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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Der Löwe von Jackals => Thema gestartet von: Der Flüstermann am 18.06.2013, 16:39:46

Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 18.06.2013, 16:39:46
"Soll ich wirklich diesen Personen eine so wichtige Mission auftragen? Bist du dir sicher, das sie die Kugel beschaffen können und nicht bei dem Versuch verrecken, wie die Gruppe vor ihnen? Wieso sollte ich dir in dieser Angelegenheit ein weiteres mal vertrauen, wo du mich doch schon einmal enttäuscht hast?"

Victor McKinkai (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg855285.html#msg855285) blickte auf die Akten, die sein Vertrauter und alter Freund ihm auf den Tisch gelegt hatte und überflog sie ein weiteres mal. Die verschiedenen Sichtgläser seiner Schutz- und Arbeitsbrille bewegten und drehten sich, so als schlummere in ihnen ein Eigenleben. Sie verlieh ihm ein unheimliches Aussehen, ermöglichte ihm aber auch Arbeiten, die auf normalem Wege nicht möglich gewesen wären.

"Was soll ich mit diesem Abschaum?!"

Wütend wischte er die Akten vom Tisch und die einzelnen Blätter, auf denen die wichtigen und mühsam angesammelten Informationen über die verschiedenen Personen geschrieben standen, verteilten sich in der Werkstatt des Mechomanikers. Sofort fing eine bis eben noch inaktive Drone an, die Blätter einzusammeln und dem wütenden Mann stumm hinzuhalten. Natürlich war diese Maschine lange nicht so intelligent wie die Dampfmänner und daher konnte sie nur einfache Aufgaben erfüllen und nicht sprechen. Vicor riss die Blätter an sich und breitete sie wieder auf dem Tisch aus, nur um seinen Freund anschließend anzustarren und auf eine Antwort zu warten. Dieser wischte sich mit einem Stofftuch den Schweiß von der Stirn und fing an sich zu erklären.

"Diesmal habe ich nicht nur auf die Meinung von Menschen vertraut, sondern auch Berechnungsmaschinen mit einbezogen. Frag mich nicht wieso aber gerade diese Menschen scheinen für die Beschaffung der Kugel bestens geeignet zu sein. Es wird natürlich die ein oder anderen Unstimmigkeiten in der Gruppe geben aber das kann man nicht vermeiden und wird den Auftrag nicht gefährden. Auch wenn sie nicht so erscheinen, sie werden sich ergänzen und viel besser agieren als die Gruppe zuvor. Einige haben sich hier in Middlesteel sogar schon einen Namen gemacht und jeder von ihnen wird der Belohnung und dem Abenteuer, das wir ihnen bieten, nicht widerstehen können."

Der alte Mechomaniker schien einen Moment zu überlegen, bevor er seufzte und dann seinen Freund mit einer wischenden Handbewegung wegschickte. Er wollte wieder in Ruhe an der Maschine arbeiten und sie perfektionieren. Das Beschaffen der Kugel hatte schon zu viel Zeit und hart verdientes Geld gekostet aber ohne sie kam er nicht mehr weiter. Mit jedem Tag der verstrich, sanken die Chancen, das die Kugel für ihn überhaupt noch nützlich sein konnte. Er musste einfach alles auf diese eine Karte setzen, es gab keine andere Möglichkeit.

"In Ordnung, dieses eine mal vertraue ich dir noch und ich hoffe für dich, das sich die Berechnungsmaschinen nicht geirrt haben. Wenn du mich wieder enttäuscht, wird dich unsere Freundschaft nicht weiter schützen. Ich WILL diese Kugel haben, du weißt genau um was es hier geht. Sie alle sollen in drei Tagen gegen 12:00 Uhr in meinen Laden kommen. Kümmere dich darum, Steven."

Nachdem Victor diese Anweisung gegeben hatte, drehte er sich wieder um, nahm eines der feinen Werkzeuge vom Tisch und machte sich daran, die Maschine vor ihm weiter zu bearbeiten. Sie war schon jetzt sein Meisterstück aber ohne die Kugel, war sie nutzlos. Steven verbeugte sich einmal kurz und verließ die Werkstatt über die Wendeltreppe. Es schien alles gesagt zu sein.  Im Laden angekommen – McKinkai's Maschinen – blickte er wieder einmal erstaunt auf die Auswahl, die der Laden bot. Vom einfachen Spielzeug, über nützliche kleine Dronen (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg860851.html#msg860851) – die den Alltag erleichtern sollten – bis hin zu Wächtern, die die reicheren Bewohner Middlesteels nutzen konnten um ihren angehäuften Reichtum zu beschützen, war alles vorhanden. Fast alle waren Unikate und Einzelanfertigungen, von außerordentlicher Qualität, was dem Geschäft jeden Tag eine wahre Flut von Kunden bescherte. Eines musste man Victor lassen, auch wenn er sich seit dem Tod seiner Frau verändert hatte, war er doch immer noch ein Genie, das seinesgleichen suchte.

Steven öffnete die Tür des Geschäfts, wich einem Kunden aus, der gerade das Geschäft betreten wollte und ging hinaus auf die Spencer Street. Die Straße wimmelte gerade so vor Geschäftigkeit. Überall waren Menschen und sogar vereinzelte Craynarbier, Dampfmänner und Greifer damit beschäftigt in den Schaufenstern der Läden etwas Verstreuung zu finden und Geld auszugeben. Da der Tag langsam ausklang und einem lauen Herbstabend wich, machte sich Steven am besten jetzt schon an die Arbeit. Er konnte dem ein oder anderen zukünftigen Teilnehmer der Mission schon heute Abend das Angebot unterbreiten.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 22.07.2013, 00:11:10
Prolog für Shiver und Maguerite



Robert, der dicke Gastwirt und Besitzer der Kneipe „Zum immervollen Humpen“ winkte den beiden ungleichen Neuankömmlingen freundlich zu und wartete geduldig darauf, das sie Platz nahmen. Wie auch bei ihren letzten Treffen, setzten die beiden sich an einen Tisch in der nordöstlichen Ecke der Kneipe – möglichst weit weg von dem übel launigen und aggressiven Gesocks, das die Bar füllte.

Der immervolle Humpen war eher spartanisch eingerichtet, denn den Gästen lag nicht viel an Komfort. Sie waren hier um sich volllaufen zu lassen und zu raufen. Neben der langen Theke – hinter der Robert Stellung bezogen hatte und ein paar Gläser wusch – gab es nur einige längliche Tische und einfache Holzstühle. "Geschmückt" wurde der einzige Raum der Bar durch nichtssagende Bilder an den Wänden und einem musterlosen braunen Teppich auf dem Boden. Ein stickiger und übler Geruch nach Rauch und Körperausdünstungen lag in der Luft, der auch durch die vielen offenen Milchglasfenster nicht ganz vertrieben werden konnte. Das schien die Gäste allerdings nicht zu stören, denn die waren zahlreich vorhanden.

Manchmal wurde der Raum von einem lauten Lachen erfüllt, wenn jemand einen derben dreckigen Witz gerissen hatte aber ansonsten war es relativ ruhig, da die meisten Gespräche im Flüsterton verliefen.  Die Kneipe war ein bei den Bewohnern von Pinchfield bekannter Ort um Geschäfte jeglicher Art abzuwickeln, wenn nicht gerade wieder eine der vielen Prügeleien stattfand. Als Shiver und Maguerite endlich Platz genommen hatten, kam Robert schlendernd und ohne jegliche Eile auf sie zu und nahm ihre Bestellung auf.

Nach einer ganzen Weile, in der sich die beiden gut unterhalten hatten, entdeckte Mageruite einen Mann, der die beiden zu beobachten schien. Der Mann bemerkte das er entdeckt war und so stand er von seinem Platz an der Theke auf und machte sich auf den Weg zum Tisch der beiden. Er grinste sie an und stellte sich vor.

"Ich war noch nie gut darin, mich zu verstecken. Erlaubt mir mich vorzustellen, mein Name ist Steven Black. Ich beobachte sie beide schon länger und bin mir sicher, das wir ins Geschäft kommen können. Haben der Herr und die Dame Interesse?"
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Beitrag von: Der Flüstermann am 22.07.2013, 00:17:19
Prolog für Carl und Samual



Es war wieder einmal einer dieser Tage, an dem man am besten gar nicht erst aufgestanden, sondern im Bett liegen geblieben wäre und den Tag einfach vorüberziehen lassen hätte. Jedoch waren sowohl Carl, als auch Samual White aufgestanden und hatten das Geschäft zu den üblichen Zeiten geöffnet um den Menschen in Middlesteel zu helfen und ein bisschen Geld zu verdienen. Leider schien heute, so wie es in letzter Zeit öfter vorkam aber niemand ihre Hilfe zu benötigen.

Schon oft hatten sich die beiden ihren Kopf darüber zerbrochen, wieso die Kunden in den letzten Wochen immer öfter ausblieben. Ob es nun daran lag, das sie einfach keine Hilfe benötigten, jemand den guten Ruf des Geschäfts zerstört hatte oder ihre Dienste zu teuer waren, fanden sie einfach nicht heraus. So versuchten die beiden das beste aus diesem Tag zu machen und taten das, was sie am besten konnten.

Carl verbrachte seine Zeit damit, im Geschäft die Stellung zu halten und auf Kunden zu warten, während Samual das Schießen übte. Carl konnte seinen Augen kaum trauen, als ein junger Mann das Geschäft betrat und zielstrebig auf ihn zuging. Er war in einen feinen schwarzen Anzug gekleidet, der dem Anschein nach, den Wert einiger Waffen in diesem Geschäft überstieg. Er redete nicht um den heißen Brei herum und kam direkt auf den Punkt.

"Guten Tag, mein Herr. Sie und Mister White habe ich gesucht. Sie haben einen guten Ruf in der Stadt und es heißt, das sie den Menschen helfen, wann immer sie können. Wie es der Zufall so will, benötige ich Hilfe bei einer bestimmten Sache. Es könnte für sie sehr lukrativ sein."
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Beitrag von: Der Flüstermann am 22.07.2013, 11:34:28
Prolog für Wolfhard



"Entlassen?"

Wolfhard konnte nicht fassen, was er da gehört hatte. Ungläubig starrte er den Chefredakteur der „Middlesteel News“ an und hoffte, das er sich gerade verhört hatte. Doch seine Hoffnungen wurden zerschmettert, als der wütende Mann auf den Tisch schlug.

"Was stehst du hier noch rum?! Verschwinde endlich aus meinem Blickfeld, bevor noch mein Geduldsfaden reißt!"

Während sich der Redakteur auf den Stuhl hinter dem schweren Holztisch fallen ließ, murmelte er weiter, ohne das Wolfhard alles verstehen konnte. Während er weiter vor sich hin fluchte, fing er an, die Geschichten und Berichte seiner Reporter zu lesen.

"Unglaublich.... Faulheit... immer... auch noch Geld zahlen..."

Da der Redakteur Wolf nicht eines weiteren Blickes würdigte, sondern sich voll und ganz darauf konzentrierte den verursachten Schaden durch die verlorene Geschichte zu beheben, wurde wohl von ihm erwartet, das er den Raum verließ. Er ließ den wütenden Mann hinter sich und ging aus dem Büro, nur um anschließend in das Chaos des mehrstöckigen Verlagsgebäudes zu geraten. Seufzend und schlecht gelaunt, lief er durch die hetzenden Menschenmengen, die – obwohl es so chaotisch aussah – gut zusammenarbeiteten und die Zeitung herausbrachten. Auch die Fragen der verschiedenen Angestellten, die er kannte, ignorierte er oder beantwortete sie so knapp wie möglich.

Als er endlich aus dem Gebäude auf die Straße ging, realisierte er erst, was gerade geschehen war. Er hatte den einzigen Job verloren, der ihm Spaß gemacht hatte und nun stand er mittellos da. Zwar hatte er noch ein bisschen Geld angespart aber er brauchte so schnell es ging eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Wie durch einen Zufall – war es das wirklich? - kam ein Mann mit einer Karte auf ihn zu. Der in einen alten Ledermantel und abgenutzte Stiefel gekleidete Mann lächelte ihn an und hielt ihm die Visitenkarte hin.

"Gestatten, Steven Black, Angestellter bei Mc Kinkai's Maschinen. Vielleicht haben sie von dem Geschäft gehört, es ist ziemlich bekannt und beliebt. Mc Kinkai möchte ihnen ein Geschäft vorschlagen. Sollen wir ein Stück gehen und uns über die Einzelheiten unterhalten?"
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Beitrag von: Der Flüstermann am 22.07.2013, 11:42:27
Prolog für Simon Hook



Simon Hook konnte es immer noch nicht glauben und las den Brief deshalb noch ein weiteres mal durch. Ja, dieser Brief war eindeutig an ihn addressiert und der Inhalt war der gleiche, wie vor wenigen Minuten. Er sollte sich gegen Nachmittag mit Hauptmann Flare treffen um seinen neusten Einsatz zu besprechen. Simon diente zwar schon seit einiger Zeit in der Sondergarde Jackals aber trotzdem war es eine Ehre für ihn, mit seinem Dienstgrad bereits soviel Vertrauen entgegengebracht zu bekommen. Dies war das erste mal für ihn, das er einen Auftrag bekam, für den er die alleinige und völlige Verantwortung hatte. Es war eine schwere Bürde aber trotzdem freute er sich schon auf das Treffen mit dem Hauptmann und den Auftrag. So verging der Tag im Flug und auch die alltäglichen und manchmal auch langweiligen Aufgaben, schienen einfacher von der Hand zu gehen und mehr Spaß zu machen.

Als die Zeit endlich gekommen war, machte sich Simon auf den Weg zum Kraftraum der Sondergarde, der auf dem Palace Sqaure lag. Dort angekommen, sah er sich um und konnte Flare im hinteren Teil des Raumes ausmachen und dabei beobachten, wie er einen Klimmzug nach dem anderen vollführte. Der Raum roch leicht nach Zimt, weshalb Simon davon ausgehen konnte, das der Hauptmann und die anderen Sondergardisten im Raum Schimmer gekaut hatten um ihre sowieso schon übergroßen Muskeln weiter aufzubauen.

Simon ging an den trainierenden Gardisten vorbei, die verschiedene Übungen durchführten um ihren Körper zu stählen und blieb vor dem Hauptmann stehen. Als Hauptmann Flare Simon näher kommen sah, ließ er sich auf den Boden fallen.

"Gut das du hierher gekommen bist aber lass uns die Einzelheiten des Auftrages woanders besprechen. Auf dem Weg in die Kaserne, kann ich schon einmal die wichtigsten Aspekte der Mission anreißen."

Der Hauptmann nahm ein Handtuch zur Hand und wusch sich den Schweiß vom Körper, wobei er sich in Richtung Ausgang begab. Während Simon neben dem Hauptmann herlief, erklärte dieser ihm den groben Umriss der Mission.

"Bei der Mission handelt sich erst einmal um eine Bewachung. Du wirst dich einer Gruppe anschließen, die ausgesandt wird um eine Kugel aus alter Zeit zu finden. Diese Kugel beinhaltet Technologie, die gefährlich sein könnte aber wir wissen nicht, was der Auftraggeber mir ihr anfangen will. Es kann sein, das er gar nicht über ihre Gefahr Bescheid weiß und völlig unschuldig ist. Du musst uns alle Informationen zukommen lassen, die du sammeln kannst. Aber lass uns die Details in der Kaserne besprechen..."

Mit diesen Worten, machten sich beide auf den Weg zu der Kaserne der Sondergarde, die nur wenige Minuten von dem Kraftraum entfernt war.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 22.07.2013, 12:02:27
Prolog für Aether Shanty



Willbur Draecorik oder auch Aether Shanty, wie sich der junge Mann nun nannte, rannte durch den Bezirk von Grumblebank und versuchte die Männer abzuschütteln, die ihn verfolgten. Auch dieses mal hatte er einem der alten reichen Säcke ein bisschen Gewicht abgenommen, das sein Geld verursachte. Natürlich nicht für sich selbst, sondern um es den armen Familien in diesem Bezirk zu geben. Irgendwann würde man seinen Namen in den Zeitungen und Romanen überall in Jackals lesen können und ihn für seine Taten anhimmeln.

"Jetzt haben wir dich, Abschaum!"

Die Verfolger kamen immer näher und erhöhten ihre Anstrengungen noch, als sie sahen, das der junge Mann langsamer wurde. Sie erhoben ihre Knüppel und waren bereit zuzuschlagen, sollten Aether Shanty noch langsamer werden und in ihre Reichweite kommen. Doch da hatten die Schläger die Rechnung ohne den jungen Schurken gemacht, der die Slums wie seine Westentasche kannte und genau wusste, was er zu tun hatte. Nachdem er um das Gebäude zu seiner rechten gerannt war, schlug er einen Haken und sprang durch ein kaputtes Fenster in ein altes Gebäude, von dem er genau wusste, das es leer stand.

Die überraschten Verfolger hatten damit nicht gerechnet und konnten deshalb nicht so schnell reagieren, wodurch Aether Shanty wertvolle Sekunden gewann. Er rannte durch den angesammelten Müll, Mauerstücke und Glasscherben, die den Boden übersäten und sprang durch ein weiteres Fenster in den Hinterhof des Gebäudes. Er wusste, das es eine Sackgasse war aber er würde sich hier verstecken, bis die Schläger ihn woanders suchen würden. Wie er gehofft hatte, gaben seine Verfolger die Suche in diesem Gebäude schnell auf, da sie vermuteten, das er einfach wieder aus dem Gebäude herausgesprungen und das ganze eine Täuschung war.

"WIR FINDEN DICH SCHON FRÜHER ODER SPÄTER UND DANN WIRST DU HOFFEN, DU HÄTTEST MISTER SMITH NIEMALS BESTOHLEN!"

Nach einiger Zeit, machte sich Aether Shanty mit dem Beutel in seinen Händen langsam auf den Weg zu der Familie, die er unterstützen wollte. Wie schon früher, legte er den Beutel voll Geld auf den Fenstersims, weckte die Familie und verschwand dann so schnell es ging wieder in die Dunkelheit der Nacht. Doch nur um wenige Meter von dem Haus der Familie entfernt stehen zu bleiben, als ihn ein Mann ansprach, den er allerdings in der Dunkelheit nicht sehen konnte.

"Eine wirklich vorbildliche Tat in diesem Viertel. Allerdings sehr gefährlich, es so anzugehen. Ich biete ihnen eine Möglichkeit, ohne lästige Verfolger und mit weitaus weniger Gefahren an mehr Geld zu kommen, als sie sich vorstellen können. Interesse?"
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 22.07.2013, 18:14:59
Prolog für Shiver und Maguerite


"Nennt man es heutzutage ein Geschäft?" antwortete Maguerite süffisant, wobei sich um ihre Augen Lachfältchen bildeten, die ihr noch jugendliches Aussehen lügen straften. Man musste genau hinsehen um sie überhaupt zu entdecken, aber Maguerite wusste das sie da waren, was sie in dunklen Stunden belastete. Dies war aber keiner von ihnen.

"Zwar seid ihr ein gut aussehender Mann, aber mein Freund Shiver hier, ist leider sehr eifersüchtig." langsam zog Maguerite einen ihrer Spitzenhandschuhe aus und legte Shiver eine Hand auf seinen Unterarm. Sie schaute ihm direkt in die Augen und ein strahlendes Lächeln erschien auf ihren Lippen: "Ich fürchte wir stehen beide nicht zur Verfügung. Das goldene Kissen ist nicht weit von hier. Dort solltet ihr suchen. Günstiger wäre es natürlich sich eine nette Abhängige bzw. einen Abhängigen von der Straße zu suchen. Allerdings habe ich gehört, dass schon mancher Freier mit aufgeschnittener Kehle endete." Den letzten Teil flüsterte sie nur als wäre es ein Geheimnis.

"Euer Angebot schmeichelt uns, zumindest mir, sehr und ich danke euch für euren Mut, aber wir müssen leider ablehnen." Ihre braunen Augen funkelten leicht als sie ihren Gegenüber anschaute, die Hand nicht von Shiver nehmend.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 22.07.2013, 21:13:19
Prolog für Shiver und Maguerite

Shiver ließ Maguerite gewähren. Wenig hatte Shiver die letzten Jahre mit einer gewissen und stetigen Freude erfüllt. Die Kartenspiele, Würfelspiele, der Alkohol und die vielen Frauen, ob bezahlt oder auch sonst willig oder sonstwie gefügig gemacht, sie vermochten es allesamt nur Shiver über den Tag zu bringen, aber wahre Freude? Maguerite war anders. Sie war einfach irgendwie anders. Nicht nur, dass sie außerordentlich hübsch war und es irgendwie geschafft hatte, dass ihre Schönheit zwischen Gesocks und Unrat nicht so schnell verwelkte wie bei allen anderen Blüten an diesem Ort, sie war irgendwie voller Energie. Was ihn aber wahrhaft an ihr faszinierte, das war ihre natürliche Dreistheit, die irgendwo zwischen gemäldetauglicher Mimik, erfrischender Jugend und doch gleichzeitig so lokal-passender Stumpfheit war.

Und so gab er in dieser Szene den Hund. Als Maguerite, was nach Shivers zurückgebliebener Privatschulbildung so viel wie Perle bedeuten musste, davon sprach, dass Shiver sehr eifersüchtig war, blickte Shiver den Mann mit seinen tiefliegenden Augen an, die so aussahen als hätten sie einige Fäuste geschluckt; kampferprobt; schmerzresistent. Shivers Blick verriet eine Nuance des leidenschaftlichen Furors, der sich in ihm verbergen mochte, falls jemand Maguerite zu nah kam und ließ sich die Berührung gefallen. Ihre sauberen Hände auf seinen narbig-tätowierten Unterarmen. Es fühlte sich merkwürdig an, saubere Hände auf seinen Armen zu fühlen. Wie eine alte Erinnerung.
Doch Shiver blickte nicht auf Maguerites Hände, stattdessen grummelte er unverständlich und abweisend in Richtung des Mannes, mit dem Maguerite sprach.

Shiver hatte keine Ahnung, was dieser Black von ihnen wollte. Einfach von einem Geschäft reden in diesem Lokal, an diesem Ort, war wie von Schmutz in den Gassen reden. Es war so unspezifisch, dass es nicht mehr als irgendeine Art von Klatsch war, um ins Gespräch zu kommen. Nicht mehr als ein einfaches guten Morgen oder guten Abend oder welche Tagesphase auch immer sein mochte. Shiver waren Tageszeiten einerlei, ihm waren auch irgendwelche Männer egal, die von irgendwelchen Geschäften sprachen. Er lebte schon lange in diesem Loch. Lange genug, um Hunderte von irgendwelchen Kerlen gesehen zu haben, die an den Tisch kamen und von Geschäften und Ideen sprachen. Entweder suchten sie eine Faust, die ihnen half oder Geld eintrieb. Oder sie suchten einen Bullen, der grimmig andere anschaute. Oder sie versuchten einen gleich über den Tisch zu ziehen. Wenn sie dumm waren, spielten sie Karten gegen Shiver. Er würde mehr sagen müssen, wenn er Shivers Interesse wecken wollte. Und er würde Shivers Blick standhalten müssen. Mit Hunden, die den Schwanz einkniffen, lohnte es sich nicht zu reden[1].

Grummelig äußerte der verbeulte Narbenmann, während er mit der freien Hand eine abweisende Handbewegung machte. "Die Frau hat gesprochen." Dennoch ließ er sich nicht nehmen, den Mann ausreichend zu mustern.
 1. Einschüchtern 22 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg861213.html#msg861213)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 23.07.2013, 00:24:28
Prolog für Wolfhard

Auch wenn er, auf Grund der Tatsache, dass er die meiste Zeit unterwegs gewesen ist, und sein Ex-Partner den grössten Teil der redaktionellen Arbeit übernommen hat, gibt es in der Redaktion doch ein paar Leute mit denen er gut ausgekommen ist und die er etwas näher kennengelernt hat genau so wie solche die etwas gegen ihn haben. Daher reisst er sich auf seinem Weg durch die Redaktion zusammen, um sich von ersteren keine Fragen anhören zu müssen und letztere keine Genugtuung zu geben. Erst im Treppenhaus macht er seiner Wut und Enttäuschung mit einem kräftigen Tritt gegen die Wand Luft, was aber aufgrund der Konstruktion des Druckluftgebäudes nicht ganz das gewünschte Resultat erzielt. Wegen der für ihn absolut atypischen Reaktion und des damit verbundenen Kontrollverlusts auch noch über isch selbst verwundert und verärgert, verlässt er das Gebäude auf schnellstem Weg.

Innerlich noch immer brodelnd, ist Wolfs erster Impuls, als er auf der Strasse plötzlich angesprochen wird, dem Mann eine gepfefferte Abfuhr zu erteilen und ihn, zusammen mit dem Redakteur auf den Grund der Feuersee zu wünschen. Im letzten Moment hält ihn jedoch der Gedanke an seine, durch die Rückzahlung der Spesenvorschüsse für sich und seinen Ex-Partner, arg erleichterte Geldbörse zurück. So atmet er einmal tief durch und erwidert dann nicht wuterfüllt, dafür um so kühler, "Ich habe von dem Laden zwar noch nie was gehört, aber von mir aus. Aber falls sie mir irgendwas verkaufen wollen haben sie bei mir an der falschen Adresse!"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 23.07.2013, 12:20:48
Prolog für Simon Hook



Simons Blick schweifte über die trainierenden Gardisten, während er sie passierte. Die Luft war feucht von den Ausdünstungen ihrer Körper und der Geruch von frischem Schweiß mischte sich mit dem zimtigen des Schimmers. Dieser Ort war mit der Zeit ein Teil von ihm geworden, stundenlang hatte er selbst hier seine Muskeln beansprucht und wachsen lassen, und auch jetzt in diesem Moment spürte er den Wunsch in sich, sich den anderen anzuschließen und sich für den Anfang dem Stemmen von Gewichten zu widmen. Doch er war nun nicht hier, um zu trainieren, und die Freude auf das Treffen mit Hauptmann Flare machte es ihm auch nicht schwer, dem Rest des Kraftraums wenig Beachtung zu schenken.

Simon begrüßte seinen Befehlshaber und zugleich auch sein Vorbild mit angemessener Respektsbekundung und passte aufmerksam auf, während Flare sprach. Die Vorfreude, die sich im Laufe des Tages, seitdem er den Brief erhalten hatte, in Simon angestaut hatte, wurde nun noch mehr beflügelt, als Flare die Mission, auf die Simon nun geschickt wurde, im Groben umriss. Natürlich blieb abzuwarten, was der Hauptmann noch zu sagen hatte und damit auch, welchen genauen Rahmen dieser Auftrag haben würde, aber hörte sich bisher ganz danach an als würde Simon Middlesteel im Zuge der Mission verlassen müssen – oder eher dürfen.

Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er im positiven Sinne aufgeregt war. Er fand seinen Alltag, obwohl dieser meist sehr strukturiert war und sich so etwas wie Routine eingestellt hatte, durchaus erfüllend, doch im Gegensatz zu sich immer wieder wiederholenden Aufgaben und dabei nicht selten auftretenden Déjà-vu-Erlebnissen, war ihm ein wenig Abwechslung sehr willkommen.

Eine Expedition und Überwachungsmission war etwas ganz nach seinem Geschmack – zumindest hörte es sich nach Abenteuer an. Doch bevor sich Euphorie zu sehr in ihm breitmachte, ermahnte Simon sich innerlich, seine Selbstbeherrschung aufrechtzuerhalten. Der Hauptmann verließ sich auf ihn, denn sonst würde er Simon diesen Auftrag nicht anvertrauen – und der trotz allem noch unerfahrene Gardist wollte die Ehre, die ihm damit zuteilwurde, mit möglichst viel Professionalität würdigen. Es war der erste Auftrag, für den Simon die alleinige Verantwortung besaß, und der junge Mann war betrebt, sich und Flare beweisen, dass dieser mit ihm nicht auf das falsche Pferd gesetzt hatte. Wenn diese Kugel, um die sich die Mission drehte, wirklich gefährlich sein sollte, war es umso wichtiger, dass Simon nicht versagte – das wollte er aber auch aus Prinzip um jeden Preis verhindern. Es war seine Pflicht, diese Bewachung erfolgreich durchzuführen und den Hauptmann auf dem Laufenden zu halten. Und diese Pflicht nahm er sehr ernst.

Als Simon an Hauptmann Flares Seite die Kaserne betrat, nahm er seinen Hut ab und folgte seinem Befehlshaber dorthin, wo dieser sich mit ihm unterhalten wollte. Weiterhin respektvoll wartete er darauf, dass Flare erneut das Wort ergriff und ihn in die Details des Auftrags einweihte. Simon war gespannt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 23.07.2013, 15:43:11
Prolog für Shiver und Maguerite



Sichtlich irritiert blickte der Mann Margeuerite an. Er hatte vermutlich mit vielen Antworten gerechnet, jedoch nicht mit dieser, weshalb er nicht nur verwirrt, sondern für einen Augenblick auch verlegen war. Doch so schnell dieser Blick auf das Gesicht des Mannes gehuscht war, desto schneller verschwand er wieder und wurde durch ein Lächeln ersetzt, als er sich sicher war, das die gesamte Situation nur ein Scherz und eine Reakton auf sein schwaches und nichtssagendes Angebot war. Gerade als er zu einer vermeintlich ebenso schlagfertigen Antwort ansetzen wollte, traf ihn der Blick Shivers.

Schon augenscheinlich schien der Mann in dieser dreckigen und wüsten Umgebung der Bar fehl am Platz zu sein. Er hatte sich - was die Kleidung anging - zwar ganz offensichtlich eher stümperhaft versucht anzupassen aber seine Körpersprache konnte nicht darüber hinwegtäuschen, das er normalerweise mit anderen Personen verkehrte. So war es auch nicht verwunderlich, das er dem abweisenden, harten und kalten Blick Shivers nicht standhalten konnte und für einen Moment wie ein verschüchterter Junge auf den Boden starrte und nervös von einem Bein aufs andere trat.

Doch es schien so, als habe der Mann zumindest einen starken Willen und würde sich durch die Äusserungen und die Abweisung die ihm entgegenschlug nicht vertreiben lassen. Er fasste neuen Mut und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, denn er war sich sicher: Wenn sie sein Angebot erst einmal gehört hatten, würden sie nicht widerstehen können.

"Ich bin nicht hierhergekommen um ihnen diese Art von Geschäft vorzuschlagen. Ich komme im Auftrag von Herrn McKinkai, der ein Geschäft für hochwertige Maschinen, Dronen und Roboter in der Spencer Street betreibt. Er möchte eine Expedition starten um verlorengegangene Technologie zu beschaffen, die seinen bisherigen Erfolg noch weiter verstärkt. Es ist ein durchaus lukrativer und spannender aber vor allem moralisch nicht verwerflicher Auftrag. Wenn sie ihre Meinung ändern und doch interessiert sein sollten, darf ich mich dann zu ihnen setzen, damit wir das ganze wie richtige Geschäftspartner besprechen können?"
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Beitrag von: Aether Shanty am 23.07.2013, 22:45:31
Prolog für Aether Shanty

Aether blieb stehen und verlagerte sein Gewicht auf beide Beine. Er atmete tief durch, als er systematisch die Nacht im Sichtbereich seiner Augen nach dem Unbekannten absuchte. Noch wagte er keine schnelle Bewegung, er musste den richtigen Moment abpassen indem er die Karten neu mischen konnte um die Situation zu seinen Gunsten zu wenden. Er hatte einen Fehler gemacht. Man hat ihn zu nahe am Fenster der Hucklebrinks erwischt. Wenn er nun erneut scheiterte, nicht auszudenken was seinen Schützlingen angetan werden würde!

Früher oder später musste seine Glückssträhne enden. Zulange war er nun schon einflussreichen Leuten auf der Nase herum getanzt, hatte sie bestohlen, sie erniedrigt. Aether wusste, eines Abends würde jemand ihm auf die Schliche kommen. Denn wenn er etwas schmerzlich gelernt hatte, dann dass egal wie "wasserdicht" ein Plan auch ausgearbeitet war... Das Schicksal dennoch jeder Zeit zuschlagen kann und der Zufall dir dann wild entschlossen, kalt und brutal eine Kugel ins Herz jagt.

Er nahm sich wenige Sekunden um gelassener zu wirken, setzte ein gespieltes Lächeln auf und zwinkerte schelmisch in die Dunkelheit, während er den Kopf langsam in die Nacken legte.

"Sie scheinen ja einiges über mich herausgefunden zu haben, mein Freund! Beeindruckend wie sie mir hier auflauern konnten. Wissen sie, ich lege besonderen Wert darauf, alleine spazieren zu gehen. Wundert mich ein wenig um diese späte Stunde in dieser verruchten, gefährlichen Gegend von jemanden angesprochen zu werden, mit ihrem vornehmen Akzent."

Aether griff geschickt an den Griff seines Rapiers und hielt jedoch dort inne, um mit der Hand das polierte Gegengewicht am Ende des Lederstücks zu streichen. Er versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen, als er den Kopf etwas nach vorne beugte und erneut sein vor dem Spiegel geübtes, lässiges Grinsen über den linken Mundwinkel auf zu setzen.

"Wissen sie, ich arbeite wie ich durch die Nacht spaziere. Allein. Reden wir doch einmal Klartext. Wenn sie von Wessthorn kommen, ich habe bereits mehrmals gesagt, ich stehle nicht für Geld oder korrupte Blahattsüchtige. Wenn nicht, dann wiederhole ich gerne meine Aussage gegenüber eben Genannten, denn sie gilt auch für sie. Es geht mir nicht darum, mir meine Altersvorsorge anzusparen oder mir ein hübsches Haus in Thousand Locks zu kaufen."

Mit der freien Hand vollführte er eine Geste, als würde er ein unsichtbares Orchester dirigieren.

"Es dreht sich alles letzten Endes um die Botschaft! Ich bin bei leibe keiner der Gleichmacher aus Quatershift. Doch wer auch immer meint, er könnte mit Menschen machen was er will, sie schlagen und hungern lassen. Mit ihren Leben spielen als wären es Zinnsoldaten...
Wissen sie, mein Freund... Der darf von Heute an um sein Leben, seine Habe UND seine Macht fürchten. Denn Aether Shanty -
"

Er zog seinen Rapier und drehte sich gekonnt auf dem Linken Fuß um.

"- wird ihn eines Nachts mit dem Teufel tanzen lassen!"

Zufrieden mit seinem Auftritt grinste er zum ersten Mal in diesem Moment ehrlich in die Nacht. Denn wenn er gleich den Tod finden würde, immerhin hatte er genug bleibenden Eindruck hinterlassen damit man sich an ihn erinnern würde... Hoffte er angsterfüllt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 24.07.2013, 13:01:30
Prolog für Wolfhard



Ein gewinnendes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes, als er sich seines Sieges gewiss war, noch bevor das Gespräch richtig angefangen hatte. Aber sobald er auch nur einen Fuß in die Tür gesetzt hatte, würde er sich nicht mehr vertreiben lassen und es sich ganz gemütlich machen. Er steckte die Visitenkarte wieder in seine Hosentasche, da Wolfhard anscheinend kein Interesse daran hatte und sie deshalb ignorierte und machte sich gemächlich daran, die Dock Street herunterzulaufen, an der der Großteil aller Verläge aus Middlesteel ihren Sitz hatten. Während er neben Wolfhard herlief, zündete er sich eine Zigarette an - wobei er auch Wolfhard eine anbot - und zupfte sich seine Kleidung zurecht. Dann fing er an - während er ab und zu an seiner Zigarette zog -  den Auftrag grob zu umschreiben, damit der junge Mann einen besseren Einblick auf das bekam, was ihn erwartete.

"Ich kann mir nicht vorstellen, wieso sie noch nie etwas von McKinkais Maschinen gehört haben aber ich möchte sie nicht mit Einzelheiten nerven, da sie das Geschäft später auch selbst kennen lernen werden, sollten sie den Auftrag annehmen. Herr McKinkai hat neue Informationen über ein Volk gefunden, das weitaus fortgeschrittener als unser heutiges war. Er möchte eine Expedition aufbauen um die Technologie dieses Volkes zu bergen und hat mir deshalb aufgetragen eine Gruppe zusammenzustellen, die das für ihn erledigt.

Wenn sie den Auftrag annehmen, werden sie mit sechs anderen Personen zum Dschungel von Liongeli aufbrechen und dort abseits des Grünnetzes - in einem unerforschten Teil des Dschungels - nach den Überresten dieser Zivilisation suchen und einen ganz bestimmten Gegenstand bergen. Natürlich wird ihnen neben Ruhm und Abenteuer auch eine hübsche Summe Geld winken. Vielleicht könnten sie sich sogar Geld dazu verdienen, wenn sie den unerforschten Teil kartografieren oder die Tiere in dem Dschungel jagen, wobei sie den Auftrag natürlich nie aus den Augen verlieren sollten. Wie sieht es aus, ich glaube sie können vor allem das Geld gut gebrauchen, da sie gerade ihren Job verloren haben."


Steven Black lächelte verschmitzt, als er die Information offenbarte, die er eigentlich noch gar nicht besitzen konnte. Er zog genussvoll an seiner Zigarette, zertrat den Stummel und wartete auf die Antwort des Mannes.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 24.07.2013, 16:56:35
Prolog für Shiver und Maguerite

Maguerite schaute den Fremden an. Man konnte nicht genau sagen ob der Peinlichkeit der Verwechslung oder einfach nur aus reiner Neugier. Lässig schob sie den Stuhl rechts von ihr nach hinten und deutete auf ihn: "Setzten Sie sich doch bitte. Ich bitte das Missverständnis zu entschuldigen. Wenn jemand mit ihrer Herkunft hierkommt und etwas sucht ist es Sex, Drogen oder jemanden für eine illegale Kraftaktion."

Maguerites Stimme war etwas leiser geworden, inzwischen hatte sie auch die Hand von Shivers Arm genommen: "Seht ihr den Mann da hinten?" Mit einem Kopfnicken deutete sie in eine Richtung. "Leute die Drogen verkaufen sitzen immer alleine. Der Körper ist entspannt, aber ihre Augen suchen unablässig den Raum ab. Und seht ihr wie er nur ab und zu ganz vorsichtig an seinem Bier nippt? Er will nicht betrunken werden, das wäre schlecht für sein Geschäft."

Während sie gesprochen hatte, war sie mit ihrem Stuhl etwas näher an den Fremden gerückt. Ihre Stimme war immer leiser geworden, während sie sich immer weiter in Richtung des Fremden beugte. Ihre Lippen kamen seinem Ohr immer näher. Durch eine geschickte Körperdrehung öffnete sie den Blick auf ihr Dekolleté. Inzwischen war sie so nah, dass der Fremde selbst den leicht blumigen Geruch ihres Parfums riechen konnte. Kein Mann würde ja dahinter kommen wann und wann Frauen dieses Manöver absichtlich vollführten. Doch es war ein wenig eine Versprechung und ein wenig eine Aufforderung.

"Da wir zu zweit hier sitzen, können wir keine Drogen verkaufen, ich bin eine Frau. Also wird es kaum ein illegaler Kraftakt sein den ihr sucht." Maguerite vergrößerte den Abstand zu dem Überbringer der Nachricht. Sie schaute ihm direkt in die Augen. Ihre Stimme wurde plötzlich tiefer und bekam eine Farbe wie samt: "Damit bleibt nur noch der Sex." wobei sie das Wort Sex speziell betonte und besonders deutlich aussprach. Gerade so als wollte sie ihre Lippen in den Mittelpunkt stellen.

Der geneigte Beobachter mochte sich an eine Katze erinnert fühlen, die eine Maus gefangen hatte und mit der lebendigen Maus spielte, nur um wenn sie keine Lust mehr hatte, ebenjene zu töten und liegen zu lassen.

Maguerite atmete tief ein und legte eine Hand auf ihren Brustkorb: "Bitte verzeiht, immer wenn ich aufgeregt bin rede ich einfach. Ihr wolltet aber uns etwas erzählen." forderte sie den Gast auf. Sie legte den Kopf leicht schräg und positionierte ihr Kinn ein Stück nach unten um ihn aus ihren großen Augen von unten angucken zu können um den maximalen Effekt zu erzielen.

Anscheinend war die Katze mit der Maus noch nicht fertig.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 24.07.2013, 19:02:14
Prolog für Wolfhard

Die angebotene Zigarette genau so ignorierend wie vorher die Visitenkarte, hört Wolf dem Mann mit wachsendem Interesse zu. Dabei bemüht er sich aber, sich dass nicht anmerken zu lassen und sein kühles Verhalten bei zu behalten. Erst um den Fremden gegebenenfalls schneller abwimmeln zu können und gegen ende um seine Position bei der späteren Honorarverhandlung nicht durch zu viel Interesse zu schwächen. So kommentiert er die Bemerkung über seine Entlassung auch nur mit einem leichten Heben der Augenbraue, während er kurz über das Gesagte nachdenkt. Dabei fällt ihm die äusseriche Gelassenheit nicht gerade leicht, aber zumindest hat er, aus seiner Zeit als Kopfgeldjäger, schon etwas Erfahrung in ähnlichen Situationen und so bleibt seine Stimme auch ganz neutral als er antwortet. "Das ganze klingt sehr geheimnisvoll und auf jeden Fall nicht ungefährlich, daher werden sie sicher Verstehen das ich ihnen ihnen keine abschliessende Antwort geben kann, solange Honorar und Rahmenbedingungen noch nicht geklärt sind. Ich bin jedoch bereit sie zu ihrem Auftraggeber zu begleiten um dies zu Besprechen und ich denke ich muss ihnen meine Diskretion im Falle einer Absage nicht extra zusichern, da sich dies von alleine versteht."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 24.07.2013, 19:41:54
Prolog für Simon Hook



Vollkommen selbstsicher wirkte der Hauptmann, als er erhobenen Hauptes durch die etwas baufällig wirkende Kaserne auf dem Palace Sqaure ging und dabei die anderen Sondergardisten grüßte, an denen er und Simon vorbeigingen. Einmal blieb er sogar stehen, um einem der neuen Rekruten ein paar aufmunternde Worte zu sagen und ihn daran zu erinnern, das sie viel mehr als eine einfache Garde waren, nämlich Brüder. In dieser Hinsicht mochte der Hauptmann etwas seltsam sein, denn für ihn waren alle Irrnebler seine Nebelbrüder und damit die gesamte Sondergarde so etwas wie eine riesige Familie. Das war auch der Grund, warum sich der Hauptmann unter seinesgleichen nicht so verhielt, wie man es vielleicht von einem Hauptmann erwartet hätte, sondern eher kameradschaftlich - eben fast brüderlich.

Flare führte Simon durch die schmucklosen Gänge der Kaserne, in das Zimmer, in dem er alle Unterlagen aufbewahrte und bedeutete ihm sich zu setzen. Er selbst schloss die Tür, ging zu einem breiten Schrank mit vielen kleinen Schubladen, holte zwei Dinge daraus hervor und legte sie vorsichtig auf den Tisch, der zwischen den beiden stand. Die Blätter, die nun auf dem Tisch lagen, waren wohl Notizen und Unterlagen, die der Hauptmann als Gedächtnisstütze brauchte um nicht jedes Detail des Auftrages zu vergessen. Allerdings gab es auch eine leicht blau schimmernde, völlig glatte Metallkugel, die keinen Makel aufzuweisen schien.

"Das ist nur ein Replikat der Kugel, wie wir sie uns nach den gegeben momentanen Informationen vorstellen. Ziemlich unspektakulär, findest du nicht?"

Der Hauptmann lachte einen Moment, da er es wohl selbst nicht glauben konnte, jemanden auf eine Mission zu schicken um Informationen über so eine unscheinbare Kugel zu beschaffen.

"Aber der erste Blick täuscht. Wir sind sicher, das diese Kugel viele Informationen birgt. Wenn man nicht weiß, wonach man sucht, ist so eine Kugel total unauffällig und würde vermutlich von Schatzsuchern einfach liegen gelassen und als wertlos betrachtet werden. Eine gute Art Technologie vor anderen zu verstecken, wenn du mich fragst. Bist du bereit, dir alles einzuprägen, was ich dir nun über den Auftrag erzählen werde?"

Flare blickte Simon einen Moment ernst an und verschränkte die Arme. Dann aber widmete er sich den Unterlagen auf seinem Tisch, um sie noch einmal vor der Besprechung zu überfliegen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 24.07.2013, 21:40:37
Prolog für Carl und Samual



Carl lehnte an der Rückwand hinter der Theke. Seine Schutzbrille hatte er auf die Stirn hochgezogen und sein Schal war etwa auf Kinnhöhe. Nachdem er in den Anfangstagen seiner Zusammenarbeit mit Samual öfters im Laden die Stellung hielt hatte er feststellen müssen, dass die meistens Kunden etwas mißtrauisch sind, wenn der Verkäufer sein Gesicht verhüllt.
Er gähnte. Carl war gestern erst spät zu Bett gegangen, da er ein interessantes Buch entdeckt hatte, das von Pflanzen und Kräutern handelte, die am Rande der Zivilisation wuchsen. Anhand der Eigenschaften dieser Pflanzen könnten sich interessante Mittel und Extrakte herstellen lassen. Daraufhin hat Carl kein Auge zu bekommen, denn er überlegte die ganze Nacht, wie er ein Exemplar einer solchen Pflanze bekommen könnte. Da er sowieso nicht schlafen konnte stand er früh auf und bereitete ein paar Extrakte vor, sollte heute tatsächlich etwas passieren, bei dem er sie brauchen könnte. Dann machte er den Laden auf und begann die Waffen abzustauben, die schon etwas länger im Regal lagen.

Nun war er auch damit fertig und stand hinter der Theke, wartete und war müde. Und er war nicht sehr optimistisch, dass heute etwas Interessantes passierte. Selbst wenn es in den letzten Wochen mal einen Auftrag gab, dann war dieser meistens langweilig und schnell ausgeführt. "Die Stadtmenschen haben heutzutage einfach keine interessanten Probleme mehr.", dachte Carl. Eben überlegte er den Laden einfach zu schließen und den Rest des Tages im Labor zu verbringen, als sich die Tür öffnete.

Wenn ein Auftraggeber betonte, dass es um viel Geld ging, dann war der Auftrag meist entweder unangenehm oder gefährlich. Carl hoffte auf Letzteres. Er lächelte den Mann an und erwiderte:
"Sie sind richtig informiert, mein Herr. Mein Partner und ich übernehmen alle Aufträge bei denen ein kluger Kopf, eine sichere Hand und ein paar knifflige Tricks hilfreich sein können. Wo drückt denn der Schuh?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 25.07.2013, 09:33:47
Prolog für Shiver und Maguerite

Ihre Art die Informationen einfach so drehen zu wollen, als würde alle Welt auf sie und ihrer Interpretation zulaufen, verschaffte Shiver eine gewisse Freude, dennoch war es nun an der Zeit, die Umgebung etwas mehr im Auge zu behalten. Maguerite hatte es angedeutete, denn zwar war dieser Ort ein Ort für diverse Geschäfte, aber ob so ein Loch ein Ort für die ganz sensiblen Geschäfte war? Shiver zuckte mit den Schultern, als der Mann - dieser Black - bereits mit seinen ersten, stockenden Erläuterungen begann. Immerhin sprang er über seinen Schatten, obwohl er einen Moment zu kuschen schien, und das ließ ihm nach Shivers Definition genug Raum, dass Shiver bereit war, sich dieses Angebot überhaupt anzuhören.

Doch es bedurfte Shivers Worte gar nicht in diesen Moment. Die kleine Perle versuchte sich wieder an ihrem irisierenden Spiel und wie so häufig war es an Shiver, dieses Spiel zu beobachten und gegebenfalls etwaige Drohungen mit finsteren Blicken und dem Reckem der schwieligen Faust zu unterstreichen. Maguerite forderte dieses Betonen ihrer Worte im Moment jedoch nicht ein, und beharrte jetzt auch darauf, dass dieser Black noch mehr über dieses Geschäft erzählte, andererseits fragte sich Shiver schon, wer dieser Black selbst war. Hatte er nicht gesagt, dass er sie bereits eine Weile beobachtet hatte? Warum betonte er also, dass die Aufgabe moralisch unbedenklich wäre? Wahrscheinlich war er andere Kunden gewöhnt. Kunden mit Geld in der Tasche, welche nach der Fertigung ihrer in Auftrag gegebenen Maschinen damit so prahlten, als wären es ihre Erfindungen und nicht nur ihre Erwerbungen. Diesen Leuten mussten man wohl Honig um das Maul schmieren, um sie zu gewinnen oder sie in falscher Sicherheit wiegen. Aber letztendlich sagte er doch, was er wollte. Dass andere, vor allem jene, um die man aufgrund ihrer Stellung wohl kaum trauern würde, die Drecksarbeit für diesen Maschienenschuppen machen sollten.

Shiver gähnte ostentativ und rollte sich dann, Maguerite das Gespräch überlassend, eine Zigarette. Mit einem kleinen Zündhölzchen entflammte er den kleinen Glimmstängel, atmete den kratzigen Tabak tief ein, um den Rauch aus mit abfälliger Haltung auszupusten. Auffordernd blickte er Black an. Wurde Zeit, dass er mit den Details rüberkam.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 26.07.2013, 11:14:32
Prolog für Aether Shanty



Ein leises Klatschen ertönte in der Dunkelheit, das von den heruntergekommen Gebäuden und Fassaden der Straße widerhallte. Amüsiert kicherte der Mann, der Aether Shanty angesprochen hatte und trat aus einem Hauseingang, in dem er anscheinend auf den jungen Schurken gewartet hatte. Er war in einen dunklen, fast schwarzen langen Ledermantel gehüllt, der seine Figur und Proportionen verbarg, sodass es unmöglich war ihn anhand seines Körpers einzuschätzen. Die Zigarette, die der Mann jetzt angezündet hatte, glühte vor seinem Gesicht und enthüllte für einen Augenblick ein schmales Gesicht, das von einem kurzen gepflegten Schnurrbart geziert wurde. Sein Blick war interessiert auf das Rapier in der Hand Aethers gerichtet und ein leichtes Schmunzeln lag auf seinen Lippen, als er erneut das Wort ergriff.

"Wie lange haben sie diesen Auftritt geübt? Jeden Tag ein paar Minuten vor dem Schlafengehen?" Der Mann kicherte wieder amüsiert, bevor er fortfuhr.

"Aber nun zu dem Grund, warum ich sie anspreche. Ich bin weder hier um ihnen Schaden zuzufügen, noch komme ich von Wessthorn oder den anderen Menschen, die sie um ihr Geld erleichtert haben. Mister Shanty, mein Name ist Steven Black und mir wurde aufgetragen nach ihnen zu suchen, um sie für einen Auftrag anzuwerben. Was sie mit der Bezahlung dieses Auftrags machen, interessiert weder mich, noch Mister McKinkai, der sie bezahlen wird. Seien sie aber versichert, das sie damit nicht nur einer Familie in diesem Viertel helfen können.
Außerdem müssen sie auch an ihre eigene Sicherheit denken. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Großindustriellen – die diese Menschen hier ausnutzen – verbünden um sie, Mister Shanty, dazu zu bringen die Bonegate-Quadrille zu tanzen. Und damit wäre niemandem geholfen. Weder Mister McKinkai, noch mir und vor allem nicht den armen Menschen hier in Grumblebank."


Wobei Black mit einer alles umfassenden Geste das gesamte Viertel einschloss. Er zog ein weiteres mal an seiner Zigarette und wartet auf die Antwort Aethers. Dabei war es auch nicht möglich an seinen Gesichtszügen abzulesen, ob die letzten Sätze als Drohung gedacht waren oder der Mann völlig unschuldig war und es ernst meinte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 26.07.2013, 11:58:08
Prolog für Shiver und Maguerite



Mit einem freundlichen Nicken, einem kurzem "Danke!" und durchaus sicherer als zum Anfang des Gesprächs, setzte sich Black auf den angebotenen Stuhl und hörte Maguerite zu. Als sie den Drogenhändler erwähnte, blickte Black zu dem Mann hinüber. Doch ob aus Desinteresse was die zwielichten Geschäfte dieses Ortes anging, aus Angst beim Beobachten entdeckt zu werden oder aufgrund der Ablenkung, die Maguerite bot, drehte er sich wieder zu ihr um. Sein Blick fiel dabei unwillkürlich auf ihr Dekolleté, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und blickte stattdessen ein bisschen höher. Doch das war für Black auch nicht besser, denn genau in diesem Moment erwähnte Maguerite den Sex und so richtete er den Blick lieber auf Shiver, der ihn aber mit einem finsteren und eiskalten Blick strafte.

Black wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte und versuchte etwas Abstand zwischen sich und der Frau zu bringen, nachdem diese ihm große Augen gemacht und eine Hand auf seine Brust gelegt hatte. Er rückte mit seinem Stuhl ein paar Schritte zurück und rückte seine Kleidung zurecht. Eine tiefe Schamesröte war ihm ins Gesicht gestiegen, als er stotternd versuchte sich zu erklären und die Situation zu entschärfen.

"A-Aber ich bi-bitte sie! Kein Sex! Nicht das sie nicht a-a-attraktiv wären aber hier g-geht es um eine wichtige Aufgabe und ich habe jetzt keine Zeit dafür!"

Nachdem der Mann der Situation entkommen war und erfolgreich wieder etwas Abstand gewonnen hatte, beruhigte er sich langsam und kam auf die Details des Auftrags zu sprechen – vermutlich um so schnell wie möglich wieder aus der Bar verschwinden zu können.

"Sollten sie den Auftrag annehmen, werden sie beide mit fünf weiteren auserwählten Personen in einen der vielen unerforschten Teile des Dschungels von Liongeli aufbrechen und dort nach den Überresten einer alten Zivilisation suchen. Mister McKinkai sucht einen ganz bestimmten Gegenstand, nämlich eine Kugel, die einen Teil der Technologie dieses Volkes gespeichert hat. Den Rest, den sie dort finden mögen, können sie behalten und verkaufen, Mc Kinkai ist nur an der Kugel interessiert. Wenn sie Interesse haben, kommen sie in drei Tagen um 12:00 Uhr zu McKinkai's Maschinen. Dort werden sie McKinkai und die anderen Teilnehmer der Expedition treffen und das genaue Vorgehen besprechen."

Black, der die ganze Zeit darauf geachtet hatte, den Abstand zu Maguerite aufrecht zu halten, stand nun auf und reichte den beiden eine Karte, auf der die Adresse des Geschäfts und die Uhrzeit stand, zu der sie dort eintreffen sollten. Unruhig blickte er die beiden an und konnte es anscheinend kaum erwarten, das sie die Karten annahmen und er endlich aus der Bar rausgehen und damit der Katze entkommen konnte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 26.07.2013, 13:14:10
Prolog für Simon Hook



Simon ließ seinen Blick, während er sich auf Wunsch Hauptmann Flares hin setzte, kurz den Raum streifen, fixierte sich jedoch schnell wieder auf seinen Kommandanten, der sowohl einige Unterlagen als auch einen kugelförmigen Gegenstand aus den Schubladen eines breiten Schranks zog. Gerade die vollkommen glatte Kugel, anscheinend metallen und von einem schwachen, blauen Schimmer umgeben, zog die Aufmerksamkeit des noch unerfahrenen Gardisten auf sich. Flare erklärte, dass es sich hierbei um ein Replikat des Zielobjekts handelte, und lachte über die Unscheinbarkeit desselben.

Auch auf Simons Gesicht schlich sich ein Grinsen.
„Sie scheint wirklich nicht viel herzumachen, Sir“, stimmte er Flares Meinung zu, als der Hauptmann ihn nach der seinen fragte. „Zumindest auf den ersten Blick sieht es nicht danach aus, dass darin etwas Wichtiges oder Gefährliches versteckt sein könnte.“
Dass die Kugel glatt war und keinerlei Makel aufwies könnte jemanden, der nicht wusste, dass sie etwas verbarg, wohl annehmen lassen, dass sie aus massivem Metall bestand.

Hauptmann Flare bestätigte Simons Gedankengang, als er weitersprach. So schmucklos wie die Kugel war, würde sie wohl, wenn sie denn jemandem auffiel, kein sonderlich großes Interesse erwecken. In der Tat konnte auch Simon sich kaum ein besseres Versteck für ausgefeilte Technologie, die nicht in falsche Hände gelangen sollte, vorstellen als im Inneren eines so unscheinbaren Gegenstands.

Nach diesem kurzen Vorgeplänkel wurde es nun ernst. Simon hielt Flares Blick mit Selbstbewusstsein stand und nickte.
„Ich bin bereit, Hauptmann“, antwortete er förmlich. „Ich werde mir jedes Detail merken.“
Als Flare sich dann wieder seinen Akten und Notizen zuwandte, um diese zuvor noch einmal zu überfliegen. Strich Simon sich möglichst unauffällig seine schweißnassen Hände an seiner Uniformhose ab. Mit freudiger Aufgeregtheit, aber auch etwas angespannter Nervosität wartete er darauf, dass Flare ihm nun endlich Genaueres offenbarte.

In Gedanken ging Simon noch einmal die Informationen durch, die er bereits hatte.
„Eine Kugel aus alter Zeit beinhaltet verborgene Technologie, die eine Gefahr darstellen könnte. Ein mir noch unbekannter Auftraggeber mit unklaren Zielen ist daran interessiert und wird eine Expedition entsenden, um sie zu bergen. Ich soll diese Gruppe begleiten, Informationen sammeln und Bericht erstatten.“
Wenn man es derart zusammenfasste, hörte sich die Aufgabe fast schon einfach an. Jedoch Simon wusste nicht, was ihn erwarten würde. Viele offene Fragen brannten ihm auf der Zunge, aber würde sich nun erst einmal zusammenreißen und abwarten, was der Hauptmann zu sagen hatte. Simon wollte Flare keine Dinge vorwegnehmen, die dieser sowieso geplant hatte zu sagen. Falls sein Befehlshaber auf die Dinge, die Simon in den Sinn gekommen waren, nicht eingehen würde, würde der junge Gardist seine Neugier und seinen Wissensdurst nicht mehr hinter dem Berg halten.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 27.07.2013, 21:47:21
Prolog für Aether Shanty

"Wie lange müsste ich denn üben, um den mysteriösen Fremden aus einer dunklen Ecke zu spielen, Mister Black? Wobei ich zugeben muss, ich bin schon überrascht wie mutig und selbstsicher sie den Auftritt inszenieren... mit perfekt platzierter Zigarette, welche unheilvoll ihre Mimik durch ein Spiel aus Licht und Schatten unterstreicht... Wenn man doch an die Räume voller hochentzündlicher Pestonome denkt, die hinter ihrem Rücken gelagert liegen."

Sichtlich erleichtert atmete Aether aus.
Zumindest lebte er noch und hatte kein Loch in der Brust. Glücklicherweise schaltete sein Ego schneller als sein Überlebensinstinkt, was ihn so schnippisch wie in dieser Situation nur möglich war antworten lies - schoß es ihm durch den Kopf. Wenn der Fremde schon erkannte, wie unerfahren und einfach neu Will in seiner Rolle als Verbrechensbekämpfer war, so wolle er ihm dennoch zumindest verbal den Schneid abkaufen.
Sein anfänglicher Widerwille gegenüber dem Angebot des Fremden wich langsam der Realität. Denn egal wie bitter die Tatsache auch war, Black hatte recht. Er wusste scheinbar weit mehr über Aether Shanty, als es Willbur für möglich gehalten hätte. Denn die Schlinge der Quadrille zog sich nicht nur um seinen Hals immer enger. Je mehr er in der Nacht auf das Spiel setzte... Umso mehr gefährdete er auch die Leute die er schützen wollte. Sein Blick wich in Richtung des Arbeiterquartiers zurück, an dessen Fenster er geklopft hatte. Er biss sich auf die Unterlippe und schob den Rapier zurück in die Halterung am Gürtel.

Sein Ausdruck wich erneut der einstudierten Mimik.

"Mr. Kinkai? Bei allem Respekt, ich habe noch nie von jenem Gentleman gehört."

Aether verschränkte seine Arme, als er einen Schritt auf Black zuging.

"Wissen sie, ich bin heute Nacht wirklich guter Dinge!" Tief einatmend sog er die verruste, dreckige Luft Grumblebanks durch seine Nase ein. "Weswegen ich ihnen ab jetzt zwei Minuten gebe, mich von dem Auftrag zu überzeugen. Danach verschwinde ich und wenn sie Pech haben, werden sie nie wieder etwas von mir hören. Ich warne sie gleich vorweg - Dreht sich die Queste um Mord, Totschlag oder anderer Greueltaten, dann garantiere ich ihnen... Werden sie nie wieder etwas hören."

Hinter seinem Grinsen verbarg er die Angst, welche dieser geheimnisvolle Black in ihm weckte. Was, wenn seine warnenden Worte eine Drohung waren? Hatte er in seinem Willen, den Hilflosen zu helfen, sie und ihn selbst in weit schlimmere Gefahr gebracht? Würde dieser augenscheinlich kalte, berechnete Mann mit ihren Seelen spielen, wie diejenigen, vor der Aether geschworen hatte sie zu beschützen?

Oder war das Glück ihm erneut in jener Nacht hold? Eröffnete sich vor ihm gleich eine Tür, durch die er dem Galgen entkommen konnte? Untertauchen, bis sich die Sache gelegt hat und niemand mehr über den Brand bei Pikedia&Fumbles sprach... Bis die Schläger und Presser von Wessthorn, Smith und Co. die Hetzjagd abbrachen.

Die Verlockung lies ihn selbstsicherer werden, als er Mr. Black durchdringend in die Augen starrte und auf die Antwort wartete.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 29.07.2013, 14:08:21
Prolog für Wolfhard



Steven Black lächelte den Kopfgeldjäger an und nickte zur Bestätigung.
"Sie sind ein Geschäftsmann ganz nach meinem Geschmack. Ich bin auch nur hier um sie anzuwerben, um den Rest wie das Honorar oder die genauen Bedingungen wird sie McKinkai persönlich informieren. Sie haben auch richtig vermutet, das diese Aufgabe nicht ganz einfach wird. Die Ruine, in der sich die Kugel befindet, sollte nach den vielen Jahrhunderten natürlich völlig ungefährlich sein aber der Wald selbst und damit der Weg zu der Ruine ist sehr gefährlich – selbst wenn sie nicht an das Grünnetz geraten. Der Dschungel ist nicht ohne Grund nur zu einem so geringen Teil erforscht. Wenn man nicht weiß wonach man sucht, ist die Chance einen Gewinn aus einer solchen Expedition zu ziehen, viel zu gering als das es sich lohnen würde und wiegt nicht die Gefahren auf, die auf einen warten."

Der Mann blieb stehen und schien für einen Augenblick zu überlegen, was als nächstes zu tun wäre oder wie er die nächsten Worte wählen sollte und schüttelte lächelnd den Kopf. "Die Besprechung und das Treffen mit McKinkai wird noch ein bisschen warten müssen." Wieder kramte der Mann in seiner Hosentasche und holte eine Karte heraus – diesmal eine andere – und bot sie Wolfhard an. "Das Treffen mit McKinkai und den anderen Teilnehmern der Mission ist in drei Tagen um 12:00 Uhr in seinem Laden "Mc Kinkai's Maschinen" in der Spencer Street. Seien sie pünktlich, es gibt keine Zeit zu verlieren."

Nachdem Wolfhard die Karte genommen hatte, verabschiedete sich Black von ihm und ließ ihn alleine auf der Straße stehend zurück. Schnellen Schrittes ging Black die Dock Street herunter und war innerhalb von Sekunden zwischen den Menschen verschwunden. Wolfhard schaute sich die Karte genauer an und sah, das dort zur Erinnerung nochmals die Uhrzeit und den Ort des Treffens aufgeschrieben wurde. Was würde der Kopfgeldjäger nun tun um die Tage bis zum Treffen zu überbrücken?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 29.07.2013, 19:17:07
Prolog für Shiver und Maguerite

"Der ist ja niedlich." flüsterte Maguerite als ihr Besucher sich auffällig schnell von dannen machte. Sie schüttelte den Kopf, ein Lächeln umspielte ihre Lippen: "Niedlich." murmelte sie erneut. Jedem Beobachter war klar welche Art von niedlich gemeint war. Wahrscheinlich würde ihm dieses Erlebnis noch lange im Gedächtnis bleiben.

Selbstbewusst griff sie nach der Karte: "Was denkst du?" fragte sie Shiver, der die ganze Zeit über ruhig gewesen war und Maguerite ihren Spaß gelassen hatte: "Kann man sich schonmal angucken oder? Auch wenn der Gesprächsversuch etwas holprig war."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 29.07.2013, 21:18:55
Prolog für Carl und Samual



Der Mann näherte sich dem Tresen des Geschäftes und betrachtete die Waffen, die von Carl abgestaubt worden waren und nun blitzblank in der Auslage lagen. Nach einem kurzen fragenden Blick und einem Nicken Carls, nahm der Mann ein Gewehr aus einem der Schaukästen und untersuchte es genauer. Nachdem er das Gewehr nur einigen Sekunden betrachtet und es in den Händen gedreht hatte, schien er zufrieden damit zu sein und legte es zurück. "Keine schlechte Arbeit, sie haben Talent. Mein Name ist Steven Black." Er lehnte sich etwas über den Tresen, hielt Carl die Hand hin und fuhr mit dem eigentlichen Grund seines Besuchs fort.

"Die Waffen sind allerdings nicht der Grund, warum ich sie aufgesucht habe. Mister McKinkai schickt mich. Er ist der Inhaber von McKinkai's Maschinen und ein wahres Genie, wenn es um Mechomanik geht. Er möchte sie für seine Expedition anheuern." Er ließ diese Worte einen Moment auf Carl wirken, bevor er mit einer genaueren Erklärung das Gespräch wieder aufnahm.

"Lassen sie mich diesen Auftrag erst einmal etwas genauer erklären, bevor sie sich ein Urteil bilden.
Das Ziel der Expedition wird es sein, in einen noch unerforschten Teil des Dschungels von Liongeli einzudringen und dort eine Ruine zu finden. In dieser Ruine befindet sich eine Kugel, die sie wieder sicher zurück zu Mister McKinkai bringen sollen. Natürlich müssen sie diese Aufgabe nicht mit Mister White alleine bewältigen. Insgesamt wird die Gruppe, der sie sich anschließen müssten, mit ihnen aus insgesamt sieben Personen bestehen. Wenn ihr Interesse geweckt ist, würde es mich freuen, sie in drei Tagen zusammen mit Mister White um 12:00 Uhr im Laden McKinkai's Maschinen wiederzusehen. Sie haben vermutlich sowieso keine andere Wahl, so wie ihre Geschäfte in den letzten Wochen laufen."


Mit diesen Worten legte er eine Karte auf den Tresen und verließ das Geschäft wieder.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 29.07.2013, 22:17:13
Prolog für Shiver und Maguerite

Shiver blickte Mr. Black hinterher, wie er den Tisch verließ und Shiver und Maguerite wieder sich selbst überließ. Shivers Mundwinkel zuckte leicht und deutete ein halbherziges Lächeln an, welches aber wieder erstarb, als Maguerite ihn nach seiner Meinung fragte. Shiver zog an der Zigarette, welche im Mundwinkel ruhte, und atmete durch die Nase aus und blickte in den nach oben steigenden Rauch mit halb zugekniffenen Augen. "Mir gefällt das nicht. Zu gestriegelt für diesen Ort. Zu direkt für meinen Geschmack. Zu aufdringlich. Meint doch, er hätte uns beobachtet. Seine Arbeitsbeschreibung wird also wahrscheinlich in keinem Punkt stimmen. Er will Leute für dreckige und unbarmherzige Drecksarbeit und sein Meister hat wohl welche ausgesucht, die ihm entbehrlich scheinen. Dein kleiner Auftritt mag zumindest Mr. Black eines besseren belehrt haben, zumindest deine Person betreffend. Scheiße. Ich denke, wir machen was ziemlich Dummes, wenn wir dem nachgehen."

Ein großer Zug an der Zigarette, die auch während des Sprechens den Mundwinkel Shivers nicht verließ und dementsprechend nuschelnd fiel seine Sprache aus, dann nahm er sie endlich aus dem Mund und drückte sie auf dem Tisch aus und warf den Stummel achtlos weg.
"Dass dieser McKinkai nur einen einzelnen Gegenstand will, obwohl dort sicher mehr abfallen könnte, spricht nicht dafür, dass es alleine um ein bisschen Geld geht, oder die Kugel wiegt alles an Geld auf. Vielleicht sollten wir die nächsten Tage mal 'nen Ohr aufhalten, was man über die Kugel so weiß. Du kommst nicht einfach in so ein Loch und suchst beliebig Leute, die dir 'ne Kugel suchen. Klar, McKinkai wird uns 'nen bisschen über die Kugel erzählen. Genug, dass wir sie finden, aber nur so viel, dass er sich sicher sein kann, dass wir die Kugel rausgeben. Welchen Grund sollten er haben, uns zu trauen? Ne, d'ran ist irgendwas faul. Riecht nach tausendjährigen Eier oder 'ner Schwefelquellen. Aber anhör'n kann man sich das ja. Anhör'n is' drin."
Shiver verschränkte die Arme und grübelte. Was ein merkwürdiges Treffen. Shiver musste drüber nachdenken.
"And'rerseits brauche ich Geld, und die paar Schwinger, für die ich in letzter Zeit gebucht werde, reichen nicht mal für 'nen ordentlichen Schnaps. Lass anhör'n den Mist. Vielleicht ist's ja doch was."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 30.07.2013, 18:06:47
Prolog für Wolfhard

Die Karte noch immer in der Hand wandert Wolf einige Minuten ziellos die Strasse entlang während er sich das Gespräch nochmals durch den Kopf gehen lässt. Als seine Überlegungen dabei zum Auftraggeber wandern, ärgert er sich zu zweiten mal an diesem Tag, dass er sich, was Kontakte innerhalb der Stadt angingen, immer auf seinen Partner verlassen hat, der hier aufgewachsen ist. Da er als in der verbleibenden Zeit kaum etwas über seinen potentiellen Arbeitgeber heraus finden können wird, beschliesst er zumindest, sich nach den üblichen Geschäftszeiten mal den Laden und dessen nähere Umgebung an zu sehen und in der Zwischenzeit das nächst beste zu tun und mehr über das Reiseziel in Erfahrung zu bringen. Da er selbst aber nicht genau weiss, wo er verlässliche Informationen dazu finden könnte, macht er sich, ein wenige wiederstrebend, auf den Weg zurück zum Redaktionsgebäude um dort mit einem jungen Mann aus der Rechercheabteilung zu sprechen mit dem er es schon ein paar mal wegen Hintergrundinformationen zutun hatte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 31.07.2013, 07:00:19
Prolog für Simon Hook



Hauptmann Flare ging ein letztes Mal die Notizen durch und lehnte sich etwas auf dem Stuhl zurück. Er konnte geradezu hören, wie seine Muskeln wieder danach schrien beansprucht zu werden. Also öffnete er eine kleine Tür an seinem Schreibtisch, holte eine große, mehrere Kilo schwere Hantel heraus und fing an damit zu trainieren. Der übermäßige Genuss von Schimmer ließ nicht nur seine Muskeln anwachsen, sondern machte ihn auch süchtig nach dem Training und schmerzenden Muskeln. Erst nachdem er die Übung einige Male wiederholt hatte, fing er an die genaueren Infos über die Aufgabe herauszugeben.

"Fangen wir bei den Hintergrundinformationen an, bevor wir in die Details der Mission gehen.

Der Mann, der die Kugel sucht heißt Victor McKinkai. Er tauchte vor einigen Jahren wie aus dem Nichts hier in Middlesteel auf und eröffnete ein Geschäft in der Spencer Street, das bis heute sehr erfolgreich ist. Wir wissen so gut wie nichts über ihn, da er bis jetzt nicht auffällig geworden ist und sich nur dem Bau und Verkauf seiner Maschinen und Dronen gewidmet hat. Auch seine Ziele liegen noch im Dunkeln. Wir wissen nicht was er mit der Technologie, die die Kugel birgt, anfangen will. Er hat einen Angestellten beauftragt nach geeigneten Personen zu suchen und uns ist es gelungen, dich in den Berechnungen der Maschinen auftauchen zu lassen, die er zum Bestimmten der Personen genutzt hat.

Das heißt, das du den Angestellten Steven Black treffen und dich für einen ehemaligen Presser aus Ham Yard ausgeben musst. Das sollte dir als Sondergardist nicht schwer fallen und selbst wenn Black die Informationen überprüfen sollte, bezweifle ich das er die Wahrheit herausfinden kann.
Du wirst also noch heute Abend im Goldhair Park sitzen und auf Black warten, der dich dort höchstwahrscheinlich ansprechen wird.

Das Ziel der Gruppe, der du dich anschließen wirst, liegt in einem unerforschten Teil des Dschungels von Liongeli. McKinkai glaubt, das ihr dort auf einige verfallene Gebäude einer alten noch unbekannten Zivilisation stoßen werdet und in diesem Zusammenhang auf die besagte Kugel. Woher er die Informationen hat ist uns leider auch unbekannt, er hat anscheinend darauf geachtet, kaum Spuren zu hinterlassen, was ihn für uns wieder verdächtig macht.

Geh zum Golhair-Park, lass dich von Black anwerben und berge zusammen mit den sechs anderen Personen, die Kugel. Wir werden mit dir - wenn möglich - während der Mission Kontakt aufnehmen und dann brauchen wir alle Informationen, die du bis dahin sammeln konntest. Was mit der Kugel am Ende geschieht, entscheiden wir, wenn wir mehr wissen.

Hast du noch Fragen?"


Die ganze Zeit über hatte Flare mit den Hanteln trainiert, schien nun zufrieden zu sein und räumte sie wieder in den Schreibtisch zurück. Auch das Replikat der Kugel und die vollgeschrieben Notizblätter, räumte er wieder sorgfältig in den Schrank, aus dem er sie geholt hatte, während er den Fragen des Sondergardisten lauschte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 31.07.2013, 21:45:19
Prolog für Aether Shanty



Black lachte, als er die Frage Aethers hörte und ein "Gut gekontert, Mister!" verließ seine Lippen. Doch das Lachen blieb dem Mann im Halse stecken, als der Schurke die hochentzündliche Pestonome erwähnte. Black wurde daraufhin wieder ernst, schließlich hatte er eine Aufgabe zu erledigen und einen Mann für die Expedition anzuwerben. Er zertrat die eben angezündete Zigarette wieder, sog einmal tief die Luft ein und antwortete dem jungen Mann.

"Schade, niemandem sagte der Name McKinkai etwas. Aber er ist auch eher bei gut betuchten Ladys und Gentleman bekannt, die seine Maschinen auch bezahlen können. Nichtsdestotrotz möchte er sie anwerben, um mit sechs anderen Personen auf eine Expedition in den Dschungel von Liongeli zu starten. In einem unerforschten Teil des Dschungels sollen sie die Überreste und Ruinen einer alten, bisher unbekannten Zivilisation finden und eine Kugel aus eben diesen Ruinen bergen. Während der Zeit, die die Aufgabe in Anspruch nehmen wird, ist bestimmt Gras über ihre Diebstähle gewachsen und sie können wieder ruhigen Gewissens durch diese stinkenden Straßen wandern. Wenn sie Interesse haben - " und mit diesen Worten zog er eine Karte aus seiner Tasche hervor und hielt sie dem jungen Mann hin " - erwartet McKinkai sie in zwei Tagen um 12:00 Uhr in seinem Geschäft in der Spencer Street. Dort werden die Details der Mission besprochen und natürlich auch über das Honorar verhandelt. Habe die Ehre!"

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Mann sogleich wieder und verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Die Schritte halten noch für einige Sekunden wider und wurden mit der Zeit immer leiser, während Aether Shanty - nun wieder alleine - in den Straßen von Grumblebank über seine Zukunft nachdachte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 01.08.2013, 21:14:33
Prolog für Aether Shanty

Schweigend drehte Aether Shanty die Karte in seinen Fingern, welche ihm soeben der mysteriöse Mr. Black überreicht hatte. Er versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Im war zu mute, als könne Black sein Gedächtnis lesen. Und das beunruhigte ihn, denn es war in seinem neuen Leben äußerst gefährlich, wenn jemand die Macht besaß so viel aus ihm zu lesen, über ihn zu erfahren. Er hatte den Namen des Groschenromanheldens aus der Jugend seines Vaters angenommen, damit er untertauchen konnte. Aether fühlte sich als ob die Mauern um ihn herum zu bröckeln begannen, welche er zum Schutze seiner Adoptivfamilie einst errichtete, und das gefiel ihm gar nicht.

Doch in einem hinteren Winkel seines Bewusstseins machte sich ein Gedanke breit, der ihn nicht loslassen wollte.
Er war schon jahrelang nicht mehr außerhalb von Middlesteel und in seiner aktuellen Lage würde etwas "Landurlaub" durchaus gelegen kommen. Natürlich konnte man weder Black noch seinem Puppenspieler, dem ominösen Kinkai keine Sekunde über den Weg trauen.
Ab gesehen davon war eine Reise nach Liongeli, tief in den Dschungel, in welchem jede Pflanze, jedes Insekt und jeglicher Bewohner zweifellos nach seinem Leben trachten würde, alles andere als ungefährlich.

Diese Kugel. Was war so besonders daran, dass man eine Crew aus sieben Leuten Unsummen bezahlte und extra eine Expedition in diesen Winkel der Welt zu organisieren...?

Als er von seinen Gedanken aufblickte, war Black bereits nur noch ein Schemen im nebligen Dunst der unteren Straßen Grumblebanks. Aether wandte den Kopf und lies seinen Blick erneut in Richtung jenes Fensters gleiten, an welches er vor kurzem klopfte.
Er hatte keine Wahl. Er musste tiefer untertauchen. Von hier verschwinden. So fasste er einen Entschluß, als er die Karte in eine seiner vielen Taschen steckte.


Viele Fragen für so eine düstere Nacht.



Dieser Kinkai müsse ihm wohl oder übel noch die ein oder andere davon beantworten.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 01.08.2013, 21:45:12
Prolog für Simon Hook


Simon hörte aufmerksam zu, um auch keine Silbe, aber auch keine Gesichtsregung des Hauptmanns zu verpassen. Dass der Hauptmann beschäftigte sich nebenbei mit seinen Kraftübungen beschäftigte, doch es gab niemanden in der Sondergarde, der seinen Körper nicht stählte, und auch die exzessive Weise, in der Flare dies betrieb, war hier ein alltägliches Bild. Simon kannte ebenfalls den Einfluss, den der Genuss von Schimmer auf den Körper hatte.

Der Dschungel von Liongeli war also das Ziel der Mission.
Dies war nicht nur eine Premiere in Hinblick auf die Verantwortung, die Flare ihm damit übertrug. Für Simon, der durch die strengen Auflagen, die ihm als Irrnebler gemacht worden waren, Middlesteel nicht hatte verlassen dürfen und auch in seiner bisherigen Dienstzeit als Sondergardist nur in dieser Stadt seine Aufgaben gehabt hatte, wurde mit dieser Bestätigung seiner bereits gemachten Vermutung ein Tor zu einer neuen Welt geöffnet. Seine Pflicht gegenüber der Garde und Jackals band ihn, aber er würde nun loszuziehen und etwas von „dem da draußen“ sehen können, von dem er viel gehört, es aber nie mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen hatte. In gewisser Weise stand ihm die Jagd nach einem verlorenen Schatz bevor – und allein das schrie nur so nach Abenteuer, wie es schon in all den Groschenromanen zu finden war und besonders in Simons Jugend Fernweh in ihm geweckt hatte.
Der junge Simon hätte sich wohl nie erträumen lassen, dass er jemals die Gelegenheit bekommen würde, diesen Fantasien nachzueifern. Der heutige Simon war deswegen umso stolzer, dass Hauptmann Flare ihm diese Ehre zuteilwerden ließ. Sondergardist Hook würde alles daran setzen, erfolgreich zu sein.

„Einen ehemaligen Presser soll ich also spielen. Das wird mir Spaß machen“, dachte Simon selbstbewusst und mit Schalk im Nacken, auch wenn er unter anderem diesen Punkt zum Anlass nahm, Flare noch einige Fragen zu stellen, als dieser wissen wollte, ob er noch welche hätte. Besonders interessierten Simon seine zukünftigen „Mitstreiter“.
„Ja, Hauptmann, zwei Dinge würde ich gerne fragen“, kündete Simon an, denn alle weiteren Fragen, die er zuvor noch gehabt hatte, hatte Flare bereits beantwortet.
„Ist Genaueres über die anderen Personen bekannt, die McKinkai angeworben hat oder noch anwerben will – etwas, das nützlich wäre zu wissen oder das ich beachten sollte? Und raten Sie mir, während der gesamten Mission oder nur vor dem Antritt der Reise den Beteiligten gegenüber meine Rolle zu spielen, Sir?“ Dabei hatte Simon vor allem seinen Bänderring im Sinn, der ihn als Sondergardisten auswies und den er zwar verbergen konnte, wenn er darauf achtete, der aber früher oder später bestimmt bemerkt werden würde.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 03.08.2013, 03:02:24
Prolog für Simon Hook



Während Flare über den Auftrag erzählte und die Details preisgab, sah er sich Simons Reaktionen ganz genau an. Er schien zufrieden zu sein und als er mit der Beschreibung der Details des Auftrags fertig war, lehnte er sich wieder in seinen Stuhl zurück um die möglichen Fragen des jungen Sondergardisten abzuwarten. Als Simon tatsächlich seine Fragen vortrug, verengten sich die Augen des Hauptmanns für einen kurzen Augenblick. Er stand auf, verpasste Simon einen freundlichen Schlag auf die Schulter - der ihn fast umwarf - und sagte ihm damit, das sie die beiden Fragen auch auf dem Weg aus der Kaserne besprechen konnten. Als sie wieder im Flur angekommen waren, beantwortete der Hauptmann die Fragen schließlich.

"Soweit ich weiß, sind alle Teilnehmer der Expedition sehr unterschiedlich. Es ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Es gibt allerdings nichts Wichtiges, das du wissen müsstest. Behandle sie einfach wie normale Menschen und beschütze sie wenn möglich, denn sie sind nur Marionetten und ein Werkzeug für McKinkai. Was immer er auch mit der Technologie der Kugel vorhat, die angeworbenen Personen haben keine Ahnung davon und sind unschuldig.

Spiele den Presser solange du kannst aber schrecke nicht davor zurück, die Wahrheit sagen zu müssen. Früher oder später werden sie deinen Bänderring oder deine Kräfte zu sehen bekommen und wissen, was du bist und für wen du arbeitest. Das hier ist keine Mission, die strenge Geheimhaltung benötigt. Binde ihnen deine Mission trotzdem nicht auf die Nase und sage ihnen so wenig wie möglich. Sollten sie keine Ruhe geben oder sollte es Probleme geben, weil du ihnen zu wenig erzählst, dann rücke mit der Wahrheit raus. Schließlich müsst ihr zusammenarbeiten um lebend durch den Dschungel zu kommen."


Während der Hauptmann die letzten Fragen Simons beantwortete, hatten sie den Ausgang der Kaserne erreicht. Flare blieb am Ausgang stehen und salutierte.

"Viel Glück und Erfolg, Bruder. Ich bin sicher, das du mich und die Garde nicht enttäuschen wirst."

Damit war Simon entlassen.

Wie Flare es ihm aufgetragen hatte, ging der Sondergardist zum Goldhair-Park, dem Entspannungszentrum und Treffpunkt für die Elite und die Reichen Middlesteels. Schon nach wenigen Stunden des Wartens wurde er von Black angesprochen und angeworben. Auch ihm wurde der Ort und die Zeit des Treffpunkts von dem Mann kurz und knapp mitgeteilt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 03.08.2013, 05:38:07
Die Tage bis zu dem Treffen mit ihrem Auftraggeber McKinkai vergingen für fast alle zukünftigen Teilnehmer der Expedition quälend langsam. Immer wieder drängten sich die Fragen auf, woher Black so viele Informationen hatte, wofür McKinkai die Technologie der Kugel brauchte, wer die anderen Personen waren, die an der Expedition teilnehmen würden, was genau auf sie zukam und mit welchen Problemen und Herausforderungen sie rechnnen mussten. Doch damit nicht genug, denn die meisten konnten sich durch die dürftige Beschreibung der Mission nicht vorbereiten und hatten ganz einfach nichts zu tun. Wolfhard konnte sich in der Zwischenzeit durch seine Kontakte zumindest etwas über den Dschungel informieren, während sich in den drei Tagen bis zu dem Treffen, an der Situation für Carl und Samual nichts geändert hatte und sie noch immer sehr wenig Kunden hatten.
Während die einen informierten einholten und sich auf die Expedition vorbereiteteten, gingen es andere gemächlicher an, ließen einfach alles auf sich zukommen und harrten geduldig der Dinge, die da kommen würden.

Als endlich der Tag des Treffens gekommen war und der Auftrag - und damit auch endlich wieder die Aussicht auf Arbeit und etwas Geld - näher rückte, konnten es alle kaum erwarten. So betraten nach und nach völlig unterschiedliche Personen aus verschiedenen Gründen und Antrieben die Spencer Street (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg863648.html#msg863648), die in Haggswood, dem Bezirk für die reichsten und erfolgreichsten Bewohner von Middlesteel liegt.
Dabei wurden ihnen auf der geschäftigen Straße von manchen hochnäsigen und erfolgreichen Geschäftsmännern oder -frauen herabwürdigende Blicke zugeworfen, da man ihnen schon von weitem ansah, das sie weder das Geld, noch die Kontakte hatten, die den meisten Menschen hier so wichtig waren. Diese Blicke ignorierend, fand ein jeder trotzdem den Weg durch die Spencer Street und warf dabei den ein oder anderen Blick in die Läden und auf die Stände, die hier ihre Waren anboten.

Von Kleidung für den modernen Mann oder die moderne Frau - hergestellt aus teuren Stoffen die aus dem Kikkosico-Imperium importiert wurden - über mechanische Helfer oder Spielzeuge, wie auch McKinkai sie in seinem Laden anbot oder auch ganz einfachen Marktständen, auf denen frischer Fisch oder exotisches Obst aus den entferntesten Ländern angeboten wurde, war alles vorhanden. Die Luft war erfüllt von den Anpreisungen der Marktschreier, den Unterhaltungen und dem Lachen der vielen Menschen, die sich hier ihrem Kaufrausch hingaben und dem Geruch von exotischen Waren und Gewürzen, die sich mit den Abgasen der Dampfmänner und Maschinen auf der Straße vermischte. Man könnte ewig auf der Spencer Street bleiben und immer wieder etwas neues entdecken, wenn man denn genug Zeit hatte. Denn hatte man schließlich das Ende der Spencer Street erreicht und drehte sich um, wurden einem schon wieder neue Eindrücke und Waren angeboten.

Langsam aber sicher begab sich jeder der zukünftigen Abenteurer völlig unabhängig voneinander und ohne die anderen Mitglieder der Expedition zu erkennen, in die Richtung von McKinkais Laden, da es Zeit wurde und sie den Mechomaniker nicht zu lange warten lassen wollten. Am Laden angekommen, konnte jeder einen alten Bekannten ausmachen und ein bekanntes Gesicht erkennen. Steven Black wartete geduldig vor den geschlossenen Türen des Geschäfts und warf jedem einen freundlichen Blick zu. Nach und nach versammelten sich alle vor dem Geschäft, während Black freudig über die Geschichte des Ladens erzählte um die Zeit des Wartens zu überbrücken. Dabei schien es ihm egal zu sein, das es womöglich niemanden interessierte.
Als endlich alle angekommen waren und schon neugierige Blicke ausgetauscht wurden, begrüßte Black die versammelte Mannschaft ganz freundlich.

"Schön, das sich wirklich alle hier eingefunden haben. Nicht das ich daran gezweifelt hätte, denn ich war mir sicher, das sie alle hier aufkreuzen würden aber es hätte ihnen ja etwas dazwischen kommen oder passieren können."

Er ging auf die Tür des Geschäftes zu, schloss sie auf und wartete, das jeder das Geschäft betrat.

In dem großen hohen Raum standen und lagen auf zwei Etagen - verbunden durch zwei Wendeltreppen jeweils im Osten und Westen des Raumes - Maschinen aller Art in Vitrinen und auf Tischen. Der weiße polierte Marmorboden bot einen wunderbaren Kontrast zu dem dunkelbraunen und schwarzem Mobiliar des Geschäfts. An den Wänden hingen Bilder von Maschinen aus den unterschiedlichsten Zeiten und Epochen, die McKinkai wohl extra hatte malen lassen.
Während man in der Mitte des Raumes stand, hatte man einen guten Überblick über die Vielfalt der Maschinen, die der Laden bot. In einer Vitrine stand zum Beispiel eine Wachdrone (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg863650.html#msg863650), die scheinbar blind mit zwei per Dampfdruck betriebenen Gewehrarmen die Bewegungen der Anwesenden verfolgte. Zwei kleine Schlote pumpten den im Kessel produzierten Dampf an die Decke der Vitrine, während sich die Zahnrädchen der Konstruktion bei jeder Bewegung drehten. Jede Vitrine besaß eine Öffnung an der Decke, aus der ein Rohr ragte, das die Abgase durch ein ausgeklügeltes Rohrsystem in den Himmel über Middlesteel abließ, damit man die Maschinen auch in Betrieb sehen konnte. In einem anderen Teil des Raums auf einem Tisch standen einige kleine Dronen (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg860851.html#msg860851), die den Alltag erleichtern konnten, indem sie den Rasen stutzten, Getränke servierten oder bestimmte Gegenstände herumtrugen.
Ein kleiner Roboter, der eine vage humanoide Form aber anstatt eines Gesichts, eine waagerechte runde Scheibe besaß, rollte auf die Gäste zu und bot ihnen etwas zu trinken an. Black war von Stolz erfüllt, als er die staunenden Blicke der Anwesenden bemerkte.

"Ich muss sie leider für ein paar Minuten verlassen um Mister McKinkai von ihrer Anwesenheit zu berichten. Sie können sich ja derweil hier umsehen und sich miteinander bekannt machen, ich komme gleich wieder."

 Damit verschwand Steven Black durch eine Tür im hinteren Bereich des Geschäfts und überließ den Anwesenden sich selbst.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 04.08.2013, 12:22:03
So denn ward es der Tag des Treffens, eingefädelt von Steven Black. Speziell für diesen Tag hatte sie sich rausgeputzt. Ein rotes Kleid mit abstehenden Reifrock schmückte sie, oben eng anliegend und stark tailliert, geschmückt mit weißer Spitze. Ihre Haare trug Maguerite hochgesteckt, nur ein Hauch von Puder umspielte ihre Wangen und akzentuierte ihre weiße Haut und ließe ihre Sommersprossen deutlicher hervor treten.

Mit Shiver traf sie sich bereits vor der Spencer Street. Ihr blick glitt an ihm hoch und wieder runter, während er an einer Ecke lehnend auf sie wartete. Auf Höhe von Shiver angelangt stieß sie ihn leicht mit beiden flachen Händen vor die Brust: "Hättest du dir nicht wenigstens etwas ein bisschen hübscheres anziehen können?" fragte sie ihn, mit enttäuschter Stimme, wobei ihr strahlendes Lächeln ihre Stimme lügen strafte.
Maguerite hackte sich bei Shiver unter und so machten sich die beiden auf den Weg zu dem merkwürdigen Treffen, welches anberaumt war. Während sie über die Spencer Street flanierten, und Maguerite gefühlt zu jedem Schaufenster gezogen wurde um einen langen Blick in eben jene zu werfen, wurden sie von vielen Blicken verfolgt. Maguerite war es gewöhnt, dass Leute ihr nachschauten, doch dieses Mal war wohl nicht sie der Grund für diese, sondern vielmehr der starke Kontrast von Shiver und ihr und der Umgebung.

Maguerite ließ sich derweilen die Laune nicht vermiesen: "Ist das nicht hübsch?" - "Meinst du nicht das würde mir ausgezeichnet stehen." - "Guck mal, hier." hörte Shiver ununterbrochen während er von einem zum nächsten Schaufenster gezogen wurde und Maguerite sorgsam die Auslage studierte.

So kam es auch, dass die beiden als letzte am vorgegebenen Treffpunkt ankommen. "Herr Black, wie schön sie wieder zu sehen." begrüßte sie den Nachrichtenüberbringer aus der Bar. Sie machte einen leichten Knicks: "Und Entschuldigung nochmal für die Verwechslung." Mit einiger Befriedigung sah Maguerite wie die Wangen von Herrn Black einen leicht rötlichen Ton an nahmen.

Mit großen Augen folgte Maguerite der Gruppe, die in den Laden geführt wurden. Fast mit kindlichem Staunen beobachtete sie die kleinen Roboter, die herum standen und krauchten, nicht ohne ein paar von ihnen anfassen zu müssen. Zum Schluss drehte sie sich mit ausgestreckten Armen im Kreis, ob all der drolligen Erfindungen, die sie sah. Nach der ausgiebigen Beobachtung ihre Umgebung, war ihr Blick schließlich auf die anderen Menschen im Raum gerichtet.

"Mein Name ist Maguerite, es ist mir eine Ehre eure Bekanntschaft zu machen." stellte sie sich höflich vor, wobei sie den Kopf ein wenig senkte, leicht in die Knie ging und ihren Rock zu beiden Seiten ein wenig zog.

Innerlich überlegte sie, wer von ihnen wohl in der Lage eine Expedition zu leiten, sie war es nicht und auch Shiver war sicher nicht dafür geboren, sein Dschungel war die Stadt. Interessiert ruhten ihre Augen auf den anderen im Raum.
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Beitrag von: Simon Hook am 04.08.2013, 18:40:31
Der an Pünktlichkeit und Disziplin gewöhnte Sondergardist Simon Hook bemühte sich, nicht allzu übereifrig und früh auf der Matte zu stehen, und zwang sich seiner Rolle wegen, die Spencer Street gemütlich hinabzuschlendern. Diese zusätzlich gewonnene Zeit hatte er genutzt, um innerlich noch einmal alles Relevante durchzugehen, was seine Mission betraf. Ungeduld und Vorfreude goren in ihm. Wie auch beim ersten Treffen mit Steven Black im Goldhair-Park, hatte Simon seine Gardeuniform abgelegt und sie gegen unauffälligere, praktische Kleidung eingetauscht. Er hatte sich ein schlichtes Halstuch umgebunden und sorgfältig darauf geachtet, dass es sowohl seinen Bänderring verdeckte als auch nicht verrutschte, und zusätzlich den Kragen seines weiten Mantels hochgeschlagen. Wenn er gerade jetzt beim ersten Treffen als Sondergardist enttarnt werden würde, wäre dies wohl kein guter Start. Sicher wäre Mr. McKinkai nicht begeistert davon zu erfahren, dass die Obrigkeit sich für seine Expedition interessierte. Für Simon war schon seltsam, seine Uniform, die er sonst mit Stolz am Körper trug, nun ordentlich gefaltet, aber auch blickgeschützt eingewickelt und verschnürt in seinem Gepäck zu wissen.

Trotzdem er keine Eile an den Tag legte, war Simon der erste, den Mr. Black begrüßen durfte – und ab diesem Zeitpunkt hatte der Mann damit begonnen, fast unaufhörlich zu reden. Auch wenn Simon hier und da kommentiert oder geantwortet hatte, war er froh darüber, dass langsam aber sicher die restlichen Personen, auf die Steven Black noch hatte warten wollen, bevor sie gemeinsam den Laden betreten würden, eintrudelten.

Als es endlich so weit war, fühlte sich Simon erleichtert, dass er Mr. Blacks Erzählung entkam, denn diese hatte seine Ungeduld geschürt, auch wenn er höflich gelauscht hatte. Er folgte dem gepflegten Schnurrbartträger mit teurem Anzug durch die Tür und nahm aus Höflichkeit seinen breitkrempigen Hut vom Kopf.
Simon staunte nicht schlecht, während er sich mit seiner freien Hand durch sein kurzes, dunkelbraunes Haar strich und er einen ersten Blick durch die Räumlichkeiten schweifen ließ. Er selbst kannte sich ein wenig mit der Ingenieurskunst aus, aber ein gewisses Verständnis für Mechanismen zu besitzen und Dinge reparieren zu können, war noch lange nicht mit den Fähigkeiten eines Mechomanikers zu vergleichen. Mr. McKinkais Geschäft schien wahrlich sehr gut zu laufen, so wie Hauptmann Flare es bereits erwähnt hatte. Jedenfalls zeugten die Lage in der Spencer Street und dazu noch die noble Einrichtung davon, dass McKinkai genügend Geld zur Verfügung hatte, um eine Expedition in den Dschungel von Liongeli finanzieren zu können. Auch die Maschinen, die man hier begutachten konnte, mussten als Einzelstücke schon kostspielig und als Gesamtheit wohl ein riesiges Vermögen wert sein. Nebenbei fragte sich Simon, was es mit Steven Black wohl auf sich hatte. War dieser Mann, der auch den „ehemaligen Presser“ namens Simon Hook angeheuert hatte, wirklich ein Angestellter McKinkais oder verbarg sich etwas Anderes hinter dieser Verbindung?

Aktuell waren die Eindrücke, die sich Simon boten, einnehmend genug, dass sie seine Überlegungen erst einmal in den Hintergrund schoben. Mr. Black verabschiedete sich für ein paar Minuten, um sie mit sich und dem Laden, auf den er offenbar so stolz zu sein schien, allein zu lassen. Bald würden sie McKinkai kennenlernen, doch zuvor blieb etwas Zeit, sich umzusehen und sich ein Bild von den Umständen zu machen, in die sie geraten waren. Dazu gehörte natürlich auch, dass Simon die anderen Teilnehmer der bevorstehenden Expedition musterte. Selbstverständlich hatte er dies in Ansätzen schon während des Wartens vor dem Geschäft getan, doch nun bot sich die Gelegenheit, die einzelnen Personen nicht allzu offensichtlich zu begutachten, wie es vorhin der Fall gewesen wäre, als Black sich monologisierendem Geschwafel hingeben hatte.

Simon verschränkte locker seine muskulösen Arme hinter dem Rücken schlenderte langsam und mit einer Mischung aus Neugier, ehrlichem Interesse und Faszination an den Vitrinen entlang, doch hatte dabei auch ein Auge für die anderen Angeheuerten. Hauptmann Flare hatte Recht damit gehabt, als er gesagt hatte, dass diese Gruppe ein bunt zusammengewürfelter Haufen sei, aber im Grunde schienen alle, zumindest was Simon anhand ihres Aussehens schloss, typische Bewohner Middlesteels zu sein – teils aus der Mittelschicht, teils aus der Unterschicht stammend. Doch die zierliche, hübsche Frau im roten Kleid und ihr Begleiter, ein grobschlächtiger, von Narben und Tätowierungen übersäter Kerl, waren ein seltsames Paar.

Simon wandte sich von McKinkais Konstruktionen ab und schenkte der Dame, Maguerite, wie sie sich vorstellte, seine Aufmerksamkeit, als sie den Anfang machte und das Wort ergriff.
Simon löste die Verschränkung seiner Arme und holte diese hinter seinem Rücken hervor, um sich seinerseits angemessen vorstellen zu können.
„Die Ehre ist meinerseits, Miss“, antwortete er mit einem breiten, fast frechen Lächeln.
„Ich bin Simon Hook. Auch erfreut, Sie kennenzulernen, meine Herren“, wandte er sich an den Rest der versammelten Truppe.
Dann verschränkte Simon wieder seine Arme hinter dem Rücken und ließ den Hut in seiner Hand mit lockerer Beiläufigkeit hin und her wippen, während er seine braunen Augen über die Anwesenden schweifen ließ und geduldig und gespannt darauf wartete, auch deren Namen zu erfahren.
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Beitrag von: Wolfhard am 04.08.2013, 23:15:03
Da ihm die ganze Angelegenheit ein wenig suspekt ist, nähert sich Wolf eine gute halbe Stunde vor dem Vereinbarte Termin dem Laden des Mechomanikers durch eine Seitengasse und verharrt dort an einer Stelle von der aus er den Eingang im Blick hat. Von dort aus beobachtet er das Geschäft, bis Black hinaus tritt um die ersten ankommenden zu begrüssen und geht erst dann selbst hinüber.

Im Laden wird Wolfs blick von der dort herrschenden mechanische Vielfalt gefesselt dennoch gestattet er sich nur einen kurzen Blick auf die kunstvollen Konstruktionen bevor er sich einen Platz am Rande der Versammelten sucht, bei dem er weder den Eingang noch die Durchgangstür im Rücken hat. Dafür widmet er dem Aufbau der Räumlichkeiten und den darin befindlichen Menschen eine um so genauere Musterung auch wenn er dabei nur feststellen kann, das seine potentiellen Reisegefährten eine sehr bunte Mischung bilden. Gegenüber fremden sowieso zurückhaltend und nicht sicher was er von den Anwesenden halten soll, beschränkt er seine Vorstellung auf ein Kühles aber nicht unfreundliches, "mein Name ist Wolfhard Mac aber sie können mich auch kurz Wolf nennen."
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Beitrag von: Shiver am 05.08.2013, 13:28:02
Shiver reagierte nur mit verzogenem Mundwinkel auf Maguerites Schlenderwahn und ließ sich willfährig durch diese Flaniermeile ziehen und zerren. Shivers Stoffhose war etwas abgetragen, aber immer noch in einigermaßen gutem Zustand, allerdings gab es das passende Jackett schon nicht mehr seit er es bei einem Kartenspiel an einen glücklicheren Spieler abdrücken musste. Dass dazugehörige Hemd hatte er ebenfalls verspielt. Ein schmieriges Unterhemd musste seinen Bedürfnissen reichen. Er betrachtete die Stoffhose schon als ein Zugeständnis, welches groß genug an diese Gegend war, an die er nur mit Missmut zurückdenken mochte.
Und so ließ er sich von Schaufenster zu Schaufenster bugsieren oder trottete mehr oder weniger folgsam hinterher, immer noch wie ein treudoofer Hund erscheinend. Shiver hatte kein Interesse noch mehr Aufsehen zu erregen als er mit seinem Aussehen sowieso schon tun dürfte. Und dementsprechend ging er der Perle einfach hinterher. Seine Tätowierungen verbarg er, da er über seinem schmierigen Unterhemd den schweren, verstärkten, inzwischen matten und brüchigen Ledermantel trug, der von einem einfachen Riemen zugehalten wurde. Niemand würde so erkennen, dass er in dem Mantel für den Fall der Fälle eine Pistole dabei hatte und in seiner Hosentasche ein Rasiermesser trug, welches er als Waffe zu führen verstand. So sah er nur wie ein dreckiger, breiter Mann aus, der nicht an diesen Ort gehörte. Aber immerhin sah er nicht wie ein dreckiger, breiter Mann aus, der sich gleich auf den nächsten Passanten stürzen würde. Shiver versuchte so abweisend zu wirken, wie er nur konnte und wollte in Ruhe gelassen werden. In diesem Viertel fühlte er sich gar nicht wohl. Und so beantwortete er Maguerites Anmerkungen auch nur mit Gesten, mit Mimik oder mit dem ihm typischen Grummeln und Knarzen der Stimmbänder.

Der Laden erinnerte ihn an seine Zeit in den Celgasminen. McKinkai, hatte Shiver nicht auch Maschinen und Zubehör aus den Händen dieses Mannes damals in den Händen gehalten[1]? Namen waren Schall und Rauch und Shiver glaubte nicht, von dem Mann schonmal gehört zu haben. Die Chance mehr zu erfahren hatte er auch vergeben, obwohl er Maguerite noch gesagt hatte, dass sie mehr darüber erfahren sollten. Prokrastination. Shiver war ein Meister im Aufschieben wichtiger Dinge, bis sie ihn einholten und zu verschlingen drohten. Er wusste, dass es dumm war, unvorbereitet an diesen Ort zu kommen. Aus irgendeinem Grund tat er es trotzdem. Vielleicht war die Perle der Grund. Irgendwas in ihm wollte, dass er sie schützte. Shiver konnte sich nicht erklären, warum es so war. Aber es war, als gehörte sich das so. Als ziemte es sich aus irgendeinem Grund.

Seine Blicke glitten nur kurz über die Erfindungen des Mechomanikers. Sie waren ohne Frage interessant, aber Shiver wollte sich nicht davon ablenken lassen und behielt die vielen neuen Gesichter im Auge. Er hatte noch keines davon gesehen. Sie waren alle jünger als er. Manche von ihnen hatten wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte seines Alters erreicht. Hatte Black von mehr Teilnehmern gesprochen? Sollte ausgerechnet sowas wie ein Erzieher für diese Bande halbwüchsiger sein? Unwahrscheinlich. Shiver stellte sich wieder neben Maguerite und blickte über sie hinweg zu den anderen Ankömmlingen und Anwesenden.
"Shiver." Seine Vorstellung war in den Nennung seines Namens, den er wie einen Befehl aussprach, erschöpft. Stattdessen musterte er die anderen Personen mit müden Blick und blickte sich um. Er fühlte sich sehr unwohl hier und dementsprechend abweisend war seine Aura. Irgendwas stimmte an diesem Ort nicht und Shiver wusste, dass er wieder mal eine Chance vertan hatte, sich besser vorzubereiten. Aber mehr als in den Tag leben konnte er sowieso nie. Er seufzte innerlich und blieb hinter Maguerite stehen.
 1. Wissen (Architektur&Baukunst) 9 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg864056.html#msg864056)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 05.08.2013, 15:39:43
Samual der sonst immer der war der Carl dazu bringen musste pünktlich zu sein , ließ sich Zeit so das sie die beiden gute 5 Minuten verspätet ankamen. Samual hoffte das er so vielleicht nicht erkannt wird, zwar wurde er nicht häufig gesehen aber die Fahndung nach ihm ist noch nicht so lange her. Es gefiel im nicht in die Spencer streat zu gehen dort war er öfters gewesen und nie alleine, wieder überkam ihn die Trauer an diese Erinnerungen, doch würde er alles wieder so machen wie es gemacht hatte.

Gemütlich schlendern also die beiden über die Straße Carl chaotisch wie immer und Samuel im Anzug mit der Muskete auf der Rücken. Langsam schweift sein Blick über die Schaufenster und bleibt auf der Gruppe vor McKinkais hängen. "Mit denen sollen wir also reisen, wir werden sehen." Mit einer kleinen Verbeugung wobei er den Hut abnimmt begrüßt er die anderen. "Einen schönen Tag wünsche ich den Herren und der Dame. Ich bin Samual und das hir ist mein guter Kompagnon Carl. Lasst euch von ihm nicht abschrecken er ist nur ein bischen verrückt.""Was auch immer schön an diesem verfluchten Tag ist. seit er von dem Besuch von Black erfahren hatte war Samuel schlecht gelaunt. Er mochte diese Gegend nicht es erinnerte ihn an seinen Vater und noch schlimmer an sie.

Als Black sie begrüßte blieb er stumm, er mochte ihn genau so wenig wie das Viertel und wenn es nach ihm ging wäre er nicht hier aber Carl meinte sie bräuchten das Geld und wichtiger noch es würde sicher Spaß machen, und das war der Hauptgrund der Samuel seit Jahren antreibt. Auch der laden überrascht ihn nicht wieso auch es ist ja nicht sein erster Besuch hier.
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Beitrag von: Aether Shanty am 05.08.2013, 22:31:38
Aether Shanty verbrachte den Großteil der Zeit, die ihm bis zum Treffen in der Spencer Street blieb, indem er sich versteckte und Spuren verwischte. Der Untergrund flüsterte rekordverdächtige Preise auf seinen, meist mit einem Schal umspannten Hals. Dennoch versuchte er aus dem Zwielicht heraus mehr über Black, McKinkai und dessen Auftrag heraus zu finden. Im war bewusst, dass egal wen er schmierte, über die Kugel würde er nichts in Erfahrung bringen können. Dazu fehlten ihm einfach nötige Kontakte in die angeseheneren Gesellschaften der Stadt und ihm würde es wohl auch nie in den Sinn kommen, sich zwischen die Reichen und Schönen zu mischen. Er hatte für so viel Arroganz, Geiz und Völlerei einfach nichts übrig. So beschränkte er seine Suche auf McKinkai. Hier und dort munkelte man hinter vorgehaltener Hand, verschiedene Gerüchte gingen um. Shanty horchte im rechten Moment auf, spielerisch grinsend in der Annahme, er hätte vielleicht etwas Prekäres gefunden. Doch das Gesamtbild war immer noch in einzelne, unförmige Mosaike zerbrochen und ihm wurde bewusst, dass Nichts in seiner Macht stehende mehr Licht in die Sache brachte. Außer dem Treffen selbst.

Also zog er seinen ledernen Mantel über die Schultern, rückte den Schal zurecht, schnürte das rote Band, welches seinen Haarschopf hielt, fest zusammen und betrat die Spencer Street. Sein Rapier musste in dem Versteck in Pinchfield verbleiben, weswegen er nur die doppelläufige Hüftkanone unter der Kleidung trug. Mit tief eingezogenem Kopf und den Händen in beiden Taschen schlenderte er schnell an den Läden vorbei, mischte sich unter die Menge der Kaufmänner und kauflustigen Kunden und huschte gekonnt über den Bürgersteig.

Lange Zeit blieb er auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen und musterte das Gebäude, in dessen Erdgeschoß eben jener Mister McKinkai seine Maschinen anbot. Als er bemerkte, wie sich um, ein ihm wohlbekanntes Gesicht, eine Gruppe Jackalianer sammelte, trat er schliesslich aus dem Schatten und nickte Black rasch zu. Er spürte förmlich die Genugtuung des Mannes, dem er vor wenigen Tagen perfekt in seiner Rolle als Vigilant gegenüber stand. In diesem gefährlichen Schachspiel war Aether längst schmerzlich bewusst geworden, wer die Figur und wer der Spieler war. Wenigstens will ich der Springer sein und nicht der Bauer. Kam es ihm in den Sinn, als er die Männer und die Frau beobachtete, die wohl ebenso wie er rekrutiert wurden. Gemeinsam folgten sie als Gruppe Black, während jener wie ein Wasserfall plauderte.

Nachdem er durch die Eingangstür in den Verkaufsraum trat, rechneten seine antrainierten Sinne sofort jegliche Fluchtmöglichkeit aus. Die Türen. Die Fenster. Einen Gulden für einen Heckenschützen, der in meiner Schuld steht! sinnierte Aether. Nach und nach fuhr sein Blick über die seltsamen Maschinen und Mu Körper, die überall in den Vitrinen auf Kaufkraft und einen neuen Herrn warteten. Erneut bemerkte er die schöne Frau zwischen den harten Kerlen, mit denen er wohl in einem Boot saß. Ein Risiko in diesem Zug, Mr. Black. Setze sieben Männer in den Dschungeln Liongelis aus, wirst du die Türme perfekt zum Schachmatt steuern können. Doch diese Königin in ihren Reihen hat das Potential, aus einigen deiner stärksten Läufer wildgewordene Bauern zu machen, mit dem Blick nur noch starr in ihr eigenes Feld nach vorn! schoß es ihm durch den Kopf.

Aether Shanty atmete tief durch, als Black den Raum verließ. Das waren sie also.

Eine bildhübsche, giftige Lilie.
Ein durchaus furchterregender, einsilbriger Glatzkopf.
Ein kühner Haudegen mit Manieren.
Ein Wolf, mit verdrieslichem Blick.
Ein nicht auf den Mund gefallener Hutträger,
mit seinem Kumpel "Carl"
, Aether schmunzelte.

Und mitten drin ein Junge aus Pinchfield, der sich für jemanden ausgibt, der er wohl niemals sein kann.

So legte er das geübte Lächeln auf, verschränkte die Arme und sprach mit einem leichten Kopfnicken :

"Shanty. Aether Shanty zu ihren Diensten."

Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 06.08.2013, 02:06:13
Shiver schaute sich die zahlreicher werdende Klientel des McKinkai mit wachsendem Unmut an. Würden alle in diesen Auftrag gehen oder würde McKinkai nach den Gesetzen seines Viertels handeln und versuchen das beste Angebot anzunehmen, was in diesem Fall bedeutete, dass er eine Handvoll Männer oder Frauen für einen bestimmten Kostenpunkt annahm und die anderen armselig am ausgestreckten Arm verhungern ließ? Shiver hatte sich ein erstes Bild gemacht. Sein erster Eindruck war, dass längst nicht jeder für diesen Auftrag geeignet war und dementsprechend ein Teil eine Art Köder sein musste, um den Preis der Unternehmung zu drücken. Es sollte immerhin in einen Dschungel gehen und welcher Mann aus Middlesteel hatte schon eine ernsthafte Erfahrung mit dem Dschungel außerhalb dieses städtebaulichen Wirrwarrs? Sicher würde einer dieser Männer eine Expertise in den Dschungeln dieser Welt heucheln, und sei es nur,  um sich in diesem ewigen Konkurrenzkampf unentbehrlich zu machen. So war es doch mit allen. Sie versuchten sich auf Krampf unentbehrlich zu machen, um zu Ansehen oder schönen Geldbeträgen zu kommen. Shiver verzog den Mundwinkel. Diese ordinären Menschen kotzten ihn an, auch wenn er manchmal selbst zu diesem Handeln gezwungen war. Ja, sie kotzten ihn an, weil sie die Sklaven einer Welt wurden, in der sie nie Freiheit finden konnten, weil sie weder den Begriff der Freiheit, noch die Welt an sich verstanden. Andererseits war dies auch Ausdruck Shivers eigener Schwäche, denn er verstand die Welt auch nicht, und das machte ihm zum Sklaven vieler Dinge. Doch immerhin machte es ihn nicht zu einem willfährigen Sklaven, sondern zu einem widerspenstigen Genossen; zumindest was die Selbsteinschätzung Shivers anging.

Dementsprechend hatte Shiver keine Lust auf irgendwelche Verhandlungskniffe und versuchte deutlich seine Erwartung zu kommunizieren. "Wer Verhandlungen gegen unseren Willen versucht, bekommt eins mit dem Paddel, verstanden? Ich hab' wenig Lust auf irgendwelche dümmlichen Diskussionen um Sold und das Feilbieten des Selbst. Wer nicht darauf hört, bekommt welche. Wir sin' hier nich' auf 'nem verdammten Marktstand, klar?"
Shiver schaute mit missmutigen Blick zu seinen möglichen Gefährten und Konkurrenten.  Wie oft hatte er es erlebt, dass potenzielle Arbeitgeber eigene Männer beauftragten, sich ebenfalls zu bewerben, um den Preis zu drücken. Verdammte Prokrastination. Hätte er sich informiert, wäre er weniger anfällig für solche Versuche. Er musste sich auf seinen offensiven Vorstoß verlassen. Shiver untermalte es mit einem fast schon wütend-trotzigen Blick.
Shiver meinte sich zu erinnern, dass Black gesagt hatte, dass sie mit weiteren fünf Leuten in die Dschungel von Liongeli reisen würde. War die Zahl so in Stein gemeißelt? Wohl kaum. Außerdem hatte er gesagt, dass McKinkai nur die Kugel wollte, die Reisegruppe - selbst wenn in der tatsächlichen Anzahl - das Abfallende behalten könnte. So unterschiedliche Leute, wahrscheinlich noch mit unterschiedlichen Ansichten. Shiver hatte im Urin, dass es noch einige Probleme geben würde.
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Beitrag von: Wolfhard am 07.08.2013, 00:35:55
Wolf verfolgt Shivers Tirade mit einem missbilligendem Stirnrunzeln. Er ist sich zwar nicht sicher, ob es der Sprecher damit nur auf eine gute Startposition bei der Bildung einer Hackordnung abgesehen hat oder ob er komplexere Gründe hat. Aber dafür ist er um so sicherer, dass ihm sowohl dessen Ton als auch die Absicht einfach über andere zu bestimmen ganz und garnicht gefällt. Daher gibt er sich einen Ruck und erhebt Einwand, auch wenn es ihm schwer fällt.

"Immer mit der Ruhe, solch einen herrischen Ton. Ich bin zwar auch dafür, dass wir als Gruppe verhandeln, da dadurch unsere Position gestärkt wird. Aber wir sind alles erwachsene Menschen  die für sich selbst verantwortlich sind und daher muss auch jeder für sich entscheiden ob er gemeinschaftlich vorgeht oder seiner eigenen Strategie folgt. Ausserdem ist eine Expedition in innere des Dschungel eine lebensgefährliche Sache, weshalb wir uns dafür einsetze sollten, dass wir möglichst alle unnötigen Gefahren vermeiden und für die verbleibenden angemessen entschädigt werden. Ich werde zumindest mein Möglichstes dafür tun."
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Beitrag von: Aether Shanty am 07.08.2013, 21:57:05
Aether vernahm die Worte der beiden Männer neben ihm. Mit erhobenen Finger wippte er bestätigend in Richtung des Mannes, welcher sich zuvor als "Wolfhard Mac" - kurz Wolf - vorstellte. Seinen Blick jedoch richtete er auf den Glatzkopf Shiver.

"Keine Sorge, Großer. Ich denke nicht, dass es sich hier um einen Konkurrenzkampf handelt. Wir sind nicht auf den Tagelöhnerplätzen Grumblebanks. Dein Paddel kannst du gerne zur Hand nehmen, allerdings solltest du es wohl auf Black und McKinkai richten - wenn sie es wagen sollten uns für einen Hungerlohn in den Tod zu schicken." stimmte er lächelnd an.

"Ich will uns alle mal ins Gedächtnis rufen, worum wir hier gebeten werden. Worauf wir uns einlassen. Zugegebener Maßen bin ich bei Leibe kein Archäologe oder Dschungelexperte. Genau genommen weiß ich nahezu gar nichts über Liongeli. Und damit bin ich nicht allein. Bis jetzt hat das stolze Volk der Jackalianer, wie wir uns nennen-." er klopfte sich beschwichtigend mit der Faust auf die Brust. "Nicht mal ganz einen Zehnt des Kontinents überhaupt kartographiert." Er hob die Arme zu einem Halbkreis, um mit einer Geste alle im Raum stehenden Protagonisten einzufassen. "Und ich wette meinen halben Lohn darauf, dass das einen verdammt guten Grund hat! Egal, was auch immer in den dichten Gewächshaus dort draußen auf uns wartet - wir werden auf uns allein gestellt sein."

Er ließ seinen Zuhörern einige Sekunden Pause, damit sie über das Gesagte nachdenken konnten. Aether selbst nutzte die Gelegenheit um seine nächsten Worte zu wählen. Für einen Augenblick starrte er erneut in die RIchtung Shivers. Oh er würde seine Worte genau wählen müssen... Schoß es ihm durch den Kopf.

"Ich will lediglich damit allen hier Anwesenden klar machen -" begann er erneut. "Dass es dort wohl mehr braucht, als nur Glück um den wohlig warmen Dunst des Kanals Middlesteels erneut riechen zu dürfen. Wenn ein steinreicher Kaufmann aus der Spence' ein Götzenbild verbotener Götter aus diesem Urwald will, dann soll er sich das verdammt nochmal leisten können! Wir dürfen um unser Leben Willen uns nicht abspeisen lassen! Mir persönlich ist mein Hals durchaus Einiges wert!" Zuletzt deutete er mit dem linken Zeigefinger auf den Glatzkopf. "Der Große hat Recht. Für einen Drückerlohn geh ich nicht in den Tod. Da halt ich ihm gern sein Paddel."
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Beitrag von: Carl am 08.08.2013, 00:13:22
Carl dachte in den Tagen vor dem Treffen über den letzten Satz nach, den Steven Black zu ihm gesagt hatte: "Sie haben vermutlich sowieso keine andere Wahl, so wie ihre Geschäfte in den letzten Wochen laufen." War das eine Drohung? Es war auf jeden Fall ein Satz, den man klingen lassen konnte, wie eine Drohung. Aber Black hatte ihn nicht so klingen lassen. Jedoch war Carl sich sicher, dass der Mann etwas mit  der Tatsache zu tun hatte, dass Kundschaft ausblieb. Zumindest wusste er etwas, dass Carl nicht wusste und das wurmte Carl. Sein alter Lehrer hätte wohl gesagt, dass er sich nicht so viele Gedanken machen soll. Wahrscheinlich wusste Black nur zufällig von dem Umstand des Kundenmangels und erwähnte es um sein Angebot attraktiver zu machen. Den drohenden Unterton bekamm Carl trotzdem nicht aus seinen Gedanken.

Zum Termin putzte Carl sogar seinen Mantel, der normalerweise immer etwas fleckig von der Laborarbeit war. So betrat er in glänzendem Leder den Laden von McKinkai, zog seinen Schal herunter, behielt die Brille aber auf. Die anwesenden Menschen ignorierte er und betrachtete die angebotenen Maschinen. Ab und zu klopfte er mit der Fingerspitze gegen einen Roboter oder roch an einem Teil. Als der kleine Diener reinrollte beugte er sich zu ihm runter und sagte:
"Na, wer bist du denn? Du bist aber ein Feiner. Hast du uns was mitgebracht? Ja, das hast du! Ja, das hast du!"
Carl nahm sich ein Getränk.
"Das hast du fein gemacht! Bist ein ganz braver, bist du!", sagt er dann zu ihm. "Ja, das bist du!"

Sichtlich zufrieden sein Getränk trinkend richtete sich Carl wieder auf und sah sich die anderen Leute im Raum an und verfolgte die Unterhaltung.
"Nun, mit Glück, Herr Shanty, habe ich auch nur wenig erreicht, da stimme ich Ihnen zu.", kommentiert er die kurze Rede des jungen Mannes, der sich als Aether Shanty vorgestellt hatte. "Sie wissen höchst wahrscheinlich sehr wohl mit ihrer Klinge umzugehen und ich vermute auch, dass der nette Herr Shiver keinen Paddel benötigt um seinen Standpunkt deutlich zu machen.
Da mit meinem geschätzten Kollegen und mir zwei Meister ihres Faches angeheuert wurden, ist es denke ich nicht zu viel erwartet, wenn ich annehme, dass Sie alle hier sehr fähige Leute sind und da ist es nur recht, wenn wir Herrn Shantys Vorschlag folgen und für uns alle den gleichen Sold verlangen, den gleichen sehr hohen Sold natürlich, und zwar in uns einig und ohne Streit."


Breit lächelnd blickte Carl in die Runde und platzte innerlich fast vor Vorfreude mit diesem bunten Haufen schon sehr bald durch die Wildnis zu wandern.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 08.08.2013, 22:55:31
Nachdem Steven Black hinter der einzigen anderen Tür im ersten Stock - die sich hinter der Theke des Geschäftes befand - verschwunden war, machten sich die Mitglieder der Expedition miteinander bekannt und beobachteten den Raum oder die Maschinen - manche staunend, manche misstrauisch.
Simon Hook, der getarnte Sondergardist, konnte bei einer genaueren Überprüfung keine besonders Interessanten oder beeindruckenden Werke erkennen. Alle Maschinen waren von guter Qualität, die er bis jetzt nur selten gesehen hatte, von der generellen Idee, bishin zu den Materialien und deren Verarbeitung. Trotzdem war er sich sicher, das das alleine nicht den Erfolg von McKinkais Maschinen ausmachte.
Shiver war sich sicher, das die Maschinen, die er in den Celgasminen benutzt hatte, nicht von hier stammten. Die Erfindungen, die hier angeboten wurden, hatten keinerlei Ähnlichkeiten zu denen, die er aus seiner Vergangenheit kannte - sie waren viel detailreicher und besser verarbeitet.

Aether Shanty und Wolfhard richteten ihr Augenmerk dagegen auf etwaige Sicherheitsvorkehrungen oder Fluchtwege. Die aktiven Wachdronen im Geschäft dienten wohl nicht nur zur Vorführung, sondern waren genau aus dem Grund aktiv, für den sie erbaut wurden. Würde einer der Anwesenden auf die Idee kommen zu stehlen oder zu randalieren, dann würden die Dronen sicherlich ihre Druckluftgewehre einsetzen. Vielleicht war auch das der Grund, warum Black sie so lange allein ließ. Es gab keine Fluchtwege aus dem Geschäft, außer die offensichtlichen wie Fenster und Türen, über denen aber außen jeweils ein Gitter hing.
Eines musste man McKinkai lassen, er hatte sich anscheinend viele Gedanken darüber gemacht, wie er sein Hab und Gut schützen konnte und diese erfolgreich umgesetzt.

Nach einigen Minuten eher knapper Unterhaltung, rollte der kleine Roboter, der die Getränke serviert hatte, ohne auf Carl zu reagieren, von alleine wieder zurück auf seinen Platz und wartete weitere Befehle ab. Kurze Zeit später betrat Black mit einem breiten Lächeln den Raum. Er räusperte sich einmal, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und winkte die Anwesenden dann zu den Tresen, hinter denen er stand. Mit einer weitausholenden Geste, zeigte er auf die Tür, durch die er in der Zwischenzeit kurz verschwunden war.

"Folgen Sie mir bitte. McKinkai erwartet sie alle in seiner Werkstatt."

Er drehte sich wieder auf dem Absatz um und die kleine Gruppe folgte ihm einen kurzen kahlen Gang entlang, an dessen Ende eine Wendeltreppe in die Tiefe führte. Wenige Sekunden später, waren alle in der Werkstatt McKinkais angekommen und staunten noch mehr, als im Raum vorher. Der Raum war etwa 6 x 12 Meter groß und stand im krassen Gegensatz zu dem Verkaufsraum im 1. Stock. Diese Werkstatt war nur dafür gedacht um zu Arbeiten und nicht um den Kunden die Ware schmackhaft zu machen. Der nach Abgasen, Chemikalien und Öl riechende Raum, wurde von an den Wänden befestigten Lampen beleuchtet, die einen schweren Geruch nach Schlitzhaiöl[1] verströmten.
Überall im Raum verteilt, standen oder lagen halbfertige Maschinen auf Tischen, aus denen Zahnrädchen, Röhren, Platinen oder anderes ragte. Auch einzelne Teile zum verbauen lagen sauber geordnet und beschriftet in verschiedenen Schränken und sogar eine Art Labor, in dem ein Kessel und mehrere Tiegel und Fläschchen rauchten und blubberten, stand im hinteren Teil der Werkstatt. In der Mitte selbst, an einem einzelnen Tisch, saß McKinkai (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg855285.html#msg855285), der über einen mechanischen Arm gebeugt saß und diesen mit einer Art langen Nadel bearbeitete. Immer wieder stach er damit vorsichtig in den Arm, anscheinend völlig willkürlich.
Seine schlichte graue und schwarze Arbeitskleidung war ölverschmiert und am Ärmel sogar versengt. Als die Schritte verstummt und alle auf eine Reaktion des alten Mannes warteten, legte er sein Werkzeug weg und drehte sich zu den Neuankömmlingen um. Jetzt konnten sie auch sein Gesicht erkennen - oder zumindest den Teil, der nicht von seiner seltsamen Arbeitsbrille bedeckt war, die sich drehte und dabei surrende Geräusche von sich gab. Die Brille spannte sich auch über seinen Kopf und bedeckte seine Halbglatze.

Der Mechomaniker und Erfinder hatte bei einer genaueren Betrachtung wohl schon bessere Tage erlebt, denn sein Körper war ausgemergelt und sein Gesicht zierte ein unrasierter Bart. Anscheinend war es ihm egal, was andere von ihm dachten. Als er anfing zu sprechen, blieb sein Mundwinkel unten. Weder irgendeine Regung, noch seine Stimme verriet Freude darüber, das die Gruppe gefunden war und sich hier versammelt hatte.

"Ihr seit also diejenigen, die mir die Kugel besorgen sollen."

Wieder das Surren der Brille und ein Gefühl, als würde jeder Einzelne ganz genau unter die Lupe genommen werden.

"Seht mir nicht wirklich fähig aus.

Aber Steven hat mir versichert, das ihr die Richtigen seit. Ich gebe euch eine Chance, mehr werdet ihr in Liongeli sowieso nicht bekommen. Ich habe keine Lust auf euch und ihr nicht auf mich, also lasst uns das Gespräch schnell hinter uns bringen. Ich gebe jedem von euch jetzt 250 Guineen[2] und nachdem ihr mir die Kugel gebracht habt, nochmals 1250. Im Gegenzug verlange ich nur die Kugel, über die euch Steven bestimmt schon informiert hat. Alles andere, was ihr in der Ruine finden werdet, dürft ihr behalten, verkaufen oder zerstören. Mir ist völlig egal, was ihr damit anstellt. Wenn ihr damit einverstanden seit, können wir die Details besprechen."


Während des ganzen Gesprächs, war der Ausdruck auf McKinkais Gesicht völlig ausdruckslos geblieben. Während er auf die Antwort wartete, surrte seine Brille, als er die Gruppe weiterhin betrachtete.
 1. Das Öl der Schlitzhaie entspricht etwa dem Tran (http://de.wikipedia.org/wiki/Tran) der Wale bei uns. Bei den Schlitzhaien wird das Öl aber aus dem Blut gewonnen, der Nutzen ist etwa gleich.
 2. Goldmünzen
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Beitrag von: Simon Hook am 09.08.2013, 16:49:00
Während des Gesprächs zwischen seinen zukünftigen Weggefährten war Simon wachsam und zurückhaltend geblieben, auch wenn er sich scheinbar nicht hatte verunsichern oder in seiner guten Laune beschneiden lassen. Er traute Shiver durchaus zu, aggressiv zu werden, wenn diesem etwas gegen den Strich ging, aber seinerseits hatte Simon kein Bedürfnis, sich mit der Gruppe schlechtzustellen. Er war hier, um seinen Auftrag zu erfüllen, und da würde es ihm nur hinderlich sein, wenn die übrigen Teilnehmer der Expedition von Anfang an nicht gut auf ihn zu sprechen waren.

Nun folgte Simon Steven Black selbstsicheren Schritts und mit wachsender Neugier durch den kurzen, kahlen Gang hinter dem Verkaufsraum und die Wendeltreppe hinab. Die Luft in der Werkstatt war stickig, der Raum selbst war recht zugestellt und chaotisch und bildete somit einen krassen Gegensatz zum Laden im ersten Stock.
Mr. McKinkai, von dem Simon jetzt nun oft, aber wenig gehört hatte, wirkte auf Simon wie ein alter, mürrischer Kauz, der zu selten Sonnenlicht sah. Leutselig schien der Mechomaniker nicht zu sein und machte auch keinen Hehl daraus, dass er von der Gruppe, die sein Allerheiligstes betreten hatte, nicht begeistert war.

Simon erwiderte das allerdings mit selbstsicherer Gleichgültigkeit, denn eine abweisende Haltung war er als Irrnebler nur zu gut gewohnt, und hörte sich das Angebot des Erfinders an. Währenddessen wich er dem hinter der kuriosen Arbeitsbrille versteckten Blick des Mannes, der auf ihm ruhen mochte oder nicht, keine Sekunde lang aus.

„Sie wollen uns jedem vom uns insgesamt tausendfünfhundert Guineen geben, wenn wir erfolgreich sind?“, hakte Simon schließlich lächelnd nach, als Mr. McKinkai sie nach ihrer Meinung zu seinem Angebot fragte.
„Das scheint mir ein fürstliches Honorar zu sein“, kommentierte er und ließ nun seinen Blick interessiert über die unvollständigen Maschinen der Werkstatt streifen, bevor er den Erfinder wieder fixierte.
„Ich kenne es jedoch, dass man, wenn man einen Auftrag annimmt, bereits Hälfte des Geldes als Anzahlung bekommt“, wies er auf diesen Umstand hin.
„Das Sechstel, das Sie uns anbieten, Mr. McKinkai, ist für meinen Geschmack etwas weit davon entfernt. Warum sollten wir uns weit unter dem üblichen Marktwert verkaufen, wenn Ihnen diese Kugel – gehen wir einfach einmal davon aus, dass wir alle zurückkehren – über zehntausend Guineen wert ist?“ Rechnen konnte er durchaus und Simon war davon überzeugt, dass der Mechomaniker sie alle gerade über den Tisch ziehen wollte. Versprechungen hin oder her: Tausendzweihundertfünfzig Guineen bei erfolgreichem Abschluss waren verlockend, aber würden sie diese auch ausgezahlt bekommen?
„Sicher“, lenkte Simon in gutmütigem Ton ein, „Sie rechnen mit Verlusten oder sogar unserem Misserfolg, wie Sie uns so überaus offen mitgeteilt haben. Liongeli ist gewiss nicht ohne Grund noch so unerforscht, das sehe ich ein. Aber während Sie lediglich ein finanzielles Risiko eingehen, bezahlen wir vielleicht wirklich mit dem Leben für Ihre Unternehmung. Ich für meinen Teil möchte meine Mühen angemessen aufgewogen wissen.“[1]
Er wollte den Mann nicht provozieren. Nicht wirklich. Aber er war gespannt, wie Mr. McKinkai auf seine Forderung reagieren würde. Gewiss würden diesem Simons Worte aber deutlich machen, dass zumindest er ein ernstzunehmender Geschäftspartner war, der sich nicht wie ein treudoofer Lakai behandeln ließ.
 1. Diplomatie: 12
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Beitrag von: Der Flüstermann am 09.08.2013, 21:12:42
Doch mit seinen Worten provozierte Simon den alten Mechomaniker mehr, als er vielleicht beabsichtigt hatte. McKinkai drehte sich auf seinem Stuhl herum und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf den Sondergardisten. Für wenige Sekunden nahm der Mechomaniker ihn genaustens unter die Lupe, bevor er mit seinem Arbeitswerkzeug - wie mit einem verlängerten Zeigefinger - anklagend auf Simon zeigte.

"Für wie dumm hälst du mich eigentlich?!"

"Wieso sollte ich euch soviel Geld zahlen, wo ich bisher nichts anderes gehört habe als Beschwerden? ICH bin derjenige, der euch Arbeit anbietet und ICH bin derjenige, der die Bedingungen festsetzt. Wenn es dir nicht passt, verschwinde aus meiner Werkstatt!"

"Was wäre ich denn für ein Geschäftsmann, wenn ich einfach so mit meinem hart verdienten Geld um mich werfe? Ich setze doch nicht alles auf eine Karte, über die ich keine Informationen habe!"


Noch einmal ließ er seinen Blick über Simon gleiten, bevor er sich an alle Anwesenden wandte und diese heraufordernd ansah:

"Wenn ich mir hier einige ansehe, werden sie das Geld, das sie im Vorfeld bekommen, sowieso versaufen und verhuren und dann nie wieder kommen."

Wobei der alte Mann eine kurze Pause nach dem Satz einlegte, um zu sehen, wie die Anwesenden auf diese Worte reagierten.

"Also nennt mir einen guten Grund, warum ich euch im Vorfeld soviel Geld zahlen sollte oder lasst es und seit zufrieden, das ich dieses Angebot nicht doch noch zurückziehe und euch vorher garnichts zahle. Denn ich kenne es so, das man erst die Ware bekommt und dann dafür bezahlt. Wenn ihr mir die Kugel bringt, könnt ihr euch sicher sein, das ich nichts lieber tun werde, als euch mit Goldmünzen zu überhäufen. Ein McKinkai hält immer sein Wort!"
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Beitrag von: Aether Shanty am 10.08.2013, 22:29:14
Als Aether die Werkstätte des Mechomanikers betrat, lies er seinen Blick unweigerlich über das Chaos schweifen, welches sich vor ihm eröffnete. Überrascht stellte er fest, dass er sich jenen Ort nicht anders vorgestellt hatte. Ihm kam der Gedanke, dass hier wohl erst seit kurzem so ein Durcheinander herrschte. Wie mag es hier ausgesehen haben, als Mrs. McKinkai noch das Sagen hatte?
Aether vermutete, dass sich dieser Black wohl über den Verkaufsraum und den Ladenbereich kümmern musste. Dem Arbeitszimmer nach war der übrige Besitzer augenscheinlich nicht mehr in der Lage den Sinn für Ordnung aufrecht zu erhalten. Kinkai selbst wirkte auf Aether wie jemand, der sich regelrecht in die Arbeit stürzte. Als wolle er sich wie wahnsinnig von Dingen ablenken, vor denen er Angst hatte. Er konnte keines der Gerüchte bestätigen, bevor er an diesem Tag in die Spencer Street trat. Doch allmählich machte das Bild einen Sinn. Die Unfähigkeit seines Auftraggebers, die Etikette der Höflichkeit aufrecht zu erhalten, die Wut, welche er ausstrahlte. All das passte einfach wie die Faust aufs Auge. Als würde er diese Kugel um jeden erdenklichen Preis haben wollen. Haben müssen. Als hätte McKinkai sonst nichts mehr zu verlieren.

Diese Erkenntnis warf jedoch erneut die Frage auf, warum diese Kugel?

Aether beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Zuvor schlug er sich verbal auf die Seite der Angeheuerten, nun entschied er sich, in erster Linie die Wogen zu glätten. Das Geheimnis hinter der ganzen Sache hatte die Abenteuerlust geweckt, welche schon einst dem jungen Willbur auf dem Schosse seines Vaters erzittern lies, als ihm dieser von den Abenteuern des tollkühnen Luftschiffpiraten Shanty erzählte. Ausserdem musste er aus Middlesteel raus. Zumindest für eine Weile. Und zu guter letzt war da immer noch die Erinnerung an das Gespräch mit Black in jener dunklen Gasse. Zu deutlich hallten die drohenden Worte durch seinen Kopf. Offengestanden hatte Aether einfach Angst. Black und McKinkai hatten einiges in der Hand gegen ihn. Und Menschen, welche Nichts zu verlieren hatten waren gefährlich und schreckten vor Nichts zurück. Er suchte nach einer Möglichkeit, weiter in der Gunst der Gruppe zu bleiben, gleichzeitig aber McKinkai zu besänftigen. So setzte er sein berühmtes Lächeln auf und sprach :
"Mr. Kinkai, Shanty mein Name. Sie haben selbstverständlich Recht erbost zu sein über unser rüpelhaftes Auftreten." er zwinkerte in Shivers Richtung.
"Doch versuchen sie uns zu verstehen. Freilich freuen wir uns, dass sie auf uns und unsere tadellosen Fähigkeiten bei solch einer für sie wohl wichtigen Angelegenheit vertrauen! Einige von uns, ebenso wie der gestandene Mann hier-" mit einem Finger wedelte er salopp in Richtung Hook."-Fragen sich jedoch zurecht, ob der Vorschuß für die Vorbereitungen und Besorgungen ausreicht! Geht die Expedition doch in unerreichte Gefilde. Vielleicht würde es den ein oder anderen in dieser Runde beruhigen, wenn sie uns genauer in ihre Planungen einweisen, uns einfach etwas mehr erklären, bevor wir so einer bedrohlichen Unternehmung zustimmen. Andere wären wohl eher geneigt, ihren Hals zu riskieren, wenn sie uns das ein oder andere über diese Schätze erzählen, die sie uns als Bonus versprechen! Ein Mann ihres Formats wird das sicherlich verstehen."

Gespielt selbstsicher verschränkte Aether lächelnd die Arme vor der Brust.



Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 11.08.2013, 01:21:45
Der Blick des Mechomanikers heftete sich mit einem Ruck auf Aether Shanty, der das Wort ergriff und versuchte die Situation zu entschärfen, wobei er sich aber nicht sehr geschickt anstellte und eher noch Öl ins Feuer goss. Die verschiedenen Aufsätze der Brille des Mechomanikers rotierten und summten, als er Aether Shanty genauer unter die Lupe nahm.

"Natürlich habe ich alles Recht, erbost über diese Unverschämtheit zu sein. Das hier ist mein Haus, mein Geschäft und meine Werkstatt. Als Gast sollte man sich entsprechend respektvoll mir gegenüber benehmen! Manch einer riskiert hier gerade seinen Job, den er bestimmt dringend braucht. Also überlegt euch am besten dreimal, was ihr sagen wollt, bevor ihr euer Maul aufreißt!"

Wieder einmal richtete er einen kurzen bösen Blick auf Simon, bevor er an Aether gerichtet fortfuhr.

