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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Sternenblut => Thema gestartet von: Sternenblut am 24.10.2012, 22:39:54

Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 24.10.2012, 22:39:54
20. Goldenzeit im Jahre 457 nach Akish

Die Lichttunnel, die vor langer Zeit in der Zwillingswacht angelegt worden waren, und über ein kompliziertes Spiegelsystem das Licht von draußen in die beiden Höhlenstädte transportierte, tauchten den Tempelbezirk in ein angenehm helles Licht. Auf den Straßen, zwischen dem Nebeltempel und dem Zirkel des Richtspruchs, in der Händlergasse und Triamans Gasthaus, ja sogar bei der Pagode der Liebenden, wo sich die Halblinge sonst nur zu Hochzeiten einfanden, diskutierten die Bürger der Tiefen Wacht.
Nur selten waren die beiden Halblingsstädte so lebhaft wie im Augenblick. Die Bürgermeisterwahl stand an: Würde Janosch Zimmermann der neue Bürgermeister der Tiefen Wacht werden? Er galt als nachdenklicher Eigenbrötler, nicht unfreundlich, aber auch nicht allzu herzlich. Doch seit seinem Entschluss, sich zur Wahl zu stellen, ging er auf die anderen Halblinge zu, unterhielt sich mit ihnen und versuchte, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Hoffnungen zu verstehen.
Für noch mehr Aufregung aber sorgte sein Gegenkandidat: Dmiri Aryeon war der erste Nicht-Halbling, der sich jemals für dieses Amt zur Wahl gestellt hatte, ein waschechter Halb-Elf: Seine Mutter war eine Menschenfrau, die bereits schwanger in die Stadt gekommen war und hier eine neue Heimat gefunden hatte, während Dmiris Vater auf einer Reise von Räubern nahe des Großen Waldes ermordet worden war. Trotz seiner traurigen Geschichte war Dmiri ein lebhafter junger Mann. Aber viele Halblinge waren der Ansicht, dass der Halb-Elf sich niemals ganz in die Bedürfnisse des kleinen Volkes würde eindenken können, und war er mit seinen gerade mal fünfundzwanzig Jahren nicht auch viel zu jung?
Alles deutete also auf den gut doppelt so alten Janosch als Sieger hin – wäre da nicht die Jugend, die darauf hoffte, dass Dmiri ein wenig Veränderung bringen würde, vielleicht eine größere Festhalle bauen ließe oder dafür sorgte, dass der Schulunterricht interessanter gestaltet würde. Jeder ab zwölf Jahren hatte das Recht, zu wählen, und so war der Ausgang noch immer ungewiss.

Doch nicht jeden beschäftigte im Augenblick nur die Bürgermeisterwahl. Niemand hatte Hohepriester Marlan gesehen, seit Wochen nicht mehr, und dazu gab es im Moment ungewöhnlich viele Missionen für die Nebelwache. Nicht zu vergessen der plötzliche Wahnsinn des Uhrmachers Yerek, von dem manche befürchteten, der gleiche Wahnsinn habe auch Marlan befallen, weshalb ihn die anderen Priester wegsperrten. Dass diese versicherten, es gehe Marlan gut, verstärkte die Gerüchte nur…

Vielleicht würden einige wenige Auserwählte ja heute die Wahrheit über Marlan erfahren. Es waren Boten geschickt worden: Es wurde eine neue Gruppe für die Nebelwache gerufen. Fünf junge Priester des Nebeltempels hatten fünf Einwohner der Tiefen Wacht aufgerufen, sich am Abend zu melden. Mehr wusste keiner von ihnen. Es gab keinen Brief mit weiteren Erklärungen, nur die mündliche Botschaft des Priesters, der selbst nicht mehr wusste. Eben so, wie es immer ablief.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.12.2012, 16:39:23
Miriam sah Baltin unsicher an. Die junge Priesterin – sie war gerade einmal siebzehn Jahre alt – hatte Baltin die Botschaft überbracht, nachdem er einige Tempeleinkäufe erledigt und gerade wieder zur Tür hereingekommen war. Es war ungewöhnlich, wenn auch nicht einzigartig, dass ein Nebelpriester selbst zur Nebelwache gerufen wurde. Die junge Frau versuchte, einen Blick auf Baltins Augen zu erhaschen, die wie immer unter der Kapuze versteckt waren. Sie war nicht aufdringlich, eher besorgt. „Mehr weiß ich nicht. Nur, dass du heute Abend nach der Verkündung, wer der neue Bürgermeister ist, im Audienzraum der Hohepriester erscheinen sollst.“
Sie zögerte. Die beiden kannten sich seit über zwei Jahren, hatten sich immer gut verstanden, auch wenn sie sich nie allzu nahe gekommen waren. „Geht es dir gut?“

Am anderen Ende der Eingangshalle stand Torbrik, der junge Priester, der heute für das Kochen zuständig war. Alle wussten, dass Torbrik ein Auge auf Miriam geworfen hatte – vielleicht mit Ausnahme von Miriam selbst –, und der Halbling blieb mit finsterem Blick stehen, als er Baltin und sie zusammen sah. „Hast du die Einkäufe?“ rief er Baltin zu.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.12.2012, 16:40:44
Der alte Ab sah Silivros mit undeutbarem Blick an. Der junge Halbelf kannte diesen Blick – sein Lehrmeister setzte ihn immer dann auf, wenn er gegensätzliche Gefühle verspürte und sich nicht entscheiden konnte, welches davon er zum Ausdruck bringen wollte.

„Es ist eine große Ehre“, sagte er schließlich, ohne dass sich seine Miene veränderte. „Du stehst für die Sicherheit der Stadt und ihrer Bewohner ein, und vielleicht noch einiges mehr.“

Seine Finger trommelten auf den Tisch, und Silivros war klar, dass der Mensch noch nicht zuende gesprochen hatte. „Vermutlich wollen sie dich wegen deiner Heilerfähigkeiten dabei haben. Aber denk immer dran, du kannst noch mehr als das. Solche Missionen sind gefährlich, und vielleicht wirst du sogar kämpfen müssen.“

Ab hatte die gleiche Aussage, wenn auch mit immer anderen Worten, den ganzen Morgen über immer wieder gemacht. Das Thema schien ihn einfach nicht loszulassen, und dass er keine Antworten geben, sondern nur Vermutungen anstellen konnte, ärgerte ihn umso mehr. Ab hasste Vermutungen, insbesondere wenn es um das Wohl eines anderes Wesens ging. „Wissen, Glück und Gesundheit sind die drei höchsten Güter“, hatte er Silivros immer eingetrichtert.

„Wenn ihr in einen Kampf verwickelt werdet, denk nicht nur an die Anderen, achte auch auf deine eigene Gesundheit. Als Heiler ist dein Überleben möglicherweise der Garant für das Überleben der Anderen. Es kann notwendig sein, dass du ihr Leid ertragen musst, wenn deine Kräfte nicht für alle ausreichen.“

Dies war neu. Immer hatte Ab ihn gelehrt, das Wohl Anderer über sein eigenes zu stellen. Aber der Priester hatte Silivros auch noch nie in eine Umgebung schicken müssen, in der sein eigenes Wohl ernsthaft auf dem Spiel stand.

Plötzlich stand Ab von seinem Stuhl auf, den er dabei fast umwarf. „Hast du schon gepackt? Du wirst sicherlich einige Tage unterwegs sein, nimm dir ausreichend Kleidung und Nahrung mit. Und vielleicht etwas zum Schreiben, falls dir langweilig wird oder du wichtige Notizen machen musst.“

Er sah auf den Tisch, auf dem noch die Reste ihres Mittagessens standen. Ab hatte darauf bestanden, heute nicht gemeinsam mit den anderen Priestern zu essen. „Kümmer du dich um deine Sachen, ich räume ab.“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.12.2012, 16:42:36
Xabert warf Talia ein dankbares Lächeln zu. „Ich bin wirklich froh, dass wir dich haben“, flüsterte er ihr zu. „Wenn so viel los ist wie heute, sind deine langen Beine ein echter Segen.“ Der Gastwirt half selbst mit beim Verteilen der Getränke, so viel war zu tun. Doch im gleichen Moment wurde er auch schon wieder hinter der Theke gebraucht, und sputete sich an seinen eigentlichen Arbeitsplatz.

In der Tat war die Gaststätte, die direkt vor Herlons Stallungen lag, „rappelzappelvoll“, wie Xabert es ausdrückte. Das beherrschende Thema war die Bürgermeisterwahl. Gerade hatte Talia einige Krüge Honigbier an einen Tisch gebracht, als sich schon wieder die Tür öffnete. Der junge Mann, der hereinkam, war ein Nebelpriester, wie an seiner grauen Kutte leicht zu sehen war. Einige von ihnen trugen auch braun, aber die traditionelle Kleidung der Nebelpriester war silbrig grau.

Kurz sah er sich um, bis sein Blick auf Talia fiel. Zielstrebig ging er auf sie zu. „Verzeiht, ich muss kurz mit euch reden. Unter vier Augen. Habt ihr einen Moment?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.12.2012, 16:43:28
Dindal sah mit zweifelndem Blick auf die Konstruktion seines Cousins. Die Grundidee war gut, wie es bei Fredric immer der Fall war. Aber die Umsetzung… er hatte die Vorstellungskraft, aber einfach nicht das Talent für solche Dinge.

Der Lastenarm, den Fredric aus einem massiven Baumstamm hergestellt hatte, ragte weit in die Straße ein, und in einem ledernen Tuch hing darin ein Maultier, das nervös röhrte. Gut einen Meter schwebte es über dem Straßenpflaster.

„Ich hatte es ganz genau ausgerechnet“, erklärte Fredric. „Es hätte das Gewicht des Esels tragen können müssen. Aber irgendetwas habe ich mit dem Fundament wohl doch falsch gemacht.“

Das Fundament, von dem Fredric sprach, war ein großer Felsbrocken, den er in eine Grube eingelassen hatte. Was Fredric nicht beachtet hatte, war, dass der runde Felsen sich bei genug Zugkraft zur Seite neigen würde. Und damit die ganze Lastkran-Konstruktion kurz davor stand, auf der Straße zu zerscheppern – inklusive darin gefangenem Maultier.

Um das zu verhindern, hatten Fredrics Mitarbeiter Seile um den Felsen geschlungen und hielten ihn mit reiner Muskelkraft auf seiner Position. Den fünf Männern – allesamt Halblinge – stand der Schweiß auf der Stirn, aber sie hielten tapfer stand – wenn auch wohl nicht mehr allzu lange.

„Hast du eine Idee?“ fragte Fredric kleinlaut. Vor wenigen Minuten war er zu ihm gerannt gekommen und hatte ihn um Hilfe gebeten, um eine ‚Katastrophe’ abzuwenden. Immer wieder schaffte es Fredric, mit der Unterstützung der richtigen Leute, das Schlimmste abzuwenden – und doch hielt ihn das nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen. Man musste ihm zu Gute halten, dass einige seiner Erfindungen tatsächlich funktionierten. Von dem Geld, das er damit verdient hatte, finanzierte er nicht nur sein Leben, sondern auch seine Werkstatt und seine weiteren Erfindungen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.12.2012, 16:43:50
Gherin saß an einem Tisch in Xabert Gogermanns gemütlicher Gaststätte zu den Gäulen – was nicht nur eine präzise Beschreibung, sondern auch der tatsächliche Name dieses Etablissements war. Es war eine Menge los, und Gherin hatte sich entschlossen, sich an einem so wichtigen Tag unters Volk zu mischen.

Gerade nippte er an seinem Honigbier, als die Tür geöffnet wurde und ein junger Nebelpriester hereinkam. Er sah sich kurz um, dann fiel sein Blick auf Talia, die hübsche, wenn auch viel zu groß geratene Schankmaid in Xaberts Gaststätte. Nun ja, natürlich war sie zu groß geraten, schließlich war sie ja auch ein Mensch.

Der Nebelpriester ging zielstrebig auf Talia zu und unterhielt sich kurz mit ihr, was in diesen Tagen nur für zusätzlichen Gesprächsstoff an den Tischen sorgte. Schickte man schon wieder eine neue Gruppe auf eine Mission? Und das gerade heute, am Tag der Bürgermeisterwahl?
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 02.12.2012, 22:20:44
Wieder einmal ein hektischer Tag in den Gäulen. Noch vor einigen Jahren hätte es Talia nicht für möglich gehalten in einer Taverne zu arbeiten, und noch dazu in einer von Halblingen geführten in einer Halblingsgemeinde. Aber so spielt das Leben nun einmal und Talia musste zugeben das es ihr sogar ganz gut gefiel. Sicher war es anfangs gewöhnungsbedürftig unter dem kleinen Volk zu leben, aber wenn man sich einmal eingelebt hat war es angenehmer als in den meisten menschlichen Gemeinden. Hier in der Zwillingswacht waren die Leute freundlich und aufgeschlossen. Schnell macht man hier neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften, aber doch konnten die Bewohner hier bei Zeiten doch recht „frech“ sein.
Xaberts Danksagung riss Talia aus ihren Gedanken und zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht, denn obwohl sich der Halbling in den letzten Tagen schon dutzende male bei ihr bedankt hat, war es doch immer wieder schön wenn man so offen wertgeschätzt wurde. Doch war jetzt wirklich nicht die Zeit sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, der Laden war voll und die Kundschaft braucht etwas um ihre Kehlen zu befeuchten um weiter angeregt über die Bürgermeisterwahl zu diskutieren.
Talia persönlich war der ganze Trubel um die Wahl eigentlich recht egal, sie hatte sich vorgenommen sich nicht zu sehr in die hiesige Politik einzumischen und war sich sicher das beide Kandidaten gute Bürgermeister abgeben würden.

Als sie dann plötzlich von dem Nebelpriester angesprochen wurde, war die junge Frau recht überrascht. Mit den Priestern hatte sie eigentlich noch gar nichts am Hut gehabt und all ihr wissen über sie stammte von den Gästen der Taverne. Kurz schaute sie sich im Schankraum um ob eine kurze pause möglich wäre oder ob noch jemand versorgt werden musste, und entschied dann das ein kurzes Gespräch wohl nicht schaden könnte. “Mein Herr, wie ihr seht steht uns gerade das Wasser bis zum Hals. Mehr als ein paar Minuten meiner Zeit werde ich euch deshalb leider nicht widmen können.“ Mit einer Geste bedeutete sie dem Priester ihr zu folgen und führte ihn an einen ruhigeren Platz.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.12.2012, 23:57:37
Der Halbling nickte. „Mehr als ein paar Minuten werde ich nicht brauchen.“

Er folgte Talia durch die Schänke, wobei er sich suchend umsah. Schließlich kamen sie in einem Nebenraum an, in dem Xabert einige Vorräte gelagert hatte. Es roch nach Würzfleisch und Kräutern.

„Ich bringe…“ Er räusperte sich, der junge Priester schien nervös zu sein und fuhr sich mit der Hand durch sein blondes Haar, während er zu Talia aufsah. „Ich bringe Nachricht von den Hohepriestern des Nebeltempels. Man ruft euch zur Nebelwache. Ihr sollt euch heute abend, nach der Verkündung des Ergebnisses der Bürgermeisterwahl, im Audienzraum der Hohepriester im Nebeltempel der Tiefen Wacht einfinden.“

Unruhig sah er die junge Frau an, und versuchte abzuschätzen, wie sie mit der Nachricht umgehen würde. Es war offensichtlich, dass ihm seine Botenpflicht nicht sehr angenehm war.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 03.12.2012, 00:33:15
Fragend neigte Talia ihren Kopf zur Seite. Sie hatte zwar schon von der Nebelwache gehört, aber fragte sich warum man ausgerechnet sie dazu gerufen hat. Sicher hatte sie viele nützliche Qualitäten, aber doch war sie erst seit wenigen Jahren Mitglied dieser Gemeinde und nachdem was sie gehört hat war die Nebelwache ein ehrbares Amt. Aber aus welchem Grund auch immer, war ihr klar das Xabert das nicht gefallen würde. Gerade jetzt wo die Schänke zum bersten voll war und man erwarten konnte das nach der Wahl noch mehr Feierwütige herströmen würden. Aber daran konnte sie jetzt erst einmal nichts ändern.
Nach diesen kurzen Überlegungen wandte sie sich an den nervösen Priester. "Sagt mein Herr, ihr wisst nicht zufällig warum ausgerechnet ich zur Nebelwache gerufen wurde, oder? Und könnt ihr mir vielleicht ein paar Ratschläge geben wie man sich am besten im Tempel verhält?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 03.12.2012, 00:45:25
Der Nebelpriester schüttelte mit dem Kopf. "Nein, der Bote erhält nie weitere Informationen. Im Tempel gibt es keine speziellen Regeln, an die ihr euch als Nebelwache halten müsst. Seid einfach... naja, respektvoll."

Er warf einen Blick zurück in den Schankraum. "Braucht ihr mich noch? Es gibt... es gibt noch jemanden, dem ich hier diese Nachricht überbringen muss."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 03.12.2012, 02:58:35
Baltin betrachtete Miriam aus dem Dunkel der Kapuze und zögerte kurz, fast als müsse er erst mal überlegen, wie es ihm gehe.
"Es ist...fllllich...wie es ist.", gab er dann die übliche Antwort seines Ordens, durchbrochen von dem merkwürdigen Zischlaut den er beim Sprechen machte, so als würde man Luft einsaugen. Einer der Gründe wegen denen er ungern sprach.
Auch ihr Versuch einen Blick unter seine Kapuze zu erhaschen, machte ihn unsicher. Er hatte schon seit Langem keinem mehr sein Gesicht gezeigt und würde es auch weiterhin so halten. Er kannte die Reaktionen, die sein Anblick hervorrief.
"Sag ihnen, ich komme...flllich"
Dann wand er sich um, um Torbrik mit einem Nicken, das unter der Kleidung kaum zu bemerken war, die vollen Taschen zu zeigen, bevor er sich dann weiter in Richtung Küche bewegte, um sie dort abzustellen.
Er überlegte kurz, was er als nächstes für Aufgaben hatte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 03.12.2012, 14:54:30
Auch Silivros wusste noch nicht so recht mit der Neuen Situation umzugehen. Was er zu seinen Freunden im Tempel und den Kranken die er betreute sagen sollte. Immer kam etwas anderes raus und der Tag mit Ab brachte wohl die unterschiedlichsten Themen, auch wenn sie immer um das Selbe drehten.

Es viel dem jungen Halbelfen schwer Ab reden zu lassen. So wollte er Wiederworte geben als der alte Priester von seinen eigen Prinzipien abriet. Doch wollte er nicht mit ihm darüber streiten. Schließlich hatte er mehr Erfahrung als Silivros. Dem Körper konnte er jedoch nicht so befehlen wie seinem Mund. Der alte Priester konnte ihm die Nervosität ansehen und die Abscheu, welche die Worte -kämpfen- und der anderen -Leid ertragen- auslösten.

„Nein, zu zweit geht es schneller.“ meinte Silivros als Ab aufgestanden war und tat es ihm gleich. Betrübt blickte er auf seinen nicht gerade leeren Teller auf welchen er die verschieden eingelegten Salatblätter und Rüben hin und her geschoben hatte. „Sie erwarten mich heute Abend und vieles ist schon gepackt. Außer muss ich noch die Kräuterpillen für Morgen und die gewaschenen Verbände abholen. Es gibt noch viel zu tun bevor ich weiter packen und aufbrechen muss. Soviel was wir erledigen müssen.“ Er begann die Sachen zurück auf das Tablett zu Räumen, mit dessen Hilfe sie das Essen in die Kammer getragen hatten.

Dann hielt er inne und blickte Ab an. „Keine Sorge, ich werde auf mich aufpassen und die Aufgaben in der Nebelwacht werden mich ja nicht ewig binden. Ich werde gesund zurückkommen und die die mit mir reisen auch.“ zuversichtlich lächelte er Ab dabei an. So zuversichtlich es ihm seine eigen Nervosität überhaupt erlaubte. „Wer wird an meine Stelle treten? Haben sie darüber schon entschieden oder hast du jemanden im Auge? Der Junge Keck macht sich gut wenn er uns ausgeholfen hat.“
Es stimmte das nicht mehr viel zu packen war. Er brauchte eigentlich nur noch das Pferd aus den Stellen holen und mit seinen Sachen bepacken, mehr nicht. Auch wollte er lieber noch weiter so tun als sei er nicht einberufen worden. Einfach noch etwas im althergebrachten Tagesablauf verweilen, Zeit mit Ab verbringen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 03.12.2012, 18:25:11
Talia überlegte kurz ob sie den Priester noch etwas fragen sollte, doch war offensichtlich dass es dem Halbling unangenehm war sich mit ihr zu unterhalten und deswegen schüttelte sie nur kurz mit dem Kopf. Im Gedanken versunken wartete sie bis sich der Priester zu seinem nächsten Termin aufmachte und begab sich danach selbst zur Theke um Xabert die für ihn schlechte Neuigkeit zu berichten.
Sie wartete einen Moment bis der Halbling einen Krug mit Honigwein gefüllt hatte und fing dann an:"Xabert, hast du einen Moment Zeit? Ich wurde gerade zur Nebelwache gerufen und man will das ich noch Heute Abend im Tempel vorstellig werde."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 03.12.2012, 18:25:35
Ab nickte zustimmend. "Keck hat viel Potential. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob er diesen Weg tatsächlich gehen will. Aber wir werden sehen."

Gemeinsam räumten sie auf, bis ihre Räumlichkeiten wieder sauber und ordentlich waren. Seufzend sah Ab danach aus dem Fenster. "Ich bin auch einmal zur Nebelwache gerufen worden", offenbarte er plötzlich. Er schüttelte den Kopf. "Es ist viele, viele Jahre her."

Sein Blick war starr nach draußen gerichtet. Fast schien es, als könne er seinem Schüler in diesem Moment nicht in die Augen sehen. "Was wir damals erlebt haben, war für eine Nebelwache... ungewöhnlich. Ich kann nur beten, dass es bei dir... gewöhnlich wird." Er schluckte. "Ich mache mir nicht nur Gedanken um dein leibliches Wohl. Silivros, du darfst niemals aufhören, dich selbst zu hinterfragen. Einiges von dem, was man in der Nebelschlucht erlebt, kann einen... verändern. Ich habe damals einige Jahre gebraucht, bis ich wieder zu mir gefunden habe."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 03.12.2012, 18:32:18
Xabert sah Talia einen Moment mit undeutbarem Blick an - dann umarmte er sie urplötzlich. "Oh Talia, ich bin stolz auf dich! Es ist eine große Ehre, zur Nebelwache gerufen zu werden. Das feiern wir, heute abend, wenn du zurück bist! Oh, warte, dann wird die Bürgermeisterwahl gefeiert. Wir... um Schlag Elf kann ich schließen, dann soll sich jemand anders um die Gäste kümmern. Ich schicke gleich jemanden, um Kasch bescheid zu geben. Er wird so stolz auf dich sein!"

Dass Talia ihm nicht mehr in der Gaststätte helfen konnte, schien Xabert in diesem Moment gar nicht zu interessieren. Er strahlte bis über beide Ohren und sah die junge Menschenfrau mit einem hellen Glanz in den Augen an - fast wie ein Vater, der auf seine Tochter stolz war.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 03.12.2012, 18:39:30
"Baltin?"

Es war die Stimme von Kherval, einem der sieben Hohepriester, die die Führung des Tempels innehatten. "Ich habe eine Aufgabe für dich. Geh zur Werkstatt von Fredric dem Gnom, und suche dort seinen Cousin Dindal auf. Teile ihm mit, dass er zur Nebelwacht gerufen wird. Er soll sich heute abend, nach der Bürgermeisterwahl, im Audienzraum der Hohepriester einfinden."

Mit keinem Wort sprach Kherval von Baltins eigener Einberufung. "Danach bist du für heute von allen weiteren Aufgaben freigestellt. Oh, bis auf eine Sache. Bitte sorge dafür, dass die anderen Priester im Tempel erfahren, dass wir heute nicht mehr gestört werden wollen, bis zum Erscheinen der Nebelwache heute abend. Wir haben einen... Gast, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen."

Einen Moment lang betrachtete Kherval den jungen Priester nachdenklich, dann wandte er sich um und ging.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 04.12.2012, 13:36:39
Silivors der an die Arbeit gehen wollte, hatte schon mit einem knarren die alte Tür des Sicherheitsschranks geöffnet. Der alte Schrank stand dem Fenster gegenüber in einer Ecke des Raumes. Daneben befand sich der Arbeitstisch, auf welchen die Pflanzen aus dem Schrank sofort weiter verarbeitet werden konnten. Draußen im Behandlungsraum gab es auch so einen Bereich, doch dort wurden nur die gering giftigen Pflanzen aufbewahrt. Hier gab es getrockneten Fingerhut, Teufelsaugensaft und noch viele andere Kräuter, welche schon in kleineren Dosen mehr als unangenehm werden konnten.

Als sein Meister seine Nebelwache erwähnte, blickte Silivros über die Schulter zu ihm. Der Halbelf war sichtlich überrascht über dieses spontane Geständnis. Sofort vielen ihm dutzende Fragen ein doch Ab war noch nicht fertig. So wendete er sich wieder den gefährlichen Kräutern zu.
Dabei steigerte sich seine Nervosität so weit, dass seine rechte Hand zitterte, während er mit ihr nach dem Mohn und Fingerhut griff.

Am Tisch konzentrierte sich der Halbelf mehr auf die Worte seines Meisters und fragte sich was wohl passiert sei. Er traute sich kaum wie sonst auch weiter zu machen. Denn er befürchtete gerade jetzt einen Fehler zu machen. So legte er nur noch die Löffel und den Mörser zurecht und ging dann zu Ab hinüber.
„Was ist passiert? Was erwartet jemanden denn auf einer ungewöhnlichen Nebelwacht?“ fragte Silivros obwohl er spürte, dass es Ab schwer fiel darüber zu sprechen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 04.12.2012, 18:54:47
Fassungslos über das Verhalten des Wirts, fehlten Talia zuerst die Worte. Sie hatte erwartet das sich Xabert darüber ärgern würde das sich seine Bedienung so kurzfristig frei nehmen müsste, aber nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil, der Halbling wollte diesen Anlass sogar als Grund zum Feiern nehmen ... Wobei so merkwürdig war es doch nicht wenn man so darüber nachdachte, denn Xabert nahm gerne jeden Grund um zu feiern.
Von Xaberts Heiterkeit angesteckt entfuhr Talia ein Lachen, welches sie aber schnell wieder unterdrückte. "Du bist mir einer, du nutzt auch jede Gelegenheit um zu Feiern. Aber mal im ernst, was genau macht diese Nebelwache überhaupt? Ich weiß es ist ein hoch angesehendes Ehrenamt hier, aber um ehrlich zu sein war es das auch schon mit meinem Wissen darüber. Kannst du mich vielleicht aufklären?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 06.12.2012, 00:12:28
Ab schüttelte den Kopf. "Was auf der Wacht passiert, erfährt nur die jeweilige Nebelwache - und die Hohepriester des Nebels. Niemand bricht das Schweigegelübde."

Trotz seiner Worte schien es Ab schwer zu fallen, die Geheimnisse für sich zu behalten. "Die Nebelschlucht ist mehr als nur ein Eingang in die Unterwelt von Thaikaris. Es gibt dort... Dinge. Wesen. Es ist ein mystischer Ort, und obwohl es viel Gutes an ihm gibt, liegt der größte Teil der Großen Schlucht doch im Dunkeln verborgen."

Wieder schüttelte er den Kopf. "Verzeih. Ich sollte dich nicht so beunruhigen. Vermutlich geht es nur um eine einfache Patrouille, und wenn du zurückkommst, wirst du mich einen übervorsichtigen alten Narren schimpfen." Er lächelte, und sah Silivros mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung an. Fast lag etwas Bittendes in seinem Blick. "Wir sollten den Tag nicht mit solchem Griesgram vergeuden, du wirst einige Tage, vielleicht sogar Wochen, unterwegs sein. Was hältst du davon: Wir gehen raus und mischen uns unters Volk!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 06.12.2012, 00:19:51
"Man kann nie genug feiern", bestätigte Xabert und zwinkerte Talia fröhlich zu. Auch als die junge Menschenfrau ernster wurde, verging seine gute Laune nicht. "Ganz genau weiß ich auch nicht, was auf so einer Wacht passiert. Die Gruppe, die berufen wird, teilt ihr Wissen nur mit den Hohepriestern des Nebels. Was ich weiß ist, dass die Nebelschlucht ein mystischer Ort ist. Naja, immerhin beziehen die Nebelpriester von dort ihre Macht, so wie andere Priester ihre Macht von Göttern beziehen. Da muss also schon was hinterstecken, hm?"

Er hob etwas hilflos die Schultern. "Ich vermute, du wirst irgendein Rätsel um irgendein mystisches Ereignis lösen müssen, oder sowas. Ich... naja, ich bin zwar religiös, aber eher... du weißt schon... praktisch orientiert. Ich habe mich mit solchen klerikalen Themen nie beschäftigt."

In dem Moment huschte Yanna an Talia vorbei, eine der jungen Halblingsmaiden, die neben Talia die Gäste bewirteten. "Talia, kannst du Tisch Fünf und Sieben übernehmen? Die trinken, als hätten sie ein paar Monate in der Großen Schlucht festgesteckt, und ich hab so viel mit den anderen Tischen zu tun..."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 06.12.2012, 00:22:48
Während Gherin an seinem Tisch saß, den er sich mit einigen anderen Halblingen teilte, kam ein junger Nebelpriester auf ihn zu und nickte ihm freundlich zu. "Seid ihr Gherin Gelbhopfen? Der Barde?"

Der junge Mann sah ihn mit großen Augen an. Er schien recht nervös zu sein.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 06.12.2012, 11:14:08
Als Baltin seine Aufträge bekam, nickte er zur Erwiederung erneut und machte sich sogleich auf den Weg.
Reihum suchte er die leitenden Priester der verschiedenen Tempelbereiche auf und teilte ihnen in wenigen Worten mit, daß die sieben Hohepriester bis zum Erscheinen der Nebelwache keine Störungen wünschten. Nur für einen kurzen Augenblick fragte er sich, warum gerade ihm, von dem im Tempel allgemein bekannt war, daß er ungern sprach, eine so redeintensive Aufgabe zugeteilt worden war. Aber  dann nahm er sie mit der selben Ergebenheit hin, wie eigentlich jede Aufgabe.
"Geboren, um zu leben. Leben, um zu ertragen. Ertragen, um anderen die Last fernzuhalten.", zitierte er einige der Lehrsätze seines Ordens wie ein Mantra, während er seinen Aufgaben nachging.
Nachdem er allen nötigen Personen im Tempel Bescheid gegeben hatte, machte er sich auf den Weg zur Werkstatt von Frederic. Nur kurz mußte er überlegen, wo diese war, denn obwohl er fast sein ganzen Leben hier verbrachte und schon die Last und das Leid vieler Einwohner auf sich genommen hatte, waren ihm Namen nie wichtig gewesen. Denn es zählte die Hilfe an sich und  nicht wem man half.
Aber so orientierte er sich kurz und ging los.
Bei der Werkstatt angekommen, bemerkte er, wie eine Reihe Halblinge mühsam an einigen Seilen festhielten, um etwas zu stabilisieren, das Baltin nicht verstand. Aber er verstand wohl, wieso die Halblinge so schwitzen, ihre Arme zitterten und sie ächzten. Ohne weiter zu fragen oder sich vorzustellen, griff er bei dem Seil, das so wirkte als würden die Helfer bald loslassen, mit an und  erleichterte ihnen so die Arbeit ein wenig.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 06.12.2012, 22:55:03
Talia hatte noch viel was sie Fragen wollte, aber so wie es aussah war diese Nebelwache auch für die Bewohner der Zwillingswacht ein großes Rätsel. Weswegen sie wohl kaum darauf hoffen konnte Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und dazu gezwungen war einfach alles auf sich zukommen zu lassen. Mit einem Nicken zeigte sie Yanna an das sie ihrer bitte nachkommen würde und warf Xabert im gehen noch einen Kommentar zu den sie sich einfach nicht verkneifen konnte. "Deinen praktisch orientierten Glauben habe ich oft genug gesehen. Wenn du nach einer durchzechten Nacht darum betest dass die Kopfschmerzen aufhören."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 07.12.2012, 14:44:26
„Nein das werde ich nicht.“ erwiderte Silivros sanft. Wieder huschte ein leicht gequältes lächeln über sein Gesicht. Die Aufregung war kaum für ihn auszuhalten und nur weil er gelernt hatte, dass ein Heiler immer stark und zuversichtlich wirken muss, konnte er hier den Schein wahren. „Em...“ sein Blick viel auf die bereitliegenden Kräuter. „Vielleicht hast du recht.“ Ab hatte ihn neugierig gemacht auf das was in der Schlucht wartete aber er wollte den alten Priester nicht weiter drängen. „Ich räume nur noch die Kräuter weg und dann können wir los. Ob die alte Anna Lockenfuß wieder ihre guten Kuchen anbietet?“ Der schnelle Themenwechsel brachte wieder etwas mehr Ruhe in den Halbelfen hinein. „Oder vielleicht hat ihre Tochter sich wieder an den süßen Brötchen versucht. So etwas als Nachspeise passt doch immer, oder.“ Lockerer grinsend räumte er die Kräuter wieder zurück und verschloss die Holztür. „Na dann. Wen gibst du nachher deine Stimme?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 08.12.2012, 12:25:53
Wieder einmal saß Dindal in seiner Werkstatt an seinem Arbeitstisch und betrachtete die vor ihm liegenden Gerätschaften. In letzter Zeit war er sehr melancholisch gestimmt und dachte viel über seine Reisen und Abenteuer nach, die er im Laufe der 300 Jahre erlebt hatte.

"Ich bin wirklich alt geworden... Was ist nur aus dem Gnom geworden, der immer unterwegs war und keinerlei Gefahren scheute? Anstatt Abenteuer zu erleben und neues zu sehen, verkrieche ich mich in meiner Werkstatt und mache jeden Tag das gleiche. Ich bin zwar gerne hier aber die Arbeit ist kein Vergleich zu dem Nervenkitzel, den ich während meiner Reisen verspürt habe."

Dindal seufzte laut, stand auf und ging die Treppe hoch, die aus seiner Werkstatt heraus, in das eigentliche Haus führte. Calef - ein guter Freund seiner Familie - hatte Dindal aufgenommen, als er in der Zwillingswacht ankam. Seitdem lebte er in dem Haus seines Freundes und nutzte den Keller als Werkstatt um seinen Lebensunterhalt mit Erfindungen und Geräten zu verdienen.
Dindal zündete sich eine Pfeife an und setzte sich vor das Fenster, um das rege Treiben in der Zwillingswacht zu betrachten. Nur wenige Minuten später entdeckte er ein Gesicht in der Menge, welches ihm sehr bekannt war, es war sein Cousin Fredric der auf das Haus zugerannt kam. Dindal wusste schon das es sich wieder um irgendwelche Probleme handelte, bevor er überhaupt die Tür geöffnet hatte. Er öffnete seinem Cousin und hörte sich geduldig die kurze Schilderung des Problems an. So etwas passierte Fredric zwar öfter aber Dindal erinnerte sich daran, das es ihm bei den Zwergen von Sturmschwinge nicht anders ergangen war.

"Er braucht einfach mehr Zeit um zu lernen, nur Übung macht den Meister."

Nachdem Fredric ihn aufgeklärt hatte, rannten sie zusammen zu dem Kran. Er betrachtete die Konstruktion und sah sich mit kritischem Blick jedes Detail genau an, nur nebenbei hörte er sich die restliche Erklärung seines Cousins an. Dann wandte Dindal sich an seinen Cousin und die Arbeiter, die unter Schweißströmen das Maultier gerade noch halten konnten. Mit lauter Stimme und einem lehrhaftem Unterton in der Stimme sagte Dindal:

"Zuerst muss das Maultier runtergelassen werden, sonst gibt es ein Unglück. Dann muss vorallem das Fundament verstärkt werden, am besten ihr gießt Zement in die Grube mit dem Stein, dann kann er sich nicht mehr drehen. Generell ist ein Steinquader als Fundament eine viel bessere Idee als eine Kugel."

Gerade als Dindal sich eins von den Seilen greifen wollte um mitzuhelfen, kam ihm ein in eine braune Kaupuzenrobe gekleideter Halbling oder Gnom zuvor. Erstaunt betrachtete Dindal den Neuankömmling. Da er schon mehrere Jahre in der Zwillingswacht lebte, erkannte er sofort das der Neuankömmling ein Priester des Nebels sein musste. Aber wieso half der Priester ihnen?
Wieso auch immer, wichtiger war jetzt zu helfen. Dindal packte sich ein anderes Seil und zusammen mit den Arbeitern und dem Priester schafften sie es ohne weitere große Anstrengungen den Esel wieder auf den Boden zu lassen. Dindal gab noch ein paar Anweisungen und wandte sich dann an den Priester.

"Danke für eure Hilfe aber was verschlägt einen Priester des Nebels zu dieser Werkstatt? Ihr seid doch bestimmt nicht durch Zufall hier vorbeigekommen?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 08.12.2012, 16:24:12
Während Baltin wartete, hörchte er herum, ob jemand Dindal war. Allerdings wurde keiner so angesprochen, also hielt er weiter stoisch am Seil fest, bis ihm einer der beiden Gnome sagte, daß er loslassen könne. Während sich die restlichen Halblinge den Schweiß von der Stirn wischten, blieb er weiterhin ruhig stehen und zeigte mit keiner Bewegung, wie anstrengend die Arbeit gewesen war.
Weiterhin hielt Baltin den Kopf gesenkt, als ihn einer der Gnome ansprach.
"Ich habe eine Nachricht für Dindal, den Gnom! ...fllich...Wißt ihr, wo ich ihn finde?....fllich", fragte er diesen.
Und als der Gnom vor ihm bestätigte Dindal selbst zu sein, teilte er ihm kurz und bünding die Nachricht der Nebelwache  mit.
"Ihr sollt heute nach der Bürgermeisterwahl ...fllich....zum Audienzraum der Hohepriester der Nebelwache kommen. ...fllich...."
Kurz noch wartete der vermummte Halbling auf eine Erwiederung, schien aber fast schon im Weggehen begriffen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Gherin Gelbhopfen am 09.12.2012, 20:55:41
"Jetzt sagt mir nicht, mein Vater will mich heute doch noch zu einem Auftritt verdo...oh!" Gherin hatte erst auf den zweiten Blick erfasst, dass es sich bei dem Nebelpriester, der ihn angesprochen hatte, wohl eher nicht um einen Sendboten seines Vaters handeln würde. Der gespielte Zorn in seinem Gesicht wich überraschtem Erröten.

"Tut mir wirklich leid, dass ich Euch so angefahren habe, ich hab jemand anderes befürchtet." kicherte er verlegen. "Und ja, ganz recht, ich bin Gherin, also, was kann ich für euch tun?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 09.12.2012, 23:53:46
Ab lächelte Silivros dankbar an. "Was hältst du davon, wenn wir zu den Gäulen gehen und uns was von Xaberts Honigbier gönnen? Ich bin zwar sonst kein großer Freund von Alkoholkonsum, aber in der richtigen Situation und in der richtigen Dosis kann es genau das passende Mittel sein. Gehen wir Feiern, immerhin ist dir eine große Ehre zuteil geworden!"

Auf die Frage nach der Wahl schüttelte Ab den Kopf. "Ich gehe nicht hin. Den Halbelf halte ich für zu unerfahren für so ein wichtiges Amt. Und sein Mitbewerber... ich kenne ihn schon eine ganze Weile. Er hat sich... verändert. Vielleicht ja im Guten, aber ich kann das noch nicht einschätzen. Ich will nicht den Falschen wählen, deshalb wähle.ich gar nicht."

Dann legte er seine große Hand auf Silivros Schulter. "Ich fang schon wieder mit Pessimismus an. Das passt nicht zu einem Heiler. Lass uns was trinken gehen!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.12.2012, 00:07:19
Xabert lachte bei Talias Kommentar laut auf, und kümmerte sich dann weiter um die Gäste - so wie Talia es auch tat.

Sie bediente den ersten Tisch, dann den zweiten - und bemerkte dort den Nebelpriester, der sich mit einem hiesigen Barden unterhielt.

"Ich bin... ich wohne... ich bin oft in der Gaststätte eures Vaters gewesen und habe euch beim Spiel zugehört. Ihr habt mich auf die Idee gebracht, mich mit der Musik zu beschäftigen. Ihr seid... seid mein Vorbild!"

Nervös setzte sich der junge Mann auf einen Stuhl der gerade frei geworden war. "A... aber deshalb bin ich nicht hier. Ich habe eine Botschaft für euch."

Kurz sah er sich um. Die anderen Gäste waren so abgelenkt, dass sie das Gespräch nicht hören würden. Lediglich eine Bedienung, eine Menschenfrau, sah zu ihnen, und sie schien den Priester nicht weiter zu stören.

"Ihr wurdet zur Nebelwache berufen. Findet euch nach der Verkündung des Ergebnisses.der Bürgermeisterwahl im Audienzraum der Hohepriester der Tiefen Wacht ein."

Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 10.12.2012, 10:51:26
Auch Silivros war nicht so für Alkohol zu begeistern aber gut. Es gab Momente wo es brauchbar war. Vielleicht war das einer. Zur Entscheidung von Ab nicht wählen zu gehen nickte er leicht. Auch er hatte sich über zu Jung und zu wechselbalgerisch gerade Gedanken gemacht, doch wollte er wählen gehen und die Entscheidung für wen stand fest. Schließlich konnte die Jungend auch etwas bewegen, wenn man ihnen nur die Gelegenheit dazu gab.

„Ach na gut. Gehen wir etwas trinken aber nur einen Becher, ja?“ sagte er und gin hinüber zur Tür. Diese öffnete er und lies Ab vorgehen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.12.2012, 14:30:57
Ab führte Silivros durch die Straßen der Stadt, die schwer bevölkert waren. Gespräche über die Wahl, das Verschwinden des Hohepriesters oder auch banalere Themen wie ein Nachbarsstreit um eine verschwundene Torte erfüllten die Höhle.

Schließlich kamen sie an Xaberts Gaststätte an, die ebenso überfüllt war wie wohl auch alle anderen Gaststätten an diesem Tag.

Ab sah sich um, und stockte dann. "Ein Nebelpriester", raunte er Silivros zu. "Möglich, dass er gerade einem deiner zukünftigen Gefährten die Nachricht überbringt."

Dann deutete er zur Bar. "Lass uns dorthin gehen, bis was frei wird."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.12.2012, 17:07:22
Fredric führte Dindals Anweisungen genau aus, und beruhigte dann erst einmal das aufgelöste Maultier. Schließlich ließ er es von einem seiner Gehilfen wegbringen und kam wieder zu Dindal. "Besten Dank für die Unterstützung, Nebelpriester. Und tausend Dank natürlich an dich, Dindal. Du hast mir mal wieder den Allerwertesten gerettet. Und Henry auch. So heißt der Esel."

Er sah rüber zu dem Felsbrocken und dem Kran, den seine Gehilfen inzwischen wieder in eine stabile Lage gebracht hatten. "Du hast so recht. Ein Quader, ich hätte dran denken müssen. Ich habe nur ans Gewicht gedacht, aber nicht daran, dass er trotzdem zur Seite wegrollen kann. Das bekomme ich jetzt hin!" Er räusperte sich. "Hoffe ich."

Dann erst sah er wieder zu dem Priester. "Was macht ihr eigentlich hier?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.12.2012, 00:28:36
Neben Ab durch die Straßen laufend schaute sich Silivors um. Es war ihm deutlich zu viel Trubel. Das Gefühl des -zu viel- steigerte sich in der Taverne. Für den Elfen, der ohnehin nicht der geselligste Bursche war, waren hier zu viele Halblinge. So war er dem Nebelprietser und dem mit dem der Priester sprach nur einen kurzen Blick zu. Er verspürte nicht den Wunsch herauszufinden ob es wirklich jemand aus der Wache war welche er begleiten durfte oder nicht. Wer seine Reisegefährten waren würde sich noch früh genug offenbaren.

Kurz nickend ging er mit Ab zum Tresen. Am Tresen wurde den beiden Heilpriestern von den anderen Gästen genug Platz zum Sitzen gemacht und die beiden konnten sich ohne großes Gedränge niederlassen. Als Xabert an ihnen vorbeihuschte bestellte Silivros für sie beide das Honigbier. Schweigend wartete er neben Ab auf das Bier. Die Gespräche der anderen Gäste bekam er nur halb mit.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 11.12.2012, 10:26:23
Ab lächelte Silivros zu, und als die Getränke kamen, stieß er mit ihm an. "Auf dich, mein Junge. Du hast dich wirklich sehr gut entwickelt, und ich bin stolz auf dich. Du bist ein hervorragender Heiler geworden. Und eine außerordentliche Persönlichkeit."

