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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => Die Krone von Atain => Thema gestartet von: Lhósson am 31.03.2013, 23:00:06

Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 31.03.2013, 23:00:06
(http://img580.imageshack.us/img580/2682/kapitel1.jpg)

„Arr. Arr.“ ertönt der Ruf einer Krähe. Sie sitzt hoch oben auf den abgestorbenen Ästen einer Tanne. Der Winter ist schon lange vorbei und ihr Blick wandert über das dunkelgrüne Meer aus Nadelbäumen. Aller Schnee ist jedoch noch nicht verschwunden. Ihre schwarzen scharfen Augen erkennen an den Berghängen noch so manchen Fleck weißen kalten Schnee.
Ein Beben lässt den Baum plötzlich erzittern. „ARK! ARK! ARK!“ schimpft die Krähe und flattert mit den Flügeln. Wieder erzittert der Baum und noch eindringlicher wird das Geschrei des Vogels. Unten am Stamm lässt niemand sich vom Zetern und Schimpfen des Vogels stören. Der gut eingepackte Mensch schlägt weiter mit der Axt gegen den alten Baum. Auch an einigen anderen Bäumen in der nähe arbeiten Menschen. Einige von ihnen sind hoch konzentriert und andere singen im Takt ihrer Äxte munter ein Lied.
Für die Menschen beginnt jetzt wieder die Zeit der Arbeit. Über den Winter hinweg mussten ihre Äxte ruhen, doch nun sind die Pässe wieder frei und die Vorräte in den Holzlagern erschöpft. Auch hungern die großen Städte des Reiches nach Holz. Besonders der Norden braucht dieses Material, welches hier in Hülle und Fülle wächst.
Knarrend stürzt der erste Baum zu Boden gefolgt von vielen Anderen. Auch der Baum der Krähe liegt danieder. Sie selbst zetert weiter vom Himmel hinunter. Die Kreise die sie zieht werden jedoch größer. Es gibt genug Bäume hier und auch der Hunger der Menschen nach Holz kann den großen Wald des Westens nichts anhaben.
Aber nicht nur dieses Wissen treibt die Krähe an weiter zu fliegen. Sie hat es gespürt! Sie hat die dummen Menschen gewarnt! Aber sie hörten nicht und nun ist der Wald wieder still.



Das sanfte Spiel eines jungen Burschen auf einer Flöte erfüllt den Raum. Der alte Fürst Rocho hat sich auf seinen Lieblingsplatz zurückgezogen. Mit geschlossenen Augen sitzt er auf den großen alten Holzstuhl nahe des Kamins. Von der wunderbaren Schnitzarbeit des Stuhls kann nur wenig erahnt werden. Über die Lehnen sind einige immer noch prächtige braune Fälle gelegt, so dass die alten Knochen des Fürsten wohl ruhen können. Bedächtig lauscht er dem Spiel der Flöte. Dass das Feuer im Kamin im Klang der Flöte zu tanzen scheint so wie der Bursche auch, bekommt er nicht mit. Für ihn zählt das auch nicht wirklich etwas.
Zeit seines Lebens hatte er gelernt, dass jeder fähig, ist Unfähigkeit und andere negative Eigenschaften zu verschleiern. Sei es im Kampf oder wie hier im Spiel eines Instrumentes. Von daher hatte er sich angewöhnt, Musik nur zu lauschen. Die Darbietung interessierte ihn erst wenn der Künstler es geschafft hatte sein Gehör zu überzeugen.
Ein paar kalte Schweißperlen rannen dem Burschen über das Gesicht, als er bemerkte, dass der Fürst die Augen geschlossen hatte. Für ihn war es das erste mal, dass er einem Fürsten vorspielen durfte. Gut bei Fürst Rocho war es recht einfach vorspielen zu dürfen, besonders jetzt im Frühling, aber für ihn, einem Köhlerburschen, war es schon eine Ehre. Außerdem, wenn der Fürst ihn fördern würde, könnt er mit dem Geld nicht nur weiter Flöte üben. Er könnte auch seine Familie unterstützen. Denn das Geld, welches seine Familie für Holzkohle bekam, wurde in den letzten Jahren immer weniger.
Die Eigenart des Fürsten kannte der Bursche ja nicht und so musste er denken, dass der Fürst gelangweilt war. Panik stieg in ihm auf und sein Spiel verlor an Kraft und Schwung. Dabei war es bis jetzt mehr als passabel. Aufgeben wollte er jedoch nicht. Wie gewohnt hüpfte er auf das andere barfüßige Bein und spielte wieder stärker. Er tanzte jedoch nicht weiter auf diesem Bein herum, sondern begann wie ein Faun von einem Bein auf das andere Bein zu hüpfen. Seine Töne blieben stark. Doch konnten nun die Wachen, die Diener und auch die kleine andere Zuhörerin die Nervosität des Burschen deutlich sehen.
Dann geschah was passieren musste. Der Bursche erwischte beim rumhüpfen eine Fuge zwischen den Steinen des Bodens unglücklich. Dieser kleine Stopp sorgte dafür, dass er nicht richtig landen konnte. Abrupt endete das Spiel der Flöte.

Hölzern klang die Flöte, als sie auf den Steinen landete. Der Bursche blickte versteinert auf den Kamin und den Fürsten. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Er war sehr unglücklich aufgekommen und hatte sich so den Fuß gezerrt. Schmerzhaft, doch mehr als das schmerzte ihm wohl die Schande vor den Fürsten versagt zu haben. Denn er bewegte sich nicht.
„Bedauerlich. Schon zu ende Daniel aus Waldau?“ fragte der Fürst immer noch mit geschlossenen Augen. Er hatte nicht mitbekommen was passiert war. „Nun denn. Dann müssen wir mit dem wenig gespielten urteilen.“ Auf diesen Worte des Fürsten zuckte der Bursche innerlich. Nicht mehr viel und Tränen würden sich mit dem Schweiß mischen. „Meine liebe Mystral, was ist deine Meinung zu dem Spiel des jungen Burschen? Vollkommen überzeugt hat es uns nicht.“ Das Schlucken des Burschen nach diesen nicht tadelnd gesprochenen Worten war fast zu hören. Mehr ruckelnd als normal wanderte sein Blick auf den kleinen Schemel auf der anderen Seite des Kamins. Hier saß ein kleines geflügeltes Wesen.
So schöne Kleider hatte der Junge noch nie gesehen und wohl auch noch kein solches Wesen. Doch wusste er wer sie war. Sie war die Prima Musika des Fürsten, die Frau welche dem Fürsten bei der Auswahl von jungen Musikern helfen durfte, die Frau von welcher viele der anderen Musiker ehrfürchtig sprachen.
Während der Fürst auf die Meinung seiner Prima wartete, begann der Bursche zu zittern. Er konnte wohl nicht mehr stehen. Doch die Diener hatten ihn zu sehr eingebläut vor dem Fürsten gerade zu stehen. Dumm in dieser Situation. Ein in dunkelrote Gewänder gehüllter junger Diener eilte zu dem Burschen. Seine Stoffschuhe waren kaum auf den Steinen zu hören und so erreichte er fast lautlos den Burschen. Dieser zuckte als der Diener ihn am Arm griff. Doch als er merkte, dass der Diener ihn nur stützte, entspannte er sich wieder und blickte zurück auf das geflügelte Wesen. Wenigstens sein körperlicher Schmerz war nun etwas gelindert.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 01.04.2013, 20:38:17
Mystral blickte dem Jungen in die Augen und lächelte versonnen. Im Gegensatz zu ihrem Fürsten hatte sie den Jungen beobachtet, gesehen wie er sich trotz seiner Sprünge auf sein Lied konzentrieren konnte, und auch die Bewegungen des Feuers waren ihr nicht verborgen geblieben. Wer weiß, vielleicht hatte er sogar ein wenig Talent dazu, die Magie der Musik zu wecken? Er war ein Köhlerssohn, wieso also sollte seine Musik nicht auch dem Feuer nahestehen? Dennoch, er war offensichtlich erst ein Anfänger.

Die junge Mephling saß auf einem bequemen Stuhl, die Beine untergeschlagen, gehüllt in ein raschelndes, schweres Seidenkleid von himmelblauer Farbe, verziert mit Rüschen und mit einem nicht gerade hochgeschlossenen Ausschnitt, ihre Flügel locker um sich geschlungen, ihr hellhäutiges Gesicht verborgen von einer ebenfalls hellblauen Maske, welche mit Federn verziert war. Sie selbst fühlte das Gewicht dieser ganzen Rüschen und anderer Dinge nicht, und das hatte seinen guten Grund, denn dieses wundervolle Kleid war garnicht real. Der Fürst hatte in seiner Waffenkammer einen kleinen Brustpanzer gefunden, wie gemacht für Wesen ihrer Größe, und wie sich bald herausstellte, war er leicht und mit zahlreichen Zaubern versehen, darunter auch einer, mit dem er sich in zahlreiche Gewänder verwandeln konnte.

Das Lächeln auf ihren Lippen sank ein bischen, als ihr Blick hinab auf die Flöte fiel. Ein kurzes Zupfen an ihrer Harfe, und die Flöte begann wie von Geisterhand zu schweben und vor der Nase des jungen Köhlers zu baumeln. "Ich denke.." meinte sie dann, ihre Stimme seltsam hauchend und doch irgendwie amüsiert klingend. "Ein paar Schuhe würden seinem Vortrag gut tun. Und etwas Respekt vor seinem Instrument, es einfach so herumliegen lassen.. Doch ansonsten hat es Potential. Mehr aber nicht. Ich denke, eine Chance hat er verdient, mein Fürst." Hierbei betonte sie das 'eine', denn was in ihren Augen ein echter Barde ist, dem genügte diese auch.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 02.04.2013, 15:31:44
Mit zittriger Hand nahm der Bursche die Flöte aus der Luft. Er lauschte den Worten von Mystral und so wie durch den Diener hatte Mystral es geschafft ihm ein weiteres Stückchen an Last zu nehmen. Sein Blick wanderte zurück zum Fürsten. Dieser schwieg.
Es dauerte wohl für den Burschen eine halbe Ewigkeit, bis die Stimme des Fürsten erneut erklang. „So sei. Ihr habt die Prima gehört. Er soll gefördert werden. Veranlasst alles nötige.“ Er klatschte in die Hände und öffnete nun endlich die Augen.
Der Diener neben dem Burschen erwiderte sofort „Sehr wohl mein Fürst.“ Der Bursche selbst war mehr als erleichtert über die Antwort des Fürsten. Er wollte gerade zum Dank ansetzen, als der Diener sich Verbeugte und ihn auch in eine Verbeugung zwang. Leise tauschte der Diener ein paar Worte mit dem Burschen und führte ihn dann ab. Der Bursche humpelte leicht, was nun auch dem Fürsten auffiel. Fragend blickte er den beiden jungen nach. Als sie durch eine der vier Türen des Kaminzimmers verschwunden waren, blickte der Fürst zu Mystral. „Wir dachten er hatte nicht gehumpelt als er hinein kam, oder?“ fragte er zu Mystral doch lies er ihr keine Zeit zum Antworten. „Der Abend ist noch jung und nach dieser kurzen Vorstellung darf sich noch ein Musiker vorstellen. Danach könntest du uns eine Geschichte erzählen.“ Der Fürst klatschte in die Hände und die Tür am anderen Ende des Zimmer sprang auf.

Doch es war nicht der nächste Musiker, jedenfalls sah er nicht so aus. Durch die Tür trat eine stattliche Frau mit zu einem Zopf gebundenen schwarzen Haaren. Sie trug kein Kleid oder ähnliches, sondern ein matt blauen langen Wappenrock. Das Wappen auf ihrer Brust zeigte einen Baum auf silbernen Grund mit blauen Wellen zu Füßen des Baumes. Somit war es klar von wo diese Frau kam. Sie musste aus Walburg kommen. Einer Burg an der südlichen Grenze des Fürstentums. Der Herr der Burg war ein Alter Ritter mit dem Namen Sir Taris. Mystral hatte ihn beim letzten Fest kurz kennen gelernt. Viele Worte hatten sie nicht gewechselt.
Die Frau steuerte direkt auf den Kamin zu. Gefolgt von einen Diener der auf sie einzureden schien. Der Fürst verfolgte schweigend die Szene. Er machte sich keine Mühe durch den Raum zu rufen sondern wartete geduldig ab bis die Frau die angebrachten sechs Schritte vor ihm stehen bleib und auf die Knie ging.

„Im Namen von Sir Taris grüße ich euch Fürst Rocho. Ich bin der Herold des Sirs und bringe dringende Botschaft aus dem Süden eures Landes.“ sagte sie mit einer für eine Frau etwas zu kräftigen Stimme. Der Fürst blickte die Frau leicht fragend an. Er wollte wohl auch wissen, welche Angelegenheit so wichtig war, dass sie nicht bis nach der Musikstunde warten könnte. „Nun denn, was führt euch zu uns?“ fragte er und verschränkte die Hände in einander.
„Mein Fürst, …“ begann die Frau zu sprechen „...Sir Taris ist schwer erkrankt. Unsere Heiler versuchen ihr möglichstes, doch wissen sie nicht was ihn plagt. Auch scheint etwas im Dorf Waldau vor zu gehen. Wir haben den Kontakt zum Dorf verloren und keiner der Boten, welche wir ausgeschickt hatten, war zurück gekommen. Untertänigst erbitten wir euren Rat und eure Hilfe.“  Die Frau schwieg. Ihr Blick war fest auf den Fürsten gerichtet.
Dieser begann mit der Linken über die Finger der Rechten zu streichen. Die Frau hatte seltsame Nachrichten aus dem Süden gebracht. Seltsame und auch beunruhigende. Im Süden grenzte das Fürstengebiet an das Land der Magier, einem alten Herzogtum, welches sich nach dem letzten Krieg abgespalten hatte. Vielleicht hatten ja die Magier ihre Finger im Spiel.

„Wir verstehen. Wir werden euch gleich Morgen früh Unterstützung senden.“ der Fürst blickte bei diesen Worten zu Mystral. „Was haltet ihr von der Situation, meine Prima.“ In diesen Worten schwang eindeutig die Frage mit, ob Mystral nicht Interesse daran hätte, sich der Angelegenheit anzunehmen. Er hatte eh schon mit Mystral darüber gesprochen, dass er sie gerne auf Reisen schicken würde. Zuerst in seinem Fürstentum und dann in anderen Ländern.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 03.04.2013, 12:12:49
Mystral legte einen Finger an ihre Lippen und kräuselte ihre Stirn. "Das klingt mysteriös und gefährlich, mein Fürst." meinte sie dann lächelnd, während in ihren Augen Abenteuerlust aufblitzte. Wie schon so oft, genoß sie zwar den Luxus, der sie hier am Hofe umgab, so bescheiden er sich auch ausmachte, aber ein wenig Abwechslung konnte nicht schaden. Um so angenehmer würde ihr die Rückkehr zum Hofe vorkommen, und wer weiß, was da geschah. Und sie hatte wenig Furcht, dass sie im Notfall dem Ärger im Wald davonfliegen konnte. "Ich bin keine Waldläuferin, aber ich war schon immer der Meinung, ein wenig Musik kann viel erreichen. Wenn es euch gefällt, und ihr eine Weile auf meine Musik verzichten wollt, würde ich mich über einen kleinen Waldspaziergang sehr freuen."
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 03.04.2013, 16:39:54
Die Frau blickte beim Wort Waldspaziergang grimmig drein und der Fürst nickte derweil bedächtig. Da seine Tochter, die eigentliche Herrin des Fürstentums, seit der Rückkehr des Fürsten in der Hauptstadt beschäftigt war, übernahm der alte Fürst die Amtsgeschäfte. Meistens ging es dabei um Bitten der Bauern aber auch um die Vorbereitungen für den Abbau des Okersteines sowie für die Holzsession. Was Mystral dabei mitbekommen hatte war, dass die Region  um Walburg ein Zentrales Gebiet der Holzproduktion war.
„So sei es.“ sagte er schlussendlich. „Wir werden unsere Prima sicher missen doch wird sie zu Gunsten der Moral im Süden gebraucht. Herold! Morgen brecht ihr mit sechs Kriegern dieser Burg nach Süden auf. Ein Schreiben wird aus Rochburg zehn weitere Krieger hinzufügen. Außerdem wird einer meiner Leibheiler euch begleiten und in Walburg für Sir Taris sein bestes tun. Ihr könnt euch nun entfernen.“ Kaum gesagt verschwand auch schon ein weiterer Diener aus dem Raum. Er machte sich wohl auf das Schreiben vorzubereiten. Die Frau vor dem Fürsten nickte. „Im Namen von Sir Taris danke ich euch, mein Fürst.“ Sie stand auf und verließ den Raum.

Eine Stille herrschte nun im Zimmer. Der Fürst schien zu überlegen und der letzte Diener schien nicht zu wissen ob er nun den nächsten Musiker Einlass gewähren soll oder nicht.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 05.04.2013, 00:56:06
Mystral winkte dem Diener kurz zu und lächelte vergnügt, in Gedanken schon ihre Sachen packend und sich auf die staubige Straße begebend. Oh ja, sie würde das genießen, daran hatte sie keinen Zweifel. Dann blickte sie zu dem Fürsten und schwieg, stattdessen ihre Harfe zurecht legend begann sie auf jener eine leise, aber fröhliche Melodie zu spielen, eine Interpretation eines Wanderslieds aus ihrer Heimat, nichts sehr aufwendiges. Halb um sich selbst einzustimmen, halb um die Stille zu füllen, denn sie wusste, dass ihr Fürst eigentlich nicht gerne beim Grübeln gestört würde.

Ja, es war Zeit, dass ihr Ruhm über die Palastmauern hinauswuchs. Sie war bekannt als meisterhafte Musikerin und gute Rednerin bei Hofe, aber sie vermisste die beeindruckten Blicke des einfachen Volkes. Sie würde wohl kaum als Unbekannte viel erreichen, und sie hatte sehr viel vor. Sie wusste zwar noch nicht, wie sie es anstellen würde, und wo genau sie enden würde, aber wie immer lies sie sich eh lieber wie ein Blatt in einer Brise treiben. So hing Mystral ihren eigenen Gedanken nach, wo sie zuerst vor bewundernden Mengen stand, dann auf dem Thron des Fürsten und zuletzt vor knienden Menschen zu hunderten als Halbgöttin.. wieso nicht gleich als Göttin? Hier gabs ja eh keine richtigen. Kurz gesagt, sie hatte einen akuten Anfall von Größenwahn, der aber rasch wieder vorbeiging. Eines nach dem anderen, und immer Spaß dabei haben, das war das wichtigste.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 06.04.2013, 13:40:56
Ja, die Fantasie treibt oft seltsame Blüten doch in dieser Welt schien ja alles möglich zu sein.

