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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Legend of the Five Rings - Teahouse of Terror => Thema gestartet von: Ginsengsei am 14.12.2011, 19:44:25

Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 14.12.2011, 19:44:25
Ob es Kiku schwer fällt den Hof seines Großvaters zu verlassen, das kann er nicht sagen. Zu aufgewühlt ist er noch von den Erlebnissen der letzten Tage. Er weiss nur so viel: Es ist wichtig den nächsten Schritt zu tun. Einen Fuß vor den anderen setzend, begibt sich Bayushi Kikuchiyo also auf den Weg zum Hotei Schrein um den Bruder zu finden und mehr über den Verbleib seines Vaters Katanas zu erfahren. Neben ihm trabt ein noch sehr junges Pferd welches er bei seinem Nachbarn gegen das Versprechen es wieder zu bringen und als Pacht für des Großvaters herunter gekommenen Hofs, hat er es eintauschen können. Es war kein gutes Geschäft gewesen, für beide Seiten. Denn das Pferd ist noch zu jung um beritten zu werden und der Hof des Großvaters würde erst wieder im nächsten Jahr eine Ernte einfahren können. Immerhin trägt das Pferd aber Kikuchiyos spärliches Reisegepäck und der junge Samurai kann wesentlich unbeschwerter seines Weges gehen.

Einen Monat ist Kiku nun schon unterwegs und es wird noch weitere drei Wochen dauern bis er den Schrein erreicht. Immer wieder wird er aufgrund von Formalien aufgehalten, muss sich und sein Reiseziel erklären und Zeit und Geld investieren um die benötigten Reisepapiere und Erlaubnisse zu bekommen. Der Vorteil der offiziellen Wege, sind die Sicherheit und das schnelle Vorankommen. Die Nachteile sind die Kontrollen und die Kosten. Insbesondere die kleineren Händler haben darum meist die Wahl ihr Leben abseits der offiziellen Routen zu riskieren oder sich von korrupten Beamten die letzten Kokus aus der Tasche ziehen zu lassen. Die meisten entschieden sich für letztere Variante denn der größte Gewinn ist nichts wert wenn man ihn nur für die eigene Bestattung verwenden kann. Auf seiner Reise ist der junge Samurai bei den meisten Händlern ein gern gesehener Begleiter. Denn er ist bescheiden und ein Freund der Geselligkeit und so kommt es öfters vor, dass er für Speis und Trank sich in die Dienste der Händler stellt und diese auf ihrer Reise vor eventuellen Gefahren beschützt.

So trifft er auch auf eine Händlerin und ihre fünf Träger, welche einem sehr alten Ashigaru begleitet werden. Während zwei der Träger Säcke mit Reis transportieren, ein dritter Eisenwaren, der vierte das Reisegepäck, fällt Kiku sofort der fünfte Träger ins Auge, denn auf seinem breiten Rücken lastet schwer, ein großes, hölzernes Fass. ‘Ach wie gut wäre es doch, das endlose Regenwetter der letzten Tage bei einem heißen Stein auf dem Bauch[1] zu vergessen!‘ denkt er sich. Verlockt durch die Chance auf einen edlen Tropfen Sake  abseits von Zivilisation und einer Sake-Schenke, gibt sich der junge Samurai die größte Mühe seine Dienste Veil zu bieten. Die Händlerin scheint zunächst wenig erfreut noch einen auf dem Weg zu ihrem Handelsziel durchfüttern zu müssen, doch der Bayushi prahlt und protzt in bester Krebsmanier wie er jeden Feind in die Flucht schlagen würde und so willigt die Händlerin am Ende ein. Nur dem alten Ashigaru schien klar zu sein, dass Kiku es wirklich eher auf den Sake abgesehen hat und er quittiert die Aufführung des Samurais mit einem freundlichen Lächeln.

Als der Abend naht wird das Lager am Wegrand errichtet und auch der fünfte Träger darf nun seine Last absetzen. Voller freudiger Erwartung setzt sich Kikuchiyo auf einen Baumstumpf, stützt sich auf sein großes Schwert und beobachtet die Vorbereitungen des Lagers. Als das Feuer brennt und die erste warme Mahlzeit gereicht wird kommt man ins Gespräch. Kiku der sowieso nur ungern seine Maske trägt, legt diese bei Seite und spricht offen über die Erlebnisse auf der Reise und seinen verstorbenen Großvater während der Ashigaru unter dem wachsamen Blick der Händlerin das Fass öffnet und einen kleinen Kessel mit Sake füllt um ihn über dem Feuer zu erhitzen. Die doch schon ansehliche Runde, hockt dicht gedrängt am Feuer um die Nässe aus der Kleidung zu bekommen und  die kalten, geschundenen Knochen zu wärmen. Als dann endlich der Sake gereicht wird reibt sich nicht nur Kikuchiyo erwartungsvoll die Hände und als dies den Händereibenden auffällt, schenkt man sich ein Lächeln. Auch wenn die Händlerin selbst den ganzen Tag keine einzige Last getragen hat, so ist sie doch gegenüber ihren Trägern, äusserst großzügig denn sie dürfen am selben Feuer sitzen und ebenfalls vom heißen Sake trinken. Kikuchiyo schätzt dies an der ihm unbekannten Frau. Nicht so begeistert ist er von ihrer Verschwiegenheit doch er respektiert ihren Wunsch und genießt den heißen Sake und den immer gesprächiger werdenden alten Ashigaru. Man trinkt und lacht und vergisst das scheussliche Wetter und die Strapazen des Weges. Zu später Stunde als die Handelsfrau und die Träger bereits schlafen und der Ashigaru bereits den zweiten Kessel aufsetzt, erzählt Kiku ihm vom Zweck und Ziel seiner Reise. Der alte Mann hört aufmerksam zu -  der Hotei Seido war nicht ganz das Ziel ihrer Handelsroute aber wenn Kikuchiyo einen Umweg nehmen würde, könnte er sie noch weiter begleiten. Nachdem ein Sake Becher zum anderen kommt und der alte Ashigaru von den großen Gefahren und Überfällen in den Bergen berichtet, trifft Kiku einen voreiligen Entschluss. „Ich werde mitkommen, alter Freund! Euer Sake ist gut und die Möglichkeit in so vortrefflicher Gesellschaft zu reisen bietet sich nicht zweimal im Leben!“ Die Vereinbarung wird mit einem weiteren Becher Sake gefestigt und mit schweren Schädeln begeben sich die beiden zur Nachtruhe. Eine Wache brauchen sie nicht, denn der alte Ashigaru schnarcht innerhalb kürzester Zeit, lauter als der Donnerdrache.
Nach fünf weiteren Tagen erreicht die Gruppe das kleine Bergdorf. Vor ihnen macht der Weg[2] nun eine Biegung nach rechts und die Reisenden stehen vor einer Treppe über der ein großes rot hölzernes Tor steht auf dessem Gibel man eine Skorpion Abbildung erkennen kann, die in beiden Zangen jeweils ein Bündel Reis trägt. Darunter steht in großen geschwungenen Lettern der Name des Dorfs: Shimomura. Der Ashigaru und Kiku gehen voraus, dahinter folgt die Händlerin mit ihren Trägern. Oben angekommen treten die sie durchs Tor. Vor ihnen erstreckt sich Shimomura, dicht an dicht sind die Bauernhäuser aufgereiht wie an einer Perlen Kette. Die Dächer sind steil und mit Reisstroh bedeckt, welches über die Jahre grau geworden ist. Aus den meisten Kaminen tritt grauer Rauch hinaus in die Dämmerung. Es ist schon Abend und aus den Häusern kann man nur noch vereinzelt Stimmen hören, da die meisten Bewohner wohl schon schlafen.

Am Ende der Straße kann man schon das Haus des Bayushis erkennen. Es ist bedeutend größer als die Häuser der Bauern und schon am rot hölzernen Tor kann man erkennen dass hier der Verwalter des Dorfes wohnen muss. Auf beiden Seiten des Eingangs befinden sich kleine Kies Inseln in deren Kies mit perfekter Linienführung konzentrische Kreise gezeichnet wurden. Die Inseln wiederum sind umrandet von Moosausläufern,[3]  in deren Zentren einige Bonsai Bäume stehen. Als die Gruppe das Tor erreicht werden sie von Bayushi Ryo persönlich in Empfang genommen.
Offensichtlich hatten scharfe Augen und flinke Zungen bereits von ihrer Ankunft gekündet. Bayushi Kiku greift schnell zu seiner Maske um sein Gesicht zu verdecken und dem Verwalter über Shimomura, eines Skorpions würdig, gegen über treten zu können. Bayushi Ryo ist ein Mann mittleren Alters, er trägt einen grauen Umhang mit einem roten Saum und auf seiner Brust prangt das Bayushi Mon. Sein Körperbau wirkt äusserst kräftig doch seine Haltung ist die eines gebrochenen Mannes, auch wenn er dies zu verbergen versucht. Bayushi Ryo trägt sein Haar zu einer Art Dud nach hinten hoch gesteckt, es ist bis auf einige graue Ausnahmen pechschwarz. Die Untere Hälfte seines Gesichts ist verdeckt von einer schwarzen Porzellan Maske eines nach unten verzogenen Mundes, welche auf Höhe der linken Backe gesplittert ist. An dieser Stelle kann man noch immer eine Narbe von der Größe eines kleinen Fingers erkennen. Über der Maske blicken ein paar kühle, graue Augen auf die Gäste herab.

Der Empfang bleibt sehr formal, fast gar so als ob Bayushi es müde wäre, sich mit den Gästen ab zu geben. Um das klassische Bad kommt Kiku aber nicht herum und auch die Händlerin wird entsprechend versorgt. Offensichtlich scheint Sie ein bekannter, wiederkehrender Gast zu sein denn man begegnet einander mit wohlwollender Vertrautheit. Nach dem Bad tritt Kikuchiyo heraus in den schön angelegten Garten und lässt seine Gedanken schweifen während er scheinbar ziellos dem kleinen mit Kies gestreuten Pfad folgt. Bei jedem Schritt knirscht der feine Kies im Rhythmus der Bewegung. Er setzt sich auf die Bank und Blickt auf den kleinen angelegten Teich. Kein einziger Fisch schwimmt mehr darin[4], nur die erbraunten Blätter des Quittenbaums. Ein Rascheln über ihm weckt seine Aufmerksamkeit und als er nach Oben blickt, schaut er in zwei glühend gelbgrüne Augen die ihn eindringlich mustern. Eine Katze mit schwarzbraunem Fell hat direkt über ihm auf einem Ast Platz genommen und blickt ihn kühl und herausfordern an, so als ob sie ihm mitteilen will, dass dies ihr Garten ist und er besser wieder verschwinden soll. Einen Moment lang harren die beiden der Situation dann ertönt ein kleiner, erlösender Gong, das Zeichen sich für die Mahlzeit zu versammeln. Bayushi Kikuchiyo steht von der Bank auf, die Katze über ihm macht einen Buckel und bleckt ansatzweise ihre Zähne. Kiku kann einen Angriff des Haustigers elegant umgehen, indem er sich langsam zurück zieht und dann den Vorraum zum Speiseraum betritt.

Der Abend nimmt einen unspektakulären Gang, nachdem die Geschenke abgelehnt und ausgetauscht wurden, man getrunken und gegessen hat und abermals ausführlichst die Verwandtschaftsverhältnisse geklärt hat, kommt man auf andere, vermeintliche Nebensächlichkeiten zu sprechen. So berichtet Bayushi Ryo in trunkener Melancholie vom Leid und Freud des Verwalterdaseins und dem Wehmut der ihn überkommt wenn er an die alten Zeiten denkt. Zeiten in denen er mit spitzer Zunge und scharfer Klinge den feinen Unterschied machte! Die Gäste hören aufmerksam zu und nach dem Bayushi Ryo seine Erzählungen beendet hat und eine Weile der angemessenen, stillen Betroffenheit vorrüber ist, erhebt zum ersten Mal die Frau das Wort. Natürlich vergisst sie es nicht abermals zu erwähnen wie dankbar man für die Gastfreundschaft ist und wie tief man in der Schuld des Gastgebers steht. Kikuchiyo ist beeindruckt von ihrer geschliffenen Sprache, ihrer Exaktheit und Beachtung der Etiquette und irgendwie wird er das dumpfe Gefühl nicht los, dass er hier nicht an eine ganz normale Händlerin geraten ist. Wenn er ein wenig mehr Fingerspitzen Gefühl hätte wäre ihm auch nicht entgangen, dass der Gastgeber gegenüber der Händlerin doch zuvorkommender war als es eigentlich üblich ist. Aber dafür hat der junge Samurai kein Gespür.

Eine der Bediensteten, welche zuvor das Essen gebracht hat, begibt sich auf die rechte Seite des Raumes um dort auf einem kleinen Kissen Platz zu nehmen. Neben ihr liegt eine Shamisen welche sie ergreift und mit gekonnten feinen Fingern zum erklingen bringt.[5] Die Lüft füllt sich mit dem sanften, vibrierenden Summen der Saiten und die drei Anwesenden schweigen bedächtig. Sie schweigen auch noch als die junge Frau ihr Stück schon lange beendet hat. Müdigkeit steht in die Gesichter der Gäste geschrieben und Bayushi Ryo erhebt nun das Wort: "Mei, führe die Gäste zu ihren Schlafplätzen und kümmere dich um ihr Wohlergehen!" Dann wartet der Bayushi bis sich die beiden vor ihm verbeugt haben und verabschiedet dann seine Gäste.

Am nächsten Morgen wird Kikuchiyo von der selben Katze geweckt die ihn auch schon im Garten beobachtet hat.
 1. Umschreibung für heißen Sake
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Der Abbildung ähnlich :) (Anzeigen)
 4. Yuki hat alle Fische bei ihrem Besuch erledigt!
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Frau mit Shamisen (Anzeigen)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 16.12.2011, 10:28:17
In dem kleinen Zimmer das dem Landadligen zur Verfügung gestellt wurde und auf dessen Tatami-Matten er sich zur Ruhe gelegt hatte, sitzt die Katze und schaut ihn eindringlich an. Die Schiebetüren sind geschlossen und Kiku ist verwundert wie die Katze überhaupt in den Raum gekommen ist. Sie wird wohl kaum die Höflichkeit besessen haben hinter ihr die Türen wieder zugeschoben zu haben.
Noch immer schlaftrunken richtet sich der Bayushi auf. Wie wurde er überhaupt geweckt? Hat er nicht ein lauteres Tapsen vernommen? Ja, als er zur Decke schaut erkennt er das in der Zimmerdecke ein Spalt zu Dachboden offen steht durch den die Katze eventuell ins Zimmer gesprungen ist.

"Guten Morgen." läßt Kikuchiyo vernehmen und gähnt laut mit weit geöffnetem und unrasierten Kiefer. "Reicht dir der Garten schon nicht mehr, dass du nun auch dieses Zimmer für dich beanspruchen willst?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 20.12.2011, 14:47:11
Neugierig blickt ihn die Katze an und als ob sie verstanden hat was Kiku sie gerade gefragt hat, antwortet sie mit einem zarten Miau. Dann tingelt sie auf sanften Pfoten zur Schiebetür, reibt ihren Kopf an einer der Streben und wartet bis der Mann ihr endlich die Türe öffnet. Noch nicht ganz wach und auch noch lange nicht gerichtet, lehnt sich Kiku nur vor und schiebt die Türe mit einer Hand einen Spalt weit auf, um die Katzen entwischen zu lassen. Nur wenige Augenblicke nach dem die Katze verschwunden ist, vernimmt Kikuchiyo das Geräusch von Schritten die sich seiner Tür nähern. Dann begibt sich die Person auf die Knie und spricht: "Bayushi-sama, ich bin die Bedienstete von Bayushi Ryo und möchte Euch in seinem Namen Einladen den ersten Tee des Tages mit ihm zu trinken." Kikuchiyo kann die Einladung natürlich unmöglich ablehnen und so folgt er der Dame.

