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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Legend of the Five Rings - Teahouse of Terror => Thema gestartet von: Ginsengsei am 22.11.2012, 19:42:03

Titel: Shigerus Prolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 22.11.2012, 19:42:03
Hidden Moon Dojo[1]
(http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20101214223817/l5r/images/a/ae/Hidden_Moon_Dojo.jpg)

28. Tag des Monats Shinjo 1158

Shosuro Shigeru hat bereits die halbe Nacht bei Sake und den beruhigenden Melodien der Shamisen im Haus des Tsubaki[2] Nektars verbracht. Aus den Nebenräumen dringt der unverkennbar süßliche Geruch von Opiumrauch an seine Nase und dumpf erhallen von Müdigkeit geschwängerte Sätze durch den Flur als plötzlich die Musik endet. Vor der Schiebetür hat sich eine Person nieder gekniet. Zarte Finger greifen nach der Tür und schieben sie sachte bei Seite. Eine junge Frau tritt durch die Tür und kniet sich erneut nieder um sich zu verbeugen: "Welche außerordentliche Freude euch wieder zu sehen Shosuro-sama!" grüßt ihn Ichisumi[3] und verbirgt dabei ihre Überraschung über den schlechten gesundheitlichen Eindruck den Shigeru auf sie macht. Ichisumi, eine der wenigen Geishas im Dienste des Versteckten Mondes Dojos, musste damals um die 10 Jahre alt gewesen sein, als sie ihre Ausbildung begann und Shigeru das Dojo verlies. Heute viele Jahre später ist sie eine stattliche Frau geworden. Nachdem auch Shigeru sie begrüßt hat, steht sie auf und bittet ihn ihr zu folgen. Gemeinsam gehen sie in ein kleines Nebenzimmer dessen Boden ist mit seidenen Kissen bedeckt und von der Decke hängen drei Laternen aus weißem Reispapier, die ein warmes Licht in den Raum werfen. An den Wänden hängen Bilder von Geishas[4] und auf einem kleinen Schrank steht ein Tablett, auf dem zwei Pfeifen und eine kleine Dose und ein Schälchen stehen von dem feiner Rauch aufsteigt. Ichisumi bittet Shigeru ein zu treten dann schliesst sie die Tür und tippelt in die Mitte des Raumes. Vorsichtig legt sie eines der großen Kissen bei Seite, rollt die sich darunter befindende Reismatte auf und öffnet eine kleine Falltüre. Dann steht sie auf und holt aus dem kleinen Schrank eine Kerze, welche sie mit Hilfe der sich im Schälchen befindenden glühenden Kohle entzündet. "Hier, nehmt die Kerze. Yogo-sensei erwartet euch." Shigeru nickt dankend und nimmt die Kerze entgegen dann verschwindet er durch die Öffnung im Boden.

Er kennt den in Stein gehauenen Tunnel noch sehr gut, insbesondere in den ersten Jahren seiner Ausbildung hat er ihn viele Male betreten. Zügigen Schrittes eilt er nun im Schein der Kerze zur ersten Abzweigung. Ab da beginnen die Gemäuer des Dojos. Ab hier ist wieder alles beleuchtet und Shigeru löscht das Kerzenlicht und steckt die Kerze ein. Er erinnert sich, dass in der ersten Tür zu seiner linken, die alte Ayano sitzt und die Bekleidungen für jeglichen Anlass bereit hält. Der nächste Raum war das Arbeitszimmer von Sadao dem Meisterfälscher. Auch hier hatte Shigeru bereits das ein oder andere Dokument erhalten. Während er den Gang entlang zu den in den Stein geschlagenen Stufen läuft hört er von Oben Schritte ihm entgegen kommen. Es ist Shosuro Tuyoshi[5]. Shigeru erinnert sich gut an Tuyoshi, er war damals einer der jüngeren Meister gewesen, was ihn jedoch keineswegs weniger streng oder beliebter bei seinen Schülern machte. Shosuro Tuyoshis finstere Miene kann auch nicht von seiner Maske verdeckt werden. "Shosuro-san, ich sehe ihr seid unserem Ruf schnellst möglich gefolgt!" grüßt er Shigeru. "Folgt mir in das Besprechungszimmer von Yogo-sensei." Er dreht sich um und geht die Treppenstufen wieder nach oben. Dann greift er über sich und schiebt die Decke bei Seite. 'Die Skorpion Schale' schiesst es Shigeru durch den Kopf und er erinnert sich an die Schale mit dem schwarzen Skorpion[6] in dessen Höhle sich der eiserne Ring zum betätigen des Öffnungsmechanismus befindet. Die beiden treten durch die Öffnung und befinden sich nun in einem der vielen kleinen Nebenzimmer des Dojos. Als Tuyoshi die Öffnung wieder schliesst kann Shigeru nun die fünf auf fünf Fuss große Schale mit dem prächtigen Tier sehen, wie es seinen Stachel nach den beiden Störenfrieden stellt.

Der lange Flur des Dojos ist nur spärlich beleuchtet und ein wesentlicher Bestandteil des Trainings für die jungen Schüler. Shigeru kommt darum nicht umher den ein oder anderen Blick in die dunklen Ecken an der Decke zu werfen um vielleicht einen unerfahreneren Schüler zu entdecken. Doch diese Genugtuung sollte ihm in dieser Nacht zumindest verwehrt bleiben. Ganz am Ende des Flurs ist eine große Doppelschiebetür. Das Zimmer von Meister Yogo Tjeki.[7] "Yogo-sensei, euer ehemaliger Schüler Shosuro Shigeru." kündig Tuyoshi Shigerus Besuch an. "Tretet ein." erfolgt die Einladung des Großmeisters von drinnen und Tuyoshi und Shirgeru treten durch die Doppelschiebetür und verbeugen sich tief vor Yogo Tjeki, der in eine schwarzen Kimono mit rot goldenen Stickereien vor einer Schale mit schwarzem Pulver sitzt. Ganz wie Shigeru ihn in Erinnerung hat, scheut Yogo Tjeki nicht aus Höflichkeit davor zurück direkt zu sein. "Du siehst keinen Deut besser aus als, mir dein Zustand beschrieben wurde Shosuro-kun. Dennoch hatte ich keine Zweifel, dass du es zurück zum Versteckten Mond schaffen würdest und hier bist du also!" Yogo Tjeki scheint tatsächlich erfreut denn unter seinem langen schwarzen Schnautzbart zeigt er ein Lächeln. "Das Dojo braucht deine Hilfe. Vor mehr als 20 Tagen ist die Maske eines unsereres Informanten Bayushi Kenjo am Namida no Mizuumi gefallen. Wir schickten Shosuro Ikari.." er blickt zu Tuyoshi, der seinen Haupt gesenkt hält. "um die Spuren die zu unserem Dojo führen zu verwischen. Er sollte auch in Erfahrung bringen was Kenjo über die Aktivitäten des Schwarzen Lotus Kartells in dieser Region herausgefunden hatte. Aus unsichereren Quellen heisst es, dass das Schwarze Lotus Kartell[8] Konkurrenz aus den eigenen Reihen bekommen hat und man den Schmuggel zwischen Skorpionland und dem Land des Kranich Clans zu intensivieren plant. Wie ihr euch denken könnt, sind diese Entwicklungen von großem Interesse für den Clan! Leider hat sich Shosuro Ikari jedoch nicht mehr von seinem Auftrag zurück gemeldet und wir müssen von seinem Scheitern ausgehen." In Yogo Tjekis Stimme ist keinerlei Unmut zu erkennen. Offensichtlich hat er schon zu viele Scheitern gesehen um sich dieser Realität nicht bewusst zu sein. "Findet heraus was Ikari herausgefunden hat, was mit ihm passiert ist und viel wichtiger was mit der Splittergruppe des Schwarzen Lotsu Kartells auf sich hat!" Er macht eine kleine Pause, nicht um die Möglichkeit einer Antwort zu geben sondern um etwas von dem schwarzen Pulver in der Schale, in das Feuer einer Kerze zu werfen. Sofort entflammt die Luft um die Kerze zu einem kleinen Feuerball und lässt Tjekis dunkle Augen aufblitzen. "Wenn diese ganze Geschichte eine Prise Gaijin Pfeffer[9] enthalten würde, wäre dies eine äußerst wertvolle Information." Er blickt wieder zu Shigeru: "Der eigentliche Auftrag kommt von Shosuro Aroru. Einer seiner Beamten wird euch empfangen und wohl auch einige Begleiter für die Reise stellen." Yogo Tjeki blickt zu seinem ehemaligen Schüler: "Ihr werdet euch morgen auf den Weg nach Shiro Shosuro machen. Stattet vorher Sadao einen Besuch ab. Er wird sich freuen euer schmales Gesicht wieder zu sehen und du weisst doch wie groß seine Begeisterung für das Erstellen der detailverliebten Reisepapiere für das Kranich Land ist." Erneut macht er eine Pause, streicht sich über den Schnautzbart: "Shosuro-kun, ich erwarte nichts Geringeres als die Wiederherstellung meines Vertrauens in die Fähigkeiten meiner Schüler. Bist du der Aufgabe gewachsen?"
 1. Hidden Moon Dojo (http://l5r.wikia.com/wiki/Hidden_Moon_Dojo)
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Bild von Ichisumi (Anzeigen)
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 26.11.2012, 12:52:56
Im Seiza (http://ejmas.com/tin/2007tin/taylor0710/seiza.jpg) vor dem Shugenja sitzend, hatte der Shosuro bisher kein Wort verloren und die Begrüßung nur mit einer ehrerbietenden Verbeugung erwidert. Sein Katana hat er vor sich gelegt, die Tsuka nach links und Tjeki zugewandt. Die dünnen Hände des Bushi ruhen zu einer friedfertigen Schale geformt in seinem Schoss und verharren dort regungslos.

Erst als der Yogo geendet hat, erhebt Shigeru die trockene Stimme: "Das wissen wohl nur die Schicksale[1], Sensei." und verzieht dabei seinen Mund zu einem schmalen Grinsen. Der Gedanke, dass das Vertrauen, das der Großmeister in seine Schüler setzt, auch nur angekratzt sein könnte, ist einfach zu köstlich um nicht darüber lachen zu müssen. Nichts desto trotz konzentriert er sich wieder auf die gestellte Aufgabe und beginnt zu Fragen zu stellen. Fragen wie: Wie habt ihr mit Bayushi Kenjo Kontakt gehalten? Wie von seinem Verscheiden erfahren? Wie involviert war er im Schwarzen Lotus? Hatte er eine Position innerhalb des Kartells inne? Weshalb vermutet ihr Gajin Pfeffer?

Eine interessanter Auftrag der hier vergeben wird. Und nicht gerade unwichtig. Weshalb er ihn wohl erhält? Vielleicht ein Test von Shosuro Aroru? Die letzten Aufgaben die ihm gestellt wurden, hatten eher den bitteren Beigeschmack der Abweisung und Trivialität mit sich gebracht. Etwas womit Shigeru umzugehen gelernt hatte. Bitter ist ein Geschmack den viele Dinge im Leben für ihn angenommen haben. Und dies alles am Namida no Mizuumi. Keine Gegend in der das Reisen einfach fällt. Zumindest das war ihm von Beginn an klar gewesen...
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 26.11.2012, 18:53:53
Der Großmeister des Versteckten Mond Dojos blickt Shigeru direkt in die Augen: "Wie ihr wisst hat der Versteckte Mond viele Augen und Ohren, die für ihn tätig sind. Bayushi Kenjo war eines davon. Auch seine Todesnachricht traf auf eines dieser Ohren und wurde von uns erhört. Wenn du ein solches treffen solltest, wird es auch dir Gehör schenken oder zu dir sprechen."  versichert ihm der Großmeister. "Wir gehen davon aus, dass er Zugang zum Kartell hatte. Welchen Zugang und Status er hatte, liegt noch im Dunkeln. Allerdings müsst ihr wissen, dass es sich bei ihm um den Sohn von Bayushi Miyoto, dem Gouverneur der Chuuou Provinz handelt. Ein interessantes Detail, findest du nicht?!" Dann blickt er wieder auf die Schale mit dem schwarzen Pulver. "Wie du richtig sagtest, Shosuro-kun, handelt es sich hierbei um eine Vermutung. Was weißt du über das Bayushi, das Shosuro und das Soshi Kartell? Richtig, sie versorgen die Bedürftigen im Reich, dass ihr Drachen Atem[1] nie ausgehen möge. Das Schwarze Lotus Kartell muss sich in dessen auf weniger lukrative oder gar wesentlich riskantere Geschäfte konzentrieren. Der Schmuggeln von Gaijin Pfeffer wäre ein solches."
 1. Opium Rauch
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 26.11.2012, 22:59:40
"Haben die Ohren des Versteckten Mondes auch Kunde von Bayushi Miyoto vernommen, Sama?" fragt Shigeru interessiert ohne dem Blick des Senseis auszuweichen. Weitere Fragen die ihn beschäftigen sind: "Gaijin Pfeffer ist etwas, dass sehr restriktiv gehandhabt wird... Wer könnte dazu Zugang haben? Ist mittlerweile bekannt was aus Bayushi Kenjo wurde? Hat sein Tod bereits weitreichende Bekanntheit erlangt? Haben vielleicht schon andere Augen und Ohren von den Vorgängen am Namida no Mizu-umi Kenntnis erlangt, Tjeki-sama?"