Das passende Harfenspiel von Mystral lockerte den Fürsten leicht, aber die Gedanken waren wohl zu schwer. So schwieg er weiterhin. So verging eine lange Zeit, so viel dass das Feuerholz nachgelegt werden musste. Der letzte Diener hatte während dieser Wartezeit den letzten Musiker vertröstet. Ab und zu kam dies schon vor. Schließlich war die Laune eines Fürsten nicht konstant. Der Bursche von eben hatte so beispielsweise schon eine Woche in der Burg auf seine Vorspielmöglichkeit gewartet.

Irgendwann stand der Fürst auf und blickte zu Mystral. „Wir werden uns zurück ziehen. Mystral,  dir unterstelle ich unseren fähigsten Soldaten und einen Diener. Sie werden auf dich aufpassen und für dein Wohl sorgen. Bereite du dich gut auf diese Reise vor.“ Er nickte seiner Prima zu und verließ das Zimmer. Mit ihm verließen der letzte Diener und die meisten der Wachen den Raum. So wie der Fürst aussah, würde er wohl noch einige Zeit über das nachdenken, was ihn gerade beschäftigt hatte.
Mystral blieb aber nicht lange alleine im Kaminzimmer zurück. Ein Diener kam zurück. Er verneigte sich vor Mystral und fragte sie „Werte Prima, wünscht ihr etwas?“[1]
 1. wenn nein würde ich zum nächsten Morgen springen
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 06.04.2013, 15:02:19
Mystral lächelte gut gelaunt und stand von ihrem Platz auf, sich ein bischen streckend und einige Momente mit den Flügeln schlagend, dass sie kurz vom Boden abhob. Das viele herumgesitze bekam ihr eindeutig wirklich nicht gut. "Ist denn der Flötenspieler von eben noch am Hof? Falls ja, würd ich ihn gerne besuchen und ein bischen mit ihm plaudern. Bring mich zu ihm, ich bin mir sicher, er ist noch so aufgeregt, dass er nicht schläft." sie kichert leise dabei und winkt, sich konzentrierend. Ihre Rüstung nahm ihre Gedanken auf und ihre Kleidung verformte sich leise raschelnd, statt dem komplizierten Rüschenkleid stand sie einen Moment später in einer eher schlichten Tunika und Hose da, beides in erdigen Grüntönen gehalten. Nicht, dass das irgendeinen Einfluss auf ihre wahre Gestalt hatte, aber so war dies doch irgendwie angenehmer anzusehen. "Wenn er nicht da ist, bitte eine Kanne Tee und etwas Obst auf mein Zimmer, ja?"
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 07.04.2013, 22:54:09
Der Diener nickte langsam und die Wandlung der Rüstung ignorierte er gepflegt. „Sicher doch werte Prima. Ich bringe euch zu ihm.“ sagte der Diener und wartete geduldig, bis sich Mystral erhob. Die Diener in dieser Burg waren durchaus wohl erzogen, egal ob sie direkt dem Fürsten unterstellt waren oder die braunen Gewänder des hiesigen Ritters trugen. Wer für diese Diziplin sorgte war Mystral auch gut bekannt. Es war eine gealterte dünne Dame Namens Lady Lukretzia, welche hinter ihrem Rücken von den Dienern nur die Emanze genannt wurde. Als Mystral hier in die Burg kam, hatte die Lady deutlich ihre Kraft gezeigt. So wie ihr jeder Diener gehorchen musste, wollte sie Mystral auch beeinflussen. Die funktionierte ja nun nicht wirklich bei Mystral und als die kleine Bardin den Musikerwettstreit zur Ernennung der Prima Musika gewonnen hatte, stellte die Lady ihre Versuche ein. Schließlich war Mystral ihr nun gleichgestellt.

Mit dem Diener ging es durch die verwinkelten Gänge der Burg. Stets führten die Treppen die sie passierten hinunter. Denn der Teil der Burg, im welchem der Fürst mit seinem Gefolge residierte, war der höher gelegene Teil der Burganlage. Irgendwann änderten sich die Farben in den Gängen und den Ge4wändern der Diener. Hingen gerade eben noch rote Fahnen an den Wänden und hatten die Diener noch rote Tuniken an, so hingen nun an den Wänden braune Fahnen und die Diener hatten braune Tuniken an.
In diesem Teil der Burg befanden sich Räume des Ritters und seines Gefolges. Auch die große Küche, der große Saal und die Gemächer der meisten Diener, Künstler und Soldaten waren hier untergebracht. Nur wichtige Gefolgsleute, wie auch Mystral, lebten mit dem Fürsten in der oberen Burg.

Der Diener blieb in einem spärlich durch Fackeln erleuchteten Gang vor einer einfachen Holztür stehen. Hart klopfte er an selbige und öffnete sie. Er verschwand in den Raum und kam nach wenigen Augenblicken zurück. „Werte Prima, der Bursche ist wach.“ verkündete er und öffnete die Tür, auf dass Mystral eintreten konnte.
Sofort drang der Geruch von stickiger, übersättigter, warmer Luft an Mystrals Nase. Es roch nach verbranntem Öl, Schweiß und Kohlsuppe. In der Mitte des Raumes stand eine einfache Holztafel, auf welcher vier Suppenschüsseln, Brot und ein Wasserkrug herum stand. An der Fensterfront, mit einem viel zu kleinem Fenster für diesen Raum, standen zwei alte Doppelschränke und ein Waschtisch. Neben und wohl auch unter den Schränken lagen einige gebrauchte aussehende Kleidungsstücke. Während an der rechten Wand verschiedene Ablageflächen für Instrumenten angebracht waren, standen an der linken Wand zwei große Holzbetten mit Strohmatratzen. Bei den Betten zogen sich gerade drei Burschen eilige Hemden über die Köpfe und, die die es hatten, Schuhe an. Vom sehen her kannte Mystral jeden der Drei. Es waren auch Burschen, welche sich erhofften beim Fürsten vorspielen zu dürfen. Der Erste, ein schwarzhaariger schmaler Hans, hatte eine wunderbare Stimme, der Zweite, ein eher dicklicher branhaariger Bursche, vermochte es einer Laute einiger maßen gute Töne zu entlocken. Der dritte Bursche war ein recht gut gebautes Rothaar. Er war der älteste der vier Burschen und konnte sehr gut mit der Flöte und der Zitter spielen. Er schien sich auch seiner Fähigkeiten bewusst zu sein, jedenfalls machte er diesen Eindruck. Auch hörte Mystral seinen Namen häufiger. Er hatte bis jetzt noch niemanden verletzt aber schien recht gewalttätig zu sein. Zum Glück brauchte sich Mystral nicht direkt um diese Leute kümmern. Dafür hatte sie ja untergeordnete Musiker. Alle diese drei Burschen sollten heute und in den nächsten Tagen dem Fürsten vorspielen.

Der Bursche, welchen Mystral sprechen wollte, war gerade damit beschäftigt Öllampen zu entzünden. Er wirkte recht hektisch dabei und vermied den Blick zum rothaarigen Burschen. Dieser funkelte ihn sichtlich böse an.
Als sich die drei Burschen an den Betten angekleidet hatten, verneigten sie sich vor Mystral und verschwanden schnell aus dem Zimmer. Ebenfalls der Burschen den sie sprechen wollte verneigte sich, nachdem er die Öllampen auf den Tisch gestellt hatte. Er hatte noch immer die selben Sachen an wie im Zimmer. Nur ein Verband um das Fußgelenk war neu.
Während die Burschen den Raum verließen und der letzte vor Mystral stramm stand, hatte der Diener einen Hocker sauber gemacht und für Mystral an den Tisch gestellt. Am Ende fragte er Mystral noch ob er den Tee und das Obst hier her bringen sollte. Ansonsten würde er würde er draußen warten.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 09.04.2013, 20:15:15
Mystral bejahte die Frage nach dem Tee und Obst, die etwas schalen Düfte des Raumes geflissentlich ignorierend. Danach, so sagte sie dem Diener, könne er sich hinlegen, sie würde schon ihren Weg zurück finden. Dann, als der Diener aus dem Raum verschwand, wand sie sich schmunzelnd dem Jungen zu und blinzelt ihm leicht zu. "Dein neuer, rothaariger Freund schaut aber grimmig drein. Aber ich bin mir sicher, ihr werdet ganz gut auskommen. Ich wollte ein bischen mehr von deiner Musik mir anhören, sie klang hmm interessant. Spiel etwas munteres für mich, ja? Herumhüpfen musst du hierbei wohl nicht, aber das braucht es auch nicht, bei der Musik kommt es vor allem darauf an, was man im Herzen hat." Sie lächelte gut gelaunt dabei und schaute gespannt zu dem Jungen. Sie selbst wusste gute Musik zu schätzen, aber das war nicht der wirkliche Grund, wieso sie sich von ihm etwas vorspielen lassen wollte. Ihre Augen galten mehr der Flamme der Lampe. Wenn sie mit ihrer Vermutung recht hatte, und sich das nicht nur eingebildet hatte, so würde sie sicherlich etwas darin erkennen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 09.04.2013, 22:30:34
Der Junge, Daniel war sein Name, verzog sichtlich das Gesicht als Mystral den rothaarigen Jungen erwähnte, doch sagte er nichts. Er wollte offensichtlich Mystral nicht unterbrechen. Nachdem sie ihren Wunsch geäußert hatte nickte er und sprach ein zitterndes „Ssehr wohl Prima.“ Dann humpelte er zur Wand mit den Aufhängungen für Musikinstrumente und nahm sich von einem Brett seine Flöte. Es war eine alte Holzflöte. Nichts besonderes und sehr wahrscheinlich hatte er sie selber geschnitzt oder irgendjemand aus seinem Dorf hatte sie ihm geschenkt. Sie war nicht einmal gebeizt oder lackiert worden. Denn noch war die Arbeit durchaus passabel.

 Als Daniel wieder vor ihr stand, atmete er einige male tief ein und aus. Er wollte sich wohl lockern und genug Luft für ein Flötenspiel in die Brust bekommen. Dann setzte er an.
Obwohl Mystral sich ein munteres Stück gewünscht hatte, klangen die ersten Flötentöne und Kombinationen eher traurig. Diese Melodie ging dann jedoch über in eine eher tänzelnde und spielerische Kombinationen und die dafür nötigen Griffe wurden schon komplexer. Scheinbar wollte der Junge seinen Fehler im Kamienzimmer wett machen und Mystral zeigen was er konnte. Mit jedem Augenblick wurde der Tanz schneller und deutlich Feuriger. Anhand ihrer Kenntnis in der Musik erkannte Mystral schnell, dass der Junge ihr eine Tanzmusik vorspielte. Etwas was wohl in vielen Dörfern in der Frühling- und Sommerzeit gespielt wurde.
Das Mystral ab und an zur Flamme lugte bekam der Junge nicht mit. Sein Körper wiegte sich in der eigenen Melodie und er hatte die Augen geschlossen. Die Flamme schien ähnlich wie der Körper des Jungen zu schwanken. Es war eindeutig der selbe Takt und nicht nur das. Je schneller die Musik wurde desto schneller wiegte sie die Flamme und warf sogar kleine Funken in die Luft. Dann flammte sie zwei mal stark auf und wurde wieder ruhiger. Daniel hatte das Ziel des für sein Nivau mehr als exzellent vorgetragenen Liedes erreicht. Er hatte die Melodie soweit getrieben, das seine Finger kaum nach konnten. In dem Moment als er sich in ein paar Tönen verspielte war das Lied zu Ende und auch der Tanz der Flamme.

Nach Luft schnappend stand Daniel vor Mystral. Er senkte die Flöte und öffnete langsam die Augen. In diesem Moment öffnete sich die Tür und der Diener brachte ein Tablett mit einer silbergraue Tonkanne, einem Becher und einem Teller mit getrockneten Apfelringen und Pflaumen in die Kammer. Offensichtlich hatte er vor der Tür gewartet bis das Flötenspiel endete. Schließlich hätte er die Tür nicht ohne einen Laut öffnen können. Nachdem er alles abgestellt hatte, wünschte er Mystral eine angenehme Nacht und verschwand aus der Kammer.
Daniel blickte auf den Teller mit dem Trockenobst. Schloss kurz die Augen und blickte zu Mystral. Sein Atem hatte sich nun wieder beruhigt und er fragte sie „Wünscht ihr noch etwas, Prima?“ seine Nervosität von vorhin war hinweggefegt.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 11.04.2013, 01:01:41
Mystral schaute nur nachdenklich zu dem Jungen, lächelte dann aber und füllte erstmal etwas Tee in ihre Tasse, einen kleinen Schluck davon nehmend. Auch zwei Trockenpflaumen warf sie sich in den Mund und kaute mit nachdenklicher Miene, während sie zu ihm sah, in aller Ruhe, ein wenig die Stille sich im Raum ausbreiten lassend. Sie wusste, dass eine gute Geschichte oder Erklärung die richtige Stimmung benötigte, und dazu gehörte auch schweigen. Sie schob ihm anbietend die Schale mit dem Trockenobst zu, noch ein kleiner Schluck aus der Teetasse, dann entschied sie, dass sie bereit war.

"Weisst du, Daniel, es gibt zwei Sorten Schausteller auf der Welt. Es gibt die Musikanten, und es gibt die Barden. Die ersten sind Handwerker. Sie lernen ein Instrument oder auch mehrere, sie üben sich darin es zu spielen, zu meistern. Manche sind einfache Sänger, Geschichtenerzähler, Tänzer, andere sind wahre Meister und erlangen Ruhm, sind in der Lage, die wundervollsten Melodien zu spielen. Und doch fehlt ihnen eine Sache, eine Kleinigkeit, die sie von den Barden unterscheidet. Ein gewisses.. Talent. Ein Funke, der in ihrem Herzen schlummert und darauf wartet, durch Musik geweckt zu werden. Manche nennen dies Magie. Barden sind jene, welche nicht nur ein Instrument beherrschen, und irr dich nicht, es gibt viele Barden, die jämmerliche Musiker sind im Vergleich zu vielen Musikanten. Sie sind jene, welche die Seele, das Herz, die Magie der Musik hören, sie spühren und mit ihrer Musik lenken. Und ich denke, du hast das Talent, solch ein Barde zu werden.

Vielleicht irre ich mich auch, aber ich denke nicht. Wenn du auf deiner Flöte spielst, ist es so, als würde das Feuer lauschen und zu der Musik tanzen. Ist dir dies schon einmal aufgefallen? Vielleicht auch nicht, zu sehr bist du in deine Melodien versunken. Doch wenn du es versuchst, wirst du es sicherlich sehen.  Nun, hmm.. Ob du etwas für mich tun kannst? In der Tat. Ich werde die nächste Zeit hmm auf Reisen sein. Und ich möchte, dass du gut übst in der Zeit. Nicht nur die Lektionen, die dich die Musiklehrer hier lehren und die du sonst ausüben würdest. Ich möchte, dass du dich darin übst, das Feuer zum tanzen zu bringen. Vielleicht gelingt es dir sogar, ein Feuer auf einem Kerzendocht zu wecken, wo vorher keines ist? Wer weiß.. Tust du das für mich, hmm, Daniel? Wenn ich recht habe, und es gelingt dir, diese Gabe zu entwickeln, so gibt es sicherlich einiges, was ich dich in dieser Gabe lehren kann. Ich bin keine Flötenspielerin, doch die Magie, welche die Musik durchdringt, ist für jedes Instrument das selbe. Und ich würde mich freuen, einen Bardenschüler zu haben."
Sie lächelt dabei, doch blickt den Jungen im Licht der flackernden Lampe mit ihren roten Augen gleichzeitig eindringlich an. Sie konnte sich vorstellen, dass dies tatsächlich zu viel für ihn war, so für den Augenblick, aber wenn sie recht hatte, würde er vielleicht sogar sich noch als ein interessanter Zeitgenosse herausstellen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 11.04.2013, 11:46:49
Der Junge war tatsächlich sichtlich überfordert. Er hatte aufgehört die Apfelringe zu kauen, welche er sich nach etwas zögern genommen hatte. Magie oder besser gesagt die Magie von der Mystral sprach war in Atain nicht strafbar und auch ein Köhlerbursche wie er dürfte wissen, wovon Mystral sprach. Besonders wenn daran gedacht wurde, dass er aus den südlichen Gebieten des Fürstentums stammte. Aus dem Gebiet, welches direkt an Elvan dem Land der Magier grenzte.
Denn noch war sein Blick eher unsteht als voller Freude über die Worte der Bardin. Er schien angestrengt über Mystrals Offenbarung nach zu denken. Das bedeutet wohl auch, dass ihm das Feuerspiel selber nicht aufgefallen war. „Mir ist dies nie aufgefallen.“ seine Stimme zitterte leicht. „Mein Pa meinte zwar oft, dass das Köhlern bei meinem Spiel schneller ging aber das kann ja nicht damit zusammenhängen. Aber egal, ich zweifel eure Worte nicht an.“ So eine schlechte Lüge hatte Mystral schon lange nicht mehr gesehen. Selbst die Diener wussten besser zu lügen. Gut, sie blickte jemanden auch nicht wirklich an. Daniel zweifelte eindeutig kräftig an Mystrals Worten und wohl auch an sich selbst. Dafür konnte sie aber auch deutlich sehen, dass er die folgenden Worte ernst meinte. „Wisst ihr wann ihr wieder zurück kommen werdet? Ich werde natürlich jeden Tag üben, das verspreche ich.“ Wenn er es tatsächlich schaffen würde und Mystral ihn als Schüler nehmen würde, war es wohl ein hartes Stück Arbeit aus ihm einen Barden zu machen. Das Schaustellern, außer das rumhüpfen, konnte er sich wohl nicht in seinem Dorf aneignen. 
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 11.04.2013, 12:01:15
Mystral lachte etwas und schüttelte den Kopf, den Jungen schmunzelnd betrachtend. "Das Lügen muss ich dir auch beibringen. Zweifel ruhig, aber üb dein Spiel und achte auf das Feuer. Und sieh zu, dass du nichts abbrennst. Ich denke mal, zwei Wochen könnten es schon werden, ich weiß nicht genau, wie weit es ist, und was da alles los ist. Hab einfach Geduld und üb dich, und dann wird sicherlich ein Anfang zu machen sein. Ooh, und das, was du beschreibst, das ist auch etwas, das ich beherrsche. Es gibt Lieder, die die Arbeit leichter von der Hand gehen lassen. Einerlei, du stehst eh noch ganz am Anfang." sie leerte ihre Teetasse nebenher, jene dann abstellend auf dem Tablett griff sie sich jenes, ebenso die Teekanne und die ganzen anderen Sachen. Der Junge würde sicher nicht schlecht schauen, als sie eine der zahlreichen Taschen ihres Gürtels öffnete und die Sachen hineinfütterte, die Teekanne leerte sie vorher durchs Fenster, nachdem sie dem Jungen etwas davon anbot. Dann schloss sie die Tasche wieder, sie wirkte nicht voller als vorher, und lächelte vergnügt. "Schlaf gut, Daniel, und möge die Musik dir wohlgesonnen sein. Ooh, und sollten die anderen Fragen, was ich wollte, sag ihnen ich hätte dich nochmal spielen hören wollen, weil es beim ersten Mal so kurz war. Das stimmt ja sogar, nicht wahr?" Draufhin lächelte sie dem Jungen gutmütig zu und trat zum Fenster. Es öffnend, sprang sie nach einem Winken hinaus und schwang sich mit kräftigen Flügelschlägen in den Himmel empor, in ihrem etwas langsamen, aber dennoch geübten Tempo gen Oberburg und ihrem Zimmer flatternd. Dort landete sie auf ihrem Balkon und öffnete die Tür von außen, sie hatte extra einen entsprechenden Griff anbringen lassen. Nun war wirklich Zeit, sich ins Bett zu legen, denn müde wanderte es sich ganz miserabel. Das Tablett und die ganzen Sachen, die darauf waren, würde sie am nächsten Morgen dem Diener, der sie weckte, mitgeben, sie legte sie auf ihren Tisch, damit sie es nicht vergaß.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 12.04.2013, 13:56:14
Der Junge hatte nichts weiter vom Tee genommen und wie Mystral erwartet hatte, schaute er mehr als überrascht drein, was alles in die kleinen Taschen passte. Zu Mystrals Ratschlägen nickte er und bevor sie durch das Fenster verschwand wünschte er ihr ebenso einen guten Schlaf. Als sie dann aus dem Fenster verschwand, schaute er ihr eine Weile aus dem Fenster noch nach. Nicht das er im Dunkeln der nun angebrochenen klaren Nacht weit sehen konnte.
Die Nacht selbst war kühl und trotz des angebrochenen Frühlings war der Wind hier nahe des Gebirges noch recht kalt. Aber Mystral brachte sich denk dem Geschenk der Eldarin nicht darum kümmern. Sie musste mehr darauf achten, nicht von der Burg weggetragen zu werden. Der Wind hier auf der Steilklippe war unberechenbar, ähnlich wie in ihrer alten Heimat.