Es ist bereits alles angerichtet. Bayushi Ryo sitzt vor einem kleinen Tisch auf dem verschiedenen Schalen ruhen. Über dem kleinen Feuer zu seiner Rechten, hängt ein gusseiserner Teetopf und auf dem Brett daneben liegen alle weiteren benötigten Utensilien sowie die Teemischung bereit. Bayushi Ryo begrüßt seinen Gast freundlich und bittet ihn Platz zu nehmen. Die Dame die Kiku in den Raum geführt hat, nimmt ebenfalls Platz und Bayushi Ryo bittet sie, doch den Tee vor zu bereiten auf dass er dem Gast die Vorzüge ihrer Teekunst zeigen könne. Schweigend beobachten die beiden Männer die geschickten Hände der Frau mit welcher Anmut und Sanftheit sie die Teebläter vorbereitet und schliesslich mit einer absolut fließenden Bewegung die Teeschalen füllt.

Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 21.12.2011, 03:23:30
"Geehrter Bayushi Ryo." Kikuchiyo sitzt auf seinem dünnes Sitzkisten im bester Krebsmanier im Schneidersitz anstelle des bei allgemein formellen Anlässen übliche Seiza[1].
"Ich möchte mich sehr für Eure Gastfreundlichkeit bedanken. Leider ist die Angelegenheit in der ich hier hergekommen bin eine traurige. Mein Großvater, der ehrwürdige Bayushi Hirokazu, ist vergangene Woche auf seinem Hof bei Shutai seinem fortgeschrittenen Alter erlegen."
Kikuchiyo legt eine kurze Pause ein bevor er fortfährt: "Ich plane zum Hotei Seido zu gehen. Der jüngere Bruder meines Großvaters ist dort Mönch. Sein Name ist Kyozan, vor seiner Weihung zum Priester auch bekannt als Bayushi Heihachi."
 1. http://de.wikipedia.org/wiki/Seiza (http://de.wikipedia.org/wiki/Seiza)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 22.12.2011, 19:03:16
Das besondere Sitzen scheint dem Verwalter von Shimomura nicht entgangen zu sein.[1] Denn dank der nicht verdeckten Gesichtshälfte kann Kikuchiyo deutlich die gehobene Augenbraue sehen und einen kühlen Blick der Irritation wahrnehmen. Doch dieser Blick wandelt sich augenblicklich in angemessenes Interesse und Bayushi Ryo verkündet sein ausserordentliches Beileid über den Verlust des Großvaters und wünscht ihm einen sicheren Aufstieg gen Yomi.[2] "Bayushi Heihachi" Bayushi Ryo wiederholt den Namen langsam so als ob er sich die nötige Zeit zum erinnern geben möchte. "Bruder Kyozan vom Hotei Seido,[3] welch erfreuliche Neuigkeit, dass er die Priester Weihe erhalten wird. Ich selbst habe den Schrein bereits drei mal bereist, ein aussergewöhnlich unterhaltsamer Ort." Ryo legt seine Handflächen in einander und nimmt Kikuchiyo nun in festen Blick. "Ich habe gehört ihr, werdet einen ehrbaren Umweg in Kauf nehmen, Bayushi-san? Die einfachen Leute werden es Euch sicher danken! Insbesondere da es erst vor wenigen erst Wochen zu einem gefährlichen Übergriff auf einen reisenden Samurai kam!"
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 23.12.2011, 03:07:51
Eine Schale Tee wird Bayushi Ryo und Kikuchiyo gereicht. Kikuchiyo ist offensichtlich nicht ganz sicher wie er mit seiner Maske den Tee trinken soll. Er setzt die Schale vor sich ab und beschließt zu beobachten wie sein Gegenüber es in Angriff nehmen wird. Mit einem Strohhalm wird es ja wohl nicht sein.
"Es hat Vorteile nicht alleine Reisen zu müssen. Von der Gesellschaft abgesehen ist es oft sehr interessant was die einfachen Leute für Geschichten zu erzählen haben. Dazu kommt, daß ich keinerlei Eile habe, die Nachricht zu überbringen. Ganz ehrlich ist es keine besonders angenehme Pflicht, so ist es mir nicht vollkommen unrecht, sollte es ein paar Tage länger dauern, bis ich mein Ziel erreiche."
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 24.12.2011, 14:37:19
"Ich verstehe." antwortet ihm Ryo um dann seine Aufmerksamkeit dem Tee zu wittmen. Bayushi Ryo greift hinter sein Haupt öffnet die Verschnürung mit einer Hand, mit der anderen nimmt er die herabfallenden Maske entgegen und legt sie vorsichtig, zur rechten Seite vor sich ab. Dann nimmt er die Teeschale und in beide Hände und hält sie vor sich. Er umschmeichelt das heiße Tongefäß und schenkt Mei, seiner Bediensteten, einen wertschätzenden Blick. Diese schliesst sofort die Augen und senkt ihr Haupt. Bayushi Ryo setzt darauf die Teeschale an die Lippen und schlürft in kleinen Schlücken den Tee.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 26.12.2011, 07:23:39
Erleichtert tut Kiku es Ryo gleich und nimmt die Maske ab. Der Frau schenkt er nicht weiter Beachtung. Er betrachtet die Schale kurz und setzt den Tee an seine Lippen, während er den Ausführungen seines Gastgebers lauscht.

Nachdem auch der Gast seinen Tee getrunken hat, kommt Bayushi Ryo erneut auf den, für ihn so unangenehmen Überfall zu sprechen und zum ersten mal fällt der Name Bayushi Isamu, der junge Samurai, der vor wenigen Wochen zu Gast in Shimomura war und dessen sonderbare Begleiter den Vanara Schamanen und einem Tsuruchi. "Sie sind auf den Weg zum Namida no Mizuumi, um einen Todesfall auf zu klären. In der Zwischenzeit hat mich eine Nachricht von äußerster Dringlichkeit erreicht! Da ich von den Händlern weiss, dass ihr ebenfalls diesen Weg einschlagen werdet, wird euch persönlich die Ehre zu teil, die für unsere Familie so wichtige Nachricht an Bayushi Isamu zu übergeben." Mit dem Zeichen der rechten Hand entlässt er Mei, die wenig später mit einer Schriftrolle wiederkommt welche sie mit einer Verbeugung vor Ryo niederlegt.

"Was genau ist gemeint mit 'Nachricht von äußerster Dringlichkeit'? Da ich momentan die Händler begleite komme ich nicht so schnell voran und bin wahrscheinlich nicht der geeignete Bote für diesen Fall." Auch wenn Kiku normaler Weise hilfsbereit ist so möchte er jedoch nicht leichtfertig in Hauspolitik oder eine der üblichen Intrigen verstrikt werden. Würde es sich bei der Nachricht um einen persönlichen Gefallen handeln hätte er weniger Bedenken so eine Aufgabe anzunehmen, doch der Verwalter betonte 'für unsere Familie so wichtige Nachricht' und das kann selten etwas Gutes bedeuten. So eine Aufgabe abzulehnen wird aber kaum möglich sein, zumindest wird es nicht so einfach.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 26.12.2011, 22:58:14
"Eure Bedenken zeigen eure Ernsthaftigkeit und eure Eignung für diese Aufgabe - seid gewiss, wenn ich einen schnelleren und sichereren Weg kennen würde die Nachricht an Bayushi Isamu zu überbringen dann würde ich diesen wählen." Mit klaren, freundlichen Worten, lässt der Bayushi keinen Zweifel an seinem Status und seiner Entscheidung zu.[1]Bayushi Ryo nimmt die versiegelte Rollte in die Hand und reicht sie dem zu seiner Rechten sitzenden, Bayushi Kikuchiyo.[2]
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 27.12.2011, 03:01:51
Nun ist es geschehen. Kiku kann nun eigentlich nicht mehr ablehnen ohne selbst Gesicht zu verliehren. Vielleicht ist diese kleine Aufgabe allerdings auch weniger fatal als erwartet.
Kikuchiyo welchselt die Sitzhaltung nun doch in Seiza. Mit beiden Händen und einer knappen Verbeugung nimmt er die Schriftrolle entgegen und schaut ob ein Absender oder Adressat zu erkennbar ist: "Es ist mir eine Ehre diese für unsere Familie so entscheidene Aufgabe zu übernehmen. Ich bitte Euch jedoch mir noch ein wenig mehr Informationen zu diesem Brief und dem Empfänger zu geben. Um was für eine Art von Überfall hat es sich gehandelt? Ist der Inhalt dieses Briefes und der Absender vertraulich? Was soll mit dem Brief geschehen sollte es nicht möglich sein ihn zuzustellen?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 27.12.2011, 17:25:07
Kikuchiyo kann einen den Namen Bayushi Isamus als Adressat klar erkennen, aber anstelle des Namens des Absenders befindet sich dort nur ein Bayushi Mon.[1][2] "Gut Bayushi-san, Ihr sollt noch ein wenig mehr über die Nachricht erfahren." willigt Bayushi Ryo ein.[3]
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 28.12.2011, 00:26:41
"Der Inhalt ist, wie ihr richtig vermutet habt, vertraulich. Der Empfänger Bayushi Isamu ist ein vielversprechender, aufstrebender Samurai, Schüler des Dojos Lektion der Ehre und verwandt in den höchsten Kreisen unserer Familie. Falls ihr die Nachricht selbst nicht mehr übermitteln könnt, so müsst ihr jemanden finden dem ihr die Aufgabe anvertrauen könnt. Wenn nicht gilt es die Nachricht zu vernichten." auch wenn Ryo es nicht explizit gesagt hat, so schwingt eindeutig in seinen Worten mit, dass es nur einen einzigen Grund geben kann warum Kikuchiyo seinen Auftrag nicht selbst erfüllen könnte - ein vorzeitiger Tod. "Der Überfall auf Bayushi Isamu hat sich unweit von hier ereignet, es schien als habe es jemand auf sein Leben abgesehen gehabt. Ihr versteht welche Schande dies für mich bedeutet wenn in meinem Verwaltungsgebiet ein Clanmitglied des gleichen Hauses hinterhältig angegriffen wird?!" Mit niederschmetternder Geste sinkt Ryos Kopf auf die Brust und eine Hand schnellt hervor um sich am Boden ab zu stützen. "Es ist meine Pflicht diesen Mann zu unterstützen und ihr als mein Gast würdet mir durch eure Hilfe eine wirklich große Ehre erweisen!"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 28.12.2011, 07:46:17
"Ich bin sicher Ihr seid Euch über meine besondere Familiengeschichte im Klaren, aber Ihr könnt Euch auf mich verlassen." Kikuchiyo läßt die Schriftrolle in seinem Ärmel verscnwinden, ohne dem Mon irgendetwas abzuerkennen. "Ist bekannt wer hinter dem Überfall gesteckt haben könnte? Wie dem auch sei, ich werde Bayushi Isamu-sama finden und ihm Eure Nachricht überbringen. Wenn ich vielleicht auch mit den Händlern reise, so würde mir doch ein anständiges Pferd diese Aufgabe eventuell erleichtern."
Kikuchiyo ist gewiss, daß der Verwalter diese indirekte Bitte entsprechend interpretieren kann, auch wenn er sie eventuell nicht erfüllen wird und trinkt den Rest seines Tees aus der Schale.
Unter den gegebenen Umstände wäre Kiku es fast lieber ohne die Händer zu reisen könnte er so zumindest schneller die Nachricht und die damit verbundene Verantwortung loswerden,
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 31.12.2011, 02:05:20
"Ich habe keinerlei Zweifel an eurem Pflichtbewusstsein - im Gegenteil, Bayushi-san" Bayushi Ryo unterstützt seine Aussage durch eine Bewegung mit der rechten Hand, so als ob alle Zweifel bei Seite geschoben würden. "Über die Hintergründe des Überfalls kann ich selbst wenig sagen, ich hoffe aber dass der ehrenwerte Bayushi Isamu bereits mehr weiss. Allerdings empfehle ich euch nicht allein zu Reisen. Eine Handelsgruppe wie diese ist eine ausgezeichnete Möglichkeit um keine Aufmerksamkeit zu erregen." Ryo  macht eine Pause und fährt dann fort: "Das einzige Pferd in meinem Stall ist eures - wenn ihr Glück habt, trägt es euer Gepäck bis hinauf zum See. Wenn ihr Pech haben solltet müsst ihr es irgendwo auf der Strecke zurücklassen, denn die Wege auf den Berg sind um diese Jahreszeit besonders gefährlich und unwegsam. Dennoch wünsche ich euch das beste von allen möglichen Gelingen und möge eures Großonkels Weisheit auf  eurem Pfad zu ihm scheinen." Mit diesen Worten entlässt er den Samurai und Mei begleitet Kikuchiyo um ihn bei den Vorbereitungen für die Abreise zu unterstützen.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 02.01.2012, 13:26:05
"Wenn die Wege zu dieser Jahreszeit tatsächlich so unwegig sein sollten, dann lasse ich das Pferd wohl lieber bei Euch. Es hat mich sehr gefreut Eure Bekanntschaft machen zu dürfen und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die meine Anwesenheit verursachte. Den Brief werde ich an Bayushi Isamu überbringen." Kikuchiyo verbeugt sich im Sitzen von dem Gastgeber in einem Winkel von 60° und verläßt kurz darauf den Raum und die Abreise vorbereitungen zu treffen.
Das alles macht er aber erst nachdem er sich ein schweres Längliches Holz gesucht hat um im Garten seine allmorgendlichen Suburi-Übungen gemacht hat. Heute ist Tag 445 von 1000 an denen er sich vorgenommen hat jeweils 1000 Schlagübungen zu machen[1].
 1. Sen Nichi Sen Kai
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 10.01.2012, 23:06:06
Die Abreise gen Namida No Mizuumi erfolgt noch am gleichen Tag. Grau hängen die Wolken in den Wäldern um Shimomura und immer wieder erschweren heftige Regenschauer die Reise. Die Stimmung in der Gruppe ist dementsprechend miserabel und als einer der Träger beim überqueren eines umgefallenen Baumstamms mit der Ferse abrutscht und sich  dabei so schwer verletzt, dass er beinahe selbst nicht mehr weiterlaufen kann, ist an nicht mehr an schnelles Vorankommen zu denken. In einer halbstündigen Pause bekommt der gefallene Träger sein Bein durch zwei Bambusstäbe geschient und einen weiteren als Stock zum Abstützen.
Kikuchiyo könnte die Umstände verfluchen die ihn in solch eine Situation gebracht haben. Doch stattdessen hilft er dem verletzten Träger in dem er einen Teil von dessen Last auf seine eigenen Schultern packt.

Im Gegensatz zur Gruppe um Bayushi Isamu, wählt die Handelsgruppe den offiziellen Weg und man hofft so zumindest nicht in Kontakt mit Wildtieren oder anderen unheimlichen Wesen zu kommen, von denen sich die einfachen Leute schaurige Geschichten erzählen. Endlich geht es wieder voran und als der Abend kommt und die Dämmerung eintritt, bilden sich kleine Nebelfelder, welche immer wieder aus dem umliegenden Wald hinaus, auf den Weg reichen. Die Feuchtigkeit der Luft wird von der Kleidung aufgezogen und bleibt klamm am Körper hängen. Der alte Ashigaru fröstelt so sehr, dass seine einfache Bambusrüstung laut klappert.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 11.01.2012, 03:39:34
Aufgrund der Kälte hat Kikuchiyo beide Arme in den Ärmeln des Kimono versteckt. Seine Waraji[1] sind durchnäßt und ein paar der Bänder bereits gerissen und notdürftig geflickt. Der Oberkörper ist zum Glück durch einen Strohumhang und das Paket des Trägers weitestgehend trocken.