'Der Sohn des Gouverneurs involviert mit dem Schwarzen Lotus... Und nun ist er tot.' Diesen Gedanken für einige Herzschläge im Kopf behaltend, wägt der Shosuro mögliche Konsquenzen ab. Kein leichter Auftrag. Es wird viel Klugheit und Wagemut erfordern um ihn zu einem guten Abschluss zu bringen.

Eine weiter Frage die sich Shigeru unausweichlich stellt: "Sensei, der Beamte von Shosuro Aroru-sama - wird er in alles eingeweiht sein?" Der Daimyo, berühmt für seine Katzenmasken, selbst ein Mann von vielen Fähigkeiten - da sind die Chancen gut...
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 01.12.2012, 14:57:23
Yogo Tjeki nickt mehrmals und antwortet dann: "Du stellst die richtigen Fragen Shosuro-kun - Fragen deren Antworten auch mich interessieren würden. Meine Vermutung, dass es sich wohl um Gaijin Pfeffer handelt ist bisher noch nicht bestätigt. Viel interessanter als die Frage nach: Wer hat Zugang ist die Frage nach der Quelle selbst. Denn wenn wir erst ein mal wissen wo die Pfeffer Pflanze wächst so wird es umso leichter die Ernte ab zu warten." Er macht eine Pause und fügt ergänzend hinzu: "Das Pulver aus meiner Schale ist eine unfertige Kopie aus der Kagaku[1] Küchen der Agasha[2] Familie." Ein wenig abwertend blickt er auf den Inhalt der Schale. "Shosuro Ikari konnte nicht klären was aus Kenjo wurde. Eins ist jedoch bekannt Bayushi Miyoto hat den Tod seines Sohnes noch nicht publik gemacht. Warum? Eine Frage deren Antwort weitere, wichtige Erkenntnisse liefern könnte. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass mehr als ein Paar Augen auf den See blicken - scheint doch das Interesse an den Vorgängen breit gefächert. Shosuro Aroru-sama wird sicher mehr als ein solcher Augenpaare besitzen darum kann ich dir auch nicht sagen was sein Beamter weiss - du wirst es herausfinden müssen." Yogo Tjeki schweigt einen Augenblick, blickt dann zu Shosuro Tuyoshi: "Shosuro-san wird euch alles weitere zur Mission seines Sohnes sagen. Er ist für deren Gelingen verantwortlich." Nur dem Aufmerksamen Beobachter offenbart sich die kleine Schweissperle die in diesem Augenblick über die Stirn Tuyoshis rollt und dann hinter der Maske verschwindet. Keine Angenehme Situation - das steht außer Frage.
 1. http://l5r.wikia.com/wiki/Kagaku (http://l5r.wikia.com/wiki/Kagaku)
 2. http://l5r.wikia.com/wiki/Agasha_family_(Dragon) (http://l5r.wikia.com/wiki/Agasha_family_(Dragon))
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 04.12.2012, 12:38:38
Ehe er noch seinen Blick von seinem Sensei nimmt, öffnen sich die Knie Shigerus ein wenig und nehmen so Tuyoshi ebenfalls in den Kreis der Angesprochenen auf. Immer noch im Seiza verharrend, belässt der hagere Shosuro seine Hände weiterhin friedvoll gefalten im Schoß.

Hinter der schlichten, schwarzen Holzmaske - die zwar die Augenpartie verdeckt, doch die hohlen Wangen und farblosen Lippen betont - die dunklen Augen zu dem Sensei des Versteckten Mondes streichen lassend, macht sich der Skorpion seine eigenen Gedanken über den Gemütszustandes seines ehemaligen Lehrers. Die Hände auf die Knie legend, verneigt sich der ehemalige Bushi vor Tuyoshi tief und drückt ihm so sein Beileid aus. Wie ehrlich empfunden dieses ist, ist schwer zu erkennen.

Wieder aufrichtend, hustet der ehemalige Schüler trocken, schluckt schmerzhaft und nimmt einen bewussten Atemzug ehe er erneut zu fragen beginnt: "Shosuro Tuyoshi-sama, was könnt ihr mir mit auf den Weg geben, so dass der Versteckte Mond seinem Ruf gerecht wird?" Weitere Dinge die Shigeru interessieren: "Unter welchen Namen und in welcher Position reiste Ikari-san? Haben wir Näheres über sein Scheitern in Erfahrung bringen können? Ist seine Verbindung mit uns publik geworden? Wissen wir etwas über die Ausrüstung mit der er aufbrach? Würden sich in ihr allzu verräterische Dinge finden? Gibt es vielleicht jemanden vor Ort dem ich mich anvertauen kann? Oder jemanden der mich mit weiterem Handwerkszeug ausstatten kann?"

Auch wenn dem Shinobi die Metapher über das Wachsen und Ernten des Gaijin Pfeffer sehr gut gefällt - ein amüsiertes Lächeln streift über seine Züge als er sie vernimmt - so unterlässt er bei diesem Thema vorerst weitere Fragen.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 10.12.2012, 11:31:10
Shosuro Tuyoshi wählt seine Worte mit Bedacht: "Shosuro-san,  ich gebe euch den Rat des Stillschweigens - es wird dafür sorgen, dass der Ruf des Verstecken Mondes verhallt, ehe er auch nur vernommen wurde." Mit Genuß beobachtet Tjeki seine beiden ehemaligen Schüler. Tuyoshi macht während dessen eine Pause und fügt  dann hinzu: "Vielseitigkeit kann durch gute Vorbereitung und gelungene Improvisation erreicht werden. Letztere habt ihr als ehemaliger Schüler dieses Dojos bereits mehrmals bewiesen. Doch welche Vorbereitungen habt ihr getroffen, als euch die Nachricht aus von Großmeister Yogo-sensei erreichte?"

"Ikari reiste unter dem Namen der Rokugofamilie, als ein Yoriki des Wandernden Magistraten Bayushi Benjiro[1]. Mein Sohn hat es versäumt seine Pflicht zu erfüllen und Bericht zu erstatten - was ihn dazu veranlasst hat wissen wir nicht darum müssen wir von einem Scheitern ausgehen. Ihr werdet es für uns herausfinden müssen." Tuyoshis Blick ist leicht gesenkt, doch seine Stimme fest. "Er trug eine Kote, jede Menge kleinerer, nützlicher Waffen und mit Sicherheit wird er nicht ohne das ein oder andere Gift aufgebrochen sein. Falls seine Ausrüstung gefunden werden sollte, so gebe es sicherlich den ein oder anderen Misstrauen erweckenden Gegenstand. Eine klare Spur würde sich daraus aber sicher nicht ergeben." Dann zögert der Shosuro: "Bayushi Kenjo ist tot - er war neben Ikari der einzige Schatten vor Ort. Ob es dort noch jemanden gibt dem ihr euch anvertrauen könnt bezweifle ich aber diese Fragen müsst ihr dem Beamten von Shosuro Aroru-dono stellen. Was euer Handwerkszeug betrifft muss ich die Frage mit einer Gegenfrage beantworten: Was ist euer Handwerkszeug Shosuro-san und was benötigt ihr? Davon hängt ab, ob ihr in den Bergen fündig werdet."
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 14.12.2012, 11:49:14
Unter den prüfenden Blicken seiner ehemaligen Lehrer, behält Shigeru seine Fassung und schweigt für ein Dutzend Herzschläge ehe er seinen Kopf ein wenig schief legt und mit unaufdringlicher, aber selbstbewusster Stimme zur Antwort gibt:

"Sama, ich habe mich in den Tempel des Bayushi begeben, meine Seele gereinigt und meinen Geist auf alle Eventualitäten vorbereitet." Wie es einem Samurai gebührt, fügt er still in Gedanken hinzu. Ein Gedanke auf den beide Männer wohl selbst kommen - ganz ohne das es ausgesprochener Worte bedarf. Was sie daraus machten ist ihre eigene Affäre. Auch hatte er sich von seiner Familie verabschiedet; Ebenso: wie es sich gebührt. Doch dies ist eine private Angelegenheit an der Tuyoshi kein Interesse haben würde. Daher bewahrt der kränkelnde Shosuro darüber Schweigen.

Über die Auskünfte des Shosuro-Senseis, dem zweiten Vater der in dieser Angelegenheit seinen Sohn verlor, nachdenkend, drehen sich die Gedanken Shigerus um den Beamten der vom Daimyo für diese Angelegenheit eingesetzt werden wird. Von ihm wird viel abhängen. Doch diese Bekanntschaft würde warten müssen bis er nach Shiro Shosuro zurück gekehrt ist.

Auf die unvermeidliche Frage nach seinem Handwerkszeug antwortet er mit einem langen eindeutigen Blick auf sein Katana. Er hielt es immer noch mit den Weisheiten von Bayushi Shinriko: 'Ein Skorpion sollte niemals mehr benötigen als ein gutes Schwert.' Als er das Erkennen in den Augen von Yogo Tjeki sieht, fügt Shigeru mit einem schmalen, ja amüsierten Lächeln hinzu: "Andererseits... etwas Metsubushi wären sicherlich nicht von Nachteil."
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 22.12.2012, 07:52:46
Yogo Tjeki nickt nur kurz dann spricht Tuyoshi: "An Metsubushi soll es euch nicht mangeln, Shosuro-san." Es gibt einen Moment in dem sich die Blicke von Großmeister Yogo und Meister Shosuro treffen. Für einen Moment ist es still dann hebt Yogo Tjeki den Fächer auf seiner Seite auf und entfaltet ihn mit einem Luftschlag, Auf der schwarzen Vorderseite befindet sich ein kleines Mon des Skorpion Clans, die Rückseite hingegen ist einem meisterlichen Gemälde gleich gestaltet. Auf ihr befindet sich ein Abbild des roten Mondes wie er sich aus dunklen Nebelwolken erhebt. "Ehe Tuyoshi dich zu Yogo Akane und dem Metsubushi bringt habe ich noch eine unbedeutende Kleinigkeit für dich. Kiri u~ēbu - Nebel Winken. Möge es dir gute Dienste erweisen." spricht der Großmeister und überreicht ihm den nun wieder geschlossenen Fächer.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 08.01.2013, 14:22:37
Mit einer Verbeugung nimmt Shigeru behutsam mit beiden Händen den Fächer entgegen, verharrt für einen Moment mit seinem Blick auf das Geschenk gerichtet und verbeugt sich erneut - diesmal etwas tiefer. Dann erst nimmt er seine Hände mitsamt des Kunstgegenstandes wieder zu sich und betrachtet den geschlossenen Fächer eingehend, als wolle er mit Blicken und sachte fühlenden Fingerspitzen so die Geheimnisse des Kiri u~ēbu ergründen.