Wieder lächelte er, und nahm einen großen Schluck von dem Bier, als der Gastwirt, Xabert, zu ihnen kam. "Geweihter Ab, hallo!" grüßte er den Menschen überschwenglich. "Und euer Lehrling. Hallo Silivros!"

Dann richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf Ab, und raunte ihm leise - aber für Silivros hörbar - zu: "Sag mal, du bist doch schon mal auf einer Wacht gewesen. Was kann man jemandem für eine Freude machen, der auf eine Nebelwache zieht? Meine Talia" - er deutete mit einem Nicken zu der einzigen Menschenfrau, die hier als Bedienung arbeitete, und inmitten der Halblinge so wie Silivros und Ab deutlich herausstach - "ist berufen worden, und ich bin so stolz auf sie und möchte ihr das mit einem Geschenk zeigen."

Ab zögerte kurz, als er die Frage des Halblings hörte. "Für die Wacht wird man sie schon vorbereiten", erwiderte er schließlich. "Überlege dir einfach, was zu ihr passt, dann triffst du es schon."

Xabert dachte einen kurzen Moment nach, und nickte dann. "Danke, alter Junge. Das Honigbier geht auf's Haus."

Ab lächelte, und sah dann wieder zu Silivros. "Ich hoffe, du bist mir nicht böse, an ein Geschenk für dich habe ich gar nicht gedacht."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.12.2012, 17:53:06
Silivros nickte Xabert zu. Schweigend lauschte er der Frage des Wirtes und nahm dabei einen zweiten kleinen Schluck vom Bier. Der Honig machte das starke Bier richtig süffig und wenn man nicht aufpasste, trank man schnell einen über den Durst. Als die Schankmaid Talia ins Gespräch kam, folgte der Halbelf den Deuten des Wirtes. Kurz betrachtete er sie und wendetet dann wieder seine Aufmerksamkeit auf Ab und den Wirt. Talia kannte Silivros nur vom sehen. Als nichthalbling viel man in der Zwillingswacht schnell auf und war als Außenstehender schnell Stadtgespräch. Besonders die alten Halblingsweiber konnten sich sehr gut über Andere den Mund zerreißen. Natürlich gab er auf so ein Gewäsch nichts egal ob es positiv oder negativ über jemanden berichtete.

Als der Wirt wieder verschwand und Ab sich wegen nichts entschuldigte schmunzelte Silivros und nahm noch einen Schluck. „Ich will eh keines. Es ist eine Ehre und eine Pflicht.“ wieder schmunzelte er und stieß mit Ab an. „Genießen wir das Freibier und ich werde dann nachher zur Wahl. Das ist doch mehr als man sich je wünschen kann oder?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 12.12.2012, 18:35:36
Ab lachte. "Da gibt es eine Menge. Gerade in deinem Alter sollten dir einige Dinge einfallen."

Dann setzte er den Krug an, und leerte das Bier in einem Zug. Mit unschuldigem Blick sah er zu seinem Lehrling. "Mein Krug muss defekt gewesen sein. Ich brauche wohl einen neuen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Gherin Gelbhopfen am 14.12.2012, 10:57:43
Überrascht sah Gherin den Priester an. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob sich jemand einen Scherz mit ihm treiben wollte. Sich dazu als Nebelpriester auszugeben, wäre ihm aber doch zu gewagt erschienen, also musste der junge Mann vor ihm - weil ich ja auch schon selbst so alt bin - es wohl ernst mit seiner Botschaft meinen.

"Ich freue mich über diese Ehre und werde natürlich da sein. Aber Ihr seid sicher, dass Ihr mich nicht mit jemand anderem verwechselt?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 14.12.2012, 11:51:07
Der Priester schüttelte heftig den Kopf. "Ich bin ganz sicher. Ihr wurdet auserwählt für die Nebelwache." Er beugte sich ein wenig zu Gherin herüber, und sprach nun leiser. "Spielt ihr vielleicht noch einmal vor eurer Reise?"

Einen Tisch weiter stand ein - offensichtlich bereits schwer betrunkener - älterer Halbling auf und hob seinen Krug in die Luft. "Auf Janosch Tssssimmermann, möge er die... die Wahl gewinnen!" rief er. "Ni...nichts gegen Diri...Dim... den Halbelf, aber ich finne, an der Spitze sollde ein Halbling ste. Ste. Ste? Stehen!"

Dabei schwankte er so heftig, dass er gegen einen anderen Halbling stieß, der ihn sanft lächelnd wieder in den Raum zurückschob.

"Auf Dmiri!" rief der Betrunkene dann. "Nein, gar nicht. Auf Janosch!" Er nahm einen tief Zug aus seinem Krug, und der ein oder andere Gast prostete ihm dabei zu - die meisten allerdings amüsierten sich eher über ihn und nahmen seine Bemerkungen nicht sonderlich ernst. Der Mann stellte seinen Krug ab, dann fasst er an seinen Gürtel und drehte sich plötzlich - so plötzlich er es in seinem Zustand konnte - zu dem Mann um, den er angerempelt hatte. "Heee, du hast mir meinen Geldbeutel geklaut!"

Der Beschuldigte sah ihn mehr als verdutzt an, und wusste offenbar nicht ganz, wie er auf die Anschuldigung reagieren sollte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 14.12.2012, 19:26:24
Besorgt schaute Talia zu den Tumult herüber. In ihrer Zeit bei der Wache hatte sie gelernt das solche Situationen schnell zu Schlägereien führen können, welche dann wiederum in windeseile außer Kontrolle geraten konnten. Schnell manövrierte sie sich durch die Menge hin zu dem aufgebrachten Mann und legte diesem besänftigend eine Hand auf die Schulter. "Guter Herr, ich bin mir sicher das es sich hier um ein Missverständnis handelt." Kurz hielt Talia inne und lächelte den Betrunkenen freundlich an, um ihm Zeit zu geben zu verstehen wer mit ihm sprach und um ihn noch weiter zu beruhigen. "Hier sind doch alles ehrliche Leute, ich bin mir sicher das wir eure Geldbörse schon finden werden wenn wir nur die Augen danach offen halten." Nun wandte sie sich immernoch lächelnd den Umstehenden zu. "Meine Herren, würden sie uns bitte den gefallen tun und sich einmal kurz in ihrer nähe nach der verlorenen Börse umsehen? "
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 15.12.2012, 09:40:32
Baltin schaute den anderen Gnom nur kurz an, als er antwortete.
"Dindal eine Einladung bringen."
Wieder hörte man kurz ein feuchtes, saugendes Geräusch, als er mit dem Sprechen fertig war.
Da Dindal nichts zu erwiedern hatte, machte sich Baltin auf den Weg. Irgendwo gab es immer jemandem zu helfen!
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 15.12.2012, 10:27:36
Verwundert sah Fredric zu Dindal, als sich der Priester auch schon wieder zum Gehen abwandte. Doch er kam nicht weit, als vielleicht zwanzig Meter entfernt ein lauter Tumult ausbrach. "Feuer!" rief jemand. "Es ist ein Feuer ausgebrochen!"

Ein Trupp der Stadtwache, vier Halblinge und ein schwer gerüsteter Zwerg - dies war Borgin, der seit über zweihundert Jahren in der Tiefen Feste lebte und fast ebenso lange die Stadtwache unterstützte - rannten die Straße hinunter, in Richtung einer kleinen Rauchsäule nicht weit entfernt...
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 15.12.2012, 12:33:15
Baltin horchte auf, als der Ruf erklang. Und lief ebenfalls in Richtung der Rauchsäule.
Sein Training kam ihm dabei zu Gute, denn er war etwas schneller als andere Halblinge und würde so den Brandherd schnell  erreichen.
Und es galt, schnell Hilfe zu bringen, bevor das Feuer sich ausbreiten konnte.
Unterwegs sah er sich schon nach Eimern um, die er mitnehmen konnte. Und er überlegte, wo eine Pumpe oder ein Brunnen in der Nähe der Rauchsäule waren. 
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 15.12.2012, 22:39:48
"Du weißt das ich dir immer helfe wenn ich kann, Fredric. Du hast Potential aber es fehlt einfach an Übung. Du solltest nichts überstürzen und die Blaupausen und Berechnungen mehrmals überprüfen. Die Zeit musst du dir nehmen."
Freundschaftlich klopfte er seinem Cousin auf die Schulter, wandte sich aber dann zu dem Überbringer der Nachricht um. Dindal betrachtete den weggehenden Nebelpriester und ließ sich die Nachricht, die der Priester ihm gegeben hatte, noch einmal durch den Kopf gehen.

"Was soll ich im Audienzraum der Hohepriester?"

Der alte Gnom war irritiert. Seitdem er in der Nebelwacht lebte, hatte er nie mehr mit den Priestern zu tun gehabt als andere Bürger auch. Das musste ein Irrtum sein. Dindal zog an seiner Pfeife und dachte nach, wurde aber fast sofort wieder aus seinen Gedanken gerissen als ein paar Meter weiter jemand um Hilfe rief. Der Priester hatte sich schon in Bewegung gesetzt und Dindal tat es ihm gleich. Während er neben ihm herlief, stellte er ihm kurz die Fragen, die ihm durch den Kopf gingen:

"Entschuldigt aber ihr wisst doch bestimmt auch wieso ich in den Audienzraum der Hohepriester beordert wurde oder? Ich bin nur ein Bürger wie jeder andere auch, vielleicht habt ihr euch verlesen und ihr sucht jemand anderen?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 16.12.2012, 23:34:18
Während Dindal und Baltin sich der Quelle des Feuers näherten, wurde klar, dass es sich um Lyreks Schmiede handelte - oder genauer, um einen Heuballen, der in Brand geraten war. Die Stadtwache organisierte bereits, dass Wasser vom Brunnen herbeigeschafft wurde, und mit der Hilfe aller Umstehenden war der Brand in kürzester Zeit gelöscht.

Lyrek, einer der wohl muskulösesten Halblinge der Tiefen Wacht, stand, einen Eimer noch in der Hand, vor dem Heuballen und schüttelte den Kopf. Borgin, der Zwerg, sah ihn fragend an, und strich dabei seinen roten krauseligen Bart glatt (soweit das möglich war). "Was genau ist denn passiert?" fragte er den Schmied.

Dieser hob nur verwundert die Schultern. "Wenn ich das wüsste. Aber - erstmal danke, auch an alle anderen, die mitgeholfen haben. Das war zwar nur ein Strohballen, aber wenn die Funken ungünstig geflogen wären, hätte eine Menge passieren können."

Er wandte sich um, und deutete auf einen kleinen Holzboden unter dem Dach seiner Schmiedewerkstatt. "Da oben hab ich Heu gelagert. Liegt seit zwei Wochen unberührt da, fest verschnürt und gesichert. Und jetzt hat sich wie-auch-immer einer der Ballen gelöst, ist runtergefallen und in Brand geraten. Aber das Seltsame ist, er ist dabei überhaupt nicht in die Nähe der Schmiede gekommen. Und ich hab gerade auch nicht gearbeitet. Es flogen also auch keine Funken. Es gab überhaupt keinen Grund dafür, dass der Ballen sich entzündet hat."

Sofort schickte Borgin eine der anderen Wachen auf den Holzboden. Nur einen Moment später rief dieser nach unten: "Hier ist ein Seil, sieht aus, als wären die Ballen damit zusammengeschnürt gewesen. Jemand hat es durchgeschnitten."

"Durchge- WAS?" rief Lyrek laut aus. Der Zwerg hingegen hob nur eine Augenbraue, und sah sich dann in der Umgebung um. "Hat irgendjemand jemanden gesehen, der von dem Dachboden geklettert kam? Das sieht mir ganz nach einem dummen, aber leider sehr gefährlichen Bubenstreich aus."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 16.12.2012, 23:47:25
Der Betrunkene sah Talia an - oder vielmehr, zuerst einmal nur ihre Hüfte. Langsam wanderte sein Blick dann nach oben. "Ach du bist's, die Riesin. Ich... ichääh... ich hatte den Geutel... Geld... beutel... hier, direkt an meim Gürtel. Und jetzt isser weg."

Die anderen Gäste sahen sich suchend um, doch keiner schien die vermisste Geldbörse zu entdecken. Bis eine junge Frau mit dem Finger aus den Beschuldigten zeigte. "Hee, moment Mal! Seine Hosentasche ist ganz schön dick. Ich glaube, da hat er wirklich was drin!"

Irritiert sah der vermeintliche Taschendieb die Frau an, die ihn beschuldigte, und schüttelte mit dem Kopf. "Nein, meine Taschen sind leer", erklärte er, und patschte dabei mit den Händen auf seine Hose - bis er plötzlich innehielt. "Was zur..." Langsam zog er einen Geldbeutel aus seiner Hosentasche. "Das ist nicht meiner", erklärte er mit ungläubiger Stimme, während er den Beutel vor sein Gesicht hielt und ihn bestaunte, als hätte er noch nie etwas derartiges gesehen.

"Natürlich nicht!" rief der Betrunkene, "Weil das meiner ist!" Wütend griff er nach dem Geldbeutel, langte einmal in die Luft, und schaffte es beim zweiten Versuch, sich seine Börse zurückzuholen. "Du Dieb du!"

"Nein, ich war das nicht!" beteuerte der Beschuldigte. "Ich habe keine Ahnung, wie der Geldbeutel da hingekommen ist! Ich habe nichts gemacht!"

Xabert, der das Schauspiel von der Theke aus beobachtet hatte, klopfte mit einem Humpen auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. "Und sowas gerade heute, verdammichnochmal. Also gut, beruhigt euch alle. Das ist ein Rätsel, das aufzuklären wohl eindeutig Sache der Stadtwache ist." Er nickte Yanna, der anderen Bedienung, zu. "Holst du bitte jemanden von der Wache her?"

Während ihre Kollegin loseilte, warf Xabert ihr einen wachsamen Blick zu und deutete auf die beiden Männer. Sein Blick war eindeutig: Hab bitte ein Auge auf die beiden.

"Hennis", sprach er weiter, während er die Theke umrundete und sich dem nervösen vermeintlichen Taschendieb näherte. "Hast du irgendeine Ahnung, wie die Geldbörse in deine Hosentasche gelangt sein könnte, als Tabok dich angerempelt hat?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.12.2012, 01:03:24
Erst als der Wirt mit einem Krug auf den Tisch schlug, bekam Silivros etwas von den vermeintlichen Tumult mit. Bis dahin hatte er sich mehr um Ab und dessen bodenlosen Krug gekümmert. In diesen hatte er einfach etwas von seinen Honigbier geschüttet, auf das er nicht mehr so leer war. Knapp beäugte er die Situation und wendete sich dann wieder zu Ab. „Salzwasser und ein deftiges Frühstück wären da wohl angebracht.“ meinte er. Dies war eindeutig mehr eine Aussage darüber, was die Halblinge gegen den Kater und die bevorstehenden Kopfschmerzen machen könnten als etwas anderes. Nach seinen Worten trank er soviel vom Honigbier, dass nur noch ein Schluck übrig war. „Ich denke, wenn ich ausgetrunken habe, ist Zeit zu schauen ob die Wahl schon eröffnet ist.“ er lächelte Ab zu und kümmerte sich erst einmal nicht weiter um die Frage wer wen bestohlen hatte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 18.12.2012, 00:23:09
"Mir wurde aufgetragen, nach dem Cousin ...fllich...von Frederic zu suchen, der Dindal heißt. Und ihm die Botschaft ... fllich.... zu überbringen. Ich weiß nur, daß ich auch gerufen worden bin...fllich"
Man merkte dem Halbling an der Weise wie er sprach an, daß ihn das Laufen nicht sehr anstrengte.
Als sie bei der Eimerkette angekommen waren, reichte er die Eimer, die er unterwegs aufgelesen hatte gleich weiter und reihte sich neben dem Gnom ein.

Er war froh, daß das Feuer so schnell gelöscht worden war. Als aber die Frage nach der Ursache und dem Täter aufkam, stutze er etwas.
"Warum sollte jemand einen Heuballen anzünden?"
Eigentlich war er nicht mißtrauisch, trotzdem ging er zu Lyrek und sagte:"Vielleicht kein Bubenstreich. Sondern eine Ablenkung.....fllich"
Er überlegte weiterhin, was so alles in der Nähe war und warum jemand von seinem Tun dort ablenken sollte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 19.12.2012, 20:02:43
"Dann teilen wir also dasselbe Schicksal, schade das Ihr nichts genaueres über diese Sache wisst." Dindal war wirklich enttäuscht, wenn selbst der Priester des Nebels nicht wusste wieso er selbst zu den Hohepriestern gerufen wurde, dann würde es niemand wissen. Dindal seufzte, wandte sich dann aber wichtigeren Dingen zu, griff sich einen Eimer nach dem anderen und half dabei das Feuer zu löschen.
In der kurzen Zeit, die es dauerte bis das Feuer gelöscht war, ließ sich Dindal das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen und bemerkte das er den Namen des Priesters noch nicht kannte. Er machte sich eine gedankliche Notiz und nahm sich vor den Priester zu einem geeigneteren Zeitpunkt zu fragen. Nachdem das Feuer gelöscht war und der Schmied Lyrek erklärt hatte was passiert war, überlegte auch Dindal ob dies nur ein ziemlich gefährlicher Streich war oder doch mehr.

"Halblinge sind berühmt für den Schabernack, den sie treiben. Würde mich nicht wundern wenn es einer mal wieder übertrieben hätte aber Irgendwas stimmt hier nicht..."

Während Dindal sich über den Bart strich und dabei überlegte, sprach der Priester das aus was Dindal sich auch gedacht hatte.
"Ich sehe das auch so. Das hier ist selbst für einen Halbling ein etwas zu gewagter Streich."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 20.12.2012, 21:38:20
Als Baltin das saugende Geräusch von sich gab, zuckte Lyrek einen Moment zurück und verzog das Gesicht. Dann riss er sich zusammen und versuchte, seine eigene Reaktion möglichst zu übergehen. "Aber wieso sollte das jemand tun? Ich meine, wovon ablenken? Außer der Schmiede hab ich hier ja nichts."

Borgin runzelte bei den Äußerungen die Stirn, und zwischen seinen Augen bildete sich eine tiefe senkrechte Falte. "Lyrek? Hattest du nicht neulich einen Auftrag von der Stadt bekommen?"

Der Schmied nickte. Im Hintergrund befragten die anderen Stadtwachen die weiteren Umstehenden, aber niemand schien außer dem Feuer irgendetwas bemerkt zu haben. Wenn es eine Ablenkung gewesen war, dann hatte sie wohl funktioniert.

"Ja, die Sachen hab ich hier, gut weggesperrt", erklärte er und ging zu einer Truhe, an der er kurz am Deckel zog - der daraufhin problemlos aufging. Entgeistert starrte der Schmied auf die Truhe. "Das gibt's doch nicht. Aber es ist noch alles... nein, die Schlüssel sind weg! Wer macht denn sowas?"

"Bei Garachs runzligem Arsch", fluchte der Zwerg ungeniert, "das könnte ein Problem werden. Und meine Leute sind sowieso mehr als ausgelastet heute."

Plötzlich drehte er sich zu Dindal und Baltin um. "Ich hab zufällig was von eurem Gespräch aufgeschnappt. Mich hat man auch zur Nebelwache gerufen. Was haltet ihr davon, wenn wir uns schon ein wenig kennen lernen, und ihr helft mir gleichzeitig bei einem kleinen Problem - in der Hoffnung, dass es klein bleibt. Wärt ihr dazu bereit?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 20.12.2012, 21:43:17
Ab nickte Silivros zu. "Ist dir etwas zu viel hier, oder? Wir gehen gleich."

Währenddessen ging die Unterhalten zwischen dem vermeintlichen Taschendieb und dem Wirt weiter. "Ich hab keine Ahnung, er hat mich angerempelt, und ich hab ihn zurückgeschoben. Sonst ist nichts gewesen. Ich verdiene doch selbst gut mit meinem Laden, ich brauche niemanden zu beklauen. Mal ehrlich, warum sollte ich das tun?"

Einen Moment später öffnete sich die Tür, und die andere Bedienung kam mit einer jungen Frau von der Stadtwache herein. Die Halblingsfrau trug ein Kettenhemd und einen schweren Hammer an der Seite, und hatte lange dunkelrote Locken, die ihr bis über die Schultern reichten. Sie wirkte freundlich, aber auch ein wenig ernst. "Also, was genau ist hier passiert?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 26.12.2012, 12:59:21
Ohne lange nachzudenken antwortete Baltin, wobei er danach gleich wieder dieses saugende, zischende Geräusch von sich gab.
"Hilf, wenn du helfen kannst, damit ein anderer Erleichterung erfährt."
Fast scheint es als wolle er noch etwas hinzufügen, aber dann nickt er nur knapp zustimmend in Richtung des Zwerges.
Nachdem Dindal geantwortet hatte, fragte er dann: "Womit kann ich behilflich sein?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 03.01.2013, 17:53:57
Erstaunt riss Talia die Augen auf, als die verschwundene Geldbörse wieder auftauchte. Sie hatte inständig gehofft das es sich nur um ein Missverständnis handeln würde, doch die Beweislast war einfach zu erdrückend. Die Behauptung das jemand anderes die Börse in die Hosentasche des Beschuldigten geschmuggelt hat, erschien ihr einfach wie eine Schutzbehauptung. Wieso sollte jemand so was auch tun? Für einen der für Halblinge typischen Streiche ging das zu weit und der einzige andere Grund der ihr einfiel war eine Ablenkung. Aber wovon sollte man denn ablenken und wieso sollte man dafür eine Methode wählen die so riskant und unzuverlässig ist?

Talia schüttelte kurz den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Es war die Aufgabe der Wache sich um das Problem zu kümmern und nicht ihre. Sicher würde sie bis zu deren eintreffen ein Auge auf alle beteiligten werfen, aber sie würde sich nicht weiter einmischen. Mit einem kurzen Nicken zeigte sie Xabert das sie verstanden hatte was er von ihr wollte und betete dann still dafür das jetzt niemand eine Dummheit begeht.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Gherin Gelbhopfen am 06.01.2013, 21:14:36
"Dann werde ich mich diesem Ruf sicher nicht entziehen." antwortete Gherin auf die Bestätigung des Priesters. "Zu singen hatte ich aber eigentlich in den nächsten Tagen nicht vor, ich wollte eigentlich ....

Gherin unterbrach sich und wandte sich interessiert dem betrunkenen Halbling zu.Ein amüsiertes Grinsen überzog sein Gesicht, als dieser sich nicht einig werden konnte, wen er denn nun bei der Wahl unterstützen wollte. Sein Grinsen verflog allerdings schnell, als die Situation plötzlich ernst wurde und kurz darauf die Wache eintraf.

"Der alte Mann da behauptet, Hennis hätte ihm die Geldtasche entwendet. Was Hennis natürlich bestreitet."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 06.01.2013, 21:38:26
Dindal war nicht wirklich erstaunt, das es sich in diesem Fall tatsächlich um einen Diebstahl handelte. Wie er bereits gesagt hatte, war dies für einen Streich einfach zu gefährlich, dafür war es ein prima Ablenkungsmanöver.
"Was war das denn für ein Auftrag und wofür waren die Schlüssel gedacht? Was öffneten sie?" fragte Dindal Pfeife rauchend den Schmied. Diese Sache fing an Dindal richtig Spaß zu machen, endlich kam wieder etwas in Bewegung in den langweiligen Alltag des alten Gnoms. Noch bevor er die Antwort erhielt, bewegte sich Dindal auf die Truhe zu und untersuchte die nähere Umgebung und die Truhe selbst nach möglichen Spuren, die ihm helfen konnten den Dieb zu finden.[1] Schwer beschäftigt bekam er die Frage des Hauptmanns nur am Rande mit und antwortete ihm kurz: "Ich bin bereits dabei dieses Rätsel zu lösen, natürlich helfe ich euch dabei. Wisst ihr etwas näheres dazu, warum wir zur Nebelwache gerufen wurden?"
Kurz hatte Dindal überlegt, ob er den Hauptmann diese Frage überhaupt stellen sollte, er erwartete nicht neues zu erfahren. Der Hauptmann wusste bestimmt genau so wenig wie er und der Priester. Schweigend untersuchte er weiter die nähere Umgebung der Truhe und ging dann dazu über den Ort zu untersuchen, an dem der Heuballen durchgeschnitten wurde.[2]
 1. Weiß nicht was ich brauche, Spot: 21, Search: 18
 2. Nochmal, Spot: 15, Search: 12
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 07.01.2013, 00:41:34
Borgin packte seine beiden neuen Hilfsstadtwächter an den Armen und zog sie mit in Richtung des Schmieds - und damit fort von den anderen Zeugen, die von den übrigen Wachen befragt wurden. Mit gesenkter Stimme erklärte er dann: "Es gab neulich einen kleinen Unfall in den Minen unterhalb der Stadt. Ein alter, nicht mehr genutzter Minenschacht ist zusammengekracht. Niemand zu Schaden gekommen, aber damit das auch dabei bleibt, sollte eine kleine Gruppe Handwerker die Stützkonstruktionen der Umgebung prüfen und ausbessern. Lyrek gehörte dazu, und hatte auch einen Schlüssel für das Minenhaus. Und eben der ist jetzt weg."

Das Minenhaus war Dindal und Baltin ein Begriff. Es war ein kleines Gebäude nicht weit vom Tempelbezirk, in dem nichts weiter war als ein Aufzug, der einige Hundert Meter nach unten führte. Dort unten bauten die Halblinge die Metalle und wertvollen Mineralien ab, die in der Stadt benötigt wurden. In den Minen der Hohen Wacht hingegen wurde fast nur Salz abgebaut.

Nach seiner Erklärung nickte Borgin Dindal zu. "Ich weiß zwar nichts über den Auftrag, aber... ich war schon mal bei der Wacht. Ist mindestens vierzig Jahre her, wenn nicht länger. Vielleicht hat es irgendwas mit damals zu tun. Ich... ich hoffe allerdings für uns alle, dass das nicht der Fall ist. Es ist... nicht ganz glatt gelaufen damals."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.01.2013, 01:25:59
Die junge Soldatin sah sich aufmerksam in der Gaststätte um, und nahm dabei jeden der Gäste und auch die Angestellten ins Visier. Es schien, als würde sie jede Information in sich aufsaugen, bevor sie wieder sprach.

"Ich denke, das haben wir gleich", erklärte sie dann knapp, und ging auf Hennis und Tabok zu. "Darf ich den Geldbeutel mal sehen?"

Das "Diebesgut" wurde ihr nur mit leise gemurmelten Widersprüchen ausgehändigt, und sie betrachtete es kurz, aber sehr genau. "Das dachte ich mir", meinte sie dann. Schließlich wandte sie sich an Xabert.

"Das Weinfass da vorne, ist irgendjemand in die Nähe davon gekommen?"

Irritiert sah sich Xabert nach dem Weinfass um, das hinter der Theke in einer Ecke gelagert war. "Nein, hier in der Ecke war nur ich, und ich war nicht an dem Weinfass."

Mit zackigen Schritten ging die Wachsoldatin um die Theke herum und zu dem Weinfass. "Dann frage ich mich, woher die kleine Weinlache kommt. Oder genauer, wer den Korken ein klein wenig geöffnet hat, damit der Wein herausläuft."

Überrascht und etwas erschrocken sah Xabert auf die rötliche Pfütze auf dem Boden, die er vorher noch nicht bemerkt hatte. Schnell stopfte er den Korken wieder ganz in das Fass. "Das gibt's doch nicht, das war richtig teurer Wein!"

Die junge Frau nickte nur, und wandte sich an die beiden Kontrahenten, die ihr Wirken irritiert verfolgten. "Um das einmal klarzustellen, ich denke nicht, dass hier ein Diebstahl stattgefunden hat. Das Band, mit dem der frühere Besitzer des Geldbeutels diesen an seinem Hosenbund befestigt hatte, wurde durchgeschnitten, und es ist dabei ziemlich zerfasert. So etwas sehe ich heute nicht zum ersten Mal. Irgendjemand wollte hier für Aufregung sorgen, und hat vermutlich, während alle abgelenkt waren, den Korken aus dem Fass gezogen. Auf der Pfütze wäre irgendwann jemand ausgerutscht, was zu noch mehr Aufregung geführt hätte. Ich weiß noch nicht, was das alles soll, aber irgendjemand in der Stadt macht sich heute einen Scherz daraus, Streit und Ärger zu verursachen, Dinge zu zerscheppern oder schlicht Chaos anzurichten."

Kurzerhand warf sie Tabok seinen Geldbeutel wieder zu, und der betrunkene Halbling hatte alle Mühe damit, seinen Besitz zu fangen. Einige Sekunden brauchte er, bis er den Geldbeutel sicher in Händen hielt, und er erschöpft, aber zufrieden, ausatmete.

"Also Leute, hört mal zu. Achtet bitte besonders auf eure Umgebung. Wer auch immer hier diesen Unfug anstiftet, geht zu weit. Es werden Leute in Gefahr in gebracht. Und wenn ich nicht schon einige solcher Fälle gehabt hätte heute, dann hätte ich vielleicht einen Unschuldigen wegen Diebstahls verhaftet. Wenn derjenige noch hier sein sollte, möge er bitte darüber nachdenken, wie sehr er seinen Mitbürgern schadet. Und für alle anderen, bitte haltet die Augen auf. Wir von der Stadtwache geben uns alle Mühe, aber wir können nicht überall sein. Wenn ihr mitbekommt, dass irgendjemand solchen Unfug macht, dann gebt uns bitte bescheid."

Mit großen Augen sah Hennis zu der jungen Frau. "Das heißt, ich bin raus aus der Sache? Du glaubst mir? Ich mein, ich hätte, wirklich keinen Grund gehabt..."

Sie hob nur kurz die Hand und nickte dabei. "Ja, Hennis, ist alles in Ordnung. Jemand wollte dir was unterjubeln."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 11.01.2013, 13:56:21
Geduldig hörte aufmerksam zu, was Dindal und Borgin zu sagen hatten.
"Ihr könnt uns ja auf dem Weg von dem alten Auftrag erzählen. Aber jetzt sollten wir zum Minenhaus gehen......flllich"
Kurz überlegt Baltin, ob er dem Gnom oder dem Zwerg den Vortritt überlassen soll. Aber falls es im Minenhaus Gefahr geben sollte, würde er am Besten damit fertig werden.
Also machte er sich ohne weitere Worte auf den Weg in Richtung des Hauses.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.01.2013, 17:54:11
Silivors drehte den Becher in den Händen hin und her. Ab hatte es gut erfasst. Groß in Tavernen sitzen mochte Silivros nicht. Er mochte es lieber ruhiger auch wenn mal ein Bier oder so sicher möglich war.
Als die Wachefrau gerade zu ihrer ausführlichen Analyse ansetzte, trank er den letzten Schluck vom  Honigbier aus. Doch stand er nicht sofort auf sonder hörte wie sicher fast jeder Andere in der Taverne den Ausführungen zu. Am Ende strich er sich ein paar Haare aus dem Gesicht und blickte zu Ab. „Ein Kinderstreich ist das wirklich nicht.“ sagte er, während auch andere Geste zu Tuscheln begannen. „Das einer unserer Gemeinschaft überhaupt zu so einen üblen Streich in der Lage ist.“ Leicht schüttelte er den Kopf was dazu führte, dass die Geste von gerade nutzlos war. „Na dann, mal sehen ob schon abgestimmt werden darf.“ mit diesen Worten stand Silivors an seinem Platz an der Theke auf und stellte den Becher zurück.

Kurz lächelte er Ab an und machte sich auf. Doch er ging nicht direkt zum Ausgang sondern machte bei der jungen Soldatin halt. Diese blickte sich weiter im Raum um, wohl um zu sehen ob einer der Anwesenden ein schlechtes Gewissen bekommen hatte. „Entschuldige.“ sagte er zu ihr um sie auf ihn aufmerksam zu machen. Als sie dann zu ihm blickte fuhr er fort. „Wirklich ein übler Streich. Doch was wenn hier wegen der Geldbörse und der Weinlache ein größerer Streit ausgebrochen wäre? Was wäre dann?“ er ließ eine kurze Pause „Viele Wachen wären hergerufen worden um für Ruhe zu sorgen. Vielleicht sogar noch an andere Orte, wenn noch mehr dieser Streiche gewesen wären, und du sagtest es gab schon einige. Also wäre die Frage nicht wovon hier abgelenkt werden sollte, sondern wovon die Stadtwachen heute abgelenkt werden könnten, nicht war? Aber das sind nur Überlegungen. Du entschuldigst mich nun.“ eine angedeutete höfliche Verneigung unterstrich Silivors Wunsch zu gehen. Er hatte ihr gesagt was er dachte, auch wenn er nicht glaubte das einer der Städter zu so einem üblen Verwirrspiel fähig war. Das zu überprüfen, ob seine Vermutung richtig war oder ob es hier nur um einen üblen Streich ging, war so oder so die Aufgabe der Stadtwache.
So machte er sich nun auf die Taverne zu verlassen. Dabei blickte er zu Ab um zu sehen ob der alte Priester nicht doch zu den Wahlurnen mitkommen würde, auch wenn er nicht wählen wollte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 12.01.2013, 22:31:28
Der Zwerg nickte Baltin zu, und wandte sich dann noch an einen seiner Männer. "Macht hier weiter, ich gehe einer anderen Spur nach!" rief er ihm zu. Dann ging er dem Nebelpriester nach.

"Von der Nebelwache erfährt nur die Nebelwache - und die Hohepriester des Nebels", rezitierte er den altbekannten Spruch. "Gerade ihr solltet das wissen, Priester. Und wir wissen ja auch nicht, ob es wirklich einen Zusammenhang zu damals gibt. Ich meine, es ist ungewöhnlich, dass jemand zwei mal berufen wird. Aber andererseits ist die Lebensspanne eines Zwergs auch länger als die eines Halblings. Ach, ich weiß es ja auch nicht. Warten wir es ab."

Zügig führte Borgin die beiden anderen Männer durch das Viertel, bis sie in den abgelegeneren Straßen zum Minenhaus kamen. Das quadratische Haus war schlicht gehalten - es hatte eine Tür und ein kleines, vergittertes Fenster an jeder Seite. Es war viel zu lange nicht mehr gestrichen worden, schien ansonsten aber völlig intakt.

Der Zwerg kramte einen Schlüssel aus einer Tasche hervor und schloss die Tür auf. Im Inneren des Gebäudes befand sich nichts anderes als ein großes, rechteckiges Loch im Boden, über dem eine schwere, metallene Konstruktion angebracht war. Mehrere stählerne Ketten liefen über eine Seilwinde nach unten, und ließen so vermutlich den Aufzug nach unten. Und zwar in diesem Moment! Jemand hatte den Aufzug also aktiviert...

"Bei Yikas haarigen Beinen, wir sind zu spät. Wer auch immer den Schlüssel geklaut hat, fährt gerade runter. Das dauert gute fünf Minuten, dann müssen wir ihn wieder raufholen, und erst dann können wir wieder runterfahren. Wer auch immer das war, hat da unten also rund zehn Minuten Vorsprung."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 13.01.2013, 15:43:15
Die junge Frau hörte Silivros aufmerksam zu, und nickte dann. "Das werde ich bedenken", erwiderte sie.

Inzwischen war auch Ab neben ihm aufgetaucht, und gemeinsam gingen sie zur Tür. Doch als Silivros die Tür öffnete, geschah etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte - jemand stieß ihn hart wieder zurück. Er taumelte ein wenig, bis Ab ihn wieder auffing, und erst dann erfasste er, wer ihn da eigentlich angegangen war.

Vor ihm stand eine Halblingsfrau, gute dreißig Jahre alt, und hielt eine gespannte Armbrust auf seinen Oberkörper gerichtet. "Rein da mit euch!" befahl sie, betrat selbst die Kneipe und schloss die Tür hinter sich. Einen Blick auf die Leute in der Kneipe gerichtet, legte sie einen Riegel vor die Tür.

"Keiner bewegt sich!" rief sie. Ihre Augen waren geweitet, und sie schien eher panisch als wirklich aggressiv zu sein. "Und jetzt will ich wissen, was hier los ist. Wer hat mich hierher gebracht?"

Was sie damit meinte, war wohl nur ihr klar. Die meisten hatten sie schon einmal gesehen, sie lebte zwar nicht im Tempelviertel, kam aber regelmäßig zu Gebeten in den Nebeltempel.

Talia kannte sie sogar etwas genauer, da die Frau vor gut einem Jahr eine Liebelei hier im Viertel gehabt hatte, und ihren Angebeteten regelmäßig bei Xabert getroffen hatte. Sie hieß Lennia, und Talia hatte sie immer als herzliche und liebenswerte Person erlebt. Was mochte mit ihr passiert sein, dass sie sich so verhielt?
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 13.01.2013, 23:26:10
„Bei den Sternen!“ murmelte Silivros und schüttelte den Kopf um sich der Situation klar zu werden. Das zwei Leute in einer Tür zusammenstießen kam ja nun nicht ständig vor, und dass eine der beiden Personen dabei so unsanft sogar noch weniger.

Nachdem er den ersten Schreck verdaut hatte, folgte der Zweite. Noch nie wurde eine geladene Armbrust auf ihn gerichtet. Halb die Hände gehoben folgte er mit Ab den Anweisungen der Halblingsfrau. Wobei ihm ihre Abschlussfrage verwirrte. Jeder wusste doch was hier los war und wer außer sie selbst sollte sie hier her gebracht haben?
„Beruhige dich.“ sagte Silivros, wobei er den Schreck und seine Angst so gut es ging versuchte zu überspielen. „Keiner will dir etwas antun. Wir sind doch hier alle friedliebende Geschöpfe.“ Aus dem Augenwinkeln bekam er mit wie seine Hände leicht zitterten. Langsam atmete er aus um sie und seine Muskeln zu entspannen. „Hier geht eine Feier zur Bürgermeisterwahl vor. So wie wohl in den beiden Zwillingswachten. Also nichts gefährliches und nichts dir schaden könnte. Wärst du so freundlich die Armbrust zu senken?“ Sein Blick ging von ihren Augen zur Armbrust und zurück. Ansonsten bewegte er sich nicht. Schließlich wollte er sie nicht provozieren auf jemanden zu schießen. So ein Bolzen war schließlich kein Pappenstiel. Besonders da ja keiner hier Rüstung oder irgend einen anderen Schutz an hatte, außer der jungin Soldatin natürlich. Aber auch für sie sah es im Notfall schlecht aus. Schließlich waren Armbrüste für das durchbohren von Rüstungen geschaffen worden.

Mit seiner angeborenen Ausstrahlung und dem was er im Tempel alles gelernt hatte, schaffte Silivros es recht gut seinen Körper unter Kontrolle zu halten. Seine weiche Stimme und ein freundliches Lächeln unterstrichen das Ganze.[1] Nun kam es wohl darauf an wie panisch die Frau war. Ihm war durchaus bewusst, dass panische Wesen nur sehr schwer zu erreichen waren, egal wie sehr man ihnen zusprach.
 1. Diplomatie: 25 (beruhigen/Waffe senken)
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 13.01.2013, 23:36:32
Lennia sah Silivros irritiert an. Auch ihre Hände zitterten, und tatsächlich senkte sie die Waffe ein wenig - hielt sie aber weiterhin auf den Halbelfen gerichtet.

Die junge Soldatin hatte gleich reagieren wollen, doch als sie sah, dass Silivros der Frau gut zuredete, hielt sie sich zurück. Auch sie wollte offenbar kein unnötiges Risiko eingehen.

"Zwillingswacht? So heißt der Ort hier?"

Sie sah sich im Raum um, bemerkte die Angst aller Anwesenden. Keiner wagte es, sich von seinem Platz zu bewegen. Es herrschte vollkommene Stille.

"Aber wie... irgendjemand hat mich in diese Stadt gebracht. Ich war gerade noch im Schloss. Ich kam von einer Audienz beim König. Und dann... bin ich in diesem fremden Haus aufgewacht."

Plötzlich hob sie die Armbrust wieder, richtete sie aber nicht mehr auf Silivros. Ihr Blick, und mit ihm die Armbrust, wanderte von einem zum anderen. "Wie bin ich hierher gekommen??"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 14.01.2013, 04:43:41
Baltin trat an den Schacht heran und blickte hinab, wie weit die Einbrecher schon gekommen waren.
Außerdem betrachtete er die Konstruktion genauer.
"Wenn sie noch nicht weit gekommen sind, können wir vielleicht hinunterspringen. Oder ihnen an der Kette nachklettern."
Er drehte sich wieder zu seinen Begleitern um und wartete, ob sie auf seinen Vorschlag eingehen würden.
Plötzlich kam ich noch ein Gedanke.
"Was könnten die überhaupt da unten wollen?"
Und jetzt, wo sein Kopf die Arbeit aufgenommen hatte, kam auch schon der nächste Gedanke.
"Wir könnten auch einfach warten. Denn irgendwann müssen sie ja wieder hochkommen, oder?"
Wieder erklang der merkwürdige, feuchte Zischlaut unter der Kapuze.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 15.01.2013, 00:05:18
Der Zwerg hielt Baltin fest am Arm, als dieser seinen Vorschlag machte. "Ihr werdet auf keinen Fall da runter springen oder klettern, das verstößt gegen alle Sicherheitsvorschriften. Ihr könntet leicht dabei sterben und noch andere in Gefahr bringen."

Dann erst dachte er über Baltins Frage nach. "Vielleicht will sich derjenige ein paar der Schätze dort unter den Nagel reißen. Wobei es doch auffallen würde, wenn plötzlich jemand Roherze verkaufen wollte. Kann ich mir also kaum vorstellen. Vielleicht hat es auch irgendwas mit dem Einsturz zu tun, den es da neulich gab. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee."

Während sie vor dem Aufzug standen und überlegten, was zu tun war, hörten sie draußen die Stimme einer Frau rufen. Sie klang besorgt, vielleicht sogar etwas verzweifelt.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 15.01.2013, 11:52:41
In der Taverne folgte Silivros ihrem Blick. Das sie nicht mehr auf ihn direkt zielte war schon mal ein Erfolg. Auf jeden Fall hatte sie noch so viel Verstand um mit ihr reden zu können. Ihre Fragen und Worte waren aber trotzdem immer noch unklar.
Ein kurzer Blicketausch mit Ab verriet dem Halbelfen auch seine Ratlosigkeit. Welches Schloss meinte sie? In den Zwillingswachten gab es ein paar sehr ansehnliche Behausungen aber diese konnten nicht wirklich als Schloss bezeichnet werden. Selbst wenn sie eines der Bürgermeisterhäuser meinte, einen König gab es hier auf keinen Fall. Das sogar auf etliche Meilen um die Wachten herum. Und dann die Frage wie sie hier her gekommen war. Schon wieder. Sie war eine Halblingsfrau und war, soweit er wusste, ab und an zu den Andachten im Nebeltempel. Das bedeutete sie lebte hier.
Nachdem sich Silivros das ganze durch den Kopf gehen gelassen hatte, blickte er sie wieder an. Hinter ihm tat sicher auch Ab gerade das selbe. Denn es galt zu ergründen warum sie im Wahn war und dafür würde es verschiedene Gründe geben.[1]

Ihre Hände zitterten und ihr Atem ging schneller als normal, aber sie konnte noch eine Armbrust sicher halten. Ihr Blick war unsteht aber ihre Augen, jedenfalls das Augenweiß war weder getrübt noch bluterfüllt. Auch schwitzte sie nicht sonderlich, ihr Schritt war fest und sie konnte noch gezielt ihre Kraft einsetzen. Damit vielen alle Pilze, Kräuter und Pülverchen weg, welche Halluzinationen oder auch Wahnvorstellungen hervorrufen konnten. Jedenfalls diese die Silivros kannte. Denn alle diese Mittel würden ihren Körper äußerliche Zeichen abfordern wie Schwanken, geweitete Pupillen, rote beziehungsweise gelbes Augenweiß oder auch extremes Schwitzen. Sie hatte also höchst wahrscheinlich keines dieser bekannten Mittel genommen. Eine Vergiftung konnte auch ausgeschlossen werden, denn auch das würde äußere Zeichen Fordern.
Somit blieb nur noch eine Krankheit des Geistes. Um hier eine Aussage zu treffen wusste Silivros zu wenig über sie. So konnte er sich zum Beispiel nicht einmal die Frage beantworten ob sie sich in den letzten Tagen anders verhalten hatte, Dinge vergessen hatte. Damit war also in dieser Richtung alles offen. Das bedeutete von einer schleichenden Krankheit, die eigentlich meist die Älteren der Gemeinschaft ergriffen bis hin zu einem bösen Zauber der Ihren Geist verwirrte. Wobei dem Halbelfen der Gedanken an diese Magie nicht im geringsten behagte.

