Prolog für Darelion und Zarishu - AP Teil 2
Eleder oder Hin und Zurück
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Wenn die Brücken, wenn die Bogen
von der Steppe aufgesogen
und die Burg im Sand verrinnt,
wenn die Häuser leer geworden,
wenn die Heere, wenn die Horden
über unseren Gräbern sind -
Eines lässt sich nicht vertreiben:
dieser Stätte Male bleiben
Löwen noch im Wüstensand,
wenn die Mauern niederbrechen,
werden noch die Trümmer sprechen
von dem grossen Abendland.
'Berlin' von Gottfried Benn
Blutrotes Licht des Abendschimmers umpfing sie schlussendlich, als sie Anhöhe überquert hatten und sich ihnen der Blick auf die Talsenke zu ihren Füßen öffnete. Den ganzen Tag und die ganze Nacht und auch zuvor schon einige Tage waren sie nun schon auf Reise - gestartet in Eleder, auf eigenem Pfade in die Hügellandschaft nördlich der Hafenstadt: Sie hatten von einigen verlassenen Minen gehört, die es hier oben in dem felsigen Landstrich geben sollte, doch bisher war ihnen nur triste Einöde
und karges Land unter die Augen gekommen. Andere Schatzsucher hätten vielleicht längst das Handtuch geschmissen, aber Zarishu und Darelion, und waren sie ein noch so ungleiches Paar hatten nicht aufgegeben - doch auch dieser Abend kündete nicht gerade von Erfolg, im Gegenteil!
Groß, starr und wie eine tote, ausgemergelte Hand streckte sich ein laubloser Baobabbaum inmitten der Senke in die Höhe. Sein Stamm und seine letzten spärlichen Äste sahen völlig verkohlt aus und wenn sie nicht alles täuschte war um den Baum herum ein kleiner Kreis aus Knochen zusammengescharrt worden, jedenfalls sah es von hier oben so aus. Doch das war nicht das wirklich Erschreckende, sondern vielmehr erst der Anfang - nicht zu verbergen und sicher war, dass an dem Baum selbst gut ein
dutzend menschlicher Körper baumelte, welche im Licht der untergehenden Sonne grausig-gespenstische Silhouetten abgaben und lange Schatten über das trockene Land warfen. Weitere Leichen, ebenso mit zerfransten Stricken versehen lagen rund um den Fuß des Baumes verteilt: Ein fürchterlicher Anblick...
Narbe eines Landes - gefangen im Krieg: Sollten sie einen Schritt näher heran wagen, um festzustellen, welche Partei es dieses Mal erwischt hatte, oder sollten sie einfach umdrehen und in einem anderen Tal Schutz für ihre Nachtruhe suchen?! Sie waren sich nicht sicher, doch eine Entscheidung musste schnell gefunden werden, die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und ihre Füße und Körper waren müde von dem langen Marsch. Wahlweise konnten sie es sich auch hier oben beqeuem machen - doch wären sie damit gefundenes Fressen für die gefräßigen Blutgeierschwärme, die es hier geben sollte: Noch allerdings hatten sie kein einziges Exemplar dieser hässlichen Vögel entdeckt ...
Der erste Schrecken war überwunden - nun standen sie einer Horde von verseuchten Zombies gegenüber! War Flucht oder Kampf die bessere Alternative: Sie würden es herausfinden... Müssen! Langsam kamen die faulenden Gestalten auf sie zu, streckten ihre knochigen Arme nach ihnen aus, stöhnten schmerzerfüllt und blutlechzend zugleich auf...
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Ruhe kehrte ein in der Hütte nahe der ehemaligen Fzumi-Salzmine: Athyra, die Hüterin fand Schlaf und Erholung und ihre beiden Gäste waren auch in das Reich der Träume hinübergeglitten. Nur der Sauriergefährte der jungen Frau wachte und horchte. Ab und an war ein lautes Knarzen und teils sogar ein gespenstisches Heulen zu hören. Jedenfalls könnte man es so bezeichnen, wenn man denn noch wach gewesen wäre zu diesem Zeitpunkt: Doch der Saurier verhielt sich ruhig und wartete ab, er war die Umgebung der Mine gewohnt - und während ein Fremder den Wind verantwortlich gemacht hätte, so wusste das Tier genau, dass hier Vorsicht geboten war - Nachts, wenn alles schlief, da erwachte die Mine: Zu neuem, untoten Leben...
