Gillivane beobachtet die Gestiken und Mimiken zwischen den Beiden einige Momente mit amüsierter Stille, meint dann ruhig in Abyssal zum Orakel: Immerhin, es war nur höflich das Orakel über die Vorgänge aufzuklären. Sicherlich ist dies dem Kerl völlig egal, aber das alleine sieht Gillivane nicht als Grund an, darauf zu verzichten. Außerdem, wenn sie vernünftig wirkt, antwortet das Orakel eventuell etwas mehr.
"Wie ihr meint..." spricht Gillivane gelassen und holt aus ihrer Umhängetasche, die sie ausserhalb der Zelle abstellt, einen kleinen Beutel. Aus diesem holt sie einen Schminkspiegel und einen Lederbeutel, dessen Inhalt, ein schwarzes Pulver, sie sich auf die Stirn zeichnet. Sie begutachtet die Glyphe einen Moment, nickt dann und spricht einige knappe Silben, woraufhin das Symbol einige Momente lang aufleuchtet. Eine wirkliche Veränderung tritt nicht ein, und sie erklärt auch nicht ihr Handeln. Es handelt sich bei dem Zauber, den sie wirkt, um einfache Magie, die fremde Sprachen verständlich macht. Sie beherrscht zwar das Abyssal recht gut, wollte es aber nicht riskieren, dass ihr Übersetzungsfehler unterlaufen. Dann tritt sie vor das Orakel, lehnt sich ruhig auf ihren Stab und spricht es dann an.
Abyssal. (Anzeigen)"Man wünscht, dass ich euch befrage. Ich werde eure Aussagen dem Sinn entsprechend übersetzen, empfehle also, dass ihr über eure Worte nachdenkt."
Dann stellt sie dem Orakel, eins nach dem anderen, den ihr diktierten Fragenkatalog von Ghart. Allerdings belässt sie es dabei nicht, sondern fragt das Orakel auch noch von sich aus zwei Dinge, die sie zwischen die Fragen des Zwergs einschiebt. Zum einen will sie von ihm wissen, wie es in die Gefangenschaft der Anderen gekommen war. Zum anderen bietet sie ihm ein, ein gutes, vernünftiges Wort bei den Helden einzulegen, wenn es ihr mitteilt, wofür seine magischen Gegenstände zu gebrauchen sind.
Es mag insgesamt auffallen, dass die Gnomin deutlich mehr sagt, als nur einige kurze Fragen zu stellen, um dann ihre Beantwortung zu übersetzen. Auf der anderen Seite mag es auch nicht so wirken, als würde Gillivane irgendetwas zu verheimlichen suchen.
Das Orakel fixiert für einige Sekunden die mysteriöse Glyphe auf der Stirn der Gnomin. Es ist nicht direkt Angst, welche aus seinen verdreckten Augen spricht, eher Unbehagen, verstehendes Unbehagen. Der Wilde hört sich die Worte Gillivanes regungslos an, und nickt dann. Er atmet tief ein, was die Gnomin zu spüren bekommt, denn sein fauliger Atem raubt ihr die Luft.
Abyssal (Anzeigen)„So soll es sein. Ich werde ehrlich zu Euch sein, Gnomenfrau. Es gibt keinen Grund, mich länger Eurem Willen zu widersetzen. Mein Name ist Gaa’hcx, ich komme aus der Dämonenöde. Ich gehöre dem Klan der Seuchenbringer an, und es gibt kein ‚woher genau‘. Wir sind Nomaden. Ziehen durch unser Land, wie wir es befohlen bekommen. Ich wurde entsendet, eine Lieferung zu überbringen, hier nach Sayandras Garten. Dies habe ich getan. Danach sollten wir eine Gruppe feindlicher Agenten – es handelt sich um diese Leute dort – ausschalten. Auch dies wurde uns befohlen. Ich bin dabei gescheitert. So bin ich in ihre Hände gefallen. Ich habe keine weiteren Pläne. Außer nach Hause zurückzukehren. Die größte Strafe meines Scheiterns ist meine eigene Enttäuschung. Niemand wird mich richten. Dies wäre unsinnig. Und wer mein Auftraggeber ist, wie Ihr es nennt...könnt Ihr nicht verstehen. Eine Wesenheit. Ein Flüstern aus den Schatten. Kein Mensch hat es bisher erblickt. Ich nicht, und nicht mein Vater, und nicht meine Ahnen. Sollte ich sterben, kann ich ihm nicht mehr dienen. Dies wäre der größte Verlust für mich.
