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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => [Malmsturm] Devil's Night => Thema gestartet von: List am 08.03.2012, 22:59:32

Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 08.03.2012, 22:59:32
Vögel singen in einer Welt,
die krank,
lieblos,
ungerecht ist.
Vielleicht haben sie recht.
[1]

Freitag, der 31.10.1980

Deputy Chief Egon Bittner schüttelte wiederrum den Kopf, als er auf die Interstate 96 nach Detroit auffuhr. Im Polizeipräsidium würde viel Arbeit auf ihn warten, das wußte er jetzt schon. Er hatte es bereits heute morgen während des Frühstücks in der Zeitung gelesen. Auf der ersten Seite prangte ein großes Foto von einem ausgebrannten Gebäude, das auf einem großen Firmengelände verloren wirkte und Bittner irgendwie an einen schwarzen Zahnstummel in einer leeren Mundhöhle denken ließ. Das Gelände war mit dem bekannten gelben Absperrband abgesperrt worden. Ein Police-Officer stand davor und hielt die Hand in Richtung der Kamera ausgestreckt. "Hat keinen Zweck,", dachte sich Bittner, "die Reporter haben das Blut bereits gerochen." Die Schlagzeile lautete: "Wütender Mob steckt Kohler Industries Verwaltungsgebäude in Brand". Der Untertitel lautete: "Firmenbesitzer Kohler in Feuer umgekommen?". Bittner hatte schnell den Artikel überflogen und hatte ein kleines Resümee gezogen. Es fiel ihm nicht schwer, sich die Not vor Ort vorzustellen: Drei Officer, vier von der SpuSi[2], dazu zwanzig Reporter und hundert Verdächtige.

Doch im Grunde hatte Bittner schon so etwas erwartet. In der Nacht war Devil's Night[3] gewesen und das bedeutete jedes Jahr Ärger. Zumal das DPD[4] auch alljährlich zu wenig Officers zur Verfügung hatte. Und auch alljährlich mockierten sich die Zeitungen und schmähten die angeblich schlechte Polizeiarbeit. "Wie sollen wir denn eine solide Polizeiarbeit liefern, mit diesen geringen Mitteln?", verteidigte sich Bittner in Gedanken. Doch es war, wie es war. Er würde eine SoKo[5] einrichten, die sich Brandes annehmen würden. Vier oder Fünf Mann, mehr konnte er für die Aufgabe nicht freistellen.

Bittner bog ab in die Innenstadt. Seine Gedanken kreisten noch immer um die Zeitungen. Die Stimmung war aufgeheizt. "Zu viel Kriminalität in Detroit, zu viele Morde in den Staaten." Er dachte an die verabscheuungswürdigen Taten von John Wayne Gacy[6], Ted Bundys[7], der noch immer auf die Vollstreckung der Todesstrafe wartete, und schließlich an den Zodiac Killer, von dem erst im letzten Monat vier Opfer in Kalifornien gefunden wurden[8]. Bittner fragte sich, ob die Presse auch hier einen Serienmörder vermuten würde. Doch er merkte, dass seine Gedanken abschweiften. Er würde sich jetzt konzentrieren und die richtigen Entscheidungen treffen müssen. Zügig ging er die Namen der Inspectors durch, die sich der Sache annehmen könnten, und nachdem er alle mit offenen Fällen ausgeschloßen hatte, blieben eben noch genau fünf übrig.

Bittner erreichte den Parkplatz des DPD. Er stellte den Motor aus und blickte auf die Uhr. Es war 7.30 a.m. und schon jetzt hatte er Kopfschmerzen. Er blieb noch einen Moment sitzen, um sich die Schläfen zu massieren. Dann stieg er aus.

Kalter Wind peitschte ihm Schneeregen ins Gesicht. Zwar war es erst Ende Oktober, doch war es jetzt schon bitter kalt. Der Winter war unmittelbar auf den Sommer gefolgt, ohne dass dazwischen Herbst gewesen war. Die kalten Temperaturen und die gestiegenen Ölpreise[9] deuteten schon jetzt eine große Not in der ärmeren Bevölkerung an. Bittner fluchte. Der Regen würde die Spurensicherung nur schwerer machen.

Er betrat das DPD und wurde sogleich von Elisabeth, der Empfangsdame, abgefangen.
"Guten Morgen, Deputy Chief!", trällerte diese unbekümmert.
"Guten Morgen, Lisbeth. Ich weiß bereits von dem Brand auf dem Kohler-Firmengelände. Schon irgendwelche Termine?", fragte Bittner mit einer gewissen Vorahnung.
"Ja, wasfür eine fürchterliche Sache. Der Bürgermeister hat sich für 8:15 Uhr angemeldet. Er hat eben angerufen, vermutlich noch von zu Hause."
Bittner seufzte. "Hab' ich mir schon irgendwie gedacht. Nun gut, schicken Sie ihn dann in den Besprechungsraum im oberen Stock. Ach und Lisbeth, legen sie Doherty, Macallan, Marshall und Brown ein Memo auf den Schreibtisch. Treffen um 8:30 Uhr im Besprechungsraum. Neuer Fall! Ich jedenfalls sehe mir jetzt die ersten Erkenntnisse an.", sagte er und war schon im Trubel des DPD verschwunden.
 1. Andrea Schwarz, österreichische Publizistin
 2. = Spurensicherung
 3. An Halloween ist Detroit alljährlich Schauplatz schweren Vandalismus und Brandstiftung.
 4. = Detroit Police Department
 5. = Sonderkommission
 6. 
genannt der Killer-Clown (Anzeigen)
 7. 
Theodore „Ted“ Robert Bundy war ein US-amerikanischer Serienmörder (Anzeigen)
 8. Tatsächlich gehen diese Morde auf das Konto von David Carpenter
 9. wegen der Ölkrise Ende der 70er
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 12.04.2012, 11:28:14
Die Zeiger der Uhr hinter Lisbeth rückten beständig auf 8.00 Uhr zu und nach und nach trudelten die Beamten des Tagdienstes ein und das DPD belebte sich. In dieser Zeit hatte Lisbeth schon Kaffe aufgesetzt, zahllose Anrufe von der Presse angenommen und einen Fassadenreiniger beauftragt, das 2x1 Meter große 'ACAB'-Graffity[1] zu entfernen, das ein Unbekannter in der vergangenen Nacht auf die Front gesprüht hatte. Elisabeth war erstaunt gewesen, als man ihr erklärt hatte, was dieses Akronym bedeute: "Das sind ja nur die Anfangsbuchstaben! Und das verstehen die Jugendlichen? Also, ich weiß nicht. Bei uns hatte die Polizei noch ein Ansehen."

Als die genannten Beamten eintrafen fanden sie die Memo auf ihren Schreibtischen im Großraumbüro:

Zitat
Guten Morgen!

Der Chef möchte Sie sprechen, denn es gibt einen neuen Fall. Sie haben wahrscheinlich schon in der Zeitung davon gelesen.

Besprechung um 8:30 Uhr im Besprechgsraum.

MfG, Elisabeth

Als es Zeit war, fanden sie sich auch vor dem Besprechungsraum ein. Die ganze Zeit über hatten sie sich gefragt, mit wem sie zusammenarbeiten würden, und jetzt wußten sie es. Sie kannten sich, zumindest vom Sehen her, manche auch näher. Ein Schild an der Klinke deutete ihnen, dass der Raum noch belegt war. Ein aufgeregter Wortwechsel war undeutlich durch die Tür zu vernehmen. Bittners Stimme konnten sie eindeutig ausmachen. Die andere mochte wahrscheinlich dem Oberbürgermeister Friday[2] gehören.

Sie könnten an der Tür lauschen, wenn sie wollten. Doch wenn sie plötzlich aufgerissen werden würde, wäre das ein peinlicher Fauxpas.
 1. ACAB = All Cops are Bastards (http://de.wikipedia.org/wiki/ACAB)
 2. Notizblock (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7190.msg765789.html#msg765789)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 12.04.2012, 11:55:48
Einzig James Brown war noch nicht eingetroffen. Er stand mit seinem Auto auf der Auffahrt zur 52sten Interstate und wartete darauf, dass die Kollegen die Straße wieder freigeben würden. Die Straße war von zwei ausgebrannten Autowracks versperrt, die der Teufelsnacht zum Opfer gefallen waren. James wurde ungeduldig; es war nicht mehr lange hin bis zum Dienstbeginn und er war erst vor Kurzem hierher (straf-) versetzt worden. Dies war sein gewohnter Arbeitsweg, an den er sich gewöhnt hatte. Es war noch keine Not gewesen, einen anderen zu fahren, und so gut kannte er sich in Detroit noch nicht aus[1]. Würde er noch warten oder auf gut Glück einen anderen Weg nehmen?
 1. Aspekt angespielt: Neu in der Stadt
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 12.04.2012, 12:52:03
Es war wieder einer der Tage gewesen, an denen sich James in seine Heimatstadt zurückversetzt wünschte. Er war rechtzeitig aufgestanden. Seine Kinder waren rechtzeitig in die Schule gekommen und er hatte, wie jeden Tag seit er in diesem gottverlassenen Ort gelandet war, die selbe Straße genommen, um zur Arbeit zu gelangen. Nie hatte er sich Gedanken machen müssen.

Verärgert schlug er mit der Hand auf das Lenkrad seines 1980er Charger. Schwarz, wie meine Seele dachte er, als er über das Lenkrad des Wagens streichte. Und dennoch hatte ihn das Schicksal nicht vollständig aus dem Spiel genommen. Er hatte eine zweite Chance bekommen, auch wenn ihm das Spielfeld, auf dem er diese austragen musste, nicht leiden konnte. Alles ist hier so anders. Selbst der Regen. dachte der Cop bei sich, als er das Radio etwas lauter drehte. Und ja, sogar die Musik. Als sich eine Lücke auftat, versuchte James diese zu nutzen, dies brachte ihm jedoch gerade einmal ein, zwei Meter weiter vorne zu stehen als gerade eben noch. Dann sah er die Seitenstraße. Er hatte den Anruf bekommen, pünktlich im Büro zu sein. Und irgendwie waren ja doch alle Städte in den USA gleich aufgebaut. Also: eine Straße weiter, und dann später einfach wieder auf diese hier zurück. Es müssten noch ein zwei Kreuzungen kommen, bis zu dem Diner, an dem er immer abbog.

Und so setzte James den Blinker, und bog in die Seitenstraße ab. Sein Blick fiel dabei kurz auf das Buch, welches neben seinem Mantel auf dem Beifahrersitz lag: The Lords of Discipline[1], gerade erst erschienen. Und auch er war gerade dabei, in einem fremden Umfeld zu Recht kommen zu müssen.
Angespannt und nach einem Blick auf die Uhr bereitet sich James darauf vor, erneut von dieser ihm so fremden Stadt überrascht zu werden, als er auf die Parallelstraße einbiegt.
 1. The Lords of Discipline (http://en.wikipedia.org/wiki/The_Lords_of_Discipline)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 12.04.2012, 14:38:38
"Wenigstens haben sie bei den meisten nicht ganz unrecht." dachte sich Ian als er das Graffity an der prominenten Stelle passierte. Er streckte sich nocheinmal und atmete tief ein bevor er durch die Tuer trat und damit sein Arbeitstag unwillkuerlich begann.

Auf seiner Etage angekommen fuehrte ihn sein erster Weg wie jeden Morgen zur Kaffemaschine. Dunkel, stark, das brauchte er jetzt. Wie jedes Jahr hatte Ian sich freiwillig fuer die Streife waehrend der Devil`s Night einteilen lassen. Irgendwie war es fasst seine Lieblingszeit im Jahr. Es gab Action wie in keiner zweiten Nacht und als Bonus schienen die braven Buerger von Detroit auch nicht soviel dagegen zu haben wenn der Idiot, der gerade dabei ist ihr Auto anzuzuenden, bei der Verhaftung ordentlich einen aufs Maul bekommt; eine von Ians Spezialitaeten. Drei Verhaftungen hatte er in dieser Nacht vorgenommen, zwei davon unter Gewaltanwendung. Ein gar nicht mal so schlechter Schnitt. Er waere nur zufriedener, wenn er nicht noch die Berichte fuer die Festnahmen schreiben muesste. Aber wie hiess es? Erst das Vergnuegen dann die Arbeit oder wenigstens so aehnlich.

Seine Laune fiel schlagartig in den Keller als er das Memo auf seinem Tisch fand. Die letzten paar Male, als er zu einem netten Plausch mit Bittner geladen wurde, war es kein Zuckerschlecken fuer Ian gewesen, die Meisten wuerden sagen zurecht. Einen Vorteil hatte die Sache, die Berichte konnte er getrost hinten anstellen. Mit diesem Gedanken trotete er langsam, mit seinem Kaffee in der Hand, in Richtung des Bueros des Cheffes. Entweder war er als Einziger bestellt worden oder die Anderen waren noch nicht.

Alles halb so wild, solange nicht die Idioten von der Inneren auftauchten war alles im Lot.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 14.04.2012, 13:49:59
Dieser Anruf war merkwürdig. James legte das Telefon auf, der war übernächtigt und hatte er beim siebten oder achten Klingeln abgenommen. Das nervtötende Klingel in seinen Ohren hallte noch immer nach. "Kommen Sie heute ins Büro.", hatte die kurze Nachricht gehießen und die Anruferin machte kein Hehl daraus, dass James im Polizeibüro erscheinen zu habe. James wurde nach dieser Nachricht wach, die Ungewöhnlichkeit ließ ihn aufhorchen. Die Informationen waren jedoch karg, er wusste nur, dass er zu erscheinen hatte. James rieb sich die Augen mit der rechten Hand, während er den Hörer wieder einhing.

Die Kaffeemaschine, ihr rödeln und ihr unrundes Laufen, rissen den Journalisten, der noch immer, aber verdeckt, für die Polizei arbeitete, aus der Lethargie. Er zog sich an und blickte auf die Uhr, die ihre Zahlen in digitalen Lettern anzeigte: 7:25 Uhr. Ihr schwaches, rotes Leuchten waren neben der Kontrollleuchte und das schwache Morgenlicht durch das Küchenfenster, das einzige Licht, welches sich in die Behausung von James zog. Im Zwielicht zog er sich an und steckte sich die erste Zigarette des Tages an. Er spürte das flaue Gefühl der Zigarette auf nüchternen Magen, es ekelte ihn a. Wie immer nahm er sich vor, zumindest eine halbe Scheibe Brot zu essen, bevor er sich die erste Zigarette ansteckte.

Jetzt hatte er keinen Hunger mehr, hastig trank er einen Kaffee zu der restlichen Zigarette und füllte den restlichen Kaffe in die Thermosflasche um. Die Uhr zeigte inzwischen 7:35. Um 3:00 war er erst ins Bett gekommen. Es war eine der nervigen Abend gewesen, denn als Journalist bekam er Geld für das Ablichten der bedeutenden und wenigen schillernden Personen Detroits und Umgebung, aber nicht für seine investigativen Arbeiten, welche dafür kritisch gewürdigt waren. Irgendein unwichtiger Empfang eines aufstrebenden Industriellen war es gewesen, der mit ein paar Tausend Dollar aus dem Osten oder Süden kam, und Aufschwung versprach, um nur innerhalb zweier Jahreszeiten von der Realität Detroits zerdrückt zu werden. Erst um 2:30 konnte sich James verabschieden. Und jetzt schon wieder hoch, er fühlte sich erschöpft. Er nahm sein Sakko vom Stuhl und ging zu seinem Auto.

Holpernd sprang der Ford Falcon[1], Baujahr '60, an. Es war Zeit sich durch die dunklen Straßen Detroits zu walzen und sich diesen Dreck anzuschauen. Überall wehten Zeitungsseiten im Wind über die feuchten Straßen. Aber die Fahrt war ruhig, James kämpfte mit seiner Müdigkeit. Zweimal hielt er an, um einen Schluck Kaffee zu trinken.

James Schreibtisch war verwaist und wie immer, fand er fremde Papiere darauf, wenn er in das Büro kam. Er blickte auf die Memo. Immer noch keine neue Erkenntnisse. James fiel jetzt erst auf, dass er gar nicht das Autoradio angemacht hatte, er hatte nicht einmal eine Zeitung gekauft. Eigentlich wollte er um 9:15 bei seiner Zeitung sein und den Artikel über den neuen Kleinindustriellen schreiben. Er rieb sich die Augen und strich sich über das Gesicht. Schweigend setzte er sich kurz und blätterte die fremden Papiere durch, welche den anderen Polizisten gehören musste. Einer seiner Kollegen kaufte wohl gerade ein Haus in der East. Maklerunterlagen. James legte sich zurück, nahm die Memo mit und ging zum Besprechnungsraum.

Nur Ian war bisher da. James hob die Hand zur Begrüßung und stellte sich, selbst einen Kaffee in der Hand, einfach dazu und lehnte sich gegen die Wand. Die Augenringe von James waren beachtlich. Er nickte Ian nur nochmal zu und hielt sich zurück. Ob Ian inzwischen wusste, dass sie eine gemeinsame Geschichte hatten? Er blickte auf Ians Umfang, ein ganzer Jugendlicher musste sie im Gewicht trennen. Es wunderte James nicht, dass Ian diesen Ruf hatte. Selbst wenn er wahr ist, verstärkte seine Gestalt dieses nur. Aber jetzt wollte James nicht weiter darüber nachdenken. Er war müde, er roch an seinem Kaffee. Er war etwas dünn. Nicht mehr genug Pulver dagewesen. Es schmeckte nach Brackwasser. Aber es war schon ungewöhnlich. Er und Ian zu einem Fall gerufen? Kurz blickte James zu Ian. Mafiageschichten, die seine Anwesenheit erforderten? Er lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen. Besser nicht drüber nachdenken, bevor man nicht ein Indiz hat.
 1. Ford Falcon (http://en.wikipedia.org/wiki/Ford_Falcon_(North_America))
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Rex Macallan am 16.04.2012, 00:28:30
Rex war heute schon etwas früher im Büro. Er war zeitig aufgestanden, um auf Umwegen, durch die Straßen kreuzend, gemächlich zur Arbeit zu fahren. Er tat dies häufig. Andere lasen morgens lang in der Zeitung oder tranken einen zweiten Kaffee, rauchten Zigaretten, doch Rex fuhr auf Umwegen zum DPD. Er brauchte das, manchmal mehr, manchmal weniger, um sich auf die Arbeit einstimmen zu können. Ein abrubtes Eintauchen in das Polizistendasein war ihm unangenehm und im Umkehrschluss würde er heute abend auch einen gehörigen Umweg nach Hause fahren, bis er sich wirklich angekommen fühlen konnte.

Heute hatt er diesen Übergang in die Arbeitswelt ungewohnt schnell vollziehen können und saß deshalb viel zu früh an seinem Schreibtisch. Eine leider viel zu gute Gelegenheit um etwas mit dem verhassten Papierkram aufzuholen, der dem Chef so wichtig war. Also kramte er in seinen Papierstapeln und Schreibuntensielien, bis er alles hatte was er brauchen würde und schaltete die Schreibtischlampe an.

"War ja klar." kommentierte er das leise Knacken mit dem die Glühbirne ihren Dienst aufgab. Seufzend stand er auf und schraubte das Leuchtmittel aus dem Gewinde und machte sich daran ein neues zu erlangen. Die Schreibtische des Büros waren so früh am Morgen kaum besetzt und so sparte Rex sich ein wenig Zeit indem er seine defekte Glühbirne mit der hoffentlich funktionierenden eines Kollegen austauschte.

Als er an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte, erwartete ihn dort ein Memo. Wenig daran interessiert schob er es in den Stapel der zu bearbeitenden Papiere und führte die Glühbirne zunächst ihrer Bestimmung zu. Von ihrem schwachen Schein angestrahlt machte sich Rex an die Arbeit. Eine dreiviertel Stunde und zwei Berichte später lag das beinahe vergessene Memo nun ganz oben auf seinem Stapel, der nur kaum spürbar geschrumpft war. Nun doch für eine Ablenkung dankbar, nahm er es zur Hand.

Er blickte auf die Armbanduhr "8:29 Uhr." und dann wieder auf das Memo "wahrscheinlich schon in der Zeitung davon gelesen..." "Hm..." Rex wog das in Kauf genommene Zuspätkommen, um noch schnell einen Blick in eine Zeitung zu werfen gegen ein ahnungsloses aber pünktliches Auftreten ab. Eigentlich mochte er es nicht sich uninformiert in irgendeine Situation zu begeben, aber vermutlich waren die Zeitungen heute voller Dinge, wegen der Bittner ihm einen neuen Fall aufbrummen wollte. Bis er sich einen Überblick verschafft hätte, würde er wohl deutlich zu spät bei dem Alten sein.

Also begab sich Rex ohne Umweg und annähernd pünktlich zum Besprechungsraum, vor dem schon zwei Kollegen herumlungerten. James kannte er seit er für Bittner arbeitete, wenn auch nicht gut, er hatte den Mann wegen Mordverdacht festgenommen. Anscheinend war er unschuldig gewesen, zumindest war er nicht in den Knast gewandert. Rex hatte natürlich des Öfteren mitbekommen, wie sich die Mäuler über James zerissen wurden. Rex hatte das nie interessiert. Er konnte sie nur festnehmen und nicht auch noch verurteilen und richten. Angeblich war die Tatsache, das Rex nicht Polizist, Richter und Henker in einer Person sein konnte auch ein Beweis für die Großartigkeit dieses Landes, aber auch das war Rex egal, er erledigte nur seinen Job.

Jedenfalls hatte er mit James nach dessen Verhaftung kaum ein Wort geredet, zumindest konnte er sich nicht daran erinnern es getan zu haben. Dennoch empfand er ein gewisses Maß an Verbundenheit mit dem Mann, dessen Los hier im DPD zumindest teilweise dem von Rex ähnelte, waren sie doch beide auf ihre Weise Ausgestoßene.

Den anderen Kollegen kannte Rex noch weniger. Das bedeutete, er hatte Ian bisher noch nicht verhaftet und ebenfalls kaum mit ihm geredet.

"Scheint ja etwas wichtiges zu sein, wenn drei Beamte herbestellt wurden.", überlegte Rex und  lehnte sich etwas Abseits der beiden an die Wand. Auf einen Gruß hatte er verzeichtet. Er rechnete einfach nicht damit, dass es einen Kollegen interessierte, ob Rex Macallen ihm einen Guten Morgen wünschte.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 19.04.2012, 14:37:50
James betätigte den Blinker, machte kehrt und fuhr stattdessen die 26th Avenue entlang, in der Erwartung, dass sie parallel verliefe und er bald wieder auf die Interstate auffahren könnte. Doch es zeigte sich, dass die Straße im weiten Bogen nach Westen verlief und er immer weiter von der Interstate weg führte. Nach einer kurzen Weile beschloß James Brown, nach südosten in eine Seitenstraße abzubiegen und den Weg zur Autobahn zurückzusuchen. Dicker Schneeregen fiel platschend auf seine Windschutzscheibe und er stellte den Scheibenwischer auf höchste Stufe. Schon bald hatte er die Orientierung in den immer gleich aussehenden Straßen verloren[1]. Was für ein scheiß Start in den Tag!



Währenddessen warteten die drei Beamten Doherty, Macallan und Marshall darauf, dass ihre Besprechung anfing. Im Besprechungsraum waren immer noch Bittner und Oberbürgermeister Friday. Das Gespräch dauerte an und auch wenn sie den genauen Wortlaut nicht verstanden, war es eine handfeste Meinungsverschiedenheit. Als sie schon fünf Minuten überfällig waren, öffnete sich abrupt die Tür und herausgetreten kam der Oberbürgermeister, "Das ist Ihre Sache, wie sie das machen, Bittner. Ich erwarte, dass Sie die Sache bald geklärt haben." über die Schulter rufend. Als er sich der wartenden Beamten gewahr wurde, schien er überrascht. Doch er nickte ihnen zu und ging an ihnen vorbei zur Treppe.

