Geographie, Staat, Politik, Gesellschaft
Geographie (Anzeigen)Der goldene Kreis ist eine langezogene Inselgruppe im Süd-Westen von Rokugan. Er teilt sich in die beiden großen Inseln Shima No Koshinryo (Island of Spice) und Shima No Kynu (Island of Silk), sowie mehrerer kleinerer Inselgruppen auf. Dies sind jedoch die Namen, die den Inseln von den Rokugan gegeben wurden, die Inselbewohner selbst nennen die Inseln Shima No Youbeni (kurz Youbeni: Insel der roten Sonne) und Shima No Youtaka (kurz Youtaka: reiche Insel). Vom Hauptkontinent abgeschnitten, haben sich relativ eigenständige Kulturen und Religionen bilden können.
Youbeni ist das Zentrum der gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung. Hier in Kruden Gotei findet sich der kaiserliche Hof. Über die Insel verteilt haben auch viele Daimyos der Clans ihren Sitz.
Youtaka dahingegen ist dahingegen eher dünn besiedelt und landwirtschaftlich. Jedoch herrschen hier ideale Bedingungen für den Anbau von Tee, Reis und die Seidenraupenzucht.
Gesellschaftsform (Anzeigen)Die Staatsform ist eine Mischung aus Feudalstaat und absoluter Monarchie. Die absolute Monarchie zeigt sich in der Existenz des Kaisers, der über allen steht, seines eigenen kaiserlichen Verwaltungsapparats und der eigenen Kaiserlichen Armee. Demgegenüber besteht die feudalistische Struktur der Klans, welche über ihre eigene Hausmacht verfügen und ihre eigenen Provinzen regieren.
Das Recht wird durch Magistraten durchgesetzt. Aufgrund der parallelen Strukturen Kaiserlicher Verwaltung und Feudalstischem Staatswesen bestehen vier Typen von Magistraten: Klan Magistraten, welche das Lokale Recht eines spezifischen Klans durchsetzen; Familien Magistraten; Smaragdene Magistraten, welche das Kaiserliche Rechtdurchsetzen und Jade Magistraten, welche Magiespezifische Fälle durchsetzen.
Innerhalb der Magistraten kann man zwischen "Hauptmagistraten", welche einem Territorium vorsitzen und sich eher Rechtlichen Dingen widmen, sowie reisenden Magistraten, ohne spezifisches Gebitet und sich eher sozialen Aufgaben widmend, unterscheiden. Die Magistraten werden Assistiert von Yoriki, deren Aufgaben in der Administration, Untersuchung und Polizeiarbeit liegt. Die Yoriki sind im Prinzip die Samurai, welche das Recht durchsetzen bzw. die Durchsetzung ausführen. Ihnen unterstehen die doshin, welche den untersten Rängen der Samurai angehören (ähnlich den Ashigaru?). Unter den Doshin stehen Deputierte, welche der gemeinen Bevölkerung angehören und als Informaten oder Helfer fungieren, oft auch im Geheimen.
Celestische Ordnung (Anzeigen)Die celestische Ordnung teilt die Gesellschaft in drei (vier) Klassen: Samurai (Adel), Klerus und Bonge (,sowie Eta resp. Hinin, also "nicht-personen").
Die Samurai setzen sich aus Samurai im engeren Sinne/bushi, Shugenja und Höflingen, sowie Tätowierte Mönche und Künstler zusammen. Es wird zwischen Kuge (dem Hochadel) und Buke unterschieden. Buke teilt sich auf in einen "mittleren Adel" - bestehend aus hohen Bürokraten, Beratern, Militär und Magistraten - "niederem Adel" und Ashigaru, welche aus gewöhnlichen Fusssoldaten bestehen. Im niederen Adel kann man noch zwischen Samurai, welche weder Land noch Titel besitzen, aber einem Haushalt dienen und auch den Namen des Hauses benutzen dürfen, sowie Ji-Samurai unterschieden, welche aus Ronin und Mitglieder von Vassallenfamilien sind, aber nicht das Recht haben den Namen ihres Lords zu tragen bestehen.
Der Klerus teilt sich auf in Shugenja und Mönche.
Bonge werden auch als heimin (Halb-Personen) bezeichnet und bestehen aus Bauern, Handwerkern, Händlern und (?) Künstlern.
Die Hinin bzw. Eta umfassen Kriminelle, Unterhalter, Geisha, Scharlatane und Spieler. Die Aufgaben von Eta umfassen alles was als unrein angesehen wird (Henker etc.).
Für die Charaktere
Waffen und Kampf (Anzeigen)Dem einfachen Volk ist es verboten, Waffen zu tragen. Wer sich trotzdem bewaffnen will, trägt deshalb Arbeits- und Jagdgeräte, die sich auch als Waffen einsetzen lassen (Messer, Sicheln, Sensen, Quarterstaff (Bo), (Dresch-) Flegel, Kama, Schleuder, Kurzbogen, Wurfspeer (zum Fischen)) oder die sich leicht verstecken lassen (Tanto, Shuriken).
Erst in den längeren Friedensperioden hat das Katana die symbolische Bedeutung erlangt, die es heute hat. Zuvor bedienten sich die Samurai vermehrt auch anderen Waffen, wie dem Yari, dem Naginata oder auch dem Bogen. In der Tat griffen Samurai oft zunächst mit Kurzbögen vom Pferd aus an, bevor sie in den nahkampf übergingen.
Schilde sind wenig verbreitet auf den Inseln. Viele traditionelle Waffen sind zweihändig geführt und (die einhändigen) Katanas ermöglichen in geübten Händen wirkungsvolle Abwehrtechniken, die übergangslos in kräftige Angriffe übergehen können. Ohne Schild sind auch etwas schnellere und weitreichendere Angriffe möglich. Jedoch, in Kriegszeiten finden Schilde mehr Verwendung. Der Kontinent hat eine große Zahl gut ausgebildeter Bogenschützen, gegen die auf dem Schlachtfeld nur der Schild einen wirkungsvollen Schutz bietet.
In der letzten Zeit haben sich diese Normen, durch das Erschwachen der kaiserlichen Macht, etwas gelockert.