Ihr Zimmer war fast doppelt so groß wie die Kammer welche sie verlassen hatte. Neben einem Himmelbett und anderen edlen Möbelstücken stand hinter einem Sichtblende eine Kupferwanne. Die Wanne musste zwar immer von Dienern aufgefüllt werden aber nur die Zimmer der höheren Bewohner der Burg hatten so etwas. Alle anderen mussten sich im Gemeinschaftsbad oder am Burgbrunnen säubern.
Das Bett in welches Mystral sich legen konnte war ausgestattet mit dutzenden von weichen Kissen und einigen Wolldecken. Von den Stangen des Himmelbettes hingen zart blaue und rote Stoffbahnen hinunter.

Die Nacht war sehr angenehm. Vielleicht war es die Vorfreude des auf eine Reise vielleicht auch etwas anders aber das interessierte ja nicht. Nachdem Mystral ihre morgendlichen Rituale vollzogen hatte, ging sie zum Frühstück. Dort erwartete sie ein reichliches Mal und fast immer kam auch der Fürst hinzu. Dieses mal jedoch nicht.
Insgesamt war heute morgen in der Burg mehr betrieb. Viele Diener heilten durch die Gänge und auch mehr Wachen marschierten umher. Alles bereitete sich wohl auf den nahem Aufbruch des Herolds, Mystrals und der Soldaten vor. Auf dem Weg zu ihrem Zimmer wurde Mystral von einem Diener abgefangen. Er teilte ihr mit, dass der Fürst sie jetzt in der Bibliothek sehen wollte.

Die Bibliothek, welche Mystral als bald danach betrat, war eine Kammer angefüllt mit Büchern und Regalen, welche bis zur Decke reichten. Mitten in der Kammer stand der Lesetisch, an welchen sie den Fürsten fand. Einige Stapel von Bücher langen auf dem Tisch neben einem halb gegessenen Frühstück.
„Ah Mystra.“ begrüßte er seine Prima, als er sie bemerkte. Kurz darauf mussten alle Diener und Wachen den Raum verlassen. Allein der alte Studios durfte bleiben. Der alte Mann saß in der hintersten Ecke der Kammer an einem kleinen Tisch. Gemächlich durchwühlte er die Schriftrollen, welche in Massen sich auf seinem Tisch angesammelt hatten. Auch ihn kannte Mystral. Es war ein alter Kauz mit den Namen Jerion. Außerhalb der Bibliothek hatte sie ihn noch nie gesehen und auch bei Audienzen war er nie zu Gast. Denn noch war er der engste Berater des alten Fürsten.

„So, nun können wir reden. Wie versprochen habe ich dir meine fähigste Wache unterstellt. Du wirst ihn später kennen lernen. Doch nun haben wir einiges zu besprechen.“ Er machte eine lange Pause. „Wie du sicher weißt wurde meine Tochter bei der Königswahl vor zwei Jahren vorgeführt. Ein schlechtes Omen für mein gesamtes Land. Dieses unerwartete Problem um Waldau kann meinem Feinden ein Mittel in die Hände spielen, welches sie jetzt noch nicht haben. Egal was dafür verantwortlich ist, sie könnten es so auslegen, dass mein Haus zu schwach ist. Das wir nicht in der Lage sind hier zu Wachen. Das wir uns vielleicht auch noch von Elvan einlullen lassen haben.“ er blickte Mystral ernst an. „Das darf nicht passieren. Du bist weit gereist und hast einige Erfahrung. Finde heraus was da unten vorgeht und erstatte mir Bericht.“ „Hier ist es mein Fürst.“ unterbrach der alte Jerion den Fürsten. Er kam aus seiner Ecke hervor und legte eine Schriftrolle auf den Tisch des Fürsten. Danach blieb er neben dem Fürsten stehen und stützte sich mit einer Hand am fürstlichen Stuhl ab. „Ah sehr gut. Diese Rolle ist ein Brief. Ein Versprechen eines Druidenzirkels meiner Familie gegenüber. Sie leben in der nähe einer verlassenen Burg und wachen über den Wald. Wenn sie nicht wissen was in dem Gebiet vorgeht weiß es niemand. Also bitte ich dich sie zu besuchen. Vielleicht können sie dich sogar unterstützen.“ Während der Fürst dies erzählte zeigte er auf eine Karte vor sich. Sein Finger deutete auf das Ende einer alten Straße. Dort musste sich wohl die Burg befunden haben. Zum Abschluss fragte er Mystral ob sie noch weitere Fragen hätte oder etwas bräuchte.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 12.04.2013, 16:38:14
"Ich bin mir sicher, ich werde Erfolg haben, und gut auf eure Krieger aufpassen, mein Fürst." Mystral lächelte optimistisch, während sie den Brief nahm und ihn nach kurzer Begutachtung in eine ihrer Taschen verfütterte. "Doch sagt mir, was ist das für eine Königswahl, von der ihr eben spracht? Dies war vor meiner Zeit bei euch..." und natürlich sogar vor ihrer Zeit in dieser Welt, aber diesen Teil ließ sie geflissentlich aus. Sie hatte daraus nie ein besonderes Geheimnis gemacht, jedoch festgestellt, dass man sie dafür sicherlich nicht bewundern oder bezahlen würde. "Ich dachte immer, der Sinn eines Königs wäre es, dass man nicht wählen müsste?" Die Frage war natürlich naiver, als sie es eigentlich war, aber es war ein guter Anfang, damit der Fürst ihr dies erklären, oder sie an jemanden, der dies tat, verweisen konnte. Einstweilen schweifte ihr Blick aus den Fenstern. Sie hatte nochmal die weichen Kissen ihres Zimmers, eine heiße Waschschüssel und ein üppiges Frühstück genossen, aber als sie an diesem Morgen das Fenster öffnete, duftete der Wind würzig und nach Wald und Abenteuer, zumindest in ihrer Nase. Ob ihre Wächter wohl glauben würden, eine verwöhnte Diva begleiten zu müssen, die man auf Samtkissen tragen musste? Sie würden dann sicherlich eine Überraschung erleben.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 14.04.2013, 12:24:39
Der Fürst nickte zuversichtlich. Von Mystrals Frage, die nichts mit dem Auftrag zu tun hatte, war er doch etwas erstaunt. Mit einem „Jerion.“ wies er seinen Berater an darauf zu antworten. Dieser schien bis jetzt in sich gekehrt und fast schlafend. Doch zeigte, dass er auf die Frage von Mystral antwortet, wie gut er zugehört hatte.
„Nun junge Miss...“ Ruhe und Gelassenheit schwangen in seinen Worten mit. „Ihr müsst wissen, bevor sich Atain gründete gab es hier im Westen sechs Königreiche. Die meiste Zeit über versuchten die Könige sich untereinander Land streitig zu machen und ihre Fürsten sowie das Volk litten. Dann erschien jedoch König Atain. Er befriedete das Land und erbaute die Stadt Atain so wie wir sie heute kennen. Von ihm stammt auch der Erlass, dass der hohe König gewählt werden muss. Einige Historiker meinen er habe dies erlassen, weil den Zerfall seines Reiches fürchtete. Schließlich hätte er zehn Thronerben hinterlassen plus die unterworfenen Könige. Eine andere These ist, dass er nur so alle Könige zum Frieden unter seiner Herrschaft überzeugen konnte. Egal wie diese Regelung entstand, sie besteht heute noch und fast jeder Adlige in Atain kann nach dem Tod des Hochkönigs selber Hochkönig werden.“ Nachdem er geendet hatte, blickte er Mystral mit seinen trüben, milchigen Augen an. Er wartete wohl auf eine Äußerung von Mystral, ob ihr diese Ausführung reichen würde oder ob neue fragen entstanden sind.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 17.04.2013, 12:58:40
"Oh, das klingt sehr interessant! Ich bin mir sicher, du kannst mir noch viel mehr über diese Tradition erzählen, aber das wartet wohl besser, bis ich zurück bin. Zu meiner Aufgabe selbst.. naja, ich bin mir sicher, ihr gebt mir einen Ortskundigen oder eine Karte mit oder sowas, nicht wahr? Dann habe ich keine weiteren Fragen. Ich werde euch mit Briefen Bericht erstatten, falls es lange zu dauern scheint. Ich kann zwar nicht versprechen, dass ich dieses Problem für euch lösen kann, aber ich werde mein möglichstes tun und der Sache auf den Grund gehen!" sprach es Mystral, während sie in Gedanken bei dem war, was eben Jerion erzählte. So so, jeder Adlige konnte Hochkönig werden, wenn er gewählt wurde? Nun war nur noch herauszufinden, wie man hier Adlige wurde.. Falls sie denn jemals Lust darauf hatte, Hochkönigin zu sein. Wäre sicherlich etwas neues...

Sollte der Fürst sie dann entlassen, steht Mystral vergnügt lächelnd auf, verabschiedet sich auf ausgiebige Art und geht dann hinauf in ihr Zimmer. Es gab noch einige Sachen zu verpacken. Außerdem hatte sie in letzter Zeit ein wenig ihre Waffenübungen schleifen lassen, als Prima musste man wohl auch nicht kämpfen können, aber es würde sicher nicht schaden, da mal wieder ein wenig sich aufzuwärmen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 18.04.2013, 16:12:58
Einige Zeit konnte Mystral in ruhe üben. Sie stellte sich einen Gegner vor, schwang den Speer und tat immer mal wieder so, als ob sie ihn werfen würde. Sehr anstrengend war das Ganze nicht doch fand sie schnell ihr Gefühl für den Speer wieder.

Es klopfte. Als Mystral sich von den Kampfübungen gesammelt hatte und herein rief, kam ein Junge von gut vierzehn Sommern in den Raum. Er schien ein Diener zu sein, jedenfalls passte die Verbeugung, doch hatte er nicht die üblichen Gewänder eines Dieners an. Anstand des feinen roten Wams, der roten Hose und der Stoffschuhe trug dieser Diener unter einer groben rotbraunen Wams, dicke Hosen und Lederhalbstiefel, welche ihm etwas zu groß schienen. „Ehrenwerte Prima, ich werde euch als Diener auf der Reise begleiten.“ er verbeugte sich tief vor ihr. „Die Herold lässt ausrichten, wir seien bereit. Habt ihr etwas zum hinunter tragen?“ Der Junge vermied wie jeder Diener den Blickkontakt. Doch Mystral vielen einige Narben und frische Schrammen im Gesicht des Jungen auf. Dies war ungewöhnlich, denn die meisten Diener hatten eher marklose Gesichter als solch eines.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 18.04.2013, 16:30:49
Mystral blinzelte überrascht, als sie zu dem Jungen sah, dann aber die Mundwinkel hebend. Ein Diener, damit hatte sie nicht gerechnet. Nun, man konnte wohl kaum erwarten, dass eine Prima alleine zurecht kam, nicht wahr? Sicherlich stand dort unten ein Pony für sie? Eine Kutsche? Eine Sänfte? Die Mephling musste bei dem Gedanken leise lachen und ging zu ihrem Bett, sich ihren Rucksack greifend. Auch wenn jener leicht und klein aussah, trug sie doch zahlreiche Dinge damit, die sie auf ihrer Reise nicht missen wollte, darunter auch Reiseproviant, ein Zelt und Wechselkleidung, wobei sie ihre wirklich edle Kleidung zurückließ. "Ich reise nie mit mehr Sachen, als ich tragen kann." meint sie recht kategorisch, gut gelaunt, sich vor den Jungen stellend. Sie hatte die tarnende Magie ihres Brustpanzers fallen lassen, sodass jener etwas im Licht blitzte, welches durch das Fenster hinein schien. Ihren Speer lehnte sie locker an ihre Schulter. Es war ein dünner, aus hellem Holz geschnitzter Speer mit einer edelsteinverzierten Spitze, den sie kurz mit einem leichten Schmunzeln betrachte. Ob wohl der Wüstenstamm, dem sie das Ding abgenommen hatte, immer noch wütend war? Ob er überhaupt noch existierte? Nun, vielleicht hatten sie sich ja vereint und würden gemeinsam Jagd auf sie machen, wer weiß? Einstweilen war der Speer des Lichtes der Ihre, und da er in ihrer Hand weit heller leuchtete als in denen der Wüstenbarbaren, betrachtete sie dies als seine Einwilligung. So ein heißes, trockenes Klima war ja sicher auch nicht gut für sein Holz.

"Wie heißt du, hm? Gehen wir runter, ich kann es kaum erwarten." meint sie vergnügt und lässt den Wurfspeer in ihren Rückenfutteral gleiten. Außerhalb ihres magischen Gürtels und Rucksacks trug sie nur ihren Schild, den Speer und ihre edle Harfe.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 19.04.2013, 11:45:08
Eine Prima in Rüstung hatte der Junge wohl noch nicht gesehen, doch ließ er sich nichts anmerken. „Mein Name ist Richert, werde Prima.“ antwortete der Junge auf Mystrals frage und drehte sich um. Zusammen gingen beide den weiten Weg hinunter zum Haupthof. Durch das Fenster wäre es natürlich schneller gegangen aber der Junge hätte wohl so etwas nicht überlebt. Im Hof, welcher von einigen Nutzgebäuden wie einer Schmiede und den Stallungen eingefasst war, wartete schon die Herold und die Soldaten. Selbige verschleierten nicht ihre Überraschung Mystral in einer Rüstung zu sehen, jedenfalls die die Mystral schon einmal gesehen hatten. Die meisten schienen davon aber eher belustigt als ehrwürdig beeindruckt.

Unter den gut ein dutzend berittenen Kriegern standen tatsächlich zwei kleinere Pferde. Eines hatte einen einfachen Ledersattel und das andere trug einen edleren Sattel mit weichen Decken. Dieses war wohl für Mystral bestimmt.
Als Mystral und Richert zu den Pferden traten, stieg eine Soldatin von ihrem Pferd ab. Sie stand stand still vor Mystral und meldete in einem eindeutigen Ton eines Soldaten „Seit gegrüßt Prima. Ich bin die Soldatin Hanna. Ich werde nicht von eurer Seite weichen und für eure Sicherheit sorgen.“ Hanna war eine Frau mit breiten Schultern und kurz geschnittenen Harren. Ihr Gesicht wirkte durch eine auffällige Narbe sehr rau, ebenso ihre Hände. Sie war wirklich ein richtiger Soldat und meinte ihre Worte wohl sehr ernst.

Als alle auf ihren Pferden waren, ging es auch schon los. Das große schwere Eisentor wurde geöffnet und machte den Weg frei zu den beiden Felswegen. Sie nahmen den direkten Weg hinunter in die Ebene und nicht den durch die kleine Ortschaft nahe der Burg.
Das Tal war geprägt durch die Berge rechts und links und der Fluss in der Mitte des Tals war vom Schmelzwasser angeschwollen. Schon bald verdichteten sich die vereinzelt stehenden Nadelbäume zu einem lichten Wald. Die einfache Handelsstraße, welche sie nach Süden führte, war mit Kopfsteinen gepflastert. Die Hufe der Pferde erzeugten einen trabenden aber mit der Zeit monoton werdenden Rhythmus auf dem Weg. Die Herold, welche an der Spitze ritt, ließ die Pferde nicht zu schnell laufen. Sie hatten es zwar eilig aber es war wohl auch ein langer Ritt und keiner sollte halb tot geritten dort ankommen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 22.04.2013, 13:00:20
Mystral begrüßte die Kriegerin freundlich, ebenso wie auch die anderen Mitglieder ihrer Leibgarde. Den ein oder anderen kannte sie schon, wenn auch nur vom sehen, und sie selbst war wohl allen bekannt. War sie doch immerhin die einzige Person im ganzen Schloss mit Flügeln.

Mystrals gute Laune sank ein bischen, als sie auf das Pferd blickte und etwas schluckte. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um dem Tier in die Augen zu sehen, und stellte fest, dass sie eigentlich gar nicht so gerne ritt. Natürlich stand es völlig außer Frage, dass sie zu Fuß ging, das wäre viel zu langsam, und außerdem wollte sie sich nicht die Blöße vor ihren Begleitern geben. So schlug sie mit den Flügeln und landete umständlich auf dem Sattel des Pferdes. Mit etwas flauem Blick schaute sie nach unten und stellte fest, dass sie das erste Mal so etwas wie Höhenangst verspührte. Vermutlich war zumindest der Sattel eingerichtet, dass ihre eher kurzen Beine halt fanden, und so klammerte sich die Prima wenig elegant auf dem Pferd fest und war bei Leibe genug damit beschäftigt, nicht hinabzufallen.

