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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Forgotten Realms - The Shackled City => Thema gestartet von: Ultan am 03.12.2012, 16:37:44

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 03.12.2012, 16:37:44
Dritter Tag des Nachtal, TZ 1372 im Jahr der wilden Magie:

Die Zinnen Melvaunts ragen wie Dölche aus dem eisigen Nebel der die Küste heimgesucht hat.
Drei Tage waren die Gefährten durch die Thar geritten, weg von den grauen Mauern Xûl-Jarraks und wieder zurück in den von Menschen bewohnten Teil der Mondsee.
Erneut war das Wetter schlechter geworden. Wo vorher Schnee und Raureif auf den Feldern lag, blitzte nun blaues Eis. Der Wind pfiff unerbitterlich über die karge Thar und brannte sich mit grausamer Kälte in das Fleisch ihrer Bewohner.
Dürre Baumgerippe voll behangen mit klirrenden Eiskristallen säumen den Weg der großen Handelsstraße die zum Stadttor führt.

Liam seufzt hörbar und räuspert sich dann:

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"Ah, so endet wohl unsere Reise und auch unser gemeinsamer Weg. Ich fürchte ich werde euch nicht begleiten können, meine geschätzten Freunde. Wohl kaum wird man mich in dieser feinen Stadt erneut willkommen heißen.
Es stimmt mich fürwahr traurig euch verlassen zu müssen, doch ist es wohl an der Zeit mein Glück in anderen Landen zu versuchen. So viel noch was meine Auge erblicken möchte, so viele Lieder die gesungen werden wollen.
Doch grämt euch nicht, Helden von Melvaunt. Ich werde eine feine Ballade dichten die unsereins gedenken wird. Noch in tausend Jahren wird man davon singen wie ihr Thrull erschlagen und die Mondsee errettet habt."


Liam summt vergnügt eine kleine Melodie doch es ist dem Zwerg anzusehen, dass ihm der Abschied mehr auf dem Herzen lasstet, als er sich anmerken lässt.
Kâdir erhebt als erster die Stimme um dem Zwerg zu antworten, doch was er sagt trifft euch vollkommen unerwartet:

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;attach=2954;type=avatar) (http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;attach=2954;type=avatar)
"Ihr habt Recht daran zu gehen, Liam. Die Fürsten Melvaunts sind habgierige, zänkische Despoten. Für einen freien Mann ist hier nichts zu gewinnen. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich entschlossen ebenfalls die Gruppe zu verlassen."

Eine Pause entsteht in der Kâdir der Gruppe fest, ja beinahe herausfordernd in die Augen blickt, bevor er fortfährt:

"Ich bin kein Mann großer Worte, bin nie einer gewesen. Und auch bin ich kein Held und schon gar kein feiner Herr in kostbarem Gewand. Mein Platz ist nicht hier. Éuer Anliegen mag ehrenwert sein, vor allem Helsang, euch gebührt zumindest mein Respekt. Doch geht es mich nichts an. Ich bin nicht dem Militär entflohen um hier in eurem privaten Krieg gegen das Böse zu verrecken, nichts für ungut. Wir waren für eine Zeit eine Einheit, es sieht so aus als wäre meine Dienstzeit nun abgelaufen.
Nehmt es mir nicht krumm, in Ordnung? Nichts bleibt für die Ewigkeit."


Selbst Liam blickt verdutzt auf den Südländer, doch der wendet sich nur mürrisch ab und verschränkt die Arme, als wäre das letzte Wort bereits gesprochen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 04.12.2012, 16:06:20
Jegor schaut zuerst den Barden, dann den Soldaten an, bevor er unentschlossen mit den Schultern zuckt und Vaêl anschaut. Für ihn war das vor allem hinsichtlich ihrer Schlagkraft eine herbe Enttäuschung, doch da der Soldat eher schweigsam war und der Zwerg sogar eine Ahnung von Intelligenz hatte durchblicken lassen, schätze Jegor dieses ungleiche Paar sogar ein wenig.

Nun, schlussendlich war das hier nur eine Zweckgemeinschaft und es stand jedem frei, jederzeit zu gehen. Anbetracht des heiklen Zwischenfalls mit dem Fürst der Schlüssel, empfahl sich diese Entscheidung sogar. Auch wenn die zwergische Gemeinde in Melvaunt noch den besten Stand hatte, waren es schlussendlich keine Menschen und damit rechtlos; vor allem, wenn das eigene Wort gegen das des Stadtkommandanten galt.



Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 04.12.2012, 16:41:19
Vaêl hatte befürchtet, dass es dazu kommen würde. Kâdir war nie ein Freund großer Worte gewesen, doch die letzten Auseinandersetzungen hatten den Soldaten noch schweigsamer werden lassen als zuvor. Zu gerne hätte Vaêl die Last übernommen, die anscheinend auf den Schultern des Südländers lastete, doch er wusste, dass er ihm hierbei nicht helfen konnte. Kâdir sollte seinen Weg selbst wählen.

Und auch wenn der Kleriker gehofft hatte, den Soldaten für Melvaunt und die Mondseeregion gewinnen zu können, so respektierte er dessen Entscheidung. Kâdir hatte ihnen mehr als wertvolle Dienste erwiesen und er bedauerte es, diesen Verbündeten ziehen zu sehen. Er würde die trockene Art des Soldaten vermissen.

An Kâdir gewandt:

"Eure Entscheidung schmerzt mich, Kâdir, doch wenn es euer Wunsch ist, werde ich euch ziehen lassen. Ich weiß, dass euer Mut und euer Bogen andernorts gebraucht werden. Wisst jedoch, dass ihr in mir jederzeit einen Verbündeten habt, wenn ihr denn einen brauchen sollte. Und passt auf euch auf, Kâdir."

Nach dieser Verabschiedung, wendet sich Vaêl noch kurz Liam zu.

"Auch euch gebührt mein Dank, Liam und ich verstehe eure Entscheidung. Ihr habt euren wert zehnfach bewiesen und ich würde mich jederzeit freuen, euch wieder in der Gruppe zu haben. Mein Angebot gilt selbstverständlich auch für euch und wenn ihr einen Unterschlupf sucht, kann ich euch Phlan ans Herz legen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 08.12.2012, 20:03:11
Verdutzt schaut der Zwerg in die Gesichter der Gefährten.

"Ihr wollt gehen, euch einfach aus dem Staub machen, obwohl ihr nun von der momentanen Situation um die Mondsee wisst? Wollt ihr euch der Verantwortung entziehen, die euch auferlegt wurde. Wir müssen verhindern, was der Dämon prophezeite. Es liegt in unserer Hand, wir sind wie es scheint die letzte Hoffnung. Stellt euer persönliches Glück hinten an, hier geht es um weit aus mehr!" 
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 11.12.2012, 11:45:01
Vaêl lächelt milde, als der Zwerg aufbraust und hebt beschwichtigend die Hände.

"Nein, Thalorn. Ich ehre euch für eure Worte, aber jeder wählt seinen Weg selbst. Sowohl Kâdir als auch Liam sind frei zu gehen, wohin sie wollen. Der Wille, Gutes zu tun, ist keine Bürde, die einem schwer auf den Schultern liegt, er ist eine befreiende Entscheidung. Lasst sie ziehen, Thalorn. Wer weiß, vielleicht kreuzen sich unsere Wege erneut."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 12.12.2012, 19:44:52
"Gewiss, jeder wählt seinen eigenen Weg, so frage ich wie sie sich für diesen entscheiden können. Sie haben die Wahl, sie erkennen den rechten Weg und wollen ihn nicht beschreiten. Dann soll es so sein. Flieht vor eurem Schicksal, rennt davon vor der Entscheidung und hofft, dass euch der Krieg nicht einholt! Doch überall herrscht der Konflikt zwischen Gut und Böse, selbst in euch und wenn ihr euch dessem nicht stellt, wird er euch zerreißen!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 13.12.2012, 11:27:52
Vaêl lächelt den beiden sich entfernenden Abenteurern zu und antwortet dann Thalorn.

"Dann geht ihr davon aus, dass der von uns beschrittene Weg, der einzige Weg ist? Wie kann er das, wenn sich Liam nicht frei in Melvaunt bewegen kann und Kâdir nicht an alle Schritte glaubt, die wir gemeinsam gehen? Sind beide deswegen verdammenswert? Weil sie nicht wir sind? Fliehen sie, wenn sie an einem anderen Ort kämpfen? Denn niemand hat gesagt, dass sie das nicht tun. In beiden lodert das Feuer der Hoffnung. Wir haben sie nicht verloren. Sie werden andere für sich gewinnen und dort kämpfen, wo wir nicht sind."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 13.12.2012, 20:16:07
"Der Weg des Guten ist der einzig wahre und rechte. So befolgt auch die Intention meines Handelns das Gute. Das heißt, ich bejahe eure Frage. Die Rettung der Mondsee durch das Aufhalten des Dämons ist der einzig wahre Weg. Deshalb sehe ich es als eine durch meinen Glauben selbstauferlegte Pflicht an, diese Bestie zu finden. Wir sind wissend über die momentane Situation und können handeln. Warum sollte man dann seiner Pflicht als vernünftiges Wesen nicht nachgehen und dem ganzen den Rücken kehren?
Eure Argumente sind nichtig! Wie kann Kâdir nicht an die Schritte glauben, die wir gehen? In dieser Entscheidung liegt kein Konflikt darüber vor, wessen Glaube unser Vorhaben als Gut oder Böse bestimmt. Das Gute ist klar zu erkennen, doch muss man sich selbst fragen, ob man dem folgen mag. So sind sie die Wankelmütigen, die sich ihrem Sein nicht bewusst sind und durch ihr Leben irren.
Doch soll es ihnen gewährt sein, obwohl sie sich unberechenbar zwischen zwei Fronten wie die Fahne im Wind drehen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 13.12.2012, 20:32:15
Bolmur schenkt dem Geschwätz der Kleriker bereits keine Aufmerksamkeit mehr und läuft mit Kâdir und Liam noch ein kurzes Stück mit.

"Es war mir eine Ehre mit euch in die Schlacht zu ziehen und ich erkenne eure Tapferkeit an. Besonders ihr Kâdir, habt mich immer wieder aufs Neu mit eurem Umgang mit dem Bogen erstaunt. So hätte ich vor meiner Zeit mit euch nie gedacht, dass ein Pfeilschuss genauso tödlich sein kann wie ein Schwerthieb.

So werde ich euch gewiss in meinen Geschichten über die Abenteuer, die ich erlebt habe, erwähnen. Und vielleicht höre ich auch schon bald ein Lied von euch Liam, das unsere Heldentat beschreibt."


Mit einem Grinsen bleibt der Barbar stehen und schaut den beiden noch einen Moment lang hinterher bis er sich wieder zu den übrig gebliebenen Gefährten begibt.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 14.12.2012, 16:31:49
Liam winkt euch noch ein letztes Mal, dann ist der Zwerg zusammen mit dem Südländer hinter einer Reihe dürrer Baumgerippe verschwunden.

Mit wehmütigem Herzen wenden sich die verbliebenen Helden wieder in Richtung Melvaunts. Obwohl es erst früher Morgen ist, herrscht in der Stadt der Schwerter bereits reger Betrieb. Rauchsäulen aus den zahllosen Schmieden und Eisenschmelzen erheben sich über die Dächer, wo sie eine graue Wolke bilden, die sich wie ein Schleier über die Stadt legt.
Schon von weitem ist der Lärm zu hören denn auch bei klirrender Kälte ruht das Handwerk in dieser Stadt nicht.

Dennoch lässt der Frost auch die Bewohner der Mondsee nicht unberührt und unter den dicken Kleidungsschichten der Vorbeieilenden seht ihr missmutige, blasse Gesichter.
Als die Gefährten das Haupttor durchschreiten beginnt es zu schneien und bald tanz ein munteres Schneegestöber in der Winterluft.
Unsicher bleiben die Abenteurer hinter dem Stadttor stehen. Es galt diversen Personen Bericht zu erstatten, nun war die Frage in welcher Reihenfolge es am klügsten wäre die herrschenden Häuser über die Geschehnisse in der Thar zu informieren.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 14.12.2012, 17:30:17
Vaêl dreht sich zu seinen Gefährten um.

"Ich werde Fürst Nanther kontaktieren und ihn bitten, dem Rat Bescheid zu geben. Vielleicht kann ich dort sprechen, für die Sicherheit Melvaunts. Bolmur, Sylvain, könnt ihr unsere Zimmer erneut für eine Nacht mieten? Wir brechen morgen nach Phlan auf. Erkundigt euch bitte auch, wo sich das Gasthaus des Glücklichen Affen befindet. Thalorn, ich kenne die zwergische Gemeinde dieser Stadt nicht, aber in Anbetracht der Langlebigkeit eures Volkes ist es nicht unwahrscheinlich, dass es noch Wissen über Nabthatoron gibt. Ich vertraue in eure Weisheit."

Dann dreht sich der Kleriker zu Jegor.

"Meister Petrov, ich danke euch für eure wertvolle Unterstützung. Unsere Aufgabe ist erfüllt. Wir wissen nun, was die Thar heimsucht. Ihr seid frei zu gehen, wohin immer ihr wollt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 14.12.2012, 17:41:48
Der Magier wollte gerade einwenden, dass er sich zu Fürst Bruil aufmachen würde und hatte sich sogar schon eine schlagfertige Antwort auf eventuelle Einwände zurecht gelegt, als ihn Vaêl aus der Fassung brachte.

"Ich werde zu Fürst Brui ... Was? Nein!"

Sichtlich nervös tritt Jegor einen Schritt zurück und spricht aufgebracht zur ganzen Gruppe.

"Wir sind doch noch nicht fertig. Äh. Ich meine, ich bin noch nicht fertig mit euch. Wir dürfen uns noch nicht trennen!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 14.12.2012, 17:42:33
Vaêl lächelt bei Jegors Worten.

"Und warum nicht, Meister Petrov?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 14.12.2012, 17:48:19
Jegor fuchtelt wütend mit den Armen.

"Weil wir unsere Aufgabe noch nicht beendet haben! Habt ihr dem Zwerg nicht zugehört?! Wir gehen den guten Weg! Gemeinsam! Also nicht den guten Weg. Den richtigen. Den, den wir eben schon angefangen haben. Und was man anfängt, muss man zu Ende bringen."

Das seine Antworten fahrig wirken, ärgert den Magier unermesslich und er wird dadurch nur umso wütender.

"Wie könnt ihr es eigentlich wagen, das in Frage zu stellen?! Mein Wissen und meine Erfahrung sind der Schlüssel für diese vertrackte Situation! Ich bleibe! Allein, um euch vor eurer eigenen Torheit zu retten! Und keine Widerworte! Ich bin der Berater von Fürst Bruil und verfüge über einige Macht in dieser Stadt! Ich befehle euch, mir zu erlauben, bei euch zu bleiben!"

Als der Klang der letzten Worte verhallt, ist Jegors Kopf tiefrot. Einerseits vor Wut, andererseits vor Scham, über den nicht gerade überzeugenden, letzten Befehl. Scharf keift er Vaêl an und verlässt dann die Szenerie, um sich zu Fürst Bruil aufzumachen.

"Und nennt mich gefälligst Jegor, Aasimar! Ich treffe euch morgen in eurem Gasthaus und wehe, ihr alle seid nicht da!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 14.12.2012, 17:51:44
Immer noch lächelnd schaut Vaêl dem roten Magier hinterher und wendet sich dann wieder der Gruppe zu.

"Dann treffen wir uns nachher im Gasthaus. Geht mit dem Mut Lathanders, dem Scharfsinn Selûnes und der Milde Sunes."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 14.12.2012, 21:42:31
Bolmur kramt den zwergischen Brief aus seiner Hosentasche.

"Wartet Vâel, wenn ihr euch schon zum Haus Nanther aufmacht, könnt ihr auch gleich den Brief dort abgeben. Ich nehme stark an, dass der an die gerichtet ist, weil deren Name da drauf steht und so. Vielleicht können die ein bisschen mehr damit anfangen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 15.12.2012, 14:13:27
Vaêl schaut skeptisch auf den Brief.

"Wie lange tragt ihr diesen Brief eigentlich schon bei euch?"

Dann nickt er jedoch.

"Einerlei. Ich werde ihn übergeben und vielleicht ein wenig Licht in das Dunkel seiner Herkunft bringen."

Daraufhin hebt der Kleriker seine Hand, verabschiedet sich und bricht zu Fürst Nanther auf.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 16.12.2012, 16:11:51
Vaêl winkt seinen Gefährten zum Abschied und verschwindet geht dann die Straße hinunter um Nanther Bericht zu erstatten und Bolmur Brief abzugeben.
Jegor wirft dem Aasimar einen aufgebrachten Blick hinterher, lässt es dann jedoch dabei bewenden und beschließt ebenfalls seinem Herrn über die Geschehnisse in der Thar aufzuklären. Gerade hebt er er seine Stimme um der Gruppe die weitere Vorgehensweise zu erläutern, als plötzlich ein ohrbetäubender Lärm durch die Straßen dringt.

Hastig fahren die Helden herum und sehen das etwa einen Steinwurf entfernt soeben ein Haus zusammengestürzt ist. Eine Staubwolke hüllt die Straße ein und überall liegt Geröll und Schutt auf dem Weg. Wenige Augenblicke später hören die Gefährten panische Schreie.



Vaêl hat sich unterdessen kaum von seinen Freunden entfernt, als er den Krach des einstürzenden Gebäudes vernimmt.
Sofort macht er kehrt und eilt den Weg zurück, wo er am Ende der Straße die Unglücksstelle erblickt. Der Kleriker ist eben erst durch diese Straße gekommen und erinnert sich noch das er sich durch eine Ansammlung von Menschen drücken musste, die sich vor diversen Geschäften gedrängt haben.
Auf einmal jedoch hält Vaêl Inne: Die scharfen Ohren des Aasimars haben ein dumpfes Grollen vernommen das zu seiner großen Überraschung von unterhalb der Straße zu kommen scheint!
Vaêl sieht sich hastig um und hastet dann in eine Seitengasse. Keinen Augenblick zu früh, denn mit dort wo er eben noch gestanden hat, reißt plötzlich die Straße auf und eine abscheuliche Kreatur bricht aus dem Boden hervor. Das Monster ist überragt den Kleriker sicherlich um mehr als eine Manneslänge und spottet jeder Beschreibung. Die Statur des Untiers ähnelt der eines großen Affen, doch ist sein Körper mit roten Chitinplatten und Stacheln bedeckt. Der insektenähnliche, runde Kopf ist mit zwei meterlangen Greifzangen bewehrt über dem sich zwei tellergroße Facettenaugen befinden. Zwischen den schimmernden Käferaugen befinden zwei weitere, menschenähnlich Augen, die wild umherzucken![1]
 1. Kampf! (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6137.msg818217.html#msg818217)
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 06.02.2013, 15:24:40
Jegors Zauber lässt den Erdkoloss innehalten. Die Kreatur gerät ins Wanken, als würde eine unsichtbare Kraft an ihr reißen, dann verschwimmen ihre Umrisse. Gleißendes Licht bricht zwischen den Chitinplatten des Monsters hervor und in einem Lichtblitz verschwindet die Kreatur und lässt nur eine Staubwolke zurück.[1]
 1. +600 EP für Gruppe
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 06.02.2013, 15:41:25
Euphorie durchströmt Jegor. Er hatte Recht gehabt! Dieser Externar würde das Antlitz Torils so schnell nicht wieder verunzieren. Zufrieden mit sich, hofft Jegor auf Jubel oder wenigstens Anerkennung seine Fähigkeiten durch seine Gefährten, als er dem anhaltenden, allgemeinen Chaos gewahr wird.

Verärgert ziehen sich seine Augenbrauen zusammen und da er keine Lust hat, weitere wertvolle Zauber zu verschwenden, verharrt er zunächst in der Luft und wartet mit verschränkten Armen, bis dieser enervierende Tumult ein Ende hat.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 06.02.2013, 15:49:30
Vaêl jubiliert innerlich, als die Kreatur verschwindet, doch er besinnt sich schnell seiner Verpflichtung. Konzentriert geleitet er den Mob aus der Gefahrenzone, bis die einzelnen Bürger wieder voll über ihre Sinne gebieten. Dann schaut er, ob sich Thalorn um den bewusstlosen Händler kümmert, bevor er zum verbleibenden Mob fliegt, um auch dort die Wogen mit Worten zu glätten[1].

Dann erst wird er landen und mit der Stadtwache klären, wie man das Chaos am besten geordnet beenden könnte.
 1. Diplomatie: 21
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 06.02.2013, 16:08:04
Coarfax bleibt kaum Zeit, seinen Zauber in Aktion zu sehen, als bereits der Engel über der Menschenmenge erscheint und Coarfax seinen Zauber beendet, bevor er allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Auswirkung seine Illusion müsste von kurzer Dauer sein und Coarfax hoffte inständig, dass sie im allgemeinen Chaos unterging.

Sich in die kleine Gasse zurück ziehend, versucht er, sich mit seinem trunkenen Kopf zu konzentrieren. Was nur war es, dass ihm die ganze Zeit beinahe auf der Zunge lag und ihm nicht einfallen wollte? Sich vorsichtig dem anderen Ende der Gasse nähernd, betrachtet er den Zwergen und den immer noch verwirrten Hünen.

Dann fiel es ihm ein und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Im Schutz der Dunkelheit der Schatten einen Zauber wirkend[1], wartet Coarfax, bis der Nordmann wieder Herr seiner Sinne ist und läuft dann zu ihm. Um seine Trunkenheit wissend, versucht er erst gar nicht, diese Tatsache zu überspielen.

"Hey, ihr da! Alles in Ordnung bei euch? Ganz schöner Tumult, was? Wollte euch danken. Lag hier eine Straßenecke weiter und hab meinen Rausch ausgeschlafen. Wenn ihr nicht eingegriffen hättet, wer weiß, was passiert wäre. Seid in Ordnung! Die Wache hätte sich einen Scheiß um uns normale Bürger gekümmert!"

Coarfax spuckt bekräftigend aus und reicht dann Bolmur die Hand.

"Heiß Coarfax. Fragt nicht, keine Ahnung, woher das kommt. Könnt mich auch Fax nennen. Machen alle meine Freunde. Wenn ihr Lust auf nen Drink habt, sagt Bescheid. Kenn ne Menge guter Bars hier in der Gegend und auch wenn das sonst nicht meine Art ist, ich hatte gestern ne Glückssträhne und würde mich, jetzt wo Geld erstmal kein Problem mehr ist, gerne revanchieren."
 1. Glibness (+30 Bluffen).
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 06.02.2013, 20:48:43
Völlig verblüfft steht der Barbar da und schaut zu wie sich das Monster in Luft auflöst. Bolmur konnte nicht mal einen Schlag gegen das Wesen richten und kratzte sich nun fassungslos am Kopf. Doch der Gipfel seiner Verwirrung wird erreicht, als der Fremde versucht seine Hand zu ergreifen und erbarmungslos auf ihn einredet.

"Wer? Wie? Was ist hier gerade geschehen? Habt ihr das auch gesehen?"

Schockiert reibt er sich die Augen und schaut sich dann um. Zornig rammt er sein Schwert in den Boden.

"War das etwas alles? Ich hätte dem Mistvieh den Kopf von den Schulter gerissen!"



Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 06.02.2013, 21:52:07
Coarfax grinst offen und nimmt die Hand wieder runter.

"Kommt ein wenig überraschend für dich, hm? Hab gesehen, dass du im Kampf ein wenig neben dir standest. Lass dir ruhig Zeit."

Die immer noch staubenden Überreste der Ruine im Blick, spricht er leise vor sich hin.

"Bei Chaunteas Bart. Das Vieh hat das ganze Haus eingerissen."

Dann kratzt sich der Mensch am Kopf und schaut zum Zwerg.

"Alles in Ordnung, bei dem? Ich kenne einen Heiler, nicht weit von hier?"

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 07.02.2013, 07:31:47
Die Menschenmenge starrt gebannt auf den fliegenden Kleriker und innerhalb weniger Minuten hat sich der Mob beruhigt.
Als Vaêl landet, hält die Stadtwache respektvollen Abstand, die Waffen jedoch immer noch in den Händen.
Ein etwas rundlicher Mann schiebt sich schließlich nach Vorne, offensichtlich der kommandierende Offizier. Er tritt sichtlich nervös von einem Bein auf das andere, reißt sich aber dann zusammen und salutiert vor dem Aasimar.

"Grüße, edler Herr. Ihr sprecht mit Korporal Erz der Stadtgarde Melvaunts. Ich diene dem Gesetz und seiner Lordschaft, dem Fürst der Schlüssel Halmuth Bruil."

Der letzte Satz des Korporals klingt so, als würde er Vaêl drauf hinweisen, dass er es hier mit einer mächtigen Autorität zu tun hat.

"Was hat diese Aufruhr zu bedeuten? Seid ihr dafür verantwortlich? Es ist außerdem erfordlich das ihr euch ausweist!"

Schweiß perlt trotz des kalten Wintermorgens auf der Stirn des Korporal.

"Ich meine... wenn es euch nicht zu viel ausmacht?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 07.02.2013, 12:20:28
Vaêl fixiert den Mann und lächelt milde, während er seine Papiere hervorholt.

"Auch ich entbiete euch meine Grüße. In dieser Stadt kennt man mich als Fürst Vaêl Nathanael Helsang, Diener des Morgenfürsten. Meine Gefährten sind Meister Petrov, persönlicher Berater von Vanth Bruil, Thalorn vom Clan der Silberbärte und ehrwürdiger Diener Clangeddins, Sylvain, ein Sohn eurer Stadt und Fürst Bolmur Schwarzmähne, Dragoner der Stahlregentin.

Im Auftrag Fürst Nanthers kamen wir gerade aus den Weiten der Einöde der Thaar und bringen wichtige Kunde, die wir dem Eisernen Konzil vortragen müssen. Gerade, als wir die Stadttore passierten, wühlte sich ein Ungetüm aus dem Asphalt der Straße und griff die Stadt an. Wir taten, was wir konnten, um es aufzuhalten. Da wir nur Gäste dieser Stadt sind, übergebe ich die Angelegenheit aber gerne in eure Hände, Korporal.

Hier draußen sollte niemand ernsthaft verletzt worden sein. Da allerdings ein Haus einstürzte, kann ich über eventuelle Bewohner keine Aussage machen. Als Heiler helfe ich natürlich gerne."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.02.2013, 13:02:38
Da ihm das ganze Prozedere zu lange dauerte, kehrte Jegor auf den Boden zurück und suchte nach Vaêl, den er in einem Gespräch mit einem lächerlichen Soldaten der Stadtwache fand.

"Was geht hier vor, Soldat? Und bevor ihr antwortet, ich vertrete Haus Bruil und wenn ihr euch nicht in der unglücklichen Lage wiederfinden wollt, Auslöser einer Auseinandersetzung zwischen Fürst Bruil und seinem Sohn zu sein, rate ich euch, über eure nächste Antwort nachzudenken."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 07.02.2013, 13:20:11
Noch bevor der Wächter antworten kann, interveniert Vaêl. Er spricht dabei bewusst so laut, dass alle Bürger um ihn herum hören können, was er sagt.

"Ah, Meister Petrov. Ich habe bereits nach euch gesucht. Euch gebührt mein Dank. Ohne euch und euren Zauber wäre das Schicksal zahlloser Bürger dieser Stadt ungewiss. Ich werde euren selbstlosen Verdienst vor dem Rat nicht unerwähnt lassen. Melvaunt sollte sich glücklich schätzen, in einer derartigen Lage auf solche Unterstützung zurück greifen zu können. Im Licht unserer jüngsten Entdeckungen wirft dieser Angriff allerdings einen fragwürdigen Schatten, den wir zu passenderer Stunde besprechen sollten."

Sich wieder an den Korporal wendend, formuliert Vaêl mit klarer, fester Stimme eine Bitte.

"Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne nach meinen Gefährten sehen. Falls offene Fragen verbleiben, wir residieren im Schwebenden Kämpen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.02.2013, 13:28:55
Jegor wird fuchsteufelswild, als er mal wieder vom Aasimar bevormundet wird, doch als dieser indirekt auf Nabthatoron verweist, verfliegt die Wut des Magiers. Der Priester hatte also ebenfalls erkannt, dass sie einer Ausgeburt des Abyss gegenüber gestanden hatten und so eine Verkettung der Ereignisse zumindest möglich erschien.

Ob sich jetzt noch rekonstruieren ließe, wer die Kreatur beschworen hatte, war fraglich. Der Angreifer war klug vorgegangen.

Mit sich ringend, formuliert Jegor ein paar Worte.

"Dem stimme ich zu, Fürst Helsang."

An den Korporal gewandt, ergänzt er.

"Ihr verfügt über alle notwendigen Informationen oder wisst, wo ihr sie nachträglich einholen könnt. Die Identität des Fürsten wird durch das Dokument bestätigt. Eine Verifizierung meiner Person, sollte nicht erforderlich sein, worüber man euch sicherlich alsbald in Kenntnis setzen wird."

Nach einigen Augenblicken, in denen Vaêl, weiterhin lächelnd, seinen Kopf kaum merklich schief legt, fügt Jegor noch mit zusammen gepressten Zähnen eine Frage hinzu, die mehr nach einer Feststellung klingt.

"Haben wir die Erlaubnis zu gehen."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 07.02.2013, 15:04:50
Korporal Erz glotz die beiden Männer ungläubig an.
Dann faltet er Vaêls Papiere hastig zusammen und reicht sie dem Kleriker mit einer tiefen Verbeugung.

"Selbstverständlich, euer Durchlaucht. Verzeihung euer Durchlaucht, ich habe euch nicht sofort erkannt. Wir kümmern uns um den Rest, bitte wohin immer es euch beliebt."

Zackig fährt der Korporal herum und brüllt seinen Männern förmlich entgegen:

"An die Arbeit, Männer! Ihr habt seine Lordschaft gehört! Wir kümmern uns um den Rest! Losloslos!"

Irritiert schauen sich die Wächter an, dann nehmen sie jedoch die Beine in die Hand und verschwinden so schnell aus Vaêls und Jegors Blickfeld, dass man fast der Meinung sein könnte sie wären auf der Flucht.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 07.02.2013, 20:03:35
Einen musternden Blick zu Coarfax werfend greift Thalorn an seinen Gürtel und zieht einen leicht geschwungenen und mit Runen besetzen Stab hervor.[1]

"Ich schätze einen weiteren Heiler werden wir nicht brauchen oder einen anderen Zauber eurer Sorte."

Langsam tritt der Zwerg näher an den Fremden heran. Misstrauisch hält er den Schild vor seinem Leib.

"Ist es nicht sonderbar, dass hier ganz offensichtlich eine Kreatur aus dem Abyss durch Magie beschworen wurde und ihr rein zufällig der einzige Zauberwirker weit und breit seid? Mich und meine Gefährten selbstverständlich ausgeschlossen."

Noch bevor der Zwerg seinen Satz vollends beendet, streckt Thalorn seinen Hammer in die Richtung des Hexers.[2]  
 1. 2xStab der Leichtenwundheilung
 2. Zauber: Hold Person (SG:17)
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 07.02.2013, 20:12:10
Coarfax gefriert inmitten der Bewegung.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 07.02.2013, 20:15:39
Nachdem sie vom Korporal frei gestellt werden, neigt Vaêl leicht den Kopf zum Zeichen des Dankes und geht mit Jegor zu seinen Gefährten zurück. Gerade als er das weitere Vorgehen besprechen will, bemerkt er den verwahrlost aussehenden Fremden und Thalorns Angriff auf denselben. Vaêl sprintet die letzten Meter, um den Geschehen auf den Grund zu gehen.

"Was ist hier geschehen? Wer ist dieser Mann? Der Beschwörer?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.02.2013, 20:19:57
Jegor tritt vorsichtig näher, da der Mann offenbar durch den Zauber des Zwergen gebunden wurde. Abschätzig betrachtet er den Mann und dessen Ausrüstung.

"Ein Bettler ist es zumindest nicht. Nicht bei der Bewaffnung und Ausrüstung. Für eine nähere Bestimmung müssten wir eine Leibesvisitation durchführen. Wenn er fähig ist, arkane Magie zu wirken, dann könnte es sich um einen Straßenmagier halten, einen Söldner, der seine Magie für Geld anbietet."

Als sich der Magier dem Mann nähert, weicht er schnell wieder zurück.

"Der Geruch würde allerdings wieder mehr für einen Bettler sprechen. Wenn es ihm in diesem Zustand gelungen ist, diese Kreatur zu beschwören, hatten wir Glück, ihn so einfach festzusetzen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 08.02.2013, 19:52:47
Thalorn schreitet einmal um den Fremden herum und mustert ihn dabei.

"Wir müssen wachsam bleiben, die Dämonenhexe hat schon einmal versucht uns zu täuschen. Doch wenn ich mir den Burschen genauer angucke, müssten ihr Fähigkeiten bis zur Perfektion reichen. Ich wurde auf ihn aufmerksam, als er einen Zauber vollführte. So ist es nur ein Verdacht, der mir in den Sinn kam. Recht auffällig fand ich auch, dass er direkt den Kontakt zu Bolmur suchte. Man will ja nicht, dass am Ende jemand in seinem Gehirn rumpfuscht und er gegen seine Freunde das Schwert erhebt. Doch selbstverständlich hat der Fremde das Recht sich selbst zu Wort zu melden."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 08.02.2013, 20:05:01
Jegor dreht sich belustigt zum Zwerg um.

"Momentan wohl kaum."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 08.02.2013, 20:10:32
Vaêls Blick bleibt ausdruckslos.

"Was für einen Zauber?"

Dann an Bolmur gewandt.

"Geht es euch gut, Bolmur?"
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Beitrag von: Coarfax am 10.02.2013, 01:27:37
So fühlte sich das also an.

Mit einem Schütteln bricht der Zauber und Coarfax ist wieder frei. Er zittert. Er ist kein Schauspieler und so fällt es ihm schwer, zu verbergen, dass er nichts lieber täte, als sich unsichtbar werden zu lassen und davon zu rennen. Umrundet von nunmehr allen Gefährten, sind seine Aussichten allerdings mehr als schlecht. Er würde keinen Kampf überleben. Das wusste er.

Nur hatte er auch nie vor gehabt, zu kämpfen. Und nun schien das Blatt deutlich besser gemischt. Er grinste, wenn auch schief und hob langsam die Arme.

"Bitte tut mir nicht weh. Ich wollte euch nur danken."
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Beitrag von: Vaêl am 10.02.2013, 01:29:22
Vaêls Gesichtsausdruck gefriert. Er bedeutet den anderen, ihre Waffen zu senken.

"Verzeiht! Ich verstehe nicht ganz. Was ist hier los. Wer seid ihr? Bolmur! Was ist hier passiert?"
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Beitrag von: Coarfax am 10.02.2013, 01:43:11
Immer noch zitternd und mit erhobenen Armen gibt Coarfax ein jämmerliches Bild ab. Umrundet von allen Helden und insbesondere Bolmur gegenüber, wirkt er eingeschüchtert und hoffnungslos harmlos. Seine braunen Haare hängen ihm in Strähnen ins Gesicht hängen. Er ist dürr, schlecht rasiert, betrunken und hat tiefe Augenringe unter seinen ebenfalls braunen dunklen Augen.

"Mein Name ist Coarfax. Lag hier eine Straßenecke weiter und hab meinen Rausch ausgeschlafen. Dann habe ich gesehen, wie ihr eingegriffen habt. Hat mich gefreut. Den einfachen Menschen hier hilft beinahe niemand. Habe selber versucht, eine Menschenmenge abzulenken. Beherrsche die ein oder andere Illusion. Nichts gefährliches. Ich hätte euch nie angesprochen, aber ich habe letzte Nacht ein wenig Geld gewonnen und wollte mich bedanken. Euch ein Bier ausgeben."

Er schaut kurz zu Bolmur, dann schnell zu Thalorn und darauf zu Boden.
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Beitrag von: Vaêl am 10.02.2013, 01:54:57
Vaêl wird bleich.

"Bitte nehmt eure Hände herunter. Wenn ihr für die Illusion verantwortlich wart, welche die Menschenmenge weiter unten ablenkte, so gebührt euch mein Dank. Ich befürchtete das Schlimmste, als ich sah, dass die Wächter ihre Waffen bereits gezogen hatten. Es tut mir Leid, dass ihr zum Ziel eines unserer Zauber wurdet."
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Beitrag von: Thalorn am 12.02.2013, 18:24:08
Der Zwerg tritt an den Fremden heran und klopft ihm kräftig auf den Rücken.

"Bei Clangeddin, reißt euch doch zusammen, schließlich habe ich euch nicht mal irgendeine Art von Schmerzen zugefügt. Ich sehe es allerdings als meine Pflicht an denjenigen zu fassen, der an diesem Zwischenfall die Schuld trägt. Kein Verdacht darf unausgesprochen bleiben und keine Mühe gescheut werden. So hoffe ich, dass ihr meine Tat versteht und nachvollziehen könnt."

Thalorn hat sich bei seinen letzten Worten wieder abgewendet und betrachtet den Trümmerhaufen, den die Bestie hinterlassen hat.

"Nun ja, irgendwer muss das Scheusal aus dem Abyss beschworen haben. Ihr sagtet, dass ihr euch schon vor dem ganzen Chaos hier aufgehalten habt. Habt ihr da etwas Auffälliges wahrgenommen oder jemanden?"
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Beitrag von: Coarfax am 12.02.2013, 21:33:58
Als ihn der Panzerhandschuh des Zwergen trifft, zerplatzt die angenehm trunkene Wolke, in der sich Coarfax noch bis vor wenigen Sekunden befand, wie eine Seifenblase und er geht fast zu Boden. Er hustet und reibt sich dann den schmerzenden Rücken, während er Thalorn antwortet und zur Sicherheit ein paar Schritte Abstand nimmt.

"Schon in Ordnung. Is' ja nichts passiert. Allerdings hab ich keinen Schimmer, was ihr da faselt."
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Beitrag von: Jegor Petrov am 12.02.2013, 21:46:30
Jegor räuspert sich. Davon ausgehend, es mit einem ebenbürtigen Gesprächspartner zu tun zu haben, wählt er seine Worte mit Bedacht.

"Er konstatiert entsprechend der Verzerrung des thaumaturgischen Feldes eine Öffnung der planetaren Konstellation zum Zweck der Herbeirufung eines Externars."
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Beitrag von: Coarfax am 12.02.2013, 21:50:34
Coarfax kneift die Augen zusammen und lehnt sich ruckartig vor, um den Roten Magier klar sehen zu können. Als sein Gesicht fast kurz vor dem seines verblüfften Gegenübers ist, zuckt Coarfax ebenso ruckartig wieder zurück. Sein Gesicht ist ein einziger Ausdruck des Unverständnisses.
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Beitrag von: Jegor Petrov am 12.02.2013, 21:56:14
Zuerst erschrickt Jegor, fängt sich dann und reibt sich mit geschlossenen Augen den Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger, während er sich mühsam zu beherrschen versucht. Es war ernüchternd genug, kurz die Hoffnung zu hegen, einem würdigen Gesprächspartner gefunden zu haben und dann doch enttäuscht zu werden. Doch auf einen zweiten Bolmur zu stoßen, kostete mehr Nerven, als er momentan aufbringen konnte.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 12.02.2013, 21:58:42
Vaêl antwortet an Jegors statt.

"Was meine Gefährten zum Ausdruck bringen wollten, ist, dass wir es mit keinem gewöhnlichen Feind zu tun hatten, sondern mit einem Dämonen. Einer Kreatur des Abyss. Eines grauenhaften Schreckens, der in einer anderen Wirklichkeit existiert und nur hierher gelangen kann, wenn man ihm Zugang gewährt. Jemand aus Melvaunt wollte, dass dies hier geschah"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 12.02.2013, 22:10:43
Coarfax legt den Kopf schief und blinzelt irritiert in die Runde. Eine interessante Wendung des Schicksals. Es ärgerte ihn ein wenig, dass er zu betrunken war, um einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen, doch das Glück schien ihm immer noch hold. Er hatte zwar schon geahnt, in etwas großes hinein gestolpert zu sein, doch dass es diese Dimensionen annahm, überraschte ihn.

"Witzige Sache. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Aber wer sollte ein Interesse daran haben, Dämonen auf Melvaunt los zu lassen? Außer den Fürsten hat hier eigentlich niemand was zu sagen. Gut, die Kirchen. Aber nicht, wenn es um die Stadt selbst geht, schon gar nicht, wenn dabei Häuser einstürzen und Panik aufkommt. Wenn ein paar Leute verschwinden, sagt keiner was, aber so einen Tumult, dass nehmen die sicher persönlich."

Der junge Mann kratzt sich nachdenklich am Kinn: "Aber was hat meine alte Ma immer gesagt? Beurteile einen Mann nie nach seinen Schuhen! Viele habn' nämlich gar keine, wisst ihr?"

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Beitrag von: Vaêl am 12.02.2013, 22:15:10
"Nun, ... ja."

Vaêl betrachtet den Mann nachdenklich und wendet sich dann wieder an seine Gefährten.

"Die Frage ist berechtigt. Wir müssen herausfinden, was hinter diesem Angriff steckt. Jegor, ihr kennt euch in dieser Stadt am besten aus. Was denkt ihr?"
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Beitrag von: Jegor Petrov am 12.02.2013, 22:18:20
Jegor zieht die Stirn in Falten.

"Ich fürchte, ich bin hier wenig von Nutzen. Wir befinden uns hier in einem der Außenbereich der Stadt. Hier haben Händler ihre Warenhäuser oder Läden. Die Fürsten lenken Melvaunt zwar über den Handel, aber indem sie einzelne Zünfte kontrollieren, nicht den Handel zwischen den Städten. Von dem profitieren alle. Keiner der Fürsten würde es also wagen, so ein Chaos zu veranstalten. Er würde sich zum einen ins eigenen Fleisch schneiden und zum anderen sofort eine Reaktion der anderen Fürsten provozieren. Also ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine der Familien ihre Finger im Spiel hatte und da ich nur in den besseren Kreisen der Stadt verkehre, muss ich leider passen."
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Beitrag von: Coarfax am 12.02.2013, 22:30:23
Coarfax hebt eine Hand.

"Ich könnte helfen."

Als ihn die erstaunten oder misstrauischen Blicke der Gefährten treffen, setzt er nach.

"Nein, ehrlich. Ihr seid in Ordnung. Auch euer Rüpel von Zwerg. Der alte Mann hat Recht. Die Fürsten lassen diese Gegend eigentlich in Ruhe. Mit allen Vor- und Nachteilen, die das so mit sich bringt. Wenn ihr nicht aufgekreuzt wärt, hätte diesen Leuten hier niemand geholfen. Halmuths Schläger sind die einzigen, die hier patrouillieren und die hätten sich nie im Leben gegen einen Dämon gestellt.

Aber ihr habt eingegriffen. Und ihr seid nicht mal von hier. Hat mich schwer beeindruckt. Ich bin hier aufgewachsen und ich würde mich gerne erkenntlich zeigen. Habe dem Nordmann und dem Zwerg bereits angeboten, dass wir einen trinken gehen. Die Runden würden auf mich gehen. Und wenn ich euch helfe, indem ich mich vorher ein bisschen umhöre, tue ich das gerne. Mir schulden eine Menge Leute noch den ein oder anderen Gefallen und es sollte nicht allzu schwer sein, herauszufinden, wem das Haus gehörte.

Was sagt ihr?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 13.02.2013, 19:14:39
Thalorn nickt dem Fremden anerkennend zu.

"Wir können jede helfende Hand gebrauchen, vor allem wenn sie weiß für was sie kämpft. Doch muss ich euch warnen, unser Weg, der bereits hinter uns liegt, hat uns schon mit den Ausgeburten der Hölle konfrontiert und ich bin bereit auch durch ihre Pforten zu schreiten und dem Antlitz des Bösen entgegenzutreten. Die Frage ist nur, seid ihr es auch?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 17.02.2013, 11:54:03
Coarfax grinst.

"So bereit wie eine errötete Jungfrau!"

Dann macht er auf dem Absatz kehrt, winkt zum Abschied und verschwindet mit einem letzten Satz in der Menge.

"Heute Abend im Kämpen! Ich verlasse mich auf euch."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 18.02.2013, 15:01:18
Nachdenklich blickt Vaêl dem Menschen hinterher. Vielleicht war es nur der Nachhall Kâdirs, aber sein Misstrauen konnte er nicht leugnen. Zu abrupt entstanden Komplikationen und erschienen nur kurz darauf Lösungen derselben. Entweder waren sie von Tymora gesegnet oder Cyric hatte sie verflucht.

Der Kleriker schließt kurz die Augen, atmet tief durch und konzentriert sich dann wieder auf das Wesentliche. Unabhängig von Tyches Münzwurf galt die Entscheidung und Vaêls hatte seinen Weg längst gewählt. Ganz gleich, wer dieser Mann war und wonach er trachtete, Vaêl würde jedweden finsteren Absichten jederzeit trotzdem. Sorge, Argwohn und Angst waren allesamt Schritte in die falsche Richtung. Was der Mondsee fehlte, war Hoffnung und die würde Vaêl notfalls alleine rechtfertigen.

Der Priester bemerkt, dass er sein eigenes Schwert immer noch in der Hand hält. Wann hatte er sich an diese Waffe so gewöhnt? Irritiert haftet sein Blick auf der Klinge. In wie viele Körper hatte er sie jetzt schon gehauen, seitdem er aus seinem Kloster aufgebrochen war? Seine Hand fühlte sich ohne das Gewicht fast schmerzlich leer. Auch wenn er den Gedanken hasste, musste er sich eingestehen, dass ihm das Schwert ein Gefühl von Sicherheit gab. Er würde darüber nachdenken müssen.

Nach einem Räuspern, wendet sich Vaêl an seine Gefährten.

"Dann sei es so. Wir alle wissen, was zu tun ist. Lasst uns aufbrechen. Und seid wachsam."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 18.02.2013, 15:04:51
Jegor nickt bei Vaêls Worten nur bedächtig. Er hoffte, dass er den Anflug von Zweifel im Gesicht des Aasimars richtig gedeutet hatte und dieser endlich bereit war, Vernunft walten zu lassen. Ganz gleich, welche Absichten dieser junge Mann hatte, war das Risiko viel zu groß, als dass man ihm vertrauen könnte. Gerade, wenn man bedenkt, wer dieser Gruppe bereits alles angehört hatte.

Aber der Priester hatte Recht. Zuerst galt es, die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Der Rote Magier verabschiedet sich und macht sich auf zu Haus Bruil.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 18.02.2013, 15:27:49
Einige Straßen weiter, hastet Coarfax plötzlich in eine Seitengasse und überprüft, ob man ihm folgt. Als er zufrieden feststellt, dass dem nicht so ist, erlaubt er sich eine kurze Verschnaufpause und ordnet seine Gedanken. Dann überprüft er den Inhalt seiner Taschen, eine lästige, aber nützliche Angewohnheit, wenn man selber nur allzu gut weiß, wie schnell man seiner Habseligkeiten verlustigt gehen konnte und schlendert danach deutlich entspannter die Straßen entlang.

Auch wenn Coarfax seine Schwierigkeiten mit der Wahrheit hatte, in einem Punkt hätte ihm selbst Helm persönlich nichts nachgetragen: er kannte diese Stadt wirklich wie seine Westentasche. Ob es der beißende Geruch der Schmiedefeuer war, die Machart des Pflasters, die er durch seine Stiefel hindurch erfühlte, ein paar Satzfetzen, die er unterwegs aufschnappte oder auch nur der kurze Blick auf die umstehenden Häuser; Coarfax wusste immer, wo er sich befand und welche Regeln man zu beachten hatte, um sich zurecht zu finden. Diese Stadt war sein Zuhause.

Es gab keine Taverne, in der er noch nicht getrunken und kein Bordell, dass er noch nicht besucht hatte und wenn man etwas über Melvaunt sagen konnte, dann dass entweder die eine oder die andere Art der Freizeitgestaltung einem erlaubte, alles über die Stadt in Erfahrung zu bringen. Der Nachmittag versprach also durchaus interessant zu werden[1].
 1. Informationen Sammeln 13: was weiß man über das zerstörte Haus?
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 20.02.2013, 15:50:32
Entschlossen den Auftrag zuende zu bringen begibt sich Vaêl auf den Weg zu Woarsten Nanther. Bolmur, Thalorn und schließlich auch Sylvain scheinen nichts besseres zu tun zu haben und folgen dem Kleriker achselzuckend.
Nachdem ein erschrocken dreinblickender Bürger Melvaunts dem Aasimar den Weg gewiesen hat, befinden sich die Helden wenig später vor den Mauern eines wuchtigen befestigten Bauwerks, dass mehr an eine Festung denn an ein Herrenhaus erinnert. In der Tat hatte man Vaêl den Weg zu "Burg Nanther" erklärt.

Schwarze Banner hängen von den Zinnen des Bauwerks, ein Fakt der die Gruppe kurz stutzen lässt, ist das Wappen des Hauses doch ein Hirsch auf smaragdgrünem Feld.

Trotz des wunderlichen Dekors scheint man die Gefährten bereits zu erwarten, denn ein Diener eilt ihnen auf halber Strecke zur Pforte entgegen.
Nach einer kurzen, diskreten Inspektion der von den Harfnern gefälschten Papiere führt man sie in das Anwesen.
Im Inneren erwartet die Gruppe derselbe Prunk, der sie bereits im Tempel der Llira überrascht hatte. Kostbare Wandteppiche und antikes Mobiliar schmücken ein repräsentatives Foyer aus poliertem Marmor. Eine ausladende Treppe führt hinauf in die oberen Geschosse.
Man bittet die Gruppe in einer mit Samt ausgeschlagenen Sitzgruppe Platz zunehmen, obgleich ein Diener missbilligend die Nase ob der abgenutzten und verdreckten Aufmachung der Abenteurer rümpft.
Zwei Dienstmädchen servieren ein dampfendes, nach Zimt riechendes Getränk und können dabei ihre unverhohlene Neugier ob der Gäste kaum verbergen.

Etwas verlegen nippt Vaêl an dem Getränk, während Bolmur misstrauisch in den silberverzierten Becher starrt.
Ein betretenes Schweigen legt sich über das Foyer, als die Gefährten unter gut einem halben Dutzend Bediensteter sitzend auf den Herrn des Hauses warten.

Schließlich öffnet sich das doppelflügelige Portal im Westen und ein gebeugter Woarsten Nanther tritt heraus, gestützt auf einen Gehstock aus mit Gold verziertem Elfenbein.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Ihr seid zurück," stellt der Patriarch nüchtern fest.
"Ich hoffe ihr bringt frohe Kunde und keine weiteren Sorgen."



Etwa zur gleichen Zeit ist Jegor in Bruils Zuflucht, der Residenz von Vanth Bruil eingetroffen um sich mit seinem vorgeblichen Herrn und Auftraggeber zu beraten. Fürst Bruil schlägt dem Roten Magier zur Begrüßung wuchtig auf die Schulter und reicht ihm einen Kelch mit rotem Wein.

(http://i49.tinypic.com/hs89e9.jpg)
"Ah, Petrov, ihr seid zurück. Ihr habt euch gut geschlagen, wer hätte das gedacht. Anscheinend seid ihr doch nicht der Bücherwurm für den ich euch immer gehalten habe. Sprecht, was treiben die Orks in der Thar?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 20.02.2013, 16:58:45
Vaêl streicht seine Robe glatt und neigt kurz den Kopf zur Begrüßung. Dann blickt er dem Menschen fest in die Augen.

"Ich bringe wichtige Kunde, Fürst Nanther und auch wenn ich die Loyalität eures Gefolges nicht in Zweifel ziehe, bitte ich darum, diese Angelegenheit in einem diskreteren Umfeld zu besprechen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 20.02.2013, 17:44:31
Jegor hasste es, wenn der alte Säufer das tat. Bei allen diabolischen Exzessen, die sich sein Heimatland so leistete, eine derartig körperliche Barbarei, wie sie dieser rüpelhafte Tor zur Schau stellte, wäre undenkbar. Jeder Rote Magier hätte vor jedem Gericht Thays das Recht, jede körperliche Züchtigung sofort mit Magie zu bestrafen, weswegen niemand auch nur auf die Idee kam, sondern zivilisierte Distanz wahrte.

Doch der Rote Magier hatte gelernt, Drangsalierungen mit unterdrücktem Zorn zu ertragen und seine Miene verrutschte nicht einen Millimeter. Es würde sich schon noch eine Gelegenheit bieten, sich dieses Tölpels zu entledigen. Vorerst aber, war er nützlich und Jegor bereit, diese lächerliche und unwürdige Farce aufrecht zu erhalten. Er nahm den Wein also entgegen und setzte sich.

Dann nahm er zunächst seelenruhig einen Schluck, stellte das Glas behutsam zur Seite und legte seine Stirn in Falten, während er nachdenklich über seinen Kinnbart strich. Insgeheim freute ihn diese naive Darstellung von Gelehrsamkeit, da er wusste, wie ungeduldig sein Auftraggeber war und sich Jegor so wenigstens ein bisschen rächen konnte. Bevor er den Bogen überspannte, eröffnete er endlich das Gespräch.

"Habt Dank, Fürst Bruil. Der Wein ist wirklich ausgezeichnet. Helmdorn-Eiswein, nicht wahr? Und noch dazu ein guter Jahrgang. Meine Hochachtung. Wenn man nur den gewöhnlichen Helmdornwein gewohnt ist und die herbe Note erwartet, dann aber den angenehm süßen Geschmack des Helmdorn-Eisweins kostet, weiß man, warum eine die Flasche so kostspielig ist und doch jede Münze wert war."

Der Magier fokussiert den Fürsten. Das wertlose Gewäsch, dass Jegor von sich gab, hatte ihm die nötige Zeit verschafft, um seine Gedanken zu ordnen. Er musste sparsam mit seinen Informationen umgehen und durfte doch nicht zu wenig sagen.

"Verzeiht. Die Orks, natürlich. Alkohol beflügelt die Muse in mir. Ja, wir waren in der Thar. Und es war blutig. Fürst Schwarzmähne, ihr erinnert euch an ihn, ein mächtiger, hochgewachsener Nordmann, der aus welchen Gründen auch immer unter dem Banner Cormyrs kämpft,  hackte sich seinen Weg durch die Orks, die gleich scharenweise über uns herfielen, bis wir schlussendlich vor der Festung ihres Häuptlings standen, nur um uns einem Heerlager gegenüber zu sehen. Ironisch, nicht wahr?

