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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Die Chroniken der Engel - Himmel über Aachen => Thema gestartet von: Tex am 03.01.2012, 08:05:31

Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 03.01.2012, 08:05:31
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Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 08.01.2012, 10:20:46
Pars Prima: Danse Macabre

(http://www.dnd-gate.de/~tex/engel/traumsaat.jpg)

Aller Anfang ist schwer...

Es ist das Jahre des Herrn 2656. Die Schar des Michaeliten Visiel, bestehend aus dem Gabrieliten Sangriel, der Ramielitin Abdiel, dem Raphaeliten Trismael und der Urielitin Ysabel, war gerade auf dem Rückweg von einem Einsatz in der Terra Ventosa im nördlichen Gabrielsland. In der Gegend zwischen Caput Gabrielis und Kassel war immer wieder ein kleiner Trupp Maßwerkskarabäen und Verderberlibellen gesehen worden, und auch wenn diese Diener des Widersachers in diesen sturmumtosten Landstrichen nur wenig Schaden anrichteten, so war die Kirche doch besorgt. So besorgt, dass sie neben Visiels Schar auch einen größeren Trupp Templer abkommandierte, der gerade auf dem Weg nach Brest war, um dort die gewaltige Invasion der Britischen Inseln vorzubereiten, um die dortigen Ketzer wieder der heiligen Mutter Kirche zuzuführen. Und so kam es, dass Visiels Schar nur noch die verbrannten Hüllen der widerlichen Kreaturen vorfand. Die Gefahr war bereits gebannt, die Templer hatten ganze Arbeit geleistet - wie es auch nicht anders zu erwarten war von den kampfgestählten Dienern Gabriels. Und so blieb Visiel nichts anderes übrig, als seine Schar unverrichteter Dinge auf den Rückweg zu schicken.

Die Nacht verbrachte die Schar in dem kleinen Sarielitenkloster Naumburg, in der Nähe von Kassel. Der Vorsteher des Klosters, Ab Jonathan, empfing die Schar mit überschwänglicher Freude. Da das kleine Kloster nicht über geeignete Räumlichkeiten verfügte, um eine ganze Schar zu beherbergen, räumten die Diener des Lobpreisenden Erzengels sogar ihre Kirche, damit die Engel dort nächtigen konnten, um am nächsten Morgen gestärkt den restlichen Rückweg antreten zu können. Und erholsam ist die Nacht, auch wenn die fünf Engel nicht auf den gewohnten hölzernen Gestellen meditieren können, wie sie es gewohnt sind, sondern auf dem nackten Steinboden liegen müssen. Von draußen dringt nur das leise Prasseln des allgegenwärtigen Regens an die Bleiglasfenster der Kirche, und in regelmäßigen Abständen leise der glockenhelle Gesang des Chors aus dem Gemeinschaftsraum des Klosters, in dem der Ab für diese Nacht die Messen abhält.

Noch bevor jedoch das erste Licht des Tages in das Kirchenschiff dringt, öffnen sich die schweren Eichentüren der Kirche. Und ein Novize betritt mit einer kleinen Laterne den Raum.

"Entschuldigt bitte die Störung, Himmlische," spricht der Novize Visiel und den Rest der Schar an, mit einer tiefen Verbeugung, "aber der Ab bittet euch, zu ihm zu kommen."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 08.01.2012, 12:48:02
Der Michaelit wird des eintretenden Novizen umgehend gewahr und erhebt sich bereits, während der Mensch sich im Schein der Laterne nähert. Er mustert den Mann kurz und lauscht den wenigen Worten, die er spricht. Bevor er dem Menschen antwortet, wendet er sich an seine Schar: "Evigilate! Ab nos vocat, proficiscemur."[1] Dann greift der Michaelit seine wenigen Habseligkeiten, gürtet sich sein Schwert um und blickt zu dem Novizen, der in die Kirche gekommen ist: "Praecede, duce nos ad Abem!"[2] Nachdem er so gesprochen hat, geht Visiel einige Schritte auf den Menschen zu und wartet darauf, dass dieser ihn und seine Schar zum Ab bringt.
 1. "Erwacht, der Ab ruft uns, wir brechen auf.
 2. "Geht voran, führt uns zum Ab!"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 08.01.2012, 12:59:32
Für Sangriel war die zurückliegende Mission eher unbefriedigend verlaufen. Zwar war das Ungeziefer vernichtet, derentwegen sie ausgesandt worden waren, aber sie selbst waren leider nicht zum Einsatz gekommen. Allerdings war Sangriel auch zufrieden, daß die menschlichen Diener Gabriels, die Tempel nämlich, so effizient ihre Aufgabe erledigt hatten. Und  letztendlich zählte sowieso nur, saß die Diener des Widersachers vernichtet waren.

"Je mehr Diener wir töten, um so geringer wird seine Macht. Und umso näher kommen wir einem endgültigen Sieg. Obwohl..."

Damit, daß die Schar auf dem Steinboden der kleinen Klosterkirche nächtigen muß, hat  er überhaupt kein Problem, so manches Mal hat er auf viel unbequemere Art die Nacht verbracht. Er hat gerade seine Meditation beendet, draußen ist es noch dunkel, als sich das Kirchenportal öffnet und einer der Novizen hereintritt, um sie zum Abt  zu rufen. wie nicht anders zu erwarten, ruft sie Visiel sofort zusammen, um der Bitte zu entsprechen. Da er sich sofort wieder dem Novizen zuwendet, zuckt Sangriel nur wortlos mit den Schultern und sucht ebenfalls seine wenigen Habseligkeiten zusammen, außer seinem Flammenschwert, dieses hatte er bereits in der Hand, als sich die Tür zu öffnen begang, ohne es jedoch aus seiner Scheide zu ziehen, nur vorsichtshalber. Nachdem er bereit ist, tritt Sangriel zu Visiel und dem Novizen, um seine Bereitschaft zum Aufbruch zu signalisieren.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 08.01.2012, 13:50:16
Schwerfällig, fast betäubt, erhebt sich Trismael soweit, dass er auf den Knien sitzt, er legt seine Hände zusammen. "HERR, ich danke für die ruhige Nacht und bedaure, diese an einem Ort gehabt zu haben, dem der Gottesdienst besser zu Gesicht steht als meine Nachtruhe." Danach geht der Raphaelit ins stille Gebet über und vertieft sich darin. So wartet Trismael darauf, dass alle andere fertig für den Weg zum Ab sind. Trismael beginnt jeden Morgen mit dem Gebet, teils scheint es sogar so, als sei er im ewigen Zwiegespräch, in einer Art ewigen Gebet, dem er sich nur selten entzieht. Trismael spricht meist nur dann, wenn die Situation es erfordert oder er ohne dass die Situation es erfordert von jemanden dazu aufgefordert wird. Selten überkommt ihn selbst eine tiefere Lust des Austausches, doch wenn, unterhält er sich lange und ausgiebig. Aber nicht vor dem Gebet und nicht unmittelbar nach einem Gebet.

Der Raphaelit erhebt sich und bindet seine schlohweißen Haare wieder zu einem abstehenden Zopf zusammen und überprüft den Sitz seiner Gegenstände, schaut ob seine Ausrüstung insofern komplett ist, dass die ihren Zweck erfüllen kann und hängt sich dann seine Taschen über. Kurz fühlt er über das Langmesser an seiner Seite, als er merkt, wie der Michaelit und die Gabrielitin ihre Waffen in die Hände beziehungsweise an ihren Gürtel bringen. Es ist kein Neid, nur die Gewohnheit. Trismael verbindet mit seiner Waffe nur die wehrhafte Funktion in Ausnahmefällen, ein Werkzeug wie seine Heilertasche auch. Ein müder Ausdruck liegt in den Augen des Raphaeliten, während er darauf wartet, dass sie aufbrechen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 08.01.2012, 14:11:16
Abdiel war es wenig gewohnt, auf anderer Schlafstatt zu nächtigen, als auf den hölzernen Pritschen in den ramielitischen Himmeln. Zudem hatte sie es als unlauter empfunden, im Kirchenschiff zu schlafen. Sicherlich war es nur der Not geschuldet, doch es war ihr ein wenig, als würde sie die Kirche entweihen. So hatte sie schließlich nur wenige Stunden in unbequemer Position meditiert und hatte sich schon vor Sonnenaufgang erhoben, um im Schein einer Kerze in ihrem Notizbuch zu blättern, wie sie es oft tat. "Glücklicherweise können die anderen Engel nicht lesen. Sonst würde ich mich deutlich unwohler fühlen, mitten unter ihnen meine 'obstinatia studia' zu führen.", dachte sie sich.

Als der Novize eintritt, empfinden sie so etwas wie Erleichterung, diese Situation nun endlich verlassen zu können. Wortlos klappt sie das Buch zu, verstaut es in ihrem ledernen Beutel und nimmt den Stab auf. Sie fragt sich, was so wichtig sein könnte, dass der Ab die höflichen Konventionen missachtet und sie zu dieser Stunde holen lässt. Doch ungehalten ist sie nicht. Sie traut dem Ab das gewogene Maß an Urteilskraft zu.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 08.01.2012, 16:08:39
Während der Reise hatte sich Ysabel wie immer kaum zu Wort gemeldet, eigentlich nur, wenn sie nach der effektivsten Reiseroute gefragt wurde. Auch die ungewöhnliche Ruhestätte brachte sie nicht zu einer Bemerkung. Als sich alle Scharmitglieder zur Meditation zurückgezogen hatten, war sie in den Glockenturm hinauf, um wie üblich Wache zu sein. "Ob ich wohl vorschlagen sollte, draußen zu wachen? Immerhin ist es hier nicht zu schwül wie im Süden."

Das sie nicht von vorherein auf den Besucher aufmerksam gemacht hat, könnte auch daran liegen, dass sie ihn als ungefährlich einstuft. Während die anderen ihre Ausrüstung zusammensammeln, kommt ein leises Quieken aus dem Glockenstuhl. Als alle fertig zur Abreise sind, schält ich Ysabel ohne ein Geräusch aus dem Dunkel und landet neben dem Novizen. Die Tasche und die Decke hängen links und rechts an ihren Seiten und der Bogen entspannt in ihrer Hand. Kurz sucht sie den Blickkontakt zu Visiel und nickt, dann lächelt sie leicht den Novizen an, wobei ihr Blick diesmal eher zum Boden gerichtet ist.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 08.01.2012, 19:52:33
Ein weiteres Mal verbeugt sich der Novize und führt die Schar anschließend aus der Kirche heraus durch den Kreuzsaal in den Kapitelsaal des Klosters, während der Rest des Klosters noch im Schlafen liegt, um zwischen Vigil und Laudes noch ein wenig Kraft zu schöpfen für den kommenden Tag.

Ab Jonathan erwartet die Schar bereits im Kapitelsaal. Auch wenn der Ab des Klosters sicherlich schon siebzig oder gar achtzig Jahre alt ist und seinem Alter entsprechend gebückt geht, so ist seine Stimme doch immer noch so klar und rein wie am ersten Tag.

"Ich entschuldige mich für diese nächtliche Störung, Himmlische, doch ich habe beunruhigende Nachrichten erhalten. Eine Seuche ist ausgebrochen in dem kleinen Dorf Marweiler im Norden Wetzlars. Der Pater des Dorfes ist ein guter Freund von mir, daher hat er einen Boten zu mir geschickt und nicht nach Wetzlar, was wohl etwas näher läge. Doch wir hier in unserem Kloster sind Diener des Lobpreisenden Erzengels, und wir verfügen weder über das Wissen der Ramieliten noch über die Heilenden Hände der Raphaeliten. Aber der Herr hat in seiner unendlichen Weisheit just am gestrigen Tage euch hierher geschickt. Würdet ihr bitte euch dieser Sache annehmen und schauen, ob ihr den armen Menschen von Marweiler helfen könnt?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 08.01.2012, 20:44:17
Visiel sieht sich kurz im Kapitelsaal um und lässt die Umgebung einen Augenblick auf sich wirken. Sobald der Ab dann zu sprechen beginnt, lauscht aufmerksam den Worten des Abs und antwortet im Anschluss ohne zu zögern: "Humanes Marweileriensi in certamine contra pestilentiam adiuvabimus. Certe factum malum est. Sed vis dei nos firmabit, ut pestilentiam vincere possimus. Quia manus inimicae iam exstinctae sunt, nobis otium est, ut istam pestilentiam obtrectemus. Quando Marweilerem advenimus, si hodie proficiscimur?"[1]
 1. "Wir werden den Menschen Marweilers im Kampf gegen die Seuche helfen. Gewiss ist sie ein Machwerk des Bösen. Aber die Macht Gottes wird uns stärken, sodass wir die Seuche besiegen können. Weil die feindliche Schar bereits vernichtet wurde, bleibt uns die Zeit, um diese Seuche zu bekämpfen. Wann werden wir Marweiler erreichen, wenn wir noch heute aufbrechen?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 08.01.2012, 20:51:56
Ysabel folgt wie immer der Schar an letzter Position und betrachtet aufmerksam und staunend die Innenräume des Klosters, bevor sie vom Rascheln ihres Waffenrocks abgelenkt wird. Ein kleine spitze graue Schnauze bahnt sich hervor und verlangt Aufmerksamkeit. Vorsichtig lässt sie das kleine Wesen in den Ärmel laufen und dort hervorlugen. Hinten stehend und den Freund streichelnd kann sie den Ab kaum sehen, hört aber zu.
"Ausgeschlagen hätten wir es sowieso nicht, nicht wahr, Visiel? Wir sind schneller auf dem Rückweg als erwartet und können zumindest sehen, was zu tun ist. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich da tun kann.", denkt sich Ysabel. Einige Worte ihrer Nonna formten sich in ihren Gedanken: "Die Wege des Herrn ist unergründlich, doch solltest du ihnen immer folgen. Denn sein ist die Herrschaft in Ewigkeit. Amen." Dank eines Kratzers der Maus, die Ysabels verkrampfte Hand nicht angenehm empfindet, findet sie den Weg ins Hier und Jetzt zurück und stellt fest, dass sie auf Visiels Rücken starrt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 09.01.2012, 10:10:36
Sangriel ist sich nicht sicher, inwieweit speziell er etwas gegen die Seuche ausrichten kann, aber da ja immerhin die Möglichkeit besteht, daß die Seuche ein Werk des Herrn der Fliegen ist, besteht auch eine gewisse Chance, auf seine Diener zu stoßen, und dann sind Sangriels Fähigkeiten wieder gefragt. Von daher ist es keine Frage für den Engel, daß er mit Visiels Entscheidung einverstanden ist, also mischt er sich nicht in das Gespräch ein sondern lauscht aufmerlsam, um sich keine Informationen entgehen zu lassen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 09.01.2012, 11:47:31
"Es freut mich, dass ihr den armen Menschen von Marweiler helfen wollt", erwidert der Ab mit einem warmen Lächeln. "Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, müsste das Dorf etwa zwei Wegstunden entfernt von unserem Kloster im Südwesten liegen. Ihr solltet also keinen allzu großen Umweg auf eurem Weg zurück nach Wetzlar machen müssen."
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Beitrag von: Abdiel am 09.01.2012, 15:04:56
Abdiel ist erschrocken. Sie weiß, dass Seuchen immer ein entsetzliches Leiden unter den Menschen verursacht und zu vielen Toden führt. Es entsprach ihrer tiefem Bedürfnis nach Fürsorge, nach den Menschen in dem Ort zu sehen. "Ja, Visiel, lass uns dort nachsehen und sehen, ob wir den armen Menschen helfen können. Doch denke auch daran, dass die Pest stets ein Zeichen für Sünde war. In Numeri 12 wird die Prophetin Mirjam aufgrund von Hochmut mit einem Aussatz geschlagen und in Kapitel 14 danach droht ER, dass ganze Volk Israel für Ihre Sündhaftigkeit durch die Pest auszulöschen - nur die Fürbitte Mose bewahrt sie. Selbst wenn es die Traumsaat ist, die die Pest verbreitete, dann nur, weil Er es so geschehen ließ. Wir sollten die Ursache suchen, doch zugleich die Menschen in Wort und Gesetz unterrichten.", sagt sie leise[1].
 1. Abdiel bezieht sich auf den sogenannten Tun-Ergehen-Zusammenhang (http://de.wikipedia.org/wiki/Tun-Ergehen-Zusammenhang)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 09.01.2012, 16:27:28
Der Engel nickt dem Ab knapp zu und wendet sich anschließend an Abdiel: "Assentor. Non autem cura nobis est humanes educare sed clericis. Nostrorum interest causam pestilentiae invenire. Si haereticos invenimus, exstinguimus. Si semen somniorum invenimus, exstinguimus. Si naturam maculatam invenimus, purgamus. Si lapsos invenimus, clericos vocamus, ut eos in vera via reducant."[1]
Der Michaelit wartet noch kurz ab ob der Ab noch etwas hinzufügen möchten, dann wendet er sich an seine Schar: "Heia age, proficiscamur."[2]
 1. "Ich stimme zu. Aber es ist nicht unsere Aufgabe Menschen zu unterrichten, sondern die der Kleriker. Für uns ist wichtig die Ursache der Krankheit zu finden. Wenn wir Ketzer finden, vernichten wir sie. Wenn wir Traumsaat finden, vernichten wir sie. Wenn wir befleckte Natur finden, reinigen wir sie. Wenn wir Abgefallene finden, rufen wir die Kleriker um sie auf den rechten Pfad zurückzuführen."
 2. "Auf jetzt, Lasst uns aufbrechen."
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Beitrag von: Rhamedes am 09.01.2012, 19:52:34
Ein neuer Auftrag. Trismael wird folgen und sehen, was er tun kann. Es wäre notwendig, Fragen an den Ab zu stellen. Informationen zu sammeln, vielleicht weiß er mehr. Doch das ist die Aufgabe von Abdiel und Ysabel, deswegen hält sich der Raphaelit zurück und bleibt ruhig. Vielleicht wird er Ab auch etwas von sich aus erzählen, vielleicht hält er es auch für eine Aufgabe, die keine weitere Erklärung braucht und die Schar wird die notwendigen Informationen vor Ort sammeln können und müssen. Vielleicht ist der Mensch in der Anwesenheit der Engel auch schüchtern, Trismael weiß es nicht und denkt auch nicht lange darüber nach. Er vertieft sich wieder in das stille Gebet, und folgt Visiel, der sofort aufbrechen will.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 10.01.2012, 09:41:26
Während Abdiel ihren Einwand vorbringt, wird Ysabel unruhig. "Wie wenig ich doch verstehe. Und lehren könnte ich auch nicht." Als Visiel zum Aufbruch auffordert, verstärkt das ihre Unruhe so sehr, dass das kleine graue Leben in die Kleidung flüchtet, bevor es weiter drangsaliert wird. Ysabel versucht mit Visiels Augenkontakt zu halten, doch knickt sie schnell ein: *Visiel...ähm...wollen wir...vielleicht...nicht noch den Boten nach Informationen fragen? Nachts.. zu fliegen.. ist euch doch...*[1] Sie verstummt und ihre Flügel entfalten sich kurz vor Unsicherheit, nur um sich neu zu legen. "Wir kämen bei so kurzer Strecke trotzdem früh an.", ergänzt sie noch flüsternd.
 1. Die Seele der Schar
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 10.01.2012, 11:11:40
Da Sangriel seine Habe schon zusammen hat, ist er jederzeit aufbruchbereit. Über ihre Aufgabe macht er sich nicht viele Gedanken, gegen eine Krankheit kann er nicht viel ausrichten, und sollte die Schar auf Feinde treffen, nun, Sangriel ist immer bereit zu kämpfen.  Sanft streicht seine rechte Hand bei diesen Gedanken über das Heft seines Flammenschwertes, welches Sangriel nicht nur als waffe, sondern auch als einen Teil seiner selbst betrachtet, einen Teil, ohne den er nicht vollständig wäre.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 10.01.2012, 18:00:52
Der Michaelit will bereits seine Flügel entfalten, als er in seinem Kopf die Stimme vernimmt. Innerlich verflucht er sich selbst, dass er nicht daran gedacht hat und sendet Ysabel eine knappe Antwort: *Assentior.*[1] Dabei beginnt er bereits sich von neuem an den Ab zu wenden: "Ubi nuntius, qui vos de pestilentia certiorem fecit, invenimus? Fortasse narrare possit, quod nos in pudnanda pestilentia adiuvabit."[2]
 1. "Ich stimme zu."
 2. "Wo finden wir den Boten, der euch von der Seuche berichtet hat? Vielleicht kann er etwas berichten, das uns beim Bekämpfen der Seuche helfen wird."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 11.01.2012, 08:47:34
"Der Bote ist schon wieder aufgebrochen", antwortet Ab Jonathan. "Er wollte nur die Nachricht überbringen und sofort wieder zurück nach Marweiler. Aber ich habe ihn bereits nach dem Wesen der Seuche gefragt, und das einzige, was er mir sagen konnte, war, dass vier der Männer im Dorf bereits mit dem Tod ringen und sie fürchten, dass sich diese Seuche weiter ausbreitet."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 11.01.2012, 09:25:52
Der Michaelit nickt erneut und verneigt sich leicht vor dem Ab: "Gratiam vobis ago. Dominus viam tuam levet."[1] Anschließend wendet er sich an seine Schar: "Proficiscamur igitur, humanes Mawelerienses auxilio egunt. Ysabel, duce nos ad vicum."[2]
Zielstrebig macht sich Visiel nun auf in Richtung Ausgang im Vertrauen darauf, dass der Rest der Schar ihm folgen würde. Auf dem Weg dorthin entfaltet der Engel bereits ein wenig seine Flügel und bewegt sie leicht hin und her um sich auf den anstehenden Flug vorzubereiten, nachdem sie die Nacht über an seinem Rücken geruht haben. Am Ausgang angekommen wartet er ab, dass die Urielitin sich in die Lüfte erhebt um den Weg in Richtung des Dorfes zu zeigen.
 1. "Ich danke euch. Möge der Herr euren Pfad erleichtern."
 2. Lasst uns also aufbrechen, die Menschen von Marweiler brauchen Hilfe. Ysabel, führe uns zu dem Dorf.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 11.01.2012, 11:06:57
"Endlich geht es los, das wird ja auch Zeit." Laut äußert Sangriel diesen Gedanken aber nicht, sondern wendet sich nun ebenfalls an den Abt: "Habt Dank für eure Gastfreundschaft, möge der Herr Euch segnen."

Ohne dem Abt noch die Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, wendet sich der Gabrielit ab und folgt Visiel zum Ausgang. In sich spürt er eine freudige Erregung bei dem gedanken, vieleicht schon bald wieder auf Feinde zu stoßen. Sanft, beinahe zärtlich, berührt er sein Schwert am Griff und flüstert: "Möge der Herr uns Kraft schenken."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 11.01.2012, 13:45:12
Ysabel ließ den Kopf etwas hängen: "Da habe ich einen Vorschlag gemacht und er war sogar hinderlich. Ohje." Visiel antwortet sie mit einem Nicken: *Wie du wünschst!*. Sie verabschiedet sich mit einem leichten Knicks und einem unsicheren Lächeln vom Ab und huscht hinter Visiel her. Am Eingang angekommen, hockt sie sich kurz in eine dunkle Ecke und setzt ihren kleinen Begleiter ab. Der rennt so schnell weg, dass sie nicht zu einer Verabschiedung kommt. Sie richtet sich auf und schlüpft an Visiel vorbei, ohne sich zu trauen, einen Blickkontakt herzustellen. Draußen angekommen, sieht sie sich kurz um, während sie den Sitz ihrer Ausrüstung prüft, und schwingt sich dann etwas ungelenk in die Luft. Mehr Anlauf hätten vermutlich nicht geschadet. Auf der Höhe des Kapellenturmes dreht sie mit über dem Bogen gefalteten Händen eine Runde und erbittet den Beistand und Segen des Herrn für die Reise[1]. Als sie nach vollendeter Runde die Augen wieder öffnet und zur Schar blickt, hören alle: *...hier entlang.*. Anschließend sackt sie etwas ab, als sie sich nach Südwesten wendet und muss mit mehreren Flügelschlägen die geeignete Flughöhe oberhalb der Baumspitzen wieder erreichen.
 1. Die Wege des Herrn
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 12.01.2012, 18:10:53
Abdiel war nicht einverstanden mit der Antwort Visiels, doch sie sagt nichts. "Meiner Überzeugung nach, waren die Engel schon immer mehr gewesen, als Streiter gegen die Traumsaat. Der Herr hatte alles geschaffen, letztlich auch das Böse und alles zu seinem Zweck[1]. Wenn er die Engel nur gegen die Traumsaat stellte, zu welchem Zweck? Zu welchem Zweck würde es geschehen? Zu keinem anderen, als dass der Mensch erzogen wird und seine Sünde bekennt und Busse tut. Die Engel sind in dieser Periode der Schlüßel dazu. Darum kann ich den Herrn nicht nur einfach bitten, mir die Kraft zu geben, die Seuche von ihnen zu nehmen. Ich muss ihnen zum Verständnis gereichen.", so dachte sich die Engelsfrau während sie den anderen folgte.
 1. Hiob 38-42
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 13.01.2012, 16:08:30
Als die Engel aus dem Kloster aufbrechen, ist es noch fast dunkel. Nur langsam schält sich das Licht durch die dicke Wolkendecke, aus der ein leichter Nieselregen auf die Erde niedergeht. Die Landschaft unter ihnen können die Engel kaum ausmachen, nur ab und zu sehen sie den schwachen Lichtschein, entweder vom Lagerfeuer eines Templertrupps oder von den Laternen eines der wenigen Dörfer in diesem dünn besiedelten Landstrich von Gabrielsland - kein Vergleich zu dem molochartigen Nürnberg, dessen gesamtes Umland nur so vor Menschen überquillt. Aber das ist auch kein Wunder, denn aufgrund der Vulkane der Rhön und des Mons Avis trägt diese Gegend zu Recht den Namen Sinus Ignis[1].

Während die Dämmerung einsetzt, können die Engel immer mehr von der Landschaft wahrnehmen: Dichte Wälder wechseln sich ab mit den terrassenartig aufgebauten Reisfeldern, nur unterbrochen durch schlammige Wege von einem Feld zum anderen. Von all dem unbeeindruckt führt Ysabel die Schar sicher zu ihrem Ziel, das sie nach zwei Stunden Flug erreichen: Marweiler, am westlichen Rand des Sinus Ignis, etwa auf halbem Wege zwischen Wetzlar und Colonia Aggripinensis. Marweiler hebt sich gut von den flachen, weiten Reisfeldern ab, die von den Bauern des Dorfes bestellt werden. Die dunkle Wolkendecke hängt dräuend tief über dem kleinen Dorf, ganz so als hätte der Herr sie geschickt, um das Dorf von der Seuche reinzuwaschen.

Trotz der frühen Stunde sind die Bauern schon auf den Feldern, und die Engel sehen schon von Weitem, wie die Menschen ihre Arbeit einstellen und sich ihre Blicke an die geflügelten Streiter des Herrn heften. Das Dorf ist nicht mehr als eine kleine Ansammlung von einfachen Holzhütten und zwei größeren Gebäuden, von denen eins wohl als Lageraus und Gemeinschaftshaus dient, und das andere die steinerne Kirche des Dorfes ist, von dessen gedrungenem Turm die Banner der Angelitischen Kirche sowie des Gabrielis-Ordens im Wind flattern. Im Hintergrund hebt sich düstern die verfallene Ruinenstadt des vorsintflutlichen Marburg vom Horizont ab...
 1. Flammenschoß
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 13.01.2012, 16:30:55
Visiel stört der leichte Regen während des Fluges kaum, er empfindet ihn eher als angenehm, da er ihm hilft die Müdigkeit der Nacht endgültig abzuschütteln und sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu fokussieren. Die ganze Zeit über hält er die unter ihm vorüberziehende Landschaft im Blick, in dem Bewusstsein, dass hier draußen zu jeder Zeit Feinde lauern könnten. Auch wenn die Engel in den Lüften zumindest vor einigen sicher sind, so lässt Visiel dennoch in seiner Wachsamkeit nicht nach. Als schließlich das Dorf in den Blick kommt konzentriert der Michaelit sich auf seine Aufgabe und späht nach Spuren der Seuche, die der Ab angekündigt hatte. Da er nichts unmittelbares erkennen kann, steuert er direkt auf die Kirche zu und setzt leichtfüßig vor dem Haupteingang auf. Der Ab hatte schließlich davon gesprochen, dass der Pater des kleinen Ortes ein Freund von ihm sei und ihn informiert habe. Also macht es in Visiels Augen Sinn dort zu beginnen. Entschlossen tritt der Michaelit auf die Eingangstür zu undd stößt sie auf um zu sehen ob sich der Pater drinnen befindet.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 13.01.2012, 17:23:10
Während des Fluges bleibt Ysabel still und versucht, eine gute Reisegeschwindigkeit zu finden. Doch die anderen sind größer und dementsprechend schneller, sodass es bald anstrengend wird. Die feuchter werdenden Flügel tun ihr übriges. Ihrer Aufgabe als Kundschafterin kommt sie nach und beobachtet ständig die Umgebung.
Beim Dorf angekommen wird Ysabel langsamer und will sich gerade an Visiel wenden, als dieser an ihr vorbeizieht und vor der Kirche landet. Die Aufmerksamkeit, die die Schar im Anflug auf sich gezogen hat, wird ignoriert und Ysabel ist beeindruckt von Visiels Zielstrebigkeit. Sie erkennt die Absicht und lässt nur noch kurz den Blick über das Dorf streifen, bevor sie ebenfalls herunterkommt und zu ihm tritt. Kurz streift sie mithilfe des Bogens einen Großteil der Feuchtigkeit aus den Flügeln. Der Blick hat zwei Dinge zum Ziel gehabt: Gibt es Spuren der Seuche wie verbarrikadierte Häuser, seltsames Verhalten der Tiere oder gar Scheiterhaufen? Und ob es eine Sakristei gibt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 13.01.2012, 18:18:31
Von außen gibt es keine Anzeichen der Seuche, die die Engel feststellen könnten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 13.01.2012, 22:14:48
Trismael ist deutlich angetan von der puren Natur mit ihrer Verlockung durch furchtbaren Ausbrüchen und Gefahr. Man sieht ein seltenes Funkeln in den Augen des Raphaeliten, welches wieder verschwindet, als sie Marweiler erreichen. Er verfällt wieder in die altbekannte Lethargie und wartet auf die Anweisungen Visiels oder auf dessen Taten, die seinen Willen ausdrücken. Er sieht nichts Auffälliges außerhalb der Gebäude. Visiels Idee, die Kirche aufzusuchen, erscheint Trismael vernünftig. So blickt er sich lediglich aufmerksam, wenn auch ein Stück weit desinteressiert, in der Gegend um und folgt Visiel.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 14.01.2012, 00:54:38
Auch Sangriel ist Visiel kommentarlos gefolgt, wobei er immer ein wachsames Auge auf die Umgebung hält, wobei er aber weniger nach Anzeichen der Seuche Ausschau hält, gegen die der Gabrielit eh wenig ausrichten kann, als vielmehr nach potentiellen Feinden, gegen die er sehr wohl etwas tun könnte.
Die Landung vor der Kirche missglückt ihm etwas, allerdings passiert nicht mehr, als daß er leicht stolpert und durch einen großen Schritt sein Gleichgewicht wahren muß, aber daß ist ihm schon peinlich genug. "Ich hoffe, niemand hat auf mich geachtet, ein stolpernder Engel, also so was." Schnell tut Sangriel so, als sei nichts geschehen und nimmt eine wachsame Stellung ein, wobei er weder ihre Umgebung noch den Eingangsbereich der Kirche aus den Augen läßt, um sich ja kein Anzeichen einer möglichen Gefahr entgehen zu lassen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 14.01.2012, 12:30:28
Abdiel sah sich während des Fluges aufmerksam um. Sie betrachtete die Wälder, die Reisfelder und die Menschen, die auf ihnen arbeiteten. Ihr Herz verzog sich vor zärtlichem Mitgefühl. Die Menschen arbeiteten und lebten und trotz der drohenden Gefahr von Traumsaat und Seuche taten sie ihr Tageswerk und nahmen Teil am Rhytmus des Lebens von Leben, Sorgen, Feiern und Sterben. Was mochten sie getan haben, dass sie diese Strafe empfingen? Es deuchte Abdiel, dass es einzelne waren, die bestraft wurden. Vielleicht war die Seuche aber auch als Zeichen zu deuten? Das Dorf bot eine, wenn nicht imposante, so dann doch gute Kulisse.

Sie setzte neben den anderen Engeln auf und wartete auf Anweisungen des Anführers.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 14.01.2012, 13:22:24
Während Visiel in der dunklen Kirche nachschaut, fliegt hinter der Schar die Türe des zweistöckigen Gemeinschaftsgebäudes auf und der Pater der kleinen Gemeinde kommt herausgestürmt. Der drahtige Mann wirft sich vor den Engeln förmlich zu Boden.

"Der Herr sei gepriesen, unsere Gebete wurden erhört! In unserer größten Not sandte der Herr seine Streiter zu uns. Bitte helft uns, Himmlische, denn eine schlimme Krankheit hat unser Dorf befallen."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 14.01.2012, 14:36:42
Der Michaelit wendet sich um und lässt die Kirche hinter sich. Er blickt auf den Mann hinab, der sich vor seine Füße geworfen hat und so nicht mehr größer als Visiel ist: "Perge, Pater, nuntiaque de pestilentia. Dominus nos misit, ut ista mala pugnaremus. Quamdiu pestilentia in vico iam furit? Quot hominum aergrent? Ubi aegrantem invenimus? Dic cito!"[1]
Die Augen des Michaeliten fixieren die ganze Zeit steif den Geistlichen, während er darauf wartet, dass dieser antwortet.
 1. "Erhebt euch, Pater, und berichtet von der Seuche. Der Herr hat und geschickt, um dieses Übel zu bekämpfen. Wie lange wütet die Seuche schon im dorf? Wieviele Menschen sind krank? Wo finden wir einen kranken? Sprecht rasch!"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 14.01.2012, 17:44:42
Abdiel sieht sich wachsam um, auf der Suche nach etwas, dass die Seuche erklären könnte. Halb abgewandt, fügt sie hinzu: "Beruhigt Euch Pater und berichtet uns zudem, was über die Gemeinde zu sagen ist und was sich in letzter Zeit außergewöhnliches ereignet hat." Es war ihr sehr unangenehm, dass der Pater sich vor ihnen zu Boden warf. Sie wurden als Engel verehrt, doch so richtig würde sie sich wohl nie daran gewöhnen können.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 15.01.2012, 12:04:03
Langsam erhebt sich der Pater vor den Engeln und klopft sich den Schlamm von Tunika und Überwurf.

"Es fing vor etwa einer Woche an. Zuerst dachten wir, die vier Männer hätten nur eine einfache Erkältung, sie klagten über Kopfschmerzen, husteten, nichts ungewöhnliches. Doch dann wurden die vier immer schwächer, und nach zwei Tagen konnten sie schon gar nicht mehr aufstehen. Ab da verschlimmerte sich alles. Die Männer bekamen Fieber und husteten Blut. Zwei der Männer scheinen wie vom Herr der Fliegen besessen, sie schreien und wälzen sich im Bett und bluten aus allen Poren."

Während seiner Ausführungen hält der Pater das Schwingenkreuz an der langen Kette um seinen Hals fest umgriffen. Als die Engel genauer hinsehen, erkennen sie, dass die Arme des Paters blutverschmiert sind und der schmächtige Mann erschöpft und überarbeitet wirkt.

"Wir haben alles versucht, aber es wurde einfach nicht besser. Aber nun seid ihr ja hier, Himmlische, und es scheint so, als wäre der Herr uns doch wohlgesonnen."


Die Stimme des Paters ist erfüllt von Hoffnung. Mittlerweile treten auch mehr und mehr Menschen aus den Hütten hervor, die sich jedoch respektvoll zurückhalten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 15.01.2012, 13:03:29
Sangriel, der sich bisher damit begnügt, über die Sicherheit der Schar zu wachen, fühlt bei den worten des Priesters einen bestimmten Verdacht in sich aufsteigen und eine leise Hoffnug stärker werden. Für ihn klingt die Erzählung, als seien diese vier Männer irgendwo gewesen, wo sie sich mit der seuche infiziert haben. Und damit steigt die Chance beziehungsweise die Gefahr, daß hinter der Krankheit mehr steckt als eine gewöhnliche und "natürliche" Krankheit, für deren Bekämpfung alleine die Künste der Heiler, heilende Kräuter und Gebete ausreichen. Daher wendet er sich nun ebenfalls an den Mann der Kirche.

"Von welchen vier Männern redet ihr? Und wo waren diese Männer in der Zeit vor ihrer Erkrankung gewesen?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 15.01.2012, 14:51:43
"Ich kann euch zu den Kranken führen, wenn ihr wünscht," bietet der Pater der Schar an.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 15.01.2012, 15:50:47
"Tut dies, Pater.", sagt Abdiel sacht. Die blutbeschmierten Arme sind ihr nicht entgangen. Womöglich sind die Kranken in der Kirche untergebracht. Auch ist ihr nicht entgangen, dass er bisher nicht auf ihre Frage eingegangen war. Doch vielleicht waren die ganzen Dinge zu viel für ihn, dass er auf alles antworten konnte. Sie würde ihn gleich noch einmal fragen, nachdem sie die Kranken gesehen hatten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 16.01.2012, 16:55:43
Selbst der Anblick des vielen Blutes und die an sich besorgniserregenden Nachrichten lassen Trismaels Herz nicht schneller schlagen, der Pulsschlag bleibt gleich und ruhig. Er nickt auf Abdiels Worte nur bekräftigend, sie hat alles gesagt, was gesagt werden muss. Trismael wird sich das genauer Anschauen müssen. Die Beschreibungen sind zu vage, um etwas sagen zu können, die Worte des Priesters lassen zudem darauf schließen, dass er etwas ähnliches nicht wirklich erlebt hat.

Das Niederwerfen des Priesters geht an Trismael vorbei, auch die Säuberung des Priesters nach diesem Zeichen der Ehrerbietung. Er blickt an dem Mann vorbei und wartet darauf, dass er sie zu den Kranken führt. Dabei nestelt der Raphaelit bereits an seiner Heilertasche, um die wichtigsten Instrumente seines Handwerks griffbereit zu haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 16.01.2012, 18:09:24
Ysabel bleibt wie immer etwas im Hintergrund und beobachtet das Geschehen. Die anderen dachten an alles und die Richtung, in die Abdiels und Sangriels Gedanken gingen, war ihr auch schon in den Sinn gekommen. Sie will aber zuallererst Trismaels Meinung zur Krankheit hören und ansonsten Visiel nicht noch einmal unnötige Vorschläge machen. Die sich um die Schar versammelnde Menge überfordert langsam ihre Versuche, den Überblick zu behalten, um Hinterhalte vorauszusehen, wie sie es für ihre Aufgabe hält. Ihre Flügel entfalten sich nervös immer wieder und ihr Kopf dreht sich von einer Seite zur anderen. Erst der Anblick einiger Kinder scheint beruhigenden Einfluss zu haben. Sie lächelt ihnen entgegen und entspannt sich wieder. "Sei ruhig. Sammel dich. Gabrielsland ist kein Ketzerland, wo man einfach aus einer Menge heraus plötzlich attackiert wird." Langsam verdrängen die Bilder der erstaunten und neugierigen Kinderaugen die schrecklichen Erinnerungen an wütende Menschenmobs beliebigen Alters, verletzte Schwestern und Brüder und brennende Ketzerstädte.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 16.01.2012, 20:46:54
Der Pater führt die fünf Engel unverzüglich in das große, hölzerne Gemeinschaftshaus, das wohl vorrangig als Lagerhaus für die verschiedensten Güter dient. Im Obergeschoss des Hauses haben die Dorfbewohner eine größere Kammer ausgeräumt und zu einer provisorischen Krankenstation umfunktioniert, in der die vier von der Seuche betroffenen Männer untergebracht sind.

Als die Engel eintreten, bietet sich ihnen ein grausiges Bild. Während einer der Männer verhältnismäßig ruhig auf seinem Krankenlager liegt, wälzen sich die drei anderen schreiend und offenbar von Halluzinationen geplagt in ihren blutigen Laken herum. Ein widerlich drückender Geruch füllt den Raum aus.

Den drei Frauen, die sich um die Kranken kümmern, steht die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, auch wenn sie respektvoll Abstand zu den Engeln halten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 17.01.2012, 15:42:01
Visiel, der den Raum als Erster betritt, stellt sich zur Seite und wendet sich telepathisch an die Scharmitglieder: *Id est vester pensum[1], Trismael, Abdiel.*.

