"Kritik ist Wind in meinen Segeln."
Ich bin dafür, dass wir die direkte Rede wie folgt einbinden:
Denken
"Telephatie etc."
"Flüstern"
"Reden"
"SCHREIEN"
Ich mag diese Schreibweise sehr gerne, da man so beim Überfliegen sofort sieht, was gesagt wurde und worauf der Charakter antworten kann. Darum würde ich gerne mit dieser Art spielen.
Vielen Dank Menthir für das Leiten und danke an die Mitspieler fürs Mitgestalten dieses super Erlebnis.
Das Szenario:
Ich fand es sehr spannend, wie man erst in den Kerker geworfen wird, ohne zu wissen, was genau los ist. Die Eröffnung mit dem Kaisermörder, der unter uns sein soll, hat mich anfänglich zum Gedanken verleitet, dass evtl. das ganze mit einem Charakter abgesprochen ist, oder der vielschreiber Menthir sich noch zusätzlich eine Sockenpuppe eingestellt hat. Die Entwicklung des Szenarios fand ich bemerkenswert, da durch die scheibchenweise Besuche der verschiedenen Hofteilnehmer sowohl Aspekte auf den Hintergrund des Kaiserreichs, des Kosmos und dann auch des Szenarios eingeflochten wurden. Besonders hat mir gefallen, dass es sich für mich lohnte, auch ältere Äusserungen wieder nachzuschauen und so eine viel konsitentere und kohärentere Geschichte zu erleben. Die ganze Situation des isolierten Kerkers ermöglichte eine sehr geordnete Interaktion mit der Welt, so dass eine überraschende Tiefe erreicht werden konnte. Sehr gut fand ich den Mix aus dem Einflechten eines (für ein RPG) sehr realistischen Kaiserreichs mit den fantastischen Überbau einer nicht klar fassbaren und doch vorhandenen Mythischen Welt, in der die metaphorischen Entitäten (Tu, Garten, Qi) doch exisieren.
Die Charaktere der Besucher waren sehr Interessant und glänzten mit beeindruckender Tiefe und Verschiedenheit. Um trotzdem noch gegen das auf höchstem Niveau dargebotene zu meckern: Ich hätte noch etwas mehr von der Art der Zwilingen oder Boss geschätzt, die zwischen die ganzen höchstrangigen Botschafter und Kaisersöhne geschoben wären. So einen zuschuss von dummdreisten Entspannungsfutter. Aber ob es das ganze wirklich verbessert und nicht verschleppt hätte, kann ich nicht sagen.
Der Hintergrund
Bis zu diesem Spiel war ich von der Überlegenheit einer vorgefertigten (aber evtl. angepassten) Kampagnenwelt gegenüber einer rein Selbstgemachten überzeugt. Ich hielt es immer für ein Problem, dass die Welt zu sehr nur im Kopf des Spielleiters existiert, so dass ich als Spieler mich zu wenig darin einfinden kann. Doch die hier im Forum und die im Wiki mitgelieferten Informationen erlaubten mir, die Geschichte auch vor einem erweiterten Kontext als nur dem Spieltext mitzuerleben. Es waren Informationen zu einer Götterwelt da, aus der man sich vorstellbare Beziehungen herleiten konnte. Die Ouroboros waren nicht einfach ein Wort, sondern es war auch eine 'tatächliche' Organisation vorhanden, die sogar noch innerlich zerstritten war.
Das Spiel
Danke nochmals für das sehr interessante Zusammenspiel. Die ab und an auftauchenden Verzögerungen wurden sehr gut aufgefangen und mit ausführlichen Beiträgen belohnt, die ich sehr gerne las (ab und zu sogar mehrfach, damit ich alles erfassen konnte). Wenn Xu die Philosophischen Klingen mit einem Gast kreuzte war es sehr interessant zu folgen. Die Kehrseite war, das ich aufgrund des Umfangs und der Tiefe manchamal ein wenig abgeschreckt fühlte, dazwischen einen Post zu verfassen. Aus der Perspektive des Zuschauers war es sehr bereichernd, die radikale Position von Xu auf die verschiedenen Exponenten des Reiches treffen zu lassen. So entstand auch die Gelegenheit, den Hintergrund des Reiches zu vertiefen und neue Aspekte des westlichen und östlichen Denkens kennenzulernen.
Noch ewas weitere Kritik: Etwas mühsam beim Schreiben der Beiträge fand ich die Verwendung der Akzente wie z.B. "Shǎzi". Das ausbauen der verlorenen Spieler (Zhao und Oda) hätte vielleicht besser genutzt werden können um weitere Elemente in die Geschichte einzubauen und den Hintergrund zu Stärken.
Fazit: Des Kaisers schwarzes Vermächtnis sind zehn von zehn Kekse
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Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!
Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob! :thumbup:
Warum spreche ich von einem Szenario? - Ich habe den Versuch, große Kampagnen online zu leiten, aufgegeben, da ich ein Freund des offenen Spiels bin und diese Art der Spiele dazu neigt im Sand zu verlaufen. Szenarien sind von daher an sich knapper. Sie bilden keine gesamte Spielwelt, sondern nur gewisse Orte und Zeiten einer Spielwelt ab. Ich lasse den Spieler größtmögliche Freiheit, aber keine völlige. Dennoch entscheiden die Spieler natürlich alleine darüber, wie und ob sie die Probleme anpacken. Ein Szenario umfasst innerhalb des Spiels eine relativ kurze Zeitspanne und sollte in Realzeit in zwei Jahren abgeschlossen sein. Wenn die Runde ausreichend ankommt, kann dennoch weiter ausgebaut werden.
Name | Profession | Pläne bzw. was ist/wäre mit ihm passiert? |
---|---|---|
Chuang Di (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Di) | Himmlischer Kaiser | Der Kaiser war von Shazi ermordert wurde und wurde in der Kloake der Gefangenen vergraben. Yu war in der Kloake dem Kaiser eigentlich auf der Spur. Da gab es ja noch die Schwefelspur, die ein Hinweis auf den Drachen (Ouroboros) hätte sein sollen. Ich habe da aber das zugunsten des sich auflösenden Spiels aufgelöst, um es nicht mit einer vergleichsweisen Kleinigkeit aufzuhalten. Der Kaiserkörper wäre ein körperliches Pfand gewesen und erst dann von Bedeutung gewesen, hätten die Denunzianten lebenderweise das Reich verändern wollen. Ohne Leiche hätten die Kaiserlichen geglaubt, dass es ein Teil von Shazis Spiel war und ohne Leiche wäre man dann eventuell gehangen wurden. Das heißt, das Thema wäre nach der Entscheidung eventuell nochmal aufgekommen, aber es hätte dann durch Yu noch einen deutlichen Hinweis gegeben. |
Chuang Li (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Li) | Ältester Sohn des Kaisers, General des Ostens | Chuang Li war die Person, welche den Tod am Tag des Drachen ankündigte. Mit ihm hatte die Gruppe nicht viel zu tun. Sie hätte einen verzweifelten, gebrochenen Mann kennengelernt, der wenig sprach, nur militärisch bellte und dem die Ungewissheit den Verstand nahm. Einstmals als genialer Anführer und volksnaher Mann beliebt, wurde er willkürlich und fahrig. Deswegen stand er hinter den Hinrichtungen. Seiner Hoffnung den wahren Mörder zu finden beraubt, ließ er Shazi freie Hand und ließ seine politische Feinde einkerkern, um sie so auf diese Weise loszuwerden. Unter anderem hat er so Hong wieder einfangen lassen und auch die Einkerkerung Xus maßgeblich vorangetrieben. Chuang Li war ein rein destruktiver Charakter und hätte verblendeten Hass auf das für ihn Unbegreifliche darstellen sollen. Sein Ziel war es, die Sache auszusitzen und er hat im Hintergrund versucht, den Denunzianten Steine in den Weg zu legen, um so noch mehr Feinde loszuwerden. Am Ende plante er, seine eigenen Brüder anzuklagen und dann eine eigene Herrschaft zu etablieren. |
Chuang Diyan (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Diyan) | Sohn des Kaisers, General des Westens | Der intelligenste Kaisersohn hätte versucht ein Blutbad unter seinem Volk zu verhindern, aber das Reich zu erhalten. Ein Mann, der auf Handlungsmaximen aus war, und keine Motivation mehr hatte in diesem Spiel mitzuspielen an sich. Er war auf Xu Danshi zugeschnitten und sollte ihm philosophisch entgegenstehen, nachdem ich deine Hintergrundgeschichte gelesen habe. Er sollte den Konflikt Wort gegen Handlung im Dialog schüren, nachdem sich schnell rausgestellt hatte, dass Xu sehr weisheitsliebend ist. So habe ich ihn dann eingesetzt. Er wusste wenig über den Fall, und eigentlich auch wenig über seinen Vater, war sich aber der Furcht, den der Hof vor Shazi hatte sehr bewusst. Außerdem hatte er eine direkte Anbindung an die Prophezeiung, weil er sie mehrfach gelesen hatte. Diyan war ein handlungsversessener halbgebildeter Militarist. Er war mein chinesischer Mark Aurel. Am Ende ist nur durch das Tor gegangen, weil Xu, dem er philsophisch entgegenstand, auf einmal ohne ein Wort zur Handlung geschritten ist. Das hat Diyan tief bewegt und ihn dazu bewegt, sein Reich zu verlassen, um das "Richtige" zu tun. |