„Em...“ sagte er schlussendlich recht zaghaft zu ihr. „... von welchen König und welchen Schloss sprecht ihr? Wenn wir wissen von wo ihr kommt, kann vielleicht einer von uns sagen wie ihr hier her gekommen seit. Wie ist eigentlich euer Name? Meiner lautet Silivros. Ich bin einer der Heiler hier in der Zwillingswacht.“ Vertrauen aufbauen, freundlich seien, ergründen wie tief ihr Wahn ging. Das war erst einmal das einzige was Silivros tun konnte. Vielleicht schaffte er es sogar, dass sie die Armbrust weglegte.
 1. Heilkunde: 28 – ich denk mal sie zeigt das was ich folgend beschreibe aber ist nicht äußerlich Krank
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 15.01.2013, 15:13:52
Auf dem Weg zu dem Minenhaus war Dindal in Gedanken vertieft und dachte darüber nach, was der Dieb des Schlüssels wohl in den alten Minen vor hatte. "Was kann der Dieb dort unten nur wollen? Hat es wirklich etwas mit dem Einsturz zu tun? Wenn ja was? Und da ist immer noch die Sache mit der Nebelwache, was hat es damit auf sich? Fragen über Fragen und keine Antwort..."
Seufzend folgte Dindal dem Hauptmann und dem Priester bis sie alle bei dem Minenhäuschen angekommen waren. Er betrachtete die Umgebung und das alte Gebäude und erst als er den Fluch Borgins hörte, folgte er den beiden in das Gebäude.
"Tatsächlich!" dachte Dindal, als er sah das der Aufzug in Betrieb war und nach unten fuhr. Der Dieb oder die Diebe waren wirklich hierher gekommen. Langsam wünschte sich Dindal, er hätte irgendetwas mitgenommen, womit er sich verteidigen konnte. Da unten würde es schwer werden zu entkommen, falls die Diebe es darauf ankommen ließen. Die Anwesenheit Borgins beruhigte ihn allerdings etwas.
"Wir sollten auf den Aufzug warten und dann mit eigenen Augen sehen, was der Dieb dort unten sucht."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 16.01.2013, 00:09:38
Die Frau sah Silivros verwirrt und auch ein wenig verzweifelt an. "Ihr wisst es wirklich nicht, oder? Ich diene König Erahim aus dem Königreich Yeldez. Ich bin Kasha Arenheim, Waffenmeisterin des Königs."

Allmählich fügte sich für Silivros das Bild zusammen. Was er hier erlebte, passte haargenau auf die Beschreibungen, die er vom armen Uhrmacher Yerek (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7454.msg808153.html#msg808153) gehört hatte. Auch er war von einem Tag auf den anderen verrückt geworden und hielt sich für jemand anderen. Und den Gerüchten nach war es dem Hohepriester des Nebels, den seit langem niemand mehr gesehen hatte, ebenso gegangen...

Und scheinbar war Silivros nicht der einzige, dem der Gedanke gekommen war. Ab sah ihn bedeutungsvoll an - sein Lehrmeister ahnte wohl, dass sie die gleichen Gedanken hatten. Und etwas weiter hinten in der Taverne murmelte jemand entgeistert: "Yereks Fluch..."

Zu Silivros Leidwesen murmelte er es gerade laut genug, dass die angebliche Kasha Arenheim es hörte. Sofort hob sie wieder die Waffe, bereit, sie sofort zu benutzen. "Was sagst du da? Was für ein Fluch?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 16.01.2013, 00:11:43
"Riachik! Terea! Kommt sofort raus! Wo seid ihr denn?"

Die rufende Stimme war inzwischen näher gekommen, und schien mit jedem Ruf sorgenvoller zu werden.

Mürrisch sah Borgin über seine Schulter nach draußen. "Nicht noch ein Problem. Bitte nicht noch ein Problem. Es reicht wirklich für heute."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 16.01.2013, 12:39:44
Entschlossen ging Talia einige Schritte auf Lennia zu, stemmte ihre Arme in die Hüfte und bot so der Halblingsdame ein neues Ziel. Eigentlich wollte sie sich raus halten, da der junge Mann es bisher ganz gut geschafft hatte die verwirrte Frau zu beruhigen. Doch da sie nun erneut damit drohte ihre Waffe zu gebrauchen, mussten drastischere Maßnahmen getroffen werden.
Wie eine Mutter die ihr ungezogenes Kind tadelte fuhr sie die aufgebrachte Lennia an. "Schluss damit! Du willst antworten haben? Schön! Du sollst deine Antworten bekommen, aber nimm erst einmal das Ding da runter. Oder glaubst du wirklich allen ernstes das jemand der bedroht wird dir helfen wird?" Kurz schaute sie sich in der Schenke um und lies ihren Blick kurz an Xabert hängen, ehe sie fortfuhr. "Also leg die Waffe weg und lass die Leute gehen, dann können wir uns in kleiner Runde mit deinen Problemen beschäftigen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 16.01.2013, 17:02:49
Das auch Ab zum selben Schluss gekommen war, stimmte Silivros froh. Angestrengt überlegte er, wer für Yarek der verantwortliche Heiler war. Ihm viel es nicht ein und in der Zwischenzeit war es geschehen. Das gemauschel um Yareks Fluch war ihm auch zu Ohren bekommen. In einer so großen Gemeinschaft war dies nicht verwunderlich aber es jetzt zu erwähnen war kontraproduktiv.
Bevor er etwas sagen konnte stand schon die menschliche Schankmaid vor Kasha und sagte ihr klipp und klar das sie reden könnten aber ohne gezogene Waffen.

„Als Waffenmeisterin eines Königs müsst ihr doch wissen, dass es recht unhöflich ist andere zu bedrohen. Wie ihr sicher seht sind hier keine dunklen Gestalten die euch mit gezückten Klingen erwartet haben. Wir sind hier genauso überrascht wie ihr. Wobei es jemanden gibt dem es wie euch erging und unsere Gelehrten konnten sich keinen Reim darauf machen wie er hier her gelangt ist.“ In Gedanken fügte Silivros noch an, dass sie wenn sie es wussten wohl gegenüber der Bevölkerung nichts gesagt haben. „Das ist der besagte Fluch, da ihr die zweite Person seit. Wenn ihr wollt können wir den anderen betroffenen rufen lassen oder den Gelehrten der für ihn verantwortlich ist. Vielleicht bringt euer Auftauchen mehr Licht in die Angelegenheit und wir können euch beiden helfen. Also bitte legt die Waffe weg und lasst die anderen gehen. Wir können hier sicher in einem seperaten Raum reden oder wir gehen woanders hin, vielleicht in einen der Tempel. Sagen euch die Himmelsgeister und der Glaube an die Sonne und die zwei Monde etwas? In diesem Tempel, und das verspreche ich, würde keiner euch ein Leid antun oder euch sonst wie schaden, beim kleinen Hasen, dem Jäger und der Sonne!“ Silivrios berührte bei den letzten Worten die Stickerei auf seiner Robe und damit auch das unter der Kleidung getragenen heilige Symbol, welches an einer langen Halskette um seinen Hals hing. Diese Geste sollte sein Versprechen unterstreichen und all seine Worte die Situation weiter entschärfen. Wobei er die Aufforderung der Schankmaid unterstrich und insgesamt an den Verstand von Kasha appelliert hatte.[1]
 1. Diplomatie: 25 – um Talias Aufforderung zu unterstützen und als deeskalierend
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 19.01.2013, 01:10:02
Talias Worte schienen die junge Frau zunächst noch weiter in die Enge zu treiben, doch gleichzeitig wurde ihr Griff um die Waffe unsicherer. Als dann noch Silivros weiter auf sie einredete, senkte sie die Waffe schließlich. "Also gut. Aber wir bleiben hier. Alle können gehen, bis auf euch drei -", sie zeigte auf Talia, Silivros und Ab -, "und die Soldatin. Und dann reden wir."

Ihre Stimme überschlug sich fast beim Reden, und ihr stand Schweiß auf der Stirn. Es war offensichtlich, dass sie verzweifelt war und ebenso einen Ausweg aus der Situation suchte wie Talia und Silivros.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 19.01.2013, 05:11:18
Baltin überlegte, ob er die Namen Riachik oder Terea schon mal gehört hatte. Es gab ja eine ganze Menge Einwohner in der Stadt.
Außerdem sagte er noch an Borgin gewand: "Wir können im Moment sowieso nur warten. Dann können wir auch schauen, ob wir der Frau helfen können."
Und machte sich damit auch schon auf den Weg zur Tür, um kurz heraus zu schauen, wer da so sorgenvoll jemanden suchte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 19.01.2013, 07:34:58
Der Zwerg sah Baltin nach, und zuckte mit den Schultern. "Da hat er wohl recht", meinte er, und folgte dem Priester.

Draußen erwartete sie eine Frau von vielleicht dreißig Jahren, die sich sorgenvoll umschaute. Baltin erkannte sie, ihr Name war Sendea, und sie lebte im Tempelviertel. "Hallo!" begrüßte sie die Männer. "Habt ihr vielleicht meine Kinder gesehen? Ein Junge und ein Mädchen. Sie wollten hier Entdecker spielen, aber jetzt habe ich Sorge, dass ihr Forscherdrang vielleicht zu groß war. Ich kann sie nirgendwo finden."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 19.01.2013, 12:32:59
Erleichtert atmete Silivros aus. Das war bis jetzt eine gute Entwicklung. Während die Tavernengäste mehr oder minder geordnet die Taverne verlassen konnten, machte er sich Gedanken über die Namen, welche Kasha genannt hatte. Hierbei konzentrierte er sich auf ihm bekannte geschichtliche Ereignisse und Legenden wo ein Königreich Namens Yeldez genannt wurde und später auch auf den Namen Erahim. Vielleicht hatte der König schon etwas getan, was in die Analen der Welt eingegangen war.[1]
Sein Ziel war es, das Land aus dem Kasha kam durch die geschichtlichen Ereignisse zu verorten und sich einen Überblick über die Wesensart der dort lebenden Bevölkerung zu machen.
 1. Geschichtswissen: 24
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 20.01.2013, 13:31:15
So sehr Silivros auch nachdachte, er hatte weder von dem Land Yeldez noch von König Erahim jemals gehört. Abgesehen von der Zwillingswacht, Brandkeller und Grenzheim kannte der Halbelf auch keine andere Siedlung von Halblingen. Also entweder sprach sie von einem Königreich eines anderen Volkes, oder es musste eine sehr versteckte Nation sein, vielleicht in den Bergen hoch im Norden, noch weiter entfernt als Grizlin...
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 22.01.2013, 01:35:13
Unter der Anleitung der jungen Soldatin verließen nach und nach alle Gäste die Taverne. Lediglich Xabert weigerte sich, sein Haus zu verlassen, und blieb weiterhin hinter der Schänke.

Als alle draußen waren, setzte sich Lennia an einen der Tische. Die Armbrust hielt sie weiterhin kampfbereit in der Hand - richtete sie aber auf niemanden. "Erzählt mir von dem anderen. Ich will wissen, was hier los ist. Wie ich an diesen fremden Ort geraten bin."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 22.01.2013, 19:47:27
"Ich kann leider nur das erzählen was ich vom Hörensagen weiß, ..." begann Talia der Halblingsdame ruhig zu erklären. "... aber die Leute sprachen von dem Uhrmacher Yerek. Von einem Tag auf den anderen und ohne irgendwelche vorherigen Anzeichen fiel er dem Wahnsinn anheim. So wie ich es mitbekam, hielt er sich für eine völlig andere Person." Kurz pausierte Talia und schaute der aufgebrachten Frau dann Tief in die Augen. "Die Leute haben ihn erwähnt, weil dein Verhalten dem seinen sehr ähnlich war. Denn bis vor kurzem kannten wir die noch alle als Lennia. Du warst oft hier mit deinem geliebten." Bei den letzten Worten zeigte Talia auf einen Tisch in der Ecke, an dem Lennia und ihr geliebter saßen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Gherin Gelbhopfen am 22.01.2013, 19:50:42
Kopfschüttelnd warf Gherin einen Blick zurück auf die Taverne. Da wollte man sich nur mal einen freien Tag gönnen, und dann das. Zuerst der Priester, dann der nicht wirklich passierte Diebstahl und zu guter Letzt auch noch eine Irre, die mit ihrer Armbrust in der Gegend rumfuchtelte.

Das kleine Stimmchen, das ihm zuflüsterte, er hätte ja seine Musik einsetzen können, um die Verrückte zu beruhigen, ignorierte Gherin geflissentlich. Das ging ihn alles nichts an, und das vor einer Wahl die Gemüter hochschlugen und labilere Geister durchdrehten, hielt er für nichts ungewöhnliches. Außerdem schien es so, als habe der Halbelf und Talia das  ganz gut im Griff gehabt, was hätte er sich da also einmischen sollen.

Leicht schwankend - das letzte Gläschen schien sich nicht besonders gut mit der frischen Luft zu vertragen - machte er sich auf den Weg nach Hause. Es konnte nicht schaden, sich noch ein wenig frisch zu machen, bevor er dem Ruf zur Nebelwacht Folge leistete.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.01.2013, 00:26:43
Die Gäste verließen den Schankraum teils erleichtert, teils verängstigt, teils auch regelrecht erschüttert. Ein älterer Mann, der an Gherin vorbei lief, hielt seine Frau fest im Arm. "Das wir so etwas noch erleben müssen. In meinem ganzen Leben hat noch niemand eine Waffe gegen mich erhoben. Ich hoffe, die Priester finden bald einen Weg, diesen Fluch zu beenden."

"Arme Lennia", erwiderte seine Frau nur. "Sie war immer so nett, und nun hat sie den Verstand verloren. Ich hoffe, sie können ihr helfen."

Die Menge zerlief sich schnell, nur eine kleine Handvoll blieb in sicherer Entfernung von der Gaststätte stehen und unterhielt sich weiter.

Auf dem Weg nach Hause beobachtete Gherin noch die eine oder andere Streiterei - die Wahlen schienen die Leute diesmal wirklich aus dem Häuschen zu bringen, weit mehr noch als sonst -, bis er an seiner Straße ankam. Plötzlich stolperte er über etwas. Als er sich umdrehte, sah er zu seiner Überraschung auf eine kleine goldene Statue. Sie war gute zehn Zentimeter hoch, und zeigte eine Eule mit Augen, die aus weiß glitzernden Edelsteinen gefertigt waren. Es war ein kleines Kunstwerk, das hier auf der Straße lag, und wenn es tatsächlich aus echtem Gold war, musste es ein kleines Vermögen wert sein.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.01.2013, 00:30:14
Als Talia von Wahnsinn sprach, wollte sich Lennia bereits wieder erheben - doch sie zögerte gerade lange genug, dass Talia sich erklären konnte. Dennoch schien die junge Frau ihr die Worte übel zu nehmen. "Ich bin nicht verrückt", erklärte sie. "Ich weiß nicht, mit wem ihr mich verwechselt, aber von einer Lennia habe ich noch nie gehört. Dafür aber erinnere ich mich an ein ganzes Leben, an meine Familie, Freunde, den Königshof. An meine erste Narbe, die ich..."

Sie zögerte, dann griff sie nach ihrem Hemd, das sie sich kurzerhand aus der Hose zog und dabei ein Stück ihres Bauches freilegte. "Die Narbe! Sie ist... aber sie war doch..."

Entsetzt starrte sie auf ihren eigenen Körper. Ihre Haut war makellos, von einer Narbe war nichts zu sehen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.01.2013, 00:34:49
Borgin begrüßte die Frau knapp. "Nein, wir haben sie nirgendwo gesehen. Wie alt sind die beiden denn?"

"Sieben und acht Jahre", entgegnete die besorgte Mutter. "Ich hoffe, sie haben nicht schon wieder irgendwelchen Unsinn gemacht. Sie schaukeln sich gegenseitig hoch, das ist manchmal wirklich schwierig."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 23.01.2013, 20:36:29
Leicht begann sich Silivros an einer Strähne zu zupfen. Das war höchst interessant, jedenfalls empfand er es so. Leise wiederholte er den Namen „Lennia“ So hieß also diese Frau. Dann wendete er sich zur Schankmaid „Sag, gibt es Spiegel hier? Egal ob Kupfer, Silber oder auch nur Wasser. Sie soll hinein sehen und erkennen warum wir verwirrt sind.“ Es war wirklich sehr interessant. So eine Krankheit hatte Silivros noch nicht gesehen. Ihre neue Persönlichkeit war extrem stark ausgeprägt. So stark das sie glaubte ihr Körper müsste Narben haben. Das passte irgendwie nicht. Verwirrte arme Tropfe blieben meist in der Beschränkung ihres Körpers. Sie dichteten zu alten Narben neue aufregendere Geschichten oder sponnen wahnwitzige Ereignisse um zu erklären warum ihr Körper nun so aussah wie er aussah. Lennia jedoch nicht. Sie behaarte darauf jemand anderes zu sein. Er blickte zu seinem Lehrmeister „Sag Ab, kannst du etwas Licht in die Sache bringen. Weißt du mehr über Yerek? Haben die Heiler und Priester mit dir geredet?“ Sein Blick konnte seinem Lehrmeister deutlich verraten, dass in ihm eine Theorie wuchs, dass der Halbelf nicht daran glaubte hier eine Wahnsinnige vor sich zu haben.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.01.2013, 22:15:26
Ab nickte, und hielt seine Augen dabei strikt auf Lennia gerichtet. "Ich wurde konsultiert. Yerek hält sich, wie Lennia hier, für einen völlig anderen Halbling. Und er behauptete, dass er nicht in seinem eigenen Körper steckte. Ich persönlich glaube nicht, dass es sich um eine Krankheit im herkömmlichen Sinne handelt. Eher etwas magisches wie, nun ja, ein Fluch. Oder vielleicht gibt es sogar eine spirituelle Ursache. Die Priester aber haben meines Wissens bisher nichts heraus gefunden."

Dass Ab konsultiert worden war, überraschte Silivros - sein Lehrmeister erzählte ihm solche Dinge eigentlich. Vermutlich hatte man ihn gebeten, Stillschweigen zu bewahren. Doch Silivros kannte Ab gut genug, um zu wissen, dass der Mensch sein Schweigen brach, um einem Leidenden zu helfen. Wenn bekannt würde, was er erzählt hatte, würde dies für ihn allerdings wohl nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 23.01.2013, 22:44:28
Dindal hatte ein komisches Gefühl bei dieser Sache, konnte es sein das das Stehlen des Schlüssels und die gefährliche Ablenkung doch nur ein Streich zweier Kinder war, die sich gegenseitig immer wieder anstacheln? Dindal bezweifelte es nach einiger Zeit des Nachdenkens. "Könnte es sein das die beiden Kinder der Schlüssel zu der Lösung dieses Problems sind? ...nein das wird nur Zufall sein."
Je länger Dindal über die ganze Sache nachdachte, desto weniger verstand er sie. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, das zwei Kinder - gerade einmal sieben und acht Jahre alt - so eine Ablenkung schaffen konnten um dann einen Schlüssel zu klauen. Nein, sie sind es definitiv nicht gewesen.

"Ich will dich nicht beunruhigen aber der Aufzug, der in die Minen führt ist in Bewegung. Wir wissen allerdings nicht, wer ihn benutzt aber es könnte sein das deine Kinder gerade auf den Weg nach unten sind, auch wenn ich das bezweifle...", sagte Dindal zu der Frau. Daraufhin fügte er noch hinzu:
"Sobald der Aufzug unten ist, werden wir ihn nach oben holen und selbst herunterfahren, dann können wir ja Ausschau nach deinen Kindern halten. Vielleicht finden wir sie tatsächlich dort unten und bringen sie dann wieder hoch.", bot Dindal der Frau freundlich an.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 24.01.2013, 10:39:28
„Danke, dass du uns das erzählt hast.“ sagte der Halbelf und nickte ihm zu. „Das bestätigt meine Vermutungen.“ Danach blickte er zu Lennia. „Es scheinen tatsächlich ähnliche Fälle zu sein. Und wie ihr hört sind die Priester der Zwillingswacht damit beschäftigt herauszufinden was passiert ist, wie so etwas möglich ist. Leider können wir euch nicht mehr sagen, außer dass daran gearbeitet wird. Ich würde aber behaupten wollen, dass es in unserer Gemeinschaft keine Person oder Gruppe gibt die genug Kraft aufwenden könnte um so etwas zu bewerkstelligen. Auch glaube ich mich zu erinnern, dass für solche dunklen Zauber etwas persönliches vom Opfer gebraucht wird.  Von daher würde ich eher vermuten, dass euer Feind nicht hier zu suchen ist, sondern in eurer Heimat. Wir hier sind auch überrascht über das Geschehen und versuchen zu helfen, schließlich sind mit euch zwei unserer Bürger betroffen. Wenn ihr in den Spiegel blickt, erschreckt also nicht zu sehr. Ihr werdet nur das böse Spiel erkennen was mit euch und mit uns gespielt wird. Das ist ein Anfang und nur der Erste Schritt zur Lösung des Problems.“ Sein Worte waren wieder weich und beruhigend. Vor allem aber auch ehrlich gemeint. Schließlich wäre es ein großer Schritt wenn, die Frau erkennt, dass sie nicht in Persona hier ist.[1]

„Für uns wäre es sicher hilfreich, wenn ihr uns von eurer Heimat erzählt und von eurem König. Ich persönlich kenne das Land nicht und andere große Halblingssiedlungen sind mir auch nicht bekannt, wenn ihr in Wahrheit eine Halblingsfrau seit Kasha.“
 1.  Diplo 24 einfach damit sie nicht ausflippt
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 27.01.2013, 18:43:13
Die junge Frau schüttelte den Kopf, als Dindal vom Aufzug erzählte. "Ich hoffe nicht, dass sie so verrückt waren. Aber ganz überraschen würde es mich nicht. Ihr Großvater hat lange dort gearbeitet und sie auch manchmal mitgenommen und ihnen alles gezeigt. Sie kennen sich also ein wenig aus."

Plötzlich schien sie sich an etwas zu erinnern, und verneigte sich kurz. "Verzeiht, ich vergesse meine Manieren. Mein Name ist Helvi Tucaron."

Nun trat Borgin vor, und stellte sie alle kurz vor. Dann machte er eine kurze Pause, bevor er weitersprach. "Ich muss dir eine sehr direkte Frage stellen, Helvi. Würden deine beiden Kinder einen Schlüssel stehlen, um in das Minenhaus zu kommen? Vielleicht sogar für Unruhe sorgen, damit sie an den Schlüssel kommen?"

Einen Moment lang sah Helvi den Zwerg verdutzt an, dann schüttelte sie ihren Kopf. "Nein, stehlen würden sie niemals. Auf gar keinen Fall. Sie bringen sich gern selbst in Schwierigkeiten, weil sie zu unvorsichtig sind, aber sie würden niemals jemand anderem schaden oder etwas an sich nehmen, was nicht ihnen gehört."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 27.01.2013, 18:48:58
Lennia - oder Kasha, wie sie nun scheinbar hieß - nickte zögernd. "Also scheinbar ein Angriff aus meiner Heimat, jemand, der mich aus dem Weg räumen wollte. Das würde bedeuten, dass eure Lennia nun in meiner Heimat in meinem Körper steckt, und vermutlich ebenso verwirrt ist wie ich. So ein Ereignis könnte den ganzen Hof in Aufruhr versetzen, und die angespannte Lage mit Davarim noch kritischer machen." Sie blickte plötzlich auf, als sie bemerkte, dass sie halb mit sich selbst gesprochen hatte. "Davarim ist unser Nachbarland. Es gibt ziemlich heftige Konflikte, ein Krieg ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht trägt irgendein Kriegstreiber aus Davarim oder sogar aus meiner eigenen Heimat die Verantwortung."

Dann sah sie zu Talia. "Ein Spiegel wäre eine gute Idee. Könntet ihr mir so etwas bringen?"

Sie hatte die Armbrust inzwischen komplett gesenkt und schien nicht einmal mehr an die Waffe zu denken. Offenbar vertraute sie ihren Gesprächspartnern nun.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 28.01.2013, 04:13:24
Kurz überlegt Baltin.
"Was wäre, wenn jemand ihnen den Schlüssel gegeben hat? Vielleicht eine weitere Ablenkung, um etwas Anderes zu vertuschen und die Wache beschäftigt zu halten? ....fliich...Aber was könnten die Täter vorhaben?
Sagt Borgin, womit würden ihr euch jetzt beschäftigen, wenn es kein Vorfall gegeben hätte."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 30.01.2013, 00:02:22
Helvi sah Baltin nachdenklich an. "Wenn ihnen jemand den Schlüssel geben würde, dann würden sie das wahrscheinlich als eine Chance sehen, besonders aufregende Entdeckungsreisen zu machen", seufzte sie dann. Dann wanderte ihr Blick zu Borgin und Dindal. "Aber wieso eine Ablenkung?"

Der Zwerg ignorierte die Frage, und ging stattdessen auf die von Baltin ein. "Ich würde jetzt vermutlich an meinem Schreibtisch sitzen und Berichte schreiben." Ein Grinsen erschien auf seinem bärtigen Gesicht, und zum ersten Mal konnte man sehen, dass der Zwerg eine Zahnlücke auf der linken Seite hatte, direkt neben dem Schneidezahn. "Alles Wichtige zusammentragen, ordnen und sauber abheften. Das sind so die Dinge, die ich wirklich mag an diesem Beruf."

Während sich die Gruppe unterhielt, und sich weiter über die möglichen Hintergründe des Verschwindens der beiden Kinder und des unbefugten Benutzes des Fahrstuhls berieten, kam letzterer - womöglich mit ersteren im Gepäck - unten in den Minen an. Borgin zögerte nicht lange, und betätigte gleich darauf den Mechanismus, der den Fahrstuhl wieder nach oben holte. Wenige Minuten später war es soweit, und die drei Männer konnten sich endlich auf den Weg nach unten machen.

Der Aufzug war im Grunde nicht viel mehr als ein Konstrukt aus zwei schweren Eisenplatten, die mit ebenfalls eisernen Stangen zusammengehalten wurden. Es gab keine Absicherung zur Seite - das war auch nicht nötig, denn seitlich befand sich nichts als Erde und Felsen. Eine Gaslampe - sie brannte noch - war an einer der Stangen angebracht worden, und spendete auf dem Weg nach unten Licht.

"Ich mag die Minen ja", erzählte Borgin, während sie sich auf den Weg nach unten machten. "Ich finde sie irgendwie... behaglich. Ich mag das Wissen, dass tausende Tonnen Stein über meinem Kopf sind und mich beschützen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 30.01.2013, 13:41:37
Dunkle Magie, ein Krieg zwischen zwei unbekannten Königreichen, das klang für Talia doch sehr abwegig. Für sie war klar das Lennia definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte und es wohl das beste wäre sie in die Obhut der Priester zu geben. Natürlich war sie sich auch klar dass die Frau wieder ausrasten würden, sollte sie das Vorschlagen. Also spielte sie erst einmal mit und holte, wie darum gebeten, ihren Spiegel aus einem der Hinterzimmer und übergab ihn der verrückten. "Hier bitte schön. Und wie wäre es wenn du uns die ganze Geschichte in ruhe erzählen würdest. Also alles an was du dich erinnern kannst bevor du hier aufgetaucht bist. Vielleicht finden wir so hinweise zu dem was passiert ist."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 30.01.2013, 22:12:36
Lennia zögerte einen Moment, dann nickte sie. "Ich kann euch nicht alles erzählen. Im Dienste eines Königs gibt es Dinge, die der Geheimhaltung unterliegen. Aber was ich berichten kann..."

Sie schloss kurz die Augen, öffnete sie dann wieder und sah in eine unbestimmte Richtung in den Raum. "Ich war bei einer Audienz. Seine Majestät hat mich angewiesen, die Jungmannen der Ersten Garde auszubilden. Die Erste Garde sind Männer, die für ein Jahr in die königliche Garde aufgenommen wurden, auf Probe sozusagen. Nur wer sich bewährt, wird ein Königswächter auf Lebenszeit. Die Ausbildung der Ersten Garde obliegt normalerweise den besten Ausbildern der Armee. Dass er mir diese Aufgabe zugewiesen hat, wissend, dass dies in der Armee als Affront angesehen würde, zeigt klar: Er möchte, dass mehr Mannen die Proben bestehen, damit seine Garde größer wird. Ich nehme an, dies geschieht aus Angst vor einem möglichen Krieg, vielleicht auch vor Attentätern."

Erst jetzt nahm Lennia den Spiegel zur Hand. Als sie hineinsah, erschrak sie, doch dann umspielte ein Lächeln ihre Lippen. "Immerhin, ich bin jung und hübsch. Gute fünfzehn Jahre jünger, als ich eigentlich bin, würde ich sagen. Aber es stimmt, dies ist nicht im Entferntesten mein Gesicht."

Dann fuhr sie mit ihrer Geschichte fort. "Unser Nachbarland Davarim wird zwar primär auch von Halblingen bewohnt, aber es gibt dort auch recht viele Minotauren. Die Stiermenschen sind deutlich machthungriger als die meisten Halblinge, und so kommt es, dass sie viele Ämter bekleiden, obwohl sie zahlenmäßig untergeordnet sind. Durch ihren Einfluss ist Davarim ein expansionistisches Land. Die kleineren Nachbarreiche mussten sich ständig gegen sie verteidigen, und haben dabei immer wieder einzelne Regionen verloren. Doch vor gut fünf Jahren schlossen sie sich zusammen - ein Bündnis, das sie gemeinsam so mächtig werden ließ, dass Davarim alleine nicht mehr gegen sie antreten konnte und sogar ehemals eroberte Gebiete wieder verlor. Und so wandten sie sich uns zu. Wir sind zwar ebenfalls eine mächtige Nation, aber es besteht die Gefahr, dass die Minotauren alles auf eine Karte setzen: Sie wollen meine Heimat sprichwörtlich verschlingen, uns all unsere Schätze rauben, und so zu einem so großen und mächtigen Reich werden, dass auch das Bündnis ihrer alten Feinde sich nicht mehr gegen sie zur Wehr setzen kann."

Obwohl ihre Worte sehr sachlich gewählt waren, merkte man ihrer Stimme an, dass das Thema Lennia sehr nahe ging. Offenbar fürchtete sie ehrlich um ihre Heimat.

"Daher die Anspannung zwischen den beiden Reichen. Es wird noch versucht, eine diplomatische Lösung zu finden, zumal es auch noch einige ruhige Gemüter aus Seiten Davarims gibt. Ich hoffe, dass eine friedliche Lösung gefunden wird. Ein Krieg würde den Tod von Tausenden und Abertausenden bedeuten, und in beiden Reichen die Schätze von Kultur, Handel und Landwirtschaft zerstören. Es wäre eine Katastrophe, ein Sieg des Bösen über das Gute - ganz egal, wer den Krieg am Ende gewinnt."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 31.01.2013, 16:19:39
Baltin hatte nichts gegen die Enge im Fahrstuhl. Viel größer war so manche Mönchszelle im Kloster auch nicht.
Auch ansonsten hatte er nicht viel zu sagen und verbrachte die Fahrt in die Tiefen der Erde schweigend.
Er konnte nur hoffen, daß die Kinder nichts anstellen würden und damit vielleicht einen weiteren Einsturz riskierten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.02.2013, 11:36:21
Die Worte von Lennia bestätigten Silivros in der Annahme, dass sie hier wirklich eine andere Person vor sich hatten. Das wissen war einfach viel zu Komplex. Nachdem sie erzählt hatte, blickte er fragend zu Ab. „Kannst du etwas über diese Halblingsländer sagen?“ Für den Halbelfen war diese Frage die, welche er nicht beantworten konnte. Die einzige die nicht passte. Außer vielleicht es ging nicht nur um einen Positionsaustausch sondern auch um einen der mit der Zeit zu tun hatte. Schnell schüttelte er den Kopf, als ihm dieser Gedanken kam. Das war doch eine zu seltsame Vorstellung.

Zu Lennia gewendet sagte er: „Also hattet ihr viele Feinde oder auch Personen für die ihr unangenehm wurdet bei euch zu Hause. Mh, während Ab überlegt, welchem Glauben folgt euer Land, seht ihr Sternbilder und alle Phasen der beiden Monde? Vielleicht hilft das mir und Ab zu verstehen wo euer Heimatland von hier aus liegt.“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.02.2013, 19:50:49
Nach einer ganzen Weile kam der Aufzug schließlich mit einem Ruck zum Stehen. So lange, wie sie unterwegs waren, befanden sie sich nun vermutlich Hunderte Meter unter der Erdoberfläche - wenn nicht mehr. Die letzten fünf Meter war der Aufzug nicht mehr von Felsen umgeben, sondern nur noch von einem metallenen Gestell, an dem die Kabine knirschend entlang geglitten war.

Sie befanden sich in einer Höhle, dessen Decke in sanftem grünen Licht leuchtete - phosphoreszierende Pilze, wie Borgin ihnen erklärte. Die ganze Höhle war so in dieses grüne Licht gehüllt und verlieh der Welt hier unten etwas surreales. Die Luft war unerwartet frisch und klar, allerdings war es hier sehr kalt.

Die Höhle hatte ein Ausmaß von rund fünfzig oder sechzig Metern, mit dem Aufzug ziemlich genau in der Mitte. Insgesamt sieben Gänge führten in verschiedene Richtungen weiter in das unterirdische Höhlensystem. Neben jedem Gang hatte man ein bronzenes Schild angebracht, auf dem etwas stand - allerdings waren die drei Männer zu weit entfernt, um die Schrift von hier aus lesen zu können.

Aus einem der Gänge kam ihnen ein Mann entgegen, vielleicht fünfzig Jahre alt. Er trug schmutzige Arbeiterkleidung, und der Schmutz hing auch in seinen weißen Haaren, seinem Gesicht und an seinen Händen. "Dem Fels zum Gruße!" rief er ihnen zu, und hob dabei freundlich die Hand. "Stimmt was mit dem Aufzug nicht? Er war vorhin schonmal unten, aber als ich nachschaute, war keiner mehr da. Was macht ihr hier? Seht nicht nach der zweiten Schicht aus."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 02.02.2013, 20:08:05
Lennia schüttelte den Kopf. "Von Feinden würde ich nicht sprechen. Leute, die mich nicht mochten, sicherlich, aber niemand würde deshalb so etwas... nein, allerdings war ich vermutlich einigen Leuten im Weg. Insbesondere Leuten aus Davarim, die ich vermutlich nicht einmal persönlich kenne."

Ab sah sie nachdenklich an. "Habt ihr schon einmal von den Zentralstädten gehört? Himmelstor, Nachtsang, Hammershall... oder vielleicht von Grizlin, Osthafen oder Durugaths Minen?"

Wieder schüttelte sie den Kopf. "Doch, Moment. Osthafen. Die große Handelsstadt von Ravain, dessen legendäre weiße Türme bis in den Himmel ragen. Angeblich leben dort einige Hunderttausend Leute, aber ich war noch nie da. Die Reise würde wohl einige Monate dauern."

Dann sah sie Silivros an. "Natürlich sehen wir auch die Gestirne. Meine Heimat liegt ja nicht unter der Erde. Aber ich habe mich nie genauer mit diesen Dingen beschäftigt. Fragt mich nicht nach Himmelszeichen. Ich bin im Zeichen des Speers geboren worden, mehr weiß ich nicht."

Ab runzelte bei ihren Worten die Stirn. "Ihr kennt die großen Städte nicht, ihr habt andere Namen für die Sterne... ich habe nur zwei mögliche Erklärungen. Entweder, die Gelehrten irren, und hinter dem Weißen Schwert (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4455.msg411470.html#msg411470) im Norden geht das Land noch weiter. Oder... die Gelehrten irren sich noch weit mehr, und Jeromique Liarnon (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,4459.msg412274.html#msg412274) hatte Recht. Recht damit, dass sich hinter dem Großen Meer noch weitere Länder befinden, entfernte Reiche, die bisher noch niemand aus der uns bekannten Welt betreten hat."

Dann sah er zu Talia. "Damit wir uns richtig verstehen. Ich glaube Lennia. Kasha. Was sie erzählt, ihr ganzes Verhalten, das passt zu keiner mir bekannten Erkrankung des Geistes. Ihr Wissen um ihre Heimat ist zu komplex, zu reichhaltig, um einer Verrücktheit zu entspringen. Ich glaube, sie wurde Opfer eines bösen Zaubers oder etwas derartigem, und jemand hat Lennias und Kashas Seelen miteinander vertauscht, sie jeweils in den Körper der Anderen gezwungen."

Ein "Rumms" war zu hören. Xabert hatte sich auf einen der Stühle fallen lassen, und sah Ab mit offenem Mund und großen Augen an.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 03.02.2013, 16:45:43
Wieder zeigte sich, dass Ab und Silivros dank ihrer langen Zusammenarbeit ähnliche Gedankengänge hatten. Auch wenn er selbst an eine ziemlich fantastische Erklärung gesucht hatte und sein Lehrmeister eine naheliegende, auch wenn nicht minder fantastische, Erklärung gefunden hatte. Auf die Idee von unbekannten Ländereien war er nicht gekommen. Dies war aber deutlich naheliegender.
Langsam nickend dachte er über die neuen Informationen nach. Das woher war zwar nicht eindeutig geklärt aber es gab eine fast noch wichtigere Frage. Das Wie? Soweit er als Priester wusste bedarf es sehr viel Kraft und Anstrengung für einen Personenaustausch, egal woher. Hier in der Nähe gab es nur einen der soviel Kraft zur Verfügung stellen könnte – die Nebelschlucht. Er wusste noch nicht genau wie aber Silivros vermutete, dass es etwas mit der Schlucht zu tun hatte. „Sag gibt es in den dir bekannten Ländern einen Ort voller Legenden, voller Magie, wo unmögliche Dinge passieren können?“ fragte er sie und machte sich weitere Gedanken. Denn selbst wenn es den Ort dort gab, war es immer noch eine Anstrengung. Irgendwie glaubte er nicht daran, dass es eine Methode war um unbequeme Leute aus dem Weg zu schaffen oder es war ein natürliches magisches Phänomen. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand begann er sich die Schläfe zu massieren. Das war ein Problem für mehrere Wochen. Eine Antwort von jetzt auf gleich zu finden ist unmöglich.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Gherin Gelbhopfen am 03.02.2013, 21:40:38
Verblüfft verhielt Gherin mitten im Schritt und bückte sich zu der Statue hinab, um sie sich genauer zu betrachten. So etwas kostbares würde normalerweise niemand einfach so mit sich herumschleppen, geschweige denn verlieren, wenn da mal kein Lied drin zu finden war. Gherin fingerte in seinen Taschen nach einem Tuch, um die Statue darin einzuwickeln und sie dann in seine Tasche zu stecken. Es würde sich sicher der Besitzer der Eule finden lassen, aber die Suche nach diesem musste noch etwas warten. Bei der Aufregung heute würden die Behörden für so etwas eh keine Zeit haben und außerdem hatte er nicht mehr so viel Zeit, schließlich warteten die Nebelwächter ... und vorher sein Bett.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 07.02.2013, 21:04:40
Kasha lachte auf Silivros' Frage. "Es gibt Etablissements, die das von sich behaupten." Dann wurde sie wieder ernst. "Magische Orte... ja, schon, aber nicht so mächtig, dass wirklich alles möglich ist. Druidenhaine zum Beispiel, oder die heilenden Wasserfälle von Cocranis."

Ab nickte. "Ich habe das Gefühl, dass wir dieses Rätsel heute Abend nicht lösen können. Ich schlage vor, Kasha, wir bringen dich zu den Priestern des Nebels, die sich um das andere Opfer dieses Fluchs kümmern. Vielleicht könnt ihr gemeinsam sogar mehr herausfinden. Oder hat jemand Einwände?"

Er sah sich in der Runde um, und wartete auf Reaktionen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 07.02.2013, 21:59:26
Der Rest des Weges verlief für Gherin - endlich - ohne weitere Zwischenfälle. Schließlich stand er vor dem Haus, in dem er und seine Familie lebte, mit der Brauerei zur Rechten und der Taverne seines Vaters zur Linken.

Die Taverne war voller Gäste, und vermutlich war die ganze Familie damit beschäftigt, diese zu bedienen. Trotzdem hatte sein Vater ihm frei gegeben - vermutlich, weil die Gäste an so einem Tag auch ohne Musik genug Geld ausgaben. Und sein Vater hatte, zu Gherins Glück, irgendwann verstanden, dass es sich nicht gut machte, wenn ein Barde auch kellnerte.

Während Gherin noch darüber sinnierte, öffnete sich die Tavernentür. Cecilia, mit der er als Kind zur Schule gegangen war, kam lachend heraus, und schloss dann die Tür hinter sich. Dann erst fiel ihr Blick auf Gherin.

"Hallo, Gherin. Schön, dich zu sehen.".

Sie lächelte ihn an, und sah dabei leicht beschämt zur Seite.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 08.02.2013, 05:36:10
Da weder Gnom noch Zwerg dem Mann antworteten, sah sich Baltin in die Rolle des Redners gedrängt. Etwas was ihm gar nicht gefiel. Aber er nahm die Last ohne zu murren auf sich, wie er es von sich verlangte.
"Auch dir Grüße. Wir sind auf der Suche nach Leuten, die hier nicht hingehören. Vielleicht sogar Kinder. In welchen Stollen würden sie am ehesten auf Arbeiter treffen?...fliiich..."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 08.02.2013, 13:29:58
Silivors schüttelte als Nein den Kopf. Es war von seiner Seite alles gefragt und war deutlich der beste Vorschlag. Jedoch stand er nicht sofort auf, sondern wartete, dass Kasha aufstand. Es war besser nicht über ihren Kopf hinweg zu entscheiden.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 11.02.2013, 20:11:03
Während Dindal mit dem Priester und Borgin in dem Aufzug nach unten fuhr, schwieg auch er und überlegte lieber in Stille weiter über diesen seltsamen Diebstahl nach. So stand er still da und merkte erst wenige Minuten später das sich seine Gedanken immer wieder im Kreis drehten und er zu keinem Ergebnis kam. Ein Glück kam der Aufzug genau in dem Moment in der Mine an. Neugierig blickte sich der alte Gnom in der Höhle um und war erstaunt das hier keine Lampen benötigt wurden, anscheinend beleuchteten die Pilze an den Wänden und der Decke den Raum genug. Sieben Gänge gingen von dieser großen Höhle aus und falls sie keinen besonderen Hinweis finden konnten, würde es ewig dauern die Diebe oder Kinder zu finden.
Als der Minenarbeiter dann zu ihnen kam und berichtete, das er niemanden gesehen habe, seufzte Dindal. Also kein Hinweis, damit würde die Suche noch ewig dauern.
"Dem Fels zum Gruße." Sagte auch Dindal, der damit wohl auch die gebräuchliche Grußformel unter den Minenarbeitern hier unten benutzte. "Ihr habt Recht, wir sind nicht die zweite Schicht. Wie der Priester schon sagte, sind wir auf der Suche nach Personen die definitiv keine Minenarbeiter sind, es könnte sein das sie vorhaben hier etwas zu stehlen. Wisst ihr was es Wert wäre hier gestohlen zu werden?" Während Dindal noch auf die Antwort wartete, fügte er hinzu: "Gibt es interessante Neuigkeiten was den eingestürzten Minenschacht angeht? Gäbe es dort etwas, was jemanden dazu bringen könnte einen Schlüssel zu stehlen und hier runter zu kommen?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 14.02.2013, 22:25:53
Nachdem niemand Beschwerde einlegte, stand Ab auf und hielt Kasha die Hand hin - die junge Frau starrte aber nur einen Moment darauf und schüttelte dann den Kopf. "Laufen kann ich noch alleine."

Gemeinsam gingen sie zur Tür, wo Ab noch kurz stehen blieb. "Wer von euch will mitkommen?"

Xabert schüttelte sofort den Kopf. "Ihr macht das schon, ihr braucht mich nicht."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 14.02.2013, 22:33:58
Borgin hatte sich zunächst in aller Ruhe in der Höhle umgesehen, bevor er den Gruß des Minenarbeiters erwiderte. Dann wollte er eigentlich das Gespräch in die Hand nehmen, doch Baltin und Dindal hatten schon Fahrt aufgenommen, und so ließ der Zwerg sie machen und beschäftigte sich weiter mit der Umgebung, insbesondere mit dem Höhlenboden um sie herum.

"Ich bin Acindal. Nein, Kinder hab ich keine gesehen, die hätten hier auch ohne Begleitung nichts verloren."

