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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Sternenblut => Thema gestartet von: Sternenblut am 08.04.2011, 13:44:14

Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.04.2011, 13:44:14
Inzwischen war er schon über zwei Wochen unterwegs, und hatte die Länder seiner Heimat hinter sich gelassen. Die Reise war nicht immer ungefährlich gewesen. Einige Male war er in die Gebiete fremder Rudel geraten, und nicht immer hatte er ohne Kämpfe weiter ziehen können. Schließlich aber waren die Rudelstätten seltener geworden, und inzwischen lag seine letzte Begegnung über eine Woche zurück.

Noch immer führte ihn sein Weg in Richtung Süden. Sein Alpha Jumr’phar hatte ihm gesagt, dass er auf eine Stadt der Menschen treffen würde, die den Namen Osthafen trug. Kurz darauf würde er die Grenzen des Großen Waldes erreichen. Arkhazim lag am anderen Ende des Waldes, noch einige Wochen von Osthafen entfernt.

Gestern hatte er zum ersten Mal eine Ansiedlung der Menschen gesehen. Ein seltsames Konstrukt aus Holz, das ein wenig wie eine künstliche Höhle aussah, diente den Menschen offenbar als Behausung. Sie züchteten Pflanzen wie Getreide und verschiedenes Gemüse, und hielten Ziegen und Kühe gefangen. Ihre Kultur war offenbar wirklich so fremdartig, wie man es Dok’Hae angekündigt hatte.

Anfangs hatte er sich von den Menschen fern gehalten, doch je näher er der Stadt kam, desto schwieriger wurde es. Vor ihm lag eine Ansammlung der menschlichen Behausungen, in denen vermutlich gute hundert Menschen Platz fanden. Wie in den Siedlungen zuvor, hatten die Menschen die umgebende Natur gezähmt. Es gab wenige Möglichkeiten, sich den Blicken der Fremden zu entziehen, es sei denn, er würde die Siedlung großzügig umgehen – ein Umweg, der ihn gewiss einen halben Tag kosten würde.

In dieser Rudelstätte – auch wenn Dok’Hae vermutete, dass die Menschen einen anderen Namen für ihre Siedlungen hatten – war etwas anders als in denen, die er zuvor gesehen hatte. Viele Menschen hatten sich in der Mitte des Dorfes versammelt, und spielten fröhliche Musik. Offenbar feierten die Leute hier gerade ein Fest.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.04.2011, 14:39:55
"Sei vorsichtig." hörte Dok'hae seine Stimme flüstern. Besorgt betrachtete er diese Menge an Menschen. Er versuchte erst gar nicht sie zu zählen, eine so große Menge an Lebewesen hatte er ausserhalb der großen Herden noch nie gesehen.

Während er hinter einem Baum verborgen stand überlegte er, was er tun sollte. Einerseits hatte er keine große Lust diesen Menschen besonders nahezukommen, um ehrlich zu sein hatte er sogar etwas angst. Aber die Umgehung dieses Hortes würde in fast einen ganzen Tag kosten.

"Augen zu und durch, du bist doch kein Feigling Dok'Hae. Halte dich von dem Platz fern und einfach durch. Am anderen Ende verschwindest du so schnell es geht wieder in den Wald und alles ist gut." Mit einem unangenehmen Kribbeln im Bauch machte sich Dok'Hae auf in Richtung der menschlichen Rudelstätte.

"Sei vorsichtig." - "Das bin ich immer..."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.04.2011, 15:19:38
Zu seinem Glück waren die meisten Menschen tatsächlich auf dem Platz im Zentrum der Siedlung versammelt. Sie waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie Dok'Hae gar nicht weiter bemerkten, als er am Rand der Ansiedlung vorbei schlich. Offenbar hatten die Menschen hier keine großen Schwierigkeiten mit anderen Raubtieren oder Fressfeinden.

Schließlich stand er vor einer der seltsamen Behausungen. Diese hier war fast drei Mal so hoch wie er selbst. Aus dem Innern hörte er das nervöse Wiehern eines Pferdes.

Dann hörte er etwas, das auch ihn nervös machte. Die Stimmen einiger Menschen, die offenbar auf der anderen Seite der Behausung waren. "Ich kriege dich!" rief eine männliche Stimme in einem seltsamen Akzent. Dem Ausruf folgte das Lachen eines weiblichen Menschen. Den Geräuschen der Schritte nach umrundeten die Menschen die Behausung - und zwar jeder von einer anderen Seite.

Hektisch sah sich Dok'Hae um. In einigen Sekunden würden sie bei ihm sein. Er hatte nur zwei Möglichkeiten. Er konnte versuchen, sich im einige Meter entfernten Gras zu verbergen - ein Versteck, das eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit hatte, entdeckt zu werden. Die andere Option war eine Öffnung, die in der Behausung vor ihm zu sehen war. Es war eine rechteckige Öffnung, in der jemand einen Teil der Wand herausgeschnitten und dann wieder beweglich angebracht hatte. Es machte den Eindruck, als könnte man hier leicht in die hölzerne Behausung hinein gelangen. Was ihn darin erwartete, wusste er natürlich nicht...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.04.2011, 16:25:11
"Verdammt. Soviel zu vorsichtig." ging es Dok'Hae durch den Kopf, während er sich hektisch nach einer möglich sich zu verstecken umsah.

Da war er nun, eingedrungen in das Revier eines anderen Rudels und kurz davor entdeckt zu werden. Irgendwie war ihm dieser Holzberg vor dem er stand unheimlich, also machte er schnellen Schrittes kehrt und versuchte sich ins Gebüsch oder eher das hohe Gras zu schlagen und dort so unauffällig wie möglich zu verharren.[1]

"Ich habe dir gesagt du sollst vorsichtig sein."
 1. Hide 16 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg696807.html#new)
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.04.2011, 19:21:16
Mit einigen schnellen Schritten entfernte sich Dok`Hae von der Behausung und warf sich flach in das nicht allzu hohe Gras. Nur eine Sekunde später sah er den Mann, den er gehört hatte, hinter der Behausung hervor kommen.

Für einen kurzen Moment zögerte er, und sah direkt in Dok`Haes Richtung - wandte sich dann aber doch ab und lief der Frau entgegen, die gerade lachend an der anderen Seite der Behausung auftauchte.

Der Mann ergriff sie, und zog sie zu sich, während sich die Frau spielerisch, immer noch lachend, dagegen wehrte. Einen Moment später stellte der junge Mensch die Frau an der Wand des "Holzbergs" ab, und versperrte ihr mit seinen Armen den Weg. Trotz der scheinbaren Bedrohung machte die Frau allerdings nicht den Eindruck, als würde sie sich unwohl oder gar bedroht fühlen...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.04.2011, 19:39:39
Dok'Hae hielt den Atem als der männliche Mensch in seine Richtung schaute. Er hielt die Luft an und wagte es kaum zu atmen, aber der Mann schien nicht besonders aufmerksam zu sein.

Den Impuls einzugreifen, als der Mann die Frau gegen die Wand presste unterdrückte der Wandler sofort wieder. Sorgsam achtete er darauf sich nicht zu bewegen und keinen laut zu machen in der Hoffnung, dass die Beiden schnell wieder verschwinden würden.

"Bitte Schrei jetzt nicht." dachte er bei sich, bis ihm auffiel, dass die Frau nicht ernsthaft versuchte sich ihrem Verfolger zu wiedersetzen.
"Hier liegst du nun im Gestrüpp um nicht von zwei Liebenden gesehen zu werden, du bist mir ein feiner Wandler." - "Sei einfach ruhig."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.04.2011, 19:46:31
Es war offensichtlich, dass der Frau gefiel, was der Mann mit ihr vor hatte. Und nachdem Dok`Hae der Szene gezwungenermaßen einige Minuten zusehen musste, kam der Mann endlich auf die Idee, sich in die hölzerne Behausung zurück zu ziehen. Er griff nach der Öffnung, die der Wandler ebenfalls bemerkt hatte, und schob die junge Frau sanft Schritt für Schritt, ohne die Umarmung zu lösen, in das hölzerne Bauwerk.

Endlich war Dok`Hae wieder allein...

"Du wirst noch immer beobachtet", erklärte die Stimme.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.04.2011, 20:26:08
"Beobachtet?" denkt sich Dok'Hae erschreckt, während er langsam aufstand. "Bloß keine hektischen Bewegungen machen, du bist keine Bedrohung für ihn"

Sobald er steht schaute er sich sorgsam um.[1] Wahrscheinlich hätte er doch lieber um die Rudelstätte herum gehen sollen...
 1. Spot  21 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4464.msg696874.html#new)
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.04.2011, 20:46:03
Sorgsam schaute sich der Wandler um, konnte aber niemanden entdecken.
"Dass er dich sieht, heißt nicht, dass du ihn siehst", erklärte die Stimme ihm.

Ein kurzes Zögern, doch Dok'Hae wusste, dass sein körperloser Begleiter noch nicht fertig war.
"Ich spüre die Blicke. Aber auch ich kann nicht wahrnehmen, wo er genau ist."

Dok'Hae wurde zögerlich. Etwas irritierte ihn. Dann wurde es ihm klar: Zum ersten Mal hatte die Stimme von sich gesprochen. Sie hatte ihn gewarnt, ihm Situationen beschrieben, doch nie zuvor das Wort "Ich" verwendet...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.04.2011, 21:23:19
Einen kurzen Augenblick rang Dok'Hae mit sich, er wusste wie er sich ein genaueres Bild machen konnte. Aber es schien im sicherer erstmal etwas Raum zwischen sich und den Holzberg zu bringen.

So leise es ihm möglich war entfernte er sich aus dem Gebüsch und machte sich auf in die Richtung in der er ging bevor er die Stimmen der beiden Menschen vernahm.

"Schön vorsichtig..."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 09.04.2011, 08:28:59
Leise und unauffällig machte sich der Wandler auf den Weg, die menschliche Siedlung hinter sich zu lassen. Zu seinem Glück konnte er jede weitere Begegnung vermeiden, und schließlich war er weit genug von den Behausungen entfernt, dass man ihn über diese Distanz zumindest nur noch als humanoide Gestalt erkennen könnte. Sich ganz den Blicken der Menschen zu entziehen, sollte noch einer von ihnen den Weg an den Rand der Siedlung finden, wäre bei dieser Entfernung keine große Schwierigkeit.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 09.04.2011, 13:02:29
Langsam entspannte sich der Wandler, als er die Siedlung hinter sich ließ. Selbst seine Nackenhaare legten sich wieder nachdem ihm gesagt wurde, dass er beobachtet wird. Sobald er den Wald erreicht wird, würde er sich wieder sicher fühlen. Der Wald war sein Element, hier konnte ihm niemand etwas vormachen und selbst wenn der ominöse Beobachter ihm gefolgt sein sollte, würde er ihn hier abschütteln können.

So machte sich Dok'Hae auf die menschliche Rudelstätte hinter sich zu lassen und seinen Weg weiter fortzusetzten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 11.04.2011, 18:11:06
Auch wenn es in dieser Gegend keine anderen Wandler mehr zu geben schien, war die Landschaft in dieser Region der seiner Heimat immer noch sehr ähnlich. Weite Wiesen und Steppen, vermischt mit kleineren Wäldern, die sich meist in einigen Stunden vollständig durchqueren ließen, zeichneten das Bild.

Dok'Hae konnte auf seiner weiteren Reise zumindest keinen Verfolger mehr feststellen. Am frühen Abend sah er in einiger Entfernung eine seltsame, steinerne Säule, die auf freiem Feld in die Höhe ragte. Unsicher, um was es sich handelte, umging er sie weitläufig. Gegen Abend richtete er schließlich sein Lager ein. Wie jeden Abend tauchte die Sonne den Himmel in glühendes Rot, bis schließlich die Dunkelheit kam.

"Er ist immer noch da. Ich spüre ihn."

Die unsichtbare Stimme schien beunruhigt. Dok'Hae konnte sich aber kaum vorstellen, dass er tatsächlich beobachtet wurde. Auf dem freien Feld, auf dem er sich nun bewegte, hätte ein Verfolger ein nahezu perfekter Jäger sein müssen, um ihm während der ganzen Zeit kein einziges Mal aufzufallen. Wenn die Stimme aber die Wahrheit sprach... alleine und in der Dunkelheit würde er sich gegen einen Hinterhalt kaum zur Wehr setzen können.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 11.04.2011, 18:30:16
Unruhig sah sich der Wandler um: "Das ist unmöglich."

Er überlegte was jetzt zu tun. Plötzlich kam ihm eine Idee. Kurz krümmte Dok'Hae sich während seine Augen einen leicht milchigen Simmer annahmen, irgendwie schienen seine braunen Haare etwas heller zu werden.[1]. Sorgsam konzentrierte er sich, sammelte seine Kräfte, konzentrierte sich nur auf seinen Blick, den er langsam über die Umgebung schweifen ließ.[2]
 1. Shifting Duration 10 rounds
 2. Dreamsight Elite (Full round action) See as under See Invisibility Spell, Spot 21 (eingerechnet +5 Dreamsight Elite, +2 Wisdom while Shifting)
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 15.04.2011, 13:41:17
Mit größter Aufmerksamkeit beobachtete Dok'Hae seine Umgebung. Doch so sehr er sich auch konzentrierte, er konnte keinen Beobachter entdecken. Er wollte seine Suche gerade schon beenden, als er am Rande seines Sichtfelds etwas bemerkte. Allerdings - am oberen Rand.

Sein Blick schwenkte nach oben. Hatte er etwas am Himmel gesehen? Im Augenblick sah er nur das glühende Abendrot, das wie ein Meer aus Flammen über der Welt brannte. Dann bemerkte er es. Eine kurze Bewegung, nicht ganz wie ein Schatten, eher wie ein Windstoß, der sichtbar geworden war. Da war es wieder. Hatte er einen Flügel erkannt?

Wieder sah er eine Bewegung. Wenn er seine Beobachtungen richtig interpretierte, und es sich nicht nur um eine Sinnestäuschung handelte, dann kreiste etwas über ihm. Etwas, das er nicht einmal mit seiner besonderen Sicht wirklich genau sehen konnte. Es musste gute hundert Meter über ihm sein.

Als ob seine Beobachtungen bemerkt worden wären, konnte er nun keine weiteren Bewegungen mehr ausmachen. Hatte es sich nicht vielleicht doch nur um ein Spiel seiner Sinne gehandelt?
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 15.04.2011, 18:19:07
Mit zusammengekniffenen Augen starrte der Wandler gen Himmel. Als er wieder runterschaute wurde ihm kurz schwindlig. Ihm war unwohl, bei dem Gedanken die Nacht verbringen zu müssen und von irgendetwas verfolgt zu werden.

"Wenn es doch nur etwas zum unterschlüpfen hier gäbe." dachte er bei sich, während er die Umgebung nach einem möglichen Schutz für die Nacht absuchte.

"Glaubst du wirklich dadurch wirst du es los? Bis hierher ist es dir gefolgt, so leicht wird es dich wohl nicht wieder verlieren."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 16.04.2011, 12:47:41
Dok'Hae fand eine Reihe von Büschen, die zumindest ein wenig Schutz bieten würden: Sollte der Beobachter sich ihm nähern, würde er sich durch das Geäst kämpfen müssen. Im Schutz der Pflanzen bereitete der Wandler seine Rast vor. Die Nacht über blieb er unruhig, getrieben von dem Gefühl, beobachtet zu werden. Immer wieder wachte er nachts auf, prüfte, ob jemand in der Nähe war, und schlief dann wieder ein.

Entsprechend war er nicht ganz so ausgeruht wie üblich, als er morgens erwachte. Doch immerhin war er nicht angegriffen worden.

Und so suchte er seine Sachen zusammen, und war kurz darauf wieder bereit, seinen Weg fortzusetzen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 16.04.2011, 13:44:38
Dok'Hae setzte seine Reise unbeirrt fort. Gegen den unsichtbaren Verfolger konnte er ohnehin nichts ausrichten. Er würde wachsam bleiben, aber es machte keinen Sinn, sich die ganze Zeit an etwas aufzuhalten, an dem man nichts ändern konnte.

Gegen Nachmittag erreichte der Wandler einen großen Fluß. Er hatte das Rauschen des Wassers schon lange vorher bemerkt, und doch war er überrascht, als das Gewässer schließlich in Sichtweite kam. Es war gute sechs oder sieben Meter breit, und das Wasser strömte mit einer Kraft hindurch, dass Dok'Hae sofort klar war, dass es sehr schwer werden würde, hindurch zu schwimmen - selbst für einen erfahrenen Schwimmer.

Der einizige andere Weg, den er entdeckte, war eine hölzerne Brücke. Hierbei handelte es sich aber nicht einfach um einen Stamm, den jemand über einen kleinen Fluß gelegt hatte, so wie er es durchaus von zuhause kannte. Nein, jemand hatte sich die Mühe gemacht, ein bogenförmiges, hölzernes Konstrukt anzufertigen, dass ihn in seiner Bauweise an die Behausungen der Menschen erinnerte. Es würde bequem sein, den Fluß auf der gut vier Meter breiten Brücke zu überqueren.

Das einzige Problem war, dass zwei Menschen auf der anderen Seite des Flusses standen - und sie hielten lange Stöcker in Händen, an deren Ende etwas metallisches schimmerte. Vermutlich handelte es sich um Waffen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 21.04.2011, 13:49:08
Verwirrt schaute der Wandler auf die Ansammlung von Holz, die augenscheinlich als Brücke benutzt wurde. Erschreckt ist er über die Menschen die dort standen. Es schien keinen Weg zu geben, den Fluss auf andere Art und Weise zu überqueren.

"Wenn sie jagen wollten würden sie nicht so offen da stehen." - "Ja du hast recht, kein Jäger würde sich offen zeigen, aber was machen sie sonst dort."

Wie von selbst machte er ein paar Schritte am Fluss entlang von der Brücke weg: "Jetzt stell dich nicht so an im Notfall kommst du immer noch schnell genug weg." dachte der Wandler bei sich und ging vorsichtig auf die Brücke zu, seinen Kampfstab als Wanderstab benutzend, in der Hand.

Er würde ein paar Meter vor den Menschen stehen bleiben, nur um etwas Abstand zwischen sich und ihnen zu belassen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 24.04.2011, 21:55:44
Ohne ihm besondere Beachtung zu schenken, nickten die beiden Männer Dok'Hae zu. Sie schienen seine Andersartigkeit entweder noch nicht bemerkt zu haben, oder sie hatten kein Problem damit. In jedem Fall machten sie nicht den Eindruck, als würde er in ihr Revier eindringen. Wenn man bedachte, dass sie gerade jemandem aus einem fremden Rudel gegenüber standen, waren sie regelrecht unvorsichtig.
"Ho, Reisender", sprach ihn einer der Männer in der Handelssprache an. "Wohin des Wegs? Nach Osthafen?"

Der andere Mann stellte sich ein wenig aufrechter hin. "Wenn ihr über die Brücke wollt, müsst ihr Wegzoll zahlen. Fünf Kupfermünzen. Ist für die Instandhaltung der Brücke."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 26.04.2011, 09:04:46
"Ho." begrüßte Dok'Hae die Menschen, den Ausdruck nicht kennend, aber der Mensch hatte ihn benutzt also schien er seine Richtigkeit zu haben.

"Instandhaltung? Was ist das?" fragte er sich, wenn die über den Fluss geworfenen Bäume verfaulten nahm man einfach neue. Langsam, fast wie um die Menschen nicht zu provozieren, griff der Wandler an seinen Gürtel und kramte in seinem Beutel, darauf bedacht nicht allzu viel metallisches Klimpern erklingen zu lassen.

"Hier." sprach er nachdem er fündig geworden war und machte vorsichtig ein paar Schritte in Richtung der Menschen, fast damit rechnend doch noch einen Schlag von einem ihrer Stäbe abzubekommen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 26.04.2011, 22:22:21
Als der Wandler näher kommt, schreckt zuerst der ältere der beiden Männer auf, und starrt Dok'Hae unverhohlen an. Erst einige Sekunden später bemerkt sein Gefährte die Reaktion, schaut genauer zu Dok'Hae, und sieht ihn ebenfalls mit großen Augen an.

Doch trotz ihres offensichtlichen Erschreckens wirken die beiden Männer nicht aggressiv - ablehnend vielleicht, aber ohne den Eindruck zu hinterlassen, dass eine echte Gefahr von ihnen ausgeht.

Zögernd nahm der Ältere die Münzen entgegen. "Wohin des Wegs?" fragte er noch einmal, diesmal ohne jede Freundlichkeit in der Stimme.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 27.04.2011, 13:38:37
"Arkazhim" sprach der Wandler leise, aber so dass es hörbar war. Er hatte schon öfter die Erfahrung, dass dieser Ort eine Art mystische Ehrfurcht hervor rief. Wie um den Effekt zu unterstützen klimperten die kleinen, in sein Haar geflochtenen Knochen dumpf im Wind.

Inständig hoffte er, dass die Situation nicht eskalieren würde, mit Feindseeligkeit konnte er gut umgehen, aber auf eine Konfrontation wollte es nicht ankommen lassen. Wie von selbst schweifte sein Blick erneut über die Umgebung, aber er sah keine anderen Menschen und viele Verstecke gab es in der Nähe nicht.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 27.04.2011, 14:46:56
Der ältere der beiden Männer sah Dok'Hae einen Moment aus zusammengekniffenen Augen an, dann nickte er. "Dann macht, dass ihr weiter kommt. Wenn Ihr Halt in Osthafen macht, wendet euch an Shilaila, sie nimmt auch... komischere Gäste auf. Und seht zu, dass ihr nicht lange in der Stadt bleibt."

Danach trat er zur Seite und gab Dok'Hae den Weg für seine weitere Reise frei. "Nach Osthafen sind es noch gut eineinhalb Tage."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 29.04.2011, 09:32:21
"Also muss ich in anderthalb Tagen wieder aufpassen und mir überlegen wie ich durch die nächste Menschensiedlung komme." dachte Dok'Hae während er vorsichtig an den Wachen vorbeilief.

"Du hast doch nicht etwa vor zu dieser Shilaila zu gehen oder?" - "Natürlich nicht, ich werde versuchen diese Siedlung zu umgehen. Da schlafe ich lieber auf harten Wurzeln als unter Menschen..."

Der Wandler machte sich auf den Weg, er würde heute noch einige Meilen hinter sich bringen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 30.04.2011, 10:19:20
Der weitere Tag verlief weitgehend harmlos. Beunruhigend war zwar, dass die Stimme Dok’Hae darauf hinwies, dass er angeblich weiterhin beobachtet wurde, doch solange er daran nichts ändern konnte, ignorierte der Wandler diese Information einfach. Immer wieder stieß er auf kleine Ansiedlungen der Menschen, meist nur aus ein oder zwei der hölzernen Höhlen bestehend. Gelegentlich fand er auch Bauten, die aus Stein geschaffen waren.

Offenbar hatten sich die Menschen darauf spezialisiert, die Pflanzen der Umgebung und verschiedene Tiere zu zähmen. Große Flächen waren mit unnatürlich gleichmäßig wachsenden Pflanzen wie Getreide oder verschiedenen Gemüsesorten versehen. Beutetiere wie Schafe, Schweine oder Rinder standen von simplen hölzernen Barrikaden umgeben auf den Wiesen, als könne kein Raubtier diese Hürden überwinden. Einmal wagte er es, eine solche Barrikade genauer zu untersuchen. Er konnte nichts finden, was es ihm erschwert hätte, einfach über die Holzlatten hinweg zu steigen.

Gegen Abend näherte er sich erneut einer größeren Ansiedlung - sie war ungefähr doppelt so groß wie die erste Siedlung, auf die Dok’Hae gestoßen war. Ein Großteil der künstlichen Höhlen bestand hier aus Stein.

Der Wandler suchte sich einen Lagerplatz in einer nahe gelegenen Hügelkette. Die Gräser wuchsen hier hoch, und auch, wenn er so nah an der Siedlung auf ein Feuer verzichten müsste, bot diese Stelle Schutz: In den Gräsern konnte er sich verstecken, und gleichzeitig durch die leicht erhöhte Position die Umgebung im Auge behalten. Es war nicht perfekt, aber der beste Lagerplatz, der er finden konnte, ohne stundenlang weiter zu suchen.

Nachdem die Sonne untergegangen war, legte sich Dok’Hae zur Ruhe. Es würde sicherlich noch einige Zeit dauern, bis er einschlief, doch bis dahin konnten seine müden Beine sich bereits ausruhen. Morgen würde er Osthafen erreichen. Wie viel größer diese Stadt wohl sein mochte, im Vergleich zu den Siedlungen, die er bisher gesehen hatte? Sie mochte Platz genug bieten für mehrere Hundert Menschen! Nun, er würde es morgen sehen. Aus der Ferne, selbstverständlich.

Als er gerade dabei war, wegzudösen, schreckte ihn ein Geräusch auf. Das Rascheln der Gräser zeigte eindeutig eine Bewegung an. Irgendwo in der Nähe lief jemand oder etwas. Schnell, wie auf der Flucht, vermutete Dok’Hae.

Er richtete sich auf, hielt sich geduckt in den Gräsern und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Er sah eine humanoide Silhouette, etwa so groß wie er selbst, gute dreißig Schritt von ihm entfernt. “Verschwinde, lass mich in Ruhe!”

Es war eine männliche Stimme, und die Angst sprach deutlich aus ihr. Im nächsten Moment nahm Dok’Hae ein seltsames Geräusch wahr, wie ein schnell durch die Luft sausender Ast, und die fremde Gestalt wurde zu Boden geworfen und schrie dabei vor Schmerz auf.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 01.05.2011, 22:07:34
Erschrocken stand Dok'Hae auf während er angestrengt in die Nacht starrte. Schnell kramte er seine Keule heraus und machte vorsichtig ein paar Schritte in Richtung der Gestalt um sich einen Überblick zu verschaffen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 03.05.2011, 12:18:10
Der Fremde richtete sich gleich wieder auf. Soweit Dok'Hae das erkennen konnte, handelte es sich um einen Menschen - stämmig gebaut, schnell in seinen Bewegungen, wahrscheinlich ein herausfordernder Gegner.

Doch der Angreifer, der dem Menschen zusetze, war nirgendwo zu sehen. "Du wirst nichts von mir erfahren!" rief der Mensch lauthals. "Der große Jäger wird scheitern! Ihr werdet..."

Aus dem Nichts ertönte wieder das sirrende Geräusch, und der Mann wurde wie durch einen harten Schlag vor die Brust zu Boden geworfen. Dann erklang eine Stimme. Dok'Hae konnte sie nicht wirklich hören, und doch... fühlte er sie. Sie erklang, ohne einen Ton zu erzeugen, sie formte Worte, ohne dass er eine Sprache hören konnte. Es war wie ein dunkles Brummen und Summen, so tief, dass man es kaum noch wahrnehmen konnte, aber intensiv genug, um Kopfschmerzen zu verursachen. Und irgendwie floss die Bedeutung dieses ungreifbaren Geräusches direkt in seinen Geist.