Diese unelegante Haltung besserte sich im Laufe der nächsten Tage nur unwesentlich, aber sie nahm es, nachdem sie sich einigermaßen gefangen hatte, mit Humor und lachte über die Sache, riss sogar mit den Soldaten einige Witze. Insgesamt bemühte sie sich, ihre Begleiter kennen zu lernen und von jedem Soldaten zumindest den Namen und ein paar Details zu behalten. Besondere Aufmerksamkeit schenkte sie natürlich ihrem Diener und der Anführerin der Wache. Mit zweiterer sprach sie ein wenig über ihre Vergangenheit, wieso sie für solchen Dienst eingeteilt war und die Männer und Frauen unter ihrem Kommando, erzählte ein paar Geschichten und Sagen eher militärischer Natur und sang Marschlieder.

Ihrem Diener gegenüber war sie ebenfalls freundlich, und zu dessen Freude oder Leidwesen hatte er eine recht pflegeleichte "Herrin" zugeteilt bekommen, welche durchaus in der Lage war, abends ihr eigenes Zelt aufzubauen, auch wenn sie sich dann doch lieber bekochen ließ, bestand sie nicht darauf, etwas anderes zu essen als die Soldaten. Es schien fast so, als hätte Mystral die zähen, salzigen Wegrationen irgendwie vermisst, sollte für sie eine besondere Ration eingepackt worden sein, so trägt sie dafür sorge, dass jeder, also auch sie, zu gleichen Teilen davon profitiert. Für die Soldaten unbemerkt schmecken ihre Rationen natürlich deutlich besser als die der anderen, hilft Mystral doch mit ein bischen Magie nach[1]. Ihren Diener fragte sie dabei etwas weniger aus, schien er doch eine etwas rauere Vergangenheit zu haben von seinem Aussehen her. Dennoch, sollte er ein wenig von sich erzählen wollen, vielleicht Abends während des Kochens, wird sie ihn dazu ermuntern, mehr zu verraten.
 1. Zaubertrick
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 23.04.2013, 12:40:10
Mystral stellte bei den Gesprächen fest, dass nicht alle der Krieger ihr als Leibgarde dienten. Nur noch zwei weite Krieger reisten zu ihrem Schutz mit. Es waren zwei Männer die nicht wirklich auffällig waren. Der eine von ihnen hieß Tal und der andere Mark. Tal hatte kurz geschorene Haare, eine raue Stimme und wenn Zeit war einen derben Scherz auf der Zunge. Hierfür wurde er des öfteren von Hanna angeblafft aber er war eine treue Wache und er ertrug die Schälten immer mit einem frechen, anzüglichen Grinsen. Ganz anders war Mark. Er war einer von der stillen Sorte der nur sehr wenig sprach. Oft ritt der Bogenschütze allein als Kundschafter voraus oder ritt hinter Mystral und den anderen her. Abends wurde er nur zur Essensausgabe am Lagerfeuer gesehen. Die anderen Krieger tuschelten ab und an über ihn. Sie sagten er sei ein Halbblut und habe eigentlich spitze Ohren, welche er gestutzt habe. Tatsächlich fehlte von seinem linken Ohr ein gutes Stück, doch die fettigen mittellangen schwarzen Haare ließen nur selten einen Blick darauf zu.
Alle anderen Krieger waren der Herold unterstellt. Sie waren die versprochene Unterstützung für die schwächelnde Burg. Für Mystral viel es leicht sich ihre Namen zu merken. Dieser Versuch und auch Mystrals Künste wurden während des Tages und am Abend wohl geschätzt. Selten wurden Soldaten von einem so begaben Barden oder Musiker begleitet. Allein mit der Herold, welche Isolde hieß, kam Mystral nur schwer auf einen grünen Zweig. Sie hatte sich wohl zur Untersuchung der Vorfälle einen Ritter oder Gelehrten gewünscht und keine Bardin. Doch nachdem sich die Gruppe in Rochburg, dem Stammsitz des Fürstenhauses Rocho, verdoppelt hatte und die Ordnung in der Gruppe zu schwinden drohte, schien sie nicht mehr so abweisend zu Mystral zu sein. Denn es war die Musik von Mystral, welche den Soldaten die Reise erleichterte und so die Moral deutlich hob.

Über die Anführerin ihrer Garde erfuhr Mystral einiges. Die Soldaten respektierten sie, sie sprachen fast immer nur gute Worte über Hanna. Mal davon abgesehen, dass sie sie als Mannsweib betitelten.  So war sie anscheinend eine gute Strategen, eine der besten Kämpferinen überhaupt und absolut loyal dem Fürsten gegenüber. Von Hanna erfuhr sie, dass sie die Tochter eines verarmten Ritters ist. Sie habe schon früh das Kämpfen gelernt und wolle im Dienste des Fürsten eines Tages auch zum Ritter geschlagen werden. Diese Mission hier könnte ein wichtiger Schritt zum Ritterschlag sein.
Von Richert erfuhr Mystral dagegen deutlich weniger. Er schien erleichtert zu sein, nicht all zu viel für Mystral tun zu müssen aber das machte ihn nicht sehr sprach freudig. Sie erfuhr nur, dass er aus der Nebra kam. Einer Stadt an einem riesigen See umgeben von der südlichen Steppe. In Nebra führte Richert kein angenehmes leben. Er war ein Straßenkind bis der Fürst, oder besser gesagt die Wachen des Fürsten ihn ergriffen. Wie und warum das erzählte er Mystral nicht. Seit diesem Tag lebt er im Fürstentum Campo Rocho und wurde als Diener mit besonderen Aufgaben ausgebildet. Auf die Frage was die besonderen Aufgaben sind, meinte er nur das er Dinge findet kann wo kaum jemand hin kann.

Vor dem schlafen gehen, alleine in ihrem Zelt, dachte Mystral ein  Nacht daran was sie auf ihrem letzten Abenteuer erlebt hatte. Am Ende war es gar nicht so gut gelaufen beim Wüstenstamm.  Mit den Anderen ihrer Gruppe, außer Daren, hatte sie Kassar unterstützt. Als der Tot seines Vaters nahte und das Wesen, welches das Dorf transportierte einige Tage ruhte, führte Kassar seine Helfer zum eigentlichen Ziel des Dorfes. Die Blaue Festung lag scheinbar nur in der Nähe und das eigentliche Zeil war die Ruhestätte des Klans. Es war ein unterirdisches Gewölbe mit vielen Grabkammern und etlichen Fallen. Tief im inneren fanden sie den Speer des Lichts. Er befand sich in den leblosen Händen des mumifizierten ersten Anführers des Klans. Kassar hatte sich nicht in die Grabkammer begeben und Mystral war schon bald klar geworden warum. Denn als Donaar nach dem Speer griff, erschien der Geist des Ahnen. Sie spürten sofort eine Grabeskälte doch der Geist griff nicht wütend an. Statt dessen stellte er Fragen, fragen um zu prüfen ob jemand würdig war den Speer zu tragen. Fragen die Kassar unmöglich richtig beantworten könnte, denn seine Motive waren niederer Natur. Selbst Mystral konnte nicht alle Fragen des Geistes alleine beantworten aber zusammen gelang es dem Geist zu Beweisen, dass sie insgesamt würdig waren.
Im Dorf war Kassars Vater in der Zwischenzeit gestorben und alle hatten sich im Haupthaus versammelt um seiner zu gedenken und Liana als Anführerin einzusetzen. Genau in diese Zeremonie war Kassar mit dem Speer in der Hand hineingeplatzt. An seiner Seite Stand Donaar, während die Anderen der Grabräuber sich zurück hielten. Kassar forderte für sich die Herrschaft ein und verlangte von seinen Geschwistern sich zu beugen. Doch Liana weigerte sich und es kam zum Streit. Der jüngere Bruder, der kein Interesse an der Führerschaft hatte, und Fara, welche ihren Fehler bemerkte hatte, versuchte den Streit zu schlichten. Doch Kassar und auch Donaar der sich einmischte waren nicht zu halten. Merev wurde von seinem eigenen Bruder durch den Speer des Lichts verletzt. Der Streit eskalierte. Einige der Dorfbewohner ergriffen für Kassar die Waffen andere für Liana. Donaar kämpfte an Kassars Seite, Fara an Lianas Seite und Mystral selbst hatte sich aus dem ganzen heraus gehalten. Sie half Daren den verletzten Merev zu behandeln. Am Ende des Kampfes hatte Liana gewonnen. Doch zu einem hohen Preis. Um ihren Bruder zu besiegen hatte sie sich auf ein schweres Manöver eingelassen. Doch anstelle ihren Bruder zu treffen, verkeilten sich die Waffen der Beiden unglücklich und der Speer des Lichts zerbrach. Wütend über das Unglück erstach Kassar seine Schwester mit dem Stiel des Speeres. Die ihm noch trau ergeben Krieger, die jüngeren des Dorfes, zerrten ihn vom Feld. Auch Donaar verschwand mit dem Schwestermörder.
Am nächsten Tag, Merev war gerettet und trauerte mit den Ältesten über die Ereignisse der letzten Nacht, fand Mystral die Spitze des zerbrochenen Speeres. Sie schien immer noch Kraft in sich zu haben, doch anstelle sie zurück zu geben, steckte Mystral die Spitze ein. An das zweite Ende des Speer gelange Mystral nicht. Es wurde scharf bewacht. Das Mystral und Fara dem Schestermörder geholfen hatte, wurde ihnen verziehen. Denn sie konnten nicht wissen was passieren würde und im richtigen Moment hatten sie sich für die richtige Seite entschieden. Allein Daren trug seine Abneigung offen. Er bleib beim Stamm, den nun Merev führte, als sie die Blaue Festung erreichten. Von Donaar, Kassar und den anderen Kriegern die nun als Geächtete durch die Wüste streiften, hatten sie bis dahin nichts mehr gehört.
Am folgenden Abend waren diese Erinnerungen wieder in Mysral Kopf eingeschlossen.

Nachdem die Gruppe die kleine Stadt Grünau passiert hatten, es waren insgesamt vier Tage seit der Abreise vergangen, merkte Mystral warum sie keine Kutsche nehmen konnten. Der Weg war zwar immer noch mit guten Steinen befestigt, sie befanden sich nun auf der östlichen Königsstraße, aber der Weg hatte schon einmal bessere Tage gesehen. Mit der Zeit hatte sich Bäume auf dem Weg angesiedelt, welche die Steine aus der Erde hoben. Nur noch in der Mitte war das passieren möglich und an einigen Stellen war der Weg so eng geworden, dass das Passieren für eine Kutsche unmöglich war. Der Wald rings um war nun auch ein anderer. Hier wuchsen keine Nadelbaüme mehr sondern Laubbäume. Dicht aneinander gereiht standen sie rechts und links des kläglichen Königsweges.
Angeblich würde es bis zu ihrem Ziel noch gute zwei Tage dauern, doch Mystral sah es nicht so. Immer wieder langen umgestürzte Bäume auf dem Weg und mussten überwunden werden. An einem besonders dicken mussten sie stehen bleiben. Isolde befahl vier Männern abzusitzen und einen Weg um den Baum zu suchen. Zwei der Männer gingen nach rechts und zwei nach links. Das ganze würde nun einige Zeit dauern und wenn noch mehr von solchen Bäumen auf dem Weg lagen, würde nichts aus den nun noch einem Tag werden.

Leichtes murren vernahm Mystral genau über dieses Thema von einem Soldaten als aus dem Wald ein Schrei zu hören war. Er kam von rechts. Dort wo ja zwei Wachen im Getrüb verschwunden waren.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 25.04.2013, 17:43:52
Mystral hob die Augenbrauen, aus ihren Gedanken hochgeschreckt ging ihre Hand sogleich zu ihrer Waffe, auch wenn sie jene noch nicht zog. Wenn sie wollte, würde ihr der Speer eh in die Hand fliegen, ein Teil seiner Magie. Stattdessen trat sie ein bischen vom Waldrand zurück, sich aufmerksam umsehend, blickte dann aber eher zu der Anführerin ihrer derzeitigen Wache. Sie wollte erst einmal sehen, wie jene die Situation handhabte. Würde Mystral jetzt das Kommando an sich reißen wollen, so wären die Soldaten sicherlich verwirrt und es würde zu Rangelein kommen, und daran hatte die Mephing nun wirklich garkein Interesse. Sicher könnte sie auch voranlaufen und selbst versuchen, die Sache zu ergründen, aber es war wohl klüger, hier sich für den Moment nicht vorzudrängeln. Dass sie aus der Sache heil rauskam, und wenn nötig alleine und fliegend, daran hatte Mystral keinen Zweifel, und dies gab ihr mehr als genug Selbstvertrauen, nicht in blinden Aktionismus zu verfallen. So blickt sie nur abwartend, aber nicht auffordernd hinüber zu Hanna und beobachtete ihre Reaktion.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 25.04.2013, 18:25:25
Hanna und ihre beiden Wachen kamen sogleich zu Mystral geeilt. Zumindest Richert, welcher sich am Ende des Trosses befunden hatte, brauchte dafür etwas Zeit. Von Hanna kamen aber in diesem Moment keine Kommandos. Schließlich führte Isolde den Trupp an. Diese verzog sofort das Gesicht und befahl sechs weiteren Mannen abzusteigen. Vier von ihnen schickte sie nach rechts. Sie sollten nachsehen was passiert war. Die anderen beiden sollten nach links gehen und Meldung machen ob dort alles in Ordnung war.
Nachdem sich die Soldaten aufgemacht hatten, befahl sie allen anderen einen Kreis um Mystral, sich und die Wachen von Mystral zu machen. Außerdem sollten sie die Armbrüste und Bögen in die Hände nehmen. Alles was kein Soldat des Fürsten war und aus den Büschen kommen würde, sollte erschossen werden. Zu Mystral und Hanna gewandt meinte sie: „Hoffen wir das es nichts ist, aber der Herr von Scheidau hatte Berichte zu uns und dem Fürsten gesendet, dass sich immer mehr Banditen in seinen Wäldern tummeln. Das sie bis Grünau sich ausgebreitet haben ist auch nicht gerade gut.“ Nach diesen Worten begann das warten. Es endete durch Kampfgeräusche. Von beiden Seiten her drang das all zu bekannte Geräusch von Metall, welches auf Metall schlug. Sofort versicherte sich Isolde, dass Hanna und die beiden Wachen auf Mystral und den Burschen aufpassen konnten. Ein Nicken und schon teilte sie die Soldaten auf. Sie selbst und drei Mannen eilten nach rechts in den Wald. Während die restlichen fünf Mannen nach links geschickt wurden.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 26.04.2013, 22:28:06
Mystral hob die Augenbrauen, als die Kampfgeräusche laut wurden. Nun, das war deutlich mehr Aufregung, als sie erwartet hatte. "Na kommt, Freunde. Schauen wir uns das einmal näher an." meint sie dann aber gut gelaunt und griff sich ihre Harfe, etwas daran zupfend. Wie ging nochmal das Lied des Krieges..? Ihre Finger fanden rasch die rechten Saiten, und sie begann dazu zu singen, ein Lied von Mut und Schlachtengetümmel, während sie sich in den Wald hineinschlug, zur Linken des Baumstammes. Ob ihre Wächter ihr hinterher liefen oder nicht, war ihr nicht so wichtig, viel mehr zählte nun, endlich einmal wieder etwas zu erleben! Sie würde sicher nicht hinten an stehen während andere für sie kämpften. Nicht, dass sie sich so sehr nach dem Kampf sehnte, aber es ging hier um die Publikumswirkung, nicht wahr? Während sie sang, ließ sie ihre Harfe in ihren Gürtel gleiten und der Wurfspeer schwebte in ihre Hand, schwach leuchtend.[1]
 1. Inspire Courage +1
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 28.04.2013, 23:09:11
Ohne Wiederworte folgten die Wachen Mystral. Hanna verzog nicht einmal ihr Gesicht. Ihre Aufgabe war es eindeutig Mystral zu schützen und nicht ihre Wünsche in Frage zu stellen. Dafür stöhnte Richert. Der Junge schien nicht erpicht zu sein sich in einen Kampf zu stürzen. Doch auch er folgte Mystral nach einer weile.

Schnell hatte die kleine Gruppe um Mystral die Soldaten eingeholt. Zwei von ihnen, welche Mystral gerade erreichte, standen genau dort wo der Baumstumpf des großen Baumes aus der Erde ragte. Mit ihren Armbrüsten schossen sie in eine Gruppe gut zehn Schritte neben dem Baum auf dessen anderer Seite. Die Gruppe bestand aus den anderen nachgesendeten Soldaten und drei in grünlichen Rüstungen gewandeten Kriegern. Diese wurden von zwei an der Seite stehenden Bogenschützen unterstützt.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 30.04.2013, 08:06:26
Mystral hob ihre Stimme zu einem hoffnungsfrohen, lauten Gesang, die Soldaten im Kampf anfeuernd gegen ihre Banditen. Sie ließ ein bischen ihrer Magie in den Gesang hineinfließen, ein wenig mehr davon konzentrierte sie in sich selbst, ihren Geist für den Kampf und Konflikt schärfend. Dennoch duckte sie sich erst einmal hinter einen Baum, es war ja nicht sehr sinnvoll. sich all zu Früh den Bogenschüssen auszusetzen, nicht wahr?[1]
 1. Weiterhin Inspire Courage, Bewegungsaktion in Deckung, Standartaktion: Zaubere Improvisation
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 06.05.2013, 13:46:28
Mindestens einer der Gegner hatte sie bemerkt. Jedoch konzentrierten diese sich weiter auf die Soldaten. Pfeile flogen und Metall schlug auf Metall. Ein erstickender Schrei ertönte und eine der Wachen ging zu Boden. Sie war durch einen Pfeil im Hals getroffen worden. Hier war nicht mehr viel zu tun. Doch die anderen Soldaten wurden durch Mystrals Gesang angespornt. Sie schlugen auf ihre Gegner ein und ließen die Bolzen fliegen.
Mystrals Wachen zögerten nicht lange. Zwei von ihnen zogen ihre Waffen und stürmten in den Kampf. Der Späher und der Diener bleiben bei Mystral. Sie postierten sich rechts und Links neben ihr. Der Späher hatte einen Langbogen in der Hand. Ein sehr schönes Stück und offensichtlich elfischer Natur. Er schoss gleich zwei Pfeile auf einmal ab. Beide trafen doch der Getroffene blieb standhaft. Überraschender war der Diener. Er hatte sich eine leichte Armbrust vom Pferd geholt und visierte den gerade eben getroffenen Gegner an. Sein Bolzen flog durch die Luft und traf den Mann mitten in ein Auge. Sofort sackte der Mann leblos zu Boden.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 08.05.2013, 11:47:37
Mystral beobachtete den Kampf einige Momente lang, suchte nach einem Anführer unter diesen, was auch immer sie waren. Sollte sie einen entdecken, so richtet sie ihre Augen und Worte zu ihm, ebenso zu einem seiner Mitstreiter in der Nähe. "Ihr seid unterlegen, gebt auf, damit man euch verschont!" rief sie, die Magie ihres Gesanges in die Worte webend, um ihnen mehr Kraft zu verleihen, ihre eh schon charismatische und, wenn sie das denn wollte, befehlende Ausstrahlung verstärkte sich noch etwas mehr. Dabei unterbrach sie ihren Gesang nur kurz, nahm ihn dann sogleich wieder auf.[1]
 1. Weiterhin Inspire Courage
Standart: Einflüsterung mit Mesmerists Glove (2 Ziele) und Captivating Melody (SG +2) Willenskraftwurf 22, oder sie folgen der Einflüsterung. (Eventuell erschwert, weil es sich um eine sinnvolle Einflüsterung handelt? Diplomatiewurf?
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 10.05.2013, 19:32:02
Insgesamt verlief der Kampf wirklich gut für Mystral und ihre Leute. Aber die Gegner, Menschen soweit Mystral es sah, machten es ihnen ziemlich schwer. Sie waren eindeutig keine Wegelagerer. In ihrem Kampfstilen war Taktik und ein maß an Schulung zu erkennen. Als Mystral ihre Worte an den Anführer richtete, blickte dieser kurz zu ihr. Trotz dieser Ablenkung parierte er einen Schlag und Schlug dem Soldaten als Antwort den Schwertknauf in das Gesicht. Das ihre Worte wirkung zeigten, konnte Mystral an dem zweiten Schwertkämpfer sehen. Dieser war tatsächlich versucht seine Waffe zu senken. Er verteidigte nun sogar mehr und teilte keine Schlage aus.