Ja, ihr hört Recht und auch wenn ich weiß, dass es schwer nachvollziehbar klingt, in der Thar scharrten sich tausende von Kreaturen und trommelten zu einem Kriegszug gegen die Mondsee. Wir wären alle dem Untergang geweiht gewesen, hätten wir nicht bei Nacht und Nebel einen Weg ins Innere der Festung gefunden und uns durch die Reihen der Leibwächter zum Kriegshäuptling selbst durchgekämpft, wo Fürst Schwarzmähne Thrull den Mächtigen, den Anführer der Orks, erschlug"


Jegor machte eine Kunstpause, damit der betrunkene Narr diese Informationen in sich aufnehmen konnte. Er fühlte sich, als würde er ein Kind vor dem Kamin unterhalten. Ein Gedanke, der seine sowieso schon schlechte Laune trübte. Aber er war noch nicht fertig. Der Aasimar würde offen zu Fürst Nanther und wahrscheinlich auch zum Konzil sprechen, also musste er zumindest etwas vorab verraten, um seiner Position als Berater nicht verlustigt zu gehen.

"Aber das ist noch nicht alles. Der Kriegshäuptling war eine Marionette. Ein Dämon hatte ihn bezaubert. Die Kraft und die Macht dieses Orks wurden von einem dunklen Zauber in einen Bann gezwungen. Wir taten, was wir konnten, doch der Dämon konnte fliehen und so ist die Gefahr für Melvaunt immer noch akut.

Ich kann noch nicht absehen, welche Gefahr eurem Haus droht, Fürst Bruil, aber so wie ich das sehe, ist die Stadt nicht für eine externe Bedrohung gerüstet, wenn man bedenkt, wer den Oberbefehl über die Truppen innehat. Des weiteren stellt sich die Frage, wer das größte Interesse daran hätte, gegen Melvaunt in den Krieg zu ziehen."


Davon ausgehend, dass der Alte auf diese Informationen verunsichert reagiert, nur um danach in Wut auszubrechen, weil das beinahe seine einzige Reaktion auf jedwedes Problem darstellte, spekulierte Jegor darauf, dass man ein wenig Wut auf den verhassten Sohn lenken konnte, bevor man Fürst Bruil einen neuen Sündenbock anbieten konnte. Nur wen? Eines der Häuser? Dieser Aasimar verhandelte mit Nanther. Der erste und auch beste Gegner von Haus Bruil war also leider keine gute Option. Und die anderen Häuser einfach nur lächerlich unbedeutend; um ehrlich zu sein traute auch Jegor weder Haus Leiyraghon, noch Haus Natali derartige Verflechtungen mit Dämonen zu. Also eine weitere Machtgruppe heran ziehen. Mulmaster bot sich an. Oder die Zhentarim. Die hatten sich nachweisbar sowieso schon an ihre Fersen geheftet. Wenn der Alte doch nur nicht so dumm wäre. Die Zhentarim waren gefährlich. Wenn Jegor nun sie als Initiator darstellen würde, konnte man relativ sicher davon ausgehen, dass Bruil kurz darauf zum Rat rennen und den Krieg gegen die Zhentilfeste fordern würde. Und das war nun absolut nicht ratsam, weil man sich recht schnell zusammen reimen konnte, dass Bruil ohne seinen einzigen Berater wohl nie auf diese Idee gekommen wäre. Eine klassische Zwickmühle also.

Als er merkte, dass Fürst Bruil bereits ungeduldig wurde und drauf und dran war, den Magier ein weiteres Mal anzufassen, verhaspelte sich Jegor beinahe mit seiner Antwort.

"Ich glaube die Feder Mulmasters hinter den Vorgängen erkennen zu können. Aber um diese Aussage verifizieren zu können, brauche ich Zeit. Selbstredend gesetzt, ihr gebt mir einen derartigen Auftrag zum Schutz und Wohlergehen des großartigen Hauses Bruil, mein Fürst."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 20.02.2013, 17:56:13
Coarfax fiel beinahe vom Stuhl eines Schanktisches, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Daher war ihm die Straße so bekannt vorgekommen. Nun ja, zu seiner Verteidigung konnte man einwenden, dass es eine stürmische Nacht war und Coarfax bei all dem Schleichen, Verstecken, Schlösser knacken, Dinge mitnehmen, Wegrennen und erneutem Verstecken wohl kaum Zeit hatte, sich die Eigenheiten des Hauses einzuprägen, dass ihn so reichhaltig beschenkt hatte.

Nun wusste er also, wer sein Gönner war. Maavu. Ein Händler. Wohlhabend und anscheinend mit Einfluss. Eine neue Runde ordernd, dreht sich Coarfax um und schaut sich im Gasthaus um. Irgendwer würde ihm schon etwas über Maavu erzählen können[1].
 1. Informationen Sammeln: 31.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 21.02.2013, 17:19:59
Fürst Nanther nickt knapp und macht eine beiläufige Geste mit der Hand. Seine Dienerschaft verbeugt sich tief und verlässt dann den Raum.
Mit einem Seufzer lässt sich der Patriarch in einen wuchtigen Lehnsessel fallen und legt sich den Gehstock auf die Knie. Mit der Rechten greift er in eine Falte seines Gehrocks und zieht eine Pfeife hervor. Einige Minuten verstreichen in denen er die Pfeife sorgfältig stopft und entzündet, bevor er aufsieht und sich an Vaêl richtet.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Berichtet mit, Lord Helsang. Recht lange wart ihr fort für einen Erkundungsritt in die Thar. Es ist etwas vorgefallen, habe ich Recht?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 21.02.2013, 19:46:33
Vaêl wartet geduldig, bis die Bediensteten den Raum verlassen haben, bevor er antwortet. Auch wenn er Anstoß an dieser Form der Diskriminierung nahm, da sie dem Anschein nach die Untergebenen Nanthers als des Wissens unwürdig herabstufte, war die Gefahr zu groß, dass die Informationen über die Geschehnisse der Thar für Unverständnis, Panik oder Schlimmeres sorgten, weswegen der Kreis der Eingeweihten vorerst begrenzt werden musste; je nachdem, wie Fürst Nanther reagierte. Vaêl hoffte inständig, dass ein Appell an die Vernunft des Mannes Wirkung zeigte.

“Ja, Fürst Nanther, wir sind auf eine große Bedrohung für Melvaunt gestoßen. Die Orks der Thar wurden von einem Orog, einem mächtigen Tiefenork namens Thrull zu tausenden versammelt, um die Städte der Mondsee zu verheeren. Wir selbst waren Zeugen ihrer unzähligen Feuer und Zelte sowie dem beständigen Schlagen der Kriegstrommeln. Zu weit entfernt, um Melvaunt zu warnen, entschlossen wir uns, notfalls unser Leben zu geben, um die Bedrohung abzuwenden und drangen in das Herz der Finsternis vor; die Festung Thrulls.

Wir schlachteten uns durch seine Krieger und drei der bedeutendsten Stammesoberhäupter der Orks fielen im Kampf, bis wir endlich vor Thrull selbst standen, nur um festzustellen, dass er eine Marionette weit dunklerer Mächte war. Eine Nachtvettel, ein Wesen schrecklichster Albträume hielt den mächtigen Orog in einem Zauber gefangen und zwang ihn zum Kampf, sodass wir gezwungen waren, ihn aufzuhalten. Thrull ist gefallen. Die Nachtvettel konnte sich jedoch in eine bizarre Zwischenebene flüchten und entkam, nicht jedoch ohne uns zu berichten, wem sie diente.“


Vaêl atmete schwer durch. Er befürchtete, dass niemand die Wahrheit aufgrund ihres Schreckens sehen wollte.

“Sie sprach von der Rückkehr Nabthatorons. Dem Schrecken Melvaunts, der einst von Sarubar Zauberbinder gebannt wurde.“

Wieder machte Vaêl eine Pause. Was er jetzt sagen würde, wog schwer.

“Sechshundert Jahre sind keine Zeit für ein Wesen des Abyss, Fürst Nanther. Wenn es dieses Wesen wirklich gab und unsere Begegnung in der Thar legt dies nahe, dann scheint es seine Rache an der Stadt zu planen, die für seinen Fall verantwortlich war.“
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 25.02.2013, 15:33:03
Woarsten Nanther reißt die Augen auf:

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Nabthatoron? Der Schrecken aus alter Zeit?
Was redet ihr da, Helsang! Vollkommen unmöglich! Er wurde gebannt vor langer Zeit! So lange ist dies her das Viele die Legende mittlerweile als ein Märchen abtun!"


Prüfend mustert der ergraute Fürst seinen gegenüber.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Wenn ihr die Bedrohung der Orks jedoch abgewendet habt, stehe ich, nein, steht ganz Melvaunt in eurer Schuld!
Vielleicht steckt in eurer Geschichte über einen alten Feind ein Korn Wahrheit? Nicht das ich einen heiligen Mann der Lüge bezichtigen wollte. Doch ist die Rückkehr Nabthatorons keine Nichtigkeit. Solltet ihr Recht haben wäre dies eine Katastrophe für unsere Stadt. Sagt also, Lord Helsang, was habt ihr um meine Zweifel zu zerstreuen? Ich halte viel auf eure Fähigkeiten doch mit Verlaub, wenn ihr mich von der Rückkehr des Dämons überzeugen wollt, gegen den einst Sarubar Zauberbinder focht, so bedarf es etwas mehr als nur euer Wort!"




Fürst Bruil lässt mit einem grimmigen Grinsen seinen Weinkelch in der Hand kreisen.

(http://i49.tinypic.com/hs89e9.jpg)
"Eine wunderbare Geschichte, Petrov! Klinge gegen Klinge habt ihr gekämpft, das Blut dieser wilden Hunde vergossen und ihren Häuptling erschlagen! Ich bin beeindruckt.
Doch was faselt ihr da von Dämonen? Ich bin mir sicher dieser Ork war vom Irrsinn blind, plante er doch gegen Melvaunt zu ziehen. Wer weiß welch übler Geist in seinen Gedanken nistete. Grämt euch nicht Petrov, ihr habt gute Arbeit geleistet!
Was auch immer ihr denkt nicht zuende gebracht zu haben, die Orks erholen sich nicht so schnell vom Verlust ihrer Anführer. Vermutlich werden sie nun übereinander herfallen und sich gegenseitig zerfleischen wie wilde Tiere. Melvaunt droht keine Gefahr. Euer Dämon oder was auch immer ist machtlos gegen Melvaunts Mauern.
Aber Halmuth der Tölpel wird schön dumm dastehen, wenn ich dem Rat vortrage, dass eine Horde Orks praktisch vor seiner Nase ihr Lager errichtet hat, ha!
Noch einmal: Brilliante Arbeit, Petrov. Hier, nehmt noch etwas Wein! Ein Hoch auf den Mann der Stunde!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 25.02.2013, 15:56:47
Vaêl nickt bedächtig. Er hatte damit gerechnet. Und wie sollte er Fürst Nanther seinen Zweifel verübeln, Nabthatoron war eine Legende. Ein Wesen schrecklichster Alpträume. So unwirklich, dass man es lieber vergisst oder verdrängt, als ihm einen Platz in der Realität zuzubilligen. Also lächelte er milde.

"Ich verstehe und teile eure Bedenken, Fürst Nanther. Und doch kann ich euch nicht mehr bieten, als mein Wort. Daher bat ich auch um ein stillschweigendes Gespräch.  Ich weiß, was ich sah und ich versprach euch Rede und Antwort zu stehen, doch auch ich bin voller Zweifel. Was, wenn die Nachtvettel log? Was, wenn es eine weitere List war, uns zu täuschen? Ich weiß darauf keine Antwort.

Noch nicht. Denn ich gedenke nicht zu ruhen. Die Orks der Thaar zur Einigung zu zwingen, ist kein leichtes Unterfangen. Es könnte einem mächtigen Häuptling gelingen, aber wenn er tatsächlich Hilfe aus den schrecklichen Einöden des Abyss bekam, dann ist diese Kunde bedrohlich genug, um sie nicht leichtfertig abzutun.

Auf dem Weg zu euch wurden wir in einen Kampf verwickelt. Ein Dämon tauchte aus dem nichts in einer der Straßen des äußeren Stadtbezirks auf und drohte, die umliegenden Gebäude zu vernichten, hätten wir ihn nicht aufgehalten. Möglich, dass dieser weitere Dämon in keiner Verbindung zu den bisherigen Vorgängen steht, aber darauf werde ich mich nicht verlassen.

Bitte informiert den Rat über die Vorgänge in der Thaar. Ich vertraue auf eure Weisheit und Weitsicht."


Dann entschließt sich Vaêl, eine weitere Information nicht unerwähnt zu lassen, auch wenn er sich damit wahrscheinlich zu weit auf das diplomatische Eis vorwagte.

"Ihr solltet zudem wissen, dass wir auf unserer Expedition von Meister Petrov, dem Berater von Fürst Bruil begleitet wurden. Ich hätte es selbst gerne vermieden, aber zum Wohle Melvaunts blieb uns keine andere Wahl. Ich gehe daher davon aus, dass Fürst Bruil ebenfalls über die Vorgänge in der Tat Bescheid weiß."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 25.02.2013, 16:02:12
Jegor reißt die Augen auf und will erst aus der Haut fahren, als er bemerkt, dass diese Wendung des Gesprächs durchaus seine Vorzüge hatte. Was konnte der Berater dafür, wenn sein Auftraggeber nicht auf ihn hören wollte? Und was kümmerte es Jegor, ob dieser Irre ihm glaubte? Von Fürst Bruil war garantiert keine Unterstützung im Bezug auf seine Forschung zu erwarten, also war es sicherlich angenehmer, vorerst ungebunden zu sein.

Der Rote Magier schluckt seinen Ärger also abermals hinunter, hebt sein Glas und prostet seinem Geldgeber zu.

"Abermals habt ihr Recht, Fürst Bruil. Meine Fantasie muss mit mir durchgegangen sein. Verzeiht. Auf euer Wohl!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.03.2013, 16:06:43
Als Vaêl den Vorfall auf der Straße erwähnt, runzelt Nanther die Stirn. Sorgenfalten stehen auf seiner Stirn als Vaêl zuende gesprochen hat.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Nabthatoron beiseite, was ihr sagt klingt bedenklich. Es scheint etwas vorzugehen in der Stadt dem ich nicht gewahr bin. Am hellichten Tag eine Kreatur des Abgrunds herbeizurufen, dass würde nicht einmal Haus Leiyraghon wagen!
Entweder versucht sich also ein niederes Haus in schmutzigen Geschäften oder aber unsere zahlreichen Feinde sind aktiv geworden. Beides ist kein gutes Zeichen für die kommenden Tage.

Desweiteren weiß über eure Verbindung mit dem Roten Magier. Haltet ihr mich für einen Narren? Ich bin kein Freund der Roten Magier, aber auch nicht ihr Feind. Solange ihr euch von Haus Bruil fernhaltet soll dies unsere Freundschaft nicht belasten."


Schwerfällig erhebt sich Woarsten Nanther von seinem Lehnsessel.

"Gehen wir ein Stück. Erzählt mir davon, wie ihr Melvaunt dienlich sein wollt, Lord Helsang. Feinde haben wir viele, die Zhentarim im Westen, Mulmaster im Osten, die Barbaren im Norden und im Süden ruht die Mondsee nicht ganz so friedlich wie man es als Reisender wie ihr vielleicht annehmen würde. Ihr wollt Lathanders Glanz in dieses raue Land tragen, nun ich bin ganz Ohr."



Vanth Bruil klopft Jegor abermals kameradschaftlich auf die Schulter, bevor er den Kelch in einem Zug leert. Sofort gießt er sich nach doch diesmal hebt er den Wein lediglich zu den Lippen, bevor er Jegor mit seinen eisblauen Augen taxiert.

(http://i49.tinypic.com/hs89e9.jpg)
"Was ist mit den Agenten von Haus Nanther?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 03.03.2013, 17:57:45
Vaêls nachdenklicher Blick ruht auf dem Fürsten. Ihm waren die schwarzen Banner ebenso wenig entgangen, wie die massive Präsenz von Wächtern. Dundelds Tod wog schwer. Die Macht des Hauses schwand. Ebenso die Kraft des Patriarchen. Die Dominanz dieser Familie über Melvaunt war gebrochen und es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die kleineren Häuser trauen würden, weitere Schritte zu unternehmen.

Konnte er diesem Fürsten trauen? Er sprach davon, Melvaunt zu dienen, aber zweifelsohne kann er damit nur sich selbst meinen. Wie es wohl jeder der anderen Oligarchen fordern würde. Alle kontrollieren sie Bereiche der Stadt und alle streben sie danach, ihre Herrschaft nicht teilen zu müssen.

Halmuth Bruils Truppen dienen ihm allein und man darf es wohl als Segen bezeichnen, dass er Melvaunt als sein Eigentum betrachtet. Welchen Einfluss er hat, sieht man bereits an den Wachen dieses Hauses. Keiner entstammt dieser Stadt. Jeder, der eine Klinge führen kann, kommt früher oder später nicht an ihm vorbei. Der Fürst der Schlüssel hat die Waffengewalt über Melvaunt fest in seiner Hand. Auch wenn er es nicht wagen würde, sie gegen die Häuser zu erheben, da es ihm nur selbst schaden würde.

Fürst Bruil kontrolliert die nie erlöschenden Schmiedefeuer der Stadt. Das Hauptexportgut der Stadt. Die meisten Karawanen, welche die Tore Melvaunts passieren, führen Erze, Stahl oder die bereits gefertigten Produkte. Die Waffen dieser Stadt finden sich noch in den Talländern und werden sogar von den Feinden Melvaunts gegen die Stadt verwendet. Aber der Handel mit Erz ist Melvaunt. Diese Stadt würde nicht existieren, gäbe es diesen Handel nicht.

Fürst Leiyraghon hat die Gilde der Zimmermänner und den Hafen durch die Gilde der Schiffsbauer in fester Hand. Und der Einfluss seines Hauses wächst. Er weiß um die Fragilität der Balance zwischen den drei großen Häusern dieser Stadt und er würde nicht zögern, den Frieden zu seinen Gunsten zu brechen.

Sie alle waren Melvaunt. Keinen dieser Oligarchen kann man aus Melvaunt vertreiben, ohne einen Bürgerkrieg auszurufen. Und jeder dieser Oligarchen schadet Melvaunt auf seine ganz eigene Art. Wahrscheinlich auch Nanther. Auch wenn Vaêl Hoffnung hegt. Nanther schien vernünftig. Und Vaêl musste nun herausfinden, ob ein Bündnis möglich war.

Dem Fürsten seine Hand reichend, um ihm aus dem Stuhl zu helfen, bittet Vaêl darum, die berühmten Gärten des Anwesens sehen zu dürfen. Gerüchte umranken dieses grüne Kleinod inmitten der von Stahl und Rauch verpesteten Stadt. Angeblich soll Fürst Nanther sogar exotische Pflanzen aus der Wüsten Calimshans oder dem Dschungel Chults zu seiner Sammlung dazuzählen. Eine Stadt wie diese mit eiserner Hand zu lenken und sich an der Schönheit der Farben- und Blütenpracht zu erfreuen, schloss sich anscheinend nicht aus.

"Ich danke euch. Dieser Ort ist voller Wunder und ich hätte ihn in einer Stadt wie dieser nicht erwartet. Es fehlt ihr normalerweise an derartigen Kostbarkeiten.“

Vaêl, der zuvor neben einer schneeweißen, faustgroßen Blüte kniete, erhebt sich, klopft die Erde von seinen weißen Gewändern und verbirgt seine ineinander gelegten Hände in den weiten Ärmeln seiner Kutte.

“Ich beabsichtige, herauszufinden, wer den Dämon in den Straßen dieser Stadt befreite. Ich beabsichtige, Gefahr von Melvaunt abzuwenden. Ich hoffe, der Stadt und euch damit zu dienen, Fürst Nanther.“
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Beitrag von: Jegor Petrov am 03.03.2013, 18:01:26
Jegors Augen blitzen vor Erregung. Er hatte den Säufer also unterschätzt. Es war gefährlich, aber er war auch begierig festzustellen, ob dieser fette alte Sack tatsächlich über einen Funken Intelligenz verfügte.

"Was soll mit ihnen sein, Fürst Bruil? Ihr gabt keine Anweisungen. Oder interessiert euch meine Einschätzung?"

Er wusste, dass genau das von ihm erwartet wurde, aber er war sich nicht sicher, worauf der Fürst hinaus wollte. Und bevor er nicht wusste, in welchen Bahnen das Gespräch verlief, war er nicht bereit, einen Schritt nach vorne zu wagen.
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Beitrag von: Ultan am 03.03.2013, 18:26:40
Fürst Bruils Augen ziehen sich zu Schlitzen zusammen als Jegor der Frage ausweicht. Schwerfällig baut sich der breitschultrige Mann vor vor Jegor auf und verzieht sein Gesicht zu einer ungehaltenen Grimasse.

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"Haltet ihr mich für einen Narren, Rotmantel? Ich weiß für wen die Männer arbeiten mit denen ihr in der Thar wart. Glaubt ihr etwa ihr könntet ein Geheimnis vor mir verbergen? In MEINER Stadt?
Wenn ihr weiterhin meinen Wein saufen wollt, solltet ihr ausspucken was ihr über die Bande und den alten Nanther zu wissen glaubt!
Noch steht ihr in meiner Gunst und ich lasse euch bereitwillig euer eigenes Süppchen kochen, Petrov. Gesetz ihr spielt nach meinen Regeln und wisst wem ihr zur Treue verpflichtet seid. Sollte es daran Zwiefel geben..."


Vanth Bruil lässt die Worte für einen Moment drohend im Raum schweben, bevor er sich abwendet und von einer Anrichte eine weitere Flasche greift. Für einen Moment hört man nur das plätschernde Geräusch von Wein, als Fürst Bruil zwei neue Kelche mit Wein füllt.

"Ihr glaubt Thay zu dienen. Doch bis Thay ist es weit. Hier in Melvaunt herrschen Haus Bruil, Haus Nanther und Haus Leiyraghon. Die Gunst eines Hauses zu erringen stößt viele Tore auf und eröffnet bisher ungeahnte Möglichkeiten. Doch kann eure Loyalität nur einem Haus gelten, niemals zweien. Versteht ihr?
Nun lasst uns darauf anstoßen das wir auch weiterhin Freunde bleiben, Meister Petrov. Ich habe so viel Verwendung für euch und ihr habt sicherlich selbst eine Reihe wichtiger Anliegen. Auf unsere Zusammenarbeit, auf Haus Bruil."

Fürst Bruil hält Jegor einen bis zum Rand gefüllten Kelch aus mit Edelsteinen verziertem Silber hin und wartet darauf das dieser ihn annimmt.
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Beitrag von: Jegor Petrov am 04.03.2013, 11:57:01
Jegor kann das Verlangen kaum unterdrücken, diesen Mann mittels eines Zaubers auf seinen rechtmäßigen Platz zu verbannen. Er hatte ihm gedroht! Und niemand droht einem roten Magier, ohne den Preis dafür zu bezahlen! Aber es war weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort. Der Rote Magier verzieht seinen Mund zu einem Strich und wartet die Tirade des Fürsten scheinbar stoisch ab, auch wenn es ihn ihm brodelte.

Er nimmt er den Wein entgegen und trinkt einen Schluck. Immer noch zornig, sind seine Worte knapp.

"Ihr Potenzial ist enorm. Der Nordmann stellt praktisch eine elementare Macht der Zerstörung dar. Doch er hat keine Ambitionen, Melvaunt betreffend. Er scheint auf einer Art Suche nach Ruhm und Ehre zu sein und tötet, was er für würdig erachtet. Von einem Bündnis mit Nanther zu sprechen, wäre übertrieben. Seine Loyalität gehört dem Priester, auch wenn sie fragil zu sein scheint.

Fürst Helsang dagegen sieht sein Schicksal mit der Mondsee verflochten. Und er ist charismatisch. Wenn er spricht, hören ihm die Leute zu. Man will ihm folgen. Und hierin liegt die Gefahr für Haus Bruil. Ich glaube nicht an ein Bündnis mit Haus Nanther. Es würde an den Glaubensgrundsätzen des Aasimars ihre Grenzen finden. Aber er hat die Macht, die Ordnung der Stadt in Frage zu stellen.

Nur deswegen, Fürst Bruil, hielt ich das Bündnis mit ihm aufrecht. Ich will wissen, was er vorhat. Und ich werde es herausfinden! Auf Haus Bruil!"


Einen kleinen Nachsatz kann sich Jegor allerdings nicht verkneifen.

"Es sei denn, ihr beabsichtigt, mir weiterhin zu unterstellen, dass ich für Nanther arbeite. In diesem Fall wird diese Unterhaltung bald hässlich. Meine Loyalität ist nicht in Frage zu stellen. Ich bin keiner eurer Söldner, Vanth!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 04.03.2013, 15:39:17
Thalorn tritt grübelnd aus dem Anwesen von Fürst Nanther heraus. Sehr wage lassen sich die Fragmente an Informationen  für den Zwerg zusammen setzen und so besitzt dieser noch kein schlüssiges Bild von den Verhältnissen, die in der Stadt herrschen. Seine Kameraden arbeiten anscheinend für einen Fürsten namens Nanther, so will Thalorn nicht weiter im Dunkeln tappen und macht sich auf etwas über die Stadt in Erfahrung zu bringen. Entschlossen stapft der Zwerg zur nächsten Stadtwache und fragt nach dem Weg zur Stadtbibliothek. Inständig oft er, dass diese auch nur den Bruchteil an Fülle besitzt wie die in seiner Heimatstadt. 
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Beitrag von: Coarfax am 04.03.2013, 16:00:19
Nachdenklich schlendert Coarfax durch die Gassen seiner Stadt. Bei allem, was er mittlerweile über Maavu Arlintal in Erfahrung gebracht hatte, überraschte es ihn, dass er erst jetzt auf diese Namen stieß. Beinahe jeder zweite Karawane fuhr unter seinem Namen und auch die meisten Kontore und Lagerhäuser zählen zu seinem Besitz. Der Mann konnte, wenn es um Geld ging, sicherlich mit den Oligarchen konkurrieren.

Was natürlich die Frage aufwirft, was dieser Mann mit seinem Geld macht. In Melvaunt kann man nicht einfach reich sein und das schöne Leben genießen. Goldmünzen stehen hier für Möglichkeiten und zwar politische. Ein Händler von Maavus Format hatte Einfluss, zwangsweise. Wenn er seine Lager räumen und seine Karawanen abziehen würde, könnte er Melvaunts Wirtschaft empfindlich schaden; unwahrscheinlich, dass das noch keinem der Fürsten aufgefallen sein soll.

Doch genau an dieser Stelle biss Coarfax auf Granit. Nach allem, was seine Quellen aussagten, hatte Maavu kein Bündnis mit einem der Häuser der Stadt und das machte schlicht keinen Sinn. Man brauchte hier Verbündete, vor allem, wenn man sich in den illustren Kreisen der Oberschicht bewegte.

Am Hafen angekommen, ließ sich Coarfax auf einer Bank nieder und betrachtete das trübe blau des Wassers. Über ihm zogen Möwen ihre Bahnen und der beständige, beißende Geruch der Schmiedefeuer mischte sich mit dem Geruch alten Fischs. Er kramte eine kleine Flasche aus seiner Tasche und nahm ein paar Schlücke des dunkelroten Weins.

Maavu hatte den Ruf eines exzellenten Händlers. Er konnte praktisch alles beschaffen und unterbot dabei noch die Preise seiner Konkurrenz. Gegen den richtigen Preis soll er sogar in der Lage sein, exotische Güter, wie Monster oder magische Gegenstände in die Stadt zu schmuggeln. Aber wie gelang ihm das? Ein Bündnis mit den Zhentarim? Das schwarze Netzwerk hatte eigentlich immer seine Finger im Spiel, wenn es um Handel ging, aber gerade Maavu konnte er keine derartigen Verbindungen nachweisen. Man sprach von einem gewissen magischen Talent, aber nichts, dass ausreichen würde, um sich auf Magie zu verlassen.

Coarfax stellte die Flasche neben sich und streckt sich ausgiebig, während er ein Liedchen vor sich her pfiff, dass er irgendwann neulich auf der Straße aufgeschnappt hatte.

Gerüchte besagten, dass Maavu einem dunklen Kult angehörte und rituelle magische Experimente mit allerlei Monstern vollzog. Dass er ein Hexer wäre oder ein Anhänger der dunklen Götter. Fehlte nur noch, dass er die Brunnen vergiftet. Verschwörungstheorien fand man in Melvaunt zuhauf, aber dieses Mal hatte es nur ein paar Stunden gebraucht und es kursierten in allen wichtigen Umschlagplätzen erstaunlich ähnliche Gerüchte. Ein Schelm, wer sich böses dabei dachte. Doch wie passte es dazu, dass Maavu in der Morgendämmerung abrupt und mit einem magisch verstärkten Pferd die Stadt verlassen hat? Hatte er von dem Anschlag gewusst? Die Bestie hatte nur eines seiner Warenhäuser angegriffen. Und sie war beschworen worden. Es lag nahe, davon auszugehen, dass man Maavu direkt hatte schaden wollen. War er also geflohen? Vor wem?

Herzhaft gähnend, erhebt sich Coarfax schließlich, schnappt sich seinen Wein und macht sich auf zum Kämpen. Vielleicht hatten seine neuen Freunde ja ein paar Puzzleteile dem Gesamtbild hinzuzufügen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 04.03.2013, 16:00:32
In Gedanken versunken wandelt der Hüne durch die Straßen der Stadt. Die Pfade, die sich durch die Viertel winden, wirken beengt und wie erdrückt von den hohen Häusern ringsum. Ein Strom von Menschen kommen dem Barbaren entgegen, der sich mühsam seinen Weg bahnt. So vieles in seinem Leben hatte sich rasant verändert. Verwirrung macht sich in ihm breit, die durch die Reizüberflutung der Stadt leicht in Aggressivität überschlägt. Die letzten Meter schubst Bolmur die Leute schlicht aus dem Weg bis er endlich vor der Tür einer Taverne steht. Mit einer solchen Wucht knallt er dem Wirt die Münzen auf die Theke, dass die Gläser dahinter anfangen zu klirren. Hastig stürzt er das hochprozentige Getränk herunter und ordert anschließend das nächste.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 04.03.2013, 16:08:42
Auf seinem Weg durch die Stadt, bemerkt Coarfax den kleinen Tumult schon von weitem. Neugierig schlendert er näher und erkennt den Nordmann, der sich wütend seinen Weg durch die Menge bahnt und schlussendlich in einer Taverne einkehrt. Eine so wertvolle Gelegenheit nicht verstreichen lassend, eilt ihm Coarfax hinterher und wirft noch vom Eingang der Tür einen kleinen Sack Münzen auf den Schanktisch.

"Grüße, Nordmann. Wie ich sehe, genießt ihr die kleinen Fluchtmöglichkeiten dieser wunderschönen Stadt. Wirt, die Runden gehen auf mich."

Coarfax schnappt sich einen Stuhl und setzt in in respektvollem Abstand zum Nordmann neben ihn.

"Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich euch ein wenig Gesellschaft leiste. Bis zum Abend hat es noch Zeit und mir ist es immer so unangenehm, wenn ich nüchtern auf einer Verabredung erscheine."

Grinsend schnappt sich Coarfax eines der Getränke, dass der Wirt auf den Tisch vor ihnen abstellte, kippt es in einem Zuck hinunter, schüttelt sich kurz und lacht dann laut auf.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 04.03.2013, 17:31:49
Vaêl und der gebeugt gehende Fürst schreiten durch einen langen Gang der sich plötzlich in eine imposante, gläserne Kuppel öffnet über der man den grauen Himmel der Stadt erblicken kann.
Verschiedenste Pflanzen und Bäume blühen hier in einer herrlichen Pracht und das trübe Sonnenlicht funkelt geheimnisvoll zwischen den einzelnen Blättern hindurch.
Vaêl ist kein Experte in Botanik, doch er ist sich sicher, dass all die Farne, Sträucher, Kletterpflanzen, Gräser und Zierblumen keineswegs allein aus der Umgebung der Mondsee stammen. Ein süßer Duft steigt dem Kleriker in die Nase als er an einer Wolke vielfarbiger Blüten vorbeigeht. Über ihm breiten sich die ausladenden Äste eines knorrigen Laubbaums aus in dessen dunklem Blattwerk türkisfarbene Früchte wie kleine Edelsteine funkeln.
Fürst Nanther zieht die daumendicke Ranke einer mannshohen Staude zu sich, an deren Ende eine tellergroße, scharlachrote Blüte sitzt. Mit einem Seufzer der Genugtuung nimmt der ergraute Patriarch den Duft der Pflanze auf.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Was meint ihr, Lord Helsang? Dieser Garten wurde von meinem Urgroßvater angelegt und wird seit Generationen gehegt und gepflegt. Ich darf ohne Übertreibung behaupten, dass ihr in diesem Teil Faerûns keinen zweiten Ort mit einer derart vielfältigen und kostbaren Flora finden werdet. Seit jedoch vorsichtig wenn ihr euch umseht. Einige der exotischeren Exemplare aus den Dschungeln von Chult sind hochgiftig."

Die beiden Männer begeben sich in die Mitte des Gewächshauses wo ein sanft plätschernder Bachlauf durch sorgfältig geschnittenes, safrangelbes Gras rinnt und in einen kleinen Teich mündet. Fürst Nanther lässt sich auf einer schlichten Bank aus poliertem Stein nieder und blickt dem Aasimar forschend in die Augen.

"Ihr beharrt also auf eurer Geschichte um Nabthatoron. Nun gut. Wenn es euch um das Wohl Melvaunts geht, werde ich euch unterstützen soweit es meine Position gestattet. Wie lautet euer Plan? Wollt ihr den von euch berichteten Vorfall am Stadttor näher untersuchen? Nicht Viele können ein Scheusal aus dem Abgrund herbeibeschwören. Mir ist unwohl dabei eine solche Person in den Mauern meiner Stadt zu wissen. Habt ihr eine Ahnung was das Motiv des Beschwörers gewesen sein könnte? Blinde Zerstörungswut scheint mir unwahrscheinlich gemessen an Aufwand und Gefahr eines solchen Vorhabens."





Fürst Bruil verzieht missbilligend den Mundwinkel ob Jegors schroffer Reaktion, besinnt sich dann jedoch anders und nickt knapp.

(http://i49.tinypic.com/hs89e9.jpg)
"Ihr habt Mut mir in meinem Haus zu drohen, Petrov. Aber ich ziehe tollkühne Männer den kriechenden Stiefelleckern vor. Ihr habt gute Arbeit geleistet und seid aufrichtig in euren Worten, ich schätze das. Ganz im Gegensatz zu meinem Wurm von Sohn, der sich nur mit Aaskriechern umgibt.
Also auf Melvaunt und euch, Petrov. Kümmert euch um diesen Kleriker und berichtet mir weiterhin was Nanther vorhat. Ihr werdet feststellen das ich großzügig bin gegenüber meinen Freunden."

Der Fürst stößt kräftig mit Jegor an, sodass der Wein auf den kostbaren Teppich auf dem Boden schwappt und lacht dann lautstark.



Derweil ist Thalorn auf dem Weg zur Stadtbibliothek. Unterwegs trifft er jedoch auf eine groteske Szenerie die seine Aufmerksamkeit fesselt.
Auf einem Platz im Süden der Stadt, nur wenige Häuserblock entfernt der Bibliothek vollführt eine Gruppe Menschen eine Art bizarres Ritual. Sechs Männer und Frauen, lediglich mit einem Lendenschurz aus schwarzer Seide bekleidet stehen inmitten eines schimmernden Kreises und halten sich einander an den Händen. Eine siebte Gestalt, eine junge Frau, ebenfalls in schwarze Seide gehüllt, doch diesmal in eine höchst elegantes aber freizügiges Gewand, steht ein wenig Abseits und hält eine neunschwänzige Peitsche in der Hand.
Die sechs Halbnackten in dem Kreis bewegen sich langsam und mit vorsichtigen Schritten im Uhrzeigersinn, wobei sie einen fremdartigen Singsang von sich geben.
Zu Thalorns Verstörung lässt die junge Frau in dem Kleid in unregelmäßigen Abständen ihre Peitsche knallen und schlägt dabei nach dem freiliegenden Rücken der Männer und Frauen in dem Kreis.
Als der Zwerg näher tritt, bemerkt er entsetzt, dass der glitzernde Bodenbelag auf dem sich die Menschen bewegen in Wirklichkeit ein Haufen scharfkantiger Glasscherben ist. Blut klebt an den Füßen der Ausgepeitschten und ihre barliegenden Rücken sind von hässlichen roten Striemen überzogen.

Außer Thalorn scheint niemand von der Szene Notiz zu nehmen, die meisten Passanten laufen eilig vorbei und blicken nicht einmal in die Richtung des Geschehens.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 04.03.2013, 19:12:28
Entschlossen schreitet der Zwerg mit erhobenem Schild auf die bizarre Szenerie zu.

"In Clangeddins Namen haltet ein! Stoppt euer abartiges Ritual oder ich werde es zu unterbinden wissen! Diese Stadt scheint in größerer Sünde zu leben als ich dachte, wenn Diener Loviatars mitten auf den Straßen praktizieren.[1] Rechtfertigt euer Handeln!"   
 1. Wissenreligion: 15
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 04.03.2013, 19:19:56
Vaêl nickt bestätigend.

"Ich halte einen gezielten Anschlag auch für wahrscheinlicher. Die Kreatur schlug nicht blind um sich, sondern griff gezielt das Lagerhaus eines Händlers namens Maavu an. Leider fehlen mir Informationen über diesen Mann, aber meine Gefährten sind bereits dabei, diesem Misstand beizukommen. Ansonsten will ich den Beschwörer fassen. Derartig mächtige Magie bedarf eines kundigen Magiers oder Klerikers und jemand mit solcher Macht sollte nicht lange unentdeckt bleiben.

Ich bin für jede Hilfe natürlich dankbar. Ihr wisst über diese Stadt weitaus besser Bescheid, als ich je herausfinden könnte."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 04.03.2013, 19:37:02
Bolmur kippt den nächsten Becher in sich hinein und grinst Coarfax entgegen.

"Endlich mal jemand, der mir ein bisschen entgegen kommt. Wisst ihr, ich bin mir nicht sicher, aber entweder ich verliere meinen Verstand oder diese ganze verdammte Stadt ist verrückt. Und dieser Vorfall vorhin, das mit dem riesen Vieh, das plötzlich da war und dann wieder weg und ich sage dir ich war sonstwo."

Erneut hebt er seinen Krug und stoßt mit Coarfax an.

"Dabei hätte ich dem Monster den Kopf abgerissen, ich sag's euch!"

Den Schankwirt herschnipsend leert er abermals seinen Becher und nimmt gleich die ganze Flasche, die er vor sich stellt.

"Wisst ihr im Kämpfen bin ich schon verdammt gut, nein im Ernst, ich kann's beweisen."

Leicht wankend holt er aus seiner Gürteltasche einen großen, knöchernen Dorn hervor.

"Ein Lindwurmstachel, den habe ich ihm eigenhändig von seinem leblosen Körper getrennt."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 05.03.2013, 11:38:36
Coarfax Augen weiten sich. Der Nordmann hatte das dritte Glas bereits hinuntergekippt, als er nach der Flasche griff und drauf und dran war, auch diese auszutrinken. Anscheinend hatte da jemand Durst. Coarfax grinst und holt einen zweiten Lederbeutel mit Goldmünzen hervor, den er bedächtig auf die Theke legt.

"Wirt, wenn ihr uns alles gebt, was euer Keller so zu bieten hat, soll es euer Schaden nicht sein."

Dann dreht sich der junge Mann zu Bolmur um. Seine Augen ruhen auf dem monströsen Körperteil des Lindwurms. Ein anerkennender Pfiff dirngt durch Coarfax Zähne.

"Nicht schlecht. Ich habe von diesen Biestern gehört. Und ihr habt ihn ganz alleine erlegt? Beeindruckend. Euer Name war Bolmur, nicht wahr? Sagt, was macht ihr hier innerhalb der Mauern dieser Stadt, in denen euer Talent so wenig von Nutzen ist? Ihr müsst euch doch schrecklich langweilen. Ich meine, diese Stadt hat schon nicht allzu viel zu bieten, wenn man Wein, Glückspiel und Frauen mag, aber als Kämpfer. Vielleicht noch die Kupferkrone. Gibt da einen Kampfring, aber sonst, was soll man hier schon machen? "
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 05.03.2013, 15:18:43
Jegor nickt dem Mann grimmig zu.

"Verlasst euch auf mich, Fürst Bruil. Ich werde euch nicht enttäuschen."

Auch wenn der Rote Magier sich selbst vorbehielt, eventuelle Erkenntnisse zu verschweigen. Was soll der Despot auch mit dem Erscheinen eines Dämonen anfangen? Es übersteigt offenkundig die Grenzen seines Fassungsvermögens. Aber Jegor hatte auch bemerkt, dass der alte Säufer seine Macht nicht ganz zu unrecht hatte. Er musste vorsichtiger werden.

Er lässt die restliche Zeremonie mit stoischer Freundlichkeit über sich ergehen, legt sich danach in seiner Kammer zur Ruhe, um seinen Rausch loszuwerden und begibt sich dann zu einem Kontaktmann im Dockdistrikt. Jegor hatte schnell begriffen, dass er in Melvaunt einen schweren Stand hatte. Er war auf sich gestellt. Roten Magiern wurde generell misstraut, doch auch sein Kontakt zu den Roten Magiern war riskant. Seine Vorgesetzten trauten ihm berechtigterweise wenig und jede Hilfe hatte ihren Preis. Sollte Jegor nicht bald eine Enklave in Melvaunt einrichten können, würde er ihre Unterstützung vollständig verlieren.

Doch wenn Jegor während seiner Zeit in Thay eins gelernt hatte, dann sich schnell ein eigenständiges, funktionierendes Netzwerk aufzubauen. Melvaunt war korrupt. Gegen die richtige Bezahlung, erfuhr man hier alles. Selbst exotische Dinge. Es gab hier zahllose Kreaturen, die es sich Leisten konnten, dass nötige Kleingeld zu zahlen, um sich vor weitaus schlimmeren Übeln zu verstecken. Und genau so eine Kreatur hatte Jegor im Sinn.

Der Name des Duergars war höchstwahrscheinlich falsch, doch wenn es um dunkle Praktiken, Nekromantie oder Dämonologie ging, war das Wissen des Dunkelzwergs äußerst aufschlussreich und wertvoll. Er war teuer, aber jede Goldmünze wert.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 06.03.2013, 18:13:58
Bei den Worten Coarfaxes besinnt sich der Hüne wieder.

"In dieser Stadt hält mich nichts. Draußen fühle ich mich wohl, wenn ich der Welt trotzen kann. Hier verkümmer ich wie ein eingesperrter Löwe, werde träge und müde. Ich suche die Herausforderung, möchte an ihr wachsen und stärker werden. Ihr spracht von einem Kampfring, was soll ich mir darunter vorstellen?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 06.03.2013, 19:09:06
Coarfax nimmt einen kräftigen Schluck, bevor er antwortet.

"Is eben ein Kampfring. Illegal zwar, aber was heißt das schon in Melvaunt. Ist immer rappelvoll und ab und an sieht man dort auch die jeunesse dorée von Melvaunt. Die verwöhnten, reichen Bälger der Oligarchen. Weil man auf die Kämpfe wetten kann. An sich ein netter Zeitvertreib, aber man kann dort auch selber kämpfen. Zumindest, wenn man wahnsinnig genug ist. Gibt dort ein paar echt harte Brocken."

Der junge Mann dreht sich zu Bolmur um und mustert den Barbaren grinsend.

"Die Preisgelder sind nicht schlecht. Aber viel mehr Geld ließe sich über die Wetten machen. Gesetzt natürlich, ihr habt Lust, ein wenig Dampf abzulassen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 07.03.2013, 07:47:36
Interessiert zieht der Hüne eine Augenbraue hoch.

"Ich schätze mal, dass das ganze ein Faustkampf ist und kein erbittertes Duell auf Leben und Tod, oder? Und im Prinzip spricht nichts dagegen, ein bisschen Ablenkung von diesem ganzen Chaos würde mir wahrscheinlich ganz gut tun. Also gut, führt mich hin, damit ich mir das ganze mal anschauen kann."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 07.03.2013, 16:34:04
Fürst Nanther hebt erstaunt eine Augenbraue als Vaêl den Name Maavu erwähnt.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Maavu also? Dieser Name ist mir wohl bekannt. Ein mächtiger Mann, äußerst wohlhabend und in seinem Einfluss untersteht er nur den drei großen Häusern. Maavu hat zahlreiche Handels- und Lagerhäuser in der Stadt, ist er doch in jedes zweite Geschäft verwickelt. Der Pöbel munkelt er selbst sei bewandert in den magischen Künsten und dies sei auch der Grund für seinen Erfolg. Ich halte ihn allerdings eher für einen sehr gewieften Geschäftsmann, der sehr geschickt zwischen den zahlreichen Parteien Melvaunts vermitteln kann und daraus seinen Profit schlägt.
Ich kann mir aber gut vorstellen das er viele Feinde hat. Doch ein derartiger Angriff mithilfe einer beschworenen Monströsität? Ich wüsste nicht wer in Melvaunt dazu in der Lage wäre. Vielleicht hat euer Freund in Haus Bruil da mehr Informationen."



Den letzten Satz betont Nanther und richtet dann seine trüben Augen prüfend auf den Aasimar.



Die von Thalorn identifizierte Priesterin der Loviatar dreht sich langsam zu Thalorn um.
Es handelt sich um eine schlanke, junge Frau mit dunklem Haar und blasser Haut. Abschätzend mustert sie den Zwerg von oben herab, wobei sie mit ihrer Hand sanft über den Knauf ihrer Peitsche streicht.

"Ein Zwerg und ein Kleriker obendrein. Wie ungewöhnlich. Warum stört ihr das Ritual von Schmerz und Reinheit, Bergbewohner?Ihr dient Clangedding dem Silberbart, wir dienen Loviatar. Stören die Diener Loviatars euch in der Ausübung eures Glaubens? Ich denke nicht. Folglich wäre es der Etikette geschuldet das ihr euch ebenfalls nicht in unsere Angelegenheiten einmischt, nicht wahr?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 08.03.2013, 09:37:32
Vaêl lächelt milde.

"Meister Petrov ist ein Roter Magier und als solchem ist ihm derartige Magie durchaus zuzutrauen, doch er war die gesamte Zeit bei uns und half beträchtlich, die Kreatur wieder in den Abyss zu schicken. Außerdem dient er Haus Bruil und ich bezweifle, dass Fürst Bruil diesen Angriff angeordnet hat. Aber ihr habt Recht, vielleicht kann Meister Petrov helfen, Licht ins Dunkle zu bringen.

Ich werde euch über alle Vorgänge selbstverständlich in Kenntnis setzen."


Dann holt Vaêl Bolmus Brief hervor und reicht ihn Fürst Nanther.

"Dieser Brief wurde meinem Gefährten, Fürst Schwarzmähne für euch übergeben. Verzeiht die verspätete Zustellung."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 10.03.2013, 16:11:16
Nanther nimmt stirnrunzelnd den Brief entgegen. Als der Patriarch das Dokument überfliegt, weiten sich seine Augen ungläubig.
Als er schließlich das Stück Papier sinken lässt, kneift er misstrauisch die Augen zusammen und taxiert Vaêl.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Wo habt ihr das her? Steht ihr in Kontakt zu Klan Schildspalter? Wo ist das Amulett von dem hier geschrieben steht?"


Unger Dunkelhügel am hellichten Tag aufzustöbern war kein leichtes Unterfangen, doch Jegor kennt die Hafenkneipen in denen sich der Dunkelzwerg für gewöhnlich herumtrieb und so ist es nur eine Frage der Zeit bis er auf ihn stößt.
Als Jegor den Schankraum einer dreckigen kleinen Kneipe mit dem malerischen Namen "Rattenspieß" betritt, weht ihm ein übler Dunst aus schalem Bier, altem Fett und Tabakqualm entgegen. Ein paar kräftige Burschen lehnen sich lässig nach hinten um den Neuankömmling zu überprüfen, fahren allerdings sofort wieder herum, als sie Jegors rote Robe erblicken.
Der Rote Magier lächelt grimmig. In der Tat war seine Kluft allein eine wirksame Barriere gegen all den Abschaum dieser Stadt. Der Ruf seiner Zunft, wenn auch zweifelhaft, eilte Jegor vorraus und ließt die meisten Leute auf Abstand gehen.
Seinen Blick durch den Schankraum schweifen lassend entdeckt Jegor eine etwa kurz geratene, in dunkle Roben gehüllte Gestalt im hintersten Winkel der Schänke. Volltreffer!
Als der Rote Magier sich vor dem Dueger aufbaut, gibt dieser keinerlei Regung von sich. Die Augen des Mannes sind unter einer weiten Kapuze verborgen, aus deren Schatten lediglich eine enorme Hakennase heraussticht unter der sich ein aschgrauer Bart hervorschiebt.

Die Stimme Ungers ist tief wie Donnergrollen und trieft vor Verachtung.

"Ah, 'Meister' Petrov von den Roten von Thay. Ich vermute ihr wollt wissen wer heute morgen einen Teufel aus den Neun Höllen beschworen hat um diese Unruhe zu verursachen?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 10.03.2013, 18:42:16
Vor Zorn läuft das Gesicht des Zwergen rot an.

"Der Etikette geschuldet? Ich glaube ihr verkennt den Ernst der Lage, das hier ist kein vornehmes Tischgespräch am Hof. Und in der Tat stören die Diener Loviatars die Ausübung meines Glaubens! Ihr nährt euch am Leid, unterdrückt die Schwachen und folgt einer abartigen Göttin. Ich kann und werde mich dagegen stellen und glaubt mir diese willkürlichen Regeln der Stadt werden mich nicht daran hindern."

Der Zwerg wendet sich bestürzt an die Gegeißelten.

"Bei Clangeddin, wisst ihr denn nicht was ihr da tut? Das kann doch unmöglich in eurem Willen geschehen. Sagt etwas, wehrt euch, kämpft gegen den Peiniger und werft euch ihm nicht vor die Knie!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 12.03.2013, 11:26:30
Vaêl holt das Amulett hervor[1] und überreicht es Fürst Nanther.

"Hier, Fürst Nanther. Wie gesagt, ich bin leider nur der Bote. Fürst Schwarzmähne erhielt diesen Brief von einem im Sterben liegenden Zwerg mit der Bitte, ihn euch zu überreichen. Es ist recht lange her und ich fürchte, Fürst Schwarzmähne hatte den Brief über die jüngsten Ereignisse schlicht vergessen. Der Name Schildspalter sagt mir leider nichts, aber wenn ihr in dieser Angelegenheit unserer Hilfe bedürft, stehen wir gerne zur Verfügung."
 1. Das er tatsächlich bei sich trägt, siehe Kapitel III - Söhne des Gruumsh, S. 2, 27.07.2011.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 12.03.2013, 11:41:41
Jegor setzt sich dem Zwerg gegenüber und fixiert diesen. Er ignoriert den Dreck und den Gestank, der an diesem ganzen Ort haftet, denn seine Aufmerksamkeit galt der Tatsache, dass ihn der Dunkelzwerg bereits erwartet hatte. Das musste selbstredend nichts bedeuten. Jegors Interessen waren dem Zwergen aus vorher gehenden Anfragen bekannt und Jegor zahlte gut. Aber das Gefühl, in eine Falle gelaufen zu sein, verstärkte sich. Seine Stimme ist hart und sarkastisch, was im krassen Gegensatz zu den Worten steht, die er an den Zwergen richtet.

"Ein Teufel, Herr Ungehügel? Ich hätte auf eine Kreatur des Abyss getippt, aber es ist immer wieder erfrischend, einem Irrglauben verloren zu gehen. Wenn sich unsere Konditionen nicht geändert haben sollten, bitte ich euch, fortzufahren."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 12.03.2013, 11:43:09
Coarfax gibt den Becher in einem Zug, schüttelt sich wohlig und springt dann vom Stuhl.

"Nichts lieber als das. Folgt mir!"

Woraufhin Coarfax zur Tür hinaus geht.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 12.03.2013, 16:36:39
Der Patriarch dreht den Brief nachdenklich in den Händen.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Ein sterbender Zwerg also, ich verstehe. Vielleicht könnt ihr mir helfen, ja."

Fürst Nanther hebt den Kopf und blickt hinauf in das grüne Blätterdach. Ein wehmütiger Blick liegt auf den Zügen des Mannes, der auf einmal sehr alt wirkt.

"Klan Schildspalter aus dem Galena Gebirge und Haus Nanther pflegen seit Generationen eine besondere Beziehung. Die Zwerge waren stehts ein wertvoller Verbündeter, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich. Das von Klan Schildspalter geförderte Erz wird zu Melvaunts besten Schwertern verarbeitet, es ist weit über die Grenzen der Mondsee bekannt.
Mein Vater, Fürst Dundeld Nanther, war ein enger Freund von Zenith Schildspalter, dem Patriarch Klan Schildspalters. Das enge Band unserer Familie brachte beiden Seiten Ruhm und Reichtum und ließ Melvaunt als Stadt der Schmiedekunst erblühen. Nicht zuletzt Dank des Stahls aus dem Galena Gebirge hat unsere Stadt den Beinamen "Stadt der Schwerter".
Doch wie ihr sicherlich wisst, ist mein ehrenwerter Vater von uns geschieden und das Band zu Klan Schildspalter wurde schwächer. Zwerge sind ein misstrauisches Volk, insbesondere gegenüber den Menschen.
Zenith Schildspalter würde zwar dem Sohn seines alten Freundes sicher nicht ausschlagen auch in Zukunft Erz zu liefern, doch ist das Oberhaupt des Klans selbst seit vielen Monden verschwunden. Bereits einige Monde vor dem Tode Dundelds ist der Patriarch in das Unterreich hinabgestiegen und nicht wieder zurückgekehrt. Mein Vater selbst hatte den Zwergen seine Hilfe bei der Suche zugesichert, doch sein Gesundheitszustand machte ihm dies leider nicht mehr möglich.
Die Zwerge von Klan Schildspalter sprechen nicht gerne über ihren verschollenen Klansführer, es ist praktisch unmöglich ihnen Details über sein Verschwinden zu entlocken. Es steht jedoch fest, dass sie die Suche aufgegeben haben.
Ich selbst habe mich deswegen darum bemüht etwas über den Aufenthaltsort Zeniths herauszufinden, doch stellt es sich als überaus schwierig heraus Zenith auf magischen Wege auszustöbern.
Folglich habe ich Klan Schildspalter um einen persönlichen Gegenstand des Klanoberhaupts gebeten und dieses Amulett scheint die Antwort auf mein Gesuch zu sein.
Vielleicht bin ich nun also in der Lage Zeniths Verbleib aufzudecken. Sollte dem so sein benötige ich eine erfahrene Truppe die sich in das Galenagebirge begibt und Zenith wieder zurück zu seinem Klan bringt.
Würdet ihr diese Aufgabe übernehmen wollen? Es wäre sicherlich ungefährlicher als euer Ausflug in die Thar und ich versichere das ich euch reich entlohnen werde, solltet ihr Erfolg haben!"