Die übrigen Helden bemerken nur, wie das Orakel gelegentlich verschiedene Ermittler mustert, oder seinen Blick senkt. Letzlich wandern seine Augen zu Block und den Ringen, die er gerade untersucht.
Abyssal (Anzeigen)Ich werde Euch alles über meine Gegenstände sagen. Doch ich möchte wissen, was mit mir geschieht. Ich will die Freiheit. Ich will zurück in meine Heimat. Dann werde ich Euch alles sagen, was ich weiß.
Gillivane bemerkt, dass das Orakel, sobald es in seiner Muttersprache spricht, zwar nicht ganz so dümmlich erscheint, wie es ansonsten den Eindruck macht. Doch auch so sind seine Sätze sehr einfach gestrickt und wirken etwas abgehackt, das kann selbst Gillivane als Fremdsprachlerin erkennen.
Block macht sich unterdessen daran, die einzelnen Gegenstände genau zu inspizieren. Er bildet erneut die schillernde Fläche zwischen seinen Händen und begutachtet jedes Stück für sich getrennt.
Das Orakel beantwortet auch Rendals Frage nüchtern und ohne große Gefühlsregung.
Gillivane nickt schwach, seufzt leise und wendet sich wieder dem Orakel zu. Mit möglichst gelassener Miene kramt sie in ihrer Tasche herum, zieht dann aus jener eine hölzerne Tabakpfeife und stopft jene aus einem Beutel mit getrocknetem Kraut. Die Art, wie sie das macht, lässt darauf schließen, dass ihr dieser Zeitvertreib recht vertraut ist. Das kann ja mal wieder länger dauern... Laut sagt sie allerdings etwas anderes. "Ich vermute, er wird nicht erfreut sein, wenn ihr nicht seine eigene Frage beantwortet." Dann sprach sie das Orakel direkt an, wieder in der abgehackten kehligen Sprache der Dämonen.
Abyssal (Anzeigen)"Ich kann eure Erzählung von diesem Wesen, dass euch die Aufträge gibt, nicht uninteressant nennen, Gaa'chx. Ihr sagt zwar, dass kein Mensch ihn verstehen kann, doch wie ihr seht, bin ich kein Mensch."
Während sie das sagt, schnippt sie über der Pfeife, die sich entzündet, und zieht dann einmal daran, wobei es im inneren der Pfeife rot aufglimmt. Als sie weiterspricht, sind ihre Worte begleitet von einer Dampfwolke.
Der Wilde schaut Gillivane schweigend an. Ein schmales Lächeln scheint sich auf seinen Lippen zu bilden, und wieder eklingen die fremden Worte, zischend und gurgelnd in den Ohren der restlichen Ermittler.
Abyssal (Anzeigen)"Mein Auftraggeber ist es also, was Euch interessiert...Ich verstehe. Ich werde jedoch erst weitersprechen, wenn Ihr mir sagt, was mit mir passieren wird. Sagt das diesen Scheusalen!
Doch Rendals Bemühungen, den Wilden mit seiner Berohlichkeit einzuschüchtern, scheinen zu scheitern. Dieser beginnt nämlich schelmisch zu kichern, was jedoch schon nach Sekunden zu einem heftigen Husten ausartet. Er keucht und würgt, und schließlich spuckt er einen Klumpen Blut auf den Boden.
Abyssal (Anzeigen)"Wie ich merke, versucht das Orkblut es mit Drohungen. Ich bin nicht dumm, auch wenn Ihr dies vielleicht vermutet. Ihr baucht mich, um Spuren zu sammeln, gegen was auch immer. Noch verstehe ich die Hintergrüne nicht, doch ich weiß, dass Ihr mich noch braucht, denn ansonsten hätten die Scheusale mich direkt in dieser Hütte auf den Hügeln getötet.