Derweil schossen die Fernkämpfer weiter auf ihre Gegner. Einige der Pfeile und Bolzen gingen daneben, zwei trafen. Unter den Verwundeten war nun auch die Anführerin von Mystrals Wache.[1]
 1. Mytsral ist außer reichweite der Nahkämpfer. - der eine Schwertkämpfer ferteidigt nur noch und der Anführer sowie die Bogenschützen sind unbeeindruckt.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 12.05.2013, 11:42:02
Nun, wer nicht hören wollte.. Mystral holte weit mit ihrem Speer aus, die Augen schließend ließ sie sich von ihrer Magie leiten, während sie weiterhin die Kriegsballade schmetterte. Dann warf sie den Speer, dessen Spitze hell aufleuchtete, während er auf den Anführer zuschoß. Er bahnte sich seinen Weg durch die Kämpfenden, knapp sie alle verfehlend, als würde seine Spitze von dem Anführer magisch angezogen. Jene leuchtete während des Wurfs immer heller, ebenso wie der Rest des Speeres, als Mystral die Macht des Sonnenspeeres entfesselte, und zuletzt bohrte sich das Geschoß mit einem Aufblitzen in den Anführer, seine Brust durchschlagend.. statt jedoch stecken zu bleiben, oder seinen Flug fortzusetzen und in einem Baum stecken zu bleiben, riss sich der Wurfspeer aus ihm los und flog in einem eleganten Bogen zurück in die Hand der Mephling.[1]
 1. Kritscher Treffer auf den Anführer: 12 Schaden
Stunning Surge: SG 22 Zähigkeitsrettungswurf oder für eine Runde stunned
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 12.05.2013, 12:11:15
Große Schmerzen schien der Mann vom Treffer nicht zu haben. Viel mehr war er überrascht überhaupt getroffen worden zu sein. Wie benommen war er nicht in der Lage, die Angriffe der Soldaten und Wächter abzuwehren. Einer schaffte es ihn sogar hart zu treffen. In der Zwischenzeit trat der zweite Schwertkämpfer den Rückzug an, jetzt wo der Anführer nichts mehr dagegen machen konnte. Die Soldaten setzten ihm nach aber geschickt parierte er ihre Angriffe. Als eine der Soldaten ihm nach wollte, hielt ihn Hanna auf. „Erst den hier dann den Rest.“ blaffte sie.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 15.05.2013, 17:35:44
Mystral nickte, als sie sah, wie ihr Wurf wirkung zeigte und der Mann ins Wanken geriet. Eilig lief sie ein wenig näher und sang dabei weiter ihr Kampfeslied, entschloß sich aber, dass dies für Heute wohl genug Kampfbeteiligung war. Immerhin hatte sie schon einen Gegner in die Flucht geschlagen, und sie war ja nur Prima, nicht wahr? Sie wollte den Soldaten nicht alle Mühe und allen Ruhm stehlen.[1]
 1. Inspire Courage, bewegt sich näher an den Kampf heran
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 16.05.2013, 14:44:38
Schließlich war ihre Unterstützung mit der anfeuernden Musik schon hilfreich genug. Hanna und die anderen Wachen und Soldaten konzentrierten sich auf den Anführer der fremden Angreifer. Sie schlugen mit ihren Schwertern auf ihn ein. Er hatte sichtlich mühe die Angriffe abzuwehren aber so leicht wollte er nicht aufgeben. So teilte er noch etliche Schläge aus bevor seine Kräfte schwanden. Hanna gelang es nicht ihn bewusstlos zu schlagen, denn trotz seiner schwinden Kräfte, hatte er immer noch genug Kraft ihren Schwertknauf abzulenken. Sein Widerstand brach erst ab, als es einem Soldat gelang seinen Hals zu erwischen.

In der Zwischenzeit konzentrierten sich die Armbrustschützen auf die Bogenschützen. Ihr Schlagabtausch dauerte aber nicht all zu lange. Denn der flüchtende Angreifer hatte seine Kameraden überzeugt mit ihm zu fliehen. So waren sie, als die Bogenschützen außer Reichweite waren, mit in den Kampf gegen den Anführer eingestiegen.

Nun standen alle Soldaten und die zwei Wachen bei der Leiche des Anführers der Gegner und seinem Kumpanen. Alle sahen ziemlich mitgenommen aus. Obwohl es wenige Gegner waren, schienen sie ziemlich gut ausgebildet zu sein. Die drei am Boden liegenden Soldaten zeugten von ihrer Kampfkraft.
Nach einer kurzen Atempause schritt Hanna auf Mystral zu. Diese Stand mit dem Jungen abseits des Ganzen. „Werte Prima, habt ihr Befehle? Sollen wir sie verfolgen oder zurück zu den Pferden?“
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 19.05.2013, 08:58:04
Mystral, welche ihren Gesang beendet hatte, als der letzte Feind floh, legte einen Finger an ihre Lippen und lauschte angestrengt. Immerhin, sie hatten vielleicht Erfolg gehabt und gewonnen, doch vielleicht tobte irgendwo noch der andere Kampf. Sollte sie tatsächlich irgendwo kampfgeräusche hören, so sagt sie ihren Begleitern, dass man weder das eine, noch das andere tuen wolle, sondern sich lieber darum kümmert, die Kameraden zu unterstützen. Die Feinde, welche noch leben, befiehlt sie mitzunehmen, besonders den lästigen Anführer. Ansonsten lautet ihre Richtungsangabe gen der Pferde, um sich mit den anderen zu treffen und nicht zu verprengt zu werden.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 20.05.2013, 16:42:38
Im Wald hallten keine Geräusche eines Kampfes wieder. Es war ziemlich still um genau zu sein. Die Tiere versteckten sich wahrscheinlich noch. So hieß die Order -zu den Pferden-. Hanna nickte und leitete die Befehle von Mystral weiter. Einer der Männer schaute sich die Wunden der beiden Feinde an. Beim Anführer verbrachte er eine lange Zeit, doch er konnte für ihn mit seinen Mitteln nichts mehr tun. Beim anderen Mann, der einen Bolzen ins Auge bekommen hatte, blieb er nicht so lange. Dort schien die Lage recht klar zu sein.
In der Zwischenzeit lies Hanna die Waffen der beiden Männer einsammeln, nachdem der Soldat fertig war, die Leichen der Feinde durchsuchen und die eigenen Verletzten versorgen. Den schwer verletzten Männern wurde je ein Heiltrank eingeflößt und die leichter Verletzten wurden verbunden.
Nachdem der Körper des gefallenden Soldaten transportfähig waren, ging es zurück zu den Pferden.

Sie waren die Ersten, die wieder zurück gekommen waren. Die Pferde standen zum Glück noch so da wie sie verlassen wurden. Während die verletzten weiter versorgt wurden, hielten Mystrals Wachen Ausschau nach den anderen Soldaten.
Es dauerte ziemlich lange, bis die ersten aus dem Wald traten. Sie sahen deutlich mehr mitgenommen aus, als die Soldaten um Mystral. Auch die Herold hatte einiges abbekommen. Darüber schien sie offensichtlich nicht erfreut zu sein. Sie stapfte zu Mystral und Hanna herüber und ließ sich Bericht erstatten. Beim Bericht nickte sie ab und zu und deutete an, dass es auf der anderen Seite ähnlich zu ging. Bis auf die Tatsache, das bei ihr keiner der Feinde geflohen war.

„Sie waren ziemlich Stark, durchweg, und dazu noch für Räuber zu gut ausgebildet.“ meinte die Herold am Schluss und bekam deutliche zustimmende Worte von Hanna. „Ja, und seht euch die Waffen an und was wir gefunden haben.“ Hanna deutete auf den Platz wo sie die Fundsachen ausgebreitet hatten. Es lagen dort gut aussehende Stahlwaffen, zwei Teuer aussehende Ketten, eher für Männer als für Frauen gemacht, und ein altsilberner Ring. „Wenn das Räuber waren, dann reiche oder sie haben einen Gönner der es gut mit ihnen meint. Hier in diesem Landteil ist es schwer an solchen Schmuck zu kommen oder an Stahlwaffen. Eigentlich werden nur wir Wachen und Soldaten mit solchen Waffen ausgestattet. Bauern und Waldarbeiter tragen so etwas nicht.“ Die Heroldin stimmte Hanna zu und blickte zu Mystral. „Was meint ihr da zu?“ fragte sie die Bardin.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 23.05.2013, 12:34:00
Mystral schaute ein bischen verwundert auf die Sachen und kniff sie dann zusammen, leise einige magische Worte murmelnd. Nicht nur die magische Ausrüstung der Räuber überraschte sie, auch dass ihr kleines Grüppchen so gut ausgestattet war, war ungewöhnlich.. Na, egal. "Ich meine, einfache Brigandten haben keinen magischen Schmuck an, wenn ihr mich fragt. Sowohl der Ring als auch die Ketten sind verzaubert und sicherlich viel wert. Ich denke, diese "Räuber" wurden von irgendjemandem gesandt, um uns aufzulauern. So diszipliniert wie sie waren, glaube ich auch nicht, dass es uns zufällig erwischte.. wir sollten vorsichtig sein, wenn wir weiterziehen.. Dies ist natürlich nu meine Meinung." schob Mystral nach, wollte sie sich doch immernoch nicht als Anführerin aufspielen. "Aber auf jeden Fall sollten wir weiter, damit wir einen guten Ort für die Nacht finden. Von jetzt an sind wir wohl in feindlichem Gebiet, nicht wahr?"
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 27.05.2013, 00:11:33
Beide Frauen stimmten Mystral zu. „Wenn wir die Burg erreicht haben, werden wir sicher sein. Dann lasse ich Bericht aus dem Westen einholen. Wir müssen sehen, ob das die Räuber waren von die gesprochen wurde. Ansonsten können wohl nur die Magier dahinter stecken. Wenn wir Pech haben werden sie die momentane Situation mit dem jungen König ausnutzen wollen.“ Die Herold blickte grimmig drein als sie von den Magiern sprach. Offensichtlich mochte sie die südlichen Nachbarn nicht wirklich.
Am Ende des Gespräches wurden Mystral die Sachen der vermeintlichen Räuber übergeben. Schließlich war sie im Auftrag des Fürsten hier um die Vorfälle im Wald zu untersuchen. Außerdem konnte sie ja die Gegenstände weiter untersuchen. Hanna bot an, das Schwert nach den Punzen zu untersuchen. Mit Glück könnten sie so herausfinden wo es geschmiedet wurde.

Die Herold ließ den Trupp bald wieder aufsitzen. Sie hatte sich dafür entscheiden weiter der alten Königsstraße zu folgen. Würden sie andere Wege einschlagen wäre der Wald zu gefährlich und es würde zu lange dauern. Das allgemeine Tempo wurde jedoch erhöht, nachdem sie den Baum umrundet hatten.
Als sich der Himmel verdunkelte, ließ sie das Nachtlager an der Straße aufschlagen. Der Wald hier war dichter und unwirklicher geworden. Viel Totholz lag umgenutzt herum und entlang der Straße wuchs dichtes Rosengestrüpp. Mystral saß umgeben von ihren Wachen und dem jungen Diener an einem kleinen Lagerfeuer. Die Soldaten waren rechts und Links in zwei Lager aufgeteilt. Außerdem wurde die übliche Nachtwache verdoppelt und Barrikaden aus Holz blockierten die Straße zu beiden Seiten.
Insgesamt war die Stimmung mehr gedrückt als alles andere. Auch Hanna und die Anderen waren von dieser Stimmung gefangen genommen. Wobei sie sich das Schwert genommen hatte und nun versuchte das Leder vom Griff zu lösen.[1]
 1. Mystral kann noch etwas mit den Wachen reden. Ansonsten geht es dann am Morgen weiter und bitte dafür einen Wahrnehmungswurf
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 29.05.2013, 12:21:21
Mystral verbrachte den Abend damit, den Soldaten eine aufmunternde und heroische Geschichte zu erzählen. Es half nichts, wenn alle vor blanker Nerven nervös wurden, und sie tat ihr bestes, um die Stimmung der Soldaten zu heben und sie auf weitere Kämpfe einzuschwören. Dann, als die Geschichte beendet war, setzte sich Mystral ans Feuer und begutachtete die magischen Dinge etwas genauer, leise Melodien summend lies sie sich von der Magie leiten und lauschte auf die Resonanzen in den Gegenständen, um ihre Kräfte zu begreifen, wie sie es schon oft getan hatte.[1] Dann legte sie sich schlafen und, trotz all der Gefahr und Aufregung, schlief sie ausgiebig und tief, träumte davon, wie sie von den Soldaten als Heldin gefeiert und auf Händen getragen wurde. Auch am nächsten Morgen war sie noch ein wenig verschlafen, zu all ihren Eigenschaften zählte leider nicht, ein aufmerksames Auge auf ihre Umgebung zu haben, viel zu sehr war sie von ihrer eigenen Wichtigkeit überzeugt. Sie setzte sich, während die anderen sich aufbruchsbereit machten, ans Feuer und stimmte etwas ihrer Laute, spielte leise Melodien und bereitete sich auf den Tag vor mit frischen Melodien im Kopf.
 1. Spellcraft: 31 für den Ring, 27 für die Kette
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 10.06.2013, 00:12:34
Die Geschichte von Mystral half die Stimmung wenigstens etwas anzuheben. Denn noch blieben alle sichtlich nervös. An so manchen Nachtlager vernahm Mytsral die ein oder andere kurze Geschichte über den letzten großen Fürstenkrieg und über die Gräueltaten der Magier. Soldaten, sie vergessen nur zu oft, dass ein Angriff noch kein  Krieg ist. Doch zeigte diese Reaktion wie tief die Wunden der alten Wunden noch immer waren. Auch in Mystrals Lager wurde eine dieser Geschichten erzählt. So hörte sie, während ihre Melodie versuchte die Magie der Gegenstände zu ergründen, wie Tal eine Geschichte seines Großvaters erzählte. Sie hörte von einer großen Schlacht, welche hier in den Wäldern stadtgefunden hatte. Das der Großvater von Tal nur durch einen glücklichen Zufall überlebt hatte, während fast alle anderen Männer seiner Kompanie von der Armee des feindlichen Fürsten abgeschlachtet wurden. Es war eine grausige Geschichte. Keine für Kinder. Der junge Richert hörte sich die Geschichte ohne Angst zu zeigen an, dabei kochte er weiter das abendliche Süppchen. Vielleicht hatte er schon einmal eine solche Geschichte gehört.
Überraschender Weise hatte die Geschichte wenig Anklang beim zweiten Wächter gefunden. Mark schien angewidert von den Beschreibungen zu sein. Er beschwerte sich bei Tal, dass dieser in solch einer Situation solch eine Geschichte erzählte. Dieser aber lachte Mark nur aus und betitelte ihn als Muttersöhnchen und Angsthähnchen. Fast wäre Mark Tal an die Gurgel gegangen, doch Hanna ging dazwischen. Sie drohte den beiden mit Nachtwache und Mistgrubenausheben für die nächsten Tage. Das reichte aus, dass wieder Ruhe einkehrte. Wobei Mark einen bösen Blick gen Tal warf und in Richtung der anderen Späher verschwand.
Derweil erschlossen sich Mystral, dass der Ring die Haut seines Trägers fester machte. Eine Festigkeit, die es dem Träger wohl ermöglichte den ein oder anderen Hieb auch auf bloßer Haut zu ertragen. Neben der Magie war auch die Art des Ringes etwas durchaus interessantes. Er war ein breites altsilbernes Band mit nur einer einzigen Verzierung. Diese einzige Verzierung war ein eingravierter Rabe. Fast jedes Detail des Vogels war erkennbar und die Mühe, welche dahinter stecken musste, war auch für einen Leihen erkennbar. Die Kette zeigte eine ähnlich interessante Magie, auch wenn sie nur ein einfacher gegossener Reißzahn war. So vermochte der Träger der Kette seine Fäuste präziser zu setzen. Dies machte ihn deutlich gefährlicher. Insgesamt erklärte es, warum diese Gegner so zäh waren.