"Wenn du nicht reden willst, dann stirbst du. Der große Jäger wird die Beute finden. Die Stimmen werden sich versammeln. Doch du wirst es nicht mehr erleben, denn du wirst hier sterben."

Gleich darauf ertönte wieder das sirrende Geräusch, und der Mann, der sich gerade erneut aufgerichtet hatte, wurde wieder zu Boden geschlagen.

Hustend stützte er sich mit einem Arm auf dem Boden ab, während er nach dem unsichtbaren Gegner suchte. "Ihr werdet scheitern. Ob ich lebe oder sterbe, der große Jäger wird sein Ziel nicht erreichen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 06.05.2011, 10:19:11
Durch seine plötzlich auftretenden Kopfschmerzen ließ Dok'Hae fast seine Keule fallen: "Verdammt, was wird hier gespielt, wie geht das?" denkt er sich während er hinter dem nächsten Baum Schutz sucht.

"Fragst du das wirklich?" sprach seine innere Stimme: "Ich rede doch auch mit dir oder?" - "Still jetzt."

Vorsichtig lugte der Wandler hinter dem Baum vor, er hatte keine große Lust der nächste zu sein, der mit einem Pfeil in der Brust auf dem Boden liegt
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 07.05.2011, 08:43:43
Der einzige Baum, den Dok'Hae auf die Schnelle finden konnte, war eine kranke, etwas  verkrüppelte Birke, die wenig Schutz bot - doch wenig war in dieser Situation besser als gar kein Schutz.

Die Szene, die sich dem Wandler bot, glich einer Hinrichtung: Immer wieder wurde der Fremde von dem unsichtbaren Gegner getroffen, ohne eine Möglichkeit, sich der Angriffe erwehren zu können oder seinem Gegner selbst Schaden zufügen zu können.

Schließlich sackte der Mensch, nur noch schwach atmend, auf dem Boden zusammen.

"Bist du nun zufrieden? Du wirst hier sterben, dummer Mensch. Dein Blut wird sich mit dem Boden vereinigen, und die Tiere werden deinen Kadaver fressen. Du hättest leben können.  Doch nun ist es zu spät."

Danach geschah nichts mehr. Einige Minuten wartete Dok'Hae noch ab. Von der körperlosen "Stimme" war nichts mehr zu hören. Der Mensch lebte offenbar noch, was Dok'Hae am schwachen Heben und Senken des Brustkorbs erkannte, doch der Fremde war so schwer verletzt, dass er sich ansonsten nicht mehr bewegte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.05.2011, 11:09:10
Langsam wurden die Muskeln Dok'Haes steif, nachdem er einige Minuten hatte verstreichen lassen verließ er die Deckung durch die schmächtige Birke. Er machte einen Schritt in Richtung seines Lagers: "Nein." dachte er bei sich: "Geh hin und frag den Menschen was ihn angegriffen hat, es könnte sich als nützlich erweisen."

Nachdem er einen Schritt in Richtung des Sterbenden gemacht hatte, stoppte er erneut: "Aber wenn der Angreifer noch da ist?". Wieder machte er ein paar Schritte in Richtung des Lagers. "Du bist ein Feigling." sprach die Stimme zu ihm. "Nur vorsichtig." knurrte der Wandler vor sich hin.


Abrupt drehte er sich wieder um und ging auf den Menschen zu: "Was ist passiert, wer hat dich angegriffen?" fragte der Wandler als er sich neben den schwer Verwundeten kniete.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.05.2011, 11:56:25
Als Dok'Hae den Menschen ansprach, drehte dieser sich mit letzter Kraft zu ihm um. Der Wandler konnte erkennen, dass die Gliedmaßen des Mannes unnatürlich verdreht waren, und auch der Brustkorb war auf eine Weise eingedrückt, die deutlich machte, dass die Zeit dieses Menschen nahezu abgelaufen war. Blut tropfte ihm aus Nase und Mund, und sein schwaches Atmen war von einem ungesunden Rasseln begleitet.

Der Fremde sah Dok'Hae aus zusammengekniffenen Augen an. "Wer..."

Er unterbrach sich, bemühte sich, tiefer zu atmen, was ihm offensichtlich Schmerzen verursachte. "Die Schatten... wir sind alle in Gefahr... geht zu..."

Ein Hustenanfall schüttelte den Mann, und er spuckte Blut aus, bevor er weitersprach. "Osthafen... Shilaila... sie muss wissen, dass... großer Jäger... wieder da..."

Der Mann umklammerte Dok'Haes Handgelenk, und der Wandler spürte, wie der sterbende Mensch zitterte. "Ich kenne... Namen... sind in Gefahr... Livala Virya... Darius Avaron... eine... eine junge Frau... Arue... und ein..."

Ein weiterer Hustenanfall unterbrach den Mann, und er benötigte einige Momente, bevor er weitersprechen konnte. "Jemand aus der... Wolfssteppe... Dok'Hae... es gibt weitere, aber... ich kenne keine Namen..."

Erschöpft ließ sich der Mann zurück auf den Rücken rollen, und sein Griff um Dok'Haes Handgelenk löste sich. "Bitte... geht zu Shilaila... warnen..." sprach er mit leiser Stimme weiter.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 10.05.2011, 18:22:59
"Woher...? Was es gibt weitere?" fragte der Wandler sichtlich verwirrt. Es war augenscheinlich, dass er nicht mehr helfen konnte, trotzdem schaute er sich die Wunden an und versucht abzuschätzen ob dem Mann noch zu helfen war.[1]
 1. Heal 17
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 10.05.2011, 18:44:56
Es war offensichtlich, dass Dok'Hae dem Mann nicht mehr helfen konnte. Die Angriffe hatten nicht nur zahlreiche Knochen gebrochen, sondern auch mehrere Organe zerstört. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis der Mann seinen letzten Atemzug tat.
"Die Stimmen..  Schatten aus... einer anderen Zeit..."

Die Augen des Mannes wurden glasig, sein Atem wurde noch flacher. "Sie dürfen nicht... zuende bringen..."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 12.05.2011, 16:36:21
"Shilaila?" dachte der Wandler bei sich: "Über diesen Namen bist du doch schonmal gestolpert? Richtig die Wachen am Flußlauf."

Vielleicht sollte er sich doch gen Osthafen wenden. Ja vielleicht konnte ihm diese Frau erklären wer der große Jäger war und was es mit dieser Stimme auf sich hatte. Er stand auf und verließ den Verstorbenen um in sein Lager zurückzukehren. Morgen würde eine Straße suchen und sich in Richtung Osthafen aufmachen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 14.05.2011, 16:41:42
"Also... ich sehe das richtig...", begann die körperlose Stimme nachdenklich. "Jemand, der sich der große Jäger nennt, sucht die sogenannten Stimmen, die angeblich aus einer anderen Zeit kommen. Und in irgendeinem Zusammenhang bist du mit einigen anderen Leuten deshalb in Gefahr. Wenn ich einmal die gewagte These aufstellen darf, dass man wegen mir nach dir sucht... könnte es sein, dass wir darüber mehr über mich herausfinden. Ist das nicht spannend?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 14.05.2011, 19:30:48
Dok'Haes Lager war weit genug von dem Leichnam entfernt, damit ein eventueller Räuber, der sich für das Fleisch des Menschen interessierte, nicht gleich auf den Wandler aufmerksam werden würde. Dennoch beunruhigte die Nähe des Toten ihn, zusätzlich zu den Dingen, die er gerade erfahren hatte.

Also sollte sein Weg ihn nach Osthafen führen. Hatte er bisher versucht, die Menschenhorte so weit wie möglich zu umgehen, würde er nun mitten in ihr Revier eindringen. Er konnte nur darauf hoffen, dass die Menschen in Osthafen sich Fremden gegenüber ähnlich verhielten wie die Bewohner des Heulenden Waldes: Wer sich den Regeln unterwarf, wurde geduldet, und man konnte sogar unbehelligt Handel treiben. So jedenfalls war es Dok'Hae erzählt worden, er selbst hatte den Heulenden Wald nie besucht.

Das Verhalten der beiden Menschen an der Brücke stimmte ihn aber hoffnungsvoll. Sie waren ablehnend, aber nicht aggressiv, und hatten ihm sogar gesagt, an wen er sich wenden konnte. Wenn er vorsichtig war, mochte er die fremde Rudelstätte betreten, ohne dabei selbst in ernste Gefahr zu geraten.

In der Nacht schlief Dok'Hae unruhig, und konnte einige Male die Schritte eines vierbeinigen Räubers hören. Was auch immer es war, blieb weit genug von ihm entfernt, dass er nicht aufstehen musste. Und so wachte er am nächsten Morgen zumindest einigermaßen erholt auf. Er warf keinen weiteren Blick auf den Leichnam, der inzwischen wohl bereits als Nahrungsquelle für den nächtlichen Räuber gedient hatte, sondern machte sich gleich auf den Weg nach Osthafen.

Der nächste Tag verlief zum Glück ruhiger als der vorige. Dok'Hae traf auf einige weitere kleine menschliche Rudelstätten, deren Bewohner die Natur gezähmt hatten, und er konnte beobachten, wie die Menschen die Pflanzen und Tiere in ihrem Umfeld hegten und pflegten, als würden sie zu ihrem eigenen Rudel gehören. Einmal konnte er etwas wirklich absurdes beobachten: Ein Mensch zapfte einer Ziege die Milch ab, die für ihr Junges gedacht war, und fing diese in einem Behälter auf. Anstatt sich dagegen zu wehren, ließ die Ziege dies über sich ergehen, als wäre es etwas völlig normales.

Die nächste Nacht verlief ebenfalls ohne Unterbrechungen. Es war schwierig gewesen, ein Lager zu finden, das weit genug entfernt war von den Rudelstätten der Menschen, aber schließlich hatte er eine kleine Baumgruppe gefunden, die ihm Schutz bot. Dok'Hae bemerkte einen salzigen Geruch in der Luft. Er hatte den Geruch schon vorher leicht bemerkt, aber jetzt war er so deutlich, dass man ihn nicht mehr ignorieren konnte.

Gegen Mittag erreichte der Wandler eine leichte Anhöhe. In dieser Gegend gab es praktisch keinen Wald mehr, nur noch vereinzelte Bäume, und das Land war so flach, dass man meistens kilometerweit sehen konnte. So war er froh über jeden kleinen Hügel, der ihm zumindest ein wenig Schutz bieten mochte.

Doch als er diese Anhöhe erklommen hatte, blieb ihm für einen Moment der Atem stehen.

In der Ferne sah er, dass das Land endete. Doch das Land grenzte nicht wie normalerweise direkt an den Himmel. Es grenzte an eine blaugrüne Fläche, die sich bis zum Horizont zog und dort auf den Himmel traf.

Er brauchte einige Momente, um diesen Anblick zu verstehen. Dies musste das Meer sein, von dem sein  Alpha Jumr’phar ihm erzählt hatte. Unendliche Wasserweiten, die den Rand der Welt umspülten.

Eine ganze Weile stand er da, bis ihm bewusst wurde, dass er ohne jede Deckung offen in der Wildnis stand. Instinktiv schnellte er nach unten in die hohen Gräser, und sah sich aufmerksam um. Niemand schien ihn bemerkt zu haben.

Dafür bemerkte er etwas. Dort, am Meer, direkt am Rand der Welt, waren weitere Bauten der Menschen zu sehen.

Dies musste Osthafen sein, die große Rudelstätte.

Er war noch zu weit entfernt, um die Größe richtig einschätzen zu können, aber nach allem, was er sagen konnte, würden hier tatsächlich einige Hundert Menschen Platz finden.

Vorsichtig und von einem mulmigen Gefühl begleitet näherte er sich diesem für ihn fremdartigen Ort. Er hoffte, dass das mulmige Gefühl schon verschwinden würde, wenn er Osthafen näher kam, doch stattdessen wurde es immer nur schlimmer. Die Weite des Meeres hatte es ihm schwierig gemacht, die Entfernungen richtig abzuschätzen, und er stellte fest, dass dieser Menschenhort noch um einiges weiter entfernt gewesen war, als er angenommen hatte.

Als  er schließlich nah genug war, um Osthafen in seiner ganzen Größe zu erfassen, stockte sein Atem erneut. Bau stand neben Bau, und Reihen der steinernen Konstrukte grenzen an weitere Reihen. Ein Schauer lief über seinen Rücken, als er langsam begriff, was das bedeutete. Diese "Rudelstätte" - oder wie auch immer man diesen Ort nennen sollte - bot nicht nur für einige Hundert Menschen Platz, sondern für ein Vielfaches davon.

Doch etwas stimmte nicht. Trotz der schier zahllosen Bauten konnte Dok'Hae kaum einen Menschen sehen. Die ganze Stadt strahlte etwas Lebloses aus, und die offenbar mit viel Mühe erschaffenen steinernen Höhlen sahen bei weitem nicht so gepflegt und intakt aus, wie die in den kleineren Rudelstätten, die Dok'Hae auf seinem Weg hierher gesehen hatte.

"Und? fragte sein körperloser Begleiter. "Willst du immer noch da rein?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 16.05.2011, 17:58:32
"Nein." Natürlich war Dok'Hae sich nicht sicher, dass er diese riesige Ansammlung von künstlichen Höhlen betreten sollte.

"Und wie verdammt nochmal, soll ich hier einen einzelnen Menschen finden?" dachte er bei sich während es ihn einige Überwindung kostete einen Fuß vor den Anderen zu setzten und der Rudelstätte immer näher zu kommen. Spätestens an der Grenze zu den ersten Höhlen würde er stehen bleiben und nach Menschen Ausschau halten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 16.05.2011, 21:10:19
Vorsichtig näherte sich Dok'Hae der gewaltigen, geisterhaften Rudelstätte. Der Wind pfiff an den steinernen Konstrukten vorbei und verursachte dabei Geräusche, die dem Wandler in dieser ohnehin angespannten Situation einen Schauer über den Rücken jagten. Auf einmal taumelte ein Mensch, ein älterer Mann in abgewetzter Kleidung, aus einer der künstlichen Höhlen. Er war keine zehn Meter von Dok'Hae entfernt, blieb urplötzlich stehen, und schwankte noch einige Sekunden hin und her. Mit blinzelnden Augen sah er den Eindringling, als den Dok'Hae sich fühlte, an.

"Wehalla watt ha lla?"

Noch immer leicht hin und her schwankend, strich sich der Mann mehrere Male mit den Händen übers Gesicht. "Halla wall.. halla..."

Er schüttelte den Kopf, schluckte und spuckte dann auf den Boden. "Hallllllllll...."

Der Mensch zog die Augenbrauen zusammen, und schien sich unter größter Anstrengung auf etwas zu konzentrieren.

"o."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 17.05.2011, 16:18:15
"Shilaila?" fragte Dok'Hae während er den Abstand zwischen dem Alten und sich überbrückte. "Bist du denn von allen Geistern verlassen?" tönte die Stimme aus seinem Kopf: "Der spricht doch nicht mal deine Sprache so wie es aussieht."

Kurz vor dem Menschen kam der Wandler zum Stehen, während seine Knöchel weiß hervortreten, da er seinen Wanderstab so stark umschloß. Innerlich rechnete er selbst bei diesem Exemplar an Mensch mit einem Angriff, auch wenn er seiner Einschätzung nach ungefährlich aussah.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 17.05.2011, 17:58:29
Der Mann zog die Augenbrauen hoch, schwankte dabei nach hinten, als hätte der Schwung der Bewegung seinen ganzen Körper erfasst, und kämpfte dann mit großer Mühe darum, wieder gerade zu stehen. Dok'Hae bemerkte einen beißenden, scharfen Geruch, als der Atem des Mannes ihm entgegen stieß.

"Hassu... vernautschtes 'sicht", murmelte der Mann. "Shilllllla... ist im Gassaus. Gass... gaus. Gasthaus. Immm Gasthaus."

Während der Mensch um die richtige Aussprache des Wortes kämpfte, fuchtelte er mit dem rechten Arm hinter sich, als wolle er die Richtung zeigen. Das Problem war nur, dass er dabei so wild fuchtelte, dass Dok'Hae keine genaue Richtung ausmachen konnte - außer einem groben "tiefer in die Rudelstätte".

Plötzlich blieb der Mann starr stehen, und sah Dok'Hae mit großen Augen an. "Ga-s-t-hau-s." Langsam und betont sprach er das Wort aus. Dann fiel er um, blieb auf dem Rücken liegen und gab ein lautes, schnarchendes Geräusch von sich.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 17.05.2011, 21:57:21
"Siehst du er versteht mich doch." - "Und welche Information hast du nun gewonnen?" fragte die Stimme verächtlich. Schnell verließ der Wandler den hoffnungslos Betrunkenen.

So musste er sich wohl oder übel weiter auf die Suche machen nach einen 'Gasthaus' und 'Shilaila' oder jemanden der ihm sagen könnte wo es oder sie zu finden war...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 17.05.2011, 22:21:26
So ging Dok'Hae weiter hinein in die fremdartige Rudelstätte. Bald erkannte er, dass die künstlichen Höhlen in dieser Stadt von sehr unterschiedlicher Bauweise waren. Manche sahen relativ einfach aus, doch manche der Bauten waren aufwendig gestaltet, regelrechte Kunstwerke in Stein wie Dok'Hae sie noch nie zuvor gesehen hatten. Eines der Konstrukte wies sogar steinerne Tierfiguren als Verzierungen auf - alleine diese zu erschaffen musste Wochen in Anspruch genommen haben. Doch bei aller Schönheit waren auch diese Kunstwerke verfallen und beschädigt.

Hinter einer der Reihen steinerner Höhlen sah Dok'Hae zwei weitere Menschen auftauchen. Es handelte sich um zwei Frauen, eine ältere und eine jüngere, etwa in Dok'Haes Alter, wie er vermutete. Als sie den Eindringling sahen, blieben sie stehen - sie wirkten eher verschüchtert als aggressiv. Die ältere der beiden machte einen Schritt nach vorne. "Können wir euch helfen?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 18.05.2011, 17:18:38
"Ich suche Gasthaus Shilaila?" irgendwo klang es komisch. Er wusste, dass er das Wort Gasthaus schonmal gehört hatte, war sich aber nicht sicher, was es bedeutete.

"Merkwürdig. Keiner der Menschen reagierte feindseelig auf mich." Bisher hatte er es meistens anders erlebt. Während er mit den beiden Frauen sprach glitt sein Blick automatisch an den steinernen Aussenteilen der Höhlen hoch. Fast wäre er rückwärts umgefallen als er seinen Kopf vollständig in den Nacken legte um das Ende der Höhlen gegen den Himmel abzuschätzen. Zwar schätzte er, dass man von den meisten Höhlen noch runterspringen konnte ohne sich etwas zu brechen, aber es war nichts war er probieren wollte. Etwas verwirrt war er nur von den eckigen Löchern in den Aussenteilen.

"Wieviele Menschen wohl hier wohnen." fragte er sich: "Viel zu viele..."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 18.05.2011, 18:02:47
Die jüngere der beiden Frauen machte einen Schritt nach vorne, und lächelte Dok'Hae zu seiner Überraschung an. "Shilailas Gasthaus? Das ist nicht weit von hier, nur drei Straßen, wir können euch hinb-"

Die ältere Frau hielt sie am Arm und zog sie ruckartig zurück. "Es ist nicht weit von hier. Geht hier links ab, wo wir hergekommen sind, bis zum Ende der Straße, dort rechts, und wenn ihr den Roten Tempel seht, dreht euch mit dem Rücken zu ihm und geht in die Gasse, die dann vor euch liegt. Dann lauft ihr genau auf Shilailas Gasthaus zu."

Während sie sprach, warf die jüngere Frau ihr einen frustriert-enttäuschten Blick zu.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 18.05.2011, 18:38:34
Dok'Hae kniff die Augen zusammen, als ihn die Menschenfrau anlächelte, nicht aus Bosheit sondern mehr aus Verunsicherung, erleichtert stellte er fest, dass die ältere Frau ihm den Weg beschrieb.

Der Wandler bekommt nur ein "Danke." zusammen und verschwand in der Straße aus der die Frauen auch wenn er sich fragte was ein Roter Tempel sein sollte. Wenn nötig musste er schon wieder einen der Menschen hier fragen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 19.05.2011, 15:41:40
Die Frage des Wandlers wurde bald beantwortet. Er folgte dem Weg, den die Menschenfrau ihm beschrieben hatte, bis er inmitten der Reihen steinerner, künstlicher Höhlen ein wirklich außergewöhnliches Exemplar entdeckte: Der Bau stieg gute zehn Meter in die Höhe, und aus der von rotblättrigen Ranken überzogenen Wand zeigten steinerne Spitzen hervor, die wie die Klauen eines übermächtigen Urtieres wirkten.

Dok'Hae erschrak, als er dieses Ding entdeckte, und brauchte einige Momente, bis ihm klar wurde, dass auch dies eine künstliche Höhle war - die steinerne Wand in dunklem Blutrot bemalt. Im Gegensatz zu den anderen Menschenbauten war der Eingang hier nicht von einer hölzernen Platte versperrt, sondern offen. Lediglich die dicken grünen Schlingen der Ranken, die ineinander verschlungen von der Wand herunter hingen, versperrten die Sicht ins Innere dieses "roten Tempels".

"Ich frage mich", brachte sein ständiger Begleiter hervor, "wer sich so viel Mühe macht, etwas dermaßen abschreckendes und hässliches zu erschaffen?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 22.05.2011, 12:25:05
"Häßlich ja, aber nichts desto trotz beeindruckend." antwortete der Wandler, als er wie von etwas gezogen zu dem offenen Eingang gin um einen Blick in die künstliche Höhle zu werfen. Als er im Eingang scheint er kurz zu schnüffel, sein Blick gleitet immer an der Decke entlang.

"Unglaublich, dass man so etwas bauen kann..." - "Eher unglaublich, dass jemand soetwas baut. Siehst du hier Lagerstätten oder Lebensmittel? Wozu dient dies hier überhaupt wenn man hier nicht schlafen und nichts essen kann?"

Mit offenem Mund wandern die Augen von Dok'Hae durch den Raum, noch nie in seinem Leben hatte er so etwas beeindruckendes gesehen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2011, 15:56:41
Nach einiger Zeit wandte sich Dok'Hae langsam von dem Gebäude ab. Das Äußere versprach, dass dieses Konstrukt auch im Inneren große Wunder verbarg, doch jetzt war nicht die Zeit, um auf solche wenig zielgerichteten Abenteuer zu gehen.

Somit folgte er dem ihm beschriebenen Pfad weiter. Der Wandler vermutete, dass die "Gasse", von der die Frau gesprochen hatte, der schmale Weg zwischen den Höhlenreihen war. Er lief geradeaus hinein, allerdings begleitet mit einem gewissen Gefühl des Unwohlseins. Er hatte keinen Überblick über das, was über ihm war, hinter jeder Ecke mochte sich ein Feind verstecken, und auf diesem engen Weg gab es nur zwei Fluchtmöglichkeiten: Vor oder zurück. Der Weg nach vorne allerdings war auch nicht sehr vielversprechend, denn die "Gasse" endete dort vor einer weiteren künstlichen Höhle. Würde man ihn hier stellen, hätte er keine andere Wahl, als zu kämpfen.

Kurz bevor er vor dem Bau angekommen war, der angeblich das "Gasthaus" sein sollte - was auch immer das war - wurde die hölzerne Platte, die den Eingang verdeckte, aufgeschoben. Instinktiv sprang Dok'Hae zur Seite, und drückte sich an die Wand der Höhle, neben der er gerade stand. Es war kein wirkliches Versteck, aber die Aufmerksamkeit würde nicht sofort auf ihn fallen.

Zwei Personen verließen die Höhle: Ein etwas älterer menschlicher Mann, der ähnlich einfache Kleidung trug wie die zwei Frauen, und eine schlanke, seltsam filigran wirkende Frau, deren silberblondes Haar ihr fast bis zu den Oberschenkeln reichte. Diese Frau schien so überhaupt nicht in diese Umgebung zu passen. Über der ganzen Stadt lag eine raue, kalte Atmosphäre, alles schien dem Zerfall ausgesetzt zu sein. Doch diese Frau in ihrer leuchtend grünen Robe strahlte eine Lebendigkeit aus, die sie wie einen Fremdkörper erscheinen ließ - ein wundersamer und schöner Fremdkörper.

Mit einem Lachen klopfte die Frau ihrem Begleiter auf den Rücken. "Ta'orn, ich weiß doch, dass du dich sorgst. Ich finde es nicht schlimm, wenn du mich darauf hinweist, dass mein Schützling vielleicht einen Fehler gemacht hat. Nur so kann ich darauf achten, dass er die richtige Erziehung erhält. Aber in diesem Fall kann ich dir garantieren, dass er keinen Unfug gemacht hat, da er den ganzen Abend bei mir war. Ich bin froh, dass wir das klären konnten."

Der Mann schien über die Antwort überhaupt nicht glücklich, und seine ganze Körpersprache drückte aus, dass er es eigentlich auf einen Streit abgesehen hatte. "Aber ich-" setzte er an, wurde aber sogleich wieder unterbrochen.

"Oh, du hast recht, das hätte ich fast vergessen. Die neuen Tische, wegen denen ich dich angesprochen habe. Ich möchte sie haben. Allerdings habe ich jetzt wenig Zeit. Meinst du, wir können morgen über den Auftrag reden?"

Einen Moment zögerte der Mann noch, dann nickte er. "Ja, natürlich. Komm einfach in meine Werkstatt."

Damit wandte er sich um und ließ seine Gesprächspartnerin hinter sich - und lief genau in Dok'Haes Richtung.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 24.05.2011, 18:39:19
Fast panisch schaute der Wandler nach links und rechts, bis ihm einfiel, dass sich keiner der Menschen ihm gegenüber feindseelig verhalten hatte....

"Und deswegen rennst du jetzt fast vor einer Frau weg?" fragte die Stimme belustigt, während Dok Hae sie mit nicht Beachtung straft. Langsames Schrittes geht Dok Hae in Richtung des Lochs des Baus, welcher ein 'Gasthaus' sein sollte. Als er auf Höhe der Frau war nickte er kurz in Richtung der Höhle und fragte: "Gasthaus?" Sollte die Frau seine Frage bejahen machte er sich darauf in die Höhle einzutreten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 25.05.2011, 11:22:31
Der fremde Mann lief an Dok'Hae vorbei, ohne ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken. Ein kurzer, abschätziger Blick fiel auf den Wandler, dann hatte der Mensch Dok'Hae hinter sich gelassen.

Die Frau begrüßte den Neuankömmling mit einem Lächeln. "Dies ist mein Gasthaus, ja. Ich bin Shilaila, seid gegrüßt."

Sie trat zur Seite und machte eine einladende Geste in die Höhle. Der Innenraum war ganz anders, als Dok'Hae es sich vorgestellt hatte. Jemand hatte die steinernen Wände innen mit gleichmäßigen, flachen Hölzern verdeckt, ebenso den Boden und die Decke. Der viereckig angelegte Höhlenraum wirkte dadurch gar nicht kalt, sondern wohlig warm. An der gegenüberliegenden Wand war eine im Moment ungenutzte Feuerstelle aus Stein, die vermutlich im Winter dafür sorgte, dass man nicht frieren musste.