Unterdessen scheint Block die Untersuchungen der Gegenstände abgeschlossen zu haben. Er wirft Dayn einen neutralen Blick zu. "Stört mich bitte nicht bei der Arbeit, Mensch", sagt er herunterratternd. "Es fällt mir schwer, mich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu fokussieren. Zu Eurer Frage: Manche meiner Fähigkeiten hatte ich schon bei meiner Erschaffung, wie Ihr es nanntet, richtig. Andere habe ich während meiner bisherigen Funktionszeit gebaut. Manche sind auch nach einiger Zeit kaputtgegangen. Ihr interessiert Euch dafür, habe ich Recht?"
Dann blickt er den Rest der Grupp an und wartet, bis das Orakel fertig ist mit seinem Hustenanfall. "Ich habe die Gegenstände analysiert. Es liegt eine schwache Magie auf jedem von ihnen. Bei dem Amulett handelt es sich um die Schule der Verwandlung, ebenso auf einem der Ringe. Auf dem anderen Ring liegt ein Beschwörungszauber", informiert er die Helden knapp mit seinen Erkenntnissen.
Dann geht er einige Schritte um das Orakel herum. Er scheint nachzudenken. "Der Attentäter wird natürlich in Gewahrsam bleiben", sagt er schließlich, an Gillivane gerichtet.
Gillivane beobachtet den kurzen Austausch schweigend, räuspert sich dann und spricht erneut in seiner Sprache zu dem Orakel. Dabei klingt ihre Stimme vielleicht einen Hauch missbilligend, wobei man das bei dem kehligen Abyssal schwer sagen kann. Auch sie wirkt eher unbeeindruckt voin dem drohen, jedoch verziert kein Lächeln ihre Miene. Abyssal (Anzeigen)"Er mag vielleicht euch angedroht haben, aber derjenige, der das wirklich zu entscheiden hat, ist jener Kriegsgeschmiedete dort drüben. Seiner Aussage nach werdet ihr fürs erste in Gewahrsam bleiben. Vermutlich wird es eine Untersuchung geben und ihr werdet anhand eurer Verbrechen bestraft. Das liegt nicht in der Hand der Herren. Ich möchte euch allerdings darauf hinweisen, dass es Magie gibt, die euch dazu zwingen kann, zu kooperieren. Würdet ihr es freiwillig tun, würdet ihr vermutlich eher hier heraus kommen."
Dabei ist ihre Körpersprache und auch ihr Gesichtsausdruck recht neutral, nach einigen Worten scheint sie das, was sie sagt, wieder vollkommen wertungsfrei vorzutragen.
Dann wendet sie den Blick zu Block und meint nur "Ich denke, er will auch wissen, welches Straßmaß ihm droht, und ob Kooperation jenes reduzieren kann."
Block nickt Gillivane verstehend zu. "Er will sich also einen Deal aushandeln?", fragt er nochmal nach, wobei dies eher eine Feststellung ist. Dann wendet er sich an die Ermittler. "Ich kann zu dem jetzigen Zeitpunkt zwei Dinge nicht abschätzen. Erstens: Wie wichtig schätzt Ihr seine Informationen für Eure Ermittlungen ein? Zweitens: Welche Gefahr stellt dieses menschliche Exemplar für die Stadt und Ihre Bürger dar?", fragt er, und blickt dabei insbesondere Ghart und Bolbas an.
Unterdessen schaut der Wilde Gillivane etwas verblüfft an. Sein Mund steht leicht offen. Ein dünner Faden Blut hängt von seinem Kinn herab. Er scheint nachzudenken.
Abyssal (Anzeigen)"Magie, die mich zur Kooperation zwingt? Und wo wollt Ihr solcherlei mächtiges Hexenwerk herbekommen? Ich habe keine Furcht vor Euren leeren Drohungen, Gnomin. Allerdings bin ich durchaus gewillt, zu kooperieren, wenn ich danach in meine Heimat zurückkehren kann. Ich habe nichts mehr zu schaffen in dieser ekelerregenden Stadt."