Der nächste Morgen war sehr schön. Die Luft war frisch und die Sonne strahlte heute nur so vom Himmel. Das dichte Blattwerk der Bäume malte schöne Schattenbilder auf den Boden. Kaum einer hatte Augen für diese einfache Schönheit. In der Nacht war zum Glück nichts geschehen doch die Stimmung war noch immer gedrückt. Sie wurde sogar noch etwas schlechter als sich ein unglücklicher Unfall ereignete. Das Pferd eines Soldaten ging durch, als alle aufsitzen sollten. Der Soldat landete unsanft auf der alten Straße während das Tier verschwand. Viele lachten zuerst, aber als der Soldat einen Arm nicht mehr benutzen konnte, schwand das Lachen. Der Soldat wurde notdürftig versorgt und  auf das Pferd des toten Soldaten gesetzt.
Der Tag schritt voran und keine Feinde tauchten auf. Hatten sie etwa alle in die Flucht geschlagen? Die Stimmung wäre wohl leichter geworden, wären da nicht die vielen umgestürzten Bäume und eine Wildschweinrotte, welche gerade die Straße passierte als die Gruppe vorbei kam. Fast wären noch weitere Pferd durchgegangen. Als die Sonne am höchsten stand, gab eine Pause. In dieser wurde Essen zubereitet und die Verbände wurden ausgetauscht.[1]
 1. Amulet of Mighty Fists +1 – 6000GM, Ring of Armor +2 – 8100GM – Was machst du mit den beiden Sachen?
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 10.06.2013, 10:33:37
Mystral begutachtete die Dinge nachdenklich, hob dann ihre Schultern und zog sich den Rabenring einfach über den Ringfinger ihrer rechten Hand, ihn ein wenig begutachtend. Wie es die Art von magischen Ringen war, passte er sich an ihren Finger an, dass er gut, aber nicht zu fest saß, dennoch sah er etwas seltsam aus, das breite Silberband um ihre schlanken Finger. Dennoch, ein Pfeil in ihrer Hüfte oder eine Schwertwunde sähen sicher auch nicht besser aus, und so behielt sie den Ring erst einmal an. Die Kette steckte sie ein, denn sie trug zum einen bereits eine Halskette, außerdem hatte sie sich noch nie dazu herablassen müssen, mit jemandem Fausthiebe auszuteilen wie in einer Kneipenschlägerei. Wie würdelos.

Während der nächsten Rast schritt Mystral etwas um den Lagerplatz, lies sich dann bei den anderen nieder. Helfen bei den Verbänden wollte sie nicht, aber sie achtete darauf, ob alles gut verheilte. Dann machte sie sich über ihr Mittagessen mit sichtbarem Appetit her. Ihre Miene und Laune waren beide recht aufgehellt, trotz der drohenden Gefahr der Umgebung genoss sie das gute Wetter und die waldige Umgebung. Dabei zeigte sie einigen ihrer Begleiter den Ring, den sie am Finger trug, fragte, ob sie das Rabensymbol erkannten.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 10.06.2013, 15:05:29
Heute war das Essen durch einige frische Kräuter angereichert. Mark hatte sie von seiner Kundschaftermission mitgebracht. Als Mystral ihren neuen Ring zeigte, schüttelten den Kopf. „Keine Gilde oder Zunft aus diesem Fürstentum trägt dieses Symbol. Auch keiner der Adligen, wobei ich glaube in den nördlichen Füstentümern ziert der Rabe einige Wappen.“ sagte Hanna mit sicherer Stimme. Der Junge betrachtete den Ring etwas genauer. Er kratzte sich am kopf und meinte dann zweifelnd. „Kommen die Raben verschwinde, hieß es in Nebra. Eine üble Schlägerbande sind sie die auch mit Dorgen und anderen Dingen gehandelt haben. Ob sie den Raben als Wappen trugen oder nur den Namen, da bin ich mir nicht sicher. Auch wüsste ich nicht,  was sie hier wollten.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir Straßenkinder haben sie immer an den Tätowierungen erkannt. Die Straßenschläger tragen am Unterarm oder den Waden eine große schwarze Feder.“ Hanna biss sich auf die Unterlippe. „Nach so etwas haben wir nicht aus schau gehalten und umkehren geht nicht.“ meinte sie missmutig und blickte zu Mystral.

Ein Schmerzensschrei unterbrach die Gedankengänge der Anwesenden. Pfeile schwirrten durch die Luft und gingen auf die Reisegruppe nieder. Es war mehr ein Pfeilregen denn gezielte Angriffe. Wer konnte riss seinen Schild oder ähnliche Dinge hoch.
So überraschend der Pfeilregen losbrach, so schnell endete er. Die Herold blaffte Befehle und einige Soldaten verschwanden in den Wald. Viele Verletzte gab es nicht, nur einige Streifwunden und ein paar tiefere Wunden. Dafür war der Pfeilregen zu ungenau. Auch unter Mystrals Gruppe gab es keine größeren Verletzungen. Nur die Pferde wieherten kläglich. Da sie keine Rüstung oder ähnliches trugen, waren sie die Leidtragenden dieses Angriffes. In gut der Hälfte der Pferde steckten Pfeile und die die keine abbekommen hatten waren voller Panik.[1]
 1.  Was macht Mystral?
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 11.06.2013, 08:28:57
Mystral war während des Pfeilregens unverletzt geblieben, ihre magische Rüstung und der Ring ließen alle Pfeile harmlos abprallen, welche doch in ihre Richtung flogen, und dann hatte sie schon ihren Schild in der Hand, der alle weiteren Geschoße abwehrte. Vorher hatte sie noch gemeint, dass sie bezweifelte, dass diese Krieger zu einer Straßenbande gehörten, dann aber musste sie sich aber auch schon ihrer Haut erwehren. Sie summte in der Deckung ihres Schildes eine kurze Melodie und fühlte, wie jene sie beflügelte, dann hob sie optimistisch die Mundwinkel. "Bleiben wir erst einmal hier.. Ich glaube nicht, dass das ein wirklich ernst gemeinter Angriff war, eher eine Ablenkung oder so.." Um ihre Worte zu unterstreichen, begann Mystral, aufmerksam in den Wald zu blicken, in alle Richtungen, nicht nur in die, aus welcher die Pfeile kamen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 11.06.2013, 17:43:43
Auch die Anderen erwarteten einen Angriff. Sie hielten wie Mystral Ausschau nach allen Seiten. So vergingen zähe Augenblicke, bis sich etwas raschelnd durch das Gebüsch kämpfte, woher die Pfeile geflogen kamen.
Tal der am nächsten Stand machte sich bereit. Er holte mit dem Schwert aus. Knapp über dem Helm eines Soldaten stoppte das Schwert. Es war ein eigener Mann, welcher aus dem Gebüsch kam Beziehungsweise der einen Großteil des Gebüsches mit sich schleppte. Sein Fluchen über das Gestrüpp wurde von Tals Fluchen übertönt. Erst da wurde dem Soldaten bewusst welchen fatalen Fehler er gerade gemacht hatte. Er wurde kreidebleich. Als die Herold zu der Gruppe kam, stand der Soldat stramm. Er wartete offensichtlich darauf, dass auch sie ihn rügte. Als nichts kam berichtete er.

Im Wald hatten sie mehre Fußspuren entdeckt. Es muss eine größere Gruppe gewesen sein. Sie waren den Spuren gefolgt und hatten konnten sie bis zu einem Flusslauf verfolgen. Ab da vorlohr sich die Spur.

Ärgerlich kniff die Herold die Augen zusammen. Sie befahl die Suche abzubrechen und die Tiere und Menschen zu versorgen. Sie durften hier nicht stehen bleiben. Danach vergewisserte sie sich, dass in Mystrals Gruppe niemand schwer verletzt war und verschwand.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 15.06.2013, 05:12:42
Nun, das war ja nochmal gut gegangen. Mystral entschloss sich, ihr Schild in der Hand zu behalten, und mit aufmerksamem Blick zog sie weiter den Weg entlang. Wie seltsam, so ein sinnloser Angriff. Außer er sollte die Pferde erschrecken, aber die hatten sie ja wieder alle eingefangen. Oder aber um die Reaktion der Gruppe vorher zu sagen.. Mystral wandte sich mit gedämpfter Stimme an ihre Begleiter und teilte ihre Meinung, dass das Verhalten der Heroldin irgendwie berechenbar war. Auf jeden Angriff reagierte sie, indem sie einige Leute in den Wald schickte als Späher, wenn ihre Gegner das irgendwann ausnützen würden...
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 20.06.2013, 09:57:15
Das musste sich wohl noch zeigen. Nachdem alle Verletzten versorgt waren ging es weiter. Einige der Pferde wieherten auf, als sich ihre Reiter auf sie bequemten. Auch wenn keines wirklich verletzt war, mochte es nun für die Tiere recht unangenehm sein einen Reiter auf dem Rücken tragen zu müssen.

Insgesamt machte sie dies im Tempo bemerkbar. Einige Pferde wollten nicht mehr so zackig weiter und so musste sich die Gruppe an den langsamsten Reiter anpassen. Zum Glück verschlechterte sich der Weg nicht mehr zusehens. Dafür lagen immer mal wieder umgestürzte Bäume auf dem Weg, die eindeutig gefällt wurden, eine Wildschweinrotte griff sie von der Seite an und ein paar andere Unglücke passierten. So wurde festgestellt, dass ein paar der größeren Wasserschläuche getroffen wurden und dass scheinbar beim letzten Aufbrechen eine der Heilertaschen vergessen wurde. Der Soldaten,  der dafür verantwortlich war, wurde von der Herold derb beschimpft und durfte sich auf Latrinendienst freuen.
So ging der zweite Tag vorbei. Nach der Herold waren es noch gut ein einhalb Tage bis zur Burg und bisher wurden sie nicht mehr offen angegriffen. Mal abgesehen von den Bäumen und vermutlich von der Wildschweinherde. Am Abend, nach dem Sichern des Lagers, wurde merklich das einige Soldaten mit dem Vorgehen der Herold unzufrieden waren. Sie wollten lieber gegen die unbekannten Bastarde kämpfen als weiter voran getrieben zu werden und diesen Spießrutenlauf zu absolvieren.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 24.06.2013, 10:59:52
Mystral spührte recht genau diese Stimmung in dem Lager und überlegte, wie sie jene am besten nutzen konnten. Nach einiger Zeit kam sie zu dem Entschluss, dass die Entscheidung der Herold, auch wenn sie sie nicht so sehr mochte, in diesem Fall richtig war. Würden sie den Wald durchkämmen, dann wären sie nur ein noch leichteres Ziel, und wenn sie sich jetzt zerstritten, sowieso. So machte sie sich dann daran, die Stimmung etwas aufzuhellen, und bemühte sich, den Soldaten klar zu machen, dass das, was sie taten, zwar nicht angenehm, aber notwendig war. Um zusätzlich noch etwas zur Kampfkraft der Truppe beizutragen, zog sie aus ihrem Gürtel einen kleinen Tiegel mit einer scharf riechenden Salbe, welche sie dann begann, auf die Wunden der am schwersten verletzten Soldaten zu verteilen, rasch zog jene ein und förderte die Heilung, dies mochte auch die das mangelnde Heilerpäckchen zu einem gewissen Grad ersetzen.[1] Zusätzlich gab es noch etwas anderes, womit sie sich beschäftigen wollte. Sie setzte sich zu ihrem Diener, welcher ja einige verborgene Talente gezeigt hatte, und bemühte sich, in einem Gespräch ihn etwas näher kennen zu lernen. Weniger, um ihn ob seiner Vergangenheit auszufragen, sondern eher um ihm etwas näher zu stehen. Sie war sowieso recht einfach zu bedienen, trug sie doch ihre Sachen selbst, aß das gleiche wie die Soldaten und hatte auch sonst wenig Sonderwünsche. In Wahrheit genoß sie die vielen kleinen Dinge, wie etwa das Zeltaufbauen oder das Lagerfeuer bauen, auch wenn sie sich erfolgreich von den eher unangenehmen Sachen wie dem Latrinendienst drückte.
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Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 01.07.2013, 10:51:33
Für die Soldaten aber auch für die Tiere war Mystrals Behandlung eine Wohltat. Sie sahen es auch ein, dass Mystral und somit auch die Herold Recht hatten.
Bei dem Gespräch mit Richert merkte sie, dass er ihr Misstraute. Den Grund dafür konnte sich Mystral denken. Eine Prima oder ein Adliger unterhielt sich nie mit dem Gesinde, so wie sie es tat. Dass er ihr misstraute, zeigte aber auch, dass er was im Kopf hatte. Er war eindeutig keiner dieser Jasager oder Buckeldiener. Ansonsten erfuhr sie, dass seine normale Aufgabe in der Burg Botengänge waren. Mit Stolz berichtete er, dass er schon zwei Aufträge hatte, welche ihn zu Randbesitzen des Fürstentums führten. Eines Tages, wenn seine Ausbildung beendet war, würde das seine Hauptaufgabe sein. Von der Ausbildung selbst erzählte er nicht viel. Nur das sie sehr hart war und der Umgang mit einigen Waffen gelehrt werde. Viele die sie mit ihm angefangen haben, waren kläglich gescheitert. Schnell hatte er danach das Thema gewechselt.
Im restlichen Teil des Gespräches ging es um die kommenden Tage. Er konnte sich immer noch nicht vorstellen dass es sich wirklich um die Raben handelte und meinte, dass es schade sei keinen gefangen zu haben.

Die Nacht ging schnell vorbei. Mystral hatte trotz der Situation einen guten Schlaf. Sie wurde ja auch gut bewacht. So fing der Tag noch gut an. Dies hielt aber nicht lange an. Die unbekannten Angreifer hatten sie noch immer im Visier. Dank Mystral nahmen die Soldaten die zusätzlichen Strapazen hin und ein Angriff wie am Vortag erwartete sie nicht. Die Herold und auch die Gruppe um Mystral erkannten, dass die Moral mit diesen Aktionen angegriffen werden sollte. In Betracht der bevorstehenden Aufgabe war dies nicht gut. So verging der Tag und es wurde wieder Nacht.
Diese war für Mystral nicht so angenehm. Sie wurde von Lärm geweckt. Mitten im Lager war Feuer ausgebrochen. Einige Zelte, darunter auch das der Herold, hatten begonnen zu brennen. Zum Glück war das Feuer schnell unter Kontrolle aber die Herold war mehr als sauer. Sie ließ die Nachtwachen befragen. Keiner wollte etwas gesehen oder bemerkt haben, außer einem. Er habe es erst nicht richtig war genommen aber er meinte Lichtpunkte durch die Luft fliegen gesehen zu haben. So habe er sich abgewendet und erst als die Zelte Feuer fingen seinen Fehler bemerkt. Zum Glück hatte er ja gleich Alarm geschlagen. Daraufhin wurden die Überreste der Zelte untersucht und tatsächlich wurden verkohlte Teile von Brandpfeilen gefunden. Mystral hatte aber ein Bauchgefühl, welches ihr Zweifel an der Geschichte erbrachte. Sie wusste aber nicht genau was sie an der Geschichte anzweifelte, bis Richert fallen ließ, dass Pfeile in der Luft surrten und er nie einen Brandpfeil mit einem Irrlicht oder so verwechselt hätte. Der Herold wurde noch nichts von den Zweifeln erzählt. Es war auch nicht der rechte Moment, denn sie lies alle Nachtwachen auspeitschen. Ihnen sollte so ein Fehler nie wieder passieren.
Nach der Aufregung in der Nacht ging es am nächsten Tag weiter. Die Moral war auf null und wäre nicht Mystral da gewesen wäre sie noch tiefer gesunken. So jedoch taten alle was die Herold wollte. Sie murrten zwar aber freuten sich auf die Burg und schworen die Unbekannten zu Jagen. Dies hatte die Herold sogar vor. Sie erzählte Mystral, dass sie sobald sie die Burg erreicht hatten, die Soldaten in die Wälder schicken wollte. Doch erst einmal hieß es die Burg erreichen. Auch an diesem Tag lagen wieder Bäume in ihrem Weg und viele mussten umständlich umgangen werden. So dauerte es länger als Gedacht bis die Zinnen der Burg in Sicht kamen.

Die Burg welche schemenhaft in Sicht kam, befand sich am Ende der Sichtachse der Straße. Sie thronte auf einem kahlen Hügel mitten im Wald und sah bei weiten nicht so elegant aus wie die Burgen im Norden des Fürstentums. Sie sah mehr nach einer Grenzbrug aus und war eindeutig darauf ausgelegt, doch hatte sie schon einmal bessere Tage gesehen. Die Wehrmauer war an einigen Stellen abgestützt durch dicke Holzpfähle und der Wehrgraben sollte mal wieder ausgehoben werden.
Im Innern der Burg wurden sie von den Burgsoldaten freudig empfangen. Es wurde aber schnell klar, dass die Moral auch hier nicht rosig war. Viele der Soldaten, welche auf Patrouillen geschickt wurden, waren nicht wieder gekommen und dann war dann noch die Sache mit dem Ritter. Sein Gesundheitszustand hatte sich weiter verschlechtert. Er empfing Mystral und seinen Herold nicht im Rittersaal sondern in seinen Gemächern umgeben von seinen zwei erwachsenen Söhnen und einer uralten Amme. Das Zimmer stank nach Kräutern, Weihrauch und fauliger Verwesung. Zum ersten Mal sah Mystral die Herold an der Grenze ihrer Kraft. Sie zitterte und suchte den Blick des jüngeren der Rittersöhne, sein Name war Johannes. Dieser hatte aber den Kopf gesenkt und hielt fest die Hand seines Vaters. Der ältere Sohn, Michael, begrüßte für seinen Vater die Ankömmlinge und bestätigte, dass sein Vater noch lebte. Er ließ sich die Worte des Fürsten und die Ereignisse der Reise berichten. Auch nahm er die Kräuter und Tinkturen des Fürsten dankend in Empfang. Kurz danach kam ein alter Mann ins Zimmer. Es war der hiesige Heiler. Er blickte den älteren Sohn böse an und murmelte, dass er dem Sir absolute Ruhe verschrieben hatte. Die Audienz war damit beendet. Vor der Tür des Vaters sprach der ältere Sohn noch kurz mit Mystral. Er teilte ihr mit, dass die Soldaten des Fürsten wegen der Angriffe eher in der Burg gebraucht werden und freute sich, das Mystral gesendet wurde, um sich der Sache mit dem Dorf anzunehmen. Wenn sie wollte, könnte sich hier in der Burg auf Verstärkung warten oder bald zum Dorf aufbrechen.
Nach dem Gespräch wurde Mystral in ihr Zimmer geführt. Es war kläglich eingerichtet aber deutlich besser als andere Zimmer. Rechts neben ihrem Zimmer waren ihre Wachen und der Diener untergebracht. So waren alle in der Nähe.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 20.07.2013, 10:54:54
Mystral freute sich, endlich einmal wieder ein Bett ihr eigen zu nennen, und, was noch viel wichtiger war, solide Steinmauern um sich herum, die verirrte Pfeile aufhalten würden. Dies alles war mehr als seltsam, aber so langsam zeichnete sich auch ein Muster ab, ihre Meinung teilte sie auch dem Fürstensohn mit. Wohl waren in den Wäldern Krieger oder Söldner, welche mit Nadelstichen wollten, dass die Verteidiger zermürbt wurden, und das würde ihnen auch sicher gelingen, würde man nicht ihr Hauptquartier ausfindig machen und sie selber angreifen und zu den Gejagten machen. Auch den Ring und die Halskette, welche wohl mit den Symbolen der Feinde verziert waren, zeigte sie vor, behielt sie aber für sich.