Seine rot geäderten Augen wieder auf den Großmeister richtend, klingt die Stimme des Shinobi ungewohnt heiser als er feststellt: "Ein ausgesprochen kunstfertig gearbeiter Fächer, Sama ..." Die Worte ausklingen lassend, bleibt die Frage zurück was mit ihm anzufangen ist. Ob er - wie der Name vermuten lässt - Nebel herbei "winken" kann, oder ob andere Kräfte in ihm ruhen.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 12.01.2013, 00:16:42
"Das Schmeicheln im Auge des Betrachters ist wohl der einzige Vorzug doch welchen Wert hat schon ein Fächer im kalten Winter. Bitte Shosruo-kun, nimm das Geschenk es ist nicht der langen Rede wert." spricht der Großmeister und lässt Shigeru mit seinem unvollständigen Satz in der Luft zappeln.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 15.01.2013, 14:07:18
"... gebührt einem berühmten Meister und keinem einfachen Bushi." rettet sich der kränkelnde Skorpion über seinen beinahe begangenen Fauxpas hinweg. "Ich muss ihn daher ablehnen." Die dunklen Augen Shigerus glänzen im Licht der spärlichen Beleuchtung als der Samurai seine Worte mit einer leichten Verbeugung unterstreicht.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 16.01.2013, 02:55:58
Großmeister Yogo Tjeki scheint sich über die geschickte Zunge seines ehemaligen Schülers sehr zu freuen und so antwortet er: "Was ist schon ein Meister, der nichts an seinen Schüler weitergeben kann? Ich bitte dich, überdenke deine Entscheidung!" spricht Tjeki und reicht ihm symbolisch mit der leeren Hand erneut das Präsent.

Shosuro Tuyoshi versteckt derweilen sein Empfinden tief hinter seiner Maske.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 16.01.2013, 12:42:06
Behutsam mit beiden Händen den besagten Fächer haltend, hebt sie der Samurai langsam an bis sie wieder auf Brusthöhe zwischen dem Sensei des versteckten Mondes und ihm schweben. Mit sanfter Stimme bittet der Shosuro um Nachsicht: "Habt dank für eure selbstlose Großzügigkeit Sama. Ich durfte schon soviel von euch empfangen - euer nobles Gebaren beschämt mich zutiefst. Ich bitte euch deshalb den Kiri u~ēbu zu behalten bis sich jemand offenbart den ihr als würdig erachtet."

Den gefaltenen Fächer geschickt zwischen die Fingerspitzen nehmend, deutet Shigeru an den Kunstgegenstand zurück geben zu wollen.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 16.01.2013, 15:19:36
"Shosuro-kun" spricht Yogo Tjeki ihm ins Gewissen, "Ich verstehe dich und dein Anliegen. Ich muss deine Bitte jedoch zurückweisen. Du musst verstehen, dass man nur nobel sein kann wenn man auch Nobles tut. Darum bitte ich dich, nimm den Fächer und erlaube mir nobel zu Handeln - es würde mich erfüllen!" Yogo Tjeki führt nun beide Hände mit den Handflächen nach Oben zu Shigeru um die Symbolkraft der Schenkung weiter zu unterstreichen.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 17.01.2013, 13:33:34
Die Worte seines Lehrers aufnehmend, vergehen noch eine Handvoll Herzschlägen, ehe der Shosuro sein Haupt erneut beugt und das Geschenk schließlich annimmt. Zweimal hatte er abgelehnt, dreimal hatte Tjeki seinen Willen bekundet ihm den Fächer zu schenken, nun war es sein eigen. "Habt Dank Sama, ich werde ihn in Ehren halten."

Der Brauch des dreimaligen Antragends hatte Shigeru immer schon gut gefallen. Ein Spiel mit Worten bei dem das Ergebnis feststeht, der Weg und vor allem die Form bis zu diesem Ergebnis das wirklich Wichtige ist. Dem Meister ein zartes, wohlgelauntes Lächeln schenkend, lässt der Samurai seinen Sensei so wissen wie auch ihm dieses kurze Spiel gut gefallen hat.

Nichts desto trotz ist Shigerus Neugierde geweckt und mit einem fragenden Blick versucht er Tjeki zu motivieren ihm mehr über den Kiri u~ēbu zu verraten.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 23.01.2013, 20:19:13
"Nur zu Shosuro-kun, öffnet ihn doch haltet eure Hand dabei vollkommen unbeweglich." fordert Tjeki seinen ehemaligen Schüler auf.[1]
 1. 
Diesen Text in dein Posting einfügen/einbauen: (Anzeigen)
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 27.01.2013, 12:57:03
Dem Meister in die Augen blickend, hebt der Samurai den Fächer und lässt ihn  aufschnellen. Jede der dünnen schwarz Bambus Streben fällt lautlos in ihre Position und am Ende offenbaren sich auf dem hauchdünnem Reispapier das Abbild zweier grau-schwarzer Tinte Wolken. Seine Augen tiefer blicken lassend, bemerkt Shigeru wie die Wolken ihre Farben und Konturen verändern und immer realer zu werden scheinen. Das dünne Papier, welches sorgsam zwischen die Streben gespannt ist, macht den Eindruck als ob es jeden Augenblick unter der Spannung der immer schwerer wirkenden Wolken zu reißen scheint.

Sich der Worte des Skorpion Shugenja erinnernd, reisst sich der blasse Shosuro von dem faszinierenden Anblick los, achtet aber darauf seine Hände ruhig zu halten und lässt den Fächer mit kontrollierter Geste zuschnappen. Yogo Tjeki nickt: "Habt ihr genug gesehen?"

"Hai, Sama."

Sein Staunen über den Fächer bestmöglich verbergend, lässt ihn Shigeru mit tausendfach praktizierter Gelassenheit in den Tiefen seines Obis verschwinden während seine Gedanken wieder zu dem anstehenden Auftrag zurück kehren.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 01.02.2013, 17:14:13
Nun da Shigeru auch die Innenseite des Fächers kennt ist es an der Zeit die letzten Vorbereitungen für die Reise nach Shiro Shosuro zu treffen. Darum entlässt ihn Yogo Tjeki mit den besten Wünschen und übergibt ihn in die Obhut von Tuyoshi. Shosuro Shigeru und Shosuro Tuyoshi verbeugen sich vor dem Großmeister und gemeinsam treten die beiden ab.

Shosuro Tuyoshis Schritte sind zügig, als er mit Shigeru im Schlepptau durch die Gänge des Dojos eilt - fast so als wolle er einen unangenehmen Verfolger abschütteln. Steht doch die Anwesenheit Shigerus ohne Zweifel für das Scheitern seines Sohnes. "Metsubushi, braucht ihr also Shosuro-san." spricht er halb zu sich selbst und halb zu Shigeru. Dann bleibt er vor einer verschlossenen Schiebetür an der rechten Seite des Ganges stehen. "Meisterin Yogo Akanes Bereich beginnt hier - ein falsche Bewegung und ihr könntet das ganze Dojo in Feuer und Rauch in allen Farben hüllen." Shigeru erinnert sich dunkel an seine ehemalige Mitschülerin. Im Gegensatz zu ihm war sie im Dojo geblieben - nun hatte sie also bereits den Status einer Meisterin inne.

"Yogo-san, ich bringe euch ein altbekanntes Gesicht, welches sich an euren Werken erfreuen möchte." kündigt Tuyoshi Shigeru an. Von Drinnen ist erst nichts zu vernehmen dann aber nähern sich langsam Schritte. Yogo Akane öffnet die Schiebetür - sie ist in einen auffallend Kimono aus leuchtendem Rot gekleidet, auf dem das Mon der Yogo Familie prangert. Unüblich für eine Frau eines noch so jungen Alters, sind ihre Haare bereits komplett ergraut. Doch ihre braunen Augen glühen immer noch in jener feurigen Intensität wie sie Shigeru noch aus den Tagen des Trainings kennt. Akane war immer schon Großmeister Tjekis liebste Schülerin gewesen, sehr zum Leid der anderen Schüler wie sich Shigeru erinnert. "Shosuro Shigeru, tatsächlich - der einbeinige Skorpion kehrt ins Dojo zurück!" sie lächelt neckisch unter ihrer seidenen Maske. "Was verschafft uns die Ehre und warum wenn ich fragen darf hat es solange gedauert? Sagt nicht ihr hattet etwas besseres zu tun?!"
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 04.02.2013, 10:21:13
Nach dem Abschied von seinem Meister, folgt Shigeru Tuyoshis schnellen Schritten während seine Gedanken in der Zeit zurück kehren als er selbst noch ein Ushi-Deshi[1] des Versteckten Mondes gewesen ist. Die Zeit im Dojo war alles andere als leicht gewesen und hatte viel Mühsal mit sich gebracht. Mühsal das in seiner Erinnerung einen tiefen Eindruck hinterlassen hatte. Doch als er sich von seinem Meister verabschiedet und durch die geheimen Gänge eilt kehren längst vergessene Erinnerungen zurück. Denkwürdige Momente des Stolzes, des Vertrauens und auch der Freude.

Mit - von dem schnellen Marsch - geröteten Wangen und schnellen Atem glättet der Shosuro seinen Kimono und überprüft den Sitz seines Daishos, ehe die Türe aufgleitet und er Akane wieder zu Gesicht bekommt und er ihre Grußworte vernehmen kann.

Rasch antwortet ihr der Shosuro schmunzelnd: "Auf einem Bein reist es sich langsamer Akane-kun und" dabei wirft er einen vielsagenden  Blick an ihr vorbei in die Räume der Meisterin "manche von uns haben einen weiteren Weg zurück hier her als andere." Die junge Yogo Shugenja genauer betrachtend, verharrt Shigerus Blick schließlich bei Akanes Augen und er eröffnet forschend: "Wollt ihr uns vielleicht einlassen? Hier ist es etwas zugig und meine Konstitution ist nicht mehr ganz was sie einmal war. Dann beantworte ich euch gerne all eure Fragen."
 1. Innerer Schüler - ein Schüler der im Dojo lebt
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 18.02.2013, 00:04:41
Yogo Akanes Augen gleiten von Shigeru zu Tuyoshi verharren dort einen Augenblick und wandern dann wieder zu Shigeru zurück. "Ganz so wie ich dich in Erinnerung habe, Shigeru-kun." und an Tuyoshi gewandt fügt sie spitz hinzu: "Lass, mich um den Gast Sorge tragen Shosuso-san. Ich bin sicher er, hat dich schon genug belastet." Der Höflichkeit halber müsste Tuyoshi, widersprechen doch es fällt ihm wohl etwas schwer, da er nicht direkt reagiert und so nutzt Akane den Moment: "Versuch nicht zu widersprechen Shosuro-san. Ich werde ihn später zu dir führen falls du seine Dienste noch benötigen solltest." Shosuro Tuyoshi nickt nur etwas müde und verabschiedet sich dann von den beiden.

Yogo Akane hebt die Augenbraue öffnet die Schiebetür nun ganz und bittet Shigeru ein zu treten. "Der Konstitution halber, musste ich mich deiner erbarmen Shigeru-kun." Sie schliesst die Tür wieder und geht dann voraus. Der erste kleine Raum scheint nur ein Empfangsraum gewesen zu sein, in dem Akane wohl üblicherweise ihre Schüler erwartet. Akane bleibt nun vor einer doppelten Schiebetüre stehen und dreht sich zu Shigeru um: "Nur wenige kennen diesen Teil meiner Räumlichkeiten." Sie zwinkert ihm vielsagend zu dann greift sie mit einer Hand nach dem Frosch Netsuke an ihrem Gürtel der dort ganz einsam ohne Sagemono hängt und fährt mit ihm entlang der Spalte zwischen den beiden Schiebetüren. Es erscheint Shigeru als ob ihrer Hand kleine Funken folgen würden und als sie die komplette Spalte so abgefahren hat, steckt sie den Netsuke wieder an den Gürtel. Nun kann Shigeru erkennen, dass es der Netsuke kein normaler Frosch darstellt sondern einen Frosch der einen Skorpion auf seinem Rücken trägt.