Auch Bittner erschien nun in der Tür und deutete den Beamten, einzutreten. "Entschuldigen Sie, dass Sie warten mussten. Der Bürgermeister war wegen derselben Sache hier wie Sie und wie Sie gesehen haben, hat er seine Vorstellungen, wie der Fall aufgeklärt werden wird. Ich schätze, Sie sollten sich darauf einstellen, dass es nicht leicht wird.", sagte er grimmig und schloß die Tür hinter ihnen.
Drinnen war die Luft stickig und das dämmrige Licht des Morgens erhellte den Besprechungsraum nur spärlich, sodass zusätzlich das kalte Licht von Neonröhren den Raum erforderlich war. In mehreren Reihen waren hier Stühle mit kleinen Schreibflächen aufgestellt und vorne stand ein Tisch und ein Rednerpult. Dieser Raum wurde nämlich auch für Schulungszwecke und für Pressekonferenzen genutzt.
Bittner gebot den Beamten, dass sie sich in die erste Reihe setzen sollten, während er selbst stehen blieb. "Wahrscheinlich haben Sie schon in der Zeitung gelesen, dass auf dem Gelände von Kohler Industries ein Gebäude in Brand gesteckt wurde." Schon an diesem Satz zeigte sich zweierlei: zum einen nämlich, dass Bittner ein feines Gespür dafür hatte, wann es nötig war, wohlfeile Worte zu verlieren, - und es ansonsten vermied - und zum anderen, dass er es einfach voraussetzte, dass seine Beamten genauso informiert und gewissenhaft waren, wie er es auch war. Er nahm die Zeitung auf, die auf dem Tisch gelegen hatte und reichte sie herum:



Wütender Mob steckt Verwaltungsgebäude von Kohler Industries in Brand.


Ohne darauf zu warten, dass jeder den Artikel betrachten konnte, fuhr er fort. "Das Ganze ist heute Nacht etwa gegen 2.00 Uhr passiert, während der alljährlichen 'Devil's Night'. Offensichtlich hatte der Fabrikbesitzer, Mr. Georg Kohler, noch gearbeitet, als sich ein Mob um das Gebäude sammelte und es ansteckte. Mr. Kohler gilt seitdem als vermisst und ist wahrscheinlich in dem Feuer umgekommen. Die Feuerwehr und das Eintreffen der Polizei zerstreute den Mob - wir haben nur eine Handvoll Personalien. Der Brand konnte erst gegen frühen Morgen gelöscht werden. Die Spurensicherung und wenige Streifenbeamte sind vor Ort. Es ist nur wenig veranlasst.", fasste er die Situation kurz zusammen. "Ich möchte Sie damit beauftragen, dass Sie den Fall bearbeiten. Sie haben schon genügend Erfahrung in anderen, schwierigen Fällen gesammelt und zudem gerade keinen anderen, wichtigeren Fall. Der Oberbürgermeister wies noch einmal explizit darauf hin, dass 'Fingerspitzengefühl' gefragt ist, denn die Angelegenheit hat gewisse politische Brisanz. Sie kennen ja die Bemühungen, dass Schwarze und Weiße in jederlei Hinsicht gleichgestellt werden, und andererseits leidet die Wirtschaft schon seit einigen Jahren an den vielen Firmenschließungen und Entlassungswellen, von denen überdurchschnittlich viele Ausländer betroffen waren. Worauf ich hinaus will, ist, dass Sie den Täter wahrscheinlich in diesem Milieu suchen werden, doch darf es nicht den Anschein haben, dass Sie eine bestimmte Gruppe diskriminieren. Der Oberbürgermeister macht sich dafür verantwortlich und immerhin sind bald Wahlen.", deutete er das Offensichtliche an. "Ach und noch etwas: Ich weiß, dass Sie sich zum Teil schon aus anderem Zusammenhang kennen. Dazu muss nichts gesagt werden, aber ich erwarte, dass Sie gut zusammenarbeiten."

"Wenn Sie keine Fragen mehr haben, dann würden wir gleich gemeinsam zum Tatort fahren.", endete er und wirkte, als würde er keine Frage mehr erwarten.



Als James Brown schließlich und völlig entnervt in DPD ankam war es schon 8.45 Uhr. Er eilte die Stufen hoch und durch die Tür und wollte gerade an seinen Platz gehen, als ihn die Empfangsdame zurückhielt.
"MR. BROWN, Mr. Brown, warten Sie! Ich habe eine Nachricht für Sie. Heute morgen war eine Besprechung, an der Sie leider nicht teilgenommen haben.", kein Vorwurf lag in ihrer Stimme, "Der Chef lässt Ihnen ausrichten, dass Sie einem neuen Fall zugeteilt sind und dass Sie sich bitte unverzüglich zum Firmengelände von Kohler Industries begeben sollen. Dort werden sie eingewiesen."
 1. Nötig ist eine mässige (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7191.msg765736.html#msg765736) Ortskenntnis.
Würfeln auf Gassenwissen: Würfelergebnis = -1 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7197.msg773027.html#msg773027) - Misserfolg!
1 Schicksalspunkt erhalten.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 20.04.2012, 12:50:05
Ja, mehr als einmal hatte James auf der Fahrt zu DPD überlegt, einfach umzudrehen und dass ihm alles doch zu viel ist. Die ganze Vergangenheit, die er in Chicago zurücklassen musste. Die Freunde und Bekannte. Doch seine Familie hielt noch zu ihm, das war wichtig.
Als er erneut an einer der Ampeln stand und gerade dabei war, umzudrehen, fiel sein Blick auf das Buch, das noch immer neben ihm lag. Nein, so leicht würde ihn diese Stadt nicht unterkriegen.

Der Schnee bließ vermehrt gegen die Windschutzscheibe, ganz so, als wolle sogar die Natur ihn davon abhalten, ins Büro zu kommen. 'Und vielleicht war das auch besser so.', dachte James. Doch Elisabeth belehrte ihn wie so oft eines besseren. Er hatte eine Besprechung verpasst. Und nun durfte er erneut durch das Schneetreiben an einen Ort fahren, von dem er noch nie etwas gehört hatte... James legte den Kopf schief. 'Kohler Industries. Heute morgen in der Zeitung? Hatte er da nicht etwas gelesen?'
An Elisabeth gewandt, antwortete er nur kurz: "Haben sie eine Karte dieser verdammten Stadt?" Er hätte auch schon früher auf die Idee kommen können, eine Straßenkarte zu besorgen, aber bisher war er einfach zu faul gewesen, hatte die Zeit mit seinen Kindern verbracht oder wollte einfach nicht einen Fuß auf den Asphalt Detroits setzen.

Von Elisabeth lies er sich zeigen, wo der Tatort war, zeichnete den Ort sowie das Polizeipräsidium in die Karten - und weil er dabei war auch gleich seine Wohnung. Dann faltete er die Karte zusammen. Es würde sicherlich niemandem auffallen, wenn er noch schnell einen Kaffee trinken würde. James machte bereits den Schritt in Richtung der Kaffeeküche, doch irgendwie fühlte er sich unwohl. Er war bereits zu spät gekommen, jetzt würde er nicht auch noch Zeit totschlagen. So drehte er sich um, schlug den Kragen seines Trenchcoats hoch und eilte die Meter zu seinem Auto, welches das letzte in der Reihe war - eine Art Strafe für das verspätete Eintreffen.

Wie er diese Stadt hasste...

Langsam setzte James zurück, blickte auf die bereits leicht verwaschene Karte und versuchte sich den Weg zu Kohler Industries einzuprägen. Die Scheibenwischer erneut in den Kampf gegen den Schneesturm schickend, nutze er die Möglichkeit, als Polizist das einzelne Blicklicht auf sein Dach zu setzen, um diesmal schneller an seinem Bestimmungsort an zu kommen. Ohne Kaffee, aber unterstützt von dem  Gedanken, dass der Held in dem Buch auch nicht aufgegeben hatte, fuhr James los.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 22.04.2012, 16:42:48
James rieb sich die Augen. Er hatte ein ungewöhnlich großes Aufkommen an Feuerwehrwagen auf dem Heimweg festgestellt, aber müde und erschöpft, hatte er sich in der Devil's Night keine besonderen Gedanken darüber gemacht, doch dass es die Kohler Industries erwischt hatte, ließ James doch einen genaueren Blick über den Artikel schweifen. "Lange Nacht, Chief, hatte noch keine Zeit für eine Zeitung.", sagte er kurz angebunden, ehe er sich die Zeit nahm, um den ganzen Artikel zu lesen. Die Mundwinkel des Journalisten waren nach unten gezogen, als Bittner feststellte, dass er angeblich nichts Besseres zu tun hatte. Wahrscheinlich hatte er recht, aber James mochte diese Endgültigkeit in der Stimme seines Vorgesetzten nicht, zumal auch ausgerechnet Ian Marschall am selben Tisch mit ihm saß. James musterte ihn kurz über die Zeitung hinweg und dann noch Rex Macallan, der Polizistenschreck der DPD. James blickte mit hochgezogener Augenbraue zu Bittner und nickte ihm dann zu, legte den gelesenen Artikel wieder weg und unterließ das Lupfen der rechten Augenbraue. "...aber ich erwarte, dass Sie gut zusammenarbeiten.", wiederholte James die Worte im Kopf. Warum hatte Bittner ihn zurück in das Präsidium geordert? Nur, um ihn mitzuteilen, dass er zu dem Ort kommen sollte? Das hätte er auch machen können, ohne dass James zum Präsidium musste, zumal er offiziell kein Polizist mehr war. Er wollte eindeutig, dass er wusste, dass er mit Rex Macallan und Ian Marschall zusammenarbeitete. Ein innerliches Schulterzucken, mehr ging James nicht durch den Kopf, außer der Feststellung, dass das Schicksal manchmal einen perfiden Sinn für Humor haben musste. James letztes Zusammentreffen mit Ian war, als dieser sich mit Whiskey besoff, und der Polizistenschreck Rex hieß auch noch wie ein Whiskey[1]. Wenn das mal kein Wink des Schicksals war...

"Irgendwelche ersten Spuren, die auf Mobaktivitäten verweisen oder eher die Erwartung, dass Gangs verwickelt sind?", fragte James spröde, obwohl er gehört hatte, dass Egon Bittner auf die Milieus verwiesen hat. Er fragte trotzdem und beobachtete aus dem Augenwinkel Ian für einen Moment. "Oder sollen wir erstmal die ersten Eindrücke abwarten? Dann wären unsere Fragen eh vergebens."
James war müde und trank seinen Kaffee weiter. Das Koffein wirkte nicht wirklich. Er blickte unentschlossen auf den Artikel vor ihm.
 1. The Macallan (http://www.themacallan.com/home.aspx)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 22.04.2012, 19:37:01
Bittners Ausdruck blieb unverändert, als Doherty erwähnte, dass er den Artikel noch nicht gelesen hatte. Es war bekannt, dass er informierte Mitarbeiter schätzte, was er manchmal auch mit einem beiläufigen Lob auszeichnete. Was er wohl gerade denken mochte? Er betrachtete einen Moment den lesenden Doherty und sagte dann: "Sie befassen sich schon mit dem Fall. Das ist gut.", sagte er. War das Zynismus? Nichts in seiner Art wies darauf hin. "Doch auch wenn wir den Tatort noch nicht untersucht haben, bezweifel ich persönlich, dass das Verbrechen organisiert war. Doch wir sollten jetzt aufbrechen. Marshall, würden Sie mich bitte bei sich mitnehmen?", fragte er mit großer Selbstverständlichkeit und unterband gleichzeitig weitere Fragen.



Bittner stieg umständlich in Marshalls Auto und dieser startete den Motor. Auch Bittner hatte diese seltsame Angewohnheit, die manche, vor allem ältere Menschen haben, sich am Griff oberhalb des Fensters festzuhalten, während der Fahrt. Eine Zeit lang fuhren sie schweigend. Marshall bog auf die Interstate auf und fuhr in Richtung Industriegebiet. "Wissen Sie, Marshall, mein Posten macht es nötig, dass ich eine Menge politischer Details berücksichtigen muss. Ich habe als Streifepolizist angefangen und später als Sergeant und Lieutnant meinen Dienst getan. Auch war es noch eine etwas andere Zeit. Ich hatte Kollegen, die der Auffassung waren, dass man zuweilen hart durchgreifen muss, wenn die Bürger nicht kooperieren. Sie rechtfertigten dies damit, dass nur die Störrenfriede diese Behandlung verdienten und ein 'aufgeräumter' Bezirk wäre den Bürgern mehr wert als die Einhaltung der Dienstvorschrift.", sagte er in einem Ton, der es wahrscheinlich werden lies, dass er einer solchen Auffassung nicht abgeneigt war. "Gerade heute kann man wieder erkennen, dass unser Job viel komplizierter geworden ist. Die Gesellschaft ist im Umbruch. Man hat die Rassentrennung aufgehoben und man spürt, dass es danach angefangen hat, dass es in der Stadt brodelt. Weil diese bewährten Schranken aufgehoben wurden, müssen wir uns nun mit Mobs auseinandersetzen, die die Fabriken ihrer Arbeitgeber anzünden. Ich verstehe dieses Land nicht mehr."

Der Schneeregen peitschte noch immer auf die Windschützscheibe, als sie von der Interstate in das Industriegebiet abbogen. Längst bot dieser Stadtteil einen Anblick der Trauer: Viele Fabriken waren geschlossen worden, die Gebäude lagen verwaist da. Jugendliche machten sich einen Spaß daraus, die Scheiben einzuwerfen.

"Als man sie damals in der Sache mit Watson dranbekommen hatte, hatte ich mich vor sie gestellt. Dass sie degradiert wurden, lies sich nicht verhindern, aber sie sind nicht entlassen worden. Sie sind bekannt dafür, dass Sie hart durchgreifen. Aber man guckt uns heutzutage sehr auf die Finger. Was ich sagen will, ist, dass Sie sich nicht bei vorschriftswidrigem Verhalten erwischen lassen sollen.", deutete Bittner vielsagend an.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 22.04.2012, 21:38:27
"Verdammt!" schimpfte Ian und schlug auf das Lenkrad seines Wagens als Bittner seine Rede hat enden lassen: "Wenn man keine Ergebnisse liefert zerreißen einen die Spinner von der Presse, wenn man Ergebnisse liefert um Menschen zu schützen und dabei den 'effektiven' Weg geht weil man sonst nicht weiterkommt zerreißen einen die Spinner von der Presse."

Hupend wechselte er ohne zu blinken und zu gucken die Fahrbahn, der Wagen geriet einen kurzen Moment ins Schlinger, Ian fing ihn aber sofort wieder: "Manchmal denke ich diese Idioten haben keine Ahnung was es bedeutet Verbrechen aufklären zu wollen. Verdammt manchmal muss man auch die Samthandschuhe ausziehen um Resultate zu bekommen um die Verbrecher von der Straße zu holen." Ian schien fast sich seinen Frust von der Seele reden zu wollen, während der Schneeregen auf die Scheibe niederging.

Er neigt seinen Kopf leicht nach links und dann nach rechts. Jedesmal entfuhr seinem Genick ein Knacken: "Ich werde mich zurücknehmen." sagte er als als er auf den Parkplatz einbog, vor dem Gebäude mit den Ruß geschwärzte Mauern den Gurt löste und aus dem Wagen ausstieg.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 22.04.2012, 23:08:56
Die Beamten parkten ihre Autos auf dem Firmengelände und stiegen aus. Die schwere Lederjacke der Cops machte nicht nur Eindruck, sondern sie schützte auch gegen Wind und Wetter (ebenso wie gegen Faustschläge und Messerstiche) und sie waren froh, dass sie Teil der Uniform war. Sie gingen hinüber zum Verwaltungsgebäude. Es war komplett ausgebrannt und dicke Rauchschwaden stiegen aus den Ruinen auf. Um das Gebäude herum war weiträumig ein Absperrband gezogen worden. Vor dem Absperrband tummelten sich etwa zwei dutzend Reporter, die durcheinander riefen, um die Aufmerksamkeit eines Beamten auf sich zu ziehen, und Bilder schoßen. Dazu einige Schaulustige, die wohl in der Zeitung von dem Brand gehört hatten: hauptsächlich Schwarze und Ausländer, vereinzelt auch sozialschwache Weiße - die normale Bevölkerung hatte zu arbeiten.

Hinter dem Absperrband waren noch einige Feuerwehrleute, die die Löschgeräte zusammenpackten, drei Police Officers und drei von der SpuSi, in ihren typischen weißen Overalls. Die Beamten kämpften sich durch die Reporter und traten zu der Spurensicherung. "Hey, Mann, wo bleibt Ihr? Wir sind schon seit einer halben Stunde hier und die Aasgeier da drüben machen uns die Arbeit schwer.", echauffierte sich der Beamte und deutete auf einen Journalisten, der sich gerade unter dem Absperrband durchbückte. "HEY, DU AFFE! WAS DENKST DU WARUM DAS BAND DA IST? VERZIEH DICH!", schimpfte er und wandte sich dann wieder an dier Ermittler. Dann erschrack der Mann, denn er hatte erst jetzt Bittner entdeckt. Dieser blieb ruhig und wies ihn lediglich an, kurz die Ereignisse zusammenzufassen.

"Also, viel ist eigentlich noch nicht zu berichten. Der Notruf ging um etwa 02:30 Uhr in der Zentrale ein. Als die Feuerwehrleute hier eintrafen, haben sie den Mob, der um das Gebäude herumlungerter, zerstreut. Sie konnten auch erst gar nicht so viel tun, so heiß hat es hier gebrannt. Auch hier haben sich wohl die Akten gestappelt. Die Feuerwehrleute haben dann einfach gewartet, bis das Gebäude ein wenig runtergebrannt ist und haben dann gegen frühen Morgen mit den Löscharbeiten begonnen. Seit etwa 2 Stunden sind die Flammen erstickt. Doch das Gebäude kann noch nicht betreten werden: einsturzgefährdet. Wir haben hier noch nichts herausgefunden, sind ja auch erst vor einer halben Stunde eingetroffen und waren bisher damit beschäftigt, die Werkzeuge herzurichten und den Tatort abzufotografieren. Die Leiche haben wir noch nicht gefunden. Wenn sie tatsächlich da drinnen ist, werden wir eh nur noch Knochen finden - wenn überhaupt.", fasste er zusammen und wartete, ob man ihm noch weitere Fragen stellen würde.

"Was ist mit den Personalien? Man richtete mir aus, dass welche aufgenommen wurden.", fragte Bittner.

Der Beamte zuckte mit den Schultern, "Hmm..., davon weiß ich nichts. Doch fragen Sie mal die Officers da drüben. Die waren als erste hier.", antwortete er ohne viel Hoffnung in der Stimme. Bittner empfahl sich und ging hinüber, um mit dem Officer zu sprechen. Dieser zuckte ebenfalls mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Es war ein dicker Mittedreißiger mit Schnautzer und Stiernacken. Er fror sichtlich und wirkte so, als würde er am liebsten wieder zu Hause im Bett sein.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Rex Macallan am 24.04.2012, 00:48:49
"Na sowas aber auch." dachte Rex während er durch Detroits Straßen kurvte. Was erhoffte sich Bittner davon ihn mit Marshall und Doherty zusammenzustecken? Hörte sich für ihn jedenfalls nicht wie ein kriminalistisches Dreamteam an. Doherty war, soweit Rex das wusste gar kein echter Bulle mehr. Würde das nicht mit irgendeiner Vorschrift kollidieren? Über Ian wusste er nicht allzu viel, aber wenn einer so alt und immer noch Sergeant war, dann hatte das sicher was zu sagen. Andererseits wusste Rex darum, dass es zu wenige Beamte gab, vermutlich waren sie wirklich Bittners letztes Aufgebot, die Letzten, die beim Basketball ins Team gewählt wurden. Der kränkliche Kerl mit der Brille, der Dicke und der den keiner mag. Rex musste schmunzeln, so schnell kam man wohl doch nicht aus der High School heraus.

Er bog rechts ab und fuhr auf das Firmengelände von Kohler Industries. Die Luft war geschwängert vom Gestank des Brandes und ließ Rex die Nase rümpfen. Stumm trottete er hinter den Anderen her und sah sich unverholen um, verschaffte sich einen Eindruck von der ganzen Sache. Ruhig hörte er den Ausführungen des Kollegen zu und wartete bis Bittner abtrabte. "Ist schon etwas über Kohler selbst bekannt? Wer kann bestätigen, dass er überhaupt hier war und weiß man warum er so spät noch arbeitete?" fragte er den Officer gelassen und betrachtete dabei die Reporterschar. "Ihr gierigen Idioten. Alles ist verbrannt, hier gibt es wirklich nichts mehr zu sehen..."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 24.04.2012, 13:08:32
Es war überraschend: so sehr er in dem Verkehrschaos noch vor einigen Minuten steckte, als ihn der Auftrag in diesen - ihm unbekannten Bezirk - führte, waren die Straßen leerer als noch vor wenigen Minuten.
James wartete an der Ampel, aber an den Lichter in der Entfernung konnte er den Tatort bereits ausmachen. Und auch die leichten Rauchsäulen, die sich langsam im Morgengrauen verzogen, deuteten ihm langsam den Weg.
Und da waren auch schon wieder die Schaulustigen, wie sie in jeder Stadt zu finden waren. "Wenigstens etwas ist in jeder Stadt gleich - die Neugier der Menschen blieb unerschütert." dachte der Polizist bei sich, als sein Wagen langsam auf die Menschenmenge zurollte.

Einer der Officers hob die Absperrung hoch, die für die Presse aufgebaut wurde um James auf den abgesperrten Bereich zu lassen, nachdem dieser ihm seine Polizeimarke gezeigt hat. Der Polizist nickt James zu, als sich dieser unter der Absperrung durchbückt und dann in Richtung der anderen Beamten geht. Aufmerksam blickte er sich um, wer alles von Bittner geschickt wurde und so fiel sein Blick der Reihe nach auf die verschiedenen Beamten, die am Tatort waren. Doch zu aller erst begab sich Brown zu Bittner: "Deputy Chief, verzeihen sie die Verspätung. Ich wurde vom Verkehr aufgehalten. Werde mich sofort an die Arbeit machen." Wenn dieser ihn lies, wendet sich Brown sofort an einen der Beamten der Spurensicherung.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 24.04.2012, 14:29:45
Der Mann von der SpuSi dachte kurz nach und antwortete dann: "Nunja, nicht direkt - aber wir müssen davon ausgehen. Dies ist Industriegebiet, hier wohnt niemand im Umkreis von einer halben Meile. Aber der Nachtwächter hat Kohler etwa um 22.00 Uhr bei einem Rundgang kommen sehen. Er war es auch, der die Polizei rief, als der Mob hier durchkam und das Gebäude anzündete. Natürlich haben wir sofort bei der Ehefrau des Opfers angerufen und diese bestätigte, dass Kohler noch arbeiten wollte und dass er nicht nach Hause gekommen war. Hier ist sein Name und seine Anschrift.", sagte er und reichte Macallan einen Zettel herüber, auf dem 'Marc Copper' stand. Die Wohnung lag im Highland Park[1].



Mit einem Kopfnicken grüßte Bittner Brown und brummte etwas, was ein 'Guten Morgen' sein mochte. "Die Kollegen werden sie einweisen.", sagte er nur und wandte sich dann ebenfalls zum gehen. Für jemanden, der neu im Morddezernat war, war Bittner stets ein Rätsel. Ob eine solche knappe Reaktion eine Geringschätzung enthielt, Desinteresse bedeutete oder einfach nur Ausdruck dessen war, dass sich Bittner nicht einmischte, wenn er es nicht für nötig hielt, mochte sie beschäftigen. Diejenigen, die schon länger im Morddezernat waren, hatten gelernt, nicht mehr darüber nachzudenken. James Brown sah ihm nach, wie er zu einem Officer in den Wagen stieg und sich ins Präsidium zurückfahren ließ.
 1. Highland Park (http://en.wikipedia.org/wiki/Highland_Park,_Michigan) ist eine kleine Stadt naje Hamtranck, die von Detroit umschlossen wird. Ursprünglich war die Anwohnerschaft weiße Farmer, doch heute ist der Ort von 85% Afro-Amerikanern bewohnt.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 24.04.2012, 15:05:10
"...bezweifel ich persönlich, dass das Verbrechen organisiert war.", hallten Bittners Worte durch James Kopf, während er nur wortlos seinem Chief zunickte und aufstand, um zu seinem Auto zu gehen. Er verschloss vorher noch seine Thermoskanne und steckte sich für den Weg eine weitere Zigarette ein. Er fühlte das seltene Gefühl der Nervosität in sich. Hatte er heute morgen das Amitriptylin vergessen? Wahrscheinlich musste es daran liegen, vielleicht hatte er auch einfach falsch dosiert. Er blickte kurz zurück zu Rex, Ian und Egon. Nein, er hatte das Amitriptylin nicht vergessen. Woran lag es dann, dass er diese Unruhe spürte?
Während er zum Auto ging, dachte er weiter über diese Frage nach und wieder hörte er Bittners Worte in seinem Kopf. "...bezweifel ich persönlich, dass das Verbrechen organisiert war." Dieser Satz schien James eine unwahre Aussage zu sein. Keine Lüge, aber eine unwahre Aussage. Aber warum sollte sich die Wut der Arbeitslosen so entladen und wenn das sogar den Bürgermeister derartig in Hinblick auf Rassentrennung interessierte, wieso sollte es nur ein ungezügelter Ausbruch sein? James war keine Koryphäe in der Massenpsychologie, aber er konnte sie nicht vorstellen, dass es einfach so, nur ob der melancholischen Schwärze, die auf Detroit lag, auf einmal ein zerstörerisches Feuer loderte. Nicht einfach so. Also war die Aussage von Bittner nur getätigt, damit James sich nicht zu sehr auf Ian konzentrierte? Damit er offen und nicht sofort wertend an die Aufgabe ging? Das musste es sein. Inzwischen war James mehr Journalist als Polizist, es war nur recht, wenn Bittner ihn auf seine Art und Weise daran erinnertem dass er jetzt wie ein Polizist und nicht wie ein Journalist denken musste.
James warf die abgebrannte Zigarette in eine Matschpfütze und setzte sich ins Auto.

