Wieder wählt sie einen Umweg vom Bereitschaftsraum des Kapitäns zu ihrem eigenen, um die Brücke zu vermeiden. Kaum angekommen greift sie aus ihrem Gepäck ein weiteres Padd und befiehlt dem Computer: "Inhalt des Padds in meiner Hand übertragen in T'Paaz' persönliche Daten und Replikatorenzugriff ermöglichen. Anschließend wendet sie sich an eben diesen und sagt: Lade T'Paaz' Profil, wähle Ernährungsplan Gamma, Mahlzeit zur Tagesmitte, ausführen." Es dauert nur Augenblicke, dann stehen eine Schüssel grauer Brei, ein großes Glas bräunliche Brühe und Löffel bereit. Beides ist nicht warm genug zum Dampfen, aber die Luft flirrt etwas darüber. Sie greift beides und stellt es neben ihre Arbeitsmaterialien auf den Tisch. Während sie durch die Berichte und Nachrichten geht und Notizen macht, löffelt und trinkt sie ihre Mahlzeit. "Es geht voran, aber eigentlich müsste ich schneller sein, um all das hier in der notwendigen Zeit zu schaffen. Ich bin noch neu auf diesem Posten und tue soviel ich vernünftigerweise leisten kann. Wenn es eine geeignetere Person für diesen Posten gäbe, säße diese hier." Trotz alleer mentalen Disziplin kann sie es nicht vermeiden, sich mit ihrer Mutter zu vergleichen.
Im Anschluß an die Mahlzeit holt Fähnrich Lina ihre Meldung nach. Es gelingt der Vulkanierin allerdings nicht, den schlechten Start zu korrigieren. Ihre Versuche sind ungeübt und fallen nicht auf fruchtbaren Boden. So trennen sich die beiden schnell wieder, um die unangenehme Situation nicht auch noch zu verlängern. Bei den anderen Neuankömmlingen hält sie sich dementsprechend zurück und die Gespräche verlaufen ohne Zwischenfälle. Für die meisten wirkt sie genauso wie erwartet: Streng, korrekt, aber vernünftig. Ohne Smalltalk werden die wichtigen Punkte abgeklappert und es bleibt Zeit für wesentliche Arbeiten.
Die meisten Befehle gibt sie per Computer an die zuständigen Stationen und Personen. Ihre Vertrautheit mit den Systemen macht sich hier bezahlt und es geht schnell von der Hand. Vorschriftsgemäß und weitgehend logisch erschließt sich diese Welt sehr viel einfacher als die meisten anderen Aufgabenbereiche. Sie bevorzugt eine kurze und nur soweit präzise Formulierung der Befehle, dass das Gegenüber seine möglichen Freiheiten in der Umsetzung behält und trotzdem Missinterpretationen vermieden werden. Bis zum Ende der Nachmittags- und damit Doppelschicht wechselt dies mit kurzen Gesprächen mit dem Kapitän über Kom und dem Berichts- und Nachrichtenpapierkram ab. Die Kommunikation mit Telder beinhaltet hauptsächlich Rückfragen und neue Befehle, darüberhinaus sind sie ereignislos. "Diese Zusammenarbeit stellt sich bisher komplikationslos dar. Das wird positive Auswirkungen auf die Funktion des gesamten Schiffes haben.", stellt sie fest. "Aber wie sollte es auch anders sein?"
Einen Dämpfer auf diese Einschätzung gibt allerdings die nächste Besprechung, die sie mit Commander Matthew hat. Der alternde Ops-Offizier ist nicht zufrieden mit der Wahl des Zweiten Offiziers. Zumindest interpretiert die Erste Offizierin dies hinein, als das Gespräch über seine Zuständigkeiten keinen guten Verlauf nimmt. "Natürlich ist an seinem Lebenslauf nichts auszusetzen und die lange Denstzeit gleicht seinen Start als Nichtoffizier aus, doch werden bei dieser Entscheidung die altersbedingten Einschränkungen seines Volkes miteinbezogen worden sein." Er betont, wie es in seiner Dienstzeit gemacht wurde und seine Fragen wirken, als wäre er mit der Regelung hier nicht einverstanden. Definitiv bevorzugt er weniger strikte Anweisungen und mehr kompetenzen, doch sieht T'Paaz darin keine Logik. Im Endeffekt entscheidet der Rangunterschied, doch schätzt die Vulkanierin, dass ihre Zusammenarbeit schlecht beginnt. "Ich sollte, sobald sich Zeit dafür findet, meine Studien fortsetzen. Vermutlich fehlen mir Informationen über die Veränderung der Emotionen mit steigendem Alter."