Abdiel, die als nächste hereinkommt, befällt Bedauern beim Anblick der Kranken. "Was könnten sie nur getan haben, um dies zu verdienen?" Sie nickt Visiel etwas abwesend zu und macht Trismael Platz, das er sich um die Kranken kümmern kann: *Sagt mir bitte, was ihr wahrnehmt, damit ich es mit meinen Kenntnissen vergleichen kann, Trismael.*. Sie wendet sich dem Pater zu und fragt nach kurzem Blick auf Sangriel: "Ich wiederhole noch einmal meine und die Frage meines Bruders: Wann begannen die Symptome? Haben die Herren etwas Besonderes getan? Ist in der letzten Zeit etwas Ungewöhnliches geschehen?" Gespannt wartet sie auf die Antworten, ohne dabei vollkommen taub zu sein für Trismaels Berichte.

Ysabel, die wohl als letzte den Platz verließ, da sie noch eine kurze Begrüßung mit den Kindern ausgetauscht hat, schlüpft in den Raum und sucht sich einen dunklen Platz nahe eines Ausgangs. Mit großen, fast schon furchtsamen Augen starrt sie die Kranken an und zieht sich ein Tuch vor Mund und Nase gegen den Geruch. "Oh Herr, was ist hier bloß geschehen? Ich hoffe, es liegt in unserer Kraft, sie zu heilen. Warum ist der vierte so ruhig? Sind wir zu spät?" Langsam nähert sie sich von der anderen Seite dem ruhig daliegenden Kranken, um Trismael nicht in den Weg zu kommen, und sucht nach sichtbaren Lebenszeichen wie Atmen oder aktive Blutungen.
 1. Es ist eure Aufgabe.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 17.01.2012, 20:10:58
"Ich fürchte ich kann euch eure Fragen nicht beantworten, Himmlische." Der Pater schüttelt traurig den Kopf. "In unserem kleinen Dorf zumindest ist nichts vorgefallen, das den plötzlichen Ausbruch der Krankheit erklären könnte."

Als Ysabel den ruhigeren der Kranken betrachtet, befällt diesen plötzlich ein weiterer Hustenanfall, der im Geschrei der drei anderen fast schon untergeht. Sofort eilt eine der Frauen zu dem Mann und hält ihm ein Tuch vor den Mund, damit er nicht mit seinem blutigen Auswurf die Engel befleckt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 18.01.2012, 09:52:25
Mit der sprichwörtlichen Geduld ihres Wesens formuliert Abdiel verzögert ihr weiteres fragen, da sie die Aufregung ihres Gegenübers nachvollziehen kann. Die deutlich kritischere Frage, ob die Kranken sich vorher irgendwo aufgehalten haben oder etwas Ungewöhnliches getan haben, stellt sie noch zurück. Vielleicht wird sich Sangriel darum kümmern. "Es könnte ja sein, dass der Pater seine Ahnung über eine Sünde, die die Gestraften begangen haben, zurückhält, um sie und das Dorf keiner Strafe auszusetzen. Auch wenn dies alles nur noch schlimmer macht."

Ysabel schreckt bei dem plötzlichen Ausbruch zurück, sieht Trismael hilflos an und zieht sich wieder zurück. "Er lebt noch. Wenn man es denn so nennen kann. Wie arm Menschen mit ihrer Existenz dran sind." Als ihre Augen beginnen, feucht zu glänzen, taucht sie endgültig in den Schatten ein und wendet den Blick ab. Sie macht sich klein, streicht mit dem Ärmel über ihr Gesicht und versucht, ein leichtes Zittern zu unterdrücken.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 18.01.2012, 20:29:23
Trismael verzieht das Gesicht, als Visiel ihn an seine Aufgabe erinnert. Als hat der Raphaelit oder ein beliebiger Raphaelit je etwas anderes gemacht, als für Heilung oder Gnade zu sorgen. Würden diese Wesen Gnaden empfangen müssen? Trismael antwortet weder Visiel noch Abdiel auf die Anweisung beziehungsweise die Bitte, sondern geht auf den Menschen zu, der von einem blutigen Hustenanfall geplagt wird.

Der Raphaelit zieht sich ein Paar sehr feiner und glatter Lederhandschuhe an, um keinen unnötigen Dreck an den Menschen kommen zu lassen. Schnell hat Trismael die notwendigen Instrumente zur Hand, betrachtet den Menschen eingängig und sorgfältig. Er versucht nicht so schnell wie möglich zu helfen, sondern zu verstehen, was er dort vor sich hat und dafür nimmt er sich auch die Zeit, die er braucht. Scheinbar ungerührt macht sich der Raphaelit an seine Arbeit.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 18.01.2012, 21:11:30
Sangriel hat, seit sie das Krankenzimmer betreten haben, das Reden seinen Brüdern und Schwestern überlassen, da er selbst zur Heilung der Kranken nichts beitragen kann und er dieser den Vorrang einräumt im Moment. Trotzdem brennt ihm seine Frage immer noch auf der Seele, und er beschließt, sie zu stellen, sobald der Priester Abdiel ihre Antwort hat und sie und Trismael sich um die Heilung der Kranken, so diese denn überhaupt möglich ist, kümmern können. "Aber dann werde ich versuchen, herauszubekommen, ob diese Krankheit eine natürliche Ursache hat oder von einem Feind verursacht wurde. Und wehe, der Herr der Fliegen oder einer seiner Diener steckt dahinter, dann wird mein Schwert zu ihm sprechen."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 19.01.2012, 19:04:19
Der Mann glüht förmlich, so hoch ist sein Fieber. Von seiner Umgebung nimmt er anscheinend gar nichts wahr - zumindest reagiert er so gut wie gar nicht auf Trismaels Untersuchungen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 21.01.2012, 21:15:59
Zunächst befühlt Trismael  mit dem Handrücken und dann mit der Innenseite des Gelenkes seiner rechten Hand die Stirn des kranken Mannes[1]. "Er hat in seinem Schmerz noch keinen Gedanken an Reue verschwendet. Er hat ein schlechtes Leben geführt. Das lässt ihn derartig leiden.[2]", erklärt Trismael sichtlich ungerührt, sich darauf beziehend, dass Reue der einzige Weg der Heilung ist, da Krankheiten stets eine Strafe Gottes sind. Nachdem Trismael sich den fremden Schweiß von der Hand abgewischt hat, füllt er einen Weihrauchbrenner mit frischen Kräutern und steckt dann einen glühenden Span rein, um die kleine Kerze unter dem Kräuternetz zu entzünden. Er drückt es dem nächstbesten Menschen in die Hand. "Die Luft ist das Geheimnis. Die Luft muss gereinigt werden. Wenn die Luft voller Sünde und Krankheit ist, muss sie genauso gereinigt werden. Schwenkt den Brenner und betet. Im Takt zum Gebet schwenkt.", weist Trismael die Frau an, und bleibt danach solange regungslos bis der Menschen seiner Anweisung nachkommt[3].
"Vielleicht sind zusätzlich seine Säfte nicht mehr im Gleichgewicht. Ich werde ihn ein wenig untersuchen müssen, im Zweifelsfall einen Aderlass[4] vornehmen müssen, um die Säfte wieder in Einklang zu bringen.", sagt Trismael an seine Gefährten gewand, auf die Vier-Säfte-Lehre[5] hinweisend. "Während ich das überprüfe, sprecht mit den Menschen, die bei Bewusstsein sind, über ihre Sünden und über alles, was hier vorgefallen sein mag. Inzest? Mord? Gotteslästerung? Nur der Weg der Reue wird sie heilen."
Dann bereitet Trismael die Werkzeuge zum Aderlass vor
 1. Machteinsatz: Das sehende Auge
 2. Der typische Vorstellung im Mittelalter ist, dass die Krankheit an sich eine Strafe Gottes ist. Im Katholizismus kommt es in Folge dessen auch dazu, dass fast jeder Heilige auch noch Schutzpatron gegen eine Krankheit. Dabei können mehrere Heilige auch für den Schutz gegen eine Krankheit stehen. Das trifft bspw. bei der Pest auf den hl. Sebastian (http://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_(Heiliger)) zu (man interpretiert die Pfeile, mit denen er gerichtet wurde, gerne als Pestpfeile), oder auch auf den später und vor allem verehrten hl. Rochus (http://de.wikipedia.org/wiki/Rochus_von_Montpellier) (der stets mit einer Pestbeule am Bein dargestellt wurde).
 3. Dass viele Krankheiten der Luft an sich zugeschrieben werden, sieht man besonders deutlich an der Krankheit Malaria, sie heißt nichts anderes in der italiensichen Sprache als "schlechte Luft". Die Luft wurde gereinigt, um die Übertragung der Krankheiten zu verhindern. Ohne es benannt zu haben, konnten sich so auch mittelalterliche Menschen weitestgehend vor Tröpfcheninfektionen schützen. Deswegen finden sich diese Kräutermischungen auch in den Schäbeln der berühmten Masken der Wundärzte zur Pestzeit.
 4. Aderlass (http://de.wikipedia.org/wiki/Aderlass)
 5. Humoralpathologie (http://de.wikipedia.org/wiki/Humoralpathologie)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 22.01.2012, 12:34:01
Mittels seiner gottgegebenen Kräfte taucht Trismael seinen Geist tief in den kranken Mann ein. Die Krankheit gleicht nichts, was der Raphaelit bisher in seiner Zeit auf Erden gesehen hat, doch es ist klar, dass der Mann nur noch wenige Tage zu Leben hat, falls es ihnen nicht gelingt, seinen Zustand zu verbessern. Zu allem Überfluss stellt Trismael noch fest, dass sich die Seuche nicht nur über die Luft verbreitet, sondern auch durch den bloßen Kontakt mit infiziertem Blut überträgt, was umso beunruhigender scheint, da die drei anderen Männer ihr Blut aus allen Poren auszuschwitzen scheinen. Dieser Mann jedoch scheint noch nicht in einem derart fortgeschrittenen Stadium der Krankheit zu sein, so dass Trismael die Ansteckungsgefahr für ihn selbst - schließlich musste er für den Einsatz seiner Mächte kurz seinen Handschuh abstreifen - als recht gering einschätzt.

Als der Raphaelit anschließend einer der Frauen, die die Kranken pflegen, das Gefäß mit den schwelenden Kräutern in die Hand drückt, erntet er auf seine Anweisungen hin nur einen verständnislosen Blick. Erst als der Pater die Worte des Engels in den gabrielsländischen Dialekt des Common übersetzt, nickt die Frau heftig und beginnt das Gefäß vor den Kranken hin und her zu schwenken und bricht in einen leisen Singsang aus, ebenfalls im gabrielsländischen Dialekt. Sofort breitet sich in dem gedrungenen Krankenzimmer der intensive Geruch der Kräuter, von Rosmarin und Enzian und anderen, aus und vertreibt ein wenig den drückenden Gestank nach Blut und Krankheit.

Sodann wendet sich der Pater - etwas erschrocken über die harten Worte des Raphaeliten - an Trismael. "Himmlischer, ich verbürge mich für meine Gemeinde, hier gibt es kein gotteslästerliches Verhalten! Dies kann nicht die Ursache für die Seuche sein!"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 22.01.2012, 12:47:01
Abdiel fühlt sich bestätigt und nickt. Sie will sich gerade an den Pater wenden, als Ysabel mit traurigem Gesichtsausdruck neben ihnen auftaucht und ihr zuvorkommt: "Pater, haben diese Männer Verwandte oder gute Freunde, die über ihr Tun und wo sie waren etwas wissen könnten. Ich würde gerne mit ihnen sprechen." Das letzte ist vermutlich eigentlich an Visiel gerichtet, wird aber weiter in die Richtung des Paters gesprochen. Ihre Stimme wirkt ein wenig gepresst. "Ich halte es hier nicht mehr lange aus. Ich will raus. Vielleicht kann ich so etwas Hilfreiches beisteuern. Und wenn wir uns die Leute teilen, werden wir nicht lange brauchen.", denkt Ysabel mit Erinnerung an die Größe des Dorfes.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 22.01.2012, 19:40:35
"Diese beiden Frauen sind die Ehefrauen von zweien der Männer", antwortet der Pater und deutet kurz auf zwei der Pflegerinnen, die mit zu Boden gerichtetem Blick etwas abseits stehen und ihre Hände kneten. "Was die anderen beiden betrifft, so fürchte ich haben sie keine Verwandten hier im Dorf. Es handelt sich bei ihnen um Wanderarbeiter, die uns in diesem Jahr auf den Reisfeldern aushelfen."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 22.01.2012, 20:22:49
"Herr, ich nehme deine Prüfung an.", denkt Ysabel, als ihr klar wird, das sie den Raum doch noch nicht so schnell verlassen können wird. "Danke. Bitte versteht, dass wir erstmal nichts ausschließen dürfen bei den Untersuchungen.", versucht sie den Pater zu beruhigen. "Mein Bruder wird sicher alles tun, ihnen zu helfen und wozu der Herr ihn ermächtigt. Die Felder, ihre Schlafstätten und andere Orte, wo die Männer vor der Krankheit waren, sollten wir uns später mal ansehen, denke ich." Dabei blickt sie etwas unsicher zu den anderen der Schar hinüber, bevor sie mit konzentriertem Ausdruck zu den beiden Frauen hinübertritt: "Sprecht ihr Latein? Oder könnt ihr mich so verstehen?" Ihr Allgemein hat einen schweren Akzent, obwohl sie sich um deutliche Aussprache bemüht. Es wirkt sogar so, als wäre es für sie eine Fremdsprache.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 23.01.2012, 08:29:43
Sangriel hat sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten, um Trismael und Abdiel bei  ihrer wichtigen Arbeit nicht zu stören. So kommt ihm Ysabel mit ihrem Wunsch, mit Angehörigen der Männer zu sprechen, zuvor. Als sie nach ein unsicheren Blick zur Schar zu den beiden Frauen der Kranken hinübertritt, fragt sich der Gabrielit, ob seine Schwester und die beiden Frauen sich überhaupt werden verständigen können, da es eher zweifelhaft ist, daß beide Frauen Latein oder überhaupt eine andere Sprache oder den hier gebräuchlichen Dialekt des Commons beherrschen. Also tritt er vorsichtshalber zu Ysabel und den beiden Frauen, wobei er aber einen halben Schritt hinter Ysabel hält, um die beiden Frauen nicht zu unterbrechen. Sangriel befürchtet hingegen nicht, die beiden Frauen über Gebühr einzuschüchtern, da sie als Bewohner von Gabrielsland den Anblick eines Gabrieliten ertragen können sollten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 23.01.2012, 20:18:54
In den Gesichtern der beiden Frauen können Sangriel und Ysabel eine Mischung aus Scheu und Verzweiflung erkennen. Scheu, weil sie gerade von geflügelten Dienern des Herrn angesprochen wurden, eine Ehre, die den wenigsten Menschen zuteil wird - und Verzweiflung, denn sie müssen nahezu tatenlos mitansehen wie ihre eigenen Ehemänner im Sterben liegen. Als Ysabel Latein spricht, blicken die beiden auf, doch verstehen sie die Sprache offenbar nicht, denn erst als die Urielitin ins Common wechselt, nicken sie.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 24.01.2012, 00:32:13
Als Sangriel hinter sie tritt, ohne ihr über den Mund zu fahren, steigt in Ysabel ein warmes Gefühl der Dankbarkeit auf und ein Teil ihrer Unsicherheit schwindet. Mit einem Lächeln blickt sie zu den Frauen auf und grüßt sie: "Seid gegrüßt. Meine Schwester, mein Bruder und ich werden tun, was in unserer Macht steht, euren Männern zu helfen. So der Herr uns seine Gnade gewährt wird es klappen.", versucht sie nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Außerdem fällt ihr das Sprechen weiter nicht leicht. Nachdem die Frauen den Gruß erwidert haben, setzt sie fort: "Um euren Männern besser helfen zu können und weitere Ausbreitung zu verhindern wäre es gut, wenn wir mehr über sie erfahren könnten. Wir bitten euch, einige Fragen über sie zu beantworten." Nach der Zustimmung der beiden beginnt sie mit ihren Fragen, wobei sie ihnen nach jeder genug Zeit zur überlegten Antwort lässt:
Welche Arbeiten haben ihre Männer verrichtet? Wo leben sie mit ihnen? Haben die Männer in letzter Zeit das Dorf verlassen? Wenn ja, wohin? Haben sie mit den Wanderarbeitern zusammengearbeitet? Wenn ja, wo und was? Was können sie noch über die Wanderarbeiter berichten? Ist irgendeinem etwas Ungewöhnliches zugestoßen?
Nachdem sie die Antworten auf diese Fragen bekommen hat, wechselt sie kurz einen Blick mit Sangriel: *Danke. Ich hoffe, das war so in Ordnung? Die Frage nach Sünden spare ich für den Schluss, habe ich irgendwas vergessen?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 24.01.2012, 19:15:55
"Pater, ihr wisst mindestens genau wie ich, warum es zu Krankheiten kommt.", antwortet der Raphaelit, ohne sich umzudrehen, während er seinen Handschuh wieder anzieht. "Aber wenn eure Bürgschaft rechtens ist, ihr also wirklich für euch und eure Gemeinde, als auch für die Wanderarbeiter bürgen könnt, will ich euch nur daran erinnern, dass nicht nur Taten für Sünde sorgen, sondern auch Untätigkeit zum unrechten Zeitpunkt. Oder fiele euch noch eine andere Möglichkeit ein? Übernatürliche Feinde, denen ihr hilflos ausgeliefert seid oder Probleme mit weltlichen Potentaten?", fragt Raphael mit emotionsloser Stimme, während er sich im Raum umblickt.

Die Augen des Engels fokussieren den Pater. "Wenn ihr nicht mehr eurer Gemeinde verlieren wollt, müsst ihr unterschiedliche Quarantänehäuser einrichten. Ihr braucht ein Haus für die Schwerkranken, denn sie stecken andere nicht nur mit schlechter Luft, sondern auch mit ihrem Blut an. Jeder, der Symptome zeigt, muss in ein zweites Haus. Dazu braucht ihr noch ein paar Männer und Frauen, welche bereits Kontakt mit Kranken oder Schwerkranken hatten. So sie gottesfürchtig sind, werden sie, da sie mir bei der Verpflegung der Kranken helfen, überleben." Er spricht nur noch den Pater an, weil die anderen ihn nicht richtig zu verstehen scheinen. "Kümmert euch darum. Ich schaue derweil, was ich für die Kranken tun kann."

*Ich habe keine Ahnung, welche Krankheit dies ist. Ich habe sowas noch nie gesehen. Ich brauche Zeit, um dieser Krankheit auf den Zahn zu füllen. Ich muss abwarten, wie sich die Krankheit entwickelt und kann bisher nur eine Behandlung erraten. Ich werde die Blutenden möglichst lange beobachten. Wenn ihr Zustand zu unerträglich wird, werde ich meine Macht an ihnen probieren. Geht davon aus, dass einer oder mehrere Kranke sterben werden, ehe ich in der Lage sein werde, die Krankheit erfolgreicher zu behandeln*, sagt Trismael zu seiner Schar, während er weiter untersucht. Wenn der Mann so schon Blut verliert, wird ein Aderlass wenig bringen. Dennoch lässt er die Werkzeuge in Griffweite. Er wird Zeit brauchen. Etwas Unbekanntes kann man nicht ad hoc lösen. Es braucht Zeit und wahrscheinlich auch Opfer. Da will Trismael seinen Scharbrüdern und -Schwestern keine falsche Hoffnungen machen. Wichtiger wird sein, herauszufinden, wie es zu der Krankheit gekommen ist. *Ysabel, fragt bitte auch nach der Ernte und den Nahrungsmitteln. Sieht der Reis merkwürdig aus, hat er einen ungewöhnlichen Geschmack oder ähnliches.*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 24.01.2012, 21:36:53
Langsam und schüchtern antworten die beiden Frauen auf Ysabels Fragen. Immer wieder bricht sich jedoch die Verzweiflung über den langsamen Tod ihrer Männer Bahn und die Frauen müssen ihre Tränen zurückkämpfen.

Die beiden Männer sind, wie fast alle Dorfbewohner, Reisbauern, die auf den ausgedehnten Feldern um Marweiler arbeiten. Damit die Felder so gut wie möglich bestellt werden können, wurden auch die beiden Wanderarbeiter angeworben, die dann mit ihren Männern zusammen auf den Feldern arbeiteten. Alle vier wohnen in dem Dorf, die beiden verheirateten Männern jeweils mit ihren Familien und die beiden Wanderarbeiter zusammen. In den letzten Wochen waren die vier Männer zusammen unterwegs, um eine neue Wasserquelle zu erschließen, aber die beiden Frauen wissen nicht, wohin sie gegangen sind oder ob es irgendwelche ungewöhnlichen Vorkommnisse gab.

Auf Trismaels unverblümte Worte hin scheint der Pater etwas erschrocken, doch fasst er sich schnell - und ohne Widerspruch - wieder, schließlich hatte der Engel ja Recht. Es musste eine Strafe des Herrn sein, auch wenn der Pater offensichtlich völlig ahnungslos ist, wofür seine Gemeinde diese Strafe erhalten hat. Die naheliegendste Vermutung - Ketzerei gegen den Herrn - erscheint zumindest Visiel, der von den fünf Engeln die größte Erfahrung mit solchen Umtrieben hat, recht unwahrscheinlich.

"Nein, wir haben schon seit langem keine Traumsaat mehr angetroffen in dieser Gegend, genauso wie auch die Schrottbarone von Essen und Franconofurt weit entfernt sind und deren verderbter Einfluss hier nicht zu spüren ist."

Als Trismael seine Anweisungen erteilt, verbeugt sich der Pater und verlässt den Raum, um alles in die Wege zu leiten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 25.01.2012, 08:04:02
Sangriel hat nichst dagegen, daß Ysabel sich behutsam an das Thema heranpirscht, auch wenn er selbst vermutlich sehr viel direkter gefragt hätte, aber er ist ja auch nicht gerade  für seine diplomatischenFähigkeiten berühmt. Und so ickt er Ysabel nur aufmunternd zu, weiterzumachen.

Als die Frauen dann antworten, merkt der Gabrielit sofort, daß sie auf der richtigen Spur sein könnten. Zumindest glaubt sangriel nuicht daran, daß es sich nur um einen Zufall handelt, daß ausgrechnet die vier Erkrankten zusdammen unterwegs gewesen sein sollten. Aber wie sollen sie herausbekommen, wo die Kranken genau waren?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 25.01.2012, 09:47:19
Trismaels telepathische Nachricht lässt Ysabel weiter erbleichen und ihre Knie fühlen sich auf einmal weich an. Mühsam reißt sie sich zusammen und wendet sich erst langsam den Frauen wieder zu. Es braucht etwas, bis sie die Worte findet und sie kommen etwas dünn aus ihrem Mund: "Das war bisher sehr aufschlussreich, wir danken für eure offenen und ehrlichen Antworten. Es gäbe noch ein paar Kleinigkeiten, die uns helfen würden, das Licht der Wahrheit umso heller scheinen zu lassen." Sie stellt nach dem Einverständnis der Frauen erneut einige Fragen und lässt ihnen Zeit zu antworten:
Haben sie die Wassersuche mit jemandem koordiniert, der also mehr wissen könnte? War sie erfolgreich oder nicht? Wie steht es um ihre Nahrungsvorräte? Was haben sie zu sich genommen und schmeckte etwas seltsam? Hatten sie eine unbekannte Art Unkraut aus den Feldern gezogen?
Nach den Antworten auf diese Fragen verrät sich Ysabel bei der zum Thema begangene Sünden: "Zurück zu den ungewöhnlichen Dingen, die den Männern zugestoßen sein können: Wenn sie vor den Herrn treten, gibt es etwas, dessen sie sich vorher reinwaschen sollten oder schon haben? Selbst eine unbedeutende..." Die Reaktion der Frauen lässt sie verstummen: "NEIN! Wie konnte ich nur so ungeschickt sein!" Die anderen der Schar können sehen, wie Ysabel ihre Flügel ein wenig ausbreitet, als wolle sie die Frauen schützend umhüllen und verzweifelnd die Arme ausstreckt, als wolle sie die beiden tröstend umarmen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 25.01.2012, 20:08:19
Die folgenden Fragen der Urielitin verneinen die Frauen fast vollständig. Von der Suche nach Wasserquellen haben sie keine Ahnung, ebenso nicht, ob sie erfolgreich war. Die Männer waren zumindest mehrmals unterwegs, doch wohin sie genau gegangen sind, wissen die beiden nicht. Dass irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte mit ihren Reisvorräten, glauben die Frauen hingegen nicht. Schließlich isst das gesamte Dorf aus diesem Vorrat, und von ihrem angebauten Reis wird auch Nürnberg versorgt, also müsste sich die Seuche viel schneller ausbreiten.

Als Ysabel schließlich auf mögliche Sünden zu sprechen kommt, derer sich die Männer entledigen sollten, bevor sie vor den Herrn treten, brechen die Frauen vollends zusammen. "Nein, bitte," schluchzen sie, "unsere Männer dürfen nicht sterben. Bitte helft ihnen doch!" Die beiden Frauen mit dem bevorstehenden Tod ihrer Männer direkt zu konfrontieren, schien die Engel kaum weiterzubringen an dieser Stelle, brechen die beiden Frauen doch nun vollends in Tränen aus...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 27.01.2012, 08:23:38
"Nun, es scheint, als würden wir aus den Frauen nichts mehr herausbekommen. Ich wüßte doch gerne, wo diese Männer genau waren, ich würde mich gerne dort umsehen." Sangriel glaubt längst nicht mehr daran, dass diese seltsame Krankheit eine Strafe des des Herrn für die Sünden dieser Männer sein könnte, es sei denn sie hätten einen geweihten Ort auf ihrer suche Entweiht. Der Gabrielit vermutet dagegen, dass diese vier Männer auf etwas gestoßen sind, von dem sie sich besser fern gehalten hätten, sei es, daß sie unterwegs etwas zu sich genommen haben, was sie infiziert hat, oder sei es, daß sie einen Ort erreicht haben, an dem der Ursprung dieser Krankheit zu suchen ist. SO oder so brauchen sie mehr Informtionen.

So weit ist Sangriel mit seinen Gedanken gerade gekommen, als Ysabel auf einen möglichen Tod der vier Kranken zu sprechen kommt, was die beiden Frauen natürlich sehr erregt. Er versucht, die Frauen, die Frauen zu beruhigen: "Nun beruhigt Euch bitte, wir werden alles in unserer acht stehende tun, um Euren Männern zu helfen." Sangriel hofft, daß sie in der Lage sind, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 27.01.2012, 09:41:21
Visiel blickt nur kurz zum Zusammenbruch der beiden Frauen. Wenn die Mitglieder seiner Schar sich um Seelsorge kümmern wollten, sollten sie dies tun und solange es nichts dringenderes zu tun gab, sieht der Michaelit auchkeinen Grund sie in die Schranken zu weisen. Nun da die Frauen wohl nichts Brauchbares mehr zu sagen haben würden, entscheidet Visiel, dass es für ihn hier nichts mehr zu tun gibt. Also wendet er sich an seine Schar: "Ab vertice ecclesiae vicum prospectabo. Fortasse vestigia malorum inveniam. Certiorem facite, si quid eveniat."[1]
Anschließend setzt der Michaelit seine Ankündigung in die Tat um, da er hier nichts für sich zu tun sieht. Also verlässt er das Gemeindehaus, breitet seine Flügel aus und lässt sich oben auf der Kirche nieder um zu sehen, ob er irgendetwas entdeckt, was auf die Seuche hindeutet. Er glaubt zwar nicht daran, dass hier Ketzerei unmittelbar im Spiel ist, aber vielleicht kann er von hier oben doch etwas ungewöhnliches entdecken.
 1. "Ich werde von der Spitze der Kirche aus das Dorf beobachten. Vielleicht finde ich Spuren der Übel. Berichtet, wenn sich etwas ereignet."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 27.01.2012, 17:21:18
Als Ysabels Arme die beiden Frauen berühren, zuckt eine zwar etwas zurück, aber im Endeffekt bestimmt ihre Trauer ihr Denken und Handeln. Die Arme des Engels und die über sie gehaltenen Flügel erzielen nicht die erhoffte Wirkung, sie verkrampfen sich nur noch mehr ob der ungewöhnlichen Situation. Ysabel weiß nicht mehr, was sie tun soll. Ihr ist heiß und kalt zugleich und ihr Kopf fühlt sich heiß an. "Es ist mein Fehler..." Sie traut sich weder, noch etwas zu sagen, noch sich von den Frauen abzuwenden, noch sich zur Schar umzuwenden. Sangriels und Visiels Worte verstärken ihre Schuldgefühle noch und sie kann sich nur mit Mühen aufrecht halten. "Ich...es tut mir leid. Meine Schuld.", presst sie hervor, während die anderen sehen können, dass ihre Flügel verräterisch zittern.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 28.01.2012, 11:32:41
Trismael ist zufrieden, dass der Pater gleich seinen Anweisungen nachgeht. Jetzt wird er schneller die schwer erkrankten Patienten heilen können oder zumindest den Versuch machen können, vorausgesetzt die Krankheit verhält sich tatsächlich nach geordneten Stadien, die einigermaßen abzumessen sind. Trismael lässt die Werkzeuge liegen und holt sich einen Eimer Wasser, um das Blut der Personen, die er gleich behandeln wird, gleich abwaschen zu können. Wenn es so ansteckend ist, will er keine unnötigen Gefahren eingehen. *Ich habe keine Zeit, mich darum zu kümmern. Kann das jemand für mich machen? Ich benötige Alkohol, wenn es sowas in diesem Dorf gibt. Es wird notwendig sein, um die kranken Menschen zu waschen, damit sie sich nach der möglichen Heilung nicht gleich wieder mit ihrem ausgeschwitzten, infizierten Blut anstecken. Des Weiteren sollte ich mich damit waschen, um die Krankheit nicht selbst zu tragen oder weiterzutragen.*

Dann legt Trismael die Hände auf den ersten Blut schwitzenden Menschen und lässt die ihn gegebene Macht durch seine Finger laufen. "Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen dauernden Frieden gewähren[1].", rezitiert Trismael dabei Worte aus dem Buch Raphael, während er versucht jenes zu heilen, was er bis hierhin nicht einmal verstehen kann[2]. Trismael spürt, wie ihm der Einsatz jener Kraft, dessen Erfolg ungewiss, wenn nicht gar unwahrscheinlich ist, ihm viel Kraft kostet. Wenn ihm nichts einfällt, wird er nicht alle retten können. Nicht, dass dies von Bedeutung für Trismael ist, aber die Menschen werden das nicht verstehen. Wird seine Kraft überhaupt reichen, um die Blutenden zu retten? Ihm muss dringend etwas Besseres einfallen oder seinen Gefährten muss eben jenes auffallen.
 1. Jeremia 33,6 (http://www.bibleserver.com/text/LUT/Jeremia33%2C6)
 2. Machteinsatz: Heilende Hand
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 29.01.2012, 19:51:09
Ein weiteres Mal taucht Trismael seinen Geist in den Körper eines der Männer ein, doch diesmal vor allem, um ihn zu heilen zu versuchen. Wie der Raphaelit es sich schon dachte, ist der Mann, der aus allen Poren Blut ausschwitzt, kurz vor dem Tod, vor allem aufgrund des massiven Blutverlusts im Endstadium der Krankheit. DIe Umstehenden können sehen, wie die Tätowierungen an Armen und Händen des Engels aus Gratianopel verblassen, als er seine gottgegebenen Mächte einsetzt, um die inneren Blutungen zu stoppen. Immer wieder wäscht der Engel das Blut vom nackten Oberkörper des Mannes, der immer noch in den stinkenden, blutdurchtränkten Laken wälzt. Und tatsächlich, langsam aber sicher versiegt der stete Strom aus Blutstropfen, und der Mann wird auch merklich ruhiger. Gleichzeitig erkennt der Raphaelit aber auch, dass er mit seiner Macht den Verlauf der Krankheit nur etwas zurücksetzen, jedoch nicht gänzlich aufhalten kann. Trismael hat dem Mann ein paar Tage mehr auf Erden verschafft, mehr nicht. Dennoch ist der Blick der Frau, die an die andere Seite des Krankenbetts stürzt, um die Hand des - nun ruhigeren - Mannes zu ergreifen, von tiefer Dankbarkeit geprägt.

Im selben Moment jedoch, in dem der eine Mann von Trismael behandelt wird, bäumt sich einer der beiden anderen mit einem markdurchdringenden Schrei auf. Wie im Delirium schlägt er, im Todeskampf, um sich, bis er plötzlich erschlafft. Trismael kann nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Seuche hat ihre erste, blutige Ernte eingefahren...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 30.01.2012, 09:58:04
Sangriel steht etwas unbeholfen bei Ysabel und den beiden Frauen und weiß nicht so recht, was er tun soll. Während die beiden Frauen außer sich sind, zeigt Ysabel deutliche Zeichen von Verzweiflung. Sangriel möchte gerne gleichzeitig die Frauen beruhigen und Ysabel trösten, weiß aber nicht so recht, wie er das anstellen soll. Schließlich legt er ihr kurz die Hand auf die Schulter und flüstert ihr zu: "Beruhige dich bitte, Schwester; es war nicht deine Schuld."

Als er die Aufforderung von Trismael vernimmt, ist er ganz froh, etwas tun zu können. Und so verläßt er das Gasthaus, um sich an den ersten Menschen zu wenden, dem er begegnet: "Wir brauchen Alkohol, und zwar sehr viel Alkohol. Wo können wir den hier im Dorf bekommen?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 30.01.2012, 10:34:38
Überrascht und etwas ungläubig dreht Ysabel ihren Kopf zu Sangriel, der schon auf dem Weg nach draußen ist. Aber auch Dankbarkeit liegt in ihrem Blick. Das Zittern ihrer Flügel legt sich, ihre roten Augen verraten aber immer noch ihren Gemütszustand. Selbst etwas ruhiger wendet sie sich wieder an die Frauen und flüstert auf sie ein: "Bitte, ich... wollte nur auf die Möglichkeit... hinweisen. Noch steht nichts fest. Lasst uns beten in Fürsprache für eure Männer." Ysabel versucht die Frauen weiter zu beruhigen und abzulenken. Sie beginnt sich ein wenig zurückzuziehen und sie zu einem gemeinsamen Gebet zu animieren, als der erste Tod eintritt. Sie ringt um Fassung und beobachtet die Frauen genau, ob es einer ihrer Männer war.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 30.01.2012, 20:34:08
Vor dem Gemeinschaftshaus hat sich mittlerweile eine kleine Menschentraube versammelt. Die Feldarbeit ist zum Erliegen gekommen, jeder will die geflügelten Boten des Herrn sehen, vielleicht sogar eine verlorene Feder erhaschen, als Glücksbringer, den man noch seinen Enkeln vermacht? Gleichzeitig nimmt Sangriel auch eine gewisse Anspannung in der Menge wahr. Würden die Engel die Seuche, die ihre Nachbarn - und womöglich auch sie selbst früher oder später - langsam dahinraffte bekämpfen können?

Als Sangriel die Menge anspricht, traut sich zuerst keiner, eine Antwort zu geben. Erst nach einigen langen Momenten tritt einer der Dorfbewohner nervös hervor. "Direkt hier... im Gemeinschaftshaus, Himmlischer. Wir brennen unseren eigenen Reisschnaps... und lagern ihn dann dort." Während er mit dem Engel spricht, wringt er sich fahrig die Hände.

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Ysabels schafft es trotz ihres eigenen Gemütszustandes, die Frauen ein wenig zu beruhigen, doch ist ihre Mühe fast umsonst, als der erste Mann aus dem Leben scheidet. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen beginnen die beiden Frauen zu schluchzen und blicken hilfesuchend zu Trismael, der gerade doch den ersten Mann scheinbar geheilt hat, doch scheint es Ysabel nicht so, als wäre der Tote einer ihrer Männer. Es musste wohl einer der beiden Wanderarbeiter sein...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 31.01.2012, 23:51:25
Sangriel hört die Antwort mit Zufriedenheit. Gleichzeitig kommt ihm eine Idee. "Dann, im Namen de Herrn, bringt reichlich von eurem Alkohol hinauf zu den Kranken, damit sie damit gewaschen werden können. Und dann brauche ich Eure Hilfe. Die vier Kranken waren letzte Woche zusammen unterwegs. Kann mir jemand sagen, wo genau diese Männer waren, und haben sie vieleicht etwas erzählt über ungewöhnlich Vorkommnisse?" Gespannt wartet der Gabrielit auf Antwort...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 01.02.2012, 10:12:19
Bis auf einge wenige Fragen zu stellen, hatte sich Abdiel im Hintergrund gehalten. Zu sehr hatte sie der Zustand der Kranken erschreckt und als der Mann sich zum letzten Mal vergeblich gegen den Tod aufbäumte, hatte sie erschrocken gekeucht. Sie war sehr froh, so jemanden wie Trismael in der Schar zu wissen, der auch angesichts dieser furchtbaren Ereignisse die Nerven behalten konnte. Sie selbst war zu sehr an ihre Bücher gewöhnt, als dass sie so ruhig hätte bleiben können.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 01.02.2012, 19:12:01
Der Mann, der Sangriel zuerst geantwortet hatte, verschwindet auf dessen Anweisung hin im Gemeinschaftshaus und bringt Trismael mehrere kleine Fässer mit Reisschnaps, dessen süßlicher Geruch sich sofort mit den verbrannten Kräutern aus dem schwelenden Weihrauchschwenker vermischt.

Auf seine nächste Frage erntet der Gabrielit hingegen nur Kopfschütteln.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rhamedes am 01.02.2012, 19:44:44
*Es hat keinen Zweck."*, spricht Trismael mit forscher Stimme dazwischen und dreht sich erstmalig von dem frisch gestorbenen Mann weg. *Es hat keinen Zweck!*, wiederholt er, während er sich den Schweiß von der Stirn wischt. Der Einsatz der Macht hat ihn bereits stark geschwächt, eine Verlegenheitstat, welche die Wahrheit an das Licht bringt. Eine Wahrheit, die sie für den Moment tragen müssen. Sie sind dieser unbekannten Krankheit ausgeliefert. Mehr als Zeit kaufen, das kann der Raphaelit nicht. Die Männer müssen wahrhaft Böses getan haben, sie haben den HERRN persönlich erzürnt, oder sie haben einfach unverschämt viel Unglück.

*Ich kann Sie nicht retten. Ehe ich die Krankheit verstanden habe, dauert es zu lange. Denn meine Macht kann sie nicht heilen. Ich kaufe ihnen Zeit, die kein Geschenk ist. Es unterbindet nicht das Leiden, sondern hält es für einen Moment zurück. Es weicht nicht, ich bestrafe sie mit jeder Heilung nur noch mehr, weil sie Hoffnung schöpfen, um nur neues Leid zu erfahren.*, erklärt Trismael seiner Schar und erhebt sich, keinen Pfifferling auf jene gebend, denen er gerade neue Hoffnung gegeben hat. *Wenn das Dorf unmittelbar gerettet werden soll, sollten wir die Infizierten unter Quarantäne lassen bis wir eine Heilung haben, oder wir übergeben sie dem Feuer, um eine weitere Infizierung zu verhindern. Jene, bei denen die Krankheit fortgeschritten ist, werden wir so oder so nicht mehr retten.*

*Und sagt, dass alle verunreinigten Wäscheteile verbrannt werden müssen. Die Kranken müssen, so sie Zeichen der Heilung oder Genesung zeigen, sofort auf unverseuchte Bettwäsche gebettet werden, sonst werden sie sich wieder infizieren. Die dankbare Frau soll nach der Berührung ihre Hand waschen. Aber sagt ihr noch nicht, dass die Hoffnung für ihr Mann nicht mehr als ein Funke im unendlichen Dunkel ist.*
Dann wartet Trismael ab, wie seine Schar auf seine ernsten Worte reagiert. Er weiß, dass sie jeder Hoffnung zu entbehren scheinen. Aber im direkten Bekämpfen der Krankheit werden sie im Moment nicht weiterkommen. Trismael wird beobachten müssen oder die Schar endlich rausfinden müssen, wie sie zu der Krankheit gekommen sind. Vielleicht können sie den Mann, der ein paar Momente länger zu leben hat, befragen. Trismael stellt sich wieder zu ihm und schaut, ob er ihn zum Sprechen bringen kann.