Yogo Akane öffnet mit beiden Händen die beiden Schiebetüren und offenbart Shigeru eine Tafel übersät mit kleinen und großen Schalen und anderen Gefäßen, Werkzeuge in verschiedensten Formen liegen dort ebenfalls ausgebreitet und an den Wänden hängen komplizierte Formeln auf dünnen Papierrollen. "Nicht, zu tief einatmen alter Freund." merkt sie an und schreitet links an der nur kniehohen aber mindestens 15 Fuß langen Tafel vorbei. In einigen Schalen krabbelt es in anderen befinden sich bunte Pulver. Die Luft ist geschwängert von vielen beißenden Gerüchen. Über einer Feuerstelle hängt ein Bambusrahmen über den ein Stoff gespannt ist. Auf dem Stoff trocknet eine zähe graue-grüne Masse und gibt in regelmäßigen Abständen ein oder zwei Tropfen ins Feuer ab, welche dort mit einem Zischen und einer weißen Stichflamme verbrennen. Ein weiterer Shugenja ganz offensichtlich von niederem Rang werkelt ebenfalls in dem Dschungel aus Reagenzien. Als er Akane mit Shigeru sieht, verbeugt er sich tief zum Gruß um danach wieder seine Arbeit auf zu nehmen. "Nur ein Schüler" kommentiert Akane den jungen Shugenja, dessen Kimono nur so von Brandlöchern übersät ist. Am Ende des Raumes führt eine breite Treppe herunter in einen langgezogenen Raum der von beiden Seiten mit bis zur Decke ragenden Schränken flankiert ist. Hier scheint sich das Lager das Lager zu befinden. Fast am Ende des Raums befindet sich ein Tisch. Auf ihm thront ein Berg Papierrollen auf der einen Seite und Tusche und Pinsel auf der anderen. Die Shugenja schreitet voran und setzt sich dann auf den Platz hinter den Tisch, nicht aber ohne auch Shigeru einen Platz an zu bieten. "Nun, Shigeru warum bist du hier? Ich nehme nicht an um mein silbernes Haar zu bewundern?!" fragt sie direkt und provozierend.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 18.02.2013, 12:21:21
Das Geplänkel mit Shosuro Tuyoshi vollkommen außer acht lassend, verabschiedet sich auch Shigeru von seinem einstigen Lehrer und beobachtet gespannt was die Shugenja macht um aus ihrem Empfangsraum hinein in die weiteren Zimmer zu gelangen. Als er den Frosch mitsamt des Skorpions erkennt, stiehlt sich ein unverhohlenes Schmunzeln auf die hageren Züge des Bushis und er fühlt sich an eine Fable aus seiner Kindheit erinnert. Eine der wenigen bei der sich seine Mutter die Zeit genommen hat sie ihm persönlich zu erzählen.

Als Akane ihre Warnung ausspricht, blickt der Shinobi vielsagend zu ihrem Katabori-Netsuke und spricht mit gespielter Unschuld: "Jeder seiner Natur entsprechend, verehrte Yogo." und folgt der Shugenja in ihr Reich. Was sie aus seinen Worten macht, überlässt Shigeru ihr, aber eigentlich hegt er keine Zweifel, dass die junge Meisterin den harmlosen Seitenhieb versteht und zu schätzen weiß.

Hinter der leuchtend rot gekleideten Frau her gehend, lässt der Skorpion einen forschenden Blick über die lange Tafel gleiten. Die zahlreichen Behälter wecken sein professionelles Interesse mehr als es die grüne Masse vorerst vermag und beinahe kommt Shigeru aus dem Schritt als er das schmutzige Gelb des Giftes einer Korallenschlange zu erkennen glaubt. Kostbar und selten. Der versteckte Mond war also nicht verarmt wie manche es gerne glauben machen wollten.

Nichts desto trotz hebt er das Tuch, welches bisher um seinen Hals geruht hat, vor seinen Mund und schützt so kurzzeitig seine stets sensiblen Lungen vor den scharfen und ätzenden Gerüchen und Dämpfen die sich hier im Arbeitsraum ausbreiten. Dem Kohai[1] einen langen Blick zuwerfend, muss sich Shigeru eingestehen, dass er wohl zulange fort gewesen ist um noch alle jungen Mitglieder des Dojos zu kennen. Der Lauf der Dinge wie es scheint.

Als sie schließlich ungestört im Lagerraum zum sitzen kommen, legt der Shosuro erneut sein Daisho ab und macht es sich etwas gemütlicher. Kein Lümmeln, aber auch nicht mehr die steife formvollendete Haltung wie zuvor beim Shihan[2].

Auf die Frage hin Akane gespielt überrascht anblickend, antwortet ihr der Bushi mit offensichtlich verblüffter Stimme: "Und ich dachte die Bekanntheit meiner Schwäche für Damen mit weißem Haar eilt mir voraus, Akane-kun?! Ist dies nicht der Grund deines freundlichen Empfanges?" Beinahe muss der Shosuro lachen, doch sein Lachen wird von einem plötzlichen Hustenanfall unterbrochen ehe es überhaupt nur die Chance hatte wirklich zu erklingen. Den sorgenvollen Blick mit einer beschwichtigenden Geste besänftigend, atmet Shigeru danach probehalber einmal durch ehe er sich räuspert und sich wieder fasst. Mit einem Gesicht, geklärt von den erfreuten Neckerein des unerwarteten Wiedersehens, beginnt er etwas nüchterner: "Yogo-sama hat mich gerufen um den Spuren von Shosuro Ikari zu folgen." Das Gesicht der Shugenja im Auge behaltend versucht er etwaige Zeichen zu erkennen während er weiter spricht: "Wie du vielleicht bereits erfahren hast, wird er in der Fremde bleiben. Ich selbst kannte Ikari nicht gut, kannst du mir vielleicht etwas über ihn und seine Art zu Wirken erzählen?"

Shigeru versucht es sich nicht anmerken zu lassen, doch der Umfang dieser Mission überrascht ihn und lässt ihn nervös werden. Die letzten Jahre hatte er sich mit Bedeutungslosigkeiten herum geschlagen und nun da er auf die Dreißig zugeht und alles seinen Rhythmus bekommen hatte auf einmal eine heikle Mission. Da kommt ihm die Hilfe einer alten Bekannten wie die von Yogo Akane mehr als nur gelegen...

 1. Ein (niedriger) Schüler
 2. Ein großer Meister, oder höchst graduierter Stilvertreter einer Schule
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 28.02.2013, 16:02:02
Yogo Akane lächelt geschmeichelt als Shigeru von seiner Schwäche für Damen mit weißem Haar spricht. "Wie kommt es, dass mir genau diese deiner Schwächen entging, als du noch im Dojo warst?" fragt sie Shigeru neugierig. Auch Akane hat sich in eine gemütlichere Sitzposition begeben und die Beine leicht zu Seite gelegt, so dass unter ihrem langen Kimono nun ihre grazilen Füße in Erscheinung treten.

Aufmerksam folgt sie den Worten Shigerus, als dieser von seinem Auftrag berichtet. "Was kann ich dir zu Shosuro Ikari sagen.." überlegt sie laut. "Seinen Vater hast du ja bereits kennen gelernt." Sie hebt die Augenbrauen zu einem verheißungsvollen Blick. "Die Zeit bevor er ins Dojo kam ist meinem Wissen verborgen geblieben. Hier jedoch war er ein ausgezeichneter Schüler. Er war gut im Umgang mit einer großen Anzahl von Giften und konnte sich dem Schatten eines Affen gleich fortbewegen. Sein letzter Auftrag war gleichzeitig auch sein erster Auftrag außerhalb dieser Mauern." Für einen Moment wirkt Akane nachdenklich dann fügt sie hinzu: "Ich hätte nicht gedacht, dass es sein letzter Auftrag sein sollte."
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 02.03.2013, 17:31:14
Akanes eingestandene Neugierde - vorerst - als harmlose Konversation einordnend, antwortet ihr Shigeru betont ungezwungen: "Vielleicht weil du deine Augen auf andere Dinge gerichtet hattest?" Seinen Blick deutlich über den Raum gleiten lassend, macht der Samurai auch eine Geste die das gerade eben durchquerte Arbeitszimmer miteinbezieht "Und dein Los scheint dir gut bekommen zu haben." schließt er mit einem unverfänglichen - aber ehrlich gemeinten - Kompliment, welches von einem verschmitzten Lächeln unterstrichen wird.

Die hübsche Shugenja hatte es mehr als nur gut getroffen. Ein festes Dach über dem Kopf, ein Gehilfe, Arbeit die sie interessierte, Ruhm und  Anerkennung als Sensei des Verborgenen Mondes... kein schlechter Stand am Lebensweg. Die Schicksale scheinen ihr gewogen. Soweit man das bei einem Abkömmling der Yogo-Familie behaupten kann.

Sich wieder seiner eigenen Aufgabe zuwendend - in den Bergen, zwischen Unbekannten und Banditen -  lauscht der Bushi den Worten Akanes. Als diese endet, vergehen Momente in denen viel ungesagt bleibt ehe Shigeru erneut ansetzt: "Ich habe vernommen, dass Ikari als Yoriki unterwegs gewesen sein soll. Eine Tarnung die ihm kein Glück brachte wie es scheint. Ich bin nun etwas ratlos um was ich Sadao-san bitten könnte, dass meine Reise unauffällig und sicher gestaltet wird. Vielleicht hast du, die du ja an der Quelle sitzt, eine Idee?"
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 15.03.2013, 09:08:04
Yogo Akane spitz ihre Lippen hinter ihrer seidenen Maske, als Shigeru von ihrem wohlbekommenden Los spircht. Mit großen, ernsten Augen und einer Offenheit, die man sonst nicht von einem Skorpion erwartet, spricht Akane: "Shigeru-kun, solange der Fluch nicht erfüllt wurde, werde ich vorsichtig sein mein bisheriges Los zu bewerten. Wer kann schon sagen welches Spiel die Schicksale mit einem vorhaben." Sie nestelt an ihrem Haar und schaut dann einen Moment gedankenverloren auf den Boden zu ihren Füßen.

"Das habe ich ebenfalls vernommen." bekräftigt sie Shigerus Einschätzung über Ikaris Tarnung. "Bevor ich dir eine Empfehlung geben kann möchte ich einer Frage Vorrang einräumen, wenn es erlaubt ist?" Sie wartet einen kleinen höflichen Augenblick und fährt dann fort: "Welche Identitäten hast du bisher eingenommen? Und kannst du sie mir zeigen?" Sie hebt die Augenbraue. "ich hoffe du bist darin erfahren. Spätestens wenn es für dich endlich Zeit wird für das Dojo zu sterben und den Weg der Tejina zu beschreiten, ist kein Platz mehr für Fehler."[1]
 1. 
Auftrag (Anzeigen)
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 16.03.2013, 15:24:16
Die unerwartete Offenheit nicht mit einem Kommentar seinerseits mindernd, behält Shigeru für sich, dass seine eigenen Erfahrungen in Liebesangelegenheiten sehr leicht als "tragisch" und ohne jeden Zweifel als fruchtlos und existenzbedrohend - ja beinahe tödlich - geendet hatten. So kann er die Gefühle Akanes nachempfinden. Der Shugenja einen mitfühlenden Blick schenkend verfolgt der Shosuruo dieses private Thema vorerst nicht weiter.

Stattdessen wendet er seine Aufmerksamkeit nun ganz dem anliegenden Auftrag zu und hängt an den hübschen Lippen der Yogo um mehr zu erfahren.

Als die Aufforderung vorgebracht wird, ad hoc eine praktische Darstellung aufzuführen wird das bleiche Gesicht des Bushis beinahe um eine weitere Nuance weißer und Shigeru hebt die Linke um sein Kinn nachdenklich zu umfassen.

Eine Tarnung die ihm das Reisen erlaubte, die dicht genug war um einer Überprüfung stand zu halten; eine Tarnung die ihm Handlungsfreiheit erlaubt und - das persönlich Wichtigste für den Skorpion- die ihn nicht in Gefahr bringt. Keine einfache Angelegenheit...