Zu ziemlich fortgeschrittener Zeit bestellt sie ihre Ernährungsvariante für das Tagesende, der äußerlich aber keine Veränderungen anzusehen sind außer etwas kleinere Portionen. Während sie diese verzehrt, sieht sie durch die von Leutnant Perim weitergeleiteten Berichte und Notizen. Zufrieden stellt sie fest, dass sie vollständig sind oder sich aus den Notizen erschließen lassen. Sie setzt die Informationen zusammen und bemerkt, dass es ihr leichter fällt als erwartet. "Das hier ist ja nicht mein Betätigungsfeld, die Berichtsform ist aber vertraut und meine technische Ausbildung scheint zu genügen. Ich muss meine Eigeneinschätzung korrigieren. Möglicherweise wäre es sogar angebracht, diesen Arbeitsweg zur Dauereinrichtung zu machen." Als ihre Gedanken dann zu ihren eigenen Plänen wandern, verwirft sie diese Idee. "Zur eigenen Entfaltung muss noch Platz bleiben."
Als sie fertig ist, zieht sie sich in den Nebenraum zurück und sich selbst um. Der Computer wird beauftragt, sie in fünf Stunden zu wecken, bevor sie das Licht dimmt und es sich auf der Bereitschaftsliege bequem macht. Fast sofort schläft sie ein und verbringt eine ruhige, traumlose Ruhephase. Mit dem ersten Ton des Weckers steht sie auf und begibt sich unter die Dusche der Nasszelle. Sie zieht ihre Ersatzuniform an und legt die alte zur Reinigung bereit. Der Replikator bekommt den nächsten Auftrag aus dem persönlichen Ernährungsplan, der auch nicht anders als die anderen aussieht. Während sie ihr Frühstück zu sich nimmt, überprüft sie die eingetroffenen Nachrichten. Ihren Arbeitsplan für den heutigen Tag muss sie nicht nachsehen, ihr Gedächtnis hat ihn noch präsent. Stattdessen macht sie sich mithilfe von Padd und Computer daran, einen neuen Schichtdienst, basierend auf den Neueinteilungen der Sternenflotte des Vortages, einzuteilen. Er gelingt minimal besser, die bisher existierenden Probleme bleiben im Endeffekt bestehen: zu wenig Personal, vor allem erfahrenes, und damit hohe Last für die wenigen Senior Officers.
Über den Tag hinweg setzt sich die übliche Routine fort: Neue eintreffende Crewmitglieder werden empfangen, Nachrichten und Berichte empfangen, verarbeitet und weitergeleitet, Gespräche mit dem Kapitän geführt und seine Befehle umgesetzt beziehungsweise weitergegeben.
Während anfangs die Neuankömmlinge meist leicht befremdet den Bereitschaftsraum verlassen, da nicht jedem der Umgang mit der Logik, Effizienz und Kälte einer Vulkanierin leicht fällt, gelingt es ihr schließlich mit etwas Übung, dies zu vermindern. Mit fortschreitendem Chronometer entstehen weniger Missverständnisse und beiderseitige Erwartungen werden erfüllt. Mehr als das wird es aber nicht.
Bei den Nachrichten bleibt es bei ihrer hohen Verarbeitungsrate, sodass sie sogar ein wenig Zeit gewinnt, die sie in anderes stecken kann. Die Befehle Telders und ihre eigenen niederzulegen und zu vermitteln gelingt ihr sogar noch besser. Es kommen keine Nachfragen und es kommt auch nicht zu Missverständnissen, die eine erneute, klarere Formulierung erfordern.
Wie schon bei allen anderen Mahlzeiten, nimmt sie auch ihr Mittag ein, während sie ihre Computer-, Padd- und Schreibtischarbeit fortsetzt.