"Erstens habe ich von euren "tadellosen Fähigkeiten" noch nichts gesehen und bezweifle, das ich sie jemals zu Gesicht bekommen werde, weil es sie nicht gibt und zweitens habe ich bereits Vorbereitungen für diese Expedition getroffen, dessen Kosten eure Bezahlung bei weitem übersteigt. Alleine das Schiff und die Crew, die euch in den Dschungel bringen werden, haben mich Unsummen gekostet. Aber wenn ich dann endlich Ruhe vor eurer Quengelei habe und mich wieder meiner Arbeit widmen kann, werde ich euch das alles genauer erklären.

Ihr werdet schon Ende der Woche mit der angeheuerten Crew ablegen und nach etwa zwei Wochen im Dschungel ankommen. Dort wird euch die Crew an einer geeigneten Stelle - so nahe an der Ruine wie es geht - absetzen und ihren Weg den Fluss entlang nach Raplaw Junktion fortsetzen. Ihr dagegen werdet durch den Dschungel zur Ruine gehen, meine Kugel einsammeln und dann nach Raplaw Junktion zurückgehen. Dort angekommen, wird euch die Crew aufgabeln und zurück nach Middlesteel bringen. Das ist der grobe Ablauf.
Die Ruinen sind noch unerforscht und das einzige, was mich dort interessiert, ist die Kugel. Ihr könnt davon ausgehen, das es noch andere wertvolle Dinge in der Ruine gibt, die ihr verkaufen könnt und um die sich Archäologen oder Professoren nur so reißen werden. Ich erhebe darauf keinen Anspruch, seht sie als Bonus an."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 11.08.2013, 13:58:41
Neben Shiver laufend folgte Maguerite der Maschine in das Werkstatt ihres Anwerbers. Interessiert blickte sie sich auch hier um, wenn es unten im Laden schon vor wunderbaren Maschinen und Erfindungen wimmelte, was vermochte man hier zu finden? Doch schnell wurde Maguerite aus ihren Gedanken gerissen. Herr McKinkai hatte sein Angebot unterbreitet, damit schien die Sache für ihn gelaufen zu sein.

Doch ebenjenes schien nicht der Fall zu sein. So setzten gleich mehrere Gäste an um mit dem Mann zu verhandeln, der sich schnell als Koleriker entpuppte. Sorgsam beobachtete sie McKinkai und versuchte rauszufinden ob er wirklich ein Koleriker war oder ob es nur eine Taktik war um von weiteren Verhandlungen verschont zu bleiben.[1]

Doch anscheinend war die ungesunde rote Gesichtsfarbe keine Taktik sondern vielmer wirkliche Aufregung. Ein wenig besorgt schaute sie zu Shiver, manchmal nahm er so etwas nicht gut auf. Nun wurde zum Glück nicht er direkt angeschrien. 250 Guineen ging es ihr im Kopf herum, soviel Geld und das auch noch auf einem Haufen.

Mochte McKinkai noch eine Ader im Kopf platzen, Maguerite war in ihren Gedanken wieder in der Spencer Street. Die schönen Kleider, welche sie dort gesehen hatte...

"Ich denke nicht, dass sie jemand beleidigen will. Doch da sie anscheinend davon ausgehen, dass wir unfähig sind und bei dieser Expedition so oder so sterben werden mag es einem vorkommen, dass 250 Guineen für ein Leben nicht allzu viel sind."[2] versuchte sie die Wogen zu glätten, was ihr nur mäßig gelang.
 1. Sense Motiv: 25
 2. Diplo: 17
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 12.08.2013, 18:56:38
Wie es seine Art war, überließ Wolf erstmal den Anderen das Wort, da er sich bewusst ist, dass es nicht gerade seine Stärke ist das Eis zu brechen und für eine gute Gesprächsstimmung zu sorgen. Als die Stimmung ihres potentiellen Auftraggebers aber immer mehr kippte und auch Beschwichtigungsversuche nichts halfen, versuchte er, in der Überzeugung es wahrscheinlich auch nicht mehr schlimmer zu machen, einen anderen Ansatz ein zu bringen,

"Ich denke wir sollten erst mal ein paar Punkte klarstellen, bevor wir noch ganz von der professionellen Ebene abkommen. Mr. McKinkai, sie kennen uns und unsere Fähigkeiten noch nicht und es ist verständlich dass sie nicht die Katze im Sack kaufen möchten. Jedoch haben wir bisher ja auch noch nie mit ihnen Geschäfte gemacht und wenn sie bedenken wie manche andere Geschäftsleute vorgehen, haben sie sicher auch Verständnis für eine gewisse Vorsicht von unserer Seite. Wie schon von anderer Seite erwähnt wurde, riskieren wir ja immerhin unser Leben,wenn wir den Auftrag annehmen und ordentlich ausführen. Wir möchten sicher gehen, das wir angemessen entlohnt werden. Nun sind wir uns einig, das die Gesamtsumme vom 1500 Guineen ein grosszügiges Angebot ist. Bleibt also noch der Vorschuss. Sieht man ihn als reine Vorauszahlung, ist er so durchaus angemessen. Jedoch stellt er für uns auch eine Art Sicherheit, dass wir nicht leer ausgehen falls etwas schief läuft dar und dient zumindest teilweise als Kapital für unsere persönlichen Vorbereitungen für die Expedition. Daher würde ich als Kompromiss vorschlagen, dass wir als erstes einen schriftlichen und rechtskräftigen Vertrag abschliessen, den wir alle und Mr. Black als Zeuge, unterschreiben. Unter anderem sollte dieser, neben den schon vereinbarten Summen, dann auch eine Klausel erhalten, die festlegt, dass wenn wir den Tempel zwar Auftragsgemäss durchsuchen und dies auch beweisen können, die Kugel aber ohne eigenes Verschulden, weil sie zum Beispiel schlicht nicht dort ist, nicht abliefern können, trotzdem eine Entschädigung erhalten. Als Zweites würde ich vorschlagen, das sie uns einen zusätzlichen Betrag von sagen wir einmal 200 Guineen pro Person für persönliche Ausrüstung zur Verfügung stellen, die sie natürlich wieder von der Gesamtsumme abziehen. Damit sie sicher sind, dass wir das Geld nicht einfach einstreichen, könnten wir entweder die Gegenstände einfach aussuchen und Mr. Black dann eine Liste mit den Läden und Preisen geben oder wir kaufen sie direkt von unserem Vorschuss und bekommen den Kaufpreis nach Abgabe der Gegenstände mit Quittung zurück. So oder so bliebe die Ausrüstung vorerst in ihrem Besitz und wir bekommen sie erst bevor wir das Schiff am Ziel erreichen."[1]

Nach diesem ungewohnt langen Redeschwall, atmet eWolf erstmal tief durch und wartete dann gespant auf die Reaktionen auf seine Vorschläge.
 1. Kein Diplowurf
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 12.08.2013, 20:45:03
Samual hört sich das alles an, doch obwohl er gelernt hat mit langatmiger Laberei umzugehen, hatte er für Mc Kinkai nicht viel übrig. Er war zwar ein großartiger Ingenieur doch persönlich, naja gewöhnungsbedürftig. Desweiteren mochte er das Viertel nicht, in dem sie sich befanden. Also beschloss er sich kurz einzumischen: "Wir kriegen jeder 1500 Guineen, ja. Gut das wäre Ok für mich. Geben sie Karl meinen Vorschuss mit und wären sie auch so Nett, ihm den Ort mitzuteilen, an dem wir das Schiff betreten sollen? Ich fühle mich irgendwie unwohl mit der Aura, die hier herrscht. Keine Sorge, sie müssen mich nicht hinausbegleiten. Sie haben mir ja schon die Tür gezeigt und den Rest finde ich schon selbst." Mit einem Wedeln des Hutes verabschiedet er sich und begibt sich zur Tür. Beim Öffnen dreht er sich noch mal um und sieht alle an. "Ich hoffe wir sehen uns auf dem Schiff. Schöne Woche wünsche ich noch. Oh und Carl, ich warte draußen ich hoffe, du findest den Weg dahin." Mit einem Zwinkern fällt die Tür hinter Samual ins Schloss. Gemächlich schlendert er durch den Laden nach draußen auf die Straße und sucht sich eine Bank in der Nähe, auf die er sich setzten kann. Dort angekommen, zieht er den Hut tief ins Gesicht  und schließt die Augen. Zumindest war er hier sicher vor Taschendieben.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 12.08.2013, 23:36:31
Carl schloss kurz die Augen und atmete tief ein, als die Gruppe die Werkstatt von McKinkai betrat. Die Art der Gerüche erinnerte ihn entfernt an sein eigenes Labor, wobei sich die tatsächliche Komposition der Gerüche unterschied. Er schob die Brille auf seine Stirn um die Umgebung und den Auftraggeber besser sehen zu können und hörte mit halben Ohr der Konversation zu, während er sich die Gerätschaften und halbfertigen Projekte des Mechomanikers ansah. Er überlegte kurz, ob er seine Dienste umsonst anbieten sollte und als Gegenleistung stattdessen eine Woche ungestört in dieser Werkstatt zubringen dürfe. Sein Eindruck vom Charakter des Auftraggebers ließ ihn diesen Gedanken aber recht schnell wieder verwerfen.

Während er noch überlegte, warum ihm nicht die Idee gekommen war einen Vertrag aufzusetzen, deutete Carl ein Winken in Richtung Samual an, als kurzes Zeichen, dass er einverstanden war und wandte sich dann der restlichen Gruppe um McKinkai zu.
"Ich schließe mich den Ausführungen des äußerst kompetenten Herrn Mac an.", begann er. "Angesichts des leichten Misstrauens in unserer Gruppe, keineswegs Ihnen gegenüber Herr McKinkai, sondern gegenüber dem reibungs- und mühelosem Gelingen dieser Mission und dem Ausreichen des Vorschusses für eine angemessene Vorbereitung, halte ich eine Art Vertrag wie Herr Mac ihn beschreibt für durchaus nicht unklug.

Eigentlich hielt Carl nicht viel von offiziellen Schriftstücken, in dieser Situation schien es aber angebracht. Er wäre er auch fast wie Samual gegangen - er würde noch lange genug mit den Leuten in diesem Raum zu tun haben - aber er wollte so lange wie möglich in der Werkstatt sein.
Die Fragen, die er an McKinkai hatte und die nicht Missionsrelevant waren, hielt er zurück und haffte, dass nachdem sie die Kugel abgegeben hatten noch genug Zeit war. Vielleicht war der Auftraggeber dann auch ein wenig freundlicher.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 13.08.2013, 00:26:35
Mr. McKinkai war offenbar ein harter Brocken, der nicht oder zumindest nicht einfach mit sich verhandeln ließ. Auch wenn es Simon selbstverständlich nicht gefiel, angeblafft zu werden, ließ er den alten, cholerischen Mann toben und mit den anderen diskutieren, ohne sich darüber aufzuregen, während er selbst nachdachte.
Die Forderung, jedem von ihnen fünfhundert Guineen mehr zu zahlen als der Mann ihnen angeboten hatte, hätte Simon an McKinkais Stelle auch geärgert. Jedoch war die mangelnde Neigung für Verhandlungen aus Simons Sicht tatsächlich ein Anzeichen dafür, dass es der Erfinder lediglich auf die Kugel fixiert war, ohne sich in seiner Planungen hereinreden lassen zu wollen oder sich um anderes zu scheren. Simon war sich sicher, dass McKinkai über Leichen – ihre Leichen – gehen würde, um das alte Artefakt zu bekommen. Und dabei war der Mechomaniker noch nicht einmal bereit, diejenigen, die er anheuerte, anders als Gesindel zu behandeln.
Unter anderen Umständen hätte Simon sich vermutlich geweigert, für jemanden wie McKinkai zu arbeiten. Doch Simon hatte nicht vor zu gehen, schließlich ging es ihm nicht um sein persönliches Empfinden oder darum, dass er sich um seine Bezahlung sorgte. Zumindest dem Sondergardisten Simon war das Geld ziemlich gleich, immerhin war er aufgrund seines Auftrags hier. Steven Black hatte jedoch nicht bewusst einen Sondergardisten für diese Unternehmung angeheuert, weswegen Simon nun tendenziell bei seiner vorherigen Haltung bleiben sollte.
Der Mechomaniker hatte ihn nicht seiner Werkstatt verwiesen und das war für Simon ein Zeichen dafür, dass McKinkai jeden einzelnen von ihnen brauchte – mehr als der alte Mann zugab. Sicher hatten er und Black sich nicht ohne Grund so viel Mühe gemacht, bestimmte Personen für diese Expedition ausfindig zu machen. Sie hätten sich auch einfach ein paar Söldner, Glücksritter und Abenteurer anheuern können, davon wimmelte es auf den Straßen zuhauf.
„Warum wir sieben?“, fragte Simon sich.

Er wich Mr. McKinkais bösen Blicken in seine Richtung nicht aus und ließ sich weder davon noch von dessen harschen Worten verunsichern. Nachdem er sich auch die Schlichtungsversuche, Vorschläge und Meinungsbekundungen seiner zukünftigen Weggefährten angehört hatte, meldete sich Simon wieder zu Wort.
Seine Arme hatte er, wie ihm Laden zuvor, locker hinter seinem Rücken verschränkt und sein Gesichtsausdruck gab nicht das kleinste Anzeichen von Verärgerung dem Mechomaniker gegenüber preis. Nein, Simon war nach wie vor selbstbewusst und scheute auch nicht vor offenen Worten zurück.
„Ich wäre verwundert, wenn Sie nicht im Mindesten auf uns eingehen würden, Mr. McKinkai. Immerhin scheinen Sie auch keine Kosten und Mühen gescheut zu haben, ihren wortgewandten Freund hier“, sagte er, Steven Black fixierend, „gerade auf uns sieben anzusetzen, um uns zu diesem Treffen einzuladen. Ich weiß nicht, wie das bei den anderen von Statten ging, aber nachdem man mir ein lukratives Geschäft in Aussicht gestellt hat, gewürzt mit unterschwelligen Drohungen, sollte ich hier nicht erscheinen – aber sicherlich habe ich das falsch verstanden“, fügte er lächelnd hinzu, „– bin ich eigentlich der Ansicht gewesen, Sie würden es sein, der mich allzu gerne anheuern will. Selbstverständlich nicht zu jedem Preis, ich bezweifle nicht, dass Sie ein bedachter und bestimmt auch äußerst fähiger Geschäftsmann sind, aber unser Vorteil kommt auch Ihnen zugute“, äußerte Simon, vorerst zufrieden mit seiner Formulierung. „Je besser wir uns vor dem Antritt der Reise vorbereiten und ausrüsten können,  umso höher dürften Ihre Chancen sein, dass ihre Kugel mit uns ihren Weg nach Middlesteel findet und sie nicht unnötig die Expedition finanziert haben. Das dürfte zumindest das Loch, das unsere fehlenden tadellosen Fähigkeiten verursachen, etwas überbrücken. Mr. Macs Vorschlag wäre demnach doch sicherlich in Ihrem Sinne, da Sie unser aller Ehre in Zweifel ziehen.“
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Beitrag von: Shiver am 13.08.2013, 19:11:06
McKinkais cholerische Art ließ Shiver kalt. So begannen acht von zehn Unterredungen in den heruntergekommenen Gebieten dieser Stadt. Zuerst präsentierte man seine Stärke oder gaukelte sie vor, versuchte sich eine möglichst gute Position zu verschaffen und das unterstrich man möglichst lautstark oder drohend. So ging jede Verhandlung, die wie rohes Verhalten wirkte, los. Erstmal wurden die eigenen Ansprüche abgesteckt, und je brutaler oder einschüchternder das wirkte, desto schneller kam man auf einen grünen Zweig oder es wurde eben rabiat und man klärte es mit Fäusten. Shiver blickte zu den ganzen halbfertigen Maschinen. Wenn sie hier zu laut würden, würde McKinkai sich kaum die Finger selbst schmutzig machen. Aber Shiver sah es den Mechomaniker nach, dass er sich verhielt, wie er sich verhielt. Shiver hatte Black nicht anders behandelt, als er als augenscheinlich Fremder und Nicht-Dazugehöriger die Spelunke betrat. Und dazu kam, dass McKinkai sie wohl auch noch als Werkzeuge, denn als Menschen betrachtete. Werkzeuge, dessen Qualität er selbst noch zu prüfen gedachte, aber nicht konnte, also irgendwie auf sie angewiesen war.

All diese Diskussion erweckte in Shiver also lediglich den Drang, einen kräftigen Gähner von sich zu lassen. Dennoch nickte er den jeweiligen Sprecher entschlossen zu, wenn sie dafür plädierten, dass alle Mitglieder der kleinen Reisegruppe dasselbe verdienen sollten. Seine Worte hatten eine gewisse Wirkung gezeigt und dies sorgte dafür, dass der mürrische Mann sich weitere Kommentare ihnen gegenüber verkniff. Er hatte eine gewisse Zusammenarbeit eingefordert, da wäre er der Letzte, der sich vor einem wie McKinkai grundsätzlich in Frage stellte und so dachte er nur über die Worte McKinkais und seiner Gefährten nach.
"Mhm. Ich weiß immer noch nich' was die 'olle Kugel bringt. Und McKinkai weiß scheinbar nich', dass Loyalität teuer is'. Für die gering'n Beträge für 'ne Reise ins Unbekannte, kann das Probleme geb'n. Aber muss er wiss'n, ob er Konkurrenz hat, oder nich'. Mir soll's egal sein."
Und so antwortete euch auch keinem seiner Gefährten, auch nicht auf das Augenzwinkern von Shanty, welches er nur mit stoischem Blicke hinnahm. Er hatte andere Sorgen. "Wir sind wohl nich' willkürlich zusamm'ngestellt. Sowas macht man nich' für 'ne beliebige Kugel. Da is mehr hinter, das mal klar. Denk nach, Shiv. Was könnt'n das für 'ne Kugel sein? ... Scheiße, warum hast'n die drei Tage nur mit Suff zugebracht. Du hättest was geg'n die Brillenschlange in'na Hand hab'n könn'n. Verdammt. Chance vertan. ... Obwohl? Vielleicht ergibt sich ja noch was. Irgendwer wird schon grob wiss'n, in welche Richtung es geh'n soll, sonst bring'n wir irgend'ne Kugel wieder mit. Und wer weiß, wenn wir schon wiss'n, was 'se für 'ne is, vielleicht ist da dann mehr zu hol'n?"
Shiver verschränkte die Arme missmutig vor der Brust und gab nur ein undeutbares Grummeln von sich, während er das Gespräch zwischen McKinkai und seinen möglichen Gefährten weiter beobachtete. Wenn sie nicht zu Potte kamen, konnte er noch immer dazwischen gehen. Außerdem war er schon, auch wenn er es nie offen sagen würde, an seinen möglichen Gefährten interessiert und versuchte ein wenig aus ihnen zu lesen. Die Art zu Verhandeln sagte viel über die Menschen aus. Eine der wenigen Lektionen, die Shiver von seinem alten Herren, dem Bankier, übernommen hatte, aber auch erst nach Jahren in den Slums dieser Welt. Es war eine von zwei Lektionen. Die andere hieß, dass jeder seinen Preis hatte. Shiver verzog den Mundwinkel und blickte Samual hinterher, wie er das Zimmer verließ. Ein Schulterzucken. Der endgültige Typ, das war Samual wohl. Dann blickte er wieder zu Simon. Der hatte auf jeden Fall einen regen und schnell arbeitenden Geist, ebenso wie dieser Shanty. Beide waren schnell mit Worten. Sogar schneller als Maguerite an diesem Ort. Und dann war doch noch dieser Carl, den Samual als wahnsinnig beschrieben hatte. Und er trug genauso so eine Brille, die das unterstrich. Vielleicht war es, der die Kugel erkennen konnte. Es konnte spannend werden, und obwohl Shiver kurz den Drang hatte, sich anderweitig zu beschäftigen, beschloss er doch die Szene aufmerksam zu beobachten.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 15.08.2013, 00:01:59
Das Gesicht des alten Mechomanikers nahm eine ungesundere rote Farbe an, als er auf so viel Widerstand stoß. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, das die ganze Diskussion so ausarten würde und war deshalb kurz vor dem explodieren. Seine nächsten Worte waren an Simon gerichtet. Unterdrückte Wut und Ungeduld schwang in ihnen mit.

"Hätte ich gewusst, das Steven solche Leute in meine Werkstatt bringt, dann hätte ich ihn darum gebeten die ganze Sache ohne mich zu klären, damit ich mich in Ruhe meiner verdammten Arbeit widmen kann.“

Er seufzte einmal laut, bevor sich plötzlich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Anscheinend hatte er gerade eine Idee gehabt, über die er sich sehr freute.

"Aber ihr habt Recht. Wenn ihr mehr Geld von Anfang an zur Verfügung habt, ist die Chance größer, das ihr diese Expedition tatsächlich überlebt. Wenn ihr also so von euren Fähigkeiten überzeugt seit, dann beweist es mir. Ihr könnt in einem Übungskampf gegen meine Maschinen antreten. Natürlich werde ich darauf achten, das ihr nicht wirklich verletzt werdet aber trotzdem wird der Kampf euch an eure Grenzen bringen und vermutlich auch in die Ohmacht treiben.
Ich bezweifle es zwar stark, aber wenn ihr gewinnt, werde ich jedem von euch 500 Guineen im Vorfeld zahlen. Solltet ihr aber verlieren, erklärt ihr euch dazu bereit, euch mit 250 Guineen zufrieden zu geben und eure Klappe zu halten. Ich gebe euch hiermit die Chance euch zu beweisen und egal was passiert, ich werde meinen Spaß dabei haben und zusehen, wie ihr scheitert."


Er stand von seinem Stuhl auf und ging in gebückter Haltung in den hinteren Teil der Werkstatt. Dort öffnete er - unterstützt von Black, der herbeigeeilt war - mit ein paar Handgriffen, die schweren Luken einiger Maschinen und lud ordentlich Kohle aus einem Sack, der an der Wand neben ihnen stand, in ihre Bäuche. Mehrere alte verstaubte Roboter (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg866016.html#msg866016), erwachten in den folgenden Minuten zum Leben. Nach nur kurzer Zeit, fingen die Bäuche - die Kessel der Geschöpfe - an rot zu glühen, als sie auf Betriebstemperatur aufheizten. Die Roboter bewegten sich auf ihren zwei Beinen, unterstützt durch ihre Arme um das Gleichgewicht zu halten, auf die Gruppe zu und blieben vor ihnen stehen.
Ihre Form war der eines Menschen nachempfunden, doch waren sie viel breiter und ihre Arme wurden von Black, jeweils mit zwei schweren Stofftüchern umwickelt, damit sie keinen bleibenden Schaden anrichten konnten. Die Arme bestanden aus einer Verdickung, die als Waffe genutzt werden konnte, wie ein Streitkolben. Außerdem endeten sie in spitzen Klingen, die gleichzeitig zur Balance und zum aufschlitzen genutzt wurden. Auf ein Zeichen des Mechomanikers hin, hieben die Roboter im Einklang, zwei drei mal mit ihren Waffenarmen durch die Luft, bevor ein Schwall Dampf aus ihren nun heiß werdenden Kesselherzen durch ihre Körper gepumpt und dann aus mehreren Öffnungen herausbeförert wurde. McKinkai lächelte stolz bei dieser kleinen Vorführung und gab den Robotern ein weiteres Zeichen, auf das sie daraufhin die Klingen ihrer Arme einfuhren. Black war während der ganzen Vorbereitungen still geblieben und machte sich nun an die Arbeit, die halbfertigen Roboter, Arbeitsutensilien und Möbel wegzuräumen, damit genug Raum für den Kampf entstand. Noch einmal ergriff McKinkai das Wort.

"Die Roboter sind veraltet und kaum mehr Wert, als der eigentliche Materialwert. So können sie zumindest noch einen Zweck erfüllen, bevor ich sie verkaufe. Haltet euch nicht zurück, es ist egal wenn sie zerstört werden, denn kaputt oder nicht, das wird kaum ein Unterschied sein. Seit ihr bereit mir zu zeigen, das ihr euer Geld wert seit oder wollt ihr lieber einen Rückzieher machen und euch mit den 250 Guineen zufrieden geben?“
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Beitrag von: Aether Shanty am 15.08.2013, 20:11:06
Aufgrund der skurillen Situation, welche sich Aether in diesem Moment bot, konnte er nicht umhin lauthals zu lachen. McKinkai war scheinbar nicht nur gefährlich, er hatte die Schwelle des Wahnsinns wohl schon einige Schritte hinter sich gelassen! Er verlangte allen Ernstes von ihnen, mitten in seinem Heim einen Gladiatorenkampf mit seinen Bildnissen zu schlagen! Nun gut, er versicherte der Gruppe zwar, sie würden nicht ernstlich verletzt werden, doch darauf verlassen wollte sich Aether definitiv nicht. Er konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie tief der Mechomaniker in seinen Gewässern des Trauers versunken war. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, als seine Gedanken in diesem
Moment weiter schweiften und er daran dachte, was wohl passieren würde, wenn sie die Kugel gefunden hätten. Oder noch schlimmer, wenn sie eines Tages hier erneut in diesem Raum zusammen kommen müssten und diesem Kerl erzählen, dass es dieses Ding niemals gegeben hatte. Würde er dann erneut die Kessel schüren lassen? Ohne die, für solch komplexe Konstruktionen wohl eher primitiven, Keulen abzubinden? Aether hatte sich versprochen, dieses Rätsel zu lüften. Um die Sicherheit seiner "Klienten" Willen. Doch gleichzeitig schwor er sich, wenn er wirklich erneut in die Spence' gehen würde... Dann besser bewaffnet und mit eindeutig mehr Kugeln.

Als Black im Raum herum eilte, um dem Schaukampf mehr Platz zu verschaffen, sondierte Aether den Raum genauer. Wachsamkeit war die halbe Miete, wenn man nicht eines Nachts in einem Gerbsack gesteckt in den Kanälen verschwinden wollte.[1]
Nachdem er mit all seinen Sinnen die Umgebung erfasste, grinste er sein berüchtigtes Shantygrinsen und wich einige Meter von Kinkais Arbeitsplatz, und den sich aufbauenden Robotern, zurück, wobei er sein Augenmerk auf die Kolosse vor ihm richtete, um sie ebenso zu mustern.[2]
"Wie sie wollen Mister." Würdevoll verneigte sich Aether Shanty vor McKinkai, Black und den stummen Gladiatoren aus Metall. "Es ist ihr Heim, welches wir kurz und klein hauen." Als er sich erhob knüpfte seine Linke die drei Schleifen auf, welche den seinen ledernen Mantel um die Brust verschlossen. Mit der einer Handbewegung schwang er das Kleidungsstück zurück und entblösste seine Gürteltasche mit den Glaskammerkugeln, welche darunter verborgen lag. Mit der Rechten griff er sich an die Hüfte und zog die doppelläufige Handkanone kunstvoll hervor. Während er sie von einer Hand in die nächste warf, dabei um den Daumen schlang und schwungvoll gegen den Uhrzeigersinn drehte, richtete er die erneut Augen auf die krachenden, rauchenden Umgeheuer vor ihm.[3] "Ich hoffe sie ersetzen uns die Kugeln."
 1. Wahrnehmung 14
 2. Wissen Ingenieurskunst 9
 3. Fingerfertigkeit 17
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Beitrag von: Shiver am 15.08.2013, 21:45:48
Ein Testkampf gegen einen nur McKinkai bekannten Gegner. Shiver musste sich das erste Mal ein Schmunzeln verkneifen und ließ gewohnheitsmäßig seinen Blick durch den Raum schweifen, mit einer eingespielten, wenn auch wenig ausgeprägten Routine suchte er den Raum nur mit den Augen nach möglichen Löschmitteln ab, während er den Mechonamiker dabei beobachtete, wie er die Kohle einfüllte und seine Maschinen auf Betriebstemperatur brachte. Shiver stellte sich so hin, dass er die Verschlüsse und möglichen Öffnungen sehen konnte, durch die man die Beheizung der Roboter gegebenfalls auch wieder zu löschen vermochte. Sein arbeitender Geist erfasste die Wassereimer, die McKinkai zum Löschen eventueller Brandherde in seinem Labor stehen hatte und begab sich jetzt bereits in die Nähe dieser Ansammlung von Löschmitteln, jedoch auch Ausschau haltend nach anderen Materialien, mit denen er die Glut in den Robotern eindämmen konnte[1]. "Entweder das Gemisch von Luft, Gas und/oder Brennmaterial stör'n, oder einfach den Mist kalt wer'n lass'n...oder schreiend sterben.", rief Shiver sich die äußerst knappen Sicherheitsbelehrungen zum Thema Feuer aus seiner Zeit in den Celgasminen von Shadowclock vor Augen und suchte den Raum nach weiteren Ideen ab.

Gleichzeitig beobachtete er auch seine Gefährten weiter und zurückhaltend. Dieser Aether Shanty schien schnell bei der Waffe zu sein, Shiver war aber nicht in der Laune, McKinkai nach seinen bisherigen Unfreundlichkeiten, auch noch seine Werkstatt und seine Roboter komplett zu zerlegen. Es musste eine Möglichkeit geben, die Roboter auch ohne größere Probleme auszuschalten, ansonsten würde McKinkai nur ein weiterer Feind auf einer sehr langen Liste sein. Bisher gab es keinen Grund dazu, zumal Shiver langsam ein Interesse an der Kugel bekam. Shiver blickte kurz zu McKinkai. Warum war er so erpicht darauf, dass man mit viel Pech seine Werkstatt anzündete? Es musste nur einer dieser alten Roboter am Kessel auseinanderbrechen und es könnte schnell ein Inferno entfesselt werden. Andererseits war der Mechomaniker eine Spielernatur, das wusste Shiver zu schätzen. Dennoch ergriff ihn die typische Nervosität vor einem Kampf. Sein Magen zog sich zusammen und er wäre am liebsten auch nach draußen gegangen. Kämpfe waren nicht immer zu verhindern und Shiver hasste Schmerzen. Wenn er Aether Shanty so anschaute, würde es jetzt auch nicht mehr gehen, dem Kampf auszuweichen. Und Shanty hatte Shiver bei seiner Suche nach gleicher Bezahlung unterstützt, also würde Shiver auch den Raum nicht verlassen.

Shiver musste sich beruhigen und das ging am Besten mit einem Glimmstängel. Während McKinkai weiter seine selbstgebauten Kreaturen auf Temperatur brachte, zündete Shiver sich eine Zigarette an und nahm genüsslich einen Zug, gleichzeitig öffnete er seinen schweren Ledermantel und gab den Blick frei auf sein altes Unterhemd. Der geschlossene Mantel würde ihn in den Bewegungen zu sehr einschränken, außerdem würden die Dampfmaschinen den Raum gleich unangenehm warm werden lassen, neben der sicherlich anstregenden Bewegung. Shivers Blicke glitten zurück auf die verstärkten Armen, die Black umwickelte. Im Zweifelsfall würde er Black vielleicht als Schutzschild nutzen können. Entwaffnen konnte er die Roboter jedoch nicht. "Verdammte, eingebaute Waff'n!"
Shiver unterließ es, eine Waffe zu ziehen. Seine Gefährten brauchten nicht wissen, dass an seinem Körper eine Rasiermesser und eine Taschenpistole verborgen waren. Und er würde seine Hände zum Ausweichen, Wasser tragen und Decken packen brauchen. Shivers Magen zog sich weiter zusammen, doch mit jedem Nikotinstoß bemerkte er es weniger. Seine Narbe auf der Stirn pochte. Shanty hatte den Kampf zugesagt. Shiver würde mitmachen. Die Anspannung stieg.
"Löscht die Biester.", flüsterte er jenen künftigen Gefährten scharf zu, die in seiner direkten Nähe standen und deutete unauffällig auf die Wassereimer in seiner Nähe.
 1. Wahrnehmung 6 - Wissen (Architektur und Baukunst) 23 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg866020.html#msg866020)
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Beitrag von: Wolfhard am 15.08.2013, 23:32:20
Wolf blinzelte überrascht als er den Vorschlag des Mechomanikers hört, er hätte mit Klausel-Verhandlungen und etwas Gefeilsche gerechnet aber sicher nicht mit einer bewaffneten Auseinandersetzung in der Werkstatt. Daraus erschloss sich für ihn aber auch, dass der Alte alles andere als ein typischer Händler war und dass dessen Erfolg demnach rein auf der Qualität seiner Produkte beruhte womit er auch die veralteten Modelle gegen die sie kämpfen würde auf keinen Fall unterschätzten durfte.

So mischte er sich auch schnell ein, um zu verhindern, dass sie sich einfach in den Kampf stürzen. Wenn wir wirklich zeigen wollen was wir können, sollten wir uns kurz besprechen und wenigstens abklären wer wie kämpft und vielleicht eine gewisse Aufteilung festlegen. Schliesslich hätten wir mindestens solche grundlegendlegenden Fragen sonst spätestens auf dem Schiff geklärt.“ Dabei richtete er die letzte  Aussage sowohl an seine Mitstreiter als auch McKinkai. Während er nun auf die Reaktionen der anderen wartete, entledigte er sich schon einmal seines Capes um beim Kampf nicht davon behindert zu werden.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 17.08.2013, 01:21:25
Eindeutig verwundert und verärgert, blickte McKinkai Aether ins Gesicht und schien diesen alleine durch den Blickkontakt für sein Benehmen und das Lachen bestrafen zu wollen. Doch dann schlich sich wieder einmal ein Grinsen auf sein Gesicht, als sein Blick auf die Metallgeschöpfe vor ihm fiel. Dann beobachtete er das Kunstück Aethers, wobei er aber keine Miene verzog.

"Nicht schlecht. Ich hoffe nur, du kannst mit dem Ding auch umgehen, denn diese Tricks und Spielereien werden dir im Kampf nicht weiterhelfen. Und mach dir um die Kugeln mal keine Gedanken, ich werde eure natürlich ersetzen – ich habe genug für eigene Zwecke auf Vorrat."

Er ging einige Schritte auf das Ende der Werkstatt zu und setzte sich dort auf einen Stuhl in der Ecke, wobei er darauf achtete aus der Schusslinie zu bleiben. Black folgte seinem Beispiel und setzte sich neben seinen Boss, wobei auch er bei der ganzen Sache extrem Neutral blieb und niemand erahnen konnte, was in seinem Kopf vorging. McKinkai winkte der kleinen Gruppe abschätzend zu und wartete darauf, das die Show losging.

"Von mir aus könnt ihr euch kurz besprechen aber beeilt euch, ich habe nicht ewig Zeit."
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Beitrag von: Simon Hook am 17.08.2013, 12:53:38
Victor McKinkai schien jenseits von Gut und Böse zu sein, sie nun auf diese Weise zu testen. Ein gefährlicher Mann war der Mechomaniker gewiss, Simon braucht keinen weiteren Beweis dafür. Der Sondergardist würde sich in seinem Bericht bestimmt ausführlich darüber auslassen. Was eine Technologie auch immer diese geheimnisumwobene Kugel beinhaltete: Simon fühlte sich unwohl bei dem Gedanken daran, dass dieser Mann sie in seinen Besitz bringen könnte und dass er auch noch bei dieser Aktion half. Doch lag es nicht in seiner Entscheidung, was mit der Kugel passieren würde. Er war nur hier, um zu beobachten und zu überwachen.
Und um zu beschützen.
Simon erinnerte sich gut an Hauptmann Flares Anweisung, was die anderen Angeheuerten betraf, und nichts anderes hatte er vor. Selbst wenn dies hier keim Kampf um Leben oder Tod sein würde, kam Simon nicht in den Sinn, sich aus ihm herauszuhalten. Shanty und Shiver waren offensichtlich bereit, die Sache anzugehen und Simon würde ihnen beistehen.

"Vielleicht sollte die Dame einen Schritt zurücktreten", wandte er sich grinsend und mit einem Zwinkern zu Maguerite, während er seinen Hut auf einem der beiseitegerückten, mit Bauteilen übersäten Möbelstücke platzierte, damit der ihm während des Kampfes nicht hinderlich sein würde.
Dann griff er ebenfalls zu seiner doppelläufigen Pistole. Mit einer lässigen Bewegung, wenn auch nicht in einem so kunstvollen Spektakel, wie Shanty es gezeigt hatte, schob er seinen Mantel etwas beiseite und zog die Waffe aus dem Holster an seinem Oberschenkel. Während er die Pistole lud, sprach Simon weiter.
"Und vielleicht sollten Sie nach Ihrem Freund sehen und fragen, ob er sich diese Vorführung wirklich entgehen lassen will", schlug er dann an Carl gerichtet vor, da Samual gegangen war, um draußen zu warten.
Dann fixierte er McKinkai mit einem anmaßenden Grinsen, denn sowas schien diesem gar nicht zu gefallen, und herausfordernden Funkeln in den Augen.
"Sicher wird das ein Spaß."

Simon versuchte zu erkennen, was der alte Mann[1] und sein Lakai[2]  wohl denken mochten. Doch schlüssig wurde er aus ihren Gesichtern nicht wirklich. Offenbar schien es McKinkai wirklich nur darum zu gehen, ihre Fähigkeiten zu testen - und sich dadurch möglicherweise um eine höhere Geldsumme zu drücken, die er ihnen nicht zahlen wollte. Black war die Ruhe selbst und beherrschte seine Gesichtszüge auf erstaunliche Weise.

Erst einmal steckte Simon seine nun geladene Pistole wieder weg, denn Simon würde sie im Kampf erst ziehen, wenn er auch wirklich schießen wollen würde. Vorerst, so hatte er sich vorgenommen, würde er anders vorgehen. Seine Gegner mit geübtem und sachverständigem Auge analysierend,[3] konnte er sich schon vorstellen, warum sie für Mr. McKinkai keinen sonderlichen Wert besaßen. Dennoch wollte er die Maschinchen nicht unterschätzen.

Simon nickte Shiver knapp und zustimmend zu, denn für Wasser war das Kohlegitter der Roboter sicher kein sonderliches Hindernis.
Nun wartete er mit verschränkten Armen und selbstsicherer Miene darauf, wer sich noch dem Kampf anschließen würde.
"Eine kurze Besprechung vor dem Beginn wird sicher nicht schaden", kommentierte Simon diesen Punkt dann noch. "Schließlich sind wir anscheinend hier, um Ihnen eine hübsche Show zu liefern, werter Mr. McKinkai."
 1. Sense Motive: 9
 2. Sense Motive: 8
 3. Knowledge Engineering (Schwachstellen): 27
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 17.08.2013, 15:38:51
Maguerite erschauderte als McKinkai ihnen das Angebot des Kampfes stellte. Es war nicht so, dass er ihnen mehr zahlen wollte, sondern er setzte ihre Gesundheit aufs Spiel um ihren Vorschuss zu erhöhen. Aber der eigentliche Grund warum sie erschauderte war, dass sie in diesem Kampf kaum etwas ausrichten können würde.

Garantiert würde sie nicht anfangen zu zaubern und sich so vor allen zu offenbaren. Dies wäre viel zu gefährlich. So blieb ihr nichts anderes übrig als nach ihrer Pistole zu greifen. Erschaudernd starrte sie auf die Klingen der alten Maschinen. So lose Maguerites Mundwerk auch war, so friedliebend war sie eigentlich. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kam war etwas schief gegangen.

Maguerite hätte sich wohl mit den 250 Guineen zufrieden gegeben, wenn sie dadurch den Kampf hätte umgehen können, aber die Männer waren, wie Männer nun einmal sind, nicht bereit einer Herausforderung auszuweichen.

Während Maguerite noch am überlegen war, wurde sie von Simon aufgefordert zurück zu treten. Sie schaute kurz zu Shiver, nahm das Angebot aber dankend an. Je weiter sie von diesen Klingen wegkam desto besser. "Spaß?" dachte sie bei sich: "Klingen, Wunden, Blut und im schlimmsten Fall Tod." um was für einen Irren handelte es sich hier?
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Beitrag von: Carl am 17.08.2013, 17:23:21
"Oha!", entfuhr es Carl, als die dampfbetriebenen Roboter in Bewegung geraten. "Unsere kleine Verhandlung hat doch eine äußerst interessante Wendung genommen."
Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er dieser Situation nicht negativ gegenüber stand. Er griff in seine Taschen um zu überprüfen, ob er alles griffbereit hatte, was er brauchen könnte und sah die Roboter etwas genauer an.[1] Dann viel ihm ein, dass der gute Samual draußen wartete, ohne vom Kampf zu wissen. Auch Herr Hook machte Carl darauf aufmerksam.
"Sie haben Recht.", antwortete er ihm. "In einem Schaukampf gegen derartige Mordmaschinen wird der gute Samual bestimmt einen gewissen Unterhaltungswert finden. Ich werde geschwind nach draußen eilen und ihm Bescheid geben, damit unsere muntere Runde in voller Besetzung ihre Fähigkeiten demonstrieren kann." Mit diesen Worten ging er in großen, schnellen Schritten die Wendeltreppe nach oben und lief zurück in den Verkaufsraum, trat auf die Straße, entdeckte die Bank, auf der sein Partner sich hingesetzt hatte und ging zu ihm hin.
"Sam!", rief er ihm zu. "Der Auftraggeber würde gern in einem kleinen Kampf unsere Fähigkeiten sehen. Ich dachte, das könnte dich interessieren." Carl wartete keine Reaktion ab, sondern lief gleich zurück in den Laden und hinunter in die Werkstatt. Auf dem Weg kramte er in seinem Gedächtnis, ob er schonmal etwas über solche Roboter gelesen hatte[2] oder ob sein geschultes Handwerkerhirn auf eine Eigenschaft dieser künstlichen Kreaturen schließen konnte[3]. Dann überlegte er eine geschickte Kampftaktik.
"Meine kleinen Bomben dürften gegen die Metallkörper wenig ausrichten und in der schönen Werkstatt könnte durch den Kollateralschaden auch etwas kaputt gehen. Dagegen müsste ich demnächst mal etwas tun. Ich sollte mein neues Nahkampf-Extrakt ausprobieren. Auf die Wirkung in einer echten Kampfsituation bin ich gespannt."
Unten angekommen schob er seine Brille wieder vor die Augen.
"Mein Kollege wird sich wieder auf dem Weg hier herunter machen."
 1. Perception: 15
 2. Wissen (Arkanes): 25
 3. Alchemie: 29; Waffenschmied: 18
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Beitrag von: Samual am 18.08.2013, 19:37:30
Samual Genoss die Geräusche und Gerüche der Straße um ihn herum. Als er Carl rufen hörte schiebt er mit einem Finger den Hut hoch und ein breites Grinsen wird sichtbar. Schnell ist er auf den Beinen und läuft Carl hinterher. "Ich bin direkt hinter dir." Während er die Wendeltreppe hinauf läuft lässt er sein Gewehr von der Schulter gleiten. In der Tür zum Labor lässt er sich auf ein knie nieder um ein stabileren Schuss zu kriegen.

"Ich hab selten die Möglichkeit meine Kleine hier gegen Blechmänner aus zu probieren. Carl wie wäre es wenn du deine Bombe ins innere von denen steckst. Vielleicht haben sie dann eine Chance gegen uns." Das Grinsen von der straße ist noch nicht verflogen nocheinmal wir schnell der Hut hoch geschoben so das er ja nicht vor die Augen kommt. "Nun ich werde hier hinten bleiben haltet sie von mir fern und bald schon werden sie mehr löcher haben als eine Stück Holz in einer Termitenhöhle."
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Beitrag von: Der Flüstermann am 19.08.2013, 21:17:00
Während die Gruppe sich zum ersten Mal seit ihrer Zusammenkunft über wirklich wichtige Themen unterhielt und die Taktik für diesen Kampf besprach, stand McKinkai noch einmal von seinem Stuhl auf, um zu überprüfen, ob bei den Maschinen alles in Ordnung und sie auch wirklich völlig funktionstüchtig waren. Nach ein paar Handgriffen und geschulten Blicken, schien er zufrieden zu sein und ging zurück zu seinem Platz, der sich in der hinteren Ecke des Raumes befand.
Anscheinend vollkommen gelangweilt, sah er dabei zu, wie die Kämpfer sich in einer Reihe vor den Maschinen positionierten und sich bereit machten zu beweisen, das sie weitaus stärker und schlauer waren, als McKinkai sie einschätzte. Nachdem der alte Mann genug gewartet hatte und ihm der Geduldsfaden riss, unterbrach er die letzten Gesprächfetzen und ein letztes Mal erhob er seine Stimme vor dem Kampf.

"Na schön, dann liefert mir mal eine gute Show. Ich will sehen, wie ihr diese schrottreifen Dinger zerstört, denn wenn ihr es nichteinmal schafft, gegen diese Maschinen zu bestehen, solltet ihr garnicht erst auf die Expedition gehen."

Nur um daraufhin mit einem "Die Spiele sind eröffnet!" nicht nur einen schlechten Scherz zu machen, sondern auch die Roboter (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg866016.html#msg866016) zu aktivieren, die sich nun langsam und bedrohlich mit ihren Armen und Beinen auf die vordersten Personen zubewegten und dabei die keulenartigen Arme ab und zu hervorschießen ließen.


Damit ist der Kampfthread offen, hier geht es weiter! (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7763.msg866987.html#msg866987)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 21.08.2013, 21:33:05
Ein alter Mechomaniker und seine rostigen Maschinen: Runde 1

Carl hörte den taktischen Erläuterungen der anderen zu, während er in seinen Mantel griff und eine Phiole herausholte, die eine dunkelrote Flüssigkeit enthielt. Er entkorkte sie und trank sie aus. Während er die leere Phiole wegsteckte, zuckte er kurz unter einem Krampf zusammen und weitete seinen Schal um mehr Luft an seine Haut zu lassen. Weitere, kleinere Krämpfe durchzuckten seinen Körper, seine Adern traten hervor und seine Muskeln schwollen merklich an. Carl neigte seinen Kopf zu beiden Seiten und ließ die Halswirbel knacken. Dann holte er eine weitere Phiole hervor. Diese war mit eine gräulichen Flüssigkeit gefüllt und auch diese trank er aus. Dann zog er den Handschuh an seiner rechten Hand aus und sah zu, wie seine Haut hart und rauh wurde, wie festes Gestein, während er die Hand zur Faust ballte.
Zufrieden lächelnd machte er sich zum Angriff bereit.
Die Maschinen marschierten mit ihren klobigen Körpern im Einklang auf die Gruppe zu und schwangen dabei unheilsvoll ihre Keulenarme. Trotz der seltsamen Konstruktion schafften sie es, ihr Gleichgewicht für einen Moment beizubehalten, als sie in die Richtung derjenigen schlugen, die sich ihnen in den Weg stellten.
Doch während Shiver dem gegen ihn gezielten Schlag mit Leichtigkeit ausweichen konnte und Simon die Keule einfach abwehrte, wurde Carl trotz seines Mutagens und der dadurch härter gewordenen Haut, schmerzhaft an der Seite getroffen. Der dumpfe Schmerz breitete sich in sekundenschnelle von der Stelle auf seinen Körper aus, obwohl die Arme der alten Maschinen mit Tüchern umwickelt waren. Und nicht nur das, denn das Kämpfen wurde nun durch die Hitze, die die Kesselherzen der Maschinen verströmten, richtig unangenehm.
Aether vernahm das Flüstern Shivers und nickte ihm zu. Als die Maschinen angriffen, war Aether vorbereitet. Während eine der glücklicherweise gepolsterten Keulen auf den Mann zu seiner Rechten niederfuhr, nutzte er die Gelegenheit. Er ging in die Knie und drehte die Pistole in der Rechten um die eigene Achse, sodass er den Kolben mit voller Wucht in die Seite des eben geschwungenen Keulenarmes rammen konnte. So hoffte Shanty, er könne das alternde Ungetüm auf den wackeligen Beinen etwas ins Straucheln bringen und seinem Verbündeten so die Möglichkeit geben, es um zu werfen. Auf das es in der Sonne brutzeln konnte, wie eine verunglückte Schildkröte, schoss es ihm durch den Kopf.
"Werft sie zu Boden!", rief Simon, als er den ersten Angriff der Maschine mit beiden bloßen Händen von sich abgelenkte. "Dann nehmen wir sie uns vor!"
Schon war seine Rechte an am Heft seines Säbels, den er zuvor noch nicht gezogen hatte. Nun sah er ein, dass pure Muskelkraft wohl nicht ausreichen würde, um ihre Gegner kampfunfähig zu machen, denn auch wenn man sie zu Fall brachte und löschte, würden sie wieder aufstehen und eine ganze Weile Schläge austeilen können, bevor die Hitze des Kessels nicht mehr ausreichen würde, um sie in Betrieb zu halten.
Die Klinge von Simons leicht gebogener Waffe funkelte im heißen Schein der Kohleöfen auf. Simon wartete nicht ab, bis der Gegner vor ihm die nächste Gelegenheit ergriff, um zuzuschlagen, sondern nutzte Aethers Vorarbeit aus, um sogleich umzusetzen, was er gerufen hatte. Mit Kraft warf sich Simon mit der Schulter gegen den Deckungslosen, metallenen Oberkörper des Roboters, um ihn umzustoßen.
Tatsächlich drohte der - durch Aethers Angriff bereits leicht schwankende - Roboter durch die Wucht des Aufpralls zu fallen. Die schwankende Maschine versuchte verzweifelt das Gleichgewicht zu halten und hieb vor dem Sturz noch ein weiteres mal nach Simon, allerdings erfolglos. Der erfolglose Schlag, tat sein übriges und das Ungetüm verlor das Gleichgewicht. Mit einem lauten Scheppern und einem wahren Funkenregen, den die Kohlen im Herzen der Maschine verursachte, fiel der Roboter auf den Boden und blieb dort wie eine Schildkröte auf ihrem Panzer erst einmal liegen.
Der Plan war klar und sofort als die Maschinen auf sie zuwankten, wusste Shiver eigentlich wie er zu reagieren hatte. Wassereimer hinter sich schnappen und sofort den ersten, den er zu fassen kam, damit benetzen und die Kohlen in ihm nachhaltig kühlen. Doch Carls merkwürdige Veränderung nach der Einnahme der Tinkturen ließ Shiver einen Moment stocken und ihn fast die Chance verstreichen lassen, als er sieht, wie Hook den ersten Roboter sofort von den Beinen holt. Shiver schüttelt sich kurz, die merkwürdige Veränderung des Mannes, der von Samual als wahnsinnig vorgestellt wurde, beiseite schiebend. Schnell packte er Carl und zog ihn sich zu sich ran, während er an die Position Carls ging, auch wenn dieser gerade von dem vor sich stehenden Roboter getroffen wurde. "Ich darf mal kurz.", raunte Shiver kurz angebunden und vollzog dann den Positionswechsel. Diese Chance durfte er sich nicht entgehen lassen.

Und doch spürte er, dass er noch immer etwas abgelenkt war. Etwas unbeholfen wirkte sein Versuch aus der Reichweite des Roboters zu bleiben, und dabei den am Boden liegenden Roboter mit Wasser zu überziehen. Dennoch versuchte er es nach seinen besten Möglichkeiten. Die Chance, McKinkai auf ungewöhnliche Chance zu überzeugen, durfte einfach nicht so verschwendet werden. Und schon machte sich der Schwall Wasser auf den Weg.
Doch leider traf das Wasser nicht den offen liegenden Kohleofen, sondern nur das heiße Metall des Konstrukts. So war der einzige erzielte Effekt ein lautes Zischen und Wasserdampf.
Carl ließ seinen Mitstreiter vorbei. Er schien zu wissen was er tat, und Carl stand nun einem anderen Roboter gegenüber. Es interessierte ihn zwar, wie genau die Kampfmaschinen auf Shivers Plan reagierten, aber noch mehr interessierte ihn, wie effektiv seine neue Faust tatsächlich war. Also achtete er kaum auf die Ereignisse links von ihm und konzentrierte sich auf seinen Gegner. Er schlug einmal kräftig zu um zu sehen, was passierte und ob er gegen das Metall der Roboter überhaupt etwas ausrichten konnte, oder ob zu Boden werfen und löschen doch die bessere Taktik war.
Die steinerne Faust des Alchemisten verformte das Metall und hinterließ einen tiefen Krater an der Seite des Kessels. Das Konstrukt schwankte einen Moment durch die Wucht, schaffte es aber dann sich wieder zu fangen und schien trotz des erfolgreichen Angriffes noch funktionsfähig zu sein.
Mit einem raschen Schritt tritt Wolf neben eine der Konstruktionen. Aus der Bewegung heraus zieht er seine Schwerter und versucht den Schwung für zwei schnelle Hiebe zu nutzen. Dabei ist er jedoch ein bisschen zu voreilig und schlägt zu bevor er wieder ganz im Gleichgewicht ist, weshalb er nicht sauber trifft.
Samuel Schaut sich an was die anderen machen und ging einen schritt zurück. Nun beschloss den selben unschädlich zu machen den auch Carl schon angriff. Zu der Veränderung in Carl bemerkt er nur "Neues Spielzeug?" Schnell legte er an und schoss eine seiner Kugeln auf die Drohne. Doch war sein Schuss nicht so sauber wie sonst und da er Carl nicht treffen wollte, wusste er nicht ob die Kugel eingedrungen ist.
Doch die Kugel traf ihr Ziel und bohrte sich tief in die Innereien der Maschine. Das stark angeschlagene Konstrukt war nah dran zerstört zu werden, zuviele der wertvollen Mechanismen im Inneren hatten die Angriffe der beiden Freunde zerstört. Aus den Rissen, die der Alchemist mit seinem Angriff hinterlassen hatte und dem Loch, das die Kugel Samuals verursacht hatte, drang Dampf und erinnerte ein bisschen an Blut, wie bei lebenden Wesen.
Maguerite kniff die Augen zusammen und zielte auf den Roboter vor Shiver. Ihre Zunge schaute aus ihrem Mund und berührte leicht ihre Oberlippe, wie bei einem Kind was sich konzentrierte. Genau in dem Moment in dem sie adrücken wollte machte Shiver eine Bewegung und Maguerite verriss ihre Pistole um ihn nicht zu treffen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 23.08.2013, 17:36:13
Ein alter Mechomaniker und seine rostigen Maschinen: Runde 2

Wild um sich schlagend, versuchte der am Boden liegende Roboter sich aufzurichten und traf während diesem Versuch, Simon am Bein. Die anderen beiden Roboter dagegen hatten nicht das Glück und langsam wurde vielleicht auch klar, warum es McKinkai egal war, wenn diese Konstruktionen zerstört wurden. Sie konnten sich nicht im geringsten mit denen messen, die im Geschäft ein Stockwerk höher, verkauft wurden. McKinkai und Black beobachteten das Spektakel währendessen völlig gelassen und ließen sich auch nicht durch die Waffen aus der Ruhe bringen.
Als Aether das Resultat des improvisierten "Angriffes" mit dem Wassereimer vernahm, rollte er gespielt mit den Augen, um vor ihrem Publikum den Schein zu bewahren, er hätte es ja gewusst. In Wahrheit hegte er viel Hoffnung darin, denn prinzipiell schien die Rechnung einfach. Feuer löschen, kein Betriebsdampf mehr. Doch im wurde bewusst, dass sie die Bedrohung wohl ernster nehmen sollten. So nutzte er die Verwirrung des umgestoßenen Dampfkriegers, um geduckt an ihm vorbei zu schnellen, sodass er in den hinteren Bereich des Raumes ausweichen konnte. So schaffte er sich einen kurzen Moment der Ruhe, in dem er die doppelläufige Handkanone hob und damit auf den Koloss in der Mitte des Zimmers zielte, welcher ihm den Rücken zugewandt hatte. Grinsend kniff er das linke Auge fest zusammen. "So lasst uns tanzen, singen, lachen und hell schallend morden. Aufdass unsre Seel' milde Gnade hält." zitierte er flüsternd ein gängiges Schanklied Pinchfields, eine Sekunde bevor er den hinteren der beiden Abzüge betätigte. Als der Schlagbolzen sein Werk vollbrachte, krachte die Waffe ohrenbetäubend laut und stieß erst eine weiß-rußige Rauchsäule gen Decke, dann eine langezogenen, todbringenden Rauchschlag aus dem Lauf nach vorne, direkt in den ungeschützten Rücken des Dampfkriegers. Mündungsfeuer erhellte kurz die blendenen Rauchschwaden, als die Kristallglaskugel die Waffe verließ und gegen das Metall schmetterte.
Die Kugel hinterließ ein tiefes Loch in der Panzerung des Konstrukts und gab den Blick auf das Innenleben frei. Zerstörte Röhren ließen Dampf aus dem Loch entweichen, der sich langsam auf den Weg zur Decke machte.
Simon entfuhr ein Geräusch, das wie eine Mischung eines Brummens und eines Grunzens klang, als der Roboter ihn am Bein traf. Es tat weh, doch der Sondergardist ließ sich davon nicht abhalten, weiterzumachen. Der Löschversuch war fehlgeschlagen, auch wenn dies sowieso nicht bewirkt hätte, dass der Roboter sofort bewegungsunfähig gewesen wäre - immerhin würde auch nach dem Löschen der Kohlen eine Weile Hitze im Dampfkessel zurückbleiben.
"Löschen dauert zu lang!", rief er knapp aus, auch wenn das sicher einigen oder sogar allen nun klar war. Priorität hatte, die Roboter möglichst schnell auszuschalten, auch wenn das bedeuten würde, sie unwiderruflich zu zerstören.
"Zielt auf Beine, Dampfkessel und das Auge, wenn ihr es schafft!"
Den Dampfkessel zu beschädigen, wäre wohl am effektivsten, aber dafür auch nicht einfach. Der rapide Druckabfall, den das im System der Maschinen verursachen würde, würde sie wahrscheinlich sofort bewegungsunfähig machen, wusste Simon.
Er wechselte seine Taktik. Anstatt selbst gezielt das Bein seines nun am Boden liegenden Gegners anzugehen und es zu zerstören, so wie er es eigentlich vorgehabt hatte, stach er mit dem Säbel zu, um diesem möglichst bald den Rest zu geben. Jedoch glitt die Klinge am Metall ab, ohne mehr als einen kleinen oberflächlichen Kratzer zu hinterlassen, der allein ein optischer Makel auf dem alten Blech sein würde.
Fluchend trat Simon mit einem großen, flinken Schritt an die Wand, um Shiver etwas Platz zu machen und so wie Shanty auf eine taktisch günstigere Position hinzuarbeiten.
Mit einem weiteren Seitenschritt positionierte sich Wolf hinter der Drohne um nun nicht nur diese sondern auch die danbenstehende dazu zu zwingen ihre Aufmerksamkeit auf zwei Seiten aufzuteilen. Diesen Vorteil nutzte er auch auch direkt für einen weiteren Angriff bei dem er seine Lehre aus dem Vorherigen zog und seine Hiebe wesentlich genauer platzierte.
Mit seinem Angriff traf er genau den Kessel der Maschine und hinterließ einen großen Riss, aus dem sogleich der gesamte aufgebaute Druck und Dampf entwich und die Maschine heftig auf den Boden aufschlagen ließ. Das erste mechanische Ungetüm war damit besiegt, es bewegte sich keinen Zentimeter mehr.
Das Löschen dauerte zu lange? Shivers quittierte Hooks Aussage mit einem verächtlichen Schnauben. Bis auf er selbst hatten alle sofort versucht, den Haufen dampfbelebten Metall wieder in einen Schrotthaufen zu verwandeln. Er war der einzige, der es überhaupt versucht hatte und nur weil er, vielleicht etwas von Maguerites Schuss aufgeschreckt, das Wasser nichts ins Ziel brachte, tätigte Hook diese Aussage. Wollten sie die Werkstatt von McKinkai in Flammen setzen oder ihm unbedingt mit Gewalt zeigen, wie toll sie waren?  Diese Aussage war genauso dämlich, aus Shivers Sicht, als hätte er aus Maguerites Fehlschuss geschlossen, dass Schusswaffen nichts gegen diese lebenden Metalleimer helfen würde oder dies zu langsam ginge. Shiver verkneift sich jedoch einen solchen Kommentar. Seine Wut sollte er lieber in den Schlag auf seinen Gegner konzentrieren. Behände nestelte er ein in seiner Kleidung verborgenes, verstärktes und übergroßes Rasiermesser hervor, welches am Gelenk so verstärkt war, dass man es sogar in den Gegner rammen konnte. Und so schlug Shiver mit voller Kraft auf die liegende Blechbüchse.
Das Messer bohrte sich durch einen schwach gepanzerten Teil der Maschine, tief in die Mechanik und hinterließ zerstörte Rädchen, Platinen und andere Dinge.
Carl lächelte zufrieden, als die Maschine vor ihm den Geist aufgab. Seinem Mitstreiter Wolf, der den finalen Schlag gemacht hatte, zeigte er seinen rechten Daumen, als Zeichen seiner Anerkennung und bei der Bewegung rieselte ein wenig Staub von Carls steinharter Hand zu Boden. Dann wandte er sich schnell wieder dem nächsten Gegner zu und überlegte kurz, ob er vielleicht doch seine Bomben zeigen sollte, aber dafür stand die Gruppe zu dicht bei einander, und Rücksichtslosigkeit wollte er nun wirklich nicht demonstrieren. Also sauste erneut seine Steinfaust auf einen der Roboter hinab.
Wieder hinterließ sein Angriff einen tiefen Krater in der Panzerung seines Gegner und zerdrückte die empfindliche Mechanik im inneren. Doch die Maschine stand noch.
Samual fand es fast schon zu leicht wie die Roborter zu Boden gingen. "Naja nicht jeder Gegner ist gefährlich und sie wurden ja auch noch harmloser gemacht." Wieder ziehlt er auf den nächsten Gegner diesmal den mittleren. Beim abdrücken muss er an die vielen Übungsstunden denken die er hinter sich hatte, und wie sein Vater verärgert davon war. Alte Wut kocht in ihm hoch als er an seine Familie denkt.
So ruhig wie möglich lud Maguerite ihre Pistole nach. Sie versuchte das Adrenalin ein wenig aus ihrem Körper zu bekommen um sicherer Zielen zu können. Erneut kniff sie ein Auge zusammen und zielte auf den Roboter vor Shiver. Diesmal achtete sie darauf auszuatmen als sie abdrückte. Zuerst erklang nur ein metallisches Klicken, man hätte meinen können der Schuß wäre einfach am Roboter abgeprallt, doch urplötzlich begann das Konstrukt wie wild mit den Armen zu rudern und sich im Kreis zu drehen.
Anscheinend hatte der Shuß doch getroffen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 24.08.2013, 12:00:36
Ein alter Mechomaniker und seine rostigen Maschinen: Runde 1

Während einer der Roboter bereit den Geist aufgegeben hatte und nur noch Metallschrott war, gingen die übrigen beiden wieder auf den Angriff über. Vollkommen kalt und ohne Interesse an der kaputten Maschine zu zeigen, schlugen sie mit ihren keulenartigen Armen nach Simon und Shiver. Während Simon dem Angriff des am Boden liegenden Roboter gerade noch ausweichen konnte, wurde Shiver getroffen.
Auf Carls Zeichen reagiert Wolf nur mit einem leichten Heben des Schwerts, ohne dabei seine Deckung zu vernachlässigen, da er sich bereits auf seinen nächsten Gegner konzentriert. Mit einem weiteren schnellen Seitenschritt, begibt er sich hinter den nächsten Apparat und versucht es mit einer Variation des vorherigen Treffers. Dabei merkt er aber schon beim auftreffen der längeren Klinge, dass er sich zu sehr auf seine Haupthand konzentriert hat um noch einen sauberen Folgeschlag zu landen.
Shiver spürte den umwickelten Metallarm, wie er ihn an der Seite traf, die Rippen zusammenpresste, ohne sie jedoch brechen zu können. Kurz wich die Luft aus Shivers Lunge, wurde rausgepresst und ließ ihn kurz atemlos. Wütend richtete er sich auf und wollte gegenhalten, schnell drehte er das Rasiermesser behände in seiner rechten Hand, während seine linke Hand an die getroffene Stelle schnellt, prüfend dass auch ja keine Rippe gebrochen ist, bereit den mittleren Roboter den Garaus zu machen, nur um zu erkennen, dass Wolf Mac sich bereits mit seinen Schwertern durch den Roboter schnitt. Schon im Schwung inbegriffen, holte Shiver weiter aus, drehte das Rasiermesser nochmals in seiner Hand, sodass die Klinge nach unten aus seiner wütenden Faust hervorlugte. Mit dem Schmerzensschrei, dem Treffer geschuldet, auf den Lippen, rammte er dem liegenden Roboter das Messer wieder in die Gegend, wo er eben schon Schaden angerichtet hatte.

Die Wut so abgebaut, sah Shiver, dass alle Roboter weitestgehend überwältigt waren. Doch nur eine Fingerübung. Sie waren mit so vielen Männern überlegen, dass seine Hand nach diesem Schlag nicht mehr gebraucht wurde. Sofort nach seinem kräftigen Streich wieder aufspringend, klappte das Rasiermesser ein, während er einen Schritt zurückwich und seinen schweren Ledermantel richtete, dass Messer wieder in der Tasche verschwinden lassend.
"Und? Spaß gehabt?", fragte Shiver McKinkai mit gerümpfter Nase, während er auf die niedergestreckten Roboter schaute, beobachtend, ob nicht doch glühende Kohlen aus ihnen fielen.
Samual steckt eine weitere Kugel in das Gewähr zieht wieder auf den Mittleren Roboter und drückt den Abzug. Das Ganze macht er so lässig das es klar ist wie oft er diesen Ablauf schon gemacht hat. Und diesmal ist auch das Resultat eindeutig, denn Krachend schlägt die Kugel in das Konstrukt ein.
Mit diesem Schuss, fällt auch das letzte Konstrukt und bleibt kaputt und zerstört auf dem Boden liegen.


Kampfende
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 24.08.2013, 21:10:44
Aether Shanty hob seine Waffe nach oben und drehte sie dabei leicht nach links, wobei er seinen Kopf ebenso in jene Richtung neigte. Für einen unbeteiligten Beobachter wirkte er in diesem Moment wahrscheinlich eher wie ein Chirurg, welcher nach einer schwierigen Operation eine zweifelhafte Naht untersuchte. Wenn man ihn allerdings genauer betrachteten würde, wird einem zweifellos nicht entgehen, dass er dabei seine Augen fest geschlossen hielt. In Wahrheit beruhigte er so seinen Körper, sein Gewissen und seinen Geist. Der Kampf war vorüber. Es hatte keine Verwundeten gegeben. Selbst wenn sie wirklich in keiner Minute in Gefahr gewesen wären, so war er dennoch unendlich froh darüber, die Waffe wegstecken zu können. Nach außen hin hielt er natürlich den Schein aufrecht, ein Vigilant zu sein, welcher nicht zögerte, sein Können an der Pistole kunstvoll vor zu führen. Niemals würde jemand der Anwesenden jemals erfahren, welch Panik ihn in solchen Augenblicken immer drohte zu übermannen. Die Explosion, die todbringenden Rauchschwaden, als sie Ben zu Boden warfen... Egal wie tief er die Erinnerung einsperrte, wenn die Gewalt der Kanone sprach, musste er die Mauer in seinem Gewissen niederreissen und sich der Vergangenheit stellen. Schweiß rann ihm über die Stirn hinab und verfing sich dabei in seiner Augenbraue. Die Ironie daran brachte ihn jeher zur Verzweiflung. Er war gut mit dem Eisen. Er war einer der Besten. Doch gleichzeitig opferte er mit jeder Kugel einen Teil seiner selbst. Dennoch musste Aether zugeben, hatte ihn die Panik in diesen Situationen schon unzählige Male das Leben gerettet, indem sie sich in seinem Bewusstsein breit machte und damit seiner sonst so überspitzten Tollkühnheit den Platz raubte.
Paradox. Löse das Rätsel in Willburs Kopf und erhalte fünf Gulden dafür! Bei dem Gedanken kam er nicht umhin, zu schmunzeln. So hatte ihn die Realität wieder. Er schwang sein rauchendes Eisen erneut in der Hand und steckte es schwungvoll zurück in den Gürtel. Darüber schloss er den ledernen Umhang, drehte sich im gleichen Moment zu McKinkai um, verbeugte sich und sprach :
"Somit wäre das wohl abgeschlossen. Ich hoffe wir haben die verehrten Herren nicht zu sehr gelangweilt mit unserer kleinen Schau. Die Bezahlung haben wir geklärt, kommen wir zu den Details des Auftrages. Sie schulden uns wohl noch die ein oder andere Antwort, Mister McKinkai. Was an Besorgungen haben wir zu erledigen, welche wurden von ihnen bereits engagiert? In welchem Teil des Dschungels vermuten sie die Kugel? Mit welchen Gefahren haben wir zu rechnen? Raubtiere, Menschenfresser, Landhaie oder gar grausige Gecks mit Federn hinter den Ohren und Kriegsbemalung auf dem Bauch? Wie lange werden wir reisen, wann gedenken sie mit unserer Wiederkehr zu rechnen und was können sie uns über die Crew sagen, die unsere sichere Überfahrt gewährleistet? Wer führt sie an, wäre mir lieb zu erfahren."
 
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 26.08.2013, 13:50:03
Die noch immer rauchenden und aus allen möglichen Löchern und Rissen dampfenden Konstrukte lagen bewegungslos auf dem Boden. Ihre Kessel waren zerstört und nur ein schwaches Glühen ging von der Kohle im Inneren aus, ganz so als ob noch ein Funken Leben in ihnen stecken würde. Doch jeder mit ein bisschen Sachverstand konnte sehen, das die Mechanismen im Inneren und das Kesselherz hoffnungslos und unreparierbar zerstört wurden. Von den alten Robotern war nur noch Schrott übrig geblieben.
McKinkai ließ sich dadurch aber anscheinend nicht aus der Ruhe bringen. Weder die erstaunliche Kampfkraft, noch die Zerstörung seiner Maschinen, entlockten ihm in den ersten paar Sekunden nach dem Sieg eine Reaktion. Stumm und mit herunterhängenden Mundwinkeln - was anscheinend sein ganz normaler Gesichtsausdruck war - stand er von dem Stuhl auf und musterte erst einmal die am Boden liegenden, zerstörten Roboter, während Black anfing, die Möbel und Projekte wieder richtig hinzustellen. Völlig in seiner Arbeit vertieft, ignorierte McKinkai Shiver und Aether erst einmal, nur um nach etwa zwei Minuten des stummen Herumwanderns und Betrachtens der Schäden, endlich doch etwas zu sagen.

"Hmpf. Nicht so viel, wie ich mir gewünscht hätte." womit Shiver eine Antwort auf seine Frage bekam, bevor McKinkai sich an die ganze Gruppe wandte - wobei er sogar Black mit einbezog - und dann Aethers Fragen beantwortete "Anscheinend hat Steven doch bessere Arbeit geleistet , als ich gedacht habe. Ihr scheint zumindest fähiger zu sein, als die Gruppe vor euch. Was aber auch nicht schwer ist..."

Den letzten Satz hatte McKinkai geflüstert und er war anscheinend nur etwas zu laut gedacht. Dann nahm er aber wieder Aether ins Visier und starrte ihn an, als er seine Fragen beantwortete.

"Die Reise bis zu eurem Bestimmungsort im Dschungel und eure Abreise habe ich bereits geklärt. Sobald ihr einen Fuß von dem Schiff setzt, das euch über den Shedarkshe dort hinbringen wird, seid ihr auf euch allein gestellt. Die Mannschaft wird in Rapalaw Junction[1] etwas zu erledigen haben und dann auf eure Rückkehr warten. Kauft euch was nötig ist, um ein paar Tage im Dschungel zu überleben.

Ich vermute, das die Kugel sich im südwestlichen Teil des Dschungels befindet. Dieser Teil ist allerdings noch unerforscht, wie eigentlich der Großteil des Dschunels. Ich denke aber, das er die üblichen Gefahren bereithält. Raubtiere, giftige Pflanzen, wilde Craynarbier Stämme, Donnerechsen und so weiter. Soweit ich weiß, solltet ihr dort allerdings nichts mit dem Grünnetz[2] zu tun bekommen.

Die Reise wird mindestens zwei Wochen dauern, eher drei. Ich denke in einem oder zwei Monaten solltet ihr wieder zurück sein, wenn ihr nicht von dem Dschungel verschlungen werdet. Die Meersäufer und ihr Kapitän wurden ebenfalls von Black angeheuert aber er versicherte mir, das sie mindestens genauso zuverlässig und fähig sind wie ihr."


Nach diesen Worten meldete sich auch Steven Black nach langem Schweigen wieder zu Wort. Immer wieder musste er durch die schwere Arbeit zwischendurch Luft holen, bevor er fortfahren konnte. Zwischen dem Schieben eines Tischs und dem Tragen einer halbfertigen Maschine, presste er seine Antwort zwischen den Lippen hevor.

"Kapitän Barnes ist sehr erfahren und ist schon mehr als einmal den Shedarkshe hinauf gefahren. Ich lege mein vollstes Vertrauen in ihn und seine Crew. Sie sind ein eingespieltes Team und wissen genau was zu tun ist, um euch sicher an euren Bestimmungsort zu bringen. Ich wüsste nicht, wer besser für diese Aufgabe geeignet wäre."
 1. Die befestigte Stadt ist der letzte zivilisierte Ort und Handelsposten im Dschungel von Liongeli.
 2. Das Grünnetz oder auch das Daggischten-Reich, ist ein einziger Zusammenschluss von Lebewesen und Pflanzen, die als Schwarm agieren und alles was in ihr Gebiet kommt, übernimmt und dem Schwarm zuordnet.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 26.08.2013, 19:38:46
Halbwegs zufrieden betrachtete Simon die zerstörten Roboter, die für sie als Gruppe kein sonderlich großes Hindernis dargestellt hatten. Sein Bein hatte einen Schlag abbekommen, aber obwohl dies noch schmerzte, würde dieser Schmerz schon bald vergehen. Der getarnte Sondergardist steckte seinen Säbel wieder ein und strich sich daraufhin mit der flachen Hand über sein kurzes Haar. Auch wenn er sich nicht allzu viel hatte bewegen müssen, war er aufgrund der Anspannung und der Hitze, die die Kohleöfen ausgestrahlt hatten, etwas ins Schwitzen gekommen.

Simon registrierte gedanklich für seinen Bericht, dass Mr. McKinkai eine erfolglose Gruppe vor ihnen erwähnte. Vermutlich wusste die Sondergarde bereits davon – vermutlich hatte der Mechomaniker durch vorheriges Anheuern von Leuten Aufmerksamkeit auf sich gezogen –, doch auch für sich selbst fand Simon diese Info interessant.

Während der alte Mann und sein Gehilfe sprachen, holte Simon die nicht verwendete Kristallmunition aus seiner doppelläufigen Pistole und verstaute die stoßanfälligen Kugeln wieder sachgerecht. Dann verschränkte er seine muskulösen Arme vor seinem Körper.
„Auch wenn es mir leid tut, Ihnen nicht zu Ihrer Zufriedenheit unterhaltsam gewesen zu sein, freut es mich doch zu hören, dass Sie uns schlussendlich vertrauen wollen – oder zumindest, dass Sie Einschätzung Ihres Organisationstalents hier“, kommentierte Simon das Gesagte und nickte dabei in Blacks Richtung, „in Grundzügen bestätigt wissen.“
Danach konnte er sich einen weiteren Satz nicht verkneifen:
„Es hätte mich nicht gewundert, wenn Sie uns Mr. Black an die Seite gestellt hätten, damit auch vor Ort in Liongeli alles geregelt und in Ihrem Sinne abläuft.“
Mit einem Grinsen rettete Simon seinen breitkrempigen Hut von dem Möbelstück, auf dem er ihn vor den Kampf abgelegt hatte, und klopfte demonstrativ etwaigen Schmutz davon ab. Anschließend behielt Simon ihn in der Hand, immerhin befand er sich in einem Haus und da wäre das Tragen eines Hutes unhöflich gewesen.
Auf anderer Seite sparte er nicht daran, sich weiterhin selbstbewusst, wenn nicht sogar etwas vorlaut zu zeigen.
„Es wird sicher eine interessante Reise.“
„Wobei interessant positiv, aber auch negativ sein kann.“
„Wollen wir hoffen, dass Die Meersäufer ihren Namen nicht doch verdient und wir am Ende baden gehen, nicht wahr?“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 27.08.2013, 11:19:14
Als die letzte Drohne zu Boden kracht, steckt Wolf gleichmütig seine Waffen wieder weg und lässt nochmals einen kühlen Blick über die nun zu Altmetall gewordenen Konstruktionen gleiten bevor er vorsichtig zwischen ihnen hindurch tritt, um das vorher abgelegt Cape wieder an sich zu nehmen. Da sich die Luft im Raum dank Feuerung und austretendem Dampf schon etwas an ihr Reiseziel angenähert hat, Behält er das Kleidungsstück über dem Arm während er aufmerksam den Antworten auf Aether Shantys Fragen lauscht.

Bei der Erwähnung eines vorherigen, gescheiterten Versuchs wird Wolf hellhörig und hakt nach, als McKinkai zu Ende gesprochen hat. „Sie haben eine andere Gruppe erwähnt, können sie uns sagen was mit dieser geschehen ist?“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 28.08.2013, 19:19:13
Was mochte sich der grummelige McKinkai wohl denken? Reich' ihnen den kleinen Finger, und sie reißen dir den ganzen Arm ab? Shiver konnte sich vorstellen, dass McKinkai sofort wieder genervt war, trotz oder gerade wegen der kleinen Vorführung und wahrscheinlich auch wegen der Flut an Fragen, die sofort auf ihn prallte. Sein verkniffenes Lob für Black und an die Angeheuerten war wahrscheinlich nur der Tatsache geschuldet, dass er damit nicht mehr das persönliche Ehrempfinden seiner angeheuerten Schläger angriff, in der Hoffnung, dass sie nicht weiter den Hahnenkamm aufstellten. Shiver blickte zu Aether Shanty, Carl und Samual. Die größten Hahnenkammkandidaten, während Wolfhard seine Arbeit ruhig und präzise durchführte. Maguerite hielt sich auf ungewöhnliche Weise zurück, aber ihre Stärken waren nicht auf den Kampf ausgerichtet, dafür hatte sie seit geraumer Zeit ihren Schoßhund Shiver. Und Simon Hook schien sich recht früh zu einer Art Anführer aufschwingen zu wollen oder zumindest sofort Einfluss nehmen zu wollen. Keine Bescheidenheit im Auftreten, eine gewisse Selbstsicherheit im Typ. Shiver ging nochmal alle seine Gefährten in Gedanken durch. Es waren nicht viele Information, boten aber erste Rückschlüsse darauf, wie sich diese Reise verhalten würde. Das war viel interessanter als diese ganzen Informationen am Rande, zumindest für Shivers Geschmack.

Shivers Gedanken fokussierten sich wieder auf das Hier und Jetzt. Der alternde Schläger blickte nachdenklich auf die vor sich hinglimmenden Schrotteimer, bereit mit einem weiteren Löscheimer einzugreifen, sollten Kohlenstücke aus den Maschinen rollen oder die Reste drohen, Teile der Werkstatt zu entzünden. Zudem begann er unaufgefordert Black bei seinem Herumtragen zu helfen, damit Black, welcher bisher der Fußabtreter zu sein schien, zu unterstützen. Das Reden durften die anderen übernehmen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 29.08.2013, 00:38:32
Freundlich lächelnd und Shiver zunickend, bedankte sich Black bei ihm für die Hife und fuhr dann mit seiner Arbeit, das Mobiliar wieder an den richtigen Platz zu stellen und die Werkstatt wieder herzurichten, fort. McKinkai hingegen schienen die Fragen, der versteckte Spott und die Andeutungen völlig kalt zu lassen. Fast schon wirkte er wie eine seiner Maschinen, die nur eine einzige Aufgabe in ihrem Leben hatte und der jede Gefühlsregung fremd war. Wären da nur nicht seine cholerischen Anfälle, die alle vorherigen Gedanken an eine Maschine vertrieben. Während er sich wieder auf einen Stuhl setzte und sich seiner Arbeit widmete, beantwortete er die Fragen der Expeditionsgruppe.

"Mach mal halblang, Black ist viel zu wichtig, als das ich ihn nach Liongeli schicken würde. Ich brauche ihn hier an meiner Seite. Vielleicht solltet ihr ihm das gleiche Vertrauen entgegen bringen wie ich, was die Meersäufer angeht." sagte er mahnend, nur um sich Sekunden später an Wolfhard zu richten.

"Keine Ahnung, sind nie zurückgekommen. Vermutlich tot. Hoffen wir, das euch nicht das gleiche Schicksal erwartet, das wäre wirklich schade. Aber lassen wir dieses traurige Thema und wenden und schöneren Dingen zu."

Mit diesen Worten richtete er sich auf, ging die Wendeltreppe nach oben und verschwand für ein, zwei Minuten im Laden. In dieser Zeit lächelte Black entschuldigend die Anwesenden an und so warteten sie auf die Rückkehr des alten Mannes. In seinen Händen hielt er eine verschlossene Kasette, die er auf einen Tisch stellte und dann öffnete. Sie war bis zum Rand mit Münzen gefüllt, die im Licht der Öllampen wundervoll strahlten.

"Ich halte mein Wort. Fünfhundert Guineen sind viel Geld - selbst für mich - und ich erwarte das ihr mir die Kugel bringt. Sie hat allerhöchste Priorität, ich hoffe ihr habt mich verstanden. Wenn ich herausfinden sollte, das ihr mich betrogen habt und mit meinem Geld einfach verschwunden seit, werde ich euch nicht nur meine Maschinen auf den Hals hetzen, also denkt nicht einmal dran."

Womit er jeden Anwesenden noch einmal mit einem finsteren Blick fast zu durchbohren schien. Jedem war klar, das dies keine falschen Drohungen waren um ihnen Angst zu machen. Dieser Mann meinte es Todernst und er würde keine Sekunde zweifeln, um diese Drohungen auch in die Tat umzusetzen. Doch daraufhin machte er sich auch schon an die Arbeit, kleine Säckchen mit den Gold- und Platinmünzen zu füllen und jedem der Teilnehmer zu überreichen.[1]

"Enttäuscht mich nicht. Wenn niemand mehr Fragen hat, könnt ihr euch als entlassen betrachten."
 1. Jeder kann sich damit 500 Goldmünzen eintragen. Nutzt sie gut um euch vorzubereiten.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 29.08.2013, 17:34:49
Fünfhundert Guineen, Maguerite wusste nicht das sie jemals soviel Geld in den Händen gehabt hätte. Was man damit alles kaufen könnte? Unweigerlich musste sie an die schönen Kleider in der Spencer Street denken...

Aber irgendwie glaubte sie dem Kolleriker und sie hatte keine Lust nochmal in einer fremden Stadt von Grund auf anzufangen. Wobei wenn sie ehrlich war sie auch keine Lust hattte in den Dschungel zu gehen. Ob Shiver wohl wusste was man für eine Expedition einkaufen musste? Wahrscheinlich nicht, sie nahm sich vor diesen Wolfhard zu fragen, wenn es jemand wusste dann wohl er.

So wiegte sie weiterhin den Geldbeutel vor sich hin, wie schwer der war.[1]
 1. Status angepasst
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 29.08.2013, 18:03:48

Kapitän Barnes
. Als Aether den Namen erfuhr, wühlte er in seinem Kopf nach Erinnerungen. Doch ihm wurde allzu schnell bewusst, dass er sich bei diesem Kerl wohl noch umhören musste, wenn er genaueres über ihn und dieses Schiff mit dem klangvollen Namen "Meersäufer" herausfinden möchte. Soweit, sogut. Dachte Aether. Mehr werden wir aus dem alten, traurigen Kauz wohl sowieso nicht herausbringen.
Als McKinkai kurz für einige Augenblicke an der Wendeltreppe verschwand, wandte sich der Junge mit dem falschen Namen den übrigen Anwesenden zu. Lächelnd streckte er sich etwas überzogen, klopfte seinen Mantel ab und sprach :"Wisst ihr was, nach all dieser Aufregung sehnt sich mein Körper nach ein wenig Luxus und einer gemütlichen Runde Met am Fluss. Was haltet ihr denn davon, wenn wir uns, zur Feier des Tages, dort im "Schwimmenden, alten Dampfer" treffen und bei Speis und Trank über unser baldiges Abenteuer plauschen? Ich komme nicht umhin zu erwähnen, dass es dort wohl die besten Nudeln mit Quellkäse gibt, die ich jemals gegessen habe!"

Er konnte die Antwort der Gruppe nicht abwarten, denn aufbald öffnete sich die Zimmertür und McKinkai belohnte, wie abgemacht, die Gladiatoren für die Schau. Er hält sein Wort. Glück für uns. Aether entspannte sich ein wenig mehr, als seine Hände das Gewicht eines kleinen Vermögens spürten.

Natürlich hatte auch er nicht den Hauch einer Ahnung, was man denn so für ein Abenteuer im Dschungel einpacken sollte. Er hoffte auf Zuspruch der Mitreisenden, dass sie seine Botschaft verstanden hatten und sich gemeinsam mit ihm am Abend treffen würden. Dabei notierte er sich im Geiste, würde er klären wollen, was für Besorgungen er anstellen sollte. Den Rest des Geldes... Nun dafür hatte Shanty bereits eine Bestimmung ersonnen.

Er wandte sich erneut an seinen neuen Auftraggeber.

"Sodenn, Mister McKinkai. Ich bedanke mich für ihre zweifellos wertvoll geopferte Zeit. Ich für meinen Teil kann ihnen nur versprechen - und Aether Shanty hält was er verspricht - Ich werde alles in meiner Macht stehende daran setzen, ihnen die Kugel hier auf den Tisch zu legen."
Und das Rätsel zu lüften, welches jene umgibt. Auf dass die Nacht wieder mir gehöre, ohne lästige Blacks und ihre gefährlichen Drohungen."In diesem Sinne freue ich mich auf unsere Zusammenarbeit und verabschiede mich. Leben sie wohl und denken sie an uns, während wir unseren Hals für sie und ihre Ziele riskieren. Schlafen sie dabei gut und besonnen, bis wir wiederkehren."

Aether drehte sich um und steckte dabei das Gold in seine Gürteltasche[1] Als er in Richtung Ausgang schlenderte, versuchte er dabei nicht nur so anmutig und lässig wie möglich zu erscheinen, er wandte sich auf den letzten Metern erneut an die Gruppe. "Bis heute Abend, ich hoffe ihr nehmt meine Einladung an!"

Mit jenen Worten verließ er die Werkstatt, den Laden und die Fragen, die dort unten hinter den Werkbänken lauerten.

Ich hoffe, du weisst, worauf du dich da eingelassen hast, Will. kam ihm ehrfürchtig in die Gedanken, als er die Spence' hinunter schritt um seinen eigenen Plänen folge zu leisten.
 1. Geld eingetragen, Status aktualisiert.
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Beitrag von: Carl am 30.08.2013, 00:38:57
Carl interessierte sich nicht groß für die anderen Menschen im Raum, nachdem der Kampf zu Ende war. Er betrachte seine verstärkte Hand und sah zu, wie die Oberfläche langsam rissiger wurde, bis die Wirkungsdauer zuende war und die Härte der Haut so sehr abgenommen hatte, dass das Extrakt seine Funktion nicht mehr erfüllen konnte. Er öffnete die Faust und kleinere Brocken gehärteter Haut fielen zu Boden. Er klopfte die Hand vom restlichen Staub ab und wandte sich dem Auftraggeber zu.
"Es freut mich außerordentlich, das wir Sie mit unserer kleinen, doch recht unspektakulären Darbietung nicht gänzlich enttäuscht haben und bedanke mich sehr herzlich für diesen großzügigen Vorschuss, den ich geschickt zu nutzen gedenke."
Mit einer leichten Verbeugung nahm Carl seinen Vorschuss, steckte ihn weg und bewegte sich in Richtung Ausgang.

"Es wird mir eine Freude sein.", sagte er zu Aether. "Nach dieser kleinen Anstrengung habe ich großen Appetit auf einen guten Quellkäse. Und auf die Lokalität bin ich auch gespannt, ich kann mich nämlich nicht erinnern schon einmal im alten Dampfer gewesen zu sein."
Er wartete noch auf Samual, bevor er die Werkstatt verließ. Nun, da kein Kampf bevorstand, hatte er es auch nicht mehr eilig.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 30.08.2013, 01:17:34
So ging dieses anstrengende Treffen mit ihrem Auftraggeber - das sich die meisten, wenn nicht alle, anders vorgestellt hatten - endlich zu Ende. Die zerstörten Maschinen blieben einfach auf dem Boden liegen und würden wohl von einem Helfer - vermutlich Steven Black - weggeräumt werden müssen. Während Black die Expeditionsteilnehmer wieder aus der Werkstatt und in den Laden führte, konnten diese noch erkennen, wie sich McKinkai seiner geliebten Arbeit zuwandte und alleine im Schein der Öllampen und dem Dampf und Rauch, der noch immer im Raum herumwaberte, in der Werkstatt zurückblieb. Er schien schon wieder in seine Arbeit vertieft zu sein, als wäre nichts geschehen.
Black führte die Gruppe dann aus dem Laden hinaus, verbeugte sich vor allen und verabschiedete sich.

"Es war mir eine Ehre sie alle kennen lernen zu dürfen. Machen sie sich am besten nichts aus McKinkai, er ist ein alter Kauz, der schon lange gepflegte Umgangsformen vergessen hat. Deshalb führe auch ich den Laden, während er die Maschinen baut. Wir werden uns dann am Ende der Woche ein letztes mal sehen, wenn sie mit den Meersäufern und Kapitän Barnes ablegen. Ich freue mich darauf. Auf wiedersehen!"

Womit Black sich noch einmal verbeugte, in den Laden ging und die Tür abschloss. Man konnte noch beobachten, wie er wieder in Richtung Werkstatt ging, die Wendeltreppe hinunterstieg und damit aus dem Blickfeld verschwand. Damit war das Treffen offiziell beendet und jeder ging für den Rest des Tages seines Weges um sich zu erholen oder ein paar Erledigungen zu machen. Der Abend kam schneller als gedacht und jeder der Teilnehmer sah ein, das es eine gute Idee wäre, sich noch einmal richtig zu besprechen und sich kennen zu lernen, ohne das McKinkai oder Black dabei waren. So trafen nach und nach alle Expeditionsteilnehmer im "schwimmenden alten Dampfer" ein, wo Aether Shanty schon auf sie wartete.

Die Kneipe war genau das, was man sich unter ihrem Namen vorstelle, was einige bestimmt verwunderte. Sie war ein altes ausgedientes Dampfschiff (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg870087.html#msg870087), das umgebaut wurde und nun als Kneipe auf dem Gambleflowers trieb, der Middlesteel durchquerte. Es gab zwei Stockwerke, die auf das Dampfschiff gebaut und als Schankräume genutzt wurden. Das zweite Stockwerk besaß mehrere Balkone, die es den Gästen erlaubten über den Fluß hinwegzuschauen und die Vorgänge der Stadt bei einem kühlen Bier und nettem Gespräch zu beobachten. Die Einrichtung war sehr rustikal gehalten und trotzdem sehr sauber, was in dieser Gegend eher verwunderlich war. Überall prangten Bilder, die verschiedene Szenen auf Meeren und Flüßen eingefangen hatten. Auch die Einrichtung blieb bei diesem Thema, was die Kneipe zu einem beliebten Treffpunkt für Seemänner machte.
Auf einem der Balkone saß Aether Shanty, betrachtete den Eingang der Kneipe und winkte alle anderen Expeditionsteilnehmer zu sich hoch. Als alle oben angekommen waren und sich um einen alten Holztisch versammelt hatten, kam eine der Bedienungen vorbei, um die Bestellungen aufzunehmen. Die junge Frau lächelte die Gruppe an und fummelte kurz in ihren Haaren herum, bevor sie einen Block und Stift in die Hand nahm, um alles aufzuschreiben.

"Was kann ich euch bringen? Ein kühles Bier, Met, Wein oder doch lieber Tee oder Wasser? Wenn sie Hunger haben, kann ich die Spezialität des Hauses empfehlen, unseren berühmten selbstgemachten Quellkäse. Wir bieten auch Pasteten, Bratkartoffeln, Salate und anderes an." Sie kramte etwas in einer Tasche herum, legte ein paar Speisekarten auf den Tisch und blickte die Gäste erwartungsvoll an.
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Beitrag von: Aether Shanty am 30.08.2013, 09:47:26
"Ach mein hübsches Täubchen!" zugewandt zu seinen gerade eintreffenden Gästen lächelte Aether freudestrahlend. "Ich hatte es ja schon angekündigt Heute! Einen Teller eurer leckeren Nudeln mit der berühmten Sauce, Madame, dazu euren besten Met!" bestätigend klopfte er dabei auf den runden Tisch, nur um sich dadurch direkt von seinem Platz zu erheben und seine Arme auszubreiten. "Seit willkommen, meine neuen Freunde! Es zaubert ein Lächeln auf mein Herz, dass ihr meiner Einladung gefolgt seit und wir uns schon an diesem schönen Abend wiederfinden. Ich finde es gibt einiges zu bereden und vor allem-" er klopfte auf seine linke Tasche, welche einen klimpernden Laut von sich gab. "zu feiern!" Als er sich wieder setzte, musste ein Beobachter zweifellos bemerkt haben, dass er mittlerweile einen glänzenden Rapier an der Seite trug. Im Sitzen schlang er sein rechtes Bein auf das linke Knie und lehnte sich etwas im Stuhl zurück. "Nur zu. Macht es euch gemütlich. Ich habe bewusst dieses Lokal hier gewählt, da Unannehmlichkeiten hier weit aus seltener vorkommen und man hier jede Nacht gut speisen kann... Ohne seine Zähne dabei zu verlieren." Aether zwinkerte in Shivers Richtung.

Erwartungsvoll und freudig blickte er in die Runde und wartete mit der weiteren Konversation, bis die Bedienung sich von ihrem Tisch verabschiedete. Es gab wahrlich vieles zu klären, an diesem schönen, schicksalshaften Abend.
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Beitrag von: Shiver am 31.08.2013, 10:57:40
"Ich kann das gern' ändern.", grummelte Shiver genervt von der jovialen Art Aethers. Er hatte sowieso nur widerwillig zugestimmt, sein angestammtes Revier ein zweites Mal an einem Tag zu verlassen. Wenn er im Dschungel aber etwaige Übergriffe und Probleme überstehen wollte, musste er sich aber damit arrangieren. Shiver war noch nie in irgendeinem Dschungel gewesen. Klar, als kleiner Junge hatte er Geschichten darüber gehört oder in den Kneipen Schnackern zugehört, aber eine wirkliche Vorstellung hatte Shiver nicht. Klar, er wusste sich durchzuschlagen. Er würde es auch im Dschungel schaffen. Er war so ein Überlebenstyp, den man nicht so schnell klein bekam. So wurde er auch älter als die meisten anderen, die so lebten wie er: In den Tag mit dem Worten auf den Fingerknöcheln. Und mit diesem Gedankengang war er auch zu ihren kleinen Treffen gekommen. Er würde die Stunde oder so, die es ihn vom Prokrastinieren abhielt, irgendwie verknusen und dann könnte er sich endlich den wichtigen Dingen widmen.

"Ich nehm ne Runde Bier für'n Tisch hier.", sagte Shiver und beschloss sich an Verhaltensweisen aus seinem Zuhause zu richten. Erstmal eine Runde ausgeben und dann würde man weitersehen können. Das Ausgeben fiel auch leicht, da McKinkai diese Runde quasi ausgegeben hatte, dafür dass wir seine alten Roboter zu Schrott geschlagen hatten. Merkwürdige Logik, befand Shiver, aber er wollte sich nicht beschweren. Jeder Guinee wollte zurück in die lokale Wirtschaft, und damit meinte Shiver stets die Kneipe, fließen. "Zu essen will ich irgend'was Deftiges. Viel Fleisch dabei. Bratkartoffeln klingt erträglich. Nichts Süßes an der Speise. Danke.", grummelte Shiver weiter seine Bestellung herunter und wartete, was die anderen bestellen.

Sobald jeder seine Bestellung abgegeben hatte, fing er gleich an ans Eingemachte zu gehen. Dieses Plauschen war gar nichts für ihn. Er redete ungern von den Irrnebler und der Welt. Er redete über die Dinge, die jetzt eine Relevanz hatten. "Also: Mein Name ist Shiver, wie ihr bereits wisst. Ich mag vollbusige Weiber, Schnaps und nicht zuletzt Orte, an den' es Unannehmlichkeit'n gibt, sonst würde ich nicht in'n Dschungel reisen mit 'ner Rotte Unbekannter. Bin eigentlich 'nen Umgänglichen, wenn man mir nicht permanent 'nen Blumenkohl ans Ohr labert. Müsst ihr noch'was wiss'n? Ach'ja. Wenn ihr mit mir zusamm'n seid, seid fair zueinander. Ich mach' das nich', wenn man auf'm Haufen in 'ner Teergrube hockt und man sich gegenseitig noch ersäufen will. Das mit dem Paddel hab' ich ja schon angedroht. Verlasst euch lieber drauf', dass ich das verdammt ernst mein'. Um das klar zu mach'n: Ich werd euch fair behandel'n, obwohl eure Fress'n mir gar nich' gefall'n. Das heißt, wenn 'ne riesige Pflanze euch frisst, werde ich euch entweder freischneid'n oder mit euch krepieren. Falls Frag'n sind, fragt. Wenn nich', dann nich'."
Shiver wusste, dass man sich auch noch über den gemeinsamen Auftrag unterhalten würde. Aber es war nicht seine Aufgabe, das anzusprechen. Er war nicht der Führer der Truppe. Da würde sich schon dieser Hook weiter aufschwingen. Es ging wie immer darum, gleich seine Ansprüche klar zu machen. Darin war Shiver an sich ganz gut. Das hatte er getan. Und gleich gab es Bier und etwas für den Magen. Das war mehr als ein Tagwerk für Shiver im Moment. Aber das Geld war wirklich willkommen, insofern hatte sich das gelohnt mal wieder mehr zu machen als nur Saufen und Balgen.
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Beitrag von: Aether Shanty am 02.09.2013, 10:29:07
Nachdem alle Beteiligten ihre Bestellungen aufgegeben hatten und sich die, durchaus ansehnliche Bedienung zurück zog, lauschte Aether aufmerksam den, zugegebener maßen, genuschelten Worten Shivers. Vornehm lies er sich einen Augenblick Zeit bis er weiter sprach, er wollte die Aussage des Glatzkopfes kurz im Raum stehend wirken lassen. Nicht unbedingt der sympathischste Zeitgenosse, dachte Shanty. Aber ehrlich im Auftreten. Ich bin mir ziemlich sicher Will, du wirst keinen verlässlicheren Verbündeten für so eine Mission finden. Auf ihn wirkte die imposante, brutale Erscheinung des Mannes ihm gegenüber zwar durchaus furchteinflössend, allerdings ging von ihm auch eine Aura der Ehrlichkeit aus. Er verhandelte klar und deutlich, von seiner Aussprache einmal abgesehen, sagte er, was er dachte ohne sich dabei an formale Scheinheiligkeiten zu halten hinter denen er die Wahrheit verstecken hätte können. Wenn Shiver meinte, er würde das Paddel schwingen, dann hatte jemand ein oder zwei gebrochene Knochen danach. Dessen war sich Aether sicher.

"Gut gesprochen, Mister Shiver. Ich persönlich freue mich darauf, ihr Paddel an unserer Seite zu wissen." Bedankte sich Aether in seiner Position als Gastgeber dieses Abends. "Und herzlichen Dank für das Bier." Fügte er lächelnd hinzu. "So denn fühle ich mich ebenso in der Pflicht, einige Worte über meine Person an euch zu richten." Dabei holte er mit der linken Hand aus und zeigte mit dem Daumen auf sich. "Aether Shanty, vielleicht hatte der ein oder andere im Vorfeld schon einmal diesen Namen vernommen. Ich sehe mich als treuer Bürger Middlesteels immer im Dienste des Volkes. Ich bin ein Abenteurer, auf den Straßen Pinchfields, Grumblebanks und an den Ufern des Gambleflowers zu Hause. Hm, vielleicht sehe ich mich als eine Art Freischärler, immer im Zwist mit den Peinigern der Armen und Unterdrückten und Hungernden. Wie mein neuer Freund Shiver hier-", er deutete auf sein Gegenüber. "Stehe ich ein für Ehrlichkeit. Weswegen ich euch ebenso begegne. Ich könnte verschweigen, dass ich diese Reise als Gelegenheit wahrnehme, einige Zeit aus der Stadt zu verschwinden. Ich täte wohl besser daran, niemanden darüber zu informieren, dass der ein oder andere Ausbeuter und, pardon, Schweinehund, meinen Kopf gerne an seiner Wand hängen sehen würde. Aber mal ehrlich-" Aether unterbrach seine Ansprache für ein kurzes, lautes Lachen. "Das würde jeder von euch über mich im Angels Crust hören, wenn er einen Guineen springen lassen würde." Seine Miene verfinsterte sich etwas, als er die Ellbogen am Tischrand abstützte und sich nach vorne beugte. "Ich spiele, wie von Shiver gewünscht, mit offenen Karten. So einfach sehe ich das. Mein Anliegen ist ehrbar und mein Schwert würde niemals Unschuldigen schaden. Gleichsam kann ich versprechen, meine Pistole auf jeden zu richten, der unser aller Leben bedroht. Ich finde, wenn wir schon in die Tiefen Liongelis reisen, sollten wir als aller erstes Etwas klar stellen." Er schloss kurz die Augen und öffnete sie im selben Moment, als er mit seinem rechten Zeigefinger auf die Tischplatte drohend mahnte. "Keiner wird zurück gelassen. Wir alle sind auf uns gestellt und nur so stark, wie unser schwächstes Glied. Es gibt keine Gesamtbelohnung, jeder von uns erhält einen gleichen Anteil. Es ist in meinem dringendsten Bedürfnis euch ins Gedächtnis zu rufen, in welcher Gefahr wir schweben werden. Auch wenn es euch schwer fallen wird, wir werden uns wohl vertrauen müssen, wenn wir nicht enden wollen, wie die Gruppe zuvor."
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 02.09.2013, 16:48:42
"Das ist aber hübsch hier." gibt Maguerite mit hoher Stimme von sich als sie die Lokalität betritt. Leicht klatscht in die Hände, die Hände vor der Brust tragend.

Manchmal konnte Maguerite kaum glauben, dass Shiver wirklich aus gutem Haus kommen sollte, wenn man ihn so reden hörte: "Manchmal kann es echt schwer sein dich lieb zu haben." kommentierte sie grinsend Shivers "Ansage". Maguerite hatte nicht vor eine Rede zu halten wie es Aether tat, zwar redete sie gerne, aber gab nur ungern etwas von sich Preis.

"Pastete wie fein." bestellte Maguerite auch, ihr stand der Sinn nicht nach Bier so bestellte sie sich ein Glas Wein. Soviel musste sein, immerhin hatten sie viel Geld bekommen und ein wenig Verschwendung sollte nicht schaden. Sie beobachtete Wolfhard genau, es interessierte sie wie er sich in einer solchen Umgebung verhielt. So wartete sie das jemand anderer das Wort ergriff.
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Beitrag von: Wolfhard am 03.09.2013, 00:14:08
Auf den ersten Blick mit Aethers Lokalwahl vollauf einverstanden, hielt Wolf sich nicht lange im Schankraum auf sondern steuerte, aus alter Gewohnheit, direkt einen Platz am Tisch an, von dem aus er den Zugang zum Balkon im Auge behalten konnte. Am Tisch beschränkte sich seine Begrüssung auf ein Nicken und auch die Bestellung fiel mit einem „für mich bitte auch einmal Pastete und dazu gerne ein Glas Wasser“, sehr knapp aus. Danach schweigt er wieder und liess erst mal die anderen vorbringen was sie zu sagen hatten. Bei Shivers etwas ungehobelter doch klarer Aussage nickte er beifällig und auch Aethers Kernaussage konnte er zustimmen auch wenn es ihm schwer fiel ob deren pathetischen Hölle nicht das Gesicht zu verziehen.

Sich bewusst, dass er wohl früher oder später ebenfalls etwas über sich sagen müssen werde, ergriff er nun ebenfalls das Wort um es hinter sich zu bringen. Da wir scheinbar schon bei der üblichen Vorstellungsrunde angekommen sind, möchte ich ein paar Punkte zu meiner Person vorbringen. Ich war früher als Kopfgeldjäger schon mit einigen seltsamen Zweckgemeinschaften in unfreundlichen Gegenden unterwegs, habe also schon ein wenig Erfahrung in solchen Situationen. In den Dschungel hat es mich dabei zwar noch nie verschlagen, in den letzten Tagen habe ich mich aber schon ziemlich gut informiert und werde mich bis zur Abreise weiter damit beschäftigen. Zu unserer Zusammenarbeit möchte ich nur folgende sagen. Bei allen meinen Aufträgen habe ich mich an 3 simple Verhaltensregeln gehalten und werde dies auch bei diesem tun und wenn ihr das respektiert werden wir gut zusammenarbeiten.
Erstens, ich bin kein bezahlter Schläger. Ich wehre mich meiner Haut, wenn es sein muss auch präventiv aber ich verletze oder Töte niemanden wenn es nicht wirklich sein muss.
Zweitens, wenn ich einen Auftrag annehme führe ich ihn auch aus. Er wurde angenommen und die Bezahlung vereinbart, also wird er auch erledigt!
Drittens, wenn ich mit jemandem zusammen Arbeite halte ich ihm den Rücken frei und erwarte dasselbe von allen beteiligten.

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Beitrag von: Samual am 03.09.2013, 09:09:47
Samual Betritt Pünktlich wie immer das Lokal, Hinter ihm her kommt Carl. Wäre ich nicht würdest du wohl jedes mal zu spät kommen wenn du überhaupt Kommen würdest, wie? Spricht er seinen Kollegen scherzhaft an. Schon beim Betreten hatte der Schütze einen seiner "Neuen Partner" Gesehen wie er ihnen zu winkte. Daher geht er durch den Schankraum Gleich hoch zu den anderen. "Der Balkon ist ganz nett auch das Ganze Lokal hier scheint besseren Standard zu haben als ich es erwartet hätte. Aber so wie er da sitzt hätte ich ihn Tot bevor er wüste wo ich bin. Naja es Gibt nicht viele Schützen wie mich." Grade wegen diesen Gedanken setzt sich Samual ein wenig versteckt hin wobei er vorher noch alle Höflich begrüßt. Mit einer Kleinen Verbeugung wobei der Hut vom Kopf kam und nicht wieder dahin zurückkehrte, sonder er ihn neben seinem Teller auf dem Tisch platzierte. Guten Abend die Herren und natürlich die Dame. Ich hoffe wir sind nicht zu spät mein Kollege hier arbeitet schon an Vorbereitungen für unseren Aufbruch. Doch nach der Begrüßung bleibt er erst einmal stumm, mit einer Ausnahme, zu der Bedienung sagte er: "Für mich gerne einen Quellkäse und dazu einen Wein Trocken und Rot außerdem einen Kaffee kräftig mit einem bisschen Honig aber keiner Milch oder Sahne. Den hätte ich gerne bevor das Essen kommt."

Nachdem die Bedienung gegangen war und das Gespräch anfing hörte er erst einmal nur zu bis er fühlte das es an ihm nun war sich vorzustellen. "Wie ich schon erwähnt hatte ist mein Name Samual, es ist möglich das ich einigen von euch bekannt vor komme ich war für einige Zeit in der Zeitung zu sehen. Doch ist das etwas worüber ich nicht sprechen möchte. Ich bin ein gut" da stoppt Samual kurz während man sieht das er überlegt. "ausgebildeter Schütze. Ich finanziere das Alchemie Geschäft von meinem Freund hier Wobei wir uns auch ein wenig um Nachberschaftshilfe kümmern." Dabei umspielt sein Mund ein süffisantes Grinsen als ob er einen Witz gemacht hat den nur er versteht. Ich bin leider noch nicht häufig aus Mittelsteal raus gekommen und noch nie soweit wie der Dschungel. daher hoffe ich das ihr mir dabei helfen könnt mich dort zurecht zu finden. Dazu ich mag Kinkai nicht genau so wenig wie Black und hätte er mich anstatt Carl angesprochen hätte ich ihn wieder hinaus geschickt vielleicht auch mit einem Loch mehr im Körper.  Doch ich habe den Auftrag angenommen und ich werde ihn auch beenden. Wenn ihr mit kommt werde ich durchs Feuer für euch gehen aber solltet ihr uns betrügen werde ich euch bis ans Ende der Welt jagen." Dabei werden die Augen die sonst so warm und mitfühlend sind Kalt und Gnaden los aber auch nur für einen Moment und der hätte auch von einer Reflexion des Lichts herstammen können. "Doch hoffe ich das wir Gut zurecht kommen und ich keinen von euch töten muss." Dabei zwinkert er einmal kurz und das gewohnte lächeln liegt wieder auf seinen Lippen.
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Beitrag von: Carl am 03.09.2013, 17:03:48
Sobald er wieder in seinem Labor war, hat Carl erstmal ein neues Mutagen gebraut, man weiß ja nie wann man es gebrauchen kann. Dann rechnete er aus, wie viele Zutaten er wohl mit dem Vorschuss kaufen konnte, vergaß fast, dass er während der Expedition wohl noch mehr brauchen dürfte, als nur alchemistische Substanzen und rechnete erneut. Er wollte gerade anfangen ein paar Heilungstränke herzustellen - die kann man schließlich immer gebrauchen - als Samual ihn abholte um zum alten Dampfer zu gehen.
Am Tisch setzte er seine Brille ab, zog den Schal aus und zum ersten Mal an diesem Tag auch seine Kappe, so dass man seine blonden Haare sehen konnte, die durch stundenlanges Tragen einer engen Kopfbedeckung dicht an Carls Haupt gepresst waren. Er streckte sich, kratze sich am unrasierten Kinn,  bestellte eine große Portion Quellkäse mit Nudeln und dankte Shiver für das Bier.

"Es freut mich sehr, dass wir uns heute Abend hier versammelt haben um uns besser kennenzulerner. Mein Name ist Carl und ich löse Probleme.", begann der Alchemist sich vorzustellen. "Wie mein werter Kollege bereits angemerkte tun wir das in der Regel nach Auftrag. Nette Menschen kommen mit einem Problem zu uns und wir lösen dieses Problem. Während der gute Samual wohl genug Können besitzt um einer Ameise das linke Auge wegzuschießen (was er aber nie tun wird. Das arme Tier!), kümmere ich mich in meiner Funktion als Handwerer um abstraktere Problemstellungen. Wie ich es geschafft habe, dass eine fragiler Figur wie ich es bin, es mit einer dampfbetriebenen Kampfmaschine aufnehmen kann habt ihr heute sehen können."
Er holte eine kleine Phiole aus seinem Mantel hervor und hielt sie für alle sichtbar hoch.
"Dies ist meine Lösung für das Problem der Wundheilung, wenn keine Zeit für eine herkömmliche Behandlung ist. Und dies...", er griff erneut in eine Tasche und holte ein rundes, faustgroßes Objekt hervor, "... ist meine Lösung für das Problem sich mit mehreren unangenehmen Zeitgenossen auseinandersetzen zu müssen. Es dürfte seine Wirkung gegen angriffslustige, wilde Tiere in einem Dschungel aber auch nicht verfehlen." Carl steckte die beiden Objekte wieder ein.
"Ich stehe erst am Beginn meiner Forschungen und habe noch viele weitere Ideen und Lösungen in meinem Kopf an deren Umsetzung ich beständig arbeite und Anregungen nehme ich gerne entgegen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit."
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Beitrag von: Simon Hook am 03.09.2013, 18:55:33
Simon hatte sich nach dem Treffen in der Werkstatt McKinkais Zeit gelassen. Zur Kaserne der Sondergarde war er nicht zurückgekehrt, auch nicht auf Umwegen, denn zu berichten hatte er vorerst nicht viel, dass es wert gewesen wäre, Hauptmann Flare zu belästigten, und so war er der Gefahr ausgewichen, enttarnt zu werden, wenn einer seiner zukünftigen Wegbegleiter ihm gefolgt gewesen wäre.
Stattdessen hatte Simon seine Familie besucht. Besorgungen erledigen – dafür blieb bis zur Abreise Zeit.

Seine Rolle spielen, beobachten, Informationen sammeln, beschützen und berichten. Das stand auf Simons Programm, selbst später am Tag, als das Treffen mit den anderen im „Schwimmenden Alten Dampfer“ anstand.
Simon begrüßte die anderen locker und freundlich. Auch wenn scheinbar nicht alle in Feierlaune waren – aber Shiver schien Simon ohnehin kein Zeitgenosse zu sein, der gerne lächelte –, ließ sich der junge Sondergardist von Aethers guter Stimmung anstecken.
Mit einem wenig schüchternen Lächeln, das er der hübschen Bedienung schenkte, bestellte er sich ein zweites Bier zu dem, das Shiver ausgab, dazu und die umworbene Spezialität des Hauses, den Quellkäse.
Auf die Bestellung wartend, hörte er erst einmal schweigend zu, denn ihn interessierte sehr, was die anderen Expeditionsteilnehmer zu sagen hatten.

„Klare, harte Worte“, kommentierte Simon die Worte seiner Vorredner schließlich.
„Ich mag diese direkte Ehrlichkeit, da weiß man sogleich, woran man ist – aber lasst manches, was ihr gesagt habt, lieber nicht die Presser hören“, sagte er, während sein Blick zwischen Aether und Samual wechselte, die beide offen über kriminelle Energien gesprochen hatten, die in ihnen schlummerten, „sonst könnte das Ziel der einzigen Expedition, die ihr demnächst macht, Bonegate lauten.“
Simon lächelte. Das sollte keine Drohung sein und er gab seinen Worten auch nicht den Ton, dass es danach klang.
Er mahnte sich innerlich zur Vorsicht, denn er vermutete, dass einige der Gruppe sicher nicht erfreut wären, wenn sie wüssten, gerade mit einem Sondergardisten zu sprechen. Zumindest mit Shiver und Samual schien nicht zu spaßen zu sein, wenn ihnen etwas nicht passen würde. Aether schien, auch wenn dieser nicht immer den legalen Weg bevorzugte, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu haben. Carl schien ein kluger Bursche zu sein, was sich sicher noch als praktisch herausstellen würde. Wolfhard schien die meiste Erfahrung mit Unternehmungen wie der bevorstehenden zu haben. Und Maguerite… Sie erfreute die Runde bisher eher mit ihrer Schönheit als mit ihren Worten, weswegen Simon sie nicht einzuschätzen vermochte.
„Nennt mich ruhig Simon oder einfach Hook, das ist mir egal. Ich bin beides gewohnt.“ Dann zuckte er mit den Schultern und machte eine kurze Pause, um den Eindruck zu vermitteln, nachzudenken, was er sagen könnte. Dabei hatte er es sich schon zuvor zurechtgelegt.
„Im Dschungel war ich noch nie, aber es gibt wohl für alles ein erstes Mal. Ich werde mein Bestes tun, mich überall nützlich zu machen und euch ein angenehmer Weggefährte zu sein, wenn ihr es ebenso haltet. Gemeinsam werden wir uns schon zurechtfinden und die Gefahren meistern, selbst wenn es viele sein sollten. Ich setze alles darauf, auf dem Rückweg jeden von uns wieder zurück nach Middlesteel nehmen zu können.“
Simon nickte und ließ einen Blick in die Runde schweifen.
„Aber genug mit dem Ernstsein, wir sind auch hier, um nett zu plaudern, gut zu essen und zu feiern! Lasst uns anstoßen!“
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Beitrag von: Shiver am 04.09.2013, 12:02:24
Wahrscheinlich hatten Shivers Worte einen gewissen Eindruck hinterlassen. Jede Actio provozierte eine Reactio. Die stolzen Männer an diesem Tisch waren fast alle schnell verleitet, sich auf dieselbe Ebene wie Shiver zu begeben und auf ähnliche Art, manchmal plumper, manchmal subtiler zu drohen und zu fordern. Das traf auf alle bis auf Hook zu, der das Ganze zu überblicken schien und sich zumindest derartig darstellte. Er war anders als die Horde Banausen, die sich hier getroffen hatte. Wie genau sich das ausdrücken würde, konnte Shiver nicht sagen. Aber dieser Hook war anders. Daran gab es gar keinen Zweifel. Shiver konnte Jahre damit verbringen nur an einem Platz im Lokal zu sitzen und die Menschen um sich herum zu beobachten. Jeder von ihnen war einzigartig und hatte ein einzigartiges, wenn auch manchmal vergleichbares Gebaren. Die Reaktionen fielen aber häufig ähnlich aus, darin die Einzigartigkeit der Person zu erkennen, war eine Kunst. Shiver war längst noch kein Meister dieser Kunst, aber er war geübt darin. Ähnlich geübt wie Maguerite es war, auch wenn sie unterschiedliche Schlüsse daraus zogen. Die Perle wusste, wie sie daraus für sich Vorteile schlug. Für Shiver war es eine Art Schutzmechanismus. Hook hatte das Beobachten der anderen Person auch erlernt. Seine Haltung, seine Art und Weise zu sprechen und diese Beobachtung zu formulieren, verrieten es, während Aether Shanty in diesem Punkt wahrscheinlich naiver war, oder vertrauensseliger und Carl sich bei sowas wohl voll auf seinen bewaffneten Freund verließ. Auf jeden Fall ließen sich fast alle von Shiver dazu provozieren, ihre Meriten vorzulegen oder ebenso gleich Ansprüche zu formulieren. Das war in Ordnung und gut so. Damit konnte Shiver eine lange Kennenlernphase überbrücken und zudem hatte er auch kein Interesse daran, diese Leute besser kennenzulernen. Um gut miteinander zu arbeiten brauchte man sich nicht kennen. Meist war es sogar besser, wenn man sich nicht kannte. Das machte es möglichen Verrätern schwerer, zum Dolchstoß anzusetzen. Wenn es emotional wurde, war es bisher immer möglich, Schwachstellen zu finden. Den Gefallen würde Shiver keinem tun.

Shivers Blick fiel auf Samual und Carl. Zwei äußerst merkwürdige Gestalten, die sich scheinbar auf Wundermittelchen verließen. Shiver hatte in Middlesteel gesehen, was gepanschte Tinkturen und allerlei Scharlatanwerke angerichtet hatten. Manche wurden wahnsinnig davon, andere starben an Vergiftungen oder ihnen fielen die Haare aus. Shiver gefiel das gar nicht. Auch nicht, dass dieser Samual dank seiner Waffe eine große Reichweite hatte. Wenn der Dschungel allerdings eng gewachsen war, würde dieser Vorteil schnell dahinsein und er nie ein großes Schussfeld haben. Das würde Shiver etwas sicherer sein lassen, wenn eine dieser Tinkturen bei Carl oder Samual schiefgehen sollte und sie darüber den Verstand verlieren. Im Nahkampf konnte sich Shiver sich sowieso wohl jedem erwehren, zumindest auf diesem Balkon.

Shiver beschloss, die Szene weiter zu beobachten, also nahm er sich eines der Biere, die er ausgegeben hatte und folgte Hooks Aufforderung. "Slainte und auf gutes Gelingen."
Dann widmete sich Shiver dem Essen.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 08.09.2013, 03:07:52
Nachdem die Bedienung lächelnd die Getränke verteilt hatte, kurze Zeit später mit den bestellten Speisen wiedergekommen war und sich dann wieder verabschiedet hatte um die Bestellungen der anderen Gäste aufzunehmen, konnte sich die Gruppe endlich vollkommen ungestört unterhalten. Die anderen Gäste betrachteten die Gruppe nicht und waren damit beschäftigt sich lauthals lachend zu unterhalten. Langsam mischte sich in das Lachen und in die Gespräche allerdings ein ungewöhnliches Gemurmel. Auf dem alten Dampfer wurde es innerhalb der nächsten Minuten viel ruhiger, als würden die Gäste auf etwas bestimmtes warten. Nur Aether Shanty, der schon öfter hier gewesen war, wusste was passierte.
Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde noch breiter, als ein Ruck durch das Schiff ging und er die erstaunten Blicke der anderen Gruppenmitglieder sah. Plötzlich sah man dunklen schwarzen Rauch über dem Dach des umgebauten Dampfers aufsteigen. Ein Feuer? Doch kurze Zeit später wurde es allen klar, das Schiff hatte Fahrt aufgenommen und bewegte sich ganz langsam über den Gambleflowers!
Das war einer der Gründe, warum der schwimmende alte Dampfer so gut besucht war. Zu festgelegten Zeiten fuhr er über den Fluss durch die Stadt und bot so einen wunderbaren Ausblick auf Middlesteel. Während man also den berühmten Quellkäse oder die anderen Köstlichkeiten genießen konnte, wurde einem einiges geboten. So machte sich das Schiff ganz langsam auf den Weg und dampfte durch die Stadt, nur um an festgelegten Stellen für wenige Minuten anzulegen und so den Gästen ermöglichte, das Restaurant zu betreten oder zu verlassen.

So zog es das schwimmende Restaurant durch Middlesteel und dabei bot es die Möglichkeit, sich bei dem Anblick der arbeitenden Menschen abzulenken. Dabei kam das Schiff nicht nur an den vielen Fischerbooten vorbei, die fette Aale oder sogar den ein oder anderen Schlitzhai aus dem Gambleflowers angelten, sondern auch an vielen kleinen Inseln, auf denen die Villen und Herrenhäuser der Adligen der Stadt gebaut wurden. Dabei musste der Kapitän des Schiffes auf die Bojen aufpassen, die auf dem Wasser trieben und anzeigten, wo das Schiff nicht fahren konnte. Nur wenige Bewohner der Stadt wussten, das sich in den Tiefen des Gambleflowers noch Ruinen aus alter Zeit befanden und die Bojen anzeigten, wo sich zum Beispiel Kirchtürme befanden, die bis kurz unter die Wasseroberfläche reichten.
Das Schiff erreichte außerdem den Teil des Gambleflowers, der an manchen Stellen durch die hohe Erhitzung anfing zu blubbern und zu dampfen. Denn tief unter dem Fluß befanden sich hier die riesigen Höhlen, die die Berechnungsmaschinen und -walzen von Greenhall beherbergten, die soviel Hitze erzeugten, das der Fluß darüber erhitzt wurde. Trotzdem war die kleine Reise durch Middlesteel sehr angenehm und nur sehr selten geriet das Schiff in Schieflage.
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Beitrag von: Carl am 09.09.2013, 17:13:43
Carl atmete tief ein, als die Kellnerin die Bestellungen servierte. Er liebte den Geruch von warmem Essen, besonders von Käse. Nur der Geruch von Werkstätten gefiel ihm besser. Sobald alle ihren Teller vor sich hatten erhob er seinen Bierkrug und sprach: "Auf das wir auch im tiefsten Dschungel nicht verhungern werden!" Er nahm einen großen Schluck und begann dann seinen Teller rasch zu lehren, als hätte er seit Tagen nichts mehr zu Essen bekommen. Im seinem Labor war Essen natürlich strengstens untersagt, da Carl aber selten aus selbigem herauskam, und wenn, dann nur sehr kurz, ist eine ausgiebiege Mahlzeit eher eine Seltenheit für ihn. Umso mehr schätzt er gutes Essen in Gesellschaft, wenn sich die Gelegenheit ergiebt.
Während des Essens versuchte er in seinem Kopf seine neuen Kollegen einzuordenen. "Shiver ist ein Mann fürs Grobe. Verlässlich und ehrlich, weiß auf sich aufzupassen und man möchte ihn nicht zum Feind haben. Wolfhard hat als Kopfgeldjäger bestimmt viel Erfahrung darin bestimmte Dinge zu beschaffen oder Orte zu erreichen. Simon dürfte auch zu den Kampferfahrenen gehören, viel über seinen Hintergrund hat er aber nicht erzählt. Aether macht sich als verbindendes Glied ganz gut in der Gruppe. Ohne ihn hätten wir uns wohl nicht hier getroffen. Maguerite ist am schwersten einzuordnen. Nur als hübsche Frau wurde sie wohl nicht angeheuert, aber ihre Fähigkeiten will sie wohl geheim halten. Naja, spätestens im Dschungel wissen wir mehr."

"Wenn ich übrigens für jemanden etwas basteln soll", sagte Carl zwischen zwei Bissen, "sei es ein neues Paddel für den Herrn Shiver oder ein schönes Schießgewehr gegen wilde Dschungeltiere, dann sagt einfach Bescheid, auf dem Schiff ist ja vermutlich noch etwas Zeit um sich derlei Dingen zu widmen."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 10.09.2013, 10:15:17
Als sich das Lokal plötzlich in Bewegung setzte, war Wolf genau so überrascht wie die anderen, auch wenn sich seine sichtbare Reaktion auf ein Ruckartiges Kopfdrehen in Richtung Fluss und einen raschen Rundblick über den Gastraum beschränkte. Schnell hatte er wieder seine gewohnte neutral, professionelle Haltung angenommen und nutzte die entstandene Gesprächspause um das, was er bisher über seine zukünftigen Gefährten erfahren hatte nochmals für sich zusammen zu fassen.

Es war eine spezielle Gruppe von Leuten die Mr. Back da zusammengestellt hatte. Seine eigene Rolle war klar, da er scheinbar als einziger Erfahrung mit dem Leben abseits der Stadt hatte. Über den Mann der sich als Shiver vorgestellt hatte musste er sich keine grossen Gedanken machen, trotz oder vielleicht gerade auch durch dessen kantigen Charakters würde er sicher auch im Dschungel zurechtkommen und sich nützlich machen. Seine silberzüngige Begleiterin schien dagegen für die eigentliche Dschungeldurchquerung nicht viel zu bieten haben, dafür mit ihrem Verhandlungsgeschick abseits davon hilfreich sein würde. Das dynamische Duo Samual und Carl waren auch eine logische Wahl, im Revier von gefährlichen Tieren konnte man einen guten schützen immer brauchen und Carls alchemistische Künste eröffneten einige interessante Möglichkeiten. Blieben noch Aether Shanty und Simon, ersterer wahr scheinbar sehr tatendurstig, begeisterungsfähig und auch noch etwas naiv in seinen Ansichten, ihn würde Wolf im Auge behalten müssen, damit dessen Enthusiasmus weder ihn selbst noch die Gruppe in unnötige Gefahr brachte. Simon schien dagegen durchaus überlegt zu Handeln und sich seiner Haut wehren zu können, gleichzeitig hatte er aber auch am wenigsten über sich und seine Fähigkeiten preisgegeben. Über die verschiedenen Aussagen machte sich Wolf noch keine Gedanken, da in solchen Situationen viele Plattheiten gesagt wurden, genauso wie seine Standardansprache, auch wenn der Inhalt in seinem Fall sogar so zutraf.

Soweit gekommen, wird Wolf von Carls Worten aus seinen Überlegungen gerissen und er geht direkt darauf ein. „Falls das Angebot auch für alchemistische Dinge gilt, würde ich es später gerne in Anspruch nehmen. Aber wir sollten uns sowieso absprechen, was wir an Ausrüstung mitnehmen und sie vielleicht auch gemeinsam besorgen.“
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Beitrag von: Aether Shanty am 10.09.2013, 15:13:23
Grinsend nahm Aether Shanty sein bestelltes Essen entgegen, wobei er der lächelnden Bedienung verwegen zuzwinkerte. Genüsslich roch er an den kernig, würzigen Dämpfen, die von den überbackenen Nudeln nach oben stiegen. Als das Lokal sich in Bewegung versetzte, überraschte es den gebürtigen Pinchfielder keineswegs. Er hatte das Etablissement gewählt, natürlich war ihm diese "Eigenart" der Taverne bewusst. Wahrscheinlich war es auch einer der Gründe, weswegen er sich hier am liebsten in der Öffentlichkeit zeigte. Er war ein Draecorik. Das Schwanken, das sanfte Plätschern der Wellen, gebrochen durch den stählernen Bug, beruhigte ihn und gab ihm das Gefühl von Zugehörigkeit in dieser brutalen, einsamen Welt. So ließ er sich auch von so manch scharf gesprochenen Worten nicht die Laune verderben. Interessiert folgte er dem Gesprächsverlauf bis ins Detail, während er sich bemühte, abwechselnd zwischen Met und Bier zu nippen. Er wollte auf keinen Fall Shiver beleidigen, indem er seinen bestellten Krug dem Geschenk vorzog. Jedoch gönnte er sich so selten sein Lieblingsgetränk, dass er Mühe hatte das Verlangen danach zu zügeln. Als dieser sogenannte Wolfhard das Wort erneut ergriff, hob er die Gabel, deren Zinnen eine der besagten Nudeln zierte, wippte damit anerkennend in seine Richtung und schluckte genüsslich den soeben gekauten Bissen herunter. Dann tupfte er vornehm mit der Serviette an den Mundwinkeln und sprach mit einem für seine Art eher untypischen, ehrlichen Lächeln :"Absolut richtig und wichtig dieser Punkt. Und dabei hatte ich gehofft, auf ihre Erfahrung zurück greifen zu können!" Dabei legte er die Gabel mitsamt ihrer Beute wieder zurück auf den Teller, um sich dadurch die nötige Zeit zu nehmen, weiter ins Detail gehen zu können. "Ich persönlich weiß was ich benötige, um zu überleben und mich meiner Haut zu erwehren. Jedoch war ich selbst, wie zuvor schon angesprochen, niemals in Liongeli. Ich habe versucht im Vorfeld einige Nachforschungen in dieser Richtung zu tätigen und bin dabei leider auf eher widersprüchliche Aussagen gestoßen. Zu unterschiedlich und extrem sind dort anscheinend die Begebenheiten. Wir sollten mit heftigen, tagelangen Regenfällen genauso rechnen wie mit brühender, sinneraubender Hitze! Gleichzeitig gibt es wohl auf diesem ganzen wunderschönen Planeten kaum gefährlichere Gegenden als dort. Außer, wir würden uns als Leichtathleten in Quatershift versuchen." Dabei lachte er herzhaft und grinste aus vollen Zügen. "Will heißen, wir brauchen genug Kugeln. Und das alleine hat schon ordentlich Gewicht. Ich bezweifle, dass wir durch das Unterholz ein Gespann an Sechsfüßer durchmanövrieren können. So bleibt uns nur die Grenze der eigenen Zumutbarkeit an Manngepäck, pardon meine Dame. Mir wäre es lieb, wenn wir uns hierbei absprechen können. Ich kenne mich zwar nicht sonderlich mit Nahrungsrationen und Wildnisbesteck aus, kann aber einige Worte zum Thema Seile und Kletterzeug beitragen." Aether nahm einen herzhaften Schluck aus dem Krug Bier zu seiner Linken, nur um anerkennend in Richtung des Glatzkopfes zu nicken. "Ich denke, wir brauchen vor allem starkes Antibiotika und Gegengift. Wundausbrenner, Blutsäuberer, das ganze Programm. Wenn man sich Fieber einfängt, von einem wilden Landhai angefallen wird oder eine kleine Mücke dir eine Krankheit ins Bein piekst... Arznei. Überlebenswichtig." Sprach er zu Carl gewandt. "Ansonsten habe ich heute Nachmittag versucht, einiges über die Meersäufer, ihren Kaptain und die Crew heraus zu finden. Scheinbar ein loyaler, geradliniger Säufer. Sollte uns nicht betrügen und hinterrücks ausnehmen, aber Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. Trauen würde ich ihnen allen sowieso nicht. Wir wissen nicht, was McKinkai wirklich mit dem Kaptain gesprochen hat, wie die Anweisungen in Wahrheit lauten. Wer weiß, vielleicht sollte er nur die Kugel bringen... käme dem alten Verrückten und seinem Geschäft durchaus zu Gute, wenn die sieben Abenteurer, welche er auszahlen sollte, irgendwo im Dschungel verwesen."
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 10.09.2013, 17:32:18
Sorgsam begann Maguerite damit die Pastete fein säuberlich mit Messer und Gabel zu zerteilen, ihr Inneres dampfte und war für den direkten Verzehr noch viel zu heiß. Dies gab ihr Gelegenheit vorsichtig an ihrem Glas Rotwein zu nippen, ihr Mund hinterließ rote Spuren von Lippenstift an dem Glas. Langsam drehte sich das Glas zwischen ihren Fingern, als sie den anderen zu hörte.

Als Aether erneut das Wort ergriff lächelte sie ihn schwach an, irgendwie war er ihr sympathisch. Er wirkte wie ein Mann mit lauter Flausen im Kopf und durch nichts zum Verzweifeln zu bringen. Vielleicht würde es genau das werden, was sie in Zukunft brauchen würden. "Ihr habt schon recht, wenn ihr von Manngepäck sprecht." Sie schenkte ihm ein schüchternes Lachen: "Ich werde keine allzu große Hilfe dabei sein schweres Gerät durch den Dschungel zu schleppen."

Unwillkürlich glitt ihre Hand zu ihrer Börse: Nein, die 500 Guineen würde sie nicht wieder hergeben. Aber doch verspürte sie innerlich den Drang ihren "Kollegen" die Wahrheit zu sagen, oder zu mindestens eine der Wahrheiten...

"Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich nur bedingt, warum ich ausgewählt wurde. Ich verstehe mich weder auf die Kunst der Heilung, noch bin ich eine Schützin und keine Dame der Expedition. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, mich erschreckt die Idee in die Tiefen des Dschungels vor zu dringen ungemein."

Bedächtig nahm sie eine Gabel, der inzwischen abgekühlten Pastete, und kaute sorgsam auf ihr herum. Von sich aus würde sie nicht damit herausrücken, dass der Irrnebel sie berührt hatte. Selbst Shiver hatte sie davon nichts erzählt, auch wenn sie manchmal das Gefühl hatte er wüsste etwas darüber, manchmal, ein Blick, eine Geste, aber sicher war sie sich nicht. Aber sie wusste mit Sicherheit, dass sie es den Fremden nicht auf die Nase binden würde.

"Ich weiß, nicht wie Mr. Black auf mich gekommen ist, doch ich werde alles nach besten Kräften unterstützen." Sonst war es Maguerite nie unangenehm im Mittelpunkt zu stehen, sie genoss es sogar, teilweise außerordentlich, doch hier war es ihr unangenehm. Irgendwie versuchte sie das Thema wieder von sich weg zu lotsen: "Nun wenn es ausreichend regnet brauchen wir uns wenigstens über Trinkwasser keine Gedanken machen."

"Auch wenn meine Haare furchtbar bei Feuchtigkeit aussehen." fügte sie in einem freundlichen Ton hinzu. Erst einen Moment später ging ihr auf, dass sie sich gerade ein Eigentor geschossen hatte.
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Beitrag von: Simon Hook am 10.09.2013, 17:56:16
Simon genoss das Essen und das Bier. Normalerweise gönnte er sich keinen Alkohol und bei den zwei Humpen, die er nun vor sich hatte, da er sich zu Shivers ausgegebenem noch einen dazubestellt hatte, würde er es vermutlich auch bewenden lassen. Sein Verstand musste klar und wach bleiben, denn Simon wollte nicht, dass ihm etwas entging.

Dass das Restaurant sich plötzlich in Bewegung setzte, traf ihn allerdings unvorbereitet, sodass er sich im ersten Moment erschrocken an den Tisch klammerte, bevor er die Situation begriff. Ein nettes Abendessen und eine Rundfahrt… Nun, warum nicht?
Die anderen griffen wieder das Gespräch auf und Simon hörte erst einmal zu, bevor er sich, nachdem Maguerite besprochen hatte, einmischte.

„Ich bin mir sicher, Sie können gar nicht furchtbar aussehen, Madame“, wandte er sich mit schmeichelnd und dabei grinsend an sie.
„Mr. Black wird schon einen triftigen Grund dafür gehabt haben, Sie auszuwählen, und Sie werden sich gewiss als unverzichtbares Mitglied dieser Expedition erweisen.“

Dann war es die allgemeine Runde, die Simon adressierte.
„Ich schlage vor, dass wir unser Geld zusammenschmeißen oder zumindest jeder von uns einen Anteil für eine Gemeinschaftskasse zur Verfügung stellt. Wenn jeder von uns nur für die persönliche Ausrüstung sorgt, haben wir als Gruppe wenig Überblick und können uns schlechter vorbereiten. Außerdem fallen teurere Posten, die allen zugutekommen, so für den Einzelnen weniger ins Gewicht. So ein schönes Schießgewehr, wie es Carl zum Beispiel erwähnte, kostet sicherlich ein beachtliches Sümmchen, doch tut das weniger weh, wenn alle dazu einen Teil beitragen. Es kann sicherlich nicht schaden, gut bewaffnet zu sein. Tiere sind, soweit ich weiß, nicht die Einzige Bedrohung, gegen die wir uns vielleicht mit Waffengewalt erwehren müssen. Der werte Mr. McKinkai erwähnte ja bereits wilde Craynarbier-Stämme. Im Notfall käme ich lieber den Knochenklingen unser krustigen Dschungelbewohner nicht nahe. Auch Arznei ist nicht die günstigste Anschaffung, die wir zu tätigen haben.“

Gespannt wartete Simon, was die anderen dazu sagen würden. Er hielt seinen Vorschlag für äußerst vernünftig. Wenn jeder nur an sich selbst dachte, müssten sie die Expedition erst gar nicht antreten.
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Beitrag von: Wolfhard am 11.09.2013, 15:56:04
Nun da sich das Gespräch um konkrete Dinge drehte, fiel es Wolf wesentlich leichter sich ein zu bringen.

Das wir uns schlagkräftig bewaffnen sollten, kann ich, nach allem was ich bisher über den Dschungel gelesen habe nur zustimmen, ich würde mich dabei aber nicht zu sehr auf die Reichweite von Gewehren und ähnlichem Verlassen. In dichten Wäldern ist nach meinen Erfahrungen die Sichtweite und damit auch die freie Schusslinie, meist relativ begrenzt und dichter als in deinem Dschungel geht es kaum. Ansonsten stimme ich aber zu, dass wir uns einiges gemeinschaftlich anschaffen und auch eine Grundausrüstung für jeden festlegen sollten. Ich habe mir dazu sogar schon ein paar Gedanken gemacht und eine provisorische Liste erstellt. Dabei zieht er ein gefaltetes Blatt Papier hervor und breitet es auf einer freien Stelle des Tischs aus.
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Beitrag von: Shiver am 12.09.2013, 01:07:19
Shiver hatte das Abfahren des Schiffes nur missmutig aufgenommen. Wäre es nicht für den Auftrag gewesen, hätte es schnell eine Falle seitens von Aether Shanty sein können. Man musste sich nur vorstellen, und das brauchte in Middlesteel wahrlich nicht viel Phantasie, dass jemand ein Interesse daran hatte, dass McKinkai scheiterte. Aus welchen Gründen auch immer, schließlich hatten sie sich nicht über die Motive McKinkais informiert und sie interessierten Shiver auch weniger. Aber sie mochten andere interessieren. Und wenn jemand nun von seinen verzweifelten Versuchen wusste und ein Feind oder Konkurrent McKinkais war, was sollte ihn davon abhalten diesen Ort als Falle zu wählen? Hier ein vergiftetes Mahl und kaum eine Chance zeitig zu einem rettenden Arzt zu kommen, weil das Schiff eine Weile bis zum nächsten Pier brauchte. Vor einem Trupp schlagkräftiger Männer, die sich in den Kohleräumen oder in irgendwelchen Abstellkammern versteckten und dann irgendwann zugriffen, gab es hier kaum einen Schutz. Dem Kampf entfliehen konnte man nur durch einen Sprung ins kalte Nass. Ob das eine besonders weise Entscheidung dann war? Es gab hier die Möglichkeit des direkten Angriffs, der langsamen Vergiftung aber auch des Entführen eines Schiffes, wenn es Hart auf Hart kam. Wahrscheinlich musste der Angriff aber unmerklich genug sein, dass es nicht so stark auffiel, aber den Konkurrenten genug Zeit oder Vorsprung gab. Ein nachdrücklicher Konkurrent würde den Untergang dieses fahrenden Etablissements - in wirtschaftlicher Hinsicht - sicher in Kauf nehmen. Shiver hatte einer gleichzeitigen Vergiftung Vorschub gegeben. Er hatte Bier für alle bestellt. War vielleicht nicht die beste Idee.

