DnD-Gate Online Games

Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Von Sonnen, Pyramiden und anderen Fremdlingen => Thema gestartet von: Ansuz am 13.07.2010, 00:04:02

Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 13.07.2010, 00:04:02
Hakum ist das Tor zu den Fernen Landen, der Weiße Diamant der Küste, die mächtigste und größte Handelsstadt westlich der Zeitlosen Wüste.
Sie umschließt die Bucht von Baschib wie ein Band aus weißem Marmor. Die Altstadt erstreckt sich über eine Landzunge, die sich meilenweit in den Vergessenen Ozean reckt. Der antike Leuchtturm auf ihrer äußersten Spitze weist Schiffen den Weg. Durch ihre gebogene Form engt sie den Hafenzugang ein, der nächtens durch schwere Ketten verschlossen wird. Außerdem schützt sie die Bucht vor Sturmwogen, beides Vorteile, die den Hakumber ihre Vormachtstellung garantieren.
Zwei meterdicke Mauerbögen, dutzende Wachtürme und ein stehendes Heer schützen sie vor etwaigen Aggressoren, von denen es schon lange keine mehr gab. Dereinst ward Hakum von Zaromuth besetzt, doch diese Zeit sind längst vorbei, wenn auch weder vergeben noch vergessen.
Die drei Tore, jedes so hoch wie die umliegenden Gebäude, schließen sich bei Nacht und verwehren jedem den Eintritt, der auch nur entfernt nach Goblin aussieht. Ansonsten ist tagsüber jeder Neuankömmling herzlich willkommen, solang er keine Armee mitbringt.
Der Großteil der Hakumber ist menschlich und meist in weite, weiße Gewänder gehüllt, die durch einen lose sitzenden Turban und Sandalen komplettiert werden. Die Frauen tragen zudem Stolas und Seidenschleier, die nur die Augen freilassen.
Es gibt auch Orks, Halblinge und sogar eine ansehnliche Anzahl an Kruken, die aus den Verbrannten Landen geflohen sind, entweder vor Verfolgung oder den teuflischen Horden der Ziegenmänner. Zudem lebt in Hakum die größte Kenku-Gemeinde der Fernen Lande. Die restliche Bevölkerung ist nicht sehr glücklich darüber.
Obwohl diskriminiert, gliedern sich diese fremdrassigen Minderheiten besser als Exilanten aus anderen Küstenstädten in die Gesellschaft ein, so konform sie sich auch kleiden und verhalten mögen. Stammesmitglieder werden als barbarische Analphabeten betrachtet. Einzig Mitglieder des Klerus werden gleich ihrer Herkunft respektiert.
Das Panorama der Stadt wird dominiert von dem Tempelberg, der sich stolz gegen die Fluten erhebt und den zweiten Pfeiler des Hafenzugangs bildet. Von dort aus hat jeder Spectator einen spektakulären Ausblick auf die Altstadt und ihre unzähligen verwinkelten Gässchen, die so scharf mit den breiten Prunkstraßen der Neustadt kontrastieren.
Der komplette Berg ist mit dem Hochempel des Pholios bedeckt. Von seinen fünf Türmen schallen unablässig Gebete herab, die in der gesamten Stadt zu hören sind. Erst bei Sonnenuntergang verstummen sie demütig und überlassen bis zum nächsten Morgen dem Gemurmel der Tavernen das Feld.
Innerhalb seiner Mauern leben hunderte von Priestern und Tempeldienern, die nach ihrer Frömmigkeit ausgewählt und nach Hakum berufen werden, woher sie auch stammen mögen. Der Glaube an Pholios ist an der Küste der Fernen Lande weit verbreitet. Auf den Tempelberg zu dürfen ist ein Privileg, nach dem jeder junge Gläubige strebt.
Der Tempel wird mit Fug und Recht als größter und prächtigster Bau westlich der Zeitlosen Wüste bezeichnet. Seine reich ornamentierten Mauern bestehen aus reinstem Marmor, seine gewaltigen Kuppeln aus Gold, das im Sonnenuntergang blutrot leuchtet. Haushohe Karyatiden stützen sein Dach entlang der gesamten Außenmauer, jede von ihnen einer elfischen Jungfer nachempfunden. In seinen Hallen und Gängen können Riesen wandeln und haben es schon getan.
Es heißt, nirgendwo läge mehr Wissen über die vorzeitlichen Elfen verborgen als in seinen Bibliotheken, in denen die Priester und Mönche tagein, tagaus Texte kopieren, verfassen und übersetzen. Nirgends wird eifriger über diese angeblichen Kulturschaffer diskutiert, die mehr als nur ein Abweichler für glorifizierte Sklavenhalter hält.
Die Faszination für das Elfische prägt die gesamte Stadt. Besonders in den reicheren Vierteln der Neustadt ahmen die Häuser mehr schlecht als recht antike Architektur nach.
Lediglich in der Altstadt finden sich Zeugnisse ayamtischer Baukunst, Überreste der Gründung Hakums.
Die Ayamti waren ein Großstamm, dessen Gebiet vor hunderten von Jahren bis an das Reich der Leoniden heranreichte. Die wilden Stämme der Steppe sollten ihnen zusammen mit marodierenden Goblinhorden schlussendlich zum Verhängnis werden. Sie nannten ihre Hauptstadt Attim und errichteten sie auf der Landzunge, die bloß ein Fünftel der Gesamtfläche des modernen Hakum ausmacht.
Den Gros bilden der sich die gesamte Bucht von Baschib entlangziehende Hafen und die Neustadt, deren Hauptstraßen aus der Perspektive eines Falken ein Sonnenkreuz bilden würden. Zwischen ihnen türmen sich die Gebäude immer weiter auf, sodass vierstöckige Häuser inzwischen keine Seltenheit mehr sind. Ein Teil der Menschen bewegt sich über die durch miteinander verbundenen Dächer, der Rest in den schmalen Zwischenstraßen, in denen Bettler nach ihrem Geld fragen.
In den Außenbezirken, nah am Rand der Mauern, befinden sich die Elendsviertel, in die all jene verbannt wurden, deren Tätigkeit als “unrein” empfunden wird. Dazu gehören vor allem Handwerker wie Gerber, Schmiede, Metzger, Fleischer, Seifenmacher, Töpfer und viele mehr, aber auch Anhänger verpönter Kulte und Damen vom horizontalen Gewerbe.
Ähnlich ergeht es all jenen, die im Hafen von Fischfang und -verarbeitung leben, was den Großteil der lokalen Bevölkerung umfasst. Diese Gegend ist verschrieen als Sitz mehrerer Banden und verdächtigen Ausländern, die sich vornehmlich fremder Herkunft schuldig gemacht haben, teilweise aber durchaus bemerkenswerte kriminelle Energie demonstrieren.
Besonders die Kenku sind bekannt für ihre halblegalen und teilweise schlicht verbrecherischen Geschäfte. Wüssten sie nicht so viel Unangenehmes über so ziemlich jeden Würdenträger der Stadt, wären die Docks längst von ihnen befreit worden.
Nichtsdestotrotz liegen Schiffe nirgends in den Fernen Landen sicherer. Keine andere Stadt verfügt über die Ressourcen und Erfahrung, um den hochmodernen Hafen Hakums, den Medinakon, nachzubilden. Vor den Bretterbuden der Slums liegt ein breiter Streifen aus großen Lagerhallen, absenkbaren Stegen, Ankerplätzen, imposanten Kontors, Kränen und Schiffsrampen. Dazwischen tummeln sich Seefahrer, Neuankömmlinge, Händler, Krämer, Diebe, Dockarbeiter, Schmuggler, Gardisten und eine bemerkenswerte Anzahl von Golems.
Sämtliche Handelshäuser der Küste schielen neidisch auf die Automaten, die Tag und Nacht unermüdlich ihre Arbeit verrichten, ohne Kost, Obdach oder Lohn zu fordern. Kaum eines von ihnen kann mit den Patriarchen von Hakum konkurrieren, deren Intrigen der Hauptgrund dafür sind, dass sich nie eine fremde Macht in der Lokalpolitik etablieren konnte.
Ihr Reichtum konzentriert sich in den Prachtbauten, die das Zentrum der Neustadt, die Fünf Hallen, säumen. Jede dieser Hallen besteht aus einem Giebeldach, getragen von vier Säulen, die aufrechten Sphingen nachempfunden sind. In ihrem Schatten befindet sich der Marktplatz, in dem alle logistischen Fäden zusammenlaufen.
Gleich mehrere Zauber liegen über diesem Ort, die jede Form der arkanen Observierung oder Täuschung schier unmöglich machen. Vereidigte Wächter überwachen das Getümmel, soweit es ihnen möglich ist. Wer einen Stand will, braucht eine Lizenz und genug Bestechungsgeld.
In den umliegenden Höfen gibt es zahllose Tavernen und Karawansereien. Entweder es stinkt nach Kamelscheiße oder Erbrochenem. Gäbe es nicht die unablässig tätigen Reiniger, deren Unterkünfte sich eng an die Stadtmauern pressen, wäre es in Hakum ebenso dreckig wie in jeder Großstadt der Heimatlande.
Über all die Hektik wachen die Stadtgarde und, weit gefürchteter, die Haschischim, berüchtigte Meuchelmörder der Fernen Lande. Sie unterstehen dem direkten Befehl des Emir und niemanden sonst. Ihre Klingen sind an der gesamten Küste und darüber hinaus gefürchtet.
Der Emir regiert von seinem kreisrunden Palast aus, der zusammen mit dem Leuchtturm die Altstadt dominiert. Kein Gebäude in der ganz Hakum zeigt stärkere ayamtische Züge, was sich primär in den vielen Ringen von Säulen äußert, die seine Fassade bilden. Zwischen ihnen gähnen ornamentierte, senkrechte Spalten, durch die Licht in den Palast fällt. Im Gegensatz zum umliegenden Sandstein besteht er komplett aus gebrannten Ziegeln. In seinem Zentrum schimmert ein See, der durch eine kreisförmige Einsparung im Dach beständig im Sonnenlicht funkelt.
Die Banner des Regenten flattern an jeder Kreuzung, um insbesondere die Kaufleute daran zu erinnern, wer der eigentliche Herrscher Hakums ist. Ob das so ernstgenommen wird, ist fraglich. Bis jetzt hat niemand den Weißen Diamant auf Dauer zu zügeln vermocht.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 13.07.2010, 09:58:52
Selbst in Hakum ist es möglich, der allgegenwärtigen Betriebsamkeit zu entkommen. Große Teile der älteren Viertel sind gespickt mit Oasen der Ruhe, die reiche und letztendlich gescheiterte Kaufleute auf der Suche nach Erholung errichten ließen. Die meisten davon befanden sich auf den Dächern und sind inzwischen öffentliche Orte, an denen sich je nach Lichteinfall entweder Junge, Alte oder Kenku versammeln. Einige jedoch sind gut versteckt und werden nur gelegentlich besucht, meist von Liebespaaren, deren Familien nicht gerade sehr glücklich mit ihrerson sind.
Ein solcher Ort ist der von Prunkwind überwucherte Pavillon im Hinterhof einer seit Jahren verlassenen Villa, die heutertags den Bettlern und Gaunern als Unterschlupf gilt, unter ihnen auch ein Waise, der sich Maedre nennt und zur Zeit auf einer der Brüstungen sitzt. Vor ihm führen einige Falter ihren Brauttanz auf, dem er in Ermangelung einer anderen Beschäftigung folgt.
Der Hof ist nicht sehr groß, sodass er sich vor lauernden Banden oder Kenku sicher fühlen kann. Die Marmorfliesen sind längst zersprungen und haben Pflanzen Platz gemacht, die Stück für Stück jeden Quadratzentimeter überwuchern. Er kann sich auf dem Gras völlig lautlos bewegen und ebenso still die Winde emporklettern, die sich die Mauern der Villa hochziehen.
Die Mittagsitze staut sich zwar, ist aber trotzdem wesentlich besser auszuhalten als im Gewühl auf den Straßen. Dort flimmert die Luft bereits wenige Schritt entfernt. Es riecht praktisch konstant nach Gewürzen und Fäkalien gleichzeitig. Unter dem halb eingebrochenen Dach des Pavillon riecht es höchstens nach den Rückständen von verbranntem Hanf. Vielleicht war ein Haschischim vor Ort; ein beänstigender Gedanke.
Langsam bekomt Maedre Hunger. Nur ein paar Straßen entfernt steht der alte Abderazzak, schwer beladen mit Echsenspießen, Mandelhonig, kandierten Feigen und Dattelkompott. Sein Essen ist eigentlich das beste im Umkreis, auch wenn es deutlich Frischeres gibt. Um zu ihm zu gelangen könnte er entweder die Pflanzen hoch und über die Dächer oder durch das verfallene Gebäude hinaus auf die Straße. Dann dürfte ihn kein Gardist sehen, auch wenn die ebenerdige Route sicherer ist.
Der Weg lohnt sich allein deswegen, weil es nah dem Händler auch einen Wasserspender gibt, von dem er schöpfen kann. Seine Kehle fühlt sich trocken wie die Wüste an.
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 13.07.2010, 16:35:43
Maedre lässt sich seine Möglichkeiten durch den Kopf gehen. Er wurde nicht gesucht aber es ist besser wenn die Garde nicht weiß wo er so ist oder das dieser Ort existiert. Obwohl sie das sicher wissen. Nun Über die Dächer wäre er der vollenstrahlen der Sonne ausgesetzt doch er könnte von de Thermischen Winden etwas mitbekommen die über den Häusern die Stehende Heiße Luft etwas bewegt. Zwischen den Häusern hätte er allerdings Schatten und er könnte etwas Trinken. Nicht das er es nicht gewöhnt ist wenig Wasser zu haben. Er lebte fast sein ganzes leben in den Steppen und nahe der Wüste da ist Wasser seltene. Trotzdem so ein Schluck wäre nun echt eine Erlösung. Nun beide Wege hörten sich verlockend an, er hatte sich entschieden er würde Beide nehmen erst hin durch die Gassen und zurück über die Dächer.
Mit einem Blick auf sein Anhänger von Pholios erkannte er das es nicht lange nach dem Sonnenzenit ist. Die Zeit seit dem Gebet hat sich wie Ewigkeiten an gefühlt.
Geschickt wie eine Katze stand er aus seiner Position auf und sprang auf die Veranda, Kurz danach war er schon im Haus. Schatten und Hitze empfangen ihn, sowie eine geisterhafte Stille. Nicht die Art von Stille die, durch die Abwesenheit von Geräuschen entsteht sondern die Art von Stille die das fehlen von Leben anzeigt. Lautlos bewegte sich Maedre über den Staub der sich über die Zeit auf dem Steinboden angesammelt hat. Nur das Geräusch von bröckelnden Stein unter dem Gewicht der Decke. Das Geräusch versetzte ihn zurück in einen Traum den er immer wieder hat, doch nicht weiß ob es Erinnerung oder nur Fantasie ist. Doch er wandelte wider durch sein Heimat Dorf um ihn herum nur schreie und das Zerbrechen von Stein als mächtige Steine auf sie Niederfallen, in der ferne ein schwarzer Strom von Wesen. Eine Art von großen Spinne geflankt von riesigen Kreaturen.
Er war an der Ausgangstür der Villa angekommen. Er schaut durch ein kleiner Spalt ob draußen alles frei ist, sobald es war schlüpft er raus und bewegt sich durch die Gasse Richtung Wasserspender. Draußen bewegt er sich wie jeder andere nicht mehr lautlos und Träumend, sonder geradewegs und zielbestrebt. Es gibt wenige Fenster hier dadurch konnte die Sonne auch nur schlecht in die Gasse reflektiert werden. Fenster ist etwas für die Reichen die mit Hilfe von Magie das Haus kühl halten.
Maedre wandert weiter am Wasserspender füllt er seine Wasserschläuche auf. In einer kleinen Pfütze sah er sein Spiegelbild, er sieht sich selbst nicht oft. Sein rotes Haar ist wieder viel zu lang. Er sollte es schneiden wenn er zurück zur Villa kommt. Nun schlendert er weiter zu Abderazza, Er freute sich schon auf eine Schüssel Dattelkompott[1]. Maedre merkte, dass sein Geldbeutel wieder recht leicht ist. Ich sollte mal wieder Arbeiten. Was mach ich diesmal sollte ich irgendwo hin gehen, was neues entdecken oder was neues Lernen? Immer die selbe Frage Maedre tut selten etwas öfters wenn es eine Möglichkeit gibt etwas anderes zu tun, außer es geht ums Reisen sein drang neues zu entdecken ist fast schon unbändig.
Mit seinem Kompott in der Hand stellt er sich an den Rand der kleinen Straße und beobachtet die anderen Passanten, jedoch ohne wirkliches Interesse eher so als wäre es schon natürlich.
Wo sollte er nach Arbeit suchen. Er könnte zu einem der Märkte gehen dort starten immer die Karawanen. Oder einem der Außenbezirke um ein neues Handwerk auszuprobieren. Die letzte Möglichkeit wären die Häfen er mochte zwar das Meer nicht wirklich, da er sich unwohl fühlte von all dem Wasser umgeben zu sein und es trotzdem nicht Trinken zu können. Es war wie ein Wiederspruch in sich. Nun er würde sich später entscheiden, es ist noch Mittag also Ruhezeit. Die Zeit zum Arbeiten ist die Frühe und der Nachmittag, wenn es nicht mehr ganz so warm ist.
 1. Ziehst du das Geld ab Anzus?
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 15.07.2010, 22:51:38
Das Anwesen steht tagsüber meist leer. Es finden sich höchstens einige Straßenkinder, die in den Alkoven herumlungern oder Murmeln werfen. Es wäre auch möglich, einen Steppenbewohner anzutreffen, der sich vor der Garde verbirgt. Doch Meadre hat Glück. Er verlässt das Gebäude völlig unbehelligt.
Sofort schlägt ihm trockene Hitze entgegen, die ihn niederzudrücken scheint. Wäre er diese Belastung nicht gewohnt, würde ihm wahrscheinlich schwummrig werden. Jeder Atemzug scheint schwerzufallen. Überall um ihn herum sind Menschen, denen es ebenso geht. Salz, Schweiß und Gewürze bestürmen seinen Geruchssinn ohne Gnade.
Es fällt ihm leicht, sich durch das Gemenge zu schlängeln. Mehr als einmal spürt er dunkle Augen auf sich ruhen, die sich aber nicht weiter annähern. Die Diebe erkennen ihresgleichen. Sie konzentrieren sich lieber auf Ortsfremde, die über den Vergessenen Ozean gekommen sind.
Vor dem Wasserspender, errichtet nach mithrahelischem Vorbild: ein halbrundes Becken, über dem ein steinernes Jannigesicht prangt. Er muss einen Moment warten, da Frauen ihre Amphoren befüllen, um sie zu ihrer Familie tragen zu können. Er selbst braucht nur ein wenig den Kopf zu drehen, um an das angenehm kühle Nass zu gelangen. Es tut gut, endlich Feuchtigkeit im Mund zu spüren.
Abderazzak sieht schmierig und verschlagen wie üblich aus, gleicht es aber durch seine freundlichen Worte aus. Er berechnet dem Jungen gerade einmal eine Kupfermünzen, weniger als jedem anderen Kunden. Dafür ist der Kompott nicht der frischeste, sondern riecht im Gegenteil bereits etwas seltsam. Den Hunger vermag es zu stillen, obwohl es nicht viel zu Kauen gibt.
Der alte Hakumber lächelt ihm zahnlos hinterher, als er sich in eine halbwegs ruhige Ecke zurückzieht. Hinter ihm liegt eine Gasse, durch den sich schwitzende Massen quetschen, vor ihm die noch überfülltere Straße. Es bleibt nicht viel Raum für sich, aber den hat er nie gebraucht. Hauptsache, es geht ihm gut.
Dann erweckt etwas seine Aufmerksamkeit. Abderazzak kennt er, seit er sich in Hakum durchschlägt. Doch nie hat er ihn so verspannt gesehen wie in dem Augenblick, als ein fein gekleideter Mann aus der Menge zu ihm herantritt, sich vorbeugt und etwas in sein Ohr raunt. Einzelne Worte kann Meadre nicht verstehen, aber die beiden tauschen eindeutig mehr als ein paar Sätze aus. Worüber, ist nicht erkenntlich.
Mit Sicherheit hat es den Händler erschüttert, der dem Gewandeten eine ganze Weile hinterherschaut, nachdem dieser sich abgewendet hat. Furcht flackert in seinem Blick.
Unter anderem läuft er an Maedres Gasse vorbei, das Haupt stolz erhoben und gemessenen Schritts. Seine Gewandung ist exklusiv und aus feinster Seide, jedoch nicht so auffällig wie die pompösen Aufmachung der Patrizier. Seine Haut ist außergewöhnlich dunkel, ebenso wie seine Augen, in denen Intelligenz blitzt. Nur einen Herzschlag lang streift sein Blick den jungen Säbelrassler, der auf der Stelle ein unheimliches Gefühl bekommt. Auch er fühlt sich versucht, dem Mann hinterherzublicken.
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 17.07.2010, 13:51:14
Entsetzen macht sich in Meadre breit als er erkennt wie unruhig Abderazzak ist. Wer ist der Mann das er so etwas schaffen kann mit seiner puren Anwesenheit. Das Geschehen zieht den größtenteil seiner Aufmerksamkeit auf sich. Als der Mann dan auf ihn zukommt, breitet sich ein gefühl in Maedres Magen aus das er schon seit Jahren nicht mehr gespürt hat: Panik. Doch er wird nur mit einem Blick bedacht und der Mann geht an ihm vorbei. Die Panik legt sich wieder und Maedres logisches analysierende denken setzt wieder ein. Wer war das? Was wollte er hier von Abderazzak? Kurzerhand besigte Maedres Neugierde seine Angst und schnell folgte er dem Mann. Um ihn nicht zu verlieren ging er nur knap zwei Meter hinter ihm aber in dem Gedränge konnten auch diese zwei Meter reichen. Fals der Mann es doch schaffen sollte ihm zu entkommen so könnte er immer noch zurück gehen und nachfragen wer das ist.
Maedre hoffte die einzige möglichkeit nicht entdeckt zu werden ist in der Menge zu verschwinden und das macht man indem man sich ihr anpasst.[1]
Soläuft er dem Mann stätig hinterher.[2]
 1. Verstecken 10 oder wenn du willst Verkleiden 16
 2. Entdecken 10
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 20.07.2010, 01:18:23
Hakums Neustadt schläft niemals. Seine Straßen sind zwar recht breit, aber überfüllt mit Ständen, Bettlern, Tieren, Reiniger und den Bürgern selbst. Es gelingt Maedre, ungesehen in der Menge unterzutauchen. Darin hat er jahrelange Übung.