Dann sah er sich um und deutete auf die drei Stollen in seinem Rücken. "In denen wird aktuell noch gearbeitet, aber nur Notbesetzung - wegen der Wahl und so. Die Gänge sind ziemlich verzweigt, es wäre schon möglich, sich da rumzutreiben, ohne bemerkt zu werden."

Auf Dindals Frage nach dem eingestürzten Minenschacht deutete Acindal auf einen der anderen Tunnel. "Da drüben. Der Weg dahin ist an den Wänden mit roten Pfeilen markiert. Haben wir gemacht, weil wir den Bürgermeister und die beiden neuen Kandidaten neulich dahin geführt haben, damit sie sich mit dem Problem schon mal beschäftigen können."

Dann kratzte er sich nachdenklich am Kopf, und rümpfte dabei die Nase. "Wertvolles, naja, was wir hier aus dem Stein holen, natürlich. Ansonsten gibt's hier unten nicht viel zu holen, es sei denn, man hat eine Vorliebe für Staub und Felsen."

Als Acindal geendet hatte, deutete Borgin auf den Tunnel, in dem es zu dem eingestürzten Bereich ging. "Hier sind Spuren. Definitiv Kinderfüße. Sie führen genau in den Tunnel."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 16.02.2013, 12:47:54
Silivros stannt auf, nachdem Ab und Kasha aufgestanden waren. Als Ab dann fragte wer noch mitgehen wollte, sagte der Halbelf "Ich komme mit." Der Fall war für ihn recht interessant und so oft hat kaum jemand die Möglichkeit sein wissen in den Wegen der Magie zu vertiefen oder aufzubauen. Beim zur Tür hinüber gehen, strich er sich über die Robe und sortierte sie so.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Talia am 16.02.2013, 17:48:55
Talia hielt die Theorie das Magie am Werke war für ziemlich unwahrscheinlich und kam innerlich zum Schluss das die arme Lennia einfach nur verrückt geworden ist. Aber was nun auch immer hinter ihrem verhalten stecken mochte, die Nebelpriester wären in beiden Fällen die Richtige Anlaufstation. Und da Talia diese ohnehin heute noch aufsuchen musste - und sie sich doch sehr für den Ausgang der Geschichte interessierte - entschied sie sich mitzugehen.
"Ich werde auch mitkommen. Ich muss so oder so heute noch zu den Priestern, da schadet es bestimmt nicht wenn ich ruhig etwas früher bei ihnen eintreffe. Aber wenn es keine Umstände macht, könntet ihr dann noch ein paar Minuten warten?" Bei diesen Worten zupfte sie etwas an ihrem schlichten und durch die Arbeit leicht schmutzigen Kleid. "Ich würde mir vorher gerne noch etwas passenderes anziehen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.02.2013, 15:34:10
Ab blickte zu Kasha, die nach kurzem Zögern nickte. So warteten sie noch auf Talia, bevor sie sich zum Nebeltempel aufmachten. "Pass auf dich auf, ja?" bat Xabert seine Kellnerin.

Draußen standen noch immer einige Leute auf der anderen Straßenseite, die zuvor im Gasthaus gewesen waren - zusammen mit einigen anderen, die sich hinzugesellt hatten. Als Ab mit Kasha herauskam, brach sofortiges Tuscheln aus, und einige zeigten mit dem Finger auf die junge Frau. Etwas weiter entfernt stand eine Gruppe von drei Männern der Stadtwache, die die kleine Gruppe aufmerksam beobachteten. Die Soldatin, die sie begleitete, nickte ihren Kollegen kurz zu, die sich daraufhin deutlich entspannten.

Auf dem Weg zum Tempel blieben die Männer in sicherem Abstand hinter der Gruppe, ließen sie aber nicht aus den Augen. Ab redete währenddessen beruhigend auf Kasha ein. "Nehmt es ihnen nicht übel. Ihr seit mit einer Waffe in eine Gaststätte gestürmt und habt Geiseln genommen - das ist deren Sicht. Und eine der Geiseln ist sogar eine Soldatin. Sie sind... aufgeschreckt."
Die junge Frau nickte. "Ist schon gut. Ich versteh das, auch wenn es nicht sehr angenehm ist."

Kurz darauf kamen sie am Tempel an, dessen Tür gerade von außen von einem Priester geöffnet wurde. Es war Teronius, einer der Hohepriester der Tiefen Wacht. Er begrüßte die Ankömmlinge mit einem Lächeln. "Hallo! Die Wahl hat gerade eröffnet, ich dachte, ich erledige das sofort."

Der etwa sechzig Jahre alte Priester trug sein schlohweißes Haar bis über die Schultern, und hatte in der Priesterrobe eine fast altehrwürdige Ausstrahlung - wäre da nicht das verschmitzte Leuchten in seinen blauen Augen. "Wie kann ich euch helfen?"

Knapp fasste Ab die Ereignisse und Kashas Erzählung zusammen, und der Priester sah die junge Frau ernst an. "Ein interessanter Zeitpunkt. Wir haben gerade Besuch in der Stadt, hier im Tempel. Ich glaube, dass wir in Kürze aufklären können, was es mit Yereks Fluch - und eurem, Kasha - auf sich hat."

Dann fiel sein Blick auf die Tür, die er immer noch geöffnet in der Hand hielt. "Kommt doch rein, drinnen können wir uns in Ruhe unterhalten."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 19.02.2013, 13:51:48
Der Halbelf hob still fragend eine Augenbraue. Ein Besuch der das ganze aufklären konnte, war eine sehr erfreuliche Nachricht und in ihm wuchs die Neugierde. So blieb er dicht bei Ab und Kasha, auf dass keiner auf die Idee kommen mochte sie zu trennen.
Zu Ab blickend, wartete er bis dieser sich aufmachte in den Tempel zu gehen. Erst dann würde er folgen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 22.02.2013, 03:55:39
Baltin wartete kurz, ob der Zwerg vorgehen würde. Aber das schien nicht der Fall zu sein.
Also kam ihm diese Aufgabe zu, was nur gerecht war, sollte ihnen Gefahr von vorne drohen.
Nur kurz hielt sich der Halbling damit auf, eine Laterne zu nehmen, bevor er sich ohne weitere Worte in den angewiesenen Gang bewegte.
Aufmerksam spitzte er die Ohren und versuchte die Dämmerung vor ihm mit den Blicken zu erforschen, damit ihn nichts überraschen konnte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.02.2013, 22:03:41
Der Zwerg sah Baltin nach, und schüttelte ungläubig den Kopf. "Jetzt wartet doch mal! Bevor wir gedankenlos in einen möglicherweise gefährlichen Tunnel stürmen, sollten wir uns erstmal genauer absprechen. Also, wer von euch hat irgendwelche Tunnelerfahrung?"

Dann sah er zu dem Minenarbeiter. "Könnt ihr uns führen? Ich habe irgendwie die Ahnung, dass die Kinder zu der Einsturzstelle wollen."

Acindal nickte. "Natürlich. Aber ich hoffe, dass sie nicht dahin sind. Da isses nämlich immer noch gefährlich. Und..." Er zögerte. "Naja, manche Leute meinen, seit dem Einsturz haben sie dort manchmal Stimmen gehört. Angeblich spukt es in dem Tunnel."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.02.2013, 22:12:30
Und so gingen Ab, Kasha, Silivros und Talia gemeinsam mit dem Hohepriester in den Nebeltempel. Er führte sie durch die große Eingangshalle hindurch zu einem Raum, in dem ein großer Tisch mit Stühlen stand - vermutlich eine Art Speisesaal. In der Mitte des Tisches war ein großer Stein platziert, hellgrau und mit vollkommen glatter Oberfläche. Er hatte ein grob runde Form, aber mit vielen Einbuchtungen - er war vermutlich nicht bearbeitet worden, sondern hatte seine Form auf natürlichem Wege erhalten. Dies war einer der Nebelsteine, seltene heilige Steine, die von den Priestern in der Nebelschlucht gewonnen wurden. Aus ihnen wurden auch die heiligen Symbole der Priester geschaffen - auf die Form kam es hierbei nicht an, sondern ausschließlich auf das Material.

"Setzt euch bitte. Unser Besuch bespricht sich noch mit den anderen Hohepriestern, da möchte ich jetzt nicht stören."

Dann sah er zu Kasha. "Aber so viel kann ich euch schon sagen. Nach allem, was wir bis jetzt wissen, ist die Person, die ihr glaubt zu sein... nun ja, eine Erinnerung. Kasha ist tot, meine Liebe. Doch Lennia erinnert sich an sie."

Kasha, die sich gerade gesetzt hatte, stand sofort wieder auf. "Was... was soll das heißen? Ich bin nicht tot!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 24.02.2013, 19:10:48
"Tunnelerfahrung?" fragte Dindal eher an sich gerichtet, als an jemand anderen und grub in seinen Erinnerungen. Kurz darauf antwortete er. "Nein, ehrlich gesagt habe ich kaum Tunnelerfahrung. Die ein oder andere Höhle habe ich betreten aber das wars dann auch."
Kurz überlegte Dindal, ob er nicht in seine Werkstatt zurückgehen sollte um seine Geräte oder zumindest seine Armbrust zu holen. Wenn die Tunnel und die Einsturzstelle wirklich gefährlich waren, wollte er nicht unbewaffnet da stehen. Je näher er der Lösung dieses Problems kam, desto unwohler fühlte er sich.
Dindal blickte die kleine Gruppe an. "Schade das wir so wenig Zeit haben, mir kommt es so vor als wäre es leichtfertig ohne Bewaffnung zu der Einsturzstelle zu gehen. In meiner Werkstatt warten ein paar Geräte, die womöglich nützlich sein könnten. Wahrscheinlich sind aber die Kinder einfach nur neugierig, weil sie auch davon gehört haben das es dort spuken soll und es wird nicht gefärhlich."
Dindal folgte dem kleinen Priester in den Tunnel und während er unterwegs war, drehte er sich kurz um und nickte dem Minenarbeiter Acindal zu.. "Danke das ihr uns führt, ohne euch würden wir uns vermutlich in den ganzen Schächten und Tunneln verirren. Gibt es irgend etwas wichtiges, was wir wissen müssten?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 24.02.2013, 19:53:44
Borgin schüttelte den Kopf. "Ich rechne nicht damit, dass wir Waffen brauchen. Das Schlimmste, was bisher hier unten aufgetaucht ist, sind Tiefendachse. Für Kinder vielleicht gefährlich, aber nicht für vier erwachsene Männer."

Dennoch stoppte er kurz, hob sein Hosenbein hoch, und zog zwei Dolche aus einer Halterung, die er an seinem rechten Bein angebracht hatte. "Hier, für alle Fälle. Brauche ich aber wieder, die gehören der Stadt." Mit Blick auf den Minenarbeiter erklärte er: "Sollten wir die wirklich brauchen, zieht euch bitte zurück. Ihr müsst euch nicht in Gefahr bringen."

Acindal nickte, dann wandte er sich an Dindal. "Naja, wir wissen nicht genau, wie sicher die Tunnel wirklich sind. Also fasst am besten nichts an, lehnt euch nicht gegen die Wände und insbesondere nicht gegen die Holzkonstruktionen, einige von denen sind durch den Einsturz vielleicht beschädigt. Und vermeidet allzu laute Geräusche. Es mag seltsam klingen, aber die Kraft der Stimme kann durchaus Felsen in Bewegung bringen."

Nach dieser kurzen Einweisung betrat die Gruppe, geführt von dem Minenarbeiter, den Tunnel. Schienen führten über den Boden, auf denen die Arbeiter hier früher einmal die Loren hin- und her bewegt hatten. Die Decke war kaum eineinhalb Meter hoch, manchmal niedriger - es gab Stellen, an denen sich Borgin, der größte in der Gruppe, ducken musste, um nicht anzustoßen. Ein leiser Wind zog durch die Gänge und sorgte für frische Luft.

Sie folgten den Zeichen, die man an die Wände angebracht hatte, und immer wieder bestätigte Borgin, dass er die Spuren der Kinder noch immer sehen konnte. Schließlich kamen sie an eine Weggabelung. Das Wandzeichen deutete nach links, aber auch auf der rechten Seite lagen Schutt und Felsen auf dem Boden. "Wir sind da", erklärte Acindal. "Noch fünfzig Meter, dann sind wir an der Einsturzstelle. Und hier hört man manchmal auch die..."

Er hatte den Satz noch nicht beendet, als der Gesang einer hellen Stimme erklang. Sie war nur schwach zu hören, kam scheinbar von weit entfernt hierher - aber es war eindeutig mehr als das Singen des Windes. Fremdartige Worte formten sich zu einem sphärischen Gesang, eine traurige Weise von fast übernatürlicher Schönheit.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 01.03.2013, 10:51:00
Silivros hatte sich gerade neben seinen Lehrmeister gesetzt, als der Nebelpriester diese Hiobsbotschaft für Kasha übermittelte. Auch wenn er nicht wieder aufstand, so wie Kasha, so blickte er den Mann ebenso fragend an. Auch er war auf die Erklärung gespannt, denn an so etwas hatte Silivros nicht gedacht. Wobei es doch, als er einige Augenblicke näher darüber nachdachte, auch eine plausible Erklärung war. Denn das würde bedeuten, dass Kasha von der Halblingsdame, anscheinend unbewusst, besitzergriffen hatte. Ein nicht minder schweres Ritual, als für einen Seelentausch, könnte wohl Kashas Seele aus dem Körper der Halblingsfrau vertreiben. Jedoch gab es ein Problem, es musste eine Quelle für solche alten Seelen geben. Einen Ort wo sie her stammen und etwas was die Grenze verwischen ließ. Ohne die Grenze wieder zu festigen würden immer wieder Bürger von alten Seelen befallen und Exorzismen benötigen viel Kraft sowie Zeit.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 04.03.2013, 22:54:36
Teronius blieb ruhig, als Kasha aufsprang. "Das seid ihr tatsächlich nicht, in gewisser Weise. Bitte setzt euch. Wir verstehen selbst noch nicht alles, aber es scheint... nun ja, dass ihr eine alte Seele in eurem jungen Körper tragt. Eine Seele, die bereits einmal gelebt hat. All das Wissen um dieses vergangene Leben steckt noch immer in euch, und irgendetwas hat es jetzt hervorgebracht."

Er ließ die Worte ein wenig wirken. Kasha sah ihn verwirrt an, setzte sich aber tatsächlich wieder hin.

"Unser Gast hat uns die Botschaft gebracht, dass solche Dinge nicht nur hier bei uns passieren. Offenbar gibt es solche Ereignisse überall auf ganz Thaikaris. In den großen Städten, den Dörfern, und eben auch den entlegenen Städten wie der Zwillingswacht hier oder Grizlin hoch im Norden. Soweit mir bekannt, hat noch niemand die Ursache für diese Dinge herausfinden können, allerdings gibt es einen Mann, der eine gewisse Kontrolle über diese Erinnerungen zu haben scheint - auch bei anderen. Er nennt sich Gazriel."

Kasha starrte den Priester mit offenem Mund an. "Das kann doch alles nicht sein. Ihr wollt mir ernsthaft sagen, dass ich... gestorben und wiedergeboren bin?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.03.2013, 01:09:38
Immer gab es etwas neues. Dieser Fall wurde von Augenblick zu Augenblick interessanter. Silivros überlegte ob er diesen Worten glauben schenken sollte, doch wenn es wirklich Beweise dafür gab, warum nicht. Jedenfalls solange bis etwas anderes bewiesen war. Nachdem Kasha den Nebelpriester ihre Frage gestellt hatte, strich sich der Halbelf über sein Kinn. „Wenn ich darf?“ sagte er fragend zu dem Nebelpriester. Jedoch blickte er kurz danach zu Ab. Als dieser leicht nickte, blickte er zurück zum Nebelpriester. Als dieser sah, dass Ab genickt hatte, wollte er sich wohl nicht in die Entscheidung eines Kollegen einmischen und nickte auch.

„Danke.“ sagte Silivros höflich und blickte zu Kasha „Kasha, hört mir Bitte zu. Ihr kennt doch die Himmelsgeister, die Sterne und die drei Deutlichsten unter ihnen. Sie alle wandern über den Himmel. Einer schneller der Andere langsamer. So schon allein die Mutter Sonne. Sie wandert innerhalb eines Tages über den Himmel. Wird sozusagen geboren, wächst heran und geht unter um am nächsten Morgen neu geboren zu werden. Ja, unser Zyklus scheint deutlich länger und ist im Angesicht der Himmelsgeister doch so kurz.“ Er machte eine kurze Pause in seiner Erzählung, welche er ruhig und mit weicher Stimme vortrug. „Der stille Hase beobachtete jede Nacht die Welt. Er achtet auf den rechten Moment um eine Seele, welche er von Mutter Sonne erhalten hat, auf unsere Welt zu senden. Eine Seele eines ungeborenen Kindes. Ist diese Seele dann geboren, durchlebt sie ein Leben. Mit wie viel Glück oder Leid können nur die Himmelsgeister sagen. Einzig eines steht fest, am Ende des Lebens wird die Seele wieder frei. Sie steigt auf und wird vom bleichen Wolf mitgenommen. Er bringt sie zu Mutter Sonne und der Kreis ist geschlossen.“ Leicht lächelte Silivros. „Ihr seht also, dass wohl wir alle Wiedergeburten uralter Seelen sind. Das wohl die meisten von Uns schon einmal gelebt haben. Jedoch werden unsere Seelen bei Mutter Sonne gereinigt. Wir erinnern uns nicht mehr an das was war. Wir sind sozusagen durch das Feuer gegangen und von allem Glück und Leid des vorherigen Lebens erlöst.“

Nach diesen Worten blickte er zum Nebelpriester. „Ich weiß gerade nicht was mich mehr beunruhigt. Die Behauptung, dass dieser heilige Zyklus gestört sein soll oder die Worte über Gazriel. Niemand außer die Himmelsgeister sollte einen Einfluss auf eine Seele haben.“ Kurz schloss er die Augen um sich nicht hinein zu steigern, auch wenn seine Erregung in den letzten Worten sicher deutlich mitschwang. „So habe ich doch ein paar Fragen. Auf wen warten wir gerade und wo soll dieser Gazriel sein? Wie nutzt er überhaupt seine Fähigkeit? Wie viele Fälle sind bekannt und ist ein Muster zu erkennen? Und die letzte Frage, sind alle wieder erwachten Erinnerungen der verschiedenen Personen aus der selben Zeit?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 05.03.2013, 05:43:14
Baltin schüttelte nur den Kopf, als im ein Dolch angeboten wurde. Er wußte, das sein Körper die gefährlichste Waffe hier unten war. Nicht umsonst hatte er jetzt jahrelang mit den Mönchen seines Ordens die Vervollkommnung seines sterblichen Hülle trainiert.

Als er erklang, hielt Baltin kurz inne und lauschte dem Gesang. Er versuchte, die Worte zu verstehen, die mitklangen.
Schließlich beschloss er, einfach weiterzugehen, denn dann würde er schon herausfinden, wer da so wunderschön sang.

Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 05.03.2013, 17:54:55
Dindal betrachtete den Dolch in der Hand des Wachhauptmanns. "Immer für den Notfall gerüstet. Wundert mich aber nicht bei ihm." Er lächelte Borgin an und nahm dabei den Dolch entgegen. "Danke, damit fühle ich mich direkt sicherer. Ich werde hoffentlich keinen Gebrauch von ihm machen müssen." Dann hörte er sich die Ausführungen des Minenarbeiters genau an und prägte sich die wichtigsten Informationen ein. "Nichts anfassen und leise sein. Alles klar." In kurzem Abstand folgte Dindal dem Minenarbeiter, dem Priester und dem Wachhauptmann. Still und schweigsam war der kurze Weg durch die Tunnel. Er war froh das hier soviel Steinstaub auf dem Boden lag, denn das machte es viel leichter den Spuren der Kinder zu folgen. Der Minenarbeiter schien anscheinend keine Probleme damit zu haben.
Als sie an der Einsturzstelle angekommen waren, konnte Acindal seinen Satz nicht einmal beenden, bevor ein seltsamer aber durchaus schöner Gesang aus dem Tunnel kam.
Wie angewurzelt blieb Dindal stehen um dem Gesang zu lauschen. Die Sprache in der gesungen wurde, war fremd für den Gnom, da war er sich sicher. als der Priester ohne ein Wort zu verlieren weiterging, folgte Dindal ihm. Irgendetwas seltsames ging hier vor sich, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten?
Gespannt ging Dindal einige Schritte nach vorne und nahm den Dolch, den er bekommen hatte, fest in die Hand. Angestrengt lauschte er dem Gesang, während dieser mit jedem Schritt in die Richtung lauter wurde. "Seid vorsichtig." sagte er noch leise zu dem Priester, um danach wieder zu verstummen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 05.03.2013, 19:24:30
Teronius zuckte mit den Schultern. "Ich weiß selbst noch nicht viel mehr. Besagter Gast spricht gerade mit meinen Brüdern und Schwestern, während ich mich in der Zeit darum kümmere, dass hier im Tempel keine Katastrophen passieren. Alles weitere erfahre ich selbst auch erst später. Was mir bekannt ist, dass es inzwischen einige Dutzend oder sogar Hundert solcher Fälle gegeben hat, mit den verschiedensten Auswirkungen. Manch einer hat nur seltsame Träume oder erinnert sich an Dinge, die nie passiert sind. Und andere, wie unsere Kasha hier, wird von der Vergangenheit regelrecht überflutet, und die ursprünglich vorhandene Persönlichkeit geht vollständig verloren. Oder nein, das ist nicht ganz richtig. Sie ist immer noch da, aber tief, sehr tief verborgen."

Kasha, die bei den Worten des Priesters immer bleicher wurde, schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Also... bin ich eigentlich jemand anders? Oder... bin ich zwei Personen? Das ist mir..." Sie starrte einen Moment an die Wand, bevor sie weiter sprach. "Das ist mir irgendwie alles zu viel."

Der Hohepriester ging zu der jungen Frau und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. "Das verstehe ich gut. Aber wie ich hörte, habt ihr es noch recht gut getroffen. Den Berichten nach gibt es zum Beispiel einen Mann, der in seinem früheren Leben ein kriegsführender Prophet war - und der jetzt gerade dabei ist, in den Zentralstädten aus Räuberbanden eine Armee aufzustellen, um einen Krieg gegen die Siddhai anzuzetteln. Das ist ein Schicksal, das ich niemandem wünsche."

Fragend sah Kasha in die Runde. "Wer sind die Siddhai?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 05.03.2013, 19:29:46
Es dauerte nicht lange, bis die kleine Gruppe um Borgin das vorläufige Ende des Gangs erreichte. Überall lag Schutt herum, und je näher sie kamen, desto mehr häuften sich Steine und Erdbrocken, bis sie schließlich den gesamten Gang verschlossen, sah man von einigen wenigen Lücken ab, die höchsten eine Handbreit maßen.

Auf diesem Schutthaufen saßen zwei Kinder in staubverdreckter Kleidung. Der Junge hat kurzes, struppiges blondes Haar, während das Mädchen ihre feuerrote Mähne schulterlang trug. Beide trugen recht hübsche Sachen, die aber gerade relativ mitgenommen waren.

Sie schienen die Neuankömmlinge nicht zu bemerken, sondern hatten ihre Ohren an kleine Lücken gelegt und lauschten der fernen Melodie.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 06.03.2013, 12:30:01
Der Halbelf blinzelte bei dieser Frage von Kasha. Sie hatte eine Ablenkung von der Situation gefunden. Gut, denn nun müssten sie eh warten bis die Gespräche der Nebelpriester zu ende waren. Er fragte sich ob Ab ähnlich über die Sache mit diesem Gazriel dachte. So blickte er kurz zu dem alten Priester.
Dann antwortete er auf Kashas Frage „Es sind mächtige Wesen mit gefederten Armen. Sie leben in den großen Städten und einige regieren sie auch. Soweit ich weiß gibt es Fünf von ihnen und die uns am nächsten lebende ist Ithira in Immerwald. Aber um dorthin zu gelangen muß man schon einige Wochen unterwegs sein.“ Silivros blickte zu Talia die bis jetzt still war. „Vielleicht kann euch sie mehr erzählen. Sie kommt aus der Gegend der großen Städte.“ dabei deutete er mit einem Nicken zu Talia.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 08.03.2013, 19:01:23
Langsam und vorsichtig, immer noch den Dolch in der Hand haltend, folgte Dindal dem Minenarbeiter in den Gang hinein. Dem Schutt nach zu urteilen, der immer mehr wurde, je weiter sie in den Gang hineingingen, mussten sie jetzt an der Einsturzstelle angekommen sein. Je näher sie dem Ende des Ganges kamen, desto deutlicher konnte man den Gesang hören und noch immer fragte sich der Gnom woher er kam. Das war allerdings nun nebensächlich, denn sie hatten das Ende des Ganges erreicht und die Kinder gefunden. Das glaubte Dindal zumindest, denn wer sollten die beiden Kinder sonst sein, ausser die, die von ihrer Mutter gesucht wurden?
Einen kurzen Moment überlegte Dindal wie ihre Namen waren, dann steckte er den Dolch weg, ging ein paar Schritte auf die Kinder zu und hockte sich auf den Boden um mit ihnen in Augenhöhe sprechen zu können. Er hatte in seinem Leben zwar nicht sehr viel mit Kindern zu tun gehabt aber glaubte das er am wenigsten bedrohlich von allen Anwesenden wirkte. Freundlich lächelnd sagte er: "Schöner Gesang nicht? Ihr seid bestimmt Riachik und Terea, wir haben euch gesucht. Eure Mutter macht sich Sorgen um euch."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.03.2013, 15:21:07
Zunächst schienen die beiden Kinder nicht zu reagieren, doch dann drehten sie sich gleichzeitig zu Dindal um. Sie wirkten traurig, und irgendetwas stimmte nicht mit ihnen... dann fiel es Dindal auf: Ihre Augen funkelten in sanftem goldenen Licht. "Sie ist dort", erklärte das Mädchen. "Sie ist gefangen."

Dann, von einem Moment auf den anderen, verschwand der goldene Schimmer aus den Kinderaugen, und die beiden sahen die Erwachsenen mit großen Augen an. "Ja, das sind wir", antwortete der Junge. "Wir sind Adernsucher! Hier gibt es bestimmt wertvolle Goldadern", erklärte er mit der Überzeugung eines Kindes, das völlig in sein eigenes Spiel versunken war. Auf die rätselhaften Äußerungen, die das Mädchen von sich gegeben hatte, ging der Junge nicht weiter ein.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 12.03.2013, 05:39:01
Baltin hatte sich den Kindern auch schweigend genähert und dabei weiterhin der Stimme gelauscht.
Als er jetzt an die eingestürzte Stelle kam, versuchte er einen Blick durch Lücken in den Steinen zu werfen, um vielleicht die Quelle des Gesangs zu entdecken.
"Wer ist gefangen?", fragte er dabei, ohne die Kinder anzusehen.
Der seltsame, goldene Schimmer machte ihm dabei Sorgen. Er fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 14.03.2013, 23:38:33
Es war Ab, der an Talias Stelle antwortete. "Die Siddhai sind Vermittler zwischen der geistigen Welt und der Welt der Sterblichen. Es heißt, sie sind die Verkörperung des Willens der Welt, und nehmen genau so viel Einfluss auf die Geschicke beider Seiten, der Geister und der Sterblichen, wie nötig ist, damit die Welt nicht im Chaos versinkt."

Er zuckte mit den Schultern. "Das ist eine Version. Es gibt natürlich auch andere Stimmen, auch solche, die die Siddhai deutlich kritischer sehen - wobei man sagen muss, dass sie den Zentralstädten Frieden und Wohlstand gebracht haben, wenn auch nicht immer auf friedlichem Wege."

Die junge Frau, in der angeblich eine alte Seele erwacht war, schüttelte den Kopf. "Es gibt nicht immer einen friedlichen Weg zum Ziel. Ich bin Waffenmeisterin, ich weiß das."

Teronius sah dem Gespräch friedlich lächelnd zu. "Aber kommen wir zurück zu unserem eigentlichen Thema", griff er dann in das Gespräch ein. "Ich denke, dass die Diskussion drüben noch eine Weile dauern wird. Kasha, ich lade euch ein, bis auf Weiteres unser Gast zu bleiben, bis wir herausgefunden haben, wie wir euch helfen können. Der andere Betroffene ist ebenfalls bei uns, ihr könnt euch gern mit ihm austauschen, aber im Moment schläft er, glaube ich."

Dann wandte er sich an die übrigen Gefährten. "Soweit ich weiß, seid ihr beide heute abend ohnehin hierher eingeladen, nicht wahr?" Er sah zunächst Silivros an, dann Talia. "Ihr seid zusammen auf eine Mission berufen worden. Ich würde vorschlagen, dass ihr euch schon mal näher kennenlernt, das wird auf eurer Mission wichtig werden." Dann fiel sein Blick auf Ab. "Und vielleicht berichtest du ein wenig von dem Weg zur Nebelschlucht. Allgemeine Dinge über die Reise, was man dort beachten sollte... so etwas." Der menschliche Priester schien bei Teronius' Bitte ein wenig zusammen zu zucken, nickte aber dennoch. Vielsagend sah er dann zu Silivros.

Kasha nickte dem Hohepriester zu. "Das klingt nach einem guten Plan." Dann sah sie zu den anderen, die sie hergebracht hatten. "Und... entschuldigt bitte. Ich wollte euch nicht bedrohen, ich war nur... etwas panisch."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 14.03.2013, 23:41:11
Die Kinder sahen Baltin verwirrt an. "Wieso gefangen?" fragte das Mädchen. Der Junge kicherte plötzlich. "Du hast aber schlechte Ohren. Ich habe Gold-A-dern gesagt, nicht gefangen."

Borgin sah die beiden Hilfs-Stadtwachen mit bedeutungsschwerem Blick an. "Ich würde vorschlagen, dass wir die beiden erstmal wieder zu ihrer Mutter bringen, und uns dann noch einmal in aller Ruhe hier umsehen. Was meint ihr?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 15.03.2013, 14:39:20
Silivros nickte langsam. „So sei es. In Panik macht so ein mancher etwas, was er in Nachhinein bereut. Ich wünsche euch, dass sich die Sache bald aufklärt.“ Nach diesen Worten blickte er zur Menschenfrau Talia. Sie war also eine der Gefährten für die nächste Zeit und nun sollten sie sich kennen lernen. Etwas worin der Halbelf eigen war. Er war es mehr gewöhnt Jemanden entweder mit genug Zeit beobachten zu können und so irgendwann ins Gespräch zu kommen oder halt direkt über die Probleme des Anderen zu Reden. Halt in einem Heiler zu heil suchender Verhältnis. So richtig wusste er nicht wie er ein Gespräch mit Talia anfangen sollte.

Zum Glück gab es aber noch ein anderes Thema. So ließ er seinen Blick zu Ab wandern. Nur kurz um dann erst einmal zu reagieren, sollte Kasha oder der Priester sich erheben. Er war sich nicht sicher ob sie gerade zum gehen aufgefordert wurden oder noch hier reden könnten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 16.03.2013, 22:35:52
"Sie ist dort? Sie ist gefangen? Was hat das zu bedeuten?" Angestrengt überlegte Dindal und dachte darüber nach wieso die Kinder das gesagt hatten. In dem Moment schienen sie nicht sie selbst gewesen zu sein, die Traurigkeit passte einfach nicht zu Kindern. Auch der goldene Schimmer war nicht normal, irgendetwas ging hier vor sich und was immer es auch war, es hatte bestimmt auch mit dem Gesang zu tun. Langsam glaubte er das, was die Gerüchte über diesen Ort sagten. Hier schien es tatsächlich zu spuken, denn die Kinder waren nicht sie selbst gewesen. Das die Kinder sich nun ganz normal verhielten verwirrte den Gnom nur noch mehr.
"Adernsucher seid ihr also? Das hier ist Acindal..." sagte er ruhig und freundlich und zeigte auf den Minenarbeiter "... er ist Minenarbeiter und hat uns einiges über die Minen erzählt. Hier gibt es leider keine Erzadern mehr, nur noch Stein. Wie wäre es, wenn er euch nach oben, zurück zu eurer Mutter führt? Er kann euch bestimmt auf dem Weg einige Geschichten über die Arbeit in dieser Mine erzählen." Dindal hoffte das der Minenarbeiter ihm nicht widersprach, denn er glaubte das auch Acindal dieses ungewöhnliche Ereignis mitbekommen haben musste und wusste worauf Dindal hinauswollte. Er brennte regelrecht darauf zu erfahren was hier vor sich ging. Hinter diesem Berg Steine ging etwas vor sich und Dindal wollte wissen, was es war.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.03.2013, 14:36:31
Ab sah den Hohepriester überrascht an. "Ich soll von damals erzählen? Das heißt aber doch nicht, dass -"

Teronius unterbrach ihn harsch. "Du sollst nicht von damals erzählen. Nur von der Reise. Niemand außer der Nebelwacht und den Hohepriestern des Nebels erfährt, was auf einer Wacht geschieht."

Seine Stimme machte deutlich, dass er sich damit nicht nur auf die Erfahrungen Abs bezog, sondern auch auf dessen Frage nach der neuen Mission, die Silivros, Talia und vermutlich einigen weiteren Gefährten bevorstand.

Ab zögerte einen Moment, dann nickte er - leicht geknickt, wie man ihm ansehen konnte. Zunächst sah er dann Talia an. "Ich bin auch einst zu einer Nebelwacht berufen worden. Es ist ziemlich lange her, insofern kann sich seitdem vieles geändert haben, aber die wichtigsten Eckpunkte gibt es sicherlich immer noch. Ihr werdet erstmal den Weg die Berge hinab gehen müssen, alles in allem der ungefährlichere Abschnitt, allerdings durchstreift ihr dabei die Reiche der Feen. Da müsst ihr in vielerlei Hinsicht aufpassen: Ihr dürft sie nicht verärgern, müsst aber gleichzeitig damit umgehen können, wenn sie euch ärgern... und glaubt mir, das werden sie. Außerdem gibt es dort auch einige sehr mächtige Naturgeister. Wenn ihr denen nicht mit Respekt begegnet, können sie euch schneller den Garaus machen, als ihr euch vorstellen könnt."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.03.2013, 14:41:11
Acindal nickte heftig. "Das ist eine gute Idee, eine wirklich sehr gute Idee." Der Minenarbeiter war bleich geworden, nachdem er den Gesang gehört hatte, und schien mehr als glücklich darüber, diesen Ort verlassen zu können.

Er fasste die Kinder an den Händen, und wandte sich mit ihnen zum Gehen. "Kommt, Kinder, eure Mutter macht sich sicherlich schon Sorgen."

Die beiden Kinder schienen etwas enttäuscht, fügten sich aber den Entscheidungen der Erwachsenen, und so verabschiedete sich Acindal von den drei Männern. Als er den Gang verlassen hatte, wandte sich Borgin an Dindal. "Gute Idee, hatte gar nicht an die Option gedacht, dass Acindal das übernehmen könnte. So können wir in Ruhe weiter forschen hier."

Kurz sah er sich um. "Kein Werkzeug hier, aber vermutlich in einem der Nebengänge. Wir sollten schauen, dass wir einen Durchgang schaffen und herausfinden, was es mit diesem angeblichen Spuk auf sich hat."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.03.2013, 15:53:53
„Das Reich der Feen.“ wiederholte Silivors leise die Worte seines Meisters. Innerlich freute er sich darauf. Für seine Studien wäre es sicher sehr hilfreich und er fragte sich, ob er genug Papier in seine Tasche gesteckt hatte.
„Folgen die Naturgeistern der üblichen Höflichkeit oder haben sie eigene Regeln? Ich könnte mir vorstellen, dass eine Höflichkeit wie das Verneigen oder umständliches Reden von einigen als Beleidigung angesehen werden könnten. Kannst du uns hierzu ein paar Hinweise geben?“ fragte der Halbelf nachdem Ab ausgesprochen hatte. Langsam kamen in ihm zwar wieder die Fragen auf, was wohl auf der Wacht seines Meisters passiert war, aber dieses Thema hatten sie schon angesprochen und das Unbehagen von Ab war deutlich spürbar. Halb grauste es Silivros überhaupt daran zu denken was wohl Ab solch ein Unbehagen bereitete. Dann kam ihm wieder der Rat in den Sinn, den ihm Ab beim letzten Gespräch gegeben hatte und der so entgegen den Schüren und Lehren der Heilpriester stand. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in der Magengegend des Halbelfen aus und wer genau hinsah, konnte sehen das er etwas bleicher wurde, auch wenn er diese Gedanken nicht wirklich weiter verfolgte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.03.2013, 20:41:34
Ab lächelte bei Silivros Frage. "Der Name sagt es eigentlich schon... es sind Naturgeister. Von Zivilisation halten sie nicht allzu viel, deshalb sind sie in Städten auch kaum zu finden. Es gibt auch keine allgemeingültigen Regeln, jeder Naturgeist ist eine ganz eigene Persönlichkeit. Der Trick ist, ihnen ganz allgemein respektvoll entgegenzutreten, zu versuchen, zu verstehen, mit wem man es da zu tun hat, und dem Wesen klarzumachen, dass man seine Herrschaft über den Bereich, in dem der Geist lebt, anerkennt. Außerdem kann es helfen, wenn ihr euch die Feen zu Freunden macht. Nicht nur, dass sie die Naturgeister sehr genau kennen, wenn die Geister sehen, dass ihr Freunde der Feen seid, habt ihr üblicherweise schon mal einen besseren Stand."

Der menschliche Priester dachte einen Moment nach, bevor er weiter sprach. "Die Gestalt, in der sich der Geist offenbart, sagt euch viel darüber, wie ihr mit ihm umzugehen habt. Ein Baumgeist zum Beispiel würde es vermutlich nicht als Beleidigung betrachten, wenn ihr ihn anspuckt, sondern es als Geschenk betrachten - denn Pflanzen benötigen die Flüssigkeit zum Leben. Ein Flussgeist hingegen könnte das gleiche Handeln als Verunreinigung ansehen - oder auch nicht. Natürlich kommt es auch auf die Art und Weise an, wie ihr etwas macht."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 18.03.2013, 03:38:32
"Geht ihr und sucht Werkzeug. Ich räume bis dahin schon mal die lose liegenden Steine weg."
Kurz verschwand Baltins rechte Hand unter der Kapuze und machte eine wischende Bewegung.
Dann krempelte er die Ärmel seiner Robe hoch und band sie mit den roten Bändern fest, damit sie nicht wieder runterrutschen konnten.
Im schummrigen Licht der Laterne konnten Gnom und Zwerg einige große Narben auf den freien Armen erkennnen.
Aber schon machte sich der Halbling ohne weitere Worte daran, den Geröllhaufen nach Brocken abzusuchen, die er einfach zur Seite legen konnte.
Dabei fing er möchlichst weit oben an, damit er nicht von nachrutschenden Steinen verletzt würde.
Um sich die Arbeit zu erleichtern, leerte er seinen Geist und began eine Hymne an Illmater zu summen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 19.03.2013, 09:40:16
"Warte!" Misstrauisch betrachtete Dindal den Schutthaufen und die Stützbalken genauer und erkannte das sie beschädigt waren. Vorher hatte er nur einen kurzen Blick darauf geworfen aber jetzt war es offensichtlich. Dieser Gang war ja schon einmal eingestürzt, Dindal hoffte das dies nicht nochmal passieren würde. "Manche Stützbalken sind beschädigt und der Schutt ist das einzige was sie noch hält, du musst vorsichtig sein oder der gesamte Gang wird einstürzen."
Während der alte Gnom dem Priester einen Moment bei der Arbeit zusah, erkannte er einige große Narben auf seinen Armen aber machte keine Bemerkung darüber. Der Priester schien einige Geheimnisse zu haben, neben den Narben war da noch dieses Geräusch...  dieser seltsame Zischlaut, der Dindal eher an eine seiner Maschinen erinnerte, als an ein Lebewesen. Zu gern würde Dindal einen Blick unter die Kapuze werfen, entschied sich aber dagegen und ging die angrenzenden Gänge ab um auf andere Gedanken zu kommen und nach dem Werkzeug zu suchen. Allerdings wusste er nicht ob es jetzt noch soviel Sinn machte nach dem Werkzeug zu suchen, denn der Schutt war ja notwendig für die Stabilität des Tunnels. Vielleicht konnten sie aber zumindest einen Teil des Schuttbergs wegräumen, um einen Blick auf das zu werfen, was dahinter war.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 21.03.2013, 13:27:09
Interessiert hörte sich Silivros die Ausführungen der beiden Priester an. Am Ende nickte er licht als Zeichen, dass er sich die Informationen merken würde. „Gibt es noch etwas, was wir über den Weg wissen sollten?“ fragte er im Anschluss die beiden Priester.
Es würde sicher ein interessantes Unterfangen werden sich mit den Feen freundlich zu stellen. Die Frage wie sie dies machen könnten wollte er nicht stellen, denn er vermutete schon einige Möglichkeiten. So dachte er, dass sie die Spielereien der Feen wohl mitmachen mussten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 24.03.2013, 19:54:20
Der Zwerg sah sich nach Dindals Anmerkung auch noch einmal um, und nickte dann. "Dass ich das nicht bemerkt hab. Ihr habt recht. Mein Freund", wandte der sich dann an Baltin, "ihr solltet nicht alleine hier arbeiten. Wir sollten zusammenbleiben, um uns gegenseitig helfen zu können, für den Fall, dass ein Unglück passiert."

Auf der Suche nach Werkzeug wurden sie bald fündig - eine alte Lore stand in einem der benachbarten Gänge, und jemand hatte diverse Schaufeln und Spitzhacken darin liegen lassen. Gut ausgerüstet, kehrten sie so in den ursprünglichen Gang zurück, in dem noch immer das melancholische Lied zu hören war.

"Wir gehen so vor: Zwei von uns arbeiten gezielt in einem Bereich, und versuchen, einen Durchgang zu schaffen. Wir müssen ja nicht den ganzen Weg freiräumen, nur so viel, dass wir durchkommen. Der dritte bleibt ein paar Schritte entfernt und behält die Gesamtkonstruktion im Auge. Ich würde euch vorschlagen, Dindal, ihr scheint da ein gutes Auge für solche Dinge zu haben. Sobald wir einen Durchgang haben, der groß genug ist, um einen Blick weiter in den Gang hinein zu werfen, hören wir erstmal auf und schauen, ob wir schon etwas erkennen können. Wenn nicht, arbeiten wir weiter, bis wir einen richtigen Durchgang haben. Einverstanden?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 24.03.2013, 20:08:26
Ab nickte abermals. "Wenn ihr am Fuß des Bergs angekommen seid, gibt es drei wichtige Stationen auf dem Weg zur Nebelschlucht. Ihr müsst keine einzige davon aufsuchen, aber ihr solltet sie kennen. Am östlichen Ende der Berge gibt es einen kleinen See, dort könnt ihr eure Trinkwasservorräte auffrischen. Als wir damals dort waren, gab es dort eine kleine Ansammlung von Hütten, kaum genug, um von einem Dorf zu sprechen. Menschen, die sich dort ein neues Zuhause geschaffen haben. Wenn es die Ansiedlung noch gibt, könnt ihr dort vielleicht auch andere Vorräte auffrischen. Und solltet ihr einem Mann namens Androvin begegnen, bestellt ihm meine besten Grüße."

Er lächelte kurz, schien für einen Moment in Erinnerungen zu schwelgen. Dann straffte er sich wieder. "Dann gibt es am nördlichen Ende der Nebelschlucht eine Festung. Man nennt sie das Kastell der Nebelwacht. Die Anlage ist einzig und allein als Rückzugsort für die Nebelwache gebaut worden. Ihr könnt dort also rasten, bevor ihr zur Nebelschlucht geht, oder auch, wenn es notwendig wird, sich gegen jemanden zu verteidigen. Aber bedenkt, dass die Festung nicht bewacht wird, es können sich also auch andere Leute oder auch Tiere dort aufhalten. Allerdings gibt es im Kastell einige... Besonderheiten, die Mitgliedern der Nebelwacht einige Vorteile bieten."