Shiver grübelte darüber vor sich hin und ließ die anderen das Gespräch führen, wie er es gewohnt war. Kurz zuckt sein linkes Augenlid als Maguerite mehr oder weniger beschrieb, wie unnütz sie für die Reisegruppe sein könnte. Ein Kneifen der Perle? Shiver konnte sich das nun wirklich nicht vorstellen. Sie hatten wildere Orte als einen gewöhnlichen Dschungel überlebt und sich dort gut geschlagen. Was konnte an einem Dschungel schon schlimmer sein als in einem schäbigen Loch mit betrunkenen, lüsternen Typen zu sitzen und ihre Frau zu stehen? Die Perle hatte ein Auge dafür, wann ihr Ärger drohte. Sie hatte eine Engelszunge und für die meisten Männer war sie wohl sogar eher eine Engelstrompete, wenn sie sich von ihr einlullen ließen. Und Selbstbewusstsein war eigentlich ihre Stärke. "Klar, sie lullt sie wieder ein...Hätt' ich gleich drauf komm'n müss'n."
Dass gerade Maguerite mitgenommen wurde, machte in Anbetracht dessen, dass McKinkai Konkurrenz erwarten musste, absolut Sinn. Sie würde dafür eingesetzt werden, quasi auf die Konkurrenz angesetzt zu sein. Maguerite hatte Black bewiesen, wie sehr sie jemanden um den Finger winkeln kann, wie sehr sie auch Black in dieser gestellten Szene an den Eiern gepackt hatte. Black war sich dadurch sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. "Ich wurd' nur gewählt, weil ich genug Grund hab' sie zu schütz'n und 'ne zusätzliche Faust bin'. Naja, solang' er zahlt."
Auf einmal schmeckte Shiver sein Bier gar nicht mehr. Missmutig starrte er in den Krug. Er würde einen Moment warten, ob nicht doch irgendein Mittelchen seine Wirkung entfaltete. "Nahrungsgifte wirk'n meist erst 'nen Moment nach'm Einsetz'n der Verdauung oder was meinte der alte Phil noch? Scheiße. Hätt' ich nich' gegess'n, wüsst' ich, ob's Bier is'. Obwohl's nur im Bier Sinn macht. Mhm." Dann würde sein Bier zwar in ein paar Minuten keine hübsche Blume mehr haben, aber er würde sich sicher sein können, dass er keinen vergifteten Gerstensaft trank. Und so schaltete er sich auch nicht in den Austausch von Hook und Maguerite ein. Er ging ab da weitestgehend an ihm vorbei.

Das Gespräch wand sich jetzt um die mögliche Ausrüstung, die sie zusammenstellen sollten und wollten. Missmutig - wegen des Bieres, dass ihn jetzt in seinem goldgelben Anblick flüssigen Glückes verhöhnte - nahm er das Blatt Papier hervor und las es. "Sieh an. Der meint's ernst mit'm Überleb'n.", grummelte Shiver, aber es schwang sowas wie Respekt oder zumindest Anerkennung dabei mit. "Sieht gut aus. Könn' wir so machen. Ich nimm dann noch 'ne Machete, damit wir den Scheiß auch durch das Blattwerk bekomm'n. Passt dann schon." Shiver legte den Zettel wieder hin, damit auch wer anders einen Blick darauf erhaschen oder ihn studieren konnte. Zwar hatte Shiver keine Ahnung vom Dschungel und wusste auch nicht, was die exakten Posten für einen genauen Nutzen hatten, aber er würde das schon in Erfahrung bringen, wenn er sie brauchte. Er war gut in sowas. Mit einem Zelt, mit einem Kompass, mit einer Teetasse. Eigentlich konnte man mit allem Töten oder Konkurrenten vermöbeln. Was er nun im Dschungel dafür hernahm, spielte letztendlich keine Rolle. Und wenn die Gegenstände noch anderen Nutzen hatten, umso besser war es doch. Und der Zettel war so ausführlich, dass Wolfhard sich wirklich Gedanken gemacht haben musste. Wirklich sinnvolle Gedanken. "Scheiße. Wann hab' ich sowas das letzte Mal gemacht?" Und genau in diesem Moment kam ihm der entscheidende Gedanke, was auf der Liste fehlte. "Aber wir sollt'n noch genug Kaffee und Tabak raufsetzen." Alleine beim dem Wort Tabak bekam Shiver schon einen Schmachter. Kurz überlegte er, ob er sich jetzt, auch wenn die anderen noch teilweise aßen oder verdauten, eine Zigarette anzünden sollte. "Gleich. Es hat noch 'nen Augenblick Zeit, bis ich weiß, ob was mi'm Bier is'."
Shiver blickte zu den anderen und wartete ab, was sie von der ziemlich kompletten Liste hielten.
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Beitrag von: Wolfhard am 13.09.2013, 23:30:03
"Nun eine Machete habe ich eigentlich für jeden von uns eingeplant, denn auch wenn wir uns kaum ständig den Weg frei hacken müssen, sollten wir uns dort wo es sein muss regelmässig abwechseln müssten. Aber die Macheten sollten wir uns sowieso genau so wie alles andere das wir speziell für den Dschungel brauchen sowie die Vorräte erst später in der letzen grösseren Stadt vor dem Dschungel besorgen. Dort sollten sie normale Waren zu normalen Preisen sein, während wir hier einiges wahrscheinlich nicht mal bekommen würde und der Rest überteuert ist. Was hingegen Kaffee oder Tee betrifft, können wir uns sicher auf eine Mindestmenge einigen alles darüber hinaus gehört genau so wie auch Tabak zum persönlichen Gepäck und da muss jeder selbst entscheiden was er zusätzlich zur Grundlast mitschleppt."
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Beitrag von: Aether Shanty am 15.09.2013, 18:26:39
Die Diskussion aufmerksam folgend verspeiste Aether Shanty den Teller Quellkäse mit Nudeln nahezu in Rekordzeit. Einem Beobachter möge vielleicht aufgefallen sein, dass jener Hunger wohl nicht ganz zu seiner ansonsten sehr vornehmen Art passte. Er bemühte sich in jeglicher Hinsicht, den noblen und in gehobenen Kreisen wandernden Vigilanten zu mimen, doch ein für seine wahren, ungelogenen, Verhältnisse üppiges und stolzes Mahl brachte diese Fassade schnell zum bröckeln. Den letzten Bissen spülte er mit einem tiefen, saftigen Schluck Honigwein hinab. Als er den Krug sorgsam neben den leeren Teller abstellte, wandte er sich an den Zettel, welcher von Wolfhard an die Gruppe ausgeteilt wurde. Als auch er die Notizen des Abenteurers gelesen hatte, lehnte er sich zurück und wippte leicht mit dem Stuhl nach hinten, um sich mit vollem Bauch eine bequemere, legerere Haltung zu begeben. "Zumindest einen Teil sollten wir vielleicht wirklich in einen Pott schmeißen. Die Überlegungen von ihnen, Mr. Wolfhard, entsprechen absolut meinen Vorstellungen, wie ich sie mir für diesen Teil des Abends gewünscht hatte. Mehr noch, ich muss ihnen an dieser Stelle das Kompliment machen, sie haben mich wirklich überrascht. Da fühle ich mich gleich ein wenig sicherer, wenn ich an unsere Zukunft denke!" Aether lächelte leicht überschwenglich. "Können sie diesen Teil übernehmen? Würden sie diese Besorgungen für uns alle tätigen, wenn wir unseren Teil des Geldes in ihre, zweifellos vertrauenswürdige, Hände geben?" Dabei lehnte er sich zurück zur Tischplatte und stützte sich auf die Ellbogen. "Ich denke unser Auftraggeber weiß mehr über uns, als er bereit wäre, unter vorgehaltener Waffe zu zugeben, Mylady." sprach er mit weit ernsterer Miene, an Marguerite gewandt. "Zumindest was ihre Rolle in dieser Gruppe betrifft. Ich bin mir sicher, er hatte seine Gründe, sich auf ihre Fähigkeiten zu verlassen. Ich denke auf jeden Fall nicht, dass es dabei nur um ihre weibliche Intuition ging, oder die Tatsache, wenn sie erlauben und sich niemand beleidigt fühlt -" Er holte mit seinen Armen aus und machte eine alle einfassende Geste. "dass sie diese Runde eindeutig aufhübschen." Er deutete erneut auf das Blatt Papier mit den Notizen Wolfhards, um die Situation wieder zum wesentlichen zu bringen. "Was meint der Rest? Findet ihr die Hälfte eures Vorschußes für angemessen? Wären durch unser Gladiatorenglück quasi 250 Guineen auf den Tisch für jeden, der mit den Vorkehrungen Wolfs einverstanden ist."

"Und für mich vielleicht ein wenig Tee. Ich vermeide Kaffee in jeglicher Form, wenn es die Umstände zulassen."
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Beitrag von: Carl am 15.09.2013, 21:10:11
Carl ließ sich etwas Zeit mit dem Essen und hörte den anderen zu. Interessant, dass seine Gefährten auch in einer lebensgefährlichen Umgebung nicht auf den Luxus von Kaffee, Tee und Tabak verzichten möchten. Carl ist einem koffeinhaltigem Heißgetränk grundsätzlich nicht abgeneigt, aber er kann schon ein paar Wochen ohne frisch aufgebrühten, köstlich duftenden Kaffee auskommen.
"Die Liste sieht gut aus, ich bin durchaus bereit meinen bescheidenen Anteil dazu zu geben.", meldet er sich schließlich zu Wort.
"Wenn ich einen Freundschaftspreis mache ist ein gutes Gewehr übrigens gar nicht so teuer, aber unsere Gruppe dürfte in dieser Hinsicht bereits ausreichend versorgt sein. Wichtiger sind die spezielleren Gegenstände auf dieser Liste. Um die komplexeren Substanzen könnte ich mich kümmern und ich möchte dabei Wolf danken, dass er auch ein portables Laboratorium auf die Liste gesetzt hat. Ohne das wären meine alchemistischen Möglichkeiten im tiefsten Urwald sehr stark begrenzt."
Er nahm einen großen Schluck Bier und wandte sich dann wieder seinem Teller zu.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 18.09.2013, 00:29:46
"Um ehrlich zu sein hatte ich, nach der Demonstration bei den Drohnen, schon ein wenig auf diese Art der Mitarbeit spekuliert um unser Budget etwas zu drücken. Deswegen auch das Labor um die Reisezeit zu nutzen." Gibt Wolf auf  Carls Angebot hin zu. "Was die Restliche Ausrüstung betrifft, würde ich vorschlagen, dass wir sie gemeinsam besorgen. Zumindest beim Kauf der Kleider und Ruccksäcke, aber eigentlich auch einigem anderen der persönlichen Ausrüstung muss sowieso jeder dabei sein und da ein Grossteil der übrigen Ausrüstung wahrscheinlich in den selben Geschäften zu finden ist, können wir dann eigentlich gleich alles besorgen. Wer weiss wenn wir so viel auf ienmal Kaufen, bekommen wir vielleicht sogar einen kleinen Rabatt."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 18.09.2013, 09:47:07
"Nun denn. meine Herren, hätten wir wohl weitestgehend alles geklärt, was in meinen Augen zu klären gewesen wäre. Wie Mister Wolfhard wünscht, werden wir die Besorgungen gemeinsam tätigen... Einen Termin dafür können wir ja gleich noch beschließen. So erfreut es mich, mit solch stolzen und intelligenten Personen gemeinsam auf Abenteuer ziehen zu dürfen! Generell, obwohl ich wie Anfangs schon erwähnt durchaus Nutzen aus der Unternehmung ziehe, kann ich es dennoch gleichsam kaum erwarten, zum ersten Mal meinen Fuß nach Liongeli zu setzen. Natürlich schüttelt es mich, wenn ich an die Gerüchte und potentiellen Gefahren denke, welche auf dem Weg zu dieser ominösen Kugel wohl liegen mögen, doch hat der heutige Tag durchaus die Abenteuerlust in meiner Brust geweckt! Ich hoffe dennoch, gemeinsam mit euch das Rätsel um die Kugel und unseren Auftraggeber ein wenig lüften zu können.. Sagen wir einfach nur, um meine Neugier in diesen Belangen stillen zu können. Wir werden sehen." Bedächtig, seine Worte einige Sekunden lang im Raum stehen lassend, streckte Aether Shanty sich genüsslich. Im selbiger Bewegung zwinkerte er der Bedienung zu, welche sich am Fuße der Treppe, die zu ihrem Balkon führte befand, und winkte sie herbei. "Vorzüglich war ihr Mahl, Madame!" schwärmte er bis über beide Ohren grinsend. "Einzig ihre Schönheit vermag mir an diesem Abend in wohligerer Erinnerung zu bleiben."[1] Dabei legte er leicht den Kopf schief und kniff die Augen zusammen, um sein Anlitz von der besten Seite zu zeigen. Er holte seine Börse heraus, mehr ein Säckel mit Schnur verbunden als wirklich ein Geldbeutel, und kramte nach der Summe, die er dem Etablissement schuldig war.
 1. natural 1... 3 auf Diplomatie um der Bedienung zu schmeicheln und daraus einen Nutzen zu ziehen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 18.09.2013, 17:39:34
Simon nahm sich Wolfs Liste, nachdem er geduldig abgewartet hatte, bis diese frei geworden war. Seine Augen gliten über die aufgelisteten Gegenstände. Er erkannte, dass sich einiges davon bereits in gewisser Form in seinem Besitz befand, da es zu seiner Gardisten-Grundausrüstung gehörte. Umso besser, denn dann müsste er sich nicht komplett neu ausstatten, sondern seine Ausrüstung lediglich aufstocken und einige Posten austauschen.
"Wenn ihr gemeinsam einkaufen wollt, können wir das gerne tun", sagte er in die Runde, auch wenn es ihm relativ gleich war.
"Was Tee, Kaffee und Tabak betrifft, könnt ihr mich allerdings aus der Planung ausschließen."
Um diese Genussmittel machte Simon normalerweise einen Bogen und er würde im Dschungel bestimmt nicht anfangen, sie sich anzugewöhnen. Selbst das Bier, das er sich heute gönnte, war eine Ausnahme und diente eigentlich nur dazu, seinen neuen Gefährten nicht seltsam aufzufallen.
"Ich würde jedoch vorschlagen, die Einkäufe und Besorgungen möglichst in Middlesteel zu erledigen", wandte er mit leichten Bedenken ein. Simon mochte ungern auf gut Glück die Reise antreten, ohne sich sicher zu sein, alles Nötige dabei zu haben.
"Hier in der Hauptstadt herrscht reger Handel und kein Mangel an Werkstoffen, während am Rande des Dschungels eher weniger der Fall sein dürfte. Es würde mich nicht wundern, wenn sich das auf die Preise auswirkt. Alles auf der Liste dürfte ohne Aufwand auch hier zu finden sein und besser, wir decken uns bereits hier ein, als in Rapalaw Junction feststellen zu müssen, dass wir dort einige wichtige Dinge vielleicht nicht auftreiben können."
Nun wandte er sich mit einem Lächeln speziell an Wolf.
"Alles in Allem eine ausführlich überdachte Liste, mein Kompliment! Sicher findet jeder von uns beim Einkaufen noch Kleinigkeiten, die man ergänzen könnte. Den Nutzen eines guten Messers oder eines Hammers und Nägeln sollte man beispielsweise nicht unterschätzen und auch wenn Jagdgewehre im Gestrüpp wenig nützen, leistet eine Schrotflinte auf kurze Distanz gute Dienste. Trotzdem wir gedenken, ein Lager aufzuschlagen, sollten wir darüber hinaus aber darauf achten, unser Marschgepäck möglichst leicht zu halten. Die Hitze, die Feuchtigkeit, die Pflanzen und die Insekten werden uns schon genug auf Trab halten, da wäre es sinnvoll, uns es nicht unnötig schwerer zu machen, wenn es sich vermeiden lässt."
Das war Simons Meinung dazu. Er machte es sich auf seinem Sitzplatz bequem, da er bereits aufgegessen hatte, und genoss den Rest seines Bieres, während Shanty versuchte, der Bedienung gegenüber charmant zu sein.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 18.09.2013, 20:23:34
"Ach Schnucki, du bist ja so niedlich." konnte sich Maguerite nicht verkneifen, nachdem Aether dabei war sich zum Idioten zu machen.
"Was er meint ist, er wird heute Nacht sicherlich an dich denken." erst als Maguerite es gesagt hatte fiel ihr auf, dass sie die Situation nicht unbedingt besser machte,[1] aber wahrscheinlich unterhaltsamer.

Die Männer hatten sie spätestens bei der Diskussion ob sie Maschetten, oder wie diese Dinger hießen, brauchen. Zwar kriegte man Maguerite fasst immer wenn es ums Einkaufen ging, doch dies war hier nicht nach ihrem Geschmack. Keine Ohrringe, Armbänder, Kleider oder ähnliches. So leerte sie den letzten Schluck ihres Glases und wartete darauf was die Bedienung tun würde und um sich selbst ein wenig aus der Schussbahn zu manövrieren.
 1. Diplomatie: 9
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 19.09.2013, 21:05:54
Doch anstatt gereizt oder sogar verärgert auf den zweifelhaften Charme Aethers und dem daraus resultierenden Spruch zu reagieren, kicherte die Bedienung nur und ließ sich auch durch Marguerite, die scherzhaft versuchte die Situation zu retten, nicht weiter aus der Ruhe bringen.

"Ich habe auf dem alten Dampfer schon schlimmere und viel erbärmlichere Männer kennen lernen müssen. Gehört hier leider zum Berufsrisiko."

Statt weiterhin auf dem Thema herumzuhacken, ließ sie es auf sich beruhen und sammelte das Geld ein, das die Gäste dem schwimmenden Restaurant schuldeten. Dabei zwinkerte sie der Gruppe noch einmal zu, bevor sie schnellen Schrittes endgültig in den tiefen des Schiffes verschwand, um andere Gäste zu bedienen. Nachdem alles besprochen und die letzten Reste Bier – oder in manchen Fällen Met oder Wein - ausgetrunken waren, zog es die Expeditionsteilnehmer schließlich wieder zurück nach Hause und so verließen sie nacheinander das Dampfschiff, das praktischerweise den Gambleflowers entlangfuhr und in vielen Stadtteilen Halt machte.
 
So wurden die Tage bis zum Beginn der Reise mit Vorbereitungen, Einkäufen oder einfach stiller Vorfreude verbracht, wobei sich immer wieder die Frage aufdrang, wie diese Reise verlaufen und was passieren würde, wenn sie die Kugel tatsächlich fanden und an McKinkai abliefern sollten. Denn jeder hatte zwar den Auftrag akzeptiert aber trotzdem war ein gewisses Unbehagen geblieben, da die Motive des Mechomanikers noch immer im Dunkeln lagen. Es half natürlich in keinster Weise weiter, das auch Hintergrundinformationen zu der Zivilisaition, die die Kugel entwickelt hatte, fehlten. Liongeli barg viele Geheimnisse, die unter dem Dickicht verschwunden und von der Flora und Fauna unwissentlich geschützt wurde. Wer konnte schon ahnen, in was die Gruppe da hineingeraten war?

Trotz der Ungereimtheiten und fehlenden Informationen, traf die Gruppe drei Tage später im Hafen von Middlesteel wieder aufeinander. Es war ein milder Sonntagnachmittag aber trotzdem ging es an diesem Ort geschäftig wie eh und je zu. Der Hafen war wie der riesige untergründig gelegene Verwaltungsapparat Greenhall jeden Tag, zu jeder Uhrzeit und bei jedem Wetter in Betrieb. Auf dem Gambleflowers waren die unterschiedlichsten Schiffe und sogar U-Boote aus den verschiedensten Winkeln der bekannten Welt unterwegs zu ihren Zielorten. Massen an Arbeitern waren auf der Kaimauer, den verwinkelten Pieren und den Trocken- oder Schwimmdocks unterwegs und beschäftigt.
Überall wurde an oder auf den Schiffen gearbeitet, frischer Fisch und seltene, exotische Waren aus anderen Ländern auf den Märkten angeboten oder anderweitig die kostbare Zeit verbracht- am Hafen gab es Arbeit für alles und jeden. Hier und da entdeckte man Fischer, die noch vor Ort die Fische ausnahmen und räucherten oder Handlanger, die Kisten und Fässer von Schiffen trugen. Der Hafen war einer der wenigen Orte, an denen auch die Rassen am buntesten gemischt waren.
Außer Menschen, waren hier auch einige Dampfmänner unterwegs, die oft schon jaherlang hier arbeiteten und sich dadurch einen gewissen Ruf geschaffen hatten. Neben den intelligenten Maschinenwesen, gab es auch Greifer, Craynarbier und sogar einige wenige Laschliten – reptilienhafte Humanoide, die mit ihrem dritten Auge hellsehen konnten und mit ihren ledernen Schwingen durch die Lüfte flogen – die normalerweise ihre Nester hoch in den Bergen kaum verließen. Die Luft war erfüllt von allerlei Gerüchen – unter anderem Fisch, Abwasser, Kohledampf und allerlei exotisches – die sich zu einer unverkennbaren Mischung vereinigten. Nicht umsonst sagt man dem Hafen nach, das man ihn erst riecht und dann sieht. Überschattet wurde dieser ganze Tumult von den Aerostaten der königlichen Marine, die hoch in der Luft flogen und einige wichtige Passagier- oder Handelsschiffe zu ihrem Bestimmungsort eskortierten und beim geringsten Anzeichen von Piraten oder anderen Gefahren, handeln würden.

Langsam aber sicher schlenderten die Abenteurer über die Kaimauer, vorbei an den Fischern, Händlern, Passagieren und Seemännern aller Rassen und jeden Alters, um sich ein letztes mal mit Steven Black zu treffen, der geduldig am vereinbarten Treffpunkt auf die Gruppe wartete. Wie auch schon in McKinkais Laden, trug er einen teuren Anzug, der nicht wirklich zu dieser rauen Gegend passte, was ihn aber nicht zu stören schien. Er verbeugte sich vor der Gruppe, als diese endlich vor ihm stand,  bevor er - wie man es bereits von ihm gewöhnt war - ohne weite Umschweife direkt auf das wichtige Thema zu sprechen kam.

"Ich bin wirklich hocherfreut, das jeder einzelne von Ihnen den Weg hierher gefunden hat und ich McKinkai nicht mitteilen muss, das er betrogen wurde. Es ist mir ein Vergnügen, Sie alle noch ein letztes mal zu sehen, bevor Sie mit den Meersäufern und ihrem Kapitän nach Liongeli aufbrechen. Doch es gibt noch eine kleine Sache zu klären..."

Mit diesen Worten griff er in eine neuwertig aussehende Aktentasche und nahm einige Dokumente heraus, die er auf dem Tisch zwischen ihnen ausbereitete. Nur eines der Dokumente unterschied sich von den anderen - es war eine Karte.

"Alles nur Formalitäten, die noch geklärt werden müssen. Diese Karte[1] hat McKinkai selbst angefertigt. Sie gibt in etwa an, wo die Kugel zu finden sein müsste. Sie ist nicht genau aber mehr Informationen haben wir leider nicht finden können."

Dann schob er einige Blätter über den Tisch, die alle gleich aussahen und offensichtlich Kopien waren.

"Das hier ist der Vertrag, den Sie noch unterschreiben müssten. Er enthält alles, was in der Werkstatt besprochen und beschlossen wurde, einschließlich der gewünschten Klauseln. McKinkai hat ihn bereits unterschrieben, nun liegt es an Ihnen. Wenn sie soweit sind, werde ich sie zu den Meersäufern und ihrem Kapitän führen und dann kann die Reise beginnen."

Dies schien der letzte Augenblick zu sein, der einem die Möglichkeit gab, das Geld zurückzugeben, einfach zu verschwinden und nie wieder zu kommen. Nachdem der Vertrag unterzeichnet wäre und man auf dem Schif der Meersäufer war, gäbe es kein Zurück mehr.
 1. Ich werde die in den nächsten Tagen fertig haben und dann hochladen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 20.09.2013, 10:29:15
Da stand er nun. Am Hafen Middlesteels. Die Eindrücke, die Gerüche waren ihm wohlbekannt, schon als kleiner Junge war Willbur hier öfters mit seinem Vater unterwegs gewesen. Hatten den Schiffen beim beladen zugesehen. Stell dir vor, Will. Jedes einzelne dieser Boote, ob Handelsschiff oder Erkundungsklabotte, sticht in See und sieht dabei Dinge, von denen wir beide wohl nur träumen könnten! erzählte ihm sein Vater damals. Aber, aber du hast doch schon so viel gesehen, Pap! antwortete der kleine Junge und deutete dabei auf die ehrfürchtigen Aerostaten, welche hoch in der Luft, weit über den Anliegern und der schäumenden Hafenbucht schwebten.Ach du. Weisst du, Will.. Ein Mann hat in seinem Leben niemals genug gesehen. Du kannst dir eines merken. Nach jeder Entdeckung, hinter jedem Wunder befinden sich mindestens zwei Bedeutsamere, von denen du niemals hättest gewagt zu träumen!

Wehmütig wurde der kleine Junge von damals erneut in die Wirklichkeit gerissen. Eine Wirklichkeit, in der er unter falschem Namen, ohne dem Glanz und der Geborgenheit seiner Jugend existierte. Black grinste ihm breit ins Gesicht und hielt ihm ein Schriftstück unter die Nase, bei dem es sich scheinbar um einen Vertrag handeln musste. Für sein Verhalten untypisch war Aether in diesem Moment zum lächeln nicht zu mute. Er griff, leise grummelnd nach dem Federhalter, nahm das Papier an sich und setzte sein Zeichen auf der dafür vorgesehenen Linie. Schweigend ging er daraufhin an Black vorrüber und lehnte sich gegen einen Pfeiler, der Bucht zugewandt. Er fröstelte unter den Böen, welche vom Gambleflower und seinen Wellen hierher getrieben wurden.

Meersäufer. Halunken, Gauner, Verrückte und zwielichtige Geschäftsmänner. Und ich mitten drinnen. Hast du dir so das Leben deines Sohnes vorgestellt? Raunten seine Gedanken in die endlosen Weiten seines Bewusstseins.
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Beitrag von: Wolfhard am 20.09.2013, 22:45:03
Mit so guter Laune wie an diesem Morgen, war Wolf, seit dem sein Ex-Partner abgehauen war, nicht mehr aufgestanden. Nicht nur dass er wieder eine Aufgabe hatte, die seinen Fähigkeiten entsprach, er hatte auch das Gefühl mit dem heutigen Aufbruch den Ärger hinter sich zu lassen. So begrüsste er seine Vermieterin zwar nicht gerade überschwänglich, aber doch nicht ganz so mürrisch wie in den letzten Tagen, als er ihr den Schlüssel für seine kleine Dachzimmer übergab, bevor er mit seinem Gepäck zum Hafen aufbrach.

Da er schon einige Male hier zu tun hatte, achtete Wolf mehr auf seine Geldbörse und die direkte Umgebung als auf das sich bietende Panorama, während er mit den anderen über die Hafenanlage zum vereinbarten Treffpunkt wanderte. Nach der, für seinen Geschmack etwas übertriebener, Begrüssung durch Mr. Black, las er auf dessen Erklärung hin, das für ihn bestimmte Dokument genau durch bevor er es unterschrieb.
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Beitrag von: Samual am 21.09.2013, 10:11:34
Die paar tage war friedlich und ruhig vorüber gegangen Samual stand die meiste zeit im Laden so das Carl genug Zeit hatte im Labor zu arbeiten. Am Tag der Abreise war er früh wach und hatte schon die Dritte Tasse Kaffee getrunken bevor er Carl wecken ging so das sie Rechtzeitig am Hafen waren.

Der Hafen war trotz des Sonntags wie gewohnt voll, doch störte das den Jungen Schützen nicht er mochte den ganzen Trubel,  den Lärm und die Massen. Mann konnte einfach untergehen und würde nicht entdeckt werden. Als sie bei schwarz angekommen war Lass er erst und unterschrieb dann den Vertrag. "Nun dann wollen wir mal."
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Beitrag von: Simon Hook am 21.09.2013, 20:07:31
Simon Hook war guter Dinge, als er sich an diesem Sonntagnachmittag zum Hafen aufmachte, um Steven Black zu treffen und die Reise in Richtung Dschungel anzutreten. Dies war der große Tag: Endlich würde er Middlesteel verlassen  dürfen. Wenn er auch als Sondergardist mehr Freiheit gehabt hatte (je nachdem wie man es sah) als die übrigen Irrnebler und sein Dienst sich als erfüllend für ihn herausgestellt hatte, konnte er es kaum erwarten, etwas mehr von der Welt als diese Stadt zu sehen und sich Hauptmann Flare gegenüber zu beweisen. Aber auch Angespanntheit, die sich unter seine positive Aufregung mischte, war vorhanden, denn schließlich handelte es sich hierbei um die erste Mission, für die Simon die alleinige Verantwortung hatte. Die Angelegenheit war bei Weitem noch nicht erledigt, sie fing erst gerade an. Was die Gruppe im Dschungel von Liongeli erwarten würde, wusste keiner von ihnen genau, auch Simon nicht. Doch ein Rückzug kam für Simon nicht in Frage. Er wollte weder Flares Vertrauen, das ihn sehr ehrte, missbrauchen noch sich selbst enttäuschen.

Beobachten, dokumentieren, die anderen im Notfall beschützen und Bericht erstatten.
Es konnte nie schaden, sich seinen Auftrag immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Simon führte seit seinem Eintritt in die Sondergarde ein geregeltes, organisiertes Leben. So hatte es ihn beruhigt, sein Gepäck mehrmals zu prüfen und beim täglichen morgendlichen Krafttraining gedanklich abzuschalten.

Als Simon auf die anderen zuschritt, umspielte ein selbstsicheres Grinsen seine Züge. Die Vorfreude überwog und er sah keinen konkreten Grund, eine ernste Miene an den Tag zu legen. Steven Black empfing die Gruppe in gewohnter Manier und Simon grüßte zurück, wenn auch nicht so übertrieben höflich wie Mr. McKinkais Angestellter.

Eine ungenaue Karte… Aber besser so eine als überhaupt keine, dachte Simon sich, als Black einige Worte darüber verlor. Der alte Mechomaniker hatte ihnen bereits mitgeteilt, dass der genaue Fundort der Kugel nicht bekannt war, aber Simon war tatsächlich dankbar für einen Wegweiser. Der Dschungel war mit Sicherheit ohnehin unübersichtlich, da wäre es eine zusätzliche Qual, sich komplett plan- und ziellos durch das Gestrüpp kämpfen zu müssen. Dennoch seufzte Simon leise, als er nach dem Vertrag griff. Er ahnte, dass er sich auf keine gemütliche Reise eingelassen hatte. Der Sondergardist sich das Schriftstück aufmerksam durch, bevor er seine Unterschrift darunter setzte.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 23.09.2013, 19:52:48
Maguerite hatte versucht jeden ihrer letzten Tage in der Zivilisation zu genießen. Ihre Haut fühlte sich immer noch aufgeweicht an von den vielen Besuchen im Badehaus, auch wenn dies vermutlich eine Täuschung war. Und doch hatte sie das Gefühl, dass ihre Kleidung auf der empfindlichen Haut kratzte.

Sie trug leinene Kleidung, die mit leder verstärkt waren. Nichts im Vergleich zu dem Kleid in welchem sie im "schwimmenden alten Dampfer" getragen hatte. Fast sah sie normal aus, wären nicht ihre Augen, die im Licht bernsteinfarben glänzten. Die Kleidung kaschierte ihre weiblichen Formen, was ihr Aussehen von einer unglaublichen Figur zu einfach nur klein verschob.

"Es gibt noch eine Chance einen Rückzieher zu machen?" fragte sie Mr. Black, mit erfreuter Stimme, doch ihr Grinsen verriet, dass dies nicht ernst gemeint war. Bis auf Shiver schienen alle anwesend zu sein. Manchmal liebte er den großen Auftritt, auch wenn dies normalerweise eher Maguerites Fachgebiet war.

Da keiner der Anwesenden Anstalten machte, griff Maguerite nach der Feder und setzte schwungvoll ihren Namen unter das Dokument: "Also wo ist der Dschungel?" fragte sie vergnügt, wobei es in ihrem Inneren ganz anders aussah, sie war sich keines Wegs sicher ob das nicht die dümmste Entscheidung in ihrem Leben war, in dem es schon viele dumme Entscheidungen gegeben hatte.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 26.09.2013, 22:02:40
Als dann auch Carl und Shiver nach langem Zögern endlich ihre Unterschrift unter den Vertrag gesetzt hatten, ließ es sich Black – der anscheinend in diesem Moment nicht zu scherzen aufgelegt war – nicht nehmen, Marguerite zu antworten.

"Keine Sorge, den Dschungel werden Sie noch früh genug sehen. An ihrer Stelle würde ich die Zeit genießen, die Sie noch in Middlesteel verbringen können. Sie werden die Stadt erst in ein paar Wochen wiedersehen. So viele Schattenseiten die Stadt auch hat, ich bin froh, das ich hier bleiben kann."

Er sammelte die unterschriebenen Verträge ein und verstaute sie in seinem Aktenkoffer. Anschließend wandte er sich um und lief die Kaimauer entlang, nur um die Gruppe mit einem "Folgen sie mir, ich werde Ihnen jetzt Kapitän Barnes und die Meersäufer vorstellen.“ zum weitergehen zu bewegen, auch wenn sie das bereits wussten. Anscheinend konnte er sich denken, was in manchen Köpfen vorging und versuchte die Situation etwas zu erleichtern. So lief der Mann stumm und mit auf dem Rücken verschränkten Armen voran, vorbei an den ganzen Arbeitern und Besuchern des Hafens. Immer wieder fielen die Blicke der Gruppe auf die vielen Schiffe, die angelegt hatten und jedes mal wenn Black stehen blieb, erwarteten sie, das sie ihr Ziel erreicht hatten. Doch Black schien sich nur kurz orientieren zu müssen und nach wenigen Minuten erreichten sie endlich ihr Ziel.

Das Schiff (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg875814.html#msg875814) sah allerdings anders aus, als von den meisten erwartet. Es ragte noch nicht einmal einen Meter aus dem Wasser und bis auf einen Turm - aus dem ein Geschütz ragte - einem Schornstein und einem Fahrstand, war das Deck des Schiffes vollkommen eben. Auf dem Deck tummelten sich einige Crewmitglieder, die interessiert die Neuankömmlinge betrachten. Das Schiff war von allen Seiten und sogar auf dem Deck mit schweren schmiedeeisernen Platten belegt, vermutlich um möglichen Angriffen aus dem Dschungel - oder vielleicht sogar aus dem Fluss selbst? - widerstehen zu können. So machte das Panzerschiff einen recht trostlosen und langweiligen Eindruck - nichts im Vergleich zu den Passagierschiffen oder sogar den alten Dampfer, auf dem sie gegessen hatten. Trotzdem schien Black dem Schiff und seiner Crew zu vertrauen, denn als er es erblickte, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
Auf dem Kai vor dem Schiff, stand ein älterer Mann mit schwarzem Vollbart, der in blauer Uniform gekleidet war und auf etwas wartete. Als sich Steven Black näherte, lächelte der Mann und nach einer kurzen Begrüßung, stellte sich der ältere Mann der Gruppe vor. Freundlich aber mit einer Stimme, die nach jahrelangem Konsum von Alkohol und Tabak rau geworden war, begrüßte er sie.

(http://i.minus.com/jbyIo6xU4AcZll.JPG)

"Willkommen bei den Meersäufern. Mein Name ist Kapitän Barnes, ich werde euch zusammen mit meiner Crew in den nächsten zwei Wochen im Dschungel absetzen. Wenn ihr mich fragt, ist das keine gute Idee zu siebt in den Dschungel zu gehen aber solange ich nicht mich oder meine Crew dieser Gefahr aussetzen muss, ist mir egal was euer Ziel ist. Wenn ihr bereit seit, können wir ablegen, wir haben alles vorbereitet."

Mit einer einladenden Geste, zeigte der Mann auf das Schiff und wartete darauf, das die Gruppe es betrat. Black wandte sich schon wieder zum gehen, entschied sich aber spontan um und beugte sich zum Kapitän herüber, um ihm etwas zuzuflüstern. Anschließend ging er - nachdem er ein Versprechen abgegeben hatte - wieder seiner Wege.

"Ich muss wieder zu Mister McKinkai. Ich werde allerdings da sein, wenn Sie mit Kapitän Barnes und den Meersäufern zurückkehren. Auf ein baldiges Wiedersehen."
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Beitrag von: Shiver am 27.09.2013, 16:57:31
"Nicht dümmer als mit 'ner Horde Männern allein' seine Zeit in 'nem schwimmend'n Sarg auf'm offen'n Meer zu verbring'n.", grummelte Shiver kurz angebunden als Antwort auf Kapitäns Barnes Anmerkung, dass eine Reise in den Dschungel nicht sehr plietsch war. Sein Kopf fühlte sich schwer an, er hatte gestern eindeutig viel zu viel zu getrunken. Eigentlich wusste er es besser, was einem trunkenen, seeunerfahrenen Mann in der Magengegend passieren würde, sobald das Meer aufgewühlt war. Eigentlicht wusste er auch besser, dass er den Vertrag hätte lesen sollen, bevor er seine Unterschrift daruntersetzte. McKinkai hatte bestimmt Schweinereien in den Vertrag eingesetzt, oder sie hatten gleichzeitig eine Verzichtserklärung unterschrieben, sodass Angehörige und Verwandte keine Ersatzansprüche oder Klagen an McKinkai setzten konnten, sofern irgendjemand hier Angehörige hatte. Aber Shivers Kopfschmerzen waren so stark, dass er kaum in Lichtquellen schauen konnte, so hatte er auch keinen Nerv den Vertrag zu lesen. Seinen eigenen Krempel mitzunehmen und ihn in das Panzerschiff zu verpacken, war mehr als genügend Anstrengung. Das Sprechen fiel dem Mann schwer.

Er hatte sich scheinbar auch wieder ein blaues Auge eingefangen. Vorsichtig befühlte er die Orbita und spürte, dass noch eine leichte Schwellung am Jochbein des linken Auges festzustellen war. Wie lange war er im Bett gewesen? Vielleicht eine handvoll Stunden. Mit wem hatte er sich geschlagen? Shiver wusste es nicht mehr. Wahrscheinlich war es auch egal. Wahrscheinlich war es irgendein nichtiger Grund, vielleicht war er ausnahmsweise auch mal triftig. Shiver war es egal. Er würde jetzt in den Dschungel fahren. Aber das war nicht wirklich zu ihm vorgedrungen, nicht im Moment. Er würde eine Hängematte oder irgendeinen Schlafplatz brauchen. Das war jetzt interessant.
Dennoch sprach er kurz seine Gefährten an, denen er sich fast wie ein Geist genähert hatte. "Hab'n wir alles?"
Von Black verabschiedete er sich nur damit, dass er halbherzig die Hand aus der Hosetasche zog und sie kurz, halb winkend, schüttelte. "Scheiße, bin ich müde." "Kann mir hier noch irgendwo schnell ein Konterbier erwerben?", fragte er schließlich, was ihm am naheliegensten schien.
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Beitrag von: Wolfhard am 28.09.2013, 23:06:52
Beim ersten Blick auf das Schiff, musste Wolf irgendwie sofort an eine eiserne Schnappschildkröte denken, während der nüchterne Teil seines Geists aus der Wahl des Transportmittels schloss, dass die Reise wohl noch gefährlicher war als gedacht. Andererseits war wohl der Fluss als Hauptverkehrsweg auch der beste Ort für Überfälle, während man im eigentlichen Dschungel überhaupt erst mal zufällig auf Ärger stossen musste. Ausserdem, dachte er mit einem Anflug von Ironie weiter, hatte das Schiff noch den Vorteil, dass nach ein paart Tagen, bei tropischen Temperaturen in dieser schwimmende Blechbüchse, das Dschungelklima verhältnismässig angenehm erscheinen würde.

Auf die Frage des Kapitäns hin, verschiebt Wolf seine Überlegungen auf später und antwortete diesem, „wenn sie nichts dagegen haben, würde ich vorher gerne noch einen Blick auf die Ausrüstung werfen die wir hierher haben liefern lassen. Nicht dass wir am Ziel ankommen und feststellen müssen, dass die Hälfte fehlt, weil sie nicht korrekt geliefert wurde.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 01.10.2013, 06:17:23
Der Blick des Kapitäns wechselte zwischen Shiver - bei dem er kurz die Stirn runzelte - und Wolfhard umher, bevor er mit einer einladenden Geste auf sein Schiff zeigte und dann den gesamten Hafen mit einschloss.

"Den Ort musst du mir erst zeigen, wo mehr Alkohol fließt als in den Kaschemmen und Kneipen hier im Hafen. Du brauchst nur ein paar Schritte in die..." dabei zeigte er auf die Gebäude links von sich, die sich überall am Kai aneinanderreihten, nur um dann nach Rechts zu zeigen und seinen Satz zu beenden. "...oder in die Richtung gehen und dir überlegen, wo du dein Geld ausgeben willst. Auf meinem Schiff wird aber kein Alkohol getrunken und in zehn Minuten geht es los, also beeil dich!"

Nach diesen klaren Worten wandte sich der Mann von Shiver ab und betrachtete die restlichen Passagiere etwas genauer. Dann sprach er Wolfhard an.

"Eure Ausrüstung ist in den beiden Kisten dort drüben. Natürlich steht es dir frei, sie kurz zu untersuchen." Nachdem Wolfhard die beiden Kisten geöffnet und stichprobenartig überprüft hatte, war er sich sicher das alles, was bestellt wurde auch angekommen war. Der Kapitän murmelte währenddessen etwas in seinen Bart und ließ es sich dann nicht nehmen, eine kurze Ansprache zu halten, während er auf der Kaimauer vor seinem Schiff auf und ab ging.

"Eins vorweg, bevor die Fahrt losgeht: Ihr seit zwar Passagiere und damit meine Gäste aber das heißt nicht, das ihr euch nicht an einige Regeln zu halten habt. So ein Schiff und Crew hält nur eins zusammen und das ist eiserne Disziplin!

Wen ich mit Alkohol auf meinem Schiff erwische, der fliegt!
Das gleiche gilt für diejenigen, die ihre Griffel nicht bei sich lassen können und sich an der Mechanik, dem Wachturm oder den wenigen Habseligkeiten meiner Männer vergreifen. Und mit fliegen meine ich fliegen! Ich werde denjenigen eigenhändig mit einem Arschtritt von meinem Schiff bitten, egal wo wir uns gerade befinden!
Der Maschinenraum, der Wachturm und die Kajüten meiner Männer sind tabu. Am besten bewegt ihr euch so wenig wie möglich auf dem Schiff - es gibt sowieso schon wenig Platz.
In einer Notsituation erwarte ich strengsten Gehorsam! Es ist auf meine Durchsagen oder auf die meines ersten Offiziers zu achten und folge zu leisten, alles andere kann tödlich enden.

Das ganze ist kein Ausflug, sondern eine gefährliche Mission, also steht am besten nicht im Weg rum und lasst meine Mannschaft ihre Arbeit machen. Verstanden?"


Womit wohl auch die Frage geklärt wäre, warum der Kapitän und seine Mannschaft schon so lange im Geschäft waren. Es war harte Zusammenarbeit und Disziplin mit einer klaren Hierarchie, die den Erfolg ausmachte. Dem ein oder anderen wurde vielleicht erst jetzt klar, auf was er sich da eingelassen hatte. Eine gemütliche Flussfahrt würde es nicht werden. Stattdessen würde es nicht nur eng, sondern auch laut und heiß werden.
Mit einem freundlichen Lächeln und einer Handbewegung, bat Kapitän Barnes seine Passagiere auf sein Schiff.
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Beitrag von: Samual am 01.10.2013, 14:37:26
Samual sieht sich das Schiff an. Naja nicht gerade der Luxusleiner den er sich erhofft hatte aber immerhin ein Militärisches Schiff und nicht einfach nur ein Frachter. Dann konnte er sich mal das Geschütz davon ansehen, wer weiß vielleicht konnte er sogar was dabei lernen. Doch das wurde ihm schnell zu nichte Gemacht, die Ansprache des Kapitäns war klar der Geschützturm war Tabu. "Also der Geschützturm der Maschinenraum und Die Kajüten sind Tabu. Der Kahn hat kein Oberdeck und auch der Gemeinschaftsraum wird wohl nur zum essen geeignet sein. Dann bleibt ja wohl kaum was als unsere Kajüten. Nun dann wir befinden uns in eurer Obhut. Oh mein Kapitän." Doch war Samual schon auf dem Weg zum Schiff bevor der Kapitän zu einer Antwort ansetzen konnte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 03.10.2013, 15:08:08
Carl verbrachte die Tage bis zur Abfahrt im Labor um die nötigen Substanzen zusammenzubrauen.
In der Nacht vor der Abreise hatte er einen seltsamen Traum: Er stand zusammen mit seinem alten Lehrer Balduin am Bug des "schwimmenden, alten Dampfers" und aß Nudeln mit Quellkäse. Sie waren auf dem Weg in den Dschungel, aus dem Wasser sprangen Fische hervor, die nie ein Mensch gesehen hatte und vom Ufer zwischen den Bäumen hervor erklangen die seltsamsten Geräusche. Balduin sagte, wie stolz er wäre, dass Carl sich ganz allein auf eine so gefährliche Mission begäbe. Als Carl gerade meinte er wäre gar nicht allein, bemerkte er dass sie tatsächlich nur zu zweit auf dem großen Schiff waren. Nicht einmal die normalen Gäste des schwimmenden Restaurants waren anwesend, geschweige denn seine neuen Reisegefährten. Daraufhin ging Carl unter Deck und war in seinem alten Waisenhaus.
Alles war viel zu groß und hätte niemals auf den alten Dampfer gepasst, aber das störte Carl nicht. Er suchte sich aus den Waisenkindern sechs aus, die ihn begleiten sollten: Ein wohlhabend gekleideter Junge, mit einem verzierten Spielzeuggewehr, ein grimmig dreinblickender Fünfjähriger, der aus irgendeinem Grund kahlrasiert war und eine auffällige Narbe auf der Stirn hatte, ein kleines Mädchen, das für sein Alter ungewöhnlich weiblich aussah, ein verwegen wirkender etwas älterer Junge mit blondem Zopf, ein mit Schwert bewaffneter Junge, der vielleicht sieben Jahre alt war und kurzes rotblondes Haar hatte und der Jüngste der Gruppe, ein muskulöser Vierjähriger mit breitem Hut.
Während Carl seine Gefährten auswählte, wurde er immer jünger, bis er selbst der kleinste war. Sein Brille viel herab und seine Kappe rutschte ihm über die Augen, sein Körper verschwand in dem überdimensionierten Ledermantel. Er stolperte über den Saum, purzelte über den Boden und verwickelte sich in seiner Decke. Er öffnete die Augen und erblickte vom Boden aus Samual.
"Guten Morgen. Ich bin gleich so weit."

"Meine Wenigkeit erklärt sich voll und ganz einverstanden mit den wohldurchdachten Regeln und Vorschriften auf ihrem schönen Schiff, Kapitän Barnes.", versichterte Carl dem Kapitän. "Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ich werde die Zeit bis zur Ankunft wohl zu einem großen Teil in der Kajüte verbringen, wenn ich nicht gerade frische Seeluft schnappen gehe. Ich freue mich die nächsten Wochen auf Ihrem schwimmenden Gefährt zu verbringen."
Freundlich lächelnd betrat er die Meersäufer.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 03.10.2013, 20:13:34
Allein beim Anblick der Meersäufer war klar, dass die Reise auf dem Shedarkshe keine gemütliche sein würde. Wer einen alltäglichen Ladekahn mit hübschem Deck und Reling für einen netten Ausblick erwartet hatte, wurde vielleicht enttäuscht, nun einer anstrengenden Zeit in diesem engen Panzerschiff entgegen sehen zu müssen.

Simon konnte nicht sagen, dass er sich freute. Er konnte aber auch nicht sagen, dass er sich darüber ärgerte. Kapitän Barnes schien ein erfahrener Schiffer zu sein, der nichts anderes als Disziplin an Bord seines Schiffes duldete. Das war auch gut so, wie Simon fand. Befehle zu befolgen war er gewohnt und konnte von sich behaupten, ziemlich selbstdiszipliniert zu sein, sodass er vermutlich mit den Umständen an Bord zurechtkommen würde.
Nachdem Kapitän Barnes seine Regeln dargelegt hatte und fragte, ob die Adressierten sie verstanden hatte, bejahte Simon:
„Klar und deutlich, Kapitän. Ich werde nicht im Weg herumstehen und keinen Ärger machen.“

Für ihn war es eigentlich nichts weiter als eine Dienstreise – eigentlich, denn er war nach wie vor ziemlich aufgedreht vor Vorfreude und auch Anspannung. Ob sich die Meersäufer als Übel herausstellen würde, dass Simon für seinen Auftrag auf sich nehmen müsste, blieb abzuwarten. Er versuchte zuversichtlich zu sein. Äußerlich zeigte er ein selbstsicheres Grinsen, während er das Panzerschiff betrat und neugierig die neue Umgebung in Augenschein nahm.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 04.10.2013, 00:15:57
Bevor Wolf der Aufforderung des Kapitäns, an Bord zu gehen, folgte, musterte er mit ausdrucksloser Mine nochmals das Schiff, das ihm nicht besonders gefiel. Dabei störte ihn weniger die zu erwartenden Unbequemlichkeiten, sondern viel mehr, dass es sich durch seine Konstruktion im Dschungel kaum unauffällig auf dem Fluss bewegen konnte und auch im zivilisierten Teil des Flusses Aufmerksamkeit erregen würde. Aber da er auf diesen Teil der Reise keinen Einfluss hatte, wollte er das Beste daraus machen und da er wusste wie zwei Wochen der Untätigkeit auf engem Raum an den Nerven zehren konnte, sagte er dementsprechend zum Kapitän: “Sie haben sich sehr klar ausgedrückt Kapitän, und ich verstehe auch wieso sie auf diesen Regeln bestehen, aber vielleicht könnten sie uns während dem sicheren Teil der Reise mal durch die gesperrten Teile des Schiffs führen und bei Gelegenheit etwas über den Dschungel erzählen.“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 06.10.2013, 20:54:40
"So'n Arschloch. Dem göbel ich in'ne Kajüte.", befand Shiver für sich als er die dummen Sprüche und Regelansprachen des Kapitäns über sich ergehen ließ, während er wortlos an dem Kapitän vorbei das Schiff betrat. Die Kontrolle der Mitbringsel würde er Wolfhard überlassen. Shiver hatte einen schweren Kopf von der letzten Nacht und keine Lust auf irgendwelche Gespräche und schon gar nicht auf irgendeine Form von Inventur. Dennoch konnte er seine trotzige Art nicht verkneifen, und da der Kapitän sich keine unnötigen Aussagen sparen konnte, rutschte es Shiver über die Lippen. "Sind 'nen Mann genauer Befehlsdurchsag'n, was? Ein Hundertprozentiger? Dann wird's ja nicht stör'n, wenn ich mich an'n Befehl halte, und nur im Schiff statt auf'm Schiff was trink'."
Mochte sein, dass er sich dem Kapitän damit nicht zum Freund machte. Es war Shiver egal. McKinkai hatte wahrscheinlich ausreichend Geld über den Tisch wandern lassen, dass Kapitän Barnes mit dummen Sprüchen umzugehen vermochte. Wenn nicht, mussten sie es eben ausrambolen.

Es würde eine langweilige Reise werden, bis sie endlich im Dschungel war. Vielleicht würde für einen Moment die Hölle losbrechen, oder ein bisschen Panik würde irgendwann ausbrechen. Der größte Brandherd war zwischen der Mannschaft und den Gästen zu erwarten, auch wenn jetzt noch fast alle vor den Worten des Kapitäns kuschten oder zumindest Höflichkeit und Demut vor seiner Autorität heuchelten. Wenn die Mannschaft eingespielt war, würden Shiver und seine Gefährten nicht gebraucht werden. Dann würden sie rumsitzen in der Hitze und sich wahrscheinlich so langer auf engem Raum auf der Pelle hängen, bis jemand die Nerven verlor. Untereinander, der Mannschaft gegenüber oder vielleicht auch Barnes gegenüber. Daraus ergab sich eine entscheidende Frage für Shiver. Nicht etwa, wie man Spannungen verhindern konnte, sondern vielmehr, wie er sich diese unendliche Zeit in diesem schwimmenden Sarg vertreiben sollte. Ohne Alkohol würde es nicht gerade einfacher werden. Ein geneigter Geschichtenerzähler oder auch nur Geschichtenhörer war Shiver eigentlich auch nicht. Wahrscheinlich würde er zu viel rauchen und sich irgendwann mit den schwachen Gliedern der Mannschaft, wenn es sie gab, verbrüdern. Und dann würde es wieder zu Problemen führen. Shiver mochte gar nicht drüber nachdenken. Sein Kopf war noch so schwer.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 07.10.2013, 16:26:10
"Nicht im Weg herumstehen und nicht stören, nicht klauen und nicht saufen. Nicht in den Maschinenraum, Turm und die Kajüten der Männer. Jawohl!" Maguerite nahm eine militärisch korrekte Haltung ein. Sie hatte noch nie gut mit Regeln gekonnt. Besonders nicht dann, wenn sie einfach befohlen wurden und akzeptiert werden sollen.

Unwillkürlich musterte sie die Matrosen an Bord. Ein großer Kahn, nur Männer, eine lange Reise und sie mitten dabei. Es war nicht so, dass sich Maguerite nicht zu helfen wusste, doch wusste sie aus eigener Erfahrung wie Männer waren und soweit sie es beurteilen konnte gab es Keinen an dem sie interessiert gewesen wäre, was sie erfahrungsgemäß aber nicht davon abhalten würde etwas zu probieren.

Es würde wohl schwierig werden einen Gang hinunter zu gehen und wenn einem jemand entgegen kam und man aneinander musste nicht die Hintern aneinander zu reiben. Auch diese Vorstellung trug nicht gerade zu ihrer guten Laune bei. Sie hatte sich wenigstens noch die Reise angenehm vorgestellt. Vielleicht sollte sie sich mittels eines Zauber das Wohlwollen des Kapitäns sichern? Aber barg seine Risiken und später wäre genügend Zeit dafür, wenn sie sich dazu entscheiden würde.

Gerade Shiver brachte sie wieder zum Lächeln, im Schiff zu trinken wäre eine gute Idee. Auch wenn der Herr Kapitän sich das sicherlich nicht so gedacht hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und zeigte ihre geraden, weißen Zähne.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 09.10.2013, 22:00:34
Der alte Kapitän strich sich über seinen langen Bart, während er die Antworten seiner Gäste abwartete, nickte immer wieder lächelnd den Männern und der einzigen Frau zu und murmelte leise "Wunderbar, wunderbar." vor sich hin. Als Shiver sich meldete, änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. War er dem ersten Kommentar zu einem Konterbier noch freundlich und zuvorkommend begegnet, so nahm er diesen Angriff und die offene Ankündigung der Missachtung seiner Regeln anscheinend nicht sehr gut auf.

"So ist es! Wenn ich oder einer meiner Männer dich mit Alkohol erwischen - und dabei ist es mir egal ob auf oder in meinem Schiff, fliegst du und kannst den Dschungel alleine durchqueren. Du wirst vermutlich keine Stunde überleben, also überleg dir gut, was du in den nächsten Tagen zu tun gedenkst."

Auch wenn einer seiner Gäste anscheinend nicht nach den Regeln spielen wollte, war Barnes zufrieden. Er lief auf sein Schiff, redete kurz mit einem seiner Männer – einem vielleicht 1,70 m großen Mann mit kurzen dunkelblonden Haaren, der ein einfaches weißes Hemd und eine braune kurze Hose trug – und winkte dann die Gruppe auf das Schiff.

"Ich muss mich jetzt um einige Dinge kümmern, damit die Fahrt losgehen kann. Mein erster Offizier Richard wird euch eure Kajüten zeigen. Für eine Rundführung werden wir später etwas Zeit haben."

 Mit diesen Worten stieg der alte Kapitän in das Schiff herab und ließ die anderen mit seinem ersten Offizier zurück, der sie einen Moment kritisch musterte, bevor er sie zu sich winkte und mit einem "Folgt mir bitte." durch das innere des Schiffs und in ihre Kajüten führte.
Das Schiff sah dabei von innen viel zerbrechlicher aus, als von außen. Während das Schiff außen mit Stahlplatten geschützt war, bestand die innere Konstruktion zum Großteil aus Holz, auch wenn viel Stahl und Eisen zu sehen und verbaut waren. Die Gänge waren noch enger als gedacht, denn durch breite große Rohre, die überall an der Decke entlangliefen, mussten sich die größeren Teilnehmer der Expedition beim gehen ducken. Außerdem musste man sich jedes mal an die Wand zwängen, wenn ein anderes Crewmitglied ihnen entgegen kam und in die andere Richtung gehen wollte. Die heißen Rohre, die den Dampf der Antriebsmaschine transportierten, der viele verbaute Stahl, die vielen Menschen und natürlich der Maschinenraum selbst, machte die Luft Unterdeck fast unerträglich – schon nach wenigen Minuten hatten alle angefangen zu schwitzen.

Die Gruppe lief an einer großen Treppe vorbei, die anscheinend in den Wachturm des Schiffes führte und erreichte nach wenigen Metern endlich die Kajüten. Zum Entsetzen der meisten, mussten sie feststellen, das nur vier Kajüten zur Verfügung standen. Ihr Führer und der erste Offizier Richard entschuldigte sich mit einem Schulterzucken.

"Seit froh das ihr nicht zu dritt in einer Kajüte schlafen müsst. Platz ist auf diesem Schiff rar. Macht es euch gemütlich, in einigen Minuten wird es losgehen."

Damit verschwand auch Richard in den Tiefen des Schiffs und ließ die Gruppe alleine mit den ganzen neuen Eindrücken. Um sie herum herrschte reger Betrieb, überall waren Männer unterwegs und riefen sich gegenseitig Befehle zu, während aus Lautsprechern an der Decke die Stimme des Kapitäns ertönte und weitere Befehle gab.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 11.10.2013, 01:16:54
Simon folgte dem ersten Offizier namens Richard zusammen mit den anderen durch die engen, heißen Gänge der Meersäufer. Er nahm seinen Hut ab, um damit nirgendswo hängen zu bleiben und besser sehen zu können, denn er war groß und musste darauf achtgeben, sich nicht andauernd den Kopf an den Rohren zu stoßen, die an der Decke entlangliefen. Sie waren heiß. Der Dampf in ihnen, mit denen die Maschinen angetrieben wurden, war heiß und heizte die Luft auf. Es war stickig. Simon fühlte sich fast so als würde er sich in einem Teekessel befinden, doch auch wenn er sich wohl noch an die Atmosphäre hier im Bauch des Panzerschiffes gewöhnen müsste, ließ er sich von den ganzen Unbehaglichkeiten nicht die Neugier nehmen, mit denen er voranschritt und alles – obwohl „alles“ nicht sehr viel war – in Augenschein nahm.

Simon trug es mit Humor, als Richard ihnen offenbarte, dass sie sich zu siebt vier Kajüten teilen mussten.
„Keine Scheu, ich beiße nur, wenn ich wirklich Hunger habe“, lachte er in die Runde und betrat die erstbeste der Kajüten. Dort entledigte er sich seines Gepäcks, machte es sich auf einer Koje bequem, wie von Richard vorgeschlagen, und war gespannt, wer sich wohl zu ihm in die Kabine gesellen würde. Er nahm an, dass die Gruppe Maguerite aus Anstand eine Kabine für sich allein überlassen würde, während die Herren der Runde sich jeweils zu zweit eine Unterkunft teilen würden – oder aber waren Maguerite und Shiver ein Paar? Eine kuriose Vorstellung. Simon hatte keine Probleme mit Gesellschaft, solange diese ihm nicht zu nah auf die Pelle rückte. Innerlich stellte er sich jedoch schon darauf ein, dass wohl in nächster Zeit seine „Tarnung“ auffliegen würde.

Der Platz war sehr begrenzt und Gesellschaft auf engem Raum bedeutete immer, dass man seinen Nächsten näher kennenlernte als es einem vielleicht lieb war. Seinen Bänderring würde Simon jedenfalls nicht ewig verbergen können, der bisher noch von seinem Halstuch gut bedeckt wurde, das sich allerdings schon mit seinem Schweiß vollsog und etwas unangenehm wurde.  Wie würden seine Gefährten wohl auf die Neuigkeit reagieren, dass er ein Sondergardist war? Würden sie denken, dass er ihnen die Belohnung streitig machen wollte? Würden sie aggressiv werden? Wenn er Shiver und dessen Paddel-Drohung bedachte, war das durchaus im Bereich des Möglichen. Simon war nicht zuletzt auch dank seines Schimmerkonsums ziemlich muskulös, auch von Natur aus war er nicht schlecht gebaut, jedoch schätzte er den alten, grimmigen Glatzkopf als ernstzunehmenden Gegner ein, sollte dieser sich entschließen, ihm das Leben schwer zu machen oder sogar zu verkürzen – Geschweige denn, sollten auch die anderen sich gegen ihn wenden. Durch seinen Status als Sondergardist war es ihm erlaubt, Magie einzusetzen, es war sogar erwünscht, wenn es ihm so ermöglicht wurde, seiner Pflicht nachzukommen. Seine Pflicht war dieser Auftrag. Allerdings war Teil des Auftrags, die anderen zu beschützen und nicht, sie zu bekämpfen. Doch sollte es hart auf hart kommen, würde Simon seinen Trumpf, den er im Ärmel hatte, die übernatürlichen Kräfte, die der Irrnebel ihm verliehen hatte, wohl oder übel einsetzen müssen – so ungern er auch jemanden verletzen wollte.

Eigentlich mochte Simon sich darüber keine konkreten Gedanken machen, doch es war besser, auf den Notfall vorbereitet zu sein. Die Reise würde keine einfache werden, ungeachtet dessen, was zwischen ihnen in der Gruppe geschah, jedoch wäre es dumm und fahrlässig, nicht zu versuchen, miteinander auszukommen. Sie wussten alle kaum etwas voneinander. Sie hatten sich etwas beschnuppert und einige Worte gewechselt. Jeder hatte versucht, sich zu verkaufen, um sich ersten Respekt in der Gruppe zu verschaffen, so viel war sicher. Simon konnte von niemandem seiner Gefährten sagen, dass er ihn – oder sie – durchschaute. Den anderen mochte es da nicht anders gehen. Er selbst war das beste Beispiel dafür, dass ein jeder wahrscheinlich seine eigenen Gedanken und Geheimnisse hegte.

Hatte Mr. Black wirklich so weise gewählt? Mit welchen Suchkriterien hatte er die Rechenmaschinen gefüttert, sodass am Ende ein solch wild zusammengewürfelter Haufen dabei herausgekommen war?
Viele Fragen schwirrten in Simons Kopf umher und die Umgebung machte es ihm alles andere als leicht, in sich zu gehen und Antworten oder zumindest Lösungsansätze, die zu Antworten führen könnten, zu suchen. Die Luft in diesem Schiff und dazu die hohe Temperatur waren alles andere als angenehm.
Erst einmal blieb ihm wohl nichts anderes übrig als abzuwarten und Kapitän Barnes‘ Männer ihre Arbeit machen zu lassen. Simon streckte sich auf seiner  Koje aus und zog seinen Hut etwas ins Gesicht. Er hatte vor, etwas zu dösen und sich im Stillen Gedanken zu machen – sich aber vielleicht auch zu unterhalten, sollte sein zukünftiger Kajütengenosse dazu in Stimmung sein.
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Beitrag von: Shiver am 11.10.2013, 09:28:42
Die Drohung Barnes hatte jene Wirkung, die ein feiner Nieselregel auf einen Fischer in Ölzeug hatte. Keine. Wahrscheinlich konnte Barnes seine Matrosen, die noch grün hinter den Ohren waren oder jene, welche Angst vor heißen, engen Tagen und Nächten fernab der Sonne hatten, mit seiner griesgrämig-wütenden Art beeindrucken. Shivers Ängste waren andere, sie waren anders gelagert. Drohungen, Hitze, Enge, Stickigkeit machten ihm herzlich wenig aus. Selbst Drohungen auszusprechen und sich ihnen auszusetzen, das war sein täglich Brot gewesen bis zu dieser Fahrt. Er wurde dafür bezahlt, kleinen Armleuchtern und großen Armleuchtern Angst einzujagen und wenn sie Drohungen für leere Worte hielten, ihnen die Nase einzudrücken. Das ließ Barnes letztendlich mit zwei Möglichkeiten: entweder seiner Drohung Kraft durch Durchsetzung verleihen oder es lassen. Aber letztendlich war diese Unterredung ohne wirkliche Bedeutung, denn Shiver hatte nicht einmal Alkohol dabei. Er zweifelte nicht daran, dass nicht einmal alle Männer Barnes sich an dessen Befehl hielten. Nichts wäre unwahrscheinlicher als eine Mannschaft, die hundertprozentig loyal und diszipliniert war. Sowas gab es nicht. Dennoch war es möglich, dass sie Shiver den Alkohol vorenthielten, dann könnte er sich unter Umständen noch eigenen Alkohol herstellen. Es war keine große Kunst beispielsweise Brot mit Speichel zur Fermentierung zu zwingen und dann in Zuckerwasser zu spucken und abzuwarten. Am Ende musste man es nur noch filtern, um den Schimmel loszuwerden. Eben jene Art von Künsten, die einem im Gefängnis die Zeit vertrieben.

Shiver sah, wie Simon vor ihm eine der Kajüten in Anspruch nahm. Maguerite würde wahrscheinlich ihre eigene Kajüte benötigen, aber Shiver brauchte einen Ort, um diese Kajüte im Auge zu behalten, andererseits war das Schiff so eng, dass die Wege kurz waren. Wahrscheinlich war es also egal, ob man nun in einer Kajüte war oder nicht. Er folgte Simon in die Kajüte und drängte sich in der Art als Kajütengefährte auf und legte sein Gepäck neben Simons nieder. "Ich schätz' ma', dass das alte Ehepaar, also dieser Alchemist und der Schütze, sich 'ne Hängematte teil'n wer'n. Aether redet mir zu viel, Wolfhard zu wenig. Bleibst nur du.", erklärte Shiver seine Wahl kurz angebunden und blickte aus der Kajüte, Maguerite andeutend, dass sie die Kajüte in nächster Nähe dazu beziehen sollte. Danach steckte Shiver seinen Kopf wieder in die eigene Kajüte und schaute sich genau um. Gleichzeitig lauschte er den Abfolgen von Befehlen, um einen Eindruck zu gewinnen, was für Befehle typisch für das Ablegen war und wie viel der Kapitän sagen musste. Lief viel von alleine oder waren sie auf die genaue Weisung des Kapitäns angewiesen? Vielleicht hörte er sich einfach auch nur gern reden. Manchmal gaben Befehle viel Aufschluss über die Person, welche sie aussprach[1].
Allgemein würde ihm diese Reise in diesem engen, schwimmenden Sarg genügend Zeit und Möglichkeit geben, etwas über seine neuen Gefährten zu lernen. Enge, Hitze, Schweiß. Manche ertrugen es, andere wurden wild und unbeherrscht und verloren sich. Ideale Momente, um etwas über ihre Persönlichkeitsstruktur zu lernen. Shiver blickte mit stechendem Blick zu Simon, und zog dann ein Mundwinkel hoch. "Wenn ich schnarch', dann um deine zierliche Gestalt vor wild'n Matros'n zu verteidig'n.", scherzte er nun seinerseits.
 1. Motiv erkennen 20 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg878034.html#msg878034)
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 15.10.2013, 19:31:18
Maguerite ging wie anscheinend alle anderen davon aus, dass sie die Einzelkabine bekam. So verschwand sie direkt in einer Kabine und legte ihr Zeug demonstrativ auf die anderen Kajüten der Kabine. Sie fühlte sich ziemlich unwohl in diesem Haufen aus Stahl, Rost und Männerschweiß.
Doch wenn sie ehrlich zu sich war, war ihr der Gedanke nun in den Dschungel auf zu brechen noch unangenehmer. Das leichte Vibrieren des Metallkolosses war auch nicht gerade förderlich um ihr merkwürdiges Gefühl im Magen zu vertreiben.

Um sich selbst von ihrem Unwohlsein abzulenken verließ sie direkt ihre Kajüte wieder und trat direkt zu Shiver: "Versucht aber nachts bitte nicht so laut zu sein, bei ständigem Gestöhne schlafe ich wirklich unruhig. Und ihr wollt mich nicht unausgeschlafen erleben." griff sie frötzelnd den Faden von Shiver auf, um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen. Insgeheim wartete sie nur auf den Ruck, der durch das Schiff gehen würde, wenn sie ablegen würden, damit der immense Drang einfach den Gang entlang und wieder an Land zu rennen.
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Beitrag von: Simon Hook am 15.10.2013, 20:43:10
Shiver gesellte sich zu Simon und das konnte dem Sondergardisten nur Recht sein. Bei diesem bereits älteren, vernarbten Mann konnte man wenigstens einschätzen, woran man war. Er kommentierte dessen Erklärung und die eigene Ernennung zu Shivers kleinstem Übel mit einem akzeptierenden Nicken.
„Leider bin ich nur halb so zierlich wie ich es mir hier drin wünschen würde“, erwiderte Simon Shiver mit einem schiefen, selbstironischen Grinsen auf dessen Scherz, denn er war groß und breit genug, dass er in dieser Konservenbüchse nur unbedingt uneingeschränkt bewegen konnte. Auch die Enge der Kabine verlangte ihm Aufmerksamkeit ab, damit er sich nicht an Decke oder Wänden stieß. Aber nicht nur die Enge war unbequem, sondern langsam würde Simon in seiner Kleidung die Hitze auch etwas lästig. Missmutig musste er wieder aufstehen und sich einiger Sachen entledigen, darunter auch seinen Brustpanzer, mit dem das Liegen ohnehin sehr unbequem war, und schlug sich beim Lösen der Lederriemen den Ellenbogen an – was er mit einem leisen Fluch quittierte. 
„Wenn hier wer schnarcht oder stöhnt, stopfe ich mir was in die Ohren. Bei den ganzen Flussmatrosen um uns herum wird das wahrscheinlich auch nötig sein. Die sind sicher lauter als die Maschinen“, kommentierte Simon Maguerites Bitte, nachts leise zu sein, mit einem schelmischen Zwinkern.
Nun konnten sie wohl nur darauf warten, dass die Meersäufer ablegte und sie im Anschluss vielleicht die in Aussicht gestellte Führung bekamen. Simon ahnte, dass Langeweile an Bord ihr größter Feind werden könnte.
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Beitrag von: Wolfhard am 15.10.2013, 22:22:40
Da es für ihn eigentlich kein Rolle spielte, mit wem er den Raum teilte, auch wenn er anhand der aktuellen Konstellation vermutete das es Aether sein würde, trat Wolf einfach in die nächste noch freie Kabine. Dort war sein Gepäck, mit Ausnahme der Werkzeugrolle, schnell verstaut, welche auf der Koje landete um sich gegebenenfalls mit der Arbeit an ein paar Pfeilen die Zeit zu vertreiben.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 16.10.2013, 11:48:49
Während die Gruppe sich langsam in den engen Kajüten zurechtfand und ihre Ausrüstung verstaute,  wurde es Unterdeck noch geschäftiger und unübersichtlicher als anfangs gedacht. Immer wieder rannten Matrosen an den Kajüten vorbei – darunter auch einige kleine Greifer, die sich hier viel geschickter bewegten als ihre menschlichen Kollegen – um in die verschiedenen Räume des Schiffes zu gelangen und gerade erhaltene Befehle auszutauschen oder ihren neuen Arbeitsplatz aufzusuchen. Der Kapitän schien dabei nur benötigt zu sein um alles zu überwachen, zu organisieren und auf dem richtigen Kurs zu halten. Die Crew selbst schien genau zu wissen, was sie tun mussten. Ab und zu wurde der Gruppe ein Blick zugeworfen – besonders Marguerite – aber ansonsten schienen sich die Matrosen zumindest in diesem Moment noch von der Gruppe fernzuhalten und sie zu ignorieren.

Dann endlich fuhr ein Ruck durch das Schiff und es nahm endlich Fahrt auf. In den ersten Minuten war noch weiter reges Treiben in dem Schiff zu hören und zu sehen, bis sich die ersten Matrosen schweißgebadet in ihre Kajüten begaben und sich beschäftigten und ausruhten. Einige spielten Karten oder Würfelspiele, andere unterhielten sich, erzählten sich schmutzige Witze und lachten oder ruhten sich ganz einfach aus. Trotzdem kehrte nie wirklich Ruhe ein, denn neben den Gesprächen der Matrosen war das laute Arbeiten der Maschinen allgegenwärtig. Die nächsten Stunden waren ereignislos, bis auf das stetige Kommen und Gehen der Matrosen und mit der Zeit breitete sich Langeweile aus. Schon jetzt gab es hier unten für die Gruppe nichts zu tun. Neben der Enge der Kajüten und der Hitze, war die Langeweile wohl das größte Problem. Die Matrosen schienen nicht besonders redselig und blieben lieber unter sich und bewegen durfte man sich auf dem Schiff auch nicht wirklich. Wie zur Rettung erschien Richard, der erste Offizier.

"Wir haben vor etwa zwei Stunden Middlesteel verlassen und sind nun auf dem Weg zum Shedarkshe. Wir werden noch etwa Vier Tage brauchen um ihn zu erreichen und in Neun Tagen werden wir Liongeli erreicht haben. Ich schätze, ihr wollt ein bisschen frische Luft schnappen, seit aber vorsichtig wenn ihr das Deck betretet."

Er ging voran, grüßte auf dem Weg einige der Matrosen und kletterte dann die Leiter hinauf auf das Deck. Oben angekommen zündete er sich eine Zigarette an und ließ seinen Blick über das Umfeld gleiten. Auf dem Deck selbst waren nur um die Fünf Crewmitglieder zu sehen, der Rest schien sich im Schiff zu beschäftigen. Der etwa 50 Meter breite Fluss war umgeben von einem dichten Mischwald, der sich erstreckte soweit das Auge reichte. Wie auch in den anderen Wäldern Jackals, gab es hier eine reiche Flora und Fauna, die man bestaunen konnte. Natürlich konnte sich der Wald nicht mit Liongeli messen, der viel exotischer war aber zumindest konnte man an Deck ein bisschen Zeit vergeuden und es war allemal spannender als im Bauch des Schiffes.
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Beitrag von: Shiver am 17.10.2013, 14:32:25
Shiver zündete sich ebenfalls eine Zigarette an, als sie auf dem Deck des schwimmenden Sarges angekommen waren. Nicht, dass ihm die Luft außerhalb der stickigen Räume zu gut war oder dass er nicht wagte unter Deck zu rauchen. Es war einfach diese typische Art von Schmachter, gepaart mit der unschlagbaren Fähigkeit einer Zigarette, jemanden etwas zu tun zu geben, während man wartete. Shiver genoss den ersten Zug und blickte in Fahrtrichtung den Fluss herab. Seine Blicke streiften am Rande den Mischwald, ohne wirklich in der Lage zu sein, die unterschiedliche Bäume mit Namen benennen zu können. Zwei tiefe Züge am Glimmstängel, die er dann mit einem Ausatmen aus der Lunge pustete, dann schließlich fing er an, Simon, der neben ihm stand, anzusprechen.

"Was sie wohl für 'ne Motivation hab'n, auf dies'm Kahn zu malochen?" Shiver blickte zu Simon und zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich sind'se so tumb wie wir, was? Wiss'n selbst nicht, warum sie's tun. Irgendwie für Geld, oder weil sie nich' wiss'n, was'se sonst tun soll'n, oder für irgendwelch'n ander'n Mist." Der vernarbte Glatzkopf sprach laut genug, dass die Gefährten und Richard um ihn herum das auch hören konnten, wenn sie ihm zuhören wollten. "Das is' doch witzig im Leb'n. Nie weiß man, was man g'rad so tut. Und am Ende sucht man dann 'ne Erklärung, warum man was g'macht hat. Irgendwann findet man auch 'ne Antwort, um sich selbst einzulull'n. Wir Menschen sind schon 'nen naives Pack. Arbeiten in schwimmend'n Särg'n und geh'n für erbärmliche Bezahlung in'n Untergang. Für so'n Müll geht man weg von Liebe, von Brust, von Schnaps. Is's die Abenteuerlust? Is's der Ruf nach groß'n Tat'n? Nah! Es wohl eher immer dies's immer weiter vorangeh'n, was? Ohne auch nur irgend'nen Scheiß von dem zu versteh'n, was man da macht. Besonders deutlich wird mir das immer bei'n Seefahrern. Sind doch irgendwie die Einz'gen, die in 'nem Sarg arbeit'n und sich für frei halten. Bist als Seefahrer unter'm Barnes frei? Nah. Scheinbar sin'wa nich'ma im Geiste frei. Sieh dir Shanty den Freischärler an." Shiver zeigte mit seinem krummen, vernarbten Zeigefinger der rechten Hand auf Aether. "Er hat dies'n Prozess des sich 'nen Sinn geb'n schon hinter sich, wenn dich an'ne Worte auf'm Metdampfer erinnerst[1]. Was sagt's uns? Macht das Sinn dafür gleich den unbekanntest'n und damit sicher gefährlichst'n aller Orte zu besuch'n? Macht kein Sinn, wa? Dacht' ich mir. Bin ma' gespannt, was für dumme Ausred'n wir für uns're dumm'n Tat'n find'n, obwohl wir in Wirklichkeit nich' wiss'n, was wir hier tun."

Shiver steckte die Zigarette wieder in den Mund und zog genüsslich daran. Es faszinierte ihn zutiefst, wie Menschen sich in Probleme ziehen ließen. Er liebte diese Diskrepanz zwischen dem, wie Menschen sich ihr Leben vorstellten, und dem, wie sie es tatsächlich lebten. Er war begeistert von der unaussprechlichen Varianz des Lebens, welche vom menschlichen Geist so verwässert wurde, dass Menschen tatsächlich glaubten, dass ein einziges Schicksal, einzelne Prinzipien oder der reine Zufall sie leiten würden. Menschen unterschätzten, dass das meiste in ihrem Leben aus Unwissenheit, Unachtsamkeit, Dummheit und Unfähigkeit geschah, und dann erst durch Zufall, Fähigkeit und Wissenheit sowie Achtsamkeit, jeweils die eigene und die der sie umgebenden Wesen, ergänzt wurde. Er bewunderte diese süße Naivität, die auch ihm zu eigen war, und er fürchtete sie. Er war ebenfalls ein äußerst naiver Mensch, der sich von einer unglücklichen Geschichte in die nächste treiben ließ. Das Anbandeln mit vergebenen Frauen, das Bergen unbekannter Artefakte aus unbekannten Dschungeln für kleine Gegenleistung, das Anvertrauen seines Lebens an Menschen, denen er nicht einmal bis zum Ende seines glimmenden Zigarettenstummels trauen würde. Shiver lächelte mit seiner Zigarette im Mundwinkel, obwohl sein Kopf vom letztabendlichen Suff noch immer schwer war. Manchmal musste man seine eigene Dummheit einfach umarmen und abwarten, was dann passierte.
 1. Shiver will vor Richard nicht genau darauf eingehen, was Shanty gesagt hat. Zur Erinnerung: Er sagte, er wolle aus der Stadt verschwinden, damit etwas Gras über seine Taten wächst. Nachzulesen hier (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7762.msg870537.html#msg870537).
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Beitrag von: Aether Shanty am 17.10.2013, 22:29:50
Erleichtert ließ Aether seine Habseligkeiten in der kläglichen Kabine zurück und folgte dem ersten Maat Richard in die Freiheit an Deck. Mit aufgewühlten Gedanken hatte er das Schiff betreten und bezog gemeinsam mit Wolfhard eine der engen Kajüten, tief im Bauch des Panzerbootes. Dort in seiner Koje sitzend konnte er seinen Geist kaum zur Ruhe bewegen. Für seine Verhältnisse untypisch verlor er keinerlei Worte während des Auslaufens, sondern vergrub sich in seinen Habseligkeiten, welche er wieder und wieder nervös durchsah. Seine Erinnerungen am Pier trafen ihn nahezu unvorbereitet und die Enge, die Hitze und die ölige Lichtlosigkeit der Meersäufer verhinderten jeglichen verzweifelten Versuch, sich innerlich zu beruhigen. So kam die Erlaubnis das Deck zu betreten gar einer plötzlichen Einladung in das Paradies jenseits der Wolken gleich. Je näher er der Leiter nach oben hinaus kam, umso heller wurde sein Gemüt. Als er endlich den kühlen Fahrtwind auf seiner von Schweiß durchnässten Haut spürte, erlaubte er sich endlich lautlos gen Himmel zu lächeln. Er wagte ein paar Schritte auf dem schwankenden, Reling losen Deck und kniete sich nicht weit der restlichen Gruppe gen Boden um seinen Blick näher an die Wasseroberfläche zu bringen. Aether spürte, wie seine Konzentration für das Hier und Jetzt zurück kehrte, wie seine Sinne sich schärften und er die trüben Gedanken der Vergangenheit erneut in die dunklen Ecken seines Geistes sperren konnte, wo er sie schon so oft verschlossen hatte.

Amüsiert und von Abenteuerlust gepackt lauschte er den Worten des Glatzkopfes Shiver, welcher über das Sein selbst auf seine gänzlich einfache, brutal kühl kalkulierte, sowie unendlich stoisch nuschelnde Weise philosophierte. Ihm kam in den Sinn, wie oft dieser Kerl ihn in den wenigen Stunden die sie miteinander verbrachten, mit seiner eigenen Art die Welt zu sehen überraschte und gleichzeitig ironisch glasklar aus der Seele sprach. Wieso war er wirklich hier. Weil er aus Middlesteel verschwinden wollte, bis seine Häscher ihn einfach vergessen hatten? Der Kerl mit der Zigarette hatte Recht. Es gab durchaus wesentlich einfachere, sichere Wege unter zu tauchen, als sich auf diese Reise ein zu lassen.

Aether stand auf, steckte seine Daumen in die Hosentaschen und wandte sich gelassen an Shiver. "Wahre Worte, Mister Shiver. Vielleicht sind wir Menschen dazu verdammt mit verbundenen Augen durch die Dunkelheit und das Chaos unseres Seins zu stolpern und sind auch noch so dumm und glauben fest daran, unser Handeln hätte auch nur ansatzweise ein höheres Ziel!" Er ging schlendernd ein paar Schritte auf ihn zu, wobei er lächelnd versuchte, dem Blick des Hünen stand zu halten. "Oder, vielleicht läuft es in Wahrheit völlig anders. Stell dir vor, wir würden eines Tages herausfinden, dass unser torkeln, stolpern, herumirren und der ganze Irrsinn am Ende doch seinen Zweck ergab!" Dabei fing er an laut zu lachen. "Reden wir es uns ein, mein Freund. Reden wirs uns derweil einfach ein. Und bis denn lasst uns die Zeit mit Abenteuern vertreiben." Dabei zwinkerte er Shiver zu und drehte den Kopf erneut in Richtung des kühlen, beruhigenden Fahrtwindes.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 20.10.2013, 18:22:55
Die Matrosen auf Deck und auch der erste Offizier selbst schienen nicht besonders beeindruckt von dem philosophischen Ausbruch Shivers zu sein. Auch seine Beleidigungen den Seefahrern gegenüber ließ sie anscheinend kalt. Einige blickten sich nichtmal nach Shiver um, andere zuckten mit den Achseln und gingen wieder ihren eigenen Gedanken nach oder genossen einfach nur unter freiem Himmel zu stehen und den Fahrtwind spüren zu können. Nur Richard antwortete auf die Worte Shivers und das – seiner Wortwahl nach zu urteilen – stellvertretend für die gesamte Mannschaft.

"Ihr seit aus dem gleichen Grund hier wie wir.  Wir alle brauchen Geld und das bekommen wir von diesem McKinkai – wieso auch immer ihr dafür nach Liongeli müsst. So einfach ist das und dahinter steckt auch kein verstecktes edles Motiv. Jeder ist aus freien Stücken und unterschiedlichen Gründen hier und kann gehen wann immer er will. Wir sind nicht in Hochhäusern zusammengepfercht wie die Schreiberlinge der Dock Street oder führen ein graues Leben wie die armen Schweine unten in Greenhall, wo man seine Identität abgeben muss, bevor man zur Arbeit geht.

Wir SIND frei, auch wenn wir in einem schwimmenden Sarg arbeiten.

Und wer sagt,wir müssten weg von Liebe, Brust und Schnaps? Das gibt in jedem Hafen für ein paar Pennys!"


Die letzten Worte gingen fast im lauten Gelächter unter. Die anderen Matrosen hatten sich bei den Worten umgedreht, lachten und nickten. Ein kleiner Mann mit dunkelblonden Haaren ergriff das Wort. Er trug ein verschwitztes Hemd und hatte erst vor wenigen Minuten mit seiner Arbeit aufgehört. Er ging einige Schritte nach vorne und klinkte sich dann in das Gespräch ein.

" 's gibt kaum was gefährlicheres als den Dschungel, jeder Tach könnt der letzte sein und noch nichma in Rapalaw Junction isses sicher. Das is der Grund warum ich hier bin. Nervenkitzel und Adrenalin."

Jetzt kamen auch einige wenige andere Männer dazu und erzählten, warum sie auf dem Schiff arbeiteten. Die Gründe waren so unterschiedlich wie die Personen selbst aber eines hatten sie alle gemeinsam. Es war ein einfaches "in den Tag leben" ohne weiter darüber nachzudenken, es war die Gefahr, die Abenteuerlust und das Geld, das die Crew antrieb und zusammenhielt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 21.10.2013, 20:33:20
Shiver kam nicht umher zu lächeln. Es hatte für sein Verständnis etwas Bezauberndes, wie alle auf diesem Schiff so taten als ließe sich Selbstverwirklichung und hierarchische Disziplin vereinbaren. Als sein sie frei in ihren Entscheidungen, als gäbe es nicht sinnigere Varianten sein Geld zu verdienen als sich der unbekannten Gefahr hinzugeben. Wie sie gleichzeitig versuchten, so zu tun, als hätten sie diese Entscheidung frei getroffen, und doch sagten, dass nicht alles frei war. Wie sie gleichzeitig davon berichteten, dass kein verstecktes, edles Motiv dahinter steckte und doch die Freiheit als höchstes Gut achteten. Menschen waren voller Widerspruch. Und diese Momente, wenn es ihnen dämmerte, waren jene Momente, die Shiver mit einer merkwürdigen Glückseligkeit erfüllten. Es waren die einzigen Momente, in denen Shiver etwas wie Zufriedenheit spürte, jene Momente, in denen sich wohl fühlte, wenn die ganzen Illusionen des Lebens - diese Prinzipien, Ideale und Absolutismen, die Shiver so viel Angst machten - sich für einen Moment durchschauen ließen und die Absurdität des Lebens an die Oberfläche glitt, auch wenn sie kurz darauf wieder von den Wogen der individuellen und kollektiven Sinngebung geschluckt wurden. Hier lebten sich die Seemänner die ihnen typische Utopie von Freiheit vor und glaubten ernsthaft daran. Es gab nichts daran, außer für Shiver selbst, auszusetzen. Sie hatten Shiver jenen Moment geschenkt, den er brauchte, um eine Entscheidung zu treffen. Er würde nicht versuchen, ihnen das Leben während der Fahrt schwer zu machen.

"In den Tag leben, Kohle scheffeln und Nervenkitzel. Brüste und Schnaps in jedem Hafen. Damit kann ich leben.", kommentierte Shiver schließlich die Worte der Seemänner. Er war begeistert, dass sie tatsächlich versuchten sich zu rechtfertigen und dies, zumindest nach Shivers Lesart, auch ehrlich taten. Dass sie sich animiert fühlten, ihre Motivation zumindest zu hinterfragen, war für den Glatzkopf sehr wichtig. Shiver hoffte, dass auch seine neuen Gefährten dies taten. Nur so wäre es möglich, dass sie ein gewisses Vertrauensverhältnis aufbauten. Wenn sie sich selbst hinterfragten und nicht ihre Gefährten. Wer sich verletztlich fühlte, weil er zu zweifeln begann, betrog weniger andere, es sei denn, es war ein kranker Wesenszug. Dann würde er es wohl noch häufiger machen. Aber ein Grundstock an Selbstzweifel war angebracht, um eine Gruppe zusammenzuhalten, es sei denn, man wollte sich auf eine Hackordnung einlassen und Shiver hasste Hackordnungen oder festgetretene Hierarchien. Shiver blickte lächelnd zu Richard. Wer weiß, vielleicht wusste sie, wie nah Utopie und Dystopie aneinander lagen. Wie schnell aus ihren friedfertigen, freiheitlichen Leben ein eingepferchter Horror werden konnte, war ersichtlich. Aber wenn sie ihren Kapitän wirklich respektierten, aus freien Stücken, und so schien es nunmal, würde Shiver auch weniger feindselig sein.
Zufrieden damit zu wissen, woran er auf diesem Schiff war, ließ er sich den Wind um die Nase wehen.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 22.10.2013, 19:25:06
"Männer und ihre Brüste." lächelt Maguerite amüsiert: "Naja nicht ihre Brüste."
Amüsiert schaut sie zu dem Matrosen, Shiver kennt ihre direkte Art ja, von daher scheint es ihr mehr Spaß zu versprechen den jungen, durchschwitzten Mann etwas auf zu ziehen.

"Irgendwie würde kein Mann von seiner Mutter richtig entwöhnt, wie sonst konnten sie eine solche Faszination ausüben?" fragt sie in die Runde ohne jemanden direkt an zu schauen: "Wisst ihr eigentlich wie man Männer lenkt?"
Sie kicherte leise: "Eigentlich gibt es zwei Möglichkeiten, mit Brüsten oder mit Hintern." Ihre Brust hebt sich leicht, während sie einatmet, um mit den Schultern zu zucken, als der Blick des Matrosen sofort von ihrem Gesicht abrutscht, als wolle sie sagen: siehst du?

"Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken ob du in dem Hafen liebe findest oder eine Frau eine Münze." sie zwinkert dem Matrosen zu: "Prostitution ist nicht um sonst ein Gewerbe und ein durchaus einträgliches dazu." Maguerite ist sich bewusst wie ihre letzte Äußerung aufgenommen werden kann. Doch ihr ist es ziemlich egal.
Als wäre ihr die Unterhaltung auf einmal langweilig geworden dreht sie sich zu Samual und Simon um: "Was macht ihr, wenn ihr nicht gerade auf einem Metallberg in den Dschungel reist?" fragt sie die beiden interessiert.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 23.10.2013, 11:37:04
Nachdem er schon die Zweite Feder beim spalten ruiniert hatte, rieb sich Wolf, die von der Arbeit im schlechten Licht der Kabine müde gewordenen Augen und legte sein Werkzeug beiseite. Einen Moment überlegte er sich noch etwas in dem Reisebericht über den Dschungel zu lesen, entschied sich dann aber dafür den anderen an Deck zu folgen um seinen Augen etwas Erholung zu gönnen. Der weg war dank der geringen Grösse des Schiffs schnell gefunden und so trat er gerade rechtzeitig ins Freie um Marguerites Frage noch mit zu bekommen.
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Beitrag von: Samual am 23.10.2013, 17:10:42
Samual fühlt sich bedrückt als er in das inneres des Schiffes hinabsteigt. Er nimmt sich schnell die letzte Kabine die er zusammen mit Carl teilen würde. Nun er hätte fast einige Jahre auf einem ähnlichen Gefährt verbracht. Nun engte es ihn ein er fühlte sich wie im Käfig. Fast als wäre er wieder daheim. Doch hier war er mehr oder wenig freiwillig und konnte daher wieder gehen. Als ihnen gesagt wurde sie könnten jetzt an Deck. War er erleichtert und ging schnell hinauf.

Oben setzte Samual sich aufs deck und lehnte sich an den Turm wobei er den Hut sich aufs Gesicht und das immer anwesende Gewehr Auf die Beine Legte. Als Marguerite ihn anspricht schiebt er den Hut leicht Hoch um drunter hindurch sehen zu können. "So dies und das. Meistens übe ich auf dem Schießplatz. Sonnst versuch ich nicht aufzufallen. Sonst helfe ich Carl oder auch dem ein oder anderen Bürger. Unsere Gegend ist recht sicher geworden seit wir da leben." Ein leichtes Grinsen schleicht sich auf Samuels Gesicht während er antwortet, dass verrät das es noch nicht alles war. Doch mehr war er scheinbar nicht bereit zu sagen den der Hut wanderte schon wieder Tiefer so das die Augen wieder verdeckt waren.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 23.10.2013, 17:17:33
Da Shiver nicht weiter auf Aethers Bemerkung zu reagieren schien, lies er von dem Glatzkopf wieder ab und hörte der Dame an Deck aufmerksam zu. Er lachte laut auf, als sie über die Vorzüge weiblicher Kurven scherzte. Aether selbst hatte sich dem charmanten Dasein eines Kavaliers verschrieben, so versuchte er jegliche Frau, welche er in seinem Leben begegnete, den selben Respekt zu zollen und würde niemals in ihrer Gegenwart sie auf ihre geschlechtlichen Vorzüge reduzieren. In ihrer Gegenwart wohlgemerkt. Verträumt erinnerte er sich an die letzte intime Begegnung mit einer stattlichen Schönheit des anderen Geschlechts, gleichsam an das Gefühl des ablaufenden Wassers im Waschzuber, den sie sich gemeinsam geteilt hatten, als eine fehlgeleitete Kugel ihres Ehemannes den unteren Teil des Holzgefäßes leckschlagen lies. Naja, sei es drum. Der Abend war das nackte Rennen durch die Highroll Street durchaus wert. Schmunzelte er zu sich selbst in Gedanken.
Frauen, so unsterblich schön und grazil sie auch waren, bedeuteten gleichsam nahezu immer Probleme. Aether hoffte inständig, Marguerite würde sich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen und auf ihre offensichtlichen Reize vor der Mannschaft weiter anspielen. Denn Nächte auf dem Wasser können einsam sein, weit draußen, abseits der Zivilisation. Innerlich notierte er sich ihre Kajüte im Auge zu behalten und im Notfall einzuschreiten, sollte es zu überstürzten Handlungen der Crew kommen. So beobachtete er die Wasseroberfläche weiter nachdenklich und richtete sein Gehör weiter auf die Gespräche um ihn herum. Samual, ein weiterer Freischärler im Dienste des Volkes? Interessant. Aber seine geheimnisvolle Art entging Aether keineswegs. Ob er die Wahrheit sprach oder nicht, er würde vorerst mit den wenigen Worten leben müssen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 23.10.2013, 17:23:21
„Ebenfalls dies und das“, antwortete Simon mit einem geheimnisvollen Grinsen und zwinkerte Marguerite zu. Wie Hauptmann Flare es ihm aufgetragen hatte, wollte Simon seine Rolle als ehemaliger Presser aus Ham Yard so lange spielen wie es möglich war, und seinen Reisegefährten seine Identität als Sondergardist sowie seinen Auftrag nicht auf die Nase binden. Dennoch wollte er vermeiden, sie anzulügen, sofern es nicht erforderlich war, denn das würde später nur negativ auf ihn zurückfallen.
„Es gibt immer etwas zu tun – mal mehr, mal weniger. Ich entspannte gerade ein wenig im Goldhair-Park“, erzählte er, während er die gewonnene Freiheit ohne seine Rüstung nutzte, um seine etwas steif gewordenen Glieder zu strecken, „als Black so freundlich war, mich darin zu unterbrechen und mich auf seine charmante, unterschwellig erpresserische Art anheuerte.“ Sicher war allen Anwesenden der Goldhair-Park Treffpunkt für die Elite und die Reichen der Stadt Middlesteel bekannt, in dem diese sich vergnügen konnten und unter ihresgleichen waren.
Simon lehnte sich an die Reling und betrachtete nachdenklich die Landschaft, die an ihnen vorbeizog. Das letzte Mal, als er die Welt außerhalb von Middlesteel gesehen hatte, war er noch ein Kleinkind gewesen. Damals, vor dem Vorfall mit dem Irrnebel. Er konnte sich nicht daran erinnern. Nun kam er nicht umhin, ein wenig Freiheit zu schnuppern, obwohl er seine Pflicht als Ehre ansah und sich nicht freiwillig von seinem Auftrag zurückziehen würde. Was würde es ihm auch nützen, die Chance zu ergreifen und zu fliehen? Das würde Simon nicht in Erwägung ziehen, was noch nicht einmal mit dem Bänderring und den Weltensängern zu tun hatte. Er war glücklich mit seinem Dasein als Sondergardist. Im Dienste Jackals hatte er seine Bestimmung gefunden.
Bevor er gedanklich jedoch zu weit abschweifte und seine Sprechpause zu einem Schweigen wurde, zuckte er mit den Schultern.
„Sie sollten den Matrosen vielleicht keine Hoffnungen machen, Miss“, riet er Maguerite schelmisch und wechselte damit das Thema. „Sonst muss Barnes noch um die Moral seiner Männer fürchten.“
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Beitrag von: Der Flüstermann am 24.10.2013, 15:53:54
Der kleine Mann mit den dunkelblonden Haaren lachte nach Shivers Antwort laut auf und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. "Das hab ich mir gedacht. Is garnich so schlecht, so'n Leben unter Barnes. Is'n guter Käptn, streng aber gerecht." Die anderen Männer pflichteten ihm bei und nickten um seine Aussagen zu bestätigen. Sie schienen alle durchaus zufrieden mit ihrem Leben zu sein. Es war zwar anstrengend, schien sie aber auf irgendeine Weise zu erfüllen.
Zusammen genossen sie für einen Moment den Fahrtwind, bevor Marguerite das Wort ergriff. Unwillkürlich glitten die Blicke der Crew an Marguerite hoch und runter, bevor sich einige wieder unter Kontrolle hatten und fast schon zwanghaft woanders hinstarrten.
Vielleicht war es der Einfluss ihres Kapitäns, vielleicht auch etwas anderes aber die Männer schienen nur kurz von Marguerite angezogen zu werden - bis auf zwei, drei Männer, die ihren Blick anscheinend nicht von ihr nehmen konnten, sie weiterhin anstarrten und mit ihren Blicken regelrecht auszuziehen schienen. Dem ersten Offizier Richard entging das nicht und mit ein paar kurzen Schritten war er an die kleine Gruppe herangetreten, um sich hinter den Männern aufzubauen. Anschließend wandte er sich an Simon, seine Stimme war ruhig, doch nur solange er mit Simon redete.

"Ihr müsst euch keine Sorgen um die Sicherheit der Lady machen. Der Kapitän hat versprochen jeden von euch sicher in den Dschungel zu bringen und der Crew eingebläut euch in Ruhe zu lassen." Anschließend beugte er sich zu den drei Männern herüber. In seiner Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton, als er sie ansprach und auf die Regelungen aufmerksam machte. "Ihr wisst was Barnes gesagt hat." Dann flüsterte er ihnen noch etwas zu[1] und verließ das Deck, um wieder in den Tiefen des Schiffes zu verschwinden. Die drei Männer sahen sich demonstrativ um und mieden den Augenkontakt. Der Mischwald, der sie umgab, schien auf einmal viel interessanter geworden zu sein als alles andere.
Doch wie lange würde es dauern bis die Drohung ihre Wirkung verlor? Würde es auf der Reise noch Probleme mit einem Teil der Crew geben? Waren sie in Gefahr?
 1. Wahrnehmung würfeln bitte, wer versuchen will etwas zu verstehen.
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Beitrag von: Shiver am 24.10.2013, 16:56:29
Der vernarbte Mann fühlte sich über die große Narbe an seiner Stirn und rieb sich dann die Augen und die Stirn. Marguerite hatte sich wieder in den Mittelpunkt setzen können und dementsprechend würde Shivers Frage, warum die Leute jeweils mit an Bord waren, untergehen. Sie hinterfragten ihre Motivation nicht vordergründig, aber vielleicht würden sie Shivers Frage mit in die Kajüten nehmen und in Dunkelheit oder im Zwielicht flackernder Lampen, in all der Hitze und Enge darüber nachdenken, warum sie das taten, was sie taten. Doch jetzt würde es dahingehend keine Chance mehr geben. Niemand konnte mit Aufmerksamkeit so gut spielen wie die Perle, da gab es nichts vergleichbares und dementsprechend war es müßig, diese Frage wieder in den Vordergrund zu rücken.
So ignorierte Shiver die folgende Gespräche um Marguerites Sicherheit. Seine Meinung dazu war bekannt innerhalb seiner Gruppe und wer die grundsätzlichen Gepflogenheiten einer Frau gegenüber nicht wahrte und nichts von Shivers Meinung darüber wusste, der würde eben ohne Vorwarnung gleich die Konsequenz seines Versuches zu spüren bekommen. Der grimmige Kneipenschläger wiederholte sich ungern und so stellte er sich zu Aether, innerlich fluchend, dass er aus seiner Position das Flüstern Richards nicht mitbekam. Er wurde sich des Flüsterns auch erst gewahr, als er von Aether wieder zu Richard geschaut hatte. Kurz kniff er die Augen zusammen. Er konnte diese stimmlose Sprechen noch nie ab. Er drang immer bis in sein Mark vor und neigte dazu, ihn aggressiv werden zu lassen. Er spürte schon jetzt seine Galle, auch wenn er die Worte nicht verstand. Er hörte dieses Pispern und unwillkürlich ballte sich seine Faust.

"Abenteuer, was? Was is' 'nen Abenteuer, Mister Shanty?", fragte Shiver unvermittelt, um sich von seiner aufsteigenden Aggression abzulenken. "Sind meine Abenteuer das, was deine Abenteuer sin'? Ich mein, wenn wir uns's einreden soll'n, dass das alles 'nen Sinn macht oder machen kann, irgendwann, bedeutet doch, dass wenn wir 'nen gemeinsam'n Sinn wollen, wir 'ne ähnliche Idee von dem hab'n müss'n, was wir woll'n, was?" Shiver lachte auf und schlug Aether mit einer Wucht, aber freundschaftlich auf die Schulter. "Nich's für ungut, Aether. Ich bin nur immer 'nen biss'l nachdenklich drauf, wenn ich am Vorabend zu viel gesoff'n hab'. Wir hab'n uns ja schon d'rauf geeinigt, dass wir nich' wiss'n, was wir hier tun. Sicher, für McKinkai, der lebend'n Krätze, macht das einen Sinn, uns zu schick'n. Aber auch er, weiß nich', was er tut. Kennt uns ja nich'. Was, wenn ich die Kugel für mich will? Was, wenn jemand anders mit ihr in den Dschungel abzieht? Nah! Pläne hab'n und Ideen von einem Vorgeh'n hab'n, heißt lang' nich' zu versteh'n, was man tut. So ist das mit Abenteuern auch. Abenteuer, alleine der Begriff, ist mit Mut, Wagemut, ja Tollkühnheit in uns'rer Zeit verbunden, was? Aber was ist das für den Einzelnen von uns? Scheiße, ich wette, manche uns'rer Gefährt'n haben sofort Schiss, wenn'se 'ne Schlange seh'n, and're, wenn 'ne manngroße Spinne aus den Wimpfeln springt. And're, wenn sie 'nen Dünnpfiff nach dem Genuss falscher Pflanz'n hab'n." Aus irgendeiner Laune heraus, ließ Shiver dann zum Abschluss kurz aufblitzen, dass er nicht auf den Straßen Middlesteels großgezogen wurde. "«Âventiure ist nicht mehr willkürliches Geschick, das dem Helden zustößt, sondern eine von ihm aus eigenem Antrieb gesuchte und durch wunderbare Fügung für ihn allein bestimmte gefahrvolle Bewährungsprobe.[1]», so sag'n die klug'n Schriftsteller zu ihr'n Abenteuerheld'n, oder? Ich halte das für 'nen Hauf'n gequetschte Bull'neier. Aber selbst, wenn man es so seh'n würd', trifft's auf uns nich' zu. Wir sind selbst dann noch dämliche Heuerlinge. Keine Abenteu'rer. Wir könn'n so tun, wenn wir zurück sind, Shanty. In den Kneip'n könn'n wir dann Held'n sein. Doch jetzt sin'wa dumme Mietlinge, die ihr'n beschissen'n Arsch für was riskier'n wer'n, was wir nich' versteh'n." Und jetzt sprach selbst Shiver leiser, aber ohne zu flüstern. "Und jeder verdammte Armleuchter auf diesem Sarg tut so, als sei er besonders begabt oder ausersehen. Das einz'ge, was uns besonders macht, is' unser besond'rer Grad der Dummheit, unversehen's für jeden aufgeblasen'n Sack unverhältnismäßig gefährliche Aufgab'n zu übernehm'n." Shiver lachte wieder. "Nich' falsch versteh'n. Eure Dummheit, die ihr mit mir gemeinsam habt, macht euch sympathisch. Könnt' es nicht ertrag'n, 'nen denkend'n Mensch'n an Bord zu hab'n. Das würde das alles nur verkomplizier'n." Shiver lachte ein letztes Mal, es klang nicht höhnisch, sondern befreit. "So, da wir alle Illusion'n über uns über Bord geworf'n haben, könn'n wir uns jetzt als Mensch'n begegnen. Fluppe?" Shiver hatte die andere Zigarette längst aufgeraucht, zündete sich jetzt jedoch schon die nächste an und bot auch Aether eine an. Dann blickte er wieder auf den Fluss hinauf und atmete tief ein, die Mischung aus frischer Luft und teerhaltiger Zigarette. Es würde eine interessante Reise werden, voller Gefahren und keiner von ihnen konnte sich wohl ausmalen, was alles passieren würde. "Wie viele wohl liegen bleiben werden?", fragte sich Shiver innerlich, während er genüsslich ausatmete.
 1. Dies ist eine Definition aus dem Lexikon des Mittelalters und bezieht sich vor allem auf die literarische Gattung des mittelalterlichen Abenteuerwerkes (so Werke wie klassische Artusroman (http://de.wikipedia.org/wiki/Artusroman) oder Parzival (http://de.wikipedia.org/wiki/Parzival)). Das 18./19. Jahrhundert entdeckte in der Romantik diese Epoche wieder, also habe ich mir gedacht, dass es auch hier passen könnte.
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Beitrag von: Aether Shanty am 25.10.2013, 19:18:30
Shivers völlig eigene Art, die Welt zu verstehen beeindruckte Aether zutiefst. Die Tatsache, dass der Glatzkopf sich gegenüber ihm plötzlich freundlich zeigte, erfreute ihn umso mehr. Er wollte mehr über diesen Mann erfahren. Vielleicht sogar ein wenig von ihm lernen. Seine harte, verkommene und brutale Schale schien einen unmenschlich intelligenten und ehrlichen Menschen zu beherbergen, jemanden dem man vertrauen konnte. Doch mit dieser Erkenntnis stellte sich Aether vorerst vollkommen zufrieden, denn wenn er dort draußen in Ljongeli etwas gebrauchen konnte, dann tatsächlich eine Faust in seinem Rücken, die auf ihn Acht gab. Das Vertrauen dieses Mannes gewinnen zu können, gab ihm die nötige Sicherheit, die er brauchte um die vor ihm stehende Aufgabe zu bestehen. So nahm er freundlich die ihm angebotene Zigarette entgegen, obwohl Aether eigentlich nicht zu Rauchen pflegte. "Oh, Shiver. Ich versprech' dir. Wir werdn' Helden in den Kneipn sein, wenn wir wieder in Middlesteel sin!" lächelte Aether freundlich mit an die Zigarette gepressten Lippen, während er sich seine Zigarette anzünden lies. Er wollte in diesem Moment dazu gehören und die Gesellschaft seines Gegenüber genießen. So lies er sich seine mäßige Erfahrung des Tabakgenusses nicht anmerken und zog kräftig an dem teerhaltigen Glimmstängel. Rauch schoss durch seinen Mund in die Lunge, lies seinen Blick für einige Sekunden gänzlich verschwimmen und drohte, ihm den Atem zu rauben. Die Brust schien förmlich explodieren, doch Aether hielt der Versuchung eines überwältigenden Hustenanfalls stand und schaffte es, nur kurz deutlich zu keuchen, als er die Kippe vom Mund nahm. Er verlagerte sein Gewicht und drehte sich so etwas in Fahrtrichtung. "Im Ernst. Ich geb dir absolut Recht. Natürlich hört es sich für mein Gewissen besser an, wenn ich mir einrede, Black hätte mich aufgelesen, weil irgendeine verfluchte Berechnungsmaschine mein Können und meine Fähigkeiten als besonders herausragend eingestuft hat. Aber das Einzige, was mich hier auf diesen Kahn getrieben hat ist wohl wirklich meine tollkühne Dummheit." erneut zog er an der Zigarette und versuchte gefallen am abscheulichen Geschmack in seinem Mund zu finden. Doch selbst wenn er sich wohl nie an das Rauchen gewöhnen konnte, so hatte eine Kippe den magischen Vorteil, als Grundlage einer legiären Unterhaltung zu dienen, um Leute, welche anders vielleicht nie Worte gewechselt hätten, in ein interessantes Gespräch zu verwickeln. "Weisst du, ich nutze mein Pech einfach um wenigstens meine Neugier in diesem Fall zu stillen. Ich meine, wer ist der Kerl überhaupt. Wofür braucht er diese schmucklose Kugel?" Aether senkte ein wenig seine Stimme und richtete seinen Blick direkt auf Shiver. "Hab im Vorfeld so Gerüchte gehört. Interessantes Zeug erzählt man sich über diesen Kerl aus der Spence'. Seine Frau soll vor ner Zeit den Bonegate getanzt haben. Stell dir das vor. Angeblich hat die Gute ihre mechomantischen Künste dafür verwendet, illegale Kombos zu basteln." Er machte eine kurze Pause, um das Gesagte ein wenig wirken zu lassen und nutzte diese, um erneut tief an der Zigarette zu ziehen. Verflucht. Langsam kann ich mir das sogar vorstellen. Verdammte Sucht. zweifelnd blickt er darauf, als er mit den Fingern die verbrannte Asche vom Stängel schnipste. Er lies von dem beunruhigenden Gedanken ab, wandte sich wieder seinem Gegenüber zu und deutete dabei auf ihn, um seine Ausage zu bekräftigen."Und jetzt, wenige Wochen später sind wir schon die zweite Horde Dummköpfe, welche er für einen Haufen Geld nach dieser Kugel schickt. Ich zieh mit all meinem Hab und Gut nach Quatershift, wenn da nicht ein Zusammenhang besteht!"
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 29.10.2013, 15:00:13
"Denkt ihr nicht eine Frau an Bord hebt die Moral?" fragte Maguerite leicht hin. Ihre linke Augenbraue war in die Höhe gezogen und ihr Kopf leicht schräg gelegt.
"Wie genau funktioniert das eigentlich mit einem Haufen schwitzender Männer auf einem Fleck ohne eine einzige Frau?" fragte sie kokett weiter. Es war eine Frage, die sie wirklich interessierte. Gerade Männer die hart körperlich arbeiten hatten ihr Bedürfnisse erfahrungsgemäß nicht ganz so gut unter Kontrolle, was sie oft im Sinne einer Hand auf ihrem Hintern gespürt hatte. Große, grobe, schwitzige Hände. Meist von den unansehnlichsten Männern in der ganzen Kneipe. Sie erschauderte leicht bei dem Gedanken. Ungepflegte Bastarde, die seid Jahren kein Wasser mehr gesehen hatten und der Meinung waren, dass Schmutz auf Kleidung eine Art Schutzfilm bildete um sie zu schützen und man sie deswegen um keinen Preis waschen sollte. Plötzlich hatte sie wieder den Geruch, diese Mischung auf Alkohol und Schweiß in der Nase. Sie musste sich dazu zwingen, die frische Luft auf Deck einzuatmen.

Sie hörte sowohl das Gesagte als auch, dass das nicht Gesagt der antworten der beiden Männer: "Wir sind schon eine merkwürdige Truppe von selbsternannten Richtern und Gaunern." kommentierte sie das Gehörte salopp. Etwas was gerade Shiver Freude bereiten würde. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er eine Schwäche für das menschliche unkonventionelle hatte. Ihr Blick war besonders auf Samual gerichtet, denn sie fand es ziemlich unhöflich während eines Gespräches den Hut ins Gesicht zu ziehen um ebenjenes zu beenden. Nun gut wahrscheinlich war der selbsternannte Rächer nicht gerade aufgrund seiner Manieren ausgewählt worden.
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Beitrag von: Simon Hook am 29.10.2013, 22:21:56
Interessiert vernahm Simon die Information, dass McKinkais Frau für den Bau von Kombos gehängt worden war. Dies warf vielleicht ein etwas anderes Licht auf die Angelegenheit. Was Simon jedoch mit Sicherheit gedanklich festhielt, war, dass auch die Machenschaften des verwitwerten Mechomaniker und der Verwendungszweck für die Kugel in illegale Richtung gehen konnten. Nicht, dass es den jungen Sondergardisten überraschen würde. Seinem Eindruck nach war McKinkai ein verbitterter Mann mit Hang zu Fanatismus und Grausamkeit, der bereit war, über Leichen – ihre Leichen – zugehen, um die Kugel in seinen Besitz zu bekommen. Gerade deswegen sträubte sich etwas in Simons Inneren, McKinkai diesen Willen zu erfüllen. Doch er war nicht hier, um eigene Entscheidungen über das Schicksal der Kugel anzustellen. Seine Anwesenheit diente der Beobachtung.

Doch Simon konnte nicht gleichzeitig die Ohren spitzen und sich auf die Gespräche der anderen konzentrieren, während er selbst eins führte. Schon das Getuschel der Matrosen hatte er nicht verstanden, ohne dass er zu dem Zeitpunkt anderweitig abgelenkt gewesen war. So war es in diesem Moment Maguerite, die seine Aufmerksamkeit erforderte. Er dachte kurz über ihre Fragen nach und antwortete dann nach seinem Empfinden.
„Eine Frau an Bord würde nur die Moral heben, Miss, wenn alle ein Stück vom Kuchen abbekommen. Doch vielleicht gäbe es gerade dann Neid und Streit um die Dame. Ich habe schon öfter mal einen Seemann sagen hören, ‚eine Frau an Bord bringt Unglück‘. Ich vermute, das könnte der Grund dafür sein. Ein Kapitän kann nicht gebrauchen, dass seine Männer sich ablenken lassen oder sich streiten. Um den Kopf freizubekommen, sind die Landgänge da.“ Da er Sondergardist und militärische Umgangsformen gewohnt war, kam ihm diese Begründung logisch war.
„Zu den Männern unter sich kann ich nichts sagen“, fügte er schelmisch grinsend hinzu.
„In so einer unglücklichen Lage war ich noch nie.“ Über weibliche Gesellschaft konnte er als einer der Helden von Jackals nicht klagen. Frauen mochten die muskulösen, jungen Männer in Uniformen. Und in der Sondergarde selbst, gab es auch genug weibliche Gardistinnen. Vermutlich würden Gefängnisinsassen auf die Frage eine Antwort kennen. Oder Seeleute, die tatsächlich lang und ohne Zwischenhalte unterwegs waren.
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Beitrag von: Wolfhard am 29.10.2013, 23:32:52
Ein wenig abseits stehend hörte Wolf den Gesprächen der Anderen zu ohne den in seinen Augen unnützen Geplänkeln viel Beachtung geschenkt zu haben. Bei Aethers Ausführungen wurde er zwar genauso wie beim Geflüster der Matrosen etwas hellhöriger, doch da zumindest ihr Auftrag nicht gesetzwidrig war, spielte auch dies für ihn keine grosse Rolle. Insbesondere, da es für ihn sowieso schon feststand, dass sie bei Erfolg für die Übergabe einige Vorsichtsmassnahmen würden treffen müssen.
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Beitrag von: Samual am 30.10.2013, 11:27:36
Samual hört gespannt allem zu was um ihn herum passiert. Er war der Meinung wenn man nicht durch die Sicht abgelenkt wurde konnte man wesentlich besser hören. Und so war es wohl auch dieses mal, denn er hörte die Worte des ersten Maats und versuchte sich einen Reim darauf zu machen. "Welche Kiste er meint mit Sicherheit nicht unsere denn die haben wir ja mitgebracht und nicht McKinkai vielleicht sollte ich einen kleinen Ausflug machen und mich mal umsehen der Lagerraum ist ja schließlich nicht Tabu. Vielleicht nehme ich auch Carl mit er hat dabei gute Ideen ich frag ihn wenn ich wieder in der Kajüte bin."
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Beitrag von: Shiver am 31.10.2013, 14:15:26
Shiver war beeindruckt, dass Aether sich Gedanken über das Wesen ihres Auftrages machte und im Gegensatz zum faulen Glatzkopf die Befürchtungen sogar mit einem Ansatz versehen hat. Es lies sich sogar in Shivers Gesicht lesen, dass er beeindruckt war. So nahm Shiver die Worte Aethers auf und passt sie in seine Befürchtungen ein. "Ich hab' ähnliche Befürchtung'n, dass da mehr hintersteckt. Wahrscheinlich hält er uns für dämlich genug, dies'n Job einfach durchzuführ'n. Seine Berechnungsmaschin'n hab'n wohl ausgespuckt, dass wir nach sein'n Ideen reich'n könnt'n, um die Kugel zu berg'n und trotzdem kaum 'ne Gefahr im Nachhinein für ihn sein dürft'n. Die meist'n von uns würd'n kaum vermisst wer'n, weil es entweder Einzelgänger sin' oder Abschaum, Entwurzelte oder Verrückte. Nichts für ungut. Ich weiß ja, dass du'n Freischärler bist. Aber niemand kennt wohl dich wirklich, was? Mich kennt auch kaum einer. Die Perle vielleicht ansatzweise. Vielleicht. Weiß ja nich', ob sie sich nur um meine Fäuste schert.  Und wenn uns keiner wirklich kennt, geht McKinkai 'nen hohes Risiko ein. Ich mein, n' jeder hier kennt sich selbst kaum, was?
Naja, wie auch immer. Ich weiß nich', warum ich hier bin. Vielleicht wegen der Perle. Vielleicht aus Langeweile. Vielleicht für'n bess'res Leb'n. Vielleicht aus all'n drei Gründ'n. Aber ich mach's wie du. Wenn ich schon hier bin, kann ich auch was d'raus mach'n und euch beschütz'n. Auf jeden Fall mach' ich's nich' aus Verzweiflung, wie der McKinkai. Dinge aus Verzweiflung tun, das führt nur zu Scheiße. Wenn das mit seiner Perle stimmt, hab'n wir 'nen Problem."
Shiver nahm einen Zug von der Zigaretten und entließ den Rauch aus der Nase, ehe er mit Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger eine warnende Geste vollführte. "Vor zwei Art'n Mensch'n musst' dich immer hüt'n, Shanty. Vor den Dumm'n und den Verzweifelt'n, denn beide handel'n unberech'nbar."

Shiver nahm einen letzten tiefen Zug und schnipste die Zigarettenstummel in die kleinen Wellen, welche das Schiff durch seine Fahrt verursachte, ohne ihr hinterherzusehen. Shiver sinnierte einen Augenblick. Ja, McKinkais Frau war wohl tot. Er wirkte emotional nicht ganz beieinander. Shiver blickte aus dem Augenwinkel zu Carl. Augenscheinlich hatten alle Bastler einen an der Klatsche oder zumindest eine gewisse Merkwürdigkeit an sich, aber bei McKinkai war es etwas anderes. Er wirkte zerfressen auf Shiver, ausgebrannt. Vielleicht war an Aethers Worten was dran. Shiver würde sich vor McKinkai in Acht nehmen. Sein ganzes Wesen lief auf Konfrontation heraus und wenn Shiver sich mit etwas auskannte, waren es Konfrontationen. Mit einem unguten Gefühl versuchte Shiver sich abzulenken. "Apropos Shanty. Das erinnert mich an was, was vielleicht ein bisschen Leben auf das Deck bringt."
Shiver räusperte sich leise und begann dann zu singen.  Er war kein guter Sänger, seine Stimme klang wie ein Stück Kohle, welches unter einer Holztür zerquetscht wurde. Aber seine Stimme klang ehrlich. Und so sang er Strophe und Strophe in den Wind, einen Shanty, den er seit jeher kannte und der vielleicht auch der Truppe um Barnes gefallen würde und dort wahrscheinlich auch bekannt war.

"We are outward bound for Rapalaw Junction town
With a heave-o, haul!
An' we'll heave the ol' wheel round an' round
Good mornin' ladies all!

An' when we get to Rapalaw Junction town
With a heave-o, haul!
Oh, 'tis there we'll drink an' sorrow drown
Good mornin' ladies all!

Them gals down there are free an' gay
With a heave-o, haul!
Wid them we'll spend our hard-earned pay
Good mornin' ladies all!

We'll swing around, we'll have good fun
With a heave-o, haul!
An' soon we'll be back on the homeward run
Good mornin' ladies all!

An' when we get to Liongeli down
With a heave-o, haul!
For the very last time we'll waltz around
Good mornin' ladies all!

With Poll and Meg an' Sally too
With a heave-o, haul!
We'll drink an' dance wid a hullabaloo
Good mornin' ladies all!

So a long goodbye to all you dears
With a heave-o, haul!
Don't cry for us, don't waste yer tears
Good mornin' ladies all![1]"
 1. Eine einfache Anlehnung an das Shanty Good Morning, Ladies All! - Dieses Shanty ist ein sogenanntes Pump Shanty und wurde normalerweise während Pumparbeiten gesungen.
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Beitrag von: Aether Shanty am 01.11.2013, 11:19:40
Die Zigarette in seiner Hand brannte ihrem Ende zu, während Aether Shanty gebannt dem Matrosenlied Shivers lauschte.

Vor zwei Art'n Mensch'n musst' dich immer hüt'n, Shanty. Vor den Dumm'n und den Verzweifelt'n, denn beide handel'n unberech'nbar.

raunte der Wind durch seine Gedanken. Shiver hatte Recht. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Suche nach der Kugel erst der Anfang eines Abenteuers war, deren Ausgang bei weitem nicht von den wilden Tieren des Dschungels, den Monstern der Nacht oder den Fallen tief unten in den Tempeln der alten Zeit abhing, sondern viel mehr von den Machenschaften ihres 'Auftraggebers'. Was hatte es mit dieser verdammten Kugel auf sich? Was war einem  Geschäftsmann aus der Spence mehr wert, als der Reichtum verlorener Nationen, welcher er ihnen so achtlos als 'kleinen' Bonus versprochen hatte? Ein Rätsel, aus welchem Aether einfach nicht schlau werden konnte. Doch er fürchtete, dass sie alle wohl bald tiefer in Problemen stecken würden, als ihnen Anfangs vielleicht bewusst war.

In so einer Situation tat er das Einzige, was ihm half. Er versuchte Freundschaft zu schließen. MIt Menschen, die sein Schicksal teilten. Mit Freischärlern, verrückten Wissenschaftlern, gefährlich-reizenden Frauen, Kopfgeldjägern und eben Shiver, welchen Aether nicht wagte mit nur einem Wort zu beschreiben. Es würde ihm wohl nicht gerecht werden.

Er nahm einen letzten Zug an der glimmenden Zigarette, schnippte den Stummel in die Wellen und wandte sich wieder an sein Gegenüber. Lächelnd stimmte er am Schluss des Liedes mit ein :

"...Good mornin' ladies all!"

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Beitrag von: Carl am 03.11.2013, 15:44:47
Für Carl waren die niedrigen Gänge unter Deck wahrlich nicht gemacht. Zweimal hatte er sich den Kopf gestoßen, einmal auf dem Weg in die Kajüte, die er sich mit Samual teilte und noch einmal auf dem Weg an Deck. Davon ließ er sich aber nicht seine gute Stimmung verderben.
Sie waren endlich unterwegs ins Unbekannte, in eine Welt, die vor ihnen kaum jemand betreten hatte. Carl schlenderte über Deck, hörte nicht so recht zu, worüber die anderen redeten und betrachtete den Wald am Ufer.
"Ich sollte öfter mit dem Boot verreisen", dachte er und begann im Takt zu wippen, als Shiver zu singen begann.

"Ganz wunderbar, Herr Shiver!", sagte er, als sein Reisegefährte das Lied beendet hatte. "Bei derart schwungvollen Gesangseinlagen kommt richtig Stimmung auf dieses trostlose Schiffsdeck. Ich würde liebend gern selbst ein Lied anstimmen, aber leider sind mir solch schöne Arbeiter- und Seemannslieder gänzlich unbekannt. Haben Sie vielleicht noch eines auf Lager, welches Sie mit uns teilen möchten? Oder heben wir uns das lieber für den morgigen Tag auf. Die Reise ist lang, da wollen wir unseren Vorrat an Liedern nicht bereits am ersten Tag aufbrauchen."
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Beitrag von: Der Flüstermann am 04.11.2013, 09:35:28
Manche der Seemänner fingen tatsächlich an in den Shanty mit einzustimmen, einige von Anfang an, andere erst nach einigen Strophen, nachdem sie sicher waren was zu singen war. Doch der größte Teil der Mannschaft kannte das Lied und ihre rauen Stimmen erfüllten die Luft. Man konnte sagen, das nichts schönes in dem Shanty lag, doch er verfehlte seinen Sinn und Zweck nicht und hatte etwas besonderes an sich. Es war ein seltsamer Moment, dem sich niemand so wirklich entziehen konnte und der alle – wenn auch nur für eine kurze Zeit - miteinander verband und die Schranken zwischen der Mannschaft der Meersäufer und ihren "Gästen" ins wanken brachte.
Doch nachdem der Shanty verklungen war und die Männer Shiver gratuliert oder freundliche Blicke und Nicken zugeworfen hatten, war der Moment auch schon vergangen. Eine kurze Stille breitete sich aus und anschließend ging die Mannschaft wieder ihrer Arbeit nach. Die Pause hatte schon zu lange gedauert und so stiegen sie nacheinander zurück in das Schiff.

Die folgenden Tage waren ereignislos. Die Meersäufer fuhr weiter den Fluss hinauf, wobei sich die Mannschaft und McKinkais Gruppe ab und zu die Beine in den kleinen Siedlungen am Rande des Flusses vertreten konnte. Diese Landgänge waren die einzige Möglichkeit dem langweiligen und eintönigen Alltag auf dem Schiff zu entkommen. Denn neben den Besuchen auf dem Deck und vielleicht Karten- oder Würfelspielen und Gesprächen gab es nicht viel zu tun.
Am Morgen des vierten Tages war Kapitän Barnes zu der Gruppe getreten und hatte sie - wie versprochen - durch das Schiff geführt und ihnen auch den Turm und die Maschinenräume gezeigt. Dieser Ausflug war eine willkommene Abwechslung gewesen aber hatte sie nur wenige Minuten vor der Langeweile gerettet. Das war auch der Grund, warum jeder den Landgang regelrecht herbeisehnte. Es war eine Sache, das einem langweilig war aber eine andere, wenn man dazu tagelang in einem Schiff eingesperrt war.

Auch die Landgänge waren nur von kurzer Dauer, denn der Grund dafür war eigentlich immer der gleiche. Die Mannschaft und das Schiff mussten versorgt werden. Oft waren schon im voraus Boten oder Nachrichten über das Kristallgitternetzwerk (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg855282.html#msg855282) verschickt worden um die Pausen so kurz wie möglich zu halten. Barnes und seine Mannschaft hatten anscheinend einen strengen Zeitplan, den sie einhalten mussten und so ging die Fahrt sehr schnell voran.

Nach etwa Neun Tagen war es dann schließlich so weit. Der erste Offizier weckte die Gruppe um sie an dem Ereignis teilhaben zu lassen. Zusammen gingen sie an Deck und konnten in den nächsten Minuten mit ansehen, wie das Moor Jackals ganz langsam in einen dichten Dschungel überging. Noch hatten sie ihr Ziel nicht erreicht - es lag im inneren Liongelis - aber zumindest hatten sie die Ausläufer des Dschungels und damit offiziell die erste Etappe ihrer Fahrt abgeschlossen. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis sie von der Meersäufer im Dschungel zurückgelassen würden und dann auf sich selbst gestellt waren.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 05.11.2013, 20:06:15
Manchmal, so dachte Aether, war es nicht notwendig sich sicher zu sein, in seinen Entscheidungen. Manchmal, muss man sich einfach fallen lassen und hoffen, dass der Boden weich genug ist. Er stand gebannt neben seinen Gefährten auf dem, vom Fahrtwind gekühlten, Deck der 'Meersäufer'. Gemeinsam ließen sie in diesen Augenblicken das Vertraute hinter sich und drangen in die unwirtlichen, gefährlichen Schlunde am Rande der Zivilisation ein. Ljongeli... flüsterte der Wind in seinen Gedanken. Aether spürte, wie sich seine Nackenhaare elektrisiert anspannten, als es ihm kalt vor Schauer über den Rücken lief. Er war ein Mann der sicheren Worte, davon war er überzeugt, und er würde in Momenten wie diesen stets wissen, was zu sagen war. Doch ein unüberwindbarer Kloß hatte sich in seiner Kehle gebildet, als ihm die Situation bewusst wurde. Er blieb einfach nur wie gebannt dort stehen, während seine Sinne ihn in die entgegengesetzte Richtung drängten. Doch das Panzerschiff trug ihn auf seinem Rücken weiter, immer weiter hinein in die unbeschreibliche Fremde, unbarmherzig dem Schicksal entgegen.

 Ljongeli... Wohl ein schöner Name, für ein Grab.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 06.11.2013, 00:12:50
Während das Boot weiter fuhr und sich das Grün immer mehr um das Ufer schloss, wurde Wolf erst richtig bewusst auf was sie sich Eingelassen hatten sich hier nicht nur sicher orientieren sondern auch noch mit vagen Angaben ein Gebäude suchen zu wollen. Trotz dieser nicht gerade ermutigenden Gedanken konnte er sich der schieren Lebendigkeit der Umgebung nicht verschliessen und so erwischte er sich selbst dabei, wie er gedankenverloren einer Schar Wasservögle nachblickte, die über den Baumwipfeln verschwand. Das dichte Blätterdach dieser hölzernen Riesen erinnerten ihn dann auch wieder daran, dass bei allen Wäldern an Ufern, Wald- und Lichtungsrädern der Pflanzenbewuchs immer am dichtesten War und es weiter im Inneren wohl besser werden würde. So durch sich selbst beruhigt, richtet er seine Aufmerksamkeit wieder stärker auf die anderen Personen an Deck.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 06.11.2013, 19:39:23
Währenddessen in Middlesteel. Bei Steven Black und Victor McKinkai Part 1 (Anzeigen)

Währenddessen in Middlesteel. Bei Steven Black und Victor McKinkai Part 2 (Anzeigen)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 08.11.2013, 00:17:44
Simon stand mit seinen Händen hinter dem Körper verschränkt an der Reling, ebenso schweigsam wie Aether und Wolfhard. Er wusste nicht genau, was ihm die Sprache verschlug – war es eher Anspannung oder eher Staunen? Der noch unerfahrene Sondergardist hatte bisher versucht, optimistisch zu sein, und das würde er auch weiterhin so handhaben, allerdings löste der Anblick der Fremdartigen Landschaft an den Flussufern in ihm eine widersprüchliche Mischung aus Abenteuerlust und Heimweh aus. Simon war die Stadt gewohnt, nicht die Wildnis. Ein Auftrag wie derjenige, den er zu erfüllen hatte, barg schon in einer Umgebung wie Middlesteel Schwierigkeiten und Risiken, doch in der Wildnis, die sie erwartete, war vermutlich jeder Fehler tödlich.

Was würde Mr. McKinkai machen, wenn sie versagten? Würde er eine neue Truppe in ihren Tod hier im Dschungel schicken oder würde dafür das Geld nicht mehr reichen? Was auch passieren würde, wenn sie versagen sollten: Sie würden es nicht mehr erfahren. Simon wollte es aber nicht so weit kommen lassen. Seine Machete – vermutlich schon bald ein unbezahlbarer Freund, aber auch für Blasen sorgendes, verhasstes Ding – war geschärft und damit würde er sein Möglichstes tun, seinen Gefährten und sich einen Pfad durch die Wildnis zu schlagen. Der Sondergardist wusste, dass die Angaben, die man ihnen mitgegeben hatte, nur wenig hilfreich waren, ihnen den Weg zu weisen. Sie würden vermutlich umherirren, bis sie zufällig auf das stießen, was sie suchten.

Doch auch wenn Simons Blick nachdenklich über Wasser und Grün glitt, war sein Herz woanders. Im Stillen fragte er sich, ob, wann, wo und wie seine Nebenbrüder wohl zu ihm Kontakt aufnehmen würden. Keine Sekunde verlor er seine Mission aus den Augen. Er wollte Hauptmann Flare, sein Vorbild und sein Kommandanten zugleich, nicht enttäuschen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 10.11.2013, 21:02:04
Nach dem Tag, an dem er viele Worte mit Aether gewechselt hatte und versucht hatte, Simons Bewegunggründe an das Tageslicht zu befördern, was dieser geflissentlich ignorierte und damit für sich selbst sprach, hatte Shiver sich wieder in die für ihn typische Ruhe verabschiedet. Die Langeweile machte ihm wenig aus, sie zehrte nicht an ihm, genausowenig wie der Schmutz und die Hitze. Enge Gänge, der Geruch von Maschinen, Hitze, dieser Kombination war er aus den Celgasminen gewohnt und mit Langeweile hatte er sich schon in seiner Kinderstube abgefunden. Nichts wäre je mit dieser Langweile, die er damals - im goldenen Käfig gefangen - erfuhr, vergleichbar. Hier hatte er die Möglichkeit, Fremde zu beobachten. Zuzuschauen, wie sie sich mit der Langeweile herumschlugen, war spannend genug, um durch die Tage zu kommen. Er verstand es eher als Ruhe vor dem Sturm. Alsbald mussten sie sich aufeinander verlassen, wahrscheinlich in gefährlichen Situation, die sie von hier noch gar nicht einschätzen konnten. Er schätzte diese Ruhe, die Zeit, sich einen Überblick darüber machen zu können, wen man trauen konnte und wem nicht.

Shiver blickte sich um auf dem Deck um. Aether war menschlich definitiv vertrauenswürdig. Maguerite blieb nichts anderes übrig, als sich an die Verse eines Beschützers zu heften, aber sie war in der Wahl nicht zu unberechenbar. Wolfhard war ziemlich professionell und so gab er sich. So war er in der Hinsicht ein wertvoller Verbündeter, zumindest solange alles nach Plan lief und alles so, wie McKinkai es wollte. Carl und Samual waren nur zusammen zu haben, sie hatten den Vorteil, dass sie zumindest sich jederzeit vertrauen konnten. Sie würden sich den Rücken decken, aber auch sicher zu verhindern wissen, dass sich etwas zwischen sie bewegt. Wahrscheinlich würde da nicht einmal Maguerite ohne Weiteres eine Chance haben. Blieb Simon. Seine Art und Weise Gesprächesfäden nur sehr selektiv wahrzunehmen, und wenn, ausweichend zu antworten, ließen einige Fragen offen. Er war ziemlich kräftig und hatte einen gewissen Humor. Aber über Simon ließen sich, aus Shivers Sicht, bisher am wenigsten Aussagen treffen, obwohl er eine Kajüte mit ihm teilte. Er würde ihm im Auge behalten.

Am Rande nahm Shiver auf, dass die Landschaft sich langsam veränderte. Die veränderte Landschaft würde die Sache nicht ändern. Sie hatten sich auf den Dschungel, soweit sie konnten oder wollten, vorbereitet. Shiver hatte inzwischen den Mantel abgelegt und stand nur im Unterhemd an Tag. Das würde so lange anhalten bis die Insekten ihm zu viel werden würden. Es war Zeit, sich eine Zigarette anzuzünden und den Anblick des Dschungels einmal zu schätzen, ehe man sich hassen lernen würde.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 11.11.2013, 15:40:17
Maguerite war war offen gesprochen langweilig. Auf dem Schiff konnte sie sich kaum bewegen, Landgang gab es nicht und ein Großteil der Begleitung war so unterhaltsam wie ein Eimer Wasser. Zumindest Wolfhard schien auch genauso redsam wie ein solcher zu sein. Wenn Maguerite langweilig wurde fing sie an zu plappern. Doch dieser Wolfhard wo so schweigsam, wie es ihr selten untergekommen war. So zog sie weiter, nur um festzustellen, dass dieser Carl und Samual auch nicht besonders viel mitteilsamer waren. Zwar antworteten sie, aber häufiger nur einsilbig und mit ja oder nein.
Ob die beiden wohl was miteinander haben? Fragte sie sich immer wieder, ohne zu einem überzeugenden Schluss zu kommen, doch auch diese Spekulationen vertrieben die Langeweile nur für eine begrenzte Zeit.

Shiver hatte sich, in das was Maguerite, seinen "Grummelmodus" nannte zurück gezogen. Egal was man ihm sagte, man bekam nur ein Grummeln zurück. Sie hatte schon immer seine Fähigkeit fast alles einfach stoisch zu ertragen bewundert, doch es machte ihn manchmal nicht wirklich unterhaltsamer.

Simon war ein guter Zuhörer, aber ein schlechter Erzähler. Zwar konnte hier Maguerite ein paar ihrer lustigen Zoten abladen, aber ein wirkliches Gespräch kam nicht zu stande. Einzig und allein Aether schien ein unterhaltsamer Kandidat zu sein, auch wenn Maguerite ihn für einen ziemlichen Aufschneider hielt. Aber wenigstens schien er über genausoviele lustige Geschichten zu verfügen wie sie. Was ihr endlich etwas Ablenkung von der eintönigen Bootsfahrt verschaffte.

Ihrer Umgebung versuchte sie so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken, was ich nicht sehe ist auch nicht da. Und je später der Urwald da war desto besser nach Maguerites Geschmack.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 12.11.2013, 05:50:33
Doch der Urwald kam viel schneller als gedacht und das bekam Marguerite - und auch der Rest der Mannschaft und der Gruppe - innerhalb der nächsten Tage leider viel zu deutlich mit. Das Moor, das langsam in einen dichten Dschungel übergegangen war, war nach einigen Stunden schon komplett verschwunden gewesen. Doch auch der Dschungel verwandelte sich innerhalb der nächsten Tage in ein scheinbar undurchdringbares, stickiges und lautes Dickicht. Sie waren endlich in Liongeli angekommen und für die Gruppe wurde es langsam ernst.
Doch nicht nur die Umgebung erfuhr einen Wandel, auch die Mannschaft veränderte sich und man merkte, das sich ein gewisser Respekt und vielleicht auch ein Funken Angst unter der Mannschaft breit gemacht hatte. Sie waren angespannt und jederzeit bereit auf etwas zu reagieren. Nachdem die Meersäufer den Dschungel erreicht und der Fluss sich auf mehrere Meter verbreitert hatte, wurde auch klar, wieso die Mannschaft so angespannt gewesen war.

Jeden Tag musste das Panzerschiff Angriffe überstehen. Doch es waren weder die Tiere im Dschungel, noch wilde Stämme der gepanzerten Craynarbier, die das Schiff angriffen. Es waren die Bewohner des Flusses - große und laut der Mannschaft giftige und mit messerscharfen Zähnen ausgestattete Fische - die anfingen das Schiff zu rammen. Immer wieder schwommen sie gegen das Schiff und versuchten den Fremdkörper aus ihrem Reich zu vertreiben, was ihnen aber dank der Panzerung des Schiffes nicht gelang.
Mit der Zeit gewöhnte man sich an die Angriffe und die daraus resultierenden Geräusche. Doch ein Unwohlsein blieb und jeder hatte beim eigenen Leib erfahren, wie aggressiv und gefährlich der Dschungel war.
Nach mehreren Tagen erreichte die Meersäufer relativ unbeschadet den Ort, an dem die Passagiere und Gäste ihre Reise zu den Ruinen starten sollte. Laut Kapitän Barnes hatten sie noch ziemlich Glück gehabt und die Reise war ziemlich ruhig verlaufen. Bis auf die Fische hatte nichts versucht sie zu vertreiben und so war auch der Wachturm des Schiffes nicht zum Einsatz gekommen. Die wilden Craynarbier hatten sich zum Glück nicht blicken lassen, was schon ein Erfolg für sich war.