Wichtige Begriffe (Anzeigen)Bushidō (wörtlich „Weg (dō) des Kriegers (Bushi)“): Bushidō bezeichnet den Verhaltenskodex und die Philosophie des Militäradels - der Samurai. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit der absoluten Loyalität des Samurai bzw. Bushi gegenüber seinem Daimyō und der Bereitschaft, für diesen und die Werte des Bushidō sein Leben zu lassen. Die Samurai und der Lebensweg Bushidō waren hoch anerkannt, nicht zuletzt weil die Samurai einen der höchsten Stände der Gesellschaft zu den verschiedensten Epochen der Geschichte darstellten. Für die Samurai ist es selbstverständlich, neben dem Kriegshandwerk auch eine Ausbildung in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Religion und Philosophie zu machen. An erster Stelle stand jedoch immer die Loyalität zum Lehnsherrn. Die Samurai entwickelten einen strengen Verhaltenskodex, der u. a. die sieben Tugenden eines Kriegers (Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, Tapferkeit, Güte, Höflichkeit, Wahrheit und Wahrhaftigkeit, Ehre, bedingungslose Treue) beinhaltete. Dieser Kodex war die Basis für alle Verhaltensweisen, auch im privaten Bereich. Verstöße gegen diesen Ehrenkodex wurden als würdelos und unehrenhaft empfunden. Die Scham, gegen den Bushido verstoßen zu haben, führte oft zum rituellen Suizid, dem Seppuku.
Einschränkend ist zu sagen, dass Bushidō erst in den längeren Friedensperioden der letzten Jahrhunderten an Bedeutung gewonnen hatten. Ein kluger Krieger tut vieles, um sein Leben und das seiner Männer zu retten und eine verloren geglaubte Schlacht in einen Sieg zu verwandeln. Als die Krieger nicht mehr in den Krieg zogen, beschäftigten sie sich vermehrt mit den philosophischen und ethischen Grundlagen, den Etikette und den schönen Künsten. Natürlich hatte dies auch praktische Gründe: die strengen Etikette verhinderten, dass sich die Bushi gegenseitig angriffen und waren auch am Hof als politisches Mittel geeignet, um den Kaiser für sich zu gewinnen und sich von den anderen Höflingen abzugrenzen.
Daimyō: Daimyō sind lokale Herrscher in der feudalen Gesellschaft des goldenen Kreises. Das Wort war ursprünglich eine Kurzform von Daimyōshu und verwies auf ihren Großgrundbesitz.
Kami: Unter Kami versteht man eine Vielzahl von übermenschlichen Wesen, darunter Naturgeister, Gespenster und die Seelen Verstorbener. Kami weisen viele typische Eigenschaften heiliger Wesenheiten in anderen religiösen Kontexten nicht oder nicht unbedingt auf (z.B. Unendlichkeit, Allwissenheit, Unveränderbarkeit, Allmacht). Allerdings werden auch Gottheiten mitunter Kami genannt. Auch nicht unüblich ist es, bestimmte Bilder oder Prinzipien als Kami zu bezeichnen, in der Annahme, dass diese von den Völkern nicht benannt werden müssen, um zu exisitieren.
Kensei (wörtlich: „Schwertheiliger“): Kensei ist ein Ehrentitel, der an Krieger mit legendären Fähigkeiten in der Schwertkampfkunst vergeben wurde. Es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass der Titel so viel Ehre mit sich bringt, dass es nie mehr als einen Kensei zur selben Zeit geben soll.
Koku: Die Reisproduktion wird in Koku gemessen, wobei ein Koku als die Menge trockener Reiskörner festgelegt wurde, die ein Erwachsener in einem Jahr verzehrt. Ein Koku entspricht 180,39 Litern, 1000 Gō, 100 Shō bzw. 10 To. Der Gegenwert in Gold entspricht etwa 10 Goldmünzen, abhängig von der Ernte.
Obake: Yōkai sind Figuren des Volksglaubens, die sich am ehesten mit Monster übersetzen lassen.. Der Begriff umfasst Yōkai und Yūrei. Yōkai und Obake werden oft in genau so belustigenden wie schrecklichen Formen abgebildet.
Yōkai reichen von den bösartigen Oni (Dämonen) bis zu den missgünstigen Kitsune (Fuchsfeen) und der Yuki Onna (Schneefrauen). Einige besitzen teils tierische und teils menschliche Züge, z. B. Kappa und Tengu. Einige besitzen teils tierische und teils menschliche Züge, z. B. Kappa und Tengu. Einige Yōkai vermeiden Kontakt mit Menschen und leben in unbewohnten, abgesonderten Gebieten weit entfernt von menschlichen Behausungen. Andere wiederum leben bei menschlichen Siedlungen, wegen einer Faszination für Menschen oder der Wärme von menschlichen Häusern durch Feuer. Mit den Yōkai verbindet man traditionell das Feuer, den Nordosten und die Jahreszeit Sommer, in der die Geisterwelt der irdischen am nächsten ist. Yōkai besitzen übernatürliche Kräfte, so dass Begegnungen mit Menschen oft gefährlich enden. Einige Geschichten erzählen sogar von Yōkai, die sich mit Menschen fortgepflanzt haben, um Halb-Yōkai (Han’yō) hervorzubringen. Viele dieser Geschichten beginnen als Liebesgeschichten, aber nehmen kein gutes Ende wegen der vielen Hindernisse, die einer Beziehung zwischen Mensch und Yōkai entgegenstehen.
Yūrei sind all jene Seelen der Verstorbenen, die durch großes Leid an das Jenseits gebunden sind. Yūrei erscheinen typischerweise zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang und schweben umher, um diejenigen zu verängstigen und zu quälen, die ihnen dies antaten, ohne allerdings Schaden anzurichten.
Seppuku: Seppuku bezeichnet eine Art rituellen Selbstmord, der von Samurai praktiziert wird. Beim Seppuku scheidet sich der im Seiza sitzende Mann nach Entblößung des Oberkörpers mit der in Papier gewickelten und zumeist speziell für diesen Anlass aufbewahrten Klinge eines Wakizashi den Bauch ungefähr sechs Zentimeter unterhalb des Nabels (dem Sitz der Seele) in der Regel von links nach rechts mit einer abschließenden Aufwärtsführung der Klinge auf. Wichtig ist dabei, dass er in keinster Weise Schmerzen erkennen lässt. Ein Assistent durchtrennt anschließend den Hals, jedoch nicht ganz, sodass Kopf und Rumpf durch einen Hautlappen mit einander verbunden bleiben. Eine Enthauptung käme der Hinrichtung eines gewöhnlichen Kriminellen gleich. Die Samurai führten das Seppuku hauptsächlich aus drei Gründen aus: Zum einen vermied es Schande, wenn man während einer Schlacht dem Gegner in die Hände fiel und Kriegsgefangener wurde. Des Weiteren konnte es beim Tod des Herren (Daimyō) ausgeführt werden, oder man protestierte mithilfe des Seppuku gegen einen irrenden Vorgesetzten. Schließlich wurde es Samurai bei großen Vergehen "erlaubt" Seppuku zu begehen, statt hingerichtet zu werden.