Trismael weist die Frau mit einer brüsken Handbewegung ab: *Ysabel, Sangriel. Ihr könnt mit diesen Menschen sprechen. Wenn sie euch nicht antworten will, vielleicht tut der Mann es selbst. Ich werde sehen, was ich tun kann, um ihn zum Reden zu bringen*
Dann ergreift der Raphaelit die Hand des kranken Mannes und lässt schon wieder Macht in ihn fließen. Trismael spürt, wie ihm von der Überanspruchung fast schwarz vor Augen wird, dann ist ihm schwindelig, doch schenkt er dem Kranken kurz etwas von seiner Kraft, um ihn zu Bewusstsein und zum Sprechen zu bringen[1].
 1. Machteinsatz: Mein Leib
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 01.02.2012, 20:38:16
Angestrengt überlegt Adiel, was sie tun könnte, um nicht einfach dazustehen und wie ein Ring zu glotzen. *Trismael, vielleicht reicht es, wenn Du mir nur so genau wie möglich schilderst, was für Symptome Du entdeckst. Ich würde versuchen, mittels meiner Kräfte jemanden von meinem Orden anzurufen. Vielleicht hat jemand Wissen über diese Krankheit oder kann uns einen Rat geben, was wir tun könnten. Was denkst Du?*, sante sie Trismael.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 02.02.2012, 00:02:14
Ysabel versucht gerade, sich etwas für die Frauen zu überlegen, als Trismaels Worte ihr erneut Angst einjagen. Seine Aufforderung aber versteht sie so, dass auch er ihren Fehler nicht so ernst sieht wie sie selbst. Sie nickt, dann wendet sie sich an die Frauen: "Hört mir zu. Mein Bruder tut, was er kann, doch er kann dem Urteil des Herren nicht widersprechen. Haltet Fürsprache für eure Männer und helft ihnen und euch. Wascht euch und wiederholt dies immer nachdem ihr eure Männer gepflegt habt." So führt sie die beiden nach draußen, nicht ohne vorher noch kurz etwas zittrig mit Abdiel "gesprochen" zu haben: *Abdiel, magst du ... Trismael hier helfen? Wenn ihr mich braucht, ruft mich. Ich... gebe Trismaels Weisungen weiter.* Die sie draußen erwartende Menge trägt nicht gerade zur Selbstsicherheit Ysabels bei, so dass sie sich unauffällig hinter Sangriel verdrückt und in die Luft aufschwingt. Er bekommt aber noch einen Dank mit warmem Ausdruck geschickt.

In der Luft kann sie endlich freier atmen, beginnt aber sofort, nach dem Pater zu suchen. "Zuerst muss ich ihn Trismaels Weisungen geben, dann werden wir wohl vielleicht eine Unterkunft brauchen, zumindest als Basis, und möglicherweise kann er uns mit der Brunnensuche weiterhelfen.", geht sie in Gedanken durch, um nichts zu vergessen. "Mmh...ob ich Trismael und Abdiel etwas von den Dorfvorräten schicken sollte? Wovon haben sich die vier eigentlich ernährt, als sie unterwegs waren?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 02.02.2012, 02:17:32
Sangriel ist enttäuscht, wiederum keine näheren Angaben zu bekommen, aber so leicht will er nicht aufgeben. "Im Namen des Herrn, wenn irgendjemand von Euch etwas weiß und sich nicht wider den Herrn versündigen will, so soll er jetzt sprechen. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein, und wenn Ihr mir nur sagen könnt, wielange die vier unterwegs waren und in welche Richtung sie sich gewandt haben. Ich kann nicht glauben, daß die vier Männer niemand gesagt haben, wo sie nach Wasser suchen wollten und auch kein Wort darüber verloren haben, wo sie waren und was sie erlebt haben. Wenn wir die Quelle der Krankheit nicht finden, könnten schon bald weitere von Euch erkranken, denkt auch daran." Der Gabrielit macht eine kurze Pause, um den Menschen die Gelegenheit zu geben, sich dieser Tatsache bewußt zu werden. "Also, kann irgendwer mir irgendwas sagen?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 02.02.2012, 20:55:34
Mittels seiner gottgegebenen Mächte überträgt Trismael einen Teil seiner ihm innewohnenden Kraft auf den Mann, dem er soeben ein paar Tage mehr auf Erden verschafft hat. Die Umstehenden sehen deutlich, wie die Tätowierungen auf Armen und Händen des Raphaeliten verblassen. Mit jedem Moment wird der Atem des Mannes ruhiger und er scheint stabiler. Die Augen der beiden Frauen werden immer größer, und als der Mann schließlich die Augen aufschlägt, laufen den Frauen Tränen der Freude die Wangen hinunter. Trismaels Taten haben das Feuer der Hoffnung in ihnen wieder entfacht, das sie fast schon verloren hatten - doch der Raphaelit weiß, dass der Mann nicht lange würde bestehen können, bevor ihn Trismaels Kräfte wieder verlassen. Jede Sekunde würde zählen...

Im selben Moment nimmt Ysabel die beiden Frauen, die mittlerweile zu der zierlichen Urielitin Vertrauen gefasst haben, zur Seite und erklärt ihnen kurz, was Trismael angewiesen hat. Die Frauen nicken sofort. "Ja, damit... sie sich nicht wieder anstecken, oder? Wir wechseln sofort unsere Kleider aus! Danke für eure Hilfe, Himmlische!" Dann verkassen die beiden Frauen, nach Ysabel, den Raum, wissend, dass ihre Männer bei Trismael in guten, wenn auch etwas gleichgültigen Händen liegen. Neben dem Raphaeliten ist jetzt nur noch Abdiel bei den drei Kranken.

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Als Ysabel das Gemeindehaus verlässt, bekommt sie gerade mit, wie Sangriel die kleine Menge befragt. Auf das beharrliche Nachfragen des - in seinem schwarzen Waffenrock und mit dem Flammenschwert auf dem Rücken etwas einschüchternd wirkenden - Gabrieliten fängt die Menge an wild zu tuscheln. "Ich glaube, sie sind nach Westen, zum Rheinschlund oder so," vernimmt Sangriel von einem. "Nein, nach Marburg," widerspricht eine andere. Insgesamt ergibt sich kein klares Bild, offensichtlich waren die vier Männer nicht sehr offen gegenüber ihren Mitmenschen...

Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 03.02.2012, 15:39:56
Visiel beobachtet die Szene vom Dach der Kirche aus eine Zeit lang und breitet dann seine Flügel aus um dem Gabrieliten zur Seite zu stehen. Mit einigen wenigen Schlägen katapultiert er sich in die Luft und sinkt dann direkt wieder zu Boden, um direkt neben seinem Bruder aufzusetzen. Noch im Landen richtet er das erste Wort an die versammelte Menge: "Haltet Ruhe! Einer nach dem anderen möge sagen, was er meint. Es ist wichtig, dass ihr uns so genau wie möglich sagt, was ihr wisst."
Anschließend deutet er auf einen der Dorfbewohner, von dem er gesehen hat, dass er sich sehr aktiv an dem entstandenen Gemurmel beteiligt hat: "Du, sprich: Was glaubst du, wohin die vier gegangen sind?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 04.02.2012, 12:45:40
Als Visiel neben seinem Bruder aufsetzt, wird es schlagartig still in der Menge und die Menschen blicken den Michaeliten erführchtig an. Auch wenn Sangriel über die für seinen Orden typische, fast schon etwas einschüchternde Aura verfügt - an die natürliche Autorität, die Visiel ausstrahlt, kommt er nicht heran.

Der Mann, auf den Visiel zeigt, tritt einen Schritt hervor. Plötzlich wirkt er sich seiner Sache nicht mehr so sicher wie noch gerade zuvor in der Diskussion mit seinen Mitmenschen. "Äh... Himmlischer... ich habe gesehen, wie die Männer vor drei Wochen nach Westen aufgebrochen sind. Ich habe mir an dem Morgen die Harke in den Fuß gehauen, deswegen weiß ich das noch." Der Mann zeigt auf seinen Fuß, doch scheint die Verletzung mittlerweile wieder ausgeheilt zu sein.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 04.02.2012, 13:54:21
Der Michaelit nickt nur kurz bei den Worten des Mannes und wendet sich dann wieder an die Menge: "Kann jemand das bestätigen? Oder hat jemand etwas gesehen, was dem widerspricht. Wir können nichts mit Vermutungen und Gerüchten anfangen, nur das, was sicher ist, wird helfen euer Dorf von der Plage zu befreien."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 04.02.2012, 16:18:27
"Sie sind vielleicht nach Westen gegangen, aber sie kamen zumindest aus Marburg zurück", meldet sich daraufhin eine ziemlich stämmige Frau zu Wort.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 04.02.2012, 17:21:04
Visiel wendet sich der Frau zu: "Woher wisst ihr das? Haben sie mit euch über ihre Reise gesprochen? Was haben sie gesagt?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 05.02.2012, 14:22:56
"Ich habe sie gesehen, Himmlischer! Warum die überhaupt da waren, hat aber keiner gesagt, sie meinten immer nur, sie hätten da nach einer neuen Wasserquelle gesucht," antwortet die Frau. Langsam erscheint es den Engeln, als dass hier im Dorf keiner so recht weiß, wo genau die Männer waren und was sie da getrieben haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 05.02.2012, 16:48:59
Sangriel ist fast am Verzwifeln, ständig hören sie sich widersrprechende Angaben. Allerdings erscheint es dem Gabrielit, als könnte eine andere Frage vieleicht mehr Licht in´s Dunkel bringen, und so stellt er eine Zwischenfrage: "Wenn Ihr schon  nicht wißt, wo diese Männer waren, könnt Ihr uns vieleicht sagen, wielange sie fort waren?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 05.02.2012, 17:27:57
Die Frau denkt angestrengt nach. "Gute Frage. Die sahen nicht so aus, als wären sie länger weg gewesen. Vielleicht einen Tag oder zwei. Ich glaube aber auch, die waren mehrmals weg."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 05.02.2012, 21:51:15
Es braucht eine Weile, bis Ysabel den Pater ausgemacht hat. Sie landet und will gerade auf einen günstigen Augenblick warten, die Stimme zu erheben, als dieser sich umdreht und etwas zusammenfährt, als er sie so überraschend hinter sich sieht: "Was kann ich für euch tun?"
"Mein Bruder hat seine Anweisungen erweitert. Da die Kranken durch das Blut die Krankheit ausschwitzen, müssen sie gewaschen werden. Zeigen sie Anzeichen von Gesundung, legt sie in saubere Betten. Verseuchte Kleidung und Laken müssen verbrannt werden. Und diejenigen, die die Kranken versorgen, müssen sich regelmäßig waschen und Gottvertrauen haben."
Sie macht eine kurze Pause, um dem Pater Zeit zu geben. Dann setzt sie erneut an, nun mit etwas weniger neutralem Gesicht: "Soeben ist einer der beiden Wanderarbeiter gestorben. Wir kamen zu spät. Ohne euch beunruhigen zu wollen, wir tun, was in unserer Macht steht, doch es könnte weitere Tote geben."
Wieder macht Ysabel eine Pause, bevor sie fortfährt: "Es gibt noch zwei weitere Dinge: Für den Fall, dass unser Aufenthalt länger wird, wo können wir unterkommen? Und gibt es Brunnen und Vorratskammern, aus denen sich die vier ernährt haben bzw. sich das Dorf ernährt? Wir wollen auch die unwahrscheinlichen Möglichkeiten klären."
Das letzte ergänzt sie zur Beruhigung, da sie diesen Weg für eher unwahrscheinlich hält. "Da sich die vier soviel gemeinsam außerhalb aufgehalten haben, ist eine Ansteckung dort wohl eher der Fall gewesen."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 06.02.2012, 11:30:22
Visiel mustert weiter die Menge, während er seine Gedanken an Sangriel überträgt: *Inutilis est. Nesciunt. Nos opus sit fontem quaerere, si curatus a Trismaele aeger locum narrare non possit. Discute turbam, cosulabo aegrem.*[1]
Ohne ein weiteres Wort an die Menschen begibt Visiel sich wieder nach drinnen um mit eigenen Augen zu sehen ob der Raphaelit den Kranken wieder so gut zusammen geflickt hat, dass man mit ihm sprechen konnte. so unwissend wie die Bewohner sind, ist das die einzige Möglichkeit schnell die Quelle der Seuche und vielleicht auch Heilung zu finden. Wenn sie sie lange suchen müsste, bliebe ihnen keine Wahl als die unmittelbare Gefahr durch Verbrennen der Infizierten auszumerzen.
 1. Es ist zwecklos. Sie wissen nichst. Es ist nötig, dass wir die Quelle suchen, wenn der von Trismael gestärkte Kranke uns den Ort nicht nennen kann. Zerstreu die Menge, ich werde den Mann befragen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 06.02.2012, 18:50:27
Als Ysabel den gestorbenen Wanderarbeiter erwähnt, blickt der Pater traurig zu Boden. "Ich fürchtete, dass die Krankheit schon bald Leben fordern würde. Ich werde für ihn beten. Was sollen wir mit dem Leichnam machen? Ich glaube, die traditionellen RIten können wir aufgrund der Seuche nicht vollziehen, oder? Sollen wir den Körper den Flammen übergeben?"

"Der geeignetste Raum für euch wäre wohl das Kirchenschiff," überlegt der Pater anschließend laut als Antwort auf Ysabels Frage nach einer Unterkunft. "Soll ich euch die Kirche als Nachtlager bereiten lassen? Was eure anderen Fragen angeht, Himmlische, so befinden sich unsere Vorräte alle im Gemeinschaftshaus. Jenen Teil unserer Ernte, den wir nicht nach Nürnberg schicken, lagern wir dort, aber das kann nicht die Ursache der Seuche sein, da sich alle Bewohner von Marweiler - auch ich selbst - von diesem Vorrat ernähren. Einen Brunnen haben wir im Moment nicht, stattdessen sammeln wir den Regen, was auch zumeist kein Problem darstellt, ihr wisst ja, wie oft der Himmel seine Tränen vergießt in diesen Landstrichen."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 06.02.2012, 22:45:13
"Ich fürchte, ihr habt recht damit, dass der Leib den Flammen übergeben werden muss. Letztendlich kann euch mein Bruder da eine sicherere Antwort geben, doch ich halte es für wahrscheinlich.", antwortet Ysabel mit offenem Blick. In Trismaels Gebiet wagt sie sich nicht einzumischen. "Bereitet die Kirche gerne vor, für den Fall, dass zumindest ein Teil von uns hier bleibt. Es ist übrigens schwierig, die Schritte der Kranken vor der Erkrankung in Erfahrung zu bringen. Sie haben nach einer neuen Wasserquelle gesucht, weiß jemand mehr darüber?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 07.02.2012, 15:51:23
Es belastet Abdiel sehr, weiter in diesem Raum zu verweilen. Das Leiden, das viele Blut und das Wissen, dass sie nichts, wirklich nichts, tun können, ist einfach zu viel für sie. Eine einzelne Träne sammelt sich in ihrem Augenwinkel und sie wendet sich wortlos von Trismael ab. "Tut mir leid, Trismael, aber ich kann das nicht...", denkt sie sich, als die Tür hinter ihr zufällt.

Draußen atmet sie zuerst einmal tief ein und sieht in den Himmel. "Was ist hier geschehen? Was ist die Ursache diesen Übels? Und was können wir tun? Mein Gott, mein Gott, warum hast Du diese Menschen verlassen[1]? Pft... in meinem Kopf ist ein heilloses Durcheinander. Und ich bekomme Kopfschmerzen. Zu viel für eine kleine Leseratte, wie mich. Hoffentlich haben wenigstens die anderen gute Nachrichten.", denkt sie sich.

"Da vorne stehen sie ja" Abdiel betrachtet die Menschenmenge und kann gerade noch Visiels Botschaft wahrnehmen. Wieder ein Tiefschlag! Wieder keine Richtung! *Was machen wir jetzt, Visiel? Ich möchte den Menschen helfen..., aber ich weiß nicht wie! Ich bin ganz durcheinander und fast am verzweifeln, ob dieses Leidens!*
 1. In Abwandlung von Psalm 22
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 07.02.2012, 19:47:02
"Ja, das stimmt," antwortet der Pater schließlich, nachdem er vorher nur zustimmend genickt hat. "Die vier haben eine Wasserquelle gesucht, die uns in den heißen Sommern vom Regen unabhängig machen könnte. Wenn es im Sommer so drückend heiß ist hier, dann brauchen wir fast das gesamte gesammelte Wasser für uns selbst und können die Felder nicht mehr anständig bewässern. Und auch unser kleiner Brunnen ist dann oftmals so wenig Wasser, dass er kaum von Nutzen ist. Man sagt, dass es in den alten Städten aus der Zeit davor Löcher im Boden gibt, aus denen das frische, klare Nass nur so sprudelt. Die meisten dieser Quellen hat der Herr jedoch versiegen lassen, um die Sünden der Menschen zu bestrafen, doch manche sind immer noch da. DIe vier Männer waren auf der Suche nach einer solchen Quelle, allerdings weiß ich nicht, ob sie Erfolg dabei hatten. Soweit ich weiß, sind sie zweimal nach Marburg aufgebrochen. Das ist allerdings nun auch schon ein paar Wochen her, daher habe ich es nicht als wichtig erachtet. Wenn der Herr sie für irgendwelche Sünden bestrafen wollte, die sie auf der Suche begangen haben, hätte er doch schneller gehandelt, oder?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 08.02.2012, 10:29:01
"Herr, wie gewaltig sind dein Taten, wie unergründlich deine Gedanken![1]", zitiert Ysabel eines der Worte, die den Urieliten so wichtig sind. "Wir können nur raten, was sein Wille ist. Wollte er ihnen Zeit für Reue geben? Gibt es einen ganz anderen Grund für das Unglück der Männer? Wenn die Ursache des Unglücks der Männer nicht unmittelbar hier und vor kurzem zu finden ist, müssen wir woanders suchen. Danke für eure Hilfe." Sie verabschiedet sich vom Pater, wenn von seiner Seite aus nichts mehr zu ergänzen ist, und fliegt zum Gemeinschaftshaus zurück. "Vielleicht hat Abdiel schon etwas aus dem Kranken bekommen?"
 1. Psalm 92,6
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 08.02.2012, 18:39:57
Der Pater wendet sich mit einer kleinen Verbeugung von Ysabel ab und wieder den Aufgaben zu, die ihm Trismael aufgetragen hat.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 08.02.2012, 21:54:26
Beim Gemeinschaftshaus angekommen, sieht sie die Menge, vor der Sangriel steht, während Visiel gerade ins Haus hinein will und Abdiel herauskommt. Etwas holprig landet sie neben der Schar, da die Landefläche klein ist. Ein Flügel streift die Hauswand. Sie nutzt die Gelegenheit um ihren Bericht abzugeben: *Der Pater weiß auch nicht mehr über die länger zurückliegenden Ausflüge der Männer, als dass sie wohl zweimal in den Stadtruinen nach Wasser gesucht haben. Außerdem hält er die Kirche als Lagerplatz für uns bereit.* Erst jetzt bemerkt sie Abdiels Ausdruck: *Schwester, was ist?* "Ist noch einer gestorben? Bitte nicht!"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 08.02.2012, 23:29:02
Visiel sendet Abdiel bereits seine Antwort, während er sich wieder in das Zimmerm it den Kranken begibt. *Hic efficere nequimus. Ergo Marburgem proficiscemur, ut fontem mali quaeramus. Sed primum cum aegre loqui volo.*[1]
Sobald er das Zimmer betritt geht Visiel zielstrebig auf den Mann zu dem Trismael einige Tage geschnekt hatte und verschwendet nicht allzu viel Zeit damit Rücksicht auf dessen Zustand zu nehmen. Stattdessen nähert er sich ihm auf etwa einen Meter - bedacht darauf ihn oder die blutigen Laken nicht zu berühren - und spricht ihn an: "Könnt ihr mich verstehen?"
 1. Hier können wir nichts bewirken. Also werden wir nach Marburg aufbrechen, um die Quelle des Übels zu suchen. Aber als erstes will ich mit dem Kranken sprechen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 10.02.2012, 15:55:22
Langsam dreht der Mann, der offenbar trotz Trismaels heilenden Händen immer noch unter Schmerzen leidet, seinen Kopf in Richtung Visiels. Sein Blick wirkt etwas trüb, aber dennoch nickt der Mann als Antwort auf die Frage des Michaeliten.

"Wer.... wer seid ihr? Wo bin... ich?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 10.02.2012, 21:02:13
Traurig blickt Abdiel Ysabel an und schüttelt dann fast unmerklich den Kopf. *Ich weiß nicht. Wir können die Kranken nicht retten, sehen weder die Ursache noch den nächsten Schritt genau. Um offen zu sein, es nimmt mich ziemlich mit. Ich... habe eine große Liebe zu den Menschen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich hoffe, wir stoßen zufällig noch auf etwas.*, antwortete sie. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie zu verzweifelt geklungen hatte. Zweifel war nämlich eine Sünde, Ausdruck eines geringen Gottesvertrauens. Sie litt nur mit den Menschen und mochte geführt werden. Doch, so entschied sie daraufhin, die anderen würden sie schon verstanden haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 11.02.2012, 01:29:39
Visiel hält weiterhin seinen Sicherheitsabstand zu dem Kranken, während er das Gespräch fortführt: "ihr seid in Marweiler und ihr seid krank. Um euch helfen zu können müsst ihr uns mitteilen, wo ihr und eure Begleiter auf euren Reisen gewesen sind, damit wir den Ursprung eurer Krankheit finden und sie ausmerzen können."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 12.02.2012, 09:14:53
Ysabel, die selbst unter der Situation leidet, ist froh, dass es nicht schon den nächsten Toten gibt, kann aber ihre Schwester gut verstehen. Der kleine Engel macht eine offene Geste und entfaltet ihre Flügel wieder etwas: *Ja, es ist schrecklich. Man kann sich kaum vorstellen, womit die Menschen so etwas verdient haben. Wollen wir ... eine Runde drehen? * "Etwas Abstand und die Freiheit des Fliegens kann uns nicht schaden." *Wir haben doch schon einige Ursprünge der Krankheit ausschließen können und die Gefahr für die anderen Menschen scheint nicht so groß, wenn sie Trismaels Anweisungen folgen. Ich glaube auch nicht, dass wir nur hier sind, um nichts für sie tun zu können. Die Anzeichen sprechen dafür, dass der Ursprung wohl in der Stadtruine zu suchen ist. Ohne dein Wissen sollten wir da besser nicht hin.*, versucht sie Abdiel und sich selbst Mut zu machen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 12.02.2012, 10:59:15
Abdiel blickt auf und in Ysabels gutmütige blaugrünen Augen und nickt dankbar. *Danke, Schwester. Deine Worte tun mir gut und ich bin froh, Dich bei mir zu wissen. Und mir scheint, dass Dein Vorschlag gut ist. Ja, lass uns die Gegend erkunden. Vielleicht wissen wir dann, was wir tun können. Sag, wenn es los geht. Führe uns.*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 12.02.2012, 12:08:11
Noch während Visiel spricht, scheinen die von Trismael übertragenen Kräfte wieder aus dem Mann zu schwinden, dessen Atem wieder deutlich unruhiger wird.

"Marburg... wir waren in Marburg..." antwortet er ihm, immer wieder von blutgetränktem Husten unterbrochen, der den bereits arg geschwächten Mann noch schwächer erscheinen lässt. "Unter Marburg... im Auftrag von Fremden... keine Ketzerei... nein, keine Ketzerei... durch die Kanalisation... unter Marburg..."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 12.02.2012, 12:11:54
Ysabel schwingt sich auf und braucht ein paar Schläge, bis sie an Höhe gewonnen hat. Da sie Abdiels Worte etwas verlegen machen, schweigt sie ein paar Augenblicke. "Hoffentlich behalte ich recht."*Ähm...gern geschehen...und danke. Es tut gut, nicht alleine zu sein.*, wendet sie sich wieder an ihre Schwester. *Die Erkundung der Stadtruine wird noch warten müssen, bis Visiel fertig ist.* Sie beginnt immer größere Kreise über das Dorf zu ziehen. Sie beobachtet das Treiben unter sich: *Die Menschen sind so hoffnungsvoll und unterwürfig uns gegenüber, wo wir doch nicht mehr tun als den Willen des Herrn zu vollstrecken. Warum wenden sie sich nicht an ihn direkt?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 12.02.2012, 12:50:00
Abdiel schwingt sich mit Ysabel in die Lüfte und betrachtet ebenfalls die Menschen unter ihnen. ''Denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.'[1], zitierte Abdiel die Heilige Schrift. *Der HERR weiß darum und auch um die Schwäche Ihres Glaubens. Doch er gab den Menschen schon immer Propheten, Apostel und Engel an die Seite und er sah, dass die Menschen diese Gesandten brauchten, um den Weg zu finden. Und doch nahmen diese Gesandten nie für sich in Anspruch, irgendetwas aus eigener Kraft verrichten zu können. Ihre Taten verwiesen immer auf den HERRN. Bei uns ist es nicht anders. Sie sollen uns als Zeichen für seine Barmherzigkeit sehen. Das ist unsere Aufgabe. Oder denkt an...*

Abdiel beißt sich auf die Zunge. Fast hätte sie Ysabel von dem Jünger Thomas erzählt, der die Auferstehung Jesu erst glauben mochte, als er seinen Finger in die Wunde legen dürfte[2]. Damit hätte sie zugegeben, sich mit Häeretischen Schriften zu beschäftigen und sie sogar zur Glaubenswahrheit gemacht zu haben. Abdiel schwitzt, wenn sie daran denkt, dass sie fast einen solch fatalen Fehler gemacht hätte. Sie nahm sich vor, in Zukunft besser aufzupassen.
 1. Genesis 8,21 (http://www.bibleserver.com/text/LUT/1.Mose8)
 2. Joh 20,27 (http://www.bibleserver.com/text/LUT/Johannes20)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 12.02.2012, 15:41:21
Visiel bleibt noch immer auf Abstand. Marburg. Fons mali semper relicta pristinae aetatis sunt.[1] Der Mann schien noch immer von der Krankheit geschwächt zu sein, aber dennoch setzt Visiel seine Befragung ohne langes Zögern fort: "Was habt ihr in der Kanalisation von Marbrug getan und was für Fremde haben euch beauftragt dorthin zu gehen?"
Der Michaelit ist sich nicht so sicher, ob hier wirklich keine Ketzerei im Spiel ist, schließlich wurde eine so schreckliche Krankheit nich von ungefähr durch den Herrn auf die Erde geschickt.
 1. Marburg. Die Quelle des Übels sind immer die Hinterlassenschaften der alten Zeit.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 12.02.2012, 16:22:43
Ysabel scheint Abdiels Abbruch nicht wahrzunehmen und denkt nach. Mit großen Augen schaut sie zu ihrer Schwester herüber: *Wenn sie also irren oder unserer Person zu viel Bedeutung beimessen, haben wir etwas falsch gemacht? Trismael und Visiel sind so anders im Umgang mit ihnen und trotzdem werden die Wünsche an sie und nicht an den Herrn gerichtet. Und - es tut so weh, Hoffnungen zu enttäuschen. Warum, ist es notwendig? Es ist alles so kompliziert.*
Ysabel bemerkt erstaunt, wie offen sie ihre Unsicherheit gegenüber einem anderen Engel preisgibt, etwas, was sie teilweise sogar ihrer Nonna verschwiegen hat. Die Verbindung und Vertrautheit der Schar meldet ihren Einfluss, genauso wie der Tribut der letzten Stunden.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 12.02.2012, 19:30:32
Der Mann antwortet auf Visiels nächste Fragen schon nicht mehr. Als Trismael daraufhin den Kranken ein weiteres Mal untersucht, stellt er ernüchtert fest, dass die von ihm übertragenen Kräfte den Mann schon wieder verlassen haben und er nun wieder in dem Zustand ist, in dem sie ihn anfangs vorgefunden hatten: ohne Wahrnehmung seiner Umgebung und ständig Blut hustend. Immerhin konnte er ihnen noch ein paar bruchstückhafte Informationen geben...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 13.02.2012, 13:16:14
Visiel flucht innerlich, dass der Mann schon so schwach ist, aber zumindest wussten sie nun, wohin sie gehen mussten. In Gedanken mischt er sich in Abdiels und Ysabels Gespräch ein, dass er die ganze Zeit über gehört hatte: *Finis claret. Cloacas Marburgi adibimus. Quamdiu, Ysabele, iter Marburgum est?*[1]
Gleichzeitig wendet der Michaelit sich mit Worten an Trismael: "Iube colonos quaequae necesse sunt facere ne pestis expandatur."[2]
 1. Das Ziel ist klar. Wir werden zu der Kanalisation von Marburg gehen. Wie lange dauert die Reise bis Marburg, Ysabel?"
 2. Ordne an, dass die Bewohner tun, was auch immer nötig ist, damit die Seuche sich nicht ausbreitet.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 13.02.2012, 14:43:28
Ysabel schreckt auf, als sie Visiels Stimme vernimmt. Sie wirft einen Blick zu den drohenden Schatten der Ruine in der Ferne. *Keine halbe Stunde...schätze ich...zumindest zum Rand.*, antwortet sie. An Abdiel gewandt formuliert sie: "Es ist so weit. Visiel möchte mit uns nach Marburg." Sie sieht sich um, ob Sangriel noch draußen mit dem Verstreuen der Menge beschäftigt ist.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 15.02.2012, 11:23:37
Abdiel hatte etwas über das, was Ysabel gesagt hatte, nachgedacht. Sie ist unschlüssig, weiß nicht so recht, darauf zu antworten. Ist sich selbst unsicher. Ausweichend antwortet sie: *Ich würde sagen, dass wir keine Schuld daran haben, wenn die Menschen ihre Hoffnung in uns setzen und wir nicht anders können, als sie zu enttäuschen. Der HERR hat keinen seiner Richter, Engel oder Propheten persönlich dafür verantwortlich gemacht, wenn die Herzen der Menschen verstockt waren.* Abdiel schwieg für einen kleinen Moment. Den Propheten Ezechiel verschwieg sie nun lieber, denn dieser hatte tatsächlich ein Wächteramt und war für den Glauben der Menschen verantwortlich. Doch das war nun nicht dienlich. *Nochmals: Wir sind Gesandte des HERRN und das müssen die Menschen verstehen. Wenn wir scheitern, dann ist es sein Ansinnen und sein Plan.*, schloß sie, doch so ganz war sie selbst nicht davon überzeugt. Ysabel hatte einen kritischen Punkt angesprochen. Tatsächlich waren sie Repräsentanten der göttlichen Macht und wenn sie scheiterten, dann wurde der Glaube der Menschen erschüttert. "Theodizee! Und wir sind Teil der Frage!"[1], dachte sie und es schauderte sie.
 1. Theodizee: (http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee) Die Frage, warum der gütige und allmächtige Gott das Leiden in der Welt zulassen kann.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 17.02.2012, 13:01:06
Sangriel hat inzwischen mit einigen Worten des Dankes die Menge der Dorfbewohner zerstreut. Einen Moment denkt er darüber nach, was sie noch tun können, um mehr Informationen zu bekommen, aber ihm will nichts einfallen. Der Gabrielit überlegt, ob er sich wieder seiner Schar anschließen soll, aber da er ein wenig weiter überlegen möchte, beginnt er, zu Fuß das Dorf zu durchwandern. Zwar hält er dabei seine Augen auf, überlegt aber dabei auch immer, wie sie weiter vorgehen sollen. Sangriel fragt sich, ob er zu einem kurzen Erkundungsflug aufbrechen soll, da er aber auch nicht weiß, wohin, unterläßt er es schließlich und kehrt dann doch zu seinen Schwestern und Brüdern in das Gasthaus zurück.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 19.02.2012, 15:47:08
Trismael macht sich umgehend daran die Anordnungen des Michaeliten auszuführen. Er sucht den Pater aus und weist ihn an die Kranken unter strenger Quarantäne zu halten und alles, was zu einer Ansteckung anderer führen könnte zu vermeiden. Die Frauen, die sich um die Männer kümmerten sollten den Kontakt zwar so gering wie möglich halten, aber wichtiger ist, dass sie selbst möglichst wenig Kontakt zu anderen haben, damit sie - sollten sie erkranken - nicht den Rest von Marweiler anstecken.

Nachdem Trismael die entsprechenden Befehle erteilt hat, versammelt Visiel seine Schar auf dem Dorfplatz: "Convenimus. Nunc Marburgem proficiscimur, ut fontem mali inveniamus. Ysabeli, duce!"[1] Nachdem er den Befehl gegeben hat, breitet der Michaelit seine Schwingen aus und erhebt sich unmittelbar nach der Urielitin in die Lüft, die bei dieser Reise die Spitze übernehmen würde.
 1. Wir sind versammelt. Jetzt brechen wir nach Marburg aus um die Quelle des Übels zu finden. Ysabel, übernimm die Führung.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 19.02.2012, 18:28:43
Ysabel, die zur Versammlung am Dorfplatz gerade gelandet war, nickt und erhebt sich erneut in die Lüfte. Wie jedesmal zeugt ihre Bewegung nicht gerade von der Eleganz, die einem guttrainierten Engel auszeichnen. Doch dieses Mal bleibt es nicht bei einem schlechten Start, auch ihre Flügelschläge während des Weges zum Rand des Dorfes und darüber hinaus sind viele und unregelmäßig. Für die unten stehenden Menschen mag es unauffällig sein, aber für die Scharmitglieder ist es nur schwer zu übersehen: Sie scheint weder so richtig bei der Sache zu sein, noch bei voller Kraft.

Sie schleppt sich weiter und fragt schließlich in die Runde: *Was... wird...uns...dort erwarten?...Worauf...muss...en wir...achten, um IHN...nicht zu erzürnen?* Nicht nur ihre Schüchternheit scheint diesmal der Grund für die unklaren und zögerlichen Worte zu sein, es klingt etwas wie eine starke Müdigkeit hindurch.

In diesem Augenblick bringt sie eine Böe so aus der Balance, dass sie stürzt. Sie sackt einen Großteil der Flughöhe ab, bevor sie sich wieder fängt. Der Schreck holt sie ins Hier und Jetzt zurück.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 20.02.2012, 12:26:14
Der Michaelit schwingt sich ebenfalls in die Lüfte und ist im ersten Moment von dem Fehler der Urielitin überrascht, die Überraschung schlägt allerdings schnell in Zorn um, dem er durch eine telepathische Botschaft an die Urielitin Luft macht, die nicht gerade von Einfühlungsvermögen zeugt: *Intende animum. Dominus impotentes plectit. Finis apparet itaque gere iussa!*[1] Der Michaelit blickt nicht zurück um zu sehen, ob Ysabel sich ihm anschließt, sondern hält stattdessen in Richtung der Ruinen, die sich am Horizont abzeichnen. Die Urielitin mochte besser die Lüfte und Winde kennen und so eine schnellere Route durch die Himmel finden, aber das Ziel würde auch der Michaelit nicht gänzlich verfehlen. Gleichzeitig schließt er Ysabel in seiner Wut aus der geistigen Kommunikation der Schar aus, bis sie ihren Platz an der Spitze der Gruppe wieder eingenommen hat.
 1. Reiß dich zusammen. Der Herr straft die Schwachen. Das Ziel ist klar, also führ die Befehle aus!
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 20.02.2012, 16:16:19
Abdiel ist noch in Gedanken, da sieht sie Ysabel taumeln und stürzen. "YSABEL!", ruft sie erschrocken und stürzt ebenfalls in die Tiefe, um die Schwester zu stützen[1]. Doch da kann sich Ysabel schon wieder fangen. "Ysabel! Meine liebe Ysabel! Was ist mit Dir? Was zieht an Dir und lässt Dich fast stürzen?", ruft sie und die Stimme ist noch ganz hoch vor Schrecken. "Ysabel, hat Dich das Schicksal der Menschen erschrocken? Hat Dich unsere Unfähigkeit, die Ursache zu finden und auszumerzen, mutlos gemacht und entkräftet? Ist Deine Verantwortung zu groß, nicht nur ein Engel, sondern auch ein Glaubenszeichen vor den Menschen zu sein?", fragt sie auf guten Verdacht schnell nacheinander. "Oh, Ysabel, oh Ysabel! Denk an Jesaja und siehe in Dein Herz und verliere Dich nicht in Deinen trüben Gedanken! Er hat Dich bei Deinem Namen gerufen und Dein Schicksal vorgegeben[2]! Ysabel, vertraue darauf, dass er Dich auf rechtem Wege führen mag und vertraue darauf, dass wir alles tun können, was uns bestimmt ist. Nimm's nicht so schwer. Für's erste gilt es nur, den Weg zu finden. Konzentriere Dich nur auf diese eine Aufgabe. Alles weitere werden wir erst bedenken müssen, wenn wir angekommen sind. Geht es wieder, Schwester?", versucht sie Ysabel Mut zuzusprechen.
 1. arkana = das 2. Arkanum: die Begine (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7105.msg762767.html#msg762767) - aufrechte Bedeutung: Erleuchtung
 2. Jesaja 42,6: 6 Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, 7 dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 20.02.2012, 22:45:51
"Kalt. Einsam.", dass sind die nächsten Gedanken, als sie sich zwar wieder in stabilem Flug befindet, aber Visiels Worte hört und die Trennung von der Schar spürt. Erschrocken starrt sie zu Visiel hoch, ist langsam und taumelt etwas. Sie nimmt Abdiels Anwesenheit und Worte erst mit etwas Verzögerung wahr. Ihr Blick wandert zu Abdiel und wechselt ins Staunen. Es passiert ihr selten, dass jemand ihr ihre Gefühle so gut widerspiegeln kann, sogar bevor sie sich ihrer selbst ganz klar ist. "Ich danke dir.", versucht sie zu vermitteln, doch diese Kommunikation bleibt ihr schmerzlich verschlossen.

"Ja, es geht. Ich danke dir. Du hast recht, meine Zweifel nagen an mir. Ich konnte nicht klar denken. Und ich habe Angst." Ihre Flügelschläge nehmen an Stärke zu und sie bemüht sich, den Abstand zusammen mit Abdiel zu verkürzen. Den durch Abdiels Worte wiedergewonnenen Mut formuliert sie unterwegs: "Auf, auf, mein Herz, nimm allen Mut zusammen![1]Zusammen mit euch werde ich es schaffen."

"Die Weisheit des Herrn ist so groß, die Worte meiner Schwester beweisen, warum der Herr uns als Schar seinen Willen umsetzen lässt." Einige Worte, die ihr damals in der Einsamkeit geholfen hatten, kommen ihr wieder in den Sinn: "Aber alle, die auf den Herrn vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen.[2]"
 1. Richter 5,21
 2. Jesaja 40,31
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 21.02.2012, 05:39:33
Sangriel hat sich schweigend der Schar angeschlossen, als diese sich aufmacht, um nach Marburg zu fliegen. In sich fühlt der Gabrielit einige Ungeduld, denn er hofft, dort sie Ursache für die schreckliche Krakheut zu finden und somit auch ein Heilmittel für die Erkrankten, und wer weiß, vieleicht, stoßen sie dort auch auf Diener des Feindesm dann gibt es auch wieder für ihn zu tun! Bisher war er ja nur ein unnötiges Anhängsel, welches zu nichts nutze war.