Abyssal (Anzeigen)"Oh, dies war keine leere Drohung, nur eine Feststellung. Ich bin zwar dieser Magie selbst nicht fähig, aber ich kenne einige Magie, die dies beherrschen. Es gibt eine recht einfache Incantation in der Schule der Verzauberung, die euch glauben lässt, der Magier wäre euer bester Freund, und ihr wollt ihm alles mitteilen, was ihr wisst... Ich will euch nicht bedrohen, nur darauf hinweisen."
Während sie spricht mustert Gillivane das Orakel nachdenklich und tippt mit einem Finger an ihren Stab. Wie seltsam, sein Volk konnte wohl wirklich keine großen Magier besitzen, wenn er einfachste Zauber als mächtiges Hexenwerk abtat... Zu Block gewandt, fügt sie hinzu. "Er wünscht, nach seiner Aussage, erst einmal zu erfahren, was mit ihm geschehen soll. Eine nachvollziehbare Frage, in meinen Augen. Übrigends will er, seinen Worten folgend, nicht hierbleiben, sondern zurück in die Dämonenöde. Wobei er natürlich auch lügen könnte."
Gillivane blinzelt etwas, nachdem sie den Wortschwall der Ermittler verarbeitet hat und räuspert sich dann. Das würde dem Kerl sicherlich nicht gefallen. Außerdem weiss sie nicht, wie sie Bolbas' Worte übersetzen soll. Das Abyssische kennt keine solch komplexen Schachtelsätze, aber das Argument, dass die Situation sich nur bessern könnte, ist durchaus valide. Nachdem sich die Gnomin offenbar entschieden hat, wendet sie sich mit ruhiger Stimme zu dem Orakel. Dabei hält sie sich weiter distanziert, aber höflich, das alles scheint sie derzeit nicht wirklich zu berühren, obwohl man sehen kann, dass ihre Augen doch immer interessiert an den Lippen der Sprechenden hängen.
Abyssal (Anzeigen)"Wenn ihr erlaubt, verzichte ich auf die blumigen Details und komme zu dem, was wirklich rechtskräftig ist, den Aussagen von Meister Block. Ihr werdet als Gefahr für die Stadt betrachtet und als solche in Gewahrsam gehalten, bis ihr 'zur Vernunft kommt'. Damit ist wohl gemeint, dass ihr eure ungesunde Einstellung gegenüber den Leuten hier ändert. Ihr werdet sicherlich nachvollziehen können, dass die Bewohner dieses Landes nicht leicht von harmlosen Absichten von eurer Seite her zu überzeugen sind, schließlich habt ihr versucht, einen von ihnen umzubringen. Vermutlich würde man euch aber eher für ungefährlich genug halten, um euch frei zu lassen, wenn ihr kooperieren würdet. Wie ihr seht, liegt es also deutlich in eurem Interesse, den Fragen nachzukommen, vor allem ist keine Verschlechterung eurer Lage möglich, wenn ihr euch kooperativ zeigt.
Zur Kooperation stände immer noch eine Antwort auf die Faulpilze aus. Außerdem wird ein Mann namens Skib gesucht, und ich soll euch fragen, ob ihr etwas über eine solche Person wisst, und wenn ja, was."
[1]
Gillivane nickt Pavel mit einem sachten, aber freundlichen Lächeln zu, ebenso seinem Eidolon. Jenes spricht sie zuerst an, auch wenn ihre Sprache dieses mal einen melodischen, sanften Klang hervor trägt, der in krassestem Gegensatz zu dem krächzenden Abyssisch steht.