Kurz entschlossen erhebt er sich und lässt seinen Blick durch den Lagerraum streifen, ehe fündig wird. Die langen Haare mit geübten Griffen zu einem hastigen - für diesen Moment würde es reichen - Bushi-Knoten zusammenbindend, nimmt Shigeru einen Kreidestein zur Hand, schabt mit scharfen Nägeln etwas davon herab und reibt sich das Pulver ins Haar und über die Handrücken damit seine Haut alt und schuppig wirkt. Eine lange Stange als provisorischen Gehstock. Seine normalerweise sehr aufrechte Haltung aufgebend, sacken die Schultern nach vorne und die Knie ein wenig nach innen. Die von Haus aus trockene Stimme noch etwas krächzender hervor kommen lassend, stellt sich der Shinobi mit einer unsicher wirkenden Verbeugung vor:

"Konichiwa, Yogo-san. Mein Name ist Shosuro Kanuske, Shodo-Lehrer; ehemals in den Diensten von Bayushi Tsukune."

Vor knapp 2 Jahren war der Skorpion Bushi in der Begleitung seiner Schwester aus der Stadt der Geschichten zum Winterhof nach Kyuden Doji gereist um einen elfenbeinenen Kamm mit einer schwarzen Perle zu übergeben. Ein weiterer Auftrag deren Hintergründe er nie erfahren hatte. Auf dieser Reise hatten sie die Gesellschaft eines Otomo Höflings genoßen, der nach vielen Jahren des pflichtbewussten Dienstes nun frei gestellt worden war um ein letztes Mal durch das Imperium zu reisen und alte Bekannte zu sehen ehe er in der Abgeschiedenheit eines Klosters seinen Lebensabend verbringen wollte. Eine seltene Wahl, aber nicht ungehört an den Höfen und den Straßen des mächtigen Reiches. Eine Geschichte die sich Shigeru zu nutzen machen möchte und sie so Akane vorbringt.

Und Bayushi Tsukune? Eine alte Bekannte aus Otosan Uchi, die er über seine Eltern kennt und über die der Shosuro genug weiß um aus dem Stand improvisieren zu können. Dies behält der Shinobi allerdings vorerst für sich.

Nach seiner improvisierten Vorstellung und Erläuterung, alles selbstverständlich mit der zugehörigen Stimme und Haltung vorgetragen, nachdenklich auf seine weisen Hände herab blickend, fragt er mit übertrieben selbst kritischer Stimme: "Gut genug oder soll ich weniger Kreide verwenden? Nicht das jemand meinetwegen einen Kuni-Jäger ruft..."

Ein geläufiger Scherz zwischen Schülern des Versteckten Mondes.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 16.03.2013, 18:32:39
Shigerus Vorführung entlocken Akanes Lippen ein kindliches Kichern hinter der vorgehaltenen Hand. Sie greift nach einem Fächer öffnet ihn und fächelt sich frischen Wind zu um so ihre Fassung wieder zu gewinnen. "Shigeru-kun, du bist mehr weiß als weise... da wird dir Sadao-san sicher helfen können." Sie schwingt erneut grazil den roten Fächer und fährt dann fort: "An deinen Worten jedoch, habe ich keinen Augenblick gezweifelt. Einem Blinden könntest du wohl die Rolle des Kaisers höchst persönlich vorspielen." Dann wirkt sie einen Moment nachdenklich: "Sag, kannst du wirklich den Pinsel schwingen wie ein Shodo Meister? Dann würde mich Kanuske überzeugen - es ist wohl wahr, dass es sich anbietet eine Rolle zu finden, die weniger nah am Arm des Gesetztes geknüpft ist, als die eines Yorikis."

Die Anmerkung zu den Kuni Jägern, entlockt der Yogo nur das Heben beider Augenbraue. "Ach sollen die Krebse doch bei der Mauer bleiben, solange sie die Panzer der Gefallenen wieder wegräumen wird schon keiner sie als Leiter zum drüber klettern verwenden können." bemerkt sie spöttisch.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 17.03.2013, 15:15:27
Überrascht von der begeisterten Reaktion der hübschen Skorpionin, behält Shigeru seine Pose inne, doch tritt etwas lang Vermisstes in seinen Blick; verwegene Freude an einer gut gelösten Situation. Durch die Maske hindurch ruhen seine Augen auf der amüsierten Frau und beinahe zulange lässt Shigeru das Schweigen walten, ehe er mit einer Bewegung die aufgebaute Spannung fort wischt.

"Ich war schon immer davon überzeugt, dass es wichtiger ist selbst an eine Verkleidung zu Glauben, als ihre tatsächliche Dichte." bemerkt er auf Akanes Worte hin. Doch um seinen Worten auch Taten folgen zu lassen, stellt der Samurai den Stock zurück und lässt die Figur des Kanuskes fallen wie einen schwer vor sich her getragenen Haufen Brennholz - so lastend und unhandlich hat sie seine Bewegungen gedrückt.

Aufrecht zum Tisch schreitend, breitet er mit exakten Bewegungen einen Bogen Papier aus. Den Tuschestein mit kühler Miene die Tinte abreibend, etwas Wasser hinzu und vermengt  zu einem schwarzen Klecks. Nun den Pinsel zur Hand nehmend, hebt er mit der Linken den Ärmel seines Kimonos und kontrolliert sehr genau die Atmung. Als der Moment gekommen ist lässt er seinen Atem frei fließen und färbt das Papier mit geübten Bewegungen.

Ein hingebungsvoller Samurai muss zwei Künste beherrschen. Die ständige Arbeit an den Künsten - und damit an sich selbst - bildet den Charakter. Eine Überzeugung der Kraniche die auch Shigeru sich zu eigen gemacht hat.

Einen Schritt zurück setzend, starrt Shigeru auf sein "Werk (http://www.stenudd.com/aikido/deutsch/bild/do.jpg)".[1]

Mit erwartungsvollem Seitenblick zu der jungen Meisterin, wappnet sich der Shosuro für ihre kritische Beurteilung.

"Ein passendes Thema für einen Mann auf seiner letzten Reise, Akane-kun?"
 1. Do = "Weg" in Bezug auf Haltung, Übung, streben nach Einsichten
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 29.03.2013, 17:03:50
Akane studiert Shigerus Werk eingehend und knetet dabei unmerklich ihre Unterlippe. Einige Augenblicke vergehen dann schaut sie wieder zu ihm. "Ja." ist ihrer eindeutige Antwort. Für eine Weile herrscht Stille. "Entschuldige, dass ich nicht viel zu deinem Weg sagen kann. Ich selbst schwinge den Pinsel nur in seltenen Fällen und so blieb mir der tiefere Zugang zu dieser Kunst verwehrt. Deine Vorführung erschien mir jedoch frei von Fehlern. Du darfst dir also sicher sein, dass diese Tarnung funktioniert. Jedoch musst du bedenken, dass eine Tarnung je nach Ort und Personen schnell unangemessen werden könnte. Du solltest also deine Tarnung dahingegen über prüfen, ob sie den verschiedenen Situationen denen du begegnen könntest, gewachsen ist." Mit diesen Worten erhebt sie sich und geht an die linke Schrankwand um dort eines der vielen Fächer zu öffnen. Sie greift hinein, ihre zarten Hände greifen nach etwas, dass Shigeru nicht erkennen kann. Shigeru kann erkennen wie die linke Hand sich schnell aus dem Fach zurück zieht um dann auf dem ihm abgewandten Körperseite zu verschwinden und hinter dem Rücken blitzartig wieder auf zu tauchen. Dann erkennt er den Gegenstand in Akanes Hand: Eine Metsubushi Kugel welche in hoher Geschwindigkeit geradewegs auf ihn zu geflogen kommt![1]
 1. 
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 02.04.2013, 10:18:39
Von der plötzlichen Abwesenheit von Scherzen und Sticheleien überrascht, wendet sich Shigeru gedankenverloren wieder dem Tisch zu und beginnt sorgfältig die Shodo-Utensilien zu säubern und wieder zu verräumen.  Akanes Tipps nimmt er dabei zwar wahr, aber erscheinen sie ihm so allgemein, dass er keinen konkreten Nutzen in ihnen sehen vermag. Die "perfekte" Tarnung für diesen Auftrag; wenn er sie wüsste, würde sie bereits umgesetzt werden. Bis dahin muss es wohl Shsouro Kanuske gelingen glaubhaft zu agieren...

Den versteckten Wurf der Shugenja aus dem Augenwinkel bemerkend, ist es allerdings viel zu spät um noch zu reagieren. Außer einer hilflosen Wischbewegung gelingt Shigeru nichts um der Kugel auszuweichen. Als das Geschoß an seiner Maske zerbirst und seine Augen mit Metsubushi blendet, verkneift sich der Samurai nur mühsam einen Aufschrei und wendet sich ruckartig ab und zwingt sich - mit von leidvoller Erfahrung genährtem Willen - dazu nicht mit den Fingern unter die Maske zu fahren um seine Augen zu reiben. Unter Tränen tastet er stattdessen nach der kleinen weißen Wasserflasche, legt den Kopf in den Nacken und beträufelt hastig seine Lider.

Mit stark geröteten Augen und verquollenem Gesicht blickt er zu der Yogo und zieht mit einem schiefen Grinsen kläglich eine Augenbraue nach oben:

"Ich wollte sowieso gerade gehen Akane-kun, kein Grund so deutlich zu werden."
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 03.04.2013, 15:22:02
Akane schlägt beide Hände vor den Mund, ist sichtlich erschrocken und dann beschämt. Offensichtlich hat sie nicht im geringsten damit gerechnet, dass dieser Trick schief gehen könnte. "Shi.. Shigeru-kun. Es tut mir so schrecklich Leid!" stottert sie. "Warte, du kannst doch nichts sehen. Lass mich dir helfen - gib mir die Flasche!" Doch diesmal reagiert Shigeru schneller und hat bereits das Wasser in die Augen geträufelt. Als er so mit geschwollenen Augen vor ihr kniet, legt sie sanft ihre Hand auf sein Gesicht und greift mit der anderen nach dem Zipfel ihres Kimonos um ihm während er spricht den restlichen Pfeffer aus den Augen zu wischen und das Gesicht zu trocknen. Sie blickt tief herab in seine geschwollenen Augen und kann ein kleines Lächeln nicht verbergen wie sie den leidenden Mann so vor sich sieht.  Doch sie will ihn nicht erzürnen und so streicht sie ihm beinahe liebevoll über die obere Wange welche nicht von seiner Maske verdeckt ist. "Sei mir nicht böse, Shigeru-kun. Es sollte ein Spiel werden wie in alten Tagen.." Etwas Wehmut liegt in ihrer Stimme und Shigeru hat beinahe das Gefühl als ob sie seinen Kopf an sich drücken möchte. Doch urplötzlich, ebenso schnell wie der intime Moment entstand ist er auch schon wieder verflogen. "Die alten Tage.. sie sind vorbei." Sie dreht sich zum Fach um und holt die restlichen Metsubushi Kugeln hervor, welche in ein kleines Kästchen gebettet sind. "Hier, Shigeru-kun. Mögen sie dir kein Unglück bringen!" Sie lächelt und hält ihm das Kästchen hin.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 06.04.2013, 18:25:09
Die Hände immer noch zu festen Fäusten geballt - damit er sich nicht unbewusst ins Gesicht fasst - verharrt Shigeru und atmet bewusster damit er dem brennenden Schmerz in seinen Augen besser verkraften kann. Als Akane an ihn so unmittelbar heran tritt und steigt ihr Geruch in die Nase des Bushis und macht sein Unglück vergessen. Die sanften Finger die über seine Wange streichen und die hübsche Shugenja die sich - so ganz Frau - um ihn sorgt, machen Shigeru verlegen und sprachlos. So führsorglich und ehrlich umsorgt durfte er sich schon lange nicht mehr fühlen.

Die Fäuste öffnend, legt er behutsam seine Hand auf die der Yogo und murmelt, während er ihr in die Augen blickt: "Es tut gut sich der alten Tage zu erinnern."

