DnD-Gate Online Games

Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Des Kaisers schwarzes Vermächtnis => Thema gestartet von: Menthir am 14.07.2010, 23:40:37

Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 14.07.2010, 23:40:37
Ich möchte einfach Martin Walser zitieren an dieser Stelle:
Zitat
"Kritik ist Wind in meinen Segeln."

Fühlt euch frei, vor allem zu äußern, was euch nicht gefällt. Wo ihr mehr Emphase erwartet, was noch an Fehlern und Irrtümern abzustellen ist und so weiter.
Ich weiß, innerlich lechzt man auch stets nach etwas Lob, dementsprechend werde mich nicht beschweren, solltet ihr sowas einstellen wollen.
Ich werde diesen Thread auch dazu benutzen, um meine Vorstellungen und Wünsche und Kritiken zu beschreiben.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Xū Dǎnshí am 27.07.2010, 23:34:20
Ich bin dafür, dass wir die direkte Rede wie folgt einbinden:
Denken
"Telephatie etc."
"Flüstern"
"Reden"
"SCHREIEN"
Ich mag diese Schreibweise sehr gerne, da man so beim Überfliegen sofort sieht, was gesagt wurde und worauf der Charakter antworten kann. Darum würde ich gerne mit dieser Art spielen.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 28.07.2010, 00:31:26
Sollten noch mehr für eine Umstellung der Formatierung sein, werde ich eine Abstimmung bemühen.  :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Mako Jinsei am 28.07.2010, 00:39:05
Mir ist das egal. Ich hatte Runden die es so oder so gemacht haben, ich passe mich an.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 28.07.2010, 13:58:50
Jetzt hast du auch noch eine dritte Formatierung einführen können, Xu. Ich denke, wir sollten uns alsbald einigen.  :cheesy:
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 02.08.2010, 20:23:42
Ich möchte noch einmal für die oben vorgeschlagene Formatierung werben. In den teilweise sehr langen Beiträgen ist es für mich schwierig, schnell das Gesagte zu erkennen, worauf ich reagieren kann. Wenn das Gesagte fett wäre, wäre es für mich viel einfacher, eine Antwort zu schreiben. Bitte entscheidet Euch für eine Formatierung und ich wäre froh, es wäre meine.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Hong Gil-dong am 03.08.2010, 14:17:07
Aufgrund der Beitragslänge stimme ich zu, dass das Gesagte wohl besser mit fetten Buchstaben geschrieben wird, also

"Reden"
"SCHREIEN"
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Sūn Ai am 05.08.2010, 16:16:08
Ich bin dafür, dass wir die direkte Rede wie folgt einbinden:
Denken
"Telephatie etc."
"Flüstern"
"Reden"
"SCHREIEN"
Ich mag diese Schreibweise sehr gerne, da man so beim Überfliegen sofort sieht, was gesagt wurde und worauf der Charakter antworten kann. Darum würde ich gerne mit dieser Art spielen.

Ich habe nichts gegen diese Formatierung einzuwenden. Allerdings kam ich auch mit der bisherigen zurecht. Vielleicht statt Denken 'Denken'. Aber das stellt ja auch nur einen minimalen Unterschied da und beruht wohl eher darauf, dass ich das aus Gewohnheit in meinem bisherigen Posts schon so gehandhabt habe.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 12.08.2010, 08:38:52
Dann stellen wir es dahingehend um. Ich werde es in den Regelthread übernehmen.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 17.12.2010, 14:36:43
Seid mir gegrüßt,

ich möchte euch kurz meine erste Kritik präsentieren, aber es sind letztendlich nur Kleinigkeiten, da wir erst einen ganzen Tag ingame erlebt haben.
Zuerst möchte ich etwas Selbstkritik an den Anfang stellen. Ich habe am Anfang ein paar Hänger drin gehabt und dadurch das Tempo etwas verzögert, welches wir bisher noch nicht wieder aufgenommen haben, damit verschulde ich zum Teil natürlich das manchmal etwas schleppende Tempo. Momentan sind wir am unteren Niveau von dem, was wir zulassen sollten, von daher würde ich bitten, dass auch ihr wieder etwas schneller postet.
An dieser Stelle sei noch manifestiert, dass ich euch nicht böse bin, wenn etwas kürzer postet, damit es weitergeht, gerade wenn ihr zeitlich eingebunden seid oder gerade nicht so viel Lust habt. Damit es einfach weitergehen kann. Ich wäre euch sehr, sehr verbunden dafür, da ich mit jeder Szene auch selbst immer weiter in diese Experiment reinwachse.

Gleichzeitig ist das aber auch ein Lob an euch, denn die Postingqualität gefällt mir eigentlich gut und eure Charaktere gefallen mir, weshalb ich ja auch darum gebeten habe, sie nutzen zu dürfen. Schön finde ich auch, dass die Charaktere schön unterschiedlich sind und man da mehr Spannungen erwarten kann. Allerdings würde ich mehr wünschen, dass ihr den Mut und die Muße (und eine Muse  :cheesy:) zusammennehmt, und euch auf mehr Dialoge innerhalb der Spielgruppe einlasst, das wäre schön und erstrebenswert (von daher finde ich die Szene die Xu beschwört und die jetzt zwischen Hong und Mako gut  :thumbup:), denn nach wie vor kann ja einer von euch der Mörder sein. Es werden natürlich fleißig Hinweise und dergleichen gegeben, von außen, aber diese sind ja häufig mindestens so tendenziös oder ausweichend, wie Mako es in seinem letzten Post für seine eigene Person dargestellt hat.  :wink:

Das war es eigentlich schon als kurze Kritik. Und wenn wir das Tempo noch ein bisscher in Griff bekommen, dann ist es auch mit den Dialogen unter den Spielern wahrscheinlich leichter. Es muss ja nicht schließlich jeder Dialog ein Buch füllen, auch die Kleinigkeiten und kleinen Beiträge sind wichtig.

Danke :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 31.12.2010, 14:17:29
Ich habe mir mal das Tagebuch Eurer Runde angesehen  :)

Die typische Runde beginnt mit: "Ihr kommt in die Taverne und es ist nur noch ein Tisch frei. Ihr setzt Euch zusammen und beschließt spontan Euer bisheriges Leben aufzugeben und eine Abenteurergruppe zu gründen. Eure Abenteurerausrüstung habt Ihr aus dunkler Vorahnung schon dabei. Am schwarzen Brett hängt ein Zettel, auf dem in dicken Lettern 'Quest' steht."  :cheesy: Wie ungewöhnlich, sich auf dem Schafott kennen zu lernen  :)

Ich habe nicht verstanden, warum sie das Löwenrudel angegriffen haben. Für mich klang das so ein bischen nach "Ich will meinen Hammer ausprobieren", ohne IT-Grund, oder warum haben sie das getan. Was für Charaktere sind das eigentlich? Goliath-Kämpfer...?

Danshi als Reisbauer kann ich mir ganz gut vorstellen. Ich weiß nicht, wie ich in der Situation reagiert hätte. Ich hätte sie bestimmt auch nicht verpfiffen und sie auch bei mir aufgenommen, schon allein, dass ich ein Auge auf sie habe. Aber wahrscheinlich hätte ich sie bis zu Ihrer Abreise unter "Hausarrest" gestellt. Nun haben sie aber dich etwas Trubel verursacht. Wie willst Du Danshi reagieren lassen?
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 31.12.2010, 15:16:13
Ja, es war wirklich ein ungewöhnliches Kennenlernen, aber ein idealer Ausgangspunkt, um Verbindlichkeiten zu schaffen.
Die Gruppe an sich spielt in einer bösen Zusammensetzung, aber einer der Spieler wollte unbedingt einen Halbling spielen. Da ich meine Spieler kenne, war meine Vermutung, dass ich eine Art Verbindlichkeit durch Schuldbewusstsein erwecken müsste, sonst würde man ihn einfach nicht ernst nehmen. Deswegen durfte der Halbling den Plan zur Errettung der Mitspieler aushecken.
Und tatsächlich, es hat geklappt und der Halbling wurde gleich angenommen. So kam es zustande, direkt das Blutgerüst zu wählen statt eines gemeinsamen Aufenthaltes im Gefängnis. Daraus ergab sich auch, dass sie alle wussten, dass ihre Gruppe eine Zweckehe ist. Das ist einfach eine gewisse Gewohnheit in meiner Gruppe. Diese Gruppe kennt sich seit Jahren, aber wegen unterschiedlicher Lebenswege spielen wir nur unregelmäßig als große Gruppe. Wenn das der Fall ist, so zeigt die Erfahrung, halten böse Gruppen immer zusammen, und gute Gruppen entzweien sich immer. Deswegen diese unorthodoxe Wahl.

Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht verstanden, warum sie das Löwenrudel angegriffen haben. Die Spieler waren nahe am Zusammenbruch durch Erschöpfung und Nahrungsmangel und glücklicherweise konnten sie die Fährte von Oryxantilopen aufnehmen. Eigentlich wollte die Gruppe eine Antilope schießen, um über die Runden zu kommen. Der Halbling und der Goliath beschlossen dann aber, dass es für sie sinnvoller wäre, wenn sie einen Löwen schießen würden. Mit dem Fleisch konnten sie auch überleben, die Reste eher verkaufen und der Goliath nannte es einen symbolischen Sieg über die Gefahr, in der sie schwebten mit der Verfolgung durch die kaiserlichen Häscher. Der Löwe würde in der Diskussion zum Symbol des "unterdrückenden Staates". Damit ließen sich die anderen Spieler fangen und es begann tatsächlich ein Kampf um Leben und Tod, welchen die Spieler nur mit sehr viel Würfelglück auf den letzten Metern für sich entschieden. Das war bereits fast der erste totale Gruppenausfall.

Die Gruppe besteht...bestand aus:

Ein Leonid, also ein löwenartiges Katzenvolk mit leicht veränderten Werten, quasi wie Massoud in Ansuzrunde, der Startschuss des Bauens dieses Volkes war, wird Canxah ersetzen, der zweite Spieler weiß es noch nicht.

Danshi hat auch versucht, sie aufzuhalten, mit subtilen Mitteln. Ich habe ihn nur durch die Worte der Gelehrten sprechen lassen, er hat zudem in Parabeln und Metaphern gesprochen. Der Goliath hat seine guten geistigen Werte ausgespielt und als einziger Spieler alle Metaphern und Parabeln erkennen können. Dennoch hat er sich überzeugen lassen, dass es sinnvoll wäre, Sun Zhao zu befreien, um einen mächtigen Beamten hinter sich zu haben, der ihnen wegen der Verfolgung hilft. Sie wussten nicht, dass Sun Zhao bereits als Dissident aufgeflogen war.
Danshi wird sie jetzt im Auge behalten, weil er ihr rücksichtsloses Vorgehen nicht wirklich gutheißt. Andererseits ist er auch nicht in der Lage, sie mit dem Schwert aufzuhalten. Er hat das Glück, dass die Spieler glauben, er sei ein ins freiwillige Exil gegangen und ein mit dem Kaiser zerstrittener ehemaliger General des Hofes, deswegen ist der Respekt riesig und sie haben die Flucht vor allem auch in Kauf genommen, weil sie Sorge haben, dass sie bei Danshi in Ungnade fallen. Obwohl Xu deutlich klar gemacht hat, dass er keinen blutigen Aufstand beginnen möchte, hält der Goliath Xu für den Schlüssel, um im Ernstfall trotz der kaiserlichen Häscher überleben zu können und sieht ihn als Chance, irgendwie zu Luft zu kommen und das eigene Handeln koordinieren zu können. Um umfassend selbst zu handeln, fehlen den Denunzianten nämlich Informationen, dessen ist sich zumindest ein Teil der Gruppe bewusst.