Dann erst wendet sie sich wieder zu Pavel und räuspert sich etwas. "Und euch ebenso zum Gruße, Herr Bersk. Ich glaube, wir sind einander schon im Tempel begegnet, kann das sein? Fäulnisgeruch schon wieder? Nun, ich kann mich irren, aber ich glaube, die Herren, die ich hier begleite, werden sich dafür interessieren. So auch ich, denn wir sind diesem Fäulnisgeruch vor kurzem begegnet, in Begleitung eines weiteren Todesfalls. Hinter der Sache scheint einiges zu stecken. Wenn es eilt, so führt uns bitte zu jenem Tatort... Auch wenn ich nicht vorgreifen möchte, und die Herren hier vielleicht anderer Meinung sind." Als sie das sagt, sieht sie dabei zu Ghart und den anderen, die ihr, wie sie gerade daran denkt, immer noch etwas für ihre Übersetzertätigkeit schulden. "Herr Ghart, wäret ihr einverstanden, mich als Vergütung für meine Hilfe als Dolmetscherin euch in eurer Untersuchung dieser Fäulnis zu begleiten? Ich kann euch versichern, dass ich euch nicht zur Last fallen werde, aber diese Sache erweckt mein Interesse, und außerdem habe ich derzeit nichts wichtigeres zu tun."
Casila antwortet Gillivane noch, bevor Pavel weiter spricht:
Dann entgegnet Pavel den anderen gegenüber und vorallem zu Anfang eben Gillivane: "Entschuldigt, dass Euch nicht sofort erkannt habe. Es muss an der Aufregung liegen. Natürlich sind wir uns schon mal im Tempel begegnet und ich lade Euch herzlich ein mich dort wieder zu besuchen. Aber zunächst muss so schnell wie möglich dieser Mordfall und die Entführung aufgeklärt werden. Es scheint etwas ernstes im Gange zu sein, wovon das Schicksal von Sayandras Garten abhängen könnte. An den Wänden stand in blutroter Farbe folgendes in der Enklave:
'Es ist hier', 'Wir werden ihnen nicht entkommen' und 'Der Garten wird untergehen'. Vermutlich hat das Sir Hamwyn d’Medani hingeschrieben. Ich hätte seine Warnung aus der Vergangenheit nicht so leicht abtun sollen und jetzt mache ich mir große Sorgen um ihn. Ob mit 'es' eine Art Monster gemeint sein könnte, dass aus den Katakomben unter der Stadt kam? Nun, ich bin mir da nicht ganz sicher, aber hoffentlich wird das noch aufzuklären sein, was mit diesen Sprüchen an der Wand genau gemeint war. Kann ich mit der Hilfe der Stadtwache rechnen, Hauptmann Block? Diese Leute hier sind offenbar so etwas wie Abenteurer, wenn ich raten müsste. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir auch alle helfen wollen, aber ich wäre für jede Hilfe dankbar, die ich kriegen kann.
Und darf ich fragen, wer genau dieser Skib sein soll?"
Gillivane hatte sich, während Bolbas und Scarlet sich um die Befragung der Anwesenden kümmerten, mit einer Tasse Tee an einen möglichst leeren Tisch gesetzt und die beiden beobachtet. Die Beiden waren schon recht gegensätzlich. Der Halbling schien recht kompliziert, wenn auch klug, während die andere in einer Kneipe und an der Seite eines Mittrinkers gut aufgehoben schien. Sie selbst zog ihre Magie und die kontrollierten, beschworenen Kräfte vor, aber das war ja eher ihre Sache.
Um sich die Zeit zu vertreiben, und auch aus Neugier, was dieses Eidolon exakt war, holte sie aus ihrer Tasche einen Kohlestift und ihren Zeichenblock, den sie auf ihren Oberschenkel stützte. Dann sprach sie die Celestiel an, wieder in ihre Sprache. Celestiel (Anzeigen)"Werte Casila, würde es euch etwas ausmachen, wenn ich eine Zeichnung von euch anfertige? Ich begegne selten Wesen aus den oberen Ebenen, und das Zeichnen von ungewöhnlichen Dingen ist ein Steckenpferd von mir."