Den Blick lösend, wendet sich der Skorpion ab und blinzelt das Wasser und die Reste des Pfeffers fort, während seine Augen immer noch tränen. Sich erhebend nimmt er das kleine Kästchen mit beiden Händen entgegen und verneigt sich dabei dankbar.

"Hättest du vielleicht noch etwas beständigeres als Kreide für Kanuske-san? Seine Glaubwürdigkeit würde es dir danken." fragt der Shosuro betont neutral. Irgendwie hatte das Treffen mit der eifrigen Yogo eine Richtung genommen bei der er sich nicht mehr sicher ist, ob sie Akane noch gefällt.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 08.04.2013, 15:46:22
Auch wenn man es ihr nicht direkt ansieht, so ist Akane innerlich aufgewühlt und so übergeht sie Shigerus Worte über die Vergangenheit mit Schweigen. Es ist sowieso schon zuviel getan als dass es weiterer Worte bedürfe.

"Kanuske-san?" fragt Akane spielend. "Will der alte Mann seine Falten überdecken?" Sie nickt und dreht sich erneut zur Schrankwand. "Ich werde es nicht werfen Shigeru-kun." Sie fährt mit der Hand suchend über die Reihe von Schubladen bis sie schliesslich die richtige gefunden zu haben scheint. Die Yogo begibt sich auf die Knie, öffnet eine der unteren Schubladen und nimmt einen Kasten heraus. Er ist aus schwarzem Holz, rechteckig, ungefähr eine Elle lang, eine halbe Elle breit und eine Handbreite hoch. Akane trägt ihn mit Vorsicht zu Shigeru, da der Inhalt offensichtlich offensichtlich empfindlicher Natur ist. "Für Meister Kanuske. Möge es ihm kein Unglück bringen."[1][2]
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 10.04.2013, 14:34:45
In Richtung Akanes schmaler Schultern blickend, als sie sich abwendet, gehen Shigeru einige Gedanken über die Yogo-Familie und diese Shugenja im speziellen durch den Kopf. Noch zur Zeit seiner Ausbildung hatte er einige Sake-beflügelte Gespräche mit anderen Shosuruo über die hübsche Studentin geführt.

Der Sensei wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkend, entlockt es dem Bushi ein geschlagenes Schmunzeln als ihm Akane verspricht nichts mehr nach ihm zu werfen. Dieses Ungeschick wird ihn zweifelsohne bis ans Ende seiner Tage heimsuchen. Jedes mal wenn sie einander begegnen; Frauen können ein ungemein gutes Erinnerungsvermögen haben, wenn es um dererlei Dinge geht.

Mit beiden Händen den Holzkasten entgegen nehmend, verneigt sich der Shosuro und schenkt der Shugenja ein dankbares Lächeln. Die Zeit der Scherze und unerwarteten Emotionen ist vorüber und die traditionellen Worte des Abschieds waren gesprochen.

Sein Daisho verstauend, begibt sich Shigeru zur Türe und schiebt sie behutsam auf. Einen Blick über seine Schulter zurück werfend, ergänzt er noch leise und vorsichtig: "Sollte mich der Weg zurück zum Versteckten Mond bringen, so würde es mich sehr freuen wenn wir vielleicht etwas länger beieinander sein könnten... eine Tasse Tee, oder etwas Sake vielleicht?"
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 18.04.2013, 15:17:42
"Shigeru-kun" Yogo Akane beugt ihr Haupt leicht, "eine Schale Tee und ein Wiedersehen wären mir eine Freude." Sie schlägt die langen Ärmel ihres Kimonos zurück und legt ihre zarten Hände auf die Bambusstreben der Schiebetür. "Mögen die Schicksale deinem Weg wohlgesonnen sein." Sie verbeugt sich und schaut Shigeru nach, wie er den Gang entlang geht um dann hinter der Abbiegung zu verschwinden. Erst dann schliesst sie die Schiebetür.[1]

Es ist für den Shosuro an der Zeit der alten Ayano einen Besuch zu erstatten. Sie wird ihm die passenden Kleider fertigen die er für seine Tarnung braucht. Und wenn er schon in den unteren Gängen des Dojos unterwegs ist würde er auch gleich zu Meisterfälsche Sadao gehen. Es wäre sicherlich keine schlechte Idee sich mit dem passenden Dokumenten ein zu decken um im Zweifelsfall auch auf dem Papier zu überzeugen. Als er das Zimmer mit dem geheimen Eingang zu den Kellerräumen betritt, scheint ihm der große schwarze Skorpion in der Schale bereits zu erwarten. Er sitzt direkt vor dem Eingang seiner Höhle in der sich der Ring zum Öffnen des geheimen Eingangs befindet und zuckt drohend mit dem Giftstachel an seinem Schwanz. Um an den Ring zu kommen müsste Shigeru den Skorpion vom Höhleneingang weglocken. Eine Aufgabe, die selbst unter langjährigen Schülern immer wieder für Unbehagen sorgt. Der Trick bei der ganzen Sache war das Imitieren des Balztanzes durch Trommeln der Fingerspitzen auf den Kies. Erschwerend hinzu kommt, dass dies nur bei beinahe vollständiger Dunkelheit funktioniert da sich der Skorpion dann ganz allein auf die Erschütterung fokussiert.[2]
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 22.04.2013, 11:55:20
Shigeru meint noch etwas hinter sich ein Seufzen zu vernehmen, aber schreibt es rasch als Wunschvorstellung ab und konzentriert sich bewusst auf die nächsten Schritte. Meister Sadao würde zu dieser Stunde vielleicht noch Gäste empfangen, aber vermutlich nicht mehr all zu lange. Deshalb beschließt der Shinobi ihn zu erst aufzusuchen.

Vor dem Eingang zu stehen kommend, entdeckt der groß gewachsene Mann sofort das gefährliche Tier und verharrt regunglos. Die Vergangenheit scheint ihn an diesem Ort zu verfolgen. Nun also auch das Wachvieh - geht es ihm durch den Kopf.

Behutsam geht der Bushi in die Knie, schlägt seine Hand in das Halstuch ein, so dass nur noch zwei Finger hervor schauen und trommelt vorsichtig den Rhythmus an den er sich zu erinnern glaubt. Ergebnislos. Zwei weitere Versuche vergehen ergebnislos. Die aufkeimende Frustration mit stetigem atmen unter Kontrolle haltend, erinnert sich Shigeru, dass Geduld nicht passiv ist - nein ganz im Gegenteil: Sie ist konzentrierte Stärke.[1]

Erneut trommeln die Fingerspitzen über den kiesigen Boden und siehe da; der Arachnid kommt aus der Höhle und lässt sich von den lauten des Balztanzes locken.

Seinen Atmung konstant haltend versucht ihn Shigeru noch weiter heraus zu bekommen, damit er endlich zu dem Ring langen kann...
 1. Patience (http://lh3.ggpht.com/-G4ePo17KWbY/UI6FnnTmSQI/AAAAAAAAAuI/iAlmmSAKqFM/46546_10152143505285634_491097024_n.jpg)
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 22.04.2013, 15:51:46
Und siehe da, der Skorpion kommt noch weiter aus seiner Höhle. Doch ehe sich bei Shigeru über seinen Erfolg freuen kann, schnellt der Stachel nach vorn und durchbohrt des Shosuros Haut um das giftige Sekret in die Blutbahn seines Opfers zu injizieren.[1]
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Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 24.04.2013, 10:38:04
Die Zähne fest zusammen beißend, will Shigeru am liebsten hemmungslos fluchen, doch verkneift er sich diesen Impuls hartnäckig. Auf den Stich des Skorpion Stachels herab blickend, weiss er genau wie sehr die Sensei auf die Handrücken ihrer Deshi blicken um zu erkennen wer diese Prüfung meistert und wer von ihr verunstaltet wird. Kritisch hinab auf die Wunde blickend, stiehlt sich ein schiefes Lächeln auf die Züge des Shinobis - zumindest sein Körper erinnert sich an die zahllosen Stiche und weiss mit dem Gift der Kreatur um zu gehen. Wenigstens etwas.

Die Prüfungsvorraussetzungen etwas zu seinen Gunsten abändernd, zieht sich Shigeru den Kimono aus, wickelt ihn um seine Hand und zieht mit der Linken das Katana mitsamt der Saya aus dem Obi.

Beständig trommelt er den Balzrhytmus und schiebt - wenn der Skorpion hervorkommt - das Tier mit der Saya zur Seite um an den Mechanismus zu gelangen. Vielleicht nicht der eleganteste Weg, doch nach einem weiteren Stich - einem der nicht den festen Stoff des Kimonos zu durchdringen vermag - gelingt es dem ehemaligen Schüler und er zieht den Ring um den verborgenen Zugang zu öffnen.

Seine trockenen Lippen benetzend, erhebt sich Shigeru und bringt sein Erscheinungsbild in Ordnung und wischt sich den Staub von seinem Hakama, ehe er voran schreitet um Meister Sadao aufzusuchen.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 28.04.2013, 15:53:39
Ein leises Klacken bestätigt das Einrasten des Öffnungsmechanismus. Mit einer Hand lässt sich nun die große Schale einfach bei Seite schieben. Der freigegebene Eingang führt senkrecht runter. Shigeru begibt sich an den Rand und lässt sich langsam hinunter. Das geringe Licht, welches von Oben durch die Öffnung scheint, nutzt er um eine der an der Wand angebrachten Fackel um den Gang aus zu leuchten. Mit der freien Hand, schiebt er nun die Schale wieder zurück über die Öffnung und verschwindet danach im Gang um Meister Sadao auf zu suchen.

Anders als im Rest des Dojos sind die Türen im Gang keine dünnen Schiebetüren sondern aus massivem Holz. Meister Sadaos Tür ist nicht komplett verschlossen und als Shigeru gerade klopfen möchte um seine Ankunft an zu kündigen, flitzt eine kleine graue Ratte zwischen seinen Füßen hindurch und entschwindet im Raum des Meisterfälschers. Von Innern kann er Sadaos Stimme hören, wie er mit jemanden spricht. "Ah, da bist du ja mein Masuyo.[1] Was willst du mir sagen, hm?" Doch niemand antwortet. Das scheint Sadao jedoch nicht zu stören und er fährt einfach fort: "So, er ist also vor der Tür? Dann soll er doch rein kommen." Jetzt spricht er etwas lauter: "Shigeru-san, kommt doch herein, im kalten Flur werdet ihr euch nur eine Erkältung holen."
 1. Bedeutung: Nutzen für die Welt
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 02.05.2013, 13:53:39
Die Hand - gerade noch zum Klopfen erhoben - wieder auf die Türe herab sinken lassend, schiebt sie der Shosuro auf und betritt den Raum des Meisters. Innerlich fühlt er überraschender Weise etwas Anspannung und so nimmt er sich einen Moment um diese zu ergründen. Nach dem Gespräch mit Sensei Tjeki-sama hätte es einfacher werden sollen, doch statt dessen wurde er mit Blendpulver beworfen und von giftigen Tieren angegriffen. Sollte er die heutige Nacht ohne gröbere Blessuren überstehen so wäre ihm schon sehr geholfen...

Die Hände locker hinter seinem Rücken verschränkend, mustert Shigeru Meister Sadao und kann trotz seines Misstrauens ein Lächeln nicht verbergen. "Mein Ruf scheint mir weit voraus zu eilen, Sama. In dieser Nacht seid ihr schon der Zweite der sich um den Zustand meiner Gesundheit sorgt." Dem Lächeln eine verschmitzte Nuance beimischend fügt der Skorpion noch hinzu: "Hoffentlich testet ihr sie nicht so gründlich wie der bisherige Abend sie forderte."

