aki und wie du merkst habe ich nur geholfen. Wenn ich euch verarschen will, dann hätte ich euch wohl einfach sterben lassen oder euch angegriffen, also seit euch dessen gewiss."
Da sich Thargoz aber nicht lange um den Fremden kümmerte wendet sich auch Chrim ersteinmal ab. Dabei behielt er die Zentarim im Auge, denn ohne Thargoz stehen die Zahlen gegen ihn. Er ist alleine gegen Drei. Vielleicht ist das ja die Überraschung die kommt. Damit die Söldner auf keine dummen Gedanken kommen, geht Chrim zu dem Söldner, den er selbst gerade erschossen hat und zieht ihm die beiden Pfeile aus dem Körper. Kurz schaut er sich die Pfeile an, ob sie auch wirklich noch etwas taugen, dann verstaut er sie wieder im Köcher. 'Dieser magische Kleber scheint zu halten, was er verspricht.' Lange konnte sich Chrim mit dem Gedanken, aber auch nicht befassen. Es schien so, als hätte der Regen seine Spuren im Kopf von Chrim hinterlassen und spült jeden neuen Gedanken so schnell weg wie er kommt.
Als der Mann sieht wie Cephyron die Treppen runter kommt, wird er noch einmal unsicher. War der Luftgenasis doch nicht so weggetreten, wie er es vermutet hatte? Hatte er ihn vielleicht bemerkt und mit bekommen wer der Mörder von Gramir ist? Das würde es wesentlich schwieriger mache die Gruppe zu begleiten. Was der Genasi weiß und was nicht, das würde sich aber noch heraus stellen und momentan hieß es einen guten Eindruck machen. Chrim trat einen Schritt näher an die Beiden heran.
"Ich kenne mich ein wenig aus in den Künsten des Heilens und vielleicht sollte ich ihn mal untersuchen."
Chrim glaubte Thargoz recht gut einschätzen zu können und deshalb stürmte er nicht direkt zur Tat, sondern fragte lieber ersteinmal, ob das überhaupt erwünscht ist.
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Thargosz am 13.08.2010, 14:23:29
Thargosz machte einen Schritt zur Seite und ließ den Mann, der sich Chrim nannte, an Sturm heran, um ihn zu untersuchen. Noch war er sich nicht sicher was dieser Neuankömmling genau von der Gruppe wollte, aber Thargosz glaubte, dass er zumindest fürs Erste ein Verbündeter war. Deshalb überließ er Sturm in dessen Obhut und ging auf die am Boden kauernden Zentarim zu. Er packte den, der ihn um Gnade angefleht hatte am Kragen und zog ihn zu sich hoch: "Du wolltest Gnade? Dann wäre es besser für dich, wenn du mir einige Fragen beantworten würdest. Zum Beispiel warum du dich diesen Blutsaugern aus der Zentilfeste angeschlossen hast und was dieser Hund Melvaunt hier wollte. Und ich warne dich, sollte ich merken, dass du mich verscheißern willst, dann mache ich mit dir das Gleiche wie mit deinem Freund. Es sind schließlich noch genug Fässer da!"
Während er auf eine Antwort wartete, erinnerte er sich daran, dass im Nebenraum ja noch die alte Frau war und diese vielleicht Hilfe benötigte. Deshalb rief er den anderen über die Schulter zu: "Nebenan ist eine alte Frau. Sie war die Gefangene dieser Hunde. Vielleicht weiß sie noch etwas was uns weiterhelfen könnte."
Dann schüttelte er den Zentarim noch einmal kräftig durch: "Wird's bald oder soll ich Gewalt anwenden?"
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Joshua C. Lawrence am 14.08.2010, 12:55:29
Bevor Chrim näher trat, sah er sich noch einmal im Raum um. Vielleicht kämen die Söldner doch noch auf dumme Gedanken, aber zum Glück hatten sie sich selbst entwaffnet. Mit der Gewissheit, zumindest vorerst, außer Gefahr zu sein trat der junge Mann näher an den Genasi heran. Dabei hetzte er nicht, sondern ging ruhig Schritt für Schritt, fast so, wie man sich einem wilden Tier gegenüber verhalten würde, immer näher an Cephyron und damit Thargosz heran. Angekommen, begann er ihn zu untersuchen. Er schaute nach Anzeichen, um was für ein Gift es sich handelte und danach, ob es noch wirkte und somit der Luftgenasi sich immernoch in Gefahr befand.[1]
Im gleichen Moment befragte Thargosz die Zentarim-Söldner und sogleich Chrim Aki die schroffe Art bereits von Oben mitbekommen hatte, irgendwie gefiel ihm die Art von Thargosz nicht. Die Söldner hatten die Gruppe angegriffen, soviel wusste Chrim Aki auch, deshalb erwartet er keine Freundlichkeit. Das Problem das er hat liegt wohl eher darin, dass Thargosz Spaß an der Gewalt zu scheinen hat, auch wenn es die Situation nicht erfordert. "Ich schau auch gleich nochmal nach der alten Dame, wenn ich hier fertig bin." Antwortet er dem Thayanner, während er immernoch beschäftigt mit Cephyron ist. 'Ich frage mich, wo der Dunkelelf steckt? Ob der vielleicht auch einfach geflohen ist?'
 1. Heal: 17
Titel: Schwarze Wolken - Fortsetzung
Beitrag von: Menthir am 17.08.2010, 09:12:29
Früher Morgen des 5.Flamerule 1373TZ 05:08:00 Baldurs Tor – Taverne „Zum Schiffsbruch“