Danshi hat schon erkannt, dass sie in der Lage sind, trotz der zwei Verluste, unglaublich viel Schaden anzurichten, deswegen denkt er momentan, dass er sie irgendwie für sich gewinnen muss und sie mäßigen muss, so dass er ihre Energie für bessere Dinge nutzen kann, als sinnlose Zerstörung anzurichten. Auf jeden Fall werden sich ihre Wege nochmal kreuzen.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 20.03.2011, 00:13:39
Ich habe mir mal Deine Götterwelt angesehen. Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass die Götter nicht nur der Gott der Natur, der Vergebung, der Rache etc... sind, sondern in Portfolio und Dogma durchaus persönliche Facetten der Gottheiten auftauchen  :thumbup:
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 20.03.2011, 21:39:03
Vielen Dank.

Ich bemühe mich darum, dass die Götter nicht einfach im Fantasytypus als Notwendigkeiten für Kleriker da sind und dementsprechend einfach nur generisch in die Gegend geklatscht werden. Das soll auch in den jeweiligen Verbindungen mit mythischen Geschichten geschehen und zu sehen sein. Wie entstand die Dummheit, wie der Mensch, wie wurden die Götter quasi Sterbliche etc.
Und sie sollen auch zu erinnern sein, obwohl die Götter meiner Welt meist ja doch etwas weiter vom Geschehen entfernt sind als auf vielen anderen Fantasywelten.

Leider ist meine Arbeitszeit nur sehr endlich. Motivation, wirkliche Freizeit und auch Inspiration gehen leider nicht immer Hand in Hand. Aber solches Lob hilft, die Fackel der Arbeit an den Göttern weiterzutragen! Danke.  :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 14.08.2011, 23:47:06
Ohne ins Detail gehen zu wollen, möchte ich kurz sagen, dass mir Deine Runde sehr gut gefällt und mir tatsächlich von meinen Runden die liebste ist. Ich freue mich, wenn es weitergeht. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 19.03.2012, 13:19:11
Hongs Feedback nach Abschluss der Spielrunde:

Vielen Dank Menthir für das Leiten und danke an die Mitspieler fürs Mitgestalten dieses super Erlebnis.

Das Szenario:

Ich fand es sehr spannend, wie man erst in den Kerker geworfen wird, ohne zu wissen, was genau los ist. Die Eröffnung mit dem Kaisermörder, der unter uns sein soll, hat mich anfänglich zum Gedanken verleitet, dass evtl. das ganze mit einem Charakter abgesprochen ist, oder der vielschreiber Menthir sich noch zusätzlich eine Sockenpuppe eingestellt hat. Die Entwicklung des Szenarios fand ich bemerkenswert, da durch die scheibchenweise Besuche der verschiedenen Hofteilnehmer sowohl Aspekte auf den Hintergrund des Kaiserreichs, des Kosmos und dann auch des Szenarios eingeflochten wurden. Besonders hat mir gefallen, dass es sich für mich lohnte, auch ältere Äusserungen wieder nachzuschauen und so eine viel konsitentere und kohärentere Geschichte zu erleben. Die ganze Situation des isolierten Kerkers ermöglichte eine sehr geordnete Interaktion mit der Welt, so dass eine überraschende Tiefe erreicht werden konnte. Sehr gut fand ich den Mix aus dem Einflechten eines (für ein RPG) sehr realistischen Kaiserreichs mit den fantastischen Überbau einer nicht klar fassbaren und doch vorhandenen Mythischen Welt, in der die metaphorischen Entitäten (Tu, Garten, Qi) doch exisieren.
Die Charaktere der Besucher waren sehr Interessant und glänzten mit beeindruckender Tiefe und Verschiedenheit. Um trotzdem noch gegen das auf höchstem Niveau dargebotene zu meckern: Ich hätte noch etwas mehr von der Art der Zwilingen oder Boss geschätzt, die zwischen die ganzen höchstrangigen Botschafter und Kaisersöhne geschoben wären. So einen zuschuss von dummdreisten Entspannungsfutter. Aber ob es das ganze wirklich verbessert und nicht verschleppt hätte, kann ich nicht sagen.

Der Hintergrund

Bis zu diesem Spiel war ich von der Überlegenheit einer vorgefertigten (aber evtl. angepassten) Kampagnenwelt gegenüber einer rein Selbstgemachten überzeugt. Ich hielt es immer für ein Problem, dass die Welt zu sehr nur im Kopf des Spielleiters existiert, so dass ich als Spieler mich zu wenig darin einfinden kann. Doch die hier im Forum und die im Wiki mitgelieferten Informationen erlaubten mir, die Geschichte auch vor einem erweiterten Kontext als nur dem Spieltext mitzuerleben. Es waren Informationen zu einer Götterwelt da, aus der man sich vorstellbare Beziehungen herleiten konnte. Die Ouroboros waren nicht einfach ein Wort, sondern es war auch eine 'tatächliche' Organisation vorhanden, die sogar noch innerlich zerstritten war.

Das Spiel

Danke nochmals für das sehr interessante Zusammenspiel. Die ab und an auftauchenden Verzögerungen wurden sehr gut aufgefangen und mit ausführlichen Beiträgen belohnt, die ich sehr gerne las (ab und zu sogar mehrfach, damit ich alles erfassen konnte). Wenn Xu die Philosophischen Klingen mit einem Gast kreuzte war es sehr interessant zu folgen. Die Kehrseite war, das ich aufgrund des Umfangs und der Tiefe manchamal ein wenig abgeschreckt fühlte, dazwischen einen Post zu verfassen. Aus der Perspektive des Zuschauers war es sehr bereichernd, die radikale Position von Xu auf die verschiedenen Exponenten des Reiches treffen zu lassen. So entstand auch die Gelegenheit, den Hintergrund des Reiches zu vertiefen und neue Aspekte des westlichen und östlichen Denkens kennenzulernen.
Noch ewas weitere Kritik: Etwas mühsam beim Schreiben der Beiträge fand ich die Verwendung der Akzente wie z.B. "Shǎzi". Das ausbauen der verlorenen Spieler (Zhao und Oda) hätte vielleicht besser genutzt werden können um weitere Elemente in die Geschichte einzubauen und den Hintergrund zu Stärken.

Fazit: Des Kaisers schwarzes Vermächtnis sind zehn von zehn Kekse
 
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Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Schreckensjul am 19.03.2012, 13:24:05
Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!

Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob!  :thumbup:
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 19.03.2012, 23:33:30
Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!

Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob!  :thumbup:

Vielen Dank, Jul! Auch wenn ich leider gestehen muss, dass sich das in der Länge natürlich nicht mit den Zugpferden (deine übernommenene LoF-Runde bspw. :)) messen lassen kann. Aber das Gefühl eine ungewöhnliche, experimentelle und dialoglastige Runde zum Abschluss gebracht zu haben und das Wissen, dabei Spieler gehabt zu haben, da das qualitativ herausragend gelöst haben, das ist wirklich herausragend. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 20.03.2012, 16:44:30
Zum Setting

Warum spreche ich von einem Szenario? - Ich habe den Versuch, große Kampagnen online zu leiten, aufgegeben, da ich ein Freund des offenen Spiels bin und diese Art der Spiele dazu neigt im Sand zu verlaufen. Szenarien sind von daher an sich knapper. Sie bilden keine gesamte Spielwelt, sondern nur gewisse Orte und Zeiten einer Spielwelt ab. Ich lasse den Spieler größtmögliche Freiheit, aber keine völlige. Dennoch entscheiden die Spieler natürlich alleine darüber, wie und ob sie die Probleme anpacken. Ein Szenario umfasst innerhalb des Spiels eine relativ kurze Zeitspanne und sollte in Realzeit in zwei Jahren abgeschlossen sein. Wenn die Runde ausreichend ankommt, kann dennoch weiter ausgebaut werden.

Dieser Absatz aus dem 'Miraculis Mortuorum'-Gesuch hat mich zum Nachdenken angeregt und mittlerweile teile ich die Auffassung. Dir ist es gelungen, eine überaus interessante Ausgangssituation aufzubauen. Die Charaktere sind auf engstem Raum zusammengepfercht und haben keine Bewegungsfreiheit. Gleichwohl wird sehr schnell deutlich, dass sie durchaus von hier das Geschick des gesammten Reiches beeinflussen können. Es gibt eine schier unendliche Anzahl von Fragen, deren Antwort immer nur weitere Fragen aufwerfen. Dass gleichsam alles möglich scheint und dann auch wieder nichts ein ganz großer Wurf!


Zum Hintergrund

Ein großes Lob möchte ich Dir für den Hintergrund ausdrücken. Ich fand es einfach großartig, dass Du nicht nur Informationen zum Kerker zusammengesucht hattest, sondern gleich eine ganze Welt aufgebaut hattest, die in sich stimmig war. Dass sie sich auch am historischen Vorbild orientiert hat, hat es mir auch leichter gemacht, mich in sie einzudenken. Wie Du weißt, habe ich eine Schwäche für religiöse Themen und dass sogar widersprechende religiöse Weltdeutungen so gut eingebunden waren, fand ich sehr unterhaltsam. Wie Hong schon schrieb, ich finde, dass Dein Setting mit vorgefertigten Settings locker mithalten kann.


NPCs

Sehr gut fand ich auch die NPCs, die ebenfalls sehr liebevoll ausgearbeitet waren. Man hat richtig gemerkt, dass jeder NPC eine eigene Weltsicht und eigene Pläne hat und auf seine Weise versucht hat, die Denunzianten für sich zu nutzen, bzw. sein Spiel mit ihnen zu treiben. Toll fand ich auch, dass sich im Laufe des Spiels immer mehr herauskristallisierte, dass nicht die Kaisersöhne, sondern Shazi alle Fäden in der Hand zu halten scheint - und gegen Ende des Spiels deutlich wurde, dass auch er nur ein hilfloser Narr ist. Gerade diese Lose-Lose-Situation hat etwas schön tragisches und brachte andererseits die Charaktere zum Schluß zum glänzen.


Das Spiel

Auch ich möchte mich sehr herzlich für das schöne Zusammenspiel mit Menthir und auch meinen Mitspielern bedanken! Sicherlich gab es manchmal auch seine Längen und ab und zu war die Beteiligung gering, doch ich finde es saustark, dass wir im, ich glaube letzten Jahr, niemanden mehr hatten, der ausgestiegen ist! Das war also eine Kontinuität, die dem Spiel sehr sehr gut zugekommen ist, insbesondere da andere Themen als Kämpfe vordergründig waren.

Wenn ich auf das Spiel zurückblicke, denke ich mir, dass wir viel daraus gemacht haben, und stellenweise, dass wir auch noch mehr daraus hätten machen können.

Toll fand ich, dass jeder Charakter seine eigene Persönlichkeit und seine eigenen Facetten eingebracht hat. Insbesondere am Anfang und am Ende kamen die Eigenheiten der Charaktere sehr heraus und es war mir ein großes Vergnügen, die Posts zu lesen. Besonders in Erinnerung bleiben mir:

Dann denke ich aber auch, dass wir vielleicht noch an manchen Stellen etwas mehr hätten daraus machen können.


Fazit: Das die Kritik zum Schluß kam, soll den Blick nicht dafür trüben, dass ich diese Runde sehr sehr toll fand und dass ich beeindruckt bin von dem Erlebten. Wisst Ihr, ich bin doch ein wenig wehmütig, dass es jetzt vorbei ist. Zusammengefasst: zehn Daumen:  :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Lu Chieng am 20.03.2012, 18:19:20
Okay dann werde ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Zuerst einmal möchte ich an alle ein dickes Lob aussprechen: Es war eine sehr schöne Runde mit einem würdigen Ende.