Nach dieser Eröffnung verneigt sich der Shinobi vor dem Handwerker angemessen flach, doch lange genug um seiner Wertschätzung des Mannes Ausdruck zu verleihen.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 04.05.2013, 16:08:30
Auch Sadao verbeugt sich leicht vor dem Shosuro. Er ist von kleiner rundlicher Gestalt und sitzt hinter einem Schreibtisch von beachtlichem Ausmaß. Dort hat er auch in relativer Ordnung seine Arbeitsmaterialien verteilt. Pinsel in verschiedenen Stärken und Formen. Tuschesteine in verschiedenen Farben. Verschiedene geschnittene und geschliffene Stein und Holzformen - die Rohlinge für Stempel und Siegel. So wie die zur Bearbeitung notwendigen Kratzwerkzeuge. Hinter ihm thront ein Wandregal, in dem in jedem Fach eine andere Papierart untergebracht scheint. Sicher ist sich Shigeru dabei allerdings nicht, da ein einfacher Blick auf das Papier ihm nicht dessen Geschichte erzählt. Doch dafür gibt es ja Sadao!
"Es gibt nur einen Weg eurem Ruf entgegen zu treten: Beweist das Gegenteil. Wollt ihr, dass ich euch ein Schreiben des kaiserlichen Hof Mediziner erstelle, der euch gesundheitliche Unversehrtheit attestiert?" scherzt Sadao etwas gewagt und lenkt darum auch gleich ein: "Entschuldigt den geschmacklosen Scherz Shosuro-san! Ich habe in letzter Zeit mehr mit meiner Arbeit als mit einer anderen Menschenseele gesprochen und so womöglich allen Anstand und jegliches Taktgefühl verloren." Er schaut herüber auf die graue Ratte die gerade mit den Pfoten durch einen Tusche Klecks läuft und dann quer über das ausgerollte Papier. "Meister Masuyo, hat es soeben sogar schriftlich bestätigt!" Er seufzt und hebt das Papier auf dem nun Rattenpfoten die bisherigen Schriftzeichen erweitern. "Schon wieder ein Schreiben an die Nezumi - wenigstens lässt sich damit ein warmes Feuer machen." Er knüllt das Papier zusammen und wirft es geschickt in die kleine Feuerstelle, welche auf der Türseite ins Mauerwerk integriert wurde und den kleinen Raum mit Licht und Wärme erfüllt. "Worin soll ich euch denn testen Shosuro-san?" geht Sadao nun auf dessen Anmerkung ein um auch heraus zu finden, warum der Shosuro überhaupt bei ihm ist.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 05.05.2013, 14:44:31
Seinen Blick über das Handwerkszeug des Meisters streifen lassend, genießt der Shosuro, dass Gefühl, an einem Ort wie diesem zu stehen. All die Utensilien und die Vertrautheit der Hände Sadaos mit ihnen wecken in Shigeru eine Faszination die er sich nicht erklären oder sich ihrer erwehren kann. Die Jahre der Erfahrung, Geduld und Achtsamkeit die diesen Ort erschaffen haben beeindrucken den Shinobi zu tiefst.

Den Scherz über den kaiserlichen Hof Mediziner aufnehmend, erwidert der junge Mann tod ernst:
"Nein - ganz im Gegenteil. Ihr sollt mich aufgrund meines fortschreitenden Alters und meiner hohen Verdienste in den Ruhestand schicken Sadao-san. Wisst ihr doch wie gut ich gedient habe." Die unerwartete Ernstheit mit einem langen Blick in die Augen seines Gegenübers noch verlängernd, gleitet Shigerus Rechte langsam nach vorne und öffnet die gebildete Faust. Darin zu finden ist ein Malzbonbon aus den Landen der Kranichen - eigentlich als Geschenk für Yogo-Sensei gedacht - das nun jemand anderem Freude bereiten soll. Die Flache Hand mit dem Present Masuyo präsentierend, stiehlt sich wieder ein Lächeln auf die Züge des Shosuro.

"Lassen wir Taktgefühl und Tests für heute Nacht außen vor Meister." beginnt Shigeru und erklärt seine Vorstellung der Tarnung und lässt sich dabei gerne von Sadao beraten um wichtige Details auszuklügeln, oder abzuändern.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 10.05.2013, 11:01:50
Sadao lächelt befreit als er diesen Satz über Taktgefühl und Prüfungen hört. "Ihr müsst mein Eingreifen entschuldigen aber Zucker ist kein Freund gesunder Rattenzähne." sagt Sadao zu Shigeru und wendet sich dann an die Ratte: "Masuyo als dein getreuer Diener werde ich die Last wohlwollend auf mich nehmen." Mit diesen Worten nimmt er so gleich das Malzbonbon in den Mund. Gen Decke blickend, kneift er die Backen zusammen um den gaumenschmeichelnden Geschmack in seiner ganzen Intensität auf zu saugen. Er schliesst die Augen leicht und atmet ein mal stoßartig aus. Es scheint als sei jegliche Anspannung aus seinem Körper entwichen und wie er sich nun sichtlich wohl fühlt, beschleicht Shigeru der Eindruck als ob Sadao sich nach dem ungezwungenerem Leben des Handwerkers sehnt. Es scheint sein Blick hat ihn verraten und Sadao der noch ehe das Malzbonbon gelutscht ist, großes Vertrauen zu Shigeru aufgebaut hat, erzählt ihm seine Geschichte wie er als kleiner Junge seine Familie verlassen musste. Wie er monatelang mit blutigen Fingern lernte die Stempel zu schnitzen und wie er mit dem Wissen umging, dass eine Rückkehr zu seiner Familie unmöglich ist, da sie deren Tod bedeuten würde. Mit dem Verschwinden des Malzbonbons, verschliesst sich auch der Einblick in den Jungen Sadao und Shigeru fragt sich ernsthaft von welchem Kranich Shugenja er dieses Bonbon hatte.

Zurück in der Ernsthaftigkeit des Jetzt, hört sich Meister Sadao die Lebensgeschichte von Kanuske an. An einigen Stellen fragt er nach und macht sich Notizen. Es schien im besonders wichtig auch immer das Umfeld Kanuskes in Erfahrung zu bringen um dann dessen Stellung und Status klar festlegen zu können. Die Detailverliebtheit in Sadaos Arbeit zeugt von seiner großen Leidenschaft und so verwundert es nicht, dass er sich auch für diesen Auftrag ausreichend Zeit nimmt. In höchster Konzentration schnitzt er einen Stempel und nachdem über eine Stunde ohne Worte vergangen ist blickt er auf. "Ein Tuschestrich trocknet langsam und erzählt viele Geschichten. Das Mark des Stempels erzählt nur eine und diese muss der Wahrheit ziemlich nahe kommen." Er pustet über den präparierten Stein, senkt ihn auf den roten Farbklecks vor ihm um das Stempelgesicht und die Farbe zu vereinen. Dann hebt er den Stein an und lässt ihn behutsam auf das zuvor beschriebene Papier herab. Sogleich hebt er ihn wieder an und betrachtet das Ergebnis. "Dies hier..Shosuro-san, schenkt einem falschen Lächeln schöne Zähne."[1]
 1. +2 Bonus auf Bluff/Disguise beim Vorzeigen der Papiere.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 22.05.2013, 16:03:11
Die Verwandlung des alten Mannes mit verhohlenem Erstaunen beobachtend, fühlt sich Shigeru wieder an die Weisheiten des Shinsei erinnert. "Die Welt ist groß; Und voller Wunder." Und so lauscht der Skorpion der Lebensgeschichte des kleinen Handwerkers und stellt dabei überrascht fest, dass ihn die lebhaften Erzählungen durchaus zu unterhalten wissen.

Als es dann an die eigentliche Arbeit geht, versucht der Shinobi Sadao immer wieder an die martialische Seite von Shosuro Kanuske zu erinnern, ein friedfertiger Mann, ohne große Begabung für die Schwertkunst, aber adelig und stolz genug um ein Katana führen zu dürfen. Auch die ein oder andere Reise in entfernte Provinzen und die Besuche bei anderen Clans will Shigeru untergebracht wissen damit die Geschichten wie zum Beispiel"noch einmal den Shinomen Mori zu sehen" etwas Nahrung und Hintergrund besitzen um glaubhaft wirken.

Die Bewunderung die er beim Eintreten empfunden hat, wird noch um ein vielfaches gesteigert als er Sadao bei der Ausübung seiner Kunst beobachten darf. Vollkommen still und darauf bedacht den Meister nicht zu stören, hält den Shinobi die Faszination trotz der späten Stunde mehr als ausreichend bei Kräften um die subtilen Zeichen zu erkennen und ihnen die gebührende Achtung entgegen zu bringen.

Als Sadao die finalen Handgriffe vornimmt, blickt Shigeru neugierig über seine Schulter und schenkt dem alten Künstler ein anerkennendes Lächeln. "Ihr habt dem Skorpion eine würdige Maske kreiert, Meister. Ich werde eurer gedenken wenn sie Türen öffnet und ungebetene Aufmerksamkeit abweist."
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 29.05.2013, 14:41:32
Sadao nickt zufrieden. Masuyo hat sich mittlerweile im Schoß des Meisterfälschers verkrochen und schläft die Beinchen angewinkelt auf dem Rücken, so dass Sadao ihm den Bauch streicheln kann. "Füllt das Papier mit Leben und es wird keinen echteren Kanuske geben." Er lächelt verschmitzt, blickt zu Shigeru dann auf Masuyo und wieder zurück zu Shigeru. "Verzeiht ihr mir, wenn ich Meister Masuyo schlafen lasse und ihr euch selbst die Tür öffnet? Er hatte so einen erfüllten Tag denn für eine alte Ratte wie ihn, ist selbst die kleinste Arbeit eine große Anstrengung." Masuyos Barthaare wackeln im Schlaf und beinahe ist es Shigeru als ob er ein leises zufriedenes Seufzen hört.  "Wir wünschen euch und Kanuske eine gute Reise und möge der Mond eurer Aufgabe immer genügend Schatten spenden!"[1]
 1. 
Wenn Shigeru den Raum verlassen hat bitte einbauen: (Anzeigen)
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 05.06.2013, 19:37:27
Amüsiert über die Verschrobenheit des alten Fälscher, muss Shigeru unwillkürlich den Kopf schütteln. Im Alter zeigen sich viele Charaktereigenschaften verstärkt und die Menschen bemühten sich weniger sie versteckt zu halten. Doch Sadao-san ist selbst in Shigerus Erfahrungsschatz einzigartig mit seinem Verhalten. Woran andere vielleicht Anstoß nehmen würden, lässt den Shosuro nur warmherzig nicken. Vielleicht würde es ihm auch gelingen eine Ecke der Welt zu finden, oder gar sich selbst zu schaffen wo andere seine Spleens akzeptieren müssten und dabei noch geduldig Lächeln. Wenn das kein würdiges Ziel war... nur ob er selbst alt werden wird, ist bei seinem angegriffenen Gesundheitszustand fraglich. Doch ein fernes Ziel ist besser als nur vom Schicksal davon getragen zu werden und dabei nicht zu wissen in welche Richtung man das Ruder werfen soll.

Meister Masuyos wertvollen Schlaf nicht mit Kleinigkeiten wie einem gebührenden Abschied unterbrechend, verneigt sich der Shinobi noch einmal vor dem Handwerker und verlässt den Raum. Ein einzelnes Malzbonbon bleibt inmitten der tausend Utensilien des Meisters liegen. Ob Mann oder Tier den Leckerbissen zuerst finden wird er wohl niemals erfahren.

Ermüdet durch die vielen Begegnungen mit den alten Bekannten - und den Skorpion nicht zu vergessen - lehnt sich der Bushi gegen einen Türrahmen und atmet mehrfach durch, ehe er schlussendlich an der Türe der alten Ayano anklopft. Es vergehen einige Herzschläge ehe Shigeru die schlürfenden Schritte vernimmt die sich langsam der Türe nähern. Ein Schlüssel wird im Schloss gedreht und von Innen ist das schwere Atmen einer alten Person zu hören. Unter einiger Anstrengung gelingt es Ayano die Tür zu öffnen. "Shigeru-san?" ist zunächst alles was Ayano dem vier Köpfe größeren Mann sagt, während sie sich bucklig auf einen Bambusstab stützt. "Oyasumi, Ayano-san. Erinnert ihr euch an mich? Ihr habt mir einstmals einen prächtigen Blau-Weißen Hakama für meine Reise gen Osten gefertigt. Oft wurde ich in Daidoji-Uji gefragt woher er den stamme."