Seppuku ist nur den Samurai erlaubt. Diejenigen mit geringerer Ausbildung können dem Schmerz nicht standhalten. Sie werden ihren Schmerz kundtun und verwirken nutzlos ihr Leben.
Tennō: Tennō bezeichnet den Kaiser und die kaiserliche Familie. Der Kaiser ist das offizielle weltliche und spirituelle Oberhaupt des Reiches. Der Kaisertitel wird bei Tod des Kaisers an den ältesten Nachkommen weitergegeben, wobei das Geschlecht keine Rolle spielt. Wenn jedoch eine Frau den Titel erbt, ist es jedoch nicht ungewöhnlich, dass der angeheiratete Gemahl die Regierungsgeschäfte übernimmt und sich die Frau eher den spirituellen Angelegenheiten widmet.
Gesellschaftliche Rollen (Anzeigen)Bushi: Bushi ist die Bezeichnung für ein Mitglied des Kriegerstands.
Mönch: Das Mönchstum ist eine praktizierte religiöse Lebensform. Diese kann von verschiedenen Weltanschauungen, Clanzugehörigkeiten und Strömungen geprägt sein. Im weiteren Sinne sind allen Mönchen ein asketisches Ideal gemein, damit in Abkehr von der Welt den weltlichen Zielen zu entsagen, um das eigene Leben ganz einem spirituellen Ziel zu weihen.
Ninja: Ein Ninja („Verborgener“) ist ein Partisanenkämpfer, der als Kundschafter, Spion, Saboteur oder Meuchelmörder eingesetzt wurde. Er wird in speziellen Ninja-Clans ausgebildet. Ninjas sind legendär dafür, aus dem Nichts aufzutauchen, sich allen Mitteln zu bedienen, die seine Mission nötig machen, und lautlos zu töten. Manche Ninja sollen befähigt sein, über Wasser zu laufen, die Elemente kontrollieren zu können und Gift zu spucken.
Samurai: folgt
Shugendō (etwa: „Weg des Trainings von Wunderkräften“): Die Anhänger des Shugendō, Shugenja oder Yamabushi genannt, vollziehen magisch-religiöse Rituale und asketische Praktiken in den Bergen, die das sokushin-jōbutsu (erleuchtet-werden im Leben) und das Erlangen von übernatürlichen Fähigkeiten zum Ziel haben. Diese Fähigkeiten werden zum Wohl der Bevölkerung, beispielsweise in Form von Wahrsagerei eingesetzt.
Shugenja sind fast ausschließlich von nobler Abstammung und Angehörige von Clans. Sie tragen ein Wakizashi, als Zeichen ihres Standes. Viele Regln des Bushidō gelten auch für sie.
Rōnin: Rōnin ("Wellenmann") sind herrenlose Samurai. Ein Samurai kann herrenlos werden, wenn sein Herr stirbt, vom Shōgunat seines Amtes enthoben wird oder wenn er bei seinem Herrn in Ungnade fällt und verstoßen wird. Rōnin stehen außerhalb der Gesellschaft und sind daher auch nicht mehr an Bushidō gebunden. Sie sind jedoch nicht vogelfrei und noch immer mächtige Krieger. Das einfache Volk behandelt Rōnin mit Respekt, jedoch weniger aus Achtung als mehr aus Furcht. Nur Tennō oder Daimyō können die Ehre der Rōnin wiederherstellen, ein dritter Weg besteht im Seppuku, dem rituellen Selbstmord.
Wu Jen: Wu Jen sind die Arkanisten des fernen Ostens. Sie lernen die Elemente, die Kami und die Kräfte der Natur zu formen und zu kontrollieren. Der Weg ist das Einssein mit der Natur, den Elementen und den Geistern.
Kultur (Anzeigen)Essen: Täglich werden etwa drei bis fünf Mahlzeiten gegessen. Es wird mit Stäbchen, Löffel oft auch mit Fingern gegessen. Grundlage bilden Hirse, Bohnen, Algen und Reis. Letzterer findet mitunter aber auch Verwendung als Zahlungsmittel, weshalb sich sehr einfache Bauern auch überwiegend von Hirse ernähren. Dazu werden Gemüse, Fisch oder Meeresfrüchte gegessen. Fleisch ist wenig verbreitet, da große Weideflächen fehlen und der Pfad der Erleuchtung den Verzehr aus Achtung vor dem Leben ablehnt.
Sushi ist ein Konservierungsmethode für Fisch. Der ausgenommene und gesäuberte Fisch wird in gekochtem Reis in Gefäßen eingelegt, wo er fermentiert. Der durch den Fermentierungsprozess säuerlich gewordene Reis wurde früher vor dem Verzehr des Fisches weggeworfen. In Zeiten große Not wird der Reis auch mitverzehrt. Pfeffer, Ingwer und grüner Meerettich machen den Fisch besser verträglich. Der so eingelegte Fisch ist bis zu einem Jahr haltbar.
Eine wichtige Rolle spielt zudem sauer eingelegtes Gemüse (tsukemono), das vor allem während des Winters gegessen wird. In einigen Provinzen suchen Mütter die Ehefrauen ihrer Söhne nach Qualität ihres eingelegten Gemüses aus.
Die meisten Suppen bestehen vor allem aus drei Grundzutaten, aus getrocknetem Thunfisch, aus Kombu (Seetang) und aus Shiitake-Pilzen. Daraus werden klare Suppen mit einer Einlage zubereitet, die suimono heißen. Bei großen Festmählern wird die Suppe auch nach dem Hauptgang gereicht. Dies geht auf die Vorstellung zurück, dass die Suppe noch die letzten Zwischenräume im Magen schließen soll.
Die schönen Künste (Anzeigen)Haiku: Mit insgesamt 17 Silben ist das Haiku die kürzeste Gedichtform der Welt. Es beschreibt traditionell ein Bild aus der Natur und wird in einem Atemzug gelesen.