Sollte die Celestiel zustimmen, spricht Gillivane gedämpft einige Zauberworte und wedelt mit ihrem Stift durch die Luft, macht sich dann daran, eine Skizze der Engelin anzufertigen. Zu viel mehr kommt sie nicht, da die Gruppe schon bald Ergebnisse erhält und ans Aufbrechen denkt, und sie wirkt auch nicht sonderlich zufrieden mit ihrer Arbeit, die sie allerdings der Celestiel oder Pavel zeigte, sollten sie sich dafür interessieren. So eine Taverne war eben kein guter Ort zum Zeichnen, auch wenn man sich mit Magie unterstützte.[1]
Dann wendet sie sich wieder zu den anderen. "Gut, dann gehen wir. Ich persönlich bin noch nicht erschöpft allerdings mit meinigen heutigen Zaubern in einem Konflikt nicht von allzu großer Hilfe. Ich werde aber dennoch mein Bestes tun, euch zu unterstützen."
Celestiel (Anzeigen)"Ihr könnt gerne eine Zeichnung von mir anfertigen, wenn Ihr mögt.", antwortet Casila Gillivane melodisch in ihrer Heimatsprache. Zum dem Bild sagt Casila dann: "Das Bild ist doch ganz ordentlich geworden und nicht alles muss ja gleich ein Meisterwerk werden."
Casila macht das Anschauen und Getuschel der Leute nichts aus und war es schon von manchen Leuten gewohnt. Sie kann solch ein Verhalten auf dieser Ebene von Humanoiden sogar teilweise nachvollziehen und Böse war das ganze ja sicherlich nicht gemeint. Pavel macht das ganze auch nichts aus, immerhin hatte er ja 'nur' ein Engelswesen beschworen und er ist kein verderbter Dämonen- oder Teufelsbeschwörer.
Pavel findet es auch interessant einmal die Oper aufzusuchen, doch es war schon richtig und auch wichtig erst einmal bei Skib daheim vorbeizuschauen. Immerhin wurde heute nur ein Musikstück vorgetragen.
Pavel nimmt beim näheren Anschauen des Hauses, wo Skib wohnt, etwas Abstand und deutet Casila an, es ihm gleich zu tun. Beide waren nicht die besten Schleicher und offenbar wollte der Tharashk sich erst einmal unauffällig umsehen.
Gillivane muss etwas grinsen, während sie Scarlet hinterher schaut. Diese Gruppe ist vielleicht im Einverständnis mit der Stadtwache unterwegs, aber einige krumme Gestalten sind schon dabei. Diese Scarlet bewegt sich wie eine erfahrene Einbrecherin, was sicherlich den Vorteil hat, dass sie leise ankommt. Dennoch, würde entgegen aller Wahrscheinlichkeit eine Stadtwache vorbeikommen, oder jemand anderes, dann würde das garnicht gut aussehen. In dem Wissen, dass sie der Schleicherin nicht helfen kann, spricht sie gedämpft zu ihrem Vertrautem, dem Raben. Die Worte sind dabei in der schnellen, lautreichen Sprache der Gnome verfasst. Gnomisch (Anzeigen)"Flieg über uns. Halte Ausschau, und wenn du Leute in Metallkleidern entdeckst, die sich nähren, oder die uns beobachten, dann komm zu mir und berichte mir."
Dann hält sie den Stab, auf dem der Rabe sitzt, hoch, und jener flattert empor und über die Hausdächer.
Flynni zeigt sich etwas zögerlich ob des Vorschlags seines Angestellten. Er scheint einige Sekunden zu überlegen, ehe er nickt und mit den Schultern zuckt. „Recht habt Ihr, Sir, wir haben wohl nichts zu verlieren, oder?“, fragt er etwas verloren, ehe er ein Pergament auseinanderrollt und beginnt, eifrig darauf zu kritzeln.
Und so ziehen sich Dayn und Bolbas zu einem etwas privateren Ort zurück – das Büro des Jorascos scheint ein denkbar geeigneter Ort zu sein. Flynni und Pavel bleiben unterdessen draußen zurück, um sich gemeinsam um das Schreiben für die Sivisenklave zu kümmern.
Bolbas kann zunächst erleichtert sein, denn er kann, als Dayn sein Hemd abstreift, zumindest kein Blut daran erkennen, was eine offene Verletzung schon einmal ausschließen dürfte. Als sich der junge Magieschmied jedoch mit dem Rücken zu ihm dreht, erkennt der Jorasco die scheinbare Ursache für den Schmerz, den Dayn empfindet.