Chuang Qi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Qi) | Sohn des Kaisers, General des Nordens | Chuang Qi trat als sehr autoritärer Mensch auf, war aber von schwachem Geist. Er liebte die Menschen, deswegen versuchte er Feinde zu dämonisieren und ihnen die Menschlichkeit zu nehmen. Deswegen blickte er Menschen, denen er Schlechtes wollte oder wollen musste niemals an. Er hatte Angst, dass ihre Gesichter ihn im Traum verfolgen würden. Gleichzeitig hielt er wie sein ältester Bruder, Li, die Ungewissheit nicht aus. Aus Verzweiflung wollte er einen Häftling dazu bringen, sich zu opfern für die anderen (Xu, du erinnerst das sicher noch lebendig, weil du darüber nachgedacht hattest.), damit das Reich wieder atmen und sich retten kann. Er konnte nicht wissen, dass es alles an Shazi hing und darüber wäre das Opfer leider vergebens gewesen. Aber weil er entscheidungsunwillig war, hätte er auch den Gefangenen überlassen, wer sich opfert. Sein Ärger, als sich keiner bereiterklärte, über den Entscheidungsunwillen der Gefangenen lag in seiner eignen. Chuang Qi hätte seine Macht schnell verloren. So er das Gute suchte, war er zu schwach für Verantwortung. Er hätte sich am Ende ins Exil zurückgezogen als Künstler. |
Chuang Wang (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Wang) | Sohn des Kaisers, General des Südens | Chuang Wang war ein sanfter Mann, aber ein Manipulator. Er machte großte Geschenke und große Gesten, um die Anfälligkeit seines Gegners zu studieren. Ein Stratege und ein Meister der 36 Strategeme und einer Meister der Kunst mit 1000 Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen sagen kann. Chuang Wang sprach gerne von Gleichheit, das war aber nur telweise ernst gemeint. Chuang Wang war immer der Schwächste unter seinen Brüdern und merkte, dass Höflichkeit seine einzige Rettung war und die Lüge. Insgeheim hasste er die Menscheit und fast alle anderen Rassen, aber er bewunderte Drachen. Chuang Wang war ein Agent des Ouroboros, wusste aber nicht von Shazi. Chuang Wang war einer der hauptsächlichen Gegenspieler im Hintergrund und kam nur, um seinen ältesten Bruder mit Informationen zu versorgen. Nicht aus Bruderliebe, sondern weil er den geistigen Verfall seines Bruder erkannte und darin die Chance gewahrt sah, dass Chuang untergehen würde. Chuang Wang wünschte sich das Chaos und das Ende Chuangs, um in den Ruinen eine politische Utopie zu errichten, in der alle Menschen gleich und besonders sein sollten. Das kam in seinen Naturzustandsbeschreibungen durch, dass er trotz seiner Worte ein negatives Menschenbild hatte, dass er reformieren wollte. Vom Mord wusste er nichts, aber er sah den Tod seines Vaters als Chance. In einer Familie, in der nur Stärke galt, war Chuang Wang, trotz seiner Erfolge - die er sich erlog - das schwarze Schaf. |
Chuang Bao (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Bao) | Sohn des Kaisers, bedeutender Dichter | Chuang Bao kam nicht vor, deswegen hat er nur eine Reißbrettfunktion gehabt. Er wäre eine Möglichkeit gewesen, für Mako etwas direkt in der Kaiserfamilie zu bewirken. Ich wollte Makos Liaison darüber bearbeiten, aber da sich das Tempo verschleppte und Mako eine ganze Zeit lang auch keine Zeit hatte, sah ich wieder davon ab. Dieser Charakter war alleine dafür da, um Makos Hintergrund anzuspielen. Deswegen habe ich ihn auch nicht in das Geflecht gedacht. Ich habe ihn mir als naiven, unpolitischen Künstler und Idealisten vorgestellt. Für den Mordfall hätte er kaum eine Relevanz gehabt. |
Chuang Gang (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_Gang) | Sohn des Kaisers, lebt im Exil | Chuang Gang wäre niemals rechtzeitig angekommen und wäre nur durch Zauber zu erreichen gewesen. Er war vor dem Tod seines Vaters schon im Exil, hätte aber am meisten über die Charaktereigenschaften aller Höflinge erzählen können. Er hat sich Xian angeschlossen, um Krieg zwischen Chuang und Xian zu verhindern, er hat sich als Friedensgeisel gestellt. Über den Mord wusste er nichts, aber er hätte früher auf die geteilte Persönlichkeit des Narren hingewiesen, die er vermutete. War auch nur ein Reißbrettcharakter, der nur wichtig geworden wäre, hättet ihr ungewöhnliche Wege beschreiten wollen. |
Chuang An (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Chuang_An) | Jüngster Sohn des Kaisers, Schiffskapitän und General | Chuang An erkannte das Ganze als Posse und behandelte es so. Diese Pflichveranstaltungen störten ihn, er war umtriebig, ein Abenteurer, der an Frauen und schnellem Gold interessiert war und versuchte das Leben auszukosten. Er war fast alles, mal Pirat, man bekämpfte er Piraten, mal inszenierte er sich als Loyalist, mal als Rebell. Er sorgte für Chaos, um möglichst viel zu erleben. Er brauchte immer etwas um die Ohren, denn er fürchtete die Stille und die Einsamkeit, deswegen trat er nie alleine auf. Hätte man dies (ich gebe zu, das war fast unmöglich, das zu erkennen) gesehen und ihn isoliert, hätte man ihn gesprächig vorgefunden. Er wusste viel über den Hof, hatte aber, wie Xu früh erkannte, kein Interesse an dem Fall. Er wusste, dass er kein richtiger Sohn für sein Vater war. Das bestürzte ihn und zermaterte ihn und sorgte für sein merkwürdiges, immer suchendes Gemüt. Er besah seinen Vater trotzdem mit Trotz und Ärger, deswegen versuchte er uninteressiert zu sein. Er zwang sich dazu. Da er es als Posse erkannte, hätte er daraufhin kleinere Hinweise geben können. Persönliche Ziele hatte er keine festen, auch wenn er seine älteren Brüder für ihre konservative Art belächelte. Nur mit Li wäre er aneinandergeraten. |