Der Höhlenraum machte nur einen Bruchteil der Fläche der Höhle aus, wie er sie von außen betrachtet hatte. Weitere mit Holzplatten verschlossene Löcher führten vermutlich in weitere Bereiche der Höhle.

In diesem ersten Raum standen einige seltsame Objekte herum, die Dok'Hae nicht einordnen konnte. Am auffälligsten war eine Holzplatte, die auf vier hölzernen Säulen mitten im Raum stand, umgeben von mehreren ähnlichen kleineren Objekten, die aber zusätzlich noch nach oben aufragende Holzplatten aufwiesen.[1] Diese Dinge waren allesamt überraschend kunstvoll gefertigt. Den praktischen Nutzen konnte Dok'Hae noch nicht erkennen, aber sie waren auf jeden Fall schön anzusehen.

"Setzt euch", forderte Shilaila den Wandler auf, "Ihr seid sicher erschöpft von eurer Reise. Wir haben nur selten Gäste hier, deshalb könnt ihr euch ein Zimmer auswählen. Möchtet ihr etwas zu essen oder zu trinken?"
 1. Tisch und Stühle
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 28.05.2011, 11:58:39
Kurz musterte Dok'Hae die Frau: "Was ist der 'Große Jäger'?" fragte er. Wahrscheinlich war es unhöflich so direkt nach etwas zu fragen überlegte sich der Wandler: "Ich bin Dok'Hae."

Für die Ohren der Frau mochte der Name mehr wie eine Abfolge merkwürdiger Knacklaute klingen. Interessiert schaute der Wandler in die Höhle: "Vielleicht ist die Höhle im Winter feucht und um nicht nass zu werden sitzen sie auf diesen Dingern und die Alphatiere sitzen auf den großen Dingern."

Der Aufforderung folge leistend betrat Dok'Hae die Höhle und setzte sich auf einen bearbeiteten Baumstumpf, auf den kleinen. Er nahm an die Frau würde sich auf den Großen setzten wenn ihr diese Höhle gehörte. "Etwas zu essen und Wasser wäre gut. Und was genau ist ein Zimmer?" fragte er verwirrt.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 28.05.2011, 14:05:49
Überrascht sah die Frau Dok'Hae an, als dieser gleich mit seiner Frage herausplatzte. Sie zögerte einige Sekunden, bevor sie sich ebenfalls auf einen der kleineren "Baumstümpfe" setzte.

"Ihr seid kein einfacher Reisender", stellte sie fest. "Und ihr habt eine weite Reise hinter euch. Woher kommt ihr? Aus dem Lilliolen oder der Wolfssteppe?"

Sie betrachete Dok'Hae neugierig, aber ohne eine Spur von Ablehnung. Dann schien ihr etwas einzufallen, und sie stand wieder auf. Sie öffnete einen der Durchgänge, die tiefer in die Höhle führten, und kam kurz darauf mit einer hölzernen Platte zurück, auf der verschiedene Gegenstände standen. Sie stellte die Platte auf den Tisch, und Dok'Hae konnte einen durchsichtigen Behälter mit Wasser sehen, eine Schüssel mit unterschiedlichen Früchten wie Äpfeln und Birnen, sowie einem weiteren hölzernen Behälter[1], der aber leer war.

"Ich will eure Fragen gern beantworten, wenn ihr meine beantwortet und ich feststelle, dass ihr kein Gegner seid."
 1. ein Becher für das Wasser
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 31.05.2011, 17:22:23
"Feind?" knurrte der Wandler fast, während er seinen Kopf leicht schräg legte und die Frau anschaute: "Ich könnte durchaus ein Feind sein oder Freund, da ich nichts weiß ist beides durchaus möglich. Ich komme wahrhaftig aus der Wolfssteppe und bin nur auf der Durchreise. Im Wald sprach ein Sterbender von dem Großen Jäger und er erwähnte euren Namen, also frage ich mich was ihr darüber wisst?"

"Glaubst du wirklich, dass sie dir einfach so alles erzählen wird, wenn du einfach fragst?" -"Ruhig." Als die Frau in überrascht anguckte wird Dok'Hae fast rot. Um die Peinlichkeit zu überbrücken griff er beherzt bei den Früchten zu und schielte zu den anderen Menschen rüber, was es mit dem Holzgebilde und dem Wasser auf sich hatte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 03.06.2011, 11:12:41
Shilaila sah Dok'Hae mit erschrockenen Augen an, als er vom Grund seines Besuchs sprach. "Ein Sterbender? Bei allen Geistern..."

Sie schüttelte ungläubig den Kopf, und Tränen füllten ihre Augen. "Oh Samuan. Armer Samuan..."

Die Frau schluckte hart, und wischte sich die Tränen weg. "Entschuldigt", sagte sie mit zitternder Stimme. "Ich möchte euch nicht mit meinen Gefühlen belasten. Könnt ihr mir berichten, was genau er gesagt hat? Ich bin bereit, euch dafür zu entlohnen."

Es war offensichtlich, dass Shilaila bemüht war, stark zu wirken, Dok'Haes Erzählungen sie aber schwer getroffen hatten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 06.06.2011, 10:58:42
"Er sagte euren Namen und sagte ihr sollet gewarnt werden: ' Der große Jäger ist wieder da.' und er sagte einige Leute sind in Gefahr: Livah Würi, Darus Afron und eine Frau namens Aua oder so ähnlich hießen sie..."

Irgendwie war dem Wandler die Situation unangenehm, er war sich unsicher wie er auf die weinende Frau reagieren soll. Er entschloß sich nichts zu tun um auch nicht falsch reagieren zu können.

"Und er kannte meinen Namen und wusste woher ich komme. Woher?" fragte Dok'Hae während er wie ein Hund, wenn er etwas beobachtet, den Kopf schräg stellte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 07.06.2011, 11:05:05
Shilaila sah Dok'Hae einige Zeit nachdenklich an. Ihre Blicke schienen ihn regelrecht zu durchdringen, und der Wandler spürte eine unangenehme Nervosität aufkommen. Dann nickte sie.

"Ich glaube, ich habe wenig zu verlieren. Wenn ihr... wenn ihr gekommen seid, mich zu töten, dann wisst ihr die wichtigsten Dinge wohl ohnehin schon. Wenn ihr kein Feind seid, möchte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, euch womöglich als Verbündeten zu gewinnen."

Trotz ihrer Worte zögerte sie noch einmal. Schließlich straffte sie sich, und sah Dok'Hae direkt in die Augen. "Vor gut einem Jahreslauf bekam ich Besuch von einer alten Frau. Eine sehr, sehr alte Frau. Ihr Name war Kay, und sie war eine Seherin. Kurz bevor sie weiter reiste, kam sie zu mir und meinte, sie hätte ein Geschenk für mich, etwas, das für mich sehr wichtig werden könnte. Sie berührte meine Stirn und... in der folgenden Nacht fingen die Träume an."

"Ich habe in meinen Träumen Dinge gesehen, die..." Die Erinnerungen schienen die Frau zu belasten, und Dok'Hae bemerkte, dass ihre Stimme zittrig wurde. "Ich habe den Himmel brennen sehen. Ich habe Kriege gesehen, Tod und schreckliche Verzweiflung. Bruchstücke eines vergangenen Lebens. Bis heute habe ich all das nicht wirklich verstanden, konnte die Bruchstücke nicht zusammensetzen. Aber... einige Monate nach dem Besuch von Kay bekam ich wiederum einen... außergewöhnlichen Besucher. Kurz gefasst, er meinte, ich wäre eine der 'Überlebenden', was auch immer das bedeuten mag, und wollte mich umbringen."

Zum Ende ihrer Erzählung wurde Shilaila sehr schnell - es war offensichtlich, dass sie nicht weiter auf diese Begegnung eingehen wollte. "Ich habe nur überlebt, weil Samuan zufällig in diesem Moment vorbeikam - er hat mich gerettet. Er hat den Angreifer getötet, und in seinem Besitz haben wir einige Schriften gefunden. Es scheint, dass der Fremde auf einer Mission war, um ein Wesen, dass er als 'Großen Jäger' bezeichnete, aus einem tiefen Schlaf zu wecken. Und wenn er erwacht, sollten auch die 'Schatten' zurückkehren. Samuan war auf einer Reise, um mehr über diese Schatten zu erfahren. Offenbar hat er einiges herausgefunden - aber er wurde getötet, bevor er sein Wissen mitteilen konnte."

Sie seufzte, und sah Dok'Hae mit einem Blick an, der Trauer und Angst zugleich vermittelte. "Bis auf das Wenige, das er euch gesagt hat. Dass der große Jäger offenbar erwacht ist. Dass 'wir alle' durch die Schatten in Gefahr sind. Und dass es offenbar einige bestimmte Personen sind, die ganz besonders im Blickfeld des Großen Jägers sind. Und wie es aussieht, gehört ihr dazu."

Ihr Blick fixierte den Wandler, und sie schien seine Reaktionen genau zu beobachten. "Die Frage ist nun, ob ihr mir glaubt, und ob ihr euch dem Schicksal, das euch womöglich erwartet, entgegen stellen wollt, oder ob ihr ignorieren wollt, was ich euch erzählt habe, in der Hoffnung, dass Samuans Informationen nicht stimmten."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 09.06.2011, 13:29:47
"Ich für meinen Teil habe keine Lust zu sterben." antwortete Dok'Hae auf die Erzählung von Shilaila.

"Vielleicht könnt ihr mir noch erklären warum ich denjenigen, der den Mann umgebracht hat in meinem Kopf gehört habe?" Der Wandler zieht eine Augenbraue hoch: "Als würde er direkt zu mir sprechen, nur ich sah ihn nicht und habe ihn nicht gehört sondern einfach nur verstanden. Ich weiß nicht recht wie es erklären soll."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 15.06.2011, 10:18:33
Shilaila sah Dok'Hae einen langen Moment aufmerksam an. Der Wandler konnte nicht genau sagen, was in ihr vorging, hatte aber das Gefühl, als würde die Menschenfrau ihn genau beobachten.

"Sicher wisst ihr, dass nicht alle Wesen einen Körper haben wie wir. Es gibt die Geisterwelt, eine Welt mit ganz eigenen Regeln und Gesetzen und mit Wesenheiten, die wir uns nur schwer vorstellen können."

In der Tat wusste Dok'Hae, wovon Shilaila sprach. Es gab einen See in der Nähe seines Horts, und er hatte gelernt, dass man nur daraus trinken durfte, wenn man Obst oder ein Stück Fleisch als Gabe an den Wassergeist an den Rand des Sees legte. Und solange man näher als zwei Schritte am Ufer war, durfte man nicht laut reden. Es war ein ehernes Gesetz, an das sich alle im Rudel gehalten hatten - Dok'Hae hatte keine Ahnung, was geschehen wäre, hätte jemand dagegen verstoßen.

"Der Mann, der mich töten wollte... auch er ist von einer solchen Stimme begleitet worden. Es sind Geister, aber... anders als die Naturgeister, die wir kennen. Ich habe mit Schamanen und Druiden darüber gesprochen, zweimal habe ich sogar einen Kontakt zur Geisterwelt aufgenommen. Diese Schatten sind Geister, die sogar in der Geisterwelt unbekannt sind. Sie scheinen plötzlich aufgetaucht zu sein, und sie sorgen in beiden Welten für Unruhe."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 18.06.2011, 12:53:40
"Geister also..." murmelte Dok'Hae vor sich hin: "Als ob du auf die Idee nicht auch schon gekommen wärst, dazu hättest du die Dame nicht gebraucht."

"Ruhe." Als Shilaila ihn verwundert anguckte wich er ihrem Blick aus und schaute sich im Raum um: "Wisst ihr wer zu den anderen Namen gehört? Ich würde die Warnung gerne noch weitertragen bevor ich mich weiter auf den Weg mache, ich habe noch einige Wegstrecke vor mir."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 18.06.2011, 23:46:47
Shilaila schüttelte den Kopf. "Ruhe werdet ihr so schnell nicht mehr finden, fürchte ich, wenn Samuan tatsächlich euch gemeint hat. Was die anderen angeht... nein, Samuan muss auf seiner letzten Reise von ihnen erfahren haben. Das Wissen um diese Personen ist mit ihm verloren gegangen. Es sei denn..."

Sie zögerte. "Es sei denn, ihr wärt bereit, noch einmal dort anzusetzen, wo Samuan vor seiner Reise stand. Er wollte nach Handelsfest, weil die Geister mir von einem Schamanen erzählt haben. Er sollte angeblich mehr über den Großen Jäger wissen. Samuan wollte ihn in Handelsfest ausfindig machen und mit ihm sprechen."

Die Menschenfrau sah ihn nun mit großen, erwartungsvollen Augen an. "Wärt ihr bereit, in Handelsfest nach diesem Mann zu suchen? Ich weiß, die Reise birgt Gefahren, aber... wie ich glaube, seid ihr ohnehin bereits in Gefahr."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 21.06.2011, 18:09:25
"Wo liegt, das von hier aus? Und das heißt nicht, dass ich es mache, aber wenn es auf dem meinem Weg liegen sollte werde ich vielleicht bei dem Schamanen vorbeischauen." fragte Dok'Hae während er sich etwas nach hinten lehnte und der Stuhl leicht knarrte. Immer wieder, besonders wenn ein Gast die Höhle betrat, schnellte sein Blick zum Eingang um den Neuankömmling zu mustern.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 22.06.2011, 12:06:42
"Es liegt nordwestlich von hier... aber ich habe... sagen wir mal, eine Abkürzung zur Verfügung. Was ist euer eigentliches Ziel, wenn ich fragen darf? Wohin wollt ihr reisen?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 29.06.2011, 18:08:27
"Mein Weg führt mich nach Arkazhim." beantwortete der Wandler die Frage der Frau.

"Von was für einer Abkürzung sprecht ihr?" fragte Dok'Hae direkt: "Aber vielleicht kann mir der Schamane schon weiterhelfen, sodass ich die Weite Reise nicht unbedingt auf mich nehmen muss um mein Problem zu lösen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 02.07.2011, 20:28:51
"In der Tat eine weite Reise", bestätigte Shilaila. "Ich denke, wir können uns gegenseitig helfen. Der Mann, der mich ermorden wollte... wir haben herausgefunden, dass er mächtige Magie benutzt hat. Doch es war nicht seine Magie, sie ist in... Gegenständen gefangen. Wir haben später sein Lager gefunden, und dort war etwas, mit dem man in nur einem Augenblick von einem Ort zu einem bestimmten anderen gelangen kann. Und an dem Ort, wo man von unserem Beutestück aus landet, gibt es einige weitere solcher Gegenstände. Ihr könnt in wenigen Momenten in der Stadt sein, in der sich der Schamane aufhält. Und was die anderen Orte angeht, vielleicht ist einer davon in der Nähe von Arkhazim. Es wäre den Versuch wert."

Shilaila sah Dok'Hae erwartungsvoll an. "Was sagt ihr, wollt ihr es versuchen?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 11.07.2011, 18:17:43
"Dann werde ich wohl mein Glück versuchen." sprach Dok'Hae und schien wie zur Bestättigung zu nicken.

"Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Warum vertraust du dieser Menschenfrau?"[/i] - "Entweder bist du ein böser Geist oder wenigstens einer ist noch da. nachdem seine Stimme nach einiger Zeit verstummt war fügt der Wandler hinzu: "Und du läufst dir nicht die Füße wund, sondern ich, also entscheide ich auch."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 13.07.2011, 20:22:54
"In Ordnung", sagte Shilaila, und stand auf. "Aber da ihr noch etwas unerfahren zu sein scheint, was Umgangsformen angeht, würde ich euch gerne ein, zwei Dinge mit auf den Weg geben. Wartet hier."

Sie stand auf und verließ den Raum, kam aber nach wenigen Momenten wieder zurück. In ihren Händen hielt sie zwei Gegenstände von einer Art, wie Dok'Hae sie erst ein Mal in seinem Leben gesehen hatte. Sein Alpha war im Besitz eines solchen Dings gewesen - ein Buch. Mit dessen Hilfe und den Lehren seines Alphas hatte Dok'Hae die Grundzüge des Schreibens und Lesens gelernt.

"Dies hier ist ein Buch über allgemeine Umgangsformen. Das wird euch helfen, erfolgreich mit anderen umzugehen. Und das andere ist, nun ja, ein Lesebuch für Kinder. Darin werden viele alltägliche Gegenstande erklärt. Alltäglich für jemanden, der in einer Stadt oder einem Dorf lebt, aber nicht unbedingt für jemanden aus der Wolfssteppe. Ich schenke euch diese Dinge."

Dann ging sie wieder zu der Öffnung, durch die sie eben noch verschwunden war, und sah sich dort wartend um. "Kommt ihr mit? Dann zeige ich euch, wie ihr schnell nach Handelsfest kommt."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 16.07.2011, 14:26:48
"Natürlich... Danke..." gab der Wandler zurück, anscheinend war er etwas überrumpelt. Vorsichtig erhob er sich von dem Holzstück auf dem er saß, die beiden Bücher drückte er an seine Brust.

"Letzte Gelegenheit das Ganze abzubrechen du Wahnsinniger."

Mit einem beherzten Schritt durchschritt Dok'hae das Loch in der Wand. Interessiert schaute er sich in dem Raum um den er betrat.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 23.07.2011, 13:02:32
In dem nächsten Raum standen einige seltsame, hölzerne Kästen, die von Shilaila offenbar zur Aufbewahrung von Gegenständen benutzt wurden. Außerdem führte eine künstlich angelegte Treppe weiter nach oben. An einer Wand lehnte ein länglicher, mehr als mannshoher Gegenstand, der mit einem purpurnen Laken bedeckt war.

Shilaila ging zielstrebig darauf zu und zog das Laken herunter. Zunächst erschrak Dok'Hae, denn er dachte, dass ihm ein anderer Wandler gegenüberstehen würde. Dann erkannte er, dass er sich selbst sah - eine Spiegelung, ähnlich wie im Wasser eines Sees.

Der merkwürdige, spiegelnde Gegenstand war sehr flach, und umrahmt von einem silbernen Rahmen aus kunstvollen Ornamenten. Am obersten Punkt, genau in der horizontalen Mitte, fiel ihm ein ihm unbekanntes Symbol auf, das nicht zu den sonstigen Ornamenten des Rahmens passte.

Shilaila stellte sich neben den Spiegel und lächelte Dok'Hae an. "Bereit? Auf der anderen Seite kommt ihr in eine Höhle, in der mehrere ähnliche Objekte im Kreis angeordnet wurden. Einer davon ist statt von einem silbernen Rahmen von weißen Tüchern umgeben. Das ist der Gegenstand, den ihr benutzen müsst, um nach Handelsfest zu kommen. Berührt einfach die Rune am oberen Ende und sprecht: 'Alrahi Tenra'. Dann öffnet sich der Zugang, so wie dieser sich öffnet, wenn ich das hier mache."

Sie berührte nun das Symbol, das Dok'Hae aufgefallen war, und sagte mit leiser Stimme: "Genvorak Akmanee."

Plötzlich füllte sich das Spiegelbild vor Dok'Hae mit weißem Nebel. Zuerst dachte der Wandler, der Nebel wäre um ihn herum und würde sich spiegeln, doch als er sich umsah, war da nichts. Der Nebel existierte nur in dem Spiegel. Und als das ganze Bild im weißen Nebel verschwunden war, schien sogar die glatte Fläche des Spiegels zu verschwinden. Der Rahmen umfasste nun kein glattes Spiegelbild mehr, sondern war ein Durchgang, und auf der anderen Seite schien nichts als Nebel zu sein.

"Merkt euch diese beiden Begriffe. Alrahi Tenra. Damit kommt ihr nach Handelsfest und von dort zurück in die Höhle. Genvorak Akmanee. Damit kommt ihr von der Höhle zurück hierher. Wiederholt es bitte. Ich möchte, dass ihr wohlbehalten zurückkehrt."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 25.07.2011, 21:01:56
"Alrahi Tenra. Genvorak Akmanee." wiederholte Dok'Hae die zuvor gesprochenen Worte. "Das Dinf mit dem silbernen Rahmen und den weißen Tüchern und ich werde das Ding aus dem ich komme markieren, damit ich es wiederfinde." Teilte er Shilaila mit.

Er machte einen Schritt auf das Ding zu und berührte erfurchtsvoll das Gebilde, es war kalt strahlte aber eine gewisse Art von Kraft aus.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 25.07.2011, 21:25:35
Shilaila nickte. "Aber passt auf, dass euch niemand bemerkt, und macht die Markierung unauffällig, damit sie nicht sofort jedem auffällt."

Noch einmal sah sie Dok'Hae an. "Ich weiß nicht, wieso ich euch so einfach vertraue, aber ihr habt irgendetwas an euch... passt auf euch auf. Kommt wohlbehalten zurück."

Dann trat sie zur Seite, damit Dok'Hae durch den silbernen Rahmen in den Nebel treten konnte...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 25.07.2011, 21:35:20
Obwohl der Nebel dicht war, spürte Dok'Hae ihn nicht. Er behinderte weder sein Atmen, wie es dichter Rauch tun würde, noch spürte er die Kälte oder Klammheit feuchten Nebels, wie er ihn aus den Weiten der Natur kannte.

Wie durch unzählige unsichtbare Hände blieb der Nebel in ständiger Wallung. Es war kein Wind zu spüren, fast schien es Dok'Hae, als ob der Nebel ein Eigenleben führte.

Am seltsamsten war das Gefühl des Bodens. Er spürte keinen festen Boden unter den Füßen, und doch fiel er nicht.

Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, zog sich der Nebel zurück... oder nein, er wurde aus dem Nebel herausgezogen. Und trat im gleichen Moment durch einen Rahmen hindurch, der ein exaktes Ebenbild des Gegenstandes war, den Shilaila in ihrem Haus aufbewahrte.

Er befand sich in einer Höhle. Schwach fiel das Licht der Sonne hinein, und im Zwielicht konnte er eine Reihe von Gegenständen erkennen, die im Kreis angeordnet waren. Ihm fiel der Geruch von Salz in der Luft auf. Vermutlich war er noch immer in der Nähe des großen Wassers. Er drehte sich um, zu dem Portal, durch das er getreten war. Dort sah er keinen Nebel mehr, nur noch sein eigenes Spiegelbild, das ihn mit einem Ausdruck von Verwunderung und Neugier ansah.

"Sie hat zumindest bis hierher nicht gelogen. Aber das heißt nicht, dass keine bösen Überraschungen mehr kommen. Oh, und eines möchte ich noch anmerken. Was auch immer ich bin, ich bin kein böser Geist. Irgendwie hänge ich nunmal an dir, aber das führt auch dazu, dass wir auf einer Seite stehen. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich mich niemals gegen dich wende."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 28.07.2011, 17:28:19
Sofort nachdem er den Nebel verlassen hatte blieb Dok'Hae schlagartig stehen. Er spitzte die Ohren und suchte die Umgebung ab[1], außer seinem Kopf der sich drehte bewegte sich kein anderes Körperteil, kein Geräusch ging von ihm aus.

"Jetzt stell dich doch nicht so an, erst traust du dieser Frau und nun tust du so als würde sie dich in eine Falle schicken." - "Hast du nicht gesagt ich solle ihr nicht trauen?"

Nachdem er einige Momente verharrt hatte bewegte sich der Shifter langsam und suchte einige Steine, diese würde er so postieren, dass sie an der Wand lagen die gegenüber dem Ding lag durch das er getreten war, exakt auf der Linie von dem Ding durch den Mittelpunkt des Kreises. Sorgsam achtete er darauf keine Spuren zu hinterlassen, normalerweise machte er sich darüber keine Gedanken, es ging wie von selbst, aber heute wollte er lieber auf Nummer sicher gehen. Nachdem er die Steine positioniert hat geht er in Richtung des Lichts um einen Blick aus der Höhle zu riskieren.
 1. Listen: 20, Spot: 30
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 10.08.2011, 08:31:41
Als sich Dok'Hae im schummrigen Licht der Höhle umsah, musste er feststellen, dass er etwas derartiges noch nie gesehen hatte. Acht äußerst unterschiedliche Gegenstände[1] standen hier, jeder in etwa so groß wie der Spiegel, durch den er getreten war - aber ansonsten fast vollständig anders. Rechts von ihm entdeckte er einen Rahmen[2], der tatsächlich aus nichts als weißen Tüchern zu bestehen schien. In vielen Schichten lagen die Tücher übereinander, bildeten so einen armdicken, festen Rahmen, während mehrere Tücher in der Mitte den Durchgang bildeten - ähnlich wie die spiegelnde Fläche, durch die er hindurch getreten war.

Zwischen diesem und dem Spiegel[3], durch den er getreten war, fand sich ein Gebilde aus Holz und Metall[4], nicht mehr als ein metallverstärkter hölzerner Rahmen letztlich, durch den er hindurch sehen und tiefer in die Höhle blicken konnte.

Direkt zu seiner Linken entdeckte Dok'Hae zu seiner Überraschung einen massiven Block aus Eis[5]. Der Block strahlte eine leichte Kälte aus, die er auf seiner Haut noch spüren konnte. So ging es weiter im Kreis mit einem hölzernen Rahmen, der aussah, als wäre er natürlich aus den Wurzeln eines großen Baumes gewachsen[6]. Es war ein seltsamer und irgendwie beunruhigender Anblick, wie sich die Wurzeln ineinander verschlangen und so den Raum zwischen dem ebenfalls aus Wurzeln bestehenden Rahmen einnahmen.

Noch bemerkenswerter war das nächste Portal: Zwei steinerne Säulen[7], in deren Mitte dichter, grauer Nebel waberte, als würde er durch eine unsichtbare Hand dort festgehalten.

Anschließend gab es eine Lücke im Kreis der Portale. Ob diese so beabsichtigt war, oder ob noch ein weiteres Konstrukt fehlte, konnte Dok'Hae nicht sagen. Nach der Öffnung im Kreis folgte ein steinerner Rahmen[8], kunstvoll gearbeitet und ebenso leer in seiner Mitte wie der metallverstärkte Holzrahmen.

Den Abschluss bildete ein weiterer hölzerner Rahmen[9], in dessen Mitte bunte, durchsichtige Scheiben zu einer seltsam wirren, und doch geordnet wirkenden Gesamtform zusammen gesetzt worden waren.

Jedes dieser Portale zeichnete sich durch eine Rune aus, die in der oberen Mitte angebracht worden war, so wie Dok'Hae es bei dem Spiegel gesehen hatte. Bemerkenswerter weise hatte sogar der Nebel eine solche Rune: Ein Teil des Nebels waberte, leicht losgelöst vom Rest, in einer halbwegs starren Form in der Luft.

Die Höhle selbst schien ihm nicht allzu ungewöhnlich. Steine und Felsen lagen hier, wie man es in einer natürlichen Höhle erwarten würde, in der Nähe des Ausgangs gab es Pilzbewuchs, am hinteren Ende konnte er einen kleinen Teich entdecken und auf einer Seite im hinteren Bereich war ein Loch im Boden, so breit wie ein Kopf, durch das kalte Luft nach oben zog. Offenbar gab es mindestens eine weitere Höhle unterhalb dieser.