Zwischen Dayn und Bolbas (Anzeigen)Auf dem Schulternblatt des Magieschmieds befindet sich ein schwarzes Mal aus vielen klar geformten Linien, systematisch, fast analytisch gar, sind sie ineinander verschachtelt, und insgesamt wirken sie eher eckig als rund. Das Mal erinnert Bolbas an sein eigenes Drachenmal, doch ganz klar handelt es sich hier um eine andere Ausprägung – wie sollte es auch anders sein, ist Dayn doch ein Mensch und kann niemals über ein Mal der Heilung verfügen. Offensichtlich weiß Dayn nichts von seinem Mal – möglicherweise ist es gerade erst erschienen und bereitet ihm deshalb Schmerzen. Bolbas kann es auch nicht wirklich identifizieren, doch da es recht klein ist, muss es das schwächste Drachenmal dieser Art sein. Dayn muss ein Mitglied eines Drachenmalhauses sein…eines Menschenhauses, was reichlich Raum für Spekulationen lässt. Er könnte ein Tharashk sein, wie Rendal auch, oder ein Vadalis. Andererseits könnte er auch der Linie der Deneith oder Cannith entspringen, oder aber Haus Orien angehören. Bolbas ist allerdings auch schon zu Ohren gekommen, dass es entartete Male geben soll, die einst zu den Drachenmalkriegen geführt haben. Im entfernten Sharn soll sich eine Vereinigung gebildet haben, deren Mitglieder allesamt über diese entarteten Male verfügen. Könnte auch Dayn über ein solches Mal verfügen?
In jedem Fall sollte Dayn über eine magische Gabe gebieten, so wie Bolbas auch, dank seinem Mal der Heilung.
Unterdessen machen sich Block und die anwesenden Ermittler daran, den gefangenen Dieb zu dem Orakel zu führen – oder eher zu tragen, denn noch ist nicht daran zu denken, dass das Fäulniswesen auf eigenen Beinen gehen könnte. Als sie vor der letzten Tür des Traktes stehen, in der das Orakel gefangen gehalten wird, dreht sich Block nochmals um, an Rendal gewandt. „Wie genau sollen wir vorgehen?“, will er wissen. „Wollt Ihr das Orakel offiziell mit dem Dieb bekanntmachen? Oder soll es eine Art Zufallsbegegnung sein, aus der Ihr die Reaktion des Wilden deutet?“
Gillivane selbst begutachtet während dem Austausch ihrer Kameraden das Orakel nachdenklich mit etwas schief gelegtem Kopf. Es wurde nichts gesagt, darum war jede Form von ihrer Beteiligung unwichtig, sie hatte ja noch nicht einmal viel gesehen. Dieser Anblick jedoch war interessant. Sie selbst zog eine andere Meditationshaltung vor, ruhend sitzend mit aufrechtem Rücken, die Hände auf der Erde, doch wer sagte, dass man nicht auch von diesen Wilden noch etwas interessantes lernen konnte. So grub sie denn in ihrem Wortschatz nach passenden Worten in Abyssal. Es war nicht so, dass ihr diese Sprache sonderlich schwer fiel, aber es war immer etwas aufwändig, eine Formulierung zu finden, welche nicht beleidigend, kriecherisch oder mehr als versteckt drohend war. Abyssal (Anzeigen)"Wie bezeichnet man diese Haltung der Konzentration, und zu welchem Zweck wird sie eingenommen?"
spricht sie dann etwas zischend und abgehackt zu dem Orakel, es klingt eher fragend. So ihre Kameraden aufbrechen wird sie noch warten, ob das Orakel ihre Frage beantwortet, ihnen dann folgen.
Auch auf Gillivanes Frage hin scheint sich der Barbar nicht die Mühe zu machen, ein gesteigertes Interesse für die Ermittler aufkommen zu lassen. Er wirkt müde und gleichgültig ob der Anwesenheit seiner Peiniger. Ohne die Gnomin anzuschauen scheint er eine Antwort zu verfassen, die für die übrigen Helden jedoch nur wie ein unheimliches Gurgeln aus der Tiefe klingt.