Dang Di (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Dang_Di) | Oberhaupt der Familie Dang, Baumeister | Ein weiteres Charakterfragment, weil am Ende nicht benötigt. Berufspragmatiker, ziemlich nüchtern. Hätte der Aufhänger für Oda Zektaus Hintergrundgeschichte sein sollen, wurde ingame ja auch angedeutet, kam dann wegen Odas Verschwinden nicht mehr dazu. Wusste nichts über den Mord per se, hätte aber ziemlich genau Auskunft darüber können, dass ein Mord nur im Inneren geschehen konnte, weil das Haus von außen nicht zu infiltrieren ist ohne Hilfe von Innen. Die Info habe ich dann über Boss gegeben. Dang Di, so viel stand fest, wäre über die Angst, dass seine Familie an Geltung verliert, festzunageln gewesen. |
Kun Shi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Kun_Shi) | Oberhaupt der Familie Kun, bedeutender Religionsgelehrter | Kun Shi kannte die Prophezeiung als Religionsgelehrter sehr genau. Er sah in allem und jedem ein Ouroborosspitzel und einen Feind. Erzkonservativ, autoritär, unfreundlich, streng und sehr starrsinnig. Zusammen mit Chuang An hatte er ingame ein Teil der Tragweite des Problems fast erfasst, ohne es zu bemerken. Er war derartig auf Verschwörungsabwehr gebürstet, dass er langsam die Realität nicht mehr sah. Was Chuang Li auf militärisch-politischer Seite war, war Kun Shi auf höfisch-religiöser Seite. Ein Mann, der seine Welt zusammenbrechen sah und damit nicht fertig wurde. Hätte man dies nochmal angespielt, hätte man ihn brechen können. Kun wusste, wie der Zauber auszulösen war. Den Mörder kannte er nicht, und auch er verzweifelte daran. Wie gesagt, einer der alten Männer, deren Welt zusammenbrach. Er wollte nur bewahren. |
Shǎzi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Shǎzi) | Hofweiser | Ich denke, dass Shazis Rolle nicht nochmal betont werden muss und gegen Ende klar geworden ist. |
Boss (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Boss) | Anführer der kaiserlichen Leibwache | Boss wollte ich zur Anbindung für Hong nutzen, was Hong auch gut genutzt hat. Er war anfänglich wie die Gan als Abwechselung konzipiert, musste ihn aber wegen der Spielerfluktuation umbauen. Nahm dadurch auch die Rolle Deng Dis ein. Sein ungewöhnliches Auftreten sollte den Charakteren eine Chance lassen, sich auch mit eher unbedeutenden Persönlichkeiten anzufreuden, was Xu schön angespielt hat. Hatte auch keine hochtrabende Pläne, sondern nur die Angst, seinen Job zu verlieren. War etwas grob, aber eigentlich recht herzlich, wenn er nicht gerade im Dienst war. |
Zhuge Yan (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Zhuge_Yan) | Hofastrologe und Hofastronom | Charakterfragment. Ein alter, kauziger Mann, der anhand der Sterne versuchte zu bestimmen, wann die Prophezeiung eintreten würde. Wurde ingame nur kurz von Chuang An genannt. War im hohen Ruf bei Volk und Hof, litt aber unter zunehmender Senilität. Er hätte ein Slapstick-Charakter werden soll, um das ganze Ernste wieder etwas aufzulockern und sollte der Anspielcharakter für Zhào Làn sein und ihren Pakt mit den Elementen und den Sternen. Verlor an Bedeutung hatte nur die Hintergrundbedeutung. |
Qiānbēi Irindiil (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Qiānbēi_Irindiil) | Vertreter der elbischen Interessen | Der Hintergrundcharakter für Hong. Dieser Elb nahm den Kaisertod als Chance wahr und interessierte sich nicht wirklich dafür, wer der Mörder war, auch wenn er ihm eine Auszeichnung verliehen hätte. Der Elb war ein Stück weit der Revolutionär, der bessere Zeiten predigt und dabei die schlimmsten Taten begeht. Er hat sich seiner Kultur manchmal erwehrt, manchmal hat er gemeuchelt, vielleicht war er sogar an Vergewaltigungen beteiligt. Er war ein Elb, der glaubte, dass der Zweck die Mittel heiligen würde. Hatte zuerst also nur eine kleine Rolle, um Hong zu bestärken, aber durch das fabelhafte Gespräch mit Xu wurde immer mehr draus. Interessierte sich nur für die Freiheit der Elben und ordnete ihr alles unter. Er wäre aber ein Weg für einen Ausbruch gewesen. Hätten ein paar der Denunzianten für Hong plädiert und sie um Hilfe gebeten, er hätte versucht sie zu befreien. (Dazu wären dann Boss und Deng Di als wohlwollende NSCs notwendig gewesen und die Geschichte hätte einen ganz anderen Lauf genommen). |