"Und dann... nun ja, ein gutes Stück südwestlich vom Kastell gibt es eine alte Burgruine. Niemand weiß, wer sie gebaut hat oder welchen Zweck sie einst erfüllt hat, noch wodurch sie zerstört wurde. Aber... es ist besser, ihr meidet diesen Ort. Es gibt dort... böse Mächte. Welcher Gefahr auch immer ihr euch stellen müsst, wenn es eben geht, stellt euch ihr, wenn die einzige Alternative ist, die Ruine zu betreten."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 26.03.2013, 22:05:34
Zu jeden der Worte nickte Silivros und wiederholte die Einzelheiten am Ende: „Ein See mit einer kleinen Ansiedlung am östlichen Bergende, ein Kastell der Nebelwache am nördlichen Ende der Schlucht und eine Ruine, welche gemieden werden sollte, südwestlich des Kastells. Gut. Ich werde es den Anderen die mit mir Wachen mitteilen oder auch sie an die warnenden Worte erinnern.“ Der Halbelf lehnte sich in den Stuhl zurück und versuchte sich so viele Dinge wie möglich einzuprägen. Dann blickte er zum Nebelpriester. „Wir sollten nach der Wahl kommen, nicht war? Dann würde ich mich wohl nun zum Wählen aufmachen und nachher wieder kommen.“ Mit einem leichten entschuldigenden Lächeln blickte er zu Kasha „Ich hoffe es ergibt sich alles zum Guten für euch. Wie ihr seht binden mich gerade andere Pflichten.“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 27.03.2013, 04:57:26
Unwillig stellte Baltin seine Arbeit ein und folgte Zwerg und Gnom bei der Suche nach Werkzeug.
Dann half er tatkräftig mit, die Lore bis zu der verschütteten Stelle zu schieben. Dort lauschte er noch kurz der Melodie.

Auf den Vorschlag des Zwerges reagierte der Halbling nur mit einem Nicken und griff zu einer der Schaufeln.
Wieder began er die Hymne anzustimmen, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Immer wieder schaufelte er etwas von dem Geröll in die Lore, dann wieder half er dem Zwerg einige der größeren Brocken reinzuhieven.
Stück für Stück ging die Arbeit voran.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 01.04.2013, 13:20:12
Kasha nickte. "Ich danke euch. Wir sehen uns bestimmt wieder."

Auch der Nebelpriester nickte zustimmend. "Nach der Verkündung des Ergebnisses. Ich danke euch, dass ihr Kasha hierher gebracht habt. Vielleicht wissen wir schon mehr, wenn ihr wieder herkommt. Aber jetzt geht erst einmal eurer Bürgerpflicht nach und wählt den nächsten Bürgermeister."

Und so geleitete der Hohepriester Talia, Silivros und Ab wieder zum Eingang, wo er sich von ihnen verabschiedete.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 01.04.2013, 13:25:59
Gemeinsam schafften es die drei Männer, eine kleine Öffnung zu schaffen, groß genug, um hindurchzusehen. Doch auf der anderen Seite war nichts weiter zu sehen als ein dunkler Gang. Und so arbeiteten sie weiter. Einige Male sah es fast so aus, als wäre die Stabilität des Gangs gefährdet, doch letztlich schafften sie es, einen Durchgang zu schaffen, der gerade groß genug war, damit sie auf die andere Seite kriechen konnten.

Dort angekommen, sah sich Borgin erst einmal genauer um. Der Tunnel sah genauso aus wie jeder andere, nur dass die Luft etwas stickiger war. Nach gut einem Dutzend Metern machte der Gang eine Biegung nach links - und von dort schien auch der Gesang zu kommen.

Der Zwerg sah seine beiden Gefährten an. "Bereit?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 03.04.2013, 16:53:42
Draußen vor dem Tempel atmete der Halbelf durch. Was für eine Aufregung? Er blickte seinen Lehrmeister an doch versuchte er seine Fragen nicht zu stellen. So konzentrierte er sich jetzt auf das nächste, die Wahl. „Na dann, auf zur Wahl. Ich komme dannach wieder zurück in den Tempel. Bis dann Ab.“ Verabschiedete er sich rasch. Denn wenn er dies nicht getan hätte, wären sicher weitere fragen aus ihm heraus gebrochen, da ein Teil des Schweigens eh bei ab gebrochen war. Doch wollte er seinen Lehrmeister nicht in Bedrängnis führen.
So ihn keiner der beiden aufhielt, machte er sich auf Richtung Wahlurne. Für wen er Wählen würde stand ja fest und er war auch etwas gespannt ob sein Favorit, der Halbelf, gewinnen würde.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 04.04.2013, 21:56:22
Dindal nickte dem Zwerg zu und stellte sich einige Meter von dem Priester und dem Hauptmann entfernt um den Gang und die Balken im Auge zu behalten und so für Sicherheit zu sorgen. Während er wartete, stopfte er seine Pfeife erneut und zündete sie an, um die Zeit etwas angenehmer zu gestalten. Während er also genüsslich paffte und dabei die beiden Arbeiter und die Balken im Auge behielt, lauschte er gleichzeitig dem Gesang. Mit der Zeit wurde ihm immer mulmiger zumute. Ein Schaudern lief dem alten Gnom den Rücken herunter und er fühlte sich plötzlich unbehaglich. Doch seine Neugier treibte ihn an, er würde hier nicht eher verschwinden, bis er wusste von wem oder was der Gesang stammte. Seine Neugier war schon immer der Antrieb in seinem Leben gewesen und hatte ihm ermöglicht viele wunderbare Dinge zu erblicken.
Einen Moment verfiel Dindal in Gedanken an vergangene Zeiten und er verlor seine Aufgabe, die Stabilität zu überprüfen, aus den Augen. Doch der Hauptmann riss ihn aus seinen Gedanken. "Ich denke schon." antwortete Dindal und versuchte dabei sicher zu klingen, doch er wusste das er es nicht schaffte. Er atmete einmal tief durch, zog noch einmal an der Pfeife und machte die ersten Schritte in den Gang hinein.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 06.04.2013, 09:56:31
Baltin war in die Arbeit vertieft und eine gorße, innere Ruhe erfaßte ihn.
Das war es, wofür Ilmater ihn geschaffen hatte. Anderen die Last abzunehmen. Fast schön fröhlich klang der gesummte Choral, der so rythmisch war, daß er die Arbeit erleichterte. Dabei blendete Baltin dadurch auch den ätherischen Gesang aus, der die Kinder beeinflußt hatte.
Er verzichtete darauf, dem Zwerg mitzuteilen, daß der Durchgang für ihn schon groß genug war, denn bestimmt würde die Antwort lauten, daß es zu gefährlich wäre, wenn er allein dem Tunnel folgte.
Also arbeitete er weiter, bis der Durchgang groß genug für die beiden maßigeren Gestalten war.

Auf die Frage des Zwerges nickte er auch.
"Ich sollte vorgehen. Und ihr leuchtet mir, bitte..fliitsch."
Baltin machte sich daran, sich durch das geschaffene Loch zu bewegen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 06.04.2013, 21:23:13
Borgin hob überrascht eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber mit den Schultern. "Wenn ihr meint."

Und so liefen sie gemeinsam den Gang entlang, Baltin voraus. Nach der Biegung wurde die überirdisch klingende Stimme lauter - sie näherten sich dem Ziel ihrer kleinen Expedition, wie es schien. Das seltsame Licht hier unten trug nicht gerade dazu bei, die angespannte Stimmung zu lockern, und so gingen die drei Männer vorsichtig, Schritt für Schritt, immer weiter, bis sie an einer weiteren Biegung ankamen. Dahinter erwartete sie eine Überraschung.

Mitten im Gang befand sich eine schimmernde Barriere, eine Art durchsichtige Wand, die den weiteren Durchgang zu versperren schien. Es erinnerte an die Oberfläche eines Sees, auf dessen Grund man blicken konnte, nur dass hier kein Wasser war. Hier musste wohl Magie am Werke sein!

Gute fünfzig Schritt hinter der Barriere endete der Gang, gute zwanzig Schritt hinter der Barriere befand sich eine Einbuchtung, die die Männer von ihrer jetzigen Position aus nicht einsehen konnten. Aber von dort schien die fremdartige Stimme zu kommen.

Doch zunächst verlangte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit. Zu ihrer Linken verformte sich die Wand, bildete ein verzerrtes, bösartiges Gesicht, das alleine so groß war wie ein ganzer Halbling. Mit finster dröhnender Stimme drohte es ihnen: "Dies ist mein Reich, Sterbliche. Verlasst es, oder ihr und die gesamte Bevölkerung der unbedeutenden kleinen Stadt, aus der ihr kommt, werdet meine Strafe erfahren!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 06.04.2013, 21:28:25
Ab nickte, und verabschiedete sich von seinem Schüler. "Wir sehen uns dann später."

Talia verabschiedete sich zunächst ebenfalls von Silivros. "Ich sollte Xabert bescheid geben, das alles in Ordnung ist. Wir können uns ja später noch unterhalten, einverstanden?"

Und so gingen Silivros und die Menschenfrau zunächst noch einmal getrennte Wege, und der Halbelf begab sich zum Bürgermeisterhaus. Dort hatte sich schon eine große Menge versammelt. Acht Tische hatte man in einem Halbkreis vor dem Gebäude aufgebaut, um die ungeduldige Menge mit Stimmzetteln auszustatten. Jede Person, die einen Zettel erhielt, wurde von den Stadtangestellten mit Namen und Zeitpunkt notiert, und konnte dann im Gebäude selbst in einer der dort aufgestellten Wahlurnen seinen ausgefüllten Zettel abgeben.

Trotz der Unruhe schienen die meisten Leute gut gelaunt. Die Wahl war den meisten offenbar eine willkommene Abwechslung, die zu hitzigen, aber freundlichen Diskussionen animierte. Von dem Vorfall in Xaberts Wirtshaus schien hier niemand etwas zu wissen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 10.04.2013, 10:44:19
Wie voll es hier doch war. Etwas zu voll für den Geschmack des Halbelfen. Doch musste er zu einen der Tische vordringen aber drängeln wollte er nicht. Alles hatte seine Zeit und jeder würde zur Wahl gehen können. Wann er ran kam war ihm recht egal. So stellte er sich einfach in eine der Schlangen. Die Zeit die er wartete, nutzte er um über das Geschehene nachzudenken. Es beunruhigte ihn, was er erfahren hatte und er fragte sich, was für solch ein Geschehen verantwortlich war.
Nach einer Weile, war er an einem der Tische angekommen. Nicht an dem wo er sich angestellt hatte aber dies war egal. Danach ging es für Silivros recht schnell. Er wollte ja mit niemanden über die Wahl diskutieren und seine Meinung stand schon fest. Am Ende hatte er für den Halbelfen gestimmt und für ihn hatte sich die Wahl erledigt.
Vor dem Ratshaus blickte er sich noch einmal um und schritt dann zurück in Richtung Tempel der Himmelsgeister.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 12.04.2013, 21:33:55
Irritiert wechselte der Blick des Gnoms zwischen der Fratze in der Wand und der schimmernden Barriere um herauszufinden, worauf er seine Aufmerksamkeit zuerst lenken sollte. Er entschied sich für das Gesicht, welches im Moment zumindest gefährlicher als die magische Barriere aussah und ihnen drohte. Dindal ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, zog einmal an der Pfeife und ging einen Moment in sich um zu überlegen, ob ihm so etwas während seiner Reisen schon einmal begegnet war.

"Einerseits könnte dieses Gesicht durch Magie hervorgerufen worden sein, genauso wie die Barriere. Vielleicht versteckt sich jemand in der Einbuchtung und versucht uns zum gehen zu bewegen. Andererseits könnte es auch ein Erdgeist sein, in dessen Reich wir eingedrungen sind und der deshalb ziemlich schlechte Laune hat. Was auch immer es ist, es sollte das beste sein damit zu reden und es zu beruhigen."

Er überlegte noch einen Moment, was er sagen könnte, obwohl er wusste das er damit den Erdgeist - oder was immer das auch war - noch weiter verärgern würde und sagte dann, während er sich verbeugte:

"Es tut uns sehr leid, wenn wir ungefragt hier eingedrungen sind aber wir wussten nicht das dies Euer Reich ist. Wir sind nur diesem wundervollen Gesang gefolgt. Wenn ihr es wünscht werden wir sofort umkehren, würdet ihr uns allerdings erlauben vorher einen Blick hinter die Barriere zu werfen?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 13.04.2013, 02:55:58
Baltin war ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits verlangte es der Anstand, daß sie die Gefangene befreiten. Anderseits durfte er aber auch die Stadt nicht in Gefahr bringen.
Was sollte er bloß tun.
Er war der schützende Schild und die hilfreiche Hand, aber nicht die Stimme.
Stumm ging er dem Gesicht zugewand in Kampfstellung und stand erst einmal da.
Und hoffte, daß einer seiner Begleiter ihm die Entscheidung abnahm.
Als dann der Gnom das Wort ergriff, fiel ihm ein kleiner Stein vom Herzen.
Gespannt wartete er auf die Antwort des Gesichts.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.04.2013, 22:35:45
Pellius hatte an diesem Tag wirklich Pech. Dabei hatte zunächst alles so gut angefangen. Er hatte vor den Stadttoren gesessen, den direkten Einfall des Sonnenlichts genossen und den Blick auf die Natur. Eigentlich machte er so etwas nicht oft, aber irgendetwas hatte ihn heute nach draußen gezogen. Und dann war ihm dieser Fremde begegnet. Ein reisender Halbling, der sich als Tekata Arenu vorgestellt hatte. Er kam aus Grenzheim, hatte  einen Botenauftrag übernommen und sollte hier einige Briefe abliefern. Aber er war spät dran und musste noch "weiter zur Küste", wie er es ausdrückte. Und so bot er Pellius ein ordentliches Sümmchen dafür, dass er für Tekata die Briefe in der Stadt verteilte.

Es klang nach einer einfachen Aufgabe, und das war es anfangs auch. Eine alte Dame, deren Enkel in Grenzheim wohnte und ihr einen Brief geschrieben hatte, ein kleines Paket von einem Liebenden an seine Verlobte ("Er ist nur noch einen Monat dort, dann kommt er endlich zu mir zurück!"), und schließlich noch dieser Priester... und da begann sein Problem.

Silivros hieß der Mann, Pellius kannte ihn sogar vom Sehen - ein Halbelf und Anhänger der Himmelsgeister. Also sollte man annehmen, dass er im Tempel der Himmelsgeister zu finden war. Doch als Pellius dort ankam, war Silivros gerade in einer Taverne, und kaum war Pellius dort angekommen, erzählte ihm der Wirt etwas von einem seltsamen Vorfall, der den Halbelfen zum Nebeltempel geführt hatte. Aber auch hier hatte er Silivros wieder knapp verpasst: Der geschäftige Priester hatte sich bereits auf den Weg gemacht, um zur Wahl zu gehen.

Also entschloss sich Pellius, dass er dem Priester nicht mehr länger hinterher rennen wollte, und ging geradewegs wieder zum Tempel der Himmelsgeister, um dort vor den Toren auf Silivros zu warten.

Und tatsächlich, nach einer ganzen Weile des Wartens tauchte der Halbelf endlich auf, lief geradewegs auf den Tempeleingang zu und Pellius würde ihm endlich das kleine Paket übergeben können, dessen Übergabe Tekata ihm aufgetragen hatte. "Er muss es nicht nur in Empfang nehmen, sondern auch öffnen, das musst du sicherstellen", hatte der Halblingsbote ihn angewiesen. "Erst dann ist der Auftrag erledigt."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.04.2013, 22:38:59
"Verlasst mein Reich", drohte das fremdartige Gesicht in der Wand noch einmal, "und kehrt nie wieder zurück! Dies ist mein Reich!"

Das war alles, was der Erdgeist - oder was auch immer er war - zu sagen hatte. Auf Dindals Frage ging er nicht weiter ein - andererseits war seine Botschaft wohl auch mehr als deutlich.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 18.04.2013, 14:35:23
Dindal war etwas enttäuscht darüber das es hier so enden sollte. Er wusste nicht was er tun sollte, denn zum einen wollte er unbedingt herausfinden woher dieser Gesang kam und nicht so kurz vor dem Ziel aufgeben aber zum anderen wollte er auch die Stadt nicht in Gefahr bringen. Natürlich war er sich nicht sicher ob das Gesicht dazu fähig war die Stadt zu zerstören, es konnte genauso gut ein Abwehrmechanismus des Wesens sein das den Gesang erzeugte und nur zum Abschrecken gedacht sein. Einen Moment dachte er noch darüber nach, klopfte seine Pfeife an der Wand aus und kam zu dem Schluss das dieses Gesicht sie vielleicht doch nur einschüchtern sollte. Diese Minenschächte gab es schon länger und damals wurde den Arbeitern nicht gedroht, denn wenn das so gewesen wäre, hätte die Nebelpriester sich darum gekümmert. Das heißt, der Erdgeist war erst seit kurzem hier - oder was für Dindal wahrscheinlicher war - es war gar kein Erdgeist. Hilfesuchend blickte er sich zu seinen beiden Gefährten um und warf ihnen einen fragenden Blick zu.
Doch anstatt auf eine Antwort zu warten, fasste er einen Entschluss. Er nahm den Dolch fest in die Hand und ging langsamen Schrittes auf die Barriere zu. Es war offensichtlich was er vorhatte: Er würde die Barriere versuchen mit dem Dolch zu durchstoßen, denn er rechnete damit das sie weder der Erdgeist - wenn er denn wirklich einer war - noch die Barrieren aufhalten würden. Er hätte die ganzen Abenteuer in seinem Leben nicht erlebt, wenn er nicht Risikofreudig gewesen wäre und außerdem sagte ihm seine Erfahrung das ihm und der Stadt nichts passieren würde.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 19.04.2013, 21:56:49
Überrascht sah Borgin dem Gnom nach, doch als er dazu kam, "Halt, was macht ihr denn?" zu rufen, hatte Dindal schon seinen Dolch durch die Barriere gestoßen.

Und tatsächlich: Seine Waffe ging hindurch. Er spürte keinen Widerstand, kein magisches Kribbeln, nichts, das auf ein Hindernis oder eine Gefahr hindeuten würde.

Der "Erdgeist" sprach derweil weiter zu ihnen: "Dies ist eure letzte Chance, verlasst mein Reich, oder eure Stadt wird untergehen." Dass Dindal es sogar gewagt hatte, die "Barriere" zu durchstoßen, schien der Geist nicht einmal registriert zu haben.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 21.04.2013, 05:36:00
Das das Gesicht nicht wirklich auf den Gnom eingegangen war, ließ vermuten, daß es wohl nur eine Art automatische Warnanlage war, um furchtsame Leute zu verschrecken. Vor allem auch da es fast die gleichen Worte wieder und wieder benutzte.
Neugierig trat Baltin näher an das Gesicht, wobei er aber weiterhin kampfbereit blieb, und schaute nach, worauf die Augen gerichtet waren und ob sie seinen Bewegungen folgen würden.
"Was meint ihr, könnte dies sein, Meister Borgin? Habt ihr so etwas schon mal gesehen? Oder haben die Bergwerker schon mal von sowas erzählt?"
Wieder machte Baltin eine wischende Bewegung über sein Gesicht das weiterhin unter der Kapuze verborgen blieb.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 22.04.2013, 00:18:06
Entschlossen schritt Pellius auf den Halbelfen zu. Endlich kam es zu einem Zusammentreffen mit ihm. Er sprach den Priester wie folgt an: "Seid gegrüßt! Ihr müsst Herr Silivros sein, nehme ich an. Ich soll Euch dieses kleine Paket hier überreichen. Ich bin nur ein Bote, aber Ihr müsst das Paket so schnell wie möglich öffnen, wurde mir gesagt. Am besten jetzt gleich. Tut Ihr mir diesen Gefallen, werter Herr?"

Pellius selbst trägt einfache Reisekleidung. Ein weißes Hemd und eine braune Hose. Unter dem Hemd ist ein Mithralkettenhemd verborgen. Besonders auffällig an dem Halbling ist heiliges, silbernes Symbol von Yondalla, welches er um seinen Hals trägt.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 22.04.2013, 13:52:14
Natürlich viel dem, in einer rot-weißen Robe gekleideten, Halbelfen sofort das Symbol der großen Mutter auf, als ihn der Halbling angesprochen hatte. Vom sehen kannte auch er den Priester aber am Namen oder anderen Dingen scheiterte es.
Skeptisch blickte er den Priester an. Er fragte sich wer ihm wohl ein Paket senden würde. Hier aus der Stadt war schon seltsam. Warum sollte jemand ein Paket jemanden als Boten geben wenn er vorbei kommen könnte. Das es vielleicht aus dem Norden kam, daran dachte der Halbelf nicht einmal, schließlich würde dann der übliche Bote die Post bringen. „Seit ebenfalls gegrüßt. Mh so, gleich öffnen?“ sagte er immer noch skeptisch zum anderen Priester und nahm das Paket an. „Von wem kommt das Paket und warum bringt ihr es werter Herr? Ein Priester der großen Mutter bringt selten einem Priester einer anderen Konfession ein einfaches Paket.“ Während der Halbelf auf eine Antwort wartete, prüfte er das Gewicht des Paketes und schüttelte es vorsichtig. Momentan dachte er mehr daran, dass das Paket ein Streich war als ein wirkliches Paket.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 22.04.2013, 22:25:16
Borgin zuckte regelrecht zusammen, als der Gnom den Dolch durch die Barriere steckte - und sah dann erstaunt zu dem Gesicht, als nichts geschah. "Sein kann erstmal alles", meinte er dann, näherte sich dem Gesicht aber mit kritisch dreinblickender Miene. "Aber wenn mich nicht alles täuscht, haben wir es hier eher mit einer Illusion zu tun... oder was meint ihr, Meister Dindal?"

Das Gesicht starrte sie währenddessen nur noch mit bösem Gesichtsausdruck an, ohne weitere Drohungen von sich zu geben.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 22.04.2013, 22:28:16
Während Silivros das Paket schüttelte, hörte er ein Rascheln und ein leichtes Klopfen - es schien, als wäre ein einzelner etwas schwererer Gegenstand in dem Paket, zusammen mit etwas leichterem, vielleicht einigen Papieren oder ähnlichem.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 23.04.2013, 19:46:02
Pellius ließ Silivros freilich gewähren und mit dem Paket experimentieren. Schließlich sollte es ja auch zukünftig ihm gehören. Würde er es tatsächlich öffnen? Pellius war sich da noch nicht so sicher. Er versuchte es jedenfalls mit der vollen Wahrheit und hoffte, dass ihm der Priester auch glaubte.

"Erst einmal muss ich dazu sagen, dass Euch ein Halbling namens Tekata Arenu, ein Halbling-Bote aus Grenzheim, eigentlich dieses Paket zustellen wollte. Er hatte es nur eilig und konnte es nicht mehr selbst überbringen. Eine stolze Summe hat er dafür geboten, damit ich Euch das Paket überbringe. Mein Name ist übrigens Pellius. Entschuldigt, dass ich mich Euch nicht gleich vorgestellt habe. Und noch etwas wichtiges über mich: Ich verehre Yondalla sehr, aber ich bin nicht zu einem Priester im hiesigen Tempel wie meine Eltern geworden. Trotzdem schenkt mir die große Mutter Kraft für meinen Glauben an sie. Ich habe ansonsten den Weg als Abenteurer eingeschlagen und bin ein Diener Yondallas mit gewissen Freiheiten, wenn man so sagen will. Ich weiß, es gibt spannendere Orte für Abenteuer, aber Zwillingswacht ist nicht so langweilig wie manch einer vielleicht denkt, aber ich schweife ja völlig, muss ich gestehen. Tut Ihr mir den Gefallen und öffnet das Paket? Tekata hat gesagt, ich soll sicher gehen, dass Ihr es auch öffnet."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 23.04.2013, 21:49:24
Er hatte zwar irgendwie damit gerechnet, das die Barriere nur eine Illusion war aber war trotzdem mindestens genauso erstaunt wie Borgin, das sein Plan tatsächlich funktioniert hatte. Ein Grinsen huschte kurz über das Gesicht des alten Gnoms, dank seiner langjährigen Erfahrung und Neugierde hatte er in dieser Angelegenheit tatsächlich den richtigen Riecher gehabt. Das das Gesicht in der Wand sich nun nicht mehr meldete und drohte bestärkte ihn nur in der Annahme das beides Abwehrmechanismen und höchstwahrscheinlich Illusionen sind.
Er drehte sich zu Borgin und dem Priester um und antwortete: "Wollt ihr meine ehrliche Antwort? Ich weiß es nicht. Ich schätze das sowohl die Barriere als auch das Gesicht Illusionen sind und zur Abschreckung geschaffen wurden, damit sich niemand der Quelle des Gesanges nährt." Einen Moment blieb der Gnom vor der Barriere stehen und atmete einmal tief durch, bevor er durch sie hindurchtrat und den Gang weiterlief um endlich zu sehen, woher der Gesang kommt.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 25.04.2013, 00:13:06
Tatsächlich konnte Dindal die angebliche Barriere ganz ohne Probleme durchschreiten. Kurz darauf folgten seine Gefährten ihm. "Hier will wohl jemand etwas verstecken", schloss Borgin, "hat aber nicht ganz so viel Macht, wie er gern hätte. Das ist doch ein gutes Zeichen."

Während sie den Gang weiter entlang schritten, wurde der Gesang lauter, bis sie schließlich an der Einbuchtung ankamen. Vorsichtig sahen sie um die Ecke. Ja, von hier kam der Gesang, ganz eindeutig. Wer auch immer die Melodie von sich gab, war nun vielleicht noch zwei Meter von ihnen entfernt. Dazwischen allerdings wartete noch ein dicker, schwarzer Umhang auf sie. An der Wand davor hatte jemand eine Maske an einen Nagel gehängt - eine grauenhafte Maske, die sehr deutlich an das Geistergesicht erinnerte, dem sie gerade begegnet waren...
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 25.04.2013, 16:15:32
Die Wahrheit schien den Halbelfen fast mehr zu verwirren als die Situation zuvor. Wenigstens war die Skepsis aus seinem Gesicht verschwunden aber offensichtlich wusste er auf Anhieb niemanden, der ihm auch nur einen Brief aus Grenzheim oder einer der anderen zentralen Städte senden würde.
Er kratzte sich am Kinn und murmelte das was sein Gesicht schon verraten hatte: „Mir fällt niemand ein der mir vom Norden her ein Päckchen senden würde.“ Sein Blick fiel auf das Päckchen. „Und ich soll es vor den Augen des Boten öffnen?“ fragte er dabei mehr zu sich selbst. Dann wanderte sein Blick wieder zurück zum abenteuerlustigen Anhänger der großen Mutter. „Mh, nun gut.“  meinte Silivrios und begann das Paket auszupacken. Es interessierte ihn schon was darin war und von wem es kam. Hoffentlich war ein Brief dabei, welcher dies aufklären könnte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 25.04.2013, 22:49:52
Dindal war selbst erstaunt darüber, das die Barriere ihn nicht aufhielt. Er spürte nicht einmal ein kleines kribbeln, was bedeutete das die Vermutung mit der Illusion nun vollends bestätigt war. "Hoffen wir, das dieser jemand entweder nicht mehr hier ist oder er ansonsten nicht gefährlich ist. Die Drohungen waren eindeutig, das wir sie einfach so ignorieren könnte jemanden wirklich wütend machen." Trotzdem schritt der Gnom voran, denn nun waren sie schon zu weit gekommen um umzukehren. Sie waren so Nahe an der Lüftung des Geheimnisses, das er fast schon danach greifen konnte. Stattdessen griff er nach der Maske und betrachtete sie einen Moment völlig verwundert. Dann hing er sie wieder an ihren Platz und riss mit einem Mal den schwarzen Umhang zur Seite um das Geheimniss endlich zu enthüllen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 26.04.2013, 05:47:14
Baltin wurde von den Vorgängen etwas überrascht, denn noch hatte er sich mit dem Steingesicht beschäftigt.
Als nun aber der Gnom voranging, eilte ihm der Halbling hinterher. Denn es war schliesslich seine Aufgabe, seine Begleiter vor jeglichem Schaden zu bewahren.
Aber auch ihn trieb die Neugier voran, denn auch er wollte erfahren, wer hier unten solche Zaubergesänge vollbrachte.
Als er dann um die Ecke bog und den Vorhang mit der Maske sah, wollte er gerade zur Vorsicht mahnen, als Dindal die Maske auch schon an sich nahm. Auch Baltin beäugte sie aufmerksam, bevor der Gnom sie zurück hängte.
Als Dindal sich daran machte, den Vorhang aufzureissen, machte sich Baltin bereit, jeglicher Gefahr entgegen zu treten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 28.04.2013, 12:39:49
Doch was sich hinter dem Vorhang verbarg, machte ganz und  gar nicht den Eindruck einer großen Gefahr: Eine kleine Gestalt saß dort, zusammengekauert auf einer Art Säule, die man vom Felsen übrig gelassen hatte, als - wer auch immer - diese Einbuchtung geschaffen hatte.

Sie erschrak, als der Vorhang fortgerissen wurde, stolperte zurück und wurde dann von einer Kette zurückgerissen, die man an einem ihrer Füße befestigt hatte. Die Gestalt war keine dreißig Zentimeter groß, trug ein leuchtendblaues Kleid, das aber inzwischen verdreckt und zerrissen war, und - das wohl prägnanteste Merkmal abgesehen von der Größe - hatte schimmernde, libellenähnliche Flügel auf dem Rücken.

Die winzige junge Frau - oder zumindest sah sie jung aus - gab einen leisen Schrei von sich, als die Männer vor ihr auftauchten. Dann fiel ihr Blick auf die Maske an der Wand, und sie schrie erneut - deutlich lauter und verzweifelter. Mit angsterfüllten Augen sah sie die drei Gefährten an, und schien das Schlimmste zu erwarten...
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 28.04.2013, 13:37:32
Als Silivros das Päckchen öffnete, stellte er vor allem fest, dass, wer auch immer es verpackt hatte, sich größte Mühe dabei gegeben hatte. Den Inhalt zutage zu fördern, war eine richtige Herausforderung. Schließlich aber gelang es dem Halbelfen, und er erblickte zwei Dinge: Einen bronzenen Schlüssel, etwas länger als sein Zeigefinger, und - zu seiner Erleichterung - einen Brief.

Nach einem Moment des Zögerns entfaltete er das Papier und begann zu lesen. Die Handschrift war kunstvoll geschwungen, und doch gut leserlich - offenbar war der Schreiber jemand, der eine gute Bildung genossen hatte.


An den geschätzten Herrn Sílivrós Rhíw zur Zwillingswacht,

sicher seid Ihr, werter Herr, verwundert, wer euch diesen Brief schicken möge. In der Tat, ihr kennt mich nicht, noch kenne ich euch, jedenfalls nicht persönlich. Und doch, ich suche nach euch bereits seit dreißig Jahren.

Es war ein Tag am Ende des Monats Sonnentau. Ich war noch ein junger Mann, jünger noch, als ihr es heute seid. Es war sehr früh, die Sonne stand noch kaum am Himmel, und mein Laden war das wohl einzige Gebäude in der Stadt, dessen Türen offen stand. Eine junge Frau kam herein, wunderschön und von elfischer Herkunft, soweit ein einfacher Mann wie ich dies zu bewerten weiß. Sie schien verzweifelt, und bat mich um Hilfe. Als ich sie hereinbat und erfragte, was geschehen war, erzählte sie mir die nachfolgende Geschichte.

Sie und ihr Geliebter seien verfolgt worden, von einem Schurken, der ihnen nach dem Leben trachtete. Sie behauptete, etwas Schreckliches herausgefunden zu haben, das sie um jeden Preis zu verhindern gedachte. Sie wollte mir aber nicht verraten, was es war, um mich nicht zu gefährden.

Ich bin mir bewusst, dass diese Erzählung recht wild und abenteuerlich klingt, und ich überlasse es euch, ob ihr die Geschichte der jungen Frau glaubt - ich versichere euch nur, dass sich die Dinge für mich so zugetragen haben. Doch nun zu dem Punkt, der euch diesen Brief eingebracht hat - denn die Geschichte der jungen Frau war noch nicht beendet.

Sie berichtete, dass sie und ihr Geliebter ein Kind hatten - einen Säugling, den sie erst wenige Wochen zuvor zur Welt gebracht hatte. Bei der Geburt des Jungen entschlossen sich die Eltern, das Kind in die Obhut einer Amme zu geben, da sie fürchteten, es würde die vor ihnen stehenden Gefahren nicht überleben. Sie nannte mir den Namen und den Geburtsort der Amme, doch wusste sie selbst nicht, wohin die Frau ihr Kind gebracht hatte. Und sie bat mich, nach dem Jungen zu suchen, für den Fall, dass sie selbst dazu nicht mehr in der Lage sein sollte.

Und ich sollte Sorge tragen, dass das Kind einen Schlüssel erhält - ihr habt es sicher bereits erraten, es ist der Schlüssel, der dem Paket beilag. In der Stadt Osthafen sollte das Kind damit eine versteckte Truhe öffnen können, verborgen unter dem Grabstein der Frau, die Osthafen einst groß gemacht hat. Dort sollte das Kind erfahren, wer seine Eltern waren, und weshalb sie gezwungen waren, ihren geliebten Jungen der Amme zu übergeben, auf dass sie eine neue Heimat für das Kind suchte.

Ich gab der Frau das Versprechen, nach dem Kind zu suchen, doch musste ich feststellen, dass die Amme, kurz bevor ich in ihr Dorf kam, gestorben war. Sie hatte eine Spur hinterlassen, auf dass man euch finden konnte, doch war die Spur äußerst schwer zu finden. Erst vor einem Jahr erhielt ich den Hinweis, dass dieser Junge in der Tiefen Wacht lebte. Und erst vor wenigen Monaten erhielt ich den sicheren Beweis, dass die Spur der Amme zu euch führte, zu dem Mann, der heute Sílivrós Rhíw genannt wurde.

Entschuldigen möchte ich mich, dass ich euch diese Kunde und den Schlüssel nicht selbst überbringen kann, doch habe ich heute nicht mehr die Kraft und die Gesundheit, eine solche Reise selbst auf mich zu nehmen. Solltet ihr aber euren Weg nach Grenzheim finden, so seid ihr jederzeit eingeladen in mein Heim.

Es ist nun euch überlassen, was ihr mit diesem Bericht und dem Schlüssel zu tun gedenkt. Mein Versprechen ist erfüllt, wenn ihr den Brief gelesen habt.

Ich wünsche euch alles Gute.

Hochachtungsvoll,

Tender Varasi
Buchhalter, Grenzheim
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 28.04.2013, 22:28:34
Als der Blick endlich auf die Einbuchtung in der Felswand freigegeben wurde, konnte Dindal schwören, das er wieder auf eine Illusion hereingefallen war. Er hatte alles erwartet aber keine Nymphe oder Fee die anscheinend mehr Angst vor der kleinen Gruppe hatte als sie vor ihr. Sie war viel zu verschreckt und ängstlich um die Verursacherin der beiden Illusionen von vorhin zu sein, außerdem war sie angekettet. Das alles ließ Dindal vermuten, das jemand verhindern wollte, das man die Fee entdeckte.
"Wieso bindet jemand eine Fee hier unten fest und schützt sie durch Illusionen? Und vorallem wer hat das getan? Die Kette wurde offensichtlich direkt am Fuß festgeschmiedet, was sehr schmerzhaft gewesen sein muss, kein Wunder das sie verängstigt ist."
Wie schon bei den beiden Kindern zuvor, änderte sich die Haltung des alten Gnoms und er hockte sich langsam vor die Säule und versuchte die Fee zu beruhigen.

"Ihr braucht keine Angst haben, wir sind nicht hier um euch etwas böses anzutun. Mein Name ist Dindal und das hier.." wobei er nacheinander auf Baltin und auf Borgin zeigte "... sind Baltin und Borgin. Wir sind Eurem Gesang bis hierher gefolgt."

Einen Moment überlegte der Gnom, bevor er einen Entschluss fasste. Er wusste nicht viel über dieses Geschöpf aber eins wusste er mit Sicherheit: Er würde sie befreien, denn sie gehörte nicht hierher, sondern in einen der magischen Wälder und wurde offensichtlich gegen ihren Willen festgehalten. In Dindal stieg Wut auf, als er die Wunden am Fuß der Fee und erblickte und ihrem angsterfüllten Blick begegnete. Niemand hatte das Recht einem anderen Geschöpf so etwas anzutun.

"Wer Euch auch immer das hier angetan hat, ich werde nicht zulassen das er damit fortfährt. Ich hole eine Spitzhacke und versuche die Ketten zu zerstören." Nach diesen Worten richtete sich Dindal wieder auf und machte sich schnell auf den Weg eine der Spitzhacken zu holen, die in der alten Lore lagen. Als er wieder zurückkam, lächelte er die Fee an und sagte:
"In meiner Werkstatt habe ich einige Geräte, mit denen ich die Fessel möglichst schmerzfrei entfernen kann. Außerdem habe ich dort einen Trank, der Eure Wunden heilt. Wenn Ihr damit einverstanden seid, können wir euch dorthin bringen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.04.2013, 23:42:05
Silivors las den Brief mehrere male. Beim ersten mal konnte er gar nicht fassen was dort geschrieben stand und er zweifelte an den geschriebenen Worten. Nach dem vierten Mal lesen, faltete er den Brief so gut es in dieser Situation ging zusammen. Seine Hände zitterten aber es gelang ihm, auch wenn unter Mühen, die Fassung und Würde zu bewahren. Innerlich brodelte es aber gerade gewaltig im Halbelfen. Irgendwann in seiner Kindheit hatte er es aufgegeben zu versuchen seine Eltern zu finden. Es war nicht mehr wichtig geworden, denn er hatte guten Ersatz gefunden. Was eigentlich eine Selbstlüge war, wie er jetzt feststellen musste. Auch wenn er Ab als seinen Vater ansah, so schmerzte es doch nicht zu wissen woher man stammt. Dieser Brief war der Wort wörtlichen Schlüssel zu seiner Herkunft.

Wie angewurzelt stand Silivros da. Nachdem er den Brief zusammengelegt hatte, drehte er den Schlüssel in der Hand. In der Anderen hielt er den Brief und das Päckchen. „Di...Direkt aus Grenzheim sagtest du?“ frage er dann plötzlich. Innerlich zweifelte er nicht daran, oder doch? Er wusste es gerade nicht. Ein Teil von ihm wollte sofort zu Ab rennen und ihm die Neuigkeit berichten. Ein anderer Teil mahnte dem Halbelfen Ruhe an. Wie ein kopfloses Huhn rum zu rennen hatte noch niemanden geholfen. Außerdem hatte er jetzt gerade in diesem Moment eine Aufgabe.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 29.04.2013, 12:57:05
Auch Baltin war mehr als überrascht, das Feenwesen zu sehen.
Als dieses beim Anblick der Maske erneut aufschrie, nahm er diese von der Wand und wickelte sie in ein Stück des Vorhangs, das er abriss. Dann verstaute er diese in den weiten seiner Robe und ging auf das kleine Wesen zu.
Auch er hatte gerade daran gedacht, eine Spitzhacke zur Befreiung zu holen, als Dindal schon loslief.
So blieb ihm noch die Möglichkeit, sich um die Wunde am Bein der Gefangenen zu kümmern.
Er ging in die Knie und streckte vorsichtig die Hand aus.
"Laßt mich bitte die Wunde mal anschauen."
Langsam, um die Dame nicht zu verschrecken, nahm er einige Dinge aus seiner Gürteltasche, die ihm bei der Versorgung der Verletzung helfen würden.[1]
"Wie heißt ihr? Und wer hat euch hier gefangen gesetzt?"
 1. Heilen: 22
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 29.04.2013, 20:22:35
Die winzige Feenfrau - oder was auch immer sie war - starrte die drei aus ihrer Sicht riesigen Männer mit großen, verschreckten Augen an. "Ihr wollt nicht... ihr..." Dann fing sie bitterlich an zu weinen, und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Ich dachte, er hat euch geschickt, um es zuende zu bringen..."

Als Baltin sie genauer untersuchte, stellte er fest, dass sie noch einige weitere Wunden davon getragen hatte. Es handelte sich aber um wenig mehr als Kratzer. Wer auch immer sie hier festgehalten hatte, war zwar nicht sonderlich um ihr körperliches Wohl besorgt, aber ebenfalls nicht darauf aus gewesen, sie körperlich zu foltern.

"Ich bin Lialee... Prinzessin Lialee. Ich stamme aus Diríohàn, der Stadt der Gräser."

Dann fiel ihr Blick auf Baltin - oder genauer, dorthin, wo er die Maske verborgen gehalten hatte. "Er war es. Er hat mich gefangen genommen. Er hat... diese Dinge..." Wieder fing sie an zu schluchzen, und fiel dabei auf ihre Knie.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 29.04.2013, 20:41:26
Der Halblinge tapste ungeduldig, wenn auch leise, mit seinen beiden Füßchen auf dem Boden herum, während Silivros den langen Brief zum wiederholten Male durchlas. Ein starkes Gefühl der Neugierde durchdrang Pellius. Was stand nur in dem Brief? Was hatte der Schlüssel zu bedeuten? Aber ging ihm das überhaupt auch nur irgendetwas an? Würde seine Neugierde tatsächlich die Oberhand gewinnen?

Endlich sprach Silivros ihn wenigstens einmal an und prompt antwortete Pellius ihm: "Also, wenn ich diesen Tekata richtig verstanden habe und er mich nicht angelogen hat, dann ist das korrekt, er kam direkt aus Grenzheim. Schien mir im übrigen ein findiges Kerlchen gewesen zu sein. So jemandem traue ich es schon zu, dass er es von Grenzheim hier herschafft."

Pellius kratzte sich kurz etwas am Kopf und sprach dann erst wieder weiter. Die nächsten Worte wählte er vorsichtig: "Soweit ich es beurteilen kann, schien Euch der Brief sehr bewegt zu haben. Hier in der Öffentlichkeit ist es wohl ein schlechter Zeitpunkt dafür, um dessen Inhalt zu bereden. Mögt Ihr mir an einem anderen Ort sagen, um was es in dem Brief ungefähr geht? So jemand wie ich fühlt sich nämlich als Bote verpflichtet, sich noch etwas mit demjenigen zu beschäftigen, der die Botschaft erhalten hat, vorausgesetzt der Brief ist zum Beispiel nicht zu privater Natur. Aber auch sonst hätte ich Verständnis dafür, wenn Ihr mir als Fremden nicht verratet, was in dem Schriftstück steht. Wie auch immer Ihr Euch entscheidet, ich habe durchaus Verständnis dafür." 


Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 03.05.2013, 06:23:33
Etwas unbehaglich kniete Baltin neben der zusammengebrochenen Prinzessin.
Er wußte zwar, was Leute machten, wenn jemand traurig war, aber er selbst hatte die Erfahrung gemacht, daß er selbst für so eine Aufgabe wohl leider nicht geschaffen war. Und wenn die Person jetzt auch noch so klein war....
Trotzdem hatte er eine Aufgabe, der er nachkommen wollte. Und so streckte er vorsichtig die Hand aus, streichelte vorsichtig über das Haar des Feenwesens und gab, so hoffte er, beruhigende Geräusche von sich. Letzteres fiel ihm allerdings gar nicht so leicht.
Endlich kam auch schon Dindal zurück, der das Werkzeug geholt hatte.
Kurz überlegte Baltin, ob er schon mal etwas von der Prinzessin oder dieser Stadt, die sie erwähnte, gehört hatte. Aber dazu fiel ihm nichts ein.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.05.2013, 22:21:21
Silivros überlegte einige Momente dann willigte er ein und bot dem Halbling an, ihn in den Tempel zu begleiten. Dort suchte er Ab. Der alte Priester sollte erfahren, was in dem Brief stand. So er ihn fand, erzählte er Ab und dem Halbling was im Brief stand. Er las ihn den beiden vor. Danach blickte er Ab an. „Was hälst du davon? Der Brief scheint wirklich aus Grenzheim zu kommen. Wenn das was darin steht war ist, würde ich nach meiner Wacht Richtung norden reisen wollen.“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 05.05.2013, 23:51:48
Völlig erstaunt betrachtete Dindal die Feenprinzessin genauer und grub in seinen Erinnerungen ob er jemals etwas von der Stadt der Gräser gehört hatte, denn von Prinzessin Lialee hatte er noch nie etwas gehört, da war er sich sicher. Doch auch der Name der Stadt erinnerte den alten Abenteurer nicht einmal ansatzweise an irgend etwas.
"Eine Prinzessin also... aber wer ist diese Person, die sie hierhin gebracht hat und wie hat sie das angestellt? Vorallem aber: Wieso?"
Anstatt sich weiter Gedanken darüber zu machen und sich in unmögliche Schlussfolgerungen zu verstricken fragte er die Prinzessin einfach und verbeugte sich dabei vor ihr.
"Prinzessin Lialee, es tut mir Leid, das ich Euch in dieser Situation darauf ansprechen muss aber wer hat Euch gefangen genommen und Euch diese Dinge angetan? Wieso hat er Euch entführt und hierher gebracht und geht von ihm jetzt noch eine Gefahr aus? Wir müssen alles wissen, damit wir Euch beschützen können."
Wenn sie es schaffen sollten von hier zu fliehen, ohne das ER sie aufhielt, wie würde Lialee dann zurück zu ihrer Stadt kommen? Dindal bemerkte, das er sich schon wieder zu viele Gedanken machte, erst einmal musste er die Kette zerstören und so hob er die Spitzhacke und zielte auf die Eisenkette.
"Bereit, die Kette endlich loszuwerden?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.05.2013, 12:37:22
Ab hörte, nachdem er die beiden Männer begrüßt hatte, seinem Schüler aufmerksam zu, und die Überraschung war ihm deutlich anzumerken. Ihn schien dieser Brief fast ebenso zu bewegen, die Silivros selbst.