Zwischenspiel für Darelion (Anzeigen)Deine Muskeln entspannen sich, ruhig liegst du auf der notdürftigen Bettstatt und atmest ein, atmest aus - die Last des Tages fällt von dir ab. Die lange Reise, die unerwarteten Begegnugen, die unliebsamen, und Athyra - Athyra schließlich...
Sie ist es, die junge, hübsche und durchaus spärlich bekleidete Frau - Wächterin der Mine - verschlossen, geheimnissvoll - vorsichtig, bedrohlich - und doch gastfreundlich, gar anziehend: Nach all den Strapazen der vergangenen Tage...
Doch die Bilder von ihr verschwimmen, ihr Sauriergefährte kommt herbei und verdeckt ihr verschmitzt lächelndes Antlitz - schon lange hatte sie keinen freundlich gesonnen Mann mehr hier angetroffen, und dann auch noch einen so gesprächigen - Neugierde packt dich, du gehst ein paar Schritte, versuchst sie erneut zu erblicken:
Aber du siehst nur den Schlund der Mine - ein dunkles, schwarzes, tiefes, ja bodenloses Loch - direkt hinein in die Erde: Der Sog der Dunkelheit umfängt dich, du taumelst nach vorne - erschrickst!
Dir ist, als lächle dich eine grausam verzerrte Fratze aus dem Dunkel der Höhle heraus an - doch dann ist sie schon wieder verschwunden. Du willst dich abstützen, festhalten, irgendwie, irgendwas...
Schweißgebadet wachte Darelion dann, mitten in der Nacht auf, das Feuer war fast gänzlich erloschen, nur noch ein Hauch der Wärme war in der Hütte zu spüren. Der Saurier hockte immer noch an der Eingangstür und wippte leicht vor und zurück - er schien nach wie vor wach und aufmerksam, doch Darelion bemerkte er nicht. Er schien zu horchen, zu lauschen...
Da war es - dieses geisterhafte Heulen - bestimmt der Wind...
Nachdem sich Zarishu versichert hatte in ihrem Gedenken - Darelion, zu Unrecht getötet durch die Hand eines Freimannes - kehrte sie zu Nimbar zurück und gemeinsam gingen sie. Ihr Begleiter bestätigte stumm nickend ihren Wunsch zu Torgram zurückzukehren und gemeinsam machten sich die Beiden auf den Weg zurück...
Mauerseits nahm sie wieder in Empfang, kurz nachdem sie die Grenze des Friedwaldes hinter sich gelassen hatten und reges Treiben des Morgens hatte inzwischen eingesetzt. Auch einige Kinder in schmutzigen Schürzen huschten herum und versuchten mit kleinen Bauchläden einige Münzen für die Familie dazu zu verdienen. Das Viertel wirkte munter wie eh und je und Nichts, bis auf die verkohlte Ruine der abgebrannten Häuser, erinnerten an den gestrigen Anschlag der Freimänner...
Als sie an Torgrams Haus ankamen herrschte dort aber kein reger Trubel, oder gar Aufbruchsstimmung. Lediglich zwei Wachmänner standen vor dem Tor und begrüßten Nimbar und Zarishu. Der eine Wachmann rief Nimbar zu sich, und der schickte Zarishu einstweilen hinein, ins Haus Torgrams...
Zarishu öffnete die Tür, doch sie fand nicht wie erwartet Torgram vor, der auf sie wartete um gemeinsam mit ihr nach Eleder hinein zu reisen. Ins Sargavahaus, zur Wirtin Briga, gegen die Revolution der Freimänner, gegen Umagro...
Lediglich ein hektisch gekritzelter Fetzen Pergament und eine weiße Feder im Tintenfäßlein lagen auf dem hözernen Tisch in der Mitte des Raumes. Zarishu[1] begann zu lesen...
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