Trebor Harqar (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Trebor_Harqar) | General aus Poiqên, Vertreter der zwergischen Interessen | Trebors Aufgabe war eine philosophische, in dem er versucht hätte anhand des hl. Augustinus Krieg zu rechtfertigen. Die Frage, was ist ein gerechter Krieg, die hätte er aufgeworfen. Er war als Charakterfragment auch dazu gedacht, die reelle Bedrohung eines Krieges zu bemessen. Alle sprachen schwammig vom Krieg, Trebor hätte Zahlen und Fakten gehabt. Aber keiner von euch wollte Krieg, also verlor er an Bedeutung. Die zweite Funktion wäre eine Anspielmöglichkeit für Lu gewesen, da ich Trebor zum Weggefährten des von Lu Chieng Gefoppten machte. Das kaum wegen Fortschritt und Zeit nicht mehr zum tragen. Spielte für die Geschichte weiter keine große Rolle, man hätte ihn aber mit dem Elben für Ausbruch- und Autonomieversuche begeistern können und somit zum Zerfall des Reiches beitragen können. |
Schimmerpelz Li (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/chimmerpelz_Li) | Vertreter der orkischen Interessen | Ein philosophisches Charakterfragment. Schimmerpelz war verhärmt, verkrüppelt und dazu ein Ork, etwas was in Chuang nicht gut ankam. Schimmerpelz war Ausdruck meiner Beschäftigung mit Emanzipationsbewegungen und hätte dahingehend diskutiert. Für mehr habe ich ihn nicht eingeplant. Ich hatte vor ihn weiter auszubauen, aber dazu ist es nie gekommen. |
Zhuge Yín (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Zhuge_Yín) | Schatzmeister | Sehr grobes Charakterfragment, welches für eine Kapitalismusdebatte vorgesehen war. Alle Debatten standen ja unter dem Stern des Environmentalism, das wäre eine davon geworden. Ansonsten hätte er bei der Aufklärung helfen können, was es am Hof für Einkäufe und Spielereien gibt und so einiges über die Höflinge preisgeben können, was jenen peinlich gewesen wäre. |
Han Hao (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Han_Hao) | Proviantmeister | Sollte der Kontakt von Sun werden, wurde aber wegen Suns geringer Zeit nicht weiter ausgearbeitet. War ein freundlicher, alter Mann, der einfach ein bisschen Licht in das dunkle Verließ hätte bringen sollen. |
Zázhǒng (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/ázhǒng) | Vertrauter des Kaisers | Zazhongs Auftritt war denkbar kurz. Er war tatsächlich der Liebhaber des Kaiser und der Kaiser seine große Liebe. Zazhong war das Sinnbild eines Romantikers und war dafür da, um die Person des Kaisers exakt zu beschreiben. Allerdings hatte er ein sehr sanftes Gemüt und trauerte noch schwer über den Verlust seiner großen Liebe. Er sollte die philosophische Debatte über Liebe in ihren vielen Facetten widerspiegeln. Von dem, was viele als normal wahrnehmen, über Homosexualität bis zu Vaterlandsliebe und Liebe zur Natur. Er glaubte, dass einer der Brüder der Mörder war, weil sie ihren Vater hassten und wussten, dass er Zazhong wahrscheinlich so sehr liebte, wie Zazhong ihn. |
Ii Tsuyoshi (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Ii_Tsuyoshi) | Geisel des Hofes aus Xian* | Die junge Geisel sollte Mako anspielen und euch über Shazi berichten, was sie auch getan hat. Sie war auch als möglicher Freund der Charaktere gedacht, solanger er nicht wie ein Kind behandelt würde. War schnell eingeschnappt und verärgert, vor allem war er verbittert, weil er von Freiheit träumte und Shazi ihm zeigte, dass Freiheit eine Illusion sei. Das hat der Junge nie verdaut. Er suchte dann bei Gleichgesinnten - euch - die Chance, sich als Gefangener wieder aufzubauen. Aber die meisten suchten den Unterschied, nicht das Gemeinsame, so fühlte Ii sich wieder ausgestoßen und verließ euch im Ärger. Er suchte Anschluss und einen Weg in die Freiheit. Das besondere an ihm war, dass er Shazi weitestgehend durchschaut hat, weil sein kindliches Gemüt nicht auf die Tricks der vollständig abgeschlossenen Sozialisierung reinfiel. So war es konzipiert, dass Ii an der Schnittstelle zwischen Sozialisierung nach Chuang und verblassender kindlicher Ehrlichkeit angesiedelt war. Wie es angekommen ist, kann ich natürlich nicht sagen. |
Gebrüder Gan (http://wiki.darkenfalls.de/index.php/Gebrüder_Gan) | Krieger des Generals des Nordens | Die Gebrüder Gan sollten ein anderen Konzept von Kampfthread einführen. Ich habe die Erkenntnis gemacht, dass Spieler, sobald sie Initiative würfeln, auf Regelmodus umschalten und die Spielwelt kaum noch wahrnehmen, sondern nur noch eigene Werte und die Werte des Gegners. Das regt mich immer auf, konnte ich aber bis heute nicht bekämpfen bei D&D. Deswegen gibt es für mich auch Systemwechsel bald. Ansonsten waren die beiden dicken Jungs als spaßige Abwechselung zu den ganzen ernsten Themen und zur Philosophie gedacht. Spielten für den Mord selbst keine große Rolle. |
Es wird Zeit für meine abschließende Kritik und die möchte ich hiermit verfassen.