"Nein, ich kann mich nicht an Euch erinnern. Wann sagt ihr, ward ihr im Dojo gewesen? Ja?" Beinahe großmütterlich beginnt sie Shigeru zu betätscheln, noch ehe dieser überhaupt den Fuß über die Schwelle gesetzt hat. "Hm, aber eure Statur kenne ich Junge!" Sie kratzt sich mit einem ihrer schrumpeligen Finger unterm Auge, kneift die Augen zusammen und lehnt sich weit vor um Shigeru besser erkennen zu können. Die Hand auf ihrem Gehstock beginnt dabei gefährlich zu wackeln.

Dann richtet sie sich auf und stemmt die freie Hand in die Hüfte. "Mach bitte die Tür zu. Ich will nicht das mir die Ratte noch ein Mal an die Kleider geht! Reicht schon wenn sie immer meint an der Tür kratzen zu müssen. Elendiges Mistvieh! Pah! Masuyo.. eine Ratte mit einem Namen! Solche Albernheiten gehören bestraft." Energisch klopft sie mit ihrem Gehstock auf dem Boden, wobei sie wohl mit dem Klopfen eher Schläge andeuten möchte, doch dazu fehlt der alten Frau schlicht und einfach die notwendige Kraft. "Shigeru-san, sag mir welches Kleidungsstück soll die alte Ayano für dich fertigen? Hm?!"

Nachdem er wie gewünscht die Türe geschlossen und hinter sich versperrt hat, riskiert der Ende Zwanzigjährige Shigeru seinen Blick umher wandern lassend und ein Sitzkissen zu erspähen um seine müden Beine und Füße zu entlasten.

"Ein Reisekimono für einen gealterten Meister des Pinsels soll es werden, Ayano-san." beginnt Shigeru seine Ausführungen, während er von der Alten aufgehalten und weiter abgetastet wird. Seine Wünsche genauer bekundend, erinnert der Shosuro an sein Daisho, die bereits genannte Reisetauglichkeit, aber auch an den respekterzeugenden Prunk den er sich wünscht. Gut angezogen zu sein ist oft schon genug um niedrige Geister ruhig zu stellen. Ein Bonus den er nicht leichtfertig vergeben möchte. Dann formuliert er weitere Wünsche: Fächer für einen schnellen Zugriff für die Shuriken, eine Tarnung für die Kote, eine exquisite, aber bereits abgegriffene Tasche für sein Shodo-Werkzeug und vieles, vieles mehr führt Shigeru an. Wünsche anderer Shinobi, Verbesserungsvorschläge und Kritiken der alten Schneiderin beherzigt er gerne.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 13.06.2013, 14:56:29
Ayano nickt mehrmals um zu signalisieren, dass sie alle Wünsche vernommen hat und wackelt dann hinüber zu den Kleidungsstücken und Stoffen. Ihr Augenlicht scheint nicht mehr das beste zu sein denn immer wieder tastet sie sich wahlweise mit ihrem Gehstock oder mit der anderen freien Hand nach vorne um nicht gegen irgendetwas zu stoßen oder gar selbst um zu fallen. Nachdem sie eine weile in den Schränken gestöbert hat, kehrt sie zurück um erneut des Shosuros Maße ab zu nehmen. Leise murmelt sie die Zahlen vor sich hin und verschwindet dann wieder zwischen den Stoffen. Es dauert eine Ewigkeit und als sie wieder hervor kommt und zu ihrem Nähplatz schlürft und dabei Shigeru fast um rempelt wirkt sie sehr erschrocken. "Ihr seid ja immer noch da! Habe ich nicht gesagt, dass ihr mir einen Skorpion melken sollt!" Sie schüttelt ihren Kopf und macht ein klackerndes Geräusch mit ihrer Zunge und zieht ein Stück Stoff zurecht. Dann setzt sie sich davor, nimmt eine Nadel in die Hand und betrachtet das Material. Sie nimmt die Nadel von der Hand in den Mund und lässt sie zwischen den Lippen wandern. Mit dem Zeigefinger spielt sie an ihrem grauen Haar, seufzt schwer und steht wieder auf. "Wenn ihr schon noch da steht dann lasst mich noch mal Maß nehmen." sagt sie läuft in wackeligen Schritten zu Shigeru. Die Nadel hat sie dabei noch immer im Mundwinkel geklemmt und so nimmt sie erneut des Shosuros Maße ab. "Hm, hm.. so müsste es passen." sie geht wieder zurück an ihren Arbeitsplatz und überlässt den Shosuro sich selbst.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Däny am 21.06.2013, 12:47:57
Der geschäftigen Handwerkerin stumm zusehend, werden Shigerus Augenlider mit der Zeit müde und der Shinobi bemerkt wie die Anstrengung bleiern in den Körper kriecht, um seine Glieder schwer und taub zu machen. Mit der abschließenden Bitte ob sich vielleicht nicht noch ein passendes Set an Pinseln für Meister Kanuske aufreiben lässt, verschwindet der Shosuro und überlässt Ayano endgültig ihrer Kunst.

Zielstrebig durch die vertrauten Gänge huschend, findet Shigeru problemlos den Raum der für Gäste vorgesehen ist und schließt hinter sich die Türe. Eine der gestapelten Futonmatratzen auf den Tatami ausrollend, schlüpft der Samurai aus seinem Obi und lässt sich zufrieden auf die bequeme Schlafstätte sinken. Die Türe weiter zu versperren macht keinen Sinn, da jeder Deshi des Verborgenen Mondes leichtes Spiel mit den Möglichkeiten hat, die Shigeru hier zur Verfügung stehen. Deshalb versteckt er - so wie jede Nacht - einen Aiguchi unter dem Kopfstück des Futons und drapiert sein Daisho griffbereit neben sich.

Die waagrechte Körperposition lässt ihn mehrmals hustend aufschrecken, aber mit diesem Ärgernis hat sich der Skorpion schon vor vielen Jahren abgefunden und so entgleitet er bald in einen dämmrigen Ruhezustand und entlässt die Gedanken aus seinem bewussten Zugriff. Akanes grazile Schultern und ihr filigraner Hals sind das Letzte woran er sich erinnert ehe die Müdigkeit endgültig siegt.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 14.07.2013, 16:19:56
Als Shigeru am nächsten Morgen erwacht reibt er sich verwundert die Augen und schaut sich um. Ihm ist als ob Akane eben hier gewesen war oder hat er das nur geträumt? Mühsam rappelt er seinen schwachen Körper auf und rollt die Matratze wieder ein. Seine Anwesenheit im Schlafraum schien nicht unbemerkt geblieben zu sein und so wartet ein kleiner hölzerner Eimer mit Wasser, Seife und einem Tuch zum Abtrocknen auf ihn.

Vor dem Schlafzimmer der Gäste huscht ein junger Schüler vorbei. Er hat die undankbare Aufgabe, in mit Schellen versehenen Tabi die Gänge entlang zu eilen und dabei so wenig Lärm wie möglich zu machen. Das Klingeln der Schellen ruft die Schüler des Dojos zum gemeinsamen Frühstück. Schafft der Schüler mit den Schellen Tabi es nicht rechtzeitig die Weckstrecke zehn mal zu durcheilen ehe alle Schüler am Tisch sitzen, so wird er vom Frühstück ausgeschlossen.

Shigerus Körper kennt noch immer den Rhythmus des Dojos und so steht er rechtzeitig vor der Schiebetür, bereit das Gästezimmer zu verlassen und sich in den großen Speiseraum zu begeben. Als er jedoch die Schiebetür öffnet, sieht er davor ein Paket liegen. Da er der einzige Gast im Dojo ist und auch kein Name darauf steht, trägt er es herein und öffnet es. Darin befindet sich ein hochwertiger Kimono aus feinem Stoff. Die Grundfarben sind schwarz und rot, die Verzierungen sind in weiss gehalten. Vorsichtig faltet Shigeru das Kleidungsstück auf.  Die Tabi Schellen sind nun bereits das siebte mal vor seiner Tür vorbei geeilt. Wenn er wirklich seine Kleidung wechseln möchte dann hat er noch drei Runden Zeit um nicht zu spät an den Tisch zu gelangen.

Der Shosuro entscheidet schnell. Eilige entkleidet er sich und legt seine alte Kleidung säuberlich auf einen Stapel. Dann beginnt er nach und nach sich in den neuen Kimono zu schälen. Das Kleidungsstück scheint für ihn gemacht worden zu sein denn alles passt ausgezeichnet. Nur als er den Obi verknoten möchte fällt ihm auf, dass dieser ihm zwar problemlos passt aber im Vergleich zum Standard Maß etwas kürzer ausfällt.

Die Tabi eilen ein neuntes Mal an seiner Tür vorbei. Shigeru richtet sich auf, öffnet die Schiebetür und schliesst sie hinter sich. Dann geht er erhabenen Schrittes in Richtung des Speiseraums.
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 01.08.2013, 01:21:37
Das Frühstück in den Reihen der Schüler erinnert Shigeru an alte Zeiten und er ist dankbar, dass er diesen Lebensabschnitt lange hinter sich hat. Denn die eiserne Disziplin, welche jedem kleinsten Teil im Tagesablauf des Dojos von den Schülern abverlangt wird, beginnt seinen geschwächten Körper bereits in den Morgenstunden zu ermüden.
Während die Schüler nach dem Ertönen des Gongs in großer Eile die Schüsseln zum Reinigen bringen, um danach sofort in Trainingsräume des Dojos zu entschwinden, kann sich Shigeru etwas mehr Zeit lassen. Gekonnt rollt er mit zwei Stäbchen eine Reiskugel und dippt diese in eine kleine Schale brauner Soja Sauce. Während er den Anblick genießend, die Kugel zum Mund führt vernimmt er hinter sich leise Schritte, doch als er sich umdreht ist niemand zu sehen.
"Der Geist des Dojos.. ich sollte ihm noch eine Gabe bringen ehe ich mich auf die Reise mache!" dann isst er in Ruhe seinen Reis und steht ebenfalls auf.
Auf dem Weg zur alte Ayano fällt ihm wieder die Bitte von letzter Nacht ein. "Was will die alte Frau mit dem Skorpion Gift?!" fragt er sich und überlegt wie er wohl am einfachsten an eine Dosis kommen kann. Er könnte Akane fragen oder selbst den schwarzen Skorpion melken. Allerdings ist er sich nicht sicher ob er dafür das passende Handwerkszeug hat oder ob er sich das noch besorgen muss.[1]
 1. http://www.zdf.de/Terra-Xpress/Spinnenfarm-in-Arizona-6625050.html (http://www.zdf.de/Terra-Xpress/Spinnenfarm-in-Arizona-6625050.html)
Titel: Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
Beitrag von: Ginsengsei am 26.09.2013, 22:18:06
Nachdem sich der Shosuro geschworen hat sich nicht erneut mit dem Skorpion anlegen zu wollen und weil er sich auch nicht wirklich sicher ist ob ihm der mögliche Einsatz des Gifts gefallen würde, beschließt er mit Hilfe Akanes sein eigens Giftsüppchen zu brauen und der alten Ayano statt dessen zu geben.
Doch als Shigeru sie in ihren Räumlichkeiten aufsuchen will, öffnet ihm nur einer von ihren Schülern. Aufgrund seines Status hat Shigeru jedoch ausreichende Befugnisse um auch in den Lehrräumen der Yogo Meisterin seine eigenen Experimente durch zu führen und so setzt er sich daran ein Gift zu mischen, welches zwar dem eines Skorpions ähnelt jedoch keine tödliche Wirkung hat. Es dauert einige Fehlversuche bis das Ergebnis seinen Ansprüchen und Vorstellungen entspricht und als er schliesslich gegen Abend mit dem fertiggestellten Gift zu Ayano eilt um seine Sachen ab zu holen, hat er trotzdem noch Zweifel, ob seine Täuschung nicht auffallen wird.