Unger Dunkelhügel schnaubt unwirsch.

"Teufel, Dämon, was kümmert es mich, was für Gezücht in euren Städten Amok läuft. Ihr wisst wie es läuft, Petrov. Ihr zahlt im Vorraus, 500 GM, nicht verhandelbar. Ihr stellt eine Frage, ih kümmere mich um die Antwort."



Die Priesterin verzieht missbilligend den Mund.

"Den Novizen ist es nicht gestattet das Ritual von Schmerz und Reinigung zu unterbrechen und insbesondere nicht dabei zu sprechen. Seufzer des Schmerzes oder der Lust sind alle Laute die sie von sich zu geben erlaubt sind.
Was erlaubt ihr euch so über die Maid des Schmerzens und ihre Diener zu sprechen? Wollt ihr den Zorn der Herrin auf euch ziehen? Wisset das die Ruhestätte der Peitsche ein anerkanntes und vielgeschätztes Haus ist. Solltet ihr euch nicht sofort entfernen, werde ich euer wüstes Vorgehen der Hohen Herrin der Geißel melden. Ich bin mir sicher das ihr ihren Zorn nicht auf euch ziehen wollt, Zwerg. Entfernt euch nun und stört nicht weiter das Ritual!"




Coarfax führt Bolmur durch die Gassen Melvaunts zur Kupferkrone, einer kleinen, versteckten Schänke am Rande des Hafenviertels. Als er die Tür aufstößt, schlägt den beiden Abenteurern der Gestank von schalem Bier, Blut und Schweiß entgegen. Ein blutüberströmter Mann wird an Bolmur und Coarfax vorbei nach draußen getragen, im Hintergrund grölen und feixen gut zwei Dutzend Seeleute, Tagelöhner und Halunken.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 12.03.2013, 16:48:14
Vaêl nickt. Ein Bündnis mit einem zwergischen Klan erschien vielversprechend. Vor allem, wenn dieser Einfluss auf Haus Nanther ausüben konnte. Zwerge waren weitaus langlebiger als Menschen und vergaßen nicht so schnell. Vielleicht ließe sich ja auch etwas über Nabthatoron in Erfahrung bringen.

"Selbstverständlich, Fürst Nanther. Ich denke, dass ist auch im Sinne von Fürst Schwarzmähne. Sobald ihr uns seinen ungefähren Aufenthaltsort mitgeteilt habt, werden wir uns aufmachen, ihn zu suchen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 12.03.2013, 16:50:33
Jegor holt einen Beutel hervor und legt ihn auf den Tisch[1].

"Nennt mir den Namen des Beschwörers und soviel, wie ihr über diese Person in Erfahrung bringen könnt."
 1. Jegor: - 500 GM.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 13.03.2013, 10:54:01
Coarfax ließ den Blick durch den Schankraum schweifen, entdeckte allerdings kein bekanntes Gesicht. Er war sich zwar sicher, dass mindestens eine Handvoll Diebe und Schläger der Gilde hier waren und sicherlich noch einige andere dubiose Gestalten, aber zumindest niemand, dem er Geld schuldete.

Mit einem zufriedenen Grinsen bahnt sich Coarfax einen Weg bis zur Bar und winkt den Wirt heran.

"Bernard, schön, dich zu sehen. Wir hätte gerne eine Flasche Schwarzrebenwein und die Erlaubnis, den Keller betreten zu dürfen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 14.03.2013, 16:46:42
Fürst Nanther nickt zufrieden und erhebt sich dann schwerfällig von der Steinbank. Auf seinen Gehstock gestützt, bittet er Vaêl ihm zu folgen. Die beiden Männer verlassen den Garten und begeben sich in einen breiten Korridor dessen Wände mit Gemälden edler Herren und Damen geschmückt sind.

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Ihr seid eine große Hilfe, Lord Helsang. Ich werde nach euch rufen lassen, sobald der Zauber Erfolg hat den Verbleibt Zeniths aufzudecken. Derweil schulde ich euch noch euren Lohn, keine Sorge ich habe es nicht vergessen."

Am Ende des Ganges erwartet Vaêl wieder die Eingangshalle der Burg. Ein schwarz gekleideter Bediensteter hält eine Ebenholzschatulle in den Händen und reicht sie mit einer tiefen Verbeugung an Fürst Nanther.
Dieser klappt die Schatulle auf und präsentiert Vaêl ihren Inhalt:
Auf einem Kissen aus rotem Samt liegen in zwei Reihen insgesamt zehn Platinbarren, geprägt mit dem Wappen Haus Nanthers.

"Da ihr selbst wohlhabend seid, Lord Helsang, will ich euch keinerlei billigen magischen Tand andrehen. Stattdessen nehmt diese Handelsbarren und seht sie als Spende Haus Nanthers an die Kirche des Morgenfürsten. Ich hoffe euer strahlender Einfluss wird auch in Zukunft auf Melvaunt herabscheinen!"[1]
.


Der Duerger entblößt eine Reihe gelber Zähne, als er seinen Arm austreckt um den Geldbeutel an sich zu nehmen. Dabei wird kurz eine verschlungene Tätowierung auf der grauen Haut seines Unterarms sichtbar, die er allerdings sofort wieder bedeckt.

"Ihr versteht das Geschäft, Petrov. Verschwindet jetzt und lasst mich meine Arbeit machen. Ich lasse euch eine Nachricht zukommen wenn ich eure Antwort habe."



Der Wirt schenkt euch ein zahn- und emotionsloses Lächeln, dann knallt er eine Korbflsche mit einer dunklen Flüssigkeit auf den Tisch. Bolmur kurz musternd deutet er auf eine Hintertür.

"Klar doch, Coarfax. Du kennst den Weg. Fargen macht heute die Wetten. Die Prügelei hat bereits angefangen, beeil dich."

Coarfax entkorkt die Flasche Wein und schleift Bolmur dann durch die Tür, eine Steintreppe hinunter in den Keller. Schon auf halbem Weg hören die beiden das Gegröle und Geschreie.
Unten angekommen betreten die Beiden einen geräumigen Keller, in dem sich ein ganzer Haufen derselben zwielichten Gesellschaft breit gemacht hat, denen ihr auch schon im Obergeschoss begegnet seid.
In einer Ecke befindet sich ein umzäunter Kampfring in dem gerade ein halborkischer Hühne einen unglückseligen Matrose verdrischt. Blut und Schweiß verteilt sich um den Ring herum über das Publikum was dieses mit Gelächter und aufhetzenden Rufen quittiert.
Ein wieselgesichtiger, einäugiger Mann drückt sich neben dem Eingang herum und kommt auf Coarfax zu sobald dieser den Keller betritt.

"Ah, Coarfax. Bringste Frischfleisch? Bissel spät kommste. Grok hat einen fast massakriert und Bill da drüben macht es wohl auch nicht mehr lange. Wenn sich kein anderer Trottel meldet wars das für heute. Es sei denn dein Junge will auch gegen Grok antreten, haha."
 1. +10.000 GM für Vaêl
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 15.03.2013, 11:03:46
Vaêl ist über das überaus großzügige Geschenk erstaunt und bedankt sich mit einer tiefen Verneigung.

"Vielen Dank, Fürst Nanther. Euer Geschenk wird den Wiederaufbau des Tempels deutlich beschleunigen."

Dann wird sich der Kleriker verabschieden und sich zum Kämpen aufmachen. Sie hatten nicht viel Zeit und er musste noch Shensen und die Harfner kontaktieren. Notfalls würde er die Nacht durchreiten müssen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 15.03.2013, 11:28:13
Jegor war die Tätowierung nicht entgangen. Die Zeichnung der Verbannten. Jegor hatte davon gelesen. Vor langer Zeit eroberten Illithiden, die furchterregenden Gedankenschinder, die Festungen des Zwergenclans Duergar, den Herren des uralten und mächtigen Zwergenreichs Shanatar. Über viele Generationen ließen die Duergar die Versklavung und die grausamen Experimente der Illithiden über sich ergehen, bis es ihnen irgendwann gelang, sich gegen ihre finsteren Herren zu erheben und ihre Freiheit zurück zu gewinnen; wenn auch zu einem schrecklichen Preis.

Die Knechtschaft hatte ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur äußerliche, auch die Seelen der Zwerge waren vom dunklen Einfluss der Gedankenschinder verpestet. Die Veränderung des Clans Duergar war so gravierend, dass sogar das zwergische Pantheon, die Moradinsaman ihre ehemaligen Kinder nicht wiedererkannten und als Ausgestoßene brandmarkten. Die restlichen Schild- und Goldzwerge Faeruns erklärten Clan Duergar zu einem gänzlich neuen Volk, den Dunkelzwergen, um die schreckliche Metamorphose zu leugnen. Die durch die Experimente der Illithiden gewonnen, übernatürlichen Kräfte der Dunkelzwerge bekräftigten diese Lüge.

Verbittert über diesen Verrat ihrer ehemaligen Götter und Brüder, zogen sich die Zwerge des Clans Duergar tief in die Dunkelheit des Unterreichs zurück und nutzten die ihrem Volk eigene Kunstfertigkeit, um den Krieg führenden Völkern der Tiefe, Waffen und Rüstungen zu verkaufen. Von der Sklaverei gezeichnet, von Neid auf den Frieden der Oberfläche und vom Hass auf alle Zwerge zerfressen sowie in ständiger Furcht vor einem erneuten Überfall der Illithiden ergriffen, harren die Dunkelzwerge ihres Schicksals; aufgrund ihrer Bösartigkeit nirgendwo willkommen und überall gefürchtet.

Auch wenn es einige wenige Duergar gab, die ihren Artgenossen den Rücken kehren. So wie Unger. Sei es, weil sie sich zum zwergischen Pantheon und der Verbundenheit mit ihren Brüdern zurück sehnen oder weil sie ihre dunklen Brüder bestohlen haben oder des Mordes verurteilt wurden, Abtrünnige, so bezeichneten die Duergar Zwerge wie Unger, werden mit Tätowierungen auf Stirn und Armen gezeichnet und verbannt. Ihre Rückkehr in die Reiche der Dunkelzwerge würde ihren Tod bedeuten. Unger musste sich also verstecken. Egal, ob an der Oberfläche oder tief unter der Erde.

Jegor beschloss, sich einen Kommentar zu verkneifen. Er nickte nur, stand auf, richtete seinen Mantel und ging ohne ein Wort der Verabschiedung. Der Zwerg würde ihn finden. So, wie er ihn bereits zuvor gefunden hatte. Trotz des Rufs, der seinem Volk vorauseilte, war Unger einer seiner verlässlichsten Informanten.

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 15.03.2013, 12:54:16
"Fargen!"

Coarfax Begrüßung war überschwänglich, auch wenn nicht ersichtlich wurde, ob er sich freute, den Mann zu sehen oder eher belustigt war, diesem skurrilen Menschen gegenüber zu stehen. Dann wandte Coarfax den Blick und musterte Grok[1]

"Frischfleisch? Sei nich' dumm. Wenn ich jemanden entsorgen müsste, würd' ich das garantiert nicht hier tu'n. Ich bring' dir Tempus Stolz. Einen Krieger. Keinen deiner Schlägerjungs. Is mehr Gold wert, als du bezahlen kannst, aber wart's nur ab. Habt ihr nur den Halb-Ork da?"
 1. Hatte er ihn bereits kämpfen gesehen? Wissen (Mondsee): 30, ansonsten Schätzen zum Einschätzen der Stärke des Halb-Orks: 14.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 24.03.2013, 19:05:40
Einschüchternd stellt sich Bolmur in voller Größe vor Fargen und blick auf ihn herab.

"Ihr nennt mich Frischfleisch und einen Jungen?"

Wütend spuckt der Barbar aus.

"Ihr seid doch so ein Wurm, der einen Ring nur von außen kennt, nicht weiß wie es ist, um sein Überleben zu kämpfen. Und ihr urteilt über mich? Ich bin ein Krieger, ein Jäger, ein Abenteurer. Stellt mir entgegen was immer ihr wollt, ich werde damit den Boden aufwischen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 24.03.2013, 19:17:12
Zornesfalten entstehen auf der Stirn des Zwergen.

"Die Ruhestätte der Peitsche ist ein anerkanntes und viel geschätztes Haus? Was für unmögliche Zustände herrschen denn in dieser verdorbenen Stadt? Diese Menschen haben Rechte und ihren eigenen Willen, welchen ich jetzt im Moment hören möchte und daran werden sie mich nicht hindern können noch eine hohe Herrin der Geißel."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 31.03.2013, 12:57:52
Jegor reibt sich zufrieden die Hände als er den Rattenspieß verlässt.
Unger mochte ein von Hass zerfressener und überaus übler Geselle sein, doch stand er im Ruf für den entsprechenden Preis jeden Auftrag anzunehmen und auch zu Ende zu bringen. Sobald der Duergar etwas in Erfahrung gebracht hätte würde er Jegor informieren, soviel war sicher.


Auf dem Weg zurück in den Kämpen hört der Rote Magier plötzlich mehrere schrille Schreie aus einem Häuserblock Entfernung.
Alarmiert wendet er sich in die Richtung aus dem der Lärm kommt. Im Falle eines weiteren Erdkolossangriffs will Jegor diesmal sofort reagieren und den Feind verbannen.
Als er um die Ecke eilt, rennt Jegor beinahe in Vaêl. Der Aasimar hat die Schreie ebenfalls vernommen und sich auf den Weg gemacht die Ursache herauszufinden. Beide Männer schenken sich ein knappes Kopfnicken, dann hasten sie auf alles gefasst weiter um schließlich auf einem kleinen Platz zu landen auf dem ein Kampf ausgebrochen ist.

Thalorn steht mir gezückter Streitaxt vor einer Gruppe von Menschen, die trotz des kalten Wetter kaum Kleidung am Leib tragen. Mit der linken hält der Zwerg die Hand eines jungen Mädchens, dass ebenfalls kaum etwas anhat. Blutige Narben ziehen sich über ihren bleichen, nackten Oberkörper. Sich windend und schreiend versucht das Mädchen von Thalorn loszukommen, doch dessen eiserner Griff um ihr Handgelenk lässt nicht locker.
Ihm gegenüber steht eine junge Frau in einem freizügigem, doch elegantem Kleid aus schwarzer Seide. In der Hand hält sie eine neunschwänzige Peitsche, die sie drohend durch die Luft knallen lässt.
Um sie herum scharrt sich unsicher und verängstigt eine kleine Gruppe Menschen die ebenso leicht bekleidet und vernarbt sind wie das Mädchen. Ein weiterer Mensch liegt regungslos auf dem Straßenpflaster.
Frisches Blut tropft von der Axt des Zwerges und einer Schnittwunde in seinem Gesicht. Als Thalorn seine beiden Gefährten entdeckt, ruft er ihnen eilig zu:

"Schnell, helft mir diese Wahnsinnigen niederzuringen. Ich wollte sie vor dieser bösartigen Frau beschützen, da hat mir einer mit einer Glasscheibe ins Gesicht geschnitten! Sie sind alle verrückt!"

Die schwarz gekleidete Frau fährt fauchend herum und erwiedert ihrerseits:
"Verschwindet! Dieser elende Wicht hat es gewagt die Diener der Maid anzugreifen! Dafür wird er sterben! Wenn ihr nicht ebenfalls den Zorn Loviatars spüren wollt, tut ihr besser daran euch nicht einzumischen!"



Fargen grinst verschlagen.
"Also gegen Grok? Ausgezeichnet!"

Der wieselgesichtige Mann dreht sich um und brüllt in die Menge:
Alle mal die Klappe halten! Wir haben einen neuen Herausforderer! Dieser Typ hier will es mit dem unglaublichen Grok aufnehmen! Keine Ahnung wer der Junge ist, aber er hat Mut! Die Einsätze bitte!"

Die Menge grölt und jubelt als sie sich näher drängt um Bolmur ins Auge zu nehmen. Schnell werden Münzen ausgetaucht und einige Augenblicke später stehen die Wetteinsätze fest. Die meisten Anwesenden scheinen dem Champion zu vertrauen und so steht das Verhältnis am Ende 2:1 für Grok.

Bolmur hat sich in der Zwischenzeit zum Ring durchgeschoben um einen Blick auf seinen Kontrahenten zu werfen.
Durch Groks Adern scheint mehr Ork als Menschenblut zu fließen. Der muskelbepackte Riese von einem Mann überragt selbst Bolmur um beinahe Haupteslänge. Blutunterlaufene Augen mustern den Nordmann mit dem Blick eines wilden Tieres.

Coarfax wirft einen Blick hinüber zu den beiden Widersachern. Er hat Grok bereits einige Male kämpfen sehen und weiß, dass der Halb-Ork mehr einer wilden Bestie gleicht denn einem Menschen. Die wenigen die den Kampf mit ihm überlebt haben sind nun verkrüppelt oder essen zumindest ihre Mittagsmal durch einen Strohhalm.
Bolmur hatte selbst beeindruckende Muskeln und den stahlharten Blick eines Kriegers, doch ob er Grok bezwingen konnte war ungewiss. Sollte er einen Einsatz wagen? Alle Augen richteten sich bereits auf ihn, offensichtlich wartete man nur noch auf seinen Einsatz.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 02.04.2013, 13:00:23
Loviatar! Die Maid der Schmerzen! Die Göttin der Folter! Eine der Dunklen! Ehemalige Dienerin Bhaals und nun neben Talona Tyrannos verbunden. Vaêl stand dem Abgrund des Bösen gegenüber. Er verstand nicht, wie man den Lehren dieser Göttin folgen konnten. So viel Leid, Pain und Angst. Diese Wesen mussten jeden Funken Hoffnung verloren haben.

Er verstand Thalorn. Auch wenn es Vaêl widerstrebte, diese Menschen waren fehlgeleitet. Sie taumelten am Abgrund der Dunkelheit und drohten, in die Finsternis zu stürzen. Ihr Geist war vergiftet. Ewige Pain erwartete sie am Ende ihres Weges, wenn Kelemvor sie rufen und Loviatar ihre Seelen fordern würde. Waren sie sich dessen bewusst? Kein Wesen konnte dieses Schicksal wollen.

Thalon wollte sie auf den rechten Weg zwingen. Sie gegen ihren Willen retten. Weil ihr Wille unfrei war. Ihnen Vernunft einprügeln. Und riskierte damit ein Blutvergießen, dass Vaêl nicht zu riskieren bereit war. Er blickt zu dem Verletzten[1]

"Hier ist keine Furcht vor dem Zorn deiner dunklen Göttin, Folterknecht! Die Mauern dieser Stadt sichern dir einen freien Abzug, also geh und lass mich nach dem Verwundeten sehen. Er braucht Hilfe."
 1. Heilkunde: 13. Bestand eine Überlebenschance?
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 02.04.2013, 13:09:18
Jegors Lippen glichen einem Strich. Peitschenknechte! Von allen Bewohnern Melvaunts, war ihm diese Gesellschaft am verhasstesten. Der Rat tolerierte ihre Präsenz, weil sich die Hälfte aller Diener dieses finsteren Kultes aus den Rängen der Oberschicht rekrutierte und im Geheimen den sinistren Riten frönte. Die Kirche der Loviatar hatte Einfluss und das verlieh der Szenerie eine nicht zu unterschätzende Brisanz.

Wäre Jegor alleine gewesen, er hätte die Torheit dieser Kreaturen kopfschüttelnd als geistigen Verfall abgetan. Doch in Begleitung der beiden Priester, drohte die Situation zu eskalieren. Der Zwerg schien drauf und dran, sich hier und jetzt einem Glaubenskrieg zu widmen und Vaêl war beinahe noch unberechenbarer. Hoffte er auf einen friedlichen status quo? Das waren Anhänger Loviatars!

Jegor seufzte und ging im Kopf seine noch verbliebenen Zauber durch. Es war erst Morgen und sie waren erneut dabei, sich Feinde in dieser Stadt zu machen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 02.04.2013, 14:46:16
Coarfax mustert Grok abschätzig, klatscht dann in die Hände und grinst Fargen an.

"150 Münzen auf Bolmur! Du erlaubst?"

Ohne die Antwort abzuwarten, springt Coarfax leichtfüßig auf einen Tisch und wendet sich an die Menge.

"Meine sehr geehrten Damen und Herren dieses wunderschönen Lochs. Sind überhaupt Damen anwesend? Natürlich führe ich euch keinen Unbekannten vor, also lasst mich ein paar Worte über den geheimnisumwitterten Krieger verlieren, der Groks Schicksal besiegeln wird. Zittert in Ehrfurcht vor Bolmur.

Er ist ein Nordmann aus der ewigen Eiswüste. Er trotzte einem Orkischen Schlachtenzug, indem er ihren Kriegshäuptling erschlug. Er ist Drachentöter und Bezwinger des dämonischen Schreckens Levex Haurach[1], der heute Morgen die Straßen Melvaunts in Schutt und Asche legen wollte. Er ist der Träger des Schwertes Feindbann! Er hat mehr Schädel zu Füßen Tempus gelegt, als jeder andere Mann, den ich kenne. Er ist der Tod. Der Herr der Schlacht. Möge Tempus der Seele Groks gnädig sein."


Dann springt Coarfax vom Tisch und zwinkert Bolmur zu.

"Mach ihn fertig."

 1. Drakonisch für verzaubertes Schicksal: Glibness (+30 auf Bluffen). Bluffen: 49.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.04.2013, 18:32:50
Fargen grinst als er Coarfax Münzen entgegen nimmt.

"Also dann, ihr Halunken! Im letzen Kampf tritt der unglaubliche Grok gegen den Herrn der Schlacht, Bolmur! Ihr kennt die Regeln, keine Waffen, kein fauler Zauber! Gewonnen hat derjenige, der als Letzter steht, ansonsten ist alles erlaubt!"

Grok grunzt zufrieden und hebt die Fäuste über den Kopf, was einen Beifallssturm unter den Zuschauern auslöst!
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 04.04.2013, 18:15:39
Erzürnt hebt der Zwerg seine Streitaxt.

"Ich habe euch gewarnt und ihr wolltet nicht hören. Euer Glaube ist falsch und widerspricht allem woran ich glaube. Ihr und eure Gottheit sollt keinen Fuß mehr fassen können und gehört verbannt. Ich, Wächter des Guten, werde euch eigenhändig niederstrecken und eure Kirche bekämpfen. Ihr habt diesen Weg gewählt und müsst nun mit den Konsequenzen rechnen. Für Clangeddin!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 06.04.2013, 10:05:30
Verächtlich verzieht die junge Priesterin die Mundwinkel und lässt dann ihre Peitsche knallen.

"Wie ihr wollt ihr Narren! Dann werdet ihr nun den Zorn Loviatars spüren!"



Bolmur legt sein Schwert und seine Ausrüstung beiseite und schwingt sich dann in den Ring. Grok brüllt und trommelt sich auf die Brust, dann umkreisen sich die beiden Kontrahenten lauernd.[1]
 1. Kampf! (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6137.msg835918.html#msg835918)
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.05.2013, 17:16:34
Thalorns Worte verhallen in der kalten Luft.
Als sich die Hände eines Kultisten um die Kehle des Klerikers schließen, fühlt er wie alle Kraft aus seinem Körper entweicht. Eisige Kälte kriecht über den Zwerg und er fühlt wie all seine Gliedmaßen steif und starr werden.
Erst die entsetzten Schreie der Kultisten lassen ihn aufschrecken. Thalorn und seine Angreifer hängen etwa einen Meter hoch, starr in der Luft, eingeschlossen von einem Block massiven Steins! Lediglich die Köpfe der Männer ragen aus dem rauen Monolith, ihre Körper sind felsenfest eingeschlossen!

Jegor, Vaêl und die Priesterin der Loviatar starren mit offenem Mund auf die ogergroße Gestalt die urplötzlich vor ihnen aus dem Straßenpflaster gewachsen ist!
Die stämmige Kreatur trägt eine silbrig strahlende Rüstung, einen ebenso glänzenden Schild monströser Proportion und in der Rechten eine gewaltige Streitaxt. Die steinfarbene Haut des Monsters ist frei von Haar, jedoch seltsam rau und zerklüftet, als würde es sich um massiven Fels handeln. Trotz des brutalen und grobschlächtigen Äußeren umgibt das Wesen eine Aura himmlischer Güte und Macht und als es spricht, dringen Worte wie Donner aus seinem Mund:


(http://i39.tinypic.com/1rxo3m.jpg)"Der Vater der Schlacht antwortet eurem Ruf, Thalorn Alaghor. Der Tod auf diesem Schlachtfeld sei euch heute nicht bestimmt. Ich bin Clangeddins Axt und diesen einen Kampf werde ich für euch bestreiten. Feinde der Morndinsamman, verzagt und verblasst im Glanz des Fels der Schlacht, euer Untergang ist gewiss!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.05.2013, 17:55:47
Derweil bleibt Grok im Kampfring der Kupferkrone unschlüssig stehen, dann fährt er erzürnt herum um brüllt Fargen entgegen:

"Fargen Grok verraten! Fauler Zauber nimmt Grok Sieg! Fargen Grok sofort Gold geben oder Grok wird wütend!"

Grok macht Anstalten über die Absperrung zu klettern um Fargen zu erreichen, der entsetzt tiefer in die Menge flüchtet. Die Zuschauer sind mittlerweile überhaupt nicht begeistert ob des vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Kampfes und fangen an unter wüsten Flüchen und Beschimpfungen mit Bierkrügen zu werfen. Nur wenige Augenblicke später ist eine handfeste Keilerei entstanden.[1]
 1. +1.000 EP für Bolmur und Coarfax
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 02.05.2013, 18:22:46
Mit einem schnellen Handgriff entriegelt Bolmur die Tür zum Kampfring, so dass Bolmur, nachdem er sich ausgelacht hat, diesen verlassen kann und drängelt sich dann durch die Menge. Ein paar Betrunkene zur Seite schubsend, hält Coarfax Ausschau nach der Wettkasse. Vielleicht würde sich hier doch noch etwas Geld gewinnen lassen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 02.05.2013, 18:31:55
Vaêl stockt der Atem. Noch nie hatte er von den Dienern des Clangeddin gehört[1], doch die Präsenz dieses göttlichen Erdwesens ist überwältigend. Ehrfurchtsvoll tritt er ein paar Schritte zurück.
 1. Wissen (Ebenen): 10.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 06.05.2013, 17:17:38
Selbst erstaunt über das Auftauschen des Externaren, stock der Atem des Zwerges. Dankbar umklammert Thalorn sein heiliges Symbol und vorbeugt sich vor dem göttlichen Wesen. Mit erneuter Kraft und Hoffnung durchströmt hebt Thalorn seine Axt und richtet sie auf die Priester der Loviatar.

"Die Rechte Hand Clangeddins, ich stehe tief in eurer Schuld. Doch ist dies schon lange kein Kampf mehr zwischen Sterblichen. Die alleinige Existenz der Kirche Loviatars verpönt unseren Herrn. Ich folge meiner Pflicht und meiner Verantwortung. Ich stehe auf und kämpfe. Ich kämpfe gegen die Ungerechtigkeit, gegen den Wahnsinn, gegen das Böse. Sollte die Lage noch so aussichtslos sein, ich werde für meine Prinzipien einstehen und Clangeddin wird mir die Kraft verleihen. Clangedinn der Gütige, der Starke und der Gerechte. Schergen niederer Götter erzittert unter der geballten Macht des Schlachtenvaters! Ich erkläre euch in dem Namen meines Gottes den Krieg, ich werde die verdorbene und verfaulte Wurzel, die euch nährt herausreißen. Keinen Schritt sollt ihr mehr wandeln auf dieser Erde, welche ihr mit eurem Glauben verpestet. Axt Clangedinns unser Herr hat dich geschickt, nun erfülle deine Pflicht und strecke dieses Übel nieder!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 06.05.2013, 18:14:35
Die Priesterin der Loviatar weicht erschrocken zurück als der massige Archon sich nach ihr umdreht.
Mit schweren Schritten die das Straßenpflaster unter ihnen aufreißen lassen geht der himmlische Externar auf die junge Frau zu und schwingt bedrohlich seine Axt.
Ein spitzer Schrei hallt durch die eisige Winterluft, dann dreht sich der blutbespritze Diener Clangeddins schwerfällig zu Thalorn um und der den Zwerg einschließende Fels zieht sich in den Boden zurück. Hals über Kopf suchen die Kultisten das Weite und lassen den Archon, Thalorn und seine beiden Gefährten zurück.

(http://i39.tinypic.com/1rxo3m.jpg)"Es ist vollbracht, Thalorn Alaghor. Euer Feind ist nicht mehr."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 06.05.2013, 18:24:18
Langsam lässt Vaêl den Bogen sinken. Seine Miene ist traurig, als er sich an Thalorn wendet.

"Warum habt ihr das getan, Thalorn? Der Diener eurer Gottheit hatte uns zuvor schon den Sieg geschenkt. Ihr Tod hätte verhindert werden können."

Vaêl läuft zur Klerikerin und kniet neben ihr nieder, vielleicht bestand noch Hoffnung.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 06.05.2013, 18:33:50
Jegor schnappt nach Luft, als der Kultist seinen Griff löst und das Weite sucht. Er versucht sich aufzurichten, doch ihm wird kurz schwarz vor Augen und er spuckt Blut. Jegors Sinne sind betäubt und sein Körper brennt vor Schmerzen, doch sein Blick hängt gebannt auf dem mächtigen Externar des Zwergen.

Für den Roten Magier hat die Bedrohung noch längst kein Ende gefunden. Angesichts der Übermacht dieser Kreatur konnte er nur hoffen, dass er verschont bleiben würde, doch seine Abscheu konnte er nicht verbergen. Wie die Götter mit ihnen spielten! Nie zuvor war ihm ein Himmlischer zur Hilfe geeilt. Weil er ihnen keinen Tribut zollte. Wie konnten die Wesen der höheren Ebenen für sich beanspruchen, gut und gerecht zu sein, wenn man sich ihre Hilfe erst durch Fanatismus erkaufen musste! Und wie leicht das Wesen die Dienerin der Loviatar zerschmettert hat. Wie unbedeutend und schwach sie selbst waren. Sie waren Spielzeuge. Lächerliche Figuren in einem großen Schach. Bauern, die mal geopfert, mal gerettet wurden, alles zum Wohl eines höheren Ziels!

Jegor spuckt aus und rappelt sich mühsam hoch. Dann fixiert er die Kreatur und wartet. Er hat keinen Zauber mehr zur Verfügung, um sie auf seine Heimatebene zu bannen, doch er würde mit erhobenem Haupt sterben, wenn es zum Konflikt kommen würde.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 09.05.2013, 00:08:33
Bolmur rappelt sich auf und wischt sich das letzte Grinsen aus dem Gesicht.

"Pah! Fauler Zauber! Und das nennt ihr einen Kampf? Lächerlich!“

Beleidigt spuckt der Barbar aus.

"Coarfax, versucht diesen Hochstapler zu fassen, damit ich ihm zeigen kann, wozu ich fähig bin !“
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 09.05.2013, 00:14:44
Thalorn wendet sich energisch an Vaêl.

"Ihren Tod verhindern? Wovon sprecht ihr? Warum sollte ich ihr Leben verschonen, der Tod war das was sie verdienten. Ihr wisst wer diese Menschen waren oder kennt ihr die Lehren der Loviatar nicht?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 12.05.2013, 20:50:32
Vaêl versucht, der sterbenden Klerikerin so gut wie möglich zu helfen[1]. Dabei antwortet er über die Schulter Thalorn.

"Ich kenne die Lehren der Loviatar, Thalorn. Und kann keinen anderen Schluss daraus ziehen, als dass diese Priesterin fehlgeleitet war. Ein Wesen, dass dem Dogma dieser dunklen Göttin folgt, muss jedwede Hoffnung verloren haben und braucht Hilfe. Im Prinzip braucht sie diese Hilfe sogar mehr als all die anderen, da sie sich näher am Abgrund befindet und ich habe nur meine Waffe gegen sie erhoben, weil sie uns angriff und wir uns verteidigen mussten.

Ich kenne auch das Dogma eures Gottes, Thalorn. Ihr wählt den leichteren Kampf, wenn ihr alle fehlgeleiteten Seelen mit eurer Axt zu Kelemvor schickt. Alle Wesen, die der Reue fähig sind, für eure Werte zu gewinnen, sie frei zu machen, darin besteht der schwere, der eigentliche Kampf."
 1. Heilkunde, ansonsten: Leichte Wunden heilen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 12.05.2013, 20:52:26
Coarfax drängt sich zu Bolmur und antwortet knapp.

"Fargen hat sich sicherlich aus dem Staub gemacht. Lass uns abhauen! Wenn du auf dem Weg nach oben allerdings die Kasse siehst, nur zu."

Damit schiebt sich Coarfax durch die Menge nach draußen und wartet vor der Tür auf den Barbaren.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 13.05.2013, 13:46:29
Vaêl beugt sich über den zerschmetterten Leichnam der Priesterin. Verzagend huscht sein Blick über den zerschmetterten Brustkorb, das blutbespritzte Antlitz und die sich ausbreitende Lache dunklen Lebensafts die sich mit dem Schmutz des Straßenpflasters. Vaêl muss mit einem aufkommenden Würgereiz kämpfen als er die klaffende Wunde im Körper der Frau inspiziert. Nein, hier war nichts mehr zu retten. Der Externar hatte ganze Arbeit geleistet.
Verbittert will sich der Kleriker abwenden, da fällt ihm das im trüben Licht schimmernde Amulett der Frau ins Auge. An einer filigranen Halskette hängt eine bronzene Scheibe auf der sich das geschwärzte Symbol einer aufrecht stehenden, geöffneten Hand zeigt. Über den gespreizten Fingerspitzen ist je ein winziger silberner Stern eingearbeitet.[1]

Derweil wendet sich der Archon an den befreiten Thalorn.

(http://i39.tinypic.com/1rxo3m.jpg)"Mein Dienst ist erbracht, Thalorn Alaghor. Wisset das mein Eingreifen das Resultat eures starken Glaubens und und der Schwere eurer vergangenen Taten war. Clangeddin ist gütig gegenüber den Seinen und voll sengendem Zorn gegenüber seinen Feinden. Doch Clangeddin steht den Starken bei, denen die sich dem Feind entgegenwerfen und im Namen der Morndinsamman ihr Leben aufs Spiel setzen. Wenn ihr weiterhin auf die Hilfe des Schlachtenvaters vertraut, werdet ihr rasch seine Gunst verlieren. Bedenkt dies wenn ihr euch wieder Hals über Kopf in das Gefecht werft!"

Mit dem donnernden Grollen eines kleinen Erdrutsches verschwindet der Archon im Straßenpflaster und einen Augenblick später sind die Helden vollkommen alleine auf dem Pflaster.

Thalorn sackt erschöpft zusammen, erst jetzt merkt er wie sehr ihn der Kampf geschwächt hat.[2]



Coarfax und Bolmur sind bereits die Treppe hinauf geeilt, als Fargen buchstäblich in sie hineinrennt. Außer sich vor Zorn krallt er sich in Coarfax Hemdkragen fest und brüllt ihm ins Gesicht:

"Du mieses Schwein hast uns verkauft! Dreckiger Hund, ich mach dich kalt!"

Noch bevor es zu einer Handgreiflichkeit kommt, hat ein kräftiger Mann in glänzendem Brustharnisch den Betrüger beim Kragen gepackt und setzt ihn mit einem Faustschlag außer Gefecht.
Erst jetzt bemerken Bolmur und Coarfax, dass der Schankraum des Kupferkrone voller bewaffneter Soldaten ist.
Inmitten des Tumults erhebt ein stattlicher junger Mann seine Stimme:

(http://i44.tinypic.com/ek5dw.jpg)"Keine übermäßige Gewalt, Männer! Wir sind hier um dem Treiben dieser Halunken ein Ende zu machen und den Verantwortlichen der illegalen und grausamen Kämpfe den Prozess zu machen! Wer verdächtig wirkt wird festgenommen, die Unschuldigen dürfen gehen. Bevor wir nicht jeden in dieser üblen Spelunke überprüft haben wird niemand nach draußen gelassen! Sorgt dafür das uns keiner von diesem Gesindel entschlüpft!"

Der junge Mann hat edle Gesichtszüge und trägt eine glänzende Rüstung.[3] Sowohl er als auch die Soldaten tragen einen grünen Waffenrock, in den auf Brusthöhe ein Wappen mit einem springenden Hirsch aufgenäht ist.[4]
 1. 
 2. +1000 EP für Vaêl und Jegor
 3. 
Wissen: Adel oder Lokales SG15 (Anzeigen)
 4. 
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 13.05.2013, 17:27:13
Bolmur hält sich mit der linken Hand seine blutende Nase und wicht seine Rechte an der Hose ab, um sie dem Adligen zu reichen.

"Wenn ich mich vorstellen dürfte. Ich bin Lord Bolmur Schwarzmähne, Dragoner der Stahlregentin aus Cormyr. Sollte mein Wort euch nicht genug sein, so muss ich irgendwo in meiner Tasche noch einen Wisch haben, der das ganze bestätigt. Ich bin ein gefeierter Held dieser Stadt, habe euch alle vor dem Vieh verteidigt, dass heute morgen für Chaos gesorgt hat und den Häuptling der Orkhorden eigenhändig erschlagen. Und soeben musste ich einem Halbork eine kleine Lektion erklären. Ich finde mittlerweile habe ich mir eine Mütze Schlaf redlich verdient."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 13.05.2013, 18:48:29
Vaêl musste schlucken, als er das Wappen der Priesterin erkennt[1]. Eine Tochter des Hauses Leiyraghon. Sie hatten sich gerade nicht nur die Kirche Loviatars zum Feind gemacht, sondern auch eines der aufstrebenden Häuser der Stadt. Und gerade Haus Leiyraghon würde nicht lange fackeln und sie schuldig sprechen, ganz gleich, welche Bedeutung seine Tochter für ihn hatte; se hatten nicht nur die Einladung Fürst Dornig Leiyraghons ausgeschlagen, sondern auch mit Fürst Nanther ein Bündnis geschlossen. Letzteres würde auch den beständig unter der Oberfläche schwelenden Konflikt beider Häuser neu entfachen.

Der Kleriker seufzte. Schwere Zeiten würden auf sie zukommen. Dank ihrer Tarnung könnten sie auch Cormyr in das diplomatische Chaos mit hinein ziehen. Es war unwahrscheinlich von einem offenen Konflikt auszugehen, aber eine offene Feindschaft zwischen Haus Leiyraghon und allen Reisenden aus dem Waldkönigreich war Fürst Leiyraghon durchaus zuzutrauen. Mit sich ringend, wendet er sich an seine Gefährten:

"Für die Priesterin kommt jede Hilfe zu spät. Sie ist tot und ihre Seele bereits in Loviatars Fängen."

Der Kleriker steht auf und packt seine Heiltasche weg.

"Allerdings wird sie uns noch über ihren Tod hinaus schaden. Das Haus der ruhenden Peitsche, der Tempel Loviatars, hat Einfluss und wird für den Tod dieser Frau Rache wollen. Ebenso Haus Leiyraghon, denn ihr Amulett zeichnet sie als Tochter dieses Hauses aus. Und so gerne ich an diese Möglichkeit denken würde, weder Haus Leiyraghon, noch der Tempel werden sich mit einer Wiedergutmachung zufrieden geben. Wir stehen längst nicht mehr für uns alleine, wir repräsentieren die Machtgruppen dieser Stadt und machen diese angreifbar. Beide werden den schrecklichen Tod dieser jungen Frau als Vorwand für Vergeltung aufgreifen, um ihre eigene Position zu stärken."

Grimmig fokussiert der Priester seine Gefährten.

"Auch wenn sich alles in mir dagegen strebt. Für Melvaunt und uns ist es das Beste, wenn wir dieser Stadt augenblicklich den Rücken zukehren. Ich werde Nanther kontaktieren. Ohne unsere Präsenz in der Stadt, kann er sein Bündnis mit uns aufkündigen und einer erneuten offenen Fehde zwischen den beiden Häusern vermeiden. Ebenso Haus Bruil, auch wenn ich nicht annehme, dass Fürst Bruil besonderes Interesse an dem Tod eine Tochter Dornig Leiyraghons hat. Aber das müsst ihr entscheiden, Meister Petrov.

Thalorn, sucht eure Sachen zusammen und verlasst unverzüglich die Stadt. Ich werde Bolmur holen und später zu euch stoßen."


 1. Wissen (Adel): 19.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 13.05.2013, 18:57:04
Jegor spuckt aus. Am liebsten würde er seine Wut am Zwergen auslassen. Seine Unbeherrschtheit hatten sie alle in höchste Gefahr gebracht. Doch der Aasimar hatte Recht. Sie hatten nicht viel Zeit, wenn sie sich in Sicherheit bringen wollten. Auch Jegor schätze Fürst Bruils Reaktion so ein, dass ihn der Tod der Priesterin herzlich wenig interessieren würde. Er war ein Krieger und hatte wenig für sadomasochistische Spielchen übrig. Auch ein Vergeltungsschlag seitens Hauses Leiyraghon oder des Tempels an Haus Bruil war unwahrscheinlich. Haus Bruil war militärisch das stärkste Haus der Stadt, sogar ohne Unterstützung durch den Fürst der Schlüssel und auch wenn dieser seinen Vater hasste, würde er ein Erstarken des Tempels oder Haus Leiyraghons niemals dulden, weswegen er beide unverzüglich in ihre Schranken weisen würde, sollten sie zu einem offenen Konflikt greifen.

Nein. Die größte Gefahr bestand im Moment für sie selbst und danach für Haus Nanther. Selbst Fürst Bruil würde versuchen, diesen Vorfall gegen sie auszunutzen, wenn es Haus Nanther schaden konnte.

"Ich sage es nicht gerne, aber ich stimme zu. Allerdings werde ich euch begleiten, Aasimar."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 14.05.2013, 10:09:00
Coarfax deutet eine Verbeugung an[1]. Er hatte den jungen Nanther bereits erkannt und wusste um dessen Vorlieben.

"Und siehe da, das Licht Lathanders erhellt die Dunkelheit. Ihr erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt, mein Fürst."

Dann wendet sich Coarfax an Bolmur.

"Ich weiß, dass ihr müde seid, Bolmur, aber erlaubt mir, euch den zweitgeborenen Sohn von Woarsten Nanther vorzustellen: Alek Nanther, Streiter für Melvaunt und Diener des Morgenfürsten. Eine mehr als kostbare Seltenheit in dieser Stadt, bedenkt man die Umstände und vergisst Fürst Hellsang."
 1. Wissen (Lokales): 31.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 14.05.2013, 16:21:56
Alec Nanther kneift misstrauisch die Augen zusammen als sich Bolmur ihm vorstellt. In Bolmurs gegenwärtiger, blutbeschmierter Verfassung macht er kaum den Eindruck eines Adeligen aus Cormyr. Als sich dann auch noch Coarfax dazwischen drängt, scheint der junge Fürst drauf und dran seine Männer zu Hilfe zu rufen, doch bei der Erwähnung des Namen Hellsang stutzt er.

(http://i44.tinypic.com/ek5dw.jpg)"Ihr kennt den ehrenwerten Diener der Morgenröte, Fürst Hellsang? Sprecht rasch Halunken, wie kann es sein das solche Tagelöhner wie ihr mit einem Mann von derartiger Größe vertraut seid? Und was redet ihr da von Monstern und Orkhorden? Ihr versucht mich zu belügen, soviel ist klar, doch derart fehlendes Talent zur Schwindelei kam mir selten unter!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 14.05.2013, 17:29:39
Coarfax hebt beschwichtigend die Arme, bevor Bolmur überreagiert und antwortet ausschweifend.

"Fehlendes Talent, weil wir nicht lügen, mein Fürst. Wir arbeiten für Fürst Helsang und unsere Aufmachung ist einzig den Rahmenbedingungen dieses Etablissements geschuldet. Ich erzählte Fürst Schwarzmähne von den mir durchaus bekannten und verabscheuungswürdigen Vorgängen hier und er beschloss, ganz ergebener Diener der Stadt, den Laden gehörig aufzumischen.

Bevor ihr einwenden mögt, dass es diesem Vorhaben an Recht und Legitimation fehlt, möchte ich auf den desolaten Zustand derselben in Melvaunt verweisen und sehe, dass auch ihr in Begleitung eurer eigenen Männer und nicht der Soldaten des Fürsten der Schlüssel gekommen seid. Mich vorab an Haus Nanther zu wenden, erschien mir allerdings ein zu großes Risiko; ihr wisst, dass auch Kinder der Häuser hier verkehren und ich wollte keinen diplomatischen Konflikt beschwören, wenn sich in Gestalt Bolmurs eine leichtere Lösung bot[1].

Kurzum, wir nahmen am Wettkampf teil und Bolmur kann nun als Zeuge Auskunft über meine Anschuldigungen an den Beteiligten und Organisatoren dieser illegalen Wettkämpfe dienen. Als Initiator dieser Käfigkämpfe beschuldige ich Fargen; den Mann, den ihr soeben durch einen Faustschlag zu Boden schicktet. Das werden auch die Anwesenden hier sicherlich bestätigen können. Er nahm meine Wette an und ließ seinen Halbork, Grok, der müsste hier übrigens noch irgendwo sein und ist durchaus als gewaltätig einzustufen, gegen den von mir vorgeschlagenen Kombatanten, Bolmur, der hier vor euch stehende Fürst, kämpfen. Der Kampf war leider notwendig, um das Gefahrenpotenzial in doppelter Hinsicht zu erkennen. Fargen ist der arkanen Magie fähig und manipulierte die Kämpfe. Er ist also nicht nur ein Verbrecher im Sinne der Gesetze dieser Stadt, sondern auch ein Betrüger an all jenen, die sich von seinen trügerischen Worten zu einer Wette hinreißen ließen. Auch das findet sicher schnell Bestätigung unter den hier Anwesenden.

Als Diener eurer Sache stehen wir euch natürlich für das weitere Prozedere zum Wohle Melvaunts zur Verfügung, allerdings fürchte ich, dass Bomurs eher tatkräftige Form der Investigation in doppelter Hinsicht auf sein Gemüt schlugen und er, so meine Empfehlung, mein Fürst, eher frei zu stellen ist."
 1. Bluffen: 21.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 14.05.2013, 20:23:50
Thalorn verinnerlicht die Worte des Externaren und nimmt sich diese zu Herzen. Dankbar greift der Zwerg nach seinem heiligen Symbol, um sich dann empört an Vaêl zu wenden.

"Ihr wisst nichts von Schmerz und Leid, Priester! Ihr habt dem Bösen noch nicht ins Auge geblickt. Ihr lest von dem Übel der Welt und räumt nur hinter ihm auf! Ich stelle mich dem Bösen und akzeptiere es nicht einfach, mein Handeln zieht Konsequenzen!
Die Gedanken einer Person, die den Weg der dunklen Götter gewählt hat, sind infiziert, durchtrieben von Abscheulichkeiten und ihre Seele spiegelt Abgründe wider, die sich euer unschuldiges Wesen nicht vorzustellen vermögt. Diese Vernunftbegabten und ja ihr hört ganz recht, ich stimme zu, dass jeder theoretisch das Potenzial des Guten in sich trägt, bewiesen einmal, dass ihr Wille zu schwach ist, dass sie wieder in Versuchung geführt werden können. Das Böse ist wie eine Krankheit, die man nicht mehr los wird, ein sich ausbreitendes Geschwür.

Und wieder wollt ihr vor einem Konflikt davon laufen! Steht zu eurer Gesinnung und kämpf! Diese Stadt hat lange genug gelitten und mit eurer Flucht kehrt ihr ihr und euren Idealen nur den Rücken zu!"
 
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 14.05.2013, 21:55:31
Wutschnaubend fährt Jegor den Kleriker des Clangeddin an.

"Seid ihr von Sinnen, Zwerg? Ihr wart tot! Ohne die Hilfe eures Gottes hättet ihr euer Leben auf dieser Straße ausgehaucht! Und für was?! Für nichts! Für ein paar verlorene Irre, die ihr mit eurer Axt bekehren wolltet! Und wenn ich euch erinnern darf, eure selbstmörderischen, starrköpfigen Versuche, die Welt durch den Krieg gegen das Böse zu retten, hätten euch schon einmal zum Untergang verdammt, wenn wir euch nicht gerettet hätten! Die Orks hätten euch umgebracht, verdammt nochmal!"

Jegors Atem wurde schwerer und er wusste, dass es genug war, doch die ganze Angst bahnte sich ihren Weg nach draußen und Jegor kanalisierte sie in Wut, die er gegen Thalorn richtete.

"Ihr hättet uns umgebracht! Merkt ihr das denn nicht! Ohne euren Gott wären wir alle tot!"

Langsam beruhigt sich Jegor wieder.

"Und die Kreatur sagte selbst, dass sie nicht noch einmal erscheinen wird. Was also habt ihr vor? Den Fürst der Schlüssel stürzen? Die Stadt übernehmen? Gleich zur Zentilfeste? Fzoul Chembryl vernichten? Warum nicht gleich noch Szass Tam?! Pah! Wissen von Leid und Schmerz! Ihr wisst überhaupt nichts. Ihr erschlagt jeden mit eurer Axt, den ihr für böse erachtet und werdet am Ende eures selbstgerechten Kreuzzuges selbst den Tod finden Das nennt ihr den Kampf gegen das Böse? Ich nenne das Wahnsinn. Gefährlicher Wahnsinn obendrein."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 15.05.2013, 15:38:53
Wutentbrannt wirft der Zwerg Jegor Petrov einen finsteren Blick zu.

"Schweigt, roter Magier! Ihr könnt froh sein, dass die Axt des Schlachtenvaters nicht auch euch nieder gestreckt hat. Ich weiß nicht viel über die Lehrern eures Kultes, doch das was ich gehört habe stellt euch in ein schlechtes Licht. Ich hatte von Anfang an ein wachendes Auge auf euch und ich werde es weiter hin dabei beruhen lassen. Außerdem habt ihr Recht, mein Gott, Clangeddin hat mit seiner göttlichen Intervention nicht nur mein Leben gerettet, sondern auch euer eigenes, zollt ein wenig Respekt und Dankbarkeit.

Und wie es nicht anders zu erwarten war missversteht ihr mich. Ich habe Clangeddin nicht angebettelt mein Leben zu verschonen, nein, ich war und bin jeder Zeit bereit in seinem Namen zu sterben. Ich konnte lediglich die Schwarm nicht ertragen, dass die Kirche der Loviatar gegen einen Verfechter des Guten den Sieg davon trägt und sich so in ihrem Glauben bestärkt fühlt. Es ist ein ehrenvoller und stolzer Tod im Kampf gegen das Böse, vor dem man nie zurückschrecken sollte, zu fallen, doch ist es sinnlos verschwendet, springt man hilflos über die Klinge. Deshalb ja, ich würde mit erhobener Axt in die Hölle marschieren, jedoch würde ich damit dem Böse eher helfen, da die Hüter des Guten heutzutage ein rares Gut sind."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 15.05.2013, 16:13:11
Jegor glaubt nicht Recht zu hören.

"Ich soll schweigen?!"

Jegor atmet scharf ein und aus und schreit dann weiter auf den Zwerg ein.

"Eure Ignoranz bringt uns beinahe alle um und ich soll schweigen?! Und dann droht ihr mir auch noch? Ich habe eben mein verdammtes Leben für euch riskiert, Zwerg! Hüter des Guten! Und ihr glaubt das auch noch. Eure Welt ist derart durch eure eigene Sichtweise verzerrt, dass jeder, der nicht fröhlich mit euch in die Hölle marschiert, froh sein kann, nicht eurer Axt gegenüber zu stehen. Sei's drum. Ich bin raus. Mir egal. Macht, was ihr wollt, Zwerg, aber ich werde nicht mehr für euch gerade stehen."

An Vaêl gewandt, sagt Jegor.

"Ich gehe zum Gasthaus und halte nach Bolmur Ausschau. Wir treffen uns in einer halben Stunde vor dem nördlichen Tor. Beeilt euch!"

Daraufhin wendet sich Jegor zum Gehen.

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 15.05.2013, 16:15:52
Vaêl schaut kurz dem Magier nach, beschließt aber, zu schweigen.

An Thalorn gerichtet, sagt er:

"Ihr seid stark verwundet, Thalorn. Braucht ihr meine Hilfe oder könnt ihr euch selber heilen?"

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 16.05.2013, 15:57:18
Alec Nanther anfängliches Stirnrunzeln glättet sich als COarfax auf ihn einredet.

(http://i44.tinypic.com/ek5dw.jpg)"Vortrefflich gehandelt, Bürger! So ist euer Begleiter ebendieser Fürst Schwarzmäne, der bekannte Dragoner aus Cormyr? Verzeiht meine ungehobelten Manieren!"

Der junge Nanther greift beherzt nach Bolmurs Hand und schüttelt diese.

"Ihr habt wahrhaftig die Erscheinung eines erfahrenen Soldaten, Fürst Schwarzmähne! Eine Ehre euch endlich kennenzulernen!Anscheinend komme ich etwas zu spät, was? Ihr scheint hier ja schon alles erledigt zu haben, haha!"

Dann wendet sich Nanther wieder Coarfax zu.