Die Kampagne selbst war als Experiment angelegt, denn sie brach mit der gängigen Konventionen des Dungeons and Dragons-Spiel und den damit verbundenen Vorgehensweisen. Für mich hatte es die Aufgabe, selbst zu lernen, sich nicht vom System in systemisches und system-spezifisches Denken zwingen zu lassen.
[...]
Die Idee zur Kampagne kam mir, weil meine Spieler einst zu mir sagten, dass es unglaublich und schade zu gleich sei. Obwohl sie gerne unter mir spielen, müssen sie gestehen, dass ihnen nach all den Jahren vor allem eine Kritik unter den Nägeln brannte. Sie sagten, dass mir in meiner Darstellung vor allem menschliche Abgründe und der Krieg als Zusammenspiel gelänge. Sie wünschten sich, dass ich mehr Abstand von Krieg und dieser scheinbar einfachen und doch immer kulturell verwurzelten und nachvollziehbaren Gewalt nehmen sollte.
Ich musste zugeben, dass meine Darstellungen immer Gewalt und Krieg vordergründig betrachtet haben und dass es mir schwer fällt, mich von diesem Gedanken, gerade im System D&D zu trennen. Allerdings muss ich zugeben, dass sich auch außerhalb des Rollenspiels viel um dieses Thema dreht. (Ich war unter anderem Soldat und bin in meiner Ausrichtung eher Militärhistoriker- und archäologe, ohne kulturelle Probleme und Themen auszugrenzen, hoffe ich.) Man tut meist das, was einem nahe liegt und dieses Forschungsgebiet liegt mir nahe (Nicht aus übermäßiger Gewalterfahrung, aber aus Interesse am Mensch). Vor allem die Wirkung von Krieg auf den "gemeinen Mann" in unterschiedlichen Zeiten.
Nun ja, entschuldige mein Geschwafel, um es zurückzuführen, auf dass, was ich hier fabriziere, ist, dass meine Spieler mit mir aushandelten, dass wir eine Charakterstudie spielen. Wir haben eine solche Charakterstudie, wie wir es nannten, durchgezogen über eine Intrigenkampagne. Ich war von dem Ergebnis fasziniert und schockiert zu gleich und ich fragte mich, wie eine solche Charakterstudie (zu der auch NSCs gehören, freilich) mit fremden Leuten aussehen würde. Mich interessiert das Ergebnis, vor allem, wie ich das interpretiere, wenn ich die anderen Spieler nicht kenne.
Natürlich bringt das viele Probleme mit sich, die kaum zu lösen sind. Das langsame Tempo und manchmal die Unlust der Spieler, sich in jeden Charakter (auch den eigenen) und sich in jede Situation reinzufühlen. (Was nur natürlich ist, da es ORPG für viele auch Lückenfüller ist oder eine willkommene, seichte Abwechslung oder das Spielgefühl auch mit eigener Laune, Zeit und Motivation von Tag zu Tag variieren kann)
Aber vor allem brauchte ich dafür das D&D-System. Das System ist auf Kampf ausgelegt und viele Spieler verstehen es als reines Kampfsystem. Das verstehe ich in diesem Fallbeispiel als staatliches System mit der sozialen Norm der notwendigen Gewaltbereitschaft, sollte sie gefordert sein. Und jetzt versuche ich, diese Spieler in die notwendigen Situationen zu setzen, in der sie letztendlich eine "D&D-Logik", zumindest nach meiner Erwartung, anwenden werden, um Konflikte zu lösen.
Das Gefängnis ist mir in den Sinn gekommen, weil ich darüber mehrere Dinge vereinen kann. Ich wollte einen Abschluß, also einen abgeschnittenen Bereich, der die Spieler von der Außenwelt trennt und ihnen so die Freizügigkeit in der Bewegungsebene, aber auch in der Handlungsebene (wie bspw. jetzt ungefährdet im Gefängnis eine weitere, möglicherweise schwere, Straftat ohne die Furcht möglicher Konsequenzen zu begehen) nehmen. Zudem kann ich darüber Zeitdruck aufbauen, der für Handlungsschemata von Bedeutung ist.
Zudem wollte ich einen Sonderzustand kreieren und habe deswegen auch eine "zivilisationssüchtige" Gesellschaft, wie die chinesische, zum Vorbild genommen. Sinozentrismus und die Konfuziusweisheiten als soziale Umgangsgrundlage.
Es ist also eine Art halb versteckte, halb bereits genannte Charakterstudie und eine Art Test, der nichts Außergewöhnliches schafft (an sich sagt jeder, er wisse, dass D&D nur Kampf sei, das "System wolle es so". Aber die Frage ist immer, nur weil es System es so "will", muss man es dann auch so tun? Und wenn sich jeder dessen bewusst ist, warum ändert man so selten daran etwas?), aber so eine interessante Grundlage für mich bildet.
