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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Legend of Kythos => Thema gestartet von: Robin Brighthide am 12.01.2011, 11:20:28

Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 12.01.2011, 11:20:28
Ein paar Stunden warteten die Gefährten gespannt darauf endlich aufzubrechen. Gegen Mittag war es dann soweit. Das Mädchen Lis suchte das Haus auf und übergab einen Teil der benötigten Waren. Dabei handelte es sich ausschließlich um den Proviant und die Kleidung.

Als sich alle neu eingekleidet hatten und alles soweit verstaut war, führte Janos die Gruppe durch die dicht bevölkerten Straßen Weißfels. Nur langsam kamen sie voran und am Stadttor schließlich schien es gar nicht mehr weiter zu gehen. Der Grund dafür war die Stadtwache, die jeden ausreisenden genau kontrollierte. Mit einem flauen Gefühl im Magen warteten alle angespannt darauf endlich selbst an die Reihe zu kommen und beteten im stillen zu Aeron, dass sie unbehelligt die Stadt verlassen konnten.

Eine gute halbe Stunde dauerte es, bis sich die Wachsoldaten endlich ihnen widmeten. Sofort wurden sie nach ihren Namen, ihrem Reiseziel und Waffen ausgefragt und einer strengen Gesichtskontrolle unterzogen. Doch als Janos dem Befehlshabenden Offizier heimlich einen Beutel  in die Hand drückte[1] fand die Befragung ein schnelles Ende und die Gefährten wurden schnell durchgelassen.

Sichtlich erleichtert darüber dass die Kontrolle so reibungslos von statten ging führte Janos die Gefährten in ein nahe gelegenes Gehölz, wo bereits ein weiterer von Ruicks Gehilfen auf sie wartete. Er hatte einige Pferde bei sich, von denen Galian zwei als seine eigenen Identifizieren konnte.

Wortlos übergab der unbekannte Selamin einen versiegelten Brief so wie eine Karte[2]. Anschließend  drückte er noch jedem einen kleinen Beutel voll Münzen in die Hand[3] und erklärte nur Knapp: “Anzahlung.“
 1. Wahrnehmung: 20
 2. Detaillierte Karte Arturias
 3. 50 GM
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 13.01.2011, 17:48:13
Mit einem Nicken nahm Selamin alles an sich und verstaute es sichher, allerdings nicht ohne einen Blick auf das Siegel geworfen zu haben. "Ich nehme an dies ist der Bericht für Ruicks Kontaktmann in Wolkenheim?" fragte er ohne eine Ahnung zu haben um wen es sich dabei handelte. Viel zu aufgeregt war er von dem was vor ihm lag, und viel zu bedrückt von den Sachen, die er zurück ließ. Stumm ließ er den Blick über die Gefährten schweifen, keiner schien sich große Sorgen zu machen. Das Mädchen war sicher auf Joyce Karren gebettet, also konnten sie wohl aufbrechen. Stumm zog er die Karte zu Rate und war überrascht von der Detailgenauigkeit. In aller Ruhe plannte er ihre Strecke, zwar war er kein Fährtensucher, aber mit Hilfe der Karte würde er es schon schaffen. Aufgrund des Wagens entschied er sich die Karrenwege zu nutzen, auch wenn der Weg vielleicht etwas länger dauern würde. Nachdem er sich orientiert hatte setzte er sich auf eins der Pferde. Es war offensichtlich das er dies noch nicht allzu häufig gemacht hatte, aber scheinbar wohl schon einmal ein Buch darüber gelesen hatte. Der Zügel wurde genau in der Länge abgemessen, und in die vorschriftsmäige Haltung gebracht. "Können wir?" fragte er nachdem er mit seiner Sitzposition zufrieden war, wobei jeder der reiten konnte sehen würde, das diese Haltung solange anhielt, bis das Pferd den ersten Schritt machte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 13.01.2011, 19:48:38
Mit einem nicken und der kurzen Erklärung "Palast." bestätigte der unbekannte Selamins Vermutung und nannte ihn somit auch gleich den genauen Bestimmungsort.

Während Selamin sich für die Reise fertig machte, Kam Kysh zu ihm herüber. "Meister Selamin ... Ich denke ich werde euch nicht begleiten. Ich will die Gelegenheit nutzen alleine auf Reise zu gehen. Ihr habt mir viel über die Welt beigebracht und ich möchte die Gelegenheit nutzen all diese wundersamen Dinge mit meinen eigenen Augen zu sehen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 13.01.2011, 22:28:33
Erfreut nahm Joyce den Geldbeutel mit der Anzahlung und sah sich dann ohne Zögern die Pferde an. Dies zeugte von guter Vorbereitung, es schien für jeden eins da zu sein. Sein berechnender Blick wanderte zu seinem Karren und dem Maultier das ihn zog. Es würde sich mit den Pferden nicht messen können, was die Geschwindigkeit anging. So spannte der Händler seinen Muli ab, um ihn mit einem der stattlichen Pferde zu ersetzen. Als all das erledigt war gab er die Zügel dem Unbekannten.
"Es würde uns nur verlangsamen wenn wir es mitnehmen. Ich bin sicher ihr wisst etwas damit anzufangen." erklärte er, wobei er seinem ehemaligen Reisegefährten einen freundlichen Klaps auf die Seite gab. Wer brauchte ein Maultier wenn er ein Pferd hatte?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 13.01.2011, 23:54:19
Bis auf die Gespräche über die Einkäufe und die nötigsten Vorbereitungen für die Reise hielt sich Skraching während der ganzen Zeit bedeckt. Ihm ging vieles durch den Kopf - Ruicks Verhalten, das Mädchen, die Träume der letzten Nacht, aber auch das Buch, das er gelesen hatte. Letzteres war das Thema, das ihn am meisten beschäftigte. Das Buch hatte ihm aufgezeigt, welche Möglichkeiten sich eigentlich in der Magie verbargen.

Er hatte sich eigentlich vorgenommen, die Magie zu meiden, wo er nur konnte. Aber ebenso hatte er sich vorgenommen, nicht mehr über seine Familie nachzudenken, über all das, was er verloren hatte. Die Ereignisse des letzten Tages hatten ihn dazu gebracht, beide Vorhaben aufzugeben. Er würde sich mit seiner Vergangenheit auseinander setzen müssen, so viel war ihm jetzt klar. Und er würde seine Magie brauchen. Er ahnte, dass dieser Weg ihm viel abverlangen würde, wenn er nicht zulassen wollte, dass die Kälte ihn völlig erfüllte. Aber er wusste, dass er es schaffen konnte. Er war stark genug.

Gedankenverloren fühlte er in sich hinein, erforschte die magischen Kräfte, die in ihm schlummerten, und versuchte zu begreifen, wie er sie auf neue, stärkere Weise nutzen konnte...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 14.01.2011, 00:08:34
Galian entging die Bestechung der Wachen nicht, aber er hatte auch nichts anderes erwartet, als er sah, dass sie durch eine Kontrolle mussten, um die Stadt zu verlassen. Trotzdem war er froh, dass es alles reibungslos verlief und trat auf die offene Straße vor der Stadt. Die Hände hatte er in den Hosentaschen gelassen, denn er hatte die Blutspritzer vom gestrigen Kampf noch immer nicht abgewaschen, glücklicher Weise verdeckte sein neuer Poncho alles mögliche noch viel besser als sein nunmehr zerschnittener alter Umhang.
Seine Kukris hatte der Assassine locker um die Hüften gegürtet, bevor sie aufbrachen. Normaler Weise bevorzugte er es sie auf dem Rücken zu tragen, wo sie ihn nicht so sehr behinderten, wenn er um Ecken jagen oder durch schmale Gänge schleichen musste, aber auf der Straße war es einfach wesentlich komfortabler, wenn die Gurte nicht beim Reiten über seinen Rücken scheuern würden.

Er hatte bei der Kontrolle seinen Hut abgenommen, damit die Wache sein immer noch staubiges und schmutziges Gesicht sehen konnte. In diesem Punkt war es kein Nachteil gewesen, dass er sich nicht gewaschen hatte. Er sah nun auf den ersten Blick wirklich wie ein heruntergekommener Landstreicher aus. Galian kratzte sich an der Wange und bemerkte, wie unrasiert er nunmehr war. Auf der Straße würden sie eher nicht auf einen Barbier treffen, also würde er sich einen Bart wachsen lassen müssen. Er setzte sich den Hut wieder auf sah sich im hellen Sonnenlicht um und folgte den anderen in das Gehölz. "Endlich sind wir aus dieser Stadt heraus. Ich komme mir vor als wäre ich einem Gefängnis entflohen."

Als sie an ihrem Ziel ankamen ging Galian zielstrebig auf seine beiden Pferde zu und sagte halblaut aber überraschend freundlich "Na ihr beiden? Gehts euch gut?" und tätschelte die Schnauzen der Tiere sacht, die sich ebenfalls über Galians Erscheinen zu freuen schienen, stupste das eine Pferd den Meuchelmörder doch spielerisch gegen die Schulter.

Während Selamin mit dem zweiten Diener Ruicks sprach bepackte Galian eines der beiden Pferde und band seinen Zügel am Sattel des anderen fest und schwang sich - athletisch wie er war - elegant auf das Pferd. Seine Haltung war zwar unorthodox und zeugte davon, dass Galian, wie so vieles in seinem Leben, das Reiten nirgendwo gelernt hatte, kündete aber dennoch davon, dass er nicht zum ersten Mal auf einem Pferd saß und schon ein wenig Erfahrung besaß.
Sacht steuerte er sein Tier zu Selamin und Ruicks Diener "Spaßvogel. Wie heißt der Kerl, den wir suchen und wie sieht er aus? In Palästen pflegen sich auch oft die falschen Leute herumzudrücken." Die Mehrdeutigkeit in diesem Satz entging den anderen nicht, wussten sie doch alle, welche Machenschaften im Palast zu Weißfels gesponnen wurden.

Das Kysh nicht mitkommen wollte erfreute Galian. Am liebsten hätte er auch das Mädchen zurück gelassen, denn er sah nicht wirklich ein, dass sie nun damit bestraft werden mussten für sie zu sorgen, wo sie doch ihr Leben gerettet hatten. Aber er konnte schon verstehen, dass nicht jeder seine Sicht teilte und sich dazu genötigt fühlte dem Kind zu helfen, auch wenn er der Meinung war, dass dies von Schwäche kündete.

Er kramte das Päckchen mit den Zigarillos hervor, die Ruick ihm besorgt hatte. Sie waren in Wachspapier eingeschlagen und somit vor Wind und Wetter geschützt, auch eine Packung Zündhölzer war dabei. Langsam gefiel es Galian, für Ruick zu arbeiten. Abgesehen davon, dass sie in Lebensgefahr waren, schien der Mann alles sorgfältig zu planen und man konnte sich wohl auf ihn verlassen.
Er nahm einen Zigarillo hervor und schnupperte daran. "Mhhh" Er senkte den Kopf und hielt sich die freie Hand zum Schutz vor das Gesicht als er die Zigarre anzündete und blickte zufriedend paffend wieder auf. Nachdem er alles verstaut hatte sah er seine Gefährten an. "So geht es also los..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 14.01.2011, 13:21:48
Gerade schien es so als würde der unbekannte Joyce antworten wollen, als Galian ihn im letzten Moment dazwischen funkte. Mit ausdrucksloser Mine starrte er den Assassinen an, verweigerte aber ihm eine Antwort zu geben.
Schließlich kam Janos dazu und übernahm diese Aufgabe. "Es sollte ausreichen wenn ihr den Brief bei einer der Palastwachen vorzeigt. Diese sind dazu angehalten alle Briefe mit Ruicks Siegel an die richtige Person weiterzuleiten."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 14.01.2011, 14:50:13
"Wie ironisch" dachte Joyce als er das vernahm. "Gerade noch habe ich mir ganz Wolkenheim zum Feind gemacht und der Stadt beinahe einen empfindlichen Schlag versetzt. Jetzt arbeite ich für einen stinkreichen Wolkenheimer, der im Palast ein und aus geht." So konnte es kommen. Der Betrüger lächelte belustigt, als er eines der restlichen beiden Pferde erkletterte und es sich im Sattel bequem machte. Ja, so liess es sich angenehm reisen. Hoch zu Ross, umringt von einer Gruppe "Leibwächter", die Taschen voll Gold, von der die Hälfte ergaunert und die andere "ehrlich verdient" war. Er verspürte die Lust sofort loszureiten und die Geschwindigkeit seines neuen reitbaren Untersatzes zu erleben, doch er hielt sich zurück bis alle bereit waren.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 17.01.2011, 00:17:37
Galian war kurz davor gewesen dem stummen Kerl seinen Stiefel ins Gesicht zu treten und hatte den Fuß auch schon tatsächlich aus dem Steigbügel genommen, hielt dann aber inne, als Janos für den schweigsamen Mann antwortete und tat den Fuß zurück.

Er musste sich eingestehen, dass ihn der Schlafentzug doch zusetzte. Auf der einen Seite war der Assassine gut gelaunt, dass es weiter ging und sie die Stadt verlassen konnten, aber auf der anderen Seite war er sehr reizbar, das zeigte ihm seine übertriebene Beinahe-Reaktion sehr deutlich. Es würde ein anstrengender Tag werden an dessen Abend er schlafen würde müssen, ob er wollte oder nicht.

Es war ihm bewusst, dass der Tag dadurch nicht schneller herum gehen würde, aber er hatte das merkwürdige Gefühl, als würden sie bis in alle Ewigkeit in der Morgensonne auf ihren Pferden sitzen, wenn sie jetzt nicht aufbrachen.

"Lasst uns aufbrechen. Es gibt nichts, dass uns hier noch hält."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 17.01.2011, 07:30:45
Selamin schaute Kysh an. Er mußte sich eingestehen er hatte ihn vergessen. Kurz überlegte er ob er gutheissen sollte was der Junge tuen wollte. Die Wunder der Welt sehen. Ja er hatte viel davon gesprochen, ohne sie selbst gesehen zu haben. Und auch sein Wunsch war es immer gewesen sie zu sehen. Verstehend nickte er, und hob die Hände zum Segen. "Möge deine Strasse immer gerade sein, und Sonne auf deine Wege scheinen. Mögest du Freunde finden wo du sie nicht vermutest. Und bis wir uns eines Tages wiedersehen, sei Aeron mit dir alle Tage." Anschließend umarmte er Kysh fest. "Sei vorsichtig, die Wunder dieser Welt sind großartig, aber sie birgt auch Gefahren." Eine einzelne Träne rollte über seine Wange, es war als würde er etwas von sich aufgeben. Schnell wischte er sie weg.
Kysh nickte nur und erwiederte die Umarmung, bevor er sich aus dem Wald Richtung Nordosten davonmachte. Stumm blickte Selamin ihm nach und wünschte ihm von Herzen alles Gute. Dann wurde er aus seiner Nachdenklichkeit durch Galians Stimme gerissen. "Ja lasst uns aufbrechen. Gen Norden, ein bis zwei Stunden und dann kurz nach Westen. Dann sollten wir einen Karrenweg erreichen der uns schneller vorwärts bringt. Bei der zweiten Kreuzung dann wieder gen Norden bis zum Sphirhain."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 17.01.2011, 21:24:26
Auch Kyra war die Bestechung der Wachen nicht entgangen. Jetzt war es wohl offiziell, sie waren gesuchte Kriminelle und mussten Wachen bestechen um durch das Stadttor zu kommen. Konnte sie noch tiefer sinken? Während Galian und Joyce sich noch mit Ruicks Lakaien unterhielten und Selamin sich von Kysh verabschiedete, machte Kyra es sich bereits in dem Karren gemütlich. Sie würden wohl eine ganze Weile reisen, also konnte sie sich genauso gut noch ein wenig hinlegen, ihre Hilfe würde wahrscheinlich bei sowieso nichts gebraucht werden. Der Rest der Gruppe schien sich recht gut mit Pferden und dem Reisen im allgemeinen auszukennen, sie hingegen hatte sich bisher immer in einer Kutsche chauffieren lassen. In ihre neue Schlafrolle gehüllt drehte sie sich zu Seite und döste dort so vor sich hin und hörte nur mit einem halben Ohr auf de Geräusche um sie herum.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 18.01.2011, 14:37:16
So begann also die lange Reise der Gefährten. Sie folgten der so genannten Goldstraße, so wie Selamin es vorher ausgearbeitet hatte und ließen Weißfels schnell hinter sich.
Ohne Zwischenfälle kamen sie ihrem Ziel immer näher, doch kamen sie nicht umhin zu bemerken dass der Verkehr auf der Straße erstaunlich gering war und auch in den Dörfern die sie durchquerten schien nicht sonderlich viel los zu sein.

Während der nächsten Tage kümmerte sich Selamin wie immer um das Mädchen und deren Wunden. Welche zwar nicht mehr bluteten, aber auch nicht richtig heilen wollten. Zu aller erstaunen schien sich auch ihr geistiger Zustand etwas zu bessern. Zwar sprach sie noch immer kein Wort, reagierte dafür aber auf äußere Reize und beantwortete sogar einfach Fragen mit einem Kopfnicken oder schütteln.

Die Nächte verbrachten die Gefährten meistens im freien, denn nur einmal hatten sie das Glück eine billige Herberge nutzen zu können.[1] Was zur folge hatte das an einen erholsamen Schlaf kaum zu denken war. Und dazu kamen dann noch die Träume. Dieselben Träume die die Gefährten schon in Ruicks Haus hatten. Auch Galian blieb davon nicht verschont und so fand er sich jede Nacht am selben Ort wieder und sah immer die gleiche Szene.

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Galian war in einer Art Arbeitszimmer und saß in einem bequemen Sessel hinter einem großen, mit einem edlen Relief verzierten, Schreibtisch. Die Wände waren voll von wertvollen Gemälden und auch der Rest der Einrichtung ließ ihn vermuten dass sich der Besitzer um Geld keine Sorgen machen musste.

“Ist alles nach Plan verlaufen?“ Hörte er sich selbst sprechen und Galian wusste dass diese Frage dem alten, hageren Mann mit der Hackennase galt. Welcher auf der anderen Seite des Schreibtisches saß und nur darauf zu warten schien dass ihm diese Frage gestellt wurde.

Dieser lehnte sich, anscheinend zufrieden mit sich selbst, in seinen Sessel zurück und entgegnete betont lässig. “Natürlich. Das Gör wird sich nicht noch einmal in unsere Geschäfte einmischen.“ Mit einer wegwerfenden Geste fuhr er fort. “Aber ich bin immer noch der Meinung wir hätten sie ganz beseitigen sollen. Ich versteh einfach nicht warum du sie am Leben lassen willst.“

Bei diesen Worten spürte Galian wie sich sein Mund zu einen hämischen grinsen verzog. Er beugte sich etwas zu seinem Gesprächpartner vor und stützte sich mit seinen Ellenbögen auf dem Tisch ab. “Nein mein Freund. Auch wenn sie noch ein Kind ist, so besitzt sie doch großen Rückhalt in der Bevölkerung. Sie einfach umzubringen könnte zu Unruhen führen. … Aber jetzt da auch Sephiran fort ist, können wir sie zu unserer Marionette machen.

Beide Männer brachen in schallendes Gelächter aus und mit diesem Lachen wachte Galian jedes mal aus seinen Traum auf.

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Inzwischen waren die Gefährten schon sechs Tage unterwegs gewesen und sie vermuteten dass sie den Saphirhain am frühen Nachmittag erreichen würden.

Wie an jeden Morgen ihrer Reise, führte jeder sein morgendliches Ritual durch. Sei es das einfache Frühstücken, das Beten zu Aeron oder aber etwas ganz anderes. Doch etwas war anders als sonst. Das Mädchen, das bisher so gut wie keinen Schlaf zu brauchen schien, lag noch immer in ihrem Nachtlager und machte nicht den geringsten Anschein in nächster Zeit aufzustehen.
 1. Wir sparen uns hier einfach mal die Kosten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 19.01.2011, 23:42:24
Galian und der Traum (Anzeigen)

Galian war während der Reise wohl von allen Gefährten am stillsten. Auch vor seinem Traum sprach er nur wenn er angesprochen wurde oder wenn es etwas wichtiges zu bereden gab. Unfreundlich war er allerdings nicht, im Gegenteil, es schien als täte er alles, was in seiner Macht stünde, um ein gutes Gelingen der Reise zu gewährleisten. Aber auch wenn er freiwillig und ohne auch nur ein Dankeschön dafür einzufordern Zelte aufschlug, Feuerholz sammelte und die Pferde versorgte, so war jedoch jedem klar dass es keine Freundlichkeit war, die hinter seiner Hilfsbereitschaft stand.

Ab dem dritten Tag zog der Assassine sich stark aus der Gruppe zurück. Wenn alle Arbeiten am Abend erledigt waren teilte er sich stets für die zweite Wache ein und verließ darauf hin mit seinem Rucksack das Lager. Pünktlich zum Wachwechsel war er wieder da und nichts an dem unnahbaren Mann schien darauf hinzudeuten, was er während seiner Abwesenheit tat.
Morgens waren seine Sachen meistens schon gepackt, wenn die Anderen gerade erst aus ihren Decken krochen und auch dann verschwand er für einige Zeit, während der Rest der Gruppe ohne ihn frühstückte.[1]
 1. Wenn die Handlung einsetzt kommt Galian gerade wieder zum Lager zurück
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 20.01.2011, 17:09:12
Als Selamin von seine gebten zurückkehrte, ohne dass das Mädchen bereits aufgestanden war fing er an sich Sorgen zu machen. Seid es ihr besser ging war sie immer schon dabei gewesen ihre Sachen aus dem Zelt zu räumen. Überhaubt hatte sich der Zustand des Kindes gebessert, auch wenn er ihm immer noch Sorgen machte. Es fuxte ihn nicht mehr zu wissen und mehr als einmal hatte er überlegt sie und ihre Fähigkeiten magisch zu erforschen, war aber wiederholt davor zurück geschreckt. Bei sich hoffte er das der Weise den sie suchten etwas Wissen würde und ihnen helfen könnte. Er war mittlerweile relativ sicher, das es sich bei ihm um einen Druiden, einen Hüter des Waldes handeln müßte. Häufig waren diese Leute nicht, doch sagte man ihnen nach das sie über ausergewöhnlich Fähigkeiten der Heilung verfügten. Und vielleicht war der Weise ja auch in der Lage ihm seinen Traum zu erklären. Dieses immer währende Hochgefühl der Macht des Morgens beim Erwachen. Wie eine Wellenfront brandeten diese Gefühle gegen sein Glaubensbollwerk und schüttelten dessen Säulen. Er war froh sich jeden morgen in die Nähe Aerons flüchten zu können. Hier schöpfte er die Kraft, bildete einen Deich gegen die Wellen. Natürlich versuchte er in den bewußten Momenten des Träumens mehr zu erkennen, als was ihm die Vision zeigte. Der eher rationale Teil seines Vertsandes verband seine widerkehrende Traum mit dem Mädchen. Nach der dritten Nacht des gleichen Traums hatte er sie gefragt, ob sie für den Traum verantwortlich war aber sie hatte ihn nur mit ihren großen Augen angeschaut und nicht reagiert.
Aber immerhin waren sie ihrem Ziel näher gekommen. Seid geraumer Zeit waren die Berge des Wolkengebirges jeden Morgen ein Stück höher über ihnen aufgeragt. Auch wenn er Geschichten und Beschreibungen von ihnen kannte, war es doch etwas anderes sie in Natura vor sich zu sehen. "Wie Pfeiler die den Himmel stützen" ging ihm die Beschreibung eines weniger bekannten Barden immer wieder durch den Kopf. Es war für ihn nicht leicht gewesen seine Heimat am Horizont zu einem Punkt schrumpfen zu sehen, und doch hatte er die vergangenen Tage genossen. Die frische Luft, tat ihm gut, und nachdem er zwei Tage lang seine wunden Körperteile mit einem kleinen Zauber geheilt hatte, machte ihm auch das Reiten nicht mehr zu schaffen. Er hatte sich mit seinem Pferd arrangiert, welches zum Glück eine freundliche handzame Märe war. Und auch mit den Gefährten hatte sich eine Routine eingeschlichen. Selamin nutzte die Abendstunden um in den diversen Büchern zu lesen bevor er zu Bett ging. Erfreut stellte er fest das auch die anderen dies teilweise Taten, bevor dann jeder ruhig in sein Zelt ging. Bei der Zelteinteilung war Selamin ein wenig enttäuscht gewesen, das man ihn einfach so zu dem Mädchen gesteckt hatte, aber er konnte durchaus mit der Entscheidung leben. Kyra war für ihn immer noch ein schwer zu fassen, aber immerhin verfiel er nicht mehr ins stottern, wenn er mit ihr sprach, ausser sie machte mal wieder ihre aufreizenden Scherze. In solchen Momenten zog er es vor zu Schweigen, und seine Nase tiefer in das Buch vor ihm zu stecken.
Und nun, kurz bevor sie das Ziel erreichten wurde die Routine unterbrochen. Er brauchte einen Moment um zu Erkennen was anders war, und sah das Jill nicht da war. Offiziell hies sie natürlich nicht so, aber er dachte von ihr immer als die kleine Jill, und fand es einfacher so von ihr zu denken als von dem kranken Mädchen. Besorgt ging er in ihr Zelt um nach ihr zu sehen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 20.01.2011, 21:14:06
Langsam richtete sich Kyra von ihrer Schlafstätte auf. Ihr Kopf fühlte sich schrecklich an und mittlerweile konnte man das auch ihrem Gesicht ansehen.
Unter ihren eingefallenen Augen hatten sich bereits tiefe Ränder gebildet und ihre Mundwinkel schienen auf fast magische Weise nach unten gezogen worden zu sein.
Als wäre es nicht genug, dass sie seit ihrem Aufbruch auf unbequemem Boden schlafen und sich Nacht für Nacht mit Eris und Nyx herumschlagen musste, hatte sie bisher jede Nacht diesen anderen, merkwürdigen Traum gehabt. Oder war es mehr als ein Traum, eine Vision vielleicht? Eine Manifestation ihres Bewusstseins, so wie sie es bisher auch jede Nacht in den Schatten erlebte? Und was hatte es zu bedeuten? Was es auch war, es hinderte sie daran, auch nur eine Nacht in Ruhe zu schlafen und sich zu erholen. In den ersten paar Tagen konnte es sie es noch mit ein paar Sprüchen überspielen, aber mittlerweile war sie dazu nicht mehr in der Lage. Sie konnte noch weniger essen als sonst und fühlte sich mittlerweile auch sehr fiebrig. Zum Teil schreckte sie durchgeschwitzt mitten in der Nacht hoch und glaubte irgendwen gehört zu haben. Einmal erwachte sie sogar schreiend als ein Eichhörnchen sich ins Zelt verirrt hatte und über ihre Füße gelaufen war. Hinter jedem Busch sah sie irgendwelche Attentäter, die ihr auflauerten und sie bei nächster Gelegenheit umbringen würden.
Und was war mit den anderen Mitgliedern ihrer kleinen Gruppe? Wer konnte ihr den schon sagen, dass einer von ihnen nicht gegen sie arbeitete? Sie alle schienen sich so weit sie das sagen konnte merkwürdig zu verhalten. Oder bildete sie sich das nur ein? Es war müßig darüber nachzudenken, selbst wenn es so wäre, würde sie wohl nicht dahinter kommen.
Mit einem Ruck stand Kyra nun ganz auf. Nach einem kurzen Schwindelanfall konnte sie sich wieder fangen und ging zu ihren Sachen. Die Mühe ihr Kleid anzuziehen machte sie sich jetzt noch nicht, erst würde sie ich etwas frisch machen müssen. Also schlang sie sich kurzerhand ihren Mantel um, nahm sich ein Decke und trat aus dem Zelt. Mit einer Hand schirmte sie ihre mittlerweile empfindlichen Augen vor der Sonne ab und versuchte sich zu orientieren. Ein recht erfolgloses Unterfangen. Am gestrigen Abend hatte sie hier in der Nähe irgendwo einen Fluss ausgemacht, aber nun konnte sie beim besten Willen nicht sagen in welche Richtung sie gehen müsste. Am besten würde sie einen der anderen fragen. 
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 20.01.2011, 22:55:07
Als Selamin ins Zelt hineinschaute, merkte er sofort das etwas nicht stimmte. Jill lag Zusammengekauert und zitternd auf dem Boden, ihre Beine dabei fest umklammernd. Sie war Kreidebleich -noch viel bleicher als sonst- und ihre Kleidung war von Schweiß durchnässt. Und Tränen rannen ihr übers Gesicht ... etwas was der Priester bei dem Kind bisher noch nicht gesehen hatte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 20.01.2011, 23:26:48
Joyces morgendliche Aktivitäten unterschieden sich kaum von denen der anderen. Er schälte sich aus seinem Schlafsack, wusch sich wenn Wasser verfügbar war und frühstückte ausgiebig, bevor es wieder mit dem Reisen losging. Der Betrüger sparte sich die Mühe sich für seine 4 Weggefährten zu verkleiden, so zeigte seine Haut nun eine viel menschlichere Farbe. Seinen Frack hatte er gegen ein durchschnittliches Reiseoutfit getauscht und im Gegensatz zu seiner Aufmachung in Weißfels sah er geradezu schlampig aus. Fort waren die perfekt frisierten Haare und glänzend polierten Stiefel. Die würde er erst in Wolkenheim wieder brauchen.

Wie jeden morgen wirkte der Händler ein wenig unausgeschlafen, als er seine Ration mampfend da sass und unglücklich sein Zelt anblickte. Wieso musste er es mit Galian teilen? Nicht nur dass er sich mit ihm schlecht verstand. Das war in Ordnung und für den erfahrenen Lügner keine große Sache. Man konnte sich immer einschleimen, wenn es wirklich schlecht lief. Nein, sein Problem mit diesem Zeltnachbarn war dass er sehr aufdringlich roch. Wonach genau konnte Joyce nicht benennen. Möglicherweise war es Schweiss, oder Reste von Blut die selbst nach einer Woche noch an seiner Kleidung klebten. Das sprach für mangelnde Körperhygiene seitens des Messermannes. Ob das gut oder schlecht war, dieser Geruch wurde von einem weiteren, deutlich stärkeren Muff überdeckt. Es roch nach Zigarillos. Raucher merkten selbst nie wie sehr der Qualm an ihnen haftete, andere dafür umso mehr. Jede Nacht zog es ihm in die Nase und drohte ihn in den Wahnsinn zu treiben.
Deshalb konnte der Händler abends kaum einschlafen und war schon einige Male versucht gewesen Galian zu wecken und aus dem Zelt zu schmeissen. Aber er wusste dass er sich mit seinen Mitreisenden gut halten musste, weswegen er sein Bestes tat die Geruchsbelästigung zu ignorieren. Manchmal setzte er sich auf der Reise in seinen Karren und hielt ein Nickerchen, um den Schlafmangel auszugleichen, was wohl er Grund dafür war dass er keine Augenringe wie Kyra hatte.
Da er stark bezweifelte dass Skraching genauso schlecht roch wie Galian fragte er sich was der Grund dafür sein mochte. Bisher hatte er nicht gefragt.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 21.01.2011, 15:13:14
Im Gegensatz zu all seinen Gefährten hatte Skraching überraschend gute Laune während ihrer Reise. Natürlich verstand er, dass die anderen bedrückt waren, nach dem, was sie erlebt hatten. Bis auf Galian vielleicht, aber der Assassine war vermutlich einfach unglücklich darüber, in einer Gruppe reisen zu müssen, und noch dazu selbst auf der Flucht zu sein, anstatt die Rolle des Jägers zu haben.

Natürlich plagten Skraching seine Träume - doch für ihn waren Albträume nichts ungewöhnliches. Er hatte gelernt, damit umzugehen. Er war es auch gewohnt, dass sich seine Träume wiederholten, auch wenn die Vehemenz, mit der sich dieser Traum aufdrängte, beeindruckend war. Entsprechend froh war er, dass sich das Mädchen allmählich erholte. Bald, so hoffte er, würde er mit ihr sprechen können. Er ging davon aus, dass die Träume von ihr kamen.

In den letzten Tagen hatte er immer wieder darüber nachgedacht, ob er mit jemandem aus der Gruppe über die Dinge sprechen konnte, die ihn bewegten. Galian war, das war offensichtlich, zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Joyce war, wenn er auch mit Sicherheit seine Stärken hatte, nicht gerade der weise Gesprächspartner, den er sich erhoffte. Und Kyra ging es offensichtlich selbst nicht besonders gut.

Mehrere Male hatte er sich deshalb Selamin zugewandt, war kurz davor, ihn anzusprechen. Doch im letzten Moment hatte er es sich immer wieder anders überlegt. Nicht wegen Selamin, sondern weil er eigentlich gar nicht genau wusste, was er eigentlich sagen wollte. War er bereit, über seine Vergangenheit zu reden? Seine...

Ja, seine Familie. Die Erinnerungen waren wieder da, und sie belasteten ihn, insbesondere abends, bevor er einschlief.

Und was war mit seinen Träumen? Wollte er sie offenbaren? Irgendetwas hielt ihn davon ab.

Dazu kam, dass man ihn zusammen mit Kyra in ein Zelt gesteckt hatte. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Sie war eine erwachsene Frau, und er...

Bewusst ließ er ihr jeden Abend Zeit, sich ihren Schlafplatz zurecht zu machen, und erst, wenn sie bereits lag, folgte er in das Zelt. Morgens ließ er die Augen so lange geschlossen, bis sie das Zelt verlassen hatte, selbst wenn er lange vor ihr wach war. Vermutlich hielt sie ihn für eine Schlafmütze.

Die Situation wurde umso seltsamer, weil sie seiner Schwester so ähnlich sah. Inzwischen hatte er eine ganze Reihe an Unterschieden entdeckt, kleine Details, doch noch immer sah er das Gesicht seiner Schwester in seinem Geist, wenn er Kyra anblickte.

An diesem Morgen war er schon seit guten zwei Stunden wach, bis Kyra endlich aufwachte und das Zelt verließ. Er hatte lange über sein Problem nachgedacht, und war endlich zu einem Entschluss gekommen.

Ja, etwas hielt ihn zurück, mit Selamin zu sprechen. Die Angst, eine Tür zu öffnen, die er nicht wieder schließen könnte, und die Angst, dass ihn dies so sehr belasten würde, dass er sich ihrer jetzigen Aufgabe nicht mehr gewachsen fühlen würde. Aber mit jedem Tag, der verging, spürte er, wie es ihn stärker belastete, nicht darüber zu sprechen.

Er stand auf, räkelte sich und verließ das Zelt. Sofort sah er Selamin, der zu dem Zelt ging, in dem das Mädchen schlief.

Er stockte. Sie schlief noch? Um diese Zeit war sie sonst bereits wach...

Besorgt beeilte er sich, zu Selamin aufzuschließen. "Wo ist sie? Ist alles mit ihr in Ordnung?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 22.01.2011, 00:38:03
"Hier und nein" kommentierte der Kleriker ruhig, während er in das Zelt krabbelte und die Arme um Jill legte. Beruhigend flüsterte er ihr zu, dass alles gut werde. Wie in einem Singsang wiederholte er die Worte in der Hoffnung das sie sich beruhigte. Dies waren Simtome, eines Schocks, und wenn er mit seinen Vermutungen richtig lag, hatte sie eine Vision gehabt, ähnlich denen die sie ihm bescherte. Sanft wigte er sie immer wieder seine Worte wieder holend, während er ihr gleichzeitig über den Kopf strich. "Alles wird gut. Es war nur ein Traum. Eine Vision. Niemand wird dir etwas antun. Du bist in Sicherheit. Alles wird gut."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 22.01.2011, 00:51:36
Als Kyra sich nach dem kleinen Bach umschaute entdeckte sie in einiger Entfernung eine weitere Gruppe reisender. Es waren wohl um die zehn Personen, welche mit zwei Wagen unterwegs waren, doch mehr konnte sie auf die Entfernung nicht erkennen. Anscheinend hatten die Reisenden das gleiche Ziel wie sie, denn laut der Karte war außer dem Saphirhain nichts mehr von Interesse hier in der Gegend vorhanden.

Auch dem allzeit wachsamen Galian fiel die Gruppe auf und seine Hände wanderten unverzüglich zu seinen Kukris. Einige Zeit betrachtete er die Reisegruppe und ihm wurde bald klar dass sie wohl in einiger Entfernung an ihren Lager vorbei ziehen werden, sollte die Gruppe ihren Kurs halten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 22.01.2011, 01:22:49
Galian kam gerade von dem kleinen Fluss in der Nähe zurück, wo er seine Konzentrationsübungen abgehalten hatte. Sie hatten nicht lange vorgehalten, denn schon jetzt brodelte sein Geist wieder vor innerer Unruhe. Immerhin führten die Übungen ihm vor Augen, wie sehr sich sein Inneres von seinem Äußeren unterschied. Nach Außen war er ein Bollwerk der Stille und schien ruhig und ausgeglichen, aber in ihm arbeitete sein Verstand in jedem wachen Augenblick vor sich hin.
Er schaffte es manchmal für einige wenige Momente den Sturm in seinem Kopf zu beruhigen, so dass ihn ein Herzschlag der Stille durchfuhr, doch dann verließ ihn sein Fokus und der innere Orkan fing erneut zu tosen an. Das zeigte ihm was er noch zu tun hatte, aber gleichzeitig fügte es ein Thema zu den anderen die in ihm herumgeisterten hinzu.

Beinahe hätte er es nicht gehört -  das Wiehern eines Pferdes, aber nicht aus der Richtung des Lagers. Schnell schlug er sich durch das Unterholz in Richtung des Wegesrandes und sah die Reisegruppe die leichte Anhöhe hinaufkommen. Ohne Zeit zu verlieren verschwand er wieder in der Vegetation und spurtete zu den anderen. Er hatte den Lagerplatz am Abend zuvor so gewählt, dass sie vor Blicken von der Straße weitgehend geschützt waren, aber Unsichtbarkeit konnte auch der beste Platz nur dann garantieren, wenn man sich entsprechend verhielt.

Unvermittelt brach Galian aus den Büschen, die das Lager umgaben und rannte beinahe Kyra, die unschlüssig umherzuwandern schien über den Haufen. Der Assassine drückte sie mit sanfter aber bestimmter Gewalt zu Boden und sagte halblaut "Bleibt unten, wir haben Gesellschaft."

Sofort war er einen Schritt weiter und sorgte dafür dass die Planen der beiden leerstehenden Zelte zu Boden sackten, man konnte sie sonst von der Straße aus vielleicht erblicken. In dem dritten Zelt waren noch Selamin und das Mädchen. "Kommt da raus und nimmt das Kind mit. Es kommen Leute hierher. Wir müssen dafür sorgen, dass sie uns nicht bemerken!" befahl er und machte sich sofort daran das Feuer auszutreten und die schwelenden Reste mit Wasser zu löschen.

Ein schneller Blick verriet ihm, dass die Pferde nicht von der Straße aus gesehen werden konnten. Hoffentlich machten sie keine zu lauten Geräusche, denn er wusste nicht wie man den Tieren zu verstehen geben sollte leise zu sein.
Als alles getan war hockte er sich an eine Stelle von der aus er durch die Büschen einen weniger verdeckten Blick auf die Straße hatte und beobachtete vorerst ob alle seine Gefährten ebenfalls dafür sorgten, dass man sie nicht sehen konnte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 22.01.2011, 21:59:04
Kauend beobachtete Joyce wie Galian den ganzen Lagerplatz umkrempelte. "Gesellschaft" war ein weit gefasster Begriff. Vermutlich übertrieb der Ponchoträger mal wieder masslos, sollten es allerdings Bewaffnete sein die dort die Straße entlangritten, dann hatte er richtig reagiert. Der Betrüger steckte den Rest seines Frühstücks weg und bewegte sich möglichst leise zu dem Aussichtspunkt hinter den Büschen, um selbst einen Blick auf die Bedrohung zu werfen.[1]
 1. Wahrnehmung: 21, Heimlichkeit: 7
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 22.01.2011, 22:39:15
Überrascht sah sich Skraching zu Galian um. Das war nicht der Start in den Morgen, wie er ihn sich vorgestellt hatte. Schnell half er Selamin, das Mädchen aus dem Zelt zu holen, und suchte sich ein geeignetes Versteck, wo man sie auch zu dritt nicht direkt sehen konnte. Er fand kein wirklich gutes Versteck, und deutete auf einige Bäume am Straßenrand. "Dort vorne? Oder hast du einen besseren Vorschlag?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 23.01.2011, 14:11:49
Immernoch orientierungslos hatte sich Kyra nach dem Fluss umgesehen, als plötzlich eine Gestalt aus einem der Büsche in der Nähe des Lager gerannt kam.
Erschrocken konnte sie sich zunächst nicht rühren, hatte sie doch Recht gehabt? Wurden sie seit Tagen von Attentätern beschattet?
Kurz bevor die Gestalt sie erreichte, erkannte sie, dass es sich dabei um Galian handelte. Ihre Anspannung lies vorübergehend etwas nach und bevor sie in ihrem fiebrigen Zustand auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, warum er da war, wo er gewesen ist oder warum er so plötzlich angerannt kam, wurde sie bereits von ihm zu Boden gedrückt.
Die Decke, die sie gehalten hatte, fiel ihr aus den Händen und ihr Umhang, mit dem sie sich bedeckte, verrutschte und gab den Blick auf ihren offenen Oberkörper frei. Während sie da so lag, Galian über ihr, rasten ihre Gedanken, selbst in dem fiebrigen Zustand. War es das, was er von ihr wollte? Hatte sie es mit ihren Sprüchen, ihren aufreizenden Blicken übertrieben? Hatte er es ernst gemeint, als er sagte, sie müsse Angst vor ihm haben?
Galian sagte etwas zu ihr und sie konnte es nur mit Mühe und Not verstehen. Unten bleiben? Gesellschaft? Er ging weiter und lies sie liegen. Was meinte er damit? Sie traute sich nicht sich zu bewegen. Einzig allein ihren Umhang zog sie mit einer schnellen, kurzen Bewegung wieder in die richtige Position und verharrte danach wie eine Leiche auf dem Boden, während ihr Herz weiterhin ohne Pause in schnellem Takt vor sich hin schlug.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 24.01.2011, 01:34:15
"Behalt einfach deinen Kopf unten und verhalte dich ruhig." sprach Galian mit gedämpfter Stimme zu Skraching. "Eine Gruppe von Menschen wird uns passieren. Ich weiß nicht, ob es eine Gefahr ist oder nicht, aber wir tun in jedem Fall gut daran, wenn sie uns nicht bemerken."

Der Assassine beobachtete die Straße aufmerksam durch das Gebüsch hindurch und wirkte auf Kyra nicht so als mache er sich ernsthafte Gedanken über die junge Frau, er lies sich nichtmal anmerken, ob er ihre Unverhülltheit überhaupt bemerkt hatte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 25.01.2011, 23:53:38
Verwirrt brachte Selamin das Mädchen gemeinsam mit Skraching in die Deckung und blieb dort hocken, weiter beruhigend auf das Mädchen einredend. Was war los? Eine berittene Truppe von Verfolgern? Oder begann Galian Geister zu sehen. Als Galian dann beschrieb was er geshen hatte schüttelte Selamin nur den Kopf. Wenn man nach ihnen suchen würde, würden ihre Verfolger wohl kaum mit Planwagen reisen. Aber er hatte besseres zu tun als sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Was war mit Jill los? Eine Vision höchstwahrscheinlich. "Kannst du mir zeigen was du gesehen hast? Du schickst mir Träume da bin ich sicher, kannst du mir auch deinen Traum zeigen?" flüsterte er in ihr Ohr in ruhgem Tonfall.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 26.01.2011, 22:48:07
So von Galian aufgescheucht beobachteten die Gefährten die Reisegruppe, welche langsam aber Sicher immer näher kam und dann nach einigen Minuten am Lager vorbeizog. 
Sie folgten dem Weg so wie Galian, Joyce und Skraching es sich gedacht hatten und schienen dabei das Lager nicht entdeckt zu haben.

Natürlich konnten die Gefährten auch bald mehr von der Reisegruppe erkennen. Es waren in der tat zehn Personen - jeweils fünf Männer und Frauen – die anscheinend schon im gehobenen Alter waren, mit zwei Planwagen im Schlepptau, welche von Ochsen gezogen wurden.

Einzig Selamin kümmerte sich nicht um die Reisenden. Er war zu sehr damit beschäftigt sich um Jill zu kümmern. Aber diese reagierte nicht im Geringsten auf sein gutes zureden. Noch immer umklammerte Sie zitternd ihre Beine und versuchte sich anscheinend immer mehr zusammen zu kauern.
Erst nach einiger Zeit bemerkte der Priester dass ihr Körper sich Kalt anfühlte …
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 27.01.2011, 12:38:17
Als Selamin die Kälte spürte wußte er das etwas so überhaubt nicht stimmte. Das Mädchen brauchte Hilfe je eher desto besser. "Auch wenn es euch nicht passt, wir müssen los, sofort! Jill braucht Hilfe und zwar eher jetzt den später. Die Leute dort sehen nicht gefährlich aus, also werde ich jetzt losreiten. Und keiner wird mich davon abhalten." Mit diesen Worten, gesprochen in normaler Lautstärke, drückte Selamin Jill Skraching in die Arme und begann sein Pferd zu satteln. Es waren Handgriffe die er in den letzten Tagen gelernt hatte, so dass er es seinem Verstand erlauben konnte weiter zu arbeiten. War es möglich das Jill noch immer eine Verbindung zu dem Ritualkreis hatte und die Magier heute damit begonnen hatten ihn abzubauen? Oder war sie wie ein Drogenabhängiger auf Entzug? Hatte der Stein zu lange keine Magie bekommen und bediente sich daher an ihrer Lebensenergie? Alles nur haltlose Thesen und er war nicht gewillt ihr Schmerz oder Leid durch herumexperimentieren zuzufügen. Noch nicht. Aber wenn sich ihr Zustand noch weiter verschlimmerte wäre er gezwungen zu handeln um ihr das Leben zu retten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 30.01.2011, 23:30:14
Skraching blickte von Galian zu Selamin, und dann zu dem Mädchen. Schließlich nickte er. "In Ordnung. Aber ich komme mit." Er stand auf, und hielt das Mädchen dabei so gut er konnte fest. "Wir brauchen noch ein Pferd, schnell!"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 31.01.2011, 01:15:41
Galian blieb ungerührt von Selamins und Skrachings Aktionismus. Scheinbar ruhig stieg er aus seiner Deckung und ging gemessenen Schritts zu Selamin. Der Priester spürte plötzlich die Linke des Meuchelmörders wie Blei auf seiner Schulter ruhen.

"Ihr geht nirgendwo hin." sagte er bestimmt und eisig. "Wir müssen erst das Lager abbrechen und der Karren wird so oder so verhindern, dass wir mit hoher Geschwindigkeit reisen können. Bevor es Mittag ist, würde selbst ein schneller Reiter nicht dort ankommen. Und glaubt ja nicht, dass wir unsere Gruppe auflösen, nur weil sie eine Erkältung hat! Das rechtfertigt nicht die Gefahr, die wir damit jedem von uns aufbürdeten, also reißt Euch gefälligst zusammen. "
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 31.01.2011, 18:43:27
Ruhig drehte Selamin sich um. Zwar war seine Entscheidung impulsiv getroffen, doch hatte er gewußt das es zu einem Konflikt kommen würde. Ebenfalls ruhig und mit fester Stimme sagte er: "Nein Galian. Der Karren bleibt zurück, das Mädchen nehme ich mit mir aufs Pferd. Es ist meine Entscheidung, ich bringe mich in Gefahr. Ihr bleibt eine schlagkräftige Gruppe, auch ohne Skraching und mich. Das Mädchen wird sterben, ich denke sie ist dem Tode näher als dem Leben, also muß ich versuchen sie zu retten. Und wenn ich dabei sterben sollte. Und jetzt lasst mich los und lasst uns ziehen." Obwohl die Stimme entschieden klang, strahlte Selamin dabei Wärme aus. Schlagartig überkam ihn die Vermutung, das Galian sich sorgte. Und diese sorge konnte er nur auf seine Art zeigen. "Passt auf die anderen auf und führt sie zum Kristallhain. Ich vertraue auf euch."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 31.01.2011, 21:33:12
"Schlagt Euch das aus dem Kopf, Priester. Wer flickt uns wieder zusammen, wenn wir ernsthaft verwundet werden? Glaubt mir, ich habe schon genug Leute gesehen, die in einem wesentlich erbärmlicheren Zustand waren und sich so gebärdet haben. Wenn sie nicht in den nächsten AUgenblicken stirbt, dann wird sie es auch noch länger aushalten... Was hat sie denn? Krämpfe? Glaubt mir, bevor es zu Ende geht wird es noch wesentlich schlimmer."
Galians Stimme blieb gewohnt unterkühlt und sein Blick lies Selamin nicht los "Wir haben gesagt, dass wir zusammen bleiben und uns helfen. Was ist Euer Wort wert, wenn ihr in dieser Situation schon glaubt, dass Ihr Euch der Gruppe entziehen könnt? Uns sagt nicht es hätte einen Sinn. Wenn Ihr jetzt reitet dann hilft das niemanden von uns, bloß Eurem empfindsamen Wesen, weil Ihr es nicht ertragen könnt sie Leiden zu sehen."

Er sah zu den anderen Gefährten und blickte dann wieder zu Selamin und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich "Was ist, wenn uns etwas geschieht, bin ich dann dafür zuständig Eure Abwesenheit auszugleichen? Soll ich dann doppelt so gut fechten, oder wie?"

Galian wandte sich von Selamin ab und machte eine Pause in der er sich einen Zigarillo ansteckte und einen tiefen Zug nahm, dann sprach er ohne den Priester wieder anzusehen "Es ist egal ob etwas passieren wird oder nicht. Wenn Ihr jetzt geht, werde ich das nicht vergessen und Eure warmen Worte nehmt Ihr besser auch gleich mit, wenn Ihr Euch aus dem Staub macht."

Dieser verdammte Priester verstand nicht, dass er niemanden mit seiner dummen Aktion helfen würde. Nur er brächte sich in Gefahr? Galian kochte innerlich und er hatte sich nur zum Schein abgewandt. Die Warheit war, dass er Selamin wohl verprügelt hätte, wenn er ihn noch länger angesehen hatte. Weder mutig, hilfreich, schlau oder notwendig war Selamins vorhaben, aber der Assassine seine Miene sah, dann fühlte er beinahe, dass der Priester fest davon überzeugt war, dass mindestens eine dieser Beschreibungen auf sein Vorhaben zutraf. Galian hasste es den Ausdruck von Überzeugung im Gesicht eines anderen sehen zu müssen, aber wenn diese Überzeugung auch noch verkehrt war, dann war es ihm unerträglich...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 31.01.2011, 22:06:09
"Dann müßt ihr mich wohl fesseln, niederschlagen oder töten. Es sind mehr als die Krämpfe. Sie kühlt rapide aus, das Leben verschwindet aus ihren Gliedern." Hatte er sich so geirrt? Jetzt war es egal. Er riss sich von Galians Hand los, den Schmerz ignorierend und machte sich daran Skrachings Pferd zu satteln. "Wenn ihr unbedingt zusammen bleiben wollt, sattelt die restlichen Pferde. Wir lassen die Zelte und den Karren zurück, sie bremsen uns nur aus." Verstand der Krieger nicht das die Zeit drängte? Er hatte von vorne rein klar gemacht das es ihm um das Leben des Mädchens ging. Und das hing nun am seidenen Faden. Er würde in diesem Punkt nicht von seiner Meinung abweichen. Er tat das richtige, davon war er überzeugt.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 31.01.2011, 22:59:34
Galian würdigte den Priester weder eines weiteren Wortes noch eines Blickes. Er hatte seinen Standpunkt deutlich gemacht und hatte keine Lust darauf noch mehr Zeit darauf zu verschwenden den Idioten, wie er Selamin innerlich nannte, umzustimmen. Wie konnte man auf die Idee kommen Zelte und Wagen einfach zurück zu lassen? Und das alles wegen einem Kind... Galian schüttelte den Kopf während er sich daran machte seine Sachen zu packen. Er hatte gewusst, dass das Kind nur Ärger machen würde, aber es musste ja unbedingt mitkommen. Warum auch den leichten Weg gehen, wenn man ihn sich doch so einfach erschweren kann. Abrupt unterbrach der Assassine sein tun, setzte sich neben das erloschene Feuer und und sah mit einer Miene die seine innere Aufruhr nur schwer verbergen konnte die sanft ansteigende Landschaft hinunter...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 01.02.2011, 16:19:17
Nachdem sie einige Zeit lang bewegungslos auf dem Boden lag und nichts weiter passierte, erhob sich Kyra langsam und vorsichtig wieder. In einiger Entfernung sah sie wie sich Galian und Selamin stritten. Verwirrt versuchte sie zu verstehen, was zwischen ihnen vorgefallen war - es hatte vermutlich etwas mit Galians merkwürdigem Verhalten zu tun - während sie wieder zurück zu ihrem Zelt lief und unterwegs ihre fallengelassene Decke aufhob. Sie hatte sich nun doch entschieden ihr Kleid direkt mitzunehmen. Kurz überlegte sie noch Galian oder Selamin nach der Richtung zu fragen, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder, die beiden schienen gerade zu stark in ihren Streit vertieft.