Mit einen Hand, die aus dem Revers herauskommt, fährt er sich durch seinen für einen Rokugani beachtlichen Wochenbart und mit der anderen ertastet er die Botschaft für Bayushi Isamu, die immer noch in dem Ärmel steckt und von der Wachsschicht auf der Rolle gut vor der Feuchtigkeit geschützt wird.
Misstrauisch schaut Kiku zum umliegenden Wald und beobachtet die Nebelschwaden. In der Gegend um Shutai wäre durchaus mit Angriffen durch Räuber zu rechnen, und dies wäre ein passender Ort für so einen Überfall. Jedoch ist er mit dieser Gegend zu wenig vertraut um das echte Risiko einzuschätzen.

Der Landadlige schaut sich nach einer geeigneten Stelle für eine Rast um[2], doch die anbrechende Dunkelheit und die ungastliche Gegend machen es nicht einfach. Still hofft er, daß das Wetter zu ungemütlich für Räuber und andere Bedrohungen ist.
 1. Strohsandalen (http://de.wikipedia.org/wiki/Waraji)
 2. Survival 15 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,5396.msg755789.html#msg755789)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 15.01.2012, 08:40:22
Gerade als Kikuchiyo meint, eine geeignete Stelle gefunden zu haben, wird seine Aufmerksamkeit durch einen lautes fiepsiges Geschrei auf den Weg vor ihnen gelenkt. Was Kikuchiyo dort zu sehen bekommt lässt ihm beinahe an seinem Verstand zweifeln. In mehr als hundert Fuss Entfernung steht ein monströser Bär - Kikuchiyo hat bereits schon Bären gesehen, aber dieser ist in keinster Weise mit irgendeinem ihm bekannten Bär vergleichbar. Seine Augen glühen in tiefdunklem Rot und sein Körper ist kein gewöhnlicher Körper sondern ähnelt dem Anblick eines Verwesten Tieres. Überall sind Knochen zu sehen und große Fleisches Brocken baummeln lose von seinen Rippen. Unter ihm liegt eine Kreatur die er noch lebhaft aus den Erzählungen des Vaters kennt. Ein Ratling, kreischt eingequetscht unter der Last der Bärentatze um sein Leben.[1]
 1. Weiter im Kabuki, der jetzt ein Kampfthread wird.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 19.01.2012, 09:43:40
In Angesicht der Gefahr läßt der Krieger seine Tragegestellt von den Schultern gleiten. Schnell überdenkt er seine Optionen. Der Ashigaru wird voraussichtlich keine große Hilfe im Kampf sein. Die Bestie von der Gruppe wegzulocken, während sie weiterzieht ist aufgrund der einbrechenden Dunkelheit waghalsig. Die Gruppe könnte erneut angegriffen werden oder Kiku könnte sie im Dunkeln womöglich nicht wiederfinden. Auch der verletzte Träger machen ein Vorankommen nicht einfacher für die Gruppe.

"Bleib zurück und beschütze die Gruppe. Sollte ich es nicht schaffen den Bären zu besiegen, so mußt du dich in seinen Weg stellen und dieses Ungeheuer so lange aufhalten, daß den anderen die Flucht ermöglicht wird.", spricht Kikuchiyo zum Ashigaru in scharfen Ton während er vorwärtsschreitet und sein überlanges Schwert aus der Scheide zieht. Als es sich bis etwas über die hälfte zum Bären genähert hat läßt er einen herausfordernden Kampfschrei von sich hören, auch ohne wirkliche Hoffnung, daß der Bär von seinem aktuellen Opfer tatsächlich abläßt.

Der alte Ashigaru Krieger nickt, sein Blick zeugt von großem Respekt und er folgt den Befehlen des jungen Samurais ohne zu zögern. Mit einer Bewegung der Hand signalisiert er den Trägern Ruhe zu bewahren und nicht in Panik aus zu brechen.
Kikuchiyos Schlachtruf verhallt zwischen den Bäumen. Anders als erhofft scheint das Ungeheuer nicht von seinem gewälten Opfer ab zu lassen und würdigt den heraneilenden Krieger keines Blickes. Statt dessen lässt er erneut die volle macht seiner rechten Tatze auf den Ratling niederfahren - dieser versucht verzweifelt sich der Situation zu entwinden doch wird erneut schwer getroffen. Es gibt wohl nur eine Möglichkeit um die Aufmerksamkeit des untoten Bären zu bekommen, denkt sich der junge Samurai und stürmt mit erhobener Klinge und lautem tief aus der Lunge kommenden Schrei auf den Bären zu. Dieser scheint auch bei der Herannahenden Bedrohung immer noch mit seinem momentanen Opfer beschäftigt, sodaß Kikuchiyo auf keine Gegenwehr stößt und sein Schwert bedrohlich herniedersausen lassen kann. Das große No-Dachi schlägt auf den toten Bär mit solcher Wucht darnieder, dass die untoten Fleischbrocken wie trockene Blätter von einem Baum fallen und die darunter liegenden Knochen unter dem schweren Schlag ächtzen und knacken. Endlich wendet sich der schauerliche Bär von seinem Opfer ab und wirft sich auf seinen neuen Herausforderer. Unter schauerlichem Gebrüll kracht sein massiver Körper auf Kikuchiyo nieder die Wucht des Aufpralls kann der junge Samurai kaum abfedern und so muss er den Schmerz hinnehmen.
Der Ratling nutzt den Moment der Ablenkung um ausser Reichweite des Bärens zu robben und bleibt dann erschöpft liegen.

Eigentlich war es Kikuchiyos Plan gewesen den Bären vom Weg in den Wald zu locken. Dort sollte Kikuchiyo aufgrund seiner Beweglichkeit die Oberhand haben, doch der Schmerz der Wunde die ihm zugefügt wurde bringt ihn dazu eine andere Strategie zu benutzen. Der Scorpion-Samurai besinnt sich auf die Kraft welche ihm durch seine Krebsvorfahren zu teil wurde. Es ist eine rücksichtslose Kampfmethode in der Kraft aus den niedrigeren Instinken des Menschen geschöpft und in eine Art Kampfrausch verfallen wird. Wut, Hass, Überlebenstrieb, Wahnsinn, All dem läßt Kikuchiyo freien lauf.
Erneut gibt es einen Kampfschrei von sich, doch dieses Mal hört es sich anders an und könnte beinahe von einem wilden Tier stammen. Erneut wird mit den Nodachi ausgehohlt und auch den Bären eingedroschen. Der untote Bär scheint seinen Meister gefunden zu haben denn Kikuchiyos No-Dachi schneidet durch das untote Fleisch wie ein Messer durch in Pflaumenschnaps eingeweichten Reiskuchen. Doch noch ist der untote Bär nicht am Ende! Erneut bäumt er sich auf um sich zu Wehr zu setzen. Dabei setzt er seinen massiven Körper als Waffe ein und schmeisst sich gegen den mutigen Krieger. Beinahe entkommt Kikuchiyo dem Angriff, doch seine Wut benebelt seine sonst so klaren Sinne und lässt ihn nicht schnell genug reagieren. Mit Wucht trifft der untote Körper auf den Mensch. Unerbittlich setzt Kikuchiyo seine Hiebe fort, ohne den Versuch den Schlägen seines Gegenübers auszuweichen. Mit jedem Schnitt fallen mehr Scheiben verrottenden Fleischs von den Gliedmaßen des untoten Bären, Knochen bersten, nur das Blut fließt nur beim Samurai selbst. Dieser Kampf wird eine Probe der Zähigkeit der Kontrahenten. Unheilvolle Mächte der Finsternis gegen jugendlich Kraft.

Doch der Zombiebär hält den Hagel an Schlägen nicht mehr aus. Nachdem der rechte Arm schon abgetrennt neben ihm liegt, verpaßt Kikuchiyo ihm einen tiefen finalen Schnitt entlang des Halses und der Kopf kippt nach hinten über den Körper der Bestie. Noch ein paar Augenblicke steht der Bär noch da bevor er seitlich verknickt und keine Regung mehr von sich gibt. Blut umfliesst Kikus Waraji und mischt sich mit den kleineren Pfützen der Regenfälle und malt dunkelrote Wolken auf die grau braune Wasserflächen. Kikuchiyo gibt sich Mühe wieder zu beruhigen und aus dem Kampfesrausch zu gelangen, was auch nicht lange dauert. Etwas keuchend steht er in der oberen Schwertposition[1] verharrend bereit dem Monstrum noch einen Schlag zu versetzen sollte dieses sich noch bewegen[2].

Langsam senkt er das Schwert in eine weniger bedrohliche Position. "Der Bär ist tot! Endgültig." ruft Kiku zurück zu seiner kleinen Reisegruppe. "Die Gefahr ist gebannt." Danach schaut er zum Ratling und nimmt diesen in Augenschein ohne bedrohlich zu wirken. "Beherrscht du unsere du unsere Sprache", kurz überlegt er sich ob er sich seine Maske die er für die Reisen um seinen Oberarm gebunden hat aufsetzen sollte, entscheidet sich aber dagegen.
 1. Jodan no Kamae (http://en.wikipedia.org/wiki/J%C5%8Ddan-no-kamae)
 2. Zanshin (http://de.wikipedia.org/wiki/Zanshin)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 20.01.2012, 11:55:07
 Die großen schwarzen Augen beobachten jede Bewegung des Samurais mit großem Misstrauen. Seine Hand greift instinktiv zu einem kleinen Stab an seinem Gürtel aus Lederresten. Als seine Finger über den Stab[1] gleiten, entspannen sich seine Gesichtszüge deutlich und auch die Ohren legt er nun nicht mehr an.

Doch der Nezumi bleibt stumm. Kikuchiyo merkt jedoch, dass der Ratling ihn verstanden hat. Langsam erhebt er sich und tritt einen respektvollen Schritt zurück. Nun da er sich wieder gefangen hat, wirkt der Nezumi um einiges stattlicher, seine einfache Kleidung spricht zwar nicht von Reichtum aber die Narben in seinem Fell und die Risse in den Ohren lassen vermuten, dass dieser Ratling bereits einiges erlebt und überlebt hat. In stiller Haltung kauert der Nezumi vor dem Samurai und nun erkennt man auch die Spange an seinem Gürtel deutlicher.[2]In den Bambus der Spange ist mit grobem Werkzeug das Abbild eines Nezumis geritzt worden.[3]
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 20.01.2012, 13:49:37
Kikuchiyo zieht eine Augenbraue hoch. Er empfindet das zögerliche Verhalten des Nezumi als etwas unhöflich, wurde ihm doch grade von einem Samurai das kleine Leben gerettet. Der vorhergehende Kampf hat Kikuchiyo allerdings so ermüdet, daß er den Ratling bei Bedarf nicht verfolgen könnte.
Aus diesem Grund wischt er sich mit dem linken Handrücken den Schweiß den Dreck und Schweiß von der Stirn und versucht freundlich zu lächeln, soweit einen etwas höflicheren Ton an den Tag zu legen. "Ihr seid sicherlich erschöpft. Ich würde anbieten, daß Ihr das Lagerfeuer mit unserer Gruppe teilt." sagt er und fügt in der Sprache an von der er meint, daß es Nezumi ist: "In guter Gesellschaft ist die Winternacht nur halb so kalt."
Was er als Kind über Ratlinge gelernt hat war, daß sie sehr soziale Wesen sind, die in Kolonien leben und Gesellschaft sehr schätzen. Wenn er diese Einladung ablehnt ist an diesem Exemplar definitiv etwas verdächtig.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 21.01.2012, 03:16:01
Plötzlich hat Kikuchiyo die volle Aufmerksamkeit des Nezumis gewonnen. Er stellt die zerfledderten Ohren auf und schaut ihn fasziniert an. "Krtichik[1] sprechen Zunge Teekel'cho'keg! Teekel'cho'keg wissen nicht trauen Krtichik, Teekel'cho'keg morgen woanders sein muss, heute zu schnell morgen. Krtichik helfen danke."[2]
 1. Nezumi für die "Felllosen" (Menschen).
 2. 
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 21.01.2012, 05:44:09
"Ich biete meinen persönlichen Schutz für eine Nachtrast und Nahrung.  Ich, Bayushi Kikuchiyo no Toramoto, stehe zu meinem Wort! Als Gegenleistung möchte ich wissen was Teekel'cho'keg hier tut und welche Geschichten Teekel'cho'keg von seinem Weg berichten kann. Einverstanden?"
Es wird rasch dunkel und es wird zeit das Lager für die Nacht aufzuschlagen. Kikuchiyo muß auch dringend seine Wunden anschauen lassen und hofft daß sich bei seiner Reisegruppe jemand als heilkundig erweißt. So ein untoter Bär ist bestimmt schon weißgott wo gewesen und eine Infektion ist das letzte was Kiku nun gebrauchen kann.
Die Verwundungen des Ratlings zu beurteilen ist schwer. Das Fell bedeckt beinahme den kompletten Körper und die Risse in den Ohren scheinen auch nicht besonders frisch. Bei allem positiven was sein Vater über die Nezumi berichtet hat, so meinte er doch daß viele unter Flöhen leiden, die auch Menschen beißen die mit den Nezumi reisen. Vielleicht ist dieses ja eine etwas noblerer Vertreter seiner Art, trägt er doch das Wappen des Clans.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 24.01.2012, 02:52:44
"Essen gut gut. Krtichik Name komisch. Teekel'cho'keg Zeit nicht hat aber Zeit braucht. Ich erzählen, erzählen Gestern, Morgen" dabei schnüffelt er mit der Nase in die Luft um vielleicht schon das Essen zu riechen.

Kikuchiyo zeigt mit einer einladenden Geste zu seinen Mitreisenden und geht dann voraus als er merkt, dass der Nezumi nicht als erstes die Initiative ergreifen möchte. Sorgsam trottet er hinter dem Samurai daher, den Kopf ein wenig zwischen die Schultern geklemmt, blickt er sich immer wieder ängstlich oder gar verstohlen um. Als die beiden die Gruppe erreichen wird Kikuchiyo anerkennend vom alten Ashigaru empfangen. "Ich mache meinen Dienst schon viele viele Jahre - nie hab ich einen derart gewaltigen Auftritt gesehen! Es wird eure Nachkommen lange ehren wenn man euren Namen nennt!" Dann verstummt der Mann plötzlich und führt seine Hand zur Waffe. Mit strengem, misstrauischen Blick beobachtet er den Nezumi. "Was will der Ratling hier?!" fragt der Ashigaru Krieger und kann dabei seine Abneigung zu diesem so niedrigen Wesen nicht verbergen. Nun tritt auch die Händlerin aus der Reihe hervor und stellt sich seitlich neben ihrem Geleitschutz und verschränkt die Arme.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 24.01.2012, 03:24:34
Den offensichtlichen Abneigung gegenüber dem Nezumi entgegnet Kikuchiyo mit einem Lächeln. "Dieser Ratling steht für diese Nacht unter meinem Schutz. Er wird uns dafür von dem Weg und möglichen Gefahren berichten.", der junge Samurai läßt mit seinem Ton deutlich werden, daß weitere Diskussionen oder Anmerkungen zu seiner Entscheidung unerwünscht sind.
"Nun laßt uns das Lager aufbauen und das Feuer starten, ich habe nämlich einen Bärenhunger!" Mit lauter Stimme lacht Kikuchiyo über seinen eigenen Witz was wohl nun auch den Letzten in der Gefolgschaft an einem Krebs-Samurai erinnern läßt.

