30. Eleasias im Jahr des Aufstiegs des Elfenvolkes 1375 TZ
Augen und Ohren (Anzeigen)Umgehend klingelte es in seinem Ohr. Das war seit Jahrhunderten nicht geschehen. Irgendjemand war in ihr Refugium Vorgedrungen. Und das gerade jetzt, wo er endlich einen wichtigen Fortschritte gemacht hatte. Die Jahre der Arbeit begannen langsam sich auszuzahlen und er würde sie bald in der Hand halten können. Aber nicht, wenn ihn jetzt irgendjemand ablenkte. Das würde all seine Arbeit wieder zunichte machen. Also bedient er sich seiner Gedanken, um das Geräusch in seinem Kopf an seine Kinder weiterzuleiten, sie würden diesen Eindringlingen schon zu zeigen wissen, dass niemand diesen Ort unbedacht betreten sollte. Er hörte sie nicht und er sah sie nicht, aber er wusste, dass sie sich in Bewegung setzten. Sie waren wie er, nur nicht so stark oder so alt, aber sie würden mit dieser Gefahr schon umzugehen wissen. Er fixierte stattdessen seine Augen wieder auf die Klinge, die vor ihm in der Luft schwebte und bald ihm gehören würde.
Die fünf Elfen finden sich an einem merkwürdigen, beinahe surrealen Ort wieder. Es kann kein Zweifel bestehen, dass sie sich nicht mehr auf Faerûn befinden, denn dieser Ort ist gänzlich fremd und anders. Das Portal hat sie in einen Raum gebracht, der erfüllt wird von einem weiß-bläulichen Licht, das von den Wänden selbst ausgestrahlt wird. Doch diese Wände verdienen diesen Namen kaum, es sind eher Säulen und Verstrebungen, die überall Löcher aufweisen und in einem silbrig-grauen Nichts verschwinden, aus dem sie dann plötzlich wieder auftauchen.[1] Der Blick der Elfen wird unvermittelt nach oben gezogen, denn die Decke des Raumes lässt sich überhaupt nicht erkennen. Dafür gibt es in etwa 25 Metern Höhe eine Reihe von Plattformen. Auf einer von ihnen befindet sich eine Tür, die in das silberne Nichts zu führen scheint, aber es lässt sich nicht erkennen, ob sich dahinter vielleicht irgendetwas befindet, das Substanz hat oder ob sie ebenfalls einfach ins Nichts führt.
Die fünf Elfen steigen die scheinbar endlos wirkende Wendeltreppe hinauf und gelangen schließlich in eine gewaltige Kuppel. Von hier blicken sie hinab in eine Halle in deren Mitte ein großer blau-silbrig leuchtender Kristallbrocken schwebt. Hier sind die Wände beinahe vollständig, aber oben aus der Kuppel können die Elfen nicht genau sehen, wo die Halle endet, in die sie hinabblicken können. Aus dem Kristall fließen silberne Fäden heraus, beinahe wie flüssiges Licht, und ziehen sich durch die gesamte Halle unter ihnen. Trotz des fürwahr beeindruckenden Schauspiels ist es nicht dieser Ort, der die Blicke der fünf Helden aus Myth Drannor gefangen hält, sondern es ist die Kuppel an deren Fuß sie auf einer schmalen Galerie stehen.
Zum ersten Mal sehen sie etwas anderes als die einfachen Wände. Denn auf dieser Kuppel gibt es unendlich viele kleine Abbildungen. Doch eigentlich ist dies das falschen Wort, denn es sind keine einzelnen Abbildungen, es ist eher eine gewaltige Bühne auf der Figuren umherlaufen. Die gezeigten Wesen stehen nicht still, sondern sie laufen umher, scheinen beinahe plastisch aus dem Kuppeldach hervorzutreten. Es sind zu viele Details, als dass die Elfen mit wenigen Blicken alles erkennen könnten, aber dieser Kuppel scheint eine Geschichte zu erzählen. Immer wieder entdecken die fünf eine Githyanki, die zwischen verschiedensten Wesen umhereilt, Dämonen und Teufel, Gedankenschinder und andere Kinder von Gith. Schließlich sehen sie auch in den Abbildungen den Kristallbrocken, den sie real unter sich sehen können und die Githyanki, wie sie ihn berührt. Doch alles, was hier geschieht befindet sich im Fluss und an einem Punkt der Kuppel sehen die fünf sogar sich selbst, wie sie durch das Portal treten und sich im Kampf mit den Wächtern des Tores befinden. Doch was ihre Aufmerksamkeit am meisten bindet ist die Kuppel selbst, die sie sehen können. Denn an ihrer Spitze gibt es offensichtlich einen kleinen Turm, der einen Raum formt. Und in der Mitte dieses Raumes sehen sie ein in der Luft schwebendes Schwert abgebildet und einen weiteren Githyankiteufel, der sich diesem Schwert nähert und mit seiner Hand nach dem Griff der Waffe greift. Auch wenn keiner von ihnen zuvor die Kunstklinge erblickt hat, ist ihnen doch umgehend klar, dass dies das Schwert ist, das zu finden Josidiah Starym sie ausgesandt hat.