Als die Gruppe zusammen mit einigen Crewmitgliedern, dem ersten Offizier und Kapitän Barnes auf Deck gegangen war, offenbarte sich zum ersten Mal der Horror, auf den sie sich eingelassen hatten. Der Dschungel schien - zumindest aus der Entfernung gesehen - fast einer Mauer zu gleichen. Die Hitze war fast unerträglich und brachte die meisten Menschen nach wenigen Minuten zum schwitzen, während die Sonne unnachgiebig auf das Deck und die Mannschaft knallte. Fast sofort waren die verschwitzen Männer von Insekten umgeben, die wie verrückt summten und versuchten zu stechen.
Kapitän Barnes ließ es sich allerdings nicht nehmen, die Gruppe zu verabschieden, bevor er sich unter Deck in das schützende Schiff zurückzog. Sein Abschiedsgruß wurde immer wieder durch Schläge in die Luft unterbrochen.

"Hier sollen wir euch absetzen. Wenn ihr gefunden habt, was ihr sucht, macht euch auf den Weg nach Rapalaw Junction, dort warten wir auf euch. Viel Glück und kommt mir lebend wieder zurück."

Mit diesen Worten verabschiedete sich Barnes von der Gruppe, die dann mit einem Beiboot an Land gebracht wurde und zusammen mit der Ausrüstung nun kurz davor stand, den Dschungel zu betreten. Das Flussufer war zum Glück nicht so dicht bewachsen wie der Wald selbst, nur hier und da gruben sich die dicken Wurzeln der Bäume in das Erdreich oder waren Farne und Büsche zu sehen. Bis auf die Insekten - die übrigens mehrere Zentimeter groß werden konnten und gefährlich summten - waren noch einige andere Tiere zu hören. Es war eine regelrechte Kakaphonie von Geräuschen, die die kleine Gruppe regelrecht malträtierten und quälten. Neben dem Summen der Insekten, waren auch singende Vögel zu hören. Hier und da flog ein Papagei oder sogar kleine echsenartige Flugewesen über den Fluss und durch die Bäume. Affen waren zu hören, die wild durch die Gegend brüllten und noch viel unaussprechlichere Dinge bahnten sich den Weg in den Gehörgang der Gruppe.

Sie waren endlich angekommen und den ein oder anderen überwältigte die Vielfalt, die Gefahr, die Hitze und die lauten Geräusche vielleicht völlig. Doch endlich hatten sie selbst wieder das Ruder in der Hand. Die Untätigkeit war vorbei und endlich konnten sie handeln. Jetzt würde sich zeigen, wie gut die Gruppe zusammenarbeiten und aufeinander aufpassen konnte. Wenn sie nicht gegenseitig aufeinander aufpassten, würde diese Umgebung schnell Opfer fordern und das war jedem bewusst. Plötzlich erinnerten sie sich daran, was McKinkai gesagt hatte. Eine Gruppe hatte hier bereits sein Leben gelassen. Sie würden sich anstrengen müssen, damit ihnen nicht das gleiche Schicksal ereilte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 12.11.2013, 12:41:56
Schon während der Schifffahrt merkte Samual wie schlecht er hierfür gewappnet war. Er bevorzugte es gefahren möglichst auf Entfernung zu halten, hier würde er wahrscheinlich in ihr drinstehen als sie zu bemerken.

Wieder auf Land Sichert er mit einem Blick einmal die Umgebung auf offensichtliche gefahren, damit abgeschlossen sieht er sich erst mal die Ausrüstung an und hofft das die Kiste von der der Offizier geredet hat auch mit darunter ist. Erst danach dreht er sich zu den anderen um: "Ich kenne mich in dieser Umgebung nicht gut aus. Doch so gerne ich hier wieder Raus will würde ich vorschlagen das wir heute nicht weit gehen und früh ein Lager machen können. Ich würde mich gerne mit den Geräuschen vertraut machen so das wir vielleicht eine Chance haben Gefahr frühzeitig aus zu machen. Auch wenn wir dadurch einen Halben Tag verlieren."
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Beitrag von: Wolfhard am 12.11.2013, 16:20:57
Als Wolf den ersten Schritt an Land machte war es beinahe eine Erleichterung. Zwar war die Luft gegenüber dem sich bewegenden Schiffsdeck noch drückender und durch die überwältigende Zahl an fremden Düften und Gerüchen wesentlich schwerer, doch im Grunde genommen nicht wirklich schlimmer als die unter Deck. Dafür konnten sie nun endlich aktiv am Fortschritt ihres Auftrags arbeiten statt als blosse Zuschauer im Bauch des Boots abzuwarten. Nachdem er sein Gepäck sorgfältig angelegt hatte, betrachtete er sorgfältig die vor ihm aufragende lebende Wand um eine Stelle zu finden an der sie beim eindringen möglichst wenig dauerhafte Spuren hinterlassen würden.

Auf Samuals Vorschlag hin unterbrach er seine Betrachtungen jedoch und wandte sich wieder seinen Gefährten zu. "Ich würde eigentlich eher zum genauen Gegenteil tendieren. Erstens sind Flüsse in unwegsamem Gebiet beliebte Transportwege und Orientierungspunkte, weshalb in Ufernähe eine grössere Wahrscheinlichkeit besteht einigen der Einheimischen oder irgendwelchen Sklavenjägern zu begegnen, was wir ja gerne vermeiden möchten. Das gleiche gilt natürlich auch für Raubtiere die zum Trinken ans Ufer kommen. Zweitens wird die Vegetation weiter im Inneren, wegen der dichten Baumkronen und des dadurch fehlenden Lichts, weniger dicht weniger dicht sein und dadurch sollte es einfacher sein einen passenden Lagerplatz zu finden. Und drittens müsste jemand der den auf den Punkt stösst wo wir ins Unterholz eingedrungen sind so  unseren Spuren länger folgen und die in der nähe unseres Lagers sollten dann schon mindestens eine Nacht alt sein."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 15.11.2013, 16:12:37
Lustlos schlug Maguerite mit der Hand gegen das Grün in ihrer Umgebung: "Aua!" entfuhr es ihr, als sie sich an einem schaftkantigen Gras schnitt. Ihre Lust die unmittelbare Nähe des Flusses zu verlassen hielt sich deutlich in Grenzen, dies kam aber von der eher starken Unlust in den Dschungel eindringen zu müssen und sich damit endgültig von jeder Chance auf eine schnelle Rückreise zu nehmen, als der Angst vor den Strapazen. Dies würde sie erst nach ein paar Stunden stören. Wobei ihre Augen immer wieder zu dem Berg an Material glitten und sie überlegte, wie sie das alles transportieren sollte.

Wahrscheinlich hatte Wolfhard recht, von seinem Aussehen und seinem Gebaren war er wohl derjenige mit der meisten Erfahrung, doch Maguerite entschied sich dazu sich dazu nicht zu äußern. Sie war bereit den Fluss zu verlassen, wenn auch mit blutenden Herz, aber sie würde es nicht vorran treiben.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 15.11.2013, 23:55:16
Da waren sie also. Mitten im Dschungel auf sich gestellt und noch ohne wirklichen Plan. Simon schwitzte und schlug nach Insekten, die um ihn herumschwirrten, und betrachtete mit einer Mischung aus Misstrauen, Unbehagen und dem Gefühl, dass er sich auf den verdammten Irrsinn eines alten Spinners eingelassen hatte, die Wand aus Grünzeug voller lautem Viehzeug, die vor ihm aufragte.
Als Samuel und Wolfhard jedoch begannen, zu planen, kam Bewegung in den jungen, muskulösen Sondergardisten. Er machte sich fertig für den Aufbruch, indem er seine Ausrüstung an sich nahm und überprüfte, sich aber auch mit dem Anteil des Gruppengepäcks belud, den er bereitwillig übernehmen würde.
„Auch wenn es vernünftig klingt, sich mit der Umgebung vertraut machen zu wollen“, mischte er sich währenddessen ein, „muss ich Wolf Recht geben. Wir sollten uns nicht lange hier aufhalten, sondern am besten sofort auf den Weg machen, um einen möglichst guten Lagerplatz zu finden, der weit genug vom Fluss entfernt ist. Ein Spurenleser mit Erfahrung wird uns von hier aus ohnehin folgen können, wenn er erst einmal auf unsere Fährte stößt, da es kaum vermeidbar sein, uns durch die Vegetation zu kämpfen, ohne Spuren zu hinterlassen – besser ist, wir haben einen Vorsprung.“
Simon machte sich auf seiner Kopie der Karte dort ein Kreuz, wo sie sich ungefähr befanden, und zog seinen Kompass, den er an einem Band um den Hals trug, zu Rate, um sich zu orientieren.
„Schauen wir erst einmal, wie gut wir vorankommen, würde ich vorschlagen. Wenn möglich, verzichtet aber darauf, eure Macheten einzusetzen. Und achtet darauf, wo ihr hintreten und was ihr anfasst. Ich kenne mich mit der hiesigen Flora und Fauna nicht aus, gebe ich zu, doch potenziell könnte alles Mögliche giftig und tödlich sein.“
Dann wandte er sich im Besonderen Maguerite zu, die sich nur wenige Momente zuvor an einem Dschungel-Gras geschnitten hatte. Ohne jegliche Schärfe oder Strenge in seiner Stimme wies er sie darauf hin:
„Auch kleine Schnitte und Kratzer, können sich entzünden und krank machen, Miss. Geben Sie acht.“
Ein letztes Mal überprüfte Simon den Sitz seiner Ausrüstung und Waffen, bevor er sagte:
„Meinetwegen können wir aufbrechen.“
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Beitrag von: Carl am 17.11.2013, 00:55:13
Carl sprang aufgeregt an Land und lief ein paar Meter in den Dschungel. Endlich waren sie da, weit entfernt von der Stadt mit zu vielen Leuten, runter vom viel zu engen, dreckigen Schiff und mitten im Herzen der Natur. Die nächsten Tage könnten die besten in Carls bisherigem Leben werden. Er atmete tief ein, sah sich aufmerksam um, und versuchte sich zu erinnern, ob er in seinen Büchern etwas über die Tier- und Pflanzenarten, die er hier hören, sehen und riechen konnte gelesen hatte[1]. Er roch an einer Blüte, von der er sicher war, dass sie ungefährlich ist und riss ein Büschel von einem Kraut aus, das er in seine Tasche steckte um es später genauer zu betrachten.
"Ich fände ein Lager am Fluss recht praktisch, da wir es so auch leichter wiederfinden, wenn wir dahin zurückkehren möchten.", mischte er sich in die Diskussion um die Position des Lagerplatzes ein. "Aber ich verstehe auch, dass wir so natürlich leichter von anderen Reisenden gefunden werden, deren Bekanntschaft wir vermeiden möchten."
Carl ging noch ein paar Meter weiter in den Dschungel und versuchte eine passende Route zwischen den Bäumen hindurch zu finden, auf der die Gruppe möglichst wenig von Pflanzen behindert werden wird[2]. Dann ging er wieder näher zur Gruppe. "Ich würde äußerst ungerne vorgehen, bin aber durchaus für den Aufbruch bereit.", sagt Carl und pflückte einen knapp faustgroßen Käfer von seinem Bein. Er sah ihn kurz an und schmiss ihn dann weg von der Gruppe ins Unterholz. "Wenn Fräulein Maguerite sich Sorgen um ihre verletzte Hand macht, dann werde ich mir das mal ansehen, wenn Sie nicht dagegen haben.", wandte er sich an Maguerite.
 1. Wissen (Natur): 20
 2. Wahrnehmung: 9
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 17.11.2013, 12:33:18
Aether packte seine Sachen, schnallte sich seinen Rucksack um und betrat mit einem weit ausgeholten Schritt die unendlichen Dschungel Ljongelis. Weder die bösartigen Insekten, noch das Gemisch verschiedenster Tierklänge konnten ihn in diesem Moment aus der Ruhe bringen. Er war froh, das einengende, gepanzerte Schiff zu verlassen. Der schwimmende Käfig, der in den letzten Wochen ihr Zuhause war, lag bereits wenige Meter hinter ihm und Aether nutzte die Gelegenheit erneut, auf zu atmen. Von nun an war vorerst die Zeit der Untätigkeit vorbei, in der er still und in sich gekehrt in seiner Kajüte gesessen hatte. Endlich konnte er die Erinnerungen, seine düsteren Gedanken vertreiben und sich voll und ganz wieder in ihre ursprüngliche Aufgabe stürzen. Für diese Ablenkung tauschte er gerne die heiße, beengte Dunkelheit des Schiffsbauches gegen die schwitzende Luft des wilden Dschungels.

Er ließ seinen Blick über die Vegetation schweifen, während er aufmerksam seinen Kameraden lauschte. Hier und jetzt waren sie also nun endlich von der Leine gelassen worden und konnten ihr Können unter Beweis stellen. Ein jeder Einzelne von ihnen musste nicht weniger als sein Bestes geben, wenn sie die Kugel finden wollten. Davon, lebend Rapalaw Junction zu erreichen sollte vorerst nicht die Rede sein. Nun mussten sie sich voll und ganz auf ihr nächstes Ziel konzentrieren. Aether kontrollierte erneut, ob seine Ausrüstung sitzte, öffnete die Tasche mit seiner Dschungelausrüstung, welche Wolfhard für sie ausgesucht hatte, kramte daraus die Machete hervor und befestigte sie griffbereit an seinem Gürtel. Mit selbiger Hand tastete er nach dem geschwungenen Griff seines Rapiers und zog leicht daran. Er stellte zufrieden fest, dass das Leder der Scheide nicht unter der wochenlangen Hitze gelitten hatte und die Waffe nach wie vor zielsicher gezogen werden konnte. Danach öffnete er seine Gürteltasche, fingerte erst eine, dann direkt eine zweite Kristallkugel heraus und zog die Handkanone mit der Linken. Bereits am Vorabend hatte er die Kammern gesäubert und den Abzug sauber poliert. Er klappte die beiden Läufe nach vorne über und lud die Waffe kampfbereit. Zufrieden mit seinem Werk steckte er sie zurück an den Gürtel und wandte sich an Carl. "Ich für meinen Teil, Gentlemen, vertraue auf die Erfahrung Wolfs und schließe mich gerne seiner Meinung an. 'Kann es kaum erwarten, Abstand zwischen uns und dieses Gewässer zu bringen, oder bin ich etwa der Einzige der äußersten Respekt gegenüber den riesigen Flussmonstern aufbringt, welche die letzten Tage versucht hatten, unser 'Schiff' zu essen?" Er zog die Mundwinkel leicht nach oben und zeigte dadurch sein stilsicheres Lächeln. "Ihr könnt euch ja während des Weges an die Umgebung gewöhnen, Mister Samual. Keine Sorge-" Er tätschelte kurz seine Pistole. "Ich bin mir sicher unsere Gewehre finden noch früh genug ein lohnendes Ziel!" Sein Blick versuchte das Dickicht am Rande des Flusses zu durchdringen. "Ich persönlich eigne mich ebenso wenig als Führer wie Carl, so bin ich gleichsam bereit aufzubrechen! Mister Wolf, wenn es ihnen nichts ausmacht.. Ich bin direkt hinter ihnen!"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 17.11.2013, 23:23:26
Unter den wachsamen Augen Wolfhards, der die ganze Aktion peinlichst überwachte um sich sicher zu sein, das auch alles richtig gemacht wurde, packte die Gruppe ihre Ausrüstung zusammen und fing an auf die Wand aus Bäumen, Lianen und Gestrüpp zuzulaufen. Währenddessen wurden sie unnachgiebig von Insekten angefallen, von denen es am Fluß tausende zu geben schien. Carl und Wolfhard wussten, das der Dschungel zwar noch lange keine Erlösung bot aber zumindest Besserung versprach, denn viele der Insekten lebten nur in Flußnähe und legten dort ihre Eier ab.
Die Meersäufer war schon lange weitergefahren und würde in einigen Tagen wohl Rapalaw Junction und damit ihr Ziel erreichen. Die Reise der kleinen Expedition hatte dabei gerade einmal angefangen. Als sie vorsichtig erste Schritte in die Nähe der Dschungelwand setzten, überkamen sie erste Zweifel – wenn auch nur für einen Moment – ob das ganze wirklich so eine gute Idee gewesen war. Doch jetzt gab es keinerlei zurück mehr. Sie waren im Dschungel ausgesetzt worden und selbst wenn sie nach Rapalaw Junction reisen und zurückgehen wollten, würden sie mehrere Tage durch den Dschungel oder das viel gefährlichere Flußufer gehen müssen.

So trieb es die Gruppe schließlich ihrem Ziel und damit den Dschungelgeräuschen entgegen. Schon nach wenigen Metern wurde klar, das es eine gute Idee gewesen war Macheten mitzunehmen. Schon alleine die Wand aus Grünzeug konnte kaum ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen bezwungen werden. Zwischen meterdicken Baumstämmen hatten sich riesige Farne breit gemacht, die Luft war erfüllt von dicken Lianen, die wie Gefängnisstäbe Fremde daran zu hindern schienen dieses Reich zu betreten.

Oder waren sie dafür geschaffen Beute im Dschungel zu halten...?

Unaufhörlich und nervenaufreibend waren die Geräusche des Dschungels, die die Gruppe bei ihrem Marsch durch den Dschungel begleiteten. Der Dschungel war heiß, dicht und dunkel. Die riesigen Bäume ließen kaum Licht hindurch und trotzdem schien dies der lebendigste Ort zu sein, denn die Gruppe je gesehen hatte. Wenn man sich die Zeit nahm und genau hinsah, konnte man sogar sagen, das es hier noch geschäftiger zuging als in Middlesteel selbst.
Kleine, grün bis rot schimmernde Echsen liefen durch das Unterholz – einmal verfolgt von einem über zwei Meter großen Eber, der mit langen scharfen Hauern die Gruppe musterte, bevor er seine Beute weiterverfolgte. Mehr als einmal sahen sie seltsame Kreaturen, die an Affen erinnerten aber dafür viel zu lange Gliedmaßen hatten. Sie kletterten an der Rinde der Bäume hoch, um die Früchte in den Baumkronen zu erreichen. Laut Carl und Wolfhard waren sie völlig ungefährlich. Noch war nichts von dem gefährlichen Dschungel zu sehen aber wie jeder wusste, konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis er die Gruppe als Fremdkörper ansah und versuchte sie zu verschlingen.

Geschichten über die wilden Stämme der Craynarbier durchliefen die Köpfe der Gruppe und Legenden über fleischfressende Pflanzen und mutierte - von dem Erdenfluß verformte Wesen - wurden wieder ganz präsent. Natürlich war da immer noch das Grünnetz und die ganzen anderen tödlichen Dinge, die noch nicht entdeckt worden waren. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf ging die Reise weiter.  Etwa vier Stunden lief die Gruppe geschlossen durch den Dschungel, nun schweißgebadet und erschöpft von dem anstrengenden Marsch[1], bevor sie etwas bemerkten.
Es schien fast in der Geräuschkulisse und dem dunklen Dickicht unterzugehen und doch schien etwas anders zu sein als vorher. Als wäre etwas in das Bild des Dschungles getreten und hätte dieses gestört.
War der Gruppe etwas gefolgt? Waren sie schon so kurz nach dem Eintreten in den Dschungel zur Beute geworden oder spielten ihnen ihre Nerven nur einen Streich?[2]
 1. Ein Zähigkeitswurf von allen bitte.
 2. Wer will, kann einen Wahrnehmungswurf machen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 19.11.2013, 13:50:51
Shiver trug diese vielen Sachen und es war irgendwie zu seinem Unmut. Wolfhard und Simon trugen sicher ebensoviel oder ähnlich viel, aber die anderen sahen doch alle fast ein wenig verhungert aus. Doch dann belustigte ihn der Gedanke, ob er gar nur als Lastenesel für diese Expedition auserwählt wurden war. Wahrscheinlich hat die Rechenmaschine sowas ausgespuckt wie: ist unkonventionell, stark wie ein Esel, störrisch wie ein Esel und tritt auch wie einer. Eine störrische Hand kann ihn aber führen, wie einen Esel. Und bis auf den letzten Teil würde die Rechenmaschine dabei sogar recht behalten. Shivers Laune besserte sich, sobald sie die grüne Grenze überwunden hatten um nun im bunten Herz des Dschungels standen.

Er hatte sich bei Diskussion darum, ob sie am Ufer bleiben sollten oder ins Dickicht vordringen sollten, fein säuberlich zurückgehalten und stattdessen seine Ausrüstung zusammengestellt und sich die lange Kleidung, die er trug, so hergerichtet mit Zwirn aus Flachs, dass die Manschette eng am Unterarm anlag, sodass kein Käfer reinkrabbeln und vor allem kein Insekt reinfliegen konnte. Dasselbe machte er mit seinem Hosenbein und seinem Kragen. Lieber ein paar Tropfen mehr Schweiß verlieren als an Wasserläufen und vor allem und viel wichtiger, stillen Wasserlöchern zerstochen zu werden. Shiver zog seinen Tropenhut tief ins Gesicht, um seine empfindliche Narbenstirn vom Gestrüpp zu schützen und trug die Last schweigend vor sich her, bis er schließlich sah, dass seine Gefährten sich anfingen umzublicken. Wegen der Geräuschkulisse fühlten sie sich veranlasst über die jeweilige Schulter des anderen zu blicken. Ohne ihre Blicke hätte Shiver es nicht einmal gemerkt, dass irgendwas loszusein schien. Jetzt spürte er auch, dass etwas anders war.

Für Shiver war aber nur jenes anders, was sich immer ergab, wenn man sich dem inneren Impuls etwas nicht zu tun, widersetzte und nun mitten im Schlamassel steckte. So wie jemand mit Höhenangst - obwohl Shiver überzeugt war, dass das Wort Tiefenangst oder Aufschlagangst passender war - der trotzdem eine Leiter aufstieg und auf einem Dach stand und dann schmerzlich merkte, dass er irgendwie auch wieder runter musste. So wie jemand, der sich eigentlich nicht traut eine Frau anzusprechen, aus Schüchternheit, dies aber unter dem Muttrunk zweier oder dreier Biere tut und sich dann gefangen in der Szene wähnt, obwohl er eigentlich nur weitermachen oder abbrechen braucht. Sie alle werden übersensibel bei allerlei Sinneseinflüssen. Seinen Kameraden passierte genau das, ob dort nun eine Gefahr war oder nicht. So blickte er sich aber auch selbst kurz und flüchtig um[1]. Vielleicht würde es sie beruhigen, wenn er sich der Illusion hingab, einen hochspezialisierten Jäger, der ewig im Dschungel lebte, in der Weite des ewigen Grünbrauns der Umgebung entdecken zu können. Wahrscheinlich würde er so ein Ungetüm erst erkennen, wenn es ganz in seiner Nähe war.

Shiver blickte auf seine Machete. Er würde sich behelfen können, wenn noch so ein großer Eber aus dem Busch gesprungen kam. Er würde sich weiter behelfen, wenn er weiter an der Spitze der Gruppe einen Weg schlug. Anstrengung störte Shiver nicht. Trotz seiner Alkoholeskapaden und seiner Tabaksucht und seines steigenden Alters war er noch einigermaßen fit und konnte es mit den Jüngeren aufnehmen. Und wenn sein Körper sich meldete, würde er einfach weiterlaufen, bis es nicht mehr ging. Wer in genügend Schlägereien war, eignete sich diese Kunst an: selbst bei Erschöpfung weiterzumachen, sonst schlug dich dein Widersacher nämlich zu klump. Das war nie gut. Shiver drehte sich in der Hüfte zu seinen Gefährten und grummelte mit einem einfältigen Grinsen. "Jaja, ich weiß. Diese ganz'n Farb'n un'so sin' wunderprächtig. Könn'n wa weiter? Wenn da was is', kommt es uns schon holen." Unbeeindruckt von der Gefahr, schlägt Shiver die nächste Liane oder zumindest einen verholzten Teil dieser Kletterpflanze, aus dem Weg, um sich und der Gruppe Platz zu schaffen. Gefahr beeindruckte ihn selten. Sozialer Kontakt und wahre Zwischenmenschlichkeit war es, die ihm Sorge machte. Es war Zeit, wieder zu schweigen. Ein ungutes Gefühl überkam ihn. Er würde seine Gefährten besser kennenlernen als er es je hätte wollen können in den nächsten Stunden, Tagen, Wochen. Mit der Ausnahme der Perle freilich. Die störte ihn wahrlich nicht.
 1. Wahrnehmung 5 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg884613.html#msg884613)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 20.11.2013, 20:18:15
Jeder Einzelne in der Gruppe bemerkte, das etwas nicht stimmte und sah sich unweigerlich in dem dichten Dschungel um. Doch je mehr sie sich darauf konzentrierten etwas zu hören oder zu sehen, desto unsicherer wurden sie, ob hier wirklich etwas zu entdecken war. Es war nur ein Gefühl als ob man beobachtet werden würde, als würde jemand nur wenige Meter hinter einem stehen und jeden Schritt verfolgen und nachmachen. Egal wie schnell man sich umdrehte, es war nichts zu sehen oder schon wieder verschwunden.

Und doch war da etwas...

Hatte sich nicht gerade hinter dem Baum etwas bewegt? War da nicht ein Schatten am Rande des Blickfelds vorbeigehuscht? Hatte dahinten nicht etwas im Gebüsch geraschelt, ohne das etwas zu sehen war?
Doch neben diesen Fragen und dem seltsamen Gefühl, bemerkten einige Gruppenmitglieder nur, wie die Erschöpfung sich langsam breit machte. Schon die vier Stunden Marsch durch den Dschungel waren anstrengend gewesen und hatten ihren Tribut gefordert. Vielleicht war diese Erschöpfung der Grund, das sich niemand wirklich konzentrieren konnte und vor allem Simon, Wolfhard, Samual und Marguerite schien es nicht besonders gut zu gehen.[1]

Doch Samual erkannte trotz der Erschöpfung als Einziger, was nicht stimmte. Er war sich nach wenigen Sekunde sicher, das ihr Gefühl nicht täuschte: Sie wurden tatsächlich beobachtet. Wie Schatten bewegten sie sich durch das dichte und dunkle Unterholz und nutzten dabei jede Möglichkeit aus, in der Dunkelheit zu verharren. Sobald jemand aus der Gruppe einen Blick in ihre Richtung warf, blieben sie still und waren von ihrer Umgebung nicht mehr zu unterscheiden. Doch für die Augen Samuals waren sie nicht schnell genug gewesen.
Er ließ seinen Blick auf das Wesen gehaftet, das jetzt aussah wie eine dornige Rankenpflanze und sich an einen Baum schmiegte. Vorsichtig hob er sein Gewehr und zielte darauf, während er die Gruppe warnte, die sich der Gefahr anscheinend nicht bewusst war oder sie zumindest nicht als so nah eingeschätzt hatte.

"Es sind die Pflanzen selbst, die uns verfolgen."

Tatsächlich konnten jetzt auch die anderen zumindest das Wesen sehen, das sich nur wenige Meter entfernt an den Baum presste. Es sah aus, wie dorniges Gestrüpp und Rinde aber wenn man ganz genau hinsah, konnte man eine vage humanoide Form erkennen. Waren das wirklich Feinde oder vielleicht sogar intelligente, freundlich gesinnte Wesen?
Während sich die Gruppe noch fragte, was zu tun war, drehte sich das Wesen um und zwei langgezogene gelb-bräunlich, wie Honig oder Baumharz, glänzende Augen blickten sie an.
 1. Nicht tödlicher Schaden für
Simon: 4
Wolfhard: 3
Samual: 2
Marguerite: 3
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 20.11.2013, 21:08:25
Mühsam ächzend schob sich Maguerite durch den Dschungel. Ihre sonst zu einer Friseur verarbeiteten Haare hingen, leicht gelockt durch die Feuchtigkeit, von ihrem Kopf und was sie noch schlimmer fand einige standen hartnäckig ab. Wären die anderen nicht so erschöpft, würden sie sich vielleicht über die Bemühungen der Frau lustig machen, doch es schien fast so als würden alle nur vor sich hin trotten, mühsam darauf bedacht einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Obwohl Maguerite nur einen Bruchteil der Belastung der anderen auf ihren Schultern schleppte, fühlte sie sich mit jedem Schritt erschöpfter. Schweiß rann ihr die Stirn hinunter und brannte in ihren Augen. Und sie mochte sich gar nicht vorstellen wie sie roch. Wahrscheinlich war der Geruch eines Hafenarbeiters inzwischen eine wohltat, wenn man ihn mit ihrem verglich. Ihre gesamte Aufmerksamkeit wurde von den Pflanzen und Ranken vor ihr gefesselt. Sie versuchte so wenige von ihnen wie möglich zu treffen. Das Problem war wich man einer aus schienen auf der Alternativroute plötzlich zwei Hindernisse zu sein. Den Rest ihrer Konzentration verwendete sie darauf nicht zu quengeln und das leichte Flackern, was am Rande ihres Blickfeldes tanzte zurück zu drängen.

Als Samual sie auf das merkwürdige Pflanzenwesen aufmerksam machte, trug sie dafür sorge, dass sie zuerst die Machete zur Seite legte. Mit einer langsamen Geste bedeutete sie auch den anderen die Macheten ihrerseits zu senken.

"Na mein Kleiner." sprach sie zu dem Wesen. Während sie ihren Kopf leicht senkte. Sie hatte dies bei Tieren schon öfter gesehen. Maguerite versuchte ein zu schätzen ob das Wesen eine Gefahr für sie sein könnte.[1]
 1. Diplo: 11, Sense Motiv 15
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 21.11.2013, 15:51:10
Trotz der Hitze, der bedrückenden Feuchtigkeit und der grünen Unübersichtlichkeit Ljongelis bewahrte Aether bei diesem ersten Marsch stets seine Konzentration. Zumindest in diesen ersten Stunden ging es ihm erstaunlich gut und er war nach wie vor froh darüber, endlich das Panzerschiff verlassen zu haben. Doch das Gefühl, beobachtet zu werden, wurde von Minute zu Minute stärker. Als Samual die Gemeinschaft auf die Ursache dafür hinwies, wurde Aether schlagartig bewusst, wie verwundbar sie hier draußen wirklich waren. Wieviele Stunden wurden sie bereits beobachtet und verfolgt, ohne dass auch nur ein Einziger von ihnen die Anwesenheit dieses Wesens bemerkt hatte? Nervös griff er instinktiv nach der Handkanone, welche an seinem Gürtel befestigt war. Er ließ seinen Blick über die Bäume, Sträucher und Büsche um sie herum schweifen.[1] Schweiß tropfte von seinen Augenbrauen hinab und vernebelte ihm die Sicht. Das durch die Baumkronen brechende Tageslicht verfing sich auf der immergrünen Oberfläche der Vegetation, wurde reflektiert und erzeugte gemeinsam mit der beständigen Feuchtigkeit eine milchige Wand aus Trugbildern. Aether fühlte sich nahezu umzingelt von Eindrücken, doch die Tatsache, dass er sie nicht verarbeiten konnte lies ihn nur noch angespannter werden. Mit gezückter Pistole in der einen, mit der von Pflanzensäften grün verfärbten Machete in der anderen Hand wandte er sich an Marguerite. "Gebt acht, meine Dame. Wer weiß, wie viele von diesen Wesen sich bereits an uns heranschleichen!" Auf ihren Wunsch, die Waffen zu senken reagierte Aether mit einem fragenden Gesichtsausdruck, weigerte sich jedoch, ihrer Bitte nachzukommen. "Seit vorsichtig! Was hier draußen überlebt, kann sich mit Sicherheit verflucht gut seiner eigenen Haut erwehren!" mahnte er seine Gefährten. Dabei ließ er das fremde Wesen nicht aus den Augen. Was hat es nur vor? Ist es nur interessiert an den Fremden, welche ihr Territorium betreten hatten? Oder mustert es tatsächlich nur seine nächste Mahlzeit?[2]
 1. Wahrnehmung Natural 1 + 4 = 5
 2. Motiv erkennen 11
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 21.11.2013, 23:14:29
Das Wesen, das sich seiner Entdeckung langsam bewusst wurde, fing an sich vorsichtig von dem Baum zu lösen. Erst jetzt konnte die Gruppe sehen, was genau vor ihnen stand. Es war etwa so groß wie ein kleinerer Mensch, ungefähr 1,60 Meter. Sein gesamter Körper schien eine Ansammlung von Pflanzen zu sein, wobei der Großteil glatte Rinde ausmachte, die fast schon an Haut erinnerte. Schlingpflanzen und Dornenranken schlangen sich um die Gliedmaßen des Wesens und sowohl Knospen, Dornen als auch welkende oder grüne Blätter schienen sich auf dem Körper zu verteilen. Das seltsamste war wohl das Gesicht des Wesens. Bis auf die honigfarbenen Augen schien es keinen Mund, keine Nase und keine Ohren zu besitzen.

(http://i.minus.com/jbwfMATROm3A6t.jpg)

Das Pflanzenwesen ließ auf keine Weise erkennen, ob es die Waffen als Gefahr auffasste, die Gruppe gehört hatte oder friedlich war. Nur Shiver schien zu spüren, das etwas an dem Blick und den vorsichtigen Bewegungen des Wesens definitiv bedrohlich war und Gefahr bedeutete. Für alle anderen war das Wesen so fremd, das sie es nicht wirklich einschätzen konnten. Es bedrohte sie nicht aber der Narbenkopf hatte das Gefühl, das es nur auf etwas wartete.
Währenddessen dachte Carl nach, ob er jemals etwas über diese Art von Wesen gehört oder gelesen hatte. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er erinnerte sich an nichts. Anscheinend waren sie die ersten, die den Wesen begegneten. Vielleicht hatten andere diese Begegnung auch einfach nicht überlebt. Es blieb ihm nur übrig, sein Wissen und seine bisherigen Erfahrungen auf die momentane Situation anzuwenden.
Was er wusste, war, das diese Wesen - zumindest für einen gewissen Zeitraum - dem Erdenfluss ausgesetzt worden waren. Vielleicht waren sie früher sogar Menschen gewesen, die sich durch den Erdenfluss verändert und dann dem Dschungel angepasst hatten. Vermutlich waren sie durch die enge Verbindung zum Erdenfluss sogar fähig diesen anzuzapfen und wie die Weltensänger Magie zu wirken. Außerdem schätzte er sie durch ihre Anatomie und den Körperbau als durchaus geschickt ein.

Das Wesen ließ die Gruppe nicht aus den Augen, bewegte sich aber immer wieder ein paar Zentimeter weiter vom Baum weg. Schließlich fing es an sich langsam zu bücken, als ob es etwas vom Boden aufheben wollte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 22.11.2013, 03:55:57
Obwohl er durch den Aufenthalt unter Deck des Dampfboots schon an Hitze und Feutigkeit gewohnt war, verlieh das schwere Gepäck in Verbindung mit dem schwierigen Gelände, der Angelegenheit nochmals eine ganz andere Qualität. So wurde sein anfangs entschlossener Schritt schnell sparsamer und fast Mechanisch, während die Anstrengung schon den ersten leisen Einfluss auf Aufmerksamkeit und Willen bemerkbar machte.

So war Wolf gerade dabei zum wiederholten Male dabei sein Gepäck etwas mit den Schultern zu heben, damit etwas mehr Luft unter die stabile Lederjacke gelangen konnte, als Samual die Gruppe auf das seltsame Wesen Aufmerksam macht. Als er es selbst erblickte hielten sich Faszination und eine gehörige Portion Vorsicht die Waage, begleitet von Ärger darüber, dass er nicht aufmerksam genug wahr um das Wesen selbst zu entdecken, obwohl dass für ihn ein Teil seiner Aufgabe war. Das Wesen keinen Moment aus den Augen lassend überlegte er fieberhaft, ob er schon einmal über so etwas Gelesen oder etwas darüber gehört hatte, konnte sich aber beim besten Willen an nichts dergleichen erinnern. Als es dann auch noch langsam etwas näher kam, sagte er, mit betont ruhiger und gleichmässiger Stimme und dabei den Blick weiterhin immer auf das Gesicht des Wesens gerichtet ohne ihm in die Augen zu starren, „wir sollten uns etwas verteilen, falls dieses Ding freundlich und vielleicht sogar intelligent ist sehend wir für es so vielleicht weniger bedrohlich aus als als Pulk und falls es gefährlich ist, bilden wir so ein schwereres Ziel. Noch während er spricht setzt Wolf das gesagte auch selbst in die Tat um stellt sich dabei auch gleich so, dass er etwas Deckung im Rücken hat und beobachtet misstrauisch wie sich das wesen Bückt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 22.11.2013, 16:09:50
Shiver sah in die Augen des Wesens. Es wartete auf einen Fehler. Wolfhard konnte das nicht wissen und überschätzte die Stärke des Einzelnen der Gruppe. Er sah nicht, dass das Wesen das Eindringen, wahrscheinlich in sein Territorium, spürte und die Gruppe als Gefahr sah. Shiver fühlte sich über die Narbe und rümpfte die Nase.
"Nicht'n Pulk auflösen. Nicht.", grummelte er kurz angebunden und blickte das Wesen forschend an, versuchte dessen grimmigen Blick mit dem eigenen zu begegnen. Noch bedrohte es sie nicht direkt, aber das mochte kommen, wenn es mehr seiner Art gab oder sie eine falsche Bewegung machten. Shiver blickte es nur an, sprach es nicht, mit grimmigen Blick versuchte der alte Schläger dem Wesen zu zeigen, dass es hier nichts zu gewinnen hatte, obwohl es möglich war, dass das Wesen die Blicke des Glatzkopfes nicht einmal deuten konnte[1] oder missverstehen könnte. Nur abwarten konnten sie kaum.

"Lasst uns 'ne Herde bild'n. Dieses Wesen wartet entweder darauf, dass wir was vergeig'n oder es wartet auf mehr seiner Art. Wir kenn' den Dschungel schlechter und je mehr wir uns aufteil'n, desto eher wer'n sie oder wird's Wesen allein jene angreif'n, die sie am schwächst'n seh'n. Und wenn im Gehölz mehr lauern, sollte keiner von uns ihn'n allein' geg'nübertret'n, solang' wir nich' wiss'n, wie stark die Viecher sin' oder was sie könn'n.", erklärte Shiver seinen Widerspruch zu Wolfhard. Für Shiver machte nachdem, was er aus dem Verhalten des Wesens lesen konnte, und er konnte zugegebenermaßen wenig lesen, nur Sinn, dass das Wesen sich sowieso bedroht fühlte und auf einen Anlass zum Angriff wartete, denn es war augenscheinlich gefährlich oder es wartete auf mehr seiner Art. Sie mussten diesen Ort verlassen. Weiterreisen. "Lasst uns weiterzieh'n, als Herde. Wenn wir in sein'm Revier sin', könn'n wir so seh'n, dass wir davon komm'n. Es ist definitiv nich' freundlich, aber wir sin' auch nicht hier, um 'nen Dschungel zu rod'n und alle Lebewes'n zu stören. Das tun wir durch uns're Anwes'nheit schon genug. Also zusamm'nbleib'n un' vorsichtig weiter.", schlägt Shiver vor. Nichts war törrichter aus Shivers Sicht, als gleich sich auf einen Konflikt mit einem Wesen einzulassen, dessen Fähigkeiten ihnen unbekannt sind, dessen Kampfkraft ihnen unbekannt ist und auf deren Heimatboden sie stehen. Shiver war zu sehr Schläger mit ganzem Herzen, um die Gefahren nicht zu erkennen. Vorsichtig drängt er also seine Gefährten zum Aufbruch.
 1. Einschüchtern 6 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg885091.html#msg885091)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 22.11.2013, 16:39:09
Simon machte das Dschungelklima in Kombination mit dem unwegsamen Gelände und Gewicht des schweren Gepäcks, das auf seinen Schultern lastete, nicht wenig zu schaffen. Es war nicht so, dass er nicht damit gerechnet hätte, dass es kein gemütlicher Spaziergang werden würde, sich einen Weg durch das Dickicht zu bahnen – oder auch zu schlagen –, doch etwas unterschätzt hatte er die Gegebenheiten hier in Liongeli in der Tat, wie er sich innerlich eingestehen musste.
Die Luft war sowohl feucht als auch drückend und somit ungewohnt für ihn, den Irrnebler und Sondergardisten, der seit rund zwei Jahrzehnten Middlesteel nicht verlassen hatte. Er spürte, wie der Schweiß an ihm hinabrann, doch selbst das brachte nicht abkühlende Linderung, sondern machte es eher noch schlimmer. Er brannte ihm in den Augen und ließ seine Kleidung unangenehm an seinem Körper kleben und scheuern.

Vollkommen erschöpft war Simon noch nicht, doch er merkte, dass der Dschungel nicht gnädig mit ihm war. Fast schon glaubend, dass ihn die körperliche Anstregung in die Paranoia trieb, war er auf gewisse Weise erleichtert, dass Samuel bestätigte, dass sie tatsächlich verfolgt wurden. Auf gewisse Weise war es allerdings sehr beunruhigend, dass es sich dabei um ein humanoides Pflanzenwesen handelte. Mit einer Mischung aus Misstrauen und Faszination beobachtete Simon das Geschöpf, auf das Samuel ihn und seine Begleiter aufmerksam gemacht hatte. Er ließ, wie Shanty auch, seine Machete nicht sinken, obwohl Maguerite das wollte, sondern nahm eine Habachtstellung ein. Schließlich konnten sie nicht wissen, ob das Wesen lediglich neugierig auf Fremdlinge in seinem Heim war oder etwas Aggressives zu tun gedachte. Simons Anspannung wurde größer, als es sich bückte.
„Ich stimme Shiver zu“, äußerste er seine Meinung nachdem Wolf und Shiver Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise gemacht hatten.
„Einzeln sind wir ein leichtes Ziel. Lasst uns zusammenbleiben und weitergehen. Vielleicht folgt es uns nicht mehr, wenn wir langsam zurückweichen und es nicht aus den Augen lassen, bis wir für es außer Sichtweite ist.“
Und Simon ließ das Pflanzenwesen nicht aus den Augen. Er wollte nicht angefallen werden, sobald er Unaufmerksamkeit zeigte oder ihm sogar den Rücken zudrehte. Doch würde er sich danach richten, was die Mehrheit zu tun gedachte. Gegen das lebende Stück Gestrüpp wollte er nicht unbedingt kämpfen, aber auch dazu war er bereit, sollte es ihm einen Anlass geben.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 23.11.2013, 18:41:49
Was ist das nur für ein Ding...? Fragte sich Aether erneut, als das Wesen sich bewegte. Er war selbstverständlich alles andere als ein Spezialist für fremde Kulturen, doch konnte er nicht umhin dieser magischen Fremdartigkeit ihre Schönheit anzuerkennen. Gebannt, ohne den Blick davon zu wenden lauschte er den Worten seiner Gefährten. Er stimmte Shiver zu. Das Gefühl in seinem Nacken drängte ihn dazu und er war äußerst froh darüber, dass nicht alle Wolfhards und Maguerites Vorschlag, dem Wesen Freundlichkeit gegenüber zu zeigen, akzeptierten. Was auch immer hinter den bernsteinfarbenen Tiefen dieser beiden Augen verborgen lag, er war offengestanden nahezu überhaupt nicht interessiert daran Bekanntschaft damit zu machen. Ein etwas älterer, weiser Abenteurer, der nach eigener Aussage 'schon viel rum gekommen' war, hatte Aether einst einen Rat gegeben. Hier draußen, Junge, hier draußen zählt nicht das Vermögen in deiner Tasche. Die Wertschaft deines Lebens. Hier dreht es sich nicht um deinen Intellekt, deine verfluchte Schönheit. Ob du gut riechst, oder ob du deinen Tee mit Milch versetzt oder mit Sahne. Hier zählt das verdammte Recht des Stärkeren Junge, nichts anderes. Wer ist schneller, wer ist zäher. Bist du zu langsam, erwischen sie dich. Bist du zu nett, fressen sie dich.
Aether hatte jene Worte immer direkt auf seinen Kampf gegen die Unterwelt übersetzt. Den Dschungel in den verrotteten Gassen Pinchfields gefunden. Doch, der glorreichen Ironie sei Dank, hatte er nun die einmalige Möglichkeit, dem Ursprung dieser einen Behauptung auf den Grund zu gehen. Und er hatte nicht vor, hier zu enden.
Aether versuchte, Gelassenheit zu zeigen als er die Augenbrauen hob, kurz zustimmend nickte und erwiderte:"Absolut eurer Meinung, Mr. Hook. So unendlich es mein Herz danach begehrt, mehr über dieses Wunder der Natur zu erfahren, würde ich es nun doch vorziehen, schleunigst von hier zu verschwinden. Wir sind hier nicht zuhause, das, mit Verlaub, das Ding schon. Ab gesehen davon verliere ich ungerne so kurz nach unserer Ankunft bereits eine meiner wertvollen Patronen. Ganz zu schweigen von meinen Augen!"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 24.11.2013, 14:02:44
Carl hatte seinen Schal ausgezogen und den Mantel geöffnet, um ein wenig Luft unter seine Kleidung zu lassen. Wirklich geholfen hat es aber nicht, dazu war es einfach zu heiß. Trotzdem ließ er sich nicht vom Klima beeindrucken und behielt seine gute Laune bei.
Auch er bemerkte, dass sich etwas verändert hatte, konnte aber nichts entdecken, bis sein Freund der Gruppe das Wesen zeigte.
"Wunderschön.", sagte er zu sich selbst, als er die Kreatur studierte. Er ging zu Samual und drückte sanft sein Gewehr nach unten. "Vorsicht." , sagte er. "Wir sollten ihm nichts tun, bevor er uns nichts tut. Er lebt hier, das ist seine Heimat. Wir sind die Eindringlinge. Ich glaube diese Art Kreatur hat sich aus einem Menschen entwickelt, daher vermute ich, dass er schlauer ist als ein gewöhnliches Tier. Die Kraft, die die Veränderung bei seiner Art auslöste könnte auch mehr verändert haben, als nur sein Aussehen. Vielleicht hat er Fähigkeiten erhalten, wie wir sie von Weltensängern kennen."
Ohne seine Augen von der Kreatur zu nehmen ging er ein paar Schritte zurück, bis er immernoch nah an der Gruppe stand, aber weiter von dem unbekannten Wesen entfernt war.
"Auch ich schlage vor, dass wir weitergehen und hoffen, dass das Wesen uns ziehen lässt. Ich würde ihm ungern Verletzungen zufügen, selbst wenn es der Verteidigung dient.", sagt Carl und schaut die Gruppe an, in der Hoffnung noch mehr Zustimmung zu finden.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 24.11.2013, 18:25:33
Nachdem Carl gesprochen hatte, wandte sich Aether verwundert dem Alchemisten zu. "Mit Verlaub, was meint ihr mit 'hätte sich aus einem Menschen entwickelt'? Wollt ihr etwa andeuten, das dieses Wesen-" Er deutete salopp mit der Machete leicht in Richtung des Fremdling. "Dass es mal ein Mensch war?" Eingeschüchtert von dem Gedanken daran, wich Aether leicht ein paar Schritte weiter zurück, dichter in den Kern der Versammlung. Er hatte schon vieles von den Kräften der Weltensänger gelesen. Auf der Straße erzählte man sich gerne Geschichten der Helden Jackals, genannt Sondergarde, welche Kräfte aus der Berührung mit dem Weltenfluss gewannen und sie einsetzten, um ihr Volk zu verteidigen und den Frieden zu wahren. Die Stärksten unter ihnen konnten mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken ihre Gegner sprichwörtlich zerfetzen. Ihm schauderte bei der Vorstellung, wozu diese ungezügelte Macht wohl noch im Stande war. Vor allem, wenn sie von einem eher primitiven Wesen benutzt wurde, um sich zu verteidigen. Aether wandte den Blick von dem Wesen ab. Ihm fehlte plötzlich der Mut, seine Augen weiter darauf gerichtet zu halten. Stattdessen blickte er zu Wolfhard und sprach :"So denn, sind wir uns wohl alle einig. Würden sie weiter voran schreiten, Mr. Wolfhard? Wie gesagt, ich verspreche. Ich bin direkt hinter ihnen!"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 24.11.2013, 23:51:52
Carls Vermutungen, lassen einige beunruhigende Gedanken, an Geschichten über seltsame Kräfte und schleichende Veränderungen, die er auf seinen Reisen gehört hat in Wolf aufsteigen. Schnell schiebt er diese jedoch wieder beiseite um sich auf die wirkliche Situation zu konzentrieren und Aether zu antworten. „Ist Gut, aber wenn wir weitergehen sollten wir das schön langsam tun und ohne hastige Bewegungen und jemand sollte immer Blickkontakt mit dem Wesen haben ohne ihm direkt in die Augen zu starren. Shiver könntest du das übernehmen? Ich glaube du hast da die beste Wirkung“. … „Ist vielleicht ein bisschen übervorsichtig, aber egal ob es intelligent ist oder nicht, solange wir nicht wissen was es ist und kann möchte ich vermeiden einen Jagd- oder Verteidigungsreflex bei ihm aus zu lösen“.

Dem entsprechend Wendet sich Wolf langsam aber nicht zögerlich zur Seite und sucht einen Weg bei dem er, zumindest auf den ersten Metern seine Machete nicht einsetzen muss.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 25.11.2013, 01:12:50
Vorsichtig und ohne das Wesen aus den Augen zu lassen, ging die Gruppe geschlossen weiter durch den Dschungel. Sie achteten darauf ruhig zu bleiben und sich weder zu schnell zu bewegen, noch ihre Waffen zu nutzen, was das Vorankommen ziemlich erschwerte. Immer wieder schienen der Gruppe irgendwelche Pflanzen den Weg zu versperren und so blieb den Männern und der Frau nichts anderes übrig, als das Gestrüpp zu umgehen. Das Wesen ließ die Gruppe dabei ebenfalls nicht aus den Augen und folgte ihnen. Nichts deutete auf eine feindliche Absicht hin aber ob es sie nur durch den Dschungel begleitete weil es neugierig war, oder darauf achtete, das sie wirklich sein Gebiet verließen war schwer zu sagen.
Immer wieder verschwand es für mehrere Minuten in den Schatten, nur um dann plötzlich wieder aufzutauchen und die Gruppe aus seinen honiggelben Augen zu beobachten. Schon nach wenigen Minuten wurde sich allerdings jeder bewusst, das es nicht nur eines dieser Wesen gab. Sie schienen jetzt keinen Wert mehr auf ihr Versteckspiel zu legen und zeigten sich offen.
Eine ganze Gruppe folgte ihnen jetzt, wobei alle paar Minuten ein weiteres Wesen auftauchte. Man konnte sehen, das sie alle der gleichen Art angehörten, auch wenn jedes dieser Wesen ein Unikat war. Während der Körper eines der lebenden Pflanzen von Blumen übersät war, sah ein anderes alt, knorrig und verformt aus.

Ein ungutes Gefühl breitete sich unter der kleinen Expedition aus. Die Pflanzenwesen verfolgten sie jetzt schon über eine halbe Stunde und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Ab und zu tauchte eines direkt vor der Gruppe auf und bewegte sich nicht von der Stelle, bis sie einen anderen Weg genommen hatten um es zu umgehen.
Was auch immer in den Wesen vorging, sie schienen intelligent zu sein und sich auch ohne Worte verständigen zu können. Waren sie wirklich nur neugierig? Wollten sie die Gruppe durch ihr Gebiet führen und dabei sichergehen, das sie es auch wirklich verließen? Oder planten sie etwas viel gefährlicheres?
In den Augen der Wesen schien eine Intelligenz zu lauern, die man Anfangs vielleicht nicht erwartet hätte. Ihr Vorgehen schien außerdem geplant zu sein, wie eine Choreografie bei einem Tanz.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 26.11.2013, 01:19:09
Mit jedem neuen Augenpaar und jeder weiteren Abweichung von der ursprünglichen Richtung wurde Wolf unruhiger. Da er scheinbar als einziger eine gewisse Erfahrung mit dem Leben in weniger zivilisierten Gegenden hatte, fühlte er sich etwas für die Gruppe verantwortlich und das Verhalten der Pflanzenwesen war für seinen Geschmack etwas zu gut koordiniert und undurchsichtig. Daher hielt er, als er der nächsten Gestalt ausweichen müsste inne und wendete sich leise an die anderen. „Ich weiss nicht wie es euch geht, aber mir wird die Situation wird mir langsam suspekt und es gefällt mir nicht, dass wir immer weiter abgedrängt werden. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir den wesen nur noch so knapp wie ohne Provokation möglich ist ausweichen und sobald wir auf eine Stelle treffen wo wir uns notfalls etwas besser verteidigen könnten versuchen unsere Marschrichtung zu ändern. Wenn sie friedlich sind lassen sie uns hoffentlich einfach weitergehen oder versuchen nur uns nur von einer einzigen Richtung fern zu halten. Sehen sie uns hingegen als Beute oder planen sonst etwas aggressives, ist es besser wen wir die Umstände bestimmen und es vor Allem hinter uns bringen bevor es dunkel wird oder wir vollkommen Erschöpft sind.“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 26.11.2013, 14:58:09
Simon hielt an, als Wolf stehen blieb. Erneut versperrte ihnen eins der Pflanzenwesen den Weg und der junge Sondergardist war inzwischen nicht mehr nur etwas angespannt.
„Mir gefällt das ebenfalls immer weniger“, antwortete er in genauso gedämpftem Tonfall wie Wolf.
„Ich würde es ungern auf einen Kampf ankommen lassen, da wir nicht wissen, wie viele von denen noch im Unterholz kauern und uns auf Schritt und Tritt beobachten. Dennoch sollten wir uns nicht länger auf ihr Spielchen einlassen“, stimmte er zu.
„Was auch immer sie damit bezwecken, unseren Weg zu lenken, ist eher zu ihrem Vorteil als zu unserem. Für mich riecht das nach einer Falle, wenn sich die Schlinge nicht schon längst zugezogen hat.“
Simon blickte erst Wolf an, dann die anderen, bevor er weitersprach: „Ich plädiere dafür, dass wir versuchen, sie zu verscheuchen. Sofort. Mit Feuer vielleicht, da sie sich von unseren Klingen scheinbar nicht beeindrucken lassen. Zuvor will ich aber noch etwas versuchen.“
Damit wandte er sich dem Pflanzenwesen zu, das ihnen im Weg stand, und machte einen selbstbewussten Schritt in dessen Richtung.
„Wir wollen euch keinen Schaden zufügen!“, teilte Simon dem Geschöpf mit, auch wenn seine Worte an alle gerichtet waren. Mit etwas Glück – und wenn Carls Vermutung stimmte und sich diese Pflanzenwesen aus Menschen entwickelt hatten –, war ihnen vielleicht genug Menschlichkeit und soziales Verhalten geblieben, dass ihnen auch die Sprache nicht abhandengekommen war.
„Lasst uns passieren, und euch soll nichts geschehen.“
Das wollte er in allen Sprachen wiederholen, die er kannte, sofern er auf den ersten Versuch keine Reaktion erhalten würde – oder ein Zeichen, dass man ihn verstanden hatte. Dabei würde mit Craynabisch beginnen, da es hier im Dschungel wilde Stämme der Schalenträger gab. Möglicherweise war dies eine Sprache, die auch diese Bewohner Liongelis beherrschten.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 27.11.2013, 18:58:41
Es waren weniger die Pflanzenwesen  die Maguerite beunruhigten, sondern vielmehr die Tatsache, dass alle ihre Begleiter anscheinend nervös wurden. Wären ihre Hände nicht schon aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schwitzig, so wären sie es spätestens jetzt. Wer nahe bei ihr war, konnte sehen wie sich ihre Lippen unterunterbrochen bewegten. Wer sich konzentrierte konnte vernehmen wie sie eine bekannte Geschichte erzählte von einem kleinen Jungen der im Wald verloren ging.

Sorgsam versuchte die einzige Frau in der Truppe sich zwischen den Männern aufzuhalten. Sie wusste nicht genau wie sie sich verhalten sollte. Die Pflanzenwesen waren friedlich, auch wenn es unheimlich war, dass sie ihnen wie Schatten zu folgen schienen. Irgendwie beschlich sie das Gefühl, doch lieber zu Hause geblieben zu sein, aber dafür war es inzwischen viel spät.

Als Simon vortrat entschied sich Maguerite seitlich hinter ihn zu stellen. Drohend hielt sie ihr Machete erhoben um den Worten vom Simon Nachdruck zu verleihen.[1]
 1. Einschüchtern: 17
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 29.11.2013, 10:09:57
Während des weiteren Wegs durch den Dschungel studierte Carl die Bewegungen der Pflanzenwesen genau. Er war beeindruckt von der Anmut der Kreaturen und innerlich sprudelte er über vor Aufregung  und Freude, dass die Natur in der Lage war so etwas hervorzubringen. Er hatte mit wilden Tieren gerechnet, Insekten von der Größe eines Pferdes oder menschenfressenden Pflanzen, aber diese Wesen übertrafen alle seine Vorstellungen.
Als ein Teil der Expedition etwas aggressiver wurde beunruhigte das Carl mehr, als das Verhalten der Pflanzenwesen. Er ging die Möglichkeiten in seinem Kopf durch. Wenn die Wesen wirklich etwas planten, was negativ für die Gruppe war, dann musste wohl auch Carl ihnen zumindest etwas Schaden zufügen. Wenn die Gruppe ohne weitere Provokation durch die Wesen angriff, dann würde er nichts machen. Der Idealfall wäre, dass es nur die Art der Wesen war sie zu beobachten, auch wenn es wirkte, als würden sie in eine Falle gelockt.
"Vielleicht sind diese Wesen einfach nur von Neugier erfüllt. Es kommt nicht sehr häufig vor, dass Menschen diesen Teil des Dschungels betreten.", sagte er, als Marguerite ihre Waffe erhob. Er würde gern noch etwas weitergehen, ohne den Pflanzenkreaturen zu drohen.
Titel: Re: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 02.12.2013, 06:29:13
Das Wesen das sich der Gruppe in den Weg gestellt hatte schien tatsächlich beeindruckt zu sein. Es wich einen Schritt zurück, wobei verdorrte Äste knackten und Laub raschelte und starrte besonders Marguerite und Simon an. Es ließ zwar niemanden aus der Gruppe unbeobachtet aber sein Blick wechselte zwischen diesen beiden hin und her. Doch auch wenn die einzige Frau in der Gruppe das Wesen eingeschüchtert hatte, schien es vor allem Simon zu sein, der die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
Zum ersten mal zeigte eines der Wesen eine Reaktion, die nicht auf Beobachtung oder Verfolgung beschränkt war. Offenbar hatte Carl Recht gehabt, denn wie sich nun herausstellte, besaßen diese Kreaturen magische Kräfte wie die Weltensänger. Es schien sich einen Moment zu konzentrieren. Zumindest Marguerite und Simon konnten spüren, wie das Wesen den Erdenfluss anzapfte und dem Land einen Teil seiner magischen Energie nahm. Dann passierte etwas unglaubliches. In den Köpfen der Gruppe bildete sich eine harte, fremdartige Stimme.

Die Wesen waren also doch fähig zu kommunizieren und hatten sich vielleicht schon die ganze Zeit per Telepathie miteinander verständigt. Allerdings konnten nur diejenigen verstehen was das Wesen ihnen vermittelte, die auch craynarbisch verstanden. Selbst dann war es noch schwer, denn die Sprache des Dschungels klang anders als die der zivilisierten Craynarbier. Trotz dieser Hürden wurde klar, was das Wesen von ihnen verlangte.

"Verschwindet von hier. Ihr findet hier nur den Tod, der Dschungel wird euch verschlingen."

Was die Wesen mit dieser Aufforderung verfolgten blieb allerdings weiterhin im dunklen verborgen. Wollten sie die Gruppe beschützen oder war das ganze nur ein Trick? Vielleicht war doch noch etwas menschliches in den Wesen übrig geblieben, das nun hervortrat und versuchte das zu retten, was sie nicht hatten retten können.
Das Wesen, das mit ihnen kommunizierte blieb weiterhin stehen und versperrte der Gruppe noch immer den Weg. Seine Augen schienen die Gruppe zu durchbohren, als würde es versuchen ihre Gedanken zu lesen. Es wartete geduldig auf eine Antwort.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 02.12.2013, 13:21:31
Shiver blickte zwischen seinen Gefährten hin und her. Sie ließen sich schnell einschüchtern von einer Horde Andersartiger, die ihnen auf den Fersen waren und sie beobachteten, wie ein Wissenschaftler wahrscheinlich an den Rand des Dschungels reiste, um die großen Käfer und Aras und alles andere an Insekten- und Federzeugs zu beobachten. Shiver entfuhr ein kehliges Lachen, als Simon vorschlug, sie mit etwas Feuer zu verjagen, nachdem Carl sogar den Intellekt dieser Wesen hervorgehoben hat. Für Shiver war das widersinnig, sie mit Feuer einschüchtern zu wollen. Sie würden sowas mehr als schnell als Aggression werten können, und dann hatten sie denselben Salat.

Shiver verstand nicht, was das Wesen mit seiner merkwürdigen Sprache von ihm wollte. Es machte für den vernarbten Hünen allerdings auch keinen Unterschied. Was würde man sich erzählen, wenn man jemand so lange verfolgte? Vielleicht tauschte man Drohungen aus und man verlegte sich darauf, den Gehetzten, Verfolgten, Beobachteten zur Verzweiflung zu bringen, indem man ihm die Ausweglosigkeit der Situation erklärte oder man sprach sie an, wie man einen Schoßhund ansprach, den man von Grundstück von Grundstück verfolgte, um ihn an die Leine zu nehmen. Shiver war es gleich. Er verlor das Lächeln.

"Wir lass'n uns den Weg von den Viechern diktier'n? Dann, Simon, kann's gut 'ne Falle sein. Feuer wird'se nur aggressiv wer'n lass'n. Die meist'n von uns sin' auch jetzt langsam erschöpft. Die Überlegenheit hab'n'se auch so, ob sie uns nun weitertreib'n oder nich'. Die zahl'nmäß'ge Überleg'nheit sowieso. Wenn uns're Blicke nich' reich'n, hilft nur die Macht des Ignorier'ns und das Vertrauen auf uns're Kräfte. Wir mach'n einfach unser Ding hier, halten die Augen auf und wehr'n gegeb'nfalls Angriffe hab. Ansonst'n keine Angriffe, keine unnötig'n Provokation'n und wir such'n uns einfach uns'ren Weg. Wenn wir sie als Selbstverständlichkeit annehm'n, wir ihn'n aber nix tun, wer'n sie das Interesse an uns verlier'n.", erläutert Shiver seine Überlegungen und warum er denkt, dass es ihnen am ehesten helfen wird, sie zu ignorieren. Ignoranz war eine mächtige Waffe, wenn man sie bewusst einsetzte, aber nur wenn man sie natürlich einsetzte. Wenn man Ignoranz stolzierte, provozierte man seinen Gegner, wenn diese Ignoranz aber natürlich wurde, ein natürliches Desinteresse symbolisierte, wurde sie mächtig. Sie verband den Anschein dessen, dass man nicht einzuschüchtern war, mit einer gewissen Souveränität und vor allem mit einer Determiniertheit, die vielen Respekt abnötigte.

So begann Shiver sich umzuschauen, die Zeichen seiner Umgebung zu lesen, um nachzuprüfen, ob Simon mit seiner Einschätzung recht hatte und sie sich hatten etwas von ihrem Weg abbringen lassen[1]. Sollte Shiver das erkennen können, würde er den Weg einschlagen, der sie zurück zu ihrer Route führt, wenn nicht oder wenn sie nicht abgekommen waren, würde er den Weg fortsetzen. Seine Machete durchschlug die nächsten, knöchernen Äste. Sie mussten weiter. Wenn diese unbekannten Wesen ihnen Scherereien machen wollten, sollten sie passiv bleiben, um von ihren Fähigkeiten zu erfahren und reagieren zu können, fand zumindest Shiver.
 1. Überlebenskunst 22 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg886192.html#msg886192)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 03.12.2013, 18:23:09
„Ich glaube nicht, dass sie einfach nur neugierig sind“, murmelte Simon Carl zu. Und auch Shiver gab er Antwort, auch wenn er sich dabei mit gedämpfter Stimme an alle richtete:
„Ich vermute nicht, dass das Interesse an uns verlieren, wenn wir sie ignorieren. Wir sind ihnen hier nicht willkommen, also werden sie uns wohl genau beobachten wollen. Doch mir gefällt es nicht, ständig ihre Blicke im Nacken zu haben. Wenn sie nicht von uns ablassen, bevor wir unser Nachtlager aufschlagen und es dunkel wird, werde ich kein Auge zumachen, so viel ist gewiss.“
Simon wusste, dass es vermutlich nicht nur ihm so gehen würde. Einen Kampf gewann man nicht unbedingt mit Waffen, eine viel effektivere Vorgehensweise war es, die Moral des Feindes zu schwächen, indem man ihm mürbe machte. Die Pflanzenwesen hätten hierzu die besten Voraussetzungen. Sie waren leise, sie waren getarnt, sie waren viele – sie konnten überall sein, da sie mit ihrer Umgebung verschmolzen, und sich unbemerkt anschleichen.
„Als wäre dieser Dschungel nicht schon feindselig und gefährlich genug“, brummte Simon unzufrieden, „da brauchen wir sicher keine hartnäckigen Beobachter, die jederzeit überrumpeln könnten, wenn wir ihnen keine Beachtung schenken. Allerdings ist ein potenzieller Feind, den man sieht, immer noch besser als ein potenzieller Feind, der ungesehen im Unterholz lauert.“

Der junge Sondergardist wusste nicht, welche der Expeditionsteilnehmer des Craynarbischen mächtig waren, doch dass zumindest er die Stimme der Gruppe sein konnte, war ein Vorteil, den er auch zu nutzen gedachte. Diese Wesen wären weder Pflanzen noch Tiere. Simon war es eine kleine Erleichterung, sich mit ihnen verständigen zu können. Diese auf dem Anzapfen des Erdenflusses basierende magische Telepathie faszinierte ihn einerseits, andererseits war sie ihm auch unbehaglich. Letzteres lag daran, dass er als Sondergardist nicht unbedingt große Liebe für alles empfand, was ihn an die Weltensänger erinnerte, und dass diese Demonstration von magischer Kraft wahrscheinlich nur eine geringe Vorahnung auf das war, was diese Wesen noch beherrschten.

Simon ließ sich nicht anmerken, dass er die Abnahme der magischen Energie der Umgebung spürte. Er wollte noch nicht offenbaren, wer – oder besser gesagt: was – er war. Wie Hauptmann Flare es ihm aufgetragen und geraten hatte, würde Simon seine richtige Identität möglichst lang geheim halten. Eigentlich war es fast ein Wunder, dass er es während der Schiffsreise hatte verbergen können. Hier im Dschungel würde dies nicht so einfach sein. Selbst, wenn seinen Begleitern der Bänderring nicht auffallen würde, würde Simon, sollte es zu einem Kampf kommen, zu Magie greifen – und sich spätenstens dann erklären müssen, damit man ihn nicht für einen wilden Irrnebler hielt. Bisher hatte ihn seine Begabung immer bevorteilt, doch bei magisch begabten Gegnern war Magie nicht mehr unbedingt ein Ass im Ärmel, das einem den Sieg schenken mochte.

Simon hoffte allerdings, dass es zu keinem Kampf mit diesen Pflanzenwesen kommen würde. Worte würden das möglicherweise auch auf Dauer verhindern können. Beschnuppert hatten sie sich seiner Meinung nach mehr als genug. Nun wollte er wissen, was die Geschöpfe beabsichtigten. Vielleicht wollten sie einfach nur die Ihren schützen und die potenziell gefährlichen Fremden nicht in ihrer Nähe wissen.
„Ist dies eine Warnung oder eine Drohung?“, fragte Simon das Pflanzenwesen, nun wieder auf Craynarbisch.[1] Er hatte es nicht aus den Augen gelassen und hatte auch erst einmal nicht vor, es Shiver gleichzutun und einfach weiterzugehen.
„Oder möchtest du auf etwas Bestimmtes hinaus? Ich ahne, dass mehr hinter deiner Forderung steckt. Wenn es dennoch lediglich eine Warnung ist, bedanken wir uns für eure Sorge, jedoch sind wir uns bewusst, dass unser Weg kein einfacher sein wird. Wir werden euch nicht behelligen und sind friedlich, solange man uns ebenso behandelt, also lasst uns weiterziehen, ohne uns den Weg zu versperren. Wir werden von hier verschwinden, wie du verlangst – doch zuerst werden wir suchen, wofür wir hergekommen sind. Wenn wir dabei vom Dschungel verschlungen werden, dann soll es so sein.“
 1. Ihr könnt davon ausgehen, dass Simon das Gesagte übersetzt, wenn er darum gebeten wird.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 03.12.2013, 20:56:55
Auch Aether vernahm die kryptischen Worte des Wesens, welche scheinbar direkt in seine Gedanken projiziert wurden. Die Sprache, welcher sich das mystische Geschöpf bediente, konnte er zwar bruchstückhaft als Craynarbisch identifizieren, doch war es ihm nicht möglich, sie zu übersetzen. Carl hatte also nicht übertrieben, als er auf die mögliche Intelligenz ihrer Verfolger hingewiesen hatte. Während die Gruppe sich austauschte, hielt Aether sich somit etwas im Hintergrund und beobachtete weiter die Umgebung.[1]

Scheinbar verstand Simon nur zu gut, was dieses Pflanzenwesen gesprochen hatte, denn er antwortete ihm ebenso in nahezu fehlerfreiem Craynarbisch. Zumindest ging Aether davon aus, immerhin wirkte die Art und Weise, wie der muskulöse Mann die fremdartigen Worte formte, auf ihn äußerst professionell. Innerlich biss sich der junge Jackalianer auf die Lippen, dass er die vergangenen Monate damit verbracht hatte, des Nachts von einem Ärger in den nächsten zu stolpern, anstatt sich ab und an eine Auszeit zu gönnen um sich intensiver mit den anderen Rassen dieser Welt auseinander zu setzen. Er schwor sich, sobald er wieder die Gelegenheit erhalten würde, wolle er jenes verpasste Wissen nachholen. Doch Aethers weitere Bildung musste vorerst warten und der Realität weichen, denn die Gefährten waren immer noch mitten in der Wildnis Ljongelis, bedrängt von allen Seiten durch teuflisch veränderte Lebewesen, halb Mensch halb Pflanze. Weiterhin nervös den Blick zwischen den andersartigen Verfolgern hin und her wechselnd, sprach er : "Gentlemen, my Lady. Ich muss gestehen, ich verstehe kein Wort dieser-" er zögerte kurz, war er sich letzten Endes nicht bewusst, ob diese 'Dinger' ihn nicht doch verstehen konnten. "Dieser... Geschöpfe?" In der Hoffnung, niemand Umstehendes beleidigt zu haben, holte er nach :"Ich vertraue nun einfach mal darauf, dass ihr mir rechtzeitig Bescheid gebt, wenn ich um mein Leben laufen soll." Gezwungen lächelnd erkannte Aether, wie wenig jene eben gesagten Worte, ausgesprochen wirklich zum Lachen anregten.
 1. Wahrnehmung 20
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 03.12.2013, 23:39:17
Überrascht aber erfreut, darüber, dass sich die Wese trotz ihrer Fremdartigkeit so verständlich ausdrücken können, gleichzeitig aber auch durch diesen neuen beweis ihrer Intelligenz gewarnt, lauschte Wolf aufmerksam dem Zwiegespräch. Dabei behielt er aber ständig die Umgebung im Auge und richtete dabei seinen Blick hauptsächlich in die Richtung aus der sie gekommen waren, da die Hauptaufmerksamkeit der anderen wahrscheinlich zum grössten teil dem Gespräch galt. Bei Aethers Aussage drehte er sich dann vollends um und begann leise das gesagte Stichwort artig zu übersetzen, um Missverständnisse in dieser heiklen Situation zu vermeiden, ohne dabei in seiner Wachsamkeit nach zu lassen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 04.12.2013, 20:59:16
Die ganze Konzentration des Wesens, das vor der Gruppe stand, war nun auf Simon gerichtet. Durch die fehlende Mimik und Gestik des einstmaligen Menschens, konnte der Sondergardist und auch Shiver - der sich das Wesen noch einmal genau ansah - aber leider nicht erkennen, wie es die Worte und die Reaktionen der Gruppe und insbesondere Simons aufnahm. Wie auch schon in den vorangegangenen Minuten schien es sich ausschließlich auf das Beobachten der Gruppe zu verlassen.
Während Simon Hook also versuchte das fremdartige Wesen von ihrer Sache zu überzeugen, beobachteten Aether Shanty und Shiver die Umgebung. Dabei war sich sich Shiver sicher, das sie während der vergangenen Minuten immer wieder von ihrer vorhergesehenen Route abgedrängt worden waren. Aether dagegen erkannte, das sich in ihrer Umgebung mindestens 6 der Pflanzenwesen aufhalten mussten. Außerdem fiel auch den anderen auf, das die üblichen Geräusche stark nachgelassen hatten, als ob die humanoiden Wesen und die Gruppe die einzigen Lebewesen in der näheren Umgebung waren.

Nach einigen Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit dahinzuziehen schienen, bekam die Gruppe endlich eine Antwort. Wieder erschien eine Stimme in den Köpfen der Gruppe und dieses mal war sie nicht nur fremdartig, sondern auch kalt, abweisend und gleichzeitig auf eine seltsame Art und Weise traurig. Auch wenn ihr Gesicht nicht fähig war Mimik zu zeigen, konnte man trotzdem an ihrer telepathischen Stimme die Grundstimmung festmachen.

"Ihr sollt nicht so enden wie wir. Wir sind jetzt ein Teil des Dschungels und wenn es uns möglich ist, euch vor diesem Schicksal zu bewahren, dann werden wir alles dafür tun."

Um diese Aussage zu unterstreichen ließ das Wesen eine seiner dornigen, tentakelartigen Ranken vor die Füße Simons schlagen. Wie Schlangen bewegten sich jetzt die Lianen, Ranken und Äste, die die Wesen und ihre Körper umgaben, als hätten sie ein Eigenleben.
Das Wesen, das vor Simon stand, hatte seine Aufforderung jetzt klar ausgedrückt und wartete auf eine Reaktion. Währenddessen verschwanden die anderen Wesen wieder in den Schatten und dem Dickicht des Dschungels, als wären sie nur eine Illusion und nie dagewesen.

"Geht jetzt." waren die letzten Worte des Wesens.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 05.12.2013, 17:01:49
Maguerite schaute immer wieder von dem einen Wesen, das anscheinend versuchte sie aus dem Dschungel los zu werden. Mit erschrecken hatte Maguerite gesehen wie es sich in Richtung des Erdenfluss streckte und diesen nutzte. Dies schockte sie deutlich mehr als in den Pflanzenwesen Menschen zu sehen.

Auch wenn sie die Stimme des Wesens vernahm so konnte sie doch die Worte nicht verstehen und musste auf eine Übersetzung warten. Es schien fast gespenstisch, denn nichts anderes wünschte sie sich. Den Dschungel so schnell es ging zu verlassen. Selbst in ihren kühnsten Träumen hatte sie sich nicht vorstellen können wie es war von dem Blätterdach fast erdrückt zu werden. Auf dem Boden schien kaum Sonne und die Luft war so feucht, dass man meinen könnte man würde schwimmen anstatt zu laufen. Hätte sie all dies gewusst wäre sie zu Hause geblieben; Geld hin oder her.

Erneut vernahm sie die Stimme in ihrem Kopf. Hilfesuchend schaute sie sich um, bis ihr das Gesprochene übersetzt wurde.

"Wenn ihr uns retten wollt, dann sagt uns wo wir eine Kugel finden, die in einer Ruine versteckt ist." antwortete sie, nachdem sie den Sinn des Gesagten verstanden hatte. "Dann gehen wir." Doch das Wesen hatte sich bereits in Rauch aufgelöst.

Erst jetzt merkte sie, dass sie unwilkürlich die Nähe von Shiver gesucht hatte . Sie stand so nah, dass sich ihre Haut berührte. Schnell nahm sie etwas Abstand. Es war ihr nicht peinlich, Shiver hatte noch nie Andeutungen gemacht, dass er sie attraktiv fände, aber sie schwitzte genug um nicht auch noch seine Hitze spüren zu müssen, auch wenn sie das Gefühl gehabt hatte zu frieren, als die Stimme in ihrem Kopf spuckte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 05.12.2013, 19:42:57
Gebannt lauschte Aether der Übersetzung seitens Wolfhard. Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Langsam kroch die nackte Angst seinen Rücken hoch und ließ ihn, trotz der feuchten Hitze, regelrecht erzittern. Verdammt, das kann einfach nicht wahr sein. Du musst dich irren! Redete er sich ein. Schlag dir diese Flausen aus dem Kopf, Will! Er gab seiner Jugend die Schuld. Den wilden Geschichten, in denen bloße Zufälle und Ähnlichkeiten im Nachhinein immer einen tieferen Sinn ergaben. Erzählungen, in der eine scheinbar willkürliche Begegnung, vom Schicksal von Anfang an vorgesehen war. Doch so sehr er versuchte, diese Zusammenhänge aus seinem Gedächtnis zu bannen, so sehr gruben sie sich fest und wollten ausgesprochen werden. So gab er einen kurzen Augenblick später nach, senkte die Pistole sowie seine Machete und blickte fragend auf das mystische Wesen. "Moment mal." Fing er an. "Ich meine- Verzeiht. Ein grausamer Gedanke lässt mich nicht los. Was wäre... Ich meine nur mal angenommen. Was wäre, wenn es sich bei diesen ehemals menschlichen Wesen um die erste Expedition McKinkais handeln würde - würden sie uns dann nicht ehrlich warnen wollen?"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 05.12.2013, 20:53:57
Shiver spürte die unwillkürliche Berühung Maguerites und schmunzelte. Am liebsten hätte er sardonisch gelacht. Berührungen von Menschen, die er mochte, schmerzten ihn, machten ihm Angst. Er entfernte sich ein Schritt von Maguerite und hörte der Erwägung Aethers zu. Shiver drehte sich um und seine Machete begann wieder zu arbeiten, mechanisch wie einer von McKinkais Maschinen. "Und dann sprech'n'se nur noch diese Sprache?", äußerte der vernarbte Hüne seinen Zweifel und zuckte dann mit den Schultern.

"Was auch immer'se sin' oder was auch immer'se war'n..." Vielleicht waren sie Teil dieses Kollektivbewusstseins, vor dem man sie gewarnt hatte. Sie sprachen gar nicht selbst, sondern es wurde durch sie gesprochen, durch das Kollektiv und deswegen sprachen sie nicht in ihrer Sprache. Shiver schluckte den Gedanken runter. Er war nicht so außergewöhnlich, dass kein anderer darauf kommen würde. "Sie hab'n uns vom Weg abgetrieb'n. Wird Zeit, dass wir vorankomm'n. Und das wir wieder auf den Weg komm'n. Ich zeig euch'n Weg."

Shiver trug mit Fassung, dass niemand seiner Idee nachgekommen war, die Wesen einfach zu ignorieren, schließlich war er nicht der Anführer der Gruppe und hatte auch keinen Anspruch an die anderen oder überhaupt an sich, sowas wie ein Anführer zu sein. Wahrscheinlich hatte die weitere Nachfrage auch nicht wirklich mehr ergeben, aber ihre Position auch nicht verschlechtert. Das heißt, sie wurden nicht angegriffen. Ob die Wesen nun nicht sichtbar waren oder nicht. Sie waren in deren Gebiet. Sie würden sie weiter beobachten und wenn diese Wesen einen Hinterhalt legen wollten, würden sie es noch immer ungehindert tun können. Aber vielleicht beruhigte es seine Gefährten. Shiver beunruhigte etwas ganz anderes. Maguerites Berührung. Schnell hieb er weiter auf das Dickicht ein, um sie wieder auf die Schienen ihres Weges zu bringen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 07.12.2013, 01:32:01
Wolf wartete gespannt, ob das Wesen auf Marguerites Worte reagierte, als dies nicht geschah und Simon sie nicht übersetzte, sondern stattdessen Shiver scheinbar einfach weiter ziehen wollte, schaltete er sich nun doch direkt ein. Hauptsächlich an Shiver gewandt und von einer Geste in seine Richtung begleitet, aber eigentlich auch an alle gerichtet sagte er schnell. „Warte noch kurz, wir sollten uns diese Gelegenheit nicht so einfach entgehen lassen! Ich traue diesen Wesen zwar auch nicht wirklich, aber wenn sie uns wirklich nichts Böses wollen, sind wie wahrscheinlich unsere beste wenn nicht einzige Chance auf einen Hinweis zum Tempel. Da er befürchtete, dass das verbliebene Wesen jeden Moment ebenfalls verschwinden könnte, wartete er die Reaktion der anderen nicht ab sondern schloss sich Marguerites Wunsch jedoch auf Craynarbisch geäussertk an. „Wir würden nichts lieber tun als zu gehen, aber wir müssen vorher noch eine Kugel finden die hier in einem alten Tempel liegt. Wenn ihr uns wirklich helfen wollt, dann helft uns diese Kugel zu finden und sobald wir sie haben werden wir den Dschungel auf dem schnellsten Weg verlassen.
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Beitrag von: Samual am 10.12.2013, 11:32:15
Samual war die ganze strecke die sie von den Wesen geführt worden unruhig er mochte es nicht wie es lief. Sie konnten sie in eine Falle führen oder sonst wo hin, besonders wenn die Wesen intelligent waren wie Carl behauptete und Carl hatte meistens Recht.

Als dann die Stimmen in seinem Kopf auftauchten Hätte Samuel fast das nächste Wesen erschossen. Doch die Übersetzung der anderen hielten ihn zurück. Auch wollte er der Aufforderungen der Wesen gerne nachgehen und von hier verschwinden, doch Marguerite Hatte einen Punkt und wenn jemand weiß wo die Kugel ist dann wohl diese Wesen also wartete er gespannt ab.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 10.12.2013, 21:48:53
Eine lange Pause trat ein in dem das Wesen weder etwas sagte, noch auf die Worte reagierte. Es stand immer noch vor der Gruppe und hatte die Dornenranken wie eine Waffe erhoben um seiner Forderung nachzukommen, falls es nötig werden sollte. Einige lange Minuten vergingen ohne das etwas passierte, während die anderen Wesen nach und nach wieder auftauchten. Schließlich ließen die Wesen die Ranken sinken und die natürlichen Waffen wurden wieder zu einem Teil ihrer Körper. Dann erschien endlich die Stimme in den Köpfen der Gruppe. Eine gewisse Schwere hatte von ihr Besitz ergriffen und sie klang resignierend.

"Die Ruinen die ihr sucht, liegen in nordwestlicher Richtung. In einigen Tagen solltet ihr sie erreicht haben. Wir werden Euch nicht führen und wir können nicht verhindern, das der Dschungel Euch angreift und versucht die Eindringlinge zu vertreiben. Denn mehr seit ihr hier nicht."

Damit war für die lebendigen Pflanzen – was auch immer sie waren oder einst gewesen sind – alles gesagt. Sie verschwanden wieder in den Schatten des tiefen und dichten Dickichts und waren nach wenigen Sekunden verschwunden. Waren sie immer noch da und beobachteten die Gruppe oder haben sie sie schließlich doch in Ruhe gelassen und ließen sie ihre eigenen Wege gehen?
Zumindest kehrte jetzt auch wieder die übliche Geräuschkulisse zurück und die verschiedenen Tiere des Dschungels waren wieder zu sehen. Als ob ein magischer Bann gebrochen wurde, war alles wie vorher und die Männer und die Frau wurden sich jetzt auch wieder der Hitze bewusst, die unnachgiebig auf sie eindrang. Eine Schlange kroch durch das Laub zu den Füßen der Gruppe, als wäre nie etwas geschehen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 12.12.2013, 00:25:43
Carl beobachtete die Konversation zwischen der Gruppe und dem Wesen, ohne etwas beizutragen. Wie seine Gefährten auf die Worte des Wesens reagieren würden fand er beinahe ebenso spannend wie die Handlungen des Wesens selbst. Insbesondere achtete er darauf, ob die Wesen tatsächlich so etwas wie Magie einsetzten, als sie verschwanden, oder ob sie sich einfach sehr geschickt bewegten.[1]
Als die drückende Dschungelatmosphäre zurückkehrte, zog er seine Kappe vom Kopf, holte ein Tuch aus der Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
"Eine äußerst interessante Begegnung, schon zu Beginn unserer spannenden Expedition.", durchbrach Carl die Stille nach dem Verschwinden der Kreatur. "Ich hoffe sehr, noch viele weitere derartige Erfahrungen machen zu dürfen. Der Dschungel übertrifft meine kühnsten Erwartungen mit Leichtigkeit und ich kann nur hoffen, auch weiterhin nicht enttäuscht zu werden."
Er zog seine Kappe wieder auf und korrigierte den Sitz seines Gepäcks.
"Also dann, ihr habt die freundliche Kreatur gehört, oder besser gesagt "gedacht": Es geht nach Nordwesten." Carl blickte fröhlich in die Runde und wartete darauf, dass jemand losging.
 1. Zauberkunde: 17
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 12.12.2013, 00:59:19
Shiver zog eine Augenbraue hoch, als er in seinem Rücken eine Stimme hörte, die er noch nicht so häufig gehört hatte. Er blickte sogar über die Schulter, um sich zu versichern, dass es das Gesicht war, welches er der Stimme zuordnete. Ja, es war in der Tat Carls Stimme und er hörte den Worten des Mannes zu, stoppte sogar, die Machete mechanisch durch das Buschwerk tanzen zu lassen. Immerhin etwas hatte er mit diesem merkwürdigen Kauz gemeinsam. Der Dschungel hatte ihre Erwartungen übertroffen. Carls wurden übertroffen, weil sie kühn waren, Shivers wurden übertroffen, weil er nichts erwartet hatte außer dem Tod und Hitze zu begegnen, und irgendwann nochmal die Kugel. Aber es sind die Kleinigkeiten, auf denen man aufbauen kann.

"Ob'se interessant war, die Begegnung, müsst ihr wiss'n. Für mich war'se belanglos. Nichts and'res, als wenn du an'nem Hof vorbeikommst, auf dem dich 'nen Köter anbellt, um sein Territorium zu verteidig'n. Zudem würd' ich dem Vieh nich' so sehr trau'n. Die hab'n uns so schon vom Weg abgetrieb'n, warum sollt'n sie ein Interesse hab'n, dass wir das find'n? Konntet ihr der'n Gebärd'n les'n? Wahrscheinlich nich'. Und außerdem hab'n wir kaum Information gewonn'n. Dass wir in Richtung Fluss müss'n, und dass das Ding nördlich oder südlich des Flussarms lieg'n kann, wusst'n wir auch von McKinkai. Das einz'ge, was wir wirklich wiss'n is', was für 'ne Art Viecher hier fleucht' und dass sie uns beglotz'n wer'n. Un' wenn'se aus McKinkais alter Trupp' sin', wer sagt, dass sie nicht auch auf'de Macht der Kugel hoff'n, aber sie immer noch nich' gefund'n hab'n? Ach, was auch immer. Könn' wir weiter?"
Shiver wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht und zerklatscht eine kleiner Mücke, die sich an seiner Wange zu schaffen machen wollte.
Er dreht sich um, und will sie wieder zurück auf ihre Fährte bringen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 13.12.2013, 00:40:50
Nachdem sie sich noch einmal umgeblickt hatten und sicher waren, das die Wesen sie zumindest für den Moment nicht weiter behelligen sollten - auch wenn es sein konnte, das sie noch immer in der Nähe waren, sie weiterhin beobachteten und nicht aus ihren honiggelben Augen ließen - machte sich die Gruppe wieder auf den Weg durch den fast undurchdringbaren Dschungel. Shiver übernahm dabei zusammen mit Wolfhard die Führung, um die Gruppe wieder auf den richtigen Weg in Richtung Nordwesten zu führen.
Allerdings wurde erst jetzt wirklich deutlich, was für eine gute Arbeit die Pflanzenwesen dabei geleistet hatten die Expedition von ihrem Ziel zu entfernen, denn sie brauchten fast eine Stunde um wieder auf die richtige Fährte zu kommen. Dabei schien die schweißtreibende Arbeit mit der Machete noch anstrengender als zuvor zu sein und mehr als einmal blieb das scharfe Werkzeug in einem besonders dicken Ast oder einer widerstandsfähigen Liane stecken.
Die unnachgiebige Sonne, die nervenden Insekten und die vielen verschiedenen Geräusche taten ihr übriges, um ihnen nicht nur den Schweiß in Strömen den Körper herab laufen zu lassen, sondern dabei auch noch den letzten Nerv zu rauben.

Langsam - und bei manchen zum wiederholten Male an diesem Tag - machte sich der Gedanke breit, das das Leben in Middlesteel im Gegensatz zu dieser Expedition das reinste Paradies gewesen war. Was machte es schon, wenn man zwar kaum Geld oder Kunden hatte, verfolgt wurde oder dem immer gleichen Alltag nachgehen musste, wenn man wenigstens ein angenehmes Zuhause und die Annehmlichkeiten der Zivilisation genießen konnte? Dieser Gedanke machte sich breit und wuchs heran, bis die Erschöpfung und die anstrengende Arbeit den Rest taten und die Gruppe dazu brachte, ihr erstes Lager aufzuschlagen.
Einige Stunden waren sie jetzt durch Liongeli gelaufen und es musste später Nachmittag sein, als sie einen Ort fanden, an dem die ihr Lager aufschlagen konnten.

Es war eher selten und deshalb wohl ein Glücksfall, das sie eine Lichtung im Dschungel fanden, durch die auch noch ein etwa Ein Meter breiter Bach floss und Frischwasser bot. Die Sonne knallte zwar unnachgiebig auf die ungeschützte Lichtung herab aber das sollte mit einer Plane eines der kleinsten Probleme sein. Die Lichtung hatte einen Durchmesser von etwa Zehn bis Zwölf Meter und war nur spärlich von einigen Farnen und Büschen bewachsen. Von ihrer Mitte aus hatte man einen guten Blick in den Dschungel, um mögliche Gefahren schon früh erkennen zu können. Ein perfekter Ort also, um endlich die Last der Ausrüstung abzulegen und sich eine längere Verschnaufpause zu gönnen.[1]
 1. Für den restlichen Tag hätte ich gerne von jedem noch zwei weitere Zähigkeitswürfe.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 13.12.2013, 13:29:53
Das Treffen mit den Pflanzenwesen hatte Maguerite sichtlich verstört. Dies waren einmal Menschen gewesen? Oder waren ihre Vorfahren Menschen gewesen? Fast konnte sie irgendwelche Pflanzen spüren, die ihre Beine hochkrochen und sie selbst in eine Pflanze verwandelten. Sie müsste ständig nach unten schauen, um zu überprüfen, dass dies nicht der Fall war. Gerade durch ihre ständigen Blicke nach unten rannte sie öfter als zuvor gegen irgendwelche Äste.

Es mutet fast merkwürdig an, dass sie selbst das Genörgle eingestellt hatte, war sie viel zu sehr damit beschäftigt sich selbst innerlich mit Schimpftiraden zu überziehen, wie sie auf die dämliche Idee gekommen war bei dieser Expedition mitzumachen.

Doch ihre Stimmung änderte sich schnell, als sie die Lichtung fanden und sie ihren Rucksack vom Rücken werfen könnte. Ein lautes Stöhnen entfuhr ihr und sie legte ihre Hände auf ihre Schultern und massierte die Stellen wo die Bänder in die Haut eingeschnitten hatten. So stand sie auf der Lichtung und wartete, sie hatte keine Ahnung wie man ein Zelt aufbaute, geschweige denn ein Lager.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 13.12.2013, 20:20:32
Die Begegnung mit den mystischen Pflanzenwesen würde Aether wohl niemals vergessen. Bedroht, durch ihre Fremdartigkeit, in Zweifel versetzt durch ihre potentiell schlummernde Kraft grübelte der Junge aus Middlesteel noch lange darüber nach. Sie warnten uns, doch wir wollten nicht hören. Hallte es durch seine dunklen Gedanken. Still und nachdenklich folgte er der Gruppe und hielt stets die Augen offen.[1] Immer wieder drehte Aether sich ruckartig um, sei es weil ein Farn über seine Schulter streichte, er ein fremdartiges Zirpen vernahm oder die Ungewissheit ihm in diesen Momenten regelrecht Verfolgungsangst einredete. Die Hitze half ihm wenig, sein Gemüt zu erhellen. Schweiß tropfte unablässig in seine Augen, ließ ihn Blinzeln und nahm ihm dadurch für wenige Sekunden die Sicht, was in einer weiteren, abgehakten Bewegung um die eigene Achse resultierte. Noch nie war jemand regelrecht in seinen Kopf eingedrungen und ihm war nicht bewusst, wie er mit dieser neuen Erfahrung umgehen sollte. So wanderte er in sich gekehrt weiter.

Als die Gruppe die Lichtung erreichte und dadurch zum Stillstand kam, atmete er tief durch und ließ ebenfalls seinen Rucksack von den Schultern gleiten. Er kniete sich daneben, stieß die Machete in den weichen, bewachsenen Boden und legte das Gewicht beider Arme auf das erhobene Knie. Er war nicht im Stande zu sagen, ob dieser Ort sich für ein Lager eignete, doch erfreute ihn die kurze Rast und er wollte den Augenblick nutzen, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Wasserschlauch, öffnete seinen kurzen Schopf, strich die durchnässten Strähnen seiner rotblonden Haare zurück und band sie erneut zusammen. Es half nichts. Wie sehr er sich in diesem Moment auch nach den dunklen, Rauch verhangenen Gassen Grumblebanks sehnte, es brachte ihn auch nicht weiter. Natürlich hatte er sich nach der Begegnung mit den Wesen mehrmals gefragt, ob die Expedition wirklich eine gute Entscheidung war. Im ersten Augenblick schien es nicht äußerst logisch, von der einen tödlichen Falle in die nächste zu flüchten. Doch sich selbst Vorwürfe zu machen, erschwerte mehr als es brachte. Das Leben besteht nicht aus Richtig oder Falsch, musst du wissen. Hatte Damson Briggs ihm einmal gesagt. Es sind rein deine Entscheidungen, Willbur. Entscheidung und Konsequenz. Du musst dir dessen immer bewusst sein, bevor du deinen Weg wählst. Willbur Draecorik war nun hier, mitten in Ljongeli, unter falschem Namen und mit einem Haufen törichter Abenteurer. Es galt ein Rätsel zu lösen, seinen Namen reinzuwaschen und die Drohungen Kinkais im Keim zu ersticken. Dafür hatte er sich entschieden und wenn das bedeutete, dass Pflanzenmenschen in seinem Kopf rumspielten, verflucht, dann soll es eben so sein. Er beschloss, ein für alle mal seine Zweifel einstweilen zu begraben. Es half ja doch nichts.

Seine Stirn in falten legend hob er den Kopf, sah zu Wolfhard hinüber und sprach : "Sodenn, Mister Wolfhard. Wie schätzen sie die Lage ab. Sind wir weit genug weg vom Fluss, um hier einstweilen unser Lager aufzuschlagen? Ihrer Entscheidung werde ich mich gerne beugen. Wobei ich nicht leugnen werde, dass meine Füße sich bereits eine eigene Meinung bilden." Er lächelte freundlich.
 1. Wahrnehmung 7
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 13.12.2013, 22:41:27
Mit einem erleichterten Seufzer lässt Wolf den Rucksack zu  Boden gleiten, als er die Mitte der Lichtung erreicht hatte. Obwohl er von Marsch und Hitze vollkommen erschöpft war und das Gefühl hatte einen glühenden Kessel wie ein Dampfmann unter seiner verstärkten Jacke zu tragen, gab er dem Verlangen es seinem Rucksack gleich zu tun nicht nach. Stattdessen gönnte er sich nur einen Momente um sich zu strecken bevor er Aether antwortete. „„Meine Füsse und der Rest von mir sind glaube ich der gleichen Meinung Da mein Kopf dem jedoch auch zustimmt passt das so.“ Erwiderte Wolf und gab das lächeln leicht gequält zurück. . „Nachdem was wir heute erfahren habe, würde ich jedoch vorschlagen, dass wir von unserem ursprünglichen Plan abweichen und hier nicht unser Basislager aufschlagen. Da wir jetzt ja die ungefähre Gegend kennen wo der Tempel liegt, sollten wir es erst am Ende der morgigen Etappe tun und es dann als Ausgangspunkt für unsere Suche nutzen. Doch auch wenn es nur für eine Nacht ist und wir alle erschöpft sind, sollten wir uns gleich daran machen das Lager auf zu bauen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns dafür etwas aufteilen. Drei sollten mit langen Ästen den Farn und das Grass auf dem Lagerplatz umknicken und dabei auf den Boden schlagen. Auf diese Weise müsste sich ein Grossteil später wieder aufrichten und die Schläge sollten Schlagen, Spinnen und ähnliches aus dem Bereich vertreiben. Jemand anderes sollte schon mal die Feuergrube ausheben und sichern während die verbliebenen genug Holz sammeln das es für morgen reicht wenn wir es heute am Feuer trocknen. Anschliessend können wir gemeinsam die Zelte aufbauen, da darin wahrscheinlich noch nicht alle Erfahrung haben.“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 15.12.2013, 17:59:41
Simon war erleichtert, eine Pause einlegen zu können. Die Hitze, die drückende Luft und die Anstrengung machte dem jungen Sondergardisten zu schaffen. Hinzu kam die psychische Belastung: die vielen undefinierbaren Geräusche des Dschungels und das permanente Gefühl, beobachtet zu werden, waren nur zwei Punkte auf der Liste.
Sichtlich angeschlagen, löste er das Gepäck von seinem Rücken und ließ es neben Maguerites, Shantys und Wolfs Sachen zu Boden gleiten, um sich dann seine Hände ins Kreuz zu drücken und seine verspannten Muskeln zu dehnen.

Seit dem Gespräch mit den Pflanzenwesen hatte er im Stillen über sie nachgedacht. Vielleicht waren sie einst nicht anders als sie gewesen: umherirrende Mitglieder einer Expedition, die der Dschungel verschlungen und zu einem Teil seiner selbst gemacht hatte. Dennoch störte ihn bei diesem Gedanken die Sprache der Pflanzenwesen. Waren sie einmal alles Craynarbier gewesen, weil sie craynarbisch sprachen – oder dachten? Vielleicht waren sie keine Eindringlinge gewesen, sondern Mitglieder der hier lebenden wilden Craynarbierstämme, schließlich hatten sie nicht das Craynarbisch der zivilisierten Schalenträger gesprochen. Auf eine klare Antwort auf diese Frage müsste Simon wahrscheinlich noch warten, wenn er sie nicht sogar nie erhalten würde. Was ihn jedoch mehr beschäftigte, war die Aussicht darauf, dass ein nächstes Treffen mit den Pflanzenwesen vermutlich nicht friedlich verlaufen würde. Ihre Warnung und Drohung hatte wie ein Versprechen geklungen, dass sie nicht zu brechen gedachten. Nur war es etwas seltsam, dass sie vorgaben, die Eindringlinge schützen zu wollen, und ihnen aber mit Gewalt drohen, sollten sie nicht verschwinden würden. Simon war sich nach wie vor sicher, dass sich mehr hinter dem Wunsch der Pflanzenwesen verbarg, als diese hatte preisgeben wollen. Es ging ihnen nicht darum, ihnen Fremde zu beschützen – sie beschützten etwas vor diesen Fremden. Möglicherweise sich selbst, möglicherweise den Dschungel oder materiellen Besitz. Wenn es so war, hatten sie sie wahrscheinlich in eine falsche Richtung geschickt oder erwarteten nicht, dass sie es bis zum Tempel schafften oder dass sie diesen überlebten. Wer von ihnen konnte ahnen, was sie dort erwartete?

Simon verschnaufte etwas und trank aus seinem Wasserschlauch wie ein halb Verdursteter, während er Shanty und Wolf zuhörte. Etwas nach Luft schnappend, nachdem er den Wasserschlauch von seinen Lippen genommen hatte, stimmte er zu:
„Das hört sich gut an. Wir sollten auch für ein bisschen Schatten sorgen, damit wir in der prallen Sonne keinen Hitzschlag bekommen“, schlug er vor, denn genau deswegen trug er seinen breitkrempigen Hut, unter der sich unangenehmerweise die Hitze zusätzlich staute, was aber immer noch besser war, als direkt dem unbarmherzigen Sonnenlicht ausgesetzt zu sein. Dann nickte er, denn für viele Worte fehlte ihm nun Stimmung und Kraft. Er suchte sich lieber bereitwillig einen langen Ast, um Wolfs Vorschlag nachzukommen, auch wenn es zusätzlich schweißtreibende Arbeit sein würde, ihren Lagerplatz zu ebnen. Dabei versuchte er jedoch nicht zu voreilig vorzugehen, sondern darauf zu achten, sich nicht unnötiger Gefahr wie Spinnen- oder Schlangenbissen auszusetzen. Unachtsam durch das Gras, die Farne und das Gebüsch zu waten, konnte sicherlich verhängnisvolle Folgen haben.[1]
 1. Wahrnehmung: 16
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 15.12.2013, 18:31:11
Shiver atmete tief durch. Er fühlte sich nicht gut. Wahrscheinlich war es der einsetzende Entzug von Alkohol, der ihn gerade jetzt erwischen musste. Er könnte wahnsinnig werden bei dieser unbändigen Lust auf einen Schluck Alkohol. Welche Pflanzen sich wohl am Besten zur Fermentierung eigneten? Diese Frage quälte Shiver bei jedem Schritt seit sie die Pflanzenwesen hinter sich oder zumindest im Dunkeln gelassen hatten. Shiver wurde wieder schweigsam und er wurde grantig, fühlte eine gewisse Aggressivität und Genervtheit an sich aufbrausen, die sich mit jedem Schritt ein wenig aufzuschaukeln schien, bis sie endlich die Lichtung erreichten.

Kopfschmerzen quälten ihn. Vielleicht war es der Durst, die Hitze, viel wahrscheinlicher die Lust auf ein schwach gehopftes, untergäriges Vollbier. Eine unglaubliche Lust, eine solch derartige Lust, dass er jemand nur aus purer Lust auf ein Bier, den Schädel einschlagen konnte. Er warf seinen Ballast ab, der seinen Rücken in die Verspannung trieb und seine Laune nicht wirklich verbesserte. Dazu die anweisenden Worte Wolfhards, die ihre Berechtigung hatten, Shiver jedoch trotzdem gegen den Strich gingen. "Wir wiss'n nich' ers' seit eb'n, dass wir in Nordwest'n müss'n.", blaffte Shiver auf seinem Rucksack sitzend. Hörte ihm keiner zu, als er eben schon anmerkte, dass McKinkai ihnen bereits gesagt hatte, wo die Ruinen erwartet wurden. Dann verfiel er aber in sein genervtes Schweigen und begann die Feuergrube auszuheben. Er hatte keine Lust noch mehr Schritte zu laufen, er hatte kein Bock Holz zu sammeln. Er war erschöpft, weil er die ganze Zeit Lianen und Dickicht durchschlagen hatte, eine Menge Gepäck auf dem Rücken hatte und so einen unglaubliche Lust auf einen Schluck Bier oder auch Whiskey. Er hielt es fast nicht mehr aus.

"Carl. Carl! Gib's hier Pflanz'n, aus den' man Schnaps mach'n kann? Bist doch so fasziniert vom Dschung'l. Woraus mach'n wir hier Schnaps oder was Alkoholisches?", fragte er schließlich den Alchemisten, der ein sehr genaues Auge auf Flora und Fauna warf und demnach der richtige Ansprechpartner für Shiver schien. Aus Brot konnte Shiver mit Speichel Alkohol herstellen, aber aus unbekannten Pflanzen? Wohl kaum. Carl würde ihm helfen können. Hoffentlich würde er ihm helfen können.
Sonst blieb ihm nicht viel, außer vielleicht eine Stunde Schlaf oder was zu essen. Missmutig grub er weiter das Loch für die Feuergrube.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 16.12.2013, 12:53:37
Schon auf dem Weg zum Waldrand um sich beim Holzsammeln zu beteiligen und dabei auch die nächste Umgebung in Augen schein zu nehmen, blieb Wolf nochmal stehen, als er Shivers gereizte Aussage hörte" Das stimmt so nicht ganz, wendete er in betont ruhigem Tonfall ein. "Bisher wussten wir eigentlich nur, dass sich der gesuchte Ort irgendwo in dieser Gegend des Dschungels befindet und haben unsere Marschrichtung daran und den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Mit den neuen Informationen hat sich der Bereich den in dem wir Suchen müssen jedoch auf einen Radius von ungefähr einer Tagesreise reduziert. Danach wartete er noch kurz, ob einer der Anderen auf das gesagte reagierte, bevor er sich wieder seiner Arbeit zu wandte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 16.12.2013, 13:37:44
Shiver blickte zu Wolfhard und seine Augen verengten sich. Wusste Wolfhard mehr als er, machte die Hitze Shiver zu sehr zu schaffen oder Wolfhard, dass sie einander nicht hörten, wenn sie miteinander redeten oder war Wolfhard durch die Anstrengung gar so mürbe, dass er sich nicht mehr an McKinkais Worte erinnerte? Die Erschöpfung forderte insofern von glatzköpfigen, vernarbten Hünen Tribut, dass es eine sehr kurze Lunte in diesen Minuten hatte und dementsprechend genervt reagierte.

"Willst' mich roll'n oder hab'n dir die Viecher mehr erzählt als uns? Soweit ich mich erinner', hab'n' se nich' mehr gesagt, als dass wir nach Nordwest'n soll'n, richtig? McKinkai hat uns erzählt, dass die verdammt'n Ruin' am Westarm des Flusses sin', richtig[1]? Rate mal, das ist nordwestlich von hier. Die sag'n also wir soll'n nordwestlich. Wir war'n, bis'se uns vom Weg abbring'n wollt'n auf'm Weg nach Nordwest. Jetzt sin' wir wieder auf'n Weg nach Nordwest. Wo zur Hölle hat sich unser Suchgebiet verkleinert'?" Shiver merkte innerlich jedoch, dass es nicht richtig war, jetzt schon ihren prädestinierten Dschungelführer vor den Bug zu schießen, aber seine Charakterschwäche, keine Form der Autorität ordentlich anzuerkennen und anerkennen zu können, selbst wenn sie fachlich war, machte es Shiver schwer. Wolfhard hatte viele gute Ratschläge gegeben, aber hätte Shiver nicht in etwa gewusst, wo sie hinwollen und wo sie sein könnten, hätte er sie kaum wieder auf den Weg bringen können. Scheinbar bedachte Wolfhard dies nicht, aber das änderte nichts daran, dass Wolfhard an sich ein hervorragender Führer war und undeutig wusste, was er da tat. Shiver machte eine wegwerfende Handbewegung. "Na, meinetwegen wiss'n wir jetzt besser, wo wir hinsoll'n, dank der vertrau'nswürdig'n Pflanz'nwes'n. Ein Hurra auf die Naivität.", grantelte er und grub weiter. "Jetzt ein Bier und die Welt sähe schon wieder anders aus..."
 1. Shiver bezieht sich hierbei vor allem auf einen OoC-Beitrag mit Spielerwissen vom Flüstermann: Link (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7753.msg883114.html#msg883114) - interpretiert es aber etwas in seinem Sinne.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 17.12.2013, 20:25:17
So gut es ging half Maguerite beim Lageraufbau. Ihre Arbeit bestand mehr daraus, die Plänen über die Zeltstangen zu werfen als irgendetwas zu tragen. Doch bereits nach einigen Augenblicken lag sie ausgestreckt auf dem Boden und atmete schwer. Sicherlich tat sie dies nicht freiwillig, war der Boden doch nicht wirklich sauber genug für sie, vielmehr war ihr schwarz vor Augen geworden und plötzlich hatte sich alles um sie herum gedreht. Sie legte ihre Hände auf ihren Bauch und versuchte tief und ruhig zu atmen. Tatsächlich ging es ihr nach einigen Momenten besser.

Gerade in dem Moment als Shiver loslegte, ging es ihr wieder soweit gut, dass sie sich auf den Ellenbogen stützen konnte und wenigstens ihren Oberkörper vom Boden erheben konnte.
"Scheinbar schlägt die Hitze nicht nur bei mir durch." versuchte sie die Reaktion ihres Freundes? Bekannten? Weggefährten? etwas abzumildern. Schnell verdrängte sie den Gedanken wieder was denn Shiver nun war. Sie kramte nach einem Wasserschlauch um ihren Durst zu stillen.
"Morgen ist hoffentlich auch noch ein Tag." Ihre Ansprache fand eine kurze Pause, als sie den Schlauch zu ihren Lippen führte und einen tiefen Schlug nahm.
"Niemand sagt, dass die Pflanzenwesen vertrauensvoll sind und du weißt genau, dass die Hitze keine Entschuldigung, für deine Pöbeleien sind. Wir sind hie verdammisch nochma nich iner Kneipe in Middlesteel. Wir sind alle kaput, dis is nu kein Grund, benimm dich." wie von selbst war Maguerite in ihren alten Sprachgebrauch zurück gefallen, wahrscheinlich war sie einfach etwas zu aufgewühlt und zu erschöpft um im Moment auch die wenige Konzentration aufrecht zu erhalten, die nötig war um ihre Sprach zu kontrollieren.
Bei manch einem erzeugte ihre Ansprache ein Bild wie ihre Mutter mit einer Schürze und in die Hüfte gestützten Händen dastand und ihr Kind ausschimpfte. Eigentlich war die Schelte, die sie Shiver hatte angedeihen lassen, gar nicht als solche gedacht, sie war nur viel zu erschöpft und hatte keine Lust sich eine Streiterei jetzt anzuhören.
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Beitrag von: Aether Shanty am 18.12.2013, 18:58:19
Aufmerksam lauschte auch Aether der aufregenden Konversation seiner Begleiter. Er streckte sich währenddessen erneut, fuhr mit dem Handrücken über seine Stirn und atmete tief durch. Natürlich, sie waren eine zusammengewürfelte Truppe verschiedenster Persönlichkeiten und die Hitze, die ungewohnte Umgebung Ljongelis und die ständige Bedrohung im Nacken gab ihren weiteren Löwenanteil hinzu, sodass es zu Streitigkeiten kommen musste. Doch so früh, kaum einen Tag abseits des Flusses, wunderte es ihn schon etwas. Sie mussten sich beruhigen, allesamt. Die Worte der Pflanzenwesen, wenn auch für den ein oder anderen nur übersetzt, hallten immer noch durch ihre Gedanken und, wenn sie auch nicht bedrohlich sein sollten, es gab dort draußen mit Sicherheit noch einige weitere Wesen, welche nur zu gerne die Zwistigkeiten über Nichts und wieder Nichts und die daraus resultierende Unkonzentriertheit ausnutzen wollen würden. Aether musterte den verärgerten Shiver, wie er damit begann, die Feuerstelle aus zu heben. Er kannte ihn erst seit kurzem. Doch seiner Erfahrung in Grumblebank, Pinchfield und Co. nach zu urteilen war er sich sicher; Menschen wie ihm durfte man in keinem Fall, wenn sie aufgebracht waren, mit Tadel oder gar Zurechtweisung kommen! Dadurch würde man nicht einmal an seiner Oberfläche kratzen. Im Gegenteil kippte man damit gleich ein weiteres Kilo Salz in die aufgeschlagene, wütend brennende Wunde, wodurch man nur die Gefahr vergrößerte, mit mehr als nur einem gebrochenen Arm die Taverne zu verlassen. Er biss sich instinktiv auf die Lippen, als er Maguerites Worten lauschte. Okay, die beiden kennen sich schon länger. Vielleicht hat ihre liebliche Stimme mit dem niedlichen Akzent eine sanftere Wirkung auf ihn. Redete sich Shanty ein. Doch darauf wollte er sich nicht verlassen.

Er krempelte sich die Ärmel hoch und ging etwas in den zentraleren Bereich der Lichtung hinein. Lächelnd sprach er sich mit etwas erhobener Stimme, sodass alle ihn hören sollten :"Gentlemen, Gentlemen. Beruhigt euch doch. Wohin wir müssen, haben wir nun weitestgehend eingegrenzt und die Richtung bestimmt. Das ist doch immerhin ein Anfang! Ich denke ich spreche für uns alle-" dabei nickte er zu Marguerite. "Mylady, wenn wir uns ein wenig ausruhen sollten, den ein oder anderen Schluck trinken vielleicht? Wichtig ist, dass wir uns abkühlen um unsere leidenschaftlichen Gemüter wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Mister Hook hat im übrigen absolut Recht. Die Sonne raubt uns hier den benötigten Nerv! Und Carl, Sir." Dabei wandte er sich an den Alchemisten. "Wenn sie so freundlich wären und zufällig bei ihren Studien auf destillierbare Gewächse stoßen würden. Nach dieser ganzen Kopfspukerei könnt ich ebenso Einen 'vertragen!"[1] Er lachte laut auf, als ihm ein Gedanke zur weiteren Formulierung kam. "...Solange ich nicht an einem dieser Kröten lecken muss, um mein Gehirn zu benebeln ist mir fast alles recht!" Dabei klatschte er in die Hände, hoffte inständig ,dass er seine Arme behalten durfte und half, den Anweisungen Wolfhards folgend, beim Aufbau des Nachtlagers.
 1. 21 Diplomatie
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Beitrag von: Shiver am 18.12.2013, 20:02:58
"Ich mich beruhig'n? Ich mich benehm'n?", Shiver ließ sein Werkzeug fallen, sodass es in der losen Erde stecken blieb. Er zeigte Marguerite, seiner Perle, einen Vogel und verzog sein Gesicht genervt. "Aufhör'n zu pöbeln? Tzz." Er stützte die Hände in die Hüften und blickte zwischen seinen Gefährten hin und her. "Ich hab' nich' ma' angefang'n mich aufzureg'n, ich hab nich' ma' angefang'n zu pöbeln. Hab ich gepöbelt? Scheiße. Ich mach' die Hitze für nichts verantwortlich, ich habe Wolf nur gesagt, wie es is'. Aber langsam fang' ich an, mich aufzureg'n. Hört man mir nich' zu? Ich hab' g'sagt, dass die Viecher nicht vertrauenswürdig sin', nicht, dass sie nicht vertrauensvoll sin'." Shiver machte eine wegwerfende Handbewegung und nahm sein Grabungswerkzeug wieder auf und rammte es tief in die Erde.

Shiver schüttelte den Kopf wieder und wieder und begann genervt vor sich hinzumurmeln. Seine Gefährten kannten ihn nicht, aber scheinbar kannten sie Middlesteel auch nicht wirklich. Wahrscheinlich waren sie in den beschaulichen Gartenanlagen reicher Fabrikanten aufgewachsen, gänzlich in Ruhe. Ihre Kämpfe hatten sie, wenn sie mit Wattebäuschen um sich warfen oder mit ihren Eltern darum stritten mit den großen Jungs ihr erstes Bier oder eher den ersten Wein zu trinken oder heimlich zu ihrem Schwarm entfleuchten. Was wussten sie schon von Wut und Gereiztheit, wenn sie nicht in den Löchern Middlesteels aufgewachsen waren. Und dann diese Bemerkungen, dass er sich benehmen solle. Als wäre er hier an einem heiligen Ort. Selbst wenn dieser Ort heilig wäre, Shiver wäre es gleich. Sowas interessierte ihn nie. Sie sollten doch froh sein, dass er seine Meinung frei äußerte. Er hatte ihnen gleich gesagt, wie es sein würde. Und jetzt taten sie, als wären die Domteure in einem Zirkus oder Meister der Beruhigung.

Shiver grummelte so weiter vor sich hin und legte weiter die Feuergrube an. Dieser Durst, er war kaum noch zu ertragen. Das einzige, was ihn wirklich beruhigen konnte, war eine gute Nachricht von Carl bezüglich des Alkohols. Die Worte, dass jemand sich beruhigen sollte, waren unnütz. Einen Wütenden mit dem Wort beruhigen beruhigen zu wollen, war so effektiv wie einen Sterbenden alleine mit dem Befehl Lebe! retten zu wollen, einen Trunkenen mit den Worten werde klar klarwerden zu lassen. Shiver rotzte wütend in den losen Boden vor ihm. Hoffentlich hatte Carl eine gute Nachricht.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 19.12.2013, 00:42:27
Carl legte sein Gepäck auf den Boden und ging zum Bach um sich den Schweiß vom Gesicht zu waschen. Die Hitze wurde zunehmend unerträglich und er war sehr froh endlich eine Pause einlegen zu können.
Shivers Frage ließ er zunächst unbeantwortet und sah sich um, während das Gespräch erstmal in eine andere Richtung ging. Schließlich sagte er: "Nun, ein Gärungsprozess zur Gewinnung von trinkbarem Alkohol kann man mit jeder Pflanze durchführen die ausreichend Kohlenhydrate in Form von Zucker oder Stärke enthält. Ein paar der ungiftigen Früchte, die man bestimmt in unserer Nähe finden kann, sollten eine ausreichende Grundlage bieten um ein Gemisch anzusetzen in dem die Vorgänge ablaufen können, die einen süßen Fruchtbrei ein anregendes Getränk umwandeln. Allerdings könnte dies einige Stunden in Anspruch nehmen, aber man könnte es natürlich über Nacht stehen lassen. Je nach Beschaffenheit des gewünschten Getränkes müsste ich dann eventuell einen Teil meines Laboratoriums aufbauen um die Konzentration des Alkohols zu erhöhen oder den Geschmack entsprechend abzustimmen"
Carl überlegte kurz, ob er genauer auf die theoretischen Vorgänge einer Gärung eingehen sollte, entschied aber, dass dies jetzt eine eher unnötige Information war.
"Bei dem zur Zeit vor Ort herrschenden Klima", fügte er stattdessen hinzu, "muss ich jedoch einige medizinische Bedenken äußern. In der bisherigen Erfahrung war es der Gesundheit nicht zuträglich bei derart hohen Temperaturen Alkohol zu konsumieren. Vor allem, da wir morgen noch körperlich einiges werden zu leisten haben. Den eben erwähnten Vorgang zur Herstellung alkoholischer Getränke würde ich wenn überhaupt nur sehr ungern durchführen wollen. Ich werde trotzdem einmal nach brauchbaren Früchten Ausschau halten, schließlich kann man noch andere Dinge mit ihnen machen."
Mit diesen Worten ging Carl los um, wie von Wolfhard vorgeschlagen, Holz zu sammeln. Dabei schaute er sich jede Pflanze etwas genauer an, ob sie essbar war oder man sie zur Alkoholgewinnung nutzen konnte.[1]
 1. Wahrnehmung: 3; Wissen (Natur): 20
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 19.12.2013, 12:35:47
Ungläubig folgte Wolf dem durch seine schlichte Richtigstellung ausgelösten Gespräch, wobei seine Ungläubigkeit beinahe mit jedem gehörten Satz noch weiter wuchs. Das jemand in einer solchen Situation auch nur daran denken konnte etwas Berauschendes zu sich zu nehmen, geschweige denn es auch noch herzustellen war im einfach unverständlich. So drehte er sich mit einem geistigen Kopfschütteln und einem tonlosen „Amateure“, um und drang auf der gleichen Stelle wieder in den Dschungel ein, auf der sie die Lichtung betreten hatten, um sich seiner selbst gestellten Aufgabe zu widmen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 20.12.2013, 20:09:02
Endlich gute Nachrichten! Zwar äußerte Carl seine Bedenken, was die Wirkung von Alkohol bei Hitze anging, aber die konnte Shiver geflissentlich ignorieren. Er hatte schon neben Hochöfen gesoffen, ja sogar in den stickigen, heißen Celgasminen von Shadowclock. Er hatte an so vielen Orten Alkohol getrunken, da würde der ein oder andere Schluck im Dschungel auch nicht bedeutsam sein.

"Danke.", sagte Shiver kurz und knapp. "Glaubt mir, 'is besser, wenn ich 'nen Gärsaft bekomm'. Könnt' euch ja ausmal'n, was gefährlicher is'. Ich ohne Alkohol oder ich mit..."
Die Sorgen konnte Shiver ein wenig nachvollziehen, während Carl aufbrach und er dementsprechend keine Worte mehr nachzurufen brauchte. Des Hünen Laune besserte sich ein wenig, alleine die Aussicht auf einen beruhigenden Schluck Alkohol war fabelhaft. Die Sorgen machten Sinn, wenn man befürchtete, dass Shiver sich betrank. Das stand wohl zurecht zu befürchten. Aber davon ab, was war daran verwerflich? Das verstand Shiver nicht im Geringsten. In diesem verdammten Dschungel war alles gefährlich. Und da glaubte Shiver, dass er gar einen Vorteil haben würde. Bei dem ganzen Scheiß, den sie hier im Dschungel noch in die Speiseröhre bekommen würden, werden die meisten wahrscheinlich eher an der Scheißerei eingehen, bevor irgendein Baumhüpfer oder sonstwas ihnen den Schädel abriss. Shiver war sich sicher, dass sie sich nachher noch bei ihm bedanken würden, wenn sie Alkohol hätten; um den Magen zu desinfizieren, um die Anspannung innerhalb der Gruppe zu lockern, um bei der Wundversorgung zu helfen, um beim Kochen den Fraß schmackhafter zu machen. Alkohol war zu so vielen Sachen mehr als brauchbar. Und nur weil Shiver einen trinken wollte, vergaßen sie auf einmal die ganzen Vorteile von Alkohol. Shiver konnte darüber nur den Kopf schütteln, aber er tat dies jetzt besserer Laune und beendete das Ausheben seiner Grube, um sich dann endlich niederzulassen.

"Man, man, man. Und ich wette, wir hab'n heute noch ein' der angenehmer'n Tage erwischt, was?", sagte Shiver schließlich, als er sich einigermaßen entspannt hingesetzt hatte und durch die wenigen Lücken des Blätterdaches starrte. Er hatte keine Ahnung vom Wetter hier, keine Erfahrung damit, aber vielleicht verhielt sich Wetter nicht so viel anders als in Middlesteel, vielleicht gab es zumindest gewisse Ähnlichkeiten. Shiver hatte irgendwie immer ein Auge dafür gehabt. Er fragte sich, wie das Wetter die nächsten Stunden wohl sein würde[1], während er ungewohnt geduldig auf Carls Rückkehr wartete. Er erinnerte sich an einen Spruch eines alten Alkoholikers, der kurz nachdem er diesen Spruch ausgedrückt hatte - ein paar Tage später - sein Leben wegen Gelbsucht und dem dazugehörigen Leberschaden aushauchte, aber es war schon etwas an dem Spruch dran. Wenn man Bier gegen das Licht hält, sieht es aus wie flüssiges Glück. Und als er so das Licht durch die grüngelblichen Blätter wallen sah, konnte er fast schon eine Art von Gerstensaft auf seiner Zunge schmecken.
 1. Survival 17 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg889110.html#msg889110)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 21.12.2013, 09:37:23
Irgendwie beruhigten Aether die mahnenden Worte des Alchemisten. Er war sich in diesem Punkt nicht gänzlich sicher, doch wahrscheinlich war die Tatsache, dass er überhaupt nicht so viel Alkohol, vor allem Selbstgebrannten, vertragen würde. Im Gegenteil, der Gedanke an puren Schnaps trieb ihm immer wieder in den alltäglichsten Situationen den Geschmack seiner Galle auf die Zunge. Er wusste nur zu gut, wieso.

Bruchstückhaft, und das ist nur einer der Gründe, konnte er sich an einen Abend erinnern, oder war es früher Morgen gewesen? Einerlei. Auf jeden Fall war dort diese ausgelassene Feier. Ursprünglich tauchte er auf, als Sir Frederik van Moonflickers, um den ein oder anderen Gast um seine Uhr, mit der man gut einen Monat lang in Pinch' überleben konnte, seinen Schmuck oder seine Brieftasche zu erleichtern. Persönlich wusste er zwar schon länger, dass ihm purer Alkohol in rauen Mengen nicht so gut bekommen würde, wie es bei anderen der Fall war. Doch scheinbar hielt ihn das nicht davon ab, mit diesen lustigen Gesellen und ihren vor Gold und Silber glänzenden Unterarmen zu trinken. Immer und immer wieder. Schließlich freute er sich, solange er bei Bewusstsein war, noch sichtlich über die üppige Ausbeute. Doch dann, es waren wohl ein paar Stunden vergangen, wachte er wieder auf. Durch den Schrei einer Dame geweckt, welche ihre Perlenkette wohl in seiner Hand gefunden hatte; wie auch immer sie dort hingelangt war konnte er sich nicht erklären. Wehmütig erinnerte er sich kurz darauf an die hitzige Verfolgungsjagd und den baldigen Tod der Identität des Sir van Moonflickers. Wer dachte, Schmerzen zu kennen. Der ist noch nicht mit der Birne voll Teufelstrunk um sein Leben gerannt! Erinnerte er sich an diese selbst gewebte Weisheit.

Ab gesehen davon wollte er mit der Bitte nach einem Drink sowieso nur vermitteln. Vielleicht hatte Shiver wirklich Recht. Wahrscheinlich hatten sie seine Worte einfach schärfer verstanden, als sie wirklich gemeint waren. Immerhin war er dank den Richtlinien der Meersäufer schon seit einigen Wochen trocken. Aus der Sicht eines regelmäßigen Trinkers hatte er damit jedes Recht und vor allem gute Gründe, sauer zu sein. Aether grinste über beide Ohren, als er Shivers letzten Satz hörte und atmete tief durch. Er beließ es jedoch dabei und fügte lediglich ein zustimmendes Nicken als Antwort hinzu. Während er weiter dabei half, das Lager gegen Ungeziefer zu schützen, dachte er über die Worte des Glatzkopfes nach.

'Und ich wette, wir hab'n heute noch ein' der angenehmer'n Tage erwischt, was?'

Wahre Worte. Nun, sie alle würden sich wohl erst an die neuen, befremdlichen Gegebenheiten gewöhnen müssen. Es blieb ihnen wohl auch nichts anderes übrig, als sich zusammen zu raufen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 21.12.2013, 16:49:26
Simon entdeckte, während er der schweißtreibenden Arbeit nachging, ihren Lagerplatz zu ebnen, einige Insekten und Spinnen, doch nichts größeres. Da er nicht wusste, ob die Krabbler, die ihm in die Quere kamen, giftig waren oder nicht, achtete er darauf, Abstand zu halten, und tötete auch den ein oder anderen mit dem langen Ast, mit dem er den Untergrund plättete. Es war ein Tropfen auf den heißen Stein, dennoch konnte jedes dieser gruselig anzuschauenden Geschöpfe, das dadurch zermatscht endete, später nicht mehr eins ihrer Zelte erkunden. Simon kannte da wenig Skrupel. Er war kein Naturbursche, sondern praktisch veranlagt.

Als er damit fertig war, schleuderte er den Ast schwer atmend und klitschnass vor Schweiß zurück in den Dschungel. Eine Pause gönnte er sich aber erst, nachdem er aus Planen, die er mithilfe von Schnur zwischen den Bäumen aufspannte, für Schatten gesorgt hatte. Simon hatte keinerlei Verlangen nach berauschenden Mitteln. Er war hierhergekommen, um den Auftrag auszuführen, den Hauptmann Flare ihm erteilt hatte – so war er, genau genommen, gerade im Dienst. Doch auch, wenn er dies nicht gewesen wäre, würde er im Angesicht der feindlichen Umgebung, die ihn umgab, darauf verzichten, sich seine Sinne zu vernebeln. Er wollte wachsam bleiben. Die ungewohnt schwüle Hitze machte es ihm ohnehin schon schwer, zu atmen und klar zu denken.

So schwieg Simon lieber zu dem Thema und suchte sich im selbst geschaffenen Schatten ein Plätzchen, an dem er sich hinsetzen und seinen Puls beruhigen konnte. Erst einmal setzte er seinen Hut ab, unter dem sich die Hitze staute, und verschaffte sich anschließend erfrischende innere und äußere Abkühlung, indem er erst seinen Durst stillte und sich dann auch etwas Wasser aus seinem Wasserschlauch über den Kopf goss. Sie müssten wohl ihre Wasservorräte auffüllen, bevor sie dieses Nachtlager wieder abbrachen. Bei dieser Hitze wurden die Wasserschläuche schnell leicht. Wer wüsste schon, wann sie in diesem elenden Gestrüpp das nächste Mal eine so üppige Frischwasserversorgung wie einen Bach finden würden?

Als  Simon den Eindruck hatte, sich ausreichend akklimatisiert zu haben, griff er wieder nach seinem Hut und half beim Zeltaufbau.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 22.12.2013, 01:28:29
Schweigend machte sich die Gruppe an die Arbeit, um das kurzweilige Lager fertig zu bauen. Die Erschöpfung, die schwere Arbeit und die Auseinandersetzung machten weitere Worte überflüssig, jeder wusste was zu tun war. Nachdem der Boden platt geklopft, eine Grube ausgehoben, Planen gespannt, Zelte aufgebaut waren und Feuerholz besorgt worden war, war endlich die Zeit für eine Verschnaufpause gekommen. Das erste mal, seitdem sie den Dschungel betreten hatten, konnten sie wieder richtig Luft holen und etwas entspannen.
Die Sonne war im Laufe des Aufbaus des Lagers langsam untergegangen und die Temperatur war merklich heruntergegangen, sodass die Menschen erkannten, das es zumindest Abends im Dschungel auszuhalten war. Das knisternde Feuer in der Mitte der Lichtung spendete Wärme, während es tanzende Schatten auf den Bäumen und den Sträuchern am Rande des Lagers erzeugte und das Feuerholz für den nächsten Tag trocknete.

Doch auch wenn der Tag dem Abend gewichen war, hielt das den Dschungel nicht davon ab weiterhin mannigfaltige Geräusche von sich zu geben. Während sich die tagaktiven Tiere und Wesen langsam zurückzogen und Schutz vor der Nacht suchten, fingen die nachtaktiven Tiere langsam an aufzuwachen und ihrem Werk nachzugehen. Der Dschungel schlief nie ganz und so würde die kleine Expedition auch in der Nacht von nervenden Geräuschen nicht verschont bleiben. Die Gruppe blieb zumindest für den Moment von Besuchen der Dschungelbewohner verschont. Sie waren zwar zu hören - und manchmal sogar durchaus nahe am Lager - aber zu sehen war nie etwas.
Dessen zum Trotz machte sich Müdigkeit breit. Die Anspannung der vergangenen Stunden fiel langsam von der Gruppe ab und wurde von dem Wunsch nach Schlaf abgelöst. Nachdem sich die Gruppe besprochen hatte, wer für wie lange eine Wache übernehmen sollte - denn keine Wache in diesem Dschungel zu haben, würde wahrscheinlich Selbstmord gleichen - verzog sich der Großteil der Gruppe in ihre Zelte. Begleitet von Schreien, grunzen und anderen noch nie gehörten Geräuschen, verfiel das Lager auf der Lichtung in eine Nachtruhe.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 03.01.2014, 00:03:02
Nachdem einige Stunden ereignislos vorbeigegangen waren, nahmen Aether Shanty und Samual White eine Veränderung in dem üblichen nächtlichen Treiben des Dschungels wahr. Die von dem Mond, den Sternen und dem Lagerfeuer der Gruppe beschienene Lichtung schien ruhig zu sein und doch hatte sich etwas verändert. Angestrengt und aufmerksam sahen die beiden Männer in die Dunkelheit und die Schatten, die sich am Rande der Lichtung gebildet hatten, doch konnten nichts entdecken.
Ein ungutes Gefühl blieb bestehen und schon wenige Sekunden später bewahrheitete sich dieses Gefühl. Wie aus dem Nichts tauchten aus verschiedenen Richtungen der Lichtung auf einmal Schatten auf und bewegten sich - animalisch und wild brüllend - blitzschnell auf die beiden Wachenden zu.

Erst als die Wesen näher an das Lagerfeuer herankamen, konnte man sie genauer in Augenschein nehmen. Die kräftigen, etwa eineinhalb Meter großen Dinosaurier (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg890113.html#msg890113) bewegten sich auf zwei krallenbewehrten Füßen vorwärts. Ihre grüngraue lederartige Haut war von weißen Punkten durchsetzt und in ihren roten Augen stand Hunger geschrieben. Die Gefahr schien vor allem von den vielen kleinen messerscharfen Zähnen auszugehen, die das riesige Maul dieser uralten Bewohner des Dschungels füllten. Sie waren jetzt so nahe an Aether und Samual herangekommen, das diese den Gestank von Blut und Tod riechen konnten.

Hier darf gekämpft werden... (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7763.msg890116.html#msg890116)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 07.01.2014, 17:22:05
Knochen für den Dschungel: Überraschungsrunde + Runde 1

Von Hunger getrieben, griffen die Bestien ihre Beute sofort an. Der Dinosaurier im Nordwesten des Lagers schnappte gierig nach Aether, doch dieser konnte dem Angriff in letzter Sekunde durch seine geschulten Reflexe ausweichen. Noch während der Bewegung hieb das uralte Geschöpf mit seinem Schwanz nach dem Schurken, doch dieser konnte in einer fließenden Bewegung auch dem zweiten Angriff ausweichen.
Anders sah es für Samual aus. Er sah sich plötzlich nicht nur einer, sondern zwei der Bestien gegenüber. Völlig überrumpelt von der plötzlichen Attacke und ohne zu wissen auf welchen Gegner er sich konzentrieren sollte, wurde Samual getroffen.
Während der eine Dinosaurier seine Zähne tief in die Schulter des Mannes bohrte und erstes Blut schmeckte, nutzte der andere diese Gelegenheit, biss dem Mann in den Arm und hieb mit seinem Schwanz auf den Brustkorb des Mannes. Die Wucht trieb ihm die Luft aus den Lungen. Der Dinosaurier brüllte triumphierend und war sich seiner nächsten Mahlzeit schon bewusst.

tiefen Schlaf versetzt. So reagieren Instinkt und Körper schneller als der noch beduselte Geist und ihm begann die Situation erst bewusst zu werden, als er schon mit den Schwertern in den Händen vor seinem Zelt stand. Als er direkt vor sich eine Bedrohliche, vom Feuer mit zuckenden Schatten überzogene Gestalt erblickte, übernahmen schon wieder die Reflexe das Kommando und ließen seinen Arm einen schnelle Vorstoß mit der Klinge ausführen.
Sie bohrte sich in die dicke Lederhaut des Reptils, was dieses mit einem Schmerzenslaut beantwortete und Wolfhard böse anfunkelte.

Erschrocken fuhr Maguerite aus ihren Träumen hoch, als sie merkwürdige Geräusche im Lager hörte. Mit einer Hand schob sie die Plane ihres Zeltes zurück. Da sie jedoch zuerst nichts sehen konnte kletterte sie noch verschlafen aus ihrem Zelt.
Erschrocken sah sie, wie drei Dinosaurier mitten in ihrem Lager standen. Maguerite hasste den Dschungel inzwischen mehr als sie sagen konnte. Samual blutete bereits und machte klar, dass es keine Zeit zum Zaubern gab, auch wenn es vielleicht dem ein oder anderen auffallen würde würde sie zaubern. Sie schloss ihre Augen und streckte sich in Richtung des Erdenstrom. Durch die geschlossenen Augen nahm sie die kleinen glänzenden Perlen war die um sie herum aufstiegen, auch wenn sie wusste, dass andere sie nicht sehen konnten. Schnell schickte sie ein paar der Perlen zu einem der Dinosaurier aus und ließ sie seinen Geist berühren.

Shiver war schnell auf den Beinen, seine Vergangenheit in den Celgasminen hatte ihn gelehrt schnell zu reagieren. Sonst wäre auf unter den Umständen, die dort herrschten, nicht alt geworden. Schnell war er auf den Beinen und hatte sein kleines Messer gezogen. Er erfasste schnell die Lage und bewegte sich auf den nächsten Gegner zu. Es brauchte nur eine kleine Vorwärtsbewegung und Shiver merkte wie er eine Lücke im Panzer seines Gegners gefunden hatte, mit einer leichten Drehung zog er sein Messer wieder heraus, damit sein Messer nicht im Körper stecken blieb.

Fremdartiges Gebrüll ließ Simon aus dem Schlaf aufschrecken. Seine Hand umschloss das Heft seines bereitliegenden Säbels sofort, noch bevor er die großen Reptilien erblickte, die in ihr Lager eingefallen waren. Innerhalb eines kurzen Augenblicks war der junge Sondergardist auf den Beinen und ließ über seine Hand magische Energie in seine Waffe fließen, mit er den sich in ernsten Schwierigkeiten befindlichen Samual sofort zur Hilfe eilte. Nicht schon in der ersten Nacht sollte Liongeli eins ihrer Leben einfordern! Simon fand eine ungeschützte Stelle im Panzer der Kreatur, die sich direkt neben seinem Schlafplatz befand und bohrte die Klinge tief in deren Fleisch.
So wacht der eben durch Marguerite eingeschläferte Gegner mit einem markerschütternden und schmerzerfüllten Brüllen wieder auf.

Während des Aufstehens griff Carl nach seiner Pistole, die er auf seinen Mantel gelegt hatte, nachdem er ihn zum Schlafen ablegte. Sicherheitshalber wich er einen Schritt von der Bestie zurück, zielte und feuerte seine Waffe mit einem lauten Knall ab.
"Wenn die Herren ein paar Meter zurückweichen, hätte ich noch etwas effektiveres anzubieten, das man auf diese hungrigen Tiere werfen könnte.", sagte er und nahm die Pistole in die linke Hand.

Systematisch, kalt und durch hunderte Stunden der Übung antrainiert ging Aether blitzschnell von Verteidigung in Angriff über. Mechanisch griff er nach dem Rapier, welcher an seinem Gürtel befestigt war, zog die Klinge aus der ledernen Scheide und hieb noch im selben Schwung nach dem Ungetüm vor ihm. Das war also der Moment, die Stunde war gekommen. Ljongeli griff mit seinen unbeschreiblich brutalen Klauen nach ihnen und stellte sie gemeinsam auf die Probe. Von jetzt an zählte nicht mehr die Schärfe seiner Zunge, die Klugheit seiner Worte. Nun, in diesem schicksalhaften Augenblick trat das Recht des Stärkeren in Kraft. Das Gesetz des Dschungels, wie er es nur zu gut aus Grumblebank kannte.

Samual schrie vor Schmerz auf als er von den Dinos getroffen wurde. Ich bin nicht dafür gemacht in der ersten reihe zu stehen. Er springt zurück in der Hoffnung außerhalb der Reichweite der Viecher zu kommen. Und läuft noch ein Stück um so weit wie möglich von ihnen weg zu kommen dann zielt Samual mit dem Gewähr voreilig auf den nächsten Dino und drückt ab.