Was mich am meisten erstaunt hat war, dass obwohl wir nur in einem Kerker saßen eine Welt um uns herum hatten, die lebte. Nicht als kurz angedachtet Hirngespinnst, sondern als etwas, wo man das Gefühl hatte sobald man aus dem Kerker ist kann man die Straßen runtergehen und findet keine weißen Flecken auf der Karte.  :thumbup:

Die Charaktere waren eine Augenweide (wenn auch nur im übertragenen Sinne), nicht nur die SCs sondern auch die NPC. Bei jedem von ihnen hatte man das Gefühl einem vollständig ausgereiften Spielercharakter mit eigener Geschichte gegenüber zu stehen. :thumbup:

Eine kleine Kritik, die sich aber vor allem auch an mich selbst richtet ist folgende: An manchen Stellen war mir das Ganze schon fast zu hoch. Es war ein Schmauß die Gespräche zwischen List und Menthir mitzuverfolgen doch hatte ich teilweise das Gefühl nicht alles zu durchdringen und noch schlimmer muss es für Lu gewesen sein, der ja keine Bildung genossen hat. Das gleiche gilt wahrscheinlich für Sun. Ich hatte das Gefühl, dass Lu nicht häufig etwas zu den Gesprächen beitragen konnte. Einerseits, weil ich als Mensch nicht wußte wie ich mich zu dem Geschehen äußern soll, anderseits weil Lu nicht wußte was er sagen sollte (Immerhin ist er hier auf Menschen getroffen, gegen die er nicht einfach bluffen konnte, sondern die dieses durchschaut hätten. Deswegen schwieg er häufig vorsorglich).
Ich hätte mich gefreut, wenn ein oder zwei mal jemand gekommen wäre, der eher Lu oder Sun oder vielleicht auch Mako entgegen gekommen wäre. Vielleicht Boss als richtigen Besucher oder etwas ähnliches. Für mich war die eher "straßenschlaue" Fraktion unter uns etwas unterrepräsentiert.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich unendlich froh bin teil dieses Projektes gewesen zu sein und ebenso wie Menthir, zwar als Spieler aber naja, meine erste Runde abgeschlossen zu haben.

Von mir gibt es 9 von 10 was auch immer (vielleicht Bienchen), also 9 von 10 Bienchen.

PS: Vielleicht kommt mir noch etwas in den Sinn und wird angefügt. Muss mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 20.03.2012, 18:40:28
Auch an euch mein Dank für eure ausführliche Kritik.  :cookie: Ich werde gerne auf diese Punkte eingehen, doch noch lasse ich Isaak und Drazon das Feld. Am Sonntag gibt es dann meine Kritik. :)

Und vielen Dank, dass sie so positiv ausfällt!  :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Sūn Ai am 22.03.2012, 00:37:58
Dann melde ich mich auch mal.

Bei vielen kann ich mich einfach meinen Vorrednern anschließen. Es war eine tolle Runde und es ist schön, dass wir es geschafft haben, sie zu einem, meines Erachtens, würdigen Ende zu bringen. Daher will ich im Folgenden nur noch ein paar Sachen besonders vor heben:

Die Welt und ihre Bewohner wirkten liebevoll und detailliert ausgearbeitet.
Obwohl sich alles nur im Kerker abgespielt hat, hatte ich das Gefühl in einer echten, lebenden Welt zu sein. Die Informationen, die wir von dir bekommen haben, waren gut und gaben einem ausreichend Hintergrund. Hätte man mehr wissen wollen, hättest du auch bestimmt noch mehr geliefert, zu den gewünschten speziellen Themen.

Durch die schönen Texte konnte man sich auch gut in das Geschehen hinein versetzen, vor allem auch nach einer der Trockenphasen. Allerdings brauchte es dadurch auch einiges an Überwindung, gutes Zureden von Menthir, um zwischen den langen Posts überhaupt etwas zu schreiben, wenn man mal nicht so viel Zeit hatte. Zusätzlich muss ich Lu recht geben, dass es Spaß gemacht hat alle Gespräche mit zu verfolgen, aber vielleicht den ein oder zwei Gäste mit niedrigerer Herkunft oder zumindest einer direkten, nicht so hohen Art, hätte vielleicht Abwechslung gebracht und auch Lu, Sun und vielleicht auch die anderen angesprochen. Vielleicht auch sehr Sinnvoll alles von einer weiteren Perspektive ergänzt.

Danshi kann ich zu stimmen, dass wir sowohl OT als auch IT hätten mehr machen können. Erinnere ich mich zum Beispiel noch an eine Blume, die fasst verkommen wäre und zum Glück hatte Hong, stets noch mal Sachen hervor geholt hat. Jedoch ist man im Nachhinein stets schlauer.
Abschließend kann ich wohl sagen, dass ich einiges gelernt habe aus dieser Runde, was ich auch mit nehmen werde. Sowohl Erinnerungen aus dem Spiel, als auch Erfahrungen für mich, wie ich mehr/besser zum Geschehen beitragen kann. Ich hatte viel Spaß beim lesen und schreiben und es würde mich stets freuen ein Spieler unter deiner Leitung zu sein.

Am Ende dann noch ein großes Danke, dass ich ein Teil dieser tollen Runde sein durfte, die auch für mich die erste Abgeschlossene ist.
Von mir gibt es:
:ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja::ninja: (10 von 10 Ninjas)

Sollte mir noch was einfallen bis Sonntag, ergänze ich es.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Mako Jinsei am 22.03.2012, 15:19:06
Es war eine sehr schöne Runde in einer sehr interessanten Spielwelt mit vielen facettenreichen Charakteren (SC und NSC).

Ich denke in einer Tischrunde könnte man so ein Szenario gar nicht spielen, da solch lange Gespräche mit mehreren Leuten am Tisch, die alle mal drankommen wollen kaum möglich sind und ein Ausspielen des Innenlebens und der Beweggründe der Charaktere nicht so schön geht sind, wie in einem ausführlich Forenbeitrag. Für solche Runden ist das Forum ideal und ich wünsche mir weitere dieser Art.

Wenn man als Letzter sein Feedback schreibt, dann wurde natürlich viel schon von den anderen gesagt und gerade den Meinungen zu Welt und Bewohnern schließe ich mich an.
Auch, dass wir hätten aktiver sein können und sollen, insbesondere wenn gerade kein Besuch da ist unterschreibe ich und werde ich für künftige Runden mitnehmen. Meine eigene spärliche Aktivität erkläre ich mir damit, dass die Gespräche mit den politischen Gästen mir teils etwas zu hoch waren um mich damit in meiner Freizeit zu befassen, da fand ich die Stellen mit der Aufgabe der Ganbrüder, dem Flötenjungen und der Blume interessanter und (für mich) unterhaltsamer, ich hätte mir vielleicht ein, zwei Sachen dieser Art mehr gewünscht.

Alles in allem war es eine hervorragende Runde mit guten Spielern und ambitioniertem SL die von mir 9 von 10 Keksen bekommt.
(Aber nicht alle auf einmal aufessen:)  :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie: :cookie:


Anhang:
Zum Schluss noch eine der Melodien, die Mako in seiner Ewigkeit im Garten spielen wird: The Call of Ktulu (http://www.youtube.com/watch?v=2xTR24Z6ezs)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 23.03.2012, 00:09:01
Es wird Zeit für meine abschließende Kritik und die möchte ich hiermit verfassen.

Die Kampagne selbst war als Experiment angelegt, denn sie brach mit der gängigen Konventionen des Dungeons and Dragons-Spiel und den damit verbundenen Vorgehensweisen. Für mich hatte es die Aufgabe, selbst zu lernen, sich nicht vom System in systemisches und system-spezifisches Denken zwingen zu lassen. Gleichzeitig sollte es einen ausreichenden Wiedererkennungswert haben, damit jeder Spieler wusste, was sein Charakter würde können. Natürlich hätte man kampffreiere Systeme oder Systeme, welche den Storytelleranteil mehr hervorheben, wählen können und dies hätte sicher einen positiven Effekt auf die Runde haben können. Aber meine Vorbemerkung und meine Sorge, ich würde nicht genügend Spieler zusammenbekommen, haben mich diesen ungewöhnlichen Weg wählen lassen. Danke, dass ihr ihn mit mir gegangen seid!

Wir haben eine gemächliches Tempo gehabt und gerade in der Endphase wurde es vielleicht manchmal zu gemächlich, aber insgesamt war das langsamere Tempo notwendig, weil die Beiträge oftmals komplexere Gedankengänge bereithielten, die auch ich mehrfach lesen musste. An manchen Beiträgen habe ich ein bis zwei Tage inhaltlich gefeilt, um bspw. Lists Niveau in der Diskussion überhaupt ein wenig halten zu können. Und ich sehe eure Kritik hier ähnlich, ich habe mich von meinen eigenen Ansprüchen verleiten lassen und nicht mehr Charaktere wie die Gan-Brüder auftauchen lassen, obwohl das manchen Charakteren sehr zu Gute gekommen wäre. Das ist sicher mein größtes Versäumnis in dieser Runde gewesen nebst der bereits genannten Feststellung, dass ich nicht immer ausreichend auf das Material, welches ihr mir zur Verfügung gestellt habt, eingegangen bin. Zwar haben bspw. Hong, Xu und Mako direkt auf ihre Charaktere zugeschnittene Begegnungen gehabt und das habe ich des Häufigeren genutzt, doch mussten Lu Chieng und Sun Ai sehr auf diese Ansätze warten und sie blieben nicht mehr als Ansätze. Das liegt zum einen an der Beteiligung, das gilt vor allem für Sun. Isaak hat mich häufig darauf aufmerksam gemacht, dass er durch sein Studium gebunden ist und ich habe mich davon fälschlicherweise blenden lassen und die Aufgabenlast für ihn zurückgenommen, statt sie zu erhöhen und Sun mehr Verantwortung zu geben. Ich denke, das wäre der richtige Weg gewesen, um Sun auch mehr in das Spiel selbst einzubinden. Bei Lu lag es vor allem an meiner schlechten Planung. Ich habe Tagespläne für die von mir initiierten Besucher erstellt und Lus Geschichte hätte hinten raus eine größere Rolle spielen sollen. Wäret ihr nicht so schnell zur Lösung gekommen, wäre Lus Geschichte Shazis Aufhänger gewesen, das Spiel mit Masken und falschen Identitäten zu offenbaren. Aber ich habe eure Entwicklung schlecht antizipiert, so ist Lu an der Stelle leider zu kurz gekommen.

Die ausgeschiedenen Charaktere hätte ich in der Tat besser nutzen können. Ich habe es mir da etwas leicht gemacht, und ihre Freitode/Selbstmorde lediglich als Versuch gesehen, die Ausweglosigkeit eurer Situation etwas verstärken zu können.
Bzgl. Oda hatte es anfangs wirklich Planungen gegeben, ihn zum Mörder des Kaisers zu machen. Ich habe diese Frage aber nie beantwortet für Oda, sodass es möglich blieb, ohne Oda etwas zu verraten. Glücklicherweise habe ich das so geregelt, sonst hätte ich nicht gut dagestanden mit meiner eigentlichen Geschichte. Es wäre auch möglich gewesen, Oda zu Shazi werden zu lassen.

Zum Setting habt ihr fast alles positiv erwähnt, was ich mir zum Ziel gemacht habe. Darüber bin ich sehr froh. Auch darüber, dass die Kampagne sehr gut geklappt hat und die Welt lebendig wirkte. Ein größeres Lob kann man einem Spielleiter nicht machen. Für mich sollte diese Runde auch ein realer Lernprozess sein und das ist er für mich auf alle Fälle gewesen (Danke für den ganzen Input, den wir in den Weisheiten des Kerkers sammeln konnten!). Diese Runde ist der Grund dafür, dass ich nur noch beschränkte Szenarien online leite und einen relativ engen Rahmen mit viel innerer Freiheit hergeben möchte.

Was ich gerne noch mehr eingebunden hätte, wäre die Kunst, denn ich bin ein Kunstmuffel und habe einfach keine Ahnung von Kunst. Das hätte ich gerne ausgebaut, habe es dann allerdings durch Kultur ersetzt, da ich mich dort besser auskenne.

Zum Abschluss ein paar Worte zu euch, nein, für euch!