Eine halbe Stunde später hat sich die Reisegruppe als auch der Nezumi in einem kleinen Lager abseits des Weges um zwei umgestürzte Bäume versammelt. Das Feuer brennt nur spärlich aufgrund des nur nassen Holzes, was der Wald zu bieten hat. Dafür konnte auf den Strohmänteln und einer Leinenplane ein passables Dach gebaut werden, durch das aber immer noch hin und wieder ein paar Tropfen fallen. Unter diesem Dach drängen sich die Träger eng bei einander zum einen um sich gegenseitig etwas Wärme zu spenden und zum anderen um einen großtmöglichen Abstand zum Ratling zu bekommen. Kikuchiyo ist derweil auf der Seite des Ratlings am Feuer und röstet zwei Faustgroße Süßkartoffeln über dem Feuer, die auf einen Holzast gesteckt hat.
"Nun sprecht, Teekel'cho'keg. Welche Geschichte habt ihr zu erzählen? Was birgt der Weg?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 24.01.2012, 18:04:18
Keiner möchte auch nur annähernd in die Nähe des Ratlings kommen doch da sie alle unter der selben Leinenplane sitzen müssen wenn sie nicht im Regen stehen wollen, machen Kikuchiyos Begleiter sehr unglückliche Gesichter. Es hätte ihnen gleich auffallen sollen, dass dieser Samurai kein waschechter Bayushi sein konnte! Teekel'cho'keg traut sich nicht zu den anderen Menschen zu blicken auch er bleibt am Rand der Plane und blickt nur ab und an sehr scheu in die Richtung der anderen Rokugani. Der Duft der Süßkartoffeln jedoch lässt ihn zumindest seine Scheu vor dem Retter vergessen und als Kiku die Kartoffeln endlich vom Feuer nimmt ist er sofort zur Stelle um sie direkt vom Stock zu nagen. Der erste Biss ist jedoch noch sehr heiss und so spuckt er das abgebissene Stück direkt in die Pfoten wo er es dann von einer Hand in die andere hin und her balanciert und dabei kräftig pustet bis er er mit einem mal herunter schlingen kann. Ungefragt macht er sich nun auch an die neben dem Feuer zum Trocknen stehenden Essensvorräte und erst als er den Mund vor lauter Essen kaum noch zu bekommt, fängt er mühevoll, in verworrenen, Halbsätzen an zu reden.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 25.01.2012, 03:54:52
"Teekel'cho'keg, laufen laufen schnell laufen gestern laufen morgen. Ich sein sein Bote. Unterwegs von Stamm zu Stamm." dabei klopft er auf das hölzerne Mon an seinem Gürtel. Während die anderen Rokugani durch die seltsamen Laute irritiert sind, erinnert sich Kiku an die Lektionen seines Vaters. Für einen jeden Späher hinter der großen Mauer, war es unbezahlbar wenn er von der Hilfe der Nezumi und ihren Ortskenntnissen profitieren konnte Darum hatte ihm sein Vater schon von Kind an die verschiedenen Worte und ihre Bedeutungen beigebracht. "Teekel'cho'keg gestern kommen Bergen, heute gehen weiter muss zerschlitze Ohren Tch'tch finden finden. Krtichik mir folgen folgen Krtichik Krähen schickt gestern mir folgen gestern Krtichik helfen helfen Krähen tot - Krtichik vielleicht gut. Morgen Teekel'cho'keg finden finden Tch'tch geben geben Nachricht. Finden Tch'tch[1] Stamm zerschlitze Ohren."
 1. Erinnerer
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 25.01.2012, 12:41:24
Die Äußerungen des Ratlings lassen Kiku überlegen. Sie werfen tatsächlich mehr Fragen auf, als das sie beantworten.
Unterwegs von Stamm zu Stamm, würde ja bedeuten, daß sie hier in Mitten von Nezumi Stammesgebiet sind. Auch gibt alles wenig aufschluß darauf was die Gruppe um Kikuchiyo auf dem weiteren Weg erwarten könnte. Auch ist er sich nicht sicher was mit Krähen gemeint sein kann.
"Vorsicht, heiß." sagt er als er noch immer in Gedanken dem Ratling eine der über dem Feuer gerösteten Kartoffeln überreicht. Die Pelle ist etwas verkohlt aber sie verbreitet einen leckeren, süßlichen Duft. Kiku nimmt sich die andere Kartoffel tut diese in ein Stück Stoff und zerbricht sie. Vom rot-gelben Inneren steigt Dampf auf und schon der Anblick, läßt die kalten Knochen einem Rokugani der durch solches Wetter gezogen ist, aufwärmen.

Nach ein paar Bissen fährt Kiku mit seinen Fragen fort: "Von was für Krähen sprichst du? Ich verstehe nicht ganz. Warum sollten dich Menschen verfolgen? Zumindest heute brauchst du keine Krtichik mehr fürchten." Er hört den Ausführungen des Ratlings weiter zu während er den Rest seiner Kartoffel in sich reinstopft und dabei etwas seinen Gaumen verbrennt. Anschließend Fragt er noch was ihm eigentlich am meisten am Herzen liegt.
"Wir sind auf dem Weg zum See der Tränen. Was kannst du uns über den Weg dorthin sagen? Drohen dort Gefahren?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 26.01.2012, 12:38:43
"Krähen tot nicht tot nicht - wie Bär!" sagt der Nezumi. "Nicht viel Haarlose nur Krtichik ein Krähen andere Krtichik helfen helfen fragen fragen gestern. Teekel'cho'keg unsicher sein sein gehen besser gehen gestern. Wichtig Auftrag wichtig." Mit großer Aufmerksamkeit beobachtet er Kikuchiyo beim Essen - als ein kleines Stück der Kartoffel runter fällt ist er sofort zur Stelle um sie in den Mund zu stecken und am Stück runter zu schlucken. "See Tränen Teekel'ch'keg nicht kennen kennen. Weg immer lang - nur  Beine kurz Beine lang. Schnell laufen laufen - Regen Schnee Morgen!"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 27.01.2012, 10:13:07
Der Ratten-Wetterbericht erweckt in Kikuchioyo wenig Vorfreude. Sollten sich diese Schnurrhaare täuschen? Wie dem auch sei, Kikuchiyo wird darauf keinen Einfluß haben. Mit etwas Glück kommen sie morgen etwas besser vorran und erreichen eine Siedlung auf dem Weg bei welcher sie Unterkunft bekommen.
Kiku wendet sich an den Ashigaru. Er scheint erfahren genug um den Weg zum Namida no Mizuumi[1] schon ein paar mal gemacht zu haben. "Wie lange wird unsere Reise noch Dauern, wenn das Wetter nicht besser wird? Ist es möglich morgen in einer Siedung die Nacht zu verbringen? Der Ratling spricht von noch mehr Untoten Tieren, explizit von untoten Vögeln. Ich denke es ist nicht Weise mehr Nächte in der freien Natur zu verbringen. Wir müssen auf jeden Fall Wachen für diese Nacht einteilen."
Kikuchiyo überlegt, ob der Namida no Mizuumi noch einen anderen Namen haben kann der dem Nezumi Waldläufer eher geläufig sein könnte.
 1. zu Deutsch: See der Tränen
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 30.01.2012, 11:25:36
Der alte Krieger legt die Stirn in Falten. "Es wird wohl noch eine Woche dauern bis wir den See erreichen. Die Berge sind bei dieser Wetterlage besonders gefährlich. Nach mehreren Tagen Regen sind die Geister der Berge in Auffuhr und es können sich ganze Erdmassen in die Täler stürzen." Der Mann macht eine Pause um im Kopf die Orte auf dem Weg durch zu gehen. "Kagoki liegt auf dem Weg. Doch bis wir dort sind wird es noch einige Tage dauern." Dann beginnt der Mann plötzlich die Farbe aus dem Gesicht zu verlieren. "Der Ratling ist Überbringer schlimmer Nachrichten! Ich wage es nicht aus zu sprechen. Dieser Einfluss der Schattenlande weit jenseits der Grenze müssen wir schnellst möglich einem Jade Magistraten berichten!" Dann hebt er vorsichtig die Hand vor den Mund und flüßtert: "Ihr solltet den Ratling solange festhalten - der Jade Magistrat wird entscheiden was aus ihm wird."[1]
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 30.01.2012, 15:32:49
Kurz überlegt Kiku wieso eine untote Krähe ein größeres Zeichen für die Schattenlande sein soll als ein untoter Bär und legt die stirn ähnlich in Falten wie der Ashigaru, nur eben viel weniger Falten aufgrund des mangelnden Alters.
"Nun, ich weiß deinen Rat zu schätzen, aber was mit dem Ratling geschieht entscheide immer noch ich. Wir sind mehrere Tage von der nächsten Siedlung und das wird in Kagoki einen dieser Jade Magistraten antreffen..." Kikuchiyo hustet einmal kurz aus, ohne zu spöttisch klingen zu wollen, ob der Erwähnung dieser für Kikuchiyo quasi-mystischen Gestalten "... naja, die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering. Zurück zu gehen ist aber auch keine Option. Was wir machen können ist der nächsten, entgegenkommenden Gruppe Reisender einen Brief an Lord Verwalter Bayushi Ryo in Shimomura mitzugeben. Wir sind noch nicht weit weg und wir sollten sicher noch auf einige Reisende treffen. Gibt es in unserer Gruppe eigentlich jemand der heilkundig ist? Irgendwer müßte sich mal meine Wunden anschauen."
Zwischen Shimomura und Kagoki hätte Kikuchiyo zumindest noch ein paar kleinere Gehöfte erwartet bei denen man mal eine Nacht im Trockenen unter einem Dach verbringen kann. Vielleicht hätte er es sich wirklich sonst anders überlegt diesen Händlern länger Gesellschaft zu leisten als notwendig. Trotz allem hat das Schicksal ihn dazu beweg bei ihnen zu bleiben und konnte auf diese Weise zumindest eine Gefahr abwenden. Wenigens den Träger mit dem gebrochenen Bein und auch den Ashigaru hätte der Bär wahrscheinlich erwischt und die anderen wären bei eine Flucht durch den Nächtlichen Wald eventuell anderen Gefahren zum Opfer gefallen.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 31.01.2012, 12:54:34
Was Kikuchiyo nicht weiss, ist dass die Zurückgebliebenen den Bären wohl nicht als Zombie erkannt haben. Auf Kikuchiyos Antwort fällt dem alten Mann nicht mehr viel ein. Es ist ihm klar, dass es unwahrscheinlich sein wird einen Jade Magistraten[1] in Kagoki zu treffen aber erlaubt diese Entdeckung keinerlei Aufschub. Doch ein weiterer Einspruch steht dem Ashigaru nicht zu und so muss er sich fügen. "Ich kann eure Wunden anschauen Bayushi-sama." spricht der alte Mann mit einer Verbeugung und eilt zu seinem Beutel um ein Stück Stoff zurecht zu schneiden und zu reinigen und auf die klaffende Wunde zu legen und fest zu binden. Der Verband sitzt, doch kann sich Kiku daran erinnern schon wesentlich besser versorgt worden zu sein.
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 31.01.2012, 14:18:24
Selbst wenn sie den Ratling mitnehmen würden und selbst für den Fall, daß sie dann noch auf einen dieser Jademagistraten treffen würden, warum sollte ausgerechnet der dem Wort eines Ratling glauben schenken. Nein, wenn dies wirklich so ein interessanter Fund ist, dann stellt sich ja vielleicht eher noch die Frage vom man Teile des toten Bären eventuell als Beweiß verwerten kann, aber ein Toter Zombiebär sieht auf wie jeder halbwegs verwester Bär. Jedes unheilige Leben wurde ihm zuvor ja ausgeprügelt.
Sonst müßte man so ein Monster vielleicht versuchen lebend zu fangen? Kikuchiyo schüttelt sich den Gedanken aus dem Kopf. Der Plan mit dem Brief an Ryo erscheint ihm noch am plausibelsten und vielleicht haben ja schon andere ähnliche Beobachtungen gemacht und hatten die Möglichkeit davon zu berichten. Diese Gedanken beschäftigen Kiku noch sehr lange bis in die Nacht hinein, auch nachdem er sich bereits hingelegt hat. Die Nacht schläft er sehr unruhig, die Ereignisse des Tages, die Kälte und das Wetter, der Auftrag von den Bayushi, ein Ratling und Untote. Alles läßt Kikuchiyo böse Vorahnungen auf den Ausgang seiner einfachen Reise haben.[1]

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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 03.02.2012, 12:29:25
Als das kleine Lager sich am Morgen wieder mit neuem Leben füllt, muss Kikuchiyo feststellen, dass der Nezumi bereits verschwunden ist.  Auch in den Lebensmittelvorräten der Gruppe ist das Verschwinden des Nezumis nicht spurlos vorbei gegangen. Es scheint, als habe der Ratling soviel Tagesrationen mitgenommen wie er gerade noch tragen konnte. Die Händlerin ist schwer verärgert und lässt, da sie Kikuchiyo nicht beschimpfen kann, ihren Unmut am alten Krieger aus. Als die Triade endlich ein Ende gefunden hat, schultern die Träger ihre Lasten und die kleine Gruppe begibt sich weiter auf den Weg in Richtung Kagoki.

Wie Kikuchiyo vermutet hat, ist der Weg nach Kagoki nicht so unbesiedelt, wie es die erste Beschreibung vermuten liess. Je weiter sie von den Wäldern Shimomuras wegkommen, desto häufiger trifft die Gruppe auf kleinere Höfe entlang des Weges. Die Vorbereitungen für den Winter sind doch bereits in vollem Gange, die Dächer werden geflickt und Brennholz für den Winter wird gesammelt. Wo immer die Gruppe auftritt, bleiben die Leute stehen, halten in ihrer Arbeit inne und verbeugen sich vor dem Samurai.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 07.02.2012, 04:08:31
Die Streiterein lassen Kikuchiyo relativ kalt, auch wenn er sie für überflüssig empfinder. Stattdessen beschäftigt sich Kikuchiyo wie jeden Morgen mit seinen Suburi übungen. Mit einem schweren Stück Holz schlägt er wie jeden morgen 1000 Mal in die Luft was etwa 15 Minuten in Anspruch nimmt, aber diese Zeit nimmt sich der Mann. Für ihn ist es wichtiger als Frühstück, egal wo und bei welchem Wetter, denn es kräftigt die Arme und stählert den Willen.

Nach dem Aufbruch nimmt sich Kikuchiyo vor gute Laune zu verbreinten. Er kannte einst ein Bauernlied für schlechtes Wetter, welches er versucht mit einigen Trägern anzustimmen.[1]

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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 09.02.2012, 00:44:25
Nicht nur Kikuchiyos Stimmung ist am heutigen Tage besser und so dauert es nicht lang bis einige der Träger mit großer Leidenschaft in Kikus Bauernlied mit einsteigen. Der Weg fällt so allen leichter und die Ereignisse des Vortags sind beinahe vergessen. Der Regen setzt nur noch gelegentlich ein und an Schnee ist bei den jetzigen Temperaturen zum Glück noch nicht zu denken!

Nach mehreren Stunden der Wanderschaft kommt ihnen fröhlich pfeifend ein dicker Mann entgegen. Seinen Strohhut hat er tief über das Gesicht gezogen und hinter seinen Schultern thront ein zweiter großer mit Stroh bedeckter Buckel. Als er näher kommt kann Kiku den Käfig aus Bambus erkennen den der Fremde da auf seinen Schultern trägt. Nachdem man sich vorgestellt hat und der Mann der sich Bādokēji nennt, der Gruppe seine Sammlung an Singvögeln gezeigt hat. Kommt Kikuchiyo zur Sache und zückt den Brief den er am Morgen auf dem Reispapier der Händlerin verfasst hat. "Dieser Brief muss umgehend zu Bayushi Ryo gebracht werden Bādokēji-san! Es ist von großer Wichtigkeit und erlaubt keinen Aufschub - ich würde es selbst tun doch bin ich durch eine andere eben so dringliche Aufgabe gebunden." als Kiku merkt, dass Bādokēji immer noch nicht so ganz überzeugt ist nimmt er ihn noch mal bei Seite und berichtet von des Bayushis so ausgezeichneter Gastfreundschaft und der schönen Shamisen Spielerin und schafft es damit die letzten Zweifel die der dicke Bādokēji noch hat zu verscheuchen.