"Ich habe lange darauf gehofft, dass du noch eine Spur deiner Eltern finden würdest", begann er schließlich. "Ich habe es dir nie erzählt, aber ich habe sogar selbst einige Recherchen gemacht. Aber ich kam ebenso wenig weiter wie du. Ich hätte nie gedacht..."

Er schüttelte den Kopf, als könne er die Entwicklung der Ereignisse nicht ganz glauben. "Dies scheint ein schicksalsträchtiger Tag zu sein, als ob verschiedene wichtige Fäden des Schicksalsnetzes an diesem einen Punkt zusammenlaufen. Ich stimme dir zu, du solltest den in dem Brief genannten Ort aufsuchen. Aber sprich auch mit den Nebelpriestern darüber. Dass du einen solchen Brief erhältst an einem Tag, an dem du zur Wacht gerufen wirst, könnte ein Zufall sein, könnte aber auch eine mystische Bedeutung haben."

Dann sah er Silivros fest in die Augen. "Allerdings muss ich dich auch ermahnen. So hoffnungsvoll dieser Brief auch klingt, dass du endlich etwas über deine Herkunft erfährst. Vieles kann die Hoffnung zerstören. Vielleicht hat im Laufe der vielen Jahre irgendjemand anderes ausgegraben, was der Schlüssel offenbaren soll. Oder, auch das musst du in Betracht ziehen, vielleicht ist es trotz allem ein Irrtum. Es steht nicht viel in dem Brief über die Spur, die Varasi verfolgt hat. Vielleicht hat ihn etwas in die Irre geleitet, das können wir nicht beurteilen. Ich will dir damit nicht die Hoffnung nehmen, aber du musst mit diesen Möglichkeiten zumindest rechnen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 10.05.2013, 12:45:41
Lialee deutete auf die Maske, die Baltin verborgen hielt. "Das dort ist sein Gesicht. Ich kam gerade vom Goldenen Hain, als er aus dem Nichts auftauchte, mich mit einem Netz einfing und in einen dunklen Käfig sperrte. Hier unten hat er mich wieder herausgelassen. Und dann..."

Sie schüttelte den Kopf, schien nicht an das denken zu wollen, was ihr widerfahren war. Und doch sprach sie weiter. "Er kam regelmäßig zu mir, brachte mir Wasser und Honig, gerade genug, damit ich bei Kräften blieb. Und dann... ich weiß nicht genau, was er gemacht hat, aber... er hat das Licht aus meiner Seele gerissen. Jedes Mal ein wenig mehr."

Ihre Stimme brach, als sie erzählte, und doch blieb die stolze Feenprinzessin aufrecht. Selbst die Tränen in ihrem Gesicht ließen sie nicht schwach wirken.

Schließlich sah sie zu Dindal. "Befreit mich davon, bitte."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 15.05.2013, 18:25:56
Mit einem Nicken stimmte Silivros den Worten von Ab zu. „Und dazu noch ist der Überbringer der Nachricht ein Jünger der großen Mutter.“ Er blickte zum Halbling und dann wieder zu Ab. „Noch ein weiterer Zufall. Ich werde den Nebelpriestern berichten, mal sehen was sie dazu meinen.“ Dann schloss er die Augen und biss sich seitlich in die Zunge. Dabei ordnete er seine Gedanken. So aufgewühlt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt und er konnte es selbst nicht glauben, wie ihn der Brief aus der Fassung brachte. „Meine Heimat ist hier und hier habe ich eine Aufgabe. Ob ich einen Schlüssel finde oder nicht ist am Ende egal. Wichtiger ist, dass ich es wenigstens versuche. Wenn ich nicht dort hin reise, wie könnte ich dann weiter heilen? Schließlich hätte ich es ja dann nicht einmal vermocht meine Wunde zu schließen. Aber alles zu seiner Zeit. Ich wurde zur Wacht gerufen und danach wird immer noch genug Zeit sein.“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 16.05.2013, 23:56:58
Pellius verbeugte sich zur Begrüßung und stellte sich seinem Gegenüber entsprechend vor. Der Halbling machte sich so seine eigenen Gedanken um den Brief und äußerte sie dann auch. "Es ist nur eine Vermutung von mir, Herr Silivros, aber ich denke, wenn Ihr dieser alten Spur folgt, könntet Ihr Euch immer noch in Gefahr begeben. Ihr solltet keinesfalls alleine gehen, wenn Ihr denn letztlich aufbrecht. Habt Ihr Freunde, die ich Euch begleiten können? Ansonsten würde ich anbieten, Euch zu begleiten. Ich hänge ja jetzt sowieso in der ganzen Sache irgendwie mitdrin, auch wenn ich nur der Bote der Nachricht war und immer noch ein Fremder für Euch bin. Habt Ihr Herr Silivros heute Zeit für ein Bierchen, einen Wein oder etwas in der Art zu trinken? Ich würde Euch anbieten, dass wir uns in der Taverne "Zum Silbernen Einhorn" treffen und ich Euch etwas ausgebe. Es ist ja nicht allzu weit entfernt."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 17.05.2013, 20:13:25
Reflexartig warf der alte Gnom einen kurzen Blick in die Richtung des Priesters, der die Maske noch immer versteckte. Nicht das Dindal eine Auffrischung seines Gedächtnisses gebraucht hätte, das Gesicht war immer noch sehr präsent in seinen Gedanken. Wieder fragte er sich wer diese Person war, die die Prinzessin entführt hatte und aus welchem Grund sie das getan hatte. Was hatte es zu bedeuten, das er ihr das Licht aus ihrer Seele gerissen hat? Übertreibte Lialee nur? Gedankenversunken strich er sich über seinen Bart. überlegte, was das alles zu bedeuten hatte und kam zumindest sehr schnell zu dem Schluss, das Lialee die Wahrheit sagte. Es gab einfach keinen Grund zu lügen.

Die Stimme der Prinzessin riss ihn aus seinen Gedanken und erinnerte ihn daran, wieso er die Spitzhacke aus einer Loren geholt hatte, die sich noch immer in seinen Händen befand.
"Natürlich Prinzessin, ich war einen Moment in Gedanken. Haltet still und macht euch bereit."
Damit schlug der alte Gnom mit all der Kraft, die sein alter kleiner Körper aufbringen konnte, so lange auf die Kette ein, bis diese endlich nachgab und unter den Schlägen zersprang.
"Habt ihr genug Kraft um uns zu folgen und damit die Ereignisse der letzten Tage hinter Euch zu lassen?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.05.2013, 22:42:59
„An eine Reiseplanung möchte ich jetzt noch nicht denken. Das hat Zeit bis meine Wacht zu Ende ist.“ Trotz dieser Worte überlegte Silivros kurz, welche Personen er mitnehmen würde. Wirklich viele Idee kamen ihm dabei nicht und einige von denen die kurz vor seinem geistigen Auge aufflammten verwarf er schnell aus verschiedenen Gründen. „Wenn es soweit ist werde ich aber an den Boten denken. Schließlich seit ihr ja damit hinein gezogen worden.“ Während er den Brief zusammen rollte und unter sein Gewand verschwinden ließ, blickte er zu Ab. Wenn es soweit war, würde er wohl Ab fragen, ob er bei den Reisevorbereitungen mithelfen würde aber jetzt war nicht die Zeit dafür.

Eigentlich, ohne diesen Brief, hätte sich Silivros weiter um die Pillen gekümmert oder ein Buch gelesen. Nun erwog er es wirklich mit dem Halbling in eine Taverne zu gehen. Doch schlug er etwas anderes vor, oder zumindest eine andere Reihenfolge. „Ja ich würde wohl mitkommen Pellius aber wir sollten vielleicht erst einmal zum Nebeltempel. Ab hat recht, ich sollte einen Nebelpriester informieren und um Rat fragen. Wenn ihr wollt kommt ruhig mit. Ich denke es wäre sogar besser. Wenn nicht komme ich nach. Was möchtet ihr?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 20.05.2013, 16:34:04
"Danke", flüsterte die kleine Prinzessin, und sah dann noch einmal mit mißmutigem Blick auf die Kette, die sie gefangen gehalten hatte. Auf Dindals Frage hin nickte sie. "Ich will nichts lieber, als diesen verhassten Ort schnell verlassen."

Borgin nickte zustimmend. "Wir sollten schnellstmöglich hoch in die Stadt, und versuchen, herauszufinden, wer euch das angetan hat. Oben gibt es auch Priester, die euch weiter versorgen können."

Und so machte sich die Gruppe in Begleitung von Prinzessin Lialee auf den Rückweg. Doch sie hatten das Ende des Tunnels noch nicht erreicht, als sie ein weiteres Hindernis aufhielt.

Mitten aus dem Nichts fingen die Wände, Decken und Boden vor ihnen an zu brennen, und tauchten den Gang vor ihnen in einen gut einen halben Meter breiten Feuerkreis. "Bleibt stehen!" ertönte eine helle, aber feste männliche Stimme. "Übergebt uns die Prinzessin, oder ihr werdet in der Feuersglut untergehen!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 24.05.2013, 20:10:02
"Nebeltempel und Nebelpriester", das klang in Pellius Ohren ganz interessant. Ob dieser ihm wohl auch helfen könnte bei der Nebelwache aufgenommen zu werden? Noch war das nicht so absolut klar. Aber vielleicht war das Glück dem Halbling hold. Pellius sagte nur noch zu Silivros: "Ich werde Euch begleiten. Der Ort, an den Ihr wohl klingt sehr interessant. Die Taverne läuft uns ja nicht davon." Pellius lächelte ein bisschen und man merkte auch, dass er in Aufbruchsstimmung war.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 25.05.2013, 00:53:34
Batlin war froh, daß die Prinzessin endlich befreit war.
Als sie losgingen, überlegte er kurz, ob er vorgehen sollte. Aber er entschied sich lieber hinten zu gehen, denn vor ihnen würde wohl kaum Gefahr lauern. Schließlich waren sie diesen Weg gekommen.

Als die Flammen vor ihnen auftauchten und die Stimme erklang, schaute sich der Halbling schnell nach dem Sprecher um, um sich dann kampfbereit zwischen diesen und seine Begleiter zu stellen.
Schließlich war es immer noch seine Aufgabe, die anderen zu schützen.
"Gut möglich, daß die Feuerwand wieder nur eine Illusion ist", überlegte er kurz. Aber selbst wenn nicht, würde er nötigenfalls die Prinzessin nehmen und sie mit seinem Körper schützen, wenn er durchs Feuer sprang.
Ihren Entführern würde er sie auf jeden Fall nicht überlassen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 25.05.2013, 23:37:33
Die Aussicht darauf, die Minen unter der Stadt endlich wieder zu verlassen, zu seinen Geräten zurückkehren zu können und damit für einen kurzen Moment etwas Ruhe in diesen verrückten Tag bringen zu können, ließ ein Grinsen auf dem alten Gesicht des Gnoms erscheinen. Zwar hatte er sich in den letzten Tagen mehr Aufregung und etwas Abwechslung für den Alltag gewünscht aber schon jetzt spürte er langsam, wie sein Rücken und seine Knochen anfingen zu schmerzen und das obwohl er körperlich - im Gegensatz zu früher - nicht wirklich aktiv geworden war. Er war alt und das wurde ihm jetzt erst wirklich klar.
Auf dem Rückweg durch die Minen, wurde ihm noch einmal klar wieviel er bereits erlebt hatte. Es schien so, als würden ihm die Abenteuer einfach so zufliegen und so wie es aussah, hatte er trotz seiner 400 Jahre immer noch mehr zu erleben, als er vorher gedacht hatte.

Das Grinsen verging ihm allerdings wieder, als vor der kleinen Gruppe eine Flammenwand auftauchte und eine Stimme die Prinzessin einforderte. Die Erfahrung hier unten hatte den Gnom gelehrt, das das meiste eher Schein als Sein war und sie wahrscheinlich wieder vor einer Illusion standen. Niemals würde er die Prinzessin wieder diesem Monster übergeben, der sie gefoltert hatte. Es erstaunte Dindal zumindest, das die Stimme von "Uns" sprach. Wenn es sich tatsächlich um den Entführer der Prinzessin handelte, der da sprach, handelte er anscheinend nicht aus eigenem Interesse oder zumindest nicht alleine. Das machte die Sache natürlich problematischer als anfangs angenommen, vorallem wenn es sich um eine größere Gruppierung handelte, die Macht besaß.
Etwas eingeschüchtert war Dindal schon, anstatt direkt gegen die Feuerwand zu laufen, schnitt er mithilfe seines Dolches ein großes Stück Stoff von seinem Hemd ab, zerknüllte es, warf es in die Feuerwand und betrachtete das Ergebnis. Dann richtete er sich an die Stimme, die aus dem Nichts erschienen war und bemerkte daraufhin, das seine Stimme nicht so fest klang, wie er gehofft hatte. Mehr als einen kurzen Satz schaffte er nicht auszusprechen.

"Ihr bekommt die Prinzessin nicht."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 26.05.2013, 21:15:41
Kaum hatte Dindal seine Worte ausgesprochen, erschienen weitere Flammen direkt hinter ihnen - die waren eingeschlossen. Ob sie nach vorne oder nach hinten wollten, der Weg führte nur durch einen brennenden Flammenreif.

Die Feenprinzessin schrie erschrocken auf, drückte sich an die Wand und fürchtete offenbar das Schlimmste.

Borgin hatte bereits seine Waffe gezogen und zeigte sich kampfbereit. Doch auch ihre Gegner schienen keine Furcht zu haben. "Wir werden nicht ohne sie gehen. Lasst sie frei, oder es bedeutet Krieg!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 26.05.2013, 21:17:53
Und so machten sich Pellius und Silivros auf den Weg zum Tempel der Nebelpriester. Lange würde es ohnehin nicht mehr dauern, die Wahl dauerte vielleicht noch eine Stunde, danach würde die Auszählung vielleicht noch eine weitere Stunde dauern. Und danach sollte Silivros sich ohnehin bei den Hohepriestern einfinden.

Am Tempel angekommen, begrüßte einer der jungen Priester sie. "Wie kann ich euch helfen?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 27.05.2013, 17:42:39
Der Halbelf musterte den jungen Priester kurz. Er fragte sich welchen der Nebelpriester er wohl sprechen müsste.  Dabei neigte er das Haupt und grüßte den anderen Priester förmlich. „Ich würde gerne mit euch oder einem eurer Brüder sprechen. Heute bekam ich einen Brief zugestellt der sehr persönlich ist und heute soll ich auf die Wacht gehen. Mein Meister und ich glauben, dass es vielleicht auch für dich Wacht von Bedeutung sein kann. Von daher, kann ich darüber mit euch reden oder könntet ihr mich zur passenden Ansprechperson führen?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 27.05.2013, 21:12:46
Dindal wusste, das es keine gute Idee gewesen war ohne seine Geräte und Ausrüstung tiefer in die Tunnel zu gehen und dem Gesang zu folgen. Er hatte sich schon lange nicht mehr so verletzlich gefühlt wie in diesem Moment. Die Gefahr wurde ihm erst richtig bewusst, als der Stofffetzen Feuer fing und mit ihm der Glaube an eine Illusion einfach im Feuer verging. Er schluckte schwer und dachte angestrengt nach, sie waren nur zu dritt und ihr Gegner hatte anscheinend keine Probleme damit Magie einzusetzen. Das ganze konnte viel zu einfach tödlich für sie enden.
Er blickte seine Gefährten an und sah die Entschlossenheit in ihren Gesichtern. Ja, auch er hatte der Prinzessin und sich selbst geschworen, dafür zu sorgen sie in Sicherheit zu bringen. Dindal stand zu seinem Wort und auch wenn es ihm nicht gefiel, er würde kämpfen. Etwas zittrig nahm er den Dolch in seine Hand und das Gewicht der Waffe beruhigte ihn. Mit neuem Mut stellte er sich dem Gegner.
"Dann wird es Krieg geben! Zeigt euch und ich lasse Euch spüren wieivel Kraft noch in diesen alten Knochen steckt!"
Auch Dindal machte sich nun kampfbereit, den Dolch so fest in der Hand, das es schmerzte. Er würde sein Versprechen der Prinzessin gegenüber einhalten, koste es was es wolle.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2013, 01:14:28
Der junge Priester schien einen Moment zu grübeln, dann nickte er. "Ich hole jemanden, bitte wartet hier."

Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, wandte sich der junge Mann ab und ließ Silivros und Pellius an Ort und Stelle stehen. Fast im gleichen Moment tönte eine Stimme hinter den beiden. "Da seid ihr ja! Herr Baradin! Ihr seid wirklich schwer zu finden, ich bin euch schon den ganzen Morgen auf den Fersen, und immer, wenn ich irgendwo angekommen bin, wart ihr schon wieder fort!"

Die junge Frau, die dort aus gut zwanzig Metern Entfernung rief, trug das Gewand der Nebelpriester, und winkte Pellius erschöpft zu.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2013, 01:19:37
"Adrogar, überbringe den Kriegsruf!"

Damit schien es besiegelt, wer auch immer ihr Feind war, sie hatten eben den Krieg mit ihm begonnen.

Doch auf Dindals Forderung, der Feind möge sich zeigen, reagierte er nicht - stattdessen bildete sich eine weiß leuchtende Kugel gut einen Schritt vor dem Feuerkreis, und zuckende Blitze umgaben sie. Ihr Gegner hatte offenbar vor, sie mit Magie anstatt im direkten Nahkampf zu besiegen!
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.06.2013, 15:55:36
Silivrios blinzelte überrascht. Er blickte zur rufenden Priesterin und dann zum Halbling. Irgendwie kam ihm das ganze bekannt vor, doch rief die Frau ja Pellius und nicht ihn. Somit ging es ihn nichts an. Er wendete sich wieder von der Priesterin ab und blickte in die Richtung, in welche der andere Nebelpriester verschwunden war.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 16.06.2013, 14:10:33
Pellius sagte kurz zu Silivros: "Wartet bitte einen Augenblick auf mich. Natürlich nur, wenn das für Euch in Ordnung ist, denn Ihr habt ja auch etwas zu bereden. Es scheint etwas wichtiges bei mir zu sein."

Der Yondalla-Anhänger ging mit einem Lächeln auf den Lippen auf die junge Frau zu und sagte zu ihr: "Vielleicht bin ich einfach nur ein Halbling, der ganz schnell zu Fuß ist. Ich sehe das mal als Kompliment." Dann wurde Pellius allerdings wieder ganz ernst: "Was ist denn los, gute Frau? Weswegen habt Ihr mich gesucht? Ihr kennt offenbar meinen Namen, aber darf ich auch erfahren, wie Ihr heißt?"

 
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.06.2013, 00:04:14
Die leuchtende Kugel schoss nach vorne, und verteilte zuckende Blitze quer durch den Gang. Baltin und Borgin wurden von Blitzen getroffen, und für einige Sekunden wurden ihre Körper von der elektrischen Energie durchströmt und ließ sie unkontrolliert zuckend zu Boden gehen.

Dindal schaffte es, schneller zu reagieren und konnte der Kugel gerade noch entkommen - und hatte so die Gelegenheit, zu sehen, wie eine weitere Kugel, durchsichtig und kaum zu wahrzunehmen, genau in Richtung der gerade erst befreiten Prinzessin schwebte. Das Feenmädchen schien die Gefahr nicht zu bemerken, versuchte sie doch, sich vor den gefährlichen Blitzen in Sicherheit zu bringen. Und so erreichte die Kugel sie ungehindert, und umschloss sie urplötzlich. Erschrocken drehte sich die Prinzessin herum, hielt ihre Hände gegen die Wände der transparenten Kugel - wie eine winzige Puppe, die man in einer Blase oder einer Glaskugel gefangen hatte...
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.06.2013, 00:08:12
Die junge Frau lächelte Pellius an. "Ich bin Rinada von den Nebelpriestern", stellte sie sich vor und verneigte sich dabei kurz. "Ich habe euch eine Botschaft zu überbringen. Ihr werdet zur Nebelwacht gerufen, und ihr sollt heute abend, gleich nach der Verkündung des Wahlergebnisses, in den Audienzraum der Hohepriester kommen."

Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter, sie war offenbar glücklich, dass sie die Nachricht endlich hatte überbringen können. Allerdings war sie auch offensichtlich noch immer etwas außer Atem.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 18.06.2013, 00:07:56
Schwer atmend, stand Dindal neben seinen beiden Gefährten, die von der Blitzkugel getroffen wurden und zuckend auf dem Boden lagen. Gleichzeitig sah er zu, wie die Prinzessin in einer durchsichtigen Kugel gefangen genommen wurde. Sein Blick huschte zwischen den beiden Ereignissen umher und langsam breitete sich wieder Angst in dem alten Gnom aus, als er sich mit dieser Kraft konfrontiert sah. Fieberhaft dachte er darüber nach, wem er zuerst helfen sollte, war er doch der einzige der in dieser Situation etwas tun konnte.

Jetzt, da die Blitzkugel verschwunden war, hoffte er, das der Schock nur einen kurzen Moment andauern würde. Denn so war er es gewöhnt, wenn mal wieder eines seiner Geräte nicht richtig funktionierte. Also entschied er sich dafür zu versuchen, die Prinzessin zu befreien, da er den beiden am Boden liegenden gerade nicht helfen konnte. Er ging schnellen Schrittes auf die in der Kugel gefangene Feenprinzessin zu und versuchte mit seinem Dolch, die Kugel zu zerstören und so die Prinzessin zu befreien.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 18.06.2013, 06:56:32
Als Dindal sich mit gezückter Waffe der transparenten Kugel zuwand, hörte er von einem der unsichtbaren Gegner einen Ruf: "Haltet ihn auf, er will die Prinzessin töten!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 18.06.2013, 22:55:48
Mit einem  schnellen Schlag hieb Dindal  nach der Kugel, doch obwohl  sie Risse bekam, hielt sie dem Schlag stand.

Dann flog sie plötzlich durch die Luft, in Richtung der Stimmen  ihrer unsichtbaren  Feinde, und verschwand in der Ferne.

"Und jetzt... erfahrt  die Rache für eure Schandtaten."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 18.06.2013, 23:24:21
Dindal war völlig überrascht über das, was er da hörte. Er hatte fest damit gerechnet, das es offensichtlich war, das sie die Prinzessin retten und nicht umbringen wollten. Würden die fremden Angreifer zu demjenigen gehören, der die Prinzessin entführt hatte, dann würden sie wissen das sie sie gerade befreit und damit nicht vorhatten sie zu töten. Das bedeutete, das diese Fremden nicht zu dem Entführer gehörten oder zumindest nicht alle wichtigen Informationen hatten. Jetzt ergaben auch andere Dinge langsam einen Sinn, denn die seltsam hohen männlichen Stimmen der Angreifer, die Unsichtbarkeit und die Warnung vor seiner Aktion, konnte nur bedeuten, das es sich hier um ein Rettungsteam handelte, das die Prinzessin ebenfalls befreien wollte und die kleine Gruppe für die Entführer hielt.
Dindal hoffte, das es noch nicht zu spät war dem Kampf aus dem Weg zu gehen und schrie: "Wartet, wir wollen die Prinzessin vor ihrem Entführer retten und nicht töten. Wieso hätten wir sonst ihre Ketten zerstört und sie aus ihrem Gefängnis befreit?" Wenn er richtig lag und es sich um potentielle Retter handelte, würde das sie zumindest Inne halten lassen und der Gruppe etwas Zeit geben.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 19.06.2013, 01:03:58
Aus dem Nichts entstand  eine Flamme mitten im Gang - die allerdings , kaum, dass Dindal gesprochen  hatte, wirkungslos  verpuffte und nur eine kleine Rauchsäule hinterließ .

"Was sagt ihr da?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 19.06.2013, 12:29:56
Baltin war von der Energiekugel voll getroffen worden und wand sich am Boden. Aber er war Schmerzen gewöhnt und so kam kein Laut über seine Lippen.
Und es währte nur kurz, denn er war ein Beschützer und sprang gleich wieder auf, als die unerwünschten Zuckungen nachliessen.
Immer noch leicht verwirrt ob ihrer unsichtbaren Angreifer schaute er sich wieder um und versuchte, sie ausfinding zu machen.
Dann hörte er Dindals Worte und die Erwiderung.
Baltin verstand nicht so recht, worum es hier ging. Aber da sie erst mal nicht weiter angegriffen wurden und Dindal sich auch friedlich verhielt und anscheinend mit den Gegner in eine Dialog eintrat, hielt er sich zurück.
Dennoch war er bereit, sich jederzeit vor den Gnom und den Zwerg zu werfen, sollte eine neue Attacke erfolgen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 20.06.2013, 21:15:42
Höflich sagte Pellius zu der Nebelpriesterin, nachdem er sich auch etwas verneigt hatte vor Ihr: "Danke für Eure Botschaft, Rinada von den Nebelpriestern! Ihr habt Eure Aufgabe hiermit gewissenhaft erfüllt. Der Ruf zur Nebelwacht ist eine Ehre für mich und ich werde pünktlich zu dem Termin beim Hohepriester erscheinen. Kommt nur ruhig etwas zu Atem!"

Pellius wartete genau darauf und sagte noch zu Rinada: "Wenn das alles gewesen ist, gehe ich zu meiner halbelfischen Bekanntschaft zurück. Vielleicht wird mein Erscheinen bei einer für ihn wichtigen Unterredung benötigt, deswegen bin ich mit ihm hierher gekommen, müsst Ihr wissen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.06.2013, 19:09:36
Rinada nickte lächelnd. "Ja, das war alles. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!"

Damit ging sie in den Tempel und verschwand kurz darauf hinter einer der Türen. Nur wenig später kam der Priester wieder, der die beiden jungen Männer eben empfangen hatte. "Bitte, nehmt auf einer der Bänke Platz. Es wird gleich jemand zu euch kommen, wie mir gesagt wurde."

Nachdem sich Pellius und Silivros gesetzt hatten, dauerte es keine Minute, bis sich erneut eine Tür öffnete. Heraus kam ein Halbling im Gewand der Hohepriester. Silivros vermutete, dass es sich erneut um Teronius handelte, doch der Nebelpriester hatte seine Kapuze bis tief ins Gesicht gezogen, und offenbarte sich erst, als er nur noch zwei Schritte von den beiden Männern entfernt war.

Er hob seinen Kopf, und unter der Kapuze war ein im Augenblick ernstes Gesicht zu erkennen, das aber so viele Lachfältchen um die leuchtenden Augen hatte, dass es offensichtlich war, dass dies nicht sein normaler Ausdruck war. Das glatt rasierte Gesicht war ein wenig eingefallen, als hätte er lange Zeit zu wenig gegessen, und doch erkannten beide den Hohepriester sofort: Es war Marlan, der höchste Priester des Tempels, der seit Wochen als verschwunden galt.

"Ich heiße euch willkommen im Tempel der Nebelschlucht", formulierte er die offizielle Begrüßung. "Ich bin Marlan, Höchster der Hohepriester, erwählter Wächter des Nebels. Wie ich hörte, habt ihr von ungewöhnlichen Ereignissen zu berichten, und sucht nach Rat?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 24.06.2013, 15:32:34
Tief schluckte Silivros, als sich der ehrenwerte Marlan vorstellte. Dass der andere Nebelpriester gleich ihn holen würde, dass hatte Silivros nicht erwartet. So war er doch etwas verschreckt. Denn so wichtig, um die Höchsten der Hohen zu rufen, war sein Anliegen nun auch wieder nicht. Jedenfalls dachte er so. Aber nun war es so.

Tief verbeugte sich Silivros vor dem Halbling. „Ich danke euch für das große Willkommen. Mein Name ist Sílivrós Rhíw, Heilpriester im Tempel der Himmelsgeister. Es ist mir eine große Ehre und Freude euch kennen zu lernen.“ erwiderte der Halbelf in seinem höflichsten Tonfall. So förmlich hatte er sich schon lange nicht mehr vorgestellt, doch war er nicht in der Position den Tonfall atock zu ändern. „Besonders eine Freude, die Freude euch wohlauf zu sehen. Die Bürger unserer schönen Zwillingswacht haben große Sorge um euer Wohl, ehrenwerter Hohepriester.“ Er schwieg einen Moment. In diesem konnte sich Pellius.

Danach unterrichtete er dem Hohepriester über ihr Anliegen. „Ehrenwerter Marlan, ich, wie auch Pellius, wurden von euch zur Wacht gerufen. Für diese Ehre danke ich euch. Nun uns führt vor euch etwas Ungewöhnliches, was nach eurem Ermessen vielleicht die Wacht beeinflusst könnte oder nicht. Etwas, wo mein Lehrmeister Ab auf jeden Fall meinte, Ihr, die Nebelpriester, sollten darüber unterrichtet und zu Rate gezogen werden.“ Silivrios Zunge verknotete sich fast bei den Worten. Er merkte selbst, dass er eher anderes Reden gewöhnt war.  Reden und Worte die Trost und Zuversicht spendeten als Worte der Form und Etikette. „Wie ihr wisst, ist mir meine Abstammung unbekannt. Ich bin hier aufgewachsen und fühle mich hier Zuhause. Gerade heute hat brachte mir Pellius einen Brief eines Boten aus dem Norden.“ Er holte den Brief hervor und zeigte ihn dem Hohepriester. Nach ein paar Augenblicken, in denen der Hohepriester Zeit hatte den Brief zu überfliegen, sprach er weiter. „Wie ihr sehen könnt, gibt dieser Brief einen Hinweis auf meine Abstammung und ein mögliches Geheimnis. Dieser Hinweis weckt in mir eine längst verschlossene Neugier. Hoffnung nach all den Jahren mache ich mir nicht und von meiner Wahrte aus geht die Wache vor. Doch kommt dieser Brief zu einem seltsamen Zeitpunkt. Einem Zeitpunkt wo es keine Zweifel und Unsicherheiten geben sollte. Was die Sterne des Schicksaals dabei dachten ist mir unbekannt. Was ist eure Meinung dazu, oh ehrenwürdiger Marlan.“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 25.06.2013, 16:04:16
Ein kleiner Hoffnungsschimmer breitete sich in Dindal aus, als er die Frage seines unsichtbaren Gegenübers hörte. Anscheinend hatte er die Informationen, die er besaß, richtig zusammengefasst und so die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Im schlimmsten Fall hatte er das Interesse seiner Gegner geweckt und den nächsten Angriff nur herausgezögert. Er trat einen Schritt vor, steckte seinen Dolch weg und erhob seine Hände, um zu beweisen das er unbewaffnet war. Dann wandte er sich in die Richtung, aus der die Frage gekommen war:
"Wir drei sind nur durch Zufall in diese Minen gekommen und sind erst durch den Gesang der Prinzessin auf sie Aufmerksam geworden. Erst haben wir nur aus Neugierde gehandelt aber als wir die Prinzessin gefunden und sie uns von der Geschichte ihrer Entführung berichtet hat, war für uns alle klar, das wir sie befreien und zurück nach Diríohàn bringen wollen. Ihr seid aus dem gleichen Grund hier, denn ihr seid das Rettungsteam, das geschickt wurde, um die Prinzessin zu befreien.
Das hier sind Baltin und Borgin, mein Name ist Dindal. Mit wem haben wir es zu tun?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 04.07.2013, 00:54:38
Marlan lächelte Silivros an, als dieser von den Sorgen um seine Person sprach. "Es gab nie einen Grund zur Sorge um meine Person. Mir sind... seltsame Dinge widerfahren, doch aus gutem Grund... aber ihr werdet darüber mehr erfahren, heute abend, wenn ihr die Einweisung für eure Mission erhaltet."

Als Silivros Ab erwähnte, lächelte der Halbling gleich wieder. "Ein weiser Mann, und ein hervorragender Lehrer. Ihr könnt stolz sein, von ihm unterrichtet worden zu sein." Dann las er den Brief, während er dem jungen Mann aber weiterhin aufmerksam zuhörte. "Ihr hattet Recht, hierher zu kommen. Ich möchte nicht verfrüht antworten, aber so viel sei gesagt, dies ist nicht die einzige ungewöhnliche Sache, die gleichzeitig mit eurem Ruf zur Wacht geschehen ist. Es würde mich nicht überraschen, wenn für euch persönlich die Wacht eine Vorbereitung, vielleicht sogar eine Voraussetzung ist, für die Suche nach eurer Herkunft. Und vielleicht ist die Suche nach eurer Herkunft auch mit dem verknüpft, was euch auf der Wacht widerfahren wird."

Marlan dachte einen Moment nach, dann nickte er. "Ich werde die Nebelgeister dazu befragen. Ich bitte euch um etwas Geduld, wenn ihr die Mission erhaltet, werde ich euch mehr sagen können. Aber eines gleich jetzt... nehmt den Brief ernst. Und behaltet eure Hoffnung."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 04.07.2013, 01:00:00
Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, dann hörte man leise Worte in seiner seltsamen Sprache, die eher einem flüsternden Singsang als normalen Worten glich. Schließlich erschienen aus dem Nichts drei kleine Gestalten - etwa so groß wie die Prinzessin, mit libellenartigen Flügen auf dem Rücken, gekleidet in dunkelgrüner Jagdkleidung. Sie schienen wie Miniatur-Menschen oder -Elfen, mit Waffen und sonstiger Ausrüstung passend in ihrer Größe.

"Wenn das wahr ist, haben wir einen furchtbaren Fehler begangen."

Der Feenmann, der sie nun ansprach, hatte langes, braunes Haar, und trug einen gespannten, aber gesenkten Bogen in der Hand. "Wir haben unseren Magier fortgeschickt, damit er die Prinzessin an einen sicheren Ort bringt und den Kriegsruf überbringt. Mit seiner Magie ist er so schnell, dass wir ihn unmöglich einholen können. Wenn der Kriegsruf ankommt, werden die Feenstädte gegen eure Zwillingswacht in den Krieg ziehen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 10.07.2013, 18:56:47
Dindal war entsetzt über das, was sich ihm gerade offenbarte. Durch die Neugierde und den Wunsch zu helfen, hatte die Gruppe einen Krieg zur Zwillingswacht gebracht. Natürlich hatten sie nichts davon gewusst aber das machte die Sache für den alten Gnom nicht besser. Er kam sich dumm und töricht vor. Leicht zitternd fuhr er mit den Händen durch seinen weißen Rauschebart und versuchte irgendeine Lösung zu finden. Doch nach einer kurzen Ewigkeit, richtete er sich resignierend an die Feenwesen.

"Gibt es keine Möglichkeit den Krieg zu beenden, bevor er überhaupt angefangen hat? Es MUSS einfach einen Weg geben. Vielleicht kann ein fähiger Magier aus der Zwillingswacht dem Feenvolk eine Nachricht auf die gleiche Art zukommen lassen, wie euer Magier es gemacht hat?"

Dindal war viel zu erschöpft von den Ereignissen der letzten Stunden und er fühlte wie sich das Alter bemerkbar machte. Früher wäre er vermutlich wütend geworden, denn die Feenkrieger haben viel zu schnell und unüberlegt gehandelt und sich auch nicht mit Namen vorgestellt. Jetzt war aber nur eine seltsame Leere in ihm, die ihm einen Großteil der Gefühle nahm und nur Resignation übrig ließ. Krieg. Er hatte den Krieg gebracht und er hoffte inständig, das er ihn wieder verhindern konnte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 15.07.2013, 13:25:16
Baltin war immer noch ein wenig davon überrascht, daß sich die Gefahr eben nicht als solche herausgestellt hatte.
Ebenso überrascht war er von der trübsinnigen Stimmung, die sich auszubreiten schien.
"Aber die Prinzessin weiß doch, daß wir sie befreit haben. Das kann sie eurem Magier doch sagen. ....flllich....Es besteht also kein Grund zur Sorge."
Obwohl er diesen Gedanken aussprach, war er sich seiner Sache nicht so sicher. Konnte es so einfach sein? Oder hatte er etwas nicht bedacht?
Baltin wußte, daß er nicht gerade der klügste Halbling war.
Langsam entspannte er sich, als er sah, daß auch die Feenwesen ihre Waffen gesenkt hatten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 16.07.2013, 10:37:06
Die Überraschung stand Silivros ins Gesicht geschrieben. Auch wenn er die Weisheit von Ab niemals anzweifeln würde, hatte er die Größe der Wichtigkeit des Briefes für die Nebelwachenmission geringer eingeschätzt. „Eine Vorraussetzung für die Suche nach meiner Herkunft?“ Wiederholte er zweifelnd einige der Worte von Marlan. Seine Gedanken folgen in diesem Moment hin und her, im Versuch die Worte zu ergründen. Sollten sie heißen, dass die Mission in Verbindung steht mit seiner Herkunft, oder dass es eine Art Vorbereitung sein könnte, schließlich hatte er die Wacht nie weit verlassen, oder geht es bei der Wacht um etwas ähnliches, oder oder oder.
Nach einer halben Ewigkeit, die doch nur einen Moment dauerte wurden die Augen des Halbelfen wieder klar. Er legte die rechte Hand auf sein Herz und verneigte sich vor Marlan. „Ich gestehe jetzt noch nicht hinter Eure Worte blicken zu können. Doch werde ich euren Rat ernst nehmen, so wie damit auch den Brief. Habt dank und ich werde mich in Geduld üben. Vielleicht ist heute Abend, nach der Einweisung, einiges klarer und ich vermag Eure Worte besser zu deuten.“ Nachdem er dies gesagt hatte lächelte er zaghaft. Obgleich es normalerweise kein Problem für ihn war geduldig zu sein, brannte er innerlich darauf mehr über die Verwicklungen zu erfahren.

Eine Frage drängte sich aber gerade in ihm auf, welche er nicht zurückhalten konnte. Doch erlaubt diese Frage. Hat dich Wacht und das Ganze etwas mit dem sogenannten Fluch zu tun? Den der mir persönlich in Form von Kasha begegnet ist?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Pellius Baradin am 16.07.2013, 14:52:35
Pellius war angetan davon den Hohepriester kennenzulernen. Er begrüßte ihn höflich und mit einer respektvollen, tiefen Verneigung. Ansonsten hielt sich Pellius in dem Gespräch allerdings erst einmal zurück. Wenn er allerdings direkt angesprochen werden würde, würde er auch entsprechend antworten. Vielleicht hatte dieser Silivros ein großes Schicksal vor sich, das sich noch offenbaren würde. Halb-Elfen waren außerdem nicht so häufig in Zwillingswacht und Pellius brannte schon darauf diese Person näher kennenzulernen. Aber dafür war freilich noch Zeit.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 16.07.2013, 21:03:27
Der Feenmann schüttelte den Kopf. "Der Zauber bringt die Prinzessin an einen sicheren Ort, fern der Dörfer... unser Magier wird die Botschaft des Krieges überbringen. Wenn wir es schaffen, ihn auf magischem Wege zu kontaktieren, haben wir vielleicht eine Chance. Aber... die Hasardeure können vielleicht nicht mehr zurückgerufen werden."

Einer der anderen Feenmänner flatterte nun ein Stück nach vorne. "Die Hasardeure sind kleine Gruppen von Kriegern, die auf eigene Faust und frei von Befehlsketten kämpfen. Sie ziehen sich in die Wildnis zurück, und schlagen aus dem Hinterhalt zu. Diejenigen unter ihnen, die in den Krieg ziehen, können nicht ohne weiteres zurückgerufen werden. Es ist kein Weg angedacht, sie zu kontaktieren."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 16.07.2013, 21:05:23
Marlan hob eine Augenbraue, dann schüttelte er den Kopf. "Vermutlich nicht. Allerdings... bin ich dem sogenannten Fluch bisher immer noch nicht vollständig auf die Spur gekommen. Wir werden sehen. Eines aber vorab... es ist nicht wirklich ein Fluch. Es ist... nennen wir es eine Art Offenbarung, allerdings eine, die schwer zu handhaben ist."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 17.07.2013, 03:03:40
"Kein Weg angedacht, sie zurückzurufen. Wie merkwürdig! Wer schickt Krieger aus, die er nicht mehr kontaktieren kann? Wie sollen sie erfahren, ob der Krieg nicht vorbei ist? Vielleicht würden sie durch weitere Angriffe sogar Friedensverhandlungen stören. Und wie viel Leid würden sie dadurch in die Welt bringen?"
Still stand Baltin da und ließ träge die Gedanken durch seinen Kopf fließen.
"In welcher Richtung liegen denn eure Dörfer? Wir sollten Reisende, die in diese Richtung gehen, von der Stadtwache warnen lassen.
Und vielleicht könnt auch ihr in diese Richtung aufbrechen und, wenn ihr Hasardeure trefft, diese aufhalten."

Wieder machte der Halbling mit der Hand eine wischende Bewegung unter der Kapuze.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 18.07.2013, 09:30:52
„Verstehe.“ murmelte Silivors hin. Das vereinfachte die Möglichkeiten ungemein. Denn noch wollte er jetzt nicht darüber nachdenken. Er blickte zu dem Halbling an seiner Seite, ob dieser noch etwas sagen wollte. So nicht bedankte er sich höflich beim Hohepriester und verabschiedete sich bis zum Abend.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 21.07.2013, 22:00:41
"Wir leben überall um eure Städte herum, in alle Himmelsrichtungen. Aber lasst uns keine Zeit mehr verlieren, wir sollten mit euren Magiern sprechen, um so viel Schlimmes wie möglich zu verhindern!"


Die Feenwesen schienen es ernst zu meinen, sie waren wirklich besorgt...
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 24.07.2013, 07:12:19
Der alte Gnom konnte immer noch nicht fassen, was hier passiert war. Das ganze war so schnell eskaliert, das er etwas perplex in der Gegend herumstand und nachdenklich durch seinen Bart strich. Er hatte nun schon lange 350 Jahre hinter sich, doch so etwas war ihm in seinem Leben bis jetzt noch nicht passiert. Als ob ein Bann gebrochen wurde, kam wieder Bewegung in die alten Knochen des Gnoms, nachdem der Feenmann erneut das Wort ergriff und etwas hetzte.

"Natürlich, wir sollten sofort los. Lasst uns so schnell es geht, in die Zwillingswacht zurückkehren und versuchen diesem Albtraum ein Ende zu setzen, bevor er überhaupt angefangen hat. Folgt mir."

Schneller als man es einem über 300 Jahre alten Gnom zugetraut hätte aber auch schwer atmend und ab und zu über seine alte Knochen klagend, machte er sich auf den Weg, die Tunnel der Mine zu durchqueren und zu dem Aufzug zurückzugehen, der sie wieder in die Zwillingswacht bringen würde. Es war wirklich keine Zeit zu verlieren und so musste er die Schmerzen, die sich in seinem Körper auszubreiten begannen, ignorieren. Denn wenn er sich durch diese Schmerzen aufhalten ließe, würde es schlecht um die Zukunft der gesamten Stadt stehen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 27.07.2013, 13:43:21
Auch Baltin machte nicht noch viele Worte, sondern folgte dem Gnom in Richtung Aufzug.
Jetzt galt es, so viel Schaden wie möglich von den anderen Bewohnern der Stadt fernzuhalten.
Noch immer überlegte er, wie oder was man tun könnte, um diese Hasardeure dazu zu bewegen, nicht anzugreifen. Aber ihm wollte partou nichts einfallen.
Beim dem schnellen Lauf druch die Stollen, merkte auch Baltin wieder die alten Verletzungen. Aber wie immer half ihm das jahrelange Training der Mönche, damit zurecht zu kommen.
Als sie endlich angekommen waren, wartete er noch ab, ob Dindal dem Minenarbeiter noch etwas sagen wollte oder ob dieser mit einstieg.
Dann machte er sich daran sie wieder nach oben zu kurbeln.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 28.07.2013, 23:16:25
Sie mussten den Aufzug erst wieder herunter rufen, denn sie hatten ja den Minenarbeiter mit den Kindern nach oben geschickt. Quälend langsam verstrich die Zeit, in der sie warten mussten, und ebenso quälend langsam war der Weg nach oben. Schließlich aber gelangten sie wieder in der Stadt an, und Borgin führte sie ohne Umschweife zur Stadtwache. Sie wurden zu Emerrol geführt, dem Obersten Wachhabenden, der sich die Geschehnisse kurz und knapp erklären ließ. Noch während er weitere Fragen stellte, schickte er einige Leute aus, um weitere Personen zu informieren. Er ließ sich berichten, wie die Feenwesen die Stadt auf Trab gehalten hatten, um für Ablenkung zu sorgen, um an diversen Orten nach ihrer entführten Prinzessin zu suchen. Sie waren es, die mit Magie die Kinder dazu gebracht hatten, in den Tunnel zu steigen, und auch sonst hatten sie für einiges an Unruhe gesorgt.