Samual versuchte aus der Reichweite der Reptilien zu kommen, wurde aber noch im Sprung von seinem Gegner in den Arm gebissen und so wieder herangezogen. Als wäre das noch nicht genug, schlug das andere riesige Reptil während des Kampfes mit seinem Schwanz wild um sich und traf den Mann direkt am Kopf, was ihm alle Sinne raubte und eine heftige Platzwunde hinterließ.
Die Bestien kämpfen mit einer Entschlossenheit und Wildheit, die Liongeli seinen Ruf gegeben hatte. Wie im Kampfrausch griffen sie das an, was ihnen am nächsten war und versenkten ihre scharfen Zähne in die Haut ihrer Opfer.
Während Samual zu Boden fiel, wurde Wolfhard direkt in die Seite seines Oberkörpers gebissen und er konnte spüren, wie der Dinosaurier an dem Fleisch riss, um endlich seinen Hunger stillen zu können. Auch Aether und Simon wurden von den Angriffen der Bestien nicht verschont und trugen schlimme und schmerzende Bisswunden oder Prellungen davon.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 12.01.2014, 13:39:21
Knochen für den Dschungel: Runde 2

Mit zusammengebissenen Zähnen und einem schmerzerfüllten Zischen hält Wolf dem Zerren der in seine Seite verbissenen Bestie entgegen nur um beinahe das Gleichgewicht zu verliere, als sich dessen Zähne plötzlich mit einem Ruck lösen. Er kann dies jedoch mit einem schnellen Schritt zur Seite ausgleichen und geht seinerseits mit einer tief angesetzten Kreuzhieb zum Angriff über.

Tief gruben sich die Zähne der Saurier in das Fleisch der Opfer. Selbst Maguerite meinte das Blut fließen sehen zu können. Für einen Moment schloß sie erneut die Augen. Die glänzenden Lichter, die eben noch auf den Saurier zugeflogen waren, kehrten zu ihr zurück und bildeten einen unsichtbaren Schild vor ihr.

Simon schrie vor Schmerz auf, als sich die dolchartigen Zähne seines Gegners in sein Fleisch bohrten und daran rissen. Er spürte, wie  sein eigenes Blut warm und nass aus den Wunden sickerte und seine Kleidung tränkte. Das Adrenalin, das sein Herz durch seinen Körper pumpte, half ihm, nicht die Selbstbeherrschung zu verlieren - was vielleicht tödlich enden würde. Samual war trotz der schnellen Unterstützung, die er durch Wolf und Simon erhalten hatte, zu Boden gesunken, und Simon war entschlossen, weiteren, möglicherweise noch schlimmeren Schaden von seinen Gefährten abzuhalten. Doch auch er selbst befand sich in Gefahr. Dem umherpeitschenden Schwanz des anderen Riesenreptils konnte er zwar mit Leichtigkeit ausweichen, doch vorsichtshalber nahm er mit einem langen Schritt etwas Abstand von diesem Geschöpf, bevor er erneut seine Klinge tief im Körper der Echse versenkte, die sich direkt vor ihm befand.

Unbarmherzig und brutal schnappte die Kreatur immer und immer wieder nach Aether Shanty. Gekonnt wich jener den Attacken aus und konzentrierte sich darauf, keine Sekunde der Konfrontation zu verschwenden. Sein geschultes Auge suchte nach einer Schwachstelle in den Bewegungen des Tieres. Als das offene Maul dicht an seiner linken Seite vorbeischrammte, nutzte er den Moment und lenkte durch eine Drehung den Schwung des Ausweichschrittes in einen Schlag direkt auf den Hals seines Gegners. Aether konnte nicht abwarten, um das Resultat der Attacke zu erkennen. In diesem Augenblick hatte sein Bewusstsein den Ruf des Alchemisten verarbeitet und er verstand, worauf sein Gefährte hinaus wollte. Der Schurke warf sich nach vorne, streckte dabei den rechten Fuß aus und stieß sich gekonnt von der Schulter seines Gegners ab. So schaffte er es, sein Gegenüber kurzzeitig zu verwirren und vermied es, bei seinem Rückzug aus der Reichweite des Dinosauriers, erneut von den rasiermesserscharfen Zähnen erwischt zu werden.

Shiver beobachtete nicht nur diese Echsen, sondern auch wie Samuel schnell von diesen Bestien überwältigt wurde. Shiver grunzte wütend. Wie hatten sie die Echsen nicht hatten kommen sehen? Aether konnte sich schnell in Sicherheit bringen, dem Hünen entging nicht, was für eine Art Kampfstil Aether pflegte, der dem von Shiver gar nicht so unähnlich war. Shiver schlug sich selten im offenen Feld, doch jetzt blieb ihm nichts anderes über. Wenn er jetzt soweit wegging, würde die Echse sofort Carl anfallen und war dieser der Echse gewachsen? Im Zweikampf war wohl keine Laborratte einer Echse gewachsen und außerdem brauchte Shiver Carl unversehrt, damit dieser ihm Alkohol herstellte. So musste Shiver auf die Wurffähigkeit des Alchemisten vertrauen und er beschloss es zu tun.

Als der Dinosaurier an der Schulter von Aether gestoßen wurde, duckte sich Shiver unter den rasiermesserscharfen Klauen weg und schnitt der Echse mit einem gekonnten Hieb durch das weichere Fleisch dort wo die Bauchgegend sein musste, nur um sich sofort in duckender Haltung einen Schritt zurückzuziehen. Er richtete sich auf und bereitete sich auf dem Gegenangriff vor. Shiver sah, dass sein Angriff eine schmerzhafte Wunde gerissen hatte und wenn das Wesen alleine aufgrund von Instinkten dachte, musste es Shiver nun als größte Gefahr wahrnehmen. Schnell griff er in seine Innentasche und zog die kleine Taschenpistole raus, falls das Vieh sich für einen anderen Feind entschied. "Macht das Biest nied'r und dann helft Samual!", rief Shiver Aether und Carl zu. Da es wilde Bestien waren und sie vielleicht nur auf Futtersuche waren, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sie sich Samual packten und mit ihm in den Dschungel fliehen wollten...

Carl hatte seine Wurf-Sprengkörper noch nie gegen derart große Echsen eingesetzt, war aber zuversichtlich, dass es die wilden Tiere zumindest ordentlich erschrecken dürfte.
Er ging sicherheitshalber noch einen Schritt zurück und warf dann die Bombe auf den Reptil.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 12.01.2014, 13:40:02
Knochen für den Dschungel: Runde 3 + Kampfende

Die Waffen der Gruppe durchstießen die harte Lederhaut der Reptilien und bohrten sich tief in ihr Fleisch, was ihnen ein schmerzhaftes Brüllen entlockte. Auch die Bombe Carls explodierte direkt am Oberkörper seines Gegners und das dadurch entstandene Feuer brannte sich tief in das Fleisch seines Gegners und hinterließ einen stinkenden verbrannten Geruch. Das Lager glich nun fast einem Schlachtfeld. Der einst grüne Boden war rotgesprenkelt und an der Stelle, an der die Bombe von Carl den Dinosurier getroffen hatte, auch noch verbrannt.
Die hungrigen Jäger zögerten einen Moment und es war offensichtlich, das sie sehr schwer angeschlagen waren. Zornig brüllten sie ihr Gegenüber an, sodass Blut und Geifer auf diese spritzte. Schließlich siegte allerdings der Überlebensinstinkt und sie machten sich flink davon. Zwei Dinosaurier waren schon nach einem kurzen Augenblick verschwunden und hinterließen nur eine kleine Blutspur im Gras. Sie würden die Nacht vermutlich nicht überleben und ihren Verletzungen erliegen.
Der Dritte versuchte vergeblich ihre karge Beute zu retten und zog Samual am Bein duch das Gras. Doch Wolfhard war sofort zur Stelle und hieb mit seinem Schwert nach dem übergroßen Reptil und beendete damit sein Leben.


Kampfende.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 13.01.2014, 02:09:24
Shiver wischte das blutige, große Rasiermesser an seiner Hose ab, und steckte die Taschenpistole wieder in die dafür vorgesehene Tasche auf der Innenseite seines Oberteiles. Wortlos blickte er kurz den fliehenden Echsen hinterher, drehte sich um, darauf vertrauend, dass seine Gefährten die Umgebung im Auge behalten würden und griff in seinen Rucksack. Er nestelte etwas hervor, was er nur selten in seinem Leben genutzt hatte. Er blickte auf diese helle, bläuliche, fast sogar etwas milchige Flüssigkeit und hielt sie vor sich. Sie konnte Leben retten und sie kostete ein kleines Vermögen im Gegensatz zu den ganzen Dingen, die einen umbringen konnten. In ihrer Heimat bekam man fünfundzwanzig Dolche für einen einzigen Heiltrank oder genug Alkohol, um sich über eine Woche in einen komatösen Zustand zu trinken. Für viel weniger brachten Menschen einander um oder verletzten sich schwer.
Und nun war es ein einziger Moment der Unachtsamkeit, der ihnen nicht nur einen enormen Gegenwert raubte, sondern einen ihrer Gefährten in das Verbluten schickte. Dieser Trank vermochte daran etwas ändern, er mochte Samual sogar wieder zur Besinnung kommen lassen. Shiver trauerte dem Verlust des Heiltrankes nicht nach, aber es faszinierte ihn immer wieder, wie günstig der Tod und wie teuer das Leben doch war, gerade in ihrer Heimat. Die Wahrheit war in diesem Dschungel die gleiche, wenn auch nicht so stark in Material und Währung gemessen werden konnte, doch auch hier - so schön das Leben wirkte in seiner Farbenpracht - war das Leben teuer zu erkaufen. Liongeli hatte ihnen einen bitteren, raubtierartigen Eindruck in die mögliche Schnelligkeit ihres Ablebens gegeben.

Der vernarbte Mann kniete sich neben Samual und legte dessen Oberkörper auf seine Oberschenkel und umfasste den Kopf. Shiver war kein Heiler und konnte nicht einschätzen, wie gefährlich die Wunden waren, die er davongetragen hatte oder ob es nur der Schock und der Blutverlust war, welche Samual mit dem Verlust seiner Besinnung bezahlte. Er wusste, dass der Trank die Wunde schließen würde und er wusste, dass der Körper noch einen Schluckreflex hatte, dem man mit der richtigen Haltung des Kopfes und ein bisschen Massieren am Hals in Gang bekommen würde. Er öffnete den Heiltrank, öffnete mit leichtem Druck auf den Unterkiefer den Mund Samuals und flößte ihm die Flüssigkeit ein, notfalls nachhelfend[1]. Es gelang nur mäßig, Samual schluckte einen Teil des Heiltrankes nicht und er lief wieder aus dem Mund heraus. Dennoch achtete Shiver darauf, ob zumindest die gröbsten Wunden sich annähernd schlossen. Als dies der Fall war und Samual nicht mehr drohte zu verbluten, legte er Samual in eine seitwärtige, bequemere Lage, Kopf zur Seite, leicht überstreckt, falls er sich übergab oder den Heiltrank wieder hochwürgte.

"Schöner Mist. Ich hab' noch 'nen paar solcher Tränke. Hab'n wir alle, hoff' ich. Dachte nich', dass wir sie so schnell brauch'n. Mistviecher.", Shiver trat wütend darüber, dass sie nicht hörten, wie sich die Echsen angeschlichen hatten, gegen den blutenden Leichnam der Echse. "Wir sollt'n uns 'ne Trophäe mitnehm' un' schau'n, was wir mit den Überrest'n des Biest's anfang'n könn'.", Shiver zog das Rasiermesser wieder raus. "Jemand 'ne Ahnung, wie man mit Verletzt'n umgeht oder soll'n wir Samual noch mehr Tränke geb'n?" Das Messer klappte er lässig mit der rechten Hand auf, ein einzelner Bluttropfen eine der anderen Echsen tropfte in das plattgetretene Grün um sie herum. "Auf jeden Fall müss'n wir seine Wund'n waschen. In dies'm Klima wird er sonst schneller Wundbrand hab'n, als ihr Gaffer Marguerite sagen könnt. Wer sich mit sowas auskennt, soll das machen. Ich ernte derweil unseren unfreiwilligen Fang und beginn damit sein Fleisch zu trocknen."
Shiver drehte sich um und ging in die Knie, um die übergroße Echse zu begutachten. Vorsichtshalber schnitt er ihr nochmal die Kehle durch. Sicher war sicher. Während er also auf das schaute, was er zu tun gedachte, merkte er mit dem Rücken zu seinen Kameraden noch eine Sache an. Es ging ihn nicht darum, jemanden die Schuld zuzuweisen, weil sie zu unachtsam gewesen waren. Samual und Aether hatten Wache gestanden, aber sie hatten sie einfach nicht entdeckt. Die Viecher waren also gut auf ihre Umgebung angepasst und verdammt gut in Heimlichkeit, wenn sie nicht gerade laut brüllten. Sonst wären sie den Augen und Ohren des Schützen Samuals nicht entgangen. Vielleicht war er auch abgelenkt oder müde. Was machte es? Sie waren alle müde und noch nicht an den Dschungel gewöhnt. Sie würden sich gewöhnen oder sie würden sterben, für diesen Lernprozess hatten sie in Blut und Schrecken bezahlt. Kein Grund für Vorwürfe also. Also beschloss Shiver seinen Gefährten Mut zuzusprechen, auf seine Art. "Habt gar nich' so wie Gör'n gekämpft. Nich' schlecht. Hatt' schon Sorge, dass ich der Einz'ge mit Saft in'n Knoch'n bin."

Der Hüne widmete sich dann dem Dinosaurier, aber er dachte über die letzten dreißig Sekunden seines Lebens nach. Es war so schnell, ein kurzer Angriff, Sekunden später war wieder alles vorbei. Es war so viel auf einmal passiert, doch der Mann aus gutem Haus mit schlechter Erziehung hatte eine bemerkenswerte Auffassungsgabe. Shiver hatte durchaus bemerkt, welche verheerende Wirkung die Schläge Simons hatten und mit welcher Kraft der junge Mann zuschlug. Er sah auch, dass er nicht weniger als Shiver trug. Er war zweifelsohne stark. Und Shiver war nicht entgangen, wie er seine Waffe führte und irgendwas passte für Shiver dort nicht zusammen, aber er konnte nicht sagen was. Hatte er es recht gesehen, dass die Hiebtiefe, die Simon mit seiner Waffe zufügte, nicht ganz zu seiner Technik passte oder die Hieb zumindest tiefer ging als der reine Schwung es hätte zulassen sollen? Er hatte es nur aus dem Augenwinkel gesehen. Er war sich nicht sicher. Er würde es beobachten müssen. Aber auch Wolfhard wusste mit seinen Waffen umzugehen. Shiver blickte auf seine Waffe. War sie wirklich die beste Wahl für diesen Ausflug? Wahrscheinlich wäre er mit einer größeren Waffe auch...nein, er würde nie wieder eine große Waffe anfassen. Nicht nachdem, was das letzte Mal passiert war. Shiver blickte über die Schulter von Marguerite. Er hatte bemerkt, wie sie versucht hatte, mit ungewöhnlichen Methoden zu helfen. Mit jener Art von Methoden, welche nicht sehr beliebt waren. Welche wahrlich gar verhasst und gefürchtet waren. Die schwirrende Luft um sie herum, zeugte noch immer von diesem Hexenwerk. Er hatte es schon länger vermutet, dass sie - wie die Furchtvollen sagen - vom Irrnebel berührt worden sein musste. Er hatte es vermutet, als sie einen Menschen einstmals so unsanft in ihrer Stammkneipe behandelte, dass eigentlich jeder hätte aggressiv oder beleidigt sein müssen, doch der Mann, ihr bis zu diesem Abend unbekannt, wedelte mit seinem kleinen Schwänzchen und blieb treudoof an ihrer Seite und las ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Es war etwas Unnatürliches, ein Verhalten, das Shiver nur von jungen Kerlen und Weibern kannte, die zu sehr in ihren Widerpart vernarrt waren und dem manipulativen Gegenpart jeden Wunsch zu erfüllen versuchten, nur um von des anderen Lippen zu kosten. Aber Liebe auf den ersten Blick und so heftige Verehrung innerhalb weniger Minuten? Nein, dort wo Shiver lebte, nahm man sich die Frau mit Gewalt, wenn man stark genug war und Stangenfieber hatte. Und Bruce war ein ziemlich starker, gewalttätiger Kerl gewesen. Und nun diese Beweise. Shivers Zähne mahlten, während er durch das feste, schuppige Fleisch des Sauriers schnitt, um das, was er für brauchbares Fleisch oder brauchbares Material hielt, freizulegen[2]. Das war den anderen sicher nicht entgangen. Vielleicht würden sie Marguerite sogar jetzt als Gefahr wahrnehmen, obwohl sie sie eigentlich mit diesen Irrnebelspielerein doch nur schützen wollte. Shivers Zähnte mahlten jetzt angestrengt. Er würde sie jetzt noch mehr beschützen müssen. Was, wenn wer abergläubisch war und dachte, dass Marguerite den Verstand verlöre und sie mit diesen Irrnebelspielerein angriffe? Der Konflikt mit den Dinosaurier hatte keine zwanzig Sekunden gedauert, ein Bruchteil eines Lebens und doch änderte er alles. Marguerite war vom Irrnebel berührt, Samual lag schwer verwundet nieder und sie alle musste zudem noch erkennen, dass der Dschungel ein harter Lehrmeister werden würde.

Shiver würde die Zeit am Feuer, um das Fleisch haltbar zu machen, brauchen. Er würde es brauchen, um alles das, was er innerhalb der letzten Sekunden sah, zu verarbeiten und einzuordnen und um reagieren zu können. Es hatte sich soviel so schnell verändert, das ganze Gruppengefüge würde sich verschoben haben und Shiver würde auf seine Perle aufpassen müssen. Shiver spuckte in das Gras, er fühlte sich noch immer müde, aber er hatte gut daran getan, niemanden auf seine spezifische Leistung aufmerksam zu machen. Er hoffte, die anderen erkauften sich auch erst einmal Ruhe mit ihrem Schweigen und kümmerten sich um Samual.
 1. Heilung: 2 Punkte (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg891968.html#msg891968)
 2. Survival 16 (http://http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg891969.html#msg891969) - Shiver würde gerne möglichst viel brauchbares von der Echse mitnehmen, Fleisch trocknen und haltbar mächen etc., und er möchte die Klauen des Sauriers mitnehmen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 14.01.2014, 18:09:07
Aether Shanty schloss für einen Augenblick die Augen. Er schluckte tief und versuchte dadurch das durch die Geschehnisse angestaute Adrenalin hinunter zu würgen. Es aus seinem Blut zu vertreiben. Er konnte sich nicht leisten, sein Handeln davon steuern zu lassen. Er musste sich konzentrieren. Zögerlich öffnete er die Lider erneut, innerlich darauf hoffend, dass das Passierte nicht mehr war als ein Hirngespinst, injiziert durch die bedrückende, dunkelgrüne Furcht des Dschungels. Er wünschte sich, es wäre alles nur ein böser Traum gewesen. Er würde aufwachen auf seinem Schlafplatz und feststellen, dass sein Unterbewusstsein ihm einen Streich gespielt hatte. Doch als er seine Augen öffnete und den Blick über die Szenerie schweifen lies, wurde er eiskalt zurück in die Realität gerissen. Er sah Shiver dort am Boden knien, den Kopf des Scharfschützen auf dem Schoss. Samual lag dort in seinem Blut, schwer verletzt durch die Klauen Ljongelis. Ihm wurde bewusst, dass er immer noch seine Klinge in der Hand hielt, fest mit den Fingern umklammert. Während er sein eigenes Spiegelbild in dem Mosaik aus reflektierendem Stahl, Blut und Unrat auf seiner Waffe musterte, fragte er sich zweifelnd :

Was war nur passiert ?

Es war schon spät gewesen. Die Nacht war über das grüne Dickicht, in dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, hereingebrochen. Er saß dort, etwas auf Abstand zu der Position des Scharfschützen. Die Gruppe hatte entschieden und sie wurden zur ersten Wache eingeteilt. Nachdem sich der Großteil der Gruppe bereits zum schlafen gelegt hatte, war es an ihnen, für die Sicherheit der Gemeinschaft zu sorgen. Die Erschöpfung, die Müdigkeit und die Kälte ließen ihn wortkarg werden. Er hatte sich bis jetzt ohnehin wenig mit dem, im Gegensatz zu Aether etwas in sich gekehrteren, Samual unterhalten und an diesem Abend war ihm auch nicht mehr nach vielen Worten. Der Schütze war ein Profi auf seinem Gebiet und hatte von Wach beginn an eine günstige Position gewählt, von der er aus einen Großteil der Umgebung gut im Blick hatte. Aether und er hatten mit wenigen Sätzen geklärt, wie sie ihr Blickfeld aufteilen wollten. So saßen sie dort und lauschten der Finsternis, dem Orchester der Nacht, in dem tausend Stimmen um die Herrschaft sangen. Er musste wach bleiben und bis zur Ablöse durchhalten, also tat er das, was ihm am meisten beschäftigte. Nachdenken. Über sich selbst, über die jüngsten Geschehnisse. Aber auch über seine Vergangenheit. Die Schwestern. Was sie wohl machen würden, wenn morgen der Tag anbräche. Ob Damsel Briggs sich weiter erholen konnte.. Ob die Kleine die neue Schule mochte auf die sie ging, nachdem sie das Geld hatten und aus der Gosse zurück in das Leben gezogen waren. Fragen, deren Antwort, wie er selbstverständlich wusste, wohl niemals erfahren würde.
Irgendwie kam er, in diesen Gedanken versunken, auf die Tatsache, wie sehr er bereute, seine Zeit nicht mit verschiedenen, verlorenen Bekannten verbracht zu haben. Weil er damals zu erschöpft war. Weil er anderes als wichtiger erachtete, weil er sein schweres Leben als Ausrede benutzte, um sich nicht weiter mit potentiell wertvollen Menschen zu befassen. Er ärgerte sich über sich selbst und schwor sich, nicht zum ersten Mal, mehr darauf zu achten. Denn später, wie er schmerzlich feststellen musste, war oft zu spät. Jetzt konnte er nicht mehr zurück und die Freundschaften, die er hätte haben können waren vergangen, wie Tränen im Regen.

Seine Aufmerksamkeit viel wieder zurück auf den wortarmen Schützen. Aether fragte sich, woran er wohl in dieser Nacht dachte. Ob er auch eine Familie hatte, die ihn vermisste. Nach der er sich gerade sehnte. Zweifellos musste auch Samual gegen den Schlaf kämpfen. Wieso sollten sie sich denn nicht ein wenig unterhalten, vielleicht konnten beide daraus etwas gewinnen. Sie alle mussten zusammen halten in Ljongeli und es würde vieles erleichtern, wenn sie auch alle an einem Strang ziehen würden. Aether schämte sich, den jungen Kerl bis zu diesem Augenblick kaum beachtet zu haben. Er hatte sein Schweigen instinktiv als Abneigung gegenüber seinem eigenen, etwas ausschweifenden Geschwätz gewertet und realisierte, dass er ihm vielleicht Unrecht getan hatte. Was würde also schon groß passieren, wenn sie sich während der Wache gegenseitig wach halten würden, indem sie ein nettes Gespräch führen würden?
Aether beschloss, seinen Fehler wieder gut zu machen und nahm sich vor, Samual einfach mal anzusprechen. Er wollte ihn einfach ein paar Fragen stellen, wer weiß vielleicht würde er ihn dazu inspirieren können, ein wenig von sich zu erzählen.
Er stand auf und schlich näher zur Position des Scharfschützen.
Doch er strauchelte und duckte sich instinktiv, als Samual die Hand hob. Der Gewehrträger deutete an den Rand des Dickichts, doch Aether vermochte im ersten Moment nicht zu erkennen, worauf er hinaus wollte. Scheinbar war sein Gegenüber sich selbst nicht hundertprozentig sicher.

Wenig später brach die Hölle Ljongelis über sie herein und nun stand Aether Shanty dort und starrte auf den zermarterten Körper Samuals herab. Er hatte bereits das Bewusstsein verloren. Shiver hatte versucht ihm zu helfen, hatte ihm einen der mystischen, von purer Zauberkraft erfüllten Tränke eingeflößt, in der Hoffnung sein Leben dadurch ein wenig länger in dieser Wirklichkeit halten zu können.

Hatte er auch diese Chance verpasst? Würde er es sich je verzeihen können, mit seiner Offenheit gegenüber diesem Mann gezögert zu haben?

Aether riss sich weg von den Schuldgefühlen, welche sich in sein Herz gruben. Er kniete sich zu Samual herab, legte seinen Rapier zur Seite und sprach zögerlich :"Kommt schon. Wir müssen ihm helfen!" Dabei griff er nach der Hand des Schützen und drückte sie. Er hatte keine Ahnung wie man solche Verletzungen behandelte, doch er versuchte sein Bestes, selbst wenn es bedeuten würde, dass er sich auf diese einfache Geste beschränken würde. Er wäre froh gewesen, wenn er dort liegen würde und man ihn nicht allein lassen würde, sagte er zu sich selbst. Fragend blickte er in die Gesichter der Gruppe, darauf hoffend, dass jemand mehr in der Kunst der Heilung geschult war als er. Schließlich rief er Carl zu :"Mister Carl! Sagt mir, habt ihr kein Gebräu in den Taschen, welches eurem Gefährten helfen würde?!"
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 14.01.2014, 20:55:47
Geschockt stand Maguerite einen Moment da. Geschockt ob der Heftigkeit der Attacke und ärgerlich wegen der Tatsache, dass sie sich selbst in Gefahr gebracht hatte. Eigentlich hätte sie überhaupt nicht zaubern müssen. Der Dinosaurier war schon wieder wach gewesen bevor er auf dem Boden aufgeschlagen war. Hätten sie gewusst, dass Maguerite dazu in der Lage wäre, wäre wohl der eine Saurier sofort zu Boden gegangen. Aber die Gesellschaft war Irrneblern gegenüber feindselig, ohne Grund. Natürlich konnte sie den Verstand verlieren und gefährlich werden, aber sie kannte wenigstens fünf Männer, die auch ihren Verstand verloren hatten und verdammt gefährlich waren. Lose sitztende Messer, waren nur begrenzt weniger gefährlich als Magie. Wenigstens als die, die sie besaß.

Shiver war bereits bei Samual, schnell ging sie ebenfalls zu dem am Boden liegenden Menschen. Wobei ihr zuerst wichtiger war sich zu versichern, dass Shiver wohl auf war. Leider war Maguerite nicht bewandert in den Künsten der Heilung, noch besaß sie einen der magischen Tränke, der in der Lage war Wunden zu heilen.
Sie hoffte, dass Carl in der Lage war zu helfen. Aether schien dies wenigstens zu glauben.
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Beitrag von: Simon Hook am 15.01.2014, 20:38:39
Simon ließ schwer atmend seinen Säbel sinken, als die riesigen Echsen die Flucht ergriffen und im Dickicht verschwunden waren. Der Angriff hatte nur wenige Sekunden gedauert, dennoch hatten sie einen hohen Preis gezahlt. Samual war offenbar dem Tode nahe und auch andere hatten Verletzungen davongetragen, darunter der junge Sondergardist selbst. Es war nicht nur Dinoblut, mit dem er besudelt war. Die Löcher, die die scharfen Zähne in sein Fleisch gebohrt hatten, brannten, auch wenn der Schmerz im Moment nicht sehr präsent war, dazu steckte die Aufregung des Kampfes noch zu sehr in ihm.

Doch ebenso machte sich nun Schrecken in ihm breit. Wahrscheinlich hatte, um dieses Unglück heraufzubeschwören, nur ein Moment der Unachtsamkeit gereicht. Würde Samuals Zustand wohl besser  sein, wäre die Gefahr frühzeitig erkannt worden? Simon konnte es nicht sagen, schließlich war er nicht dabei gewesen, sondern war aus dem Schlaf hochgeschreckt, als eins der Biester schon direkt neben seiner Schlafstelle gewesen war. Möglicherweise wäre er nicht so weit weggewesen und hätte Schlimmeres abwenden könnten, hätte der vergangene Tag in Liongeli ihn nicht sehr erschöpft. Hauptmann Flare hatte ihm aufgetragen, die anderen zu beschützen, und obwohl sie diesen Kampf gewonnen und er keinen geringen Teil dazu beigetragen hatte, fühlte Simon in sich das zerrende Gefühl der Schuld. Er hatte versagt. Es war alles zu schnell gegangen. Dennoch hatte er versagt. Simon beschloss: Sein nächster Gegner, was für eine Kreatur auch immer der Dschungel ausspucken würde, würde zu spüren bekommen, dass er kein einfacher Mann, sondern ein Sondergardist war. Zeit war im Gefecht kostbar und die magischen Kräfte, die der Irrnebel ihm verliehen hatten, würden den Kampf verkürzen. Sie konnten sich nicht erlauben, sich verletzen zu lassen. Nicht hier in dieser lebensfeindlichen Wildnis.

Simons blutglänzende Klinge fiel mit einem dumpfen Geräusch ins Gras. Shiver hatte bereits versucht, Samual wieder aufzurichten, war dann aber abgezogen, um anderen das Feld zu überlassen. Nun wollte Simon sein Versagen wieder gutmachen. Er wollte es zumindest wieder gutmachen.
„Schon gut, ich habe Tränke bei mir“, meldete er sich, als Shanty nach Carl rief. Es war Simons Notreserve, die er eigentlich gehofft hatte nicht anrühren zu müssen, doch er fackelte nicht lang.
„Macht mir ein wenig Platz“, bat er und ließ sich ächzend, denn langsam schwand der Adrenalinrausch und wich Schmerzen, neben dem Schwerverwundeten auf seine Knie nieder. Wie Shiver zuvor, hob Simon Samuels Kopf leicht an und fischte das erste, kostbare Fläschchen aus einer seiner Taschen. Er entkorkte es mit des Zähnen und flößte Samual ihren Inhalt vorsichtig und sehr sorgfältig ein.[1]

Simon merkte, wie die Lebensgeister wieder in den Schützen zurückkehrten. Für den Anfang war es eine erfreuliche Verbesserung. Mit sanften, aber doch bestimmten, Druck seiner Hand auf Samuals Brust verhinderte der junge Sondergardist es, dass der Verletzte sich aufrichtete, denn dessen Zustand war immer noch alles andere als erfreulich.
„Langsam“, ermahnte Simon und zog ein zweites Fläschchen hervor, das er ebenso öffnete wie das erste und anschließend an Samuals Mund führte. Wieder stützte Simon Samuals Kopf, um zu verhindern, dass dieser sich verschluckte.
„Hier, trink das. Dann wird es dir gleich etwas besser gehen.“[2]
 1. Heiltrank: +9 TP
 2. Heiltrank: +4 TP, wenn Samual das annehmen möchte.
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Beitrag von: Carl am 18.01.2014, 14:27:12
Carl hatte kaum mitbekommen, was den anderen im Kampf wiederfahren war und schaute noch kurz den Dinosauriern hinterher, bevor er nach der Gruppe sah.
"Samual!", rief er, als er seinen Freund am Boden sah. Schnell holte er die Tasche mit den Verbänden und medizinischen Substanzen hervor, während die anderen ihm Heiltränke einflößten.
"Gut mitgedacht, aber nun lasst mich ihn einmal ansehen, ob man nicht noch etwas mehr machen kann.", sagte er während er Simon beiseite schob. Er machte sich daran die Wunden zu behandeln und zu verbinden, was ihm aber nicht so gut gelang. Zum Glück hatten die Tränke bereits das Schlimmste verhindert. "Geht es dir gut, ist alles in Ordnung?", fragte er Samual.

Der Angriff war so pötzlich gekommen, dass Carl überrascht war, so bedacht reagiert zu haben. Er sah sich auf dem Schlachtfeld um und ging zum toten Gegner hin, um sich die Echse etwas genauer anzusehen.[1]
Dann wandte er sich der restlichen Gruppe zu.
"Ist noch jemand verletzt? Ich werde nach diesem Ereignis heute Nacht kein Auge mehr zubekommen und mich lieber weiter um die Wunden kümmern. Ich habe auch weitere Getränke bei mir, die Wunden schließen können, aber die sind knapp bemessen, daher wäre mein Vorschlag sich demnächst nicht so stark verletzen zu lassen und noch vorsichtiger vorzugehen, als bisher.
 1. Wissen (Natur): 13
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Beitrag von: Samual am 18.01.2014, 16:21:44
Schmerz das war das erste was Samual merkte als die herrliche schwarze Decke lichter wurde. Vorsichtig und unter stöhnen öffnete der Scharfschütze seine Augen und sah ein Gesicht das er nicht kannte, oder doch. langsam fing auch das gehirn wieder zu arbeiten an und die Erinnerungen kamen zurück McKinkay, das Boot, der Dschungel, die Dinos und natürlich die anderen. "Hi Simon. Sind sie Weg? Oh ja danke." Ein wenig durcheinander noch trank Samual den Trank. Samual schloss die Augen während die Wunden sich schlossen und die Rippen sich wieder in die richtige Position rückten, die Schmerzen weniger und das atmen leichter wurden. "Ahhh Das tut gut. Carl und was hast du heute wieder gelernt?" Sagte er die scherzhafte frage als normale Begrüßung als sein Freund sich ran drängelte. "Ich habe gelernt mich von dinos fern zu halten!" Lachend ließ er sich von seinem Kollegen verarzten, doch hörte er mit dem Lachen gleich wieder auf als im davon alles weh tat. "Bin ich der einzige der am Boden liegt?"
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Beitrag von: Wolfhard am 20.01.2014, 12:55:11
Nach seinem letzten Hieb gegen den davonstürmenden Saurier blieb Wolf noch einen Moment mit zum Kampf erhobenen Waffen stehen, bevor ihm klar wurde, dass der Kampf genauso schnell vorbei gewesen war wie er begonnen hatte. Sein erster Impuls, nach einem schnellen Blick in die Runde, war es sich ebenfalls um den am Boden liegenden Samual zu kümmern. Da sich aber schon genügend andere dem Verletzten annahmen, nahm er sich stattdessen die Zeit seine Klingen sorgfältig abzuwischen, bevor er sie in den Scheiden im neben seinem Zelteingang befestigten Schertgurt verstaute und diesen anlegte. So gegen neuerliche Überraschungen gerüstet, ging er zum Feuer hinüber um dieses zu schüren, zum einen um den Platz besser zu beleuchten andererseits auch um weitere Raubtiere fern zu halten. Dabei machte sich mit nachlassendem Adrenalinpegel langsam auch seine Seite bemerkbar, deshalb geht er gerne auf Carls Angebot ein. „Zu etwas Hilfe mit einem Verband und eventuell auch mit Nadel und Faden würde ich nicht nein sagen. Ansonsten würde ich vorschlagen, dass wir, sobald alle zusammengeflickt sind, die Überreste des Tiers mit dem sich Shiver gerade beschäftigt loswerden um keine Aasfresser anzulocken und dann versuchen wieder schlafen zu gehen. Dann können wir morgen bei Sonnenaufgang, wenn es noch kühler ist, aufbrechen und uns gegen Nachmittag einen guten Platz als Basislager suchen. Den können wir dann ordentlich absichern und uns dort etwas von unseren Wunden erholen bevor wir mit der Suche starten.“
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Beitrag von: Aether Shanty am 20.01.2014, 17:44:08
Sichtlich erleichtert darüber, dass sie gemeinsam in der Lage waren, Samual zu helfen und seine Wunden zu schließen, begann Aether zu lächeln. Nachdem er die heitere Art, wie der Scharfschütze mit seiner Verwundung umging vernommen hatte, legte er ihm die Hand auf die Schulter und grinste über beide Ohren.

"Kurzzeitig hatten sie uns einen ordentlichen Schrecken eingejagt, Mister Samual. Aber es erfreut mich sehr, dass es ihnen scheinbar wieder besser geht!" Dabei blickte er auf und warf einen kurzen Blick in das verwobene, undurchdringliche Dickicht am Rande des Lagers. "...Nur nicht den Humor verlieren. Wohl wahr. Nur nicht den Humor verlieren." sprach er etwas leiser, mehr zu sich selbst als zu seinem Gegenüber.

Damit lies er von dem Verletzten ab, damit sich der Alchimist weiter um seinen Freund kümmern konnte. Er griff nach seinem Rapier, hob ihn auf, wischte die Klinge an seiner ledernen Hose ab und steckte sie zurück in die Scheide an seinem Gürtel. Samual hatte Glück gehabt. Hätten diese Biester nur wenige Sekunden länger Zeit zu reagieren gehabt, sie hätten ihn in die Finsternis des Dschungels verschleppt und Ljongeli hätte sich seiner unglücklichen Seele angenommen. Sie alle hatten nochmals Glück gehabt.
Aether schlüpfte mit der Linken aus seinem Handschuh und wischte sich den Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn, bevor er seinen Pferdeschwanz richtete indem er sein Haarband wieder enger zusammenknüpfte. Währenddessen lauschte er den Worten Wolfhards, wobei er ihm in einem Punkt widersprechen musste. "Mit Verlaub, aber ich werde diese Nacht wohl kaum mehr ein Auge zumachen können." wandte er sich an den Kopfgeldjäger. "Samual und ich, wir waren beide äußerst wachsam. Doch diese Biester waren in der Lage uns einfach zu überraschen, obwohl wir in ihre Richtung geblickt hatten! Ich denke; und dabei möchte ich niemanden zu nahe treten; wir haben diesen Ort etwas unterschätzt. Bevor wir auch nur einen Moment uns sicher fühlen können, müssten wir wohl unsere Strategie sofort anpassen." Aether schüttelte den Kopf. "Bitte versteht mich nicht falsch. Ich wusste es auch nicht besser. Doch offengestanden hatten wir Glück. Das nächste Mal sind es vielleicht mehr als nur drei von diesen Dingern, oder, bei den hohen Rechenschiebern Greenhalls, wer weiß was da draußen noch auf uns lauert, dem der saftige Geruch des Schinkens, den Mister Shiver gerade aus diesem Wesen schneidet, ordentlich den Appetit anregt!"

Er wollte keine Diskussion anfangen und bereute seine hitzig gewählten Worte bereits einen Moment später. Doch Ljongeli hatte ihm Respekt eingeflößt. Er war überzeugt davon, dass es ihnen keine zweite Chance geben würde. "Können wir nicht eine Art, ich weiß nicht.." Nervös kratzte er sich an der Schläfe. "Eine Art Warnvorrichtung improvisieren?" Er überlegte, wie er seinen Einfall der Gruppe erläutern konnte. "Zum Beispiel. In Middlesteel, wenn man auf der Flucht ist..." Aether wusste nur zu gut, wovon er sprach. "Gibt es einen einfachen Trick, mit dem man, wenn der Schlaf einem übermannt, dennoch am Leben bleiben kann. Man nimmt einfach eine Scheibe Fensterglas, oder meinetwegen eine leere Flasche, und zerbricht sie. Dann verstreut man vor den Ausgängen zu seinem Versteck einfach die Scherben am Boden, sodass sich niemand in der Finsternis so einfach mehr nähern kann, ohne dass man nicht aus dem Schlaf geweckt werden würde!" In der Hoffnung, den Erfindergeist seiner Gefährten angefacht zu haben, lässt er den Blick zwischen den Anwesenden streifen. Er hatte keine Ahnung, ob man hier draußen in der Wildnis etwas vergleichbares bauen konnte. Doch gleichsam suchte er nach einer Möglichkeit, wie sie noch ein wenig Schlaf finden konnten. Er selbst zumindest, hatte jenen bitter nötig.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 20.01.2014, 20:59:14
Erleichtert atmete Maguerite auf, als Samual die Augen aufschlug. Für einen Moment hatte sie gedacht er wurde es nicht wieder tun.
"Bei dir alles okay, Großer?" fragte sie Shiver, nachdem sich Samual sich dahingehend geäußert hatte. Anscheinend konnte es ihm nicht allzu schlecht gehen, immerhin steckte er bis zu den Schultern in dem toten Dinosaurier. Während sie etwas verträumt Shiver beim Zerlegen der Beute zuguckte drifteten ihre Gedanken ab. Sie spielte durch, wie genau sie die Energie des Erdenfluss anordnen musste damit sie einen schrillen Ton abgeben würden, wenn jemand über sie hinüber ging. Aber irgendwie kam sie zu keinem befriedigenden Ergebnis. Es schien kein Problem zu sein, was sie heute nacht lösen würde

Sie deckte ihren Mund mit der Hand ab, als sie laut gähnte. "Wenn du heute sowieso keinen Schlaf mehr findest kann ich mich ja wieder aufs Ohr legen. Ich könnte noch etwas Schönheitsschlaf gebrauchen."
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Beitrag von: Simon Hook am 20.01.2014, 21:05:38
Es war gut zu sehen, dass Samuel noch unter den Lebenden weilte und umsorgt wurde. Simon machte Platz und behielt misstrauisch den Dschungel im Auge.
„Ich bin ebenfalls verletzt und wäre dankbar für ein wenig Hilfe“, antwortete er Carl, doch er würde bereitwillig warten, bis dieser Zeit für ihn fand.

Während sich der Alchemist um seinen Freund kümmerte, lauschte Simon Wolf und Aether.
„Das könnten wir auch hier umsetzen, wenn wir festen Untergrund finden, in den die Scherben sich nicht einfach hineindrücken“, kommentierte Simon schließlich das erläuterte Beispiel zur Warnung vor unschönen Überraschungen.
„Zur Not müssten wir großflächig Steine auslegen“, überlegte er laut, obwohl das ziemlich umständlich wäre, wie er vermutete.
„Außerdem stellt sich die Frage, ob wir genügend Glas dabei haben, was wir darüber hinaus noch entbehren können. Und selbst möchte ich da ungern reintreten. Aber sicherlich lässt sich mit dem Vorschlag etwas anfangen. Wir sollten mehrere, verschiedenartige lärmende Fallen bauen, wenn wir nicht genügend Material für nur eine bestimmte haben.“
Der junge Sondergardist hatte auch schon eine Idee:
„Wie viel Schnur und Seil haben wir dabei?“, fragte er. „Wir könnten zwischen den Bäumen rund um das Lager eine Art Netz aufspannen und Gegenstände daran hängen, die Krach machen, wenn sich etwas darin verfängt. So können sich zumindest große Viecher nicht anschleichen. Außerdem sollten wir uns eine geschütztere Stelle für das Lager suchen als eine Lichtung.“ Er war jemand, der taktisch dachte, was er sich wahrscheinlich erst nach dem Eintritt in die Sondergarde angewöhnt hatte.
„An einer Felswand oder etwas in der Art wäre ideal. Dann hätten wir mindestens eine Seite weniger, die wir absichern müssten, und niemand könnte uns in den Rücken fallen.“

Vielleicht fiel den anderen noch etwas Sinnvolles ein. Simon kümmerte sich in der Zwischenzeit und weiterhin zuhörend um die Säuberung seines Säbels und schälte sich anschließend vorsichtig aus seiner Rüstung, während er darauf wartete, dass Carl zu ihm kam, um seine Wunden zu versorgen. Tatsächlich hatte Simon in seiner Rüstung geschlafen, was anderen sicherlich einer unruhige und unerholsame Nacht gebracht hätte. Für ihn hatte sich seine Panzerung jedoch weich wie Seide angefühlt. Er hatte etwas mit Magie nachgeholfen, um darin schlafen zu können, was sich beim unsanften Aufwachen bezahlt gemacht hatte. Sicherlich wäre Simon schwerer verletzt aus dem Kampf mit den Riesenechsen hinausgegangen, hätte er ohne Rüstung dazu antreten müssen. Auch jetzt behagte es ihm nicht wirklich, sie abzulegen. Aber so würden sich seine Wunden besser versorgen lassen.
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Beitrag von: Shiver am 21.01.2014, 08:49:26
"Alles Blut an mir is' nich' mein's.", antwortete Shiver der Perle lakonisch und nachdenklich, während er die Ausnimmarbeiten an dem Dinosaurier beendete. Er hat schon einiges abbekommen in seinem Leben und die Narben an ihm sprachen eine bildreiche Geschichte davon, in wie vielen Konflikten Shiver bereits gewesen war. Es wäre dennoch falsch gewesen, einfach anzunehmen, dass er sich jeder Herausforderung stellte und sie nicht einzuschätzen wusste. Er war ein Meister darin, sinnlosen Schlägereien aus dem Weg zu gehen. Die meisten Narben waren jedoch der Beweis, dass dies nicht immer so war. Vorsichtig tastete er über seine große Stirnnarbe und hinterließ blutige Fingerabdrücke auf ihr. Er erinnerte sich nicht mehr an den Schlag, der sie zufügte. Die Schmerzen waren jedoch noch bei ihm. Es hatte lange gedauert bis der ewige, pochende Schmerz wieder weg war. Der Schlag hatte ihm den Schädel gebrochen, ihn beinahe zertrümmert. Nein, im Idealfall suchte sich Shiver seine Kämpfe aus. Es war selten, dass die Kämpfe ihn aussuchten. In diesem Dschungel war es jedoch anders. Hier kannte er die Regeln nicht, ihr war die Hierarchie eine andere und es war schwerer Kämpfen auszuweichen, wenn blutgeifernde Saurier nach ihrer nächsten Mahlzeit trachteten. Und die Saurier hatten angegriffen, obwohl die Gruppe in der Überzahl war. Sie mussten die Gruppe vielleicht für eine Art Herdentiere gehalten haben. Immerhin waren sie genauso blind in den Konflikt gelaufen wie die Gruppe es war. Ein erstes, blutiges Beschnuppern. An den Worten seiner Gefährten hörte er, dass sie diesen Fehler nicht noch einmal machen würde, doch auch die beiden verwundeten Saurier, so sie überlebten, würden diesen Fehler nicht noch einmal begehen, entweder ganz anzugreifen oder nur zu dritt anzugreifen. Und eigentlich war es ein Wunder, dass Shiver keine weitere Narbe davontrug.

Shiver setzte sich mit dem Fleisch an das Feuer und begann es haltbar zu machen. Er hatte keine Ahnung, wie lange dieses Fleisch bei dieser Witterung halten mochte, also war es wohl besser, eine Art gebratenes Fleisch zu essen. Außerdem war viel des Fleisches zu sehnig und die Saurier wohl auch nicht mehr die Jüngsten, sodass das Fleisch auch nicht das Genießbarste war. Aber es war frisches Fleisch und wer konnte schon sagen, wann sie wieder etwas frisches Fleisch essen würden? Ein vorsichtiges Garen würde zudem das Fleisch zarter machen.

Shiver beschloss sich nicht an der spezifischen Diskussion von Sichersmaßnahmen gegen Wildtiere zu beteiligen. Jetzt war es zu dunkel, um großartige Vorbereitungen zu treffen und jetzt wilde Spekulationen zu äußern, wie die Maßnahmen aussehen konnten, halfen wahrscheinlich auch nicht weiter. Shiver stimmte Wolfhard also zu. Diesen Platz brauchten sie wohl nicht mehr sichern. Die Dinosaurier würden so schnell nicht wiederkommen und wenn sie das restliche Aas auslegten in ausreichender Entfernung, dürften sie vorerst etwas Ruhe haben. "Wir sollt'n uns erst am nächst'n Lagerplatz um die Sicherung Gedank'n machen. Jetzt wild zu rat'n, wie der wohl ausseh'n mag, bringt uns nich' weiter. Am tatsächlich'n Lagerplatz wer'n wir ers' seh'n, was sich sichern und mach'n lässt.", schlug Shiver vor und deutete dann auf die Schlafstätten. Sie sollten noch etwas ruhen, nachdem sie den Dino entsorgt hatten. Also bastelte Shiver eine kleine Konstruktion, um das Dinofleisch zu braten und begann dann damit, die zerlegten Dinosaurier zu entsorgen, während das Fleisch langsam vor sich hingarte.

"Das Fleisch wird uns für drei Tage lang'n, würd' ich sag'n.", verkündete er schließlich, nachdem die Einzelteile des Dinosauriers beseitigt waren und setzte sich wieder an das garende Fleisch. "Wer schlaf'n will, soll schlaf'n. Ich kann mit Aether noch ein bissch'n wach'n und das Fleisch weiter gar'n." Wieder zeigte er einladend auf die Schlafstätten. Je schneller sie schlafen gingen, desto weniger würden sie über Marguerite nachdenken. Vielleicht hielten sie es morgen auch für einen Traum, auch wenn manche von ihnen Narben davontragen würden. Wahrscheinlich war es nicht, aber vielleicht gab es eine Chance, dass niemand Marguerite deswegen verurteilte, eine kleine zumindest.
Während Shiver also wartete, dass seine Gefährten sich wieder hinlegten, nahm er seinen Wasserschlauch hervor und begann die Krallen und Zähne zu putzen, die er der Bestie abgenommen hatte. Rasiermesserscharfe Krallen und ebenso scharfe Zähne. Er behandelte sie vorsichtig und säuberte sie ausgiebig, schälte mit dem Rasiermesser das überflüssige Fleisch ab, was noch an ihnen haftete und säuberte sie weiter. Jeder würde eine Kralle und einen Zahn bekommen. Sie alle hatten davon geredet, dass der Dschungel sie beeindruckt hatte. Dank dieser Kralle und des Zahns würden sie die Erinnerung daran immer mit sich herumtragen.
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Beitrag von: Aether Shanty am 24.01.2014, 15:50:54
Erschöpft, doch etwas zur Ruhe gekommen lies sich Aether am Feuer neben Shiver nieder. Nochmals über sein Gesprochenes nachdenkend, musste er sich eingestehen, dass seine Aussage wohl etwas zu voreilig getroffen worden war. Für heute Nacht hatten sie den Tieren einstweilen genug Angst eingeflößt und Ljongeli gezeigt, dass sie nicht so einfach aufgeben würden. Er kannte sich zwar wenig mit dem Verhalten von wilden Tieren aus, doch verglich er jenes gerne mit den Mustern der Banden in den Straßen Middlesteels. Unter diesem Mond war bereits Blut geflossen. Für den Augenblick sollte es reichen, weiter wachsam das Morgengrauen zu erwarten. Auch wenn es eine mehr oder weniger schlaflose Nacht für den Jungen aus Pinchfield werden sollte, so wäre es unwahrscheinlich, dass man sie erneut so überraschen könnte.
Aether griff an seinen Gürtel und zog behutsam die doppelläufige Pistole hervor. Jene beäugte er kurzzeitig im Schein des Feuers und legte sie dann ebenso vorsichtig neben sich, griffbereit an den rechten Oberschenkel gelehnt. Er wandte sich dem Hünen neben ihm zu und räumte ein :"Wohl war. Wenn meine Sorge auch nicht unbegründeter Natur war, so sollten wir sie dennoch für heute Ruhen lassen." Er rieb sich die Hände an den knisternden Flammen und fügte hinzu. "Darüber jetzt zu grübeln und die Geister aus den Tunneln aufzuscheuchen bringt ja auch nichts. Ich hab das Gefühl, dass wir für Heute dem Dschungel eindrucksvoll gezeigt haben, dass wir nicht so leicht zu fressen sind!" Dabei blickte er über seine Hände auf das garende Fleisch, welches Shiver über der Hitze zubereitete. Die Ironie seiner Aussage wurde ihm in diesem Moment bewusst und lies ihn schmunzeln. Er erinnerte sich an die Worte, welche er erst kürzlich an Samual richtete und wiederholte sie leise, mehr zu sich selbst flüsternd. "Nur nicht den Humor verlieren, Shanty. Nur nicht deinen Humor verlieren."
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Beitrag von: Aether Shanty am 26.01.2014, 15:00:52
Langsam verebbte das Adrenalin in Aether Shantys Blutkreislauf. Mit der einkehrenden Ruhe in seinem Körper kündigten sich jedoch auch die Schmerzen an, verursacht von den Wunden, welche er im Kampf erfahren hatte. Ruhig und gefasst nutzte er das Licht des vor ihm prasselnden Feuers und begutachtete seine Verletzungen. Im rotbraunen Schein, unterstützt durch die schleichende Taubheit in seinen Gliedern wirkten die tiefen Kratzer, Bisswunden und Krallenabdrücke nahezu unwirklich. Er war weder Arzt, noch kannte er sich sonderlich gut mit dem Heilen von Wunden aus, doch die teilweise tiefrot von Blut getränkte Kleidung ließ ihm bewusst werden, dass er die Schwere seines Zustandes deutlich unterschätzt hatte, als die Kreaturen zurück in den Wald geflohen waren. Die Pein ließ ihn gänzlich am gesamten Körper zittern.

Seine Hände bebten, als er zurück zu seinem Schlafplatz stolperte und hastig seine Habseligkeiten durchsuchte. Er war sich sicher, dass auch er auf anraten des selbsternannten Experten Wolfhards solche Wundertränke der Heilung erworben hatte. Doch wo hatte er sie verstaut? Es war nicht seine Art, nach Hilfe zu fragen. Er hatte in all den Jahren der Einsamkeit jeglichen Bezug dazu verloren. Wurde es ihm nun zum Verhängnis? Die Taubheit eroberte mehr und mehr seiner Muskeln. Würde er nun hier, abseits des Feuers und seiner Gefährten das Bewusstsein verlieren? Würden sie es überhaupt bemerken? Oder war sein Schicksal ihnen gänzlich gleichgültig, so wie vielen anderen zuvor?

Seine Knie knickten unter der Last seines gepeinigten Körpers zusammen, als die brennenden Schmerzen des Kampfes Minuten später heimtückisch über ihn hereinbrachen. Er hatte sich wie immer überschätzt, seinen Zustand zu lange ausgeblendet. Jetzt war es wohl an der Zeit, seinen Preis dafür zu bezahlen.

Immer langsamer tasteten seine Finger sich voran. Immer unwirklicher erschien das Gefühlte in seiner Hand. So war er sich am Ende gar nicht mehr sicher darüber, ob er nun an einem verkorkten Flaschenhals zog oder an einem gänzlich anderen Gegenstand. Gleichsam war seine Freude jedoch hoch, als er tatsächlich einen dieser milchigen Tränke umklammerte. Tränen des Schmerzes rannen seine Wangen hinab, als er die Flasche öffnete und hastig den Inhalt mit wenigen Schlucken trank.[1] Danach fiel er zurück auf seinen Rücken, inmitten der verstreuten Habseligkeiten und schloss die Augen.

Glück gehabt, Draecorik. erinnerte ihn sein Gewissen an seinen Leichtsinn, während seine Muskeln bebten und sich einige der schwersten Wunden brennend zu schließen begannen. Still lag er dort, während sein Körper begann, ein wenig zu heilen. Er würde dennoch Ruhe benötigen, so sehr sich seine Sinne auch anfangs gegen den Schlaf gewehrt hatten.
Mit Scham, jedoch auch einer gewissen ironischen Heiterkeit überlegte er, was wohl seine Begleiter von seinem Verhalten halten würden. Ob es ihnen egal war oder nicht; sein Auftreten nach dem Angriff würde auf jeden Fall eine Schau gewesen sein, so widersprüchlich und eigensinnig er sich doch verhalten hatte.
Doch all das war ihm in diesem Augenblick einerlei, als tatsächlich der Schlaf ihn übermannte und ihm half, die Pein einstweilen zu vergessen.
 1. +4 HP durch leichten Heiltrank
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Beitrag von: Carl am 26.01.2014, 15:12:26
"Ich halte mich auch für größtenteils ungenießbar.", sagte Carl lächelnd zu Aether und ging dann zu Simon um nach seinen Wunden zu sehen. "Dann zeigen Sie mal, wo es wehtut, Herr Hook."
Während er die, zum Glück nicht sehr ernste, Verletzung versorgte[1] bemerkte Carl einen seltsamen Halsschmuck, halb durch die Kleidung verdeckt. Carl wusste, was ein Bänderring war und was es hieß ein Sondergardist zu sein. In Middlesteel machte man ja kaum ein Geheimnis daraus. Er sah Simon in die Augen, sagte aber nichts und kümmerte sich weiter um die Wunde. Wer oder was Simon Hook war, war seine Sache und er würde die Gruppe schon informieren, wenn es an der Zeit war. Mitten in der Nacht, im Dschungel, nach einer anstrengenden Verteidigung gegen die lokale Fauna, war sicher kein guter Zeitpunkt sich als Irrnebler zu offenbaren.
 1. Heilkunde: 14
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Beitrag von: Simon Hook am 27.01.2014, 18:18:01
Simon war erleichtert und dankbar, dass Carl seine Verletzungen begutachtete und säuberte. Die Löcher, die die Riesenechsenzähne in sein Fleisch gebohrt hatten, brannten schmerzhaft und Wundbrand war besonders hier draußen in der Wildnis eine nicht zu unterschätzende, lebensbedrohliche Gefahr. Der Kampf war kurz und heftig gewesen, doch hatte ihrer kleinen Expedition stark zugesetzt. Nur zu leicht hätte der überraschende Angriff dieser Dschungeljäger noch fataler Enden können.

Zwangsläufig kam Carl Simon während der verarztenden Maßnahmen recht nah. Bisher hatte der junge Sondergardist enge Nähe der anderen gemieden, soweit es im Bereich des Möglichen gewesen war, um zu verbergen, dass er genau das war: ein Mann im Dienste Jackals. Wenn es sich nur darauf beschränkt hätte. Ein Sondergardist zu sein, war eine Sache, immerhin wurden diese als Helden betrachtet, aber die Schattenseite von dieser Angelegenheit war der Grund, warum Sondergardisten einen Bänderring trugen. Sie waren Irrnebler – und Irrnebler wurden als Gefahr betrachtet. Sie wurden gemieden, wenn sie Glück hatten, gefürchtet und darüber hinaus gehasst, wenn sie Pech hatten. Der Irrnebel war Simons Fluch und Segen zugleich. Im Kindesalter hatte er Besitz ergriffen und ihn mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, er konnte ihn jedoch jederzeit wahnsinnig werden lassen, sodass er eine magisch begabte Gefahr für alle darstellen könnte. Der Bänderring war ein Zeichen dafür, dass er seinen Kräften einen rechtschaffenen Sinn gegeben hatte, aber auch dafür, wem er Gehorsam schuldig war.

Simon war sich unsicher, wie die Gruppe auf die Erkenntnis reagieren würde, dass er ein Sondergardist war. Würden Sie in ihm einen Aufseher sehen, der ihnen allein durch seine Anwesenheit verdeutlichte, dass gewisse Institutionen ihnen die Kugel und damit den Gewinn streitig zu machen versuchten? Oder würden sie ihn für einen entflohenen Gardisten sehen, der sich vor den Weltensängern und einem explosiven Tod durch den Bänderring oder einer dunklen Zelle Hawklam Hills versteckte? Er wollte niemanden verletzen. Bei beiden Varianten konnte er nicht damit rechnen, dass sie behutsam mit ihm umspringen würden.

Umso verwunderter war Simon, dass Carl Schweigen bewahrte, als er den Ring entdeckte. Er dankte dem Alchemisten mit einem ebenso schweigsamen nicken, während er dessen bedeutungsschwangeren Blick erwiderte. Simon würde sich früher oder später als Sondergardist offenbaren müssen, wenn er nicht vorher unfreiwillig von jemandem damit konfrontiert werden würde – dann würde er sich erklären. Nun war nicht der richtige Zeitpunkt.

Als Carl fertig war, versuchte Simon eine Liegeposition zu finden, die seine verbundenen Verletzungen nicht zu sehr belastete. Er versuchte, noch ein wenig zu schlafen. Er ahnte: Der nächste Tag würde wieder anstrengend werden.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 28.01.2014, 21:16:47
Obwohl die riesigen Reptilien plötzlich angegriffen hatten und ebenso schnell wieder besiegt waren, würde dieser Kampf der Gruppe noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur die Schmerzen würden sie die nächsten Stunden und Tage an dieses Ereignis erinnern, sondern auch das, was der Angriff zu bedeuten hatte. Nun hatte der Dschungel eindrucksvoll bewiesen, wieso er von jedem gefürchtet und gemieden wurde.
Es waren nicht nur die unwirtlichen Verhältnisse, die unerträgliche Hitze und das undurchdringbare Dickicht der Pflanzen, sondern vorallem die Aggressivität und Tödlichkeit der Bewohner, die die meisten Besucher sofort wieder verscheuchten, wenn diese sich überhaupt in die Nähe dieser grünen Hölle trauen sollten.

Der Adrenalinstoß ging nach dem Kampf langsam vorbei und ließ die Gruppe angeschlagen und vollkommen erschöpft zurück. Dabei hatte der Angriff der Dinosaurier nur einige Sekunden gedauert und im Dschungel lauerten noch viel gefährlichere Kreaturen. Ungeachtet dieser Tatsachen verfiel das Lager wieder sehr schnell in eine tiefe Ruhe.
Nur das vergossene Blut, das langsam in den Boden sickerte und auf den ehemals grünen Grashalmen trocknete und das Fleisch des Dinosauriers, das über dem Lagerfeuer bratend seinen angenehmen Geruch verbreitete, erinnerte noch an den Kampf.
Nach dem Kampf war es seltsam ruhig, als hätte der Dschungel bei diesem Spektakel die Luft angehalten um bloß keine Sekunde davon zu verpassen, wie die Eindringlinge von den scharfen Klauen und Zähnen zerfetzt wurden. Doch nachdem die Menschen siegreich waren, wurde es langsam wieder lauter, bis die alte Lautstärke wieder erreicht worden war.

Shiver hielt als einziger Wache und konnte dadurch fühlen, wie es kälter und wieder wärmer wurde, als die Sonne aufging. Außerdem setze schon nach wenigen Minuten nach dem Kampf ein heftiger Regen ein, der bis in die Morgenstunden anhielt und das Blut in den kleinen Bach wusch. Sie hatten die erste Nacht in Liongeli überstanden - wenn auch eher schlecht als recht. Das einzige was zählte war, das sie noch am Leben waren.
Mit dem Sonnenaufgang verschwanden endlich die nachtaktiven Insekten, die von dem Lagerfeuer angelockt worden waren und die Gruppe in der Nacht geplagt hatten. Nach und nach wurde die Gruppe geweckt oder stand selbständig auf und nach einem kurzen Frühstück wurde das Lager wieder zusammengepackt und die Wunden ein weiteres mal versorgt.

Die kleine Expedition hatte gerade einmal einen Teil des Dschungels gesehen und hatte ihr Ziel noch lange nicht erreicht. So ging es also wieder los: Wolfhard führte die Gruppe durch den Dschungel, während die anderen die Ausrüstung trugen oder nervende Pflanzen aus dem Weg räumten. Dabei wurde deutlich, das sie nur einen kleinen Teil des Dschungels gesehen hatten denn mit jeder Stunde, die sie tiefer in die grüne Hölle eindringten, offenbarten sich ihnen neue und wunderbare Dinge.
Pflanzen, die fast nur aus einer Blüte zu bestehen schienen, weit über einen Meter groß waren und in allen Farben leuchteten um Insekten anzulocken. Letztere sammelten sich in regelrechten Schwärmen um diese Blüten - das Geräusch war ohrenbetäubend.
Bäume die so hoch gewachsen waren, das sie eine Brücke in den Himmel - und damit ein Fluchtweg aus dieser Hölle - zu sein schienen.

Nach einigen Stunden schweißtreibender Arbeit[1] stoppte Wolfhard plötzlich. Die ganze Gruppe hielt an und starrte vor sich auf den Boden. Vor ihnen klaffte eine riesige Spalte im Boden, deren Ränder von Schlingpflanzen und dicken Ranken fast verdeckt wurde. Nur ein paar Schritte weiter und sie wären vermutlich in den Tod gestürzt. Die Spalte erstreckte sich soweit das Auge blicken konnte und war zwischen 8 und 5 Meter breit, doch nie weniger.
Wie wollte die Gruppe dieses Hindernis angehen? Einen Weg darüber finden oder so lange daran entlang laufen und hoffen, das sie eine Stelle fanden an der sie aufhörte oder so dünn wurde, das man darüber springen konnte?
 1. Zusammengerechnet mit der Rast dürft ihr folgenden Nichttödlichen Schaden heilen: Carl 8 ,Wolf, Shiver und Simon 5, Aether 6 und Marguerite 7
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Beitrag von: Aether Shanty am 29.01.2014, 11:14:02
Langsam öffnete Aether die Augen und wurde, begleitet durch sein Erwachen, aus seinen wohligen, bruchstückhaften Träumen gerissen und zurück in die grüne Hölle Ljongelis geworfen. Sein Körper schmerzte immer noch, gepeinigt von den Spuren des nächtlichen Kampfes. Ächzend richtete er sich langsam auf seinen Schlafplatz auf und stellte fest, dass er bis auf die Knochen durchnässt, inmitten seiner teilweise im Schlamm versunkenen Habseligkeiten lag. Er schüttelte den Kopf, während er sich der Situation bewusst wurde. Mit all seiner Kraft schaffte er es aufzustehen, obwohl jeder Muskel sich versuchte, vehement dagegen zu wehren. Er fuhr sich mit der Hand über das durch die Feuchtigkeit völlig gelockte und gekrauste Haar. Der Morgen war wohl gerade erst angebrochen. Seelenruhe lag über dem Lager, denn der Großteil der Expedition lag wohl noch in ihren Zelten. Einzig allein Shiver saß dort am erloschenen Feuer. Er nickte dem Hünen freundlich zu. Plötzlich wurde Aether die Scham seines jüngsten Auftreten wieder bewusst. Eigentlich hätte er auch dort sitzen sollen, hätte er nicht kurzzeitig durch den Schock die Kontrolle verloren. Glücklicherweise schien der Rest der Finsternis weiterhin ruhig verlaufen zu sein und sie wurden kein weiteres Mal, wie der Glatzkopf es prophezeit hatte durch einen Angriff geweckt. Deshalb hielten sich auch seine Schuldgefühle gegenüber der Gruppe in Grenzen. Sein Blick wanderte zurück zu seinem zerstörten Nachtlager. Immerhin hatte er seine Strafe  erhalten. Während er also sein Hab und Gut aus dem breiigen Boden grub und wieder zurück in den Rucksack packte, konnte er nicht umhin aufgrund seiner Lage zu lachen. Er erinnerte sich an die Unterhaltung damals auf dem Deck der Meersäufer. Wie Shiver ihm klar gemacht hatte, dass sie alle selbst Schuld waren, hier zu stecken. Immerhin machte ihre Dummheit sie sympathisch, hatte er gesagt.
So schüttelte Aether die Müdigkeit, die trüben Gedanken und die Furcht gegenüber der Bösartigkeit Ljongelis einstweilen ab und begann im Geiste ein Lied zu singen, um seine Konzentration für den bevorstehenden Tag wieder zu erlangen. Damson Briggs hatte ihm gelehrt, 'dass man seinen Tag jeden Morgen auf das Neue schmiedet'. Und er hatte nicht vor, jenen vor ihnen liegenden schon von Beginn an zu verdammen. Sie hatten einiges vor sich, denn die Reise hatte erst begonnen.

"... Don't cry for us, don't waste yer tears; good mornin' ladies all!"

Einige Stunden später hatte die Gruppe bereits einige Meilen hinter sich gebracht. Sie waren tiefer in den Dschungel eingedrungen und, trotz der Schwere des Weges, konnte Aether nicht umhin, regelmäßig aufgrund der Wunder die er hier erblickte zu staunen. Seine Laune blieb trotz der Hitze erhalten, denn mittlerweile fühlte er sich wie in den Tagträumen seiner frühen Kindheit. Als der Abenteurer Aether Shanty, dessen Namen er übernommen hatte. Es schien, hinter jedem beschwerlichen Schritt läge eine neue, wundersame Entdeckung. Seine Abenteuer Lust wurde wieder geweckt und aufmerksam studierte er alles Gesehene. Er war sich bewusst darüber, dass viele der Geschöpfe und Pflanzen die sie beobachten konnten, zum ersten Mal von Menschenaugen erblickt wurden. Ehrfürchtig sog er die Eindrücke in sich auf.[1]Zweifellos der Stoff für Legenden.

Wolfhard stoppte mit einer Handbewegung die Gemeinschaft und machte sie auf ein Hindernis aufmerksam. Aether ließ die getragene Ausrüstung behutsam zu Boden gleiten und stellte sie zur Seite, bevor er nach Vorne ging und sich zu dem Kopfgeldjäger gesellte. Ein Abgrund tat sich vor ihnen auf. Es würde kein Leichtes werden, daran vorbei zu kommen. Nachdenklich verfolgte er den Verlauf des Schlundes zu beiden Seiten. War es möglich, ihn zu umgehen?[2] Zögerlich richtete er das Wort an seine Begleiter. "Was meint ihr? Können wir etwas improvisieren, damit wir diese Spalte überwinden? Oder sollten wir lieber kein Risiko eingehen und einen ungewissen Umweg in Kauf nehmen? Für mich wäre es wohl ein Leichtes, hinüber zu gelangen. Vielleicht könnten wir auch zwischen den Bäumen dann Seile spannen und so nach und nach unsere Ausrüstung hinüber führen."
 1. Wahrnehmung 10
 2. Wahrnehmung 19
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 29.01.2014, 14:58:20
Shiver hatte die Morgendämmerung genutzt, das erste Licht des Tages und die viele ihn umgebende Flüssigkeit, um sich vorsichtig den gekerbten Schädel zu rasieren und dann das harte Gesicht von dem leicht rötlichbraunen Bartansatz zu trennen. Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie seine Gefährten einer nach dem nächsten erwachten und sich langsam wieder für die Reise vorbereiteten. Shiver kochte derweil Kaffee und gönnte sich eine Zigarette, während er sich wieder zum Abmarsch bereitete.
An diesem Morgen sah die Welt schon wieder anders aus. Obwohl die Nacht nicht die erholsamste aller Nächte war, war einigen sichtbar der Schreck der gestrigen Nacht wieder aus den Glieder gespült wurden. Zufrieden füllte Shiver seine Wasservorräte auf und verpackte das durchgegarte Saurierfleisch für die Reise. Es würde ihnen gute Dienste erweisen und ihre Vorräte aus Trockenfleisch und Trockenobst und Trockenbrot für zwei, drei Tage sinnvoll erweitern.
Aber obwohl Shiver schon vor seinen Gefährten wach gewesen war, machte das Leben aus ihm keinen Morgenmensch, egal wie gefährlich die Umgebung war. Also schweig Shiver, während er seine Aufgaben erledigte. Er kam aber nicht umhin, seine Gefährten bei ihren Präparationen zu beobachten, zu schauen, wie angeschlagen Samual noch war, wie es seiner Perle an diesem Morgen ging oder ob jemand noch ein Wort zum Irrnebel verlieren würde. Schweigsam beobachtete er also seine Gefährten und brach dann mit ihnen auf.

Shiver war ganz froh darüber, dass Wolfhard heute die Führung und das Schwingen der Machete übernahm und der Hüne mit gekerbten Schädel sich auf das Unterstützen beschränken konnte. Die eine oder andere halbe Stunde mehr Schlaf hätte Shiver gut getan, und außerdem wurde sein Durst auf Alkohol nicht besser. Er hatte schon Unmengen Wasser getrunken, die er jetzt bereits wieder ausschwitzte. Das Wasser, so hatte er das Gefühl, kam gar nicht erst in seiner Blase an. Er schwitzte es aus, bevor er überhaupt einen Gedanken ans Pissen verlieren konnte. Shiver hielt auf Wolfhards Zeichen inne und zündete sich erst einmal eine Zigarette an, während er nahe an den klaffenden Abgrund trat und in die Tiefe blickte. Er aschte achtlos in die Spalte und versuchte mit einem Blick abzuschätzen, wie tief man wohl stürzen würde, wenn man nicht über die Spalte springen konnte. Danach schaute er über die Spalte. Waren beide Ränder der Spalten auf einer Höhe oder unterschiedlich hoch? Danach blickte er an der Spalte entlang, ob er die schmalste Stelle in Sichtweite ausmachen konnte[1]. Shiver blickte zu seinen Gefährten und dann in den Himmel über die Spalte. Wieder einmal versuchte er abzuschätzen, ob sie noch immer auf Kurs waren und ob es wohl notwendig war, diese Spalte zu überqueren, sein Blick glitt dabei auch auf den Kompass in seiner Tasche[2]. Dann blickte er wieder zu seinen Gefährten und nahm einen tiefen Zug seiner Zigarette. Den letzten Zug, den sie zur Verfügung stellte, ehe sie ihren Weg in die Spalte antrat.

Er begann zu lächeln, es stand etwas tollkühnes in seinen Augen. Der Blick eines Mannes, der sich viel zutraute, vielleicht zu viel. "Es sind nur fünf Meter. Und bevor wir uns zu Tod' palavern, wie wir d'rüberkomm', lass' mich an Seil'n bind'n. Wir nehm' vier Seile und ich versuch' damit rüberzuspring'n. Wenn ich nich' ankomm', haltet ihr ja die Seile, um mich zu fang'n. Oder bindet sie an Bäume, wenn ihr euch das nich' zutraut. Dann hab' ich gleich alle Seile drüb'n und kann nen Klettergang bau'n. Sowas musst'n wir in den Min'n von Celgas öfter mal mach'n. Ich mach' das schon."
Shiver legte seinen Rucksack ab. "Oder ich nehm' drei Seile. Am letzt'n kann sich ja immer einer sichern und wir die Ausrüstung rüberwucht'n." Nach seiner Schweigsamkeit und Langsamkeit kam nun endlich etwas Leben in den Körper von Shiver. Die Aussicht auf Adrenalin ließ ihn für einen Moment seinen Durst auf einen Schnaps vergessen. Erwartungsvoll schaute er zu seinen Gefährten. Je länger er schaute, desto mehr Zweifel kamen ihm auf, dass sie seine Idee für eine gute hielten, ob er seine Idee für eine gute hielt. Aber es juckte ihn unter den Fingern. Früher war er auch schon über fünf Meter gesprungen. Warum sollte es ihm nicht mehr gelingen?
 1. Wahrnehmung 18 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg894655.html#msg894655)
 2. Überlebenskunst 18 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg894656.html#msg894656)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 02.02.2014, 13:49:34
Ihre Knochen schmerzten als sich Maguerite am nächsten Tag von ihrer Matte erhob. Ihr Rücken brachte sie fast um als sie sich erheben wollte. Sie brauchte zwei Anläufe um in die Vertikale zu kommen. Ein leichtes Stöhnen entfuhr ihr. Die gesamte übrige Nacht hatte sie das leise Plopp der Fett- und Wasserspritzer gehört, die ins Feuer fielen, wenn Shiver ein neues Stück auf einen Spieß steckte und über das Feuer fiel. Sie hatte in ihrem Leben oft genug auf harten Matrazen geschlafen, doch noch nie unter so schlechten Bedingungen. Bei jedem Ruf eines Uhus oder eine Eule oder wie diese verdammten Vögel auch hießen war sie sofort wieder hellwach. Jedes Rascheln im Gebüsch durch den Wind. Ständig.

Verschlafen kroch sie aus ihrem Zelt, wobei sie darauf achtete möglichst nicht die Plane zu berühren, da sie mit Raureif bedeckt war. Sie zeigte sich ungern so, nicht nur der gestrige Tag hatte Spuren hinterlassen. Auch die Nacht hatte ihre Haare deutlich wirrer werden lassen. Ihre Augen waren klein und wirkten unendlich verschlafen. Sie hasste es wenn andere Leute sie so sahen. Die meisten fanden sie zwar beschützenwert und verletzlich, doch Maguerite hasste es wenn sie diesen Eindruck erweckte. Zumindest wenn sie ihn nicht mit Absicht erweckte. Mehr als ein verschlafenes "Morgen." war nicht drinnen.

Schweigsam nahm sie ihr Frühstück ein, immer die anderen im Auge behaltend, sie wusste immer noch nicht wer ihren Kontakt zum Irrnebel bemerkt hatte oder ob es überhaupt jemand gesehen hatte. Beim Abbauen des Lagers anschließend versuchte sie den Männern so wenig wie möglich im Weg zu stehen.
Als sie sich auf den Weg machten, stellte Maguerite fest, dass sie heute viel besser mit der Hitze umgehen konnte als gestern. Aber vielleicht kam es ihr auch einfach nur so vor. Ihre Stimmung erreichte den absoluten Nullpunkt als sie vor der Klippe standen. Sprachlos schaute sie den Abhang hinunter. Sie hatte gelogen, der absolute Nullpunkt war erreicht als Shiver über die Klippe springen wollte.

"Du weißt wenn du dich umbringst töte ich dich?" flaumte sie Shiver an, sie wusste, dass sie ihn von nichts abhalten können würde, wenn er es sich nur in den Kopf gesetzt hatte. Aber das hieß nicht, dass es ihr gefallen musste.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 04.02.2014, 00:05:16
Nur unter Schmerzen hatte Simon einschlafen können und Schmerzen kehrten auch sofort in sein Bewusstsein zurück, als er am Morgen aufwachte. Die Nacht hatte wenig Erholung gebracht. Die Anstrengungen des gesamten vergangenen letzten Tages steckten ihm noch immer in den Knochen und die Aussicht auf erneute Verausgabung in der Hitze und die lauernden Gefahren des Dschungels war nicht gerade motivierend. Dennoch ging der junge Sondergardist seiner ritualisierten Morgentoilette am Bach nach und wagte sogar einige Liegestütze, bevor er jedoch einsah, dass seine Kraftübungen bei seinem Zustand und dieser unbarmherzigen Umgebung nur kontraproduktiv sein konnten. Stattdessen schob er sich, als die Gruppe das Lager abbrach und sich auf den Weg machte, etwas Schimmer in den Mund, auf dem er kaute, wie manch einer es wohl mit Tabak tun würde – ab und zu, wenn er merkte, dass die Wirkung nachließ, presste er mit den Zähnen den Saft heraus, denn so würde er möglichst lange etwas von einer Portion haben.

Der Geschmack und der zimtige Geruch des süchtig machenden Krautes hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er verband damit seine Kaserne – seine Heimat. Schimmer war unter den Sondergardisten, aber auch unter Söldnern des catosischen Bundes, ein verbreitetes Mittel, das den Muskelaufbau in übernatürlichem Maße förderte. Auch Simon unterstützte damit den Erfolg seiner körperlichen Ertüchtigungen – und anstrengend würde der Marsch durch das Dickicht, ohne das ohne ihre Macheten kein Durchkommen wäre, wieder werden.

Wolf übernahm die Führung. Simon trug seine Last und half mit, den Weg freizumachen, wann immer es sich anbot, und nahm seine Wunden und Ermattung dank des Schimmers als weniger auszehrend wahr als sie in Wirklichkeit sein mochten. Die Droge machte den Schmerz, der an seinen müden Muskel zerrte, die er weiterhin beanspruchte, süß, und deswegen es schaffte ihm Freude und Genugtuung, einen Weg durch die Pflanzen zu schlagen, trotzdem der Schweiß an ihm herunterrann als wolle er einen Sturzbach bilden.

Als ihr Führer sie auf einen Abgrund aufmerksam machte, der ihnen den Weg versperrte, gönnte Simon sich eine Verschnaufpause und legte sein Gepäck neben Aethers Habseligkeiten auf dem Boden ab. Eine andere Wahl hatte Simon ohnehin erst einmal nicht. Schnaufend durch die Nase atmend, trank er einige tiefe Schlucke aus seinem Wasserschlauch, wobei er darauf achtete, die Reste des Schimmers in seinem Mund nicht fortzuspülen, bevor er sich zu Wort meldete.

„Das ist verrückt“, kommentierte er Shivers Angebot, einen Sprung zu wagen, während er schon sein Seil von seinem Rucksack losmachte, um es dem alten Haudegen zur Verfügung zu stellen. Shiver schien vor Vorfreude und Selbstsicherheit beinahe zu platzen. Simon hoffte, dass der alte Mann, der Shiver für Simon schon war, sich nicht überschätzte – nicht, dass dieser sich beim Versuch, so weit zu springen, noch ein Rückenleiden zuzog.
„Wenn du es nicht auf die andere Seite schaffst, schlägst du gegen mindestens eine Felswand“, an die diesseitige garantiert und zuvor vielleicht an die jenseitige, wenn Shiver genau das falsche Maß an Sprungkraft aufbringen würde, „und stürzt vielleicht trotz Sicherung in die Tiefe.“
Simon wies darauf hin, machte aber keine Anstalten, Shiver aufzuhalten, was im Grunde seine Zustimmung verdeutlichte – zusammen mit einer verwegenen Mischung aus Schmunzeln und Grinsen, die sich auf sein Gesicht schlich. Eine bessere Möglichkeit, auf die andere Seite zu kommen, würde sich ihnen kaum bieten. Sollte der Halbgreis zeigen, welch Teufel noch in ihm steckte.
„Ich traue mir schon zu, dich zu sichern“, sagte Simon, „mit Hilfe der anderen umso besser, doch binden wir dich lieber an einem Baum fest. Schaden kann das kaum. Lass uns erstmal eine geeignete Stelle finden und ein wenig Grünzeug beiseiteschaffen, damit du Anlauf nehmen kannst.“
Er zuckte mit den Schultern. Maguerite war nur zu deutlich nicht begeistert von Shivers Vorhaben, doch war sie vermutlich weder aus waghalsigem Holz geschnitzt wie ihr Beschützer, noch dachte sie auf militärische Weise pragmatisch wie Simon. Einen anderen Weg zu suchen, würde die Gruppe nicht nur Zeit kosten, sondern auch viel Kraft und Ressourcen. Außerdem würden sie so vom Kurs abgekommen. In dieser Wildnis könnten sie trotz Kompass die Orientierung verlieren und wären dem Dschungel und seinen Bewohnern vollkommen ausgeliefert. Die Gefahr, in die Shiver sich begeben würde, war im Vergleich zu den Risiken eines Umwegen geringer – so empfand es zumindest Simon. Immerhin würden sie Mann absichern.

Der junge Sondergardist zückte seine Machete, allerdings fing er noch nicht damit an, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen und Shiver eine Anlaufstrecke zu ebnen. Ihn interessierte auch, was die anderen von Shivers Plan hielten, wenn sie sich denn überhaupt dazu äußern wollten oder es einfach hinnahmen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 04.02.2014, 19:24:50
Mal abgesehen davon das es gefährlich ist und wir uns keine weiteren Verletzungen leisten können, ist es auch noch unnötig! Ich habe Enterhakenpfeile dabei und wenn ich einen erst über diesen Ast, und wenn ich ihn aufgehoben habe, anschliessend so zu diesem Baum da drüben schiesse, dass er sich an einer passenden Stelle verhakt, können wir das Seil einfach spannen und am Stamm festbinden.“ Dabei zeigte Wolf passend zur Beschreibung auf zwei sich an einer der schmaleren Stellen gegenüberliegende Bäum. Dann legte er mit dem Fuss ein kleines Stück des Bodens frei und kratzte mit der Spitze seiner Machete eine einfache Skizze in die Erde[1] während er seinen Vorschlag weiter erklärte. „Und da ich de Pfeil abschiesse übernehme ich natürlich auch das Risiko und gehe als erstes rüber. Dazu mache ich aus einem der Befestigungstricke und einem der Karabiner von einer der Hängematten eine Sicherungsschlinge. An dieser Schlinge befestige ich dann noch die Mitte eins Seils. Ein Ende dieses Seils hält jemand fest, während ich mit dem Rest der Konstruktion und einem weiteren Seil auf den Ast hoch klettere. Dort sicher ich mich erst mal mit der Schlinge und hake sie mit dem Karabiner in das gespannte seil, dann lege ich das freie Seil einmal über dem Ast um den Stamm und hangle mich mit den 3 Seilenden über den Spalt. Auf der anderen Seite Spanne ich das doppelseil und hänge die Schlinge auf einer Seite ein. Anschliessend können wir das gespannte Einzelseil wieder lösen und einpacken. Mit der fertigen Konstruktion, können wir die Schlinge und was daran hängt mit dem Zugseil hin und her ziehen und am Schluss wieder einfach abbauen ohne Seile oder sonst etwas hierlassen zu müssen. Was die Reihenfolge für die Überquerung betrifft, würde ich vorschlagen, dass mit Aether als erstes folgt, da ich ihn relativ einfach rüberziehen können sollte. Dann kommt das Gepäck und danach der Rest von uns.“
 1. 
Skizze (Anzeigen)
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Beitrag von: Shiver am 04.02.2014, 21:29:43
Shiver war schon dabei, sich ein Seil um den Bauch zu wickeln. Endlich nicht mehr an den Geschmack dieses wunderbaren Getränkes aus Hopfen, Malz und Gerste denken. Im Kopf nicht mehr diesen schönen Geschmack des Hopfens in der Nase haben, wenn die Daumen in Gedanken langsam, aber mit geübter Hand die Dolde öffneten und dieser betörende Geruch dem Hopfen entströmte. In des älteren Mannes Mund bildete sich übermäßiger Speichel, während er den ersten Knoten festzog. Um Menschen durch die Gegend zu ziehen, so wusste er, war kein Knoten besser als ein Palstek. Der König der Knoten. Zuerst aber führte man das Seil über die Schultern, kreuzte das Seil dann so, dass die einlaufende Seite hinter dem anderen Teil des Seils rumgeführt wurde, und so zur auslaufenden Seite wurde. Dann verzurrte er sich mit dem König der Knoten. Das einzige, was ihn jetzt noch schaden konnte, war, wenn er fiel, dass seine Gefährten zu spät zogen oder mit zu viel Kraft und ihm so ein paar Rippen brachen. Aber es war besser als ein gänzlicher Fall. Shiver wollte gerade zum zweiten Seil greifen, als Wolfhard seine Worte gegen seine Idee erhob. Der Glatzkopf blickte mit zusammengekniffenen Augen zur Seite, musterte Wolfhard abschätzig mit einem Seitenblick. Genervt ließ er das zweite Seile fallen, welches er auf ähnliche Art und Weise zu sichern gedachte, um es jemand anderes in die Hand zu drücken. Dann ließ er auch die Sinne fallen.

"In was für 'ner beschiss'n'n Welt leb'n wir hier? Kein Alkohol, kein Adrenalin? Wenn es nach dir geht, dürf'n wir alle dich beschütz'n und ansonst'n deiner Professionalität folg'n, was? Klappe halt'n und Wolfhard macht das schon, was? Is' ja schon im Nam'n. Ein Alphatier, besonders hart. Kann alles, weiß alles. Natürlich hast du den Spaß, und wanderst über deine beschiss'ne Konstruktion. Und natürlich wartet Shiver hier. Tz. Fick dich."
Shiver öffnete genervt die Schlinge des Palsteks. Sein kleiner Rettungsknoten löste sich so, wie er es sollte, auf. Shiver raffte das Seil zusammen und warf es Wolfhard vor die Füße. "Ich hoff für dich, dass du mit deinem ollen Pfeil'n triffst, da du schon mit dein'm schrumpelig'n Schwengel kaum dein'n eig'nen Sack triffst."
Shiver konnte das Gefühl nicht ausräumen, dass Wolfhard ihm gar nichts gönnte. Wolfhard wollte sich so darstellen, als sei er besonnen und wüsste, was er tat. Und jetzt würden sie hier minutenlang warten und warten, damit er, die Spinne, sein Kletternetz bauen konnte. Er musste sich abregen. So schnell erstarb seine Hoffnung auf ein bisschen Adrenalin auch. Als wären sie dafür in den Dschungel gegangen, um besonnene Entscheidungen zu treffen. Hätte sie besonnene Entscheidungen treffen wollen, wären sie in Middlesteel geblieben und hätten McKinkai ob seines wahnsinniges Auftrages schallend ausgelacht. Wie ihn alles nervte, und wie sehr er ein Bier wollte. Ja, er würde sogar Cider trinken. Soweit war es gekommen. Shiver würde Cider trinken!

Genervt wandte er sich ab und zündete sich eine Zigarette an. Er ging dann ein paar Schritte weg von Wolfhard und seinen Bemühungen. Er musste sich Luft machen. Beinahe wünschte er sich schon einen von diesen Dinos vor sein Messer. Das war spannender als dem Experten dabei zuzusehen, wie er über die Schlucht kraxelte. Während er rauchte, fing er an mit seinem Messer zu spielen, um immerhin dann, in einem Anfall von Vernunft, der Gruppe zumindest aufmerksam den Rücken zu decken[1].
 1. Wahrnehmung 20 (gewürfelte 20) (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg895321.html#msg895321)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 05.02.2014, 17:04:17
Ungerührt lässt Wolf den Wutausbruch wortlos über sich ergehen und nur sein ein wenig missbilligender Blick scheint sagen zu wollen, „wie kann man nur so unvernünftig sein.. Nachdem sich Shiver abgewandt hat, hebt Wolf das von diesem fallengelassene Seil auf und legt es in lockeren Schlingen um seinen Arm, die sich leicht abrollen lassen. „Gibt es noch vernünftige Einwände gegen meinen Vorschlag? Nach dieser Frage wartet er noch kurz ob einer der Anderen darauf antwortet, bevor er den Enterhackenpfeil aus dem Rucksack nimmt um diesen zusammenzusetzen und mit der Ausführung zu beginnen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 05.02.2014, 20:10:30
Maguerite atmete hörbar auf, als sie den Vorschlag von Wolfhard vernahm. Immerhin schien sich Shiver nicht sofort in den Tod stürzen zu wollen. Sie warf jedem einen eindringlichen Blick zu. Niemand sollte einen Gegenvorschlag machen.
Erstens war der Vorschlag von Wolfhard deutlich durchdachter und zweitens musste sich niemand dabei in solch eine drastische Gefahr begeben. Wie magisch wurde ihr Blick von der Schlucht angezogen. Unweigerlich musste sie sich vorstellen wie jemand dort hinunter fiel und sein Körper mehrmals gegen die Wand schlug. Bei dem Gedanken erschauderte sie.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 06.02.2014, 09:50:47
Aether musste zugegeben, dass er Wolfhards Technik mit dem Enterhakenpfeil äußerst bewundernswert fand. Er selbst hatte schon öfters versucht, etwas ähnliches mit seiner Handkanone zu verbinden, doch er musste sich schon nach kurzer Zeit eingestehen, dass ihm dafür eindeutig das nötige mechanische Geschick fehlte. Zweifellos würde er dennoch seine Versuche in dieser Richtung nicht gänzlich aufhören. Er notierte sich im Geiste, dass er den Kopfgeldjäger in einer freien Minute einmal darauf ansprechen würde. Vor allem dessen Liebe zu seinem Bogen, in Middlesteel eine eher seltene, exotische Waffe, interessierte ihn.

Dennoch fand Aether es etwas schade, dass das wahnwitzige Vorhaben Shivers der kühlen Sorgfalt Wolfs weichen musste. Natürlich hatte jener Recht und selbstverständlich sollten sie kein unnötiges Risiko eingehen, andererseits waren sie genug Leute um Shiver zu sichern und Aether verstand auch genügend vom Klettern, dass er nicht davon ausging, dass der Glatzkopf bei seinem Sprung wirklich verletzt hätte werden können. Der Hüne war kräftig genug, sein eigenes Gewicht schnell in dem Überwuchs auf der anderen Seite halten zu können. Und es würde eine Aktion geworden sein, deren man sich mit Sicherheit erinnern würde. Sei es drum, Ljongeli wird ihnen wohl in der frühen Zukunft noch genug solcher Gelegenheiten geben, ihrer Waghalsigkeit freien Lauf lassen zu können.

Er blickte Shiver kurz nach, als dieser zur Seite gewichen war und sich verärgert eine Zigarette anzündete. Nach Wolfhards kurzer Frage war eine betretene Stille eingetreten und Aether sah sich in der Pflicht, die Moral aufrecht zu erhalten und gab somit den Anstoß, das Vorhaben des Kopfgeldjägers in die Tat umzusetzen.

"Klingt vernünftig, Mister Wolf." sprach er, während er versuchte sich die leichte Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. "Ich bin direkt hinter ihnen." Er krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und rückte den Gürtel samt seiner Hose in die geeigenete Position. Mit der Rechten deutete er auf die andere Seite des Spaltes. "Fünf Münzen, dass der erste Schuß sitzt!" lachte er. "Wer bietet dagegen?"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 06.02.2014, 10:11:57
Quälend öffnet Samual die Augen als der nächste Tag beginnt. Schmerzen durchzuckten den ganzen Körper und er war steif wie ein Brett, doch es hatte auch etwas gutes er hat die Nacht ohne Probleme durch geschlafen und fühlte sich jetzt erholter als am Tag zuvor, mit ausnahmen der Wunden die die Dinos im zugefügt hatten. Langsam und stöhnend richtet er sich auf und kommt aus dem Zelt. "Morgen, ist schon Kaffee fertig?" Der junge schütze war fast süchtig nach dem Getränk. Als er keine Kanne mit dem Schwarzen Getränk sehen konnte, setzte er selbst eine Kanne auf. Dannach fiel er in eine Reihe von Dehnungen die Samual fast jeden Morgen gemacht hat. Wusch sich und ließ sich den Kaffee schmecken.

Der Marsch war die Hölle, Schmerzen überall es gab keine Möglichkeit seine Last so zu tragen das sie nicht auf eine seiner Wunden Drückte. Doch allem in allem Hielt er besser durch als am Tag zuvor. Auch die Hitze war erträglicher. Vielleicht lag das aber auch nur daran das alles andere schlechter geworden war.

Als sie an die Schlucht kamen Ließ Samual mit einem Seufzer die last von seinen schultern und setzte sich kurz. Als Shivir den Plan hatte über zuspringen sagte er nichts wäre er gesund würde er es wohl auch machen. Wobei er würde wohl eher ein Seil in die Bäume werfen und  auf die andere Seite klettern. Das schlug auf Wolfhard vor. Doch die Sicherungskonstruktion waren zu viel für Samual, er konnte sich das nicht richtig vorstellen und wahrscheinlich würde es sowieso nur beim Klettern hindern. Doch war er froh nichts selber machen zu müssen und schlug noch kurz die Augen zu um die Rast optimal zu nutzen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 06.02.2014, 23:44:39
Carl dachte, er würde durch die Aufregung des Kampfes nicht mehr schlafen können, dennoch sind ihm nicht sehr lange nachdem es wieder ruhiger wurde die Augen zugefallen. Regen hatte schon seit Carls Kindheit eine entspannende Wirkung auf ihn, so dass er am Morgen nur schwer wach zu bekommen war. Irgendwann war er - auch ohne Kaffee - bereit für die weitere Reise.

An der Spalte angekommen hockte sich Carl zunächst an die Kante und prüfte die Wand auf Griffigkeit. Hier herunter zu klettern und auf der anderen Seit wieder hoch zu klettern, war seine erste Idee, die anderen hatten aber effizientere und spannendere Ideen.
"Schade, dass Sie es nun doch nicht wagen mit einem kühnen Satz den Abgrund zu überwinden, Herr Shiver.", sagte er nach Shivers Rückzieher leicht enttäuscht, aber fröhlich. "In einer Umgebung, wie die in der wir uns zurzeit aufhalten, ist etwas mehr Adrenalin im Kreislauf sicher nicht verkehrt. Wenn wir unser nächstes Lager etwas besser gesichert haben, werde ich sehen was sich bezüglich eines alkoholhaltigen Getränks machen lässt."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 07.02.2014, 11:26:50
Mit seiner Einschätzung hatte Aether Shanty ins Schwarze getroffen – genauso wie Wolfhard, denn sein erster Schuss mit dem Bogen traf den Baum auf der anderen Seite an genau der richtigen Stelle. Probeweise zog Wolfhard an dem Seil und bemerkte schnell, das sich der Pfeil wie geplant verharkt hatte. Jetzt war die Zeit gekommen, die das größte Risiko beinhaltete.
Wolfhard fing an sich gesichert über die Spalte im Boden zu hangeln. Das erste Drittel funktionierte ohne Probleme, doch dann bekam der Mann das Seil nicht richtig zu fassen und rutschte ab. Nur das Sicherungsseil und die gemeinsame Kraft von Shiver und Simon – die das Seil festhielten - hielt ihn davon ab in den Tod zu stürzen. Schmerzend wurde Wolfhards Fall gebremst aber nach einem weiteren Versuch, kam er relativ unbeschadet auf der anderen Seite an. 

Während der Kopfgeldjäger sich an die Arbeit machte und die Konstruktion aufbaute, behielt die restliche Gruppe die Umgebung im Auge und lauschte angestrengt nach möglichen Gefahren.[1] Das ganze dauerte wenige Minuten, doch schließlich war alles bereit, um auch den Rest über das Hindernis zu bringen. Aether kam unbeschadet auf der anderen Seite an, doch man hatte die Stabilität des Untergrund nicht richtig eingeschätzt. Die Belastung brachte den Boden an dem Aether aufkam dazu, zu bröckeln und sich aufzulösen. Einige Steine, Erde und Gras löste sich ab und fiel in den Abgrund.
Jetzt noch vorsichtiger, brachten Aether und Wolfhard die Ausrüstung und den Rest der Gruppe langsam aber sicher über den Spalt.
 1. Ihr dürft bitte Wahrnehmung würfeln
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 08.02.2014, 20:30:48
Nachdem der letzte ihrer Gruppe endlich die andere Seite heil erreicht hatte und Wolfhard sich bereits daran machte, die Seile einzuholen, klopfte Aether ihm auf die Schulter und sprach : „Wahrlich ein Meisterschuß! Sie haben mich alles andere als enttäuscht, Mr. Wolfhard. Leider bleibe ich wohl aufgrund mangelndem Wetteifers seitens der anderen wohl ohne Gewinn. Na was solls. Ihr müsst mir unbedingt bei Gelegenheit mehr über euren Bogen und diesen, ich möchte sagen beeindruckenden, Hakenpfeil erzählen! Äußerst faszinierend, Hut ab!“

Froh darüber, dass die Reise nun weitergehen konnte, sortierte Aether seine Habseligkeiten und schnallte sich seinen Rucksack wieder fester um. Er öffnete erneut den Halfter an seinem Gürtel, um im Notfall sofort reagieren zu können und gönnte sich noch einen tiefen Schluck aus seinem Wasserschlauch, bevor er den anderen half, die übrige Ausrüstung reisefertig zu machen. Sie hatten noch ein weites Stück vor sich und die Hüter allein wüssten, was vielleicht nur wenige Meter abseits bereits auf sie lauern mochte. Die Hitze war auch am zweiten Tag unerträglich und je länger sie unterwegs waren, umso mehr nagte sie gemeinsam mit der schneidenden Feuchtigkeit an der Konstitution der Gruppe. Dennoch war Aether Shantys Laune weit besser als an dem Tag zuvor, denn die Abenteuerlaune hatte ihn immer noch fest im Griff. Er musste sich eingestehen, sogar eine gewisse Vorfreude zu empfinden. Obgleich die Ehrfurcht der jüngsten Ereignisse ihm immer noch im Nacken lag, beobachtete er gespannt die einzigartige Umgebung und versuchte somit, das beste aus der Situation zu machen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 10.02.2014, 23:25:25
Während das letzte Mitglied der Gruppe endlich auf der anderen Seite angekommen war und sicheren Boden unter den Füßen spürte, wurde die Ausrüstung wieder zusammengeräumt und einen Moment verschnauft. Genau während dieser Zeit bemerkte zumindest die Hälfte der Gruppe - Shiver, Samual, Wolfhard und Simon - ein Geräusch, das bei ihrer Ankunft noch nicht zu hören gewesen war.

Ein Kratzen und Schaben auf Fels, das aus der Spalte im Boden zu kommen schien. Doch so genau ließ sich das nicht ausmachen - es konnte genausogut auch von links oder rechts kommen. Dazu kamen kaum hörbare, klackende Geräusche. Letztere wurden viel öfter und schneller wiederholt. Das ganze vermischte sich zu einem gewissen Takt, fast schon hypnotisch.

Kratz, Kratz, Klack. Kratz, Kratz, Klack.

Nur den scharfen Augen des Schützen entging das Wesen nicht, das sie aus einiger Entfernung und auf der anderen Seite der Felsspalte beobachtete. Sie hatten schon bei ihrer Ankunft mehrere dieser lebendigen, pflanzenartigen Wesen gesehen. Als es sich bewusst wurde, das seine Tarnung durchschaut war, verschwand es sogleich wieder im Dschungel. Währenddessen hob es mit seiner Hand Erde vom Boden auf und warf es in den Wind. Dann war das Wesen verschwunden.
Während dieser wenigen Sekunden war das Geräusch immer näher gekommen und war lauter geworden. Der Ursprung lag definitiv in der Felsspalte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 11.02.2014, 08:40:16
Samual hatte keine Probleme mit Höhen, wäre der Fall auch nicht so tief gewesen wäre er über das seil gelaufen. Doch seine schulter tat noch weh von dem Dinobiss und so war er doch froh auf der anderen Seite zu sein. Nach dem sie dann alles eingepackt hatten und wieder Ruhe eingekehrt war kam er nicht umhin das Geräusch zu bemerken. Er legte den Kopf leicht schräg und konzentrierte sich auf das Geräusch. Klack Klack Kratz. Es erinnerte ihn an etwas doch was war es er hatte so was ähnliches schon mal gehört. Kratz Kratz Klack Doch seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. "Da ist schon wieder so eins dieser Pflanzen-Menschen-Dinger. Und weg ist es wieder. Anscheinend haben sie uns den Weg zwar gewiesen aber wollen uns doch im Auge behalten." Im Auge behalten? Jetzt hatte er es es war noch als er bei Seiner Familie gewohnt hatte dort wurde es nachts immer sehr ruhig und Samual hatte auch als Kind schon sehr gute Sinne gehabt. "Dieses Geräusch ich bin nicht der einzige der es Hört oder? Carl hör mal aus was ist den der Körper oder eher die Beine einer Spinne gemacht und wenn die Groß genug wäre und sagen wir mal eine Felswand hoch klettert könnte es dieses Geräusch machen?" Noch während der Scharfschütze auf eine Antwort wartet lägt er seinen Rucksack an einen Baum ab und weicht ins Dickicht,welches möglichst weit von der Klippe entfernt ist, zurück wobei er weiter ein freies Sichtfeld haben möchte. Doch hatte er die vorherige Nacht nicht vergessen und macht sich erst gewiss das da nichts auf ihn lauert[1]. Im Gebüsch legte Er sein Gewähr an und verbarg[2] sich dort.
 1. Percepiton 28
 2. Stealth 25
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 11.02.2014, 18:37:14
Zufrieden, dass alles wie gewünscht geklappt hat, wickelte Wolf des letzte Seil auf und befestigte es an einer Schlaufe seines Rucksacks. Diesen legte er gerade, mit wenig Begeisterung darüber sich das Gewicht wieder aufzuladen, an, als seine Aufmerksamkeit von einem eigenartigen Geräusch geweckt wurde. Aufmerksam lauschte er in den Riss hinein und als es langsam näher kam, konnte er das kratzen mehrerer harte beine ausmachen. Doch so sehr er sich auch anstrengte die genaue Anzahl der Beine herauszuhören und sie mit dem was er über die Tierwelt gelesen hate zu vergleichen, konnte er nicht herausbekommen wie viele es genau waren. So konzentriert bekam er nur nebenbei mit wie Samual das Pflanzenwesen erwähnte, bei der Frage nach der Spinne wurde er jedoch hellhörig und schaltete sich ein. „Was es ist, ist eigentlich egal. Es hat auf jeden Fall einen Chitinpanzer oder vielleicht auch Füsse mit Greifkrallen und klingt gross genug, dass wir nicht mehr hier stehen sollten wenn es oben ist. Schon gar nicht so angeschlagen wie wir im Moment sind.“
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 11.02.2014, 18:45:56
"Igitt." entfuhr es Maguerite als Wolfhard von Spinnen sprach oder ähnlich widerlichen Viechern. Sie meinte winzige haarige Beinchen zu spüren, die ihre Schulter lang kletterten. Erschrocken machte sie einen kleinen Sprung zu Seite und versuchte was auch immer von ihrer Schulter zu schlagen. Zum Glück machte sie einen kleinen Sprung von der Klippe weg. Es war ein gefährlicher Ort um die Fantasie bei sich durchgehen zu lassen.

"Ich will weg hier." äußerte sich Maguerite. Jedes Mal wenn sie blinzelte meinte sie für einen kurzen Blick mehrere rote Augen über die Abbruchkante kommen zu sehen.
"Los lasst uns gehen." Ihre Stimme klang fast nach betteln. Zwar hatte sie mit wilden Tieren im Dschungel gerechnet, zu ihrer Schande musste sie aber gestehen an die haarigen achtbeinigen Ekelviecher keinen Gedanken verschwendet zu haben. Wahrscheinlich hatte es ihr bisher aber mehr geholfen als geschadet.
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Beitrag von: Aether Shanty am 13.02.2014, 17:37:51
Auch Aether hatte sich erneut der Spalte zugewandt, nachdem er die eigenartigen Geräusche aus jener Richtung vernommen hatte. Während er den Vermutungen Wolfhards lauschte, stieg seine Nervosität gemächlich an und Adrenalin mischte sich hinzu. Er rang kurz mit dem Gedanken, sofort die Waffe zu ziehen, doch letztendlich entschied er sich dazu, dem Wunsch der Dame, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen, nachzukommen. Ruckartig hob er die Kiste vor sich wieder hoch und sprach : "Dann mal los, Gentlemen! Die Dame hat gesprochen und wo wären unsere Manieren, wenn wir ihre zarte Bitte ausschlagen würden? Beeilung und lasst diese verfluchte Spalte nicht aus den Augen!"
Hastig setzte er, beladen mit dem zusätzlichen Gewicht, ein Bein vor das andere und hoffte darauf, dass auch der Rest von ihnen sich ihm anschließen würde.
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Beitrag von: Shiver am 14.02.2014, 10:46:44
Shiver nahm seinen schweren Rucksack wieder auf und ließ sich wortlos an das Ende der Gruppe fallen. Das scharfe, verstärkte Rasiermesser lag bereits in seiner rechten Hand, während in seiner linken Hand die kleine Pistole ruhte. Die Machete hatte er in den Rucksack für den Moment geschoben. Und so folgte er der Gruppe, den Weg nach hinten absichernd, sollte sich das Monstrum, wenn es dein ein großes Monstrum und nicht viele kleine waren, über die Kante schieben.

Es bedurfte keiner Worte in diesem Moment, zumal der Glatzkopf die Worte fast aller seiner Gefährten sowieso satt hatte. Nichts konnte Shiver wirklich von seinem unmenschlichen Durst ablenken. Mit der Ausnahme von Carl, dem Shiver sogar ein schiefes Lächeln vor dem Überklettern der Schlucht zugeworfen hatte, nachdem er zugesagt hatte, Shiver mit etwas Alkohol zu versorgen, zumindest möglicherweise. Zu gern hätte er gesagt, dass  er gerade einen neuen Freund gewonnen hatte. Shiver war aber kein Mann leerer Versprechen und er würde Carl kaum mehr als Freund oder zumindest guten Bekannten bezeichnen, wenn die Aussage, dass er sich um Alkohol kümmern würde, nur dahingesagt gewesen war, um den Hünen irgendwie für den Moment zu beruhigen. Sollte Carl jedoch...Shiver schmeckte den wohligen Geschmack eines bierähnliches Getränkes schon auf den Lippen, spürte das wunderbare Gefühl, wenn der Alkohol schleichend seine lähmende Wirkung entfaltete. Die Aussicht darauf machte immer den Tag etwas erträglicher und ein bisschen Adrenalin war auch nicht schlecht dafür. Und jenes spürte Shiver in Anbetracht der nahenden Gefahr. Unwillkürlich spürte er, dass er überlegte, ob das von Samual angekündigte Wesen etwas mit den Viechern zu tun hatte. Hatten sie auch die Saurier auf sie gehetzt? Der mangelnde Alkohol ließ Shiver beinahe irrational werden. Er konzentrierte sich auf den Weg hinter sich, während sie sich von der Schlucht fortbewegten[1].
 1. Wahrnehmung 16 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg896863.html#msg896863)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 15.02.2014, 11:23:51
Samual stand aufmerksam im Gebüsch als die anderen sich dafür entschlossen lieber weiter zu ziehen und zu fliehen als hier zu bleiben und nach zu sehen was da auf sie zu kam. Kurz zögerte er doch hatte er sich eigentlich schon davor entschieden Er nahm den Rucksack wieder auf und lief in der Mitte der Reihe. Es war im eh lieber nicht kämpfen zu müssen, doch hielt er sein Gewähr weiter in der Hand und schaute sich um während er durch den Dschungel stapfte. Besonders achtete er auf die Geräusche um ihn herum denn wenn ein Raubtier auftauchen sollte würden die anderen Geschöpfe dieses Ortes auf der Welt es vor ihnen bemerken.[1]
 1. Wahrnehmung 11
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 17.02.2014, 01:17:05
Doch obwohl sie sich schnell geeinigt hatten und dem Kampf lieber aus dem Weg gehen wollten, kamen sie nur einige Meter, bevor sich etwas abartiges über den Rand des Spaltes bewegte. Noch während sich die Gruppe in das Unterholz verzog, konnte man einen Blick auf das riesige Insekt werfen, das jetzt nach und nach auftauchte. Dabei schien es nie enden zu wollen und mit jeder Sekunde kamen weitere Zentimeter des Monsters in das Sichtfeld der Abenteurer. Man brauchte kein besonderes Wissen um zu erkennen, das es sich um einen fast vier Meter langen Tausendfüßler handelte. Seine unzähligen Beine hatten das kratzende Geräusch auf dem Felsen erzeugt, doch noch schlimmer war das, was das klackende Geräusch erzeugte. Riesige Mandibeln bewegten sich unablässig in wildem Hunger. Der dunkelbraune Chitinpanzer glänze im Sonnenlicht und schützte das Wesen wie eine eigene Rüstung.

(http://fc09.deviantart.net/fs41/f/2009/026/d/d/Centipede_by_BenWootten.jpg)

Während sich die Gruppe weiter entfernte, nahm der Tausendfüßler für einen Moment die Verfolgung auf und jagte hinter den Menschen her. Eine wilde Flucht durch den Dschungel begann, wobei die grüne Hölle sich von ihrer schlimmsten Seite zeigte und der fliehenden Gruppe immer wieder Bäume in den Weg stellte. Während der Tausendfüßler kleinere Pflanzen ganz einfach umrannte, musste die Gruppe sich den Begebenheiten anpassen und immer wieder natürlichen Hindernissen ausweichen. Sie schlugen die Pflanzen mit der Machete oder sogar den bloßen Händen zur Seite, als sie um ihr Leben rannten. Nur der schnellen Entscheidung und dem daraus resultierenden Vorsprung war zu verdanken, das sie dem Wesen entkamen. Schließlich gab es ganz einfach die Verfolgung auf und kehrte zu der Erdspalte zurück.

Wieder einmal waren sie einem der Bewohner des Dschungels entkommen und blieben damit am Leben. Doch wie lange sollte das weitergehen? Irgendwann würden sie einen Fehler machen und das würde nur den Tod zur Folge haben.
Nachdem sie sich sicher waren, das das Insekt nicht mehr hinter ihnen her war, machten sie sich endlich wieder auf den Weg zu den Ruinen des Dschungels. Einige Stunden – oder waren es nur Minuten? - waren sie unterwegs aber das war schwer zu sagen, denn durch die anstrengende Flucht und den schweißtreibenden Marsch konnte man leicht das Zeitgefühl verlieren. Auch die Sonne half nicht, denn die war durch das dichte Blätterdach kaum zu sehen, was den Dschungel in Dunkelheit tauchte. Doch alle waren erschöpft und langsam wurde es Zeit ein weiteres Lager aufzuschlagen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 17.02.2014, 23:55:49
Als die Scheusslichen Geräusche der aneinander reibenden Chitinplatten endlich in der Ferne verklangen, schien die Woge der Erleichterung die ihn durchströmte auch gleich einen Grossteil seiner Kraft mit fort gespült zu haben. Das Gepäck, welches er bei der wilden Flucht kaum gespürt hatte, fühlte sich plötzlich so an, als würde es sich langsam in Blei verwandeln und es kostete ihn einiges an Selbstbeherrschung es nicht einfach auf den Boden plumpsen zu lassen, sondern nur die Gurte etwas zurecht zu ziehen und nun wenigstens in erträglichem Tempo weiter zu ziehen. Zerschrammt, erschöpft und mit dem Gefühl unter seine Jacke schon bald durchgegart zu sein, hielt Wolf nur der Gedanken an die lauernden Gefahren und speziell das frische Bild des monströse Insekts das sie verfolgt hate, davon ab seine Wachsamkeit schleifen zu lassen und nur noch stumpf vor sich hin zu trotten. So hielt er jedoch, als sich sowohl der Tag als auch die Kräfte der Gruppe langsam dem Ende zuneigen, aufmerksam nach einem geeigneten Rastplatz Ausschau.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 18.02.2014, 18:51:02
Maguerite war froh, dass sie sich entschlossen hatten von der Klippe zu weichen, sie hatte nicht vor zu sehen, was sich da das Gestein hoch arbeitete. Doch ihre Hoffnungen wurden schnell enttäuscht. Ein lautes Quitschen entfuhr ihr als sie sich zu Shiver umdrehte und einen ekligen, monströsen Riesentausendfüßler entdeckte. Wie von einem Tausendfüßler gestochen schoß Maguerite an Samual und Carl vorbei und lief bis zum Anfang der Kolonne. Erst dort angekommen verlangsamte sie ihr Tempo, nicht unbedingt weil sie der Meinung war weit genug entfernt von dem Monster zu sein, sondern weil sie inzwischen unglaublich schwer atmete.

Die Hitze spürte sie deutlich und sie war vor dem Dschungel schon kein Freund ausgiebiger sportlicher Leistungen gewesen, nun machte ihr ihre maximal durchschnittliche Physionomie zu schafen. Erleichtert stellte sie fest, dass Wolfhard nach einem Rastplatz suchte. Ihr kam es vor als würde sie bereits seit Tagen laufen. Irgendwie hatte sie das Gefühl ihre Stiefel wären zur Hälfte mit Blut gefüllt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 19.02.2014, 09:50:09
Keuchend kam Aether Shanty zum Stehen. Die Verfolgungsjagd mit dem monströsen, tausendbeinigen Biest hatte nahezu die letzten Reserven seiner Kräfte aufgebraucht, welche sich noch in seinen Muskeln befunden hatte. Er versuchte, seinen Atem zu beruhigen und stellte kurz die schwere Kiste ab, welche er die gesamte Zeit über mit sich geschleppt hatte, während sie von schierer Verzweiflung gepackt durch die grüne Hölle gerannt waren. Völlig durchnässt von Schweiß griff er erneut nach hinten und gönnte seinem Körper einen weiteren, tiefen Schluck Wasser aus dem Trinkschlauch und stellte dabei fest, dass jener Vorrat bald aufgebraucht war. Zwar hatte er noch vorsorglich einen weiteren Wasserschlauch im Gepäck, doch wäre es wohl für sie alle schon bald von existenzieller Bedeutung, an eine Süßwasserquelle zu gelangen. Er ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen und fühlte sich dadurch auch in der Annahme bestätigt, dass es wohl an der Zeit war, sich für die kommende Nacht einen passenden Lagerplatz zu suchen.  Er beschloss, jenen Gedanken anzusprechen.

„Sagt mal,“ er rang immer noch mit dem Atem und stockte erneut. „Ich weiß bei Leibe nicht, wie lange wir bereits in dieser Hölle unterwegs sind heute. Doch es fühlt sich an, als wären es hunderte von Stunden gewesen!“ Er versuchte, sich ein Lächeln zu entringen. „Nun, auch wenn ich natürlich idealerweise noch hundert Kilometer zwischen mich und diese grauenvolle Spalte samt Bewohner bringen wollen würde,“ Er holte erneut tief Luft. „Müssen wir uns wohl mit dem Gedanken abfinden, vielleicht schon bald nach einem geeigneten Lagerplatz Ausschau zu halten. Wir alle werden wohl schlafen müssen. Und diese verfluchte Hitze… Ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich mich auf die fröstelnde Nacht freue!“ Dabei streckte er sich und suchte mit den Augen ihr Umfeld ab, ob sie vielleicht schon in der Nähe eines solchen Ortes sein könnten. Er spitzte ebenso seine geschulten Ohren und versuchte, die einzelnen akustischen Eindrücke des Dschungels zu sortieren, um eventuell das Plätschern von Wasser im näheren Umfeld deuten zu können.[1]
 1. Wahrnehmung 15
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 20.02.2014, 22:52:22
Simon stimmte Shanty im Stillen zu und nickte lediglich, um dies zu signalisieren. Die Flucht vor dem riesigen, vielbeinigen Krabbler hatte viel Kraft gekostet und der anschließende Weitermarsch in Richtung der Ruinen war ebenfalls alles andere als ein erholsamer Spaziergang gewesen. Der Dschungel ließ keine Möglichkeit aus, der Gruppe zu beweisen, dass er genauso gefährlich wie artenreich war. Pflanzen, Tiere und intelligentere Bewohner dieser heiß-feuchten Region waren keine freundlichen Gesellen, so viel stand fest, wobei besonders diese Pflanzenwesen durchaus etwas Faszinierendes an sich hatten. Simon fragte sich, ob sie derzeit von ihnen beobachtet wurden, und wusste nicht, ob er diese Vorstellung beunruhigend finden sollte. Liongeli hatte allerhand furchterregende Tiere zu bieten – und bisher hatten sie „nur“ mit riesigen Urzeitechsen und dem Tausendfüßer Bekanntschaft geschlossen –, doch würde sich vielleicht noch herausstellen, dass die unscheinbareren Bedrohungen die wirklich gefährlichen waren. Deswegen, weil sie unterschätzt wurden, wie die magische Begabung der Pflanzenwesen.

Simon beschloss, wachsam zu bleiben, so schwer es ihm auch fallen würde. Der Sondergardist war erschöpft, denn der Dschungel brachte ihn an eine Art von Belastungsgrenze, die er zuvor nie kennengelernt hatte. Als Wolfhard und Aether begannen, die Umgebung nach einem geeigneten Lagerplatz zu durchforsten, schloss Simon sich an.[1] Er sehnte sich nach Erholung und da er wusste, dass noch der Lageraufbau und die Lagersicherung auf ihn warten würden, bevor er verschnaufen konnte, wollte er die Sache schnell hinter sich bringen. Schnell, ohne nachlässig zu sein.
 1. Wahrnehmung: 22
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 23.02.2014, 09:20:21
Obwohl der Schweiß schon in Strömen den Körper herunterfloß, machte sich die Gruppe auf die Suche nach einem weiteren Lagerplatz. Es half alles nichts. Egal wie hoch die Erschöpfung war, erst musste das Lager aufgebaut werden damit man sich ausruhen konnte. Und wenn sie nicht direkt wieder angegriffen werden wollten, würde das Lager auch noch gesichert werden müssen. Viel Arbeit, nur um etwas Ruhe und Sicherheit in dem Dschungel zu finden. Aber jeder hatte gewusst auf was er sich hier einließ und so musste man sich mit diesen Begebenheiten einfach abfinden.
So machten sie sich widerwillig auf den Weg, denn während der Flucht durch den Dschungel hatten sie nicht viel von ihrer Umgebung mitbekommen. Wolfhard führte die anderen an, während sie zusammen nach einem geeignetem Platz Ausschau hielten. Das dichte Pflanzenwerk, Büsche und einige umgestürzte Bäume machten dieses Unterfangen nicht einfacher.

Während sich die Expedition also langsam durch den Dschungel kämpfte und dabei eine Liane nach der anderen mit gezielten Hieben ihrer Macheten aus dem Blickfeld beförderte, bemerkten alle, das das Gelände langsam anstieg. Der Weg durch das Dickicht war noch anstrengender als vorher, auch wenn man dachte, das das kaum möglich war. Wolfhard war sich sicher auf dem richtigen Weg zu sein, doch das half nichts gegen die Schmerzen in den Beinen oder die Anstrengung und den Wunsch endlich anzukommen und ein paar Minuten Pause machen zu können. Doch selbst wenn sie jetzt sofort einen geeigneten Platz finden würden, müssten sie noch immer alles aufbauen.
Die Rucksäcke und übrige Ausrüstung fühlte sich langsam wie Felsbrocken an, als würden sie aus einem anderen Material bestehen und die physikalischen Gesetze hier aufgehoben sein. Doch schließlich stoppte Wolfhard die Gruppe und wies sie an leise zu sein, während er einige Meter voranging und dann im Dschungel verschwand.

Nach einigen Minuten des Wartens kam der Kopfgeldjäger endlich wieder und führte die Gruppe zu ihrem neuen Lager. Sie durchbrachen eine letzte Baumreihe und vor ihnen ragte eine hohe Felswand auf, aus der Wurzeln ragten und auf der weitere Bäume wuchsen. Etwa einen Meter vor der Felswand wuchs fast nichts mehr, sodass genug Platz war um sich davor auszubreiten, wenn man das restliche Grünzeug entfernte. Während die Gruppe ihre Ausrüstung ablegte, untersuchte Wolfhard den Lagerplatz genauer und war sich sicher, das schon einige Stunden – wenn nicht Tage – keine Tiere hier vorbeigekommen waren. Doch unter den Spuren entdeckte er etwas, das er so weit im Dschungel nicht erwartet hätte und so dazu brachte, das ganze noch genauer zu untersuchen. Doch je mehr er sich damit beschäftigte, desto sicherer war er. Es waren definitiv – wenn auch schon alt und kaum noch zu sehen – Spuren von Humanoiden.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 24.02.2014, 18:50:25
"Was schwer hochgeht, geht leicht wieder runter." wiederholte Maguerite immer wieder während sie mit dem letzten Anstieg kämpfte. Noch war sie anscheinend nicht vollständig am Ende ihrer Kräfte angekommen, wer noch reden und meckern konnte, hatte eindeutig noch Kraft über.
Ächzend wuchtete sie ihren Rucksack von ihrem Rücken: "Shiver kannst du mir mal sagen warum ich bescheuert genug war mitzukommen?" Die Frage war nicht wirklich ernst gemeint, sondern entsprang vielmehr ihrem momentanen Hass auf sich selber. Sobald sie ein Feuer hätten würde Maguerite das Kochen übernehmen. Weder in Kraft noch in Erhahrung war sie den Männern um sie herum eine Hilfe beim Lageraufbau. Dazu hatte sie ihr Leben zu sehr in einer Stadt verbracht.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 26.02.2014, 01:02:18
Als er sich über die gefundenen Spuren im Klaren war, kehrte Wolf zu den anderen zurück und informierte sie darüber was er entdeckt hate. Nachdem er noch kurz erklärt hate, wie er auf das ungefähre Alter der Fährten gekommen war, kam er zum eigentlichen Thema. „Wir sind also nicht die Ersten die hier lagern, da sie aber schon vor ein paar Tagen weiter gezogen sin ist es eher unwahrscheinlich das sie in nächster Zeit zurückkommen, wenn überhaupt. Da das also nicht dagegen spricht und der Platz einiges für sich hat, würde ich vorschlagen, dass wir unser Lager heute erst mal provisorisch sichern und es morgen soweit ausbauen das wir es als Basis für die Suche nach dem Tempel nutzen können. Wenn die Angaben der Pflanzenwesen stimmen müsste er hier in der Gegend sein und wenn wir einen Teil der Ausrüstung hier so zurücklassen können, das sie vor neugierigen und gefrässigen Tieren sicher ist, sollten wir auch leichter voran kommen. Ausserdem tut uns ein Tag mit etwas leichter Arbeit und Gelegenheit zur Erholung sicher gut.“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 28.02.2014, 12:10:46
Samual sah mit grauen zurück auf die Riesen-Insekten nun er war froh das sie vor denen weglaufen konnten, zwar glaubte er das er durch den Panzer durch käme aber trotzdem würden ein paar Leute verletzt werden.

Nach dem schock mit den Tausendfüßlern kammen sie schneller voran als er geglaubt hätte , doch bald schon ging es leicht bergauf und sie waren der gefahr entkommen und so wurde es wieder nur ein schleichendes weiterziehen der Gruppe. Zu allem überfluss kamen auch die Schmerzen von dem Dinoangriff wieder durch und es fiel dem Schützen immer schwerer auf den Beinen zu bleiben. Doch als er schon glaubte nach einer Rast fragen zu müssen gelangten sie zu einer Guten Lagerstelle. Wie ein Stein ließ Samual sich auf den oden nieder sinken und Schaute die Klippe an. Nach Kurzer Zeit Kam Wolfhard um von seinen Entdeckungen zu erzählen und seine Idee des Lageraufbaues vorzuschlagen. "Ich glaube das ist eine Gute Idee heute werden wir keine Großen Verteidigungen aufbauen können, aber mit ein zwei Tagen werden wir was gutes auf die Beine Stellen und unsere Wunden können ein wenig heilen. Doch sollten wir die Klippen nicht unterschätzen Denkt an die Tausendfüßler die Würden diese Klippen hier auch leicht Herunterkommen daher sollten wir auch in etwas höhe Fallen anbringen. Und ich glaube ich werde meine Hänge matte auch so in guten 3 bis 6 Metern Höhe aufhängen und nur noch eine plane drüber spannen Von dort oben hab ich einen Guten Überblick und Kann auf alles schießen außerdem werd ich nicht so leicht erwischt von Dingern am Boden wenn ich mir ein Seil zurecht mache komme ich auch schnell wiedr Runter falls was sein sollte."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 28.02.2014, 19:38:09
Erschöpft war auch Aether Shanty äußerst froh darüber, dass der Kopfgeldjäger endlich einen geeigneten Lagerplatz für die Nacht ausfindig gemacht hatte. Ruhig legte er die Ausrüstung neben Samual zu Boden und betrachtete die Umgebung eingehender, während er erst den Ausführungen Wolfhards, dann den Worten Samuals lauschte.

Hier draußen in der unberührten Wildnis auf Fußspuren zu treffen, welche von Humanoiden verursacht worden waren, war ein eigenartiger Zufall, der eigentlich gar keiner sein konnte. Es bewies entweder, dass die vorhergehende, verschwundene Expedition sich hier aufgehalten hatte, oder, dass es hier draußen bei weitem mehr geben könnte, als totbringende Bestien und irrvernebelte Pflanzenwesen. Im Geiste notierte er sich, dass er die Gruppe, sobald das Lager und die Verteidigung stehen sollte, darauf ansprechen würde. Er interessierte sich sehr für das Schicksal der Vermissten, welche vor ihnen für den Maschinist McKinkai in diese Hölle gegangen waren. Wenn jene also wirklich diese Spuren hinterlassen hatten, dann waren sie dem Geheimnis tatsächlich dicht auf den Fersen.

Erleichtert seufzte Aether, kramte zum wiederholten Male den Wasserschlauch hervor und nahm einen tiefen Schluck daraus. Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund und packte den leeren Schlauch zurück in seinen Rucksack, bevor er sich an die Gruppe wandte und sprach : „Bin bei der Hälfte meines Wasservorrates angelangt. Ich hoffe wir bekommen bald die Möglichkeit, unsere Vorräte diesbezüglich nachzufüllen. Wenn wir morgen die Suche nach dem Tempel wieder aufnehmen, wäre es auf jeden Fall auch eine Überlegung wert, nach einem Fluß oder einem See Ausschau zu halten.“ Er nahm sein Halstuch ab und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn. „Doch für Heute soll es Genug der Sucherei sein. Vor dem Abendessen haben wir sowieso noch genug zu tun. Ich stimme euch beiden absolut zu. Wir haben heute vielleicht nicht mehr die Kraft, den Lagerplatz genug zu festigen, dennoch würde ich, wie auch Samual meinte, einige Fallen aufstellen wollen. Zumindest eine Art Alarmsignal. Ich kann nämlich gut auf weitere blutrünstige Saurier neben meinem Kissen verzichten!“ Dabei lächelte er natürlich und wandte sich sogleich zu Simon. „Soweit ich mich an unsere Unterhaltung erinnere, Mister Hook, hatten sie eine Idee diesbezüglich. Ich denke wir können das wirklich so realisieren. Wir sollten genug Seil haben, um das Lager damit zu umspannen und gepaart mit unserem Kletterzeug, sowie anderen metallenen Utensilien, die wir entbehren können, gäbe das ein brauchbares Frühwarnsystem. Wenn sie nichts dagegen haben, könnten wir beide uns gleich daran machen, das Ganze in die Tat umzusetzen. Natürlich, nur wenn niemand anders etwas dagegen ein zu wenden hat.“

Trotz der Erschöpfung blickte er mit Zuversicht nach vorne. Sie würden diese Nacht bei weitem nicht mehr so leicht zu überraschen sein. Ljongeli würde aller Wahrscheinlichkeit nach erneut nach ihnen greifen, doch dieses Mal würden sie  darauf vorbereitet sein.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 04.03.2014, 13:50:19
"Wir sin' in ein'm verdammt'n Reg'nwald, Aether. Lasst uns nich' noch mehr Zeit als nötig hier verschwend'n. Wir bau'n für das ganze fall'nde Wasser einfach 'nen Auffangbehälter, und gut is'.", antwortete Shiver dem jungen Blondschopf direkt und ließ seinen Rucksack und das Gruppengepäck dann zu Boden rutschen, um sich darauf hinzusetzen. Der alternde Hüne drückte den Rücken etwas durch, um ihn etwas zu entlasten, bis ein kleines, kaum merkliches Knacken vom alternden Rücken ausging. Dann entspannte er sich und drehte sich eine Zigarette. Kurz angebunden würde er nur den Daumen erheben, wenn ihn jemand darauf ansprach, ob er mit einem Basislager einverstanden war. Aber er würde im Moment gedanklich mehr beitragen als notwendig war. Wolfhard würde einen festen Grundplan haben und alles, was diesem nicht entsprach, würde er sowieso nicht wirklich zulassen. Also ließ Shiver den Gedanken daran fallen und widmete sich seiner Zigarette.

Schmökend betrachtete er seine Gefährten. Er schaute, ob er ausmachen konnte, wie müde seine jeweiligen Gefährten waren und machte sich bereit für das Errichten des Lagers die schweren Arbeiten zu übernehmen. Zwar wusste er auch, wie man so ein Basislager einrichtete und wie man dafür sorgte, wie man mit wenigen Baumstämmen ein relativ, sicheres Lager errichtete, welches die meisten Viecher auch körperlich abhielt. Aber Shiver ging davon aus, dass dies auch andere wusste. Er würde helfen, wenn es notwendig würde, aber er würde im Moment nicht mehr tun als notwendig war. Dieser Wolfhard ging ihm unglaublich auf die Nerven, wenn auch nicht so sehr wie die Tatsache, immer noch keinen Alkohol zu haben. Trotz der Hitze spürte Shiver hin und wieder, wie ihm geradezu kalter Schweiß auf der Stirn stand. Seine Lippen waren spröde und gierten nach Alkohol. Sein Kopf drückte leicht, es deuteten sich sowas wie Kopfschmerzen an. Vielleicht lag es an zu wenig Flüssigkeit, vielleicht an zu wenig Alkohol, vielleicht verspannten seine Muskeln sich auch einfach aufgrund des hohen Gewichtes und der Flucht vor dem monströsen Tausendfüßler. Immerhin tat die Zigarette gut.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 05.03.2014, 14:29:22
Wieder einmal ließ sich die Gruppe nieder, um ein Lager zu bauen und die vergangenen Ereignisse hinter sich zu lassen. Die Gedanken schwirrten um die Flucht vor dem riesigen Tausendfüßler, die Spuren von humanoiden Wesen und auch um das Pflanzenwesen, das kurz vor dem Tausendfüßler am anderen Ende der Erdspalte aufgetaucht war. Dabei wurden unweigerlich die Fragen aufgeworfen, von wem oder was die Spuren an ihrem Lager stammten und ob das Pflanzenwesen etwas mit dem Tausendfüßler zu tun gehabt hat. Waren die Spuren vielleicht von Mitgliedern der ersten Expedition, die McKinkai in den Dschungel geschickt hatte und die zu Middlesteel zurückgekehrt waren? Wenn ja, wie konnten sie nach all dieser Zeit noch erkennbar sein? War vielleicht noch jemand am Leben oder hatte das ganze nichts mit der Expedition zu tun? Das würde aber bedeuten, das es noch andere – möglicherweise intelligente – Lebewesen vielleicht ganz in der Nähe gab.

Nichtsdestotrotz fing die Gruppe an gemeinsam das Lager aufzubauen. Der eine mehr, oder in Shivers Falls auch mal weniger. Recht schnell musste die Entscheidung getroffen werden ob sie hier ihr Basislager aufbauen sollten oder nicht. Zumindest Wolfhard und Shiver machten sich Gedanken um dieses Thema und sahen sich die Karte an, die sie von McKinkai bekommen hatten. Durch die Flucht vor dem Tausendfüßler, die lebendigen Pflanzen, die sie teilweise vom Weg abgedrängt hatten und die relativ grob gearbeitete Karte war es allerdings nicht einfach den genauen Standpunkt zu bestimmen. Es konnte zwischen einem halben Tag oder zwei Tagesmärschen dauern, bis sie bei den Ruinen angekommen waren.
Man entschied sich gemeinsam dazu, das Basislager aufzubauen und dann am nächsten Morgen die Gegend abzusuchen. Erst einmal begnügte sich die Gruppe damit einige Klapperfallen aufzustellen. Jeder war erschöpft und ausgelaugt, außerdem schmerzten teilweise noch die Wunden, die ihnen die Dinosaurier zugefügt hatten.

Nachdem diese Arbeit und das Aufbauen der Zelte – oder auch einer Hängematte – erledigt war, wurde abwechselnd geschlafen und Wache gehalten. Die Nacht verlief ruhig, nur selten lief etwas an den Fallen vorbei und löste diese dadurch aus. Allerdings ließ sich – bis auf einige ziemlich große Insekten und Spinnen – nicht viel blicken. So wurde die Nacht mit einem Platzregen und den Rufen einiger kleiner Vögel vom Morgen abgelöst. Jetzt galt es zu entscheiden, wie es weitergehen sollte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 05.03.2014, 15:43:13
Nach einer einigermaßen erholsamen Nacht, wurde Simon vom Regen geweckt, der hart und laut auf die Planen prasselte, die sie aufgespannt hatten, um sich und die Ausrüstung von derartigem Niederschlag nicht durchweichen zu lassen. Dennoch hatte der junge Sondergardist aus Middlesteel das Gefühl, als sei ihm die Feuchtigkeit in die Knochen gezogen. Etwas steif setzte er sich auf und beobachtete das nasse Spektakel, das hoffentlich nicht lang andauern würde, missmutig.

Doch reichte es ihm, sich seinen ehrenvollen Auftrag in den Sinn zu rufen, positiver zu denken: Ein neuer Tag brach an, was bedeutete, dass der Zeitpunkt näher gerückt war, zu dem sie die Ruine finden würden, womit auch eng das Entdecken der Kugel und die Heimreise verknüpft war. Simon war sich nicht sicher, ob sie McKinkais Auftrag überhaupt erfolgreich abschließen konnten, doch darum ging es ihm nicht – er fühlte sich allein Hauptmann Flare und der Sondergarde verpflichtet. Simon war der Überzeugung, dass die Kugel, worum auch immer es sich dabei handelte, nicht in die Hände dieses alten, irren Kauzes gehörte, was er in seinem Bericht erwähnen würde, allerdings lag die Entscheidungsgewalt über das Schicksal dieses alten Artefakts bei Simon.

So kümmerte er sich erst einmal um das Hier und Jetzt und befühlte vorsichtig die Verbände, unter denen die Bisswunden, die die Urzeitechsen ihm zugefügt hatten, schmerzten. Besser als gestern war es allemal. Der Schlaf hatte Simon gut getan.

Er war nicht der einzige, der sich schon regte, so ließ er seinen Begleitern einige Momente,  zu erwachen und sich zu sortieren, während er selbst seine Ausrüstung kontrollierte und sich seinen Waffengurt umschnallte.
„Bestehen schon konkrete Pläne für heute?“, fragte er dann in die Runde. „Ich würde vorschlagen, nun im Hellen noch ein bisschen Zeit für die Sicherung des Lagers aufzuwenden, bevor wir uns in dieser Gegend umsehen. Vielleicht entdecken wir sogar schon die Ruine. Doch wir sollten vorsichtig sein. Die Spuren an diesem Ort waren schon einige Tage alt, doch ihre Verursacher können noch immer in der Nähe sein. Ich für meinen Teil würde es gern vermeiden, mit weiteren Pflanzenwesen, craynabischen Ureinwohnern, Schmugglern oder weiß sonst wem zusammenstoßen, der sich in Liongeli herumtreibt. Es reicht ja schon, dass die Tiere es auf uns abgesehen haben.“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 10.03.2014, 20:24:24
Auch wenn das Lagerleben Maguerite wieder Zeit verschafft hatte durchzuatmen wachte sie gereizt am nächsten Morgen wieder auf. Die Nacht über waren immer wieder schnarchende Laute aus ihrer Richtung gekommen, auch wenn sie jedem gegenüber behaupten würde, sie wären von Shiver gekommen. Doch wie immer in diesem verfluchten Dschungel sollte es schnell noch schlimmer kommen. Nicht, dass man nicht so schon das Gefühl hatte gegen eine Wand aus Feuchtigkeit zu laufen, nein nun tat man dies wirklich. Dieser Regen fühlte sich an als würde man in warmen Urin gebadet. Er erfrischte nicht sondern fügte der Kruste an Schweiß eine neue, widerliche Lage hinzu.

Langsam ging sie zu dem Feuer hinüber, was dunkel rauchend gegen den Regen kämpfte. Einen Kampf, den es wohl früher oder später verlieren würde. "Im schlimmsten Fall laufen wir direkt an den Ruinen vorbei. Weit kann man so schon in diesem verfluchten Dschungel gucken und bei diesem Regen noch weniger.", antwortete sie Simon. Ihr Gesicht wurde gerahmt von ihren rötlichen Haaren, die ihr Gesicht umrahmten, von denen es immer wieder tropfte.
"Wahrscheinlich tut allen ein wenig Ruhe nicht, die letzten Tage waren anstregend, für jeden von uns." - "Besonders für mich.", fügte sie gedanklich an. "Ich habe von Karten wirklich keine Ahnung, wie weit wird es denn wohl noch sein?" gurrte Maguerite während sie ihr Kinn senkte und Simon und Wolfhard von unten mit ihren großen Augen anguckte. Das hatte bisher immer funktioniert, wenn sie Informationen aus Männern herausholen wollte. An dieser Stelle hätte sie es wohl nicht gebraucht, da sie es auch so erfahren hätte, aber dies Verhalten war ihr inzwischen ins Blut übergegangen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 10.03.2014, 23:46:06
Carl hatte sich inzwischen an die Umgebung gewöhnt. Das hieß aber nicht, dass ihm in absehbarer Zeit langweilig werden würde. Die Flucht vor der letzten Bedrohung füllte seinen Körper mit dem wohligen Gefühl des Adrenalins. Als sie dem Biest endlich entkommen waren musste Carl mehr als eine Stunde breit grinsen.
"Hi Hi... riesige Tausendfüßler...", murmelte er kichernd und völlig außer Atem vor sich hin, während die Gruppe sich durch den Urwald schlug. Seine Stimmung wurde noch etwas besser, als sie an der Stelle für ihr Lager menschliche Spuren fanden. Sie waren also tatsächlich nicht die einzigen Irren, die es für eine gute Idee hielten mitten durch einen gewaltigen, tödlichen Urwald zu marschieren. Wenn sie die andere Gruppe trafen mussten sie unbedingt ihre Erfahrungen austauschen.

Als das Lager stand suchte Carl nach geeigneten Früchten um sein Versprechen an Shiver zu halten. Irgendetwas süßes würde er hier schon finden, was man vergären lassen konnte. Je nach dem, wie der weitere Plan aussah könnte er hier auch einen einfachen Destillationsapparat aufbauen. Das würde den alten Brummbär vermutlich noch glücklicher machen. Und glückliche Kameraden sind gute Kameraden. Natürlich würde Carl genau auf Shivers Konsum achten, damit seine Gleichung nicht nach hinten losging und Shiver am Ende zu glücklich ist.

Um die Verletzten kümmerte sich Carl auch. Wenn demnächst noch größere Tausendfüßler auf die Gruppe warteten musste jeder fit sein. Eine der netteren Aufseherinnen in Carls Wausenhaus hatte, wenn ein Kind sich verletzt hatte, immer ein Lied zum Trost gesungen. Carl hat dieses Lied oft gehört und nun summte er es, während er die Wunden seiner Kameraden versorgte. Vielleicht kannten sie es ja auch und fühlten sich besser. Schaden konnte es nicht.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 11.03.2014, 13:06:08
Nach der kurzen Rast zur Besprechung des Lageraufbaues, Hilf auch Samual so gut es geht mit. Doch die Wunden und Schmerzen die durch die Flucht nicht besser geworden sind ließen ihn immer wieder anhalten und verschnaufen. Doch schließlich war alles geschafft. Er hatte es sogar mit einigen mühen  hin gekriegt seine Hängematte in Drei Meter Höhe an die Felswand zu hängen. Er baute noch kurz aus Stocken und schnur eine Hängeleiter die er daneben befestigte so das es leichter war hoch und runter zu kommen. Grade Für Carl war das wichtig der dann zwischendurch immer mal wieder nach ihm sehen konnte.