Wie würden die ihm bekannten Journalisten wohl reagieren? Doherty timte seine Ankunft so, dass er ein paar Minuten nach seinen Kameraden kam. Er nahm die Kamera mit und hing sie sich um Hals. Er würde ein paar unterschiedliche Objektive brauchen, aber er würde viel Nahfotografie machen, um die vielen Spuren für sich festzuhalten. Er würde erst später die eigentliche Spurensicherung unterstützen können, die meisten hielten ihn doch für einen Journalisten, der maximal die polizistische Arbeit hin und wieder begleitete, aber auch Gewerkschaftsarbeiten. Sie würde alle denken, dass er deswegen an diesem Ort war. Und legte James mit geübten Handgriffen den ersten Film ein. Seine Spiegelreflexkamera, eine Nikon F2-Titan[1], war recht neu. Aber sie hatte schon einiges erlebt, er mochte ihre schwere Handlichkeit, ihre massive Bauart, die sich weder von Regen noch von Erschütterungen schrecken ließ. Sie würde ihm bei diesem Mistwetter sehr hilfreich sein. Er suchte sich eine gute Position, um gute Aufnahmen zu machen. Doch bevor er sich darum kümmerte, hörte er mit einem Ohr den Polizisten zu. Am liebsten würde er die Journalisten befragen, aber er wusste, wie sie tickten. Erst die eigene Story, dann die Gerüchte. James machte aus der ungünstigen Position die ersten Fotos vom Tatort, während er beschloss, doch die Journalisten zu befragen. Sie hatten sicher damit gerechnet, dass James Doherty bei so einem Fall auftauchen würde. "Und? Gibt es interessantes außer der polizistischen Standardaussage: «Wir wissen noch nichts. Treten sie von der Absperrung weg!»?", begann James dem ihm nächsten Journalisten anzusprechen, der keine perfekte Position hatte oder sich gerade vom Kampf um die besten Bilder erholte. James machte einen entspannten Eindruck und versuchte so immerhin an oberflächliche Informationen zu kommen. Dabei machte er auch weitere Bilder, vor allem auch von Ian, Rex und Bittner und den Polizisten vor Ort. Es würde seinen kritischen Auftritt glaubwürdiger erscheinen lassen und ihm die Chance lassen, über das morgendliche Treffen zu reflektieren, sobald er die Fotos entwickelte.
 1. Nikon F2 (http://en.wikipedia.org/wiki/Nikon_F2)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 25.04.2012, 16:04:24
"Ob der Hund wohl draußen war als es gebrand hat?" murmelte Ian gut hörbar vor sich hin. Er ließ die Knöchel seiner linken Hand knacken. Seine Augen schweiften über den verkohlten Bau, er roch den schweren Duft des kalten Rauches.

"Also bleibt uns wohl hier nicht viel: Keine Personalien, keine Leiche und wenn dann wahrscheinlich völlig unbrauchbar, Spuren werden wir wohl nach dem Feuer und diesem gottverdammten Schneeregen auch vergessen können." fasste Ian die Situation kurz zusammen. "Ob bei diesem Wetter so ein Bau einfach brennt?" fragte der Sergeant, eigentlich rechnete er damit, dass ein Brandbeschleuniger im Spiel war, Benzin oder etwas ähnliches. Es war unwahrscheinlich, dass ein Unfall einen solchen Brand auslöste, zumal ganz Detroit während der Devil's Night in Flammen zu stehen schien.

"Wahrscheinlich sollten wir einfach zuerst den Kohlers einen Besuch abstatten und warten ob die Jungs von der SpuSi noch irgendetwas nützliches finden." fragend schaute er zu Rex, wenn Ian sich nicht ganz irrte war Bittners Bluthund der Ranghöchste hier, bei weitem nicht der Erfahrenste oder beste Cop, wenigstens soweit es Ian anging, aber der Ranghöchste. Eigentlich war es Ian egal solange er nur möglichst bald wieder ins Trockene kam.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 26.04.2012, 17:18:11
Als Bittner ihm mitteilte, dass die Kollegen ihn einweisen würden, wägte James kurz ab, doch zu den Beamten der SpuSi zu gehen, beließ es dann jedoch bei dem Ratschlag Bittner's, seine Ermittlungskollegen zuerst aufzusuchen.

Gerade als Ian seine Frage an Rex gestellt hatte, trat James an die beiden heran. "Guten Morgen, Kollegen." begrüßte er die beiden Kollegen während er sich sichtlich unwohl in seiner Haut und mit dem Blick auf die verkohlte Ruine zu den beiden stellte. Seine Hände steckten in den Taschen des Trenchoats. "Bittner sagte, ihr könntet mich einweisen? Wie viel hab ich verpasst?" Während der Worte blickte sich der Polizist auf dem Werksgelände um.
'Wie waren die Täter - wenn es welche gab und wenn diese dies alles wirklich geplant hatten - auf das Gelände gekommen? Und wo hatte der Brand angefangen?' waren Gedanken, die durch James' Kopf streiften, als er sich überlegte, welche Fragen er stellen würde.

Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 26.04.2012, 20:39:57
Nun hob einer von der SpuSi den Kopf und rief zu den Beamten herüber: "Hey, wenn Ihr hier herumsteht, dann arbeiten wir auch nicht schneller. Also, wenn Ihr sonst nichts zu tun habt, dann sucht doch mal das Gelände rund um das Gebäude ab." Dann richtete er seine Konzentration wieder auf seine Arbeit.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 27.04.2012, 09:25:17
Der Reporter mit der Kamera in der Hand und der Kippe im Mundwinkel wandte den Kopf zu Doherty und grunzte verächtlich. "... und der Aussage: 'Zu gegebener Zeit wird die Polizeidirektion über den aktuellen Fortschritt der Untersuchungen Auskunft erteilen.'? Nein, sonst nichts." Er zögerte, dann fügte er hinzu: "Ich denke, hier wird sich die nächsten zwei, drei Stunden nichts tun. Sie haben gerade erst angefangen. Siehst'e die Männer dort drüben? Das sind die Inspectors. Sie sind eben gekommen. Wir werden auch gleich los. Wir wollen ein Interview von den anderen Vorstandsmitgliedern Goldfarb und Fisher[1] haben. Wenn Kohler tatsächlich umgekommen ist, dann wird das sicherlich das Schicksal von Kohler Industries beiegeln.", spekulierte er und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu.

Doherty schoß noch ein paar Fotos von dem Rechnungsgebäude[2].
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Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 29.04.2012, 19:40:23
"Langsamer werdet ihr wohl auch nicht mehr arbeiten oder?" pampte Ian zurück. Nicht das er die Arbeit der Spurensicherung nicht zu schätzen wüsste nur konnte er es auf den Tod nicht ausstehen wenn Leute versuchten ihm vorschriften zu machen.

Er schaute an dem Neuen herunter als dieser an die Beamten herantrat. Er hatte ihn erst wenige Male im DPD gesehen und ehrlich gesagt auch kein Interesse an ihm, aber da Rex keine anstalten machen zu schien etwas zu antworten tat Ian dies: "Naja wir wissen genausoviel wie du, bzw. einfach nichts. Das Gebäude ist abgebrannt. Das Feuer muss so gegen 2.00 Uhr ausgebrochen sein. Mr. Kohler wurde gesehen wie er gegen 22.00 Uhr das Gelände betrat, er wurde nicht gesehen wie es verlassen hat. Die SpuSi hat gerade angefangen und wir stehen hier und werden naß bis auf die Knochen."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 01.05.2012, 11:52:55
Nun war es der dritte der SpuSi der von seinem Koffer aufsah und antwortete: "Hey, hör mal. Schon die ganze Nacht sind wir im Dienst und haben an allen möglichen Orten Untersuchen durchgeführt. Eine Blutspur von einer Werft zum Detroit-River, ein Brand in einem Kaufhaus und dann war da noch dieser Wichser, der sturzbetrunken... .", er brach ab und fokussierte Marshall. "Ich habe jetzt keinen Nerv für Typen wie Euch, die um 8.00 Uhr ihren Dienst beginnen und meinen, dass wir alle nur auf sie gewartet haben. Entweder ihr greift uns jetzt etwas unter die Arme oder ihr holt uns einen Kaffee, dass wir wieder etwas wacher werden. Oder ihr verzieht Euch wieder in Euer Büro und schiebt ein paar Papierstapel auf dem Schreibtisch herum, bis wir hier fertig sind. Könnt'er auswählen, aber anmeckern lass' ich mich hier nich'!", sagte er gereizt.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 01.05.2012, 12:01:38
James blickte sich um, er hatte ein kleines Bistro gesehen, kurz bevor er die Absperrung überquert hatte. "Jungs, ich schlage vor, ich hole euch einen Kaffee und dann schauen wir uns das ganze an, dass wir alle bald von hier weg kommen." antwortet JB in Richtung der Männer von der Spurensicherung. Es war einer seiner ersten Fälle hier, nachdem er erst seit kurzem in Detroit war, aber für Männer, die die ganze Nacht durchgearbeitet hatten, war ein solch früher, verregneter Morgen ohne Kaffee eine Qual. Speziell nach einer Nacht, wie sie diese Jungs wohl in den vergangenen acht Stunden hatten.

So machte sich James Brown los, das Diner, das er ansteuerte war nur wenige Meter von den Hallen der Kohler Industries gelegen. Und vielleicht würde er dort ja sogar etwas finden können. Etwas oder jemanden, der ihm erklären könnte, was passiert war.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 04.05.2012, 22:43:29
Brown verließ das Firmengelände und sah sich nach einem Imbiss um. In der Nähe sah er das Schild eines Daisy's Diners. Diese Lokale hatten schon früh offen und waren berüchtigt für ihren Kaffee. Doch um wach zu werden, war er allemal geeignet. Brown betrat das Lokal und sah sich routinemaßig um. Dort waren ein paar Arbeiter, die in der Zeitung blätterten und dabei Bacon und Spiegelei aßen, eine Frau, die nach Sekretärin aussah und Kaffee schlüfte und zwei Jugendliche, die vor den Scheiben standen und offensichtlich hofften, dass bald der Schneeregen nachließe. Brown machte einen Schritt auf die Theke zu, da traf sein Blick den eines jungen, schwarzen Arbeiters.

Brown hätte sogleich den Blick wieder der Bedienung zugewandt, doch wie der Mann seinen Blick erwiederte, darin lag etwas Unausgesprochenes, doch was es bedeutete, das war beiden sofort klar. Brown hatte die Lederjacke der Polizeiuniform an und der Mann etwas zu verbergen. Der Schwarze sprang von seinem Hocker auf und warf die Tür auf und wollte in den Schneeregen fliehen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 06.05.2012, 18:34:35
Der Polizist betritt den Diner und hält erstmal auf den Tresen zu, wo er den Kaffee erwartete, der bereits in zwei Kaffeekannen köchelte.
Gerade, will sich James der Bedienung zuwenden, als sein Blick über das Lokal wandert. Die Polizeidienstmarke vor der Brust an einer Kette hängend, fällt sein Blick schlussendlich auf den Schwarzen, der seinen Blick erwiderte.

Als der Mann schließlich die Flucht, wendet sich Brown sofort zur Tür um, um diesem nachzueilen. Die Tür aufstoßend, eilt James Brown dem Arbeiter hinterher. Dabei versucht der Chicagoer, den Mann einzuholen und festzuhalten oder zu Boden zu bringen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Rex Macallan am 07.05.2012, 22:07:12
Teilnahmslos beobachtete Rex die Auseinandersetzung zwischen Ian und dem Mann von der Spurensicherung, er hätte die freche Bemerkung einfach ignoriert, aber Ian schien da anders gepolt zu sein. Doch bevor er sich überlegen konnte, ob er in den Disput eingreifen sollte oder nicht, hatte James die Situation schon entschärft. Er blickte dem Kollegen hinter her als dieser aufbrach um den Kaffee zu holen und sprach zu Ian: "Sie haben recht Marshall, im Augenblick gibt es hier noch nichts für uns. Ich denke aber, dass wir zuerst bei dem Nachtwächter vorbeischauen sollten, sobald Brown zurückkehrt. Wenn wir dann später zu Frau Kohler aufbrechen, können wir ihr vielleicht etwas mehr sagen, als dass wir vermuten, dass ihr Mann umgekommen ist."

Rex besah den Zettel mit der Adresse des Nachtwächters "Hm... Highland Parks..."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 07.05.2012, 22:20:48
"Was denkt sich dieser Spacko eigentlich?" murmelte Ian vor sich hin: "Dass sie die Einzigen sind die arbeiten?" - Ian hatte fast die gesamte Nacht auf der Straße verbracht. Drei Verhaften und gerade mal fünf Stunden Schlaf war die Bilanz der Nacht gewesen. Es wäre nicht so als ob Ian nicht etwas auf sich beruhen lassen könnte, aber wenn er unausgeschlafen war konnte er sehr grisgrämig und unbequem sein.

"Wissen wir eigentlich etwas über den Neuen? Brown?" fragte er Rex direkt, da dieser als Einziger in der Nähe stand. Wenn etwas wissen würde dann ja wohl Bittners Schoßhündchen. Ian versuchte seine Hände so weit es ging in seinen Taschen zu vergraben, dieses Wetter machte in fertig, er konnte nur hoffen, dass Brown sich beeilte.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Rex Macallan am 08.05.2012, 01:44:23
"Brown?", fragte  Rex und sah Ian fragend an, während er sich in Bewegung setzte um ein wenig über das Gelände zu spazieren. Er nickte Marshall zu, damit dieser ihm folgte. "Kommt vom ATF aus Boston." Rex schwieg wieder ein paar Schritte lang und überlegte wieviel er sagen sollte. Er sollte sicherlich bemüht sein nicht so schroff mit seinen Kollegen umzugehen, wie er es sonst gewohnt war, schließlich würde er in den nächsten Tagen eng mit ihnen zusammenarbeiten müssen. Aber wenn herauskam, dass er Ian zu viel über James Brown erzählte, würde das einige Unstimmigkeiten hervorrufen können. "Fragen Sie mich nicht, was er bei uns macht, aber er scheint sauber zu sein..." Rex blieb freundlich aber vage und fragte seinerseits "Sie sind doch schon recht lange dabei, Marshall. Wissen Sie was es mit Doherty auf sich hat? Ich dachte er ist damals aus dem Dienst ausgeschieden?"
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 08.05.2012, 20:43:16
"Danke. Ich werd mir mal die Polizisten näher anschauen.", antwortete James wortkarg, mit einem Auge erhaschend, welchen Zeitungen, Fernsehsendern, Radiosendern oder Nachrichtenstationen die Journalisten zuordnen konnte. Das war sie also, die Gemengelage vor jedem neuen Fall. Viele Unbekannte und zwei Haufen, die sich erstmal auf unterschiedliche Bereiche schmissen. Die Polizisten und die SpuSi sicherten erstmal, die Journalisten kamen erwartungsgemäß, hatten im Hintergrund jedoch dieselbe Maschine laufen, welche auch die Polizei schon laufen haben sollte. Bittner würde das sicher schon in Betracht gezogen haben, Goldfarb und Fisher zu befragen. Wie viele wohl noch in dem Fall involviert waren und sollte tatsächlich alles am Ende über diese illustre Truppe laufen? Oder schickte Bittner sie nur namenhaft los, um den Bürgermeister in Sicherheit zu wägen? James verwarf solche Gedanken schnell, bevor er sich in ihnen verrannte. Erstmal musste er sich um das kümmern, was er tatsächlich bewerten konnte und dazu brauchte er schlichtweg mehr Informationen.

Langsam näherte sich James, nachdem er genügend Bilder geschossen hatte, Rex Macallan und Ian Marshall, aber nicht soweit, dass sie schon ein Gespräch aufdrängen wollte. Stattdessen machte James noch ein paar Bilder, auch von den anderen Journalisten und den anwesenden Polizisten, jedoch weitestgehend unauffällig. Es konnte nicht schaden, zu wissen, wer an diesem Ort ist, um Spuren zu sichern oder aufzunehmen. Die Journalisten suchten auch nach Spuren, dessen war sich James sicher. Er schüttelte sich kurz, als Nässe in seinen Kragen drang und es ihm kalt den Rücken runterlief. James nahm eine Zigarette und wollte sich die Zigarette anzünden, die Kamera hing endlich mal für einen Moment. Er rieb sich die Augen und zündete sie dann doch an. Einen Moment hatte er überlegt, das Zünden zu unterlassen und sich die von jemand anders anzünden lassen. Dieses Bemühen, sich locker in ein Gespräch zu bringen. Er nahm jetzt aber einen tiefen Zug und ließ den Rauch einen Augenblick in der Lunge, er ihn durch die Nase ausströmen ließ. Er beobachtete die Vorbereitungsarbeiten der SpuSi, dabei entfernte er sich wieder etwas von Marshall und Macallan. Er ließ die Szenerie auf ihn wirken, die kohlenden Überreste von Kohler Industries - als wäre diese Kombination der Ironie genug - und die nachfolgende nasse Kälte. James blickte in den Himmel, wo es beharrlich weiter herabrieselte.

James blickte wieder zu den Spurensicherern. Er überlegte, ob er einen von ihnen kannte. Sollte er sie schon ansprechen? Sollte er sich etwas für die Presse einfallen lassen oder zu Marshall und Macallan zurückgehen? James blieb erstmal rauchend im Schneeregen stehen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 08.05.2012, 20:53:28
"Naja, viel weiß ich nicht. War wohl ein ganz passabler Cop. Wenigstens bis er sich entschieden hat sein Weib und Balg zu killen." äußerte Ian offen seine Meinung.

"Irgendwie sind wir uns nochmal über den Weg gelaufen, ich kann aber beim besten Willen nicht sagen wann das war." Nachdenklich ließ er seinen Blick über die verkohlte Ruine schweifen. Es war fast höhnisch, dass das Wetter entschieden hatte sich von seiner nassesten Seite zu zeigen während keine fünfzig Meter von ihnen entfernt die verkohlten Mauern, wie halbverrotende Zähne, in die Höhe zeigten.

"Ich dachte auch Doherty sei fertig oder besser die DPD mit ihm. Keine Ahnung was der Alte mit ihm vorhat. Vielleicht braucht er ein billiges Opfer wenn die Sache nicht so läuft wie erhofft. Aber darüber sollten wir wohl erst spekulieren wenn es soweit ist." Ian erblickte James bei den Polizisten. James würde schon noch zu ihnen stoßen wenn sie sich losmachten. Sollte er sich erstmal bei diesen Maden da umhören, wenn sie etwas wussten konnte es nicht von Nachteil sein es auch zu wissen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 10.05.2012, 20:43:47
James Brown

Die anderen Gäste schauten erschrocken auf, als der junge Schwarze aus dem Lokal stürzte und James Brown sogleich hinterher. Brown stieß die zufallende Tür wieder auf und folgte dem Verdächtigen und weiter die Straße herab. Hier waren viele Fabrikgelände und nur wenige Autos fuhren auf der Straße. Der Verdächtige rannte, als ob sein Leben davon abhing. Doch Brown war schneller und bekam ihn an einem Zipfle der Kleidung zu fassen. Der Verdächtige drohte auf dem halb gefrorenen Boden auszurutschen und war zugleich erschrocken und hieb aus einer Drehung auf Brown ein.

James Brown ist fast schon erleichtert, den Mann so schnell zu fassen zu bekommen, als plötzlich der Schwinger aus dem Nichts zu kommen scheint. James versucht gerade noch, der Faust des Arbeiters zu entgehen, als er selbst seine Rechte gegen den Körper des Mannes zu schicken versucht. "Detroit Police Department, bleiben Sie liegen und ich tue Ihnen nichts weiter." versucht der Polizist den Mann zur Vernunft zu bringen.

Brown holt aus, doch der Mann gibt ihm einen leichten Schubs, sodass der Hieb verfehlt. Aus dem Gleichgewicht gebracht, stolpert Brown zurück und reißt dem Verdächtigen dabei ein Stück Stoff ab. Dieser rennt wieder los und auf ein Firmengelände. Dort steht ein großes, düsteres Lagerhaus. Anscheinend wird es nicht mehr gebraucht, denn alle Scheiben sind eingeworfen.

Brown muss sich zusammen reissen, als sich der Arbeiter loslreisst. Sofort rennt der ehemalige ATF-Beamte erneut los, um den kleinen, entstandenen Abstand zu verringern und sofort fliegt seine Faust in Richtung des Schwarzen, um ihn niederzuschlagen, um den Mann hoffentlich ein für allemal nieder zu schlagen und ihn festnehmen zu können.

"LIEGEN BLEIBEN!" bellt die Stimme James durch die kleine Gasse, in der er den Arbeiter niedergestreckt hat. "Oder ich sehe mich gezwungen, von meiner Dienstwaffegebrauch zu machen, um Ihren Fluchtversuch zu stoppen." droht er dann sogleich den baldigen Gebrauch der Dienstwaffe an, wenn der Verfolgte nicht kooperiert.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 10.05.2012, 20:53:24
Brown stieß den Mann jäh zu Boden und kniete sich sogleich auf dessen Rücken. Den Arm drehte er ihm auf den Rücken, so dass sich der Mann nicht mehr bewegen konnte[1]. Der Mann schrie vor Schmerzen auf und zappelte, doch befreien konnte er sich nicht mehr. Nach wenigen Momenten hatte er es wohl eingesehen, dass er dem Bullen ausgeliefert war und jeder Widerstand es nur noch schlimmer machen würde. Er wehrte sich kaum noch. "Hey Mann, was soll das? Das kannst Du nicht mit mir machen! Ich habe nichts gemacht! Verdammt, Du tust mir weh!", rief er aufgebracht, als Brown ihm die Handschellen anlegte.