Aufbau: Ein Haiku nach traditionellem Vorbild besteht aus einem Vers zu drei Wortgruppen à fünf, sieben und fünf Moren: 5-7-5.
Mora: Eine japanische Silbe trägt eine Mora, wenn der Vokal kurz ist und die Silbe offen auslautet. Ein langer Vokal trägt zwei Moren. Ein n am Schluss einer Silbe oder ein verdoppelter Konsonant (Sokuon, wörtlich „gespannter Laut“) trägt ebenfalls eine Mora. Die meisten rein japanischen Wörter bestehen aus Silben mit einer Mora.
Mittlerweile werden Haikus auch freier geschrieben. Ein Grund für die Ablehnung ist, dass Silben in vielen Dialekten viel freier gebildet werden können als traditionelle Moren und daher nicht zwangsläufig einen Rhythmus ergeben. Hier ist der Klang entscheidend.
Inhalt: Ein Haiku ist konkret. Die dargestellten Dinge sind Repräsentanten erlebter Momente und der damit verbundenen Gefühle. Die Natur spiegelt die Seele. Objekte werden stellvertretend und symbolhaft benutzt. Samurai sind berühmt für für ihre Todes-Haikus.
Ein Beispiel:
Mal zeigt es die Rückseite,
mal die Vorderseite,
ein Ahornblatt im Fallen.
Ikebana: Ikebana (wörtlich: lebende Blumen) ist die japanische Kunst des Blumenarrangierens. Die meditative Form des Ikebana wird Kadō (Weg der Blumen) genannt. Das Ikebana-Arrangement soll einerseits die Natur in den Lebensraum des Menschen bringen, jedoch gleichzeitig die kosmische Ordnung darstellen. Durch das Arrangement stellt der Gestalter sowohl sein Verhältnis zur Natur als auch seine jeweiligen Gefühle dar, die ihn während des Gestaltens bewegen. In den klassischen Schulen des Ikebana muss auch immer die jeweilige Jahreszeit durch die Auswahl des Materials zu erkennen sein. Im Gegensatz zur dekorativen Form des Blumensteckens in der westlichen Welt, schafft das Ikebana eine Harmonie von linearem Aufbau, Rhythmik und Farbe. Während im Westen die Anzahl und Farbe der Blumen betont und hauptsächlich die Blüten beachtet werden, betonen die Japaner die linearen Aspekte der Anordnung. In dieser Kunst werden ebenfalls Vase, Stängel, Blätter, Zweige sowie auch die Blüten beachtet. Die meisten Ikebana-Formen basieren auf den drei Linien shin, soe und tai, die Himmel, Erde und Menschheit symbolisieren.
Shodō: Shodō (wörtlich: Weg des Schreibens) ist eine Kunstrichtung, die im engen Zusammenhang mit der Malerei steht. Charakteristisch für dieden Weg des Schreibens ist der fest definierte Rahmen, der jede Arbeit bestimmt: Sowohl Arbeitsmaterial und -ablauf als auch die Zeichen und deren Strichfolge sind genau festgelegt. Somit geht es in jeder Arbeit um die Interpretation dieser Vorgaben, ähnlich der Interpretation vorgegebener Noten in der Musik. Eine Kalligrafie muss zudem in einem Durchgang fertiggestellt werden, denn spätere Erweiterungen, Änderungen oder Verbesserungen sind unerwünscht. Dies grenzt den Vorgang des Schaffens zeitlich sehr stark ein.
Andererseits ermöglicht es dem Betrachter, den Prozess der Entstehung und Ausarbeitung einer Kalligrafie im Nachhinein nachzuvollziehen und somit durch die Interpretation des Künstlers dessen Persönlichkeit im Werk wiederzufinden.
Teezeremonie: Chadō oder Sadō (Teeweg): Die Teezeremonie, auch bekannt als Teeweg und Teeritual, steht in ihrer zugrundeliegenden Philosophie dem Pfad der Erleuchtung nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt. Der Ablauf ist sehr komplex und in verschiedenen Provinzen abweichend.
Musik: Auch Musik gehört zu den traditionellen Künsten und wird von vielen Samurai selbstverständlich erlent. Traditionelle Instrumente sind:
- Koto, eine mit Seide bespannte Zither
- Shamisen, ein dreisaitiges Lauteninstrument
- Shakuhachi, eine Bambusflöte
- Taiko, eine Trommel
FeiertageSpoiler (Anzeigen)Neujahr (ganjitsu, gantan oder shinnen) am 1. Januar: An diesem Tag nimmt man ein reichhaltiges Festmahl mit der Familie ein und opfert den Kami.
Puppenfest (hinamatsuri) am 3. März: Es werden Puppen (ningyō) in Kimonos ausgestellt. Dieser Feiertag ist den Mädchen gewidmet. Dem Aberglauben nach nehmen die Puppen böse Geister in sich auf und schützen so die Besitzer. Der Ursprung des Feiertags liegt im nagashibina (Treibenlassen von Puppen), man setzt an diesem Tag Papierfiguren in ein Boot im Fluss, das dann die bösen Geister mitnimmt. Traditionell wird an diesem Fest amazake (süßer Sake) getrunken.
Frühlingsanfang (shunbun no hi) um den 21. März: Die japanische Kirschblüte (sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Die Zeit der Kirschblüte markiert den Anfang des Frühlings.
Tag des Kaisers am 14 April: Dieser Tag ist dem derzeitigen Kaiser gewidmet. Es werden milde Gaben vom Kaiser (bzw. von den Daimyos) an das Volk verteilt.
Herbstanfang (shūbun no hi) drei Tage um den 22. September: So wie die Kirschblüte gewissermaßen den warmen Teil des Jahres einläutet, klingt dieser mit dem fallenden Herbstlaub (momiji) aus.
Tag der Geister am 21 Dezember: An diesem Tag wird den Toten gedacht. Durch Opferungen, Wehklagen und Geschichten von den Toten, wird versucht, die missgünstigen Geister (Yūrei) zu besänftigen.