Von Bādokēji erfahrt Kikuchiyo auch wie lange es noch dauern würde bis die Gruppe das nächste Gehöft erreicht und wieviel Reisetage es bis Kagoki sind. Dankbar über die neuen, ihm präziser erscheinenden Informationen, klopft er Bādokēji auf die Schulter und wünscht ihm eine gute Weiterreise und die Unterstützung der Schicksale für das Erfüllen des Auftrags. Wie geplant, macht die Gruppe einen weiteren Zwischenstop als sie den ersten Hof erreichen und man stockt dort die vom Ratling entwendeten Vorräte wieder auf. Die Bauern sind freundlich und hilfsbereit - auch wenn sich Kiku sicher ist, dass dies eher ein Fall der Pflichterfüllung als der Großherzigkeit ist.

Die darauffolgenden Tage auf dem Weg nach Kagoki vergehen wie im Flug und selbst die Träger können ihren Augen kaum glauben, als sie auf die unzählbaren Felder blicken, die Vielzahl an Höfen und Häusern von Kagoki umgeben. Als die Gruppe das südliche Tor erreichen werden sie von zwei bewaffneten Ashigaru angehalten. Die Händlerin reicht ihre Papiere an den älteren der beiden weiter und dieser eilt schnell in das neben dem Eingang stehende kleine Haus um die Papiere zur Prüfung seinem Vorgesetzten vor zu legen. In der Zwischenzeit müssen die anderen warten und mit an sehen wie die einfachen Bauern , ganz sorgenfrei, die Tore passieren können.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 09.02.2012, 05:26:15
Kikuchiyo hat als sie in Reichweite der Stadt gelangt sind seine Maske aufgesetzt. Es ist ein Erbstück aus lackiertem Silber welches einmal seiner Mutter gehörte.

Er kann sich kaum daran erinnern wie seine Mutter sie jemanls getragen hat, doch kurz nach ihrem Tod gab sein Vater Kiku diese Maske. "Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich habe hier aber etwas für dich, was deiner Mutter gehörte." der große Mann überreicht dem schluchzenden Jungen einen in einen rotes Seidentuch eingewickelten Gegenstand. Das trauerne Kind beachtet das Paket kaum, doch der Mann läßt nicht locker und wickelt es aus bis eine Maske mit rot-schwarzem Lack zum Vorschein kommt bei der an gewissen stellen immer noch silbern das Metall durchscheint aus dem sie gemacht wurde. "Es ist die Maske deiner Mutter, die Maske eines echten Scorpion-Samurai."
"Ich will aber kein Scoprion sein, Ich will Mutter wieder haben!"
"Das geht nicht, das eine so wenig wie das andere, denn du bist schließlich ein Krebs." Kikuchiyos Vater lächelt dem Kind verständnisvoll zu. "Deine Mutter kann nicht wieder kommen. Sie ist an einem anderen Ort, doch wenn du ihr Andenken ehrst wird sie bald wieder geboren werden und dann sicher ganz in deiner Nähe sein, auch wenn du es vielleicht nicht gleich erkennst. Du bist ein Krebs, also sei auch so stark wie deine Vorfahren." Der kleine Kiku spührt die Hand des Vaters auf seiner Schulter, doch er kann nicht aufhören zu weinen. Noch viele Stunden saß er in dem Zimmer sich an die Maske und die Erinnerungen der Mutter klammernd.

Kikuchiyo schüttelt diese Erinnerung aus dem Kopf. Während der ältere der beiden Dorftor-Ashigaru im Wachhäuschen mit seinem Vorgesetzten spricht wendet sich Kikuchiyo an den Verbleibenden:
"Seid gegrüßt, es ist ein angenehmer Tag heute nicht? Gibt es in letzter Zeit irgendwelche bemerkenswerten Vorfälle? Ist hier zufällig vor kurzer Zeit ein anderer Bayushi-Samurai in die Dorf gekommen?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 12.02.2012, 01:05:52
Etwas misstrauisch blickt ihn der Wächter an. "Das Dorf ist sicher, die Ernten wurden eingefahren. Kagoki wird wieder seinem Ruf gerecht werden - der Winter kann also kommen!" Bei der zweiten Frage kann der Mann seine Überraschung nicht verbergen: "Bayushi-sama, der Beiden Pass ist zwar geschlossen, doch allein aufgrund der wichtigen Lage entlang der Handelsroute, kommen immer wieder Samurai aus allen Gegenden des Scorpion Landes zu uns. Ich empfehle Euch einen Besuch im glucksenden Reisfrosch, dort könnt ihr auch den Gunso Bayushi Bishamon treffen der hier mit zwei seiner Nikutai Quartier bezogen hat." Kaum hat der Mann den Satz beendet eilt auch schon wieder der zweite Wächter heran um Kickuchiyo die geprüften Reisepapiere zurück zu geben. "Es ist mir eine Ehre euch in Kagoki begrüßen zu können." sagt der Ashigaru, macht eine halbe Verbeugung und gibt Kiku die Papiere zurück.

Der Aufenthalt der Reisenden in Kagoki ist hauptsächlich durch die Annehmlichkeiten des reichen Dorfes geprägt. Bayushi Bishamon nimmt Kikuchiyos Anwesenheit ohne größeres Interesse zu Kenntnis. Einer der beiden Nikutai versucht den jungen Samurai später bei einigen Schalen Sake aus der Reserve zu locken, doch Kikuchiyo hat mittlerweile Erfahrung und lässt sich nicht ins Bockshorn jagen. Als sie dann am nächsten Tag Kagoki endlich wieder hinter sich lassen können, ist er froh dass er auch ieder die Maske abnehmen kann.

Die folgenden Tage gleichen einem Sprint bis an den Fuss der Berge. Ab dann beginnt der zähe, qualvolle Aufstieg der selbst dem weit gewanderten Mann - das wehklagen lehrt. Unendlich lang erscheint er, jeder Schritt fällt schwer, jedes Hindernis ist eine Qual die überwunden werden muss.

Als nach sieben beschwerlichen Stunden die Hochebene erreicht ist,  halten die Wanderer Inne  um  den Moment zu würdigen und die Gegend in Augenschein zu nehmen.[1][2]
Während am Horizont sich ein Berg Massiv ans nächste reiht, wie die Zahnreihen eines Hais, liegt zu ihren Füssen das Ziel ihrer Reise. Die Abendsonne spiegelt sich im glasklaren Wasser des Namida no Mizuumi  und zaubert ein zufriedenes Lächeln auf die Gesichter der Gruppe. Der See ist fast komplett vom Fels umrundet und ähnelt einem riesigen Krater. Gut zwanzig bis dreißg Fuß vom Ufer entfernt können die Gefährten die einsamen Lichter mehre kleinere Fischerhütten ausmachen, welche auf dicken Holzbalken mitten im See stehen. Die Häuser sind in ihren Grundzügen identisch: fünfzehn Fuß lang und zehn Fuß breit ungefähre Höhe knapp über sieben Fuß, die leicht spitz zulaufenden Dächer sind mit getrocknetem Schilf bedeckt und die Wände sind aus schwarzem Bambus, alle sind umrandet von einem kleinen Steg, der sie auch untereinander verbindet.  Ihr einzig offensichtliches Unterscheidungsmerkmal sind die jeweils andersfarbige Fahnen welche an jedem Haussteg auf einem zehn Fuß hohen Mast montiert sind. Am Geländer der Stege hängen mehrere Dutzend, aus feinem Bambus und Schilf gebundene, Käfige . An den Hausstegen liegen Flöße aus dicken Bambusstämmen. Eine idyllische Fischersiedlung - weit abgelegen von dem Trubel des Reichs.

Kukis Blick folgt der Uferlinie bis er bei einem kleinen roten Tor halt macht. In der Mitte des Torbogens hängt eine große Glocke deren Seil bis fast zu Boden hängt. 'So scheinen sich also die Besucher für eine Überfahrt an zu kündigen.', denkt sich Kikuchiyo und geht zum roten Tor. In großen Lettern aus dem Holz gesägt steht dort: Die Schönheit der Träne offenbart sich nur demjenigen der ihr Salz schmeckt.
 1. 
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 14.02.2012, 04:51:21
Kruzerhand geht Kikuchiyo zur Glocke und leutet mit Hilfe des Seils einige Male. Dann untersucht er die Stelle am Tor und versucht eventuell Spuren zu finden, die Aufschluß geben wann hier zuletzt Leute gewesen sein. Nachdem er nichts eindeutiges finden kann gibt es mißmutig auf, seltzt sich auf einen Stein am Rand des Sees und beschließt die Wartezeit zu nutzen um seine Marschration zu sich zu nehmen, während er das Fischerdorf genau in Augenschein nimmt.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 14.02.2012, 12:29:28
Der unerwartet helle Klang der Glocke reiht sich ein in das Säuseln des Windes und wird über die sanften Wellen des Sees hinweg getragen. Lange schwingt die Glocke nach und dann können Kikuchiyo und seine Begleiter beobachten, wie sich ein Floß von einem Steg bei den Hütten löst. Am Ruder steht ein Mann in einfacher Kleidung gehüllt, daneben eine junge Frau in ihrer Hand hält sie eine kleine Laterne mit der sie in der einbrechenden Dunkelheit den Weg leuchtet.

Neben Kiku haben sich nun auch die Träger aufgereiht, ihre Lasten abgelegt und vor sich aufgebaut. Ein zufriedenes Lächeln spiegelt sich auf dem Gesicht der Händlerin wieder. Das erste Ziel ist erreicht. Als das Floss in Ufernähe kommt, begibt sich der alte Krieger ins Wasser um das schwere Floss mit an Land zu ziehen. Es dauert einen Augenblick bis die beiden den Bayushi wahrgenommen haben. Sofort verbeugen sie sich tief und die junge Frau begrüßt Kikuchiyo im Namen der Fischersiedlung: "Ehrenwerter Bayushi-sama, seid uns willkommen!"
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Beitrag von: Kikuchiyo am 14.02.2012, 14:50:57
"Habt dank. Laßt uns erstmal in Euer Dorf. Unsere Reise war lang und die Träger sind erschöpft."
Eilig bemannt die Gruppe das Floß und der Fischersmann stößt es mit einem lange Stock vom Ufer ab, wonach als sanft über das Wasser in Richtung des Dorfs gleitet. Während der Überfahrt nutzt Kikuchiyo die Gelegenheit ein paar Worte mit der Frau aus dem Dorf zu wechseln.
"Mein Name ist Bayushi Kikuchiyo aus Shutai. Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen. Vielleicht können wir etwas Neuigkeiten Austauschen, da wir grade aus Shimomura kommen." Tatsächlich ist Kikuchiyo interessiert ob sie Bayushi Isamu und seine Gefährten gesehen hat, aber vielleicht ist es nicht besonders ratsam direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Erstmal muß für die nächtliche Unterkunft gesorgt sein.
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Beitrag von: Ginsengsei am 19.02.2012, 01:01:48
"Mein Name ist Anyun, ich habe die Position des Dorfvorsteherin nach dem Tod meines Vaters übernommen." stellt sich die junge Frau nun ebenfalls mit Namen vor. "Ihr seid von Shimomura gekommen? Untersucht ihr ebenfalls den Tod des Ronin?" fragt die junge Frau unbesonnen.
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Beitrag von: Kikuchiyo am 19.02.2012, 14:01:24
"In der Tat waren wir in Shimomura, doch ich weiß nichts über das Ableben eines Ronin. Ich war auf dem Weg zum Hotei Seido, als ich mit entschloss diese Gruppe Händler zu begleiten. Sagt, wer sonst untersucht den Tod. Wer war hat den hier Untersuchungen angestellt?"
Das Floß gleitet samt über den stillen See. Es gibt an diesen Tag nur sehr wenig Wind und die Oberfläche gleicht einer spiegelnden Glasplatte in der die Reflexion den bewölkten Spätherbsthimmels zu sehen ist, alleine durchzogen von den Rippeln die das Floß selbst verursacht.   
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 19.02.2012, 17:29:37
"Seit einigen Tagen ist der ehrenwerte Rokugo Yoriki mit dem Fall beschäftigt - Im Moment ist er mit dem ehrenwerten Bayhushi-sama, einem Mönch und einem Vanara noch weiter oben in den Bergen um das Nest der Banditen aus zu räuchern." antwortet Anyun. Sie scheint nicht über die Tugenden des Scorpion Clans zu verfügen aber das war ja auch nicht von jedem einfachen Heimin zu erwarten.
Während das Floß zielsicher auf die kleine Siedlung zusteuert, herrscht auf den Stegen emsiges Treiben. Fässer aus einer kleinen Lagerhütte gerollt und am Boden werden auf einem Tuch verschiedene Muscheln ausgelegt. Kisten werden bereit gestellt und ein weiteres Floß legt ab um die Händlerin und ihre Träger hinüber zu schiffen. Als das Floß mit Kikuchiyo anlegt, halten alle mit ihrer Arbeit inne und verbeugen sich. Selbst die kleinsten wobei der ein oder andere neugierig zum fremden Bayushi hinüber schielt.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 20.02.2012, 04:32:50
Vanara, Mönch, Scorpion... es hört sich so an als wäre hätte Kiku seinen Auftrag so gut wie erfüllt. Kikuchiyo nutzt die Zeit um seine Gedankenwelt zu ordnen. Ist davon auszugehen, daß die Gruppe nachdem sie mit den Banditen fertig sind wieder hierher zurück kommen? Sie in den Bergen zu suchen und sie auf diese Weise womöglich zu verpassen ist ein Risiko welches Kiku ungern eingehen möchte. Auf der anderen Seite ist nicht wirklich klar ob die Gruppe tatsächlich zurück kommen wird.
In keinem Fall wird er jedoch noch in dieser Nacht aufbrechen. Vielleicht findet sich ja auch noch ein Führer und er kann mehr über Rokugo Yoriki und die Banditen heraus finden, wenn es erst einmal die Gastlichkeit der Landleute annimmt. Fragen stellen kann er später immer noch.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 21.02.2012, 01:05:20
Auch wenn es Kikuchiyo nicht direkt merkt, so schätzen die einfachen Leute sein diskretes und direktes Auftreten. Während sich auf dem Hauptverbindungssteg zwischen den Stabbauten alles auf die Ankunft der Händler vorbereitet, ist Anyun nur um das Wohl des Samurais bedacht. Der Bayushi wird in die beste Hütte geführt und man bereitet ihm zum Empfang eine markant duftende Muschel Suppe und feine in Süßwassertang gerollte Reiskugeln. "Bayushi-sama, wenn ihr uns die Ehre erweisen würdet und als unser Gast diese bescheidene Suppe zu euch nehmt, so wären wir von Glück erfüllt." spricht Anyun.[1]
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 21.02.2012, 02:50:29
Kikuchiyo nimmt seine Maske ab und bindet sie sich in in gewohnter Form um den Oberarm. Seinen durchnäßten Strohmantel hat er zusammen mit den Sandelen am Eingang gelassen und in hinteren Berich eines größeren Raums platz genommen. Statt der Tatamimatten ist der Boden hier aus einfachem dunklen Holz der Bäume, die sie auf dem Weg zum See vielfach sehen konnten. Seine Schwerter behält der Samurai allerdings dicht bei sich und stellt diese hinter sich mit dem Griff zum Boden an die Wand.
In der Mitte des Raumes befindet sich eine Feuerstelle über der ein Topf mit heißer Okayu[1] hängt. Von dieser bekommt Kikuchiyo eine kleine Holzschüssel überreicht und dazu einen kleinen hözernen Löffel in Form eines Lotusblütenblatts[2]. Auch wenn dies ein klassisches Morgengericht mit den übergebliebenden Reis vom Vortag ist so beschwert sich Kikuchiyo keines wegs. Bei diesen Temperaturen und der Feuchten kälte ist die Wärme die es im Körper von Innen ausbreiten kann genau das Richtige. Den angenehmen Duft zu Urteilen ist im Suppe nicht nur Reis. Nach dem ersten Löffel fällt es Kikuchiyo auf.
"Lecker!" ruft er aus. "Lauch und Wurzeln schmecken sehr gut. Ich kann auch Pilze schmecken, sehe aber keine. Nicht zu saltzig, genau richtig.", lobt Kikuchiyo den Koch. "Nach so einem Tag kann ich mir kaum etwas besseres vorstellen. Ihr solltet in Shimomura ein Geschäft dafür eröffnen."