Erst jetzt hatte Brown die Gelegenheit, den Mann etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Er hatte ein graues Sweatshirt und eine einfache braune Stoffhose an. Die Haare waren kurz und die Wangen glattrasiert. Doch eine schorfige, etwa dreizentimeterlange Wunde war auf seiner linken Wange. Der Mann mochte erst Mitte zwanzig sein und doch vermittelte er den Eindruck von jemandem, der schon einiges erlebt hatte.
 1. Konsequenz 1: Festgehalten
Konsequenz 2: Bewegungsunfähig
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 11.05.2012, 10:05:38
James hievte den Mann in die Höhe, bevor er ihm antwortete. "Du hättest auch einfach stehen bleiben können und wir hätten darüber reden können."
Dann las der Polizist dem schwarzen jungen Mann seine Rechte vor, bevor er begann, sich mit ihm in Richtung des Tatorts zu bewegen. Jedoch blieb James eine Häuserecke, bevor sie den Tatort sehen konnten stehen, drehte den Mann um und stellte ihn an die Wand des Gebäudes.
"Hast du etwas mit dem Feuer oder dem etwaigen Tod von Kohler zu tun oder weißt du etwas darüber?" Offensichtlich machte Brown dem Mann ein Angebot, jetzt zu reden. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war Brown bereit, dem Mann etwas entgegen zu kommen, sollte dieser anfangen zu reden. Was, war der Polizist wohl nicht bereit, sofort zu sagen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 12.05.2012, 23:00:45
Der Verdächtige wandte sich vergeblich nach links und rechts und entschied sich wohl, aufzugeben. Der Bulle war stärker als er und mit den Händen in Handschellen würde er gar nichts mehr tun können. Er seufzte aus und lehnte sich leicht gegen die Wand. "Ach Scheiße, Mann! Okay, Du hast den Nigger fertig gemacht. ", sagte er und es klang nicht so als wollte er etwas anderes ausdrücken, als dass er sich geschlagen gab. "Pass auf, ich will nicht in den Knast. Hab ja auch fast nichts mit der Sache zu tun. Bin nur mitgezogen, okay? Wir hatten ein paar Bier getrunken und sind ziellos durch die Stadt gelaufen. Wir wurden immer mehr; jeder hat irgendwen gekannt. Und dann meinte einer, 'hey kommt, lasst uns bei Kohler einbrechen und ein paar Maschinen demolieren, für den Lohn, den er uns schuldet'. Also sind wir los und als wir ankamen, sahen wir, dass im Rechnungsgebäude noch Licht brannte. Wir postierten uns um das Gebäude und viele schrien und jodelten. Da kam der Kohler raus und fragte, was das solle, und drohte uns, die Polizei zu rufen, wenn wir nicht sofort verschwänden. Die Leute aber wollten ihre Kohle sehen und als der schon wieder ins Gebäude wollte, da schnappten sie ihn und haben ihn richtig verdroschen. Und dann meinte einer, dass er jetzt Benzin holen gehe. Hey Mann, wenn raus kommt, dass ich hier meinen Bruder verpfeife, dann ist was los bei mir. Also, ich meine, wenn ich Dir den Namen sage, dann lass' mich los und wir haben uns nicht gesehen, okay?" James Brown nickte und schließlich nannte ihm der Verdächtige auch den Namen, des Mannes, der das Gebäude angesteckt hatte: "Shehu war's. Shehu Rawal. Der arbeitete bei Kohlers in der Montage. Also, ich mein' wahrscheinlich war es der. Ich hab' mich verzogen, kurz nachdem sie den Kohler verdroschen hatten. Dachte mir, dass gleich die Polizei auftauschen würde. Und ich wollte nicht in irgendeine Sache hineingezogen werden.", erzählte er und blickte nun seinerseits erwartungsvoll James Brown an.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 15.05.2012, 12:44:11
James schnippste die Zigarette in eine Pfütze, in der sich die umstehenden Lichter spiegelnden. Der Polizist beobachtete, wie die Glut langsam von dem Wasser gelöscht wurde, welche das restliche Zigarettenpapier und den Filter durchtränkte und in sich aufsog, bis nur noch ein nasskalter Stummel zurückblieb. Dabei hielt er den Rauch des letzten Zuges lange in der Lunge, ehe er ihn langsam entweichen ließ. Er atmete danach tief durch. "Lunge teeren damit der Krebs nicht stolpert.", erinnerte der Journalist die beißenden Worte seines Ausbilders bei der Armee. Damals waren die Raucherpausen in der Einheit pflicht, der Mann versuchte sogar Nichtraucher zu Rauchern zu machen, indem er nur Rauchern eine Raucherpause gönnte. Wer sich vor Arbeit drücken wollte, gab den Widerstand schnell auf, da die Raucherpausen großzügig lang waren. Bis heute rauchte James sehr langsam und bewusst. Obwohl es ein gewisser Zwang war, der auch James zum Rauchen gebracht hatte, empfand er dies heute als Moment der Klarheit. Es war der Beweis dafür, dass der Mensch bereit war für kurzfristige Zufriedenheit langfristige Schäden in Kauf zu nehmen. James blickte auf die glimmenden Überreste eines Gebäudes. Wenn die ersten Vermutungen stimmten und dieses Vorgehen nicht planvoll war, sondern eine Eskalation darstellte, wie von Bittner erwartet, entsprach diese Brandstiftung demselben Phänomen. Das Freilassen der eigenen Agression in einer Eskalation für ein Leben in Schuld, weil man getötet und zerstört hatte. Ein letzter Blick auf die in der Pfütze treibenden Zigaretten. Ja, was man im Kleinen an Zerstörung zuzulassen bereit war, das passierte schnell auch im Großen.

James drehte sich weg und zog seinen Presseausweis an der Kette unter seinem Hemd hervor und ließ ihn offen auf der Brust baumeln, während er sich auf Ian Marshall und Rex Macallan zubewegte. Er hielt ihnen den Presseausweis entgegen, während er sich näherte, damit die umstehenden Journalisten nicht sonst was dachten, außer vielleicht, dass er mutig war, gleich die Polizisten zu belästigen. Er bemühte sich so leise zu sprechen, dass Ian und Rex ihn gut hören konnten, aber nicht gleich jeder in der Nähe seine Worte hören konnte. „Ich habe Spuren von Brandbeschleunigern gefunden, ich habe sie fotografisch festgehalten für die Auswertung.“, begann er mit unaufgeregter Stimme, die fast etwas betäubt wirkte. Wahrscheinlich lag es an der Müdigkeit, die Doherty ausstrahlte. „Zudem habe ich erste Informationen von den Journalisten zusammengetragen. Sie werden nur ein paar Personen hier lassen, die meisten bereiten sich auf Interviews mit Goldfarb und Fisher vor. Die Presse kümmert sich erstmal vor allem um die Zukunft der Firma, aber werden wohl auch für den Klatschpresse einiges an Verschwörungspotential sammeln, sollten sich Goldfarb und Fisher unvorsichtig äußern. Für mehr waren sie noch nicht zu haben[1]. Helft ihr bei der Spurensicherung oder lasst ihr euch ledig die Ergebnisse reichen?“, fragte James dann spontan und blickte die arbeitenden Kollegen an. „Oder was ist jetzt der Plan?“
 1. James teilt sein Wissen über Goldfarb und Fisher, siehe Notizblock
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 17.05.2012, 10:10:22
"Der Plan ist es sich von nervigen Journalisten fernzuhalten." antwortete Ian auf James Frage mit einem lächeln um die Augen: "Das mit den Beweisen sichern schaffen diese Lackaffen auch selber." kommentierte Ian die Frage von James. Nicht so laut, dass die Leute von der SpuSi es hörten, er war immer noch sauer aber nicht so lebensmüde es sich auf Dauer mit ihnen zu verscherzen.

"Wir sollten noch auf diesen Brown warten bevor wir uns losmachen. Eigentlich wollte er nur einen Kaffee holen. Glaub er wollte da rüber zum Diners, wir können ihm ja schonmal entgegen gehen. Bring ja nichts wenn wir uns hier die Beine in den Bauch stehen und nur noch nasser werden. Wenn einer von euch den Elan findet nochmal ums Gebäude zu schleichen toll! Aber ohne mich." Mit diesen Worten machte sich Ian auf in Richtung Diners. Hauptsache trocken, oder wenigstens hauptsache die Klamotten werden nicht nasser als sie es eh schon waren.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 17.05.2012, 20:30:09
"Okay, du kannst einen Deal haben, aber dafür kommst du erstmal mit aufs Revier. Dann sehen wir, was wir für dich rausholen können." meint James aus zusammengepressten Lippen. Er war sauer, dass der Kerl einfach vor ihm geflüchtet war und sich der Mann nun vor den Journalisten retten musste. Also blickte er um die Häuserecke, während er den Mann gegen die Hauswand drückte. Der Chicagoer Ermittler versucht auszumachen, ob die Journalisten bereits abziehen, sodass er den Mann unerkannt in einen der Polizeiwagen schaffen könnte und ihn aufs Revier befördern könnte.

"Also, hör zu. Wir bringen dich jetzt unerkannt aufs Revier. Ich habe keine Lust auf irgendwelche Rassenhetzjagden in dieser Stadt. Auch wenn ich diese Stadt sowieso nicht leiden kann, aber hey, jeder wie er es verdient." Es war nicht so klar, was James mit dem letzten Satzteil genau meinte, aber das könnte auch jedem egal sein, auch wenn es James wohl wichtig war, diese Worte gesagt zu haben.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Rex Macallan am 17.05.2012, 23:14:05
"Ruhig bleiben, die machen auch nur ihre Arbeit." meinte Rex in laxem Ton zu Ian, als der seinen Unwillen gegenüber der SpuSi noch einmal verdeutlichte. "Die machen ihr Ding, wir machen unser Ding. Aber dennoch kein Grund ihnen Kaffee zu bringen." ein seltenes Grinsen zeigte sich unter seinem Schnurrbart. "Aber ich sehe das ähnlich, ohne uns machen die ihre Arbeit sicher besser. Würd mich jedenfalls nicht drum reißen einen von denen beim ermitteln dabei zu haben. Also lass uns zu Brown gehen."

Neben Ian und James daher schreiten teilte er Letzterem die wenigen Informationen mit, die sie schon erhalten hatten und meinte dann "Die Adresse vom Nachtwächter haben wir ja nun. Also schauen wir zuerst bei ihm vorbei. Denke der kann uns zumindest zum Tathergang am meisten erzählen. Das ganze drumherum, der Vorstand und seine Alte, zu denen gehen wir erst wenn wir ein grobes Bild für uns sicher haben. So mach ich das zumindest in der Regel, aber in der Regel arbeite ich auch allein. Also wenn einer von Ihnen einen Vorschlag hat, dann nur zu."

Die letzten Worte richtete er an beide Kollegen, wandte sich dann jedoch wieder James zu. "Und was ist nun mit ihnen, Doherty? Sind sie wieder ein Bulle oder so ne Art Kriegsberichterstatter?" Rex blieb wie immer sehr direkt und geradeheraus, bei den Kollegen. Er ging bei anderen Polizisten nie davon aus Sympathien im Vorfeld zu besitzen, also machte er sich nicht mehr die Mühe so zu tun als hätte er welche. Hin und wieder fand diese frontale Masche auch einen fruchtbareren Boden als das übliche Getue. Zumindest führte sie in der Regel schneller zu einer Antwort und mehr wollte Rex ja auch nicht.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 19.05.2012, 16:29:02
James blickte Rex nicht einmal an, als dieser die Frage stellte. Stattdessen blinzelte er in den Schneeregen und setzt seelenruhig einen Fuß vor den anderen. Glücklicherweiser wirkte das Amitriptylin gut, keine Erinnerungen an Vietnam überkamen ihn, als Rex das Wort Kriegsberichterstatter in den Mund nahm. Nur eine gedämpfte Leere umgab James, und der Geschmack von kaltem Rauch in seinem Mund. Er dachte daran, dass er viel Kaffee getrunken hatte und eigentlich Wasser lassen müsste, aber noch war es nicht dringend. Außerdem würde sein Kaffee fast zur Neige gehen, dieser starkgekochte Kaffee, in dem der Löffel von alleine stand. Er würde mäßig starken Instantkaffee den Rest der Tages trinken und dieser hatte noch nicht einmal richtig begonnen. Und dann stellte Macallan auch noch solche Fragen. Zum Glück wirkte das Amitriptylin.

"Dumme Frage.", sagte James gelassen, während er einer Pfütze mit einem großen Schritt auswich, damit das Innenfutter seiner Schuhe nicht nass wurde. "Warum hat Bittner mich in sein Büro geholt? Und warum trage ich trotzdem meinen Presseausweis?" Stattdessen nahm James einen Notizblock hervor und notierte sich seine eigenen, bisherigen Ergebnisse und umkringelte dann das Wort Nachtwächter, welches er an den Rand schrieb. "Wer ist dieser Nachtwächter?", fragte James stoisch, ohne Rexs Vorgehensvorschlag zu kommentieren. Wozu auch, er würde es ebenso machen. Aber der Grundtenor war deutlich. Rex arbeitete lieber alleine. Wer tat das nicht? In dieser Stadt, in der scheinbar jeder Dreck am Stecken hatte, bedeutet ein Beifahrer nur, dass man im Zweifelsfall auch für dessen Mist gerade stehen musste. James konnte Rex' Worte nachvollziehen, auch wenn er sich fragte, wann sie wohl dazu übergehen würden, ihre Aufgabenbereiche zu trennen. James sog die Luft ein, um den Geschmack des kalten Rauches zu vertreiben. So arbeiteten amerikanische Teams doch meist. Jeder war ein Spezialist für ein Gebiet, darauf arbeitete man alleine und die Ergebnisse trug man zusammen. Würde das Sinn machen in diesem Fall? James hatte schon ein Interesse an der Spurensicherung, aber sobald dieser Brown aufgetaucht war, sollten sie sowieso über ein Vorgehen sprechen. James wusste zwar nicht, was Bittner außer guter Arbeit und dem Herauslassen von ethnischen Problemen wirklich erwartete, aber das würde sie dann schon rausfinden. Langsam spürte Doherty, dass die Nässe durch seine Jacke drang und er zu frieren begann. Zum Glück wirkte das Amitriptylin.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 19.05.2012, 18:52:33
Brown

Der Mann wirkte etwas verwirrt und widerwillig. Es fiel Brown nicht schwer, zu schlussfolgern, dass sich der Mann verraten fühlte. Er hatte Brown alles erzählt, was er wußte, und musste nun doch mit auf das Präsidium. Statt auf freiem Fuß zu sein, würde er jetzt belangt werden wegen so etwas wie 'unterlassene Hilfeleistung' wenn nicht gar 'Beihilfe zum Mord'. Was war da schon ein Deal? Sehr erbost antwortete ihm der Mann: "Verdammtes Arschloch! Ich habe Dir doch schon alles gesagt, was ich weiß! Was willst Du noch? Was, verdammt, hast Du davon, wenn Du mich ans Messer lieferst? Aber ihr Bullen seid doch alle gleich! Euch geht es doch auch nicht darum, den Menschen zu helfen, sondern nur darum, Eindruck bei den Kollegen zu schinden, indem ihr wieder einen Nigger hochnehmt. Du sitzt jetzt am längeren Hebel, doch man sieht sich immer zweimal im Leben...", schimpfte er und seine Augen blitzten Brown böse an. Wasser lief ihm in Strömen von den Haaren, über das Gesicht in seinen Kragen. Er zitterte, doch ob vor Kälte oder vor Wut, das vermochte Brown nicht zu sagen.

Brown hatte sich versichert, dass er es schaffen würde, ungesehen zum Polizeiwagen zu kommen. Jetzt stand er vor der Entscheidung, den Schwarzen mitzunehmen. Entweder bestätigte er die, wenn auch unrechtmässigen, Vorwürfe des Schwarzen oder er würde seine Pflichten als Beamter nicht gerecht und zudem einen Zeugen verlieren.



Die Kollegen

Währenddessen warteten Browns Kollegen vergeblich und nach einiger Zeit wurde es ihnen zu blöd, da herumzustehen und sich den stillen Vorwürfen der SpuSi und der Reportern auszusetzen, untätig zu sein. Außerdem war es scheiße kalt und ungemütlich. Nicht einen Köter würde man bei diesem Wetter vor die Tür setzt! Also beschloßen sie, zu dem Sicherheitsbeamten zu fahren. Brown würde von den Leuten der SpuSi erfahren, dass sie vorgingen, und dann nachkommen können. Kollegial war das vielleicht nicht, allerdings auch nicht zu ungewöhnlich unter den höheren Beamten des DPD. Es schien tatsächlich so, dass das Miteinander umso unpersönlicher wurde, je höher man kam. Natürlich, denn auf der Karriereleiter kann immer nur einer nach oben kommen. Und Dohertys Überlegung mochte ebenfalls stimmen, denn je höher man kam, desto spezialisierter war man und desto individueller musste man seine Arbeit auch tun. Da war es schwer, noch allzu sehr an einander interessiert zu sein.

Also brachen sie nach Highland Park auf, das eigentlich eine eigenständige Stadt, innerhalb des Stadtgebiets von Detroit war. Sie fuhren die schlechten Straßen entlang, vorbei an alten Holzhäusern (immer mit der charakteristischen Veranda) die allesamt schon eie bessere Zeit gesehen hatten. Hier wohnten fast nur noch schwarze und wenige Polen und ein gutes Drittel war arbeitslos. Es fehlte also nicht an Zeit, die Löcher in den Dächern auszubessern oder neue Farbe aufzutragen. Die Frage war eher, ob es am Geld mangelte oder an der Perspektive, dass sich hier etwas bessern konnte, sodass alles hier herunterkam.

Ein Konvoi von Streifenwagen war hier zwar seltener, aber dann doch so häufig, dass die Menschen, die draußen waren, Blicke hinterherwarfen, doch andere nicht aus ihren Häusern herauskamen.

Sie machten vor dem Haus von West halt. Auch dieses war nicht gut in Schuß. Die Rollläden waren halb zugezogen. Von drinnen war der Fernseher deutlich zu hören. Irgendeine Spielshow. Der Moderator stellte den Kandidaten vor die Wahl, einen kleinen Gewinn zu nehmen oder aufs Ganze zu gehen. Zeit, für eine letzte Absprache.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 21.05.2012, 20:11:09
Als die drei Cops an ihrem Ziel ankamen genoß Ian noch das Geräusch von Regen auf dem Dach. Es hatte etwas berühigendes, wenn man nicht wieder raus wollte, sollte oder mußte. Er war sich nicht sicher was davon auf ihn zutraf.

"Also gut, wer will?" fragte er in die Runde. Nicht, dass er nicht erwartete, dass alle mitkamen, aber es machte sich meistens gut, wenn nur eine Person die Fragen stellte. Es war einfacher für den Gefragten sich zu konzentrieren und es gab keinen Grund den Pförtner hart anzugehen.

"Mehr als ne Bestättigung, dass Kohler im Haus war wird es wohl nicht geben." griff er der Befragung vorraus.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Rex Macallan am 21.05.2012, 20:51:31
Rex lenkte seinen Wagen durch die abgerissene Gegend zu der angegebenen Adresse des Nachtwächters. Das erste was er wahrnahm, als er ausstieg war das Tönen des Fernsehers. Rex konnte diesen Geräten ohnehin nur selten etwas abgewinnen, doch bei dieser Lautstärke blieb ihm wirklich nichts anderes übrig als den Kopf verständnislos zu schütteln. Danach nahm er die immernoch ungemütliche Witterung wahr und klappte unwillkürlich den Kragen seiner Jacke hoch.

"Das sollte keine große Sache werden.", bestätigte er Ians Einschätzung über die bevorstehende Befragung. "Nun, wenn sich niemand drum reißt..." fragte er seine beiden Kollegen und blickte sie auffordernd an.

Sollte niemand gesteigerten Wert auf die Führung der Befragung legen: (Anzeigen)

"Ok, dennoch sollten wir alle hineingehen. Auch wenn das hier Routine ist, ist es nciht verkehrt die Augen offen zu halten und sich so weit es möglich ist in der Hütte umzusehen."

Rex wartete, ob noch einer der Kollegen etwas zu sagen hatte und würde anschließend die Klingel betätigen.

Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 21.05.2012, 21:19:36
James war im eigenen Auto hinterhergefahren und nestelte die Hälfte der Fahrt an der Zigarettenschachtel rum. Er wollte nicht rauchen, brauchte aber irgendwas, um sich zu beschäftigen. Eigentlich hätten die furchtbaren Straßen Detroits reichen sollen, um beschäftigt zu bleiben, aber wer so viele Jahre in Detroit lebte, störte sich nicht mehr an der Straße. So nestelte James die ganze Zeit an der Schachtel herum, bis der Deckel der Pappverpackung völlig zerknüllt war. Glücklicherweise war sowieso nur noch eine Zigarette in der Schachtel. Er würde also heute noch eine zweite Schachtel kaufen müssen. War sein Gehalt eigentlich schon auf dem Konto? Während James dem Alltäglichen nachhing, fuhr er am Ende der Kolonne mit seinem alten Ford Falcon, nicht ohne seinen Presseausweis zu verbergen.

Während Ian und Rex schon ausstiegen, entfernte James alles Zubehör von seiner Nikon und nahm nur das Rumpfmodell mit, um im Zweifelsfall Bilder machen zu können. So zog der Journalist diesmal sogar sein einreihiges, schwarzes Sakko an, weil er in der Innentasche die Kamera ohne Weiteres ablegen konnte, ohne dass es weiter auffiel. Dann stieg James aus und ging zu Ian und Rex.
"Keine große Sache? Wieso? Wer ist er denn?", wiederholte James seine Frage, weil Rex und Ian ihm noch nicht auf seine Frage geantwortet hatten, wer dieser Nachtwächter war. "Aber wenn mich nicht alles täuscht, wird er als Nachtwächter die erste Ansprechstation sein." James nickt dann nur, um deutlich zu machen, dass er auch mitgehen wird. Sein Auge würde von Bedeutung sein, häufig sah er mehr als seine Kollegen. Und sein optisches Ersatzauge war meist doppelt so wichtig. James ließ sich nicht anmerken, dass er genervt war, dass sie ihm nicht ordentlich antworteten. Wahrscheinlich nahmen sie ihn einfach nicht als richtigen Polizisten war, er konnte es ihm nicht mal übel nehmen. "Dann zeigt mal, was ich bei Papa Bittner gelernt habt.", sagte er entspannt und blickte an Rex vorbei an die Klingel. Copper stand dort geschrieben. "Na dann."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 22.05.2012, 21:31:04
Brown

Wie schon so oft, war es nun an der Zeit, die beinahe durchtränkte Polizeijacke mit dem üblichen dicken Fell eines Polizisten zu verstärken, der soeben eine Festnahme durchgeführt hat.
James Brown schiebt den Festgenommenen in Richtung des nahen Polizeiwagens. Auf ein Zeichen hin, öffnete der Streifenbeamte die Tür zum Passagierbereich seines Wagens und James Brown führte den Kopf des Mannes behutsam nach unten, dass er sich den Kopf nicht am Dach des Wagens stieß.
"Ich fahre euch hinterher auf's Revier." teilte er dem Mann mit, während er einen anderen Streifenbeamten anwies, der Spurensicherung die bereits überfälligen Kaffee's zu bringen. "Gönnen sie sich auch einen." '10 Dollar sollten reichen', dachte Brown und drückte dem Beamten die Scheine in die Hand, nicht jedoch ohne sich den Namen des Beamten zu merken.
Dann nickte er ihm zu und machte sich auf den Weg zu seinem Auto, als er erkannte, dass keiner seiner Kollegen noch in der Nähe war.

Die erste Sekunde hinter dem Steuer seines Wagens sitzend, brauchte JB, um die letzten Minuten zu rekapitulieren. Hatte er bereits einen Verdächtigen und Mittäter fest genommen? Sein Blick fiel auf das Buch auf dem Beifahrersitz. Konnte das ein Zufall sein? Waren die drei Freunde Will McLean's[1] seine drei Kollegen und alles würde hier wirklich gut werden? Sein Blick fiel auf die Postkarte Chicago's, die ein paar der Kollegen der ATF unterschrieben hatte und die markierte, an welcher Stelle er gestern Nacht zu lesen aufgehört hatte: Es war noch ein langer weg, bis das letzte Satzzeichen in seinen Lesebereich rückte.
 1. Hauptcharakter in "The Lords of Discipline
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 22.05.2012, 23:32:08
Die Kollegen

Macallan drückte auf den Knopf der Klingel und ein eher enervierendes Signal ertönte. Sie hörten wie sich drinnen jemand aus einem quitschenden Sessel erhob und langsam zur Tür schlurfte. Ein Riegel wurde zurückgeschoben und der Schlüßel im Schloß umgedreht. Die Tür öffnete sich einen Spalt breit - gerade so viel wie die schmale Kette erlaubte - und ein paar Augen erschien, die von einem verhärmten Gesicht eines Mitte vierzigjährigen Schwarzen umrandet waren. Als er erkannte, wer da auf seiner Veranda stand, schloss er die Tür wieder, um die Kette zu lösen, und machte dann die Tür ganz auf.

Copper hatte eine Verwaschene Jogging Hose und ein hängendes Feinripp-Unterhemd an und in seinem Mundwinkel brannte eine Zigarette. Das Haar war kurz und in Ansätzen ergraut und etwas wirr und schweißig. Der Körper wirkte entkräftet,Hautfalten hingen von den Oberarmen herunter. Er wirkte matt und ohne Antrieb. Ein leichter Bier-Geruch ging von ihm aus, doch betrunken war er nicht.