Als Ysabel zu taumeln beginnt, will Sangriel ihr schon zu Hilfe eilen, aber Visiel und Abdiel reagieren schneller als er, auch wenn Visiels Hilfe nur in einer schroffen Zurechtweisung besteht, die ganz sicher unangebracht ist. Da Sangriel es jetzt nicht auf einen streit ankommen lassen will, um die Ankunft in Marburg nicht zu verzögern, beobachtet er die Szene nur schweigend.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 21.02.2012, 22:06:47
Nach ihrer kurzen Schwächephase führt Ysabel die Schar wieder sicher in Richtung Marburg - auch wenn die gottgebenen Fähigkeiten der Urielitin kaum gebraucht werden, sieht man doch schon von Marweiler aus am Horizont die dunklen Ruinen der vorsintflutlichen Stadt wie faulige Zähne in den Himmel aufragen. Beim Näherkommen wandelt sich das Dunkel zu einem immer helleren grau, unterbrochen von dem satten Grün der Natur, die die verbauten, zerfallenden Flächen langsam zurückerobert. Selbst wenn Marburg einmal Glanz besessen hat, so ist dieser Glanz doch schon lange verblasst. Von oben betrachtet wirkt die Stadt überraschend klein, vielleicht gerade einmal einen Quadratkilometer abmessend. Zumindest ist von den Ausläufern ins Umland der Stadt nichts mehr zu sehen, entweder sind diese schon vor langer Zeit verfallen oder sie wurden abgetragen, um den Baustoff sinnvoller zu nutzen als ihn unbeachtet verrotten zu lassen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 22.02.2012, 08:43:55
Ysabel will zu einem hohen Rundflug über die Ruinen ansetzen, um sich und der Schar eine Übersicht und Hilfe bei der Orientierung zu verschaffen, doch zögert sie nach den letzten Ereignissen. Vielleicht könnte man so auch Leben oder Feinde ausmachen. Sie ist froh, die Gegenwart der anderen durch Visiels Kraft zu spüren und möchte keinen weiteren Streit riskieren. Dankbar streift ihr Blick Sangriel und Abdiel, bevor er abwartend auf Visiel ruht. Relativ hoch und fast an einer Stelle flatternd wartet sie die Anweisungen ihres Scharführers ab. Sich allein hinunter zu begeben traut sie sich nicht, da sie nicht sicher ist, wie man sich in dieser Erinnerung an vergangene Sünden zu verhalten hat.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 22.02.2012, 10:46:07
Eine Sekunde lang kreist auch Visiel über den Ruinen und sinkt dann langsam nach unten. Dabei übermittelt er den Mitglidern seiner Schar Anweisungen: *Aditus cloacae nobis inveniendus est. Sed providere debemus, cum periculi pristinarum aetatum in ruinis imminant. Ergo tacete, enim ibi mala ubique instant.[1] Eine Hand des Michaeliten ruht die ganze Zeit über auf dem Griff seines Langschwertes, während er leichtfüßig auf dem Boden aufsetzt und sich zwischen den mahnenden Giganten einer dunklen Vergangenheit niederlässt. Ohne Furcht sieht der Engel sich um nach einem Zugang zu den Tunneln, von denen er weiß, dass sie sich unter diesen Ruinen hin und her winden.
 1. Wir müssen den Zugang zur Kanalisation finden. Aber wir müssen uns vorsehen, weil die Gefahren vergangener Zeitalter in den Ruinen drohen. Also schweigt, denn dort drängt von überall das Böse heran.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 22.02.2012, 17:30:07
Kaum hat Visiel seine Worte übermittelt, nickt Ysabel und antwortet: *Ich verschaffe...Überblick. Gleich...zurück.*. So schnell ihre noch nicht vollkommen ausgewachsenen Flügel sie tragen können versucht sie an Höhe zu gewinnen und wird für den Rest der Schar bald nur noch ein Schatten, kaum größer als ein Vogel.

In einer Höhe, in der sie die Ruinen und die Schluchten zwischen den Gebäuden überblicken kann, schließt sie ihre Augen und erbittet inbrünstig die Hilfe des Herrn im Gebet[1]. Kurz treten die blauen Linien auf ihrer Haut hervor und verblassen wieder, als würde ein Strom in Richtung ihrer Augen fließen. Als dieser dort endet, öffnet sie ihre Augen, in denen nun ein leicht weggetretener Blick vorherrscht. Sie betrachtet Marburg von oben mit der Schärfe von Adleraugen und verinnerlicht die Straßenkarte. Sie sucht außerdem Bewegungen von Wesen größer als eine Katze oder mehr als zwanzig kleineren, mögliche Eingänge in den Untergrund und anderes Ungewöhnliches, was sich als Gefahr entpuppen könnte.
 1. Erleuchtete Augen
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 23.02.2012, 14:48:31
Abdiel landet neben Sangriel und sieht sich unsicher um. Diese verlassene Stadt jagd ihr ein wenig Angst ein. "Wie schlechtes Karma hängt das Unglück über diesem Ort. Wer weiß, was sich hier nun tummelt? Besser ich bleibe dicht bei Sangriel. Er muss ein beeindruckender Kämpfer sein.", denkt sie sich und wiegt ängstlich ihren eigenen Langstab in der rechten Hand. Auch versucht sie sich ins Gedächtnis zu rufen, was sie über Marburg weiß? Hatte sie vielleicht auch etwas in ihrer Amphore in der Kathedrale gelagert?[1]
 1. @Tex: Kannst Du das entscheiden?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 23.02.2012, 19:18:02
Die Ruinen der Stadt sind wie ausgestorben, falls die Stadt noch von Tieren oder anderen bewohnt wird, so scheinen sich diese geschickt zu verstecken und so Ysabels Blick zu entziehen.

Ysabels erleuchtete Augen schweifen langsam über die betongrauen Ruinen der verfallenen Stadt. Eine Stelle fällt der Urielitin dabei besonders auf: Mitten auf einer breiten, dunkelgrauen Schneise, begrenzt durch hohe Platanen, durch die Stadt ist der Boden auf mehreren Metern eingebrochen, so dass sich dort ein klaffender Eingang in den Marburger Untergrund auftut...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 24.02.2012, 02:04:25
Erst macht sich Erleichterung in Ysabel breit: "Keine Feinde in Sicht, keine deutlich gefährlichen Gebäude." Dann wird ihr aber klar, dass sich dies als Fehler erweisen kann. Sie erinnert sich an einige lehrende Worte eines älteren Urieliten: "Gerade vor den Feinden, die man nicht vorzeitig wahrnehmen kann, muss man sich wappnen." Da sich aus dieser Perspektive keine weiteren Informationen gewinnen lassen, segelt sie herunter und kommt, wie immer holprig, beim Rest der Schar auf.

Mit immer noch verklärtem Blick versucht sie die Schar zu fokussieren, was nicht wirklich gelingt. Vor allem Visiel schafft sie nicht anzusehen. Sie gibt ihren Bericht ab: *Ich habe neben uns kein Lebewesen gesehen. In diese Richtung gibt es ein großes Loch im Boden.* Kurz zeigt sie mit dem Bogen in die entsprechende Richtung, bevor sie denselben mit etwas Mühe spannt. Sollten keine anderslautenden Anweisungen kommen, führt sie anschließend die Schar dorthin.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Sangriel am 25.02.2012, 14:26:22
Sangriel ist, seit sie Marburg erreicht haben, ganz zum Krieger geworden, die die Gabrieliten ja nun mal sind. sein Flammenschwert in der Rechten, ist er ganz Wachsamkeit. Sein Blick sucht ihre Umgebung ab auf der Suche nach eventuellen Feinden und Gefahren. Als Ysabel das Loch im Boden erwähnt, setzt sich Sangriel sofort in Bewegung, wobei er sich dem Loch aber nur langsam nähert, da er ja weiterhin auch die Umgebung nach Gefahren absucht.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 26.02.2012, 13:27:45
Visiel geht zielstrebig voran in Richtung des von Ysabel erwähnten Loches. Hier in der Stadt hält der Michaelit es für sicherer sich nicht zu hoch über die Ruinen zu erheben. Auch wenn Ysabel niemanden entdeckt hatte, könnte eine fliegende Schar am Himmel ungewollte Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Am Loch angekommen geht der junge Engel umgehend bis an den Rand und späht nach untem um zu sehen, was ihn und seien Schar dort erwarten würde. Das einzige, was er über Kanalisationen wusste, war, dass sie sich unter vielen der alten Städte in zahllosen Tunnenl umherwanden, aber wie genau dieses System genutzt worden war, ist dem Michaeliten völlig unbekannt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 26.02.2012, 17:13:30
In der Stadt ist es es gespenstisch ruhig, kein Lüftchen rührt sich, kein Tier ist zu hören - was ziemlich ungewöhnlich erscheint dafür, dass die Natur langsam die grauen Ruinen zurückerobert. Doch auf der anderen Seite liegt auf den zerfallenen Resten Marburgs der Schatten der Vergangenheit, der ganzen Sünden von Jahrhunderten, für die der Herr den Veitstanz auf die Erde sandte. Wer sollte es da der den übrigen Geschöpfen verübeln, diesen Ort auch jetzt noch zu meiden?

Aufgrund ihrer gottgebenen Intuition für Wege und Richtungen führt Ysabel die Schar sicheren Fußes durch Marburg. Die breiten Wege durch die Ruinen sind von breiten Rissen wie von einem Spinnennetz durchzogen, an den Rändern der Wegen vor den Überresten der vorsintflutlichen Gebäude finden sich immer wieder hohe Haufen von Schutt und Dreck. Schließlich kommen die fünf Engel an dem von der Urielitin aus der Luft ausgemachten Eingang in die Unterwelt Marburgs an. Hier ist auf mehreren Metern Breite der Bogen eingebrochen, so dass die alten Straßen eine Art Rampe in den Untergrund bilden.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 26.02.2012, 19:17:37
Ihre Frage ist vergessen worden nach ihrem Straucheln, doch wagt Ysabel nicht mehr, daran zu erinnern. Sie ist sich unsicher, ob sie noch alle Regeln weiß, die ihr im Umgang mit den alten Ruinen beigebracht worden sind. "War es eigentlich mehr als das man sie meiden soll?", fragt sie sich.

Ihre Aufmerksamkeit orientiert sich auf die wenigen Sinneseindrücke, die sie unterwegs wahrnehmen kann. Mehrmals sieht sie sich um nach etwas, dass nur sie gehört zu haben scheint. Nervosität ist ihr wieder deutlich anzumerken. Sie trägt einen Pfeil in der Rechten und ihren nun gespannten Bogen in der Linken. Ihre Flügel bleiben nicht still gefaltet und korrigieren ihre Balance. Gerade was nah bei ihr ist, übersieht sie dank ihrer veränderten Wahrnehmung. Zu viele Details und das verzerrte Sichtfeld überfordern ihren Geist. Ihre Schritte sind entsprechend langsam und unsicher.

Am Loch angekommen schaut sie erst so tief wie möglich hinein und verharrt still hockend, um auch zu lauschen. Dann sieht sie sich, immer noch am Rand stehend, nach Materialien für eine Fackel um: trockenes Holz, Stoff, trockene Moose und ähnliches.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 29.02.2012, 12:14:21
Abdiel gesellt sich zu den anderen und späht ebenfalls hinunter in das Loch. Sie ist etwas unruhig, weil sie unter Spannung ist. Sie versucht Blickkontakt zu Sangriel zu gewinnen und zuckt dann mit den Schultern. *Nun, wollen wir hinuntersteigen? Nicht, dass ich nicht vorsichtig bin, ob der Gefahren, die dort unten warten mögen, aber wenn wir hier verweilen, dann helfen wir niemandem und ziehen vielleicht noch Aufmerksamkeit auf uns. Ich bin bereit, aber geht Ihr voran, Euer Schwert leuchtet uns den Weg.*, kommuniziert sie und fässt ihren Stab noch ein wenig fester.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 03.03.2012, 17:39:14
Auch wenn die Augen der Urielitin durch die Kräfte ihres Ordens verbessert sind, so sieht sie am Fuße der Rampe aus Geröll nur den Dreck der Jahrhunderte, der vom Regen in die Kanalisation der verfallenden Stadt gespült wurde. Was Ysabel jedoch wahrnimmt, ist der beißende Gestank, der ihr fast die Tränen in die Augen treibt. Offenbar sind die Gänge, in die der Eingang führt, erfüllt von dieser übelrieechenden Brühe.

Als sich Ysabel dann nach Materialien für eine Fackel umsieht, stellt sie fest, dass es weder trockenes Gras, noch Moos, noch nicht einmal trockenes Holz gibt. Alles ist durchtränkt von dem zumindest in dieser Jahreszeit stetig fallenden Regen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 04.03.2012, 10:22:13
"Uärgs. Das stinkt. Und hier draußen ist es zu feucht für Material für eine Fackel. Vielleicht finde ich in den Ruinen etwas.", denkt sich Ysabel. Sie zieht ein Tuch aus ihrer Verbandsrolle und sucht sich kräftig und angenehm riechende Pflanzen, um es damit einzureiben. Anschließend bindet sie es sich über die Nase. Dabei wendet sie sich unsicher an die Schar: *Soll ich...nach etwas suchen...was wir als Licht verwenden können? Vielleicht sollten wir...mehr als eine Lichtquelle haben?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 04.03.2012, 12:32:02
Visiel wartet einen Augenblick an der Kante und entscheidet dann, was zu tun ist. *Descendemus. Sangriele, da mihi laternam tuam. Praecedam te agmine novissime.*[1] Nachdem der Gabrielit die Anweisungen ausgeführt hat, fasst der Anführer der Schar mit der einen Hand die Laterne, während er die andere auf dem Griff seines Schwertes behält um es im Notfall schnell ziehen zu können. Entschlossen geht Visiel voran in der Absicht schnell die Quelle des Übels zu finden.
 1. Wir werden hinabsteigen. Sangriel, gib mir deine Laterne. Ich werde vorangehen, während du die Nachhut bildest.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 04.03.2012, 22:17:53
Ysabel zuckt kurz zusammen, als sie von Visiel ignoriert wird. Sie bleibt mit leicht gesenktem Kopf stehen und lässt die Schar passieren, um sich als Nachhut anzuschließen. Erst dann beginnt sie wieder, die Umgebung aufmerksam zu beobachten und zu lauschen, um Ungewöhnliches rechtzeitig wahrzunehmen. Allerdings lassen sie schon losgetretene rollende Steinchen zusammenzucken oder herumfahren, so dass es ganz gut ist, dass sie hinten geht.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 05.03.2012, 19:35:32
Die Kanalisation Marburgs ist nur mit einem Wort zu beschreiben: widerlich. Die Engel müssen durch eine kniehohe, übelriechende, dickflüssige Brühe waten, in der sich der Müll und Unrat von Hunderten von Jahren sammeln - und die nun von ihren schweren Waffenröcken aufgesogen wird. Hier unten sieht die Schar auch zum ersten Mal Leben: Immer wieder huschen Ratten an in die Wände eingearbeiteten Felsvorsprüngen entlang, die den ungewohnten Besuchern nur kurze Blicke aus ihren tiefschwarzen Knopfaugen entgegenwerfen und dann weiterziehen. Die Wände der Kanalisation sind von einem schwarz-braunen Schmier bedeckt, unter dem die roten Backsteine stellenweise hervorblitzen, aus denen die Tunnel gemauert sind. Überraschenderweise können die Engel einigermaßen aufrecht gehen, ohne ihre Flügel zu verrenken, um sie einzuklappen.

Eine ganze Weile gehen die fünf Engel durch den langgezogenen Tunnel, und die einzige Abwechslung sind die kleinen Schächte, durch die ein wenig Tageslicht - zu wenig, um irgendetwas zu illuminieren - nach unten fällt, und die auch die einzige Verbindung zur Außenwelt darstellen. Ohne die frische Luft, die durch die Schächte in den Tunnel kommt, wäre es hier unten kaum auszuhalten - auch so schon ist es unendlich stickig und heiß.

Schließlich kommt die Schar an einem größeren Raum an, von dem mehrere Tunnel abgehen, und der ebenfalls kniehoch mit ekligem Unrat gefüllt ist.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 06.03.2012, 15:52:56
Ysabels Schritte in den Untergrund sind zögerlich, der Gestank macht ihr sehr zu schaffen trotz des Tuches. Sie bemüht sich, ihren Ekel zu überwinden. Doch nachdem sie einmal fast gefallen ist und ihre Nase dabei zu tief in einen Haufen Unrat gesteckt hätte, gibt sie es auf und der weggetretene Blick in ihren Augen normalisiert sich. Als kleinste in der Schar und dazu noch mit einem großen Bogen in der einen, einem Pfeil in der anderen Hand, kommt sie am mühsamsten voran. Sie hält Schritt, aber es strengt sie an. Mehr als einmal muss sie sich sputen, um wieder aufzuschließen. Nach einer dieser Verzögerungen sitzt etwas ziemlich großes, dreckiges und schwarzfelliges auf ihrer Schulter und beäugt den Rest der Schar misstrauisch. Ysabel scheint sich an der Ratte, im Gegensatz zur Umgebung, nicht zu stören. Ihre Aufmerksamkeit gilt möglichen Gefahren aus dem Dunkel.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 08.03.2012, 15:40:50
Abdiel spürt eine gewisse Beklemmung, als sie durch die schmutzige Brühe durch die Tunnels watet. Doch es ist mehr Ekel und Bedrückung, als Furcht, denn sie wähnt sich sicher im Schutze des Herrn. "Was man nicht alles tun muss, um den Menschen zu helfen!", denkt sie sich. "Da fällt mir ein, haben wir eigentlich erfahren, warum die Männer die Kanalisation betreten hatten?", fragt sie sich und stellt die Frage auch sogleich laut. "Wissen wir eigentlich, warum die Männer hier herabgestiegen sein sollen? Wenn wir wissen, was sie gesucht haben, dann können wir auch eher den richtigen Weg nehmen.", sagt sie und deutet auf die verschiedenen Abzweigungen.

Erst jetzt wird sie sich der Ratte auf Ysabels Schulter gewahr und verzieht vor Ekel reflexartig das Gesicht. Doch sie verkneift sich einen Kommentar. Ysabel wird schon wissen...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 08.03.2012, 20:30:29
Visiel blickt zu Abdiel und schüttelt den Kopf, während er sie mit seinen Gedanken ermahnt: *Silentium. Forte inimicus propinquus est. Indignor nos nescire, cur illi huc descenderint. Nobis totus locus inquirenda est.[1]
Aber dennoch blickt sich der Michaelit ein wenig ratlos um. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, welchen Weg er für seine Schar und sich selbst wählen sollte.
 1. Ruhe. Vielleicht ist ein Feind in der Nähe. Leider wissen wir nicht, warum sie hierher hinabgestiegen sind. Wir müssen den ganzen Ort untersuchen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 10.03.2012, 10:23:50
Durch Abdiels laute Worte aufgeschreckt blickt sie diese an und nimmt deren Gesichtsausdruck wahr. Kurz macht sich eine traurige Stimmung bemerkbar. Es wäre nicht das erste Mal, dass ihr wegen irgendetwas von Gleichartigen oder Kirchenoberen Unwillen entgegengebracht wird. Bevor sie länger darüber nachdenken kann, bricht sich ihr Trotz Bahn: *Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht? Erleuchte mich, du weißt es ja besser, besser als Visiel anscheinend. Hier zu sein ist sicher zu niedrig für DICH.*
Ihr Frust, ihre Anspannung und ihre Selbstzweifel lassen sie ihre Flügel entfalten und zwei Schritt zurückweichen. Der Ausbruch verjagt die Ratte, was ihr aber nicht weiter auffällt. Sie wird sogar noch lauter und zischt den anderen der Schar zu: "Die Männer suchten Wasser. Oder hälst du wieder mal etwas zurück, Visiel? Und ihr, habt ihr keine Meinung? So kalt und so tollpatschig, aber ich, ich bin ja nur die dumme Kleine..."
Die Wut lässt ihr langsam die Sicht verschwimmen. Doch sie lässt ihr freie Bahn und ihr Kopf ist wie leergefegt. "Warum? Warum bin ich immer allein? Keiner erklärt mir irgendwas vorher, nur Schimpf, nachdem ich was falsch gemacht habe, oder Mitleid."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 11.03.2012, 23:09:40
Der Michaelit ist sich einen Moment lang unsicher, was nun der richtige Weg sein könnte und offenbar überträgt sich diese Unsicherheit auf seine Schar, wie er an Ysabels plötzlichem Ausbruch bemerkt. Das sorgt dafür, dass nun auch Visiel seine Stimme erhebt und ein einzelnes Wort so laut herausschreit, dass das Echo sicherlich in der halben Kanalisation zu vernehmen ist: "Silentium!"[1] Es kümmert Visiel kaum, dass sein Schrei den Befehl ad absurdum führt. Während er seine Schar keines Blickes würdigt, stapft der Michaelit einfach auf den nächstgelegenen Tunneleingang zu, in der Erwartung dass sie ihm schon dahin folgen würden, wohin er führt. So war schließlich die Ordnung der Dinge, sie hatten ihm zu gehorchen und seine Autorität war vom Herrn gewollt. Gleichzeitig sperrt er sie alle aus seinen Gedanken aus und schneidet sie auch voneinander ab, damit sie endlich erkennen, wer hier das Sagen hat.
 1. Ruhe!
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 12.03.2012, 10:17:22
Auch Abdiel gerät nun in Aufregung über diese Posse, die sich vor ihr abspielt. Visiel hatte sie unter stetiger Ermahnung hierher geführt und trotzdem - oder gerade deshalb - keine Führungsqualität bewiesen. Keine freundlichen Gespräche, kein Wort des Lobes, es schien Abdiel, dass Visiel die Schar wie ein Werkzeug einsetzte. Doch auch sie waren Wesen mit Gefühlen und wollten auch als diese wahrgenommen werden. Darum schaltet sie sich jetzt in den Streit ein. "Nein, wir klären das jetzt, Visiel.", stellt Abdiel trotzig fest. "Ich finde, dass sich Ysabel im Ton vergreift und nicht ganz gerechte Anschuldigungen hervorbringt. Andererseits habe auch ich ein Problem mit Dir. Du könntest ruhig ein wenig umgänglicher sein. Seit wir mit Dir zusammenarbeiten, hälst Du uns an der kurzen Leine, guckst uns aber ansonsten mit dem Arsch nicht an. Du treibst uns an und bringst uns in die Kanalisation von Marburg für das eine Ziel. Doch was wollen wir hier? Glaubst Du tatsächlich, dass die Männer hier nach Wasser suchten? Würdest Du die Brühe trinken?", sagt die sonst so ruhige Abdiel erregt und ihre Wangen röten sich. Sie macht eine kurze Pause, als ob sie Visiel Gelegenheit geben wollte, über ihre letzte Frage nachzudenken.

"Erkläre mir also, was wir hier unten wollen. Doch ich glaube, dass Du das nicht kannst. Du hast Dich nämlich in Deinem Eifer verrannt und bist auch noch zu stolz, um es zuzugeben. So, Du bist am Zug.", endet sie und blickt Visiel herausfordern an.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 13.03.2012, 17:23:01
Nun wendet Visiel sich doch um und blickt der Ramielitin direkt in die Augen. Im ersten Augenblick will auch er mit seiner Stimme sprechen, aber sein Zorn hat sich zumindest schon so weit gelegt, dass er diesem Impuls widerstehen kann und seine Gedanken an Abdiel überträgt: *Qui sic ut deus sunt, ordine domini manus ducunt. De vita morteque manuum hostes domini persequentes curamus. Viam, quam manus sequitur, ostendimus. Cum hic periculum magnum eminat, nobis non dissentiendum est.[1] Die Worte des Michaeliten lassen keinen Zweifel daran, dass er nicht viel um diese Sache mit sich diskutieren lassen wollte. Um dennoch der Vorderung der Ramielitin Rechnung zu tragen übermittelt er schließlich einen weiteren Satz an alle anderen: *Viri in cloacina fuerunt, ergo sumus.[2] Der Michaelit gestattet den anderen nun auch wieder ihre Gedanken mit ihm zu teilen, hält sie aber fürs erste weiterhin von einander isoliert.
 1. Die, die sind wie Gott, führen gemäß der Ordnung des Herrn die Scharen an. Wir sorgen uns um das Leben und den Tod der Scharen, während wir die Feinde des Herrn verfolgen. Wir zeigen den Weg, dem die Schar folgt. Weil hier große Gefahr droht, dürfen wir nicht uneins sein.
 2. Die Männer sind in der Kanalisation gewesen, also sind wir es.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 15.03.2012, 12:59:37
Dir ist die Rolle des Anführers zugedacht. Das hat mitnichten jemand bestreitet.“, gesteht Abdiel zu. „Doch denke an König Salomo, der vom HERRN einen Wünsch erfüllt bekam. Und was wünschte er sich? Es war keine Stärke und keine Legitimation, sondern er wünschte sich Weisheit, um seine Untergebenen führen zu können[1]. Dies findet sich auch in dem folgenden Vers wieder: ‚Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann voller Kraft; denn mit Überlegung soll man Krieg führen, und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg‘.[2]“, führte Abdiel gelehrig aus.

Jedenfalls, Visiel, hat Dich der HERR zu unserem Anführer bestimmt. Und wenn er es gewollt hätte, dann hätte er Dir eine Schar von Kriegern gegeben oder gleich ein alles vernichtendes Schwert, das nur Du führen kannst. Doch er hat entschieden, dass sich die Schar aus den verschiedenen Orden zusammensetzt und jeder bringt seine Fertigkeit mit. Wir sagen, dass hier etwas mit der Schar und der ganzen Situation ganz gewaltig nicht stimmt. Traust Du auch Deinen Augen nicht, wenn sie Dir etwas anderes zeigen, als Deine Vorstellung? Vermeidest Du es zu lauschen, wenn Du einen Plan gefasst hast? Setzt Du Entschlossenheit über Erbarmen? Wenn Du diese Fragen mit ‚ja‘ beantwortest, dann stören wir Dich nur und Du solltest alleine weiterziehen.“, sagte die sonst so ruhige Abdiel, deutlich erhitzt.
 1. 1.  Könige 3
 2. Sprüche 24, 6-7
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 15.03.2012, 13:35:19
Auf Abdiels merklichen Widerstand reagiert Visiel damit, dass er sich an sein Erbe als Michaelit erinnerte und die aufkeimende Wut unterdrückt.[1] Mit ihr werden auch die Stimmen aller anderen Gefühle deutlich gedämpft und so ist die Antwort, die Visiel der Ramielitin übermittelt völlig sachlich: *Dic, Abdiele, quo fontem pestilentiae quaeramus, nisi in cloacina. Nihil scimus, nisi homines hic fuisse. Itaque descendimus, itaque manebimus. Cur dominus virum roboravit, ut dumtaxat mihi in cloacina fuisse dicat, nisi ut manum huc deducam?[2]
 1. Krafteinsatz: Innere ruhe
 2. Sag mir, Abdiel, wo sollen wir die Quelle der Seuche suchen, wenn nicht in der Kanalisation. Wir wissen nur, dass die Männer hier gewesen sind. Deshalb sind wir herabgestiegen, deshalb werden wir bleiben. Warum hat der Herr den Mann gestärkt mir nur zu sagen, dass er in der Kanalisation gewesen ist, wenn nicht damit ich die Schar hierhin herabführe?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 15.03.2012, 16:22:27
Abdiel zuckt zusammen, wie unter einem Schlag. Was Visiel sagte war richtig. Einen anderen Anhaltspunkt hatten sie nicht sammeln können. Das hatte gesessen, gab dem Streit eine neue Richtung und plötzlich fühlt sich Abdiel in die Defensive gedrängt. Sie weiß nur, dass es sie ärgert, dass Visiel wieder nur auf sich bedacht ist. Sie versucht sich zu rechtfertigen. "Genau das meine ich Visiel. Wieso glaubst Du, dass der HERR den Kranken nur zu Dir hat sprechen lassen? Er hat zu uns alle gesprochen!", stellt Abdiel richtig. Was ist nur los mit ihr? Sie hatte sich so noch nie erlebt. 'Auch Jähzorn ist eine Sünde!', wird ihr bewusst. "Und hör auf, in Gedanken mit uns zu sprechen, wenn Du uns ohnehin von einander trennst." Letzteres war nur eine Vermutung; sie hatte es nicht probiert.

Sie versucht, etwas an sich zu halten und ruhiger zu werden. Das gelingt ihr nur langsam. Es entsteht eine unangenehme Pause.

"Also gut, Du hast Recht. Wir haben nur diesen einen Anhaltspunkt. Ich denke nur, dass wir nicht sofort hätten aufbrechen sollen, sondern weitere Informationen einholen sollen. Vielleicht...", sie versuchte sich schnell etwas anderes einfallen zu lassen, "hätten wir in den anderen Dörfern noch etwas über Marburg erfahren können. Oder wir hätten die Stadt nach weiteren Hinweisen absuchen können, Fußspuren oder so. Oder ich hätte in einem Archiv vielleicht nach einer Karte recherchieren können, so dass wir hier nicht so wahllos herumstapfen in dieser stinkenden Brühe."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 15.03.2012, 17:29:44
Auf Abdiels Worte hin öffnet Visiel die Seele wieder für alle anderen Mitglieder der Schar, damit endlich Ruhe in der Kanalisation herrscht und sie nicht mehr sämtliche Feinde auf sich aufmerksam machen, obwohl es inzwischen wohl so oder so zu spät dafür war.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 15.03.2012, 23:16:40
"SILENTIUM!" Bei diesem Aufschrei Visiels fühlt sich Ysabel, als wäre sie von einem wuchtigen Schlag getroffen. Sie taumelt weiter zurück und fällt knapp außerhalb des Lichtkreises des Flammenschwertes in der Dunkelheit rücklings hin. Ihre Flügel, ihre Kleidung, ihre Tasche und ihr Bogen werden nass und dreckig. Sogar ihr Pfeil geht verloren.

Doch Ysabel bekommt nichts mit. Ihre Augen tränen vor Wut und sie zittert am ganzen Körper. Wie durch einen Schleier gedämpft vernimmt sie Abdiels wütende Worte, in denen nur ein einziges Mal ihr Name fällt. Sie hört zwar jedes Wort, versteht aber den Inhalt nicht. Alles scheint gegen Visiel gerichtet zu sein, der nicht einmal antwortet. Auch die beiden anderen bleiben still. Visiels Satz lässt sie zwar kurz aufhorchen, aber irgendwie entzieht sich ihr auch hier der Sinn der Aussage. "Und nun werde ich ignoriert. Als wäre ich gar nicht vorhanden. Ich bin immer nur eine Belastung. Warum, HERR, wozu existiere ich? Um zu leiden?"

Ihre unkontrollierte Wut schlägt langsam in tiefe wütende Verzweiflung um. Sie bleibt sitzen, krallt ihren Bogen fest, bis ihre Knöchel weiß hervortreten, und hält die Augen geschlossen. Tränen rinnen ihr Gesicht herunter und lautlose Schluchzer schütteln ihren Körper. Wäre es still, könnte man im Halbdunkel ihren unregelmäßigen Atem hören.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 17.03.2012, 13:16:29
Visiel übermittelt seine Gedanken nun, da der Streit mit Abdiel zumindest vorerst ausgestanden scheint, an alle Mitglieder der Schar: *Cum adsint, cloacinam inquiremus. Hic autem pericolosum est, ergo nobis caute procurrendum est. Convenite, ordinem restitute.[1]
Nun blickt der Michaelit sich um und stellt erst jetzt fest, dass Ysabel nicht zu sehen ist. Also leuchtet er mit der Laterne durch den Raum und übermittelt ihr seine Gedanken: *Ysabele, adveni.[2]
 1. Weil wir hier sind, werden wir die Kanalisation erforschen. Aber hier ist es gefährlich, also müssen wir vorsichtig vorrücken. Kommt zusammen, stellt die Formation wieder her.
 2. Ysabel, komm her.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 17.03.2012, 17:14:12
Es bleibt eine Weile still und dann hört man ein schmatzende Platschen von weiter hinten. Es kostet Ysabel so große Mühe, ihre Wut und Trauer zurückzuhalten, dass sie nicht antwortet. Langsam weichen die Gefühle einer Leere und sie versucht nur mechanisch, den Schmutz abzustreifen und die Tränen zu verwischen, was die Sache eher schlechter macht. Sie öffnet ihre verklebten und angestrengten Augen und findet sich im Kegel einer der suchenden Lichtquellen wieder. Sie stiert am Rest der Schar vorbei und macht Anstalten, mit abgehackten und fahrigen Bewegungen ihren Platz einzunehmen. Sie hält den Bogen weiterhin in der einen Hand, die andere ist zur Faust geballt, sie selbst schmutzstarrend, zerzaust und verweint.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 18.03.2012, 20:48:49
Nun da alle fünf wieder beisammen sind, wendet sich Visiel wieder dem Gang zu, den er zuvor bereits ausgewählt hatte. sobald er an seinem Eingang ist, übermittelt er eine Nachricht an die übrigen Scharmitglieder: *Hui signum demus, ut non pererremus.[1] Der mit den Worten verbundene Blick des Michaeliten mach deutlich, dass er selbst nichts hat, womit er etwas derartiges bewerkstelligen könnte und nun auf die Initiative seiner Schar hofft.
 1. Wir sollten ihm ein Zeichen geben, damit wir uns nicht verirren.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 18.03.2012, 22:46:53
Mit weiterhin seltsamen Bewegungen tritt die verdreckte Ysabel zur Wand, hängt sich ihren Bogen um, den sie dabei fast ins Brackwasser gleiten lässt, und öffnet ihre Umhängetasche. Sie fördert ein kleines Tuchpäckchen zutage und enthüllt ein wenig Kreide. Sie kennzeichnet mechanisch sowohl die Richtung, aus der die Schar gekommen ist, als auch die, in die sie nun gehen werden, mit Pfeilen in Bewegungsrichtung. Darüber kommen jeweils ein einzelner und einmal zwei Striche sowie etwas, was man mit Fantasie als stilisierten Flügel erkennen könnte. Der Rest des Päckchens wandert in die Tasche, die wieder verschlossen wird. Ohne irgendjemanden anzublicken oder ein Wort von sich zu geben stellt sie sich in die Reihe zurück. In der einen Hand nun die Kreide, in der anderen den Bogen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 19.03.2012, 11:33:23
Abdiel blickt mit offenen Mund Visiel an und ist so perplex, dass sie sich nicht bewegen kann. Erst als sie droht, aus dem Lichtkegel zu verschwinden, setzt sie sich in Bewegung. "Himmel hilf...!", haucht sie, "Was bist Du nur für ein Wesen? Herzlos gegenüber seinen Feinden, wie auch seinen Freunden! Wären wir nicht hier für den guten Zweck, ich würde Dich sofort verlassen, Gargoyle!"[1], sagt sie erschrocken und kopfschüttelnd.

Dann schließt sie zu Ysabel auf. "Ich kann nicht glauben, wie er uns behandelt! Wie geht es Dir?", fragt sie besorgt.
 1. Abdiel versieht Visiel mit der Bezeichnung, zum einen um seinem strahlenden Ego einen Schlag zu versetzen, während sie andererseits seinen Auftrag für die Kirche achtet.
Vrgl. Wikipedia (Anzeigen)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 19.03.2012, 14:08:24
Als Abdiel stehenbleibt, verlangsamt auch Ysabel ihre watenden Schritte, passiert sie aber trotzdem. Den Kopf gesenkt, verdreckt und stinkend will sie sich gerade umdrehen, um doch zu sehen, was los ist, als diese wieder zu reden beginnt. Sie merkt, wie ihre Wut und Verzweiflung sie erneut zu überschwemmen drohen. "Und weiter ignoriert. Ob ich etwas frage, etwas sage oder sonst was, ist ja egal."
Sie starrt Abdiel einen Augenblick lang an. Ihr leerer Blick wird ein wenig überschattet von einem sehr unfreundlichen. Mühsam konzentriert sie sich aufs Wesentliche, dreht sich nach vorne, womit der Blick den Rest der Schar genauso trifft, und senkt erneut den Kopf: *Ich werde funktionieren und meine Aufgaben nach bestem Wissen zu erfüllen versuchen. Nutze doch ebenfalls die verschwiegene Sprache, Abdiel.* Das ganze wurde ziemlich tonlos vorgetragen, als wäre Ysabel eine leblose Puppe.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 19.03.2012, 18:46:05
Abdiel blickt in die leeren Augen und nimmt die Äußerung Ysabels mit einem Stirnrunzeln auf, das Enttäuschung und Entrüstung ausdrückt. "Ich kenne doch diesen Zug. Ysabel fühlt, dass sie weder die Autorität noch die Kraft hat, Visiel entgegenzustehen. Also macht sie sich selbst zum Werkzeug von ihm, um mit ihrer gefühlten Minderwertigkeit umzugehen.[1] Ich habe das schon oft bei Menschenkindern beobachtet...", denkt sie sich[2]. Ihr ist bewusst, dass es schwierig ist, damit umzugehen. Sie entscheidet, dass sie es direkt ansprechen will, und schließt zu Ysabel auf. Als sie wieder auf ihrer Höhe ist, flüstert sie: "Ysabel, wie redest Du den mit mir? Bitte wirf mich nicht mit Visiel in einen Topf; sein Steinherz habe ich nämlich nicht. Und auch Du nicht, denn Deines lebt und braucht mehr als nur zu funktionieren. Warum hätte der HERR es Dir sonst so gemacht, wenn es nicht leben dürfte? Und ich mag Dich und bin interessiert, von Dir zu erfahren. Aber ich merke auch, dass Du jetzt nicht reden willst. Ich lasse mich zurückfallen.", endet sie und lässt sich ans Ende des Zuges zurückfallen.
 1. Identifikation mit dem Aggressor (http://de.wikipedia.org/wiki/Identifikation_mit_dem_Aggressor)
 2. Fähigkeit: Menschenkenntnis
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 19.03.2012, 22:49:35
Nun ist es erneut an Ysabel, verwirrt zu sein. All die Emotionen, die Schmerzen und ihr Versuch, sich durch Selbstdistanzierung Luft zum atmen zu verschaffen, sind nicht auf einmal weggewischt. Trotzdem verschwindet ihre Maske des Hasses und sie hebt und dreht den Kopf einmal kurz für einen offenen Blick aus großen Augen zu der Schwester, die nun hinter ihr geht. Wieder weiß sie so unheimlich viel über Ysabel selbst. Wie ein Lichtstrahl der Hoffnung im Dunkeln, doch noch beherrschen Ysabel zu viele Emotionen, um sich wirklich darauf einzulassen. Sie schreckt innerlich zurück und ihr Blick senkt sich wieder auf die Hacken ihres Vordermannes. Still watet sie weiter.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 23.03.2012, 17:58:03
Forsch schreiten die Engel durch die stinkende, dickflüssige Brühe, die sich in den gemauerten Kanälen über die Jahre gesammelt hat. Die Gänge sehen fast alle gleich aus, und würde Ysabel nicht an jeder Abzweigung Kreidezeichen in die mit grünlicher Schmiere überzogenen Wände malen, so wäre die Schar hier unten verloren.

Nach einer ganzen Weile stehen die fünf Engel wieder an ihrem Ausgangspunkt, der größeren Halle mit mehreren Abzweigungen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 30.03.2012, 19:31:56
Auch wenn es Visiel nicht gefällt so viel Zeit hier unten zu verbringen ohne irgendeinen Anhaltspunkt zu haben, so fällt ihm doch keine Alternative ein. Also sieht er sich kurz einmal um, ob sich etwas verändert hat und wählt dann einen anderen Gang aus um diesen genauer in Augenschein zu nehmen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 31.03.2012, 10:25:20
Die ganze Zeit stapft Ysabel missmutig mit und nimmt die Kennzeichnung der genommenen Abzweigungen vor. Doch je mehr Zeit vergeht, desto ruhiger wird sie. Sie weicht zwar weiterhin jedem Blickkontakt aus, beginnt aber wieder, die Umgebung zu beachten und nach Spuren anderer Eindringlinge zu suchen. Vor allem erinnert sie sich an einen Lehrsatz einer ihrer älteren Brüder: "Fließendes Wasser ist gesünder als stehendes." Daher lauscht sie nach dem Rauschen von Wasser, wann immer die Schar einmal still steht und es leise genug ist. Außerdem hatte der Priester ja ebenfalls von fließenden Quellen aus der Vorzeit gesprochen.