Etikette (Anzeigen)Anrede:
-kun Normale Anrede für (männliche) Jugendliche, je nach Vertrautheit mit Vor- oder Nachname
-san Normale Anrede für Fremde, Kollegen, etc. Nur mit dem Nachnamen. (Herr/Frau)
-sama Sehr höfliche Anrede, meist bei indirekter Anrede. Bspw. für Kunden oder (viel) höher gestellten
-sensei Für Lehrer, Lehrmeister, Gelehrte, etc
-sempai Für Ältere Mitschüler
-chan wie geschrieben verniedlichend, auch oft von kleinen Kindern benutzt
-dono/-tonoFürst, also bei "uns" der Koordinator, die Kanrei u.ä.
- <keine Nachsilbe> Bei sehr engen Freunden
Aufrichtigkeit: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit liegen meilenweit voneinander entfernt. Ein Samurai ist verpflichtet für die Ehre seines Clans oder seiner Familie aufrichtig zu lügen. Die größte Gabe eines Samurai ist es, mit absoluter Aufrichtigkeit zu handeln, sogar wenn es den eigenen Überzeugungen entsprechen sollte.
Gespräche: Die Augen sollte man gesenkt halten, wenn man mit seinem Herrn oder Sensei spricht. Ruhig und gewählt zu sprechen ist oberstes Gebot. Nur Barbaren sprechen laut oder geben laute Geräusche von sich.
Es ist von äußerster Wichtigkeit ein jeden Gegenüber ausreden zu lassen, da dies zeigt, dass man seine Meinung schätzt oder zumindest gewillt ist, sich diese anzuhören.
Ein Samurai sollte sich möglichst selten in die Gespräche anderer Samurai einmischen und stets triftige Gründe vorbringen.
"Habt Ihr heute schon Reis gegessen?", ist eine der allgemeinsten Anreden, wenn man ein Gespräch aufnehmen möchte.
Geld: Es ist unter der Würde eines Samurais, mit Geld zu hantieren oder sich allzu sehr um Dinge wie Besitz und Vermögen zu scheren. Wenn ein Samurai etwas braucht, wird sein Herr dafür sorgen, dass er es bekommt. Wenn ein Samurai in ein Dorf kommt, werden die Dörfler ihm auf Verlangen Essen, Trinken sowie Unterkunft geben und dafür keine Gegenleistung verlangen. Wenn ein Samurai ein Gewand braucht, geht er zu einem Handwerker und lässt sich eines "schenken".
Natürlich funktioniert dieses System nur, wenn die Wünsche der Samurai sich in gewissen Grenzen halten. Gier ist allgemein eine Untugend und ein Samurai, der zu viele Besitztümer anhäuft, wird sicherlich von seinem Herren getadelt und von seinen Gefährten verspottet werden (wieder abhängig nach Clan: ein Kranich wird sicherlich mehr Wert auf Besitz legen als ein Drache).
Einem Samurai Geld zu bieten kommt einer Beleidigung gleich - man unterstellt entweder, dass der Herr des Samurai nicht gut für ihn sorgt, oder aber dass der Samurai nicht für sich selber sorgen kann. Wertschätzung bzw. Belohnung drückt man daher eher durch Geschenke aus.
"Gesicht": Das Gesicht eines Samurai, auch als On bezeichnet, ist eine Fassade, die seiner Position, den Traditionen seines Clans und dem gesellschaftlichen Rang des Samurai entspricht. Für einen jeden Samurai sollte die Grundlage seines Verhaltens Bushido sein. Etwas zu tun, durch das man sein Gesicht verliert, zeugt von Geringschätzung des Bushido. Auch zu Hause sollte sich ein Samurai so verhalten wie in der Öffentlichkeit - durch Türen aus Papier dringt so mancher Laut.
Honne: Honne bezieht sich auf die wahren Gefühle und Wünsche einer Person. Diese können entgegengesetzt dem sein, was seitens der Gesellschaft erwartet wird, oder was entsprechend der Position einer Person und der Umstände traditionell erforderlich ist. Diese Wünsche werden oft verborgen gehalten, außer gegenüber den engsten Freunden.
Tatemae (Maskerade): Tatamae ist das Verhalten und die Äußerungen in der Öffentlichkeit und entspricht den Erwartungen der Gesellschaft, der Position der Person und den Umständen. Sie muss daher nicht der honne entsprechen. Dies wird oft durch Lächeln oder eine bewusst ausdruckslose Mimik maskiert.
Ein Samurai sollte keine Emotionen in der Öffentlichkeit zeigen, es sei denn sie würden seine Aufrichtigkeit unterstützen, doch dann sollten sie nur in einem solch geringen Maße aufgetragen werden, dass ein jeder davon überzeugt ist, dass der Samurai mit aller Kraft versucht, diese Emotion zu unterdrücken. Würdeloser Audruck, insbesondere Furcht und Schmerz, kann einen Samurai sogar das Gesicht kosten. Es ist jedoch akzeptabel, sich von besonders starke Emotionen, wie Freude, Trauer oder Wut übermannen zu lassen, wenn danach die stoische Haltung wieder aufgenommen wird.
Schenken: Das Schenken ist eine Kunst, die mit großer Freude betrieben wird. Das Geschenk soll die Bedeutung und die Beziehung zu der anderen Person ausgedrückt. Das Geschenk wird vom Beschenkten üblicherweise erwidert, das erwiderte Geschenk ist natürlich kleiner.
Ein schlechtes Geschenk ist eine Beleidigung, bestenfalls. Hohe Würdeträger zu beschenken, ist daher eine schwierige Angelegenheit. Zum einen sollte ein respektvoller Abstand gewart werden, andererseits ist selbst ein meisterhaft gearbeiteter Kunstgegenstand aus der Provinz ein ungeeignetes Geschenk, denn er könnte der Person (theoretisch) ohnehin schon gehören. Geld und Waffen sind denkbar ungeeignet. Dahingegen ist ein selbstgeschriebenes Haiku mit persönlichem Bezug zum Beschenkten ein vorzügliches Geschenk.
Der Akt des Ein- und Auspackens ist mindestens ebenso wichtig wie das Schenken selbst. Geschenke werden reich verziert und der Beschenkte packt das Geschenk häufig erst später aus, um bei Nichtgefallen das Gesicht des Schenkenden zu wahren.
Verneigen: sich zu verneigen ist die standardisierte Form der Begrüßung. Personen mit niedrigerem Status verneigen sich tiefer und länger, wenn sie einen Gegenüber haben, der einen höheren Status besitzt.