Also schlug sie einfach die Richtung ein, in der sie den Fluß vermutete. Innerhalb einiger Minuten erreichte sie den Fluß und suchte sich eine Stelle, an der die Büsche etwas Schutz vor dem Wind und unerwünschten Blicken boten. Dort angekommen legte sie ihre Decke, ihr Kleid und ihren Umhang auf einen Haufen und lies sich langsam ins Wasser gleiten. Obwohl das Wasser recht kalt war, nutze sie die Gelegenheit sich ausführlich zu waschen und ein wenig zu erfrischen, ihre Gedanken zu ordnen.

Sie würde etwas gegen diese Träume tun müssen, oder sie würde früher oder später an ihnen zu Grunde gehen. Wenn sie nur wüsste was... Es gab einige Mittel, Tränke oder Kräuter um für einen traumlosen Schlaf zu sorgen, aber dazu müssten sie wohl in eine größere Stadt kommen und nun waren sie mitten im Nirgendwo. Auch die Stimmung innerhalb der Gruppe schien nicht die beste zu sein, was durch den Streit vorhin nur bewiesen wurde. Waren sie doch zu unterschiedlich? Konnten sie nicht auf Dauer miteinander auskommen? War sie die einzige, die gerne mit allen anderen unterwegs war, auch wenn jeder von ihnen seine Eigenheiten hatte? Vielleicht hatte sie sich etwas zu stark zurück gezogen, sie hatte ja trotz allem nur wenig Kontakt mit den anderen. Das würde sie ändern müssen.

Nachdem sie noch eine Weile einfach so ihm Wasser lag, stieg sie aus dem Fluss, ging zu der Stelle, an der ihre Sachen lagen und trocknete sich mit der Decke ab. Als sie gerade ihr Kleid anziehen wollte, hielt sie inne. Warum trug sie immernoch ihr Kleid, hier mitten in der Wildnis? Ja, es gefiel ihr und sie mochte die Art, auf die es ihren Körper präsentierte, aber sie war nicht mehr in der Stadt, nicht mehr unter vielen Menschen und hier war es wahrscheinlich nur hinderlich. Sie aktivierte die Magie der Kleidung, veränderte ihr Kleid und passte ihr restliches Erscheinungsbild daran an.

Bei ihrer Rückkehr ins Lager bot sie ein stark verändertes Bild. Anstelle ihres Kleides trug sie nun eine weiße Leinenbluse mit einer schwarzen Reiterhose, die von einem hellbraunen Ledergürtel gehalten wurde und dazu wadenhohe schwarze Wildlederstiefel. Ihr Haar hatte sie zu einem kunstvollen Knoten gebunden, ihre Ohrringe abgenommen und ihre Kette unter der Bluse verborgen.

Als sie bei den Zelten ankam und Galian neben den Überresten des Feuers sitzen sah, beschloss sie ihren gefassten Entschluss in die Tat umzusetzen. Die Angst, die sie gehabt hatte, als Galian sie zu Boden geworfen hatte, erschien ihr geradezu lächerlich und ein Produkt ihres übermüdeten Zustandes. Er würde ihr gewiss nichts tun und er sah aus als ob er etwas Zuneigung gebrauchen könnte, er erhielt sonst wohl recht wenig. Sie setzte sich neben ihn, legte ihren Arm um seine Hüfte und ihren Kopf an seine Schulter. Mit sanfter Stimme fragte sie "Was ist den passiert?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 01.02.2011, 21:30:21
Sobald Selamin auch Skrachings Pferd gesattelt hatte schwang er sich auf sein eigenes und bedeutete Skraching ihm das Mädchen hoch zu reichen. Mit einer vorbereiteten Seilschlinge fixierte er Jill an seinen Körper. Er war kein guter Reiter, dass wußte er, aber der Gang seines Pferdes war ruhig, sie würden es schon schaffen. Nach dem er noch einmal kurz die Lebenszeichen des Mädchens kontrolliert hatte, drängte er sein Pferd aus dem Gebüsch hinaus. Er warf nur einen kurzen Blick über die Schulter um sicher zu gehen dass Skraching im folgte bevor er sein Pferd antrieb. Konsequenzen über die Disskussion mit Galian gingen ihm durch den Kopf, aber er schob sie beiseite. Jill war wichtiger. "Du wirst nicht sterben." flüsterte er mehr zu sich als zu Jill.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 01.02.2011, 21:40:42
Die Fremden waren gerade vorbeigezogen, da ging die Unruhe zwischen seinen Reisebegleitern weiter. Grundsätzlich war er Galians Meinung, dann wiederum waren sie diesen Umweg nur wegen des Mädchens gegangen und sie sah wirklich schlecht aus. Würde sie nun sterben, kurz bevor sie bei diesem Alten ankamen der ihr helfen sollte, wäre all ihre Mühe umsonst gewesen. Mit gerunzelter Stirn sah Joyce den hastigen Reisevorbereitungen Skrachings und Selamins zu. "Wir sehen uns am Hain.", verabschiedete er die beiden. Es gefiel ihm kein bisschen mit einem mürrischen Galian und einer weggetretenen Kyra zurückzubleiben, doch er war nicht bereit seinen Karren zurückzulassen wenn es nicht sein musste.
Während der Messermann also da sass, mit wutsprühenden Augen die malerische Umgebung bedrohend, sammelte der Betrüger ohne Eile ein Zelt nach dem anderen ein. Die zusammengepackten Zelte und liegengelassenen Gegenstände fanden sich, eins nach dem anderen, in seinem Wagen ein bis alles fertig verstaut war. Schliesslich stopfte er Kyras Kopfkissen in eine Ecke neben dem Bücherstapel. Wie immer hatte er es geschafft alles unterzubringen und war recht zufrieden mit seiner Arbeit, als die Besitzerin des Kissens den Lagerplatz betrat. In der kurzen Zeit hatte sie sich so sehr verändert dass er sie fast nicht erkannt hätte, wäre da nicht der müde, etwas bedröppelte Ausdruck gewesen, der ihr Gesicht in den letzten Tagen geschmückt hatte.
Ungläubig beobachtete er wie sie sich gleich neben Galian setzte und ihren Kopf auf seine Schulter legte. Was sollte das werden? Scheinbar war seine Existenz vergessen worden. Für den Moment tat der Händler als würde er nichts bemerken, wenn die zwei hier allerdings den gesamten Vormittag mit Flirten vertrödeln wollten würde er sich in Erinnerung rufen müssen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 01.02.2011, 23:08:20
Galian erwiderte Kyras Annäherung nicht, tat aber auch nichts dagegen. "Warum soll ich mich überhaupt mit dieser Gruppe herumschlagen, wenn sich jeder anscheinend über eben diese hinwegsetzen kann, wie er will?" Für den Augenblick erfasste ihn der Gedanke seine Pferde zu nehmen und davon zu reiten und seine neuen Gefährten genauso schnell hinter sich zu lassen, wie er auf sie gestoßen war. Aber der Assassine war nicht der Typ Mensch, der so schnell von einmal getroffenen Entscheidungen Abstand nahm. Es war wie eine Art Auftrag für ihn. Er hatte sich dazu bereiterklärt bei der Gruppe zu bleiben und sein möglichstes zu geben, um ihr zu dienen.

Selamin und Skraching mochten schwach im Geiste sein, wenn sie nicht im Stande waren zu erkennen, dass es bloß trügerische Emotionen waren, die sie dazu brachten überhastet aufzubrechen. Sie glaubten, dass sie dem Mädchen helfen wollten, aber Galian kannte die Menschen gut genug zu wissen, dass solche Handlungen nur daraus erwuchsen, dass die beiden es schlicht und einfach nicht ertragen konnten das Kind vom Schmerz geschlagen anzusehen...

Eine ganze Weile saß er so da ohne auf Kyras Frage zu antworten oder auch nur ein Zeichen auszusenden, dass er ihre Gegenwart warzunehmen schien. Erst als die Stellen wo ihr Arm und Kopf ruhten sich langsam merklich erwärmten erhob Galian wieder seine Stimme. Inzwischen war die Wut aus seinem Gesicht gewichen und sein Ton gegenüber Kyra freundlich, jedoch nicht so warm, wie der ihrige zuvor.

"Was passiert ist?..." wiederholte er ihre Frage, als rufe er sie sich noch einmal ins Gedächtnis "Das Falsche ist passiert. Zur falschen Zeit am falschen Ort und aus den falschen Gründen..." Galian ging nicht weiter darauf ein und blickte nach wie vor in die Weiten Arturias.

Erst nach einigen Augenblicken regte er sich endlich und sah zu Kyra so als hätte sie sich gerade erst an ihn geschmiegt. Er dachte einen Moment über seine Begleiterin nach, auch an den Morgen, an dem sie ihn so selbstbewusst nach einer Massage gefragt hatte... Ihm schien, dass die junge Frau in den letzten Tagen nicht mehr dieses Selbstbewusstsein an den Tag legte.
Er ärgerte sich ein wenig darüber, dass er ihr keine vernünftigere Antwort gegeben hatte. Im Grunde war ihr Verhalten ja sehr freundlich gewesen. "Ich bin es nicht mehr gewohnt längere Zeit mit den gleichen Menschen zu tun zu haben." überlegte er. Eine bessere Antwort fiel ihm für Kyra aber auch nicht ein und im Grunde war es auch sinnlos sich nun noch über die Fehler von Skraching und Selamin zu ärgern. Das war im Augenblich wohl bloß unproduktiv. Stattdessen entschloss sich der Assassine dazu sich mit seiner nähebedürftigen Gefährtin auseinanderzusetzen.

"Und wie geht es Euch? Ihr wirkt auf mich irgendwie..." er sah wieder in die Landschaft und schien nach einem treffenden Begriff zu suchen "...zerbrechlich..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 02.02.2011, 00:43:38
Galians Frage überrumpelte Kyra etwas, sie wollte eigentlich über Galians Gefühle reden, nicht über ihren bemitleidenswerten Zustand. Auch gab es da einige Dinge, von denen sie nicht wusste ob sie schon bereit war darüber zu reden. So schwieg sie eine Weile und dachte nach, bevor sie zu einer Antwort ansetzte "Nun es geht mir... nicht sonderlich gut. Ihr müsst wissen, es gibt viele Dinge, die mich um einen erholsamen Schlaf bringen... und ich rede nicht von dem hartem Boden" fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu. "Einige davon suchen mich seit Jahren Heim, aber ich habe gelernt damit umzugehen, ja sogar stärker, ausgeglichener durch sie zu werden. Andere begannen vor etwa 2 Monaten und sie waren schon schwierig zu bewältigen. Ich habe es geschafft, nicht immer, aber meistens." Sie legte eine kleine Pause ein, in der sie sich noch enger an Galian schmiegte. "Zu viel wurde es in der Nacht nachdem wir aus dem Kerker entkommen sind. Seit dem werde ich Nacht für Nacht von dem selben...Traum heimgesucht. Vielleicht ist es auch eine Vision, ich weiß es nicht, aber es kehrt immer wieder und ich habe seit unserem Aufbruch so gut wie gar nicht in Ruhe schlafen können." Einen Augenblick lang verweilte sie wortlos, bevor sie, für sie äußerst ungewöhnlich, schüchtern fortfuhr " Ich habe Angst. Angst vor dem was kommt, was uns erwartet... und mir fehlt die starke Schulter, an die ich mich anlehnen kann, der starke Arm, der mich hält damit ich nicht falle." In Gedanken musste sie an all die Personen denken, die sonst für sie da gewesen sind, ihren Vater, ihre Brüder, ja selbst deren Freunde waren immer da, um sie vor Gefahren zu beschützen, sie zu trösten. Sie fühlte sich merkwürdig, Galian ihre Gefühle so offen darzulegen, aber irgendwie auch etwas besser weil sie mit jemandem darüber gesprochen hatte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 02.02.2011, 02:23:23
Galian hatte nicht damit gerechnet, dass Kyra ihm ihr Seelenleben vor ihm ausbreitete und zunächst verschlug es ihm die Sprache, dass sich jemand ihm gegenüber so verletzlich zeigte. Und da sein Kehle urplötzlich sehr, sehr trocken war entschloss er sich nichts zu sagen.

Zögerlich legte er seinen Arm um Kyras Schultern und hielt sie so vorsichtig, als hätte er seine Bemerkung über ihre Zerbrechlichkeit wörtlich gemeint. Er spürte, dass diese Geste nicht reichen würde, um die junge Frau wieder etwas aufzubauen, aber was sollte er ihr sagen? Dass alles gut werden würde und sie keine Angst haben bräuchte? Warum sollte er sie denn belügen?

Wollte sie wirklich bloß davon erzählen, was sie bedrückte und sich an ihn lehnen? Reichte ihr das, obwohl es doch nichts an ihrer Situation veränderte? Das war beinahe das gleiche als würde sie ihre Sorgen im Alkohol ertränken...

Zumindest mit der Angst und ihrer momentanen Situation kannte er sich aus, aber Kyra anscheinend nicht... Er räusperte sich leise.

"Angst hilft uns zu überleben. Jene die sich rühmen keine Furcht zu kennen finden oft einen schnellen Tod. Ihr erkennt einfach nur den Ernst unserer Lage, Kyra und das ist gut so. Eure Angst sagt Euch, dass Ihr wachsam bleiben müsst."

Er machte eine kurze Pause und zog Kyra behutsam von sich um ihr in die Augen sehen zu können.

"Ihr habt doch gerade erst von diesen anderen Dingen gesprochen. Ihr sagtet Ihr hättet gelernt mit ihnen umzugehen und Stärken aus ihnen zu ziehen. Mit der Angst ist es nichts anderes. Der erfahrenste Soldat hat Angst, vieleicht sogar mehr als der junge Rekrut, der vor der Schlacht nicht schlafen kann und nicht zu zittern aufhören kann. Auch ein Mörder hat Angst... ich habe Angst.

Furcht wird Euch stets begleiten, aber nach einer gewissen Zeit, werdet Ihr damit umzugehen lernen, wie Ihr es auch mit diesen anderen Dingen gelernt habt. Und am Ende lähmt Euch die Angst nicht mehr, sondern lässt Eure Sinne schärfer und Eure Reaktionen schneller werden.Kämpft nicht gegen Eure Angst an, das gibt ihr bloß Macht über Euch, vernebelt Eure Sicht auf die Dinge und verhindert, dass Eure Taten von Verstand erfüllt sind. Akzeptiert, dass es von nun an gefährlich werden kann, denn das ist die Wahrheit und genau das was Euch Eure Angst sagen möchte."


Galians Blick hielt den ihrigen gefangen und obwohl - oder vielleicht auch gerade weil -  sein Gesicht keine besondere Mimik zeigte, war spürbar, dass seine Worte aufrichtig waren. Es ging ihm nicht darum Kyra schnell zu trösten, sondern ihr einen Weg zu aufzuzeigen.

"Darüber hinaus steht Ihr Eurer Zukunft auch nicht allein gegenüber. Wie sich gerade gezeigt hat, kann ich nicht sagen, dass Ihr Euch auf jeden hier verlassen könnt. Also spreche ich nur für mich, wenn ich sage, dass ich mein Wort nicht zu brechen pflege. Solange es jemanden gibt, der einen Sinn in dieser Gruppe sieht, kann er auf mich zählen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 03.02.2011, 21:55:59
In vollem Galopp machten sich Skraching und Selamin mit der kleinen Jill auf in Richtung des Saphirhains. In den Tagen der Wanderschaft hatten beide gelernt ein Pferd einigermaßen gut zu reiten, aber die Geschwindigkeit mit der sie nun unterwegs waren verlangte von ihnen die vollste Konzentration - Wollten sie nicht aus dem Sattel geworfen werden. Doch trotz dieser Schwierigkeit blieb den beiden keine andere Wahl, denn selbst ein blinder hätte gesehen dass der Zustand des Mädchens bedrohlich war.

Bereits nach kurzer Zeit hatten die drei die Gruppe eingeholt, welche zuvor an ihrem Lager vorbeigezogen war. Und lautstark erschraken die älteren Damen und Herren dieser Gruppe, als Skraching, Selamin und Jill an ihnen vorbeizogen. Der Anstand hätte es normalerweise geboten sich dafür zu entschuldigen, doch hatten sie einfach keine Zeit dafür. So ließen sie die Gruppe einfach stehen und blickten auch nicht ein einziges mal zurück.

Inzwischen waren sie gut zwei stunden unterwegs, als Jill schließlich die Kräfte verließen und sie in in einen tiefen Schlaf sank, aus welchem sie einfach nicht erwachen wollte. Sofort legten sie ein kurze Pause ein um sie noch einmal zu untersuchen. Doch Ihr körperlicher Zustand schien sich nicht verändert zu haben - weder zum besseren, noch zum schlechteren.
Ohne eine Möglichkeit ihr zu helfen blieb ihnen also nichts anderes übrig als ihren Pferden die Sporen zu geben ...

Ansonsten verlief ihre Reise ruhig und kurz vor Mittag erblickten sie endlich, von einer kleinen Anhöhe aus, ihr ihr Ziel. Der Saphierhain. Ein Name der durchaus gut gewählt war, wie die beiden eingestehen mussten. Waren die Bäume und Blätter doch in ein erhabenes Blau getaucht.
Ohne zu zögern überbrückten sie die kurze Distanz und standen bald darauf am Waldrand.
Erst hier konnten sie genau sehen was den Pflanzen ihre Färbung gab - Ein kristalliner Überzug, dessen Farbe den Betrachter vermuten ließ es handele sich um Saphir.

Gerade wollten sie weiter ins innere vordringen, als ihnen in diesem mysteriösen Wald ein paar Dinge auffielen.
Hinter einem Baum stand ein Fuchs, der durch diesen merkwürdigen Überzug in seiner Bewegung erstarrt war. Etwas weiter zu ihrer linken stand eine Reh, welches zu einem Sprung über einen umgestürzten Stamm ansetzte. Und zu guter letzt sahen sie in den Bäumen noch einige Vögel die bereits ihre Flügel ausgestreckt hatten und den Anschein machten als wollten sie jeden Moment losfliegen.
Sofort fiel sowohl Selamin als auch Skraching eine Gemeinsamkeit auf. Jedes dieser Tiere schien so als würden sie sich auf den Waldrand zubewegen wollen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 04.02.2011, 23:20:18
Eine ganze Weile schaute Kyra schweigend in die Augen, während sie über seine Worte nachdachte. Sollte es wirklich so einfach sein?  Ihr Angst zu akzeptieren und daraus Kraft zu gewinnen? "Kämpft nicht gegen Eure Angst an, das gibt ihr bloß Macht über Euch, vernebelt Eure Sicht auf die Dinge und verhindert, dass Eure Taten von Verstand erfüllt sind." Sie musste an ihre zwei nächtlichen "Freunde" denken. Hatten sie auch Macht über sie, weil sie sie insgeheim fürchtete? Musste sie sie auch nur einfach als Teil von ihr akzeptieren um ihre Macht zu brechen? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Andererseit was wusste sie schon über solche Dinge? Galian schien Erfahrung mit solchen Dingen zu haben, vielleicht sollte sie ihm einfach vertrauen. Überhaupt schien er sich mehr Sorgen um das Wohl der Gruppe zu machen als er nach Außen hin zu gab. Oder war das nur auf sie bezogen? Weil sie eine Frau war? Weil sie so schwach war? Lag es daran, wollte er sie nicht verletzten? Schnell verwarf sie diese Gedanken wieder, Galian war freundlich zu ihr und wollte ihr bei ihren Problemen helfen. Darauf kam es an und sie war ihm dankbar dafür.
Sie umarmte Galian erneut und flüsterte ihm ein leises "Danke." zu.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 05.02.2011, 00:57:54
Galian erwiderte Kyras Umarmung zwar nicht weiter als dass er seinen Arm um sie geschlungen ließ, entzog sich ihr allerdings auch nicht. Geduldig wartete er, bis die junge Frau von sich aus die Nähe unterbrach und stand auf. Ihren Dank quitierte er wortlos in dem er die Augen schloss und ein Nicken andeutete. Es gab keinen Grund für übertriebene Gesten, denn sie alle waren aufeinander angewiesen. Und wenn er ehrlich zu sich war, hatte es ihm in der Hinsicht gut getan mit Kyra zu sprechen, da er nun seinen Zorn beinahe vergessen hatte. Nicht, dass er Selamin und Skraching so einfach vergeben würde, aber es gefiel ihm nicht, wenn er so emotional war, mit Wut verhielt es sich ähnlich, wie mit Angst. Nur wer sie zu nutzen wusste, konnte sie sich leisten...

Er sah zu Joyce und stellte überrascht fest, dass der junge Mann das Lager schon fast komplett abgebaut hatte, während sich der Assassine um Kyra gekümmert hatte. Vielleicht war es doch gar nicht so verkehrt ohne Selamin und Skraching zu reisen, wenn man von einem möglichen Angriff einmal absah. Die beiden waren ihm heute zumindest sympathischer als der Kleriker und Junge mit ihrer panischen Sorge um ein unbekanntes Kind.

"Ihr hättet das nicht allein machen müssen, Joyce." mit einer ausbreitenden Geste gab Galian zu verstehen, dass er den Abbau des Lagers meinte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 05.02.2011, 01:48:27
Kyras und Galians Unterhaltung schien sich endlos hinzuziehen. Doch der Händler liess diese Zeit nicht ungenutzt. Als man ihn schliesslich bemerkte hatte er schon sein Pferd vor den Karren gespannt und machte den Eindruck sofort losgehen zu können.
"Natürlich nicht." bemerkte er voll Ironie. "So wie ihr euch beeilt den beiden zu folgen hätte ich nur warten müssen bis euch danach ist." Eine Prise Ungeduld sprach aus Joyces Worten. Er verstand nicht wie seine Mitreisenden so trödeln konnten. War es aus Trotz über Selamins überstürzten Aufbruch?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 05.02.2011, 02:30:07
Galian entging die Scharfzüngigkeit von Joyce nicht, doch war sein Bedarf an Konfrontation für diesen Tag schon ausreichend gedeckt.

"Im Grunde haben wir es nicht mehr eilig also ist es gleich ob  wir jetzt oder in einer Stunde aufbrechen, oder habt Ihr es so eilig Euch in den Augen eines greisen Mannes als würdig zu erweisen? Ich frage mich, ob das überhaupt noch nötig sein wird, wenn wir dort ankommen. Sicher hat Selamin seine Audienz bekommen, das Mädchen kann leben oder wird sterben und wir können uns endlich mit unseren Problemen beschäftigen."

Galian streifte seinen Poncho über und überprüfte den Sitz seiner Kleidung und Waffen, während er mit Joyce sprach. Danach nahm er sich etwas zu Essen und holte im stehen sein Frühstück nach.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 05.02.2011, 12:18:20
Am Rand des des hains parierte Selamin mehr schlecht als recht sein Pferd durch, und sah sich den Hain an. Was auch immer hier passiert war, die Tiere schienen es bemerkt zu haben und hatten die Flucht nicht mehr geschafft. Er gedachte kurz ihrer Seelen bevor er sich an Skraching wandte. "Irgendwelche letzten Gedanken?" fragte er mit einem Lächeln während er sein Pferd wieder in Richtung des Hains wandte. Wenn die Tiere überall vor dem Zentrum geflohen waren würden sie ihnen den Weg zum Zentrum weisen. Ein wenig unsicher war er schon was sie erwarten würde, aber er war sich sicher mit Aerons Hilfe würden sie es schaffen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 05.02.2011, 15:32:50
"Darum geht es nicht." bemerkte der Händler, der wirklich Besseres zu tun hatte als langbärtige Einsiedler zu besuchen. Genauso allerdings hatte er Besseres zu tun als in der Gegend herumzusitzen und an Blumen zu schnuppern. Zeit ist Geld hiess es nicht umsonst. Wer schnell war war immer im Vorteil. "Wir sollten ihren Vorsprung nicht zu gross werden lassen. Wer weiss wie lange wir brauchen um sie zu finden, oder den Ort an dem dieser Alte wohnt. Der Saphirhain soll trotz des schönen Namens ein unwirtlicher Ort sein, an dem wir nicht zu lange verweilen sollten." erklärte Joyce, während er Galian beim Futtern zusah.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 06.02.2011, 17:09:33
"Zu viele, um sie alle zum Ausdruck zu bringen", meinte Skraching nur knapp.

Dann stieg er vom Pferd, während seine Augen noch immer auf dem seltsamen Anblick vor ihm hafteten. "Ob sie noch leben?" fragte er.

Der Junge sah sich um, und suchte einen Baum in der Nähe der Straße - auf der Seite, die nicht von dem Kristall überzogen war. Dort kratzte er eines der Zeichen ein, die Galian ihn gelehrt hatte - groß und deutlich, damit der Assassine es nicht übersehen würde.

Anschließend setzte er sich wieder auf sein Pferd. "Ich bin soweit."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 06.02.2011, 17:33:15
"Er hat Recht..." dachte Galian bei sich, aber er hatte einfach keine Lust darauf seinen Weg fortzusetzen, in dem Wissen, dass er Selamin hinterher ritt. Er hatte sich der Führung des Priesters gefügt und diese auch unterstützt, da er vermutet hatte, dass dieser einen leichteren Stand in der Gruppe haben würde als der Assassine und halbwegs vernünftige Entscheidungen treffen würde. Aber einem emotionalen Kerl ohne Pflichtgefühl mochte er nur ungern folgen.

"Na dann... " Galian sattelte sein Pferd und schwang sich auf eben dieses. "...machen wir uns eben auf den Weg."

Er ließ sein Pferd an Kyras Seite traben und sah zu der jungen Adeligen herunter. "Kanns losgehen, oder braucht ihr noch einen Augenblick?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 06.02.2011, 20:14:03
Nachdem sie sich aus der Umarmung mit Galian gelöst hatte, fühlte sich Kyra wieder etwas besser. Auch wenn es ihr noch nicht vollständig gelang ihre düsteren Gedanken zu verbannen, so sah sie doch ein, dass sie sich besser auf das hier und jetzt konzentrieren sollte.  Angespannt verfolgte sie die Unterhaltung zwischen Galian und Joyce, sie wollte nicht, dass es erneut zu einem Streit innerhalb der Gruppe kam und schon gar nicht wegen ihr. Doch es schien als ob sich die beiden gerade noch so zusammen reißen konnten. Nun schien Galian ebenfalls bereit zu sein den anderen hinterher zu reiten. Seine Frage beantwortete sie mit einem Nicken und ging danach zu Joyce und dem Wagen. Sie stellte sich direkt vor ihn und senkte leicht ihren Kopf "Verzeiht, dass wir wegen mir so lang warten mussten. " Mit einer in ihrer Hose äußerst elegant aussehenden Bewegung schwang sie sich auf den Kutschbock und rutschte zu Seite, sodass Joyce weiterhin das Steuern übernehmen konnte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 06.02.2011, 20:30:18
"Dann auf. Die Tiere werden uns den Weg zum Zentrum zeigen." Ohne weiter zu zögern, jedoch in gemächlichem Schritt lenkte Selamin sein Pferd in die Tiefe des Saphirhains. Wenn dies eine Pilgertour auf den Spuren seines Gottes wäre, wäre dies seine erste Station, der erste Punkt auf Aerons Aufstieg zu einem Gott. Ein wenig Erfurcht erfasste ihn schon, als er zwischen den blauen Bäumen hindurch ritt. Diese unwirkliche Atmosphäre des Friedens und der Ordnung. Wieder und wieder rief er sich ins Gedächtniss das dies nicht Aerons Werk war, sondern der Todesfluch eines der Alten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 07.02.2011, 18:06:41
"Das macht doch nichts." sagte Joyce, ganz der Kavalier. Da Kyra mit ihm auf dem Karren fuhr hatte er ein zweites Zugpferd und er freute sich über die nette Begleitung. Dies war kein schlechter Tag, dachte der Betrüger als er den Pferden mit einem Ruck an den Zügeln bedeutete, sie mögen sich in Bewegung setzen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 07.02.2011, 18:23:02
Tatsächlich war es leicht für Skraching und Selamin den Weg in Richtung des Zentrums zu finden. Denn wie vermutet fanden die beiden immer wieder erstarrte Tiere vor die ihnen so den Weg wiesen. Doch nach einer weile blieben diese aus und so blieb ihnen nichts anderes übrig als einfach ihren derzeitige Kurs beizubehalten. Von Zeit zu Zeit hielten sie kurz inne, damit Skraching die Zeichen für ihre Gefährten einritzen konnte.

Nach einer halben Ewigkeit - So kam es den beiden zumindest vor - erblickten die beiden vor ihnen schließlich eine Lichtung. Eine Fläche von rund 150 Meter Durchmesser, auf der sie dem blauen Schimmer desWaldes entkommen konnten und endlich wieder das angenehme Licht der Sonne genießen konnten. So dachten sie zumindest. Denn als sie die Lichtung betraten überkam sie der Schreck. Zu ihrer rechten Stand eine Horde Menschen. Hünen die Maduun in nichts nachststanden, mit erhobenen Äxten und gekleidet in Fell- und Lederrüstung. Ein jeder hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck und schien nur auf die beiden Neuankömmlinge gewartet zu haben.

Erst nach einigen Augenblicken bemerkten Skraching und Selamin dass der Lärm fehlte den eine solche Horde von sich geben müsste und dass diese Barbaren - wie alles in diesem Wald - von der blauen Substanz überzogen waren.


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So machten sich schließlich auch Galian, Kyra und Joyce auf um ihren Gefährten zu folgen. Natürlich schlugen sie nicht das selbe Tempo ein, welches Skraching und Selamin zuvor an den Tag gelegt hatten. Und so dauerte es eine Weile bis die drei vor ihnen die Wagen der Gruppe erblickten die zuvor an ihrem Lager vorbeigezogen waren.

Anders als bei ihren Freunden schienen die Reisenden sie aber früher bemerkt zu haben und einer aus der Gruppe winkte den dreien aus der ferne zu.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 07.02.2011, 23:39:13
Nachdem er sich von seinem ersten Schock erholt hatte, regte sich in Selamin doch so etwas wie Forschungsdrang. Waren dies andere Alte, oder einfach nur eine Art Menschen, die damaligen Bewohner des Waldes? War Aeron gar nicht allein gewesen als er hier seine Schlacht schlug?
Nur schwer lies sich der Drang unterdrücken aber ein Krampfen von Jill holte ihn zurück in die Wirklichkeit. Dies war nicht ihr Ziel, auch wenn es vielleicht das Zentrum des Waldes war. Hier war weit und breit kein Steinkreis zu sehen. In Gedanken ging er Ruicks Worte erneut durch. Und wäre er allein gewesen hätte er sich vor den Kopf geschlagen. Ihr Ziel lag nicht im Zentrum des Hains sondern im Norden. Nun da sie von Süden angereist waren, lag das Zentrum logischerweise auf ihrem Weg nach Norden. Sich besinnend lenkte er sein Pferd über die Lichtung hinweg.
"Weit kann es nicht mehr sein." sprach er leise zu Skraching. Warum er die Stimme senkte konnte er nicht sagen, wahrscheinlich war esdie sie umgebene unwirkliche Stille die ihn dazu bewegte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 07.02.2011, 23:43:21
Gemächlich rollten sie die Straße entlang, so dass es Joyce beinahe wunderte, die selbe Reisegruppe zu sehen die sie morgens überholt hatte. Er nahm das als gutes Zeichen dafür dass sie nicht die langsamsten Reisenden weit und breit waren, zumindest diese Leute schneckten noch langsamer dahin. Zurückzuwinken war dem Händler zu kindisch, früher oder später würden sie sowieso näher kommen.
Während das passierte begann er die Leute und ihre Wagen aufmerksam zu betrachten. Waren sie Pilger, die zum Saphirhain wollten? Wo könnten sie sonst hin wollen? Er würde sie fragen sobald sie in Sprechweite waren.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 10.02.2011, 18:43:39
Es dauerte nicht lange bis Galian, Joyce und Kyra die Gruppe der reisenden erreichten, welche sich inzwischen versammelt hatten um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
Sie alle trugen einfache Reisekleidung und ein Amulett mit dem Symbol Aerons, welche gut sichtbar um ihre Hälse hingen. Doch das war für Galian uninteressant. Der Assassine sah sich vielmehr nach den Waffen um die sie bei sich tragen könnten und die später vielleicht gegen ihn gerichtet werden könnten. Doch trug mit Ausnahme eines einzigen Mannes keiner ein solches Werkzeug bei sich und selbst die eine Ausnahme war lediglich ein Dolch der wohl nicht besser war als ein Brotmesser.

Als die Drei schließlich vor der Gruppe halt machten, trat ein einziger Mann vor. Er schien der älteste unter ihnen zu sein, was man an der gebeugten Haltungund dem schneeweißen Haar erkennen konnte. Obwohl wahrscheinlich schon alleine die Falten ausgereicht hätten um die Gefährten von seinem Alter zu überzeugen. [/B]"Aeron zum Gruße Wanderer. Seid ihr auch auf dem Weg zum Saphirhain? Wenn ja, würden wir euch mit Freuden dazu einladen das letzte Stück dieser Reise gemeinsam mit und zu bestreiten."[/b]

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Tatsächlich war der Weg zu ihrem Zielort nichtmehr sonderlich Weit entfernt. Auf einer etwas kleineren Lichtung war der Ort den sie wohl suchten.
Sieben Hellgraue Felsspitzen ragten hier aus dem Boden empor. Sie waren Mannshoch, mit einem Durchmesser von gut einem Schritt und das wohl auffälligste an ihnen war ihre Unauffälligkeit. Keine Runen oder Zeichen die eingeritzt waren und Kein Anzeichen davon dass sie von Hand bearbeitet wurden. Doch etwas an ihnen passte einfach nicht, etwas fehlte einfach. Ja natürlich: Der bläuliche Überzug der über allem in diesem Wald lag war nicht auf diesen Steinen zu finden.
Doch hatten sie keine Zeit sich darum Gedanken zu machen. Sie mussten diese Prüfung bestehen - wie auch immer sie aussah- und dann diese Person aufsuchen die ihnen vielleicht weiterhelfen konnte.

Vorsichtig betraten die beiden schließlich zusammen mit Jill das innere des Kreises, in der Hoffnung so endlich voran zu kommen. Und tatsächlich tat sich etwas kaum nachdem sie dies getan hatten. Nebel stieg auf der Lichtung auf, wurde zunehmend dichter und binnen weniger Wimpernschläge so undurchdringlich dass es schwer war seine eigene Hand vor Augen zu sehen. Das Atmen viel beiden zunehmend schwerer und wurde schließlich unmöglich. Und dann wurde ihnen schwarz vor Augen ...


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Der staubige Geruch von Büchern drang Selamin in die Nase, angereichert von dem Duft frischer Tinte. Ganz in seiner Nähe hörte er Schritte von jemanden der über einen Steinboden zu laufen schien. Und schließlich zwang ein leicht verärgertes Räuspern Selamin dazu seine Augen zu öffnen.

Er war nicht mehr im Saphirhain, sondern in einer Art Arbeitszimmer. Die Wände voll mit Bücherregalen und vor ihm ein Tisch auf dem etliche Pergamennte verteilt lagen und den er dazu genutzt hatte um ein Nickerchen zu halten. Nur zu gut kannte Selamin diese Räumlichkeit, es war Meister Morgenes Arbeitszimmer. Hier hatte er etliche Stunden mit seinem Lehrmeister verbracht und von diesem viel gelernt.

"Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja richtig. König Harinu II. von Luran. Er war der letzte adlige Regent und übergab sein reich in die Hände der Magier. Er tat dies um zu verhindern das seine zerstrittenen Zwillingssöhne das Land in zwei teilen und somit einen Bürgerkrieg herauf beschwören."

Aufgeschreckt durch die Plötzliche Lektion, durchsuchte Selamin den Raum nach dem Ursprung der Stimme und musste schließlich erstaunt feststellen dass sie niemand anderem gehörte als Morgenes selbst. Der alte Mann schien sich zuerst nicht weiter um den Priester zu kümmern und fuhr unbeirrt mit seiner Lektion fort. Doch als er endlich Selamins erstaunten  Gesichtsausdruck bemerkte unterbrach er sich. "Was ist? Sind meine Lektionen etwa so langweilig?"

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Als Skraching wieder zu sich kam und die Augen öffnete umgab ihn vollkommene Dunkelheit und kein Geräusch war zu hören. Es war warm und ihm umgab ein wohliges Gefühl, ganz so als würde er in einem bequemen Bett liegen. Doch mit einem Mal wurde es blendend hell und er musste die Augen zusammen kneifen.

"Aufstehen Bolterok. Mutter hat bald das Frühstück fertig." Diese Stimme, sie schien Skraching so vertraut. Ja er kannte sie nur zu gut, sehnte sich gar sie wieder hören zu können. Doch das war unmöglich. Ja es musste ein Hirngespinst sein, oder vielleicht war es nur jemand der sich so ähnlich anhörte wie sie. Aber vielleicht war es auch einfach nur ein Traum.

Es dauerte eine Weile bis sich seine Augen endlich an das Licht gewöhnt hatten und er feststellte dass das wohlige Gefühl von  vorher tatsächlich durch ein weiches Bett herrührte. Seinem eigenen, wie er nur kurz darauf feststellte. Er war tatsächlich in seinem eigenen Zimmer. Alles war so wie er es in Erinnerung hatte und nun drang auch der Lärm der Luftbrücke zu ihm vor, welche in unmittelbarer Nähe seines Hauses flog. Doch warum hörte er sie erst jetzt?

Diese Frage wurde schnell beantwortet, als er zum Fenster sah und dort die so vertraute Gestalt von Emilia sah, welche es gerade geöffnet hatte. Mit einem verärgerten Gesichtausdruck wandte sie sich ihm anschließend zu. "Also wirklich! Willst du etwa den ganzen Tag verschlafen? Von mir aus kannst du das gerne tun aber rechne nicht damit das ich dir etwas vom Essen übrig lasse."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 10.02.2011, 19:33:42
Skraching schrak auf, als das Fenster geöffnet wurde und er die Gestalt von Emilia vor sich sah. Erst einen Augenblick später bemerkte er, dass er aufgesprungen war und sich an die Wand drückte. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sie an, und sein Herz pochte wie wild.

Wie konnte das sein? Was passierte hier?

Dann stürzten die Gefühle auf ihn ein.

Er sackte auf dem Bett zusammen. Seine Muskeln versagten einfach, und er fiel zurück in sein Bett. Nur mit Mühe konnte er seinen Oberkörper aufrecht halten. "Emilia..."

Es kam kaum mehr als ein Krächzen aus seinem Mund. Er starrte das junge Mädchen an, und Tränen liefen über seine Wangen. Er schluchzte, ein tiefes Schluchzen, das ein Zittern durch seinen ganzen Körper schickte...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 10.02.2011, 20:16:11
Verwunderung war in Emilias Augen zu erkennen als Skraching in Tränen ausbrach, aber dann tauchte bald ein breites Grinsen in ihrem Gesicht auf. "Ich hab doch nur Spaß gemacht. Natürlich würde ich dir etwas übrig lassen. Also kein Grund gleich zu weinen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 10.02.2011, 20:23:52
Skraching sah zu seiner älteren Schwester auf. War das wirklich real? Es konnte nicht real sein... Sie war...

Es war ihm egal. Er wischte die Tränen vom Gesicht, und stürzte auf sie zu. Fest schloss er sie in die Arme. "Ich hab dich unendlich lieb, weißt du das? Ich würde alles für dich tun."

Erst nach einiger Zeit ließ er etwas lockerer, hielt sie aber immer noch im Arm. "Nicht nur wegen des Essens", fügte er mit einem Grinsen an.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 10.02.2011, 20:33:16
Erschrocken durch den Plötzlichen Ansturm ihres Bruders schrie Emilia kurz auf, machte aber keine Anstalten sich aus seinem Griff sich zu befreien. Erst als er sie wieder lockerer lies erhob sie die Stimme. "Ich hab dich auch lieb. Und nun komm, Mutter wird noch wütend wenn wir sie zu lange warten lassen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 10.02.2011, 20:45:26
Seine Eltern. Er würde die Gelegenheit haben, seine Eltern noch einmal zu sehen.

Er sah Emilia in die Augen, und musste sich zusammenreißen, sie nicht gleich wieder in den Arm zu nehmen. "In Ordnung", erwiderte er, und folgte ihr die Treppe hinab zu den Wohnräumen.

Wie lange war er nicht mehr hier gewesen... er hatte alles verdrängt. Hatte keinen Gedanken daran mehr zugelassen. Und erst jetzt spürte er, wie sehr ihm all das wirklich gefehlt hatte. Das Schicksal hatte einen Teil seines Herzens aus ihm herausgerissen, und er hatte sie mit nichts anderem gefüllt als der Kälte seiner Magie...

Und doch hatte genau das ihm erlaubt, zu überleben. Im wörtlichen Sinne ebenso wie im übertragenen.

Er sog die Bilder in sich auf, füllte sein Herz damit, und spürte, wie ihn eine Wärme durchdrang, die er seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Nur eine entfernte Ahnung, die aus den hintersten Winkeln seines Geistes versuchte, auf sich aufmerksam zu machen, störte die Idylle.

Er wusste, was es war. Er wusste es. Doch eben so, wie er die ganze Zeit über die Gedanken an seine Vergangenheit nicht mehr hatte zulassen wollen, wollte er sie jetzt nicht mehr loslassen. Wollte nicht, konnte nicht...

Dies hier war, was er verloren hatte. Was ihn vollständig machte. Wenn er es los ließ, würde wieder nichts als die Leere bleiben.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 10.02.2011, 21:41:53
Nachdenklich betrachtete Kyra die älteren Leute. Es schienen wohl religiöse Pilger zu sein, bewaffnet sahen sie auch nicht aus. Sie hatte schon früher von Leuten gehört, die, wenn sie spürten, dass ihr Leben sich dem Ende näherte, noch auf eine Pilgerreise gingen um für ihr Leben nach dem Tod zu sorgen. In ihrer Familie war niemand sonderlich religiös, wodurch auch ihr ein solches Verhalten recht merkwürdig vorkam.
Als sie so offen gefragt wurden, ob den Rest des Weges mit ihnen zusammen reisen würden, sah Kyra zu Galian und Joyce. Ihr würde es nichts ausmachen mit diesen scheinbar recht netten Leuten zusammen zu reisen, aber sie konnte sich denken, dass Galian und Joyce schneller vorankommen wollten. Also antwortete sie zunächst nicht und lies einem der anderen den Vortritt.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 10.02.2011, 21:47:06
Als sie die Gruppe erreicht hatten liess Joyce seine Pferde anhalten. Er betrachtete die Reisenden ausgiebig machte sich jedoch nicht die Mühe vom Karren zu steigen, sie mussten immernoch Selamin und Skraching einholen.
"Seid gegrüßt." antwortete er mit der unwiderstehlichen und doch trügerischen Freundlichkeit die er sonst für seine Kunden benutzte. "Unser Ziel ist ebenfalls der Saphirhain. Leider sind wir in Eile, vielleicht habt ihr unsere Freunde bemerkt, die uns vorausgeritten sind." Um die Wichtigkeit dieser Aussage zu betonen und den alten Leuten Zeit zum Nachdenken zu geben pausierte er kurz. Tatsächlich schienen dies nur nette, harmlose Pilger zu sein, sie waren nicht einmal bewaffnet. Allerdings war dies nicht nötig, wenn sie kein Geld bei sich hatten und so sah es nicht aus. Nichts zu holen bei ihnen... Schade. "Wir wünschen euch das Beste auf eurem Weg, möge Aeron euch schützen." Der Betrüger nickte dem Weißhaarigen und seinen Mitpilgern zu und machte sich, sollte es keinen Widerspruch geben, daran weiterzufahren.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 10.02.2011, 22:09:08
Nachdem sich Galian sicher war, dass diese Menschen eher ungefährlich zu sein schienen bemerkte er wie Joyce schon mit ihnen sprach. Er kniff verärgert die Augenbrauen zusammen, als der Händler freimütig von den vorrausgerittenen Kumpanen erzählte. Musste er denn unbedingt so viel mehr als nötig preisgeben? Auch wenn diese Pilger den Gefährten wohl nichts Böses wollten, musste man ihnen doch nicht zwangsläufig Dinge anvertrauen, die sie mit ihrem sinnlosen Geschwätz weiterverbreiten würden, bis sie an die falschen Ohren gerieten.

Sein gesicht im verhüllenden Schatten seines Hutes wissend, tippte galian zum gruße an dessen Krempe und passierte die Gruppe der Pilger. Er setzte sich einige Meter vor sie und wartete, dass Joyce und Kyra zu ihm aufschließen würden, damit sie diese Menschen hinter sich lassen würden.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 10.02.2011, 22:09:40
Selamin blinzelte und sah sich im Zimmer um. Ein automatisches "Nein Meister" kam über seine Lippen während er seine Gedanken ordnete. Er erinnerte sich an diesen Tag aber sein Meister hatte die Lektion nie zu Ende gebracht, weil er zur Königin gerufen worden war. Stumm stand er auf und wanderte um seinen Meister herum. "Aber König Harinu der II. machte wie die Geschichte zeigte damit einen Fehler. Nach der Machtübergabe an den Magierregenten Theodor den I. schien es einen neuen Aufschung im Reich zu geben. Wissenschaftler und Magier strömten ins Land, und es gab einen technokratischen Aufstieg. Doch mit der Machtübergabe an die Magier, wurden gleichzeitig die Adeligen entmachtet, und so gab es in den zwanzig Jahren nach der Machtübernahme um die zehn Aufstände, die alle blutig niedergeschlagen wurden. Er gab damit Macht in die Hände der Mächtigen. Erst Magierregent Alfons der IV. schaffte es mit der Einführung der nur zehnjährigen Amtszeit wieder Ruhe in Luran zu schaffen." Das Wissen lag so präsent in seinen Gedanken dass er nicht widerstehen konnte es abzurufen. "Womit erneut bewiesen wurde, das auch aus den besten Gedanken schlechtes entstehen kann." So hätte Morgenes wahrscheinlich den Fall präsentiert und ihn im Anschluß aufgefordert darüber nachzudenken, und ein Fazit zu ziehen. Und auch das kannte er. Macht korumpierte, Macht verdrehte Wahrheiten zum Bösen, der Mensch bestand aus gut und böse, und nur wer sich das klar machte wußte um die Gefahr und konnte es schaffen die Macht zu händeln.
Er blieb im Raum stehen und sah seinen Meister an. "Diese Lektion habt ihr nie zu Ende gebracht, und sie ist auch nicht der Grund warum ich hier bin. Ich bin hier um ein Leben zu retten, und dies ist eine Prüfung. Entweder seid ihr eine Form von Magie die in meinen Gedanken ist, eine Projektion meiner Erinnerung oder ich bin durch Zeit und Raum geschickt worden um dies zu erleben. Sollte letzteres der Fall sein so bitte ich euch mir von eurer Zeit der Lehre zu erzählen, den der den ich Suche war dereinst euer Meister." Es kam Selamin schon komisch vor so mit Morgenes zu reden, doch die Zeit drängte, und er war nicht mehr der kleine Junge. Auch wenn es ihm von Herzen gut tat ihn wieder zu sehen, Jill war in Gefahr und er konnte sich nicht die Zeit leisten einen gemütlichen Plausch mit Morgenes zu halten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 14.02.2011, 00:52:17
Schon als er die Treppe nach unten schritt schlug Skraching der so typische Geruch des Pfefferminztees entgegen, welchen seine Mutter jeden Morgen zubereitete. Es war ein nostalgischer Geruch, denn etwas unterschied ihren Tee von anderen. Eine geheime Zutat so sagte sie immer. Doch was für eine hat er nie herausgefunden, dies war wohl ihr best gehütetes Geheimnis.

Und als er schließlich die Stube mit der offenen Küche betrat sah er sie auch. Sie Schnitt gerade einen Laib Brot zurecht, unterbrach sich aber als sie Emilias und Skrachings Schritte hörte. Sofort drehte Sie sich zu den beiden um und begrüßte ihm mit einem freundlichen: "Guten Morgen Schlafmütze. Das Frühstück ist gleich fertig, also setz dich doch schonmal."

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Der Alte Mann der einst Selamins Lehrer gewesen ist hörte gespannt zu was sein Schüler ihm zu erzählen hatte. Und als dieser Schließlich zu einem Ende kam zog er eine Augenbraue nach oben und gab ein kurzes "Oh!" von sich, so wie er es immer tat wenn er von seinem Schüler positiv überrascht wurde. Nun war er es der im Raum auf und ab ging und sich über seinen Dreitagebart strich während er nach einer passenden Antwort suchte.

Aber natürlich dauerte dies nicht lang. Nein Morgenes hatte immer recht zügig eine Antwort parat und so war es auch hier. "Eine Prüfung? Um ein Leben zu retten? Interessant. Aber wer sagt mir eigentlich das nicht du nur eine Projektion meines Verstandes bist, oder das wir beide nur der Einbildung eines dritten entspringen? Alles ziemlich weit hergeholt musst du zugeben..."
Plötzlich blieb der alte Mann vor einem seiner Bücherregale stehen und zog ohne zu ohne lange zu suchen eines der Werke heraus. Ein in schwarzes Leder gehüllter Wälzer der er Selamin in die Hand drückte. "Aber vielleicht hast du auch alles nur geträumt. ... Wie auch immer, da du anscheinend gerne die Lektionen selbst beendest in denen wir unterbrochen wurden, sollte dieses Buch vielleicht für dich interessant sein.

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"Pah!" Spie der alte Mann aus als Joyce von seinen beiden Freunden sprach. "Ihr seid also Freunde von diesen Rüpeln? Denen sollte man mal wirklich Anstand beibringen. Die hätten uns beinahe umgeritten ... und nichtmal ein Wort der Entschuldigung."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Joyce Winther am 14.02.2011, 02:49:40
"Tatsächlich" bemerkte der Betrüger, scheinbar sehr erstaunt. "Das tut uns aufrichtig Leid, ihnen bestimmt auch. Erlaubt dass wir euch in ihrem Namen ihre Entschuldigung aussprechen. Wie gesagt, sie hatten es eilig, da kann so etwas passieren." In so zuckrigem Tonfall redete er, dass man glatt daran hängenbleiben konnte. Hätten die alten Herrschaften seine Gedanken gekannt wären sie schockiert gewesen.
Nachdem Joyce den Ruf seiner beiden Begleiter weiss wie ein Hochzeitskleid gewaschen hatte verabschiedete er sich ein weiteres Mal, vermutlich für längere Zeit.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 14.02.2011, 19:59:19
Einen Moment blieb Skraching am Eingang zur Küche stehen, und sah seine Mutter an. Die Gefühle überwältigten ihn so sehr, dass ihm schwindlig wurde. Er hatte nicht gewusst, wie sehr er seine Familie vermisst hatte...

Er schluckte hart, und ging dann unsicheren Schrittes zu seinem Stuhl. Ohne ein Wort zu sagen, wartete er ab, was passieren würde. Seine ganze Konzentration benötigte er dafür, die Tränen herunter zu kämpfen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 16.02.2011, 23:34:29
Selamin blickte auf das Buch hinunter. "Die Sieben Türme von Axadia". Gelesen hatte er dieses Buch noch nicht, aber aus einigen Referenzwerken wußte er um was es ging. Die Politik der Magiergilden in Luskan, ihre Struktur, ihre Geschichte und die von ihnen bevorzugte Richtung der Magie. Lustlos legte er das Buch bei Seite. Ihm war nicht danach weiteres Wissen aufzusaugen, trotzdem blätterte er den Band einmal flüchtug durch während er seine Gedanken ordnete. Was war dies für ein Ort? Er war sich sicher dass das was er sah seinen eigenen Erinnerungen entsprang, aber neue Elemente hinzugekommen waren. Irgendetwas kommunizierte mit ihm und er mußte nicht nur eine Antwort sondern scheinbar auch die dazugehörige Frage finden. Er beschloß absichtliche Inkonsistenz in diese Erinnerung zu bringen um die Vision zu neuen Zielen zu bringen. Mit einem Knall lies er den Band zuklappen und wandte sich erneut an Morgenes. "Luran ist von den Armeen Navarres besetzt. Und auch in Wolkenheim häufen sich die Zeichen das Arturia in den Krieg ziehen wird. Was können wir tun um wieder Frieden in die Welt zu bringen?`" Gezielt beobachtete er sein Gegenüber. War es wirklich sein Meister oder nur jemand der die Gestalt seines Meisters angenommen hatte, zusammen gesetzt aus seinen und vielleicht eigenen Erinnerungen?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 20.02.2011, 01:37:06
Einige Minuten vergingen in denen Skraching seiner Mutter bei der Arbeit in der Küche zuschaute. Emilia hatte sich inzwischen auch auf ihren Platz gesetzt und summte leise eine Melodie vor sich hin, während sie mit dem Fuß ungeduldig auf dem Boden scharrte.