Abyssal (Anzeigen)“Was interessiert dich das, Halbweib? Scher dich fort und raub mir nicht meine Stasis.“
Und so verlassen die Ermittler erneut den dunklen Trakt, in dem nunmehr bereits zwei Schergen des Bösen verharren. Offenbar besteht zwischen dem Barbarenorakel aus der Dämonenöde und dem Dieb vom Jahrmarkt keine Bekanntheit, zumindest nicht von Seiten des Wilden. Möglicherweise würde das Erwachen des merkwürdig deformierten Diebes später für größere Klarheit schaffen.
Als Gillivane schließlich ihren Blick abwendet und sich ebenfalls zur Ausgangstür begibt, erschleicht sie ein komisches Gefühl. Aus dem Augenwinkel heraus meint sie, eine Regung aus der Zelle wahrzunehmen. Es ist nicht viel, möglicherweise nur eine Kopfbewegung, eine Regung in der Mimik, das Öffnen eines Mundes. Doch als sie sich umdreht, hat Rendal sich bereits zu ihr heruntergebeugt. Das Orakel liegt unverändert in seiner grotesken Haltung da, scheinbar ohne sich gerührt zu haben.
Die Helden verabschieden sich erneut von Block, der sie darum bittet, ihn von Neuigkeiten zu unterrichten und gleichzeitig verspricht, auf die Gefangenen größtmögliches Augenmerk zu legen. Dann machen sich Rendal, Ghart und Gillivane auf in Richtung des Instituts, wo sie sich mit den restlichen Ermittlern verabredet haben.
Unterdessen schaut Flyyni d’Jorasco mit besorgtem Blick zu Bolbas, der hinter Dayn und Pavel zurückgeblieben ist, um noch kurz mit dem Enklavenleiter zu sprechen. „Nun ja“, sagt er etwas zögerlich. „Einer Prostituierten geht es besser, der Zustand der anderen hat sich allerdings nicht verändert. Allerdings…allerdings steht es sehr schlecht um euren Freund Redril. Ich…ich gebe ihm höchstens noch ein paar Stunden, wenn kein Wunder geschieht. Meine Kräfte sind machtlos. Ich…ich kann nichts für ihn tun, Sir d’Jorasco“, erklärt Flynni mit gebrochener Stimme. Offensichtlich ist er es nicht gewohnt, keine Lösung für ein Gebrechen seiner Patienten zu kennen – ja, nicht einmal zu kennen. Dies scheint den Stolz des Halblings zu zermürben, und es stimmt ihn traurig, einen Patienten an Dolurrh verlieren zu müssen.
Pavel und Dayn haben währenddessen ihr Mühe, in dem viel zu kleinen Gebäude der Jorascos die Treppen hinab in Jodies Labor zu kommen, ohne sich alle zwei Schritte den Kopf zu stoßen. Dayn schreitet hinter dem Aureonpriester her, und unweigerlich kommt ihm, dass nur er oder aber die Gnomenbeschwörerin in der Lage sein könnten, sein wundersames Mal zu identifizieren.
Nur Minuten später scheint Jodies Labor auf geradezu kuriose Weise überfüllt zu sein. War es schon bei Bolbas letztem Besuch recht chaotisch, sieht es nun aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ja, Jodie scheint sich sehr ins Zeug zu legen, um ihre Forschungen voranzutreiben, und dennoch muss sie schulterzuckend erklären, dass dass sie seit der letzten Unterhaltung keine nennenswerten vorschritte gemacht hat. „Ist ja aber auch noch nicht lange her, dass Ihr hier wart, stimmts, Sir?“, sagt sie verlegen.
Und so bleibt auch Dayn, Pavel und Bolbas nur der Gang zurück in die Stadt zum Turm des Instituts, um die übrigen Ermittler zu treffen. Und tatsächlich, schon als sie die Straße zu den Gärten einbiegen, erkenne sie drei gestalten die davor warten: Ein hühnenhafter Mann, eine kleine, zierliche Gestalt sowie einen eher rundlichen, breitgebauten Zwerg.