Bows are the traditional greeting in East Asia, particularly in Japan and Korea. However, bowing is not reserved only for greetings. Bowing is a gesture of respect. Different bows are used for apologies and gratitude, to express different emotions, humility, sincerity, remorse, or deference, and in various traditional arts and religious ceremonies.
Basic bows originate at the waist and are performed with the back straight and the hands at the sides (for men) or clasped in front (for women), and with the eyes down. Generally, the longer and deeper the bow, the stronger the emotion or the greater the difference in social standing.
Bows can be generally divided into three main types: informal, formal, and very formal. Informal bows are made at about a fifteen degree angle and more formal bows at about thirty degrees. Very formal bows are deeper. In extreme cases a kneeling bow is performed, which may be so deep that the forehead touches the floor. There is an extremely complex etiquette surrounding bowing, including the length and depth of bow, and the appropriate response. For example, if the other person maintains his or her bow for longer than expected (generally about two or three seconds), it is polite to bow again, upon which one may receive another bow in return, often leading to an exchange of progressively lighter bows.
Vorstellung: Es gehört zur Etikette zu versuchen sich möglichst schnell mit Namen und Position vorzustellen. Wobei man als Rangniederer den Ranghöheren nie zuerst anspricht, sondern dafür sorgen sollte, dass man (z.B. von einem gemeinsamen Bekannten oder von einem Lehnsmann / Bediensteten des Ranghöheren) vorgestellt wird.
Rüstung und Waffen: Wenn ein Samurai mit friedlichen Absichten reist, dann sollte er niemals offen seine Rüstung tragen, da dies einer Beleidigung den Verwaltern der durchreisten Provinz gleichkommt. Auch an den Höfen der Clans ist es einem Samurai, der nicht zur Wachmannschaft des Schlosses gehört nicht gestattet seine Rüstung oder Waffen (Ausnahme ist das Wakizashi, da es sich um ein Statussymbol handelt) zu tragen.
Ein jeder Samurai sollte niemals ein Haus mit seiner Rüstung betragen, solange er den Gastgeber nicht beleidigen möchte.
Glauben und Überlieferung
Religion (Anzeigen)
Die größten Religionen mögen unterschiedlich anmuten, doch sind im Volk weit bekannt und lebensbestimmend. Dabei schließen sie sich im Allgemeinen nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich oder werden jeweils in ganz speziellen Lebenssituationen zelebriert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man am Morgen zu den Kami betet, am Tag nach dem Irdenen Pfad handelt, am Abend gemäß dem Pfad der Erleuchtung dankt und bei Lebensübergängen (Geburt, Initiation, Tod) die Riten des Stroms ausführt.
Verehrung der Kami: Kaum einer bezweifelt die Existenz einer Vielzahl von Kami, übermenschlichen Wesen, darunter Naturgeister, Gespenster und die Seelen Verstorbener. Vieler dieser Kami werden angebetet und verehrt. Über den gesamten goldenen Kreis findet man kleine und große Schreine, in denen bestimmte Kami wohnen sollen. Wenn man einen bestimmten Wunsch hegt, der mit dem Kami assoziiert wird, kann es hilfreich sein, dem Kami zu opfern. Beliebte Opfergaben sind Sake, Reis oder Haikus. Eher selten werden Münzen geopfert, aus Angst vor Räubern.
Irdene Weg: Der Irdene Pfad mag eher weniger an eine Religion, als an allgemeinhin ethische Regelsätze erinnern. Der Irdene Pfad lehrt, wie ein friedliches Leben in der Gemeinschaft erreicht werden kann. Dabei gilt es fünf Tugenden zu beachten: Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Ethisches Verhalten, Weisheit und Güte. Aus diesen wiederum leiten sich die drei Pflichten ab: Loyalität, kindliche Pietät und Wahrung von Anstand und Sitte. Wenn Ordnung auf einer Stufe der Gesellschaft erreicht ist, kann er auf der nächsten ermöglicht werden.
Die Ahnen haben eine funktionierende Ordnung, die das Wohl aller sicherstellt, tradiert. Der Kaiser hat die Aufgabe, diese Ordnung aufrecht zu erhalten, das Volk hat die Verpflichtung, das öffentliche Interesse vor die eigenen Bedürfnisse zu stellen. Charkateristisch für die Schriften ist, sich statt auf Argumente auf die Lehren der Ahnen zu berufen.
Wer herrscht unterliegt dabei jedoch den selben Forderungen, wie seine Untergebenen, daher betonen die Schriften, die Pflicht des Herrschers, sich dem Volk gegenüber fürsorglich und gerecht zu verhalten. Ansonsten sei es nicht zu Loyalität verpflichtet; im Extremfall dürfte es ihn sogar absetzen.
Der Irdene Pfad hat keine eigene Vergänglichkeitslehre, aber die Taten des Individuums überdauern in der Stabilität der Struktur. Insgesamt ist der Weg also eher bewahrend als verändernd, daher wird er von Beamten am kaiserliche Hof geschätzt.
Pfad der Erleuchtung: Der Ausgang der Lehre ist, dass alle wichtigen Eigenschaften schon im Wesen verankert sind und durch eine wahrhaftige und mitfühlende Lebensweise erweckt werden können.
Mitgefühl kann grob als der Geisteszustand bestimmt werden, der gewaltfrei, nicht schädigend und ohne Aggression ist. Es ist eine geistige Haltung, die sich auf dem Wunsch gründet, dass andere frei von Leid sein mögen, und sie ist auch verbunden mit einem Gefühl von Pflicht, Verantwortung und Respekt anderen gegenüber. Mitgefühl heißt auch Mitgefühl mit sich selbst. Es ist wichtig, sich selbst verzeien zu können. Dies ist der Weg zu Änderung, Leid zu reflektieren, sich zu verzeihen und die Bereitschaft, daraus zu lernen.
Der Weg dahin ist mit Leid gepflastert, doch ist der Gedanke tröstend, denn das Leid stößt den Wandel zum Guten an und kann irgendwann überwunden werden. Erwachen meint eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundbedingungen allen Lebens. Aus dieser kann Leid und Unvollkommenheit überwunden und durch Einsicht (Erwachen) der Zustand des Nirwana realisiert werden, d.h. aus dem Kreislauf von Leben und Tod herauszutreten.