Beruhigt hatte sich die Situation, was den Kampf angeht, wie sich der Regen beruhigt hatte, selbst der personifizierte Sturm, wenn man den Worten des Thargosz glauben mochte, war seltsam still und schien gar nicht auf die Worte des Tayaners und die Bewegungen und Berührungen von Chrim, als dieser sich an eine Untersuchung des Luftgenasis machte, zu realisieren. Der Blick war leer, fast gebrochen, doch beruhigend war die Erkenntnis, dass dies keine Wirkung des Giftes war, sondern wohl nur eine Folge, welche sich am besten mit Ermüdung oder Erschöpfung beschrieben ließ. Der Luftgenasi ließ die Schultern etwas hängen, seine Adern standen aus der Haut etwas hervor. Etwas Wasser würde für den ersten Moment etwas helfen.

Chrim musste vorher zudem erkennen, dass die Pfeile, welcher sich nur mit einem schmatzenden Geräusch und einigem Kraftaufwand aus dem Toten ziehen ließen, schon längst unbrauchbar geworden waren. Ebenso wie die Söldner in einem gewissen Sinne unbrauchbar geworden waren. Nicht nur, dass ein Teil in Kelemvors Waage geworfen wurde, die Überlebenden hatte jegliche Kampfesmoral verloren. Der letzte Armbrustschütze lehnte nun vor dem Tresen und ließ den Kopf einfach hängen, seine Armbrust lag noch mehrere Schritt hinter ihm. Der Axtkämpfer saß, nachdem Cephyron und Thargosz diese Stelle passiert hatten, auf der Treppe und stützte seine Ellenbogen auf die Knie und sein Gesicht auf die Fäuste und schmollte vor sich hin. In ihm war noch sowas wie ein gewisser Trotz zu erkennen, hatte er den Dunkelelfen trotz der taktischen Vorteile und der zauberähnlichen Fähigkeiten mit der guten, alten Axt an den Rande des Todes gebracht, obgleich er die Hilfe seiner Verbündeten gebraucht hatte. Er war bestimmt noch immer sicher, einen der Abenteurer erschlagen zu können, die Axt lag noch immer in seiner Nähe, doch er war beherrscht genug und weise genug, einzuschätzen, dass er zumindest noch zwei fitten Widersachern nicht gewachsen war, sollte er sie angreifen. Zumindest nicht, wenn er keine Rückendeckung hatte. Wütend spuckte er vor sich auf den Boden aus und blickte sich im Raum um.

Tarator blieb unter dem Tisch hocken, noch immer regte er sich nicht. Wer wusste, was die Zentarim noch tun würden. Er war zu schwer verwundet, um seine sichere Position zu verlassen. Ein gezielter Streich und die Überzahl der Abenteurer war wieder dahin, zudem musste er eine bessere Situation abpassen, um wieder zur Gruppe zu stoßen. In dieser Position würde man nur an seinen Fähigkeiten zweifeln, obgleich er es war, der gleich drei Gegner gebunden hatte, allein. Aber diese taktische Leistung würden die neuen Mitstreiter wohl kaum erkennen können, eher würden sie es als Schwäche sehen oder als taktischen Wahnsinn, dass Tarator sie alleine stellte. Was sicherlich nicht geplant war, aber wer konnte schon ahnen, dass ausgerechnet ein Halbling des Dunkelelfen Tod billigend in Kauf nehmen würde, um seine eigene Haut zu retten. Und dieser Gnom kam auch nicht mit helfender Hand, und der Zwerg? Er war aus dem Fenster gesprungen und geflohen wie ein Oberflächenelf vor einem Drowangriff. Was für ein feiges Pack sie doch alles waren, dem Dunkelelf konnte man dann doch keine Feigheit unterstellen, dass er dem nahenden Tod entflohen war durch eine taktische List. Er war doch zu sehr von Bedeutung für die Gruppe, viel illoyaler als die Streiter des Guten, wie man diesen Namen auch verächtlich ausspeien konnte, konnte Tarator nicht sein. Also würden sie seine Klinge gut gebrauchen können, dessen war sich der Drow sicher. Zumindest sobald er unauffällig und in einer ruhigen oder extrem lauten Minute seine Position gefahrlos verlassen konnte...