Den Schmutz und Gestank nimmt sie zwar nun auch wieder mehr wahr, wirklich stören tun sie sie im Moment nicht. Vergeben und vergessen ist der Frust seit dem Flug nach Marburg nicht, immerhin aber ein wenig in den Hintergrund gedrängt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 02.04.2012, 15:07:21
Während sie den anderen Engeln hinterher läuft, zwingt sich Abdiel, nicht weiter über den Streit nachzudenken, sondern etwas nützliches zu tun. Sie würden das ein anderes Mal ausfechten. Schließlich wird ihr etwas bewusst und bleibt stehen[1].
 1. Karte gezogen: Komtur
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 09.04.2012, 10:45:12
Forsch watet Visiel voran in den nächsten Gang, gefolgt von Abdiel, Trismael und Sangriel. Zuletzt trottet Ysabel ihren Geschwistern hinterher, immer noch etwas missmutig und frustriert von den Geschehnissen der letzten Stunden. Kurz bevor sie in den engen, schmierigen Tunnel, fällt ihr aus dem Augenwinkel im Schein von Sangriels Flammenschwert ein Glitzern vor einem anderen Tunnel auf, das sofort ihr Interesse weckt. Alles andere hier unten ist von grünlich-schwarzem, stinkenden Schmier überzogen - woher kommt also dieses Funkeln? Als die Urielitin näher kommt, sieht sie auf der ekligen Brühe eine kleine Plakette schwimmen, offenbar eine Art Abzeichen. Diese Plakette musste von einem der Männer stammen, mit denen die infizierten Dorfbewohner hierher gekommen sind. Woher sollte es sonst kommen, schließlich war Marburg völlig ausgestorben? Als sich Ysabel dann genauer umsieht in diesem Tunnel erkennt sie mit ihrer Erfahrung im Spurenlesen sofort, dass hier wirklich vor nicht allzu langer Zeit jemand durchgewatet ist...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 09.04.2012, 14:18:38
Abdiel blickt Ysabel über die Schulter und betrachtet die Plakette. *Was ist das für eine Plakette? An was erinnert Euch das?* Erwartungsvoll sieht sie zu den anderen herüber und dann den langen Gang hinunter. *Jedenfalls haben wir jetzt eine Spur! Aber auch ein Problem: Könnten sich die Männer hier angesteckt haben? Sagt mal, können wir Engel krank werden?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 09.04.2012, 23:18:05
Auf Abdiels letzte Frage hin wirft Ysabel einen längeren Blick hinüber auf Trismael. Auch wenn der Gesichtsausdruck deutlich macht, dass sie  nicht erwartet, dass er sein Wissen teilt. Dann wendet sie sich der Plakette zu und teilt den anderen mit: *Hier sind Männer durchgewatet. Es ist noch nicht lange her.* Währenddessen sammelt sie die Plakette auf und beginnt, mithilfe eines Pfeils und ihren Händen, nach weiteren Spuren wie fallengelassenen Dingen zu suchen. "Ob diese Plakette von den Dorfbewohnern stammt? Ich habe nichts Ähnliches bei ihnen gesehen. Also sind hier andere Menschen unterwegs gewesen?", denkt Ysabel zwar, da ihre Unwissenheit aber nicht weiterhelfen würde, schweigt sie zu den Fragen ihrer Schwester.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 11.04.2012, 18:21:33
Außer der Plakette findet Ysabel nichts außer dem Schmutz und Dreck der Jahrhunderte, die sich hier unten sammeln.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 11.04.2012, 18:30:39
Der Michaelit wendet sich nun auch um und tritt näher an Ysabel heran. Als er erkennt, was sie gefunden hat übermittelt er ihr seine Gedanken: *Bene gerit. Nunc certe scimus hic homines fuisse aliquosve esse. Vestigium sequamur.[1]
Zielstrebig und ein wenig durch den Erfolg aufgeheitert, setzt Visiel sich jetzt in diese Richtung in Bewegung, während er all seinen Scharmitgliedern kurze Anweisungen übermittelt: *Lumina volvite per propinquos locos. Fortasse periculum impendet.[2]
 1. Gut gemacht. Jetzt wissen wir mit Gewissheit, dass die Männer hier gewesen sind oder irgendjemand hier ist. Lasst uns der Spur folgen.
 2. Haltet die Augen offen. Vielleicht droht Gefahr.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 12.04.2012, 09:10:59
Zum ersten Mal seit längerer Zeit schaut Ysabel auf und Visiel ins Gesicht. Aus ihrem eigenen spricht ein wenig Verwirrung heraus. Zum einen überrascht sie das Lob, zum anderen ist ihr nicht klar, woher ihr Anführer von der Plakette auf die Dorfbewohner schließt. Als ihr ihr Verhalten und ihr verdreckter Zustand bewusst werden, senkt sie ihren Blick ein wenig trotzig und leicht errötet wieder. "Irgendwas habe ich wohl mal wieder verpasst. Wie immer. Warum bin ich nur mit so einem langsamen Hirn geschlagen? Wo ist der Ärger hin? Und was hat die Plakette mit unseren Leuten zu tun?", denkt sie. Da sie aber Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Geschwister hat, erhebt sie sich aus dem Dreck und folgt Visiel.

Trismael, der dank der vergangenen Anstrengungen und seinem dringenden Bedürfnis nach Erleichterung die Welt wie durch einen Schleier wahrnimmt, wird bewusst, dass er gerade angesprochen wurde. Müde klingt seine Stimme in den Köpfen der anderen wider:*Auch wir sind nicht vor dieser Krankheit gefeit.*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 12.04.2012, 20:28:52
Langsam erkunden die Engel den Kanal, der schon nach ein paar Metern deutlich breiter wird. Anscheinend handelte es sich hierbei um einen der wichtigeren Kanäle im Untergrund von Marburg, auch weil er in einer relativ geraden Linie ohne große Umwege nach Norden führt. Ansonsten ist alles wie in den anderen Gängen, hüfthohe, dreckige Brühe, ein bestialischer Gestank und kaum Licht. Aber zumindest keine Seitengänge, in denen man sich verirren könnte, denn die wenigen, die es mal gab, scheinen allesamt eingestürzt und unpassierbar. Nach einer Weile - die Schar hat sicherlich einen oder zwei Kilometer in dem Gang zurückgelegt - sieht Visiel, der die Schar wie immer anführt, in einiger Entfernung ein schwaches Licht...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 15.04.2012, 12:03:14
Der Michaelit bleibt stehen und hebt seine freie Hand, während er seinen Begleitern seine Gedanken vermittlet: *Exspectate. Ibi aliquid est. Caute procedamus. Si quidam homines invenimus, sinite me loqui.[1] Direkt im Anschluss setzt Visiel seine Ankündigung in die Tat um und geht langsam auf das Licht zu, während er seine freie Hand nun auf den Griff seines Langschwertes legt um im Zweifelsfall shcnell reagieren zu können. Was auch immer sich hier unten befindet, es könnte gefährlich sein.
 1. Wartet. Dort ist etwas. Wir werden vorsichtig weitergehen. Wenn wir irgendwelche Menschen treffen, überlasst mir das Sprechen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 15.04.2012, 15:20:40
Trotz des geraden Weges macht Ysabel an jeder Abzweigung erneut Kennzeichen. Da ihre Laune sich zwar gebessert hat, aber immer noch Frust bezüglich des Umgangs der anderen und ihrer eigenen Unzulänglichkeit vorhanden sind, achtet sie deutlich weniger auf die Umgebung. So schreckt sie etwas hoch, als Visiel ihnen seine Entdeckung und Anweisungen mitteilt. Sofort wandert die Kreide in die Tasche zurück und ein Pfeil in die nun freie Hand. Als der Rest der Schar weitergeht, lässt sie sich ein paar Schritte zurückfallen, um einen besseren Überblick und dementsprechend ein freieres Schussfeld zu bekommen. "Hier sollen sich Menschen aufhalten? Mit was für einen Grund? Es ist dreckig, stinkt, - naja, es gibt halt bessere Orte oberirdisch", denkt Ysabel und merkt, wie sich Nervosität und Angst ihres Herzens bemächtigen wollen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 15.04.2012, 16:38:19
Abdiel folgt Visiel und bemerkt ebenfalls das Leuchten am Ende des Tunnels - vielleicht noch vor ihm. *Besser nicht, Gargoyle. Ihr vermögt sie nur einzuschüchtern. Was den subtileren Umgang angeht, damit kenne ich mich besser aus.*, begehrt sie auf und hat noch immer den Streit von vor einigen Minuten im Kopf. *Vielleicht sollten wir zunächst die Lage auskundschaften, bevor wir alle gemeinsam auf das Licht zugehen. Ysabel, geh Du doch vor und gib uns dann ein Zeichen, sobald wir nachkommen können. Geh aber keine Gefahr ein, hörst Du?*, teilt sie der Gefährtin mit.

Abdiel ist sich bewusst, dass sie sich gegen die natürliche Ordnung auflehnt. Eine Ramielitin sollte keine Führungsperson sein. Andererseits geht es hier um die Sache und nicht um Visiels Stolz.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 15.04.2012, 20:52:46
Visiel unterdrückt den Impuls Abdiel wegen ihrer Worte sofort zurecht zu weisen, denn ihre Worte hatten etwas für sich - zumindest teilweise. Also übermittelt er als erstes seine Gedanken an alle: *Consilium Abdielis sapiens est. Ysabele, speculare, sed ne appareas.[1] Anschließend übermittelt Visiel weitere Gedanken, doch dieses Mal allein an Abdiel. Er hatte erkannt, dass sein Führungsstil der Ramielitin überhaupt nicht zusagte und er würde sich bemühen darauf einzugehen. Aber er konnte nicht akzeptieren, dass sie seine Rolle übernahm. Das könnte gefährlich werden, wenn es darauf ankam: *Memento gradi. Ego servus Michaelis sum, ego manum duco. Dic mihi, quod tibi videtur, animadvertam. Sed numquam auctoritatem meam subruas. Praeterea vox mea potens est, cum deus voluerit. Ergo ego loquor. Potentiae tuae aliae sunt.[2]
 1. Abdiels Plan ist weise. Ysabel, späh sie aus, aber zeige dich nicht.
 2. Gedenke deiner Stellung. Ich bin der Diener des Michael, ich führe die Schar. Sag mir, was du für richtig hälst, ich werde es bedenken. Aber untergrabe niemals meine Autorität. Außerdem hat meine Stimme Macht, weil Gott es wollte. Also spreche ich. Deine Kräfte liegen anderswo.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 15.04.2012, 23:36:14
Bereits sehr leise und mit elegant langsamen Bewegungen taucht eine sehr dreckige Ysabel aus dem Halbdunkel wieder auf. Auch wenn ihr Blick immer noch denen der anderen ausweicht, spricht ihre Haltung von gestärktem Selbstbewusstsein. Dass ihre Fähigkeiten anerkannt und benötigt werden, baut sie sichtlich auf. *Wie du befiehlst.*, antwortet sie und setzt, als sie die anderen passiert, in ihrer normalen unsicheren Art fort: *Visiel, dann...ähm...gib uns doch Chancen...Vorschläge zu machen. Und Abdiel,...vielleicht...magst du deine...so ausdrücken, dass Visiel...sie annehmen kann?* So ganz ist ihr nicht klar, woher sie die Stärke nimmt, aber sie fürchtet ein erneutes Aufflammen des Streits. Körperlich sucht sie das Weite und schleicht langsam, den Bogen in der Hand, vorwärts. Je näher sie dem Licht kommt, desto langsamer wird sie. Sie selbst vermeidet das Licht und die Wasseroberfläche wird von ihr kaum noch gestört. So versucht sie wahrzunehmen, was sie erwartet.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 16.04.2012, 20:29:04
Das Licht kommt aus einem direkt hinter der Kanalwand liegenden Raum. Offenbar ist ein Teil des Raumes eingestürzt - vor kurzem, wie es scheint - und hat einen Durchgang aus der Kanalisation in den Raum freigegeben. Der Durchgang ist nicht sehr breit, doch sollten die Engel mit gefalteten Flügeln in der Lage sein, sich durchzuzwängen.

Der Raum selber ist ein einziges Durcheinander. Auf der einen Seite stapeln sich Tische und Stühle, bedeckt von einer zentimeterdicken Staubschicht, auf der anderen Seite Schutt und Steine vor dem eingestürzten Bereich. Das merkwürdigste ist aber die dem Durchgang gegenüberliegende Seite des Raumes. Es ist, als würde die Wand selbst leuchten, oder zumindest Teile davon. In der Mitte der Wand befindet sich eine Türe - und als Ysabel genauer hinsieht, sieht sie eine Vielzahl schlammiger, dreckiger Fußspuren, die zu der Türe hinführen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 16.04.2012, 22:23:31
Still und leise schiebt Ysabel ihren Kopf auf niedriger Höhe hindurch, um sicher zu gehen, dass sie nichts übersehen hat. Zu den anderen schickt sie einen gedanklichen Bericht: *Hier ist die Decke eingebrochen und es liegen viele kaputte Dinge herum. Die Spuren führen zu einer Tür in einer leuchtenden Wand. Vor ihr ist niemand.* Sie zieht ihren Kopf zurück und macht den anderen Platz, nach und hindurch zu kommen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 17.04.2012, 15:58:58
Noch bevor Ysabel zurückkommt, blickt Abdiel überrascht Visiel an und nickt. *Du hast Recht Visiel, es ist den Michaeliten vorbehalten, eine Schar anzuführen - und ich will Dir diesen Posten nicht streitig machen. Ich bin froh, dass Du fürderhin mein Urteil anhören und berücksichtigen willst. Ich meine, wenn alle Macht den Michaeliten vorbehalten wäre, warum hätte der HERR dann die anderen Orden geduldet?*, erklärt sie, den Blick nicht von dem Licht im Gang abwendend. Doch sie beeilt sich hinzuzufügen, *Also, um es sogleich zu praktizieren: Ich will Euch weiterhin raten, mich mit den Menschen reden zu lassen, wenn es darum geht, einen neuen Kontakt zu knüpfen oder auf freundlichem Weg eine Information zu gewinnen. Es liegt mehr in meiner Fähigkeit, doch natürlich werde ich nicht ohne Deine Zustimmung sprechen. Was denkst Du?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 19.04.2012, 18:30:16
Der Michaelit überlegt einen Augenblick, bevor er seine Antwort übermittelt: *Adprobo, sin autem arbitror melium esse me ipse loqui, ego loqar.[1]
Direkt im anschluss führt Visiel seine Schar weiter um wieder zu Ysabel zu stoßen und selbst einen Blick auf das zu werfen, wovon er berichtet hat. Die Tür und die leuchtende Wand betrachtet der junge Engel kurz und blickt dann einmal in die Runde, um zu sehen, ob irgendeines seiner Scharmitglieder etwas zu diesem Phänomen zu sagen weiß, das ihm selbst völlig fremd ist.
 1. Ich stimme zu, aber wenn ich es für besser halte, dass ich selbst spreche, werde ich sprechen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 20.04.2012, 21:36:12
Als letztes Scharmitglied betritt Ysabel den Raum und bleibt im "Eingang" stehen. Mit gesenktem Blick sieht sie sich um und zeigt einen leicht hilflosen Gesichtsausdruck. Die Möbel und deren Funktion sind ihr bekannt, die leuchtende Wand überfordert ihre Kenntnisse. "Hoffentlich kann Abdiel uns helfen. Nicht das wir einen Fehler an dieser seltsamen Tür machen." Eine Spur Angst schleicht sich durch ihre Haltung. Dies ist einer der typischen Fälle, an deren Ende sie sich normalerweise Ärger bekommt. Eher flüchtig untersucht ihr Blick das Chaos der Möbel, ob dort etwas Auffälliges zu sehen ist.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 21.04.2012, 22:40:03
Abdiel tritt in den Raum und sieht sich sorgsam um. "Welch seltsamer Ort - und das unter einer Stadt. Ob der Raum schon in Gebrauch war, als die Stadt noch belebt war? Welchem Zweck er wohl gedient hat. Und vor allem: war dieses Portal schon damals hier oder ist sie erst vor kurzem geöffnet worden?", überlegt Abdiel und durchsucht den Raum nach Hinweisen. Dass die Spuren durch das Portal führen, beunruhigt sie. Es bedeutet, dass die Menschen gezielt diesen Durchgang gesucht haben, denn die Spuren weichen nicht nach rechts und links ab. "Ob sie wohl besessen waren?", denkt sie sich. Zu viele unsichere Determinanten. Abdiel beschließt, sich in ihre Kathedrale zurükzuziehen und zu schauen, ob sie etwas in ihren Amphoren abgelegt hat[1].
 1. Machteinsatz: Kathedrale der Gedanken
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 25.04.2012, 19:17:08
Als Abdiel aus ihrer mentalen Parallelwelt zurückkehrt, ist sie totenbleich. "Ich habe nichts gefunden, dass uns einen Hinweis auf die Bedeutung des Tors geben könnte...", murmelt sie und starrt unbewegt auf das Tor. Tatsächlich war es so, dass nicht nur sie keinen Hinweis gefunden, sondern auch der andere nicht. Sie hatte alles verwüstet und die Amphoren ausgeräumt und umgeworfen vorgefunden. Alles war durchsucht gewesen. Abdiel hatte einen sehr intensiven Verdacht, wer das gewesen sein könnte: die Inquisition. Glücklicherweise bewahrte sie in der Kathedrale der Gedanken nichts auf, was als häretisch eingestuft werden könnte. Diese Dinge waren i ihrem Notizbüchlein verborgen...[1]
 1. 12. Arkanum: die Beutereiter - umgekehrte Bedeutung: Verwüstung
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 25.04.2012, 23:53:57
Als Abdiels Stimme nach einer Weile ratloser Stille wieder erklingt, schreckt Ysabel zusammen. Sie war ihren eigenen unangenehmen Gedanken gefolgt und hatte nicht recht auf die anderen geachtet. Abdiels Haltung und Gesichtsausdruck helfen nicht, sie zu beruhigen. *Ist etwas, Schwester?* Besorgt nähert sie sich ihr von hinten, doch zögert sie im letzten Augenblick. Noch immer sind ihr ihre verletzenden Worte bewusst. Ängstlich berührt sie Abdiels Flügel, um ihr (oder vielleicht eher ihnen beiden) Mut zuzusprechen. Worte fehlen ihr wie so häufig.

Etwas später schickt sie an Visiel: *Ich weiß auch nichts...Aber wir...müssen wohl da durch?* Ihr Blick geht knapp an Abdiel vorbei auf die Tür und ihre Augen sind fast tellergroß.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 27.04.2012, 20:05:35
Abdiel merkt gar nicht, das Ysabel ihren Flügel berührt und ihre Stimme scheint weit weg. "Ich kann... es ist nichts...", murmelt sie und fässt nach einem Tisch um sich zu stützen. Ihr wird leicht schwindlig vor Furcht. Doch sie versucht sich wieder in den Griff zu bekommen, denn sie weiß, dass es den Michaeliten misstrauisch machen wird, wenn sie weiter Schwäche zeigt. "Wir sollten durch das Tor gehen...", sagt sie schwer erschüttert.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 28.04.2012, 09:30:10
*All diese seltsamen Dinge,... die hier geschehen sind und passieren,... mir machen sie auch Angst. Hast du so etwas ähnliches... schon mal gesehen oder erlebt?*, bohrt Ysabels besorgte Stimme nach, während sie den Flügel loslässt und sich vorschiebt. Schüchtern und zögerlich bietet sie ihre Hand an, Blickkontakt oder größere Nähe traut sie sich nicht.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 28.04.2012, 13:50:24
Der Michaelit tritt jetzt mutig auf die Tür zu und übermittelt dabei Gedanken an Abdiel, die irgendwie Schwierigkeiten zu haben scheint: *Abdiele, rogo tacas menteque loquaris.[1] Eine Antwort wartet der Michaelit allerdings nicht ab, sondern er trügt selbstbewusst die Klinke nach unten und öffnet die Tür um zu sehen, was sich dort auf der anderen Seite befindet.
 1. Abdiel, ich bitte dich zu schweigen und in Gedanken zu sprechen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 30.04.2012, 19:06:37
Als Visiel die Türe öffnet wird der Raum förmlich mit gleißendem Licht geflutet - zumindest wirkt es so für die Engel, die nun schon Stunden in dem schummrigen Dämmerlicht der Kanalisation verbracht haben. Zuerst sind die Engel geblendet, und nur langsam gewöhnen sich ihre Augen an das helle Licht, das aus dem hinter der Türe liegenden Raum strahlt. Während die Engel noch geblendet sind, meinen sie gedämpfte, sich entfernende Schritte zu hören, doch aufgrund des Lichts können sie nicht genau ausmachen, woher es kommt. Es dauert dann noch ein paar Momente, und dann kann sich die Schar orientieren: Der nächste Raum wirkt deutlich aufgeräumter - zumindest teilweise. Hier sind Tische und Stühle nicht gestapelt, sondern stehen ordentlich an den Seiten des Raums, je zwei an der linken und an der rechten Wand, offenbar als Arbeitsplätze verwendet in einer vergangenen Zeit. Zwischen den Tischen stehen große, durchsichtige Schränke, ebenso zu beiden Seiten der Türe auf der gegenüberliegenden Wand, die nur leicht angelehnt it. Der ganze Raum wird von an der Decke befestigten, langen Röhren beleuchtet, die ein reines, weißes Licht abgeben, das die Engel bisher nur ganz selten in bestimmten Räumen der Himmel in Roma Æterna, Prag oder Nürnberg gesehen haben.

Auf der anderen Seite ist der Raum aber etwas verwüstet. Es ist offensichtlich, dass zuvor jemand diesen Raum durchsucht hat. Die Schränke sind teilweise eingeschlagen, Scherben bedecken den Boden großflächig. Auch die Arbeitsplätze wurden nicht verschont, es wirkt so, als wäre alles, was nicht niet und nagelfest war, mitgenommen worden, und zwar kürzlich. Auf den Tischen können die Engel noch die letzten Überreste ketzerischer Technik erkennen, Teile von Apparaturen, die wohl zu Bruch gegangen waren, finden, sowie einzelne Papiere und Seiten aus Büchern.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 01.05.2012, 06:44:19
In dem Moment, in dem das blendende Licht auf sie fällt, hat sich Ysabel instinktiv seitlich daraus zurückgezogen, sozusagen Deckung aufgesucht. Nachdem sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, kommt sie wieder hervor und linst zwischen den anderen hindurch. Die Existenz eines solch eingerichteteten Raumes hier in der Kanalisation verwirrt sie zunächst, dann fällt ihr Blick auf das Chaos und von dort auf die Lichtquellen. Ein kurzes Schaudern lässt ihre Flügeln rascheln. Die Angst ist ihr sichtlich ins Gesicht geschrieben: "Da ist mit Sicherheit sündbehaftete Technik. Oh Herr, bewahre mich vor den Fehlern meiner Unwissenheit." Entgegen ihrer eigentlichen Aufgabe in der Schar schiebt sie sich nicht vor und betritt den Ort als erster, um ihn zu untersuchen, sondern bleibt schockstarr stehen. Zumindest eine Erinnerung scheint notwendig, damit sie sich ihrer Spähaufgabe besinnt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 01.05.2012, 11:12:01
Abdiel geht ohne sichtliche Gemütsregung durch das Tor und in den Raum hinein. Für einem Moment ist sie geblendet und hebt mechanisch die Hand vor die Augen. Dann hat sie sich gewöhnt und sieht sich in dem Raum um. "Diese grellen Leuchtkörper, das Mobiliar und die technischen Teile... Wir hätten besser einen Ragueliten mitgebracht. Doch der Orden ist ja ausgestorben.", denkt sie. Sie blickt nach links und nach rechts, ob sich irgendwer versteckt hält oder ob noch irgend ein brauchbarer Hinweis finden lässt. *Ich werde mir die Schriften ansehen. Vielleicht bringt uns das etwas weiter.*, teilt sie der Schar mit.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 02.05.2012, 19:41:22
Die Schriftstücke sind in einer für Abdiel unverständlichen Sprache verfasst, die dem Common zwar sehr ähnelt, aber doch gänzlich verschieden ist. Die meisten Worte ergeben überhaupt keinen Sinn für die Ramielitin und manches wirkt eher wie eine fast schon willkürliche Aneinanderreihung von Buchstaben und Zahlen. Auf vielen Seiten finden sich Zeichnungen und Diagramme, die aber ebensowenig aussagen wie der Text drumherum.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 02.05.2012, 22:39:41
Während Abdiel die Schriftstücke durchsucht, kommt langsam wieder Bewegung in die verschreckte Ysabel. Sie betritt den Raum und achtet zunächst darauf, ob es Schmutzspuren der früheren Besucher gibt. Und vor allem, wo diese hinführen. Sie nimmt an, dass die Menschen den Raum durch die andere Tür verlassen haben, will aber einen Beweis dafür. Dabei bemüht sie sich, leise zu sein, nicht dass etwaige Personen auf  der anderen Seite alarmiert werden. Anschließend stellt sie sich neben den Spalt, lauscht und späht hindurch, ohne die Tür zu bewegen. *Ich...passe hier auf?*, hofft sie Zustimmung. "Dann mache ich auch nichts falsch oder kaputt."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 04.05.2012, 15:46:00
Während Abdiel sich die Schriften ansieht, widmet Visiel seine Aufmerksamkeit eher den anderen Objekten in dem Raum. Er versteht zwar nichts von der ketzerischen Technik, abgesehen von der Tatsache, dass sie des Teufels ist und vernichtet gehört, aber dennoch sieht er sich gründlich in dem Raum. Vielleicht hatte ja irgendjemand etwas hier vergessen. Auf Abdiels Botschaft hin antwortet der Michaelit nur mit einem Nicken, diese Aufgabe konnte so oder so nur sie selbst erfüllen. Ysabel dagegen übermittelt Visiel eine Antwort: *Trismael portam custodire potest. Opus est te hunc locum investigare, quoniam oculi tui optimi manus sunt.[1]
 1. Trismael kann die Tür bewachen. Du musst diesen Raum in Augenschein nehmen, schließlich sind deine Augen die besten der Schar.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 04.05.2012, 17:31:37
Abdiel schüttelt enttäuscht den Kopf, während sie die Papiere ordnet. "Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn wir auf diese Weise etwas herausfinden würden". Hilfesuchend blickt sie sich zu ihren Gefährten um und erwägt einen Moment, den Text einfach nach bestem Gewissen vorzulesen, denn vielleicht würde jemand anderes die Sprache verstehen können. Dann verwirft sie diese Idee aber gleich wieder, denn sie weiß, dass so mancher Dialekt anders gesprochen als geschrieben wird.
Sie ist schon dabei, die Papiere wieder zusammenzuwerfen, da fällt ihr etwas anderes ein: "Mir ist doch die Macht verliehen, mit meinen Ordensbrüdern in Kontakt zu treten. Diesen könnte ich den Text buchstabieren und sie könnten ihn mir vielleicht übersetzen. Wenn ich jetzt noch wüßte, welche Passagen besonders wichtig sind! Denn alles zu übersetzen wäre aufwändig und langwierig. Gute Anhaltspunkte liefern immer Anfang und Ende und Markierungen bzw. Hervorhebungen im Text.". Mit diesen Gedanken untersucht Abdiel noch einmal die Texte, um diejenigen herauszusuchen, die dem Augenschein nach von Bedeutung sein könnten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 04.05.2012, 20:16:36
*Ich höre und gehorche.*, antwortet Ysabel. Auch wenn es mechanisch klingt, so ist es flüssig und ruhiger übermittelt als sonst. Die Anerkennung ihrer Fähigkeiten tut ihr sichtlich gut nach all den kleineren Unglücken und Streitereien. Mit Feuereifer macht sie sich an die Arbeit und untersucht neugierig alles, was hier herumliegt. Nicht nur überlegt sie, was es einmal war und wofür es wohl gedient hat, sie überprüft auch, ob es noch oder zumindest teilweise funktioniert. Sie selbst ist dabei leise, aber gelegentliches Klirren der Glassplitter oder anderes lässt sich nicht verhindern. Sie behandelt die Dinge vorsichtig und sortiert sie grob nach Kenntnis und Funktion.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 06.05.2012, 09:40:10
Während Abdiel die Papiere sortiert, um eventuell wichtige herauszufiltern - was gar nicht so einfach ist, ohne die Sprache, in der die Schriftstücke verfasst sind, zu verstehen - untersucht Ysabel die verwüsteten Überreste auf den Tischen und auf dem fliesenbedeckten Boden. Vieles sind lediglich Scherben, teilweise aus klarem Glas, teilweise aus dunkelbraunem. Auf manchen der großen Scherben findet sich eine Art Abzeichen, oder vielmehr zwei Arten von Abzeichen, beide in leuchtendem orange, das auch nach all den Jahren nichts von seiner Farbe eingebüßt hat. Das eine Abzeichen stellt eine Flamme dar, das andere ein dickes, schiefgelegtes Kreuz. Viel interessanter als die Scherben ist jedoch ein kastenförmiges, dünnes Gebilde, das auf einem der Schreibtische steht. Egal, was es einmal war, es ist offensichtlich nicht mehr funktionsfähig, denn auf seiner Vorderseite prangt ein großes Loch, als hätte jemand mit der Faust hineingeschlagen. Anscheinend war dieses Gebilde einmal mit anderen verbunden, denn es gehen mehrere Kabel von ihm ab, die aber im Nichts enden. Es wirkt so, als wäre alles, was auch nur eventuell von Wert sein könnte, entfernt worden.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 09.05.2012, 23:36:12
Nach einer Weile sortieren haben sich Haufen mit klarem Glas, dunklem Glas, mit einer oder zwei Markierungen gebildet. Ysabel nimmt eines mit beiden Markierungen vorsichtig in die Hand und zeigt es der Schar: *Was in diesen Gläsern war, diente vielleicht als Brennmaterial oder war verboten. Und das könnte ein...eine Fläche zum Ablegen einer Schriftrolle gewesen sein.* Dabei weist ihr Finger auf das schwarze Brett mit Standfuß und Kabeln. *Zumindest das, worin sie das Feuer machten und womit sie es entzündeten, scheinen sie mitgenommen zu haben.* Trotz der wenigen Erkenntnissen scheint sie zufrieden und froheren Mutes zu sein. Aufmerksam wartet sie auf weitere Anweisungen von Visiel oder neueres Wissen Abdiels.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 11.05.2012, 21:52:21
Als sie nach bester Möglichkeit die Papiere geordnet hat, hat sich der Plan in Abdiels Plan verfestigt. *Ich habe mir die Dokumente hier angesehen, doch verstehe ich die Sprache nicht. Es muss irgendein Dialekt sein, den ich nicht verstehe. Doch ich denke, dass diese Schriften uns doch darin weiterbringen könnten, zu verstehen, was die Menschen hier wollten und welchem Zweck die Einrichtung hier gedient haben mag. Darum habe ich mir erdacht, dass ich Rücksprache mit den Gelehrten meines Ordens halten werde. Die würde etwas Zeit in Anspruch nehmen. Visiel, was meint Ihr? Können wir uns das erlauben?*, erklärt und fragt sie. Ihr ist bewusst, dass das Diktieren lange dauern wird. Wenn sie doch nur eine Kopie übersenden könnte.

"Ich könnte eine Kopie in meiner Kathedrale hinterlegen. Doch der Schrecken steckt mir noch in den Knochen und die Inquisition ist mir ohnehin schon..." In diesem Moment macht Abdiel erst ein verwirrtes, dann ein ungeheuer erleichtertes Gesicht und sie fässt sich an die Stirn. "Ohje, ich war so schuldbewusst und so von der Erregung des Geschehens eingebunden, dass ich gar nicht bedacht habe, dass niemand meine Kathedrale betreten könnte - oder ich würde es zumindest sofort merken! Es... ist... alles okay!", denkt sie.

Noch einmal versichert sie sich, dass alles okay sei. Dann macht sie sich eine gedankliche Kopie und hinterlegt sie in der Kathedrale. Dann tritt sie in Kontakt mit ihrem Orden[1] und lädt den Korrespondenten in die Kathedrale ein.
 1. Zungenreden
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 14.05.2012, 18:06:02
Visiel lässt die beiden Scharmitglieder ihre Arbeit tun und beobachtet sie dabei. Noch vor nicht allzu langer Zeit war die Stimmung in der Schar sehr schlecht gewesen und der Michaelit hatte nicht vor, es noch einmal so weit kommen zu lassen. Auf Abdiels Frage hin übermittelt er ihr nur kurz Zustimmung, während er selbst zu Ysabel tritt und die beiden Symbole in Augenschein nimmt. Keines von ihnen sagt ihm etwas und so hofft der Michaelit auf das Wissen der Ramieliten, das ihnen vielleichit würde weiterhelfen können. Immer wieder wandern die Augen des Engels zu der anderen Tür, aber fürs erste hält er sich zurück. Es würde ihnen nicht nützen ungestüm weiter vorzurücken, solange sie hier noch Informationen erhalten konnten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 18.05.2012, 22:09:37
Als Abdiel damit fertig ist, die Papiere zu sortieren, durchsieht sie noch einmal alles sehr genau. Dann legt sie die Papiere zur Seite und stützt sich auf einen Tisch. Sie schließt die Augen und die Welt um sie verschwimmt, als sie sich geistig in ihre Kathedrale versetzt[1].

Im nächsten Moment befindet sie sich schon in der Halle des Lichts, wie im allgemeinen der erste Raum in jeder Kathedrale genannt wird und wohin ein Ramielit auch andere Ramieliten einladen kann. Jeder Ramielit hat eine eigene Kathedrale, die er auch nach seinen Wünschen gestalten kann; Abdiels Kathedrale erinnerte an ein Bild aus der Romantik. Sie lag auf einem hohen Felsen einer Steilküste. Hier ist es immer Nacht und der Vollmond wirft sein helles Licht durch ein Dach aus Ranken, die sich über altertümliche Torbögen und Säulen winden. Blaue Blüten recken sich nach dem Mondlicht; die Luft ist erfüllt von einem würzigen Geruch von Salzwasser und Nebel. Ein leichter Wind weht. Hier und dort ist eine niedrige Mauer, steinerne Sitzbänke und hier und dort sogar ein Gargoyle, die mit grimmer Fratze über die Kathedrale wachen. In alle Himmelsrichtung gehen Wege ab. In nördlicher Richtung liegt eine Brüstung, die den Blick freigibt auf das Meer, dessen Wellen unermüdlich gegen den Felsen branden - und wäre dies nicht das Produkt Abdiels Phantasie, dann würde man befürchten, es würde den Felsen bald unterhöhlt haben. In den anderen Himmelsrichtungen schließen sich Räumlichkeiten mit den Amphoren an. In Abdiels Falle sehen sie wie schwere, eisenbeschlagene Eichentruhen aus, in denen Pergamente aus Jahrhunderten, Jahrtausenden, lagern.

Zumindest sah es normalerweise so aus in ihrer Kathedrale. Doch jetzt war alles durcheinandergeworfen und überall lagen Pergamente und abgerissene Blüten herum. Durch den Steinboden verlief ein deutlicher Riss. Das Meer brandete an die Felswände, als wollte es den Felsen abreißen. "Unglaublich, wie meine Sinne durcheinander sind. Nicht nur, dass mein Unterbewusstsein diese Unordnung angerichtet hat, sondern dass ich auch geglaubt habe, die Inquisition wäre hier eingebrochen. Nach der Mission werde ich mich erst einmal entspannen - und aufräumen.", dachte sie.

Abdiel nimmt sich einige Bögen Papier aus einer Truhe und schreibt den Inhalt der Papiere aus dem Raum der Kanalisation nieder[2]. Dann nimmt sie kontakt mit einem der anderen Ramieliten auf[3].
 1. Machteinsatz: Kathedrale des Lichts: 1 MP
 2. Machteinsatz: Ikone
 3. Machteinsatz: Zungenreden
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 20.05.2012, 10:14:38
Es dauert nicht lange nach Abdiels Kontaktaufnahme und ein hochgewachsener Engel betritt die Halle des Lichts in Abdiels Kathedrale. Hesaiel begrüßt Abdiel herzlich. Die beiden Engel hatten zusammen in Roma Æterna ihre Weihe empfangen, bevor sich ihre Wege trennten. Während Abdiel einer Schar in Gabrielsland zugeteilt wurde, blieb Hesaiel in den Archiven des Himmels zu Prag, um dort alte Sprachen zu studieren - ein glücklicher Zufall.

Der Ramielit wirkt etwas irritiert über die Unordnung in Abdiels Kathedrale.

"Schwester, sieht es in deiner Kathedrale immer so aus?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 21.05.2012, 16:08:11
In der Realwelt

Ysabel beobachtet Abdiel eine Weile und wendet sich schließlich doch an Visiel: *Dieses...Licht ist so kalt und unnatürlich. Was bringt Menschen nur dazu,...sich einen Platz an einem so unwirtlichen Ort zu schaffen? Hinter der Tür war...ein neuer Gang, auch mit diesem ...Licht. Wie groß ist dieser Ort bloß?* Noch viele weitere Gedanken bewegten sich hinter dem grübelnden Gesicht des jungen Engels, doch fehlten ihr die Worte. Sie lehnte sich an eine Mauer, hielt mit beiden Armen ihren Bogen vor sich und sah auf Visiels Füße. Sie wusste auch nicht so recht, ob sie sich entschuldigen müsste wegen ihres Verhaltens vorhin.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 21.05.2012, 21:11:38
Der Michaelit blickt zu dem anderen Engel, als diese ihre Gedanken an ihn übermittelt und formuliert im Geist bereits eine Antwort. Bevor er dies tut übermittelt er jedoch an alle Scharmitglieder eine anweisung fürs weitere Vorgehen: *Exspectantes manebunt, dum Abdiel responsiones habeat.[1]
Anschließend sendet Visiel seine Gedanken an Ysabel: Nescio, cur homines istos locos habitent. Fortasse lucem dei sine pretio fidei quaerunt. Causas inveniemus.[2]
 1. Wir werden weiterhin warten, bis Abdiel über antworten verfügt.
 2. Ich weiß nicht, warum die Menschen diese Orte bewohnen. Vielleicht suchen sie das Licht Gottes ohne den Preis des Glaubens. Wir werden die Gründe herausfinden.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 21.05.2012, 22:02:44
Lange hält es Ysabel nicht in einer Position aus. Sie legt den Bogen auf einen noch freien Tische und setzt sich dazu. Beide Arme links und rechts aufgestützt und die Flügel nicht vollkommen gefaltet baumeln ihre Beine frei in der Luft. Sie ist beeindruckt von der Sicherheit ihres Scharführers, welche in so deutlichem Gegensatz zu ihrer Unsicherheit in der Nähe von anderen sprachbegabten Lebewesen und technischen Dingen steht. Sie überlegt, wie sie das Geschehene wieder gut machen konnte. Ja, sie fühlte sich nicht völlig im Unrecht, aber es war ihm gegenüber auch nicht fair gewesen. Ganz zu schweigen von ihrem ausfallenden Worten den anderen gegenüber. Sie schüttelt die trüben Gedanken aus ihrem Kopf und lenkt sie woanders hin: *Ob die Dorfmänner...zufällig hierauf gestoßen sind?...Was haben sie hier gefunden? Mehr als wir jetzt?*

Sie nimmt einzelne größere Scherben zur Hand und versucht vorsichtig, Rückstände des Inhalts zu erfühlen oder zu riechen. Letzteres muss sie dank der Umgebung schnell aufgeben. Der Segen des Herrn hätte ihr sicherlich geholfen, aber hier würden ihre Nase und Augen es kaum aushalten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 21.05.2012, 22:40:13
Abdiel erbietet dem Bruder ihre Hochachtung und macht dann eine entschuldigende Geste. "Kreatives Chaos, würden die Menschen vielleicht sagen. Entschuldige bitte, mir blieb keine Zeit zum Aufräumen.", sagt sie und versucht dann die Aufmerksamkeit schnell von der Unordnung auf die Schriftstücke zu lenken. "Ich freue mich, Dich zu sehen, doch muss ich auch gestehen, dass mein Ruf einen besonderen Grund hat: Ich bin gerade in einer Mission unterwegs und die Schar stieß auf einen verborgenen Raum unter Marburg. Dort fanden wir ketzerische Gerätschaften - und diese Schriften. Sie sind in einem Dialekt, den ich nicht beherrsche. Kannst Du sie Dir bitte ansehen? Ich glaube, dass ist wichtig...", erklärt sie geschwind.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 23.05.2012, 21:31:56
Hesaiel lächelt ob Abdiels Entschuldigung. "Keine Sorge Schwester, die Unordnung macht mir nichts aus. Du weißt ja, wie manche der Archive in Prag aussehen. Dagegen verblasst selbst das größte Chaos, Ramiel selbst hätte wahrscheinlich Probleme, dort alles zu finden."

Als die Ramieltin ihrem Bruder eröffnet, warum sie ihn in ihre Kathedrale gebeten hat, wird der Engel ernster.

"Ja, die Schatten der Vergangenheit hängen stets dräuend über uns. Auch wenn der Herr die Menschen der Zeit davor durch Sintflut und Veitstanz für ihre Sünden bestrafte, manche ihrer sündigen Dinge haben doch alles überstanden und versuchen die Diener Gottes nun. Zeig mir bitte, was du gefunden hast, ich helfe dir, so gut ich kann."

Hesaiel besieht sich die von Abdiel zusammengestellten Schriften, zuerst überfliegt der Engel die einzelnen Papiere. Sogleich zieht er ein Paar der Papiere[1] heraus und studiert sie genauer.