Inspirationsquelle | Wofür? |
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Edward Gaines - A Lesson Before Dying (http://en.wikipedia.org/wiki/A_Lesson_Before_Dying) | Als mir die Idee kam, ein Szenario auf beengten Raum zu halten und eine Charakterstudie zu führen, über zum Tode verurteilte Menschen, fiel mir dieses Buch ein, was ich 2002 das erste Mal gelesen habe. Im Laufe des Szenarios las ich es dann ein zweites Mal. Es sollte eines der Grundthemen für das Szenario sein: wie gehen Menschen mit dem Wissen um, dass sie bald sterben werden? |
Augenzeugenberichte von Menschen in Gefangenschaft, Krieg und Katastrophengebieten | Hier könnte ich kaum alle nennen, aber es zählten die unzähligen Amnesty Internationalberichte über Folter dazu, das Kriegstagebuch Peter Hagendorfs (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hagendorf) aus dem 30-jährigen Krieg, unzählige Berichte aus modernen Kriegen, Zeitzeugengespräche (vor allem Opfer des Nationalsozialismus und des Stalinismus) und dergleichen. Entgegen der Schrecken dieser Berichte habe ich mich entschieden, den Gefängnisaufenthalt abseits der Todesdrohung nicht übertrieben inhuman zu gestalten, weil das sicher auch als Spieler unschön ist. |
Konfuzius (http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzius) | Die Frage war, welche Kultur ich mir für sowas vorstellen könnte. Ich habe ein konfuzianisches China als Grundgerüst genommen. Der Grund liegt darin, dass es einen romantisierten Konfuzius gibt (dessen Weisheiten wir gerne austauschen) und einen undurchsichtigen Konfuzius. Wer sich mit seinen Werken näher beschäftigt hat, finde sehr viele Widersprüche, was vor allem daran liegt, dass Konfuzius vor allem durch seine Schüler überliefert ist und über die Jahrhunderte seine Weisheiten immer wieder neu auf die polit. Situation gespiegelt und interpretiert wurden. Das - zusammen mit den Zuständen im China während der Opiumkriege (deswegen europäische und fremde Einflüsse) und dem typischen altchinesischen Sinozentrismus - gab mir das Gefühl, dass eine Anleihe an einer fiktiven, aber leicht chinesischen Welt glaubhafter wäre als eine amerikanische Todeszelle im Verurteiltenblock. Gleichzeitig ist China kein Reich seiner Grenzen, wenn man so will, sondern ein Reich der Kultur. Es funktioniert anders als ein Nationalstaat nach moderner Art, was alleine an dem Alter Chinas liegt. Aber darin liegt er der Kampf Tradition gegen Moderne des modernen Chinas verborgen. Die äußeren Gebiete Chinas kämpfen teilweise um Unabhängigkeit und andere, eigene Kultur (Uiguren bspw.) und das Land selbst mit alten Traditionen und eine Annäherung an den Westen und den modernen Erfindungen unseres Zeitalters. China greift groß in die Natur ein durch den Schadstoffausstoß, aber auch durch riesige Staudämme (auch auf Kosten der eigenen Bevölkerung). Sie schränken den Handel mit seltenen Erden ein. Ja, überspitzt formuliert könnte man glauben, sie tun so, als hätten sie ein Primat über die natürlichen Ressourcen. Aus dieser Überlegung ist der Besitz der Chuang über den Garten entstanden. |
Teile des Buddhismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus) | Die vier edlen Weisheiten und die Frage, wie kann man in einer Fantasyrunde ins Nirvana einziehen. Oder anders ausgedrückt, wie kann man ins Alles transzendieren und das Ich auflösen. Das ist der Weg, den fast jeder von euch gegangen ist, wenngleich natürlich nicht mit einer wirklichen Erleuchtung zu vergleichen. Aber die Anleihe sollte da sein. |
Environmentalism (http://en.wikipedia.org/wiki/Environmentalism) und der Grundbegriff der Ökonomie | Ich habe in Wirtschaftsethik gelernt, dass Ökonomie an sich bedeute, dass der Haushalter mit den knappen Mitteln, die ihm von Natur aus zur Verfügung stehen, sein Überleben bestreitet. Die Ökonomie also die sinnhafte Nutzung von knappen Gütern beschreibt. Ob das die Ökonomie ist, die wir heute mit dem Begriff belegen, darüber werden wir wahrscheinlich streiten. Ich denke zumindest nicht, dass ökonomisch immer dann sparsam und effizient meinen darf, wenn wir es dafür verwenden, wenn ich mir die immensen Müllberge überall anschaue an Überschussproduktionen bspw. - Dahinter verborgen liegt auch der Umgang mit knappen Mitteln und die Erkenntnis, dass alle Ressourcen am Ende knapp sind, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und von der Region, Nutzen, Bedarf etc. abhängig. Aber genau hier - wo einstmals die Ökonomie mit ihren Gesetzen zu wirken versuchte - bedarf es heute des Environmentalism, um auf solche trivialen Dinge aufmerksam zu machen, wenn auch der Ökologismus, wenn man dieses Kunstwort mal nutzen will, natürlich mehr ist. Ich bin kein Freund des romantischen Green Thinking, ganz und gar nicht. Aber ich bin mir über Ressourcenkonflikte bewusst und dies sollte im Unterton dieser Kampagne mitspielen. Deswegen gab es die gebeutelte Welt mit knappen Ressourcen, die vor sich hinsiechte, weil sie ausgebeutet war und den Garten der Erneuerung, wenn man so will. Die Runde plädierte nicht wirklich für eine Lösung (denn die hat der Spielleiter nicht und würde deswegen auch kaum eine anpreisen), sondern stellte die Fragen dazu. Sodass das Ende eher ein Neustart dieses Prozesses ist. |