Da ihr es bereits nanntet, habt ihr mir die Grundlage meiner Kritik geraubt, ihr Hunde!  :cheesy: Es gab zwei Dinge, die ich mir gewünscht hätte. Einmal, dass zwischen den Charakteren vielleicht etwas mehr Dialog herrscht und man nicht ganz so passiv ist (vor allem hätte ich mir ein paar Anfeindungen gewünscht. Ihr ward mir manchmal zu harmonisch als Ganzes  :P). Und zweitens, dass man vielleicht so Kritikpunkte wie "Gib uns bitte weniger philosophische Gäste" auch zeitnaher geäußert werden. Ich habe diesen Punkt zwar ähnlich gesehen, aber ich wusste vorher nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich weiß, dass Lu mehrfach darauf aufmerksam gemacht hat, dass er gerade nicht einschreiten wolle oder nichts zu antworten wisse. Aber ein gezielter Wunsch hätte mir vielleicht früher und schneller die Augen geöffnet und ich hätte mich mehr getraut, euch auch auf andere Arten anzuspielen. Bspw. wie profane Fluchtversuche (was ich erst relativ spät als Reaktion auf diese Anmerkungen von Lu und auch Mako getan habe). Einfach sagen: "Gib uns einfache Leute zur Abwechselung"  :lol:

Das ändert jedoch nichts daran, dass mir die Charaktere sehr gut gefallen haben. Das lag vor allem daran, dass sie Charaktere waren und nicht wandelnde Statblöcke mit Würfelbotzugriff! Das will hervorgehoben werden. All euer Lob ist nett und Balsam für meine geplagte Spielleiterseele, aber es ändert nichts daran, dass erst unser Zusammenspiel diese Runde zu dem gemacht hat, was sie war. Und ihr habt mir immer das Gefühl gegeben, dass diese Runde gemocht wird und mit einer freudigen Ernsthaftigkeit betrieben wird. Das war mir sehr wichtig. Manche hätte bspw. das Kampagnenthema abgestoßen, denn zwischen all diesen Gesprächen, Mordvorwürfen und metaphorischen Ergüssen lag das eigentliche Kampagnenthema vergraben, welches sehr viele abstößt (weil es oftmals falsch, klischeehaft und übertrieben diskutiert wird). Ich wollte es nicht typisch behandeln, ich wollte es nicht in gängigen Bildern romantisieren und ich wollte, als leidenschaftlicher Philosoph, für die Kampagne keine Stellung beziehen, sondern Fragen stellen. Das eigentliche Thema war (philosophischer) Environmentalism.
Dass wir dieses Thema frei von Vorurteilen und kontemporären Klischees behandelt haben, in ganz vielen Facetten und Kleidern (passend zum Mummenschanz Shazis) hat mir ein ganz großes Vergnügen bereitet. Dafür danke ich euch. Und gebe euch also 10/10 Anhimmelungen. :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub: :wub:

Ich verstehe solche Projekte als Zusammenspiel und ich denke, wir haben uns hier sehr gut ergänzt, auch ihr als Gruppe. Besonders herausstellen möchte ich:
An dieser Stelle möchte ich auch allen Mitlesern (v.a. Ginsengsei!) danken, die mich dadurch, dass sie entweder nur reingeschaut haben oder auch mal einen kurzen Kommentar gelassen haben, ermutigt haben, diese Runde zu einem würdigen Ende zu führen. Auf diese Anerkennung für etwas Geschriebenes zu stoßen, welches dem reinen Hobby entspringt, finde ich sehr schön und es beflügelt.
Ich könnte versuchen noch Kritikpunkte an mir oder an individuellen Dingen zu finden. Aber wir haben alles zentrale genannt. Wir haben sicher eine der ungewöhnlichsten Runden der Gategeschichte erlebt und gerade eure Enden haben gezeigt, wie ihr diese Runde und euren Spielleiter gleichzeitig ernst genommen habt, ohne den Spaß und die Freude am Schreiben zu vergessen.
Deswegen nochmal meinen Dank für das von euch geleistete und für die Kritik an der Runde! Sie hilft mir weiter, auch weiterhin Mühe und Hirnschmalz in meine Runden zu stecken. Und so mögen wir uns hoffentlich in anderen Runden wiedersehen. Vielen, vielen Dank! :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Shǎzi am 23.03.2012, 00:16:44
Der Narr jedoch, er wäre keiner,
wenn er nicht mit der Stimme seiner,
sich mit Herzeleid darüber beschwerte,
dass man ihm das Leben derart erschwerte,

Wieso mussten diese Denunzianten schnallen,
dass sie nur dienen sollten meines Herr'n Gefallen!
Wieso waren sie keine Opfer meiner List,
sodass man sie mit all den anderen Opfern vergisst!

Oh ja, ich habe eine Kritik, die schmerzt,
denn ich habe euch doch nie geherzt!
Wie sollte ich es auch je tun,
muss ich dank euch nun mit den Verlierern ruh'n...


- Und das war das Ende des Narren.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Ginsengsei am 23.03.2012, 01:51:44
Des Kaisers schwarzes Vermächtnis war ganz großes OG RP Kino! Eine ganz besondere Runde die hier sicher in die Gate Geschichte eingegangen ist!

Ein paar Gedanken, der Einfachheit halber in Spiegelstrichen gelistet:

- Szenario Spielweise fürs OG!
- Wow in welchen Spähren List und Menthir manchmal unterwegs waren!
- So lange Postings! (Wie kriegen die das nur hin auch so lange "Monologe" zu führen?!)
- Ein wahrer Puzzle Krimi.
- Hong vs. Xu Szenen! "Abschieds" Szenen von allen!

- Wow so lange Postings. Ich lese sowieso schon langsam.. und dann versteh ich nur Kaiserhof :-\
- Zwischenzeitlich hätte das Rampenlicht auch noch die "scheuen" SCs genauer beleuchten können. (Das steht vlt. auch im Zusammenhang mit den langen Postings und den schlauen Diskussionen. Dadurch war vlt. auch manchmal die Hürde zu posten einfach zu hoch.)

(http://www.ugly-smilies.de/data/uglyanbet.gif) Gratulation Euch allen! (http://www.ugly-smilies.de/data/ugly_love.gif)


Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 10.05.2012, 14:26:54
Nun, da schon einiges Wasser den Fluss hinunter geflossen ist, wollte ich gerne Anfragen, ob es noch Dinge gibt, die Ingame noch nicht ausgespielt wurden und die Menthir noch auflösen würde. Mich würde z.B. noch interessieren, welche Pläne die einzelnen Höflinge hatten und was Du mit der Leiche des Kaisers geschehen war und ob Du damit noch etwas vorhattest?
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 10.05.2012, 15:30:11
Ich werde gerne, sobald mir mehr Zeit dazu gegeben ist, noch gerne kurz darauf eingehen, was für die jeweiligen Personen angedacht war oder was sie vorhatten. :)
Wenn du mir bis Pfingsten Zeit lässt, will ich dann gerne einen Beitrag dafür formulieren. Danke der Nachfrage. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 12.05.2012, 22:39:30
Vielen Dank :) :) :) Und was mich auch interessieren würde, wären Deine Inspirationsquellen.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 21.05.2012, 00:10:32
Ich finde heute Abend die Muße, deine Bitte zu erfüllen, aber erlaube mir, dass ich die Ausführung an sich erstmal etwas kürzer halte und schematisch zusammenstelle. Wenn es dann zu den einzelnen Charakteren Fragen gibt, werde ich sie gerne beantworten. :)