Während er praktisch die ganze Zeit über damit beschäftigt ist, irgendwelchen Menschen ausweichen zu müssen, teilt sich die Menge vor dem seltsamen Mann, als sei er der Emir selbst. Absurderweise scheint das keiner wirklich zu registrieren. Die Männer und Frauen schauen an ihm vorbei, als existiere er gar nicht. Wer ihm in die Augen blickt, wendet sich sofort ab, ohne die Miene im Mindesten zu verziehen. Niemand spricht ihn an, keiner will ihm etwas verkaufen. Es ist, als sähe ihn nur Maedre und niemand sonst.
Obwohl es Tag ist, die Sonne hoch am Himmel steht und Pholios über der Stadt wacht, hat die Verfolgung des Fremden etwas Unheimliches. Er bewegt sich auf die Fünf Hallen zu, die das Herz Hakums bilden. Dort wäre es äußerst schwierig, ihm weiter zu folgen. Die Marktgardisten sind äußerst aufmerksam und kennen zu allem Überfluss sein Gesicht.
Die einzige, recht zweifelhafte Erleichterung, die ihm zu erfahren erlaubt ist, sind die aufmerksamen Blicke, die die Kenku dem Mann aus dem Schatten ihrer Kapuzen zuwerfen. Sie lungern im Zwielicht der engsten Gassen, in die sich kein Mensch hineintraut, der keine Geschäfte mit ihnen abzuschließen hat. Im Gegensatz zu den Hakumber um ihn herum können sie ihn eindeutig wahrnehmen. Er scheint sich dessen bewusst zu sein, dreht er seinen Kopf doch in ihre Richtung.
Maedre hat Zeit, sein Ziel ein wenig näher zu betrachten[1]. Der Fremde hat pechschwarzes Haar, das in Locken seinen Rücken herabfällt, halb verdeckt von einem streng geknoteten, sandfarbenen Turban. Sein Gesicht ist asketisch, dominiert von einer hohen Stirn, akzentuiert durch einen nach ayamtischer Art geflochtenen Backenbart und beängstigend durch seine schwarzen Augen, die unter einem zornigen V zwischen seinen Brauen hervorstieren.
Seine Haltung zeugt von Selbstsicherheit, die er mit diesem Teint in Hakum, wo hellhäutigere Menschen leben, eigentlich nicht haben dürfte, es sei denn, er wäre ein mächtiger Händler oder Fürst. Aber dann müsste ihn eine Leibwache begleiten, die ihm offensichtlich fehlt, zumal er läuft statt auf einer Sänfte herumgetragen zu werden, um nicht durch den Unrat stapfen zu müssen. An seiner golden bestickten Hüftschärpe hängt ein Rapier, ungewöhnlich für die Städte am Vergessenen Ozean. Sonst trägt er nichts weiter, um sich zu verteidigen.
Maedre kann schon den verführerischen Duft von verbranntem Sativa riechen, der den Fünf Hallen entsteigt. Inzwischen sind sie auf einer der Hauptstraßen angelangt, der Fremde einige Schritt vor ihm. Er macht keine Anstalten, irgendwohin auszuweichen. Die ersten Gardistenharnische funkeln nur wenige Schritt entfernt in den Sonnenstrahlen.
Der Säbelrassler muss sich entscheiden, ob er das Risiko eingehen und ihm weiter folgen will oder lieber Abstand gewinnt, bevor es noch seltsamer wird[2].
 1. Motiv erkennen, wenn Du möchtest
 2. Verstecken, wenn Du es wagen willst
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 20.07.2010, 17:35:16
Maedre folgt dem Mann durch die Menge, wobei er selbst schlengeln muss wie es normal ist, wärend der Mann einfach durchschreitet wie ein Sandschieber den sie immer benutzt hatten um nach einem Sandsturm den Boden wieder frei zu kriegen. So wie sie durch die Gassen liefen wuste Maedre schon das diese Verfolgung schon bald enden würde. Der Mann der wohl zu... ja was eigentlich... wohl angsteinflößend war ging zu den fünf Markthallen. Dort würde es erstens nicht so voll sein und zweitens hatte er nicht gute Erinnerungen an den Platz, dort würde es enden Maedre hatte nicht vor dort rein zu spatzieren wenn er nicht einen guten Grund hatte, also etwas kaufen oder verkaufen wolte.
Besonders an dem Mann war das er zwar sofort die Aufmerksamkeit der Menschen um ihn verlor aber die der Kenku anzog, wie Motten das Licht. Maedre regestrierte das alles und volgerte das dieser Mann nichts Gutes bedeutete warscheinlich auch Teil der Unterwelt ist stark genug um den Kenku ein Dorn im Auge zu sein.
Nun näherten sie sich den Markthallen und Maedre drehte ab. Zurück zu Abderazzak er hat villeicht Antworten. Ja, Antworten Maedre war immer auf der suche nach der nächsten Antwort. Wie und warum waren seine Lieblingswörter zusammen mit aber. Schon als kleiner junge hat er seinem Vater in die Irre getrieben wel er wissen wolte wieso der Wind weht und die Sonne scheint. Nun heut so Tage sind seine Fragen nicht grade anspruchloser geworden nur hat er eine ganz essenzielle: Wieso lebt er? Was ist der Grund das grade er überlebt? Wie überlebt man den schwarzen Marsch, das wuste er bisher das so die Welle von Spinnen hieß die sein Leben zerstörten.  Nun ist nur eine weitere Frage zu den tausenden anderen hinzugekommen, wer ist der Mann? Die Antwort hofft Maedre schnell zu finden.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 28.07.2010, 03:53:42
Bereits nach wenigen Augenblick ist der unheimliche Mann bereits außer Sicht, verschwunden in der Anonymität der Menschenmenge. Der ein oder andere Passant beäugt Maedre, aber keiner schenkt ihm größere Aufmerksamkeit. Gleiches gilt für die Gardisten. Niemand hat bemerkt, dass er dem Fremden gefolgt ist. Wahrscheinlich haben sie nicht einmal ihn wahrgenommen.
Unter den Steppenbewohnern hat er schon oft von den Feen und ihrem üblen Tun gehört. Sie sollen sich ungesehen bewegen können, das Vieh krank machen oder quälen, nachts den Menschen die Brust zudrücken und gelegentlich sogar ihre Wechselbälger mit Säuglingen austauschen. Die Wüste soll voll von ihnen sein. Womöglich hat sie eine ausgespuckt, die im Moment ungesehen durch die Fünf Hallen schlendern dürfte.
Vielleicht stammt er auch aus Bumasim, der südöstlichen Nachbarstadt des großen Hakum. Dort gibt es eine seltsame Schule, deren Schüler unter den Hakumber besten- als Besserwisser und schlimmstenfalls als Häretiker bekannt sind. Unter ihnen sind viele Zauberer, wie es sie in den Fernen Landen eher selten gibt. Nach allem, was Maedre bisher von ihnen gehört hat, könnte der Fremde einer der ihren sein.
Für Minuten bleibt ihm nur das Rätseln, bis er endlich den alten Abderazzak inmitten der Menge ausmnacht. Er wirkt unverändert erschüttert, da er nicht einmal lautstark die Qualität und (zweifelhafte) Frische seiner Waren anpreist. Das ist so typisch für ihn wie lautstarker Morgengesang für Kamele.
Maedre hat seit Jahren die Kunst verfeinert, das Gewühl erstens überblicken und zweitens durchqueren zu können. Eigentlich sollte ihn diese Gabe schnell zum Alten durchdringen lassen. Dieses Mal jedoch weicht er uniform mit allen anderen an die Ränder der Straße aus. Sofort legt jedermann seine Hand auf ihre Börse, bedeutet solche Enge doch Körperkontakt mit Straßenbälgern und vor allem den Kenku.
Der Grund für ihr Ausweichen ist eine Sänfte, die von muskulösen Kerlen auf den Schultern getragen wird, ihres Aussehens zufolge ehemalige Gardisten oder Söldner, die sich umweit der Plünderstraßé verdingen.  Zwischen ihnen ist kaum etwas zu erkennen; die Sänften der Küste bestehen aus einer kleinen Plattform, zwei dicken Stützstreben, die auf den Schultern der Träger ruhen und auf Dauer ihre Rücken zerstören, einem geschwungenen „Dach“ und einem daran befestigten Baldachin, der das Innere für das gemeine Volk unsichtbar macht.
Es muss einer der Patrizier sein, der so langsam durch die Straße getragen wird. Erst, als die Sänfte um eine Ecke verschwindet, normalisiert sich der Menschenstrom wieder. Allgemeines Murmeln und Fluchen offenbart die Wertschätzung, die den Handelshäusern Hakums vom gemeinen Volk entgegengebracht wird.
Schnell nutzt Maedre die Gunst der Stunde, um zu Abderazzak durchzudringen. Der Alte zuckt heftig zusammen, als er ihn sieht. Seine Augen huschen hin und her, als suche er etwas. Nervös tritt er von einem Bein aufs andere und tut so, als bemerke er den Waisen nicht, den er schon seit vielen Jahren mit seiner Pampe gesättigt hat.
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 03.08.2010, 16:19:09
Maedre bewegt sich durch die Menge wie Wind durch die Riße in den Häusern. Schnell ist er wieder bei dem alten Händler angekommen, dort erlebt er eine seltenheit in den eher schmalen Gassen der Stadt. Er weicht mit der Menge zurück als einer der Patrizier seinen weg hier entlang findet. Er kennt sich gut genug aus um schon reflexartig seine Wertgegenstände zu schützen. Er kann die Patrizier nicht sonderlich leiden, sie sind hochnäsig, eitel, meist fett und obendrein Reich. Nun das ist aber auch der vorteil bei ihnen sie finanzieren das Leben der Stadt. die meiste Arbeit gibt es nur wegen ihnen, Transport der Waren wird haubtsächlich von ihnen beauftragt und so verdient Madre das meiste Geld. Nun mann mus jemanden nicht mögen damit er nützlich ist. Das Größte problem an den Patrizieren ist aber, so findet Maedre, das er sie noch nie kennen gelernt hat da es strenge unterteilung zwischen Reich und Arm gibt und er sich so kein echtes Bild von ihnen machen kann, aber sie sind auch nur Menschen.
Nach dem die Senfte vorbei ist drängt er sich zu dem jetzt sehr nervös scheinenden Abderrazak. "Sag mal Abderrazak, du hast doch vorhin mit diesem merkwürdigen Mann gesprochen und es hatte den Anschein als wüstest du wer das war, also könntest du mir doch sicher ein paar Tips geben, warum ich ihn fürchten sollte und nicht mehr in seine nähe gehen sollte." Maedre steht fast schon lässig neben dem stand aber das ist nur fassade und Abderrazak weiß das wohl. Innerlich verbrennt Maedre vor neugirde, es ist die einzige Regung die er nicht zügeln kann. Nur durch gefahr kann sie unterbunden werden. Doch selten ist die gefahr so groß das er sie völlig vergisst. Nun musste er nur noch von Abderrazak herrauskitzeln, wer und vorallem was das für ein Mann war der ihn mit einem Blick in Panik versetzen kann. Wissen ist macht lehrte ihn einst sein Vater wer genug weiß kann undglaubliche Dinge anstellen. und als beweiß hat sein Vater auch gleich ein großen Felsquarder für den man fünf Leute brauchte um ihn dort hin zu bringen mit nicht mehr als einem Stab gedreht. "Alles eine frage des Druckes und des Winkels." sagte er dann immer. Heute beherschte auch Maedre dieses Wissen doch je mehr er wusste um so besser würde er überleben.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 08.08.2010, 23:45:23
Abderazzak zuckt zusammen und fährt Maedre laut an: „Was redest du da, Junge? Ich kannte vor deinem Auftauchen keine merkwürdigen Menschen!“
Entrüstet lässt er den Blick über die Menge schweifen. Er ähnelt einem Küstenfalken, der darauf wartet, auf ein unachtsames Opfer herabstürzen zu können. Als sich eine junge, hübsche Frau nähert, eilt er ihr zwei Schritt entgegen und hält ihr seine Bauchlade ins Gesicht. Sie lächelt, schüttelt den Kopf und entschwindet trotz seiner lautstarken Anpreisungen in der Menge. Das mag zum Teil an seinem penetranten Körpergeruch liegen, der selbst den Gestank der Stadt überbietet. Auch bei einem Sandalenverkäufer hat er keinen Erfolg, ebenso wenig wie bei einer Alten samt Kinderschar, die er mit Honigechse auf Spieß zu ködern versucht.
Missmutig schielt er zu Maedre hinüber, als sei das alles seine Schuld. Ein ärgerliches Funkeln tritt in seine Augen, während er die Lippen schürzt und ihm mit den Augen einen Wink gibt. Dann läuft er geradewegs an ihm vorbei in eine nahe Gasse, wobei er sich so aunauffällig anstellt, dass ihm einige Passanten verwundert nachblicken. Das Schleichen war nie seine Stärke.
Dem Säbelrassler bleiben nicht viele Alternativen, also folgt er dem alten Gauner kurzerhand. Er erwartet ihn im Schatten riesiger Efeu- und Engelstrompetenranken, die sämtliche Häuserfronten der Gasse bedecken. Einige Fässer erschweren das Vorankommen. Wahrscheinlich sind sie mit Wasser oder irgendeiner kaum verderblichen Speise gefüllt. Zwischen den Blütenkelchen summen Bienen, auf der Straße trottet ein einzelner Hund umher und weit über ihnen kreischen die Möwen. Die einzig sichtbaren Menschen sind die auf der Straße Vorbeiströmenden und zwei alte Waschweiber, die von ihren Fenstern aus den neuesten Klatsch besprechen.
Abderazzak scheint seltsam müde. Die Ringe unter seinen Augen sind noch tiefer als sonst. Ihm entfährt ein tiefer Seufzer, während er den Waisen mustert, den er schon so viele Jahre kennt.
„Maedre...“, beginnt er. „Was immer du mit diesem Mann vorhast, falls du etwas vorhast, sieh davon ab! Ich weiß, dass du neugierig bist. Ich habe dich ihm folgen sehen. Das war töricht, Junge! Folge niemals jemanden, der es bemerken könnte, denn wahrscheinlich versteht er deine Absichten falsch! Solche Leute schätzen es nicht, verfolgt oder angestarrt zu werden. Du bist kein verdammter Kenku!“
Sein Gesicht nimmt einen beschwörenden Ausdruck an, als er ihm beide Hände auf die Schultern legt. Sein Griff ist fester als erwartet.
„Hör zu, Junge: ich kann und will dir nichts über ihn erzählen[1]! Das wäre unverantwortlich von mir! Ich weiß selbst nichts Genaueres und bin bei Pholios` Glanz froh darüber!“
Heftig nickend lässt er Maedre los und umklammert seine Bauchlade, als böte sie ihm irgendeie Art von Schutz gegen die Präsenz des Fremden, der in den Fünf Hallen verschwunden ist. „Er ist unheimlich. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm! Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wann oder worauf er mich ansprach. Es ging nicht um meine Delikatessen, das steht fest. Mehr weiß ich nicht mehr. Jedes Mal, wenn er zu mir kommt, fragt er etwas, irgendetwas. Aber so sehr ich mich zu erinnern versuche, ich weiß nicht mehr, was es war, nur noch einzelne Wörter. Es ist, als verhexe er mich mit diesen verfluchten Augen!“
Es sprudelt geradezu aus ihm heraus. Wahrscheinlich brauchte er schon lange Gelegenheit, um sich Luft zu machen. Verschämt wagt er es nicht einmal mehr, dem jüngeren Maedre in die Augen zu sehen. Die Hakumber sind stolz, besonders ihre Alten.
 1. Diplomatie, wenn Du ihn überzeugen willst
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 12.08.2010, 08:35:14
"Tröste dich alter Freund, euer Geist ist nicht der einzige der euch nicht Zugang zu euren Erinnerungen lässt. Und meistens sind es die Wichtigen Sachen die man vergisst." Ruhig sieht der junge Weise den Händler an, nach dem dieser sich ausgelassen hat, Mitleid wäre falsch er selbst würde kein Mitleid wollen.
Erst war Maedre beunruhigt das Abderazzak Ihn so abweist, aber er kannte ihn gut und wusste wenn er wartet würde er seine Informationen schon erhalten. Doch hat ihm das nicht viel gebracht, ihm kamen wieder die Geschichten von Magie und Feen in den Sinn. War das die Erklärung für das Gefühl des Mannes. Irgend wie wollte er mehr heraus finden und er wusste bei wem er das konnte, doch das war gefährlich und Teuer. Er hatte schon das ein oder andere mal Geschäfte mit den Kenkus gemacht jeder Kriminelle hatte, doch man ist nie sicher. Er muss das gut Planen.
"Danke Abderazzak du hast mir nicht viel verraten aber etwas." Denn Rest finde ich auch noch raus, hatte er weggelassen. Der Alte würde sich nur ärgern und sorgen.
Mit einem letzten Gruß läuft er los zurück in die Villa da könnte er planen was zu nächst zu tun ist. Wie er schon vor einer Stunde beschlossen hat wollte er nun über die Dächer laufen. Kurzer Hand kletterte er bei der nächsten Stelle die er kannte, wo der Aufstieg einfach ist hinauf. Oben stoppte er kurz, wie immer wenn er von der Stadt hinauf kommt, um den Ozean zu erblicken. Dannach ging es in der prallen Sonne wieder zur verlassenen Villa.
Hinter der Villa auf der Veranda dachte Maedre über seine Absichten noch einmal nach. Er wollte die Kenkus fragen. Sie Wollen Geld für das Wissen das sie preis geben wenn sie über haubt etwas sagen. Nun ein wenig hatte er. Er sollte am besten die Kenkus aufsuchen die den Mann vorhin gesehen haben nahe den Fünf Hallen. Wahrscheinlich sind sie immernoch dort wenn er zu lang wartet findet er sie vielleicht nicht. Nun zu dem eigentlichen Problem: Was wollte er Wissen? Nun wer und was der Mann ist. Dann wieso alle ihn ignorieren oder vergessen. Wie Mann sich vor seiner Kraft schützen kann. Aber lohnt es sich dafür mit den Kenkus zu verhandeln. Er brauchte die Informationen nicht und er könnte umkommen wenn er mit den Kenkus sich abgibt. Wie auch schon vor den Hallen ist er es wahrscheinlich gar nicht Wert.
Vielleicht sollte er sich doch lieber eine Arbeit suchen, nun er würde später sich entscheiden nach einem kleinen Schlaf.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 19.08.2010, 22:27:20
Abderazzak mustert den jungen Mann, den er vom Straßenjungen zu einem formidablen Krieger heranwachsen sah. Zwar mag er nicht sehr helle scheinen, doch haben ihn Jahrzehnte auf den Straßen Hakums eine ausgeprägte Menschenkenntnis entwickeln lassen. In seinem Blick steht deutliches Misstrauen, bevor er ihm zunickt und zur Straße herüberschaut. Wahrscheinlich sieht er sich wegen des lausköpfigen Bengels bereits Unmengen von Kupfer verlieren.
„Du hast etwas vor, das ist so sicher wie die Tücke der Kenku. Nimm dich in Acht, Junge! Ich bin kein Mann, der andere beschützen kann!“, raunzt er. Zorn flackert in seinem Blick, als er Maedre mustert. Schon jetzt hat er sich damit abgefunden, nichts an dessen Entscheidungen ändern zu können. Er ist nicht sein Vater und auch zum Priestertum wurde er nie berufen.
„Sham Kadif!“, verabschiedet er sich nach althergebrachter Weise. Er ist einer der wenigen, die noch das Arbil pflegen, wie es einst alle Städter der Küste taten. Seit Jahrzehnten werden es weniger, die sich ihrer erinnern. Die Handelssprache macht alle gleich. Alte Idiome und Dialekte werden in ein paar Jahrhunderten bestenfalls nostalgische Erinnerungen sein.
Maedre kann das egal sein. Für ihn sind die meisten Entwicklungen der letzten Jahre eher positiv, zum Beispiel der Ausbau der Verbindungen von Dach zu Dach oder der zunehmend florierende Handel zwischen Fernen- und Heimatlanden. Besonders in Hakum spürt man die neuesten Entwicklungen, sobald sie entstehen. Dazu gehört der Trend, schmutzige Gassen durch blütenreiche Kletterpflanzen aufzuwerten. Genau solche, wie sie um ihn herum wachsen.
Es ist ein leichtes, an ihnen hochzuklettern. Solch ein Wagnis ist nur für Fremde und Fette wirklich gefährlich. Mit der richtigen Technik sind sie ebenso leicht zu besteigen wie Leitern oder die vielen Treppen, die sich die Häuserwände entlangziehen.
Oben herrscht reger Verkehr. Die Hakumber sind es gewohnt, über ihren Köpfen das leise Klopfen von Sandalen oder nackten Füßen zu hören. Überall knarzen alte Bohlen unter dem Gewicht der Passanten. Die Kinder machen sich gar nicht erst die Mühe, über sie zu balancieren. Lieber springen sie wie Wüstenmäuse von Dach zu Dach. Mancherorts wurden Sonnenschirme aufgestellt, unter denen die Alten beim Tee sitzen. Ihnen ist das Gedränge der Straßen zuwider, deshalb findet man sie meist näher an der Sonne.
Die Hitze ist erbarmungslos. Kaum einer wagt es, auf Turban oder Haube zu verzichten. Manche rußen zusätzlich ihre Augen. Praktisch keiner ist ohne die dünnen, billigen Fächer, die an jeder Ecke verkauft werden, unterwegs.  Nur wenige tun es Maedre gleich und verharren in der prallen Sonne, bloß um den Ausblick auf den nahen Ozean zu genießen. Wenn sie aufsehen, dann nur in Richtung des Tempelbergs.
Die Menschen beachten ihn nicht weiter, sodass er über einige Schleichwege zu der hohen Mauer gelangt, die das Anwesen auch über den Straßen von seiner Umgebung trennt. Adelige und Kaufleute schätzen es nicht sonderlich, wenn ihr Haus zur Straße umfunktioniert wird. Für ihn ist das kein Problem, er kennt jede Fuge. Im Nu hat er sie überwunden.
Sofort scheint der Lärm der Stadt etwas ferner, als segle er davon , fort von der Bucht von Baschib. Nun bleibt ihm Zeit für sich, zumal er weiterhin allein in dem Anwesen zu sein scheint. Falls noch jemand in der Nähe ist, macht er sich nicht bemerkbar. Beste Bedingungen, um ein Nickerchen zu halten, wie es viele über den Mittag zu tun pflegen.