"Es erfüllt mein Herz mit Freude wenn ich Leute wie euch treffe, guter Mann! Ihr seid mit Fürst Schwarzmähnes und Fürst Helsangs Gruppe vertraut? Wie kommt das? Ihr scheint mir sehr vertraut mit Melvaunt, sagt nicht ihr arbeitet für die cormyrsche Krone?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 16.05.2013, 16:20:00
Coarfax Züge glätten sich jovial.

"Ja, dies ist Fürst Schwarzmähne, Dragoner aus Cormyr und Begleiter von Fürst Helsang. Und nein, ich arbeite nicht für Cormyr. Man könnte mich einen freien Informanten der letzten wirklich ehrenwerten Kräfte dieser Stadt nennen. Um ehrlich zu sein, bot ich der Gesandtschaft aus Cormyr meine Dienste an, als sie heute Morgen die Stadt vor dem Angriff einer Bestie des Abyss beschützen. Nichts gegen meine Heimatstadt, aber ich fürchte, wenn Fürst Schwarzmähne die Bestie nicht nieder gerungen hätte, hätte es Tote gegeben, da die örtlichen Truppen sicherlich nicht interveniert hätten. Eine Hand wäscht die andere und so versuche ich nun, für Fürst Helsang in Erfahrung zu bringen, wer in Melvaunt in der Lage ist, Dämonen zu beschwören. Das Fürst Schwarzmähne bereit war, mir währenddessen beim Vorgehen gegen dieses Etablissement zur Hand zu gehen, schuf natürlich eine wundervolle Gelegenheit, den finsteren Machenschaften Fargens endgültig ein Ende zu setzen."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 20.05.2013, 15:58:23
Nanther reíßt erschrocken die Augen auf, als Coarfax ihm von den Geschehnissen am Stadttor berichtet.

(http://i44.tinypic.com/ek5dw.jpg)"Es stimmt also was man über den Dämonenangriff am Tor sagt? Ich hielt es für Übertreibung!
Welche finstere Zeiten brechen über unsere Bürger herein, wenn derartige Scheusale bereits auf unseren Straßen wandeln! Wahrhaft, der Morgenfürst selbst muss euch entsandt haben!
Auch euch gebührt mein Dank, tapferer Bürger Melvaunts! Ich werde sofort alle Kräfte Haus Nanthers auf das Ergreifen der Schwarzmagier setzen, die es wagen offen in dieser Stadt zu agieren!
Hier, nehmt dies als Zeichen meiner Dankbarkeit![1] Selbstverständlich steht es euch frei zu gehen!
Solltet ihr Neuigkeiten haben, bitte ich euch umgehend zu mir zu kommen! Die Pforten Haus Nanthers stehen euch jederzeit offen!"

 1. 200 Platinmünzen erhalten
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 20.05.2013, 16:39:30
Der Zwerg mustert sich kurz und spuckt dann Blut aus.

"Ich habe schon Schlimmeres überlebt, macht euch um mich keine Sorgen. Doch habe ich eine Frage an euch Vaêl. Ich weiß ihr tragt euer Herz am rechten Fleck und deshalb ist mir eure Antwort auf die folgende Frage äußerst wichtig. Wie schätzt ihr die Gesinnung des roten Magiers ein?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 21.05.2013, 08:29:49
Coarfax deutet eine Verbeugung an und verabschiedet sich dann.

"Ich danke euch für eure Unterstützung, mein Fürst. Schön zu sehen, dass es noch ein Haus in Melvaunt gibt, dem das Wohl der Stadt am Herzen liegt."

Dann wendet sich der Betrüger an Bolmur.

"Kommt, Fürst Schwarzmähne, Fürst Helsang erwartet uns sicher schon."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 21.05.2013, 16:26:44
Vaêls Blick ruht auf dem Zwergen. Dann antwortet er mit klarer, fester Stimme.

"Ich weiß nicht, welche Ziele Meister Petrov verfolgt. Er trägt die Farben der Roten Magier doch seine Pläne sind undurchsichtig. Er begleitete meine Gefährten und mich sicher nicht in die Thar, um Thrull zu stoppen. An den Bewohnern dieser Stadt scheint ihm nicht viel zu liegen, Fürst Bruil eingeschlossen. Sein Interesse gilt Nabthatoron, aber warum?

Er hasst jedwede Form planarer Einflussnahme, daran besteht kein Zweifel, aber was genau hat er vor, wenn es uns gelingen sollte, den Dämonen zu stellen? Wird er uns im Kampf gegen Nabthatoron beistehen? Wird er uns im Angesicht der Gefahr verraten und sein eigenes Leben retten? Ich weiß es nicht.

Ich sehe dieselbe Gefahr, die auch ihr in ihm seht. Aber ich sehe auch die andere Seite. Die Hilfe, die er uns ist. Die Hoffnung, dass er für mehr kämpft, als sein eigenes Wohl. Vieles spricht dafür. Er könnte mit einer anderen Gruppe den Dämonen jagen. Warum bleibt er bei uns? Warum besteht er darauf, uns zu helfen und sich unseren Wünschen sogar anzupassen?"


Vaêl packt seine Heilertasche zusammen, spricht kurz ein paar Worte, in der Hoffnung, dass die Götter die Seele dieser jungen Frau doch vor ihrer Herrin schützen können, steht dann auf und wendet sich wieder Thalorn zu.

"Jedes Wesen sollte die Möglichkeit haben, aufgrund seiner Taten beurteilt zu werden. Seine erlauben genauso viele Zweifel, wie Hoffnung. Ich halte an der Hoffnung fest."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 25.05.2013, 18:55:35
Thalorn setzt sich und hält sich sichtlich erschöpft den Kopf.

"Das heißt, im Grunde ist er für euch genau so ein unbeschriebenes Blatt wie für mich. Und ihr hofft er ist aufrichtig, weil er momentan zu Gunsten unser handelt. Ich schätze er ist wie eine Fahne im Wind, geht den Weg des geringsten Widerstandes, um sein Ziel zu erreichen. Vielleicht hat er uns bis jetzt geholfen, doch das bedeutet nicht, dass er uns im nächsten Augenblick nicht in den Rücken fällt. Der rote Magier hat ein Ziel und handelt nach einem System, wir müssen es nur erkennen. Bleibt wachsam Vaêl und überschätzt nicht die Vernunft der Versuchten."  
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 26.05.2013, 11:57:50
Als Thalorn doch Zeichen der Erschöpfung zeigt, reicht ihm Vaêl eine Hand. Auch wenn die tote Priesterin sich tief in Vaêls Gedächtnis gebrannt hat, würde es niemandem helfen, Thalorn hier den Schergen der Loviatar oder den Rächern Haus Leiyraghons zu überlassen.

"Ihr müsst hier weg, Thalorn. Geht zu den nördlichen Stadttoren und wartet in einiger Entfernung. Wir werden dann zu euch stoßen."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 28.05.2013, 10:58:36
Nachdem er sich von Thalorn verabschiedet hat und diesen vor den Stadttoren sicher weiß, zieht sich Vaêl in Seitengassen zurück und hastet zum Anwesen Fürst Nanthers. Beim Fürsten fasst er sich so kurz, wie möglich.

"Verzeiht mein Drängen, Fürst Nanther, aber es ist etwas geschehen, dass unser weiteres Vorgehen erschwert. Thalorn, der Priester des zwergischen Kriegsgottes Clangeddin, geriet auf offener Straße in eine Auseinandersetzung mit einer Dienerin der Loviatar. Wir verteidigten uns, doch als Thalorn zu sterben drohte, griff Clangeddin persönlich ein und sandte ein Wesen der höheren Ebenen, um die Angreifer zu zerschmettern. Die Priesterin ist tot. Und stellte sich als Tochter des Hauses Leiyraghon heraus. Ich sage euch dies, weil ich vorschlage, dass meine Gefährten und ich dieser Stadt augenblicklich den Rücken zukehren. Ohne unsere Präsenz in der Stadt, könnt ihr euer Bündnis mit uns aufkündigen und einer erneuten offenen Fehde zwischen euren Häusern vermeiden. An unserem Auftrag halten wir dennoch fest und melden uns bei euch, sobald wir Zenith gefunden haben. Dafür bräuchten wir nur noch seinen Aufenthaltspunkt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 28.05.2013, 16:29:40
Fürst Nanther befindet sich gerade in der Bibliothek des Anwesens, als Vaêl in Eile durch die Tür prescht, ein halbes Dutzend entrüsteter Bediensteter im Schlepptau. Ohne zu verschnaufen bestürmt der Aasimar den Herrn des Hauses mit seinem Anliegen.
Nanthers Blick verfinstert sich zusehends und schließlich schnappt er wütend:

(http://img195.imageshack.us/img195/5287/thumbwoarstennanther.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/195/thumbwoarstennanther.jpg/)
"Ihr habt was??? Seid ihr noch bei Sinnen eine Tochter Leiyraghons zu töten? Törichter Narr, ihr habt überhaupt keine Ahnung in was für eine Position mich das bringt! Ihr enttäuscht mich, Vaêl. Ich hätte von einem Diener des Morgenfürsten mehr erwartet, als ein Mitglied des Adels zu ermorden! Mag sein das Loviatars Lehren nicht euren Ansichten entspricht - und sicherlich auch nicht den meinen, seid euch dessen gewiss - doch die Maid der Schmerzen wird in Melvaunt geduldet und die Kirche besitzt keinen geringen Einfluss. Ich sollte euch aus meinem Haus und der Stadt werfen lassen für euer Verhalten!"

Nanther schnaubt verächtlich und wendet sich von Vaêl ab. Eine Zeit lang herrscht betretenes Schweigen, dann fährt Nanther fort:

"Ihr solltet sofort untertauchen, wenn euch euer Leben lieb ist. Loviatars Priesterschaft und auch Haus Leiyraghon werden Rache an euch üben wollen, wenn sei euch zu fassen bekommen.
Der Zauber ist noch nicht bereit, ich kann euch frühestens morgen eine Nachricht zukommen lassen. Ihr solltet euch verstecken, am besten außerhalb der Mauern Melvaunts. Gebt mir eine Haarlocke, Vaêl, so werde ich euch überall finden können."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 28.05.2013, 16:42:41
Vaêl beißt die Zähne zusammen und nickt. Dann schneidet er sich eine Locke ab und reicht sie Fürst Nanther.

"Habt Dank für euer Vertrauen. Es schmerzt mich, den Tod der Frau nicht verhindert haben zu können. Es geschieht, wie ihr es vorschlagt."

Dann verabschiedet sich der Kleriker und eilt zum Kämpen, um Bolmur zu suchen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 29.05.2013, 13:53:52
Nur kurze Zeit später finden die Gefährten im Kämpen wieder zusammen. Bolmur hat Coarfax im Schlepptau, der sich nicht hat abschütteln lassen. Vaêl sieht den Nordmann fragend an, doch dieser schnaubt nur und zuckt mit den Achseln.
Der Aasimar ist über die Anwesenheit von Coarfax zunächst überhaupt nicht angetan, bedeutet es doch, dass eine weitere Person in die ohnehin prekäre Lage involviert wird.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 30.05.2013, 15:22:12
Coarfax sitzt mit Bolmur an einem Tisch und versucht gerade anscheinend, ihm ein Kartenspiel beizubringen. Als Vaêl hineinstürmt, blickt er auf und mustert den Kleriker überrascht.

"Ah, Fürst Helsang, schön, euch zu sehen. Setzt euch doch zu uns."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 30.05.2013, 15:27:05
Vaêls Augen suchen den Raum nach eventuellen Zuhörern ab und tritt erst an den Tisch, als er sieht, dass sie unbeobachtet sind. Dann entgegnet er hastig, ohne Coarfax zu antworten.

"Bolmur, wir müssen die Stadt augenblicklich verlassen. Thalorn geriet auf offener Straße in eine Auseinandersetzung mit einer Dienerin der Loviatar. Wir verteidigten uns, doch als Thalorn zu sterben drohte, griff Clangeddin persönlich ein und sandte ein Wesen der höheren Ebenen, um die Angreifer zu zerschmettern. Die Priesterin ist tot. Und stellte sich als Tochter des Hauses Leiyraghon heraus. Die Diener sowohl der dunklen Kirche, als auch die Mitglieder Haus Leiyraghon werden uns bald auf den Fersen sein und unsere Köpfe fordern."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 30.05.2013, 15:35:34
Coarfax Augen weiten sich. Dann echot er ungläubig.

"Ihr habt ein Mitglied der hohen Familien getötet?"

Der Betrüger lacht auf.

"Mann seid ihr lebensmüde!"

Mit einer eleganten Bewegung erhebt sich der junge Mann und wendet sich zum Gehen.

"Ich würde eure angenehme Gesellschaft ja gerne weiter genießen, aber ich fürchte, mit eurem neu gewählten Leben als wandelnde Zielscheibe gehen Implikationen einher, die mir eher unangenehm sind."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 30.05.2013, 15:36:43
Vaêls Miene verfinstert sich und sein Mund verzieht sich zu einem Strich.

"Ihr seid frei, zu gehen, wohin immer ihr wollt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 30.05.2013, 15:37:57
Coarfax grinst.

"Habe ich euch was voraus, nicht?"

Dann ist er schon halb aus der Tür draußen, als er noch einen kurzen Blick zurück wirft und fragt:

"Sagt mal, reine Neugierde, aber wie wollt ihr eigentlich die Stadt verlassen?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 30.05.2013, 15:39:07
Vaêls Blick ist immer noch starr und seine Stimme tonlos.

"Durch das Nordtor."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 30.05.2013, 15:48:41
Coarfax neigt fragend den Kopf.

"Also mal unter uns, die erste Idee war schon nicht sonderlich schlau, aber die zweite ist nur noch dumm. Ihr könnt keinen Adligen töten und dann so mir nichts, dir nichts aus dem Nordtor spazieren. Die Soldaten der Stadt sind absolut unfähige Dilettanten, zugegeben, aber wenn es um die hohen Familien und die Kirche der Loviatar geht, habt ihr es mit anderen Gegnern zu tun. Wie lange ist der Mord her? Ich wette, die Torwächter sind bereits informiert und dann bleibt euch eigentlich nur noch der Weg, euch euren Weg nach draußen frei zu schlagen und ganz ehrlich, dann würde ich an eurer Stelle lieber hier noch einen trinken und den Dolch wählen. Die Kirche mag vielleicht kreativer sein, aber auch Haus Leiyraghon lässt euch sicherlich nicht schnell sterben."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 30.05.2013, 15:55:55
Genau das hatte Vaêl die ganze Zeit befürchtet und Thalorn bereits wieder abgefangen. Im Moment warteten Jegor und der Zwerg widerwillig in einer Seitengasse in der Nähe des Kämpen. Sie hatten sich noch lange gestritten, aber keinen Ausweg gefunden. Sie saßen im Moment in der Stadt fest. Und es war wirklich nur eine Frage der Zeit, bis sie entdeckt wurden.

"Wir werden einen Weg finden! Aber ihr habt Recht. Wir sind eine Gefahr für euch. Bringt euch in Sicherheit, solange ihr noch könnt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 30.05.2013, 16:01:35
Coarfax überlegt kurz und tritt dann wieder an die beiden heran.

"Na gut, Schwamm drüber. Wisst ihr, ich mag euch. Ihr braucht Hilfe, also sollt ihr sie bekommen, denn zufälligerweise kenne ich einen Fachmann für das unbemerkte Betreten und Verlassen dieser Stadt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 30.05.2013, 16:57:59
Vaêl nickt dem Herumtreiber zu, um ihm zu bedeuten, fortzufahren.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 30.05.2013, 17:16:38
Coarfax setzt sich wieder an den Tisch. Er zupft spielerisch seine Ärmel zurecht und richtet seinen schmierigen Kragen. Dann setzt er ein abschätzendes Lächeln auf, stützt die Hände auf den Holztisch und verkündet feierlich.

"Was ich euch anbieten kann, ist ein Platz auf einem Schiff. Melvaunt stellt einen der wichtigsten Häfen der Mondsee und es gibt viel zu viele Boote, als dass die Handlanger der Kirche oder Haus Leiyraghons euch aufspüren könnten. Zwar gehören auch alle Boote auf die ein oder andere Weise irgendeinem Haus, aber es gibt immer einen Kapitän, der ein Auge zudrückt und da euch Tymora lacht, kenne ich genau einen solchen. Man müsste natürlich noch über die Details reden, aber ich denke, dass sich gegen ein entsprechendes Entgelt eine Überfahrt einrichten lassen könnte."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 31.05.2013, 16:18:09
Schwer ausatmend, geht Vaêl die Möglichkeiten im Kopf durch. Ihnen rannte die Zeit davon und sie brauchten endlich ein wenig Ruhe, andernfalls würden sie den nächsten Konflikt nicht überleben. Auch wenn es sich der Kleriker nie anmerken lassen würde, die letzten Zauber hatten ihren Preis und Vaêls Muskeln brannten vor Schmerz. Jegor und Thalorn ging es nicht besser.

Aber ihr Leben einer wildfremden Gestalt anvertrauen, die sie keinen Tag kannten? Noch dazu, wenn sie sich dabei auf einen Schmuggler verlassen mussten, denn nichts anderes konnte der Kapitän nach Coarfax Beschreibung sein. Was, wenn Coarfax sie geradewegs an ihre Feinde verkaufen würde? Oder der Kapitän?

Leider halfen diese Zweifel nichts. Sie hatten keine Wahl. Hier in der Stadt würde ihnen keiner Unterschlupf bieten können, also mussten sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Schweren Herzens holt Vaêl seinen Geldbeutel hervor. Es würde sicherlich teuer werden.

"Wieviel?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 31.05.2013, 16:30:32
Coarfax Lächeln wird breit.

"Ah, ein Mann von Welt, wie schön. Und da ihr ein Fürst seid, macht es euch doch garantiert nichts aus, wenn ich euch für meine eigenen Fähigkeiten auch etwas veranschlagen werde, Umkosten, Gefahrenzulage und so weiter. Ihr helft dem Ärmsten der Armen, wenn euch das beruhigt.

500 Goldmünzen pro Kopf sollten genügen. Eventuell mehr, wenn ihr einen etwas exotischeres Reiseziel haben wollt. Aber die regulären Häfen, das schöne Mulmaster, die aufregende Zhentilfeste oder das beschauliche Phlan sind sicherlich im Rahmen des möglichen. Nun gut, wir sollten keine Zeit verlieren. Meine Herren, darf ich bitten?"


Coarfax steht beschwingt auf und hält Vaêl und Bolmur die Tür auf. Draußen winkt er Jegor und Thalorn freundlich zu und wartet geduldig, bis Vaêl den Magier und den Zwerg beruhigt hat. Beide verstehen die mehr als freundliche Hilfsbereitschaft des Betrügers erwartungsgemäß falsch und vor allem der Zwerg setzt einen erstaunlichen Widerwillen an den Tag, als es um sein Gold geht.

Schlussendlich hat Coarfax aber den gesamten Betrag und tastet immer wieder zufrieden den schweren Beutel in seiner Manteltasche ab. Sein Weg führt durch ein paar Gassen zum Hafen, wo er seinen Kunden bedeutet, kurz auf ihn zu warten. Auch wenn der Nordmann und der Zwerg heftig protestieren, beharrt der Betrüger auf seinen Konditionen und als er anbietet, das Geschäft rückgängig zu machen, wenn die Verhandlungspositionen so starr verbleiben, knickt die Gegenseite ein, woraufhin Coarfax nach wenigen weiteren Minuten alleine an der Hafenpromenade entlang schlendert.

Es wäre so leicht. In weniger als einer Stunde würde man die Gruppe finden und entweder gleich töten oder gefangen nehmen und dann töten. Die 2000 Goldmünzen wären dann sein. Coarfax bleibt stehen und entzündet genüsslich seine Pfeife. Etwas traurig war er schon, seine Lieblingsspelunke verloren zu haben, aber insgesamt war der Tag nicht schlecht.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 31.05.2013, 16:41:58
Vaêl gab die Hoffnung nicht auf. Er hatte zwar kaum eine andere Wahl, aber er wollte nicht glauben, verraten worden zu sein. Auch wenn der Herumtreiber nun schon deutlich zu lange fehlte und Vaêls Engelsgeduld auf eine harte Probe stellte. Jegors immer schneller werdendes Fußtappen und Thalorn wütendes Gemurmel machten die Sache nicht besser.

In den Schatten der Gasse geduckt, kam er sich vor wie ein Verbrecher. Ja, sie hatten sich nur verteidigt, aber Thalorn hatte die Auseinandersetzung provoziert und schlussendlich auch gewaltsam beendet. Wäre es so falsch, sie Mörder zu nennen? Auch wenn es sich um eine Dienerin der Loviatar gehandelt hat? Niemand hatte das Recht, jemanden zu töten. Wer sollte dieses Recht auch verleihen?

Vaêls beruhigende Worte waren fast zu einem beschwörenden Mantra angewachsen, als Coarfax endlich wieder auftauchte. Und keine Sekunde zu spät, denn Bolmur war kaum noch davon abzubringen, sein Schwert zu ziehen und den Konflikt vorzuziehen. Das Blut in seiner Hand pulsierte, so fest hatte er den Griff des schwarzen Schwertes umfasst. Für seine Barbarenseele musste es unerträglich sein, wie ein Tier in einer engen Gasse gefangen zu sein.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 31.05.2013, 17:05:52
Coarfax bot sich ein wunderschöner Anblick. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Er räusperte sich und verkündete dann mit einem unschuldigen Lächeln.

"So, alles abgemacht. Wir haben einen Kapitän. Saemon Havarian. Ein alter Segler der westlichen Meere, dank Tymora nun auch in Melvaunt anzutreffen. Er freut sich auf uns, stellt keine Fragen und bringt euch, wohin immer ihr wollt. Folgt mir. Wenn möglich, ein wenig unauffälliger. Im Moment seht ihr mehr nach einem vielversprechenden Witz aus. Treiben sich ein Priester, ein Roter, ein Nordmann und ein Zwerg am Hafen herum. Ihr versteht?"

Verstanden sie natürlich nicht. Aber die Erfahrung hatte ihn schon mehr als einmal gelehrt, dass er bei seinen Kunden nicht auf Humor setzen konnte. Dabei sollte man in Gefahrensituationen auf keinen Fall den Kopf verlieren. Nervöse Hände, die nach Schwertgriffen zuckten hatten bisher keinem Konflikt gut getan. Er behielt diesen weisen Rat allerdings lieber für sich und führte die Gruppe unauffällig durch ein Wirrwarr an Booten, Kisten, Matrosen und Planken. Sie waren auf den Stegen. Dem inoffiziellen, kleinsten Stadtteil von Melvaunt. Wenn man sich hier auskannte, waren sie ein Labyrinth, das den schönen Vorteil bot, dass man nie gegen mehr als zwei Leute gleichzeitig kämpfen musste. Und bei all den herum liegenden Tauen hatte man meist schnell nur noch einen Widersacher und einen unfreiwillig Badenden oder Ertrinkenden. Coarfax hatte nie verstanden, warum Hafenbewohner nicht schwimmen konnten. Gut, er konnte es auch nicht, aber er war wenigstens geschickt genug, nicht selber ins Wasser zu fallen.

Am Ende eines Steges räusperte er sich erneut und deutete vor einer kleinen Gruppe Menschen eine Verbeugung an. Die meisten waren schmierige und stinkende Matrosen, aber die Gestalt des Kapitäns stach deutlich heraus. Saemon Havarian war ein großer Mann in seinen späten Vierzigern. Er hatte ergrautes, ehemals dunkelbraunes Haar, dass er lässig zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, einen Dreitagebart, bei dem nur der gewachste Schnurrbart markant hervor stach und verschlagene, dunkelbraune Augen. Mit dem eleganten braunen Mantel, dem schwarzen, offenen Hemd, der roten Schärpe, dem Degen an der Seite und dem breiten offenen Grinsen sah er alles andere als vertrauenswürdig aus.

"Meine Damen und Herren. Wir haben schon wieder keine Damen dabei, oder? Schade, naja, darf ich vorstellen. Saemon Havarian. Der Schrecken der Mondsee."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.06.2013, 16:58:11
Saemon Havarian deutet eine Verbeugung an in der er einen imaginären Dreispitz zieht und wirft der Gruppe dann ein breites Lächeln entgegen.

(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Da seid ihr ja mit unseren neuen Freunden, Coarfax. Hallo miteinander, meine Name ist Saemon Havarian und egal was ihr bereits über mich gehört habt, ich bin ein ehrbarer und unabhängiger Freihändler der Mondsee. Lasst euch nichts einreden von Leuten mit scharfen Zungen und wenig Ahnung, ich bin ein ehrbarer Geschäftspartner und zuverlässiger Wegbegleiter der für seine zahlende Kundshcaft beinahe alles tun würde!
Es freut mich euch heute hier an Bord der Seeschlange wilkommen zu heißen! Coarfax hat mir schon berichtet, dass ihr es eilig habt. Probleme mit dem Gesetz vielleicht? Haha, keine Sorge, den alten Saemon kümmert es nicht wen ihr betrogen, erwürgt oder gefreit habt, für mich seid ihr ein Geschäft - ein lukratives obendrein. Ihr zahlt, ich kümmere mich um den Rest.
Nun, ich bin mir sicher eure werten Namen sind nicht für meine Ohren bestimmt, weswegen wir diesen Schritt einfach überspringen, was meint ihr? Ihr sagt mir einfach wohin ihr wollt und schon stechen wir in See - so einfach ist das."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 02.06.2013, 17:11:57
Vaêl hasste das. Es war einfach nicht richtig. Er wollte sich erklären und Verantwortung für seine Taten übernehmen, statt dessen rutschen sie immer weiter in den Sumpf von Lug und Trug. Aber es half alles nichts. Sie mussten fliehen und dies war der einzige Weg.

"Phlan ist unser Ziel, Kapitän. Bringt uns bitte so schnell wie möglich dorthin."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 02.06.2013, 17:21:10
Jegor verzieht angewidert den Mundwinkel. Er war es nicht gewohnt, sich wie ein gewöhnlicher Dieb verstecken und herumkommandieren zu lassen und seine Geduld mit dieser ganzen Idiotie würde alsbald ein Ende finden. Als der Kleriker Phlan als ihren Zielort nannte, wurde der Magier hellhörig. Was wollten sie denn so nah an Melvaunt in dieser Kleinstadt?

Seine Widerworte hob sich Jegor doch für später auf.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 03.06.2013, 13:02:20
(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Selbstverständlich. Das Wetter ist gut, wir können bereits morgen abend in Phlan vor Anker gehen. Eine gute Entscheidung im Übrigen. Phlan ist ein netter kleiner Ort voller netter, jedoch keineswegs unterbelichteter Leute. Dort schätzt man die Privatssphäre des jeweils Anderen und pflegt einen höflichen Umgang miteinander. Ein wenig anders als hier in Melvaunt, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Hinkender John hier - sein Bein mag lahm sein, aber er hat einen kräftigen rechten Schwinger, haha - wird euch eure Kajüte zeigen. Nicht Besonderes, ich bin untröstlich, doch normalerweise haben wir etwas weniger... erlesene Kundschaft."

Der bärtige Mann auf den Saemon zeigt knurrt mürrisch und humpelt dann übers Deck in Richtung einer Tür die offenbar in den Bauch des Schiffs führt. Saemon klatscht abschließend in die Hände und wendet sich dann wieder seinen Männern zu.

"An die Arbeit ihr Halunken! Die hohen Herren hier wollen morgen abend in Phlan sein, seht zu dass ihr die Beine in die Hand nehmt. Bringt die Ladung unter Deck, vertäut alles und macht das Schiff klar! Ich will das wir mit dem Sonnenuntergang auf See sind!"

Entschuldigend wendet sich der Kapitän der Seeschlange nocheinmal an seine Passagiere:

"Kann noch etwas dauern, ihr mögt verzeihen. Vielleicht habt ihr ja noch einige Besorgungen zu erledigen? Ansonsten dürft ihr gerne mit anpacken, wenn ihr es eilig habt!"

Saemon lacht kurz auf, als hätte er einen Witz gemacht, dann wendet er sich ab und beginnt seinen Männern Befehle zuzubrüllen. Der vormals träge Haufen hartgesottener Seebären kommt in Bewegung und wenige Augenblicke später herrscht hektisches Treiben auf dem Schiffsdeck.
Auf Drängen des hinkenden John begeben sich die Gefährten unter Deck. Durch ein trübes Bullauge fällt das fahle Licht des Melvaunter Winterhimmels in eine winzige Kammer mit vier Hängematten. Offenbar ist kein weiterer Schlafplatz für einen fünften Passagier vorgesehen und auf Drängen Vaêls und Bolmurs grimmigen Blick hin rückt John lediglich einen muffigen, mit Stroh gefüllten Seesack heraus. Das einzig andere Möbelstück in der Kammer ist eine umgedrehte Holzkiste deren Funktion irgendwo zwischen Stuhl, Bank und Tisch einzuordnen ist.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 04.06.2013, 13:01:27
Nach einer kurzen Absprache beschlossen die Gefährten, dass es am sichersten war, wenn sie unter Deck blieben und nur Bolmur kurz in die Stadt aufbrach[1] Als der Nordmann zurückkehrte, nahm er mürrisch in einer Ecke Platz und begann, seine neue Rüstung zu polieren.

Vaêl hingegen stand am Bullauge und sah nachdenklich nach draußen.
 1. Bänderpnazer +1 verkauft. Ritterrüstung +2 gekauft.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 04.06.2013, 16:08:37
Jegor räuspert sich und knurrt dann grimmig in Richtung Vaêl.

"Warum Phlan, Vaêl? Hofft ihr auf die Hilfe der Priester des Tyr?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 04.06.2013, 16:18:33
Ohne seinen Blick von der Fensterscheibe abzuwenden, entgegnet Vaêl.

"Nein, ich suche die Hilfe derer, die im Zeichen der Harfe stehen"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 04.06.2013, 21:33:17
Jegor verzieht sein Gesicht zu einer Fratze.

"Die Harfner?!

Er spuckt das Wort beinahe aus und setzt dann wütend nach:

"Fanatische Mörder, nicht besser als die Zhentarim! Das ist wirklich eure Antwort? Was erhofft ihr euch? Eine Zusammenarbeit? Man kann keinem Harfner trauen! Wenn dir ein Harfner hilft, hilft er nicht dir, sondern du ihm! Ich habe nicht vor, eine Marionette dieser Intriganten zu sein!"

Sarkastisch fügt er hinzu.

"Wobei sie mir wahrscheinlich nur aufgrund der Farbe meiner Robe liebend gerne bereits vor jeder Hilfe einen Dolch in den Rücken rammen würden!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 04.06.2013, 21:35:07
Coarfax, der bisher still in der Ecke lehnte, nickt.

"Nicht ganz von der Hand zu weisen, da stimme ich dem Rotmantel zu. Kein Harfner würde einem Thay helfen. Und die Harfner sind auch ein wenig, naja, engstirnig klingt noch zu freundlich ausgelegt, wenn ihr versteht, was ich meine. Wenn ich mir Bündnispartner suchen würde, wären mir etwas moralisch flexiblere Partner lieber. Warum braucht ihr überhaupt Hilfe? Mal ehrlich, ja, nett von euch, dass ihr den Leuten in Melvaunt geholfen habt, aber warum gleich Melvaunt den Krieg erklären?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 04.06.2013, 21:51:05
Jegor fährt herum und blafft den Betrüger an.

"Ihr haltet euch da raus! Schlimm genug, dass wir gezwungen waren, uns dieser lächerlichen Farce anzuschließen, aber um eure Vertrauenswürdigkeit steht es wahrscheinlich noch miserabler, als um eure Kleider. Also schweigt!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 04.06.2013, 21:56:04
Coarfax hebt beschwichtigend die Hände und geht langsam, rückwärts Richtung Tür.

"He, alles in Ordnung, Rotmantel. Ihr zahlt, ihr seid König. Bin mal an Deck."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 04.06.2013, 21:57:19
Vaêl seufzt, wendet sich vom Fenster ab und schaut Coarfax nach, jedoch ohne ihn aufzuhalten.

"War das wirklich notwendig?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 04.06.2013, 22:14:07
Jegor verdreht die Augen, setzt zu einer wütenden Antwort an, stockt und entscheidet sich dann zu einer entnervten Erklärung.

"Ihr verstehst das wirklich nicht, oder?"

Der Magier atmet schwer durch, streicht seine Robe glatt und fixiert dann den Kleriker.

"Was wisst ihr von diesem Halbling?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, setzt Jegor nach.

"Nichts! Ihr meint vielleicht, etwas über ihn zu wissen. Aber ihr wisst gar nichts über ihn. Was hat er euch erzählt? Das er zum fahrenden Volk gehört? Das alle Mitglieder seines Volkes so geschickt und leise sein können? Hat er euch auch erzählt, dass er aus Melvaunt stammt?[1] Dass er ein dreckiges Straßenkind war und nur aus der Gosse heraus kam, weil er sich mit dem schwarzen Netzwerk einließ und ein verflucht guter Mörder wurde? Was denkt ihr, warum er sich euch damals angeschlossen hat? Und warum er in der Festung war. Unverletzt und bewaffnet? Und dass er zufällig den geheimen Lagerraum mit seiner Ausrüstung gefunden hat, hat euch auch nicht verwundert? Der Halbling war ein verdammter Zhentarim und er wäre unser verdammtes Verhängnis geworden, wenn er sich nicht selbst ausgeschaltet hätte.

Und ihr, der ihr vollkommen blind und taub für die Ränke und Intrigen der Mondsee seid, lauf mit offenen Armen, jederzeit wirklich jeden willkommen heißend, durch die Welt und weist mich zurecht, wenn ich ein weiteres Paar neugieriger Ohren samt spitzer Zunge in die Schranken verweise? Jetzt, da wir durch diesen Tölpel von Zwerg die Liste unserer Feinde um weitere zwei Namen bereichert haben? Seid ihr wirklich so naiv? Was glaubt ihr, was das hier wird? Dass ihr nur alle Narren mit eurem Mantra der Hoffnung einlullen müsst und die Ränkeschmiede dann aus Freundlichkeit davon absehen, euch umzubringen? Ihr seid eine Gefahr! Ihr seid ein Menschenfänger. Die dämlichen Menschen dieser Stadt hören euch zu und glauben euch. Sie hoffen auf eine Welt, in der sie nicht jeden Tag neu unterdrückt werden. Sie stellen die Mehrheit der Stadt und auch wenn es lange dauert, Schafe zu Wölfen zu machen, fürchtet jede Diktatur genau das. Und genau deshalb werden sie euch früher oder später beseitigen! Sie müssen sogar, wenn sie ihre Macht nicht verlieren wollen! Wie könnt ihr das nicht sehen!"
 1. Siehe: http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6880.330.html, Wissen (Mondsee): 32.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 05.06.2013, 21:16:36
Thalorn springt empört auf und schreitet auf den Magier zu.

"Und was soll man eurer Meinung nach tun? Sich in sein purpurfarbenes Gewand schmiegen und die ganze Scharade mitspielen? Den Ungerechten den Ring küssen, um nur auf eine Chance zu warten ihnen ein Messer in den Rücken zu rammen und sich an ihrer dahinschwindenden Macht zu laben. Oder sehe ich das falsch und ihr schwört dem Hause Bruil immer noch die Treue, bückt ihr euch immer noch vor ihm? Tut euch denn schon der Rücken weh?"

"Für euch sind Worte wie Ehre, Treue und Tugendhaftigkeit fremd! Sagt mir, für was macht ihr das alles? Ist es die Gier nach Macht, die euch schon innerlich auffrisst?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 05.06.2013, 22:04:26
Jegors Kopf ruckt zum Zwergen herum.

"Schwarz oder weiß! Ihr kennt gar keine Abstufungen, Zwerg! Wenn etwas nicht so ist, wie es euch in den Kram passt, dann ist es das böse! Na los! Prüft meine Gesinnung! Ich weiß, dass ihr Priester gerne mit diesen selbstgerechten Zaubern um euch werft und die Welt in Heilige und Verbrecher teilt. Sagt mir wer ich bin und holt euch die Bestätigung für euer längst gefallenes Urteil!

Macht! Als hätten wir auch nur den Hauch einer Möglichkeit, in Melvaunt an Macht zu kommen. In der Stadt, in der es vor Machtgruppen nur so wimmelt, die genauso wenig zimperlich sind, wie ihr Zwerg, wenn es darum geht, Feinde zu beseitigen. Ehre und Tugendhaftigkeit. Pah! Wir sitzen in dieser Spelunke von Boot und verkriechen uns wie geprügelte Hunde wegen eurer Ehre."


Sich abwendend verschränkt der Magier die Arme.

"Meine Beweggründe wären an euch verschwendet. Ihr habt eurer Urteil doch schon längst gefällt. Also seht in mir, wen ihr wollt und schweigt."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 05.06.2013, 23:48:10
Vaêl wollte Jegors Anschuldigungen nicht glauben. Kalokin ein Mörder der Zhentarim? Wie passte das zu dem unschuldig wirkenden kleinen Halbling, der so lange ein Teil ihrer Reisegruppe war? Doch wie passen die vielen kleinen Zweifel in dieses Bild? Das Kalo so bereitwillig mit ihm aufgebrochen war, die vielen Fragen, die er ihm über seine Herkunft stellt, seine Fähigkeiten im Kampf, sein plötzliches Verschwinden und das mehr als unerwartete Wiederauftauchen. Die Tatsache, dass Jegor Kalokins vollen Namen kannte, ohne dass dieser ihn zuvor erwähnt hatte. Die Puzzleteile passten in dieses Bild viel besser, als in jenes davor. Es war ein hässliches Gefühl, verraten worden zu sein. Der Magen zog sich als einzig schmerzender Klumpen zusammen.

Schwer durchatmend, versuchte Vaêl einen klaren Kopf zu bekommen und den erneut ausbrechenden Streit seiner Gefährten auszublenden. Gefährten. Wodurch war dieses Wort eigentlich gerechtfertigt? Sie hatten keinen gemeinsamen Weg, wie das Wort vielleicht suggerierte. Skeptisch ruht Vaêls Blick auf jedem einzelnen. Er konnte Thalorns Zweifel verstehen. Jegor war unberechenbar. Er hatte ihnen bisher geholfen, aber dennoch trug er seine Robe mit stolz und verfolgte Ziele, in die er keinen Einblick gab. Doch Vaêl teilte auch Jegors Einwände gegenüber Thalorn. Wenn sie jedem ihrer Feinde in offener, alternativloser Aggression gegenübertraten, waren sie nicht besser als ihre Widersacher. Von Bolmur ganz zu schweigen. Vaêl hatte sich fest vorgenommen, ihn vom Pfad des ewigen Kampfes abzubringen, doch er wusste nicht, ob es ihm jemals gelingen würde. Bolmur war mehr eine Naturgewalt und einzig glücklich, wenn er sein monströses Schwert in seine Gegner schlagen konnte. Wer diese waren, schien beinahe egal, solange sie als gefährlich genug galten, um ihm Ehre zu bringen. Und Coarfax? Bestenfalls ein Schmuggler und Betrüger, schlimmstenfalls ein weiterer Dieb, Erpresser oder gar Mörder. Waren das seine Helfer auf dem Weg, Melvaunt zu retten?
Und vor was? Jegor hatte Recht. Dieses Boot war tatsächlich der Beweis für ihre fehlenden Möglichkeiten. Und auch die Gefahr, die für die Bürger Melvaunts galt, war nicht zu leugnen.

Wieder hinaus in den Winterhimmel schauend, wusste Vaêl, dass er sich entscheiden musste. Sein Ziel, die Mondsee zu befreien, die Gefahr durch Nabthatoron abzuwenden und die unterdrückende Macht der vielen finsteren Machtgruppen zu beenden, würde ihn einen hohen Preis kosten. Er brauchte Hilfe. Alleine würde er es nicht schaffen, diese Lektion hatte er bereits bitter gelernt. Aber er würde keine andere Hilfe bekommen, als die dieser zufälligen Gruppe, deren Ansichten nicht diametraler sein könnten. Es würde ein steiniger Weg sein und er konnte nicht sagen, ob es ihm gelingen würde, sein Ziel zu erreichen oder ob es ihn vorher das Leben kosten würde. Oder das Leben anderer.

Stumm ein Gebet für Kalokin sprechend, hofft Vaêl, den Halbling vor den Schrecken bewahren zu können, die ihm drohten, wenn er seine Seele den dunklen Göttern versprochen hatte. Dann wurde dem Kleriker klar, dass er seine Entscheidung längst getroffen hatte. Er würde nicht zurückschrecken. Er hatte den steinigen Weg gewählt und würde allen vertrauen, die seinen Weg teilen würden. Auch wenn sie ihn verraten würden und auch wenn die Harfner, die Fürsten Melvaunts oder der Zirkel der Druiden ihn für ihre jeweiligen Ziele missbrauchen würden. Dann musste er eben stark genug sein, das auszugleichen und seinen Weg nicht zu verlieren. Wenn er jetzt aufgab, würde er sich selbst aufgeben. Und solange er sich nicht aufgeben würde, gab es Hoffnung für Melvaunt.

Als er sich wieder seinen Gefährten zuwendet, liegt Trauer in seinem Blick, aber auch eine Bestimmtheit, die alle Zweifel lügen straft.

"Bitte hört mir zu."

Vaêls Worte sind leise, aber sie erfüllen ihren Zweck und unterbrechen den sinnlosen Streit.

"Ich danke euch für eure Worte, Jegor. Ich hatte selbst Bedenken und wollte mir die Wahrheit über Kalokin nicht eingestehen. Sein Verrat schmerzt mich, doch vielmehr noch schmerzt mich, ihm nicht geholfen haben zu können. Ihr habt weiterhin Recht, was die Harfner betrifft. Nicht, dass ich sie dem schwarzen Netzwerk gleichsetze, aber darin, dass sie ihre ganz eigenen Absichten verfolgen und uns für ihre Ziele einspannen werden, ob wir diese nun teilen oder nicht. Schließlich teile ich sogar eure Überzeugung, dass wir in Melvaunt unser Leben riskieren. Auch wenn ich Thalorn Tat verurteile, wären wir in jedem Fall über kurz oder lang mit einer Machtgruppe aneinander geraten. Und ich gebe mir auch die Schuld dafür. All das sehe ich. Ich rechne damit, verraten zu werden. So sehr ich es mir wünschen würde, meinem Feind ebenbürtig zu sein, ich bin es nicht. Jene, die mein Ziel teilen, werden mir nur im Verborgenen zustimmen, weil alle anderen, die Mächtigen der Mondsee, ihre Kräfte darauf aufwenden werden, mich und alle, die mir helfen, zu vernichten.

Es ändert nur meinen Weg nicht. Mein Ziel ist es, die Ketten der Tyrannei zu sprengen, welche die Mondseeregion gefangen halten und ich werde nicht eher ruhen, als dass ich dieses Ziel erfüllt sehe. Bolmur weiß von diesem, meinem Anliegen und daher will ich auch euch beiden gegenüber ganz offen sein. Ich brauche dringend Hilfe und werde jeden willkommen heißen und vertrauen, der mich auf meinem Weg begleiten will. Ich werde niemanden zwingen, sondern an jeden glauben und alles dafür tun, dass man sich frei und ohne Furcht entscheiden kann, mir zu helfen. Ihr habt die Wahl."



Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.06.2013, 16:37:59
Obwohl ihn die Offenheit der Worte entwaffnet, hält Jegor dem Blick stand. Er wusste nicht mehr, ob Vaêl ihn nicht vielleicht selbst auch als Risiko empfand und wollte daher Klarheit schaffen.

"Ich habe mich bereits entschieden, Vaêl und ich werde euch gerne meine Wahl mit einem Schwur bekräftigen. Ich werde euch nicht in den Rücken fallen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 07.06.2013, 16:42:58
Vaêl lächelt milde.

"Nein, ich will keinen Schwur von euch, Jegor. Ich glaube euch auch so."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.06.2013, 16:44:21
Jegor ist zum ersten Mal wirklich erstaunt. Er blickt kurz zum Zwerg und dann wieder zum Aasimar.

"Auch wenn ich diese rote Kutte trage? Ihr wisst, wofür sie steht, oder?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 07.06.2013, 17:02:41
Vaêl nickt.

"Ja. Ihr seid ein Mitglied der arkanen Bruderschaft der Roten Magier Thays, was euch mindestens zu einem Mitglied der Adelsfamilien eines der Tharchione Thays macht. Eure Zunft hat einen dunklen Ruf, doch ihr selbst habt mir weder mit einer Tat, noch mit einem Wort bewiesen, dass ihr die Mondsee versklaven oder finstere Zauber auf ihre Bewohner loslassen wollt.

Da ich von der Enklave in Mulmaster weiß und mir nicht vorstellen kann, dass euch eure Bruderschaft gänzlich freie Hand lässt, würde ich vermuten, dass ihr Melvaunt um einen ähnlichen Außenposten bereichern sollt, doch da ihr bislang keinen Schritt unternommen habt, dies zu erfüllen, außer euch mit Fürst Bruil zu verbünden, sehe ich in euch keine Gefahr, sondern eher die Bürde, die ihr tragt."


Das Lächeln des Klerikers wird kurz freundlicher.

"Es mag kleidsamere Farben geben, aber für mich ist das rot eurer Robe bedeutungslos."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.06.2013, 17:23:46
Jegor legt die Stirn in Falten. Er hat schon viel an den Kopf geschmissen bekommen und die freundliche Art des Klerikers immer nur als naiven Irrglauben abgetan. Dass dieser nun tatsächlich besten Wissens und Gewissen alle Vorbehalte über Bord warf und ihm, dem Roten Magier, einfach vertraute, war ihm unerklärlich.

Nicht, dass er vorgehabt hatte, Vaêl zu hintergehen. Es hatte ihm einfach noch nie zuvor jemand wirklich vertraut. Man überlebte nicht in Thay, wenn man anderen vertraute und in dieser Hinsicht war die Mondsee nicht viel besser. Jegor war gewöhnt daran, nur an sich zu denken und erwartete das auch von allen anderen. Anderen zu helfen, war an allen Orten, an denen Jegor bisher lebte, eine Schwäche und zwar eine Schwäche, die einen unter Umständen das Leben kosten konnte.

Hätte der Kleriker den Schwur akzeptiert, hätte das Vertrauen zumindest eine Basis, aber so? Jegor verstand absolut nicht, warum Vaêl ihm völlig freie Wahl ließ.

"Ihr wollt keinen Schwur? Ihr lasst mich tun, was ich tun will und wollt nicht wissen, was ich vorhabe?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 07.06.2013, 17:27:13
Den Kopf schüttelnd, lacht Vaêl.

"Nein. Ihr seid ein freies Wesen. Wenn ihr den Bewohnern der Mondsee schaden wollen würdet, müsste ich einschreiten, aber ansonsten seid ihr nur euch selbst gegenüber verantwortlich. Ihr dürft dieselben Fehler machen, wie die meisten eures Ordens, mir folgen oder aber tun und lassen, was ihr wollt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 07.06.2013, 17:30:25
Jegor ist fassungslos. Er sucht in den Augen des Klerikers nach Spott oder einer Lüge, aber als er nur vollkommene Ehrlichkeit sieht, erhebt er sich.

"Darüber muss ich nachdenken. Aber ich danke euch für euer Vertrauen. Ich bin an Deck."

Woraufhin Jegor nach oben verschwindet.

An Deck erwartete ihn das trübe Wetter und der kalte Wind des Hafens von Melvaunt. Fröstelnd zieht der Magier seinen Mantel enger und stellt sich an die Reling. In einiger Entfernung plauderte Coarfax mit Saemon. Seufzend musste sich Jegor eingestehen, dass er bei aller Vorsicht nicht wusste, was die Zukunft bringen würde.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 08.06.2013, 00:36:07
Der Zwerg wirft dem Priester einen skeptischen Blick zu.

"Ihr vertraut dem roten Magier also einfach so ohne jede Begründung oder Beteuerung? Ihr lasst den sterblichen Wesen zu viel Freiraum Vaêl. Ihr seht in den Kreaturen immer nur das Gute, doch macht eure Augen auf, nicht jeder ist euch wohl gesonnen. Es ist töricht dem Magier blind zu vertrauen und euer Verstand sagt euch das selbe. Ihr baut auf ein Fundament, das zu wacklig ist, ihr könnt euch nicht sicher sein, dass er euer Verbündeter ist oder ob er das Bündnis nur aus reinem Eigennutzen aufrecht erhält. Meint ihr nicht, dass ihr mit eurem bedingungslosen Vertrauen in die offene Klinge lauft? Es ist ein Leichtes euch zu hintergehen, zu einfach seid ihr auszunutzen, und ihr präsentiert dem Feind eure Schwächen auf dem Silbertablett. Ich möchte euch nicht angreifen, doch eure Methoden sind mehr als fragwürdig."   
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 08.06.2013, 14:13:42
Vaêl lässt Thalorn aussprechen und erwidert dann mit einem Lächeln.

"Was bedeutet Vertrauen? Bedeutet es nicht, an ein Wesen zu glauben? Also zu wollen, dass ein Wesen auf eine bestimmte Art und Weise ist oder handelt und darin gleichzeitig überzeugt sein, dass genau diese Art und Weise auch zutreffend ist? Ist es nicht das? Denn, wenn es das nicht ist, was hieße Vertrauen? Wenn ich nur wollen würde, dass ein Wesen auf eine bestimmte Art und Weise ist oder handelt, dann habe ich nur einen Wunsch, eine Erwartung oder vielleicht eine Hoffnung. Wenn ich nur auf die Überzeugung abziele, dass ein Wesen auf eine bestimmte Art und Weise ist oder handelt, dann stellt sich die Frage, was diese Überzeugung rechtfertigt. Das verschiebt aber nur die Frage, denn nun suchen wir nach Gründen, also ob unsere Überzeugung belegt werden kann. Und hier, korrigiert mich, wenn ich falsch liege, finden wir keine Antwort. Keine Überzeugung über die Gesinnung oder den Charakter eines Wesens kann unumstößlich sein. Eine solche Kreatur hätte keinen freien Willen. Sie wäre starr, ihre Gesinnung nicht gewählt, sondern immanent mit ihr verbunden. Sie wäre weder gut noch böse, weil sie zur jeweiligen Alternative nicht fähig wäre. Vergleicht es mit Mut. Wenn ich unfähig wäre, Angst zu empfinden, wie sollte ich je in Erfahrung bringen können, was es bedeutet, mutig zu sein? Ich wäre blind.

Nun könnt ihr mich fragen, ob es solche Wesen nicht gibt oder geben kann und ich muss euch ehrlich antworten, ich weiß es nicht. Vielleicht sind es die Engel, vielleicht die Teufel oder Dämonen. In gewisser Hinsicht müssten sie es sein. Es hätte schreckliche Konsequenzen, denn ihre Handlungen wären, meiner Argumentation folgend, nicht gut oder böse. Sie hätten ja keine Wahl. Sie müssten so handeln, wie sie handeln, ebenso unumstößlich, wie wir atmen müssen. Jegor hingegen, hat eine Wahl. Er ist kein Wesen absoluter Überzeugung. Er kann sich für den einen oder den anderen Weg entscheiden. Wenn ich also nun ihn zum Gegenstand meiner Überzeugung mache, mich also auf ihn verlassen will und nie eine absolute, also eine gültige Begründung bekomme, ob ich das nun gerechtfertigt tue oder nicht, dann kann ich mich nur auf meine Erfahrung verlassen. Ich muss auf das vertrauen, was ich wahrnehme, also seine Taten bewerten. Zweifelsohne kann aber auch diese Bewertung trügen. Ich kann ja immer sagen, ja, er hat vielleicht in diesem Fall etwas gutes getan, vielleicht auch in all denen davor, aber er könnte jederzeit etwas böses tun, es könnte den Fall geben, dass sein finsterer Plan genau dieses ganzen guten Taten benötigte, um die Verdorbenheit seines Plans überhaupt erst möglich zu machen. Ich lande also wieder in einem Regress. Egal, was ich versuche, ich finde keinen endgültigen Grund, ab dem ich sagen kann, ja, jetzt macht es Sinn, zu vertrauen, denn jetzt kann man mich nicht mehr betrügen.

Es wäre auch kein Vertrauen mehr. Wenn mein Urteil nicht fehl gehen könnte, bräuchte ich kein Vertrauen mehr, dann wäre es gewiss, was ein Wesen tuen würde. Vertrauen heißt, über die Zweifel hinwegzusehen. Weil man hofft, dass jemand auf eine bestimmte Art und Weise ist. Es ist kein blindes Hoffen, nicht bedingungslos, wie ihr es nennt. Ich vertraue nicht, wenn ich nicht gleichzeitig eine Überzeugung aufbauen kann, dass etwas auf eine bestimmte Art und Weise ist. Aber diese Überzeugung ist wieder nur durch einen Wunsch, eine Erwartung oder eine Hoffnung gebunden.

Ich glaube an Jegor und ich bin überzeugt, dass mein Glaube an ihn gerechtfertigt ist. Wenn ihr nicht an ihn glaubt, Thalorn, dann wollt ihr nur das Böse sehen, um eure Analogie zu gebrauchen. Warum tut ihr das, wenn es doch genauso viele Gründe für meine, wie für eure Position gibt, eure aber die Welt verdammt und meine die Welt rettet?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 10.06.2013, 19:03:40
Bolmur hebt die Augenbrauen bei Vaêls Worten und räuspert sich nachdem dieser ausgesprochen hat.

"Ähm ja, das ist mein Stichwort, ich bin dann mal an Deck. Wenn ihr irgendwem den Kopf einschlagen wollt, sagt bescheid."

Sein Schwert ergreifend erhebt sich der Hüne und stapft davon.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 10.06.2013, 22:23:46
Nachdenklich horcht der Zwerg den Worten Vaêls und schaut dem Barbaren hinterher wie er den Raum verlässt. Es wird kurz still bis Thalorn schließlich mit sanfter aber doch bestimmten Stimme eine Antwort äußert.