Die Nacht tat ihm Gut und unter der Pflege von Carl ging es ihm deutlich besser. An dem am Morgen einsetzende Regen hatte er sich inzwischen gewöhnt und er fragte sich ob er jemals wieder Trocken wird. Doch bleib er weiter unter seiner Plane in der Hängematte liegen und hört von Oben zu was die anderen Besprachen. "So wie ich das sehe ist dieses Lager so sicher wie fast kein anderes das wir hier finden Könnten. wir sollten ein bis zwei Tage hier bleiben und die Gegend erkunden und wenn wir dabei nichts finden können wir es hier ja aufgeben und weiter ziehen, den ich gebe Madam Moulin recht das wir auch einfach an den Ruinen vorbei laufen könnten. Daher wäre eine Ausgedehnte suche wohl besser als nur das laufen in eine Richtung."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 11.03.2014, 15:49:51
Simon grinste selbstsicher, als Maguerite ihn fragte, wie weit es wohl noch sei. Natürlich wollte er die junge Dame beeindrucken und fischte seine Kopie der Karte zwischen seinen anderen Sachen hervor und versuchte, den Weg zu verfolgen, den sie bisher hinter sich gebracht hatten, und einzuschätzen, wie nah die Ruine wohl schon sein mochte. Allerdings merkte er ziemlich schnell, dass er dabei kläglich versagte.[1] Einige Male hob er kritisch den Blick, um sich nach Anhaltspunkten in der Umgebung umzusehen, doch bis auf die nicht neue Erkenntnis, dass sie sich an einer Felswand befanden, fand er nichts, woran er ihre Position hätte festmachen können. Dass die Karte so ungenau war, machte es für ihn nicht einfacher. Schließlich stopfte er die Karte resigniert wieder in sein Gepäck.

„Nun… Auch ich habe keine Ahnung, wie weit es wohl noch ist“, musste er zugeben und schenkte Maguerite ein entschuldigendes Lächeln. „Auf der Karte oder in Lebensgröße: Hier sieht alles gleich aus, Miss. Um hier etwas zu finden, hilft nur Glück oder ein besserer Kartenleser.“
Seufzend streckte er seine Beine aus, starrte den Regenwald mitsamt dem Regen skeptisch an und schaute schief zu Samual hinauf, der sich abseits der Gruppe in luftiger Höhe niedergelassen hatte.
„Mir macht es mehr Sorge, dass wir gefunden werden könnten, als dass wir ziellos durch dieses verdammte Gestrüpp irren und selbst nichts finden“, kommentierte er die Worte des Schützen. „Aber eine breitgefächerte Suche hört sich vernünftig an.“

Nachdem Carl ihn versorgt und angewiesen hatte, seinen Schlafplatz zu hüten und sich zu erholen, legte Simon sich widerwillig und murrend wieder hin, wobei er seinen angewinkelten Arm als Kopfkissen benutzte. Ihm gefiel es nicht, untätig zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Er brauchte Beschäftigung und ihm ging es gegen den Strich, zur Unnützlichkeit verdammt zu sein. Das machte ihn unruhig. Das war so unfassbar… langweilig.

So fiel es ihm schwer, wirklich still dazuliegen, sondern er wälzte sich hin und her, schnippste Steinchen durch die Gegend, zerrupfte Pflanzenteile, malte mit den Fingern in der Erde... Ja, sogar die Verlockung, mit Magie herumzuspielen, war da, wovon er dann aber absah, um die anderen nicht zu verunsichern und seine Tarnung so lange zu bewahren, wie möglich.
 1. Survival: 7
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 11.03.2014, 23:28:36
Shiver verhielt sich schweigsam und zurückhaltend. Er hatte immer stärkere Kopfschmerzen und ein leichtes Gefühl der Übelkeit. Er sah so viel Grün um sich herum, dass sein Geist noch immer brauchte, um zu verstehen, dass es nicht nur das Grün gab, sondern dass es hier Myriaden von Nuancen gab, die dieses Grün von jenem Grün unterschied. Details, die nur sichtbar wurden, wenn man Blätter nebeneinanderhielt und im selben und dann im unterschiedlichen Licht betrachtete. Eine Aufgabe, in der Carl sicher den Forschungsaspekt entdecken könnte, in der Shiver jedoch lediglich nur seine Zeit totschlug. Es war ein wenig wie in einer Kneipe. Man wartete auf sein Bier - oder von Carl gegärten Saft - und starte auf die Maserung des schlecht verarbeiteten Holzes in irgendeiner schäbigen - oder zur Selbstillusion urig genannten - Kaschemme und fand diese kleinen Details, die leicht gesprungenen Knaste im Holz. Eigentlich machte man nichts, was einen weiterbrachte.

Die entscheidende Frage war: musste einen alles weiterbringen, was man tat? Shiver beantwortete diese Frage nie für sich, zumindest nicht direkt. Indirekt sagte er immer nein. Durch sein Handeln. Brachte der Aufbau des Lagers sie weiter? Nein. Aber sorgte dafür, dass es sie nicht umbrachte. Insofern war es in Ordnung für Shiver und er half beim Aufbau des Lagers. Halbherzig betrachtete Shiver die Umgebung. Solange er diese Kopfschmerzen und diese Gier auf Gebräu hatte, wurde ihm das Finden der Ruinen zunehmend lästiger und uninteressanter. An diesen Teil hatte nicht gedacht, dass es im Dschungel keinen freien oder bezahlbaren Zugang zu Alkoholika gab. Die Qualität war Shiver inzwischen fast egal, solange es ihn nicht gänzlich erblinden ließ. War ihm im Gefängnis auch schon passiert, dass er nach selbstgebrannten Kirschwasser für kurze Zeit erblindete. War keine gute Idee mit dem geklauten und nicht fachgerechten Destillengerät solchen Blödsinn zu fabrizieren. Shiver schmunzelte bei diesem Gedanken. Gute Erinnerungen.

Der vernarbte Mann beschloss, dass er sich heute keine Gedanken dazu mehr machte, wie es weiterging. Er würde den Müßiggang antreten, wenn er nicht das Lager ausbesserte, sich Regen auf die Glatze plätschern ließ oder Wache hielt. Das musste genug sein. Sie würden noch genug umherirren und so den gefährlichen Dschungel auf amateurhafte, aber sicher spannende Weise erkunden bis sie die Ruinen fanden oder selbst Teil des Dschungels wurden, und sei es nur als gammelnder Humus.
"Genießt den Tag. Könnt' der Letzte ein'germaß'n angenehme eures Lebens sein.", sagte Shiver also lapidar und hob zwei beliebige Blätter auf, um ihr Grün zu vergleichen[1].
 1. Shiver ist also dafür, dass wir weiter Wunden heilen, so notwendig und danach erst weiter Aufbrechen und uns auf die Suche machen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 12.03.2014, 16:39:57
Etwas steif verlies Wolf sein Zelt und nutzte die Gelegenheit, das ihn Carl bald neu verbinden würde und er daher nicht mehr auf den angelegten achten musste, dazu mit dem Regen den Oberkörper und speziell den Bereich um den Verband herum zu waschen. Mit der lose übergehängten Jacke ging er dann langsam zum Feuer um den Anderen einige Ratschläge und Anregungen zum Aufbau und der Positionierung von weiteren Fallen zu geben. Als dann das Gespräch gleich auf die Weitere Suche kam, kann er auch nur vage antworten. „Etwas Genaues kann ich leider auch nicht sagen, dazu ist weder die Karte noch die Richtungsangeben die wir bekommen haben exakt genug. Da wir aber die Richtung kennen und ungefähr abschätzen können, das er maximal noch zwei Tagesmärsche entfernt sein sollten können wir zumindest den Suchbereich eingrenzen, auch wenn der noch gross genug ist.“ Dabei kratzte er mit einem Aust dem Feuerholzstapel ein langgezogenes Trapez, das beinahe ein Rechteck war, in die freigeräumte Erde neben dem Feuer und fügte auf der unteren Linie ein x für das Lager und etwas oberhalb eine Querlinie hinzu. „Der nächst logisch Schritt wäre daher wohl, wenn wir, wie Simon schon vorgeschlagen hat, morgen erstmal in der Umgebung unseres Lager suchen. Wenn wir da nichts finden, müssen wir den Bereich ausdehnen. „ Mit der Querlinie als Ausgangspunkt zeichnete er ein umgekehrtes U das die ganze verbliebene Fläche einnahm. „Dabei sollten wir eine Strecke bis zur maximalen Entfernung in einer gewissen Breite absuchen und dann auf einer parallel verlaufenden Strecke wieder hierher zurückkommen. So können wir einen Teil der Vorräte hier gut gesichert zurücklassen und komme so hoffentlich schneller und einfacher voran. Aber genauere Pläne dazu können wir noch machen wenn wir morgen nichts finden. Nach diesen Ausführungen, wartete er noch kurz auf eine Reaktion der anderen, bevor er das Gespräch darauf lenkte, was er noch zum Lagerausbau sagen wollte und sich anschliessend von Cal neu verbinden lies. Mit sauberem Verband und einer Ermahnung sich den heutigen Tag zu schonen um die Wundheilung zu unterstützen kehrte er in sein Zelt zurück, wo er die Zeltklappe zurückband und sich mit dem Kopf zum Eingang hinlegte um seinen Gefährten wenigstens bei der Arbeit zusehen zu können wenn er ihnen schon nicht helfen durfte.. Als wenig später der Himmel aufklarte griff er zum Buch über den Dschungel, das sie vor der Abreise besorgt hatten und vertiefte sich darin um sich eine Weile darin vom ärger über die erzwungene Untätigkeit abzulenken.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 12.03.2014, 17:55:18
Die Entscheidung war schnell gefallen und so machte sich die Gruppe – auch wenn der eine oder andere dagegen war – an die Arbeit und baute weiter das Lager auf, während die Verletzten sich ausruhten und von Carl versorgt wurden. Der Tag verging wie im Flug. Während Marguerite und Shiver das Lager unter der Führung und den wachsamen Augen Wolfhards aufbauten und Fallen legten, ruhten sich die anderen zum Großteil aus und blieben in ihren Zelten, um so die Heilung der Verletzungen zu unterstützen. Über den Tag hinweg verfolgten die Gruppe immer wieder die Geräusche und die Wesen des Dschungels. Ab und zu huschten kleine Reptilien durch das Lager oder sonnten sich auf den Vorsprüngen der Felswand in der heißen Sonne. Immer wieder wurde die Sonne durch dunkle Wolken verdeckt, die dem Dschungel lebenspendendes Wasser brachten.
Als der Tag wieder einmal dem Ende nahte, legten sich auch Shiver und Marguerite in ihre jeweiligen Zelte und so verfiel das Lager ein weiteres mal in die Nachtruhe. Die zum Wachdienst eingeteilten fühlten sich durch die Fallen und Sicherheitsmaßnahmen im Lager viel wohler und schon bald zeigten diese auch Wirkung. Mehr als einmal in der Nacht waren Bewegungen im Schein des Lagerfeuers auszumachen aber jedesmal wenn sich etwas dem Lager nähern wollte, wurde es durch die von den Fallen erzeugten Geräusche wieder vertrieben.

Der neue Tag brach an und schon im Morgengrauen und beim Aufstehen bemerkten die einst verletzten, das die Pflege und die tagelange Ruhe Früchte getragen hatte. Nur wenige Kratzer und blaue Flecken waren übrig geblieben und so strotzten alle vor Tatendrang. So war es nicht verwunderlich, das nach einem kurzen Frühstück und einer ebenso zeitsparenden Besprechung, die wichtigste Ausrüstung eingepackt wurde und man sich auf die Suche nach den Ruinen machte. Schließlich wollte niemand länger als notwendig in dieser Hölle bleiben.
Man entschied sich dazu nach Nordosten zu gehen, da da die Ruinen vermutet wurden. Doch um dort hinzukommen, musste man die Steinwand umgehen, die das Lager von einer Seite aus schützte. Da niemand wirklich Lust darauf hatte dort hinaufzuklettern, ging man an der Wand entlang. Der Weg war durchaus beschwerlich aber die Pflanzen und Ranken hielten sich so nahe an der Steinwand in Grenzen.

Es ging zügig voran, bis die Gruppe eine Veränderung in den Geräuschen des Dschungels wahrnahm. Nach all den Tagen hatten sie sich an eine gewisse Geräuschkulisse gewohnt und konnten Ungewöhnliches ziemlich schnell wahrnehmen. Wie es auch schon bei den Urzeitreptilien gewesen war, wurde es plötzlich leiser im Dschungel. Vögel hörten auf zu zwitschern, das Schreien einiger Affen hörte auf und wurde von Blätterrascheln  ersetzt, als diese vermutlich die Flucht ergriffen. Neben Samual und Wolfhard verschwand eine sich sonnende Echse in einer Felsspalte der Wand. Die Gruppe machte sich bereit, sich ein weiteres mal zu verteidigen und um ihr Leben zu kämpfen. Würden sie dieses mal mit dem Leben und nur einigen Wunden davonkommen oder würde der Dschungel sie verschlingen?
Doch es kam anders als gedacht. Die neuen Geräusche und der Grund für die Unruhe im Dschungel kam nicht wirklich aus ihrer Nähe.

Es kam von oben.

Während alle blitzartig nach oben blickten, sahen sie einen Schatten auf sich zukommen. Reflexartig wichen sie dem Schatten aus und mit einem lauten Krachen, fiel etwas auf den Boden. Nachdem sich der Staub gelegt hatte und allesamt mit gezogenen Waffen das schlimmste erwarteten, erblickten sie etwas, das sie im Dschungel nur teilweise erwartet hätten.
Die dunkle orangene - schon fast rote - Schale unter der zerrissenen Lederkleidung ließ keinen Zweifel zu. Es musste sich um einen Craynarbier (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7758.msg855284.html#msg855284) handeln. Sie waren eine der intelligenten und humanoiden Rassen und waren überall in Jackals anzutreffen. Doch was tat ein Craynarbier hier im Dschungel von Liongeli? War er etwa Mitglied einer der wilden Stämme, die es hier geben sollte oder war er tatsächlich ein zivilisierter Vertreter seiner Art?

Was auch immer er war, ob er gefährlich war oder warum er überhaupt die Felswand heruntergefallen war, war im Moment egal. Er rührte sich keinen Zentimeter vom Fleck. Bei genauerer Betrachtung konnte man erkennen, das nicht nur die braune - aus Leder und widerstandsfähigem Stoff gefertigte - Kleidung vollkommen verschmutzt, zerrissen und abgenutzt war, sondern auch der Panzer darunter. Der Craynarbier war in einer üblen Verfassung. Die Haut, die sich zu einem Panzer weiterentwickelt hatte - fast wie bei Krebsen - wies tiefe Schnitte und Bisswunden auf. Das Fleisch darunter war gerötet und geschwollen.

Wenn dieser Sturz den Craynarbier nicht umgebracht hatte, dann würden ihm diese Wunden vermutlich bald den Rest geben, würde er keine Hilfe bekommen.
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Beitrag von: Aether Shanty am 12.03.2014, 18:22:28
Das Adrenalin bebte nach wie vor in seinen Adern, als Aether die Situation langsam bewusst wurde. Er hatte sich instinktiv auf einen Kampf eingestellt und die Kanone befand sich bereits in seiner Hand, als er von dem schnellen Ausweichmanöver zum stehen gekommen war. 

Argwöhnisch musterte er den Fremdling, welcher vor ihnen auf dem Boden lag. Natürlich erkannte er die Rassenzugehörigkeit, waren Craynabier in Middlesteel doch alles andere als selten. Er war sich nicht sicher, ob es sich hierbei um einen Angehörigen der sagenumwobenen wilden Stämme Ljongelis handelte. Die schweren Wunden des Wesens deutete Aether als Kampfspuren, von einer Konfrontation, welche nicht vor allzu langer Zeit stattgefunden hatte. Von dieser Erkenntnis gepackt riss er rasch den Kopf nach oben, um nach eventuellen Ursachen für den Sturz oder nahende Verfolger Ausschau zu halten.[1]
Aether war der Sprache Craynabiens nicht mächtig, weshalb er sich hastig an seine Gefährten wandte, ohne den Blick von der Umgebung abzuwenden.

“Rasch, wir müssen dem Geschöpf helfen!“ Schwitzend hielt er seine Waffe schussbereit vor sich. “Haltet die Augen offen! Wir wissen nicht, was ihn so zugerichtet hat!“ Zögerlich versuchte er gedanklich, die Situation einzuordnen und fügte abschließend hinzu :“Es kann nicht zufällig jemand Craynabisch...?"
 1. Wahrnehmung 6...!
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Beitrag von: Wolfhard am 13.03.2014, 11:23:14
Einen Hinterhalt und weiter Wurfgeschosse erwartend blickte sich Wolf, mit der Hand an am Schwertheft,  hastig um und lauschte auf alles Verdächtige seien es Geräusche oder deren fehlen. Erst als nach einigen Sekunden nichts weiter geschah, richtete er seine Aufmerksamkeit auf das vermeintliche Geschoss. Überrascht erkannte er, dass er einen schwer Angeschlagenen Craynarbier vor sich hatte, der, aufgrund seiner vollständigen, wenn auch mitgenommenen Kleidung, wohl eher zur zivilisierten Art gehörte. Da Eile offensichtlich not tat, hielt er sich nicht mit langen Reden auf, sondern antwortete auf Aethers Frage nur mit einem kurzen „Ja“, während er sich, auf die Wachsamkeit seiner Gefährten vertrauend, schon neben dem Verletzten hinkniete. Behutsam untersuchte er diesen um sich einen ungefähren überblick über dessen Zustand zu verschaffen und so zu entscheiden ob er ihn mit einfachen Mitteln wieder zu Bewusstsein bringen konnte oder einen der Kostbaren Heiltränke einsetzen sollte.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 13.03.2014, 21:22:41
Als Wolfhard den verletzten Craynarbier untersuchte, erkannte er, das nun schnell gehandelt werden musste. Der Sturz von der Felswand hatte den Mann - neben einigen Schrammen, Prellungen und weiteren Verletzungen - scheinbar auch in eine Ohnmacht befördert, aus der er vielleicht nicht wieder erwachen würde. Er atmete zwar immer noch aber nur sehr schwach. Wolfhard griff nach dem harten Exoskelett und drehte den Craynarbier mit einem beherzten Ruck um. Man musste sich nicht auskennen um zu sehen, das es für einen der vier Arme - den Schwertarm des Mannes – wohl keine Rettung mehr geben würde. Er war fast vollkommen abgetrennt und durch den Sturz seltsam verdreht.
Mit einem tiefen Seufzen machte sich Wolfhard an die Arbeit, verband und versorgte zumindest die schlimmsten Verletzungen. Bei näherer Betrachtung konnte er sehen, das neben Schnitt- und Bissverletzungen auch einige große Dornen durch den Chitinpanzer in das Fleisch eingedrungen waren.
Nach einigen Minuten stabilisierte sich die Atmung des Fremden und auch wenn er noch immer schwer verletzt war, würde er jetzt zumindest nicht mehr sterben. Nach einigen weiteren Minuten öffnete der Mann seine Augen und sah die Gruppe angsterfüllt an.
Einen Moment versuchte er vergeblich weg zu kriechen, erkannte aber dann das das in seiner momentanen Situation nicht möglich war. Er blickte von einer Person zur anderen, während seine Augen immer größer wurden und in ihnen purer Terror geschrieben stand. Soweit es ging, krümmte er sich zusammen und versuchte so seinen schützenden Panzer zwischen den Fremden und seinem Gesicht zu bringen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 14.03.2014, 00:04:41
Von der heftigen Reaktion des Verletzten überrascht, weicht Wolf soweit zurück wie es seine halb kniende Position erlaubt. Nach dem ersten Schreck hat er sich aber schnell wieder unter Kontrolle und beugte sich wieder etwas vor, achtet dabei aber darauf dem vor ihm zusammengekauerten genügend Freiraum zu lassen und ihn nicht zu berühren. Obwohl er das Gefühl hat, das die Zeit drängt und er befürchtet, dass jeden Moment eine neue Gefahr aus dem Unterholz hervorbrechen könnte, lässt er sich Zeit da er befürchtet, dass jede hastige Reaktion den Craynarbier nur noch mehr verängstigen könnte. So sagt er leise, mit betont ruhiger Stimme, auf  Craynabisch  „Keine Angst, wir tun dir nichts und wollen dir helfen.“ Langsam und ohne ruckartige Bewegungen greift Wolf nach dem an seinem Rucksack hängenden Wasserschlauch und wartet ob der Craynarbier aufschaut um dann selbst einen Schluck zu trinken bevor er ihn dem Verletzen anbietet ohne ihn dabei zu drängen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 14.03.2014, 21:42:29
Simon sah sich aufgescheucht um und horchte angestrengt, ob sich im Dickicht um sie herum oder über ihnen etwas regte.[1] Der Wald war gespenstig ruhig und er hatte die Befürchtung, dass nicht der unglücksselige Craynarbier daran Schuld war, dass die Wesen des Dschungels verstummt waren. Angesichts des Zustands dieses armen Mannes - besonders den Schnitten und Bisswunden - war vielleicht ein Raubtier daran Schuld. Schon wieder Raubsaurier? Oder etwas anderes - etwas Schlimmeres? Simon war äußerst angespannt und hielt seinen Säbel vorsichtshalber bereit. Allerdings ließ er seine Waffe sinken, nachdem der Craynarbier wieder zu Bewusstsein gekommen war, um Wolfhard beim zu unterstützen.
"Erinnerst du dich daran, was passiert ist?", fragte er auf craynarbisch und versuchte dabei, einfühlsam mit dem Schwerverletzten zu reden. Er wollte ihm die Angst nehmen.[2]
"Du bist tief gestürzt, aber offenbar warst du schon zuvor verletzt. Sorge dich nicht, wir werden uns um deine Wunden kümmern, und dann wirst du bald wieder auf den Beinen sein", versicherte er mit einem Lächeln, das der Craynarbier sehen würde, wenn er seine zusammengeigelten Haltung aufgeben würde.
"Und wir werden dich vor dem schützen, das dich angefallen hat. Trink etwas Wasser", sagte der Sondergardist dann in einem Ton, der zwar freundlich, aber bestimmt war, wobei er auf Wolfhards dargebotenen Trinkschlauch wies, "und dann nimm bitte dies hier an."
Er hielt dem Fremden seinen letzten Heiltrank entgegen.[3]
"Das ist ein Trank, der deinen Verletzungen beim Verheilen hilft", erklärte er.
 1. Wahrnehmung: 13
 2. Diplomatie: 25
 3. Werde ich mir austragen, wenn er ihn annimmt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 16.03.2014, 11:05:41
Maguerite quietschte auf als sie den Schatten aus einem Augenwinkel sah. Wenig später klatschte etwas auf dem Boden auf. Maguerite, die erschrocken einen Schritt nach hinten gemacht hatte, stolperte über eine Wurzel und landete auf ihrem Hintern. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie auf den mehr toten als lebenden Craynabier. Ihre Augen wanderten immer wieder zwischen Wolfhard und dem Craynabier hin und her. Ihr Kiefer bewegte sich: auf und zu, auf und zu ohne das ihn Worte verließen.
Ächzend stand sie auf. Sie hielt sich ihr Steißbein auf welches sie gefallen war. Doch mehr tat sie nicht. Geschockt stand sie einfach da und guckte dem geschäftigtem Treiben zu. Nur mühsam konnte sie den Drang unterdrücken einen Stock zu nehmen und in den Panzer des "Himmelfallers" zu pieksen um zu gucken ob er sich bewegte. "Lebt er?", fragte Maguerite unsicher, immerhin schienen die Anderen dieser Meinung zu sein, ansonsten würden sie wohl nicht mit ihm reden.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 16.03.2014, 13:05:08
Samual springt zurück als der Schatten fast über ihn auftaucht kurz danach prallt auch schon der Crynabier auf nicht mal ein Meter neben ihm. Mit dem Gewähr im Anschlag schaut er sich um erst nach oben dann in alle anderen Richtungen. Doch scheint sich der schütze von vom Himmelfallenden Humanoiden wesentlich weniger beeindrucken zu lassen als von den Dinos. Er scheint eher ruhig zu sein als ob so etwas Täglich vorkommt. "Carl würdest du?" meint er nur kurz dann richtet er die Aufmerksamkeit schon wieder weg von dem gestürzten und erblickt Marguerite auf dem Boden sitzen. "Also Madam ich glaube zwar das man den Zwischenfall gut als Ruhepause benutzen kann. Aber wenn sie den Mund nicht zulassen könnte noch eine Spinne hinein krabbeln." Dabei tippt er ihr kurz mit einem Finger gegen das Kinn. Breit Lächelnd hält er ihr eine Hand hin um beim aufstehen zu helfen. "Ich würde sagen Ja sonst würde Herr Hook wohl nicht mit ihm sprechen und einen unserer Kostbaren Tränke ihm anbieten. Wie sieht es Aus könnten wir ihn ins Lager Transportieren Mit all dem Holz und unseren seilen Sollten wir eine Trage bauen können. Und Da wären wir sicherer. Und ich würde mich mit Informationen von diesem Herrn doch wohler fühlen als hier im Urwald weiter rum zu stapfen."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 16.03.2014, 22:24:01
Carl blickte erschreckt auf den Verletzten. Auch wenn man mit fast allem rechnet kann der Dschungel immer noch überraschen. Bevor Carl sich um den Craynarbier kümmern könnte, war Wolfhard schon an seiner Seite und so hielt Carl sich eher im Hintergrund um den Heruntergefallenen nicht zusätzlich zu verschrecken.
Stattdessen sah er die Felswand hinauf, ob er noch etwas - oder jemanden - entdecken konnte, das den Sturz den Unglücklichen versursacht haben könnte.[1] Craynarbier waren nicht sein Spezialgebiet, aber Carl schloss aus, dass sie sich gänzlich ohne Fremdeinwirkung eine Klippe hinunter stürzten.
"Ich schlage vor, dass einer von den etwas Geschickteren unter uns es eventuell wagt diese Felswand zu erklimmen um Ursachenforschung zu betreiben, bezüglich unseres heruntergefallenen Freundes hier.", sagte er zum Teil der Gruppe, die nicht direkt am Craynarbier stand und deutete auf eben diesen.
 1. Wahrnehmung: 1
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 17.03.2014, 00:50:17
Erst als Wolfhard und vor allem Simon den schwerverletzten Craynarbier ruhig ansprachen, entspannte sich dieser etwas. Dadurch das er aber nur vorsichtig unter den zum Schutz vor dem Gesicht gehaltenen Armen hervorguckte, wurde aber klar, das er den Fremden nicht so schnell vertraute und noch immer sehr vorsichtig war. Mit aufgerissenen Augen und einem eindeutig überraschten Gesichtsausdruck sah er dann allerdings zwischen dem Wasserschlauch, Simon und Wolfhard umher. Er richtete sich auf, kam mit schmerzverzerrtem Gesicht zumindest in eine sitzende Position und gab dann vorsichtig seinen Schutz auf.
"Ich... ihr... ihr sprecht meine Sprache?" fragte der Craynarbier vorsichtig, nur um daraufhin den Wasserschlauch zu nehmen und einige Schlücke zu trinken, bevor er sich bei Wolfhard bedankte und sich dann weiter an Simon wandte. Auch den angebotenen Heiltrank nahm er mit einem ehrlichen "Danke!" an und seufzte erleichtert, als sich die magische Flüssigkeit im Körper verteilte und anfing die Wunden zu schließen. Anschließend war er gestärkt genug um allen - diesmal auf jackalianisch - von dem zu berichten, an das er sich erinnern konnte.
"Ich bin gerannt. Stundenlang. Und dann habe ich die Orientierung verloren aber ich habe sie immer noch gehört... DA WAR ES WIEDER!"
Plötzlich blickte er zu der Felswand und zeigte mit seinem verbliebenden Waffenarm nach oben. Doch so sehr sich die anderen auch anstrengten, sie konnten weder etwas sehen, noch etwas ungewöhnliches hören. Der Craynarbier musste ein besseres Gehör als sie haben. Immer wieder warf er einen Blick nach oben und wirkte extrem angespannt, ganz so, als würde er jeden Moment wieder wegrennen wollen. Als Carl vorschlug die Felswand zu erklimmen, schrie der Craynarbier fast schon. Sein Gesicht war vor Angst verzerrt.
"NEIN! Hier ist es nicht sicher, wir müssen so schnell wie möglich weg, sonst wird es uns kriegen! Ich kenne einen Ort, der jetzt sicher sein müsste. Kommt!" Damit stand der gerüstete Mann auf und setzte sich etwas humpelt aber dennoch entschlossen und mit zusammengebissenen Zähnen in Bewegung. Sein Weg führte ihn weiter die Felswand entlang und dabei warf er immer wieder einen Blick nach oben.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 17.03.2014, 10:45:29
Shiver runzelte die Stirn und grummelte in sich hinein. Wie verblüffend ähnlich sich grünerstickter Dschungel und raucherstickte Metropole doch waren, wenn denkende oder scheinbar grübelnde, fürchtende, fühlende Wesen in ihnen waren. Überall waren sie, die Menschen, die Craynarbier, die merkwürdigen Wesen der Natur und der Stadt, die einem vorschreiben wollten, was man zu tun hatte. Flieh! Arbeite! Friss! Scheiß! Stirb! Dieses Leben in Imperativen ging Shiver gehörig auf den Sack. Es erinnerte ihn an sein Elternhaus und er war wenig erpicht darauf, sich weiterhin vorzuschreiben zu lassen, wie er zu handeln hatte, sich sagen zu lassen, was jeweils das Beste für ihn war. Er wusste selbst, was das Beste für ihn war, auch wenn er sich augenscheinlich nicht immer daran hielt. Es war die freie Entscheidung des Menschen oder des Craynarbiers eben auch das zu tun, was nicht gut für einen war. Versagen und Untergehen, Blühen und Gedeihen, Wunde und Heilung davon, das konnte auch im freien Willen eines Wesens liegen. Und dass dieser Craynarbier ihnen aus seiner Furcht heraus diktieren wollte, was sie zu tun hatten, ging Shiver gehörig gegen den Strich. Er war nicht betroffen von der Angst der anderen. Soll was auch immer diesem Craynarbier Angst machte sich selbst die Mühe machen und Shiver in Angst oder Furcht versetzen.

"Am Arsch.", blaffte Shiver den Craynarbier an und stemmte die Hände in die Hüfte. "Ich geh nirgendwo hin, nur weil'ne heul'nde Krabbe fluchtsam durchs Dickicht stolpert." Shivers Gesichtsausdruck nahm neben der gewöhnlichen Genervtheit einen dunkleren Ausdruck an und er blickte dem humpelnden Craynarbier hinterher. Er würde ihn nicht aufhalten, wenn er fliehen wollte. Sollte er doch weiter in seinen Tod rennen. Scheinbar war er ohne ihre Hilfe nicht in der Lage zu fliehen, er würde wieder in seiner Flucht scheitern, wenn es etwas auf ihn abgesehen hatte. Shiver musste dem Vieh lassen, dass es recht zäh war. In den Minen von Shadowclock hatte er einige Arbeiter fallen sehen. Sie alle haben ähnliche Aufpralle weniger glücklich überstanden. Sicher gab es einen Grund zu fliehen für das Vieh, aber Shiver ließ sich nicht sagen, was er zu tun hatte. Schon gar nicht, wenn er nicht wusste, wofür und weswegen. Shiver zog dementsprechend sein Messer und machte seine Taschenpistole bereit. Er beruhigte seinen Atem und achtete auf die Geräusche des Dschungels und jene, welche das normale Klangbild verzerrten.[1]
 1. Wahrnehmung 10 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg902450.html#msg902450)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 17.03.2014, 18:46:34
Es und uns kriegen klang gar nicht gut. Unwillkürlich schaute sie nach oben, doch gegen den Himmel konnte sie nichts entdecken[1]. Sprach der Craynabier über einen Vogel? Maguerite erschauderte bei dem Gedanken das riesige Greiffüße durch das Baumdach brachen und sie griffen.

"Was mein Freund meint ist: Was verdammt verfolgt euch?" versuchte sie Shivers Anmerkung etwas zu entschärfen.
 1. Wahrenehmen 11
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 18.03.2014, 04:06:31
Langsam drehte sich der humpelnd fliehende Craynarbier um. Für einen Moment war das, was ihn zu verfolgen schien, vollkommen vergessen und auch Marguerite konnte die Worte Shivers nicht mehr zurücknehmen. Was der narbengesichtige Mann gesagt hatte, war schlimmer als er vielleicht selbst wusste. Einen Craynarbier mit einer Krabbe zu vergleichen - auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit durch das Exoskelett gegeben war - war eine üble Beleidigung und mit das rassistischste, was man gegenüber einem dieser Wesen sagen konnte.
So war es nicht verwunderlich, das der Craynarbier Shiver einen Moment böse anfunkelte. Doch bevor ein Konflikt entstehen konnte - und vielleicht auch durch die Hilfe und die beruhigenden Worte Simons - ließ er im letzten Moment von seinem Plan ab und antwortete lieber der einzigen Frau in der Gruppe. Dabei ließ er Shiver allerdings nicht einen Moment aus den Augen.

"Ich habe es nie gesehen aber ständig gehört, seitdem ich aus der Ruine geflohen bin."

Wieder sah er verschreckt nach oben, doch auch Shiver und Marguerite konnten nichts ungewöhnliches wahrnehmen. Langsam ging er rückwärts und der angsterfüllte Blick wich einem Flehen.

"BITTE! Wir müssen hier weg. Im Lager müssten wir sicher sein. Es liegt in dieser Richtung!" mit diesen Worten zeigte er nach Nordosten und ging weiter. Immer wieder verzog er schmerzerfüllt das Gesicht aber der Wunsch zu fliehen und die Aussicht auf Sicherheit trieb ihn weiter voran.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 18.03.2014, 19:54:59
Shiver begegnete dem Blick der Krabbe mit einsetzender Nachdenklichkeit. Nicht wegen der Tatsache, dass er das Wesen beleidigt hatte und es ihn jetzt wütend anschaute. Sondern weil es nicht genügend Effekt hatte. Nur für einen Moment vergaß das Wesen aufgrund eines eigenen, was mochte es sein, Stolzes die Furcht, die schnell wieder einsetzte und ihn verschlang. Es hatte wirklich Angst, vor scheinbar etwas Unbestimmten, immerhin hatte er angeblich nur etwas gehört. Vielleicht war er einfach nur zu lange ohne Nahrungsmittel im Dschungel unterwegs gewesen, die feuchte Hitze hatte ihn krabbengleich gekocht oder er hatte merkwürdige Pilze zu sich genommen, die seinen Verstand benebelten. Doch immerhin hatte er die oder irgendeine Art der Ruinen genannt. Lohnte es also, sich mit diesem Wesen in irgendeiner Form zu unterhalten? Kam man durch seine ängstliche und beschädigte Schale?

Es erschien Shiver sinnvoller den Weg zu irgendwelchen Ruinen zu suchen. Was für eine Art Ruine es auch war, solange es tatsächlich eine Ruine war, würde es eine Abwechselung zu dem ewigen, mehrtönigen Grün sein. Und wenn dort Saurier warteten...Shiver blickte seine Gefährten an. Sie waren teilweise noch verwundet.  Ein Teil von ihnen würde wahrscheinlich die Worte des Wesens glauben und selbst wenn es wahr war, sie würden so oder so den Schluss daraus ziehen, dass sie fliehen mussten. Shivers Blick verharrte einen Moment auf Wolfhards Rücken. Er würde wieder die Stimme der Vernunft mimen. Shivers Blick wurde noch genervter, wenn es noch irgendwie ging. Ihnen steckte die letzte Begegnung wahrscheinlich noch in den Knochen und vielleicht hatten sie sogar recht, wenn sie mitfliehen wollten.

Shiver wusste nicht wirklich, wie er die Krabbe anpacken sollte. Er war kein Mann der Diplomatie. Er war ein direkter Kerl. "Welche Ruine?" Immerhin vermied er wieder den Nachsatz Krabbe. Das war mehr Diplomatie, als man von Shiver erwarten konnte. "Wo ist sie?" Kunstvoll drehte Shiver das Rasiermesser in der Hand und öffnete es. Shiver grinste erstmalig. Er war auf Ärger aus, dass konnte der Craynarbier erkennen. Er war auf Krawall gebürstet oder zumindest wollte er der Gefahr ins Auge blicken und die Ruine ohne Umwege suchen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 18.03.2014, 22:37:20
Aether beobachtete die Szenerie eindringlich, während er immer wieder nervös die Steilwand hinauf starrte.[1] Irgendwie schienen die scheinbar einfühlsamen Worte Simons gewirkt zu haben. Genau sagen konnte er es natürlich nicht, hatte er doch die tückisch zu lernende Sprache der Craynabier nie gänzlich lernen können.
Doch plötzlich wechselte das Käferwesen seine Zunge und sprach in deutlichem Jackalianisch einige hastige Sätze, welche den Jungen aus Pinchfield die Haare zu Berge steigen ließen. Konzentriert versuchte er sich darauf einen Reim zu bilden.
Das Wesen war also von etwas Unbekanntem, scheinbar Gefährlichem verfolgt worden. Zuvor hatte es besagte Ruinen besucht, wo sich der Angreifer aufgehalten hatte. Es wäre doch gar eine seltsame Fügung, wenn es sich bei den erwähnten Gemäuern nicht um das Ziel ihrer Expedition handeln würde!
Dennoch hielt er es in diesem Augenblick nicht für sonderlich ratsam, unbedacht in die Jagdgründe potentieller Raubtiere zu stolpern, weswegen er einen Schritt nach vorne machte und sich behutsam in das Blickfeld Shivers begab, bevor er versuchte, ihn zur Vernunft zu bringen.“Immer mit der Ruhe, Shiver. Wir sollten unser Vorgehen auf jeden Fall überdenken, bevor wir in die Reißzähne eines Urzeitmonsters stolpern. Ich kenne mich bei weitem nicht sonderlich gut mit dem Wesen der Craynabier aus, doch weiß ich zumindest soviel – und das kannst du mir glauben – dass es schon einiges an Kraft braucht, ihren Panzer zu durchbrechen.“ Er lächelte und deutete in Richtung des Wesens.“Einige von uns, mich eingeschlossen, sind auch noch nicht gänzlich auf dem Damm. Vielleicht sollten wir die Einladung des Kauzes folgen und uns vorerst in die Sicherheit dieses Lagers begeben und von dort aus weiter planen, sofern wir dort auch willkommen sind!“
 1. Wahrnehmung 21
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 20.03.2014, 00:18:34
Toll einen noch halb panischen schwerverletzen anschnauzen und einschüchtern wollen, so schafft man sich Verbündet, sind Wolfs erste Gedanken als er Shivers verhalten beobachtet. Sich langsam fragend, ob die Art des Mannes nicht mehr Ärger verursachte als er Nutzen für ihre Aufgabe bringt, wollte er gerade zu einem harschen Einwand ansetzen, auch wenn das gar nicht seiner Art entsprach als ihm Aether zuvor kam. Um die Stimmung nicht noch mehr an zu heizen und noch mehr Zeit zu verschwenden, beschränkte er sich so stattdessen auf ein Zustimmendes Nicken und eine kurzes:. “Genau und falls das, was auch immer ihn Verfolgt hat, hier auftaucht, möchte ich wo anders sein. Also lasst uns keine Zeit mehr verlieren.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 20.03.2014, 05:43:34
Während der Craynarbier kritische Blicke in die Höhe warf, hörte er der Gruppe aufmerksam zu. Unabhängig davon schien er jeden Moment losrennen zu wollen, als wären die Heuschrecken- und Spinnenpriester des längst vergangenen chimecanischen Reiches hinter ihm her, um sein Herz Vater Spinne zu opfern. Doch als er hörte was gesagt wurde, nickte er eifrig.

"Ja, gute Entscheidung! Lasst uns sofort losgehen." Er warf einen Blick in den Himmel und sah sich dann aufmerksam in der Umgebung um, bevor er fortfuhr. "Die Ruine liegt im Nordosten. Das Lager müsste auf unserem Weg liegen."

Dann lief - oder eher humpelte - er los. Trotz der Schmerzen war die Aussicht auf das Lager anscheinend genug Ansporn um schnell voranzukommen. Auf dem Weg durch den Dschungel ging er nochmals auf die Fragen und das Gesagte ein. Er sprach noch immer gehetzt und warf einige Blicke in den Dschungel aber er schien in der großen Gruppe weitaus entspannter zu sein als vorher. Trotzdem schien es ihn ziemlich zu irritieren, das er noch immer seinen Verfolger hörte aber niemand anderes die Geräusche bestätigte.

"Ich bin übrigens kein Kauz. Mein Name ist Krok'la. Ich bin Teilnehmer einer Expedition um die Ruine in diesem Dschungel zu untersuchen und ein Artefakt für einen Mechomaniker in Middlesteel zu bergen. Ich hoffe den anderen geht es gut... Morgan und Cristopher werden uns mit offenen Armen empfangen, während uns Laura eine ordentliche Gemüsesuppe zur Stärkung kocht. Was macht ihr eigentlich hier im Dschungel?"

Mit seinem verbliebenen Keulenarm schlug er Lianen beiseite und führte die Gruppe tiefer in den Dschungel und dem vermeintlichen Lager entgegen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 20.03.2014, 10:24:38
Dort war also ihre Spur. Aether hatte die gesamte Zeit gehofft, seit sie mit der Meersäufer damals aufgebrochen waren, auf etwaige Hinweise der vorhergehenden Expedition zu stoßen. Nun hatten sie tatsächlich nicht nur Fußabdrücke gefunden, sondern folgten einem lebenden Mitglied der ersten Gruppe durch den Dschungel!
Froh darüber, dass sie noch am Leben waren, freute er sich darauf, die Bekanntschaft mit den Fremden zu machen und vielleicht dadurch mehr über die Motive McKinkais heraus zu finden. Ihre Aufgabe würde sich dadurch um ein vielfaches vereinfachen, konnten sie doch so auf jeden Fall weit mehr über die Ruinen herausfinden, als sie alleine wohl hätten entdecken können. Es musste einen guten Grund haben, wieso sich die Expedition nicht zurück gemeldet hatte, bzw wieso sie bis jetzt noch nicht mit der Kugel zurück nach Middlesteel gereist waren.

Doch so sehr er es an sich als durchaus positiv erachtete, auf diese Fremden zu treffen, war Aether sich gleichfalls genauso darüber bewusst, dass diese Tatsache auch einige Probleme aufwerfen würde. Was, wenn die andere Gruppe sie als Konkurrenz sehen würden? Immerhin mussten sie, sollten sie alle zurück kehren, den versprochenen Anteil wohl teilen. Ironisch seufzend dachte er in diesem Moment an den lächerlichen Vertrag, welchen sie für Mr. Black unterzeichnet hatten. Er glaubte nicht daran, dass sich McKinkai an die Abmachung halten würde. Von Anbeginn an war dieses Schriftstück für ihn nichts weiter als eine lästige, überflüssige Formalität, um ihn und seine Gefährten an ihre Pflicht zu erinnern. Aether war die Belohnung einerlei. Er hatte sich der Gruppe angeschlossen, um für einige Zeit zu verschwinden und gleichzeitig die potentielle Bedrohung durch den Maschinisten aus der Spencer Street auszuschalten. Doch er zweifelte daran, dass die Leute um ihn herum genauso dachten. Was, wenn die Gier überhand nähme und das Misstrauen wie Gift in ihre Venen schießen würde?

Seine Muskeln, sein Verstand und seine Knochen sehnten sich nach dem Schutz des Lagers. Er hoffte, die Begegnung würde für ihr Ziel Früchte tragen und er wäre somit der Lösung des Geheimnisses McKinkai einen Schritt näher.
Doch er würde kein Narr sein. Seine Kanone würde weiter schußbereit und locker an der Hüfte warten.
So schwieg er einstweilen, lauschte den hastigen Worten des Craynabiers und folgte ihm weiter durch Ljongeli, während er seine Sinne schärfte und die Umgebung genau im Auge behielt.[1]
 1. Wahrnehmung 22
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 20.03.2014, 12:48:52
Shiver runzelte die Stirn, als Wolfhard wieder seinen Mund aufsperrte, um seine verqueren Ansichten, die er als Vernunft verstand, zu verbreiten. Sie waren einfach unbelehrbar, obwohl sie doch jetzt die entscheidende Information hatten. Entweder die Ruine lag tatsächlich nordöstlich oder das Wesen log. Aber was brachte ihnen den Gang ins Lager? Waren sie dort vor etwas sicher, was sie sowieso nicht einschätzen konnten, weil keiner wusste, wovor sie kopflos flohen? Nicht einmal die Krabbe? Wohl kaum. Shiver schüttelte den Kopf.

Sie könnten unversehens in eine Falle laufen, obwohl es durch den Fall der Krabbe unwahrscheinlich war, doch es konnte schnell eine sinnlose Falle werden, wenn die Krabbe erfuhr, warum sie dort waren oder sie anfing eins und eins zusammenzuzählen. Shiver würde seinen Gewinn nicht mit diesen Fremdlingen teilen und es war höchstwahrscheinlich, dass diese es genauso sahen, Shiver und Konsorten den Proviant und die Waffen abnehmen wollten, wenn sie zu sicher waren et cetera, et cetera. Immerhin waren sie früher beauftragt und würden Ansprüche anmelden. Und was, wenn seine Gefährten schon längst tot waren, er sich ihr Leben noch einbildete? Warum war er sonst alleine an den Ruinen? Ein Späher? Aber die Stimmen der Vernunft wussten es ja besser. Sie würden unter dem Denkmantel der Informationsbeschaffung mehr Informationen verraten als sie gewinnen würden. Und über den Nutzen ließ sich streiten. Vielleicht erfuhren sie ein wenig über das Wesen der Ruinen, doch zu welchem Preis?
Beinahe hoffte Shiver, dass diese Naivität ihnen teuer zum stehen kam. Dass die Krabbe sich undankbar zeigte und ihnen den Hals abdrehen wollte. Wahrscheinlicher würde er sich kurz in seiner Verletzung ergehen, in unsäglichen Jammern, und dann würde sich die Feindschaft erst langsam entwickeln. Denn hier in den Dschungeln gab es keine wirkliche Freundschaft. Shiver blickte sich zwischen seinen Gefährten um. Es war nur eine Zweckgemeinschaft. Es würde nicht mehr werden, vielleicht aber weniger, wenn Shiver nicht auf sich aufpasste. Er spürte doch, dass sie ihn für verrückt oder falsch hielten. Shivers Lippen verzogen sich zu einem Strich.

Shiver grummelte wütend in sich hinein. Zwecksgemeinschaft. Er würde sich daran halten. Immerhin hatte er es großkotzig zu Beginn ihrer Reise versprochen. Er würde für sie einstehen, auch wenn sie dumme Ideen hatten. Das war das Wesen dessen, wenn man gemeinsam überleben wollten. Also musste er einknicken. Man musste sie sich doch nur anschauen. Wer sollte sie sonst verteidigen? Und er konnte seine Perle kaum mit diesen Typen alleine lassen. Missmutig stampfte Shiver immer noch mit gezogenen Waffen der Krabbe hinterher. Der Krabbe, die entweder wirkliche Gefahr witterte oder einfach nur eine Schraube locker hatte, weil sie zu lange im Kochtopf Dschungel war.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 20.03.2014, 19:12:38
"Er sagt die Wahrheit.", kommentierte Maguerite die Äußerungen des Caynabiers in Richtung von Shiver: "Das heißt zwar nicht, dass er wirklich verfolgt wird, aber er denkt es wenigstens."
Eigentlich hatte Maguerite schon zuviel gesagt. Es konnte leicht als Magie gewertet werden, zu wissen ob jemand log oder nicht und sie war schon beim Kampf gegen die Reptilien unvorsichtig gewesen. Sie hoffte, dass keiner der Teilnehmer der Expedition sie bereits genauer beobachtete. Sie wusste was es hieß geächtet zu sein für etwas wofür sie nichts konnte. Der Erdenfluss hatte sie berührt als sie ein Kind war und seid dem musste sie darunter leiden, obwohl sie nie jemanden etwas zu leide getan hatte, zumindest niemanden der es nicht auch verdient hätte.

Während sie selbst an die Höhle dachte in der sie zum ersten Mal das verräterische Funkel der Magie in der Luft gesehen hatte, merkte sie, dass sie bereits Krok'la folgten. Die andere Expedition schoß es ihr durch den Kopf. Ob sie wohl glücklich sein würden Konkurrenz zu treffen?
"Wir wurden angeheuert nach einer seltenen Pflanze zu suchen, der botanische Garten von Middlesteal soll Unsummen für ein Exemplar dieser speziellen Gattung zahlen.", tischte sie jappsend eine dicke Lüge auf, die ihr wie von selbst über die Lippen kam.[1]
 1. Bluff 28
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 20.03.2014, 20:35:24
Simon folgte zusammen mit dem anderen dem Fremden. Zwar hatte er seinen Säbel weggesteckt, aber behielt mit der Hand das Heft fest umklammert, um seine Wahlwaffe jederzeit ziehen zu können. Was der Craynarbier erzählte, war interessant, denn scheinbar gehörte er zu McKinkais erster, verschollener Expedition, auch wenn Simon sich fragte, ob der Kerl vielleicht als einziger übriggeblieben und im Dschungel verrückt geworden war. Denn warum sollte der Mann sich allein zur Ruine aufgemacht haben, während seine Gefährten im Lager zurückgeblieben waren? Es könnte eine Falle sein. Deswegen war Simon auch dankbar dafür, dass Maguerite scheinbar mühelos eine überzeugende Lüge bezüglich des Aufenthaltsgrunds der Gruppe hier in Liongeli machte. Natürlich hatte der alte Mechomaniker auch der ersten Expedition eine Belohnung versprochen – vielleicht unter anderen Konditionen –, und ein möglicher, aus Gier geborener Konkurrenzkampf wäre nicht auszuschließen, würde der Fremde oder würden die Fremden erfahren, auf wen er oder sie gestoßen waren.
„Wenn man sich diesen Mist hier erst einmal aus nächster Nähe betrachtet hat, weiß man auch, warum“, reagierte der junge Sondergardist in trockenem Ton auf Maguerites Äußerung bezüglich der Zahlung von Unsummen für einen Ausflug hierher.

Aber dann wandte er sich sofort direkt an den Craynarbier.
„Auch wenn es nicht so scheint, freuen wir uns, hier in der Wildnis ein freundliches Gesicht zu treffen, Krok’la. Aber der Dschungel ist gefährlich. Warum warst du allein in dieser Ruine, wenn deine Gefährten im Lager verblieben sind?“, interessierte es ihn zu wissen und er versuchte, dabei beiläufig zu klingen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 20.03.2014, 23:54:21
Krok'la nickte Marguerite zu und schien dabei keine Sekunde an ihrer Lüge zu zweifeln. "Immer diese verrückten Reichen. Anstatt diejenigen zu unterstützen, die das Geld nötig haben, lassen sie sich immer neue Wege einfallen um es zu verschwenden. Der eine will eine alte vergammelte Kugel, der andere Grünzeug und morgen treffen wir auf eine weitere Gruppe, die damit beauftragt wurde, einen Stein zu suchen... und währenddessen müssen meine Brüder und Schwestern in Shell Town hungern." Der Krebsartige seufzte und ging dann weiter voran. Er war erstaunlich behände und schnell, dafür das er verletzt war und einen Panzer trug. Er ging an einem Busch vorbei und pflückte im vorbeigehen einige Beeren, die er aß, während er Simon antwortete und mit einem seiner Arme und einem vielsagenden Blick an die Gruppe auf den Busch zeigte.
"Alles was unsere Gruppe bis jetzt hier getroffen hat, war entweder nicht an uns interessiert oder wollte uns fressen. Ich bin auch froh auf andere Menschen zu treffen!" Einen Moment schien er zu überlegen, dann fuhr er fort. "Die Ruine ist zum großen Teil verschüttet und wir haben abwechselnd gegraben, bis ich auf einen Eingang gestoßen bin. Gerade wollte ich den anderen davon erzählen, als ich die Geräusche hörte und dann um mein Leben gerannt bin. Da es mich verfolgt hat, müssten die anderen noch in Sicherheit sein."
Die Aussicht darauf seine Freunde und Kameraden wieder zu sehen, zauberte dem Mann ein Lächeln ins Gesicht.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 21.03.2014, 20:03:33
Diese neue Entspannung der so schwer verwundeten Krabbe verwunderte Shiver sehr. Er selbst würde kaum eine solche, merkwürdige Ruhe bewahren, wenn ihm sein Arm leblos und verdreht, wahrscheinlich für die Ewigkeit unbrauchbar am Körper hinge. Er würde nicht lächeln, wenn er seine Gefährten wieder sehen dürfte. Er würde überlegen, wenn sie ihn in einer grünen Hölle wie dieser alleine gelassen hätten, wie er ihnen den Hals langsam abdrehte und sie dann einlegte, um die ganzen fleischreißenden Saurier und wenn nicht gar Pflanzen in diesem Dickicht zu besänftigen. Wie konnte man bescheuert genug, alleine durch den Dschungel zu stolpern und sich dann noch halb zerrissen zu erfreuen, wenn man die restliche Truppe wiederfand?
Es gehörte einiges an Wahnsinn oder Dummheit dazu...

...Shiver schüttelte den Kopf. Wie konnte er erwarten, dass die Männer und Frauen, die in der Expedition vor ihnen tätig waren nur einen Deut weiser oder umsichtiger waren als sie selbst. In der Hinsicht waren sie alle Schicksalsgefährten. Sie waren alle in der Hoffnung gewählt, geradezu auserwählt, dumm genug zu sein, die Kugel zurückzubringen, aber mit Glück tatkräftig und stark genug, diese überhaupt erst zu beschaffen. Wenn Dummheit, Notwendigkeit und Nützlichkeit zusammentrafen, war ein hoher Gewinn zu erwarten. So funktionierten die großen Fabriken ihrer Heimat, so funktionierten diese Aufträge. Krok'la war genau so ein armer Tropf wie sie, wahrscheinlich sogar ärmer, weil er bereits einen Arm eingebüßt hatte. Dumm genug, weiter an diesem Auftrag festzuhalten, in seiner Gruppe geborgen genug, um sowas wie Heimat zu spüren und gierig genug, dafür auch alleine die eigene Existenz auf das Spiel zu setzen.
In Anbetracht dieser Erkenntnis beruhigte sich Shivers Gemüt etwas.

"Und du hast nichts geseh'n? Nur g'hört? Kannst das Geräusch beschreib'n? 'Nen Brüll'n? 'Nen unwirkliches Schrei'n? Das Geräusch krachend'n Stein's, weil du'n Eingang ausgegrab'n hast?", fragte Shiver schließlich und es lag nicht mehr sowas feindliches in seinen Worten, wenn auch noch immer eine Spur Genervtheit. Er wäre trotzdem lieber auf den Weg zu den Ruinen. Aber so war es doch in Gesellschaft. Man ging doch noch immer die törichten Wege, wenn man sie nicht allein gehen musste.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 24.03.2014, 22:50:40
Das Lächeln des Craynarbiers verschwand ebenso schnell wie es gekommen war und an seine Stelle trat ein bekannter schmerzverzerrter Ausdruck. Das Wissen und die Freude darauf die Menschen wiederzusehen, mit denen er mehrere Tage und Wochen in dieser Hölle überlebt hatte, half ihm jetzt nicht mehr über die stechenden Schmerzen hinweg, die die halbwegs geheilten Biss- und Schnittwunden verursachten. Nach schon wenigen Minuten forderte der noch immer schlechte Zustand seinen Tribut. Schwer schwitzend fiel Krok'la in den matschigen Boden. Anstatt allerdings liegen zu bleiben und aufzugeben, richtete er sich langsam zitternd wieder auf und ging weiter, während er die Fragen Shivers beantwortete.

"Ich habe nie gesehen – zum Glück! Das Brüllen alleine war so grässlich, das ich keine Lust hatte mir das Wesen anzusehen, das diese Geräusche erzeugt hat. Ich konnte es aber immer spüren... seinen heißen, fauligen Atem nur wenige Zentimeter hinter mir. Die Krallen, die bei jedem Schritt über den Boden schabten... hätte ich mich umgedreht um es mir anzusehen, dann wäre ich jetzt nicht mehr am Leben."

Er blieb stehen und sah sich um. Er schien irritiert zu sein.

"Ich habe es jetzt seit einigen Minuten nicht mehr gehört. Hat es Angst vor so einer großen Gruppe oder plant es etwas? Beobachtet es uns vielleicht?"

Angestrengt lugte er in das Dickicht und hoffte wohl eine Spur von dem Monster zu erspähen, doch es war wie vom Erdboden verschwunden – wenn es überhaupt jemals da gewesen war. Nichtsdestotrotz lief die Gruppe weiter durch den dichten Dschungel. Das Lager zu finden hatte jetzt höchste Priorität, denn auch wenn ihnen das Wesen anscheinend nicht mehr folgte, man konnte sich nicht sicher sein. Außerdem hatte es dennoch einige Vorteile, sich das Lager anzusehen und mit den Menschen dort zu sprechen. Vielleicht konnte man einige wichtige Informationen über die Kugeln sammeln?
So ging es weiter durch den Dschungel. Begleitet von strömendem Regen und dem Geschrei einiger Affen kam die Gruppe gut voran. Dann, ganz plötzlich, waren sie da.

Doch statt einer herzlichen Begrüßung erwartete sie nur der Tod.

Auf einer Lichtung standen vier große Zelte, die von Planen und einigen einfachen, aus Stoff gefertigten Dächern, die als Sonnenschutz dienten, umgeben waren. Unter den Planen und Stofftüchern standen einige grob bearbeitete Baumstämme, die als Sitzgelegenheiten und Tische dienten. In der Mitte des Lagers brannte ein großes Lagerfeuer – der Topf darauf verbreitete noch immer einen angenehm würzigen Geruch. Dieser wurde allerdings von dem eisernen Geruch fast schon vertrieben. Frisches Blut.
Auf den Tischen, an Bäume gelehnt und einfach auf dem Boden verteilt, lag die Ausrüstung der Gruppe. Schaufeln und Spitzhacken, um die Ruine freizulegen, Schriften, Kleidung, Waffen und alles andere, das man zum Überleben in Liongeli benötigte. Doch das war es nicht, das die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich zog.

Der Boden war blutgetränkt und vier Menschen – zwei Männer und zwei Frauen – lagen in dem Lager. Schon von weitem war zu erkennen, das sie tot waren. Tiefe Schnitte waren in Kleidung und Körper zu sehen und sie waren wie regelrecht in Rot getaucht.
Krok'la konnte ein geschrienes "Nein!!" und ein Schluchzen nicht unterdrücken. Sofort lief er auf seine leblosen Freunde zu, um alles in seiner Macht stehende zu tun, das längst Geschehene wieder rückgängig zu machen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 25.03.2014, 13:49:07
Schockiert hob Aether seine Kanone und sah sich hastig im zerstörten Lager um, ob der Angreifer sich eventuell noch in näherer Umgebung aufhielt. Der Craynabier tat ihm aufrichtig leid. Noch vor wenigen Minuten hatte er ihm und seinen Begleitern misstraut, sich sogar auf einen potentiellen Kampf eingestellt. Doch nun war alles völlig anders gekommen und Aether wünschte sich, er hätte die verstorbenen Abenteurer kennen lernen können.
Langsam stieg er über die verstreute Ausrüstung, während er nach Hinweisen über den Verlauf der Tat suchte.[1] Er wagte es noch nicht, die Leichen genauer zu untersuchen. Er wollte Krok'la den Moment der Trauer gewähren und hoffte innerlich, dass sich jemand anders darum kümmern würde, welcher sich besser mit Wunden und Verletzungen auskannte.
Hatte das Biest aus der Ruine sie irgendwie überholen können, ohne dass sie es bemerkten? Oder wurde das Lager von einer gänzlich anderen Bedrohung überrannt?
 1. Warnehmung 19
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 25.03.2014, 15:51:33
Carls Freude vetrautere Lebensformen im Dschungel zu finden verschwand sofort, als er das Lager sah.
"Was ist hier passiert?", murmelte er entsetzt. Sein erster Gedanke war ein Raubtierangriff, den er aber sofort verwarf. Raubtiere hätten ihre Opfer gegessen. Also war eine dritte bewaffnete Gruppe in der Umgebung. Um seine Theorie zu bestätigen ging er zu den Leichen. Er sah sich im Lager um, ob es eindeutige Kampfspuren gab, oder ob es ein Hinterhalt war, dass die Opfer keine Zeit zur Verteidigung hatten. Lag die Ausrüstung verteilt am Boden, weil jemand das Lager durchsucht hatte, oder war die Gruppe einfach unordentlich? Gab es Spuren, dass eventuell mehr als vier Menschen zur Gruppe gehörten?[1]

"Krok’la, ist das deine Gruppe? Deine ganze Gruppe oder waren es mehr? Oder gehört vielleicht jemand nicht dazu?", fragte er den Craynarbier ohne die Augen vom Lager und den Toten zu lassen.
Carl kniete sich neben einen der toten Männer und untersuchte die Wunden.[2]
 1. Wahrnehmung: 18
 2. Heilkunde: 12
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 25.03.2014, 20:02:29
Während der Craynarbier über seinen gefallenen Kameraden kniete und jämmerlich weinte, näherten sich Aether und Carl vorsichtig dem Lager um es zu untersuchen. Dabei brauchte der Schurke aus Middlesteel sich nicht lange umzusehen, um einen kleinen Trampelpfad auszumachen, der von zertretenen Gräsern und zur Seite geschlagenen oder geknickten Ästen umgeben war. Er führte in nördlicher Richtung aus dem Lager und war nach wenigen Metern im Dickicht verschwunden. Bis auf die Gruppe selbst, schien aber nichts Lebendiges mehr in der näheren Umgebung des Lagers zu sein.
Währenddessen wagte sich Carl näher an die Leichen und das Lager heran. Sein Blick schweifte als erstes über die Leichen, bevor er für einen Augenblick bei der Ausrüstung verharrte und sich überlegte, was passiert sein konnte. Anscheinend hatte es einen Kampf gegeben, denn die Säbel und Macheten der Gruppe waren blutbesudelt. Nachdem sich Carl eine der Schusswaffen näher angesehen hatte, bemerkte er schnell, das sie abgefeuert worden war. Einige Kristallsplitter der ausgeworfenen Munition lagen auf dem Boden. Aber das war noch nicht alles, denn Carl konnte anhand der Waffen ausmachen, das mindestens Fünf Personen zur ersten Expedition gehört hatten.
So war die Antwort, die Krok'la unter schluchzen hervorbrachte, auch nicht überraschend für den Alchemisten.

"Das hier sind Christopher und Laura. Da drüben liegen Abby und Morgan aber es fehlen noch zwei... ich hätte nicht weglaufen dürfen... ich... ich..."

Seine Stimme versagte und wieder fing er an zu weinen. Carl ließ ihm Zeit und sah sich die Leichen genauer an. Einer der Männer war von Kugeln fast schon durchlöchert. Die anderen Leichen wiesen tiefe Schnitte auf aber Carl konnte nicht erkennen, was genau diese Schnitte verursacht hatte. Zumindest wusste er das irgendetwas langes, wie zum Beispiel eine Klinge, dafür verantwortlich war. Es hätte aber genau so gut eine extrem scharfe und große Kralle eines Waldbewohners gewesen sein können.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 26.03.2014, 00:12:38
Schweigend hielt sich Wolf hinter dem angeschlagenen Craynarbier um diesen nötigenfalls zu stützen und hatte sich schon ein Wenig entspannt, als das Lager in Sicht kam ohne das auf dem Weg verdächtige Geräusche zu hören waren. Umso härter traf ihn dafür der Anblick der Toten, insbesondere noch verstärkt durch den Kontrast zum gemütlichen ja schon beinahe heimeligen Eindruck des restlichen Lagers. So lässt er sich auch einfach von den Anderen mitreissen und eilt ebenfalls einfach ins Camp um die Leichen zu untersuchen.
Als auf den ersten Blick sichtbar wird, dass es sich wohl kaum um einen Angriff durch Tiere handelt[1], ernüchtert ihn dies aber schnell wieder und er erinnert sich daran was er mal über das Vorgehen in ähnlichen Situationen gehört hat. So laut wie er sich angesichts der Lage und aktuellen Situation traut ruft er, Halt! und fährt dann leiser fort, „bleibt bitte alle da stehen wo ihr gerade seid. Wenn wir herausfinden wollen was hier passiert ist, sollten wir zuerst die Spuren untersuchen und das wird so schon nicht einfach und wir noch schwieriger je mehr ihr herumlauft. Gleichzeitig sollte jemand Wache halten, falls wer oder was auch immer hierfür verantwortlich war, noch in der Nähe ist und vielleicht zurückkommt.
 1. Nehme ich an da keine Frassspuren oder fehlende Gliedmassen erwähnt wurden
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 27.03.2014, 12:11:04
Sofort blieb Aether stehen, als Wolfhard den Befehl dazu gab. Er verstand ihn vollkommen. Wenn sie wissen wollten, was hier geschehen war, sollten sie jedem nützlichen Beweis nachgehen und durften auf keinen Fall Gefahr laufen, einen Hinweis durch Unachtsamkeit zu vernichten. Ruhig ließ sich Aether noch einen kurzen Augenblick Zeit, die Spuren mit den Augen zu verfolgen, bis er schließlich den Trampelpfad bemerkte und in dessen Richtung deutete.

"Was auch immer angegriffen hatte... Es hat sich in diese Richtung aus dem Staub gemacht. Da bin ich mir ziemlich sicher, Gentlemen!" Kurz hielt er inne. Sofern ihn seine Sinne nicht trügen würden, war er überzeugt davon, dass ihre Gruppe mittlerweile allein war. Er konnte kein Anzeichen ausmachen, was auf eine fremde Präsenz hingewiesen hätte. "Sie sind auf jeden Fall fort. Für den Moment sollten wir uns die Zeit nehmen, alles genau zu untersuchen und uns einen Reim darauf machen. Seit dennoch achtsam!"

Der Schurke behielt seine Kanone in der Rechten, während er den Tatort genauer untersuchte. Er wollte nach Hinweisen suchen, welche ein genaueres Bild der Angreifer an den Tag bringen könnten. Wie viele waren es? Wie groß? Er konzentrierte all seine Sinne, um sich einen Reim aus der Situation zu machen.[1] Krok'la hatte erwähnt, dass jegliche Spur zweier Mitglieder ihrer Expedition fehlte. Konnte es möglich sein, dass sie noch am Leben waren? Wenn ja, gab es Anzeichen dafür, in welche Richtung sie geflohen waren?[2]
 1. Wahrnehmung 20
 2. Wahrnehmung 12
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 27.03.2014, 21:43:08
Anhand der Fundorte der Leichen und der auf dem Boden verteilten Ausrüstung, konnte Aether Shanty erkennen, das ein Kampf an mehreren Orten des Lagers stattgefunden haben muss. Die Leichen waren nicht bewegt worden und im Lager verteilt, sodass es sich entweder um einen extrem schnellen und gewandten oder mehrere Angreifer gehandelt haben muss. Die Pflanzen, Büsche und Lianen am Rande des Lagers waren nur zu einem geringen Teil abgeknickt oder abgeschnitten, was aber auch vom Lageraufbau selbst stammen konnte. Es waren dort aber keine Blutspuren zu sehen, die auf fliehende Verletzte hindeuteten.

"Vielleicht sind sie noch am Leben! Wir müssen hinterher!"

Krok'la war wieder aufgestanden und fing an sich in Bewegung zu setzen. Langsam humpelte er auf den Pfad zu und wurde dabei immer schneller und entschlossener. Er wusch sich die Tränen aus dem Gesicht und starrte anschließend auf den Pfad, schien dabei aber irgendwie durch ihn durch zu blicken. Die Trauer und die Schmerzen der letzten Minuten waren in Rachegefühle übergegangen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 29.03.2014, 01:02:46
Simon hatte auf dem Weg zum Lager an Krok’las Zurechnungsfähigkeit gezweifelt, aber auch mit dem Gedanken gespielt, dass der schwerverletzte Craynarbier womöglich unter Schock stand und deswegen unter Verfolgungswahn litt. Mitgenommen, wie der arme Mann war, konnte das gut möglich sein. Jedoch tat sich, sobald sie ihr Ziel erreicht hatten, ein ganz anderes Bild auf: Offenbar hatte Krok’la die Wahrheit gesagt. Er und seine Freunde waren tatsächlich angegriffen worden – nur sah es ganz danach aus als habe das mysteriöse Ungeheuer, vor dem der Craynarbier geflohen war, in der Zwischenzeit den Rest der ersten Abenteurergruppe massakriert. Oder waren es mehrere Kreaturen gewesen, die dieses Gemetzel veranstaltet hatten? Oder war der Gruppe etwas oder jemand anderes zum Lager gefolgt?

Wer oder was es auch gewesen war: Der Anblick, den die Szene des überrannten Lagers bot, war erschreckend. Überall war Blut und auf Anhieb waren vier Opfer zu erkennen. Den lauten Ausbruch der Trauer, den Krok’la zeigte, konnte Simon gut nachvollziehen. Er selbst stapfte mit offenen Augen, vorsichtigen Schritten und mit seinem Säbel in der Hand auf das Blutbad zu. Mitglieder der Gruppe begannen bereits mit Untersuchungen und Begutachtung der Lage. Simon blieb wachsam. Auch wenn Wolfhard dazu aufgefordert hatte, dass jemand Wache halten sollte, hatte für den jungen Sondergardisten die Aufklärung der Geschehnisse hier im Lager die gleiche Priorität. Er wollte wissen, womit sie es zu tun hatten. Hatte ein Wesen diese Abenteurer niedergemetzelt oder waren es mehrere gewesen? Tiere oder doch humanoide Dschungelbewohner? Oder vielleicht Leute aus zivilisierteren Gefilden? Schmuggler? Gesetzlose? Eine weitere Gruppe, die hier auf der Suche nach irgendetwas war?

Simon hielt, während er mit bedächtigen Schritten umherging und sich umsah, Ausschau nach Dingen, die ihm seltsam vorkamen, weil sie in einem Lager wie diesem wohl nichts zu suchen hätten. Dinge, die nicht danach aussahen als könnten sie den Opfern gehört haben.[1] Des Weiteren suchte er zwischen all den anderen Spuren nach Spuren, die hervorstachen, weil sie womöglich nicht von Menschen stammten.[2] Klauenabdrücke am Boden, Fell, Schuppen… Irgendetwas. Denn wenn nichts darauf hinweisen würde, dass hier Tiere gewesen waren, müssten sie fest damit rechnen, dass Personen Krok’las Freunde abgeschlachtet hatten. Vielleicht waren sie noch in der Nähe und versteckten sich im Unterholz – beobachtend und wartend, bis sie hervorbrechen und auch die Neuankömmlinge angreifen würden. Doch anstatt sich nur auf seine Augen zu verlassen, griff Simon zusätzlich noch auf etwas anderes zurück: seine Irrnebelmagie. Mit ein wenig Ruhe und Konzentration versuchte Simon, andere Lebewesen in seiner Umgebung auszumachen, die vom Erdenfluss oder sogar vom Irrnebel berührt worden waren.[3] Als Sondergardist war ihm die Gefahr, die der Irrnebel mit sich brachte, ständig bewusst – nicht umsonst hatte man ihm den Bänderring angelegt. Der Irrnebel konnte Personen, die er befiel, jederzeit verrückt machen. Und was wäre verrückter als ein Gemetzel wie dieses hier? Die Weltensänger jagten Irrnebler, die sich den auferlegten Regeln wiedersetzten. Aber hatte vielleicht ein oder mehrere Irrnebler hier im Dschungel Zuflucht gesucht? Oder steckte eine ganz andere Art von magischem Wesen hinter dieser Untat? Simon wollte nichts ausschließen und sich möglichst sicher sein, was ihn erwartete, bevor er die Verfolgung aufnehmen würde.
 1. Wahrnehmung: 25
 2. Wahrnehmung: 23
 3. Detect magic (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/d/detect-magic)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 31.03.2014, 02:03:30
Obwohl das Lager einen so verwüsteten, zerstörten Eindruck machte, die Leichen dem ganzen einen Makaberen und dunklen Ausdruck verliehen und immer wieder die Blicke der Gruppe auf sich zogen, konnte Simon einige ungewöhnliche Dinge in dem Lager finden. Es fielen ihm die Gegenstände auf den Tischen auf, die durch Stoffe von der Sonne geschützt wurden. Teilweise waren sie unter Planen dünnen Stoffes verborgen, sodass man nur ungefähre Formen und Farben erkennen konnte.
Gegenstände wie diese hatte der Sondergardist noch nie gesehen, denn als er sich dem Tisch näherte und die Planen hob, waren auch Einzelheiten auszumachen. Dreck und Erde hatte sich an den seltsam geformten Dingern abgesetzt. Sie waren aus einem Material gefertigt, dessen Farbe einem tiefen, dunklen Braun - fast Schwarz - glich. Vorsichtig wischte er etwas Staub und Dreck von einem ovalen Objekt, das an ein zu groß geratenes Ei erinnerte. Das Material war fest, strahlte aber seltsamerweise etwas Wärme aus, weshalb Simon schnell die Hand wieder löste. Die anderen Objekte auf dem Tisch glichen diesem in ihrer Farbe aber die Form war immer anders. Erinnerte eines der Objekte noch an eine Art Steinafel, war das andere gewunden und verformt.
Es musste sich um Dinge handeln, die die Gruppe bei der Ausgrabung der Ruine gefunden hatte. Vorsichtshalber ließ der Irrnebler einen magischen Blick über das Lager und die Objekte streifen. Dabei erkannte er, das das eiförmige Objekt mit dem Erdenfluss verbunden war und dem Land stetig seine Magie entzog. Ob man sich vor diesem Ding - was auch immer sein Zweck war[1] - in Acht nehmen musste, würde man herausfinden müssen.
Simon wandte sich währenddessen noch einmal den Spuren zu und versuchte aus dem Wirrwarr aus Abdrücken herauszulesen, ob die Spuren alle menschlich waren. Tatsächlich waren keine tierischen Spuren zu sehen - etwas seltsam war nur, das einige Spuren viel weiter in das Erdreich eingedrungen waren als andere. Krok'la war derweil auf dem Weg, dem Trampelpfad zu folgen. Wütend schlug er einige Büsche zur Seite und schien entschlossen zu sein die Angreifer zu finden.
 1. Knowledge Engineering, Arcana bzw. Spellcraft bitte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 01.04.2014, 18:25:58
Völlig geschockt stand Maguerite in der Mitte des Lagers. Sie war sich sicher, dass Krok'la die Wahrheit über die Gefhar gesagt hatte, oder zumindest geglaubt hatte in einer solchen zu schweben. Doch anscheinend waren sie nur genau zur Gefahr gelaufen. Frewillig, wie ein Schwein auf die Schlachtbank.
Maguerite zog ihre Pistole, zu mehr fühlte sie sich nicht in der Lage. Sie sah wie ihre Gefährten ausschwärmten, doch sie blieb einfach stehen wo sie war. Wenn es etwas zu finden gab, würden sie es wahrscheinlich finden und sie musste es sich nicht zumuten die Leichen aus der Nähe zu sehen. Das Blut aus der Ferne reichte ihr.

Sie wartete insgeheim nur darauf, dass Shiver seinen Senf dazu abgab. Wenn sie ganz ehrlich war wusste sie nicht wie sie reagieren würde. Es war seine Art mit den Dingen umzugehen, aber es war auch seine Art Leute auf die Palme zu bringen. Selbst Maguerite, auch wenn sie sich versuchte immer zusammen zu reißen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 01.04.2014, 23:26:54
Während Marguerite wie paralysiert das verwüstete Lager betrachtete und lieber in sicherer Entfernung blieb, sah sich Wolfhard den Pfad und Simon seinen seltsamen Fund an. Der Pfad, dem Krok'la wütend folgte, schien auf den ersten Blick auch von dem oder den Angreifern genutzt worden zu sein. Tatsächlich waren jetzt - abseits des Lagers und dem Chaos, das darin herrschte - die Spuren einfacher zu deuten. Mit einem geübten Blick konnte Wolfhard feststellen, das drei Personen sowohl zum, als auch vom Lager weggelaufen waren. An der Tiefe der Spuren in dem feuchten Erdreich war zu erkennen, das sie es auch sein mussten, die die restlichen Mitglieder der anderen Expedition verschleppt hatten. Etwas Blut hatte sich dabei mit der Erde vermischt aber allgemein zu wenig um davon ausgehen zu müssen, das Leichen fortgeschafft worden waren. Deshalb waren die Abstände zwischen den einzelnen Fußabdrücken auch nicht sehr groß. Auch schienen die Angreifer barfuß gewesen zu sein und nichts deutete auf Krallen oder ähnliches hin. Die restlichen Spuren waren älter und stammten von leichteren Personen.
Simon nutzte die Zeit um sein Fundstück eingehender zu betrachten und zu studieren. Nachdem er es grob vom Schmutz befreit hatte, fielen ihm einige Linien auf, die in den eiförmigen Gegenstand geritzt worden waren. Sie waren nicht besonders tief und kamen dem Sondergardisten seltsam bekannt vor, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, wo er sie schon einmal gesehen hatte. Schließlich folgte er einer der Linien, die sich um den gesamten Gegensand windete. Einem Impuls folgend, fing er an zwei Teile des "Eis" in entgegengesetzte Richtungen zu drehen und tatsächlich: Das Ding ließ sich aufschrauben! Vorsichtig legte er die beiden Hälften vor sich auf den Tisch und betrachtete seinen Fund. Das innere bestand aus einem weicheren schwarzen Material, das einen weiteren Gegenstand umschloss und wohl vor Erschütterungen und ähnlichem schützen sollte.

(http://i.minus.com/jYVgBl30qkyz6.jpg)

Es erinnerte an eine zu groß geratene Spritze, die noch zur Hälfte mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war. Von genau dieser Flüssigkeit ging auch die magische Strahlung aus. Der Sondergardist konzentrierte sich auf seine Erfahrungen mit dem Irrnebel und die Ausbildung zum Sondergardist. Er erkannte an den der Art, wie diese Flüssigkeit mit der Magie der Erde verbunden war, das es sich um nichts schädliches handeln konnte. Tatsächlich war er sich sogar sicher, das diese Flüssigkeit, sollte man sie jemandem injizieren, sogar fähig war die Heilkräfte des Körper für einige Sekunden um ein vielfaches zu verstärken und so Wunden zu schließen und schwere Verletzungen zu heilen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 02.04.2014, 22:31:36
Während Aether weiter über die Schlüsse nachdachte, welche er aus seinen Beobachtungen zog, malte er sich innerlich ein Bildnis zusammen, wie die Szenerie hätte ablaufen können.
Scheinbar waren die Mitglieder der ersten Expedition nahezu völlig überrascht von mehreren Personen angegriffen worden. Erst hatte er an ein Rudel dieser furchterregenden Echsen gedacht, welche sie in ihrer ersten Nacht, außerhalb der Meersäufer, überrascht hatten und beinahe Samuals Leben genommen hätten... Doch ein entscheidender Hinweis passte nicht zu diesem Bild.

Es konnten keine Tiere gewesen sein, zumindest war er überzeugt davon, dass sie die Kadaver angefressen hätten, bzw. Mit in ihren Bau geschleppt, wie die Saurier es damals mit Samual versucht hatten. Also blieb im Prinzip nur das Argument, dass es sich tatsächlich um denkende, intellektuelle Gegner handelte. Eine andere Gruppe, welche nach den Ruinen suchte? Ein Stamm Wilder? Oder gar verfluchte Quatershifter?

Der Schurke schrak aus seinen Gedanken hoch, als er bemerkte, wie Krok'la von Trauer erfüllt, die Verfolgung aufnahm. "Warte, Krok'la!" schrie er dem Craynabier hinterher, während er, seine Pistole stehts in der Rechten, dem Trauernden folgte. "Mister Krok'la... Warten sie doch! Bei all ihrer Trauer, ich wäre der Letzte Verfluchte auf dieser Welt würde ich sie nicht nachvollziehen können, doch halten sie es wirklich für ratsam alleine in die Schlacht zu ziehen? Wenn ihre Freunde noch am Leben sind, ich verspreche, wir werden sie finden! Doch wir müssen klug vorgehen und dürfen nicht einfach kopflos hinterher laufen!" Aether versuchte all seine Überzeugungskünste, den Craynabier aufzuhalten.[1] "Warten sie. Denken sie nach... Sie lebten wohl schon einige Zeit hier in der Gegend.. Was genau liegt in dieser Richtung?" Mit der Linken deutete er grob auf den Pfad aus Spuren, welcher sich, zumindest für seine Augen, rasch im Gebüsch verlor.
 1. Diplomatie 20
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 03.04.2014, 04:10:15
Simon wusste nicht, was genau sie erwarten würde. Spuren von Raubtieren wie in etwa solche, die Raubsaurier oder irgendetwas anderes mit scharfen Krallen hinterlassen haben könnte, hatte er nicht gefunden, doch Spuren von Humanoiden konnten vieles Bedeuten. Wilde Craynarbier, Schmuggler oder andere Gesetzlose, den Weltensängern entflohene Nebelbrüder und -schwestern oder gar diese Pflanzenwesen. Das war für ihn schwer einzuschätzen. Erst einmal begutachtete er interessiert den Fund, den er dank seiner Irrneblersinne gemacht hatte, und konnte nicht widerstehen, den wie eine Spritze anmutenden Gegenstand aus seinem Schutzbehälter zu nehmen, um ihn genauer betrachten zu können.
„Ich habe hier etwas Interessantes entdeckt“, machte er auf sich aufmerksam, nachdem er zu einem Schluss gekommen war.
„Es scheint eine Spritze zu sein, mit der sich eine Flüssigkeit injizieren lässt, die mit dem Erdenfluss verbunden ist“, teilte er seine gewonnenen Erkenntnisse mit den anderen.
„Das ist wirklich faszinierend. Ich bin mir sicher, dass dieses Mittel die körpereigenen Heilkräfte verstärkt und so Wunden schließen kann. Wenn wir sparsam damit umgehen, werden wir gut damit auskommen. Ich hatte schon befürchtet, dass wir Lage kommen, dass uns die Heiltränke ausgehen, aber hiermit wären wir für den Notfall abgesichert“, kommentierte er seinen Fund, während er ihn wieder zurück in das Ei legte und dieses wieder zuschraubte, denn so ein wertvoller, lebensrettender Gegenstand bedurfte Schutz und im dafür vorgesehenen Behälter wäre er am besten aufgehoben.
„Du hast doch nichts dagegen, Krok’la“, bezog Simon den Craynarbier eher beiläufig mit ein und beanspruchte die Spritze wie selbstverständlich für die Gruppe. Ihm lag es fern, das Lager zu plündern, doch Krok’la hatte vorerst niemand anderen mehr als alle Anwesenden, und Simon wollte dem Craynarbier helfen.
Der junge Sondergardist entschied sich allerdings dafür, die Spritze nicht selbst zu behalten.
„Hier Carl, in deinen Händen ist das am besten aufgehoben.“ Er drückte das Ei dem Alchemisten, der sich bisher um ihre Wunden gekümmert hatte, in die Hand und zeigte sich dann bereit, weiterzugehen.
„Ich rate nun dazu, die Verfolgung aufzunehmen. Gemeinsam.“
Dabei blickte er Krok’la an.
„Wir wissen nicht, wie viele Gegner uns erwarten, aber abwarten, bis sie sich uns zum Ziel machen, können wir nicht, sonst enden wir vielleicht wie Krok’las Freunde. Wir sollten wirklich nicht kopflos vorgehen, sondern bedacht“, stimmte Simon Aether zu.
„Möglicherweise gelingt es uns, sie zu überraschen.“
Erwartungsvoll blickte er in die Runde. Wären die anderen dazu bereit, in den Kampf zu ziehen, der sie sicherlich erwarten würde?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Samual am 04.04.2014, 18:40:26
Samual schaut wie immer erstaunt zu wie die Tränke ihre Wirkung tun und der Cybanarier schnell wieder auf den Beinen ist. Das reden überlässt er lieber den anderen, auch wenn er nicht so brüsk wie Shiver ist würde er wohl mehr Unheil anstellen als gutes tun. Gleichgültig in welches Camp sie gehen so lange es verteidigbar ist folgt er wie die anderen auch Krok´la. Jedoch packt er sein Gewähr nicht weg wie Simon seinen Säbel.

Der Geruch des Frischen Blutes und die Abwesenheit von Geräuschen die auf ein Camp schließen lassen, bringen Samual sofort vorsichtiger werden zu lassen. Während Marguerite vor Schock wie gälähmt ist und die anderen das Lager durchsuchen hält er wie Shiver Wache, seine Aufmerksamkeit stets nach außen gerichtet. So überrascht ihn der Aufbruch von Krok´la auch ein wenig und er muss sich erstmal umschauen was die anderen machen.

Simon und Carl sind mit dem Gegenstand beschäftigt und Wolfhard hat hoffentlich den Cybernarier im Griff. Marguerite steht mit der Pistole in der Hand noch an der Stelle wo sie gestoppt hat. Er wusste nicht viel über die anderen vielleicht sollte er anfangen mehr über die anderen heraus zu finden, den Wolfhard hat Recht selbst er, der nichts über Spuren lesen weiß, konnte sehen das die Gruppe hier keine Chance hatte, obwohl sie sicher mit Gefahr umgehen konnten, sonst wären sie nicht hier gewesen. Langsam geht er zu Marguerite. "Haben sie schon mal so ein Schlachtplatz gesehen? Normalerweise hätte ich derjenige sein sollen der das Schlachten macht. Das hier wurde mit Präzision ausgeführt und trotzdem mit einer Wildheit die ihresgleichen sucht." Die Stimme des Schützen war ruhig, als er die paar Sätze sagt. Der blick nun nicht nach außen sondern ins Lager gerichtet dort wo die Überreste der anderen Gruppe lagen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 05.04.2014, 18:52:04
"Höchst interessant...", meinte Carl und betrachtete die Spritze. Ihre Wirkung beruhte zwar auf dem Erdenfluss und nicht auf höherer Alchemie, aber laut Simon düfte die Wirkung die gleiche sein, wie bei Carls Heil-Tinkturen. "Wie so oft in der Welt: Unterschiedliche Ursache, gleicher Effekt."
Ohne den Blick von der Spritze zu nehmen, wandte er sich wieder dem aktuell wichtigeren Thema zu: "Ich bin der Meinung, dass wir uns nochmal ganz genau hier umsehen sollten, auch in den Zelten. Vielleicht haben die Angreifer noch mehr interessante Dinge übersehen, die wir nicht unbeaufsichtigt zurücklassen sollten. Denn aufteilen sollten wir uns in keinem Fall, der Dschungel ist zu gefährlich."

Krok'las spontane Verfolgung war dumm aber nachvollziehbar. Carl hoffte, dass der Craynarbier auf Aethers Rufe reagiert, sonst dürften sie ihren neuen Freund schon sehr bald wieder verlieren.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 06.04.2014, 20:37:18
Während seine Gefährten ihren Impulsen und ihren Theorien folgten, wachte Shiver zuerst über seine Mitstreiter. Ihn überrascht ein Angriff nicht. Nicht wegen des möglichen Monsters oder irgendwelcher Waldtiere. Shiver bewegte sich, nachdem alle die ersten Spuren gesucht und gesammelt hatten und Wolfhards Befehl im Sand der Zeit verlief, selbst auf den Platz. Er traute Samual zu, dass seine Augen wachsam genug waren.
Ohne also ein Wort zu den Vorgängen zu verlieren, blieb Shiver vor der Leiche stehen, die von Kugeln durchlöchert war. Er befühlte die Leiche kurz und berührte etwas Blut, alleine um zu testen, ob es schon erkaltet war oder noch warm war. Dann durchsuchte er die Taschen der betreffende Leiche, um dies dann bei all den anderen Leichen, dann bei den Rucksäcken und schließlich auf Carls Anregung bei den Zelten zu wiederholen. Vor allem achtete er darauf, ob genügend Rucksäcke vorhanden waren und ob ausgerechnet Gegenstände, die der Versorgung dienten, entwendet wurden[1]. Dann schaute er sich selbst nach Spuren um, gab es Schleifspuren oder abgeknickte Lianen oder Gebüsch, welches daher stammte, dass man jemand durch die Gegend trug oder eben, ob es sonstige Auffälligkeiten gab[2].
Für den verhärmten Shiver war zu diesem Zeitpunkt nicht auszuschließen, dass sie sich selbst an die Kehle gegangen waren. Augenscheinlich hatten sie die Ruine gefunden und es hätte Streit geben können, über die Ausrichtung, über die Funde, darüber wie viel Geld zu machen war. Vielleicht waren sie sich selbst nicht sicher, ob sie zurück zu McKinkai sollten oder die Kugel für sich gebrauchen wollten und konnten. Vielleicht waren sie auch alle zu lange in diesem Dschungel und wurden rammdösig.

Shiver kehrte nach all diesen Untersuchungen in den Kreis seiner Gefährten zurück. "Vielleicht entführt, vielleicht gefloh'n, vielleicht Schuld an'm Schlamassel.", kommentierter er nur trocken und zündete sich eine Zigarette an. "Wenn ihr Ableb'n nich's mit'm Tierreich zu tun hat, und das sieht nich' danach aus, werden das wohl kaum die Pflanz'nköppe gewes'n sein. Die führ'n keine Knift'n, oder? Entweder Räuber, wovon das nich' so viele geb'n wird oder also,  dass s'e 'nen Streit hatt'n. Wenn das so war, find'n wir an der Ruine eh am meist'n raus. Lasst dorthin."
Shiver war ein Stück weit beruhigt, dass sich die Probleme mit der möglichen Konkurrenz von alleine erledigt hatten. Sicher, sie waren brutal niedergemetzelt wurden und das war nie ein schöner Anblick. Aber Shiver zuckte mit den Schultern. Gab schlimmere Enden. Über Monaten an Gelbsucht verrecken oder über Tage in den Straßen verhungern, während fette Bonzen einen umgaben und auf einen herabstarrten. Langsam in Middlesteels Kanalisation ertrinken, mit zwei Säcken Mehl zusammen, die einem als Gewicht umgebunden wurden, oder sonstige Arten des langen und grausamen Todes. So wie sie durchlöchert waren, war es brutal, aber wahrscheinlich relativ kurz. Sicher, nicht vergleichbar mit dem harmlosen Entschlafen im hohen Alter in einem alten Ohrensessel, aber wer hatte schon solches Glück? Shivers Ängste waren andere. Ein Schluck Alkohol wäre jetzt schon oder Zweisamkeit mit einer Frau. Und Shivers Hintern juckte furchtbar seit er sich beim Waschen in irgendwelche unbekannten Nesseln gesetzt hatte. Das war furchtbar, nicht so ein Anblick wie er in Middlesteel jeden Tag in der Gosse vorkam. Shiver rümpfte die Nase und machte sich bereit zum Aufbruch.
 1. Perception 19 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg906923.html#msg906923)
 2. Survival 20 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg906923.html#msg906923)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 07.04.2014, 19:06:15
Erschrocken wandte sich Maguerite ab als Simon offenbarte, dass die Spritze mit dem Erdenstrom gekoppelt sei. Er machte nicht den Eindruck sich mit derlei Sachen wirklich auszukennen, Carl hätte sie dies zugetraut. Er schien mehr dem typischen Bild eines Tüftler nahe zu kommen. Neben anderen ließ dies einen weitern Schluß zu. War er selbst vom Irrnebel berührt? War er gar ein Weltensänger? Mühsam versuchte sie ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. Im besten Falle war er wie sie. Im schlimmsten Falle war er das genaue Gegenteil.

Unbewusst suchte sie Shivers Nähe. Sie stellte sich leicht versetzt hinter ihn und legte ihm eine Hand auf den Unterarm. Ihre Augen waren starr auf Simon gerichtet. Um sich herum schien sie nichts wahrzunehmen. Weder das weitere Gespräch noch die Geräusche des Dschungels um sie herum. Erst der Rauch und Geruch von Shivers brennender Zigarette holte sie wieder ins Hier und Jetzt zurück. Ein wenig verwirrt schaute sie umher um zu erfahren was jetzt beschlossen worden war.
Sie würde nicht wieder so unbedacht zaubern nahm sie sich vor. Ganz fest. Plötzlich schien der Dschungel nicht mehr die einzige Gefahr zu sein.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 07.04.2014, 23:14:33
Erste Regentropfen fielen auf den Boden, als der Craynarbier sich langsam zu Aether umdrehte und auf dem Pfad stehenblieb. Seine Hände krampften sich zusammen und er schien nicht genau zu wissen, was er tun sollte. Schließlich seufzte er, ließ die Schultern hängen und sackte etwas in sich zusammen, als ihm klar wurde, das er seinen Freunden in den nächsten Minuten vermutlich in den Tod gefolgt wäre. Er nickte dem Schurken zu und sammelte einen Moment Kraft, um ihm auf seine Frage zu antworten. Trauer beherrschte jetzt seine Stimme und sowohl die Schmerzen, als auch die Wut schienen vergessen.

"Nur ein paar Minuten von hier liegen die Ruinen. Wir haben unser Lager in der Nähe aufgeschlagen, damit wir die Ausrüstung und unsere Fundstücke nicht weit tragen mussten."

Dann blickte der Mann wieder auf das Lager und Regentropfen vermischten sich mit den Tränen, die still sein Gesicht herunterliefen. Auf Simons Frage hin schüttelte er nur den Kopf. Langsam aber sicher wurden die Spuren der Schlacht in den Boden gewaschen und wieder einmal nahm Liongeli das Blut von Eindringlingen und Fremden in sich auf. Trotz des Regens – oder gerade deswegen – machte sich Shiver an die Arbeit die Leichen zu untersuchen, bevor auch die letzten Spuren davongewaschen wurden. Das Blut der Leichen war schon kalt aber das musste nicht heißen, das dieser Kampf schon lange vorbei war. Die restlichen Spuren deuteten darauf hin, das nur wenige Minuten seit dem Kampf vergangen waren.
Die Taschen und Rucksäcke der Verstorbenen enthielten alles, was man im Dschungel gebrauchen konnte. Neben Seilen, Haken, dem ein oder anderen Kompass, gab es auch einige Münzen[1] und Munition[2] aber seltsamerweise keine Waffen zu finden. Die Zelte selbst waren sehr spärlich und spartanisch eingerichtet. Die meisten enthielten nur ein oder zwei improvisierte Betten und Schlafsäcke aber in einem konnte Shiver tatsächlich etwas von Wert entdecken. Zwei Gewehre (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/weapons/weapon-descriptions/rifle) und ein Revolver (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/weapons/weapon-descriptions/revolver) lagen hier auf einem halben Baumstamm, der als eine Art Tisch diente. Ansonsten entdeckte er die schon bekannten Schleif- und leichten Blutspuren, die den Pfad entlangführten.

Schließlich war aber die Zeit gekommen und alle Zweifel und aufgekommenen Ängste, Hoffnungen und Wünsche mussten beiseite geschoben werden. Jetzt wurde es gefährlich, das war sich jeder bewusst. Unter nun strömendem Regen machte sich die Gruppe zusammen mit dem trauernden Craynarbier – der jetzt fast schon ausdrucks- und teilnahmslos der Gruppe folgte – auf den Weg zu den Ruinen. Sie waren ihrem Ziel jetzt ganz Nahe aber was auch immer die andere Gruppe getötet hatte, war nicht nur schnell, sondern vor allem erfolgreich gewesen. Das bedeutete, das sie jetzt noch aufmerksamer durch den Dschungel laufen mussten. Sie alle wussten schon jetzt, das sich in den nächsten Stunden alles entscheiden würde.
Vorsichtig bewegte sich die Gruppe vorwärts und folgte den Spuren auf dem Pfad, während sie der Dschungel ein weiteres mal umfing. Schon nach wenigen Minuten traten sie aus dem Dickicht des Dschungels heraus und sahen die Ruinen vor sich.

(http://i.minus.com/jb2C16rPHXZdh3.jpg)

Die Gebäude und Bäume warfen tiefe Schatten in das etwa zwei bis drei Meter tiefe und einige Meter breite, fast ausgetrocknete Flussbett, das sich durch diese einstmalige Siedlung, Stadt - oder was es auch immer einmal gewesen war, bevor Liongeli sich sein Land zurückgeholt hatte - schlängelte. Schon aus der Ferne waren die großen, rundlichen Gebäude zu erkennen, die sich am Rande dieses Flusses aufreihten soweit das Auge reichte oder bis sich das ganze im tieferen Dschungel und den Überwucherungen verlor. Die Gebäude selbst schienen nicht verfallen zu sein, sondern nur von Pflanzen überwuchert. Eine dicke Schicht Erde, Gras und Steine war mit der Zeit über dem Boden dieser Gebäude entstanden. Als die Gruppe näher trat, konnten sie zwischen Rost, Pflanzen und Dreck immer wieder das matte glänzen alten Metalls erkennen. Doch noch etwas zog die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich. Selbst diejenigen, die nicht vom Irrnebel durchdrungen waren, konnten die Kraft spüren, die hier in den Knochen der Erde lag. Der Erdenfluss und die Magie an diesem Ort war sehr stark.
Die Schleifspuren führten die Gruppe ab und zu weiter an den Fluss heran, der noch immer floss aber jetzt lange nicht mehr so groß und kräftig wie einst war. Nur noch ein Rinnsal, das eher an einen Bach erinnerte, war übrig geblieben. Wie die Zivilisation und ihre Bauten, hatte der Fluss seine ehemalige Macht verloren und war zu einem Schatten seiner selbst geworden.

Krok'la wurde währenddessen wieder etwas gesprächiger, auch wenn seine Stimme ausdruckslos war. "Wir haben fast alle Gebäude hier oben durchsucht aber nur einige uninteressante Dinge gefunden. Wir vermuten das das, was ihr hier oben seht, nur ein geringer Teil der Stadt ist. Deshalb haben wir angefangen zu graben und ich habe tatsächlich eine Tür gefunden... bevor mich das Monster angegriffen hat."

Sie folgten weiter den Spuren und kamen schließlich bei einem der rundlichen Gebäude zum stehen. Es sah aus wie die anderen - mit einem entschiedenen Unterschied. Hier war ein Teil der Erde abgetragen und legte eine schräge Luke frei, die in die Tiefen des Gebäudes führte. Eine metallene Treppe führte in die Dunkelheit herab. Der Craynarbier schien überrascht. "Hi.. hier habe ich gearbeitet. Hier hat mich das Monster angegriffen. Was zum...?"
 1. Insgesamt 23 Gold und 11 Silbermünzen
 2. 17 Kristallkugeln
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 08.04.2014, 21:46:29
Mit strengem Blick nahm der Schurke die atemraubende Szenerie in sich auf. Er würde sich wohl, sollte er dieses Abenteuer überleben, für immer an diese fremde Welt erinnern. Niemals würde er sich verzeihen, würde er dieses unendliche Grün, die unbändige Natur und die Ehrfurcht, welche aus jedem Winkel strömte, jemals vergessen. Als die Ruinen der zerstörten Stadt sich vor ihnen aufbäumten, lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinab, aufgrund ihrer traurigen Erhabenheit.

Doch nicht nur das. Er spürte förmlich ein Knistern auf seiner Haut. Als würde eine Kraft auf ihn einwirken. Urtümlich... Majestätisch...Gefährlich. Er wusste sehr wenig über die wahre Kraft des Weltenflusses, doch zweifellos war dieser Ort etwas gänzlich besonderes... Angst erfüllte ihn und er zwang sein Bewusstsein sich zu konzentrieren und nicht an die schrecklichen Geschichten zu denken, welche von den Gräueltaten des Irrnebels erzählten. Instinktiv blickte er kurz zu Simon. Jener hatte bereits im zerstörten Lager davon gesprochen, dass er etwas vergleichbares gespürt hatte... Innerlich notierte Aether sich, ihn später darauf anzusprechen.

Verwundert betrachtete er den Craynabier, wie jener sich überrascht zeigte, als die Gefährten an der Bodenluke angekommen waren. Aether ließ den Blick hinab in den Abgrund schweifen, welcher sich vor ihnen ins Dunkle erstreckte. Nervös versuchte er dem weiteren Verlauf der Treppe zu folgen, als er sich leise an Krok'la wandte.

„Ruhig mein Freund. Sprecht, was ist mit euch?“

Konzentriert beobachtete Aether ihr Umfeld, nicht ohne mehrmals nervös in die Luke hinab zu starren.[1]
 1. Wahrnehmung 20
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 08.04.2014, 23:17:31
Der griesgrämige und inzwischen viel zu durstige Hüne hatte das Gold und die Munition an sich genommen, ehe sie gegangen waren. Obwohl die Toten ihren Kram nicht mehr brauchten, wollte Shiver sich jetzt nicht damit belasten. Er würde das Geld auch der Gruppe zur Verfügung stellen, wie im Zweifelsfall auch die Munition. Er hatte sowieso nicht viel über für solchen kleinen Beträge und würde sie ansonsten nur an einer Theke lassen. Aber in diesem verdammten Dschungel gab es keine Theken. Also brauchte er das Geld im Moment auch nicht.

Shiver hatte die Pistole wieder weggesteckt und dafür die Machete wieder zur Hand genommen, um diesmal die Gruppe wieder mehr im Rücken zu haben und den Weg bereitzumachen. Shiver spürte, dass sein Durst ihn langsam wieder aggressiv werden ließ und da war es nicht gut, so unbequeme Möchtegernallwissenden wie Wolfhard im Blickfeld zu haben. Das beruhigte Shiver nämlich nicht.
Und als sie an den Ruinen angekommen waren, wurde es mit dem Durst schon merkwürdig. Er spürte ein Kribbeln und ein tiefliegendes Beben in seinem Körper. Hatte er so lange jetzt keinen ordentlichen Schnaps mehr getrunken, dass sein Körper anfing, verrückt zu spielen[1]?

Shiver musste sich ablenken, der Durst machte ihn schon fast wahnsinnig. Aber immerhin waren sie endlich an den Ruinen. Und die andere Gruppe hatte sogar Vorarbeit geleistet. Kaum auszudenken, wie der Durst ihn ausmergeln würde, wenn er auch noch wochenlang hier graben müsste...
Der Hüne versuchte die Umgebung nicht so sehr im Ganzen im Auge zu behalten, sondern vielmehr die Spuren weiter zu beobachten, weiter zu untersuchen[2]. Doch er war müde, abgekämpft und diese Lust auf einen schönen Brand ließ ihn immer wieder die Gedanken schwanken. Erst die Worte der Krabbe brachten Shiver wieder zurück in das Hier und Jetzt und ließen ihn den Alkohol einen Moment vergessen. Ihre Worte sorgten unmittelbar dafür, dass Shiver die Machete wegsteckte und auf Rasiermesser und Pistole wechselte. Wahrscheinlich war die Luke vorher nicht geöffnet gewesen, jetzt verdichtete sich das Bild. Entweder die Gruppe hatte sich zerfleischt und der Urheber hat den letzten Überlebenden hierher geschleppt oder an McKinkais Kugel waren andere Interessenten dran, die sie aufgespürt hatten. Und vielleicht hatten sie Alkohol dabei! Shiver erwischte sich dabei, wie er trotz der ernsten Situation hoffnungsvoll lächelte. Auch wenn Shiver sich fragte, woher Krok'la wusste, dass es ein Monster war, wenn er es nicht sah.
"Sag schon, Krab...'la, was' los?"
 1. Shiver hält die Wirkung des Erdenflusses für Entzugserscheinungen
 2. Survival 8 (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7756.msg907347.html#msg907347) - Deuten die Schleifspuren auf einen oder zwei gezogene Körper?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 10.04.2014, 00:40:56
Auf der kurzen Strecke zur Ruine, informierte Wolf die Anderen kurz über das was er anhand der Spuren herausgefunden hatte da er überzeugt war, zumindest auf dem Weg keinen Hinterhalt befürchten zu müssen und er so die Ablenkung riskieren könne.[1] Mit in Sicht kommen der ersten Gebäudespuren nahm seine Wachsamkeit aber wieder rapide zu, auch wenn ein seltsames und ihm unbekanntes Gefühl, das er nicht ganz auf die Aufregung und die anhaltende Anspannung schieben konnte, seine Aufmerksamkeit störte. Da im Moment jedoch Anderes Wichtiger war, schob er die Gedanken über die seltsame Empfindung beiseite um sich später damit zu beschäftigen, genau wie er es im Lager schon mit denen über Simons interessantes Wissen getan hatte. Stattdessen bereitete er sich, während er wie die anderen auf die Reaktion des Craynarbiers wartete,  auf den wahrscheinlichen Abstieg in die Ruinen vor in dem er unter Anderem seine Bergarbeiter Lampe vorbereitete und die Rolle mit dem Feinwerkzeug[2] an seinem Gürtel befestigte.
 1. 3 Angreiffer, Barfuss mit normaler Fussform und (vermutlich) 2 noch lebende Gefangene
 2. Diebesewerkzeug
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 10.04.2014, 20:47:00
Während des Weges, achtete Maguerite darauf, dass immer Shiver zwischen ihr und Simon stand. Erst als sie sich den Ruinen näherten und sie das vertraute Kribbeln auf ihrer Haut spürte wurde ihre Neugier wieder geweckt. Es würde interessant werden Simons Reaktion zu sehen. Würde er auch dieses Kribbeln kennen? Das Gefühl als würde statische Energie über den Körper laufen während man sich geistig nach dem Erdenstrom ausstreckte. Unabhängig beunruhigte sie die Reaktion von Krok'la bisher war es kein gutes Zeichen wenn die Krabbe sich äußerte. Auch wenn sie bisher nicht direkt in Gefahr gewesen waren, so hatte es sie doch nur bedingt in Sicherheit geführt.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 10.04.2014, 22:33:20
Mit offenem Mund betrachtete Carl die alten Gebäude. Er war geradezu überwältigt, auch von der ernormen Energie, die diesem Ort innewohnte. "Beeindruckend...", sagte er mehr zu sich, als zu den anderen.
Unwillkürlich wanderten seine Mundwinkel nach oben. Sie waren endlich am Ziel angekommen. Jetzt mussten sie nur noch die Kugel finden. Und eventuell den Rest der anderen Gruppe. Aber vielleicht konnten sie sich etwas Zeit lassen um sich länger in den Ruinen umzusehen. Vielleicht konnte Carl auch erstmal hierbleiben, und nach ein paar Tagen würden ihn die anderen wieder abholen. Vorsichtig ging er zu einem verfallenen Haus und strich sanft mit der Hand über das Bauwerk.
"Wie alt mag diese Siedlung sein? Wer hat das einst seine Heimat nennen können? Und warum ist es nun verlassen?"
Fasziniert ging er um verschiedene Gebäude herum und hielt nach interessanten Objekten Ausschau.[1] Auch die Vegetation interessierten ihn, eventuell gab es hier Pflanzen, die noch kein Mensch vor ihm gesehen hatte.[2]

Als der Craynarbier vom Angriff erzählte, ging Carl wieder näher an die Gruppe heran und schaute zur Luke.
"Vielleicht war der Eingang noch nicht offen, als unser gepanzerter Freund zuletzt hier gewesen ist.", beantwortete Carl die Fragen, bevor Krok'la es konnte. "Das würde bedeuten, dass die mysteriösen Angreifer diesen Weg gewählt haben. Ich schlage vor wir folgen ihnen."
 1. Wahrnehmung: 12
 2. Wissen (Natur): 29
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 13.04.2014, 15:27:50
Der einsetzende Regenschauer hatte etwas Melancholisches, wie Simon fand. Es war, als würde der Dschungel auf diese Weise auf das Gemetzel, das hier stattgefunden haben musste, antworten. Das Blut wurde fortgewaschen und das Leben ging weiter. Dies war kein Ort für Menschen, auch wenn es diesmal nicht die Natur gewesen sein konnte, die Schrecken über McKinkais erste Expedition gebracht hatte. Dennoch empfand der junge Sondergardist es nicht als unangenehm, durchnässt zu werden. Bald würde wieder schwüle Hitze einsetzen und bis dahin konnte er nicht anders als die kleine Erfrischung zu genießen, selbst wenn die Atmosphäre und Stimmung mit jedem Schritt angespannter zu werden schien. Das Wasser tropfte und lief vom Rand seiner Hutkrempe hinab, während er zusammen mit den anderen  Krok’la zu den Ruinen folgte.

Der Weg war nicht weit  und es war wohl klar, dass die Angreifer zwei ihrer Opfer zu den Ruinen geschleppt hatten. Vermutlich lebten sie noch – warum hätte man die Vermissten sonst mitnehmen sollen? Simon fragte sich, welcher Beweggrund dahinterstecken mochte. Vielleicht würde die Gruppe es schon bald erfahren. Genauer mochte er lieber noch nicht darüber nachdenken, bei den Bildern, die ihm im Kopf herumspukten. Davon lenkte ihn jedoch ab, dass ihr Zielort ins Blickfeld geriet: die Ruine, ein Zeugnis einer untergegangenen Zivilisation. Da war jedoch noch etwas anderes. Dieser Ort war vom Erdenfluss und von Magie durchdrungen, so stark, dass Simon noch nicht einmal seine besonderen Sinne, die ihm der Irrnebel verliehen hatte, aufrufen musste, um dies zu spüren. Die Luft schien für ihn vor Energie zu knistern. Simons Haut begann zu kribbeln und er spürte, wie sich seine Härchen aufstellten und er eine Gänsehaut bekam, die nicht mehr verschwinden wollte. Es war gleichsam faszinierend und auch unberuhigend. Was mochte sie in der Ruine erwarten, wenn es schon vor dem Eingang so große Energie zu spüren war? Und was, wenn man allein an die humanoiden Pflanzenwesen zurückdachte, mochte die Magie hervorgebracht haben?

Simon schritt bedächtigen Schrittes zwischen den alten Bauten umher, streifte mit den Fingern das matte Metall, aus dem sie bestanden. Dabei behielt er jedoch in seiner Rechten erhoben, bereit für den Kampf, sollte etwas oder jemand zwischen den Bäumen und Gebäuden hervorspringen und angreifen. Dieses Monster, von dem Krok’la sprach, mochte hier irgendwo sein. Oder es war lediglich Einbildung gewesen. Eine Täuschung, möglicherweise, die die Angst dem Craynarbier beschert hatte, als er die, anhand der Spuren, zumindest menschenähnlich scheinenden Angreifer hatte kommen hören.

„Ja, wir sollten ihnen folgen“, stimmte Simon schließlich Carl zu und trat an einen regengeschützten Ort, wo er seinen Säbel in der Erde versenkte und seinen Rucksack vorübergehend abnahm, um eine Fackel aus dem Gepäck hervorzuholen. Wieder einmal war die Versuchung groß, einfach zur Macht des Irrnebels, der ihn durchdrungen hatte, zu greifen, um für Licht zu sorgen, sei es durch einen Lichtzauber oder durch magisches Feuer, das die Fackel mit Leichtigkeit entzünden würde, jedoch griff Simon zur herkömmlichen, mechanischen Methode.
„Lasst mich vorgehen, ich bin am besten gerüstet und wir wissen nicht, was uns dort unten erwarten wird“, sagte er währenddessen, immerhin bot sein Brustpanzer guten Schutz und er wollte die Anweisung Hauptmann Flares befolgen, die Teilnehmer der Expedition vor Schaden zu bewahren. So schnallte er sich schließlich wieder sein Gepäck um und wollte, mit der Fackel in der Linken und dem seinem Säbel in der Rechten die Gruppe in die unbekannten Tiefen führen. Dabei spähte er schon einmal durch die Luke[1] und wartete, bis die anderen sich bereitgemacht hatten.
 1. Wahrnehmung: 7 (natural 1)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 13.04.2014, 21:14:52
Als sich Carl einem der zugewachsenen Gebäude näherte, sprangen plötzlich einige behaarte Affen von dem Dach und rannten, bzw. schwangen sich laut schreiend davon. Sie waren von der gleichen Art wie diejenigen, die die Gruppe schon in den ersten Minuten ihres Besuches des Dschungels gesehen hatten. Schon nach wenigen Sekunden waren sie in den nahen Baumkronen verschwunden. Der Alchemist betrachtete die Pflanzen und sah einige Arten, über die er vorher noch nie etwas gelesen oder gehört hatte – was natürlich nicht hieß, das es bisher unbekannte Arten waren. Eine der Schlingpflanzen drehte sich um eine Säule des Gebäudes und bestach durch einige rötliche und orangene Blüten. Doch es war eine Art Moos, das seine Aufmerksamkeit erregte, denn es verteilte sich nur auf dem Rost des Gebäudes. Doch für nähere Untersuchungen war jetzt keine Zeit. Aether Shanty hörte und sah sich währenddessen genauestens an dem Eingang um und tatsächlich konnte er ein leichtes und sehr leises Zischen hören, das aus dem Gang kam. Als ob eine Art Gas oder Dampf aus einer Öffnung austrat.
Während die Expeditionsteilnehmer sich langsam bereit machten, sah sich Krok'la noch einmal genau um und nickte Carl zu, der gerade von seinem kleinen Ausflug wiedergekommen war.

"Er hat Recht. Als ich das Monster gehört habe, habe ich die Luke zugeworfen und bin weg gerannt. Sie dürfte nicht auf sein. Das beweist nur, das wir auf dem richtigen Weg sind... auch wenn ich nicht weiß, ob mir das gefällt. Aber was wollen sie nur mit den beiden da drin? Wieso haben sie sie hierhin gebracht?"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 14.04.2014, 16:41:50
Konzentriert machte sich der Schurke bereit, Simon hinab in die Öffnung zu folgen, als er erneut das leise Zischen vernahm. Stirnrunzelnd überlegte er, worum es sich wohl handeln mochte. Konnte es möglich sein, dass dort unten gar eine Art prähistorisches Gasvorkommen durch die Grabungsarbeiten angeschlagen worden war? Wenn ja, dann müssten sie besonders vorsichtig vorgehen. Aether wusste zwar nicht sonderlich viel über die einzelnen physikalischen Vorgänge und deren Handhabung, doch konnte er zumindest mit Fug und Recht behaupten, die ein oder andere Gasexplosion bereits erlebt und überlebt zu haben.
Vielleicht entstand dieser Laut auch durch die offene Luke und den dadurch eintretenden Sauerstoff, sodass eine Art Sog in diesem uralten, luftleeren Räumen gierig daran saugte. Wer wusste schon, wer diesen Ort erschaffen hatte und was dort unten wirklich auf sie warten würde...

Könnte wohl auch eine verfluchte Falle sein, schoss es ihm instinktiv durch den Kopf. Also entschloss er sich, die Gruppe zu warnen. "Wartet, Gentlemen. Hört ihr das nicht? Ich höre immer wieder dieses leise, beständige Zischen. Wir sollten verflucht vorsichtig sein. Wer, außerhalb Greenhalls, soll schon wissen, woher das kommt! Auf die Gefahr hin, dass es sich hierbei um eine Art Gas oder Dampf handelt, sollten wir vielleicht auf unsere Schußwaffen und Fackeln vorerst verzichten... So sehr ich auch wünsche, diese Worte gerade nicht gesprochen zu haben!" Seufzend sicherte er die beiden Schlagbolzen seiner Kanone und steckte sie zurück in den Holster an seinem Gürtel, bevor er den leicht geschwungenen Rapier zog. "...Ansonsten bin ich direkt hinter ihnen, Simon..." An den Craynabier gewandt fügte er hinzu. "Krok'la, wir werden gleich herausfinden, fürchte ich, was sie dort unten mit ihnen wollen. Seit alle vorsichtig und vermeidet unnötigen Lärm." Das Gewicht von einem Fuß auf den nächsten lagernd stellte der Schurke sich darauf ein, die Dunkelheit zu nutzen und seinen Vorteil daraus zu ziehen.[1]
 1. Heimlichkeit 23
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 16.04.2014, 10:09:41
"Ich habe mal gehört, dass Minenleute immer einen Käfig mit einem Vogel bei sich haben um zu gucken ob genug Luft in dem Schacht ist.", gab Maguerite zum Besten. Innerlich schüttelte sie es, wenn sie an die ungewaschenen, mit Kohlestaub bedeckten Kumpels dachte, die sie in einem Kaff auf ihrer Reise nach Middlesteel getroffen hatte. Noch immer hatte sie das Gefühl die Hand dieses einen Ekels auf ihrem Hintern zu spüren und ihre wunden Hände, nachdem sie über eine Stunde gebraucht hatte um den aus Kohlestaub bestehenden Handabdruck wieder aus ihrem Kleid zu waschen.

"Vielleicht sollten wir erstmal eine Fackel in den Gang werfen, wenn sich nichts entzündet sollten wir auch so Fackeln benutzen können, oder?", formulierte sie ihren Vorschlag als Frage. Es wäre ein leichtes für sie für ausreichend Licht zu sorgen, das nichts entzünden würde. Doch gerade jetzt, da sie um Simon Vermutung anstellte, wagte sie es nicht sich zu offenbaren. Würde sie einen Ring um den Hals tragen wäre es etwas anderes, so würde sie jeder sofort als Gefahr ansehen.

Wie auch immer sie sich entscheiden würden, Maguerite würde als letzte den Gang betreten. Sie ging so schon jedem Kampf aus dem Weg wenn es ging, aber die Aussicht bei lebendigem Leib verbrannt zu werden, weil Gas austrat, versetzte ihrer Lust die Ruine zu betreten noch einem weiteren Dämpfer.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 16.04.2014, 15:02:46
Aether wollte schon einen Fuß auf die Treppe hinab setzen, als er Marguerites Worte vernahm. Verwundert und etwas amüsiert über ihren naiven Vorschlag, hob er die linke Augenbraue fragend und blickte sich nach der schönen Frau um. "Ehhr, nun. In der Theorie wohl eine gute Idee, Miss Moulin. Doch dann können wir wohl, sollte es sich wirklich um entzündbares Gas handeln, unsere Rettungsaktion samt.." Er zögerte. Beinahe hätte er den Satz mit '... McKinkais Kugel' beendet und somit ihre Tarnung gegenüber dem Craynabier zerstört.
Er räusperte sich und fügte hinzu: "....Antworten auf all die brennenden Fragen komplett vergessen. Immerhin müssen wir den Regen nicht mehr ertragen, wenn uns der ganze Dschungel um die Ohren fliegt."
Der Schurke reckte den Kopf gen Baumwipfel und blinzelte, aufgrund des kühlen Schauers. "...Von der Seite her betrachtet dann wohl doch nicht so übel, ihr Vorschlag... Aber was solls." Lachte er.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 16.04.2014, 15:12:01
Nur kurz zog Maguerite eine Augenbraue hoch: "Wenn genügend Gas in dem Gang ist um sich zu entzünden ist dort nicht genug Luft zum Atmen. Mir soll es recht sein, ich werde hinten bleiben und umkehren wenn der erste in Ohnmacht fällt wenn er keine Luft mehr bekommt.
Wenn es eine Explosion gibt, dann ist die Ruine so oder so verloren."

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Aether an.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 16.04.2014, 15:19:32
Simon hörte das Zischen nicht, von dem Aether sprach, aber er glaubte ihm. Gerade wenn es sich tatsächlich um Gas handelte, das ausströmte, wäre offenes Feuer wohl keine gute Idee. Er überdachte die Verwendung einer Fackel. Doch magisches Licht… Sollte er sich nun als Sondergardist offenbaren? Die Situation war nicht sonderlich ideal dafür, befand er.
Doch als er Aethers Antwort auf Maguerites Vorschlag vernahm, musste er mitlachen.
„Selbst wenn nicht die gesamte Ruine mit Gas gefüllt ist, wäre das vermutlich nicht ideal. Ich stimme Aether zu, dass wir Lärm vermeiden sollten. Wenn ich die Fackel dort hineinwerfe, Miss Moulin“, gab er, der trotzigen jungen Dame antwortend, zu bedenken, „ist es mit der Heimlichkeit auf jeden Fall vorbei. Sehen Sie die Stufen? Die Treppe ist metallisch und führt vielleicht tief nach unten. Das würde großes Gepolter geben – und, wenn wirklich Gas dort unten ist, einen mächtigen Feuerball. Wir können uns entweder bezüglich des Gases mit der Fackel Sicherheit verschaffen oder uns auf unseren Geruchssinn verlassen, was ich empfehlen würde und ich uns auch zutraue. Wir wissen nicht, wie viele Gegner dort unten warten und außerdem besteht vielleicht die Chance, Krok’las Freunde noch zu retten. Ich würde die Fackel lieber hierlassen und es mit der Dunkelheit aufnehmen, um ehrlich zu sein, als im Zweifelsfall mit einer gesamten Ruine voller mordender Wilder... oder wer auch immer hier haust. Wenn wir uns vergewissert haben, dass es sicher ist, können wir immer noch für Licht sorgen. Wenn wir Gas bemerken, müssen wir ohnehin schleunigst wieder hinaus und können die Gefahr immer noch von hier oben aus dem Weg räumen. Also auf, nun nicht zu lange zögern, sonst werden wir alle nervös“, sagte er und lächelte optimistisch.
„Unsere Augen werden sich schon an die Dunkelheit gewöhnen. Vermutlich ist es auch besser, wenn wir uns nicht erst einmal mit Licht ankündigen, wenn ich es mir recht überlege. Unter diesen Lichtverhältnissen wäre das fast genauso verräterisch wie ein Geräusch.“
Sollte ihm niemand widersprechen, würde Simon deshalb die Fackel in einer Pfütze löschen und hier oben lassen, da sie durch die Nässe unbrauchbar geworden war, um sich dann vorsichtig in die Dunkelheit voranzutasten. Ihn würde es immerhin zuerst treffen und er war bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 16.04.2014, 23:28:35
Während die Gruppe noch darüber diskutierte, wie man am besten vorgehen sollte, zogen die Regenwolken - die einen erfrischenden Schauer gebracht hatten - langsam davon. Die Sonne zeigte sich wieder und erhellte die ersten paar Meter des Ganges, der in die Tiefe führte. Eine alte, rostige Metalltreppe führte in die Tiefe hinab, bis sie von der Dunkelheit verschluckt zu werden schien. Der Gang und die Treppe selbst waren keinen Meter breit und führten steil nach unten.
Langsam aber sicher machte sich die Gruppe bereit, das Ziel ihrer Expedition zu betreten. Simon ging voran, dicht dahinter folgten Shiver, Aether, Carl, Samual, der Craynarbier Krok'la und schließlich Marguerite, die eigentlich gar keine Lust hatte hinabzusteigen aber schließlich dann doch folgte. Krok'la war immer nervöser geworden und schien kurz davor zu stehen, wegzurennen. Die Erinnerung an die Bestie - ob sie nun wirklich existierte oder nicht - waren wieder präsent und schienen ihm Angst einzujagen. Trotzdem schien er fest entschlossen seine gefangenen Kameraden zu retten.

Begleitet wurden sie von dem leisen Zischen, das mit jedem Schritt lauter wurde und schließlich auch von jedem anderen zu hören war. Vorsichtig tastete sich die Gruppe in der Dunkelheit vor und nach wenigen Minuten, mussten sie die Stelle erreicht haben, an der das Gas austrat. Das Geräusch kam jetzt von der Decke des Ganges aber ohne eine Lichtquelle war schwer zu erkennen, worum es sich genau handelte. Zumindest schien es geruchlos und in einer so geringen Menge vorhanden zu sein, das kaum ein Unterschied in der Luft oder der Umgebung zu spüren war.[1]
Auch wenn man das Gas selbst nicht riechen konnte, so war der typische erdige Geruch des Dschungels, der sich mit dem der Tiere und Pflanzen vermischte, verschwunden. Schon hier auf den Treppen roch es alt und verbraucht - etwas muffig. Mit jedem Schritt nach unten, schien die Magie um sie herum zuzunehmen. Als würde der Erdenfluss sich in der Nähe anstauen. Normalerweise war es die Aufgabe der Weltensänger, genau das zu verhindern, denn wenn man das nicht tat, konnte es schlimme Folgen wie zum Beispiel ein Schwebebeben haben, das das gesamte Land zerriss und in die Luft schleuderte.
Doch wahrscheinlich war der Institution der Weltensänger dieses Phänomen hier im Dschungel gar nicht bekannt.

Nach einer kurzen Zeit des Weiterlaufens, kam ein Licht in Sichtweite. Nach einigen weiteren Stufen in die Erde hinab wurde klar, das das Licht aus einer offenen, schweren Metalltür schien. Der Raum, der am Ende der Treppe lag war noch nicht zu erkennen aber da es keine Türen oder Öffnungen auf dem Weg hinunter gegeben hatte, musste sich hier ihr Ziel befinden.
 1. Ein Willenswurf von jedem bitte.
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Beitrag von: Aether Shanty am 18.04.2014, 16:34:17
Als das Licht in Sichtweite kam, blieb die Gruppe kurz stehen, unsicher, welch Bild sich hinter der schweren Metalltüre offenbaren würde. Entschlossen reagierte Aether Shanty und drängte sich behutsam an die Spitze der Gruppe. Seine Vergangenheit in Middlesteel hatte ihn eines gelehrt. Wer unvorsichtig war, im Angesicht der drohenden Gefahr, sah sich schnell atemlos am Grund des Gambleflowers zappeln.  So verlagerte er das Gewicht auf beide Füße und nutzte, auf seine Fußballen tretend, den engen Spielraum, um sich an die Wand zu drücken und so dem Licht entgegen zu schleichen. Dabei hielt er den Rapier hinter seinen Rücken, sodass kein potentieller Gegner das Metall aufblitzen sehen konnte.[1]
An der Spitze angekommen, hielt er kurz inne um mit einer Handbewegung seinen Gefährten zu signalisieren, dass sie kurz warten sollten. Danach arbeitete er sich weiter vorwärts.

Lautlos erreichte er die Öffnung und gewöhnte erst seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse, bevor er den Kopf nach vorne neigte und über die Türschwelle blickte.

 1. Heimlichkeit 23
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 18.04.2014, 20:42:25
Nachdem sich die Augen des Schurken an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, wagte er einen vorsichtigen Blick in den vor der Gruppe liegenden Raum. Die Quelle des Lichts schienen vier lange Röhren zu sein, die mit einem lumineszierenden Gemisch – ob nun gasförmig oder flüssig, war nicht zu erkennen – gefüllt waren und senkrecht an einer Säule in der Mitte des Raumes befestigt waren. Sie strahlten ein grünliches Licht aus, das den Raum fremdartig und seltsam lebendig erscheinen ließ. Er maß etwa 7x7 Meter und bis auf die Säule in der Mitte des Raumes, gab es nur einige Rohre an der Decke, die aus zwei weiteren Gängen – links und rechts – kamen und in der Säule verschwanden.
Auch aus dem Gang in dem sich die Gruppe befand, schlängelte sich ein Rohr an der Decke in Richtung der Säule entlang. Der Raum hatte keinerlei Einrichtung, schien aus einem dunkelgrauen Stein zu bestehen und war vollkommen schmucklos. Alleine am Boden war ein Muster zu erkennen, das aus einigen kleinen Steinplatten zu bestehen schien. Nichts deutete auf die Anwesenheit von Gefahr hin und es war keine Spur von den Entführern oder den Entführten zu sehen.

Sowohl Shiver, Aether, Marguerite und auch Krok'la bemerkten leichte Kopfschmerzen. Aether erwischte sich dabei, wie er die Schatten in den beiden Gängen links und rechts kritisch beobachtete. Hatte sich dort gerade etwas bewegt? Der Schurke war sich nicht sicher. Genauso unsicher war er, ob er tatsächlich gerade ein entferntes Kratzen gehört hatte, als ob etwas scharfes über einen Stein gezogen wurde. Waren das Krallen, die über den Boden eines weit entferntes Raumes schabten? Doch, er war sich jetzt ganz sicher, das hier etwas nicht stimme und sie alle in Gefahr waren. Sie waren in eine Falle gelaufen.
Eine seltsame Unruhe erfasste auch Shiver, Marguerite und Krok'la. In der Stille und Dunkelheit wurden sie sich plötzlich auch der Enge bewusst. Außerdem war es nicht mehr sicher, ob sie tatsächlich alleine waren. Leise Geräusche, wie von gedämpftem Stoff kamen vom Eingang, den sie genommen hatten. Es erinnerte etwas an Menschen, die versuchten möglichst leise zu sein. War das ganze vielleicht eine Falle? Hier in dem engen Gang konnten sie nicht fliehen und waren Gegnern gnadenlos unterlegen.
Währenddessen wurde der Craynarbier noch unruhiger. War er vorher schon von Angst erfüllt gewesen, so trat er jetzt von einem Fuß auf den anderen und schien kurz davor zu sein, sich an den anderen vorbeizudrängen und in die Freiheit zu fliehen. Ein leises "Es ist wieder da. Wir sind verloren hier drin. Ich kann es hören, wie es versucht sich anzuschleichen. Tod. Ich muss hier raus, sofort." Mit diesen Worten versuchte der Mann sich an Wolfhard vorbeizudrängen, der genauso wie Simon, Carl und Samual nichts von alldem mitbekam. Sie alle bemerkten die Unruhe und die plötzliche, angespannte Stimmung - erkannten aber nicht den Grund dafür.
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Beitrag von: Carl am 19.04.2014, 15:12:41
Carl ging im Kopf diverse Substanzen durch, die bei bei der aktuellen Temperatur gasförmig sein würden. Es gibt Gase die sich explosionsartig entzünden, aber ein natürliches Vorkommen in dieser Ruine ist unwahrscheinlich und als Abwehrmechanismus wäre es zu unsicher. Wenn die Eindringlinge keine Feuerquelle mitbringen, passiert nichts, und wenn dann wäre die potentielle Gefahr für die zu schützenden Bauwerke und Räumlichkeiten zu hoch. Gasförmige Säuren wären verlässlicher in der Abwehr, aber auch zu riskant in der Anwendung, außerdem hätte die Gruppe es mit Sicherheit gemerkt, wenn das hier austretende Gas eine ätzende Wirkung hätte. Blieben noch Gifte und Halluzinogene. Carl ist sich sicher, dass er ein gasförmiges Gift hätte erkennen müssen, entweder am Geruch oder an der Art wie sein Körper darauf reagiert. Es sei denn, es wäre ein ihm unbekanntes Gift, das erst mit größerer Verzögerung Wirkung zeigt. Das Verhalten einiger von Carls Gefährten deutete aber eher darauf hin, dass sie es hier mit einer psychotropen Substanz zu tun hatten.

Carl hatte davon gehört, dass einige Menschen solche Stoffe zum Vergnügen konsumierten. Bis eben ist kam ihm aber nicht in den Sinn, dass die richtige Substanz an der richtigen Stelle ein durchaus effizienter Verteidigungsmechanismus darstellen konnte.
"Herr Mac, wären sie so nett Krok'la aufzuhalten und zu beruhigen?", fragte Carl flüsternd Wolf, als der Craynarbier versuchte sich hinauszudrängen. "Keinem ist geholfen, wenn er wieder ziellos draußen herumrennt, am wenigsten ihm oder seiner Gruppe. Ich denke er und einige unserer Kollegen haben etwas zuviel von dem austretenden Gas eingeatmet, das wohl drogenähnliche Eigenschaften besitzt. Versuchen Sie sich zu beruhigen und auf die Situation zu konzentrieren." Mit den Worten richtete er sich vor allem an die Gruppenmitglieder, die sich seltsam verhielten.
"Herr Shanty, was sehen Sie? Ist es sicher weiterzugehen?"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 20.04.2014, 18:08:28
Verflucht! Schrie Aether in Gedanken. Es war ein Fehler, Will. Es war ein verdammter Fehler, dass du dir diese Auszeit gegönnt hast. Das hast du nun davon! Du wirst sterben. Sterben und niemand wird sich an dich erinnern. Du wirst nicht einmal in dem Grab deiner Familie beerdigt, denn dort steht dein wahrer Name bereits! Willbur Draecorik, verstorben. In den Feuern der Fabrik. Niemand wird sich an deine wahre Identität erinnern und du bist schuld daran. Er stöhnte und wich ein, zwei Schritte zurück in den dunklen Gang, aus dem sie kamen. Was würde dein Vater wohl von dir halten...? Ihm hat man die höchste Medallie der Luftmarine verliehen... Und sein Sohn verreckt in einer namenlosen Ruine, zwischen einem Haufen Banditen und Halunken! Panik stand ihm im Gesicht, als er sich dem Alchemisten zu wandte. Gleichstellen werden sie dich mit ihnen. Räuber werden sie dich nennen...Ein verfluchter Dieb bist du... Ein Bandit und...
"Wie..?" Entfuhr es ihm, bevor er die tatsächlichen Worte verstand, welche Carl an ihn gerichtet hatte. Seine Augen blickten leer an denen Carls vorbei. "Ob es sicher ist...?" wiederholte er die Frage, mehr für sich selbst als für sein Gegenüber. Mörder. Er schüttelte den Kopf, versuchte verzweifelt, einen klaren Gedanken zu fassen. "Nein. Es war ein Fehler! Ich... Wir sollten hier schleunigst verschwinden. Wir sind in eine verdammte Falle gelaufen!"
Von Angst gepackt versuchte der Schurke, sich an den übrigen Gefährten vorbei, in Richtung Treppe zu zwängen. Für Aether war die Situation völlig klar. Er wollte hinaus. Zurück in diesen verfluchten Dschungel und schleunigst weg. Vielleicht konnte er sein Schicksal doch noch abwenden...

Er würde es zumindest versuchen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 21.04.2014, 00:37:48
Es roch nach Gefahr. Dieses schwüle Drücken der Luft, diese Probleme mit der Atmung, die mal schnappend war, mal beinahe ausblieb. Dann füllte man sich die Lungen wieder mit tiefen Zügen, nahm viel dieser fast schneidbaren Luft in sich ein. Ein schiefes Grinsen entstand auf dem Gesicht des Mannes mit seinen tiefliegenden Augen, als er sich aus Gewohnheit über die tiefe Narbe auf seinem Kopf fasste, und das Rasiermesser mit seinem Daumen aufschob. Es war jetzt schon, als würde er den eisenhaltigen, salzigen Geschmack des Blutes auf seiner Zunge spüren. Er fühlte sich seltsam verjüngt für den Moment, weil die Gefahr stieg, weil sie ihnen ins Gesicht lachte, weil sie einem das höchste Gut, nämlich zu leben, mit dem Tode bedrohte. Shivers Augen glänzten abwesend zwischen seinen fliehenden Gefährten hin und her und jenen, welche noch reglos - oder war es sprechend? - miteinander standen.

Shiver fuchtelte bedrohlich mit seinem Messer herum, ziellos wanderte er eine Meter umher, nicht gänzlich wissend oder wahrnehmend, wo er stand und wie er stand. Das Messer zerschnitt die schwere Luft, die Shiver wahrnahm, fast fluoreszierend nahm er die Gefahr aus dem Nichts wahr. "Kommt raus, wenn ihr euch traut, ihr Tiere!", Shivers Sprache war auf einmal ungewöhnlich klar und nicht von seinem Straßenakzent Middlesteels geprägt, offenbarte, dass Shiver irgendwann einmal auch das klare Sprechen erlernt hatte. Mit dem gezogenen Messer wankte Shiver in den Raum, in den Aether einen Moment vorher geblickt hatte, ohne auf seine Schritte zu achten und langsam spürte er, wie seine Lust sich zu balgen in Zorn umschlug. Er genoss dieses Gefühl, er hatte es solange nicht mehr. Jetzt brauchte er nur noch einen Feind. Von der Schwelle des Raumes blickte er herausfordernd zu Wolfhard. Wenn jemand sie in eine Falle geführt hatte, dann er. Shiver trat in den Raum.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 22.04.2014, 18:46:57
Je weiter sie in die Ruinen vordrangen desto näher kamen die Wände. Maguerite hatte nicht nur das Gefühl, dass das der Gang schmaler wurde, nein die Wände rückten so langsam näher, dass man ihre Bewegung nicht wahrnahm. Zu jedem Schritt musste sie sich zwingen, einen Fuß vor den anderen. Sie würde sich nicht die Blöße geben und als erste wegrennen, auch wenn sie inständig betete, dass ein anderen diesen Weg für sie frei machen würde.
Aber wenigstens schien sie nicht vollständig verrückt zu sein. Was immer es war zumindest Aether schien es auch zu spüren. Weiter folgte sie den anderen durch die immer engeren Gänge, oder bildetete sie es sich nur ein? Sie war sich nicht sicher. Verängstigt guckte sie immer wieder über ihre Schulter, sie konnte das Gefühl verfolgt zu werden nicht abschütteln das sie jemand verfolgte.

Es war Shiver der anscheinend als erster die Nerven verlor. Eigentlich untypisch für den Hühnen. Dann hätten sie auch gleich eine Fackel werfen können, dachte sie als sich ihre Gedanken kurz von dem unguten Gefühl losreißen konnten und sie etwas Raum für ihren Sarkasmus hatte.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 25.04.2014, 15:17:56
Simon unterdrückte einen Fluch, als Krok’la panisch wurde und damit scheinbar nicht alleine war. Er selbst spürte keine plötzliche Angst, die über die bereits herrschende Anspannung hinausging. Carl schien sofort eine Erklärung für das seltsame Verhalten einiger Mitglieder der Expedition zu haben: Gas. Aether hatte wohl Recht behalten und die zischend austretende Substanz war tatsächlich schädlich – wenn auch nicht in der Form, die sie befürchtet hatten.

„Halt, bleibt zusammen!“, versuchte Simon zu verhindern, dass die Gruppe sich verstreute, und stellte sich im Gang zumindest Aether in den Weg, der drauf und dran war zu fliehen. Nun war es mit aller versuchter Heimlichkeit ohnehin vorbei, besonders Shiver, der die Feinde, die in der Dunkelheit lauern mochte, herausforderte, hatte einen Weg eingeschlagen, den sie wahrscheinlich nun gehen mussten. Ein Kampf schien Simon unvermeidbar, doch sie würden sich zu leichter Beute machen, wenn sie kopflos die Flucht antraten.

Kurzerhand entschied sich der Sondergardist dazu, nun mit offenen Karten zu spielen. In der Dunkelheit lauerten vermeintliche Gefahren, die nichts als Schatten waren. Sie brauchten Licht.
„Erschreckt nun nicht“, warnte er seine Gefährten vor, zumindest versuchte er es, denn es war nie vorhersehbar, wie Menschen auf Irrnebelmagie reagierten, wenn sie sie sahen. Dabei legte er schon die freie linke Hand auf seinen Brustpanzer und ließ die Energie in das Metall strömen, sodass es zu leuchten begann und die Dunkelheit vertrieb.[1]

Selbst wenn die anderen ihn nun ungläubig, verschreckt oder sogar ängstlich anstarrten, drängte Simon weiter und hielt das Heft seines Säbels fest und kampfbereit umklammert:
„Wenn wir nun die Nerven verlieren, sind wir alle des Todes. Also reißt euch zusammen! Gemeinsam werden wir ihnen ordentlich Feuer unter dem Hintern machen, aber wenn wir uns nun trennen, werden sie uns einzeln abschlachten wie Krok’las Freunde im Lager.“
Er hoffte, dass seine Worte zusammen mit seinem entschlossen-grimmigen Auftreten Wirkung zeigte und den vom Gas Beeinflussten half, gegen ihre Panik mit Vernunft anzukämpfen. Und auch, wenn Shiver alles andere als vernünftig gehandelt hatte, folgte Simon diesem nun stapfend in den Raum. Sie würden nun schon sehen, was dort auf sie wartete.
 1. Light (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/l/light)
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 28.04.2014, 19:01:25
Anscheinend wollte keine Bestie auf Shivers Aufforderung reagieren. Erleichtert atmete Maguerite auf um im nächsten Moment erschrocken wieder auszuatmen. Zwar hatte sie damit gerechnet, dass Simon in der Lage war sich des Irrnebels zu bedienen, aber es zu sehen, war nochmal etwas ganz anderes.