Außerdem entdecken sie auf der gegenüberliegenden Seite der Galerie eine zweite Tür, die vielleicht auch den Weg nach oben ermöglichen würde, denn obwohl sie von den Bildern wissen, dass an der Spitze der Kuppel ihr Ziel liegt, so gibt es doch keine Möglichkeit diesen Ort vom Inneren der Kuppel aus zu erreichen.
Auf der Spitze der Kuppel... (Anzeigen)Er wusste, dass sie die Kuppel erreicht hatten, die Stimme von Mutter flüstert es ihm ein, während sein Blick auf den Preis konzentriert bleibt. Ebenso wusste er, dass ein weiterer Eindringling eingetroffen war, aber auch dieser würde zu spät kommen. Genau wie die fünf, die schon so weit vorgedrungen waren. Er bereitete sich mit einem Teil seiner Gedanken bereits auf ihre Ankunft vor und Mutter sagte ihm, wie üblich, was er tun sollte, um sich ihrer entledigen zu können. Jetzt, jetzt war endlich der Zeitpunkt gekommen den Preis einzufordern für den er und Mutter alles geopfert hatten, für den er sogar seine Kinder in den sicheren Tod geschickt hatte, um die Zeit zu erkaufen, die er brauchte, um den Preis zu gewinnen. Gleich würde es enden und er würde das haben, was ihm schon vor seiner Geburt bestimmt gewesen war. Er würde seinen Hand auf den Griff legen und all die Macht, die er sich erträumt hatte, für die dieser Ort errichtet worden war, würde ihm gehören. Er würde alles haben, was er verdient hatte. Mit bestimmtem Schritt ging er auf das Podest zu über dem die Waffe in ewiger Drehung gefangen schwebte. Er streckte seine Hand aus und griff zu. Der mächtige Wille der Waffe strömte in seinem Geist, aber Mutter stand ihm stärkend zur Seite und flüsterte ihm zu, was er tunt sollte. Und dann tat er es...
Die Elfen beeilen sich und haben Glück, dass hier auf dem engen Raum außerhalb der Kuppel keine weiteren Fallen angebracht sind, denn sie hätten sie in ihrer Eile gewiss übersehen und ausgelöst. Schließlich stehen sie aber in einer kleinen offenen Halle, über der Kuppel, die hinaufführt zu dem Raum, der wie ein Turm von der Spitze der Kuppel nach oben ragt. Eine steile Treppe würde sie dort hinauf bringen und aus der Öffnung dort oben hören sie ein irres, aber gleichzeitig triumphales Lachen, das vermischt ist mit dem Geräusch von zuckenden Blitzen. Immer wieder mischt sich dazwischen ein scharfes Summen, ganz so als würde ein ganzer Schwarm Bienen in dem Turmzimmer dort oben umherfliegen. Sehen können die fünf elfen aber noch nichts aus dem Raum, da dafür der Winkel zu ungünstig ist.
Die Elfen verschnaufen kurz, um noch einige Schutzzauber auf sich zu wirken, bevor sie entschlossen die Treppe empor steigen, um zu sehen, was sich dort oben befinden würde. Sie wussten bereits, dass es wahrscheinlich ein weiterer Githyanki-Scheusal war, aber ihnen war unbekannt, ob es ihm vielleicht gelungen war die Schutzzauber und den Willen der Kunstklinge zu brechen, die für gewöhnlich niemals jemanden wie ihn als ihren Träger akzeptieren würde.