"Wie lautet ein Bekanntes Sprichwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Wisst ihr Vaêl, die Tragödie besteht schlicht und ergreifend darin, dass man sich der Gesinnung dieser Wesen nicht sicher sein kann. Ihr nennt es Freiheit des Willens, ich nenne es Chaos und Anarchie. Nehmen wir das Beispielt des roten Magiers, wobei es bei dem Rest unserer Gefährten nicht gerade einen Unterschied gibt. Ihr legt eine große Verantwortung, sowie euer Leben und das vieler Weiteren in seine Hände. Doch könnt ihr euch auf ihn verlassen? Nein, ihr wisst nichts über ihn und sein Wesen. Ihr hofft auf den Zufall, dass er schon das Richtige tun wird, ihr dreht an nichts weiter als an einem Glücksrad.

Außerdem ist der Wille nicht der Gesinnung unterworfen, sondern die Gesinnung dem Willen. Ich will tuen, was ich tuen soll und so ist es ebenso mit den göttlichen Wesen. Das ganze beruht auf dem Prinzip der Vernunft. Das erkennen der Wahrheit leitet das Wesen auf den rechten Weg. Es ist eine selbstauferlegte Pflicht und kein Entzug der Freiheit. Doch das was unsere Gefährten antreibt ist Gleichgültigkeit, Blindheit, Gier und blanker Irrsinn. Das Vernunftpotenzial ist allerdings ein Geschenk, nie würde ein Erzteufel den Begriff des Guten fassen können.

Ihr meint ich verdamme die Welt? So kann ich sagen, dass ihr eure Wünsche auf die Umwelt projiziert. Ich bin ein Realist, ich stand bereits im Angesicht des Grauens. Ihr lebt dagegen in einem Tagtraum. Coarfax ist für euch der Retter in Not? Für mich ist er ein Gauner, der sich wahrscheinlich schon dreimal überlegt hat wie viel unsere Köpfe wert sind."        
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 10.06.2013, 23:03:02
Als Coarfax den Nordmann an Deck entdeckt, gesellt er sich zu ihm an die Reling. In respektvollem Abstand zu Jegor und auch zur Treppe nach unten, schaut er wie der Magier auf die winterliche Kulisse der Stadt. Nach einer Weile holt er Tabak aus einem kleinen Beutel hervor und beginnt, sich eine Zigarette zu drehen.

"Sag mal", Coarfax räuspert sich, "geht mich zwar nichts an, aber irgendwie passt ihr alle nicht so richtig zusammen."

Nachdem er die eine Seite der Zigarette vorsichtig befeuchtet hat, klebt er die eine Seite des Papiers auf die andere, begutachtet das Ergebnis, holt ein Streichholz hervor und pustet kurz darauf den Rauch Richtung Stadt.

"Zwei Priester, ein Roter und du? Hätte dich jetzt eher in der Thar vermutet oder vielleicht noch weiter im Norden. Vaasa oder vielleicht sogar im Grat der Welt. Löwen dieser Größe", Coarfax deutet mit seiner Zigarette auf das Fell, "trifft man hier in der Gegend zumindest selten. Und du teilst weder den Eifer des Zwergs, noch die Milde des Aasimars oder die geheimnisvollen Pläne des Magiers. Ich weiß nicht viel von dir, aber was du im Kampfring gezeigt hast, war beeindruckend. Tut mir übrigens Leid, dass wir da so kläglich den Schwanz einziehen mussten. Hätte nicht gedacht, dass Fargen so billig trickst und noch viel weniger, dass uns Nanthers Sohn einen Strich durch die Rechnung macht. Kämpfen kannst du auf jeden Fall."

Coarfax zieht ein letztes Mal an der Zigarette und schnippt sie dann über die Reling ins Wasser.

"Ist das dein Ziel? Ruhm in der Schlacht? Wie in den Geschichten?"

Grinsend und doch ehrlich, dreht sich Coarfax zu Bolmur und mustert ihn prüfend.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 10.06.2013, 23:36:58
Vaêl nickt und fährt fort.

"Ich verstehe eure Bedenken, nur werde ich sie nicht nachvollziehen. Ich gebe zu, dass ich mir ihrer Gesinnung nicht sicher sein kann, aber wie ich schon sagte, fürchte ich, dass nie zu können. Im Prinzip teile ich ja euren Weg, denn unsere Antworten auf dieses Dilemma gleichen sich. Ich glaube an sie. Ihr wollt sie das Prinzip der Vernunft lehren, wie ihr es nennt.

Es klingt vertraut. Vor nicht allzu langer Zeit, hätte ich ähnlich geantwortet und versucht, euch die Lehren Amaunators näher zu bringen, die Lehre des einzig wahren Gottes, wie mein Orden ihn nannte. Zürnt ihnen nicht, sie wollten wahrscheinlich weder euch, noch Clangeddin Silberbart beleidigen. Sie hofften nur auf die beste aller Welten. Eine Welt, beherrscht durch das gerechte Prinzip. Die Vernunft. So nennt ihr sie und so wurde sie auch von meinen Lehrern genannt. Die Einsicht in das Gute. Die Wahrheit. Ein schöner Gedanke.

Doch leider sieht die Wirklichkeit anders aus. Wenige sehen diese Wahrheit. Es gibt andere Wahrheiten, sagen sie. Andere sehen keine Wahrheit. Diese fragen nicht selten, warum sie Wahrheiten befolgen sollten. Sie fragen, warum sie sich verpflichten sollten. Sie sehen darin keinen Sinn, keinen Nutzen, kein Konzept, nachdem sie leben wollen.

Dann kann ich versuchen, ihnen zu erklären, dass es allen Wesen besser gehen würde, wenn sie aus Pflicht handeln würden, doch sie fragen mich, warum sie das interessieren sollte. Sie sehen ihr Glück, nicht das der anderen. Dann kann ich versuchen, ihnen näher zu bringen, dass sie dann unfrei sind, doch sie lachen nur und sagen, dass sie lieber ungebunden unfrei sind, als gebunden frei.

Ich kann ihnen drohen. Ihnen sagen, dass ihre Seelen den dunklen Göttern anheim fallen oder in Kelemvors Seelenmauer verblassen. Doch dann fragen sie, wie gut mein Prinzip sein kann, wenn sie sich den Platz im Himmel erst erkaufen müssen. Wenn sie eigentlich gezwungen sind und ihre einzige Wahl darin besteht, sich entweder zu fügen oder zu leiden. Und auch das sagen nur die Reichen. Die Mächtigen, die es sich leisten könnten, zu helfen. Die Armen, die nichts haben, die um jeden Bissen kämpfen, verstehen mich nicht, wenn ich ihnen erklären will, dass sie anderen helfen wollen. Sie hungern und erst, wenn sie satt sind, denken sie an andere.

Sind all diese Wesen dadurch schlecht. Verloren? Zurecht verdammt, denn das sind sie?

Nein. Und hier unterscheidet sich mein Ansatz von eurem.

Ich hoffe, sie für meine Seite durch Vertrauen und Taten zu gewinnen. Ihnen zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu fordern. Ihnen eine wirklich freie Entscheidung zu geben. Und wenn Coarfax mich betrügen sollte, dann werde ich ihn nicht in die Hölle oder den Abyss schicken, sondern ihm meine Hand reichen, um ihn genau davor zu retten. Und wenn er anderen schaden will, werde ich diesen beistehen.

Versteht mich nicht falsch. Ich freue mich über jeden, den ihr überzeugen könnt, sich das Gute als Pflicht aufzuerlegen, solange er nicht zur Axt greift, aber ich fürchte, ihr verschließt euch durch euren strengen Weg zu vielen Wesen, um Toril als Ganzes retten zu können."


Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 11.06.2013, 08:05:10
Bolmur schweigt, als Coarfax ihn mit Fragen bedrängt. In der Tat war sein eigenes Bestreben in den letzten Wochen immer mehr in den Hintergrund getreten, zu sehr hatte er sich von den Geschehnissen mitreißen lassen. War es nicht sein einziges Anliegen gewesen diesen kleinen Papierzettel zu überbringen? Und nun befand er sich inmitten dieses wirren Haufens fremder Männer mit Ansichten die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Bolmur war es gewohnt die Dinge direkt zu konfrontieren und mit dem Schwert zu entscheiden. Plötzlich jedoch ging es nicht nur um Kampf und Ehre, sondern um Moral, Verantwortung und - wenn man dem Kleriker des Lathander glauben schenken konnte - um seine unsterbliche Seele. Was auch immer das alles bedeuten mochte.
Ein Teil von Bolmur sehnte sich zurück nach der einfachen und unbarmherzigen Heimat hoch oben in den Gipfeln des Grates der Welt. Dort wurde der Wert eines Mannes nicht nach der Menge an Wörtern die er sprach gemessen sondern an der Stärke seines Arms und der Feste seine Schritts.

Als der Blick des Hühnen über das Meer schweift, erkennt er plötzlich einen Schatten am Horizont. Bolmur kneift die Augen zusammen und starrt konzentriert in die Ferne.
Noch bevor er mit Coarfax ein Wort wechseln kann, tritt Saemon Havarian hinter die beiden Abenteurer. Der Kapitän hält ein Fernrohr in den Händen und seine Miene scheint wie versteinert.

(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Schwarze Segel. Ich fürchte das ist ein Schiff des Schwarzen Netzwerks. Die haben uns mit Sicherheit bereits entdeckt!
Verflucht, sieht so aus als hätte sich Tymora heute von uns abgewendet.
Höchst unwahrscheinlich das die Zhents uns so einfach gehen lassen, wenn wir einmal in ihren Fängen sind. Bestenfalls wird es also teuer und schlimmstenfalls... nun wir sollten optismistisch bleiben. Ich meine ihr habt doch keinen Ärger mit den Zhentarim oder? Coarfax, jetzt sagt mir nicht das ihr auch vor DENEN auf der Flucht seid??!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 11.06.2013, 11:00:45
Coarfax bittet Saemon um das Fernglas und versucht ebenfalls, sich ein Bild der Lage zu machen[1] Dann begutachtet sein kritischer Blick ihr eigenes Schiff[2]. Es war mehr als ungewöhnlich, dass sich ein einzelnes Schiff der Zhentarim so weit in den Osten wagte. Auch wenn Mulmaster ein Bündnis mit der Zhentilfeste eingegangen war, eröffnete jedes Schiff aus Melvaunt immer noch direkt das Feuer, sobald sie die schwarzen Segel erblickten.

Ob Saemon sie verraten hatte? Aber es machte keinen Sinn. Er konnte nichts wissen und selbst wenn, wäre das Risiko nicht unerheblich. Coarfax glaubte nicht so Recht an diese Möglichkeit und beschloss, sich davon nicht den Tag verderben zu lassen. Mit einem fröhlichen Lächeln wendet er sich an Saemon.

"Wo denkt ihr hin? Aber ich gebe zu, diese Herren aus der Zhentilfeste nicht sonderlich zu mögen. Haben wir eine Möglichkeit, ihnen zu entkommen, oder ist ihr Schiff schneller als unserer?"
 1. Entdecken: 26.
 2. Schätzen: 17: konnten sie dem Schiff der Zhentarim entkommen?
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 11.06.2013, 11:22:40
Saemon läst sich das Fernrohr zurückgeben und wirft einen abschätzenden Blick hindurch.

(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Das ist ebenfalls eine Karavelle, genau wie die Seeschlange. Mein Schiff ist das Schnellste der gesamten Mondsee aber wir sind bis unters Deck beladen. Wir können es versuchen, aber wenn da drüben nicht auch vollgepackt sind, werden wir kaum entkommen können. Hm. Nein, das Schiff liegt nicht tief genug für schwere Ladung. Die werden uns mit Sicherheit einholen.
Eine andere Idee? Wenn ihr keinen persönlichen Disput mit den Zhentarim habt können wir für ein wenig Gold sicherlich unserer Wege gehen. Das Schwarze Netzwerk ist vor allem eins: Gierig."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 11.06.2013, 12:15:36
Vaêl begutachtet skeptisch die Karavelle. Er wollte keinen weiteren Konflikt. Er wollte vor allem sicher nach Phlan und endlich ein wenig Ruhe finden, doch anscheinend war ihm das nicht vergönnt. Nachdem der Kapitän ausgesprochen hat, hakt er ein.

"Wäre eure Ladung zu ersetzen, Kapitän?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 11.06.2013, 15:15:49
Saemon reißt die Augen auf und fährt herum. Erst blitzt Zorn in seinen Augen auf, dann glätten sich jedoch seine Gesichtszüge vom einen auf den anderen Augenblick.

(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Wollt ihr damit andeuten ihr wärt bereit mich zu entschädigen wenn ich meine gesamte Ladung versenke? Ein interessanter Vorschlag. Ich wusste nicht das ihr über derartige finanzielle Mittel verfügt!
Aber gut, warum nicht? Ob es nun an einen wohlhabenden Sammler oder an Umberlee geht, mir sol es gleich sein, solange ich ein paar Münzen für mein Gnadenbrot verdienen kann.
In Ordnung, lasst mich mal kurz nachdenken. Für etwa... sagen wir 4.000 Goldmünzen jedweder Prägung oder ihren Gegenwert in anderen Gütern wäre ich bereit meinen Frachtraum den Fischen zu überlassen. Versucht nicht mit mir zu feilschen, wenn ihr diesem Schiff entkommen wollte, müsst ihr euch genau jetzt entscheiden! Die Zeit um die Fracht eilig zu löschen um diesen Halunken ein Schnippchen zu schlagen ist bereits jetzt knapp!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 14.06.2013, 16:35:37
Coarfax hebt die Hand, um Saemon zu unterbrechen. Seine Augen blicken weiterhin auf das Schiff mit den schwarzen Segeln, als er erwidert.

"Wir werden unseren Kurs halten.""

Als Vaêl zu einer Erwiderung ansetzt, schneidet ihm Coarfax das Wort ab.

"Eure voreiligen Handlungen haben euch bereits in diese Lage geführt, Priester. Erstens wisst ihr nicht, wessen Fracht ihr hier gerade im Meer versenken wollt, zweitens habt ihr keine Erfahrung mit den Zhentarim."

Und auch keine mit Saemon.

Der Herumtreiber blickt sich kurz auf dem Schiff um und wendet sich dann an Saemon.

"Auf wessen Seite steht ihr, wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 14.06.2013, 18:11:18
Der Kapitän verzieht gekränkt die Miene.

(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Coarfax, alter Kesselflicker, misstraut Ihr mir etwa? Habt Ihr jemals gesehen wie ich zahlende Kundschaft verrate? Ihr wisst wie wir Freiberufler zu den Zhentarim stehen!
Hätte ich nicht bereits Gold im Wert mehrerer Schiffsladungen als Tribut an das Schwarze Netzwerk abgedrückt, wäre ich längst ein reicher Mann. Diese Halunken sind der Dorn im Fuß jedes ehrlichen Geschäftsmannes! Wir sind selbstverständlich auf Eurer Seite.
Allerdings würde ich einen Kampf gerne vermeiden, hört Ihr? Ich bin ein ehrbarer Händler, kein gemeiner Pirat!
Ich wäre Euch sehr zu Dank verbunden wenn Ihr mein Deck nicht mit deren oder eurem Blut besudeln würdet..."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 14.06.2013, 20:02:54
Coarfax nickt, den Blick immer noch auf dem anderen Schiff ruhend. Seine ernste Miene fallen lassend, wendet er sich dem Rest der Gruppe zu und gibt freundliche, aber bestimmte Anweisungen.

"Schön zu hören, Saemon. Gut. Wir lassen uns einholen und versuchen uns an einer friedlichen Lösung. Dass sie das Feuer noch nicht eröffnet haben, spricht dafür, dass sie entweder nicht wissen, wer sich auf diesem Schiff befindet oder dass sie uns lebend wollen. Da wir hier von einem einzelnen Schiff der Zhentarim sprechen, halte ich die erste Option für unwahrscheinlich. Fraglich ist also, wen sie suchen und was sie vorhaben, wenn sie den- oder diejenigen gefunden haben. Ich würde euch daher alle eigentlich gerne unter Deck wissen, aber ich kenne euer Potenzial und wenn es zum Ernstfall kommt, können wir uns diesen strategischen Nachteil nicht leisten.

Rotmantel, sprecht eure Schutzzauber und haltet nach Zauberwirkern Ausschau. Sie haben mindestens einen, wenn nicht sogar zwei dabei. Der Zwerg und der Nordmann sollten sich überlegen, ob sie wirklich mit so schweren Rüstungen auf einem Schiff kämpfen wollen und ansonsten dafür sorgen, dass niemand dieses Schiff entert. Ihr haltet euch im Hintergrund, Priester. Ich weiß, dass ihr gerne eure Worte einsetzt, aber das Schwarze Netzwerk spricht eine ganz andere Sprache, als die eure und deshalb werdet ihr euch zurückhalten und den Rest unterstützen. Ich führe die Verhandlung und solange uns niemand angreift, will ich keine Einmischungen eurerseits. Wenn uns Beshaba nicht in die Suppe spuckt, wird das schon klappen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 17.06.2013, 15:11:49
Saemon nickt Coarfax zu und tritt dann zurück um der Gruppe das Feld zu überlassen.

Das Schiff der Zhentarim hält direkt auf sie zu. Eine knappe Viertelstunde vergeht in der die Gefährten angespannt auf das sich nähernde Gefährt starren.
Wie Saemon schon festgestellt hat, handelt es sich ebenfalls um eine Karavelle, die sich von der Seeschlange durch die pechschwarzen Segel abhob. Am Bug des fremden Schiffs befindet die Gallionsfigur einer barbusigen Dame mit wehendem Haar. Das Gesicht der Skulptur wirkt maskenhaft, mit tief eingefallenen Augen und der Mund ist zu einem stummen Schrei verzogen.

An Bord scheint sich knapp ein Dutzend Seeleute zu befinden, die zwar leichte Rüstung tragen, aber schwer bewaffnet sind. Mehrere schwere Armbrüste sind auf die Seeschlange gerichtet und zwischen der Reeling und der Takelage blitzen Schwerter, Säbel und Dolche im warmen Licht der Abendsonne.
Zwischen all den raubeinigen Seeleuten heben sich drei Personen insbesondere heraus:
Eine in schwarze Tücher gehüllte Frau hält sich im Hintergrund, doch die um sie herum knistertenden Energiefunken sind kaum zu übersehen. Unter ihrer dunklen Gewandung ist ihr Gesicht kaum zu erkennen, doch seht ihr an ihrer gebräunten Haut, dass sie unmöglich aus der Mondseeregion stammen kann.
Die beiden anderen Gestalten, die vorne an der Reeling stehen sind euch jedoch wohl bekannt:
Es handelt sich um eben die zwei Männer die euch bereits in Xûl-Jarrak über den Weg gelaufen sind. Ihre schweren, geschwärzten Rüstungen scheinen das Sonnenlicht förmlich zu verschlucken.
Der hünenhafte Anführer, der bereits in Thrulls Feste mit euch sprach, taxiert die Gefährten durch das Visier seines gehörnten Helms.
gekleidete Menschen unter den Orks.
Ihr könnt nicht feststellen ob es sich bei dem anderen Gepanzerten um denselben Mann wie zuvor handelt, doch auch er trägt Brustpanzer, Helm und ein Schild.

Jegor spricht schnell seine letzten Zauber, dann schließt das Schiff der Zhentarim backbord mit der Seeschlange auf. Nur wenige Meter trennen nun die beiden Schiffsdecks und unter euch schäumt und spritzt das Kielwasser durch den Kanal der zwischen den beiden Schiffsrümpfen entstanden ist.
Der Gehörnte hebt die Hand zum Gruße. Die Geste wirkt fast spöttisch, obwohl das Gesicht des Mannes unter dem Helm nicht auszumachen ist.
Seine tiefe Stimme übertönt das Geräusch der Wellen als er spricht:

(http://i42.tinypic.com/59varb.jpg)
"Ich grüße euch, erneut wie es mir scheint. Wer hätte gedacht das wir uns schon so bald wieder ins Antlitz blicken würden? Man könnte von göttlicher Fügung sprechen, nicht wahr?

Mir scheint dieses Mal ist euch die Aufmerksamkeit Beshabas zuteil. Eine Laune der Göttin die mir nicht ganz ungelegen kommt.
Ihr müsst wissen, dass ihr mir beim letzten Mal ganz gehörig ins Handwerk gepfuscht habt. Erst metzelt ihr euch durch Reihen von Orks und ruiniert meine mühsam und kostspielig aufgebauten Beziehungen, dann tötet ihr auch noch eine Schlüsselfigur des Geschäfts und wischt somit die Arbeit von vielen Monden einfach so beiseite.
Es sollte sich erübrigen das meine Vorgesetzten alles andere als erfreut waren. Zeit, Gold und Mühen wurden investiert nur damit ich am Ende mit leeren Händen dastehe.
Mein Herr war... nicht sehr verständnisvoll. Er ist ein wenig Jähzornig müsst ihr wissen.

Aber genug von mir und meinen weltlichen Problemen! Was führt euch auf diesen Weg, Retter Melvaunts? Seid ihr der Stadt der Schmieden gar bereits überdrüssig geworden? Ich bin mir sicher man hat euch mit Gold überschüttet!
Nach harter Arbeit und gerechtem Lohn dürfte man doch erwarten, dass sich gute Männer erst einmal eine kleine Auszeit gönnen? Oder seid ihr gar so eifrig das ihr sofort wieder in die Welt hinaus gezogen seid um irgendwo erneut arme, schwache Seelen zu beschützen?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 17.06.2013, 22:44:52
Coarfax öffnet beide Arme mit den Handflächen nach oben in einer demutsvollen, einladenden Geste. Sein Lächeln zittert nicht eine Sekunde, als er erfährt, dass seine neuen Reisegefährten anscheinend bereits mit diesem Zhent zusammen stießen, doch seine Gedanken rasen.

"Seid ebenfalls gegrüßt, Abgesandter der Zhentilfeste. Wir, ..."

Doch genau in diesem Moment, wird er von Vaêl unterbrochen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.06.2013, 23:40:19
Vaêl tritt nach vorne. Er wusste um die Brenzligkeit der Situation und hoffte, durch sein Eingreifen, Coarfax aus der Schusslinie der Zhentarim hinaushalten zu können. Sein Rücken ist gerade, sein Blick aufrecht und seine Miene ernst. Er hebt die Hand, um Coarfax zu bedeuten, zu schweigen.

"Das reicht, Coarfax. Ich danke euch, doch ich werde für mich selbst sprechen."

Dann tritt er nach vorne und richtet er das Wort an den gehörnten Krieger. Vaêls Stimme ist klar. Er war nicht bereit, ein sinnloses Gemetzel zuzulassen, doch er würde sich weder verleugnen, noch dem schwarzen Netzwerk beugen.

"Auch ich grüße euch. Die Umstände unserer letzten Treffens ließen eine formelle Vorstellung nicht zu. Mein Name lautet Vaêl Nathanael Helsang. Vielleicht sind unsere Schicksale tatsächlich miteinander verflochten. Ich bezweifle, dass Beshaba dieses Zusammentreffen beabsichtigte, aber ihr habt Recht, die Götter scheinen uns eine Gelegenheit zu geben. Ich schlage vor, sie zu nutzen.

Seht es mir nach, dass ich eure Frage nicht beantworte. Es steckt keine böse Absicht dahinter, sondern nur der Wunsch, die meinen zu schützen. Bedenkt man den Ruf eurer Brüder und Schwestern oder die Umstände unseres letzten Zusammentreffens, versteht ihr diese Sorge vielleicht. Aber genug davon. Als Gesandter lasst ihr wohl kaum ohne Grund Segel setzen.

Ihr wirkt nicht überrascht, uns auf See zu treffen. Also sprecht. Ich werde zuhören."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 18.06.2013, 17:37:06
(http://i42.tinypic.com/59varb.jpg)
"Ihr seid als das Gesicht dieser Truppe, das ist nicht zu übersehen. Ferner dient ihr Lathander, dem Morgenfürst? Ein Mann des Adels gar, Lord Helsang? Doch warum macht sich ein Privilegierter auf in die Einöde der Thar um gegen stumpfe Bestien und blutrünstige Orks zu kämpfen? Was hält euch davon ab die kalte Nacht vor einem warmen Kaminfeuer zu verbringen? Seid ihr das Spiel des Helden denn nicht langsam überdrüssig?"

In der Stimme des Gepanzerten schwingt ein Unterton mit, den Vaêl wohl irgendwo zwischen Verachtung und Neid einordnen würde. Schließlich räuspert der Mann sich und fährt dann in höflichem Ton fort:

"Verzeiht meine Manieren, mein Lord. Ihr seid so zuvorkommend mir eure Namen zu offenbaren, so sollte ich es euch gleichtun.  Mein Name lautet Thanos, ich diene den Zhentarim sowie Tyrannus, dem schwarzen Fürst.
Grämt euch nicht, ich weiß was ihr nun denkt. Doch die Differenzen unserer Herren müssen nicht die unseren sein.
Sagt Lord Helsang, wohin führt ihr euer Gefolge heute? Mir scheint ihr seid ein Charakter den man im Augen behalten sollte."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 18.06.2013, 18:55:15
"Also stimmt es, der schwarze Fürst ist zurückgekehrt."

Vaêl hatte gehofft, dass sich die Gerüchte nicht bewahrheiteten, doch einem Kleriker des Tyrannos leibhaftig gegenüber zu treten, schuf traurige Gewissheit. Es bedeutete auch, dass sich das schwarze Netzwerk momentan wahrscheinlich in einem internen Machtkampf befand. Nachdem sich Torm und Tyrannos in der Zeit der Sorgen gegenseitig vernichtete hatten, wandte sich die Priesterschaft des Cyric gegen die verbliebenen Anhänger des schwarzen Fürsten und rotteten einen Großteil der Priesterschaft aus.

"Eine wahrlich schreckliche Nachricht, die ihr mir damit bring, Thanos. Mir scheint, die Mondsee hat Hilfe nötiger, als je zuvor. Und sie soll sie bekommen. Mein Ziel ist es, die Ketten der Tyrannei zu sprengen, welche die Mondseeregion gefangen halten und ich werde nicht eher ruhen, als dass ich dieses Ziel erfüllt sehe. Dies ist mein Weg. Ich habe kein Gefolge. Meine Gefährten sind frei zu gehen, wohin auch immer es ihnen beliebt.

Ich gehe diesen Weg, weil ich gebraucht werde, so wie auch ihr gebraucht werdet, Thanos. Ja, ich diene dem Morgenfürsten, genau wie ich Fürstin Feuerhaar und der Mondmaid diene. Ich respektiere und achte Chauntea, Eldath, Mystra und alle anderen Gottheiten, die den Wesen Faeruns die Freiheit geben, selbst über ihre Ziele zu entscheiden und in Frieden leben zu können. Denn auch ich habe diesen Weg frei gewählt. Es gibt nicht die Meinen, einen Clan, eine Familie, ein Land oder eine Nation, der ich die Treue geschworen habe. Ich stehe in keiner Schuld und bin niemandem Rechenschaft schuldig. Nichts bindet mich an die Mondsee.

Aber ich habe die Mondsee gewählt. Weil ich jetzt, hier, gebraucht werde. Weil ich Leid sehe und es in meiner Macht steht, etwas daran zu ändern. Weil die Völker der Mondsee ohne Hoffnung sind. Ich weiß nicht, was ich erreichen kann. Ich kenne keinen Weg, den ich sie lehren kann. Und selbst wenn ich könnte, was wäre diese Lehre anderes, als ein Zwang, den ich ihnen aufnötigen würde. Ich kann ihnen nur helfen, selbständig Entscheidungen treffen zu können. Ohne Angst und ohne Hass. In dieser Hinsicht bin ich wohl ein eingeschworener Feind eures Herrn, nicht aber euer Feind, wenn ihr dies nicht wollt."


Nach eine kurzen Pause, fährt Vaêl fort. Seine Worte mussten für den Priester des Tyrannos wie blanker Hohn klingen, widersprachen sie doch den Ansichten und Einflusssphären des schwarzen Fürsten geradezu diametral. Wo die Triune Hoffnung sah, war für Tyrannos Furcht. Statt der Freiheit, wollte er die absolute Unterdrückung und statt Vergebung niemals endenden Hass. Thanos musste als Priester der schwarzen Hand ein Verlorener sein. Verbittert und von Wut durchdrungen. Doch er gab Vaêl die Gelegenheit, zu sprechen und so hoffte dieser inständig, dem Priester seinen Hass nehmen zu können.

"Das Ziel meiner Reise kann ich euch aus den gegebenen Gründen nicht nennen, Thanos. Meinen Weg kennt ihr jetzt allerdings. Ihr seid frei, mich zu begleiten. Ohne Furcht und ohne Hass. Ich gab euch bereits einmal mein Wort und werde es wieder nicht brechen."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 19.06.2013, 18:26:11
Thalorn beißt sich auf die die Lippen, als er den Namen des schwarzen Fürsten hört. Zorn und Verachtung steigt in dem Zwerg auf und kurz überlegt er seine Axt zu ziehen. Doch diesmal nicht, zu viel stand auf dem Spiel und um sein Leben wegen solch einer Auseinandersetzung zu riskieren. Doch fragt er sich was das Pack von ihnen wollen könnte. Ihr Schiff hatte sie ja nicht der netten Unterhaltung wegen verfolgt.

Verwundert blickt der Zwerg zwischen den beiden hin und her. Sie sprechen über ihre Religion und ihre Auffassungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch vor allem in Vaêls Stimme ist keinerlei Hass zu erkennen. Woher nahm der Aasimar diese Güte, die Fähigkeit jedem zu vergeben? Wie kann man an ein solch gefallenes Wesen noch glauben?    
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 20.06.2013, 05:23:24
Thanos Gelächter wird durch seinen Helm metallisch verzerrt.

(http://i42.tinypic.com/59varb.jpg)
"Der Schwarze Fürst war niemals fort, Helsang. Insbesondere hier in der Mondsee kann ich euch versichern, dass seine Anhängerschaft stärker ist denn je zuvor.

Ihr habt eine faszinierend optimistische Sichtweise der Dinge. Lathanders göttlicher Glanz ist bekannt dafür seine Diener zu blenden, doch euch scheint neben der Sicht auf die Wirklichkeit auch jegliche Erkenntnis genommen.
Ihr wollt den Völkern der Mondsee helfen? Das ist der fromme Wunsch eines Mönchs der nie einen Schritt vor die Pforten seines Klosters wagt!
Tyrannen und Sklaven, Speichel leckende Diener und ihr grausamen Herren, egozentrischer Adel und unterwürfige Gemeine, gierige Händler und alle nur denkbaren Sorten von Verbrechern, DAS sind die Bewohner der Mondsee!
In diesen Landen zählt das Recht des Stärkeren, hier wiegt Gold schwerer als Güte und Freiheit und Recht ist ein Privileg das man sich erkämpfen muss.

Ihr glaubt in jedem Wesen steckt ein Funken Gutes? Mitnichten!

In harten Zeiten, auf rauem Boden und dem Kampf ums Überleben ausgesetzt offenbart sich das hässliche Antlitz der Menschen. Am Ende geht es immer darum wer als Letzter noch stehen kann.
Ewiger Konflikt ist die natürliche Ordnung der Welt!
Der Wunsch nach Frieden und Harmonie zeugt von eurer Schwäche und Unfähigkeit die Wirklichkeit zu akzeptieren.
Die Starken, die Herrscher dieser Welt unterwerfen die Schwachen, die Sklaven. So ist es und so wird es immer sein und wenn tausende eures Schlages dagegen ankämpfen.

Wenn ihr die Welt formen wollt, braucht ihr Macht und den Willen sie zu gebrauchen!
Könnt ihr das? Seid ihr bereit eure Feinde niederzustrecken, ihre Banner zu brechen und ihre Körper in den Staub zu schmettern?"

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 20.06.2013, 10:32:54
Telos Konzeptionen. Ein Ziel in der Welt sehen. Es war gar nicht so lange her, da hätte Vaêl ähnlich gedacht, doch jede Telos Konzeption war nicht nur falsch, sondern in seiner praktischen Umsetzung gefährlich.

"Toril hat keine Ordnung, Thanos. Dinge passieren. Es klingt grausam, ich weiß. Ich selbst habe lange nach einem Prinzip gesucht, einer allumfassenden Maxime, die den Ablauf der Geschehnisse ordnet, ihnen einen Sinn verleiht. Doch all das gibt es nicht. Schaut euch all die großen Prophezeiungen kann, die allseits bekannten Namen von Augathra dem Verrückten oder die Worte des Alaundo.

Blickt auf das Wirken der Götter, vom Kampf Sêlunes gegen Shar bis zur Zeit der Sorgen. Dem Tod Moanders oder Bhaals bis zur Wiedergeburt des schwarzen Fürsten. Betrachtet den Blutkrieg in den finsteren Abgründen des Abyss und an den Grenzen zu Baator oder nehmt den größten aller Konflikte, den Kampf der niederen dämonischen und teuflischen gegen die höheren himmlischen Heerscharen der Ebenen. All diese Ereignisse zeigen, dass das Rad der Zeit sich dreht und sich die Ebenen verändern.

Und diese Veränderung schließt nichts aus. Schützt Ao die eine Seite vor der anderen? Kann nie eine Seite über die andere triumphieren? Wird es immer zwei Optionen geben? Die Wahl, die jeder Sterbliche hat? Aufgrund des ewigen Kräftegleichgewichts der Götter? Lehrt uns das schreckliche Beispiel des Dämmerungskataklysmus nicht das Gegenteil?

Nein, es gibt keine Gewissheit. Es gibt nur eine Möglichkeit. Triumphiert eine Seite über die andere, kann sich eure Annahme des Rechts des Stärkeren oder vielleicht sogar eine noch viel schlimmere durchsetzen. Vielleicht besiegen aber auch die himmlischen Heerscharen ihre Feinde und läuten die Zeit eines terrestrischen Celestia ein. Wenn beides eine Option ist, folgt daraus, dass es keine natürliche Ordnung geben kann. Wir schaffen uns die Welt in der wir leben und sind darin absolut frei. Wir müssen allerdings damit leben, dass wir keine ehernen Gesetze schaffen können. Wir haben eine begrenzte Zeit, wie alles, was existiert."


Vaêl lächelt milde. Die zuvor genannten Gedanken hatten ihn lange Zeit viel Überwindung gekostet. Frei zu sein, bedeutet die größte Last der eigenen Verantwortung auf den Schultern zu wissen.

"Ihr meint, alle Wesen der Mondsee zu kennen? Glaubt, dass sich ihre Motive niemals ändern und dass Elend, Leid und Unterdrückung die Fesseln sind, um die Bewohner der Mondsee dauerhaft zu knechten? Dass sich selbst die Geknechteten nichts sehnlicher wünschen, als selber die Fesseln zu halten?

Es ist ein Wunsch, Thanos. Nichts weiter. Die Sicht der Wirklichkeit, wie ihr es nennt, gebietet, alles für möglich zu halten. Bestimmte Ereignisse mögen bestimmte andere Ereignisse begünstigen, aber auch nur die Wahrscheinlichkeit bestimmen zu wollen, grenzt an Wahnsinn. Kausalität ist kein Prinzip der Welt, sondern ein Wunsch, den wir an Toril heran tragen.

Die Zustände der Mondsee sind nicht stabil. Sie können es nicht sein. Wir beide, ihr als Stimme der Angst, ich als Stimme der Hoffnung, versuchen die Wesen der Mondsee für unsere jeweiligen Wertvorstellungen zu gewinnen. Und wir beide vermögen es. Jeder von uns könnte kurzfristig gewinnen. Jeder von uns langfristig gewinnen. Jeder von uns könnte aber auch kurzfristig oder langfristig scheitern oder sogar in Vergessenheit geraten. Alles für was wir stehen könnte sogar für immer verloren gehen. Toril kann das Paradies und der Abgrund werden. Vielleicht auch für immer. Vielleicht nicht. Wenn es kein Schicksal gibt, bestimmt jeden Tag unser eigener Schritt unser Werden.

Ich sehe in all dem eine Freiheit, die ich mir wünsche. Keine Freiheit, die nur eine Wahlmöglichkeit lässt, sondern die richtige, die absolute Freiheit. Eine Möglichkeit, die alles beinhaltet. Ich kann mir einen Wunsch bilden und in die Welt tragen und alle Wesen können sich frei dafür entscheiden. Je freier sie das können, desto autonomer ihr Wunsch, der dann meinem gleicht.

Wir sind keine Sklaven, Thanos. Wir können zwar in Ketten gelegt, geschlagen oder gefoltert werden, aber alle Umstände, die dazu führten, sind willkürlich. Das einzige, was uns wirklich bindet, ist unsere Entscheidung. Es ist eine schwere Entscheidung, zugegeben, die Schwere stellt den Grund meines Kampfes gegen die hier vorherrschende Unterdrückung dar, aber es ist eine Entscheidung. Unsere Wahl und kein Zwang.“

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 23.06.2013, 09:32:52
Der Gepanzerte hört sich geduldig Vaêls Monolog an und schweigt einen Augenblick bevor er antwortet. Ein drohendes Grollen wie ferner Donner schwingt in seiner Stimme als spricht:

(http://i42.tinypic.com/59varb.jpg)
"Ihr seid wahrhaft ein gelehrter Mann, Helsang, beeindruckend.
Doch mangelt es euch auch an Glaube, umso mehr erschütternd wo ihr doch selbst ein Kleriker und damit dem Glaube verpflichtet seid.
Ihr glaubt nicht an Bestimmung, an Fügung, an göttliche Vorhersehung? Für euch existiert weder kosmisches Gleichgewicht noch das Rad des Schicksals? Ein solcher Tor ist mir wahrlich noch nicht untergekommen!
Euer freier Wille ist doch bloß ein Wort das ihr einer Welt voll zorniger Götter und rachsüchtiger Dämonen entgegenhaltet! Niemand ist frei! Wir sind gebunden durch das Los der Sterblichkeit, durch die Launen der Götter und ein Jeder ist Spielball der nächst höheren Macht!

Ihr erkennt dies selbst, ihr seht das Chaos und ihr wünscht euch Ordnung! Doch anstatt euch über den Pöbel zu erheben, strebt ihr dannach diesen euch gleichzustellen. Schamlos erniedrigt ihr euch selbst für Wesen die dumm und schwach geboren wurden, deren Leben und Bestimmung von geringster Wichtigkeit sind. Was ihr damit bewirkt ist klar: Ihr zieht euer Potential hinab in den Schmutz der Gemeinen und flieht vor eurem eigenen Platz in dieser Welt!
Jeder kriechende Wurm den ihr das aufrechte Gehen lehrt wird sich wie ein Parasit an euch heften, sich an eurer Stärke laben und euch dabei krank und schwach machen! Dabei ist es nicht einmal seine Schuld! Der Wurm kann nicht anders, denn er wuchs heran als Wurm und er wird als Wurm sterben, so bestimmten es die Götter! Ihr aber, ihr bringt alles durcheinander, indem ihre eure falsche Güte an ihn herantragt und ihm süße Worte ins Ohr flüstert er könnte mehr werden als eben ein Wurm, ein Adler gar oder ein Löwe.
Der arme Tropf wird nun Hoffnung in seinem weichen Leib erfühlen und mit erhobenem Haupt hinaustreten in eine Welt in der es für Würmer nur ein Schicksal gibt: Der Stiefel.

Wenn ihr das Leben der Schwachen bestimmen wollt, müsst ihr über sie herrschen, Vaêl Nathaniel Helsang. Ich kann spüren das ihr das Zeug zu Großem habt. Wollt ihr nicht absehen von eurem mühsamen und fruchtlosen Bestreben und anfangen die Welt zu formen wie es euch beliebt? Die Zhentarim bieten Macht und Einfluss und ich bin sicher ein Mann eures Formats würde im Handumdrehen in den Rängen nach oben steigen! Dort angelangt wärt ihr wahrhaft in der Lage euer Siegel auf Faerun zu hinterlassen."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 23.06.2013, 13:34:59
Vaêl lässt nicht locker.

"Welche Bestimmung habt ihr, Thanos? Wenn ihr eurem Gott nun abschwören würdet, wäre das eure Bestimmung? Oder könnt ihr das nicht, weil genau das Gegenteil eure Bestimmung ist? Wie könntet ihr in diesem letzten Fall von Treue eurem Gott gegenüber sprechen, wenn er all eure Handlungen bestimmt? Wärt ihr dann nicht bloß eine leb- und seelenlose Puppe?

Ich weiß, dass ihr das nicht seid. Und ihr wisst das auch. Wenn ihr euer Schwert nun gegen mich zieht, ist das eure Wahl. Auch Tyrannos war eure Wahl. Ebenso, eure Verbündeten in den Reihen der Zhentarim zu suchen. All das entscheidet ihr. Und ihr könntet noch viel mehr entscheiden. Ihr könntet euer Schwert wegwerfen und mit mir kommen. Ihr könntet Tyrannos spotten. Ja, er würde euch strafen wollen, doch die Strafe macht eure Handlung nicht weniger frei.

Bestimmung, Fügung, göttliche Vorhersehung, das Rad des Schicksals. Metaphern. Prinzipien, Vorstellungen, Ideen, die wir uns in der Welt erhoffen. Konstruktionen, gesunde zwar, doch dadurch nicht wahr. Wir schaffen uns unsere Welt. Und nicht nur wir. Keiner der Götter ist im Besitz der Wahrheit, die ihr für euch in Anspruch nehmt. Sie alle nehmen nur eine Position ein. Und keine vorgefertigte, sondern eine gewählte. Ao zwingt keinem Gott eine Einflusssphäre auf.

Wenn es all das aber nicht gibt und ich bitte euch inständig, prüft meine Worte, zeigt mir meinen Fehler, dann kann jeder Wurm ein Adler, Löwe, Teufel, Dämon, Engel, ja sogar ein Gott werden. Wenn er dies will. Ihr wisst, dass auch euer Gott einst sterblich war. Er hätte auf dem Kindbett sterben können. Er hätte verwundet werden können. Blind, taub, lahm, fiebernd. Er musste Schwäche gekannt haben. Denn so, wie es ohne Angst keinen Mut gibt, gibt es keine Stärke ohne Schwäche. Er wollte nur nicht schwach sein. Er wollte diese Schwäche überwinden und stark sein. Er wollte ein Gott sein.

Er wollte. Er bestimmte seine Welt. Der Wille schafft die Möglichkeit und wenn es keine Bestimmung gibt, hat jedes Wesen die Möglichkeit, zu wollen. Es ist uns allen also alles möglich. Dies ist der eigentliche Wille zur Macht[1]. Und das ist mein Glaube. Ein Glaube, den ich mit meinen Göttern teile und den sie repräsentieren. Den ich lebe. Den ich allen Wesen zeigen kann. Ich zwinge sie zu nichts. Jeder von ihnen bestimmt sich selbst.

Beshaba kann meinen Untergang wollen und meine Geburt, meine Verfassung, meinen Willen verfluchen. Doch das hat keine kosmische Bedeutung. Es ist ihr Wille. Meiner ist daran nicht gebunden. Es ist ein Umstand, gegen den ich ankämpfen muss. Der mich Kraft kosten wird, den ich vielleicht nicht aufhalten kann, aber er macht mich nicht unfrei. Er kann mir Angst machen, aber diese Angst kann ich überwinden. Diese Angst kann jedes Wesen überwinden. Und ich werde jedem Wesen helfen, diese Angst zu überwinden und frei zu wählen.

Ihr flüchtet euch in die Sicherheit eines Trugbilds, Thanos."
 1. Mit Dank von Nietzsche entlehnt.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 24.06.2013, 16:03:02
(http://i42.tinypic.com/59varb.jpg)
"Das will ich euch ebenfalls vorwerfen, Helsang. Das Schicksal ist eine unverrückbare Macht die über unser aller Leben gebietet. Ihr seid entweder Auserwählt oder verdammt zu kriechen. Die Götter bestimmten es noch lange vor eurer Geburt, wisst ihr das denn nicht? Ihr kennt euer Schicksal nicht und glaubt in Freiheit zu leben und doch ist jede eurer Taten bereits niedergeschrieben, noch bevor ihr überhaupt darüber nachdenkt. Ihr glaubt ihr rebelliert gegen die Götter? Ihr glaubt ihr entscheidet wem ihr dient? Ihr glaubt ihr bestimmt euer Leben? Mitnichten!
Ein Nichts seid ihr, taumelnd im Sturm größerer Mächte wie ein dünnes Blatt im Wind. Und wenn die Böe euch nach oben treibt, ist es nicht euer Wirken und Handeln sondern nur Beweis, dass ihr eine wichtigere Position im Spiel der Götter einnehmt als die Blätter am Boden. So wie ihr dort drüben das Gute und Schöne verteidigt, so stehe ich hier als euer Kontrahent für das Böse und Hässliche. Ihr seid Weiß und ich bin Schwarz in diesem erdrückendem Schachspiel. Ich diene Tyrannus weil der schwarze Fürst mich gewählt hat. Durch mich wirkt sein Wille und wenn mein Dienst getan ist, zwingt er mich in sein Reich der Dunkelheit.
Genauso könnte ich aber auch ein strahlender Kleriker des Morgenfürst sein, der Hoffnung sät und Wohltaten an seine Gläubigen verteilt. Dies ist nicht euer Wille, Vaêl, es ist der von Lathander. Solltet ihr nun hier eine Erkenntnis haben und zu Tyrannus und den Zhentarim konvertieren, ist auch dies sein Wille und Teil des großen Ganzen. Was auch immer ihr tut, ihr könnt nicht entrinnen. Freier Wille ist eine Illusion, alles ist vorherbestimmt. Die Götter allein erheben sich über uns Sterbliche und treiben ihr grausames Spiel.

Aber ich sehe wir drehen uns im Kreis. Ich werde wohl anschaulicher werden müssen um meine Position zu verdeutlichen."


Thanos winkt einen der Seeleute zu sich und wechselt ein paar Worte mit ihm. Der Mann nickt eifrig und verschwindet dann unter Deck. Eine Zeit lang blicken die Gefährten und die Zhentarim sich schweigend an, dann kehrt der Matrose mit einem in Lumpen gekleideten Mädchen zurück, dass er vor sich hertreibt. Die Frau hat schmutziges, blondes Haar, einen blassen Teint und kann nicht älter sein als zwanzig Winter. Ihre großen brauen Augen sind weit aufgerissen vor Furcht.
Kaum bei Kräften um sich zu wehren schuppst der Seemann sie Richtung Thanos, der sie mit seiner gepanzerten Rechten am Handgelenk packt. Die Frau gibt einen schwachen Schrei von sich und versucht sich loszureißen, doch der Kleriker des Tyrannos hält sie mühelos fest.

(http://i42.tinypic.com/59varb.jpg)
"Seht, Helsang. Diese junge Frau - ich meine mich zu erinnern ihr Name ist Hildyn - ist eine Sklavin. Sie wurde nicht in die Sklaverei geboren, Hildyn war vor wenigen Zehntagen noch eine stolze Bäuerin im Süden der Mondsee, etwa einen Tagesmarsch entfernt von Elmwood. Sie wuchs dort auf mit ihren drei Geschwistern, ihrem Vater und ihren Großeltern. Ihre Mutter kam bei ihrer Geburt tragischerweise ums Leben, dass passiert oft weit draußen auf dem Land.
Nun, Hildyn ist trotzdem zu einer starken jungen Frau herangewachsen.
Als sie vierzehn war, hat eine nekromantische Seuche, ausgeheckt von einer Hexe aus dem Wald von Cormathor ihren Vater und zwei ihrer Geschwister dahin gerafft. Ihre Großeltern versuchten den Hof alleine zu führen, doch auch sie starben, vielleicht aus Kummer, vielleicht aus einem anderen Grund. Nun lag es an Hyldin für ihre kleine Schwester zu sorgen und den Hof zu verwalten. Harte Winter lagen vor ihr und ihre kleine Schwester wurde krank.
Doch Hyldin gab die Hoffnung nie auf! Sie arbeitete hart, betete jeden Tag und siehe da, ihr Flehen wurde erhört! Ein Holzfäller nahm sich der Frau an, half ihr bei der Arbeit auf dem Hof und ihre Schwester zu pflegen. Die beiden verliebten sich, heirateten ein Jahr später und auch ihre Schwester wurde wieder gesund. Die dunklen Zeiten schienen ausgestanden!
Doch eines Tages kamen fremde Männer von der Küste, stahlen ihr Vieh, erschlugen ihren Mann und steckten den Hof ihrer Eltern in Brand. Ihre Schwester beschützend stellte sie sich dem feindseligen Gesindel! Diese schlugen sie nieder und als sie wieder erwachte fand sie sich in einem Käfig wieder, eingepfercht wie ein Tier. Es stellte sich heraus, dass die Männer Sklavenhändler waren und sie selbst nun ein Sklavin.

So lautet die Geschichte von Hyldin bis zu eben diesem Zeitpunkt in ihrem Leben. Sie hat sich stets bemüht ein gutes Mädchen zu sein, sich aufgeopfert, hart gearbeitet, war fromm und hat sich um ihre Mitmenschen gesorgt. Dummerweise hat ihr Schicksal nichts anderes für sie vorgesehen... als den Tod."


Mit diesen Worten gibt Thanos der jungen Frau einen Stoß, der sie ins Straucheln geraten lässt. Sie versucht sich noch an der Takelage des Schiffes festzuklammern, doch gelingt es ihr nicht und sie stürzt schreiend über die Reeling hinab ins eiskalte Wasser!
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 25.06.2013, 10:26:50
Vaêl Augen weiten sich vor Schreck, doch da hat er bereits einen Zauber gewirkt[1] und ist über die Reling der Frau hinterher gesprungen. Das Wasser ist eiskalt, als er in die Fluten eintaucht. Seine celestische Herkunft schützte ihn vor der Kälte, doch die Frau wird weniger Glück haben. Mit einigen kräftigen Zügen taucht Vaêl zu der Stelle, wo er die Frau vermutet[2] und blickt sich suchend nach ihr um[3].

Seine Gedanken rasen. Er war sich sicher, dass seine Gefährten den Kampf eröffnen würden und sie würden seine Hilfe brauchen. Sie hatten nicht viel Zeit.
 1. Divine Insight: +10 auf Schwimmen.
 2. Schwimmen: 17.
 3. Entdecken: 22.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 25.06.2013, 10:31:49
Die Würfel waren also gefallen. Das Zucken von Bolmurs Hand zu seinem Schwert gaben den Ausschlag und Coarfax, dessen Reflexe bis zum Zerreißen gespannt waren, entscheidet sich für den ersten Streich. Er reißt seine Hand hoch, fokussiert die größte Gruppe Armbrustschützen und wirkt einen Schlafzauber[1].
 1. Deep Slumber, SG vs. Willen 21, 10 HD betroffen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 26.06.2013, 18:35:34
Thalorn greift zu seiner Axt und spuckt aus.

"Ihr schiebt jegliche Verantwortung von euch weg! Ihr rechtfertigt eure Taten mit dem Willen der Götter, ihr seht euch als Puppe eures Herren an. Widerliche und zugleich ehrlose Vorstellung. Ich als freies Wesen habe mich für den Weg Clangeddins entschieden, ich erkenne das Rechte in ihm. Mein Wille verschmilzt mit dem meines Herren. Ja auch ich beuge mich und zeige Demut, aber nicht aus Angst oder weil ich es muss, sondern wegen meinem eigenen Glauben und Bewunderung gegenüber dem Guten. Die Götter stehen für Ideale, sie sollten leuchtende Beispiele für uns sterbliche Wesen sein und wie bereits Vaêl sagte, kann auch ein Sterblicher zu einem solchen werden.

Ihr seid blind, ihr wollt oder könnt nicht begreifen! Und eure Beschränktheit und die eures Gottes besudeln unsere Welt. Doch ich werde meine Axt nicht ruhen lassen bis nicht alles Übel aller Welten vernichtet ist. Ich werde eure Fesseln der Grausamkeit sprengen. Und wie auch Vaêl erkennen muss, seid ihr nicht fähig zu begreifen und eine Pein für alles Existierende. Ihr habt keinen Nutzen für unsere Welt, im Gegenteil ihr seid nichts weiter als ein Parasit, der seine Umwelt befällt und schwächt. Doch heute endet eure Knechtschaft Foltermeister, nun ist es eure Zeit dem Tod ins Angesicht zu blicken!"
[1]
 1. Kampf! (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6137.msg855331.html#msg855331)
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 13.07.2013, 16:03:15
Jegor und Coarfax verbannen die beiden Höllenhunde so schnell wie sie aufgetaucht sind wieder zurück in die Niederen Ebenen. Doch plötzlich legt sich ganze Schiff mit einem Schlag schräg, so dass es die Besatzung fast von den Beinen wirft!

Saemon brüllt euch von hinter dem Steuerrad zu:
(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Verdammte Zhent! Die haben irgendwie einen Strudel unter das Schiff gesetzt! Festhalten, sonst geht ihr über Bord! Männer werft euch in die Taue, wenn das Schiff kentert, grüßen wir alle Umberlee!"

Die Seeschlange neigt sich gefährlich in den Wogen, als der Mahlstrom unter ihr an Kraft zunimmt und das Schiff von einer Seite zu anderen schleudert. Während die Männer auf dem Schiff hin und hergerissen werden, ergeht es Bolmur deutlich schlechter. Meterhohe Wellen schlagen über ihm zusammen, füllen seine Lungen mit Wasser und nehmen ihm die Sicht. Krampfhaft hält er das Seil fest das Vaêl ihm zugeworfen hat und versucht mit dem Kopf über Wasser zu bleiben.

Schließlich gelingt es Saemon die Seeschlange wieder unter Konrolle zu bringen und das Schiff kann aus dem Strudel ausbrechen.
Schwer atmend wirft sich Vaêl an die Reeling, bereit für einen weiteren Angriff der Zhentarim.

Dann erst fällt ihm auf, dass Thanos und seine Lakaien längst nicht mehr in der Nähe sind. Als er sich hastig umsieht, erblickt er das Schiff mit den schwarzen Segeln in gut einer Meile Entfernung. Thanos ist offenbar geflohen.[1]
 1. 2.500 EP pro Gruppenmitglied!
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 16.07.2013, 09:19:40
Der Kleriker reißt sich von der Reling los und geht auf Sameon zu.

"Kapitän, bringt euer Schiff wieder auf Kurs. Versuchen wir so schnell wie möglich nach Phlan zu kommen. Hier draußen sind wir nicht sicher."

Dann ruft Vaêl Thalorn zu Hilfe und gemeinsam ziehen sie Bolmur wieder an Deck.