"Ein Irrnebler.", zischte sie laut vor sich hin. Sollte dies sich bewahrheiten hatte sie nichts dagegen, aber sie hatte gelernt, dass es einfacher war erstmal andere Leute zu beschuldigen. Es schützte ihre eigene Tarnung. Aus dem Augenwinkel schaute sie sich an wie die anderen reagierten, es würde einen Aufschluß darüber geben, wie fundamentalistisch sie selbst eingestellt waren.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 29.04.2014, 13:43:06
Aether riss die Augen auf, als er die Magie aus den Fingerspitzen Simons blitzen sah. Von Ehrfurcht und Angst zerrissen stolperte er einen halben Schritt zurück, bis er an die kalte Mauer stieß, welche den Tunnel begrenzte. Stumm blieb er dort einen Augenblick regungslos stehen und vernahm dabei die Worte, welcher der Hüne von sich gab. Er wusste nicht, wie ihm geschah, doch scheinbar zeigte das Gesprochene seine Wirkung. Der innere Drang, sofort aus dieser verfluchten Ruine zu fliehen, wich einer namenlosen Angst, welche ihn weiter erschaudern ließ, obgleich er sich doch wieder fähig sah, weiter bei seinen Gefährten zu bleiben. Es hatte keinen Zweck, alleine zu fliehen. Er rief sich ins Bewusstsein, wie sehr nicht nur er auf diese Gemeinschaft angewiesen war. Er konnte seine Gruppe ebenso wenig im Stich lassen. Er hatte es versprochen.

Der Schurke schüttelte seinen Kopf und versuchte so, seine chaotischen Gedanken verzweifelt zu sortieren. Simon war also ein Irrnebler. Obgleich Aether niemals selbst mit einem Individuum dieser Art in Kontakt gekommen war, bevor er Fuß in diesen verdammten Dschungel setzte, kannte er doch so manch grauenhafte Geschichte über den Schrecken, welcher dieser Fluch einher brachte. So sehr das Adrenalin in seinem Körper ihn auch warnte, er zweifelte nicht daran, dass dieser Irrnebler ihnen wirklich gefährlich werden konnte. Hätte er es gewollt, würden sie wahrscheinlich längst nicht mehr unter den Lebenden wandeln. So nutzte er die daraus hervorgehende Neugier und klammerte sich daran fest. Ihm fiel es nach wie vor schwer, die Kontrolle über sein Handeln zu behalten. Doch der Irrnebelzauber hatte ein Leuchten heraufbeschworen, welches auf faszinierende Art und Weise die Szenerie in unnatürliches Licht tauchte. Zumindest überraschen konnte sie dadurch kaum mehr jemand, was sein Gemüt ein klein wenig beruhigte.

Aether fasste sich an den Kopf, welcher augenblicklich anfing, heftig zu pochen. "Simon...Ich..." begann er. "Ich versuche es." Er runzelte die Stirn. Es kostete ihm einiges an Kraft, bei Vernunft zu bleiben. "Etwas.. Etwas ist hier in diesen Gängen. Da bin ich mir sicher." Weiterhin ängstlich blickte er in den Raum hinein, in welcher sich die wundersame Säule befand. "Bei unserem Leben, Gentlemen. Worauf haben wir uns da nur eingelassen..." Zweifelte er.

Sein Blick wanderte zurück zu Simon Hook. Weiterhin mit einer Hand an der Stirn zwang er sich, ein leidiges Lächeln aufzusetzen. "Banditen, Gauner, Mechomaniker und jetzt auch noch Irrnebler... Wahrlich keine Geschichte, die ich länger schreiben will als notwendig."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 29.04.2014, 21:53:40
Erstaunt nahmen diejenigen, die von dem Gas betroffen waren wahr, das die Gefahr nicht näher rückte. Die gefährlichen Geräusche, die sich unter anderem durch ein tierisches Knurren, Gemurmel, Kratzen oder das laden einer Waffe äußerten, verlagerten sich in die Ferne und damit in die anderen Räume des im Untergrund gelegenen Komplexes. Und auch wenn Simon den Erdenfluss angezapft und Licht durch die in ihm wohnende Irrnebelmagie erschaffen hatte, verschwanden die Schatten und huschenden Gestalten am Rande des Sichtfeldes keineswegs. Es schien so, als würde das Licht des Irrneblers die Gruppe nur für einen kurzen Moment schützen können.
Gerade das schienen vor allem Krok'la und Samual wahrzunehmen. Angsterfüllt sah er Krebsartige um sich herum und zuckte ab und zu zusammen, als würde er einen Schuss hören oder einem Schwerthieb ausweichen. Der Craynarbier konnte nur durch Wolfhard zurückgehalten werden, der mit aller Kraft und vollem Körpereinsatz den Weg nach draußen versperrte, indem er sich auf der Treppe so breit machte, wie er nur konnte. Doch womit niemand gerechnet hatte, war die Reaktion Samuals.
Der Mann war in den letzten Minuten seltsam still gewesen aber diese Stille hatte über seinen wahren Zustand hinweggetäuscht. Verwirrte Gedankengänge und Pläne waren im Geist Samuals unter dem Einfluss des Nervengases in aller Stille und kalten Berechnung entstanden. Unauffällig und langsam ging er an der Gruppe vorbei, bis er in der Mitte des Raumes stand. Er atmete einmal tief durch. Von einem Moment auf den anderen rannte er los. Niemand konnte schnell genug reagieren um den Schützen festzuhalten und so verschwand er schon in dem Bruchteil einer Sekunde in der Dunkelheit des rechten Ganges.
Mit gezogenen Waffen stand die Gruppe nun im rechteckigen Raum, der durch die Rüstung des Irrneblers und den Lampen an der Säule erhellt wurde und sah dem Mann hinterher.
Ungläubiges Schweigen breitete sich aus, das nur von einem fernen kurzen Schrei unterbrochen wurde.

Doch die Frage, die sich jeder stellte, lautete: War der Schrei nur eine Einbildung oder die Wahrheit?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 02.05.2014, 14:33:36
Simon lächelte Aether mit einem Hauch Melancholie in der Mimik entgegen. Da er ein Irrnebler war, hatte man ihm im Leben schon oft wenig Sympathie entgegengebracht. Seit seinem Eintritt in die Sondergarde war das anders, gewiss, doch Simon würde als potenzielles Risiko, das er darstellte, nie einen Platz unter normalen Menschen finden. Seine Nebelbrüder und -schwestern bei der Garde waren seine Familie. Es gefiel Simon ebenfalls nicht, hier unten zu sein. Er wollte so schnell wie möglich wieder zurück an die Oberfläche. Jedoch hatten sie hier unten eine Aufgabe. Die Kugel war nicht unbedingt das Wichtigste. Krok’las Freunde waren möglicherweise noch am Leben und in großer Gefahr.

Simon wollte Aether antworten, doch dann stürmte Samual plötzlich los und verschwand in der Dunkelheit. Der junge Sondergardist war nicht schnell genug, um den Schützen aufzuhalten, ein Zucken durchfuhr ihn und er machte einen Schritt voran, als der Mann an ihm vorbeirauschte. Er wollte ihn mit seiner freien Hand noch packen und festhalten. Doch es war zu spät. Fassungslosigkeit machte sich in Simon breit und er starrte Samual ungläubig hinterher. Und dann folgte ein Schrei in der Ferne.

Mit einem Mal kam wieder Bewegung in Simon. Er trat auf die anderen zu.
„Es ist gewiss etwas hier unten“, setzte er nun zu den Worten an, die er eigentlich an Aether hatte richten wollen.
„Und wir werden es jagen“, fuhr er mit entschlossener Stimme fort, doch er war auf dem Sprung. Er wollte schnell Samual folgen.
„Das Gas ist Schuld an Dingen, die ihr seht und hört, doch die Wirkung wird verfliegen. Bleibt zusammen, das ist wichtig. Und lauft nicht in die Dunkelheit. Im Licht werden wir das sehen, was uns wirklich gefährlich werden kann. Nehmt am besten eine Fackel in die Hand, wenn ihr noch eine frei habt. Ich zünde sie euch an, wenn ihr soweit seid.[1] So schleicht sich nichts unbemerkt an uns heran. Wir werden das hier überleben. Schnell jetzt, Samual braucht unsere Hilfe! Aber passt auf, wo ihr hintretet.“
Er hoffte, seine Gefährten auf das, was ihnen bevorstand, bestmöglich eingeschworen zu haben. Aber nun wagte er sich mit erhobenem Säbel in den rechten Gang vor.
 1. Simon wirkt jeweils Spark (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/s/spark), wenn eure Charaktere das zulassen – davon könnt ihr in euren Beiträgen gern ausgehen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Wolfhard am 03.05.2014, 23:42:48
Also ein Irrnebler interessant dachte Wolf bei sich als Simon das Licht auftauchen lies. Er hatte zwar schon einiges übles über diese gehört, aber wenn er eines aus seinem Kontakt mit der Zeitungsbranche gelernt hatte, dann dass solch reisserischen Geschichten meist mit jedem Erzähler weiter aufgebauscht wurden und man immer nur die schlimmen hörte. So entschied er sich dafür die Tatsache fürs erste einfach zu akzeptieren und abzuwarten wie es sich entwickeln würde.

Immer noch versuchend den Craynarbier zurück zu halten, konnte er Simons Ausführungen nur mit halben Ohr zuhören. Doch als Samual plötzlich durch eine Durchgang verschwand, gab er seinen Wiederstand auf, keinen Sinn mehr darin sehend Krok'la weiter aufzuhalten, da sie dieser nur aufhalten würde und in seinem Zustand kaum eine Hilfe sein und keinen Kampf überstehen würde. Stattdessen rief er ihm beim passiere zu, „versteck dich beim Lager wir holen dich da ab.“

Nun wieder frei in seinen Bewegungen, rückte er zum Rest der Gruppe auf. „Wir sollten lieber die Laternen nehmen, dafür haben wir sie doch dabei und behalten beide Hände frei.“ Nach diesem Einwand liess er seine eigene entzünden und machte sich bereit Simon dichtauf zu folgen.
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Beitrag von: Aether Shanty am 04.05.2014, 10:51:56
Fassungslos war Aether in die Rolle des Zuschauers verbannt, als der Schütze Samual vom Wahn gepackt in die Dunkelheit der Ruine verschwand. Benommen nahm er die weiteren Worte Simons wahr...

Es war das Gas. Dieses verfluchte Gemisch verursachte die Panik, welche sich nicht aus seinem Kopf bannen ließ! Sie mussten weiter... So schnell sie konnten, denn Aether wollte sich nicht länger als notwendig dieser vergifteten Luft aussetzen. Zitternd knüpfte er seinen roten Schal auf und verband sich damit die Atemwege. Mit dem Tuch, welches nun die untere Hälfte seines Gesichtes verdeckte, legte er kurz den Rucksack ab und holte daraus eine der Fackeln hervor, welche sie in Vorbereitung auf diese gefährliche Reise eingepackt hatten. Sollte sich das austretende Gas nun entzünden... In diesem Augenblick war es dem Schurken einerlei. Obgleich er nicht daran glaubte, war diesem doch wohl bewusst eine andere, ungleich grauenhaftere Aufgabe angedacht worden. Während die Tasche mit Schwung wieder ihren Platz auf seinem Rücken fand, verlagerte er die Fackel in seine Linke und steckte den Rapier zurück in die am Gürtel angebrachte Scheide. Die dadurch frei gewordene rechte Hand griff entschlossen nach der doppelläufigen Kanone und zog diese kampfbereit.
Erstaunt beobachtete er, wie der Irrnebel durch den Befehl Simons die Fackel auf wundersame Art und Weise zum glimmen brachte. Doch er ließ sich nicht erneut aus der Fassung bringen und zwang sein Bewusstsein zur Konzentration und versuchte so, das Gift in seinem Körper weiter zu bekämpfen.

Das Gas machte ihnen absichtlich Angst und wollte die Gemeinschaft in die Flucht schlagen... Bitter begann er, aufgrund dieser Tatsache, im Geiste zu scherzen. Da müsst ihr schon früher aufstehen, ihr verfluchten Wechselbalge, die in der Dunkelheit verstohlen lauern. Ihr wollt euren diabolischen Tanz mit uns wagen? Na wartet, und betet an eure blökenden und quakenden Götter, dass Aether Shanty dieser Aufforderung nicht nachkommt!

Durch den Schal wurde seine Stimme gedämpft, als er verbissen fragte:"Worauf warten wir dann noch?"
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Beitrag von: Der Flüstermann am 04.05.2014, 20:25:51
Die Worte Wolfhards ließ sich Krok'la nicht zwei mal durch den Kopf gehen. "Verstecken ist eine wunderbare Idee! Ihr solltet das gleiche tun, wenn euch euer Leben lieb ist!" Mit diesen Worten lief der Craynarbier die Treppe hinauf. Oben angekommen zögerte einen Moment, als hätte ihn etwas irritiert. Er sah sich ein letztes mal nach Wolfhard und der Gruppe um und trat dann wieder hinaus in das Sonnenlicht und die Wildnis des Dschungels.
So schnell war die Expedition um zwei Teilnehmer geschrumpft aber das hielt sie nicht auf. Der irrvernebelte Simon Hook führte die Gruppe durch den zweiten Gang – dicht gefolgt von Shiver, der einen Kampf gar nicht erwarten konnte. Vorsichtig bewegten sie sich auf einen zweiten Raum zu, der von der Größe und dem Aussehen dem vorherigen glich. Die einzigen Unterschiede machten eine Konstruktion, die in einer Ecke des Raumes stand und das fehlende Licht aus. Nur das Fackellicht und die leuchtende Rüstung des Sondergardisten vermochten die Dunkelheit zu vertreiben und die Konstruktion in der Ecke des Raumes zu beleuchten. Sie bestand fast vollständig aus einem großen Kessel und einer Art Pumpe, die in den Boden führte und von der einige Röhren verschiedenen Ausmaßes in die Decke verschwanden. Ein leises Zischen ging von der Maschine aus.

Doch auch hier waren weder die Entführer, die Entführten oder Samual zu sehen. So zog es die Gruppe weiter, immer tiefer in die Anlage unter der Erde. Die Magie des Erdenstroms schien jetzt in der Luft fast greifbar zu sein, als sie eine weitere Treppe erreichten. Die Treppe erinnerte an diejenige, durch die sie in diesen Komplex eingetreten waren und auch an ihrem Ende war eine offene Tür zu sehen. Doch nicht nur das. Zwei Beine waren zu sehen, die der Kleidung und den Schuhen nach zu urteilen, zu Samual gehören mussten. Ob er nur Ohnmächtig oder vielleicht sogar tot war, war schwer zu sagen – zumindest bewegte er sich kein Stück. Doch es war nichts zu hören, das auf eine Gefahr hindeutete – das konnten diejenigen sagen, die nicht vom Gas betroffen waren. Denn auch wenn die Wirkung nachgelassen hatte, so war sie noch nicht ganz verflogen. Eine einzige Sache war seltsam. Ein Geruch hing in der Luft, den alle kannten. Er erinnerte an altes  Maschinenfett, verbrannte Kohle und erhitztes Metall. Das alles hatten sie auch schon in der Werkstatt des Mechomanikers gerochen.
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Beitrag von: Shiver am 05.05.2014, 11:42:19
Shivers Gedanken rasten: wild, unentschlossen, chaotisch, wütend, besänftigend, verwirrend. Sein Messer drehte sich unablässig in der Hand, die Eindrücke wurden von seinem benebelten Kopf unterschiedlich stark eingezogen, Shiver glaubten gar, die Eindrücke als Farbläufe wahrnehmen zu können. Die Irrnebelei von Samuel glitt in karmesinrot auf ihn, Shiver fühlte sich wie ein Stier dabei. Welche Überraschungen kamen noch? Sein Blick ging zu Wolfhard, von dem er befürchtete, dass er sie noch alle hintergehen würde. Seine falsche Professionalität, die sie immer in exponierte, gefährliche Lagen brachte, strömte in einem grellen Magenta auf ihn ein. Er blickte weiter zu Maguerite, wie reagierte sie auf den Irrnebel? Ein aquamarines Leuchten deutete sich um die Perle an, doch Shivers Blick hastete weiter, er nahm keine Laterne in die Hand, keine Fackel. Er folgte dem Leuchten des Irrneblers. Ein herausforderndes Phosphorgelb nahm jegliches Licht in den Augen Shivers an, seine Sicht verschwamm langsam. Es wurde zunehmend schwerer Freund und Feind zu unterscheiden. Die Entschlusskraft, irgendwas auseinanderzunehmen, machte es nicht leichter. Das übergroße Rasiermesser in Shivers Hand drehte sich immer schneller, langsam auch unkontrollierter. Shiver versuchte jegliche Gedanken zu verdrängen, die Farben leuchteten so grell, er sah kaum noch den Gang vor sich. Von irgendwo tauchte der giftgrüne Gedanke auf, dass er auf dem Dampfer seinen Gefährten geschworen hatte, sie zu paddeln. Weswegen hatte er das noch geschworen? Die Lichter spielten mit seinen Erinnerungen. Sie waren Irrlichter, war der Irrnebler für die Irrlichter...Shiver schüttelte den Kopf.

Ein kaltes, dunkles Blau strömte auf Shiver ein, als er ein paar Meter gegangen war. Samuals lebloser Körper leuchtete in dieser Farbe, nein, es war kein Leuchten mehr, ein flackerndes Glimmen. Die Geräusche der Pumpen und der Geruch nach Maschinenfett lösten eine orange Assoziation bei Shiver aus. Woher kamen diese Irrlichter? Er sah kaum etwas, war dies ein Trick von Simon Hook? Eine Droge, die Wolfhard ihnen in die Wasserschläuche gemischt hatte, als er Wache gehalten hatte? War es wirklich von dem Gas? Er sah kaum etwas, er musste sich auf seine Nase verlassen, doch er roch nur das Maschinenfett, in seinen Ohren war nur das Knattern der Pumpe, das öllose Quietschen dieser und das Rauschen seines Blutes, er versuchte sich dennoch in diesem Raum umzuschauen[1]. Wo waren die verdammten Feinde?
Und wofür waren diese verdammten Maschinen genau? Shiver näherte sich, halb wankend ob der ganzen Farben, die auf ihn einströmten, der Pumpe, um sie in Augenschein zu nehmen[2]. Dann drehte er sich schon wieder weg, als durch den Schleier prismatischer Farben das blaue Flackern Samuals wieder in den Vordergrund drängte. Samual. Wieso lag er dort? Shiver stolperte auf das flackernde Glimmen zu.
 1. Wahrnehmung 3
 2. Wissen (Baukunst) 15 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7756.msg911145#msg911145)
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Beitrag von: Wolfhard am 06.05.2014, 18:51:13
Während sie weiter durch die Dunkelheit zogen, und er seinen Blick und damit auch den Strahl seiner Laterne kontinuierlich herumwandern liess, fragte sich Wolf ob er es wohl wirklich geschafft hatte, die Auswirkungen des seltsamen Gases zu unterdrücken, oder ob es bei ihm nur subtiler wirkte und er dessen Einfluss nur nicht bemerkte. Da er jedoch keine Möglichkeit hatte dies zu überprüfen, schob er den Gedanken beiseite um davon nicht abgelenkt zu werden, nahm sich aber vor bei allfälligen Entscheidungen für sich zu prüfen ob er sie auch wirklich rational traf.

Die Hände immer in der Nähe der Waffengriff ging er dicht hinter Shiver als er an diesem Vorbei die reglose Gestalt Samuals entdeckte. Sein erster Impuls war es zu ihm zu laufen aber etwas störte ihn an der Szene. Wieso lag der Körper einfach so herum und dann auch noch mitten in der Tür? Wäre er angegriffen worden, hätte man irgendetwas mit ihm gemacht und nicht einfach liegen gelassen, egal ob ein Tier oder ein intelligentes Wesen dafür verantwortlich gewesen wäre. Noch bevor er diesen Gedankengang ganz zu Ende geführt hatte, bemerkte er, dass sich Shiver in Bewegung gesetzt hatte. Schnell versuchte Wolf ihn zurück zu halten und sagte. „Nicht das könnte eine Falle sein! Entweder eine mechanische an der Tür oder ein Hinterhalt.“
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Beitrag von: Simon Hook am 07.05.2014, 15:19:10
Simon spürte, wie sein Herz zu rasen begann und sein Atem sich merkbar beschleunigte, als Samuals Füße in der Dunkelheit des Ganges auftauchten. Dort lag er – also war der Schrei, den Simon geglaubt hatte zu hören, wohl doch keine Einbildung gewesen. Der Blick des Sondergardisten huschte kurz in die Nahe ferne. Was sie erwarten würde, wenn sie nun ihren Weg fortsetzten, konnte niemand von ihnen genau wissen. Aber dass dort vorn irgendwo Gefahr und vielleicht sogar der Tod lauerte, war gewiss. Vielleicht war die Gefahr auch jetzt in diesem Moment näher als es den Anschein hatte. Immerhin lag Samual genau hier. Was war mit ihm passiert? Lebte er noch? Simon war sich absolut nicht sicher[1], doch während Wolfhard noch versuchte, Shiver zurückzuhalten, entschloss der junge Sondergardist kurzerhand, einfach zu handeln.

Er war sich des Risikos durchaus bewusst, denn vielleicht lauerte hinter dem Durchgang wirklich der Feind und dies war ein Hinterhalt, andererseits war Samual vielleicht noch am Leben und starb ihnen gerade vor ihren Augen weg, ohne dass sie es merkten.
„Los, gebt mir Rückendeckung“, sagte er, als er an Wolfhard vorbeischlüpfte. „Vielleicht lebt er noch. Aber passt auf, wo ihr hintretet, vielleicht ist hier irgendwo eine Druckplatte, die einen Mechanismus auslöst.“
Simon ließ Vorsicht walten, bewegte sich vorerst nicht mehr vorwärts und hielt erst am Boden Ausschau nach verdächtigen Strukturen.[2] Aber im Schein seiner leuchtenden Rüstung untersuchte er auch die Tür und die Wände auf Anzeichen, die darauf hindeuteten, dass sie fallenartige Mechanismen verbergen könnten.[3]
 1. habe hier das Wurfergebnis (Heal: 3) schon eingebaut, da ich nicht damit rechne, dass das reicht
 2. Wahrnehmung: 14
 3. Wissen (Ingenieurskunst) : 16
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Beitrag von: Shiver am 07.05.2014, 18:52:08
Irgendwo an seinem Körper spürte er Wolfhards Hand, sie leuchtete in richtigem purpurrot als hätte jemand eine ganze Kiste von kostbaren, stumpfen Stachelschnecken auf und in ihr zerdrückt. Zuschlagen? Weichen? Folgen? Shiver drehte sein Rasiermesser in der Hand und stoppte es dann abrupt, als wäre er bereit zum Zuschlagen. Er folgte der Farbspur, die Wolfhard hinter sich hergezogen hatte. Für wen hielt er sich, dass er sich vordrängelte? Oder wollte er nur beweisen, dass er keine Schuld an Samuals Tod trug, dass er selbst überrascht war?

Shiver hielt inne. Wolfhard war ein mieser Schauspieler, so schlecht, dass er womöglich gar kein Schauspieler sein konnte, ja, gar nicht sein wollte. Shiver blickte verdutzt drein und konnte sich nicht so recht entscheiden. Sprang er ihm jetzt an die Kehle? Welchen Zweck hatte dies? Außer seine Belohnung mit weniger Leuten zu teilen? War das die Motivation hinter Samuals Tod?
Auf einmal machte die Wut Shivers vor ihm selbst keinen Sinn mehr. Dann drängte sich auch der Irrnebler schon an ihm vorbei. Shiver klappte das Messer ein. Es blieb der Durst. Dieser furchtbare Durst. Er könnte jetzt gut ein Lagerbier vertragen. Es war irgendwie heiß hier unten. Die Farben zogen sich zurück und Shivers Gedanken klarten sich auf.
Shiver blickte auf Samuals leblosen Körper und spuckte aus. Was anderes sollte er nun auch noch machen. Ausspucken, Mund abwischen, weitermachen. Mehr blieb ihnen nicht. Und wo war eigentlich die verdammte Krabbe schon wieder? Schon wieder geflohen? Shiver schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich fiel sie gerade das zweite Mal die Klippe runter.

Shiver blickte auf Simons Rücken und kommentierte erst jetzt diese Irrnebelei mit knappen Worten, genervt, noch immer leicht gereizt. "In Ordnung, hat noch 'wer 'nen Bedürfnis brauchbare Geheimnisse auszupack'n?" Hatte Simons Irrnebelei das ausgelöst in Shiver? Diese Farbenpracht? Er sah das Licht jetzt wieder normal und gedämmt. Alles wirkte relativ normal. Nur lag Samual eben noch immer auf dem Boden und Simon leuchtete. Irgendwie hatte er am Rande etwas von Gas gehört. War das der Grund für die Farben? Dieser Durst. Shiver nahm den Wasserschlauch ab und führte ihn sich an den Mund, während die anderen Samual untersuchten. Erst jetzt fiel ihm auf, wie Carl sich wohl fühlen musste. Aus dem Augenwinkel warf er einen Blick auf Samuals - wie sollte Shiver es ausdrücken? - bessere Hälfte.
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Beitrag von: Aether Shanty am 08.05.2014, 18:42:37
Wortlos nahm Aether die Szenerie in sich auf. Sie hatten Samual gefunden. Im Lichtschein der Rüstung Simons warfen die Füße des Schützen einen makaberen Schatten an die dahinter liegende Wand. Der Schurke wusste nicht genau, ob es nun tatsächlich ihr Gefährte gewesen war, als er vor wenigen Minuten den verzweifelten Schrei vernommen hatte. Das Gas könnte genauso gut sich immer noch in seinem Körper befinden, weswegen er es nicht wagte, seine Sinneseindrücke nicht kritisch zu hinterfragen. War ihr Freund noch am Leben? Aus seiner momentanen Position konnte er keine stichhaltigen Schlüsse darüber ziehen.

Er gab Wolfhard Recht. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass der durch das Gift benebelte Samual in einen Fallenmechanismus gestolpert war. Wie auch immer; sie mussten ihn so schnell wie möglich überprüfen und durften die Hoffnung nicht sofort aufgeben.

Geübt hob er die Fackel, um durch die daraus entstehenden Schatten etwaige Unregelmäßigkeiten im Mauerwerk entdecken zu können. Er näherte sich dem am Boden liegenden Schützen dicht hinter Simon, und konzentrierte sich dabei auf die unmittelbare Umgebung; immer dazu bereit, den Irrnebler sofort zu warnen, sollte er Anzeichen einer Fallenmechanik erkennen.[1] Ruhig sprach er, gedämpft durch den schützenden Schal:"Vorsichtig. Einen Fuß auf den anderen und bloß nicht unbedacht auftreten. Nur Ljongeli selbst weiß wohl, was für teuflische Abwehrmaßnahmen hier unten seit hunderten Jahren schon lauern."
 1. Fallen finden:19
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Beitrag von: Der Flüstermann am 09.05.2014, 10:13:58
Nur wenige Schritte trennte die Gruppe von dem am Boden liegenden Samual und der dicken Stahltür mit der vermeintlichen Falle. Doch so sehr sich Aether, Simon und Wolfhard auch anstrengten, niemand konnte die Falle selbst oder Anzeichen eines Mechanismus finden, der eine Falle auslöste. Weder ein Stolperdraht, noch eine Druckplatte oder etwas ähnliches war zu sehen. Nur schmuckloser Boden, Wände und eine stählerne Tür. Letztere, ihr Rahmen und die Wand schienen allerdings seltsam dick zu sein, was aber an einer Panzerung liegen musste.
Shiver fragte sich währenddessen immer noch, was der Sinn der Pumpe in dem Raum über ihnen war. Er kam zu dem Schluss, das sie das Gasgemisch – oder welches Gemisch auch immer für das Leuchten der an der Wand befestigten Leuchtröhren verantwortlich war – von einem Raum in der Tiefe in die verschiedenen Teile dieses Gebäudes beförderte und dabei mit anderen Chemikalien versetzte. Dieser Untergrundkomplex war alt, das hatte der narbengesichtige Mann schon auf den ersten Blick gesehen. Wenn die Lichter an der Wand und den Säulen der Räume noch immer leuchteten, dann musste ein automatisierter Mechanismus dafür sorgen.

Bei der Untersuchung der Tür und der Wand, waren die drei Männer natürlich näher an die Tür herangerückt. Jetzt konnten sie einen genaueren Blick auf Samual und den Raum werfen, in dem er lag. Eine Blutlache hatte sich unter dem Gesicht und Oberkörper des Schützen gebildet und färbte den tristlosen Boden rot. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr – Samual war tot. Doch was hatte ihn umgebracht? Eine Falle gab es anscheinend nicht aber vielleicht gab ein Blick in den Raum Aufschluss darüber.
Auch hier war allerdings auf den ersten Blick keine direkte Gefahr zu entdecken. Vier Tische nahmen die Mitte des Raumes ein - zwei weitere waren auf die Seite geworfen und vor eine geschlossene Stahltür geschoben worden. Auf den Tischen und auf dem Boden des Raumes lagen Scheiben und Schüsseln verstreut - die an Geschirr erinnerten und aus dem selben schwarzen Material wie die Spritze bestanden - aber hier und da waren auch andere Dinge zu sehen.[1] Alles schien schon längere Zeit auf seinem Platz zu liegen, denn eine Staubschicht hatte sich darauf gebildet. An den Wänden waren die gleichen bekannten Leuchtröhren zu sehen und tauchten auch diesen Raum in einen grünen Schimmer.
 1. Bitte von jedem ein Wahrnehmungswurf.
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Beitrag von: Shiver am 12.05.2014, 23:25:46
Shiver blickte auf die Leiche Samuals hinunter. Er zuckte mit den Schultern. "Nichts für ungut, Carl, aber ich schätz', gibt 'nen Grund, warum'er beim Übungskampf rausgegang'n is'. Armer Teuf'l. Zu mutig gewes'n. Dar'n sterb'n die meist'n, die ein auf Luftikus mach'n. Mut. Fast so tödlich wie'n Pesthauch, nur ohne die Pusteln." Es waren nicht die passendsten Worte, aber Shiver war kein Mann des Zeremoniells. Für sowas hatte er nie etwas übrig gehabt. Zwar tat Samual ihm leid, doch was sollten sie tun? Er war nun gefallen und würde nicht wieder aufstehen. Ein Leben ausgepustet in weniger als einem Wimpernschlag. So schnell konnte es gehen. Und der Glatzkopf wusste nicht, wie es den anderen ging, aber er empfand es als Segen. Gab schlimmere Wege zu sterben. Langsames Verbluten, von einem Insekt ausgelutscht zu werden, und die vielen Krankheiten Middlesteels oder Hunger. Diesen Gedanken hatte Shiver irgendwie bei fast allen Toten, die einen augenscheinlich schnellen, wenn auch häufig gewaltsamen Tod hinter sich hatten. Nicht jeder hatte das Glück, einfach zu entschlafen und da war das doch die zweitbeste Lösung. Sofortiger oder sehr schneller Tod.
Shivers Sinne sammelten sich langsam wieder, aber es hinderte ihn nicht daran, Wolfhard im Augen zu behalten und eigentlich ihn vorgehen lassen zu wollen. Dementsprechend achtete die Narbenstirn auch nicht besonders auf den nächsten Raum[1]. Sollte sich ihr alterwürdiger Wolfhard sich darum kümmern. Shiver blickte mit einem wiederholten Zucken der Schultern auf einen der beiden, die sich für äußerst professionell hielten. Er lag hier im Dreck.

Shiver bückte sich zu Samual und durchsuchte seine Leiche, ob er noch Sachen bei sich trug, die für die Gruppe dienlich sein konnten. Munition, Gold, Tränke. Er drehte Samuals Leiche um, damit er mögliche Einschläge in seinen Körper sehen konnte und so einen Aufschluss darüber gewinnen konnte, was ihn nun umgebracht haben könnte. "Armer Teuf'l.", wiederholte Shiver. "Aber was nützt ihm sein Kram jetzt noch. Nehm'n wir mit, was wir noch brauch'n könn'n und erleichtern unser'n Kram, um das, was wir aufgrund sein's Endes nimmer brauch'n.", schlug Shiver vor und machte sich an die Arbeit. Es war kein nobler Zug, ohne Frage, aber es war auch nicht nobel, einen Toten in seiner Lache liegen zu lassen. Es war allerdings auch kein nobler Zug, seinen Gefährten zu entfliehen, in dem man kopflos in den Tod rannte. Letztlich vergalt Shiver das nur. Zumindest seiner Meinung nach.
 1. Perception 1 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7756.msg911874#msg911874)
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Beitrag von: Aether Shanty am 13.05.2014, 16:05:49
Im ersten Moment empfand Aether die Reaktion Shivers als abstoßend und grauenhaft. Doch es bedurfte kaum einer weiteren Minute, als dem Schurken schmerzlich bewusst wurde, dass der Glatzkopf nur mehr Mut hatte als der Rest der Gruppe und einfach das Beste aus diesem Augenblick machte. Während sich der Hüne nun an den Taschen des toten Schützen zu schaffen machte, ließ ihn Aether derweil nicht aus den Augen. Er war zu sehr in seinen eigenen Gedanken versunken, obwohl er sich kurz vorher noch zur Konzentration auf die unmittelbare Umgebung gezwungen hatte, gewährte er sich selbst und dem Schützen eine kurze Zeit des Schweigens, bevor er diese mit einem leisen Flüstern beendete.
"Armer Samual... Was auch immer ihn erwischt hat, ich schwöre, dass wir es zur Strecke bringen werden. Lasst uns nun diese verfluchte Kugel ausfindig machen, Gentlemen... Und dann schnappen wir uns diesen Sohn Middlesteels und bringen ihn nach Hause. Ich werde ihn nicht hier in diesen dreckigen Ruinen liegen lassen, auf dass dieser vermaledeite Dschungel seine Finger von ihm lässt. Bei meiner Ehre, sein Name wird nicht vergessen sein." Still ruhte der Schurke weiter neben dem Gefallenen und wartete darauf, dass Shiver seine Durchsuchung beendet hatte. Dann näherte er sich selbst kurz, um die Decke des Schützen aus seinen Habseligkeiten zu holen und breitete diese über seinem Leichnam aus.
Erst jetzt ließ Aether den Blick bewusst durch den angrenzenden Raum schweifen und nahm die Szenerie in sich auf. Doch er schwieg und hielt sich zurück. Die Hand ruhte weiter am Griff der doppelläufigen Kanone und es schien als würde er nur darauf warten, den Abzug endlich betätigen zu können. Die Furcht vor diesem  Ort hatte begonnen, sich schleichend in brodelnde Wut zu verwandeln und aus Verfolgungsangst wuchs Zorn. Er hasste diesen Ort und bei seinem Vater, er würde diese Kugel finden und damit McKinkais Kiefer brechen.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 14.05.2014, 14:34:07
Neben der offensichtlichen Muskete, die Samual immer bei sich trug, befanden sich in den Taschen des Schützen noch Kristallmunition, zwei beschriftete Heiltränke und einige Münzen. Der Rucksack enthielt unter anderem Seile und einen Haufen weiterer Münzen.[1] Nachdem der Leichnam durchsucht und von Aether abgedeckt worden war, kümmerte man sich um den Raum. Keine Falle wurde beim Durchschreiten der Tür aktiviert und so konnte man ohne weitere Verluste einen genaueren Blick auf das Innere des Raums werfen. Anscheinend war es eine Art Aufenthaltsraum gewesen, bevor dieser Komplex endgültig verlassen worden war. Unter einer dicken Staubschicht auf dem Boden, konnten Marguerite, Simon und Wolfhard eine Art flache Scheibe entdecken. Bei näherer Betrachtung schien sie aus schwarzem, poliertem Marmor zu bestehen, mit dem einzigen Unterschied, das das Material leicht durchsichtig war. Wolfhard fand unter einem Tisch und in einer Ecke insgesamt drei Ovale Steine aus dem gleichen Material.[2] Zwischen einem Tisch und einem umgestürzten Stuhl lag außerdem noch eine kleine, verschlossene Schließkassette. Doch bevor sie die Kassette aufschließen oder darüber nachdenken konnten, was der Sinn hinter den Funden war, wurde eine der schweren Metalltüren mit voller Wucht aufgeworfen. Dahinter kamen drei Personen zum Vorschein, wobei der Vorderste, die Tür anscheinend aufgetreten hatte und gerade etwas von seinem Gürtel löste.
Einen kurzen Blick konnte man auf die drei Gestalten erhaschen, bevor der erste der drei etwas in einer fremden Sprache schrie und einen Gegenstand in den Raum warf. Alle drei waren gebaut wie Menschen, allerdings trugen sie eine dicke Uniform aus verblichenem, alten und scheinbar halb zerfallenen Leder. Sie trugen Schusswaffen bei sich, die dem Gewehr Samuels sehr ähnlich sahen. Der vordere - der die Tür eingetreten und den Gegenstand geworfen hatte - war gerade damit beschäftigt, ebenfalls eine Waffe zu ziehen und hatte zusätzlich eine große Metallplatte an seinem Arm befestigt. Nirgendwo war ein Stück Haut zu sehen, denn sogar ihre Gesichter waren durch eine Gasmaske geschützt, die den drei Gestalten ein bedrohliches Aussehen gab. Tote leere Sichtgläser schienen die Gruppe anzublicken.
Noch im Flug und bevor er auf den Boden aufschlug, verteilte der geworfene ovale Behälter ein graues, stinkendes Gas, welches augenblicklich den Raum füllte. Es behinderte die Sicht und gleichzeitig griff es den Körper von jedem an, der damit in Kontakt kam.[3]

Hier geht's zum Kampf! (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7763.msg912899#msg912899)
 1. Dagger, Rifle [MA], 40 Patronen, Climbers Kit, Small steal mirror, Rope Silk, String, Coffee, Bedroll, Blanked, Bagpack [MA], 750,3 Goldmünzen
 2. Knowledge Arcana und/oder History
 3. Ein Zähigkeitswurf gegen 12 von jedem bitte. Wer es nicht schafft, ist für 1d4+1 Runden Sickened (http://www.d20pfsrd.com/gamemastering/conditions#TOC-Sickened).
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Beitrag von: Der Flüstermann am 18.05.2014, 17:44:16
Unter der Erde begraben - Runde 1

Überrascht wirbelte Aether herum, als die Tür aufgebrochen- und der Gegenstand hineingeworfen wurde. Der Schurke ließ seinen Gegnern keine Zeit zu reagieren und hechtete hinter den umgeworfenen Tisch zu seiner Rechten, obwohl das aus der 'Granate' strömende Gas sich rasch im Raum verbreitete und ihm schwer zu schaffen machte. Da waren sie also... Diese verfluchten Mörder, welche nicht nur Samual auf ihren Gewissen hatten! Kommt nur!, dachte Aether sich und biss sich dabei auf die Lippen, während das Gemisch schwer in seinen Augen brannte. Ist das etwa alles was ihr könnt?! Trotz der eingeschränkten Sicht und der Behinderung durch die Rauchgranate hob er die Kanone und zielte damit auf den vordersten Angreifer, bevor er entschlossen den ersten Abzug betätigte. Laut knallend schleuderte die Waffe, von Schwefel und Mündungsfeuer begleitet, eine Kristallpatrone nach vorn.

Doch die Person hinter der Gasmaske war erstaunlich behände und duckte sich im letzten Moment instinktiv, um der Kugel zu entkommen. Ein leises Zischen und Knacken war zu hören, als er sich wieder aufrichtete und sich kampfbereit machte.

Shiver konnte von Glück sprechen, dass er eben noch so in Aufruhr gewesen war. Das Adrenalin und die Wut hatten sich noch nicht gänzlich zurückgezogen, seine Nerven waren noch immer angespannt und ließen ihn blitzschnell handeln. Seine Augen nahmen die Situation auf und sein Geist setzte sie sofort in Handlung auf. Es waren jene Momente, in denen Shiver wirklich lebendig wurde, sich wirklich lebendig fühlte. Seine Narbe an der Stirn fing wie wild an zu pochen. Er sah Schusswaffen. Sie waren gefährlich auf diese kurze Entfernung. Alles an seinen Handlungen wurden automatisch. Sein Instinkt übernahm. Entwaffnen.

Shiver wusste, dass er sich in der Nähe des Vorderen begeben musste, doch er sprintete los, er musste einen der Gewehrträger entwaffnen, um die Gefahr zu minimieren und sich einen Vorteil zu verschaffen. Er konnte nur hoffen, dass Wolfhard oder Samuel den Mann mit dem Schild binden würden.
Shiver erreichte den Mann und sein aufgeklapptes Rasiermesser schlug zu im Bogen von oben nach unten. Doch was als Schlag nach dem Kopf aussieht, zielt auf die Hände des Gewehrträgers, um diesen zu entwaffnen und Maguerite vor einem möglichen Kugelhagel zu schützen.
Der Glatzkopf brüllte los, um seine Anspannung loszuwerden. Das Gas bemerkte er in seiner Wut nicht einmal.

Der Maskenträger schien nicht eingeschüchtert von dem nach vorne stürmenden und brüllenden Shiver zu sein. Gerade als er seinen Kopf vor dem Angriff schützen will und die Waffe nach oben zieht um den Schlag abzufangen, ändert Shiver sein Ziel. Durch die Wucht des Schlags, verlor der Feind den Griff und die Waffe fiel zu Boden.

Schon seit sie Samual gefunden hatten, mit einer Falle oder Hinterhalt rechnend, brauchte Wolf nur Augenblicke um auf das gewaltsame Eindringen des Trios zu reagieren. Trotz  Wut über Samuals Tod und mit brenneder Augen und Rachen liess er sich nicht mitreissen sondern schätzte die Lage kalt ein. Der mittlere Gegner schien eine art Schild zu tragen, und war somit wohl am besten gegen Angriffe im Nahkampf gewappnet und um den rechten schien sich Shiver zu kümmern. Also stürmte Wolf auf den Gegner ganz links zu, wählte seine Position dabei aber so, dass er, falls sich ihm die Gelegenheit bot, auch den mittleren Fein stören konnte.

Ein von der Gasmaske gedämpfter Schrei war zu hören, der aber erstaunlicherweise nicht schmerzerfüllt, sondern eher überrascht klang. Als Wolfhard das Schwert durch die vergammelte Lederrüstung stieß, konnte er einen stärkeren Widerstand spüren als er gewohnt war und ein gammeliger Geruch kam ihm entgegen. Die Klinge traf auf etwas hartes und nicht wirklich auf weiches Fleisch. Durch den Riss in der Rüstung konnte er ein Wirrwarr aus mechanischen Kleinteilen und verdorbenem und fast von freiliegenden Knochen fallenden Fleisches erkennen.

Seit Samaul plötzlich weggelaufen war wirkte Carl hilflos und etwas nachdenklich, als sie seine Leiche fanden wurde seine Miene ausdruckslos. Doch zum Trauern oder Nachdenken blieb keine Zeit, denn schon tauchten Feinde auf. Das seltsame Gas beachtete Carl kaum, in seinem Labor war er täglich weit schlimmeren Gerüchen ausgesetzt. Die eingeschränkte Sicht könnte sich aber eventuell als Störfaktor erweisen.
Der Alchemist machte einen Schritt zur Seite und holte fast schon automatisch eine seiner explosiven Kugeln aus dem Mantel und warf sie in Richtung der Gegner. Selbst wenn er verfehlen sollte, würden die Feinde der Explosion nur schwer entgehen können

Die Bombe explodierte und setzte sogleich die Rüstungen der drei Feinde unter Feuer. Allerdings war auch Wolfhard in der Nähe und wurde leicht von der Explosion getroffen. Der Raum wurde von einem ekligen stinkenden Qualm erfüllt, der die Sichtverhältnisse nicht verbesserte. In den brennenden Rüstungen bildeten sich kleine Brandlöcher und unter dem ein oder anderen war nur selten verbranntes Fleisch zu sehen. Öfter waren es blanke Knochen, die von kleinen Röhrchen und Kabeln umschlungen waren, Zahnräder und anderes.

Der Maskenträger, der sich gerade noch mit seinem Schild geschützt hatte, ließ dieses fallen und trat einen Schritt auf Simon zu. Er fasste die Waffe in seiner Hand jetzt fester und sah den Sondergardisten direkt an. Doch statt direkt auf ihn zu schießen, drehte er sich ein Stück von ihm weg und betätigte den Abzug seiner Waffe. Die Schrotflinte ließ einen Hagel aus kleinen Kugeln auf Aether, Carl und Simon niederregnen, doch alle konnten sich in letzter Sekunde noch wegdrehen oder sich hinter den Trümmern im Raum verstecken.
Anders erging es Wolfhard und Shiver, die beide einen Treffer hinnehmen mussten. Derjenige, der von Wolfhard stark zugesetzt worden war, wich in den Gang zurück, legte an und schoss. Doch die Bewegungen waren seltsam ruckartig und der Angriff endete in einem Streifschuss. Auch der entwaffnete Gegner wich zurück und kramte dabei an seinem Gürtel herum. Er nahm ein Glasrohr zur Hand und drückte es auf seinen Arm, bevor er es auf den wütenden Mann warf. Das schwache Glas zerbrach sofort und hüllte Shiver in eine Wolke aus brennendem Gas ein.

Vor Schreck fiel Maguerite fast nach hinten um, als die Tür fast aufgesprengt wurde. Sie glaubte ihren Augen kaum was sie sah. Es dauerte einige Momente bis sie sich wieder gefangen hatte. Alle Mitglieder der Expedition standen vor ihr, so schnell sie konnte suchte sie den Raum nach dem Erdenstrom ab. Es dauerte nur eine Sekunde bis sie das vertraute Summen in ihren Ohren wahrnahm. Langsam ordnete sie mit geübten Gesten den Energiefluss neu und schickte ihn in Richtung ihrer Gegner.

Die kanalisierte Energie schien allerdings keine Wirkung auf die drei Gegner zu haben.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 22.05.2014, 11:58:03
Unter der Erde begraben - Runde 2

Maguerite war ein bisschen erschrocken das keiner ihrer Gegner in den Schlaf fiel. Erst später ging ihr auf, dass es sich gar nicht um Menschen handelte. Langsam verließ sie ihre Position um ein besseres Schußfeld zu haben. Während sie lief zog sie ihre Pistole. Als sie zielte sie, ihre Zunge fest an ihre Oberlippe gepresst. Knallend löste sich ein Schuss und ein metallisches Klacken erklang als die Kugel auf die Zahnräder ihres Gegners traf.

Ein knirschendes Geräusch erklang, als die empfindlichen Mechanismen durch den Schuss zerstört wurden. Die Bewegungen des Mannes - oder was er auch immer war - wurden immer ruckartiger, als würde er eine Art Anfall haben.

Der Nebel zog sich immer dichter zu und gleichzeitig machte dieses verfluchte Gas dem Schurken immer mehr zu schaffen. Komm schon Shanty....!Aether biss die Zähne zusammen. Sie durften jetzt nicht versagen, so kurz vor dem Ziel! Mit eisernem Willen zwang er sich zur Konzentration und benutzte den Tisch, hinter welchem er Stellung bezogen hatte, als Auflage für die Feuerwaffe in seinen Händen. Er versuchte auf den Waffenarm des Fremden zu zielen, welcher direkt in der Türöffnung stand. Erneut knallte die tödliche Kanone laut auf, als eine weitere Kristallkugel den Lauf verließ... Doch dem Chaos und dem Gas war es zu schulden, dass er bereits sein Ziel in dem Augenblick aus den Augen verlor, als er den Abzug betätigte. Wütend schrie er:"Verliert nicht den Mut! Diese Bastarde nutzen den verdammten Rauch, um uns die Sicht zu vernebeln!" Es half wohl nichts... Aether sah ein, dass er aus seiner Position wenig ausrichten konnte.

Diese interessanten Geschöpfe werde ich mir nachher etwas genauer ansehen., dachte Carl, während er seine Pistole zog. Die Bombe hatte zwar Wirkung gezeigt, doch er wollte seine Verbündeten nicht erneut seinem Angriff aussetzen. Der Alchemist zog die Möglichkeit in Erwägung in den Nahkampf zu wechseln, allerdings würde es wertvolle Sekunden kosten, bis er durch seine Tinkturen die nötige Effektivität erreicht hatte. Also würde er erstmal auf mittlerer Distanz bleiben, bis sich die Situation änderte. Mit den Gedanken machte er einen weiteren Schritt um freies Schussfeld zu haben und drückte ab.

Der Schuss traf den Mann mitten in die Brust. Doch was andere straucheln lassen oder direkt töten würde, ließ ihn offensichtlich kalt.

Simon hatte, entgegengesetzt zu seinen Kameraden, ein wenig mehr Zeit benötigt, um geistesgegenwärtig auf den überraschenden Angriff der drei Unbekannten zu reagieren. Hustend und mit tränenden Augen, da der Qualm und auch der von Carls Bombe herrührende Rauch beißend waren, kam er jedoch wieder zu Besinnung, als die Kugeln eines Gegners ihn nur knapp verfehlten. Nun galt es, schnell und effizient zu handeln, um weiteren Schaden zu vermeiden - der Tod von Samual war bereits überflüssig gewesen und Simon wollte nicht zulassen, dass dem Schützen nun noch jemand ins Reich der Toten folgen müsste. Zunächst hatten die drei Angreifer mit den Gasmasken recht menschlich gewirkt, doch Carls explosiver Angriff hatte offengelegt, dass dies wohl nicht stimmte. Die Röhrchen, Kabel und Zahnräder erinnerten Simon stark an einen Roboter oder Dampfmann - doch warum trugen diese Wesen Gasmasken? Was genau verbarg sich hinter ihnen? Konnte man gleichzeitig Maschine sein und atmen? Der junge Sondergardist gedachte zu überleben, um es zu erfahren. Die Maschinenteile im Inneren der Angreifer haben ihn auf eine Idee gebracht: Denn wie Dampfmänner in seiner Heimat, Middlesteel, waren bestimmt auch diese Gegner besonders anfällig für elektrische Stöße, die er als Irrnebler hervorrufen konnte. Sogleich begann die Luft um ihn herum unheilvoll zu knistern, und kleine Entladungen blitzten und zuckten an seinem Unterarm hinauf, als Simon seine Irrnebelmagie hervorrief und sogleich auch dem Gegner direkt vor sich zu berühren versuchte, um die Energie an dessen Körper zu entladen. Jedoch behinderte der dichte Rauch seine Sicht, sodass es dem Gegner gelang, auszuweichen und Simon ärgerlicherweise ins Leere griff. Der gewünschte Effekt - ein vielleicht sogar todbringender Schock - blieb aus, doch das heizte die Entschlossenheit und aufkommende Kampfeslust des jungen Sondergardistetn nur noch an. Es hatte gerade erst begonnen.

Als sich der Gegner vor ihm eine Blösse gab, nutzte Wolf die Gelegenheit für einen Ausfall wie aus dem Lehrbuch, der mit Sicherheit treffen musste. Erst als er keinen Wiederstand spürte, erkannte er, dass ihn Schatten und Rauch getäuscht hatten und er die Entfernung falsch eingeschätzt hatte. Dadurch zur Erkenntnis gebracht, dass seine alten und neuen Wunden langsam an seiner Konzentration zerrten, trat er erst einen Schritt weiter vor um ausser Reichweite des vordersten Angreifers zu kommen um Anschliessend einen der Tränke aus seinem Gürtel zu sich zu nehmen.

Shiver entschloss sich schließlich dazu, in die Offensive zu gehen. Die Kampfeslust hatte ihn gepackt und so machte er einen schnellen Schritt nach vorne und griff den Hals seines Gegenübers an. Die Klinge durchtrennte die alte zerfetzte Lederrüstung und entblößte die Halswirbel eines Menschen. Ohne zu zögern durchtrennte Shiver die Schläuche, die wie eine Rankenpflanze an dem Skelett emporkletterten. Eine dickflüssige Flüssigkeit trat aus und fast augenblicklich fiel das Wesen in sich zusammen.

Mit ruckartigen Bewegungen zog sich eines der beiden Wesen weiter in den Gang zurück und lud dabei das Gewehr nach. Doch auch der nächste Schuss verfehlte sein Ziel, da Simon durch den Rücken des anderen gedeckt wurde. Das Glück des Sondergardisten hielt allerdings nicht lange an, denn der Mann vor ihm hob ein weiteres mal die Schrotflinte und ließ die Waffe den Raum und die Personen vor ihm mit Schrot bedecken. Einige kleine Kügelchen durchdrangen dabei die Kleidung und Rüstung Simons und bohrten sich schmerzhaft ins Fleisch.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 26.05.2014, 20:59:10
Unter der Erde begraben - Runde 3

Etwas gestärkt, rückte Wolf, die leere Flasche fallen lassend und dafür das Kurzschwert ziehend, wieder vor. Um den anderen die Schussbahn auf den Gegner im Gang nicht zu blockieren, war dieses mal der einzige noch im Raum verbliebene Gegner sein Ziel, den er, kaum in Reichweite, mit einem schnellen Kombinationsangrfif attackierte.

Aether hatte die zweite Kristallkugel seiner Pistole verschossen und entschied sich im Eifer des Gefechts dagegen, diese Waffe wieder zu verwenden. Es lag nicht nur daran, dass es zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde beide Läufe der doppelten Handkanone erneut schussbereit zu laden. Er war vor allem auch der Meinung, dass es in dieser teuflischen Mischung aus giftigem Rauch, Schlachtgetümmel und Chaos sowieso zwecklos war, von seiner Position aus überhaupt jemanden zu treffen.
Wenn er seinen Gefährten helfen wollte, dann musste er sich auf seine berüchtigte Klinge verlassen.
So steckte er die Feuerwaffe zurück in den Gürtel und griff mit selbiger Hand direkt an den polierten Knauf seines eleganten Rapiers. Schwungvoll zog er diesen aus der, am Bein angebrachten, Scheide und machte sich bereit, im nächsten Augenblick aus seiner Deckung zu stürmen und in den Nahkampf einzutauchen.

Einer der Gegner zog sich aus Maguerites Schußfeld zurück. Schnell entschied sie sich ihm nach zu setzten. Sie positionierte sich zwischen Shiver und Wolfhard. Doch hier merkte man eindeutig, dass sie keine erfahrene Schützin war. Wie üblich kniff sie beide Augen beim Zielen zusammen. Doch durch das Gas in dem Raum führte dazu, dass ihre Sicht zu eigeschränkt war um etwas zu treffen.

Simon blieb kurz die Luft weg, als die Schrotmunition sich in sein Fleisch grub und stechenden und zugleich brennenden Schmerz verursachte. Diese Gegner konnten ihrer Gruppe noch sehr gefährlich werden, auch wenn sich zwei von ihnen zurückzogen, wenn er es in dem dichten, beißenden Rauch richtig erkannt hatte. Im Gang hatten die Feinde einen Vorteil, zumindest mit Pistolen und Gewehren gegen Nahkämpfer. Es war noch nicht ausgestanden, ahnte Simon, und fürchtete um das Leben und die Gesundheit seiner Gefährten, wenn sie die Gegner nicht möglichst schnell und effizient ausschalteten. Der Sondergardist umfasste, da seine Magie ihr Ziel zuvor nicht gefunden hatte, nun seinen Säbel entschlossen mit beiden Händen, um mehr Kraft aufbringen zu können und den verbliebenen Zahnradmann im Idealfall mit einem letzten Streich zu Boden zu schicken. Die Energie des Irrnebels, die viele (zurecht) fürchteten, strömte in seine Arme und seine Waffe, bevor er, begleitet von einem Kampfschrei, zu einem mächtigen Hieb ansetzte, den er schräg von unten links nach oben rechts führte.

Da die beiden Schwertkämpfer alleine mit dem seltsamen Gegner in der Mitte des Raumes zurechtkamen, bewegte Carl sich rasch in eine Position, von der aus er den fliehenden Gegner sehen konnte. In dem Gang würde er einer alchemistischen Bombe nicht entkommen können und ein Verbündeter würde sich nicht im Explosionsradius befinden. Also holte Carl zum zweiten Mal in dieser Auseinandersetzung das explosive Gemisch aus seinem Mantel und warf es auf den Widersacher.

Mit vereinten Kräften schaffte es die Gruppe, die Gefahr fürs erste zu bannen. Die beiden übrigen Gegner wurden durch die Angriffe zerstört und zerfielen teilweise in ihre Einzelteile - und zwar wortwörtlich. War es vorher nicht ganz offensichtlich gewesen, so gab es jetzt keinen Zweifel mehr, das diese Wesen wenn überhaupt, nur zum Teil lebendig waren. Der Rauch behinderte noch immer die Sicht und zusammen mit den brennenden Lederrüstungen und durch Feuerbomben des Alchemisten, stank die Luft bestialisch.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 02.06.2014, 18:06:54
Unter der Erde begraben - Runde 4

Wie zur Hölle bekämpfte man einen Haufen aggressiven Schrott? Shiver berührte kurz seine schmerzenden Verbrennungen. Das würde wieder hässliche Narben geben, wenn er es nicht mit einem Trank behandelte. Was für ein beschissener Tag und dann noch dieser Durst. Die Hitze machte es nicht besser, das kahle Narbengesicht fühlte sich, als würde er durch die Hitze, die Verbrennungen, durch die verdammten Rauch innerlich verdorren.
 
Sein Blick viel wieder auf die Masse, die seine Gefährten niederwalzte. Hatte diese Masse erst die Form dreier Wesen angenommen und war dann wieder zu einer Masse geworden? Der Kampf ging verdammt schnell, Shiver war so müde, dass er Probleme damit hatte, alle Einzelheiten aufzunehmen. Er sah, dass seine Gefährten wie auch er selbst verwundet waren. Er sah, dass sogar die Perle verwundet wurde. Es machte ihn wütend, aber eine solche Masse konnte man nicht entwaffnen, einer solche Masse konnte man die Augen eindrücken oder Sand in eben jene werfen. Wie bekämpfte man so eine Masse aus Schrott? Mit Feuer? Mit einem großem Knüppel? Zumindest nicht mit einem Rasiermesser. Er hatte keine Waffen, die von Nutzen waren. Dieses Wesen konnte man nicht provozieren, nicht wie einen Menschen austricksen und verwirren. Shiver hatte immer nur gegen Menschen gekämpft, ausgenommen McKinkais Blechbüchse. War hierfür die Vorbereitung gewesen?

Shiver sprang vor und versuchte nach Maguerites Hand zu greifen. Er musste sie hinter sich bringen. Erst dann würde er nach dem Wesen schlagen. Er hatte keine andere Waffe. Das Rasiermesser musste reichen, es half nichts.

Carl wollte schon aufatmen, als eine neue Gefahr sich nährte: ein Haufen spitzer Kleinteile, der sich von allein bewegte. Carl zog sich so schnell er konnte aus der Masse zurück. Seine Verletzungen waren nicht allzu ernst, darum würde er sich also wenn überhaupt später kümmern.
"Ich empfehle größtmöglichen Abstand von dem Schrott zu nehmen. Nicht nur, da von der Masse selbst eine Gefahr ausgeht, ich gedenke auch zu testen, wie sie sich verhält, wenn ich eines meiner Wurfgeschosse anwende.", rief er seinen Kampfgefährten zu und begann in seinem Mantel nach einer Bombe zu wühlen, bereit sie sofort zu werfen, wenn genügend Verbündete außer Reichweite waren.


Erschrocken sog Maguerite Lut ein als sie von Schrauben, Rädchen und anderem metallischen Kleinkram getroffen wurde. Sie war zusehr mit Adrenalin vollgepumpt, alsdass sie den Schmerz ihrer Verletzungen wirklich mitbekommen würde. So schnell es ging versuchte sie von dem Haufen Schrott wegzukommen.

Kaum sackte der Maschinenmann, zerschmettert von Simons kraftvollem, von Irrnebelmagie unterstützten Streich, zu Boden, tauchte eine andere Gefahr auf, die den jungen Sondergardist zunächst irritierte. Ein Haufen sich bewegender Schrott? Doch dann fielen ihm einige Geschichten ein, die er bei seinen Nebelbrüdern gehört hatte. Es wurde erzählt, dass einige Mechomaniker und Erfinder es geschafft hatten, selbst Schrott mehr oder weniger Leben einzuhauchen. Es war ein nicht ungefährlicher Prozess, der Weltenmagie einschloss, und durch den ein Wesen entstand, das an die bestimmten Metallteile gebunden war und dabei die Form einer Masse annehmen oder die eines Humanoiden annehmen konnte. War dies hier so ein "Wesen"? Es würde sich wohl zeigen, obwohl er sich beinahe sicher war, dass diese Maschine wirklich ihre Gestalt wechseln konnte. Und dass Magie im Spiel war, kein Zweifel, zumindest würde es sonst jedwede Logik verbieten, dass die einzelnen, losen Teile sich als Ganzes bewegen konnten. Derzeit sah Simon keine effektive Möglichkeit, den Haufen Schrott anzugreifen, ohne dabei diejenigen zu verletzen, die dieser begraben hatte.
"Gebt Acht, das Ding ist mehr als es scheint!", warnte er die anderen. "Ich fürchte, es kann seine Gestalt ändern!"
Dabei wagte er sich näher heran und hob achtsam seinen Säbel. Gegenüber den losen Metallteile hätte seine Waffe vermutlich wenig Durchschlagkraft, doch wenn er Recht behielt, würde sich der Haufen vielleicht schon sofort eine andere Form annehmen... Und dann war Simon bereit, diese zu durchbohren.

Mit gezogenem Rapier tauchte der Schurke in das vom Rauch verhüllte Kampfspektakel ein. Er erreichte seine Kameraden und erkannte, was aus den fremden, verhüllten Kriegern geworden war. Doch er gab sich nicht dem Schock hin und zwang seine Sinne weiter zur Konzentration. Anstatt mit der Klinge nach der Maße zu schlagen, versuchte er diese mit einer gezielten Finte so abzulenken, dass der Glatzkopf Shiver freies Spiel hatte.

Wofhard rückte einen Schritt zurück, als die Massen an Schrott auf ihn zukamen. Sein Schwert beschrieb einen Bogen durch die Luft aber die Klinge traf in einem ungünstigen Winkel auf eines der Metallstücke und wurde abgelenkt.

Als ob die Warnung des Sondergardisten einen Schalter umgelegt hätte, fing die Masse augenblicklich an sich an einen Punkt in dem Raum zu sammeln. Der Schrott erinnerte für einen Moment an fließendes Wasser, nur das es sich nicht an die physischen Gesetze der Welt hielt. Unaufhaltsam bewegten sich die Kleinteile vorwärts, bis sie sich auftürmten und einen Berg bildeten. Dann fingen die Teile an sich zu drehen und sich zusammenzufügen. Als ob sie einem einstudierten Tanz oder einem Bauplan folgen würden. Einige Teile kletterten an die Seite des Berges, andere hoben ihn an und bildeten zwei Beine. Innerhalb von nur wenigen Sekunden hatte sich eine grob humanoide Gestalt gebildet, die über drei Meter groß sein musste und die Gruppe überschattete. Am Ende ihrer "Arme" befanden sich scharfe Metallteile, die an Klauen erinnerten. Ein alter Lederfetzen lag wie eine Kapuze um den Kopf der Kreatur und aus ihrem Inneren leuchtete es bedrohlich rot.

Nachdem der Golem schließlich seine wahre Form angenommen hatte, hieb Simon mit aller Kraft auf ihn ein, was eine tiefe Kerbe in den Körper schlug. Funken sprühten, als der Stahl der Waffe auf das Metall des Golems traf.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 06.06.2014, 18:45:31
Unter der Erde begraben - Runde 5

Durch die fehlgeleitete Granate wurde Aether schwer verwundet. Noch bevor er seinen Rapier erneut gegen die aus Metall neugeformte Kreatur führen hätte können, musste er sich eingestehen, dass er schleunigst Hilfe brauchte, wenn er den Augenblick überleben wollte. So nutzte er einen Moment der Ablenkung und duckte sich unter dem riesigen Arm des Golems hinweg, bevor er davon stieß und erst am Ende des Raumes gegen die Wand gelehnt stehen blieb. Er keuchte und betrachtete das Blut an seinen Händen. Seine Gedanken rasten. Er brauchte einen dieser Tränke. So schnell er konnte!

Schnell versuchte Maguerite in eine gute Schussposition zu kommen. Doch ob es das verbrannte Fleisch war was ihr in die Nase stieg oder etwas anderes ihre Konzentration war am Boden und ihr Schuss ging weit fehl.

Es half alles nichts. Er musste einen Trank nehmen. Shiver konnte nur den Kopf schütteln. Er war so gut durch diesen Mist gekommen und dann warf Carl seine Bombe mitten auf sie. Shiver knirschte wütend mit den Zähnen. Der Idiot war nicht mehr ganz bei Trost seit Samual das Leben verloren hatte. Shiver hielt inne. Vielleicht war es auch vorher nicht gewesen.

Keine Zeit zum Nachdenken. Schnell zog Shiver den Schädel ein und versuchte aus der Reichweite des Ungetüms zu kommen. Sie hatten noch diese wundersamen Tränke dabei und wenn dieses Ungetüm aus Resten des Erdenfluss bediente, warum nicht selbst solche Methoden nutzen? Shiver war das fast alles egal, erstmal wollte er die Schmerzen los werden. Er musste sie loswerden. Brandwunden waren so viel schlimmer als ein Hieb ins Gesicht.

Schnell entfernte sich Shiver mit eingezogenem Schädel aus dem Kampfgetümmel und fing an seiner Tasche mit den Tränken zu nesteln. Nicht ohne Carl ein "Pass doch auf!" zuzubrüllen.

"Entschuldigt bitte, das hätte nicht passieren dürfen...", versuchte Carl seine Kameraden zu beschwichtigen. Ungünstigerweise hatte sein Fehlwurf die Situation der Gruppe noch weiter verschlechtert. Er würde nun seine Taktik ändern und während er über Alternativen zur Wurfbombe nachdachte, versuchte er den Lauf seine Pistole möglichst effektiv in Richtung der Schrottmasse zu entleeren.

Da Simon sah, dass sein kraftvoller Angriff gegen die sich zusammengefundene Schrottmasse sehr erfolgreich gewesen war, versuchte er es auf die gleiche Weise noch einmal. Wieder legte er alle Kraft in seinen Angriff und schlug mit seinem Säbel auf das große Ungetüm ein. Denn auch wenn er selbst verwundet war und die Strapazen des Tages und der vergangenen Tage in seinen Gliedern steckten, gedachte der Sondergardist nicht, sich nun zurückzuziehen wie die anderen. Wenn es ihm so gelang, das Konstrukt beschäftigt zu halten, während die anderen sich um ihre Verletzungen kümmerten, hätte er sein Ziel erreicht. Vorrangig war für ihn in diesem Moment, seinen Auftrag zu erfüllen und die übrigen Mitglieder der Expedition zu beschützen.

Nach einem weiteren erfolgreichen Angriff Simons, der den aus Schrott zusammengebauten Golem langsam aber sicher auseinander nahm, kam Bewegung in die von Weltenmagie erschaffene Kreatur. Der Vorgang der Umwandlung war abgeschlossen und als Reaktion auf die zerstörerische Kraft des Sondergardisten, griff der Golem nun seinerseits an. Eine klobige Faust, an dessen Ende sich gefährlicher Schrott gesammelt hatte - lange, abgebrochene Rohre, Scherben und scharfe Metallteile - traf die Schulter Simons mit voller Wucht. Die Teile bohrten sich tief in sein Fleisch und hinterließen die Kleidung blutgetränkt. Mehr Glück hatte da Wolfhard, der dem anderen Angriff der Kreatur ausweichen konnte. Der Golem drehte sich um sich selbst und hieb auf die Stelle, an der Wolfhard gerade noch gestanden hatte. Der Boden zerbrach unter der Wucht des Aufschlages.
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Beitrag von: Der Flüstermann am 11.06.2014, 22:25:19
Unter der Erde begraben - Runde 6

Die Schmerzen der fehlgeleiteten Granate gruben sich immer tiefer in das Bewusstsein des Schurken. Zitternd griff er nach hinten und zu dem Trank, welcher außen an seinem Rucksack befestigt war. Seine Beine schwankten und lediglich dem Adrenalin und der dadurch gestählten Willenskraft Aethers war es zu schulden, dass er sein Gleichgewicht nicht verlor. Hastig entkorkte er den milchigen Trank und kippte dessen Inhalt mit einem Zug hinunter. Ruckartig ließ er die leere Flasche zu Boden fallen, als ihn kurzzeitig Krämpfe durchzogen und ein Großteil der offenen Wunden sich binnen weniger Augenblicke schlossen. Er fühlte sich sofort besser und er fand erneut sicheren Stand.

i]"Du hättest niemals hierher kommen dürfen."[/i], wiederholte Maguerite innerlich als sie zuschauen muss wie sich jeder nach und nach zurück zieht und diese Maschine immer noch stand. Sie geriet immer mehr in Panik, was man auch deutlich an ihren Schusskünsten festmachen konnte.

Shiver hatte sich hinter Carl gestellt. Es war die beste Position, die ihm einfiel. Hier könnte er ihn nicht aus Versehen erschießen oder mit einer Bombe bewerfen. Hier konnte er für einen Moment durchpusten und seine Kräfte sammeln, einen dieser heilenden Wundertränke zu sich nehmen, die die Wunden schlossen.

Doch Shiver genoss das Nachlassen der Schmerzen nicht. Er konnte es nicht. Er hätte nicht einmal daran denken können. Er sah wie das Wesen mit voller Kraft Simon schwer verwundete und ein anderer Schlag den Boden brechen ließ als wäre es brüchiges Gebäck.
"Schlag mit voller Kraft zu. Mit voller Kraft!", brüllte Shiver. "Hook, komm aus'ser Linie!"
Shiver warf die leere Phiole achtlos zur Seite, während der Inhalt seine schweren Verbrennungen wundersam linderte. Er setzte einen Fuß nach hinten. Er würde das Wesen mit voller Kraft angreifen müssen.

Wolfhard sah auch, wie Simon in Bedrängnis geriet. Da seine durch den Irrnebel gesteigerten Kräfte in diesem Kampf unverzichtbar waren, versuchte Wolfhard die Bestie aus Schrott und Scherben auf sich aufmerksam zu machen, sodass Simon sich für den Moment in Sicherheit bringen konnte.
Wütend schlug er mit dem Duellschwert und Kurzschwert mit voller Kraft zu, in der Hoffnung diesem Haufen etwas zufügen zu können, was ihm schadet.

Die Schläge zeigten Wirkung, allerdings weniger als gedacht. Die Kraft die in den beiden Hieben steckte, hätte einen Menschen niederstrecken können aber dieses Monstrum zeigte sich unbeeindruckt. Eines der Schwerter hinterließ eine tiefe Furche in der Masse an Schrott aber das andere wurde durch eine hervorstehende Metallplatte einfach abgelenkt.

Simon stolperte unterdessen von dem Schrottgolem fort, benommen vom Schmerz. Die abgebrochenen, spitzen Stücke hatten eine brennend-beißende und zudem tiefe Wunde an seiner Schulter hinterlassen - mit einer Wucht, die ihm den Eindruck gab, dass seine Schulter innerlich selbst nur noch aus Trümmern bestand. Zumindest fühlte es sich in diesem Moment (noch) so an. Der junge Sondergardist spürte, dass er nahe daran war, bewusstlos zu werden. Noch so einen Schlag hätte er vermutlich nicht überlebt, und wenn doch, nur mit Glück. So bleibt nur, sich erst einmal zurückzuziehen und den anderen für einen Moment den Weg freizumachen, so wie Shiver es ihm zugerufen hatte, denn lebensmüde war Simon nicht. Er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen. Hauptmann Flare wartete auf seinen Bericht.

Auch wenn es schon einige Treffer hatte einstecken müssen, schien das Konstrukt auf keinste Weise nachzugeben. Da es nur aus Schrott zu bestehen schien, war auch schwer zu erkennen, ob die tiefen Furchen und Schnitte, die sich in der jetzt festen Masse gebildet hatten, überhaupt den gewünschten Effekt wie bei einem lebenden Organismus hatten. Konnte es überhaupt seinen "Verletzungen" erliegen? Zumindest schien nichts auf eine bestimmte Bauweise oder wichtige Teile hinzuweisen, die der Masse die Bewegung und den Angriff ermöglichte. Als Antwort auf die Angriffe, wandte es sich jetzt vollständig Wolfhard zu. Dem ersten Schlag konnte er noch ausweichen aber der zweite Hieb traf ihn hart an die Brust.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 24.06.2014, 05:10:59
Unter der Erde begraben - Runde 7

Simon nutzte unterdessen die wenigen Sekunden, die er außer Reichweite des Schrottkolosses verbrachte, um den letzten Heiltrank zu trinken, den er bei sich hatte. Als die Flüssigkeit seine Kehle hinunterrann, spürte er schon, wie sich die magische Wirkung des Gebräus wie eine warme Welle in seinem Körper ausbreitete. Sowohl ältere Wunden als auch die neue, die der Golem ihm gerade eben beigebracht hatte, begannen, sich etwas zu schließen. Es war ein seltsames und zugleich wohltuendes Gefühl, obwohl es Simon dadurch nur ein wenig besser ging. Er war noch immer nicht unerheblich stark verletzt.

Entschlossen strich Aether mit dem Handrücken über seinen Mund, bevor er die leere Flasche einfach achtlos zu Boden fallen lies. Der Schurke hatte während seines taktischen Rückzuges bemerkt, wie sich das Ungetüm umgedreht hatte und ihm nun den Rücken zu wandte. Er realisierte seine Chance, griff mit der nun freien Rechten nach seinem Rapier und stürmte los, bevor er die Waffe noch zur Gänze aus dem Gürtel gezogen hatte. Den Schwung dieser Bewegung nutzend, sprang er den letzten Meter nach vorne und Stach direkt in die Hinterseite des Metallwesens. Er war sich nicht sicher, ob er mit dieser Waffe wirklich Schaden an solch einem Wesen anrichten konnte, doch war ihm dies in jenem Augenblick einerlei. Er wollte seinen Gefährten beistehen... Koste es was es wolle. Und sei es nur, indem er den Golem mit seiner Attacke verspottete.

Doch der harte Metallschrott wehrte den Angriff problemlos ab. Die Klinge traf auf eine große Schraubenmutter und wurde einfach abgelenkt.

Maguerite fackelte nicht lange, als sie eine Chance sah einen gezielten Schuss auf den Golem abzugeben. Im letzten Moment hob dieser aber einen Arm um einen Schlag in Wolfhards Richtung abzugeben und die Kugel prallte vollkommen effektlos an seiner Schulter ab.

Nahkampf schien die beste Option, da Carl seine Gefährten nicht weiter mit Bomben in Gefahr bringen wollte und keine Zeit hatte nach jedem Schuss seine Pistole nachzuladen. Aber in seinem jetzigen Zustand würde er keine große Hilfe sein, also griff er zu einem Hilfmittel, dass er schon zu Beginn der Reise vorbereitet und für einen Moment wie diesen aufgespart hatte. Er trank das Mutagen in einem Zug aus und bemerkte sofort die Veränderungen. Seine Muskeln schwollen an und Adern traten hervor, während Carl versuchte die Krämpfe zu unterdrücken, die mit der Verwandlung einhergingen. Als er sich wieder unter Kontrolle hatte trat er an die Monstrosität heran und zog seinen Dolch.


Auch wenn der Kampf aussichtslos und die Panzerung des Golems unüberwindbar zu sein schien, gaben Wolfhard und Shiver nicht auf. Obwohl sich die beiden nicht leiden konnten, hatten sie doch das gleiche Ziel und beide wollten diesen Kampf zumindest lebend hinter sich bringen. Während Shiver also ein weiteres mal sein riesiges Rasiermesser zückte und damit leider erfolglos über die wogende Masse an metallischen Teilen schabte, nutzte Wolfhard die Gelegenheit und hieb mit seinen beiden Waffen ebenfalls in die Richtung ihres Gegners. Eines der Schwerter grub sich in die Masse, schien aber keinen wirklichen Schaden angerichtet zu haben. Trotzdem wandte die Kreatur seine volle Aufmerksamkeit nun Wolfhard zu...
Der Golem zögerte keine Sekunde und rammte Wolfhard seine Faust in die Brust. Ungestüme Kraft und hunderte Kilo Metallschrott pressten Luft aus dem Kopfgeldjäger heraus. Wäre die sich ständig bewegende Masse nicht so laut, hätte man vermutlich mehr als eine Rippe brechen hören. Der Mann spuckte Blut und wurde durch die Wucht einige Zentimeter nach hinten auf den Boden geschleudert. Sofort setzte der Golem nach und setze dem ganzen mit einem weiteren Hieb ein Ende. Die schartigen und rostigen Metallklingen der rechten Faust des Golems gruben sich tief in die Eingeweide des Kopfgeldjägers. Leblos blieb er am Boden liegen, der langsam durch die sich verbreitende Blutlache rot gefärbt wurde. Vollkommen emotionslos, wie es nur eine Maschine sein konnte, die für Tod und Zerstörung erschaffen wurde, wandte sich der Golem unheilvoll wieder der Gruppe zu.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 27.06.2014, 02:41:08
Unter der Erde begraben - Runde 8

Die Situation wurde immer schwieriger. Mr. Black hatte wahrscheinlich recht gehabt als er sie auf die Gefahren hingewiesen hatte. Doch das Glänzen des Geldes hatte Maguerite über die Gefahr hinweg getäuscht und nun zahlten sie vielleicht alle dafür den Preis. Was hatte sie nur geritten? Das schlimmste an der Situation war, dass es ihre Gedanken in Angriff nahm und so war ihre Konzentration nicht so hoch, wie sie sein sollte, als sie den Schuß los ließ.

Mit seiner alchemistisch erhöhten Stärke fühlte sich Carl endlich gewappnet dem Golem gegenüber zu treten. Er schlug mit seinem Dolch zu, in der Hoffnung möglichst viel Substanz von der künstlichen Kreatur zu entfernen.

Erbost und von der Tatsache in Rage versetzt, dass der Kopfgeldjäger Wolfhard zu Boden ging, duckte sich Aether zurück und nutzte die so geschaffene, kleine Distanz, um mit der Kraft seiner Beine nach vorne zu schnellen und so seinem nächsten Angriff mehr Gewicht zu verleihen. Er zweifelte an ihrem Vorhaben, dieses Monster aus Stahl und Erdenflussmagie mit normalen Waffen zu besiegen - und seine Gedanken rasten, auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihrem grausamen Schicksal, in diesen längst verschollenen Kavernen zu entgehen!

"Nein!" Dieses einzelne Wort entfuhr Simon, als er sah, wie Wolfhard förmlich zerschmettert wurde und leblos zu Boden sackte. Entsetzen machte sich in ihm breit - nun erst, denn mit etwas körperlichem Abstand zum Kampf, hatte er nun auch Gelegenheit, sich nicht vollends auf den eigenen Tanz mit dem Metallkoloss zu konzentrieren, und dies schaffte Platz für solche Emotionen. Angst und Bedauern, diese zwei Dinge spürte Simon. Bedauern deshalb, weil er sich nicht hätte zurückziehen dürfen, um einen Trank zu trinken. Simons Rückzug konnte dem Mann das Leben gekostet haben. Und Angst deshalb, weil der junge Sondergardist diese Art von Gegner nicht gewohnt war. Seine Mission, sie konnte nun in diesem Augenblick scheitern. Alles, worauf er sich vorbereitet hatte, seinen Lebenszweck, den er gefunden hatte - als Sondergardist Jackals zu dienen, anstatt nur ein Irrnebler zu sein... Alles hing am seidenen Faden. Er selbst war schwer verletzt, seine Weggefährten starben... Erst Samual und nun Wolfhard. Simon hätte dies verhindern können. Simon hatte Hauptmann Flare bereits enttäuscht, mit Sicherheit. Allerdings war es nicht Simons Art, die Flinte ins Korn zu werfen. Er würde bis zum letzten Atemzug versuchen zu retten, was noch zu retten war. Er musste die anderen beschützen - und die Kugel finden. Die Kugel. Die verdammte Kugel. Von plötzlicher, wiederkehrender Entschlossenheit ergriffen, ignorierte Simon den Schmerz in seiner Schulter und drängte wieder vorwärts, mit einem kräftigen, beidhändig geführten Hieb seines Säbels.

Der Hieb schaffte es tatsächlich die Maschine ins taumeln zu bringen. Ein Teil der Masse wurde vom Körper getrennt und blieb reglos am Boden liegen, als hätte er sich nie bewegt.

Wieder und wieder hieb Shiver nach dem Golem und dieses mal bemerkte er, wie sein Rasiermesser mehr als nur an der Oberfläche kratzte. Seine Angriffe hinterließen einige Furchen in der Oberfläche seines Gegners, die sich nicht mehr schlossen.

Der Golem, der jetzt mehr als nur angeschlagen war, fing an etwas zu taumeln. Die Schnelligkeit, mit der sich die wogende Masse an Metallteilen bewegte, nahm deutlich ab. Dadurch wurden einige angegriffene Stellen auch nicht mehr ersetzt. Es war also eindeutig, das der Kampf bald zu Ende war und die Mitglieder der Expedition diesen Kampf überstehen würden. Trotzdem ließ der Golem nicht von dem Vorhaben ab, die Eindringlinge zu vernichten. Wieder hieb er mit seinen Fäusten auf die beiden Männer ein, die seiner Konstruktion Schaden zugefügt hatten. Bei den Schlägen fielen einige Teile der Masse einfach auf den Boden - der Golem fing an ganz einfach zu zerfallen. Doch das bedeutete nicht, das die Schläge weniger stark waren. Sowohl Shiver, als auch Simon wurden hart getroffen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 30.06.2014, 14:54:34
Unter der Erde begraben - Runde 9

Aether staunte, als er realisierte, dass ihre Angriffe doch nicht ganz ohne Nutzen waren! Es war offensichtlich: Würden sie weiter diese Schläge und deren Druck aufrecht halten können, hätten sie vielleicht doch noch eine Chance gegen dieses Erdenflussbiest! Beflügelt von dem Gedanken schwang der Schurke erneut den Rapier, zog ihn zurück - drehte sich auf der Stelle ein wenig mit dem Schwung mit und stieß die filigrane Klinge erneut in die Seite des Monsters. Stirb endlich, verdammt stirb!

rneut hart getroffen, spürte Simon, dass ihm die Sinne schwanden. Jede Faser seines Körpers schrie vor Schmerz, doch dies schien im nur noch unwirklich, ganz so, als würde er nicht tatsächlich mehr in seiner Haut stecken. Alles, was er hörte, war, neben dem Klingeln, das die hier im Raum abgefeuerten Schüsse hervorgerufen hatte, sein eigenes Blut, das durch seine Ohren rauschte. Doch dort war es wenigstens an seinem Platz. Anderswo strömte es aus seinem Körper, tränkte warm seine Kleidung und tropfte von ihm herab. Ein letztes, verzweifeltes Mal brachte Simon so viel Kraft auf wie er konnte, doch sein Hieb war, entsprechend seines Zustandes, recht fahrig. Ob er traf oder nicht, nahm er gar nicht mehr richtig war. Sein Säbel glitt ihm aus den Händen und seine Knie gaben nach. Noch bevor der Sondergardist zusammengesackt war und auf den Boden aufschlug, hatte vom Schmerz erlösende Schwärze ihn umfangen.

Alles war ausgespielt, nichts ging mehr. Zwei Kameraden waren tot, einer lag im Sterben. Carl achtete nicht weiter auf Simon. Um ihn würde er sich kümmern, wenn die Gefahr beseitigt war. Der Alchemist hatte zwar nur einen Dolch, wenn er den Golem aber nur einmal richtig erwischte, würde das keinen Unterschied machen. Er wählte also eine vielversprechende Stelle am Gegner aus und versuchte seine Klinge dort zu platzieren.

Mehr und mehr brach Maguerite in Panik aus. Angstschweiß stand ihr auf der Stirn und brannte in ihren Augen. Nichts war ihrer Zielgenauigkeit zu Gute kam.

Tatsächlich fand der Dolch sein Ziel und mithilfe von roher Kraft, bohrte sich die Klinge tief in die Kreatur. Carls Schlag war es, der den angeschlagenen Golem schließlich vernichtete.Die Masse an Kleinteilen hörte auf sich zu bewegen und zu drehen, bis ein absoluter Stillstand erreicht war und der Golem wie eine Statue dastand. Ein letztes mal hob die Mischung aus Maschine und Weltenmagie eine rostige Faust, blieb jedoch im Schwung hängen. Schließlich löste sich alles nacheinander auf - angefangen bei den Fäusten - und bildete eine Flutwelle an mechanischen Einzelteilen, die sich über die Füße und Beine der Gruppe ergoß. Der Golem war nicht mehr und damit war dieser Kampf geschlagen. Wolfhard hatte sein Leben verloren und Simon lag im sterben. Alle waren verletzt aber sie hatten doch gewonnen.



Kampfende
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 02.07.2014, 15:41:13
Maguerite versuchte sich den Schweiß aus den Augen zu wischen, nur um festzustellen, dass ihr Arm auch mit Schweiß bedeckt war. Als die Hitze des Kampfes nachließ, merkte sie wie sie fröstelte. Sie wusste nicht genau, ob es von der Kälte kam, da sie sich gerade unter der Erde befanden, oder ob es einfach Angstschweiß war. Doch im Moment gab es wichtigeres als sich darüber Gedanken zu machen.

Schnell rannte sie zu Simon und kniete sich neben ihm nieder. So gut es ging versuchte sie die Blutungen von Simon zu versorgen.[1] Aber Maguerite hatte nur wenig Ahnung davon, wie man schwere Wunden versorgen sollte. Sie hatte schon öfter gehört, dass Druck auszuüben das Richtige sei, doch Simon blutete immer weiter. "Carl die Spritze.", forderte sie den Alchemisten auf, während sie sorgenerfüllt aus Simon herabschaute.
 1. Heal: 10, nicht stabilisiert
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 02.07.2014, 19:30:11
Sie hatten es geschafft... Doch zu welchem Preis?

Völlig erschöpft ließ er den zerkratzen, schartigen Rapier sinken und die Schultern hängen, während sein Atem schwer arbeitete und sein resignierender Blick die Situation erfasste. Wie, als würde die Zeit unendlich langsamer verrinnen, sah er die schöne Maguerite zu dem zu Boden gegangenen Simon hasten.

Wolfhard war tot. Aether musste ihn nicht genauer untersuchen, um festzustellen, dass das Leben aus seinem zerschmetterten Körper entwichen war. Die Bestie hatte den Kopfgeldjäger mit nur einem vernichtenden Schlag umgebracht. Obwohl Aether wusste, dass jeder Einzelne von ihnen hier und jetzt den Tod finden hätte können und er wahrlich Glück hatte, noch unter den Lebenden zu weilen, blieb er weiter erstarrt von der schonungslosen Kälte dieses Augenblicks. Er trauerte um die Gefallenen.
Es gab für ihn keinen Zweifel, dass diese Wesen es auch waren, welche Samual auf dem Gewissen hatten... Und nun eben Wolfhard. Verdammt...! Simons Zustand war kritisch, er hatte das Bewusstsein verloren. Seit sie diese verfluchten Ruinen gefunden hatten fielen sie wie die Fliegen!

Die Kugel... Und raus aus diesem Dschungel. Das war das Einzige, was noch zählte. Nur so würden sie wieder heil in Middlesteel ankommen. Simon! Seine Gedanken überschlugen sich und er zwang seine Muskeln zur Bewegung. Er ließ den Rapier achtlos fallen und watete so schnell er konnte durch die Überreste des Schrottgolems, hinüber zu dem gefallenen Irrnebler. Er kniete sich ebenfalls neben ihm nieder und begutachtete seine tiefen Verletzungen. Er tat was er konnte, um seinem Gefährten zu helfen, doch er war kein Arzt.[1] Besorgt blickte er sich ebenfalls nach Carl um. Der Alchemist wusste sicherlich, was zu tun war... Verdammt, er musste es einfach wissen!
 1. Heilkunde NULL! Also eine 1.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 03.07.2014, 00:48:26
Welche Spritze? Wovon redet die Frau?, dachte Carl während er den Haufen Schrott betrachtete, der nun unbelebt war. Dann erinnerte er sich an das seltsame Gerät, dass sie im Lager der anderen Gruppe gefunden hatten. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass sie dort gewesen waren. Er ließ seinen Dolch fallen und holte die Spritze hervor. Sein Geist war noch leicht vernebelt von der Wirkung seines Mutagens, aber es sollte ausreichen um die Gerätschaft zu bedienen.
Er trat an Simon heran, zog seinen Ärmel nach oben und setzte die Spitze an seine Haut an. Dann betätigte er den Mechanismus in der Hoffnung, dass der Apparat so funktionierte, wie er dachte.[1] Es sah gut aus, die Blutung war fürs Erste gestoppt und das Schlimmste verhindert.
Carl richtete sich auf und sah sich im Raum um. Jetzt, da alle Gefahren beseitigt waren konnte er sich die seltsamen Wesen, von denen die Gruppe angegriffen wurde genauer ansehen.[2]

Etwas anderes drang in Carls Bewusstsein, während sowohl das Adrenalin als auch sein Mutagen nachließen, aber Carl wollte nicht daran denken. Nicht jetzt, nicht hier. Er schob den Gedanken beiseite. Er würde früh genug wiederkommen, spätestens wenn er zuhause in Middlesteel allein das leere Geschäft betrat.
 1. Wenn er es tut: 3 Punkte Heilung für Simon
 2. Wissen (Arkanes): 17
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 06.07.2014, 11:03:00
Das erste, was auf Simon einströmte, als er wieder zu sich kam, war Schmerz – so enormer Schmerz, dass er beinahe den Eindruck hatte, sein Körper würde in Flammen stehen. Keuchend rang er nach Luft und schlug die Augen auf. Desorientiert versuchte er zu verarbeiten, wo er sich befand und was zuvor geschehen sein mochte – und seinen Sinnen wieder Herr zu werden. Er lag auf dem Boden und blickte zur Decke hinauf. Über ihm war Carl, der sich gerade aufrichtete und von ihm abwandte, aber auch die dem Sondergardisten bekannten Gesichter von Maguerite und Aether, die bei ihm knieten und besorgt zu ihm hinabblickten. Simon schmeckte Blut. Sein eigenes, offenbar, doch er lebte, auch wenn er nicht wusste, ob es nun klug war, sich zu rühren, und ob er überhaupt die Kraft dazu besaß. Seine Gliedmaßen fühlten sich schwer an und sein Brustpanzer, der das Schlimmste wohl hatte abhalten können, war wie ein Gewicht, das ihn hinab in die Tiefe zog. Simon könnte dieses Hindernis vielleicht überwinden und aufstehen oder sich aufsetzen, doch erst einmal musste er sich noch ein wenig an den Schmerz gewöhnen, bevor er sich das zutraute.
Er zwang sich zu einem schiefen Lächeln.
„Sieht es so schlimm aus, wie es sich anfühlt?“, fragte er Aether und Maguerite und merkte selbst, dass sich seine Stimme dabei schwach und kratzig anhörte. „Wie geht es euch?“, interessierte es ihn dann zu wissen, als die Geschehnisse des Kampfes wieder in sein Bewusstsein zurückkehrten. Wolfhard war gefallen... Hoffentlich waren nicht noch weitere Verluste zu beklagen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 08.07.2014, 19:20:36
"Mir geht es ganz gut." erwiderte Maguerite auf die Frage des Irrneblers, während sie auf ihn runter guckte. Ein paar seiner Wunden schienen geschlossen zu sein und auch die Blutungen hatten aufgehört.
"Carl ist in dem Ding noch mehr drinnen?" fragte sie den Alchemisten. Es gab genug, die angeschlagen aussahen, unter anderem auch Maguerite, die erst jetzt merkte wie sich ihre Schnitte und leichten Prellungen zu Wort meldeten: "Kannst du das Ding nochmal benutzen? Simon sieht immer noch wie ein halber Toter aus und ich fühle mich ehrlich gesagt so."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 10.07.2014, 22:59:43
Aether hatte beobachtet, wie Carl die mysteriöse Spritze an dem Irrnebler Simon Hook verwendete. Erstaunt stellte er fest, dass die Flüssigkeit in dem Gerät wohl den Tränken glich, welche ihnen der Kopfgeldjäger Wolfhard einst, vor scheinbar so unendlicher Zeit, damals in Middlesteel angeraten hatte, mit einzupacken.
Tatsächlich schlossen sich einige der offensichtlichsten Wunden und wurden binnen weniger Lidschläge zu frischen Narben, als sich das Gewebe, angespornt durch die heilende Kraft des Gemischs, wieder zusammenfügte.

Erleichtert, wenn auch dennoch tief durch die Ereignisse erschüttert, seufzte Aether hörbar auf, als Simon die Augen öffnete und zu ihnen sprach. Er schüttelte grinsend den Kopf, denn es amüsierte ihn auf kuriose Art und Weise, dass der eben noch im Sterben liegende, immer noch schwerst Verletzte ihn fragte, ob es ihm gut ging.

"Mister Hook - machen sie sich keine Sorgen um uns, wir-" plötzlich stockte er und dachte an Wolfhard, dessen Leichnam nicht weit von ihrer Position, zerschmettert zwischen den Maschinenteilen des ebenfalls toten Golems lag. "... Wir sollten hier schleunigst verschwinden." Er senkte den Blick.

"Carl hat dem Monster den Todesstoß versetzt und uns alle damit gerettet. Ihr hattet Glück, Simon... Für den Kopfgeldjäger Wolfhard kam jedoch alle Hilfe zu spät. Es tut mir Leid."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 12.07.2014, 13:07:25
Auf Marguerites Aufforderung hin, beugte sich der Alchemist erneut zu Simon hinunter um ihm diesmal eine großzügigere Portion der Spritzenflüssigkeit zu verabreichen.[1] Dann ging er zu Marguerite, die auch leicht angeschlagen wirkte[2] und schließlich zu Aether, der zwar nicht nach Heilung verlangte, aber aussah, als könnte er welche vertragen.[3]
 
Dann blickte Carl wieder auf die besiegten Gegner und dachte nach. Die Gestalten, gegen die sie gekämpft hatten beunruhigten ihn. Auf derart unnatürliche Weise sein eigenes Leben zu verändern und verlängern erschien ihm vollkommen falsch und widernatürlich. Wenn man im Falle dieser Kreaturen überhaupt noch von einem "Leben" sprechen konnte. Noch vor wenigen Stunden hätte er derartigen Praktiken wohl nur Verachtung entgegengebracht, nun konnte er jedoch zumindest die Intention nachvollziehen, auch wenn er der Ausführung immernoch nicht zustimmen konnte.

"Herr Shanty hat recht.", sagt Carl schließlich. "Wir sollten weitergehen. Es sei denn, jemand hat hier noch etwas entdeckt, dass wir uns ansehen sollten."
 1. 15 Punkte Heilung
 2. 4 Punkte
 3. 9 Punkte
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 15.07.2014, 20:13:47
Sofort nachdem die Nadel der Spritze ihre Haut durchstoßen hatte fühlte Maguerite die Wirkung. Insgesamt fühlte sie sich fast wieder ganz hergestellt, zumindest körperlich. Bis sich ihr Geist wieder erholt haben würde würde es wohl dauern.

Mehr als einen Blick über ihre Schulter warf Maguerite nicht in den Raum: "Lasst uns weiter gehen, je schneller wir wieder verschwinden können desto besser.", erst dann fiel ihr Blick auf Wolfhard. Zwar hatte sie gesehen wie er zu Boden gesunken war, aber es war das erste Mal, dass sie ihn halbzerschmettert am Boden liegen sah, richtig sah. Mit Tränen in den Augen warf sie sich Shiver in die Arme, ein Schluchzend entfuhr ihrem Hals, während sie ihren Kopf an seine Schulter bettete.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 17.07.2014, 17:24:16
Als der Alchemist ihm ebenfalls die fremdartige Flüssigkeit in der Spritze verabreichte, schloss der Schurke die Augen und ließ ihn gewähren. Er spürte, wie die mystische Heilung eintrat und sich nach und nach die Verbrennungen, Schnitte und sonstigen Wunden an seinem Körper schlossen. Man würde meinen, nach den vielen Heiltränken, Salben und Flüssigkeiten wäre Aether bereits an dieses Gefühl gewöhnt. Doch ganz im Gegenteil faszinierte es ihn immer wieder aufs Neue.

Er schüttelte den Kopf und fühlte sich von einem Moment auf den anderen wie neu geboren. Seine Muskeln ächzten nicht mehr bei jeder Bewegung und seine Glieder reagierten sofort auf die Befehle seines Gehirnes, als er sich mit neu gewonnener Gewandheit erhob und die Kanone zog. Rasch griff er in die Gürteltasche und holte zwei Kristallpatronen hervor. Er lud beide Läufe der Pistole und überprüfte die Funktionsfähigkeit dieser, bevor er sie schließlich wieder griffbereit in den Gürtel steckte und seinen Rapier von einer Hand in die andere verlagerte.

Auf den bestätigenden Einwand Carls folgend ließ der Schurke ein letztes Mal eingehend die Umgebung auf sich wirken und seinen Blick durch den unterirdischen Raum gleiten.[1] Doch gleichzeitig nickte er und wandte sich alsbald dem Durchgang zu, aus welchem die mysteriösen Gegner gedrungen waren. Im Vorbeigehen blieb er bei Simon stehen und bot ihm die Hand zum Aufstehen an.

"Wenn wir jetzt von hier fliehen, sind die beiden völlig umsonst gestorben. Lasst uns diese verfluchte Kugel finden und dann weg von diesem Ort."
 1. Wahrnehmung 10
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 19.07.2014, 22:06:30
Simon war dankbar für die weitere Heilung, die Carl ihm zukommen ließ. Es war ein seltsam ziehendes und zugleich zuckendes Gefühl, mit denen sich seine Wunden schlossen, doch das Ergebnis war eine ungemeine Erleichterung. Die tiefsten Spuren, die der Schrottgolem an ihm hinterlassen hatten, verheilten durch die Hilfe der Erdmagie nicht komplett, sodass sie sich noch immer bemerkbar machten, doch sie waren soweit verschorft und verschlossen, dass der Sondergardist nicht mehr drohte zu verbluten. Etwas schwerfällig raffte er sich auf und nahm seinen Säbel wieder an sich. Die Metallteile des unheilvollen Kolosses lagen überall um ihn herum am Boden verteilt. Zum Glück hatten sie diese gefährliche Bedrohung besiegen können. Doch zu einem hohen Preis: Wolfhard war tot. Nach Samual war der Mann nun das zweite Mitglied ihrer Expedition, das die Heimat, Middlesteel, nicht wiedersehen würde. Es war ein bedrückendes Gefühl, das sich in Simon breit machte.

Dennoch musste es weitergehen. Sie sollten nicht unnötig lang hier verweilen – schließlich hatten sich ihre vorherigen Gegner lediglich zurückgezogen und lauerten noch irgendwo auf sie.
„Vollkommen richtig, nun sollten wir erst recht nicht aufgeben“, stimmte Simon Aether zu, der dafür plädierte, die Kugel zu suchen und zu finden, damit die Verstorbenen nicht umsonst gestorben waren. „Wir müssen nun allerdings nun besonders vorsichtig sein. Wir wissen nicht, wie viele Gegner auf uns warten und uns vielleicht einen Hinterhalt stellen. Das sind keine gewöhnlichen Menschen. Ich nehme an, dass sie es früher einmal waren… jedoch sind sie inzwischen entweder mehr oder weniger als das. Ich würde sagen, sie haben ihr Leben verlängert, indem sie ihren Körper nach und nach durch mechanische Teile, alchemistische Substanzen und Weltenmagie ersetzen.“
Dann fiel ihm jedoch wieder etwas auf, was er im Eifer des Gefechts zwar zuvor schon wahrgenommen, aber sofort wieder vergessen hatte.
„Wartet allerdings bitte noch einen Moment. Ich denke, das hier könnte sehr interessant sein.“
Simon betrachtete nun die Scheibe, auf die sie gestoßen waren, noch einmal gründlich. Sein geschultes Auge verriet ihm einiges. So identifizierte er das Ding als eine Art Aufnahmegerät, zu dem auch die im Raum verteilten Steine gehören mussten. Letztere waren anscheinend Bedienelemente.
„Lasst mir einen Moment… Mmh… Ich denke, das könnte funktionieren“, murmelte er vor sich hin, und machte sich dann daran zu überprüfen, ob seine Theorie stimmte. Vielleicht konnte er das Aufnahmegerät aktivieren. Vielleicht war ja eine Nachricht gespeichert. Der Forscherdrang in Simon war einfach zu groß, als dass er nicht wenigstens versuchen müsste, dieses Rätsel zu lösen. Es war wohl eine Art Code. Simon sammelte die Steine ein und testete, was passierte, wenn er mit ihnen über bestimmte Teile der Schreibe fuhr.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 22.07.2014, 07:37:21
Während Simon versuchte, sein Wissen auf den seltsamen Mechanismus anzuwenden, schmiegte sich Marguerite an Shivers kräftige Schulter. Ihm gefiel das nicht, denn Berührungen von Menschen, die er mochte, schmerzten ihn und machten ihm Angst. Trotzdem ließ er diese Berührung zu und wandte sich erst ab, als er ihr genug Trost gespendet hatte. Shiver wollte das ganze endlich hinter sich bringen, ein kühles Bier trinken und diesen Ausflug damit ertränken. Aether Shanty, der Schurke aus den Slums von Middlesteel, ließ währenddessen ein letztes mal seinen Blick durch den Raum gleiten, doch bis auf die Toten - deren Anblick mit Sicherheit nicht angenehm war und schmerzhaft an die Gefahren erinnerte, die noch vor ihnen lagen - und die umgestürzten Möbel war nichts Neues zu sehen. Dem Gang, dem er sich dann zuwandte, war auch nichts außergewöhnliches anzusehen. Er sah genauso aus wie die anderen Gänge, die sie in diesem unterirdischen Komplex bereits begangen hatten.

Schließlich war es Simon, der mit seinen Versuchen, das Aufnahmegerät in Gang zu bringen, endlich Erfolg hatte. Nachdem er die Steine nacheinander über die rechte und dann über die linke Seite der Scheibe geschoben hatte, leuchteten sie auf einmal in einem türkisen Licht auf. Die Scheibe, die vorher noch aus einem schwarzen Stein bestanden hatte, wurde fast durchsichtig. Die Steine ließen sich nicht mehr frei bewegen und neben ihnen erschienen einige Schriftzeichen, die ihn an Buchstaben seiner eigenen Sprache erinnerte. Es musste sich um jackalianisch handeln, allerdings in einem sehr alten Dialekt. Zumindest erkannte der Sondergardist, dass verschiedene Daten angezeigt wurden, die schon mehrere hundert Jahre in der Vergangenheit lagen. Wenn er auf einen Stein neben den Daten drückte, erschien ein Text. Das ganze schien also eine Art Bericht oder Tagebuch zu sein aber Simon würde sich länger als ein paar Sekunden damit beschäftigen müssen, um genaueres zu sagen.

Schließlich entschied er sich dazu, die Scheibe und die Steine in seinem Rucksack zu verstauen. Es war Zeit, die Kugel zu finden. Vor der Gruppe lag der Raum, aus dem sowohl die "Menschen" gekommen waren, als auch der Golem. Aether entschied sich dazu voran zu schleichen und sah als erster, dass der angrenzende Raum anscheinend keine weiteren Gegner für sie bereit hielt. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine akute Gefahr drohte, holte er auch die restlichen Mitglieder der Expedition.
Der Raum war eine einzige, riesige Werkstatt. Von ihm ging der Geruch nach Öl und Maschinen aus, den sie alle so gut aus Middlesteel kannten, wenn sie sich in der Nähe von Greenhall aufhielten. In dieser Werkstatt standen einige Tische, auf denen Metall- und Schrottteile verteilt lagen. Ein Tisch in der hintersten Ecke quoll fast vor blubbernden Töpfen, Kolben und Reagenzgläsern über. Auf einem anderen Tisch lagen Schläuche und Röhren, die teilweise miteinander verbunden waren. Neben den Tischen waren einige Haufen an weiterem Schrott zu sehen. Anscheinend war hier nicht nur der Golem entstanden, sondern auch alles andere, was diese Wesen am Leben hielt. Bei näherer Betrachtung der Tische fiel auf, dass einige sehr filigrane Werkzeuge und Arbeiten darauf lagen. Eine kleine Pumpe zum Beispiel, die in regelmäßigen Abständen Luft durch kleine, dünne Röhrchen pumpte.
Auch dieser Raum war von einem grünlichen Licht erfüllt. Zwei weitere Türen waren zu sehen, die in angrenzende Räume führten - eine Links und eine Rechts.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 23.07.2014, 18:40:09
Mehr als einen kurzen Blick warf Maguerite nicht in den nächsten Raum[1], sofort wurde ihr Blick von den Maschinen und Pumpen angezogen. Sie traute sich kaum einen Schritt in den Raum zu machen, zu stark war die Angst irgendetwas anzufassen.

"Kann es sein, dass die Maschinen immer noch laufen, obwohl hier niemand ist?", fragte sie Carl ehrfürchtig. Er hatte bisher den Eindruck gemacht am meisten von den Maschinen zu wissen. Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, was hinter den beiden Türen war, aber sie würde es wohl früh genug erfahren.
 1. Perception: 4
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 24.07.2014, 10:26:44
Rasch ließ Aether Shanty seinen geschulten Blick über die Szenerie, in diesem merkwürdigen Raum streifen. Die unzähligen Mechanismen und alchemistischen Vorgänge schreckten einen Mann wie ihn eher ab, als dass sie seine Faszination auf sich zogen.[1] So beschränkte er sich darauf, einen Gegenstand zu finden, welcher der Beschreibung dieser von ihm verfluchten Kugel am nächsten kam.

Bald musste er feststellen, dass der Gruppe wohl nichts anderes übrig blieb, als sich weiter durch diese Kavernen zu schlagen. Mit einem kommentarlosen Schulter-zucken presste er sich an die Wand, direkt neben der rechten Türe und öffnete diese. Er versuchte dabei so behutsam wie nur irgendwie möglich vorzugehen und wollte vermeiden, eventuelle Aufmerksamkeit aus dem jenseitigen Raum auf sich zu ziehen.[2]

Den Durchgang nur zu einem Spalt geöffnet, hielt er die beiden Läufe seiner Handkanone durch den so entstandenen Schlitz und lugte über Kimme und Korn darüber hinweg, um zu erkennen, was nun in dieser Richtung vor ihnen lag.[3]

Er sehnte sich mit jeder Faser seines Körpers, mit jedem Strang seines Bewusstseins danach, endlich den Aufenthaltsort dieser Unglück-bringenden Kugel ausfindig zu machen. Doch gleichsam stellte er sich auf das schlimmst Mögliche ein und konzentrierte sich auf das, was hinter dieser Schwelle verborgen war.
 1.  Wahrnehmung 7
 2. Heimlichkeit 13
 3. Wahrnehmung 22
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 27.07.2014, 02:03:01
Doch es war niemand zu sehen. Keine weitere Kreatur wartete auf den Schurken aus Middlesteel, um ihn wie Wolfhard und Samuel zuvor ins Jenseits zu befördern und unter der Erde Liongelis zu begraben. Stattdessen sah er durch den Schlitz einen sehr kleinen Raum, der von einigen hohen Spinden an den Wänden eingenommen wurde, die bis fast an die zwei Meter hohe Decke reichten. In der Mitte des Raumes stand ein weiterer Tisch, auf dem einige Dinge ausgebreitet waren, die nicht hierher zu gehören schienen. Eine Karte, ein Kompass, zwei Macheten, Schuhe, einige Münzen, Munition und vieles andere. Nichts davon ähnelte den wenigen Gegenständen, die die Gruppe hier gefunden hatte. Aber was war das: Als Aether die Tür weiter öffnete, erkannte er eine Person in der Ecke des Raumes, die ihm den Rücken zuwandte. Doch der erste Eindruck täuschte und nachdem der Schrecken verflogen war, erkannte er, dass es sich um Kleidung handelte, die an der Wand hing. Ganz offensichtlich hatte man alles, was die Entführten bei oder an sich getragen hatten, hier in diesem Raum gesammelt.

Aber wo waren die beiden entführten Menschen geblieben? Oder noch wichtiger: Wieso hatte man sie überhaupt erst entführt und jetzt entkleidet? Anscheinend waren die Gegenstände, die sie bei sich getragen hatten, uninteressant.

Währenddessen sah sich Carl das alchemistische Labor in dem anderen Raum, der wohl eine Werkstatt war, genauer an. Die Kolben, Töpfe und Tiegel, sahen seinen eigenen in seinem Labor sehr ähnlich, nur dass sie wie alles hier, aus einem anderen Material bestanden. Er erkannte aus seiner jahrelangen Erfahrung schnell, dass die Flüssigkeit in einem der Töpfe drohte, überzukochen und auszulaufen. Wenn er die Masse darin retten wollte, musste er augenblicklich reagieren.
Doch da waren noch die Blutspuren vor und an der linken Tür, die als einzige noch vor der Gruppe lag. Was mochte sich nur dahinter befinden? Waren sie der Kugel endlich Nahe gekommen?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 28.07.2014, 09:58:06
Als Aether erkannte, dass es sich bei der vermeidlichen Gestalt lediglich um eine leblose Uniform handelte, trat er mit einem Fuß achtlos nach der Tür, sodass diese nach innen aufschwang.

Ohne ein weiteres Wort an seine Gefährten zu richten, gesellte er sich sofort in den kleinen Raum und begann damit, die einzelnen Gegenstände und Utensilien nach eventuellen Hinweisen zu durchsuchen, welche auf diese unheimlichen Vorgänge ein neues Licht werfen könnten. Scheinbar handelte es sich hierbei um die Habe der Entführten und der Schurke wunderte sich, wieso diese hier so achtlos verteilt lagen und man die Teilnehmer der anderen Expedition offenbar entkleidet hatte.

Seine Augen wanderten durch den Raum. Er öffnete nach und nach jeden der Spinde und versuchte, sich einen Reim aus den Gegebenheiten zu machen. Was auch immer hier unten lauerte hatte weit mehr im Sinn, als nur Angst und Schrecken zu verbreiten...[1]

Und Aether fragte sich, inwieweit der verfluchte McKinkai darüber bescheid wusste.
 1. Wahrnehmung 10...
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 28.07.2014, 21:30:25
Carl betrat den Raum, schaute sich kurz um und schnupperte. Es lag unverkennbar der Geruch von Sulphur in der Luft. Ohne zu zögern ging er zu dem überkochenden Topf und stellte die Hitzezufuhr ab. Dann überprüfte er, ob in dem Labor alle Vorgänge weiterhin ihren vorgesehenen Gang gingen und sorgte dafür, dass die Substanzen der Gruppe nicht gefährlich werden konnten.
"Viele Maschinen benötigen heutzutage niemanden mehr, der sie bedient, nachdem sie einmal angestellt wurden.", beantwortete er Marguerites Frage. Er versuchte dabei nicht zu verwundert zu klingen über die Unwissenheit seiner Gefährtin. Er hätte so eine Frage von einem kleinen Kind erwartet.
"Man sollte sich eher fragen, warum noch jemand da ist, wenn die Maschine doch schon läuft. Ein alchemistischer Vorgang allerdings ist etwas anderes.", fügte er hinzu und deutete auf den Topf, den er eben vor dem Überlaufen bewahrt hatte. "So etwas sollte man nicht aus dem Augen lassen. Auch wenn diese Substanz allein eher harmlos ist. Eine Zutat scheint noch zu fehlen. Wenn wir die Bewohner dieser Räumlichkeiten später gestört hätten, wäre es vermutlich gefährlicher geworden. Es sieht so aus, als wollten sie Sprengstoff herstellen."
Aber wozu? Ich sollte das im Hinterkopf behalten, eventuell werden wir demnächst den Grund herausfinden und dann könnte es sein, dass meine Wurfgeschosse nicht ausreichend sind um das Problem zu lösen.

Als Carl sich sicher war, dass im Labor wieder alles in Ordnung war ging er zu der Tür, an der er das Blut bemerkt hatte. Vorsichtig strich er mit seiner Hand darüber um durch die Konsistenz in etwa abzuschätzen, wie wie Zeit vergangen war, seitdem das Blut seinen Weg auf die Tür gefunden hatte.[1] Dann öffnete er sie, betrat den Raum dahinter und sah sich um.[2]
 1. Heilkunde: 21
 2. Wahrnehmung: 18
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 30.07.2014, 01:35:01
Die Tür gab ein lautes Scheppern von sich, als sie gegen die Wand des Raumes krachte und dann ein Stück auf dem gleichen Weg wieder zurückflog. Die Gegenstände auf dem Tisch gaben Aether keine neuen Erkenntnisse auf die Geschehnisse, die hier unten vor sich gingen. Nach nur wenigen Sekunden war er sich sicher, dass alles was die beiden Entführten besessen hatten, hier auf dem Tisch lag oder im Falle der Kleidung, an der Wand hing.[1] Die meisten Spinde waren leer aber drei enthielten ähnliche Rüstungen und Waffen, die auch die toten Wesen in dem Raum vorher getragen hatten. Ein ekelerregender Geruch von Schimmel und Blut stieg dem Schurken in die Nase. Obwohl die Ausrüstung alt war, schienen zumindest die Waffen in sehr gutem Zustand gehalten und gepflegt worden zu sein.[2] In einem weiteren der Spinde fand er einen ovalen Stein, der denen die Simon bei dem fremden Gerät genutzt hatte, ähnelte. Bis auf einige Blutspuren - besonders an der Kleidung und einigen Utensilien auf dem Tisch - die dem Schurken Anfangs nicht aufgefallen waren, gab es hier allerdings keine weiteren Hinweise.

Carl dagegen drehte an einem der Ventile, die das Feuer unter den Töpfen des alchemistischen Labors mit frischer Luft und/oder anderem Gas versorgten und stellte somit die Wärmezufuhr ab. Gerade noch rechtzeitig, denn der Topf mit der Flüssigkeit war kurz davor gewesen überzulaufen und hatte schon einige Tropfen auf den empfindlichen Geräten verteilt, die zischend abkühlten.
Als er sich schließlich der Tür zuwandte und das Blut genauer untersuchte, war er sich sicher, dass es nur einige Minuten alt war und schon getrocknet war. Als er die Tür öffnete, bemerkte er zuerst den Geruch von Blut, der ihm entgegenschlug. Daneben war noch der süßliche Geruch des Todes zu vernehmen, der sich noch mit dem alten, muffigen Geruch mischte, der hier überall herrschte. Es dauerte nicht lange, bis er erkannte, woher dieser Geruch kam. Der Raum war etwa 20 Meter lang und Fünf Meter breit, sodass er gut erkennen konnte, was ihm am Ende des Raumes gegenüberstand. Es waren zwei Tische aus Metall, die auf dem Boden befestigt zu sein schienen und durch einen Mechanismus in die Höhe gehoben und gedreht worden waren, sodass sie senkrecht - einige Zentimeter - über den Boden erhoben waren. An diesen beiden Tischen war etwas befestigt und nach wenigen Sekunden wurde Carl klar, was genau dort hing. Sein Blut gefrierte.

Es waren zwei Menschen, die an die Tische gefesselt waren.

Selbst aus dieser Entfernung konnte Carl erkennen, dass sie aus unzähligen Schnittwunden bluteten. Einige Schläuche waren an und in den Körpern befestigt und führten zu einem großen Tank, der rechts an der Wand neben den Tischen stand und mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war. Blut. Das Blut, welches nicht abgesaugt wurde, war durch die vielen Schnittwunden auf den Boden unter den Tischen gelaufen und bildete zwei kleine Pfützen. Der restliche Raum war fast klinisch eingerichtet und im Gegensatz zu den anderen Räumen und Gängen sehr sauber. An die Wände waren einige Tische und Regale geschoben worden, die mit allerlei seltsamen Geräten bestückt waren. Darunter erkannte Carl auch Bekanntes. Eine Säge, Spritzen, einen Hammer und Meißel, Messer und Skalpelle in verschiedenen Größen und Ausführungen, Reagenzgläser und größere durchsichtige Behältnisse, die mit allem möglichen gefüllt waren. Carl meinte auf dem Tisch neben sich ein Herz in einer dunklen orangenen Flüssigkeit schwimmen zu sehen. Ein weiterer, leerer Tank stand an der linken Wand, ganz in seiner Nähe. Schläuche und Drähte mit seltsamen Aufsätzen quirlten aus einer Wand, einige Meter tiefer in dem Raum. Es war ein seltsames und verstörendes Bild, dass sich ihm bot.
Nichts regte sich und bis auf ein leises saugendes Geräusch, war auch nichts zu hören. Weder war derjenige zu sehen oder zu hören, der das hier angerichtet hatte - oder war es eines der Wesen von vorhin gewesen? - noch gaben die beiden Menschen einen Laut von sich. Um näheres zu erkennen, müsste man sich den beiden nähern. Vielleicht konnte man sie noch retten.
 1. Ein MW Rifle, ein MW Revolver und ein MW Sabre. Kleidung für den Dschungel. Kristallpatronen, ein kleiner Sack mit Münzen im Wert von 400 GM.
 2. Zwei MW Rifle
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 30.07.2014, 11:04:53
Ohne weiter darüber nachzudenken griff Aether in den Spind vor ihm und nahm den Revolver an sich. Diesen steckte er in seinen Gürtel, direkt kampfbereit neben seine treue, doppelläufige Handkanone. Weiter nahm er eines der Gewehre und schulterte dies, bevor er sich wieder an den Tisch wandte und die dort liegenden Goldmünzen einsteckte. Er hatte nicht vor, dieses Geld für sich alleine zu beanspruchen. Im Gegenteil wollte er, sobald alles vorüber war, dieses kleine Vermögen gerecht unter der Gruppe aufteilen und seinen Anteil dafür nutzen, den beiden verstorbenen Gefährten ein anständiges Begräbnis zu verschaffen. Es würde wohl mindestens ein, zwei dieser Münzen kosten, dass die Toten überhaupt einen Platz auf der Meersäufer erhielten. Doch seine Überlegungen diesbezüglich blieben wage und undefiniert, hielt er sich doch nicht lange damit auf.

Das Gewehr stellte er neben dem Tisch und zog den neu erworbenen Revolver, um diesen auf seine Funktionalität zu überprüfen. Er klappte die Ladetrommel zur Seite und pustete durch die leeren Kammern. Sachte steckte er eine Kristallkugel nach der anderen in die Waffe und lud diese durch. Diesen Vorgang wiederholte er mit dem Gewehr, als er von dem Geräusch einer sich öffnenden Türe, abgelenkt wurde.

Schnell drehte er sich, nahm die beiden Feuerwaffen wieder an sich und schloss erneut zur Gruppe auf. Ohne den Kopf zu wenden warf er das durchgeladene Gewehr Simon zu, als er an diesem vorüber ging.

"Da drinnen sind noch mehr davon."

Den meisterlich gearbeiteten Revolver in der Rechten folgte er dem Alchemisten Carl und schritt ebenfalls durch die blutbefleckte Schwelle in die Hölle, welche im angrenzenden Raum auf den Schurken wartete.

Die Grausamkeit in jenem pervertierten Operationssaal ließ Aether am gesamten Körper erzittern und er kam nicht umhin, leise zu fluchen.

Was in aller Welt geht hier vor sich?!

Auch wenn jeder seiner Sinne sich sträubte und der saure Geschmack von Magensäure sich in seinem Mund breitmachte, zwang er sein Bewusstsein zur lebensnotwendigen Konzentration und ließ die brutale Szenerie auf sich wirken.[1] Schließlich schaffte er es, sich aus der Starre zu lösen. Er rannte zu den beiden unglücklichen Mitgliedern der anderen Expedition, so vermutete er, hinüber und begann damit, diese auf Lebenszeichen zu untersuchen.[2]

Konnte es möglich sein, dass sie wirklich noch lebten?

Und wenn ja - Waren sie in der Lage, diesen Menschen zu helfen?
 1. Wahrnehmung 16
 2. Heilkunde 10
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 30.07.2014, 18:19:52
Simon folgte Aether und Carl, stets aufmerksam, schließlich hatte sich der Feind nur zurückgezogen und war noch nicht besiegt. Der Sondergardist wollte vermeiden, in einen Hinterhalt zu geraten. Mit Samual und Wolfhard waren schon genug von ihnen gestorben. Sie würden nie wieder ihre Heimat wiedersehen – oder ihre Familien, wenn sie denn welche hatten. Für Carl musste es schwer sein, seinen Freund verloren zu haben, aber der Alchemist ließ sich kaum etwas anmerken.

Der Raum, auf den sie stießen, schien eine Art Labor zu sein. Während Aether den Raum durchsuchte und auch in die Spinde sah, fiel Simon besonders ein hochwertiger Säbel ins Auge. Dies war eine bessere Waffe als die, die er besaß, dennoch unternahm er keine Anstalten, die Säbel auszutauschen. Er war nicht hier, um Beute zu machen. Vielleicht lebte der Besitzer des Säbels ja noch. Wobei dies weniger wahrscheinlich war, als es Simon lieb gewesen wäre. Es sah ganz danach aus als hätten die hier hausenden… Kreaturen die Mitglieder der vorherigen Expedition ausgeplündert. Wenn die Kleidung, die hier herumlag, von den noch lebendig entführten Middlesteelern stammte, war das Schlimmste zu befürchten. Denn wer nahm schon Lebenden das letzte Hemd weg? Materiellen Wert hatte gebrauchte Kleidung kaum. Doch zu schade, um sie mitsamt Leichen zu verbrennen oder zu vergraben, war sie allemal.

Das einzige, was Simon an sich nahm, war der ovale Stein, auf den Aether gestoßen war – und das Gewehr, dass dieser im zuwarf. Simon bevorzugte zwar seinen Säbel und Irrnebelmagie im Kampf, aber Schusswaffen waren ungemein nützlich auf Distanz. Wenn diese Waffe dabei helfen würde, die anderen vor weiterem Schaden zu beschützen, würde es sich auf jeden Fall gelohnt haben, sie mitgenommen zu haben.

Im nächsten Raum erwartete Simon ein erschreckender Anblick. Die entstellten Körper der beiden Opfer, die dort an senkrecht stehende Tische geschnallt waren, riefen Ekel und auch Angst in dem jungen Mann hervor. Welcher perverse Abschaum war zu solch einer Untat fähig? Es sah so aus, als würde ihnen der letzte Lebenssaft abgepumpt werden. Zu welchen Zweck?, fragte sich Simon unwillkürlich. Doch vielleicht bot die Natur der Wesen, die sie angegriffen hatten, halb Mensch, halb Maschine, eine Antwort. Brauchten sie das Blut für sich, um am Leben zu bleiben? Oder hatten sie vor, diese armen Menschen zu Ihresgleichen zu machen?

Was auch immer die Erklärung für dieses schauderliche Schauspiel war: Es musste sofort beendet werden! Doch wie? Und waren die beiden Opfer überhaupt noch zu retten?

„Carl, die Spritze?“, wandte Simon sich an den Alchemisten, in der Hoffnung, dieser würde mit dem wundersamen Gerät etwas ausrichten können. „Ich glaube, es ist ein Ding der Unmöglichkeit und es wäre auch nicht ratsam, ihnen das Blut wieder einzuflößen.“
Simon fühlte sich unruhig, weil er nicht wusste, wie er helfen konnte. Die beiden von den Schläuchen zu trennen, einfach so, in der Hoffnung, es würde die Sache verbessern, erschien ihm wie keine Idee. Vielleicht würden sie dann umso schneller verbluten - wer wusste das schon? Simon hatte wenig Ahnung von Heilkunde.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 31.07.2014, 19:07:06
Maguerite hielt sich fest an Shiver, sie wich ihm keinen Schritt mehr von der Seite. Sie hatte das Gefühl verrückt zu werden, die Strapazen mental einfach nicht mehr durchhalten zu können. Gerade als sie festgestellt hatte, dass der nächste Raum sicher war und sie sich wenigstens ein wenig entspannte stieß Aether die Tür zu dem nächsten Schrecken auf.

Ein schriller Schrei entfuhr ihr als sie die Gestalten erblickte. Doch diesen Blick ertrug sie nur wenige Sekunden. Sie schlug sich die Hände vors Gesicht: "Ich kann nicht mehr... ich kann nicht mehr...", murmelte sie immer wieder vor sich hin. Sie merkte, dass Shivers Griff um ihre Schulter etwas fester wurde und folgte ihm in den Raum hinein, sie ließ sich einfach führen, doch sich die Szene anzugucken, dazu konnte sie keiner zwingen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 01.08.2014, 03:20:29

Je näher Aether und Simon den beiden Männern kamen, die auf die Tische geschnallt worden waren, desto schlimmer wurde der Anblick, der sich ihnen bot. Aus der Nähe war das Ausmaß der Verletzungen genau zu erkennen. Jetzt offenbarte sich ein Bild, dass auf keinen Fall purer Folter oder Willkür entstammen konnte. Die Schnitte an den beiden Menschen waren an den gleichen Stellen vorgenommen worden und besaßen eine gewisse Symmetrie. Einige der Schnitte waren gerade so tief vernommen worden, dass die Muskeln nicht beschädigt worden waren - andere führten bis auf den Knochen. Jemand musste sich etwas dabei gedacht haben. Als Aether die beiden nach Lebenszeichen untersuchte, konnte er an dem Arm des rechten Mannes erkennen, dass unter der Haut einige dünne Schläuche verliefen, welche sich deutlich abzeichneten und zu breit und zu zahlreich für Adern waren.

Doch zwei Dinge waren an den beiden Personen noch auffälliger und fielen eigentlich sofort auf. Ein Schnitt - ungefähr in Höhe der Stirn - war an den beiden Männern vorgenommen worden, der sich einmal um den gesamten Schädel zog.
Doch was wirklich erstaunlich war: Die beiden Männer atmeten! Es war ein regelmäßiges Ein- und Ausatmen aber in sehr großen Abständen. Aether war sich sicher, dass diese Menschen gerettet werden konnten aber dafür brauchte man einen erfahrenen Arzt und gute Ausrüstung. Ob es eine schlaue Idee war, die Schläuche aus den Wunden zu ziehen, war eine Frage, die er nicht beantworten konnte. Auch konnte der Schurke nicht beurteilen, ob es nicht gefährlich sein würde, die beiden zu bewegen und von den Tischen abzuschnallen.

Zumindest waren sie sich sicher, wo der Verursacher dieser Operation - oder was es auch immer war bzw. werden sollte - sein musste. Hinter den beiden Tischen war eine weitere Tür zu sehen, die jetzt geschlossen war. Da es keinen weiteren Ausweg aus diesem Raum gab, musste sich das Wesen oder der Mensch dort befinden.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 04.08.2014, 19:31:54
Wolfhards Tod und Shiver Schweigen standen in einer Korrelation. Daran gab es keinen Zweifel. In dem schicksalshaften Moment, in dem Wolfhards Bauchgewebe riss wie altes Papier und der Golem sich ungerührt, wie eine Maschine eben war, umgedreht hatte, war in Shiver etwas erloschen, was auf dieser Reise außerordentlich wichtig gewesen war und ihm immer eine Motivation gewesen war, aufmerksam zu bleiben.
Dieser pseudoprofessionelle Gestus, den Wolfhard immer an den Tag legte, störte Shiver nicht nur. Es ließ ihn immer wieder erwarten, dass Wolfhard ihm in den Rücken fiel, dass er sie in eine Falle laufen ließ und sie mausetot zurückließ, um sich selbst ein Maximum an Gewinn abzuschöpfen. So schätzte er die gespielte Professionalität Wolfhards ein. Doch sein Tod hatte einiges geändert. Wolfhard hatte sie tatsächlich nicht in eine Falle gelockt. Shiver hatte seine Ansage vom Dampfer bereits ein zweites Mal nicht einhalten können. Darüber half ihm auch nicht weg, dass Wolfhard sich als wenig professionell herausstellte. Wenn er sich so gut einschätzen konnte, hätte er auch seine Kampfkraft einschätzen können. Er wurde jedoch zu mutig. Das Problem vieler Möchtegernhelden. Sie wurden zu mutig. Aber wahrscheinlich waren sie alle Möchtegernhelden. Maguerite, dessen Nähe, die er aus Armeslänge Entfernung zu schätzen wusste, jetzt jedoch drängend, erschöpfend, erdrückend fand, bewies es nur zu gut. Sie alle erlebten mehr als sie erwartet hatten, einschließlich Shiver.

Nicht, dass ihm der Anblick der Zerschnittenen etwas ausmachte. Er hatte durchaus einige Männer in den Celgasminen in die Tiefe stürzen sehen und sie dann bergen müssen, mit ihren verdrehten und zerschmetterten Gliedern. Tod war immer gleich furchtbar. Ob ein alter Mann in seinem Sessel einschlief oder jemandes Kopf in die Laufsäge eines Sägewerkes gehalten wurde, das eine hatte mehr Blut als das andere: aber wer beides erlebt hatte, behielt beides mulmig im Hinterkopf; die kreativen Geister erwarteten bei dem Sägetod nur mehr Schmerzen. Der Tod war also nicht das Schockierende, allein der Schmerz machte den Menschen Angst, deswegen wirkte eine Hinrichtung durch Zersägen[1] beispielsweise besonders furchterregend. Tod war nicht zu empfinden, Schmerzen schon.

Shiver blickte auf die schwer atmenden, so furchtbar gequälten Menschen. Er hatte andere Sorgen. Die Perle war die Sorge. Sie war schön, sie war begehrenswert, sie war ihm zu nah und er wünschte sich Alkohol, viel Alkohol, um darüber wegzukommen, dass sie ihm nun so nahe stand. So nah und doch so fern. Das war viel unerträglicher als die am schlimmsten zugerichtete Leiche. Das war nämlich der bittere Sarkasmus des Lebens. Shiver war nicht mehr als eine momentane Notwendigkeit.
Der Glatzkopf ließ Maguerite in seiner Nähe, er konnte es sowieso nicht verhindern, doch er drehte sich eine Zigarette und steckte sie sich an, während er dazu einen Heiltrank mit seinem bittergalligen Geschmack runterspülte. Mit dem Qualm der Zigarette ließ es sich ertragen[2]. Mit der rechten Hand wischte er Blut von seiner Stirn. Es war Wolfhards Blut. Er wischte es an seinem alten Ledermantel ab und rümpfte die Nase. Der typische Geruch des Blutes.
Er musste irgendwas tun, um zu zeigen, dass er noch dabei war.

"Wir sollt'n ihn'n den Gnad'nstoß geb'n.", sinnierte er dann nur kurz. Aber immerhin die ersten Worte seit einer Weile. Er zog er wieder tief an der Zigarette und lief den Qualm durch die Nase entweichen. "Gnad'nstoß.", wiederholte er lakonisch, als wäre es eine Entscheidung.
Shiver wusste zwar nicht, wofür diese Maschinerie war, aber er hatte eine ganz grobe Vermutung. "Hab das Gefühl, dass s'e die Elend'n nutz'n wie wir Kohl'n für uns're Dampfmaschin'n. Wir sollt'ns zumindest ausmach'n, Schläuche kapp'n, heil'n oder eb'n Gnad'nstoß."
 1. 
Zersägen (Anzeigen)
 2. 5 Trefferpunkte geheilt
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Carl am 06.08.2014, 13:00:06
Mit Leichen wäre Carl wohl klargekommen. Zerstückelte Extremitäten, die irgendein Monster zurückgelassen hatte, würden ihm nichts ausmachen. Aber dieser Anblick ging über das hinaus, was er bisher an menschlicher Grausamkeit gesehen hatte. Hier hatte nicht irgendein Sadist seine kranken Fantasien ausgelebt. Nein, die Behandlung dieser Menschen hatte System. Ihm wurde schlecht.
Carl hatte etwas in dieser Art vermutet, als er die zerstörten Wächter begutachtete, gegen die die Gruppe gekämpft hatte. Er schluckte das widerliche Gefühl runter und ging zu den beiden Menschen hin. Er überprüfte die Gerätschaften, an die die Männer angeschlossen waren, und die Schnitte an den Körpern.[1] Dan überlegte er, wie den Männern am besten helfen konnte.[2] Waren sie noch zu retten? Könnten sie wieder ein größtenteils normales Leben führen, wenn sie von den Maschinen getrennt werden und sich ein wenig erholen? Oder wäre Shivers Gnadenstoß doch die beste Wahl für diese bedauernswerten Menschen?
 1. Wahrnehmung: 9; Alchemie: 21
 2. Heilkunde: 8
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 06.08.2014, 19:42:36
Das Gewehr schussbereit, mit dem Schaft gegen die Schulter gepresst, starrte Aether auf die beiden Menschen. Verdammt, in was waren sie da hinein geraten? Was würde am Ende ihres Schicksals lauern, wenn sie scheiterten? Wartete dann ebenfalls solch ein grausamer Tisch auf ihre Leiber? An keinem Punkt zuvor hatte er sich jemals so sehr zurück nach Middlesteel gewunschen, wie in diesem Augenblick. Wieder hinab, in den Sumpf der Armutsviertel von Pinch' und Grumble'. Er war aufgebrochen, um unterzutauchen, doch was er nun hier, jenseits aller Zivilisation, am Grunde des Sees fand, war weit schrecklicher als alles, wovor er sich hatte versucht zu verstecken.

Er bemerkte, dass er unterbewusst nickte, während sein Gehirn die Worte des Glatzkopfes Shiver verarbeitete. Gnade... Es war das Einzige, was sie in diesem Moment noch tun konnten. Selbst wenn jemand in der Lage war, den Verstümmelten zu helfen, würden sie mehr Medizin und Arznei brauchen, als sie in diesem verdammten Dschungel auftreiben konnten.

Ljongeli. Irgendwie schweiften seine Gedanken ab, zurück zu den fremdartigen Pflanzenwesen, welche sie einst, vor gefühlt so langer Zeit getroffen hatten. Die Warnung dieser Spezies war ernst gemeint. Sie hatten nichts anderes vor gehabt, als ihre Gruppe davor zu hüten, erfolgreich zu sein. Hätten sie ihnen doch nur nie misstraut! Was war das ganze Gold am Ende schon wert, wenn sie es mit dem Blut dieser Menschen, mit dem Leben von Wolfhard und Samual erkauft hatten?!

Aether seufzte hörbar und wandte sich kommentarlos von den Menschen ab, nicht ohne dabei Shiver zuzustimmen, indem er kurz angebunden nickte. Dann erfasste sein Blickfeld die Tür jenseits der Operationstische und Grausamkeiten. Seine Sinne spannten sich erneut und ließen dem Bewusstsein keinen Raum mehr für Spekulationen und Selbstmitleid. Ihr Weg würde dort hindurch führen... Doch nach diesem Raum wusste der Schurke, dass die angeschlagene Gemeinschaft sich auf alles vorbereiten musste. Ohne zu sprechen deutete er auf die Tür und hob den Lauf der Waffe, um diese mit Hilfe von Kimme und Korn an zu visieren.

"Wenn Gnade das Einzige ist, was wir hier tun können... Dann sollten wir schnell machen. Wer weiß schon, was dort, hinter dem nächsten Durchgang auf uns lauert?" Zischte er. Schon lange hatte er seinen gewohnt, bemühten, humorvollen Ton verloren. Die Maske des Vigilanten 'Aether Shanty' abgelegt.
Zurück blieb nur er selbst. Willbur Draecorik.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 07.08.2014, 14:13:30
Shiver nickte Aether Shanty zu, als er ernst wurde. Das beeindruckte Shiver immer, wenn ein Mitmensch von der Realität eingeholt wurde. Es war ein ganz menschliches Verhalten, dass sie irgendwann erkannten, welcher Ernst das Leben beinhaltete, gerade wenn man Lebenspfade verfolgte, die zwangsläufig in den Tod oder die Gefahr wiesen. Shiver zog wieder ein Rasiermesser und klappte es diesmal langsam und mit beiden Händen auf. Er ging derweil zu dem Tisch, auf dem die schwer verunstalteten Menschen lagen, mehr lagerten, und litten.
"Selbst wenn wir ihre Wund'n schlöss'n, wiss'n'wer nich', was das mit ihn'n gemacht hat. Wer'n die auch so solch'n Maschin'nmensch'n, die uns eben vor'm Golem angriff'n? Und was is', wenn wir sie vor sowas rett'n könn'? Wie bekomm'n wir sie durch'n Dschungel? Wenn wir sie selbst zum Lauf'n brächt'n, wie soll'n sie den hart'n Marsch überleb'n? Was, wenn wieder Baumkuschler und Wildtiere angreif'n? Wir müss'n gleich sogar 'nen Teil der Ausrüstung hierlass'n und die Leich'n von Samual und Wolfweich."
Shiver warf die aufgerauchte Zigarette auf und trat den Stummel mit dem Fuß aus. Es hatte es Endgültiges. "Wir müss'n uns're Kadaver nach Middlesteel schlepp'n, und keine ander'n. Ich mach ihn'n das Licht aus."

Shiver trat auf die Wesen zu und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Es war keine Gleichgültigkeit, die Shivers Mimik bestimmte. Er wusste, dass es manchen nicht leicht fallen würde, einschließlich ihm. Aber so konnte er sich einen Moment von Maguerite befreien, und er verstand auch die anderen Konsequenzen und Komplikationen. Zum einen jene, die er mündlich geäußert hatte. Er wusste zum anderen auch, dass diese Entführten potenzielle Konkurrenten gewesen waren, auch wenn sie bei Überleben vielleicht nicht mehr darauf pochten. Doch Shivers Entscheidung war überlegt. Wie sollten sie an diesem Ort deren Überleben garantieren oder auch nur erhoffen können? Es würde schon schwer genug werden, nicht von so schwer verwundeten - sowohl seelisch als auch körperlich - Menschen gebremst zu werden. Und wäre es nicht grausamer, sie erst zu retten, ihnen Hoffnung zu geben und sie dann zurückzulassen, um irgendwelche Wildtiere zu besänftigen oder abzulenken? Das wäre wahrlich niederträchtig. Und beim Überleben musste man manchmal egoistisch sein oder nur an seine Gruppe von Eingeschworenen denken. Gnade war eine gute Entscheidung für Shiver.
Und aus diesem Grund setzte er das Rasiermesser an der Halsschlagader an und spielte den tötenden Barbier, bei allen von den Maschinen angezapften. Einer nach dem Anderen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 09.08.2014, 02:33:25
Nachdem diese schwere Entscheidung getroffen war, machte sich Shiver an die Arbeit, den beiden Menschen Gnade zu gewähren und sie von ihrem Leid zu befreien. Obwohl von Leid nicht viel zu sehen war, bis auf das langsame aber stetige Atmen. Zumindest würden sie leiden, wenn sie befreit werden würden. War es aber wirklich die richtige Entscheidung, diesen beiden Menschen das letzte Fünkchen Hoffnung auf ein Weiterleben zu nehmen? Wenn sie diesen Horror überleben würden, könnten sie daraus Kraft ziehen und ein neues Leben beginnen. Doch die Entscheidung war getroffen und nach den Schnitten nicht mehr rückgängig zu machen.
Nachdem Shiver die Halsschlagader durchgetrennt hatte, schoss das Blut regelrecht aus der Wunde. Seltsam eigentlich, denn so wie es ausgesehen hatte, war der Großteil des Blutes abgepumpt worden. Ohne jedoch genauer darauf achten zu müssen fiel auf, dass dieses Blut eine sehr dunkle, unnatürlich rote Farbe hatte. Doch so schnell trat der Tod nicht ein und die beiden Menschen röchelten noch einige lange Sekunden, bevor das Blut schließlich auch das Gehirn verließ und damit zum Tod führte. Damit blieben zwei weitere Leichen zurück, die der Dschungel gefordert hatte.
Es blieb also nur noch ein einziger Weg übrig. Die Tür hinter den beiden Tischen schien bedrohlich zu glänzen und die Gruppe darauf aufmerksam zu machen, dass es nach dem Betreten kein Zurück mehr gab. Was würde dahinter liegen? Endlich einige Antworten auf all das hier? Die Kugel? Der Tod? Oder noch mehr Leid, Elend und Horror? Hatten sie nicht alle schon genug davon erfahren? Marguerite schien schon kurz vor dem Zusammenbruch zu sein - wie lang würde sie diese Expedition noch aushalten? Und was war eigentlich mit dem Gerät, dass Simon gefunden hatte? Was für Informationen verbarg es? Würden diese Informationen womöglich einige Antworten auf die vielen Fragen liefern oder die Gruppe noch weiter in den Abgrund treiben?
Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 09.08.2014, 11:04:41
Es war kein schöner Anblick, als Shiver das Leben der beiden Menschen beendete. Doch man konnte es so sehen, dass er sie von ihrem Leid erlöste und ihnen wenigstens noch etwas Würde gewährte. Gestorben wären sie vermutlich ohnehin, zumal nicht einmal Carl zu wissen schien, wie man ihnen hätte helfen können. Jedoch war es ein weiter Schlag, der die Stimmung zu drücken und die Angst und den Zweifel anzufachen schien. Dieses Labor hätte wohl niemand von ihnen mitten in einer Dschungelruine erwartet.