Als sie den Raum betreten, erhalten sie die Antwort und es ist nicht die, auf die sie gehofft hatten. Denn mitten in dem kleinen Raum, der ebenfalls in einer Kuppel endet, schwebt der Githyanki genau dort in der Luft, wo sich zuvor noch die Kunstklinge allein befunden hatte. Anfangs sehen die fünf Elfen nur seinen Rücken, aber der Githyanki scheint ihre Anwesenheit zu spüren und in einer gewandten Bewegung dreht er sich auf der Stelle in der Luft und zeigt den Elfen seinen Preis. Wie auch schon die anderen beiden ist seine Haut für einen Githyanki ungewöhnlich schuppig, was angesichts der Tatsache, dass sein Körper keinerlei Haare aufweist besonders auffällt. Seine Augen leuchten in einem feurigen Rot, was einen deutlichen Kontrast zu dem silbrigen Schild und der silbrigen Rüstung bietet, die er trägt. Der panzer schimmert von einem schwarzen Leuchten und dieses Leuchten geht aus von der Waffe, die sich in seiner Hand befindet. Nein, in seiner Hand ist das falsche Wort. Der Githyanki hat am rechten Arm gar keine Hand mehr, stattdessen ragt die schlanke Klinge von Ary'Faern'Kerym einfach aus seinem Handgelenkt, ganz so als wäre die Waffe mit seinem Körper verschmolzen. Ein irres Lachen ertönt noch immer von den Lippen des Githyanki: "Ihr kommt zu spät, kleine Elfen. Euer Schwert gehört bereits mir uns seine Stimme flüstert nicht mehr in meinem Kopf. Unterwerft euch meiner Macht und seht, welche Gnade mir zuteil geworden ist!"
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In der großen Kuppel... (Anzeigen)Er wollte schon einfach weiter eilen, als sein Blick für einen Augenblick von der Kuppel gefangen wurde. Sein Meister würde ihn schrecklich bestrafen, wenn er zu lange an diesem Ort verweilte und er konnte nichts dagegen tun, jetzt, da der Meister all seine Truppen im Krieg brauchte. Aber dennoch konnte er nicht umhin, sich dieses Meisterwerk der Kunst für einige Momente anzublicken. Schließlich erblickte er jedoch einen dieser Githyanki-Scheusale, wie er sie tot in der Eingangshalle gefunden hatte und ihm gegenüber standen die fünf Elfen, die ihm so viel Mühe bereitet hatten. Hoffentlich töteten sie sich gegenseitig oder schwächten einander wenigstens so sehr, dass er nur noch das, was von ihnen übrig blieb vernichten musste. Aber auch wenn sie stark blieben, er würde stärker sein. Er war zu allem bereit und niemand würde ihn davon abhalten die Kunstklinge als Preis für seinen Meister zu beanspruchen, um ihm so den Triumph über die Elfen zu sichern. Entschlossen eilte er weiter, hinüber zu der Treppe, die ihn nach oben bringen würde.
Die Elfen eilen nach unten, um den Teleportationsschutz zu verlassen und müssen dabei feststellen, dass die Wände um sie herum zu bröckeln und sich aufzulösen beginnen. Offensichtlich hat irgendein Ereignis der letzten Minuten dafür gesorgt, dass die Ebene an Substanz verliert, denn mehr und mehr der Materie der Ebene wird von dem silbrigen Grau der Astralebene aufgelöst. Die Innenwand der Kuppel ist noch intakt, doch die Außenwand, die zuvor keine Löcher aufwieß, ist jetzt bereits deutlich brüchiger.
Als die fünf Elfen die große Kuppel erreichen hat das Kunstwerk bereits merkliche Risse bekommen und die Halle unter ihnen ist kaum noch zu erkennen. Da sie den Teleportationsschutz jetzt hinter sich gelassen haben, bleiben sie für einen Augenblick stehen, während Talindra und Selenia sich auf ihre Teleportationszauber vorbereiten. Nur wenig später beginnen auch die Gestalten der Elfen zu verblassen, während die Ebene sich mehr und mehr auflöst und schließlich von ihr ebenso wenig zurück bleibt, wie von den Elfen.
In der Nähe des Ziels... (Anzeigen)Unsichtbar schwebte er hoch in den Lüften über seinen Truppen und sah mit einem teuflischen Grinsen auf die Kreaturen hinab, die ihm dienten. Er hatte gedacht, dass er die Kunstklinge brauchen würde, um sie gegen die Elfen einzusetzen, aber dies erwies sich jetzt als unnötig. Sein Todesslaad hatte ihm zwar versprochen, dass er sie ihm bringen würde, aber das war jetzt egal. Die Slaadi hatten ihren Dienst getan, sie banden den verfluchten Fflar und seine Armee im Osten, während er mit seinen neu ausgehobenen Truppen die Stadt selbst zerquetschen würde. Der Schein von Flammen taucht seine Diener in einen höllischen Glanz, während er in Richtung der Stadt blickte, die er schon einmal zu Fall gebracht hatte. Noch waren nicht alle Schäden behoben, die er ihr zugefügt hatte und er würde sicher gehen, dass er dieses Mal nicht scheiterte. Er würde diesen ganzen Ort in Asche verwandeln.
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