Nach seinem kleinen Schläfchen steht die Sonne bereits tiefer am Himmel. Es ist inzwischen Nachmittag, bald Abend. Erfahrungsgemäß sind die Kenku in der Morgen- und Abenddämmerung am aktivsten, wenn die Grenzen zwischen Licht und Dunkelheit verschwimmen und Pholios` Position angefochten ist.
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 21.08.2010, 16:58:04
Gähnend reibt Maedre sich die Augen, er ist es gewohnt Mittags zu schlafen. Was ihm aber nicht davon abhält immer noch etwas müder zu sein als vor dem schlafen. Doch dieser zustand hält nie lange an, Schon 5 Minuten später nach ein paar dehn übungen springt er schon wieder über die Mauer auf die Dächer der Stadt.
Der Nachmittag ruft schon die erste Kühle des Abends ist schon zu spüren. Die Haubthitze hat er überschlafen so wie viele der Menschen in den fernen Ländern.
Nach seinem üblichen träumerischen Blick Richtung Meer Macht sich Maedre auf die beiden Kenkus zu finden die nahe der Fünf Hallen waren als der Mann da lang lief, er hatte sich doch entschlossen etwas über ihn heraus zu finden. Denn dieser war gefährlich und bedrohte villeicht auch ihn. Dort wo er die beiden Kenkus zu vor gesehen hatte wolte er als erstes Suchen.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 26.08.2010, 22:57:47
Auf den Dächern herrscht regerer Betrieb als unter der glühenden Mittagsonne. Sämtliche Planken erzittern unter den Schritten der Hakumber. Eine Unzahl von Dürften weht aus den noch immer glühenden Straßen herauf und vermischt sich mit den Schweißdünsten der erschöpften Massen. Maedre überspringt die Häuserkanten kurzerhand, anstatt sich dem Gedränge auszusetzen. Trotzdem ist er dauernd damit beschäftigt, sitzenden Gruppen, Pavillons, Balkons und improvisierten Gärten auszuweichen.
Die Sonne nimmt langsam ein loderndes Orange an, während sie tiefer sinkt. Die goldenen Kuppeln des Hochtempels lodern, als stünden sie in Flammen. Die Stadt scheint wie in ein rotes Seidentuch gehüllt, als begebe sie sich langsam zur Ruhe. Zur spüren ist davon noch nichts. Erst spät am Abend wird bis auf die Trinker und Nachtwachen niemand mehr zu hören sein. Mehr als ein paar Stunden Ruhe bleiben nicht, bevor die Geschäftigkeit erneut ausbricht.
Nur ein, zwei Meilen entfernt kann der junge Säbelrassler den Medinatim sehen, das eigentliche Herz Hakums. Dort liegt die Grundlage seines Reichtums. Schlaf kehrt in den Docks höchstens unfreiwillig ein. In unmittelbarer Umgebung finden sich die elendsten aller Quartiere, an deren Ecken der Großteil der Kenku herumlungert. Ihre Nester säumen die Fassaden in langen Reihen, als wären sie verdreckter Zierrat. Hat er nah den Hallen keinen Erfolg, wird er notfalls dorthin müssen.
Eilig begibt er sich in Richtung Zentrum, wo er den Fremden verlassen musste. Eine Treppe ermöglicht ihm den Abstieg in die Schatten einer "Rabengasse", wie die engsten und zwielichtigsten Nischen der Stadt genannt werden. Mehrere gelbe Augenpaare richten sich auf ihn, verborgen in den Schatten zerschlissener Roben. Es riecht streng, wenngleich er keinen besonderen Duft herausfiltern kann. Die Temperatur ist wesentlich angenehmer als auf den weißen Dächern, die Stimmung dafür umso unangenehmer. Niemand preist Waren an, keiner setzt Tee auf, es wird nicht geschwätzt.
Einer der Kenku spricht ihn an: "Was mag er haben?", krächzt er.
Maedre spürt, wie sich die Artgenossen der Kreatur nähern, nicht bedrohlich, aber durchaus warnend. Die kleinen Bastarde sind bekannt dafür, jederzeit überlegen und allwissend erscheinen zu wollen. Leider gelingt es ihnen allzu gut, Paranoia in den Mächtigen und Labilen zu wecken.
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 08.09.2010, 18:01:22
Maedre war sich bewust das er warscheinlich grade die Höhle des Löwen betreten hatte. Er schaut sich kurz um und versucht die Augen paare zu zählen die ihn umgeben. Dann wendet er sich an die Kenkus ohne einen bestimmten anzusprechen das könnte zu missverständnissen kommen das er nur einen Fragt. "Ich bin hier um Informationen zu tauschen, Informationen gegen bare Münze. Wenn einer von euch mir etwas über einen sehr seltsamen Mann Erzählen kann den ich heute Mittag verfolgt nhabe werde ich euch da für bezahlen. Nun der Mann der mein Interesse erweckt hat ist jemand der vonn allen ausser den Kenkus ignoriert wird, alein sein Blick kann einen in Panik versetzen und wenn er mit jemanden spricht kann man sich an nichts danach erinnern. Sagt mir einige von euch haben ihn heute villeicht gesehen und er euch, wer und was ist er und felch ein Ziel verfolgt er jede dieser Fragen ist mir eine goldene Münze Wert." Maedre hatte schon öffters Erfahrungen mit den Kenkus gemacht, meistens hatte er für sie gearbeitet. Er wusste wenn man ruhig blieb dann geschieht meistens nichts. Nun ja meistens es gibt auch Ausnahmen. Nur um sicher zugehen stellt er sich mit dem Rücken an eine der Wände um nicht überraschend von hinten angegriffen zu werden.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 09.09.2010, 20:55:14
Die Kenku tauschen kurze Blicke aus, kaum länger als ein Blinzeln und doch exemplarisch für ihre Spezies. Feder sträuben sich für einen Moment, ein weiteres Signal. Sie bewegen sich hinter Maedres Rücken, nicht viel, aber hörbar. Ihn beschleicht zunehmend die Ahnung, von immer mehr Augenpaaren taxiert zu werden. Im Moment zählt er sechs.
Der Sprecher zieht mit einem Schnalzen seine Aufmerksamkeit auf sich.
"Wir wissen vielleicht, wen er meint. Seine Fragen sind begründet, aber in ihrer Fülle und Brisanz zwei Schimmer[1] wert, meint er nicht auch?"
 1. =GM
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 10.09.2010, 20:50:08
Maedre Rechnet kurz nach 6 Kenkus das würde schwierig werden aber er müsstre ja nur wieder auf eine der Größeren Straßen kommen wenn etwas passiert und das glaubt er zu schaffen. "Hmm Nun ich denke zwei Schimmer ist es wert und wenn ich zufrieden bin lege ich noch einen oder auch zweioben drauf. Klingt in meinen Ohren wie ein Deal Was sagt ihr dazu." Dabei verbeugt er sich vor dem Kenku der der Anführer ist und geht dabei in einen schulterbreiten Stand um sich schnell in alle Richtungen drehn zu können.
Titel: Hakum
Beitrag von: Massoud am 11.09.2010, 00:32:01
Bluthand, es ist ein klingender Name, welchen Massoud sich merken wird. Der Wór muss mal wieder anerkennen, dass Goliaths sich darauf verstehen, ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen mit ihrer Sprache, ihrer Gestik, ihren Namen, ihrem Auftreten, es ist so in ihrer gesamten Präsenz und in ihrem Wesen verankert, nicht so wankelmütig und windanfällig wie ein Mensch oder die meisten Wór. Massoud ist einer der weniger Wankelmütigen seines Volkes, was aber nicht nur an seiner Zeit unter den Goliath liegt, sondern vor allem an seinem Schicksal, welches ihn immer wieder auf den Pfad des Krieges und des Todes setzt, weshalb es den Löwenmenschen nicht verwundert, dass er ausgerechnet zuerst auf diesen scheinbar äußert martialischen Goliath trifft.