Als Dok'Hae auf den Ausgang zuging, entdeckte er einige Knochen am Eingang der Höhle. Diese waren aber eindeutig von einem Tier. Die Kotspuren, die hier auf dem Boden zu finden waren, deuteten auf einen großen Raubvogel hin, der hier wohl seine Beute verspeist hatte. In der Nähe der Knochen bemerkte Dok'Hae einige weitere, leicht schimmernde Pilze, die mit ihrer hellroten Farbe nicht unbedingt dazu einluden, sie zu verspeisen.

Dann tat er den Schritt nach draußen, und ihm schlug ein heftigerer Wind entgegen, als er es erwartet hätte. Salz lag in der Luft, ganz deutlich war es zu riechen und zu schmecken.

Der Wandler sah sich um. Unter ihm breitete sich ein bewaldetes Land aus. Der Wald war nur gelegentlich unterbrochen von Felsnadeln, die durch die Baumkronen hindurchragten. Er selbst schien auf einem der höchsten Punkte des Landes zu sein. In einiger Entfernung konnte er, wie er schon vermutet hatte, das große Wasser erkennen. Es schien das Land zu allen Seiten zu umgeben.

Ansonsten war nichts zu erkennen, was ihn beunruhigen könnte. Es gab keine Spuren anderer Rudel oder menschlicher Ansiedlungen, nur unberührte Natur.

Einer Eingebung folgend, schlug er eines der Bücher auf, die Shilaila ihm gegeben hatte, und fand bald, wonach er gesucht hatte. Dieses Stück Land, umgeben vom großen Wasser, nannten die Menschen eine Insel. Und das große Wasser selbst war das Meer. Er befand sich also auf einer Insel, weit genug weg von dem Land, auf dem er aufgewachsen war, das er es mit bloßem Auge nicht erkennen konnte.
 1. Bild der Portale: http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4456.msg727424.html#msg727424
 2. Portal 1 in der Karte
 3. Portal 3
 4. Portal 2
 5. Portal 4
 6. Portal 5
 7. Portal 6
 8. Portal 7
 9. Portal 8
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 11.08.2011, 16:14:46
"I-n-s-e-l." langsam ließ sich Dok'Hae den Klang auf der Zunge zergehen. Er drehte sich um und ließ die atemberaubende Aussicht hinter sich.

"Was hatte sie noch gleich gesagt? Silberne Rahmen, weiße Tücher..." Beherzt trat er auf den Spiegel zu.

"Letzte Chance einen Rückzieher zu machen, ich traue dieser Frau nicht."
"Du traust niemanden, ich wäre verwundert wenn du mir trauen würdest."
"Jetzt stell dich nicht schon wieder so an, du weißt genauso gut wie ich, dass ich dir immer traue einfach weil ich ein Teil von dir bin."

Langsam fuhr der Wandler mit seiner Hand über das Konstruckt vor ihm: "Alrahi Tenra." sprach er mit lauter Stimme, holte nocheimal tief Luft und hielt die Luft an während in der Nebel umschlang.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 13.08.2011, 18:56:48
Als Dok'Hae die Worte sprach, fingen die Tücher vor ihm an, sich zu bewegen, als wären sie von einem leichten Wind erfasst worden. Zwischen den vielschichtigen Lagen aus Tüchern quoll weißer Nebel hervor, überlagerte das Tuch, bis, ganz ähnlich wie bei dem Spiegel, nur noch ein Rahmen übrig war, in dessen Mitte der Nebel waberte.

Mutig schritt Dok'Hae hindurch, bereit, die unbekannte Siedlung namens Handelsfest zu erkunden und den Schamanen zu finden, von dem Shilaila gesprochen hatte. Er fragte sich, ob Handelsfest ebenso gewaltig war wie Osthafen, Shilailas Heimat, oder ob dort weniger Menschen lebten. Nun, er würde es gleich herausfinden.

Langsam zog sich der Nebel zurück. Weißes Tuch lag auf seinen Schultern, handbreite Streifen, die von oben zu ihm herab hingen. Sie umgaben ihn, hinter ihm, vor ihm, und zu beiden Seiten. Orientierungslos drehte er sich einmal um die eigene Achse, bemerkte, dass auf einem der Tücherstreifen in blauer Farbe das gleiche Symbol angebracht war, das er auf dem Portal gesehen hatte.

Die Hände leicht ausgestreckt, ging er voran, um einen Weg aus diesem Dickicht aus Tüchern zu finden - nur, um sogleich wieder stehen zu bleiben.

Er hatte nur zwei Schritte gebraucht, um wieder freie Sicht zu bekommen. Das Bild, das sich ihm bot, war allerdings nicht, was er erwartet hätte. Eine junge Frau, schlafend, unbekleidet, in einem hölzernen Gefäß, das mit Wasser gefüllt war. Das Wasser verdeckte leidlich den Blick auf ihren Körper.

Das Gefäß stand inmitten einer Wohnhöhle, die ihn ein wenig an die Shilailas erinnerte - nur, dass sie gänzlich aus weißem Tuch bestand.

Doch für eine genauere Erkundung hatte der Wandler keine Zeit - denn in diesem Moment schlug die junge Frau ihre Augen auf.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 17.08.2011, 16:02:08
"Schon wieder!" fluchte Dok'Hae innerlich, seid beginn seiner Reise schien er ständig an den unmöglichsten Stellen Menschen zu begegnen. Reflexartig machte er einen Schritt nach hinten in die Tücher. Ob das was die Frau machte zu einer religiösen Zeremonie gehörte? Hoffentlich nicht, dass wäre sowohl Lästerung alsauch verwerflich.

Vorsichtig glitt der Wandler noch ein paar Tücher weiter nach hinten in der Hoffnung, dass die Frau ihn nicht gesehen hatte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 21.08.2011, 12:13:55
Dok'Hae zog sich in die Tücher zurück, doch obwohl er schnell reagiert hatte, blieb ein ungutes Gefühl. Er hörte das Plätschern von Wasser, das Rascheln von Stoff - und danach eine weibliche Stimme. Ihr Klang war schön, recht dunkel für eine Frauenstimme, doch weich und beruhigend.

"Ihr könnt jetzt herauskommen, ich bin angekleidet. Wenn ihr jedoch hier seid, um mir Gewalt anzutun, muss ich euch warnen - ich bin vielleicht keine Kriegerin, doch ich habe meine Mittel und Wege, mich zu verteidigen. Also kommt heraus und sagt mir, was ihr in meinem Zelt zu suchen hattet, während ich nackt im Bad lag. Wenn ihr es nicht tut, schreie ich um Hilfe."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 22.08.2011, 12:25:43
Fühlte sich Dok'Hae von der nackten Frau angezogen? Sie war so anders, als die Frauen die er bisher nackt gesehen hatte. Alle hatten tierisches Blut in ihren Adern, diese Frau sah irgendwie anders aus. Zarter, weniger robust und deutlich weniger behaart...

"Wie wärs wenn du dir lieber überlegst wie du aus diesem Schlamassel wieder rauskommst, anstatt über nackte Frauen nachzudenken?" war das Letzte was er hörte bevor die Stimme der Frau erklang.

Der Wandler griff seinen Stab fester: "Verdammt."- "Man könnte sagen ich bin vom Weg abgekommen." sagte er und macht einen Schritt aus den Tüchern raus, er achtete sorgsam darauf der Frau nicht direkt in die Augen zu gucken, um sie nicht zu reizen.

"Es war nicht meine Absicht euch zu stören."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 22.08.2011, 12:56:27
Die Frau stand vor ihm, zwar in leicht abwehrender Haltung, schien jedoch keinesfalls ängstlich. Sie trug ein langes, schwarzes Kleid, das hauteng an ihrem Körper lag und ihre weiblichen Reize stark betonte. Amüsiert sah sie Dok'Hae an.

"Vom Weg abgekommen? Und dabei in meinem Zelt gelandet?" Sie lachte. "Ihr hättet euch wenigstens eine gute Ausrede überlegen können."

Sie entspannte sich ein wenig, als sie bemerkte, dass Dok'Hae keinen Versuch machte, sich ihr weiter zu nähern. "Nun, ihr seid nicht der Erste, der meint, die Grenzen meiner Privatsphäre überschreiten zu können. Was ist das nur mit euch Männern, dass ihr glaubt, nur weil eine Frau zu ihrem Körper steht, dürft ihr euch gleich herausnehmen, was ihr wollt?"

Dann legte sie den Kopf schräg, und betrachtete Dok'Hae von oben bis unten. "Ein Wandler, hm? Ihr seid weit weg von Daheim. Ich wusste gar nicht, dass euer Volk auch die Städte der Menschen bereist."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 22.08.2011, 17:46:06
"Ich habe nichts herausgenommen,ich würde niemals etwas nehmen was mir nicht gehört." antwortete der Wandler auf die Frau. Sobald er es ausgesprochen hatte ging ihm auf, dass es wohl anders gemeint war als es gesagt wurde. Seine Wangen liefen rot an, seit er mit diesen Menschen Kontakt hatte fühlte er sich regelmäßig dumm, als würde er viele Sachen, die selbstverständlich waren nicht wissen.

"Wir bereisen die Städte nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Doch sagt was ist Privatssphäre? Ich sehe keine Sperre die ich Überschritten habe oder ist es etwas wie eine Gebietsgrenze?" Bei den Fragen legte Dok'Hae den Kopf leicht schräg und schaute der Frau zum ersten Mal direkt in die Augen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 22.08.2011, 19:08:27
Die Menschenfrau nickte kurz. "Je größer und gemeinschaftlicher ein Revier, desto eher werden Fremde eingelassen. Dieses Zelt ist das persönliche Revier von mir und meiner Schwester. Dafür, dass ihr hier eingedrungen seid, könnte ich euch einsperren lassen. Aber ich will dieses Mal davon absehen, wenn ihr auf der Stelle geht und das nächste Mal, wenn ihr etwas von mir wollt, meine Erlaubnis abwartet. Jetzt raus mit euch, dann vergessen wir diesen Vorfall."

Mit diesen Worten schob die Frau die Plane des Zeltes beiseite, um eine Öffnung zu schaffen, wartete darauf, dass Dok'Hae hinausging, und ließ die Plane dann wieder hinter ihm zugleiten.

Was den Wandler jedoch draußen erwartete, ließ ihn im ersten Moment erstarrt stehen bleiben.

Es gab weitere Zelte hier. Und zwar nicht nur einige wenige, nein, wohin auch immer er blickte, sah er Zelte, und Menschen, Elfen, Gnome und einige wenige andere Gestalten. Alleine in seiner direkten Umgebung hielten sich gewiss hundert Personen auf!

Doch dies war nicht der einzige Schock. Neben den zahlreichen Fremden und den Blicken, die einige von ihnen ihm zuwarfen, war es die Vielzahl der Gerüche und Geräusche, die ihn überforderte. Er nahm den Geruch von gebratenem Fleisch wahr, das Wiehern von Pferden und eine Vielzahl gleichzeitig stattfindender Gespräche. Es roch nach Blumen und nach Schweiß, nach Essen, das er nie zuvor gekostet hatte und nach eintausend anderen Dingen.

"Reiß dich zusammen. Wenn du hier so starr stehen bleibst, ziehst du nur noch mehr Aufmerksamkeit auf dich. Schau, dass du einen der Fremden ansprichst und ihn nach diesem Schamanen Elvaril fragst. Vielleicht kann dir jemand erklären, wie du zu ihm findest."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 22.08.2011, 19:14:51
Kurzes Intermezzo (Anzeigen)
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 01.09.2011, 19:10:01
Nach einigen Minuten, in denen sich der Wandler strikt an die Richtungsangaben der Frau hielt, vor dem bunt verzierten Zelt, in dem hoffentlich der Schamane hauste. Den Weg hatte er mit immer wieder rasendem Puls hinter sich gebracht, als ihm bewusst wurde, dass in dieser Rudelstätte weitaus mehr Wesen lebten als er bisher in seinem Leben getroffen hatte. Ein sehr beunruhigender Gedanke.

"Wie finden die eigentlich Futter?" dachte er bei sich, diesmal kam von seiner inneren Stimme keine neunmalkluge Antwort.

Da er niemanden vor dem Zelt sah, musste Dok'Hae wohl oder übel in dieses Eintreten. Ob wenigstens hier die Privatsspähre gekennzeichnet war? Ein Stock oder eine Linie würde ihm ja schon reichen. Er nahm sich vor Ausschau nach so etwas zu halten...

"Oder vielleicht hat nur die Frau eine solche Grenze, weil ihr das Gebiet gehört?" Der Wandler schüttelte den Kopf um seine diffusen Gedanken zu verdrängen, mit einem stark schlagenden Herz suchte er den Eingang und trat in das Zelt.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 28.09.2011, 19:21:41
Als Dok'Hae das Zelt betrat, machte er sich sofort auf eine aggressive Reaktion gefasst. Denn vor ihm standen drei Personen, deren Ausstrahlung ihm auf einen Blick klar machte, dass es sich um Alphas handelte - bei jedem einzelnen von ihnen.

Am auffälligsten war die Frau: Sie ähnelte den Menschen, die hier überall in der gewaltigen Rudelstätte waren, doch statt der üblichen Haare hatte sie ein prachtvolles Federkleid wie ein Vogel. Es mochte aber auch nur ein Schmuck sein, den sie so angebracht hatte, dass es natürlich wirkte.

Nicht weniger beeindruckend war die große, muskulöse Gestalt neben ihr: Ein Tiermensch mit einem katzenhaften Äußeren, auf dessen Stirn der Ansatz eines elfenbeinernen Horns prangte. Die dritte Gestalt wirkte im Vergleich fast unauffällig, und doch hatte dieser nach einem normalen Menschen aussehenden Mann etwas an sich, das auf den ersten Blick klar machte, dass auch er nicht zu unterschätzen war: Der dunkelhaarige Mann in der vollkommen schwarzen Lederkleidung sah Dok'Hae mit einem Blick an, der ihn direkt zu durchdringen schien.

Es war die Frau, die ihn ansprach - und zu seiner Erleichterung freundlich lächelte. "Ein weiterer Besucher. Seid willkommen, ich bin Aimerelle. Wie ist euer werter Name?"

Der Löwenmann starrte Dok'Hae einen Augenblick an, dann sagte er, an seine Gefährten gewandt: "Eine weitere ungewöhnliche Begegnung... wie das Mädchen Arue."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 30.09.2011, 18:46:41
"Dok'Hae." antwortete der Wandler, dem es im ersten Moment die Sprache verschlug.

"Ein komischer Vogel diese Frau... im wahrsten Sinne des Wortes." - "Sei ruhig jetzt." spracht Dok'Hae laut während er zur Seite guckte. Erschreckt blickte er auf und die drei Personen vor ihm an: "Verzeiht, ihr seid nicht gemeint."

Sein Blick schwief durch den Raum, ohne an einem bestimmten Punkt hängen zu bleiben: "Wer ist diese Arue? Ich höre ihren Namen nicht zum ersten Mal."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 30.09.2011, 18:57:04
Der Löwenmann hob überrascht die Augenbrauen hoch, während sich das Gesicht des menschlichen Mannes weiter verfinsterte - obwohl er ohnehin schon einen düsteren Gesichtsausdruck gehabt hatte. Lediglich die Vogelfrau lächelte Dok'Hae noch immer an.

"Verzeiht, wenn ich jemanden, der mir noch fremd ist, nicht ohne Weiteres die Geheimnisse einer anderen Person offenbare. Kommt erst einmal herein, setzt euch, wenn ihr mögt" - sie deutete auf ein gemütlich aussehendes Lager aus "Kissen" (er hatte im Überfliegen in dem Buch davon gelesen) - "und erzählt erst einmal, was euch eigentlich zu uns führt."

Dann deutete sie zuerst zu dem Löwenmann, danach zu dem Menschen. "Dies sind meine Gefährten Elvaril und Gamael."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 04.10.2011, 18:26:42
"Ein Portal und eine kleine Gruppe führt mich zu euch." beantwortete Dok'Hae die Frage der Frau und versuchte sich auf dieses Kissen zu setzten. Fast fiel er rückwärts wieder herunter, da er nicht mit dem fehlenden Widerstand gerechnet hatte, im letzten Moment konnte er sich noch fangen.

"Dann eine Beute im Wald, eine Frau Namens Shilaila und eine kleine nervige Stimme. Entscheidet selbst welches der wichtigste Grund ist." - "Nervig? Jetzt tust du mir aber unrecht. Ich habe dir immer nur geholfen oder nicht?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.10.2011, 22:48:50
Forschend sah die Frau Dok'Hae an. Sie schien über seine Worte nachzudenken, aber es lag keine Ablehnung in ihrem Blick.

"Mich würden die Details zu jedem dieser Gründe interessieren. Allerdings vor allem die Sache mit dem Portal und die mit der Stimme."

Kurz dachte sie nach, und fügte dann noch hinzu: "Und natürlich die Frage: Was erhofft ihr euch von uns?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 06.10.2011, 09:08:33
"Nun, seid mehreren Jahreszeiten verfolgt mich eine Stimme. Niemand kann sie hören oder sehen und ich kann sie nicht sehen. Manchmal unterhält sie sich mit mir und manchmal scheint es als wäre sie einfach gegangen." - "Und manchmal meint sie du solltest Fremden nicht sofort alles erzählen."

Dok'Hae versuchte eine angenehme Position auf diesem 'Kissen' zu finden: "Auf meiner Reise nach Arkazhim traf ich einen Menschen er wurde von etwas gejagt und getötet. Bevor er starb sagte er, dass der 'Große Jäger' wieder erwacht sei und ich Menschen warnen sollte. Arue war einer dieser Namen. Die Frau Shilaila sandte mich und sagte ich solle hier suchen und euch zum 'Großen Jäger' befragen, da sie nicht sehr viel wußte."

Das Thema des Portals ließ er bewusst außen vor. Nicht das er den Anwesenden mißtraute, aber vielleicht hatte seine innere Stimme doch recht und er sollte nicht jedem wahllos alles erzählen...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 06.10.2011, 20:18:31
Der Blick Elvarils verfinsterte sich, und er sah Dok'Hae missmutig an. "Das ist doch kein Zufall..." murmelte er, mehr zu sich als zu irgendwem sonst.

Der Mensch mit der düster-melancholischen Ausstrahlung mischte sich ein. "Nein, das ist es in der Tat nicht. Ich denke, ihr solltet wissen, dass ihr in eine sehr große Sache hineingeraten seid... oder vielleicht, unwissentlich, schon immer daran beteiligt wart. Die Welt steht vor einer großen Gefahr, einem Feind... und die Stimme, die ihr hört, ist... gewissermaßen eine Verbindung zu diesem Feind. Die Frage, die sich uns stellt, ist nun, auf welcher Seite ihr stehen werdet."

Aimerelle, die Vogelfrau, trat einen Schritt nach vorne, und warf Dok'Hae ein entwaffnendes Lächeln zu. "Nicht so schnell, meine Freunde. Ich denke, unser Gast hat nicht mit derartigen Offenbarungen gerechnet, und wir sollten ihm erst einige Dinge erklären, bevor er sich weiter äußert."

Dann wandte sie sich an den Wandler. "Die Stimme, die ihr hört, ist eine Seele, die mit der euren verschmolzen ist. Vielleicht auch nur ein Bruchteil einer Seele, das lässt sich noch nicht sagen. Das, was diese Seele einst war, kann man getrost als durch und durch böse bezeichnen, doch die Verschmelzung mit eurer Seele mag diese ursprüngliche Wesenheit verändert haben. Früher hat dieses Wesen, sagen wir einmal, in eurem Inneren geschlafen. Doch die Ereignisse in der Welt, das Auftauchen des großen Feindes, von dem wir sprachen, hat es erweckt."

Für einen Moment herrschte Schweigen, bevor die Stimme in Dok'Haes Kopf zu ihm sprach. "Hey, Moment mal, das sind wilde Unterstellungen. Ich weiß nichts von einem großen Feind, und ich bin ganz bestimmt nicht böse. Und überhaupt, woher wissen diese Leute angeblich so viel? Entweder sie sind Spinner, was mich bei dem Aussehen nicht überraschen würde, oder sie stecken selber tief in irgendwas drin... ich würde mir an deiner Stelle gut überlegen, ob ich denen traue."

Die Verteidigungsrede war noch nicht ganz vorbei, als Aimerelle schon wieder sprach. "Die Frage ist nun also, was wollt ihr? Was sind eure Ziele? Ihr seid sicherlich nicht hierher gekommen, nur weil euch irgendjemand darum gebeten hat, eine Frau zu warnen, die ihr nicht einmal kennt. Was war euer eigener Antrieb, uns aufzusuchen?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 10.10.2011, 12:40:05
"Man kann mit einer Seele eines anderen Wesens verschmelzen." fragte der Wandler verdutzt. Ein plötzlicher, stechender Schmerz setzte sich hinter seiner Stirn fest.

"Das soll heißen ich kann einen Toten hören?." - "Und nur weil sie es behaupten glaube ich ihnen nicht, du bist vielleicht nervig, aber nicht böse."

Dok'Hae fasste sich an die Stirn und massierte sich die Schläfen: "Ich wollte nur schnell raus aus diesem Menschenhort und die Frau bot mir einen Weg schnell dort wegzukommen, und nun scheint es als ob ich in einem größerem gelandet wäre und wenn ich ehrlich bin will ich so schnell es geht hier raus." Fast sehnsuchtsvoll schaute Dok'Hae in Richtung Eingang.

"Aber wenn diese Arue hier ist will ich meine Warnung überbringen und dann so schnell es geht weiterziehen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 19.10.2011, 21:27:02
Aimerelle blickte kurz zu dem Löwenmann, und schien sich irgendeine Form von Bestätigung von ihm zu holen, bevor sie wieder mit Dok'Hae sprach.

"Das muss alles sehr verwirrend für euch sein. Aber ich denke, wir können euch helfen, zu verstehen. Zunächst einmal..."

Sie setzte sich hin und sah Dok'Hae aufmerksam an. Die Vogelfrau war auf ihre Weise wunderschön und exotisch, doch hatte sie eine solch starke Präsenz, dass ihr Äußeres kaum noch auffiel, wenn sie zu sprechen begann.

"Zwei Seelen verschmelzen nicht einfach so miteinander. Wenn so etwas passiert, dann muss etwas Gewaltiges, etwas Schreckliches passiert sein. Ich vermute, dass die Seele des Wesens, das sich euren Körper mit euch teilt, durch ein Ereignis unvorstellbarer mystischer Gewalt zerrissen wurde. Würde die vollständige Seele in euch wohnen, würde sie euch beherrschen. Ihr müsst also nun herausfinden, was dies für ein Teil ist, der noch in euch ist. Er mag böse sein, aber er muss es nicht - es mag sogar sein, dass er sich durch die Verschmelzung mit euch verändert hat. Auch wenn ihr im Ursprung zwei Seelen wart, so ist durch dieses Ereignis gewissermaßen ein Wesen aus euch geworden."

"Die Frau namens Arue wird heute abend hierher zurück kehren, dann könnt ihr mit ihr sprechen. Und vielleicht können wir euch helfen, mehr über euch selbst und das, was geschehen sein mag, herauszufinden. Aber eines kann ich euch schon jetzt sagen... ihr werdet euer Leben nicht einfach so weiterführen können."

Sie ließ die Worte ein wenig sacken, bevor sie weiter sprach.

"Ihr seid mit eurem Schicksal nicht alleine, und es gibt jemanden, der Leute wie euch jagt. Wir nennen ihn den 'Großen Jäger'. Wenn ihr alleine reist, wird er euch finden und... nun, er will die Kontrolle über den Seelenteil in euch. Ihr könnt euch sicher denken, dass das für euch nicht besonders angenehm werden würde."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 01.11.2011, 11:43:41
"Das heißt, dass ein anderer mit einem anderen Teil meiner Stimme herumläuft?" fragte der Wandler, dessen Stirn sich während des Gesprächs immer mehr in Falten legte.

"Glaubst du mir gefällt es in Stücke geschlagen geworden zu sein?" - "Ich du wirst wohl kaum etwas davon mitbekommen haben."

"Wie findet man heraus welcher Teil einer Seele verschmlozen wurde?" Irgendwie hatte er das Gefühl er kam mit Fragen und bekam nochmehr Fragen egal wo er hinging. Ein leicht stechender Schmerz in seinem Kopf meldete sich.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 10.11.2011, 21:17:06
Aimerelle schüttelte den Kopf. "Das denke ich nicht. Der Andere in euch wurde zerrissen, doch was von ihm verloren ist, ist entweder für immer zerstört, oder im ewigen Nimbus verloren, unerreichbar für jede Körperlichkeit."

Sie dachte kurz über Dok'Haes andere Frage nach. "Es gibt eine Möglichkeit, dass ihr einen tieferen Einblick in euch selbst und euren Begleiter erhaltet. Doch werdet ihr dazu die Unterstützung vier weiterer Personen benötigen, zusätzlich zu uns. Aber das sollten wir heute abend besprechen. Vielleicht ergibt sich dann schon vieles. Bis dahin... ich schlage vor, ihr sucht euch eine Unterkunft, in der ihr möglichst nicht weiter auffallt. Diese Stadt ist sehr offen und sehr tolerant, aber das heißt nicht, dass es nicht viele gibt, die euch für eine Kuriosität halten werden. Und manch einer reagiert auf Fremdartigkeit mit Feindseligkeit."

"Ich empfehle euch, bei Jacqueline unterzukommen. Sie ist eine Halbelfe, und ihr Zelt ist nur gut zwei Minuten von hier entfernt. Sie nimmt neben Geld auch Tauschware oder gute, ehrliche Arbeit als Bezahlung an, und kann euch neben einer Unterkunft auch mit Nahrung versorgen. Bei ihr solltet ihr weitgehend sicher unterkommen können."

Aimerelle gab Dok'Hae die genaue Wegbeschreibung, dann verabschiedeten sich die drei merkwürdigen Gefährten von dem Wandler - offenbar gab es noch andere Dinge, um die sie sich nun kümmern mussten.

Der Weg zu Jacquelines Zelt war leicht zu finden. Nach Aimerelles Warnung achtete Dok'Hae nun genauer auf die Bewohner der Stadt, und tatsächlich schenkten ihm viele seltsame Blicke, von leichter Neugier über Faszination bis zu offener Abscheu. Nur die wenigsten ignorierten ihn völlig.

Das Zelt, vor dem er nun stand, war aus schlichtem, ungefärbtem Wildleder, und nur ein einfaches Holzschild, das jemand an einem Pfahl in den Boden gerammt hatte, zeugte von den Angeboten der Besitzerin: Ein Bett, ein Becher und ein Teller waren darauf gemalt. Dok'Hae brauchte ein wenig, bis er diese Dinge in seinem Buch gefunden hatte, aber allmählich schaffte er es, die alltäglichen Dinge im Leben der Menschen zu erlernen...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 23.11.2011, 00:45:47
Eine junge Frau trat aus dem Zelt und sah den Wandler mit freundlichem Blick an. Sie lächelte kurz, nickte ihm zu und fragte dann: "Sucht ihr eine Unterkunft? Etwas Ruhe und Zurückgezogenheit?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 27.11.2011, 10:44:53
"Ich suche ein.." der Wandler musste kurz nach dem richtigen Wort suchen: "... Zimmer und etwas zu trinken wäre nett."