Dann schließlich kam sie mit drei dampfenden Tassen zum Tisch und stellte sie der Reihe nach an die vorgesehenen Plätze. Dies tat sie in einer fließenden Routine, welche von Jahrelanger Übung zeugte. Doch als sie zuletzt Skrachings Tee hinstellte, hielt sie in ihrer Bewegung inne. Mit einem mal verstummte auch das Summen von Emilia.

Vor seinen Augen sah Skraching wie langsam schwarze Flecken auf dem Arm seiner Mutter sichtbar wurden und sich in rasender Geschwindigkeit ausbreiteten. Er sah wie ihre Muskeln schwanden und durch die Haut allmählich ihre Knochen und Sehnen sichtbar wurden. Er sah den genauen Krankheitsverlauf an denen seine Familie zugrunde ging, doch dieses mal in einer deutlich beschleunigten Geschwindigkeit.

Erst ein dumpfer knall konnten den Blick des vor Schreck erstarrten Nekromanten von dem Anblick lösen der sich ihm bot. Ohne zu zögern suchte er die Quelle des Geräusches und wurde bei Emilia fündig, die ebenso wie seine Mutter von den Symptomen der Krankheit betroffen schien und vornüber auf der Tischplatte zusammen gebrochen war. Leise und in einem kläglichem Ton flüsterte sie ihm zu: "Warum tust du denn nichts? ... Bolterok ..."

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" So so ..."Begann Morgenes und wandte sich langsam von Selamin ab. " Du willst der Welt wieder[1] Frieden bringen. ... Sag mir Selamin, wann hat unsere Welt jemals wahren Frieden erfahren können?"

Der alte Mann schaute über die Schulter hinweg kurz zu seinem Schüler herüber und diesem stockte daraufhin der Atem. Der Blick von Morgenes war so düster, fatalistisch und bitter. Er hatte solch einen Ausruck nie zuvor bei seinem Meister gesehen und hätte sich auch nie vorstellen können ihn so zu sehen.

Eine Weile herrschte ein bedrücktes Schweigen, ehe Morgenes weitersprach. "Der Mensch ist nicht dazu Fähig friedfertig zu leben. Nichts auf dieser Welt kann das ändern ... "
 1. Dieses Wort betont er besonders
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 20.02.2011, 20:46:32
Nachdem Galian, Joyce und Kyra die Gruppe der Pilger hinter sich gelassen hatte, konnten sie in Ruhe ihren Weg bis zum Saphirhain fortsetzen. Nach nur wenigen Stunden der Reise erblickten sie den blauen Wald und wie es der Zufall so wollte fanden sie auf Anhieb die Stelle an der Selamin und Skraching ihn betraten. So sagte es zumindest Galian, der auf merkwürdige Zeichen deutete die an einem der Bäume eingeritzt waren.

Immer nach weiteren von Skraching hinterlassenen Symbolen ausschau haltend, war es für die drei einfach den Weg ihrer Gefährten zu verfolgen und bald schon erreichten auch sie die große Lichtung mit den erstarrten Kriegern. Doch wie ihre beiden Gefährten es zuvor getan hatten, ließen die drei diesen Ort schnell hinter sich und überbrückten die letzte kurze Strecke zum Steinkreis.

Doch dort angekommen bot sich ihnen ein Anblick mit dem sie nicht gerechnet hatten. Inmitten der Steine lagen Selamin und Skraching, ganz so als ob sie ein friedliches Nickerchen halten würden. Nur von dem Mädchen fehlte jede Spur.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 21.02.2011, 13:09:17
Mit einer gewissen Besorgnis, aber auch Neugier verfolgte Kyra die merkwürdige Veränderung der Landschaft. Die Bäume schienen von einem kristallenen blauen Überzug befallen zu sein und sie sah auch einige Tiere, die anscheinend vor irgendetwas geflüchtet waren. Irgendwo tief in ihrem Hinterkopf beschlich sie die surreale Angst, diesen Ort nicht wieder verlassen zu können und genauso wie diese Tiere auf ewig hier bleiben zu müssen. "Das ist doch verrückt...das alles ist vor Jahren passiert, es wird heute keine Auswirkung mehr haben." Aufmerksam verfolgt sie den weiteren Weg und betrachtete vorallem die vielen Tiere. Als sie dann die Lichtung erreichten und Kyra dort direkt die Barbaren entdeckte, zuckte sie zusammen und klammerte sich unwillkürlich an Joyce. Nachdem sie kurz darauf ihren Fehler erkannte, löste sie sich wieder von ihm und errötete leicht, wollte den Vorfall aber nicht weiter erwähnen.

An dem Steinkreis angekommen, erspähte sie die dort liegenden Selamin und Skraching. Haben die zwei sich etwa extra so beeilt nur um hier wieder zu schlafen? Nein, da stimmte etwas nicht, das Mädchen war auch nicht bei ihnen! Schnell sprang sie von Kutschbock und rannte zu ihnen. Kurz bevor sie die Grenze des Steinkreises passierte, kam ihr in den Sinn, dass das vielleicht doch kein so ein guter Gedanke war. Nicht das ihr das auch noch passierte. Ruckartig bremste sie ab, rutschte aber auf dem noch feuchten Gras aus und schlitterte so ein Stück weit in den Kreis hinein.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 23.02.2011, 14:45:46
"Ist das der Grund warum ihr euch vor aller Welt zurück gezogen habt? Haben die Menschen euch ein ums andere Mal enttäuscht?" Inzwischen war sich Selamin sicher das sein Gegenüber nicht Morgenes war. In seiner Stimme schwang sogar ein wenig Mitleid mit bevor er sich räusperte und und sachlich versuchte weiter zu reden. "Nichts desto Trotz kann ich euch nicht pauschal zustimmen. Sicher in uns Menschen sind sowohl gut als auch böse enthalten, und es ist unsere Entscheidung welchen Weg wir einschlagen. Die Wege des Bösen, sind Neid, Mißgunst, Gier, Hass und Macht, um nur eeinige zu nennen. Auf der Seite des Guten stehen Mitgefühl, Verständniss und als höchstes Gut die Liebe. Ich folge eurem Pfad, ich versuche die guten Seiten der Menschen in meiner Umgebung zu stärken. Krieg ist eine Manifestation des Bösens, sicher es gibt Zeiten in denen selbst die Guten gezwungen sind ihre Waffen zur Verteidigung derer zu erheben die sie Lieben. Aber das bedeutet das das Gute versagt hat, auf Seiten der Aggressoren. Ihr steht dafür den Mächtigen zum Frieden zu raten, schaut nur auf eure Hand. Dieser Ring steht für den Glauben an eine friedliche Welt. Wenn ihr so redet wie ihr es gerade getan habt, dann habt ihr euren Glauben verloren und seid nicht ihr selbst. Dann seid ihr des Ringes an eurer Hand nicht würdig." Fast schien es als würde sich Selamin in Rage reden, bei der Erwähnung des Ringes wirkte seine Stimme fast zornig und ging dann fast nahtlos über in einen Tonfall der Resignation. Er atmete erneut zweimal tief durch. Dann fügte er mit ruhiger und fester Stimme hinzu "Und da ihr des Rings nicht würdig seid seid ihr nicht Morgenes. Nennt mich einen Tor dass ich an Ideale glaube, an die Kraft des Guten. Aber dies ist auch der Glaube des Mannes dessen Gestalt ihr tragt. Auch wenn wir zweifeln, und jeder kommt an den Punkt an dem er zweifelt, wir finden unsere Stärke wieder und wissen was richtig ist. Ich bitte euch, gebt euch zu erkennen und beendet diese Scharade."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 23.02.2011, 23:28:33
Galian beobachtete die merkwürdige Kristall-Landschaft mit unverholenem Mistrauen. Dies war nicht natürlich und deshalb potentiell gefährlich. Als er die erstarrten Tiere und Menschen sah, fragte er sich unwillkürlich, ob sie noch irgendwo da drinnen bei Bewustsein waren, durch eine übersinnliche Macht am Leben erhalten und zur Ewigkeit verdammt. "Was ist hier geschehen?"

Hin und wieder ritt er etwas von dem Karren weg und suchte nach Skrachings Wegmarken, immerhin hatte der Junge in seiner Kopflosigkeit noch daran gedacht. Wie sollte er auf die beiden reagieren, wenn er sie gleich wieder sehen würde? Wenn er an ihren blinden Aktionismus dachte begann sein Blut schon wieder von neuem in den Adern zu kochen. Aber war das wirklich klug? Er hatte keine große Lust solche Dinge zu tolerieren, schließlich ging es hier auch um sein eigenes Leben und das schätzte Galian höher ein, als das jedes anderen seiner Gefährten und erst recht höher als das Leben eines verkrüppelten Kindes, für das es keine Hoffnung mehr gab.
Dennoch wollte er sich zurücknehmen... Zumindest nahm er sich dies fest vor, denn er war auf diese Leute angewiesen. Und nur wenn er bei ihnen blieb konnte er ihr Handeln kontrollieren. Galian machte sich keine Illusionen, ohne ihn würden sie es keine zwei Wochen schaffen ohne aufzufliegen, sobald man ernsthaft nach ihnen suchen würde...

Während er diese Überlegungen anstellte blieb Galian stets aufmerksam und erblickte zeitgleich mit Kyra den Steinkreis in dem Selamins und Skrachings Körper lagen. Sofort blickte er sich um, denn sein erster Gedanke galt einem etwaigen Hinterhalt.
Und so sah er nicht rechtzeitig wie Kyra sofort auf den Steinkreis zu lief, wohl um nach Skraching und Selamin zu sehen.

Im ersten Augenblick wollte Galian ihr nachsetzen, um sie vor ihrer Dummheit zu retten. Doch unterdrückte er seinen ersten Impuls, von dem er selbst nicht ganz wusste, woher er kam. Er hätte sie nicht rechtzeitig abfangen können und sich so nur unnötig in Gefahr gebracht. Und so wartete er ab, bis die junge Frau in den Steinkreis stolperte. Im Saum des Kristall-Waldes konnte man ihn nicht unbedingt sofort erkennen und wenn ihnen hier aufgelauert werden sollte, müssten ihre Häscher jetzt oder nie zuschlagen. Doch es geschah nichts.

Galian ließ sein Pferd langsam in Richtung des Kreises traben und stieg dann kurz davor ab. Gemächlich schritt er zu Kyra hinüber, nicht ohne die Ränder der Lichtung genau im Auge zu behalten und schaute auf Skraching und Selamin herab. Ihre Brust hob und sank im gleichmäßigen Takt und Wunden waren auf den ersten Blick keine zu sehen.

"Sie sind bewustlos, aber warum?" sprach der Assassine, als er neben Kyra zum Stehen kam.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 24.02.2011, 23:10:23
Mit Schrecken realisierte Kyra, dass sie so eben den Steinkreis betreten hatte. Angespannt wartete sie darauf, dass etwas passierte, sie ebenfalls bewusstlos neben die anderen beiden fallen würde. Nachdem sich nach einigen Sekunden nichts getan hatte, atmete sie sichtlich auf. Aufmerksam sah sie sich in ihrer Umgebung um[1] in der Hoffnung irgendeinen Hinweis auf das zu erhalten, was hier passiert war. Als Galian zu ihr aufschloss, sah sie ihn eine Weile an, wie um sicherzugehen, dass Galian nicht plötzlich bewusstlos umfiel.
"Ich weiß es nicht. Ich dachte als erstes, dass es an dem Steinkreis liegen könnte. Viele Steinkreise dienen als Fokus für mächtige Magie und ich vermute das solche auf Selamin und Skraching gewirkt wurde. Sie scheinen zumindest nicht mit Gewalt niedergeschlagen worden zu sein."
Langsam ging sie weiter auf die beiden am Boden liegenden zu und streckte ihre Hand aus, um Selamin an der Stirn zu berühren, hielt aber kurz davor inne, sah sich erneut um und blickte fragend zu Galian.
 1.  Wahrnehmung: 22
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 24.02.2011, 23:29:20
Wenn Galian sich Sorgen um die beiden Bewustlosen machte, so sah man es ihm nicht an. Er blickte ausdruckslos in der Gegend umher und bermerkte Kyras fragenden Blick erst nach einem Moment. Er sah sie verständnislos an "Was?" fragte er schroff.

Er zuckte mit den Schultern und setzte sich an einen der Steine in Kyras Nähe und lehnte sich mir den Rücken an eben diesen. "Warten wir einfach hier, bis sie wieder aufwachen..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 26.02.2011, 00:02:59
Das Betreten des Kreises löste anscheinend keinen Zauber aus und von einem Hinterhalt, so wie Galian ihn zuerst vermutete, fehlte auch jegliches Anzeichen. Oder so dachten die drei zumindest. Doch dann hob sich Langsam Nebel auf der Lichtung und wurde innerhalb von wenigen Sekunden immer Dichter, bis er ihnen schließlich jegliche Sicht nahm. Und wie bei ihren beiden Gefährten zuvor auch ihr Bewusstsein.

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"Da vorne ist er! Tötet den Attentäter!" Hörte Galian Rufe ertönen und öffnete schlagartig die Augen um zu sehen von wo sie kamen. Eine Gruppe leicht gerüstete Männer stürmte auf ihn zu, die Schwerter erhoben und bereit ihn nieder zustrecken.
Ohne nur einen Augenblick zu zögern sprang der Attentäter auf und rannte durch die Straßen von Aeron's Glanz. Er musste erst einmal Abstand gewinnen, denn egal wie geschickt er auch sein mochte, gegen so viele Gegner hatte auch er im offenen Kampf keine Chance.

Erst nach einigen Momenten des Laufens wurde ihm bewusst das etwas nicht stimmte. Er war eben noch im Saphierhain gewesen und nun flüchtete er in den Straßen seiner alten Heimat vor eine Gruppe Söldner. Als ihm das durch den Kopf ging, strauchelte er einmal kurz und wäre fast gestürzt.
Söldner? Woher wusste er dass diese Leute Söldner waren? Es brauchte nicht lange bis er den Grund Verstand.
Die Männer die ihm folgten waren die Private Schutztruppe von Elyrius Gard, einem wohlhabenden Händler den er vor einigen Jahren beseitigt hatte. Was an den dem Symbol der Schlange, welche sich selbst in den Schwanz beißt und somit einen Kreis bildet, gut zu erkennen war.

Galian erinnerte sich noch gut an diesen Auftrag, hätte er ihn doch beinahe das Leben gekostet.
Damals hatte es Tage lang geregnet und es hat erst kurz vor seinem Anschlag aufgehört. Die Straßen waren noch Nass und als die Schutztruppe des zwielichtigen Händlers ihn verfolgte ist er auf dem Glatten Pflasterstein ausgerutscht - wodurch sie ihn fast geschnappt hätten.

Wenn es sich also wirklich um dieses Ereignis Handeln sollte, so kannte Galian den Weg der ihn aus dieser Situation retten würde. Schnell sprintete er durch die engen Seitengassen, sprang über herumliegenden Müll und schlüpfte durch enge Öffnungen. Aber seine Verfolger blieben Hartnäckig an seinen Fersen.
Doch genau so hatte er es in Erinnerung und er wusste dass der Entscheidende Moment kurz bevor stand. Ein letztes mal müsste er abbiegen und könnte dann heimlich in ein leerstehendes Haus entschwinden.

So war zumindest der Plan, denn als er die letzte Biegung erreichte musste er unfreiwillig stoppen. Eine Mauer blockierte seinen Weg  und von dem Hauseingang fehlte jede Spur. Sofort wollte sich Galian daran machen aus dieser Sackgasse zu entkommen, aber seine Verfolger waren schneller als er gedacht hatte und Blockierten ihm den einzigen Ausweg. Mit einem triumphierenden Grinsen auf ihren Gesichtern rückten sie dem Attentäter langsam näher und dieser wich Stück für Stück zurück, bis er schließlich die Wand in seinem Rücken spürte.

Gerade schon dachte er das es vorbei sei, als neben ihm ein Seil auftauchte und er von oben eine weibliche Stimme hörte. "Worauf wartest du noch? Greif zu!"

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Kälte weckte Kyra aus ihrer Bewusstlosigkeit. Sie spürte die Härte und die Kälte des steinernden Bodens unter sich. Vorsichtig erhob sich die junge adlige und spürte dabei jeden einzelnen Knochen, jedes Gelenk und jede Faser ihres Körpers.
Wie lange hat sie hier gelegen? ... Sie wusste es nicht, aber es musste eine Ewigkeit gewesen sein, wenn man den Schmerzen glauben durfte.

Erst jetzt befand Sie es für angebracht die Augen zu öffnen, nur um auf den Schock den sie erlitt zurückzuweichen. Das Gesicht eine gehörnten Scheusals blickte sie Blutdurstig an, das Maul mit den langen und spitzen Fangzähnen weit geöffnet. Es brauchte eine Zeit bis Kyra sich bewusst wurde dass diese Fratze hinter Gittern war und es sich bei ihr lediglich um ein in die Wand gehauenes, steinerndes Abbild handelte.

Doch warum war diese Figur hinter Gittern? ... Nein, das war falsch, nicht sie war hinter Gittern, sondern Kyra. Sofort wollte sie zu den Gitterstäben laufen um mehr von ihrer Umgebung sehen zu können. Um sehen zu können wo sie war und vielleicht auch wer sie hier gefangen hielt.
Aber bereits nach wenigen Schritten wurde dieses Unterfangen beendet, als sie plötzlich des metallischen Geräusches gewahr wurde und etwas an ihren Knöcheln sie festhielt und unsanft zu Boden geworfen wurde.

Nachdem sie sich von diesem Schock erholt hatte schaute Kyra irritiert zu ihren Füßen, nur um festzustellen dass sie durch schwere Ketten angebunden war.
Ein düsteres Lachen erschallte von jenseits der Gitter und lenkte die Aufmerksamkeit der jungen Frau von den Fußfesseln ab. Aber nun waren dort nur Dunkelheit zu sehen. Doch aus dieser Finsternis sprach eine ihr nur zu bekannte Stimme. "Wie gefällt dir dein neues Heim? Ich habe es extra für dich herrichten lassen."

Aus der Dunkelheit formte sich langsam die Gestalt der Frau die ihr so ähnlich sah und Kyra wusste nun auch endlich wo sie sich befand. Sie war in dem Schatten Schloss und vor ihr stand niemand anderes als die Herrin eben dieses. Mit einem zufriedenen Lächeln trat sie näher an die Gitter heran. "Ich habe mir die Freiheit genommen die Kontrolle zu übernehmen, deine schwäche wäre noch unser beider Untergang und das wollen wir doch nicht, oder?"

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Morgenes Blick verfinsterte sich zunehmends und zeugte am Ende nurnoch von blanken Hass. "Du bist ein Hypokrat, weißt du das? Du redest davon meinem Weg zu folgen, die guten Seiten der Menschen zu stärken. Aber bist du dazu überhaupt in der Lage? Bist du dazu berechtigt? Du der sich jede Nacht an der Macht ergötzt die ihm gezeigt wird? Du, der ebenso viel böses in sich trägt wie der Rest dieser erbärmlichen Menschheit! "
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 26.02.2011, 02:14:13
Galian atmete heftig. Der Regen hatte inzwischen wieder eingesetzt und ihn während der wilden Hatz bis auf die Knochen durchweicht. Ein Blitz erhellte die Nacht und von oben kam ein tiefes Grollen aus den nachtschwarzen Wolken, das seinen ganzen Leib durchfuhr.
Der Assassine nutzte diesen Moment, in dem seine Häscher für einen Augenblick geblendet waren und Griff nach dem rettenden Seil. Normalerweise hätte er die Mauer selbst erklommen, aber aus irgendeinem Grund konnte er das in diesem Moment nicht mehr, aber Galian erinnerte sich nicht mehr warum.

Er schwang sich an dem Seil hoch und lief dabei an der Mauer hinauf. Er fand mit den Füßen Halt in einer kleinen Spalte in der ein Stein fehlte. Er kauert sich schnell an die Mauer und sprang senkrecht an ihr empor. Er schaffte es knapp das obere Ende der Mauer zu erreichen und sich an ihr hinauf zu ziehen, was mit großen Schmerzen verbunden war.
Damals war er noch keine zwanzig Jahre alt gewesen und hätte den Wächtern noch einmal zugegrinst, bevor er ihnen entwischt wäre. Doch Galian gab schon lange nichts mehr auf solche Spielereien und sprang, das Seil hinter sich herziehend, auf der anderen Seite der Mauer herunter.

Der Aufprall stieß ihm die Luft aus seinen Lungen und ein furchtbarer Schmerz in seiner Seite lies in stöhnen und Sterne sehen. Rippenbruch,.. genau Als er damals auf dem harten Pflaster hingefallen war hatte er sich eine Rippe gebrochen,... deshalb hatte er auch die Mauer nicht ohne Hilfe erklimmen können.
Er kniete und stütze sich mit den Händen auf. Stoßweise sog er Luft ein und aus, atmete den Schmerz weg. Jemand zog ihn auf die Füße und griff nach seiner Hand. Eine Person zog ihn hinter sich her. Galian stolperte hinterher und lief mit der zierlichen Gestalt durch die nächtlichen Straßen hinein in die Armenviertel dieser Stadt.

Dem Assassinen war immer noch schwarz vor Augen, aber er kannte diese Gegend so gut wie keinen andern Ort und er wusste wo sie hinliefen.
Damals hatte Galian sich schnell in ein leerstehendes Haus geschleppt, nachdem er die Wache des Händlers abgeschüttelt hatte. Dort hatte er für Tage gelegen bis er wieder einiger maßen laufen konnte.
Sie gingen nun eine morsche Holztreppe hinauf - ja es war genau dieses Haus - und erreichten einen kleinen Raum. Der Zug an Galians Hand lies nach und der Meuchelmörder taumelte zielstrebig in die Ecke des Raumes, in der damals ein Haufen stinkender aber auch gemütlicher Lumpen lag.

Er behielt recht und ging hustend auf seinem Lager nieder. Durch das lange Laufen und die gebrochene Rippe war er völlig verausgabt und glaubte beinahe sein Herz wolle sich mit Gewalt aus seinem Brustkorb befreien, so heftig wie es schlug. Das Husten schickte neue Wellen von Schmerz durch seinen Körper und so dauerte es eine Weile, bis er sich eingekriegt hatte.

Langsam öffnete er die Augen und suchte nach seiner Retterin, die sich seitdem durch keinen Laut bemerkbar gemacht hatte. Sie saß einen halben Schritt von ihm entfernt und sah in besorgt an. Braune Augen, das blonde Haar war nass und hing in Strähnen bis zu ihrem Kinn hinunter. Die Frau war sehr schlank, beinahe schon abgemagert und im gleichem Alter wie Galian.

"Alessa wieso bist du hier... was war das für eine Mauer?"

Irgendetwas in Galian sagte ihm, dass hier etwas falsch lief, aber was?

Er hatte gerade einen Auftragsmord ausgeführt, das Blut klebte noch an seinen Händen, er konnte es riechen.
Er war vor einer Horde Wächter geflüchtet und sich dabei die Rippe gebrochen, er konnte den Schmerz spüren.
Alessa, der einzige Mensch der Galian nicht egal war, hatte ihn gerettet. Er konnte sie sehen.
Dies musste einfach real sein.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 26.02.2011, 22:16:31
Für einen Moment war er starr vor Schock. Das durfte, das konnte nicht sein. Nicht schon wieder...
"Bleib bei mir", flüsterte er seiner Schwester zu. "Du musst kämpfen. Nimm die Kälte in dir auf."

Er musste sich konzentrieren. Er musste sie retten. Die Angst durfte ihn nicht übermannen.
"Ai Ra esracur! Ich durchdringe die Grenzen zwischen den Dimensionen! Ai Ra Karuar! Die Kälte bringt Leben!"

Dann legte er seine Hand auf das Herz seiner Schwester. Und...öffnete sich.

Die Kälte durchfloss ihn, nahm ihn in Besitz und raubte ihm fast die Sinne. Er schob den Schmerz beiseite. Er musste sich fokussieren.

Die Energien flossen durch seine Adern, und er bemerkte einen leichten Raureif auf seinen Armen. Er lenkte die Energien durch seine Hände, direkt in ihr Herz. "Aren Gaiel Taruak! Nimm dies Geschenk, die Ewigkeit. Ai Ra esracur. Ai Ra Kasra cuar! Ich beherrsche die Dimensionen!"

Obwohl er von Kälte erfüllt war, stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Das Ritual schien so simpel, doch die wahre Herausforderung war, mit seinem Geist die Grenzen zu durchbrechen und den Kräften stand zu halten, die auf ihn einströmten. Emilia hatte es leichter, er dosierte die Energien, die er an sie weiter gab, gerade genug, um die Krankheit auszulöschen, nicht so viel, dass es sie übermannen würde.

Mit großen, erwartungsvollen Augen sah er sie an.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 26.02.2011, 23:38:11
"Ich hab mir Sorgen gemacht." Begann Alessa nach kurzem zögern und Galian hatte das Gefühl sie dabei erröten zu sehen. Doch war er sich bei dem wenigen Licht dass durch die zugenagelten Fenster herein schien nicht sicher. "Ich bin dir gefolgt nachdem du zu lange weg warst und habe dann gesehen wie du geflohen bist. Da ich mir schon gedacht hatte dass du hier hin willst, habe ich einen anderen Weg genommen und bin so vor dir bei der Mauer gewesen ... die im übrigen schon immer da stand."

Nachdem die junge Frau mit ihrer Erklärung fertig war ging sie herüber zu einem der Vernagelten Fenster und versuchte durch die Spalte zwischen den Brettern zu erkennen was draußen los war.

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Ein paar Sekunden noch, dann würde sein Ritual vollendet sein und seine Schwester würde weiterleben können. Skraching war sich sicher dass er sie dieses mal retten könnte.
Doch dann packte eine dürre, mit schwarzen Flecken übersäte Hand nach seinem Arm und störte den Energiefluss. Geschockt schaute er seine Mutter an, die sich die wenigen Schritte zu ihm herüber geschleppt hatte und nun durch ihr Handeln alles zunichte gemacht hat.

Ihre Augen waren vor Zorn zu Schlitzen verengt, ein Anblick den der junge Nekromant nie bei seiner Mutter gesehen hat. "Warum rettest du nur sie? Ich will auch Leben! Ich habe auch ein Recht darauf gerettet zu werden!" Fauchte sie ihn an und Skraching spürte wie sich ihre Fingernägel immer Tiefer in seine Haut bohrten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 27.02.2011, 00:48:29
"Sorgen?" Galian drehte sich ächzend auf den Rücken, lies seinen Kopf auf den Boden sinken und schloss die Augen.
"Warum denn? Ist doch alles glatt gelaufen, wie immer..."

Alessa benahm sich seltsam. Es passte nicht zu ihr, dass sie sich Sorgen machte, vor allem nicht um ihn, Galian. Sie war genauso wie er selbst in den Straßen aufgewachsen und schreckte vor nichts zurück um über die Runden zu kommen. Sie war eine Einzelgängerin, genauso wie Galian auch einer war. Wahrscheinlich konnten sie auch nur aus diesem Grund miteinander auskommen. Dabei scherten sie sich zum einen nicht sonderlich um den jeweils anderen, wussten sie doch beide, dass man in Aeron's Glanz früher oder später sterben musste. Allerdings herrschte auch eine gewisse beidseitige Wertschätzung. Galian gefiel es, nicht andauernd allein sein zu müssen und eine gewisse Beständigkeit durch die Treffen mit Alessa zu haben und ihr ging es sicher ähnlich.

Aber Sorgen erschienen Galian nicht angebracht. Sicherlich trafen sie sich gerne, doch gab es trotzdessen ein starkes Mistrauen, da jeder den anderen für ein paar Silbermünzen verraten würde, wenn er solch einen Auftrag bekäme. Galian wusste das dieser Tag kommen würde und sparte schon seit langem sein Geld um die Stadt vorher verlassen zu können. Nur so würde er dieser Situation entgehen können.

"Was willst du dafür, dass du mir das Leben gerettet hast. Ich bin genauso arm wie du, das weißt du.[1]" Natürlich hatte er Alessa nie von seinen Plänen erzählt und er wusste, dass er es auch niemals tun würde. Woher er dies so plötzlich wusste war ihm selbst nicht klar, es schien ihm als sähe er in Gedanken einen Pfad vor ihm, den er sicher beschreiten würde, als wäre er vorgezeichnet. Abermals beschlich Galian das Gefühl, dass er dies hier einerseits alles schonmal erlebt hatte und diese Situation andererseits ganz falsch war...
 1. Bluffen: 15
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 27.02.2011, 10:35:41
"Ist das so?" Fragte Alessa und wandte dann den Blick wieder von Galian ab. "Ich weiß dass du schon seit einiger Zeit Geld sparst ... und bevor du auf dumme Gedanken kommst. Ich habe dich nicht bespitzelt um das herauszufinden." Ohne eine Geräusch zu erzeugen Schritt sie zu einem anderen Fenster und spähte wie zuvor auch durch die Öffnung zwischen den Brettern hindurch. Erst nach einigen Augenblicken richtete sie sich wieder an Galian. "Aber mach dir keine Sorge, ich habe nicht vor dich deines Hart erarbeiteten Geldes zu erleichtern, oder es irgendjemanden zu verraten. ... Ich wollte dir einfach helfen ... weil ..." Die junge Frau ließ den Satz unvollständig und zog sich in eine dunkle Ecke zurück. Es war offensichtlich dass es ihr irgendwie peinlich war und nun irgendwie versuchte dies zu verbergen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 27.02.2011, 15:54:13
"Was ist los mit dir? Ich habe mir die Lunge aus dem Leib gerannt und mir mindestens eine Rippe gebrochen, und doch bist du es, die sich seltsam verhält..." Galians Mistrauen war erwacht und glaubte er Alessa zunächst einmal kein Wort.

Mühsam raffte er sich auf und kam, an die Wand gelehnt, zum Stehen. Seine Rechte umfasste den Griff eines Dolches, den er in seinem Ärmel verborgen hatte - nur für alle Fälle.

"Mir helfen, 'weil'? Was willst du von mir?" seine Stimme war kalt und lauernd. In Gedanken versuchte er zu erraten, was sie von ihm wollte, aber ihm fiel nichts ein, dass sie nicht auch selbst konnte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 27.02.2011, 19:34:41
Das hatte gesessen, insbesondere weil es der Wahrheit entsprach. Zumindest teilweise. Er war jeden Morgen wie berauscht aufgewacht , sein Unterbewußtsein hatte die Macht genossen, die Dorge in sich aufgenommen. Aber er hatte auch jeden Morgen dagegen angekämpft, war wieder zu ihm selbst geworden. Stumm blickte er seinen ehemaligen Meister, nein, das Trugbild das sich für ihn ausgab an. "Das Böse ist in uns allen, ich weiß das es auch in mir ist." Tränen in seinen Augen strafen seine ruhige Stimme Lügen. Der Tadel mit der Stimme seines Meisters drang tief. "Und was auch immer mir diesen wiederkehrenden Traum schickt, vermag mich in Versuchung zu führen, so das ich jeden Morgen mit einem Hochgefühl der Macht erwache." Seine Stimme versagte fast nach diesem Satz, ein Schuldgeständniss, gepaart mit den Erinnerungen an die Morgende. Er atmete tief durch und straffte sich. Mit festerer Stimme fuhr er fort. "Aber da ihr dies alles wisst, wisst ihr auch dass ich dagegen ankämpfe, mich nicht von dieser Macht korrumpieren zu lassen. Wir mögen alle gut und böse in uns tragen, doch ist es unsere Entscheidung wem wir dem Vorzug geben. Und meine Entscheidung ist bisher stets für das gute Gefallen. Nennt mich einen Heuchler, aber ihr seid der Heuchler der sich hinter meinen Erinnerungen und Gedanken verbirgt und sie verdreht um mich aus der Bahn zu werfen. Wenn ihr mich töten wollt so tut es jetzt, den ich werde nicht von meinem Weg, dem Weg den die Person deren Gestalt ihr angenommen habt mich gelehrt hat abweichen. Bei Aeron ich verdamme euch aus meinen Gedanken, ihr seid nicht hier um mich zu lehren, ihr wollt mich brechen und den Zweifel in mir schüren. Ihr werdet keinen Erfolg haben."  In Gedanken greift er nach der Kraft, die ihm von Aeron gewährt worden ist und versucht sie zu aktivieren.[1]
 1. Versuch Channel positiv Energy
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 27.02.2011, 21:56:02
"Du hast recht ... wie Dumm von mir ... aber ..." Begann Alessa und kam trat langsam auf den Schatten heraus. Ihre Handflächen hielt sie demonstrativ nach vorne und zeigte dem Attentäter so dass sie unbewaffnet war und auch keine Absicht hatte nach einer Waffe zu Greifen. Erst nach wenigen Wimpernschlägen bemerkte Galian die Tränen die über ihr Gesicht rannen.
"...ich wollte nur ... einfach nur bei dir sein ... wollte nicht das du ... stirbst." Ohne nur einen Moment inne zu halten ging sie auf den Eingang zu und blieb dann vor der Tür stehen. "Vergiss bitte einfach ... was hier passiert ist. ... Ich wollte dich nicht belästigen."

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Noch bevor Selamin Aerons Kräfte bündeln konnte, begann sich seine Umgebung zu verändern. Der Boden, die Wände und auch die Decke schienen Wellen zu schlagen. Sie verformten sich und zerflossen zu einer dunklen Massen, bis er und das Trugbild seine alten Meisters  am Ende von vollkommener schwärze umgeben waren.

Ein hämisches Grinsen huschte über das Gesicht der Gestalt als sie Selamin ein paar letzte Worte mitgab. "Wir sehen uns schon bald wieder Selamin ... so einfach wirst du mich nicht los ..." Ohne Vorwarnung fiel der Kleriker plötzlich hinab in die Dunkelheit und schon bald verlor er so auch das Trugbild aus den Augen.

Vor Schreck riss der junge Geistliche die Augen auf und wurde sofort des bläulichen Lichtes gewahr, welches von der widernatürlichen Präsenz des Saphierhains kündete. Er war wieder zurück, doch in diesem Moment hallte ihm noch ein letztes mal die Stimme des falschen Meisters im Kopf. "...denn ich bin ein Teil von dir..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 27.02.2011, 23:01:06
Galian sah die Frau mit offenem Mund an, der Griff des Dolches war ihm schon entglitten, als er ihre Tränen gesehen hatte. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Unverständnis und Verwirrung. Er hatte immer geglaubt Alessa gut einschätzen zu können, doch was sich ihm hier bot hätte er niemals erwartet.

"Belästigen?" widerholte er tonlos "Wer redet davon? Würde es dich nicht verwundern, wenn ich dir auf einmal folgen würde und dich vor dem sicheren Tod rettete... einfach so?"

Er ließ sich wieder nieder und hielt sich den Kopf mit beiden Händen, so als habe er Schmerzen. "Das einer den anderen irgendwann umbringen würde hätte ich für möglich gehalten. Ich habe es sogar erwartet. Aber dass du mir das Leben rettest, ohne Hintergedanken oder danach Forderungen zu stellen, dass kann ich gar nicht glauben. Das verstehe ich nicht."

Galian Stimme klang matt, beinahe schwach. Langsam aber sicher begann der Assassine den Überblick zu verlieren. Er fuhr mit den Händen über sein glattes Gesicht und unterbrach sich jäh. Dort hätte eine Narbe zu spüren gewesen sein müssen, und außerdem hatte er sich während der Reise nicht rasiert, aber er spürte keine Bartstoppeln

"Reise? Ich war auf einer Reise und da war dieser Steinkreis..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 28.02.2011, 00:20:15
Entsetzt sah Skraching in das Gesicht seiner Mutter. Er stolperte zurück, geriet in Panik. Was geschah hier? Er wollte schreien, nur noch schreien, fort von diesem Zerrbild... nein.

Nein. Etwas stimmte hier nicht. Seine Mutter hätte nie so gehandelt. Sie hätte ihr Leben gegeben, um jene zu retten, die sie liebte. Sie hätte ihn niemals dabei aufgehalten, Emilia zu retten. "Wer immer du bist, du bist nicht meine Mutter", erklärte er. "Ich schulde dir nichts, auch keine Rechtfertigung. Und jetzt GEH AUS DEM WEG!"[1]

Er war bei weitem nicht so überzeugend, wie er gern gewesen wäre, aber das spielte keine Rolle. Er musste zu Emilia. Er durfte sich nicht von dem - was auch immer es war - aufhalten lassen, das offenbar Besitz von seiner Mutter genommen hatte. Das war ein Problem, um das er sich später kümmern konnte.
 1. Der Würfelbot spart die guten Würfe für später auf. (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6330.msg688367.html#msg688367)
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 01.03.2011, 16:24:25
Pochender Herzschlag. Erst ganz langsam, dann immer zunehmend schneller. Schmerz zuckte durch ihren ganzen Körper und Panik breitete sich in Kyras Gedanken aus. Die Gitterstäbe. Die Person dahinter. Sie war in dem Schattenschloss und die Herrin des selben, Eris, stand vor ihr. Noch schlimmer, sie war hier eingesperrt! Zaghaft überprüfte sie ihre Fesseln. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Wie war sie hier herein gelangt? Hatte sie die Kontrolle über sich verloren? Nein, das war nicht möglich, das letzte, an das sie sich erinnern konnte war, dass sie in dem Steinkreis gestanden hatte. Angestrengt dachte sie über ihre Gefühle zu dem Zeitpunkt nach. Eigentlich hatte sie sich ganz normal gefühlt, vielleicht ein bisschen ängstlich, aber nicht zu sehr! Nicht so sehr, dass sie sich hier gefangen wieder finden würde! Mit vor Wut bebender Stimme schrie sie die Gestalt vor sich, die ihr auf so erstaunliche Weise ähnelte, förmlich an "Wie hast du das gemacht? Wie konntest du mich hier her befördern?“ Wieder zerrte sie an ihren Fesseln, wollte näher an die Gitterstäbe gehen. "Lass mich hier sofort raus! Du hast keine Macht über mich! DU kannst mich hier nicht gefangen halten! Dies ist dein Gefängnis, Vater hat dich hier auf alle Ewigkeit verbannt!“ Trotz ihrer Wut sagte ihr eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, die sie in diesem Moment zu gerne verdrängt hätte, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach...


Zur selben Zeit, an einem beinahe identischen Ort...

Die schattenhafte Gestalt, die Kyra auf so erstaunliche Weise ähnelte, lag nackt in einer kleinen Kuhle in einem großen Haufen Gold, während die weitere schattenhafte männliche Gestalt, die auf ihr lag und im Aussehen fließend zwischen dem von Selamin, Joyce und Galian hin und her wechselte, immer wieder heftig in sie eindrang. Stöhnend krümmte sie sich auf, als sie endlich ihren Höhepunkt erreichte. Der Diener, der spürte dass ihre Lust zumindest vorerst befriedigt war, begann sich aufzulösen - er wurde hier nicht mehr gebraucht.

Von der Anstrengung immer noch leicht erschöpft, stieg Eris von dem kleinen Berg und ging einen kleinen Gang entlang, der sie in ihr persönliches Bad brachte. Vorbei an diversen Brokatwandteppichen und den unterschiedlichsten etwa menschenhohen Statuen aus Elfenbein ging es über feinste Marmorfliesen in einen riesigen Raum, in dem ohne Probleme ein paar hundert Personen Platz hätten und dessen Mitte von einem großen Schwimmbecken eingenommen wurde. An der rechten Seite befand sich ein auf einem teuren Mahagoni-Tisch ein bereits angerichtetes Festmahl. Einem plötzlichen Heißhunger folgend, griff sich Eris ein Spanferkel mit beiden Händen und begann es zu verschlingen. Dem Bratensaft, der sich über ihren Körper verteilte, schenkte sie ebenso wenig Beachtung wie den einzelnen Fleischstücken, die den Boden des Raumes zu übersäen begangen. Nachdem sie geendet und die übrig gebliebenen Knochen achtlos in eine Ecke geworfen hatte, lies sie sich genüsslich in das mit warmen Wasser gefüllte Becken gleiten.

Gerade als sie sich zu langweilen begann, bemerkte sie eine Veränderung. Ganz leicht und subtil. Kaum wahrnehmbar, aber die Schranken, die sie hier festhielten, ließen in ihrer Kraft nach.

„Interessant. Mal sehen was da vor sich geht.“

Auf eine Handbewegung hin bildete sich in der Luft vor ihr eine schwarze Kugel in die sie gespannt schaute.

„Wirklich interessant...mal sehen wie ich das für mich nutzen kann...“
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 01.03.2011, 20:48:43
"Sicher würde mich das verwundern ..." Räumte Alessa ein, beeilte sich aber dann noch schnell hinzuzufügen: "... Aber es würde mich auch glücklich machen." Eine Zeit lang blieb sie reglos an der Tür stehen, noch immer von Galian abgewandt, bis sie schließlich weiter sprach. "Ich bin kein Werkzeug ... oder eine Waffe Galian. Ich bin ein Mensch ... und ich habe Gefühle."

Langsam drehte sich Alessa um und Galian fiel sofort auf das noch immer Tränen ihre Wangen herunter liefen. "Die Todesschreie ... die Verfluchungen ... sie verfolgen mich. Nacht für Nacht ... Galian ich ... ich kann nicht mehr. ... Ich will aus dieser Hölle heraus ... ich will ein normales Leben führen. Ein Leben wo ich nicht ständig fürchten muss verraten zu werden, eines wo ich nicht ständig auf der Flucht bin. Ein Leben dass mich nicht dazu zwingt anderen Menschen zu töten. ... Galian ... Ich werde die Stadt verlassen ... Aber ich fürchte mich davor alleine zu sein ... " Bei ihren letzten Worten schaute sie Galian tief in die Augen und es schien ein gewisses flehen erkennbar zu sein.

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Verständnislos schaute die Gestalt, die so aussah wie seine Mutter, Skraching an. Doch sofort verzog sich ihre Grimasse wieder vor Zorn. "Für sie ist es zu spät! Siehst du das nicht?!" Der Blick des jungen Nekromanten wanderte unverzüglich zu seiner Schwester und ihm wurde klar dass es für sie wirklich zu spät war. Emilia lag mit dem Oberkörper noch immer auf der Tischplatte. Siewar so sehr ausgemergelt dass man meinen konnte dass sie bestünde nurnoch aus Haut und Knochen. Die Krankheit hatte ihre Haut inzwischen Komplett schwarz verfärbt und das schlimmste von allen ... Ihr Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr ... sie atmete nicht mehr ... sie war Tod.

Plötzlich spürte Skraching ein ziehen an seiner Kleidung. Die Person, die sich seiner Meinung nach für seine Mutter ausgab, lag vor ihm auf den Knien und schaute ihn mit einem Ausdruck der von reinem Wahnsinn zeugte an. "Siehst du? Aber mich kannst du noch retten! Worauf wartest du noch?!"

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Eris zog verwundert die Augenbrauen hoch und fragte in einem gespielt erstaunten Ton:"Ach ist das so?" Langsam Schritt sie vor den Gitterstäben auf und ab, die Hand nachdenklich ans Kinn haltend.
Erst nachdem sie das dritte mal umgedreht hatte blieb sie plötzlich stehen und grinste Kyra hämisch an. "Ich glaube nicht! Denn wie du siehst habe ich sehr wohl Macht über dich und auch die Magie deines Vaters wird dir nicht mehr helfen können. Aber du weißt ja, ich bin zum Glück nicht nachtragend und deshalb war ich so freundlich dir diese Räumlichkeiten hier zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe du wirst dich hier schnell einleben."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 01.03.2011, 22:02:05
Noch bevor Alessa ihm antwortete, merkte Galian wie die Fassade dieser Scheinwelt in seinem Kopf zerbrach. Dies war nicht real, es musste wieder so eine Art Vision sein, oder vielleicht handelte es sich um die Prüfung des Saphierhains von der gehört hatte, denn dort befand er sich in diesem Augenblick. Dort, wie seine Gefährten im Gras liegend, und nicht hier in einer verkehrten Erinnerung.

Sein Gegenüber hat schon vor einigen Augenblicken zu sprechen begonnen, doch die Worte gelangten wie zeitverzögert erst jetzt bei Galian an. Der Assassine lies die Frau ausssprechen, zeigte dabei jedoch keine äußerlichen Gefühlsregungen mehr.

"Du bist weder ein Werkzeug, noch eine Waffe, Alessa - oder wer auch immer du bist, denn ich erkenne nun, dass dies hier eine verfälschte Erinnerung von mir ist. Du bist ein bedeutungsloses Nichts, wie so viele in dieser Stadt und die Alessa die ich kannte wusste dies. Wir sind niemals so wichtig gewesen, dass wir je eine nennenswerte Größe in diesem Gefüge gewesen wären, die jemand um jeden Preis für seine Zwecke instrumentalisieren wollte.

Geh doch, wenn du meinst, dass es an einem anderen Ort besser sein sollte. Dies ist nicht der Fall. Ich bin damals aus Aerons Glanz weggegangen, weil ich mich nicht dazu gezwungen sehen wollte mich irgendwann einmal mit Alessa messen zu wollen. Aber wäre sie so gewesen wie du sie darstellst wäre ich geblieben. Wer so schwach ist und auch gar nicht daran interessiert ist dies zu ändern, der hat es nicht verdient weiterzubestehen."


Galians Stimme war weder rührseelig noch hasserfüllt. Er blieb emotionslos und kühl. Wäre dies wirklich Alessa gewesen, er hätte sie angewidert stehen gelassen und sich davon geschleppt. Er hatte sie immer für ihre Härte und Disziplin respektiert, aber dass hier war eine Farce. Die echte Alessa hätte schon längst zur Waffe gegriffen und dieses Trugbild niedergemacht...

"Die Welt außerhalb dieser Stadt ist nicht anders als in ihr und für Menschen wie mich wird das Leben ihr immer ein ewiger Kampf sein. Ich hab nichts falsches getan und sehe mich im Moment von ganzen Heerscharen verfolgt. Es ist also nicht so sehrv iel anders, als damals in dieser gasse. Und diese Mauer gab es niemals. Dort war ein dunkler Hauseingang in dem ich mich verborgen hielt, bis die Wachen vorbeigelaufen waren. Danach habe ich hier gewartet bis ich mich wieder bewegen konnte. Alessa habe ich erst wochen später wieder gesehen und nach meinem Wissen hat sie nie von dieser Nacht erfahren..."

Galian hatte keine Ahnung wie er aus diesem traum wieder erwachen konnte, aber er wollte sich nicht mehr mit dieser Gestalt abgeben die mehr von Selamin hatte, als von seiner eintigen Freundin.

"Wenn du deine Zeit nicht weiter damit verschwenden möchtest Mitleid in mir zu erwecken, dann solltest du jetzt gehen. Ich werde jetzt versuchen mir einen Weg aus dieser Erinnerung zu suchen. In der Realität gibt es wichtigeres für mich zu tun..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 01.03.2011, 22:11:04
Skraching starrte seine "Mutter" fassungslos an. Nicht so sehr wegen dem, was er sah, oder was geschehen war, sondern weil er sich so hatte mitreißen lassen. Er begriff nicht, was es mit all dem hier auf sich hatte, aber eines war klar: Es war nicht echt.

Es war nicht so, dass ihn das alles plötzlich kalt ließ. Alte Wunden waren aufgerissen worden, und er wusste noch nicht, wie er mit all den Gefühlen umgehen sollte. Aber er wusste, dass diese Szene, die sich jetzt vor ihm abspielte, nicht von Bedeutung war.

"Du bist ein Scheinbild, nicht mehr. Du, Emilia, all das hier. Verschwinde. Du hast keinen Einfluss auf mich."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 01.03.2011, 23:16:00
Wie als wären seine Worte ein mächtiger Bann gewesen, zerbarst das Trugbild zu seinen Füßen. Lediglich eine umher wirbelnde Wolke aus Staub blieb von dem Abbild seiner Mutter übrig.
Doch es war noch nicht vorbei. Die Wolke breitete sich rasend schnell aus und formte sich bald zu einer Art kleinen Wirbelsturms, dessen Zentrum der Nekromant zu sein schien. Und alles was dieser Sturm erfasste zerfiel ebenfalls zu Staub und nährte ihn. Nur Skraching wurde von dieser Auswirkung verschont.

Es dauerte nicht lange bis alles um Skraching herum aufgelöst war und er inmitten dieser Grauen Masse umherzuschwirren schien. Fasziniert von dem Farbenspiel der diversen Grautöne starrte Skraching in den Wirbel aus Staub um sich herum. Als dieser Plötzlich zu seinem stillstand kam und auf den jungen Nekromant einstürmte.
Aus Reflex hob dieser sofort die Arme vor sein Gesicht und kniff die Augen fest zusammen. Er erwartete das jeden Moment etwas passieren würde, doch als er nach einer Weile die Augen wieder öffnete, fand er sich dort im blauen Licht des Saphirhains wieder.

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Völlig unerwartet erstrahlte plötzlich durch die Spalte der verriegelten Fenster grelles Licht. Es schien sich im Raum zu sammeln und diesen immer heller zu erleuchten.
Schon nach wenigen Momenten erreichte das Licht eine Intensität die Galian dazu zwang die Augen zusammen zu kneifen.

Als er es nach einer Weil wieder wagte sie zu öffnen, fand er sich am Steinkreis wieder. Dort wo er zum Zeitpunkt des auftauchens des Nebels gewesen war, allerings in einer liegende Position.
Sofort sprang der Attentäter auf seine Füße und sondierte die Umgebung. Dabei fielen ihm sofort Selamin und Skraching auf, die beide wieder bei Bewußtsein zu sein schienen. Nach einer kurzen Moment entdeckte er schließlich auch Kyra und Joyce, die ebenfalls noch auf dem Boden lagen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 02.03.2011, 01:08:26
Selamin war noch eine Weile liegen geblieben und hatte den Himmel über sich beobachtet. Ja seine dunkle Seite war ein Teil von ihm, das wußte er schon lange, doch sie schien seid dem Verlassen seiner Heimat stärker zu werden. Die Prüfung schien als darin zu bestehen sich seiner anderen Seite zu stellen. "Jetzt stellst du Vermutungen ohne Fakten an." erklang die mahnende Stimme seines Meisters in seinen Erinnerungen. Er seufzte kurz innerlich. "Also schön, nur die Fakten. Für mich war es die Konfrontation mit der meinem Spiegelbild, die Behauptung das mein handeln sinnlos ist, und das sich Dinge nicht ändern lassen und alles dem bösen zu strebt. Alles Dinge die ich tief in meinem inneren fürchte. War die Prüfung sich seinen Ängsten zu stellen? Auch dies war eine Möglichkeit. Welche Alpträume mochten dann Skraching heimsuchen?" Bei dem Gedanken an seinen Gefährten richtete er sich auf und war überrascht neben Skraching auch die anderen dort liegen zu sehen. Gerade wollte er nach ihnen sehen, als Galian schon wie von der Tarantel gestochen auf die Beine sprang und sich umsah. "Immer wachsam." Der Gedanke stahl sich in Selamins Kopf und er mußte Lächeln. Er nickte dem Attentäter zu und wollte gerade in Richtung Skraching gehen als auch dieser begann sich zu regen. Scheinbar waren sie alle stark genug um mit dem was ihnen abverlangt wurde selbst klarzu kommen.
Gerade wollte er zum nächsten weitergehen als ihm einfiel, was ihn schon die ganze Zeit störte. "Jill" entfuhr es ihm und hastig ließ er seinen Blick über die Lichtung schweifen. "Habt ihr sie gesehen? Wisst ihr was mit ihr passiert ist?" fragte er Galian während er hektisch hin und her lief.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 02.03.2011, 04:35:14
Das hastige Aufstehen war lediglich ein Reflex, genauso wie die Sondierung der Umgebung, denn innerlich war Galian noch immer stark von den Geschehnissen überfordert. Es war anders als die nächtlichen Visionen, aber fühlte sich ebenso real an. "Aber warum gerade Alessa? Und warum so anders als die Alessa die ich kannte?" Er hatte jahrelang nicht mehr an diese Frau gedacht und sie auch nicht wirklich vermisst. Denn auch wenn ihre Existenz seine eigene erträglicher gemacht hatte war sie doch nur immer ein Teil von dem gewesen was er bis heute noch hasste - das Leben in Aerons Glanz.