Massoud lächelt, nicht sanft, sondern es wirkt fast grimmig, auch wenn es ein zufriedenes Lächeln darstellen soll. Bluthand ringt ihm dieses Lächeln ab, nicht wegen des Inhaltes seiner Worte, sondern wegen ihrer Form und ihrer Prägnanz. Der Gebrannte spricht nicht viel, aber keineswegs, weil er Worte verabscheuen würde und sich nicht gerne unterhält, sondern viel mehr aufgrund seiner Liebe und Achtung für das gesprochene Wort. Das geschriebene Wort hatte Massoud nur selten zu Gesicht bekommen und er beherrscht es nicht, es hat auch bei weitem nicht dieselbe Würde, Dringlichkeit, Bedeutung und Stärke, dessen ist sich der Leonid sicher. Aber auch gerade diese Macht des gesprochenen Wortes macht die Sprache anfällig für Umständlichkeit, Weitschweifigkeit und Ungenauigkeit. Massoud verachtet zu viele und falsche Worte, weshalb er es Maventhua hoch anrechnet, dass dieser sich auf sinnvolle Informationen beschränkt. Massoud blickt den Goliath an und lässt den Blick wieder in die Gegend schweifen, beiläufig streichelt er Gardekat. Ein Zeichen der Dankbarkeit für die nun wieder erhöhte Aufmerksamkeit seines kleinen Begleiters. Massoud hat ihn die Unvorsicht in der Ebene längst verziehen.

Das gebrannte Kind blickt auf das inzwischen graue Fell an seinen Handgelenken und auf dem Handrücken. Derart an sein eigenes Alter erinnert, versucht Massoud mit einem Seitenblick zu erahnen, wie alt der Goliath wohl sein mag. Dann geht Massoud in Gedanken nochmals die Worte durch, welche Bluthand an ihn gerichtet hat. Er mag die Art, wie das steinerne Volk sich ausdrückt. Dennoch lässt sich Massoud wieder Zeit mit einer Antwort und versucht stattdessen die Eindrücke, welche von allen Seiten auf ihn wie rollende Steinmassen auf ihn einbrechen, einzuordnen und zu begreifen. Seine eigene Vorsicht meldet sich langsam wieder, denn Orte voller Wesen sind auch stets Bereiche der Gefahr, der Missgunst und des Konfliktes. Die Asche in seinem Geldbeutel ist ein Zeugnis, dass auch eine scheinbar unendliche Ebene genügend Enge für solches bereithält, die Stadt muss also ein Schmelztiegel von Feindlichkeit sein, auch wenn er, das mag der Wór einsehen, gleichwohl ein Ort der Liebe und der Geborgenheit sein muss. Was für Massoud ein Käfig ist, soll anderen ein Hort der Zuflucht sein. Eine Stadt ist damit ein Ort der Extreme, und Bluthand wird hier sicher die ein oder andere Münze verdienen können. "Ich brauche solche Münzen für den Moment zum Glück noch nicht, aber ich fürchte, je länger ich hier weile, desto mehr klimperndes Metall muss ich ansammeln..." Dieser Gedanke lässt Massoud daran denken, dass er die Stadt alsbald wieder verlassen muss, obwohl er sie noch immer nicht betreten hat.

"Ihr Gold.", wiederholt Massoud den Grund für die Anwesenheit Maventhuas. Er nickt dem Goliath, der ihn anschaut, zu, um zu zeigen, dass er dieses Motiv anerkennt, auch wenn Massoud sich jeder Bewertung entziehen wird, welche Bluthand wahrscheinlich ohnehin nicht fordern wird. Shabani fühlt sich, auch wenn der Goliath sich nur kurz dazu geäußert hat, dazu verpflichtet, auch ihm zu berichten, wo er herkommt. "Mein Geburtshaus war die Ebene, meine Heimat ist größer. Wnumbásras Klauen halten mein Herz ebenso umschlossen. Ich habe unter deinesgleichen leben und lernen dürfen." Massoud kann also bestätigen, dass er weiß, wie das ist, aus dem Hochland hinabgestiegen zu sein. Er drückt den Rücken durch und atmet nochmal tief durch. Es liegt nicht an der glotzenden Menge, diese stört Massoud erstaunlich wenig, zumindest ihr Anstarren stört ihn nicht, vielmehr wird er den Gedanken, dass die Freiheit vor und nicht hinter den Mauern liegt, nicht mehr los. "Auch Humanoide in Massen neigen dazu, sich bei Gefahr wie eine aufgebrachte Herde Gaure zu benehmen." Massoud bewahrt dennoch die Ruhe und reitet gemächlich weiter.
"Du hast Meilen in den Knochen, ebenso wie ich. Lass uns zusammen essen und trinken.", macht Massoud dann einen Vorschlag, vielleicht hat der Goliath noch mehr zu erzählen und vielleicht kann Massoud sich bei einem richtigen Essen wieder daran gewöhnen, mehr als eine handvoll abgehackter Worte zu sprechen. Sein Mund füllt sich trocken an.

Der Wór denkt darüber nach, noch ein paar Worte an Maventhua Bluthand Naku-Vatheg zu richten. Es ist merkwürdig, denn seit der Goliath die Fehden mit den Flachländern erwähnte, hat der Wór ein flaues Gefühl im Magen. Nicht dieses Gefühl von Angst, dass etwas Unerfreuliches geschehen könnte, mehr das Gefühl, dass man etwas fast sehnlich vermisst, so sehr, dass es einem bis in Mark in Sehnsucht versetzt und beinahe schmerzt. Fast gedankenverloren dreinblickend findet Massoud die Lösung auf dem Rücken Naku-Vathegs; der Zweihänder. Ihm fehlt der Kampf und die Schlacht. Die innere Leere und die Gedankenschwere, die Schwermut, sie waren bewirkt von der eigenen Untüchtigkeit. Es ist die Abwesenheit von Kampf und Waffen, die klangvoll aufeinanderprallen. Seinen Häuptling vor Gefahren und eindringende Banditen oder Feinde schützen, sich todesmutig in einen Gegner werfen und den Hauch des Todes mit freudiger Umarmung willkommen heißen, all das vermisst der Leonid. Dieses Gefühl ist für einen Moment befriedigt worden, als er die ausgebrannte Karawane in der Wüste gesehen, gerochen und dann untersucht hat, aber der überraschende Kampf mit der notwendigen Flucht vor der Vettel kann nur schwerlich ein solches Bedürfnis stillen. Maventhua hat es geschafft, nur mit einer handvoll Worte eine Sehnsucht zu wecken, die viel größer ist, als die Lust das Meer zu sehen. Massouds Blick klart wieder auf und er möchte gerade mehr Fragen zu den Fehden stellen, denn er ist neugierig geworden. Doch der sich nähernde Wachmann kommt dem Wór dazwischen, weshalb der Leonid andere Worte an den Goliath richtet. "Dann werde ich dich Bluthand nennen.", beschließt der Gebrannte mit einem entschlossenen Lächeln und harrt dann der Dinge, welche der Gardist ihnen bringen mag.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 15.09.2010, 23:00:11
Maedre:

Schweigend verfolgen die Kenku Maedres Geste. Er kommt nicht umhin, sich unter ihren Blicken verspottet zu fühlen. Ihresgleichen betrachtet Haltung und Gestik als sehr viel raffinierter und gewichtiger als es unter Menschen üblich ist. Sie erkennen genau, dass er sich auf eventuelle Komplikationen vorbereitet.
„Ja!“, kräht ihr Wortführer. „Was mag er genau wissen? Seine Fragen waren zahlreich...“
Sowohl Unterton als auch Nachklang deuten darauf hin, dass der junge Säbelrassler seine Position besser festigen sollte[1][2]
 1. Motiv erkennen, um ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen
 2. Diplomatie bei Bedarf, muss nicht jetzt
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 26.09.2010, 22:58:42
Azarje:

Das Anwesen hat sich seit Azarjes Abreise praktisch nicht verändert. Es sind einige Ziersträucher im calbeirischen Stil hinzugekommen, wahrscheinlich Anbiederung seines Vaters an den dortigen, höchst zahlungskräftigen, Adel. Die Bäume der Alleen sind etwas gewachsen und in der Luft liegt ein noch stärkerer Rosengeruch als zuvor. Seine Mutter hatte die kosmetischen Eigenschaften ihrer Blumen immer in höchsten Tönen gelobt.
Das Portal schließt sich lautlos hinter ihm, bewegt von simpler Magie, wie sie in Firopolis, wo er die letzten Jahre verbrachte, Alltag ist. In Hakum ist es Zeichen großen Wohlstands, über derartige Annehmlichkeiten zu verfügen. Leider hat er seinen Eltern nicht im mindesten geholfen, als sie von dem Mörder heimgesucht wurden.
Weder Mauern noch Hunde, weder Gardisten noch ausgeklügelte Wachzauber boten Schutz. Jemand sehr Einflussreiches muss seine Hände im Spiel gehabt haben, wenn er genug Gold für jemanden aufbringen konnte, der selbst die Tiere so leicht umgehen konnte. Als sie vor Freude bellend auf ihren Herrn zustürmen scheint es unglaublich, dass sie den Attentäter nicht bemerkt haben sollen. Jeder einzelne ist Frucht einer prestigereichen Zucht, kräftig und mit hervorragenden Sinnen ausgestattet. Ihr Fell leuchtet so weiß wie der Marmor des Anwesens.
Der Größte, Tashkum, wirft ihn durch seinen Aufprall fast zu Boden .Sie kennen einander seit seiner Geburt. Scheinbar haben die Jahre seiner Abwesenheit nichts an ihrer Verbundenheit geändert. Obwohl seine Artgenossen ähnlich ungestüm auf ihn eindringen, freut sich keiner so sehr wie der Älteste.
Ähnlich verhält es sich mit der alten Frau, die aus dem Schatten des Atriums tritt. Sie gehört praktisch zum Inventar. Niemand kennt Anwesen und Parkanlagen besser, nicht einmal seine Eltern. Sie war schon da, bevor seine Familie das Grundstück von den verarmten Thulambisi übernahm. Inzwischen verrichtet sie keine schweren Arbeiten mehr, ersetzt aber weiterhin den sonst so begehrten Majordomus.
„Fatima!“, entfährt es dem letztem Spross der Amim.
Die Alte lächelt, erst zögerlich, dann immer breiter, bis sie strahlt wie Pholios` Antlitz. Er kann ihr glückliches Lachen auf die Entfernung nicht hören, aber spüren. Schon in seiner Kindheit begleitete es jedes Erwachen, gleich wie schwer die Zeiten auch sein mochten. Es hat etwas Rührendes, wie sie die Treppen hinunter und um den langen Teich herum auf ihn zueilt.
„Azarje! Du bist zurück!“
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 27.09.2010, 19:12:46
"Das wichtigste sollte sein, welch ein Namen trägt der Mann und was sind seine Kräfte. Ich sag euch schon jetzt das ich kaum etwas von meinem Geld dabei habe nur ein paar Schimmer, das was ich als Preis angedacht habe.[1] Nun ich würde euch nun schon die Zwei geben die euch sicher sind und wie ich schon sagte wird auf Grund der Fülle eurer Antwort noch welche hinzu kommen."
Mit eine Handbewegung zaubert er zwei Münzen in seine Hand und reicht sie in Richtung des Wortführers.
"Nun erzählt mir wisst ihr was über den Mann wenn nicht behaltet die Münzen und ich gehe jetzt. Ein Gewinn habt ihr eh."
Wenn man mit einem Kenku handelt muss man immer ein gleich Gewicht aus Drohungen und Versprechungen aufrecht erhalten.[2][3]
 1. Bluff 24
 2. Diplomatie 16
 3. Motiv erkennen 9
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 27.09.2010, 21:13:43
Alles wirkt so ruhig und friedlich, als sei nichts geschehen... . Tatsächlich hat sich alles geändert. Zwar ist dies mein Haus, doch ein Amim bin ich nicht mehr, bis ich Gleiches vergolten habe., denkt El-Azarje traurig, als er das Anwesen betrachtet. Langsam geht er durch die Beete, lässt die Finger über die Rosenblätter streifen. Ein Dorn ritzt seine Haut und hinterlässt einen langen, blutigen Strimmen. "Allegorie meiner Seele...", murmelt El-Azarje trübsinnig.

Und dann bricht die ganze Verzweiflung über ihn ein. "Ich bin kein Amim und ich bin ganz allein...", immer wieder sagt er sich diesen Satz. Tränen bahnen sich ihren Weg.

Er sieht die Hunde auf sich zukommen und streichelt und tätschelt ihre Köpfe, nennt ihre Namen, doch Freude kann er nicht empfinden. In seiner Kindheit hatte er viele schöne Stunden raufend und spielend mit ihnen verbracht. Jetzt ist da nur noch Leere. Er ist traurig, dass er ihre Liebe nicht erwiedern kann. Behutsam streift er ihre Pfoten ab und setzt seinen Weg durch den Garten auf das Haus fort.

Dann sieht er Fatima auf sich zukommen. Welche Überraschung! Er hätte nie gedacht, sie hier anzutreffen. Er hatte damit gerechnet, dass sie geflüchtet war - oder schlimmer: auch ermordet. Schnell wischt sich El-Azarje über die feuchten Augen, denn ein Mann zeigt keine Tränen. Er blickt zu Boden und sagt lange Zeit gar nichts, bleibt einfach steif, als sie ihn in ihre Arme nimmt. Irgendwann sagt er dann doch:

"Wo war ich? Ich hätte da sein müssen..."
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 09.10.2010, 12:11:43
Maedre:

Zwar vermag Maedre die Kenku nicht recht einzuschätzen, aber andersherum scheint es sich ebenso zu verhalten. Beide Parteien mustern sich argwöhnisch, bevor die zwei Münzen wie von Zauberhand von seiner Handfläche verschwinden. Sie verschwinden in den Tiefen eines zerschlissenen Gewands, wie es jedes der kleinen Vogelwesen zu tragen scheint.
„Der Name desjenigen, für den er sich interessiert, scheint Anuschib zu sein. Er könnte von einem Gott gesegnet sein, den nahezu niemand kennt. Er hat selbst gesehen, wie dieser gesegnete Mann auf seinesgleichen wirkt, nicht wahr?“
Leises Klappern dringt aus den dunklen Schatten der Gasse. Federn werden gesträubt, wenn auch nur einen Lidschlag lang. „Was mag ihm weitere Schimmer wert sein?“, fragt der Wortführer nach einer Kunstpause.
Die Kenkuz wissen jetzt, dass er ihre Art kennt und durchschaut. Sie scheinen leicht verärgert darüber, dass er in einem solch jungen Alter bereits auf ihre Taktiken einzugehen vermag. Ihre gewöhnlichen Geschäftspartner sind weitaus abgebrühter.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 09.10.2010, 12:12:03
Azarje:

Fatima löst sich nur langsam von Azarje. Bestürzt sieht sie ihn an, die Augen gerötet und verquollen vom Weinen. Tränen laufen ihre Wangen herab, an Strähnen grauen Haares vorbei als Tropfen auf die Pflastersteine. Die kleine, alte Frau wirkt unglaublich verletzlich, ganz unpassend zu den Erinnerung an seine resolute Amme.
„Was ist mit dir geschehen, mein Junge?“, fragt sie mit schwerer Stimme. Es klingt, als halte sie ihre Trauer selbst mit Mühe in Zaum. „So etwas darfst du nicht einmal denken!“
Für einen Moment verstärkt sich ihre Umarmung, bevor sie ihn loslässt und ihm beide Hände auf die Schultern legt. „Du hättest nichts tun können, Junge! Wir schliefen alle. Es gab nicht einmal den leisesten Laut. Keine Spuren, nichts! Sie..sie sind nicht einmal verletzt! Wir wissen nicht einmal, was passiert ist!“
Sie bricht in heftiges Schluchzen aus und fällt schwer gegen ihn. „O ihr Götter, helft uns doch!“
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 09.10.2010, 12:12:19
Massoud:

Maventhua nickt dem Wór lächelnd zu. Seine Haltung entspannt sich unmerklich, obschon sich ihnen der Gardist mit vorwitzigem Blick nähert. Es scheint sich um einen jungen, aufstrebenden Burschen zu handeln, der sich seine Lorbeeren verdienen will. Sein Gang erinnert an das Stolzieren mähnenloser Welpen, wie es sie zuhauf in den Heeren des Hochlands gibt.
Offenbar sollen die Soldaten der Stadt ihre Pracht symbolisieren, trägt der Naseweis doch blütenweiße Seidengewänder, lackierte Sandalen, eine mit Blattgold verzierte Lamellenrüstung und eine auffällige Haube, die von einer halbmondförmigen Krempe aus Bronze gekrönt wird. Sie stellt einen Sonnenaufgang dar, wahrscheinlich ein religiöses Symbol.
„Ihr dort!“, herrscht er sie an, als sei es sein gottgewolltes Recht, so mit Fremden sprechen zu dürfen. „Wie sind eure Namen und was ist euer Begehr? Wisset, dass Waffen in Hakum nicht geduldet werden!“
Der Goliath scheint reichlich amüsiert. Er macht keine Anstalten, den auf seiner Schulter aufliegenden Bihänder zu senken. Stattdessen wartet er ab, was der Kerl als Nächstes verlauten lassen wird. Wahrscheinlich wird er den Dummen spielen und sich konsequent weigern, die Klinge hertzugeben. Sein Volk misstraut den Flachländern und ihren Gebräuchen und Gesetzen.
Gardekat hebt blinzelnd den Kopf, um sich den Gardisten, der bereits leicht verunsichert wirkt, genauer zu mustern. Als sich ihre Blicke kreuzen, weiten sich die Augen der jungen Menschen. Immerhin lässt er sich nichts weiter anmerken. Die Autorität, die sein Amt mit sich bringt, scheint ihm zu reichen, um eine solch bedrohliche Gruppe anzuhalten.
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 09.10.2010, 23:20:23
El-Azarje blickt in das vergebende Gesicht seiner Amme. Ihre Vergebung war aufrichtig, doch sie hatte keine Ahnung. Er beißt sich auf die Lippen, um ihr nicht zu widersprechen. Sie wollte ihm vergeben, doch er konnte es sich nicht. Sein Blick drückte deutlich seinen Widerspruch aus. Vielleicht erzählt sie ihm darum sogleich, wie es geschah.
El-Azarje war sprachlos. Er hatte erwartet, dass seine Familie blutig niedergemetzelt wurde. Er hatte sich vorgestellt, wie sie gelitten hatten und das hatte seinen gerechten Zorn geweckt. Doch wenn es stimmte, was die Amme sagte, dann waren sie nicht durch das Schwert gestorben! Magie? Psionische Kraft? Gift!