Vom ganzen Reden war seine Zunge schon ganz ausgetrocknet. Nicht das ihn die Gespräche mit dem Dreiergespann nicht weitergebracht hätten, aber sie warfen genauso viele, wenn nicht mehr Fragen auf, als sie beantwortet hatten.

"Etwas Ruhe tut mir jetzt bestimmt nicht schlecht." dachte er bei sich. "Und dann glotzt mich wenigstens nicht jeder an."[/i] kommentierte sein unsichtbarer Begleiter.

"Dich sieht doch eh niemand also sei ruhig." - "Es fühlt sich aber so an."[/i] antwortetet die Stimme schnippisch.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 27.11.2011, 11:07:26
"Gern", erwiderte die Frau mit einem Lächeln. "Wie wollt ihr bezahlen? Habt ihr Geld oder Tauschgüter? Oder wollt ihr mir bei meinen Arbeiten zur Hand gehen?"

Während sie auf seine Antwort wartete, kam ein kleiner Junge - ein Menschenkind von vielleicht acht oder zehn Jahren - auf sie zu. Er blieb in respektvollem Abstand stehen, trippelte dann aber von einem Fuß auf den anderen. Es war offensichtlich, dass er der Frau etwas - aus seiner Sicht - sehr wichtiges und dringendes sagen musste.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 27.11.2011, 11:55:25
"Geld." sagte der Wandler während er mit seiner Hand in einem Beutel herumkramte den er sicherheitshalber um den Hals trug, nachdem er in dem geschenkten Buch von Shilaila das Konzept des Diebes gelesen hatte.

Er reichte ihr eine Goldmünze und schaute interessiert zu dem kleinen Jungen, der anscheinend pinkeln musste oder dringend Aufmerksamkeit bedurfte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 29.11.2011, 20:38:13
"Danke. Ich bin übrigens Jacqueline."

Sie lächelte Dok'Hae weiterhin an, als sie die Münze nahm, in eine kunstvoll gefertigte Ledertasche an ihrer Seite griff, und ihm neun Silbermünzen zurück gab. "Damit könnt ihr die nächsten fünf Tage bei mir unterkommen und erhaltet Verpflegung von mir."


Dann wandte sie sich an den Jungen, und sogleich wich das Lächeln einem sorgenvollen Gesicht. "Marik, was ist? Hast du etwas neues gehört?"

Der Junge nickte heftig. "Sie ist... jemand hat sie gesehen. Einige Männer haben..."

Unsicher warf er einen Blick zu Dok'Hae, doch offenbar musste er seine Information so dringend los werden, dass auch die Anwesenheit des Wandlers ihn nicht davon abhielt, weiter zu sprechen. "Sie haben ihr einen Sack über gestülpt und sie einfach mitgenommen. Sie hat sich gewehrt und um sich getreten, aber das hat sie nicht gestört. Die Männer haben sie mitgenommen, als wäre sie ein Sack voll Gemüse."

Der Junge hatte noch nicht ganz zuende gesprochen, als sich Dok'Haes unsichtbarer Begleiter meldete. "Ach nein, eine Entführung. Bitte, bitte sag mir, dass du nicht vor hast, irgendwelche Heldentaten zu vollbringen. Du kennst diese Leute nicht und du willst so schnell wie möglich wieder hier raus. Das hast du noch vor Augen, oder?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 04.12.2011, 11:01:00
"Nein ich möchte hier so schnell es geht wieder raus. Und ich wäre hier sowieso keine Hilfe..." - "Wo du Recht hast, hast du Recht." - "...,weil ich von den Geflogenheiten einfach keine Ahnung habe. Du Hornochse."

Verwirrt steckte der Wandler die neun Silbermünzen wieder ein. Dieses Geld hatte für ihn keinen Gegenwert. Er hätte nicht damit gerechnet etwas wieder zu bekommen.

Wahrscheinlich sollte die Frau einfach zu ihrem Rudelführer gehen und sich bei ihm an Hilfe wenden, dass jedenfalls würde Dok'Hae tun. Dazu waren Alphas ja schließlich da.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 09.12.2011, 07:09:06
Die junge Frau seufzte und schüttelte leicht verzweifelt den Kopf. Sie war mit einem Mal bleich geworden. "Sil... oh Geister des Himmels, meine kleine Sil... ich..."

Dann schien sie sich - zumindest ein wenig - zu fassen und reckte leicht das Kinn hervor. "Hast du mehr herausgefunden? Weißt du, wer die Männer waren? Ich werde sie mir zurückholen..."

Ihre Stimme wurde beim letzten Satz leiser, und das leicht zitternde Kinn sowie die aufsteigenden Tränen verrieten, dass sie keineswegs so sicher und mutig war, wie sie sich gerade zu geben versuchte.

"Ich glaube, es waren Karak und seine Männer. Die Beschreibungen passten."

Jacqueline wurde, wenn das überhaupt möglich war, noch bleicher, und ihre Augen weiteten sich. "Karak... aber dann... hat jemand ihn beauftragt. Aber wer sollte sich schon für meine Sil interessieren? Sie ist doch... sie hat niemandem etwas getan... oh Teriyac, ich wünschte, du wärst hier..."

Plötzlich schnellte sie herum, und sprach Dok'Hae direkt an. "Ich fürchte, ich muss euch gleich zu Beginn ein wenig allein lassen. Aber meine Gehilfing Cilia erwartet euch hinter dem Zelt, sie macht gerade die Wäsche. Wenn ihr etwas braucht, wird sie euch helfen. Ich muss meine Tochter..."

Sie schluckte, und sprach nicht mehr weiter. Dann lief sie, ohne eine Antwort abzuwarten, in ihr Zelt.

Der Junge blieb stehen, wo er war, schaute Dok'Hae unsicher an, und wippte wie zuvor nervös von einem Fuß auf den anderen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 13.12.2011, 15:12:49
"Warum sollte jemand einem einen Sack über den Kopf stülpen?" fragte Dok'Hae sichtlich verwirrt den Jungen. "Bei allen guten Geistern ich wusste es, du kannst es einfach nicht lassen."

"Vielleicht zeigst du mir meinen Raum, kannst du das machen?" sprach er den Jungen an. Irgendwie wusste der Wandler nicht wie er sich in dieser Situation verhalten sollte. Er fand es merkwürdig ein Kind einfach mit einem Wildfremden alleine zu lassen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 13.12.2011, 20:45:49
Der Junge erschrak leicht, als Dok'Hae ihn ansprach. Immer noch hin- und her trippelnd, sah er weiter der Besitzerin des Gast-Zeltes hinterher. "Sil ist... sie ist eine Verlorene. Jacqueline hat es damals mitbekommen. Sie weiß, dass... Sil ist eigentlich gar nicht mehr da, aber sie ist ihre Tochter, und Jacqueline wird alles tun, um sie zu beschützen. Aber ich weiß nicht, ob sie gegen Karak und seine Leute ankommt. Das sind hundsgemeine Verbrecher."

In der Stimme des Jungen schwang eine unausgesprochene Bitte mit. Dok'Haes Frage schien er einfach zu ignorieren.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 23.12.2011, 11:09:59
"Warum sollte jemand eine Verlorene entführen?" wunderte sich Dok'Hae: "Ein krnakes Tier wird den Wölfen als erstes zum Opfer fallen von daher wird keine Energie mehr in es investiert."

Als sich die Augen des kleinen Jungens mit Tränen füllten bereute der Wandler was er soeben gesprochen hatte: "Hast du sehr gut gemacht." Er machte einen Schritt auf den Jungen zu und legte einen Arm um ihn.

"Es wird schon wieder alles in Ordnung kommen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.01.2012, 16:52:21
Der Junge schüttelte den Kopf. "Jacqui weiß, wie sie gegen die Rüpel in der Stadt ankommt, aber dieser Karak... er ist böse, und gefährlich. Er tötet für Geld. Ich habe Angst, dass sie Jacqui auch umbringen. Und... Sil... er hätte sie nicht entführt, wenn ihn nicht jemand beauftragt hätte. Ich habe auch Angst um sie. Irgendjemand will etwas von ihr."

Dann schien der Junge seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen. "Ihr seid... ihr seid doch stark. Könnt ihr ihr nicht helfen? Bitte, ich will nicht, dass ihr etwas passiert!"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 18.01.2012, 15:13:17
"Einige nannten mich stark bisher, aber keiner von ihnen hatte recht." sprach Dok'Hae zu dem Jungen.

"Ihre Mutter soll mit ihren Alphas und deren Jägern sprechen. Wenn sie ihr nicht helfen können, wie sollte ich es können?" fragte er ohne eine direkte Frage im Sinn gehabt zu haben.

Schnell machte er ein paar Schritte an dem Jungen vorbei. Ihm zerriss er fast das Herz dem Jungen dort so hilflos stehen und seine großen Augen immer feuchter werden zu sehen. "Erinnere dich an die Käfige in die sie dich gesperrt haben, es sind Menschen, Menschen. Sie nennen dich Tier, pass nur auf, dass du kein Haustier wirst." wiederholte er innerlich immer wieder um seinem Verlangen dem Jungen zu helfen nicht nachzugeben.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 18.01.2012, 23:59:50
Als Dok'Hae sich abwandte, ließ der Junge die Schultern sacken. Mit trauriger Stimme sagte er: "Aber sie hat doch sonst niemanden. Sie kümmert sich immer um alle, aber niemand kümmert sich um sie, seit ihr Mann verschwunden ist."

In dem Moment kam die junge Frau wieder aus dem Zelt. Sie trug eine etwas dickere Kleidung - Dok'Hae hatte in seinem Buch etwas ähnliches gesehen, es war eine Art leichte Rüstung, ein Wams. An ihrer Seite hing ein Kurzschwert, und sie hatte einen kleinen Rucksack auf dem Rücken.

"Bitte verzeiht", lächelte sie Dok'Hae nervös an, "das ist sonst nicht meine Art. Aber ich muss mich um meine Tochter kümmern. Cilia ist für euch da, wenn ihr irgendetwas braucht."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 21.01.2012, 15:47:03
"Mögen die Geister euch auf eurem Weg geneigt sein." wünschte Dok'Hae der Frau und suchte nach seinem Zimmer, etwas Wasser und etwas zu essen...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 24.01.2012, 19:52:28
Die junge Frau nickte ihm zu, und machte sich dann auf den Weg. Mit traurigem Blick sah der kleine Junge ihr nach, bis er sich auch auf den Weg machte, nicht, ohne Dok'Hae noch einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen...

Hinter dem Zelt entdeckte der Wandler eine weitere Menschenfrau. Sie hatte kurzgeschnittene, glatte blonde Haare, war vermutlich erst seit wenigen Jahren im reifen Alter, und war gerade damit beschäftigt, Kleidung in einem Waschzuber zu reinigen. "Jacqui hat euch schon angekündigt, willkommen", sagte sie freundlich, auch wenn offensichtlich war, dass etwas die junge Frau bedrückte. "Ich bin Cilia, wenn ihr irgendetwas braucht, sagt es mir. Wir haben im Moment keine anderen Gäste, der letzte ist vor gut einer Stunde abgereist. Ihr könnt euch ein Zimmer im Zelt aussuchen."

Dann deutete sie auf ein weiteres, kleines Zelt, das nur wenige Schritt entfernt stand. "Wenn ihr baden wollt, kann ich euch einen Badezuber vorbereiten und dort ins Zelt stellen. Das kostet aber fünf Kupfer. "Es gibt morgens und abends ein paar Kleinigkeiten zu essen, wenn ihr besondere Wünsche habt, sagt es mir. Mittags gibt es eine richtige Mahlzeit. Und wenn ihr Durst habt, findet ihr im Zelt ein großes, weiß gestrichenes Fass - darin ist Trinkwasser, da könnt ihr euch frei bedienen."

Sie lächelte ihn an. "Ich hoffe, ihr werdet euch hier wohl fühlen. Solltet ihr in irgendwelche Schwierigkeiten geraten, weil jemand... ein Problem damit hat, wie ihr ausseht, dann kommt zu mir. In den meisten Fällen kann ich das für euch regeln."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.02.2012, 00:12:09
Dok'Hae fand dieses Menschenzelt überraschend angenehm. Es war gemütlich, und schien eher auf die Bedürfnisse von jemandem eingerichtet zu sein, der es gewohnt war, in freier Natur zu schlafen - es hatte nicht den beengenden Charakter der üblichen menschlichen Behausungen, die Dok'Hae kennengelernt hatte.

Er suchte sich eine durch Tücher abgetrennte Ecke in dem Zelt, die mit Fellen ausgestattet war und so einen bequemen Schlafplatz bot. Dort fiel er bald in einen tiefen, aber unruhigen Schlaf...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.02.2012, 00:18:52
Für Djarissa war diese Stadt immer noch zwiespältig. Sie mochte die Lebendigkeit und die Vielfalt der Eindrücke, die Handelsfest ihr bot, und sie genoss es, nicht gleich als Kuriosum behandelt zu werden, wenn einmal jemand mitbekam, dass sie kein Mensch, Elf oder Gnom war. Sicherlich war sie genau das für die meisten trotzdem, doch man zeigte es ihr nicht so deutlich. In dieser Stadt zählte viel mehr, ob man ein interessanter Handelspartner war, als welcher Rasse man angehörte.

Dennoch hatte sie in den zwei Tagen, in denen sie hier war, schon die eine oder andere unangenehme Begegnung gehabt. Es war schließlich ein Goblin-Söldner gewesen, der ihr den Tipp gegeben hatte, "Jacquelines Gästezelt" aufzusuchen. Besagte Jacqueline hatte sich wohl nicht nur darauf spezialisiert, ausschließlich Mitglieder der selteneren Rassen aufzunehmen, sie bot diesen auch einen gewissen Schutz.

Als sie schließlich dort ankam, war es schon später Nachmittag. Eine junge Frau begrüßte sie, die sich als Cilia vorstellte und sie geradeheraus fragte, ob sie eine Unterkunft benötige. Es sei im Moment nur ein Gast da, so dass sie sich einen Schlafplatz aussuchen könnte, erklärte sie. "Die Übernachtung kostet eine Silbermünze für fünf Tage, Verpflegung eingerechnet. Wir nehmen aber auch Tauschgüter, oder ihr könnt dafür arbeiten."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.02.2012, 00:20:52
Als Dok'Hae die Augen aufschlug, fühlte er sich nur wenig ausgeruht. Er hatte wohl auch nicht ganz so lange geschlafen, wie ursprünglich geplant. Die Sonne stand noch am Himmel. Er stand auf, streckte sich und verließ seinen Schlafplatz. Draußen vor dem Zelt konnte er Stimmen hören; eine davon gehörte Cilia, die andere einer ihm unbekannten Frau.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 04.02.2012, 09:29:41
Djarrissa hatte das Tuch heruntergezogen und die Kapuze etwas nach hinten geschoben, aber mehr zeigte sie noch nicht. "Danke fürr das Angebot. Ich habe Geld," - sie kramte die Silbermünzen hervor - "wenn ihr aber meine Arbeitskraft mehr benötigt, schlagt mir doch etwass vor. Ich bin Jägerin, kann Ausrüstung pflegen, Haushaltsdienste und Unterhaltung anbieten. Ach, und wo kann ich Nebelmond" - sie deutet auf das Maultier hinter sich - "hinbringen und was würde dass kosten?" In Gedanken setzte sie ihre Fragen fort: "Ob ich sie nach dem Wolfsgesicht fragen soll? Aber selbst wenn sie etwas weiß, vielleicht würde sie es verschweigen. Zumindest hoffe ich, dass sie diskret ist, ich möchte ja auch nicht jedem verraten werden."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.02.2012, 10:00:39
Cilia lächelte entschuldigend. "Um ehrlich zu sein, wäre mir das Geld im Moment lieber. Jacqui, die Besitzerin, ist im Moment nicht da, und bis sie zurück ist, achte ich lieber darauf, dass genug Geld für die Verpflegung da ist."

Dann warf sie einen Blick auf das Maultier. "Wir können es am Zelt anbinden, oder einen Pflock in den Boden schlagen. So etwas wie Stallungen gibt es hier leider nicht."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 04.02.2012, 10:14:20
Djarrissa nickte und ergänzte die Münzen um zwei Silber und fünf Kupfer: "Könnt ihr vielleicht seine Versorrgung orrganisieren? Er wird brav bleiben, wenn ich es ihm anweise." "Und draußen zu bleiben schadet ihm auch nicht. Ich wäre ja auch gerne hier irgendwo in meinem eigenen Zelt geblieben, aber die netten Herren von nebenan schien es ja zu stören." Kurz blicken ihre Augen ins Leere, bevor sie wieder ihr Gegenüber fixieren.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.02.2012, 10:20:35
"Gern", stimmte Cilia mit einem Lächeln zu. "Ich kann gut mit Tieren umgehen, sie mögen mich einfach... Ist wohl meine besondere Gabe."

Sie deutete mit einem Nicken zum Zelt. "Ihr könnt jederzeit rein und raus, aber nehmt etwas Rücksicht auf den anderen Gast, ja?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 04.02.2012, 11:15:10
"Danke.", lächelte nun auch Djarrissa, "Eine beneidenswerte Gabe. Manche meines Stammes haben sie, doch mir geht sie ab." Sie übergab die Münzen, holte ein Seil hervor und verlängerte damit das Zaumzeug. Anschließend schnallte sie den Sattel los und wuchtete ihn herunter. Er schien schwer für die zu sein und das Klötern zeugte von vielen Einzelteilen. Sie hielt Cilia das Seil hin: "Wollt ihrr?", und wies Nebelmond an, ihr zu folgen. Dann griff sie ihr Gepäck und betrat etwas unter dem Gewicht schwankend, das Zelt.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 04.02.2012, 11:39:10
Djarissa betrat das Zelt, und sah im Gang vor sich den anderen Gast. Sie wollte zuerst freundlich grüßen, doch dann stockte ihr für einen Moment der Atem. Dort vor ihr stand der Mann, den sie in ihren Visionen gesehen hatte...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 04.02.2012, 12:01:39
Dok'Hae streckte sich nachdem er die Augen aufgeschlagen hatte. Einen Moment versuchte er einfach liegen zu bleiben, vielleicht fand ihn der Schlaf ja wieder, aber dieses Unterfangen schien hoffnungslos. Er machte sich auf in Richtungs des Gemeinschaftsraum um etwas essbares zu finden.

"Essen wäre jetzt etwas tolles." schwärmte seine innere Stimme. "Woher weiß ich, dass du nicht als letztes Teile von Menschen gefressen hast. Nach allem was ich gehört hab ist das wohl im Bereich des Möglichen oder?"
"Jetzt beleidigst du mich aber." ließ die Stimme eingeschnappt verlauten und verstummte.

Als er den Gang betrat sah er plötzlich jemanden vor ihm stehen. Erstaunt blieb er einen Augenblick stehen. Sie schien sogar noch mehr tierische Züge zu haben als er stellte er erstaunt fest. Nach diesem kurzen Augenblick sagte er kurz: "Hallo." und versuchte an ihr vorbeizugehen um Cilia zu suchen und nach etwas essen zu fragen...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 04.02.2012, 12:40:46
Instinktiv stellte sich Djarrissas Fell auf und ihr Schwanz fegte hin und her. "WAS? Jetzt? Hier? Es gibt ihn tatsächlich?" Eine Vielzahl von Emotionen stürzte auf sie ein. Was hatte das zu bedeuten? Würde sie ihre Antworten endlich bekommen? Es dauerte einige Augenblicke, bis ihr klar wurde, das sie im Weg stand mit all dem Gepäck und ihn ziemlich unhöflich ("Oder ist es bei ihm eine Herausforderung?") anstarrte. Sie senkte nicht den Blick, sondern machte elegant einen Schritt zur Seite und antwortete etwas schnurrend: "Mmh...Sseid gegrrüßt." Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen, doch schloss sie ihr Maul wieder, da sie feststellte, dass er nicht danach aussah, als würde er abreisen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 11.02.2012, 21:23:25
Dok'Hae machte sich auf den Weg nach draußen, wo ihn die jüngere Menschenfrau mit einem Lächeln begrüßte, während sie gerade ein Reittier an einem Pflock festband. Das Tier schien dabei ganz ruhig und entspannt zu sein.

"Hallo, ich hoffe, ihr habt gut geschlafen. Wir haben noch einen neuen Gast, ich hoffe, ihr versteht euch. Das Essen mache ich gleich, es ist in gut einer halben Stunde fertig."

Dem Wandler allerdings fiel es schwer, sich auf ihre Worte zu konzentrieren, denn seine "innere Stimme" schien etwas sagen zu wollen - er spürte es, auch ohne, dass die Stimme erklang. Schließlich sprach sein unsichtbarer Begleiter. "Ich kenne sie. Nicht die Menschenfrau, die andere, die gerade ins Zelt kam. Ich kann es nicht erklären, ich weiß nicht, woher ich sie kenne oder wer sie ist, aber ich kenne sie."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 11.02.2012, 22:54:46
Erst als Dok'Hae außer Sicht ist, schaffte es Djarrissa, ihren Blick von ihm zu trennen. Sie schien es kaum zu glauben, dass etwas aus ihren wirren Träumen tatsächlich real vor ihr geht. Endlich raffte sie sich auf und schleppte ihren Kram in einen der abgetrennten Bereiche. Sie warf alles auf einen Haufen und fügte noch ihre Waffen hinzu. Kurz schien sie zu zögern: "Ach was, wozu umziehen? Er sieht nicht aus, als wäre das wichtig." Kurzentschlossen verließ sie ihre Ecke wieder und machte sich auf, zu versuchen, dem wiedererkannten Unbekannten zu folgen. "Vielleicht ist er ja noch nicht so weit gekommen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 15.02.2012, 19:51:17
"Vielleicht warte ich dann lieber drinnen, sonst denkt noch jemand ich wäre der Ehemann des Esels." sagt der Wandler resignierend und dreht sich um, um sich in Richtung Gemeinschaftsraum aufzumachen. Er hatte kein Interesse daran nochmal auf sein Zimmer zu gehen.

"Der war nicht schlecht." meldet sich die merkwürdige Stimme zurück. "Du bist besser ruhig. Was heißt du kennst die Frau weißt aber nichts? Wenn man nichts zu sagen hat sollte man schweigen. Aber das war ja noch nie deine Stärke. Nach allem was ich gehört habe könnte es sein, dass du ihre Mutter gefressen oder nur getötet hast."

Im Gemeinschaftsraum angekommen wird er sich einen Platz suchen und auf etwas zu essen um seinen knurrender Magen zu beruhigen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 15.02.2012, 21:24:58
Gerade aus ihrem Abschnitt herausgetreten war, hörte Djarrissa noch die Bewegung der Zwischenwände im Inneren des Zeltes. "Cilia oder sollte ER schon wieder zurück sein?" Unbewusst bewegte sie sich leise durch den freien Raum und näherte sich der Trennwand des Gemeinschaftsraumes. Sie schob ihre Schnauze zwischen die Planen und konnte nicht vermeiden, dass sich ihr Fell erneut aufstellte beim Anblick des Mischwesens.

"Glück gehabt! Nur...was sagst du eigentlich? Ich habe dich in meinen Träumen gesehen und deswegen werde ich dich ab jetzt beobachten?" Trotz der instinktiven Anspannung öffnete sich ihr Maul zu einem leichten Lächeln. "Amüsante Vorstellung."
Sie schritt sich durch den Eingang und starrt fasziniert auf den anderen. Sie nickte ihm zu, sollte er herüberschauen und bewegte sich langsam und geschmeidig zu einer Sitzgelegenheit ihm gegenüber. Mit wieder neutralem Gesicht rutschte sie seitlich darauf, zog ihre Handschuhe aus und legte die Pfoten in offener Haltung auf den Tisch. Es wirkte wie eine einstudierte respektvolle und friedliche Geste.

"Ich grrüße dich noch einmal. Mein Name ist Djarrissa und ich stamme vom Catfolk aus den Ebenen nörrdlich von Himmelstor.", begann sie, legte dann aber erst einmal eine Pause ein. Ihre Arme strichen langsam zurück und kreuzten sich vor ihr, sodass sie sich auf ihre Ellenbogen stützen konnte. Etwas vorgebeugt und mit leicht schiefem Kopf sah sie Dok'Hae aufmerksam an: "Da wir vielleicht eine Weile gemeinsam hier ssein werden, würde ich mich freuen zu erfahrren wer du bist. Es macht die Gessellschaft angenehmer." Auf den ersten Blick mochte sie ruhig wirken, aber bei genauem Blick sah man das immer noch gesträubte Fell und den hin und her zuckenden Schwanz.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 16.02.2012, 01:14:40
"Jetzt hör aber mal auf", erwiderte die Stimme in Dok'Haes Geist. "Ich habe keine Ahnung, was ich vielleicht irgendwann mal getan habe, aber ich war ganz sicher kein Menschenfresser... oder Katzenfresser. Im Übrigen... sie ist doch süß, oder nicht? Unterhalte dich mit ihr, vielleicht findest du etwas raus. Im schlechtesten Fall hast du ein wenig nette Gesellschaft, oder willst du dich bis zu deinem Lebensende nur noch mit mir unterhalten?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 16.02.2012, 17:34:00
"Die Menschen nennen es Wolfssteppe woher ich komme." interessiert schaute sich Dok'Hae seinen Gegenüber an: "Findest du?" fragt er innerlich.

"Djarrissa." wiederholt Dok'Hae den Namen ohne das eigentliche Schnurren und mit deutlich kehligerer Aussprache: "Ich bin Dok'Hae und im Moment ist mir jede Ablenkung von meinem Magen willkommen." - "Außer vielleicht dir." fügt er in Gedanken hinzu.

"Aua, das tat weh. Du bist ein ganz schön Idiot wenn man überlegt, dass ich dir nie etwas getan habe..."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 17.02.2012, 11:29:06
Djarrissa schob ihre Sitzgelegenheit etwas zurück, nesselte an ihrem Mantel und legte ihn schließlich ab. Dabei dachte sie kurz nach ("Wenigstens scheine ich nicht wie Beute auszusehen."), bevor sie fortsetzte: "Dokai. Eine Wolfsssteppe ist mir leider nicht bekannt. Es klingt, als läge ess weit von hier. Wohin müsste ich mich wenden, um dorrthin zu kommen? Und wie lange wäre ich unterrwegs?"

"Vielleicht sollte ich ihn nicht nur ständig Fragen stellen. Zumindest ein paar Dinge kann ich ja zugeben." Sie stützte ihren Kopf mit einen ihrer Arme auf den Tisch und legte ihn schräg. In ihren großen Augen lag etwas wie Entschuldigung und Neugier: "Wisst ihr, ich bin Jägerin und ssoweit weg von zu Hause wie nie zuvor. Ich möchte mehr überr Welt um mich herum erfahren. Sehen alle deiness Volkes aus wie du? Was machst du und warrum reist du?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 17.02.2012, 14:43:42
"Lange muss man reisen selbst so wie der Vogel fliegt." Die Himmelsrichtung verwirrte den Wandler kurz. Die Reise durch die Teleportsteine schienen seine Orientierung gestört zu haben. Er überging die Frage einfach.