Von irgendwoher drang eine Stimme in seinen Geist "Habt ihr sie gesehen? Wisst ihr was mit ihr passiert ist?" Es waren die Worte Selamins, doch Galian glaubte es wäre seine innere Stimme, die ihm diese Fragen stellte

"Ich weiß nicht was aus ihr wurde. Ich bin gegangen ohne mich zu verabschieden. Bis jetzt war ich der Meinung sie hätte nicht viel Wert auf so etwas gelegt. Ich habe niemals zurückgeschaut..." Galians Stimme war gerade so laut, dass man sie hören konnte und ihr Tonfall machte deutlich, dass der Assassine nicht mit seiner Umgebung sprach, sondern wohl eher zu sich selbst.

Langsam flutete die Wirklichkeit durch seine Sinne und er drehte sich bedächtig in Richtung von Selamin, der ihn merkwürdig anschaute.

"Habt Ihr etwas gesagt?" fragte er reserviert. Er hatte dem Priester seine Eigensinnigkeit nicht verziehen und würde dies auch noch für lange Zeit nicht tun.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 02.03.2011, 12:45:33
Skraching schlug die Augen auf, doch er registrierte nicht wirklich, was seine Augen sahen. Noch immer sah er das Trugbild vor sich. Natürlich, es war nicht mehr als eine Täuschung, und wenn man bedachte, wie viele offensichtliche Fehler dieses Trugbild enthalten hatte, war sie nicht einmal besonders gelungen.

Dennoch waren einige dieser Dinge passiert. Er hatte gesehen, wie seine Mutter gestorben war. Er hatte Emilia entdeckt, wie sie nicht mehr geatmet hatte. Und auch sein Vater war tot. Er hatte alles verloren, alle Menschen, die ihm wirklich etwas bedeutet hatten. Jahrelang war er danach davon gerannt, hatte sich von einem Abenteuer ins nächste gestürzt, um bloß keinen Moment anzuhalten. Um sich bloß nicht zu erinnern. Um nicht diese schrecklichen, unerträglichen Gefühle zu spüren, die er tief in seiner Seele eingeschlossen hatte.

Doch nun waren sie wieder da. Mit einem Mal hatte man das gut verschlossene Tor zu seinem Herzen aufgerissen, und was ihn nun überflutete, war mehr, als er verkraften konnte.

Er lag nur da, und starrte mit leerem Blick in den Himmel. Ganz leicht zitterte sein Körper, fast so, als wäre ihm kalt. Er bemerkte es selbst nicht einmal, war wie gelähmt. Er war noch nicht bereit dafür gewesen...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 02.03.2011, 18:57:06
Fassungslos starrte Kyra Eris an. Wut, Zorn und Hass stiegen in ihr hervor, als sie durch die Gitterstäbe in dieses Gesicht blickte, dieses Gesicht, dass sie seit Jahren quälte. Sie kämpfte gegen ihre Fesseln an, immer weiter, bis ihr der Schmerz Einhalt gebot. "Nein, du darfst der Wut nicht nachgeben, sonst...sonst...“ Ja was sonst? Eris hatte anscheinend schon die Macht über sie, wozu sich also noch beherrschen? Sie würde sie auf ewig damit foltern, ihr ihr Versagen vor Augen halten, ihre Missgeschicke aufzählen... Erstaunt fiel Kyra auf, dass sie davon bisher gar nichts getan hatte. Was hatte sie den getan, außer mit ihrem angeblichen Sieg anzugeben? Ja, die arrogante Art passte zu ihr, aber das sonstige Verhalten schien irgendwie...falsch zu sein, zu ruhig und kontrolliert. All die Jahre über hatte sie sie offen ausgelacht, sie gedemütigt, ihr Verhalten war förmlich in Kyras Verstand eingebrannt und das passte nicht dazu. Oder lag es doch daran, dass sie nun vollständig gewonnen hatte?
"Na dann sehen wir mal wie du hierauf reagierst!“
Mit einem Funken Hoffnung streckte Kyra ihre Hand aus und schickte einen dicken schwarzen Strahl in Richtung der Gestalt von Eris.


Vorsichtig "befühlte“ Eris die magischen Schranken, die sie hier gefangen hielten. Nach kurzer Zeit der Suche hatte sie eine kleine Lücke gefunden, nicht sonderlich groß, aber für sie würde sie wohl reichen. Sofort begann sie damit, ihre Essenz durch die Lücke nach außen strömen zu lassen, aber da schloss sich die Lücke bereits und trennte den kleinen Teil von ihr, der bereits hinaus gelangt war, von dem Rest ab. Leicht enttäuscht wandte sich Eris ab. Nun sie hatte nicht wirklich erwartet vollständig auf die andere Seite gelangen zu können, denn das war ein schwieriges und langwieriges Verfahren. Immerhin war ein kleiner Teil von ihr unbemerkt entkommen. Ein düsteres Lachen erschallte durch die Gänge. Oh und was für Freude sie damit haben würde. Auch wenn sie danach wieder vollständig hierher verbannt werden würde, wenigstens einmal konnte sie mit Kyras Körper Spaß haben. Sie musste nur auf den richtigen Zeitpunkt warten. Und auf diese Weise konnte sie auch einer Konfrontation mit Nyx aus dem Weg gehen. Eris Gesichtsausdruck verfinsterte sich und bildete eine böse Grimasse, als sie an Nyx denken musste. Oh wie oft hatte ihr diese Schlampe schon eine gute Tour vermasselt, mit dem Ergebnis, dass keine der beiden irgendetwas davon hatte. Ständig kam sie hier her und versuchte Profit aus ihren Bemühungen zu ziehen, anstatt selber etwas auf die Reihe zu bekommen. Irgendetwas würde sie auch dagegen unternehmen müssen, aber nun würde sie sich zurück lehnen und die Show genießen...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 02.03.2011, 23:11:52
"Ja Jill fehlt. Habt ihr sie gesehen Galian?" War der Krieger noch in seiner Vision gefangen gewesen? Wenn ja wen hatte er zurückgelassen? Eine Frau scheinbar. Er beschloß sich weitere nachfragen für später aufzuheben, jetzt fehlte ein Mitglied, nein der Grund für ihre Expedition hier. Ruhe mahnte er sich selbst und hörte mit seinem rumgelaufe auf. Wenn das hier die Prüfung gewesen war, dann hatten sie sie wahrscheinlich bestanden, da sie hier aufrecht standen. Dann war es nun Zeit für die Audienz bei dem Meister Morgenes'. Hatte er sich bereits dem Mädchen angenommen? Es wäre eine logische Erklärung. Sogleich begann er seine Theorie zu überprüfen.
Er drehte sich in einer Verbeugung um seine eigene Achse. "Ich grüße euch der ihr hier an diesem unwirklichen Ort wohnt. Ein Schüler eures Schülers bin ich mit der Bitte um Rat und Hilfe. Ich denke wir haben uns als würdig erwiesen mit euch zu reden, in dem wir uns unseren dunkelsten Gedanken stellten und uns nicht von ihnen übermannen liessen." liess er gleich seine zweite Theorie mit einfliessen. "Daher bitte ich euch demutsvoll um eine Unterredung und Aufklärung um den Verbleib unserer kranken Gefährtin."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 02.03.2011, 23:33:34
"Ähm..." Galian wollte gerade eine Antwort geben, als der Priester sich vor unsichtbaren Personen zu verbeugen begann. Nachdem Selamin geendet hatte, antwortete der Assassine auf dessen vorige Frage.

"Das Mädchen war nicht hier, als wir eintrafen, Selamin."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 03.03.2011, 23:43:28
Der schwarze Strahl flog geradewegs auf Eris zu, durch die Gitterstäbe hindurch nur um am Ende auf eine unsichtbare Barriere zu treffen. Dort teilte er sich in mehrere kleine Strahlen auf, die an verschiedenen Stellen im Raum einschlugen und wirkungslos verpufften.
Mit einer wegwerfenden Geste kommentierte Eris sofort Kyras versuch. "Nicht einmal das bekommst du hin. Du ..." Doch Plötzlich stoppte sie und Verwirrung war ihr ins Gesicht geschrieben.

Alles um Kyra herum begann nun zu flackern und löste sich Sekunden später in schwärze auf und dann wie aus dem nichts tauchte vor Kyras Auge Licht auf. Blaues Licht und sie realisierte erst nach wenigen Augenblicken dass sie wieder im Saphirhain war.
Allmählich drangen die Stimmen ihrer Begleiter zu Ihr vor und so bekam sie noch Selamins versuch mit, mit einer nicht anwesenden Person zu kommunizieren und Galians Erklärung bezüglich des Mädchens.
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"Rat und Hilfe?" Hörten die Gefährten plötzlich eine tiefe Stimme fragen- "Deswegen kommen sie doch alle."
Sofort suchten die Gefährten nach dem Ursprung und entdeckten am Rand der Lichtungen einen Mann mit langem Kupferrotem Haar. Er war groß und mit Muskeln bepackt, was er durch sein offenes Hemd anscheinend gerne zur Schau stellte. Sein Gesicht wirkte kantig und durch die spitzen Ohren, wie sie bei Elfen üblich sind, auch irgendwie befremdlich.

Gelangweilt schlenderte der Mann etwas auf die Gruppe zu und nach einem ausgedehnten Gähnen erklärte er. "Dem Kind geht es gut. Wenn ihr mir jetzt bitte folgen würdet, ihr werdet erwartet." Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um und ging wieder in die Richtung aus der er kam, blieb dann aber nach wenigen Schritten wieder stehen. "Ach ... und den da solltet ihr wohl am besten tragen ... ich glaube kaum das er es von alleine schaffen wird." Mit seiner Hand deutete der Mann kurz auf Joyce und setzte sich dann wieder langsam in Bewegung.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 05.03.2011, 12:03:08
Nur langsam drangen die Worte von außen in Skrachings Geist vor. Er hörte eine fremde Stimme. Jemand forderte sie auf, mitzukommen.

Im Meer der Emotionen war die fremde Stimme wie ein rettendes Seil, das ihn vor dem Ertrinken rettete. Er musste die Flut überwinden, musste wieder zu sich selbst finden. Er konzentrierte sich auf die Stimme, nicht auf die Worte, nur auf ihren Klang. Wiederholte die Melodie in seinem Kopf. Wandelte sie um.

Er spürte den Fluss der Energien in seinem Körper, vermischte die Melodie der fremden Stimme mit dem rhytmischen Fluss der Kräfte, die in seinem Körper wirkten. Fokussierte sich auf eine Kraft. Jene eine Kraft, die ihm wie ein Schutzpanzer, wie ein undurchdringlicher Schild immer wieder geholfen hatte. Ihn, in gewisser Weise, unbesiegbar gemacht hatte.

Kälte durchfloss ihn, und sie ließ das Zittern ersterben. Beruhigte das aufgewühlte Meer in seinem Innern. Brachte die Stille.

Er atmete tief durch. Was gerade noch unerträglich gewesen war, spielte jetzt keine Rolle mehr. Was ihn gerade noch betäubt und ihm die Sinne geraubt hatte, war nun wieder fest verschlossen. Versiegelt durch undurchdringliches Eis.

Langsam, bedächtig erhob sich der Junge. Er sah sich um. Nur kurz blieb sein Blick auf dem Fremden haften, wanderte über seine Gefährten, dann in Richtung des Wegs, den der Fremde genommen hatte.

Ohne ein weiteres Wort folgte er ihm.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 06.03.2011, 14:36:23
Verwirrt kam Kyra wieder zu sich. Vorerst bewegte sie sich nicht und versuchte die Situation zu analysieren. Sie war doch eben noch in dem Schattenschloß gewesen, oder etwa doch nicht? Der Steinkreis ! War sie genauso bewusstlos gewesen wie Selamin und Skraching? Aber was sollte dann dieser...Traum... oder was es auch war von dem Schattenschloß? Ein Art Prüfung? Wenn ja, hatte sie sie denn bestanden? Rein gefühlsmäßig würde sie die Frage verneinen. Vielleicht kam es aber auch auf etwas an, das sie nicht erkannte.
Neben sich sah sie Galian stehen und daneben Selamin. Mühsam stand sie auf und musste sich kurz an Galian Schulter abstützen, als sie ein leichtes Schwindelgefühl überkam. Erst jetzt sah sie sich genauer in ihrer Umgebung um. Skraching stand ebenfalls etwas neben sich da, während Joyce immernoch bewusstlos in dem Steinkreis lag. Überrascht zuckte sie zusammen, als sie den Elfen erblickte, sie hatte ihn zuvor nicht gehört und auch sonst nicht wahrgenommen. Wer war er? Hatte er etwas gesagt?
Als sich Skraching in Bewegung setzte um dem Fremden hinterher zu gehen, überlegte Kyra kurz ob sie ihm folgen sollte. Wohin gingen sie? Kannte er diesen Elfen? Fragend blickte sie zu den anderen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 06.03.2011, 15:19:32
Im ersten Augenblick wollte Galian den Elfen fragen worum sie ihm vertrauen sollten, doch war ihm auch klar, dass ihm eine Antwort nichts nutzen würde, denn er traute dem Elfen ohnehin nicht, egal was dieser sagen würde.
Er sah sich um und erkannte, dass Kyra und Skraching offenkundig kaum ansprechbar waren und das Selamins Gedanken schon wieder nur um das Kind kreisten. Seufzend fügte er sich dem Unausweichlichen und ging zu Joyce herüber. Sie würden diesem Elfen folgen und in ihr Verderben laufen oder auch nicht, der einzige den dies kümmerte war ohnehin nur Galian.

Bei Joyce angekommen prüfte der Assassine zunächst, ob er den Händler nicht aufwecken konnte. Er hatte keine große Lust dazu einen Feigling durch die Gegend zu schleppen. Also trat er dem liegenden Mann unsanft mit dem Stiefel in die Seite. "Eh! Steh auf!"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 06.03.2011, 20:08:56
Plötzlich riss Joyce die Augen auf, doch schien er des Attentäters bzw. seines trittes nicht einmal gewahr zu werden. Stattdessen begann sich der Gauner auf dem Boden zu wälzen und sinnloses Zeug zu brabbeln. "Ich habe die Äpfel nicht geklaut! Ein Emiel Wintersang würde so etwas nie tun! Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid?" Ebenso plötzlich wie er das herumgewälze begonnen hatte, hörte er damit auf und begann wahnsinnig zu kichern. Erst nach einigen Sekunden schien er sich wieder zu fangen und Antwortete auf seine eigene, merkwürdige Frage. "Wer ich bin? Ich bin Kommandant Loenfort, Befehlshaber der Stadtwache ... und wenn ihr nicht im Kerker landen wollt, dann solltet ihr mir besser ein paar gute Gründe geben ... am besten in Form von klingender Münze."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 06.03.2011, 21:18:17
Galian ging einen Schritt von dem wirren Händler zurück, sah zu dem verschwindenden Elfen und dann zu seinen Gefährten. Dabei verhärtete sich sein Gesichtsausdruck merklich und schließlich blickte er Selamin direkt an.

"Nicht das ich mir je viel aus ihm gemacht hätte, aber war es Eurer Meinung nach ein guter Tausch? Die Gesundheit des Kindes für seinen Verstand?"

Galian gönnte sich einen Augenblick des eisigen Triumphes und ging dann wieder zur Tagesordnung über. "Was machen wir jetzt mit ihm?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 07.03.2011, 17:55:32
Selamin blickte noch dem Elfen nach als ihn Galian mit seinen herben Worten in die Wirklichkeit zurückholte. Er schien ernsthaft über die Frage nachzudenken. Nach einem Augenblick nickte er. "Ja und Nein. Ich bin immer noch davon überzeugt das es richtig ist das Kind zu retten, und Joyce, Emiel oder wie er heissen mag kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Er muß in sich selbst die Kraft finden zu besiegen. Sollte er scheitern würde ich es bedauern, aber man muß sich seinen Ängsten stellen um zu obsiegen. Wenn ihr es als Preis ansehen wollt, dann ist es das nicht wert. Aber es war seine Entscheidung, mit uns zu reisen, er war sich dessen bewußt. Das Kind hingegen wurde von allen benutzt und kann nichts für seinen Zustand." Aber Joyce mitzuschleppen war auch das falsche. "Packt mit an wir legen ihn auf seinen Karren. So müssen wir ihn nicht schleppen." Während er darauf wartete das ihm geholfen wurde kniete er neben Joyce nieder. "Kämpfe mein Freund kämpfe. Finde die Wahrheit hinter der Lüge. Stelle dich dir selbst und entscheide dich." Er strich ihm sanft übers Gesicht seine Stimme war mehr ein Murmeln den ein Reden, doch war es ein beruhigender Tonfall.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 07.03.2011, 22:19:13
Galian blickte den Priester einen Augenblick lang an, ohne das man hätte sagen können, was in ihm vorging. Dann stieß er verächtlich Luft aus und murmelte "Ich werde mich Eurer Worte erinnern, wenn ich Euch noch einmal helfen wollen sollte..."

Danach packte der Assassine die Beine des wirr brabbelnden Händlers an den Knöcheln. "Auf Drei..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 08.03.2011, 23:50:49
Abrupt blieb der fremde Elf stehen, gab ein langgezogenes gähnen von sich und drehte sich dann etwas in Selamins Richtung. “Glaub was du willst, aber er hatte nie eine Wahl.“ Gab er kryptisch von sich und und wandte sich dann wieder von dem Priester ab. Allerdings setzte er sich dann nicht sogleich wieder in Bewegung, sondern wartete damit bis Joyce in seinen Karren verfrachtet wurde und die Gefährten allesamt abmarschbereit waren.

Von da an Wortlos, führte der unbekannte die Gruppe weiter durch den Saphierhain in Richtung des Gebirges. Und schon bald begann das Gelände immer steiler anzusteigen, was sehr an den Kräften eines jeden zu zehren begann – mit Ausnahme des Elfen.
Erst als irgendwann eine Steilwand vor den Reisenden aufragte blieb ihr Führer kurz stehen und starrte gebannt auf die schier unüberwindbare Mauer aus natürlichen Gestein.

Sofort fürchteten die Gefährten in eine Sackgasse oder einen Hinterhalt geführt worden zu sein, doch dann schien die Luft vor ihnen zu vibrieren und veränderte den Steilhang, so dass vor ihnen ein Weg erschien der sich den Fels hinauf zu schlängelte und in einem dunklen Höhleneingang endete.

Ohne ein Wort zu verlieren, oder den Gefährten die Zeit zu lassen aus dem staunen heraus zu kommen, führte er sie den neu erschienen Weg entlang, hinauf zum Höhleneingang.
Die sich im Nachhinein als ein langer, leicht abschüssiger Tunnel entpuppte und in einem gewaltigen, bewaldeten Areal endete.[1]

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Es war nur wenige Tage nachdem die junge Frau ihre Heimat in Richtung Osten verlassen hatte als sie in das kleine Dorf mit dem Namen "Korisia“ erreichte. Es war eine glückliche Fügung für die Reisende, denn schon bald sollten die letzten Strahlen der Sonne hinter dem Horizont verschwinden und so konnte sie die Nacht im örtlichen Gasthaus, welches den einladenden Namen „Zum glücklichen Eber“ trug, einkehren.

Doch schnell merkte Sie dass außer dem Namen nichts Einladendes an diesem Gasthaus war. Die Tische waren durch die eingetrockneten Bierrückstände ihrer Vorgänger ganz klebrig, der Boden war so dreckig dass man sich fragen musste ob hier jemals sauber gemacht wurde und zu alledem stank es bitterlich durch den Rauch der unzähligen Pfeifen der anderen Gäste.
Und wäre das Erscheinungsbild nicht schon aussagekräftig genug gewesen, hätte sich Raika womöglich über den Fraß beschwert den der Wirt als „wohlschmeckendes Festmahl“ verkaufte...
Aber auch wenn all diese Umstände nicht gerade zu ihrer Laune beitrugen, so war es immer noch besser, als die kalte Tarikische Nacht unter freien Himmel zu verbringen.

Gerade hatte sich die Kriegerin mit den örtlichen Gegebenheiten halbwegs arrangiert und sich mit ihrem Krug billigen Biers in einer dunkleren Ecke gemütlich gemacht, da setzte sich ein älterer Mann unaufgefordert und ohne überhaupt zu fragen zu ihr an den Tisch.
Nach seiner Kleidung und seinem Akzent zu schließen war er ein reisender aus einem der Länder jenseits des Wolkengebirges und seinem Körperbau nach war er entweder ein Händler oder Gelehrter. Als sie seines Ringes jedoch gewahr wurde – welcher das Symbol Aerons und darunter eine Feder eingraviert hatte -  hielt sie es auch für möglich dass es sich bei dem alten Mann um einen Priester handeln konnte.
Aber wer auch immer er war kümmerte die junge Frau recht wenig, wollte sie doch eigentlich nach einem anstrengenden Tag auf Wanderschaft nur etwas Ruhe haben.

Doch daraus wurde nichts. Der Fremde begann sofort einen Monolog über die Schönheit Tariks und Aeron, dem allmächtigen zu halten. Es schien nicht so als wollte er in nächster Zeit mit seiner Erzählungen aufhören und lies Raika auch keine Gelegenheit ihn irgendwie zu unterbrechen.
Nach einigen Minuten begann sich sein Gesprächsverhalten allerdings zu ändern. Er stellte der Kriegerin viele kleinere Fragen zu alltäglichen Themen und zu ihrem Glauben. Doch wartete er nie eine Antwort ab. Es war so als kannte er sie bereits und musste sie deshalb nicht aus ihrem Munde hören.

Fragen und Zweifel schlichen sich in Raikas Gedanken. War dieser Mann ein Gedankenleser, oder war er nur ein Scharlatan der genug Glück hatte und bisher nur alles richtig erraten hatte? Was auch immer der Fall war, die junge Kriegerin hatte bald schon keine Lust mehr auf die Spielchen des alten und versuchte diesen zu ignorieren.
Aber in diesem Moment lehnte er sich etwas über den Tisch vor und erzählte ihr etwas dass ihr Interesse weckte. “Wenn du nach Ruhm strebst, dann gehe nach Arturia … zum Saphirhain. Dort wird sich dir die Gelegenheit offenbaren dein Ziel zu erreichen.“



Ja, Raika hatte in den letzten Tagen oft an die Begegnung mit dem alten Mann zurückgedacht, auch wenn sie nun schon viele wochen her war. Noch immer wusste sie nicht so recht warum sie dem wirren Rat des alten Mannes glauben geschenkt hatte. Warum sie die lange Reise durch den Tiefenpass, Eklemata, Wolkenheim und Arturia bestritten hatte. Warum sie nun in dieser merkwürdigen Waldhütte inmitten des Berges zu Gast war.

Nach der Prüfung in dieser Traumwelt – In der sie eine mächtige Bestie, einen sogenannten Minotaurus, bezwungen hatte – wurde sie von diesem Wortkargen Elfen hier her geführt. Er sagte ihr dass sein Meister bald mit ihr sprechen wollte, wenn dieser die Zeit dazu findet und dass sie es sich in der Zwischenzeit in der Hütte bequem machen konnte.
Aber das war nun drei Tage her und auch wenn dieser Ort an sich interessant war und ihr regelmäßig gute Mahlzeiten vorgesetzt wurden, so zehrte das Warten doch stark an ihren Nerven.

Die ganze Zeit über sah sie außer dem Elfen kein anderes lebendes Wesen, doch an diesem dritten Tage sollte sich das plötzlich ändern.
Um die Mittagszeit herum trug der Elf ein kleines Mädchen von etwa neun oder zehn Jahren in die Hütte des Meisters – Die der einzige Ort war zu dem Raika der Zutritt verwehrt wurde. Es war nicht schwer für Raika zu erkennen dass es dem Kind schlecht ging und die Hilfe eines Priesters oder Heilkundigen bedurfte.

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Zielstrebig führte der schweigsame Elf die Gruppe zum Zentrum des Waldes, wo an einem kleinen Teich gelegen zwei Holzhütten standen. Die Hütten waren nicht sonderlich groß, oder wirkten besonders Edel, aber doch hatten sie einen gewissen Charme.

Vor einer der Hütten saß eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren. Sie wirkte gelangweilt, doch als sie die Neuankömmlinge bemerkte schien ihr Interesse geweckt.
Unterdes blieb der Elf nun endlich stehen und meinte nur knapp an die Gruppe gewandt “Ich werde euch ankündigen gehen. Wartet hier.“ Und verschwand in die andere Hütte.
 1. Kein blauer Überzug
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 09.03.2011, 00:59:32
Schweigsam saß Raika da und grübelte. Aeron  schien etwas mit ihr vorzuhaben, das spürte sie genau. Anders konnte sie es sich wirklich nicht erklären, dass sie diesen langen Marsch auf sich genommen hatte, um schließlich...hier zu landen. Ihre Reise hatte einen seltsamen Verlauf genommen, seit sie in dieses versiffte Gasthaus eingekehrt war, um der Kälte zu entfliehen. Dort hatte sie sich an der einheimischen Küche und am Bier versucht...warum eigentlich? Sie besaß doch eine von Aeron gesegnete (und nicht billige) Quelle, die nie versiegen würde. Sie versuchte sich zu erinnern, aber das Meiste hatte sie bereits schon wieder vergessen. Wahrscheinlich wollte sie bei ihren Mitmenschen nicht anecken. Das musste es gewesen sein. An diesen Alten konnte sie sich schon besser entsinnen. Wie war überhaupt sein Name? Jedenfalls schien er ihr angesehen zu haben, dass ihre Ziele  über bloßen Reichtum hinausgingen.  Doch warum sollte sie hierherkommen? Hatte der Mann am Ende eine Vision? Er arbeitete wohl kaum für diesen ominösen Meister des Elfen, denn dafür war sie damals beileibe zu weit entfernt.

Sie war schon gespannt darauf, was dieser Herr ihr erzählen würde. Um eine friedliche Angelegenheit konnte es sich nicht handeln. Dafür brauchte es keinen fähigen Schwertarm. Und keine magische Prüfung...Nun wartete sie bereits seit drei Tagen darauf, mit ihm zu sprechen. Diese Zeit wusste sie mit Meditation und ausgedehnten Übungen teils zu überbrücken. Doch Stillstand war etwas, was der jungen Frau einfach nicht gefiel. Wenigstens war das Essen hier besser als das, was sie mit sich führte. Aber das war eben nur ein kleiner Trost. Dann kam etwas Unerwartetes. Der wortkarge Elf spazierte mit einem kleinen Mädchen im Schlepptau zur Hütte seines Herren. Besorgnis zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, als sie den Zustand des Kindes sah. Schon kam sie ihm entgegen und wollte zumindest den Versuch unternehmen, ihm Heilung für die Kleine anzubieten. Doch dann war er bereits in der Hütte verschwunden und so übte sie sich weiterhin in Engelsgeduld. Die Zeit tröpfelte zäh vor sich hin. Immerhin schien an diesem Tag etwas anders zu sein. Neben dem Mädchen brachte man nun auch noch eine Gruppe Reisender vor die Hütte des Meisters. Ob sie sich mit dem gleichen Versprechen haben überzeugen lassen, an diesem Ort einzukehren?   

Da von ihnen auf den ersten Blick nichts Schlechtes ausging, erhob sie sich mit einem zurückhaltenden  Lächeln und verbeugte sich. „ Seid gegrüßt. Mein Name ist Raika Oredan. “ Das Gefasel über Befindlichkeitserkundigungen und dergleichen sparte sie sich einstweilen. Wer wusste schon, ob diese Gruppe sie überhaupt beachtete. Mit verschränkten Armen machte sie keinen Hehl daraus, dass sie schon länger wartete und musterte die Anwesenden kurz und unaufdringlich. Erst als sich ihre Augen auf die Dame richteten, zeigte sie so etwas wie eine Reaktion und ließ nun aufrechter stehend die Arme wieder sinken.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 09.03.2011, 03:55:38
Auf dem Weg hinauf überlegte Galian, warum er immernoch bei diesen Leuten blieb. Er hatte sich sogar an die Spitze, direkt hinter dem merkwürdigen Elfen gesetzt, und das aus gutem Grund. Denn er traute natürlich niemandem seiner Kameraden zu, dass sie den Elfen überwältigen konnten, wenn dieser eine Dummheit versuchen sollte.

Galian fragte sich aber nun, warum er seine Rolle als Beschützer der Gruppe so bereitwillig einnahm. Er wollte ihnen sicher nichts schlechtes, aber ihr Tod wäre im Grunde eine Erleichterung für ihn. Er war nur deshalb an sie gebunden, weil sie lebten und er nicht sicher gehen konnte, dass sie ihn nicht aufgrund ihrer Unfähigkeit verraten würden.

Aber war das wirklich so? Er hätte sie ja auch schon lange töten können, sie machten sich keine großen Sorgen und gerade Kyra schien seine Nähe manchmal gerade zu zu suchen. Galian fühlte sich unangenehm an seine Vision in dem Steinkreis erinnert und fragte sich, ob er für die Ideen von der falschen Alessa nicht doch empfänglicher war, als er bewusst annahm. Nicht alleine sein...
Er verscheuchte den Gedanken wieder aus seinem Kopf, dafür war Zeit, wenn gerade mal nicht auf unbekannten Pfaden wandelte.

Als die Gruppe die Hütten mit dem See erreichtenfiel dem Assassinen die einsame Frau vor der Hütte augenblicklich auf und er begann sich zu fragen, was das Mädchen hier trieb. Bei ihr handelte es sich sicherlich nicht um den Kerl den Selamin unbedingt sehen wollte. "Selamin..." ärgerte Galian sich innerlich noch immer über den Priester.

Dem Assassinen wurde klar, dass er ein wenig Abstand von seinen Gefährten brauchte, denn seine Wut war im Begriff sich zu verselbstständigen. Da von der Frau wohl keine Gefahr ausgehen konnte und der Elf einstweilen verschwand entfernte Galian sich von den anderen. Auf die Begrüßung der Fremden ging er nur so weit ein, dass er sie kurz musterte, nur um den Blick wieder abzuwenden, als hätte er sie gar nicht wahr genommen.
Für ihn gab es hier so oder so nichts zu tun. Er wollte keinen Rat von diesem Weisen, die Bekanntschaft der Fremden interessierte ihn nicht und das weitere Schicksal des Kindes war ihm auch gleich.

Er ging also langsamen Schrittes zu dem Teich hinüber und setzte sich dort in das Gras, den anderen halb abgewandt und blickte auf das Wasser und das Spiegelbild des Himmels auf dessen Oberfläche.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 09.03.2011, 18:10:01
Erschöpft von dem langen anstrengenden Marsch musste Kyra erst einmal tief Luftholen. In der Zwischenzeit sah sie sich um und betrachtete die Landschaft.
"Eigentlich gar nicht so übel hier. Für eine Wochenendresidenz ist der Weg hier her aber doch zu schwierig."
Als sie näher an den Teich und die Holzhütten kamen, erblickte Kyra nun auch die Frau, die dort anscheinend zu warten schien. Interessiert musterte sie sie. Anscheinend war sie eine Kriegerin, zumindest trug sie ein Schwert und ein Kettenhemd. Was sie wohl hier wollte? Brauchte sie auch Hilfe bei etwas?
Nach der zwar nicht unfreundlichen, aber doch etwas zurückhaltenden Begrüßung, die von Galian anscheinend vollkommen ignoriert wurde, trat Kyra etwas näher an die Fremde. "Zumindest höflich scheint sie zu sein, im Gegensatz zu jemand anderem." Stirnrunzelnd blickte Kyra Galian nach. Er war zwar noch nie der besonders gesellige Typ gewesen, aber irgendwie schien er noch miesmutiger als sonst zu sein. Ob das mit seinem "Steinkreistraum" - wie Kyra es mittlerweile für sich nannte-  zusammenhängt? Hatte er etwas gesehen, dass ihn belastete? Bisher hatte sie ihn als erfahrenen, abgehärteten Straßenkämpfer gesehen, sie konnte sich nicht vorstellen, was ihn bedrücken könnte. Noch allzu vertraut war ihr das Gespräch über ihre Angst mit ihm.
Bevor sie sich irgendwelchen Spekulationen hingeben konnte, wurde ihr wieder schlagartig bewusst wo sie gerade war. Ebenfalls mit einer leichten Verbeugung antwortete sie der Fremden " Seid ebenso gegrüßt. Mein Name ist Kyra Sildan.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 09.03.2011, 19:31:40
Skraching sah die junge Frau von oben bis unten an, und lächelte ihr dann kurz zu. "Skraching", erklärte er mit einem Nicken. "Entschuldigt unseren Gefährten, er kommt nicht besonders gut mit anderen Menschen klar."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 09.03.2011, 19:48:24
Raika nahm es gelassen hin, dass der Mann mit der Narbe ihre Begrüßung weitestgehend ignorierte. Was sollte sie sich auch darüber brüskieren? Er schien ihr ohnehin nicht so ganz vertrauenserweckend zu sein. Seine Mitreisenden dagegen machten einen regelrecht friedlichen Eindruck. Sie hatten ja sogar einen jungen Mann dabei. "Das macht doch nichts. " Winkte sie auf die Entschuldigung des Jungen ab und nickt leicht. "Skraching und Fräulein Sildan also. Freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen. " Bemerkte sie freundlich und taute nach einem ersten Eindruck der Anderen offensichtlich ein wenig auf. "Wollt Ihr Euch setzen?" Bot sie dann der Frau namens Kyra an und deutete auf den Platz, an dem sie seit ihrer Ankunft ab und zu zu verweilen pflegte. Sie sah ein wenig abgekämpft aus und die Dunkelhaarige konnte sich gut daran erinnern, wie mühsam die Wanderschaft bis hier hier auch für sie war. Um den Jungen nicht aus ihrem Angebot ausschließen, sah sie noch ein weiteres Mal zu ihm. 
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 09.03.2011, 19:55:24
Skraching sah in die Richtung, in die der Elf verschwunden war. Dann zuckte er mit den Schultern. "Ich schätze, wir können im Moment sowieso nichts tun. Was verschlägt euch hierher, wenn ich fragen darf?"

Der Junge wirkte nicht nur höflich, sondern auch außerordentlich selbstsicher. Was der Fremden nicht allzu ungewöhnlich erscheinen mochte, mochte seinen Gefährten aber auffallen: So ruhig und selbstbewusst hatten sie ihn bis jetzt noch nie erlebt. Auf irgendeine Art wirkte Skraching verändert, auch wenn es nicht ganz greifbar war.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 09.03.2011, 20:37:26
Die Kriegerin ging ein paar Schritte beiseite, um den Weg zur besagten Sitzgelegenheit nicht zu versperren. Dann ging sie sogleich auf seine Frage ein. "Natürlich. Auf meiner Reise bin ich in einem Gasthaus einem seltsamen alten Mann begegnet...ich vermute, es war ein Priester. Ohne dass ich auch nur ein einziges Mal zu Wort kam, hielt er mir einen Vortrag über den Allmächtigen - gepriesen sei sein Name - und wusste mich auf eine schon beunuhrigende Art und Weise zu durchschauen. Er sagte mir, ich solle  mich nach Arturia  zum Saphierhain begeben. Und dort soll mir angeblich offenbart werden, wie ich mein Ziel erreichen kann... für ein Hirngespienst stellte er zu viele Frage und beantwortete sie selbst richtig, ohne mich näher zu kennen...ich war in jedem Fall der Meinung, dass etwas Wahres dahinter stecken könnte. Ich kam hierher...und der Meister dieses schweigsamen Elfen versprach mir, mich zu empfangen. Jedoch warte ich nun schon seit drei Tagen...vielleicht bedeutet Eure Ankunft, dass die Zeit für eine Audienz  nun endlich gekommen ist.  " Fügte sie etwas ironisch hinzu und seufzte leise. "Und was führt Euch hierher? Seid Ihr mit diesem Meister vielleicht näher bekannt?" Erkundigte sie sich interessiert und strich seine eine dunkle Haarsträhne zurück hinter ihr Ohr.

Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 09.03.2011, 23:01:33
"Wir suchen Heilung für das Mädchen, das ihr eben gesehen habt. Jemand hat ihr einige schlimme Dinge angetan, und wir haben bislang keinen anderen Weg gefunden, ihr zu helfen."

Die Frage danach, ob sie mit den "Meister" kannten, ließ er unbeantwortet, allerdings nicht ohne einen fragenden Blick zu Selamin.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 10.03.2011, 21:08:22
Selamin war auf dem Weg zur Hütte bei Joyce im Karren mitgefahren und hatte ihm immer wieder aufmunternd zugesprochen. Die Worte Galians waren nicht so spurlos an ihm vorrüber gegangen wie es im ersten Moment den Anschein gehabt hatte. Doch war ihm die Veränderung der Wand scheinbar durch Magie nicht entgangen, und als sie das Refugium erreichten wurde ihm auch klar warum dieser Ort geschützt werden mußte. Dies war ein friedlicher idylischer Ort. Und wahrscheinlich war der Lehrer seines Meisters einer jener Naturbegabten, denen man nachsagte sie seien in ihrem Leben mit ihrem Wald verschmolzen. Und wahrscheinlich war er auch ein Elf, Den wie wahrscheinlich war es das ein mensch der seinen Meister unterrichtet hatte noch lebte.
So hatte er auch die die Begrüßung verpasst und erst als nach jemandem suchte der ihm helfen würde Joyce vom Karren zu heben bemerkte er das die Gefährten scheinbar mit einer jungen Frau redeten, und das Skraching in seine Richtung schaute.
"Entschuldigt aber könnte mir vielleicht jemand helfen Joyce vom Wagen herunter zu bringen? Bestimmt gibt es in einer dieser Hütten ein Lager in das wir ihn legen können." Wobei er ein wenig errötet den scheinbar war diese Frau die Eigentümerin der Hütte in die er Joyce zu legen gedachte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 11.03.2011, 16:52:48
Eine leichte und angenehme Brise brachte das kleine Gewässer in Bewegung und verzerrte so das Spiegelbild leicht. Galian sah sich selbst, den blauen Himmel über sich und sogar einige kleinere Wolken in der Wasseroberfläche reflektiert. Doch irgendetwas störte ihn schon bald an diesem Bild. Doch erst nach einiger Zeit konnte der Auftragsmörder ausmachen was es war...

Die Wolken schienen ihm irgendwie unnatürlich. Er konnte nicht genau sagen warum das so war, doch er war sich Felsenfest sicher dass sie nicht "Echt" waren.
Nun schaute der Attentäter direkt gen Himmel, um zu sehen ob seine Einschätzung vielleicht nur eine Illusion des Spiegelbildes waren, doch schnell merkte er das dem nicht so war. Er durchforstete den Himmel weiter und fand dieses störende,nicht greifbare Element bei jeder einzelnen Wolke und schon bald fiel ihm noch etwas auf.
Obwohl sie hier an einem hellen Ort waren, war von der Sonne weit und breit nichts zu sehen und als er anhand seines Schattens feststellen wollte wo sie sein müsste, sah er das dieser nur direkt unter ihm zu finden war. So als wäre die Sonne direkt über ihm... Doch auch dort war sie nicht zu finden.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 11.03.2011, 20:22:41
"Wisst Ihr denn, wer dafür verantwortlich war? Ich wollte dem Elfen gerade Heilung für die Kleine anbieten, aber er war zu schnell an mir vorbei... " Meinte die Dunkelhaarige unzufrieden und wendete den Blick zu dem anderen Mann mit dem Karren. Auf diesem war ein weiterer Mann drapiert und soweit sie das beurteilen konnte, schien dieser nicht ganz bei sich zu sein. "Seid gegrüßt. Wenn Ihr erlaubt, werde ich Euch zur Hand gehen. Raika Oredan ist mein Name. "  Wiederholte sie ihre Vorstellung und trat mit einem verhaltenen Lächeln auf ihn zu. " In der Hütte wäre ein guter Platz...hauptsache, es betritt niemand ohne ausdrückliche Erlaubnis die Hütte des großen Meisters. " Fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu. Für sie war das ein Zeichen dafür, dass er womöglich etwas zu verbergen hatte. Oder...er schätzte seine Privatsphäre. Ihr war das einerlei, solange sie heute endlich mal mit ihrem sprechen durfte. Dass der Mann vor ihr errötete, nahm sie kaum zur Kenntnis. Den Grund dafür konnte sie ohnehin gerade nicht einschätzen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 11.03.2011, 21:06:30
"Nur zu genau", erklärte Skraching, wobei sich sein Blick verfinsterte. "Aber darum kümmern wir uns später."

Mit gerunzelter Stirn sah Skraching zu Joyce, und dann zu Selamin. "Er hat sich verfangen... das ist nicht gut. Nicht überraschend, aber auch nicht gut. Lasst ihn uns rüber bringen."

Ohne zu zögern, ging er zu Joyce, und half Selamin dabei, ihn zu tragen. Mit einem Blick zu der Fremden fragte er: "Könnt ihr uns den Weg freihalten?" Dabei deutete er mit einem Nicken in Richtung der Tür.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 15.03.2011, 20:38:18
Gemeinsam trugen Selamin und Skraching den noch immer wirr vor sich her brabbelnden "Händler" in die Hütte und legten diesen auf eines der zwei Betten. Erst jetzt besahen sie sich des einzimmrigen Häuschens, welches von innen genau so einladend wirkte, wie von außen. Blumen in verschiedenen Farben und formen standen auf den Fensterbrettern, dem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes und auf diversen Schränken Regalen.
Doch lange blieb ihnen nicht Zeit das gemütliche Ambiente zu genießen, denn mit einem mal tauchte der schweigsame Elf wieder auf und erklärte nur Knapp: "Ihr werdet erwartet ... alle." Und führte sie dann in die andere, etwas größere Hütte.

Ebenso wie die erste Hütte gab es auch hier nur ein Zimmer, welches ähnlich ausgestattet war wie die andere auch. Nur der Tisch war hier deutlich größer und Bot für jeden einen Platz zum sitzen. Sechs Tassen mit einer dampfenden, nach Kräutern riechenden Flüssigkeit standen an jeden Platz.
Am Kopf des Tisches Saß bereits eine weitere Person, ein junges Mädchen das ungefähr in Skrachings alter zu sein schien. Sie hatte langes, lockiges, blondes Haar und trug ein Kleid das mit seinen vielen Rüschen stark an die Gewänder einer teuren Porzellan Puppe erinnerten.

"Setzt euch doch bitte." Forderte das Mädchen die anwesenden auf, nachdem diese etwas Zeit hatten die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Langsam hob sie die Tasse die vor ihr stand an ihre Lippen und trank einen Schluck. Noch bevor sie diese jedoch wieder abstellte fuhr sie fort. "Ich habe ihr etwas gegeben dass sie vorübergehend beruhigt."
Erst nach einigen Moment wurde klar was das Mädchen gemeint hatte, als der Blick der Gefährten zu einem der Betten wanderte, in dem Jill ruhig schlafend lag.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 16.03.2011, 20:43:58
"Natürlich." Meinte die junge Frau nur und ging als Erste, um den beiden Trägern die Tür offen zu halten. Noch immer fragte sie sich, was es mit diesem Verwirrten auf sich hat. Vielleicht hatte er ja etwas auf den Kopf bekommen - oder etwas gesehen, was niemand sehen sollte. Schnell schloss sie jedoch mit diesen müßigen Überlegungen ab und sah dabei zu, wie der Mann ins Bett verfrachtet wurde. Als der Elf sich unerwarteterweise zu ihnen gesellte, drehte sie sich um. Endlich war es soweit. Ihr kam es zwar immer noch seltsam vor, welches Brimborium sein Meister um diese Unterhaltung machte...aber in dieser Hinsicht vertraute sie einfach ihrem Instinkt. Lohnen würde es sich bestimmt auf die eine oder andere Weise. Sie folgte dem Elfen auf dem Fuße und sah sich in der beschaulichen Hütte um, die bis auf wenige Unterschiede der ersten glich. Irritiert fiel ihr Blick auf das Mädchen, welches während sie so da saß fast an eine Märchenfigur erinnerte. "Habt Dank, junge Dame. " Erwiderte sie freundlich auf ihr Angebot und nahm am linken Rand des Tisches Platz. Nachdem die Blondine auf die Kleine zu sprechen kam, schaute sie kurz zu ihr herüber. Um sie musste sie sich wohl keine Sorgen machen. Etwas entspannter blickte sie nun mit fragender Miene von der Blonden zu der Gruppe hin und her.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 19.03.2011, 14:44:56
Der Anblick des jungen Mädchens irritierte Selamin kurz, aber als diese auf Jill weißt, hielt ihn nix davon ab zu ihr hinzugehen und sich selbst ein Bild ihres Zustandes zu machen. Besorgt fühlt er ihre Stirn und ihre Hände, tastet an einem Handgelenk nach einem Puls. "Danke das du dich um sie gekümmert hast." sagte er fahrig, dabei intuitiv duzend, ob des scheinbar geringen Alter des Mädchens. Nach und nachkam ihm die Erkenntniss das das Mädchen gesagt hatte sie hätte sich um Jill gekümmert und Zweifel an dem Bild das sich zeigte kamen in ihm hoch. Er hatte jemand altes erwartet, höchstwahrscheinlich einen Elfen und nun war dort dieses junge Mädchen. Er setzt sich stirnrunzelnd auf Jills Lager, um in ihrer Nähe zu sein, falls sie etwas braucht.
"Mein Name ist Selamin und dies sind Kyra und Skraching, danke das ihr uns empfangt." Er deutet dabei auf die genannten, sein Tonfall ist allerdings drückt eine gewisse allgemeine Skepsis aus, auch wenn er jetzt eindeutig höflicher ist als zuvor. War dies immer noch eine Illusion? War er immer noch nicht aus seinem Traum erwacht und war dies ein weiterer Versuch ihn zu täuschen?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 19.03.2011, 17:28:50
Auch Skraching war irritiert, das junge Mädchen in der Hütte vor zu finden. Dies sollte der Meister von Selamins Meister sein? Entweder war es wieder eine Illusion, oder das "Mädchen" war deutlich älter, als sie aussah. Er hatte vor kurzem noch über verschiedene Wege gelesen, wie man so etwas erreichen konnte. Nicht alle davon waren besonders positiv.

In jedem Fall zeigte es, dass Selamin sich auf das Wort seiner Verbündeten verlassen hatte, ohne irgendeine Ahnung, worauf er sich eigentlich einlassen würde. Der Priester wirkte ebenfalls überrascht, als er das Mädchen sah.

Der Höflichkeit halber nickte Skraching dem Mädchen zu, setzte sich aber nicht an den Tisch. Stattdessen stellte er sich in der Nähe des Mädchens an die Wand, und wartete darauf, was als nächstes passieren würde.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 20.03.2011, 23:24:30
Als Selamin das Mädchen duzte, verfinsterte sich die Miene des Elfen schlagartig und er stieß sich sofort von der Wand ab an die er sich eben erst gelehnt hatte. Er schien den Priester zurechtweisen zu wollen, doch bevor er auch nur ein Wort vor brachte, wurde er mit einer Handbewegung des Mädchens zur Räson gebracht.

Nachdem sie einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse genommen hatte, reagierte sie auch schließlich auf die Vorstellung von Selamin. "Ich weiß wer ihr seid. Und ich kann mir auch gut vorstellen warum ihr hier seid." Ihr Blick wanderte kurz zu dem Mädchen herüber, bevor sie weitersprach. "Doch zuerst muss ich mich bei euch entschuldigen. Ich war mir nicht bewusst das euer Begleiter unter dem Einfluss eines Zaubers stand und habe deshalb seinen Verstand unbeabsichtigter weise beschädigt."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 21.03.2011, 00:03:23
Galian reagierte nicht auf den Aufruf des Elfens. Er hatte hier nichts verloren und wäre es nach ihm gegangen wären sie auch gar nicht erst hergekommen. So blieb er weiter am Ufer des Teiches sitzen.

Inzwischen hatte sich seine Wut ein wenig gelegt. Es war im Grunde nichts Schlimmes geschehen, zumindest nichts, dass ihn kümmerte. Und über die Selbstgerechtheit Selamins würde  er auch hinwegsehen können. Der Priester wusste nicht wie die Welt wirklich aussah und sein Leben war vermutlich genau entgegengesetzt zu Galians verlaufen.

Jetzt wo ihm sein Geist nicht mehr wie eine geballte Faust vorkam, konnte er sich auch mehr für die Eindrücke seiner Umgebung öffnen. "Was zum...?" Etwas mit den Lichtverhältnissen schien nicht zu stimmen. Galian stand auf und blickte umher und kam zu dem Schluss dass diese Umgebung nicht natürlich sein konnte. "Eine Illusion?"

Der Assassine fragte sich, was es damit auf sich haben könnte. Sie waren durch eine Felswand gegangen,... vielleicht begann das Trugbild schon dort und sie befanden sich unter der Erde? Er schüttelte den Kopf und vertrieb seine Überlegungen. Wozu das ganze, man hätte sie doch schon früher überwältigen können.

Seufzend nahm Galian sich ein paar potentiell-illusionäre Steine und lies sie nacheinander in den wahrscheinlich nicht-realen Teich fliegen. Dies war der erste Augenblick seit Tagen an dem er wirklich allein war. Er hatte sich so schnell an den Umstand gewöhnt Reisegefährten zu haben, dass er die Abgeschiedenheit noch gar nicht vermisst hatte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie ihm gefehlt hatte und er fragte sich, wann es wohl soweit war, dass er seine "Freunde" endlich hinter sich lassen konnte.
Gut, so schlimm waren sie wohl wirklich nicht, aber er konnte sich nicht wirklich vorstellen für eine lange Zeit an ihrer Seite zu bleiben...

"Wie können die Kreise auf dem Wasser nicht echt sein, wenn ich sie doch sehen kann?" Seine Beobachtung und die daraus gefolgerte Annahme ließen ihn nicht los. Er wusste zwar nicht wofür dieser Zauber gut sein sollte, aber deshalb musste er ihn noch lange nicht als harmlos abtun.

Er warf den letzten Stein in den Tümpel und bewegte sich leise zu der Hütte und schlich um sie herum. Zum einen um sie etwas genauer in Augenschein zu nehmen und zum anderen um zu erfahren was in ihr vor sich ging.[1]
 1. Wahrnehmung: 11; Heimlichkeit: 18
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 21.03.2011, 00:23:38
Die Beschaffenheit der Steine fühlte sich für den Attentäter genau so an wie er es von "normalen" Steinen gewohnt war und auch die Wellen die diese im kleinen Teich verursachten wiesen keine kleinen Fehler auf, so wie es der Himmel tat.
Nichts destrotz widmete Galian sich nicht weiter diesen Dingen, sondern schlich herüber zu einem der Fenster, von wo aus er im Verborgenen die gut beobachten konnte was drinnen vor sich ging.