Sie waren noch einmal davon gekommen. Auch wenn Vaêl das das ungute Gefühl nicht los wurde, dass sie Thanos bald wieder sehen würden. Der Tyrannos Priester schien zwar auch einen persönlichen Groll gegen sie zu hegen, doch viel beunruhigender waren seine Worte über seine Hintermänner in den Reihen des schwarzen Netzwerks. Sie hatten sich anscheinend einen mächtigen Feind gemacht.

Den Blick zum Horizont wandernd, hofft Vaêl, in Phlan sicher zu sein. Die Harfner mussten informiert werden, ebenso wie die Druiden. Sie mussten vor Nabthatoron gewarnt werden. Dunkle Wolken zogen auf. Der Mondsee schienen schlimme Zeiten bevor zu stehen.
Doch er würde Shensen wiedersehen. Wenigstens ein Lichtblick am Horizont.

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 16.07.2013, 16:20:26
Saemon streicht sich die zerzausten Haare in den Nacken und wirft Vaêl einen entrüsteten Blick zu. Der Kampf scheint seine schneidige Art etwas aus der Fassung gebracht zu haben. Innerhalb eines Wimpernschlags glätten sich seine Gesichtszüge jedoch und er schnekt dem Aasimar das übliche aalglatte Lächeln.

(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Das ging ja gerade nochmal gut, nicht wahr? Dennoch, die Zhentarim sind eine gefährliche Gruppe und ihr habt soeben wohl nicht gerade neue Freunde gewonnen. Mir scheint ihr seid ein wenig streitlustiger als mir der gute Coarfax weismachen wollte, was?

Im Eifer des Gefechts und dem heftigen ideologischen Disput den ihr euch mit dem Klerus des Tyrannus liefert - ja, ich habe wohl bemerkt wie sehr euch dieser Dialog gepackt hat - habt ihr zum meinem Bedauern recht wenig den Wert meiner Fracht, meines Schiffes oder des Lebens meiner Besatzung in Betracht gezogen. Ihr versteht sicher das es für mein Geschäft im speziellen und meinen Lebensabend im allgemeinen ein Zwischenstop auf dem Grund der Mondsee höchst unvorteilhaft wäre.
Ich denke ihr wart hier nicht ganz ehrlich zu mir, nicht wahr, Coarfax?
Nun bin ich kein Barbar oder Seeräuber oder gar dumm, so dass es mir nicht im Traum einfallen würde euch mit Gewalt zur Rechenschaft zu ziehen, aber als Geschäftsmann appeliere ich an eure Ehrlichkeit und und frommen Glauben, dass ihr sicherlich von euch aus eine gewisse Kompensation für erlittenen Schaden in Erwägung ziehen würdet?
Ich denke mit einer Gefahrenzulage von sagen wir... schlappen 2.000 Goldmünzen wird sich meine Mannschaft auch weiterhin in der LAge dazu fühlen allen Widrigkeiten zum Trotz das heimelige Phlan anzulaufen.

Was meint ihr dazu, Helsang? Ihr seid ein Mann von Ehre Größe so weit ich das verstehe und werdet euch der Verantwortung uns einfachen Seeleuten gegenüber nicht entziehen oder?"

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 16.07.2013, 19:40:42
Bevor Vaêl zu einer Antwort ansetzen kann, räuspert sich Coarfax.

"Auf ein Wort, Saemon, alter Haudegen, immerhin sind es meine Kunden und wie ihr wisst, leidet mein Ruf, wenn Kosten plötzlich explodieren."

Coarfax nimmt den Mann am Arm und geht mit ihm ein Stück zur hinteren Reling. Dort angekommen schaut er betont freundlich aufs Meer, wobei seine Stimme schneidend scharf ist.

"Ist es nicht merkwürdig, dass uns die Zhentarim gerade hier erwarteten? Außerhalb der großen Handelsrouten, auf offener See, mit Kurs Richtung Phlan? Und noch dazu kein gewöhnliches Schiff, sondern von einem Kleriker des Tyrannos persönlich angeführt, der meine Kundschaft erwartet?

Und dass, obwohl ich meine Kundschaft aus Melvaunt führte und uns dort niemand die Stadt verlassen sah? Wie also kamen die Zhentarim an unsere genaue Position? Wieso griff eure Mannschaft auf keiner Seite in den Kampf ein? Und warum wurde sie nicht selbst Opfer eines Angriffs? Fragen über Fragen.

Ich schätze euch als fairen Geschäftspartner, aber für meine Kundschaft kann ich nicht bürgen. Auch die Geduld des Aasimars kennt Grenzen und sowohl der Nordmann als auch der Rote sind nicht gerade geduldig, wenn ihr versteht. Wie wäre es mit einem neuen Angebot? Um des lieben Friedens Willen. Ihr senkt den Preis auf die Hälfte und bleibt in Phlan vor Anker. Ich sorge dafür, dass wir auch die Rückfahrt mit eurem Boot segeln werden?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 17.07.2013, 12:46:03
Saemon klingt überrascht:


(http://i41.tinypic.com/2wlx176.jpg)
"Ihr meint doch nicht etwas Ich hätte euch das Schwarze Netzwerk auf den Hals gehetzt? Coarfax, Coarfax, eine derartige Anschuldigung trifft mich nun wirklich schwer! Ich habe mit diesen Sklavenhändlern und üblen Schurken nichts zu schaffen, das solltet ihr doch eigentlich wissen! Vertraut ihr eurem alten Freund Saemon denn überhaupt nicht mehr?

Wenn ich eure Erinnerung auffrischen darf, wart ihr es die die Zhentarim angegriffen habt, nicht umgekehrt!
Vielleicht solltet ihr eure Anschuldigungen lieber an eure neuen Freunde richten? Insbesondere dieser Herr Helsang scheint mir ein fragwürdiger Charakter zu sein. Sehr blauäugig, naiv und dem Klerus verpflichtet, ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr auf seine Weltrettungsphantasien hereingefallen seid, Coarfax? Euch muss ich wohl am allerwenigsten erzählen wie problematisch der Umgang mit Berührten ist, nicht wahr?"


Saemon strahlendes Lächeln wird für einen winzigen Augenblick durch das Aufblitzen eiskalter Berechnung in seinen Augen getrübt.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 17.07.2013, 15:48:50
Coarfax Lächeln wird zu einem Grinsen.

"Kein schlechter Schachzug, Saemon. Also gut, du sollst deine Münzen bekommen."

An die anderen gewandt, sagt er laut:

"Meine Herren, wir werden diese kleine Gebühr zahlen. Auch wenn ich untröstlich bin, dass sich unsere Geschäftsbedingungen so abrupt veränderten, ist sie der Sicherheit der Mannschaft und des Kapitäns geschuldet und damit Ehrensache."[1]
 1. 400 GM pro Kopf an Saemon.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 17.07.2013, 16:52:41
Saemon streicht grinsend die Münzen ein und gibt dann umgehend Befehl zur Weiterfahrt. Ihr werdet das Gefühl nicht los, dass der Kapitän bei dem Zwischenfall mit den Zhentarim irgendwie seine Finger im Spiel hat, doch bleibt es bei einer unbegründeten Vermutung. Schlussendlich beschließt ihr Saemon Glauben zu schenken und darauf zu hoffen das er euch endlich nach Phlan bringt.

In der Tat verläuft der Rest der Reise ereignislos und als die warmen Strahlen der Abendsonne sich wie ein glitzernder Vorhang aus Gold über die Wellen legen, taucht die Stadt vor euch am Horizont auf. Erleichtert begibt sich die Gruppe an Deck in die kalte Luft der Dämmerung.
Nach den ganzen turbulenten Ereignissen und feinseligen Gestalten in Melvaunt tut es gut sich wieder freundlicheren Gefilden zu nähern oder zumindest solchen in denen man weiß wem man vertrauen kann.
Insbesondere Vaêl kann es kaum erwarten an Land zu gehen und sich sowohl mit den Harfnern als auch den Druiden vom Zirkel des Weißen Sterns in Verbindung zu setzen. Der Gedanke an die Rückkehr Nabthatoron hat den Kleriker die letzten Nächte kaum schlafen lassen und das Gefühl tatenlos die Tage verstreichen zu lassen während irgendein finsterer Kult an der Beschwörung des Dämons arbeitete ließ ihm keine Ruhe.

Im Angesicht Phlans scheint plötzlich Hoffnung in greifbarer Reichweite und ein Lächeln umspielt die Lippen des Aasimars.
Genau in diesem Moment streift ein Wind durch sein langes, goldenes Haar und mit einem Mal dringt ohne Vorwarnung eine fremde Stimme an sein Ohr. Der ferne Klang eines Fremden hallt wie ein unheimliches Echo durch seinen Kopf, als sich eine Nachricht aus dem Nichts in seinem Geist ausbreitet.

Ein Freund verloren im irdenen Schlund
gefunden nun ist auf Sees Grund
umgeben von Zähnen, Wasser und Mord
tief unten in der Feste Nord


Vaêl starrt noch einen Augenblick verdutzt auf das Wasser als sich der Text in sein Gedächtnis einbrennt. Fürst Nanthers Anliegen hatte er schon fast verdrängt gehabt.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.07.2013, 17:23:00
Vaêl ging die Zeilen des Gedichts leise vor sich hin murmelnd im Kopf durch.

Die Feste Nord und der irdene Schlund. Er hatte diese Zeilen schon einmal gehört. Von Alyanne. Jetzt erinnerte er sich. Es war eine Ballade über die Glocke in der Tiefe. Die Glocke in der Tiefe ist einer der mysteriösesten Orte der ganzen Mondseeregion, Teil der Ruine der Nordfeste. Die höchsten Bauten der Nordfste, ihre schlanken, nunmehr verfallenen Türme können von vorbeifahrenden Booten aus imer noch gesehen werden, auch wenn sich normalerweise kein Seefahrer so nah an die Überreste wagen würde. Einst war die Nordfeste die erste von Menschen erbaute Bastion der Mondsee, doch sie fiel um TZ 400 und man sagt, dass die einstigen Verteidiger keinen Frieden finden und immer noch in den mittlerweile überfluteten Hallen und unterirdischen Hallen der Festung spuken. In den nebligen Nächten hört man die alte Glocke des höchsten Turmes bis nach Fernberg läuten[1].

Zenith Schildspalter würde dort zu finden sein. Zumindest laut den Nachforschungen Nanthers.

Nachdenklich blickt Vaêl auf die See und den immer näher kommenden Hafen. Bedrohliche Zeiten standen ihnen bevor.
 1. Legendenkunde: 17.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 17.07.2013, 18:06:10
Als die Seeschlange in den Hafen Phlans einläuft nimmt kaum jemand Notiz. Zum Einen seid ihr etwas enttäuscht nicht gebürtiger in Phlan empfangen zu werden, habt ihr doch schließlich erst kürzlich einen großen Dienst für die Stadt erwiesen, zum Anderen kommt euch die unaufgeregte Ankunft entgegen, habt ihr doch in letzter Zeit eher zuviel Aufmerksamkeit auf euch gezogen.
Während Saemon sich von euch äußerst knapp verabschiedet und dann seine Männer antreibt die Waren zu verladen, begebt ihr euch von Bord und überlegt wohin es als ächstes gehen soll.
Die Sonne ist bereits am Horizont versunken und die letzen Lichtstrahlen tauchen den Winterhimmel in ein blutiges Rot.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.07.2013, 18:24:58
Vaêl steigt als erster von Bord und fühlt sogleich, wie eine scheinbare Last von ihm abfällt. Von allen Orten der Mondsee, schätzte er den Frieden Phlan am meisten. Dann wendet er sich an seine Gefährten.

"Ich schlage vor, wir bleiben für heute Nacht in Phlan. Die Ruhe wird uns gut tuen und vielleicht gelingt es mir, Fellian, Nachtherz oder Meerthan persönlich zu kontaktieren. Ich werde mein Zimmer in der Glocke beziehen und kann dieses Gasthaus auch allen anderen empfehlen. Bolmur und ich übernachteten dort bereits bei unserem letzten Besuch in dieser Stadt."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 17.07.2013, 18:28:20
Jegor streicht seine rote Robe glatt und nimmt die vorsichtige Zurückhaltung der Hafenbewohner mit Genugtuung wahr.

"Das sollte angemessen sein. Ich werde mich für meine Nachforschungen zurück ziehen und wünsche, nicht gestört zu werden."

Mit diesen Worten verlässt Jegor den Hafen in Richtung Nat Wylers Glocke, um sich für die Nacht einzumieten.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 17.07.2013, 18:30:28
Coarfax geht gut gelaunt von Bord und streicht sich in einer Geste scheinbarer Verlegenheit durchs Haar, als er sich an Vaêl wendet.

"So, da wären wir. War mir eine Ehre, euch hierher begleiten zu dürfen. Aber mir scheint, ihr kommt jetzt alleine klar, nicht?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.07.2013, 18:36:46
Vaêl wendet sich an Coarfax. Der Aasimar konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass irgendetwas an Coarfax falsch war. Auch wenn sich Coarfax bisher nicht eine Feindseligkeit zu Schulden kommen ließ, schien die schiere Art des Gauners jede seiner Taten Lügen strafen. Auch hatte Vaêl sehr wohl bemerkt, über welch mächtige manipulative Magie der Mann verfügte.

Aber er  hatte sein Wort gehalten und sie nach Phlan gebracht. Und bis ein gegenteiliger Beweis vorlag, war das alles, was zählte.

Mit einem Lächeln antwortet Vaêl.

"Habt Dank, Coarfax. Ohne euch hätten wir es nicht aus Melvaunt hinaus geschafft und das Blatt im Kampf gegen die Zhentarim nicht so schnell für uns entschieden. Wir stehen tief in eurer Schuld. Wenn ihr eine Herberge sucht, kann ich auch euch die Glocke sehr empfehlen. Eurer Dienste bedürfen wir momentan tatsächlich nicht."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 17.07.2013, 18:39:37
Coarfax grinst und winkt ab.

"Lasst mal. Ich kenne mich in Phlan ein wenig aus und habe nicht vor, heute früh schlafen zu gehen. Den Zhent spuckt man nicht alle Tage ins Gesicht und ich werde noch die ein oder andere Flasche auftreiben, um das gehörig zu begießen. War nett mit euch. Wenn ihr mich braucht, den ein oder anderen Tag bin ich wahrscheinlich noch in der Stadt. Ihr kennt ja meine Bedingungen."

Die letzten Worte spricht Coarfax schon im Gehen und die übrigen Gefährten sehen nur noch den Rücken des Gauners, wie er winkend in einer Seitenstraße verschwindet.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.07.2013, 18:43:24
Coarfax nachdenklich hinterher schauend, wendet sich Vaêl an Thalorn und Bolmur.

"Ich selbst werde noch in den Hallen Tyrs vorbei schauen. Vielleicht findet sich etwas. Ich wünsche euch beiden einen geruhsamen Abend. Geht mit dem Lächeln Fürstin Feuerhaars. Vielleicht ist Coarfax Entscheidung nicht die schlechteste."

Sich leicht verneigend, entfernt sich auch Vaêl in Richtung Tempel.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 21.07.2013, 14:13:38
Der Tempeldiener des Tyr erkennt Vaêl von bevor als er Informationen über Drakthar gesucht hatte.

"Zuerst Vampire, nun Dämonen, Kleriker? Ihr macht euch gefährliche Feinde wie es scheint. Einem frommen Mann stehen die Türen unserer bescheidenen Bibliothek jedoch stets offen, seht euch nur um."

Vaêl verbringt einige Stunden in der Bibliothek in denen er sich durch das komplette Archiv wühlt.
Die Geschichte Sarubar Zauberbinders und Nabthatorons ist wohl dokumentiert, doch handelt es sich fast nur um Legendenerzählungen derselben Geschichte die bereits Liam im Tempel der Llira zum Besten gab.
Obwohl Nathatoron als schrecklicher und furchteinflösender Dämonenherrscher beschrieben wird, findet Vaêl deutlich abweichende und oft vollkommen lächerliche Beschreibungen des Dämon. Schließlich stößt der Kleriker jedoch auf eine Quelle in der der Herrscher der Dämonennarbe als vierarmige Monströsität von der Größe eines Riesen. Weiterhin wird der Kopf das Antlitz des Dämons als hundeartig beschrieben und zwei seiner Arme enden in schrecklichen Klauenhänden.

Der Aasimar hat genug Wissen über die Kreaturen der niederen Ebenen um diese Beschreibung einer bestimmten Unterart der Dämonen zuzuordnen: Sollte der Author dieses Textes die Wahrheit nicht verschleiern, handelt es sich bei Nabthatoron um einen Glabrezu!
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 23.07.2013, 14:02:43
Ein Glabrezu. Ein höherer Tanar'ri. Vaêl legt die Schriftrolle ab und geht zu einem der Tempelfenster, um auf das abendliche Phlan zu schauen. Der Schnee hatte wieder eingesetzt und tauchte die friedliche Stadt in blütenreines weiß. Sie hatten nicht viel Zeit. Ein Klopfen riss Vaêl aus seinen Gedanken. Ein Akolyth des Tyr warf einen kurzen Blick auf die überall im Raum verteilten Bücher, die sich ausnahmslos mit Dämonologie beschäftigten, bevor er Vaêl mit besorgter Miene musterte und ihm eine dampfende Schale Tee auf den Tisch stellte. Dann verabschiedete er sich wortlos und  ließ Vaêl alleine zurück.

Wusste er, worauf er gestoßen war? Er hatte einen Namen, etwas, woran er sich festklammern konnte. Doch dieser Name, Nabthatoron, ein Glabrezu, benannte nur Schrecken, Hass und Zerstörung. Ein Unheil bringendes Omen. Ein Fluch. Doch welcher Gestalt? Und wie man ihm beikommen sollte, all das wusste Vaêl nicht. Der Ursprung des Namen reicht in die Legenden, was es leider unmöglich macht, Wahrheit von Fiktion zu trennen. Natürlich hatten ihn seine Lehrmeister im Kloster von Dämonen berichtet. Dem personifizierten Bösen. Ausgeburten aus reinem Chaos und Hass. Ungeheuer, mit der Macht, alles und jeden ins Verderben zu stürzen. Eine korrumpierende Versuchung. Und doch aus Fleisch und Blut. Tod bringende Abscheulichkeiten. Legenden. Schein und Trug?

Er wusste zu wenig. Und er würde Hilfe brauchen.

Vaêl nahm einen Schluck des Tees und kehrte zum Schreibtisch zurück. Dann nahm er den alten Folianten heraus, den er in den Ruinen Phlans gefunden hatte. Er hatte während seiner Reise in die Thar immer mal wieder einen Blick in dieses kostbare Buch geworfen, doch er wusste, dass er Zeit brauchen würde, um den alten Text aus dem nesserischen zu übersetzen. Eine weitere Kerze entzündend, mit dem Tee neben und dem Folianten vor sich, fühlte sich Vaêl an seine Kindheit im Kloster erinnert.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 23.07.2013, 16:39:54
An dem herben Kräutertee nippend, besieht sich der Aasimar erneut den Umschlag des Folianten.
Um die alte Schrift zu entziffern würde es einen Experten in alten Sprachen benötigen oder zumindest eine umfangreiche Referenzbibliothek und viel Zeit. Ein Tempel des Deneir könnte eine derartige Ansammlung alter Schriften besitzen - oder eine Person mit dem Wissen darum. Vielleicht könnte auch ein alte und weise Kreatur Vaêl beistehen, doch wo er so ein Wesen antreffen könnte ist ihm im Moment schleierhaft.

Auf der Suche nach Verbündeten scheint es nur wenige Gruppen zu geben, die sowohl freundlich genug gesinnt erscheinen als auch über die entsprechende Macht verfügen könnten einem Glabrezu Einhalt gebieten zu können: Die Harfner und der Zirkel des Weißen Sterns kommen Vaêl sofort in den Sinn.
Meerthan scheint die einflussreichste Person bei den Harfnern zu sein, doch gibt es keinerlei Anhaltspunkte auf seinen Unterschlupf. Bis jetzt haben die Harfer stets die Gefährten kontaktiert und nicht umgekehrt. Es war nicht einmal sicher ob die Harfner überhaupt einen Stützpunkt in Phlan hatten!

Allerdings wusste Vaêl um den vermeintlichen Aufenthaltsort von Shensen Tesseril, der Drow Druidin die der Gruppe vor knapp einem Mond im Graulöwenwald beigestanden hat. Damals hatte Shensen erwähnt einen Schrein im "Glücklichen Affen", einem Gasthaus auf halber Strecke zwischen Phlan und Melvaunt zu hüten.
Shensen war laut eigenen Angaben ein Mitglied des Zirkels und dürfte wohl in der Lage sein Verbindung zu ihren Vorgesetzten aufzunehmen. Vaêl war sich nicht sicher inwieweit die Druiden sein Vorhaben unterstützen würden, aber wenn es ihm nicht gelingen sollte Meerthan, Fellian oder die Tieflingsfrau Nachtherz aufzuspüren, waren Shensen und der Zirkel die nächst bessere Gelegenheit auf der Suche nach Verbündeten.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 30.07.2013, 19:12:54
Jegor war nie zuvor in Phlan gewesen, würde das gegenüber seinen Gefährten allerdings niemals zugeben und muss sich somit wohl oder übel durchfragen, bis er den Weg zur Taverne herausfindet. Wie sich herausstellte, kein allzu leichtes Unterfangen, da ihm die Bewohner Phlans aufgrund der Farbe seiner Robe aus dem Weg gingen. Als der dritte Bewohner der Stadt seinem Blick auswich und sich zurück ziehen wollte, packte Jegor den alten Mann am Kragen und zischte ihm gereizt zu, dass er ihn in einen Frosch verwandeln würde, wenn er ihm nicht umgehend den Weg zur Taverne zeigt, woraufhin Jegor endlich zum Gasthaus geführt wurde. Die zum Dank angebotenen 5 Goldmünzen wollte der Mann dann auch nicht.

Im Gasthaus gab er sich Mühe, die Nervosität des Gastwirtes und der übrigen Kundschaft nicht zu bemerken und atmete erleichtert aus, als er endlich ein Zimmer für sich hatte. Rasch zog er die Vorhänge zu, schloss die Tür zu und setzte sich dann mit einem Seufzer aufs Bett. Seitdem er Thay verlassen musste, folgte ihm der Ruf seiner Bruderschaft auf Tritt und Schritt und brachte ihm nur Misstrauen, Angst oder gar Hass. Nicht, dass dieser Ruf unbegründet wäre. Sein Orden hatte alle umliegenden Länder Thays mehr als einmal in Brand gesteckt und würde auch nicht davor zurück schrecken, durch die Mondsee bis zur Schwertküste zu marschieren. Von den magischen Praktiken in den dunklen Schulen ganz zu schweigen.

Es fiel Jegor nur immer schwerer, sich trotz allem mit diesem Orden zu identifizieren. Ja, die Robe bot Schutz, aber dieser Schutz bestand nur aus Angst und wenn seine Brüder nicht bald Ergebnisse von Jegor sahen, stünde ihm eine ungewisse Zukunft bevor. Die Roten Magier enttäuschte man nicht, ohne den Preis dafür zu bezahlen und ohne Gönner in den höheren Rängen einer Magieschule war sein Schicksal besiegelt. Jegor nahm seinen Mantel ab und hielt den roten Stoff skeptisch in den Händen. Man konnte die Robe nicht einfach ablegen. Genausowenig, wie man sie einfach anlegen und ein Roter Magier sein konnte. Jeder in Thay ausgebildete Magier gehörte den Zulkiren. Jeder, der sich weigerte wurde aussortiert; auf die ein oder andere Weise.

Sie würden ihn finden. So verführerisch es klang, die Robe einfach abzulegen, sie würden ihn finden und vor eine einfache Wahl stellen. Bei all ihren gegenwärtigen Feinden war es fraglich, ob seine Gefährten in der Lage waren, es mit einem weiteren Feind aufzunehmen; und ob sie es überhaupt tun würden. Außer Vaêl schienen ihm weder der Zwerg, noch Bolmur zu vertrauen und Coarfax konnte Jegor nicht einschätzen.

Jegor holte seine Pfeife hervor, entzündete sie behutsam und nahm sich dann Tinte und Papier, um seine Gedanken zu ordnen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 03.08.2013, 18:16:33
Coarfax schlenderte pfeifend durch die Gassen Phlans und ging seinen Gedanken nach. Der gestrige Kampf ließ Rückschlüsse über eine Veränderung in der Machtstruktur des schwarzen Netzwerks zu, die höchstwahrscheinlich auf die Rückkehr des schwarzen Fürsten zurückzuführen war, bedenkt man, wer sie auf dem Schiff angegriffen hatte. Es lag nahe, davon auszugehen, dass die Anhänger des Tyrannos mit den schwarzen Magiern um Manshoon in Rivalität, wenn nicht gar in offener Feindschaft zueinander standen, was bedeutete, dass man womöglich beide zur selben Zeit als Partner gewinnen konnte. Coarfax kaute auf seiner Lippe herum, bemerkte dann, dass ihn eine junge Frau musterte und zwinkerte ihr mit einem Grinsen zu, was sie zu einer erschreckten Flucht bewegte. Ein hübsches Mädchen. Etwas zu hübsch für eine Taschendiebin. Sie fiel auf. Mal davon abgesehen, dass sie zu offensichtlich auf den Lederbeutel voller Münzen gestarrt hatte, den Coarfax an seinem Gürtel baumeln hatte. Schade um die verpasste Gelegenheit, in doppelter Hinsicht; ihn hatte seit Ewigkeiten niemand mehr zu bestehlen versucht und er hatte auch seit langem keine angenehme Gesellschaft mehr. Beides fühlte sich einfach nicht richtig an.

Die leichte Enttäuschung verflog, als seine Gedanken zu den Harfnern übergingen. Es war ein wenig gefährlich. Die Harfner waren nicht dumm. Geheimgesellschaften gab es um den Mondsee wie Sand am Meer, doch die Harfner waren die einzigen, die von wirklich allen anderen Machtgruppen gehasst wurden. Folgerichtig verdächtigten die Harfner alles und jeden und hielten sich nach Möglichkeit bedeckt. Wenn man sich mit den Harfnern einließ, hatte man also nicht nur auf einen Schlag eine ganze Menge Feinde, sondern konnte sich auch dem beständigen Misstrauen der Harfner sicher sein. Alles in allem klang das sehr vielversprechend. Coarfax hatte in seinen letzten Wochen in Melvaunt mehr denn weniger jedes Glücksspiel gespielt, dass die Stadt so zu bieten hatte und langweilte sich schrecklich. Er wusste zwar weder, was er von dieser Gruppe um den Aasimar zu halten hatte, noch, ob es klug war, sich mit ihnen einzulassen, aber im schlimmsten Fall stand er mal wieder vor einer echten Herausforderung und alleine das genügte, um ihn zu motivieren.

Mit diesem Gedanken blieb Coarfax stehen und schnalzte mit der Zunge. Sein untrüglicher Instinkt hatte ihn vor einer Bar anhalten lassen. Er gähnte ausgiebig, streckte seine Glieder und betrat dann mit einem vorfreudigen Glanz in den Augen die Taverne. Er gab der Gruppe maximal zwei Tage. Dann würden sie sich wieder an ihn wenden. Bis dahin hatte er also praktisch frei. Coarfax lächelte und bestellte die erste von vielen weiteren Runden.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 10.08.2013, 14:08:32
Also zum "Glücklichen Affen". Vaêl rieb sich müde den Nasenrücken. Dann griff er nach einem anderen Buch, dass er bisher kein einziges Mal aufgeschlagen hatte. Es war eine Sammlung von alten Landkarten der südlichen Mondsee und nach kurzer Suche, entdeckte Vaêl den gesuchten Bereich. Die Nordfeste, nun besser bekannt als "Die Glocke in der Tiefe". Dort würden sie Zenith finden.

Vaêl nippte erneut an seinem Tee, stand dann auf und ging wieder zum Fenster. Diesmal blickt er über die Stadt hinaus aufs Wasser, dorthin, wo unter den Wellen die Überreste einer längst untergegangenen Festung lagen, in denen der Legende nach die Geister der Verstorbenen keine Ruhe finden. Damals, als Alyanne ihm noch allabendlich Märchen erzählte, war es eine seiner Lieblingsgeschichten gewesen. Eine Geschichte voll stolzer Helden, einer mächtigen Festung, von Liebe, Verrat und Fall. Das er tatsächlich einmal hinab in die Tiefen steigen sollte, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.

Zurück am Schreibtisch holte er ein Papier hervor und verglich es mit seinen eigenen Notizen. Er hatte Jegor über ihre nächste Expedition in Kenntnis gesetzt und ihn um Rat gebeten, welche Ausrüstung sie für eine derartige Expedition benötigen würden. Der Magier war zwar alles andere als begeistert über ihr nächstes Ziel und bestand auch vehement darauf, dass sie wichtige Zeit in der Suche nach Nabthatoron verlieren würden, gab aber schließlich doch nach und stellte eine Auflistung zusammen, die Vaêl nun vervollständigte. Die meisten Dinge würde Bolmur oder Jegor noch in Phlan besorgen können[1], doch die wichtigste Aufgabe würde er selbst übernehmen müssen. Sie brauchten jemanden, der sich mit Fallen auskannte. Das Bild von Kalokin, der in den Flammen sein Leben aushauchte, hatte sich tief in Vaêls Gedächtnis gebrannt und er würde diesen Fehler nicht noch einmal machen.
 1. Siehe Marktplatz.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 12.08.2013, 15:07:03
Coarfax hatte seinen alten und ausgeblichenen Hut tief ins Gesicht gezogen, um seine müden Augen zu schützen. Er saß auf dem hinteren Kutschbock und beobachtete die vorbei ziehende Landschaft. Die Morgensonne schien grell und das Licht wurde vom frisch gefallenen Schnee reflektiert. Tiefe Ringe waren unter seinen Augen und das ständige auf und ab der Kutsche zehrte an seinen Nerven.

Natürlich war er mitgekommen. Der Priester hatte ihn bereits heute morgen in der Taverne ausfindig gemacht und nach einem kurzen Gespräch gebeten, die Gruppe zur Glocke in der Tiefe zu begleiten. Die Bezahlung bestand zwar nur in einem Anteil an eventuell gefundenen Gegenständen und war somit miserabel, aber es reichte, um wenigstens den Anschein erwecken zu können, aus Geldgier mitzukommen. Obwohl Coarfax vermutete, dass der Priester nicht davon ausging. Er stellte aber auch keine weiteren Fragen. Ein durch und durch seltsamer und undurchsichtiger Charakter. Priester wiesen ja allesamt eine gewisse Neigung zu absonderlichen Überzeugungen auf, aber dieser hier schien sich allen weltlichen Dingen mit erstaunlichem Ernst entziehen zu wollen. Vielleicht schenkte Coarfax diesem Punkt nur Bedeutung, weil er selbst letzte Nacht abgewiesen wurde, doch es hatte ihn erstaunt, dass der Priester der recht eindeutig sichtbaren Bewunderung der jungen Frau, die er aus den Fängen der Zhentarim und dem sicheren Tod in den Wellen errettet hatte, keine Beachtung schenkte, sondern ihr nur ohne große Worte ein wenig Gold und seinen Segen für ihren zukünftigen Weg gab. Coarfax war in Melvaunt mit genug Priestern der verschiedensten Religionen in Kontakt gekommen, um zu wissen, dass diese neben ihren finsteren oder löblichen Machenschaften ein recht gewöhnliches Leben führten und durchaus weltlichen Genüssen zugänglich waren. Aber vielleicht lag es an Melvaunt. Dieser junge Priester war das genaue Gegenteil dieser Stadt und Coarfax fragte sich, wie lange es ihm wohl gelingen würde, die bestehende Ordnung herauszufordern.

Die hölzernen Räder fuhren erneut durch ein Schlagloch und rissen Coarfax aus seinen Gedanken. Sie würden bald im "Glücklichen Affen sein" und da der Priester immer noch nach den Harfnern suchte, rechnete Coarfax damit, diesen am Ende dieser schrecklichen Fahrt gegenüber zu stehen. Er war gespannt, wie sie auf ihn reagieren würden.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 16.08.2013, 11:19:17
Jegor gab es auf. So sehr er sich auch bemühte, eine nicht völlig ungemütliche Position zu finden, es war aussichtslos. Diese klapprige Kutsche würde ihn wohl noch eine Weile quälen. Verärgert sah Jegor hoch und in die Gesichter seiner Gefährten. Dem Nordmann schien es nicht besser zu gehen. Bolmur rutsche mürrisch hin und her, streckte seinen Körper oder murrte, weil er einfach viel zu groß für diese enge Kutsche war. Jegor bereute, neben ihm zu sitzen, denn er bekam nur allzu oft einen Ellenbogen ins Gesicht. Der Zwerg schien ähnliches Unbehagen zu empfinden, doch er hatte es sich anscheinend in den Kopf gesetzt, die Strapazen tonlos zu ertragen. Da Thalorn darauf bestanden hatte, in voller Rüstung zu reisen, musste diese Kutschfahrt für ihn sogar noch ungemütlicher sein, was man an seiner immer grimmiger werdenden Miene ablesen konnte.

Es wäre wohl zwecklos, seinen Ärger gerade bei den beiden abzulassen. Mal davon abgesehen, dass Bolmur schlicht zu einsilbig war und Thalorn wahrscheinlich nicht mit ihm reden wollen würde; das wütende Funkeln in den Augen des Zwerges, als sich ihre Blicke trafen, sprach zumindest dafür. Auch wenn er gerade in der richtigen Stimmung war, um Leute anzuschreien, wäre ein Streit auf so engem Raum mit absoluter Sicherheit noch enervierender als alles andere. Seufzend blickt Jegor also aus dem Fenster. Mit dem Aasimar zu sprechen, versuchte der Rote Magier erst gar nicht. Bolmur und Thalorn zeigten wenigstens nachvollziehbare Reaktionen, für Vaêl schien die Kutsche überhaupt nicht zu existieren. Der Priester saß einfach nur still und unverändert auf seinem Platz und schrieb konzentriert in ein Buch. Außerdem waren Gespräche mit dem Priester immer anstrengend. Vaêl war immer ernst, ehrlich, moralisch und auf die wesentlichen Bestandteile seiner Existenz reduziert. Auch wenn Jegor froh war, der Gesellschaft anderer Roter Magier entronnen zu sein, vermisste er die Gespräche. Ein Großteil seines Lebens hatte in hochtheoretischen Auseinandersetzungen und Spielereien bestanden. Ja, sein Leben hatte nun einen weit existentielleren Bezug zur Wirklichkeit und diese Verortung seines Selbst in den Geschehnissen um ihn herum, gab ihm, trotz der hypothetischen Ebene, eine nicht zu leugnende Sicherheit und Zufriedenheit, aber sein Geist fühlte sich eingeengt und unterfordert. Jegor würde dem Aasimar vielleicht sogar Recht geben und es war wichtiger, mit Umsicht und Sorgfalt vorzugehen, doch Jegor sehnte sich nach einem Bereich ohne praktische Konsequenz, einem theoretischen Ort, in dem er so schnell und ungestüm sein konnte, wie es ihm beliebte.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 17.08.2013, 17:04:17
Die Fahrt zum Glücklichen Affen verläuft ereignislos und nach wenigen Stunden stoppt die Kutsche. Jegor ist der Erste, der mürrisch das Gefährt verlässt und sich den schmerzenden Rücken reibt, dicht gefolgt von einem grimmig dreinblickenden Bolmur.

Das Gasthaus sitzt ein Stück östlich der Straße und duckt sich ein Dickicht aus Nadelbäumen. Das Gebäude ist alt und weist überall Spuren des Gebrauchs auf. Die Schornsteine auf dem schiefen Dach sind völlig verrußt. die hölzerne Vertafelung ist verwittert von Pilzflechten überzogen. Dutzende geschnitzte Affenfiguren befinden sich in der Fassade des Hauses versteckt, oft in äußerst dramatischen Possen.

Nachdem der Kutscher sich hat auszahlen lassen, gehen die Gefährten den Pfad zum Gasthaus hinauf. Doch schon nach wenigen Schritten bleiben sie irritiert stehen.
Etwas stimmt nicht. Eines der Fenster hängt lose in den Angeln und einige Grasnaben auf dem Weg sind aufgerissen. Und sind das Blutspritzer dort auf den Treppenstufen zum Eingangsportal?

Eine unheimliche Stille herrscht um den Glücklichen Affen herum, wie man es von einem Gasthaus nicht erwarten würde.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.08.2013, 17:24:00
Vaêls hebt die Hand nach oben, um seinen Gefährten zu signalisieren, still zu verharren und sich bereit zu machen. Dann wirkt er einen Zauber, um zu erkennen, ob im Inneren des Gasthauses Gefahr droht[1].
 1. Böses entdecken.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 17.08.2013, 18:32:43
Auch wenn Vaêl befürchtet hatte, auf einen Feind gestoßen zu sein, überrascht ihn die Stärke der bösen Aura. Grimmig lässt er den Zauber fallen und erteilt Befehle an seine Gefährten.

"Dort drinnen lauert eine finstere Kreatur großer Macht. Thalorn, Jegor, sprecht eure Verteidigungszauber, Bolmur, wartet, bis ich euch ein Signal gebe, dann brecht ihr durch die Fronttür. Coarfax, ich zähle auf eure Unterstützung. An alle, ich hoffe, dort drinnen Überlebende zu finden, denen als oberste Priorität, Schutz zu gewähren ist. Mögen uns und Shensen die Götter beistehen."

Grimmig beginnt Vaêl, seine Zauber zu wirken.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 18.08.2013, 12:41:02
Bolmur bricht mit Anlauf durch die Eingangstür des Glücklichen Affen und stürmt in den dahinter liegenden Schankraum, nur um nach wenigen Schritten misstrauisch innezuhalten.
Der Schankraum ist leer. Einige Stühle liegen umgekippt auf dem Boden und jemand scheint seinen Wein verschüttet zu haben, doch nirgendwo ist ein Gast oder ein Bediensteter zu sehen.
Eine spürbare Präsenz des Bösen liegt in der Luft, doch der Raum selbst erscheint vollkommen normal. Allerdings scheint jemand die Fenster von Innen verrammelt zu haben, so dass nur wenig Tageslicht in den schummrigen Innenraum dringt.
Rechts von euch führt eine breite Treppe in das Obergeschoss und hinter der Bar geht es in den Keller.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Thalorn am 18.08.2013, 16:00:35
Eilig hastet der Zwerg dem Hünen hinterher.

"Bolmur, zügelt euren Eifer!"

Verwundert blickt sich Thalorn kurz um, um anschließend sein heiliges Symbol zu ergreifen.[1]

"Lasst mich vorausgehen und bleibt dich beisammen, es stinkt gerade zu nach Bösem."
 1. 
  • 2x Light: auf Bolmurs Schwert und Thalorns Schild
  • enlarge person: auf Bolmur
  • magic weapon: Thalorn
  • Magisches Schutzgewand: Thalorns Schild
  • Schutzkreis gegen Böses: Thalorn
  • Benediction: auf Bolmur
  • Bull's Strength: auf Bolmur
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 19.08.2013, 16:58:39
Mutig tritt Thalorn in den Schankraum, den Schild erhoben und wachsamen Auges nach Feinden Ausschau haltend.
Mit jedem weiterem Schritt überkommt den Zwerg mehr und mehr das Gefühl das sich jemand oder etwas in unmittelbarer Nähe aufhält.
Die Bösartigkeit in der Luft ist förmlich greifbar und legt sich wie ein unsichtbarer Schleier über die Gruppe.

Vaels schließt die Augen und konzentriert sich auf die unmittelbare Umgebung. Auch er hat das unbestimmte Gefühl belauert zu werden, doch selbst seine geschärften Sinne sind nicht in der Lage einen Feind auszumachen.

Mit einem Mal kommt ein unheimlicher, heulender Wind auf und fegt durch die Schänke. Eine schaurige Melodie erklingt, als die Luft durch die Ritzen der verrammelten Fenster dringt. Ein Becher fällt von einem der Tische, dann kippt ein Stuhl zur Seite und schließlich klappert und knarrt sämtliches Mobiliar.
Eine geisterhafte Melodie mischt sich wie aus dem Nichts unter den Lärm und geht euch durch Mark und Bein. Mit einem lauten Knall fällt die Tür hinter den Gefährten ins Schloss und lässt sie erschrocken zusammenfahren.

Mit einem Mal befindet sich eine spektrale Gestalt in der Mitte des Schankraums!
Das schneeweiße Abbild einer  junge Frau in einem langen Abendkleid schwebt mit wehendem Haar wenige Fuß über dem Boden. Ihre feingliedrigen Finger gleiten lautlos über eine filigrane Harfe die sie in den Händen hält.
Das Gesicht der jungen Frau muss einmal von engelsgleicher Schönheit gewesen sein, doch jetzt ist es zu einer hässlichen Fratze entstellt in der sich Schmerz und Entsetzen wiederspiegeln.

Ein klagende Stimme hallt durch den Raum als die Erscheinung spricht:

"Mehr Eindringlinge stören den Klang der Harfe? Ihr gehört nicht hier her! Kein Lied in euren Herzen klingt, kein Ton in euer Schicksalsband verwoben! Ihr lasst uns keine Wahl als von eurem Niedergang zu singen.
Es trübt uns doch um die Unseren zu schützen werdet ihr vergehen müssen. Um die Unseren zu stärken, um die Unseren zu nähren, an eurem Blut und Fleisch. Nein! Nein! So soll es nicht sein!"


Die Gestalt krümmt sich plötzlich wie unter Schmerzen zusammen. Ihr Körper zuckt und windet sich, als hätte sie ihn nicht vollends unter Kontrolle.

"Was ist das für eine Melodie der Pein? Welch Disharmonie dringt in unseren Kopf? Der Ton ist fremd und falsch, ah!
Wir hören ein Lied von Tod und Finsternis von ewiger Nacht. Seid auch ihr Diener des Herrn der Knochen? Wollt auch ihr uns unterwerfen mit finsterem Klang, mit eurer falschen Musik? Nicht noch einmal! Dieses Mal werdet ihr... ah! Dieser Schmerz! Er hat Macht über uns! Er stört unser Lied, er verzerrt alles. Hässliche Klänge, bösartige Klänge!
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 19.08.2013, 23:31:09
Ein geisterhafter Harfenspieler! Alyanne hatte ihm von diesen sagenumwobenen Kreaturen erzählt, genauer von der Hexe Schattentals, Anastra Syluné Silverhand, der ältesten der sieben Schwestern[1] und auch im Kloster hatte er von diesen Kreaturen gelesen[2]. Geisterhafte Harfenspieler waren die Geister ehemalig hochrangiger Harfner, die gestorben sind, bevor sie eine ihnen anvertraute Aufgabe vollenden konnten. Auf ewig in der Zwischenwelt gefangen, dienen sie den Harfnern nun als Beschützer und Ratgeber. Doch dieser Harfenspieler schien unter einem fremden Zwang zu stehen, der ihm entsetzliche Qualen bereitete. Qualen, von denen Vaêl die Kreatur befreien konnte.

Vaêl reißt entschlossen sein heiliges Symbol in die Höhe, bittet seine Götter um ihre Unterstützung[3] und kanalisiert die positive Energie der höheren Ebenen[4]. Ein gleißendes Lichtschwall strömt aus Vaêl und flutete den Raum in einer Welle aus Licht.
 1. Legendenkunde 19.
 2. Wissen (Religion) 21.
 3. Swift Action: Spontanes Zaubern, Light of Faith (CC).
 4. Greater Turning (Vertriebene Untote werden zerstört): Turning Check: 23, Cleric Level +4 = Untote mit einem maximalen Wert von 10 Trefferwürfeln betroffen; Tuning Damage: 21 = Insgesamt sind bis zu 21 Trefferwürfeln an Untoten betroffen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 21.08.2013, 16:07:28
Der geisterhafte Harfenspieler heult auf, als die Woge aus Licht ihn umhüllt und löst sich dann mit einem Seufzer vor euren Augen in Luft auf.[1]

Nun ist der Schankraum vollkommen leer und totenstill.
 1. +1000 EP je Charakter
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 21.08.2013, 22:57:40
Erleichterung durchströmt Vaêl, als der Schrecken gebannt wird. Hastig wendet er sich an seine Gefährten.

"Bleibt wachsam, die Gefahr ist noch nicht gebannt! Was ihr eben vor euch gesehen habt, war ein Geisterhafter Harfenspieler, die ruhelose Seele eines verstorbenen Harfners, der eine Aufgabe zu Lebzeiten nicht vollbringen konnte und nun auf ewig in der Zwischenwelt verweilen muss. Diese Kreaturen haben einen freien Willen und da wir mit den Harfnern in keinem Streit liegen, gehe ich davon aus, dass dieser Harfenspieler unter einem fremden Zwang stand.  Wir haben es also mit einem mächtigen Magier oder Priester zu tun, der sich noch im Gebäude befinden kann!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 21.08.2013, 23:00:16
Jegor nickt und versucht, magische Auren zu entdecken[1].
 1. Magie entdecken.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 21.08.2013, 23:03:00
Coarfax zaubert einen ähnlichen, allerdings stärkeren Zauber und sucht ebenfalls die Umgebung nach magischen Auren ab[1].
 1. Arcane Sight, 6 min.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 27.08.2013, 15:08:14
Jegor schnaubt und krempelt dann die weiten Ärmel seiner Robe hoch.

"Wenn mich mein Zauber nicht trügt, müssen wir mit einem Gegner auf der Rückseite des Gebäudes rechnen. Das Gewebe lässt eine klare Veränderung erkennen, die der Schule der hervorrufenden Magie zuzuordnen ist."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 27.08.2013, 15:12:01
Coarfax blau leuchtenden Augen wenden sich dem Roten Magier zu und tauchen diesen in bläulichen Schein.

"Untote. Seht ihr die Strukturen des negativen Konflux, die mit der hervorrufenden Magie verwoben sind? Beshaba hat anscheinend ihre Tage, denn das sieht verflucht nach einem Nekromanten aus."

An Vaêl gewandt, ergänzt der Betrüger grinsend.

"Man hört ja so einiges von euch wandelnden Fackeln des Morgengottes. Scheint, als hättet ihr nun mehr als genug Gelegenheit."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 27.08.2013, 15:12:49
Jegor ist zunächst verblüfft, korrigiert zu werden, konzentriert sich dann und nickt ehrlich anerkennend.

"Der Junge hat Recht. Seht euch vor, Vaêl."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 27.08.2013, 15:13:27
Das heilige Symbol fest in der Hand, nickt Vaêl entschlossen und verteilt Anweisungen an seine Gefährten. Dann stürmen sie weiter, bereit, dem Fluch ein Ende zu setzen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 01.09.2013, 12:58:53
Jegor und Coarfax führen die Gruppe durch den Schankraum auf der Suche nach dem Ursprung der magischen Aura. Das Gasthaus ist erstaunlich geräumig und hinter der Schänke zweigen mehrere Korridore ab die in die Gästezimmer führen.
Eine grausig verschmierte Blutspur auf dem polierten Holzboden macht jedoch deutlich in welche Richtung die Gäste, oder zumindest ihre Körper, verschwunden sind.
Je näher die Gruppe dem Ursprung der schwarzmagischen Aura kommt, desto eher habt ihr das Gefühl, dass ein unheiliger Fluch auf euch lastet. Das Atmen fällt zunehmend schwerer und die Farben der Umgebung werden blass und grau.

Schließlich bleiben Jegor und Coarfax vor einer doppelflügeligen Tür stehend, die offenbar hinaus ins Freie führt. Ein Teil der Pforte ist mit einem Mosaik aus Glas hinterlegt, doch Staub und Schmutz haben über die Jahre einen undurchsichtigen Film gebildet durch den die Welt dahinter nur schummrig und verzerrt wahrgenommen werden kann.

Die Gefährten blicken einander bekräftigend in die Augen, dann stößt Bolmur mit einem Krachen die Tür auf und die Gruppe stürmt kampfbereit ins Freie - direkt in einen Fleisch gewordenen Alptraum.

Vormals mag hier eine sorgfältig gepflegte Außenanlage gewesen sein, inklusive eingefasster Blumenbeet und lauschiger Baumgruppen, doch davon ist nun nicht mehr viel zu sehen. Die Erde ist aufgewühlt, der Rasen von tiefen Furchen zerpflügt. Die Bäume gleichen abgemagerten Gerippen die ihre blattlosen Äste wie dürre Finger in den Himmel strecken. Ein unwirklicher Schleier liegt über der Szenerie und verbannt Farbe und Licht. Die Schatten sind unnatürlich lang und in ihnen lauert eine eigenwillige Bösartigkeit.
Und dann fällt euer Blick auf die lebenden Toten.
Sie schlurfen mit hängenden Schultern durch die vertrockneten Zierbüsche, kauern wie wilde Tiere auf dem Boden oder stehen starr auf einem Fleck und glotzen ins Leere . Ein Geruch aus Tod und Verfall liegt in der Luft der euch fast den Atem nimmt.

Eine riesenhafte Gestalt, gehüllt in zerfetze schwarze Roben erhebt sich in einigen Meter Entfernung über eine kleine Gruppe. Bleiches Gebein scheint durch die Falten der Gewandung des Monsters, dass eine gewaltige schwarze Sense in den knochigen Fingern hält.
Hinter der Kreatur befindet sich ein grausigen Konstrukt, gefertigt aus Knochen und Sehnen. Der unheilige Altar muss der Ursprung der bösartigen Aura sein, aus dieser Entfernung kann man die dunkle Energie förmlich fühlen.

Um den Altar herum steht eine Gruppe von Gestalten die offene Feindseligkeit ausstrahlen. Es scheint sich um Menschen zu handeln, doch ihre Haltung ist gedrungen und lauernd, als würde es sich um Raubtiere handeln.
Ein Einzelner hebt sich durch seinen aufrechten Gang und seine enorme Leibesfülle hervor. Der Mann hat bleiche Haut, einen kahlen Kopf und tief eingefallene Augen. Unter dem schwarzen Mantel schimmern eine schwarze Rüstung hervor die mit Schädeln und Knochensymbolen überzogen ist. Auch er trägt eine Sense deren Schneide wie polierter Obsidian funkelt.

Zuletzt entdeckt ihr die Holzpfähle die anscheinend wahllos in den Boden um den Altar getrieben wurden. Es sind ein gutes halbes Dutzend an der Zahl, doch nur an drei von ihnen ist eine in sich zusammen gesunkene Person gebunden. Zwei zierliche Frauenkörper und ein Mann sind hier gefesselt, rühren allerdings keinen Muskel, was darauf schließen lässt, dass sie entweder bewusstlos oder bereits tot sind. Es trifft euch wie ein Hammerschlag, als ihr die Gesichter erkennt:
Nicht nur Shensen Tesseril, nein auch Fellian Shard und das Tieflingmädchen Nachtherz sind in die Fänge des Feindes geraten!

Als die Gruppe entsetzt innehält, wendet sich der Kahlköpfige euch zu und setzt ein sardonisches Grinsen auf:

(http://i42.tinypic.com/5w9to1.jpg)
"Ah, endlich mehr Harfner! Ihr habt uns lange warten lassen! Nun, wir haben die Zeit genutzt und uns ein kleines Schauspiel ausgedacht. Ihr werdet zusehen wie eure geschätzten Freunde und Kameraden sterben - um dann selbst durch die Hand eurer ehemals Verbündeten euer Leben auszuhauchen! Ist das nicht einfach ein köstliches Spiel? Schon bald werdet auch ihr Kinder des Herrn der Knochen und ein Teil seiner großen Familie."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 02.09.2013, 15:24:02
Vaêls Kehle schnürt sich zu. So viel Tod, Pein und Leid. Seine Augen zucken zu den Toten, dann zu den Gefangenen und schließlich zum Unheilsbringer inmitten der Untoten. Ein Anhänger Myrkuls, des dunklen, gefallenen und vergessenen Gottes des Todes. Die Symbole, die Sense, es bestand kein Zweifel, sie standen einem Anhänger des Schnitters gegenüber. Unzählige Fragen brandeten auf Vaêl ein, doch der Anblick Shensens lies alle anderen Eindrücke verblassen.

Die Hände zu Fäusten geballt, durch die gleißendes Licht nur mühsam gehalten wird, erhebt Vaêl seine Stimme.

"Im Namen aller Götter des Lichts! Rechtfertigt euer Handeln und gebietet diesem Wahnsinn Einhalt!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 05.09.2013, 16:25:42
Der Nekromant verzieht säuerlich den Mund.

(http://i42.tinypic.com/5w9to1.jpg)
"Ihr seid ein Diener Lathanders! Abscheulich! Für einen eitlen Schönling und Wichtigtuer ist kein Platz in unserer Familie. Ich werde euch ausweiden und eure zermahlenen Knochen im Wind zerstreuen.
Doch zuvor werdet ihr zusehen wie eure Harfnerfreunde sterben."

Der Glatzkopf gibt seinen Dienern einen Zeichen und die dürren Gestalten drängen sich kichernd um die Gefangenen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 05.09.2013, 16:41:12
Vaêl brüllt dazwischen. Er war kurz davor, selbst einzugreifen.

"Haltet ein! Warum tut ihr das? Myrkul ist schon lange tot!"

Sollten die Untoten den Gefangenen gefährlich werden, wird Vaêl eingreifen und einen Zauber wirken.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 05.09.2013, 17:56:09
Der Mann lacht lauthals und setzt dann ein finsteres Grinsen auf.

(http://i42.tinypic.com/5w9to1.jpg)
"Wie recht ihr doch habt. Myrkul IST Tod! Ihr glaubt den Schnitter überlebt zu haben, Mensch? Blasphemie! Ihr solltet zittern im Angesicht eines Dieners des Schädelfürsten! Myrkul wird zurückkehren und die Emporkömmlinge verschlingen. Ihr jämmerlichen Sterblichen werdet erneut zittern und beben, kalter Angstschweiß wird eure wertlose Haut tränken.
Nichts wird Myrkul aufhalten wenn seine Knochenhand erneut nach euren Lebensfäden greift. Seine Diener sind zahlreich und unermüdlich, seine Kinder kalt und unnachgiebig.
Verzweifelt, denn die Nacht bricht über euch herein und bannt euer verzagtes Licht."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 06.09.2013, 14:11:59
Traurig war Vaêls Antwort. Manche Wesen wollten die Welt einfach nur brennen sehen.

"Möge Kelemvor euch gnädig sein."