Ob es wohl ein schneller und schmerzloser Tod war?

Er ging an der Amme vorbei zum Haus. Er musste sie sich selbst ansehen. Das Gewicht einer ganzen Wüste scheint auf seinen Schultern zu liegen. "Nein Fatima, es ist ziemlich eindeutig, was die Götter von uns verlangen...". Kannte Fatima das Gesetz Ur-Nummus?
Titel: Hakum
Beitrag von: Massoud am 10.10.2010, 17:22:51
Der Blick des Wór ist sparsam und zeugt von tiefen Zweifeln gepaart mit Verwunderung. Massoud kennt die Bedeutung von Präsenz, er versteht dieses Spiel sehr gut und es zehrt innerlich etwas an ihm, denn er spürt den Drang sich eine ausreichende Haltung zu bewahren und dem Wachmann zu zeigen, wer der Herrische unter ihnen sein darf. Sein Blick fällt auf Gardekat und dann zu Bluthand. Der Goliath hat kein Interesse daran seine Waffe abzulegen, eine Eigenart, welche der Krieger mit dem Gebrannten teilt. Seine Skorpione mag er nicht ablegen und schon gar nicht einem Fremden geben. Der Wächter kann nicht nachvollziehen, welche Erinnerungen und welche Taten mit diesen Flegeln zusammenhängen und höchstwahrscheinlich hat er auch kein Interesse an ihrer Geschichte. Nachdenklich blickt Massoud auf den Zweihänder des Maventhuas. "Welche Geschichten diese Waffe wohl erlebt haben mag? Ob ihm seine Waffe mehr als ein Werkzeug ist?" Massoud kennt viele, deren Waffe nicht nur bloßes, martialisches Werkzeug und Tötungsinstrument ist. Vor allem kennt Shabani sich in dieser Hinsicht selbst, seine Waffe ist nicht nur seine erwählte Waffe, sie ist Teil seiner Präsenz, Teil seiner Seele und Vervollkommnung seines Ichs. Entreißt man ihm seine Waffe, entreißt man ihm ein Stück seiner Persönlichkeit. Man entreißt ihm den Teil, welcher in der Esse des Schicksals durch den Hammer der Taten auf dem Amboß der Geschichte mit ihm verbunden wurde. Ein Verlust der Waffen käme einem Verlust eines Armes oder eines Beines gleich und das Wiedererlangen der Waffe würde zwar die Blutung stillen, aber der Gedanke an den Verlust würde ewige Narben hinterlassen. "Wer gibt schon freiwillig seine Arme und seine Beine?", raunt Massoud leise. Für den Löwenmenschen ist die Verweigerung, die Waffen abzugeben, keine Frage von Pragmatismus, denn er könnte sich auch mit bloßen Krallen verteidigen. Es ist eine Sache der tiefsten Überzeugung.

Massoud blickt dem Wächter mit strengem Blick in die Augen und versucht ihn zu verunsichern. Der Blick ist tief und forcierend[1]. Massoud atmet ein, das viele Sprechen macht seinem Hals zu schaffen. Er ist es nicht gewohnt.
"Ich werde einen Knoten, um meine Waffen machen, sodass ich sie nicht mehr ziehen kann. Abgeben kann ich sie nicht." Die Worte des Leoniden sind kein Vorschlag, sie sind kein Befehl, sie sind eine Feststellung. Er könnte anfügen, dass er nicht gekommen ist, um nach Ärger zu suchen. Der Wächter hat diese Worte bestimmt ein paar Duzend mal gehört und wird sie abtun. Massouds Interesse für das Meer würde den Gardisten nicht berühren, also schweigt Massoud wieder. Unnütze Worte bringen keinem etwas. Bluthand wird dies ähnlich sehen, dessen ist sich Massoud sicher, weshalb der Löwenmensch seinen Blick von dem Gardisten löst und abermals das weiße Stadttor mustert. Diese Helligkeit, dieser weißliche Glanz der Stadt will für den Wór nicht so recht zu dem Auftreten des Gardisten passen, obwohl er diesen sehr gut verstehen kann, würden doch vom Blute rot gefärbte Mauern auch nicht in diese Stadt passen, so wie sie sich auf den ersten Blick präsentiert.
"Doch irgendwo, werden auch hier die Fundamente Blut gezogen haben. Jedes Paradies ist nur ein Schein und beherbergt seine Schlange.", erinnert sich Massoud an Brüchstücke der Worte seines ersten Lehrmeisters und Ziehvaters Gaalaaj. Das erste Mal denkt er darüber nach, dass es auch Sinn macht, die Waffe zu behalten, weil diese fremde Stadt viele Gefahren für ihn bereit halten könnte. "Was ist, wenn meine Präsenz nicht mehr ausreicht? Ich bin ein alternder Mann. Die Vettel hat sich durch mein Auftreten nicht beirren lassen. Ich sollte vorsichtig sein." Gardekat würde sowieso vorsichtig sein, Yal würde die Enge für eine Weile ertragen.

Massoud schaut wieder zum Wächter und dann von seinem Reittier über den Wächter hinweg in die Stadt. Präsenz bedeutet auch manchmal demonstrierte Hoheit. Das Sitzen auf dem Rücken eines Reittieres ist dabei von unschätzbarem Wert, dessen ist er sich bewusst, weshalb er den Rücken noch weiter durchstreckt. Seine Stimme zeigt jedoch keine Spur von Arroganz, Spott oder ähnlichen Regungen, welche manche Wesen zu gern mit Hoheit und Überlegenheit in Verbindung bringen. Eitelkeit liegt dem Wór fern.
"Ich bin Massoud Shabani. Ich suche Rast und werde meine Vorräte aufstocken. Mein Besuch ist nicht von langer Dauer.", versichert Massoud und blickt dann wieder zu Bluthand. Der Wór hat mit seinen Worten angedeutet, dass er nicht gerne verhandelt. Allerdings hat er auch nicht das Gefühl, dass man ihm wirklich den Zugang verwehren wird.

Während er auf die Entgegnung des Goliaths wartet, merkt der Leonid, dass seine Knochen etwas müde sind und er doch erschöpfter ist, als er erwartet hat. Es ist die erste große Reise seit fünf Jahren. Er ist zwar auf der Jagd gewesen, doch lange und ermattende Reisen sind sehr selten. Das Alter fordert langsam seinen Tribut. Es sind die Momente, in denen Shabani erkennt, dass er nicht nur der Willen zur körperlichen Ertüchtigung erhalten muss, sondern immer noch lernen muss, sich auf seinen alternden Körper einzustellen. Er muss sich mehr denn je auf seinen Geist verlassen und nicht auf die Rohheit und Härte der Jugend. "Ob es Yal  genauso geht? Und Bluthand?", beiläufig streichelt er seine Reitechse, die inzwischen auch in die Jahre gekommen ist. Bei Gardekat kann Massoud es nicht beurteilen, denn der Pseudodrache ist ein Meister des Bewahrens von Geheimnissen. So wie es den Sagen nach der Drachen Art ist, riesige Horte aus Gold, Gemmen und glitzernden Dingen anzusammeln, scheint Gardekat dasselbe mit Geheimnissen anzustellen, so kennt Massoud weder des kleinen Drachenartigen Geschichte, geschweige denn sein Alter. Ein Zustand, der nicht an dem Vertrauensverhältnis rüttelt, weshalb Massoud auch nie danach gefragt hat. Zumal Massoud auch nicht sein ganzes Leben seinem kleinen Begleiter offenbart hat. Beide sprechen nicht viel. Gardekat sieht es mit den unnützen Worten ähnlich wie der Löwe. Außerdem benötigt die Lebensart des rotgeschuppten Pseudodrachen keine körperliche Kraft, dafür stets einen wachen Geist.
Obwohl Massoud viel älter ist als die meisten Leibwächter je werden, und mehr Kämpfe erlebt hat, weiß er in diesen Momenten nie, ob er sich darüber freuen soll oder nicht. Der leichte Schmerz im Ischiasbereich zeigt ihm, dass er zu viele Stunden im Sattel verbracht hat, dennoch bleibt des Leoniden Miene still, nur ein leichtes Zittern seines linken Beines zeugt von den aufkommenden Schmerzen. Hoffentlich hält der Wächter sie nicht lange auf.
 1. Einschüchtern 7 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6199.msg649754.html#msg649754)
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 11.10.2010, 17:42:03
"Ein Gott der Finsternis würde passen zu einem Mann der Schatten. Nun wisst ihr was seine Ziele sind oder wieso alle vergessen worüber sie mit ihm gesprochen haben? Wären meine letzten Fragen noch mal zwei Schimmer sind euer wenn ihr sie mir beantwortet." Obwohl die antworten nicht so reichhaltig waren wie er es sich gewünscht hätte konnte er ein grinsen nicht verbergen, schließlich ist es schon schwierig genug etwas aus den Kenkus heraus zu holen.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 15.10.2010, 00:20:21
Maedre:

Beim Anblick seines Grinsen senkt sich manch ein Schnabel, während sich andere heben. Über zehn Augenpaare mustern Maedre inzwischen. Es wäre kaum verwunderlich, wägten sie bereits ab, ob all das Reden überhaupt nötig ist. Ein einzelner, nicht mit politischem Einfluss gesegneter Mensch ist für sie oftmals fette Beute.
Sobald Maedre die Münzen zückt, werden sie ihm auch schon aus der Hand gerissen. Die kleinen Gestalten ziehen den Kreis um ihn herum etwas enger, lassen die zurück auf die Dächer führende Treppe jedoch noch frei. Obwohl nicht größer als Halblinge, verströmen sie doch eine gewisse Bedrohung.
„Sie vergessen seine Worte, weil er gesegnet sein mag!“, kräht ihr Wortführer. Beifälliges Geklapper schallt aus einem der Nester herab, die sie an den Häuserfronten errichtet haben.
„Seine Ziele kennen wir nicht, aber womöglich besitzt er ein Kontor im Hafen. Ob er dahin geführt werden mag...?“, fragt das Vogelwesen mit schräg gelegtem Kopf.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 15.10.2010, 00:21:37
Azarje:

„Mein Junge! So warte doch!“, fleht Fatima. Sie schafft es auf ihre alten Tage nicht mehr, ihn einzuholen, bemüht sich aber redlich. Ihr unterdrücktes Keuchen hat etwas Rührendes. „Die Götter...beraten sich im...Geheimen! Ihre...Wege sind wie...der Wüstenwind!“
Ungeachtet ihrer Bitten läuft er weiter, auf das Portal zu. Es ist nach Tradition der Fernen Lande nach hinten versetzt, überschattet von einem prächtigen Balkon und verborgen hinter gewundenen Säulen. Es riecht vertraut, nach Rosen, Mandarinen, Sandelholz und Jasmin. Nichts deutet darauf hin, dass in dem Gebäude ein Mord stattgefunden hat. Im Gegenteil strahlt es eine tiefe Ruhe aus.
Wie das äußere öffnet sich auch das innere Tor wie von Geisterhand. Dahinter liegt größtenteils unverändert die Eingangshalle des Anwesens vor ihm. Viel hat sich nicht verändert; der alte Lüster wurde durch eine kristalline Fertigung der Käferkrieger ersetzt, einige neue Teppiche zieren die Wände und dem Deckengemälde wurde das Bild eines Lammasu mit ausgebreiteten Schwingen hinzugefügt. Von den Bediensteten ist weder etwas zu hören noch zu sehen.
Er lässt sein Heim einen Moment auf sich wirken, sodass Fatima Zeit hat, ihn einzuholen. Keuchend, aber ohne ein Wort der Klage tritt sie ein, begleitet von den Hunden, die beide aufgeregt umkreisen. Sie spüren die überwältigende Trauer der Menschen. Tashkum reibt seinen Kopf an Azarjes Hand, wann immer es ihm möglich ist.
„Ich habe sie...für eine Weile entlassen!“, bemerkt seine Amme atemlos. „Wir haben...dich erst morgen erwartet. Ibrahim trifft erst in zwei oder drei Tagen ein!“
Die Nachricht durchfährt Azarje wie ein Schock. Sein ältester Bruder lebt?
Fatima deutet seinen Gesichtsausdruck richtig und nickt. „Ja! Aber Irfan...“
Ihr Schweigen spricht Bände. Mit gesenktem Blick, wortlos vor Kummer, deutet sie nach oben, die Treppe hinauf. Im ersten Geschoss liegen die Gemächer der Amim. Der Tod muss seine Familie im Schlaf überrascht haben. Nicht einmal die Ehre eines Kampfes, wie es ihr Stammesblut fordert, wurde ihnen gewährt. Man meuchelte sie wie gemeine Gauner.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 15.10.2010, 00:22:01
Massoud:

Offenbar hat Massoud den falschen Ton getroffen, denn anstatt zu weichen und den Weg zu räumen, reckt der Jüngling sein Kinn vor, bläht die Brust und verkündet: „So kann ich Euch denn nicht einlassen! Entweder überreicht Ihr mir Eure Waffen, die selbstverständlich für Euch verwahrt werden, oder Ihr erhaltet keinen Einlass in Hakum!“
Herausfordernd sieht er dem Wór in die Augen, senkt sie aber ebenso schnell wieder wie er sie erhoben hat. Nichtsdestotrotz hat seine laute Stimme ihr Ziel erreicht: einige dienstältere Gardisten werden auf die Echse, ihren Reiter und seine zwei Begleiter aufmerksam. Mehr als eine Stirn wird gerunzelt.
„Und Ihr?“, wendet sich der Gardist an den Goliath.
„Ich bin Maventhua Bluthand Naku-Vatheg. Meine Wanderung ist unruhig wie die eines hungrigen Berglöwen. Momentan suche ich nach Gold wie der Geier nach Aas. Dafür biete ich mein Schwert und kann es deswegen nicht abgeben!“, antwortet jener mit dunkler Stimme. Sein Tonfall lässt ebenso wenig Raum für Interpretationen wie Massouds.
Der Gardist schüttelt den Kopf. „Dann ist auch Euch der Weg versperrt!“, stellt er fest. „Wenn Ihr ein Söldner seid, zieht Ihr besser weiter zur Plünderstraße. Dort gibt es Arbeit für Euch. In Hakum herrscht seit Generationen Friede!“
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 18.10.2010, 21:44:34
"Ibrahim... lebt?!", stottert El-Azarje ungläubig. Wie selbstverständlich hatte er angenommen, dass der älteste Sohn, der das Geschlecht weiterführen sollte, ebenfalls ermordet wurde. "Ich verstehe, dass sie mich nicht töten konnten, denn ich war sicher geschützt in Firopolis, wo sie vielleicht keinen Zugang hatten oder ein Mord zu auffällig gewesen wäre. Aber warum haben sie den alleinigen Erben meines Stammes am Leben gelassen? Wo war Ibrahim zu jener Zeit? Warum hieß es in dem Brief, die ganze Familie wäre umgebracht worden?", murmelt er vor sich hin, eine Gewohnheit, wenn ihm die Gedanken rasen. Er hatte seinen Bruder nie genau gekannt. Er war der älteste, jener, der eines Tages den ganzen Besitz an sich nehmen würde und alle Familienangelegenheiten regeln würde. Er hatte immer zu jenem unnahbaren Mann aufgeblickt, doch er hatte ihn nie gekannt. "Warum haben sie Ibrahim nicht ermordet? Und warum hatten sie so getan, als hätten sie es getan? Sie hätten wissen müssen..."

"Kamelmist!", entfährt es dem jungen Mann, "Sie wollen uns hier erwischen! Wir tappen genau in Ihre Falle!". Ruckartig dreht er sich zu Fatima und Fragen regnen über die alte Frau herein, "Fatima, überlegt jetzt ganz genau, denn es ist wichtig! Was habt Ihr in jener Nacht gehört und gesehen? Und was habt Ihr dann veranlasst? Wo ist Ibrahim jetzt? ...". Sein Mund wird trocken und ihm wird schwindlig, nur deshalb dringt er nicht weiter auf die Amme ein.
Titel: Hakum
Beitrag von: Massoud am 20.10.2010, 00:24:44
Der Wór blickt den Gardisten nachdenklich an und blickt dann zu Maventhua, dann auf dessen Bidenhänder und schließlich wieder zu dem Gardisten. Daraufhin blickt Massoud wieder am Wächter vorbei und wartet einen Moment, blickt auch zu den älteren Gardisten. "Ob sie wohl umgänglicher sind?" Doch im Moment muss er mit dem noch recht jungen Gardisten vorlieb nehmen und er will das auch nicht ändern. Stattdessen blickt Massoud über seine Schulter auf seine Waffen und atmet dann hörbar aus, dreht den Kopf zurück und blickt nochmals zum jungen Gardisten. "Soll meine Reise wegen solch einer Lappalie an diesem Tor enden?"
Sicher kann Massoud die Stadt auch umrunden, ihn drängt nicht viel in diese Stadt. Diese Stadt ist nicht die einzige Möglichkeit, ein Meer zu besuchen. Aber er hat Gardekat versprochen, die Stadt zu besuchen und auch Bluthand auf ein Getränk eingeladen, da kann der Löwenmensch nicht einfach umkehren und muss mit dem Gardisten vorlieb nehmen, zumal er sonst Worte gesprochen hätte, die keinen Zweck hatten. Nur die Waffen ablegen, das will und das kann Shabani nicht akzeptierten, weshalb er nach einer Lösung sucht.