Nach diesem kleinen ernst gemeinten wenn auch typisch übertriebenen Geplauder versucht Kiku mehr über die Geschehnisse  in Erfahrung zu bringen. "Die Ernten im übrigen Land schienen dieses Jahr gut. Alles scheint auf ein guten Wechsel zum neuen Jahr hinzudeuten."
Er wechselt das Thema: "Sagt, was wißt ihr über die Räuber und den Todesfall der untersucht wird. Die Gruppe um den Bayushi scheint sich ja ungewöhnlich zusammen zu setzen."

Zu guter Letzt bittet der halbe Krebs noch um die Möglichkeit das Bad zu besuchen. Der Gedanke sich Waschen und einige Zeit in warmes Wasser setzen zu können, hat ihn schon einige Tage auf der Reise beschäftigt.
 1. Dickflüssige Reissuppe (http://en.wikipedia.org/wiki/Congee#Japan)
 2. Nennt man in Japan Renge (Lotus) und in China übirgens einfach nur Shaozi (Löffel)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 23.02.2012, 15:52:46
Anyuns Mutter nimmt das Lob mit großer Bescheidenheit entgegen. Anyun kann man jedoch deutlich ansehen, dass die junge Frau sehr stolz darauf ist, dass die Küche ihrer Mutter solch ausserordentliches Lob erfährt. Beeindruckt von der Kunst mit der Samurai die Themen zu wechseln versteht, gelingt es der jungen Frau beinahe nicht mit zu kommen und so ist sie noch in Gedanken bei der Ernte des Jahres, während der Bayushi ihr schon jegliche Informationen entlocken will. Kikuchiyo muss dabei selbst feststellen, dass er seine Veranlagungen mütterlicherseits, keineswegs zu unterschätzen sind. "Über die Räuber wissen wir nicht viel, Bayushi-sama. Die Räuber haben versucht den ehrenwerten Bayushi mit seinen Gefährten zu überfallen, doch haben sie nicht mit deren Mut und Stärke gerechnet! Um den Räubern ganz aus zu räuchern, hat der Bayushi ihnen eine Falle gestellt und sie bis zu ihrer Festung verfolgt. Die Festung muss sich  ein bis zwei Tagesreisen von hier befinden. Ich selbst und auch alle anderen hier haben sie weder je gesehen noch von ihrer Existenz gewusst. Was den Tod des Ronins angeht, so war er unser Gast und er schien ebenfalls aus der Richtung Shimomuras gekommen zu sein. Er nannte weder Namen noch Ziel und als er uns wieder verlassen wollte wurde er am nächsten Tag Tod im Schilf treibend gefunden." Dann schweigt Anyun verlegen ehe sie schliesslich doch noch etwas zu Kikuchiyos letzter Bemerkung sagt: "Eine so ungewöhnliche Gruppe ist uns bisher auch noch nicht begegnet. Doch haben Sie unsere tiefste Ehrerbietung verdient!"

Auf des Samurais Wunsch wird nach dem Essen ein Zuber mit heißem Wasser aufgestellt und ihm wird Seife gereicht. Anyun und ihre Mutter entfernen sich darauf aus der kleinen Hütte und überlassen den Bayushi seiner Reinigung.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 24.02.2012, 02:04:13
"Gibt es noch viele weitere Siedlungen hier in der Gegend? Die Räuber werden ja von irgendwelchen Siedlungen gelebt und Schutzgeld erpresst haben. In diesem Sinne ist es gleich doppelt gut, wenn diesen der Gar ausgemacht wird. Zum einen kommt der Daimyo so wieder an seine Steuergelder und zum anderen sollen sie für die Frechheit bezahlen einen Bayushi  angegriffen zu haben. Dummheit darf nicht unbestraft bleiben. Dennoch scheint mir diese Räuberbande auch etwas ungewöhnlich von dem was ich hier höre." Anyun kann zu all diesen Feststellungen des Bayushis nur nicken, die Frage nach den weiteren Siedlungen verneint sie jedoch.

Zum Ronin hat Kikichiyo noch ein paar weitere Fragen:
"Wie ist der Ronin den ins Schilf gekommen? Es ist sicherlich nicht ertrunken oder? Ist bekannt was er seinem Ableben zu verdanken hat?" Anyun wirkt ratlos. "Wir wissen nicht ob er ertrank. Ich weiss bloss, dass es keine offensichtliche Todesursache gab. Irgendetwas muss er jedoch im Schilf gemacht haben! Ein so rauher Mann wie dieser wird nicht einfach wie eine Fliege gestorben sein!" mutmaßt sie unsicher.

Als Kiku sich selbst und dem Wasser überlassen wird nimmt er sich Zeit. Seine Kleider hat er zum Waschen Anyuns Mutter anvertraut und dafür einen Yukata[1] erhalten, der neben seinen Schwertern in einem Korb am Eingang liegt. Er setzt sich auf einen kleinen Holzschemel neben dem Badezuber und schöpft mit Kellen heißen Wassers mit dem er sich mehrfach übergießt. Das Wasser fließt und einer dafür vorgesehenen Rille am Rand ab. Aus seinem Gepäck fischt Kiku ein Stück Seife mit dem er seinen Körper behandelt und zur Feier des Tages entfernt er auch seine Gesichtsbehaarung mit einem Tanto. Nachdem er sorgfälltig den Dreck der Reise und die Seife vom Körper gespühlt hat legt er sich sauber in das heiße Wasser, wie es in Rokugan brauch ist. Im Wasser zu entspannen ist viel einfacher wenn nicht noch der Dreck mit einem im Wasser schwimmt. Es vergehen viele Minuten und Kikuchiyo wäre beinahe eingeschlafen doch das Wasser wird kälter und kälfer. Kurz überlegt Kiku noch neuem heißen Wasser zu fragen, doch er entsinnt sich eines besseren und steigt aus der Wanne, trocknet sich ab und schlüpft in den für ihn bereit gestellten Yukata.
 1. einfacher kimonoartiger Bade- und Schlafmantel (http://de.wikipedia.org/wiki/Yukata)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 02.03.2012, 09:25:15
Die Sonne scheint in das Zimmer und weckt Kikuchiyo der in einem Raum in dem gleichen Haus gestellt bekommen hat in dem er schon seine abendliche Malzeit zu sich genommen hat. Er rekelt sich unter den Beddecke und richtet sich wenige Momente später auf. Es scheint ein ausgesprochen schöner Tag zu werden, doch kalt ist es. Der Regen der letzten Tage scheint sich in niedrigeren Höhen vor den Bergen zu hängen. Er beweg nimmt seine Schwerter und die Nachricht an Isamu an sich die neben ihm liegen und begibt sich die Tür. Als er diese aufschiebt steht davor ein Korb mit Kikuchiyos Kleidung die bereits gewaschen und aber noch etwas feucht ist. Etwas fröstelnd steigt der Samurai in seine Klamme kleidung in der Offnung das diese bald aufwärmt und am Körper trocknet. Sein schwarze Kettenrüstung[1] die er sonst under dem Kimono trägt läßt er dieses mal bei seinen anderen Sachen im Raum und nimmt nur das wichtigste auf seinen ersten morgentlichen Gang durchs Dorf.

Er berüßt ein paar der Bauern und Fischer welche ihrem Treiben nachgehen und macht sich wie jeden Morgen auf die Suche nach einem schweren Stück Holz mit dem er seine Suburiübungen vollziehen kann. 1000 Stück, heute ist Tag 453.
Nach ein paar Miuten wird er fündig. Er findet sich nicht weit von einer Stelle an der die Dorfbewohner augenscheinlich Feuerholz für den Wintergestapelt haben findet er ein paar Stücke von den gleichen Rotholz aus dem die Häuser hier gebaut sind. Offensichtlich dient dieser Stapel als Ersatzteillager für Reparaturen an den Häusern. Er zieht sich ein lägliches Kantholz dem Stapel, welches in etwa die länge seines Nodachi hat, doch er ist deutlich schwerer. Genau das war er sucht. Mit diesem Holz begibt sich der Samurai etwas entfernt des Dorfes auf seine kleine Weide mit einer einzelnen Zeder[2] und beginnt das Schwert über den Kopf zu schwingen, während er die Schläge laut zählt. Die Sonne scheint und trotz der Kälte steht ihm der Schweiß schnell im Gesicht. Nach den ersten Dreihunders kann er schon die Unterarmmuskeln spühren, aber er hat grade erst angefangen.  Nach weiteren Dreihuntert spür er seine Schultern deutlich unter der Last des schweren Holzes. Nach weiteren Dreihundert meint er daß sich blasen an seinen Händen bildern doch er gibt nicht auf und zählt eisern weiter. Die letzten Hundert ist er kurz davor aufzugeben, doch mit letzter Kraft schafft er auch diese. Kurz verharrt er im dort auf der Weide erschöpft aber glücklich.

Nachdem er wieder ins dorf zurückkehrt sieht er einen etwas älteren Mann an der Holzhackstelle beschäftigt Feuerhölz zu zerkleinern.
"Ihr!" ruft Kikuchiyo dem Mann zu. "Versteht ihr etwas von Holzbearbeitung? Wenn du mir auf diesen Holz ein gutes Bokuto[3] machen kannst, werde ich dich gut entlohnen!" Kikuchiyo überreicht sein Holz an den Mann der ihn verwundert anschaut. Am unteren Ende des Holzes sind ein paar Blutspuren von den Händen des Samurai, die sich an den kantigen Rändern aufgerieben haben. Kurz verabschiedet sich Kikuchiyo bei dem Mann und macht sich zufrieden auf etwas zu Essen zu finden; hoffentlich mit ähnlichem Erfolg.
 1. Ich habe mal ein Bild von so einem Kettenhemd gemacht welches im Museum in Iga Ueno (http://iganinja.jp/en/museum/index.html) hing.
 2. Sugi (http://de.wikipedia.org/wiki/Sicheltanne)
 3. Dieses Bild (http://kendotime.com/_mod_files/ce_images/Bokuto/sa5_1_large.jpg) stammt von einem Suburibokuto.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 25.03.2012, 16:11:36
Wie nicht anders zu erwarten scheint auch heute ein ausgezeichneter Tag für ein Fischgericht zu sein. Ayun hat bereits ihre Mutter auf die Rückkehr des jungen Mannes vorbereitet und so muss Kiku eigentlich nur noch der Nase folgend den Weg zu seiner prall gefüllten Teller mit in Salz gebratenem Fisch. Saba Shioyaki - Kikuchiyo kann sein Glück immer noch kaum fassen. Es ist eine ganze Weile her seit dem er das letzte mal in die Vorzüge eines so guten Fisches kam. Genüsslich zerlegt er den Fisch mit den Stäbchen und findet zwischen den großen Happen immer wieder Zeit die Küche zu loben.

Die Zeit nach dem Essen verbringt der junge Samurai damit auf dem Steg auf und ab zu gehen und den Kindern beim Flicken der Muschelkäfige zu zu sehen. Vor einer der Hütten sitzt der von Kikuchiyo beauftragte Mann und schnitzt und schmirgelt sich die Finger wund. Das von Kiku gewählte Holz war besonders hart und der schmächtige Fischersmann muss all seine Kraft einsetzen um das Holz in seinen Händen in Form zu bringen. Schweigend beobachtet er den Mann bei seiner Arbeit. Dann blickt er wieder hinaus auf den See und kann seine Überraschung nicht verbergen. In mitten des Sees trieb ein einsames kleines Hausboot! Anscheinend ist es ihm bei seiner Ankunft und auch danach schlicht und einfach entgangen. Neugierig versucht er jedes Detail zu erfassen: Das Boot selbst ist in etwa vier Fuss lang und zwei Fuss breit, die kleine Hütte welche mit einfachen Mitteln darauf gebaut ist, ist aus dem gleichen schwarzen Holz wie der Rest des Boots. Auf dem Dach der kleinen Hütte sitzen einige Tauben während unten im Bug ein alter Mann zu erkennen ist, der in einem etwas heruntergekommenen, blauen Kimono gekleidet zu meditieren scheint.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 27.03.2012, 08:57:58
Fasziniert blickt der Bayushi einige momente zum Hausboot, welches über den See der Tränen gleitet, während er immer noch auf seinem Bambussplitter kaut den er nach dem Essen als Zahnstocher benutzt hat. Er setzt sich an das Ufer und beobachtet das Schauspiel, wie das Boot über den See treibt wie die Wolken über den Himmel. Kurz versucht er sich die von den Morgenübungen aufgeriebenen Hände im Wasser von See zu waschen und zuckt vor unerwartetem Schmerz zusammen. Wieder etwas unerwartetes. Der See ist zwar ein vulkanischer See der sich auf Regenwasser speißt doch das Wasser ist ausgesprochen salzig. Vielleicht ist es darum "der See der Tränen".

"Hey!" Kikuchiyo ruft den Kindern mit den Muschelkäfigen zu. "Was ist das denn für ein kleines schimmendes Häuschen?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 18.04.2012, 11:10:34
Sofort halten einige der Kleinen in ihrer Arbeit inne und starren mit großen Augen auf den noch viel größeren jungen Mann. Es dauert einen Augenblick bis sich einer traut zu antworten. Ein besonders ungepflegt erscheinender Junge klopft sich seine Kleidung ab während er aufsteht und zeigt dann mit seinen kleinen Fingern in Richtung des Hausboots. "Samurai-sama da wohnt Priester Wuen!"  die anderen Kinder die sich nun neben dem mutigen aufgestellt haben, nicken zustimmend. "Priester Wuen macht das schönste Feuerwerk!" "Ja, jaa!" stimmen einige der Kinder fröhlich ein. "Schaut, das Haus hat er selbst gebaut! Vater sagt Wuen ist schon lange hier er kam irgendwann und baute sich das Boot und das Haus!" Ein Mädchen mit hochgesteckten Haaren und schief abstehenden Ohren schiebt sich in den Vordergrund, Kiku schätzt sie auf etwas über 10 Jahre: "Er ist Priester gewesen, bis er sich in die Einsamkeit zurück zog. Kam vor 27 Jahren, eines Abends an den See und begann sein Hausboot zu bauen. Er sprach nicht, er aß nicht und als sein Hausboot fertig war stieg er auf und war seitdem nie mehr an Land gewesen, so sagt man."
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 18.04.2012, 11:37:16
Kikuchiyo überlegt kurz über diesen Priester und dessen weltlichen Besitzt, bevor er wieder an Interesse verliehrt.
"Kommt Priester Wuen auch manchmal ins Dorf oder ist er immer auf diesem Boot?"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 08.07.2012, 21:12:28
"Er hat sein Boot nie mehr verlassen und wenn er je zu unserer Siedlung kommt, so läd er uns als Gäste ein auf sein Boot zu kommen." sagt das Mädchen mit den schiefen Ohren und blickt dabei bescheiden auf ihre nackten Füße.