Von der Wohnung konnten sie nicht viel erkennen. Die offene Tür gab nur den Blick frei auf den Flur, der in einem schmutzigen grünbeige gestrichen war. An der Garderrobe hingen nur zwei Jacken und ein Hut. Daraus ließ sich ableiten, dass er hier alleine wohnte. An Möbeln war da nur noch eine Kommode. Aber viele Sachen lagen hier herum. Stapel von Altpapier, ein Staubsauger, ein Hundekorb und Kartons. Aus der Wohnung drang Zigarettenrauch.

Copper trat in die Tür. "Ja, ich hab' sie schon erwartet. Was wollen sie wissen?", sagte er müde und resigniert. Mit keinem Wort und keiner Geste bedeutete er ihnen, einzutreten. Anscheinend wollte er alle Infos an der Tür geben. Anscheinend war es ihm egal, dass jeder sehen konnte, dass die Polizei ihn befragte. Andererseits, ungewöhnlich war das hier auch nicht so sehr.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 30.05.2012, 15:57:09
James Brown

James Brown hatte Glück und konnte einen der wenigen Parkplätze vor dem  DPD bekommen. Er stieg aus und führte den Mann in das Gebäude, wo schon jetzt wieder reger Trubel herrschte. Die Atmossphäre in diesem Großraumbüro hatte etwas von einer Bahnhofsvorhalle: viele Stimmen redeten durcheinander, Telefone klingelten, viele Menschen liefen durcheinander, darunter Punks, Prostituierte und andere Randsständige. Brown sah nach, ob einer der Vernehmungsräume frei war und fand einen. Dann nam er die Personalien und die Aussage des Schwarzen auf:

Zunächst wiederholte der Schwarze seine Aussage nur und sah Brown dann trotzig an. Doch Brown lies nicht locker und insistierte mehrmals, dass der Schwarze, dessen Name Ben Amoria war, noch mehr gesehen hatte und drängte den Mann, noch mehr ins Detail zu gehen. "Hören S'e, mehr hab ich wirklich nich' gesehen. Wie gesagt, Shehu war Benzin holen gegangen, wahrscheinlich bei der Tankstelle nahe dem Brinkman-Gelände. In der Zwischenzeit kam der Alte raus und sie haben ihn verprügelt, bis aufs Blut. Und als er dann bewusstlos auf dem Boden lag, da bekamen sie Angst, denn der Alte kannte ja unsere Gesichter. Da kam Shehu zurück und als er sah, was passiert war, da hat er geflucht und geschrien, was für Idioten wir seien und dass wir jetzt alle tief in der Scheiße sitzen würden. Ich weiß nicht mehr, wer, aber irgendjemand sagte dann, dass wir das Gebäude anzünden sollten und der Alte darin verbrennen sollte. Dann sähe es wie ein Unfall aus.", der Mann schwieg für einen Moment. "Hören Sie, das war 'ne absolute Scheißidee, okay? Es ist doch Wahnsinn, den Alten zu verbrennen, wegen Körperverletzung, insbesondere weil da sowieso Aussage gegen Aussage gestanden hätte. Aber... kein Plan... irgendwie hatten wir wohl das Gefühl, wir steckten zu weit drin und... Mann!... irgendwie hatten wir nicht mehr geradeaus denken können. 's ging zu schnell, wissen S'e? Ich...", sagte er und brach dann sofort ab. Er schaute Brown misstrauisch an, dann seine Hände. "Wissen S'e was? Ich sag jetzt gar nichts mehr.", entgegnete er nur noch. Und dabei blieb es auch.

Als das Verhör geendet hatte, versah Brown das Dokument mit seiner Unterschrift. Dann führte er den Mann wieder aus dem Großraumbüro, in das Untergeschoß,wo auch einige Zellen waren. Das kalte, sterile Licht der Leuchtstoffröhren ließen den Trakt jedesmal von Neuem so fremdartig wirken, dass er sich eher wie in einer Rechtsmedizin als im Polizeipräsidium fühlte. Der Mann hatte natürlich auch begreifen, was Brown vorhatte und protestierte heftig: "Hey, was soll das, Mann? Ich hab' Dir alles erzählt, was ich weiß! Du Arschloch willst mir einen Strick drehen! Ich habe wirklich nichts getan und weiß auch nichts mehr. Du suchst Dir nur einen Sünden-Nigger, dem Du den ganzen Scheiß anhängen willst." Er zog an seinen Fesseln, doch eine Chance hatte er nicht. Dann war er in einer dieser weiß gekachelten Zellen verschwunden. Ein ziemlich beleibter Polizist zog sich befriedigt die Hose über den Bauch und setzte sich wieder hinter den Schreibtisch, nachdem er die Zellentür verschloßen hatte.

Ab jetzt lief die Frist von 72 Stunden. Brown wußte, dass er den Mann nicht länger festhalten dürfte, außer er konnte einem Untersuchungsrichter die Dringlichkeit klar machen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 31.05.2012, 17:52:05
"Alles was sie wissen." antwortete Ian, er hatte die Erfahrung gemacht, dass es am Anfang durchaus seinen Vorteil hatte keine konkreten Fragen zu stellen, sondern erstmal den Anderen erzählen zu lassen. Nachhacken bzw. das Gespräch in die richtige Richtung lenken konnte man immernoch.

Sein Blick glitt an dem Schwarzen hinunter. Typisch konnte man fast sagen Jogginghose und Feinripp. Mit Mühe hielt er sich zurück den Kopf zu schütteln. Es wäre der Situation nicht zuträglich. So stand er da und wartete auf die Antwort. Wenn Ian auch nicht wirklich übergewichtig war sondern eher durchtrainiert, Muskeln mit einer leichten Fettschicht überzogen; Sumoringerstatur wie er es gerne nannte, hatte seine Masse einen Vorteil. Trotz der unwirtlichen Temperaturen fror er nicht. Aus einer seiner Tasche kramte er einen Notizblock und einen Stift hervor.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 06.06.2012, 13:12:26
"Können wir reinkommen?", schon James Ians Worte eine Frage hinterher, da der Mann nicht gewillt war, die Tür von alleine zu öffnen. James blickte vorbei an dem Hundekorb und schaute, welche Größe jener hatte und ob es sich lohnte, einen Hund als Ausrede zu nutzen, dass er die Tür nicht öffnen musste.

James blickte aus den Augenwinkeln zu Ian und hoffte inständig, dass der Mann die Aufforderung Ians nicht zu ernst nahm und jetzt versuchte, sein gesammeltes Wissen ungeordnet vorzulegen und zu beschreiben. Doherty erinnerte sich zu gut an einen Soldaten, der jeden Befehl, nachdem man versucht hatte ihn mit Gewalt in der Ausbildung zu brechen, auf das Wort genau ausgeführt hat und so die Befehlsgebenden vor ein schwerwiegendes Problem stellte. Leider erschoss sich der aufmüpfige, junge Mann bevor er zurück in die Staaten gebracht werden konnte. Deswegen versuchte James das Gebiet etwas einzugrenzen, in dem er eine mehr oder weniger rhetorische Frage stellte. "Ich schätze, Sie[1] wissen, warum wir hier sind?"
Er hoffte, diese Worte reichen würden, den antriebslosen Mann zum Öffnen der Tür zu überzeugen. Er kannte diese Antriebslosigkeit, die der dunkelhäutige Mann ausstrahlte, auch wenn er sie noch nicht zuordnen konnte. Wahrscheinlich wussten seine beiden Kameraden mehr als er, aber noch hatten sie ihn nicht über den Mann aufgeklärt. Er würde sich selbst ein Bild machen müssen.
 1. Natürlich nutzt man diese Siezformen im englischen Kulturkreis nicht wirklich, aber ich gebe mich dort auch der deutschen Sprachgewohnheit hin.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 06.06.2012, 15:13:56
Der Mann nahm die Fragen ohne Regung auf und nahm die Zigarette aus dem Mundwinkel. Asche fiel auf die Veranda, aber das schien den Mann nicht zu stören. "Ne, können S'e nicht.", antwortete er auf Ians Frage, ob sie eintreten dürften. Es klang nicht etwa wie eine resolute Abweisung, sondern eher wie eine Feststellung. Jedenfalls bewegte er sich nicht. Ian konnte sehen, dass der Hund etwa mittelgroß gewesen sein musste und einmal schwarzes, langes Haar besessen haben musste, das an dem speckigen Frotteehandtuch, mit dem das Körbchen ausgekleidet war, noch deutlich sichtbar war. Der Hund war nicht zu sehen und Ian konnte sich nicht erinnern, Hundegebell gehört zu haben, als sie klingelten. Er fragte sich, ob der Hund nicht längst entlaufen oder tot war.

"Natürlich weiß ich, wer sie sind. Hab' ja gesagt, dass ich sie erwartet habe.", sagte der Mann weiterhin und eine Stille entstand, denn weder fing er an, zu erzählen, noch stellte irgendjemand noch eine Frage. Der Regen prasselte auf das Dach und von dort plätscherte er gesammelt auf die Veranda. Schließlich fing der Mann doch zu erzählen an, während er mit den Augen zwei junge Männer auf der gegenüberliegenden Straßenseite verfolgte, die vorbeirannten. "Um's kurz zu machen: Ich hatte Nachtdienst auf dem Gelände und saß in der Videozentrale. Ich habe in letzter Zeit Schlafprobleme. Also, ich schlafe zu viel. Das kommt von dem Elavil[1]. Also bin ich irgendwann - jedenfalls vor Mitternacht - eingepennt. Ich bin dann wieder aufgewacht und blickte auf die Monitore und beim Rechnungsgebäude war da ein Rauschen. Also habe ich die Taschenlampe genommen und bin raus. Vor dem Rechnungsgebäude war eine Menschenmenge versammelt - und das Rechnungsgebäude stand schon in Flammen. Ich bin nicht näher dran gegangen, denn die Leute gröllten und schrien und schienen 'ne richtige Mordswut zu haben. Darum bin ich wieder zurück in die Zentrale und habe von dort die Polizei angerufen. Ich wartete in der Zentrale, bis die Beamten meine Personalien aufgenommen hatten und bin dann nach Hause gegangen. Ich fühlte mich, wie vor den Kopf geschlagen und ein bischen benommen. Dass der Kohler wohl in dem Haus war, das habe ich erst in den Nachrichten gehört. Mann, scheiße! Wenn ich das gewusst hätte! Aber, was hätt' ich denn machen soll'n? Ich war allein' und die waren viele. Scheiße Mann, der Kohler is' verbrannt...", berichtete er und so langsam wurde er lebhafter - zuletzt sprach aus seiner Stimme eine Mischung aus Schuldbewusstsein und hilfloser Wut. Er führte die Zigarette wieder an den Mund und nahm einen tiefen Zug und blies ihn gleich wieder aus. "Scheiße, da ist der Kohler verbrannt...", wiederholte er dann noch einmal, als könnte er nicht fassen, was diese Worte bedeuteten.
 1. 
Köpfchen, durchschnittlich (Doherty weiß es automatisch) (Anzeigen)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 08.06.2012, 10:07:01
James blickte von seinen Unterlagen auf. Er hatte seinen Stift beiseite gelegt und lehnte sich endlich, nachdem einiges an Zeit schweigend verstrichen war, in seinem Stuhl zurück. Durchdringend blickten den Mann die Augen von James Brown an. "Gut, ich glaube dir." sagte er schlussendlich. Mit einer schnellen Bewegung klappte er die Akte, in der sein Notizblock lag zu, heftete den Stift daran und stand auf. "Ich werde sehen, was ich tun kann. Du hast uns wohl sehr weiter geholfen. Aber du weißt selbst, was ihr getan habt." Die letzten Worte waren eindeutig ein Vorwurf und auch nur als solcher zu erkennen. Dann verließ Brown das Verhörzimmer und ging den Gang entlang, parallel zu dem Großraumbüro in dem mittlerweile die letzten Kollegen ihre Arbeit aufgenommen haben. Sein Ziel war das Zimmer von Bittner. Er wollte ihm sofort den Verhörbericht übergeben, dass die notwendigen Unterlagen sofort an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden würden.

Dabei machte er einen Zwischenstopp an der Kaffeemaschine, nachdem das Holen des Kaffee's vorher so jäh unterbrochen wurde und gönnte sich einen schwarzen Kaffee. Und doch, er schmeckte einfach nicht so wie bei seiner ehemaligen Einheit. Einfach alles war anders hier. Niemals hätte er in Chicago alleine den Mann festnehmen müssen. Und was machten seine Kollegen mittlerweile? Er wusste es nicht. James fühlte sich in seinem neuen Zuhause noch immer nicht wohl. Der Kaffee schmeckte nun noch bitterer und hatte einen unangenehmen, unfreundlichen Eindruck und so kippe Brown den halben Becher der braunen Brühe in den Ausguss, machte einen Strich auf der Kaffeeliste und nahm seine Akte wieder zur Hand um wirklich Bittner's Büro aufzusuchen.
Dort klopfte der Chicagoer Polizist.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 13.06.2012, 19:38:28
"Dass heißt sie können uns nicht sagen, ob jemand das Gelände betreten hat der dort nicht hingehört, oder jemand es verlassen hat?" fragte Ian nach. Er war sich der Antwort zwar sicher, aber vielleicht würde er es auch als Rüge auffassen, die durchaus angebracht. Wenn der Wachdienst schlief könnte man ihn gleich entlassen und sich das Geld sparen.

"Gibt es etwas wie ein Buch wo sich Besucher eintragen müssen wenn sie das Gelände betreten?" kam es dem Polizisten in den Sinn. Vielleicht ließe sich so wenigstens etwas herausfinden und der Besuch wäre nicht vollkommen sinnlos gewesen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 16.06.2012, 11:55:22
Die Kollegen

Der Mann zeigte sich verwirrt über die Frage von Marshall. "Haben Sie mir nicht zugehört? Es war Nacht und der Mob war in böser Absicht auf das Geländegekommen. Ich verstehe Ihre Fragen nicht. Würden sie sich in ein Gästebuch eintragen, wenn sie irgendwo einbrechen würden?", gab er mit einem Kopfschütteln zurück.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 16.06.2012, 12:25:29
James Brown

Erst nachdem er geklopft hatte, hörte Brown, dass Bittner am telefonieren war. "Moment, bitte!", rief Bittner und führte dann leiser noch einige Sekunden lang das Gespräch zu Ende[1]. Dann rief er Brown herein.

Man sagt, dass der Arbeitsplatz viel über den Charakter eines Menschen verrät. In Bittners Büro waren die Sonneblenden tagsüber stets ein wenig zugezogen. Die Büromöbel waren so angeordnet, dass der Raum weder leer noch voll wirkte. An der rechten Rückwand war der Schreibtisch und davor zwei Stühle. Der Schreibtisch war stets penibel aufgeräumt, ebenso wie der Rest des Büros - was einer gewissen Leistung gleichkam, wenn man bedachte, wie viele Fäden hier zusammenliefen. Persönliche Gegenstände fanden sich hier wenige, aber dafür ausgesuchte. Kamelie[2] auf der Fensterbank und Buntnesseln[3] in einem Topf auf dem Boden. In einem der Schränke waren im obersten Fach Bücher von Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Robert Musils und Robert Walser[4]. An der Wand hing schließlich ein gerahmter Kunstdruck des Bildes: 'La trahison des images' von René Magritte[5].

Bittner blickte auf. "Nun, Mr. Brown, was kann ich für Sie tun?", fragte er nüchtern.
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Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 17.06.2012, 16:38:22
Elavil. James unterschätzte immer wieder, wie viele arme Seelen die Hölle gesehen hatten oder sich zumindest so stark einbildeten, sie gesehen zu haben, dass sie fortwährend am Tropf der Pharmaindustrie hingen. Dabei war James selbst so ein armer Tropf, der so viel gesehen hatte, was er nicht sehen wollte. Der sich an alles mögliche erinnerte mit seinem fast schon eidetischem Gedächtnis und die Bilder lebhaft vor Augen hatte, wann immer seine Mittelchen nicht ausreichend wirkten. Was war es wohl, was dieser Mr. Copper so stark erinnerte oder was ihn zerfraß, dass er sich mit Elavil über Wasser hielt? Es war vor der Tür ein ungünstiger Ort, um sowas anzusprechen, erst recht vor Ian Marschall und Rex Macallan, also schluckte James den Gedanken herunter.

"Sicher nicht.", beantwortete James die letzte Frage von Copper, bevor Ian diese mehr rhetorische Frage beantwortete und bemühte sich um lockere Höflichkeit. "Aber vielleicht haben Sie die Tage zuvor schon hin und wieder mal zwischen ihrem Dämmern oder wenn Sie wachten, Personen in der Nähe des Geländes gesehen, welche nicht dorthin gehören. Oder haben sie im Mob einprägsame Gesichter gesehen? Typen, welche die Menge aufgehetzt haben oder zuerst Brandbeschleuniger oder so einen Mist anschleppten? Kohler ist vielleicht verbrannt darin und es geht hierbei auch um ihren Job, Mr. Copper. Dass ist doch scheiße, wenn alle denken, sie könnten als Nachtwächter nicht arbeiten, nur weil sie noch nicht auf ihr Elavil ordentlich eingestellt sind. Helfen Sie uns, Copper. Vielleicht können wir auch dann was für sie tun in der Hinsicht.[1]"
Diese Stadt war ein Wrack und es war ein ungewöhnlicher Vorzug in dieser Stadt einen Job zu haben, gerade wenn man ein Schwarzer war. Vielleicht hangt es deswegen an einem Job. Vielleicht war das der Grund, warum er die weißen Polizisten nicht im Haus haben wollte, dass sie Weiße waren mochte reichen, vielleicht hatte er was zu verbergen. James ließ es kalt, er war lange nicht mehr im normalen Polizeidienst gewesen, er musste erstmal wieder warm werden, auch wegen des kalten Regens.
 1. Überzeugen: passabel (+2) (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7197.msg779862.html#msg779862)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 23.06.2012, 22:06:53
Der Mann hörte Doherty aufmerksam zu und sein Mund öffnete sich ein wenig und die Augen traten hervor, als sich eine grausige Erkenntnis bei dem Mann einstellte. Doherty konnte förmlich hören, wie es im Kopf des Mannes zu rattern begann. Die Asche seiner Zigarette wurde länger und drohte abzufallen. Er wischte sich mit der Handfläche die Stirn ab, als er nun zu schwitzen begann. "Heilige Mutter Jesus...", keuchte er. "Nein... - oder doch, ja, scheiße sie haben Recht. Natürlich wird man auf mich zukommen und die Leute werden mir Fragen stellen. 'Es war Ihre Aufgabe, für Schutz zu sorgen', werden sie sagen. Und sie werden mich aus dem Job kanten und mir eine Mitschuld geben. Ja, verdammt, ich werde hier zum Sündenbock gemacht, weil ich es nicht verhindert hab'. Oh Scheiße, verdammt. Ich kann da doch jetzt nichts machen. Was soll ich denn machen?." Die Asche fiel von der Spitze und Copper blickte erstaunt-verwirrt zu Boden, als ob die Asche seine Befürchtung nur bestätigen würde. Er schien jetzt Recht außer Fassung zu sein, doch Doherty spürte dass er sein Ziel nicht verfehlt hatte. Sicherlich war der Mann jetzt kooperativer. Doch Doherty dachte auch an das Elavil und dass der Mann wahrscheinlich unter einer Angst-Störung litt. Er dürfte den Bogen jetzt nicht überspannen.

Irgendwo fuhr ein Wagen mit quitschenden Reifen an.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 25.06.2012, 10:36:32
James Brown

"Ich habe das Verhör eines ersten Verdächtigen und Mitwirkenden bei Unruhen um das Fabrikgelände von Kohler Industries abgeschlossen, Deputy Chief." erklärte James Brown, während er seinem Vorgesetzten das Protokoll des Verhörs vorlegt. Dann schildert er, was der Verhörte zu sagen hatte. Auf die genauen Umstände der Festnahme verzichtet James Brown sowohl in diesem Gespräch wie auch in dem Protokoll. "Im Rahmen der Umstände würde ich vorschlagen, ein milderndes Urteil aufgrund der Kooperationsbereitschaft des Mannes walten zu lassen. Meines Erachtens nach, hat der Mann gesagt, was er weiß." Erklärt der etwas ältere Polizeibeamte seinem Vorgesetzten.
"Es ist ein erster Ermittlungserfolg und wir haben einen Namen."

James Brown steht aufrecht vor dem Schreibtisch von Bittner und blickt dem Mann in die Augen oder auf die Verhörakte in seinen Händen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 25.06.2012, 21:01:57
James machte eine beruhigende, beschwichtigende Geste mit der Hand und blickte sich ruhig nach dem Auto mit den quietschenden Reifen um[1], um dann wieder zurückzuschauen zu Copper. "Wenn Sie uns helfen und uns noch mehr berichten, werden wir Sie sicher entlasten können. Gehen wir davon aus, dass diese Menge an Menschen so plötzlich kamen und so zahlreich und derartig wütend, dass Sie gar nicht in der Entstehung die Polizei hätten rufen können. Was genau haben Sie dabei beobachtet? Jeder Hinweis ist sehr hilfreich und jeder Hinweis wird uns helfen, Ihre Situation zu bewerten und Ihnen zu helfen." James war irgendwie nach einem Kaffee, das Gespräch war nicht wirklich nach seiner Art, aber seine Kollegen war im Moment eher ruhig, also sprach James weiter. Copper war nur ein weiterer, armer Bastard, der im Laufe seines Lebens von diesem Moloch Detroit geschluckt wurde. Und trotz aller Beteuerungen würde er seinen Job wohl verlieren, selbst wenn er als Nachtwächter weitestgehend schuldlos war und hilflos und man die Arbeitgeber überzeugen könnte. Als diese Mühe wäre vergebens, wenn Kohler als Konzern diesen Brand gar nicht überlebt, abgewickelt würde und alle Arbeiter in diese mickrige Fürsorge aus Lebensmittelscheinen und Taschengeld gedrückt würden. Wahrscheinlich würde Copper sich dann nicht mal mehr das Elavil leisten können, wenn er den Job verlor. Und wer weiß, was bei diesem armen Bastard ohne das Medikament wartete. Und alles nur, weil er schon in dieser Spirale aus Angst und Antriebslosigkeit war. Was sollten sie also tun? James war der Meinung, dass sie so tun müssten, als wären sie das, was Polizisten gerne im allgemeinen Bild sein wollen: Freund und Helfer. Für Copper selbst konnten sie nichts tun[2].

James machte einen Notizblock und einen Stift schreibbereit. Damit waren ihm die Hände gebunden und er würde im Moment keine Fotos machen können. Er nahm sich vor, zumindest nach dem Gespräch das Gebäude später noch von außen zu fotografieren und eine Fallmappe anzulegen mit allein Hinweisen. Er blickte den ängstlichen Copper freundlich an. Kurz überlegt er, ob er weiteres Eis brechen kann, wenn er selbst die Einnahme von solchen Medikamenten erwähnt und wie es ihm einen Job gekostet hat. Persönliche Schicksale verbanden. Aber James kommt nicht daran vorbei, dass es Rex, den internen Schnüffler, nichts anging. Dass er dabei war, hieß doch nur, dass wieder korrupte Polizisten am Werk waren. James zuckte die Schultern. Er würde nachher im Telefonbuch blättern, dazu notierte er sich schonmal Name und Adresse und würde am Telefon einen neuen Zugang suchen, wenn er jetzt in persona keinen fand. "Also. Haben Sie irgendwelche besonders lauten Jungs gesehen? Einprägsame Gesichter? Womit das Gebäude angezündet wurde? Haben Sie eine Schätzung, wie groß der Mob war?"
 1. Wahrnehmen: überwältigend (+5) (http://Wahrnehmen: überwältigend (+5))
 2. Der Absatz ist nur zur Verdeutlichung des Aspektes "Der geborene Fatalist"
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 03.07.2012, 15:05:38
Allmählich wurde der Mann wieder ruhiger, schon wieder ein wenig zu still. Er war jetzt in sich zusammengesunken und die Arme hingen kraftlos an seinem schlaffen Körper herunter. Die Glut der Zigarette hatte jetzt den Filter erreicht und war erloschen. Er nahm die Zigarette aus dem Mund, betrachtete den Stummel und warf ihn dann über die Veranda in den ungepflegten Vorgarten. "Ich bin der Nachtwächter.", sagte er. "Ich komme, wenn alle anderen schon gegangen sind. Naja, verstehen Sie? Ich kenne die Jungs aus der Belegschaft nicht. War auch nicht auf der Betriebsfeier. Also, erkannt hab' ich niemanden.", erklärte er und schwieg eine kleine Weile.