Wie sie in der Nacht entschied, wollte sie nicht weiter in der Burg bleiben, sondern direkt in das Dorf aufbrechen. Wer auch immer diese Feinde waren, sie zielten eher auf die Heroldin als auf sie, und es war Zeit, dass sie sich endlich ihrer Aufgabe zuwendete. So sammelte sie dann ihre Wachen und Richert und sagte ihnen, nach dem Frühstück in der Messe der Burg würden sie aufbrechen und den Weg zum Dorf nehmen, um sich dort endlich umzuhören. Von der Heroldin verabschiedete sie sich nicht, jene hatte bei Mystral eh die wenigen Sympathien, die es gab, verspielt mit ihrem Verhalten.  Während des Frühstücks allerdings war noch genug Zeit, sich etwas unter den Soldaten umzuhören, Gerüchte und Geschichten zu erfahren über die Geschehnisse, und damit verbrachte die junge Bardin auch ihren Morgen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 22.07.2013, 12:11:19
Wie zu erwarten war Mystral und die Herold das Gesprächsthema Nummer eins. Wobei die Soldaten schwiegen wenn sie in die Nähe kam. Andere Themen für Gerüchte waren die die Angriffe im Wald und natürlich das Dorf. Es wurde von bösen Geistern gesprochen, die dort ihr unwesen treiben sollen oder von dunklen Zauberern aus dem Süd, welche wohl das Dorf übernommen hatten. Natürlich waren das alles nur Spekulationen einfacher Soldaten. Also nichts mit Hand und Fuß. Einzig die Worte einiger Soldaten welche wohl in der Region gelebt hatten, blieben Mystral hängen. Sie sprachen von einer uralten Frau. Sie soll schon alt gewesen sein als die Männer, allesamt um die dreißig, noch Säuglinge waren. Es gab Spekulationen, dass diese Frau Namens Uraga hinter allem steckte, dass sie wohl ausgerastet sei. Sie soll auch ein lebhaftes Temperament haben. So hatte sie wie ein wilder Drachen einen Mann verprügelt nachdem sie ihn von einer Krankheit geheilt hatte.

Dann hieß es auch schon aufbrechen. Kurz bevor Mystral und die Anderen aufbrachen, tauchte die Herold und der junge Rittersohn auf. Beide bedankten sich bei Mystral für ihre Hilfe und wünschten gutes Gelingen.
Die kleine Burg verschwand schnell hinter den Reisenden. Dichter Laubwald, in welchem munter die Vögel zwitscherten,  umhüllte sie. Um die Reise zu erleichtern, hatten sie aus der Burg zwei Packesel mitbekommen. Diese hatten neben der Ausrüstung aller genug Vorräte für einen Monat geladen.
Insgesamt kamen sie gut voran. Der Weg war nicht so gut wie die Hautstraße ausgebaut aber deutlich gepflegter. Nach den Baumstümpfen am Wegrand zu urteilen wurde dieser vor mindestens einen Monat geräumt. Alles war vorbereitet für die sommerliche Arbeit.
Etwa zur Mittagszeit erreichte die Gruppe eine größere Lichtung. Sie hatten gut ein Viertel des Weges hinter sich gebracht und damit eine Pause verdient. Nach einer Weile kehrte Mark, welcher sie zur Jagt in den Wald begeben hatte, zurück. Er schritt direkt auf Mystral zu und das erste Mal sprach er ohne aufgefordert zu sein. „Ich habe etwas gefunden, Frau Mystral, folgt mir bitte.“ Ein Blick von ihm verriet, dass er nicht viel mehr verraten wollte oder auch konnte.
So Mystral folgte, blieben Richert und Tal zurück. Hanna begleitete sie. Zusammen ging es durch das Unterholz. Die ersten Frühjahrsblumen fingen an zu Blühen. Gut einige hundert Schritt blieb Tal dann stehen. Sie hatten eine zweite Lichtung erreicht und er deutete auf das was auf der Lichtung war.

Mystral und Hanna blickten auf eine größere Lichtung, gut zwanzig Schritt im Durchmesser. Ein kleiner Fluss entsprang mitten auf der Lichtung und schlängelte sich nach Norden. Mitten auf der Lichtung stand eine Statur. Als sie näher hinsahen, bemerkten sie, dass die Statur einen Mann darstellte.  Doch keinen Schönling, Jäger oder sonstiges. Es war eine Statur eines Soldaten. Er schien angsterfüllt vor etwas weg zu rennen. Die Bewegung, welche dargestellt wurde, zeugte von wahrer Meisterarbeit. Als sie näher kamen bemerkten sie, dass keine Pflanze sich um die Statur gewunden hatte, der Stein sah auch recht neu aus. So als wurde die Statur erst vor kurzen hier aufgestellt. Doch wer würde eine Statur eines eindeutig fliehenden Soldaten mitten im Nirgendwo aufstellen?
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 07.08.2013, 17:23:07
Mystral betrachtete die Statue des Fliehenden einige Momente lang schweigend, dann zischt sie einen Fluch, ein paar Schritte zurückweichend. Die Blume, die sie geistesabwesend auf dem Weg gepflückt hatte, fiel ihr aus vor schrecken taub gewordenen Fingerspitzen. "Wir müssen weiter, rasch. Es gibt Wesen, die ihre Opfer versteinern, wie Schreckhähne und Medusen, und auch Magier können dies. Kein Schicksal, das ich mir wünschen würde, und euch auch nicht. Und so, wie die Statue da steht, kann die Ursache noch nicht weit sein..." Sie überlegt sich kurz, die Statue mitzunehmen, weiß sie doch, dass man mit Magie diese Verwandlung wieder umkehren konnte. Allerdings, die Statue sah schwer aus und würde sicherlich erstmal dort bleiben, wo sie war. "Merkt euch den Ort, vielleicht können wir zu einer späteren Zeit etwas für den Mann tun. Jetzt heißt es, uns selber in Sicherheit zu bringen!"
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 08.08.2013, 18:33:50
Die welche Mystral begleitet hatten, schauten Mystrals teils verwirrt an. Doch dann wuchs die Erkenntnis in ihnen und sie folgten Mystral so schnell es ging. Hanna holte bei diesem Rückzug eine Pergamentrolle hervor, welche sich als kleine Karte der Region entpuppte. Auf dieser zeichnete sie den Standort der Statur ein.
Als sie wieder im Lager zurück wahren sahen die Zurückgebliebenen ähnlich verwirrt drein. Sie wollten wissen warum die Gruppe um Mystral so rasch zurück kam und was sie tun sollten.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 17.08.2013, 21:45:07
"Packt eure Sachen, wir brechen auf."  meint Mystral, ungewöhnlich direkt und befehlend, zu ihren Untergebenen. Während sie selbst ihre Habseligkeiten einpackt, erzählt sie den Anderen von ihren Beobachtungen, wie auch von ihrer Vermutung dazu. "Wir müssen so bald wie möglich in dieses Dorf, dort sind wir sicherer, und können vielleicht auch erfahren, was hier geschah. Vielleicht ist es weniger schlimm, als ich glaube, und der Soldat steht da schon seit Jahr und Tag.." wiegelte sie ab, obwohl sie nicht wirklich daran glaubte.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 20.08.2013, 13:56:18
Alle taten wie geheißen. Als Mystral von ihren Vermutungen berichtete, schienen die Anderen auch sichtlich nervöser zu werden. Mystral erfuhr auch, dass es in dieser Region eigentlich nicht solche Wesen geben sollte. Jedoch in den beiden benachbarten Reichen soll es diese Wesen schon geben.
Nach dem alles zusammen gepackt wurde, ging es weiter. Das Tempo wurde insgesamt angezogen und zum Glück war die Straße durchaus zum Reiten geeignet. Aber, das Dorf würden sie auch beim härtesten Ritt nicht vor dem Morgengrauen erreichen und Hanna riet ab die Nacht durchzureiten. Die Frage war also wo übernachten. Mark wurde von Hanna voraus geschickt. Er schien der Fähigste zu sein, um einen guten Schlafplatz zu finden. Das Bedenken von Tal auf das Wesen stoßen könnte wiegelte er ab. So verschwand er voraus in den Wald.
Richert der nahe bei Mystral ritt, schien von allen am angespanntesten zu sein. Er krallte sich förmlich an den Zügeln fest und blickte ab und an Hecktisch in den Wald. Dieser kleine war ganz ausgewechselt. Einen Menschen zu verletzen oder gar zu Töten schien ihn weniger auszumachen als diese Situation voller Ungeklärtheiten.  In Panik schien er jedoch nicht. Hanna und Tal dagegen waren Soldaten wie im Buche. Hanna versteckte ihre Nervosität und versuchte wie eine geborene Anführerin stark zu wirken. Der Krieger Tal wurde ernster und stiller. Auch hatte er seine Waffe vor dem Ritt mehr als gut überprüft ebenso wie die Tränke in seinem Gürtel.

Nach einer schier endlosen Weile kam Mark zurück. Sein Gesicht war mit Schrammen übersäht und in den Haaren hingen ein paar Dornen. Kurz verkündete er, einen Schlafplatz gefunden zu haben. Dies war der rechte Moment, denn die Sonne war schon längst hinter den Bergen verschwunden.
Er führte die Gruppe weiter die Straße entlang und bog irgendwann in den Wald ab. Das Unterholz war in diesem Teil des Waldes stark mit Rosengebüsch durchsetzt und je tiefer sie in den Wald eindrangen umso wuchtiger und älter wurden die Rosen. Am Ende folgten die Pferde nur noch einem schmalen Wildpfad.
Ihr Ziel war eine kleine Lichtung in der Nähe eines Baches. Die Lichtung wurde gebildet aus mehreren uralten Eichen und viel altes Rosengestrüpp. Es gab nur zwei Eingänge in diese Lichtung und beide wurden durch den Wildpfad gebildet. Aber diese waren eindeutig leichter zu verteidigen als alle anderen Optionen.

Lange nach Sonnenuntergang war das Lager aufgestellt. Ein kleine aber helles Feuer brannte in der Mitte um die Tiere abzuhalten und über dem Feuer brutzelten sogar zwei Hasen, welche Mark während des Aufbaus mit Pfeil und Bogen erlegt hatte.
Jetzt gerade drängten sich alle um das Feuer. Sie versuchten Normalität auszustrahlen doch  war die Spannung spürbar. Dann fragte Richert „Werte Mytsral, ihr habt doch viel erlebt. Habt ihr schon mal gegen magische Wesen gekämpft und wenn ja erzählt ihr uns davon?“ Mystral bemerkte, dass alle Augen der Gruppe auf ihr lasteten.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 21.09.2013, 21:48:02
Mystral selber war auch angespannt ob der offensichtlichen Gefahren, die sie umgaben, nicht zu vergessen, dass ihr von dem raschen Ritt der Hintern wehtat. Sie konnte auf Pferden nicht viel mehr tun, als sich am Sattelhorn festklammern und die Flügel anlegen, damit sie die Zugluft nicht aus den Steigbügeln pustete. Nein, das war nicht ihre Welt, da wanderte sie lieber mit ihren eigenen zwei Füßen, aber dazu fehlte die Zeit. Immerhin gab es jetzt Hasen, und nicht nur dies. Aus ihrem Rucksack zog sie einen grauen Umhang, den sie sich umwarf und dann aus seinen Taschen einige Hände voll Essen zog. Es war vielleicht nicht genug, dass alle Fünf satt wurden, aber ein willkommenes Zubrot sicherlich. Auch eine Metallflasche, aus der sie allen etwas heißen, gesüßten Tee eingoss, zauberte sie hervor, offensichtlich war dies alles magischen Ursprungs. Sie konnten sicherlich alle das vertragen. Sollten die Soldaten fragen, wo der Umhang denn bisher gewesen war, so meint sie, in der großen Gruppe wäre nicht genug da gewesen, dass alle etwas abgekriegt hätten, und da hätte sie lieber.

Obwohl ihr auch mulmig war, ihr gelang es durchaus, Normalität und Ruhe auszustrahlen. Sie war schließlich schon in schlimmeren Situationen gewesen.. zugegeben, vor den meisten davon war sie panisch weg gelaufen...

"Monster? Oh, natürlich habe ich schon Monster bekämpft, meine Freunde! Ganz furchtbare Bestien sogar, da hätte man sich gewünscht, sie würden einen nur in Stein verwandeln. Kennt ihr etwa Betrachter? Das sind schwebende Augenmonster, mit einem großen Auge in der Mitte, und mehreren um ihren Kopf angeordneten Stängeln mit noch mehr Augen. Und diese Augen verschießen Magie, die einen mächtigen Krieger töten kann! So einen habe ich einmal bekämpft.. natürlich nicht alleine, aber natürlich war es mein Speer, der ihn am Ende in das mittlere Auge traf.." beginnt sie dann eine gruselige, völlig ausgedachte Abenteuergeschichte zu erzählen, die natürlich gut ausgeht am Ende. Sie hatte tatsächlich mal gegen so ein Viech gestanden, aber das war ein viel kleineres, harmloseres exemplar, ein Gauth, und sie hatte sich vor allem auf ein magisches Lied beschränkt während des Kampfes, aber das Viech war immernoch schlimm genug gewesen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 22.09.2013, 22:43:05
Alle vier hörten Mystral gespannt zu. Sie hatten es verstanden, dass sie nicht so einfach mit den Mantel viele Mannen versorgen konnte aber nun waren sie ihr dankbar, dass sie es tat. Hanna schien irgendwann die Geschichte als selbige zu durchschauen, aber dies tat ihrer Neugier sie zu hören nichts ab. Am Ende nickten alle vier anerkennend. Von Betrachtern hatten die vier wenigstens etwas gehört. Die Magier schienen sollten sie als Wachen für ihre Sammlungen benutzen. Es folgte nach Mystrals Geschichte auch ein wildes Gerücht über eine dieser Sammlungen.  Hannes erzählte von einem schwarzen Turm in welchem ein alter Magier hauste. Die Sammlung dieses Magiers soll aus den Knochen und Gebeinen all derer bestehen, welche es wagten seinem Turm nahe zu kommen. Er soll sogar eine Methode erfunden haben. Den armen Tohren die Knochen bei lebendigen Leibe zu entnehmen. Immer wieder schmulte er dabei zum jungen Richert. Offensichtlich wollte er dem Jungen Angst machen aber dieser schien ganz unbeeindruckt von der Geschichte zu sein. Am Ende gingen alle schlafen außer Richert und Hanna. Sie hatten die erste Wache übernommen.

Am nächsten Morgen ging es weiter. Das Tempo wurde kaum gedrosselt denn noch immer befürchteten alle in dem Wald dieses grausige Ungetüm. Doch es zeigte sich nicht. So wie auch kein einziges anderes Tier. Nicht einmal Vögel waren zu hören.
Dank dem Tempo erreichten sie das Dorf früher als geplant. Doch schon vom weiten merkten sie, dass etwas nicht stimmen konnte. Nur zehn der dreißig Häuser schienen bewohnt zu sein. Denn nu r dessen Schornsteine rauchten. Als sie näher kamen, bestätigte sich die Vermutung. Die ersten Häuser, welche sie erreichten, waren vollkommen unbewohnt. Doch das Feuerholz in den Schobern der Häuser, deutete drauf hin, dass vor kurzen noch jemand hier gewohnt hatte.
Insgesamt sah das Dorf ärmlich aus. Die Häuser waren überwiegend aus Holz und nur gut fünf Häuser  steinern. Auch waren die Wege zwischen den Häusern nicht wirklich befestigt. Ähnlich wie im Wald war es auch im Dorf still. Keine Kinder waren zu hören und nicht einmal der Klang eines arbeitenden Mannes. Alles war ruhig. Wenigstens standen hier keine steinerden Staturen herum.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 30.09.2013, 00:06:12
Mystral ging die Klischees durch, die ihr zu dieser Sache einfielen. Es ist zu ruhig. Das gefällt mir nicht. Was ist hier nur vorgefallen. Nein, alles viel zu abgedroschen. Stattdessen beobachtet sie das Dörflein einige Momente, seufzt leise. Hier ging ihre Hoffnung auf eine angenehme Nacht in der Taverne genauso baden wie das beabsichtigte Bad selbst. Nicht, dass sie sich dreckig fühlte, genug Zeit für Körperpflege nahm sie sich natürlich immernoch, sie musste ja auf ihr gutes Aussehen achten.

"Wartet hier und kommt mir zu Hilfe, wenn ich euch rufe. Ich gehe einmal alleine hinein..." Sie summt dann eine leise Zauberformel und ihre Gestalt verschwimmt, scheint sich in zahlreiche Spiegelbilder aufzuteilen, die dann aber wieder sich zusammenfügen.[1] Dann richtet sie sich auf und trottet in das Dorf hinein, ihren Speer locker auf den Rücken geschnallt, merklich angespannt sich umsehend. Was war hier nur los...
 1. Mirror Image: 4 Spiegelbilder
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 02.10.2013, 10:03:34
Die Gefährten von Mystral taten wie geheißen. Sie beobachteten angespannt das was Mystral nun tat.

Im Dorf herrschte eine bedrückende Stille. Die Holzhäuser, an welchen Mystral vorbei ging, schienen eindeutig verweist zu sein. Ihre Fensterläden waren offen, ebenso wie manch eine Tür. Auf den Vorbauten lagen ab und an auch Werkzeuge der einstigen Bewohner herum. Doch alles sah nicht so aus, als ob es vor Monaten verlassen beziehungsweise liegen gelassen wurde.  Ein Beil in einem Holzscheint sah aus, als könnte man es sofort benutzen. In einem Spinnrad hing Wolle, die gesponnen werden wollte und auf dem Weg zur Dorfmitte lag eine Kinderpuppe auf Mystrals weg. Was auch immer hier geschehen war, es war noch nicht lange her.
Auch in der Nähe der steinernden Häuser änderte sich das Bild nicht. Nur der Geruch von verbranntem Holz lag in der Luft. Hinter dem einem Fenster des Hauses, auf welches Mystral zutrottete hatte sich etwas Bewegt. Einen Umriss einer Person konnte sie wahrnehmen. Doch erst einmal geschah nichts.
Nach einer Weile durchbrach das knarren einer Tür die Stille. Es hörte sich unnatürlich laut an. Zwei Personen kamen aus dem Haus. Die eine Person war ein alter Mann, wohl um die fünfzig und eine fast ebenso alte Frau. Beide hatten Waffen in den Händen, einen Stab und eine Axt. Nach einigen Schritten blieben sie stehen und der alte Mann fragte „Wa bis du? Wa wills du?“ seine Stimme war für sein alter kräftig doch schwang die Furcht eindeutig mit. Hatten sie etwa vor Mystral angst?
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 10.10.2013, 12:26:54
Mystral lächelte fröhlich, während sie sich vor den Bauern verneigte, ihre Hand weit entfernt von ihrer Waffe. Dass sie jene mit einem Wort in ihre geöffnete Handfläche springen lassen konnte, mussten die beiden ja nicht wissen. "Ich bin Mystral Wolkenglanz, Gesandte eures geehrten Fürstes Rocho. Ich wurde vom Fürsten ausgesandt, weil er von seltsamen Geschehnissen hörte und dies untersucht wissen will. Und.." sie lächelt und schlägt kurz mit ihren Flügeln, faltet sie dann hinter ihrem Rücken. "Ich bin eine Mephling, und das ist eine Rasse wie Mensch oder Zwerg oder Drachengeborener. Eine nicht so verbreitete in diesen Gefilden, zugegeben.