An Nachmittag versucht sich der Bayushi einen Überblick über das Dorf und die natürlichen Gegebenheiten zu verschaffen. Mit einem Stock kratzt er eine Karte in den Sand in der Nähe der Sees, auf der alle Häuser markiert. Er ist nicht ganz zufrieden über den Maßstab aber um sich mit der Umgebung grob vertraut zu machen sollte es ausreichend sein. Dann macht er sich auf den Weg die direkte Umgebung zu erkunden und durchstreift die Umgebung des Dorfes nach Auffälligem.
Kikuchiyo kann bei seinem Streifzug, am Ufer des Sees, nichts weiter Auffälliges entdecken. Die Triste Gegend wirkt ermüdend auf den wachen Geist des jungen Samurais und das Grau in Grau der Felswände scheint einen beinahe zu erdrücken, so eng liegt es um den See herum. Fast so als sei eine Träne des Donnerdrachens vom Himmel gestürzt und habe dabei einen tiefen Krater entstehen lassen. 'Die Träne des Donnerdrachens.. und sie zerplatze beim Aufprall in viele kleine Tropfen welche mit den Jahren verhärteten und die schönsten Perlen entstehen liessen.' denk Kiku leise bei sich. Er beschliesst, dass er für heute genug gesehen hat und kehrt um, zurück zum Steg um mit dem Floß zurück zur Siedlung zu gelangen.

Er will noch die Händler nach den Plänen für die nächsten Tage befragen und ist darum froh, dass er direkt am Steg den alten Ashigaru wieder trifft. Dieser sitzt auf einer Kiste, seine Waffe ruht in seinem Schoß und sein fahles Gesicht wirkt unter den bleichen Sonnenstrahlen des endenden Herbsts wie Reispapier aus der Herstellung eines Schülers am ersten Tag seiner Lehre. Der junge Samurai stellt sich wortlos neben ihn, verschränkt die Arme und blickt ebenfalls hinaus auf den See. Minuten vergehen und erst nachdem unter lautem Geschnatter ein paar Enten auf dem Wasser landen und damit die sonst so erhabene Stille stören, spricht der alte Mann das erste Wort. "Ihr seid ein besonderer Samurai, Bayushi-sama. Wir alle werden eure Begleitung auf dem Weg zurück ins Tal vermissen." Dann verneigt er sich, und geht hinüber zu den anderen Trägern und der Händlerin. "Los alter Mann" ruft ihm die Händlerin entgegen und stemmt dabei beide Hände in die Hüften. "Die Kokus rollen schneller den Berg herab als wir die Ware transportieren können also seht zu, dass ihr den Weg für uns freihaltet!" In den Worten der Händlerin war wenig Respekt für den alten Ashigaru zu finden. Kiku steht noch immer mit verschränkten Armen auf dem Steg am Horizont färbt sich die Sonne langsam in ein glitzerndes Orange und lange Schatten begleitet die kleine Gruppe wie sie Schritt für Schritt sich vom See der Tränen entfernen und langsam aus Kikuchiyos Blick entschwinden.

Nachdem sie schon lange nicht mehr zu sehen sind, geht Kikuchiyo hinüber zum Floß. Es bleibt ihm nichts anderes übrig als noch eine Nacht hier zu warten bis dieser Bayushi Isamu wieder zurückkehrt. Der junge Samurai nimmt den langen Holzstab und stößt vorsichtig das Floß vom Ufer ab. Übung hat er darin keine doch ohne Übereifer und mit breitbeinig dirigiert er die Konstruktion aus dicken Holzstämmen in Richtung der Siedlung. Als er gerade den Stab auf das Floß legen möchte um das Floß an einem der Pfeiler fest zu binden, vernimmt er hinter sich das aufgeregte Schnattern von Enten wie sie aus dem Schilf in die Höhe steigen. Keine Sekunde zu früh dreht er sich um. Denn so kann er gerade noch die beiden schwarzen feinen Striche sehen, wie sie in einem leichten Bogen in den Himmel fliegen. 'Jagen die Fischer etwa die Enten?' wundert er sich, ehe der erste der beiden Pfeile direkt vor seinen Füßen im Floß stecken bleibt und der zweite ihn nur um eine Armeslänge verfehlt. Kiku blickt auf die Enten sind fort und dort in weiter ferne kann er nun zwei mit Bogen bewaffneten Männer im Schilf stehen sehen, wie sie gerade die nächsten Pfeile auflegen.[1][2]
 1. 
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 2. Weiter dann im Kampfthread!
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 18.07.2012, 10:38:00
Die schwarzgefiederten Pfeile sausen nur knapp an dem Floss vorbei. Es bleibt nicht viel Zeit für Kikuchiyo zu überlegen was nun zu tun ist. Mit dem Floß ans Ufer zu gelangen wird zu lange dauern und er wäre den Schützen hilflos ausgeliefert. Der Samurai verflucht sich dafür nicht am Morgen seine Rüstung angelegt zu haben, die ihn vor dem Schlimmsten hätte bewahren können. Doch keine Rüstung zu tragen hat in dieser Situation auch einen Vorteil.

Kikuchiyo stolpert rückwärts von den Schützen weg ins Wasser um hinter dem Floß in Deckung gehen zu können. Mit einem Platschen taucht er eins Wasser und macht sich für einen Moment ein Bild der Distanz die er bis zum Ufer tauchen müßte. Kiku hatte das Schwimmen so wie vieles andere von seinem Großvater gerlernt . Er hatte gerne im Fluß unweit von dessen Haus gebadet und versucht Fischen mit den blanken Händen zu fangen. Diesmal sollte es kein Spiel sein.
Er überprüft kurz den Halt seines Schwertes, holt tief Luft und taucht in das stille Wasser des Vulkansees. Er taucht unter dem Floss entlang und in Richtung des Ufers. Das Stand der Sonne hilft ihm bei der Orientierung. Mit kräftigen Schwimmzügen nähert er sich so Zug um Zug dem Schilf. Von dort aus fliegt ein Pfeil nach dem anderen in seine Richtung unermüdlich scheint der Wille der beiden Männer den tauchenden Bayushi auf den Grund des Sees zu schicken bevor er ihnen zu nahe kommt.
Doch der Samurai hat fast das Ufer erreicht. Die Bogenschützen scheinen immer noch dort zu stehen wo sie waren als er vom Floß gesprungen ist. Mit Aufgelegten Pfeilen schauen sie nach einer Spur des Bayushi. Kiku zieht sein Schwert aus der Saya und begibt sich in Stellung. Er taucht auf und macht einen Satz an Land direkt neben dem einen Bogenschützen, doch das Wasser nimmt ihm die Sicht sodaß sein Gegner dem Streich des Nodachi entgehen kann. Trotz seines überraschenden Angriffs, hat Kiku genug Zeit sein Gegenüber zu mustern und stellt fest, dass der Mann der ihm gegenüber steht bereits schwer verletzt ist. Dennoch versucht er einen weiteren Angriff gegen den Bayushi zu platzieren aber vor lauter Schreck verzieht er seinen Schuss gnadenlos.
Währenddessen hat der Bogenschütze auf der anderen Schilfseite lange Maß genommen und feuert einen Pfeil direkt in Kikus rechte Schulter. Ungeachtet des Pfeils setzt Kikuchiyo seinem zurückweichenden Gegner nach und versucht ihm den Rückzug in das Schilf zu erschweren. "Laß mich dein Leiden beenden!" Durch die geschlossenen Zähne gibt der Samurai ein tiefes Grummeln wieder. Mit einer weiten Bewegung hiebt er erneut auf den verletzten Bogenschützen. Schilfhalme im Pfad der scharfen Klinge fallen zu Boden, als die Schneide bedrohlich auf den Hals des Bogenschützen zusaust. Dessen Augen weiten sich mit Entsetzen, der Stahl nimmt Kontakt auf zur Haut - ein Moment der für die beiden Männer zur Ewigkeit wird als sich ihre Blicke treffen - dann geht alles rasend schnell, die massive Klinge des Nodachi schlägt durch den Hals des Bogenschützens wie das Beil eines Metzgers durch den Hals einer Ente. Wie in Zeitlupe rutscht der Kopf vom Rumpf und das Blut beginnt zu spritzen während der nun leblose Körper mit einem Platschen in das wasserumspülte Schilf fällt.

Auf der anderen Schilfseite muss der andere Mann tatenlos mit ansehen wie sein Freund geradezu hingerichtet wird. Angst fährt ihm in die Knie und er hat Mühe seinen Bogen ruhig zu halten. "Für Nobu!" sagt er laut und lässt dann die beiden Pfeile fliegen. Einer landet weit vor Kiku im Wasser der andere jedoch streift sein Bein und hinterlässt eine lange rote Schnittwunde.
Kikuchiyos Augen richten sich auf den Verbleibenden Gegner. Am Ufer zu laufen würde zu lange brauchen und der Samurai will nicht, daß der feige Schütze entkommt. Mit großen Schritten nimmt Kikuchiyo anlauf und springt soweit ins Wasser wie er nur kann. Der schlammige Bogen und der noch zuckende doch leblose Körper seines Wiedersachers machen ihm den Sprung zu nichte sodaß er auch direkt ins Wasser hätte laufen können. Beinahe wäre Kiku ausgerutscht und hätte sein Schwert verlohren, welches er erstmal in den Unterhandgriff nimmt. Das schwimmen funktioniert trotz des Pfeils in seiner Schulter besser und so nähert er sich unerbittlich dem zweiten Schützen.
Dieser hat bereits zwei Pfeile aufgelegt und in dem Moment, als Kikuchiyo die Arme wieder zur Brust führt um mit einem weiteren kräftigen Zug das Wasser von sich zu drücken, lässt er die Pfeile fliegen. Wie eine Ente die auf dem Wasser landet, schneiden die Pfeile durch die Wasseroberfläche um dann langsam neben Kikuchiyo zu versinken. Das Wasser scheint dem halben Krebs einen guten Panzer zu bieten. Kikuchiyo steigt aus dem Wasser direkt vor den Bogenschützen der ihm den Pfeil in die Schulter gejagt hat. Kurz überlegt er ob es nicht vielleicht Sinn machen würde zumindest einen von beiden lebend gefangen zu nehmen und über Bayushi Isamu zu befragen, ist er doch die zentrale Figur seines Auftrags. Seinen feigen Angriff auf den Samurai soll der Bandit jedoch büßen und so schwirrt das Nodachi wieder durch die Luft in der Absicht den zweiten Bogenschützen auszuschalten. Mit Leichtigkeit, trifft Kiku's Klinge auch den zweiten Banditen und verletzt ihn schwer. Doch dies ändert nichts an dessen Entschlossenheit. Mit einem Ausweichmanöver hinten, legt er zwei Pfeile auf und platziert diese ohne zu zögern, direkt auf der Brust des Samurais. Die Spitzen durchdringen, dank der enormen Wucht das Kettenhemd und fügen Kikuchiyo eine weitere Verletzung hinzu.

Hat der Samurai vor einem Moment noch ernsthaft erwägt den Schützen für ein Verhör am Leben zu lassen so ist dies nun vorbei. Dank des schmerzenden Pfeils ist das Krabbenblut in Bayushi Kikuchiyo ist in diesem Moment stärker als alle Vernunft und das soll der Bandit mit dem Nodachi zu spüren bekommen. Schnell stellt schließt Kiku die Lücke und führt einen weiteren womöglich tödlichen Streich aus. "Schönen Gruß an Nobu von mir!" "Pah" spuckt ihm der Mann entgegen und lehnt sich dabei so geschickt zur Seite, dass er dem Streich des Nodachis mit Mühe aber ohne Not entkommen kann. Mit einem weiteren Schritt ausser Reichweite legt er erneut zwei Pfeile auf und feuert diese in Richtung Kikuchiyo. Den Pfeilen weiß der Bayushi zu entgehen. Einer geht ihm über die Schulter die er nur ein wenig zur Seite nehmen muß. Den anderen Pfeil wehrt er mit den langen Schwert ab. Trotz der vorherigen Schwertverwunde scheint dieser Bogenschütze weiter agil und nicht so einfach zu besiegen, wie Kikuchiyo erhofft hatte. Wieder schließt der Samurai die Lücke zwischen ihm und dem Widersacher. Er hebt das Schwert und setzt zu einem neuen Angriff an, doch im letzten Moment ändert er die Richtung der Klinge um nicht den Schützen sondern den Bogen zu treffen. Ohne Bogen steller der Bandit einige deutlich geringere Bedrohung dar und läßt sich eventuell zum Aufgeben bringen. "Es ist zwecklos weiter zu kämpfen! Du kannst mir nicht entkommen!" Mit lautem Krachen zerbricht der hölzerne Bogen unter der Wucht des Schwerthiebs.

"Na wartet ihr elendige Ausgeburt eines Dämons. Es ist noch nicht vorbei!" wirft ihm der Bandit ohne Bogen an den Kopf und nimmt dann die Beine in die Hand um aus der Reichweite der tödlichen Klinge zu kommen. Der Samurai verfolgt den flüchtigen Banditen schnellen Fußes und versucht ihm den Weg abzuschneiden. Mit langen Schritten bewegt er sich durchs Schilf ohne daß der Bandit tatsächlich raum gewinnen könnte. "Flucht ist ebenfalls zwecklos. Gib auf!" In die Enge getrieben, schlägt der Mann eine Harke und sprintet so schnell es das Schilf zulässt in Richtung des Wasser. Als das Schilf endet, springt er nach vorn um mit einem Kopfsprung im Wasser zu landen. "Warte, das wird du mir büßen." Kikuchiyo ist über die erneute Flucht des Banditen erzürnt und spielt mit dem Gedanken ihn zu ersäufen. Er ist wahrlich hin und hergerissen, aber wenn er mehr über Bayushi Isamu und seinen Auftrag herausfinden will so sollte er versuchen, noch etwas aus dem Mann herauszubekommen. Ihm bleibt also nicht viel übrig als dem Mann hinterherzuspringen und ihn weiter zu verfolgen bis dieser Aufgibt oder Kiku ihn einholt. "Bleib stehen du Schurke!" Doch eventuell kann er den Banditen noch am Kragen zu fassen bekommen solange er noch nicht so weit geschwommen ist. Während der Bandit noch vor sich hin planscht, streckt Kikuchiyo beide Arme weit nach Vorne und packt den Mann an der Schulter und an der Rüstung. Verzweifelt windet sich dieser doch ihm fehlt einfach die Kraft um dem Samurai zu entwischen. Der Schütze ist in dem Handgemenge im Nachteil, schlicht aufgrund der körperlichen Überlegenheit des Samurai. Seine Hände greifen ihn wie die Zangen einer Krabbe. Der Bandit zappelt und schlägt um sich, mehr um sich über der Wasseroberfläche zu halten, als sich tatsächlich zu befreien. Kiku schafft es den Banditen ans Ufer zu ziehen und ihn mit seinem vollen Gewicht zu beschweren, sodaß er sich kaum noch bewegen kann. Dann löst er seinen Obi und beginnt damit die Hände des Banditen auf dem Rücken zu verschnüren. Seiner bescheidenen Lage bewusst, windet sich der Bandit wie eine Schlange die von einem Adler geschlagen wurde. Doch deren Krallen sitzen schon zu tief im weichen Fleisch und so ist er gezwungen sein Schicksal zu akzeptieren und sich die Hände binden zu lassen.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 18.07.2012, 13:07:59
Noch während er auf seinem gefesselten Bandit kniet bricht der Samurai die Pfeile kürzer damit diese nur noch wenige Zentimeter aus den blutenden Wunden ragen. Im Dort müßte sich jemand finden lassen, der ihm die Pfeilspitzen aus dem Körper ziehen kann. So sammelt er sein Nodachi ein und richtet seinen Gefangenen auf. "Komm mit und stell keinen Unfug an und du darfst vielleicht noch ein paar Tage länger leben."