Doch ganz zufrieden konnte Galian mit seiner neuen Position nicht sein. Zwar war er hier recht gut verborgen und konnte das innere gut einsehen, aber die Worte drangen so stark gedämpft zu ihm vor das er sie nicht richtig verstehen konnte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 21.03.2011, 16:25:39
Schweigend hatte Kyra zunächst das Gespräch zwischen der Frau und Skraching verfolgt und war danach dem Elf in die Hütte gefolgt. Zunächst war sie recht verwirrt und so kam sie der Aufforderung sich zu setzen erst nach einer kurzen Pause nach. Hatte sie doch einen anderen Elfen erwartet, vielleicht vom Alter gebeugt, aber kein kleines Mädchen. War sie eine Verwandte des Meisters? Eine weitere Person, die sie einschätzen sollte? Vorsichtig nippte sie an der vor ihr stehenden Tasse mit der dampfenden Flüssigkeit. Es schien ihr nicht der Fall zu sein, nicht nach der Reaktion des Elfen. Aber was war es dann? Ein Zauber? War er verwandelt, oder mit einer Illusion belegt? Kurz erwog sie, die Fähigkeit anzuwenden, die sie in letzter Zeit geübt hatte. Eine Fähigkeit, die es ihr ermöglichte die Schatten magischer Effekte zu sehen. Nach einiger Zeit entschied sie sich dagegen. Sie war in der Anwendung immernoch nicht sicher genug und es wäre doch recht unhöflich, sollte jemand anderes es bemerken. Außerdem, was würde es ihr im genauen nützen? Dann doch eher der direkte Weg, sie wollte wissen mit wem sie es zu tun hatte.
"Verzeiht, wenn ich diese Frage so direkt stelle. Seid ihr der Meister, den wir gesucht haben, oder nicht? Ich hatte ehrlich gesagt jemand anderes erwartet. Ist das ein weiterer Zauber?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 22.03.2011, 14:50:57
Als der Priester das Mädchen duzte, schien das dem Elfen gar nicht zu gefallen. Raika nahm daher weiterhin an, dass es sich bei ihrem Gegenüber wahrscheinlich um den gesuchten Meister handeln dürfte. Auch ihr Auftreten sprach dafür.  Entweder war das wieder ein Zauber oder aber das Mädchen nicht menschlich. Ihr war das beinahe einerlei. Wesentlich erheblicher war für sie die versprochene Unterhaltung. Wenn sie ihrem Gefühl nachging, so war es für sie immer unwahrscheinlicher, dass der Alte ihr damals einen Bären aufgebunden hatte. Aufmerksam wohnte sie dem Hin und her zwischen der Gruppe und ihres Gastgebers bei und nippte langsam an ihrer Tasse. Unter einem Zauber stand der verwirrte Mann also. Und das Mädchen hatte ihn soweit sie das verstanden hatte, nachhaltig geschädigt. Ein Heiler war sie oder auch er daher offensichtlich nicht. Eher ein Magier...einer von diesen Illusionisten. Die junge Frau kannte sich mit so etwas nicht aus, aber sie war froh, dass ihr Aufenthalt an diesem Ort nur begrenzt war. Schweigend wartete sie zunächst auf eine Antwort. Sie mit Fragen zu löchern um am Ende festzustellen dass sie doch nicht dieser ominöse Meister sein sollte war für sie reichlich sinnlos.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 22.03.2011, 19:09:26
Es stellte sich für Kyra heraus, dass es sich bei der dampfenden Flüssigkeit um einen Kräutertee handelte. Und noch dazu einen außerordentlich guten. Unzählige Geschmacks-nuancen spielten auf der Zunge der jungen adligen umher und bereits nach diesem ersten kleinen Schluck fühlte sie sich entspannt und erholt.

"Die äußere Form ist nichts weiter als eine Illusion die den Kern eines Lebewesens umgibt. Wenn man sich dessen einmal wirklich bewusst geworden ist, ist es ein leichtes diese Form zu verändern. Und nein, es ist kein Zauber am werke." Begann das Mädchen zu erklären, nahm einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse und fuhr dann fort. "Ihr dürft mich im übrigen Lailo nennen. Und ja, ich bin die Lehrerin seines ..." Ihr Blick wanderte kurz zu Selamin herüber. "... nichtsnutzigen Meisters gewesen."

Anschließend wandte sie sich wieder an alle. "Wie ich bereits sagte kann ich mir denken warum ihr hier seid. Nichtsdestotrotz wäre es für mich angenehmer es aus eurem Munde zu hören. Also, warum seid ihr hier?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 22.03.2011, 19:59:51
Raika versuchte sich auf die Worte des Wesens einen Reim zu machen. War sie jetzt ein Gestaltwandler, oder wie hatte sie das zu verstehen? Sie beschloss, dass sie diese Frage lieber kundigeren Menschen überließ und sah zu dem dunkelhaarigen Priester, als sein Meister erwähnt wurde. Warum war er nichtsnutzig? Die Dunkelhaarige runzelte die Stirn. Ihr fehlten offensichtlich zu viele Informationen, um die Beziehungen und Motive dieser bunt gemischten Gruppe zu verstehen. Ihre anschließende Aufforderung nahm sie als Stichwort, um das Wort an sie zu wenden. "Fräulein Lailo, auf meinen Reisen gen Osten gelangte ich in das Dorf Korisia und kehrte im hiesigen Gasthaus 'Zum glücklichen Eber' ein.  Ein älterer Mann...dem Akzent und der Kleidung nach aus einem der Länder jenseits des Wolkengebirges, setzte sich an meinen Tisch und verwickelte mich in ein einseitiges Gespräch. Er trug einen Ring mit dem Symbol  Aerons und einer Feder. Ich nahm an, es handelte sich um einen Priester, insbesondere da er mir Fragen zu alltäglichen Dingen und meinem Glauben stellte. Das Seltsame jedoch war, dass er keine Antworten meinerseits benötigte, um alles über mich zu wissen. Seine letzten Worte an mich waren, dass wenn ich nach Ruhm strebe ich mich nach Arturia zum Saphierhain  begeben solle. Dort wird sich mir eine Gelegenheit bieten, mein Ziel zu erreichen. Und um dieser...Prophezeiung auf den Grund zu gehen bin ich hier. " Endete sie schließlich und musterte die anderen Anwesenden noch einmal beiläufig. Gut möglich, dass sie mit dieser Gelegenheit gemeint waren. Nicht dass sie sonderlich erpicht darauf wäre, ihren Ruhm mit anderen zu teilen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 22.03.2011, 21:38:41
"...nichtsnutziger Meister... Die Worte klangen in Selamins Kopf wieder, ja auch er war Nichtsnutz genannt worden. Es schien das dies ein Lehre von dem Meister an den Schüler war die versehentlich weitergegeben wurde. Selamin mußte schmunzeln. Bei der Beschreibung Raikas hingegen wurde er hellhörig. Wie es schien schickte sein Meister ihnen Unterstützung. Unterstützung bei was? Wohl kaum bei der Heilung von Jill? Aber das würde die Zukunft zeigen.
"Nun damit es ausgesprochen wird, wir sind hier um Hilfe von euch zu erbitten, Hilfe für dieses Mädchen. Meine Heilkräfte sind beschränkt, und aufgrund ihrer Fähigkeit Magie zu absorbieren, können auch Aerons Gebete sie nicht heilen. Ihr wurdet uns als eine Fähige Heilerin benannt, von einem Bekannten meines nichtsnutzigen Lehrers. Und auch wenn mir nichts lieber wäre als über die Zeit meines Meisters bei euch zu sprechen, und wie er diesen Beinamen von euch bekam, den er im übrigen an mich weitergab, so ist unsere höchste Priorität im Augenblick Jill zu erretten." Aus seiner Stimme war trotz seinem Bemühen leichter Trotz und eine Spur von Amüsiertheit vorhanden, die Bilder seiner Lehrzeit waren noch zu präsent um sich nicht seinen Meister und diese Junge Dame in den jeweiligen Rollen vorzustellen.
Während der Großteil seines Kopfes auf die Konversation konzentriert ist, arbeitet ein anderer Teil unbewußt damit die ankommenden Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Lailo wußte viel über sie, und sie hatte sich fürs Joyce Zustand entschuldigt. Dann war die Prüfung von ihr gekommen, und wahrscheinlich hatte sie ihre Informationen daher. Und Joyce hatte unter einem Zauber gestanden? War er ein Spion in ihren Reihen gewesen? In Gedanken leistete er bei Galian Abbitte, dessen ständiges Mißtrauen gegen alles und jeden, scheinbar nicht unbegründet war. Nun diese Fragen würden später gestellt werden, er schob sie in die Ecke mit  zu erledigenden Aufgaben.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 22.03.2011, 23:34:44
"Ruhm wirst du hier nicht ernten können." Erklärte Lailo ganz nüchtern. "Jedenfalls nicht wenn du hier verweilst." Ihr Blick wanderte kurz zu jedem einzelnen der anderen anwesenden und verharrte dort jeweils einen Augenblick. Doch gab sie sich nicht die Mühe noch weiter zu erklären. Stattdessen wandte sie sich erneut Selamin zu.

"Sie  heilen kann ich nicht. Jedoch ihr Leben verlängern. Aber ich bin mir sicher dass dir die Methode dazu nicht gefallen wird. Denn sie ist mit Schmerz verbunden und führt über kurz oder lang zu ihrem Tod." Langsam wandte sie sich wieder um und starrte in die vor ihr stehende Tasse. Nach einer Weile fügte sie jedoch noch etwas hinzu. "Wobei sie natürlich auch ohne diese Methode schreckliche Qualen erleiden wird."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.03.2011, 17:15:53
Skraching sah die "Meisterin" düster an. Wo hatte Selamin sie hier eigentlich hin geführt?

"Ihr seid ja eine große Hilfe", erklärte er. Sein Blick fiel dabei auch kurz auf Selamin. "Warum genau hast du uns jetzt hierher geführt? Damit Joyce in den Wahnsinn getrieben wird und wir dem Mädchen trotzdem nicht helfen können?"

Er stieß sich von der Wand ab, und ging in Richtung der Tür. "Wenn ihr uns noch in irgendeiner Weise helfen könnt oder wollt", sagte er, an die Elfin gerichtet, "dann sagt Selamin, was ihr zu sagen habt. Und vielleicht könntet ihr darauf achten, in Zukunft nicht versehentlich weiter Leute in den Wahnsinn zu treiben. Dass ihr allen Ernstes meint, dass eine Entschuldigung ausreicht, nachdem ihr in eurer Arroganz einem unserer Gefährten den Verstand geraubt habt, sagt jedenfalls eine Menge über euch aus."

Ohne weiter auf die Reaktion ihrer Gastgeberin zu achten, verließ Skraching damit das Gebäude. Er hatte genug. Mehr als genug. Doch so wütend er auf diese "Meisterin" und auch auf Selamin war, allem voran war er wütend auf sich selbst. Denn er war es gewesen, der Selamin gefolgt war und ihn damit letztlich unterstützt hatte. Er war der Narr, der dem Narren gefolgt war.

Er sah sich um. Galian war nicht mit in die Hütte gekommen. Er sollte wissen, was vorgefallen war.

"Galian?" rief er. "Wir müssen reden!"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 23.03.2011, 17:28:38
"..." ein leises Geräusch hinter Skraching kündigte von der Anwesenheit von jemanden.

Galian hatte nicht viel von dem Gespräch in der Hütte erhaschen können, aber genug um der Meinung sein zu können, dass die Illusionsmagie wohl tatsächlich aus kosmetischen Gründen verwandt wurde und nicht um sie zu täuschen. Also war er Skraching leise gefolgt und der Junge hatte ihn nicht bemerkt. Er hatte absichtlich etwas fester auf den Untergrund aufgetreten, damit Skraching in hören konnte.

Und tatsächlich stand Galian nun mit verschränkten Armen einen Schritt hinter Skraching, abweisend und lauernd wie eh und je.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.03.2011, 17:50:09
Skraching zuckte zusammen und wirbelte im gleichen Moment herum, als er das Geräusch hinter sich hörte. Sein Arm war ausgestreckt, und für den Bruchteil einer Sekunde schien es Galian, als würde eine unnatürliche Kälte von dem Jungen ausgehen...

"Galian."

Skraching atmete hörbar aus, und entspannte sich wieder. "Ich muss mich bei dir entschuldigen", erklärte er. "Ich dachte, Selamin weiß, was er tut. Das war ein Fehler. Dieser angeblich so weise Meister hat nicht nur Joyce in den Wahnsinn getrieben, sondern kann uns wohl auch bei dem Mädchen nicht wirklich helfen. Es tut mir leid, dass ich Selamin dabei unterstützt habe, diesen Weg zu gehen."

Er sah kurz zur Hütte. "Ich wünschte, ich könnte das auch Joyce sagen."

Dann schüttelte er kurz den Kopf, als wolle er die Gedanken vertreiben. "Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob diese Meisterin - oder Meister, ich weiß es nicht genau, die Person scheint nach eigenen Aussagen die Gestalt verändern zu können - uns nicht vielleicht sogar gefährlich wird. Wir sollten erst einmal mit allem rechnen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 23.03.2011, 17:52:11
"...Verstehe. " Sagte Raika und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Wenn diese Gruppe also nicht gerade auf einer sagenhafte Queste unterwegs war, war ihr Weg hierhin vollkommen umsonst. Anscheinend war das Thema für sie gegessen, da sie sich gleich den anderen zuwandte. Drei Tage, um ein duzend Worte von ihren Lippen zu hören? Selbst wenn sie auf einer Stufe mit Aeron stünde, hätte sich der Besuch...die beschwerliche Reise, der Kampf gegen eine viel zu starke Illusion und das lange Warten keinesfalls gelohnt. Die Dunkelhaarige kam sich reichlich veräppelt vor. Warum hatte sie ihre Zeit an diesem Ort verschwendet? Skraching brachte es überraschenderweise zum Ausdruck, was sie dachte. Es gefiel ihr gar nicht, was diese Lailo für das Mädchen vorhatte. Heilung klang selbst für einen Laien wie sie vollkommen anders. Diese ominöse Methode verlängert auf schmerzhafte Weise ihr Leben und sorgt gleichzeitig für ihren Tod? Und ansonsten hatte sie die Aussicht auf...einen schmerzvollen Tod. Was für glänzende Aussichten, dachte sie abfällig und kam zu dem Schluss, dass ihr erster Eindruck stimmte. Sie konnte man beim besten Willen keine Heilerin nennen. "Ich nehme an, dass Ihr Eure Worte nicht näher erläutern wollt...habt Dank für Eure Zeit. "  Nach einem letzten Schluck stand sie auf und wendete sich zum Gehen. Der Kleine hatte ganz Recht. Ihre kaum verhohlene Arroganz war schwer zu ertragen. Es hätte ihr schon vorher auffallen müssen. Mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck verließ sie die Hütte und spannte ihre Fäuste an.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 23.03.2011, 18:14:50
"Selamin tut was er glaubt tun zu müssen. Aber auch wenn er sehr belesen sein mag hat er nicht seinen Kopf benutzt. Und du auch nicht. Ihr saht ein Kind das von Schmerz erfüllt war und weil Ihr diesen Anblick nicht ertragen konntet musstet ihr etwas tun, ganz gleich was es kosten würde. Diese Meisterin hat kein Heilmittel sagst du? Das ist einerlei sage ich. Auch wenn sie eines gehabt hätte, wäre Euer Handeln dadurch nicht nachträglich gerechtfertigt worden."

Es lag nichts urteilendes in Galians Stimme. Eigentlich lag mal wieder nichts in seiner Stimme, dass darauf deuten ließ, wie in welcher Form er fühlte. "Warum entschuldigst du dich bei mir? Mir ist nichts geschehen und Joyce ist mir egal. Du solltest dich eher bei Kyra entschuldigen."

Der Assassine schlenderte in Richtung des Teiches zurück um sich dort wieder am Ufer nieder zu lassen. "Es wundert mich gar nicht dass sie ihre Gestaltwandeln kann... Schließlich kann sie auch ihre Umgebung verändern. Schau mal auf deinen Schatten und suche nach der Lichtquelle, die ihn erzeugen müsste... Aber ich glaube nicht daran, dass sie für uns eine größere Gefahr darstellt, als dass sie uns unserer Zeit beraubt. Es gab genug Möglichkeiten irgendetwas mit uns anzustellen aber es ist nichts geschehen und darüber hinaus hätten wir wohl so oder so keine Chance gegen eine so mächtige Person zu bestehen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.03.2011, 18:20:43
"Du hast Recht", stimmte Skraching ihm zu. "Ich habe mich allem voran auf das Mädchen konzentriert und dabei andere wichtige Dinge aus den Augen verloren. Ich habe dazu beigetragen, uns alle in Gefahr zu bringen. Auch dich, deshalb entschuldige ich mich auch bei dir. Dass dir nichts passiert ist, rechtfertigt mein Handeln im Nachhinein nicht..."

Kurz sah er zur Hütte, als die junge Frau heraus kam. Er nickte ihr kurz zu, und wandte sich dann wieder an Galian. "Was ist mit Kyra? Haben diese Traumvisionen mit ihr auch etwas angerichtet?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 23.03.2011, 18:36:26
"Nicht das ich wüsste, aber ich kann mir vorstellen, dass ihr Joyce's Schicksal zu schaffen machen wird. Und da eine Entschuldigung bei Joyce keinen Sinn hätte, würde ich mich an deiner Stelle bei ihr entschuldigen. Sie ist vermutlich die einzige die etwas mit deinen Worten anfangen kann."

Galian dachte an das Gespräch mit Kyra über ihre Ängste und zuckte schließlich mit seinen Schultern. "Aber auch sie wird sich an die Gefahr gewöhnen müssen. Vielleicht trägt diese Sache ja auch dazu bei, dass allen klar wird, dass dies kein Ausflug ist."

Er sah zu der fremden Frau hinüber musterte sie erneut, als wolle er Einschätzen was sie im Begriff war zu tun, wobei sein Blick einen Augenblick lang auf ihren Fäusten ruhen blieb, lies dann aber von ihr ab.

"Wir sollten uns auch nicht mit solchen Dingen aufhalten. Vor allem nicht in Gegenwart von Fremden."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.03.2011, 18:57:18
Skraching nickte nur, um Galian zu bedeuten, dass er ihn verstanden hatte.

Zumindest auf sachlicher Ebene hatte Galian Recht. Doch etwas blieb in Skrachings Gedanken, dass auch sein Bild des Attentäters zurecht rückte. Der Junge hatte Galian bisher als echten Gefährten betrachtet. Nun begriff er, dass er sich getäuscht hatte. Er konnte Galian keinen Vorwurf machen, denn der Assassine hatte seine Position immer deutlich gemacht. Skraching hatte ihn nur anders sehen wollen.

Galian war ein gewissenloser Mörder, nicht mehr, nicht weniger. Zufällig hatten sie gerade den gleichen Weg, aber so egal, wie Joyce ihm war, wäre ihm auch das Schicksal von Skraching, Kyra oder Selamin. Vermutlich empfand er die Gruppe lediglich als Ballast, so wie er auch das Mädchen als Ballast empfand, das sie hierher gebracht hatten.

Skrachings Gedanken zogen immer weitere Kreise. Er hatte in der Vergangenheit so viel übersehen, hatte sich die Welt so einfach gemacht. Und schöner, als sie war. Auch Selamin, den er bisher als Vertreter des Guten angesehen hatte, war letztlich nicht mehr als ein Egoist. Der Priester hatte seine Gefühle über die Sicherheit der Gruppe gestellt. Und er hatte so sehr in seinen Meister und in Ruick vertrauen wollen, dass er gar nicht in Betracht gezogen hatte, dass dies der falsche Weg sein könnte. Letztlich hatte jeder Einzelne ihrer Gruppe nur an sich gedacht, auf die eine oder andere Weise.

Gab es keinen anderen Weg? Waren Freundschaften letztlich immer nur Mittel zum Zweck?

Während sich Skraching von Galian abwandte, und scheinbar gedankenverloren in eine unbestimmte Richtung lief, schüttelte er leicht den Kopf. Nein, ihm selbst waren andere Menschen wichtig. Sogar der so gefühllos wirkende Galian. Gut, vielleicht bewertete man jede Freundschaft, jede menschliche Beziehung, auch danach, was sie einem selbst brachte. Das konnte er kaum abstreiten. Doch das war nicht alles. Für seine Schwester hätte er sein Leben gegeben, ohne zu zögern.

Es war nicht immer schlecht, die eigenen Gefühle über rationale Ziele zu stellen. Das war etwas, das Galian noch nicht verstanden hatte. Aber man durfte sich nicht über das Leben und die Sicherheit anderer hinweg setzen, nur weil man gerade ein Ziel verfolgte, das einem selbst wichtig war. Wenn man sich entschied, Ziele, die auf Gefühlen und Werten basierten, über rationale Ziele zu stellen, dann durfte man das nur für sich selbst tun.

Er wandte sich um, setzte sich auf den Boden und starrte in Richtung der Hütte. Er hatte noch viel zu lernen, das hatte er gerade begriffen. Und er durfte sich dabei auf niemand anderen als sich selbst verlassen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 23.03.2011, 19:00:31
Raika erwiderte das Nicken des Jungen kurz und ging ihrer Nase nach ein paar Schritte von der Hütte weg. Eigentlich war ja vorauszusehen, dass der Alte von damals ein Spinner war. Und diese Göre wusste rein gar nichts. Diese Antwort hätte ihr nun wirklich jeder Bauer geben können. Unzufrieden überlegte sie, ob sie noch das Gespräch mit den anderen suchen oder auf direktem Wege weiterziehen sollte. Als sie aus der Ferne bemerkte, wie der Kerl mit der Narbe sie beobachtete, verspürte sie jedoch keine sonderliche Lust dazu. Die Rettung des Mädchens...oder was auch immer sie vorhatten schafften sie sicher auch allein. Genug Leute waren sie ja. So langsam fragte sie sich, ob es überhaupt möglich war sich auf so schnellem Wege einen Namen zu machen.  Warum mussten diese Zeiten nur so friedlich sein...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 24.03.2011, 23:44:23
Die Antwort der "Lehrerin" von der sie sich Klarheit erhofft hatte, verwirrte sie. Ja sie war die Lehrerin von Selamins Meister, aber es war kein Zauber den sie benutzte? Wie sonst war es möglich, dass sie immernoch wie ein kleines Mädchen aussah? Darüber grübelnd bekam sie nicht alles von dem mit das Skraching sagte und zuckte erschrocken zusammen, als sich die Worte in ihrem Verstand langsam zu einem Bild zusammen fügten.
"Ihr könnt uns nicht helfen? Wir haben den ganzen mühsamen Weg unternommen, weil ihr den Ruf einer fähigen Heilerin habt und ihr uns empfohlen worden seid." Mit einem finsteren Blick fügte sie hinzu "Könnt ihr wenigstens unserem Gefährten helfen? Ich dachte sein Zustand würde nur vorübergehend sein, ein paar Nachwirkungen eurer "Prüfung". Mühsam bemühte sie sich ihre Tasse langsam wieder auf den Tisch vor sich zu stellen und erhob sich. Die Arme vor der Brust verschränkt starrte sie weiterhin in Richtung des Mädchens. Sie konnte nicht fassen was sie da gehört hatte. Den ganzen Weg umsonst? Und noch dazu mit dem eventuellen Verlust von Joyce?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 25.03.2011, 01:04:04
Selamin schüttelte langsam den Kopf und blickte stirnrunzelnd Raika und Skraching nach.  Nein er wollte Jill nicht leiden sehen, aber er konnte auch nicht glauben das ihr Weg umsonst gewesen war. Mit leiser Stimme forderte er mehr Informationen "Erklärt es mir. Was ist mit ihr? Und was können wir oder ihr tun?" Sollten sie Jill nur gerettet haben um sie dem Tod zu überantworten? Das wollte und konnte er nicht glauben. So grausam war Aeron nicht. Und doch sollte das Mädchen nur im Tod erlösung finden so war er bereit für sie das gleiche zu tun wie für die Käfer Hybriden. Konnte Ruick sich so geirrt haben? War die emotionslose Kälte die dieses Mädchen ausstrahlte der Grund warum sie und ihr Meister sich nicht verstanden?
Sein Blick wanderte hinüber zu Kyra. Sie schien das ganze auch nicht fassen zu können. Und ihre Erwähnung von Joyce machte ihm die Seele schwer. Alles umsonst. Sein Blick wandert zurück zu Lailo. Äußerlich wirkte er gefasst in seinem Inneren rangen Verstand und Emotionen um die Vormachtsstellung.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 26.03.2011, 14:22:53
Lailo nahm Skrachings Wutausbruch gelassen hin und schien sich lieber mit der vor ihr stehenden Tasse zu beschäftigen, welche in der zwischenzeit fast leer war. Erst nachdem in der Hütte wieder etwas ruhe einkehrte begann sie zu erklären. "Helfen? Doch das könnte ich. Allerdings nicht in der Form die ihr euch erhofft habt. Denn wie ich bereits sagte ist es mir nicht möglich sie zu heilen. Was aber natürlich nicht bedeutet das es überhaupt keinen Weg gibt."

Langsam erhob sich das Mädchen und ging herüber zu Jill und Selamin. "Dieser Stein. Er ist ein Gefäß in dem die Seele einer mächtigen Wesenheit gebannt wurde. Und diese Seele ist nun dabei ihren Körper zu übernehmen und seinen Bedürfnissen anzupassen. Wozu allerdings eine große Menge magischer Energie von Nöten ist." Kurz schien Lailo zu überlegen wie sie weiter erklären sollte und fuhr erst nach einigen Sekunden fort. "Was bedeutet das man diese Umwandlung mit dem Entzug magischer Energie aufhalten kann, so wie ihr es in den letzten Tagen getan habt. Das Problem ist aber dass ihr Körper durch ein Ritual bereits so verändert wurde, dass sie auf eben diese Energien angewiesen ist. So wie wir alle atmen, essen und trinken müssen, so braucht sie diese Energien zum Leben."

Nun entfernte sich Lailo wieder von dem Bett und ging während sie weiter erklärte im Raum auf und ab, genau so wie Selamin es von Meister Morgenes gewohnt war. "Es bleibt euch also im Moment nur die Wahl ihr die Magie weiter vorzuenthalten und so ... verhungern ... zu lassen. Oder ihr versorgt sie in Regelmäßigen Abständen mit Magie und fördert so den Prozess ihrer Umwandlung. Welche am Ende wahrscheinlich dazu führt dass ihr Wesen aufhört zu existieren."

Nach einiger Zeit blieb Lailo schließlich an einem der Fenster stehen und schaute Gedankenverloren hinaus. Es wirkte im ersten Moment so als wäre sie mit ihren Ausführungen Fertig, doch dann begann sie plötzlich weiter zu sprechen. "Den Stein kann man nicht einfach entfernen, denn durch das gewaltsame trennen der beiden Seelen würde sie entweder sterben ... oder ihr Geist würde nachhaltig geschädigt. Man müsste also dafür sorgen dass die Seele Freiwillig ihren Körper verlässt..."

Nun aber schien es das sie tatsächlich fertig war. Denn nach einer etwas längeren Pause wandte sie sich an Kyra. "Was euren Freund betrifft. So muss ich erst untersuchen welche Art von Zauber auf ihn lag. Ich fürchte das wird einige Zeit in Anspruch nehmen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 26.03.2011, 16:07:00
Bei den Worten von Lailo ratsteten Puzzelteile aus Selamins Kopf wie ein Uhrwerk zusammen, ja das ganze ergab Sinn. Die Hinweise aus dem alten Folianten, der Ritualkreis, Jills Verhalten. So oder so, sie konnten nicht zulassen das die Wesenheit freigesetzt wurde. In seinem Inneren war ihm klar, dass er Jill opfern würde bevor es zum schlimmsten kam. Aber er war noch nicht bereit sie aufzugeben.
Er fing wieder an seine Unterlippe zu kneten, während er nachdachte. Freiwillig den Körper des Mädchens verlassen. Ohne Magie zu benutzen. "Also bleibt die Frage wie wir die Wesenheit dazu bringen Jills Körper freiwillig zu verlassen. Hört es uns? Können wir mit ihm reden? Ist es eine Art Kampf der Seelen, so dass vielleicht jemand mit stärkerem Geist dem Wesen mehr entgegensetzen könnte? Ich denke das Wesen ist böse, von ihm stammen die Visionen die mich mich heimgesucht haben. Vielleicht können wir auf diese Weise mit ihm kommunizieren. Vielleicht können wir es ja davon überzeugen das ein anderer Körper für sein vorhaben geeigneter ist." Seine letzten Worte waren leise, fast geflüstert. War er bereit sich zu opfern um Jill zu retten? Ein Mädchen über das er nichts wußte? Ja, das war für ihn ein Weg, eine Option die er nicht fallen lassen würde. Und er würde dafür sorgen das die Visionen nicht wahr werden würden, Galian würde ihn töten, wenn er ihn darum bat. "Ihr kennt euch mit dem Bewußtsein aus, könnt ihr meins zu den ihren bringen?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 26.03.2011, 23:12:07
Langsam beruhigte sich die junge Kriegerin wieder. Doch der frurchtlose Besuch steckte ihr noch immer bleischwer in den Knochen. Warum war sie bloß hier her gereist? Sie hätte auf ihre Zweifel unterwegs hören sollen. Hatte sie sich selbst nicht manches Mal gefragt, warum sie das alles tat...Raika stand etwas verloren da und dachte nach, was sie tun sollte. Raus aus dieser Gegend, das stand für sie fest. Aber wohin dann? Das war die Frage, auf die sie keine Antwort besaß. Sie wollte nicht mit leeren Händen zurück - vor allem nicht, wo sie vor ihrem Aufbruch so große Töne gespuckt hatte. Ihrer Familie war sie es schuldig, dass sie nicht jetzt schon aufgab, sondern es weiter versuchte. Wenn sich hier nichts ergab, versuchte sie es eben in der nächsten Stadt. Es konnte nicht sein, dass man ihre Hilfe nicht benötigte. Dieses Mädchen...Ihr Blick kehrte zu der Hütte des falschen Weisen zurück. Raika fragte sich, was es mit diesem Mädchen auf sich hatte. Langsam kehrte sie zurück und blieb vor der Hütte stehen. Erfahren würde sie es nur, indem sie noch einen Moment wartete. Ihr war nicht wohl dabei, ein ohnächtiges Mädchen in den Händen einer Quacksalberin zu lassen. Möglicherweise entpuppte sie sich ja als feuerspeiender Drache...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 29.03.2011, 00:27:21
"Ja, dazu wäre ich in der Lage." Antwortete Lailo unverzüglich. "Aber bevor wir diesen Schritt gehen, sollte ich vielleicht etwas klar stellen. Die Visionen die du gesehen hast stammen nicht von dieser Wesenheit, auch wenn sie der Auslöser dafür gewesen sein mag. Oder um es verständlicher auszudrücken. Durch den Kontakt mit dem Kind ist bei euch allen die innewohnende Kraft eines Sehers erwacht."

Nun ging Lailo wieder im auf auf und ab während sie weiter erzählte. "Was auch immer du gesehen hast, ist entweder ein Ereignis der Vergangenheit, oder der Zukunft und nicht die grausame Folter dieses Wesens. Es bedeutet also auch nicht dass diese Seele zwangsläufig böse sein muss ..." Nachdem sie zwei mal den Raum durchquert hatte blieb sie wieder am Bett stehen und schaute Jill eine Weile lang mit Prüfenden Blick an.

"Was dich im Geist dieses Kindes erwarten wird vermag ich nicht zu sagen, auch nicht ob es gefährlich für dich ist oder nicht. Es ist alles denkbar und deshalb kann ich dir in dieser Sache auch keinen Rat geben. Solltest du trotzdem diesen Weg beschreiten wollen, so werde ich dir dabei helfen." Ohne eine Antwort abzuwarten entfernte sie sich wieder von dem Bett und erst nach einigen Sekunden erhob sie wieder die Stimme. "Ach ja, vielleicht solltet ihr Auch noch einmal mit dieser Frau ... Raika ... sprechen. Ich weiß zwar nicht warum mein nichtsnutziger Schüler sie zu mir geschickt hat,  aber ich kann mir gut vorstellen das sie nicht mich hier treffen sollte."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 31.03.2011, 01:21:17
Galian ließ Skraching ziehen und beförderte einen Zigarillo zu Tage. Während er diesen schmauchend ansteckte, blickte er dem Jungen hinter her und sah wie dieser kopfschüttelnd und offensichtlich schwer in Gedanken dahinschritt.

Er dachte unwillkürlich an das Gespräch mit Kyra am morgen zurück und zum ersten Mal fragte er sich, was die anderen wohl in ihren Visionen gesehen hatten. Erst wollte er die Frage abtun, da es ihn zum einen nichts anging und ihn auch nur ein wenig interessierte. Aber dann nahmen seine Gedanken eine ungewöhnliche Wendung. Wäre es nicht besser seine Gefährten besser kennen zu lernen? Und sei es nur um sie besser einschätzen zu können.
Man musste kein Weiser sein, um zu verstehen, dass die Ereignisse des Tages die Gruppe in Aufruhr versetzt hatten und das Schlimmste was nun geschehen konnte wäre ein Streit, nach dem sie alle Ihrer Wege gingen. Früher oder später würde dann der Erste von ihnen gefasst werden und dann wäre es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis man auch Galian finden würde. Er konnte zwar nicht ahnen wie weit der Arm des Königshauses reichen konnte, aber er wollte es auch nicht allzugerne herausfinden.

Im Moment schienen ihm seine Gefährten wie nutzloser Ballast und es war kein Tag vergangen, an dem Galian sie nicht insgeheim dafür verflucht hatte, dass sie sich zu wenig Gedanken um ihre jetzige Situation und ihre Zukunft machten. Aber tat er das selbst denn? Was würde passieren, wenn sie die Stadt erreichten? Ruicks Kontakt saß am Hofe und was würde Straßenabschaum wie Galian dort erreichen können? Nicht viel, oder zumindest weniger als ein Priester Aerons oder eine edle Dame wie Kyra.
Tatsächlich wurde dem Assassinen zum ersten Mal wirklich bewusst, dass er seine Gefährten brauchen würde. Selbst ein merkwürdiger Halbwüchsiger würde sich als hilfreich erweisen können, wo Galian Ballast sein könnte. Ihm fiel beinahe sein Zigarillo aus dem Mundwinkel so sehr überraschte ihn diese Erkenntnis.

Schnell vergewisserte er sich, dass niemand diese Entgleisung bemerkt hatte und fasste einen Plan. Galian hatte stets ein Gespür für den Moment gehabt, dies war einer von zahlreichen Gründen dafür, dass er nur zwei Narben in seinem Gesicht hatte. Und in diesem Moment könnte sich das Schicksal dieser Gruppe besiegeln, wenn niemand richtig handelte. Einer von ihnen musste die Verantwortung übernehmen und dafür Sorge tragen, dass sie nicht alle verzagten.

Natürlich war Galian niemand, der große Erfahrung in diesen Dingen hatte, aber wer konnte das schon von sich sagen? Außerdem fühlte er sich an sein Versprechen an Kyra gebunden und da er es momentan war, der einen Sinn in dieser Gruppe sah musste er auch handeln. Außerdem musste er sich ja nicht zu Anfang mit Selamin auseinander setzen. "In kleinen Schritten zum Erfolg." dachte er sich und schritt gemächlich zu Skraching herüber.

Leicht versetzt, so dass der Junge immer noch die Hütte erblicken konnte ließ er sich Skraching gegenüber auf dem Boden nieder.
Eine ganze Weile sagte er nicht sondern sah Skraching gelassen an, sog den angenehmen Rauch ein und stieß ihn wieder aus.

Erst als Skraching ihn offensichtlich wahr nahm sprach er "Gibt es vielleicht Dinge über die du dringender reden möchtest, als dass du dich für Sachen entschuldigst an die sich schon längst niemand mehr erinnert?" Galian wirkte halbwegs gut gelaunt, beinahe so wie damals, als sich die beiden beim gemeinsamen Frühstück kennengelernt hatten. Nur das seit dem viel geschehen war...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 31.03.2011, 10:08:55
Skraching lächelte Galian an - es war ein seltsam wissendes Lächeln. "Wenn es um Menschen geht, hast du ein echtes Gespür für den falschen Moment", erklärte er, immer noch lächelnd. "Bis heute war ich im Grunde nur ein verlorener kleiner Junge. Aber das hat sich jetzt geändert. Alles, worüber wir jetzt noch reden müssen, sind unsere Ziele und unsere weitere Vorgehensweise."

Er nickte in Richtung der Hütte. "Wir sollten auf die anderen warten. Und erst einmal hören, was Selamin noch aus dieser überheblichen Schnepfe herausholen konnte. Danach sollten wir uns genau überlegen, was jeder einzelne von uns eigentlich will, und wie wir das zusammenbringen. Bislang sind wir nur ein zusammengewürfelter Haufen Einzelpersonen, die zufällig in die gleiche Richtung gehen. Das will ich ändern."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 31.03.2011, 11:49:24
Der Assassine sah sein Gegenüber unbewegt weiter an "Komisch, vor ein paar Tagen habe ich einen kleinen Jungen getroffen, dem es wichtig war nicht als solcher gesehen zu werden." Humor, Ironie? Galians Stimme blieb unverändert und ausdruckslos wie eh und je, so als überlege er lediglich.

"Unsere Vorgehensweise ist klar gezeichnet. Wir haben nichts weiteres zu tun als die Stadt zu erreichen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch ausreichend Zeit uns zu überlegen, was wir in einer Stadt machen, in der sich niemand von uns auskennt. Also ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich um wichtigere Dinge zu kümmern."

Galian streckte die Beine aus, stützte sich mit den Händen hinter dem Rücken ab und blickte in den illusionären Himmel, als genieße er das Wetter.

"Ich teile deine Einschätzung. Nicht was das Gespür für Momente angeht, das sehe ich anders, aber was unsere kleine Gemeinschaft angeht. Ich will ehrlich sein. Ich denke die Ereignisse der letzten Tage sind an niemandem spurlos vorbeigegangen und fanden heute Mittag in diesem verwünschenden Steinkreis ihren vorläufigen Höhepunkt. Ich gehe davon aus das jeder von uns dort mehr oder weniger reale Episoden aus der eigenen Vergangenheit gesehen hat. Dinge die ihn nun vielleicht beschäftigen." Galian zuckte mit den Achseln und rupfte ein paar Grashalme. Sprach er von sich, von Skraching, oder überlegte er nur laut? Wer konnte das schon mit Gewissheit bestimmen?

"Man sieht Joyce und fragt sich, wie knapp man selbst dem Wahnsinn entronnen ist oder ob es mit dem Wahnsinn vielleicht noch gar nicht richtig angefangen hat. Der Gedanke allein ist schon verstörend genug, nicht wahr?" Er lächelte, ganz so als erscheine ihm der Gedanke gleichzeitig auch verzückend.

"Manche Leute können nicht lange in einen Abgrund schauen weil sie glauben er rufe sie zu sich. Andere schauen genau deshalb in den Abgrund, wagen es aber nicht. Und manche lassen sich fallen - immer wieder aufs Neue. Das muss nicht unbedingt schlimm ausgehen, das wissen allerdings nur die, die solche Abgründe schon ausführlich erkundet haben. Aber man läuft dabei Gefahr gewisse Dinge aus den Augen zu verlieren, so dass sie auf der Strecke bleiben."

Der Assassine blieb einen Augenblick stumm und wirkte in sich gekehrt.
Auf der einen Seite war sich Galian sicher, dass Alessa niemals etwas für ihn empfunden hatte, auf der anderen Seite wusste er aber auch ganz genau, dass er es niemals bemerkt hätte, wenn es doch so gewesen wäre.
Er sah wieder Skraching an und zuckte mit den Schultern, als werfe er einen Mantel ab.

"Was soll man machen? Seinem Leben entflieht man erst im Tod, aber falsche Erinnerungen zu benutzen... Früher wäre ich in diese Hütte dort gegangen und hätte klar gemacht was ich davon halte... Aber früher wäre ich auch nur allein hier gewesen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 31.03.2011, 12:52:17
Skraching hörte Galian aufmerksam zu, zeigte aber keine weitere Reaktion. Schließlich nickte er.

"Und wenn du die Wahl hättest, wäre das auch jetzt so."

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, ohne jeden Vorwurf. "Ich denke, dass jeder von uns seine Abgründe gesehen hat. Naja, vielleicht bis auf Selamin, da bin ich mir nicht sicher. Ich bin davon gelaufen. Vor meiner Vergangenheit, davor, dass ich viel zu jung war, um mit all dem umzugehen... deshalb wollte ich auch unbedingt erwachsen sein. Aber ich bin, was ich bin. Ein fünfzehnjähriger Junge, der sich mit Dingen beschäftigen musste, die für die meisten Erwachsenen zu viel wären. Wichtig ist, dass ich die Konsequenzen daraus ziehe, und daran wachse, anstatt davor weg zu laufen."

Er achtete behutsam darauf, nicht zu viel von seiner Vergangenheit preis zu geben. Jetzt, wo Skraching verstanden hatte, wo die Grenzen des Vertrauens lagen, dass er Galian entgegen bringen durfte, behielt er die Details lieber für sich. Zumal es ohnehin keinen Grund mehr gab, darüber zu reden. Er hatte seinen Weg gefunden.

Er zuckte mit den Schultern. "Bringen wir es auf den Punkt. Wir als Gruppe sind vor allem deshalb zusammen unterwegs, weil wir übermächtige Gegner haben, deren Einfluss wir nicht einschätzen können. Zusammen können wir uns gegenseitig beschützen, einzeln sind wir schlimmstenfalls sogar eine Gefahr füreinander, wenn einer gefasst wird und Dinge über die anderen erzählt. Ich rechne es dir an, dass du nicht die Konsequenz gezogen hast, uns einfach alle zu töten, das wäre für dich eigentlich der einfachste und logischste Weg gewesen, dich aus dieser Situation heraus zu ziehen."

Nun sah auch Skraching in Richtung des Himmels. "Ich für meinen Teil habe nicht vor, für den Rest meines Lebens auf der Flucht zu bleiben. Das habe ich jetzt einige Jahre lang getan, und um ehrlich zu sein, reicht es mir. Ich will die Probleme lösen, die vor mir liegen, anstatt nur vor ihnen davon zu laufen. Wir als Gruppe müssen jetzt besprechen, ob wir das alle wollen, und wenn nicht, welchen Kompromiss wir finden. Und... falls doch, welcher Weg für uns alle akzeptabel ist."

Nun sah der Junge, aus dessen Augen eine Ernsthaftigkeit strahlte, die Galian nie zuvor bei ihm bemerkt hatte, den Assassinen wieder direkt an. "Wenn du dich über deine Vision unterhalten möchtest, oder die Vergangenheit, aus der sie geschaffen wurde, bin ich gerne für dich da. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich etwas von der Seele reden muss, und niemand ist da."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 01.04.2011, 02:22:39
"Die Krafte eines Sehers... Vergangenheit und Zukunft..." Aber hatte er nicht sich selbst gesehen? Konnte er sich auf diese Weise verändern? Ein Dorf in Flammen aufgehen lassen? Er konnte es sich nicht vorstellen. Doch diese Gedanken halfen ihm nicht bei seinem augenblicklichen Problem. Für die Zukunft war die richtige Zeit in der Zukunft.
"Ich habe mein Schicksal an das ihre geknüpft, und ich habe nicht vor von diesem Weg abzuweichen. Wenn es eine Chance gibt werde ich sie ergreifen und ich danke euch für eure Hilfe. Aber ihr habt Recht, meine Gefährten sollten darüber informiert werden bevor ich das Wagnis eingehe, schließlich kann keiner wissen was mit mir passieren könnte. Und was Meister Morgenes angeht, so hat er selten Dinge ohne Grund getan, auch wenn seine Gründe nicht immer offensichtlich waren. Er schien gewußt zu haben dass wir eure Hilfe benötigen würden, und uns hierher begeben würden. Es gilt den Sinn zu ergründen, bevor wir von hier wieder aufbrechen werden, sie es auf weitere Reisen oder in Traumwelten." Er verneigte sich leicht als er aufstand und die Hütte ebenfalls verließ. Vor der Tür fiel seine aufrechte Haltung von ihm für zwei Atemzüge ab und er ließ den Blick schweifen. Er sah Skraching und Galian beieinander sitzen, scheinbar in ein Gespräch vertieft, während Raika in der Nähe der Hütte stand. Nun dann eben dies zuerst.
"Wollt ihr mich auf ein paar Schritte begleiten Raika?" fragte er die junge Frau, mit gefasster Stimme, und ganz ohne rot zu werden. "Ich denke ihr verdient ein paar Antworten, auf Fragen die ihr sicherlich habt, und ich werde mein bestes geben sie euch zu beantworten, schließlich habt ihr einen langen Weg auf euch genommen nur um uns, nun zumindest wahrscheinlich uns, zu treffen." Er begleitete seine Worte mit einem offenen Lächeln und einer einladenden Geste.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 01.04.2011, 13:43:44
Nachdem nun auch Selamin die Hütte verlassen wollte, warf Kyra Lailo noch einen kurzen, unfreundlichen Blick zu und eilte dann hinter Selamin her. Sie wollte auf keinen Fall alleine mit dem Elf und diesem Mädchen hier bleiben. Draußen angekommen sah sie Skraching mit Galian reden, während Selamin in Richtung der Frau lief. Es wäre wohl besser, wenn sie sich nicht in diese Gespräche einmischte, also setzte sie sich wieder an die gleiche Stelle vor der Hütte. Den Kopf mit ihren Händen abstützend starrte sie auf den Teich und dachte nach. Hier würde ihnen wohl keiner helfen können. Warum hatte sie sich überhaupt darauf verlassen? Weil es so einfacher gewesen war? Folge dem Rest, suche eine dir unbekannte Person und die wird alles in Ordnung bringen? Unwillkürlich musste sie zurück an eine der vielen Begegnungen mit Eris denken. Verlies sie sich wirklich nur auf andere, konnte sie nichts selber erledigen? Sie musste an Joyce denken, seinen momentanen Zustand. Daran, dass sie ihm nicht helfen konnte und sich auf Lailo verlassen musste. Von ihrem Vater hatte sie einmal gehört, dass es einem mächtigen Schattenwirker möglich ist, jede Krankheit, jeden Fluch oder jedes Gift zu entfernen. Wenn sie nur diese Macht hätte, wenn sie stark genug wäre, könnte sie Joyce helfen!
Den Blick von dem Teich abwendend nahm sie ihren Rucksack zu sich. Es wurde Zeit, dass sie ihre Fähigkeiten verbesserte. Sie musste üben. Langsam holte sie den kleinen Metallstab hervor, den sie schon so lange mit sich herum trug und von dem sie den Verdacht hatte, das es sich um einen Zauberstab handelte. Daneben legte sie ihren eigenen Zauberstab, zum Vergleich. Anschließend legte sie noch den gefundenen Ring mit dem Bruderschaftssymbol dazu. In tiefer Konzentration versunken blickte sie auf die Gegenstände vor sich und spähte in die Schatten[1]. Wenn an diesen Gegenständen etwas magisches war, würde sie es finden. Gleichzeitig konzentrierte sie sich auf ihren Rucksack und ließ ihn langsam nach oben schweben und dort Kreise drehen.[2]
 1. Mysterie: Mystic Reflections
 2. Mysterie: Umbral Hand
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 01.04.2011, 21:55:12
Galian schaute Skraching ein wenig verwundert an. Auch wenn er sich nicht fest gelegt hatte, so hatte er nicht einen Moment in Betracht gezogen, dass er über seine Erlebnisse reden würde. Warum auch? Schließlich war die Sache für ihn mehr als klar. Es war eine Lüge gewesen, die er durchschaut hatte - mehr nicht.

Andererseits war es wohl mehr als recht, wenn er Skraching davon erzählte. Er schämte sich nicht für sein Leben, im Gegenteil, er war sogar ein wenig stolz darauf, dass er heute mit Gold- und Platinmünzen bezahlen konnte, wo ihm früher der Gedanke an eine einzige Silbermünze noch wie ein unerreichbarer Traum vorkam. Es waren nicht die Münzen die ihm gefiehlen - Galian gab nicht einmal besonders viel von seinem Geld aus - sondern eher die damit verbundene Tatsache, dass er nicht mehr jeden Tag auf sein Überleben hoffen musste.
Auch für seine Vision empfand er keine Scham, warum also nicht?

"Na gut." sagte er zu Skraching nach einem kurzen Moment des Schweigens "aber ich möchte dir gerne noch etwas erklären, bevor es losgeht. Ich weiß nicht was du für einen Eindruck gewonnen hast, aber ich bin kein gemeiner Mörder. Ich würde zwar lügen, wenn ich behauptete, dass das Auslöschen eines Lebens nichts in mir auslöst, aber das ist kein Grund schlächtend durch die Gegend zu ziehen. Ich töte für Geld, davon lebe ich und das hat mir das Leben überhaupt erst ermöglicht. Wer meine Dienste nutzt, der hat in der Regel genug Einfluss um seine Gegner auch ohne mich aus dem Weg zu räumen."

Die Stimme des Assassinen war eindringlich, es schien ihm wichtig, dass man ihn verstand. "Ich töte nicht weil es vielleicht eine einfachere Lösung sein könnte. Was würde geschehen, wenn ich Euch alle wirklich getötet hätte? Ich wäre vielleicht grad auf dem Weg nach irgendwo... In eine fremde Stadt und müsste mich dort komplett neu zurecht finden. Ich würde darauf warten, dass man mich irgendwann erwischt oder nicht. Aber ich hätte keine Möglichkeit alleine etwas dagegen zu unternehmen. Ich meine ich bin gut darin mir selbst zu helfen, aber das liegt vor allem daran, dass ich jemand bin, dem man nicht gerne hilft."

Er erhob sich um sich dann neben Skraching niederzulassen.

"Es ist nicht logisch Euch zu töten und - auch wenn ich es erst jetzt wirklich begreife - brauche ich Euch. Vielleicht braucht ihr im Moment die Fähigkeiten eines Gesetzlosen mehr als ich eure Fähigkeiten brauche, aber das wird sich ändern, wenn wir in höheren Gesellschaftskreisen verkehren werden. Da werde ich froh sein, dass ich Kyra habe... Galian stockte. Er hatte die junge Frau beobachtet, wie sie aus der Hütte gekommen war und sich vor die Andere gesetzt hatte. In diesem Augenblick hatte sich ihr Rucksack aus eigenem Antrieb in die Luft erhoben und drehte sich dort im Kreise. Galian war immer noch nicht wirklich an Magie in seiner Umgebung gewöhnt und sah dem fliegenden Behältnis eine kurze Weile zu, wie es sich über Kyra hin und her bewegte, als wäre es ein seltsamer Vogel.

"Wie dem auch sei. Ich wollte das klarstellen, denn es wäre nicht gut, wenn jeder hier glaubt ich würde uns bei der nächst besten Gelegenheit in den Rücken fallen, denn das ist nicht meine Art. Ich bin kein Verräter." Es klang ein wenig grimmiger, als er wollte, aber dieser eine Punkt war Galian wohl wichtiger als er selbst bis jetzt gewusst hatte.

"Was meine Vision angeht, muss ich wohl etwas weiter ausholen. Ich komme aus Aeron's Glanz, genauer gesagt aus den riesigen Teilen, die man dort "Armenviertel" nennt. Stell es dir eher vor wie eine zertrümmerte Stadt ohne Gesetze und ohne Ordnung, wo die regieren, die am brutalsten sind..."

Galian erzählte kurz, wie er zu seinem 'Beruf' gekommen war und wie es zu der Nacht kam, auf die seine Vision angespielt hatte. Er schien nicht darauf zu achten etwas zu beschönigen und so wirkte seine eigene Person in dieser Geschichte eher wie der Bösewicht als wie der Held.

Er erklärte sein Verhältnis zu Alessa als eine Mischung aus Erzfeind, größter Konkurrentin und engster Vertrauten. Er glaubte nicht, dass sie ihm jemals das Leben gerettet hätte und auch wenn sie großen Respekt füreinander empfunden hatten, hätte sie es ihm wohl eher genommen. Er beschrieb seine Verwunderung, dass seine Vision so ein unwirkliches Szenario angenommen hatte.

Es fiel Galian schwer Skraching nicht bloß die Geschehnisse aufzulisten sondern auch von seiner Unsicherheit zu berichten, dass er sich gefragt hatte, ob er sich nicht getäuscht hatte und das er es wohl zu der damaligen Zeit nie hätte merken können. Allerdings wirkte der Assassine trotzdem so, als hätte er das meiste schon verarbeitet und für sich umgesetzt.

"Keine Gute Nacht Geschichten, deshalb reden wir ja auch jetzt und nicht heute abend darüber." meinte er nachdem er geendet hatte und einen Moment lang geschwiegen hatte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 02.04.2011, 09:59:01
Aufmerksam lauschte Skraching den Beschreibungen des Assassinen. Diesmal jedoch zeigte sein Gesicht durchaus die Emotionen, die Galians Erzählungen in ihm auslösten. Am Ende schwieg der Junge eine ganze Weile.

"Ich denke, ich verstehe dich jetzt besser", erklärte er. "Unsere Geschichte ist gar nicht so verschieden. Der große Unterschied ist, dass ich wohl das hatte, was man eine behütete Kindheit nennt. Und als ich auf der Straße gelandet bin... ich habe ziemlich schnell gelernt, durchzukommen. Das ist wohl der Grund, dass Lügen und Betrügen bei mir ausgereicht hat."