Zu den Treffen am Vormittag gehört auch eines mit Lt.Commander Haro, welcher zu den wenigen gehört, die bereits vorher auf der Cicero gedient haben. Außerdem hat er einen nur auf wenigen Schiffen existierenden Posten inne: Den des Staffelführers. Da die Akira-Klasse als Mutterschiff für eine große Zahl Shuttles und Kampfflieger dient, wurde diese Position extra eingerichtet. sie ist dem Ersten Offizier direkt untergeordnet und damit dem Chef der Sicherheit gleichgestellt. Vor der letzten Schlacht waren sie beide also gleichrangig und verfügten über sehr ähnliche Aufgabengebiete. Es wäre auch nicht unverständlich gewesen, ihn an ihrer Stelle zum Ersten Offizier zu berufen, da er zwar noch nicht so lange wie sie Lt.Commander gewesen ist, aber schon länger auf der Cicero gedient hatte. Da er zu dem Zeitpunkt aber außerhalb der Cicero flog, ergab es sich nicht.
Nun steht dieses Treffen auch noch aus einem anderen Grund unter einem schlechten Stern. Denn unter dem Mangel an Personal leidet seine Abteilung besonders, da T'Paaz ihr nicht die gleiche Priorität wie die anderen einräumt. So nimmt das Gespräch auch kaum einen produktiven Verlauf, da beide Seiten auf ihrer Ansicht der Dinge bestehen und sich wechselseitig nicht überzeugen können. Mit Hinweis auf die fortgeschrittene Zeit und ihrer Einschätzung, dass eine Fortführung auch keinen Gewinn mehr bringen wird, komplimentiert sie ihn schließlich kraft ihres Ranges hinaus.
Doch bleibt das Treffen nicht ohne Nachspiel, denn der Bolianer wendet sich als nächstes direkt an den Kapitän. Dieser zitiert sie dann dazu und versucht, später unter vier Augen, zu vermitteln. Im Endeffekt muss T'Paaz zusagen, die Prioritäten anders zu setzen, da sie ihre Logik nicht vermittelt bekommt und Haro über einen befreundeten Admiral genug Einfluss, seine durchzusetzen. Unter Protest akzeptiert sie den Befehl des Kapitäns und macht einen Logbucheintrag für eine formale Beschwerde, da sie den Eindruck gewonnen hat, dass die Nähe des Staffelführers zum Admiral der eigentlich ausschlaggebende Grund war. Telders Versuche, eine Konfrontation zwischen den Offizieren und/oder ihm und dem Admiral zu vermeiden, sind fürs erste geglückt, doch sieht es nicht nach einem andauernden Frieden aus.
Weitere besondere Termine des Tages stellen zwei Holosuitebesuche mit Teilen der Crew, einen vor-, einen nachmittags, sowie deren Auswertung und erste Besprechung mit dem Counselor und dem Schiffsdoktor nachmittags dar.
Programm 1 (Anzeigen)Ruhig sitzt die Vulkanierin auf dem Kapitänsstuhl. Ihr Blick ruht auf abwechselnd auf ihrem Padd und ihrer Armlehnenkonsole. Das Flimmern der bunten Icons und Texte spiegelt sich auf ihrem hellen und konzentrierten Gesicht wider, denn die Beleuchtung auf der Brücke ist auf ein Minimum heruntergeschraubt. Schemenhaft setzen sich die bewegenden Schatten der weiteren Brückenbesatzung gegen das Licht ihrer Konsolen ab. Gedämpft geführte Gespräche dringen an ihre spitzen Ohren. Die Statusmeldungen scheinen bei ihr keinen Impuls zum Eingriff zu wecken.