Gemeinsam bewegen sich die Gruppen Richtung Dorf. Als er den ersten Bewohnern begegnet, die ihn mit erstaunten Augen anschauen ruft er einem zu "Du, hol Anyun her, schnell. Und etwas Seil. Und Sake!" Als dieser zögert und nicht schnell genug reagiert fügt er an: "Sofort!"

Es dauert nicht lange und eine ganze Anzahl der Dorfler scharrt sich um Kiku. Man sieht ihnen die Verachtung für den Banditen an doch sie wagen nicht ihn zu bewerfen oder zu bespucken solange er von dem Bayushi gehalten wird. Als das Seil kommt verschnurt er dem Gefangenen die Beine und noch einmal die Arme und nimmt seinen Obi wieder an sich. Er weißt ein paar Männer an nach einer zweiten Leiche im Schilf und zwei Bögen zu suchen. Kurz darauf bahnt sich Anyun einen Weg durch die Menge der Schaulustigen.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 19.07.2012, 16:15:09
"Bayushi-sama, nicht nur habt ihr die Reisenden geschützt nun verteidigt ihr auch noch unsere unbedeutende Siedlung." Anyun begibt sich auf die Knie und verbeugt sich tief. Sofort machen es die anderen umstehenden Schaulustigen ihr nach.
Vom Steg aus hat bereits ein weiteres Floß mit zwei Männern abgelegt, welche die Leiche Nobus bergen und die verbliebene Ausrüstung mitnehmen. Nun wird auch in Windeseile der Sake herbei geschafft. Auf einem kleinen Holzbrett, wackelt der große Tonkrug und ein kleiner Becher, ehe die Lieferung vor dem Samurai zum stehen kommt. Anyun tritt sofort bei Seite und greift nach dem Tonkrug um den Becher für Kikuchiyo zu füllen.[1]
 1. Interception Möglich: Ob sich Kiku einschenken lässt oder selbst zum Krug greift.
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Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 20.07.2012, 00:37:20
Kikuchiyo nimmt Anyun die Flasche Sake aus der Hand und schüttet einen Teil davon über seine Schulterwunde. Danach nimmt er einen kleinen Schluck und stellt die Flasche auf dem Boden ab. Er überlegt es sinnig ist die Pfeilspitze bis zum anderen Ende durchzudrücken und dann abzubrechen, doch der Knochen ist im Weg.
Etwas erschrocken reagiert Anyun darauf wie der Samurai ihre Gabe behandelt und fragt:
"Bayushi-sama, glaubt ihr das war einer der Räuber die Bayushi Isamu und seine Begleiter suchen?"
"Anyun, um den Räuber muß ich mich später kümmern. Sagt ein paar Leuten sie sollen ihn bewachen, aber ich brauche ihn lebend. Jetzt brauche ich aber erstmal jemanden der mit diesen Pfeil entnimmt." er deutet auf den abgebrochenen Holzstummel der aus seiner Schulter ragt.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 27.07.2012, 04:06:14
Erst jetzt fallen der Frau aus dem Dorf die Wunden auf dessen Blut vom Wasser den Sees verwischt wurde.
"Der alte Yasuji behandelt hier die uns kranke und verletzte. Er wird sich sicher und Eure Wunden kümmern können." Sie weist ein Junges Mädchen an zum Haus von Yasuji zu laufen und ihn zu bestellen, doch Kikuchiyo richtet sich auf und höält das Mädchen auf.
"Ist schon gut. ich werde mitkommen. Das ist schneller so". Danach schaut er durch die Runde bis er jemanden passendes Gefunden hat.

"Du und Du." er deute mit im Kinn in Richtung zwei Männer, die sich gegenseitig fragend anschauen. "Ihr verwart meinen Gefangenen für mich. Laßt ihn nicht entkommen und ich brauche ihn lebend! Sollte er sterben oder entkommen werdet ihr mit eurem Leben dafür bezahlen also enttäuscht uns nicht." Beide nicken ängstlich, aber entschlossen.

Danach folgt der Samurai Anyun und dem Mädchen, welche sich als Maya vorstellt zum Haus des Yasuji. Es ist das Nachbarhaus zu dem wo Kiku seine Schlafstätte hatte, aber deutlich kleiner, wie Kiku feststellen muß, als er hineingeht. Das Haus ist Ringförmig aufgebaut und in der Mitte ist ein Garten, der einst mal als Kräuter oder Gemüsegarten verwendet wurde, aber an vielen Stellen ausgetrocknet und verdorrt ist.
Maya erklärt. "Dies war der Kräutergarten meiner Großmutter. Sie war die Heilerin bei uns, aber im Winter vor drei Jahren erlag sie einem Fieber. Seit dem hat mein Großvater die Aufgabe übernommen, aber er ist eigentlich Fischer."
Die Gruppe kommt in einen Raum in dem ein älter Mann über ein paar Büchern sitzt. Yasuji hat nur noch wenig Haupthaar und lächelt mit noch weniger Zähnen als er seine Enlkin und die Gäste sieht. Kikuchiyo ist zuerst erstaunt über die Tatsache, daß der alte Mann scheinbar lesen gelernt hat es stellt sich aber heraus daß die Bücher lediglich Abbildungen enthalten. Viele sind von Pflanzen, Fischen oder dem menschlichen Körper der von Linien durchzogen ist.
"Alter Yasuji, unser Gast Bayushi-sama wurde von Pfeilen verwundet. Ihr müßt Euch die Wunden ansehen." das lächeln des Alten verschwindet und er winkt den Samurai heran, der erst beunruhigt ist, weil der Mann nichts sagt. Weder eine BEgrüßung noch etwas anderes nur ein langes "Hohhh..." kommt aus ihm hervor. Er kommt dem Samurai sehr nahe un berührt mit einen Runtzlichen Fingern des Ende der Pfeilspitze in Kiku's Schulter, sehr zu seinem Unwohlbefinden. Anscheinend ist das Augenlich auch nicht mehr so gut. Leicht verdreht Kiku seine Augen, läßt aber die Prozedur über sich ergehen. Es dauert nicht so lange und der alte Mann entpuppt sich als  fähiger als erwartet. Mit einer etwas übelriechender Paste sterilisiert er die Wunde und schafft es die Pfeilspitze mit der Hand so herauszuziehen ohne bedeutend mehr vom Fleisch zu vertrennen. Danach werden alle Wunden fachmännisch mit etwas geldlichen Verbandsmaterial verbunden. Die Paste hatte auch alle Blutungen gestoppt die noch nicht alleine gestoppt waren. Kurz überlegt sich Kiku zu Fragen was in der Paste drin ist, entscheidet sich aber dann dagegen. Er wollte es doch nicht wissen. Der Mann hatte ohnehin die komplette Zeit nichts gesagt und der Samurai ist sich nicht sicher ob er überhaupt sprechen kann.
So versorgt verabschiedet sich die Gruppe von Yasuji, der immer noch verstummt ist. Schon aus dem Haus heraus beim schließen der Tür ruft die Stimme der alten Fischers: "Kommt bald wieder!"
Verwirrt dreht sich Kikuchiyo um doch die Tür ist schon geschlossen. Das ganze war für ihn eine sehr eigenartige Erfahrung und er ist sich nicht sicher ob es sich selbst glaubt.

Das Resultat ist aber gut genug und so begiebt er sich wieder zurück zu dem Platz an dem er den Gefangenen mit den Dörflern gelassen hat. Es sieht nicht viel anders aus als er es vor etwas eine Stunde verlassen hat. Die Dörfler stehen immer noch herum. Der Bogenschütze liegt auf dem Bauch und wurde noch mit deutlich mehr Seil gefesselt. Augenscheinlich wollten die Dörfler auf Nummer Sicher gehen, wobei der Schiere Gewicht des Seils den Banditen schon am Boden halten könnte.
"Und nun zu dir." sagt Kikuchiyo und zieht setzt seine Maske auf, schließlich geht es nun um den offiziellen Teil seines Auftrags. Er rollt den Gefangen mit dem Fuß auf den Rücken, kniet sich herunter und entknebelt ihn.
"Sag mir wo Bayushi Isamu und seine Begleiter sind!" dabei seigt er auf das Familienwappen auf seiner linken Brust.
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 29.07.2012, 00:46:36
Der gefesselte Bandit röchelt und krümmt sich vor Schmerzen, denn es hat niemanden interessiert ob die Seile noch fester auf die offenen Wunden drücken. Unhörbar nuschelt er vor sich hin. "Was sagst du!? Sprich lauter!" Kikuchiyo versetzt ihm einen leichten Tritt in die Seite und beugt sich nach vorn um den Banditen verstehen zu können. Auf diesen Moment hat der Bandit gewartet mit einem ekligen "Pffuah" katapultiert er eine Ladung Blut und Spucke in Richtung des Samurais und obwohl es dem Bayushi gelingt noch zurück zu weichen, erwischt ihn die Mischung aus Körperflüssigkeit und tropft langsam von seiner linken Schulter. "HAAA! Der Bayushi und seine Bande von Feiglingen baumeln als Krähenfutter von den Mauern unserer Festung!"[1]
 1. 
Sense Motive DC4 (Anzeigen)
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 29.07.2012, 03:24:37
Kikuchiyo reagiert scheinbar gelassen, doch er schaut den Banditen eindringlich an.[1]
"Du wirst sterben." der Samurai macht eine Sprechpause um die Aussage auf den Gefangenen wirken zu lassen und zu beobachten wie dieser reagiert. "Dessen bist du dir bewußt und die Gewissheit hilft dir zu Stärke, was ich sehr respektiere. Es ist die ideale Geisteshaltung des Kriegers, wie sie jeder Samurai erstrebt. Doch du bist kein Krieger und deine Schlacht ist bereits verloren. Was du noch beeinflussen kannst, ist lediglich die Art und Weise wie du dein Leben lassen wirst."
Der Bayushi richtet sich auf und stellt einen Fuß auf dem Kopf des Gefangenen ab. Danach zieht er sein Schwert und bewegt die Spitze sehr langsam in Richtung des linken Auges des Banditen. Dieser kneift die Augen zu und versucht den Kopf wegzubewegen was ihm aber nicht gelinkt, da der Fuß ihn fixiert. Der kalte Stahl berührt das Augenlid des Mannes und durch die Fluchtbewegungen entsteht schon eine kleine blutige Schramme.
"Willst du nicht vielleicht doch die wahre Geschichte erzählen? Und wo soll diese Festung sein? Beantwortest du meine Fragen zu meiner Zufriedenheit verspreche ich dir einen gnädigen Tod."[2]

Die Dorfbewohner sind gebannt von dem Schauspiel. Auch wenn sich nun schon eine ansehnliche Menschentraube geformt hat so wagt niemand ein Geräusch zu machen.
 1. Sense Motive: 8
 2. Intimidate: 25
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Ginsengsei am 30.07.2012, 10:19:21
Während der Kopf noch ganz still unter dem Fuß des Bayushis ruht, beginnt der restliche Körper unkontrolliert zu zittern. Jegliche Farbe ist aus dem Gesicht des Banditen gewichen. Mit jämmerlicher Stimme antwortet er dem Bayushi: "Sie haben uns in die Flucht geschlagen. Ich und Nobu.." er stockt, "ich und Nobu sind entkommen. Alle anderen sind tot... tot tooot tooooot! Verdammte, Bastarde!" brüllt er verzweifelt.  Erleichterung ist auf den Gesichtern der Dorfbewohner zu sehen und stiller Jubel bricht unter Ihnen aus, denn ganz offen wagt es niemand das Verhör zu stören. "Ein Hoch auf die beiden Bayushi! Hoch hoch hoch!" raunt es aber dennoch durch die Menge und die Arme werden empor gestreckt. "Wo ist die Festung? Sprich!" hakt Kikuchiyo nach und belastet dabei seinen Fuß ein wenig mehr. Unter seinem rechten Tabi winselt es: "Die, die Festung ist eine lange Tagesreise von hier nordöstlich in den Bergen. Ohne Ortskenntnis werdet ihr sie nicht finden. Das ist unmöglich!"
Titel: Kikuchiyos Prolog: Zwei Scheren und ein Stachel?
Beitrag von: Kikuchiyo am 30.07.2012, 15:33:26
Der Samurai nimmt den Fuß vom Kopf des Banditen. Er kratzt sich am Kinn und überlegt. Kikuchiyo glaubt, daß der Mann die Wahrheit spricht. Nun könnte er einfach warten, doch wenn der Gruppe etwas zugestoßen ist müßte er sich selbst auf die Suche machen. Er ist kein guter Fährtensucher, aber eventuell könnte er es schaffen, wenn das Wetter mitspielt und wenn der Weg nicht zu felsig ist. Unter Umständen braucht er noch den Banditen als Führer.

Kiku spricht mit den Dorfbewohnern. "Bringt ihm eine Schüssel mit Reis. Er soll etwas zu essen bekommen bevor ich ihn zu seinen Vorfahren schicken. Kennt jemand hier die Festung von dem er spricht?"

"Ich will etwas allein sein. Ich muß nachdenken. Bewacht mir den Mann weiter und laßt ihn etwas essen. Die Füße bleiben weiter gefesselt."
Kikuchiyo begiebt sich zum See. Er nimmt das Wakizashi seines Großvaters und baut es vor sich auf. Danach entzünder er ein paar Stöcker und etwas getrocknetes Gras welches als Weihrauch dienen muß. "Großvater, was soll ich tun? Was ist der beste weg?"
In seinem Geist ihn die Antwort klar. Zwar weiß er nicht ob es wirklich sein Großvater ist oder nur die Stimme seiner Vernunft, aber vielleicht ist es auch das gleiche.
"Du kannst dem Banditen nicht vertrauen. Du kennst die Berge nicht und er kann dich in eine Falle locken. Bayushi Isamu wird wiederkommen. Er ist nicht alleine und einen Bayushi zu unterschätzen ist ein törichter Fehler."
Noch für einen kleinen Augenblick bleibt Kiku sitzen bis die Gras weggebrannt ist. Danach klatscht er zwei mal in die Hände und verbeugt sich. Einmal, ein zweites Mal. Das Wakizashi wieder im Gürtel geht er wieder zurück zu den Dorfbewohnern und dem Gefangenen, der gierig und unter Tränen den Reis in sich stopft. Die Dorfbewohner sind allerdings keineswegs mehr still wie vorher. Schon bevor er sie sieht kann er die Beschimpfen hören, vieles davon in einem eigenartigen Bergdialekt vom dem Kikuchiyo nicht viel versteht. Als sie jedoch den Bayushi kommen sehen verstummen die Dörfler erneut. Nur noch das schluchzen des Banditen ist zu vernehmen.
Er hat aufgehört zu essen, aber in der Schüssel ist immer noch etwas drin. Wie es aussieht, daß er Angst daß sein Leben mit dem Reis endet. Kikuchiyo hat aber nicht vor noch weiter zu warten, stellt sich neben den Gefangenen und zieht sein Schwert. "Beug dich nach vorne und es wird ein sauberer Schnitt. Ich halte mein Wort."
Zitternd stützt sich der kniende Räuber nach vorne und stützt sich mit den Händen ab, während der Samurai sein Nodachi erhebt. Es ist sehr still, sogar die Vögel scheinen in diesem Moment keinen Ton von sich zu geben und alle Dorf Bewohner nehmen etwas Abstand bis auf ein paar Kinder die sich in die vordere Zuschauerreihe drängen. Weiße Wolken ziehen über den sonnigen Berghimmel.
Ohne ein weiteres Wort läßt er Bayushi seine tödliche Klinge herniederfahren.