Er sprach leise, aber nicht übermäßig emotional. "Aber so gut ich dich auch verstehe, das ändert nichts daran, dass du dich entscheiden musst. Willst du weiter machen wie bisher? Dann wird das hier ein strategisches Bündnis bleiben. Solange wir einander nutzen, arbeiten wir zusammen. Wenn wir unsere Probleme irgendwie lösen, löst sich auch der Grund für unser Bündnis auf. Du wirst gehen, so wie du von Alessa weggegangen bist."

Skraching sah Galian nun direkt in die Augen. "Oder willst du dich wirklich auf die Menschen in dieser Gruppe einlassen? Mit allem, was dazu gehört? Mit ihren Fehlern und Schwächen und Problemen, und auch ihrer teilweise unerträglichen Starrköpfigkeit. Wenn du den Weg gehen willst, wird das anstrengend für dich werden. Anstrengend und nervenaufreibend. Aber im Gegenzug hast du die Chance, gegenseitiges Vertrauen kennenzulernen, das weit über das hinausgeht, was du bisher kennengelernt hast."

Sein Blick fiel nun auf Kyra. Einige Sekunden sah er sie nachdenklich an, dann blickte er wieder zu Galian. "Und wer weiß, was du ansonsten noch entdecken kannst, was dir bisher fremd war."

Er zuckte mit den Schultern. "Es ist deine Entscheidung. Beides ist in Ordnung, und ich kann verstehen, wenn du lieber auf Abstand bleibst. Ich möchte nur gerne wissen, woran ich bin. Oder besser, woran wir sind."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 02.04.2011, 12:56:12
Galian hörte Skraching zu, während dieser ihm anscheinend das Leben erklären wollte, als wäre er der Weise dieser Lichtung. Dabei hatte Galian prinzipiell kein Problem damit die Fehler und Probleme der anderen hinzunehmen, solange sie nur in Bezug auf das gemeinsame Ziel funktionierten. Die leicht verständliche Andeutung in Richtung Kyra ärgerte ihn dann allerdings doch ein wenig, über Frauen musste er sich nichts von einem Jüngeren sagen lassen.

"Was glaubst du denn könnte ich durch Kyra erfahren, was ich nicht schon kenne? Wie ich mit einer Salatgabel umgehen kann? Echte Gefühle? Höfischer Tanz?" es klang nicht wirklich bösartig, aber ein höhnischer Unterton war doch in Galians Stimme zu entdecken.
"Ich bin vermutlich ein paar Jahre älter als jeder hier und ich habe mich Zeit meines Lebens nicht in staubigen Bibliotheken oder in edler Gesellschaft versteckt. Wenn du wirklich der Meinung bist mein Wesen ist aufgrund fehlender Erfahrung so wie es ist, dann täuscht du dich. Unsere Erfahrungen bestimmen wer wir sind und wie wir handeln. Du glaubst sie kann mir Erfahrungen geben, die ich nicht kenne?" Er sprach offensichtlich von Kyra. "Sie wird in den nächsten Tagen eine Menge neuer Erfahrungen machen, und da diese eher unangenehm sein werden, wirst du sehen, wie sie sich verändert. Auch wenn es nur Nuancen sind. Sie wird ernster werden, praktischer denken und sich davor hüten sich Illusionen hinzugeben, die sie enttäuschen könnten."

Wenn auch seine Worte kühl und berechnend waren, so kündete seine Stimme von einer gewissen Menschlichkeit.
"Während du und Selamin uns hinter Euch gelassen habt, weil Euch das Schicksal eines namenlosen Mädchens wichtiger war, als das Euer eigenes und das eurer Gefährten, habe ich mich mit ihr unterhalten. Es schien Ihr gut zu tun mit jemanden offen sprechen zu können. Und ich muss mich nicht auf Menschen einlassen wie du es nennst, um mich um sie zu kümmern wenn es notwendig ist. Wenn ich das mache kann ich unüberlegte Entscheidungen treffen und unsere Ziele gefährden. Es geht hier nicht darum, dass wir alle gute Freunde werden, während wir eine kleine Reise unternehmen. Wir müssen uns nachhaltig vor einem Königshaus erwehren, dabei zählt nicht wie gern ihr mich alle habt, sondern dass wir funktionieren und uns aufeinander verlassen können."

Galian sah Skraching zum ersten Mal nach einiger Zeit wieder direkt an und seine Züge kündeten von eiskalter Entschlossenheit.
"Es geht allein darum, dass wir eine Gemeinschaft sind und zusammen funktionieren, koste es was es wolle. Ich werde nicht zulassen, dass hier irgendjemand einen anderen Weg einschlagen wird, als einen gemeinsamen. Und wenn es notwendig war, dass wir das Mädchen umsonst hierhin geschleppt haben und Joyce seinen Verstand vollends verloren hat, damit nun jeder begreift, wie ernst es ist, dann war das der Preis den wir zahlen müssen. Es ist nicht schwer, entweder wir sind erfolgreich, oder wir gehen daran zu Grunde. Dazwischen gibt es nichts."

Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 02.04.2011, 13:15:17
Galians "Gegenangriff" ließ Skraching praktisch kalt. Es überraschte ihn selbst. Früher hätten ihn Galians Worte hart getroffen, und er hätte das Bedürfnis gehabt, sich zu verteidigen. Jetzt nahm er die Worte seines Gefährten einfach nur hin, akzeptierte, dass der Assassine wenig von dem verstanden hatte, was er ihm eigentlich sagen wollte. Das einzige, was in dem Jungen vorging, war, dass er die Konsequenz zog und weiterhin emotional auf Abstand zu Galian blieb.

Wenn es das war, was der Attentäter wollte, würde er auch genau das bekommen.

Ohne Hast stand der Junge auf, und sah zu Kyra. "In den sachlichen Punkten stimme ich dir voll und ganz zu. In allem anderen weiß ich nun zumindest genau, woran ich bin. Danke schön."

Kurz sah er Galian noch einmal in die Augen. "Wenn du dich irgendwann dazu entschließt, die Armenviertel von Aerons Glanz zu verlassen, sag mir bescheid."

Damit wandte er sich von ihm ab, und lief gemütlich auf Kyra zu. Er setzte sich neben ihr auf den Boden, störte sie aber nicht weiter in ihren magischen Übungen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 02.04.2011, 13:54:34
Natürlich verwundete es Galian nicht, dass jemand, dem er von sich erzählte dieses Wissen dazu nutzen könnte um ihn verletzen zu wollen. Und es war auch nicht so, dass Skrachings Worte ihn wirklich verletzten. Es war eher die Absicht zu verletzen, die ihn wirklich ärgerte und dazu veranlasste dem Halbstarken zu zeigen, dass auch alles seine Grenzen hatte.

"Wären wir dort, dann hätte deine Existenz soeben ein Ende genommen. Es ist mir gleich, wenn du dich heute dazu entscheidest vor mir zu fliehen und morgen wieder meine Nähe suchst. Aber bedenke deinen Umgang mit denen, die du brauchen wirst."

Galians Stimme kündete von drohender Verhängnis und war trotzdem kaum mehr als ein leises Wispern. Er war nicht aufgesprungen, hatte keine Waffe gezogen. Nein er saß noch immer dort im Gras, ein Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt und einen Arm lässig darauf lehnend. Nichts kündete davon, dass Galian in irgendeiner Weise zur Tat schreiten würde, aber dennoch war unmisverständlich klar, dass auch sein Gleichmut Grenzen haben würde.

"Ich dachte es geht hier um Vertrauen? Ich vertraue dir nicht meine Lebensgeschichte an, damit du sie für Aussagen nutzen kannst, die in gleichem Maße respekt- und ahnungslos sind."

Galian wandte seinen Blick vom Rücken des jungen Nekromanten und trank einen Schluck aus seinem Wasserschlauch.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 02.04.2011, 13:59:20
Kurz blieb Skraching stehen, bevor er den Weg zu Kyra fortsetzte. "Ich laufe nicht davon, es ist nur alles Wichtige gesagt. Und dass du glaubst, ich würde dich verletzen wollen, zeigt nur, dass du nichts von dem verstanden hast, was ich dir sagen wollte. Vielleicht finde ich nicht die richtigen Worte, vielleicht willst oder kannst du mich nicht verstehen, so oder so bringt uns dieses Gespräch gerade nicht weiter."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 02.04.2011, 14:49:34
Nachdem er es sich neben Kyra bequem gemacht hatte, dachte er noch ein wenig schweigend über das Gespräch nach. Etwas nagte noch an ihm, ein Gefühl der... Enttäuschung? Ja, er hatte wohl immer noch eine leise Hoffnung gehabt, dass Galian mehr als nur ein strategischer Bündnispartner sein könnte. Er musste sich endlich von diesen Gefühlen lösen.

Er schloss die Augen, und ließ die Kälte in seinem Inneren an jenen Ort dumpfer Enttäuschung fließen, füllte ihn aus, bis nichts mehr davon übrig war. Als er die Augen wieder öffnete, lächelte er. Es war gut, sich nicht mehr von seinen Gefühlen beherrschen zu lassen. Manche waren ja gut, aber andere störten nur. Er würde von jetzt an sehr genau sortieren...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 03.04.2011, 22:48:06
Galian erwiderte nichts, sondern wandte sich von Skraching ab. Innerlich jedoch dachte er über das Gespräch nach und sah nicht, wo er Skraching falsch verstanden haben sollte. "Wohl nur eine hohle Phrase zur Ehrenrettung..." mutmaßte Galian gedanklich. Ein kleiner Teil von ihm ärgerte sich sehr darüber, dass Skraching sich nicht hatte einschüchtern lassen und wollte den Assassinen dazu bringen seinen Worten Taten folgen zu lassen. Aber Galian dachte gar nicht daran dem Folge zu leisten.

Der Junge verstand selbst nichts. Allein die Tatsache, dass er es für sinnvoll gehalten hätte, wenn Galian sich seiner unerwünschten neuen Freunde entledigt hätte... Galian schüttelte den Kopf. Sicherlich war Skraching nicht auf den Kopf gefallen, aber er war doch immer noch mehr Kind als Mann. Was konnte er überhaupt verstehen?

Trotzdem wollten die Nachwirkungen des Gespräches Galian nicht in Frieden lassen. Zurück blieb ein faden Gefühl von Unzufriedenheit. Er hatte noch nie soviel von sich erzählt und wenn er mal jemanden etwas von sich offenbahrt hatte, dann um ihn einzuschüchtern. Dieses Mal hatte er es getan, damit man sich von ihm ein Bild machen konnte, um eine Grundlage für Verständnis zu schaffen. Er hatte damit gerechnet, dass Skraching ihn verurteilen würde, aber Spott hätte er nie erwartet.
Die Tatsache das Skraching ihn grundlos hatte verhöhnen wollen erstickte beinahe den Willen die Gruppe zusammenhalten zu wollen. Es fühlte sich anders an, wenn sich Menschen gegen einen stellten, denen man gleichsam helfen wollte als das man auch auf sie angewiesen war. Er war nicht wütend, auch nicht verletzt... er war enttäuscht.

Galian legte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen ins Gras und schloss die Augen. Allmählich verebbten die unerfreulichen Gefühle und er döste unter dem falschen Himmel vor sich hin.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 04.04.2011, 16:47:46
Schatten umgaben die drei Gegenstände die vor Kyra lagen. Zwei von ihnen - die beiden Stäbe - hatten eine ähnliche tiefe, nur dass der unbekannte Stab ab und an zu flackern schien. Ganz so als wäre seine Energie schon zum teil verbraucht.
Als Kyra sich gezielt dem Ring widmete fiel ihr auf das dessen Schatten etwas dunkler war und sich in seinem inneren noch ein weiterer, etwas hellerem Schatten verborgen hielt.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 04.04.2011, 22:05:31
Raika wusste noch immer nicht recht, was sie nun tun sollte. Als der Priester der bunt gemischten Gruppe sich jedoch in ihre Richtung begab und sie vermutlich aufklären wollte, willigte sie ohne lange zu Zögern ein. "Was das Letzte angeht bin ich mir zwar nicht sicher, doch ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mir an diesem Ort mehr zu erfahren erhofft habe. Wesentlich mehr. Wenn Ihr also versuchen mögt, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, wäre ich Euch also dankbar. " Erwiderte sie das Lächeln dann und setzte sich neben ihm in Bewegung. "Zunächst würde ich gerne wissen, was für eine Gestalt das in der Hütte war...ich habe mir einen alten Weisen vorgestellt oder einen anderen Elfen...aber keinen...Gestaltwandler, oder was auch immer sie sein mochte. Und ihre Antwort war...äußerst dürftig. Dass an diesem einsamen Ort nicht viel los ist, hätte mir auch ein Kohlbauer sagen können. " Ließ sie ein wenig ihrem Unmut freien Lauf und verbarg ihre Hände in den Taschen des Mantels. "Auch ihr scheint nicht das gefunden zu haben, was ihr suchtet. Eine Heilerin sieht in meinen Augen anders aus...ihre angesprochene Methode gefiel mir erst recht nicht. Ich mache mir Sorgen um das Mädchen. Ich glaube nicht, dass sie hier gut aufgehoben ist..." Fügte sie nach einer kurzen Pause unzufrieden hinzu und seufzte leise.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 04.04.2011, 22:52:02
Selamin schenkt die jungen Frau ein warmes Lächeln. Sie mußte ungefähr in seinem Alter sein. "Habt ihr nicht gehört was sie gesagt hat? Die äußere Form ist nichts weiter als eine Illusion die den Kern eines Lebewesens umgibt." zitierte er aus dem Kopf, und traf dabei leidlich den schulmeisterlichen Ton der Weisen. "Sie verfügt über die Fähigkeit ihr Äußeres zu ändern, wahrscheinlich durch eine Form der Magie. Ich nehme an sie hat die Form eines jungen Mädchens angenommen, um Kontakt zu Jill aufzunehmen. Kinder fassen meist schneller Vertrauen zu Gleichaltrigen. Wir können nicht mal sicher sein das sie eine sie ist. Und es zeichnet einen Heiler aus ehrlich zu sein, und keine falschen Hoffnungen zu hegen. Und ich glaube Jill ist für den Augenblick am richtigen Ort. Und ihr auch. Der Mann der euch hierher gesandt hat, war mein Meister. Wie es scheint, wußte er das wir hier mit Problemen aufschlagen werden und schickte uns euch zur Verstärkung. Auch wenn ich noch nicht deuten kann was eure Rolle in dieser Geschichte sein wird, so kann ich euch versichern das er nichts ohne guten Grund macht." Selamin hielt kurz inne. Wenn er weiter redete würde er alles verraten, aber er vertraute der jungen Frau, allein auf Grund der Tatsache das Morgenes sie geschickt hatte. Wie von selbst wanderte sein Blick zu Galian weiter. Der meist stumme Krieger würde wahrscheinlich nichts davon halten wen er Raika hier und jetzt alles erzählte. Aber er war nicht Galian. Er atmete einmal tief durch und fuhr fort. "Wir sind auf dem Weg nach Wolkenheim, auf der Flucht vor den Regierenden meiner Heimatstadt Weißfels. Unsere Mission ist Nachricht von drohendem Unheil zu bringen, mein Ziel ist es den Frieden zu waren. Jene die hinter uns her sind, sind auch für Jills Zustand verantwortlich. Sie versuchten unnatürliche Soldaten zu züchten, sowie das was in dem Stein auf ihrer Stirn lebt zu befreien. Wir konnten sie aufhalten, mehr durch Glück als durch Geschick, und haben sie in ihren Plänen vermutlich ein wenig zurückgeworfen. Und wir konnten Jill retten und sie hierher bringen, wo wir auf eine Möglichkeit der Heilung hofften. Und nachdem ihr die Hütte verlassen hattet gab Lailo uns doch ein wenig Hoffnung. Es gibt einen Weg, ich kann nicht vorraussehen welcher es ist, aber er könnte gefährlich sein. Aber ich bin entschlossen ihn zu beschreiten, auch wenn es mich viel kosten kann." Seine Stimme, die gegen Ende seiner Rede immer leiser geworden war, erstarb bei den letzen Worten. Er bleib stehen. Seine Kehle fühlte sich gereizt an und er schluckte heftig. Sein fester Blick suchte Raikas Augen. "Wir sind alle nicht zufällig hier, das hat mir euer Erscheinen gezeigt. Und sollte ich an meiner Aufgabe scheitern hier, so müßt ihr mit den anderen weiter ziehen. Ich hoffe ich habe euch erklären können warum dies notwendig ist."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 05.04.2011, 18:53:35
Sanft landete Kyras Rucksack wieder auf dem Boden direkt vor ihr, die Wirkungsdauer des Zaubers war erschöpft. Doch das störte Kyra nicht weiter, als viel interessanter empfand sie die Entdeckung, die sie durch ihren anderen Zauber gemacht hatte. Sie hatte sich nicht getäuscht und hielt also tatsächlich einen weiteren Zauberstab in den Händen und auch der Ring schien magischer Natur zu sein. Wenn sie nur herausfinden könnte, was diese Gegenstände zu vollbringen mochten. Aber das war eine Art der Magie wie sie für Schattenwirker nicht möglich war, zumindest wusste sie von keinem. Ob sie Lailo fragen sollte? Immerhin schien sie etwas in Magie bewandert zu sein. Andererseits hatte sie sich auch nicht gerade als hilfreich erwiesen und Kyra hatte wenig Lust sich noch weiter mit dieser unfreundlichen, in Rätsel sprechenden Person zu befassen.
Ihr Blick fiel zufällig auf Skraching, der neben ihr auf dem Boden saß. Sie hatte gar nicht bemerkt wie er dort hingekommen war, so viel Konzentration hatte sie für ihre Zauber benötigt. Ein weiterer Punkt an dem sie noch arbeiten musste. Konnte ihr Skraching vielleicht weiter helfen? Er schien auch eine Art Magier zu sein, zumindest konnte sie sich daran erinnern, dass er irgendwie einen Untoten beschwört hatte. Unsicher wie sie ihn darauf ansprechen sollte zögerte sie kurz, bevor sie sich doch dazu überwinden konnte.
" Äh Skraching, du kannst doch Magie wirken, oder? Beherrscht du einen Zauber mit dem du die Eigenschaften von magischen Gegenständen herausfinden kannst?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 05.04.2011, 20:42:55
Auch Raika schätzte den jungen Mann ungefähr in ihrem Alter ein. Einen Priester auf Reisen zu sehen war vermutlich auch nicht ungewöhnlicher als eine Schmiedin, daher dachte sie sich nichts weiter dabei. „Gehört schon...“ Widersprach sie und gab ihm damit zu Verstehen, dass ihr nur nicht ganz klar war, was das bedeuten sollte. Ihre Lippen kräuselten sich zu einem schmalen, etwas spöttischen Lächeln. Gewiss war er umgeben von Büchern aufgewachsen und wurde von einem Meister angeleitet, der genau den gleichen Tonfall anschlug. Sie störte sich jedoch nicht sonderlich daran. Magie war ein Gebiet, von dem sie nicht mehr wusste als von  höfischer Etikette. „Nun, anscheinend hat sie doch Euren Gefährten geschädigt, obwohl sie um die Folgen wusste. Besonders vertrauenerweckend ist das nicht. “ Hielt sie etwas unwillig dagegen und sah ihn zweifelnd an. Konnte es sein, dass der schrullige alte Priester tatsächlich sein Lehrmeister war? Wie konnte er dann so viel über sie wissen? Und sie zu so einer langen Reise überreden...sicher sein, dass sie einwilligen würde und nicht etwa kehrt machte?

 Langsam nickte sie zu seiner Erklärung, doch vollständig überzeugt war die Dunkelhaarige noch nicht. Seine Pause deutete sie als Zeichen dafür, dass er sie nun eingehender über die derzeitige Situation aufzuklären gedachte. Wohlwollend nahm sie das zur Kenntnis. Ihr Gang entspannte sich etwas und wirkte natürlicher. Dennoch war ihre Miene ernst, als er von ihren Erlebnissen schilderte. Ein drohendes Unheil? Da wurde die junge Frau aufmerksam. Dass sie vor der Flucht der Obrigkeit waren nahm sie zwar skeptisch auf, doch sie beschloss dem einstweilen aufgeschlossen gegenüber zu treten. Womöglich steckte ja eine Ungerechtigkeit dahinter. Raika fragte sich, was ihre Verfolger wohl mit der Kleinen genau gemacht haben. Ein wenig ungläubig nahm sie auf, dass die Regierung von Weißfels angeblich dahinter steckte und sowohl hinter dem ominösen Stein in der Stirn des Mädchens her waren als auch die Absicht hatten, Soldaten heran zu züchten. Wozu sollte das denn gut sein? Es stand doch nicht etwa ein Krieg bevor...Mit einem leichten Kopfschütteln tat sie den Gedanken ab und sah wieder zu dem Priester. Diese Lailo hatte ihm anscheinend eine riskante Alternative zu den Möglichkeiten verraten, die sie für Jill ersann. Prüfend musterte sie ihren Gegenüber. Seine Worte schienen ehrlich und ohne Hintergedanken zu sein. „Ich muss?“ Fragte sie zunächst irritiert nach, ehe sie tief ausatmete.  „Ich glaube, ich konnte Euch soweit folgen...“ Begann sie langsam und wusste noch nicht recht, was sie davon halten sollte.

War es nicht genau das, wonach sie gesucht hatte? Womöglich war es sogar eine zu große Herausforderung. Aber wenn seine Erzählung stimmte, dann musste etwas getan werden. „ Dieses Unheil besteht also aus nicht menschlichen Soldaten? Und die Regierung von Weißfels steckt dahinter. Ferner will sie an Jill herankommen, die einen lebendigen Stein in sich trägt? “ Wiederholte sie knapp, um sicherzugehen, dass sie soweit mitgekommen war. „Und jetzt brecht ihr nach Wolkenheim auf, um vor diesen Kreaturen zu warnen...glaubt ihr denn, dass sie euch dort Glauben schenken? Und was wollt ihr nun wegen Jill unternehmen? Ich wollte nicht glauben, dass es keinen Ausweg gibt...“ Was wäre ungerechter, als einem Kind eine derartige Wahl einzuräumen. „Was mich betrifft...ich scheue kein Risiko, wenn ich damit Andere vor Schaden bewahren kann. Für Ruhm und Anerkennung bin ich ausgezogen. Ich will mir einen Namen machen und diesen ehrlich verdienen. Von Magie verstehe ich jedoch nicht viel...ich könnte euch allenfalls einen zusätzlichen Schwertarm anbieten, sofern eure Gemeinschaft mein Beisein wünscht.   “ Gab sie eine ehrliche Einschätzung von sich ab, denn es waren nicht nur edle Motive, die sie führten. Das musste ihrem Gegenüber klar sein, denn etwas vorspielen würde sie ihm sicher nicht.  
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 05.04.2011, 21:14:03
"Mir seid ihr willkommen. Ich weiß nicht ob unsere Reise Erwähnung in den Analen der Geschichte finden wird, schließlich wird Geschichte oft von den Siegern eines Konflikts geschrieben. Und das Unheil trägt den Namen Krieg. Wie es scheint rüstet Weißfels auf, mit allen verfügbaren Mitteln. Und ich bin mir sicher das wir Gehör finden werden. Auch mächtigere Leute als wir suchen den Frieden, und wir sind in ihrem Auftrag unterwegs."  Selamin schien erst noch mehr sagen zu wollen, hielt sich dann aber zurück. "Ich hoffe meine Ausführungen waren nicht all zu kryptisch, aber Zeit ist ein wichtiger Faktor, und wir haben schon Zeit verloren als wir erst hier hin kamen um Jill zu retten." Sein Blick wanderte zu den anderen Streitern. Wie es schien würde Galian sein nächster Gesprächspartner sein, falls der Krieger überhaubt noch mit ihm reden würde. Dieses Gespräch würde schwieriger werden. "Falls ihr keine Fragen mehr habt würde ich dann jetzt gerne einige weitere Gespräche führen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 05.04.2011, 23:21:48
"Da mögt Ihr Recht haben, doch wenn die Wahrscheinlichkeit gegeben ist all dies abzuwenden, dann scheint es mir ein Versuch wert zu sein.   "
Zwar hatte der Priester ihre Befürchtungen bestätigt, doch es schien ihr einfach naheliegend, es nicht dabei bewenden zu lassen. Ob Schicksal oder nicht, es einfach abzusitzen würde niemandem etwas nützen. Als Selamin am Ende seiner Ausführungen war, hob sie die Schultern. "Für das Erste habe ich ein Ziel vor Augen und das genügt mir vorerst. " Daher sah sie für den Moment keinen weiteren Gesprächsbedarf. Die vielen Neuigkeiten verwirrten sie schon genug. "Geht nur, ich werde hier warten. " Nickte sie dann und blieb stehen. In Gedanken versunken verlor sich ihr Blick in einem losen Fixpunkt. Der finstere Knabe von vorhin hatte gewiss etwas dagegen, wenn sie mitkam. Dem Rest war es wahrscheinlich gleich. Die Kriegerin war recht zuversichtlich, dass man ihren Nutzen schon erkennen würde. So oder so schien es eine Aufgabe zu sein, mit der die höheren Mächte sie prüfen wollten. Völlig umsonst war diese Reise damit dankenswerterweise nicht.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 05.04.2011, 23:56:17
Selamin nickte Raika noch einmal wie zum Abschied zu und bewegte sich erst zögernd dann doch kräftiger Ausschreitend zu dem, im Gras liegenden, Galian hinüber. Er ließ sich neben dem Kämpfer nieder ohne ihn anzusehen, seinen Blick über den Wald schweifend. Eine Weile saß er einfach nur schweigend da, nach Worten ringend ohne zu wissen wo er anfangen sollte. "War es das Wert?" Die Worte Galians waren noch immer präsent in seinem Kopf. Und seine Antwort wäre immer noch die gleiche gewesen. Und doch hatte sich ein nagendes Gefühl der Schuld in seinen Gedanken eingenistet. Rational nicht begründbar, und doch vorhanden. Wie sollte er anfangen. Er atmete nocheinmal tief durch und begann zureden, den Blick immer noch ins Leere gerichtet.
"Es gibt vielleicht einen Weg sie zu retten." Er pausierte um seine Gedanken zu sammeln und fuhr dann fort. "Der Edelstein in ihrer Stirn scheint das Gefängniss einer fremden Macht zu sein, welche bereits teilweise mit ihrem Geist verschmolzen ist. Lailo kann mich in ihren Geist bringen, vielleicht kann ich die Wesenheit davon überzeugen sich aus ihrem Körper zurückzuziehen." Es folgte eine weitere Pause. "Ich werde mich dem Wesen anbieten, wenn ich dadurch ihr Leben retten kann. Und sollte mein Geist nicht stark genug sein dem Wesen zu widerstehen, so brauche ich jemanden der die Sache zu einem endgültigen Ende bringt. Jemandem dem ich vertrauen kann."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 06.04.2011, 01:18:51
Galian wurde durch Selamins Schritte aus seinem Dahindämmern aufgeweckt und setzte sich aufrecht ins Gras. Es wunderte ihn, dass der Priester nicht sprach sondern bloß neben ihm saß. Der Meuchelmörder selbst blieb auch stumm, ein Gespräch mit Selamin war nicht unbedingt das, woran er große Freude empfinden würde. Der Mann machte einen niedergeschlagenen Eindruck auf Galian und als er tief einatmete um zu sprechen, hielt der Assasine die Luft an.

Galian traute seinen Ohren kaum als er vernahm was Selamin ihm da erzählte. Der Kerl wollte sich wohlmöglich opfern, weil er glaubte das Mädchen dadurch retten zu können. Beim besten Willen konnte Galian nicht erkennen, wieso jemand so etwas freiwillig tun wollte.
Seine Gesichtsausdruck wechselte währenddessen in offene Missbilligung und den fruchtlosen Versuch sich diese nicht ansehen zu lassen.

Auch Galian sah nicht zu seinem Gesprächspartner herüber, als er zu reden anfing. Er hatte die Beine angewinkelt und sah zwischen seinen Knien hindurch auf das Gras vor seinen Füßen.

"Ich töte nicht aus Mitleid, Selamin. Wenn Ihr sterben wollt dann geht und sterbt wie ein Mann, tragt die Konsequenzen und denkt daran, dass Ihr Eure Kameraden verratet. Ich werde Euch nicht aufhalten, wie könnte Ich auch?[1]" Galian sprach ruhig und leise, seine Mimik zeigte nun wieder keine Regung, während er einen Plan gefasst hatte, der selbst ihm nicht gefiel.
"Ich verstehe nicht, warum es Euch so wichtig ist, dieses Kind zu retten. Bisher habe ich es aber akzeptiert, auch wenn wir es schon schwer genug haben und das Kind nur eine Last ist. Ihre Genesung bringt uns gar nichts. Im schlimmsten Fall verlieren wir einen Mitstreiter und unsere Zukunft ist Hoffnungsloser als jetzt schon.
Ihr seid einer von nunmehr Vieren, Selamin. Dass wir einmal Fünf waren werde ich Euch nicht vorhalten. Aber Ihr tragt Verantwortung für diese Gemeinschaft. Wir brauchen Euch und Ihr braucht uns. Ich bin nicht bereit Eure Risikofreudigkeit zu tragen und wenn ich eine Möglichkeit hätte Euch zu zwingen, so würde ich sie ergreifen. Aber mehr als Euch mit dem Tod zu drohen kann ich nicht, und da Ihr zu sterben bereit zu sein scheint..."
Er zuckte mit den Schultern und erhob sich. Er sah Selamin niedergeschlagen an. Jeder schien zu tun was er wollte, Galian fühlte sich elend und seine Stimme gewann einen beinahe flehentlichen Unterton.

"Tut es nicht, ich bitte Euch. Lasst uns einen anderen, einen besseren Weg finden, wenn es Euch so wichtig ist, aber seht bitte ein, dass wir es uns nicht leisten können Euer Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen."

Galian hatte sich bei seinen letzten Worten ein paar Schritte in Richtung der Hütten bewegt und wartete nun stehend auf Selamins Antwort. Er würde es nicht zulassen, dass das Mädchen ihre Chancen diese Sache heil zu überstehen noch weiter dezimierte. Es war nicht seine Art Leben zu nehmen, an denen er keine Schuld erkennen konnte. Aber er würde es tun, auch wenn es ihm ganz und gar nicht gefiel. Innerlich hoffte er, dass Selamin auf sein Verhandlungsangebot einsteigen würde und er es nicht tun musste.
 1. Bluffen: 28
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 11.04.2011, 22:50:24
Selamin brauchte eine Weile um die Aussagen von Galian zu begreifen. Was der Krieger ihm da vorschlug, ja um was er ihn bat waren ganz neue Töne. Hatte Galian ihn je zu vor um etwas gebeten. Tränen laufen ihm langsam übers Gesicht. Es stimmte, er war ein Teil der Gruppe. Aber konnte er einfach Jill ihrem Schicksal überlassen, oder sie gar einfach töten, nach allem was sie für sie durchgestanden hatten. Sie war der Grund für ihr hier sein, und seine Entscheidung sich ihrer anzunehmen, hatte schon Joyce um den Verstand gebracht. Dem Druck der letzten Tage und seinen Gefühlen nachgebend saß er zitternd da, während er leise schluchzte. Er mußte wählen. Brachte er sich in Gefahr, oder tötete er Jill? War es das Leben des Mädchens Wert, das ihre Warnung vielleicht zu spät überbracht wurde?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 15.04.2011, 12:24:25
Nachdenklich hörte Skraching Kyra zu. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein, tut mir leid. Ich kann herausfinden, ob etwas magisch ist, vielleicht noch so ungefähr, in welche Richtung es geht, aber das war es dann auch. Hast du etwas gefunden?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 15.04.2011, 14:27:15
Schade, Kyra hatte zu gern gehofft, dass Skraching ihr weiterhelfen konnte oder doch zumindest etwas über seine magischen Fähigkeiten erzählte. Nun ja zugegeben, sie selbst hatte auch noch nichts von sich erzählt, da konnte sie wohl kaum erwarten dass andere so offen sein würden. "Ja, ich glaube der Ring den ich gefunden habe ist magisch und dieser Stab hier auch." Kurz hielt sie ihm die beiden Gegenstände in ihrer Hand entgegen. "Von dem Ring scheinen mehrere Effekte auszugehen. Ich dachte sie könnten uns später vielleicht nützlich sein, bei... naja..."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 15.04.2011, 14:43:18
Der Junge betrachtete die beiden Gegenstände aufmerksam. "Hast du die in den Gewölben gefunden? Sie könnten hilfreich sein, aber vielleicht auch gefährlich. Frag am besten Selamin, der hatte in Ruicks Haus schon gefragt, ob jemand magische Gegenstände gefunden hat... ich denke, er kann das genauer untersuchen."

Er zeigte der jungen Frau ein angedeutetes Lächeln, das aber gleich wieder verschwand. Im Moment schien Skraching sehr ernster Stimmung zu sein. "Es tut mir leid, dass ich einfach mit Selamin verschwunden bin. Das war nicht in Ordnung. Und nicht einmal besonders hilfreich, wie es scheint. Ich werde in Zukunft genauer nachdenken, bevor ich handle."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 15.04.2011, 15:58:57
"Ja, den Ring habe ich in einem Geheimfach in dem Raum mit den vielen Büchern gefunden und den Stab bei der Leiche in dem Labor."
Bei der Erwähnung Selamins blickte Kyra kurz in die Richtung der anderen. In einiger Entfernung zu Hütte sah sie Selamin und Galian stehend miteinander reden. Sie würde ihn irgendwann später darauf ansprechen müssen, im Moment gab es sicher einiges das sie zu bereden hatten. Als Skraching sich dann plötzlich überraschend bei ihr entschuldigte, wusste sie zunächst nicht, was sie darauf antworten sollte. Eigentlich hatte sie die ganze Situation kaum mitbekommen und hauptsächlich von Galian erfahren, sie konnte also nicht beurteilen, ob ihr handeln nicht verständlich gewesen war. Außerdem hatte sie so die Möglichkeit bekommen mit Galian zu sprechen und das hatte ihr doch sehr geholfen. Mit einem leicht melancholischem Lächeln antwortete sie "Es ist schon in Ordnung, ihr wolltet nur das beste." Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu "Aber trotzdem danke."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 15.04.2011, 19:45:29
Skraching nickte ihr zu. Er wandte sich dann aber nicht ab, sondern hielt seine Aufmerksamkeit bei ihr.

"Geht es dir ansonsten gut?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 15.04.2011, 21:57:41
Kyra erwiderte nachdenklich Skrachings Blick. Sollte sie wirklich ihr Gefühlsleben erneut ausbreiten und das auch noch vor Skraching, der ja selber noch ein halbes Kind war, mit der Lage aber besser zurecht zukommen schien als sie. Nein, es sollte vorerst genügen, dass sie Galian davon erzählt hatte. Mit einem lächeln versuchte sie die kurze Pause zu überdecken. "Nun ich denke mal es geht mir den Umständen entsprechend. Es wird eine Weile dauern bevor ich mich an all das hier gewöhnt habe. Im Moment frage ich mich nur wie es nun weiter gehen soll, anscheinend kann man uns hier ja nicht weiter helfen. Wie geht es dir den so? "
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 15.04.2011, 22:16:00
Skraching lächelte. "Ich habe ein paar Entscheidungen für mich getroffen. Ich.. naja, es ist Zeit für mich, erwachsen zu werden. Seitdem geht es mir gut, besser als vorher sogar."

Er sah zu Selamin und Galian. "Wir sollten uns gleich zusammen setzen und das weitere Vorgehen besprechen. Was unsere Prioritäten sind, an was wir überhaupt festhalten, was vielleicht an bisher unbeachteten Alternativen da ist. Und wenn wir wissen, was jeder Einzelne will, müssen wir einen Weg finden, das zusammen zu bringen."

Wieder wanderte sein Blick zu Galian. "Zumindest, so lange es von allen Beteiligten gewollt ist."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 16.04.2011, 00:14:55
Galians Haltung entspannte sich merklich, als er Selamins Tränen sah. Er war in einer Welt groß geworden, wo es vor allem darum ging jederzeit Stärke auszudrücken. Tränen waren kein Zeichen von Selbstbeherrschung oder Stärke. Galian wusste natürlich, dass es mit der Stärke in anderen Gesellschaftsschichten weniger wichtig oder sogar ganz anders sein konnte, doch er selbst tat sich schwer damit Gefühle offen auszudrücken und er konnte auch keinen Sinn darin erkennen. Aber er war nicht so dumm Selamin nun als schwächer oder weibischer als zuvor zu sehen. Der Mann empfand offenkundig einen schweren Konflikt, war wohl hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Mitleid.

Der Assassine stand ein wenig unschlüssig da, verlagerte das Gewicht von einem Bein aufs andere und wieder zurück. Zeit seines Lebens war er Priestern aus dem Weg gegangen, seit er aus dem Waisenhaus geflohen war. Er hatte sogar Aufträge abgelehnt, die den Klerus in irgendeiner Weise eingeschlossen hatten. Wenn er genau nachdachte, dann war Selamin sogar der erste Geweihte des Aeron mit dem Galian wieder ein Wort gesprochen hatte...
Aber persönliche Sympathien oder Antipathien durften nicht ihre Sinne trüben. Das forderte er von den Anderen und das musste er genauso von sich fordern. Also fasste er sich ein ...Herz... und schritt zu Selamin zurück und setzte sich neben den schluchzenden Mann. Einen Moment saß er bloß neben dem Priester und sagte nichts. Als Selamin sich wieder etwas beruhigt hatte legte Galian zögerlich seine Hand auf dessen Schulter.

"Ich möchte nicht behaupten, dass ich wirklich verstehe wie Ihr Euch fühlt, aber es ist nicht so, dass ich nicht begreifen kann in welcher Situation Ihr Euch befindet. Seid Ihr unserer Gruppe oder dem Schicksal des Mädchen in stärkeren Maße verpflichtet, darauf läuft es wohl hinaus. Entscheidungen über Leben und Tod sind nie einfach, wenn man sich seinen Emotionen hingibt, so denke ich. Ein Leben gegen das einer ganzen Bevölkerung, die einen Krieg erdulden müsste. Nüchtern betrachtet eine denkbar einfache Entscheidung, aber Ihr wollt sie Euch nicht einfach machen... Ich respektiere das. In gewisser Weise ist es... beruhigend, zu wissen, dass Ihr so denkt."

"Was hat diese sogenannte Weise überhaupt gesagt? Gibt es keine anderen Möglichkeiten? Vielleicht können wir ja in Wolkenheim jemanden finden, der dem Mädchen helfen kann. Wenn wir Ruicks Auftrag beendet haben, dann könnten wir als ersten Teil unseres Gegenschlages ihre Erschaffen finden und dazu zwingen ihre Verwandlung rückgängig zu machen." Ein Spur von Zuversicht hatte sich in die ernste Stimme Galians geschlichen. Der Gedanke nicht mehr davon zu laufen, sondern aktiv gegen ihre Feinde vorzugehen gefiel ihm sehr. Ob Selamin auch so empfand?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 16.04.2011, 13:55:09
Es brauchte eine Weile bis Galians Worte durch den Schleier der Verzweiflung zu Selamin durchdrangen. Im wesentlichen hatte er ja Recht, zumindest von einem rationalen Standpunkt aus betrachtet. Aber rache und Hass waren nicht sein Weg. Mit einem Lächeln auf dem Tränenvermierten Gesicht schüttelt er leise den Kopf. "Das Mädchen wird sterben bevor wir diesen Ort hier verlassen. Das potenzielle Übel das welches sie korrumpiert, ist zu groß, als das ich es zulassen könnte das sie am Leben bliebe. Wir haben Wolkenheim verlassen damit sie nicht Opfer der Experimente der Magier wird, nun vielleicht nicht wir aber zumindest ich. Und so werde ich sie, so ich mich für diesen Weg entschließe nicht zulassen das sie sich weiter quält." Der Strom der Tränen hatte nachgelassen, trotzdem schluckte Selamin an dieser Stelle kräftig. "Aber obwohl eure Argumente gut waren, wird dies nicht meine Entscheidung sein. Bevor ihr erneut Einwände erhebt lasst mich kurz erklären. Das Mädchen hat in uns allen die Macht der Seher freigesetzt, und ich habe mich gesehen, und was aus mir werden könnte. Machtvoll und kalt, menschlichen Schicksalen gegenüber gleichgültig. Doch dies ist nicht der Weg den ich zu beschreiten gedenke. Was wir sind und was wir sein werden ist nicht vorherbestimmt, sondern das Ergebnis unserer Entscheidungen. Sicher, ein jeder von uns hat Veranlagungen, die ihn für eine bestimmte Laufbahn empfehlen, aber letzlich liegt es bei uns was wir mit unserem größten Geschenk, dem Leben, anfangen. Die Entscheidung nicht zu versuchen Jill zu retten wäre der falsche Weg. In ihr kämpfen zwei Seelen um die Herrschaft über ihren Körper, ihre eigene unschuldige, sowie eine Böse, vormals eingesperrt in dem Edelstein auf ihrer Stirn. Lailo sagt dass sie mich zu diesen Seelen bringen kann, und das es gefährlich ist. Ich könnte sterben ohne etwas bewirkt zu haben, ich könnte es schaffen den bösen Geist zurück in sein Gefängniss zu treiben, es könnte sein das der Geist in mich einfährt, und für diese Eventualität bat ich euch um eure Hilfe. Natürlich hoffe ich und glaube daran das ich es schaffen kann, aber wenn mich die Reise mit euch eins gelehrt hat, dann auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein." Er atmete erneut tief durch. "So sehr es mich schmerzt diese Risiko eingehen zu müssen, und dabei unter Umständen unserer kleinen Gruppe meine mageren Möglichkeiten zu entziehen, ein Teil von mir würde sterben wenn ich es nicht versuchen würde." Eine unausgesprochene Bitte lag in Selamins Augen als er zum Schluß kam. Konnte Galian seine Entscheidung aktzeptieren? Und selbst wenn nicht, würde er ihm die letzte Hilfe geben?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 17.04.2011, 18:44:57
Je länger Selamin sprach desto eisiger wurde Galians Ausdruck, bis seine Züge schließlich ganz gefroren. "Ein Teil von Euch würde sterben?" Galian konnte einfach nicht begreifen, wie der Priester es fertig brachte solche Dinge auszusprechen.

"Ein Teil von Euch würde sterben?" sprach er nun laut aus, was er dachte "Ihr sprecht von dem Geschenk des Lebens und gebt im gleichem Atemzug zu, dass Ihr Euer Leben lieber leichtfertig riskiert, als ein Teil Eurer Selbst zu opfern. Wenn das leben ein Geschenk wäre - und Ihr könnt mir glauben, wenn ich Euch sage, dass es das ganz sicher nicht ist - dann hättet Ihr gar nicht das Recht es wegzuwerfen. Ich habe Euch falsch eingeschätzt, Selamin. Ich dachte es wäre tatsächlich ein Konflikt für Euch, aber Eure Worten offenbaren die Wahrheit. Ihr wollt nicht mit Konsequenzen leben. Eine Option die entweder Tod oder Sieg hervorbringen kann scheint Euch attraktiver als eine, die schlicht und einfach vernünftig ist, aber gleichsam die Fortsetzung eines steinigen Weges bedeutet. Ihr wollt nicht mit der Gewissheit weiter leben, dass ihr das Mädchen nicht zu retten versuchtet, aber Ihr scheint bereitwillig in der Gewissheit sterben zu können, dass Ihr wohlmöglich das Schicksal einer unschuldigen Frau und eines unschuldigen Jungen besiegelt habt."

Galian stand auf und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Nun worauf wartet Ihr? Los geht und bringt Euch um, ich hoffe es wird nicht allzu schmerzlos sein. Wenn Ihr nicht bereit seid alles für diese Gruppe zu geben, dann ist sie vermutlich sogar besser ohne Euch dran. Gebt Euer Geschenk des Lebens zurück an Aeron, in Eurem Falle ist es sogar ganz gut so. Sonst hättet Ihr vielleicht noch erfahren, dass es bittere Entscheidungen sind, die das Leben ausmachen. Und wenn Ihr dann tot seid, dann werde ich Euch höchstpersönlich in einer mondlosen Nacht irgendwo in der Steppe verscharren, da mit auch ja niemand auf die Idee kommen wird Eurer zu gedenken und Heldentum zu wittern, wo tatsächlich Schwäche die treibende Kraft war."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 17.04.2011, 21:00:14
Galians Worte schmerzten Selamin, doch er war nicht bereit seine Meinung zu ändern. Ruhig und langsam erhob er sich und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Mit festem Blick, die Stimme bar jeder Emotion antwortete er. "Ja Galian, es ist mein Leben das ich in Aerons Hand gebe, weil es das richtige ist. Ich werde nicht bei der ersten Schwierigkeit meine Werte über Bord werfen nur weil es bequemer ist. Liebe und Mitgefühl sind auf ihre Art genauso stark wie Schwerter und Äxte. Es tut mir Leid das ihr dies nicht versteht."
Kurz wartete Selamin noch auf eine Antwort, bevor er sich von Galian abwandte und zu den letzten beiden ging. Hatte der Krieger gerade mehr von sich preisgegeben als er wollte? Wahrscheinlich nicht, dachte Selamin mit einer gewissen Bitterkeit in der Stimme. Dafür war Galian zu stark rational. Und ein Teil von Selamin konnte dies sogar sehr gut verstehen. Der Krieger fürchtete nicht seinen weggang, er war ein Einzelgänger, der Beschützer der Gruppe. Wahrscheinlich versuchte er auf seiner Art ihn vor sich selbst zu schützen. Und die Kyra und Skraching. Eine unschuldige junge Frau und einen unschuldigen Jungen. Keinen unschuldigen Mann in mittleren Jahren. Oh Galian welche Schuld hast du auf dich geladen, dass sie dich so hat werden lassen? Siehst du in meiner Entscheidung eine weitere Enttäuschung von jenen denen du vertraust? Hast du mir vertraut und enttäusche ich dich jetzt? Wie kann ich wissen was in dir vor sich geht und wie kann ich dir helfen, ohne das du mir sagst was dich belastet.
Noch immer in Gedanken über das vergangene Gespräch, und die Richtigkeit seiner Entscheidung setzte sich Selamin zu Skraching und Kyra.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 18.04.2011, 01:55:54
Aufmerksam beobachtete Skraching den ihnen entgegen kommenden Priester. Als Selamin sich zu ihnen setzte, wanderte sein Blick zu Galian. Dann war wohl jetzt der Zeitpunkt gekommen, alles zu besprechen.

"Galian?" rief er dem Assassinen zu. "Ich würde gerne unsere weiteren Entscheidungen und Vorgehensweisen besprechen. Als Gruppe, mit allen Beteiligten. Kommst du mit dazu?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 19.04.2011, 19:36:37
"Es ist ein einziges Ärgernis" dachte Galian als Selamin ihn verließ und zu den anderen ging. Er hatte beinahe das Gefühl, sie grenzten ihn aus, wie so so da saßen. Aber er isolierte sich wohl eher selbsttätig. Die Art wie der Mörder zu leben und zu überleben gelernt hatte divergierte massiv von den verschieden Vorgehensweisen seiner Gefährten. Der Unterschied war zu groß und Galian zu überzeugt von seiner Art, als dass er nicht anecken würde - früher oder später. Es war wohl eher früh dazu gekommen.

Wie mochte ein Leben aussehen, das einen glauben machte man hatte die Möglichkeit sich stets entscheiden zu können? Das man sich mehr Gedanken darüber machen konnte wie man sein Ziel erreicht und nicht ob man es überhaupt erreicht. Sollte man sich darüber freuen, wenn man so naiv war? Galian spürte wie sich Frust und Ärger mit einem pochenden Schmerz in seinem Schädel manifestierten und fuhr sich unwillkürlich mit der Hand an die Schläfe.

Jäh wurde er von Skrachings Stimme aus seinen Gedanken gerissen. Widerwillen wollte sich in Galian erheben. Am liebsten hätte er den Jungen einfach ignoriert, aber er wusste auch genau, dass dadurch nichts besser würden werde. Also schritt er gemächlich in Richtung seiner, im Augenblick eher ungeliebten, Kameraden. Vor ihnen blieb er stehen und sagte eher missmutig: "Ich halte das für keine gute Idee. Es sind Fremde hier, die unsere Pläne nichts angehen. Wir sollten ein wenig Abstand zu diesem Ort gewinnen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 20.04.2011, 10:27:35
Skraching runzelte die Stirn. "Wenn du es für nötig hältst, können wir uns auch woanders hinsetzen. Aber ich glaube, wenn unsere Gastgeberin" - er betonte das Wort mit einem ironischen Unterton - "es für nötig hält, mit zu hören, wird ihr das auch gelingen, wenn wir uns in einer Meile Entfernung besprechen."

Trotz seiner Worte stand Skraching auf, und setzte sich in Bewegung, ohne darauf zu achten, ob seine Gefährten ihm folgten. Die Richtung, in die er ging, führte ihn fort von den zwei Hütten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 22.04.2011, 16:56:16
"Ich denke auch Raika sollte zu uns stossen. Sie ist nicht ohne Grund hier und sollte an unseren Entscheidungen teilhaben." mit diesen Worten winkte Selamin aus seinen Gedanken gerissen Raika hinzu während er sich zu den anderen begab. Über Entscheidungen und Vorgehensweisen reden. Seine Entscheidung stand fest, er würde versuchen Jill zu retten. Und zumindest alle bis auf Skraching wußten es oder konnten es in Kyras Fall ahnen. Und wahrscheinlich würde der aufbrausende Junge es ebensowenig wie Galian gutheissen. Er seufzte leise, dass würde nicht einfach werden.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 24.04.2011, 22:06:37
Skraching starrte Selamin einen Augenblick an, und es war offensichtlich, dass er erbost war. Doch dann verflog dieser Eindruck, und der Junge zeigte keine besondere Emotion mehr.
"Ich denke, wer von unseren Gesprächen hören sollte und wer nicht, und wer an unseren Entscheidungen beteiligt sein sollte, und wer nicht, ist nichts, was du mal eben so über unser aller Köpfe hinweg entscheiden kannst. Aber du kannst das Thema gerne gleich anbringen, und wenn alle einverstanden sind, holen wir sie dazu."

Trotz der bestimmten Worte schwang in Skrachings Äußerungen kein Vorwurf mit. Wenn überhaupt etwas Negatives an ihnen war, dann vielleicht eine unterschwellige Kälte, die so gar nicht zu dem ansonsten so emotionalen Jungen passen wollte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 27.04.2011, 00:32:07
"Nun dann wirst du wohl auch auf meine Informationen verzichten müssen. Wenn es nicht schafft anderen Leuten zu zuhören, sondern unhöflich ein Gespräch verlässt, braucht diese Informationen wohl auch nicht." Selamins Stimme war scharf, von seinen Gefühlen gebeutelt entlud sich seine Wut nun auf Skraching. Ihm wurde dies im gleichen Moment klar. Dass er dem Jungen wahrscheinlich Unrecht tat. Doch er hatte nicht vor seine Meinung zu ändern. "Nur zu deiner Information, ich gehe jetzt und werde versuchen Jill zu retten." fügt er leise fast schon entschuldigend hinzu, schon wieder Tränen in den Augen, bevor er sich umdreht und in Richtung der Hütte stürmt.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 28.04.2011, 13:03:24
Noch bevor Selamin losstürmen konnte, packte Skraching ihn am Arm und hielt ihn auf. "Glaubst du eigentlich, du bist der einzige, der sich Sorgen um sie macht?"

Er hatte den Priester angeschrien, eine Reaktion, die er selbst so nicht erwartet hatte. Er konzentrierte sich auf das Gefühl, auf die Kälte, doch sie vermochte das Feuer der Wut, das gerade in ihm kochte, nicht zu bändigen.

"Ich hätte es wissen müssen, dass ich keinem verfluchten Priester vertrauen kann! Ihr seid doch alle gleich, wertloses, arrogantes Gesindel! Dir geht es nicht um das Mädchen, oder um uns, sondern nur um deinen Stolz, deinen Status, dein gottverfluchtes Weltbild! Im Gegensatz zu dir will ich Jill und jeden einzelnen von uns hier rausbringen, aber dir reicht es, wenn dein Stolz befriedigt wird!"

Er liess Selamin los, aber seine Augen funkelten ihn noch immer an. "Weißt du was? Dann geh. Ich hab's satt. Ich hab euch alle satt. Ich haue jetzt hier ab und bringe die zur Strecke, die für all das verantwortlich sind. Und jeden verdammten Priester, der mir auf dem Weg begegnet. Ihr seid es einfach nicht wert, auf dieser Welt zu leben, kein einziger von euch."