Der Strom: Der beherrschende Gedanke ist die Unheitlichkeit der Einheit. Dies ist ein alldurchdringendes Prinzip, hinter allem fassbaren, dass ein Ding nie ganz das ist, was es scheint, sondern auch von allem anderen durchströmt wird. Der Strom macht es zum ethischen Prinzip, das Fließen des Wesens zu beobachten und sich ihm hinzugeben. Das Leben ist Veränderung.
Alles, was intuitiv vermieden werden will, wie Leid und Hass, entsteht, wenn versucht wird an etwas festzuhalten. Ein Grundprinzip ist, dass das Nachgiebige das Starre besiegt, wie der stete Strom den Stein höhlt. Viele monastischen Kampfkünste haben dieses Prinzip in ihre Techniken übertragen.
Wenn ein Lebewesen stirbt, geht seine Seele wieder in den Strom des Seins ein, aus dem es entstanden ist. Die Seele löst sich in ihre Anteile auf und die Anteile formen sich zu neuem Leben.
Mythologie, Legenden und Historie (Anzeigen)Tanz der Drachen: Unter den wachsamen Blicken der Alten Gottheiten erschuff sich der Kosmos selbst aus dem Nichts. Zunächst war der Kosmos noch ungeordnet, da Himmel und Erde ihre Plätze noch nicht eingenommen hatten, die Himmelsrichtungen waren vertauscht, überall loderte Feuer, und zugleich hatte die Flut das Land überspült. Durch das Chaos erweckt, entstiegen Drachen den Fluten. Ihre vielen tausend Meilen langen Leiber umkreisten kämpfend viele Jahrzehnte einander, bis sie so mit sich und dem Kosmos verstrickt waren, dass eine feste Ordnung entstehen konnte. Himmel und Kontinente entstanden.
Der Weltenbaum: Als der Kosmos gefestigt war, wurde aus aus dem grünen Drachen Yggdrasol, dem größten der Drachen, der Weltenbaum. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Wipfel berühren oder tragen den Himmel. Er verbindet die drei Ebenen Himmel, Erde und Unterwelt.
Die Entstehung allen Lebens: Ein Jahrhundert lang reiften die Früchte des Weltenbaums, bevor sie zur Erde fielen. Die Früchte machten das Land fruchtbar; aus den Samen des Baums entstand alles Leben der Erde: die Pflanzen, die Tiere, die Völker und die Kami. Der Winddrache Kaze Ling durchstreifte die Welt und flößte allen Dingen den Atem ein. Der Sonnendrache Amaterasu und der Monddrache Onnotangu zogen wieder und wieder ihre Kreise um die Welt, allem ein Name gegeben war. Der Himmelsdrache Kuroshin war durch Yggdrasol festgehalten und weinte darüber bitterlich. Seine Tränen fielen zur Erde und erfrischten das verdorrte Land.
Die freien Völker: In den alten Schriften gibt es den feststehenden Ausdruck der einhundert alten Namen, die auf die Vorstellung zurückgeht, dass ursprünglich genau hundert Provinzen aus ebensovielen Familien mit unterschiedlichem Namen bestanden.
Ca im Jahr 350: Der erste Kaiser: Zhōu Dì war der erste Kaiser, der die Völker unter seinem Banner einte, und Begründer des "Irdenen Weges". Es wird berichtet, dass seine Mutter den Weltenbaum gefunden hatte und von seinen Früchten aß. Sie wurde sofort schwanger. Nach zwanzig Jahren der Schwangerschaft gebar sie einen Sohn. Er soll sofort gesprochen haben. Nachdem er sechzig Jahre der Meditation verbracht hatte, konnte er ein Wort der Alten Gottheiten verstehen und aussprechen. Alsdann zog er durch das Land und jedes Volk, dass er traff unterwarf sich ihm. Kein einziger Tropfen Blut floss.
Ca. im Jahre 624: Inselkriege: Nachdem Zhōu Dì den Kaiserthron bestiegen hatte, herrschte lange Zeit Frieden. Zhōu Dìs Weisheit hatte ihm ein ungewöhnlich langes Leben geschenkt, doch war sein Haar schon weiß und war sein Körper schon schwach. Obwohl sein Geist noch hellwach war, schien er seine Aufmerksamkeit von allen weltlichen Dingen abgewand zu haben.
Zu dieser Zeit begab es sich, dass der rokuganische Kaiser Anspruch auf die Inseln erhob. Hantei war seit früher Kindheit von Geistern verfolgt und verfiel bald dem Wahnsinn. Da er sich von jedem verfolgt fühlte und hinter jedem einen Feind vermutete, brachte er tausende seiner Männer um. Die Inseln waren ihm schon seit langem ein Dorn im Auge.
Als sich Zhōu Dì weigerte, die Inseln Rokugan anzugliedern und seinen Titel niederzulegen, ließ Hantei Kriegsschiffe bauen, um die Inseln gewaltsam zu nehmen.
Zhōu Dì veranläßte nichts, um die Küsten zu verteidigen. Als die Kriegsschiffe schon in Nähe der Küste waren, tauchte der Meeresdrache Tokkōtai aus den Fluten auf. Er bließ und wirbelte das Meer auf, dass die feindlichen Schiffe an den Riffen zerschelten und die Soldaten ertranken. Tokkōtai verlangte seinen Lohn von Zhōu Dì und die Inselbewohner opferten ihre gesamte Ernte besten Tee dem Meer. Noch heute exisitert das geflügelte Wort "den Weg des Windes gehen", um das Abwenden einer sicheren Katastrophe auszudrücken.
Da sein Reich nun sicher war, sah Zhōu Dì nun, dass er bereit war zu sterben. Er hinterließ viele wichtige, religiöse Schriften.
Ca. im Jahre 640: Das Entstehen der Clans: Nachdem Zhōu Dì gestorben war, beanspruchte die mächtige Beamten-Familie Taishi den Kaiserthron für sich. Doch in dem Krieg hatten die Provinzen eine große Militärmacht aufgebaut und es war den Taishi immer schwieriger, eine gemeinsame Armee aufzubauen. Nach eine Dürreperiode im Jahr 640 konnte die Versorgung der kaiserlichen Armee nicht mehr sichergestellt werden und Yuang Taishi verfügte offiziell, dass die Daimyos der Provinzen von nun an die Provinzen in seinem Sinne verwalten sollten. De Facto konnte der Kaiser die Ansprüche der Daimyos immer schlechter abwehren und musste sich schließlich damit zufrieden geben, dass sich seine Ansprüche auf eine jährliche Abgabe von einigen hundert Koku und Soldaten reduzierte. Die Daimyos-Familien kultivierten ihre eigenen Kulturen, religiösen Strömungen und Kriegskünste. Aus diesen Entwicklungen gingen die Clans und Klöster hervor.