"Nein nicht jeder sieht so aus wie ich. Die meisten sehen nach menschlichen Maßstäben tierischer aus als ich. Um ehrlich zu sein gibt es nicht allzu, die wie ich sind." Vielleicht kam es arrogant herüber, aber so war es nicht gemeint. Es war tatsächlich so, dass nur wenige der Wandler zu den Traumsichtigen gehörten.

"Ich reise weil ich suche und ich reise nach Arkazhim." Mehr würde Dok'Hae Fremden nicht anvertrauen. Er war sich schon nicht immer sicher, ob er nicht einfach verrückt war. Wie konnte er da erwarten, dass Andere ihn nicht sofort für verrückt hielten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 17.02.2012, 22:10:38
Djarrissa ging wieder in einen starrenden Blick über. "Vogelflug? Wahrscheinlich ist die Strecke selbst für einen Vogel lang, oder was meint er? Und er ist noch menschlich, andere sehen ganz anders aus? Ok, das Volk werde ich gerne mal besuchen. Auch er sucht etwas? Klingt mehr nach einem Jäger als einem Gejagten. Vielleicht sollte ich vorsichtig bleiben."

"Also wirrst du nicht lange bleiben? Wo lang geht ess nach Arkazhim? Es wäre schade, denn du bist der erste deiness Volkes, den ich kennenlerne. Seid ihr Nomaden oder habt ihr befesstigte Orte?", stellte sie weiter ihre Fragen, begann jedoch fieberhaft nachzudenken, wohin sie das Gespräch am besten führen sollte, da ihr Gegenüber so zurückhaltend war.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 20.02.2012, 16:07:37
"Keine Nomaden, nur die Jäger zu umher und kommen ab und zu zurück." erzählte Dok'Hae: "Und auch nach Arkazhim ist es noch weit, da ich zu Fuß reise. Aber das ist kein Problem. Es gibt nichts was mich bindet. Ich muss nicht irgendwann irgendwo sein."

Auf einmal knurrte sein Magen laut. Dok'Hae hielt sich den Magen und entschuldigte sich, er hatte gelesen, dass man sich bei den Menschen für Hunger entschuldigte; eine merkwürdige Vorstellung.

"Was jagst du wenn du weit von zu Hause weg bist? Wie kriegst du deine Beute zurück zu deinem Rudel? Gibt es dort wo du herkommst nicht genug?" lässt Dok'Hae einen Kanon von Fragen los.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 20.02.2012, 20:32:21
Die Entschuldigung nahm Djarrissa zur Kenntnis und lächelte leicht, da sie von seinen Umgangsformen etwas überrascht war. Selbst einige Menschen hatten zumindest ihr gegenüber nicht solche Formen an den Tag gelegt. Ihre Antwort gab sie zwar mit wenig ergründbarem Gesicht, doch da einer ihrer wunden Punkte angesprochen wurde, schlich sich eine auffällige Verzögerung ein: "Was ich jage, hängt davon ab, was die Geisster des jeweiligen Landes bieten. Zur Zeit jage ich nurr für mich. Ich bin ... noch jung und musss nicht wie die anderen Beute für die Jungen und die Schwachen zurückbringen. Wir achten darauf, nicht mehrr zu werden, als unser Land ernähren kann, viele sind wir tatsächlich nicht."

Sie war ganz froh, die Führung des Gespräches etwas abzugeben, da es ihr leichter fiel, auf ihren Gesprächspartner zu reagieren. "Dann hast du also ein wenig Zeit, mir mehrr über dich...dein Volk zu erzählen? Was machen die deiness Volkes, die nicht jagen? Handelt ihr? Ist das der Grund deinerr langen Reise und Suche? Du möchtest etwas Sseltenes erwerben?"

Djarrissa merkt, dass ihr warm wird: "So ungeschickt! Hoffentlich hat er es nicht gemerkt. Im Dunkeln herumzustochern ist nicht leicht. Warum ist er Bestandteil dieser Jagd und meiner Träume?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 29.02.2012, 10:59:43
"Weisheit." antwortete der Wandler grinsend auf die letzte Frage der merkwürdigen Frau: "Jetzt klingst du schon fast wie einer deiner Lehrer."

"Wir tauschen so gut wie nichts, alle die nicht jagen, sammeln oder bessern Waffen aus, für die die Waffen brauchen." Dok'Hae bewegte sich vorsichtig auf diesem "Kissen" um eine angenehmere Position zum sitzen zu finden.

"Wer jagt übrigens auf einem Esel?" fragte der Wandler etwas verwirrt. Er hatte zwar auch schon Menschen auf Eseln oder Pferden reiten sehen, doch diese Assoziation stellte sich bei ihm nicht ein.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 29.02.2012, 17:53:38
Auch Djarrissa setzte sich nun mehrfach etwas um, bei ihr lag es aber mehr an aufsteigender Nervosität. Sie war bisher selten alleine Fremden gegenübergetreten, von denen sie etwas wollte -"Ohne wirklich zu wissen, was..."- und dabei nicht zu wissen, wieviel Vertrauen sie ihm entgegenbringen konnte. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie nicht ohne etwas zu geben etwas bekommen konnte, doch innerlich sträubte sich so viel dagegen. Er war so andersartig und erinnerte sie an die Jagd- und Wachtiere der Menschen, mit denen sie schon unerfreuliche Bekanntschaft gemacht hatte. "Gut, mit denen konnte man nicht reden", versuchte sie sich zu beruhigen. Trotzdem machten sie ihre Fehler nervös und es viel ihr schwer, den Gedanken ihres Gegenübers zu folgen.

"Wissen sucht er? Immerhin etwas gemeinsames. Und so unähnlich scheinen unsere Völker sich nicht zu sein. Aber was soll das mit dem Esel? Esel jagen? Ach nein, vielleicht auf dem Esel reitend.", sprangen ihre Gedanken hin und her. So schaute Djarrissa Dok'Hae ein paar Augenblicke einfach nur an und grübelte.

"Rrmmh...Menschen mit schwachen Beinen oder kurzzbeinige Völker brauchen wohl jemanden, der sie der fliehenden Beute nachträgt. Darum rreiten sie auf schnelleren Tieren." Sie machte eine kurze Pause, bevor sie den anderen Gesprächsfaden wieder aufnahm: "Suchst du die Weissheit in Form einer Antwort auf eine bestimmte Frage oder eines bestimmten Lehrers? Entschuldige die Neugier, es geht mich ja eigentlich nichts an, aber vieles aus der Welt jenseits der Ebenen ist mir neu und bereitwillige Lehrer rrar."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 07.03.2012, 18:05:18
"Ist dein Esel denn schneller als du?" fragte Dok'Hae unbeirrt weiter, da Djarrissa anscheinend die gleiche Schiene fuhr. Sein Blick wanderte von einem tierischen Merkmal zum Nächsten: "Seid ihr so etwas wie Formwandler?"

Immer wieder schaute er in Richtung Eingang des Raumes, sein Magen wollte sich nicht wirklich beruhigen. "Ich suche jemanden der mir etwas über die Geister beibringen kann. Denn es gibt einige über die ich noch nichts weiß." - "Das bin ich." fühlte sich seine innere Stimme gemüßigt dazu zufügen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 07.03.2012, 21:30:23
"Ach Nebelmond meinte er." Djarrissa lächelte und sagte nicht ohne Stolz: "Beides Nein. Ich jage schneller als Nebelmond, mein Maultier. Er trägt meine Lasten, da ich für ein Leben unterwegs einiges brauche. Es ist mehr als ich tragen kann und würde mir bei der Jagd im Wege sein." Sie richtete sich auf und kurz schien ein bisschen Hochmut durch. Es blieb aber bei einem Augenblick, ihr Blick wendete sich wieder Dok'Hae zu. "Meinst du mit Formwandler jemanden, der sein Äußeres nach Belieben verändern kann? Nein, das ist mir nicht möglich. Das könnten nur aufwändige Verkleidungen oder Zauber. Warum fragst du?"

Die Blicke Dok'Haes zum Eingang entgingen Djarrissa nicht. Sie begann sich zu fragen, ob er noch jemanden erwartete und fragte sich, ob es nicht vielleicht gefährlich war, sich zwischen ihn und mögliche Neuankömmlinge zu setzen. "Du willst mehr über Geister lernen? Sollte der Meister in Arkazhim die Antworten nicht wissen, kann ich dir vielleicht noch andere Weise nennen." Sie fragte sich zwar, ob es klug war, ihn zu sehr an ihr zu interessieren, aber sie wollte ja mehr über ihn erfahren.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 12.03.2012, 19:02:51
"Die Welt ist größer als man denkt." antwortete Dok'Hae auf die Bemerkung der Katzenfrau, dass nur Zauberer und Verkleidungskünstler ihr Äußeres ändern könnten.

"Aber ich denke kaum, dass mir jemand helfen kann, wenn es die Druiden von Arkazhim nicht können. Sind sie doch die Mächtigsten und Weisesten, jedenfalls erzählt man sich so."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 12.03.2012, 20:17:24
"Sie sollen die Weisesten sein? Vielleicht sollte ich mir ihren Rat holen, wenn ich die Gelegenheit habe. Obwohl, vielleicht auch nicht. Mutter und Kay haben Dinge selten klarer gemacht, da werden die mich wahrscheinlich weiter verwirren." Sie blieb eine Weile still, was ihr erst nicht auffiel. Sie schreckte fast etwas auf, als ihr klar wurde, dass ihr Gegenüber weder eine ihrer Fragen beantwortet hatte, noch selbst welche gestellt hatte. Das Gespräch drohte im Sande zu verlaufen und sie hatte noch nicht herausgefunden, was er eigentlich mit ihr zu tun hatte.

Da ihr nichts besseres einfiel, gab sie ihre Gedanken frei: "Wenn man sich soviel Gutes über sie erzählt, sollte ich ssie vielleicht auch einmal aufsuchen. Ich lerne gerrne und schaden kann es nicht." Ihr fiel ein, was sie über ihren Gesprächspartner noch garnicht wusste: "Du sagtest, du wärrest kein Händler. Welcher Tätigkeit gehsst du dann nach, zum Beispiel bei deinem Stamm?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 18.03.2012, 00:28:41
Auf einmal hörten die beiden Gesprächspartner tapsende Füße, die schnell näher kamen. Nur wenige Sekunden später kam ein Mensch zu den beiden, ein Junge - der Junge, dem Dok'Hae schon vorhin begegnet war. Er sah den Wandler mit großen, angsterfüllten Augen an. "Ich muss euch..." Er keuchte, holte tief Luft, und setzte noch einmal an. "Muss euch sprechen."

Er zeigte nach draußen, und wirkte dabei sehr gehetzt. "Ich wollte Jacqui nachgehen, damit ihr irgendjemand hilft. Dabei hab ich zwei von den Männern gesehen, die Sil entführt haben. Ich habe... ich bin... ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich bin denen nach, und hab sie belauscht. Sie kommen hierher. Wegen euch. 'Jetzt holen wir uns den Wolfsmann', hat der eine gesagt, und der andere meinte irgendwas von einem gut bezahlten Auftrag."

Er sah sich um. "Ihr müsst abhauen, die bringen euch sonst einfach um. Die sind wirklich gefährlich. Ich muss... ich muss wieder los, wegen Jacqui..."

Wie als würde er auf eine Erlaubnis warten, starrte der Junge Dok'Hae an.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 18.03.2012, 10:57:24
Ohne weiter über ihr Misstrauen dem "Wolfsmann" gegenüber nachzudenken, erfasste Djarrissa eine Welle von Hilfsbereitschaft. Sie stand in einer fließenden Bewegung auf und sah Dok'Hae in die Augen: "Gibt ess einen bestimmten Grund, warrum sie hinter euch her sind?" Sie hielt es zwar für wahrscheinlicher, dass dies nicht der Fall war, aber ganz war ihr Misstrauen nicht vergessen. Trotzdem hatte sie gerade beschlossen, ihren Bogen und ihre Pfeile zu holen. Dementsprechend war sie schon fast auf dem Sprunge Richtung ihres Zeltabschnitts.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 20.03.2012, 16:50:49
"Geh!" knurrte der Wandler, der von der Situation erschrocken war. "Warum bei allen Geistern sollen sie dich umbringen wollen?" überlegt er während seine Beine ihn zu seinem Raum tragen in dem sich seine Sachen befanden.

"Keine Ahnung." beantwortete er die Frage der Katze: "Ich hätte einfach wieder gehen sollen. Mehr Menschen, mehr Probleme." In seinem Zimmer angekommen griff er sich schnell seinen Beutel und machte sich wieder auf in Richtung Ausgang, hoffend, dass diese Menschen noch nicht da waren und der Junge einen hinreichend großen Abstand zu ihnen hatte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 20.03.2012, 19:30:07
"Dachte ich mir." Djarrissa eilte Dok'Hae voraus und schlüpfte in ihren Zeltabschnitt. Sie warf sich ihren Bogen und Köcher über und griff nach ihrer Axt und ihrem Schild. Sie schaffte es gerade noch, ihn beim Hinauslaufen mit Abstand zu verfolgen. "Ich werde mir merken, wohin er geht. Verlieren will ich ihn nicht wieder.", dachte sie. Zur Sicherheit rief sie ihm mit halblauter Stimme hinterher: "Ich bleibe in der Nähe, verssuche sie abzulenken und mehr herauszufinden. Wenn du nicht zurückkannst, sehen wir nachts an der Yagmarril-Wurzel?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 26.03.2012, 20:56:11
Der Junge lief sofort los, als Dok'Hae ihm die Erlaubnis gegeben hatte.

"Du solltest die Kleine mitnehmen. Sie könnte nützlich sein, und in irgendeiner Weise ist sie mit uns verbunden. Wenn ihr euch trennt, kann es gut sein, dass ihr was passiert, und dann geht dir eine wichtige Quelle für Informationen verloren."

Draußen angekommen, sah sich der Wandler schnell in alle Richtungen um - noch waren keine Gegner zu sehen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 01.04.2012, 11:20:54
"Was heißt verbunden?" fragte sich der Wandler: "Verflucht sollen sie alle sein, ich hätte einfach nur auf dem schnellsten Weg diese Rudelstätte verlassen sollen. Einfach immer gerade aus gehen, bis man den Rand der Höhlen erreicht hat und dann verschwinden. Ich sollte einfach anfangen auf mich zu hören. Verdammt."

Schnell drehte er sich nochmal um und suchte Blickkontakt zu der Katzenfrau: "Wir können uns dort treffen oder du beeilst dich und kommt gleich mit." Auch wenn sich Dok'Hae absolut nicht sicher war wohin er gehen wollte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 01.04.2012, 14:00:21
Dok'Hae erwischte nur noch den Hinterkopf, doch dann dreht sich Djarrissa kurz um. "Ich darf mit? Sehr praktisch.", dachte sie und antwortete: "Am schnellsten geht ess, wenn du mir hilfst. Sollten sie vorrne kommen, können wir hinten raus. Ich lasse Nebelmond nicht zurrück. Wir treffen uns ssonst bei ihm." Ohne auf die Antwort zu warten, verschwand sie in ihrem Zeltabschnitt, sammelte ihre Waffen auf und raffte ihren Packsattel zusammen. Aufgeregt peitschte ihr Schwanz hin und her, ihre Handgriffe waren aber geschmeidig und sicher.

"Wenn er mir tragen hilft, sind wir sicherlich schneller. Schlimmstenfalls leidet die Rückwand unter unseren Messern. Den Sattel muss ich nur wieder über Nebelmond werfen und festmachen. Das Geld kann Cilia behalten, vielleicht schaffen wir es ja zurück."

Da Dok'Hae nicht auftauchte, lockerte sie die hintere Zeltwand und steckte kurz ihren Kopf hinaus. Als sie niemand unerwartetes sah, schob sie erst ihr Gepäck und dann sich selbst hindurch und wuchtete den Sattel auf Nebelmond. Der schaute etwas irritiert von seiner Mahlzeit auf, ließ es aber geschehen. "Tut mir leid, mein Freund, wir müssen wieder einmal verschwinden.", tätschelte sie ihn entschuldigend und liebevoll.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 09.04.2012, 11:54:03
Als Dok'Hae und Djarissa hinten aus dem Zelt kamen, stand Cilia an einem großen Kochtopf, der über einem Feuer hing, und sah die beiden überrascht an. "Das Essen ist noch nicht fertig, es braucht noch etwa..."

Dann sah sie, dass die beiden ihre ganze Ausrüstung dabei hatten, und sah sie fragend an. Im gleichen Moment hörte man von vorne eine laute Männerstimme. "Wir suchen Dok'Hae. Wir haben eine Nachricht von seinem Rudel. Es ist dringend!"

Dass der Sprecher eine gewisse Aggressivität in sich trug, war leicht zu hören. Doch ohne die Warnung des Jungen wäre Dok'Hae vielleicht in die Falle getappt. Jetzt, wo er um die wahren Absichten der Menschen wusste, hörte er den leicht ironischen Unterton, so als sei dies alles nur ein Spiel.

Cilia nickte den beiden zu, und holte aus einer Tasche an ihrem Gürtel ein braunes Pulver. "Geht, ich beschäftige sie hier noch eine Weile." Die junge Menschenfrau warf das Pulver in das halbfertige Essen, woraufhin sich dunkler brauner Rauch entwickelte, der sich langsam ausbreitete. Bis die Männer, die Dok'Hae suchten, hier angekommen waren, würde der komplette hintere Bereich des Zelts in braunem Rauch verdeckt sein.

Und so begannen die beiden Fremden in dieser Stadt der Händler ihre gemeinsame Flucht vor einem unbekannten Feind.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 09.04.2012, 22:50:55
"Ich hoffe, dass wir noch zurückkommen können, um dir für die Hilfe zu danken.", flüsterte Djarrissa Cilia zu. Dann verbargen sich beide tief in ihren Mänteln und zogen sich die Kapuzen über. Djarrissa schob sich auch wieder ihr Tuch vor und gab Dok'Hae ebenfalls eins. So wanderten zwei vermummte Gestalten in Begleitung eines gutbepackten Maultiers mit gehastetem Schritt in die Tiefen der Zeltstadt.
"Kennst du ein gutes Versteck? Sonst führe ich uns nach draußen, da können wir uns im Wald verbergen.", fragte Djarrissa nach einer Weile. Dok'Hae schüttelte den Kopf, fügte dann aber hinzu: "Nicht zu weit, ich muss morgen früh noch zurück."
Djarrissa begann sie nach Norden zu führen. Dabei wechselte sie ständig die Wege und hielt sich eher von den großen Wegen fern. Sollten später Menschen befragt werden, werden hoffentlich unklare Richtungsangaben zustandekommen. Wenn Dokai überhaupt als einer von ihnen erkannt wurde., dachte sie sich dabei.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 14.04.2012, 22:32:20
Der Weg aus der Stadt war recht lang, verlief aber ohne weitere Probleme. Die bunte Vielfalt an Personen unterschiedlichster Herkunft und auch unterschiedlicher Rassen - auch wenn Dok'Hae und Djarissa selbst hier aus der Reihe fielen - ermöglichte es den beiden, in der Menge unterzutauchen. Wenn sie die auffälligsten Merkmale ihrer Körper versteckten, fielen sie tatsächlich nicht weiter auf.

Immer wieder sahen sich die beiden um, nutzten die zahlreichen Versuche von Händlern, ihnen etwas zu verkaufen, um im Gespräch einen kurzen Blick nach hinten zu wagen, doch niemand schien sie zu verfolgen. Allem Anschein nach waren sie verschwunden, bevor ihre Verfolger angekommen waren. Möglicherweise hatte der Junge mit seiner Warnung zumindest Dok'Hae gerettet - und das, obwohl er so offensichtlich von dem Wandler enttäuscht gewesen war.

Schließlich wurden die Zelte immer weniger, der Boden wurde zu einem ausgetretenen Pfad und schließlich zu einer mehr oder weniger befestigten Straße, die aus der Stadt herausführte. Sie waren gen Osten aus der Stadt gegangen, und es gab einige kleinere Waldstücke in Sichtweite, in denen sie sich würden verstecken können.

Wahllos entschieden sie sich für eines, und verschwanden kurz darauf in den Schatten der Bäume.

Der Duft von Holz und Waldboden, von Sommerlaub und wildlebenden Beutetieren zog den beiden so plötzlichen Gefährten in die Nase. Und ihnen beiden knurrte der Magen, jetzt, wo sie kurz vor dem bestellten Abendessen fliehen mussten.

Doch während sie noch dabei waren, ein Lager aufzuschlagen, bemerkten beide gleichzeitig eine Bewegung im Geäst. Einige Meter über ihnen schien sich eine Gestalt, etwa halb so groß wie ein jeder von ihnen, bewegt zu haben. Doch als sie genauer hinsahen, konnten sie niemanden entdecken.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 15.04.2012, 09:03:04
"Hast du dass auch gesehen? Da ist etwas, was kaum einen Meter grroß ist, über uns geklettert.", raunte Djarrissa. Sie wand sich von ihrem Gepäck ab, nicht ohne vorher auf die Nervosität von Nebelmond zu achten, und griff nach leise Pfeil und Bogen. Sie legte den Pfeil zwar nicht auf, suchte aber scheinbar beiläufig mit dem Blick nach dem Wesen. "Ob man es rufen könnte? Nicht, dass wir es damit verschrecken.", überlegte sie.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 20.04.2012, 07:23:55
Dok'Hae sah hoch in das Geäst, und nickte still. Für einen Moment konnte Djarissa das Wesen genauer sehen - es war definitiv humanoid, und hatte eine grünlich schimmernde Haut. Dann jedoch bewegte es sich hinter den Stamm - und verschwand aus Djarissas Sichtweite.

Jedoch wandte sich Dok'Hae zur Seite - und zeigte auf einen anderen Baum, wenige Meter entfernt. Für einen kurzen Augenblick konnte Djarissa auch dort etwas grünliches erhaschen, bevor es wieder aus ihrem Blick verschwand. Es mussten also mindestens zwei dieser Wesen anwesend sein - das erste hätte sich niemals so schnell vom einen Baum zu nächsten bewegen können.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 20.04.2012, 07:48:49
"Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nicht verschrecken lassen.", beschloss Djarrissa und behielt zwar ihre Waffe in der Hand, ohne sie jedoch abschussbereit zu machen. Unwillkürlich nahm sie eine lauernde, abwehrbereite Haltung ein und sagte: "Hallo, Frremde. Wenn ihr unss nicht tut, tun wir euch auch nichts. Versteht ihrr mich? Dann lasst doch zumindesst einen hervorkommen, damit wir rreden können." "Hoffentlich stören wir sie nicht und sie wollen uns wegschicken. Aber vielleicht lässt sich ja etwas aushandeln."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 20.04.2012, 16:54:45
Schnell lies der Wandler seine Augen über die Umgebung streifen.[1] Seine Gedanken rasten während er versuchte die Schemen die er erblickt hatte einer Tier- oder Humanoidenart zu zu ordnen[2] Zu seiner Waffe griff der Wandler nicht, er wollte nicht die Worte der Katzenfrau Lüge strafen. So umfasste er nur seinen Wanderstab und wartete ab.
 1. Spot: 15
 2. Knowledge (nautre): 23
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 20.04.2012, 20:33:38
Akalash si Varasar

Zuerst hielten sie es nur für das Rauschen des Windes, doch dann wiederholten sich die Worte, leise geflüstert, mal aus dieser, mal aus jener Ecke des sie umgebenden Waldes.

Akai tel Ramar veränderte sich der Satz schließlich. Dann: Tellak Ra Qvinas

Und schließlich Worte, die sie verstanden, in der Handelssprache. Was wollt ihr hier?

Noch immer waren die Worte nicht wirklich einer Stimme zuzuordnen, klangen wie der Wind selbst, und doch waren sie deutlich zu hören...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 20.04.2012, 22:51:23
"Wir wollen höchstenss ein paar Tage hier lagern. Wir würden uns maßvoll versorrgen und möglichst wenig Spuren hinterlassen.", antwortete Djarrissa, "Unser Wunsch isst Frieden. Warum zeigt ihrr euch nicht?" Die Tatsache, ihr Gegenüber nicht zu sehen, machte sie nervös. Ihr Schwanz peitschte hin und her, genau wie ihr Blick wanderte, aber sie beherrschte sich, ihre Waffe nicht bereit zu machen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 22.04.2012, 20:43:50
"Ich verberge mich nicht", war die flüsternde Antwort. "Wenn eure Worte wahr sind, seid ihr willkommen, für den Augenblick. Doch haltet euch fern vom grünen Teich! Er wird euch nur Unheil bringen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 23.04.2012, 07:19:40
"Wir danken für eure Gasstfreundschaft. Dürfen wir erfahren, in welcherr Form der Teich Unglück bringt?", fragte Djarrissa. Ihr lag es auf der Zunge, warum sie ihr Gegenüber nicht sehen konnte, obwohl er behauptete, sich nicht zu verstecken. Ihre Nervosität verringerte sich etwas, dafür verspürte sie leichten Ärger. Ob über ihren Gesprächspartner oder ihre eigene Unzulänglichkeit, war ihr selbst nicht ganz klar. Äußerlich wichen ihre rastlosen Bewegungen teilweise einer Ruhe, in  der sich eigentlich sprungbereite Anspannung verbarg.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 23.04.2012, 21:16:36
Nur kurz konnte Dok'Hae noch eine weitere Gestalt entdecken - oder war es doch immer die gleiche? Die Silhouette war zumindest ähnlich, und nie konnte er zwei der Gestalten gleichzeitig entdecken. Langsam dämmerte es ihm, dass es sich um einen Waldgeist handeln könnte - ein Wesen, das eins war mit dem Wald und doch eine eigene körperliche Gestalt hatte. Von seinem Rudel kannte er viele Geschichten solcher Wesen, war jedoch selbst nie einem begegnet. Meistens mieden sie die Nähe Sterblicher, und zeigten sich nur, wenn man sie störte oder sie etwas Dringendes mitzuteilen hatten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 25.04.2012, 15:54:59
"Wo ist der grüne Teich wenn wir ihn meiden sollen?" fragte Dok'Hae während er darüber nachgrübelte ob es wirklich die Kinder des Waldes sein könnten; Waldgeister. Eigentlich hatte er nämlich vorgehabt als nächstes nach Nahrung zu suchen, ohne zu wissen wo das Unglück lauerte würde er dies nochmal überdenken müssen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 29.04.2012, 19:13:32
"Ihr erkennt ihn, wenn ihr ihn seht", erklärte die Stimme. "Er war einst heilig, doch er wurde entweiht, und seine Kräfte haben sich ins Gegenteil gekehrt. Er wurde zu einer Krankheit, die den Wald von innen heraus tötet."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 29.04.2012, 21:54:44
"Und man kann ihn nicht rreinigen? Welche Hilfe brräuchte man?", setzte nun Djarrissa nach. Das Schicksal des Waldes tat ihr leid, doch überstieg das Problem ihr Fähigkeiten mit Sicherheit. Nicht zum ersten Mal vermisste sie ihre Mutter und ihre ältere Schwester, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte. Sie hätten gewusst, was zu tun wäre. Sowohl in dieser wie auch in ihrer generellen Situation.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 01.05.2012, 22:09:05
"Das Wesen, das ihn verdorben hat, muss vernichtet werden. Doch es ist gefährlich, sehr gefährlich."