Es war ihm egal. In diesem Moment war es ihm egal, dass er die Kontrolle verloren hatte, dass nicht einmal die Kälte ihn noch hatte kontrollieren können. Er hatte seine Worte ernst gemeint. Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte er sich um und ging.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 29.04.2011, 09:49:11
Erstarrt hatte Selamins Skrachings Ausbruch über sich ergehen lassen, während stumme Tränen über sein Gesicht liefen. Wie kam der Junge zu diesem Bild von ihm? Der Junge mußte zur Besinnung gebracht werden, und das konnte nicht warten. Fast schien es als würde er sich einfach wieder umdrehen und weggehen doch dann erhob er seine Stimme.
"Wenn du so empfindest dreh dich und und komm zurück." rief er Skraching mit leicht zitternder Stimme zu. "Wenn du mich so sehr verachtest dann muß ich der erste Priester sein den du tötest." Seine Stimme wurde fester, doch der Sturm der Tränen riß nicht ab. "Besiegel hier und jetzt mein Schicksal, ich werde dir weder zürnen noch mich wehren. Doch dann wird es an dir sein, zu entscheiden ob ihr Jill töten, oder bei dem Versuch sie zu retten womöglich sterben werdet. Los entscheide dich!" Die letzten Worte waren scharf schon fast ein Befehl.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 29.04.2011, 13:04:41
Er schüttelte nicht einmal mehr den Kopf. Galian hatte keine Möglichkeit auszudrücken, wie unzufrieden er damit war, dass jeder zu glauben schien, dass der eigene Wille wichtiger wäre als das Anliegen der Gruppe. Als Selamin nun auch derart theatralisch auf Skrachings lächerlichen Wutausbruch reagiertewar es ihm endgültig genug.

"Es reicht jetzt." Galian sprach nicht laut und an sich sogar recht freundlich, allerdings schwang in seinen Worten trotzdem die Endgültigkeit eines Befehls mit, der nicht wiederholt werden würde. "Niemand tötet hier irgendwen, niemand rennt hier ungefragt in seinen Tod und niemand wird hier ohne den Rest der Gruppe fortziehen." Dabei sah er zu Selamin und dann zu Skraching.

"Dazu hat niemand von uns das Recht. Wir haben alle zugestimmt als Gruppe zu reisen, um uns irgendwie aus unserer Situation heraus zu winden und wenn möglich auch ein Stück weit Rache zu üben. Das war und ist der Zweck dieser Gruppe. Alleingänge stehen also keinem mehr zu, unser Handeln wird durch unsere Gemeinschaft vorgegeben und nicht durch das was wir uns selbst in den Kopf setzen.

Unsere Absichten müssen wir zuerst mit den anderen teilen, bevor wir sie in die Tat umsetzen. Es kann nicht sein, dass wildfremde Menschen, die zufällig da sind, wo wir auch sind einfach so in unsere Gruppe geholt werden, ohne dass man nicht darüber gesprochen hat. Und niemand hat das recht sein Leben aufs Spiel zu setzen, wenn das nicht abgesprochen wird. Seht es so: Wir brauchen einander und dadurch, dass wir einander haben retten wir uns in jeden Augenblick das Leben. Geht man so mit Menschen um, die einem das Leben gerettet haben?"


Galian breitete beide Arme etwas aus und machte so eine angedeutete Geste der Umfassung "Unsere Gemeinschaft, unsere Gruppe ist größer als jeder einzelne von uns und auch größer als wir alle einzeln zusammengenommen. Deshalb gilt es sich dieser zu unterwerfen, nur so können wir als Gruppe bestehen. Ihr habt dem alle zugestimmt, als wir uns zusammengeschlossen hatten. Jeder von Euch hätte seines Weges gehen können, aber Ihr habt es nicht getan. Also steht jetzt zu Eurer damaligen Entscheidung! Erst wenn Ihr bereit seid das zu tun werden wir über andere Dinge tun."

Galian sah Skraching und Selamin herausfordernd an, blickte dann aber auch zu Kyra. Es fiel ihm nicht leicht seinen eigenen Ärger so sehr zurück zuhalten. Was Selamin an diesem Tag schon alles verbockt hatte war schon genug für die ganze weitere Reise. Aber Galian wusste auch, dass es zuerst darum gehen musste jedem vor Augen zu führen, worum es überhaupt ging. Wenn das alle begriffen hätten, hätte sich auch niemand so sehr aufgespielt...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 29.04.2011, 13:52:10
Skraching blieb stehen, und sah zu Galian. "Das ist genau das, was ich wollte. Aber unser Priester hier zieht es vor, sich über uns alle hinweg zu setzen, weil er der Meinung ist, dass nur sein Wille etwas zählt, dass er der einzige ist, dessen Gefühle, Gedanken und Überlegungen eine Bedeutung haben. Was in anderen vorgeht, oder ob andere vielleicht sogar von ihm abhängig sind, ist ihm völlig egal. So wie es bei allen Priestern ist. Sie geben vor, sich um Menschen zu kümmern, aber am Ende wollen sie nur auf ein Podest gestellt werden, und dafür gehen sie über Leichen, notfalls sogar über die eigene."

Er spuckte auf den Boden, und sah Selamin verächtlich an. "Diese Gruppe bricht gerade auseinander. Ich habe keine Lust, dabei zu zu sehen.  Entweder, wir arbeiten alle zusammen, ziehen an einem Strang, oder wir brechen diesen lächerlichen Versuch einer Gemeinschaft jetzt ab und jeder geht seiner Wege. Da wir alle Selamin völlig egal sind, läuft es wohl auf letzteres hinaus."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 29.04.2011, 15:15:19
"Wenn ihr mir egal währt wäre die Entscheidung nicht so schwer." sagte Selamin leise bevor er sich erneut auf dem Boden niederlies und in sich zusammensackte. Die Hände vor das Gesicht geschlagen versuchte er seine Atmung und seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen. "Und das obwohl ihr weder mich noch meine Motive versteht und an allen Punkten nur Selbstsucht, Angst oder das Verlangen nach Macht seht. Ich weiß nicht wie ich euch zeigen soll das es auch andere Gründe geben kann. Vertrauen, Liebe und dieser schwammige Begriff des Gutens. Das sind meine Grundsätze. Anderen zu helfen ohne zu fragen was man im Gegenzug erhält. Ohne zu erwarten das man etwas erhält. Ich kann einfach nicht anders als versuchen Jill zu retten. Ihre Gefahr ist akut. Und ich habe versucht euch zu stärken, als ich Raika bat mit uns zu reisen. Oder mit euch falls ich versagen würde. Weil ich ihr vertraue, obwohl ich sie nicht kenne. Weil ich meinem Meister bedingslos vertraue, weil ich ihn kenne." Die Worte kamen ruhig hinter den vors Gesicht geschlagenen Handflächen hervor. Nur ein gelegentliches Beben der Schultern zeigte das Selamin wohl immer noch nicht seine Gefühle unter Kontrolle hatte
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 29.04.2011, 15:39:38
"Und ob wir ihr oder deinem Meister vertrauen oder auch nur vertrauen wollen, das ist völlig egal? Siehst du, genau das meine ich. Nur deine Sicht zählt. Du drückst uns deine Entscheidungen auf, weil du sie für richtig hältst. Dass du uns damit zu Marionetten deiner Entscheidungen zu machen versuchst, oder dass du gar falsch liegen könntest mit deiner Einschätzung, das ist eine Möglichkeit, die dir nicht einmal in den Sinn kommt. So sehr stellst du dich auf dein Podest, über uns alle."

Der Junge war jetzt ruhiger geworden, doch aus seiner Stimme sprach noch immer pure Verachtung. "Und dir kommt auch nicht in den Sinn, dass du nicht alleine bist mit dem Ziel, Jill zu retten. Dass es vielleicht verschiedene Wege gibt. Wege, die du nicht vorher gesehen hast, und die vielleicht auch diese überhebliche Schnepfe in der Hütte da nicht gesehen hat. Das kannst du aber nur rausfinden, wenn du dich mit uns unterhältst. Aber nein, Aeron selbst hat dir ja die Weisheit der Götter in den Arsch geblasen, und deshalb können wir und unsere Ideen und Meinungen dir völlig egal sein. Nur dein Wille zählt. Nicht mal Aeron selbst ist so arrogant wie Du, Priester. Und unser Vertrauen verdienst du ganz bestimmt nicht."

Das Wort 'Priester' sprach er dabei aus wie eine Beleidigung.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 29.04.2011, 16:02:33
Skrachings Worte gaben Selamin den Rest. Er hatte gehandelt wie er es für richtig gehalten hatte. Und er war nach wie vor von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt. Sichtlich beherscht erhob er sich. Er blickte von Kyra zu Galian. "Ihr kennt meine Ansichten und habt meine Informationen. Beratschlagt was es zu tun gilt. Ich belaste im Augenblick scheinbar den Prozess der Entscheidungsfindung zu sehr. Es wäre schön wenn ihr mir das Ergebniss eurer Disskussion mitteilen könntet. Ich werde in der Hütte warten." Die Worte kamen langsam und nur mühsam beherscht aus seinem Mund. Skraching blickte er dabei garnicht mehr an. Die Visionen drangen erneut wie Messer in seine Seele ein. Das Gefühl von Macht. Er erinnerte sich. Mit dieser Macht wäre er derjenige der die anderen niederschrie. Mühsam kämpfte er den Drang herunter Skraching zurecht zuweisen. Dazu hatte er kein Recht, es wäre ihm nur eine persöhnliche Genugtuung gewesen. Und während er mit den Gedanken kämpfte schritt er langsam und so beherscht wie es ging in Richtung Hütte. Wie konnte er anderen den Weg zum Licht zeigen, wenn er selbst nicht mit sich im reinen war. "Du verdienst unser Vertrauen nicht." schneidend war der Satz in seine Seele eingekehrt, und arbeitete sich dunkel durch das Licht das er dort immer gefühlt hatte.[1]
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Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 29.04.2011, 16:45:23
"Und wieder lässt er uns zurück und interessiert sich nur dafür, was ihm gerade passt."

Skraching sah dem jungen Priester mit funkelnden Augen hinterher. Dann sah er zu Galian. "So wie ich das sehe, sind wir keine Gruppe. Unter diesen Umständen macht es wohl auch wenig Sinn, zu diskutieren, was wir als Nächstes tun."

Er sah zu Kyra. "Oder sieht das irgend jemand anders?"

Die Feindseligkeit war aus seiner Stimme verschwunden, aber es war offensichtlich, dass der Junge immer noch aufgebracht war.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 29.04.2011, 17:32:41
Stillschweigend saß Kyra neben Skraching im Gras und verfolgte mit immer mehr missfallen wie sich die Diskussion zwischen dem Rest der Gruppe entwickelte. Sie konnte nicht wirklich sagen, ob man Raika trauen konnte oder nicht. Der erste Eindruck den sie von ihr hatte war eigentlich gar kein so schlechter, immerhin war sie freundlich und höflich gewesen, trotz Galians Verhalten. Aber das hatte ja anscheinend nicht unbedingt viel zu bedeuten. Vor nicht all zu langer Zeit war sie einem ebenfalls auf den ersten Eindruck vertrauenswürdigen Beamten in dessen Haus gefolgt, nur um dann in einem Kerker aufzuwachen und von Soldaten gesucht zu werden. Vielleicht war es also wirklich besser ihr weiteres Vorgehen zu nächst nicht mit Außenstehenden zu besprechen.
Aber je mehr sich der Streit zwischen Skraching und Selamin zu entwickelte, desto mehr wurde ihr klar, dass das nicht der eigentlich Grund war, warum sie sich streiteten. Und auch nicht unbedingt um die Rettung Jills ansich, sondern mehr um die Art und Weise, wie Selamin seine Entscheidung bekannt gegeben hatte. Hilflos musste sie zu sehen, wie sich die beiden anschrien. Sie wollte irgendwie eingreifen, die Situation entschärfen, aber sie wusste nicht wie. Es schien so als würden sich bei beiden lang angestaute Gefühle lösen und ein falsches Wort von ihr könnte alles noch schlimmer machen, also konnte sie nur inständig hoffen, dass sie sich wieder beruhigten.
Ungewollt entfuhr ihr ein Keuchen, als Selamin davon sprach ihn zu töten. Nein, das konnte nicht sein, soweit durfte es nicht kommen! Sie konnten doch nicht unbeschadet aus dem Kerker entkommen sein, nur um hier zu sterben! Während Kyra all ihren Mut zusammennahm und sich überlegte was sie sagen sollte, mischte sich Galian mehr oder weniger schlichtend ein. Erleichtert atmete Kyra aus, wenigstens Galian schien an dem Zusammenhalt der Gruppe zu liegen. Jedoch beruhigten sich die beiden Streithähne keineswegs, sondern fuhren nur noch verbitterter fort.
Während sie den Rest des Streites und den davonlaufenden Selamin verfolgte, liefen ihr Tränen das Gesicht hinab und sie umklammerte ihre angewinkelten Beine. Warum nur schien sich jede Struktur, jeder feste Halt um sie herum aufzulösen?
Skrachings Frage beantwortete sie nur mit einem traurigen Blick. Leise, kaum hörbar, sprach sie ihren bohrenden Gedanken aus "Wieso nur?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 29.04.2011, 18:01:15
Nachdem Selamin aus seinem Blickfeld verschwunden war, und er Kyras Tränen bemerkte, schien sich Skraching endlich zu beruhigen. Er schüttelte in einer hilflos wirkenden Geste den Kopf. "Wenn mich nicht alles täuscht, kann keiner von uns wirklich gut mit Anderen umgehen. Mich eingeschlossen. So eine Gruppe kann nur funktionieren, wenn sich alle wirklich Mühe geben. Und das ist nicht passiert."

Mit bösem Blick sah er in die Richtung, in die Selamin verschwunden war.
"Ich will niemanden zurücklassen, ich will, dass das hier funktioniert, aber ich glaube nicht mehr daran. Wir sind zu verschieden, in unserer Art, unseren Zielen und Wünschen. Ich habe keine Idee, wie man das zusammen bringen kann."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 09.05.2011, 23:09:42
So blieben die bitteren Gefühle die jeder einzelne in der Gruppe verspürte erhalten, während die Zeit unvorstellbar langsam voran schritt. An diesem Ort ohne Sonne war es schlicht unmöglich zu schätzen wie spät es war und so kam es einem jeden vor als stünde die Zeit einfach still.

Doch irgendwann trat der Elf an Selamin heran und erklärte nur mit einem kurzen: "Es wird Zeit." dass die Vorbereitungen abgeschlossen waren. Ohne eine Reaktion abzuwarten machte er sich wieder auf in die andere Hütte, blieb aber vor dem Eingang noch einmal stehen um auch den restlichen Gefährten noch ein paar Worte mitzugeben. "Wenn ihr wollt könnt ihr dazu kommen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 10.05.2011, 00:01:18
Selamin hatte die letzten Stunden damit zugebracht in sich zu gehen und das zu suchen was bei dem dem Streit mit Skraching in ihm zerbrochen war. Er hatte es nicht mehr gefunden. Eine Gleichgültigkeit die ihn gleichzeitig erschreckte aber ihm auch Schutz bot hatte sich in ihm breit gemacht. Und so strafte er sich und folgte dem Elfen zu seinen Gefährten.
Mit ruhiger Stimme, Gesicht und Haltung weder provokant, noch sonstige Emotionen steigend stellt er seine Frage: "Und? Wie lautet euer Urteil? Gestattet ihr es mir zu versuchen Jill zu heilen?" Der nichtssagende Tonfall, die fast schon marionettenhaften Bewegungen des jungen Klerikers zeigen an, dass er sich höchstwahrscheinlich dem Richtspruch der Gruppe unterwerfen wird.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 10.05.2011, 00:21:35
Er war mit seiner Weisheit am Ende und wusste nicht weiter, also schwieg er. Galian hatte sich an die Hauswand gelehnt und regte sich die ganze Zeit über nicht.

Eigentlich müsste er das Mädchen töten, doch er wollte es nicht. Wozu hatte er diesen Unsinn bis hierher ertragen wenn er jetzt tat was er schon in dem Gewölbe hätte tun können. Wahrscheinlich wäre es sogar besser gewesen, hätte er seinen Schock schneller überwunden und ihr einfach den Gnadenstoß gegeben. Aber Galian war nicht derjenige, der sich als dafür zuständig empfand andere aus Gnade zu töten, genausowenig, wie er nicht ohne mit der Wimper zu zucken Unschuldige und Kinder töten wollte.
Es war eine Sache verderbte Schurken niederzustrecken, die so verkommen waren, dass sie es nicht besser verdient hatten. Wenn er eines Tages auf diese Art sterben würde, dann hätte er es auch nicht besser verdient, aber das Mädchen konnte tatsächlich nichts für ihr Schicksal und es wäre nicht sehr gerecht, wenn sie sterben musste, weil Selamin Galian zu dieser Tat zwang.

Innerlich wusste er bereits dass er gleich einfach gehen würde und diesen Irrsinn geschehen lassen würde, als Selamin vor die Hütte trat und sie fragte, ob sie ihn zur Tat schreiten lassen würden.
"Was für eine dumme Frage", dachte sich Galian, war aber auch gleichsam froh, da es ihm einen Ausweg bot, sofern Selamin sich tatsächlich nach ihrem Willen richten würde.

"Ihr könnt mit dem Kind tun was auch immer Euch gefällt, aber Ihr werdet nicht Euer Leben dabei aufs Spiel setzen. Die Entscheidung über Euer Schicksal liegt nicht mehr bei Euch, da sie uns alle betrifft. Das gilt nicht nur für Euer Leben sondern für jeden von uns. Ab sofort gibt es hier keine Alleingänge mehr. Das war meine Meinung und das wird sie auch bleiben."

Trotz aller Bestimmtheit schwang ein erleichterter, hoffnungsvoller Unterton in Galians Stimme mit.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 15.05.2011, 12:36:25
Unzufrieden wartete Raika außer Hörweite vor den Hütten. Sie hatte sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden gesetzt und sah immer mal wieder zu der Gruppe. Als Selamin ihr zuwinkte, war sie bereits im Begriff aufzustehen - ließ es jedoch, als die ständigen Spannungen weiter andauerten. Sie mochte nicht im Zentrum eines Gewittersturms stehen. Sollten sie sich zunächst aussprechen und ihre Dispute untereinander klären. Noch immer war sie nicht sonderlich davon überzeugt, dass dies der richtige Werk war. Es lag nicht an dem Ziel, welches sich diese "Gemeinschaft" gesetzt hatte. Vielmehr hatte sie ein Problem damit, dass sie mehr als nur zerstritten zu sein schienen. Ihre Geduld schmolz wie die Kerze eines Gelehrten, der sich die Nacht um die Ohren schlug. Aeron besaß einen eigenartigen Sinn für Humor. Nun ergab sich die Möglichkeit, jemanden zu retten...und dann war sie an so einer schwierigen Gruppe gebunden. War es das wert? Vielleicht war es zu ertragen, wenn sie sich aus ihren Streitereien heraushielt. Sie hatte nicht vor, sich einzumischen. Wenn der Priester das Mädchen um jeden Preis retten wollte, war ihr das recht. Als der Elf die anderen zurückholte, sprang sie auf und folgte ihnen zu der Hütte. Ihr nichtssagender Blick fiel auf Selamin. Hatten sie sich nun endlich entschieden?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 17.05.2011, 12:02:30
Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Skraching den Priester an. "Was genau ist denn eigentlich der Plan? Das hat mir noch keiner verraten", hakte er nach.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 18.05.2011, 17:11:34
Galian blieb ernst und gefasst, als er Skraching in eigenen Worten erklärte, was Selamin ihm vor kurzem erzählt hatte:

"In dem Edelstein, der im Kopf des Mädchens steckt befindet sich eine andere Macht und Selamin glaubt, dass er diese Macht vertreiben kann, wenn das Orakel ihn in den Geist des Mädchens bringt. Dabei besteht die Möglichkeit dass er sich selbst umbringt oder selbst von dieser Macht besessen wird. Er bat mich sogar darum ihn zu töten, wenn dies geschehen sollte."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 18.05.2011, 17:29:44
Einige Sekunden lang starrte der junge den Assassinen finster an. Dann wandte er sich an Selamin.

"Du hast wirklich überhaupt nichts verstanden, oder?"

Im Gegensatz zu ihrem vorherigen Streit war Skrachings Stimme nun frei von jeder Aggression - er klang eher enttäuscht.

Er schüttelte den Kopf, während er weiter sprach. "Ich will sie auch retten. Aber ich will auch verhindern, dass die Leute, die hinter all dem stehen, Erfolg haben. Wenn wir die nicht aufhalten, wird nicht nur Jill sterben, dann werden Tausende Unschuldiger sterben. Und wir alle übrigens auch. Du willst dich opfern? Nur zu, damit schenkst du dem Mädchen vielleicht ein bißchen mehr Zeit, aber nur, bis der Krieg ausbricht und sie dann als eines der wichtigsten Ziele sowieso umgebracht werden wird."

Er setzte sich auf den Boden. Nach all der Wut, die er zuvor herausgelassen hatte, sah er jetzt eher resigniert aus. "Selbst wenn wir das als eine Option betrachten, und ich sage noch nicht, dass wir es tun, sollten wir uns nicht kopfüber ins Verderben werfen, sondern alles so genau wie möglich durchplanen. Hast du an die Möglichkeit gedacht, dass diese... Macht... weitaus gefährlicher werden könnte, wenn sie dich übernimmt? Vielleicht so gefährlich, dass auch Galian oder diese überhebliche Schnepfe hier, die schon einmal ihre Unfähigkeit bewiesen hat, sie nicht aufhalten können? Was ist dann? Was ist, wenn diese Macht dich übernimmt, und uns alle inklusive Jill danach einfach umbringt?"

Skraching sah zu Boden, und dachte einige Zeit nach. Seine Wut war noch nicht ganz so verschwunden, wie es den Anschein hatte, aber er hatte keine Lust, sich wieder von ihr beherrschen zu lassen. Er wusste nicht, was der richtige Weg war, aber er wusste, dass die Situation, in der sie vorhin waren, oder die, in der sie jetzt waren, ihm überhaupt nicht gefiel. Und er wusste, dass er sich eigentlich nicht von der Gruppe trennen wollte, auch wenn er bereits kurz davor gewesen war.

Vielleicht war es das Beste, einfach den Weg zu gehen, den er ursprünglich ins Auge gefasst hatte. "Ich bin dafür, dass jeder von uns erst einmal erklärt, was seine persönlichen Ziele sind, was ihm wichtig ist, und was für ihn auf keinen Fall eine Option ist. Und dann müssen wir uns auf einen Weg einigen, der möglichst viel davon abdeckt. Aber es sollte klar sein, dass jeder Kompromisse eingehen muss. Wir sind zu unterschiedlich, als dass wir die Wünsche jedes einzelnen vollkommen berücksichtigen könnten."

Er sah nun wieder Selamin an, und der Priester konnte eine seltsame Traurigkeit an Skraching erkennen. "Es gibt auch einige Dinge, die ich nicht möchte, aber wenn es sich als notwendig erweisen sollte, bin ich trotzdem dazu bereit. Aber vielleicht haben wir gemeinsam Ideen, die Kompromisse für uns alle so... leicht wie möglich zu machen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 18.05.2011, 19:41:49
Selamin nickte Galian nur zu, dessen Meinung war ihm klar gewesen. Das bisher allerdings noch niemand Skraching informiert hatte wunderte ihn schon ein wenig, aber er war nicht derjenige den Jungen ins Bild zu setzen. Galians Worte die seinen Plan erklärten traffen dann aber seinen Plan und die damit verbundenen Risiken einigermaßen prägnant. Skrachings Reaktion widerrum, und seine Vorwürde er verstehe nichts tat er auch nur mit einem Schulterzucken ab. Sie würden seine Motive nicht verstehen, das Vertrauen das er in sie setze und das scheinbar nicht erwiedert wurde, sie hatten nicht sein Verständniss von Gut und Böse als diametralen Kräften.
Auf die Frage nach seinen Zielen mußte er dann doch antworten. "Mein Ziel ist und bleibt der Frieden. Aber scheinbar kann ich dabei nicht den Weg des Guten gehen, sondern muß den Weg des Opportunen gehen. Womit das Urteil über Jill gesprochen wurde. Sie ist abhängig von der Magie, und entweder wir versorgen sie mit dieser, verstärken die Transformation, oder wir lassen sie dahin siechen. Beides sind Wege die ich nicht für richtig halte. Die Alternativen sind der eben vorgeschlagene Weg oder kalter Stahl. Da ihr als Gruppe euch gegen die Chance der Heilung gewandt habt, muß ich mich fügen. Aber ich werde diesmal nicht zum Vollstrecker. Nicht wenn es nicht mein Weg ist, sondern der der Gruppe." Auch wenn die Tränen Spuren in seinem Gesicht hinterlassen haben, Selamin wirkt ruhig und gefasst als er die Lage aus seiner Situation schildert. Fast als wäre ihm alles egal, was mit ihnen, und was mit Jill passierte. Verschwunden war der Selamin der emotional argumentierte, vorher stand Rationalität hatte die Kontrolle über ihn übernommen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 18.05.2011, 22:19:45
Nachdem sich Kyra in der Zwischenzeit etwas beruhigt hatte, fand sie sich wieder mit den anderen zusammen, als der Elf sie rief. Die Stimmung war immernoch angespannt, aber zumindest schienen sie sich nicht gleich anschreien zu wollen. Als Galian so kurz und rational Selamins Plan zusammenfasste, den sie auf irgendeine Weise bereits erahnt hatte, musste sie sich stark zusammenreisen um ihre Gefühle zu beherrschen.
Bei Skrachings Frage senkte sie unwillkürlich den Kopf. Das war eine Frage, die sie bisher mehr oder weniger erfolgreich verdrängt hatte und mit der sie sich jetzt ungern befassen wollte. Während sie noch krampfhaft überlegte, was sie zu diesem Punkt sagen würde, begann Selamin bereit mit seinen Ausführungen. Es dauerte einen Moment, bis seine Worte ihren Weg zu ihr durchdrangen und sie realisierte, dass Selamin sich doch nicht opfern wollte. Ohne dass es ihr bewusst wurde, lief sie auf Selamin zu und schlang ihre Arme um ihn. Vor lauter Freude darüber, ihn nicht verlieren zu müssen, konnte sie nichts weiter sagen, sondern verharrte einfach in dieser Stellung.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.05.2011, 14:21:07
Der Junge hörte Selamin aufmerksam zu, verzog einige Male sein Gesicht, unterbrach den Priester aber nicht. Abschließend nickte er.

"Das heißt also: Dein Ziel ist, den Frieden zu bewahren. Du willst außerdem das Mädchen retten, oder, falls nicht möglich, ihr ein möglichst schnelles und schmerzfreies Ende ermöglichen. Wobei du selbst dies Ende nicht vollstrecken willst."

Er dachte einen Moment nach, dann sprach er weiter. "Ich selbst möchte nicht nur den Frieden wahren, sondern die, die für diese Entwicklungen und für unsere Probleme verantwortlich sind, zur Strecke bringen. Ich habe keine Lust, ewig auf der Flucht zu bleiben. Ich will vom Gejagten zum Jäger werden."

Skraching ließ die Worte einige Momente im Raum stehen. "Außerdem möchte ich ebenfalls Jill retten, aber nur, wenn der Preis dafür nicht zu hoch ist. Sie hat es nicht verdient, zu sterben, aber das hat niemand von uns, geschweige denn, die einfachen Leute in den Städten und Dörfern."

Wieder hielt er einen Moment inne. Sein Blick wanderte zu der Hütte, und dann wieder zu Selamin. "Ich denke allerdings auch, dass wir so genau wie möglich wissen sollten, was für ein Wesen Jill in sich trägt, und was mit der Kreatur passiert, wenn sie stirbt. Stirbt es dann auch? Kann es auf anderem Wege in diese Welt gelangen? Und wie hängt diese Kreatur mit denen zusammen, die den Krieg schüren wollen? Sollte es ihr Diener, Verbündeter oder sogar ihr Herr sein?"

"Zusammengefasst: Ich will den Frieden wahren, die verantwortlichen Kriegstreiber zur Strecke bringen, wenn möglich, Jill retten, und möglichst viel über das Wesen herausfinden, das sich ihrer bemächtigt hat."

Dann wandte sich Skraching an Kyra. "Was ist mit dir? Was sind deine Ziele?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 23.05.2011, 20:41:53
Von Skraching so direkt angesprochen, lies Kyra von Selamin ab und blickte in Skrachings Richtung, wobei sich ihr Blick aber im Horizont verlor.
Was waren ihre Ziele? Früher hätte sie auf diese Frage eine genaue Antwort gewusst. Aber jetzt? Immer wenn sie sich diese Frage stellte, musste sie sich wieder an Galians Worte an ihrem ersten Abend erinnern. Was für Ziele konnte sie denn schon verfolgen, während sie auf der Flucht war? Sich einen Ehemann suchen und Kinder bekommen wohl kaum. Ihr Familienanwesen war auch zerstört und eignete sich wohl nicht zum wohnen, ganz zu schweigen von den Soldaten, die sich wahrscheinlich noch in der Gegend aufhielten. Von was sollte sie Leben? Vielleicht war noch etwas von dem Gold in dem Geheimen Kellerraum, vielleicht auch nicht. Selbst wenn, würde sie vorerst nicht an es heran kommen. Ein wirkliches Handwerk hatte sie nicht gelernt, wozu auch, es bestand ja nie die Notwendigkeit dafür. Wie sollte sie sich also ernähren? Konnte sie überhaupt andere Dinge planen als den nächsten Tagesablauf? Konnte sie sagen, was in 5 Tagen sein würde? Einer Woche? Einem Monat? Wie sollte man da Ziele verfolgen können? War vielleicht das ihr "Ziel" ? Wieder in der Lage zu sein, Ziele verfolgen zu können?
Kyras Augen schienen wieder im hier und jetzt angekommen sein und fixierten Skraching. Kurz drehte sie ihren Kopf um auch den anderen einen Blick zu zuwerfen können. Selamin und Skraching sprachen von den Frieden wahren, aber es war schon immer so gewesen, dass Frieden teuer erkauft werden musste. Es lief also mehr daraufhin hinaus, die Verantwortlichen aus dem Verkehr zu ziehen und das würde wohl in dem Tod vieler Menschen resultieren. Jener, die bewusst für die Hintermänner arbeiteten, jener die von ihnen manipuliert wurden und jener, die mit dem ganzen nichts zu tun hatten. War das ein notwendiges Übel? Galian mochte bestimmt so denken. Aber war das auch ihr Pfad? Die Zukunft würde es zeigen müssen.
"Ich kann, so wie der Zustand im Moment ist, keine Ziele verfolgen. Mein Ziel ist es, dass zu ändern."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.05.2011, 20:52:10
Skraching sah Kyra einen Moment verständnislos an. "Welchen Zustand genau meinst du? Unsere Flucht?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 23.05.2011, 22:14:44
Nun war es an Kyra Skraching verwundert anzuschauen. Was sollte sie den sonst meinen? Mit einem Nicken bestätigte sie seine fragende Vermutung.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 23.05.2011, 22:22:45
Skraching nickte Kyra zur Bestätigung zu. Dann wandte er sich an Galian. "Und du?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 24.05.2011, 19:40:01
Galian blickte Skraching eine Weile an. Sein Blick hatte etwas von jemanden die Flugbahn eines Pfeiles zu erahnen suchte und war mit einer gewissen Feindseligkeit gespickt. Erst nach einigen Augenblicken sprach er.

"Das Träumen überlasse ich denen die zu viel Zeit und zu wenig Ehrgeiz haben. Aber ansonsten hat Kyra recht. Am wichtigsten ist, dass wir uns erstmal in Sicherheit bringen und dann dafür sorgen, dass es niemanden mehr gibt der uns verfolgen könnte oder wahlweise ein Mittel finden, mit dem wir eine Verfolgung für unsere Häscher sehr unattraktiv machen."

Er zuckte mit den Schultern. Handfeste Pläne könnten sie schmieden, wenn es soweit war.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 05.06.2011, 11:11:47
Skraching nickte nachdenklich. Dann sah er von einem zum anderen.

"Fassen wir zusammen. Wir alle sind daran interessiert, der Notwendigkeit, zu fliehen, ein Ende zu setzen. Einigen von uns ist es dazu noch wichtig, den bevorstehenden Krieg zu verhindern. Beide Ziele passen gut zusammen: Halten wir die Kriegstreiber auf, endet auch der Grund für unsere Flucht. Ich schlage also vor, dass wir dies zu unserem obersten Ziel machen: Die Leute, die hierfür verantwortlich sind, zur Strecke zu bringen."

Sein Blick wanderte zu der Hütte. "Außerdem wollen wir, wenn eben möglich, Jill retten, vor allem aber verhindern, dass das Wesen, das von ihr Besitz ergriffen hat, in diese Welt eindringt. Für mich stellen sich zwei Fragen. Erstens, ob man Jill nicht auch auf anderem Wege retten kann. Selamin wollte sich als neues Gefäß sozusagen opfern. Gibt es hierzu Alternativen? Könnte man das Wesen nicht auch zum Beispiel in den Körper eines Tieres zwingen, und dies danach töten? Außerdem: Was passiert mit dem Wesen, wenn Jill tot ist? Wird es freigesetzt, kann es trotzdem noch irgendwie mit der Welt interagieren? Kann es sich einen neuen Körper suchen? Oder wären wir es mit Jills Tod endgültig los?"

"Wir sollten keine Entscheidung über sie fällen, solange wir diese Fragen nicht beantworten können, weil wir es ansonsten vielleicht noch schlimmer machen als es ohnehin schon ist. Und noch etwas, was wir dabei bedenken sollten: Das Wesen könnte auch eine Informationsquelle über unsere Feinde sein. Wenn wir wissen, wer es zu welchem Zweck beschworen hat, können wir unser Hauptziel vielleicht eher erreichen. "

"Und ein letztes Problem. Was machen wir mit Raika? Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Selamin sie vorschnell in alles eingeweiht, was unsere Gruppe angeht. Das sehe ich als ernstes Problem. "
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 10.06.2011, 23:35:34
Galian hörte Skraching zu und dachte über sein Argument nach. Er war nicht so optimistisch, dass dieses Ding, dass der Kleinen inne wohnte so ohne weiteres Informationen mit ihnen teilen würde. Er nahm viel mehr an, dass es ihnen weniger zugeneigt sein würde und das Risiko an einen zu starken Gegner zu geraten unverhältnismäßig höher war, als die Chance einen Nutzen aus der Rettung des Kindes zu ziehen. Aber dennoch war dies eine Möglichkeit die man nicht ohne Weiteres von der Hand weisen konnte und so entschied er sich nicht zu widersprechen. Schlussendlich wurde die Gewichtigkeit dieses Arguments durch die Opfer bestimmt, die sie bringen mussten, um das Mädchen zu retten.

Und was Raika anging...

"Es ist ein ernsthaftes Problem. Wenn es Leute gibt, die nach uns suchen, werden so eine Person sicherlich nach uns fragen und wie könnten wir uns darauf verlassen, dass sie uns dann nicht verraten wird? Gar nicht. Wir müssen ihr Handeln kontrollieren, daran führt kein Weg vorbei. Über die Wahl der Mittel solltet ihr Euch lieber Gedanken machen, ich bin da weniger zaghaft und hab keine Probleme die Fehler eines Kameraden auszubügeln."

Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 11.06.2011, 00:44:40
"Die Entscheidung bezüglich Jill ist die wichtigere, und sollte zuerst getroffen werden. Das Mädchen leidet Schmerzen und Qualen, was ihr sicher nicht gut heißen könnt. Ich kenne keinen anderen Weg Jill zu retten, und ihr scheinbar auch nicht. Selbst die Person die hier Vorort diejenige mit dem größten Wissen über Heilungen und der gleichen ist kennt keinen Weg sie zu retten, wie ihr wissen würdet hättet ihr die Geduld aufgebracht zu bleiben und ihr zuzuhören. Und ihr habt meinen Plan scheinbar mißverstanden. Der Plan war das Wesen anzugreifen, auf der einzigen Ebene wo es möglich ist, nämlich in Jills Geist. Ich wollte versuchen es zurück zu drängen, in seinen Stein. Es besteht halt nur die Gefahr das die Entität beschließt mein Geist sei der attraktivere, oder das sonst etwas schief geht. Ich denke mit Jills Tot würde es sich wieder in den Stein zurückziehen, daher wäre dies der einfache Weg. Ich glaube nicht das einer von uns die Macht hat eine solche Wesenheit endgültig zu vernichten." Seine Stimme blieb ruhig, lediglich ein leichter Tadel schwang mit, als er das Verhalten Skrachings kritisierte. Ansonsten schien er mittlerweile wirklich nicht mehr darauf aus zu sein Jill zu retten, irgendwie blieb er emotional distanziert und rational kühl. "Was Raika angeht so würde ich ihre Gefährtenschaft begrüßen, wenn ihr aber der Meinung seid das meine Worte zu ihr, ihr Todesurteil sein sollen, so ist dies wohl eine weitere Schuld mit der ich Leben muß."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 11.06.2011, 14:23:33
Skraching schüttelte den Kopf. "Unsere Situation ist dramatisch genug, ich finde nicht, dass wir sie zusätzlich dramatischer machen müssen. Hier wird niemand umgebracht, wenn wir es vermeiden können. Das heißt aber, dass wir versuchen müssen, Raika davon zu überzeugen, uns zu begleiten. Wenn wir sie zwingen, wird sie versuchen, bei der ersten Gelegenheit zu fliehen. Nur wenn sie von sich aus mitkommt, können wir uns ihrer sicher sein."

Dann wanderte sein Blick wieder zu der Hütte. "Wenn wir das Wesen nicht töten können, bedeutet das aber, dass die Gefahr bestehen bleibt. Fällt der Stein in die falschen Hände, kann alles wieder von vorne los gehen."

Sein Blick traf den von Galian, und er sah sehr unglücklich aus. "Es gefällt mir nicht, aber ich denke ernsthaft darüber nach, ob es nicht doch eine Option ist, dieses Wesen... heraus zu fordern. Die Frage ist, ob wir das Risiko eingehen, die Gefahr durch diese Kreatur immer wieder aufkommen zu lassen, oder das Risiko eingehen, das Wesen jetzt auf der Stelle herauszufordern. Dabei sollten wir auch bedenken, dass ich den Stein niemand anderem als uns anvertrauen würde, solange dass Wesen darin gefangen ist - was uns aber für unsere Feinde zu einem noch viel wichtigeren Ziel macht."

Er seufzte. "Mir gefallen beide Optionen nicht."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 14.06.2011, 13:27:38
"Gut, wenn sie einwilligt mit uns zukommen, wäre das eine Möglichkeit. Das heißt dann aber nicht, dass wir ihr deshalb bedingungslos vertrauen können. Aber wenn sie ablehnt, stehen wir immer noch vor dem Problem und ich warne dich davor ihr etwas anzudrohen, ich habe kein Verlangen nach einem ehrlichen Kampf." Galian blickte Skraching ernst an. Seine Arme hielt er vor seinem Körper verschränkt und seine Miene kündete von weitläufigen Gedankengängen, die Augenbrauen stirnrunzelnd zusammen gezogen.

"Wieviel Gold haben wir, dass wir für ihr Schweigen zahlen könnten? Habt ihr im Gespräch mit Raika etwas erfahren, womit man sie erpressen könnte?... Familie oder so etwas?"

Er schwieg einige Augenblicke lang und zuckte dann mit den Schultern.

"Was dieses Wesen angeht: Ich sehe keine Notwendigkeit, dass wir uns jetzt darum kümmern. Sicherlich ist es eine Möglichkeit an Informationen zu kommen, aber wenn Selamins Einschätzungen richtig sind, dann können wir uns mit diesem Ding immer noch auseinandersetzen, auch wenn das Mädchen schon das Zeitliche gesegnet hat. Ich bin nicht der Meinung, dass wir alles dafür geben müssen um das Kind zu retten, denn das würde unsere eigene Rettung gefährden. Und was ist eigentlich wenn alles glatt geht und sie gerettet ist? Schleppen wir sie dann bis nach Wolkenheim? Das Kind ist ein Klotz am Bein und durch einen Rettungsversuch riskieren wir unsere Chancen auf Erfolg, nur um unsere Möglichkeiten dann weiter zu beschneiden."

Galian winkte lässig ab "Aber was soll's, ich sehe ja jetzt schon, dass Euch gleich die Tränen kommen, also lasse ich es lieber sein. Ihr wollt gar keine Vernünftige Entscheidung, ihr wollt lediglich eine Erlaubnis dafür, euch euren trügerischen Gefühlen hinzugeben. Bitte merkt Euch das Gefühl, wenn ihr euch so richtig heldenhaft vorkommt und denkt wieder daran wenn wir auf einem Schafott oder in einer finsteren Kerkerzelle zu Grunde gehen. Dann könnt ihr mir ja sagen ob es das wert war."

Galian zuckte mit den Schulter, während Stimme und Mimik ebenfalls Teilnahmslosigkeit ausdrückten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 16.06.2011, 16:49:30
"Ich denke wenn wir sie retten können, und von dem Stein trennen können, dann wird sie hier friedlicher und sicherer aufwachsen als sonst irgendwo in diesem Land." Das er jetzt die Zustimmung von zweien seiner Mistreiter bekam, schien ihn nicht wirklich aufzuheitern, ja er schien selbst zu zweifeln ob es das richtige war. "Wer soll sich dem Wesen stellen?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 19.06.2011, 23:23:00
"Das Betreten ihrer Gedankenwelt ist nicht auf eine Person limitiert, was eure Erfolgsaussichten deutlich steigern könnte." Mischte sich eine Stimme von etwas weiter weg ein und als die Gefährte zum Ursprung sahen, stand dort Lailo. "Verzeiht wenn ich mich einfach so einmische, es war bestimmt nicht meine Absicht euch zu belauschen. Aber ich kam nicht umher zumindest den letzten teil eurer Unterhaltung zu überhören."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 19.06.2011, 23:57:52
Galian sah das Mädchen eher iritiert als feindseelig an. "Eine tolle Weise..." Er setzte ein Lächeln auf, dass eher weniger als freundlich zu bezeichnen war, sondern viel mehr das eines großen Raubfisches war, der seine Beute gleich verschlucken würde. "Ihr habt die werte Dame gehört meine Freunde. Ein jeder dem das Schicksal des Kindes am Herzen liegt, der kann nun hier eintreten und sich heldenhaft benehmen."

Er wies mit einer Geste auf den Eingang der Hütte, doch war Höflichkeit das Letzte was er damit ausdrückte. "Tut Euch keinen Zwang an. Beweist mir wie edel es ist für die gerechte Sache drauf zu gehen. Und solltet Ihr von diesem Wesen besessen werden, werde ich Euch mit großer Freude am Leben lassen, denn vielleicht ist ja ein kleiner Teil von Euch noch immer dadrin und sieht welcher Torheit er anheim gefallen ist. Oder aber lasst es sein und gesteht Euch ein, dass der Preis dieser einzigen Möglichkeit zu hoch ist um ihn zu zahlen."

Auch wenn er wohl beabsichtigte höhnisch zu klingen, war durchaus zu erkennen, was in Galian vorging. Es war deutlich, dass er ganz und gar nicht damit einverstanden war wie sich die DInge derzeit entwickelten, aber schien gleichsam zu erkennen, dass er sich nicht gegen sie stellen konnte und so versteckte er seine Ohnmacht in Hohn und Spott. Die Unruhe war ihm anzusehen, noch vor kurzem war er drauf und dran gewesen das Mädchen zu töten, um die Sache zu besiegeln, doch erschien ihm das nun nicht mehr ratsam. Wer konnte ihm garantieren, dass die Gruppe sich dadurch nicht von ihm trennen würde und darüber hinaus hegte er keinen Wunsch ein unschuldiges Kind zu töten, auch wenn es notwendig war.

Wütend sah er Lailo an "Was um Aerons Willen qualifiziert Euch eigentlich dazu eine Weise zu sein? Weil Ihr alles komplizieren könnt und bessere Ohren habt als Euch gut tut?" Verärgert schnaubte er und wandte sich abermals ab, um - allen Blicken ausweichend - zur Seite zu schauen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 20.06.2011, 12:21:45
Kopfschüttelnd wandte sich Skraching an Galian. "Es geht nicht darum, heldenhaft das Mädchen zu retten. Es geht darum, dass wir einen übermächtigen Gegner haben, und wir uns eben gemeinsam entschieden haben, gegen diesen Feind anzukämpfen. Und es geht darum, abzuwägen, ob der Nutzen, den wir aus einem eingegangenen Risiko ziehen können, das Risiko wert ist. In diesem Fall ist die Entscheidung schwierig, aber ich glaube, dass wir uns die Chance, mehr über das Wesen und seine Verknüpfung mit unseren Feinden herauszufinden, nicht entgehen lassen sollten. Wenn wir Jill dabei noch das Leben retten können, ist das willkommen, aber nicht der Grund unseres Handelns. Oder zumindest nicht meines Handelns. Nicht mehr."

An Lailo gewandt, nickte Skraching ihr zu. "Wenn ihr euch diesmal besser vorbereitet, und nicht wieder verantwortungslos Dinge überseht, die uns in den Wahnsinn treiben oder sonstwie die Handlungsfähigkeit oder das Leben kosten, dann will ich es versuchen."

Dann sah er zu Selamin. "Du solltest dir überlegen, ob du dich überhaupt in der Lage siehst, einem solchen Gegner entgegen zu treten. Im Moment machst du eher den Eindruck, als wäre es dir willkommen, wenn du scheiterst und stirbst."

Die Gesichtszüge des Jungen hatten sich die ganze Zeit über verhärtet, und er sprach mit kalter, fast seelenloser Stimme. Nur das schwache Leuchten in seinen Augen zeugte noch von dem Jungen, der er vor kurzer Zeit noch gewesen war.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 21.06.2011, 19:01:40
Galians spöttische Bemerkungen ignorierend wandt sich Lailo wieder an die Gruppe und anscheinend im besonderen an Selamin."Die Vorbereitung sind so gut wie sie nur sein können, besonders im Bereich des Schutzes. Doch hätte euer Begleiter hier nicht das überhastete und Vorschnelle Wesen seines Meister geerbt, dann wüsstet ihr bereits das einige der Sorgen die ihr habt vollkommen unnötig sind. Deshalb will ich versuchen so gut es geht zu erklären und hoffe das man mir dieses mal bis zum Schluss genau zuhört. "

Kurz pausierte Lailo und schaute ob von den Gefährten irgendwelche Widerworte kamen und begann dann nach einiger Zeit zu erklären. "Fangen wir zuerst einmal mit den möglichen Gefahren an. Was ich Galians spöttischen Worten entnehmen kann ist das ihr befürchtet von der Wesenheit übernommen werden zu können. ... Dies ist nicht möglich. Das Wesen ist an den Stein gebunden und kann nur in den Geist des Trägers eindringen. Um einen Körper aber dauerhaft zu besetzen vermute ich muss dieser aber so angepasst werden das er für das Wesen geeignet ist. Ich denke das Ritual ist dazu da um den Körper des Mädchens in der Weise zu verändern ihn für den Stein empfänglicher zu machen. Ihr die ihr diesem Ritual nicht unterzogen wurdet lauft also nicht Gefahr dass die Wesenheit in euch übergeht."

Langsam trat Lailo zur Gruppe heran um nicht so laut sprechen zu müssen. "Das zweite Risiko das ihr fürchtet ist der durch einen Konflikt mit der Wesenheit mögliche Tod ... bzw. eine geistige Verstümmlung. Dazu gibt es zwei Dinge die für euch interessant sein sollten. Erstens ..." Lailo Hob ihre Hand und streckte dabei nur einen Finger empor. "Habe ich eine Schutzmaßnahme die es euch erlaubt jederzeit die Gedankenwelt zu verlassen. Wenn es also gefährlich werden sollte, dann seid ihr sofort in der Lage den Rückzug anzutreten. Ihr müsst also nicht fürchten euch auf Gedeih und Verderb mit dem Wesen messen zu müssen. Und zweitens ..." Nun schnellte noch ein weiterer Finger nach oben. "Verfügt ihr in der Gedankenwelt über mehr Macht als hier. So sollte es zumindest sein wenn ihr selbstbewusst und Zielsicher nach vorne blickt. Doch können euch negative Gefühle wie zweifel ... oder der glaube daran sowieso zu sterben ... schwach machen. Was ich sagen will ... wenn ihr mit positiven Gedanken an die Sache herangeht, dann wird es nichts geben was euch aufhalten kann.  "

Nun nahm Lailo ihre Hände herunter und ein spitzbübisches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. "Und zuletzt will ich euch noch ein paar Denkanstöße geben. Skraching hat es ja schon angesprochen, schon kleine Hinweise über die Natur der Wesenheit können euch helfen eure Ziele zu erreichen. Und vielleicht sogar einen anderen Weg zu finden die kleine zu befreien, ohne überhaupt einen Konflikt mit dem Wesen austragen zu müssen. Und bitte, geht nicht gleich davon aus dass die Wesenheit von Grund auf Böse ist. Glaubt mir wenn ich euch sage das es kaum etwas auf dieser Welt gibt das Wahrhaftig böse ist."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 21.06.2011, 20:42:09
Zunehmend mehr und mehr beunruhigt verfolgt Kyra die Unterhaltung der Gruppe. Zunächst die Diskussion um die Frau, die sie getroffen hatten, Raika, bei der es Galian doch tatsächlich in Erwägung zog, sie zu töten!  Bestürzt atmete sie ein und blickte auf ihre Gefährten. Sie würden das doch wohl nicht zulassen, oder? Immerhin schien Skraching dagegen zu sein, bei Selamin wusste sie nicht so recht, eigentlich hätte sie erwartet, dass er sich mehr für Raika einsetzen würde! Zum Glück war Galian auch bereit andere Methoden in Erwägung zu ziehen, auch wenn Bestechung und Erpressung nicht gerade die besten waren, so würde doch zumindest Raikas Leben geschont werden.
Auch bei der Diskussion um die Rettung des Mädchens hielt sie sich im Hintergrund und hörte nur zu. Was sollte sie auch großartig dazu sagen? Jeder der anderen schien sich schon eine feste Meinung gebildet zu haben, einen Plan was sie tun sollten. Sie waren so frei von Zweifel, so sicher bei dem was sie sagten. Auch wenn sie mit viel Magie aufgewachsen war, so war das alles für sie doch noch so unglaublich, so surreal, dass sie keine wirkliche Vorstellung von all dem fassen konnte. Es kam ihr wieder so vor, als sei sie noch ein kleines Mädchen, das am Rande einer Gruppe Erwachsener stand die sich unterhielten. Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen, hoffentlich würde sie keiner nach ihrer Ansicht fragen! Was würde sie darauf nur antworten?
Als Lailo ihnen erklärte wie es in der Gedankenwelt sein würde,  keimte ein Funken Hoffnung in ihr auf, der jedoch gleich wieder zunichte gemacht wurde, als Lailo die negativen Gefühle erwähnte. Fast erschien es Kyra so, als ob sie ihre Gedanken gelesen hatte. Vielleicht war es ein subtiler Hinweis, dass sie besser nicht mit in die Gedankenwelt gehen sollte. Vielleicht war es für alle Beteiligten das Beste so.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 21.06.2011, 21:59:31
Galian hörte Lailo aufmerksam zu und ärgerte sich nun nur noch mehr. Allerdings eher über sich selbst, in Zukunft würde er solchen Besprechungen nicht fern bleiben und sollten sie ihn noch so wenig interessieren.
Nach dem Stille eingekehrt war blickte er seine Gefährten an, wobei sein Blick an Kyra hängen blieb[1]. Die junge Frau strahlte eine gewisse Nervosität aus, wie sie sich so umblickte und ihr Gewicht von einen auf den anderen Fuß verlagerte und wieder zurück. Sie hatte gar nichts zu diesen Themen geäußert und nur auf Anfrage gesprochen, fiel es dem Assassinen wieder ein. War es immer noch ihre eigene Vision in dem Steinkreis, die Kyras Gedanken gefangen hielt? Galian konnte nicht erahnen was in der schweigsamen Frau vor sich ging, aber sie könnte etwas glücklicher aussehen fand er.

"Aber wenn es stimmt was Lailo sagt, dann hat sie in dieser Traumwelt nichts verloren, so unsicher wie sie wirkt." Innerlich rollte Galian mit den Augen und seufzte betont laut auf. Äußerlich zeigte er natürlich keine Regung, als er zu sprechen begann.