NameProfessionPläne bzw. was ist/wäre mit ihm passiert?
Chuang Di (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Di)Himmlischer KaiserDer Kaiser war von Shazi ermordert wurde und wurde in der Kloake der Gefangenen vergraben. Yu war in der Kloake dem Kaiser eigentlich auf der Spur. Da gab es ja noch die Schwefelspur, die ein Hinweis auf den Drachen (Ouroboros) hätte sein sollen. Ich habe da aber das zugunsten des sich auflösenden Spiels aufgelöst, um es nicht mit einer vergleichsweisen Kleinigkeit aufzuhalten. Der Kaiserkörper wäre ein körperliches Pfand gewesen und erst dann von Bedeutung gewesen, hätten die Denunzianten lebenderweise das Reich verändern wollen. Ohne Leiche hätten die Kaiserlichen geglaubt, dass es ein Teil von Shazis Spiel war und ohne Leiche wäre man dann eventuell gehangen wurden. Das heißt, das Thema wäre nach der Entscheidung eventuell nochmal aufgekommen, aber es hätte dann durch Yu noch einen deutlichen Hinweis gegeben.
Chuang Li (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Li)Ältester Sohn des Kaisers, General des OstensChuang Li war die Person, welche den Tod am Tag des Drachen ankündigte. Mit ihm hatte die Gruppe nicht viel zu tun. Sie hätte einen verzweifelten, gebrochenen Mann kennengelernt, der wenig sprach, nur militärisch bellte und dem die Ungewissheit den Verstand nahm. Einstmals als genialer Anführer und volksnaher Mann beliebt, wurde er willkürlich und fahrig. Deswegen stand er hinter den Hinrichtungen. Seiner Hoffnung den wahren Mörder zu finden beraubt, ließ er Shazi freie Hand und ließ seine politische Feinde einkerkern, um sie so auf diese Weise loszuwerden. Unter anderem hat er so Hong wieder einfangen lassen und auch die Einkerkerung Xus maßgeblich vorangetrieben. Chuang Li war ein rein destruktiver Charakter und hätte verblendeten Hass auf das für ihn Unbegreifliche darstellen sollen. Sein Ziel war es, die Sache auszusitzen und er hat im Hintergrund versucht, den Denunzianten Steine in den Weg zu legen, um so noch mehr Feinde loszuwerden. Am Ende plante er, seine eigenen Brüder anzuklagen und dann eine eigene Herrschaft zu etablieren.
Chuang Diyan (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Diyan)Sohn des Kaisers, General des WestensDer intelligenste Kaisersohn hätte versucht ein Blutbad unter seinem Volk zu verhindern, aber das Reich zu erhalten. Ein Mann, der auf Handlungsmaximen aus war, und keine Motivation mehr hatte in diesem Spiel mitzuspielen an sich. Er war auf Xu Danshi zugeschnitten und sollte ihm philosophisch entgegenstehen, nachdem ich deine Hintergrundgeschichte gelesen habe. Er sollte den Konflikt Wort gegen Handlung im Dialog schüren, nachdem sich schnell rausgestellt hatte, dass Xu sehr weisheitsliebend ist. So habe ich ihn dann eingesetzt. Er wusste wenig über den Fall, und eigentlich auch wenig über seinen Vater, war sich aber der Furcht, den der Hof vor Shazi hatte sehr bewusst. Außerdem hatte er eine direkte Anbindung an die Prophezeiung, weil er sie mehrfach gelesen hatte. Diyan war ein handlungsversessener halbgebildeter Militarist. Er war mein chinesischer Mark Aurel. Am Ende ist nur durch das Tor gegangen, weil Xu, dem er philsophisch entgegenstand, auf einmal ohne ein Wort zur Handlung geschritten ist. Das hat Diyan tief bewegt und ihn dazu bewegt, sein Reich zu verlassen, um das "Richtige" zu tun.
Chuang Qi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Qi)Sohn des Kaisers, General des NordensChuang Qi trat als sehr autoritärer Mensch auf, war aber von schwachem Geist. Er liebte die Menschen, deswegen versuchte er Feinde zu dämonisieren und ihnen die Menschlichkeit zu nehmen. Deswegen blickte er Menschen, denen er Schlechtes wollte oder wollen musste niemals an. Er hatte Angst, dass ihre Gesichter ihn im Traum verfolgen würden. Gleichzeitig hielt er wie sein ältester Bruder, Li, die Ungewissheit nicht aus. Aus Verzweiflung wollte er einen Häftling dazu bringen, sich zu opfern für die anderen (Xu, du erinnerst das sicher noch lebendig, weil du darüber nachgedacht hattest.), damit das Reich wieder atmen und sich retten kann. Er konnte nicht wissen, dass es alles an Shazi hing und darüber wäre das Opfer leider vergebens gewesen. Aber weil er entscheidungsunwillig war, hätte er auch den Gefangenen überlassen, wer sich opfert. Sein Ärger, als sich keiner bereiterklärte, über den Entscheidungsunwillen der Gefangenen lag in seiner eignen. Chuang Qi hätte seine Macht schnell verloren. So er das Gute suchte, war er zu schwach für Verantwortung. Er hätte sich am Ende ins Exil zurückgezogen als Künstler.
Chuang Wang (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Wang)Sohn des Kaisers, General des SüdensChuang Wang war ein sanfter Mann, aber ein Manipulator. Er machte großte Geschenke und große Gesten, um die Anfälligkeit seines Gegners zu studieren. Ein Stratege und ein Meister der 36 Strategeme und einer Meister der Kunst mit 1000 Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen sagen kann. Chuang Wang sprach gerne von Gleichheit, das war aber nur telweise ernst gemeint. Chuang Wang war immer der Schwächste unter seinen Brüdern und merkte, dass Höflichkeit seine einzige Rettung war und die Lüge. Insgeheim hasste er die Menscheit und fast alle anderen Rassen, aber er bewunderte Drachen. Chuang Wang war ein Agent des Ouroboros, wusste aber nicht von Shazi. Chuang Wang war einer der hauptsächlichen Gegenspieler im Hintergrund und kam nur, um seinen ältesten Bruder mit Informationen zu versorgen. Nicht aus Bruderliebe, sondern weil er den geistigen Verfall seines Bruder erkannte und darin die Chance gewahrt sah, dass Chuang untergehen würde. Chuang Wang wünschte sich das Chaos und das Ende Chuangs, um in den Ruinen eine politische Utopie zu errichten, in der alle Menschen gleich und besonders sein sollten. Das kam in seinen Naturzustandsbeschreibungen durch, dass er trotz seiner Worte ein negatives Menschenbild hatte, dass er reformieren wollte. Vom Mord wusste er nichts, aber er sah den Tod seines Vaters als Chance. In einer Familie, in der nur Stärke galt, war Chuang Wang, trotz seiner Erfolge - die er sich erlog - das schwarze Schaf.
Chuang Bao (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Bao)Sohn des Kaisers, bedeutender DichterChuang Bao kam nicht vor, deswegen hat er nur eine Reißbrettfunktion gehabt. Er wäre eine Möglichkeit gewesen, für Mako etwas direkt in der Kaiserfamilie zu bewirken. Ich wollte Makos Liaison darüber bearbeiten, aber da sich das Tempo verschleppte und Mako eine ganze Zeit lang auch keine Zeit hatte, sah ich wieder davon ab. Dieser Charakter war alleine dafür da, um Makos Hintergrund anzuspielen. Deswegen habe ich ihn auch nicht in das Geflecht gedacht. Ich habe ihn mir als naiven, unpolitischen Künstler und Idealisten vorgestellt. Für den Mordfall hätte er kaum eine Relevanz gehabt.
Chuang Gang (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Gang)Sohn des Kaisers, lebt im ExilChuang Gang wäre niemals rechtzeitig angekommen und wäre nur durch Zauber zu erreichen gewesen. Er war vor dem Tod seines Vaters schon im Exil, hätte aber am meisten über die Charaktereigenschaften aller Höflinge erzählen können. Er hat sich Xian angeschlossen, um Krieg zwischen Chuang und Xian zu verhindern, er hat sich als Friedensgeisel gestellt. Über den Mord wusste er nichts, aber er hätte früher auf die geteilte Persönlichkeit des Narren hingewiesen, die er vermutete. War auch nur ein Reißbrettcharakter, der nur wichtig geworden wäre, hättet ihr ungewöhnliche Wege beschreiten wollen.
Chuang An (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_An)Jüngster Sohn des Kaisers, Schiffskapitän und GeneralChuang An erkannte das Ganze als Posse und behandelte es so. Diese Pflichveranstaltungen störten ihn, er war umtriebig, ein Abenteurer, der an Frauen und schnellem Gold interessiert war und versuchte das Leben auszukosten. Er war fast alles, mal Pirat, man bekämpfte er Piraten, mal inszenierte er sich als Loyalist, mal als Rebell. Er sorgte für Chaos, um möglichst viel zu erleben. Er brauchte immer etwas um die Ohren, denn er fürchtete die Stille und die Einsamkeit, deswegen trat er nie alleine auf. Hätte man dies (ich gebe zu, das war fast unmöglich, das zu erkennen) gesehen und ihn isoliert, hätte man ihn gesprächig vorgefunden. Er wusste viel über den Hof, hatte aber, wie Xu früh erkannte, kein Interesse an dem Fall. Er wusste, dass er kein richtiger Sohn für sein Vater war. Das bestürzte ihn und zermaterte ihn und sorgte für sein merkwürdiges, immer suchendes Gemüt. Er besah seinen Vater trotzdem mit Trotz und Ärger, deswegen versuchte er uninteressiert zu sein. Er zwang sich dazu. Da er es als Posse erkannte, hätte er daraufhin kleinere Hinweise geben können. Persönliche Ziele hatte er keine festen, auch wenn er seine älteren Brüder für ihre konservative Art belächelte. Nur mit Li wäre er aneinandergeraten.
Dang Di (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Dang_Di)Oberhaupt der Familie Dang, BaumeisterEin weiteres Charakterfragment, weil am Ende nicht benötigt. Berufspragmatiker, ziemlich nüchtern. Hätte der Aufhänger für Oda Zektaus Hintergrundgeschichte sein sollen, wurde ingame ja auch angedeutet, kam dann wegen Odas Verschwinden nicht mehr dazu. Wusste nichts über den Mord per se, hätte aber ziemlich genau Auskunft darüber können, dass ein Mord nur im Inneren geschehen konnte, weil das Haus von außen nicht zu infiltrieren ist ohne Hilfe von Innen. Die Info habe ich dann über Boss gegeben. Dang Di, so viel stand fest, wäre über die Angst, dass seine Familie an Geltung verliert, festzunageln gewesen.
Kun Shi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Kun_Shi)Oberhaupt der Familie Kun, bedeutender ReligionsgelehrterKun Shi kannte die Prophezeiung als Religionsgelehrter sehr genau. Er sah in allem und jedem ein Ouroborosspitzel und einen Feind. Erzkonservativ, autoritär, unfreundlich, streng und sehr starrsinnig. Zusammen mit Chuang An hatte er ingame ein Teil der Tragweite des Problems fast erfasst, ohne es zu bemerken. Er war derartig auf Verschwörungsabwehr gebürstet, dass er langsam die Realität nicht mehr sah. Was Chuang Li auf militärisch-politischer Seite war, war Kun Shi auf höfisch-religiöser Seite. Ein Mann, der seine Welt zusammenbrechen sah und damit nicht fertig wurde. Hätte man dies nochmal angespielt, hätte man ihn brechen können. Kun wusste, wie der Zauber auszulösen war. Den Mörder kannte er nicht, und auch er verzweifelte daran. Wie gesagt, einer der alten Männer, deren Welt zusammenbrach. Er wollte nur bewahren.
Shǎzi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Shǎzi)HofweiserIch denke, dass Shazis Rolle nicht nochmal betont werden muss und gegen Ende klar geworden ist. :)
Boss (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Boss)Anführer der kaiserlichen LeibwacheBoss wollte ich zur Anbindung für Hong nutzen, was Hong auch gut genutzt hat. Er war anfänglich wie die Gan als Abwechselung konzipiert, musste ihn aber wegen der Spielerfluktuation umbauen. Nahm dadurch auch die Rolle Deng Dis ein. Sein ungewöhnliches Auftreten sollte den Charakteren eine Chance lassen, sich auch mit eher unbedeutenden Persönlichkeiten anzufreuden, was Xu schön angespielt hat. Hatte auch keine hochtrabende Pläne, sondern nur die Angst, seinen Job zu verlieren. War etwas grob, aber eigentlich recht herzlich, wenn er nicht gerade im Dienst war.
Zhuge Yan (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Zhuge_Yan)Hofastrologe und HofastronomCharakterfragment. Ein alter, kauziger Mann, der anhand der Sterne versuchte zu bestimmen, wann die Prophezeiung eintreten würde. Wurde ingame nur kurz von Chuang An genannt. War im hohen Ruf bei Volk und Hof, litt aber unter zunehmender Senilität. Er hätte ein Slapstick-Charakter werden soll, um das ganze Ernste wieder etwas aufzulockern und sollte der Anspielcharakter für Zhào Làn sein und ihren Pakt mit den Elementen und den Sternen. Verlor an Bedeutung hatte nur die Hintergrundbedeutung.
Qiānbēi Irindiil (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Qiānbēi_Irindiil)Vertreter der elbischen InteressenDer Hintergrundcharakter für Hong. Dieser Elb nahm den Kaisertod als Chance wahr und interessierte sich nicht wirklich dafür, wer der Mörder war, auch wenn er ihm eine Auszeichnung verliehen hätte. Der Elb war ein Stück weit der Revolutionär, der bessere Zeiten predigt und dabei die schlimmsten Taten begeht. Er hat sich seiner Kultur manchmal erwehrt, manchmal hat er gemeuchelt, vielleicht war er sogar an Vergewaltigungen beteiligt. Er war ein Elb, der glaubte, dass der Zweck die Mittel heiligen würde. Hatte zuerst also nur eine kleine Rolle, um Hong zu bestärken, aber durch das fabelhafte Gespräch mit Xu wurde immer mehr draus. Interessierte sich nur für die Freiheit der Elben und ordnete ihr alles unter. Er wäre aber ein Weg für einen Ausbruch gewesen. Hätten ein paar der Denunzianten für Hong plädiert und sie um Hilfe gebeten, er hätte versucht sie zu befreien. (Dazu wären dann Boss und Deng Di als wohlwollende NSCs notwendig gewesen und die Geschichte hätte einen ganz anderen Lauf genommen).
Trebor Harqar (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Trebor_Harqar)General aus Poiqên, Vertreter der zwergischen InteressenTrebors Aufgabe war eine philosophische, in dem er versucht hätte anhand des hl. Augustinus Krieg zu rechtfertigen. Die Frage, was ist ein gerechter Krieg, die hätte er aufgeworfen. Er war als Charakterfragment auch dazu gedacht, die reelle Bedrohung eines Krieges zu bemessen. Alle sprachen schwammig vom Krieg, Trebor hätte Zahlen und Fakten gehabt. Aber keiner von euch wollte Krieg, also verlor er an Bedeutung. Die zweite Funktion wäre eine Anspielmöglichkeit für Lu gewesen, da ich Trebor zum Weggefährten des von Lu Chieng Gefoppten machte. Das kaum wegen Fortschritt und Zeit nicht mehr zum tragen. Spielte für die Geschichte weiter keine große Rolle, man hätte ihn aber mit dem Elben für Ausbruch- und Autonomieversuche begeistern können und somit zum Zerfall des Reiches beitragen können.
Schimmerpelz Li (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/chimmerpelz_Li)Vertreter der orkischen InteressenEin philosophisches Charakterfragment. Schimmerpelz war verhärmt, verkrüppelt und dazu ein Ork, etwas was in Chuang nicht gut ankam. Schimmerpelz war Ausdruck meiner Beschäftigung mit Emanzipationsbewegungen und hätte dahingehend diskutiert. Für mehr habe ich ihn nicht eingeplant. Ich hatte vor ihn weiter auszubauen, aber dazu ist es nie gekommen.
Zhuge Yín (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Zhuge_Yín)SchatzmeisterSehr grobes Charakterfragment, welches für eine Kapitalismusdebatte vorgesehen war. Alle Debatten standen ja unter dem Stern des Environmentalism, das wäre eine davon geworden. Ansonsten hätte er bei der Aufklärung helfen können, was es am Hof für Einkäufe und Spielereien gibt und so einiges über die Höflinge preisgeben können, was jenen peinlich gewesen wäre.
Han Hao (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Han_Hao)ProviantmeisterSollte der Kontakt von Sun werden, wurde aber wegen Suns geringer Zeit nicht weiter ausgearbeitet. War ein freundlicher, alter Mann, der einfach ein bisschen Licht in das dunkle Verließ hätte bringen sollen.
Zázhǒng (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/ázhǒng)Vertrauter des KaisersZazhongs Auftritt war denkbar kurz. Er war tatsächlich der Liebhaber des Kaiser und der Kaiser seine große Liebe. Zazhong war das Sinnbild eines Romantikers und war dafür da, um die Person des Kaisers exakt zu beschreiben. Allerdings hatte er ein sehr sanftes Gemüt und trauerte noch schwer über den Verlust seiner großen Liebe. Er sollte die philosophische Debatte über Liebe in ihren vielen Facetten widerspiegeln. Von dem, was viele als normal wahrnehmen, über Homosexualität bis zu Vaterlandsliebe und Liebe zur Natur. Er glaubte, dass einer der Brüder der Mörder war, weil sie ihren Vater hassten und wussten, dass er Zazhong wahrscheinlich so sehr liebte, wie Zazhong ihn.
Ii Tsuyoshi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Ii_Tsuyoshi)Geisel des Hofes aus Xian*Die junge Geisel sollte Mako anspielen und euch über Shazi berichten, was sie auch getan hat. Sie war auch als möglicher Freund der Charaktere gedacht, solanger er nicht wie ein Kind behandelt würde. War schnell eingeschnappt und verärgert, vor allem war er verbittert, weil er von Freiheit träumte und Shazi ihm zeigte, dass Freiheit eine Illusion sei. Das hat der Junge nie verdaut. Er suchte dann bei Gleichgesinnten - euch - die Chance, sich als Gefangener wieder aufzubauen. Aber die meisten suchten den Unterschied, nicht das Gemeinsame, so fühlte Ii sich wieder ausgestoßen und verließ euch im Ärger. Er suchte Anschluss und einen Weg in die Freiheit. Das besondere an ihm war, dass er Shazi weitestgehend durchschaut hat, weil sein kindliches Gemüt nicht auf die Tricks der vollständig abgeschlossenen Sozialisierung reinfiel. So war es konzipiert, dass Ii an der Schnittstelle zwischen Sozialisierung nach Chuang und verblassender kindlicher Ehrlichkeit angesiedelt war. Wie es angekommen ist, kann ich natürlich nicht sagen. :)
Gebrüder Gan (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Gebrüder_Gan)Krieger des Generals des NordensDie Gebrüder Gan sollten ein anderen Konzept von Kampfthread einführen. Ich habe die Erkenntnis gemacht, dass Spieler, sobald sie Initiative würfeln, auf Regelmodus umschalten und die Spielwelt kaum noch wahrnehmen, sondern nur noch eigene Werte und die Werte des Gegners. Das regt mich immer auf, konnte ich aber bis heute nicht bekämpfen bei D&D. Deswegen gibt es für mich auch Systemwechsel bald. Ansonsten waren die beiden dicken Jungs als spaßige Abwechselung zu den ganzen ernsten Themen und zur Philosophie gedacht. Spielten für den Mord selbst keine große Rolle.
* So nennen die Chuang das Land, das Land selbst trägt einen anderen Namen.