Leise surrend nehmen mehrere Maschinen ihre Arbeit auf und das Licht erhellt sich auf normales Niveau. Ein Ops-Mannschaftsmitglied tritt heran und übergibt ein weiteres Padd: "Commander?" Der temporäre Kapitän blickt auf und nimmt es entgegen. Nach einem kurzen Blick nickt sie, zeichnet es ab und gibt es zurück: "Danke, wegtreten." Etwas irritiert verlässt der Mensch die Brücke. T'Paaz wendet sich inzwischen wieder ihrer Konsole zu und tippt, während sie die Kommunikation aktiviert: "T'Paaz an Maschinenraum: Sie haben mir 17 besondere Vorkommnisse während der Initialisierung des Schiffsbetriebs gemeldet. Befinden sich darunter welche, die den Schiffsbetrieb gefährden?" Mit einiger Verzögerung antwortet eine verunsicherte Stimme: "Nein, Madam. Entschuldigen sie..." Weiter kommt sie nicht, denn die Vulkanierin unterbricht bereits: "Dann beobachten Sie die Probleme und machen erst Meldung, wenn diese aufgrund veränderter Umstände zu einer Gefährdung werden." "Aye,...Madam.", bestätigt eine eingeschüchterte Stimme den Befehl. "Fähnrich, diese Übung dient der Verbesserung der Zusammenarbeit und der Einigung auf einheitliche Protokolle. Sie befinden sich auf einem für sie nicht vorgesehenen Posten und dafür ist ihre Fehlerrate gering.", erklärt die Vorgesetzte zur Beruhigung.
Mit der Zeit nimmt die Geschäftigkeit des Personals und die Ankunftsrate der Meldungen ab und T'Paaz erhebt sich aus ihrem Stuhl.
noch auszuführen (Anzeigen)Holoprogramm "Routineflug aus Dock und Reaktion auf Notruf" P+1 SO+2 SS+1
Treffen mit Doc und Counselor über Dienstplan 0
Holopgrogramm "Diplomatisches Treffen mit Romulanern mit Zwischenfällen" P+1 SO+2 SS+1
Nach diesen arbeitsreichen Tagen ist es endlich soweit: Telder ruft alle Führungsoffiziere zusammen, um die Missionsparameter zu besprechen. T'Paaz verlässt ihren Bereitschaftsraum und tritt über die Brücke, die noch immer mitten in der Reparatur befindlich ist, in die Aussichtslounge ein. Exakt in der Minute, in der ihre Anwesenheit gefordert worden war, schließen sich die Türen hinter ihr. Mit ihrem unvermeindlichen Padd in der Hand lässt sie den Blick kurz schweifen, um die Anwesenheit zu kontrollieren, bevor sie sich an ihren Platz zur Rechten des Kapitäns begibt.
"Selbstverständlich wird es einen Scan der Oberfläche bei Ankunft geben.", hätte nun vermutlich ein einfühlsamerer Offizier erinnert. Auch wenn dies keiner ernsthaften Suche gleichkommt, wäre es ein Ausdruck von Hoffnung. T'Paaz gehen diese Worte ebenfalls durch den Kopf, doch sie spricht sie nicht aus. Wozu denn auch? Alle kennen die Wahrscheinlichkeiten und sollten sich vor Ort andere Umstände darstellen, würden sich die Befehle sowieso ändern. In ihrer von Effizienz und Logik beherrschten Welt ist kein Platz für Sentimentales. Erst vor kurzem hat sie gelernt, solcherlei Situationen und Worte einzuschätzen und kalkuliert einzusetzen, doch nur als einen Beitrag zum Erfolg der Mission. Die Wahrnehmung und Bedienung der nicht kontrollierten Emotionen ihrer Umgebung kann den Umgang mit Kollegen verbessern und damit deren Arbeitseinsatz.
Doch die Stille irritiert sie. Ihrer Meinung nach waren alle Informationen ausgetauscht und weitere Zeit damit zu verbringen ist Zeitverschwendung. Nach kurzer Zeit piept ihr Padd leise, als sie einen Vorgang beendet und ihr Blick richtet sich auf Telder: "Damit ist alles besprochen und geregelt, oder? Ich würde vorschlagen, wir beenden hiermit die Sitzung." Aufrecht und das Padd noch in der Hand wirkt sie, als wäre ihr die Atmosphäre nicht aufgefallen. Sie wartet auf die Zustimmung des Kapitäns und würde dann als letzte den Raum verlassen, um ihm die Möglichkeit zu geben, weitere Anweisungen unter vier Augen zu geben.
Fortsetzung folgt (Anzeigen)Einweisung der Neulinge
Entdecken der Tochter und deren Begrüßung
Holosuitebesuche
Anträge auf Ingenieure und Material
formale Proteste (Schiffszustand/-bestückung, Tochter)
Treffen mit Kapitän, Doc, Counselor, 2.Off und Ops