"Nun gut. Mit diesen Informationen sieht die Sache natürlich ganz anders aus und niemand kann den Nutzen für uns bestreiten, der daraus entstehen könnte, wenn wir uns mit diesem Wesen auseinandersetzen. Ich schlage also folgendes vor:

Wir drei -"
er sah zu Skraching und Selamin "- gehen in diese Traumwelt und kümmern uns um den Steingeist. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden wir in dieser Zeit schutzlos herumliegen und deshalb muss jemand über uns wachen, dem wir alle gleichsam vertrauen können."

Galian schritt zu Kyra herüber und blieb direkt vor ihr stehen. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und seine grauen Augen blickten in die Ihrigen. "Dir vertraut jeder von uns. Niemand hat Streit mit dir und alle mögen dich. Ich möchte nicht, dass einer von den beiden über mich wacht, ich möchte das du es tust. Wirst du uns beschützen?"

Auch wenn Galian diese Worte nicht gerne aussprach trafen sie doch alle zu. Lieber würde er nicht in die Traumwelt gehen, als das er zulassen würde, dass Skraching oder Selamin über ihn wachten. Er hatte sich einmal zu viel mit ihnen gestritten.
Obwohl sie so zerbrechlich und unsicher war, mochte er Kyra irgendwie. Und so stahl sich der Anflug eines Lächelns in sein Gesicht ohne dass er es selbst merkte, während er die junge Frau immer noch ansah.
 1. Sense Motive: 25
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 21.06.2011, 23:22:29
Sowohl die Beleidigung seiner Person als auch die seines Meisters nahm Selamin ohne erkennbare Regung hin. Positive Gedanken hatte er wahrscheinlich noch ein oder zwei auf die er zurückgreifen konnte, auch wenn die Gegenwart wenig Anlass zu positiven Gedanken brachte.
Auf Galians Vorschlag hin nickte er nur, er hatte nichts dagegen, und vorallem vertraute er Lailo genug, das er Kyra gar nicht gebraucht hätte. Aber wenn die anderen sich dadurch besser fühlten.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 22.06.2011, 09:52:09
Während Skraching den Worten Lailos anfangs mit mißmutigem Gesicht lauschte, verlor sein Ausdruck nach und nach immer mehr an Emotionen. Letztlich konzentrierte er sich nur noch auf die Fakten.

Er warf Kyra einen Blick zu. Ja, der Plan war gut, wenn sie sich - diesmal - auf Lailos Einschätzung verlassen konnten.

"So machen wir es. Bist du auch einverstanden, Kyra?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 22.06.2011, 18:51:31
Nach Galians Worten fühlte sich Kyra merklich besser. "Dir vertraut jeder von uns. Niemand hat Streit mit dir und alle mögen dich." War das wirklich so? Von dieser Seite hatte sie es noch nie betrachtet. Auch wenn das noch nicht das war, das sie eigentlich wollte, fühlte es sich doch gut an. Unwillkürlich erwiderte sie Galians Lächeln. "Ja, ok, einverstanden." an Leilo gewandt fügte sie hinzu "Wie lang wird das voraussichtlich dauern?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 22.06.2011, 19:11:14
"Das ist schwer einzuschätzen. Es kann sein das sie schon nach wenigen Minuten die Antworten haben die sie suchen, es könnte aber auch deutlich länger dauern. Im schlimmsten Fall aber werden sie nur etwa vier Stunden in der Gedankenwelt verbringen. Länger können sie dort nicht verweilen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 22.06.2011, 19:22:41
"Gut." Galian legte aus Gewohnheit die Hände an seine Kukris, als würde er sie ziehen wollen, doch hielt er inne: Dort wo sie hingangen würde er seine Waffen wohl nicht mitnehmen können. Er löste seinen Griff um die Waffen und lies seine Hände statt dessen entspannt auf den Knäufen der Klingen ruhen.

"Gibt es noch Dinge die wir wissen müssen? Ansonsten können wir meinetwegen sofort aufbrechen, wir haben schon genug Zeit verloren."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 24.06.2011, 00:08:11
Wortlos führte Lailo die Gefährten in ihre Hütte, wo Jill noch immer friedlich im Bett lag. Der Tisch der im Zentrum des Raumes stand war inzwischen an eine Wand gerückt um auf den Boden Platz für einen komplizierten Bannkreis zu schaffen.[1][2] Bevor die Gefährten ihr diesbezüglich Fragen stellen konnten, fing Lailo bereits an zu erklären. “Wie ihr wisst ist Magie in jeder Lebensform zu finden. Dieser Kreis wird dafür sorgen das ein kleiner Teil eurer magischen Energie in das Mädchen eindringen kann. Außerdem sorgt dieser Bannkreis dafür das magische Einflüsse von außerhalb eindringen können.“
Nun ging Lailo zu einer der Kommoden und entnahm dieser einige kleine Gegenstände, welche sich für die Gefährten bald als kleine Glöckchen herausstellten. Sie drückte jedem eine in die Hand[3] und erklärte weiter: “Und diese hier werden euch wieder aufwecken wenn ihr sie läutet. Doch müsst ihr wissen, wenn einer seine Glocke benutzt so werdet ihr alle erwachen.“

Nach einer Kurzen pause um zu sehen ob alle ihr bis dahin folgen konnte, machte sie sich auf zum Bett und hob scheinbar ohne Anstrengung die kleine Jill heraus. Sie trug sie herüber zum Bannkreis und legte das Mädchen in dessen Mitte ab.
Plötzlich erhob sich wie von Geisterhand eine Schüssel vom Tisch und flog langsam zu Lailo herüber. Es war offensichtlich das diese keinen Zauber gewirkt hatte und so vermuteten die Zauberkundigen unter den Gefährten das es sich um einen Zauber handeln musste der bereits vorher gewirkt wurde.[4]
Als die Schüssel neben ihr landete griff Lailo nach Jills Hand und stach mit einer kleinen Nadel in deren Finger. Nur um einen Blutstropfen aus dieser Wunde in die Schüssel tropfen zu lassen.

Lailo hob die Schüssel auf und trat zur Gruppe. Wie zuvor auch fing sie sogleich an zu erklären was es sowohl mit der Schüssel, als auch mit dem Blut auf sich hatte. “Hier drinnen ist der Saft der Vertina-Frucht[5], der Verzehr einer kleinen Menge wird euch in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzen. Während das Blut als Fokus dient. Durch diese Mischung, in Kombination mit dem Bannkreis, wird es euch möglich sein euren Geist in den Verstand des Mädchen zu befördern. Um den Prozess zu starten werdet ihr euch in die Äußeren Zirkel setzen und jeweils einen Schluck hiervon zu euch nehmen. Ihr werdet eine Gefühl der Träge und Müdigkeit verspüren und schließlich wird euer Geist in sie übergehen.

Nachdem alles Gesagt war und die drei Streiter ihren Platz eingenommen hatten, ging Lailo zu jedem einzelnen und reichte Ihn die Schüssel. Die orange Flüssigkeit darin roch verführerisch und hatte einen außerordentlich süßen Geschmack. So das es verlockend war mehr als nur einen Schluck zu nehmen. Doch Lailo achtete darauf dass dies nicht geschah und nahm die Schüssel immer wieder schnell an sich.
Gespannt warteten die drei was als nächstes passieren würde denn zunächst schien der Trank nichts zu bewirken. Erst nach einigen Minuten setzten die Beschriebenen Gefühle ein und es wurde zunehmends schwerer die Augen offen zu halten. Und irgendwann war nur noch Schwärze zu sehen.

Doch die schwärze währte nicht lange. Die drei Gefährten spürten wie etwas an ihnen zog und Licht blitzte in der Dunkelheit auf. Zuerst nur ab und zu, doch mit der Zeit wurden die Intervalle der Lichtblitze immer Kürzer und schließlich fanden sich die drei, Rücken an Rücken, in einer Hell erleuchteten weite wieder. Um sie herum schwebten Scherben, wie sie von einem zerborstenen Spiegel stammen könnten, doch deuteten die Bilder die sie in ihnen sahen auf etwas anderes hin. Die Bilder bewegten sich und zeigten verschiedene Szenen. In einer sah Skraching den Moment als Galian das Mädchen vom alter hob und verzweifelt nach Selamin rief. Während Galian eine Szene betrachtete die noch vor der „Umwandlung“ passiert sein musste. Er sah eine weite grüne Wiese die übersät war mit Blumen in jeglicher Form und Farbe.

Nach und nach schauten sich die Gefährten verschieden dieser Scherben an und kamen zu dem Schluss das es sich dabei um Erinnerungen handeln musste. Erinnerungen aus Jills leben. Doch eine dieser Scherben zog Selamin besonders in seinen Bann. Es war etwas was er schon einmal gesehen hatte, nur aus einer anderen Perspektive. Es war der Anblick eines Dorfes, gehüllt in Flammen. Und es schien so als würde der Beobachter über jenes Dorf hinwegfliegen.

Bevor er sich aber nähere Gedanken dazu machen konnte, veränderte sich ihre Umgebung. Die Scherben vergingen und die Drei fanden sich in einer düsteren Halle wieder. Die Halle war Kreisrund und unzählige Türen führten von hier aus weiter.

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Nachdem Kyra mit angesehen hatte wie ihrer Gefährten In Trance verfallen waren und die Linien des Bannkreises leicht zu leuchten anfingen, trat Lailo auf sie zu. Die Frau die nicht viel älter als Jill aussah deutete auf einen der Stühle die zusammen mit dem Tisch an die Wand geschoben waren. “Setz dich, das kann jetzt noch eine Weile dauern.“ Sie selbst zog sich ohne eine Antwort abzuwarten einen der Stühle heran und machte es sich auf diesem Bequem. “Es war Klug dass du nicht mitgegangen bist. Die Schattenmagie die du nutzt macht eine solche Reise zu einem Risiko“

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Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort:

Nicht weit musste Raika der Gruppe folgen, denn schon Bald versanken sie wieder in einen Heftigen Streit. Klugerweise hielt sich Raika heraus und musste so nicht mit anhören dass es dabei auch um sie ging.
Schlussendlich schien der Streit durch ihre Gastgeberin beendet worden zu sein, doch war sie die einzige die zurückgelassen wurde.

Nicht wissend was sie als nächste tun sollte verlor sich die junge Kriegerin in ihren Gedanken und merkte so nicht einmal dass der schweigsame Elf sich zu ihr gesellt hatte. Auch nachdem sie ihn irgendwann bemerkt hat und dabei leicht erschrocken war, schwieg dieser sich zunächst aus. Und erst nach einer Quälend langen Zeit öffnete er irgendwann den Mund. “Dieser alte Mann muss verrückt sein dich ohne Informationen hier her zu schicken. Man sollte meinen ein Seher sei in der Lage die Probleme die daraus entstehen vorher zu sagen.“
 1. 
Spoiler (Anzeigen)
 2. Wissen (Arkanes) → Für diejeniegen denen die Erklärung nicht gut genug ist)
 3.  auch Kyra
 4.  Wissen (Arkanes): SG 16 → Unsichtbarer Diener
 5. Wissen (Natur/Geschichte)
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 24.06.2011, 21:39:12
Neugierig betrachtete Skraching die Scherben. Sie waren hier, um Informationen zu bekommen und ein mächtiges Wesen zu besiegen - wofür sie wiederum diese "Welt" möglichst gut verstanden haben sollten. Behutsam hob er die Hand, und wollte gerade eine der Scherben berühren - als sich überraschend die Umgebung veränderte.

Interessiert sah er sich um. Er versuchte, herauszufinden, ob die Türen sich in irgendeiner Form voneinander unterschieden, betrachtete den Boden und auch die Decke über ihnen.

Sie waren im Geist eines anderen Menschen. Er vermutete, dass es hier drei Arten von Dingen gab: Zufällig-bedeutungslose, symbolische und jene, die mit konkreten Erinnerungen zusammen hingen. Dieser Ort sah weder bedeutungslos aus, noch nach einem realen Ort. Also galt es wohl, die Symbolik zu verstehen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 24.06.2011, 21:59:58
Während des Rituals über blieb Galian sehr ruhig. Er sprach nicht und führte Lailos Anweisungen augenblicklich aus, es schien so als wäre er schon direkt auf sein Ziel fixiert.
Als sie von den Gedankenscherben umgeben waren prägte der Assassine sich aufmerksam jedes Detail der blühenden Wiese ein, dass ihm auffiel. Als sich die Umgebung abermals veränderte, wanderte seine Hand automatisch zu seinen Waffen. Beruhigt stellte er fest, dass sie ihm an diesem Ort erhalten geblieben waren. Auch wenn er keine Angst verspürte konnte er nicht leugnen, dass ihm die Anwesenheit seines bewährten Werkzeuges eine zusätzliche Sicherheit gab.

Routiniert erfasste er seine neue Umgebung. Ein leerer Raum. Viele Türen. Gelassen wandte er sich um und schritt auf die Tür zu, die sich vormals in seinem Rücken befunden hatte.

"Wir haben keinen Anhaltspunkt, für einen Weg, wenn es überhaupt einen geben sollte. Jede Tür ist gleichviel wert. Lasst uns hier beginnen."

Er öffnete die Pforte...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 24.06.2011, 22:23:46
"Nein Wartet!" Selamin schien unentschlossen zu sein was zu tun war. Er war sich sicher wenigstens eine Erinnerung des Wesens gesehen zu haben, oder war es Jill die seine Vision geteilt hatte, und dass es daher auch ihre Erinnerung war? Irgendwie machte das ganze keinen Sinn. Oder waren sie nun in einem geordneten Teil des Bewußtseins?
"Wir suchen nach Erinnerungen die nicht in den Geist eines jungen Mädchen passen. Vielleicht auch nach korumpierten Erinnerungen. Denkt daran nicht zuviel zu riskieren." rief er den anderen erneut in Erinnerung, bevor er Galian mit einem Schulterzucken bedeutete die Tür zu öffnen. Warum er ihn zunächst aufgehalten hatte war ihm selbst ein Rätsel. Irgendwie hatte er das Gefühl das dies noch gesagt werden mußte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 24.06.2011, 23:37:40
Hinter der Tür erwartete Galian ein einfacher Gang, von etwa zehn Metern Länge. Am Ende dieses Ganges war eine weitere Tür die ebenso schmucklos war wie jene in dem Runden Raum. Erst als Galian in den Raum hinein sah fiel ihm auf das jeder Bereich gleichmäßig ausgeleuchtet war und das obwohl nicht eine einzige Lichtquelle auszumachen war. Als er sich noch einmal kurz im Raum umsah in dem sie gerade standen, merkte er das es sich dort ebenso verhielt.

Ohne ein zögern in seinem Handeln trat er hinein in den Gang und öffnete die Tür an dessen Ende. Doch war das was er dahinter sah sehr enttäuschend. Es war wieder nur ein Kreisrunder Raum von dem aus unzählige Türen abgingen. So wie der aus dem er eben erst gekommen war.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 27.06.2011, 21:05:04
Verwundert blickte Kyra auf die Glocke in ihrer Hand. Wozu brauchte sie den eine? Sie war nicht mit den anderen unterwegs in der Gedankenwelt, warum also brauchte sie eine dieser Glocken? Was wenn sie sie ausversehen läutete? Würden die anderen dadurch aufwachen? Sicherheitshalber legte sie die Glocke vorsichtig neben sich.
Angespannt beobachtete Kyra, wie der Rest der Gruppe den Trank zu sich nahm. Zu nächst schien es so, als würde gar nichts passieren, doch dann übermannte sie plötzlich der Schlaf und sie lagen seelenruhig da.
Nach kurzem Zögern kam sie der Aufforderung Lailos nach und nahm sich auch einen Stuhl. Als sie von Lailo auf die Schattenmagie angesprochen wurde, zuckte sie kurz zusammen. Wieso schienen nur alle darüber Bescheid zu wissen? Auch wenn es in den letzten Jahren zunehmend mehr Gerüchte gegeben hatte, sollte dies doch nicht jedem bekannt sein. Nach einer kurzen Pause blickte sie Lailo an.
"Woher wisst ihr davon?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 27.06.2011, 23:33:47
Einen kurzen Moment blieb Galian in dem neuen Raum mit dem bekannten Anblick stehen und wunderte sich. "Wieviel von seinem Verstand nutzt man überhaupt und wieviel bleibt wohl leer?"
Das weitere Vorgehen war simpel. Es gab keine Anhaltspunkte für einen existierenden Weg und keine Grund zur Annahme, dass sie sich falsch verhielten. Sicherheitshalber ritzte er ein Zeichen in den Pfosten der Tür aus der sie gekommen waren und ging zur nächsten Tür, in dem Gewissen, dass sich hinter dieser genauso gut ein Weg befinden könnte, wie hinter den anderen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 28.06.2011, 13:09:57
Seine Gefährten hatten wohl ebenso wenige Anhaltspunkte gefunden wie Skraching selbst, und so nahm Galian offenbar die Sache in die Hand und öffnete eine der Türen. Da es keinen Grund gab, einen anderen Weg zu nehmen, folgte Skraching dem Attentäter - hielt dabei aber die Bewegung im Auge.

"Denkt daran, dass dies keine reale Welt ist. Alles kann sich ändern, jederzeit."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 28.06.2011, 14:43:05
Ohne einen Anhaltspunkt stieß Galian die nächste Tür auf, dann eine weitere und dann wieder eine andere. Doch jedesmal bot sich der gleiche Anblick. Auf einen der runden Räume folgte ein kurzer Gang und dieser endete wieder in einem dieser Räume. Trotz der vielzahl der Räume die sie durchquerten betraten die drei nie einen Raum den sie vorher schon einmal aufgesucht hatten. Was daran auszumachen war das nirgends eine von Galians Markierungen zu finden war.

Es fiel den Gefährten unmöglich einzuschätzen wie lange sie durch dieses endlose Labyrinth wanderten und so allmählich schlich sich die Befürchtung "niemals ihr Ziel zu finden" in ihre Köpfe. Doch dann geschah es, ein tiefes grollen erschütterte die Gefährten und brachte den Boden unter ihren Füßen selbst zum beben. Und obwohl der Ursprung dieses grollen nicht genau auszumachen war, so hatten alle das Gefühl sie würden ihn finden wenn sie diese eine bestimmte Tür durchschreiten würden.
Die Gefährten warteten das Grollen ab und gingen nach kurzem zögern durch die Tür die ihre Aufmerksam aus sich gezogen hatte. Vorsichtig durchschritten die den dahinter liegenden Gang und erwarteten Gespannt was sie in dem dahinter liegenden Raum erwarten würde.

Wie die anderen Räume hier auch war dieser Kreisrund und mit einer vielzahl an Türen ausgestattet, doch noch etwas anderes fiel den dreien sofort ins Auge. Im Zentrum war eine Gestalt auszumachen, die komplett aus einem silbrigen Nebel zu bestehen schien. Immer wieder wandelte sich die Gestalt vor ihren Augen. Zuerst erschien sie ihnen als Humanoid, dann formte sich aus dem Nebel ein paar Flügel. Im nächsten Moment verging die Gestalt komplett und setzte sich zu einer Art Untier zusammen, nur um kurz darauf diese Wandlung erneut zu beginnen.
Die fehlenden Konturen und Details der Nebelgestalt machten es aber unmöglich zu sagen was die Formen genau darstellten und ob sie sich der Gefährten gewahr war.

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Währenddessen ganz in der Nähe:

Lailo schaute Kyra eindringlich an und ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge. "Ihr seid nicht die erste eurer Art die ich hier zu Gast habe. Und wenn man einmal die Natur dieser Magie verstanden hat ist es nicht sonderlich schwer herauszufinden wer sich ihr bedient. Leider ist es aber nun schon etwas her seit ich das Vergnügen hatte mit einem Schattenmagier zu sprechen. Was vermutlich daran liegt dass sich kaum einer auf eine solch lange Reise begibt ... und noch weniger davon überhaupt von diesem Ort wissen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 28.06.2011, 15:44:08
Skraching blieb abrupt stehen, als er die fremdartige Gestalt sah. Eher neugierig als erschrocken sah er sie an. "Das hier ist entweder eine Verkörperung Jills, oder der Kreatur, oder... nur ein Traumelement, das nur für uns wie ein lebendes Wesen aussieht", erklärte er leise.

Einen kurzen Moment überlegte er. Sie waren in einer Traumwelt. Konnte er diese Welt so beeinflussen, wie es ein Träumender konnte?

Er streckte die Hand aus, und blickte starr darauf. Er versuchte, einen ähnlichen silbrigen Nebel auf seiner Hand erscheinen zu lassen, wie sie ihn vor sich sahen. Würde er diese Freiheiten in dieser "Welt" haben?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 28.06.2011, 15:53:49
Tatsächlich bildete sich Nebel in Skrachings Hand, doch forderte es ihn seine volle Konzentration diesen überhaupt erscheinen zu lassen. Und trotz aller Bemühungen schaffte er es nicht die gleiche Konsistenz wie diese Gestalt zu erzielen.

In diesem Moment bildeten sich in der Nebligen Gestalt zwei Punkte an denen sich der Nebel deutlich konzentrierte und somit dunkler wurde. Punkte die von der Position her durchaus Augen sein könnten und die dem jungen Nekromanten  das Gefühl gaben sie würden ihn genau anstarren. Das Ding formte zudem ein Maul, öffnete dieses und erneut bebte der Boden unter den Füßen als ein erneutes Grollen erschallte.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 28.06.2011, 16:08:53
Mit einem grimmigen Lächeln stellte Skraching fest, dass er tatsächlich Dinge formen konnte... doch es war weit schwerer, als er gedacht hatte. Seine Hoffnung, diese Welt nahezu "spielerisch" zu beeinflussen, hatte sich damit aufgelöst.

Als sich zudem das Gesicht in dem Nebel formte, erschrak er leicht, und fühlte sich fast, als hätte man ihn bei etwas Verbotenem ertappt. Sofort ließ er von dem Nebel in seiner Hand ab, in der Hoffnung, dass dieser sich auflösen würde, und machte sich bereit, auf ihr "Gegenüber" zu reagieren.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 28.06.2011, 16:44:39
Raika hatte sich nachdem sich die Gruppe schon wieder streiten musste vor der Hütte niedergelassen und die Augen geschlossen. Meditieren, wie sie es nannte. Im Grunde war es nichts anderes, als zu dösen. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie noch weniger von ihrer Umwelt mitbekam. Denn dafür schaltete sie jegliche Sinne, jeden noch so flüchtigen Gedanken ab. Die Dunkelhaarige zuckte leicht zusammen, als sie so unverhofft angesprochen wurde. Zu ihrer Überraschung auch noch von dem sonst so schweigsamen Elfen, der irgendwie zu der angeblichen Weisen gehörte. "Tja, und ich war verrückt genug, mich darauf einzulassen. Einen Seher habe ich mir bisher trotzdem anders vorgestellt. " Meinte sie zunächst nur und starrte für einen Augenblick zu den Wolken hinauf. "Was ich hier erfahren habe, hat mich ehrlich gesagt ganz schön überrollt. Schwer zu sagen, ob ich wirklich hierher gehöre. Aber wo ich schon mal eingeweiht wurde und hier bin...werde ich mich auch nicht drücken. Wenn denn Bedarf an meiner Person besteht.   " Raika streckte sich mit einem Gähnen und sah sich dann etwas wacher um. "Was treiben denn die Anderen?" 


Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 28.06.2011, 17:07:57
"Es gibt solche und solche. Und so ungern ich es auch zugebe, so ist dieser Mann beeindruckend. Seine Gabe an sich ist nicht sonderlich stark ausgeprägt, aber wenn er dann mal was sieht dann ist es stets etwas wichtiges. Also könnt ihr euch sicher sein das sie euch brachen werden." Der Blick des Elfen wanderte zu der Hütte. "Sie sind jetzt übrigens bei dem Mädchen ... oder genauer gesagt in ihren Gedanken."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 28.06.2011, 17:23:31
Stumm war Selamin den anderen durch die Räume gefolgt. Gerade wollte er einen Einwand über die Sinlosigkeit dieser Art der Suche machen als vor ihnen dieses Wesen in steter Metamorphose erschien.
"Was es auch ist es scheint ein wenig Verstand zu haben." antwortete er em jungen Nekromancer bevor er sich selbst vor das Wesen stellte. Sichere Informationen waren ihre Mission, also tat er das einzigste was ihm sinnvoll erschien.
"Sei gegrüßt." sprach er den Nebel mit einer leichten Verbeugung an, die Ettikette mußten gewahrt bleiben. "Sag was führt dich an diesen unwirklichen Ort?" fragte er weiter.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 29.06.2011, 00:12:48
Statt einer Antwort bewegte sich ein Teil des Nebels auf Selamin zu und formte sich auf seinem weg zu einem Arm der in einer Klauenbewährten Hand endete. Selamin Hob sofort aus Reflex seine Hände zum Schutz und versuchte zurückzuweichen, doch erreichte ihn die Hand vorher und legte sich auf seinen Kopf.
Eine Welle der Emotionen überrollte den Priester ... Wut, Hass und Verzweiflung. Doch da war noch mehr, ein Gefühl das sogar mit Bildern verbunden war.

Vor seinen Augen sah Selamin einen Wald. Ein Wald der sich bis zum Horizont erstreckte. Er wusste dass dieser Wald Alt war, vielleicht so alt wie die Welt selbst und er genoss das Gefühl über die riesigen Bäume hinweg zu fliegen.  Und da konnte Selamin endlich das Gefühl zuordnen ... es war Sehnsucht.

Ruckartig zog sich die Klauenbewährte Hand von dem Priester zurück und es dauerte eine Weile bis Selamin begriff warum ... Er spürte wie etwas aus seiner Nase herauslief, was sich nach einer schnellen Kontrolle als Blut herausstellte.[1]
 1. Das Passiert in diesem Moment übrigens auch mit Selamins richtigen Körper.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 30.06.2011, 16:31:44
Überrascht blickte Kyra Lailo an. " Wirklich, nicht viele unserer Art sind auf Reisen unterwegs." Aber wen hatte sie dann getroffen? Außerhalb ihrer Familie hatte sie eigentlich keine weiteren Schattenmagier gekannt. Ihr Vater hatte einst einmal einen früheren Bekannten von ihm erwähnt, der ebenfalls in der Kunst bewandert war. An seinen Namen konnte sie sich im Moment nicht erinnern. Sie war sich aber sicher, dass sie ihn erkennen würde, wenn sie ihn hören würde. War er es vielleicht gewesen? Es wäre schon ein großer Zufall, auch wenn die Zahl an Schattenmagier gering ist.
Andererseits war ihr Bruder Dashel auch einmal für einen längeren Zeitraum auf einer Reise mit einem Freund gewesen. Aber er war kaum der Typ sich an einen solchen Ort zu begeben, es würde ihn viel zu sehr langweilen.
"Könntet ihr mir den Namen der Person nennen, die ihr getroffen habt und was ihr über sie wisst? Es wäre interessant für mich sie vielleicht treffen zu können."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 30.06.2011, 17:00:49
Lailo schüttelte leicht den Kopf. "Ich fürchte  ihr werdet diese Person nicht mehr treffen können. Unser letztes Treffen liegt nun schon einige Jahrzehnte zurück und schon damals war er nicht mehr der Jüngste. Doch wenn es euch trotzdem noch interessieren sollte ... sein Name war Geiron Sildan.[1]" Kurz schien sie in Erinnerungen zu schwelgen, riss sich dann aber wieder los und fuhr fort. "Soweit ich weiß gehörte er dem Luranischen Adel an, liebte es zu reisen und konnte Stur wie ein Esel sein wenn es darum ging seine Meinung zu vertreten. Wir haben uns lange über die Form seiner Magie unterhalten ... vorallem über deren Gefahren."
 1. Natürlich kennt Kyra diesen Namen, da Ahnenforschung ein Bestandteil ihrer ihres Unterrichts war. Bei der Person handelt es sich um ihren Urgroßvater.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 30.06.2011, 20:48:13
"Ge- Geiron Sildan? Ihr kanntet meinen Urgroßvater? Aber das ist doch..." ...nicht möglich, wollte sie eigentlich sagen, aber da wurde ihr bewusst, dass sie keine Ahnung hatte, wie alt Lailo tatsächlich war. Sie sah zwar aus wie ein kleines Mädchen, war aber auf jeden Fall älter, soviel wusste sie. Konnte sie tatsächlich so alt sein?
Überraschend wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie bei einem flüchtigen Blick bemerkte, dass Blut aus Selamins Nase lief. Rasch eilte sie zu seinem Körper.
"Was ist mit ihm? Er blutet!"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 01.07.2011, 14:07:54
Lailo zog eine Augenbraue nach oben, als sie aus der ferne Selamin betrachtete. "Ich vermute er hat gefunden was er gesucht hat. Aber mach dir keine Sorge, es sieht nicht danach aus als wäre schlimmeres passiert. Wenn sie in einen Konflikt mit dem Wesen geraten wird es eindeutigere Anzeichen dafür geben."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 05.07.2011, 17:40:58
Da war sie wieder, die Versuchung um die Macht. Aber er wußte dass er es nicht war von dem diese Gedanken ausgingen. Ein gerechter Zorn über die plötzliche Attacke wallt in ihm auf, doch sein Verstand kanalisiert diese Gefühle in Form einer Mauer um seinen Verstand. "Nein auf diese Weise will ich nicht mit dir kommunizieren." Entschlossenheit kommt aus seiner Stimme während er sich mit dem Ärmel das Blut aus dem Gesicht wischt. "Wenn du so mächtig bist wie ich glaube, kannst du auch reden, zumindest hier und jetzt. Also wer bist du, und was suchst du hier?" Die Worte klingen nach einem Befehl, und sind auch so gemeint.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Raika am 06.07.2011, 19:18:42
Die Dunkelhaarige nickt langsam. Wenn sich dieser Seher nicht geirrt hat, dann wird es wohl so sein. Ob es soetwas wie eine Garantie für richtige Vorhersagen gibt? Wahrscheinlich. Vielleicht muss man aus den Menschen dahinter gar nicht schlau werden. Wenigstens diese Aufgabe scheint ihr für den Moment unmöglich. Allmählich richtet sie sich auf und klopft sich den Staub aus den Kleidern. "In ihren Gedanken? Wie kommen sie denn dort schon wieder hinein?" Die Wunderlichkeiten scheinen gar kein Ende mehr zu nehmen. Wie sollte man das nun anstellen - und warum? Im Grunde könnte ihr das eigentlich egal sein, solange die Anderen wissen, was sie da tun. Ihr ist es sicherlich nicht vorherbestimmt, in den Köpfen von kleinen Mädchen herumzuspuken. Die bevorstehende Aufgabe gibt ihr die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun - und ihrem persönlichen Ziel ein Stück näher zu kommen.  So viel Ärger, wie ihnen wahrscheinlich droht, wird man ihren Schwertarm wirklich nötig haben.  "Na schön, dann werden sie sicher bad fertig sein. "  Langsam geht sie ein paar Schritte auf und ab und wartet darauf, dass ihr Gehirn erst wieder richtig wach wird. Eine unheimliche Vorstellung, in die Gedankenwelcht einer anderen Person einzutauchen..."Haben sich die Anderen schon dafür ausgesprochen, dass ich sie begleite?" Will sie nach einer kurzen Weile noch wissen und bleibt stehen. So wie sie die Gruppe bisher kennen gelernt hat, sind alle möglichen Meinungen vertreten. Von Skepsis bis hin zu einem Muss...
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 09.07.2011, 12:29:20
Perplex beobachtete Skraching das Geschehen. Offenbar hatte Selamin eine Art... Zugang zu dem Wesen gefunden.

"Selamin? Was genau ist passiert?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 09.07.2011, 17:26:23
Das Wesen zog sich bei Selamins Worten noch weiter zurück und eine Stimme erschallte im Raum. "Hör auf ihn zu ärgern!"
Zwischen Selamin und dem Nebel tauchte unerwartet ein kleines Mädchen auf, die die Gefährten sofort als Jill erkannten. Sie hatte ihre Arme ausgebreitet, ganz so als wolle sie das Wesen vor Selamin beschützen.

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Der Elf schwieg kurz bevor er endlich begann Raikas fragen eine nach der anderen zu beantworten. "Lailo hat sie mit Hilfe eines speziellen Trankes in den Geist des Kindes gebracht.  Doch wie lange sie noch dort verbringen ist schwer zu sagen. Es könnte innerhalb weniger Augenblicke vollbracht sein, oder auch ein paar Stunden dauern. Wenn ihr wollt könnt ihr euch das ganze mit eigenen Augen ansehen ... und die Zeit nutzen um mit ihrer hier verbliebenden Gefährtin zu sprechen. Vielleicht wird sie euch sagen was sie über euch besprochen haben."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 12.07.2011, 21:54:28
Selamin hob beschwichtigend die Hand in Richtung Skraching. Es war nichts passiert was der Disskussion bedurfte. Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das Mädchen vor ihm. "Alles was du willst Jill. Das heißt... Wie heißt du? Erkennst du uns?" Selamins Stimme ist freundlich, wobei er versucht nicht von oben auf sie herab zu reden, sondern sie als Gleichwertige zu betrachten. Schließlich waren sie hier in ihrem Geist. Und wahrscheinlich hatte dieser kindliche Verstand hier mehr Macht als sie, die sie nur Eindringlinge waren. "Und kannst du uns etwas über deinen Freund hier erzählen?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 13.07.2011, 23:59:21
Bei Selamins Frage wandelte sich der grimmige Gesichtsausdruck des Mädchens schlagartig. Es war nicht schwer für alle anwesenden zu erahnen das sie schwer am nachdenken war. Alleine für die Frage nach ihrem Namen brauchte sie eine halbe Ewigkeit. Doch schließlich öffnete sie ihren Mund um zu antworten. "Ich habe keinen Namen. Der Böse Mann hat mich zwar immer Dreiundzwanzig genannt, aber der gefällt mir nicht. Ich finde den Namen Jill schon viel besser ..." Nach dieser ersten Erklärung presste Jill ihre Lippen zusammen und kämpfte mit aller Kraft gegen die in ihren Augen aufsteigenden Tränen an. Wie schon zuvor war aus ihrer Mimik zu lesen wie aus einem offenen Buch ... es war offensichtlich das sie nicht alles Gesagt hatte, und ebenso das sie darüber vielleicht nicht gerne sprach.

Währenddessen bewegte die Nebelhafte Gestalt ihre klauenbewährte Hand zu Jill und streichelte ihr anscheinend besänftigend über die Wange. Und tatsächlich beruhigte sich Jill schon nach wenigen Augenblicken. "Und das hier ist Uni. Er war immer für mich da wenn die Dunklen mir Weh getan haben. Er wohnt in dem Stein und will ganz schnell wieder nach Hause."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 17.07.2011, 13:21:48
Einen kurzen Blick auf seinen Gefährten antwortete Selamin Jill. Das ging ja einfacher als er gedacht hatte. "Darum sind wir hier. Wir wollen Uni helfen wieder in seinen Stein zu kommen." Kurz überlegte er noch bevor hinzu fügte: "Und du brauchst keine Angst mehr zu haben. Die bösen Männer sind nicht mehr hier." Sollte es tatsächlich so einfach sein?  Sie würden den Geist zurück führen udn Jill dadurch retten?
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 17.07.2011, 15:41:26
"NEIN!" Schrie Jill den Priester an. Vehement schüttelte sie mit Kopf und stampfte in ihrer Aufregung mit dem Fuß auf den Boden. Und jedes mal wenn sie dies tat bebte der ganze Raum, so das es für die unvorbereiteten Gefährten schwer war sich auf den Beinen zu halten. "NEIN! NEIN! NEIN! Du willst Uni nur wieder einsperren! Ich will das nicht! "
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 17.07.2011, 15:57:08
Merkwürdiger weise ließ Jills Gefühlsausbruch Selamin zumindest psychisch kalt, lediglich körperlich mußte er darauf achten sein Gleichgewicht zu halten. Schließlich gab er dem Beben Nach und ließ sich zu Boden gleiten, und setze sich dort im Lotussitz nieder. Geduldig wartete er darauf das Jill sich beruhigte, zumindest zu schreien auf hörte.
" Du und Uni, ihr seid eine Einheit eingegangen. Ihr habt einander geholfen in der Zeit der Gefahr durch die dunklen Männer. Aber ihr seid zu verschieden. Bleibt er hier so wird einer von euch sterben." Er wählte seine Worte so dass er sowohl Uni, von dem er glaubte dass es der Geist des Steins war, als auch Jill ansprach. Für ihn war klar das dass was er als parasitäres Verhältniss zwischen den beiden klassifiziert hatte, sich einem symbiotischen Verhältniss angenähert hatte, allerdings konnte dies nicht so weiter gehen. Aber er erinnerte sich auch ihrer Mission. "Wir wollen dir helfen, aber auch Uni. Nur um ihm zu helfen müssen wir mehr über ihn wissen. Wo kommt er her? Wo hat er gelebt vor dem Stein gelebt?" Und was war er? Er konnte sich an die starken Gefühle erinnern die der Geist über ihn gebracht hatte. Überwiegend negative Gefühle. Trotzdem weigerte er sich ein derart altes Wesen von vornerein als Böse einzuordnen.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 20.07.2011, 22:07:44
"Das weiß ich!" Entgegnete Jill dem Priester lauthals. Sie war noch immer aufgebracht, aber zumindest hatte sie damit aufgehört die Erde zum beben zu bringen. "Aber ihn in den Stein zu sperren hilft auch nicht. Sonst hätte er das bestimmt schon längst getan. Und Uni hat gesagt dass wir nicht getrennt werden können ohne das man mir weh tut ... außer wir schaffen es bis zu seinem zu hause. Und er hat mir auch gesagt das er dir schon sein Heim gezeigt hat."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 21.07.2011, 12:49:24
Durch Lailos Worte zwar etwas beruhigt, hielt Kyra ihren Blick trotzdem weiterhin besorgt auf Selamin. Kurzerhand zog sie zwei kleine Tücher aus ihrem Rucksack und wischte mit dem einen das Blut aus Selamins Gesicht und fuhr ihm mit dem anderen über die Stirn. Nachdem auch nach einigen weiteren Minuten keine weitere Verschlechterung von Selamins Zustand festzustellen war, besah sie sich auch Skraching und Galian.
Als sie sich überzeugt hatte, dass auch mit ihnen alle in Ordnung war, wandte sie sich wieder Lailo zu.
" Kann ich noch irgendetwas tun um ihnen zu helfen?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 22.07.2011, 21:58:22
Selamin überlegte. Das Gefühl von Freiheit, der Blick über die Wälder, der Name Uni ließen etwas in ihm anklingen. "Atina" murmelt er mehr zu sich selbst, aber dennoch hörbar. Wie ein elfischer Schutzgeist in einen Stein gebunden wurde würde er zu anderen Zeiten feststellen müssen. "Ich verstehe, aber dieser Ort ist weit. Ich würde gerne mit Uni reden. Gibt es einen Weg? Es ist wichtig, den ich will dich retten und verhindern das du weiter leidest." Selamin lässt seine mentale Abwehr fallen, falls der Geist sich erneut auf die vorher gezeigte Weise mit ihm vereinigen will.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 25.07.2011, 21:15:14
Neugierig, aber auch leicht irritiert, beobachtete Skraching das Gespräch. Er hatte offenbar einige Dinge nicht mitbekommen - vermutlich eben jene Dinge, die passiert waren, als das Wesen eben mit Selamin Kontakt aufgenommen hatte. Der Priester wusste also offensichtich, um was für ein Wesen es sich handelte, und sogar, wo es herkam.

Das Problem war nun, dass Skraching all dies nicht wusste, und demnach nicht bewerten konnte, ob sie es nun mit einem Freund oder einem Feind zu tun hatten. Abschätzig wanderte sein Blick von Jill zu dem Wesen, dann wieder zu Selamin. Er fragte sich, was sein Herz ihm sagte. Aber nein, sein Herz hatte ihn beim letzten Mal dazu gebracht, übereilt zu handeln. Durch diese Handlungen hatten sie einen Gefährten verloren. Er hatte seine Gefühle noch nicht ganz unter Kontrolle - das war ihm leider heute deutlich bewiesen worden -, aber er würde sich nicht einfach bewusst darauf einlassen, sich wieder von seinen Gefühlen leiten zu lassen.

Er runzelte die Stirn. Leiten nicht. Aber vielleicht konnte er herausfinden, was sein Herz ihm sagte, ohne sich gleich davon führen zu lassen. Es wie einen Berater nutzen, den er hinzuzog, wenn er ihn brauchte, aber ausschloss, wenn er ihn nicht benötigte. Und seine Meinung zwar überdachte, aber nicht zwingend danach handelte.

Skraching sah Jill an. Öffnete sein Herz. Sie schien zu wissen, was sie tat, jedenfalls so ungefähr. Aber sie war auch stur, und sie würde nicht zulassen, dass... Uni... etwas zustieß. Wenn sie sich gegen sie wandte, würden sie schnellstens hier raus müssen.

Dann sah er zu dem fremdartigen Wesen. Es schien Jill zu beschützen. War zielgerichtet, stark, aber nicht zwingend aggressiv, wenn man es nicht in die Enge drängte.

Es mochte sein, dass sie ihr Ziel erreichen konnten, ohne jemandem unnötig zu schaden. Er traf einen Entschluss, dann sperrte er die Tür zu seinen Gefühlen wieder zu.

"Selamin, wir müssen einen Krieg verhindern. Wir müssen mehr über unsere Feinde herausfinden, sonst werden Tausende Unschuldige sterben. Wir haben keine Zeit für eine große Reise, es sei denn, du kannst das nötige Wissen plötzlich aus dem Hut zaubern."[1]
 1. Bluffen: 32, um Jill und/oder Uni dazu zu bringen, mit ihrem Wissen rauszurücken.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 26.07.2011, 19:55:23
Auf Selamins frage schüttelte das Mädchen kurz den Kopf. "Nein, Uni kann nur mit mir reden. Er sagt wenn er direkt mit euch spricht, dann wird es euch weh tun. Aber zusammen können wir euch Sachen zeigen."
Ohne umschweife legte sich die Neblige Hand auf Jills Schulter und sofort begann sich die Umgebung zu verändern. Der Raum mit den viele Türen wandelte sich erst in absolute Finsternis. Der Boden unter den Füßen wurde weicher, ganz so als wären sie auf Samt gebettet.

Plötzlich erstrahlte über den Gefährten Licht und eine gigantische, dunkle Hand griff nach ihnen. Zog sie empor und lies sie dann auf der Handfläche verweilen.
Als sich die Gefährten von ihrer neuen Position aus umsahen bemerkten sie das sich ihre Umgebung Komplett verändert hatte. Sie waren erneut in einer Art Verlies, frei von jeglichen Verzierungen oder besonderen Merkmalen. Das Licht was hier schien stammte offensichtlich von den Fackeln die an den Wänden befestigt waren, doch merkte jeder dass irgendetwas hier nicht stimmte. Das Licht und auch die Hand auf der sie sich nun befanden waren Farblos und zeigten sich nur in diversen Graustufen.

Als sie nun aufsahen , um zu sehen zu wem die Hand gehörte, blickten die drei in das Gesicht eines Elfen der wohl im allgemeinen als attraktiv zu bezeichnen wäre, aber dennoch eine düstere Ausstrahlung hatte. Auch sein Gesicht wirkte, ebenso wie der Rest der Umgebung, Farblos[1]. Sein Mund formte Lautlose Worte und sein Blick war fest auf einen bestimmten Punkt gerichtet.

Als sie dem Blick des Elfen folgten, erkannten sie dort eine weitere Person. Eine Person die ihnen sofort bekannt vorkam. Auch wenn sie sich sicher waren dass das letzte mal als sie den Mann in der schwarzen Robe sahen , die Hälfte seines Gesicht verbrannt war.

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Lailo legte beruhigend ihre Hand auf Kyras Schulter. "Du könntest für sie beten ... wenn dir das hilft. Ansonsten kannst du sie im Moment nur beobachten und eingreifen wenn dir ihr zustand gefährlich erscheint."

Ein Klopfen lenkte die Aufmerksamkeit der beiden Frauen zur Tür, wo der Elf nun stand. "Verzeiht die Störung Herrin. Es geht um die Frau Raika. Sie wünscht diesen Ort zu verlassen und die Heimreise anzutreten. Soll ich sie zum Nordausgang führen?"
 1. 
So schaut er aus (Anzeigen)
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Skraching am 30.07.2011, 11:30:37
Skraching wurde bei all den plötzlichen Veränderungen der Umgebung ein wenig mulmig, redete sich aber selbst immer wieder ein, dass ihm davon gar nicht übel werden konnte: All dies geschah nur in seinem Geist - oder vielmehr in Jills Geist -, nicht in Wirklichkeit. Sein Körper lag still auf dem Boden.

Als er dann den Mann in der schwarzen Robe sah, bildete sich eine Furche auf seiner Stirn. "Können wir mit ihm reden? Kann uns etwas passieren, wenn wir das tun?" fragte er den Elfen. "Oder ist das nur ein Bild?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Kyra am 05.08.2011, 17:39:13
Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen drehte Kyra ihren Kopf zu Lailo. "Nun, ich bin nicht wirklich religiös, keiner aus meiner Familie war das."
Für einen Moment versank sie in Gedanken zurück in ihre Kindheit. Eines Tages war sie zusammen mit ihrer Mutter auf dem Markt gewesen und hatte dort einige Priester beobachtet, wie sie predigten und gemeinsam mit der Menge beteten. Als sie wieder zu Hause waren, sprach sie ihre Mutter beim Essen darauf an. Bevor diese aber auch nur zu einer Erklärung ansetzten konnte, mischte sich Kyras Vater in das Gespräch ein. "Das sind nur verwirrte Leute, die glauben, sie könnten mit ihren Gebeten irgendetwas bewirken, weil es ihnen von anderen vorgesagt wird. In Wirklichkeit hat es noch keinem von ihnen geholfen, außer vielleicht dem Klingelbeutel des Priesters. Konzentriere dich weiter auf deine Übungen und du wirst so etwas nicht brauchen." Damit war das Thema für ihn beendet und auch Kyra war nicht weiter darauf eingegangen.

Mit ihren Gedanken wieder in der Gegenwart, fuhr sie fort. "Ist das der Grund aus dem ich auch eine dieser Glöckchen bekommen habe? Um eingreifen zu können? Würden sie nicht selber eine der ihren benutzen, wenn sie in Gefahr sind?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 08.08.2011, 17:39:19
Jill schüttelte auf Skrachings Frage nur den Kopf. "Nur Bilder. Uni sagt dass er das kurz bevor er zu mir kam gesehen hat. Er sagt das ihr euch vor ihm ..." Ihr blick fiel auf den Elfen. "... in acht nehmen müsst. Weil er böse und gefährlich ist."

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"Ja, tu das. Wenn sie gehen will haben wir nicht das Recht sie hier festzuhalten." erwiderte Lailo ihrem Untergebenen, welcher daraufhin sofort wieder verschwand. Dann wandte sie sich wieder an Kyra. "Doch was ist wenn sie aus irgend einem Grund nicht in der Lage sein sollten die Glocken zu benutzen? Oder aber was wäre wenn sie die Gefahr falsch einschätzen? Denkst du nicht das es da sinnvoll ist jemanden zu haben der über sie wacht?"
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 08.08.2011, 21:13:20
Galian hatte geschwiegen, seit sie dem merkwürdigen Wesen namens Uni und dem Mädchen begegnet waren. Er hatte sich darauf verlassen, dass Selamin sich darauf verstehen würde mit dem Kind zu sprechen. Nach dem verstörend intensiven Wutausbruch des Kindes war der Assassine dazu gezwungen seine Meinung ein wenig zu revidieren.

Trotzdessen hatte er weiter geschwiegen und genau zugehört, während seine beiden Begleiter versuchten Informationen aus dem Mädchen zu ziehen.

Dreiundzwanzig? Bedeutet das, dass es noch mehr Menschen gibt, die so in ihrem Geist eingesperrt sind? Galian fragte sich kurz ob sie eigentlich alle Räume in dem Gewölbe wo sie das Mädchen gefunden hatten abgesucht hatten, ver warf den Gedanken aber schnell wieder. Es war schon schwierig genug ein Kind durch Kythos zu bringen.

Während er seinen Gedanken nachhing bemerkte er unterbewusst wie Selamin einen Fehler beging. Das Kind hatte von einem "bösen Mann" und "den Dunklen" gesprochen und der Priester hatte wohl angenommen, dass es sich dabei um die gleichen Personen handeln musste und daraus "böse Männer" werden lassen.

Nun kannte Galian sich sehr gut mit bösen Männern aus - schließlich träumte er ja in letzter Zeit ziemlich oft von solchen - als das er wusste, dass böse Männer nicht zwangsläufig dunkel sein müssen.

"Ich habe eine Frage." intonierte er mit zunächst gehobener Stime um auf sich aufmerksam zu machen, das Trugbild des zwielichtigen Elfens dabei gelassen ignorierend "Du hast von einem bösen Mann und auch von den Dunklen gesprochen. Liege ich richtig, damit dass das nicht die selben Persönen sind? Kannst du mir vielleicht mehr über sie erzählen?"

Galian bemüte sich freundlich zu klingen, aber auch wiederum nicht in einer Art wie sie viele an den Tag legten, wenn sie mit Kindern sprachen. Er mochte vielleicht nicht sehr viel über Kinder wissen, aber er wusste aus eigener Erfahrung, dass sie nur wenig als schlimmer empfanden, wenn man sie als das behandelte was sie waren. Kindern. Skraching hatte das vor kurzem ja selbst eindrucksvoll gezeigt.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 12.08.2011, 21:22:40
Die Belehrung Skrachings schien wirkungslos an Selamin abzuprallen, viel zu fasziniert war er von den Bildern die vor ihnen auftauchten. "Haben der böse Mann, und der Dunkle auch Namen, Jill? Und Uni, kennst du einen Weg dich in deine Heimat zu bringen? Einen Weg den du mir zeigen könntest? Es muß schnell gehen, und ich muß genauso schnell wieder zurückkehren. Hier droht ein Krieg und wir müssen ihn aufhalten."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 14.08.2011, 01:19:59
Auf Galians Frage hin blickte Jill nacheinander zu den beiden übergroßen Personen und fixierte dann nach nur wenigen Augenblicken Selamin.[1] "Ich weiß keine Namen, er hat nie mit mir geredet. Und Uni konnte damals noch nichts hören. Erst seit wir zusammen sind kann er ..." Sie schaute sich zu der Nebligen Gestalt Uni's um und nickte dieser nach wenigen Augenblicken zu. Dann richtete sie sich erneut an Selamin. "Uni sagt das er keinen schnellen Weg nach Hause kennt. Aber er sagt auch das Lailo euch vielleicht helfen kann. Und ich soll euch auch sagen das ihr im Moment nichts gegen den Krieg tun könnt..."
 1. 
Motiv Erkennen SG 15 (Anzeigen)
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Mephala Egadir am 24.08.2011, 19:34:03
"Lailo kann uns helfen? Warum schickst sie uns dann hierein?" Zu den anderen gewandt meinte Galian daraufhin "Was hält uns hier noch auf? Es gibt keinen Weg jetzt etwas zu ändern, wir sollten hier raus und uns auf den Weg machen."
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Robin Brighthide am 03.09.2011, 13:37:15
"Nein nein! Du verstehst das Falsch." Begann Jill sofort hektisch zu erklären und fuchtelte dabei wild mit den Armen umher. "Uni meint das sie euch vielleicht helfen kann, weil sie von Magie umgeben ist. Sie hat sich in dieser Höhle einen eigenen Himmel geschaffen und da wäre es doch gut möglich das sie einen schnelleren weg kennt."

Nachdem sie dies erklärt hatte hielt sie sich eine Hand an den Kopf und Augenblicklich veränderte sich die Umgebung wieder zu dem schmucklosen Labyrinth. Sie verzog etwas ihr Gesicht, so als ob ihr der Kopf weh tat.
Die Neblige Gestalt Unis löste sich von ihr und schien von Sekunden zu Sekunde immer durchsichtiger zu werden, bis sie schließlich ganz verschwand.
Titel: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
Beitrag von: Selamin am 03.09.2011, 14:17:29
"Nun wir werden sehen." antwortete Selamin sachlich nichtssagend. "Auch wenn wir den Krieg nicht aufhalten können, so gilt es Warnungen zu überbringen. Aber ich danke dir und Uni für die Einblicke die ihr uns gewährt habt. Ich kann dir nichts versprechen, aber sollten es unsere Pflichten erlauben so werden wir versuchen euch zu helfen." Verschwunden war die Entschlossenheit, das einzige was bleib war eine kühle kalkullierende Art.
"Ich denke wir sind dann fertig hier was meint ihr?" Selamins Blick wanderte fragend zu Skraching und Galian.