Doherty sah über die Schulter und konnte eben noch einen heruntergekommenen Dodge 'Colt' erkennen, der an ihnen vorbei fuhr. Der Fahrer war ein Schwarzer in weißem Feinripp-Unterhemd. Ende der Straße hörte er eine junge, schwarze Frau 'Arschloch' hinter ihm her rufen. Sie trug Shorts und ein Träger-Top. Sie ging wieder in ihr Haus. Es gab mehrere Varianten, was passiert sein konnte und Doherty entschied, dass keine der Varianten für sie von Belang war. Nur Ausdruck des allgemeinen Niedergangs.

"Gesichter hab' ich schon gesehen. Vielleicht, wenn Sie mir ein Foto zeigen, oder so.", sagte der Nachtwächter und holte Doherty wieder ins Jetzt zurück. Dann hellten sich seine Züge wieder etwas auf. "Da fällt mir noch etwas ein. Da war noch jemand. Ich hab Sie nur kurz gesehen, als sie an ihrer Zigarette zog. Sie stand beim Fabrikgebäude und beobachtete, was der Mob tat. Ich glaub', sie ging, als das Gebäude angezündet wurde.", eröffnete er und blickte die Beamten erwartungsvoll an.

Drinnen kündigte der Sprecher der Show die Werbeunterbrechung an.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 10.07.2012, 21:11:13
James pustete innerlich durch. Es war zäh und er gewöhnte sich nur schwer daran, dass er jetzt wieder in polizeilicher Art die Befragung durchführen musste. Zudem kam, dass sie noch kaum Ansätze hatten und so erst die allerersten Spuren aufdeckten. Sie wussten, dass die Halle angezündet wurde und das Brandbeschleuniger zum Einsatz kam. Aber das alles war nicht genug, um schon irgendjemanden an einer Aussage festzunageln und tief in Psyche und Beweggründe eines Menschen hineinzukommen. James störte sich gerade daran, dass er nicht die Bewegungsfreiheit hatte, die er als sich als Journalist nehmen konnte, und das obwohl er eher als Journalist denn als Polizist unterwegs war. Irgendwie war es eine vertrackte Situation, James war müde, wenig konzentriert, genervt von seinen Kameraden und der Uhrzeit und genervt davon, dass er auf einmal mitten in einem möglichen Mordfall war. So hatte er sich diesen Freitag ganz und gar nicht vorgestellt. Zudem hatte er an diesem Morgen schon zu viel Kaffee getrunken, zu viele Zigaretten geraucht und zu wenig gegessen. Der fallende Regen und das vom Dach laufende Wasser schwächte den Drang, pinkeln zu müssen, nicht gerade ab. Und dann gab Copper seine Informationen auch nur scheibchenweise her. Copper ahnte wohl selbst nicht, dass er damit ein geborener Lobbyist gewesen wäre. Müde notierte Doherty sich, den Nachtwächter nochmal einzuladen, sobald sie mehr Informationen hatten und Bilder von Verdächtigten, hielt dann den Stift weiter schreibbereit.

"In Ordnung, Mr. Copper. Dann beschreiben Sie uns doch bitte die Person. Dann können Sie ihre Show weiterschauen und noch ein Bierchen trinken, und wir können weiter unseren Job machen." Doherty war zudem angekotzt, dass Copper seine Fragen nicht beantwortete. Er stellte die Frage einfach nochmal "Und können Sie sagen, wie groß der Mob in etwa war?"
James brauchte eine Pause, und das obwohl er kaum gearbeitet hatte. Er füllte sich nass, kalt, leer und ausgelaugt. Warum auch immer. Er hatte doch sogar geschlafen, zumindest ein paar Stunden. Es kribbelte in den Fingern des ehemaligen Soldaten. Seine Medikamente vertrugen sich wahrscheinlich nicht mit so viel Nikotin und Koffein. Egal. Sie mussten die Befragung durchführen und dann schauen, was die Spurensicherung geschafft hatte. Sie brauchten mehr Input, mehr Infos. Aus Copper bekamen sie wohl vorerst nicht mehr raus, es sei denn, sie würden Ian von der Leine lassen. Aber das war eindeutig zu früh dafür.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 28.07.2012, 14:27:25
Der Mann blickte zu Doherty und versuchte mit seinen müden Augen Entrüstung zu signalisieren. "Hören Sie mal, kein Grund, so mit mir zu reden.", sagte er mit kraftloser Stimme. Dann jedoch wirkte er für einen Moment etwas irritiert und unentschlossen und fingerte in seine Trainingshose, um eine weitere Zigarette zu Tage zu fördern[1]. Er hielt die Zigarrette in der rechten Hand und räusperte sich. "Naja, wie gesagt, ich konnte nicht viel erkennen. Doch es war eindeutig eine Frau. Sie hatte lange, helle Haare. Trug einen langen Mantel. Und sie rauchte - aber das sagte ich ja schon. Mehr hab ich nicht erkannt." Er zündete sich die Zigarette an und nahm einen Zug, während er nachdachte. "Naja, es waren vielleicht 15 Leute. So Plus-Minus.", antwortete er auf Dohertys zweite Frage. Copper wartete auf weitere Fragen oder darauf, wieder hinein gehen zu können.
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Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 28.07.2012, 15:16:36
In Bittners Büro

Bittner hörte Brown geduldig zu und öffnete auch die Akte, doch ohne viel darin zu lesen. Schließlich nickte er: "Dann haben wir einen ersten Anhaltspunkt. Gute Arbeit!", murmelte Bittner und klappte den Deckel der Akte zu. "Hier steht nur Ihr Name drinn. Wo sind Ihre Kollegen?", sagte er dann aber und es klang weniger wie eine Frage als mehr nach eine Feststellung. Der Bericht war abgeschlossen und Bittner schien darauf zu warten, dass Brown entweder ging oder noch etwas sagte[1].

Draußen, im Großraumbüro schrie eine Männerstimme aufgebracht auf. Brown konnte Wortfetzen wie "... keine Beweise..." oder "... meinen Anwalt..." verstehen. Ein ganz normaler Arbeitstag also und auch der Chef war heute nicht umgänglicher als sonst...
 1. Ich trage Dir 2 Erfahrungspunkte ein für diesen Teilerfolg!
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 31.07.2012, 15:47:41
In Bittners Büro

"Die sind bei einem weiteren Verdächtigen, nehme ich an." Mit diesen Worten versuchte der Chicagoer, die für ihn eindeutige Frage zu beantworten und drehte sich jedoch auch gleich um, um das Büro seines Vorgesetzten zu verlassen. Dieser schien nicht unbedingt in der Verfassung zu sein, dass er Fragen nach dem weiteren Vorgehen mit dem Inhaftierten beantworten wolle.

So schließt Brown die Tür zu Bittners Büro hinter sich und tritt in das Großraumbüro des Detroiter Polizeidepartments, von wo gerade noch die eifernden Worte eines wohl frisch Festgesetzten kamen. Manchmal sehnte sich James nach Chicago zurück. Es war nicht viel anders als hier, doch die kleinen Unterschiede machten einiges aus: In Chicago konnte man auf den Lake Michigan sehen, während man Verdächtige verhörte. Man konnte seine sonntäglichen Spaziergänge am Soldier Field Stadion vorbeiführen, in welchem seit einiger Zeit keine Arbeiter mehr ein und ausgingen, die den Rasenbelag änderten.

Das alles benötigte ein paar Sekunden, in denen James in seine Vergangenheit entglitt und als er sich wieder fängt ist er in dem etwas chaotischen Detroiter Polizeirevier.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 31.07.2012, 21:39:41
Doherty zuckte mit den Schultern, als der schwarze Mann, der von ausnahmslos weißen Polizisten befragt wurde, sich mit kurzem Trotz zu erwehren versuchte. "Das war nicht abfällig, Mr. Copper. Glauben sie mir, nach so einem Tag würde ich mich auch nur berieseln lassen und zwei, drei Bierchen trinken, um endlich schlafen zu können. Kann mir gut vorstellen, dass einige Bilder vor ihren Augen flackern." Alkohol und Tabletten vertrugen sich nie, aber den Part brauchte James nicht zu erwähnen, dass wusste Copper wahrscheinlich selbst zu gut. Daher rührte wahrscheinlich auch sein Trotz, da er sich ertappt fühlte und dann noch von einem Haufen weißer Pappnasen verhört wurde. Diese alten Dünkel, sie würden ihnen noch so einige Scherereien machen. Doherty konnte daran nichts ändern, er würde es vertragen, wie er es immer vertragen hat.

Nachdem Doherty seine Notizen gemacht hatte, blickte er noch einmal auf. "Danke.", sagte er kurz und wandte sich zum Gehen. Seine Kamera würde er hier wahrscheinlich nicht einsetzen müssen und seine beiden Kollegen schienen auch schweigsam geworden zu sein und dementsprechend auch mit der Situation abgeschlossen zu haben. Vielleicht wusste Copper noch mehr, aber er ließ es sich mühsam aus der Nase ziehen und war alles andere als bereit wirklich zu kooperieren. Das hieß für Doherty nicht, dass Copper eine tiefere Schuld traf außer der Feigheit, der fast allen Menschen anhing, wenn andere Menschen die Kontrolle verloren. Vielmehr zeigte seine Reaktion, dass er schon mindestens einmal der Willkür des weißen Mannes ausgesetzt war. Doherty konnte ihm das nichtmal verübeln. Menschen waren manchmal ein furchtbares Pack. Aber es hieß eben auch, dass sie erst wieder mit Copper sprechen brauchten, wenn sie mehr Infos hatten. Und wer wusste schon, ob es dann noch notwendig sein würde.
Während Doherty ging, sagte er nur noch zu Copper. "Wir melden uns gegebenfalls nochmal und informieren sie genauer, ob wir was für sie tun können." Dabei blickte James nicht zurück, sondern ging zu seinem Ford und wartete dort auf seine beiden Kollegen.

Sobald jene an den Autos ankamen, sagte er müde. "Wir sollten ein zweites Frühstück essen und dabei mal einen Vorgehensplan besprechen, dann müssen wir nicht von Brotkrumen zu Brotkrumen rennen. In dieser Stadt sind Ratten und die Tauben schneller als die meisten Polizisten."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 31.07.2012, 22:12:33
"Vielleicht fahren wir erst ins Büro und überprüfen alle Frauen... so viele mit hellen Haaren kann es ja nicht geben." knurrt Ian auf dem Weg zum Auto. Kurz überlegte wie sie ihm damals den Arsch aufgerissen hatten, weil er diesen dämlichen Nigger damals vermöbelt hatte. Aber wenigstens war er nicht Schuld am Tod von jemanden und hatte es einfach verpennt. Aber was konnte man von solchen "Leuten" schon erwarten.

"Ein Frühstück klingt gut." antwortete er auf die Frage von Doherty und knallte die Autotür hinter sich zu. "Wo ist eigentlich dieser Typ... ... Brown richtig? Vielleicht sollten wir den auch suchen, nicht dass der verschollen ist und Bittner uns dafür verantwortlich macht." Dieser dämliche Brown hatte sich einfach davon gemacht und sie mussten hier durch den scheiß Schnee und Regen fahren. Wahrscheinlich saß der im Trockenen und schlürfte gerade einen Kaffee.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 01.08.2012, 11:32:04
"Er hat Kaffee geholt und wir sind, weil er gebraucht hat, abgedampft. Am besten ist also, wenn wir in der Nähe des Reviers frühstücken, dann funken wir ihn an oder lassen ihn anfunken, dass er dort auftauchen sollen, damit wir uns absprechen können. Ich kümmer mich drum.", meinte James nur, während er sich wieder einen Glimmstängel anzündete und mit zweifelndem Blick in den weinenden Himmel schaute.

Jetzt spürte er den kalten Regen und wie die kalte Nässe durch den Stoff auf seine Haut drückte und ihn frieren ließ. Wie das Wasser durch seine Haare in den Nacken lief. Kurzentschlossen öffnete er die Tür seines Ford Falcon, stieg ein und zündete den Motor. Kurz steckte er nochmal seinen Kopf raus und blickte zu Marshall und Macallan. "Wir sehen uns am Revier. Ich denke auch, dass wir mal kurz die Akten durchgehen sollten. Leider hätten wir von Copper wohl nur schwer mehr Details über die Frau erfahren. Das wird kaum reichen, um was zu finden. Aber wir könnten Copper nochmal prüfen und dann Kaffee und Bagel. Bis gleich."

Mit einem metallenem Knall schloss die Tür des Falcon, Doherte legte einen Gang ein und fuhr langsam an und schließlich die Straße entlang. James Doherty fuhr dabei nicht den schnellsten Weg zurück zum Revier, sondern fuhr einen kleinen Umweg, um auszuschließen, dass Marshall und Macallan ihm einfach bis zum Revier hinterherfuhren. Als James sich sicher war, dass seine beiden Kollegen nicht hinter ihm fuhren, öffnete er die Konsole auf der Beifahrerseite seines Falcons und schaltete das dort eingebaute Funkgerät an. Sofort hörte er die weibliche Stimmen des Leitstellenpersonals, welche den Polizeifunk steuerten und organisierten. Irgendwo in der 6th gab es einen Raubüberfall mit einem flüchtigen Räuber, irgendwo in der 12th hatten arbeitslose Burschen Mülltonnen angezündet, im Eastern District wurden ein paar Drogendealer festgesetzt. Der Polizeifunk kündete vom Alltag und gab einem immer das falsche Gefühl, dass das DPD überall sein konnte. Leider meldete der Polizeifunk nicht, welche Taten alle ungesehen und ungesühnt in Detroit passierten, weil sie zu wenige Officers hatten und manche auch korrupt waren. James konnte nichts daran ändern, nur seinen Job machen. Und den konnte er nur machen, weil Bittner darauf bestand, dass er dieses Funkgerät in sein Auto bauen ließ[1], um im Zweifelsfall immer erreichbar zu sein. Natürlich wäre es törricht über die wichtigsen Frequenzen sich zu melden, weil viele, die ihn kannten und wussten, dass er nun Journalist war, ziemlich stutzen würden. Deswegen funkte Doherty auf einer anderen Frequenz, die nur normalerweise nur bei einem Schaltpult einer Leitstellenmitarbeiterin registriert war. Doherty meldete sich häufig, sie war es gewohnt, dass er nach Status fragte. Selten bekam er Auskunft, weil er meist als Journalist fragte. Heute war dies anders.

"197 an LS, kommen." - "Hier LS, kommen." - "Könnten sie einen gewissen Lieutenant James Brown[2] in einer Stunde zum DPD-Gebäude bestellen? Kommen" - "Wenn ich ihn erreichen kann, ja. Ende."
Das Funken fühlte sich merkwürdig an. Bittner hatte Dohertys Auto einfach eine Dienstwagennummer verpasst, damit er sich im Funk nicht sonderlich unterschied, falls Amateurfunker oder andere Polizisten oder wer auch immer mal auf dieser Frequenz funkte oder mit mithörte. Es hatte immer das Gefühl aufkommen lassen, dass sein Arsch dem DPD gehörte und nicht ihm selbst. Aber gut, so war die Welt. Dafür lohnte sich das Funkgerät im allgemeinen Journalistenbetrieb viel zu sehr. Es war eigentlich sogar ein guter Tausch, wenn Doherty drüber nachdachte. Entspannt fuhr er zum DPD zurück.
 1. Aufgrund der besonderen Position James, dass er quasi ein dauerverdeckter Ermittler der Polizei ist, also auch aufgrund des Aspekts Der Aktivist der Detroit Free Press, würde einen Schicksalspunkt bezahlen, um mir dieses Funkgerät zu beschaffen. Wenn das nicht in Ordnung sein sollte, schreibe ich den Beitrag um.
 2. Streng genommen ist Browns Name in James Gegenwart nicht einmal komplett gefallen. Ich bin jedoch davon ausgegangen, dass wir das Wissen besitzen, wie unsere Kollegen genau heißen und welchen Dienstgrad sie besitzen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 01.08.2012, 21:42:58
Das war genau das Wetter bei dem man den Kaffee mit einem gutem Schuss Alkohol würzte ging es Ian durch den Kopf, während er mit Rex zurück in Richtung Polizeirevier fuhr. Rex fuhr und Ian schaute aus dem Fenster. Kein Wunder, dass es in dieser Gegend von Detroit nur so von Kriminellen wimmelte, in dieser Gegend konnte man glatt depressiv werden. Vielleicht war dieser Copper gar kein Loser, schoss es Ian durch den Kopf. Der war wahrscheinlich, der Einzige der hier arbeitete. Er grinste in sich hinein und warf einen Seitenblick zu Rex, der starr auf die Straße schaute und seinem Kollegen keine Beachtung schenkte.

Am liebsten würde er sich nocheinmal ne Stunde aufs Ohr hauen. Die Devil Nights hatten ihn ordentlich den Schlaf geraubt, auch wenn er sich jedes Jahr wieder auf sie freute. Doch diesmal schienen sie mehr Kopfzerbrechen bereiten zu wollen als sonst. Papierkram, wie er ihn verabscheute, aber vielleicht hatte er Glück und seine Kollegen übernahmen dies...
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 02.08.2012, 20:56:54
Brown war aus dem Büro getreten und hatte für einige Momente mit glasigen Augen auf das Großraumbüro gestarrt, da kam eine Frau im Kostüm auf ihn zu. In der Hand hielt sie einen schmalen Ordner, auf dem 'Fall Kohler' stand. "Sie müssen Mr. Brown sein. Nett, sie kennen zu lernen. Mr. Bittner bat mich, ein paar Hintergrundinformationen zu Kohler Industries zu recherchieren. Ich habe Ihnen alles in diesem Ordner abgeheftet, was sich in der kurzen Zeit finden ließ.", sagte sie und drückte ihm den Ordner in die Hand. "Ich werde mal schauen, was sich noch machen lässt. Bis bald!", verabschiedete sie sich und war sogleich hinter einigen Trennwänden verschwunden.

Brown wandte den Ordner in seiner Hand und überlegte seine nächsten Schritte. Da er den Verdächtigen verfolgt hatte, hatte er keine Möglichkeit gehabt, sich mit seinen Kollegen abzusprechen. Also hatten sie auch keinen Treffpunkt. Er könnte nun wieder zum Tatort fahren, doch vielleicht würden seine Kollegen bereits auf dem Weg zum DPD sein und sie würden sich verpassen. Nun, sie mussten irgendwann wieder zum DPD kommen, und so beschloss Brown, hier auf sie zu warten.

Er lies sich noch einen Kaffe 'raus und setzte sich an seinen Schreibtisch im Morddezernat. Ehemals hatte jeder Ermittler ein eigenes Büro oder er konnte sich zumindest eines teilen. Doch im Zuge der 'Raumotimierung' hatte man auch hier ein Großraumbüro eingerichtet, wennauch es nicht die Ausmaße hatte, wie das im Erdgeschoß. Im Morddezernat des DPD waren es nur etwa 30 Ermittler (sie hatten Kollegen in anderen Stadtteilen). Die ehemaligen Büros wurden zu Vernehmungs bzw. Besprechungsräume umfunktioniert worden - sie waren also zu 70% der Zeit ungenutzt.

Brown schüttelte den Kopf und schlug den Ordner auf. "Bittner hatte es nicht für nötig gehalten, mich zu informieren, dass er Informationen hatte sammeln lassen.", ging es ihm durch den Kopf, als er durch die Seiten blätterte. Nebenher machte er sich einige Notizen:

Zitat
  • Kohler Industries ist ein mittelgroßer Automobil-Hersteller mit Hauptsitz in Detroit. Der Konzern produziert fast ausschließlich für den amerikanischen Markt. Demnach sind die Hauptkonkurrenten die 'Big Three': Ford, General Motors und Chrysler.
  • Kohler emigrierte 1933 aus Deutschland in die USA und studierte Maschinenbau.
  • 1954 nahm Kohler Industries die Produktion auf und wuchs stetig, aber langsam.
  • Der Konzern hatte im Jahre 1969 schließlich einen respektablen Marktanteil von 6% am amerikanischen Automobil-Geschäft. Zu diesen Zeiten war Kohler Industries ein beliebter Arbeitgeber und Mr. Kohler eine angesehene Persönlichkeit der Stadt. Eine konzerneigene Stiftung schuf Wohnraum und engagierte sich in sozialen Projekten.
  • Scheitelpunkt war die Ölkrise im Jahr 1973, als der Automobilmarkt einbrach.
  • 1974: Kohler Industries gerät in finanzielle Engpässe und muss die Produktion reduzieren. Etwa 15% der Beschäftigten müssen entlassen werden.
  • Drei Investoren erwerben nach und nach 51% der Firmenanteile und stellen somit die Mehrheit im Betriebsrat. Die Investoren blockieren eine Umstellung der Produktion, sondern beharren auf das LF74. Das LF74 war ein leichtes Automobil, das aber auch für seine Störungsanfälligkeit bekannt war. Dies beschehrte Kohler Industries einen schlechten Ruf und um den Absatz zu halten, wurde der Preis gesenkt. Erst im Jahre 1977 wurde die Produktion des LF74 eingestellt.
  • bis 1978: Nach und nach wurde der gesamte soziale Wohnbau eingestellt und die Wohnung verkauft und auch weiteren 25% der Belegschaft wurde gekündigt.
  • Erst letzte Woche berichteten die zeitungen: Kohler Industries ist verschuldet und droht Konkurs zu gehen. Die Gläubiger wollen das Geld eintreiben und es droht innerhalb zweier Wochen die Zwangsversteigerung. Die Beschäftigten müssen unbezahlten Urlaub nehmen.

"Ach, Herr Braun!", James Brown sah von seinen Unterlagen auf, "Eben kam noch etwas herein. Und zwar erreichte uns die Nachricht, dass letzte Nach nur etwa drei Querstraßen weiter ein Arbeiter von Kohler Industries angeschoßen wurde. Ich habe bereits mit St. Mary's telefoniert und die Ärzte sagten, dass der Mann nicht vernehmungsfähig sein wird. Sie haben ihn ins künstliche Koma versetzen müssen. Kann ein wenig dauern, bis er wieder aufwacht, fürchte ich.", erzählte die Frau in dem Kostüm und lächelte entschuldigend. "Ich weiß nicht, ob das für Ihren Fall relevant ist.", sagte sie und ging dann wieder.

Kurze Zeit später kamen seine Kollegen an und sie suchten sie einen Diner, um ein zweites Frühstück zu nehmen. Sie lehnten die Karte ab und bestellten sich Eier und Speck. Die Bedienung hatte geflochtene, blonde Zöpfe und schlechte Laune. Kaugummikauend erklärte sie: "Frühstück nur bis 12.oo!" Sie sahen auf ihre Armbanduhren: 12.10 Uhr!
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 05.08.2012, 12:41:22
James war irgendwie nie ein Freund davon gewesen, wenn seine Landsleute auf der einen Seite den American Way of Life predigten und auf der anderen Seite beim Ende der Frühstückszeit pedantischer als ein alter Puritaner waren. Menschen waren eben voller Widersprüche, dafür hatte Doherty nur ein Schulterzucken übrig, sowohl im Geiste als physisch. "Dann bringen sie uns eben bitte Sandwiches. Und Kaffee." James blickte nochmal prüfend auf seine Armbanduhr. Sein alter Zodiac-Chronograph[1] hatte schon so einiges mitgemacht, seit ihr ihn 1973 für fast 50$ in einem Pfandhaus entdeckt hatte. Diese Schweizer Uhr erinnerte ihn an die Messinstrumente der amerikanischen Einsatzhubschrauber im Vietnam, an die Höhenmeter der Bell UH-1[2] oder der Chinook-Hubschrauber[3]. Navy Seals trugen Zodiac-Uhren. Vielleicht war der schon immer eine Verbindung zwischen diesen Schweizer Uhren und dem Militär. Trotzdem schaute er nicht häufig auf die Uhr, jetzt tat er es, weil er kein Frühstück bekam. Die Uhr verschwand wieder unter dem Ärmel des weißen Hemdes. Es war Zeit für Lunch.