Es ist doch deutlich länger geworden. Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen.
An offenen Szenen hatte ich nicht viel, weil das nicht auf meinen Stil zu leiten passt. Ich baue - ich nenne sie - Weggabelungen. Das heißt, ich plane Anfang und ein sehr grobes Ende (oder wie ihr Enden) eines Szenarios und Meilensteine, die vorkommen. Dazwischen lasse ich mich von den Ideen meiner Spieler und die Konsequenzen ihrer und meiner Beiträge leiten. Wenn die Entscheidungen und Ideen so sind, dass meine geplanten Enden nicht mehr passen, dann verändere ich es anhand des Geschehenen und justier natürlich nach, ich verbinde also die Weggabelungen zu einem Straßennetz, sofern das im Rahmen der Logik möglich ist. Das heißt, es gibt unzählige Pfade, die hätten begangen werden können, aber keiner, bei dem ich sagen muss, dass sie ingame nicht ausreichend vorgekommen wäre. Zumindest was die wichtigen Punkte des Spiels angeht.

Die Kleinigkeiten kannst du in der Tabelle nachlesen. Ich hätte gerne noch mehr philosophische Themen angespielt oder ein paar Charaktere ausdifferenziert. Aber ich habe am Anfang zu viele Charaktere geplant, sodass dies nicht möglich war. Deswegen habe ich immer mehr an die aristotelischen Theaterlehre gehalten und Zeiteinheit versucht weitestgehend zuhalten (normalerweise alles in 24h, bei mir waren es zehn Tage) und Handlungseinheit (Ich habe keine Nebenhandlungen eröffnet, weil das im ORPG immer in die Hose gehen, wenn sie sich wegentwickeln. Wenn es Nebenhandlungen gibt, führen sie wieder zur Haupthandlung.). Ihr konntet also rufen, wen ihr wolltet, aber es war wahrscheinlich, dass das Gespräch um den Fall gehen würde. Selbst wenn es Spiel war, wenn es Philosophie war oder formelle Politik, das dargestellte Thema war im weitesten Sinne das Schicksal des Reiches und der Mord, sowie die Rolle des Narren. Übergeordnet spiegelte sich immer wieder das Thema der Umwelt und Natur wieder. Schlussendlich habe ich dann aus der klassischen Theaterlehre noch die Ortseinheit dazugenommen. Das war für dieses Szenario echt gold wert.
Was tatsächlich aber offen geblieben ist, und mir leid tut, ist natürlich, dass du ein Talent mit Anführen umsonst gewählt hast, weil ich den NSC nicht mehr eingebaut habe. Das ist wirklich offen geblieben, neben dem Anspielen der Hintergründe der Charaktere, wo eigentlich nur Hong und du wirklich Aufmerksamkeit bekommen habt und die anderen Spieler nur mit Abstrichen.

Dir ist sicher aufgefallen, dass ich nicht geschrieben habe, was aus den Charakteren nach Spielende wirklich wird. Darüber habe ich mir nach dem Ende keine wirklichen Gedanken mehr gemacht, denn ich wollte das nicht. Ich wollte, dass die Spieler vielleicht einen Gedanken über haben und sie fragen: Was könnte wohl aus ihm geworden sein? Und wenn es nur ein Gedanke ist, den sie für sich haben. Dasselbe gilt ja auch für eure Charaktere.

Erlaube mir zum Abschluss, für meine Inspirationsquellen einen separaten Beitrag zu verfassen, sobald es mir möglich ist.

Menthir :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 21.05.2012, 13:19:52
Zur Inspiration dieser Runde ist jenes zu sagen, was ich in meiner Abschlusskritik geschrieben habe.
Es wird Zeit für meine abschließende Kritik und die möchte ich hiermit verfassen.

Die Kampagne selbst war als Experiment angelegt, denn sie brach mit der gängigen Konventionen des Dungeons and Dragons-Spiel und den damit verbundenen Vorgehensweisen. Für mich hatte es die Aufgabe, selbst zu lernen, sich nicht vom System in systemisches und system-spezifisches Denken zwingen zu lassen.

Und ich hatte dir über PM auf deine Nachfrage im November 2010 geschrieben.
[...]
Die Idee zur Kampagne kam mir, weil meine Spieler einst zu mir sagten, dass es unglaublich und schade zu gleich sei. Obwohl sie gerne unter mir spielen, müssen sie gestehen, dass ihnen nach all den Jahren vor allem eine Kritik unter den Nägeln brannte. Sie sagten, dass mir in meiner Darstellung vor allem menschliche Abgründe und der Krieg als Zusammenspiel gelänge. Sie wünschten sich, dass ich mehr Abstand von Krieg und dieser scheinbar einfachen und doch immer kulturell verwurzelten und nachvollziehbaren Gewalt nehmen sollte.
Ich musste zugeben, dass meine Darstellungen immer Gewalt und Krieg vordergründig betrachtet haben und dass es mir schwer fällt, mich von diesem Gedanken, gerade im System D&D zu trennen. Allerdings muss ich zugeben, dass sich auch außerhalb des Rollenspiels viel um dieses Thema dreht. (Ich war unter anderem Soldat und bin in meiner Ausrichtung eher Militärhistoriker- und archäologe, ohne kulturelle Probleme und Themen auszugrenzen, hoffe ich.) Man tut meist das, was einem nahe liegt und dieses Forschungsgebiet liegt mir nahe (Nicht aus übermäßiger Gewalterfahrung, aber aus Interesse am Mensch). Vor allem die Wirkung von Krieg auf den "gemeinen Mann" in unterschiedlichen Zeiten.
Nun ja, entschuldige mein Geschwafel, um es zurückzuführen, auf dass, was ich hier fabriziere, ist, dass meine Spieler mit mir aushandelten, dass wir eine Charakterstudie spielen. Wir haben eine solche Charakterstudie, wie wir es nannten, durchgezogen über eine Intrigenkampagne. Ich war von dem Ergebnis fasziniert und schockiert zu gleich und ich fragte mich, wie eine solche Charakterstudie (zu der auch NSCs gehören, freilich) mit fremden Leuten aussehen würde. Mich interessiert das Ergebnis, vor allem, wie ich das interpretiere, wenn ich die anderen Spieler nicht kenne.

Natürlich bringt das viele Probleme mit sich, die kaum zu lösen sind. Das langsame Tempo und manchmal die Unlust der Spieler, sich in jeden Charakter (auch den eigenen) und sich in jede Situation reinzufühlen. (Was nur natürlich ist, da es ORPG für viele auch Lückenfüller ist oder eine willkommene, seichte Abwechslung oder das Spielgefühl auch mit eigener Laune, Zeit und Motivation von Tag zu Tag variieren kann)
Aber vor allem brauchte ich dafür das D&D-System. Das System ist auf Kampf ausgelegt und viele Spieler verstehen es als reines Kampfsystem. Das verstehe ich in diesem Fallbeispiel als staatliches System mit der sozialen Norm der notwendigen Gewaltbereitschaft, sollte sie gefordert sein. Und jetzt versuche ich, diese Spieler in die notwendigen Situationen zu setzen, in der sie letztendlich eine "D&D-Logik", zumindest nach meiner Erwartung, anwenden werden, um Konflikte zu lösen.
Das Gefängnis ist mir in den Sinn gekommen, weil ich darüber mehrere Dinge vereinen kann. Ich wollte einen Abschluß, also einen abgeschnittenen Bereich, der die Spieler von der Außenwelt trennt und ihnen so die Freizügigkeit in der Bewegungsebene, aber auch in der Handlungsebene (wie bspw. jetzt ungefährdet im Gefängnis eine weitere, möglicherweise schwere, Straftat ohne die Furcht möglicher Konsequenzen zu begehen) nehmen. Zudem kann ich darüber Zeitdruck aufbauen, der für Handlungsschemata von Bedeutung ist.
Zudem wollte ich einen Sonderzustand kreieren und habe deswegen auch eine "zivilisationssüchtige" Gesellschaft, wie die chinesische, zum Vorbild genommen. Sinozentrismus und die Konfuziusweisheiten als soziale Umgangsgrundlage.
Es ist also eine Art halb versteckte, halb bereits genannte Charakterstudie und eine Art Test, der nichts Außergewöhnliches schafft (an sich sagt jeder, er wisse, dass D&D nur Kampf sei, das "System wolle es so". Aber die Frage ist immer, nur weil es System es so "will", muss man es dann auch so tun? Und wenn sich jeder dessen bewusst ist, warum ändert man so selten daran etwas?), aber so eine interessante Grundlage für mich bildet.

Meine erste Inspiration in erster Linie war eine eigene Motivation, es ist also nicht direkt nach der Lektüre eines Buches, Films oder dergleichen aufgekommen. (Zu dessen Ergebnis man sagen muss, dass wenn die Situation ingame keinen Kampf nahelegt, es auch nicht unbedingt zu einem Kampf während des Szenarios kommen muss. In einer anderen Runde habe ich festgestellt, dass wenn die Chance da ist, die Spieler schnell zu den Waffen greifen. Aber ich war sehr zufrieden, weil wir sehr spannende Charakterstudien gesehen haben.)
Natürlich - so denke ich zumindest - funktioniert eine solche Runde auch nicht ohne externe Inspirationen, weshalb ich die Weisheiten aus dem Kerker (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6750.0.html) zusammengetragen habe. Darin sind man eine ganze Reihe meiner Inspirationen, aber vor allem auch eurer Inspirationen. Wenn ich also die Frage nach den Inspirationen geben soll, welche mir hauptsächlich in den Sinn kamen, als ich diese Runde begonnen habe, dann würde ich wahrscheinlich wie folgt antworten.