Thargosz Worte lieferten den Anlass, er war laut genug, dass der Dunkelelf schnell seinem Rückzugsort entfliehen konnte, doch vorerst blieb er unsichtbar. So war er erstmal auf der sicheren Seite und konnte zudem den Axtkämpfer aus dem Hinterhalt angehen, sollte er doch noch einen Sinn im Aufnehmen seiner Axt sehen.
Der Söldner blickte Thargosz mit verheultem Gesicht an und blickte dann, nach den harschen Worten des Tayaners, an diesem vorbei und auf das zerschmetterte Fass und zu der Leiche, welche halb in ihm, halb an ihm hing.
Es fiel ihm schwer Worte zu finden, welche Worte konnte er sagen, ohne Sterben zu müssen? Er versuchte sich zusammenzureißen.
"Es ist nicht meine Schuld!", versuchte er zu beschwichtigen, seine Angst war zu groß, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Er schloss die Augen, als ihm keine weiteren Worte einfallen wollten und wartete darauf, dass der Tayaner seinem Leben ein Ende setzte, doch nur einen kleinen Augenblick, dann stotterte er doch noch ein paar Worte vor.
"Gregor wollte euch gefangennehmen. Wollte es einfach. Warum weiß ich nicht." Tränen liefen sein dreckiges Gesicht runter.
"Ich musste ihm dienen, sonst wäre meine Familie gestorben. Sonst könnte ich sie nie wieder sehen und jetzt ist er tot...Ich und sie verloren." Er ließ den Kopf hängen und schloss die Augen wieder, noch immer sickerten Tränen aus den Augen. Er schien darauf zu warten, endlich sterben zu können. Er schien mit dem Leben abgeschlossen zu haben.

Chrim konnte lediglich feststellen, da die Muskeln des Luftgenasis hier und da noch ein wenig zuckten, unregelmäßig, und er auch den fast leblosen Genasi oben liegen sehen hatte, dass es sich um ein potentes Nervengift handeln musste, doch um es genau zu bestimmen, würden Tests notwendig sein. Es war kein Drowgift, so viel war klar, dafür war es zu stark. Ein atmendes Wesen wäre wahrscheinlich umgekommen, hätte der Körper das Gift nicht abschütteln können. Die Gedanken wurden unterbrochen, von dem Axtkämpfer, welcher laut und deutlich zu sprechen begann.
"Es ist sowieso zu spät für euch. Ihr solltet euch neue Ziele suchen." Sein am Tresen lehnender Kamerad schaute ihn erschrocken an, wollte er, dass alle Söldner getötet werden, oder warum riskierte der Söldner jetzt eine dicke Lippe?
"Wir waren nicht mehr als ein Ablenkungsmanöver, um den Jungen aus der Stadt zu schaffen. Gregor hatte zwar nicht damit gerechnet, dass wir geschlagen werden würden und ihr sterben würdet, aber Scylla hatte andere Pläne."
Und jetzt verriet er auch noch Geheimnisse und verschloss die Tür zurück zu den Zentarim mit sieben schweren Siegeln, das mochte zumindest der Armbruster gedacht haben.
"Ich weiß nicht, wozu das alles dient. Aber hier habt ihr durch Verrat versagt. Das macht uns Baniten etwas Hoffnung, seid ihr letztendlich doch auch nicht besser als wir sind." Mit einem schnellen Handgriff hatte er seine Axt in der Hand und hob sie drohend und musterte sie doch dabei abschätzig. "Die Axt des Tempus ist stumpf geworden, das Auge Helms mit dem Star gesegnet, die Finger Gonds lahm und die Stimme Mystras stumm. Tyrannos, früher ein Name der Furcht, wird immer mehr der letzte Segen, welche diese herzlosen Lande noch haben. Die Wettergötter haben diesen Flecken verflucht. Nehmt den Jungen und ihr zerstört die letzte Hoffnung der Menschen hier. Frieden kann nur unter der Herrschaft des Einen Einzug erhalten, das wisst ihr. Warum wehrt ihr euch dagegen."
Der Axtkämpfer schleuderte die Axt in die gegenüberliegende Wand und nahm wieder seine stoische Position ein und grübelte. "Warum wehrt ihr euch?", murmelte er abermals.