"Es ist kein Wunder, dass du diese Schriften nicht verstehst. Es handelt sich hier um Englisch, die vorsintflutliche Sprache der Britannischen Inseln. Zwar hat auch unser heutiges Common große Ähnlichkeiten mit Englisch, aber handelt es sich hier anscheinend um   eine wissenschaftliche Abhandlung mit der entsprechenden Fachsprache. Ich nehme mal nicht an, du brauchst eine exakte Übersetzung des Ganzen, sondern es reicht dir, wenn du ein paar Stichpunkte aus dem Inhalt weißt? Wenn ich es recht verstehe, geht es hier um einen Vergleich von irgendwelchen... Viren? Giften? Diese Viren können anscheinend ein starkes Fieber verursachen und schnell von Mensch zu Mensch springen." - Hesaiel wirkt immer besorgter, als er Abdiel die Worte vorliest. - "Das ist alles, was ich auf den ersten Blick übersetzen kann. Für eine wörtliche Übersetzung bräuchte ich mehr Zeit, aber ich glaube, das macht auch wenig Sinn, denn die Papiere erscheinen mir nicht vollständig zu sein."
 1. Papiere (http://www.dnd-gate.de/~tex/engel/papiere.pdf)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 28.05.2012, 00:02:52
Deutliche Sorge beginnt sich in Abdiels Antlitz breitzumachen: "Fieber? Schnelle Ausbreitung? Das klingt sehr nach dem, was uns begegnet ist." Eine kurze Weile bleibt sie in Gedanken versunken, bevor sie Hesaiel eindringlich anschaut: "Bitte, Bruder. Bitte übersetze die Papiere trotzdem. Oder gib mir etwas, womit ich es selbst kann. Es gibt noch mehr Papiere und Menschen nahe Marburg sind wahrscheinlich an eben diesem Virus erkrankt. Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können." Ihre Stimme wird regelrecht gehetzt, aber bestimmt. "Weißt du jemanden, der etwas über diese Krankheit wissen könnte? Ich würde ihn gerne hierher einladen." Sie wartet noch die Reaktion ab, bevor sie in die Realwelt zurückkehrt und mit der Schar zu sprechen beginnt: "Ich glaube, wir haben eine heiße Spur:" Sie unterbricht dank Visiels Blick und setzt dann fort: *Entschuldigt. Die Papiere sprechen von einem Virus, der starkes Fieber verursacht und schnell von Mensch zu Mensch springt. Ich versuche, mehr herauszufinden, indem ich mehr übersetzen lasse und nach anderen frage, die etwas über die Krankheit wissen könnten.* Sie zögert, bevor sie mit mehr von den Papieren zurückkehrt, um Visiels Einverständnis zu bekommen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 30.05.2012, 20:46:50
Visiel übermittelt der Ramielitin eine knappe Antwort: Fac, quod videtur.[1] Anschließend blickt er wieder zum Rest seiner Schar und macht ihnen mit einem einfachen Blick klar, dass sie weiter warten würden, bis Abdiel mit ihren Analysen fertig war.
 1. Tu, was dir richtig erscheint.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 30.05.2012, 21:20:49
"Natürlich werde ich euch die Papiere übersetzen. Aber es kann durchaus ein paar Stunden, vielleicht sogar Tage dauern, bis ich eine wörtliche Übersetzung angefertigt habe. Das Englisch in diesen Texten reich an Begriffen, die ich noch nie gesehen habe, selbst in den Archiven hier. Es erfordert sicher einiges an Arbeit, diese Texte zu entwirren, aber ich werde mich sofort daran begeben."

Auf Abdiels weitere Frage schüttelt der Ramielit den Kopf.

"Ich kenne niemanden, der sich damit auskennen würde. Wenn, dann würde ich es am ehesten bei unseren Brüdern und Schwestern in Gratianopel versuchen, aber das ist ein langer Weg von Marburg aus, soviel Zeit habt ihr wohl nicht."

Mit einer leichten Verbeugung verabschiedet sich Hesaiel von Abdiel, bevor er ihre Kathedrale verlässt, um an der Übersetzung zu arbeiten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 03.06.2012, 09:36:17
So lagert Abdiel die weiteren Bruchstücke in ihrer Kathedrale und überlegt, ob sie von jemandem weiß, der gerade in Gratianopel zu Besuch ist. Es dauert eine Weile und sie muss mehrere Male hin- und herwechseln, bevor alles hinübergebracht ist. Schließlich kehrt sie zurück und teilt den anderen mit: *Dies ist alles, was ich momentan tun und veranlassen kann. Gehen wir weiter?*

Ysabel, die in der Zwischenzeit immer ruhiger geworden ist, wirkt nun eher wie eine schmutzstarrende Statue als wie ein Lebewesen. Bei genauem Hinsehen erkennt man noch die leichten Atembewegungen, das ist dann aber auch alles. Jetzt, wo Abdiel zurückgekehrt ist, dreht sie ihre Kopf Visiel zu und erwartet seine Anweisungen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 03.06.2012, 17:42:29
Nun da Abdiel vorerst mit ihren Untersuchungen fertig ist, geht Visiel zielstrebig auf die Tür zu, während er seine Gedanken an seine Scharmitglieder übermittelt: *Progredimur.[1] Ohne lange zu zögern stößt er die Tür auf und spät in den Gang hinein, während er mit einer Hand wieder die Laterne hält und die andere auf seinem Schwertgriff ruht um es im Zweifel schnell ziehen zu können.
 1. "Wir gehen weiter."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 03.06.2012, 23:21:08
Ysabel nickt und legt die Scherben zurück. Etwas Neues hat sie ihnen nicht entlocken können. Anschließend ergreifen ihre Hände ihren Bogen und sie öffnet die Flügel ein wenig. Sie lässt sich vom Tisch herabgleiten, was dank der Flügel nahezu lautlos vonstatten geht. Nun schiebt sie sich nach vorne, um wieder die Kundschafterin zu mimen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 06.06.2012, 14:31:44
Abdiel hält sich noch zurück, denn ihr kreisen die Gedanken und es widerstrebt ihr, weiterzugehen. Nicht etwa aus Furcht. Abdiel fürcht den Schmerz und Tod nicht sehr. Doch glaubt sie auch, dass ihr ein freier Wille gegeben ist und sie ihr eigenes Schicksal mitgestalten kann. Und jetzt wäre noch nicht der Zeitpunkt für sie, zu gehen. Darum ist es eher Vorsicht, die sie mahnt, nicht weiterzugehen. *Diese Krankheit ist gefährlich und sogar so stark, dass sie den Kräften Trismaels trotzen kann. Auch wir sollten sehr, sehr vorsichtig sein, um uns nicht zu infizieren.*, mahnt sie. Eigentlich wäre sie auch dafür, umzukehren. Doch andererseits hat sie auch Hoffnungen, hier ein gegenmittel zu finden. "Wiegt diese Hoffnung die Gefahr, die von den Räumen ausgeht, auf? Immer diese Entscheidungen...", denkt sie und seufzt auf.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 06.06.2012, 21:22:02
Hinter der nächsten Türe verbirgt sich ein labyrinthartiges Gewirr von Gänden, die alle ebenso steril wirken, wie die beiden Räume zuvor. Je tiefer die Engel allerdings in die Ruinen vorstoßen, desto mehr verfliegt der Gestank der Kanalisation und besonders Ysabel nimmt mit ihren gottegegebenen, geschärften Sinnen den fremdartigen, fast schon beißenden Geruch der ansonsten ziemlich abgestandenen Luft wahr. Die Gänge wirken zum größten Teil unberührt, einzig die schlammigen Fußspuren auf dem staubbedeckten, hellgrauen Fußboden deuten darauf hin, dass hier kürzlich eine größere Gruppe Menschen durchgezogen ist. Von den unzähligen Räumen, die von den Gängen abgehen, sind manche offensichtlich aufgebrochen und ebenso ausgeräumt wie der erste Raum, den die Engel hier unten betreten hatten, die meisten wirken jedoch noch fest verschlossen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 06.06.2012, 22:51:38
Ysabel nickt zu Abdiels Warnung und überlegt besorgt, was das für sie bedeutet. Doch da ihre Gedanken schnell im Kreis wandern und sie sich auf ihre Umgebung konzentrieren muss, gibt sie bald auf. Weiter zeichnet sie ihre Markierungen an die Wände und führt die Schar den deutlichen Spuren hinterher. In jeden Raum, egal wie leer er nun ist, sieht sie hinein und versucht, etwaige Überbleibsel zuzuordnen und den Zweck des Raumes zu erraten. Da sie mittlerweile deutlich ausgeglichener ist als noch vor diesen seltsamen Räumen sieht sie sich auch wieder nach einem kleinen Begleiter um. Nach einer Weile bleibt sie vor einer der verschlossenen Tür stehen und wendet sich an Visiel: *Vielleicht...sollten wir...hinter eine verschlossene Tür...sehen?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 12.06.2012, 21:55:22
Der Michaelit nickt und tritt auf einer ebensolche Tür zu. Er wirft einen genauen Blick auf das Schloß und übermittelt gleichzeitg seine Gedanken an seine Schar: *Aliquisne scite, quomodo aliquam portarum aperiamus?*[1]
 1. Hat einer von euch eine Idee, wie wir eine der Türen öffnen können?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 16.06.2012, 11:45:15
Vorsichtig sieht sich Abdiel in den Räumen um und ein leichter Schauer läuft ihr über den Rücken. *Es ist ein wenig, als hätten wir das Tor zu einer Parallelwelt aufgetan. Diese Räume sind so steril und mir schwant, dass hier äußerst heretische Versuche durchgeführt wurden. Ich vermute, dass diese Räume noch Anfang des Jahrhunderts angelegt wurden, im technischen Zeitalter. Diese Räume zeugen von den irregeleiteten Allmachtsphantasien der Menschen der alten Zeit. Mich würde auch nicht wundern, wenn wir hier einem Homunculus[1] begegnen würden.*, kommuniziert sie gedankenverloren den anderen, während sie durch die Räume streift. *Ich würde den Vorschlag äußern wollen, zunächst die offenen Räume zu inspizieren. Ich denke, dass die Dörfler auch keine Schlüßel für die Türen hatten und selbst wenn, warum sollten sie die Türen hinter sich wieder absperren? Dieser Ort ist verborgen angelegt. Fragt sich, woher die Dörfler Kenntnis von ihm erhalten haben. Ysabel, könntest Du nicht versuchen, den Fußspuren zu folgen? So sollten wir den Ursprung der Seuche finden. Nebenbei bemerkt, mir scheint auch, dass sie von mehr als zwei Paar Füßen getreten worden sind.*
 1. Homunculus (http://de.wikipedia.org/wiki/Homunculus): ein künstlich geschaffenes Wesen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 17.06.2012, 23:36:08
Sangriel schaut in Richtung einer der aufgebrochenen Räume. *Vielleicht die Tür als Rammbock gegen eine doppelte, leise wäre das allerdings nicht.*, formuliert er etwas abwesend.

Dem längeren erklärenden Monolog Abdiels zu folgen, fällt Ysabel schwer. Das ärgert sie besonders, da sie ja eigentlich seit Ankunft in den Ruinen auf hilfreiche Hinweise gehofft, wie sie sich verhalten sollte. Alleine die Worte über die Häresie und die Sünden der alten Menschen lässt sie ein wenig schrumpfen: "Deswegen werden sie noch immer gestraft, mit den Feuern, der Seuche und all dem anderen Unglück. Was haben sie bloß getan?" Mit dem Wort Homunkulus kann sie nichts anfangen: "Vielleicht eine Traumsaatkreatur, deren Name mir entfallen ist?" Sie ist sich aber sicher, dass sie sich an das Bild erinnern würde, wenn man es ihr beschreiben würde. "Obwohl, macht es Sinn, dass diese Kreaturen schon damals..." Sie merkt, dass ihr Kopf zu schwirren beginnt. Viel zu viel auf einmal.

Von daher braucht sie auch ein paar Augenblicke, um auf Abdiels letzte Worte zu reagieren. Normalerweise wäre sie sofort einfach ihren Vorschlägen gefolgt, doch da Visiel ihre Anregung mit den verschlossenen Türen zumindest nicht abgeschmettert hat, verteidigt sie sich: *Wir können und...du hast sicherlich recht...Ich dachte nur...die offenen Räume könnten genauso verwüstet sein...und leer...ähm...* Ysabel schaut zu Boden. Irgendwie haben sich ihre Gedanken wieder verheddert. Was hatte sie sagen wollen? Sie greift mit der freien Hand an ihre Schulter, doch da ist kein kleines Wunder der Schöpfung zu ihrer Beruhigung. "So ein von der Herrlichkeit des Herrn verlassener Ort." Ihr läuft ein Schauer über den Rücken. *...ich dachte...vielleicht...wenn wir einen Raum untersuchen, der noch nicht zerstört worden ist, erkennen wir den Zweck dieses Ortes.*, sprudelt sie hervor. Hilfesuchend sucht sie mit großen Augen den Blickkontakt zu den anderen Scharmitgliedern. Das Bild eines verschreckten Rehs, dass kurz vor der Flucht ist, drängt sich auf.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 18.06.2012, 12:32:34
*Was sicherlich ein guter Gedanke ist, Ysabel. Sehr gut! Doch wir machen auch nichts kaputt, wenn wir zuerst die offenen Räume absuchen und dann die verschloßenen aufbrechen. So können wir auch sicherer sein, nichts aufzuschrecken. Was meinst Du, Visiel? Soll Ysabel den Spuren folgen?*, antwortet Abdiel.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 18.06.2012, 16:15:45
Abdiels Worte beruhigen Ysabel. Auch sie wartet auf Visiel, aufrecht, aber mit hängenden Schultern. "Irgendwie hin und her... wenigstens kein Streit. Und recht haben die beiden ja auch. Wir haben weder die Schlüssel noch einen sinnvollen Ersatz." Sie räumt die Tür und deutet an, den Spuren zu folgen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 26.06.2012, 17:50:44
Visiel ist von der fremden Umgebung ein wenig verunsichert, aber er bemüht sich diese Unsicherheit schnell zu verbergen und übermittelt ein Kommando an die Mitglieder der Schar: *Progredimur. Isabele, vestigia sequere. Fortasse ibi opus aperiendi clausas portas invenemus. Sed periculoso loco cavete [1] Der Michaelit positioniert sich direkt neben der oft unsicheren Urielitin um ihr Sicherheit zu geben und im Notfall vor sie treten zu können, sollten sie auf eine Gefahr stoßen.
 1. Wir gehen weiter. Ysabel, folge den Spuren. Vielleicht finden wir dort einen Weg die geschlossenen Türen zu öffnen. Aber seht euch vor, dieser Ort ist gefährlich.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 26.06.2012, 23:18:11
Ysabel nickt und antwortet: *Ich höre und gehorche.* Geschmeidig, langsam und leise folgt sie den Spuren. Hätte man sie nicht gerade vor Augen, könnte man ihre Anwesenheit glatt für nicht existent halten. Der trocknende Schmutz blättert teilweise von ihr ab und ergänzt die Spuren, im Endeffekt bleibt sie aber im Verhältnis zu den anderen schmutzstarrend.

An einem der geöffneten Räume ankommend lugt sie erst vorsichtig hinein, dann betritt sie ihn, sieht sich um und begutachtet die zurückgelassenen Dinge, ob sie sich einen Reim darauf machen kann.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 01.07.2012, 12:04:02
Der Raum ist angefüllt mit fremdartigen, silber-glänzenden Gerätschaften, deren ursprünglichen Zweck Ysabel noch nicht einmal im Ansatz erraten kann. Eine Seite des Raums nimmt ein schwerer Tisch an, der mit terrakottafarbenen Fliesen verkleidet ist und auf dem sich haufenweise Flaschen, Becher und Gläser stapeln, manche gefüllt, manche leer. Manche der gefüllten Flaschen sind mit denselben orangen Etiketten versehen, die sie auch schon im ersten Raum gefunden hatten. Doch im Gegensatz zum ersten Raum wurde hier nichts verwüstet, und auch die dicke Staubschicht scheint noch ungestört. Wenn hier jemand war, dann hat er lediglich die Türe geöffnet und in den Raum hineingeschaut, ohne ihn zu betreten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 02.07.2012, 08:22:39
Langsam bewegt sich Ysabel in den Raum und betrachtet die Fundstücke sehr genau. Sie schnuppert vorsichtig und berührt sie sanft: "Kalt." Dann sieht sie den Tisch: "Lauter Brennmaterial. Dieser Plattentisch sieht wie die Feuerstelle aus. Aber warum ist dann dort kein Ruß? Brennen diese unheiligen Flüssigkeiten ohne Ruß? Oder ist woanders..." Sie macht sich mit ihrem Blick unsicher auf die Suche nach Rußstellen im Raum.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 05.07.2012, 07:58:41
Ysabel findet jedoch keine dieser Russstellen. Abgesehen von der dicken Staubschicht wirkt alles ziemlich steril und aufgeräumt - wer auch immer hier gewirkt hat, er arbeitete äußerst sorgfältig.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 05.07.2012, 20:16:52
*Was...ist das alles?...Was sollen wir damit tun?*, wendet sich Ysabel erst an Abdiel, dann an Visiel. Sie hat bereits ein Fläschchen mit beiden Zeichen in der Hand und sucht nach weiteren Zeichen, die Namen oder Arbeitsweisen erklären könnten. Aufgemacht hat sie es noch nicht, aber wer etwas länger mit ihr unterwegs war, ahnt, dass dies nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte. Entweder sie findet etwas, wird abgelenkt oder aufgehalten, sonst werden die Versuche fortgesetzt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 09.07.2012, 18:43:11
Abdiel, die Ysabels Intention errät, macht einen schnellen Schritt nach vorn und nimmt ihr das Flässchchen aus der Hand. Betont vorsichtig stellt sie es auf einen Tisch, ganz an die Wand, sodass es nicht heruntergeworfen werden kann. *Ich nehme an, dass die alten Menschen hier experimentiert haben und dass diese Fläschchen noch von den Experimenten stammen. Aus den Papieren haben wir erfahren, dass hier eine Art krankheitserregendes Wasser hergestellt wurde. Daher bin ich der Meinung, dass wir die Fläschchen besser erst einmal nicht öffnen sollten. Die Männer haben den Raum auch nicht betreten. Also würde ich vorschlagen, diesen Raum auch zunächst zu ignorieren und direkt dorthin zu gehen, wohin die Menschen gegangen waren.*, kommuniziert Abdiel. Doch obgleich sie drängt, weiterzugehen, wirft sie noch einen Blick auf das Etikett des Fläschchens. "Vielleicht hilft der Zufall?", denkt sie.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 09.07.2012, 21:14:09
Ysabel lässt sich das Fläschchen widerstandslos wegnehmen und nickt zu Abdiels Worten. Kurz schaut sie auf den Boden, aber es wirkt mehr wie ein Reflex als wie ehrliche Reue oder Erschrecken. Ihren Bogen fest umgriffen kehrt sie zum Eingang des Raumes zurück und setzt wieder ihre Markierung, um den Rückweg unabhängig von den Spuren finden zu können. Es dauert etwas, bis sie Abdiels Worte komplett verarbeitet hat. "Warum haben die Menschen damals solch schreckliche Krankheiten hergestellt? Sie müssen sich völlig vom Herrn und ihren Mitmenschen abgewandt haben. Zu was für Taten sie fähig waren." Es erscheint ihr unfassbar, wie sich die geliebte Schöpfung Gottes gegen sich selbst wenden kann. Sie seufzt und muss sich prompt Räuspern aufgrund der ungewöhnlichen Luft. Dann dreht sie sich um und wartet auf die anderen, vollkommen still und nahezu bewegungslos.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 11.07.2012, 21:21:38
Das Etikett des Fläschchens ist für Abdiel genauso unverständlich wie die Schriften zuvor. Die Menge an Ausrufezeichen, die in dem kurzen Text an der Seite des Etiketts - direkt neben der in großen Lettern verfassten Aufschrift 'Hydrofluoric Acid' und den beiden kleinen orangen Symbole - ein Schädel über zwei gekreuzten Knochen und eine Hand, auf die etwas aus einem Glas tropft - scheint auf die Gefährlichkeit der Flüssigkeit hinzudeuten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 16.07.2012, 21:44:46
Da die anderen den Raum nicht weiter untersuchen und sie erwartungsvoll anblicken dreht sich Ysabel schließlich um und tritt erneut auf den Gang hinaus. Der Blick denselben entlang lässt sie staunen: "Was für eine große Anlage, und dann auch noch unterirdisch." Als einziger Vergleich fallen ihr die tiefen Eingeweide ihres Himmels ein.

Sie hockt sich kurz hin und sieht sich die Spuren erneut an. Es waren so viele, die Gruppe war größer gewesen als erwartet. "Was haben sie wohl mit sich getragen?", überlegt sie. Wie schwer beladen die Männer - "und Frauen?" - wohl gewesen sind, fragt sie sich. Fehlende Schleifspuren oder Rillen von Rädern deuten auf eine tragbare Menge Gepäck hin, aber nur an der Tiefe der Eindrücke in Schlamm hätte ihr eine genauere Einschätzung erlaubt.

Leise und geschmeidig erhebt sich Ysabel und folgt langsam den Spuren zum nächsten offenen Raum, immer wieder nach genaueren Hinweisen zum Beispiel für die Anzahl der Personen suchend. Deswegen schiebt sie sich die Wand entlang, um möglichst wenig zu verwischen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 23.07.2012, 21:24:27
Auf dem schlammverschmierten Boden finden sich keine Spuren von schwerem Transportgerät, nur sehr, sehr viele Fußspuren. Bei genauem Hinsehen sieht Ysabel, dass fast alle der Spuren von schweren Stiefeln stammen. In dem Gewirr an Spuren ist nur schwer etwas auszumachen, aber die Urielitin schätzt, dass es sich um mindestens zwanzig, wenn nicht sogar dreißig Personen handeln musste, die hier immer wieder durchgegangen waren.

Der nächste offene Raum hat wieder mehr mit dem allerersten Raum gemeinsam als mit dem Raum gerade eben. Hier fehlen die vielen Gläser und Becher, auch der terrakottafarbene Tisch fehlt gänzlich. Stattdessen stehen hier mehrere Tische und Stühle, die wohl einst als Arbeitsplätze gedient haben. Wie im ersten Raum wurden alle vorsintflutlichen Gerätschaften aus dem Raum entfernt, geradezu herausgerissen ohne Rücksicht auf Verluste, so dass nur noch vereinzelte Papiere und lose Kabel herumliegen.

Gerade als Ysabel den Raum weiter erkundet, vernimmt die Urielitin aus einiger Entfernung das leise Klacken einer Tür. Auch wenn offensichtlich versucht wurde, die Türe möglichst leise zu schließen, dem feinen Gehör der Urielitin entgeht nichts so leicht...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 23.07.2012, 23:16:36
*Mehr als zwanzig Männer...denke ich...schwere Stiefel und häufig hier langgegangen.*, teilt Ysabel ihrer Schar mit, während sie den Spuren folgen. Den nächsten Raum überschaut sie einmal flüchtig und fürchtet, erneut nichts Erhellendes zu finden. Gerade will sie sich die Dinge gründlicher ansehen und Abdiel die Papiere überlassen, als sie mitten in der Bewegung einfriert. "Hier ist noch jemand?", fragt sie sich aufgeregt. Stocksteif und flach atmend versucht sie, die Richtung auszumachen. Den anderen teilt sie schließlich mit: *Wir sind nicht allein.* Nach einem kurzen Blick zu Visiel zur Rückversicherung schleicht Ysabel zum Eingang des Raumes und lässt den Rest der Schar etwas zurück. Vorsichtig sieht sie sich um und betritt dann den Gang, um dem Geräusch nachzugehen. Solange sie die Verbindung mit ihrem Michaeliten spürt, fühlt sie sich sicher. Denn selbst wenn sie bemerkt werden sollte, während sie für die anderen späht, kann sie ihnen alle Beobachtungen mitteilen und deren Worte wiedergeben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 28.07.2012, 14:16:07
Abdiel ist für einen Moment ratlos, als sie Ysabel verlässt, um den Geräuschen nachzugehen. Sicherlich, Ysabel ist eine Urielitin und sollte daher geübt sein im Schleichen und Kundschaften. "Andererseits hat sich schon mehrmals gezeigt, wie unvorsichtig und naiv sie ist. Und tollpatschig noch dazu. Wenn hier wirklich noch mehrere Personen sind, dann könnte sie schnell in ihre Arme laufen." Schnell überlegt sie, dem Michaeliten ihre Gedanken dem Michaeliten zu kommunizieren, doch würde es Ysabel auch mitbekommen. "Das kann ich nicht machen, denn dann wäre Ysabel eingeschnappt und würde erst recht irgendwelche Dummheiten machen. Doch ich kann es ja auch nicht aufschreiben, denn die anderen können nicht lesen. Und per Zeichensprache kann ich es ja auch nicht mitteilen, dafür ist die Nachricht zu komplex." Mit diesen Gedanken entscheidet sich Abdiel, nur mit einem kurzen Kopfnicken anzudeuten, dass sie Ysabel folgen wird, und sie hofft, die anderen werden sie verstehen. Dann geht sie ihr hinterher, den Stab fest in der Hand.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 31.07.2012, 10:30:20
Ysabel ist bereits ein paar Meter voraus, bleibt stehen und lauscht, um sich zu orientieren. Als sie nicht weit hinter sich das leise Schaben von Holz auf Stein vernimmt, dreht sie sich vorsichtig um. Abdiels und ihr Blick treffen sich und ihre Augen verengen sich etwas. "Warum? Traust du mir nicht mal zu, etwas auszuspähen? Vor der ersten Tür hast du doch selbst den Vorschlag gemacht, ich solle vorgehen. Habe ich dabei etwas falsch gemacht?"

Da Abdiel aber nicht so wirkte, als wolle sie sie aufhalten, und Visiel nichts entsprechendes übermittelt, zeigt die kleine Urielitin der Ramielitin die offene Handfläche, um sie zum Anhalten zu bewegen. Mit einer nervösen Geste bittet sie sie, leise zu sein. Dann folgt nach kurzer Verzögerung ein weiteres Handzeichen: Sie zeigt mit ihrer rechten Hand, in der sie den Bogen trägt, auf ihre linke und dann auf sich selbst. Das gleiche macht ihre linke, nur dass diese auf Abdiel und die rechte weist. Zum Schluss hält sie beide voreinander und vergrößert den Abstand zwischen ihnen. Ein schüchtern-fragender Blick folgt.

Ihr wird bewusst, dass sie auf die alten Zeichen, die sie mit ihren urielitischen Schwestern und Brüdern früher in den Scharmützeln benutzt hat, zurückgreift. "Dort hatten wir kaum Michaeliten.", denkt sie und bewundert deren Macht der wortlosen Kommunikation.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 03.08.2012, 22:50:47
Abdiel ärgert sich ein wenig, als die Urielitin sie bemerkt. Wie Abdiel es vorausgesehen hatte, ist diese verunsichert und vielleicht auch klagend, wie sie Abdiel zuvor schon oft erschienen war. Abdiel nimmt sich vor, später ein schwesterliches Gespräch mit Ysabel zu führen, sobald sie ihre Mission erfüllt haben. "In ständigem Gefühl der Schuld, das ist ja kein Leben.", urteilt Adiel, bevor sie sich auf die Zeichen Ysabels konzentriert. Ganz sicher ist sie nicht, was diese Gesten bedeuten, doch sie interpretiert es so, dass Ysabel sie auffordert, waffenbereit zu sein. *Wir folgen Dir, Schwester, sodass wir Dir schnell bei Dir sein können, wenn es nötig sein sollte. Aber doch mit solchem Abstand, dass wir nicht drohen, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.*, erklärt Abdiel und hofft, die Situation entschäft zu haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 04.08.2012, 06:49:35
"Wenn ihr meint, dass das notwendig ist. Ist vielleicht besser so. Irgendwie mache ich heute mehr Fehler als sonst.", denkt Ysabel betrübt. Gegen die Mehrheit der anderen mag sie sich nicht stellen. Da Abdiel ihre Zeichen aber verstanden zu haben scheint und ihre Meinungen sich nicht zu sehr unterscheiden, wagt sie doch noch einen Vorstoß: *Vielleicht...mehr A-Abstand?* Sie schafft es nicht, den Blick aufrecht zu erhalten und ihre Augen wandern zu Boden. Der Rest von ihr ist so unbeweglich und damit leise, dass sie weiter auf verräterischen Lärm lauschen kann. "Hoffentlich entwischen sie uns nicht. Eines meiner Geschwister hätte vermutlich schon sagen können, wo sich wieviele andere aufhalten."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 06.08.2012, 08:40:01
Hinter der Ecke, aus der das Geräusch zuvor gekommen war, findet Ysabel nur eine Tür - geschlossen, natürlich, das musste die Tür sein, die sie zuvor zufallen hörte. In der Mitte dieser Tür findet sich wieder eines dieser milchig-weißen Fenster, doch ist dieses dunkel. Der Bereich hinter der Türe scheint also - im Gegensatz zu den anderen Bereichen in diesem riesigen unterirdischen Komplex - nicht beleuchtet zu sein.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 06.08.2012, 17:44:57
Nachdem Ysabel um die Ecke gesehen hat, zieht sie ihren Kopf zurück und hockt sich mit einem Knie auf den Boden hin. Sie stützt sich mit ihrem Bogen ab, schließt die Augen und senkt das Haupt zum Gebet:
HERR, du Gott der Vergeltung, du Gott der Vergeltung, erscheine! Lass meine Ohren hören und meine Augen sehen, denn dafür hast du, HERR sie geschaffen. Wer steht mir bei wider die Boshaften? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter? Wenn der HERR mir nicht hülfe, läge ich bald am Orte des Schweigens. Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade. Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. Der HERR ist mein Schutz, mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht. Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten / und sie um ihrer Bosheit willen vertilgen; der HERR, unser Gott, wird sie vertilgen.[1]

Wieder leuchten mehrere ihrer blauen Linien auf und verblassen. Das Licht wandert Wellen gleich zu ihren Ohren und Augen, zu ihren Händen, ihrer Nase und Mund. Das Gebet hat ihr Kraft und Zuversicht gegeben. Langsam erhebt sie sich und öffnet ihre Augen zu sehr schmalen Schlitzen. Langsam und ohne eine überflüssige Bewegung schleicht sie um die Ecke, drückt sich an der Wand entlang und achtet darauf, keinen Schatten auf das Milchglas zu werfen. Sie legt ihr Ohr schließlich an die Tür, während sie ihre Augen wieder vollkommen schließt.
 1. nach Psalm 94
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 08.08.2012, 09:55:17
Auch Ysabels verstärkte Sinne nehmen hinter der Türe nichts wahr. Falls sich in dem anschließenden Raum jemand verbirgt, so verhält er sich wirklich äußerst still - oder die Türe ist schlicht zu dick, als dass man durch sie etwas hören könnte.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 17.08.2012, 16:47:40
Visiel ist viel zu sehr auf die vor ihnen liegende Aufgabe fixiert, um die Blicke der beiden Scharmitglieder zu bemerken, erst als sie sich des Bandes, das er geknüpft hat bedienen, um miteinander zu sprechen, fällt ihm auf, dass hier offensichtlich irgendetwas zwischen den beiden Engeln seiner Schar abgelaufen ist. Da Abdiel Ysabel allerdings sofort den Rücken stärkt, hält der Michaelit es nicht für nötig selbst auch noch ermunternde Worte an die unsichere Urielitin zu richten. Stattdessen folgt er ihr, die Hand am Schwertgriff um auf eine eventuelle Gefahr reagieren zu können. Nachdem Ysabel die Tür untersucht hat, übermittelt der Michaelit ihr seine Gedanken: *Quid invenisti?[1] Vorsichtig nähert der Michaelit sich und signalisiert gleichzeitig Sangriel zu ihm zu kommen. Wenn hier ein Feind lauerte, wollte er den Gabrieliten an seiner Seite wissen. Die Schar war bisher noch auf keinen Feind getroffen, aber aus Erfahrung wusste Visiel, dass ein Kampf, sollte er bevorstehen, sich nur mit Hilfe des Gabrieliten würde bestehen lassen.
 1. Was hast du gefunden?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 19.08.2012, 12:28:53
*Moment noch.*, antwortet Ysabel. Langsam und leise drückt sie die Klinke herunter, um die Tür vorsichtig zu öffnen und sowohl hinein zu lauschen als auch zu sehen trotz der Dunkelheit. Weiterhin hält sie sich außerhalb des Sichtfensterbereichs, kann aber nicht vermeiden, dass sie einen Teil des Lichts durch den sich jetzt möglicherweise öffnenden Spalt verdeckt. Sie hält sich geduckt und reaktionsbereit. *Bisher...habe ich, meinte ich zumindest,...diese Tür hier sich leise schließen hören,...als wir im anderen Raum waren.*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 22.08.2012, 19:17:45
Der Raum ist in völlige Dunkelheit getaucht, so dass Ysabel so gut wie nichts sehen kann. Das einzige, was sie von dieser Position aus feststellen kann, ist, dass der Raum wohl ziemlich groß ist.

Auch hören kann die Urielitin außer ihrem eigenen Herzschlag kaum etwas - außer einem steten Tröpfeln neben der Türe. Als Ysabel nach oben blickt, sieht sie im Schein der spaltbreit geöffneten Türe nur einen Wasserfleck an der Decke - anscheinend bricht sich hier die Natur langsam Bahn in diesen künstlichen unterirdischen Komplex.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 22.08.2012, 20:53:08
Ysabel verharrt einige Augenblicke vollkommen ruhig und scheint wie versteinert. Ohne irgendeine Bewegung an ihr wahrzunehmen, hören die anderen ihre Stimme schließlich: *Ich kann nichts erkennen und höre niemanden.* Sie lauscht weiter und versucht zu erkennen, ob es eine Spur gibt. Wenn jemand in der Pfütze gestanden hat, müssten ja nasse Schuhabdrücke wegführen. Sie öffnet die Tür ein wenig mehr, um mehr Licht einzulassen, aber nicht soweit, dass die anderen erspähbar wären. *Soll ich...wollen wir...die Verfolgung aufnehmen?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 25.08.2012, 00:52:27
Abdiel merkt ein allzu menschlichen Laster in ihr wach werden: Sie wird ungeduldig. Gerne würde sie dieses Katz-und-Maus-Spiel jetzt beenden und dem anderen Besucher mutig gegenübertreten, wenn es diesen denn gab. Sie schaute zu Visiel. "Hmpf, wenn ich diese Schar doch anführen könnte, statt dem Gargoyle!", denkt sie sich genervt. Könnte sie es schon wieder wagen, Visiel das Schwert aus der Hand zu nehmen? "Hohl's der Teufel! Genug gedacht!", entscheidet sie und geht zu Ysabel.

*Warte Schwester, ich bin bei Dir!*, kommuniziert sie Ysabel. *Kommt auch Ihr! Ich denke, wir können sie einfach überraschen. Ich meine, wenn üerhaupt jemand hier ist. Vielleicht ist es auch einfach eine Ratte...*, fügt sie versöhnlich hinzu.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 25.08.2012, 10:33:00
Abdiels Gedankenübertragung reißt Visiel aus seinen Überlegungen und lässt ihn reagieren. *Consitite! Sangriel egoque antecedemus, cum pericula impediant.[1] Anschließend umfasst der Engel entschlossen seinen Schwertgriff und ruft mit einem Nicken der Gabrieliten herbei. Anschließend stößt er die Tür auf und tritt in den Raum hinein.
 1. Bleibt stehen! Sangriel und ich werden vorangehen, da Gefahr drohen könnte.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 25.08.2012, 11:08:12
Abdiel nickt und tritt beiseite. *Ysabel, leg einen Pfeil auf die Sehne.*, flüstert sie ihrer Schwester zu. Sie selbst umschließt ihren Kampfstab mit festem Griff. Sie hatte noch nie gekämpft. Vielleicht ist es jetzt das erste Mal.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 26.08.2012, 10:08:52
Langsam und vorsichtig betreten die fünf Engel nacheinander den Raum. Doch genau in dem Moment, in dem Trismael als letzter den großen Raum betritt, bricht das Pandemonium los. "JETZT!", hören die Engel einen geschrieenen Befehl, und nur Bruchteile von Momenten später ist der Raum in gleißendes Licht gehüllt, ein Licht so hell, so unnatürlich, dass es in den Augen schmerzt und die Engel so blendet. Nur sehr langsam gewöhnen sich die Augen der fünf himmlischen Gesandten an das Licht, und noch während sie nur schemenhafte Umrisse ausmachen können, schallt schon der nächste Ruf durch den Raum: "ANGRIFF!" Sofort hören die Engel das Trampeln von schweren Stiefeln auf dem harten Boden der unterirdischen Einrichtung. Doch als die Angreifer erkennen, dass sie gegen Engel kämpfen, zögern sie einen Moment...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 26.08.2012, 16:35:29
"Eine Ratte? Wenn jemand eine Tür geschlossen hat? Warum glaubt mir keiner?", denkt Ysabel noch, bevor Visiel neue Anweisungen gibt. Sie weicht zurück und steht so hinter Abdiel, dass diese nicht sieht, wie die Hand bereits am Köcher liegt. "Ich weiß.", antwortet sie mehr ihr selbst. Sie schleicht mit in den Raum und will sich gerade orientieren, als der Befehl ertönt und das Licht hell wird.

Die verstärkten Augen der Urielitin werden so stark geblendet, dass sie taumelnd einen erstickten Schmerzenslaut von sich gibt. "Das kann doch nicht sein, ich habe SCHON WIEDER VERSAGT! Ich bringe nur Unglück.", knickt sie innerlich ein. Sie schließt die erblindeten Augen, hockt sich ab und reißt ihre mittlerweile recht schmutzigen Flügel hoch. Mit ihnen bedeckt sie sich zusätzlich, das nur noch ihr Rücken und das obere Drittel des Bogens zu sehen sind. Noch ist er nicht gespannt, doch der Pfeil liegt, für die Betrachter nicht sichtbar, bereits auf. Trotz ihrer stark schmerzenden Augen konzentriert sie sich auf das Gehörte und übermittelt den anderen, wieviele Stiefelpaare ungefähr in welcher Richtung sich bewegt haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 27.08.2012, 19:07:51
Visiel ist einen Moment verunsichert von dem hellen Licht, das sich ihm entgegenstellt, doch schnell übernehmen die Instinkte des Michaeliten und lassen ihn auf das seinem Blut eigene Wissen zugreifen[1], das die Michaeliten zu den Anführern in jedem Gefecht machte. Der junge Engel riss sein Schwert mehr aus der Scheide als er es zog und sobald er, seine Gedanken geschärft durch die Macht der Michaeliten, das Zögern der Feinde wahrnimmt, die er noch immer nicht richtig erkennen kann, entscheidet er, was zu tun ist. Visiel breitet seine Flügel zu ihrer vollen Spannweite aus und mit einem Sprung und einem Flügelschlag hebt er seinen Körper ein Stück in die Luft, das Schwert hoch erhoben. Gleichzeitig übermitelt er seiner Schar gemeinsam mit seinem taktischen Wissen Kampfanweisungen: Monstrate istis magnitudinem. Angelos recte metuunt. Ergo monstrate istis causam metus![2] Noch während Visiel die Befehle weitergibt stürzt er sich von oben auf den ersten Feind, das Schwert zum Schlag bereit.
 1. Ross und Reiter
 2. Zeigt ihnen eure Macht. Sie fürchten die Engel zu recht, also zeigt ihnen den Grund ihrer Furcht!
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 29.08.2012, 21:28:33
Der Hieb des Michaeliten hätte seinen Gegner sicherlich niedergestreckt - wenn er nicht immer noch mit dem grellen Licht zu kämpfen hätte. So jedoch kann der Angreifer mit seinem Spieß das Schwert des Engels mühelos an sich vorbei lenken.

Die anderen Angreifer scheinen immer noch etwas zu zögern - wohl nicht zuletzt weil Visiel seine Flügel ausgebreitet hat und ihnen so einen ganz anderen Eindruck von den Gottesdienern bietet. Doch die Engel sind nicht die einzigen, die das Zögern mitbekommen.

"JETZT GREIFT DIE BIESTER SCHON AN, IHR MADEN!" schreit einer der Angreifer - offensichtlich der Anführer der Gruppe. "DENKT AN ALL DIE JAHRE, DIE DIE KIRCHE EUCH MIT IHREN GEZÜCHTEN UNTERDRÜCKT HAT! AN IHREN HÄNDEN KLEBT DAS BLUT EURER VÄTER UND GROSSVÄTER! WORAUF WARTET IHR?" Die Stimme des Mannes trieft nur so vor fanatischem Hass auf die Engel und die heilige Mutter Kirche.

Als die Wirkung des grellen Lichts weiter nachlässt, können die Engel ausmachen, dass das Licht von großen Geräten - verderbter, verbotener Technik! - erzeugt wird, die die Männer umhertragen. und die mit fingerdicken Kabeln an die Wände des Raumes angeschlossen sind.

Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 29.08.2012, 23:48:55
Visiel lässt sich von den Worten des Feindes nicht weiter verunsichern, stattdessen hebt er nun, da er die Feinde endlich erblicken kann, sein Schwert in die Höhe und richtet seine Worte an die Widersacher, nicht darauf bedacht, ob diese Latein überhaupt verstehen: "Timete angelos, cum potestas dei nos adiuvet! Pugnus dei sumus delebimusque omnes, qui resistunt!"[1] Nachdem der Engel diese Worte gesprochen hat durchtrennt er in einem einzigen schwungvollen Hieb eines der Kabel, die die Lichtquelle mit den Wänden verbinden in der Hoffnung, dass dies die ketzerische Technik zerstören und so die Männer, die sie einsetzten, weiter verunsichern würde.
 1. Fürchtet die Engel, denn die Macht des Herrn hilft uns. Wir sind die Faust des Herrn und wir werden alle vernichten, die Widerstand leisten.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 02.09.2012, 15:17:21
Trismael zuckt nicht einmal zusammen, als Licht und Lärm auf ihn einprasseln. Er schließt die Augen verspätet und wartet ruhig, bis die tanzenden Farben verschwinden. Mit dem Bauernwehr fest in der Hand wendet er sich intuitiv die Position der Gegner erahnend zu einer der Flanken der Schar und übernimmt still die Deckung dieser.

Sangriel hat seine Augen nicht nur mit dem Aufkommen des Lichtes geschlossen, sondern bereits den Arm hochgerissen, um sie zu schützen. Auch wenn alles in ihm schreit, sich auf die Angreifer zu stürzen, wartet er auf die Reaktion ihres Anführers. Vor seinen geblendeten Augen beginnen Erinnerungen aufzutauchen, doch er schafft es fürs erste, diese zu verdrängen und öffnet seine Augen. Seine Hautmuster leuchten auf, als er die Kräfte des Herrn zum Beistand ruft. Als Visiels Anweisungen kommen, entfaltet er seine Flügel ein wenig, um den anderen Deckung zu geben und nimmt mit seinem Flammenschwert Angriffshaltung an.

Ysabel unterbricht die Weitergabe dessen, was sie über die Angreifer gehört hat, um den Anweisungen des Michaeliten zu lauschen. Als sich ihre Augen etwas erholt haben, beginnt sie diese umzusetzen, erhebt sich und öffnet ihre Flügel für einen einzigen kräftigen Schlag. Dabei hebt sie nicht ab, schickt aber einen Luftstoß in Richtung der Männer. Kurz nach diesem verlässt der erste Pfeil ihren Bogen und steuert eine weitere Lichtquelle, deren Verbindung Visiel nicht attackiert, an. Noch bevor der Einschlag erfolgt, dreht sie sich mit minimalem Bewegungsaufwand der nächsten zu und hat bereits den zweiten Pfeil in der anderen Hand. *Sie sind uneins. Reden wir, machen Angst und schonen die, die Waffen niederlegen?*, hasten ihre Gedanken zu den anderen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 02.09.2012, 18:44:26
Als Visiel das Kabel eines dieser ketzerischen Geräte zertrennt, erlischt dessen Lichtquelle sofort und es wird etwas dunkler im Raum. Nun können die Engel endlich ihre Gegner ausmachen, ohne dass ihnen die Augen schmerzen. Es handelt sich um etwa acht Mämmer, gehüllt in schweres, schwarzes Leder, die Gesichter vollständig vermummt und auf den Augen dunkle, enganliegende Brillen. Bewaffnet sind die Männner verschiedentlich, die meisten haben mittellange Spieße, aber auch die eine oder andere Axt lässt sich erkennen. Mehrere der Männer tragen auf dem Rücken große Kästen, von denen Schläuchen abgehen, die in einer Art Maske enden - mehr als offensichtlich weitere ketzerische Technik.

Der Anführer der Truppe - im Gegensatz zu den anderen Männern unvermummt, so dass man seinen prächtigen Bart und den kahlrasierten, von Narben übersähten Schädel sieht - hält sich weiter im Hintergrund und wartet ungeduldig den Angriff seiner Männer ab, die sich anscheinend immer noch nicht ganz klar sind, ob sie die Engel wirklich angreifen sollen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 03.09.2012, 11:55:00
Abdiel macht instinktiv einen Schritt zu der Gruppe hin, als das grelle Licht erstrahlt. Sie hebt ihren Kampfstab angriffsbereit vor sich, obgleich sie ihren Feind nicht erkennen kann. Sie versucht sich darauf vorzubereiten, dass jeden Moment ein brennender Schmerz ihren Leib durchfährt, als sie angegriffen wird. Sie schickt ein stilles Gebet zum Herrn, dass es schnell gehen möge, falls sie hier heute sterben soll.

Doch nichts dergleichen passiert und sogleich hört sie ein Schreien, ein Bersten von Metall und Glas und das Licht wird so schwach, dass sie langsam wieder ihre Umgebung erkennen kann. Sie sieht sich nach ihren Widersachern um und erkennt die acht Männer, die zwar mit fürchterlichem Gerät bewaffnet, doch ängstlich sind, anzugreifen. Es schockiert Abdiel, dass die ersten Feinde, die sie bekämpfen muss, ausgerechnet Menschen sind. "Die Söhne des Herren, verblendet und voller Hass...", denkt sie bitter.

Doch es macht Ihr auch Mut[1] und den Kampfstab vor sich gerichtet, tritt sie vor, neben Visiel. Sie weiß, dass sie jetzt selbstsicher wirken und eine natürliche Autorität ausstrahlen muss. "Ihr zögert zurecht! Dass der HERR auf Euch herabblickt ist unzweifelhaft, denn er hat seine Boten gesandt. Und wenn Ihr Euch gegen seine Engel vergeht, dann versündigt Ihr Euch. Seid Euch gewiss, dass sein Blick nicht von Euch weicht. Nach uns würden weitere kommen und sie trügen seinen Zorn aus. Denn er ist ein jähzorniger Gott. Keine Stelle Eures Fleisches wird heil sein, nichts wird heil sein an Euren Gebeinen, wegen Euren Verfehlungen. Das Leben und den Tod hat ER Euch vorgelegt, den Segen und den Fluch[2]. Wählt mit Bedacht, ob ihr weiter den Pfad des Todes gehen wollt.", spricht sie ernsthaft den Männern zu und fixiert jeden einzelnen für eine oder zwei Sekunden.
 1. Charaktereigenschaft: Mutig
 2. nach Dtn 30,19 (http://www.bibleserver.com/text/ELB/5.Mose30)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 09.09.2012, 19:27:01
Abdiels Ansprache bleibt nicht ohne Wirkung. Etwa die Hälfte der Angreifer weicht sofort zurück, eingeschüchtert von Abdiels eindringlichen Worten. Die anderen sind weniger beeindruckt, aber immer noch zögerlich. Für ein paar Momente herrscht angespanntes Schweigen, dann jedoch wird die Stille jäh gebrochen.

"SOLL DAS EUER ERNST SEIN IHR NICHTSNUTZIGEN MADEN?", schreit der Anführer seine Truppe zusammen. "ICH GLAUB ES NICHT, HABT IHR KEINEN FUNKEN MUMM IN DEN KNOCHEN? MUSS ICH DEN BIESTERN SELBST DIE FLÜGEL STUTZEN?"

Ohne eine Reaktion abzuwarten, stürmt der bärtige Mann mit hocherhobener Hasta nach vorne. Er scheint geradezu blind vor Hass auf die Engel, denn bei seinem Sturmangriff stößt er gleich zwei seiner eigenen Leute rücksichtslos zu Boden. In einem gewaltigen Hieb lässt er die Hasta auf den erstbesten Engel - Visiel - niederfahren. Der Michaelit kann der Klinge nur halb ausweichen, und so hinterlässt die messerscharfe Klinge der Hasta eine tiefe Wunde, die sich quer über den unbedeckten Oberkörper des jungen Engels zieht.

"SEHT IHR? DIE SIND AUCH NUR AUS FLEISCH UND KNOCHEN!"

Bei den zögernden Männern scheint dieser - erfolgreiche - Angriff den Ausschlag zu Ungunsten der Engel gegeben zu haben. Nun gehen auch sie heftig gegen die Engel vor, die sich einer Vielzahl von Hieben und Stichen erwehren müssen. Besonders Abdiel muss mit ihrem Stab viele Hiebe abwehren. Die andere Hälfte der Männer jedoch, die sich schon vorher zurückgezogen hatten, bleiben am weiteren Kampf unbeteiligt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 09.09.2012, 23:07:38
Trismael weicht dem ersten Angriff aus und nutzt die Pause danach, um sie aufzuschwingen. In einem kunstvollen Manöver überfliegt er den Feind und landet hinter ihm, um zuzustechen.

Sangriel drängt die  angreifenden Feinde sofort mit schnellen und kraftvollen Schwüngen seines beidhändig gefassten Flammenschwertes zurück. Er ist in seinem Element, bleibt aber ruhig und deckt Abdiels Rücken.

Ysabel löst sich katzengleich unauffällig und schnell nach hinten, um ein besseres Schussfeld zu bekommen. Mit offen starrenden Augen dank ihrer Kraft wirkt sie wie geistesabwesend und wiederholt tausendfach eintrainierte Bewegungsabläufe. Kurz beobachtet sie die Szene vor sich, bis sie eine bietende Gelegenheit erblickt, dann reißt sie den Bogen hoch, zieht die Sehne durch und entlässt den Pfeil direkt in Richtung eines ungedeckten und gerade Gewicht tragenden Oberschenkel. Ohne Verzug wandert der nächste Pfeil in ihre Hand und wartet auf eine neue Gelegenheit, eine Verteidigungslücke zu nutzen. Ziel scheinen ernsthafte Verletzungen zu sein, die die Angreifer zum Abbruch des Kampfes bringen sollen oder ihnen einen erheblichen Nachteil gegenüber den Engeln verschaffen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 10.09.2012, 17:39:14
Die Wunde lässt Visiel taumeln und das Rot seines Blutes, das zu Boden tropft vernebelt von einem Moment auf den anderen das Sichtfeld des Michaeliten. Er lässt jeden Gedanken an Strategie oder geplantes Vorgehen fallen und stürzt sich auf einen der ihn nun angreifenden Männer: "Effundimus sanguinem nostrum verstrumque concupiscimus."[1] Durch den roten Schleier seines eigenen Lebenssaftes hindurch nimmt der Michaelit kaum noch etwas von seiner Umgebung war und seine Angriffshaltung passt eher zu einem wild gewordenen Raubtier, als zu einem erhabenen Michaeliten. Ohne Sinn und Verstand prügelt der Engel auf den Lakaien, der das Pech hatte in seinen Weg zu geraten, ein, bis nur noch ein blutiges etwas, das nur noch entfernt an einen Menschen erinnert von ihm übrig bleibt.
 1. "Wir vergießen unser Blut und lechzen nach eurem"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 13.09.2012, 20:46:37
"DA SEHT IHR DAS WAHRE GESICHT DIESER BESTIEN! GOTTES DIENER, DASS ICH NICHT LACHE!" donnert der Anführer, als Visiel den Mann vor sich förmlich zerhackt. Von den Worten des bärtigen Hünen wie beflügelt drängen die Männer die fünf Engel Meter um Meter zurück, allerdings ist dieser Boden teuer erkauft, denn Sangriels Flammenschwert fällt einen weiteren Gegner. Doch auch dieser Erfolg ist nicht ohne Preis: Mit letzter Kraft treibt der sterbende Mann noch seinen Spieß durch den Körper des Engels, so dass er auf der Rückseite wieder austritt. Einzig der schier unglaublichen Zähigkeit der Gabrieliten ist es zu verdanken, dass Sangriel nicht zu Boden geht, sondern weiter seine Stellung hält, um seine Schargeschwister - insbesondere Trismael und Abdiel, die ja beide nicht unbedingt zu den kämpferischen Orden gehören - zu schützen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 13.09.2012, 22:21:40
Abdiel ist keine ausgebildete Kämpferin, doch kann die immense Reichweite des Kampfstabes ausnutzen, um ihre Feinde auf Distanz zu halten. Mit einigen Hieben kann sie insbesondere die Axtkämpfer in Schach halten, doch als gleich zwei Männer mit Spießen gleichzeitig zustechen, kann Abdiel nur noch eine ungeschickte Drehung machen, um das Schlimmste zu verhindern. Der eine Spieß streift ihre Taile, hinterlässt eine blutige Schramme und durchbohrt ihren Flügel[1].

Noch bevor ihr Geist die Verwundung registriert, macht Abdiel schon instinktiv einen Schritt zurück. Da tritt Visiel vor Abdiel und zerteilt den Feind, der Abdiel gerade verwundete. Abdiel merkt, dass er wie von Sinnen ist und mit unglaublicher Wut kämpft. Da weiß Abdiel, dass der Kampf schnell entschieden werden muss, sonst werden sie unterlegen sein. *Der Anführer ist die treibende Kraft. Ohne ihn wird die Kampfmoral der Männer zersetzt.*, kommunziert sie den anderen Engeln.

Sie fässt den Kampfstab mit beiden Händen, konzentriert ihre Sinnesfähigkeit und gerade als der Anführer einen weiteres Mal angreift, nutzt sie den Schwung ihres Gegners gegen ihn[2]. Sie stößt ihren Kampfstab in dessen Bauch, dass er sich vor Schmerzen krümmt, und schlägt dann ein weiteres Mal auf dessen Schultern, dass er zu Boden geht. Das Geräusch zerbrechender Knochen ist zu hören. Schnell macht einen Abdiel einen Schritt und tritt wuchtig auf die Waffe des Anführers.

Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, wenn sie mich ringsum belagern.
Herr, erhebe dich, mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, hast den Frevlern die Zähne zerbrochen.Beim Herrn findet man Hilfe. Auf dein Volk komme dein Segen!
[3]

Als ihr Anführer zu Boden geht, weichen die Männer zurück, sodass ein Korridor zwischen den Männern und den Engeln entsteht.*Sie zögern! Wir müssen die Chance nutzen! Trismael, heile Sangriel*, befiehlt Abdiel[4].
 1. Status: Leicht verletzt
 2. Macht: Samsons Harr [mittelmäßig]
 3. Psalm 3,7-9
 4. Arkana: Himmel - aufrechte Bedeutung: Zuflucht
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 13.09.2012, 23:24:31
Während Abdiel zu Fall bringt gelingt es Visiel, von den Worten des Anführers wachgerüttelt, sich aus seinem Tobsuchtsanfall zu befreien. Jetzt wieder Herr seiner Sinne springt der Michaelit erneut mit Hilfe eines Flsügelschlages nach vorn und wendet die Spitze seines Schertes nach unten, während er direkt über dem gefallenen Anführer landet. Mit dem Schwung der Landung gleitet das Schwert auf der rechten Seite zwischen den Rippen des Mannes hindurch und nagelt ihn geradezu an den Boden. Einen Augenblick lang blickt Visiel auf sein Opfer hinab, dann hebt er erneut den Kopf und blickt mit seinem blutbespritzten Gesicht die verbliebenen Männer an. Seine Stimme klingt äußerst bedrohlich, als der Michaelit sich der Macht seines Ordens entsinnt und sich an die Feinde wendet[1]: "Erzittert Ungläubige und fleht um Gnade. Jeder von euch, der uns Widerstand leistet, ist dem Untergang geweiht. Die Rache des Herrn wird euch treffen, wenn ihr euch nicht unserer Gnade ausliefert!"
Die Worte scheinen auch ihre Wirkung zu erzielen, denn ohne die treibende Kraft ihres Anführers lassen einige der Männer deutlich verunsichert ihre Waffen sinken.
 1. Macht: die Stimme
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 14.09.2012, 07:42:42
Bisher ist die Schützin unter den Engeln relativ unbeachtet geblieben, musste allerdings mit jedem Meter, den die Schar zurückwich, mit Abstand zu derselben näher an den Eingang, um ein freies Schussfeld zu behalten. Bisher hat jeder Pfeil getroffen, doch da sie nicht auf vitale Stellen gezielt hat, ohne große Wirkung. Die Opfer waren meist nur in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt durch die Pfeilspitzen in Oberschenkel oder -armen.

Visiels Verletzung und Wutanfall hat sie zwar erschreckt, aber ihre Konzentration nicht gestört. Noch bevor sie reagieren kann, bekommt Sangriel einen schweren Treffer. Ihre Wahrnehmung lässt sie jedes Detail doppelt deutlich aufnehmen. Es schmerzt sie fast so sehr, als wäre sie selbst getroffen worden. Erinnerungen an die Scharmützel im Urielsland kommen hoch, sowie an Sangriels aufmunternde Worte im Dorf. "Ich will ihn nicht verlieren", fasst sie ihren Bogen fester und antwortet Abdiel, als diese sich dem Anführer widmet: *Ich decke dich.* Der nächste Pfeil fliegt mit deutlich tödlicheren Absichten und trifft Abdiels Gegner in der Brust, nicht anders ergeht es Trismaels Feind. *Jetzt!*, erreicht es Trismael. Beide Treffer könnten tiefer sein, schwer sind sie aber eindeutig.

Nun hat sie die Aufmerksamkeit zweier Angreifer, die sich ihr mit den Spießen von den Seiten nähern. In die Enge gedrängt wedelt sie ihnen mit den Flügeln entgegen, was sie kaum bremst. Der stürzende Anführer verschafft ihr noch eine Atempause, in der sie den anderen fragt: *Gnade ihnen, solange Sangriel überlebt?* An ihre Gegner wendet sie sich atmelos: "Hört ihr, eure Chance!"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 14.09.2012, 18:00:05
Visiels Worte, mit der ganzen Macht der Michaeliten gesprochen, hallen noch einige Zeit in der unterirdischen Anlage nach, während die letzten Angreifer gefällt werden. Danach legt sich eine gespenstische Stille über die Szenerie. Blutverschmiert steht Visiel über dem gefallenen Anführer der Bande, wie der sprichwörtliche Racheengel. Die übrigen Männer - jene, die den Kampf gar nicht erst aufnahmen - legen ihre Waffen auf den Boden, ganz langsam, wie in Zeitlupe, ganz im Bann der Engel, die gerade die Macht Gottes gezeigt haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 15.09.2012, 08:06:12
Sich weiterhin mit halbgeöffneten Flügeln größer erscheinen lassend als sie eigentlich ist, steht Ysabel nun mit demonstrativ gespanntem Bogen und aufgelegtem Pfeil da und beobachtet aufmerksam die Bewegungen der übriggebliebenen Männer. Sie ist mit ein paar Schrammen, vor allem an den Flügeln, davongekommen, was wiederum zwischen all dem Dreck und struppigen Flügelfedern, die diesen Engel verunzieren, nicht auffällt. Noch hat sie die Aufregung des Kampfes im Griff und sie hält sich ruhig, doch ebbt dies langsam ab und macht anderen Gefühlen Platz. Besorgnis schwingt mit ihren Gedanken mit: *Sangriel...noch da?...Trismael, wie steht es um ihn?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 17.09.2012, 16:29:23
Als der letzte Feind niedergestreckt wwurde, gestattet es sich Abdiel für einen Moment durchzuatmen und sich auf ihren Stab zu stützen. Ihre Gefährten hatten einige schwere Wunden davongetragen und auch sie selbst war verwundet worden. Und was ihre Angreifer anging... Da wurde Abdiel plötzlich sehr schwermütig, denn es waren ein halbes Dutzend Menschen gestorben. "Auch wenn ihr Herz verstockt war, so waren sie Kinder Gottes. Hätte der Kampf verhindert werden können? Hätten wir energischer auftreten müssen? Oder war es ihre Entscheidung, die schließlich zum Tode führte? Wie es auch sei, es macht mich traurig, dass wir Engel das Schwert führten.", denkt sie. Ihr ist wohl bewusst, dass das andere halbe Dutzend noch lebt und womöglich doch noch angreifen könnte, wenn sie jetzt Schwäche zeigten.

Darum ringt Abdiel mit ihrer Fassung und versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Sie versucht sogar möglichst entschieden zu sprechen, wenn sie sagt: "Legt die Waffen zu Boden und tretet sieben Schritte zurück!".

Als die Männer Folge leisten, wechselt Abdiel einen kurzen Blick mit Visiel und beginnt dann damit, die Männer zu verhören.
"Jetzt erklärt Euch und antwortet auf unsere Fragen. Lasst nichts aus und erfindet nichts hinzu - denn Euer Herr ist streng, aber auch barmherzig. Wer seid Ihr und was habt Ihr hier gemacht? Wer hat Euch veranlasst? Was habt Ihr mit den Leuten des Dorfes Marweiler zu tun und was wisst Ihr über die Seuche, die dort wütet? Sprecht schnell!", verlangt sie zu wissen.

Aufmerksam beobachtet sie die Gesichter der Männer[1].
 1. Fertigkeit: Menschenkenntnis
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 17.09.2012, 20:43:55
In den Gesichtern der Männer kann Abdiel nur Unverständnis lesen.

"Was für eine Seuche? Wovon redet ihr?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 18.09.2012, 13:55:02
*Wieviel verraten wir Ihnen?...Und was machen wir anschließend mit Ihnen? Meint ihr, sie sind mit den Männern aus dem Dorf zusammengetroffen oder haben sogar zusammengearbeitet?*, meldet sich Ysabels schüchterne Stimme erneut. Besorgt beobachtet sie Trismael und Sangriel, abwechselnd mit den Menschen. Den Bogen hat sie nicht mehr gespannt und abschussbereit, aber immer noch locker in der Hand mit aufgelegtem Pfeil. Sie könnte in jederzeit erneut hochreißen und tödliche Geschosse unter die Sünder senden. Später, so nimmt sie sich vor, wird sie die Leichen untersuchen. Möglicherweise bergen diese nützliche Informationen oder Gegenstände.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 19.09.2012, 19:46:29
Visiel muss einige Augenblicke durchatmen, während Blut - seine eigenes und das der getöteten Ketzer - von seinem Kröper und seiner Waffe tropft. Der Engel ist noch immer nicht wieder ganz bei sich, nachdem die Wunde so viel Zorn in ihm hatte aufwallen lassen und so signalisiert er Abdiel ohne viel nachdenken seine Zustimmung die Wortführerin in dem Gespärch mit den Menschen zu sein. Der Michaelit selbst mustert die gefällten Menschen verächtlich und sucht nach irgendwelchen typischen Abzeichen oder Utensilien, die nicht so auffällig sind, wie die frevlerischen Leuchtgeräte und die Masken, die diese Ketzer auszeichnen könnten.[1]
Während er dies tut, antwortet er in Gedanken Ysabel und übermittelt damit zugleich Anweisungen für das Gespräch an Abdiel: *Quaere, cur in hoc subterraneo loco sint. Nobis causae comperiendae sunt et multitudines haeresis.[2]
 1. Vorzug: Erfahrung mit Ketzerei
 2. Frag sie, warum sie an diesem unterirdischen Ort sind. Wir müssen ihre Bewegründe und die Ausmaße der Ketzerei in Erfahrung bringen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 19.09.2012, 22:18:18
Abdiel ist froh, dass Visiel ihr das Feld überlässt. Sie ist sich bewusst, dass die Frage nach der Seuche das Gespräch in eine andere Richtung lenken würde. "Und noch dazu würde es die Abhängigkeiten herumdrehen, wenn die Menschen fragten und wir erklären würden.", entscheidet Abdiel[1], doch fühlt sich innerlich auch ein wenig unwohl, dass sie so mit den Menschen sprechen muss - nämlich mit Kalkül.

"Darauf kommen wir noch zurück! Beantwortet zuerst die anderen Fragen! Wer seid Ihr und was habt Ihr hier gemacht? Wer hat Euch veranlasst?", verlangt sie zu wissen.
 1. Asymmetrische Kommunikation: ist gegeben, wenn die Gesprächspartner nicht gleichberechtigt sind, etwa zwischen Klient und Therapeut (Watzlawik). (http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Watzlawick#Symmetrisch_oder_komplement.C3.A4r)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 23.09.2012, 19:38:16
Die unerbittlich aus der Ramielitin heraussprudelnden Fragen rufen zunächst nur Schweigen hervor. Keiner der Männer traut sich, sie zu beantworten. Stattdessen blicken die Männer betreten zu Boden und treten nervös von einem Fuß auf den anderen. Gefahr scheint von den Männern keine mehr auszugehen, so schätzt Ysabel die Situation ein.

Es dauert eine ganze Weile, bis einer der Männer sich ein Herz fasst.

"Er da hat uns angeheuert",  antwortet der Mann Abdiel und deutet auf die blutige Leiche des bärtigen Glatzkopfs. "Wir sollten hier unten alles zusammensammeln, was nicht niet- und nagelfest ist. Mehr hat er uns nicht gesagt."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 24.09.2012, 07:39:33
"Was habt ihr bisher gesammelt? Wie lange seid ihr schon dabei? Wann und wo wurdet ihr angeheuert? Warum sprach er davon, wir hätten eure Vorfahren auf dem Gewissen? Ob die Dorfbewohner schon für ihn gearbeitet haben und deswegen etwas krankmachendes in den Händen gehalten haben? Sind er oder diese Männer krank?", fragt sich Ysabel innerlich. Es sind zu viele Fragen, um ihnen allen Gestalt zu geben, und sie wagt nach ihrem neuerlichen Versagen, welches sie in diese Situation gebracht hat, nicht, allzuviel von sich zu geben. So langsam dämmert ihr, dass sie durch ihr Versagen nicht nur den Tod dieser Männer und die Verletzungen ihrer Geschwister auf sich geladen hat, sondern sich möglicherweise bald auch Sangriel dazureihen würde: "Hätte ich die Falle mit meinen gesegneten Sinnen nur bemerkt!" Verzweifelt blickt sie zu Trismael und ihm hinüber, ob er noch unter den Lebenden weilt. Mühsam kämpft sie die aufkommenden Tränen nieder und hält sich aufrecht. "Keine Schwäche vor dem Feind!", hat man ihr eingetrichtert. Ihren Bogen weiterhin bereit steht sie etwas abseits, um den Überblick zu bewahren.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 01.10.2012, 19:36:15
Der Michaelit will Abdiel nicht ins Wort fallen und so übermittelt er ihr in Gedanken, was er denkt, dass sie es die Männer fragen sollte: Quaere, quamdiu hoc loco sint et quod invenerint.[1]
 1. Frag sie, wie lange sie schon an diesem Ort sind und sie gefunden haben.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 03.10.2012, 17:02:40
Abdiel bemerkte beiläufig, dass der Michaelit ihr die Rolle des Wortführers überlassen hatte. "Und wo hat er Euch aufgefunden? Woher kommt ihr? Es scheint mir nicht so, als würdet Ihr Euch erst seit Kurzem kennen.", fragte sie mit Ungeduld weiter. Sie tippelte mit den Fingern auf ihrer Robe und fuhr dann etwas energischer und strenger fort: "Himmel! Jetzt lasst Euch nicht alles aus der Nase ziehen. Wie lange seid ihr hier schon? Was sagte der Anführer, nach dem Ihr suchen solltet? Und was habt Ihr tatsächlich gefunden?".
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 04.10.2012, 19:46:06
"Wir sollten nach gar nix speziellem suchen. Einfach alles rausschaffen, was ging. Vorgestern kam ein Mann hierher, der anscheinend der Auftraggeber unserers Anführers war. Er hat sich alles angeguckt und wurde ganz aufgeregt bei ein paar Sachen, keine Ahnung, was das genau war. Er faselte immer wieder was von 'Bioteck'. Das meiste hat er dann auf einen Wagen laden lassen und ist weggefahren, mit ein paar Leuten."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 04.10.2012, 20:26:18
"Ah, endlich eine Spur, die wir hoffentlich aufnehmen können. Was für eine verderbte Seele wohl Freude an solchen Funden haben könnte?", freut und wundert sich Ysabel. Erleichterung macht sich bei ihr breit, dass die Menschen keine Anstalten machen, erneut gefährlich zu werden. Entsprechend wandern ihre Augen immer häufiger zu den verletzten Scharmitgliedern und so versagt langsam ihre Selbstbeherrschung. Noch kann sie die Lider aufhalten, aber ein Zittern deutet einen baldigen Zusammenbruch an.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 06.10.2012, 21:45:12
"Was wisst Ihr über den Mann? Wie sah er aus?", hakt Abdiel nach. Ihr ist bewusst, dass die Männer noch immer nicht alle Fragen beantwortet haben, so etwa, wie lange sie schon hier unten sind. Aber sie schätzt, dass die wichtigsten beantwortet wurden. Doch nun musste bald eine Entscheidung getroffen werden. Ihr graute schon davor, was Visiel vielleicht vorschlagen mochte, aber dann stellt sie der Schar ihre Frage trotzdem. *Was sollen wir mit den Männern machen? Sie laufen lassen? Das würde ich begrüßen, fürchte aber, dass sie Verstärkung holen und uns wieder in den Rücken fallen könnten. Was meint Ihr, Visiel?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 10.10.2012, 19:28:46
Auf ihre letzte Frage erntet Abdiel nur Schulterzucken. "Wichtig sah er aus. Ansonsten halt ein Mann."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 10.10.2012, 20:42:27
*Mit was für Leuten ist er weg? Was für ein Wagen? Wohin? Wie lange ist das her?*, platzen die Fragen nur so aus Ysabel heraus. *E...entschuldigung. Ich dachte,...das müsste ich wissen...für die Verfolgung.* Sie ärgert sich. Als ob die anderen nicht selbst darauf kommen würden. Und nur weil es ihr Spezialgebiet ist und etwas, dass ihr liegt, musste sie sich doch wirklich nicht aufspielen. Vor allem nicht, nachdem sie gerade in ihrer Paradedisziplin als Kundschafterin versagt hatte. "Hoffentlich überlebt Sangriel das." Sie hat keine Ahnung, ob sie die Schuld an seinem Tod ertragen könnte.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 12.10.2012, 13:13:40
Schließlich antwortet Visiel Abdiel auf ihre Frage, nachdem er lange mit sich gerungen hat. Er nimmt aber fürs erste Ysabel noch von diesen geistigen Worten aus, da er das Gefühl hat, dass sie seine Entscheidung noch weniger akzeptieren würde und er schon bei Abdiel fürchtet, dass die Ramielitin sich nicht so ohne weiteres damit würde abfinden können. *Heretici delendi sunt. Nobis angelos debiles visos  vivere pati nequiendum est. Auctoritas ecclesiae convelleret. Egomet eos poena afficiam et sine dolore celeriterque afficiam.[1]
Entschlossen legt der Michaelit eine Hand auf seinen Schwertgriff.
 1. Die Ketzer müssen vernichtet werden. Wir dürfen nicht dulden, dass leben, weil sie gesehen haben wie Engel verletzt wurden. Das würde die Autorität der Kirche untergraben. Ich werde die Strafe selbst verhängen und ich werde es ohne Schmerz und schnell tun.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 13.10.2012, 10:30:03
"Nein!", platzt es aus Abdiel heraus. Ihre Stimme klingt mehr qualvoll als vorwurfsvoll.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 13.10.2012, 15:51:53
Verwirrt zuckt Ysabel zusammen. Hatten Abdiels Geschwister ihr eine erschreckende Nachricht zukommen lassen? In ihrer Besorgnis wechselt ihre Aufmerksamkeit von den Menschen und Sangriel zu Visiel und Abdiel. Äußerlich ist ihr bis auf den ruhigeren Blick nichts anzumerken. *Was ist?*, gibt sie ihrer Frage Gestalt. Ihre Verwirrung nimmt zu und sie ist unter anderem an großen Augen anzusehen. Verunsichert fragt sie sich, was geschehen ist. Da sie es aber gewohnt ist, dem Feind gegenüber nichts zuzugeben, bleibt sie still.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 14.10.2012, 18:41:25
Visiel hatte mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet, aber auch wenn es ihm nicht gefiel, wusste er keinen anderen Weg mit diesen Ketzern umzugehen. Wären Truppen der Kirche in der Nähe, könnte man die Männer ihnen übergeben und sie wieder in den Schoß der Kirche zurückholen, aber das war nicht möglich. ebensowenig konnten sie sie gehen lassen, also war dies der einzige Weg: *Iter unicum est. Nobis liberandi non sunt et captivare non possumus. Sed haeresis eradicanda est, ergo mors iter unicum est.[1]
 1. Es ist der einzige Weg. Wir dürfen sie nicht frei lassen und wir können sie nicht gefangen setzen. Aber die Ketzerei muss ausgemerzt werden, also ist der Tod der einzige Weg.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 17.10.2012, 17:32:41
Abdiel blickte zwischen den Männern und Visiel hin und her. Es machte sie betroffen, dass die Menschen sterben mussten, doch sie verstand das Dilemma, das Visiel aufzeigte. Und dann war sie auch von der Situation auch so überrumpelt, dass ihr Kopf sich förmlich entleert anfühlte. Sie wußte und dachte nichts, spührte nur die Leere in sich. Sie überlegte, ob es in der heiligen Schrift jemals einen Engel gegeben hatte, der Bedauern über seinen Auftrag empfunden hatte, doch ihr fiel kein einziger ein. Sie fragte sich dann, ob sie zu zaghaft sei, ein "richtiger" Engel zu sein. Aber hatte ihr der HERR nicht ihre Gefühle gegeben, dass sie zu Barmehrzigkeit fähig war? Wieder einmal spührte sie, dass sie barmherziger war, als ihr Gott - oder nein!, barmherziger als das Bild, das sie sich von IHM machten, verbesserte sie sich sogleich in Gedanken. Im Endeffekt sagte sie gar nichts und wandte sich ab und verließ den Raum mit gesenktem Kopf.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 17.10.2012, 21:50:51
Weiter ignoriert zu werden macht Ysabel wenig aus, sie ist es gewohnt, von ihren Geschwistern übergangen zu werden. Ihre Fragen an die Männer und die über die Situation werden nicht beantwortet, was sie resigniert geschehen lässt. Irritiert und besorgt macht sie der offensichtlich geknickten Abdiel Platz und weicht ein wenig zurück, um die Männer im Blick zu behalten. Den Bogen und einen Pfeil weiterhin locker in den Händen, die Augen und Pupillen weit geöffnet wartet sie auf Anweisungen oder Zurechtweisung, da sie wieder irgendetwas falsch gemacht hat oder nicht weiß, obwohl sie es wissen sollte, da ist sie sich sicher. Vor den Männern will sie aber kein schlechtes Bild abgeben durch laut gestellte Fragen. und ein weiteres Mal durch Visiel zu sprechen wagt sie aus Angst vor Verärgerung nicht.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 21.10.2012, 20:13:56
Visiel nimmt die Reaktion der Ramielitin zur Kenntnis, lässt sich davon aber nicht von seinem Plan abbringen. Er sieht keine Alternative und so wendet er sich nun auch in Gedanken an Ysabel: *Ysabele, heretici impunes abire nobis non permittendum est. Necesse est eos poenas sanguine dare. Egomet sententiam capitalem afficiem. Custodire debes, ut nemo sententiam fugere conentur. Mihi non placet, sed iter unicum est.[1]
 1. Ysabel, wir dürfen nicht erlauben, dass die Ketzer ungestraft von dannen gehen. Es ist notwendig, dass sie mit ihrem Blut Buße tun. Ich selbst werde die Strafe verhängen. Du musst Wache halten, damit keiner der Strafe zu entgehen versucht. Es gefält mir nicht, aber es ist der einzige Weg.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 22.10.2012, 15:20:28
Ysabels Augen werden größer, als sie Visiel anschaut und seine Worte vernimmt. An Widerspruch denkt sie nicht, doch leicht fällt ihr die Vorstellung der nun folgenden Szenen nicht. Es weckt Erinnerungen ans Urielsland. Sie schluckt und es ist ihr anzusehen, wie sie sich wappnet, doch dann kommt ein bestätigendes: *Ich höre und gehorche.* Sie positioniert sich neu, um bei Fluchtversuchen das Ziel möglichst lange im Schussfeld zu haben. "Ich werde nicht wieder versagen und ihm zeigen, dass ich nicht nutzlos bin.", befestigt sie ihr Inneres eingedenk der vielen Fehler, die sie bisher gemacht hat, und ihres Bedauerns ob der Sünde der Menschen. Angegriffen hatten sie nicht, doch was sie vorher getan hatten und dass sie nicht geholfen hatten ließ sie keinen Zweifel am Urteil des Michaeliten haben. Warum sollte sie auch? Er ist der Anführer nach des HERRn Gebot.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 02.11.2012, 07:29:41
Abdiels Ausbruch, die folgende Stille und ihr Verlassen des Raumes verunsichern die Männer sichtlich. Doch schließlich hört man aus dem Raum Visiels befehlende Stimme: "Kniet nieder und betet mit uns, Sünder!" Es erklingen Geräusche der Irritation, bevor sich eine Männerstimme bemerkbar macht: "Nun kommt schon, ihr habt ihn gehört." Das Scharren der Stiefel und Platschen der Pfützen verrät die erfolgende Umsetzung.

Unter Visiels kräftiger anleitender Stimme schallt das Gebet zur Vergebung der Sünde als dissonanter Chor von sechs Männer- und vier inbrünstige Engelsstimmen durch die Gänge. Seine Stimme klang distanziert  und routiniert. Einzig eine der Männerstimmen steigert sich so hinein, dass sie sich überschlägt und die Engel übertrifft. Zum Abschluss verkündet Visiel das Urteil im Namen des Herrn und tumultartiger Lärm bricht aus.

Hektische Aktivität und protestierende Äußerungen mischen sich. Nach einem doppelten Krachen verstummt ein Weinen und folgen dumpfe Aufschläge, doch das andere männliche Organ geht in lautes Schmerzensgeschrei über. Es übertönt sogar die wieder ins Gebet verfallene Stimme. Auf das nächste Krachen erlischt das Schreien, während das Gebet fortgesetzt wird und einer um Verhandlungen bittet. Plötzlich schabt Metall über den Steinboden und Kampflärm übertönt alles andere. "ER HATTE DOCH RECHT, IHR MONSTER!", kommt es noch, bevor Trismaels überraschter Schmerzenslaut ertönt, während Waffenklirren und Einschläge von Pfeilen das Geschrei in leises Röcheln übergehen lassen. Dumpfe Aufschläge und Platschen folgen. Kurz darauf ist es wieder ruhig. Eine der sechs Männerstimmen war nach der Urteilsverkündung still geblieben.

Visiel und Ysabel treten mit steinernen Gesichtern, blutig verdreckt und die verletzten Sangriel und Trismael stützend in die Tür.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 05.11.2012, 19:16:43
Visiels Gesichtsausdruck ist steinern. Er bedauert jeden einzelnen Hieb, den er eben hatte führen müssen. Ganz langsam und bedächtig wischt er das Blut von seinem Schwert ab und steckt es wieder in die Scheibe. Schnell bemüht er sich sich selbst zu sammeln und übermittelt den anderen Mitgliedern der Schar seine Gedanken: *Iter maestum est, sed aliud non erat. Tamen munere nostro immutato manente pergamus.[1]
Anschließend blickt er zu Sangriel und Trismael, die beide arg mitgenommen sind, während auch Visiel selbst der Wunde auf seiner Brust gedenkt, von der ein dumpfer Schmerz ausgeht. Besorgt übermittelt er Trismael seine Gedanken: *Quale vulnus Sangrielis est?[2]
 1. Der Weg ist traurig, aber es gab keinen anderen. Dennoch müssten wir weitergehen, denn unsere Aufgabe bleibt unverändert.
 2. Wie schlimm ist Sangriels Wunde?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 06.11.2012, 17:20:00
Obgleich Abdiel die Hinrichtung im anderen Raum nicht sieht, können ihr die Geräusche nicht entgehen. Still leidet sie, nicht einmal ein Gebet kann sie für die Männer sprechen. Ihr geht ein Vers durch den Kopf: "Doch wenn du wie ein Frevler richtest, wird Recht und Gericht dich treffen."[1], doch ihr Verstand begreift den Sinn der Worte nicht, nicht den Kontext des Verses. Abdiel atmet tief aus und stützt sich schwer auf ihren Stab. Kaum sieht sie auf, als die anderen Engel in die Tür treten. Sie folgt ihnen still und mit trübem Ausdruck.
 1. Hiob 36,17 (http://www.bibleserver.com/text/EU/Hiob36)
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 06.11.2012, 21:38:09
Nach der Vollstreckung hat Ysabel die Leichen auf Kennzeichen, Orientierungshilfen, alten Fundstücken, Hinweisen auf den Auftraggeber und auf Lebenszeichen untersucht. Anschließend hat sie ihre Pfeile auf Wiederverwendbarkeit überprüft.