Schließlich betrat eine ältere Halblingsfrau, etwa sechzig Jahre alt, das Amtszimmer Emerrols. Sie stellte sich vor als Lidina, und die Runen an ihrem Gehstock und an ihrem Gürtel waren deutliche Indizien für das, was sie war. Sie bat die Feen in einen Nebenraum, und einige Minuten später kam sie gemeinsam mit den kleinen Gestalten zurück zu Baltin, Dindal und Borgin.

"Wir haben getan, was wir tun konnten", erklärte Lidina. "Die Dörfer und Städte der Feen sind informiert. Aber einige Hasardeure sind bereits ausgeschwärmt. Es wird Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis sie alle zurückgerufen werden. Bis dahin sind Reisen in der weiteren Umgebung der Zwillingswacht nicht mehr sicher."

Emerrol nickte. "Vielen Dank, Lidina. Nun noch einige Fragen an euch."

Damit wandte er sich an die drei Gefährten aus der Stadt. "Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, wer die Feenprinzessin entführt hat? Außer dieser Maske, habt ihr irgendeinen Hinweis gefunden, der uns weiterhelfen könnte, den Schuldigen zu finden?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 30.07.2013, 22:19:02
Am Aufzug angekommen, musste Dindal sich erst einmal ausruhen und tief Luft holen. Die letzten Stunden hatten viel von dem alten Gnom abverlangt und so musste er einen Moment still stehen und seinem Körper eine Verschnaufpause gönnen. Trotzdem war er ungeduldig und konnte es kaum erwarten, das der Aufzug endlich unten ankam, denn sich ausruhen, konnte er auch noch während sie nach oben zur Zwillingswacht fuhren. So war es auch nicht verwunderlich, das er ungeduldig in dem Aufzug hin und her ging und sogar leise etwas fluchend in seinen Bart murmelte.

"Lieber hätte ich den Aufzug bauen sollen, dann würde er viel schneller sein. Man müsste nur ein Seil dort anbringen und..."

Die restlichen Überlegungen des Gnoms gingen in den Tiefen seines Barts unter, sodass man ihn nicht weiter verstehen konnte. Als sie endlich wieder in der Zwillingswacht waren, widmete er sich den Aufgaben, die nun zu erledigen galt. Nachdem sie die wichtigsten Personen informiert hatten, offenbarten sich dem Gnom einige interessante Dinge. Die Feen hatten während ihrer Suche nach der Prinzessin einige Unruhe in die Stadt gebracht und sogar die Kinder dazu bewegt, in die Tunnel zu steigen.
Dindal wusste nicht genau was er davon halten sollte. Zum einen war es verständlich, das sie alles unternahmen um ihre Prinzessin zu finden aber zum anderen hatten sie Personen und sogar Kinder in Gefahr gebracht. Der alte Gnom und Erfinder wurde aus seinen Übelegungen gerissen, als eine alte Magierin den Raum betrat. Dindal versuchte sich an die vergangenen Stunden zu erinnern und zählte alles auf, was eventuell von Bedeutung sein konnte.

"Der Entführer ist fähig Magie zu wirken und scheint Illusionsmagie zu bevorzugen, da der Gang zur Prinzessin von einem Steingesicht und einer Barriere geschützt war. Das Gesicht hat uns immer wieder gewarnt, das die Stadt untergehen wird, wenn wir dem Gang folgen aber nachdem ich die Barriere durchschritten hatte, hat es aufgehört zu sprechen und war still.

Die Prinzessin war an einer Steinsäule angekettet. Nachdem wir sie überzeugt hatten, das wir ihr helfen wollten, sagte sie uns auch einiges zum Entführer. Die Maske scheint ein Abbild seines Gesichts zu sein. Er erschien aus dem Nichts, als er sie vom goldenen Hain aus entführte. Er hat sie gefangen gehalten und ihr... Licht aus ihrer Seele gerissen."


Einen Moment stockte der Gnom bei dieser Schilderung, bis er sich wieder gefangen hatte und fortfuhr. Er hoffte nur, das er nichts vergessen hatte.

"Mehr weiß ich leider nicht. Ich habe sie nicht gefragt, wie genau der Entführer aussah. Wir haben nicht damit gerechnet, das wir die Prinzessin so bald wieder verlieren.""
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 02.08.2013, 06:28:07
Baltin ließ die ganze Prozedur ruhig über sich ergehen. Nur wenn er direkt angesprochen wurde, meldete er sich zu Wort.
Auch die Maske hatte er auf Nachfrage hervorgeholt und übergeben.
Als die Hasardeure zur Sprache kamen, merkte er nur kurz an:"Vielleicht sollte den Reisenden gesagt werden, daß sie sich ergeben sollen. Dann haben die Kämpfer keinen Grund, sie zu verletzen. Die Reisenden könnten diese dann aufklären und als Geiseln dienen, bis die Hasardeure die Geschichte bestätigen konnten."
Auf die Fragen Emerrols antwortete der Halbing nur mit einem Kopfschütteln.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 11.08.2013, 22:19:57
Emerrol bedankte sich für die Mithilfe, dann seufzte er. "Ich werde wohl die Verkündung der Wahlergebnisse nutzen, um das öffentlich zu machen - da sind ohnehin alle beieinander. Solche Nachrichten an einem solchen Tag..."

Damit stand er auf, und ging zur Tür. "Am besten geht ihr schon mal rüber. Ich habe gehört, die Auszählungen sind fast durch."

Borgin nickte, und sah zu den anderen beiden Männern. "Gehen wir zusammen rüber? Danach müssen wir ja sowieso alle zum Tempel."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 11.08.2013, 22:23:38
Marlan verabschiedete sich ebenfalls höflich, nicht ohne einen letzten Hinweis: "Wie ich hörte, hat die Aufstellung eines Halbelfen die Wahl ziemlich angeheizt. Man ist wohl schon mitten in der Stimmenauszählung. Bis zur Verkündung wird es nicht mehr lange dauern."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.08.2013, 12:53:25
Silivros verneigte sich noch einmal höflich und verließ dann den Tempel. Draußen wartete er auf seinen Halblingbegleiter. Derweil blickte er sich um. Ja es war wohl bald soweit. Doch er hatte alles gepackt und war bereit. Während er äußerlich ruhig wirkte, war er innerlich doch ziemlich stark aufgewühlt. In ihm stritten sich gerade die verschiedensten Gefühle um die Vorherschafft. Doch momentan herrschte noch die Ruhe und Gelassenheit, welche ein Heiler haben sollte.
Als auch der Halbling den Tempel verlassen hatte, fragte er diesen: „So ich denke aus der Taverne wird nichts. Ihr müsst wohl nun packen gehen, oder?“
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 16.08.2013, 20:33:13
Dindal stand leise ächzend von dem Stuhl auf, auf den er sich vor wenigen Minuten gesetzt hatte. Am liebsten hätte er sich nach so einem anstrengendem Tag wie diesem, einfach in sein Bett gelegt und bis zum nächsten Mittag nicht mehr aufgestanden. Während er erneut seine Pfeife anzündete, um etwas zu entspannen, folgte er Borgin nach draußen.

"Ja lasst uns zum Tempel gehen. Langsam bin ich wirklich gespannt, wieso wir gerufen wurden und ob das vielleicht etwas mit den Ereignissen des heutiges Tages zu tun hat. Außerdem will ich wissen, wer zum Bürgermeister gewählt wurde."

So folgte er Borgin und Baltin durch die Stadt, während er dabei seine Pfeife rauchte, still die vergangenen Stunden verarbeitete und anfing, sich Gedanken darüber zu machen, warum sie zur Nebelwache gerufen wurden.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 23.08.2013, 09:09:26
Pellius nickte, und verabschiedete sich von Silivros. Der Halbelf machte sich auf den Weg zur Verkündung der Bürgermeisterwahl, und an einem anderen Ort taten es ihm Dindal, Baltin und Borgin gleich. Bald darauf standen alle vier in der großen Menge auf dem Platz südlich vor dem Bürgermeisterhaus. Eine große hölzerne Bühne war aufgebaut worden, und neben den beiden Bürgermeisterkandidaten standen vier weitere Leute dort, die große, mit Papieren - den Wahlzetteln - gefüllte Kästen neben sich stehen hatten.

Emerrol, der oberste Wachhabende der Stadtwache, hatte die Aufsicht und würde gleich das Ergebnis verkünden, wie es Tradition war. Er bekam noch einige Zettel gereicht, las sie, nickte bedeutsam, und hob schließlich die Arme, um die aufgeregt tuschelnde Menge zum Schweigen zu bringen. "Liebe Freunde!" rief er. "Bürger der Tiefen Wacht! Sehr schnell sind wir heute zu einem Ergebnis gekommen. Während die Wahlen in der Hohen Wacht noch laufen, steht bei uns bereits fest, wer unser neuer Bürgermeister sein wird und sich in Zukunft um das Wohl der Stadt kümmern wird."

Er sah zu Dmiri Aryeon, der an seine Seite trat, und dann zu Janosch Zimmermann, der es ihm gleich tat. Beiden zeigte er den Zettel in seiner Hand, beide nickten, und reichten sich dann die Hände. Anschließend trat Dmiri, der Halbelf, nach vorne - so, wie es der Verlierer der Wahl traditionell als erster tat.

"Meine Mitbürger! Ich danke euch für die vielen Stimmen, und für das Vertrauen, das ihr mir damit geschenkt habt. Doch die Mehrheit von euch schenkt Janosch Zimmermann ein noch größeres Vertrauen, und so will ich mich euch anschließen. Der neue Bürgermeister der Tiefen Wacht ist Janosch Zimmermann."


Es herrschte einen Moment Schweigen, dann brach der Applaus los.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 23.08.2013, 12:07:41
Silivros hatte das ganze aufmerksam beobachtet, jedenfalls soweit wie es ging. Schließlich schwirrten ihm gerade noch einige andere Sachen im Kopf herum. Dass sein Favorit nicht gewonnen hatte, nahm der Halbelf emotionslos hin. Es war die Entscheidung der Mehrheit. So schloss er sich bereitwillig dem folgenden Applaus für den neuen Bürgermeister an.
Auf dem Platz selbst blieb er noch eine Weile. Dummer weise war er ja mitten hinein geraten und konnte nicht einfach so verschwinden. Denn noch, als der Applaus endete, versuchte er sich auf den Rückweg zum Tempel der Himmelsgeister zu machen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 26.08.2013, 06:06:54
Baltin ging den anderen einfach hinterher.
Ihn beschäftigen noch einige Gedanken.
Sollte er nicht losziehen und die Hasardeure suchen? Schließlich war es seine Aufgabe zu helfen.
Oder war der Auftrag, den er bekommen sollte, wichtiger? Das konnte er natürlich nicht sagen, ohne zu wissen, worum es ging.
Aber anders als Dindal glaubte er nicht, daß der Ruf etwas mit der Entführung zu tun hatte.
Er würde sich wohl erst mal gedulden müssen.
Etwas, das ihm normalerweise nicht schwerfiel, aber gerade jetzt, wo es doch Dinge zu tun gab, bemerkte er eine Unruhe in sich.
Die Bürgermeisterwahl war ihm relativ egal. Natürlich hatte er auch gewählt, denn dies war für ihn mehr Pflicht als Recht, aber das Ergebnis würde sich kaum auf sein Leben auswirken. Schließlich lebte er bei seinem Orden und war deren Regeln unterworfen.
Pflichtschuldig applaudierte er mit den anderen, wobei ihm die große Menge an Leuten ein wenig unheimlich war. Immer mal wieder hatte er das Gefühl, sie würden ihn anstarren. Er senkte den Kopf und versuchte sich noch kleiner zu machen.
Konnte er jetzt einfach zum Tempel gehen? Oder war es nötig, sich weiterhin hier aufzuhalten? Bisher war er immer weggeblieben, wenn das Wahlergebnis verkündet wurde.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 28.08.2013, 21:15:31
Ein bisschen enttäuscht, das nicht der Halbelf Dmiri Aryeon die Wahl gewonnen hatte, sondern der Halbling Janosch Zimmermann, war Dindal schon etwas, denn der Halbelf hätte neuen Wind in die Politik in der Zwillingswacht gebracht. Noch nie hatte es das gegeben und da Dindal Veränderungen generell positiv gegenüberstand, hätte er den Sieg des Halbelfs weit mehr begrüßt als den des Halblings. Trotzdem applaudierte er zusammen mit der Menge und sah sich dabei nach Emerrol um. Denn dessen Rede war es, an der Dindal viel mehr interessiert war. Er wollte die Ereignisse der letzten Stunden öffentlich machen und das war es, auf das der alte Gnom wartete.
Außerdem gab es da immer noch den geheimnisvollen Auftrag, um den sie sich zu dieser späten Stunde auch noch kümmern mussten. Sobald Emerrol die Menge und Bevölkerung aufgeklärt hatte, würde es zu den Nebelpriestern gehen und es würde sich ihm endlich offenbaren, was die Zukunft für ihn bereithalten würde.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 29.08.2013, 00:33:25
Nach dem Applaus kam Emerrol nach vorne. Der Oberste Wachhabende der Stadt hob die Arme, und wartete, bis Stille eingetreten war. "Ich möchte unserem Bruder, Freund und Mitbürger Janosch Zimmermann danken, dass er in den nächsten Jahren die Verantwortung als unser Bürgermeister übernehmen wird. Unglücklicherweise muss ich seine Amtszeit gleich mit einem Problem einleiten, oder vielmehr einer Warnung."

Leise Unruhe machte sich breit. Wer die Bürger der Stadt kannte, wusste, dass nun eigentlich schon alle wild diskutieren wollten, man aber viel zu neugierig war, um Emerrol nicht ausreden zu lassen.

"Es ist ein Verbrechen geschehen, entweder von jemandem aus der Stadt, oder jemandem, der in der Nähe der Stadt lebt. Unsere Nachbarn, die Feen, kamen in unsere schöne Stadt, weil sie jemanden gesucht haben - eine Prinzessin, die aus ihrer Mitte entführt worden ist."

Erschrecken und Empörung war nun auf den Gesichtern zu lesen.

"Ich kann euch beruhigen, dass die Prinzessin bereits befreit worden ist, doch war ihr Entführer nicht bei ihr - wir wissen also nicht, wer es war. Außerdem gab es... ein Missverständnis, mit möglicherweise tragischen Konsequenzen. Die Feen, die zur Rettung der Prinzessin kamen, hatten guten Grund zu glauben, die Entführung wäre von der Stadt ausgegangen - und so haben sie den Krieg ausgerufen. Das Missverständnis wurde bereits geklärt, das Kriegsbeil wieder begraben - doch es bleibt eine Gefahr. Die Feen haben sogenannte Hasardeure unter sich, Soldaten, die alleine oder in kleinen Gruppen durch die Lande ziehen, um ihre Feinde zu bekämpfen. Sie folgen keinen Befehlen, haben keinen Kommandanten - und so kann man sie auch nicht zurückrufen. Bis alle Hasardeure aufgeklärt wurden, können Monate vergehen, und bis dahin ist eine Reise durch die Umlande nicht mehr sicher."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 03.09.2013, 23:08:15
Emerrol beendete seine Rede mit einigen beruhigenden Worten - man kümmere sich um alles, es war nur eine Frage der Zeit, ... -, und schließlich setzte auch der neue Bürgermeister der Stadt zu einer kurzen Rede an. Er verkündete, dass er sich persönlich um dieses Problem kümmern wollte, und insbesondere, dass er den Schuldigen in dieser Angelegenheit schnell fassen wollte.

Bald darauf, nach einem letzten, zustimmenden Applaus, löste sich die Versammlung auf. Die meisten gingen nun nach Hause oder in eine der nahen Gaststätten. Einige allerdings zog es woanders hin - zum Nebeltempel, um einer Verpflichtung nachzukommen...

Baltin und Dindal gingen gemeinsam mit Borgin dorthin, und trafen dort auf Silivros und Pellius, die gerade angekommen waren. Ein junger Adept des Tempels sprach gerade mit den beiden. "Ich weiß, es ist ungewöhnlich", erklärte der Halbling, "aber es gibt wohl zwei Nebelwachen gleichzeitig. Und Ihr, Pellius, seid in der ersten, während ihr, Silivros, in der zweiten seid. Oh, und da kommen gerade die übrigen, die zur Wacht gerufen wurden. Zur zweiten. Das werden also eure Gefährten sein, Herr Silivros."

Der Adept lächelte kurz unsicher, und begrüßte dann die Neuankömmlinge. "Kommt herein. Wir haben euch erwartet. Die Hohepriester sprechen gerade noch mit einigen anderen Leuten, aber ihr seid gleich an der Reihe. Vielleicht könnt ihr die Gelegenheit nutzen, euch schon einmal untereinander vorzustellen."

Dann verabschiedete er sich. Nach einigen Schritten drehte er sich um, und sah zu Pellius, der offenbar irritiert war über die Wendungen. Dann zuckte er mit den Schultern, und begleitete den jungen Mann. Kurz darauf waren Baltin, Dindal, Borgin und Silivros alleine in der Eingangshalle des Tempels.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.09.2013, 13:40:51
Der Halbelf in den Gewändern der Priester der Himmelsgeister betrachteten die Neuankömmlinge. Mit ihnen sollte er also die nächste Zeit verbringen. „Seit gegrüßt, mein Name ist Silivros. Ich werde auf der Wacht auf das Wohl eures Körpers und eurer Seele achten. Doch mögen die Sterne uns wohl gesonnen sein und ihr nicht meine Unterstützung benötigen.“ Mehr Worte fielen dem Halbelf nicht ein. Sie beschrieben genau das was er war und was er für die Wacht tun konnte. Mit einer Handbewegung, strich er sich ein paar der nach vorne gefallenen langen Haare aus dem Gesicht. Er schien darauf zu warten, dass sich die anderen nun vorstellten.

Für Pellus freute er sich, denn noch hatte er gehofft ihn schon vor der danach folgenden Reise näher kennen zu lernen aber mal sehen was die Sterne so bereit hielten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 07.09.2013, 23:19:55
Dindal hörte sich die Rede Emreolls gelassen an und im Gegensatz zu der breiten Menge, ließ er sich davon auch nicht beeindrucken. Schließlich war er dabei und mittendrin gewesen. Stattdessen klopfte er seine Pfeife aus und verstaute diese mit dem Tabak zusammen in seinen Taschen und lief dann gemächlich zusammen mit Baltin und Borgin zum Nebeltempel. Während andere nach Hause gingen und sich entspannten, lagen noch einige Aufgaben vor dem alten Gnom und seine Neugier trieb ihn weiter an, auch wenn er nach diesem Tag eigentlich vollkommen erschöpft war. Mit einem freundlichen Blick und Lächeln - wie von einem Großvater, der Kindern am Lagerfeuer alte Geschichten aus seiner Vergangenheit erzählte - reichte Dindal dem Elfen seine Hand, nachdem er dem Adeptem des Tempels zur Bestätigung zugenickt hatte.

"Wir wollen doch hoffen, das uns bei der Wacht nichts passiert. Ich bin Dindal und das sind Baltin und Borgin."

Wobei er sich einfach die Freiheit nahm, die beiden Männer vorzustellen und dann - immer noch freundlich lächelnd - fortzufahren.

"Ich werde uns bei der Wacht mit meinen Erfindungen und Maschinchen unterstützen, falls es notwendig sein wird. Vielleicht habe ich aber auch die ein oder andere Geschichte auf Lager, die ich euch erzählen und so die langweiligen Stunden am Lagerfeuer etwas angenehmer gestalten kann. Vorausgesetzt natürlich, das wir auf eine Reise gehen werden."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 07.09.2013, 23:22:02
Auch Borgin schüttelte dem Halbefen die Hand. "Borgin, von der Stadtwache", stellte sich der Zwerg noch einmal vor. "Ihr könnt euch auf meine Erfahrung im Umgang mit der Waffe verlassen. Außerdem... bin ich schon einmal auf einer Wacht gewesen."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 09.09.2013, 03:41:41
Baltin war froh, als die Versammlung endlich zu Ende war. Wortlos folgte er den anderen beiden zum Tempel.
Jetzt würde er bald erfahren, welche neue Aufgabe für ihn vorgesehen war.

Aufmerksam betrachtete er Silvros und Pellius.
Hatte er sie schon einmal gesehen?
Baltin verneigte sich vor Silvros und hielt den Kopf gesenkt und die Hände in den Ärmeln seiner Kutte verborgen.
"Ich bin nur ein einfacher Mönch, der bereit ist, euch alle Mühsal und alles Leid abzunehmen. Denn so ist es von Illmater beschlossen."
Wieder gab er, nachdem er geendet hatte, diesen merkwürdigen Laut von sich, der eine Mischung aus Zischen und Schmatzen war.
Weitere Worte waren Baltins Meinung nach im Moment unnötig. Auch weil er sich mal wieder ein wenig unwohl fühlte. Hoffentlich blieben sie zu viert, damit er sich nicht noch jemandem vorstellen mußte.
Aber selbst wenn nicht, so war es von seinem Schutzpatron wohl vorgesehen. Und Baltin würde es akzeptieren.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 11.09.2013, 23:46:30
Die vier zukünftigen Gefährten unterhielten sich noch ein wenig, bis schließlich der Adept zurückkam und sie bat, ihm zu folgen.

Die Halle, in die sie geführt wurden, schien unerwartet groß. Es mochte an den Spiegeln liegen, die den Boden bildeten - zwei Meter große Quadrate, eines neben dem anderen -, oder am weißgrauen Nebel, der in rund sechs oder sieben Metern Höhe den Blick auf die Decke verhinderte. Eine steinerne Sitzbank stand in der Mitte des Raums, der insgesamt bestimmt zwanzig Meter Durchmesser hatte. Das andere Ende des Raums, gegenüber der Eingangstür, lag ebenfalls komplett in einer dichten Nebelwand.

"Setzt euch", wies der Adept die Eingeladenen an, und schloss dann die Tür hinter ihnen. Die vier Männer gingen voraus, angeführt von Borgin, der diese Zeremonie als einziger schon einmal erlebt hatte. Der Zwerg setzte sich, und die anderen taten es ihm gleich.

Einige Sekunden geschah nichts, dann war ein lauter Gong zu hören. Kurz darauf ertönten Schritte im Nebel. Und schließlich kamen sie, die Hohepriester des Nebel. Vier Männer und drei Frauen kamen dort aus dem Nebel, einer von ihnen Marlan, dem Nebelseher.

In einem Halbkreis stellten sie sich schweigend vor den Gefährten auf, Marlan in der Mitte. Der Halbling lächelte den Männern zu, und hob leicht seine Hände zum Gruße. "Ich danke euch, dass ihr dem Ruf der Nebelwacht gefolgt seid. Der Nebel gab uns eure Namen, und er hat, wie stets, weise gewählt."

Borgins Stirn runzelte sich bei diesen Worten ein wenig, aber er schwieg.

"Bevor wir euch berichten, welche Aufgabe uns für euch aufgetragen wurde, müssen wir euch jedoch bitten, einen Schwur abzulegen. Schwört, dass ihr alles in eurer Macht stehende tun werdet, um die euch gestellte Aufgabe zu erfüllen, selbst, wenn ihr dabei euer Leben oder das eurer Gefährten aufs Spiel setzt. Schwört, dass es für die Zeit eurer Nebelwacht nichts Höheres und nichts Wichtigeres für euch geben wird als die Aufgabe, die wir euch übertragen. Schwört, dass alles, was ihr in diesem Raum und auf der Nebelwacht erlebt, heute und für alle Zeit nur unter den Personen bleiben wird, die jetzt in diesem Raum anwesend sind. Schwört, dass ihr eher euer Leben geben werdet, selbst das Leben jener, die ihr liebt, als jemandem von der Nebelwacht zu erzählen, der in diesem Moment nicht in diesem Raum ist."

Borgin atmete tief ein, und sah nach links und rechts zu seinen Wachtgefährten. Er stand auf, und legte seine Hand auf sein Herz. "Ich schwöre."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 14.09.2013, 00:37:12
Baltin beachtete die Umgebung mit Unbehagen. Spiegel missfielen ihm. Er versuchte, noch kleiner zu werden.
Fast zwischen den anderen versteckt, begab er sich zu dem ihm gewiesenen Platz und setzte sich. Aufmerksam lauschte er den Worten Marlans.
Baltin hätte nicht erwartet, daß er zögern würde, den Schwur zu leisten.
Aber jetzt war die Frage, ob die Aufgabe der Nebelwache wirklich wichtiger war, als sich um die Hasardeure der Feenwesen zu kümmern? Was oder wer würde auf lange Sicht mehr Leid unter den Wesen dieser Welt anrichten?
Tief atmete er durch und fasste dann einen Entschluss.
Er stand auf.
"Ich schwöre!", gab er ebenso knapp wie Borgin von sich, die rechte Hand über sein Herz gelegt.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.09.2013, 11:22:25
Interessiert betrachtete der Halbelf den Raum. Es war schon etwas anderes als das was er gewohnt war. Besonders der Nebel weckte sein Interesse aber etwas anderes hatte er von Nebelpriestern nicht erwartet. Einzig die Spiegel auf dem Boden gefielen ihm nicht wirklich. Es war ein seltsames Gefühl. Wobei er sich so etwas auch in einem Tempel der Himmelsgeister gut vorstellen konnte. Hier jedoch missfiel ihm der gläserne Boden eher.

Fast ebenso wie die Spiegel missfiel dem Halbelfen der Schwur. Teile davon waren selbstverständlich aber einige, doch wichtige Punkte strebten gegen die innere Einstellung des Halbelfen. Er sollte also schwören andere zu Opfern wenn es von Nutzen war. Selbst als allerletzte Möglichkeit war es eine absurde Idee. Er biss die Zähne zusammen um nicht sofort zu protestieren oder die anderen beiden  bei ihren knappen Schwüren zu unterbrechen. Dabei dachte er an Ab. Auch er musste wohl diesen Schwur schwören und damit leben. Als er dann an der Reihe war, sagte er mit fester Stimme „Bei allen Sternen der Nacht und den beiden Monden, welche über das Geschehen der Welt wachen, bei der gleißenden Sonne, die die Finsternis bannt, schwöre ich es.“ Sein blick war dabei fest und er betonte jedes Wort genau. Am Ende wendete er den Blick ab von den Nebelpriestern. Es war eine Geste in der der Halbelf allen Stolz, welchen er als Heilpriester hatte und alle Verachtung welche er gegen diesen Schwur fühlte vereinte. Er mochte es nun geschworen haben, schließlich war es eine Ehre überhaupt hier zu sein, aber dass hieß lange nicht, dass er es billigen musste.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 17.09.2013, 22:29:01
Ohne zu zögern und von einer Neugierde getrieben, die nur ein Gnom spüren konnte, folgte Dindal dem Adept in die große Halle. Der mit Spiegeln bedeckte Boden und der Nebel, ließen ihn allerdings den Raum etwas genauer in Augenschein nehmen. Vielleicht gab es noch etwas anders zu entdecken? Er hatte etwas schlichteres erwartet, war aber durch das, was sich ihm nun bot, auch nicht enttäuscht.
Er war allerdings nicht hier um den wabernden Nebel oder die Baukunst zu betrachten und zu bestaunen, sondern um zu erfahren, wieso gerade er zur Nebelwacht gerufen wurde und was seine Aufgabe sein würde. Nach so vielen Jahren des langweiligen Alltags, würde er jetzt auf ein Abenteuer gehen, ganz so wie in alten Zeiten. Dindal konnte es kaum erwarten und das Warten fiel ihm immer schwerer, bis er endlich erlöst wurde und die Hohepriester auftauchten.
 
Mit diesem Schwur allerdings, hatte er nicht gerechnet und so blickte er seinen zukünftigen Gefährten ins Gesicht. Dem Ausdruck konnte er entnehmen, das ihnen der Schwur genauso missfiel, wie ihm selbst. Dindal würde keinen Schwur, den er leistete, einfach so brechen, deshalb überlegte er sich gut, ob er ihn wirklich akzeptieren sollte. "Was passiert wenn ich Nein sage? Wird man mich gehen lassen oder nicht? Fast schon wunderte er sich über seine eigenen Gedanken, denn die Nebelwache diente dem Wohl der Zwillingswacht und nichts anderem. Trotzdem zögerte er länger als jeder andere, um sich endlich den Ruck zu geben, den Schwur zu akzeptieren. Was hatte er schon zu verlieren? Und was zu gewinnen? "Wenn es wirklich soweit kommen sollte, das ich mein Leben für diese Mission geben muss, dann sterbe ich wenigstens bei dem, was mir am liebsten war in meinem Leben. Zumindest habe ich die Möglichkeit, noch einmal etwas zu erreichen und für etwas zu kämpfen, bevor ich sterbe."

Dann legte auch der alte Gnom schließlich die Hand aufs Herz, um voller Überzeugung den Schwur zu leisten. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um diese Mission zum Erfolg zu führen. Ich schwöre!"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 26.09.2013, 00:42:12
Marlan sah die drei Männer ernst an, dann nickte er. "Es gibt einen anderen, weniger gewichtigen Schwur", erklärte er plötzlich. "Aber wenn die Wacht von besonders großer Bedeutung ist, dann müssen wir diesen großen Schwur abverlangen."

Er wandte sich um, den Blick in den Nebel gerichtet. "Bitte kommt zu uns."

Einen Moment später trat eine Gestalt aus dem Nebel. Eine Menschenfrau, wie es schien, aber alt - wirklich alt. Sie trug zerschlissene alte Kleider, mehrere Lagen übereinander, und ihr Lächeln entblößte dreckige, kranke Zähne, die viel zu groß für ihren Mund erschienen. Sie musste weit über hundert Jahre alt sein, vielleicht sogar über hundertundfünfzig - falls Menschen so alt überhaupt werden konnten.

Marlan drehte sich wieder zu den drei Männern um, die nun zu den Nebelwachen gehörten. "Das ist die ehrwürdige Seherin Kay. Sie kam vor kurzem in unsere Stadt, weil ihre Visionen sie hierher geführt haben. Sie brachte viel interessante Kunde aus den entfernten Landen, aber vor allem hat sie uns eine sehr wichtige Sache klar gemacht. Die Welt befindet sich in einem Umbruch. Es geschehen Dinge, Ereignisse, die das Schicksal von uns allen, nicht nur hier in der Stadt, sondern auf ganz Thaikaris, in eine neue Richtung lenken können."

Die Alte nickte den drei Männern zu, blieb aber schweigend neben Marlan stehen.

"Vor langer Zeit wurde eine Nebelwacht zur Großen Schlucht geschickt. Einer von euch, Borgin, wurde schon damals zur Wacht gerufen." Die Augen des Zwergs wurden groß, und er schnappte kurz nach Luft. "Es war eine Mission, bei der es um die tiefen Geheimnisse der Schlucht selbst ging. Obwohl die Wacht es geschafft hat, einige sehr schlimme Dinge zu verhindern, scheiterte die eigentliche Aufgabe der Mission. Und nicht nur das, ein Mitglied der Gruppe verschwand für immer in der Schlucht."

Borgin schüttelte den Kopf. "Nein... nein, Mar.. ehrenwerter Marlan, das könnt ihr nicht verlangen! Sagt mir nicht, wir wiederholen die Aufgabe von damals!"

Marlan sah den Zwerg mit einem verständnisvollen, aber auch unnachgiebigen Blick an. "Im Nebel der Großen Schlucht lebt eine mystische Kreatur. Gelangt sie an die Oberfläche, stellt sie eine Bedrohung für das Leben auf Thaikaris dar. Es handelt sich um Lukush, die Schlange der Schatten. Die Aufgabe der damaligen Nebelwacht war, Lukush zu vernichten. Es gelang, ihn in den Nebel zurück zu treiben, aber er überlebte. Und nun steht er kurz davor, wieder an die Oberfläche zu kommen. Er muss aufgehalten werden, um jeden Preis."

Nun trat die Alte, Kay, wie Marlan sie genannt hatte, einen Schritt nach vorne. "Macht euch keine Sorgen, meine Jungen. Denn dieses Mal seid ihr nicht alleine. Ich werde euch begleiten, und mit meinen Kräften zur Seite stehen. Ich mag alt und keine große Kämpferin sein, aber ich kenne noch den einen oder anderen Trick. Und ich weiß eine Menge über die Zukunft..."

Marlan nickte. "Das ist richtig. Mit Kays Hilfe kann es gelingen, Lukush zu vernichten. Und..." Nun sah er wieder zu Borgin. "Vielleicht gelingt es auch, Merya zu finden, die damals im Nebel verschwand. Wenn wir die Zeichen richtig deuten, dann... lebt sie noch. Sie ist noch dort, auf der Jagd nach Lukush."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 01.10.2013, 21:10:34
Der alte Gnom, der sich eigentlich schon längst zur Ruhe gesetzt hatte, staunte nicht schlecht bei dem, was sich ihm gerade offenbart hatte. Dindal hatte in seinen 353 Jahren schon viel gesehen und erlebt aber noch nie hatte er solch eine Verantwortung tragen müssen. So wie es sich anhörte, sollte er mit ein paar anderen Personen die Welt retten. Dindal schüttelte reflexartig den Kopf und sah in die Gesichter seiner zukünftigen Gefährten. Am schwersten hatte es wohl Borgin getroffen. Seiner Reaktion zufolge musste damals schreckliches passiert sein und nun das gleiche noch einmal erleben zu müssen, würde alles wieder aufleben lassen. Seine Erfahrungen und sein Wissen würden das ganze aber um einiges leichter machen und außerdem hatten sie dieses mal Unterstützung in Form der Seherin.

Trotzdem würde das ganze eine schwere Aufgabe werden und vermutlich das wichtigste, was Dindal jemals in seinem Leben getan hatte und noch tun wird. Er erinnerte sich daran, das er vor einigen Jahren - bevor er zur Zwillingswacht gekommen war - jemanden kennen gelernt hatte, der ihm interessante Dinge über die Schlucht erzählt und seine Theorien erklärt hatte. Die Theorien des Mannes besagten das die große Schlucht, die sich über mehrere Kilometer erstreckte, eine Geburtstätte für mystische Kreaturen war. Es könnte der Wahrheit entsprechen, denn die Wesen, die nahe der Schlucht lebten, hatten übernatürliche - teils halbgötterartige - Kräfte. Von Lukush hatte Dindal zwar noch nie gehört aber er glaubte, das der Beiname "Schattenschlange" nicht umsonst gewählt wurde.

Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Während er seine Überlegungen und sein Wissen vor sich hinmurmelte, kristallisierte sich eine Frage heraus, die er sich nicht verkneifen konnte. Er verbeugte sich vor den Nebelpriestern und der Seherin Kay, um sich dann zu räuspern und seine Frage zu stellen.

"Verzeiht meine Frage, ehrwürdige Nebelpriester und Seherin Kay aber das, was ihr von mir verlangt, scheint fast unmöglich zu sein. Ich bin nur ein einfacher alter Erfinder, der seine letzten Jahre in seiner Werkstatt verbringen wollte. Was kann ich gegen Kreaturen ausrichten, die halbgöttergleiche Kräfte besitzen?

Wieso wurde gerade ich für die Nebelwacht ausgewählt?"


Der alte Gnom wollte nicht respektlos erscheinen aber seine Fragen waren vollkommen ernst gemeint. Was sollte er nur ausrichten können? Und noch etwas ganz anderes machte ihm Sorgen: Wieso hatte Nebelpriester Marlan gezögert, als er sagte das Merya noch lebte? Hatte der Nebel sie verändert? War sie verrückt geworden oder gar böse? Wie konnte sie überhaupt mehrere Jahre in solch einer lebensbedrohlichen Situation überleben?
Doch Dindal hielt an sich, denn er wollte die Nebelpriester nicht mit Fragen überhäufen, auf die sie vermutlich selbst keine Antwort wissen würden.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 01.10.2013, 21:34:05
Marlan lächelte auf Dindals Frage hin. "Nicht wir haben euch gewählt, sondern der Nebel. Die Große Schlucht selbst hat nach euch gerufen. Was ihre Gründe dafür waren, das kann keiner von uns benennen."

Kay, die Seherin, nickte wissend, und fuhr fort, gleich nachdem Marlan geendet hatte. "Dieser Ort birgt mehr Geheimnisse und Wunder, als sich selbst die fantasievollsten Mystiker es ausmalen. Das gleiche könnte man auch über die Kreaturen sagen, die in der Nebelschlucht hausen. Aber eines nach dem anderen."

Sie sah zu Borgin, und zwinkerte ihm zu, als hätte sie einem kleinen Kind gerade Süßigkeiten zugesteckt. "Aber zunächst muss man wissen, dass es gewissermaßen zwei Orte sind, über die wir sprechen. Es gibt die Schlucht selbst, eine tiefe Wunde im Antlitz der Welt, die kilometertief in die Erde hinab führt. Viele schreckliche Wesen haben sich dort eingenistet, aber die meisten sind nicht übernatürlicher als ihr oder ich es seid. Aber findet man den richtigen Weg durch den Nebel... findet man die geheimen Passagen..."

Ihr Blick wanderte zu Borgin. Er sah sie mit abwehrendem Blick an, seufzte dann aber. "Die geheimen Passagen, die in die wahre Nebelschlucht führen. Ein mystischer Ort, der zwischen den Welten existiert, und in dem andere Regeln gelten als in der diesseitigen Welt. Lukush lebt dort, in seinem selbst geschaffenen Reich, in dem er nahezu unbesiegbar ist."

Marlan nickte. "Ja, das ist richtig. Aber Lukush möchte in diese Welt, möchte hier herrschen wie ein alleiniger Gott. Um das zu erreichen, muss er aber zwei Dinge tun. Erstens muss er in diese Welt kommen, und sich ihren Regeln beugen. Zweitens muss er eine Verbindung zu seinem Reich behalten. Nur dann behält er auch in dieser Welt große Macht. Und genau das ist seine Schwäche. Borgin, bitte berichte, wie euer Kampf gegen Lukush beim letzten Mal endete."

Der Zwerg sah sich um. Es war ihm sichtlich unwohl dabei, über die vergangenen Erlebnisse zu berichten. "Wir waren im Besitz eines Schwertes, geschmiedet im Reich des Nebels. Einer alten Sage nach hat Garach selbst das Schwert geschmiedet, aber... naja, Sagen eben. Jedenfalls ist das Schwert dazu in der Lage, die Verbindung Lukushs zu seinem Reich zu zertrennen, wenn er in dieser Welt ist. Wir haben gegen ihn gekämpft, am Rande der Schlucht. Merya hielt das Schwert, und hatte sich ihm von hinten genähert. Wir wollten ihn ablenken, doch es misslang. Lukush rettete sich, in dem er zurück in den Nebel floh - und riss Merya mit sich."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.10.2013, 10:34:33
Auch Silivros hörte den Worten des Hohepriesters und Kays zu. Diese alte Frau sollte ihnen also helfen. Eine Seherin an der Seite zu haben, war sicher eine gute Sache aber die Aufgabe selbst. Fragend blickte er auf seine Hände als das Ausmaß der Aufgabe erahnbar wurde. Er konnte sich nicht vorstellen ein göttliches Wesen töten zu können. Nicht einmal mit einer so mächtigen Waffe. Die Antwort auf Dindals Frage, eine Frage die wohl in jedem brannte, war nicht gerade befriedigend. Doch war es nun geschehen und das Wie war irrelenwand.

Der Halbelf faltete die Hände vor seinen Bauch. Es sollte nicht so auffallen, dass sie zitterten. „Könnt ihr uns auch mehr über Lukush erzählen? Wie ist seine Art, was treibt ihn an? Wenn…“ er stockte. Es wollte ihm kaum über die Lippen kommen. „…wir ihn besiegen sollen, müssen wir so viel wie möglich über ihn wissen. Und, ich nehme an das Schwert ist verloren, gibt es einen Anhaltspunkt wie wir es schaffen könnten?“ Die Fragen waren nicht nur an den Hohepriester und Kay gerichtet sondern auch an Borgin.

Innerlich wurde ihm langsam bewusst was sein Lehrmeister meinte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 03.10.2013, 20:20:33
Marlan sah Silivros einen Moment nachdenklich an, dann nickte er. "Lukush ist eine Wesenheit, die völlig anders ist als einer von uns. Er ist nicht sterblich, wird nicht von Dingen wie Hunger und Müdigkeit, Liebe und Sehnsucht getrieben. Vielmehr ist er, wie soll ich sagen... ein Prinzip, ein Konzept, das eine Gestalt bekommen hat. Jeder von euch kennt sicherlich jemanden, der sich streng an irgendwelche Regeln hält. Und sei es etwas so banal erscheinendes wie: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Leute, die morgens früh aufstehen, komme was wolle, um den Tag entsprechend nutzen zu können. Stellt euch vor, dieser Wille, dieses Konzept zu verfolgen, würde losgelöst von der Person existieren. So in etwa ist es mit Lukush. Das Konzept, das sich in ihm personifiziert hat, könnte man etwa so beschreiben: Der Angst machende, sich anschleichende Schatten, dessen Formen gerade deutlich genug sind, damit die eigene Fantasie daraus Albtraumgestalten erschafft."

"Lukush ist nicht in dem Sinne böse, er handelt nicht, um Schrecken zu verbreiten - er kann schlicht nicht anders, weil es eine innerste Natur ist, so zu handeln. Würde man ihm in seinem eigenen Reich begegnen, wäre es etwa so, als würde man in einer Hölle kindlicher Albträume landen. Aber außerhalb seines Reiches ist es möglich, diesem Schrecken zu begegnen. Seine Macht wächst mit der Angst seines Gegenübers. Gibt man dieser Angst nicht nach, schwindet seine Macht. Er ist immer noch ein ernstzunehmender Gegner, aber es ist möglich, sich ihm entgegen zu stellen."

Der Hohepriester ließ die Worte einige Momente wirken. Borgin war bei seinen Erzählungen wieder bleich geworden - die Erinnerungen an das Geschehene machten ihm deutlich zu schaffen.

Dann sprach wieder die Seherin. "Ich habe das Schwert gesehen, in einer Traumvision. Es befindet sich immer noch im Besitz des Mädchens, das damals im Nebel verschwand. Aber ich denke, wenn wir erst einmal auf der anderen Seite sind, kann ich sie finden. Das wird die erste Aufgabe sein. Haben wir das Schwert, kümmern wir uns um Lukush."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 09.10.2013, 10:25:05
So sehr Dindal auch den Respekt - den die Nebelpriester und die Seherin garantiert verdient hatten - beibehalten wollte, konnte er sich seinen Kommentar nicht verkneifen. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, wieso man ihn einem wirklichen Krieger oder sogar einer Stadtwache vorzog. Er war alt und gebrechlich und war nicht dafür geschaffen zu kämpfen.

"Dann weiß ich wirklich nicht, was der Nebel an mir findet. Aber wenn er meint, das ich dabei helfen kann eine Schattenschlange zu töten, die wie ein Gott in einer anderen Realität herrscht, dann will ich mich dem beugen. Außerdem habe ich geschworen, das ich alles tun werde um diese Mission zu einem erfolgreichen Ende zu führen und daran halte ich mich!"

"Was habe ich schon zu verlieren?"

Auch der Rest der Antworten gefiel dem Gnom nicht - auch nicht die Antworten der Seherin. Viel zu große Ausmaße schien die Aufgabe anzunehmen, die ihm auferlegt wurde. Sie sollten also nicht nur die große Schlucht betreten, sondern dort auch noch versteckte Passagen in eine andere Realität finden, diese betreten, ein magisches Schwert beschaffen - das noch immer im Besitz von Merya ist, mit der wer weiß was passiert ist - und dann damit einen Halbgott töten.
Dem alten Gnom wurde bei diesen Gedanken etwas schwindelig aber da er sich nicht setzen konnte, versuchte er sich abzulenken und nicht mehr an die Aufgabe zu denken, was ihm aber nicht wirklich glückte.
Immer noch etwas überrascht und überfordert, brachte der Gnom nichts anderes mehr heraus als ein:

"Wie sieht der Plan aus? Wann geht es los?"
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 11.10.2013, 04:39:45
Baltin hörte dem Gespräch aufmerksam zu, beteiligte sich aber nicht.
Wie Silivros gesagt hatte, konnte jede Information nützlich sein.
Aber der Halbling vertraute ganz auf seinen Gott. Er war froh, seine Bestimmung zu kennen und nun bei einer so großen Sache dienen zu können.
Selbst wenn er sich für ihre Aufgabe opfern müßte, so war dies doch vorherbestimmt. Schließlich lebte er nur noch aus einen Grund, da war sich Baltin sicher.
Interessiert lauschte er den weiteren Worten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 15.10.2013, 22:51:47
Borgin sah Dindal ernst an. "Der Nebel irrt sich nie. Das ist aber kein Garant für Erfolg. Er wählt jene mit den geeignetsten Fähigkeiten aus, aber wie der Einzelne diese Fähigkeiten anwendet, das entscheidet nicht der Nebel."