"Und Brown?", begann Doherty dann schließlich, als die Bedienung ihnen Lunch statt Frühstück bringen sollte. "Haben sie irgendwas rausfinden können?" Der Journalist fragte gar nicht erst, ob Brown irgendwas anderes getan hatte als nur Kaffee zu holen. Er würde es sicher schon erzählen. Stattdessen begann Doherty mit dem Bericht ihres Besuches beim Nachtwächter, wobei er versuchte kein Detail auszulassen[4]. "Es war also nicht viel zu holen bei unserem ersten Vorgehen. Deswegen waren wir der Meinung, dass wir vielleicht uns anfangen sollten zu koordinieren und einen groben Plan zum Vorgehen besprechen sollten, ehe wir weitermachen. Oder was meinen Sie?"
Doherty konnte schwer sagen, ob Marshall oder Brown älter war, nur vom Aussehen her. Marshall konnte einfach älter wirken, weil er sich so oft die Lichter ausschoss, über Brown wusste Doherty nicht wirklich was. Er war nicht in diesen ganzen Gewerkschaftsgeschichten drin, also waren sie sich nicht wirklich über den Weg gelaufen. Feststand, dass es eine Hierarchie gab und einen großen Altersunterschied, weshalb Doherty sich darauf beschränkte, einen Vorschlag zu machen und vorher die Erkenntnisse zu teilen. Einem Lieutenant gegenüber konnte Doherty kaum den selbstbewussten Einzelgänger raushängen lassen, der er zudem nicht war. Aufgrund seiner Geschichte musste er sich hinten anstellen. Und dass sie nichtmal wirklich wussten, wie er tickt und ob er nicht doch mehr Journalist als Polizist war, musste er sich auch da zurückhalten. Was sie wohl über ihn denken mochten? James wartete auf sein Lunch, der Magen knurrte und außerdem war ihm von den ganzen Zigaretten und den ganzen Kaffee ohne viel Nahrung etwas schlecht.
 1. Zodiac (Uhrenmarke) (http://de.wikipedia.org/wiki/Zodiac_(Uhrenmarke))
 2. Bell UH-1 (http://en.wikipedia.org/wiki/Bell_UH-1_Iroquois)
 3. Boeing-Vertol CH-47 (http://en.wikipedia.org/wiki/Boeing_CH-47_Chinook)
 4. Ich führe nicht nochmal alles auf, sondern verweise einfach auf unseren Notizblock. (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7190.msg785938.html#msg785938)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 07.08.2012, 08:22:02
James Brown setzt sich mit den anderen ins Diner, nachdem er Ihnen die zugespielte Akte zeigt, welche die Informationen enthält, die recherchiert wurden. Außerdem erzählt er von dem Schusswechsel, von dem ihm berichtet wurde. Etwas unglücklich wirkt James Brown über die Tatsache, dass Bittner sie etwas im Dunklen tappen lies.

Schnell überquerte die Polizeigruppe die Straße, um in dem nahen Diner, welches oft Polizeibeamte mit dem notwendigen Nahrungsmitteln versorgte, sich ein Mittagessen zu gönnen. Dort berichtete er seinen Kollegen von der Festnahme in der Gasse und was der Arbeiter ihm berichtet hat.

"Ich denke auch, dass ein Plan etwas Gutes wäre. Wir haben also mehrere Verdächtige - die Mitglieder des Mobs. Von denen jeder austicken könnte und das Feuer legen könnte. Dann haben wir auf alle Fälle die Männer, die Kohler zusammengeschlagen haben. Davon haben wir einen und vielleicht kann der uns weiterhelfen. Außerdem der Schusswechsel ein paar Straßen weiter. Das sollten wir uns auf alle Fälle auch anschauen. Und dann natürlich die Leute, die davon provitieren, dass der Laden brennt." Brown blickt seine Kollegen an, um zu sehen, was diese davon halten, als der Kaffee kommt.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 11.08.2012, 15:22:57
Genüsslich ließ Ian den Kaffee seine Speiseröhre hinunter laufen und genoss die Wärme, die sich langsam in seinem Körper wieder ausbreitete. Da Rex als Ranghöchster am Tisch anscheinend nichts sagen wollte antwortete Ian: "Ich denke wir sollten zuerst mit der Familie Kohler sprechen. Wenn es Drohungen im Vorfeld gab sollten sie davon wissen. Wenn es Geld geht kann uns dort vielleicht weitergeholfen werden. Ansonsten sollten wir vielleicht mit Kohlers Stellvertreter reden. Diesen Nigger, der Benzin holen war sollten wir von einer Streife einsammeln lassen. Um den kann ich mich später kümmern." bei dem zuletzt gesagten schlich sich ein Grinsen auf Lippen.

"Ich hätte gerne noch ein paar Eier mit Speck." rief er der Kellnerin hinterher. Er schüttete den Rest Kaffee in sich hinein: "Und noch einen Kaffee." Einen Moment blickte er aus dem Fenster auf die Straße: "Und wir sollten mit der SpuSi sprechen und der Feuerwehr. Wie lange es wohl dauert bis ein Brand bei einem solchen Wetter eine derartige Zerstörungskraft bekommt. Vielleicht haben wir es auch einfach mit einem riesigen Zufall zu tun und der Tod mit Kohler hat nichts mit dem Brand zu tun. Auch wenn das wohl eher unwahrscheinlich ist."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 15.08.2012, 00:16:13
Die Bedienung tat so, als ob sie Ian nicht verstanden hätte und ging zurück zum Thresen. Nach einer Minute kam sie wieder zurück, in den Händen einen Kaffee und einen Teller mit Eier und Speck und einem aufgeschnittenen Brötchen. Sie stellte es vor Ian und murmelte im Gehen "... Haben S'e Glück gehabt. War noch auf'em Herd."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 15.08.2012, 23:50:57
James nickte, als er der Ausführungen seiner beiden Kollegen zuhörte, während seine beiden Hände den warmen Kaffee umfassten. Er fror irgendwie immer noch, obwohl sie dem Schneeregen inzwischen entronnen waren und sowohl das DPD-Gebäude als auch der Diner etwas Wärme in seine Knochen hätte zurückkehren lassen sollen. Aber es tat es nicht. Vielleicht weil der Gedanke an das brennende Kohlergebäude James Adern gefrieren ließ. Er blickte auf seine Fingernägel, drückte kurz drauf. Blutunterversorgung. Die Erinnerung kamen wieder. James bugsierte eine Tablette aus seiner Tasche und orderte sich ein Glas Wasser, um dieses furchtbare Mittel runterzubekommen. Er durfte nicht an Napalm und den Geruch brennender Körper denken, er durfte sich nicht jetzt daran erinnern. James schloss die Augen und lehnte den Kopf in den Nacken und versuchte krampfhaft an anderes zu denken: leicht bekleidete Mädchen, Koitus, an die Playoffs der NBA, das Röhren eines Ford Mustangs, an Maker's Mark[1].

Das Abstellen des Glases Wasser auf seinem Tisch rettete James, denn alle Bilder, die er sich vorstellte, wurden von Flammen versengt. Er wechselte sie, ehe sie entflammten. Er schluckte die Medizin mit einem ganzen Glas Wasser und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Entschuldigend blickte er zu Ian und James Brown. "Entschuldigt, es war eine verdammt lange Nacht. Mein Schädel brummt als hätte ich einem Steinbock eine Kopfnuss gegeben."

James fror immer noch, aber die Gewissheit, diesen Spannungstöter eingenommen zu haben, er beruhigte Doherty. Er musste den bitteren Geschmack loswerden und schüttete einen Schluck Kaffee hinterher und begann sich ein Sandwich reinzuschieben. "Ich bin auch dafür, dass wir zuerst die Kohlers befragen. Dann können wir auch gleich überhaupt erstmal klären, ob Kohler selbst nicht zurückgekehrt ist. Vielleicht liegt er schon völlig ermattet in seiner Koje und schlummert über den Schrecken. Liegt der Schusswechsel auf den Weg? Dann könnten wir uns das vorher noch kurz anschauen, wenn nicht, dann eben die Streife. Wenn wir wissen, dass Kohler wohlauf oder eventuell über den Jordan ist..." Doherty wunderte sich selbst über seine Wortwahl. Verdammte Medikament. "...können wir in die Details gehen, wie SpuSi und der Bericht der Brandsachtverständigten. Wir sollten gleich auch dabei mal reinhören, welche Versicherung den Brandsachverständigen schickt." James musste diesen Punkt ansprechen, alleine weil Bittner so merkwürdig auf die Behauptung einer möglichen, geplanten Tat reagierte. "Nur weil ein Mob dort war, sollten wir uns nicht alleine auf einen spontanen Ausbruch verlassen. Wir kennen alle Detroit und die Geldnöte von Kohler, oder?" James ließ die Behauptung, dass auch ein Versicherungsbetrug involviert sein könnte ungesagt, aber prüfen sollte man es allemal. "Also ja, ich Prinzip bin ich mit deinem Vorschlag einverstanden, Marshall."
Und da war sie wieder, die dumme Angewohnheit eines Militärs, jeden mit seinem Nachnamen anzuquatschen. James hasste den Moment, in dem die Tabletten wirkten, wie Zunge und Sinne dumpf wurden. Das Sandwich schmeckte er nicht einmal mehr.
 1. Maker's Mark (http://en.wikipedia.org/wiki/Maker's_Mark)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 16.08.2012, 16:12:09
Die Beamten bezahlten und verließen das Diner. Der Regen hatte nun endlich nachgelassen und der Himmel klarte sich etwas auf. Sogar die Sonne kam etwas hinter den Wolken hervor und strahlte kaltes Licht auf die Erde. Schnell stiegen sie in ihre Wagen und machten sich auf den Weg zum Palmer Woods District im Norden von Detroit. Das Krankenhaus lag nicht auf dem Weg und so benachrichtigten sie über Funk einen Streifepolizisten, routinemässig eine Protokoll aufzunehmen.
Palmer Woods war eines der besseren Viertel hier in Detroit und einige von der Stadtprominenz lebten hier. Als sie durch die Straßen fuhren, mussten sie über den großen Kontrast nachdenken, der sich ihnen bot. Eben noch die heruntergekommen und beengten Verhältnisse von Highland Park, jetzt die weiten, parkähnlichen Grundstücke und die luxoriösen 'Mansion'. Kaum zu glauben, dass sie die Stadt nicht verlassen hatten.


Als sie in die John Stark Avenue einbogen, konnten sie das Grundstück der Kohlers schon von weitem identifizieren. Nicht etwa, weil sie das Herrenhaus schon auf Fotos gesehen hatten, sondern weil sich etwa zwei dutzend Reporter und Fotografen vor dem Gittertor positioniert hatten und geduldig darauf warteten, dass etwas passierte. Doherty sah, dass einer sogar gerade einen Klappstuhl aus dem Wagen holte und diesen aufstellte.

Kohlers wohnten in einem großzügigen Herrenhaus, dass aus rotem Backstein erbaut worden war, wie es in Kohlers Heimatstadt in Deutschland mal üblich gewesen war. Das Haus selbst war von einem großen Park umgeben und dieser wiederrum mit einem hohen Eisenzaun umgeben. Die Ziersträucher und Beete waren schon verblüht, aber man gewann den Eindruck, dass es im Sommer hier sehr schön sein musste.

Sie stellten die Autos an den Straßenrand und stiegen aus. Ian spührte, dass er schlechte Laune bekam. Die Ermittlung lief schleppend an und die bevorstehende Befragung war nicht von der Art, wie er sie bevorzugte. Solche Leute waren oft sehr reserviert und wenig kooperationsbereit. Schlimmer noch, sie hatten gute Verbindungen und man konnte ihnen nur schwer drohen. Ian spührte, dass er einen Schluck jetzt gut gebrauchen konnte. Der letzte war schon 'ne Weile her...[1].
 1. Aspekt 'Trinker' angespielt
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 20.08.2012, 13:07:41
Auch James legte das entsprechende Trinkgeld - heute wieder etwas weniger als üblich, aber so war es in Detroit, wenn es 12 Uhr war und kein Frühstück mehr gab - auf den Tisch und erhob sich langsam. Die Akte von Bittner hatte er unter dem Arm, dann ging er zu seinem Wagen. "Du fährst vor." sagte er dem anderen Kollegen der fuhr und als der etwas ergraute Polizist so über das Autodach blickte hatte er den Gesichtsausdruck eines Vaters, der seinem Sohn das erste Mal das Steuer überlässt und froh ist, nicht selbst durch den Detroiter Verkehr kutschen zu müssen.

Als sich Brown hinter dasSteuer seines Chargers sitzt, schiebt er die scharze, unscheinbare Compact-Cassette in das Autoradio und feiner, Chicagoer Jazz ertönt aus den Lautsprechern des Wagens. "Ein Stück Heimat, dass er hierher retten konnte." dachte er bei sich, als er den Motor anließ und hinter den anderen seinen Wagen zurück setzte.

Mehr als einmal blieb der Blick von James Brown an einem der herrschaftlich gestalteten Häusern oder Gärten hängen, als sie durch die Straßen der reichen Siedlung fuhren. Als James sein Auto abstellte, schloss er es ab, sich sicher seiend, dass hier neimand den Wagen stehlen würde. Dann ging er die Gruppe führend voran auf das Eingangstor des Anwesens zu, um sich höflich an den Fotografen und Reportern vorbei zu drängeln.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 21.08.2012, 10:33:34
Wie nicht anders zu erwarten, war das Haus der Kohlers bereits von Journalisten umstellt. So ähnlich mussten sich die Trojaner gefühlt haben nachdem sie Helena entführt hatten. "Aasgeier." brummte Ian bevor er ausstieg. Er atmete tief durch. Seine Lust mit den Kohlers zu reden war gleich Null. Es war die Art von Unterhaltung die etwas erforderten das Ian nicht besaß: Geduld und Feingefühl. Er konnte sich lebhaft vorstellen was er von Bittner zu hören bekam wenn er hier den gleichen Standart ansetzte, wie normalerweise bei Befragungen. Bei der Vorstellung musste er grinsen.

Wie von selbst schien seine Hand in sein Rever zu rutschen und einen Flachmann mit Scotch hervor zu holen. Bevor er darüber nachdenken konnte, dass es vielleicht kein Bild war, dass er morgen in der Zeitung sehen wollte unter der Bildunterschrift: "Polizist betrinkt sich bevor er Frau Kohler von dem Tod ihres Mannes in Kenntnis setzt.", hatte er schon angesetzt und einen guten Schluck genommen. Gleich merkte er wie es ihm besser ging. Schnell kramte er in seiner Tasche und fand zum Glück noch ein Minzbonbon; neben der Dreieinigkeit die wichtige Zweieinigkeit: Alkohol und Minzbonbons...

Ian hatte nichts dagegen als Brown sich auf dem Weg in Richtung Eingangstor machte. "War ja klar." dachte er als er hörte, dass niemand auf Klingeln oder ähnliches reagieren würde. Langsam ging er wieder zu seinem Dienstwagen zurück. Er würde die Zentral anfunken, die bei den Kohlers anrufen sollte um ihnen mitzuteilen, die verdammte zu öffnen. Zwar schien es durchaus im Bereich des möglichen zu sein über den Zaun zu klettern, aber Ian hatte etwas dagegen sich bei Straftaten direkt von geschätzten zwanzig bis dreißig Kameras ablichten zu lassen, immerhin würde es den Tatbestand von Hausfriedensbruch erfüllen. Und peinlich wäre es auch wenn er es nicht schaffte und zu viele Journalistenaugen dem Polizisten dabei zusahen vom Zaun zu fallen und sich die Klamotten endgültig zu ruinieren. Die Bildunterschriften dazu wollte sich Ian gar nicht vorstellen...
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 25.08.2012, 18:46:22
"Sergeant Marshall, Hören Sie?", ertönte die quackende Frauen-Stimme aus dem Funk nach wenigen Minuten wieder. Dem Klang nach war die Frau eine Afro-Amerikanerin im mittleren Alter. "Mr. Marshall, hören Sie, wir haben bei Kohlers angerufen, aber niemand geht ans Telefon. Sind Sie sich sicher, dass Kohlers zu Hause sind? Warum klingeln Sie nicht?", fragte sie und dann ertönte das Rauschen, als sie auf eine Antwort wartete.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 29.08.2012, 12:29:10
Aus den Augenwinkeln betrachtete James das Greifen Ians in seine Jacke und wie er sich einen Schluck Alkohol gönnte. Ian, James, Alkohol, diese Geschichte gab es schonmal. Der Journalist, der seine Nikon griffbereit hatte, der eben jetzt als Journalist und nicht als Polizist auftreten konnte, verzichtete diesmal darauf, einen Schnappschuss davon zu machen. Eine falsche Aussage, er würde die Kamera testen aufgrund des Wetters, und vielleicht hätte er Ians schlechte Angewohnheit wieder abgelichtet. Die Waffe des made men hatte ich jedoch nachhaltig davon überzeugt davon abzusehen, solange es nicht notwendig war. Dennoch merkte sich James, dass Ians Aussetzer an diesem Abend wohl kein Einzelfall war. Old habits die hard, wie man so schön sagte. James zündete sich eine Zigarette an und ging erst eine Weile nach James zum Tor. Jetzt war er wieder Journalist. Er hing sich seinen Presseausweis um den Hals und ließ die Zigarette in den Mundwinkel gleiten, während er auch die Kamera umhing. Detroit Free Press. James war nun wieder Berichterstatter für seine Montagskolumne über die Probleme der Detroiter Arbeiter und Gewerkschaften. Jeder, der seine Kolumne kannte, konnte nachvollziehen, warum er bei den Kohlers aufkreuzen musste.

Er grüßte die Journalisten still, als er sich schweigend dazustellte und sich zwischen den Journalisten umhörte. Immer wurden Informationen und Hinweise ausgetauscht. Hier waren sie versammelt, die Sensationsgeilen, die Klatschblätter- und Boulevardjournalisten, die nach Schmutz für das Titelblatt suchten, die investigativen Typen, welche wirtschaftliche Verschwörungen rochen oder ebenfalls im Arbeitskampf involviert waren. Da waren die Pessimisten, welche einfach nur noch Detroits Niedergang mit Kamera und Kugelschreiber festhielten und nicht zuletzt die Spürhunde des Mobs. Informationen waren in Detroit ein gutes Geschäft, gerade für Mobster. Detroit war so fruchtbar wie Apulien oder Kampanien, dort wo es infrastrukturell in die Brüche ging, konnten Mobster wie Engel und Rächer zugleich fungieren. Hier schufen sie Arbeit und versorgten die alten Mütter, dort brachten sie dafür Feinde um, und sicherten sich Kohle. Ja, der Mob war an so einem Chaos immer interessiert. Und selbst wenn sie nicht beteiligt waren, würden sie den Fall Kohler mit gesteigertem Interesse verfolgen. Daran hatte James keinen Zweifel. Das war immer so und würde immer so sein. Schmeißfliegen und Maden rochen den Haufen immer zuerst.

Nachdem James einfach nur zugehört hatte, um erste Eindrücke zu gewinnen, begann er sich mit den Journalisten zu unterhalten. Er war als Aktivist der Detroit Free Press bekannt. James erging sich in seiner Rolle, die er schon seit geraumer Zeit zu spielen hatte. Er lenkte die Gespräche in seine Richtung. Wann war das letzte Zeichen von den Kohlers? Schließen sie sich ein, wenn ja, warum? James spielte gerne jenen, der auch triviale Fragen nochmal stellte. Man erfuhr so häufig viele Details, die man nicht erwartet hätte. Nie sollte man von Antworten ausgehen, sondern sie sich immer wieder anhören. Die Details wurden schnell wichtig. Was hatten die anderen von den Vorfällen auf dem Platz gehört? James versuchte in Erfahrung zu bringen, ob sie bereits mehr wusste als die Ermittler des Falles oder ob neue Spuren offengelegt worden waren. Ohne Frage, der Fall war groß. Es gab viele Interessen und James versuchte langsam abzuklopfen, wer alles ein Interesse an diesem Fall haben konnte. Wenn sie die Interessenten kannten, würde es vieles erleichtern.
Und so versuchte er sich erst einmal ein Bild unter den Journalisten zu machen und sich als Verteidiger der Arbeiter von Kohler zu profilieren. Wie wird es mit den Arbeitern weitergehen? Wie viele Familien wird das wohl wieder in den Abgrund reißen? Wie geht es weiter? James stellte auch allgemeine Fragen, wie man es vom Aktivisten der Detroit Free Press[1] erwartete.
 1. Aspekt: Der Aktivist der Detroit Free Press anspielen mit einem Schicksalspunkt: Recherchieren: +5 (Überwältigend) (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7197.msg791822.html#msg791822)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 03.09.2012, 14:30:30
"Danke, wär ich nie drauf gekommen." knurrte Ian in das Funkgerät und knallte es in seine Halterung zurück. "Dämliches Weibstück." dachte er bei sich als er an Brown herantrat.

"Die Zentrale erreicht niemanden, wir müssen schauen wie wir reinkommen oder später wiederkommen. Wobei ich nicht denke, dass später wiederkommen hilft." teilte er seinem Kollegen das Ergebnis seines Funkspruches mit.

"Über den Zaun müsste man kommen, ich habe aber wenig Lust mich bei Hausfriedensbruch knipsen zu lassen." Kurz schaute er sich um: "Wo ist Doherty?"
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 03.09.2012, 18:45:41
Doherty war bei den Reportern und sammelte im Plauderton Informationen. Einige kannten ihn und hatte ihn gegrüßt. Schließlich blieb Doherty beim "unglaublichen Roy" hängen, wie der brünette Mann in den Dreißigern genannt wurde. Er war zuvor in der Stadtpolitik tätig gewesen. Um einen lokalen Republikaner in Schweirigkeiten zu bringen, hatte er einen sozialkritischen Artikel geschrieben und eine Statistik gefälscht. Dass er eine Ente gebracht hatte war nicht das Problem und eigentlich auch nicht, dass die Ente aufgeflogen war. Doch er hatte sich mit dem Falschen angelegt. Doherty wunderte sich, dass Roy diesen Job bekommen hatte.

"Hey, dass sind aber viele Fragen, James. Aber okay, ich werfe Dir ein paar Brocken zu. Also gut, Mrs. Kohler hat sich da drinnen eingeschlossen. Zuerst hat sie mit uns gesprochen. Da war ich noch nicht da. Aber dann ist ihr einer unverschämt geworden und sie ist gegangen. Dann kamen andere und sind aufdringlich geworden. Jetzt...", er lächelte und zuckte mit den Schultern, "campieren wir hier. Irgendwann muss sie ja mit uns reden."

Er wandte sich zum Anwesen und sagte: "Naja, schon seit einiger Zeit ist hier ein ganz schöner Wirbel. Kein Wunder, dass das passiert ist. Du musst wissen, dass Kohlers Industries echt am... Ende ist. Die sind so pleite, dass die Arbeiter auf den letzten Monatslohn warten. Im Moment sind die Arbeiter zwangsbeurlaubt. Und dann Devils Night... und den Rest kennst Du ja aus der Zeitung. Was aber nicht so bekannt ist, ist dass Mrs. Kohlers 10 Millionen Lebensversicherung kassieren wird. Und sie dürfte diese Summe mit nicht allzu großem Schmerz erkauft haben. Ich kenne da jemanden beim Amt und der hat mir verraten, dass die beiden einen Scheidungstermin hatten. In zwei Monaten. Aber auch andere dürften da nicht unglücklich sein. Da gibt es Leute, die haben es auf Kohlers Industries abgesehen. In zwei Wochen ist die Zwangsversteigerung der Firma. Es gibt da Fische im Becken. Raubfische. Die kaufen insolvente Firmen auf, teilen sie in Stücke und verkaufen sie dann wieder. Ich könnte mir denken, dass Goldfarb und Fischer genau dies vorhaben. Die sind im Vorstand von Kohlers und - echt - die haben sich wirklich angestrengt, den Karren gegen die Wand zu fahren. Vielleicht hatten die das alles schon von langer Hand geplant."

Wieder zuckte Roy mit den Schultern. "Hm... die Alte lässt uns hier im Regen stehen. Naja, was soll's. Bringen wir halt ein paar Gerüchte, bis sich Neues ergiebt. Du weißt schon: 'nach unbestätigten Quellen...'."