„Wir sollten sie mit in die Heimat nehmen, sofern das möglich ist“, sagte Simon nach einer Weile des betroffenem Schweigens. „Wäre es anders gekommen, könnten wir vermutlich an ihrer Stelle sein. So ein Ende hat niemand verdient. Lasst uns die Kugel suchen und dann von hier verschwinden. Diese Reise hat jeden von uns schon zu viel gekostet.“

Simon dachte selbst jetzt strategisch, soweit es ihm möglich war. Es waren viele Fragen offen, und natürlich interessierte es ihn sehr, welche Nachricht das Gerät enthalten mochte, das er gefunden hatte – doch erst einmal müssten sie die restliche Ruine sichern, damit sie nicht in einen Hinterhalt gerieten und der Feind nicht noch mehr Opfer fordern konnte.
Mit dem geladenen Gewehr, das Aether ihm überlassen hatte, einsatzbereit in den Händen, trat der Sondergardist an die Tür. Er blickte seine Gefährten an, nickte, als diese sich bereit zeigten, und stieß dann mit einem Tritt die Tür auf.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 10.08.2014, 11:23:49
Shiver betrachtete das ungewöhnliche Blut, welches beinahe schön ölartig zu sein schein. Irgendwas veränderte die Maschine an diesem Blut. Und vor allem blieb die Frage, wie sie an diese Maschine gekommen sind? Und was war, wenn die Maschine tatsächlich irgendeinen Austausch vornahm? Shiver wischte das Blut von seinem Rasiermesser. Die Halsschlagader war durchschnitten, nichts würde das Gehirn mehr versorgen können, selbst wenn es wollte. Und so drehte sich Shiver weg in die Richtung der letzten Tür, nicht ohne den Ladezustand seiner Taschenpistole zu überprüfen.

"Wär' gut, Carl, wenn'd mich gleich nich' wieder in Flammen steckst. Sonst grill' ich dich.", warnte er Carl, als ihre Blicke sich dabei kurz trafen. Shiver hatte nicht vergessen, welcher Fauxpas dem Alchemisten im letzten Kampf passiert war. Kämpfe waren unkontrollierbare Situationen, in denen man sich zwar zurechtfinden konnte, doch die man nie gänzlich zu beherrschen vermochte. Glück, Pech, Taktik, Strategie, Gewalt, Entschlossenheit, Expertise und rohe Fähigkeit, alles spielte eine Rolle, ebenso die Dummheit und Unfähigkeit und jeder der Gruppenmitglieder schien ihr genauso anzuhängen, wie sie manchmal zur Fähigkeit neigten. Damit war es aber für Shiver gegessen, seine Aussage blieb jedoch drohend gemeint.

Sein Blick fiel auf Simon. Er machte seinen Gefährten keine Vorwürfe mehr, dass sie nur langsam ihre Geheimnisse preisgegeben hatten. Er wusste, dass sie sich auch so grob beschützen würden, alleine aus Selbsterhaltungstrieb. Aber der Schutz sollte nicht zu weit gehen. "Und wer soll die ganz'n Tot'n schlepp'n? Ich? Du? Samual, Wolfweich und jed'n ander'n Fatzke, den wir zerstückelt und zerlegt gefund'n hab'n? Die bleib'n hier. Sie sind tot, wozu des Aufheb'ns? Ihn'n ist genug Rechenschaft getan, wenn ihr Anblick dich in dein'n Träum'n quält. Erinnert sich immerhin einer an sie."
Dann machte Shiver sich bereit. Das erste Mal verschwand die Taschenpistole nicht im schweren Ledermantel. Rasiermesser und Waffe gezückt stellte er sich hinter Simon, dessen Tritt auf die Tür erwartend.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 10.08.2014, 15:05:14
Maguerite zog hörbar die Nase hoch und atmete tief durch, nachdem sie sich erst wieder umgedreht hatte als Shiver sein Werk beendet hatte. Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. "Wir können sie nicht mitnehmen.", pflichtete sie Shiver bei.

"Wir kriegen noch nicht einmal Samuel und Wolfhard hier raus. Wie sollen wir noch zwei Leichen mit uns rumschleppen?" Resignation machte sich in ihrer Stimme breit: "Lasst uns diese beschissene Kugel finden und dann nichts wie raus hier.", am liebsten wäre sie sofort umgekehrt, aber nun waren sie bereits so weit gekommen und hatten einen hohen Preis bezahlt. Jetzt umzudrehen würde alle Opfer ohne Zweck zurücklassen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 12.08.2014, 18:14:07
Die klaren, harten Worte des Glatzkopfes rüttelten Aether wach und rissen ihn kurzzeitig aus seiner Konzentration. Natürlich hatte der Kerl Recht. Wie sollten sie es überhaupt jemals bewerkstelligen, auch nur einen der Verstorbenen überhaupt bis zum Ufer des Flusses zu tragen? Ab gesehen von der zusätzlichen Traglast, war der Dschungel voller Aasfresser in allen möglichen Größenvariationen. Aether hatte den Gedanken, Samual und Wolfhard eine anständige Rückkehr in die Heimat zu gewährleisten, nur dafür benutzt, sich selbst zu trösten. Das Wissen, dass diese beiden Männer umgebracht worden waren einfach zur Seite geschoben; das würdige Begräbnis als Schuldenbegleichung dafür gesehen, dass er ihnen nicht helfen hatte können. In beiden Fällen war ihm nicht viel mehr geblieben, als dumm, gar unfähig dabei zuzusehen, wie die Schicksalsklinge ihren Lebensfaden beendet hatte.
Nein. Sie würden es niemals bewerkstelligen können, die beiden gefallenen Kameraden nach Hause zu schaffen.

Und Shiver, Maguerite, Carl und er selbst würden ebenfalls an diesem Ort verrotten, wenn ihre Zeit gekommen war. Kein Begräbnis für Banditen, Beutelschlitzer und Hexen. Kein Abgesang für das Lumpenpack aus Middlesteel! Nur die Aaskäfer Ljongelis, welche sich an ihrem modrigen Fleisch laben...

Still stand er da, die Flinte weiter auf besagte Tür gerichtet. Kein Lächeln mehr für Aether Shanty. Denn wenn er eines gelernt hatte, als er damals in jenem Büro um sein Leben gebettelt hatte... Als die Kristallkugel des Oberaufsehers seinen besten Freund ermordete... Dann, dass das man dem Tod keine Pointe abgewinnen konnte, egal wie sehr man sich dafür verstellt und vorgibt, jemand gänzlich Anderes zu sein.

Schweigend wartete Willbur also ab. Darauf, dass jemand die letzte Schwelle dieses Teufelsmauls öffnete. Wenn er schon hier draußen verloren gehen würde, dann, so versprach er sich selbst, hatte er zumindest noch ein paar Kugeln für denjenigen übrig, der sich dieses Wagnis auferlegte!
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 13.08.2014, 01:23:22
Als die Tür von einem entschlossenen Simon Hook eingetreten wurde, stieß der Gruppe eine Wolke heißen Dampfes entgegen. Die Dampfwolke durchnässte die Kleidung derjenigen, die vor der Tür standen und verbrannte ihre freiliegende, ungeschützte Haut.[1] Reflexartig wich die Gruppe vor der Tür zurück. Einige Sekunden lang entwich weiterer heißer Dampf aus dem nun erkennbaren, etwa 3 Meter langen Durchgang. Er quoll über die Ränder der Metalltür und fing sich an der Decke an zu sammeln. Da der Blick jetzt frei war, konnte man erkennen, dass ein Rohr geplatzt sein musste. Am Rande des Durchgangs verliefen Drei dicke Rohre, die aus der Decke traten und in den nächsten Raum führten. Eines davon war offensichtlich durch zu hohen Druck geplatzt und hatte den schmalen Raum mit dickem, weißem Wasserdampf gefüllt. Nach dem kurzen Schreck gingen die restlichen Überlebenden der Expedition weiter. Eine letzte Tür trennte sie von der Kugel und Simon zögerte nicht, auch diese aufzutreten.

Der nächste Raum war rund und aus dem gleichen Material wie diejenigen vor ihm. Nur drei Dinge beherrschten diesen letzten Raum, von dem keine weitere Tür abging. Ein großer, breiter Tisch an der gegenüberliegenden Wand, der sich an die Biegung anpasste und eine schiere Masse an verschieden großen Röhren, Rohren, Kabeln und Schläuchen, die aus den Wänden und der Decke des Raumes heraustraten. Sie alle versammelten sich in der Mitte des Raumes und waren an die Basis eines Vier Meter hohen und Zwei Meter breiten, runden Gefäßes angeschlossen. Die etwa 30 Zentimeter hohe Basis und eine Konsole, die daneben stand und mit dem Gefäß verbunden war, waren mit einigen Schaltern und Knöpfen zum drehen ausgestattet. Eine große Glasscheibe, die etwa zwei Drittel der Front ausmachte, gab den Blick auf das Innere frei. Allerdings war durch graue Nebelschwaden nicht viel zu erkennen - nur ab und zu gaben sie den Blick auf eine dürre, eingefallene und krank wirkende Haut frei.

Auf dem Tisch im hinteren Teil des Raumes lagen einige Schriftstücke, ein weiterer ovaler Stein, der zu der Vorrichtung Simons passte und einige, kleinere Gerätschaften. Vor allem waren es aber beschriebene Blätter und sogar alte vergilbte Bücher und Schriftrollen, die den Tisch füllten. Das was für die übel zugerichteten Menschen in dem Raum vorher verantwortlich war, ließ sich nicht blicken. Keine Spur war zu sehen, die darauf hindeutete, das hier vor einigen Minuten noch jemand gewesen war. Leise zischende und saugende Geräusche und ein stetiges Gluckern waren zu vernehmen aber ansonsten war es seltsam ruhig.
 1. Wertetechnisch keine Auswirkungen, da der folgende Kampf übersprungen wird. Könnt ihr aber trotzdem gerne ausspielen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 14.08.2014, 21:41:49
Maguerite quieckte laut als die dampfende Wolke Dampf aus dem Zwischenraum ihnen entgegen schlug. Maguerite hatte zwar weit genug von der Tür weg gestanden trotzdem war der Dampf sogar bis zu ihr vorgedrungen und ihre Haut an den Armen war stark gerötet und brannte wie Feuer. Unweigerlich viel vorsichtiger folgte sie allen in den nächsten Raum.

Sie war maßlos enttäuscht. Sie hatte eine Art Altar erwartet mit einer golden schimmernden Kugel darauf. Aber was war das für ein Drecksloch? Der Enttäuschung geschuldet warf sie nur einen kurzen Blick durch den Raum[1]. Ernüchtert ging sie zu dem Tisch und kramte in den Aufzeichnungen herum, die dort lagen.
 1. Wahrnehmen: 5
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 15.08.2014, 14:00:32
Der heiße Dampf schlug dem Schurken entgegen, welcher dicht hinter Simon durch die offene Tür schritt, und ließ ihn die Zähne vor Schmerz zusammenpressen. Wilbur ließ sich davon jedoch wenig ablenken und drängte die nasse Hitze in den Hintergrund seiner Wahrnehmung, war es doch nicht die erste, tückische Falle in diesen Katakomben, welche aus Dampf bestand und sich nach dem ersten Einwirken, schnell in Schall und Rauch auflöste. Verglichen mit dem giftigen, Sinne-vernebelnden Gas am Eingang oder den Granaten der Maschinenmonster war dies nur Wasserdampf... Kaum genug, um einen höheren Effekt zu erzielen, als nur die Kaverne in eine düstere, gar mystische Grabesatmosphäre zu tauchen.

Will' ließ seine Sinne rasch sich einen Überblick in dem Zimmer verschaffen. Da Marguerite bereits die Initiative ergriffen hatte und sich dem Tisch näherte, beschloss der Vigilant, die Maschinerie inmitten des Raumes genauer zu begutachten. Langsam, ohne dabei das Gewehr zu senken näherte er sich dem großen Kubus und versuchte, durch das beschlagene Sichtfenster einen Eindruck zu erhaschen, was sich wohl für Grausamkeiten darin verbergen mochten. Innerlich stellte er sich nach den jüngsten Erlebnissen auf das Allerschlimmste ein, als seine Linke versuchte, den geronnenen Dampf auf der Scheibe mit einem Wischen zu entfernen, um den Blick darauf zu klären...[1]
 1. Wahrnehmung 11
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 19.08.2014, 07:34:25
Marguerites kurzer, enttäuschter Blick durch den Raum gab ihr keine neuen Erkenntnisse. Dafür waren die Aufzeichnungen auf dem Tisch umso interessanter. Tatsächlich waren die meisten Blätter und Bücher voll von mathematischen Formeln aber auch anatomisch korrekte Darstellungen eines Menschen waren darunter. Verschiedene Maschinen waren auf die Blätter gezeichnet, direkt neben Herzen, Lungen und anderen inneren Organen. Es war eine seltsame und weiterhin verstörend analytische Mischung aus Mechanik und lebender Materie. Das passte allerdings gut zu dem, was die Gruppe bisher gesehen hatte. Die Irrneblerin erschreckte kurz, als sie eine Kugel in einer der Aufzeichnung erkannte. Es gab keinen Zweifel. Laut den Zeichnungen gab es mehr als eine Kugel. Sie war etwas, das diesen Wesen die Kontrolle über den Körper erlaubte - eine Kopie eines Gehirns.

Und genau an der Stelle, an der man ein Gehirn finden würde, würde man auch die Kugel finden.

Während Marguerite die Entdeckung machte, die sie alle aus dieser Hölle herausholen würde, näherte sich Willbur Draecorik der Maschinerie in der Mitte des Raumes. Er wischte über die beschlagene Scheibe und entdeckte eine menschliche Gestalt, die von grauen Nebelschwaden umgeben war und auf einem kleinen Podest stand.
Sie musste über zwei Meter messen und zeigte in voller, abartiger und kranker Pracht das Ergebnis, jahrelanger Manipulation des menschlichen Körpers. Dieses Mal verhüllte keine alte Lederrüstung den Körpers des Wesens. Eingefallene, graue, krank wirkende Haut spannte sich über tote Muskelstränge, die mit kleinen Pumpen und dünnen Schläuchen verbunden waren. Zahnräder waren neben Knochen angebracht, bewegten sich aber momentan nicht. Gefäße waren in den leeren Brustkorb gebaut worden, die Flüssigkeit beinhalteten und diese durch Pumpen durch die ganzen Schläuche transportierten. Der Kopf war nur noch ein menschlicher Schädel voller Drähte.
Doch selbst von diesem Blickwinkel aus konnte Aether erkennen, dass eine Kugel in dem Schädel steckte und mit dem Rest des Körpers verbunden war. Ganz offensichtlich war dieses Wesen tot, abgeschaltet oder in einer Art Koma, denn die einzige Bewegung war die Flüssigkeit, die durch den Körper gepumpt wurde.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 21.08.2014, 23:03:37
"Schon bitter, was Mensch'n für die Aussicht auf'n ew'ges Leb'n alles tun, was?", sagte Shiver, als er hinter Aether Shanty an der Scheibe stand und ebenfalls auf das merkwürdige Wesen blickte, welches halb Maschine und halb Mensch war. "Sie müss'n Lust auf irgend'ne Art von Leb'n gehabt hab'n und gleichzeitig höchste Verachtung. Das hier alles ist 'nen bissch'n wie Middlesteel. Dort leb'n bedeutet auch am Leb'n zu häng', egal wie scheiße es is'. Es is' häufig unwürdig, und doch woll'n wir alle nich' abkratz'n. Darin sind wir fast alle gleich, bis zum Punkt, wo manche von uns sich aufgeb'n, was? McKinkai, der alte Hur'nbock hatte genau das im Sinn, was? Wusste, worauf wir hier stoß'n musst'n. Seine Alte also." Shiver rieb sich die Glatze, an der sich wieder die ersten kastanienbrauen Stoppeln langsam sehen ließen, es gab es kratziges Geräusch.

"Ob er seine Alte in Öle und Lauge eingelegt hat, s'e mit irgendwelch'n Tinktur'n einschmiert, um s'e nich' gammeln zu lass'n, bis er die Kugel hat? Daher all die Besess'nheit? Der Wille, andere zu opfern, damit er seine Alte wiederhat?"
Shiver lächelte, es war freudlos, am liebsten hätte er sardonisch gelacht. So waren sie. Er würde für die Perle auch seine Begleiter opfern, nicht grundlos zwar, aber er würde es tun. Ja, auch wenn er nur ihr Werkzeug und ein Tröster war. Wenn Aether und die Perle am Abgrund hingen und er nur eine Person retten könnte, es wäre keine Frage. Jeder hatte wohl eine Person, für die er sich entscheiden würde, irgendwann im Leben. McKinkai war vielleicht über diese Entscheidung hinaus und versuchte zu rückgängig zu machen, den Verlust umzukehren, doch das war alles Spekulation.

"Ob die Kugel in dem Vieh is'?", fragte Shiver schließlich.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 22.08.2014, 18:19:36
Verstört drehte sich Maguerite um, weg von den Aufzeichnungen, Details, die ihr wahrscheinlich für immer im Gedächtnis bleiben würden. Mit langsamen Schritten schloß sie zu den anderen auf, die vor dem riesigem Kanister standen in dem eines dieser merkwürdigen Halbwesen gefangen war.
Als wollte sie sich die Schrecklichkeit des Bildes ersparen lugte sie nur vorsichtig über Simons Schutler. "Hat das Ding ne Kugel im Kopf?", fragte sie, weil sie sich nicht traute selbst hinzugucken.
"Die Kugel sitzt im Kopf, als ne Art Gehirn. Wobei ich nicht weiß, ob ich möchte, dass die Dinger jemand in die Finger kriegt."

Ihr lief ein kalter Schauer die Schultern herunter: "Vielleicht sollten wir lieber die Kugel nicht finden..."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 22.08.2014, 19:29:52
"Die Kugel ist was?!" Entfährt es dem Schurken vor Entsetzen. Er fixierte das groteske Gesicht des Wesens.

Wenn das alles, was seine beiden Gefährten da sagten, stimmte, dann hatte Shiver Recht! Dieser verdammte, schmierige Mechomaniker aus Spence' wollte diese Kugel dazu benutzen, seine verstorbene Frau wieder zu erwecken... Zumindest würde das einen ziemlich eindeutigen Grund liefern, wieso er zwei Mal eine solch gefährliche, äußerst kostspielige Expedition finanzierte. Selbst wenn dies nicht gänzlich der Wahrheit entsprach, konnte Willbur die eben gesprochenen Worte Marguerites nicht von der Hand weisen. Wenn diese Kugel dort, in dem hässlichen Gesicht dieser maschinellen Abartigkeit, tatsächlich für dieses unheilige Leben jener Maschinenwesen verantwortlich war, dann war es wahrlich keine gute Idee, sie dem Mechomaniker zu liefern! Will' konnte nur mutmaßen, was für grauenvolle Experimente der alte Mann, mit Hilfe des zwielichtigen Mister Blacks, dort unten in seinem Keller durchführen würde.

Nein. Für alles Geld der Welt würde Willbur seinen Auftrag nicht zu Ende bringen. Für einen kurzen Augenblick spiegelten sich die Gesichter seiner Gefährten in der Sichtscheibe des Tanks und führten ihm plötzlich vor Augen, dass er nicht wusste, wie sie darauf reagieren würden... Und was er tun musste, sollten sie anderer Meinung sein.

"Shiv', mal angenommen Marguerite behält Recht und dieses Ding sorgt wirklich dafür, dass eine Maschine zum Leben erwacht... Nehmen wir für einen Augenblick an, dass es wirklich stimmt, dass die verstorbene, liebe Frau Kinkai dort unten, verborgen in seinem Labor nur darauf wartet, in so etwas verwandelt-" Er nickte dem Wesen hinter der Scheibe zu. "Zu werden. Könnten wir dann, bei all unserer Habgierigkeit verantworten, was der Kerl da auf Middlesteel loslässt? Ab gesehen von den möglichen grausamen Folgen... Was ist, wenn herauskommt, dass wir daran beteiligt waren? Ich kenne mich ja nicht mit der Rechtssprechung in diesem, speziellen Belangen aus... Aber ich weiß, dass seine Geliebte für das Bauen eines Kombos die Bonegate Quadrille tanzte! Verfluchte Scheiße, wenn jemand das herausfindet, dann kostet das unser Leben."
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Beitrag von: Simon Hook am 25.08.2014, 23:11:13
Simon sah Maguerite, die durch die Aufzeichnungen blätterte, interessiert über die Schulter, und als sie sich von den Akten und Büchern abwandte, widmete er sich selbst diesem – wie er fand – höchstfaszinierendem Sammelsurium voller Ingenieurskunst, wie er sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Eigentlich hätte er erwartet, dass sich ihre geflohenen Gegner in diesem Raum versteckten. Stattdessen waren die Expeditionstruppe auf eine weitere Art Labor gestoßen… Oder eher eine Werkstatt? In diesem Fall war dies wirklich schwer zu entwirren.

Der junge Sondergardist hörte mit einem Ohr mit, was die anderen sagten. Was sie hier vor Augen hatten, war wirklich befremdlich und gehörte bestimmt nicht in die Hände eines solchen verkorksten Verrückten, wie McKinkai es zweifelsfrei war, aber Simon wusste, dass seine eigene Meinung wenig zählte. Der Auftrag von Hauptmann Flare war eindeutig gewesen: Beobachten, bewachen, berichten. Was mit der Kugel geschehen würde, sollte niemand der Expeditionsteilnehmer entscheiden. Eigentlich. Es war eine schwierige Entscheidung und ein Dilemma, vor dem die Gruppe gerade stand, das war Simon klar. Und ja, Aether hatte nicht unrecht: Die Kugel, oder eine der Kugeln, durfte nicht in falsche Hände geraten und somit ein Werkzeug irgendwelcher Machenschaften werden, deren Ausgang man unmöglich voraussagen konnte. Dass nichts Gutes daraus erwachsen würde, wenn sie gerade McKinkai das gaben, wonach er gierte, war jedoch recht absehbar.

Simon nahm seinen Rucksack ab und begann, den Diskussionen zum Trotz, möglichst viele der Aufzeichnungen, aber besonders diejenigen, die ihm am aufschlussreichsten über die Bau- und Funktionsweise der Kugel erschienen, einzupacken. Das würde Hauptmann Flare – oder die Männer hinter Flare, sicherlich interessant finden. Und es würde Simons Bericht stützen.
„Es gibt noch eine andere Möglichkeit“, mischte er sich währenddessen in das Gespräch ein. „Wir verraten McKinkai. Ehrlich gesagt, könnte ich ihn gar nicht verraten. Denn hinter seiner Sache habe ich nie gestanden, oder seht ihr das anders? Was wir hier haben, ist der Beweis, dass dieser irre Alte nach Bonegate gehört... Wir verhalten uns einfach wie rechtschaffene Bürger Middlesteels und zeigen ihn an. Ich meine: Wir können nur dafür sorgen, dass dies nicht in seinen Händen landet, oder nicht? Ich sehe mich nicht befugt, darüber zu entscheiden, ob diese Aufzeichnungen zu gesetzeswidrig und gefährlich sind. Dafür sind andere zuständig. Mitnehmen sollten wir sie dennoch. Was wir hier sehen, ist erschreckend, ja, aber überlegt euch doch mal, was es für die Medizin bedeuten würde, das alles hier im Dschungel in Vergessenheit geraten zu lassen. Das Wissen, das hier schlummert, kann man auch für gute Zwecke verwenden. Es könnte Menschen helfen. Und wenn auch nur in der Hinsicht, dass es McKinkai das Handwerk legt, wenn wir es nutzen, um unsere Behauptungen über ihn zu unterstützen.“
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Beitrag von: Shiver am 26.08.2014, 07:51:37
Der Glatzkopf konnte sich ein lustloses Lächeln abgewinnen, als er hörte, wie seine Gefährten auf einmal gegen das Mitbringen der Kugel waren. Dieser alte Heldengen, diese Selbstzufriedenheit, vor allem von Männern, wenn sie die Chance hatten, wenn jemand ihnen das Gefühl geben konnten, etwas zu bedeuten. Es war die größte Art der Verzauberung, gebe jemanden Bedeutung und er verliert sich darin, meist aus Selbstliebe am Anfang und dann durch Überforderung.

Kritisch betrachtete Shiver, wie Simon die Schriften einsammelte. Shiver rieb sich die Augen. "Vergess'n wir besser nich', dass wir nich' die einz'gen hier sind und nich' die einz'gen sind, die hierhin geschickt wer'n. McKinkai aufhalt'n, weil wir ihn die Kugel nich' geben? Pff. Er schickt die nächst'n. Wir McKinkai aufhalt'n? Aufgrund einer bloßen Vermutung? Kennt jemand McKinkai gut genug, dass er ihm das vorenthalt'n kann? Und selbst wenn, was tun? Hier wer'n Leute verschleppt und verändert oder ihr Blut gemolk'n. Die Anlage zerstör'n? Wie? Alle Kugeln mitnehm'n oder woanders im Dschungel vergrab'n? Sie ins verdammte Meer schmeiß'n? Habt ihr Hoffnung, dass McKinkai nich' vorgesorgt hat? Dass das scheiß Schiff vielleicht gar nicht abfährt, wenn wir die Kugeln nich' hab'n?

Im Gegenteil. Macht es nich' Sinn, wenn man mit dem Mist Gutes anstell'n könnte, so 'ne Kugel mitzunehm'n und sie dann jemand anderem zu geben? Oder zwei Kugeln mitzunehm'n und eine an McKinkai zu geb'n und andere zu warn'n und ihn'n auch eine Kugel zu geb'n? Wenn sie das Hirn ersetz'n, müss'n hier mehr sein.

Ich für mein Teil brauch' die Knete. Und ich will mir nich' sagen, dass ich umsonst hier war. Falsches Gutmenschentum hilft uns da nich' weiter, wisst ihr. Ich versteh', dass ihr sauer seid, dass zwei Leute für McKinkai gestorb'n sind aus unserer Expedition und noch mehr aus der Alt'n. Wir haben alle geseh'n, was passier'n kann. Und? Mach'n wir das Leben in Middlesteel besser? Bestimmt nicht. Mach'n wir es schlimmer? Ach. Ihr nehmt euch zu wichtig, wenn ihr glaubt, die scheiß Welt zu rett'n in irgend'nem fernen Dschungel."


Shiver blickte seine Gefährten an und zuckte mit den Schultern. "Is' nur meine Meinung. Wir bekomm'n McKinkai nich' in die Finger, nur weil wir beschloss'n hab'n, ihn aufgrund neuer Erkenntnisse und Spekulation'n scheiße zu find'n."
Dann steckte Shiver sich eine Zigarette an. "Aber wenn ihr kneift, zieh ich mit. Dann schuldet ihr mir aber 'nen paar Bier."
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 27.08.2014, 19:33:13
Sorgsam hörte Maguerite Shiver zu. Sie wusste nur allzu gut, dass er trotz seines Äußeren, meist doch gut durchdachtes zu sagen hatte: "Hier irrst du dich leider Schätzchen."
Es dauerte einen Moment bevor sie weitersprach: "Wenn wir alle Kugeln aus den Köpfen der Viecher entfernen und irgendwo verbuddeln kann McKinkai sie nicht mehr finden, außer er gräbt den Dschungel um oder es gibt eine andere Ruine. Ich würd ja fast sagen, lass uns das Ding hier niederbrennen, aber das ist wohl nicht so einfach..."

Kurz sog sie die feuchte Luft ein, insgeheim bezweifelte sie, dass sie überhaupt ein Feuer in Gang kriegen würde, selbst wenn sie es wollten: "Also wir verstecken die Kugeln, wir suchen irgendwas was ne ähnliche Form hat, die Pläne schmeißen wir in nen Teich. Wir können zurück, kassieren unser Geld und verschwinden." - "Hat McKinkai irgendwas von Plänen gesagt?", schoß es ihr durch den Kopf. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wenn er nicht über die Pläne gesprochen hatte, wußte er entweder nicht, dass sie existierten oder er hatte bereits aus anderer Quelle welche. Das zweitere würde ihren Plan gefährden. Aber darüber konnten sie sich dann Gedanken machen.

"Du hast schon Leute aufgrund von weniger Scheiße gefunden Shi...", sie schüttelte den Kopf: "Im besten Falle will er nur ne Leiche wieder zum Leben erwecken, im schlimmsten... naja..."
Sie wartete auf die Reaktionen der Anderen bevor sie weiter sprach.
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Beitrag von: Aether Shanty am 27.08.2014, 19:34:59
Aether ließ sich einen Augenblick Zeit, die Worte Simons, Maguerites und die Nüchternheit des Glatzkopfes durch den Kopf gehen zu lassen. Er war ausgezogen, seinen Häschern aus Middlesteel zu entgehen und das Rätsel, welches sich um den Mechomaniker McKinkai rankte zu lüften. Er hatte all die Drohungen, die zweideutigen Anspielungen und die rechthaberische Gentlemenfresse Mister Blacks so zu hassen begonnen, dass er diese Expedition und die Bedeutung, welche sie für den scheinbar vom Wahn befallenen alten Mann aus der Spence hatte, seiner ganz persönlichen und eigenen Vendetta gegen die Stadt Middlesteel selbst zugeschrieben hatte. Doch die Wahrheit, welche er begonnen hatte, sich in den tiefen Abgründen seiner Fantasie selbst zusammen zu reimen, war weit böser; gefährlicher, als all die Gangbosse und korrupten Geschäftsmänner, mit denen er sonst um das Schicksal zu kämpfen pflegte.

So fragte sich der Junge aus Pinchfield schließlich:

Was sollten sie nun wirklich machen?

Was würde Aether Shanty jetzt tun?

Er würde die Toten bedauern, doch nicht an der Trauer scheitern. Er würde das Geheimnis lüften, die Grausamkeit darin erkennen und daraufhin einen Plan schmieden, mit welchem niemand gerechnet hätte. Sich selbst einen Vorteil verschaffen... Dem Bösem erneut die Schippe schlagen! Er würde nach Hause ziehen und dem Schicksal mit erhobenem Degen die Stirn bieten!

Und sich und seine gesamte Crew dabei niemals aufgeben.

Willbur begann, zu lächeln. Jene Geste war so vertraut... So einstudiert. Und doch; in diesem Augenblick schlicht und einfach ehrlich. Er wandte sich von der Scheibe ab und fixierte die kalten, berechneten Augen Shivers.

"Du hast Recht, mein teuerster, verehrter Mister Hook." Er zwinkerte dem Sondergardisten zu. "Doch auch Mister Shivers Einwände sind nachvollziehbar und nicht zu verachten! Wir sind uns alle einig - McKinkai ist verdammt gefährlich. Und wir werden es nicht verantworten können, was er mit dieser Technologie anstellen wird, wenn er sie einmal in seinem Besitz in der Spence' weiß! Doch ich sage, verdammnich eins - er schuldet uns verdammt nochmal viel Geld, für all diese Schrecken denen er uns aussetzte! Mal ganz abgesehen, von den Leben, die er durch seine Gier nach Wissen aufs Spiel gesetzt- und diesen Teufeln geopfert hatte! Ich sage, wir nehmen diese Kugel, diese Aufzeichnungen und erkaufen uns damit unsere Reise zurück nach Middlesteel. Zweifellos wird die Meersäufer erst ablegen, wenn wir die Beute vorzeigen können... Wenn der Captain und seine Crew nicht sowieso angewiesen sind, uns bei Übergabe noch an Ort und Stelle aus dem Weg zu schaffen! Wie auch immer wir dann zurück in die Stadt gelangen sollen, bleibt unserer Intuition und der Gelegenheit geschuldet - Doch dort angekommen werden wir McKinkai konfrontieren, seine Pläne untergraben und ihn bezahlen lassen... Bevor sein Leben in Bonegate endet!

Shiver... Wir alle sind keine Gutmenschen, im Gegenteil. Doch bedeutet das denn, dass wir nicht dennoch einmal das Richtige tun könnten? Und sei es nur, weil wir verdammt nochmal dumm genug dafür sind?"


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Beitrag von: Shiver am 29.08.2014, 11:39:01
Shiver lachte, als Aether davon sprach, dass sie einmal das Richtige tun sollten. Shiver lachte gar so stark, dass er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
"Das Richtige tun? Als wär' die Welt so geartet, dass man entweder das Richtige oder das Falsche tun könnt'. Ne, ne. So funktioniert das nicht." Shiver blickte jetzt auch zu seiner Perle. "Habt ihr nich' irgendwas vom Irdenfluss gefaselt? Sicher, dass dies nich' auch auf die Kugeln zutrifft? Ich kenn' mich mit dem Mist nich' aus, aber was is'n, wenn die Kugeln, wenn einfach vergrab'n, irgendwas an der Natur selbst ändern? Müss'n wir wohl nochmal in die Schrift'n schau'n, die Hook schon eingesteckt hat. Gibt das Hinweise drauf? Sind sie nicht von irgend'n Irrnebler trotzdem zu find'n?"

Shiver zog an seiner Zigarette und ließ den Rauch aus der Nase entweichen. Ein zweiter, tiefer Zug, wieder ein Ausatmen über die Nase. "Lasst euch nich' in's Bockshorn jag'n. Klar ist McKinkai 'nen kräftiger Spinner, aber das bleib'n alles Vermutungen. Mal im Ernst, sich von potenzieller Gefahr lock'n lassen und deswegen alles niederbrenn'n, verberg'n, versteck'n und mit totaler Ablehnung reagier'n? Würd' ich's bei jeder Gefahr mach'n, die ich nich' versteh' und dessen Zweck ich nich' kenn', nun ja, sag'n wir, ich hätt' euch...", Shiver schaute zwischen Simon Hook und Marguerite hin und her. "...wahrscheinlich in der nächstbest'n Nacht euer Hirn rausgeschält, euch mit euren Därmen erdrosselt un' eure Reste zusamm'n mit'n Kugeln im Dschungel verscharrt." Shiver lächelte unschuldig dabei. Es passte gar nicht zu seiner Art und sah etwas unbeholfen aus. Aber es ging um den Punkt.

"Ja, Aether. Du könntest recht hab'n, dass die Schiffstruppe uns Probleme mach'n wird. Die Frage ist auch, wie viel McKinkai wirklich d'rüber weiß, was hier vor sich ging und was hier los war, von der Anlage und dem Scheiß. Wir sollt'n ihn wirklich erst nach der Bezahlung konfrontier'n, und wenn die Schiffsbub'n uns an die Wäsche woll'n, dann könn'n wir den Mist noch immer in den Fluss schleudern. Und wenn McKinkai uns bezahlt hat, könn'n wir gerne ihn bezahl'n lass'n."

Shiver nahm noch einen Zug und trat dann die Zigarette unter seinem Stiefelabsatz aus, in der selben Bewegung zog er sein Rasiermesser wieder und ließ es aufschnellen. "Wie viele nehm'n wir nun? Zwei? Eine für McKinkai und eine für uns, um zu lern'n, was die Dinger wirklich könn'n oder noch könn'n?"
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 30.08.2014, 15:37:22
Maguerite konnte es nicht fassen... Hatte Shiver gerade einfach so ausgeplaudert, dass auch sie vom Irrnebel berührt wurde? Ihr Mund stand ihr für einen Moment offen: "Ach fick dich doch einfach Shiver, als ob du Matschbirne jemals in der Lage wärst eine Frau zu verstehen."

Mit Schwung drehte sie sich um und verließ den Raum, sie hoffte, dass ihre Szene die anderen etwas ablenkte und sie nicht mehr übers Shivers Worte nachdachte. Als sich Simon offenbart hatte war er ziemlich ruhig gewesen. Konnte es sein, dass er ein Sondergardist war? Wenn dem so war, befand sich Maguerite in großer Gefahr. Sie versuchte sich zu beruhigen, wenigstens so gut es ging. Was hatte sich dieser Vollidiot dabei gedacht. Er hatte wirklich keine Ahnung und auch seine Vorstellungen schienen wirklich begrenzt zu sein. In ihrem Gedanken trieb sie ihm ein Messer langsam in die Niere und stellte sich vor wie er qualvoll verreckte. Bisher war er ihr ein guter Freund gewesen und wenn sie ehrlich war vielleicht sogar ein bisschen mehr. Umso mehr schockierte sie was er getan hatte.

Im nächsten Raum angekommen lehnte sie sich gegen eine Wand. Ihr Atem ging so langsam ruhiger. Angestrengt lauschte sie ob ihr jemand gefolgt war.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 01.09.2014, 22:33:31
Aether dachte gerade über Shivers Worte nach, als Marguerite plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen, erbost kehrt machte und durch die Tür verschwand. Er blickte ihr äußerst verwundert nach und kam dabei jedoch nicht umhin, kurzzeitig mit den Augen zu rollen. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wieso sie so aufgebracht reagierte. Frauen. Im einen Moment noch kühl, koordiniert. Trotz der offensichtlichen Brutalität und den grauenvoll zugerichteten Maschinenmenschen konzentriert - Nur um wenige Minuten später das Gesagte Shivers so zweideutig zu interpretieren, dass ihre Gefühle darin plötzlich verletzt wurden? Der Schurke strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Frauen...!

"Ich hab mich sowieso gewundert, wieso du uns nicht gleich hier im Dschungel geopfert hast und unsere Gebeine als schmuckvolle Kettchen um deinen Hals tragend, laut brüllend von Palme zu Palme gehüpft bist!" Lachte er, um die Situation etwas zu entschärfen. Er hatte keine Ahnung, wie sie auf das Verhalten Marguerites reagieren sollten, vielleicht wäre es einfach besser, wenn sie in all dem Schlamassel einfach einen Moment für sich haben würde; um durchzuatmen und ihre Gedanken zu sortieren.
"Also dann sind wir uns zumindest in diesem Punkt einig. Ich würde sagen, wir nehmen tatsächlich zwei dieser Dinger mit, um eine in der Hinterhand zu haben. Vielleicht können wir wirklich mehr darüber herausfinden... Weißt du, vielleicht bin ich wirklich einfach durch dieses miese Abenteuer ordentlich paranoid geworden. Wahrscheinlich male ich mir die wirklichen Beweggründe McKinkais einfach nur schlimmer aus, als sie wirklich sind. Ich meine ja nur, wir sollten weit vorsichtiger sein, nach all dem, was wir jetzt erlebt und gesehen haben. Wir sollten einfach auf der Hut sein... Wie bereits gesagt: Lasst uns eine davon zusätzlich einpacken; den Kerl konfrontieren, sobald wir sicher im Hafen eingelaufen sind und die Bezahlung sich in unserer Tasche befindet. Oder sieht das jemand anders?" Er blickte sich um und fixierte dabei nacheinander die restlichen Anwesenden.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 05.09.2014, 00:07:40
Simon verfolgte Maguerites Abgang irritiert. Er hatte keinen Schimmer, warum sie plötzlich so aufgebracht auf Shivers Worte reagierte. Doch vermutlich war es einfach die Anspannung, die ihr zu schaffen machte. Jeder ging mit schrecklichen Erlebnissen wohl anders um. Ohnehin wunderte sich Simon, warum Black gerade eine zierliche Dame mit in den Dschungel geschickt hatte. Hier war auch ohne seltsam anmutende Maschinenmenschen ein gefährlicher Ort.

Der Sondergardist sah jedoch Grund, sich zu Wort zu melden, als Aether danach fragte, ob jemand dagegen war, zwei der Kugeln mitzunehmen, die Belohnung zu kassieren und McKinkai erst danach zu konfrontieren.
„Ihr wollt diesen... Menschen also die Schädel knacken?“, wunderte es ihn dann doch, dass die anderen scheinbar außer Acht ließen, wo die Objekte der Begierde sich gerade befanden.
„Ich habe noch keine Kugel hier herumliegen sehen. Die Opfer dieser Experimente von ihrem Leid zu erlösen, ist eine Sache“, äußerte er seine Meinung stirnrunzelnd und mit einem Mal viel ernster, „doch ich werde nicht zulassen, dass ihre Leichen geschändet werden.“
Vielleicht würde Simon auf Widerstand stoßen. Aber er war entschlossen, zumindest die Würde der Toten zu verteidigen. Notfalls mit Waffengewalt, wenn es sein musste.
„Und glaubt ihr ernsthaft, McKinkai wird uns winkend am Hafen erwarten? Er wird uns in seinem Geschäft empfangen, umgeben von seinen Kampfdrohnen, die er uns auf den Hals hetzen kann. Wenn ihr so dumm sein wollt, ihm inmitten seines Waffenlagers auf die Füße zu treten, macht das. Ohne mich. Ich werde euch nicht im Weg sein, solange ihr die Toten nicht anrührt – aber ohne mich. Mir ist das Geld scheißegal.“
Simon wusste, dass es ein größerer Erfolg wäre, seinem Hauptmann eine der Kugeln in die Hand drücken zu können als lediglich Zeichnungen davon und Niederschriften darüber. Doch es war falsch, die Dinger aus Köpfen von Wesen herauszuholen, die einmal Menschen gewesen waren. Das war krank.
„Die Informationen, die wir haben, werden reichen, um McKinkai auszuliefern. Er hat die erste Expedition in den Tod geschickt – und wie viele von uns überleben, wissen wir auch nicht. Alles, um diese Technologie zu ihm zu bringen, mit der er nichts Gutes vorhaben kann. Ich warne euch. Helft ihm nicht. Das ist ein gut gemeinter Rat. Selbst, wenn er dann keine Zeit mehr hat, etwas mit seiner heiß ersehnten Kugel anzufangen, hättet ihr sie ihm noch immer übergeben, trotzdem absehbar ist, dass er etwas Gesetzwidriges damit vorhat.“
Je nachdem, welche Behörde sich um diesen Fall kümmern würde, könnte das nicht gut für Helfer McKinkais ausgehen.
„Doch das ist eure Entscheidung. Sehen wir uns nach weiteren Kugeln um, ja?“, schlug er, nun wieder in einem versöhnlicherem Ton, vor. Mehr als davor zu warnen, McKinkai die Kugel auszuhändigen, würde er nicht machen. Er wollte sich nicht zwischen sie und ihre Belohnung stellen, wenn sie sie unbedingt haben wollten - sofern die anderen die Toten in Ruhe ließen, selbstverständlich.
„Vielleicht werden die hier irgendwo einsatzbereit gelagert. Außerdem könnte es nicht schaden, sich mit diesen Steinchen genauer zu befassen.“
Simon nahm ein weiteres der, wie er fand, höchstinteressanten Steinchen, das sich, zusammen mit den Akten, auf dem Tisch befunden hatte, in die Hand.
„Mich interessiert brennend, was für eine Nachricht oder Nachrichten hinterlassen wurden.“
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Beitrag von: Aether Shanty am 05.09.2014, 19:41:20
Aether fuhr herum und fixierte Simon Hook.

Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Zugegebener maßen hatte der Schurke aus Middlesteel sich bisweilen noch kaum eine feste Meinung über diesen Abenteurer samt seinem albernen Hut bilden können, doch der entschlossene Ton und die plötzliche, bestimmende Art seinen Standpunkt der Gruppe unabwendbar, mitten in die verdutzten Gesichter zu schlagen, überraschten ihn sehr und ließen ihn für einen Augenblick schweigen. Seine Augen fuhren langsam von dem kantigen Gesicht seines Gegenüber weg und durch den Raum.

"Ich verstehe euren Einwand, Mister Hook. Zumindest soweit, dass ich natürlich auch kein Leichenfledderer sein möchte. Sollten wir zufällig auf ein Exemplar dieser ominösen Kugel stoßen, welches behütet in einem Schränkchen nur darauf wartet, von uns entwendet zu werden, dann bevorzuge ich dies natürlich der... Sagen wir rabiateren Herangehensweise." Erneut widmete er sich Simon und blickte ihm direkt in die Augen. "Doch glaubt nicht, ich würde McKinkai eine solche Macht leichtfertig übergeben. Das war nicht meine Absicht; verzeiht, wenn ich diesbezüglich nicht deutlich genug war. Niemals wird dieser Wahnsinnige mithilfe solch einer Technologie experimentieren und Kombos oder sonstige Andersartige Maschinenwesen auf die Stadt loslassen! Ich bin ein ehrbarer Mann! Ich sagte, er wird für unsere Dienste bezahlen und wir werden ihn konfrontieren. Ich habe dabei nicht belegt, dass ich ihn auch wirklich mit so einem Teil aus dem Raum spazieren lasse. Mister Hook, ich hoffe, wir beide stehen nach wie vor auf ein und der selben Seite!


Auch wenn ich mich durchaus Frage, was sie denn wahrlich zu solch einer Mission getrieben hat; wenn ihnen das Geld dabei egal ist! Romantische Abenteuerlust? Die Harmonie und Stille Geborgenheit Ljongelis? Oder hatten sie die verdammte Stadt einfach nur gehörig satt, Mister Hook?!"
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Beitrag von: Simon Hook am 10.09.2014, 12:32:37
Nun war es also so weit. Simon sah den Moment gekommen, die Karten auf den Tisch zu legen. Carl wusste bereits, dass er Sondergardist war – dass die anderen Simon nicht schon früher mit dem Thema konfrontiert hatten, grenzte eigentlich schon an ein Wunder. Doch Aether schien nicht der Typ Mensch zu sein, der derart Nachfragen stellte, um eine ihm bekannte Wahrheit nur noch einmal bestätigt zu wissen. Simon schätzte, dass der selbsternannte Abenteuer wirklich nicht erkannt hatte, dass er ein Sondergardist war. Es abzustreiten, beziehungsweise nun andere Motive für seinen Ausflug hierher zu nennen, kamen Simon jedoch nicht in den Sinn.

„Ich mache mir keinerlei Sorge um die Ehrbarkeit eines jeden von uns“, stellte Simon klar und lächelte. Nein, da hatte ihn Aether falsch verstanden, und nicht umgekehrt. „Denn das Geld hängt kaum mit der Konfrontation zusammen, oder?“
Simon schätzte die Lage folgendermaßen ein:
„Was denken Sie aber, wird McKinkai machen, Mr Shanty, wenn Sie seine Belohnung kassiert haben und ihm dann offenbaren, dass Sie ihn nach Bonegate schicken wollen? Er wird seine Todesmaschinchen auf Sie hetzen, sich sein Geld aus Ihren leblosen Fingern zurückholen, und anschließend mitsamt Kugel, Black, seiner konservierten Frau – oder was auch immer er damit sonst vorhaben mag –, verschwinden, um irgendwo in Ruhe seinen Plan zuendebringen zu können.“
Der junge Sondergardist schüttelte, dieses Szenario ablehnend, mit dem Kopf und wechselte dann in einen vertraulicheren Ton:
„Ich bin auf deiner Seite, Aether. Das war ich von Anfang an. Ich will euch alle nun von halsbrecherischen Dummheiten abhalten. Diese ganze Sache hat schon genug Leuten das Leben gekostet. Die Teilnehmer der ersten Expedition: Abgeschlachtet und missbraucht für diese kranken Experimente. Samual, Wolfhard… Sie alle sind gestorben, nur weil dieser Alte besessen ist von der Idee, diese Kugel in der Hand zu halten. Er hat uns bei unserer ersten Begegnung gegen seinen Roboter kämpfen lassen, nur weil wir Geld für bessere Ausrüstung haben wollten. Ihr wisst, dass er nicht davor zurückschrecken wird, uns zu töten, wenn er weiß, dass wir ihm in die Quere kommen wollen. Vielleicht hat er sich sogar schon dazu entschieden, uns loszuwerden, einfach, weil er uns nicht bezahlen will – wer weiß? Und, verdammt, das wird ihm gelingen. Sein ganzer Laden ist voll von Dingern, die nur zu diesem Zweck gebaut wurden: Um zu töten.

Ich bin hier, um euch zu beschützen. Um die Welt vor McKinkai zu schützen, sollte es notwendig sein. Ich gebe zu, ich habe mich gefreut, etwas anderes zu sehen, als Middlesteel. Eine Abwechslung von den täglich gleichen staubigen Straßen, vom Druck, den es bedeutet, ständig damit zu rechnen, dass die Weltensänger auftauchen, um mich nach Hawklam zu bringen oder mir gleich den Kopf vom Hals zu sprengen. Eine Abwechslung vom Alltag in der Kaserne…“


Nun war es so weit: „Ich bin hier, weil Hauptmann Flare es mir aufgetragen hat. Black denkt, er hat einen zwielichtigen Ex-Presser angeheuert, einen Söldner, doch nein.“
Mit einem Finger schob er das (bisher überaus lästige) Halstuch beiseite, sodass der Blick auf seinen Bänderring frei wurde. Seine Offenbarung: Er war ein Sondergardist.
„Ich behalte McKinkais Treiben im Auge. Ich bedaure, dass ich dies verheimlichen musste“, sagte er und bedauerte es ehrlich, „aber ich wusste nicht, ob ich euch trauen kann, wie ihr reagieren würdet und werdet.“
Ja, die Reaktion stand noch aus. Was würden sie nun machen? Simons Blick huschte über die Anwesenden.
„Befehl ist Befehl – und der beinhaltet, nicht allzu leichtfertig offenherzig zu sein.“
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 18.09.2014, 04:15:05
Trotz der Diskussion, was getan werden sollte und wie sie weiter vorgehen wollten, war natürlich niemand untätig geblieben. Während man sich also darüber unterhielt, wie man an eine - oder doch mehrere? - der Kugeln kommen konnte, ohne den Wesen in den Schädel greifen zu müssen oder sich an den Entführten zu vergehen, suchte man die Umgebung ab. Doch in keinem der Schränke und Regale war etwas zu finden, dass der Kugel glich. Weder in dem kreisrunden Raum, der die schlafenden oder paralysierte Kreatur beinhaltete, noch in dem Labor oder der Werkstatt davor. Alles was man fand waren Utensilien, Werkzeuge oder Gegenstände, die für die kranken Experimente und zur Lebenserhaltung benutzt wurden aber das wichtigste fehlte. Die Kugeln, die offensichtlich das Gehirn ersetzten und damit die Schlüsselelemente waren, mussten sich nur in den Köpfen der Wesen und vielleicht sogar der Entführten befinden.
Als Simon schließlich auf die Idee kam, das seltsame Gerät zu benutzen, fand er auch heraus, wieso nirgendwo weitere Kugeln zu finden waren. Die leicht durchsichtige Scheibe mit dazugehörigen ovalen Steinen, war so etwas wie ein Aufzeichnungsgerät und ein Tagebuch. Der Sondergardist folgte seiner Intuition und dem gesunden Menschenverstand und fand schließlich heraus, dass jeder der Steine andere Aufzeichnungen zum Vorschein brachte. Vielleicht fehlte ein Teil oder das Gerät war kaputt aber weitere Funktionen fand der Bürger Middlesteels auf die Schnelle nicht heraus. Er musste sich anstrengen, um die Einträge zu lesen, die in einem sehr alten jackalianischen Dialekt geschrieben waren. Das bewies allerdings, dass diese Wesen einst Menschen gewesen waren. Der Sondergardist machte sich an die Arbeit und las einen Eintrag nach dem anderen, wodurch er langsam erfuhr, was hier wirklich vorgegangen war und wieso es nur so wenige Kugeln gab. Es gab keine Zeitangaben und so war es schwer herauszufinden, wie groß die Abstände zwischen den einzelnen Einträgen waren.


Mein Vorschlag wurde ein weiteres mal abgelehnt - diesmal endgültig. Ich verstehe nicht, wieso sich der hohe Rat so vehement gegen meine Vorgehensweise ausspricht. Wenn wir überleben wollen, müssen wir einen Weg finden, die Grenzen die uns auferlegt wurden, zu sprengen. Das Metallvolk ist das beste Beispiel für eine Rasse, die diese Grenzen überwunden hat aber sie sind zu sehr damit beschäftigt, sich an ihren Kodex und an Regeln zu halten, um das volle Potential auszuschöpfen, dass sie eigentlich besitzen. Wir müssen einen ähnlichen Weg einschlagen, um die Krise zu überstehen. Ein friedliches Miteinander ist nicht möglich - anstatt Frieden zu schließen und einen Bund einzugehen, sollten wir kämpfen. Der Rat wird seinen Fehler erkennen, wenn ich ihnen meine neuste Errungenschaft vorstelle.


Es ist vorbei. Diese jämmerlichen Hunde wollen mein Genie einfach nicht anerkennen. Das Wisph kann uns retten aber sie wollen nicht sehen, was ich erschaffen habe. Vielleicht ist es besser so. Ich werde mich mit meinem Team zurückziehen, bevor ich verstoßen werde. Zusammen werden wir eine neue, unsterbliche Rasse erschaffen. Der Erdenfluss ist in der Nähe meines Labors stark genug, um die Übertragung zu sichern. Morgen ist es soweit - dann wird sich zeigen, ob die jahrelange Forschung Früchte trägt.
Der Rat ist währenddessen nicht untätig geblieben. Sie suchen einen Ausweg in der Weltenmagie und den Kräften des Waldes. Man wird sehen, wer hier die besseren Entscheidungen fällt wenn sie merken, dass dieser Haufen Biomüll ihnen nicht weiterhilft.


Heute hat es Abigale erwischt. Ihr Kopf wurde zertrümmert und das Wisph ist zerstört. Diese verdammten Donnerechsen, wie ich sie hasse. Es gibt keine Möglichkeit, Abigale wiederzuholen. Wäre dieses dumme Tier doch nur auf den Körper getreten, dann wäre das alles kein Problem aber das Wisph ist in Einzelteile zerlegt worden. Jetzt sind nur noch wir Vier übrig. Vier von ehemals Zehn. Vielleicht hatte der hohe Rat doch Recht damit, dass wir den falschen Weg gewählt haben. Unsere Körper zerfallen und es wird schwieriger, alles zu ersetzen und instand zu halten. Langsam gehen uns die Materialien und Teile aus - wir brauchen neue Körper.


Ich habe sie wieder gesehen. Sie beobachten uns und folgen allen unseren Schritten. Es ist nicht auszuhalten mitanzusehen, wie unsere Körper langsam verwesen und sie keine Probleme mit ihren neuen Körpern zu haben scheinen. Ich kann sehen, wie sie auf uns herabblicken und uns für unsere Entscheidung verachten. Diese dämlichen Pflanzen, am liebsten würde ich sie alle verbrennen und in die Luft jagen!


Ein Glücksfall. Byron und Joel kamen heute mit zwei Menschen in mein Labor. Ich habe mich sofort an die Arbeit gemacht und ihre Körper für weitere Schritte vorbereitet. Ralph und Eva werden schon bald einen neuen Körper besitzen und wieder leben. Bis die Pumpe ihre Arbeit abgeschlossen hat, dauert es noch mindestens zwei Stunden - bis dahin werde ich mich in den Tank zurückziehen und die Verwesung so gut es geht aufhalten. Wenn ich doch nur eine Möglichkeit finden könnte, ohne menschliches Gewebe auszukommen. Mehr Zeit ist alles was ich brauche und diese Menschen werden mir einige weitere Jahre der Forschung gewähren können.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 18.09.2014, 12:55:42
Shiver rümpfte nur die Nase, als Hook sich nach all der Zeit offenbarte. Es überraschte ihn nicht mehr. Er hatte ihn zaubern sehen, das ließ nicht viele Schlüsse zu, und er hatte ihn kämpfen sehen, das ließ noch weniger Schlüsse zu und es war im letztendlich egal, was Hook war von seiner Profession, so wie es ihm schon bei seiner Perle egal gewesen. Ihn interessierte der Mensch, nicht in welche Uniform er sich kleidete, wenn er sich denn mal überhaupt für jemanden interessierte. Hook interessierte ihn, so wurde Shiver grimmig.
"Rühr'nder Vortrag.", kommentierte Shiver und steckte sich eine neue Zigarette an. "Aber dafür, dass'n 'ne Art sozial besser gestellter Meuchler bist, tust ja ganz schön menschlich. Machst einen auf Kamerad zum ein', zum ander'n versteckst dich aber hinter irgendwelchen Mist, den andere dir vorkau'n, was?"

Shiver spuckte gelblichen Speichel auf den Boden und zog die Nase danach hoch. "Hast auch leicht Red'n, von 'nem besser'n Leb'n. Bekommst dein Sold ja so oder so. Aber lass' uns mal realistisch bleib'n. Wolfhard ist abgekratzt, weil er nicht seine eig'nen großen Tipps für's Überleben befolgt hat. Samual hat den Löffel abgegeb'n, weil er den Kopp verlor'n hat. Das spielt genauso so eine große Rolle, wie McKinkais Wahn. Uns're ganze Situation ist eine Kombination aus Wahn, Dummheit, Gier und Verzweiflung. Glaubst du, wenn wir bess're Ideen hätt'n, dass wir durch 'nen verdammten Dschungeln wandern würd'n? Mach' dir nicht scheeler als du bist, Hook.

Wenn du also 'nen verfickter Held sein willst, Hook, dann kriech' deinem Hauptmann in Arsch und wenn du in seinem Schatzkammerdarm angekommen bist, kitzelst ihm die Kohle raus, die McKinkai uns schuldet. Und wenn er das nicht zahlen will, und unseren Dienst blind ausnutz'n will, dann ist dein Flare genau'son Arsch wie McKinkai. Und wenn deine Leute das Geld zahl'n, und dann sogar noch die Kugeln bekomm'n, könn'n wir ja mal abwart'n, zusamm'n mit den Aufzeichn'ng. Dann bin ich mal gespannt, wie viele Gutmensch'n es unter Sold-aten gibt."
Shiver nahm ein scharfen Zug des Tabaks und trat auf Simon zu, sodass er nur einen halben Kopf entfernt war. Er atmete in Simons Gesicht aus. "Also seh' ich zwei Möglichkeit'n. Entweder McKinkai bezahlt uns're Ärsche, und wir hinterleg'n die Kugel, damit er das Geld übergeb'n muss, um an die Ware zu komm'n, oder Flare bezahlt uns're Ärsche, und er kann die verdammten Kugeln  hab'n. Such's dir aus, großer Held."
Shiver drehte ab und ging weiter durch den Raum, nicht ohne sich nochmal umzudrehen. "Achja, und wir nehm'n mindestens zwei Kugeln mit, zu uns'rer Sicherheit. Denn was ist Leich'nschändung schon gegen die Schändung, die sie als Lebende erleb'n mussten?"

Erst dann kümmerte sich Shiver um die neuen Erkenntnisse, die jedoch nichts an seiner Entscheidung endeten. Es bestätigte viele ihre Ideen, und betonte sie in den meisten Fällen noch. Besonders das mit den Pflanzenmenschen war äußerst interessant und wäre für die vielen Forscher Middlesteels vielleicht sogar noch spannender. Wahrscheinlich wäre diese Erkenntnisse viel wert. Shiver blickte zu Simon und überlegte, ob er auf diesen Punkt noch eingehen sollte. Aber nein, er hatte schon zu viel von Hook gefordert in diesem Moment.
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Beitrag von: Marguerite Moulin am 20.09.2014, 15:42:53
Die gesamte Zeit hatte Maguerite damit gerechnet, dass ihre "Kumpanen" ihr hinterher gestürzt kamen. Aber es schien, entweder hatten sie ihr ihren Bluff abgenommen oder sie wollten sie überraschen wenn sie wieder zurück kam. Doch ihre Geduld war zu Ende, sie hoffte einfach das es die erste Möglichkeit war.

Vorsichtig ging sie den Gang wieder zurück. Als sie den Raum betrat hörte sie nur betroffenes Schweigen, Simon hatte sich gerade offenbart, als Maguerite nachfragte was geschehen sei und ihre Schlüsse aus Shiver antwort zog, riss sie erschrocken die Augen auf. Es war also richtig sich so bedeckt wie möglich zu halten. Sofort gingen ihre Gedanken in eine Richtung, die ihr nur bedingt behagten. Ob sie Simon verführen konnte und ihn so gefügig machen konnte? Alleine würde sie wohl kaum eine Chance gegen ihn haben.

Sie versuchte sich so gut es ging in einer Ecke des Raumes zu halten und so wenig wie möglich aufzufallen. Vielleicht übersahen sie Maguerite einfach.
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Beitrag von: Aether Shanty am 22.09.2014, 09:43:42
Den Worten Shivers lauschend kam der Junge aus Pinchfield nicht umher, ihm zuzustimmen. Egal wie sehr er Shivers Art ernüchternd und kalt finden würde... Seine Kernaussagen trafen den Nagel auf den Kopf.

Dem Plädoyer des Glatzkopfes folgend deutete er zustimmend auf Shiver, blickte dabei Simon an und nickte energisch. Entweder oder - Der Sondergardist hatte mehr als nur leicht reden. Instinktiv untersuchte Aether das Halstuch des Hünen und beobachtete Simon dabei, wie er den Bänderring entblößte und die drohende Vermutung Aethers damit unterstrich. Jeder Bewohner aus Jackal kannte diese berühmten Halsfesseln, welche diese besonderen Krieger im Zaum hielten und sie davor bewahrten, ihre Macht zu missbrauchen und dem Volke zu schaden. Sondergardisten. Hauptmann Flare...

...Simon Hook war ein Krieger des Volkes - und somit dem Löwen von Jackals unterstellt.

Der Schurke kam nicht umhin, laut zu pfeifen. Er schüttelte ernüchternd den Kopf und ließ diese Erkenntnis unkommentiert. Was würde noch alles in diesen Stunden ans Licht kommen? War Shiver ein Gleichgestellter Schläger aus Quatershift?! Oder Maguerite im insgeheimen nicht weniger als König Dampf persönlich? Aethers Kopf begann zu schmerzen - er fasste sich zweifelnd an die Stirn. Was auch immer nun vor ihnen lag...

Willbur 'Aether Shanty' Draecorik würde in Zukunft sein Handeln weit mehr überdenken und wohl nie wieder so einfach in einen Dschungel stolpern. Verflucht - Er kam nicht umhin, sich zum ersten Mal in dieser Expedition in den Sumpf von Middlesteel zurück zu wünschen. Dort versteckte er sich wenigstens 'nur' vor Pressern, korrupten Gendarmen und üblen Konzernbossen und musste nicht an der Seite von Erdenflussgezeichneten gegen Maschinenwesen kämpfen!

Ein wenig abseits lehnte er sich schließlich gegen die Mauer und lauschte den Ausführungen der Aufzeichnungen ; beobachtete schließlich beiläufig Marguerite, welche ihren Frust scheinbar beseitigen konnte und wieder zu ihnen gestoßen war.

Pflanzenwesen... Maschinenmenschen. Ewiges Leben... Forschungen mit lebenden Menschen - Gefäße für fremdartige Bewusstsein. Er hatte sichtlich genug davon!

Fremdartige Bewusstsein... Moment mal?! Hieß dies, dass Kugeln - Aether vermutete, das damit diese 'Wisphs' gemeint waren - die Persönlichkeiten jener Forscher inne hielten? Und dieser Mann, der sich für einige Stunden in einen Tank zurückgezogen hatte...

Der Schurke musterte das riesige Gefäß inmitten des Raumes. Ein Schauer von Furcht und Erkenntnis rann über seine Schultern den Rücken hinab. Zögerlich deutete er darauf und sprach plötzlich:

"Das dort - Täusche ich mich oder verbirgt sich hinter dieser Glasscheibe derjenige, der für diese 'Forschungen' verantwortlich ist?! Er spricht von zwei Stunden, welche er darin verbringen möchte... Bleibt die Frage, ob er da wieder alleine herauskommt oder seine Kollegen dafür benötigt..." Aether zog seine Handkanone und näherte sich erneut dem Kanister.

"Ganz ehrlich? Ich möchte dies nicht unbedingt herausfinden! Gentlemen - Hook! Was stellen wir nun mit dem da drinnen an?!"
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Beitrag von: Simon Hook am 25.09.2014, 09:35:26
Simon ertrug Shivers grimmig-direkten Vortrag standhaft, auch wenn er die Augen schloss und die Luft anhielt, als ihm der Zigarettenrauch ins Gesicht geblasen wurde. Simon wusste, dass es nicht klug war, sich zwischen die Gruppe und das Geld zu stellen. Das war auch eigentlich nicht seine Aufgabe. Beobachten, beschützen, Kugel bergen und berichten. Die Aufzeichnungen, die das Gerät preisgegeben hatte, waren eindeutig gewesen: Um wenigstens eine Kugel zu bergen, war es nötig, einen Schädel zu knacken, so sehr das Simon auch nicht gefiel.

„Hauptmann Flare ist ein guter Mensch“, antwortete der Sondergardist Shiver, der hörbaren Zweifel daran hegte. „Ich werde mit ihm für euch sprechen“, willigte er ein, „doch garantieren kann ich nichts. Ich bin nicht befugt, euch eine Belohnung in Aussicht zu stellen. Ich sehe ein, dass wir wohl um Leichenschändung nicht herumkommen werden. Nun gut. Aber: Wir sind hier und am Ziel, also sollten wir es richtig machen, anstatt uns nur zwei Kugeln zu schnappen und zu verschwinden. Hauptmann Flare weiß von einer Kugel, weil auch McKinkai nur nach einer sucht. Aber nachdem wir diese Aufzeichnungen gefunden haben und es klar ist, dass fünf Stück existieren, mindestens. Byron, Joel, Ralph, Eva…“, Simons Blick fiel ebenfalls auf den Tank, „und dieser Kerl hier.“
Simon trat zu Aether, um sich ebenfalls den Tank mit dem seltsam-wabernden, nebligen Inhalt zu betrachten.

„Wir sollten so viele Kugeln mitnehmen, wie wir finden können, und die Laborausstattung vernichten. So kann niemand diese Arbeit fortsetzen, auch nicht seine Kollegen, die uns entwischt sind.“
Interessiert begutachtete Simon den Tank genauer und dachte über Optionen nach, die sie nun hätten. Aether hatte eine berechtigte Frage gestellt: Konnte diese Halbleiche eigenständig aus dem Behältnis steigen oder nicht? Aber herausfinden wollte Simon dies ebenfalls nicht. Er wollte keinen weiteren Kampf riskieren.
„Er weiß sicher viele Dinge über die Vergangenheit, über die wir heute nur rätseln können. Auch wenn ich ihn gern festnehmen und mit nach Middlesteel nehmen würde, ist das wohl keine Option. So wie ich das verstanden habe, braucht er diesen Tank, um sich über kurz oder lang am Leben zu erhalten.“

Damit war wohl klar, wie sie mit diesem Forscher verfahren sollten – zumindest für Simon.
„Er ist ein Mörder und genauso sollten wir ihn behandeln. Entweder, wie holen ihn daraus, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, was ihm sicher nicht gefallen dürfte, immerhin wird er dann erkennen, dass wir sein Lebenswerk, so schaurig es auch sein mag, zunichte gemacht haben… oder wir sorgen dafür, dass er auf jeden Fall nicht mehr eigenmächtig dort herauskommt – nur um sicherzugehen. Allerdings wird er wohl langsam krepieren, wenn wir ihn dort drin einsperren. Wir sollten versuchen, ihm ein Ende zu bereiten, ohne uns selbst zu gefährden.“
Dabei überlegte er schon, ob es möglich war, den Tank zuzusperren und nur die Scheibe einzuschlagen. Würde dieser Maschinenmann einen geballten Kugelhagel überstehen?
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 27.09.2014, 12:12:15
"Lasst uns einfach den verdammten Tank verbarrikadieren, die scheiß Kugel nehmen und das Ding hier anzünden. Die verdammten Diskussionen bringen nichts. Hälfte dafür, hälfte dafür. Dann halten wir uns an den ersten Plan. Wenn du willst kannst du deinem Chef ne andere Kugel mitbringen.

Abgeben und dann bin ich weg."
Die Diskussionen gingen ihr auf die Nerven, sie drehten sich im Kreis und es führte einfach nirgendwohin. Maguerite wollte einfach nur wieder zurück. Sie hatte sich fest vorgenommen sofort ihre Sachen aus der Bar zu holen und zu verschwinden sobald sie zu Hause war.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 02.10.2014, 05:13:32
Nach einer langen Diskussion, dem Abwägen von Risiken und Vor- beziehungsweise Nachteilen, war es am Ende doch eine Moralfrage, wie die Gruppe weiter vorgehen wollte. Sollte man überhaupt eine der Kugeln - die in Wahrheit die Gehirne der Forscher waren - mitnehmen und so die Gefahr eingehen, dass diese Technologie und das Wissen missbraucht werden konnten? Durfte man dieses Wissen denn der Menschheit vorenthalten, wenn es um Unsterblichkeit ging? Zweifellos konnte daraus viel Gutes aber auch sehr viel Schlechtes entstehen. Was sollte man mit dem übrig gebliebenen Wissenschaftler machen, der auf der Suche nach einem ewigen Leben auf die schiefe Bahn geraten war? Sollte man ihn wirklich zurück und elendig verbrennen lassen? War ein schneller Tod nicht die bessere Alternative? Dann war da noch die restliche Anlage, die Pflanzenwesen - die früher einmal Menschen gewesen waren - und auch Krok'la. Was sollte mit ihnen geschehen? Was sollte mit den Leichen der Mitglieder der anderen Expedition geschehen?
Es waren zu viele Fragen und Entscheidungen. Die Aussicht endlich wieder nach Middlesteel zurückzukehren, war einfach zu verlockend und so entschied man sich dazu, so viele Kugeln zu retten wie es nur ging, das Labor zu verbrennen und dann abzuhauen. Diese Expedition war zur Hölle geworden und niemand wollte noch mehr Zeit in diesem Komplex oder dem Wald verbringen. Selbst die Aussicht auf das bescheidene Leben in der Hauptstadt Jackals war jetzt wieder vielversprechend.

Ohne noch viel länger zu zögern, sammelte man insgesamt fünf Kugeln aus den Leichen in diesem Labor ein. Zwei waren bereits in die Körper der Entführten eingebaut worden. Shiver und Simon waren sich sicher, dass es nicht mehr lange gedauert hätte, bis die beiden wieder zum Leben erwacht worden wären. Jede der Gestalten, die sie vorher in dem Raum vor der Werkstatt bekämpft hatten, trug ebenfalls einen Wisph in sich, was sie als eine der zehn Personen kennzeichnete, die sich vor so langer Zeit hierher zurückgezogen hatten. Lediglich die Kugel des Forschungsleiters nahm man nicht mit. Das Risiko war zu groß, dass man ihn vielleicht aus seinem Schlaf oder seiner Starre erweckte, wenn man den Tank zerstörte oder abschaltete. Da man nicht wusste, wie stark dieses Wesen war, ließ man ihn lieber in der Feuersbrunst verbrennen, anstatt einen Kampf zu riskieren. Es wurden noch einige Unterlagen auf dem Schreibtisch des Forschers eingesammelt und dann die Vorbereitungen für das Feuer getroffen. Mithilfe von Carls chemischen Substanzen und denen, die man hier gefunden hatte, entfachte man ein Feuer, dass in der Werkstatt sofort um sich griff und anfing alles zu verschlingen. Niemand trauerte um das, was hier vernichtet wurde. Es war abartig, krank und falsch gewesen.

Nachdem sie sich sicher waren, das das Feuer heiß und groß genug war, verließen Marguerite, Carl, Simon und Aether schließlich den Untergrundkomplex, um dieses Kapitel endlich hinter sich zu lassen. Ihre Mission war erfüllt: Sie hatten die Kugel gefunden, die McKinkai gesucht hatte. Doch war es das wert gewesen? Das musste wohl jeder für sich selbst beantworten. Am Eingang der unterirdischen Forschungsanlage wartete bereits ein alter Bekannter. Der Craynarbier Krok'la war zurückgekehrt und hatte die Angstzustände überwunden, die das Gas auf der Treppe verursacht hatte. Er entschuldigte sich dafür, dass er nicht hatte helfen können und schloss sich schließlich der Gruppe an, da er sonst Niemanden mehr hatte. Zusammen schafften sie den harten Weg nach Rapalaw Junction. Mehrere Tage waren sie unterwegs, bis sie den letzten zivilisierten Außenposten im Wald von Liongeli erreichten. Sie hatten Erfahrungen sammeln können und Krok'la war ein durchaus talentierter Führer, sodass sie ohne große Probleme und Kämpfe zur Stadt fanden. Nur ab und zu mussten sie den riesigen Wesen ausweichen, die als Donnerechsen bekannt waren und sie sonst einfach zertrampelt hätten. Auch dem Grünnetz, den Jagdspinnen oder anderen Bewohnern des Waldes begegneten sie nicht, was eigentlich seltsam war. Bevor sie die Stadt erreichten, zeigte sich aber der Grund dafür. Die Pflanzenwesen, mit denen sie bereits bei ihrem Eintritt in den Wald gesprochen hatten, stellten sich ihnen ein letztes mal in den Weg.

Fast schon traurig blickte der Anführer des hohen Rates - denn nichts anderes waren diese Kreaturen - die Expeditionsteilnehmer an. "Ihr habt unsere Warnungen ignoriert, nicht weiter zu gehen. Danke. Danke, dass ihr sie von ihrem ewigen Leid befreit habt. Dieser Kampf dauerte eine viel zu lange Zeit an und ihr habt ihn beendet. Wir haben euch auf eurem Rückweg vor dem Wald geschützt. Das war das Mindeste, was wir tun konnten." Damit war alles gesagt. Ob der hohe Rat tatsächlich einen friedlichen Weg gefunden hatte, mithilfe der Weltenmagie und den Geheimnissen des Dschungels, auf ewig zu leben? Wer konnte das schon wissen...
Zusammen mit Krok'la, betraten die kleine Gruppe schließlich die Stadt. Mehr ein zusammengewürfelter und bis an die Zähne bewaffneter Haufen Schrott, der direkt an den Fluss gebaut worden war. Hohe Mauern, auf denen Drekschleudern saßen und Wachen patrouillierten, umgaben die wenigen Gebäude, die diese Stadt ausmachte. Die Matrosen und Arbeiter der Meersäufer waren recht schnell gefunden - natürlich in der einzigen Kneipe des Ortes. Der Kapitän war durchaus überrascht aber er fasste sich schnell und schlug allen freundschaftlich auf die Schultern und lud sie auf das ein oder andere Bier ein. Vor allem Shiver war froh, endlich seinen Brand löschen zu können. Schon bald fiel das Gespräch aber auf die Kugel und es war klar, dass die Meersäufer tatsächlich den Befehl bekommen hatte, erst auszulaufen, wenn entweder alle tot waren oder die Kugel beschafft worden war. Kapitän Barnes versicherte, dass er sie auch so nach Middlesteel zurückgenommen hätte aber ein Zweifel blieb.

Dann war es aber endlich an der Zeit, für die Rückreise. Zurück in die bedrückende Enge des Bootes. Eine wohlverdiente Pause, fernab von purem Überlebenswillen und Kampf. Die Reise verlief - bis auf die aggressiven Fische, die das Boot immer wieder angriffen - recht ruhig. Niemand legte sich mit Mitgliedern der kleinen Gruppe an. Schließlich erreichten sie den Hafen Middlesteels. Krok'la bedankte sich überschwänglich für die viele Hilfe, entschied sich aber dafür, bei den Meersäufern zu bleiben. Ihm gefiel es auf dem Schiff und er brauchte die Gefahr und das Abenteuer, wie ein Fisch das Wasser.
Für Shiver, Simon, Aether, Carl und Marguerite ging es allerdings jetzt erst richtig los. Das Gefährlichste hatten sie noch nicht hinter sich. Kein Mr. Black erwartete sie am Hafen - kein Empfangskomitee. Sie hatten vollkommen freie Hand. Wollten sie McKinkai sofort konfrontieren oder doch auf eine andere Weise vorgehen?
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Beitrag von: Aether Shanty am 03.10.2014, 10:56:55
Will... Oh du tollpatschiger Narr! Was hattest du dir bei all' dem überhaupt nur gedacht?

Nein, ich meine nicht deinen kurzen Ausflug in die Hölle Ljongelis. Nicht nur. Ich spreche von dieser anderen, ach so verwegenen Identität, welche du dir selbst auf die Schultern gelegt hattest! Aether Shanty, Schrecken der Ruchlosen - Beschützer der vom Leben unschuldig Bestraften!

Was würden deine Freunde, deine Familie dazu sagen... Wenn sie noch am Leben wären?

Was wolltest du wirklich mit diesem Wandel erreichen? Die Menschen Middlesteels eines Besseren belehren? Den habgierigen Konzernen zeigen, wo die Grenze ist? Und was hast du tatsächlich am Ende damit geschafft?

Dass du dich verstecken musstest. Weit ab von der Zivilisation, innerhalb einer losen, verräterischen Gemeinschaft aus Haudegen, Räubern, Irrneblern und Banditen. Genau den Leuten, denen du eigentlich des Nachts, im Schutze der Dunkelheit den Kampf angesagt hattest! Und wo hat dich die Welle dieser unaufhaltsamen Abwärtsspirale schließlich hingebracht? Zwischen die Fronten einer, seit hunderten von Jahren andauernder Schlacht zwischen zwei Völkern, die bei der Suche nach ewigem Leben zu weit ab gedriftet waren... Bis von ihren Seelen schließlich nicht viel mehr übrig blieb, als Schrott, Leid und ewig währender Groll. Oder das jämmerliche Dasein im Zwielicht des Erdenflusses, grotesk bis auf die letzte Zelle zur Pflanze mutiert.

Und nun blickst du auf den Gambleflower und dein Herz erfreut sich an den Uferpalisaden Middlesteels, die links und rechts an deiner Gestalt vorbeiziehen. Was hast du nun erreicht? Wer sagt, dass die miesen Kerle, denen du das Handwerk wieder und wieder gelegt hattest, nicht direkt hinter der nächsten Straßenecke nur darauf warten, dir endlich die Kehle durchzuschneiden?

Oh Will... Wann hat dies alles endlich ein Ende? Wann wird deine jämmerliche Existenz endlich den Ort erreichen, an welchem du den Frieden finden kannst, den dein Vater dir von Anbeginn deines Lebens bereits wünschte?

Glaubst du wirklich, es endet mit McKinkai?




In Gedanken versunken verabschiedete sich Willbur 'Aether Shanty' Draecorik von der Mannschaft der Meersäufer und wünschte ihnen und Krok'la alles Gute. Er war unendlich froh darüber, dass ihre schlimmsten Befürchtungen sich nicht bewahrheitet hatten und ihrer Rückkehr nach Middlesteel am Ende Nichts im Wege stand.

So erklomm er schließlich an der Seite seiner Gefährten die Stufen den Pier hinauf und blickte ein letztes Mal zurück auf das stolze Panzerschiff, schloss die Augen und hielt einen Moment inne; dem Schützen Samual und Wolfhard die letzte Ehre zu gebieten.

Ljongeli lag nun hinter ihnen und die Stadt hatte ihre wohligen, verräterischen Arme über ihre Körper ausgebreitet. Der Dunst des Hafens erfüllte die Luft und das kühle, von Wehmut geschwängerte Klima ließ den Schurken, nach Wochen in der Hitze des Dschungels, bis aufs Mark erzittern.
Langsam wandte er sich um und fixierte dabei seine verbliebenen Kameraden. Den Sondergardisten Simon. Shiver, der tiefgründige Glatzkopf. Der verrückte Carl... Und schließlich die schöne Marguerite.

Seine Lippen zu einem ehrlichen Lächeln verformt, drängte er die Zweifel zurück; legte all seine wenige, verbliebene Hoffnung in ihren nächsten Schritt und sprach:

"Was nun? Riskieren wir eine Konfrontation mit McKinkai... Oder greifen wir tief in unsere ruchlosen Seelen, packen unsere letzte, ehrliche Rechtschaffenheit am Schopf und wenden uns an Simons Auftraggeber, den Löwen von Jackals höchstpersönlich?

Mir ist es gleich. So oder so, diese Geschichte muss ein Ende haben."
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 08.10.2014, 19:26:47
Irgendwie sah die Stadt anders aus, stellte Maguerite fest als das Dampfschiff den Hafen ansteuerte. Wahrscheinlich sah die Stadt nicht anders aus, sondern die Augen die sie wahrnahmen hatten sich verändert. Es kam Maguerite vor als wäre sie Jahre weggewesen. Ihre Klamotten fühlten sich widerlich an: verdreckt und verschwitzt und sie konnte sich noch nicht einmal an ihr letztes Bad erinnern. Sie hoffte eigentlich nur so schnell es ging in ihrem kleinem Zimmer zu verschwinden und ersteinmal Zeit zu haben sich in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzten.

Doch Aether holte sie unsanft in die Realität zurück: Sie stand am Dock auf einem schwankenden Pier und sie war noch nicht vom Haken. Sie wollte verdammt nochmal nicht diesem verrückten Tüftler helfen, doch genauso wollte sie ihre Belohnung. Sie würde ihr ein ruhiges Leben weit weg von hier ermöglichen.

"Vielleicht sollte unser lieber Simon seinen 'Freunden' zuerst bescheid geben, danach gehen wir zu McKinkai und holen uns unsere Belohnung ab. Sollen sich die Weltensänger um das Problem kümmern.", schlug sie vor.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 17.10.2014, 23:26:14
Middlesteel. Da war sie wieder, die vertraute Heimat. Ein riesiges Gefängnis für jeden Irrnebler, der hier registriert war, aber dennoch sehr viel angenehmer als schwüle Hitze und allgegenwärtiger tödlicher Gefahr zwischen undurchsichtigem Buschwerk. Simon war froh, wieder hier zu sein. Nun war es fast geschafft. Sein erster Auftrag, für den er – und nur er – verantwortlich gewesen war, wartete darauf, beendet zu werden. Und nicht einmal Black lauerte am Hafen, um die Gruppe abzufangen und für den jungen Sondergardisten noch ein letztes Hindernis darzustellen.

Für Simon stand fest, dass er den irren McKinkai nicht aufsuchen würde, bevor er bei Hauptmann Flare vorstellig geworden war… unabhängig davon, was der Rest der Expeditionsteilnehmer vorhatte. Der Auftrag war in erster Linie gewesen, die Kugel zu bergen (da schließlich davon ausgegangen worden war, dass nur eine existierte) und darüber so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen. Simon hatte alles Nötige bei sich, um seinem Hauptmann ausführlich Bericht zu erstatten und Ergebnisse zu liefern. Was die anderen – Maguerite, Aether, Shiver und Carl – nun vorhatten, konnte er nur noch wenig beeinflussen. Wahrscheinlich hatte jeder von ihnen bereits ausführlich darüber nachgedacht. Die Heimreise war lang genug gewesen, um in sich zu gehen.

„Weise Worte, Mr. Shanty, Miss Maguerite“, pflichtete Simon den beiden bei, als nun das nächste Ziel der Gruppe zum Thema wurde. Ein Ende, ja, danach sehnte auch Simon sich, und sich zuerst zur Kaserne zu begeben, wäre aus seiner Sicht die beste Option. Mit dem Gesetz im Rücken wäre eine Konfrontation mit McKinkai eine saubere Sache. Ganz nach Simons Geschmack.
„Ich werde meinem Hauptmann sofort Bericht erstatten. Ihr dürft mich gern begleiten, wenn euch danach ist. Zu eurem Schaden wird es gewiss nicht sein. Der Sondergarde ist bekannt, dass ihr vor dieser Unternehmung keinen Kontakt zu McKinkai hattet und nichts über die Natur der Kugeln wusstet, als ihr der Sache zugestimmt habt. Wie erwähnt, ist Hauptmann Flare ein guter Mensch. Ihr werdet es sehen. Ich verdanke ihm viel – und so geht es auch dem Rest meiner Nebelbrüder und -schwestern.“
Mit gut gelaunter Aufforderung im Blick wartete Simon darauf, dass die anderen im Idealfall zustimmten, ihm zu folgen. Er hatte vor, den direkten Weg zur Kaserne zu nehmen, ohne sich zuvor noch zurechtzumachen und in seine Uniform zu schlüpfen. Allein seinen Bänderring legte er nun in der Stadt wieder frei. Kein Weltensänger sollte denken, Simon habe etwas zu verstecken. Er ging Ärger mit diesen Burschen, wenn möglich, aus dem Weg. Es war nicht ratsam, rebellisch zu sein, und das wollte er auch gar nicht. Trotz der Überwachung hier, freute Simon sich, wieder daheim zu sein.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 21.10.2014, 23:37:02
Der Glatzkopf steckte sich eine Zigarette an, als er in Middlesteel wieder an Land ging. Rücktausch abgeschlossen, den grünen Dschungel wieder durch den backsteinroten mit Schloten und Ruß versehenen Dschungel aus menschlicher Tristesse und Pisse ersetzt. Welch ein Tag zur unglaublichen Freunde. Shiver spuckte Tabakreste aus, die sich in seinen Mund gestohlen hatten. Er spuckte noch immer auf diese Stadt. Er tat den Mist eigentlich nur für Maguerite und sie, sie war durch die Ereignisse im Dschungel entrückt. Eine Perle war eben etwas für schützende Austern, für die Schönheit des Meeres, auf dem Flussdampfer glänzte sie, aber im Dschungel hatte sie nichts verloren. Es war eine dumme Idee gewesen. Seine Befürchtungen hatten sich nämlich nur bestätigt, sie war in Wirklichkeit nicht nur eine Perle, sondern eine verdammte Irrneblersirene und mehr als einmal hatte Shiver sich gefragt, ob er ihrem Rock nur hinterherjagte, weil sie ihn irgendwie mit dieser Irrneblerei eben die Sinne vernebelt hatte.

Was macht's? Was macht's denn? Es war, wie es war. Er würde ihr noch länger hinterherlaufen. Er würde sie weiter beschützen. Wen interessierte schon den Grund dafür, dass es so war? Sie gefiel ihm, Magie hin oder her. Und die Reise, sie würden sie verdrängen. Nie gänzlich vergessen und wahrscheinlich würde sie irgendwann die Konsequenzen dessen spüren. Die Spuren dessen, was sie mit aus dem Dschungel gebracht hatten. Simons Freunde, die mehr über die Reise und Labor wissen wollen würden, ebenso McKinkais Lakaien. Sollten sie doch kommen. Shiver hatte sich auf der Schiffsfahrt entschieden. Nichts würde sich ändern. Sie würden ihn saufend und hurend in irgendwelchen Spelunken finden. Vielleicht müsste sie aus einer Pissrinne fischen, nachdem er versuchte, vier oder fünf von ihnen zu vermöbeln, weil sie ihm zu aufdringlich waren. Nichts würde sich ändern. Shiver blieb der Alte. Vielleicht war es ihm jetzt noch alles etwas gleichgültiger, was um ihn geschah. Die Stadt war schließlich der Dschungel in grau. Hier sahen die Donnerechsen nur anders aus, aber waren nicht weniger wütend. Vielleicht würde Shiver jetzt noch mehr saufen. Er hatte den Stoff vermisst. Zumindest ein paar Tage würde er mehr saufen. Sehr viel mehr.

Würde er seine Mitstreiter vergessen? Wahrscheinlich nicht. Zumindest nicht, solange der Alkohol noch nicht seine Erinnerung zersetzt hatte. Alkoholdemenz nannte man das wohl dann. Hatten viele irgendwann, wenn sie immer sauften. Ihnen fielen die Zähne aus, ihre Haut wurde gelb, irgendwann waren sie dumm wie ein altes Graubrot. Das war dann wohl Shivers Zukunft. Von wegen schöne, neue Welt mit dem neuen Geld und den neuen Möglichkeiten; sie hatten sich nur noch tiefer in die Scheiße geritten, weil sie Leuten wie McKinkai gefolgt und deren Feinden, wie Simon, begegnet waren. Sie würden keine Ruhe mehr haben, zumindest nicht auf Dauer. Der Scheiß würde sie wieder einholen, soviel war klar. Für sowas brauchte man kein verdammter Prophet zu sein.

Shiver nahm einen letzten Zug. Er hatte sich nicht von der Mannschaft verabschiedet. Kein Alkohol an Bord. Sie würde er sicher vergessen. Sie waren ihm egal. Sie waren Lakaien ohne Spaß. Shiver spuckte aus und warf die Zigarette, den glimmenden Stummel achtlos zu Boden und blickte zu Aether, Maguerite und Simon. Sie vier hatten also überlebt; für den Moment. Aber was erwartete Simon, was Shiver sagte? Dass Shiver über die Reise vergessen hatte, was er zu Simon wegen der Bezahlung gesagt hatte? Wenn Simon wollte, dass sie McKinkai ein Schnippchen schlugen, musste Flare auch sie bezahlen. Da gab es gar keinen Verhandlungsspielraum. Shiver, eins mit seiner Grummeligkeit, wollte also auch nicht diskutieren. Stattdessen sagte er griesgrämig.
"Worauf wart'n wir' noch? Auf's Ende der Welt?"

Shiver scharrte mit den Hufen. Wer wusste es schon, vielleicht würde er sie sogar vermissen. Aether und Simon hat mehr Schneid als die meisten anderen Deppen, denen er begegnet war. Shiver lächelte ein bisschen in seinen Dreitagebart. Ja, so positive Gedanken hatte er selten über andere finden können. Es waren ihm sympathische Deppen.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Der Flüstermann am 10.11.2014, 04:15:31
So war es also recht schnell und ohne viel zu diskutieren entschieden. Aether Shantys letzte Worte hatten die Gedanken der kleinen Gruppe gut zusammengefasst. "So oder so, diese Geschichte muss ein Ende haben." Nach all den Strapazen der letzten Wochen, den neuen Erkenntnissen und dem Tode zweier ihrer Mitstreiter, waren sie nun endlich wieder Zuhause. Middlesteel war eine Stadt voller Armut, Kriminalität, dunklen Ecken und dreckigen Spelunken, voller Angst und Hass auf Irrnebler - wenn diese keinen Ring um den Hals trugen - und allen, die das große Spiel nicht mitspielen wollten und trotzdem hatte diese Stadt für alle Überlebenden eines gemeinsam: Sie war ihr Zuhause.
Vielleicht erkannte der ein oder andere sogar, dass egal wie schlecht ihr Leben bisher verlaufen war und egal wie wenig Gutes die Zukunft gebracht hätte, es ging immer noch schlimmer. Die Erfahrungen in Liongeli ließen erkennen, dass ein Leben in dieser Metropole vielleicht nicht wünschenswert aber trotzdem wertvoll war. Egal was die Zukunft bringen würde, hier in Middlesteel würde es beginnen.

Aber damit etwas beginnen kann, muss etwas Anderes aufhören und diese Geschichte endet hier.

Die Überlebenden der Expedition machten sich also geschlossen auf den Weg durch die stinkende Metropole Jackals, die im Großen im Ganzen selbst wie ein ineinander verschlungener Mechanismus wirkte. Statt Zahnräder waren es hier Menschen, Craynarbier, Greifer und selbst Männer des Metallvolks, die Hand in Hand zusammenarbeiteten, um alles am Laufen zu halten. Doch es würde noch genügend Zeit geben, diese Abläufe zu betrachten - im Moment mussten die Pläne Victor McKinkais verhindert werden und das duldete keinen Aufschub.
Von dem geschäftigen Hafenviertel, in dem überall Waren - legale und illegale - in Lagerhäuser oder direkt an den Mann gebracht wurden, ging es weiter durch das Handelsviertel der Stadt, bis sie schließlich Haggswood erreichten, in dem die Kaserne Sondergarde stand - direkt am Palace-Square. Zu jeder Zeit war der Blimber-Watts-Turm zu sehen, der mit seinen 50 Stockwerken das höchste Gebäude der Stadt war und so als Orientierungspunkt fungierte.

Es dauerte nicht lange, bis sie die Kaserne erreichten und dort bereits von Hauptmann Flare - dem Löwen von Jackals und Held des Volkes - empfangen wurden. Doch wo andere vielleicht herablassend wirkten, sich aufspielten oder mit ihrer Macht und ihrem Einfluss prahlten, war Flare ganz anders. Er bat seinen Nebelbruder und die drei anderen Teilnehmer der Expedition zu sich, in sein Zimmer, welches aber eher an einen Kraftraum, denn an ein Büro erinnerte.
Er war freundlich, hörte sich geduldig den Bericht Simons und die Kommentare der Anderen an und wirkte ehrlich bestürzt und traurig, als er vom Tod Wolfhards und Samuels hörte. Doch vor allem verstand er, dass nun Eile geboten war.
"Euer Bericht bestätigt leider, was ich mir schon gedacht hatte. Ein letztes Mal bitte ich Euch um eure Hilfe - danach sollt ihr für eure Mühen entlohnt werden, auch wenn das die Schmerzen, die ihr in den letzten Wochen habt erleiden müssen, nicht wieder heilen kann. Verzeiht mir, dass ich nicht früher gehandelt und euch alle da raus gelassen habe. Ich hätte sofort einige meiner Nebelbrüder schicken sollen."

Auch wenn Flare aufgrund seiner möglichen Fehleinschätzung der Situation geknickt war, hinderte ihn das nicht daran, endlich zu handeln. Vielleicht war es der Tod der zwei Männer, vielleicht auch nur die Dringlichkeit der Angelegenheit aber er zog sich für einige Minuten zurück und kam dann in voller Uniform zurück. "Ich werde mich selbst um diese Angelegenheit kümmern und ihr werdet mich begleiten. Überlasst den Kampf mir." Mit diesen Worten übergab er das Kommando einem seiner Untergebenen und zusammen verließ er mit Aether, Simon, Shiver, Marguerite, Carl und zwei weiteren Nebelbrüdern die Kaserne.
Ein weiteres Mal lief die Gruppe durch die Stadt - allerdings mit dem Unterschied, dass ihnen jetzt weit mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde. Flare war eines der bekanntesten Gesichter des Landes und es gab nur wenige, die ihn nicht mochten. Frauen erröteten in der Anwesenheit des muskulösen und durchtrainierten Mannes aber auch andere, gestandene Männer, konnten sich seinem Charme nicht entziehen. Doch im Gegensatz zur schwärmenden Frauenwelt, waren ihre Reaktion eher auf Respekt und Dank zurückzuführen. Der Weg zu McKinkais Laden war kurz, da er in der Spencer Street und damit im gleichen Viertel lag aber das verhinderte nicht, dass ihnen eine kleine Gruppe Neugieriger gefolgt war, die von den beiden anderen Sondergardisten allerdings zurückgehalten wurden.

So war also die Zeit der Konfrontation gekommen.

In den nächsten Minuten würde dieses Kapitel beendet werden können. Aether schloss die Tür des Geschäfts auf - was verlassen war und in den letzten Tagen nicht geöffnet gehabt hatte - und zusammen betraten sie den Verkaufsraum. Eine leichte Staubschicht hatte sich auf den Ausstellungsstücken gebildet, was für ein Geschäft in dieser Straße sehr selten war. Die Bewohner Haggswoods, legten viel Wert auf Sauberkeit und Ordnung. Beides suchte man hier vergeblich, was vielleicht auf den ungesunden Geisteszustand des Besitzers schließen ließ. Ungeachtet dieser Tatsache, bewegten sie sich weiter, da sie den Weg zur Werkstatt des Mannes kannten. Tatsächlich konnten sie die Werkstatt durch den kahlen, grauen Gang problemlos erreichen.
Und da saß der alte Mann. Am Ende des Raumes, über einen längeren Tisch gebeugt und offensichtlich bei der Arbeit. Er schaute nicht auf, als die kleine Gruppe samt Flare den Raum betrat aber bevor jemand etwas sagen konnte, hob er leicht den Kopf und sah auf irgendetwas, dass neben ihm auf dem Tisch stand. Seine emotionslose, kalte Stimme, war leise aber dennoch deutlich in dem Kellerraum zu hören. 
"Was sagst du da? Ja... ja ich habe sie gehört. Sie sind gekommen, um dich mir wegzunehmen... Nein... Nein, das werde ich nicht zulassen. Ja... aber Natürlich..." flüsterte der Mann gedehnt und werkelte einige Sekunden an dem Ding vor sich weiter.

Als er fertig war, stand er schließlich auf und drehte sich zur Gruppe. Seine Brille summte leise, als sich die damit verbundenen Zahnräder drehten und die Sichtgläser ausgetauscht wurden. Victor McKinkai sah noch schlimmer aus, als bei dem letzten Treffen. Sein Gesicht war eingefallen und die Knochen traten deutlich hervor. Seine Haare waren jetzt fast komplett ausgefallen und die restlichen, dünnen grauen Härchen, würden bald folgen. Der Mechomaniker zitterte leicht, als er einen Schritt auf die Gruppe zulief, einen langen, knochigen Finger ausstreckte und mit vor Wut und Trauer verzerrten Gesicht auf die Gruppe zeigte.
"Ihr werdet sie mir nicht wegnehmen! Nicht noch einmal! Ich lasse das nicht wieder zu, denn dieses Mal habe ich vorgesorgt!" eine einzelne Träne lief dem alten Mann das Gesicht herunter. "Louise wird leben und ihr werdet mich nicht aufhalten. STEVEN!"

"TÖTE SIE!"

Mit diesen Worten kam Bewegung in das Ding, an dem McKinkai vorher gearbeitet hatte. Ein Teil der offensichtlichen Maschine hob sich und drehte sich zur Gruppe. Doch es war keine Maschine die sie anblickte - zumindest nicht ganz - sondern Steven Black, der ehemalige Freund und Geschäftspartner des alten Mannes.
Seine Augen hatten ihren Glanz und den Ausdruck von herausragender Intelligenz verloren - stattdessen wurde die Gruppe aus kalten, ausdruckslosen Augen betrachtet und gemustert. Der Mann, der sie alle angeheuert und überredet hatte, stand jetzt auf und lief auf die Gruppe zu. An seinem gesamten Körper - aber vor allem an den Gliedmaßen und am Rücken - waren gelbe, verdeckte Schläuche befestigt worden, die sich mithilfe kleiner Nadeln in die Muskeln bohrten und auf dem Rücken mit einem Glasbehälter verbunden waren.
Steven spannte seine Muskeln an, was einen Mechanismus in Gang setzte und diese wachsen ließ. Der ehemals schmächtige Geschäftsmann war zu einer hirnlosen Kampfmaschine geworden. McKinkai hatte seinen einzigen Freund geopfert, um seinen Zielen ein weiteres Stück näher zu kommen. "Folgt McKinkai, ich halte ihn auf!" rief Flare der Gruppe zu, denn der alte Mechomaniker hatte die Zeit genutzt und einen verborgenen Hebel gezogen, der tiefer in das Gebäude führte. In den Händen hielt er ein Gefäß, in dem in einer gräulichen Flüssigkeit ein Gehirn schwamm.

Während neben den Fünf Abenteurern ein Kampf zwischen Flare und dem ehemals freundlichen Steven entbrannte, machten sich diese auf den Weg, McKinkai zu folgen. Der durch Irrnebelmagie mit übernatürlicher Schnelligkeit ausgestattete Flare stürzte sich auf den umgebauten Steven, der den ersten Faustschlag - denn der Körper des Hauptmannes war die einzige Waffe, die er brauchte - einfach ins Leere gehen ließ. Die chemischen Stoffe in den Muskeln des veränderten Mannes, machten ihn zu einem starken Gegner und so startete ein kämpferischer Tanz, den normale Augen nicht verfolgen konnten.
Während Simon, Marguerite, Aether, Shiver und sogar Carl einer weiteren Treppe in die Tiefe folgten, ertönte eine Explosion aus der oberen Werkstatt, die von dem heftigen Kampf zwischen den beiden Kontrahenten zeugte. Flare zückte jetzt wohl alle Register, um seinen Gegner besiegen zu können. Doch darum durften sie sich jetzt nicht kümmern. Ihr Gegner war McKinkai und dieser hatte einen beachtlichen Vorsprung - trotz seines Alters.
Unten angekommen, konnten sie noch sehen, wie McKinkai einen etwa zwei Meter langen und einen halben Meter hohen Glassarg geöffnet hatte, der auf einem Podest in der Mitte eines Raumes stand. Er nahm das Gehirn aus seinem Behälter und setzte es in eine Vorrichtung einer Maschine ein, die entfernt an einen Dampfmann erinnerte.

"Louise wird nicht die Macht haben, die sie mit der Kugel gehabt hätte aber sie wird leben und euch auslöschen. Sie wird sich endlich an den ganzen Kakerlaken rächen können, die sie umgebracht haben. Ja... komm schon! Ihr könnt mich jetzt nicht mehr aufhalten! ES IST VOLLBRACHT! HA! HAHAHAHA!"

Der alte Mann brach nun lachend und gleichzeitig weinend neben dem Glassarg zusammen. Doch es war noch nicht vorbei.

Der Mechomaniker hatte es mithilfe eines gefolterten und zerlegten Dampfritters und den Gebeinen seiner Frau tatsächlich geschafft, einen Kombo zu bauen. Eine groteske Mischung aus stinkendem, verwesten Fleisch, Knochen und Nervensträngen, die mit den Überresten und der Seelenplatine eines gestorbenen Dampfmannes verbunden waren. Es erinnerte stark an die Wesen, die sie in der Ruine in Liongeli bekämpft hatten.

Die Geschichte wiederholt sich. Immer und immer wieder.

Stöhnend richtete sich die Konstruktion auf und sah den alten Mann und die Gruppe an. McKinkai stand auf und streichelte weinend über das zerstörte und halb verweste Gesicht seiner Frau. Selbst der Glassarg, in dem er die Leiche aufgebwahrt hatte, hatte die Verwesung nicht gänzlich verhindern können und so waren einige dunkle Flecken und sogar Löcher in der Haut zu sehen, in denen sich etwas zu bewegen schien. Trotzdem war es wohl das Schönste, das der alte Mann jemals gesehen hatte. Immer wieder wiederholte er den Namen seiner Frau.

"Louise... Louise ich habe dir versprochen, dass ich dich zurückhole. Wir werden immer zusammen sein. Ich liebe dich."

Louise blickte währenddessen an sich herab - die Anderen waren vollkommen vergessen. Jetzt legte auch der Kombo einen Arm um den Mechomaniker und während dieser im Paradies zu sein schien und jauchzte, griff Louise für einen Moment hart zu und drehte den Kopf des Mannes, sodass diesem das Genick brach. Ein gerasseltes und gequältes "Es tut mir leid." war von dem Geschöpf zu hören. Dann beendete es mithilfe einer ausfahrbaren Klinge, sein eigenes Leben, indem es das Gehirn von dem Rest des Körpers trennte.

Es war vorbei. In all seinem Wahn und der Trauer um seine verlorene Liebe, hatte McKinkai nie darüber nachgedacht, wie seine Frau empfunden hatte.
Ob sie wieder zurückgebracht werden wollte - in einen Körper, der allen Naturgesetzen widersprach.
Ob sie nicht vielleicht verstanden hatte, etwas Falsches getan zu haben.
Womöglich hatte sie für ihre Taten büßen wollen und hatte den Tod als Strafe aktzeptiert und mit ihrem Leben abgeschlossen.
Vielleicht hatte sie aber auch nur sich selbst in den Augen McKinkais wiedererkannt und gemerkt, dass dies der falsche Weg war und es keinen anderen Ausweg mehr als den Tod gab.

Was auch immer der Grund für die letzte Handlung der wiederbelebten Frau gewesen war, es war endlich vorbei. Mit dem Tod McKinkais und seiner kranken Erfindungen, konnte man endlich einen Schlussstrich ziehen. Mithilfe der Sondergarde wurde das Gebäude gereinigt und leer geräumt. Die Aufzeichnungen und Pläne zur Herstellung der Kombos und zur Kugel wurden vernichtet. Jeder wurde fürstlich entlohnt. Hatte McKinkai der Gruppe 1500 Guinen versprochen, so bezahlte Flare selbst der Gruppe jeweils 2500 Guinen. Mit diesem Geld konnte man sich ein paar schöne Monate oder sogar Jahre machen - je nachdem wie luxuriös man lebte.
Marguerite traf es wohl am besten, denn ihr wurde das Angebot gemacht, der Sondergarde beizutreten und damit ein Leben im Luxus und ohne Angst der Verfolgung zu leben.
Simon wurde befördert und soweit er akzeptierte, bekam er das Kommando über einen eigenen kleinen Trupp der Garde, der für spezielle Missionen außerhalb Middlesteels verantwortlich war.
Aether Shanty und Shiver wurden nach Greenhall begleitet, wo sie mitansehen konnten, wie ihre Akten und Aufzeichnungen zerstört wurden - sollten sie dies wünschen und zulassen - womit sie einen neues Leben mit weißer Weste beginnen konnten und von all ihren früheren Taten und ihrer Vergangenheit befreit werden würden.
Selbst Carl konnte sich nun ein neues Labor kaufen, dass auf dem neusten Stand war und um das ihn jeder andere Alchemist beneiden würde.


So endet die Geschichte der Helden hier. Doch Jackals schläft nie und dies wird bestimmt nicht das letzte Abenteuer in dem Land der Luftschiffe und der Magie gewesen sein.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Shiver am 11.11.2014, 00:11:38
Es war vorbei. Oder hatte es begonnen? Wahrscheinlich hatte sich in Wirklichkeit gar nichts geändert. Es war nichts, welches mit McKinkai begann oder mit McKinkai aufhörte. Wenn die Ereignisse der letzten Wochen eins bewiesen hatten, dann das Menschen immer wieder dieselben Fehler machen, nach denselben Dingen streben und immer wieder andere für ihr Wohlergehen opfern, während andere ihr Wohlergehen für andere opfern, aus welchen Gründen auch immer. Es hatte vor McKinkai Versuche gegeben, irgendeine Form maschinell-natürlicher Intelligenz zu erschaffen, es hatte McKinkai geben, und mit Blick auf Flare würde es noch andere geben. Wahrscheinlich nicht Flare selbst, vielleicht aber ein machtgierender oder nach Unsterblichkeit strebender Mann der Bänderringträger, vielleicht in versehrter, der seinen Kameraden in der Schlacht verlor oder andere Geschichten verquirlten Heldenmistes. Kein Beginn, kein Ende. Alles lief weiter wie vorher, die Menschen wechselten nur Sprache und Kleidung, änderten die Geschichte im Detail und doch ließen die Geschichten sich immer wieder auf dieselbe Rezepte herunterbrechen, zumindest für Shiver.

Shiver war das doch auf andere Weise nahegegangen. Louise. Shiver hatte es innerlich gespürt, dass seine innere Nähe, sein Bedürfnis in der Nähe seiner Perle zu sein...es hatte sich verändert. Der Moment, in dem sie zauberte und ihre so unglaubliche, verführerische Contenance verlor und ihr ängstliches, ungeschöntes Ich zeigte. Es verunsicherte Shiver. Es erinnerte ihn daran, dass er lieber ein Werkzeug war und sich dessen bewusst war. Als sie mit ihm spielte, das hatte eine perverse Klasse, die der Glatzkopf bewunderte, doch als diese Fassade aus Fassung und spielerische Koketterie fiel, und die wahre Perle in der magischen Auster zeigte, das machte Shiver Angst. Einen verletzlichen Menschen vor sich zu haben, emotional, das erinnerte Shiver an seine eigene Schwäche. Jene Schwäche, die ihn vor allen wirklichen Kämpfen weglaufen ließ, und ihn mit Fäusten, Alkohol und Tabak umgab. Denn dies waren die Kämpfe, die leicht für ihn waren, sie waren verständlich. Schlagen, geschlagen werden, saufen, umfallen, wieder aufstehen. Das hatte er immer getan, aber wer sein? Shiver merkte, dass aus der spielerischen Beziehung zu Marguerite mehr wurde, gerade da er ihr wirkliches, schwaches Ich sah, welches ihn an seine eigene Schwäche erinnerte. Verbunden in dem Versuch souverän zu wirken, eins in der eigentlichen Schwäche. Ein schönes, weibliches Spiegelbild des hässlichen, männlichen Shivers, im Wesen doch dasselbe. Shiver konnte es nicht ertragen, er lief wie immer weg, wenn es menschlich wurde. Denn er wusste, was eigentlich passieren würde, wenn er blieb. Er würde Marguerite nicht beschützen, er würde sie mit seiner Art in Ärger bringen, und dann würde sie verletzt werden oder irgendwann würde sie sterben; und dann wäre er es, der die Kugeln jagte, der "Louise" wiederzubeleben gedachte, der besessen sein würde von der Perle. Er würde daran entgültig zerbrechen. Und wäre es befriedigend, dann auch von ihr getötet zu werden, für das, was er ihr antun würde? Sie in Gefahr bringen, sie sterben lassen, sie als Maschine wiederbeleben wollen, ihre Schönheit nicht bewahren können; und dann war er noch alt, gebrochen und hässlich. Das war zu viel. Er sah sich in McKinkai, und da er so zerlegt und mit noch immer sehr doppeldeutig verdrehtem Kopfe lag, lacht Shiver nach außen, verschwand dann aber mit glimmender Zigarette einfach aus der Sicht von Aether, Simon und Marguerite, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Noch ehe McKinkais Körper kalt wurde oder sein letzter, röchelnder Atemversuch seine Lippen verlassen hatte, ehe sie sich umdrehen konnten, war Shiver verschwunden, wie vom Stadtdschungel Middlesteels verschluckt.

Er hatte die Kneipen gewechselt, oftmals mehrfach an einem Abend, in der Angst Marguerite zu begegnen. Er wollte sie nicht sehen, er wollte sie nicht enttäuschen, er wollte sich nicht ihretwegen enttäuschen, obwohl er genau wusste, dass er sich genau jetzt enttäuschend benahm. Er konnte diesen Widerspruch, dieses Problem nicht auflösen. Dass einander begegnen immer gleichzeitig hieß, jemanden zu beglücken und zu enttäuschen, wenn man es im Ganzen sah, war ihm unerträglich. Er konnte sich nicht damit anfreuden, dass es darum ging, dass Beglückende zu genießen und nicht das Enttäuschende zu fürchten. Seine Furcht vor anderen Menschen war so real und so groß, dass er das Glück nicht einmal sah, wenn es ihm mit eherner Faust die Fresse polierte. Shivers Leben lief nach einem anderen Credo als das der meisten Menschen: So much of "normal, civilized" life is bullshit that you can't imagine. ... What frightens you, doesn't frighten me, what frightens me, you'd laugh at.
Shiver hatte nie Angst vor körperlichen Schmerzen oder seinem körperlichen Verfall, deswegen soff er so viel. Deswegen wechselte er nun aus Angst vor Marguerite die Kneipen, während er sich mit billigen Fusel aus der Besinnung beförderte, aus Wut Schlägereien anzettelte, wobei er so voll war, dass er sich manchmal gar nicht wehren konnte. Er fürchtete ein Mensch zu sein. Er fürchtete sich vor sich selbst, vor seinen Gefühlen. Er verbarg sich in einer tabakschweren Dunstwolke aus Wut, Alkohol und aggressiver Angst...

Und so hatte man Shiver gefunden und nach Greenhall geschleppt. Sein Unterhemd war voll getrocknetem Blut und Erbrochenem, sein Ledermantel weiter eingerissen. Sein Schädel war nicht mehr kahlrasiert, sondern zeigte inzwischen deutlich das mahagonifarbene Haupthaar in seiner schmutzigen und blutverkrusteten Stoppeligkeit. Er trug sei der Rückfahrt aus Liongeli ebenso einen schmutzigen, rotgrauen Mehrtagebart. Er sah ziemlich verwahllost aus, aber er war klarer Gedanken, auch wenn er wie ein vollgepisstes Wrack stank. Man unterzog ihm einer Zwangswäsche, in dem man ihm einen Eimer Wasser über den Kopf schüttete, um ihn in der Gosse zu wecken, in der er sich die Nacht mit einer Flasche billigen Gin geteilt hatte. Er konnte nur ein wenig aus dem linken Augen blicken, welches geädert und halb zugeschwollen war, das rechte Auge ließ gar kein Licht ein. Sein Gesicht nach einer wenig erfolgreichen Schlägerei aus. Die Fragen diesbezüglich konnte Shiver nicht beantworten, er erinnerte sich nicht, aber er ging davon aus, dass sein Kontrahent nicht anders oder gar schlimmer aussah.

Sie hatten ihm schließlich sein Geld gegeben. Und er sah Aether wieder. Shiver grüßte mit einem Schmunzeln, sagte aber nichts dazu, dass er einfach verschwunden war. Stattdessen steckte er sich eine Zigarette an. Er paffte nur daran, um möglichst viel Rauch in den Mund zu nehmen. Wer auch immer ihm angetragen hatte, dass seine Vergangenheit gelöscht wurde: Shiver blies ihm den Rauch ins Gesicht. Der Glatzkopf schaute zu Aether, wie er darauf reagieren würde. Doch ehe es dazu kam, zuckte Shiver mit den Schultern. Er rieb sich das ganz geschwollene Auge. Das tat ordentlich weh und pochte. Wahrscheinlich ein gebrochener Orbitalknochen, mal wieder. Diesmal würde er diese Stelle ärztlich untersuchen lassen müssen. Das passierte zu häufig. Shiver zog nochmal an der Zigarette, sie war fast niedergebrannt. Ihm hämmerte der Kopf vom billigen Gin, er musste bald was essen, damit er nicht kotzen musste. Oder einen Kontergin reinpfeifen und dann sehen, dass er Marguerite aus dem Weg ging. Jetzt hatte er Geld, er konnte sonstwo hin. Mhm, vielleicht ein Zimmer mieten und sich mit Nutten und Gin versorgen lassen. Das würde ihn vielleicht auf andere Gedanken bringen. Shiver blickte nochmal zu Aether, dann nahm er den Glimmstängel aus dem Mund, zwischen Daumen und Zeigefinger, sodass die Spitze der Zigarette zur Handfläche zeigte. Er näherte sich den Aufzeichnungen seiner Taten mit dem glimmenden Stummel, ganz so als würde er sie entzünden wollen. Er las kurz drüber: viel Schlägerei, Unzucht, Aufstachelung zur Unruhe, Widersetzen gegenüber Wachbütteln und dergleichen. Shiver lachte leise und schnipste die Zigarette in das Gesicht des nächststehenden Büttels.
"Meine Vergangenheit lösch'n? Habt ihr gelitt'n? Das einzige wegwerf'n, was ich je geleistet hab'? Ihr habt wohl nich' mehr alle Latt'n am Zaun.", kommentierte er seine Provokation. "Dafür habt ihr mich geweckt? Fickt euch. Ich behalt' meine Lebensleistung."

Im Gefängnis war er vielleicht sicher vor Marguerite, schoss es ihm durch den Kopf. Sein Leben führte in die Katastrophe, dass wusste er. Es ging immer weiter bergab, vom guten Haus in die Gosse. Aber Shiver machte sich keine Illusion. Das war eine Einbahnstraße, und er brauchte keine Umleitungen, die ihn die Aussicht versüßten oder ihm falsche Hoffnung gaben. Er wollte so weiterleben. Es war scheiße, aber es war sein Leben. Und er entschied, wie scheiße er es gestalten würde. Er war kein verdammter Held und er würde es nie sein. Er war im Dschungel kein Held gewesen, er war nur noch nicht so dumm wie Samual oder Wolfhard, und war nicht unnötig als falschem Heldenmut oder verlorener Fassung verreckt. Ja, wahrscheinlich würde er noch immer in der Gasse vor sich hinsiechen, wenn Aether oder Simon auch an ihrem Heldentum vergangen waren. Aber es ware ihre Entscheidung. War Zeit, dass er wieder was trank.

Er klopfte Aether auf die Schulter. "War nett dich kennengelernt zu haben.", sagte er diesmal in nicht nuschelnder Sprache. "Ich wünsche dir alles Gute. Ich denke, du wirst in der Lage sein, aus dem kleinen Geldsegen Gutes zu schaffen. Solltest du mal eine Faust brauchen, du findest mich auf dem Kopfsteinpflaster." Shiver zwinkerte ihm zu, so es sein offenes Auge zuließ und drehte sich, stinkend und unrasiert, auf dem Absatz um und marschierte aus dem Gebäude. Dies war kein Beginn und kein Ende. Es war nur eine Episode, sein Niedergang war noch nicht abgeschlossen, und ehe das geschehen war, würden noch eine Köpfe eingeschlagen und einige Flaschen getrunken sein. Und so verschwand Shiver wieder im dreckig-rauchigen Getümmel Middlesteels, genauer gesagt in den Gossen dieser Stadt, seiner Seelenheimat.
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Aether Shanty am 14.11.2014, 13:26:33
Von der freundschaftlichen Berührung des sonst so groben Glatzkopfes aus dem Konzept gebracht, wippte Aether ein wenig nach vorne und begann ehrlich zu lachen. Er erwiderte den Gruß zum Abschied und legte Shiver seine Hand auf die Schulter. "Pass auf dich auf, mein Freund." antwortete der selbsternannte Vigilant und zwinkerte seinem Gegenüber dabei zu. "Deine Gesellschaft war eine wahre Freude. Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben." Er nickte und fuhr sich etwas verlegen durch die blonden, zusammengebundenen Haare. So viel Ehrlichkeit bedeutete einiges an diesem Ort und man musste ziemlich tief graben, um in Middlesteel einen solchen Augenblick an das Tageslicht zu befördern. Das wussten wohl beide nur zu gut. Der Mann in dem fleckigen, dunklen Unterhemd ging seiner Wege und stapfte die Straße hinab. Doch Aether verharrte noch ein wenig an Ort und Stelle, blickte der geisterhaften Gestalt Shivers in Gedanken versunken hinterher. Mit jenem Geldsegen Gutes schaffen, hatte er in klarem, gebildeten Jackalianisch zu ihm gesprochen. Der Schurke zog seine Mundwinkel nach oben. Lächelte dem verabschiedeten Freund still hinterher.

Die gesamte Zeit über, nachdem die fünf übrig gebliebenen Teilnehmer der Expedition McKinkais' von den Docks aufgebrochen waren, um Hauptmann Flare einen Besuch abzustatten, war Willbur 'Aether Shanty' Draecorik still gefolgt. Er hatte sich gänzlich lethargisch zurück gehalten und nur geantwortet, wenn jemand Offizielles ihm eine Frage gestellt hatte. Die Ereignisse verschwammen vor seinem inneren Auge, während der junge Mann aus Pinchfield mit aller Anstrengung versuchte, sich einen endgültigen Reim auf dieses Abenteuer zu machen. Vor allem was seine Rolle darin betraf. Doch es ging im Ringen seines Bewusstseins nicht allein um den schier fantastischen Ausflug in die Tiefen Ljongelis... Wie so viele, unzählige Male zuvor war er erneut an einem Punkt angekommen, an dem die Zweifel sein Gemüt erfassten und ihn seine gesamten Taten nüchtern reflektieren ließen. Was er sich dabei gedacht hatte, seine Familie nach dem Tod seines besten Freundes einfach zurück zu lassen. Wieso er dieses vergilbte, alte Revolverheft zu seinem Leitbild gemacht- und diese fadenscheinige, brüchige Identität eines verwegenen 'Helden' angenommen hatte. War es wirklich das Schicksal der Hilfsbedürfigen, weswegen er sich seither tagtäglich in den Kampf warf; das Fechteisen kühn zum Streich erhoben? Oder ging es ihm die gesamte Zeit über nur darum, seinen inneren, ewig marternden Bluthund zu stillen. Vergeltung aus jenen verruchten, zwielichtigen Ecken von Middlesteel herauszupressen und diese korrupten Menschen für den Tod von Ben bluten zu lassen?
Kalter Schauer war über seinen Rücken hinab geflossen, als er schüchtern und stumm dem gewaltigen Erscheinungsbild des Löwen von Jackals gegenüber gestanden hatte. Die gesamte Zeit über hatte er sich ertappt und schuldig gefühlt, während der eiserne Blick des Hauptmanns ihn ernst musterte. Immer wieder dämmerte ihm das Antlitz seines Vaters und die darin vertretene Ehre der Draecorik, welche ihm seit jeher schwer auf den Schultern lastete. Was würde mein Vater nur von mir halten, wenn er mich hier sehen musste? Wenn er wie Hauptmann Flare gehört hätte, was ich getan hatte? In welche Kreise ich gesunken war und für was ich beinahe verantwortlich gewesen wäre?

Ich denke, du wirst in der Lage sein, aus dem kleinen Geldsegen Gutes zu schaffen.

Der gesprochene Satz Shivers ließ ihn unweigerlich an die kleine Jenn denken... An die tapfere, süße Amelie. Willbur, du weinerlicher Narr! schimpfte er sich selbst. 'Aether Shanty' war niemals eine Ausrede, eine Entschuldigung an seinen toten Vater oder eine Erklärung für all die 'Verbrechen' die er begangen hatte!  Dieser lächelnde, selbstsichere und kühne Vigilant war ihre einzige Chance! Und du hast nicht weniger getan, als sie ergriffen. Will' schüttelte den Kopf, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und begann die Straße in entgegen gesetzter Richtung hinunter zu schlendern. Seine Erinnerungen schweiften ab zu der jüngsten Szenerie in dem grausamen Arbeitszimmer des Mechomanikers. Er rief sich das halb vermoderte Gesicht des grotesken, aus unsterblicher Liebe geborenen, Konstruktes erneut vor sein inneres Auge. Ging von diesem Punkt aus in der Zeit zurück. Reiste wieder an der Seite seiner Kameraden durch den Dschungel. Kämpfte im Schatten Simon Hooks gegen den monströsen Golem... Wettete allein gelassen, ob Wolfhards Pfeil diesen Ast wirklich zu treffen vermochte. Erblickte Samuals kantiges Gesicht im Lagerfeuer, während er mit ihm mehr schlecht als recht Wache gehalten hatte. Bewunderte die verschlossene Schönheit der Irrneblerin Marguerite, in diesem schönen, glitzernden Kleid an jenem Abend auf dem Bootsrestaurant am Pier des Gambleflowers. Unweigerlich kam ihm die prägende Szenerie auf dem Deck der Meersäufer in den Sinn. Das nüchterne, grobe Gesicht seines Freundes Shiver und dessen tiefgreifende Worte.

Das is' doch witzig im Leb'n. Nie weiß man, was man g'rad so tut. Und am Ende sucht man dann 'ne Erklärung, warum man was g'macht hat. Irgendwann findet man auch 'ne Antwort, um sich selbst einzulull'n. Wir Menschen sind schon 'nen naives Pack. Arbeiten in schwimmend'n Särg'n und geh'n für erbärmliche Bezahlung in'n Untergang. Für so'n Müll geht man weg von Liebe, von Brust, von Schnaps. Is's die Abenteuerlust? Is's der Ruf nach groß'n Tat'n? Nah!

...Und jeder verdammte Armleuchter auf diesem Sarg tut so, als sei er besonders begabt oder ausersehen. Das einz'ge, was uns besonders macht, is' unser besond'rer Grad der Dummheit, unversehen's für jeden aufgeblasen'n Sack unverhältnismäßig gefährliche Aufgab'n zu übernehm'n...


Willbur 'Aether Shanty' Draecorik erinnerte sich daran, wie er den Beamten zugestimmt hatte, seine Akte zu löschen und seine Vergangenheit für immer zu Grabe zu tragen. Je mehr er resignierte, umso leichter fielen ihm seine Schritte. Grübelnd hob sich langsam seine Laune, als er zurück in das wehmütige, ehrliche Lächeln von vorhin verfiel.

Nich' falsch versteh'n. Eure Dummheit, die ihr mit mir gemeinsam habt, macht euch sympathisch. Könnt' es nicht ertrag'n, 'nen denkend'n Mensch'n an Bord zu hab'n. Das würde das alles nur verkomplizier'n.

Dummheit hin oder her. Um die jetzige Uhrzeit würde man wohl schon bald den riesen Haufen Geld vor diesem Kinderheim in der Bakery Ave' finden. Es sollte reichen, um das vom Großbrand verrußte Gebäude zu renovieren und all den Eltern-losen Kindern eine ordentliche Ausbildung zu schenken. Natürlich würde Willbur darüber wachen und dafür Sorge tragen, dass dieser Ort zu dem wachsen würde, was die Armen und Hilfsbedürftigen in Middlesteel so bitter brauchten. Es war mir eine wahre Freude, diese Dummheiten an eurer Seite zu begehen. Simon, Shiver, Carl, Marguerite, Wolfhard und Samual. Und wen kümmerts schon, wenn wir nebenher, aus versehen auch noch was richtig übel Gutes tun, Ladies und Gentlemen? Verfluchte Scheiße - um es in deinen Worten zu sagen, Shiver. Es war mir eine wahre Freude, an deiner Seite durch dieses Meer aus Idioten, Trotteln und fehlgeleiteten Helden zu waten! Will' lachte laut auf. Nein, 'Aether Shanty' war keine beschämende Ausrede. 'Aether Shanty' gab all dieser Dummheit einen dünnen, goldenen Faden. Verwandelte die Sinnlosigkeit des Seins in pures, selbst-ironisches Heldentum. Und dafür brauchte es schon jemanden, der wirklich von Kopf bis Fuß, bis in die letzten, tückischen Kammern seines kaputten Herzens 'dumm genug dafür war'.

So erheiterte sich nach und nach das Gemüt Willbur Draecoriks. Er dachte noch nicht an Morgen, oder an das Ziel seines aktuellen Spaziergangs. Ob Aether Shanty jemals wieder in Middlesteel sein Unwesen trieb? Wer sollte das schon vorhersagen können? Willbur in diesem Augenblick wohl am aller Wenigsten! Er schlenderte einfach weiter und genoss all die Zufriedenheit, welche seinen Körper von Innen wärmte. Plötzlich brach sich die Stille der unbelebten Seitengassen. Erst begann er leise zu summen, dann stimmte er unbekümmert in den Takt ein und sang lauthals, in Anerkennung an dieses muntere Abenteuer und seine Gefährten - ob gefallen oder nicht. An die ewige, verzweifelte Liebe McKinkais und verflucht nochmal zu 'Ehren des Löwens von Jackals'!


"We are outward bound for Rapalaw Junction town
With a heave-o, haul!
An' we'll heave the ol' wheel round an' round
Good mornin' ladies all!

An' when we get to Rapalaw Junction town
With a heave-o, haul!
Oh, 'tis there we'll drink an' sorrow drown
Good mornin' ladies all!

Them gals down there are free an' gay
With a heave-o, haul!
Wid them we'll spend our hard-earned pay
Good mornin' ladies all!

We'll swing around, we'll have good fun
With a heave-o, haul!
An' soon we'll be back on the homeward run
Good mornin' ladies all!

An' when we get to Liongeli down
With a heave-o, haul!
For the very last time we'll waltz around
Good mornin' ladies all!

With Poll and Meg an' Sally too
With a heave-o, haul!
We'll drink an' dance wid a hullabaloo
Good mornin' ladies all!

So a long goodbye to all you dears
With a heave-o, haul!
Don't cry for us, don't waste yer tears
Good mornin' ladies all!"




Good mornin' ladies all.


...


...

Er ging schlendernd ein paar Schritte auf ihn zu, wobei er lächelnd versuchte, dem Blick des Hünen stand zu halten. "Oder, vielleicht läuft es in Wahrheit völlig anders. Stell dir vor, wir würden eines Tages herausfinden, dass unser torkeln, stolpern, herumirren und der ganze Irrsinn am Ende doch seinen Zweck ergab!" Dabei fing er an laut zu lachen. "Reden wir es uns ein, mein Freund. Reden wirs uns derweil einfach ein. Und bis denn lasst uns die Zeit mit Abenteuern vertreiben."


...
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Marguerite Moulin am 16.11.2014, 11:49:48
Im Hintergrund hörte Maguerite noch das laute Krachen des Kampfes zwischen Mr. Black und dem Löwen von Jackal während McKinkai langsam zu Boden glitt. Sie konnte es nicht fassen. Es war vorbei... Und welche Ironie, da hatte der Erfinder sein Leben dem Versuch seine große Liebe wiederzubringen gewidmet und fand durch sie den Tod. Doch es war vorbei...
Erleichtert entfuhr ihr ein Lachen. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder eingekriegt hatte. Sie kam sich zwar ein wenig merkwürdig vor, aber was sollte. Es war ihr egal was sie die anderen dachten. Sie waren hier und sie waren am Leben, das war alles was zählte. Mit großen Schritten ging sie zu Shiver und warf ihm ihre Arme um den Hals und drückte ihm einen dicken Kuss auf den Mund, endlich, dass hätte sie schon viel früher tun sollen. Doch sie hatte immer ein wenig Angst davor gehabt, doch sie waren am Leben allen Widrigkeiten zum Trotze. Unter sich merkte sie wie Shiver sich versteifte und den Kopf leicht nach hinten bewegte. Mit großen erstaunten Augen schaute sie ihn an, doch gerade in dem Moment betrat der Löwe den Raum. Der Moment war vorbei...
Und ihre Freude änderte sich schnell in Angst, als er ihr ein Angebot machte der Sondergarde beizutreten. Wie hatte er sie so schnell identifizieren können? Wahrscheinlich war sie einfach endlos naiv gewesen in das Hauptbüros der Schoßhündchen der Weltensänger zu gehen. "Bitte gebt mir die Chance über euer großzügiges Angebot nachdenken.", bittete sie ihn. Doch innerlich sah sie sich wie sie mit einem Ring um den Hals auf einem großen Platz stand um sie herum arme Seelen unter dem gleichen Zwang. Wahrscheinlich konnte man so etwas ähnliches wie glücklich werden, wenn man sich Simon so anguckte, aber nicht frei. All die Jahre hatte sie sich versteckt und nun war sie entdeckt worden. Das Gefühl, dass sie sich diesem Unternehmen hätte nie anschließen dürfen wurde stärker denn je. Sie wollte einfach nur frei sein; doch das war vorbei...



Die Belohnung war mehr als großzügig gewesen. Doch bevor ihr Maguerite ihren schweren Beutel mit den goldenen Münzen in ihrer Hand hatte war Shiver schon mit seiner Belohnung verschwunden. Es dauerte bis einen Augenblick bis Maguerite realisiert hatte, dass er verschwunden war. Er hatte sich, als sie ihm den Kuss gab, schon merkwürdig verhalten und nun war er weg. Sie trat durch die Tür in der Hoffnung er würde ihm Gang stehen, vielleicht an die Wand gelehnt und eine Fluppe im Mund. Doch der Gang war leer. Vielleicht wartete er vor der Kaserne. Doch auch auf dem Platz davor war nichts von ihm zu sehen. Er würde wahrscheinlich in der Kneipe, in der Maguerite arbeitete, auf sie warten mit einem dicken Krug Bier in der Hand und ihr zuprosten. Doch auch die Kneipe war leer. Nunja nicht leer, aber Siver war nicht da. Genau davor hatte Maguerite Angst gehabt, sie verstand es nicht. Sie waren doch am Leben, war dies nicht Begründung genug. Es war schon immer etwas zwischen den beiden gewesen und sie waren am Leben. War es vorbei?

Erst später ging ihr auf wie dumm und fahrlässig sie gewesen war. Sie war mit einem dicken Beutel voll klimpernder Münzen durch einen Teil von Middlesteel gelaufen in dem man sich besser nicht mit sauberen Klamotten lief, weil man alleine dadurch unliebsame Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch irgendwie war sie unverletzt und mit ihrem Geld hier angekommen. Sie warf sich auf ihre Matte und überlegte was sie als nächstes tun sollte. Eigentlich war ihr klar, dass sie hier wegmusste, man hatte sie entdeckt und sie würde nicht mit einem Ring um den Hals enden, der ihr den Kopf absprengen konnte. Das hatte sie sich vor langer Zeit geschworen. Doch sie konnte nicht einfach gehen ohne mit Shiver gesprochen zu haben. Sie hatte sich auf ihn zu bewegt und er war einfach verschwunden. Ohne ein Wort. Doch für Maguerite war es noch nicht vorbei...

Über Tage suchte sie Shiver überall. Am Hafen, in allenmöglichen Kneipen, überall doch nichts. Maguerite war nicht bereit einfach so zu verschwinden ohne wenigstens nocheinmal mit ihm geredet zu haben. Als sie Aether nocheinmal besuchte sagte er ihr, dass er ihn gesehen hatte, konnte ihr aber auch nicht sagen wo er war. Sie war so verzweifelt sogar die Baracken der Sondergarde zu betreten um Simon zu suchen, doch auch er konnte ihr nichts sagen. Je länger sie blieb, desto größer wurde ihre Angst, dass an der nächsten Straßenecke ein paar Gardisten standen und auf sie warteten um sie abzuholen. Doch immer war die nächste Ecke leer. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass es durchaus nur ein Angebot gewesen war. Nach einer Woche vergebener Suche war Maguerite soweit. Es war vorbei...
Sie packte ihre Sachen, es waren nicht viele. Sie musste hier weg. Sie wusste nicht wie lange der Löwe von Jackal Geduld mit ihr haben würde. So griff sie ihr Bündeln mit ihren Klmaotten und dem Belohnungsgeld. Ein letztes Mal ging sie alle Stellen ab an denen sie Shiver vermutete. Doch nie fand sie auch nur ein Zeichen von ihm. Sie hoffte er hatte sich nicht seinen großen Wunsch erfüllt und lag Tod in einer Gasse, niedergestreckt durch Alkohol und die Verletzungen einer Kneipenschlägerei. Je weiter sie ging desto trauriger wurde sie. Ihr einziger Halt der letzten Jahre war verschwunden. Auch wenn sie es sich lange nicht eingestanden hatte. Schweren Herzen trat sie durch eins der Stadttore von Middlesteel. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich ein letztes Mal um. Es war vorbei...
Titel: Die Geschichte wiederholt sich
Beitrag von: Simon Hook am 20.01.2015, 19:24:03
Es war ein angenehmes Gefühl, die feuchtheiße Beengtheit des Dschungels und danach des Schiffes wieder mit den staubigen, heimischen Straßen Middlesteels getauscht zu haben. Simon fühlte, dass er sich innerlich erlaubte, wieder zu entspannen. Hier auf den gut besuchten Wegen herrschte kaum jederzeit Gefahr, von einem riesigen Insekt oder absonderlichen Kombos angegriffen zu werden. Natürlich war die Situation dennoch nicht so, dass er sich ein ruhiges Plätzchen suchen konnte, um die Beine hochzulegen, um das Erlebte gelassen Revue passieren zu lassen. Einmal abgesehen davon, dass ihm ein ausgiebiges Training sehr viel mehr Befriedigung verschafft hätte, als zu faulenzen, blieb Mr. McKinkai so lang eine Bedrohung, bis sie ihn dingfest gemacht hatten.

Mit diesem Ziel vor Augen, war Simon froh darüber, dass alle Teilnehmer ihrer Expedition zugestimmt hatten, Hauptmann Flare Bericht zu erstatten, anstatt vorzupreschen, um von dem irren alten Mann die versprochene Belohnung einzustreichen. Wie wahrscheinlich wäre es wohl gewesen, dass McKinkai das Geld tatsächlich ausgehändigt hätte, wenn sie direkt zu ihm gegangen wären? So genau könnte dies wohl niemand von ihnen einschätzen. Schon die erste Begegnung mit diesem Mann hatte gezeigt, dass dieser unberechenbar und gefährlich war. Sehr gefährlich, unter Umständen. Nicht ohne Grund hatte Simon sich dafür ausgesprochen, nicht unvorbereitet dessen Laden voller Tötungsmaschinen zu betreten.

Das Gefühl, Zuhause angekommen zu sein, erreichte Simon allerdings erst vollkommen, als er seine Begleiter auf das Kasernengelände der Sondergarde führte. Hier hatte er, als Irrnebler gefürchtet und verstoßen von der Gesellschaft, eine zweite Familie gefunden, die er genauso wenig missen wollte wie seine erste. Scheinbar war Hauptmann Flare schon von ihrer Ankunft in Middlesteel informiert worden, da er sie bereits erwartete. Obwohl es Tote und andere Rückschläge gegeben hatte, war der junge Sondergardist zufrieden, seine Erkundungsmission erfolgreich abgeschlossen zu haben. Für ihn war es wenig verwunderlich, dass sich der Hauptmann, nachdem er über die Ereignisse im Dschungel informiert worden war, sofort zum Aufbruch bereitmachte.

Als sie McKinkais Laden betraten, durchfuhr Simon kribbelnde Aufregung. Er gedachte, sich an den Befehl Hauptmann Flares zu halten und diesem dem Kampf zu überlassen, den sie alle befürchteten, aber dennoch hatte er seine Hand am Heft seines Säbels. So verlassen die Verkaufsräume auf den ersten Blick auch wirkten: Der Übeltäter hatte sich in seiner Werkstatt verkrochen, wie ein Tier, das das Licht scheute.

Nun sollte es also enden.


Simon hakte die gerechte Strafe McKinkais, die der ironische Tod dieses Mannes wohl darstellte, nicht als erledigt ab und scherte sich danach nicht mehr darum. Die Erlebnisse der vergangenen Wochen – der Aufenthalt im Dschungel und die Abrechnung zurück in der Heimat – begleiteten in noch lange. Er erwischte sich immer wieder dabei, wie er daran zurückdachte. An die schrecklichen, aber auch an die guten Dinge. Er hatte in der Fremde, das erste Mal außerhalb der Stadt, viel lernen können. Erfahrungen zu sammeln war, wie er gemerkt hatte, tatsächlich wertvoller als alle Theorie, die man aus Büchern erlernen konnte. Die Gefahr hautnah zu erleben, im Angesicht des Feindes, ob zumindest etwas menschlich oder auch nicht, hatte ihn geprägt. Nun wusste er, was es bedeutete, mit widrigen Umständen zurechtkommen zu müssen.

Simon fühlte sich um einiges sicherer, als er zu seiner nächsten Mission, die ihn aus der Stadt hinausführte, aufbrach. Er wusste, dass er alle Schwierigkeiten, Seite an Seite mit seinen Nebelschwestern und -brüdern würde überwinden können. Wichtig war, zusammenzuarbeiten, das war ihm bewusst. Dennoch erfüllte es ihn mit Stolz, Anführer des Trupps Gardisten sein zu dürfen, den Hauptmann Flare ihm zugewiesen hatte.

Auch wenn er im Dschungel Liongelis nie Anführer gewesen war, spürte er in gleichem Maß Verantwortung für das Wohlergehen seiner Kameraden. McKinkais kleine Expeditionsgruppe hatte sich schnell getrennt, nachdem Hauptmann Flare eine großzügige Belohnung ausgeteilt hatte. Vielleicht würde er Maguerite eines Tages wiedersehen, hier in der Kaserne. Vielleicht würde ihm Carl und Aether eines Tages wieder über den Weg laufen. Vielleicht sogar Shiver.

Es würde sich zeigen.

Sicher war für Simon jedoch, dass er für jeden von ihnen ein offenes Ohr haben würde oder die ein oder andere Münze, um das ein oder andere Getränk auszugeben.