InspirationsquelleWofür?
Edward Gaines - A Lesson Before Dying (http://en.wikipedia.org/wiki/A_Lesson_Before_Dying)Als mir die Idee kam, ein Szenario auf beengten Raum zu halten und eine Charakterstudie zu führen, über zum Tode verurteilte Menschen, fiel mir dieses Buch ein, was ich 2002 das erste Mal gelesen habe. Im Laufe des Szenarios las ich es dann ein zweites Mal. Es sollte eines der Grundthemen für das Szenario sein: wie gehen Menschen mit dem Wissen um, dass sie bald sterben werden?
Augenzeugenberichte von Menschen in Gefangenschaft, Krieg und KatastrophengebietenHier könnte ich kaum alle nennen, aber es zählten die unzähligen Amnesty Internationalberichte über Folter dazu, das Kriegstagebuch Peter Hagendorfs (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hagendorf) aus dem 30-jährigen Krieg, unzählige Berichte aus modernen Kriegen, Zeitzeugengespräche (vor allem Opfer des Nationalsozialismus und des Stalinismus) und dergleichen. Entgegen der Schrecken dieser Berichte habe ich mich entschieden, den Gefängnisaufenthalt abseits der Todesdrohung nicht übertrieben inhuman zu gestalten, weil das sicher auch als Spieler unschön ist.
Konfuzius (http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzius)Die Frage war, welche Kultur ich mir für sowas vorstellen könnte. Ich habe ein konfuzianisches China als Grundgerüst genommen. Der Grund liegt darin, dass es einen romantisierten Konfuzius gibt (dessen Weisheiten wir gerne austauschen) und einen undurchsichtigen Konfuzius. Wer sich mit seinen Werken näher beschäftigt hat, finde sehr viele Widersprüche, was vor allem daran liegt, dass Konfuzius vor allem durch seine Schüler überliefert ist und über die Jahrhunderte seine Weisheiten immer wieder neu auf die polit. Situation gespiegelt und interpretiert wurden. Das - zusammen mit den Zuständen im China während der Opiumkriege (deswegen europäische und fremde Einflüsse) und dem typischen altchinesischen Sinozentrismus - gab mir das Gefühl, dass eine Anleihe an einer fiktiven, aber leicht chinesischen Welt glaubhafter wäre als eine amerikanische Todeszelle im Verurteiltenblock. Gleichzeitig ist China kein Reich seiner Grenzen, wenn man so will, sondern ein Reich der Kultur. Es funktioniert anders als ein Nationalstaat nach moderner Art, was alleine an dem Alter Chinas liegt. Aber darin liegt er der Kampf Tradition gegen Moderne des modernen Chinas verborgen. Die äußeren Gebiete Chinas kämpfen teilweise um Unabhängigkeit und andere, eigene Kultur (Uiguren bspw.) und das Land selbst mit alten Traditionen und eine Annäherung an den Westen und den modernen Erfindungen unseres Zeitalters. China greift groß in die Natur ein durch den Schadstoffausstoß, aber auch durch riesige Staudämme (auch auf Kosten der eigenen Bevölkerung). Sie schränken den Handel mit seltenen Erden ein. Ja, überspitzt formuliert könnte man glauben, sie tun so, als hätten sie ein Primat über die natürlichen Ressourcen. Aus dieser Überlegung ist der Besitz der Chuang über den Garten entstanden.
Teile des Buddhismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus)Die vier edlen Weisheiten und die Frage, wie kann man in einer Fantasyrunde ins Nirvana einziehen. Oder anders ausgedrückt, wie kann man ins Alles transzendieren und das Ich auflösen. Das ist der Weg, den fast jeder von euch gegangen ist, wenngleich natürlich nicht mit einer wirklichen Erleuchtung zu vergleichen. Aber die Anleihe sollte da sein.
Environmentalism (http://en.wikipedia.org/wiki/Environmentalism) und der Grundbegriff der ÖkonomieIch habe in Wirtschaftsethik gelernt, dass Ökonomie an sich bedeute, dass der Haushalter mit den knappen Mitteln, die ihm von Natur aus zur Verfügung stehen, sein Überleben bestreitet. Die Ökonomie also die sinnhafte Nutzung von knappen Gütern beschreibt. Ob das die Ökonomie ist, die wir heute mit dem Begriff belegen, darüber werden wir wahrscheinlich streiten. Ich denke zumindest nicht, dass ökonomisch immer dann sparsam und effizient meinen darf, wenn wir es dafür verwenden, wenn ich mir die immensen Müllberge überall anschaue an Überschussproduktionen bspw. - Dahinter verborgen liegt auch der Umgang mit knappen Mitteln und die Erkenntnis, dass alle Ressourcen am Ende knapp sind, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und von der Region, Nutzen, Bedarf etc. abhängig. Aber genau hier - wo einstmals die Ökonomie mit ihren Gesetzen zu wirken versuchte - bedarf es heute des Environmentalism, um auf solche trivialen Dinge aufmerksam zu machen, wenn auch der Ökologismus, wenn man dieses Kunstwort mal nutzen will, natürlich mehr ist. Ich bin kein Freund des romantischen Green Thinking, ganz und gar nicht. Aber ich bin mir über Ressourcenkonflikte bewusst und dies sollte im Unterton dieser Kampagne mitspielen. Deswegen gab es die gebeutelte Welt mit knappen Ressourcen, die vor sich hinsiechte, weil sie ausgebeutet war und den Garten der Erneuerung, wenn man so will. Die Runde plädierte nicht wirklich für eine Lösung (denn die hat der Spielleiter nicht und würde deswegen auch kaum eine anpreisen), sondern stellte die Fragen dazu. Sodass das Ende eher ein Neustart dieses Prozesses ist. :)
Jared Diamond - Kollaps (http://de.wikipedia.org/wiki/Kollaps_(Buch))Dass ich speziell darauf gekommen bin, liegt an diesem Buch. Ich habe mir auch solche Sachen wie An Inconvient Truth (http://en.wikipedia.org/wiki/An_Inconvenient_Truth) und dergleichen angeschaut, schaue mir regelmäßig Prognosen der Weltuntergangspropheten und der Realitätbeschöniger an und such dazwischen irgendwo eine realistische Erwartung, wo es mit uns und unserer Erdnutzung hingeht. Dieses Buch war die positivste Erscheinung unter all den Sachen, die ich gelesen habe. Und sein Inhalt hat mich in Bezug auf die Untertonfragestellung stark geprägt.
Ich würde sagen, dass innerhalb dieser großen Blöcke meine grundsätzliche Inspiration für diese Runde zu suchen ist. In diesem Zusammenhang sind auch die genutzten Bilder des Ouroboros (http://en.wikipedia.org/wiki/Ouroboros) zu sehen, das Vorgehen der Kaisersöhne und fast aller anderen NSCs. Ich habe dazu versucht sie mit Persönlichkeiten auszustatten, um sie nicht nur zweckdienlich, sondern eigenständig wirken zu lassen.
Sicher hätte ich an manchen Stellen mehr Emphase gönnen können (bspw. auf die christl. Erkenntnis, dass wir uns für die Natur verantwortlich halten (sollten/müssen/dürfen?)) im Laufe des Szenarios. Aber ich denke, ich habe einige Punkte ganz gut zeigen können. :)
Ingesamt bin ich froh, dass ich ein Spiel auf mehreren Ebenen leiten durfte.
Ich hatte die Ebene außerhalb des Spiels, die bis ins Spiel reinging, verbunden mit der Frage: Es gibt ein System, welches mir Handlungen naheliegt. Kann ich trotzdem daran vorbeidenken, ohne es zu vernachlässigen?
Dann die persönliche Ebene, verbunden mit der Frage: Als Charakterstudie - Wie gehe ich damit um, dass mein Charakter höchstwahrscheinlich sterben wird, weil ich den unwahrscheinlichen Fall erlebe, dass ich von meiner Zelle aus einen Mord aufklären soll?
Und zuletzt dann die Unterton-Ebene, welche durch die Philosophie immer wieder aufkam: Was bedeutet die Verantwortung gegenüber der Natur? Was ist Natur? Was ist der Mensch? Und was ist der Mensch in seiner Verantwortung in der Natur? (Ohne es abschließend klären zu können)
Aber alleine gleich drei große Ebenen auf das Spiel spiegeln zu können, war sehr, sehr interessant für mich und deswegen bin ich wirklich sehr, sehr dankbar für diese Runde.  :wub:
Ich hoffe, das reicht dir als kleine Aufstellung meiner Inspirationen. Im Speziellen mag es noch so einige geben, aber das sollten die wichtigsten sein. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 21.05.2012, 19:26:28
Wow, ich hatte nicht erwartet, dass Du Dir noch einmal solche Mühe geben würdest, das alles für mich aufzuschlüßeln. Vielen, vielen Dank dafür! Es zeigt mir etwas, was ich schon vermutet habe, nämlich dass da noch sehr viele Fäden waren, die nicht aufgenommen wurden. Das ist einerseits irgendwie schade, denn ich denke, da wäre noch sehr viel interessanter Austausch zu Stande gekommen. Andererseits gibt es auch ein Zuviel des Guten und vordergründig sollte es ja immer noch ein Spiel sein - und kein "philosophischer Stammtisch".

Ich kann jetzt auch sagen, dass mir die Hauptthemen gar nicht so bewusst waren. Das mag wohl daran liegen, dass man als Spieler nicht so sehr abstrahiert, wie als Spielleiter, sondern oft nur auf ein Anspielen reagiert. Außer: Das Tod ein wichtiges Thema war, das war mir bewusst - und zwar weil ich befürchtete, dass es zu viele Überschneidungen zu meiner Kokytus-Runde geben würde. Das ist, hoffe ich, nicht so.

Ich hatte gedacht, dass der Phaidon (http://de.wikipedia.org/wiki/Phaidon), also die letzten Gespräche vor der Hinrichtung des Sokrates, eine bedeutende Inspirationsquelle für die Runde gewesen wäre. Ich sah jedenfalls einige Parallelen und fühlte auch, dass Danshi unwillkürlich eine gewisse (ich will das nicht überbewerten) Nähe zu Sokrates bekam, vor allem gegen Ende.

Meine Güte, ich blicke auf die Runde zurück und finde es sehr schade, dass sie zu Ende ist. Es ist ja durchaus ein Wachstumsprozess gewesen, nicht nur von Danshi, sondern da wir uns über philosophische Themen ausgetauscht haben, ist da natürlich auch meine eigene Denke drin enthalten und wie sie sich über 1 1/2 Jahre änderte. Jedenfalls möchte ich noch einmal besonders herausheben und loben, wie genial das Ausgangsszenario war und wie viele Möglichkeiten es bot. Wäre ein Buch wert gewesen... :wink:
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 21.05.2012, 19:49:33
Wow, ich hatte nicht erwartet, dass Du Dir noch einmal solche Mühe geben würdest, das alles für mich aufzuschlüßeln. Vielen, vielen Dank dafür! Es zeigt mir etwas, was ich schon vermutet habe, nämlich dass da noch sehr viele Fäden waren, die nicht aufgenommen wurden. Das ist einerseits irgendwie schade, denn ich denke, da wäre noch sehr viel interessanter Austausch zu Stande gekommen. Andererseits gibt es auch ein Zuviel des Guten und vordergründig sollte es ja immer noch ein Spiel sein - und kein "philosophischer Stammtisch".