Jared Diamond - Kollaps (http://de.wikipedia.org/wiki/Kollaps_(Buch)) | Dass ich speziell darauf gekommen bin, liegt an diesem Buch. Ich habe mir auch solche Sachen wie An Inconvient Truth (http://en.wikipedia.org/wiki/An_Inconvenient_Truth) und dergleichen angeschaut, schaue mir regelmäßig Prognosen der Weltuntergangspropheten und der Realitätbeschöniger an und such dazwischen irgendwo eine realistische Erwartung, wo es mit uns und unserer Erdnutzung hingeht. Dieses Buch war die positivste Erscheinung unter all den Sachen, die ich gelesen habe. Und sein Inhalt hat mich in Bezug auf die Untertonfragestellung stark geprägt. |
Wow, ich hatte nicht erwartet, dass Du Dir noch einmal solche Mühe geben würdest, das alles für mich aufzuschlüßeln. Vielen, vielen Dank dafür! Es zeigt mir etwas, was ich schon vermutet habe, nämlich dass da noch sehr viele Fäden waren, die nicht aufgenommen wurden. Das ist einerseits irgendwie schade, denn ich denke, da wäre noch sehr viel interessanter Austausch zu Stande gekommen. Andererseits gibt es auch ein Zuviel des Guten und vordergründig sollte es ja immer noch ein Spiel sein - und kein "philosophischer Stammtisch".
Ich kann jetzt auch sagen, dass mir die Hauptthemen gar nicht so bewusst waren. Das mag wohl daran liegen, dass man als Spieler nicht so sehr abstrahiert, wie als Spielleiter, sondern oft nur auf ein Anspielen reagiert. Außer: Das Tod ein wichtiges Thema war, das war mir bewusst - und zwar weil ich befürchtete, dass es zu viele Überschneidungen zu meiner Kokytus-Runde geben würde. Das ist, hoffe ich, nicht so.
Ich hatte gedacht, dass der Phaidon (http://de.wikipedia.org/wiki/Phaidon), also die letzten Gespräche vor der Hinrichtung des Sokrates, eine bedeutende Inspirationsquelle für die Runde gewesen wäre. Ich sah jedenfalls einige Parallelen und fühlte auch, dass Danshi unwillkürlich eine gewisse (ich will das nicht überbewerten) Nähe zu Sokrates bekam, vor allem gegen Ende.
Meine Güte, ich blicke auf die Runde zurück und finde es sehr schade, dass sie zu Ende ist. Es ist ja durchaus ein Wachstumsprozess gewesen, nicht nur von Danshi, sondern da wir uns über philosophische Themen ausgetauscht haben, ist da natürlich auch meine eigene Denke drin enthalten und wie sie sich über 1 1/2 Jahre änderte. Jedenfalls möchte ich noch einmal besonders herausheben und loben, wie genial das Ausgangsszenario war und wie viele Möglichkeiten es bot. Wäre ein Buch wert gewesen... :wink:
Ein bisschen schade, dass ich nicht bei diesem Experiment mitgespielt habe. Der Punkt, warum ich nicht bei dieser Runde mitgespielt habe, war das asiatische Setting, das dem ganzen zugrunde lag. Aber eine philosophische Runde hätte mich in einem nicht-asiatischen Setting wohl sehr interessiert. Hätte ich mich mal dazu durchgerungen in einem asiatischen Setting zu spielen ;)
Ich glaube aber ein Menthir-Anhänger wäre hier nicht so gut angekommen :D
Vielen Dank für das Lob. :) - Eines Tages, wenn Casus Belli vorbei ist, ist ja noch mal eine römische Runde angedacht, im römisch-hellenistischen Kulturkreis wird genug Platz für Philosophie sein. :)
Spielen wir mit römischen Göttern oder Götter des Enwe-Settings? Ich wäre prinzipiell an solch einer Runde interessiert. Wenn Casus Belli beendet ist, habe ich ja Platz für eine andere Runde.
Ich habe schonmal ne halbe Konvertierung der zwölf großen Olympier in D&D gemacht. Das geht eigentlich ganz gut, da das Domänen-System sich ganz gut übertragen lässt. Man könnte es natürlich beliebig erweitern, es gab ja wirklich für alles (http://de.wikipedia.org/wiki/Cloacina) Götter in dieser Zeit. Was mich als Periode auch reizen würde, wären die sullanische Zeit und die punischen Kriege, aber ich fände auch alle anderen klasse. Wobei man bei "Einführung des Christentums" wohl einiges von mir zu ertragen hätte, denn da kenne ich mich durch meinen Studienschwerpunkt bedingt doch recht gut aus und könnte wohl nicht immer damit hinterm Berg halten.