Dann wurde es mit einem Mal still. Für eine Sekunde verstummte der Wind, sogar die Vögel. Und ebenso plötzlich, wie sie verschwunden waren, kehrten die Geräusche des Waldes zurück. Doch der Waldgeist war verschwunden, das spürten Dok'Hae und Djarissa.

Dennoch war es mit den wundersamen Ereignissen damit nicht vorbei. Genau zwischen den beiden Gefährten ertönte plötzlich ein Blubbern, und mitten im Waldboden sprudelte aus einer Quelle klares, flüssiges Wasser.

Hatte der Waldgeist ihnen etwa ein Geschenk gemacht?
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 01.05.2012, 23:33:47
"Habt Dank für diesse Gabe.", verneigte sich Djarrissa leicht. "Und da wir das Wesen nicht kennen, wurde uns die Möglichkeit zur Hilfe genommen. Schade." Ohne es sich eingestehen zu wollen, war sie aber erleichtert. Sie musste erst einmal mit ihrem eigenen Leben ins Reine kommen und der seltsame Wolfsmensch an ihrer Seite war hoffentlich eine Spur. Ihre Instinkte rebellierten gegen seine Nähe, auch ihr Verstand hatte durch die Verfolger nun Indizien gegen ihn gewonnen, doch erinnerte sie sich auch an ihre eigenen Schwierigkeiten mit den Menschen. Es war viel wahrscheinlicher, dass seine Probleme ähnlicher Natur waren. Ihre eigene Reaktion sprach ja auch dafür.

Sie band Nebelmond mit einem langen Strick an einen Baum und wand sich dann an Dok'Hae: "Soll ich die Jagd übernehmen? Du könntest ja nach passenden Kräutern und Früchten suchen und auf den Lagerplatz achten. Wie groß ist dein Hunger? Gibt es etwas, dass du nicht verzehren wollen würdest?" Währenddessen legte sie Kampfmontur, nur ohne Schild, an.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 04.05.2012, 14:41:00
"Was der Wald dir schenkt wird mir genug sein." antwortete er der Katzenfrau und verschwand selber im Wald ohne Spuren zu hinterlassen. Auf dem Weg hierher hatte er einige Beerensträucher gesehen, die er jetzt wieder aufsuchte und grub hier und da nach einer nahrhaften Knolle.[1]

Früher als erwartet war er wieder an dem Treffpunkt zurück und begann ein kleines Feuer vorzubereiten.
 1. Survival: 22
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 04.05.2012, 19:43:46
Leise und mit schussbereitem Bogen verließ auch Djarrissa den Rastplatz. Doch waren ihre Gedanken viel zu sehr mit der letzten Begegnung und dem vertrauten Fremden beschäftigt, sodass ihr kein Glück hold war. Auch aus Respekt vor dem seltsamen Wesen und Misstrauen dem Wolfsmenschen gegenüber kam sie bald mit leeren Händen zurück. Mit unergründlichem Blick musterte sie Dok'Haes Beute und holte ihren Wasserschlauch aus der Packtasche. "Die Waldgeisterr scheinen meinem Wunsch nicht wohlwollend gegenüberr zu stehen.", kommentierte sie und füllte den Schlauch an der Quelle.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 07.05.2012, 22:28:11
"Hungern werden wir nicht." sagte Dok'Hae und breitete seinen Fund auf seinem Umhang aus. Vornehmlich Beeren und drei Knollen.

"Die braunen Knollen kann man gut essen. Die Schale ist recht bitter wenn man es nicht mag kann man sie einfach weg schneiden. Je länger man darauf kaut desto süßer wird sie." erzählte der Wandler, während er aufstand und das Ende seines Wanderstocks durch eine der Knollen rammte. Dann legte er beide Hände flach auf den Stab links und rechts der nun aufgespießten Knollen und drückte den Stab auf den Boden und brach so die Knolle auf. Ein wenig stärkehaltiger Saft tropfte auf den Boden. Mit seinen Händen halbierte er die Knolle und zeigte das zart weiße Innere.

Er bot seine eher unfreiwilligen Begleiterin die Hälfte der Knolle an: "Warum bist du mitgekommen? Du hättest auch einfach in der Höhle der Frau bleiben können." fragte der Wandler mit schräggelegtem Kopf, sie genau beobachten.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 08.05.2012, 07:40:26
Djarrissa folgte aufmerksam Dok'Haes Erklärungen. Ein leichtes Lächeln und Neigen des Kopfes deuteten einen Dank für das Teilen der Beute an. Als sie gerade ansetzte, den ersten Schluck zu trinken, brach sie ab, da die folgende Frage sie überfiel. Sie senkte den Schlauch und ihr Blick richtete sich auf einen Punkt in der Ferne schräg hinter dem Fragesteller. Mit etwas belegter und zögerlicher Stimme antwortete sie erst nach einer Weile: "Bei meinen Begegnungen mit den Menschen bin ich nicht sselten Opferr ihrrerr Unverrständniss und ihrress mangelnden Resspekts. Da es dir ähnlich errgeht, wollte ich helfen." Dabei änderte sich ihr Haltung und ihr Blick kaum und sie wirkte unzufrieden mit der Erklärung. Mit einem fast schon scheuen Seitenblick sieht sie kurz Dok'Hae an: "Ob er mir das abnimmt? Was sage ich bloß?"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 08.05.2012, 20:43:54
"Sie lügt." warnte ihn seine innere Stimme. Dok'Hae setzte sich gerade hin, es schien keine Gefahr von der Katzenfrau auszugehen, zumindest keine akkute.

"Wenn das so ist." sagte Dok'Hae spöttisch. Es war ihm nicht klar ob er sie darauf ansprechen sollte, dass ihm ihr Blick aufgefallen war. Was wenn die Leute ihn nur vertreiben wollten und sie zu ihnen gehörte? Würde sie in der Nacht verschwinden und ihnen seinen Aufenthaltsort zeigen? Irgendwie traute der Wandler ihr das nicht zu; aber Vorsicht war besser als Nachsicht: "Sie gehört nicht zu deinem Rudel, vertraue ihr nicht." rief er sich selbst zur Ordnung.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 09.05.2012, 09:05:10
Djarrissa wurde gleichzeitig heiß und kalt. Ihr war der spöttische Unterton nicht entgangen und sie ärgerte sich selbst über ihre schlechte Vorstellung. Es war zwar die Wahrheit, aber eben der kleinere Teil. Erst blieb sie still sitzen und trank einen Schluck, dann nahm sie sich die halbe Knolle und kaute sehr lange darauf. So verzehrten sie mit leicht angespannter Ruhe die Mahlzeit. Mit einem gezielten Hieb ihrer Axt und dem Dolch als Keil knackte sie die nächste Knolle und teilte sie für beide.

Schließlich hielt sie die Stille nicht mehr aus und fixierte ihr Gegenüber: "Wenn man mal davon absieht, dass unsereins sich mit Wölfen und Hunden nicht versteht, hat er eigentlich nichts getan, soviel Misstrauen zu verdienen. Und wenn ich in seiner Nähe bleiben will, um mehr über meine Aufgabe zu erfahren, muss ich irgendwann reinen Wein einschenken." Immernoch ihren unangebissenen Knollenanteil in der Hand setzte sie sich gemütlicher hin und seufzte vernehmlich. "Dokai, was ich eben ssagte, war nur ein Teil der Wahrheit. Ich möchte dir helfen, doch möchte ich auch mehrr über dich erfahren. Der Grund dafür mag seltsam klingen und desshalb hielt ich ihn zurück, aber vielleicht wirst du ihn als Freund der Geister verstehen. Obwohl wir uns heute zum errsten Mal begegnet sind, haben mir Geister bereits dein Bild gezeigt. Es scheint ihr Wunsch gewesen zu ssein, dass wir einander begegnen. Und ich möchte wisssen, wieso." Ihre aufrechte, angespannte Haltung sprach gemeinsam mit dem peitschenden Schwanz und ihrer Suche nach Augenkontakt für ihre Nervosität. "Na schön, wenn jetzt etwas schiefgelaufen ist, komme ich zwar weg, aber meine Besitztümer nicht. Hoffentlich habe ich mich in ihm nicht getäuscht."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 11.05.2012, 19:04:35
"Mach das du wegkommst von dieser Verrückten." tönte Dok'Haes innere Stimme, dieser schaute weiterhin gebannt die Katzenfrau an.

"Träume lügen und Visionen können täuschen. Wurden die Bilder gedeutet?" fragte der Druide. Er wusste zwar gut genug, dass die Hilfe von außen in manchen Fällen nichts half, so wie bei seinem kleinen Tinitusplagegeist, aber es schadete nie jemanden zu fragen der sich mit so etwas auskannte.

"Ein Bild kann alles heißen und nichts." Seine Haltung wurde etwas abweisender: "Hast du mich gesehen oder nur jemanden meinen Volkes? Ich wäre mir nicht sicher ob ich dich unter deinesgleichen wiedererkennen würde, wenn ich dich wieder sehen würde. Das ist nicht als Beleidigung gemeint, es entspricht nur den Tatsachen."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 12.05.2012, 07:28:09
Djarrissa zuckte, als hätte man sie verwundet: "Nicht gut, habe ich mich geirrt? Den zweiten Teil, das einzige, woran ich mich noch erinnern kann, verschweige ich dann besser. Der würde es nur schlimmer machen."

Ihr Blick wanderte nach unten, ihre Stimme wurde noch leiser als bisher: "Zwei weise Frrauen, meine Mutter und eine Menschin, haben die Bilder gesehen, die mich sseid Jahren immer wieder heimsuchen." Sie schlang die Arme um sich, als wäre ihr kalt. "Sie haben mir ihre Bedeutung nicht verrraten, sondern mich fortgeschickt, um dies sselbst zu tun." Auf einmal wirkt sie sehr jung und fragil.

Kurz schwieg Djarrissa, dann blickt sie Dok'Hae wieder direkt an und das mit einer Mischung aus Furcht und Vorwurf. Ihre Stimme wurde kräftiger, ohne ihre Sanftheit zu verlieren: "Es gibt nur wenige schwarze Frauen mit gelben Augen bei uns und du sagtest, andere deines Volkess würden sich deutlich von dir unterscheiden. Gibt es noch weiterre aus deinem Volk, die Handelsfest besuchen?" Eine Spur eines schiefen Lächeln deutete sich an. Es wirkte eher unglücklich und unsicher, hatte aber auch etwas eigensinniges. Noch immer war die zweite Knollenhälfte unberührt.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 12.05.2012, 18:09:31
"Keine Ahnung." musste Dok'Hae gestehen: "Es gibt nur wenige von uns außerhalb der Wolfssteppe."

"Ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten hineinziehn, auch wenn ich selber im Moment nicht weiß warum ich in welchen zu stecken scheine. Sobald ich mich von hier fort machen kann werde ich auf dem Weg sein nach Arkazhim. Wenn du mich nicht aufhältst kannst du mich begleiten."

"Verdammt du solltest gucken, dass du das Kätzchen hier zurücklässt und gucken das du Land gewinnst. Muss man dir denn immer alles sagen. Du bist zu naiv für diese Welt." tönte es in Dok'Hae, aber wie so oft ignorierte er seine innere Stimme einfach.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 12.05.2012, 22:54:04
Erleichtert entspannte sich Djarrissa sichtlich und kehrte in eine Haltung zurück, die ein wenig unbeteiligt wirkte. Eine kurze Pause trat ein, dann betrachtete sie die Knollenhälfte: "Danke...Auch dafürr, dass ich mitreisen darf. Und möglicherrweise haben deine Schwierigkeiten mit meinen zu tun. Ich habe mir sselbst ausgesucht, sie mit dir zu teilen." Mit einem ehrlichen Lächeln in Richtung des Wolfsmenschen beschloss sie ihre Worte und wand sich dann der Knolle zu.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 13.05.2012, 10:47:29
Einige Minuten saßen die beiden Gefährten im Lager, unterhielten sich noch über Dies und Das und aßen die schmackhaften Früchte des Waldes. Dann hörten sie Geräusche, Bewegungen vermutlich irgendeines größeren Tieres, das offenbar in ihre Richtung kam. Es wurde begleitet von gelegentlichem Grunzen, das aber irgendwie rasselnd und rau klang. Ein krankes Wildschwein, vielleicht?
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 13.05.2012, 14:41:24
Scheinbar ohne besondere Eile legte Djarrissa die gerade begonnene dritte Knollenhälfte ein Stück vom Lager entfernt hin, hob ihren Bogen auf und fragte mit fast beiläufigen Ton: "Hörsst du das auch? Wirr bekommen Besuch." Über ihre Sachen hinweg stieg sie zu Nebelmond und griff in seine Mähne, um ihn ruhig zu halten. Im Gegensatz zu den Gesprächen waren die Anzeichen von Nervosität nicht zu sehen. "Was immer es ist, wenn es gefährlich ist, bin ich schneller. Nach Jagdhunden, die uns verfolgen, klingt es wenigstens nicht." Sie sah sich um, ob Dok'Hae eine Vermutung äußern würde oder ob sie erkennen kann, was da kommt. "Für mein Gepäck und ihn sieht die Sache mit der Flucht natürlich anders aus."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 14.05.2012, 20:52:07
Dok'Hae und Djarissa konzentrierten sich auf die Geräusche, und konnten mit ihrer Erfahrung recht leicht ausmachen, wo das Wesen sich befand, das sich dem Lager näherte.

Doch nur Dok'Hae entdeckte die Kreatur im Dickicht des Waldes. Verborgen zwischen Büschen und Bäumen lief ein großes, ausgewachsenes Wildschwein durch den Wald, die Schnauze am Boden. Doch etwas stimmte nicht mit dem Tier. Der Wandler meinte, ein ganz leichtes, grünliches Leuchten in seinen ansonsten tief schwarzen Augen zu erkennen - oder täuschte er sich?

Dann aber wandte es sich kurz zur Seite, und Dok'Hae erschrak. Etwa auf Höhe des Herzens hatte das Tier eine klaffende Wunde, groß wie zwei Handflächen, und so tief, dass Dok'Hae an den Rippen vorbei bis ins Innere des Tieres sehen konnte. Eine solche Verwundung hätte das Tier niemals überleben dürfen - und doch stand es da, schnüffelte am Boden und bewegte sich Schritt für Schritt auf ihr Lager zu...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 14.05.2012, 21:50:51
"So nah, scheint uns aber noch nicht wahrgenommen zu haben, sonst käme es direkter oder würde uns ausweichen.", dachte Djarrissa und trat an Dok'Hae heran: "Wenige Meter in diese Rrichtung." - ihr Bogen diente als Zeigestock - "Kannst du ess erkennen?"

Dann drehte sie sich zu ihren Sachen um, packte sie leise und flink und legte Nebelmond den Packsattel um. "Wenn es ein krankes Tier ist, sollten wir ihm ausweichen, nicht dass wir noch angegriffen und angesteckt werden." Ihren Bogen behielt sie dabei ständig in Reichweite. Nebelmond ließ sich von der Unruhe anstecken, blieb aber zum Glück vorerst ruhig.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 16.05.2012, 20:32:14
"Ja ich... es..." verwirrt schüttelte der Wandler den Kopf: "Es ist ein Wildschwein es ist, naja, ... irgendwie... tot" Ihm war bewusst wie verrückt das Ganze klang, aber dieses Schwein war ganz sicher tod.

Irgendwie wusste er nicht genau was sie tun sollten, er wusste nur, dass er dem Vieh nicht zu nahe kommen wollte. Anderseits wenn sie jetzt verschwanden machten sie vielleicht zuviel krach und zogen erst recht die Aufmerksamkeit auf sich.

"Wir sollten gucken, dass wir hier verschwinden... leise." Langsam und so leise wie möglich bückte sich Dok'Hae um seine Sachen aufzuheben. Seinen Wanderstab immer fest im Griff.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 17.05.2012, 00:25:21
Mit katzentypischer Geschmeidigkeit bewegte sich Djarrissa leise und doch nicht langsam. Schon waren der Sattel und seine Taschen verschlossen, da hörte sie die eigenartige Beschreibung ihres Begleiters. Ihr Fell sträubte sich, die gruseligen Geschichten über wandelnde Tote kamen ihr in den Sinn. Sie gingen nie gut aus und der Zusammenhang mit ihren Träumen machte es nur schlimmer. Sie starrte Dok'Hae kurz an, dann sah sie in Richtung der Geräusche. Ihre freie Hand krallte sich in Nebelmonds Fell und trug nicht wirklich zur Beruhigung bei. "Ja, schnell.", flüsterte sie und ihre Stimme hatte einen gepressten Klang.

Sie riss den Kopf ihres Maultieres hoch und wollte ihn wegführen, doch diese Geste verursachte das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung: Nebelmonds Fluchtinstinkt bestimmte sein Handeln und er brach laut durchs Gebüsch, fort von der Gefahrenquelle. Djarrissa konnte zwar ohne Schwierigkeiten mithalten, aber die zurückpeitschenden Äste trafen sie und nur der Lärm des größeren Tieres verdeckte nun ihren eigenen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 24.05.2012, 07:54:21
Dok'Hae gelang es, sich leise aus dem Lager zu schleichen, während Djarissa nahezu geräuschlos Nebelmond aus dem Lager führte. Dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - spürte ihr vierbeiniger Begleiter die Nervosität der Katzenfrau, und begann zunächst, nervös zu trippeln. Doch dann ging die Angst mit Nebelmond durch, und das Tier rannte los, brach so schnell es konnte durch das Unterholz. Auch an Dok'Hae ging das nicht spurlos vorbei: Aufgeschreckt durch den plötzlichen Lärm machte er einen falschen Schritt, und trat auf die Überreste eines vertrockneten Busches. Ein lautes Knacken ging durch den Wald, nur übertönt durch die Geräusche, die Nebelmond machte.

Erst nach gut vierzig Metern gelang es Djarissa, Nebelmond zu beruhigen. Schnell versuchte sie, herauszufinden, ob die Kreatur schon hinter ihr her war, und wo sich Dok'Hae befand. Tatsächlich konnte sie hören, wie irgendwo in der Nähe ihres Lagerplatzes etwas wütend durch die Büsche brach.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 24.05.2012, 09:21:09
Verzweifelt hielt Djarrissa mit Nebelmond Schritt und schaffte es schließlich, ihn zu bremsen. Hektisch atmend strich sie im Versuch ihn zu beruhigen über den Hals, sah sich hektisch nach Dok'Hae und dem Wildschwein um und flüsterte Nebelmond zu: "Ruhig, Großer. Wenn du still bist, passiert dir nichts." Deutlich betonter gab sie ihm die Anweisung: "Bewache!" Dabei schob sie ihn zwischen die Büsche und drückte seinen Kopf herunter, um ihn zu verstecken.

Anschließend duckte sie sich selbst hinter einen Baum wenige Schritte den geflohenen Weg zurück. Sollte sie Dok'Hae in einem Versteck entdecken, wollte sie sich ihm anschließen. Sollte er verfolgt werden, wollte sie das Wildschwein ablenken. Ihre Pfote wanderte an den Köcher, bereit, einem Angriff zuvorzukommen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 29.05.2012, 23:57:25
Mühsam gelang es Djarissa, Nebelmond ein wenig zu beruhigen, und brachte ihn dazu, an gut versteckter Stelle ruhig stehen zu bleiben. Er blieb nervös, sehr nervös, gehorchte aber auf ihren Befehl - wenn auch sichtlich widerwillig.

Währenddessen bemühte Dok'Hae sich darum, starr zwischen den Blättern und Zweigen stehen zu bleiben - und offenbar gelang es ihm gut genug, eins mit dem Wald zu werden, dass die Kreatur, die eigentlich tot am Boden liegen müsste, an ihm vorbei preschte, ohne ihn zu beachten. Für einen kurzen Moment war das Wesen keine zwei Schritt von ihm entfernt, und er konnte den Geruch nach Moder und Tod erhaschen. Dann war es weiter vorgedrungen, tiefer in den Wald - in Richtung Djarissas.

Doch auch die Katzenfrau hatte sich ein gutes Versteck gesucht. Als sie das Schwein auf sich zukommen sah, griff sie nach dem Ast eines Baumes, unter dem sie gerade stand, und zog sich kraftvoll nach oben. An den Ast geklammert, beobachtete sie, wie das Wildschwein genau die Stelle passierte, an der sie gerade noch gestanden hatte. Nun konnte auch sie das Wesen genauer ansehen, den Gestank riechen, den es verbreitete. Und sie verstand, was Dok'Hae mit seiner Beschreibung gemeint hatte.

Nachdem das tote und doch lebende Wildschwein die Stelle unter dem Baum einen Moment erschnuppert hatte, preschte er weiter vor, zu Djarissas Freude in eine andere Richtung als die, in der sich Nebelmond befand.

Vorsichtig ließ sie sich wieder herunter. Dort, wo das Wildschwein stehen geblieben und vermutlich ihre Witterung aufgenommen hatte, konnte sie einige sich windende Maden auf dem Boden sehen. Eilig lief sie weiter, so eilig, wie es möglich war, ohne Aufmerksamkeit zu sich zu ziehen. Kurz drauf war sie wieder am Lagerplatz angelangt - und hoffte, dass sich Dok'Hae noch in der Nähe befand.

Der Wandler hielt eine ganze Zeit den Atem an, doch das Wildschwein schien tatsächlich nicht zurückzukommen. Dafür sah er irgendwann wieder die Katzenfrau, die offenbar nach ihm suchte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 30.05.2012, 07:04:45
"Uärgs." Einen Augenblick lang war Djarrissa versucht, sich die Nase zu halten. Doch das hätte ihren Sturz oder zumindest den ihres Bogens bedeutet, also ließ sie es bleiben und ertrug den Gestank. "Oh ihr Geister, wenn ihr mir in den Träumen zeigen wolltet, was ich nun ahnen muss,... was habe ich nur damit zu schaffen?" Ein Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich aus, blieb aber nicht lange.

Als das Wesen weg war, ließ sie sich fallen, lautlos und in die Hocke. Sie würgte, als ihr klar wurde, was das geleeartige unter ihren Pfoten gewesen war. "So entgegen aller Wahrheit. Totes wird gefressen und kehrt zur Erde zurück. Es bewegt sich nicht weiter." Umsichtig bewegt sie sich zurück, um den Anschluss an Dok'Hae nicht zu verlieren.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 31.05.2012, 16:37:16
Verwirrt schaute der Wandler der Abnormität nach. So etwas durfte es eigentlich nicht geben. Erst nach einigen Momenten realisierte er, dass die Katzenfrau zurückgekehrt war.

"Hast du das gesehen? Gerochen?" immer noch schaute er dem Wesen hinterher und zum xten mal wünschte er sich zu Hause geblieben zu sein.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 31.05.2012, 19:20:17
"Ja, sso .... tot ... und doch bewegt es sich.", antwortete sie und überspielte ihre leichte Überraschung, denn sie hatte Dok'Hae nicht entdecken können. "Beeindruckend. Ich sollte mich vorsehen. Aber es ist auch ein Beweis, dass er mir bisher nicht schaden will.", gingen ihre Gedanken durch den Kopf. "Damit haben wir ein Einblick in die Gefahrr bekommen, von der unser grüner Besucher gesprochen hat. Wollen wir unsser Lager verlegen oder hier bleiben?" Ihr verwühltes Fell widersprach ihrer nach außen getragenen Gelassenheit.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 04.06.2012, 20:41:44
"Ich denke wir können hier bleiben. Wenn die Geister wollen, dass wir mit diesem Ding aufeinander treffen ist es egal wo wir sind." antwortete der Wandler, der immer noch sichtlich verwirrt war.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 04.06.2012, 22:14:55
Djarrissa nickte, drehte sich um und ging. Ein wenig später tauchte sie mit Nebelmond im Schlepptau wieder auf. Diesmal nahm sie nur die Satteltaschen herunter und lockerte den Sattelriemen, um gegebenenfalls schneller aufbruchfertig zu sein. Dann sammelte sie ihre Knollenhälfte auf und wusch sie.

"Ob es viele dieserr Dinger gibt? Vielleicht gibt es in Handelsfest sso etwas wie Schamanen, die wissen könnten, wie man den Wald heilen kann.", tat sie ihr Gedanken kund. So wirklich ruhig und entspannt war sie nicht, dass nächste Mal wollte sie dem Wesen schneller und sicherer entkommen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2012, 23:49:18
Djarissa und Dok'Hae richteten ihr Lager wieder ein, und bemühten sich darum, die Gedanken an die widernatürliche Kreatur zu vergessen, die sie beinahe angegriffen hatte. Doch ganz gelang es nicht: Das Wesen war fort, doch es war noch immer hier, in diesem Wald, und es mochte jederzeit zurückkommen. Wann immer ein größeres Tier in der Nähe Geräusche verursachte, wurden die beiden Gefährten hellhörig. Doch zu ihrem Glück kehrte das Monstrum nicht zum Lager zurück.

In der Nacht wechselten die beiden sich mit der Wache ab - zuerst schlief Djarissa, und Dok'Hae wachte über sie, dann war es umgekehrt. Als der Wandler schließlich an der Reihe war, sprach seine "innere Stimme" wieder zu ihm.

"Etwas ist seltsam... ich fühle mich irgendwie... anders. Es ist, als würde die Anwesenheit der Katzenfrau etwas in mir hervorrufen. Etwas Verborgenes nach oben holen. Wie ein... ich weiß nicht... wie ein Kind, das seine Mutter wiederfindet. Nur vielleicht nicht ganz so sentimental. Verstehst du, was ich meine?"

Auch wenn Dok'Hae nur teilweise die kryptischen Erklärungen seines unsichtbaren Begleiters verstand, konnte dieser nicht genauer erklären, was er damit meinte. In jedem Fall, so erklärte er, schien es ihm nicht bedrohlich - ob Dok'Hae der gleichen Meinung war, stand auf einem anderen Blatt.

Dennoch übermannte den Wandler letztlich auch der Schlaf.

Und mit dem Schlaf kamen die Träume...

Er sah in die Sonne. Sie war grell, und ungewöhnlich heiß. Er lächelte. Seine Feinde würden brennen, schon bald.

Langsam sah er sich um. Das ausgetrocknete Land, das gute dreihundert Schritt unter ihm lag, unter dem Felsen, von dem aus er in die Weite blicken konnte, würde niemanden mehr nähren. Die Armeen, die seine Heimat überrannt hatten, hatten nun selbst keine Heimat mehr - jedenfalls keine, in der es sich zu leben lohnte. Doch er hatte nicht nur aus Rache gehandelt. Was er getan hatte, diente vor allem einem Zweck: Zu verhindern, dass sich noch einmal wiederholte, was er erlebt hatte. Er würde die Wurzel des Bösen auslöschen...