Massoud ringt mit sich und erwägt, wie er ohne viele Worte an diesem Gardisten vorbeikommt.
Eine Bestechung wäre eine falsche Wahl, zumal des Gardisten ältere Kameraden sowohl den jungen Gardisten als auch Massoud und Maventhua bereits im Auge haben und das Übergeben eines Klimperbeutels damit zu auffällig wäre, während eine Herausforderung zu einem Duell nur den Unmut der Gardisten nach sich ziehen würde und dieses Duell seinen Stand nicht sonderlich verbessern würde, gerade wenn Frieden in der Stadt herrscht. Ein Friede, den Massoud wahren möchte. Die Frage ist jedoch immer, ob das auf alle zutrifft, welche sich in der Stadt befinden. Alle Wege, die Gewalt beinhalten, fallen also für Massoud weg, weil er damit wohl das Selbstverständnis und den Stolz Hakums verletzten würde und dieses Handeln die Mauern der Stadt nur noch dicker werden lassen würden. Ebenso wenig kann er den Gardisten nicht einfach ignorieren und an ihm vorbeireiten, die Gardisten würden ihm folgen und ihn wieder aus der Stadt werfen. Massoud hat auch nicht vor, etwas Derartiges zu tun, sodass er befürchten muss, den Besuch, oder vielmehr dann das Eindringen, später bereuen zu müssen. So grübelt Massoud fast eine ganze und lange Minute, bevor ihm die Idee kommt.

Der Weg zur Plünderstraße hört sich für den Wór ziemlich gut an, obwohl davon auszugehen ist, dass es dort von niederträchtigen Gestalten nur so wimmelt. Der Gardist scheint den Leoniden und den Goliath auch für solche Glücksritter zu halten, welche ihre eigene Mutter für Gold und Abenteuer verkaufen. Eine Anschuldigung, mit der Massoud nicht wirklich leben kann, auch wenn er sich nicht grämen würde, wenn er einen solchen Auftrag in Kauf nehmen müsste, um seine Bestimmung zu erfüllen. Aber er würde eben nicht seine Mutter dafür verkaufen und er würde nicht gegen sein Volk kämpfen, wenn jemand, der kein Wór ist, das von ihm fordert. Aber eben diese Unterstellung bringt den Wór auf eine Idee, als sein Blick auf den Langspeer des Gardisten fällt. Massoud hat in seinem Leben von vielen Asketen seines Volkes gehört, welche den Weg des Friedens eingeschlagen haben, um mit dem martialischen Erbe des Löwenvolkes zu brechen und sich dem Schicksal der Wór, nämlich Krieg, entgegenzustellen. Obgleich die Seet viel unternehmen, um diese Leoniden von den Gemeinschaften fernzuhalten und aus der Steppe zu jagen, treffen viele junge Wór gerade auf Reisen häufig solche sogenannten Jaama Isi, die Friedensbringer. Auch Massoud hat einst einen getroffen und erschlagen.  Bei dem Aufeinandertreffen hat er von den Legenden des ewigen Friedens gehört und warum diese Wesen keine Waffen tragen. Diese Argumentation will der Wór sich jetzt nutzbar machen. Er erhebt die Stimme wieder, wohl wissend, dass die anderen Gardisten inzwischen auch zuhören mögen.
"In der Stadt herrscht der Friede. Ich verstehe diese Phrase nicht. Wenn Friede herrscht, warum trägst du dann ein Instrument des Krieges?" Massoud hat einst davon gehört, dass Menschen andere Floskeln der Höflichkeit benutzen, doch erinnert er sich ihrer im Moment nicht, weshalb er den Gardisten einfach duzt. "Kannst du die Herrschaft des Friedens nicht wahren, ohne sie zu tragen? Das bedeutet, dass du Frieden erzwingst. Erzwungenen Frieden gibt es nicht, es gibt nur Krieg, Waffenstillstand und wahren Frieden." Massoud spricht laut genug, damit die anderen Gardisten es auch hören können, ohne das seine Stimme dabei schreiend oder aufdringlich wirkt.
"Aber ich will mich einem Teil deiner Sitten anpassen. Wenn du mit einer Waffe in deiner Hand «Frieden» halten und wahren kannst, will ich das auch tun. Ich biete dir nochmal an, meine Waffen zu knoten. Du kannst sie mir nicht nehmen, das ist mein Gesetz. So wie es dir an diesem Ort Gesetz ist, für Ruhe und Ordnung zu sorgen.[1]"
Massoud hat keine Idee, wie die Menschen darauf reagieren werden, zu wenig weiß er von ihren Gesetzen, von ihren Überzeugungen und von der Härte ihrer Prinzipien, aber ihn selbst hat diese Argumentation damals überzeugt. Seit der den Jaama Isi Tëga getroffen hat, weiß er mit Gewissheit, dass es nur Wesen des Friedens und Wesen des Krieges gibt und nichts dazwischen. Es ist die Aufgabe einer Gesellschaft, diese beide Gruppen zusammenzubringen und einen Einklang zu schaffen. Massoud ist ein Wesen des Krieges und er hat diese Gesellschaft noch nicht kennengelernt, denn er kommt aus einer Gesellschaft des Krieges. Aber eine solche Gesellschaft selbst zu schmieden, das ist auch nicht die Bestimmung des gebrannten Kindes, dessen ist er sich sicher. "Was diese Menschen wohl für Wesen sind? Soweit ich weiß, gibt es auch viele Wesen des Krieges unter ihnen."

Massoud nimmt ein Stück Stoff hervor und bindet seine Waffen fest an seinen Körper fest, sodass er sie nicht im Streit ohne Weiteres ziehen kann. Vielleicht hat der Mensch die Worte Massouds nicht verstanden, weshalb der Wór die Waffen jetzt schon bindet, um dem Wachmann begreiflich zu machen, dass seine Waffen in dieser gebundener Form keine Gefahr sind. Vielleicht wird der Wachmann dann verstehen, vielleicht auch nicht. Dann wird Massoud einen anderen Weg in die Stadt suchen müssen. Abbringen lässt er sich nicht mehr. "Vielleicht reicht eine einfache Frage, welche Wege des Einlasses es noch gibt?" Massoud weiß es nicht, und irgendwie will er es auch gar nicht wissen. Seine Unwissenheit würde den Gardisten nur mit Spott nähren, darauf kann der Leonid verzichten.
 1. Diplomatie 9 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6199.msg652691.html#msg652691)
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 20.10.2010, 19:55:06
"Nein das braucht ihr nicht. Ich werde euch nun verlassen wie ich es versprochen habe. Ich war Zufrieden mit den Antworten." Maedre lässt eine münze Fallen um die Kenkus hoffentlich abzulenken und bewegt sich in Richtung Treppe. AUs den augenwinkeln immer die Kenkus im Blick er traut ihnen nicht, er wäre Töricht wenn er es tun würde. Nun bleibt ihm nur zu hoffen das er Heil die Dächer erreicht.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 24.10.2010, 23:34:47
Azarje:

Fatima zuckt mit einem erschrockenen Laut zurück, krümmt sich und reißt die Hände vors Gesicht. Schnell senkt sie sie wieder, ein wenig zu schnell, um ihr Lächeln echt wirken zu lassen.
„Ich, Entschuldigung...!“, stottert sie und sieht mit angstvoll glimmenden Augen zu ihm auf. Seine eigene Amme, seit Jahren bloß liebe Erinnerung, steht wie ein geprügelter Diener vor ihm, Azarje, und fürchtet sich. Nicht vor denen, die ihre Anvertrauten holten, sondern dem, den sie ebenso verletzten.
„“Er...ich weiß es nicht!“, fleht sie fast. „Er war in Aytarim[1], als es geschah! Dein Vater hat ihn dorthin entsandt, um nach dem rechten zu sehen. Er wird irgendwo auf der Straße sein!“
Sie schluchzt, umschlingt ihn aber nicht erneut. Es fühlt sich an, als sei eine Kluft zwischen sie getrieben worden, die schwerer wiegt als die Jahre, in denen er fern der Heimat war.
„Wir haben geschlafen! Kein Laut, nichts! Esma hat sie am nächsten Morgen gefunden, in ihren Betten. O Pholios!“ Sie verstummt kurz, die runzelige Hand vor dem Mund.  Sie muss einige Male ein- und ausatmen, bevor es ihr Gemüt zulässt, fortzufahren. Der Schmerz, den die Erinnerungen hervorrufen, steht in dunklen Schatten in ihr Gesicht geschrieben. „Wir haben gleich die Wache gerufen! Emre und seine Männer waren kurz darauf hier.“
Esma ist kein Azarje bekannter Name. Es muss sich um eine Neueinstellung handeln. In ihren Briefen hat sich seine Mutter oft genug darüber beklagt, dass sein Vater dauernd mit den Küchenmädchen unzufrieden war und ihr deswegen enervierend oft auftrug, nach neuen zu suchen. Meist wählte sie ein besonders herzensgut erscheinendes Mädchen aus der ärmeren Nachbarschaft. Sie glaubte, Hakum damit einen Dienst zu tun.
 1. ein für seine Dattelplantagen berühmtes Dorf
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 24.10.2010, 23:35:28
Maedre:

Gelbe Augen verfolgen den Flug der Münze und verharren auf ihr, als sie auf den Pflasterstein prallt und halb aufgerichtet in einer Fuge liegenbleibt, wie ein goldenes Mahnmal für jeden, der töricht genug ist, unter diese Augen zu treten. Ein Schnabel öffnet und schließt sich wie eine Mausefalle. Unter verdreckten, löchrigen Roben bewegen sich Gestalten, die so flink sein können wie ihre Vettern, die es manchmal von Norden her nach Hakum verschlägt, in jenes weiße Juwel, das jeden anfangs  mit seinen Licht lockt und schlussendlich in seinen Schatten verschwinden lässt.
Beim ersten Schritt fühlt Maedre ihre Blicke in seinem Rücken, wie Dolche, die hineingetrieben werden. Sein Fuß setzt wieder auf; sie kommen näher. Ein weitere Stufe, dann noch eine. Hinter ihm Gewimmel, sich bewegende Schatten, die mit jedem Moment länger werden. Der Schein der Sonne ist bloß noch ein blutrotes Tuch, das über die Häuser ausgebreitet wurde. Es scheint, als zerre die Dunkelheit seine Silhouette wieder hinab in den Unrat, zurück zu den Augen, die selbst von den Göttern Gesegnete durchschauen.
Es scheint wie ein Wunder, dass er unbeschadet zurück auf die Dächer gelangt. Sein Ziel hat inzwischen einen Namen. Was nun?
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 25.10.2010, 23:26:00
Massoud:

Der junge Gardist blinzelt überrumpelt. Mehrmals runzelt er die Stirn, bevor er schließlich hüstelt und seine Aufmerksamkeit Maventhua zuwendet. Gerade öffnet er den Mund, da streckt der Goliath bereits eine Hand in Richtung Massoud aus.
Sobald er den gewünschten Stoff erhält, bindet er seine Klinge an seinem Torso fest. Dann sieht er den Flachländer, der ihn so vorwitzig den Eintritt verwehren will, herausfordernd an. Mit seinen wie aus Stein gehauenen Zügen fällt es ihm leicht. Ist man ihre Blicke nicht gewohnt, können die silbrigen, nahezu pupillenlosen Augen seiner Art sehr beunruhigend wirken, zumal in diesem Fall etliche Narben hinzukommen, die seinem Leib ein zweites Muster verleihen.
Der Wór darf nicht vergessen, dass außerhalb der Berge angetroffene Goliath entweder in einer Kriegs- oder Jagdgruppe reisen oder, sofern allein wie Bluthand, Ausgestoßene sind. Er wird seinen Namen nicht umsonst bekommen haben.
Der Gardist nickt und tritt zur Seite. Obwohl er nicht den Blick senkt, kommt er nicht umhin, unruhig mit den Fersen zu wippen. Seine älteren Kollegen sind mit einem Kameltrieb beschäftigt, sodass nur ein oder zwei das Geschehen verfolgen. Gardekat lässt ein leises Schnurren verlauten. Er scheint zufrieden mit seinem Begleiter.
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 28.10.2010, 19:02:34
"Sie sind ohne äußere Verletzungen gestorben, sagt Ihr? Wißt Ihr, was das heißen könnte?", fragt El-Azarje. Doch er lässt die Frage unbeantwortet und stellt weitere Fragen an die verwirrte alte Frau, "Ich habe noch nie von Esma gehört. Wer ist das? Und wo sind meine Eltern jetzt?", El-Azarje verharrt einen Augenblick und senkt den Kopf ein wenig, um ihre Augen sehen zu können. Ihre Blicke treffen sich. El-Azarje schließt die Augen, zwingt sich zur Ruhe und gestattet es sich, Mitleid für die alte Frau zu empfinden. "Fatima, seht mich bitte an. Es tut mir leid, dass ich Euch so unter Druck setze, Fatima. Ich bin fast außer mir vor Trauer und hilfloser Verzweiflung und vergesse darüber, dass es auch ein großer Verlust für Euch ist. Ihr müsst auch große Angst gehabt haben - und doch seid Ihr geblieben, um auf mich und Ibrahim zu warten. Dafür danke ich Euch... . Sie sind jetzt tot. Ich kann nur noch versuchen, zu verhindern, dass sie uns auch noch erwischen. Versteht Ihr mich? Bitte denkt also nach; ich muss jetzt alles wissen, was für mich wichtig sein könnte.", sagt er einfühlsam aber bestimmt.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 30.10.2010, 00:15:19
Azarje:

Fatima blinzelt scheu zu Azarje hoch, bevor sie sich wieder nähert und ihre Arme um ihn schließt, wie sie es sein ganzes Leben lang getan hat. Den Kopf an seine Brust gelegt murmelt sie: „Es tut mir leid!“
Sie löst sich halb, hält ihn aber weiter an den Hüften. „Ich weiß es nicht, Junge! Es war, als wären sie eingeschlafen!“ Sie schüttelt den Kopf, als wüsste sie nicht mehr weiter. „Nicht einmal el-Satim[1] konnte feststellen, was sie umgebracht hat. Er...er sagte, ihre Herzen...“ Sie beißt sich auf die Unterlippe und dreht den Kopf weg. Die Hunde jaulen leise und drängen sich wie menschliche Angehörige an sie.
„Entschuldige!“, bringt sie hervor. Traurig lächelnd tätschelt sie Tashkums  Kopf, während sie fortfährt: „Wir wissen nur deshalb davon, dass sie...nicht natürlich dahingeschieden sind, weil beide – nein, du musst es selbst sehen! Pholios leuchte mir, aber du musst es selbst sehen!“ Sie nickt zu sich selbst. „Sie sind in der Familiengruft aufgebahrt worden.“
Selbige befindet sich  auf dem großen Friedhof der Stadt, gesichert durch zahlreiche Zauber und bekannt für ihre kunstvolle Fertigung. Der berühmte Bildhauer Rashid el-Halid selbst hat Hand angelegt, um einer der angesehensten Dynastien Hakums einen angemessenen Ruheplatz zu schaffen. Fatima hat dort einen wahren Garten aus Blumen angelegt, deren Duft dem Stein eine freundlichere Aura verleiht. Dort sind Azarjes Eltern gut aufgehoben.
„Esma ist ein Mädchen, dass seit ein paar Monaten in der Küche arbeitet.“, führt sie weiter aus. „Sie hat deine Eltern morgens geweckt. Das arme Ding ist völlig verstört! Sie ist jetzt daheim bei ihrer Mutter, nachdem sie von den Gardisten verhört wurde. Ich glaube nicht, dass sie das Anwesen noch einmal betreten wird.“
Seine alte Amme blickt ängstlich ihn an ängstlich an, die Wangen nass vom Weinen. „Du glaubst, dass sie auch dich und deinen Bruder holen wollen?“, fragt sie halb erstickt.
 1. ein berühmter Heiler
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 02.11.2010, 18:14:10
El-Azarje hat großes Mitleid mit dem armen Kindermädchen. Sicherlich fühlt sie sich gerade vom Schicksal zerrieben, dass sie nicht verstehen kann. Er lässt sich von ihr den Weg zu den Unterkünften der Wache Emre und des Küchenmädchens Esma beschreiben. Dann legt er ihr die Hand auf die Schulter und sieht ihr in die Augen. "Fatima, Ihr wart immer wie eine Mutter für mich, als meine eigene unerreichbar war. Ich verdanke Euch so viel und schulde Euch nicht minder als meine Herzens-Liebe. Und deshalb will ich Euch auch nicht in Gefahr wissen. Nehmt dieses Säckchen mit Gold[1] und dann verlasst dieses Haus und auch diese Stadt und fangt ein neues Leben an. Seht nicht zurück und hofft nicht weiter, denn die Hoffnung ist hier verloren.". El-Azarje versucht sich zu erinnern, ob Fatima irgendwelche Verwandten hat, doch ihm fällt niemand ein. Er hat nie gefragt. "Wenn ich nichts mehr von Euch höre, dann bin ich glücklich, Euch in Sicherheit zu wissen. Ich selbst werde meine Nachforschungen anstellen und dann meinem Bruder entgegenreisen. Ich fange bei dem Küchenmädchen an.", sagt er. Sobald er die Amme verabschiedet hat, bricht er zu der Familien-Gruft auf.
 1. 10 GP verloren
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 04.11.2010, 14:44:12
Massoud:

Massoud und Maventhua steht es frei, weiterzuziehen. Schweigend nähern sie sich Seite an Seite dem Tor. Die Menschen weichen ihnen mit großen Augen aus. Die meisten haben in ihrem Leben wahrscheinlich niemals einen Wór gesehen, geschweige denn einen Goliath oder eine Riesenechse, wie es sie im Hochland zuhauf gibt.  Der Kameltreiber wirft ihnen finstere Blicke zu, als seine Tiere vor Yal scheuen. Sofort schaltet sich ein alter Gardist ein:
„Schnallt Eurem Reittier einen Riemen ums Maul, bevor Ihr eintretet, Besucher!“, ordnet er mit ruhiger Stimme an. Seine Leibesfülle gepaart mit dem Pfeifenodem, der den Tiefen seines Rachens entsteigt, kennzeichnen ihn als eher gemütlichen Gesellen. Unter schweren Augenlidern blicken träge, aber bestimmte Augen hervor.
„Außerdem muss ich erfahren, was das dort ist!“, stellt er auf Gardekat deutend fest. Dessen Reaktion besteht aus einem pikierten Schnauben. Wahrscheinlich wägt er ab, ob solch eine Dreistigkeit geahndet werden sollte oder nicht.
Bluthand scheint langsam gereizt. Immer wieder dreht er sich zu der stetig größer werdenden Menge hinter ihnen um. Sein Volk mag keine Massenansammlungen. Ihr Leben spielt sich innerhalb einer kleinen, extrem vertrauten Gemeinschaft ab, die im krassen Gegensatz zu den übervölkerten und depersonalisierenden Städten, die es überall an der Küste geben soll, steht. Er dürfte sich bedrängt fühlen, vielleicht herausgefordert. Seine Anspannung entgeht auch dem Gardisten nicht, der ihn nicht aus den Augen lässt.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 04.11.2010, 14:44:41
Azarje:

Fatima gibt sich alle Mühe, möglichst genaue Wegbeschreibungen abzugeben. Man merkt, dass sie sich eigentlich nur im Bereich des Anwesens und der Fünf Hallen gut auskennt. Dem Rest der Stadt hat sie nie vergleichbare Aufmerksamkeit geschenkt. Vielleicht als Kind, aber das ist viele Jahrzehnte her. Sie kam bereits als junge Magd zu seiner Familie. Wenn sie seitdem einmal nicht das Gesinde scheuchte oder den Brüdern ihre Brust lieh, pflegte sie die Gärten. Draußen auf den Straßen gab es nichts von Wert für sie.
Den Goldbeutel sieht sie dementsprechend wie ein Relikt aus einer anderen Dimension an. Ihre Augen glänzen feucht, als sie Azarje fragt: „Aber...wohin soll ich denn gehen?“
Ihre Stimme klingt unnatürlich klagend in der Weite des Eingangshalle. Passender könnte die Stimmung nicht sein. Das Haus wird nie wieder so sein, wie er es in Erinnerung hat. Die Wärme eines behaglichen Heims ist fort, vertrieben von der Kälte des Grabes.
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 07.11.2010, 22:09:48
"Geh zu den Vahidi[1]. Es ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, dass ihr hier verbleibt. Mach es mir bitte nicht schwerer, Dich gehen zu lassen. Ich küsse Deine Stirn.", sagt El-Azarje und küsst sie auf die Stirn. Noch nie zuvor hatte er solche Vertrautheit mit der Amme ausgetauscht. Dann dreht er sich um und geht auf den Ausgang zu. Sie sollte nicht sehen, dass ihm eine Träne die Wange hinunterlief.
 1. Dies soll ein Geschäftspartner der Familie sein, der ebenfalls in der Stadt ein Anwesen hat.
Titel: Hakum
Beitrag von: Massoud am 07.11.2010, 22:19:04
Der Wór lächelt sanft dem älteren Gardisten zu, nachdem sie den jüngeren Gardisten, der seine Sporen verdienen wollte, überwunden haben. Dieser ältere Mensch ist umgänglicher und das gefällt dem Wór. Keine langen Disputationen, keine verschenkten Worte. Kurz und prägnant und vor allem auch sinnvoll. Behände umwickelt Massoud Yals Maul und beruhigt seine Echse, ein aufmunterndes Klopfen, welches verdeutlicht, dass der Aufenthalt nicht von langer Dauer sein wird.
Doch dann stellt der Gardist eine Frage, die der Löwenmensch nicht so recht zu beantworten weiß. Es gibt vieles Worte, Begriffe, Kategorien und Denkmuster. Schubladen, wie in einem dieser merkwürdigen Möbel, welche die Menschen Schrank nennen, in denen Wissen und Erfahrungen gleichermaßen einsortiert werden, um eine Zuordnung zu haben und die Chance, mit wenigen Worten viele andere Worte und Begriffe mit einzuschließen. Menschen nennen solche Wesen Philosophen, Wór nennen solche Wesen Seet. Ein Seet ist viel mehr als nur ein Philosoph für die Gesellschaft der Wór, doch hat Massoud auch Gerüchte gehört, dass es menschliche Gesellschaften gab, welche sowas wie eine Epistokratie haben. Massoud würde jene weisen und wissenden Herrscher gerne kennenlernen und sich überzeugen, ob sie sehend sind wie die Seet selbst.
Das gebrannte Kind ist weder Seet noch Philosoph, er ist ein Krieger und als solcher liebt er die Fähigkeit der Einordnung, doch er beherrscht sie nicht annähernd, weshalb er Gardekat nicht beschreiben kann. Er könnte Worte finden, welche Eigenarten oder das Aussehen seines Begleiters treffen werden, aber nicht kann er dem Gardisten erklären, was der Pseudodrache genau ist. So muss er der Frage des Gardisten ausweichen, auch wenn es dem Leoniden nicht wirklich angenehm ist. Äußerlich ist Massoud jedoch gefasst und ruhig, er mustert den Gardisten mit jetzt deutlich freundlicherem Blick und nickt im dann zu, da er in diesem Moment Yals Maul abgebunden hat und die Echse nun auch in den Augen eines Zweiflers keine große Gefahr mehr darstellt. Massoud zweifelt selbst nicht daran, dass Yal ein kriegsuntüchtiges Wesen hat, denn Yal ist ein Tier der Ausdauer und Tragkraft, keine bisswütige Bestie. Aber unnütze Verzögerungen bringen weder den Löwen in die Stadt, noch besänftigen sie Maventhua, der deutlich weniger Geduld als der alte Krieger aus der Steppe zu haben scheint.

Ein Augenblick vergeht und Massoud gibt das Ringen mit den Worten auf, er möchte Bluthand nicht unnötig warten lassen und damit verärgern. Er weicht einer Bestimmung Gardekats aus, denn eine solche wird weder Massoud noch Gardekat zufriedenstellen. "Er ist mein Haustier. Sein exotisches Aussehen täuscht häufig darüber weg. Er ist friedlich." Shabani hofft, dass diese Worte dem Gardisten reichen und so will der Löwenmensch weiter in die Stadt vordringen.
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 09.11.2010, 13:45:50
Oben auf den Dächern bewegt Maedre sich noch mit eher wackligen Beinen. Er war sich fast sicher das er der Katastrophe nur knapp entkommen war. Er lebte lang genug auf den Straßen um ein Gespür dafür bekommen zu haben. Nun es wurde langsam Nacht aber die Geschäftigkeit würde noch ein paar Stunden andauern. Schließlich wurde ja über den Tag hinweg geschlafen. So ist dieses Land halt.
Nochmal lässt er sich die Informationen die er ergattert hatte durch den Kopf gehen. Der fremde Mann Hieß Anuschib und er ist ein gesegneter eines unbekannten Gottes, vielleicht auch ein Priester. Maedre hatte gehört, dass die Priester des Pholios auch Magie ähnliche Kräfte haben. Aber er ist noch nie einem begegnet. Doch Anuschib scheint solche Kräfte zu haben und zwar finstere, was auf seinen Gott und auch auf ihn selbst was aussagt. Nun einen Anhaltspunkt hatte Maedre noch Anuschib besaß einen Kontor am Hafen. Den würde er sich mal ansehen gehen.
Während Maedre diese Gedanken im Kopf durcheinander warf. und er zur See starrte ging die Sonne weiter unter . Kurz vorm erlöschen Reißt Maedre sich aus Gedanken und betet das Abschluss Gebet des Tages. "Wir danken dir, Oh Pholios, für den Segen des vergangenen Tages. Wir danken die für deinen Schutz und den Frieden den du uns beschenkt hast. Möge dieser erhalten bleiben auch wen deine Sengendes Gesicht nicht am Himmel steht."

Danach wartet Maedre noch gut eine Minute bevor er sich auf den Weg zum Hafen machte.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 10.11.2010, 23:59:48
Azarje:

„Aber was ist mit Ibrahim?“, ruft sie ihm noch nach, dann verlässt Azarje das Gebäude. Die zuschlagenden Türflügel klingen wie ein Sarg aus Marmor statt Zedernholz.
Sofort schlägt ihm der Rosenduft entgegen. Der jüngste der Hunde hat es geschafft, zwischen Tür und Angel durchzuschlüpfen und ihm zu folgen. Seinen Namen kennt Azarje nicht. Vieles, zu vieles hat sich seit seinem Weggehen verändert. Seine Familie ist fast vollständig tot. Es bleib lediglich, was sie geschaffen oder erworben haben, Materielles, das kaum ihre Aura an sich trägt.
Das Anwesen zu verlassen ist einfacher als es zu betreten. Es kommt einer Absolution gleich. Geh nur, Junge! Finde deinen Weg! Wir warten auf dich!
Der Friedhof liegt mehrere Meilen entfernt. Er ist komplett ummauert worden, nachdem es in den letzten Jahren vermehrt zu Grabschändung kam. Reagiert wurde erst, nachdem sich an den Pforten der Mausoleen zu schaffen gemacht wurde. Pholios´ Auge ziert inzwischen nahezu jeden Ziegelstein, um solche Schandtaten ebenso abzuwehren wie böse Geister, die der Wüstenwind heranträgt. Ob es an ihnen liegt, dass es seit Monaten keinen Frevel mehr zu beklagen gab, weiß er nicht. Die Vorstellung ist beruhigend. Das Grab seiner Ahnen geschändet zu sehen wäre wahrscheinlich mehr, als er ertragen könnte.
Hakums Straßen zu durchqueren gestaltet sich schwierig wie gewohnt. Zu lang hat er nicht mehr die unregelmäßigen Pflastersteine unter seinen Zehen gespürt. Schon bald sieht er den Hund nicht mehr. Die Einwohner, die es nicht auf oder über die See gezogen hat, entwickeln mit den Jahren eine ganz eigene Fortbewegungsmethode, die vornehmlich darauf beruht, sich von Ellbogen zu Ellbogen zu schieben und den eigenen Schwung zu nutzen, um auf der Welle der Nachströmenden zu reiten. Daraus ergab sich ein dicht gedrängtes, im konstanten Fluss begriffenes Wirrwarr, durch das hindurchzufinden selbst für Halblinge eine Herausforderung ist.
Die Gesichter ziehen an ihm vorbei wie die Häuserfronten, alle gleich, alle unbedeutend. Seine Beine schreiten von selbst aus. Kein Geruch vermag ihn zu faszinieren, keine schöne Frau seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Er läuft einfach weiter, zu einem Ort, an dem er seine Eltern bei seiner Rückkehr wohl am wenigsten erwartet hätte.
Irgendwann öffnet sich die Enge der Gassen für den Vorplatz des Friedhofs. Die Pflastersteine bestehen aus reinem Basalt, entnommen dem Klauengebirge weit im Norden. Jeder einzelne wird täglich gesäubert, sodass der Platz strahlt wie von Göttlichkeit ergriffen. In seiner Mitte lodert eine Sonnenscheibe, gegossen aus rötlichem Gold, dass bei Sonnenuntergang wie brennend scheinen muss. Zwei Obelisken flankieren das vollständig aus kupfernen Fabelfiguren gefertigte Tor wie stumme Riesenwächter.
„Beeindruckend, findet er nicht?“, tönt es aus dem Schatten einer Gasse ein paar Schritt hinter Azarje. Die Stimme klingt unangenehm, nicht menschlich. Plötzlich überkommt ihn ein ungutes Gefühl, zweiter Gang seines seelischen Leichenschmauses.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 11.11.2010, 23:13:44
Massoud:

Gardekat dreht ganz langsam den Hals, um seinen Begleiter aus schmalen Augenschlitzen anstarren zu können. Seine Stacheln richten sich auf wie das Fell eines gereizten Wolfs. Hätte er größere Schwingen, würde er sie wahrscheinlich in einer Geste der Dominanz ausbreiten. Wie die Dinge stehen, kann er stattdessen bloß kurz mit ihnen schlagen.
Yal scheint ebenso wenig begeistert. Sie wirft den Kopf hin und her, sodass der kleine Drache ganz schön ins Schleudern kommt. Ihr Schwanz fegt derart heftig über die Straße, dass große Staubwolken aufgewirbelt werden. Der Gardist weicht zurück, senkt sogar ein wenig die Lanze. Maventhua beobachtet das Geschehen schweigend, so distanziert wie man es von einem einzelnen Goliath erwarten kann.
Schlussendlich gelingt es Massoud, sein Reittier zu besänftigen. Dennoch ist sie deutlich nervöser als gewöhnlich. Geschirre mag sie gewohnt sein, aber kein verbundenes Maul. Glücklicherweise schaltet sich keiner der Gardisten ein.
„Ein Haustier, sagst du? Würde es das selbe sagen, wenn ich es fragte?“, brummt der Veteran. Seine Kiefer mahlen, während er die Menagerie, die seine Stadt zu betreten beschlossen hat, mustert. Er lässt ungerührt einige lange Minuten verstreichen, während er grübelt. Unterdessen strömen die Menschen in absurden Mengen an ihnen vorbei. Massoud kennt keine Siedlung der Wór, in denen solch ein Betrieb herrscht. Hinter den Mauern muss es enger sein als in der schmalsten Klamm.
Bluthand sieht sich unauffällig um. Offenbar möchte er keine Aufmerksamkeit erregen. Ihm dürften die ungezählten Blicke, mit der seine Narben, Knochenwülste und Waffe bedacht werden, voll und ganz reichen. Andererseits strahlt er den Stolz eines Kriegers aus, der sich des Respekts, gar Furcht aller um ihn herum gewiss sein kann. In seiner Heimat muss er mehr als eine Jagd- und Kampfgruppe geführt haben. Wahrscheinlich genießt er es irgendwo.
„Geht hindurch!“, sagt der Gardist schließlich.
Weitere Aufforderungen braucht der Goliath nicht. Er drängt sich an dem Menschen vorbei, Massoud und seine Begleiter dicht auf den Fersen. Sie werden förmlich eingesogen von den Strom, der sich durch die Tor in die Stadt ergießt. Ihnen werden kleine Inseln der Privatsphäre innerhalb der Masse gewährt. Alle scheinen dem selben Pfad zu folgen, wie Ameisen auf dem Weg zu ihrer Nahrung, als existiere gar keine andere Möglichkeit.
Vor ihnen breitet sich ein viereckiger Platz aus. Seine Mitte wird von einem turmhohen Gebäude dominiert, dessen Form an nichts erinnert, was der Wór je in seinem Leben gesehen hat. Unten gleicht es einem Würfel, gefertigt aus einem einzigen Block weißen Steins. Darüber wird es stufenförmig kleiner[1], bis es sich an seiner Spitze zu einer goldenen Halbkugel verjüngt. Die einzelnen Stufen bestehen komplett aus Figuren, die in Beziehung zueinander stehen. Je höher man schaut, desto religiösere Züge nehmen die Darstellungen an.
Umgeben wird der Platz von weißen Häuserfronten, vor denen unzählige Stände mit den unterschiedlichsten Waren aufgebaut wurden. Auf ausladenden, zumeist überdachten Balkonen schauen Alte und Kinder auf die Menge herab, meist schwatzend. Fast jedes Fenster ist weit geöffnet. Ihre Dächer sind flach, etwas unter Wór gänzlich unübliches. Noch befremdender ist, dass sich dort oben Menschen bewegen, als wäre das das Normalste der Welt.
Die Menge bewegt sich größtenteils auf das zentrale Gebäude zu. Genaueres kann er über all die Köpfe hinweg nicht erkennen. Viele, eindeutig Ortsfremde, bleiben stehen und betrachten den Boden. Schnell kann Massoud erkennen, warum dem so ist. Um seinen Mittelpunkt herum wurde eine Spirale in den Platz eingesetzt, bestehend aus mehreren Sonnen, deren Strahlen in die vier Himmelsrichtungen zeigen, genau wie beim Tor. Diesmal bestehen sie aus Platten aus Lapislazuli, die mit Glas ergänzt wurden. Im Licht der Sonne ist der Anblick spektakulär.
 1. wie ein Ziggurat
Titel: Hakum
Beitrag von: Massoud am 15.11.2010, 08:57:36
Der Wór ist stolz auf Yal, da er sich, wenn auch mit einigem Unwollen und Unbehagen doch an seine Situation gewöhnt. Beruhigend krault Massoud die Echse und versichert ihr damit, dass der Zustand wahrlich nicht lange andauern wird. Noch bevor der Leonid die Stadt betreten hat, wird ihm wieder vor Augen geführt, warum diese Stadt sich anfühlt, als hätten sich eherne Bande um seine Hand- und Fußgelenke geschlossen und die strafende Geißel zerreißt ihm den Rücken, obgleich er für nichts Sühnen muss, außer existent zu sein oder an diesem Ort für einen Moment weilen zu wollen. Massoud bereut es, dass er Yal den Willen der Gardisten und damit den Willen einer Stadt aufzwingen muss, aber friedlich in die Stadt zu gelangen, das hat die Priorität für den Moment. Nochmal greift Massoud nach dem Kopf seiner Echse. Diesmal ist es eine stille Bitte um Entschuldigung.

Den Kommentar hat Massoud ignoriert und dem Gardisten nur abschließend nochmal zugenickt, als dieser sich endlich entscheidet, Maventhua und Massoud durchzulassen. Massoud stört sich dabei kaum daran, dass die Menschen und andere Besucher eher in die Stadt eingelassen werden, kann er doch die Besonderheit ihres Auftretens nachvollziehen. Langsam bringt er Yal in Bewegung.