Und nun sagt ihr mir bitte, wer ihr seid und mit wem ich sprechen kann, der mir erklärt, was hier vor sich geht."
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 13.10.2013, 23:22:47
Mystral konnte sehen wie den beiden die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Das kurze flattern mit den Flügen hatte dies ausgelöst. Selbst wenn die Kunde von ihr schon weit verbreitet war, so mochte ihr Anblick wohl doch noch einige verunsichern. Wenigstens gingen die beiden nicht auf sie los oder verschwanden wieder in der Tür. Aber es braucht Zeit bis sich wenigstens die Alte wieder gefangen hatte. „Un..Unser Fürst schickt euch?“ Sie umklammerte bei dieser ungläubigen Frage ihren Stab, auf welche sie sich mehr stützte noch fester. „Wenn dem so ist, haben die Götter unsere Gebete erhört. Ich bin Arna, die Heilerin im Dorf. Kommt bitte hinein.“ Der alte regte sich bei diesen Worten und sah Arna zweifelnt an. Er wollte etwas einwenden doch der Blick der Alten gebiete ihm zu schweigen. „Drinnen können wir reden außerdem ist es draußen zu gefährlich. Also kommt hinein, wenn ihr nicht das Schicksaal der meisten Dorfbewohner teilen wollt.“ Nach diesen Worten ging sie etwas bei Seite und machte so den Eingang zum Haus frei. Der Alte schien immer noch misstrauisch zu sein, doch er ließ die Axt sinken.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 14.10.2013, 08:39:49
"Oh, einen Moment bitte. Ich reise nicht alleine, meine Begleiter sollen ja auch nicht in Gefahr sein." meint sie lächelnd und wendet sich herum, dann einen Pfiff ausstoßen. "Ihr könnt kommen, ist alles in Ordnung!" ruft sie in den Wald hinein, dann abwartend, bis ihre Begleiter sich zeigen und zu ihr stoßen. Innerlich zählt sie bis dreissig, und sollte es bis dahin keine Reaktion geben, wird sie sich in Richtung Wald aufmachen, um nach ihnen zu sehen, sorgenvolle Gedanken im Hinterkopf. 

Falls allerdings alles gut geht, stellt sie jeden der Soldaten, und auch Richert, sowie die Heilerin vor, dann ihrer Einladung nachkommend. "Wir hatten eine recht unangenehme Reise, muss ich sagen. Aber ich weiß nicht, ob die Götter eure Gebete erhörten, eine Heroldin teilte uns das alles mit. Aber sicherlich erhörten euch die Götter, dass sie so jemand kompetenten wie mich schickten!" spricht sie dabei mit ihrer typischen Bescheidenheit und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 20.10.2013, 16:43:05
Arna und der Alte warteten bis Mystral ihre Begleiter ins Dorf geholt hatte. Ihnen war nichts geschehen.

Im Haus, welches sie zusammen betraten, war es recht dunkel. Die Fensterläden waren alle zugeklappt und nur ein Feuer im Herd erhellte den Raum. Der Raum selbst war recht groß und füllte die fordere Hälfte des Hauses wohl ganz aus. Er war vollgestellt mit Truhen, Schränken, Stühlen und einen großen Tisch. Überall im Raum lagen verschiedenste Fälle und Decken verteilt. Auch Schuhe, Stiefel und andere Kleidungsstücke waren überall zu sehen. Ebenso wie Essschalen mit halb aufgegessenen Brei. Erst nachdem Arna in die Hände klatschte und sagte „Alles ist gut“ kamen die besitzer der Schalen aus den Schränken, Truhen und aus dem Küchenteil herbei. Es waren vor allem Kinder von Menschen und Halblingen. Auch zwei Halbelfenkinder und einige wenige ältere Halbelfen waren unter ihnen. Sie, besonders die Kinder, begafften die Neuankömmlinge. Mystral war natürlich der Blickfang. Aber auch die Rüstungen ihrer Wachen und Richert wurden eingehenst angeschaut.

Der Alte, welcher sie als Herun vorstellte, bat Mystral und ihre Begleiter an den großen Tisch. Die anderen erwachsenen halfen Arna den Tisch frei zu räumen und verteilten Becher mit warmen Tee und Schüsseln mit Haferbrei. Als alle versorgt waren, begann Arna: „Nun ich weiß nicht was euch berichtet wurde aber aus unserem Dorf verschwinden immer mehr Bürger.“ Sie blickte auf die Kinder und dann zurück zu Mystral „All ihre Eltern sind verschwunden. Im ganzen Dorf lebten einst funfhundert Seelen und jetzt sind es gerade einmal nur noch neunzig. Die meisten von ihnen sind Kinder und alte Leute wie wir. Aber wir werden immer noch weniger. Keiner kann mehr alleine vor das Haus gehen, wir leben nur noch von unseren Vorräten und auch die Soldaten von vor gut zwei Wochen sind verschwunden.“ Sie schluchzte und in ihrer Stimme lag Verzweiflung. Denn selbst sie mit ihrem Wissen, welches sie als Heilerin haben mochte, konnte sich dieses Verschwinden offensichtlich nicht erklären. „Angefangen… Angefangen hatte es vor gut sieben Wochen. Einige unserer Männer, welche im Wald Holz schlagen wollten, waren nicht mehr zurückgekommen. Der Suchtrupp dann auch nicht und dann verschwanden die Menschen aus dem Dorf. Sie hatten alle kleine Aufgaben zutun. Martin, hackte Holz, Marie sammelte Kräuter für mich. In meinem ganzen Leben habe ich so etwas nicht erlebt.“ Die anderen Alten blickten zu Boden, oder hatten sich abgewendet. Die Verzweiflung war regelrecht fühlbar. „Selbst Flucht war unmöglich.“ Traurig blickte sie zu einigen der Kinder. „Die Mutter Oris und Taris wollte mit den Eltern von Sam, Baches Isa und Franja das Dorf verlassen. Zwei drei Tage später kamen die Kleinen unterkühlt und alleine zurück.“

Sie schwieg eine Weile und ließ das gesagte wirken. Hanna und die anderen blickten sie ungläubig an. Auch sie konnten sich wohl nichts vorstellen was dafür verantwortlich war.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 04.11.2013, 09:26:37
Mystral schaute nachdenklich drein, als sie den Dorfbewohnern lauschte. Das klang ja wirklich sehr mysteriös, und ohne viele Hinweise... Kurz überlegte sie, ob sie schon einmal von solchen Geschehnissen hörte, aber verwarf dann die Idee. Selbst wenn, sie kam doch aus Faerun, und was dort geschah, würde hier vermutlich eh nicht gelten. Nein, das würde nicht helfen. Sie hatte ihre Harfe hervorgeholt und zupfte eine leise Melodie, scheinbar etwas abgelenkt, auch wenn sie in Wirklichkeit in die Harfenklänge einen Zauber einwebte, der ihre Fähigkeiten verstärken sollte.[1] "Und niemand hat gesehen, was mit den Erwachsenen geschah?" Dann wendet sie sich zu den Kindern, blickt jene an, welche wohl als letztes angesprochen worden waren. "Ich weiss, dass es auch für euch eine schlimme Zeit ist, aber könnt ihr euch an irgend etwas erinnern, was geschah, als eure Eltern ähm.. verschwanden? Verhielten sie sich seltsam? Oder waren sie einfach auf einmal fort?" Eine Antwort abwartend, wendet sie sich dann wieder an Herun und Arna. "Ich fürchte, jetzt so spontan weiss ich auch nicht, woran das alles liegt. Aber wir werden die Sache untersuchen... Vielleicht können wir uns auf die Lauer legen und etwas beobachten. Ihr erwähntet Soldaten.. erzählt mir davon, wer waren sie und was haben sie hier getan?" Sie blickt dabei ruhig in die Runde, nachdenklich und aufmerksam das Mienenspiel der Dorfbewohner beobachtend. Verschwiegen sie ihr etwas? Hatten manche von ihnen einen seltsamen Ausdruck, als wären sie schuldbewusst oder verheimlichten sie etwas?[2]

 1. Improvisation
 2. Sense Motive: 24
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 04.11.2013, 19:47:33
„Niemand der davon berichten könnte.“ warf der alte Herun ein. Er und die anderen hatten sich durch die Klänge von Mystrals Harfe beruhigt, wirkten entspannter aber denn noch waren seine Worte scharf. Sie hatten den Unterton der Verzweiflung in sich. „Alle sind verschwunden und die Kinder, die zurückgekommen sind erzählen Unsinn.“ Harsch fuhr ihm Arna in die Worte. Er sollte die Kinder nicht dafür verantwortlich machen, dass sie nichts sagen konnten aus welchen die Dorfbewohner hätten Schlüsse ziehen können.

Die Kinder wussten also etwas und Mystral wendete sich ihnen zurecht zu. Die sechs Kinder, welche Arna gezeigt hatte, saßen alle samt nahe dem Ofen.  Die beiden Mädchen, Isa und Franja, waren beide um die vier Sommer alt. Sie kauerten nebeneinander und Blickten Mystral mit großen Augen An. In ihrem Blick schwang die Sehnsucht nach ihren Eltern mit, ebenso die Angst alleine zu sein. Dicht neben den Beiden saß der älteste Junge, Oris mit seinen elf Sommern, seinen glatten langem  blonden Haar und den kleinen spitzen Ohren die aus den Haaren hervorluckten. Er sah dürr für sein alter aus und hatte schlanke weiße Hände. Sein Blick war aber anders als der Blick der Mädchen und auch aller anderen Kinder. Er wirkte leer. Leer als sei nichts mehr in ihm, kein Gefühl und nichts anderes außer dass Leben selbst. Er blickte nicht einmal wirklich zu Mystral, als sie ihn und die anderen Kinder ansprach. Eindeutig für die kleine Bardin hatte sich der Junge verschlossen. Doch was hatte er erlebt, dass sein Geist auf diese drastische Maßnahme zurückgreifen musste. Sein halbelfischer Bruder hockte nicht unweit von ihm. Er, auch wenn Taris wohl erst sieben war, blickte Mystral mutig an. Der kleine würde wohl seinen Bruder und die anderen Kinder gegen alles verteidigen. Die beiden Jungs Sam und Baches lehnten am Ofen, wohl an einer Stelle die nicht zu heiß war. Beide sahen sich sehr ähnlich. Sie hatten schwarze Haare, wie die Mädchen, schmale Gesichter und eine noch jetzt bräunliche Haut. Sie blickten Mystral ähnlich wie Taris an, doch bei weitem nicht so angriffslustig.

Mystral musste etwas auf ihre Antwort warten. Die Kinder vertrauten ihr, vielleicht auch den anderen Erwachsenen offensichtlich nicht. Vielleicht hatte sie Herun oder einer der anderen Erwachsenen wegen der Geschichte, welche sie nun erzählen sollten, ausgeschimft oder anderes gemacht. Es war Taris der als erster auf Mystrals Fragen antwortete. „Auch wenn du klein bist, bist du eine Erwachsene und die sagen wir Lügen. Wir Lügen nicht! Der Wald hat getanzt.“ „Taris du kleiner Hosenscheißer lügst doch nur.“ viel dem Jungen einer der Erwachsenen aus der hinteren Ecke des Raumes ins Wort. Dieses Mal war es Herun der dem Mann, er hieß Wedik und war ein dicker, gut genährter Halbling, der einschritt. Der alte Mann stand vom Tisch auf und ging zu Wedik hinüber. Er baute sich vor dem Halbling auf und fragte ihn offen, ob man so mit Kindern, die gerade ihre Eltern verloren hatte, umgehen durfte. Der Halbling erwiederte nichts. Er ließ nur einen Luftschwall durch die Zähne zischen. Der kleine Taris funkelte derweil den Halbling weiter an. Dann sprach er weiter. „Sieht du, ihr Erwachsenen seit gleich. Aber wenn du es wissen willst, …“ er blickte zu den anderen beiden Jungs und nun begannen die drei zu erzählen: „Es war Abends. Unsere Mütter hatten ein Feuer gemacht während Papa auf aus Zweigen mit uns ein kleines Haus gebaut hat. Es hat riesig Spaß gemacht. Dann gab es zu essen und wir sollten schlafen gehen. Dafür hat uns die Mama von Taris und Oris etwas vorgesungen. Ein elfisches Lied und was für ein Schönes. Der Vater der beiden hatte es ihr beigebracht und immer wenn sie es sang fingen die Blätter an zu rascheln. Wir sangen alle zusammen und wie immer raschelten die Blätter. Dann wurde das rascheln lauter. Die Äste bewegten sich und die Bäume hatten auf einmal Gesichter. Alle Bäume und sie rissen ihre Wurzeln aus dem Boden und Tanzen um das Feuer. Papa und Mama waren aufgesprungen, ebenfalls die Mama von Oris und Taris. Sie hatten sich um uns gestellt. Dann funkelte im Schatten der Bäume Licht auf. Es tanzte mit den Bäumen um uns. Und dann, dann wurden wir schläfrig. Als wir erwachten war… waren unsere Eltern weg, es war dunkel und hatte angefangen zu regnen.“ Nachdem die drei mit der Geschichte geendet hatten, schienen sie auf ein Lachen von Mystral und ihren Leuten zu warten. Doch Hanna und die anderen lachten nicht. Sie hatten der Geschichte aufmerksam zugehört, überließen das Reden aber ihrer Herrin.

Arna nickte bedächtig. „Ja das haben sie uns erzählt. Aber es kann nicht sein. Das Lied von Magrit lässt die Blätter tanzen aber auch jedes Kind leicht einschlafen. Es ist eine gute Nacht Lied. Sie müssen geschlafen haben und dabei ist es passiert.“ ein leichte seuftzen ging von ihr auf. Sie meinte es ernst. Im Raum schien auch niemand zu sein der etwas vor Mystral verheimlichte. Jedenfalls sagten das ihre Gesichter. Sie glaubten der Geschichte der Kinder nicht und hatten einfach keine Erklärung für das Ganze.

„Die Soldaten waren Soldaten des Fürsten. Sie hatten die Wappenrocke unseren Herrn an. Nicht so gut wie der Eure aber das Wappen war noch deutlich zu erkennen.“ als Arna dies erwähnte, deutete sie auf den Wappenrock von Hanna und den beiden Wachen. „Sie haben hier nicht viel getan. Lebten hier im Wirtshaus von Wedik und tranken ziemlich viel. Ihr Anführer war ein grobschlächtiger Bursche mit einer langen Narbe über dem Auge. Als er und die anderen ankamen, meinte er sie suchten ein Räuberversteck. Denn die nahe Burg und der Konigsweg sollten immer mal wieder angegriffen werden. Dann eines Tages gingen sie. Sie haben das Versteck wohl gefunden und sind nicht noch einmal hier her gekommen.“
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Mystral Wolkenglanz am 05.11.2013, 10:55:09
"Nun... wir hatten auf dem Weg hierher mit Räubern zu tun, auch wenn sie weniger wurden in letzter Zeit.. dafür sahen wir ein Stück von hier entfernt eine versteinerte Gestalt mitten im Wald, recht mysteriös.. Und ich weiß nicht, was ich glauben soll." meint sie und hebt beschwichtigend lächelnd die Hände gen der Kinder. "Ich bin gerade erst angekommen und weiss hier noch gar nichts. Aber so wie das alles klingt, ist diese Geschichte mit tanzenden Bäumen unser einziger Hinweis, und auf jeden Fall besser, als wenn wir unverrichteter Dinge wieder abziehen oder hier hocken bleiben. Morgen schauen wir uns das einmal an. Ich habe schon unsinnigere Geschichten gehört, und in den meisten steckte zumindest etwas Wahrheit. Also hört auf, die Kinder auszulachen, ihr sitzt immerhin im selben Boot." tadelte sie dann die anderen erwachsenen. Es war wahr, sie war eine ausgewachsene Mephling, und vermutlich nicht viel jünger als die ältesten hier im Raum, aber das hieß nicht, dass sie Kinder gering genug schätzte, um ihren Worten kein Gehör zu schenken. "Morgen gehen wir in den Wald und schauen, was wir finden, aber erst einmal ruhen wir uns aus, und ihr erzählt noch einmal ganz genau, was passierte, Taris und ihr anderen. Versucht euch an alles zu erinnern und lasst kein Detail aus, es könnte sehr wichtig sein." In ihrem Geist hatte sie bereits einige Vermutungen. Feenwesen? Schlecht gelaunte Druiden? Oder etwas ganz eigenes, was es nur in dieser Welt gab? Das erste schien ihr am Wahrscheinlichsten, aber mal sehen.
Titel: Kapitel 1 Der Klang des Waldes
Beitrag von: Lhósson am 11.11.2013, 13:29:08
Als die Erwachsenen von Mystral zurecht getadelt wurden, erntete sie ein paar böse Blicke. So waren aber Erwachsen. Selbst wenn sie im Unrecht waren, blockten sie erst einmal ab. Auch in einem monarchischen Land wie diesem, war dies nicht anders.
Die Stimmung der Kinder dagegen änderte sich leicht. Die beiden Geschwister schienen nun nicht mehr in so einer Abwehrhaltung zu sein wie zuvor. Nur Taris blieb weiter misstrauisch. Denn noch begannen sie noch einmal mit der Geschichte und nun deutlich ausführlicher. Auch die Mädchen begannen zu sprechen. So erfuhren Mystral und die anderen, was die Gruppe gegessen hatte, es gab eine einfache Wurzelsuppe auf frisch gesammelten Wurzeln, dass der Vater von Sam, Baches Isa und Franja mit den beiden Jungs zusammen Feuerholz gesammelt hatte, dass sie nahe einem Dornengebüsch gelagert hatten und dass es allen bis zu dieser Geschichte von der Halbelfenmutter gut ging. Die beiden Mädchen betonten am Ende noch einmal die Situation um Oris. Der Junge sollte, als die anderen aufgewacht waren, etwas abseits der anderen Gelegen haben. Jedenfalls nicht nahe an der Glut, wo sich die anderen Kinder befanden. Seit dem, seitdem sie wieder wach waren, hatte er nichts mehr geredet. Sie brauchten schon einen halben Tag um ihn zum Laufen zu bringen. Auch soll der junge nach den beiden Mädchen nach Blumen gerochen haben. Was sie sehr schüchtern sagten.
Auch wurde noch mal allen klar, wie sehr die Kinder ihre Eltern vermissten. Wie sehr sie sie wieder zurück wünschten.