Djarissa saß schweigend am Lager und streichelte Nebelmond, der sich neben ihr auf den Boden gelegt hatte. Nachdenklich betrachtete sie den schlafenden Dok'Hae, der offenbar von unruhigen Träumen heimgesucht wurde - doch war das überraschend, nach dem, was sie erlebt hatten?

Sie meinte, selbst auch unruhig geschlafen zu haben, doch erinnerte sie sich nicht an ihre Träume. Obwohl... da war dieses Bild...

Sie grübelte. Es war zum Greifen nahe, doch wenn sie glaubte, es zu sehen, war es ihrem Geist wieder entschwunden.

In den nächsten Stunden ließ sie der Gedanke nicht mehr los, wie eine fixe Idee, die sich in ihrem Kopf festgesetzt hatte. So sehr sie sich auch abzulenken versuchte, immer wieder stöberten ihre Gedanken nach dem Bild...

Es war inzwischen hell geworden, und sie bemerkte, wie Dok'Hae die Augen aufschlug.

Das war es! Sie erschauerte, dieses Grinsen, dieses...

Es war fort. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie ein Bild vor ihrem inneren Auge gesehen, doch zu kurz, um es wirklich zu erfassen. Wieder war das Bild in den Tiefen ihres Geistes verschwunden....
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 13.06.2012, 07:14:26
Den Rest des Nachmittags verbrachte Djarrissa in unruhiger Schweigsamkeit. Sie machte sich Sorgen über den Eindruck, den sie bei dem Wolfsmenschen, der möglicherweise den Schlüssel zu ihrem Schicksal darstellte, hinterlassen hatte. Und natürlich über den Fluch, der diesen Wald befallen hatte. Sie suchte nach Zusammenhängen mit ihren Träumen, doch waren ihre Erinnerungen zu bruchstückhaft. Frustriert überließ sie Nebelmond und Dok'Hae die erste Wache. Erstaunlich schnell dämmerte sie weg, obwohl sie sich keineswegs sicher fühlte.

Nach erholsamer Ruhe löste sie den Wolfsmenschen ab. Ihr Frust über die mangelhafte Erinnerung wurde noch verstärkt. Hatte sie nicht wieder etwas darüber geträumt? Immerhin schien die Gefahr durch das wandelnde tote Wesen nicht mehr vorhanden zu sein, da Nebelmond sich zum Schlafen sogar niedergelegt hatte. Obwohl...seine Reaktionen auf das erste Auftauchen waren auch nicht allzu stark gewesen. Trotzdem, irgendwie fühlte sie sich geborgen, wenn er so schlief. Sie lehnte sich gegen ihn, wachte über das Lager und hing ihren Gedanken nach. Dok'Hae schien so schlecht zu schlafen wie sie selbst jede Nacht. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, zumindest soweit es ging. Irgendwann in den Morgenstunden kehrten ihre Gedanken ins hier und jetzt zurück: "Ob ich es noch einmal riskiere, auf der Suche nach Essbarem zu versagen? Es aber nicht zu versuchen und ihn allein loszuschicken räumt dasselbe von vornherein ein. Außerdem, wenn ich mit ihm reisen möchte, sollte ich ihm nicht wie eine Last erscheinen."

Sein Aufwachen ließ sie aufschrecken. Der Gesichtsausdruck jagte ihr Angst ein. Sie wusste nicht warum, aber dieses Grinsen kam ihr bösartiger als alles vor, was die Mitglieder der Handelsvertretungen ihr damals zugeworfen hatten. Mit aufgestelltem Fell und angstgeweiteten Augen starrte sie ihn an. Kein Laut kam aus ihrem Maul, obwohl sie ihm eigentlich einen guten Morgen hatte wünschen wollen, und ihre Pfoten krallten sich so fest in Nebelmonds Mähne, das er langsam aufwachte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 13.06.2012, 19:28:37
Langsam erst kehrte Dok'Hae aus dem Reich der Träume wieder auf. Sein Mund war trocken von dem Staub, oder wenigstens fühlte es sich so an. Sein erster Griff ging in Richtung seines Trinkschlauches. Erst dann wurde ihm gewahr, dass die trockene Landschaft ein Produkt eines Traumes war nichts sonst.

Er lächelte als ihm dies gewahr wurde. Gerade wollte der Wandler Djarrissa einen guten Morgen wünschen da versteifte sie sich plötzlich. Erschrocken schaute er hinter sich, in der Furcht dieses untote Wesen könnte dort stehen. Verwirrt richtete er sich auf, seinen Blick auf die Katzenfrau gerichtet: "Alles in Ordnung?" fragte er sichtlich etwas verwirrt.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 13.06.2012, 21:32:27
Erst als Dok'Hae sie ansprach, schien Djarrissa aus ihrer Erstarrung zu erwachen. Sie schüttelte den Kopf und wurde von Nebelmonds Aufstehen fast umgeworfen. Etwas taumelnd versuchte sie ihr Fell zu glätten und sagte geistesabwesend, langsam und leise: "Ja. Nur eine Ssinnestäuschung. Guten Morrgen." Sie klang so, als müsste sie sich selbst noch von ihrer eigenen Aussage überzeugen. Sie starrte auf ihre Pfoten, deren Fell noch aufgerichtet war und die noch zitterten. Sie rieb sie aneinander und krallte sie gegenseitig, um sie zur Ruhe zu zwingen. "Augenscheinlich bin ich noch nicht wach. So heftig, dass ich sie in die Realität hinüberbringe, habe ich doch schon lange nicht mehr auf meine Träume reagiert. Was ist nur los?  Wenn ich mich nur an ihren Inhalt erinnern könnte."

Sie lenkte das Thema woanders hin und wurde dabei ruhiger: "Wie bald müssen wir zurrück sein? Wollen wir unss vorher noch etwas zu Essen suchen?" Noch immer blickte sie nicht auf und Nebelmond senkte irritiert den Kopf und schien sie fragend anzuschauen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 14.06.2012, 18:16:01
"Wir können langsam aufbrechen, für Essen kann ich unterwegs sorgen. Wenn es dich nicht stört Beeren und ähnliches zu essen. Es gibt hier in der Nähe auch einige Arten von Bäumen bei denen man die Rinde durchaus essen kann und sie nicht allzu schlecht schmeckt." Der Wandler war es gewohnt unterwegs zu essen. In der letzten Zeit war er fast nur gereist, allein. Naja wenn man seinen 'imaginären Freund' nicht dazu zählte.

Er selbst ging griff nach seinem Bündel. Die Sonne schien noch nicht allzu stark, die angenehmste Zeit am Tag um etwas zu wandern. Allzu weit war der Weg ja nicht, wenn sie nicht wieder einer unnatürlichen Ausgeburt, von was wusste Dok'Hae schon, über den Weg liefen. Immer wieder gin ihm der Gesichtsausdruck seiner Begleitung wenige Augenblicke zuvor durch den Kopf: "Und du meinst auf einmal man kann ihr vertrauen? Woher der plötzliche Stimmungswechsel?" - "Vielleicht finde ich sie einfach nur süß? Schonmal daran gedacht?" - "Dann solltest du dir vielleicht erst einmal einen eigen Körper suchen..."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 14.06.2012, 22:13:16
Djarrissa nickte, antwortete, das es sie nicht stören würde, und legte ihre Sachen zusammen. Dabei schaute sie kurz hoch und man konnte etwas wie Dankbarkeit im Blick erkennen: "Zum Glück bohrt er nicht nach." Anschließend wusch sie sich flüchtig mit einem Tuch an der Quelle, Dok'Hae den Rücken zugewandt. Sollte sein Blick allerdings schweifen, konnte er sehen, dass ihre Axt in Armesreichweite lag. Viel zu sehen gab es von hinten und bei gelockerter Rüstung sowieso nicht.

Dies und die Vorbereitung von Nebelmond verzögerten den Aufbruch noch, aber Djarrissa gewann dabei ihre Fassung wieder. Ruhig und entspannt verschob sie alle weiteren Gedanken über ihre Träume auf später. Ein weiterer Blick auf Dok'hae trug dazu bei: "Siehst du, sein Lächeln ist eigentlich nicht so bösartig." Nun wollte sie zum einen zeigen, dass sie sehr wohl in der Lage war, sich selbst zu versorgen, zum anderen machte sie sich Gedanken, wie man einem erneuten verfluchten Tier oder den Männern ausweichen könnte: "Für mich alleine wäre es kein Problem, aber Nebelmond und Dokai sind nicht so schnell." "Die Männer können mich dir nicht zuorrdnen. Wenn wir an den Rand dess Zeltlagers kommen, beschreibe mir doch dein Ziel und überrnehme Nebelmond, ich gehe dann etwass voraus, um sie rrechtzeitig zu bemerken." Ihr Blick war unergründlich, es schien aber trotzdem nur ein Vorschlag zu sein.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 27.06.2012, 07:45:54
Gemeinsam machten sich Dok'Hae und Djarissa auf den Rückweg in die Stadt. Sie bemühten sich um Unauffälligkeit, und hielten gleichzeitig Ausschau nach ihren Feinden - auch wenn sie beide eigentlich gar nicht wussten, wer genau die Männer waren, die den Wandler gesucht hatten.

Auf dem Weg zu Dok'Haes "Verabredung" schlichen sie durch die Seitengassen, vermieden offene Plätze und fingen keine Unterhaltung an. Erst nach einer ganzen Weile hatten sie einen Grund, stehen zu bleiben: Vor einem Zelt saß der Junge, der sie gewarnt hatte, und stocherte - offensichtlich deprimiert - mit einem Stock in der Erde herum.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 28.06.2012, 19:12:39
Djarrissa machte Dok'Hae kurz Zeichen, er möge mit Nebelmond außer Sichtweite bleiben, dann näherte sie sich unauffällig dem Jungen. "Hey, Kleinerr.", versuchte sie auf sich aufmerksam zu machen, um mit ihm aus dem Sichtfeld zu verschwinden. "Er kann mir oder uns die Männer beschreiben. Und wenn er nebenher noch verrät, warum er so niedergeschlagen ist, umso besser. Wenn ihn die Jäger gedungen habe, renne ich einfach in eine andere Richtung und locke sie von Dokai weg.", dachte sie und sah sich aufmerksam um.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 29.06.2012, 15:27:31
Während Djarissa vorangegangen war, sah sich Dok'Hae vorsichtig in der Umgebung um. Die große Anzahl an Menschen - und anderen Völkern -, die sich hier versammelt hatte, war für ihn noch immer nicht fassbar. Es ähnelte ein wenig einem großen Termitenhaufen - nur dass die Termiten so groß waren wie er selbst, und ununterbrochen Geld und andere Dinge miteinander tauschten oder im Tausch gegen echte Dinge ihre Kräfte und Fähigkeiten anboten - "Arbeit" oder "Dienstleistung" nannten sie das. Es war, als würde ein Rudel nicht gemeinsam auf Jagd gehen, sondern nur die besten und motiviertesten schicken, während die anderen sich um Dinge kümmerten, die besser konnten.

Der Junge zögerte einen Moment, bis er zu Djarissa blickte. "Ihr seid es", sagte er mit trauriger Stimme. "Schön, dass es wenigstens euch gut geht. Was ist mit eurem Freund? Haben die Typen ihn erwischt?"

Er gab sich Mühe, uninteressiert zu wirken, die Stärke eines erwachsenen Mannes zu zeigen, doch er war weit davon entfernt. Die Sorge in seiner Stimme war offensichtlich, und er schien kurz davor, zu weinen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 30.06.2012, 20:52:46
Djarrissa hockte sich vor ihm hin und wurde so zu einer Gestalt, von der nur noch der Mantel und der Bogen zu sehen waren. Der Junge sollte der einzige sein, der unter ihre Kapuze sehen konnte. "Noch geht ess gut. Sag, magst du mir die Menschen beschrreiben, die ihn suchen? Ich möchte nicht mit den Falschen zzusammentreffen.", flüsterte sie ihm zu. Einer Intuition folgend fragte sie nach der Antwort: "Wie geht ess Cilia und Jaqui? Ist ihnen etwas passsiert? Oder sorgt etwas anderes für deinen Verdrruss?" Gleich darauf ärgerte sie sich über den Vorstoß, schließlich wollte er sich doch nichts anmerken lassen und sie war einfach mit der Tür ins Haus gefallen. Gleichzeitig lauschte sie weiter und achtete auf die Umgebung, sie wollte rechtzeitig vorgewarnt sein, wenn sie etwas bedrohen sollte.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 30.06.2012, 21:49:41
Der Junge schüttelte nur den Kopf. "Jacqui ist weg. Sie ist Karak nach, sie ist in eine der verbotenen Gassen. Und Cilia haben sie zusammengeschlagen. Sie ist bei einem Heiler. Sie ist noch nicht wieder aufgewacht."

Er hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet, als er sprach, doch als er nun aufsah, waren die Augen des Jungen mit Tränen gefüllt. "Ich hasse diesen Karak und seine Schläger! Jacqui und Cilia sind immer nett zu allen. Und Sil auch, trotz... wieso tut er sowas? Ich hasse ihn!"
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 30.06.2012, 23:35:04
"Schöner Mist, dabei haben sie nur helfen wollen. Na wartet, das kriegt ihr zurück." Kurz bleckte Djarrissa ihr Raubtiergebiss und ihr Fell sträubt sich, dann wurde ihr ihr Gegenüber wieder bewusst. Sie entspannte ihren Buckel und bot dem Jungen vorsichtig ihre Arme. "Schsch..., schon gut.", versuchte sie ihn zu beruhigen, "Wenn sie alle versucht haben, unss zu helfen, werden wir es auch tun." - "Zumindest ich.", ergänzte sie in Gedanken, da sie Dok'Hae noch nicht so gut einschätzen konnte. - "Wir müssen noch jemanden bessuchen, dann können wir sehen, was wir tun können." Sie machte eine kurze Pause, um dem Jungen Zeit zu lassen, sich zu fangen. "Weißt du, wo Cilia behandelt wirrd und was es kostet? Das ist dass mindeste, was wir tun können." Wieder folgte eine Denkpause. "Ein paar Dinge musst du mir noch errklären, du weist ja mehr als ich: Jaqui ist auss Rache in die verbotene Gasse, wo auch Karak ist? Und wer ist Ssil? Wie sehen Karak und seine Männerr aus?" Nebenher versuchte sie ihn zu trösten, ihm Mut zu machen und sein Ego ein bisschen zu schmeicheln.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 01.07.2012, 12:31:02
Der Junge sah Djarissa überrascht an. "Ihr wollt helfen? Das hat euer Freund beim letzten Mal aber nicht gewollt."

Obwohl er der Katzenfrau nicht ganz zu glauben schien, rieb er sich die Tränen weg und setzte sich etwas auf. "Cilia ist bei einem Freund, er kümmert sich um sie. Und Jacqui ist hinter Karak her, weil er doch seine Tochter hat. Sil. Den Wolfsmann hat das nicht interessiert."

Dann schüttelte er den Kopf. "Wenn ihr Karak wirklich finden wollt, ist das nicht allzu schwer. Er fällt auf." Kurz beschrieb der Junge die Männer, die Dok'Hae gesucht hatten.[1] Dann sah er Djarissa in die Augen, abwartend, als würde er damit rechnen, dass sie ihm nun doch sagen würde, dass sie Karak nicht verfolgen wollte.
 1. Beschreibung siehe hier: http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,5809.msg745237.html#msg745237 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,5809.msg745237.html#msg745237)
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 01.07.2012, 22:31:09
Bei der ersten Antwort des Jungen legte sich ihr Kopf schief: "Soso, so tickt Dokai also." Dann dankte sie ihm für die Beschreibungen und zog ihre Arme, die zum Trost ausgestreckt waren, zurück. Kurz starrte sie ihn an und dachte nach: "Er weiß mehr über dieses Lager und um vor allem Cilia und Dokai helfen zu können, brauche ich dieses Wissen. Wenn ich dabei Jaqui und Sil helfen kann, passt mir das auch. Warum ist Karak bloß hinter Dokai und Sil her? Wer hat ihn beauftragt?"

Ihr Kopf richtete sich wieder auf und ihre großen Augen erwiderten seinen Blick ununterbrochen: "Zuerst muss mein 'Frreund' zu einer Verabredung. Soviel Zeit muss ssein. Aber begleite uns doch, dann kannst du mir anschließßend den Weg zu Cilia zeigen und mir von Karak erzählen, vor allem, welche Feinde err sich noch gemacht hat und wen man gegen ihn einnehmen kann." Das Ganze trug einen verschwörerischen Unterton, um den Jungen die Gefahr und ihr Vertrauen in seine Fähigkeiten und Möglichkeiten aufzuzeigen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 03.07.2012, 07:46:01
Obwohl der Junge im ersten Moment nicht besonders willens schien, stand er schließlich doch auf. "Niemand, der weiß, wer Karak ist, mag ihn. Aber ihr werdet auch niemanden finden, der sich mit ihm anlegt. Er ist zu gefährlich."

Nachdem er sich aufgerichtet hatte, ergänzte er noch: "Aber er macht sowas immer nur als Auftrag, hat Jacqui mal erzählt. Er macht seine... Schurkensachen... nie von sich aus, immer nur, weil ihn jemand dafür bezahlt."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 03.07.2012, 08:16:18
"Dann verstehe ich, warum Dokai sich herausgehalten hat. Er als Fremder gegen so einen gefährlichen Einheimischen? Er scheint eine gute Einsicht zu haben. Trotzdem, wir stehen in Cilias Schuld und man kann immer etwas tun." , dachte sie und erhob sich. Sie nahm den Jungen bei der Hand, sollte der das zulassen, um ihre Schritte anzupassen, und führte ihn auf dem Schleichweg mit zu Dok'Haes Verabredung. Dabei sprach sie weiter leise mit ihm: "Wenn er sso viele Feinde hat, muss man sie nur versammeln. Und die, die ihn noch nicht kennen, lasssen sich möglicherweise gegen Geld gegen ihn aufbringen. Und wenn er alles auf Auftrag macht, hat er vielleicht einfach nur seinen Prreis, um in eine andere Richtung zu schauen, während man verschwindet." Ein wenig wehmütig dachte sie an ihre Schätze. "Erzähl doch einmal, wer hat denn am schwersten unterr Karak gelitten und welche Söldner gibt es hier, deren Dienste man sich kaufen kann?" Unterwegs sah sie sich weiter nach Karak und seinen Leuten um, um Dok'Hae und den Jungen nicht in Schwierigkeiten zu bringen.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 08.07.2012, 12:36:32
Der Junge zögerte einen Moment, als Djarissa seine Hand nahm, ließ es dann aber doch zu. "Das Problem ist, dass die wenigsten Leute lange in Handelsfest bleiben. Es gibt kaum jemanden, der wirklich hier lebt. Die Leute kommen, handeln, erledigen ein paar Sachen, und ziehen weiter. Es gibt bestimmt viele, die Karak hassen, aber ob davon auch nur einer in Handelsfest ist, weiß ich nicht."

Er seufzte. "Mit Söldnern kenne ich mich nicht so aus. Aber Jacqui hat mir beigebracht, nicht in Gassen zu gehen, die mit einem schwarzen Stab mit schwarzen und weißen Federn gekennzeichnet sind. Das sind die Orte, an denen böse Geschäfte gemacht werden. Es ist gefährlich da. Ansonsten glaube ich, müsst ihr euch einfach umsehen. Es gibt immer wieder kleine Gruppen mit bewaffneten Männern und Frauen. Und entweder arbeiten die schon für jemanden, oder sie suchen nach Arbeit. Jedenfalls meistens. Das hat mir auch Jacqui beigebracht."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 08.07.2012, 19:31:15
Djarrissa setzte ihre Tour hinter den Zelten fort, machte Dok'Hae Zeichen, dass er folgen konnte und hörte dem Jungen aufmerksam zu. "Jaqui schien viel zu wissen und den Jungen beizubringen, was sie zum Überleben brauchen. Nur um sich selbst nicht daran zu halten." Sie schüttelte innerlich den Kopf. "Aber wenn es um ihre Jungen geht, vergessen fast alle ihre Vernunft." Ein schmerzhafter Stich ließ sie zusammenfahren. Es kamen Erinnerungen hoch, die nicht angenehm waren.

"Danke, du hast viel gelernt und mich gelehrrt. Hast du Freunde, die mit dir nach Söldnern Aussschau halten könnten, nachdem wir Cilia besucht haben?", wandte sie sich wieder ihrem kleinen Begleiter zu und ging davon aus, dass dieser sicher einige Freunde unter den Kinder der anderen Anwohner hatte. "Und Dokais Schamanen können vielleicht auch weiterhelfen. Schlimmstenfalls spiele ich halt ein wenig Katz und Maus mit Karaks Männern." Sie bleckte ein wenig ihr Gebiss, was einem gefährlichem Lächeln gleichkam.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 14.07.2012, 18:04:21
Der Junge sah Djarissa mit einem Blick an, als würde er an ihrem Verstand zweifeln. "Ich bin ein Kind. Was denkt ihr, wie oft ich nach Söldnern suchen muss?"

Dann blieb er plötzlich stehen. "Wartet. Dass das vorne, das ist einer von Karaks Männern."

Der Mann passte genau auf die Beschreibung, die er ihr gegeben hatte. Er sah gefährlich aus, aber nicht wie ein wildes Tier - er achtete auf sein Aussehen, seine Präsenz. Er hatte etwas von einem Anführer. Wenn er dennoch diesem Karak folgte, muss der wiederum ein wirklich starker Anführer sein.

Als der Mann weit genug entfernt war, deutete ihr kleiner Begleiter auf ein Zelt in der Nähe. "Und da ist das Zelt, zu dem ihr wolltet. Scheinen eine Menge Leute zu warten, wenn ihr nicht verabredet seid, müsst ihr wohl Zeit mitbringen."

Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 14.07.2012, 22:04:18
Djarrissa sah den Jungen mit unergründlichen Augen an, statt auf seinen Einwand zu reagieren: "Wie auch immer du darauf gekommen bist, ich hätte das angenommen. Wenigstens bist du schon munterer." Als er plötzlich stehenblieb, schaute sie kurz zu dem Mann hinüber, dann trat sie vor den Jungen und beugte sich so herunter, als ob sie ihm zuhören wollte. Stattdessen verdeckte sie die Sicht, drehte dem Mann den Rücken zu, sodass dieser sie nicht erkennen kann, und signalisierte Dok'Hae, ebenfalls durch ihren Körper verdeckt, sich zurück zu halten. Anschließend schob sie sich und den Jungen aus dem Weg des Mannes. Ihr leicht gesträubtes Fell zeigte, dass sie sich der Gefährlichkeit der Situation und des Mannes bewusst war, ihr Mantel verbarg aber alles. "Danke.", zischte sie.

Nachdem der Mann sie passiert hatte, sah sie sich nach weiteren Gefahren um, bevor sie neben dem Zielzelt außer Sicht trat. Dort winkte sie Dok'Hae mit dem Maultier zu sich. Zum Jungen flüsterte sie: "Er wird entscheiden, ob wir schstören."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Amani am 17.07.2012, 15:58:26
Vorsichtig näherte sich der Wandler dem Zelt, nachdem die Katzenfrau ihn zu sich gewunken hatte. Seine Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen seine Hände so gut es ging in den Ärmeln verschwinden lassen.

"Und jetzt vertraust du dieser Frau, obwohl du weißt, dass sie dir etwas verheimlicht?" - "Als ob ich immer die Wahrheit erähle und Ruhe jetzt." beendete er die innere Unterhaltung. Je eher er in dieses Zelt kam desto schneller war er wieder aus der Sicht verschwunden.
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 17.07.2012, 18:19:21
"Wie du hörsst, sind gerade viele in dem Zelt. Passt das zu deiner Verabrredung?", flüsterte sie ihm entgegen. "Falls du Sorge hast, dass es eine Falle sein könnte: Mich kennen sie vermutlich nicht, ich könnte also jemanden für dich hinaus bitten. Es wäre aber gut, wenn wir nicht lange an einem Ort und sichtbar bleiben würden." Sie ließ die Hand des Jungen los, hockte sich hin und lehnte sich nahe an die Zeltwand, um zu lauschen. "Vielleicht hilft das, was ich höre, seiner Entscheidung."
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 20.07.2012, 19:46:49
Die anderen Leute, die vor dem Zelt warteten, kümmerten sich nur wenig um Djarissa und Dok'Hae. Die Katzenfrau erntete kurze Blicke, als sie sich zum Lauschen vor den Eingang des Zeltes begab, doch keiner hinderte sie an ihrem Vorhaben. Ein oder zwei der Wartenden starrten sie auch mit unverhohlener Neugier an.

Obwohl es nur eine Zeltplane war, die das Gespräch im Inneren dämpfte, hielt etwas die Geräusche davon ab, allzu deutlich nach außen zu dringen. Vielleicht war es im Inneren mit dicken Fellen ausgeschmückt? Jedenfalls hatte Djarissa alle Mühe, überhaupt ein Wort von dem zu verstehen, was gesprochen wurde.

"helfen sie euch... Gefahren... überwinden..." vernahm sie eine Frauenstimme. "seid willkommen, uns erneut zu besuchen..."

Kurz darauf sprach ein Mann. Die Stimme war finster, und doch klar, und schien etwas tief in Djarissas Innerem zu berühren.

"...haben sich getrennt? ...nur eine Ausrede? ... besondere Ausstrahlung... zwei... gerade vor dem Zelt..."

Sie hatte so viel nicht verstanden, dass es schwer war, aus diesen Worten einen wirklichen Sinn zu erschließen...
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Djarrissa am 21.07.2012, 08:00:15
Djarrissa lauschte den Worten der Frau und freute sich zu hören, dass sie wohl die bisherigen Gäste verabschiedete. Gerade wollte sie sich zu Dok'Hae umwenden, um ihm die gute Nachricht zukommen zu lassen, als die sanfte ruhige Stimme eines Mannes erklang. Auch wenn der Tonfall misstrauisch klang, passierte mit Djarrissa etwas Unerwartetes: Es war, als wäre die Welt um sie herum verschwunden. Stattdessen überrollten sie eine Vielzahl von Gefühlen, die ihr die Möglichkeit nahmen, einen klaren Gedanken zu fassen. Es war, als wäre sie der Korpus einer Laute, deren Saiten soeben angeschlagen worden waren. Diese Erfahrung war für sie neu, kam unerwartet und stürzte sie in Verwirrung. Als sie sich selbst und ihre Umgebung wieder normal wahrnahm, hatte sie kein Gefühl dafür, wieviel Zeit vergangen war und ob man ihr überhaupt etwas angemerkt hatte. Sie sah ihre Begleiter nur stumm und regungslos an und versuchte, die eben gemachte großartige und unheimliche Erfahrung einzuordnen. Die Stimme hörte sie im Moment nicht, doch schwang noch etwas nach. Irgend etwas hatte sie doch sagen wollen? Und was war der Inhalt der Worte der männlichen Wesens gewesen?
Titel: Die Zeit des großen Jägers
Beitrag von: Sternenblut am 26.07.2012, 08:01:37
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