Da brachte Doherty seinen Einwand und Roy räusperte sich: "Hm... nunja, schon möglich. Ich bin mir sicher, dass die Jungs das Gebäude angezündet haben. Aber vielleicht wurden sie für'n paar Mäuse dazu angestiftet. Es gibt einige, die da'n Interesse dran hatten, dass der Kohler abtritt. Glaubst Du das echt, James? Was bringt dich dazu?" Offensichtlich wollte Roy jetzt den Spieß rumdrehen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 05.09.2012, 15:31:29
Plötzlich kam Ian ein Gedanke, vielleicht brauchte er gar nicht über den Zaun, er wollte ja sowieso nur durch den Zaun. Er deutete Brown einzusteigen, setzte sich selbst ans Steuer und betättigte die Sirene und das Blaulicht. So auf sich aufmerksam machend versuchte er einen Weg durch die Reporter zu finden ohne sie über den Haufen zu fahren. Er hoffte, dass im Haus jemand den Krach hören würde und ihnen das Tor öffnete.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 06.09.2012, 12:34:41
Journalistenarroganz, eine typische Form des alltäglichen Schauspiels. Informationen waren Geld und gute Informationen waren viel Geld und die Kunst daraus interessante oder reißerische Artikel zu stricken, sie war fast unbezahlbar. Informationen waren eine gute Währung, aber sie ließen sich leichter manipulieren oder fälschen als Dollarscheine. James hatte das akzeptiert und rechnete selten damit, dass jemand freiwillig sein Wissen mehr als notwendig preisgab, wahrscheinlich war es bei Roy nicht anders[1]. Vielleicht mochte Roy James auch einfach nur, weil er auch für soziale Berichterstattung bekannt war. Und so hörte James Roy zu und rauchte dabei seine Zigarette in Ruhe zuende, bis Ian auf die glorreiche Idee mit Signalhorn und Blaulicht kam, und so das Gespräch unterbrach. James brachte sich mit zwei schnellen Schritten in Sicherheit und warf den glimmenden Stengel auf die Windschutzscheibe des Polizeidienstwagens. "Und da wundern sie sich, dass sie einen Ruf wie Hodenkrebs haben.", bemerkte Doherty bissig gegenüber Roy und setzte ein kaltes Grinsen auf. James ging in seiner Rolle als Journalist gerne auf. Emotional hielt ihn nicht viel bei der Polizei, lediglich seine Dienstmarke tat das und der regelmäßige Gehaltsbonus auf das Journalistengehalt.

Doherty versuchte trotzdem sich weiter mit Roy zu unterhalten. Eigentlich kam ihm der Lärm ganz gut zupass, da nicht jeder in der Umgebung seine Meinung hören konnte. Er näherte sich Roys Ohr. "Weißt doch, ich habe immer viele Fragen. Wer nicht fragt, bleibt dumm.", begann er mit einer einfachen Platitüde. Doherty mochte Roys Stil nicht, nicht nur wegen der Ente, er hatte den Alltagsjournalismus zu sehr geatmet und genossen. Der Esprit der Berichterstattung war Roy wahrscheinlich vergangen, außer er war persönlich in einem Fall involviert. Aber selbst dann war er ja bekanntlich befangen. Er war eben ein Mensch, James war nicht anders. "Habe ich auch drüber nachgedacht, also über einen bezahlten Anschlag. Aber warten wir erstmal ab, ob der Kohler überhaupt gefunden wird. Wenn er nicht gefunden würde, dann hätte hier auf jeden Fall jemand ein Schwefelfass aufgemacht, so würde die Sache stinken.", bestätigte der getarnte Polizist die Befürchtung des unglaublichen Roys. "Ich mein, für das hübsche Sümmchen? Es gab in Detroit Penner, die haben für eine Flasche Jim[2] einen anderen Penner zu Tode geprügelt. Es gibt hier Zuhälter, die haben einen prellenden Freier wegen 50$ aufgeknüpft. Was für ein Eindruck müssen dann zehn Millionen auf diesem sinkenden Kahn machen."
James hielt Roys Ansatz für möglich, da er ihn gedanklich auch schon gefasst hatte diesen Morgen. James erinnerte sich an das Frühstücksgespräch mit Brown und Marshall. Ja, Dohertys Vermutungen waren genau in die Richtung gegangen, die Roy andeutete. Andererseits war es auch eine naheliegende Spekulation und keine intellektuelle Wunderleistung, auf diesen Gedanken zu kommen.

Doherty blickte auf Ians Dienstwagen und schüttelte nochmal den Kopf. In diesem Gespräch wäre Doherty kaum eine Hilfe, er würde weiter unter den Journalisten bleiben müssen, um nicht über Gebühr aufzufallen. Er hoffte nur, dass Brown bei Marshall zustieg, damit es moderate Stimme in der Unterredung geben würde, wenn sie zustande käme. Er würde sich währenddessen weiter mit den Journalisten unterhalten. "Habe gehört, dass auch irgend'ne hellhaarige Frau mit langem Mantel dort gewesen sein soll. Schon interessant, oder? Ich mein, wer zieht sich zu Devil's Night so an, wenn er zu den Kohler's will und die ganze Bude abfackelt? Wirkt irgendwie unpassend auf mich.", gab James im Austausch freigiebig eine Information an den unglaublichen Roy weiter, vermutend, dass er vielleicht eine hohe Frau oder vielleicht Frau Kohler darin sehen würde. James hielt danach inne, um Roys Reaktion zu beobachten.
 1. Menschenkenntnis: durchschnittlich (+1) (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7197.msg794404.html#msg794404)
 2. Jim Beam ist gemeint.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 07.09.2012, 14:53:09
Der unglaubliche Roy blieb betont gelassen, doch Doherty merkte, dass er ihn geködert hatte. "Ja, das ist schon eine kranke Welt in der wir leben. Aber was kann unsereins da schon tun? Vor allem wenn man von dem Unrat anderer lebt? Aber sag mal, was war das für 'ne Sache mit der Frau? Wer hat Dir denn das gesteckt, dass die Kohler am Tatort war?", fragte er[1].
 1. 
Menschenkenntnis +1 (Anzeigen)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 07.09.2012, 15:01:18
Die meisten Reporter fuhren erschrocken zusammen als direkt neben ihnen das Martinshorn erschallte und Blaulicht sie blendete. Einige schimpften, andere zogen sich in den Hintergrund zurück. Doch niemand ging.

Marshall beobachtete das Anwesen der Kohlers. Erst tat sich nichts, dann wurden schüchtern die Gardinen im oberen Stockwerk bewegt und jemand schaute heraus. Ein Frauengesicht im fortgeschrittenen Alter. Das musste Mrs. Kohler sein, dachte sich Marshall. Kurz darauf öffnete sich die Tür des Anwesens und eine junge Schwarze im Dienstmädchen-Dress tratt heraus. Sie ging ans Tor, öffnete es einen Spalt und winkte die Beamten heran: "Sind Sie von der Polizie? Wollen Sie zu Mrs. Kohler? Sie sagt, dass die Reporter sie belästigen und nötigen würden. Sie wünscht, dass Sie die Reporter wegschicken. Dann würde Sie sich auch gerne mit Ihnen unterhalten.", sagte sie unsicher.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 09.09.2012, 20:27:02
Ian stieg aus dem Auto, nachdem er die Sirene und das Blaulicht ausgestellt hatte und trat an die Tür heran.

"Nein wir sind von den stättischen Wasserwerken." konnte sich der Amerikaner mit den irischen Vorfahren nicht verkneifen. Nachdem das Dienstmädchen sie nicht direkt reinlassen wollte zog er provokant eine Augenbraue hoch. Eine Hand legte er an die Tür und schob leicht[1].

"Vielleicht führst du uns einfach zu deiner Herrin und dann sehen wir weiter." sprach er ruhig. Anscheinend war er sich fast nicht bewusst, dass er das Dienstmädchen zur Sklavin degardierte.
 1. Körperbeherrschung: 1
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 10.09.2012, 10:53:19
Hinter Ian folgt James Brown, als die Frau den Weg herab zum Tor kam. Jedoch musste James mit Entsetzen die Worte Ians vernehmen, so konnte James nicht anders und zeigte seine Dienstmarke: "James Brown, Detroit Police Department. Wird würden gerne mit Frau Kohler sprechen. Wenn Sie uns bitte zu Ihr führen könnten."

Sofern die Frau das Tor öffnete, drängte sich James an Ian vorbei und maß ihn mit einem verachtungsvollen Blick - Ian musste mitbekommen, dass James nicht gutheißen konnte, wie er mit der Frau umging.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 14.09.2012, 18:45:35
Die Hausangestellte war zu erschrocken um etwas auf Marshalls brüsken Vorstoß reagieren zu können. Scheu gab sie den Weg frei und schloß sorgfältig das Tor, als die Männer an ihr vorbeigegangen waren. Dann eilte sie hinter ihnen her. "Geehrte Herren von der Polizei, warten Sie doch bitte! Bitte warten Sie doch in der Eingangshalle und Mrs. Kohler wird alsgleich für Sie da sein und Ihre Fragen beantworten.", rief Sie und drängte sich vor die Eingangstür. Dann öffnete sie und ließ sie in besagte Eingangshalle eintreten.

Diese war mittelmässig groß und düster. Die Fenster waren mit schweren Vorhängen halb verdeckt, sodass nur wenig Licht auf die dunklen Möbel aus Kastanienholz fiel. An der einen Wand hing ein großes Ölgemälde, das Mr. Kohler zeigte und an einer anderen Wand hingen Fotos von Automabilen, augenscheinlich alle Kohlers. Ein heller Fleck verriet, dass vor kurzem ein Bild entfernt worden sein musste. Vor Ihnen war eine breite Treppe, die auf eine Balustrade führte. Neben der Treppe waren überdies noch zwei Türen. Es roch nach gehaltvollem Essen.

"Bitte warten Sie hier. Mrs. Kohler wird gleich zu Ihnen kommen.", sagte die Haushälterin nachdrucklich, doch konnte sie die Unsicherheit nicht ganz überdecken.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 14.09.2012, 19:56:34
Ian zuckte mit den Schultern als Brown sich an ihm vorbei ins Haus drängelte. Sollte er von Ian aus, aber er würde sich nicht von einem Neger Dienstmädchen auf der Nase rumtanzen lassen. Die verstanden nur eine Sprache und die Sprach Ian hervorragend.

Ians Blick glitt durch die Eingangshalle: "Nicht schlecht..." murmelte er vor sich hin, als er sich selbst im Kreis drehte und eine Pfütze hinterließ wo er stand.

"Was hing dort? War ein neues Kohler Modell geplant?" fragte er als sein Blick unwillkürlich an dem "Loch" an der Wand hängen blieb. Er schaute dabei das Dienstmädchen nicht an, seine Stimme bekam einen harten, fordernden Unterton. Er zeigte mit einer Hand auf die Lücke.

Er trat an eine Komode und ließ die Hand über die polierte Holzfläche gleiten.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 14.09.2012, 20:10:31
Die Augen des Dienstmädchens folgten Marshalls Arm und zögernd antwortete sie. "Nein, da hing bis vor einigen Wochen ein Bild des 'LF74'. Der Hausherr hat es herabgenommen und zerbrochen. Er war sehr aufgebracht und rief, dass ihn dieses Modell in den Ruin getrieben hätte. Tatsächlich erwähnte er aber auch ein neues Modell, von dem er sich eine Besserung der Lage erwartete.", erklärte sie artig.

Als Ian seine Finger auf die Kommode legte, rief das Dienstmädchen plötzlich: "Oh, geben sie acht! Das Holz wurde erst gestern mit Öl behandelt und es ist bestimmt noch nicht in das Holz eingezogen.". Als Marshall seine Hände ansah, waren sie von einem feinen, hellbraunem Film überzogen[1].
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Ian kann gegen Wahrnehmen +1 würfeln (Anzeigen)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 17.09.2012, 09:30:12
Auch James blickt sich in der interessant wirkenden Eingangshalle um. Die Gemälde und die mächtigen Möbel erschlagen den Chicagoer Cop schon ein wenig, zeigen sie doch deutlich den Unterschied zwischen Arbeiterschicht und der gehobenen Gesellschaft hautnah.

Auch James blickt sich aufmerksam um, während er einen anderen Winkel des EIngangsbereiches ins Auge fasst, ganz so als würden sich die Cops automatisch abstimmen, um so viel Wissen wie möglich auf einmal zu sammeln.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 18.09.2012, 20:00:26
"War Mr. Kohler letzte Nacht zu Hause?" fragte Ian das Dienstmädchen. Bisher sah es so aus als wäre seine Leiche gefunden worden, aber man konnte nie sicher sein.

Auch Ian hinterließ Fingerabdrücke auf der Kommode, er wischte sich das Öl an seiner Jacke ab. Er schaute die Treppe hoch während er auf eine Antwort wartete, von dort würde Frau Kohler kommen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 18.09.2012, 21:02:40
Marshalls Frage kam nicht von ungefähr, denn der Abdruck des Handballens war groß und die Finger dick. Es schien sicher, dass der Abdruck von einem Mann war. Doch die Angestellte schüttelte den Kopf. "Nein, Mr. Kohler verließ gestern morgen das Haus und war dann nicht mehr zu Hause.", sagte sie unschuldig. Dann schien sie einen Moment nachzudenken und fügte dann hinzu: "Zumindest soweit ich das sagen kann. Ich hatte um 6 p.m. Dienstschluss."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 23.09.2012, 12:21:14
Können Sie uns sonst etwas über die vergangenen Tage sagen? Etwas, das vielleicht ... anders war?" fragte der Polizist die Angestellte, während alle auf Fr. Kohler warteten. Sein Blick wanderte weiter durch den Eingangsbereich, während das Dienstmädchen die Worte in ihrem Kopf formulierte.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 02.10.2012, 15:11:03
Das Dienstmädchen dachte nach und wirkte etwas verunsichert. Für einen Moment drehte sie sich um zur Treppe, vielleicht um zu sehen, ob Mrs. Kohler kam. Dann antwortete sie zögernd: "Nunja, es sind schwierige Zeiten für Kohlers - für beide. Mr. Kohler macht es sehr zu schaffen, dass seine Firma quasi vor dem Abgrund steht und es gibt viel... Konfliktpotential zwischen den beiden. Mr. Kohler ist in den vergangenen zwei Wochen nur wenig hier im Anwesen gewesen und nie über Nacht." Sie senkte den Blick und strich sich über die rechte Hand. "Ich denke, ich sollte mich jetzt wieder meiner Arbeit widmen. Mrs. Kohler wird sogleich für Sie Zeit haben.", versprach sie und war daran, zu gehen[1].
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Menschenkenntnis +1 (Anzeigen)
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Doherty am 03.10.2012, 12:44:37
James zuckte kurz mit der Augenbraue und lächelte dann. "Was man dagegen tun kann? Der unglaubliche Roy hinterfragt sein eigenes Werk? Wenn ich das jemanden erzähle." James klopfte Roy kurz auf die Schultern und gab sich lachend, auch wenn James nicht wirklich hinter dieser Geste stand. Er würde am liebsten die Mundwinkeln herunterziehen, denn so fühlte er sich. Die Kälte kratzte zusammen mit dem Rauch der Zigarette in seinem Hals. Sein Hals war rau und jedes Wort schmerzte inzwischen und er musste auch noch Zeit totschlagen, in welcher James und Ian sich mit der Kohler unterhielten. Es würde schwer werden, an diesem Gespräch zu partizipieren und aus den Journalisten bekam er wohl an dieser Stelle nicht mehr deutlich mehr raus. Zudem hatte er keine Lust sich mit Roy auf den Pfad der Spekulation zu begeben, zumal er ihn furchtbar unsympathisch fand. Dennoch zuckte Doherty innerlich mit den Schultern. Sein Job bedingte es, auch mit solchen Personen kooperieren zu müssen.

"Diverse Menschen haben davon berichtet, die meinten, einen hastigen Blick auf das Feuer geworfen zu haben. Heute Morgen als unsere Berufsmeute um das ausgebrannte Kohlergebäude standen und Schaulustige mit spärlichen Informationen kamen. Muss das noch von den Polizisten verifizieren lassen, aber siehst' ja, die brettern lieber mit Blaulicht durch Menschenmengen.", wich James der Frage Roys mit einer nichtssagenden Antwort aus. "Aber es ist schweinekalt. Ich setze mich lieber ins Auto und warte, dass die Polizei da wieder rauskommt. Ich bezweifel, dass wir hier unmittelbar was rausbekommen, und bei dem Wetter habe ich keine Lust, mir die Beine in Bauch zu stehen." Mit den Worten verabschiedete sich James, um sich erstmal im laufenden Auto etwas aufzuwärmen und sich zu überlegen, wie er weiter vorgehen wollte.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 11.10.2012, 20:24:07
James wollte bereits nachsetzen und der Angestellten weitere Fragen stellen, als er sich eines Besseren besinnt: Er würde sie während die anderen mit Frau Kohler sprechen aufsuchen und ihr unter vier Augen die Antworten entlocken. So nickt er lediglich, dass sie Mrs. Kohler holen solle und merkt sich, wo er die Angestellte finden kann, um sich dann während des Gesprächs mit der Witwe zu entschuldigen und die Angestellte aufzusuchen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 13.10.2012, 10:43:12
Nun waren dann plötzlich schwere Schritte auf dem Holzfußboden der Empore zu hören. "Das ist Mrs. Kohler.", informierte die Haushälterin die Ermitler. "Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen? Mrs. Kohler mag es nicht, wenn wir in der Arbeitszeit Gespräche führen.", sagte sie und ging dann geradeaus durch die Halle und verschwand in einer der Türen. Das Klappern von Geschirr und Essensgeruch verriet ihnen, dass dort die Küche sein musste.

In der Zwischenzeit hatte Mrs. Kohler das Vorzimmer betreten. "Mein Name ist Mariane Kohler.", stellte sie sich vor, doch es klang wie eine Feststellung. Mrs. Kohler war eine einprägsame Person. Sie trug ein schwarzes, weit geschnittenes Kleid, welches die eher mollige Figur kaschierte. Die Accessoires waren dahingegen extravagant; ein goldener Anhänger baumelte in ihrem Ausschnitt, goldene Ohrringe glänzten hinter ihrem vollen, schwarzem Haar. Sie mochte etwa um die Mitte fünzig sein. Das Gesicht schließlich verriet Müdigkeit, der Blick schien melancholisch[1].

"Und Sie sind die Ermittler, die den feigen Mord an meinem Mann untersuchen. Erzählen Sie, was Sie bereits herausgefunden haben.", forderte sie die Männer auf. Sie sprach selbstbewusst, aber nicht wie jemand, der etwas erlangen wollte, sondern wie jemand, der mutig sein Schicksal herausforderte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die Ermittler.
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Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 17.10.2012, 10:14:57
"Mrs. Kohler, " beginnt der erfahrene Ermittler, "wenn wir uns vielleicht kurz setzen könnten? Dann werden wir Ihnen erzählen, was wir wissen. Jedoch haben Sie bestimmt Verständnis dafür, wenn wir Ihnen ebenfalls einige Fragen stellen." Der Blick des Ermittlers ist warm und vertrauensvoll, als er mit der Frau des Opfers spricht und scheinbar hat James dies bereits schon ein paar Mal hinter sich bringen müssen.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 17.10.2012, 17:40:11
"Ich werde es schon verkraften können, danke.", gab die resolute Frau zurück, doch machte dann doch eine Geste, die die Männer auffordern sollte, ihr in das Wohnzimmer zu folgen. Dort war eine Sofaecke und sie selbst setzte sich in einen Sessel. Das Wohnzimmer war, wie sie erwartet hatten, groß und mit exklusiven, wohl aber auch schweren und dunklen Möbeln eingerichtet. Vor ihnen war ein großer Kamin, der jedoch nicht entzündet war. Zigarettengeruch lag schwach in der Luft.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: James Brown am 31.10.2012, 08:34:37
Kurz scheint der Beamte zu stocken. Nur selten sind ihm in seiner Karriere bisher derart resolute und robuste Frauen unter gekommen.
"Aber wie sagte doch gleich ein Sprichwort? Hinter jedem starken Mann steckte eine starke Frau. Und diese Frau schien besonders stark zu sein. Oder sein zu wollen."
"Wie sie wünschen." eine kurze Atempause abwartend, fährt James Brown fort: "Mrs. Kohler, wir haben bisher lediglich einen ungefähren Tathergang konstruieren können und haben erste Verdächtige festgenommen - Arbeiter ihres Mannes." dies sacken lassend, blickt James Brown direkt Frau Kohler an: "Hatte ihr Mann Feinde? Feinde, die eine Revolte unter den Angestellten anzettelten? Und wieso war ihr Mann anscheinend derart unbeliebt bei den Arbeitern?"
Die Fragen waren direkt an Mrs. Kohler gestellt, jedoch wussten seine Kollegen, dass sie jederzeit mit anderen Fragen unterstützen konnten.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 03.11.2012, 16:46:55
Selbstverständlich nahm sich Mrs. Kohler eine Zigarette aus dem Etui, welches auf dem Tisch lag. Auch den Insektoren bot sie eine Zigarette an, doch auf die Art, die nur Höflichkeit aber keine Sympatie verriet. Dann steckte sie sich ihre Zigarette an, nahm ein Zug und blies den Rauch aus. "Mister, aus der Presse erfahren sie zur Genüge, warum mein Mann die Gunst seiner Mitarbeiter verlor. Die Firma wird konkurs gehen, verkauft werden und dann in viele kleine Stücke aufgeteilt und wiederrum für einen größeren Gewinn verkauft werden.", sagte sie ohne Bedauern oder Mitleid. Dann schüttelte sie den Kopf, wandte sich von den Inspektoren ab und schritt zu der kleinen Fotogalerie an der hinteren Wand. Sie blieb vor einem Foto stehen, welches eine Hafenszene zeigte: Arbeiter verluden mithilfe eines Seilzuges Säcke aus einem roten Backsteingebäude in ein Schiff. "Vor vielen Jahren kam mein Mann aus Deutschland hier her, in der Hoffnung, dass sich seine deutschen Tugenden mit dem amerikanischen Traum verbänden und zum Erfolg führten. Und zuerst schien es so, doch dann erkannte er, dass er sich in ein Haifischbecken gewagt hatte. Kulturel hat er hier nie Fuss gefasst, irgendwie war er immer Hamburger geblieben. Er vertraute sich Männern an, von denen er glaubte, dass sie Geschäftssinn und darüber hinaus einen Einblick in die amerikanischen Kultur hatten. Doch diese waren vielleicht nicht loyal."

Sie drehte sich zu den Männern herum: "Wenn Sie mich fragen, dann sollten sie bei Ihren Ermittlungen die Männer Goldfarb und Fisher befragen. Ich halte die Arbeiter für zu tumb, als dass ich bei ihnen die Initiative vermute. Und sie glauben doch dasselbe, nicht wahr? Sonst würden sie ja nicht fragen."
Titel: Devil's Night
Beitrag von: Marguerite Moulin am 05.11.2012, 16:56:56
Ian der bis eben noch ruhig zugehört hatte nachdem er sich nach äußert männlicher Manier breitbeinig auf der Couch hingesetzt hatte wurde plötzlich hellhörig: "Haben sie Kontakte zur Gewerkschaft in den Werken?" fragte er interessiert und notierte sich die beiden Namen. Er würde dem nachgehen sobald er die Zeit dafür haben würden; ein paar alte Kontakte befragen.

"Und wann haben Sie Ihren Mann das letzte Mal gesehen?" fügte er die Standartfrage eines jeden Polizisten an.
Titel: Devil's Night
Beitrag von: List am 09.11.2012, 21:36:00
Mr. Kohler runzelte spöttisch die Stirn. "Gewerkschaften? Die haben hier nicht richtig Fuß fassen können. Detroit ging es lange Zeit gut. Die Fließbänder waren ohne Unterbrechung in Gange und die Gehälter gut. Seit der Ölkrise hat sich das geändert, aber ich sage Ihnen 'was: Dieser Zug ist abgefahren. Ach, und meinen Mann habe ich gestern morgen zum letzten Mal gesehen.", sagte Mrs. Kohler in einem Ton, der deutlich machte, dass sie keine weiteren Fragen zu der Beziehung zu ihrem Mann wünschte.