Das sehe ich auch so. Man sollte nicht versuchen alles unterzubringen. Manchmal ist es schöner im Nachhinein zu wissen, dass es andere Wege und Diskussion hätte geben können, man sich aber mit seinem Weg identifizieren kann. Man muss nicht, wie in einem Dungeon, jede Truhe looten, um es mal als ungewöhnliche Metapher zu formulieren. :)
Ich habe diese kurze Zusammenfassung gerne gemacht. Ich habe für die Nachfrage und das Interesse zu danken. :)

Zitat
Ich kann jetzt auch sagen, dass mir die Hauptthemen gar nicht so bewusst waren. Das mag wohl daran liegen, dass man als Spieler nicht so sehr abstrahiert, wie als Spielleiter, sondern oft nur auf ein Anspielen reagiert. Außer: Das Tod ein wichtiges Thema war, das war mir bewusst - und zwar weil ich befürchtete, dass es zu viele Überschneidungen zu meiner Kokytus-Runde geben würde. Das ist, hoffe ich, nicht so.

Da kann ich dich beruhigen. Ich denke nicht, dass beide Situationen vergleichbar sind. Kokytus bietet das Neue, die Entdeckung und auch das Gewohnte im Fremden.  Hier hingegen ward ihr eingesperrt, abgeschlossen und bis auf die Gäste isoliert. Kokytus bietet einen Bruch mit der alten Welt und im Austausch eine neue. Das Gefängnis bot einen Bruch, ohne dass man wahrscheinlich selbst daran teilhaben konnte. Kokytus bietet keinen Einfluss auf das Gewesene, in der Kaiserrunde ging es dagegen alleine um eine rückwärtige Betrachtung und das Umgehen mit dem Rückwärtigen. Dieser Weg ist den Astronauten - nach ihrem Wissen - versperrt. Natürlich mag der Tod auch eine Rolle spielen, aber selbst da unterscheidest du, in dem das Element der Unsterblichkeit des Einzelnen einbindest. Ich denke also, dass es zwei unterschiedliche Spielgefühle sind, auch wenn der Tod bei beiden bedrohlichen im Nacken sitzt. :)

Zitat
Ich hatte gedacht, dass der Phaidon (http://de.wikipedia.org/wiki/Phaidon), also die letzten Gespräche vor der Hinrichtung des Sokrates, eine bedeutende Inspirationsquelle für die Runde gewesen wäre. Ich sah jedenfalls einige Parallelen und fühlte auch, dass Danshi unwillkürlich eine gewisse (ich will das nicht überbewerten) Nähe zu Sokrates bekam, vor allem gegen Ende.

Der Phaidon gehört nicht zu meinen bewussten Quellen. Ich habe ihn gelesen, aber nicht bewusst im Hinterkopf gehabt, als ich die Kampagne konzipierte. Als Teil der Ideenlehre hat es für mich nur dort eine bewusste Rolle gespielt. Aber auch erst die Spieler können es zu einem Phaidon-ähnlichen Werk machen. Das heißt, er Xu konnte es in die Richtung bringen. Sowas hätte ich wahrscheinlich nicht absichtsvoll konzipieren können am Beginn und wäre darüber verkrampft. :)

Zitat
Meine Güte, ich blicke auf die Runde zurück und finde es sehr schade, dass sie zu Ende ist. Es ist ja durchaus ein Wachstumsprozess gewesen, nicht nur von Danshi, sondern da wir uns über philosophische Themen ausgetauscht haben, ist da natürlich auch meine eigene Denke drin enthalten und wie sie sich über 1 1/2 Jahre änderte. Jedenfalls möchte ich noch einmal besonders herausheben und loben, wie genial das Ausgangsszenario war und wie viele Möglichkeiten es bot. Wäre ein Buch wert gewesen... :wink:

Vielen, vielen Dank für das große Lob! :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Groetus am 21.05.2012, 19:50:54
Ein bisschen schade, dass ich nicht bei diesem Experiment mitgespielt habe. Der Punkt, warum ich nicht bei dieser Runde mitgespielt habe, war das asiatische Setting, das dem ganzen zugrunde lag. Aber eine philosophische Runde hätte mich in einem nicht-asiatischen Setting wohl sehr interessiert. Hätte ich mich mal dazu durchgerungen in einem asiatischen Setting zu spielen ;)

Ich glaube aber ein Menthir-Anhänger wäre hier nicht so gut angekommen  :D
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 22.05.2012, 12:41:22
Ein bisschen schade, dass ich nicht bei diesem Experiment mitgespielt habe. Der Punkt, warum ich nicht bei dieser Runde mitgespielt habe, war das asiatische Setting, das dem ganzen zugrunde lag. Aber eine philosophische Runde hätte mich in einem nicht-asiatischen Setting wohl sehr interessiert. Hätte ich mich mal dazu durchgerungen in einem asiatischen Setting zu spielen ;)

Vielen Dank für das Lob. :) - Eines Tages, wenn Casus Belli vorbei ist, ist ja noch mal eine römische Runde angedacht, im römisch-hellenistischen Kulturkreis wird genug Platz für Philosophie sein. :)

Zitat
Ich glaube aber ein Menthir-Anhänger wäre hier nicht so gut angekommen  :D

Menthir hat sogar eine gar nicht so unwichtige Rolle in der Runde gespielt. Ganz im Gegenteil, ein Querläufer unter den Spielern oder ein auf Seiten der Spieler agierender Intrigant hätte dem Ganzen sogar ganze andere Facetten gebracht. List/Xu hatte damals explizit diese Rolle für sich abgelehnt und sogar gefragt, ob seine Mitspieler mit einem Nichtintriganten in ihren Reihen verkraften könnten, was darauf schließen lässt, dass die Anfangserwartung war, dass es vielleicht mehr Intriganten dort geben würde. Letztendlich gab es aber keine großen Intrigen auf Spielerseite, aber im Nachhinein betrachtet, hat mir diese relative Harmonie auch sehr gut gefallen. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Idunivor am 22.05.2012, 21:33:36
Vielen Dank für das Lob. :) - Eines Tages, wenn Casus Belli vorbei ist, ist ja noch mal eine römische Runde angedacht, im römisch-hellenistischen Kulturkreis wird genug Platz für Philosophie sein. :)

Entschuldige, dass ich hier im Archiv wildere, aber sollte es jemals dazu kommen, wäre ich sofort dabei. Ich denke schon seid längerem über soetwas nach, habe aber derzeit einfach keine Kapazitäten mehr dafür frei.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: List am 22.05.2012, 23:48:09
Wäre ich auch sofort dabei.  :wink:
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Groetus am 23.05.2012, 00:09:38
Spielen wir mit römischen Göttern oder Götter des Enwe-Settings? Ich wäre prinzipiell an solch einer Runde interessiert. Wenn Casus Belli beendet ist, habe ich ja Platz für eine andere Runde.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 23.05.2012, 21:33:15
Vielen Dank für das Interesse. Das ehrt mich natürlich. :)

Spielen wir mit römischen Göttern oder Götter des Enwe-Settings? Ich wäre prinzipiell an solch einer Runde interessiert. Wenn Casus Belli beendet ist, habe ich ja Platz für eine andere Runde.

Ich denke, es wird eine Runde, die reale Geschichte und ein bisschen phantastische Fiktion verbindet, ähnlich wie die Preußenrunde. Grundsätzlich zieht mich der Cesarenmord an, die Zeit der Soldatenkaiser und die Zeit der Einführung des Christentums. Je nach Präferenz der Spieler wird es wohl in die drei Richtungen tendieren, obwohl ich persönlich (nach momentaner Präferenz, das mag sich ändern) gerne die dritte Möglichkeit sehen würde.
Die Casus Belli-Runde wird - wenn nichts Grobes dazwischenkommt - wohl gegen Ende des Jahres beendet sein (oder vielleicht auch früher, je nachdem, wie die Spieler sich entscheiden. :)) und dann wird man sehen müssen, wie viele Spieler wirklich noch Interesse haben. Nach den ersten Eindrücken, die ich über die Zeit gesammelt habe, ist das schon eine ganze Stange, was mich natürlich freut. :)
Aber mehr werden wir dann sehen. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Idunivor am 23.05.2012, 21:46:01
Ich habe schonmal ne halbe Konvertierung der zwölf großen Olympier in D&D gemacht. Das geht eigentlich ganz gut, da das Domänen-System sich ganz gut übertragen lässt. Man könnte es natürlich beliebig erweitern, es gab ja wirklich für alles (http://de.wikipedia.org/wiki/Cloacina) Götter in dieser Zeit. Was mich als Periode auch reizen würde, wären die sullanische Zeit und die punischen Kriege, aber ich fände auch alle anderen klasse. Wobei man bei "Einführung des Christentums" wohl einiges von mir zu ertragen hätte, denn da kenne ich mich durch meinen Studienschwerpunkt bedingt doch recht gut aus und könnte wohl nicht immer damit hinterm Berg halten.
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Menthir am 23.05.2012, 21:57:28
Ich habe schonmal ne halbe Konvertierung der zwölf großen Olympier in D&D gemacht. Das geht eigentlich ganz gut, da das Domänen-System sich ganz gut übertragen lässt. Man könnte es natürlich beliebig erweitern, es gab ja wirklich für alles (http://de.wikipedia.org/wiki/Cloacina) Götter in dieser Zeit. Was mich als Periode auch reizen würde, wären die sullanische Zeit und die punischen Kriege, aber ich fände auch alle anderen klasse. Wobei man bei "Einführung des Christentums" wohl einiges von mir zu ertragen hätte, denn da kenne ich mich durch meinen Studienschwerpunkt bedingt doch recht gut aus und könnte wohl nicht immer damit hinterm Berg halten.

Da der Spielleiter (teils angehender, teils schon verklärender ;)) Historiker und Archäologe ist, wird er jedes Wissen, was er selbst nicht sieht, vergisst, nicht kennt oder missinterpretiert, wie ein dankbarer Schwamm in sich aufsaugen! :)
Selbstverständlich wird es keine Runde sein, wo es um 100% Richtigkeit und Plausibilität geht, aber die Kernfakten und das Gefühl sollen da natürlich stimmen. :)
Ja, Sulla finde ich auch sehr interessant, da könnten wir drüber reden. Über die punischen Kriege wahrscheinlich nicht, denn darüber habe ich schonmal eine Minikampagne geleitet, als es damals noch hieß, dass Vin Diesel Hannibal Barkas spielen würde (Das Projekt wurde zwischendrin abgebrochen, ist aber wieder für 2014 angekündigt. ;)). Vielleicht bekomme ich noch Lust darauf, gibt ja genug andere Szenen in den punischen Kriegen. Definitiv ist, dass ich in meinen Runde nie alles umfassend abklappere, sondern gewisse Szenarien spiele, die theatralisch angehaucht sein mögen. :)
Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Groetus am 23.05.2012, 22:39:17
Im Deities and Demigods D&D 3.0 stehen auch zumindest griechische Götter mit Domänen drin. Das könnte man von den Domänen her ganz leicht auf die römischen Götter anwenden, wobei ich mich da noch einmal informieren müsste.

Titel: Des Kaisers dreckige Unterwäsche
Beitrag von: Sezair Lemas am 25.05.2012, 16:32:28
Ich bin fasziniert und sprachlos. Vor allem froh, dass ich noch mal ins Archiv geschielt habe.

Ich hätte mir nicht denken können, wie viel Studienpotential ein Rollenspiel bietet, welches ich damals mit der Motivation angefangen habe, um mir vorzustellen, wie Fantasiehelden Monstern auf den Kopf hauen und reiche Schätze finden. Vor allem begeistert mich die Metafrage nach der Handlung und Reaktion der Spieler zwischen Systemvorschlag und kreativer Problemlösung mit gegebenen Mitteln. Hätte ich mich getraut, in dieser Runde mitzuspielen, dann hätte ich mich nach dieser Enthüllung gefühlt, als wäre ich Dir auf den Leim gegangen.

Ich las und lese die Kaiserrunde mit einer mir besonderen Wertschätzung. Die Spieler und der Spielleiter dieser Runde dienen mir alle als wesentliches und wichtiges Vorbild für meinen kreativen Umgang mit meinen Charakteren. Vor allem aber die letzten Seiten haben mir sehr geholfen, Gedanken über meine Figuren und mein Rollenspiel im Allgemeinen zu machen.

Danke dafür Euch allen. :)