Ihr Gesicht zeigt beim Verlassen des Raumes keine Regung, kein Zucken, keine Träne. Das Büschel der Pfeile in ihrem Köcher ist wieder etwas kleiner geworden und ihre Bewegung sind so unauffällig und leise katzengleich wie eh und je. Ihr Blick ist leicht auf den Boden gerichtet und meidet den Kontakt. Sie ist still, auch in Gedanken. Zu Visiels Worten hat sie kurz genickt, bei seiner Frage aufgehorcht. Sie hatte diese ebenfalls schon gestellt und wie so oft keine Antwort erhalten. Und sie machte sich die ganze Zeit über Vorwürfe: "Ich habe als Späher versagt, da ich den Hinterhalt nicht vorher erkannt habe."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 11.11.2012, 11:39:21
DIe ganze Zeit hatte Sangriel keinen Laut von sich gegeben, nur mit der den Gabrieliten eigenen Ruhe präzise sein blutiges Handwerk ausgeführt. Erst als die sechs Männer ihr Leben ausgehaucht haben, scheint er wieder die tiefen Wunden zu bermerken und lehnt sich, leise stöhnend, an eine Wand.

Trismael bedeutet Visiel auf seine Frage hin mit einer kurzen Handbewegung, sich noch ein paar Momente zu gedulden. Dann geht er zu Trismael hin und beginnt die Untersuchung. Zuerst will Sangriel den Raphaeliten noch abwehren - "Es geht schon, Bruder." - doch dann verzieht er wieder sein Gesicht in Schmerzen und straft damit seine eigenen Worte Lügen. Trismael lässt sich jedoch durch nichts beirren und taucht mit seinem Geist in den Körper des Gabrieliten ein, um die Schwere der Verletzungen festzustellen. Kurz darauf wendet er sich an Visiel.

*Sangriels Wunden sind eigentlich kein Problem. Ich konnte die tiefsten Wunden schon schließen. Aber anscheinend hat einer der Ketzer seine Waffen mit Gift bestrichen. Die schwarzen Ränder um die tieferen Stellen dieser Wunde sind ein klares Zeichen dafür. Hier unten kann ich ihm aber kaum helfen, selbst in Marweiler wird es schwierig, denn solche Gifte sind nicht mein Spezialgebiet. Ich kann ihn aber vorerst soweit stärken, dass die Auswirkungen des Giftes verlangsamt werden und er weiterziehen kann. Lange kann ich ihn aber nicht aufrechterhalten.*

Wie fast immer ist Trismaels Vortrag von einer fast schon unheimlichen Emotionslosigkeit durchzogen.

Während Trismael Sangriel untersucht, sieht sich Ysabel die Leichen der verurteilen Ketzer genauer an. In ihrem eigenen Blut liegend flößen die Männer niemandem mehr Angst ein. Auf weite Sicht wirkt die Ausrüstung der Männer etwas zerlumpt, doch bei näherem Hinsehen sind sowohl die zusammengewürfelten Rüstungen aus dickem Leder, Ketten und schwarzen Platten als auch die Speere und Schwerter in hervorragendem Zustand. Irgendetwas, das auf einen Auftraggeber schließen ließe, findet sich bei diesen Männern jedoch nicht.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Abdiel am 11.11.2012, 13:14:34
*Umso mehr sollten wir uns beeilen, dieses Gewölbe wieder zu verlassen. Allein, wir haben die Quelle identifiziert, doch uns fehlt noch ein Hinweis darauf, wie den Menschen in Marweiler zu helfen ist.*, kommuniziert Abdiel ebenso emotions- und kraftlos wie Trismael. Mehrer Momente geschieht nichts. Doch dann räuspert sich Abdiel und sie macht einige Schritte in den Gang hinein und dreht sich wieder zu ihren Gefährten. Sie nimmt sich vor, die Gefährten zu erbauen, indem sie selbst Willen zur Tat demonstriert. *Also, sag uns, Trismael, wie wir weiter vorgehen werden. Bis zu Deinem Orden sind es mehrere tausend Kilometer Entfernung. In welcher größeren Siedlung könnten wir uns Hilfe erhoffen? Und Visiel, was tun wir weiter, um den Menschen zu helfen? Sollen wir uns vielleicht trennen, sodass einer von uns Sangriel in Sicherheit bringen kann?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 11.11.2012, 20:56:57
Ysabel nahm ein Schwert, einen Speer und Bruchstück einer Rüstung an sich. *Bis auf die gute Bewaffnung habe ich nichts gefunden, was die Spur zu ihrem Herren deutlicher macht.*, teilte sie den anderen mit.

Starrend vor Schmutz und Blut an Kleidung, Haut, Haar und Flügeln wartet sie das weitere Geschehen ab und lauscht Trismaels Worten. Ihr wird heiß und kalt zugleich und beginnt regelrecht körperlich Schmerzen zu fühlen. Was hatte sie nur angerichtet? Sie war die einzige ohne Waffenverletzungen. Wie so häufig hatten die Menschen die Gefahr, die von ihr ausging, unterschätzt. Und als Schützin blieb sie außer Reichweite. *Seit ihr alle...vergiftet?*, gibt sie kleinlaut von sich. Neben den Schuldgefühlen breitet sich auch Panik in ihr aus. Soviel würde sie zu verantworten haben? Wie steht sie bloß vor IHM da? Ohne einen Laut von sich zu geben schließt sie die Augen. Als sie sie wieder öffnet, ist die weite, starre Öffnung ihrer Kraft verflogen und einzelne dicke Tränen rinnen leise hinab.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 13.11.2012, 19:12:42
*Das ist schwer zu sagen*, erläutert Trismael der Ramielitin. *Wir sollten zu allererst nach Marweiler zurückkehren, sobald wir hier fertig sind*, fügt er mit einem Seitenblick auf Visiel hinzu, dem als Anführer der Schar die Entscheidung obliegt, was als nächstes zu tun ist.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 06.12.2012, 20:11:31
Der Michaelit wägt einen Augenblick ab und nickt dann. Sie wussten jetzt zumindest, dass die vier Fremden sich die Seuche hier unten bei den Ketzern eingehandelt hatten, aber so angeschlagen, wie die Schar war, machte es nur wenig Sinn weiterhin hier unten zu verweilen. Also übermittelt er seine Gedanken an den Rest der Schar: *Consentio. Marweileriense veniemus. Hic plura non adipiscentur.[1]
 1. Ich stimme zu. Wir werden nach Marweiler gehen. Hier werden wir nicht mehr erreichen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 07.12.2012, 07:30:00
Mit einem Wischen ihres Armes über die Augen und einem hörbaren Hochziehen riss sich Ysabel zusammen. Ihr stockendes und kleinlautes: *Ich höre...und gehorche.* wirkt vollkommen erschöpft. Ohne eigene Wunden, aber verdreckt und beladen mit Schuldgefühlen und vielen Waffen schleppt sie sich mit, als die Schar ihren Zeichen zurück zum Eingang folgt. Innerlich ringen Angst, Schuld und Ergebenheit in ihr Schicksal, welches sie nicht selten vor dem völligen Zusammenbruch bewahrt hat, miteinander. Noch funktioniert sie, doch stolpert sie mehr als das sie marschiert und achtet kaum auf die Umgebung.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Tex am 08.12.2012, 16:57:54
Es dauert eine ganze Weile, bis die Engel wieder den Ausgang aus den sterilen Ruinen unter den eigentlichen Ruinen Marburgs gefunden haben. Doch zuletzt braucht sich Ysabel nur von ihrer feinen Nase führen zu lassen, denn die Kanalisation mit dem Dreck und Müll von Jahrhunderten vertreibt mit ihrem Gestank langsam aber sicher den klinisch-stechenden Geruch aus dem unterirdischen Komplex.  Kurze Zeit später waten die fünf Engel wieder durch die hüfthohe Brühe, diesmal noch langsamer, denn Trismael ist ständig bemüht, Sangriels Wunde vor dem Eindringen des stinkenden Wassers zu schützen, weiß er doch, wie schnell sich dann eine Entzündung durch den Körper des Engels fressen könnte, die er mit seinen begrenzten Mitteln hier zwischen Marburg und Marweiler kaum hätte eindämmen können. Die Zeit, die die Engel in der Kanalisation verbringen, erscheint ihnen unendlich lang, doch schließlich, endlich sehen sie wieder Tageslicht - den wolkenverhangenen, dunkel dräuenden Himmel über den Ruinen von Marburg. Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Flug bis nach Marweiler. Sangriel muss ziemlich auf die Zähne beißen, um den Flug zu überstehen, doch die legendäre Willensstärke der Gabrieliten lässt ihn auch dies ohne größere Gefühlsregungen ertragen.

Als die Schar Marweiler näherkommt, erblickt Ysabel zu ihrer Überraschung zwei weitere Engel, die sich gerade mit dem Pater des Dorfes unterhalten...
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 09.12.2012, 11:58:24
Visiel beschleunigt seine Flügelschläge, als Ysabel ihm mitteilt, dass hier zwei anderen Engel waren. Was mochte das bedeuten? Hatte man etwa eine zweite Schar geschickt, um die Seuche zu untersuchen? Wie dem auch sein mochte, er musste es jetzt erfahren. Seine Wunde schmerzt noch immer aber dennoch bringen ihn seine Flügel schnell nahe genug an das Dorf heran, dass auch er die beiden Engel sehen kann. Gewand setzt er in ihrer unmittelbaren Nähe auf und wendet sich an die beiden Engel: "Salvete, fratres. Quid actum est, ut duo angeli Marweileriensem venerunt? Praesentia verstra magnae est fortunae, cum auxilia nobis peropportune caderet."[1]
Während er auf eine Antwort der beiden wartet, mustert er die zwei Engel, um wenn möglich schon aus ihren Gesichtern zu erkennen, aus welchem Grund die zwei Engel sich hier befanden.
 1. Seid gegrüßt, Brüder. Was ist geschehen, dass zwei Engel nach Marweiler gekommen sind? Eure Anwesenheit ist ein großer Glücksfall, weil uns Hilfe sehr gelegen kommt.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 10.12.2012, 16:36:44
Auf dem Weg durch die unterirdischen Räume ist Ysabel still und in der Luft fliegt sie ein wenig voraus. Immer wieder dreht sie sich besorgt um, doch wagt sie es nicht, zu sprechen. Sie hofft, dass sie ohne Schwierigkeiten am Ziel ankommen und wird diesmal erhört. Überrascht entdeckt sie zwei Flügelpaare bei Marrweiler, welche sich gerade zusammenfalten und wohl auf sie aufmerksam geworden sind. Waren nun auch offizielle Helfer geschickt worden? Immerhin waren sie selbst ja nur durch Zufall hier, da der vorherige Auftrag nicht so lange wie erwartet gedauert hatte. Auf der einen Seite freute sie eine Ablösung, würde die ihr versagen ja teilweise kompensieren können, doch auf der anderen hatte sie auch einige weniger angenehme Erinnerungen im Umgang mit ihresgleichen.

Sie teilt kurz ihre Beobachtung mit und zieht noch eine halbe Schleife, um nah und hinter Visiel zu landen. Kurz wirft sie einen sehnsüchtigen Blick auf die Dorfkirche. Dort würden sie wohl ihr Lager aufschlagen. Wie immer stolpert sie ein wenig bei der Landung und dem Falten ihrer im Vergleich zum Körper riesigen Flügel. Verdreckt und zerzaust stellt sie überrascht fest, dass sie zum ersten mal in ihrem Leben einem Engel gegenübersteht, der wohl noch kleiner als sie ist. Neugierig beobachtet sie die beiden Neuen aus der dritten Reihe und fragt sich, wo die restlichen drei ihrer Schar sind, vor allem ihr Michaelit.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rachel am 13.12.2012, 17:17:54
Kaum ist Visiel vor ihr gelandet, lässt sich auch Rachel wieder auf ihre Füße herab sinken und faltet ihre Flügel auf dem Rücken zusammen. Respektvoll verbeugt sie sich vor ihm, bevor sie antwortet: "Nicht Glück sondern der Wille der heiligen Mutter Kirche hat unser Zusammentreffen bewirkt. Wir sind Miroel und Rachel," dabei deutet sie nacheinander erst auf den Gabrieliten, dann auf sich selbst, "und wir wurden beauftragt, uns euch an zu schließen und zu unterstützen."

Während sie spricht, mustert die Raphaelitin die ankommende Schar und ihr Gesichtsausdruck wird immer besorgter. Verschmutzt und verletzt stehen die Engel vor ihr und es macht nicht den Eindruck, als seien sie für einen erneuten Einsatz bereit. Manche der Verletzungen scheinen gar lebensgefährlich zu sein. "Zunächst erlaubt mir bitte, mich um eure Wunden kümmern zu dürfen."

Ohne eine Antwort ab zu warten geht sie direkt zu Sangriel, der ihr am schwersten verletzt erscheint, stellt ihre Medizintasche neben ihm auf den Boden, kniet sich daneben und betrachtet seine Wunden mit fachmännischen Blick. Sie erkennt zwar, dass er anscheinend bereits behandelt wurde, vermutlich durch die heilende Hand eines anderen Raphaeliten, doch ist ihr auch klar, dass er noch weit von einer völligen Genesung entfernt ist. Sofort blickt sie wieder zu dem Pater auf. "Wir brauchen ein sauberes Zimmer und viel klares, heißes Wasser."
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 14.12.2012, 13:03:36
Der Michaelit betrachtet die beiden anderen Engel und ein ganzer Katalog von Fragen taucht in seinem Kopf auf. Doch fürs erste beschränkt er sich auf eine einzelne: "Qui fit, ut mater ecclesia mala nostra nesciens auxilia mittat?"[1] Auch wenn es ein Rätsel für den Michaeliten ist, so ist er doch dankbar für eine weitere Raphaelitin, die sich um die Wunden seiner Schar kümmern konnte. Sie wwaren nicht wirklich weiter gekommen mit der Suche nach einem Heilmittel für die Seuche. Aber angesichts der Ketzerei, derer die Männer sich schuldig gemacht hatten, würde der Herr sie auch garn icht heilen wollen.
 1. Wie kommt es, dass die Mutter Kirche uns Hilfe schickt, obwohl sie unsere schlimmer Lage gar nicht kennt?
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 15.12.2012, 16:54:36
Ysabel tritt einen Schritt zur Seite und lässt Rachel zu den anderen. Eher leise wehrt das kleine blut- und dreckverschmutzte zerzauste Engelmädchen ab: "Danke, ich bin unverletzt. Und...ich bin Ysabel." Mit Bogen, großem Schwert und Spieß sieht die Urielitin überladen aus und wirkt erschöpft und ausgelaugt. Sie wendet sich kurz an den Pfarrer: "Die Kirche ist für uns bereit?" *Wir könnten uns dort sammeln, ruhen und...reden?*, fragt sie Visiel unsicher. Der Anblick der verletzten Schar ist sicher etwas, das man den Dorfbewohnern gegenüber vermeiden will. Und das Wissen, wo diese Krankheit möglicherweise herkam, sollten vielleicht auch nur ausgesuchte Ohren vernehmen. Zumindest erinnert sie sich an Gelegenheiten, wo sie von ihren Geschwistern gerügt worden war dafür, nicht über die Außenwirkung nachgedacht zu haben. Sie ist sich aber sicher, dass ihr Michaelit wissen würde, wie zu entscheiden war.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Miroel am 16.12.2012, 01:38:08
Auch Miroel setzt wieder auf den Boden auf, als er die anderen Engel vor sich landen sieht. Einen nach den anderen musternd, deutet er eine knappe Verbeugung an. Vorerst nicht auf Rachel achtend, geht der junge Gabrielit direkt auf Visiel zu, um ihm knapp und mit kühler Stimme Bericht zu erstatten.
"Auf Bitten des Bischofs von Wetzlar, kommen wir aus dem kleinen Dorf Colonia Aggripinensis. Man sagte uns, dass dies hier der Ort sei, an dem anscheinend eine Seuche ausgebrochen ist."
Miroel lässt seinen Blick abermals über die Schar schweifen und fügt eher fragend hinzu..."Es scheint so, als wenn ihr bereits schon etwas in Erfahrung bringen konntet...?"
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 28.12.2012, 18:45:43
Der Michaelit nickt knapp, während er sich einen Augenblick konzentriert, um die beiden anderen Engel in das Band zu integrieren, dass ihn mit den übrigen Mitgliedern der Schar verbindet. Es scheint göttliche Vorsehung zu sein, dass die Kirche ausgerechnet jetzt, wo seine Schar so angeschlagen ist, die Entscheidung getroffen hat Verstärkung zu schicken.
Sobald das Band hergestellt ist bedient sich Visiel seiner um den beiden anderen Engeln alles zu berichten, was sie bisher hatten feststellen können. Schließlich beendet er seinen Bericht: *Ergo videtis solutionem nondum invenitam esse. Tandem pestilentia aut curatione aut eradicatione pugnanda est. Negotium nostrum clarum est. Sed necesse est, ut convalescamus, nos quiescere.[1]
Der Michaelit wartet indessen eine Antwort des Pfarrers an, ob die Engel sich in die Kirche zurückziehen konnten. Er spürte noch immer das Pochen in seiner Brust von der schweren Wunde, die sie zeichnete und sehnte sich nach etwas Zeit, um sie und auch den Rest seines Körpers und seine Ausrütung vernünftig zu säubern.
 1. Ihr seht also, dass eine Lösung noch nicht gefunden wurde. Dennoch muss die Seuche entweder durch Heilung oder Auslöschung bekmäpft werden. Unsere Aufgabe ist klar. Aber wir müssen ausruhen, um wieder zu Kräften zu kommen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 28.12.2012, 21:51:35
Ysabel sieht immer noch mitgenommen aus, als Visiel die Schar vergrößert. Die neuen Stimmen geben ihr ein warmes Gefühl, sie strafft sich und wirkt hoffnungsvoller. Doch als der Bericht die Uneinigkeit und den Hinterhalt streift, knickt sie zusammen, als hätte man einer Puppe einen Faden gerissen. Sie dreht sich weg und stolpert zwei Schritte weg. Ihre Schultern und Flügel hängen leicht, sie schlingt ihre Arme fest um die Waffen und zittert. "Warum nur? Und dann bin ich auch noch die einzige, die unverletzt herausgekommen ist. Warum? Was mache ich falsch?" Sie schüttelt sich. Zu einer anderen Zeit oder mit mehr Energie wäre sie vielleicht wütend gewesen, doch im Moment schleichen sich Leere und Traurigkeit in ihr Herz.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rachel am 02.01.2013, 00:32:47
Während sie den Worten Visiels lauscht, untersucht Rachel schweigsam einen Engel nach dem anderen, aber ihr Gesicht zeigt dabei deutlich ihre Besorgnis. Als er geendet hat, richtet sie sich wieder auf, schultert ihre Medizintasche und schüttelt wenige Zentimeter über dem Boden schwebend ihren Kopf. *Ihr könnt noch nicht ruhen, nicht bevor ich eure Wunden versorgt habe.*, widerspricht sie dem Michaeliten und versucht dabei selbstsicher zu wirken, *Ich weiß, dass ihr es eilig habt, deshalb werde ich mein Möglichstes tun, um eure Heilung zu beschleunigen, aber wir sind den Menschen hier nicht von Nutzen, wenn wir tot sind.*, fügt sie noch schnell hinzu.

Als sie schließlich alle in den Räumlichkeiten versammelt sind, die der Pater für sie vorbereitet hat, greift sie rasch in ihre Tasche und reicht Ysabel ein Stück Seife und eine ihrer Bürsten. *Der Herr hat euch von Wunden verschont, also seid ihr diejenige, die mir helfen soll.*, erklärt sie, *Legt eure schmutziges Gewand ab und wascht euch. Gründlich. Anschließend könnt ihr mir helfen, die Verletzungen unserer Geschwister zu versorgen.*

Ohne auf eine Antwort zu warten, begibt sie sich selbst zu einem der Kessel mit dem heißen Wasser, löst die Lederriemen, die ihre Ärmel an ihren Unterarmen halten und benutzt sie dann, um sie wieder an ihren Oberarmen zu fixieren. Anschließend taucht sie ihre Arme bis zum Ellenbogen in das heiße Wasser und schrubbt sich dann Hände und Unterarme gründlich, bis sie eine rötliche Färbung annehmen. Ohne zu Zögern geht sie dann dazu über, die Wunden der anderen vorsichtig aber gründlich von Schmutz zu befreien. Man merkt, dass sie bei ihrem Tun sehr routiniert und zielstrebig vor geht, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie bereits dabei ist, eine heilsame Paste aus diversen Kräutern zusammen zu stellen, die sie ebenfalls ihrer Medizintasche entnommen hat, als Ysabel wieder zu ihr stößt.

Dankbar nickt Rachel der Urielitin zu und greift nach einer Nadel, deren Spitze sie kurz in eine Kerzenflamme hält, um sicher zu gehen, dass sie auch rein ist. Während sie einen Faden in das Nadelöhr ein führt weist sie Ysabel an: *Ihr müsst versuchen, ihn ruhig zu halten, während ich nähe. Versucht dabei, seine Gedanken ab zu lenken. Redet mit uns.*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 03.01.2013, 18:46:08
Nach der Antwort des Paters und Visiels Anweisungen rafft sich Ysabel auf und schlurft mehr als sie geht mit den anderen in die Kirche. Direkt im Eingangsbereich stellt sie die mitgebrachte Ausrüstung der Ketzer ab und bleibt etwas abseits stehen, während der Rest der Schar sich vor den Bänken ausbreitet.

Als Rachel zu ihr tritt und ihr Anweisungen und Waschutensilien geben will, reagiert sie etwas verzögert und mit unfokusiertem Blick: *Ich höre...ähm...danke, ich habe selbst.*  Mit mechanisch wirkenden Bewegungen zieht sie sich etwas zurück und säubert ihre Ausrüstung und sich selbst. Bei der Ausrüstung, die sie nahe der Sakristeitür ablegt, gelingt es ihr noch halbwegs, aber sie selbst kommt nach kurzer Zeit mit zerzaustem Haar und Flügeln wieder. Der meiste Schmutz ist weg, doch jetzt ist sie tropfnass und hat hie und da noch Schlieren. Immerhin hat sie ihr Gewand abgelegt und sich die Decke übergeworfen, womit wenigstens dieses in Ruhe trocknen kann.

Sie wirkt aufmerksamer, als sie zurückkommt und bringt eigenes Verbandsmaterial mit. Als sie sich zu Rachel und Sangriel setzt, kann man kurz unter der Decke ein graues Fellbündel ausmachen, dass es sich dort gemütlich gemacht hat. Die Worte der Raphaelitin bewirken erst einen überraschten, dann einen nervösen Ausdruck. *...ich gehorche.*, bringt sie zögerlich hervor und rutscht an Sangriel heran, um ihn zu stützen. "Er wird mich doch ohne Probleme abschütteln, oder?" Mehrmals setzt sie an, etwas zu sagen, doch gelingt es ihr nicht. Schließlich bringt sie mit erstaunlich naivem und überzeugten, aber zurückhaltendem Ton hervor: *Bruder, sie wird dich im Handumdrehen wieder auf die Beine bringen. Die Schmerzen werden vergehen. Dann werden wir und wieder in die Lüfte erheben und in SEINEM Namen streiten.* Das mit der Ablenkung hat sie anscheinend nicht erreicht. *Sieh mal, nur noch ein paar Stiche!*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rachel am 04.01.2013, 12:30:35
Kaum merklich schüttelt Rachel den Kopf, als sie sieht, dass Ysabel sich immer noch nicht allen Schmutz vom Leib gewaschen hat. Doch nun kann sie nicht mehr warten. Sangriels Wunde muss vernäht werden. Dennoch kann sie ein leises Kichern nicht unterdrücken bei den Worten der Urielitin. *Ihr müsst nicht extra betonen, dass ihr gehorcht, Schwester.*, kommentiert sie, während sie sich lächelnd weiter auf das Nähen konzentriert, *Jeder kann sehen, dass ihr ein Engel seid. Gehorchen ist das, was wir tun. Ihr stimmt mir doch zu, nicht wahr, Bruder... ehm... Sangriel? Wir handeln in seinem Namen und sind Werkzeuge seines Willens. Was immer wir tun, es ist der Wille des Herrn. Nur deshalb sind wir hier. Gehorchen ist für uns die höchste Ehre, nicht wahr?*

Es ist deutlich, dass Rachel nur einfach daher redet, aber es scheint dennoch zu genügen, um Sangriel ausreichend ab zu lenken, sodass Ysabel keine Schwierigkeiten hat, das schwache, reflexartige Zucken des Gabrieliten bei jedem Stich zu kontrollieren. Schließlich streicht Rachel die Wunde noch mit ihrer frisch zu bereiteten Salbe ein, bevor sie sie fachgerecht verbindet. *Ihr habt eine Selbstbeherrschung gezeigt, wie sie nur ein Gabrielit haben kann, Bruder. Ihr könnt stolz auf euch sein, doch nun ruht euch erst einmal aus. Die Salbe sollte bald den Schmerz stillen.* Dann wendet sie sich wieder an Ysabel: *Auch ihr wart eine große Hilfe, doch wir sind noch nicht fertig. Bitte folgt mir, und auch ihr, Miroel.* Damit geht sie wieder zu den Becken mit dem heißen Wasser und wartet darauf, dass die beiden Engel ihr folgen.

*Wir müssen uns vor jeder Operation peinlich genau säubern, seht ihr? So.* Während sie spricht, demonstriert sie es an sich selbst und schrubbt wieder ihre Hände und Arme kräftig mit der Bürste. *Wenn es an fängt, weh zu tun, ist es richtig. Versucht es einmal selbst.* Leise, so dass nur die beiden Engel die direkt bei ihr stehen es hören können, und mit einem Ernst in der Stimme, der im krassen Gegensatz zu ihrem vorherigen frohen Gemüt steht, spricht sie weiter: "Ich glaube nicht, dass ich Sangriel retten kann. Und auch er", sie deutet mit einem Nicken in Trismaels Richtung, "wird es wahrscheinlich nicht überleben, wenn er hier bleibt. Ich hoffe nur, dass Visiel eine Lösung findet, wie wir sie zu ihren Himmeln zurück schicken können, denn wenn sie hier bleiben, werden sie sich bestenfalls mit der Seuche infizieren und schlimmstenfalls werden sie sterben. Und einen toten Engel können wir den Menschen hier nicht zu muten. Sie sind schon durch die Seuche allzu niedergeschlagen."

Als alle drei Engel sich gereinigt haben, wendet sich Rachel dann Trismael zu und auf ihrem Gesicht liegt wieder ein bezauberndes, aufmunterndes Lächeln. *Keine Sorge, der Herr wird alles zum guten wenden. Miroel, Yabel, ihr wisst, was ihr zu tun habt?*
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 05.01.2013, 11:19:00
Ysabel ist verwirrt vom Kichern und davon, dass die kleine Raphaelitin keine Bestätigung ihrer Anweisungen wollte. Sie ist froh, dass sie das Reden übernimmt und Sangriel sich nicht wirklich gegen sie stemmt. Fasziniert beobachtet sie Rachel. Nicht nur ihre Arbeit, sondern auch die Tatsache, zum ersten Mal einen kleineren Engel als sich selbst zu erleben. "Ist sie noch jünger als ich? Sind ihre Flügel ihr auch so schwer?", überlegt sie, folgt währenddessen den Worten an ihren Bruder. Ein leicht verklärter Ausdruck schleicht sich in ihr Gesicht. Sie sind so bekannt und haben doch etwas beruhigendes. Bevor sie allzuweit in Erinnerung schwelgt, ist die Behandlung auch schon fertig und der Gabrielit kann sich zur Ruhe legen.

Die Urielitin folgt der Heilerin und beginnt eifrig, es deren Beispiel nach zu tun. Sie legt ihre Decke ab, die sich daraufhin ein kleines bisschen bewegt. Ysabel greift kurz hinein und murmelt etwas beruhigendes, dann wendet sie sich dem Becken zu und schrubbt sich gründlich bis zur Rötung. Bei Rachels folgenden Worten fällt ihr allerdings ihre Bürste aus der Hand, sie senkt das Haupt und dreht sich weg. Gleich darauf hockt sie sich hin, sammelt die Bürste auf, reinigt sie und beendet den Waschgang, um die Decke wieder eng um sich zu schlingen, als würde diese ihr Schutz und Trost spenden. Sie vermeidet Blickkontakt und bleibt still, trotzdem kann man erhaschen, dass nicht alle Tropfen auf ihrem Gesicht von den nassen Haaren stammen. "Und...wer sagt es ihm?", murmelt sie, unterbrochen von einem Laut der leisen Verzweiflung, mehr zu sich selbst, als sie einen scheuen Blick zu Visiel wirft.

Bei Trismael angekommen, der ziemlich weggetreten wirkt, nickt Ysabel auf die Frage Rachels und stellt sich so, ihr Dinge zureichen zu können und zu helfen, um dem hochgewachsenen Miroel das Festhalten zu überlassen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Miroel am 07.01.2013, 18:49:44
Miroel hält noch kurz inne, bis er sich schlussendlich dazu aufrafft die Lederbänder, welche um seine Arme gebunden sind zu lösen. Als er auch den schwarzen, glänzenden Stoff an beiden Ober- und Unterarmen abzieht, hört und sieht man, dass der Stoff wohl leicht an seiner Haut klebt. Wie auch seine Rüstung, schimmert die Haut darunter in einem schwachen rot-braunton.

Kurz Ysabel zunickend, als Zeichen, dass er Rachel und ihr bei Trismael helfen wird, dreht Miroel sich um und geht auf das Wasserbecken zu. Mit der Seife aus seiner Umhängetasche und der Bürste auf dem Becken, reiningt der junge Gabrielit wie von Rachel gewünscht seine Arme.
Das Wasser färbt sich dunkelrot, wie auch seine Haut die er ausgiebig schrubbt, um noch den letzten Rest der Salbe zu entfernen.
Prüfend schaut er sich das Ergebnis an, und hofft, dass Rachel damit zufrieden ist, worauf er sich wieder zu den anderen Engeln begibt.
Ihm entgeht es dabei nicht, dass Ysabel das Schicksal von Sangriel und auch das von Trismael, von allen wohl am meisten mitnimmt. Er sucht ihren Blick und will ihr ein schwaches, aber doch aufmunterndes Lächeln schenken.

Bevor er sich dann zu Trismael und Rachel kniet, blickt er noch zu Sangriel und sagt leise: "Ich werd nachher mit ihm sprechen."
Zwei seiner Brüder hier liegen zu sehen, in der Gewissheit, dass Rachel und er, ihren Brüdern und Schwestern im Kampf nicht beistehen konnten, lässt seine Hände zu Fäußten ballen und die Knöchel weis hervorschimmern. Doch Miroel fasst sich schnell wieder und hockt sich nun zu Trismael herunter um ihn am Boden zu fixieren. Dabei findet er aber nicht die richtigen Worte, um Trismael abzulenken, und hofft so, dass seine Kraft die Trismael auf dem Boden hällt ausreicht, um Rachel in Ruhe arbeiten zu lassen.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rachel am 10.01.2013, 15:53:06
Rachel weiß um die Kraft Miroels und hat keinerlei Zweifel, dass dieser in der Lage sein würde, Trismael daran zu hindern, sich gegen die doch recht schmerzhafte Behandlung zu wehren. Wichtiger jedoch ist es ihr, den anderen Raphaeliten überhaupt schon von seinen Schmerzen ab zu lenken. Schon bevor sie die Nadel also überhaupt an setzt, noch während sie sie über der Flamme sterilisiert beginnt sie wieder damit, beruhigend daher zu reden.

*Wie lange seid ihr denn schon als Schar zusammen? Habt ihr schon mehr Aufgaben im Dienst der heiligen Mutter erledigt als diese? Wo kommt ihr her und ... was tut ihr, wenn ihr nicht euren Pflichten nach gehen müsst?" Die Fragen sprudeln so aus ihr hervor, aber sie scheinen nicht nur an Trismael gerichtet zu sein, denn eine Weile liegt ihr Blick wieder auffordernd auf Ysabel, bevor sie sich an ihre Arbeit macht.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 11.01.2013, 10:58:08
Trismael wirkt sehr weggetreten, als sich seine Geschwister ihm zuwenden. Ein Blick auf seine Tasche verrät Rachel den Grund: Er hatte sich schon mit seinen eigenen Mitteln von Schmerzen befreit.

Ysabel vermeidet weiter Blickkontakt und wirkt im Gegensatz zur Realität kleiner als die Raphaelitin. Sie folgt ihren Anweisungen und schweigt. Doch als nach ihren Fragen keiner antwortet, da die anderen zu erschöpft sind, beginnt sie zögerlich: *Ich bin erst vor wenigen Wochen zu dieser Schar gekommen. Ich bin vor kaum mehr als 10 Jahren herabgestiegen und bin damit auch jünger als Visiel. Trismael ist der Älteste. Ich weiß nicht, was die anderen vorher gemacht haben, ich bin mit ihnen bisher nur nach Terra Ventosa geschickt worden, um dort Traumsaatkreaturen zu jagen. Die Templer waren schneller und so sind wir früher zurückgekehrt. Dabei sind hierein geraten.* Sie verstummt erneut und seufzt. Dann scheint sie sich ihrer Umgebung wieder gewahr zu werden und murmelt eine Bitte um Nachsicht. Es wird nicht ganz klar, an wen sie gerichtet ist, an Rachel oder die Schar oder IHN?

Die Frage nach dem woher ignoriert sie anscheinend, aber nach den Dingen jenseits der Pflichten beantwortet sie: *Trismael ist häufig draußen wie ich. Er fliegt sehr gut und erweitert sein Wissen um Heilung und Natur. Abdiel* - Hier schaut sie kurz hinüber zu derselben mit einem Blick, der einem um Hilfe flehenden Ertrinkenden gleichkommt. - *Besucht die Menschen und lehrt sie. Sangriel zieht sich auch meistens zurück. Ich weiß es nicht.* - Ihr Ton wirkt erneut, als täte ihr dieser Umstand leid. - *Visiel...trainiert und übt, glaube ich. Ich habe noch viel zu lernen von der Schöpfung und halte Wache.* Gerade im Bezug auf sich selbst wirkt ihre Antwort wie auswendig gelernt, ihr für einen Augenblick gesuchter Blickkontakt sucht Bestätigung.

*Und...ihr? Sind wir eure erste Schar? Was habt ihr vorher gemacht? Womit beschäftigt ihr euch?*, geht die Urielitin unsicher in die Gegenoffensive.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Rachel am 27.01.2013, 22:23:28
Nach der Behandlung Trismaels begibt sich Rachel wieder zu dem Waschbottich zurück und bedeutet auch Miroel und Ysabel, ihr zu folgen. Dort angekommen beginnt sie erneut mit ihrer Waschung, die in ihrer Gründlichkeit und Routine schon fast wie ein Ritual erscheint. Während sie Ysabels Ausführungen lauscht, wirft sie der Urielitin hin und wieder einen fragenden Blick zu, lässt sie aber weiter sprechen, da es für sie einfacher ist, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, wenn jemand anderes spricht und sie das nicht selbst tun muss.

Als ihr dann aber eine direkte Frage gestellt wird, antwortet sie auch höflich, während sie sich gleichzeitig schon daran macht, Visiels Wunde zu reinigen, um sie anschließend zu nähen. *Bevor wir hier her geschickt wurden, waren Miroel und ich in Colonia Aggripinensis stationiert. Das ist ein wunderschönes, kleines Dorf, in dem es so friedlich ist, dass man beinahe vergessen könnte, dass die T... die Traumsaat überhaupt existiert.*

Rachel versucht ihr kurzes Stottern einfach zu übergehen, indem sie sich zwischendurch an Visiel wendet: *Es kann sein, dass ihr ihn nun große Schmerzen verspürt, aber ihr müsst euch ruhig verhalten. Miroel wird euch dabei helfen.* Dabei nickt sie diesem kurz zu, wissend, dass er versteht, was zu tun ist. Als sie die Nadel an setzt plappert sie gelassen weiter: *In Colonia Aggripinensis habe ich mich auch als Heilerin betätigt, aber da es dort nicht viel in diesem Bereich zu tun gab, hatte ich viel freie Zeit. Diese habe ich dann genutzt, um den Bewohnern bei der Feldarbeit zu helfen. Oder im Haushalt. Oder bei was auch immer gerade zu tun war. Das Schwierigste dabei ist immer, sie dazu zu bringen, zu sagen, wie man ihnen helfen kann. Aber das ist es wert. Ich helfe Menschen gerne. Manchmal hilft man ihnen schon dadurch, dass man ihnen einfach zu hört, wenn sie Sorgen haben. Oder auch einfach bei ihnen ist. Ich mag Menschen. Und Tiere auch. Von ihnen kann man viel lernen. Schon allein über das Zusammensein. Könntet ihr mir bitte die Salbe da reichen, Ysabel?* Während sie so vor sich hin redete, hatte Rachel bereits die lange Wunde über Visiels Brust vernäht und schaute die Urielitin nun auffordernd an.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Brandy am 30.01.2013, 08:33:31
Ysabel fühlt sich seltsam, als ihr bewusst wird, dass sie nun nicht mehr die jüngste und unerfahrenste der Schar sein würde. Zumindest würde man jetzt mehr von ihr erwarten. Sie weiß allerdings nicht, ob sie dem gerecht werden kann. Rachel und Miroel wirken so viel souveräner. Das Stottern der heilerin lässt sie aufhorchen, ohne den Blick zu heben. "Schlechte Erfahrungen gehabt? Ich finde Menschen viel gruseliger.", denkt sie an ihre Zeit der Scharmützel mit den Häretikern zurück, bevor sie der Schar beitrat.

Sie reicht der Raphaelitin die geforderte Salbe, wobei sie durch den Blick zu Boden fast stolpert. Das Straucheln wird mit einem gedämpften Quieken und einer kleinen Bewegung unter der Decke der Urielitin quittiert. Sie greift nach der Übergabe hinein und zieht das graue Fellknäul hervor. Sie drückt es an sich und streichelt es, bevor sie weiter hilft. "Von den Tieren lernen? Ja, das tue ich lieber als von den Menschen. Die Wunder SEINER Schöpfung sind so unermesslich. Wenn nur die Traumsaat und die Fegefeuer..." Trauer schleicht sich in ihr Gesicht und ihren Handlungen ist die Erschöpfung anzumerken.

*Das Menschen schwer dazu zu bringen sind, einen wahrzunehmen, kenne ich. ... Mich ignorieren sie meist und erschrecken, wenn ich etwas sage. Es...ist nicht leicht, sie zu verstehen...oder verstanden zu werden.*, setzt Ysabel schließlich fort. Mit einem Blick auf Abdiel denkt sie daran, dass sie mit dieser keine solchen Probleme hatte und sie sie meist besser verstand als sie sich selbst. Eine Bewegung der Ratte lenkt ihre Aufmerksamkeit zurück. "Ja, ihr versteht mich immer. Und ich euch auch." Keine Lügen, keine versteckten Informationen, kein störender Stolz, die Nähe von Tieren gibt ihr Sicherheit.
Titel: Pars Prima: Danse Macabre
Beitrag von: Visiel am 02.02.2013, 20:56:33
Visiel hatte sich in der Zeit, in der Rachel und Ysabel sich um die anderen beiden Scharmitglieder, die er noch weniger hatte schützen können als sich selbst, bereits mit der Reinigung seiner Ausrüstung und seines Körpers gewidmet. Die wunde auf seine Brust hatte er aber fürs erste gemieden, da er das wohl besser der Raphaelitin überlassen sollte. Währenddessen ging er in Gedanken immer wieder die Ereignisse des Tages durch und überlegte an welcher Stelle er einen Fehler gemacht hatte, wo er anders hätte handeln müssen, um das Desaster zu verhindern, dass ihr Ausflug in die Ruinen mit sich gebracht hatte. Die Stimmen der anderen Scharmitglieder schließt er dabei so gut er kann aus seinem Kopf aus, auch wenn sie nie ganr verschwinden, da sie sich des Bandes bedienen, das er zwischen ihnen geknüpft hat.
Als Rachel schließlich zu ihm kommt, lässt er die Behandlung stoisch über sich ergehen und übermittelt ihr nur wenige Worte des Dankes: *Gratias tibi ago.[1] Visiel sehnt sich nach Ruhe und Klarheit und er hofft, dass er sie hier bald finden würde, während er in Gedanken noch immer in dem merkwürdigen Untergrundkomplex weilt, in dem seiner Schar so gewaltiger Schaden zugefügt worden war.
 1. Ich danke dir.