Ca. Im Jahre 720: Die Drachenberge: Noch lange Zeit plünderten rokuganische Seeräuber die westlichen Provinzen des Kaiserreichs. Einer Legende nach, beauftragte der Kaiser Gù Taishi seinen Hofzauberer Tuai Mài einen Weg zu ersinnen, die Seeräuber abzuwehren. Der Wu Jen wußte, dass der Wasserdrachen Pao Huen, der im Drachen See lebte, einen magischen Spiegel aus Jade besaß. Jeder, der in den Spiegel sah, sollte versteinert werden. Mit dieser mächtigen Waffe sollten die Plünderer versteinert werden. Der Wu Jen wusste zudem, dass Pao Huen Gold mehr liebte als alles andere. So lockte Tuai Mài den Drachen mit wohlgefälligen Worten und schönen Schätzen aus dem See. Während sich der Drache an den Schätzen ergötzte, stahl Tuai Mài den Spiegel. Als Pao Huen dies bemerkte, flüchtete Tuai Mài nach Norden. Als sich der Wu Jen nicht weiter nach Norden flüchten konnte, lies er den Drachen in seiner Verzweiflung mit einer List selbst in den Spiegel sehen. Der Drache versteinerte zu den riesigen Bergketten, die den Westen der Insel ausmachen. Der Kaiser ließ Tuai Mài enthaupten, als er erfuhr, dass die Mauer drei Provinzen von seinem Reich unter sich begraben hatte.
Ca. im Jahre 840: Zeit des Schlafes: In den folgenden Jahrzehnten prosperierte das Kaiserreich. Die Kriegskunst wurde zugunsten den schönen Künsten vernachlässigt. Die Clans hatten sich in ihren Bemühungen um Autonomie und Macht weit von einander und dem Kaiser weg bewegt.
Die Daimyos verließen sich auf die schroffen Küsten und steilen Klippen der Drachenberge. Sie fühlten sich durch ihren natürlichen Schutzschild sicher. Wahrscheinlich fühlten sie sich zu sicher, denn dieser natürliche Schutzschild war nicht vollkommen. Etwa gab es viele kleine Sandstrände, die Eintritt nach Youbeni gestatten.
Obwohl die Rokugan unter Hantei XVI gelitten hatten, hatten sie auch nie die empfindliche Niederlage vergessen können. Der Neid auf den Wohlstand der Inseln trieb sie zu einem weiteren Angriff. Erneut bauten sie Kriegsschiffe und setzten nach Youbeni über. Viel Dörfer wurden geplündert, viele Samurai starben. In einem letzten, gemeinsamen Kraftakt, konnten die Angreifer zur Küste zurückgedrängt werden. Regen setzte ein und Stürme zogen auf. Die Nachhut der Angreifer versank im Meer. Dies war das zweite Mal, dass das Meer Youbeni rettete.
Im Jahr 1155: Die rokuganische Kaiserin bietet den Inseln einen Waffenstillstand an und lässt die Handelsbeziehungen zwischen Inseln und Festland wieder erstarken. Der Handel führt die Inseln in großen Wohlstand und Reis und Tee verbreiten sich auch in den niedrigeren Ständen.
Im Jahr 1198: Im Jahre 1198 starb Kaiserin Iweko I eines natürlichen Todes. Ihr Gatte und natürlicher Nachfolger, Akodo Sekai, selbst schon hoch betagt, kam nicht über den Tod der Kaiserin hinweg. Er ernannte Daigotsu Susumu, den früheren kaiserlichen Berater, zum neuen Kaiser und beging Seppuku. Dieser selbst behielt das Kabinett bei, ernannte jedoch einen bis dahin völlig Unbekannten zum kaiserlichen Berater - Yogashi Gotari. Die Daimyo sind über die Entwicklungen nicht glücklich, doch fügen sich, wie es von ihnen verlangt ist.
Volksglaube (Anzeigen)Schneefrau (Yuki Ona): Schneefrauen sind anmutige Geister, die mit dem Winter verbunden sind. Weil sie die kalten Gebirgsregionen nicht verlassen können, pflegen sie einen leidenschaftlichen Hass gegen die Völker, die sich am Herdfeuer aufwärmen können. In vielen Geschichten locken sie ahnungslose Wanderer in die kalten Berge und lassen sie dann mit ihrem eisigen Atem erfrieren. Willensschwache Männer werden manchmal von ihr verführt und während der Liebschaft saugt sie ihr Blut aus. Auch Kinder werden gerne von ihr entführt.
Berghexen (Yamauba): Yamaubas sind dämonische Frauen, die in tiefen Wäldern und in den Bergen wohnen sollen. Die Yamauba sieht wie eine alte, für gewöhnlich hässliche, Frau aus. Ihr Haar ist ungepflegt, lang und goldweiß. Ihr häufig roter Kimono ist dreckig und zerrissen. Jedoch kann sie ihr Aussehen verändern und benutzt dies, mit großem Erfolg, um ihre Opfer zu fangen.
Die Yamauba hat es auf Reisende abgesehen, die sich in ihren Wäldern verlaufen haben. Ihre genaue Vorgehensweise variiert von Geschichte zu Geschichte. In einigen verwandelt sie sich in eine schöne Frau oder eine dem Opfer nahestehende Person. In anderen behält sie ihre hexenhafte Form und spielt die hilflose ältere Dame. Sobald sie sich das Vertrauen ihres Opfers erschlichen hat, frisst sie es auf der Stelle. Sie kann ihr Haar beleben bzw. in einigen Erzählungen in Schlangen verwandeln, um ihre Beute in das Maul auf ihrem Kopf zu ziehen. Auch bietet sie dem Verirrten ihre „Hilfe“ an, führt ihn in eine gefährliche Gegend auf dem Berg, wo es zu Tode stürzt und von ihr aufgegessen wird.
Die Yamauba ist in den Zauberkünsten und mit Heiltränken und Giften gewandt. Manchmal tauscht sie diesen Wissen mit Menschen, die ihr dafür ein Ersatzopfer bringen müssen, welches dann von ihr gegessen wird, oder einen ähnlich boshaften Handel eingehen.
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