Massoud bewundert den Anblick, der sich ihm auf dem Hauptplatz bietet. Er verdammt seine Unwissenheit über diesen Ort, kommt aber zu dem Schluss, dass dies eine Art Pilgerstätte sein muss. Vor allem die Ziggurat, ein anderer Begriff möchte dem Löwenmenschen nicht einfallen, macht ihm den Eindruck. "Sicherlich ist dieser Ort in seinem Inneren ebenso spektakulär, doch die Menge ist mir zu groß.", sagt Massoud von der Bedächtigkeit des Moments eingefangen und deswegen fast flüsternd. Er weiß nicht, ob der Goliath ähnlich von dem Anblick berührt ist, doch Massoud muss sich eingestehen, dass er solche Pracht noch nie zuvor gesehen hat und dabei sind viele Wór von Prestige, Pracht und Präsenz besessen, viele Seet und Kriegsfürsten legitimieren über die Fähigkeit, Reichtum anzusammeln, ihre Herrschaft auch noch zusätzlich, aber dies hier kennt keinen Massoud bekannten Vergleich. Voller Respekt fügt er an. "Dies stellt sogar die Pracht eines ausgewachsenen Löwen in den Schatten." Der Ausdruck ist bewusst gewählt, um auf den König der Tiere zum einen einzugehen, zum anderen um diesen Ort als sprichtwörtliche Sonne zu verstehen.

Massoud überlegt, dass es wahrscheinlich besser sein wird, weiter gen Meer zu reisen und dort eine Gaststätte zu suchen. "Wir wollen uns eine Stätte des Trunkes suchen. Lass uns zum Meer und dort suchen." Massoud blickt Bluthand an und nickt, um die Einladung nochmal zu bekräftigen, dann lässt er die erhabenen Anblick des Hauptplatzes hinter sich und versucht nicht nur Yal aufgrund der Menge von Besuchern ruhig zu halten, sondern auch sich selbst.
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 15.11.2010, 23:08:54
Maedre:

Obwohl ihm argwöhnische Blicke zugeworfen werden, nachdem Maedre der Kenku-Gasse entsteigt, gesellen sich einige Menschen spontan zu ihm, um in sein Gebet einzufallen. Die Alten sprechen im überlieferten Dialekt Hakums, die Jüngeren gebrauchen die Handelssprache. Manche lauschen einfach. Sie alle blicken hinaus auf die See, wo am fernen Horizont das letzte Rot versinkt.
Es tut gut, die Stadtluft zu atmen. Dort unten fühlt man sich, als müsse man gleich ersticken. Auch das Gebet ist eine Wohltat. Pholios` Licht zu sehen wird jenen dort unten kaum gewährt werden. Sie gedeihen im Schatten, ebenso wie derjenige, den er sich zu suchen aufgemacht hat. Leider gibt es im Hafen mehr als genug davon.
Für den Weg braucht er etwa eine Stunde. Zwar könnte er schneller vorwärts, aber ein weiser Mann spart im nächtlichen Hakum seine Energie, will er auf Eventualitäten vorbereitet sein. Im Medinatim gibt es eine Menge davon, größtenteils von ungewaschener und mit Messern bewaffneter Art. Um dort das gesuchte Kontor zu finden, wird er viel Fingerspitzengefühl walten lassen müssen[1]. Gerüchte verbreiten sich schnell. Den Falschen zu fragen bedeutet, sich zu verraten.
Anuschib wäre gewiss nicht erfreut zu hören, dass jemand nach ihm sucht.
 1. Informationen sammeln, SG 17
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 16.11.2010, 19:49:35
Auf dem Weg zum machte sich eine immer größer werdende Beklemmung in ihm breit. Er hatte einige Tage Zeit gehabt, das Geschehene zu verstehen. Bisher hatte er sich jedoch mit dem 'Wer?' und dem 'Was danach?' beschäftigt und darüber den Tod verdrängt.
Die Fragen rutschen in den Hintergrund und er bereitet sich darauf vor, seine toten Eltern zu sehen. Spätestens jetzt, da er ihr Grab besucht, hatte es Bestimmtheit und er musste es akzeptieren. Er hat Angst, weiß nicht, was ihn erwartete und wie er sich verhalten würde. Er will sie nicht sehen. Er weiß nicht... . Die Gedanken drehten sich immer schneller. Fragen waren bohrender als Gewissheit.

Die Unfassbarkeit des Todes. Die Sinnlosigkeit der Existenz. Die Frage nach dem 'Warum?' im Angesicht seiner göttlichen Bestimmtheit. Er hatte versucht, Trost in den Worten Pholios zu finden, doch erschienen ihm die Gebete wie kalte, leblose Wort-Hülsen, die für ihn keine Bedeutung hatten. Eine Art gnädige Benommenheit macht sich breit und verdrängte nach und nach seine Gedanken.

Nach einer kleinen Endlichkeit kommt er am Friedhof an und sieht sich um. Der Sonnenschein ist blanker Hohn. Im nächsten Moment wird ihm bewusst, wie er Pholios gefrevelt hatte und murmel Lautlos ein kurzes Gebet. Er streicht sich den kalten Schweiß von der Stirn und fasst den Entschluss, es schnell hinter sich zu bringen. Er streckt seine Hand zum kalten friedhofstor aus.

Da erschallt der krächzende Ruf hinter ihm. Blitzschnell dreht er sich in Richtung der Stimme um und durchsucht die Gassen nahe des Friedhofstors. Seine Finger umfassen stärker den knorrigen Stab. Innerlich flucht er. Töricht hatte er vergessen, einen magischen Bannzauber zu sprechen. Natürlich hatte er ahnen müssen, dass er erwartet wurde.
Da entdeckte er einen Kenku, einen Rabenmenschen. Aasgeier, war sein erster Gedanke, hier, um sich am Unglück zu laben. Nur wenige dieser Wesen hatte El-Azarje bisher zu Gesicht bekommen und keine dieser Begegnungen war angenehm gewesen. Sie schienen ihm Boten des Unglücks zu sein.

"Tritt hervor, Rabenmensch, und sag, was Dein Begehr ist."
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 18.11.2010, 23:16:42
Azarje:

Der Kenku denkt gar nicht daran, Azarjes Aufforderung Folge zu leisten, schon gar nicht, wenn sie in aller Öffentlichkeit ausgesprochen wird. Im Gegenteil klappert er missliebig mit dem Schnabel und zieht sich ein Stück weiter zurück, fort von den forschenden Blicken der Passanten.
“Vielleicht sucht er etwas?“, krächzt er leise, kaum hörbar durch das Gewirr aus Gesprächsfetzen, die durch die Gassen schweben. „Oder was könnte sonst sein Begehr sein?“
Zwar hatte Azarje durch seine privilegierte Geburt nie Kontakt zu Kenku gehabt, doch kennt er die Geschichten über ihre Art genug, um besser Vorsicht walten zu lassen[1]. Sie sind als ebenso verschlagen wie Goblins und listenreicher als Halblinge verschrieen. Derartiges lässt sich nicht einmal über die firopolesische Rektorate behaupten.
 1. Wissen (Hakum), um mehr zu erfahren
Titel: Hakum
Beitrag von: Maedre am 20.11.2010, 22:46:17
Maedre kommt in der anfangenden dunkelheit im Hafen an. Er hatte keine Ahnung wo sich der Kontor befindet aber er hatte sich auf dem weg hierher einen Plan gemacht. Er sah sich kurz nach einer der nächsten Pubs um in dene die Seefahrer und Hafenarbeiter so gerne die Sorgen vergessen. In so einem stellt er einem Hafenabeiter die Frage WOsich der Konntor des herren Anuschib befindet. ein Freund von ihm arbeitet da und er wollte ihn abholen um was trinken zu gehen weis aber nicht wo es ist[1]. Nach Erhalt der richtigen informationen spendiert er dem Mann noch ein bier und beeilt sich zum Kontor.
Denn kontor beobachtet Maedre dann ersteinmal eine weile. Er wusste nun mehr über diesen Anuschib, langsam drängt sich die Frage auf wieso. Der grund war eigendlich einfach, er hatte Angst. und je besser du etwas kennst um so weniger Angst hast du for ihm.
 1. Info sammeln nat 20
Titel: Hakum
Beitrag von: El-Azarje am 20.11.2010, 22:46:49
"Wartet...!", ruft El-Azarje dem Kenku hinterher. Fast schon will er ihm hinterherlaufen, doch dann mahnt er sich um Vorsicht. Diese Kenku sind verschlagen und nur allzu leicht kann es eine Falle sein. Vielleicht ist er auch nicht von Bedeutung und wollte mich auch nur verspotten. Herrgott, wie enervierend ist es, wie eine Wüstenmaus auf der Flucht vor dem Geier zu sein. Überall sieht man Gefahr. Wofür er sich vorhin gescholten hatte, holt er nun nach und wirkt einen Bannzauber[1]. Noch einmal sieht er sich aufmerksam um[2], und als er keine drohende Gefahr ausmachen kann, betritt er den Friedhof und sucht das Grab seiner Eltern. Der Klos in seinem Hals scheint größer zu werden.
 1. Mage Armor mit Dauer 3 h
 2. Spot: 18 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6199.msg662203.html#msg662203)
Titel: Hakum
Beitrag von: Ansuz am 21.11.2010, 21:23:07
Massoud:

Yal zischt zwischen geschlossenen Kiefern hindurch, ein Beweis ihres Ärgers. Normalerweise anspruchslos und ruhig reagiert sie mit Aggression, sobald ihr die Freiheit genommen wird. Wie alle ihrer Art ist sie es gewohnt, frei durch das Hochland zu laufen. Niemals käme ein Wór auf den Gedanken sie einzupferchen. Nicht ohne Grund ist es per Gesetz verboten, sie in den Siedlungen zu halten. Früher oder später würde ein Unglück geschehen.
Massoud hat das Gefühl, dass Yal nur deswegen einigermaßen ruhig bleibt, weil Gardekat Einfluss auf sie nimmt. Zwar ist er nicht ruhiger als sonst, wirkt aber konzentriert. Er sieht sich nicht einmal um, obwohl ihm genug Aufmerksamkeit zuteil wird, um ihn geradezu leuchten zu lassen. Normalerweise würde er darin baden, vielleicht ein oder zwei Kindern ein Zirpen schenken. Stattdessen bleibt er stumm und unbeteiligt.
Maventhua sieht ungefähr so freundlich aus wie ein auf Berghirten zustürmender Oger. Sein Starren könnte einer Schlange Konkurrenz machen. Die Menschen sehen hastig weg, sobald er sie auch nur aus den Augenwinkeln ansieht. Selbst Halblinge machen ihm Platz, wenn auch erst auf wenige Fuß Abstand. Keiner möchte den Zorn von jemanden erregen, der hauptsächlich aus Muskeln und Unmut zu bestehen scheint. Auf Massouds Anregung reagiert er mit einem tiefen Brummen, das wohl Zustimmung signalisieren soll.
Den Hafen zu finden ist leicht. Sie brauchen lediglich den Trägern zu folgen, die schwer beladen aus den größten Häusern wanken und Fässer auf bereitstehende Wägen laden. In den gepflasterten Straßen wurden Rillen eingelassen, damit die Räder nicht steckenbleiben. Gezogen werden sie von Maultieren, die auf ihrem Weg große Kothaufen hinterlassen, denen nicht immer ausgewichen werden kann. Ärmere tragen ihre Waren an langen Stäben, die sie auf ihre Schultern geladen haben. Sie bewegen sich alle auf der selben Straße, in Richtung Salzgeruch.
Massoud und Begleiter folgen dem Strom, vorbei an dem von Menschen umwölkten Ziggurat hinein in das strahlende Weiß der Stadt. Es ist eng und laut, aber auch interessant. Unter anderem gibt es Becken, in die unablässig Frischwasser fließt, an dem sich die Hakumber gütlich tun oder waschen. Greise fegen mit Reisigbesen die Hauseingänge, während Matronen ihre nassen Gewändern auf langen Leinen über der Straße aufhängen. An jeder Ecke wird etwas angeboten, von wenig appetitlich aussehenden Happen bis zum Reinigen und Fetten von Schuhwerk. Ab und zu macht die Menge höheren Platz, die auf Sänften getragen werden. Über allem wachen die Gardisten mit ihren überlangen Speeren.
Auf den Dächern herrscht ähnlicher Betrieb wie in den Straßen, Gassen und Hinterhöfen. Immer wieder schüttet einer von dort Unrat herab, womit er lautstarken Protest hervorruft. Tabak- und Hanfrauch hängt wie eine Wolke über den Häuserschluchten. Beschwörende Gesänge schallen herab, wahrscheinlich zu Ehren jenes Gottes, dem auch der Ziggurat geweiht war. Umso zynischer wirkt das Betteln der Ärmsten, die in die Schatten der Gassen verdrängt wurden.
Einige mutige Seelen wagen sich an die beiden Krieger heran, um entweder nach milden Gaben zu fragen oder allerlei Tand anzubieten. Angebliche Reliquien finden sich neben Gewürzen, die laut den Anpreisungen ihres Verkäufers lediglich in den entlegensten Winkeln des Titanenpfads wachsen. Ihnen werde lebende Hühner ins Gesicht gehalten, Schleier angeboten und die Lobpreisungen des Sonnengotts rezitiert. Wer zu aufdringlich wird, prallt spätestens vor Yals ersticktem Fauchen zurück.
Zwischenzeitlich hat Massoud das Gefühl, trotzdem bestohlen worden zu sein[1]. Obwohl die Menschen sauberer zu sein scheinen als die Wór seiner Heimat, wirken sie größtenteils hungrig und erschöpft. Ihre Gewänder sind weit genug, um die meisten Schäden zu kaschieren und trotzdem sichtbar übersät mit Flicken. Besonders den Kindern scheint es selten gut zu ergehen. Ihre Blicke haben etwas seltsam Resignierendes, als wüssten sie bereits, dass sie die Stadt verschlingen wird.

Nach etwa zwei Stunden kommen sie an einer Taverne an, die ein ganzes, mehrstöckiges Haus zu füllen scheint. Leider ist kein Unterstand für Yal sichtbar. Nicht einmal die allgegenwärtigen Kamele wurden berücksichtigt. Einige Orks haben sich an ihre Wand gelehnt, von wo sie jeden Passanten herausfordernd anstarren. Aus den oberen Stockwerken ertönt exotische Musik, der Massoud keine bestimmten Instrumente zuweisen kann. An jedem Fenster hängt ein Büschel Weihrauch, dessen durchdringender Geruch Yal schnauben lässt.
Gardekat scheint dennoch sehr interessiert, erschnüffelt er doch bereits die einzelnen Aromen, die durch die offenen Fenster auf die Straße dringen. Die sich aufplusternden Grünhäute ignoriert er einfach. Maventhua mustert den Bau regungslos. Ihm scheint es gleich zu sein, ob sie bleiben wollen oder nicht. Arbeit findet man als Söldner überall.
 1. Entdecken bitte, SG 15, 1W8 GM sind weg
Titel: Hakum
Beitrag von: Massoud am 25.11.2010, 22:06:57
Der Wór hat es bereits aufgegeben, die ganzen Eindrücke, die auf ihn einströmen, aufzunehmen. Danach hat er begonnen, wahnwitzig wie ein solches Vorhaben nunmal ist, die wichtigen Eindrücke von den unwichtigen trennen zu wollen. Und dabei hat er gemerkt, dass er in diesem Versuch versagen muss und noch mehr verpasst, als er aufnehmen kann. Er hat überlegt, wie er das nun machen sollte und dann fällt ihm auf, dass ihm sogar die Worte fehlen, um diese ganzen Eindrücke zu beschreiben. Sicherlich kann er solche Hülsen wie "majestätisch" oder "erhaben" nutzen, müsste dann jedoch feststellen, dass diese Worte leer sind und nicht seine Empfindungen ausreichend wiederspiegeln. Seit dieser Erkenntnis lässt der Löwenmensch die vielen neuen Bilder einfach an sich vorbeirauschen und hält sich stattdessen an den ersten Eindrücken fest, die er beim Betreten der Stadt gehabt hat und diese sind alles andere als angenehm gewesen. Zwar ist die Architektur und die Stadt an sich beeindruckend, doch noch mehr wiegt die bedrückende Stimmung, durch die Masse verursacht. Der Löwe möchte gar nicht wissen, was passiert, wenn ein ein Rudel seinesgleichen diese Herde von Antilopen aufschreckt. Welch tödliche Bewegung in diese ungleiche und nicht zu berechnende Herde kommen würde. Das Rudel Löwen würde darin verschwinden, aus Antilopen, welche die meisten Bewohner an sich sein dürfen, würden wütende Gnus, wenn nicht gar Gauren werden. Nach wie vor, auch wenn in seiner Gesellschaft die Kraft und das Prestige des Einzelnen zählt und die Entscheidungen fällt, bewundert der Wór die unkontrollierbare Macht der Masse.

Der Anblick der Kinder jedoch zwingt den Leoniden dazu, sich wieder mit seinen Empfindungen auseinanderzusetzen, das Rauschen des Stadtlebens hat ein Ende. Er sieht in den Augen der Kinder seine eigenen Ängste, die er seit dem Anblick der Stadt empfindet. "Diese Stadt ist ein Moloch. Mir käme ein Kampf gegen die alte Vettel lieber, als noch Tage hier verbringen zu müssen."
Massoud blickt weg, denn er kann diesen Kindern nicht helfen. Sie müssen lernen, sich selbst zu helfen, sonst würden sie ewig auf Hilfe angewiesen bleiben. Das Leben ist so hart, aber das gebrannte Kind hat das selbst durchmachen müssen, auch wenn ihm die Kinder in ihrer Lebensapathie ein wenig Leid tun. Stattdessen löst Massoud die Binde vom Maul seiner Echse, damit sie sich im Notfall verteidigen kann. Massoud hat ausreichend vertrauen in seine Echse, dass sie niemanden ohne Grund verbeißt und eine Kontrolle durch die Wächter in diesem Getöse von Wesen erscheint ihm unmöglich.
Als er die Binde wegstecken will, fällt ihm auf, dass jemand seinen Geldbeutel geöffnet hat und etwas von der für Massoud kostbaren Asche rausgefallen ist. Mit einem Seufzen schließt er den Beutel wieder und steckt die Binde weg.

Wie Maventhua mustert der Wór das Gebäude und sucht dann eine Möglichkeit, Yal festzubinden. Dann stellt er sich wieder neben Bluthand, die Orks ebenso ignorierend für den Moment. "Mal sehen, was uns hier erwartet."
Mit festem Schritt betritt der Löwenmensch die Herberge.