Dann begann er einen Zauber zu wirken.[1]
 1. Kampf! (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,6137.msg871862.html#msg871862)
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 10.11.2013, 17:34:30
Bolmur schwingt sein Adamantschwert durch die Luft und trennt den Kopf des Nekromanten sauber von seinem Rumpf. Den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet fliegt das Haupt des Mannes durch die Luft und landet einige Meter entfernt in der aufgewühlten Erde.
Grabesstille legt sich über den Hof. Der Sieg ist errungen doch es scheint das es diesmal einen hohen Preis zu zahlen gab. Das Hauptquartier der Harfner ist nicht mehr und um euch herum stapeln sich die Leichen derer die ihr zu euren Verbündeten gezählt habt.[1]
 1. +2.500 EP pro Charakter
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 10.11.2013, 20:42:36
Vaêl gleitet zu Boden und eilt zu Shensen. Der Gedanke, die Dunkelelfin zu verlieren, raubt ihm fast die Sinne. Bei ihr, sucht er nach Verletzungen, die er heilen kann und hofft inständig, dass er rechtzeitig kam und Shensen nicht das fürchterliche Schicksal von Nachtherz erleiden muss. Nachtherz. Der Schmerz kam plötzlich und verwandelte das Innere des Priesters in einen einzigen, schmerzenden Klumpen. Er selbst hatte sie getötet, sie im Licht seines Gottes verbrennen sehen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 10.11.2013, 20:53:26
Jegor fliegt immer noch angespannt zu den Überresten des Nekromanten, um sich zu versichern, dass dieser tatsächlich keine Bedrohung mehr darstellt, bevor er sich an Bolmur wendet und einen knappen Befehl ausspricht.

"Haltet die Augen offen, Nordmann, die Gruftschrecken sind nur gebannt, nicht vernichtet! Und lasst euch von Vaêl heilen, sobald er wieder ansprechbar ist."

Sorge mischt sich in den Blick des Magiers, als er auf den knienden Aasimar blickt. Ihm war die Reaktion des Priesters nicht entgangen, als die Tieflingsfrau von den Gruftschrecken zerfetzt und in einen der ihren verwandelt wurde. Tief ausatmend beschließt Jegor, dass er Vaêl momentan keine Hilfe sein konnte. Nur Zeit half gegen Trauer.

In die Knie gehend, besieht Jegor sich die Habseligkeiten ihres Feindes. Sie waren hierher gekommen, um Hilfe zu bekommen, nur um von einem Massaker überrascht zu werden. Es ärgerte Jegor, dass sie abermals vollkommen ahnungslos gegenüber ihren zahllosen Feinden waren und so suchte er nach so vielen Informationen wie möglich, um diesem vertrackten Muster voller Widersinnigkeiten endlich Sinn zu geben!
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 10.11.2013, 21:00:13
Coarfax gleitet zu Boden. Die Handarmbrust lässig in den Gürtel geschoben, suchen seine Hände in seinen Taschen nach Tabak, bis sie fündig werden und sich der Gauner eine Zigarette dreht. Wenig später Rauch auspustend, blickt sich Coarfax in dem Chaos um, in das der Garten des Gasthauses verwandelt wurde. Überall Tod und das Grauen der verdorbenen Aura lag immer noch wie ein Pesthauch über der Szenerie.

So viel zur Unterstützung der Harfner. Coarfax war ehrlich enttäuscht. Er hatte viel von dieser Machtgruppe gehört und mit vielem gerechnet, doch nicht damit, den kompletten Stützpunkt der Geheimorganisation zerstört vorzufinden. Ob seine neuen Gefährten tatsächlich nicht wussten, was hier geschah oder ob sie es nicht wahrhaben wollten; Coarfx blieb skeptisch.

Da Vaêl momentan nicht ansprechbar schien, Jegor nur selbstverständliche Anweisungen gab und Bolmur mit Verbluten beschäftigt war, wandte sich Coarfax schließlich an den Zwerg.

"Ich bin drinnen, falls mich jemand sucht. Die Bar sah intakt aus und da ich nicht annehme, dass die zahlende Kundschaft dieses Hauses noch allzu viel Verwendung für das erlesene Angebot dieses Hauses hat, rette ich, was noch zu retten ist."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 11.11.2013, 13:19:24
Die beiden überlebenden Harfner sind bewusstlos, scheinen aber außerhalb von Lebensgefahr zu sein.
Vaêl wendet sich als Erstes Shensen zu, löst ihre Fesseln und fängt die herabfallende Dunkelelfe behutsam auf. Shensen wiegt leicht in den Armen des Klerikers und als er sie vorsichtig zu Boden legt, öffnet die Druiden ihre Augen.

(http://img217.imageshack.us/img217/7872/thumbshensen.jpg) (http://img217.imageshack.us/i/thumbshensen.jpg/)"Vaêl? Seid ihr das? Was ist geschehen?"

Dann dämmert es der Druiden plötzlich und sie fährt erschrocken auf. Als sie sich umsieht und ihr Blick über den verwüsteten Garten und die zahlreichend Leichen wandert, versteinert ihr Gesicht.

"Wir konnten nichts tun Vaêl. Schatten überraschten uns im Schlaf, die meisten starben noch im Schlaf. Den Harfenspieler hat er einfach bezaubert und kontrolliert, so dass der Wächter dieses Ortes gezwungen war seine Schützlinge niederzustrecken. Und dann die Untoten! Überall waren sie plötzlich, er hat sie aus den Leichen der Gefallenen auferstehen lassen. Ich musste zwei meiner Freunde niederstrecken bevor ich mich im Keller verbarrikadieren konnte. Etwa einen halben Tag war ich dort eingepfercht, doch seine Diener haben mich irgendwann entdeckt. Die verriegelte Tür war überhaupt kein Hindernis für diese Kreaturen!
Er hat mächtige Diener erschaffen, viel stärker als ich es je erlebt habe.
Ist er... tot? Ich sehe seinen leblosen Körper doch ich traue meinen Augen nicht mehr nachdem was ich gesehen habe. Bitte vergewissert euch das er tot ist!"


Während Vaêl sich mit Shensen befasst, geht Jegor nüchtern das Schlachtfeld ab.
Die Zombies tragen lediglich einfache Rüstungen und Waffen, doch Jegor findet einige Trankphiolen die noch brauchbar aussehen. Da die Gruftschrecken ihr Heil in der Flucht gesucht haben bleibt nur noch der Skelettriese und der Nekromant selbst. Die Ausrüstung des Skeletts ist von überraschend guter Qualität, doch hoffnungslos überdimensioniert.
Der Nekromant trägt eine geschwärzte Rüstung die nun über und über mit Blut besudelt ist.
Die Sense des Beschwörers erregt Jegors Aufmerksamkeit: Der Stiel der Waffe ist aus  geschwärztem Metall gearbeitet und enthält eine Ausbuchtung in der ein gerader Metallstab von etwa 2 Fuß Länge eingelegt ist. Neugierig betastet Jegor die Waffe und siehe da, der Metallstab löst sich mit ein wenig Druck aus der Sense. Das unheimliche Flackern der Klinge erlischt sofort und Jegor spürt wie ihn arkane Macht durchströmt.
Außerdem entdeckt der Rote Magier einen unscheinbaren Anhänger mit einem blassen Kristall der neben der Leiche auf dem Boden liegt.[1]
 1. Rod of Lesser Extend, Periapt of Wisdom +2, Potion of Enlarge Person, Potion of Cure Moderate Wounds, Potion of Darkvision, Potion of Lesser Restoration, Potion of Resist Energy (Fire), 450 Goldmünzen
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 12.11.2013, 11:09:16
Vaêls Augen weiten sich vor Freude, als er sieht, dass Shensen unverletzt ist. Schlagartig wird ihm bewusst, dass der Gedanke, sie zu verlieren, so schmerzlich ist, dass er sich weigert, ihn zu denken. Als sie ihm berichtet, was geschehen ist und hochschreckt, um das ganze Ausmaß des Grauens zu überblicken, reißt ihre Stimme ab. Behutsam nimmt er sie in den Arm und hält sie einfach nur fest, während er ihr versichert, dass die Gefahr durch den Nekromanten gebannt sei und er ihnen nichts mehr tun könne.

"Es ist alles gut. Es ist vorbei. Er kann euch nichts mehr tun."

Er wagt es noch nicht, ihr von Nachtherz zu berichten. Er würde es ihr früh genug sagen müssen und er wollte ihr wenigstens ein bisschen Zeit geben.

Als Jegor in sein Blickfeld trat, bedeutete er ihm, Felian von seinen Fesseln zu lösen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 12.11.2013, 11:24:45
Jegor nahm die kleineren Gegenstände an sich[1] und warf noch einen abschätzenden Blick auf die Rüstung und die Sense[2], bevor er langsam auf Vaêl zuschwebt. Er nickt, als er dessen Wink sieht, sich um Felian zu kümmern, findet allerdings auch gleich warnende Worte, da ihm jede weitere Minute an diesem Ort wenig gefällt.

"Wir haben nicht viel Zeit, Vaêl. Dieser Nekromant wusste zu viel über die Beschaffenheiten dieses Ortes und seiner Bewohner, um ein zufälliger Angreifer zu sein und auch wenn es mir ebenso wenig gefällt wie euch, ist es unwahrscheinlich, davon auszugehen, dass er als Einzelgänger operierte. Wir beide wissen, was das bedeutet. Ich kann nicht ausschließen, dass wir momentan magisch ausgespäht werden, doch selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, rechne ich damit, dass das Scheitern des Nekromanten nur allzu bald bemerkt wird, weswegen wir diesen Ort verlassen sollten."

Jegor löst Felians Fesseln, überlegt kurz, ob er dem Harfner einen Tritt geben soll, entscheidet sich dann Vaêl gegenüber doch für ein lautes Räuspern, bevor er sich wieder dem Priester zuwendet.

"Bei der Wahl des Fluchtorts bin ich übrigens überfragt. Wir haben gerade mehr als eindrücklich gesehen, über welche Macht unser Feind gebietet. Wir sind anscheinend in der Lage, Widerstand zu leisten; jene, die ihr als Verbündete auserkoren wolltet, waren es nicht. Auch Phlan wird dazu nicht in der Lage sein. Also wohin?"
 1. Rod of Lesser Extend, Periapt of Wisdom +2, Potion of Enlarge Person, Potion of Cure Moderate Wounds, Potion of Darkvision, Potion of Lesser Restoration, Potion of Resist Energy (Fire), 450 Goldmünzen.
 2. Zauberkunde: 35 (37, wenn es sich um Gegenstände handelt, die mittels der Schule der Bannmagie verzaubert wurden)
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 12.11.2013, 11:50:18
Im Schankraum angekommen, setzt sich Coarfax auf den Tresen, greift wahllos hinter sich und entkorkt die erste Flasche. Wein. Irgendein billiger Tropfen aus Tethyr; vielleicht sogar aus der nördlicheren Schwertküste. Coarfax wirft die Flasche kurzerhand durch den Schankraum, wo sie am anderen Ende an der Wand zerspringt und Wand und Boden rot färbt; immerhin ein anderes rot als der von Blut getränkte Boden.

Coarfax dreht sich um und schaut sich das Angebot hinter dem Tresen nun genauer an. Eins, zwei Flaschen Wein, ein Fass, wahrscheinlich mit Bier gefüllt und noch zwei, drei Flaschen, die wahrscheinlich härteren Fusel enthalten. Aber eine Taverne wäre keine Taverne, wenn sie nicht nach demselben Prinzip aufgebaut wäre. Mit einer eleganten Bewegung springt Coarfax vom Tresen hinter die Bar und sucht geschickt nach den verborgenen Köstlichkeiten für die wohlhabendere Kundschaft.

Es dauert nicht lange und der Gauner entdeckt ein kleines, verschlossenes Schränkchen, dass sich kurz darauf aber mit einem Dietrich öffnen lässt und den Blick auf die vormals verborgenen Schätze frei gibt. Tokajer. Coarfax pfeift anerkennend durch die Zähne. Ein sehr edler Wein aus Turmish. Dahinter entdeckt er aber sogar noch seltenere Kostbarkeiten: eine Flasche Feuerweins aus Rashemen und sogar eine Karaffe mit Earuil - elfischen Feenweins.

Wenig später sitzt Coarfax wieder auf dem Tresen. Der Tokajer ist halb leer, der Elfenwein ganz und die Flasche mit dem Feuerwein wird von Coarfax immer wieder hochgeworfen und wieder aufgefangen. Er ist betrunken. Allerdings nicht so sehr, wie er gerne wäre. All die Toten. Coarfax hatte schon eine Menge hässlicher Dinge gesehen. Er war die Straßen Melvaunts gewöhnt. Menschen, die wegen ein paar Kupfer zu blutenden, deformierten Klumpen zusammen getreten worden waren, mit Messern bearbeitete Prostituierte oder die öffentlichen Folterungen, die hin und wieder mal vom Stadtrat angeordnet worden waren, um ein Verbrechen zu bestrafen. Trotzdem ging ihm das ganze an die Nieren. Vielleicht, weil es ein Tiefling war. Er hasste sich dafür, hingesehen zu haben, als sich die Klauen der Untoten in das Fleisch der Frau gruben und ihr das Leben förmlich aus dem Körper rissen. Sie war hübsch gewesen.

Tief ein und ausatmend feuert Coarfax den Tokajer durch eins der Fenster und öffnet den Feuerwein; hoffentlich gab es hinten noch ein zweites Weinlager.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 12.11.2013, 16:11:51
(http://i39.tinypic.com/wi5wfa.jpg)Fellians Augenlieder flackern, dann erhebt sich der Mann schwerfällig. Getrocknetes Blut klebt dem Harfner im Gesicht und er wirkt geschwächt und ausgezehrt. Sein Blick gleitet hoch zu Jegor und als er die rote Robe erkennt, ringt er sich ein müdes Lächeln ab.
"Ihr steckt also dahinter. Das hab ich nicht kommen sehen, ehrlich.
Verfluchte Pest seid ihr, Mann. Ihr wollt mich noch ein wenig foltern, ja? Ist es dem Fettsack zu langweilig geworden?
Sei es drum, ich werde euch nichts verraten was ihr nicht sowieso schon wisst. Wir Harfner haben einen Eid geschworen. Was auch immer ihr mir antut, meine Lippen sind versiegelt. Na dann mal los, Folterknecht, tu dein Schlimmstes."

Fellian spuckt ein wenig Blut auf den Boden und blickt Jegor trotzig entgegen. Erst dann entdeckt er Vaêl, der einige Meter entfernt Shensen in den Armen liegt.

"Vaêl? Seid ihr das? Shensen! Shensen, seid ihr in Ordnung?! Bei Shaundakuls langem Bart, was geht hier vor? Was macht der Rote hier, Vaêl? Wie kommt ihr überhaupt hierher?"


Shensen schiebt Vaêl behutsam beiseite und stolpert hinüber zu Fellian.

(http://img217.imageshack.us/img217/7872/thumbshensen.jpg) (http://img217.imageshack.us/i/thumbshensen.jpg/)"Wir sind in Sicherheit, Fellian, beruhigt euch! Der Thayer scheint ein Freund von Vaêl zu sein, lassen wir es vorab dabei bewenden. Geht es euch gut? Ich dachte schon ich hätte euch auch verloren!
Der Myrkuldiener wurde mitsamt seinem fruchtbaren Gefolge vernichtet. Doch ich fürchte die Harfner haben einen hohen Preis gezahlt."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 13.11.2013, 11:08:36
Jegors schnaubt wütend aus. Ohne den Harfner eines Blickes zu würdigen, wendet er sich an Vaêl.

"Und das sind eure Verbündeten, Vaêl?! Reizend. Ich bin im Gasthaus, sonst vergesse ich mich hier. Vielleicht fällt euch ja ein Grund ein, warum ich dieser impertinenten Bande weiterhin das Leben retten soll."

Der Magier macht auf dem Absatz kehrt und schwebt zum Schankraum. Ohne sich umzublicken, ruft er noch.

"Und denkt an meine Worte. Wir haben nicht viel Zeit."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 13.11.2013, 11:19:20
Als sich Shensen löst, richtet sich Vaêl auf und atmet tief durch. Felians und Jegors Reaktionen zeigten nur allzu deutlich, dass die Nerven aller Beteiligten bis zum Zerreißen gespannt waren, aber dies war weder die Zeit, noch der Ort, die Beherrschung zu verlieren, also zwang sich Vaêl zu Disziplin und Ruhe. Jegor hatte Recht, sie hatten wenig Zeit.

"Beruhigt euch, Felian. Ihr seid nun in Sicherheit."

Vaêl geht neben Felian in die Knie und fängt an, dessen Wunden zu versorgen. Seine Ressourcen waren beinahe erschöpft, aber er würde Felian so viel Heilung wie möglich zukommen lassen[1].

"Shensen hat Recht. Wir kamen zu spät und vielen eurer Freunden widerfuhr ein grausames Schicksal. Wir haben getan, was wir tun mussten und ich hoffe inständig, dass sie nun im Tod Frieden finden."

Vaêl wirkt seinen letzten Heilzauber und fokussiert Felian. Mit ausdrucksloser Miene ergänzt er.

"Wir haben Nachtherz nicht retten können, Felian. Es tut mir Leid."

 1. Noch vorhandene Zauber: 1x leichte Wunden heilen, 1x mittelschwere Wunden heilen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 14.11.2013, 12:56:36
Fellian blinzelt, sieht sich dann hastig um. Vaêl zur Seite stoßend rennt der Mann durch den Garten und wirft einen Blick auf jede Zombieleiche. Wie besessen zerrt er die leblosen Körper in die Luft nur um sie sogleich wieder achtlos fallen zu lassen

(http://i39.tinypic.com/wi5wfa.jpg)"Wo ist sie? Helsang, sagt mir wo Nachtherz gefallen ist! Ich will ihre Leiche mit eigenen Augen sehen! Hat er es getan? Hat dieser abscheuliche Fettsack sie getötet? Ich werde... ich werde... WO IST SIE HELSANG? WO??"

Der Harfner ist vollkommen außer sich und starrt Vaêl mit den weit aufgerissenen Augen eines Verrückten an.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 14.11.2013, 14:19:37
Vaêl steht auf, blickt dem Harfner ins Gesicht und sagt dann mit fester Stimme.

"Sie wurde von den Kreaturen des Nekromanten getötet. Diese Kreaturen töten ihre Opfer aber nicht nur, sie zwingen ihnen auch ihren Willen auf und verwandeln sie in die gleichen untoten Abscheulichkeiten, die sie selber sind. Nachtherz Seele hätte keinen Frieden gefunden, sondern wäre gezwungen gewesen, sich gegen uns zu wenden."

Vaêl hält kurz inne. Er wusste um die Abgründe, die seine Worte bargen.

"Ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, um sie zu retten, aber es ist mir nicht gelungen. Mir blieb keine Wahl. Ihre Seele ist frei, doch der Preis dafür bestand darin, das Gefängnis, das ihr untoter Körper war, zu vernichten."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 15.11.2013, 14:53:23
(http://i39.tinypic.com/wi5wfa.jpg)"Ihr habt sie vernichtet?!"

Fellian packt Vael am Kragen und einen Augenblick lang sieht es so aus, als würde der Harfner versuchen Vaêl an die Gurgel zu gehen. Wut, Verzweiflung und Hass flackern in Fellians Augen um die Wette und Vaêl würde sich nur zu gerne von seinem durchbohrendem Blick abwenden, doch er hielt es für angemessen den Blick zu erwidern und nicht auszuweichen.
Fellians Fingerknöchel treten weiß hervor, als seine Finger sich tiefer in Vaêls Mantelkragen graben und schmerzhaft auf seinen Brustkorb drücken.

Dann lässt der Mann jedoch von Vaêl ab und seine Hände sinken schlaff zur Seite.

Fellians Stimme klingt gebrochen als das Gesicht von dem Aasimar abwendet.

"Natürlich habt ihr das. Ihr konntet nicht anders. Ich schätze es war eine eurer vielen Pflichten, Gottesmann.
Dinge wie diese geschehen und dennoch geht die Sonne am nächsten Morgen auf. Ein Körper vergeht, doch die Seele ist unsterblich. Ich weiß Bescheid, erspart mir eure Predigt.
...
Ich... ich möchte nun ein wenig allein sein, verstanden?


Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stapft Fellian an Vaêl vorbei und verschwindet im Gasthaus.
Shensen berührt Vaêl behutsam am Arm als dieser nachsetzen will.


(http://img217.imageshack.us/img217/7872/thumbshensen.jpg) (http://img217.imageshack.us/i/thumbshensen.jpg/)"Lasst ihn, Vaêl, ihr könnt ja doch nichts für ihn tun. Nachtherz und Fellian waren mehr als gute Freunde auch wenn sie das nie öffentlich gemacht haben. Als ich vor fünf Wintern zu den Harfnern gestoßen bin waren die beiden bereits verbandelt. Ihre Zuneigung füreinander haben die beiden oft kaschiert, doch ich kann beurteilen das sie wahrhaft und aufrichtig war. Es muss sehr hart für ihn sein das hier zu verdauen. Fellian ist nicht der Typ der mit jemandem über seine Probleme spricht, er wird sich euch nicht öffnen wollen.

Macht euch keine Vorwürfe Vaêl. Ihr tatet was getan werden musste und wäret ihr nicht aufgetaucht, wir wären alle tot - oder Schlimmeres."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 15.11.2013, 16:37:09
Vaêl nickt Shensen traurig zu.

"Danke. Nachtherz Tod wiegt schwer und euer Verständnis bedeutet mir viel."

Dann wird die Miene des Priesters wieder ernst; er hatte die warnenden Worte des Magiers nicht vergessen.

"Wir sollten aufbrechen, dieser Ort ist nicht sicher und wir haben keine Kraft mehr für eine weitere Konfrontation. Wir haben eine Kutsche. Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne begleiten. Auch wenn ich ehrlich gesagt noch nicht weiß, wohin. Weder bin ich mir sicher, dass die Städte der Mondsee uns willkommen heißen, noch ob sie uns Schutz geben können."

Vaêl wollte nicht aussprechen, dass die Herkunft der Druidin ein Problem sein könnte. Er rechnete damit, dass sie das bereits selbst schmerzlich hatte lernen müssen.

"Ich hätte noch viele Fragen an euch, aber eure Sicherheit ist mir wichtiger. Wenn ihr keinen besseren Ort wisst, würde ich vorerst nur Distanz zwischen uns und diesen Ort bringen wollen und dann in Ruhe überlegen, wo wir Zuflucht suchen können."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 15.11.2013, 16:54:50
(http://img217.imageshack.us/img217/7872/thumbshensen.jpg) (http://img217.imageshack.us/i/thumbshensen.jpg/)"Ihr habt Recht, es wäre gefährlich länger an diesem Ort zu verweilen. Lasst uns nach Phlan gehen, dort sollten wir zumindest vorerst sicher sein.
Ein alter Freund der Harfner, ein Magier der sich selbst Meerthan nennt hat ihn Phlan ein Refugium. Wir werden ihn um Hilfe und Unterschlupf bitten.

Es gefällt mir nicht die Gefallenen so einfach zurück zu lassen, doch wir haben nicht die Kraft uns einem weiteren Angriff zu stellen. Wie euer Freund, der Rotmantel schon bemerkt hat, kann es durchaus sein das man uns auf magischem Weg ausspäht."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 16.11.2013, 16:28:32
Vaêl nickt grimmig. Auch ihn bekümmerte es, die Toten hier unbegraben zurückzulassen und das nicht nur, weil es nicht der Sitte der Mondsee entsprach. Myrkul war lange tot. Ein gefallener und längst vergessener Gott, so hätte er zumindest noch vor diesem Kampf gedacht. Es war möglich, dass dieser Priester allein agierte und er nur eine letzte verirrte Seele war, die dem dunklen Alptraum ihres Gottes nach hing, aber selbst dann stellte sich die Frage, warum er Jagd auf die Harfner machen sollte? Wie ein unheilvolles Omen drohte der Gedanke, dass all ihre Feinde nicht willkürlich, sondern gelenkt agierten. Unfähig, das Gesamtgeschehen erkennen zu können, blieb Vaêl nur die Flucht, das Versteck und die Angst ob des kommenden Grauens.

Allein der Blick auf Shensen gab ihm genug Bestätigung, dass er diesen Weg nicht gehen würde. Er würde nicht mehr davon laufen. Er würde sich nicht diktieren lassen, sich zu verstecken und jeden Schatten fürchten. Er würde einen Weg finden, dem entgegenzutreten, das schwor er sich beim Anblick der Toten und im Andenken an Nachtherz.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 18.11.2013, 15:47:01
Mit Hast brechen die Gefährten auf und lassen einen Berg Leichen und den verwüsteten Glücklichen Affen zurück. Fellian schleppt sich sichtlich getroffen in einigem Abstand hinter der Gruppe her, Shensen führt die Gruppe vorneweg.

Als die Stadttore Phlans in Sicht kommen zieht sich die Druidin die Kapuze ihres Mantels über die langen, silbrig weißen Haare und ihre vormals rauchschwarze Haut nimmt den blassen Teint der Mondelfen an.

Die Stadtwache am Tor beäugt argwöhnisch die roten Roben Jegors, doch Bolmurs und Vaêls vergangene Taten in der kleinen Stadt sind den Leuten immer noch im Gedächtnis, sodass der Wachmann schließlich salutiert und euch passieren lässt.
Kaum in der Stadt nimmt euch Shensen beiseite:

(http://img217.imageshack.us/img217/7872/thumbshensen.jpg) (http://img217.imageshack.us/i/thumbshensen.jpg/)"Meerthan ist nicht leicht zu finden, er hat keinen festen Wohnsitz und wo sich sein Refugium befindet ist unbekannt. Jedenfalls wüsste ich nicht wie ich ihn kontaktieren sollte. In der Vergangenheit war es immer Meerthan der sich mit den Harfnern in Verbindung gesetzt hat, nicht umgekehrt. Ich weiß aber, dass er in Phlan überall seine Augen und Ohren hat und ich bin sicher er hat längst von uns Kenntnis genommen. Er weiß das ich mich so gut wie nie unter die Menschen begebe und meine Tarnung ist für ein geübtes Auge einfach zu durchschauen. Ich würde vorschlagen wir warten ab, was passiert, Meerthan wird uns finden wenn er uns denn helfen will. Wenn nicht... nun dann weiß ich auch nicht weiter. Ich werde mich als nächstes mit meinem Zirkel in Verbindung setzen, aber der Weg ist weit und ich kann Fellian nicht einfach hier zurück lassen.
Ich hoffe inständig Meerthan nimmt sich seiner an. Was gedenkt ihr nun zu tun? Wie es scheint habt ihr euch einen weiteren mächtigen Feind gemacht und Phlan ist zu nah am Ort des Geschehens. Könnt ihr irgendwo untertauchen? Ihr könntet ebenfalls Meerthan um Hilfe bitten, doch weiß ich nicht wie sehr er euch vertraut."



Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 18.11.2013, 16:20:30
Vaêl blickt nachdenklich in den Himmel. Das alles hier gefällt ihm gar nicht. Nicht nur Meerthan hatte seine Augen und Ohren überall und hier, mitten in der kleinen Stadt, wrde ein Kampf Unschuldige gefährden. Aber sie hatten keine Wahl. Vaêl hoffte inständig, dass Meerthan ihnen helfen konnte. Zu Shensen gewandt, erklärte er.

"Wir hatten bereits die Ehre, Meerthan kennen zu lernen. Genauer gesagt wurden wir von ihm sogar beauftragt, die Überfälle auf die Handelswege der Thar zu untersuchen und dann wieder Bericht zu erstatten. Dies war auch einer der Gründe, warum wir euch im Glücklichen Affen aufsuchten."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jon Faust am 18.11.2013, 19:55:23
Bolmur hält sich seinen Kopf, der seit dem letzten Kampf entsetzlich dröhnt. Irritiert blickt der Hüne zwischen Vaêl und der Dunkelelfin hin und her.

"Ich muss sagen, dass ich das, was uns hier gerade so alles passiert, nicht mehr so ganz durchschaue und mir scheint ich bin nicht der einzige. Ich mische mich ja selten ein, wenn es heißt den nächsten Schritt zu planen, doch wir sollten dringend eine Rast einlegen. Wir sind zu geschwächt, um erneut solche Kreaturen bezwingen zu können. Außerdem bieten wir so diesem Meerthan die Möglichkeit uns zu kontaktieren, vielleicht weiß er mehr über unsere Lage oder kann uns gar weiter helfen."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 20.11.2013, 13:09:02
Vaêl zögert, nickt aber dann zustimmend.

"Bolmur hat Recht. Ohne eine Rast, sind wir vollkommen schutzlos. Begleitet ihr uns, Shensen?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 20.11.2013, 13:40:58
Shensen nickt und gemeinsam sucht ihr das nächste Gasthaus aus. Im "Drachennest" ist es eng aber gemütlich. Offenbar hat der Besitzer ein Faible für Drachen, denn passend zum Name des Hauses finden sich überall mehr oder weniger gut gemachte Ölgemälde die verschiedenste Drachenarten abbilden. Im Angesicht der Tatsache, dass Phlan historisch betrachtet kein gutes Verhältnis zu Drachen hat fragt ihr euch wie ein solcher Schuppen überhaupt Gäste anlockt.

Nach einem deftigen Abendmahl kriechen die Helden in ihre warmen Federbetten und wenig später legt sich Müdigkeit wie eine bleierne Decke auf ihre Augen. Wenig später hört man nur noch leises Schnarchen.

Am nächsten Morgen erwacht Coarfax als Erster. Warme Sonnenstrahlen spielen in den Eiskristallen die an den Fenstern kleben.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 20.11.2013, 15:36:43
Schweißgebadet wacht Coarfax auf und bemerkt erst dann, dass es sein eigener Schrei war, der ihn geweckt hatte. Die Alpträume kamen also wieder. Coarfax richtet sich in seinem Bett auf und reibt sich die Augen. Sein Kopf brannte und seine Zunge fühlte sich an, als hätte er sie durch alle Straßen Melvaunts gezogen. Tief durchatmend, steht er auf, sieht sich vergebens nach etwas Wasser um und erschrickt, als er sieht, dass seine Zimmertür aufsteht. Sein Herz beschleunigt und er greift hektisch nach seinem Hut, um mit angehaltenem Atem abzuwarten[1].

Nach einer Weile löst sich der Schreck und Coarfax schließt die Tür. Hatte er selbst vergessen, sie zu schließen? War jemand in sein Zimmer eingedrungen? Fieberhaft blickt er sich in seinem Zimmer um, doch da seine Erinnerungen an den gestrigen Abend äußerst lückenhaft sind, hat er keine Ahnung, ob sich etwas verändert hat[2]. Es fehlte zumindest nichts, was seine schlimmeren Befürchtungen aber nur bestärkte, hieß es doch, dass der potenzielle Eindringling nicht an seinen Sachen interessiert gewesen war.

Die Harfner? Oder schlimmeres? Coarfax geht zum Fenster und drückt sich so an die Wand, dass er hinaus, aber niemand hineinschauen konnte. Fieberhaft sucht er nach etwas, dass ihm Aufschluss darüber geben könnte, dass sie wieder hinter ihm her waren[3] Aber er wusste, dass sie ihn auch damals haben laufen lassen. Ob sie die Tür nur aufgelassen hatten, um ihm zu zeigen, dass seine vermeintliche Sicherheit eine Illusion war?

Sich vom Fenster lösend, schnappt sich Coarfax seine Sachen, zieht seinen Hut tief ins Gesicht und geht hinunter in den Schankraum.

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Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 20.11.2013, 16:47:08
Zur früher Morgenstunde ist der Schankraum fast völlig leer. Lediglich ein einzelner Gast und der Wirt sind anwesend. Der Wirt kahlköpfige Wirt, ein Mann mittleren Alters mit einem leicht hervorstehenden Bauch und kräftigen Oberarmen poliert gelassen die Gläser, während der Gast, ein Zwerg mit dunkelgrauem Bart und einem Schlapphut ein frühes Bier trinkt und dabei vor sich hin murmelt.
Keiner von beiden nimmt von Coarfax Erscheinen Notiz.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 20.11.2013, 23:25:44
Fahrig ignoriert Coarfax den Zwerg, wischt sich die verschwitzten Haare aus dem Gesicht und wendet sich an den Wirt.

"Habt ihr Wasser da? Einen großen Krug?"

Dann nestelt Coarfax nervös in seinen Taschen, bis er seinen Tabak findet und dreht sich mit zittrigen Händen eine Zigarette. Das musste aufhören. Nachdem er die Zigarette entzündet hatte, beruhigte er sich ein wenig und nahm das Wasser, das ihm der Wirt hingestellt hatte. Mit großen Schlücken leert er das Glas und bestellt ein zweites, um das Brennen in seinem Magen loszuwerden.

Vielleicht sollte er einfach seine Sachen packen und die Mondsee verlassen. Er hatte viel von Sembia gehört. Ein reiches Land voller Händler, nettes Klima, Lügen und Intrigen. Klang alles hervorragend. Das Geld für die Kutsche würde sich finden lassen und sobald er mal in einer Stadt war, war der Rest ein Kinderspiel.

Aber wohin auch immer er rannte, er konnte nicht vor sich selbst davonlaufen.

Coarfax Laune verfinsterte sich immer weiter und er war bereits kurz davor, wieder auf Alkohol umzusteigen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 21.11.2013, 12:47:30
Der Wirt greift unter den Tresen und stellt einen Tonkrug auf den Tisch.

"Durstig, hm? Durstig sind sie alle. Irgendwann gebt ihr das Trinken auf, glaubt mir. Alles nur eine Frage der Zeit. Und davon habt ihr ja eine Menge."

Der stämmige Mann lacht kurz und trocken.

"Könnt euch ja zu dem da hinten setzen, der trinkt und trinkt und trinkt. Das wird ihm allerdings auch nicht helfen. Er weiß das sehr wohl und dennoch macht er weiter. Hat meiner Meinung nach nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber wen wundert das. Der Kerl ist schon praktisch ewig hier.

Bin gespannt wie ihr euch entwickelt, Coarfax."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 26.11.2013, 11:15:31
Gespannt, wie ihr euch entwickelt?!

Coarfax zuckt zusammen, versucht dann aber schnell vergeblich wieder die Fassung zu wahren. Wirr hängen ihm die Haare ins Gesicht, als er den Wirt fixiert. Hatte er diesem gestern seinen Namen genannt? Hatten sie sich unterhalten? In Coarfax Kopf klaffte ein Loch und er konnte sich beim besten Willen an nichts erinnern.

Er war drauf und dran, einen Zauber nach dem Wirt zu schmeißen, widerstand aber der Versuchung. Sollte es sich um einen Schrecken seiner Vergangenheit handeln, waren seine Zauber wirkungslos, sollte dem nicht so sein, gab es höchstwahrscheinlich eine Kneipe mehr, in der er Hausverbot hatte. Also musste er auf Zeit spielen. Er brauchte mehr Informationen.

"So?"

Dann fiel sein Blick auf den Zwerg, über den der Wirt gerade gesprochen hatte. Besser als nichtssagende Worte.

"Wer ist denn der Zwerg? Wusste gar nich, dass die hier in Phlan so häufig sin."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 26.11.2013, 11:44:03
Der Wirt schaut euch nichtssagend an.

"In ...Phlan? Wie ihr meint.

Der Zwerg heißt Phydiax. War in einem früheren Leben mal ein großer König. Jedenfalls ist das die Geschichte die er im Moment zum Besten gibt. Aber fragt ihn doch selbst, wenn ihr euch für den alten Irren interessiert. Ich bin nur der Wärter."


Coarfax sieht dem Wirt in die schwarzen Augen und plötzlich überkommt ihn ein ungutes Gefühl an einem fremden und feindlichen Ort zu sein. Irgendetwas stimmt nicht mit dieser Szene und Coarfax verspürt plötzlich einen starken Drang diesen Ort zu verlassen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 26.11.2013, 17:07:57
Coarfax wurde plötzlich schlecht. Als würde sich ein Abgrund unter ihm öffnen, überkommt ihn ein Schwindelgefühl und er muss sich am Tisch festkrallen. Seine Gedanken rasen, während sein Atem immer schneller wird. Er war in der Falle. Sie hatten ihn! Mühsam kämpft er gegen die Panik an. Er wollte rennen, doch ein unwiderstehlicher Zwang ließ ihn dem Wirt zunicken und zum Zwerg gehen.

Schweißgebadet setzt er sich und mustert seinen Gegenüber.

"Man sagt, ihr seid Phydiax?"

Es waren nicht seine Worte. Er wollte weg, alles hier stank nach Verrat und Gefahr, aber er saß da und sprach sie aus.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 27.11.2013, 07:10:03
Der Zwerg hebt den Kopf. Aus tief eingesunkenen Augenhöhlen starren Coarfax kleine, glanzlose Augen entgegen. Dünnes graues Haar kräuselt sich an Kinn und Schläfe des Zwerges und als er spricht legt sich die blasse, pergamentartige Haut seines Gesichts in tausende winziger Falten.

"Ah, Lord Krummbauch, ihr seid zurück. Gut, euer König benötigt euren Dienst. Ein grauenhaftes Unheil bedroht unser schönes Reich! Ein Monster, ein Dämon des Abgrunds! Es hat Schuppen wie ein Drache und Zähne lang wie eines Mannes Bein. Außerdem berichtete man mir das sein Atem ganz und gar nicht frisch sei! Klingt das nicht einfach furchtbar? Ja, ja, gewiss.

Das schlimmste ist jedoch: Es hat sich in meinem Schlafgemach eingenistet! Ich fürchte die Königin ist bereits verspeist worden! Vertreibt den Unhold und nehmt mir diese Last von den Schultern, Krummbauch!"


Der Zwerg deutet mit einem fleckigen, duerren Finger auf die Treppe die Coarfax erst vor kurzem hinabgestiegen ist um in den Schankraum zu gelangen.

"Hinfort mit euch und bringt mir das Haupt des Scheusals! Reichtum und Ansehen winken euch in Hülle und Fülle! Die Königin selbst wird hoch erfreut sein! Ach, die Königin..."

Der Alte murmelt etwas unverständliches in seinen Bart und starrt dann wieder hinab in seinen Bierkrug.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 27.11.2013, 10:25:22
Coarfax Gesicht verrutscht. Sein anfänglich hilfloses Lächeln verzerrt sich zu einem irren Grinsen. War er verrückt geworden? War das alles ein Trick? Eine Illusion, beschworen, ihn zu fangen? Mühsam zwingt er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und verbirgt dann seinen Kopf in den Händen, um kurz Zeit zu gewinnen. Tief durchatmen.

Er wusste nichts über einen zwergischen König namens Phydiax und er bezweifelte, dass Krummbauch überhaupt ein Name ist. Er hatte auch anscheinend längst die Taverne verlassen. Kein Sterblicher hatte solche Augen, das wäre ihm aufgefallen, egal, wie betrunken er letzte Nacht war. Aber was dann? Hatte er die Ebenen gewechselt? Schlief er? Zu viele Fragen.

Coarfax erhob sich wieder, allerdings wagte er sich nicht, den Zwerg anzublicken, sondern betrachtete lieber die Treppe.

"Treppe rauf, Scheusal töten, Königin befreien?"

Da der Zwerg nicht antwortet, betritt Coarfax vorsichtig die ersten Stufen.

"Äh, gut, ja, äh, ich mach das dann mal für euch!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 27.11.2013, 11:27:29
Coarfax macht sich zögerlich auf den Weg zurück ins obere Stockwerk. Der vertraute Gang zu den Gästezimmern ist jedoch verschwunden. Stattdessen befindest du dich in einem langen Korridor der von zwei Reihen robuster, eisenbeschlagener Zellentueren gesäumt ist.

Eine Dicke Schicht Staub bedeckt den Boden und wirbelt um Coarfax Beine als dieser sich zögerlich zu einer der Türen bewegt. Ein schmaler Schieber aus rostigem Stahl befindet sich in Augenhöhe in das Türblatt eingelassen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 28.11.2013, 11:24:59
Mit zitternden Händen greift Coarfax nach dem Schieber und zieht ihn auf, um zu sehen, was sich hinter der Tür verbirgt.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 28.11.2013, 14:55:44
Der Schieber lässt sich knirschend aufschieben und ein dünner Lichtstrahl dringt in die Zelle dahinter. Ein kahlköpfiger Mann in einfache Roben gekleidet sitz im Schneidersitz auf dem kahlen Steinboden. Das Alter des Fremden ist unmöglich einzuschätzen, seine Gesichtszüge haben etwas zeitloses und seine Augen klimmen sanft in der Dunkelheit.

"Was gibt es Kerkermeister? Es ist viel Zeit vergangen seit ihr mir zum letzten Mal einen Besuch abgestattet habt. Andererseits, was gilt schon Zeit an einem Ort wie diesem, hab ich recht?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 28.11.2013, 15:01:46
Coarfax schreckt erst zurück, kehrt dann aber an die Tür zurück. Er hatte den Mann noch nie gesehen. Was immer das hier war, es war anders als die Alpträume zuvor. Langsam wich die Furcht der Neugierde.

"Ich bin nicht euer Kerkermeister. Viel mehr wie ihr ein Gefangener dieses Ortes, wo immer er auch sein soll. Vielleicht öffne ich ja diese Tür hier, wenn ihr mir sagt, wo wir uns befinden?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 28.11.2013, 15:30:14
Der Mann lächelt dünn.

"Ein Test? Wenn ihr ein Gefangener wärt, könntet ihr diese Tür nicht öffnen. Nur ein Kerkermeister kann dies. Folglich seit ihr kein Gefangener."

Der Mann wendet sich von Coarfax ab und starrt ins Leere.

"Ein Gefangener ist gebunden. Gefesselt durch Ketten im Geist. Doch wenn ich die Ketten sprenge kann ich entkommen. Ich muss meinen Geist schärfen. Hinfort, Kerkermeister."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 28.11.2013, 15:42:08
Coarfax besieht sich das Schloss, um keine leeren Versprechungen zu machen. Könnte er es öffnen? An den Mann gewandt, sagt er:

"Bei zwei Personen und einer trennenden Tür ist es doch vielmehr eine Frage der Perspektive, wer Gefangener und wer Kerkermeister ist, nicht wahr? Wer weiß, vielleicht seid ihr ja der Kerkermeister und ich der Gefangene. Ihr wollt mir wirklich nicht sagen, wer ihr seid und wo wir hier sind? Zwei für euch hier an diesem Ort wohl wenig wertvolle Informationen, wenn ihr wirklich der Gefangene seid und ich in der Lage, euch zu befreien."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 28.11.2013, 15:59:45
Coarfax besieht sich das Schloss und stellt fest das die Tür nicht verschlossen ist. Offenbar könnte man sie ganz einfach aufschieben.

Der Mann seufzt:
"Ich bin Makarr el Sharim ben Hassir, ein Mann von Tugend und Bewahrer der Weges. Gebunden bin ich hier in den tartarischen Tiefen von Carceri.

Mit wem habe ich das Vergnügen, wenn ihr behauptet kein Kerkermeister zu sein?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 28.11.2013, 16:11:00
Carceri? Coarfax hatte diesen Namen noch nie gehört, bezweifelte aber, dass dieser Ort in der Mondsee lag. Eigentlich bezweifelte er sogar, dass es sich um einen realen Ort handelte. Coarfax kaut kurz auf seiner Lippe herum und tritt einen Schritt zurück. Es gab hier noch eine ganze Menge Türen und wenn diese genauso versperrt waren wie diese hier, konnte das ganze nur irgendein Trick sein.

Leider gab es viel zu viele Möglichkeiten. Wenn es eine Falle war, warum musste er den ersten Schritt machen? Alpträume warteten normalerweise nicht darauf, dass man eine Tür öffnet, bevor sie einen anfallen. Eine Illusion, die ihn dazu bewegen sollte, etwas zu tun, was er sonst nie tuen würde? Aber er machte bloß eine Tür, diese Geste konnte, selbst wenn er sie in der realen Welt vollziehen würde, niemandem schaden.

Und es gab zu wenige Alternativen. Er konnte die Tür natürlich einfach ignorieren und den angeblich Gefangenen vergessen, aber dann wäre es beinahe sinnlos, sich die anderen Türen überhaupt anzuschauen. Egal, wen er dahinter antreffen würde, er hätte nie Gewissheit und würde zwangsweise immer nur Lügner sehen.

"Nennt mich Coarfax. Nicht ganz so tugendhaft, nicht ganz der Bewahrer von irgendwas, aber ich schätze Umgangsformen an widernatürlichen Orten."

Coarfax zuckt mit den Schultern und öffnet die Tür.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 28.11.2013, 16:37:00
Der Mann lächelt.

"Die Tür ist an Blut gebunden, Coarfax. Blut öffnet sie, Blut schließt sie und nur Blut allein.
Es ist ein Teil von euch, wenn auch nur ein kleiner.
Mein Glück das ihr vertraut und doch fremd seid.

Ihr habt meinen Käfig geöffnet ohne vorher zu verhandeln. Töricht von euch. Wisst ihr nicht, dass in Carceri ein jeder lügt? Wir sind nicht ohne Grund hier, keiner von uns. Das gilt auch für euch.

Ich werde nun gehen und euch eurem Schicksal überlassen, denn ich bin Makarr el Sharim ben Hassir, ein Mann von Niedertracht auf dem Pfad der Falschheit."


Der Mann macht eine komplizierte Geste und verschwindet dann in einem Lichtblitz.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 28.11.2013, 16:46:42
Coarfax zuckt zusammen, als der Mann in einem Lichtblitz verschwindet. Zitternd muss er sich eingestehen, dass er der Situation hilflos ausgeliefert war und wahrscheinlich gerade einen großen Fehler begangen hatte. Also war das hier tatsächlich eine Art Gefängnis und nicht nur ein Trugbild? Coarfax tritt einen Schritt zurück und zur nächsten Tür. Hier blickt er auf seine Hände.

An Blut gebunden? Also ein dämonisches Gefängnis? Welche Dämonen bauen Gefängnisse? Er wollte es eigentlich gar nicht wissen. Dieser Teil seines Selbst hatte ihm bisher nur Ärger eingebracht und Coarfax hielt es für das beste, nichts wissen zu wollen und wegzurennen, wenn sich die Gelegenheit bot; was bisher immer der Fall gewesen war. Der Gedanke, nun durch sein Blut und seine Abstammung in irgendwas verwickelt zu sein, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er bezweifelte, dass die Wächter dieses Gefängnisses viel auf dieses Verwandtschaftsverhältnis geben würden.

Grübelnd zieht Coarfax einen zweiten Schieber zurück und wagt einen Blick hinein.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 29.11.2013, 09:37:43
Sanftes Licht strahlt Coarfax entgegen und der Duft von Gras und Blumen steigt Coarfax in die Nase. Hinter der Tuer befindet sich seltsamerweise keine Zelle sondern eine Waldlichtung mit einem kleinen Teich. Laub raschelt im Wind und von irgendwo her dringt Vogelzwitschern an Coarfax Ohr.

Eine wunderschoene Elfe sitzt in einigen Schritt Entfernung am Wasser und kaemmt sich ihr langes, goldblondes Haar.

Als sie Coarfax bemerkt, weicht sie scheu zurueck und senkt die grossen Rehaugen.

"Ja, Kerkermeister? Was wuenscht ihr von mir?"
Titel: Re: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 01.12.2013, 15:10:16
Coarfax seufzt. Zum einen wehmütig, weil er nun schon viel zu lange ohne weibliche Begleitung auskommen musste, zum anderen enttäuscht, weil er die Worte des Mannes nicht vergessen hatte und dies ganz offensichtlich die klassischste aller Fallen war. Die Jungfrau in Nöten. Wobei wahrscheinlich niemand so richtig versteht, warum es unbedingt eine Jungfrau sein musste. Gerade in sexueller Hinsicht konnte man auf Jungfrauen getrost verzichten und von einer Verführerin des Abyss wahrscheinlich eine Menge lernen.

Auch wenn das wahrscheinlich wieder hässlich ausgehen würde, half ihm dieser Wechsel auf scheinbar sicheres Terrain. Coarfax schenkt der Elfe ein Zwinkern.

"Einen wunderschönen guten Abend, meine Dame. Oder Morgen? Eigentlich auch egal, nicht wahr? Wollen wir gleich verhandeln oder erzählt ihr mir, wie ihr das mit den Farben und Düften hinbekommt? Meine Hochachtung dafür, ich verstehe mich ein wenig auf dieses Handwerk und bewundere euer Talent."
Titel: Re: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.12.2013, 10:47:58
Das Mädchen blickt Coarfax mit großen Augen an und zieht einen Schmollmund.

"Ich habe keine Macht in meiner Zelle, das wisst ihr doch! Einzig ein Kerkermeister kann die Zelle formen."

Das elfenhafte Wesen kommt ein wenig näher und beäugt Coarfax neugierig.

"Ihr seid nicht von hier oder? Ihr riecht anders, als die Kerkermeister. Was sucht ihr an diesem furchtbaren Ort, der den Geist in Ketten legt? Seid ihr auch ein Gefangener?"
Titel: Re: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 02.12.2013, 11:42:18
Coarfax antwortet mit einem Lächeln.

"Sehr zuvorkommend vom Kerkermeister, eure Zelle so schön herzurichten?"

Coarfax tritt sicherheitshalber einen Schritt von der Tür weg.

"Und nein, ich bin nicht von hier und auch kein Gefangener. Ich suche ein paar Antworten. Leider habe ich wahrscheinlich nicht viel Zeit, bis die Kerkermeister kommen und merken, dass ich einen Schlüssel für die Zellentüren besitze und ihre Gefangenen frei lasse. Ich schlage euch also gleich ein Spiel vor. Ihr beantwortet mir ein paar Fragen und ich schenke euch die Freiheit?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.12.2013, 14:06:23
"Ihr... ihr würdet mich frei lassen? Wirklich?"

Dem Mädchen stehen Tränen in den kristallklaren Augen.

"Ihr seid von wahrhaft noblen Herzen, Fremder. Sagt wie euch helfen kann und ich werde mein Bestes geben euch Rede und Antwort zu stehen!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 02.12.2013, 15:30:14
Tränen. Das Mädchen hatte die gesamte Palette drauf. Aber das bekam man auch in Melvaunt, wer weiß, was Dämonen einem alles anbieten konnten? Vorerst würde sich Coarfax aber mit ein paar Antworten zufrieden geben.

"Wunderbar. Zuallererst hätte ich gerne euren Namen, dann wüsste ich gerne, wer eure Kerkermeister sind und warum man euch hier gefangen hält."

Zwei Fangfragen für eine Antwort. Könnte klappen. Das mit dem Namen war im Grunde egal. Namen hatten Macht in den Ebenen. Etwas, was Coarfax selbst schon hatte feststellen müssen. Allerdings würde die Elfe ihm ihren tatsächlichen Namen niemals verraten, wenn sie wirklich ein Dämon wäre. Dasselbe galt für den Grund ihrer Gefangennahme. Coarfax erhoffte sich hiervon bestenfalls eine schöne Geschichte.

Auf den Namen der Kerkermeister brannte er allerdings.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 02.12.2013, 16:04:25
Das Mädchen lächelt.

"Meine Name ist Ophelia.
Ich kann euch leider wenig über die Kerkermeister sagen. Sie kontrollieren diesen Ort und können als einzige Lebewesen kommen und gehen wie ihnen beliebt. Selten lassen sie sich blicken und wenn dann nur um ihre Gefangenen zu quälen.
Niemand kann von diesem Ort entkommen, selbst die mächtigsten Kreaturen sind machtlos gegenüber den Mauern der Zellen. Es ist als ob einen unsichtbare Bande fesseln und niederhalten würden. Ein Entkommen ist absolut undenkbar.

Ich weiß von einem Kerkermeister das eine Vielzahl unterschiedlicher Seelen hier eine Ewigkeit im Käfig fristet. Engel und Dämonen, Magier und große Krieger, sie alle sitzen hier hinter Gittern die sie nicht biegen können."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 02.12.2013, 16:37:59
Coarfax überlegt kurz. Wenn die Kerkermeister kommen und gehen können wie es ihnen beliebt und er selbst durch sein Blut über eine Art Schlüssel verfügt, war ihm dies vielleicht auch möglich? Er würde das so schnell wie möglich ausprobieren, vorerst war er aber wirklich gespannt, wer sich hinter der Fassade dieser Ophelia verbarg.

"Vielen Dank, Ophelia, genießt eure Freiheit und macht beim Gehen bitte möglichst wenig Lärm, ich hoffe nicht, den Kerkermeistern zu begegnen."

Mit diesen Worten versucht Coarfax, die Tür zur Zelle zu öffnen.
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Beitrag von: Ultan am 02.12.2013, 16:53:07
Coarfax stößt die Zellentür mühelos auf.

Ophelia lächelt breit und zeigt ihr Fangzähne. Hörner wachsen aus ihrem Haar und geschuppte Schwingen entfalten sich auf ihrem Rücken als sie aus der Zelle tritt und Coarfax zärtlich mit einem schlanken, klauenbewehrten Finger über die Wange streicht.

"Ich danke dir, mein Liebster. Zu gerne würde ich ein wenig länger mit dir spielen, doch ich kann es nicht erwarten nach all den Jahren endlich Freiheit zu kosten.
Du hast schlecht gehandelt und bist töricht einfach meine Zelle zu öffnen. Dennoch verdanke ich dir meine Freiheit, deshalb gebe ich dir einen Rat: Hüte dich vor der Bestie! Von allen Gefangenen ist die Bestie am unberechenbarsten und sicherlich am mächtigsten. Du spielst ein gefährliches Spiel, pass auf das du nicht am Ende alles verlierst."


Ophelia haucht Coarfax einen Kuss zu und verschwindet dann in einem Lichtblitz.
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Beitrag von: Coarfax am 04.12.2013, 10:16:11
Coarfax schließt kurz die Augen und atmet tief durch. Er wusste wirklich nicht, was er hier eigentlich tat. Aber es freute ihn ein wenig, dass er mit der Elfe Recht gehabt hatte und das machte in überschwänglich. Er schnalzt mit der Zunge und geht zur nächsten Zelle.