Marlan nickte. "Wohl gesprochen. Aber noch etwas. Ihr sollt Lukush nicht töten - ihr müsst nur seine Verbindung zu seiner Realität kappen, wenn er in dieser Welt ist. Es gibt zwei Möglichkeiten, was dann passieren wird. Entweder verliert er den Großteil seiner Macht und ist in dieser Realität gefangen, oder er wird zurückgeschleudert in sein Reich und kann es nie wieder verlassen. Aber sterben wird er nicht."

Schließlich sprach Kay wieder. "Was den Plan angeht... zuerst gehen wir zur Nebelschlucht. Wir suchen einen Weg hinein. Borgin hier hat das schon einmal geschafft, und es wird ihm wieder gelingen. Auf der anderen Seite suchen wir das verlorene Mädchen und nehmen das Schwert an uns. Denkt daran, dass der Nebel nicht sie ausgewählt hat - das Schwert muss einer von euch haben, damit die Mission Erfolg haben kann. Und schlussendlich locken wir Lukush mit einer Spur zum Ausgang. Dieses Mal aber ist die Nebelwache im Vorteil, denn mit meinen Fähigkeiten werden wir deutlich genauer wissen, worauf es sich vorzubereiten gilt. Diesmal wird Lukush nicht die Nebelwache überrumpeln, sondern umgekehrt."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 20.10.2013, 15:31:07
„Sozusagen, wir locken ihn dieses Mal in eine Falle.“ Silivros nickte langsam. Die Aufgabe gefiel ihm nicht wirklich aber die andere Option, einen lebenden Alptraum in die Welt zu lassen war noch schlimmer. Er verstand, warum die Schattenschlange zurückgedängt werden musste. „Was ist eigentlich mit der Frau? Sagen eure Visionen etwas über sie? Wird sie uns das Schwert einfach so geben?“ Silivros bezweifelte gerade, dass sie dies so einfach tun würde. Schließlich war sie lange im Nebel oder auch im Reich der Schlange. Was dies mit ihr gemacht hatte, war eine Frage, welche gestellt werden musste.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 20.10.2013, 16:07:03
Kay schüttelte den Kopf. "Die Bilder waren sehr vage. Ich weiß, dass sie noch lebt, und dass sie noch immer versucht, die Schattenschlange zu bekämpfen, aber ansonsten kann ich wenig mit Sicherheit sagen. Ich bin aber in der Lage, sie aufzuspüren, wenn wir erst einmal auf der anderen Seite sind."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 20.10.2013, 16:55:00
Der junge Priester nickte. Das ließ alles offen und er hoffte, dass die Frau noch ihren Verstand behalten hatte. Dann blickte er zu Marlan. „Verehrter Marlen, entschuldigt meine Neugier doch verstehe ich eines nicht. Ihr meintet vorhin, als wir miteinander gesprochen hatten, dass es neben meinem Anliegen noch mehr ungewöhnliche Ereignisse gab. Welche waren das? Ist damit diese Sache mit der Feenprinzessin und dem angeblichen Fluch gemeint? Und dann, was haben die Nebel gesagt? Konnten sie eine Erkenntnis bringen?“ Gelirion knetete seine Hände, welche in seinem Schoß ruhten. Er war aufgeregt uns voller Fragen, ja fast ungeduldig wie ein kleines Kind. Als er merkte, dass er reichlich Fragen gestellt hatte blickte er beschämt zu Boden. Er wusste halt nicht ob dies jetzt überhaupt der Rechte Moment war. Auch wollte er nicht gleich jedem die Angelegenheit mit dem Brief und der Suche nach seiner Herkunft auf die Nase binden. Es ging die Anderen, seiner Meinung nach auch nichts an. Schließlich kannte er keinen von ihnen wirklich. Aber irgendwie mussten die Fragen gerade jetzt heraus.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 23.10.2013, 15:30:31
"Nur seine Verbindung zu seiner Realität kappen... pah. Hört sich genauso schwer an, wie ihn zu töten." Dindal strich sich gedankenverloren über seinen Bart und ließ sich den Plan durch den Kopf gehen. Es hörte sich nach einer Aufgabe an, die selbst für junge Leute in der Blüte ihres Lebens nur schwer machbar sein würde aber was ihn noch mehr verunsicherte, war das Mädchen, das noch immer das Schwert besaß und in der Nebelschlucht gefangen war.
Dindal hatte das seltsame Gefühl, das sie nicht mehr sie selbst sein würde und das Schwert vermutlich nicht freiwillig herausrücken würde. Die Worte der Seherin bekräftigten ihn nur in dieser Vermutung.
Natürlich hoffte Dindal, das sie kooperativ sein und das Schwert abgeben würde. Vielleicht erkannte sie Borgin und das würde ihr helfen sich nach all den Jahren in der Schlucht an ihre Vergangenheit zu erinnern.
Bei den Fragen Silivros blickte Dindal den Mann an, sagte aber nichts. Er wartete einfach die Antworten ab und bereitete sich innerlich darauf vor, aufzubrechen. Vorher müsste er noch in die Werkstatt und seine Ausrüstung holen, die ihm schon soviele Jahre auf seinen Reisen gute Dienste geleistet hat.   
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 07.11.2013, 07:52:35
Marlan sah Silivros einen Moment nachdenklich an, bevor er antwortete. "Ich möchte euch bitten, die folgenden Dinge für euch zu behalten. Wir werden es den Bürgern der Zwillingswacht mitteilen, aber es muss behutsam geschehen, damit keine Panik ausbricht. Euch sage ich diese Dinge jetzt, weil ihr ansonsten womöglich schon auf der Reise seid."

Er faltete die Hände vor dem Bauch zusammen, während er sprach. "In dieser Welt sind Kräfte am Werk, die wir im Augenblick noch nicht ganz verstehen. Nicht nur hier, in der Zwillingswacht, sondern überall auf der Welt, geschehen merkwürdige Ereignisse. Leute glauben auf einmal, jemand anderes zu sein, oder haben Träume oder Erinnerungen, die sie nicht einordnen können. Auch ich selbst war davon betroffen, und habe mich daraufhin in die Meditation zurückgezogen. Mit Hilfe des heiligen Nebels offenbarten sich mir zumindest einige Geheimnisse. Und es ist wichtig, dass ihr sie erfahrt, denn diese Dinge können im Prinzip jeden betreffen, jederzeit."

"Ein lebendes Wesen", holte er zu einer Erklärung aus, "besteht nicht nur aus Körper und Geist, sondern auch aus einer Seele. Sie ist, gewissermaßen, der Kern, die Essenz des Wesens, das Unsterbliche in uns, das selbst den Tod überdauert. Die meisten Religionen gehen davon aus, dass diese Seele nach dem Tod über die Sonne selbst auf einen Pfad in göttliche Reiche geschickt wird, um dort für immer in Glückseligkeit zu leben. Aber offenbar... ist das zumindest nicht immer so. Seelen können zurückkehren, um erneut körperliche Gestalt anzunehmen."

Der Hohepriester ließ seine Worte einige Zeit im Raum stehen, um allen die Möglichkeit zu geben, sie zu verarbeiten. Er sah jedem Einzelnen aufmerksam in die Augen, bevor er weitersprach. "Die Erinnerungen an die Person, die man einst war, verschwinden bei der Wiedergeburt. Die Seele wurde von dem vorherigen Leben geprägt, und da das neue Wesen aus der Seele heraus entsteht, nimmt es auch diese Prägungen mit. Das frühere Leben beeinflusst, wer man ist, prägt gewissermaßen den eigenen Charakter. Dennoch ist man frei, eigene Wege zu gehen. Etwas aber geschieht in dieser Welt. Leute erinnern sich an das, was in früheren Zeiten passiert ist. In manchen Fällen sind diese Erinnerungen so stark, überfluten den Geist so sehr, dass die Person, die man eigentlich ist, verschwindet, und sich der Geist einer früheren Person im falschen Körper wiederfindet. Das ist, was die Bürger dieser Stadt Yereks Fluch nennen. Man wird zu jemandem, der man in einem früheren Leben war."

Marlan entfaltete die Hände, und legte seine rechte Hand auf seine Brust. "Mir selbst ist dies wiederfahren, doch durch die Lehren des Nebels und die Schulung meines Geistes in unzähligen Meditationen verlor ich mich nicht gänzlich. Ich meditierte, suchte nach dem, der ich heute bin, und fand mich. Doch die Erinnerungen an eine Vergangenheit, die zwar zu meiner Seele, aber nicht zu meinem Geist gehört, sind noch immer da. In mir wohnen, wenn man so will, zwei Personen."

Schließlich sah er zu Kay, die nickte und sich wieder an die neu berufenen Nebelwächter wandte. "Es geschieht überall auf der Welt. Nicht bei allen passiert es in dem Ausmaß, wie es Marlan geschehen ist, manchmal haben die Leute nur komische Träume oder erinnern sich an Dinge in ihrer Vergangenheit, die gar nicht passiert sind - jedenfalls nicht in ihrem jetzigen Leben. Aber es gibt Extremfälle, in denen jemand vollkommen zur neuen Person wird - bis zu dem Punkt, an dem sich sogar die Wahrnehmung verändert, und er auch in anderen die Personen sieht, die sie mal waren. Jemand könnte euch als Feind erachten, weil ihr in einem früheren Leben Feinde wart. Und wer früher nach Macht strebte, mag dies auch heute wieder tun. Ich bin überzeugt, dass einiges in dieser Welt geschehen wird, was politisches Chaos hervorrufen wird. Aber das ist nicht alles."

Kay räusperte sich kurz, und zog dann wenig elegant ihren Rotz hoch. Als wäre das völlig normal, sprach sie danach weiter. "Ihr alle kennt die Siddhai, die Führer dieser Welt, wenn man so will. Sie halten sich zwar vor allem in den Zentralstädten auf, aber es gibt keinen Ort, an dem sie keinen Einfluss haben. Doch sie sind nicht mehr allein. Sie nennen sich die Narashi, und verbreiten die Botschaft, dass die Herrschaft der Siddhai nicht gut für diese Welt ist. Sie wollen die Leute in die Freiheit führen. Ihr Anführer, ein Wesen namens Gazriel, besitzt die Fähigkeit, die verborgenen Erinnerungen an frühere Leben in einer Person hervorzuholen. Nach allen Berichten, die ich bisher hörte, macht er dies jedoch nur auf den ausdrücklichen Wunsch einer Person. Es wirkt so, als habe er gute Intentionen, aber genaueres ist mir nicht bekannt."

Nun schaltete sich Marlan wieder ein. "Dieser Gazriel war noch nicht in der Zwillingswacht, er hat mit Yereks Fluch nichts zu tun. Aber ob er Freund oder Feind ist, wissen wir noch nicht zu beurteilen. Ob es ihn in diese Gefilde überhaupt verschlagen wird, bleibt abzuwarten. Aber der Konflikt zwischen Siddhai und Narashi könnte selbst bei uns Auswirkungen haben. Beide Gruppen versammeln ihre Anhänger hinter sich. Bisher bleibt es bei Reibereien, aber es ist nicht auszuschließen, das Schlimmeres passiert."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 08.11.2013, 04:44:35
Baltin überlegte kurz.
"Wieso tauchen diese Erinnerungen denn so plötzlich auf? Müßten die Betroffenen nicht schon mit der Erinnerung auf die Welt kommen? Oder gibt es einen Auslöser von außen?"
Der Mönch überlegte, ob diese Vorkommnisse Auswirkungen auf ihre Mission haben würden, bezweifelte es aber.
Schließlich machten sie sich in die Nebelkluft auf und hatten dort ganz andere Proben zu meistern.
Kurz erschrak er; hatte er die Antworten auf seine Fragen verpaßt? Es war unhöflich, zu fragen und dann nicht die Antworten anzuhören.
 
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 08.11.2013, 17:23:55
„Das tun sie. Sie werden im Prinzip mit den Erinnerungen geboren aber wie der Hohepriester Marlan sagte, die Erinnerung verschwindet.“ äußerte sich Silivrios auf die Frage von Baltin. Zuerst war ihm gar nicht bewusst, dass er überhaupt geantwortet hatte. Es war mehr eine Äußerung aus Affekt als etwas anderes.
Dann senkte er den Blick. Er hatte bemerkt, dass er sich eingemischt hatte, dass Baltin den Hochepriester angesprochen hatte. So fragte er etwas kleinlaut bevor er weiter ausholte. „Wenn ich versuchen darf darauf zu Antworten, ehrenwerter Marlan. Ihr müsst euch Den Körper wie ein Gefäß vorstellen. Ein Gefäß welches mit einer Flüssigkeit gefüllt wird. Diese Flüssigkeit ist die Seel eines Wesens. Nun, sagen wir diese Flüssigkeit, welche das Gefäß füllen möchte sei gut gereifter Wein. Nun, sobald Seele, Geist und Körper eins werden, wird aus dem gereiften Wein sofort frischer junger Federweißer. So als ob er noch nie gereift wäre. Das was die beiden Flüssigkeiten noch gemeinsam haben ist, dass sie alkoholisch und aus Trauben sind, doch der Rest ist vollkommen neu. So kann aus dem jungen Federweißer auch ein ganz anderer Wein werden oder auch Essig. Das wiederum entscheidet das Gefäß, seine Umgebung und andere Faktoren. Nun jedoch scheint es etwas in dieser Welt zu geben, was aus den Federweißer oder anders gereiften Wein wieder den alten Wein oder Teile des alten Weines macht. Das ist durchaus beunruhigend. Denn Dies stört, meiner Meinung das Gleichgewicht der Welt.“ Er schluckte kurz bevor er weiter machte. „Ich sehe auch die Gefahr die ihr meintet. Wenn wir auf der Reise sind und unser altes Ich erwacht, könnten wir uns im schlimmsten Fall bekämpfen oder sind im besten fall zu unkonzentriert um unsere Aufgabe zu beenden. Stimmt das?“ Auch wenn er fragte, blickte der Halbelf nicht auf.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 09.11.2013, 10:37:45
Marlan lächelte Silivros zu, und auch die anderen Hohepriester nickten. "Ein gar nicht so unpassendes Bild", stimmte Marlan zu. "Die Frage ist", dabei sah er zu Baltin, "bringen diese Ereignisse die Welt aus dem Gleichgewicht... oder geschehen diese Dinge, gerade weil die Welt aus dem Gleichgewicht ist. Wir wissen es nicht."

Dann wurde sein Blick sehr ernst, und er sah wieder zu Silivros. "Ihr habt die größte Gefahr erkannt. Niemand hier weiß, wann oder warum es geschieht. Es mag für eure Reise überhaupt keine Rolle spielen - aber ebenso kann es passieren, dass in einigen oder sogar allen von euch das frühere Ich erwacht. Vielleicht nur leicht, so dass es eure Träume beeinflusst, vielleicht so überwältigend, dass ihr vergesst, wer ihr heute seid. Die andere Gefahr ist, dass ihr anderen begegnen könnt, mit denen eben dies geschehen ist. Und möglicherweise erachten sie euch als Feinde, aus Gründen, die für euch nicht nachvollziehbar sind."

"Auch stellt sich die Frage, warum Lukush gerade jetzt wieder versucht, in unsere Welt zu gelangen. Ist es Zufall? Oder erleichtert ihm das Ungleichgewicht in der Welt, von dort nach hier zu gelangen? Falls ja, besteht die Gefahr, dass dies nicht nur für ihn gilt... es könnte sein, dass auch andere Wesenheiten in unsere Welt hineindrängen. Das zu überprüfen, ist eine weitere Aufgabe eurer Wacht."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 13.11.2013, 21:57:51
Während sich der alte Gnom langsam über den Bart strich, verarbeitete er das Gehörte und dachte lange darüber nach, bevor er zögerlich wieder das Wort ergriff. Er versuchte seine etwas wirren Gedanken - die in seinem Kopf noch Sinn gemacht hatten - den anderen klar zu machen. Er wünschte sich wenigstens für ein paar Minuten Pfeife rauchen zu können, weil es ihm dabei half seine Gedanken zu ordnen aber das wäre wohl respektlos gewesen und deshalb ließ er es lieber sein.

"Wenn Lukush ein Konzept ist, ein Prinzip, bei dem es um die nicht fassbare Angst geht und das Gestalt angenommen hat, dann kann ich mir tatsächlich eine Verbindung vorstellen. Vielleicht lehne ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster aber nehmen wir einmal an, das diese Kräfte, die eine Person an ein früheres Leben erinnern und die Seele wieder zurückdrängen stärker oder sogar kontrolliert werden."

"Selbst wenn diese Kraft oder auch Fluch von niemandem direkt kontrolliert wird, so wird er doch stärker und man kann zumindest indirekt Kontrolle darüber übernehmen, wie man an Gazriel sieht. Diesen 'Fluch' gibt es ja noch nicht Ewig, wenn ich das richtig annehme und das heißt ganz einfach, das er ja irgendwo herkommen muss. Vielleicht hat dieser Gazriel oder die Narashi sogar direkt damit zu tun aber das sind nur Spekulationen."


Dindal machte eine kurze Pause, in der er seine Worte ordnete und den anderen die Möglichkeit gab hinterher zu kommen.

"Und wenn man diese Kraft kontrollieren kann, bedeutet das, das man damit auch Angst verbreiten kann. Wenn es weltweit bekannt wird, das die Narashi über die Fähigkeit verfügen die Seele eines Verstorbenen wieder in den bereits besetzten Körper zurückzuholen und damit die neu entstandene Seele zu vertreiben, dann wird Panik und Angst ausbrechen.
Doch es ist keine Angst, wie man sie normalerweise kennt. Diese Kraft kann jeden betreffen, jederzeit und das vollkommen unvorbereitet und unerwartet. Man kann sich hinlegen und am nächsten Morgen als jemand anderes aufwachen. Diese Angst ist also allgegenwärtig."

"Das ist das Prinzip, das Lukush seine Macht gibt. Angst, die keine feste Form hat und der man nicht entkommen kann. Jeder Mensch wird sich früher oder später mit diesem Thema beschäftigen und dann wird ihnen klar werden, das sie niemals sicher sein werden."


Dindal war selbst überrascht, was er da gerade gesagt hatte. Die Worte waren - ohne darüber nachzudenken - einfach über seine Lippen gekommen. Er hoffte, das er mit seiner Theorie daneben lag und diese beiden Probleme nichts miteinander zu tun hatten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 17.11.2013, 16:11:20
Marlan hörte Dindal aufmerksam zu, aber seine Mimik zeigte nicht, was er dazu dachte. "Das ist ein sehr düsteres Bild. Hoffen wir, dass es nicht ganz so schlimm wird."

Er sah noch einmal in die Runde, und nickte dann. "Wenn keine weiteren Fragen sind, dann könnt ihr nun gehen. Morgen früh, zum Sonnenaufgang, treffen wir uns am Stadttor. Ihr erhaltet eine Karte von mir, sowie einen Kompass, damit ihr den Weg findet. Auch Proviant bekommt ihr gestellt. Versucht aber, euch unterwegs Vorräte zu beschaffen, geht jagen oder sammelt Früchte. Frische Nahrung gibt euch mehr Kraft als die haltbaren Rationen."

Dann trat er zurück, in die Reihe der anderen Priester. Gemeinsam verneigten sie sich vor den neuen Mitgliedern der Tempelwacht. "Wir danken euch für eure Bereitschaft und euren Mut", sagten sie gemeinsam.

Damit drehten sie sich um, und verschwanden im Nebel. Die alte Frau, Kay, lächelte ihre neuen Gefährten noch einmal an, und entblößte dabei erneut ihr fürchterliches, übergroßes Gebiss, bevor sie den Priestern nachfolgte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 22.11.2013, 03:15:41
Endlich war das Gespräch vorbei. Dindal war froh darüber, denn was sich ihm in diesem Gespräch offenbart hatte, beschäftigte ihn mehr, als er zugeben wollte und würde. Er hatte gewusst, das einiges auf ihn zukommen würde, als er zur Nebelwacht gerufen wurde aber mit so etwas hatte er wirklich nicht gerechnet. Die Tragweite dieser Angelegenheit war einfach astronomisch.
Er warf seinen zukünftigen Gefährten einen vielsagenden Blick zu, nachdem er sich vor den ehrwürdigen Nebelpriestern verbeugt hatte und ging dann seiner Wege. Vor dem Tempel angekommen zündete er sich seine Pfeife an und verabschiedete sich von den anderen. Er musste jetzt allein sein und sich für den morgigen Tag und die Reise vorbereiten. In Gedanken versunken schlenderte er durch die Stadt und erreichte schließlich sein Zuhause.

Sein Weg führte in sofort in seine Werkstatt, wo er sich ohne zu zögern seinen Erfindungen widmete. Es würde eine lange Nacht werden, denn er musste überprüfen, ob auch alles in Ordnung und Einsatzbereit war. Er hätte nicht damit gerechnet noch einmal von seinen Waffen Gebrauch machen zu müssen. Das ganze erinnerte ihn an längst vergangene Zeiten und Abenteuer, die schon Jahre zurücklagen. Jedes einzelne Stück in seiner Sammlung hatte eine Geschichte zu erzählen und er war froh, das er sich noch immer an alle erinnerte und trotz seines Alters noch nicht vergesslich geworden war. So schraubte, ölte, werkelte und besserte Dindal seine Erfindungen in aller Ruhe aus, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war und ging schließlich - zufrieden mit sich selbst und stolz auf seine Arbeit - schlafen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 25.11.2013, 23:21:13
Auch Baltin war froh, daß das Gespräch beendet war und er den Spiegelboden hinter sich lassen konnte.
Kurz überlegte er, ob er noch Arbeiten zu erledigen hatte, aber es fiel ihm nichts ein.
Aber er hatte ja für Morgen schon eine Aufgabe bekommen, also sollte er sich darauf vorbereiten. Er ging in den Trainingshof und ging die Unterweisungen seiner Meister noch einmal durch.
Den Kopf leeren und einen Zustand der Ruhe erzeugen. Die Atemtechniken, um den Körper kontrollieren zu können. Die Katas, um Angreifer außer Gefecht zu setzen. Die Übungen, um Gefährten aus oder vor Gefahr zu retten.
Als er damit fertig war, war es spät geworden. Er schlich sich noch kurz in die Tempelküche, um ein Schälchen Wasser zu trinken, bevor er sich dann in seine kleine, karge Kammer begab und sich Schlafen legte.

Am nächsten Morgen stand er eine Stunde vor Sonnaufgang auf und half nach einem Morgengebet noch kurz in der Küche bei der Zubereitung des Frühstücks. Dann bat er noch um etwas Dörrobst, einen Laib Brot und einen Wasserschlauch, bevor er sich rechtzeitig auf den Weg zum Stadttor machte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 26.11.2013, 23:26:59
Auch Silivrios Wege führten ihn zurück in seine Heimstadt. Doch irgendwie mochte er sich nicht daran erfreuen. Die ganze Zeit auf dem Weg vom Nebeltempel zum Temel der Himmelsgeister wirkte er wie in Trance. Immer wieder fragte er sich, wie sie so ein Wesen oder andere seiner Art aufhalten mochten. Doch eine Antwort kam ihm nicht. Auch mit dem offenbarten Wissen wussten sie, seiner Meinung nach, noch zu wenig. War die Schattenschlange ein Schatten und vertrug kein Licht, nährte sie sich von Albträumen in dieser Welt? Es gab so vieles was möglich war und sein Verstand, welcher auf das Heilen von Leiden geschult war, versuchte Lösungen und Ansätze zu finden.

Auch im Tempel angekommen änderte sich kaum etwas. Er hatte keine Aufgaben mehr zu erledigen und sein alter Lehrmeister sah ihm sofort die Schwere der Aufgabe an. Er überredete den stillen Halbelfen mit seinen Glaubensbrüdern zusammen zu essen und für einen Moment vergaß Silivrios auch seine Gedanken. Doch kaum hatte er sein Zimmer betreten, waren sie wieder da. Schweren Mutes, setzte er sich auf sein Bett und blickte zu seinen gepackten Sachen. So verging einige Zeit, bis er anfing leise die Gebete zu den Himmelsgeistern zu murmeln welche er kannte. Sie gaben ihm Trost und innere Ruhe. Eine Ruhe, welche ihn Schluss endlich einschlafen ließ. Ob er und die Anderen die Aufgabe meistern würden, würde sich bald zeigen.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 14.12.2013, 01:49:48
Während Dindal in seiner Werkstatt abends in seiner Werkstatt arbeitete, fiel ihm irgendwann ein Gegenstand auf, der dort nicht hingehörte. Eine Schriftrolle, aber äußerst klein - als er sie ausrollte, fiel ihm auf, dass auch die Schrift darauf winzig war. Er hatte Mühe, sie zu entziffern. Ganz oben stand in fein geschwungenen Lettern: "Eine kleine Wiedergutmachung." Darunter konnte Dindal den Namen eines Zaubers lesen...[1]


Silivros' Lehrmeister, der, wenn man ehrlich war, auch seine Vaterfigur war, verabschiedete sich sehr herzlich von dem Halbelfen. "Pass gut auf dich auf. Und auf die anderen."

Dann kramte er etwas aus einer Tasche hervor, die er über der Schulter trug. "Ich habe noch etwas für dich, falls ihr Gefahren ausgesetzt werden. Hier." Er überreichte ihm zwei Phiolen. Silivros kannte sie, sie gehörten zu Abs größten Besitztümern: Magische Tränke, deren Herkunft er Silivros nie verraten hatte.[2]


Auch Baltin hatte noch eine kurze Begegnung vor seiner Abreise, auch wenn er damit gar nicht gerechnet hatte. Einer der anderen Priester kam zu ihm, und überreichte ihm etwas, das in weißes Leinentuch eingeschlagen war. "Ich habe gehört, man hat dich zur Wacht gerufen. Jemand... naja, offenbar gibt es hier ein Mädchen, das dich mag. Sie hat mich gebeten, dir das hier als Geschenk zu überbringen. Es soll dir im Kampf helfen, sollte es dazu kommen. Sozusagen sowohl für dich, als auch, damit du der Stadt in deiner Wacht besser helfen kannst."

Er überreichte Baltin das Leinenbündel, der es aufschlug und darin zwei silbern schimmernde Armreifen entdeckte. Allerdings hatten sie, obwohl sie gut gepflegt waren, wohl schon bessere Zeiten gesehen: Das Metall war zerkratzt, hatte sogar einige tiefe Kerben, und würde vermutlich nicht mehr allzu viel aushalten. Allerdings fielen Baltin einige Runen auf, die in das Metall eingraviert waren.[3]


Schließlich trafen sich alle am Stadttor wieder. Die riesigen Torflügel waren schon geöffnet worden, und einer der Nebelpriester erwartete sie bereits. "Ich grüße und danke euch, Mitglieder der Nebelwacht. Wir haben hier noch drei Rucksäcke für euch. In jedem findet ihr Proviant, der für gut zehn Tage reichen sollte. In diesem hier", er zeigte auf den mittleren Rucksack, "findet ihr außerdem eine grobe Karte der Strecke, die vor euch liegt. Seid ihr ansonsten abreisebereit?"
 1. Schriftrolle mit 1x Magic Missile (http://www.d20srd.org/srd/spells/magicMissile.htm) mit drei Geschossen
 2. 1x "Cure moderate wounds", 1x "Neutralize Poison"
 3. Amulet of Mighty Fists+1 (http://www.d20srd.org/srd/magicItems/wondrousItems.htm#amuletofMightyFists), das aber nach einem Kampf kaputt ist
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 15.12.2013, 02:01:11
Baltin war von dem Geschenk sehr überrascht und wunderte sich, warum Miriam es ihm nicht selbst gebracht hatte. Mit einem Dank nahm er es entgegen.

An Morgen begrüßte Baltin die anderen Mitglieder ihrer kleinen Truppe kurz. Als ihnen die Rucksäcke angeboten wurden, nahm er sich ohne zu zögern zwei davon. Nur jenen mit der Karte ließ er für jemand anderen liegen.
Auf die Frage des Priesters nickte er nur kurz.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 16.12.2013, 00:39:29
Gerade eben hatte Dindal noch nach einer Zange gesucht, als er das eingerollte Pergament erblickte. Neugierig sah er sich die Schriftrolle an und erkannte schnell, das es sich um einen Zauber handeln musste. Die geringe Größe und der Spruch am oberen Ende der Schriftrolle ließen darauf schließen, das es ein Geschenk der Feenprinzessin war. Lialee hatte sie also nicht vergessen. Ein Lächeln - durch den weißen Rauschebart verborgen - schlich sich auf das Gesicht Dindals, als er an sie dachte. Es war einige Jahrzehnte her gewesen, das er Kontakt zu diesen Wesen gehabt hatte, bevor er auf die Prinzessin traf. Einen Moment schwelgte Dindal in Erinnerung an alte Tage und machte sich dann noch einige Minuten lang an die Arbeit und vollendete die Überprüfung und Generalüberholung seiner Geräte.

Am nächsten Morgen dann, begrüßte er seine Gefährten und nahm sich sowohl seinen Rucksack mit dem Proviant und den Rucksack mit der Karte. Sofort öffnete Dindal den letzteren und warf einen kurzen Blick auf das Schriftstück, bevor er es wieder ordentlich verstaute und an sich nahm.

"Wenn niemand etwas dagegen hat, werde ich die Karte an mich nehmen. Ich habe schon Erfahrung, was Reisen angeht und kenne mich etwas aus, auch wenn ich noch nie in der Nähe der Nebelschlucht war. Von mir aus können wir sofort losgehen."

"Den Anfang einer Reise sollte man nicht herauszögern!"


Dindal schulterte seinen Rucksack mit einem Zwinkern und achtete darauf, die wertvollen Geräte und Maschinen darin nicht zu sehr zu schütteln. Sie waren zwar widerstandsfähig aber auch nur ein kleiner Fehler konnte in ihrer Mission vielleicht schon den Tod bedeuten.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 18.12.2013, 15:12:18
Leer blickte Silivros auf den ihm bestimmten Rucksack. Er dachte noch immer an die Verabschiedung von seinem Lehrmeister, Freund und Vater. Er versuchte auch geschickt die Trauer durch diese Leere zu überspielen aber schon hier fühlte er sie. Doch hatte er den Entschluss gefasst die Aufgabe anzunehmen und die Tränke seines Lehrmeisters würden sicher dabei helfen.

"Ich bin bereit." sagte er kurz und blickte zu Baltin. Er verstand gerade nicht, warum der Mönch ihm seine Last abnahm. "Vielen Dank Herr Baltin, dass ihr meinen Rucksack mittrag." sagte er freundlich und lächelte dem Mönch zu. Die Karte, die Verantwortung wollte er eh nicht haben. Viel lieber wollte er sich darauf konzentrieren alle wieder heil zurück zu bringen und dafür musste er seine Gedanken frei halten. Frei von der Entscheidungslast.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 09.01.2014, 12:19:29
Auch Borgin kam schließlich, brachte aber einen eigenen Rucksack mit. Der Nebelpriester begrüßte den Zwerg, erklärte dann, dass sie noch auf die alte Kay warten mussten, und machte es sich erst einmal auf dem Boden gemütlich.

Schließlich kam Kay, gestützt auf einen Wanderstock, bepackt mit einem riesigen, mit tausend Dingen vollgestopften Weidenkorb, der notdürftig mit Tüchern und Seilen zusammengebunden worden war, um nicht unter der Last seines Inhalts auseinander zu brechen. Sie nickte den Gefährten nur kurz zu, während sie noch an einem Stück Fleisch - es sah aus wie eine Hähnchenkeule - nagte. Der Korb ragte gut zwei Köpfe über die alte Frau hinaus, doch sein Gewicht schien ihr nichts auszumachen.

Der Nebelpriester begrüßte auch sie, wünschte der Gruppe viel Glück, und verabschiedete die Gefährten dann. Und so verließen sie die Stadt, durchschritten die Stadttore und gingen ins Freie.

Draußen schien die Sonne - fast ein wenig zu hell für die Bewohner der Zwillingswacht, die nur das gefilterte Licht aus den Lichttunneln gewöhnt waren -, es war mild und ein leichter Wind wehte den vier Männern ins Gesicht. Ihr Weg führte sie den Berg hinab - ein sanfter Abstieg über grüne, saftige Wiesen, aus denen nur gelegentlich graues Gestein hervorragte. In den ersten Minuten ihrer Reise konzentrierte sich jeder auf den Weg, beobachtete die Umgebung oder war in eigene Gedanken verfallen. Einige Bergziegen beobachteten den kleinen Trupp aus sicherer Entfernung, und eine kleine Horde Vhudars - hasenähnliche Tiere mit langem, braunem Fell - flüchtete mit lautstarkem Quietschen vor der möglichen Gefahr, obwohl die Gruppe noch gute fünfzig Schritt entfernt war.

Irgendwann - sie waren gewiss schon gute zehn Minuten gelaufen - blieb Kay stehen und deutete nach oben. "Die Wolken... wenn ich das richtig sehe, werden wir noch heute abend Regen bekommen. Ich hoffe, ihr seid darauf vorbereitet. Ich habe ein Zelt mit, aber es ist recht klein."
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 09.01.2014, 19:02:14
 Während sie auf Kay warteten, kümmerte sich Silivros um seine braune Schecke. Er kontrollierte den Sitz des Packsattels und versicherte sich, dass alles Sicher verstaut war. Dann als Kay auftauchte musste Silivros lächeln. Sie sah genauso aus wie alte Frauen aussahen. Selbstbewusst und zu viele Dinge tragend. Er wollte ihr anbieten, ihre Sachen auf sein Pferd zu verteilen aber die alte Dame schien es nicht zu wollen. Dann ging es auch schon los.

Das Wetter außerhalb des Berges war gut und die Sonne im Gesicht zu spüren war ein angenehmes Gefühl. Silivros genoss es regelrecht nachdem sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Nach einer Weile blickte er immer wieder umher[1]  und begann seltsame aufzusagen. Einer davon war Urtica dioica. Zu diesem Namen murmelte der Halbelf noch so etwas wie gut gegen Bauchschmerzen aber überall zu finden. Ab und an pflückte er auch eine der Pflanzen die er zuvor benannt hatte und bannt sie an eine der Satteltaschen. Beim Pflücken der Pflanzen, legte er immer wieder den Speer ab, dessen Spitze in ein Tuch gewickelt war.

Als Kay die Gruppe auf die Wolken aufmerksam machte und nach Zelten fragte nickte er. „Ich habe auch ein kleines. Wenn es nicht zu vermeiden ist, kann ich es Teilen. Es würde aber ziehmlich eng werden.“ Dann stützte er sie wieder auf den Stab und blickte zu den Wolken. Hier draußen gab es einfach so vieles. In den Höhlen und Gängen der Wachten waren solche Gedanken nicht nötig gewesen. Dort konnte es nicht regnen.
 1. Suchen oder eher Überlebenskunst: 16 – er schaut sich nach Heilpflanzen um – ist mehr RP als was richtig wichtiges
Pfanzen erkennen: 24
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Dindal am 14.01.2014, 01:34:18
Auch Dindal verbrachte die restliche Wartezeit damit, sein Gepäck ein letztes mal zu überprüfen und tätschelte sein Pferd. Er hätte nicht gedacht, das er noch einmal dazu kommen würde auf Reisen zu gehen und so breitete sich ein wohliges Gefühl in ihm aus. Die alte Kay bedachte er nur mit einem Lächeln und folgte dann der Gruppe aus dem Berg.
Mit jedem Schritt erhöhte sich der Pulsschlag des alten Gnoms. Die Vorfreude war fast unerträglich nach so vielen Jahren endlich wieder ein Abenteuer zu erleben. Vielleicht das Letzte in seinem Leben. Als sie endlich aus dem Berg traten, zündete sich Dindal eine Pfeife mit seinem besten Kraut an und genoss das Wandern ganz einfach. Es hatte ihm schon immer gefallen das Wetter, die Sonne und den Wind auf seiner Haut und in seinen Haaren zu spüren. Er hatte es wirklich Lieben gelernt.

Das die alte Frau sie auf das Wetter aufmerksam machte, wunderte Dindal nicht. Er hatte so etwas irgendwie erwartet und als erfahrener Abenteurer war er natürlich vorbereitet. Er paffte genüsslich an seiner Pfeife und antwortete dann gelassen.

"Natürlich habe ich ein Zelt dabei. Es ist klein aber ich nehme nicht viel Platz ein und wenn jemand ein Zelt braucht, kriegen wir das schon irgendwie hin."

Frohen Mutes folgte er dem Pfad weiter. Jetzt wusste er was er vermisst hatte. Wenn er das Abenteuer überleben würde, dann würde er vielleicht seine Werkstatt aufgeben und bis an sein Lebensende weiterwandern. Es gab noch so viel zu sehen und zu entdecken. Er hatte so viele Jahre in dem Berg verbracht, das er die Schönheit der offenen Welt schon fast vergessen hatte.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Baltin am 14.01.2014, 03:49:17
Baltin wartete geduldig auf die anderen. Es war nicht an ihm etwas zu bestimmen. Er würde der Gemeinschaft so gut dienen und helfen, wie er nur konnte. Und dabei so wenig eine Last sein, wie es ihm nur möglich war.
Leise murmelte er noch einige Gebete an Illmater.
Als es dann losging, versuchte er sich möglichst nah beim Führenden zu halten, denn wenn eine Gefahr auftauchte, wollte er bereit sein, seine Reisegefährten mit seinem Leben zu schützen.
Und auch wenn Baltin einige seiner alten Verletzungen schmerzten, so gab er doch keine Klagelaut von sich.
Stoisch marschierte er mit den anderen mit.
Es war gut, daß er seine Kutte mit der Kapuze trug. So konnte ihn das Sonnenlicht nicht blenden.
Seid seinem Unfall damals und damit seiner Aufnahme im Kloster war Baltin nicht mehr außerhalb des Berges gewesen. Seine Aufgaben hatten sich alle nur in den Städten abgespielt. Dementsprechend neugierig sah er sich verstohlen mit gesenktem Haupt um. Wie sollte er sonst auch Gefahren entdecken.
Jedenfalls schien von den Vhudars kein Ärger zu erwarten.
Auf die Ankündigung von Regen reagierte der Halbling nach außen hin nicht. Innerlich dachte er an die Ausdauer- und Abhärtungsübungen der Mönche. Eine Nacht im Regen stehen hatte noch zu den einfacheren Aufgaben gehört. Außerdem waren sie immer noch im Gebirge, es würde sich also bestimmt etwas finden lassen, falls er Schutz bräuchte.
Und so sagte er nichts weiter, sondern schulterte nur die Rucksäcke noch mal ein wenig um und ging weiter.
Titel: Die Hohepriester des Nebels
Beitrag von: Sternenblut am 28.01.2014, 01:01:08
Die Alte nickte, und so lief die Gruppe noch eine Zeitlang weiter, den Berg hinab ihrem so gefährlich klingenden Ziel entgegen, bis es dunkel wurde. Kay kochte eine Suppe, die erstaunlich gut schmeckte, und laut ihrer Aussage auch gegen Krankheiten schützte.

Schließlich stellten sie ihre Zelte auf, teilten die Wachen ein, und begaben sich dann zur Ruhe.

Doch die Nacht war nicht ganz so, wie die Gefährten es vielleicht erwartet hatten...

Silivros lief durch einen Wald. Er lachte, doch seine Stimme klang... eigenartig. Da vorne, dort war der Fluss, an dem sie sich treffen wollten. Er blieb stehen, leicht außer Atem, und kniete sich nieder. Das Wasser war klar, so klar, dass man die Fische am Grund erkennen konnte. Er steckte seine Hand hinein... nein, das war nicht seine Hand. Sie war zu zart, zu schmal...

Dann sah er auf. Zwischen den Bäumen kam eine weitere Gestalt zum Vorschein. Eine junge Frau, gekleidet in weißschimmernde Seide. "Prinzessin!"

Da fiel ihm auf, was nicht passte. Er sprach mit der Stimme einer Frau.

"Pscht!" zischte ihm die Frau auf der anderen Seite des Flusses zu. "Niemand darf uns bemerken. Komm her zu mir, damit wir reden können. Ich denke, ich habe eine Lösung für dein Problem gefunden."



Baltin schüttelte sich. Sein Fell war ganz nass vom Regen. Diese verfluchten Menschen, sie hatten sein Rudel getötet und ihn verjagt, aus reiner Angst - dabei hatten sie nie einen von ihnen angegriffen. Er hatte sein Rudel immer belehrt, sich von den Zweibeinern fernzuhalten. Vielleicht war das ein Fehler gewesen.

Nun stand er hier, alleine, und zog durch das Land, in der Hoffnung, dass er nicht versehentlich in das Revier eines fremden Rudels eindrang. Er hatte Rache geschworen. Rache für das, was jenen angetan worden war, für die er verantwortlich gewesen war. Und seine Rache war blutig.

Er starrte auf die Hütte vor ihm. Er war gerade so weit entfernt, dass die Menschen ihn nicht sehen konnten. Er würde warten, bis zur Nacht. Und dann würde er kommen, durch das Fenster. Ja, er wusste, dass die ausgewachsenen Menschen sich gegen ihn wehren konnten, dass sie ihn schrecklich verletzen oder sogar töten konnten. Aber sie hatten ein Kind, erst wenige Tage alt. Er würde hineingehen, es sich holen, und wäre fort, bevor seine entsetzten Eltern überhaupt auf den Beinen waren.

Er hasste diese Gefühle in seinem Inneren, aber er brauchte sie auch. So, wie sich die Zweibeiner fühlen würden, genau so hatte er sich gefühlt, als sie über sein Rudel hergefallen waren...



Dindal sah mit großen Augen auf die riesige Maschine vor ihm. Meister Rendalus hatte mal wieder ein Wunder vollbracht.

"Seht ihr, Kinder? Ein perfektes Abbild aller Planeten und deren Monde. Dies hier ist unsere Welt."

Doch Dindal sah nicht hin. Viel zu fasziniert war er von den fernen Welten, über die Meister Rendalus berichtet hatte. Welten, von denen man nichts anderes wusste, als dass sie existierten. Gab es auch auf ihnen Leben? Zivilisationen? Oder waren sie tote Felsbrocken, die durchs Nichts schwebten?

Taneris stubste ihn von der Seite an. "Hey, mach deinen Mund zu, die anderen gucken schon!" flüsterte er. Dindal sah sich um, den Mund jetzt geschlossen. Er war umgeben von rund zwanzig Jungen und Mädchen, alle etwa zehn Jahre alt. Sie kicherten, über ihn. Wie sie es so oft taten. "Der Irre", so nannten sie ihn. Seinen Vater hatte man auf dem Scheiterhaufen verbrannt, seinen verfluchten, verhassten Vater, der ihm Wahn zwei Familien ermordet hatte. Aber er hatte nichts getan. Er war nur ein Junge, der seinen Vater verloren hatte, und seine Mutter, die sich daraufhin selbst erhängt hatte. Meister Rendalus hatte ihn bei sich aufgenommen, so wie er Taneris, den Waisenjungen, einst aufgenommen hatte. Taneris war der einzige Freund, den Dindal hatte. Doch Taneris sprach nicht viel. Eigentlich nur, wenn es notwendig war.

Dindal sah beschämt zu Boden. Sollten sie doch denken, was sie wollten. Meister Rendalus hatte ihm gesagt, dass er mit außerordentlicher Intelligenz und Phantasie gesegnet war, und dass noch etwas Großes aus ihm werden würde...




Die Erinnerungen an die Träume waren nach den ersten Szenen verschwommen geworden, vage, doch als Silivros, Dindal und Baltin aufstanden, konnten sie sich zumindest an die Anfänge der seltsamen Traumgeschichten erinnern. Als sie, fast zeitgleich, aus ihren Zelten kamen, duftete es bereits. Kay hatte offenbar einige Hasen gefangen, und briet sie gerade über einem Feuer.

"Einen wundervollen guten Morgen!" gackerte sie. "Heute Nacht hat es zwar heftig geregnet, aber jetzt scheint wieder die Sonne. Ich glaube, es wird ein guter Tag!"


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