Die Bestie. Was der Dämon wohl damit meinte?
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Beitrag von: Ultan am 04.12.2013, 14:10:51
Coarfax hat sich gerade der nächsten Zelle zugewandt, als er schwere Schritte hinter sich hört.
Blitzschnell fährt er herum und sieht am Ende des Ganges den Wirt stehen. Der stämmige Mann wirkt äußerst aufgebracht.
Mit donnernder Stimme brüllt er Coarfax entgegen:

"Was hast du getan, Narr? Wer gibt dir das Recht die Gefangenen zu befreien?!"
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Beitrag von: Coarfax am 05.12.2013, 11:38:06
Coarfax wagt einen Blick nach hinten, erkennt aber nur den Gang. Er brauchte einen Fluchtweg! Einen Kampf mit den Herren dieser Kerker würde er ganz sicher verlieren. Zurückweichend, versucht Coarfax, seinen Kontrahenten mit einem Gespräch abzulenken.

"Mein Blut. Ist es nicht so, Kerkermeister? Ich bin einer von euch, wenn auch nur ein Abkömmling. Ihr habt mir die Tür geöffnet und mir diesen Ort gezeigt. Warum? Wozu das alles? Was war es, was ich hier für euch tun sollte?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 05.12.2013, 15:42:09
Die Haut des Mannes verschwimmt und schlägt Wellen, als wäre sie nur eine dünne Wand die mühsam eine andere, schrecklichere Form zurückhält.

"Töricht, wahrhaft töricht! Nicht gelenkt ist deine Hand Coarfax, erkenne das. Entscheidungen werden von uns allen verlangt und ein Jeder schmiedet sein Schicksal selbst!
Du hast den Verräter befreit und ebenso die Verführerin. Deine Taten werden Konsequenzen haben, für dich und für die um dich herum.
Ich bin der Waechter dieses Ortes und werde verhindern das ihr hier weiteren Schaden anrichtet. Sterbt, Coarfax!"


Der Mann macht eine komplizierte Geste und ein dünner grüner Strahl schießt aus seiner Fingerspitze und fährt in Coarfax Brust. Fleisch und Knochen schmelzen im Licht des Strahls wie warmes Wachs und bevor Coarfax schreien kann, zerfällt sein Körper in seine Bestandteile.



Schweißgebadet wacht Coarfax auf und bemerkt erst dann, dass es sein eigener Schrei war, der ihn geweckt hatte. Die Alpträume kamen also wieder. Coarfax richtet sich in seinem Bett auf und reibt sich die Augen. Sein Kopf brannte und seine Zunge fühlte sich an, als hätte er sie durch alle Straßen Melvaunts gezogen. Tief durchatmend, steht er auf, sieht sich vergebens nach etwas Wasser um und erschrickt, als er sieht, dass seine Zimmertür aufsteht.
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Beitrag von: Coarfax am 05.12.2013, 23:08:00
Sterbt Coarfax.

Wasser war keines im Zimmer, aber das wusste er ja bereits. Zitternd geht er wieder zum Bett zurück und kramt seinen Tabak hervor. Er hatte immer noch großen Durst, aber er würde auf keinen Fall in diesen Schankraum gehen, bevor er sich nicht sicher war, dass er tatsächlich wach war.

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 05.12.2013, 23:15:20
Vaêl hatte den Schrei gehört, sein Morgengebet unterbrochen und klopft an Coarfax offen stehende Tür.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 05.12.2013, 23:18:44
Coarfax Kopf zuckt herum und er hat die Hand auf seiner Armbrust, als er Vaêl erkennt.

"Vaêl?"

Würde das ein weiterer Alptraum werden? Infinite theologische Abhandlungen? So gemein wären nicht mal die Schrecken des Abyss.

"Ich hätte ja vermutet, dass ihr bei der Dunkelelfin klopft. Was verschafft mir die Ehre?"
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Beitrag von: Vaêl am 05.12.2013, 23:21:38
Vaêl bleibt kurz im Türspalt stehen.

"Verzeiht, ich wollte euch nicht stören, Coarfax, ich meinte nur, etwas gehört zu haben. Wir sind im Schankraum. Leistet uns doch Gesellschaft, sobald ihr aufgestanden seid."

Damit zieht Vaêl die Tür wieder zu und geht ohne weitere Worte in den Schankraum.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 05.12.2013, 23:28:07
Die Hand wieder von der Armbrust nehmend, drückt Coarfax die Zigarette in seiner Hand aus. Das Zittern hatte mittlerweile aufgehört. Waren nun der Verräter und die Verführerin auf seinen Fersen? Wer wusste das schon. Zumindest hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, die Bestie kennen zu lernen. Vielleicht sollte er weniger trinken. Oder mehr. Das würde sich zeigen.

Seufzend steht Coarfax auf und sucht seine Sachen zusammen. Viel zu spät bemerkt er, dass sein Hut immer noch auf dem Tisch liegt. Ein Umstand, der dazu führt, dass Coarfax noch lange aus dem Fenster starrt und als letzter und sehr viel nachdenklicher als sonst in den Schankraum kommt.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 05.12.2013, 23:44:07
Jegor hatte sich bereits ein üppiges Frühstück bestellt und saß mit Vaêl an einem Tisch, als Coarfax den Schankraum betrat. Gut gelaunt, hatte er gerade erklärt, warum Phlan auf Drachen aufgrund der letzen geschichtlichen Ereignisse wahrscheinlich schlecht zu sprechen war und holte nun seine Pfeife hervor. Der Magier schätze die Gemütlichkeit der Taverne und hatte auch zum ersten Mal seit Wochen wieder gut geschlafen. Ein wenig vermisste er den Luxus Thays, verwarf derartige Gedanken aber gleich wieder. Sie hatten viel zu tun.

"Da seid ihr ja endlich, Coarfax. Nehmt euch etwas zu essen und setzt euch zu uns. Es gibt viel zu besprechen und bei der ein oder anderen Angelegenheit, könnte euer durchtriebenes Wesen vielleicht nützlich sein."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 09.01.2014, 11:13:21
Coarfax wirft einen misstrauischen Blick in den Schankraum. Zumindest ist dieser nicht leer und unter den wenigen Gästen sieht er bekannte Gesichter.
Als er die Treppe hinabgestiegen ist und sich gerade anschickt zu dem Tisch der Gefährten hinüberzugehen, bemerkt er den Zwerg. Der alte Mann sitzt an exakt derselben Stimme wie der Verrückte aus seinem Traum, doch diesmal murmelt er nicht vor sich hin, sondern starrt Coarfax unvermittelt an.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 10.01.2014, 10:04:08
Coarfax Blick haftet auf dem Zwerg. Seine Gedanken rasen und sein Herzschlag explodiert förmlich. Dann reißt er den Kopf hoch und lacht Jegor herzlich zu.

"Gebt mir einen Moment, Meister Petrov. Wie Tyche es will, ist hier ein alter Bekannter, den ich lange nicht gesehen habe und bei Shaundakul, wer wäre ich, einem Freund nicht wenigstens ein bisschen Zeit schenken zu können?"

Immer noch lachend, setzt sich Coarfax dem Zwerg gegenüber und sein Lachen gefriert. Mit schneidender Stimme und wütend zusammengekniffenen Augen flüstert Coarfax seinem Gegenüber eine Drohung zu.

"Du sagst mir jetzt auf der Stelle, wer du bist und warum du mich anstarrst, sonst wird die Sache hier ganz schnell hässlich![1]"
 1. Einschüchtern: 2.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 10.01.2014, 11:03:31
Das Gesicht des Zwergs ist von Furchen und Falten gezeichnet, doch wirkt er dennoch wesentlich lebhafter als sein Gegenpart aus Coarfax vorheriger Begegnung.
Ausdrucklose goldgelbe Augen blicken Coarfax entgegen.

"Coarfax, nehme ich an?"

Die Stimme des Zwergs klingt tief und beherrscht.

"Wir hatten noch nicht die Gelegenheit Worte zu wechseln, doch bin ich über eure Person informiert. Umfassend, möchte ich hinzufügen.
Damit habe ich euch gewiss etwas voraus, denn ihr wisst im Gegenzug nichts über mich. Eine missliche Lage in der eine haltlose Drohung überlegt sein will.

Doch bin ich nicht hier um euch zu drohen. Vielmehr interessiert mich eure Verbindung zu euren neuen Freunden, insbesondere dem jungen Gottesmann.
Eure Reputation auf der Straße spricht nicht für euch, Coarfax, ebenso wie euer Blut.
Dies würde mich nicht weiter kümmern, würdet ihr euch nicht in die Angelegenheiten meiner Agenten einmischen. Dies macht eure Probleme zu meinen Problemen und ich bin zum Handeln gezwungen."


Der Zwerg faltet die Hände auf dem Tisch und macht eine kurze Pause bevor er fortfährt:

"Zwei Fragen an euch und ihr tut gut daran sie nach gutem Gewissen zu beantworten:

Erstens: Ein Jüngling zieht aus in die Stadt um dort ein Handwerk zu erlernen. Er fragt herum und lernt das es zwei herausragende Meister in der Stadt gibt, einen Schmied und einen Zimmermann.
Der Schmied ist ein buckliger Mann mit orkischem Blut. Er ist von simpler Art und grober Natur, doch arbeitet er hart und ausdauernd, seine Arbeit spricht für ihn. Nicht sonderlich beliebt als Person wird er als Fachmann geschätzt und geachtet.
Der Zimmermann ist ein stattlicher Mann in bestem Alter und im Volk sehr beliebt. Handwerklich ist er eher mittelmäßig, doch besitzt er Charisma und Ausstrahlung. Als Spross einer wohlhabenden Familie besitzt er Gold und Ruf genug um sein Geschäft zu betreiben.
Wenn ihr dem Jüngling einen Rat geben könntet, wo sollte er nach eurer Meinung in die Lehre gehen?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 10.01.2014, 16:11:46
Coarfax hält den Atem an. Der Zwerg wusste nicht nur seinen Namen, sondern wusste auch um dessen Bedeutung. Mit zusammengebissenen Zähnen sucht Coarfax nach einem Ausweg. Die Situation entglitt ihm.
Zeit, das Blatt zu wenden.

"Ich soll dem Lehrling einen Rat geben? Er soll die Hände von einer Lehre lassen und sich auf seine Zunge, sein Geschick und seinen Verstand verlassen. Nur dann hat er die Freiheit, die er sucht. Das orkische Halbblut kann noch so ehrliche Absichten haben, Melvaunt wird ihn ebenso zu Fall bringen, wie den angesehenen Blender.

Unfreundlich von euch, mir euren Namen nicht zu nennen, aber vielleicht seid ihr auch nur ein Spieler, also will ich raten. Ihr seid gut informiert, was meine Wenigkeit betrifft, also seid ihr aus Melvaunt. Da ihr persönlich sprecht und dabei auf eine Verkleidung wert legt, ist euch entweder das Geld oder das entsprechende Druckmittel ausgegangen, eure Agenten zu senden oder ihr setzt euch bewusst der Gefahr einer persönlichen Konfrontation aus, weil ihr einen tatsächlich Konflikt mit körperlicher Gewalt ausschließt.

Für diese Deutung spricht auch der Umstand, dass ihr mit mir hier nett am Tisch plaudert und nicht schon längst auf einem Tisch festgebunden bin und um mein Leben flehe, während ihr oder eure Untergebenen mich mit glühenden Eisen oder Nadeln traktiert. Allein, dass ihr das nicht schon aus purem Vergnügen macht, schließt die Folterknechte der Loviatar aus und wenn man ehrlich ist, auch alle anderen Machtgruppen von den Zhentarim bis zu den Häschern des Rates von Melvaunt.

Legt man noch euer Interesse an Vaêl in die Wagschale und geht unsere letzten Zwischenfälle durch, seid ihr, aus den zuvor bereits genannten Gründen, wohl kein Zhentarim und auch kein Anhänger des Schnitters, sondern wohl ein Harfner."


Es war ein Bluff, aber Coarfax setzte gerne alles auf eine Karte.

"Meerthan, nicht wahr? Noch eine Runde?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 10.01.2014, 16:43:59
Der Zwerg lächelt.

"Clever, Coarfax.

Ein Priester stößt auf der Straße mit einem Herumtreiber zusammen, der Vagabund stiehlt dem heiligen Mann eine Münze aus den seidenen Roben. Der Priester bemerkt es und fasst den Mann am Arm.
"Du tust mir Unrecht, doch handelst du aus Not so will ich darüber hinwegsehen. Gib mir die Münze zurück und ich gebe dir etwas wertvolleres im Tausch: Ich kann dir Halt geben und Zukunft, ich kann dir den Glaube an meinen Gott geben. Lebe fromm und erfülle deine Pflicht, so soll dir gegeben werden und Erfüllung wird sich in deinem Leben einstellen.
Solltest du jedoch weiterhin gottlos Leben führen, wartet auf dich ein einsamer Tod in der Gasse und eine Ewigkeit im Abgrund. Die Wahl sollte leicht fallen."

Was antwortet der Herumtreiber dem Priester?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 11.01.2014, 16:36:34
Coarfax lächelt und sein Atem beruhigt sich ein wenig. Er hatte längst noch nicht die Oberhand, aber zumindest konnte er sich nun sicher sein, dass das hier kein Traum und er nicht gänzlich wehrlos war. Den Magier hatten sie also gefunden, aber warum saß er hier bei ihm und nicht bei den anderen? War das ein Test seiner Loyalität? Was sollte so etwas bringen? Mal davon abgesehen, dass die Person des Roten Magiers wohl ebenso fragwürdig wäre. Aber gut, Coarfax spielte für sein Leben gerne und würde auch hier und heute keinen Rückzieher machen.

"Ihr habt nicht viel mit Herumtreibern zu tun, hm? Priester erkennt man auf einen Blick und sie sind ihr Risiko nie wert. Alles hängt davon ab, ob man den Akolythen oder den Erzbischof erwischt. Der eine ist leichte Beute, der andere verbrennt dich mit der Macht seines Gottes. Ob das eine Münze wert ist, muss jeder für sich entscheiden, aber ich würde Abstand davon nehmen und mir stattdessen einen Kaufmann suchen, aber gut, euer Spiel, eure Regeln, also lasst mich den Rahmen akzeptieren und euch antworten.

Jeder Herumtreiber, der auch nur zwei Nächte auf der Straße überlebt, weiß, dass man nichts geschenkt bekommt und alles seinen Preis hat. Eine Münze für einen Gott? Nur ein Narr würde die Falle nicht sehen. Die Götter sind launisch und verzeihen keinen Fehltritt, weder die dunklen, noch die des Lichts. Der Herumtreiber wäre kein Herumtreiber, wenn es sein Ziel wäre, sich einem Herren zu unterwerfen und Sklave fremder Absichten zu werden. Ich würde ihm also raten, die Münze zurückzugeben, um der Strafe zu entgehen und dann schleunigst die Beine in die Hand zu nehmen."


Coarfax wirft Vaêl einen Blick zu und wendet sich dann wieder an den Zwerg.

"Aber ihr meint nicht irgendeinen Priester, nicht wahr? Ihr meint ihn und ihr wollt wissen, warum ich hier in seiner Gefolgschaft sitze. Und ja, ich meine Gefolgschaft genau so, wie ich es sage. Schaut sie euch an. Ein Nordmann, ein Roter, ein Zwerg und eine Dunkelelfe. Ohne ihn würde keiner hier sein. Der Zwerg und der Rote hätten sich längst den Schädel eingeschlagen und der Nordmann würde auf der Suche nach Blut und Schädeln längst wieder in der Wildnis herum rennen. Aber sie sind hier und jagen einen Dämonen, der eine Stadt bedroht, die den ganzen Aufwand einfach nicht wert ist."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 13.01.2014, 16:14:08
"Ihr denkt ein einziger Mann schweißt solch unterschiedliche Charaktere zusammen und das ohne dabei Gold und Güter zu versprechen? Was glaubt ihr was seine Gefolgschaft bewegt?
Auch ihr folgt bereits seinem Pfad. Habt ihr euch bereits gefragt warum?"


Der Zwerg kramt eine Pfeife hervor und entzündet sie umständlich. Dann blickt er Coarfax fragend an.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 14.01.2014, 16:04:17
Coarfax atmet tief aus und sein Blick verklärt sich, als würde er einen weit entfernten Ort betrachten. Seine Stimme klingt kurz müde.

"Folge ich ihm? Das Rad der Zeit dreht sich, Meerthan und wir sind nur Sterbliche. Was für einen Unterschied macht es, was ich tue?"

Dann stiehlt sich ein Grinsen in das Gesicht des Herumtreibers.

"Findet ihr nicht auch, dass das die falsche Frage ist. Was nützt er mir? Das ist für mich doch wohl viel entscheidender, oder? Ganz ehrlich, wenn er meine Seele vor dem Abyss retten will, meinetwegen, ich würde nicht auf ihn setzen, aber ich werde ihm ganz sicher nicht im Weg stehen. Mich interessiert etwas anderes viel mehr, aber davon vielleicht ein anderes Mal. Ich bin auf jeden Fall keine Gefahr für ihn oder für euch; zumindest das kann ich euch versichern."

Damit wendet sich Coarfax zu den anderen und ruft herüber.

"Tja, erst dachte ich, einen alten Bekannten zu treffen, dann stellt sich heraus, dass genau derjenige vor mir sitzt, den wir schon sehnsüchtig erwarten. Tymora scheint es wohl gut mit uns zu meinen. Seid willkommen in unserer kleinen beschaulichen Runde, Meerthan, aber da wir nun ja schon mehr als genug Zeit hatten, miteinander zu tratschen, überlasse ich jetzt gerne den anderen das Feld."

Mit einer eleganten Bewegung erhebt sich Coarfax und geht dann an die Bar, um sich ein Frühstück und etwas zu trinken zu bestellen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 15.01.2014, 11:03:53
Meerthan runzelt die Stirn und blickt Coarfax hinterher.
Dann erhebt sich der Zwerg und kommt zu den Gefährten hinüber. Als er sich setzt blickt euch derselbe hochgewachsener Mann mit dunkler Haut und goldenen Augen an, der euch auch vor eurem Aufbruch nach Melvaunt in Phlan begegnet war.


(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"Verzeiht die Scharade, doch unter den aktuellen Umständen ist Vorsicht keine Torheit. Eure Gruppe hat sich verändert seit wir uns das letzte Mal gesehen haben."

Shensen neigt respektvoll das Haupt, als sich Meerthan an den Tisch setzt, fällt ihm dann jedoch hastig ins Wort:


(http://img217.imageshack.us/img217/7872/thumbshensen.jpg) (http://img217.imageshack.us/i/thumbshensen.jpg/)"Meerthan, etwas furchtbares ist geschehen! Der Stützpunkt der Harfner ist angegriffen worden. Wir haben gekämpft... und verloren. Nur Fellian Shard und ich selbst konnten überleben und auch das nur dank dem beherzten Eingreifen dieser mutigen Männer! Dennoch fürchte ich wir sind am Ende Meerthan. Nichts bleibt, die Harfner wurden ausgelöscht."

Meerthan hebt beschwichtigend die Hand.

(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"Ich weiß über die Geschehnisse Bescheid, Shensen Tesseril vom Zirkel des Weißen Sterns. Doch konnte ich es nicht verhindern. Unsere Feinde wussten es mich anderswo zu binden und verhinderten mein Eingreifen.
Ihr sprecht wahr, die Harfner haben eine schwere Niederlage erlitten. Doch ausgelöscht? Ihr selbst und auch Fellian sind noch am Leben. Trauern wir auch um die gefallenen Kameraden, so werden wir nicht aufgeben unser Werk zu tun. Eine neue Generation Harfner wird heranwachsen, neue Gefährten gewonnen werden und neue Schlachten geschlagen. Entehrt nicht das Andenken an die Toten indem ihr verzweifelt.

Wie ihr gibt es nach wie vor fähige Männer in der Mondsee die den Harfnern beistehen können."


Meerthan wendet sich den Anderen am Tisch zu und legt die Stirn in Falten.

"Ihr habt mir in der Thar einen großen Dienst erwiesen. Es erfreut mich das man sich auf euch verlassen kann. Dennoch haben uns die Ereignisse überrumpelt und unsere Feinde sind stärker denn je. Etwas Boeses braut sich in diesen Ländern zusammen und während unsere Wiedersachen offenbar bestens über uns Bescheid wissen, wissen wir im Gegenzug so gut wie nichts über sie.
Ich fürchte wir sind gezwungen uns vorerst zurückzuziehen um einen Überblick über unsere Position zu gewinnen. Shensen wird beim Zirkel unterkommen, um Fellian werde ich mich persönlich kümmern.
Was geschieht jedoch mit euch? Ihr habt euch auf eurer Reise zahlreiche Feinde gemacht und die Orte an denen ihr willkommen seid werden weniger und weniger."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 16.01.2014, 14:08:51
Erschrocken zuckt Jegor zusammen, als er realisiert, dass sie die ganze Zeit unter Beobachtung standen. Dann schnaubt er wütend aus. Was erdreisteten sich diese Harfner eigentlich! Jegor widerstand widerstrebend der Versuchung, seine Magie zu entfesseln, um den Eindringling für seine Hinterlist zu bestrafen und überließ Vaêl das Feld.

Mürrisch an seiner eigenen Pfeife ziehend, lehnt sich Jegor zurück und beobachtet argwöhnisch den Neuankömmling.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 16.01.2014, 15:04:05
Ohne es sich anmerken zu lassen, hatte Vaêl Coarfax die ganze Zeit im Auge gehabt und auch die goldenen Augen des Zwergen waren ihm nicht entgangen[1], weswegen ihn Meerthans Auftauchen nicht ganz so unerwartet traf. Die Harfner der Mondsee waren in Gefahr und so war es nicht verwunderlich, dass Meerthan zu einer Verkleidung griff. Was Vaêl viel mehr interessierte, war das Zusammentreffen von Coarfax und dem Harfner. Der Herumtreiber barg so manches Geheimnis.

Mit einem freundlichen Lächeln nickt Vaêl zur Begrüßung und setzt dann mit ruhiger und klarer Stimme an.

"Ich freue mich, euch in diesen dunklen Stunden wohl und gesund anzutreffen, Meerthan. Mein Beileid für eure gefallenen Gefährten. Wir haben getan, was wir konnten, doch wir kamen zu spät, um sie zu retten. Das tut mir Leid."

Andachtsvoll hält Vaêl kurz inne und fährt dann fort.

"Ihr habt Recht, Kâdir hat die Mondsee verlassen und Kalokin ist von uns gegangen. Dies hier sind Meister Jegor Petrov, Berater des Hauses Bruil aus Melvaunt und Thalorn vom Clan der Silberbärte, Axt des Clangeddin Silberbart. Coarfax scheint ihr ja bereits kennen gelernt zu haben.

Aber lasst mich euch berichten. Thrull, ein Orog und Kriegshäuptling der Orks wurde besiegt und so die Bedrohung aus der Thar vorerst aufgehalten. Doch wir bringen weitaus schlimmere Kunde, war der mächtige Krieger doch nur ein Spielball dämonischer Mächte. Er war von einer Nachtvettel bezaubert worden, die die Wiederkehr Nabthatorons verkündete. Eines mächtigen Glabrezu. Derselbe alte Schrecken, der einst durch Sarubar Zauberbinder verbannt wurde.

Wir haben zu viele lose Fragmente, aber ich fürchte, dass irgendjemand danach strebt, dem Dämonen ein Portal nach Toril zu öffnen. Vor wenigen Tagen wurde eine Abscheulichkeit des Abyss mitten in den Straßen Melvaunts beschworen und vernichtete das Haus eines bekannten Händlers namens Maavu. Sagt euch der Name etwas? Es könnte Zufall sein, doch ich glaube nicht mehr an Zufälle, nachdem die Harfnerfeste vernichtete wurde. Nehmt die Überfälle in Phlan und den geplanten Ansturm der Orks auf Melvaunt noch dazu. Irgendetwas oder jemand destabilisiert gezielt die freien Mächte der Mondsee. Und was oder wer immer es ist, ein beträchtliches Netzwerk steht ihm zur Seite. Die Gaukler, der Stahlherzog, ein Vampir, Dämonen und ein Priester des gefallenen Totengottes Myrkul. Es ist schwer vorstellbar, dass all diese Fraktionen gemeinsam arbeiten, aber betrachtet man alle Vorgänge unter dem Licht der drohenden Wiederkehr eines Schreckens des Abyss, stellt sich die Frage, wer über solche Macht gebietet, um derart geschickt die Fäden zu ziehen?

Wir sind ratlos Meerthan. Und mit jedem verstreichenden Tag, machen wir uns mehr und mehr Feinde. In der Thar stießen wir auf Zhentarim, die wenig begeistert schienen, dass wir Thrull und ihre Pläne mit ihm durchkreuzten und uns kurz vor Phlan auf offener See angriffen. Ob sie dahinter stecken? Es ist das schwarze Netzwerk. Sie hätten sowohl die Mittel, als auch die Wege für ein solches Unterfangen, aber warum unterstützt die Kirche des Tyrannos einen einzelnen Glabrezu? Bisher habe ich keinen Hinweis gefunden, dass dieser Dämon dem Fürst der Tyrannei dient. Nein, ich glaube nicht, dass das schwarze Netzwerk hier einen einheitlichen Plan verfolgt. Unser Angreifer, ein Priester der schwarzen Hand namens Thanos sprach von den Absichten seines Herrn. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass ein hochrangiger Zhentarim seine Position nutzt, um eigenen Plänen nachzugehen.

Überdies haben wir unsere Aufenthaltsmöglichkeit in Melvaunt verspielt. Wir gerieten mit einer Priesterin der Loviatar aneinander, die darüber hinaus eine Tochter des Hauses Leiyraghon war. Sie starb und wir mussten aus der Stadt fliehen. Was immer wir nun in Melvaunt unternehmen, wir müssen es heimlich tun, da auf unsere Ergreifung höchstwahrscheinlich ein Kopfgeld ausgesetzt wurde.

Vorerst werden wir den Städten den Rücken zukehren. Fürst Nanther bat uns, zur Glocke in der Tiefe aufzubrechen, um Zenith Schildspalter zu finden, den verlorenen Patriarchen des Clans Schildspalter. Ich traue Nanther nicht, erhoffe mir aber Hilfe von Clan Schildspalter.

Habt Dank dafür, dass ihr euch um Felian kümmert. Möge euch das Licht Lathanders immer scheinen."


 1. Entdecken: 23.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 18.01.2014, 10:20:36
Meerthan senkt nachdenklich den Kopf als Vaêl ihm von den vergangenen Ereignissen berichtet.
Er nickt mehrmals, hört ansonsten jedoch schweigend zu. Als Vaêl Nabthatoron erwähnt runzelt der Magier die Stirn, enthält sich allerdings eines Kommentars.
Als der Aasimar mit seiner Ausführung fertig ist, faltet Meerthan nachdenklich die Hände.

(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"All dies für die Rückkehr eines Glabrezu? Seht es mir nicht nach wenn ich dies jetzt sage, aber Phlan hat Schlimmeres durchlitten - und überlebt.

Das die Zhentarim irgendwie in diese Geschichte verwickelt sind überrascht mich nicht. Das Schwarze Netzwerk hat überall seine Agenten und ist in praktische jede politische Affäre, Transaktion oder Bewegung irgendwie verwickelt oder observiert sie zumindest. Entscheidend ist ob die Zhentarim sich mehr als bloßen Profit ausrechnen wenn sie die Pläne eines Zirkels fanatischer Kultisten unterstützt. Es mag bis jetzt nur eine Vermutung sein, dass es die Tat einer Splittergruppe in den Rängen der Zhentarim ist, doch kann ich eure Bedenken nachvollziehen.
Das ihr euer Ansehen in Melvaunt verspielt habt ist bedauerlich. Loviatars Kirche ist nicht ohne Einfluss in diesen Ländern und in einer dekadenten Stadt wie Melvaunt in der Arm und Reich so weit auseinander driftet fällt die dunkle Saat ihrer Lehre auf fruchtbaren Boden.

Fürst Nanther hat euch beauftragt Klan Schildspalters Oberhaupt zurückzubringen? Ich bin mit dem Namen des Klans vertraut, doch dass sein Patriarch als vermisst gilt ist mir nicht bekannt.
Ausgerechnet in den Ruinen der Nordfeste soll er verschwunden sein? Das ist ein alter und fast vergessener Ort. Kommt es euch nicht merkwürdig vor, dass ein einzelner Zwerg, noch dazu ein Klansoberhaupt begraben tief unter den Wogen der Mondsee ausharrt?
Ob eine Flucht in die Ruinen der Nordfeste mehr Sicherheit verspricht als eine Rückkehr nach Melvaunt erscheint mir außerdem höchst bedenkenswert."



Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 19.01.2014, 15:31:57
Bevor Vaêl antworten kann, faucht Jegor dazwischen.

"Euch reicht ein Glabrezu wohl nicht. Was soll es denn sein? Ein Nalfeshnee, ein Marilith, ein Balor oder gar ein Klurichir? Oder ist euch das immer noch nicht genug?! Muss erst ein Dämonenfürst seine Klauen nach Faerun ausstrecken, bevor ihr die Ereignisse ernst nehmt?! Wir reden hier über einen Schrecken des Abyss, verdammt nochmal! Ja, Phlan hat schlimmeres erlebt, aber was soll denn das für ein absurdes Argument sein?! Die Zhentilfeste wurde von Göttern zerschmettert, heißt das, dass jetzt nur noch Götter als Bedrohung gelten? Was seid ihr, Meerthan, ein verfluchter Ebenenabkömmling, dass ihr nur noch in verzerrten Kategorien denkt!"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 21.01.2014, 12:11:49
Meerthan hebt beschwichtigend die Hand und schaut Jegor an. Die Augen des Mannes schimmern in warmen Goldtönen.

(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"Ihr seid aus Thay, nicht wahr? Wie hoch schätzt ihr die Chancen ein das unter der Herrschaft der Zulkire bereits Schlimmeres entfesselt wurde als ein Glabrezu?

Versteht mich nicht falsch, ein Glabrezu, noch dazu ein derart mächtiger wie Nabthatoron ist definitiv eine Bedrohung, noch mehr wenn er im Verborgenen agiert. Korruption und üble Ränke sind in der Mondsee weit verbreitet, nicht auszudenken was ein höherer Dämon mit genügend Zeit ausrichten könnte.
Dennoch... Dämonen mögen egoistische Wesen sein, doch kaum einer entkommt den Klauen seiner finsteren Herren. Ein Glabrezu mag den Sterblichen schrecklich anmuten, doch ist er in den Weiten des Abyss nur ein kleiner Fisch.
Mir macht Sorge, dass die Mondsee die Interesse einer Wesenheit geweckt hat die einen Glabrezu vom Format Nabthatorons herumkommandieren kann."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 24.01.2014, 17:41:22
Jegor schnaubt abfällig.

"Woran denkt ihr, Meerthan? Wenige Entitäten des Abyss stehen in der Hierarchie der Tanar'ri über einem Glabrezu. Dass solch mächtige  Entitäten zudem Interesse an der Mondsee haben sollen, erschließt sich mir nicht zweifellos. Dämonen streben aus purer Lust nach Zerstörung, soweit stimme ich zu, aber warum hier? Melvaunt ist groß, aber Faerun hat weit größere Metropolen. Warum nicht Tiefwasser, Niewinter, Suazil oder das alte Skuld?

Und wenn ihr nun einwenden wollt, dass es auch ein Magier der Zhentarim sein kann, dann bedenkt erneut, warum hier? Warum Melvaunt? Welcher Zhentarim riskiert die Beschwörung einer solchen Entität für einen dreckigen Schmelztiegel wie Melvaunt?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 25.01.2014, 12:30:03
Vaêl atmet leise aus. Er konnte Jegors Wut verstehen. Meerthans Zweifel waren berechtigt, aber sie wirkten wie blanker Hohn angesichts der Verluste, die alle hier am Tisch bereits erlitten hatten. Sie wussten nichts über ihre Feinde und ihnen lief die Zeit davon. Der Hinterhalt auf die Harfner hatte das blutig bezeugt. Was sollten sie tun? Sie konnte nicht überall sein und Vaêl wusste nicht einmal, ob sie den Herausforderungen überhaupt gewachsen waren. Ein Glabrezu war bereits ein sagenumwobener und furchteinflössender Gegner, wie konnten sie sich der Illusion hingeben, einer noch mächtigeren Wesenheit gegenüber zu treten? Was sollten sie alleine gegen die schlimmsten Schrecken des Abyss ausrichten können?

Für einen kurzen Augenblick schließt Vaêl die Augen. Angst führte ihn nicht weiter. Er würde nicht aufgeben und hatte deshalb keine Wahl. Ohne genaueres Wissen, waren seine Schritte blind, aber da ihm das Wissen fehlte und er nicht wusste, wie man die fehlenden Teile des Puzzles ergänzen sollte, musste er wohl damit fertig werden, im Dunkeln zu tappen. Einzig das Ziel war fraglich. Sie würden keinen Frieden in der Mondsee finden, ehe die Bedrohung noch bestand, also machte es keinen Sinn, in Phlan oder einem anderen Ort Schutz zu suchen. Nein, sie mussten dem Feind gegenübertreten.

"Genug."

Vaêls Stimme war klar und durchdringend.

"Ich verstehe eure Bedenken, Meerthan und auch euren Zorn, Jegor, aber beides führt uns nicht weiter. Wir verlieren Zeit und wir können uns nicht mehr verstecken. Ihr habt mich missverstanden, Meerthan, wenn ihr glaubt, ich suche nach Sicherheit. Die werden wir nicht finden, solange die Bedrohung besteht. Wir sollten uns bewusst sein, dass wir von nun an Gejagte sind. Wir durchkreuzten die finsteren Pläne unserer Feinde und tragen nun den Makel ihres dunklen Auges auf uns. Wir sollten wissen, dass unsre Nähe den Tod für alle Wehrlosen bedeutet. Es zu leugnen, macht uns nicht frei von Schuld. All unsere weiteren Schritte sind daher mit Bedacht zu wählen.

Jegor hat insofern Recht, als dass unser fehlendes Wissen unsere Schritte blind werden lässt und wie wir bereits schmerzlich erfahren mussten, kostet es uns einen schrecklichen Blutzoll, wenn wir nur auf die Schritte unserer Feinde reagieren können. Wir müssen ihnen also gegenübertreten. Deshalb ist unser nächstes Ziel die Glocke in der Tiefe.

Ja, es kommt mir merkwürdig vor, dass ein zwergisches Klansoberhaupt alleine in den Ruinen der Nordfeste ausharren soll. Ohne die Ereignisse der letzten Monate würde ich an einen Zufall glauben, doch so sehe ich eine Verbindung. Klan Schildspalter versorgt Fürst Nanther mit Erz. Nicht zuletzt wegen den Rohlieferungen aus den Galena Bergen trägt Melvaunt den Namen "Stadt der Schwerter". Zenith war die Verbindung, die den Handel besiegelte. Ohne ihn bleibt das Erz aus und die Schmiedeöfen kalt. Fürst Nanther wird geschwächt. Eine der mächtigsten Familien der Stadt. Das Machtgefühl ändert sich. Wer profitiert? Fragen über Fragen. Fragen, denen ich auf den Grund gehen werde.

Nein. Auch wenn sich ebenfalls die Zhentilfeste anbieten würde, ist hier das Risiko, entdeckt zu werden, ungleich höher. Wir brechen noch morgen zur Glocke in der Tiefe auf und wären für jede Hilfe dankbar, Meerthan."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 25.01.2014, 21:13:14
Coarfax hatte sich einen Punkt im Schankraum gesucht, von dem aus er jeden Eingang, jedes Fenster, die Treppe und alle Besucher im Blick hatte und nippt nun an einem Glas Wasser, während er die Umgebung aufmerksam mustert[1]. Nur langsam beruhigt sich sein Puls wieder. Er war in die Defensive geraten und das ärgerte ihn enorm. Ganz egal, welches Blatt man hatte, man durfte sich niemals die Züge diktieren lassen. Sobald ein anderer das Spiel übernahm, hatte man praktisch schon verloren. Coarfax hatte zu viele Nächte in den Spelunken Melvaunts verbracht, um diese simple Regel nicht zu kennen.

Meerthan. Coarfax versuchte sich zu erinnern, was er über diesen Mann wusste[2]. Als Anführer der Harfner musste es Anhaltspunkte geben, noch dazu, mit solch auffälligen Augen. Dieser Mann war bestens informiert und damit gefährlich. Coarfax hielt normalerweise nicht allzu viel von Tarnung. Er vertraute auf sein Talent, doch dass ein Fremder derart viel über ihn zu wissen schien, irritierte ihn. Er würde handeln müssen. Auf die ein oder andere Weise.

Als Vaêl die Glocke in der Tiefe erwähnte[3], verengen sich Coarfax Augen. Er hatte von diesem Ort gehört[4] Ein ebenso mythischer wie gefährlicher Ort. Dunkel, nass und kalt. Kein Ort, den sich Coarfax wünschen würde, aber er verstand die Argumentation des Asimaars. Zumindest wären sie so aus dem Fokus der Zhentarim und wer weiß, die Nordfeste wäre nicht die erste Ruine, die noch so manchen Schatz barg.
 1. Entdecken: 28.
 2. Wissen (Mondsee): 29.
 3. Lauschen: 15.
 4. Wissen (Mondsee): 21.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 26.01.2014, 13:56:07
Meerthan lächelt.

(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"Sicherlich. Ihr habt mir bisher einen großen Dienst erwiesen und meine Freunde mit eurem Leben beschützt. Ihr habt einer Orkhorde getrotzt und die Thar ist ein wenig sicherer geworden. Ebenso habt ihr euch einem mächtigen Diener Myrkuls in den Weg gestellt auch wenn die Harfner nun an einem Scheideweg stehen habt ihr sie vor der Auslöschung bewahrt. Das sind keine kleine Taten und ihr seid auf dem Weg euren Namen in der Mondsee bekannt zu machen.[1]

Nicht nur schulde ich euch Etwas für erwiesene Dienste, auch scheinen eure Ziele den meinen nahe zu liegen. Es ist also umso mehr mein Anliegen euch zu entlohnen.

Sagt was ihr braucht und ich werde tun was in meiner Macht steht. Bedenkt jedoch das ich euch bei eurer Expedition in die Tiefen der Mondsee nicht begleiten kann. Andere dringliche Aufgaben warten auf mich und jemand muss sich um Fellian kümmern."

 1. +3.000 EP je Gruppenmitglied
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 30.01.2014, 21:17:28
Vaêl nickt dankend.

"Wir haben volles Verständnis dafür, dass ihr uns nicht persönlich zur Seite stehen könnt."

Dann ergänzt er nachdenklich.

"Nun, die Glocke in der Tiefe liegt fast vollständig unterhalb der Mondsee. Sollten wir auf Widersacher stoßen, werden sie uns höchstwahrscheinlich den Umstand voraus haben, dass sie unter Wasser atmen und in vollkommener Dunkelheit sehen können. Solltet ihr über entsprechende Tränke oder Stäbe verfügen, wären wir dankbar. Eine Möglichkeit, mit euch magisch in Kontakt zu treten, wäre auch von Vorteil."
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Beitrag von: Jegor Petrov am 30.01.2014, 21:19:54
Jegor mustert Meerthan abschätzig.

"Generell wäre es ein Segen, wenn ihr jemanden finden könntet, der sich auf Magie versteht und mit Tränken, Schriftrollen, Stäben oder anderer magischer Ausrüstung handelt. Unsere Ressourcen sind begrenzt und mir behagt die Vorstellung nicht, in einem dunklen Loch unter Wasser meine Zauber vorbereiten zu müssen."
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Beitrag von: Ultan am 31.01.2014, 07:30:52
(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"Gewiss. Ich werde ein Packet zusammenstellen das euch bei eurer Expedition behilflich sein dürfte.
Was die Erwerbung magischer Güter betrifft, könntet ihr euch vielleicht bei Skie Aldersun umsehen. Die Dame ist erst kürzlich aus Melvaunt in die Stadt gekommen und hat hier ihr Geschäft eröffnet. Ich habe mir sagen lassen ihr Sortiment sei durchaus ansehnlich.

Ihr plant wahrscheinlich mit dem Schiff zur Glocke zu reisen und davor würde ich euch dringendst abraten. Nicht nur ist es schwierig einen Kapitän zu finden der euch so weit auf die Mondsee bringt, die Gewässer um die Nordfeste gelten ferner als schwierig zu navigieren und infiziert mit aquatischen Monstrositäten.
Ich habe vielleicht eine bessere Idee: Meine Studien über die Mondsee haben einige interessante und potentiell Nützliche Erkenntnisse mit sich gebracht. Wenn meine Hypothese stimmt habe ich ein Portal entdeckt, das euch auf direktem Weg in die Nordfeste befördern kann.
Unter den Ruinen der Feste, die heute noch auf dem Grund der See zu erkennen sind, befindet sich ein weitläufiges Netzwerk von Katakomben und Tunneln, das überwiegend intakt ist.
Dort sollte es atembare Luft geben, ihr könntet euch also frei bewegen.
Das Portalnetzwerk wurde von den ursprünglichen Herrschern der Nordfeste installiert und ist mit diversen Orten um die Mondsee verknüpft. Einer dieser Knotenpunkte liegt direkt hier unter Phlan.

Ich kann euch nicht sagen wie sicher es hinter diesem Portal ist und ob es euch diesem Zwerg näher bringt weiß ich auch nicht. Es ist allerdings eine wesentliche schnellere und sicherere Art zu Reisen. Nun, zumindest schneller."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 31.01.2014, 16:09:13
"Ein Portal?!" Jegor kann kaum an sich halten, als er Meerthans Worte hört. "Erst warnt ihr uns, dass die Glocke in der Tiefe gefährlich sei und nun habt ihr ein Portal dorthin entdeckt, dass auch noch direkt unterhalb dieser Stadt liegt? Portale sind gefährlich. Vor allem, wenn es alte, seit langem nicht benutzte Portale sind. Da ihr euch so sicher seid, nehme ich an, ihr habt es bereits durchschritten, nicht wahr? Ihr seid risikofreudiger als ich es gedacht hätte."

Sich an Vaêl wendend, ergänzt Jegor.

"Portale sind komplizierte magische Artefakte und in jedem Fall Zeugnis beträchtlicher Macht. Das hier könnte eine Falle sein. Manche Portale verfügen über einen Schlüssel, andere bieten nur einen Hinweg, nicht aber einen Rückweg. Es ist eure Entscheidung, Vaêl. Der schnellste Weg ist es allemal, ob in unser Verderben oder in die Ruinen der Glocke in der Tiefe."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 31.01.2014, 16:13:11
Vaêl nickt.

"Dann wird das Portal unser Weg."

Der Priester erhebt sich und wendet sich an Meerthan.

"Danke für eure Hilfe. Wir brechen im Morgengrauen des nächsten Tages auf. Wenn es nichts mehr zu besprechen gibt, schlage ich vor, dass wir uns dann wiedersehen. Es ist gefährlich für uns alle, zu lange an einem Ort zu verweilen."

Damit erhebt sich Vaêl und bedeutet seinen Gefährten, ihm zu Ski zu folgen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 31.01.2014, 16:49:11
Skie begrüßt euch mit einem gewinnenden Lächeln, als ihr den kleinen Laden betretet. Das furchteinflößende, doch dienstbare Konstrukt das auf den Namen "Thrym" hört, steht teilnahmslos in einer Ecke und starrt euch mit flackernden Augen an.

(http://img20.imageshack.us/img20/3954/thumbskie.jpg) (http://img20.imageshack.us/i/thumbskie.jpg/)
"Hereinspaziert, hereinspaziert. Hey! Euch kenne ich doch! Seid ihr nicht diese mutigen Abenteurer die die Kanalisation von Phlan von Goblins gereinigt haben? Vortreffliche Arbeit! Und ich hörte in Melvaunt habt ihr euch auch schon einen Namen gemacht! Orks diesmal, nicht wahr? Ihr kämpft euch ja rasch nach ganz oben! Gegen was geht es diesmal? Seid ihr schon bei den Erdkolossen oder gilt es erst noch ein Mausoleum von Skeletten zu säubern? Haha, was auch immer ihr benötigt, Skie Aldersun hat es! Sehr euch nur um.
Wir sind gerade erst umgezogen, aber die Qualität bleibt gleich. Besser sogar! Ihr werdet Augen machen was für tolle neue Tricks ich auf Lager habe. Thrym, hilf mir doch mal anstatt so blöd rumzustehen! Wir haben Kundschaft."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 01.02.2014, 15:36:03
Vaêl zieht den Kopf ein, um nicht gegen die von der Decke hängenden Konstrukte und Apparate zu stoßen und bemüht sich auch sonst, nicht aus Versehen etwas zu beschädigen. Skis Laden sieht nach einem bunten Sammelsurium kuriosester Gegenstände aus und strotzt nur so vor magischem Allerlei.

"Es ist schön, euch wiederzusehen, Frau Aldersun. Es ist in der Tat einiges geschehen, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben und ich freue mich, dass euch die karge Kundensituation in Phlan noch nicht vertrieben hat."

Vaêl schenkt der Gnomin ein Lächeln, als er sich endlich zum Tresen durchgeschlagen hat.

"Ich will es kurz machen. All unsere bisherigen Kämpfe verblassen im Angesicht der bevorstehenden Konfrontation. Die ganze Mondsee ist in Gefahr. Wir stehen einem Feind gegenüber, der vielleicht zu mächtig ist, als dass wir gegen ihn bestehen könnten. Sagt euch der Name Nabthatoron etwas? Es ist der Name des alten Schreckens, der einst Melvaunt angriff und von Sarubar Zauberbinder zurück in die Ebenen verbannt wurde. Ein mächtiger Diener des Abyss. Ein Glabrezu.

Wir werden nicht wanken, aber einem Dämonen sollte man nicht unvorbereitet gegenüberstehen. Wenn ihr im Besitz eines Gegenstandes seid oder gelangen könntet, der uns hilfreich wäre, würdet ihr in uns dankende und natürlich auch gut zahlende Kunden finden."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 01.02.2014, 15:41:46
Skie reißt die Augen auf.

(http://img20.imageshack.us/img20/3954/thumbskie.jpg) (http://img20.imageshack.us/i/thumbskie.jpg/)
"Ein Dämon? Überspringt ihr da nicht Einiges? Vielleicht wollt ihr euch doch lieber an ein paar Gnollen versuchen?
Nun gut, ich werde euch nicht in eure Arbeit reinreden, ihr werdet schon wissen was ihr da tut.
Auf Dämonenbekämpfung bin ich nicht vorbereitet, tut mir leid.
Aber... ich kann da vielleicht etwas für euch besorgen was dem Biest übel zusetzt. Dauert allerdings, ich muss dafür ein paar alte Kontakte aktivieren. Wird nicht ganz billig, das sag ich euch gleich!
Wenn ihr dennoch Interesse habt, kommt doch in einem Zehntag wieder, ja?
Bleibt bis dahin am Leben, hört ihr?! Tote Kunden sind schlechte Kunden, sagte mein alter Herr immer."
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 01.02.2014, 15:52:52
Vaêl nickt dankend.

"Werden wir Ski. Wir sind auf einer Expedition zur Glocke in der Tiefe und ich weiß nicht, ob wir es in einem Zehntag wieder hierher schaffen, aber wir versuchen unser möglichstes. Vielen Dank für eure Hilfe. Möge der Morgenfürst euch segnen."

Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 01.02.2014, 16:00:58
Am nächsten Morgen überreicht der Wirt euch schweigend eine Notiz zusammen mit dem Frühstück. Auf dem Fetzen Papier ist lediglich eine Adresse notiert und mit einem 'M' unterzeichnet.

Auf Nachfrage beim Wirt erklärt dieser euch das es sich um ein Haus ganz in der Nähe handelt, doch er weiß nicht wer dort wohnt oder was sich dort befindet.

Achselzuckend schlingt ihr eure vorerst letzte ordentliches Mahlzeit hinunter und macht euch dann auf den Weg.

Die Adresse ist wirklich ganz in der Nähe und wenige Minuten später befindet ihr euch vor einem gewöhnlich aussehendem Haus mit Giebeldach. Die Fenster sind verrammelt und auf der Tür hat jemand mit Kreide ein komplexes Symbol geschmiert.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 01.02.2014, 16:25:30
Jegor streicht sich nachdenklich über das Kinn und hält Vaêl auf, bevor dieser eintreten kann.

"Moment. Ich weiß, dass ihr diesem Harfner blind vertraut, aber ich bin nicht ganz so töricht und würde mir das hier gerne in Ruhe ansehen. Sieht verdammt nach einer Falle aus. Was sagt ihr Coarfax?"
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 01.02.2014, 16:29:34
Coarfax wirft einen scheinbar gelangweilten Seitenblick auf die Tür[1] und tritt dann näher, um an der Tür zu klopfen[2].

Dann öffnet er die Tür und wendet er sich mit einem Grinsen an Jegor.

"Scheint niemand zu Hause zu sein. Aber ich kenne ein paar Klopf-Klopf Witze, wenn ihr einen hören wollt?"
 1. Wissen (Arkan): 19, Suchen: 31, Entdecken: 15.
 2. Zauber: Klopfen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 01.02.2014, 17:20:26
Die Tür schwingt knarrend auf und dahinter erstreckt sich ein staubiger Lagerraum. Kisten, Fässer und Truhen stellen Wände und Boden zu und in einer Ecke führt eine Treppe nach unten.
Warmes Licht dringt aus dem Untergeschoss nach oben.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 01.02.2014, 17:46:32
"Na, dann auf in den Schlund der Bestie."

Vorsichtig die Umgebung absuchend, wagt sich Coarfax voran.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 01.02.2014, 18:10:45
Der Lagerraum scheint leer zu sein und nachdem sich die Gruppe davon überzeugt hat, dass keine Gefahr droht steigt sie hinab in das untere Stockwerk.
Die Treppe führt mehrere Dutzend Stufen in die Tiefe und dann in einen schmalen Korridor. Am Ende des Ganges erkennt ihr eine hell erleuchtete Kammer. Meerthan wartet bereits auf euch.

Die Gefährten betreten einen Raum der von dicken Steinsäulen eingefasst wird über denen sich eine Gewölbedecke erhebt.
Flackernde gelbe Flammen züngeln aus Steinschalen vor den Säulen. Der Boden besteht aus einem verblassten Mosaik, das sich in verschlungenen Mustern um einen konzentrischen Kreis in der Mitte des Raumes windet.

Meerthans Augen glitzern im Schein der Flammen wie flüssiges Gold. Er überreicht euch einen Schriftrollenbehälter[1] und einen kleinen Lederbeutel.[2]

(http://img691.imageshack.us/img691/4351/thumbmeerthan.jpg) (http://imageshack.us/photo/my-images/691/thumbmeerthan.jpg/)
"Ich habe eine Auswahl an Zaubersprüchen getroffen die euch auf eurer Expedition in die Tiefe nützen dürften.
Der Lederbeutel enthält den Schlüssel zum Portalnetzwerk der Nordfeste: Münzen mit der Prägung der ehemaligen Herrscher. Diese Stücke sind heutzutage äußerst rar und es hat mich einige Mühe gekostet sie aufzutreiben. Verliert sie nicht oder ihr werdet das Portal nicht mehr benutzen können!
Der Portalschlüssel muss gegen die Stirn gehalten werden und im Geist könnt ihr dann eure Richtung bestimmen. Ich habe herausgefunden das es reicht sich die südliche Himmelsrichtung vorzustellen um in die Nordfeste zu gelangen. Folglich befindet sich Phlan im Norden. Ob Osten und Westen legitime Ziele sind ist mir nicht bekannt. Ich rate davon ab es zu versuchen, ihr könntet praktisch überall landen, im schlimmsten Fall in längst verschütteten Ruinen tief unter der Erde.

Das ist alles an Hilfe was ich für euch aufbringen kann. Nun liegt es an euch."

 1. 5x Endure Elements (arcane); 5x Darkvision (arcane); 2x Lesser Restoration (divine); 5x water breathing (divine);  2x Remove Disease (divine)
 2. 5 antike Goldmünzen
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Vaêl am 01.02.2014, 18:15:44
Vaêl nickt dankend den Kopf und nimmt die göttlichen Schriftrollen sowie seinen Portalschlüssel entgegen.

"Vielen Dank für eure Hilfe, Meerthan. Möge Lathander euch segnen und Tymora uns lächeln."

Dann hebt er die Münze vor seine Stirn und stellt sich den Süden der Mondsee vor, bereit, sich den Widrigkeiten der Ruinen der Glocke in der Tiefe zu stellen.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Ultan am 01.02.2014, 18:18:50
Vaêl verschwindet mit einem winzigen Lichtblitz.

Meerthan hebt für einen winzigen Moment die Augenbrauen, so als wäre er selbst verblüfft das das Portal funktioniert. Dann wendet er sich den Anderen zu und blickt sie erwartungsvoll an.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 01.02.2014, 18:19:16
Jegor übernimmt die arkanen Schriftrollen und ebenfalls einen Portalschlüssel. Die Vorstellung unbekannter Portalwege behagte ihm wenig, aber eine Faszination für diese hohe Magie konnte er nicht leugnen. Diese Gegenstände wären ein lohnendes Ziel für seine Forschungen. Leider hatten sie wenig Zeit. Mit einem Seufzen nahm er die Münze und bereitete sich auf einen Portalsprung vor. Immerhin hatte er sowas schon mal gemacht und freute sich ein wenig, dass der ein oder andere seiner Gefährten überrascht sein würden.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Coarfax am 01.02.2014, 18:22:14
Coarfax grinst Meerthan an.

"Also ist es nun an mir?"

Aufgeregt greift er in den Lederbeutel und spielt dann mit der Münze zwischen seinen Fingern.

"Einfach nur den Süden vorstellen? Ein bisschen neugierig bin ich ja schon, wo uns der Westen und der Osten hinbringt. Ich nehme mal an, es passiert gar nichts, wenn ich mir den Norden vorstelle, hm? Seltsames Konzept für einen Schlüssel. Was soll's. Auf bald, Goldauge."

Damit hält er die Münze vor seine Stirn und stellt sich den Süden vor.
Titel: Kapitel IV - Entscheidungen
Beitrag von: Jegor Petrov am 01.02.2014, 18:23:21
Als Vaêl verschwindet, flucht Jegor kurz. Es wäre deutlich geschickter, den Nordmann vor zu schicken.

"Verdammte Jungspunde!"

Mit diesen Worten hebt auch Jegor die Münze und stellt sich den Süden vor.