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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Pathfinder Chronicles - Der Schlangenschädel: Die Fortsetzung => Thema gestartet von: Ksynthral am 26.06.2013, 18:30:33

Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 26.06.2013, 18:30:33
Part II: Wettlauf ins Verderben


Die Dschungel des Mwangibeckens sind voller bröckelnder Ruinen - die Stufenpyramiden von Kembe, die fliegende Stadt Kho sowie das arme, verfluchte heilige Xatramba. Doch keines dieser uralten Überbleibsel inspirierte die Vorstellungskraft von Abenteurern und Gelehrten so sehr wie Saventh-Yhi, die legendäre versunkene Stadt der Azlanti. Sie liegt tief im Inneren Garunds und ist der einzige bekannte Außenposten jenes verschwundenen Volkes. Die Entdeckung Saventh-Yhis wäre die Glanzleistung in der Karriere eines jeden Entdeckers, und die Götter allein wissen, wie viele es bereits zu finden versucht haben und kläglich daran gescheitert sind. Die übel riechenden Dschungel von Mwangi hüten viele Geheimnisse, doch einige Städte sind vielleicht nicht ohne Grund versunken. Denk' darüber nach, während du unter dem tropfenden Blätterdach von irgendeiner reißzahnbewehrten Monstrosität verschlungen wirst.

- Lilae Kurundi, Eine vergebliche Mühe: Ruinen und Relikte des Mwangibeckens
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 26.06.2013, 18:31:14
'Werte Zarishu,

sicherlich seid ihr überrascht mich nicht anzutreffen, wie eigentlich abgesprochen. Doch wichtige Besprechungen fordern meine Anwesenheit, die Ereignisse des vergangenen Tages scheinen sich in Eleder bereits herumzusprechen. Und andere wiederum fordern ebenso meine Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht wohin zuerst den Kopf wenden: Wie eine mehrköpfige Schlange wende und drehe ich es mir, doch jeder Weg wird der falsche sein, dessen bin ich mir gewiss.

Nun, es sei, ich habe eine Entscheidung getroffen, und ob ihr wollt oder nicht, ihr müsst wohl vorerst mit ihr leben: Ich lasse die Freimänner, Freimänner sein und bin nach Kalabuto über dem Tränenfluss aufgebrochen. Kein besonders schöner Ort, aber ich habe eine Aufgabe zu erfüllen. Vorauseilender Gehorsam müsst ihr wissen, man achtet und schätzt Freunde, aber man dient nur einem Herren. Und Befehl ist Befehl, verzeiht mir...

Ich wünschte wir würden uns wiedersehen, doch wüsste ich nicht, was euch zu mir treiben sollte in diese verdammte Ruinenstadt!

Das Schicksal der Zeiten ist ein Wettlauf ins Verderben müsst ihr wissen, und so oft sich die Ereignisse überschlagen, so oft schlägt Pharasma zu...

Geht zu Briga ins Sargavahaus, verfolgt eure Ziele, wie besprochen - ihr tut euch und Mauerseitsund vermutlich ganz Eleder einen großen Gefallen damit, Zarishu!

Lebt wohl!

Torgram.'
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 01.09.2013, 20:34:49
Zarishu:

Und Zarishu tat wie ihr geheißen: Sie hatte voller Überraschung und auch Furcht, einem Cocktail an unterschiedlichsten Emotionen und Eindrücken, den Brief Torgrams gelesen, nachvollzogen und zur Kenntnis genommen. Und nun war es also an ihr die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ob sie Torgram wiedersehen würde wusste sie nicht. Genauso wenig wusste Zarishu allerdings, und ihr derzeitig emotional angeschlagener Zustand bekräftigten dies nicht gerade, ob sie Darelion rächen könnte, oder wenigstens Ruhe in das Chaos und die Umtriebe der Freimänner in Eleder bringen können würde. Zarishu holte ihr restliches Hab und Gut aus der Truhe des Gästezimmers bei Torgram und verabschiedete sich bei den Wachposten vor dem Haus des Viertelvorstehers. Sie wollte sich nicht weiter mit den Männern unterhalten, ihr Herr und Wortgeber war verschwunden, und sie traute seit dem gestrigen Abend den Menschen nicht mehr so wie zuvor. Darelions Tod war ein einschneidendes Erlebnis für sie gewesen. Und noch während sie über den gestrigen Abend, den Besuch am Grabe ihres Begleiters und den Brief von Torgram sowie dessen plötzlichen Aufbruch nachdachte trugen sie ihre Füße hinaus aus Mauerseits und durch eines der großen Tore der Diomar-Mauer hinein nach Eleder, hinein nach Neu-Haliad, und durch die engen Gassen und die breiteren Straßen, vorbei an den kolonialen Archiven und dem Palast des Büros, über die Tempelstraße hin zum Sargavahaus. Sie hatte ihr Ziel klar vor Augen und doch zweifelte sie. Doch Eleder ließ keinen Zweifel zu. Die Stadt pulsierte selbst am Vormittag schon so wie das Herz eines Botenjungen nach dem Überbringen einer wichtigen Depesche. Fremdartige Gerüche und zahlreiche Gesichter sowie Laute und Klänge einer brodelnden Handelsstadt nahmen sie in Empfang und ließen Zarishu quasi spurenlos und ungesehen durch die Stadt gleiten. Wie eine einzige kleine Ameise im riesigen Haufen des Nestes, eine summende Masse von der durchaus auch große Gefahr ausgehen konnte...

Krakqualntopp und Trovag Tilor:

Der Dschungel war für viele Monate sein neues Zuhause gewesen, im Sinne einer ziellosen Wanderung jedenfalls. Ohne genau zu wissen wohin er sich bewegte, oder wohin ihn seine kleinen Füße trugen war die Zeit vergangen und eine enorm große Strecke für einen Gnom zurückgelegt worden. Er hatte sich bis an die Küste durchgeschlagen und war dann in Richtung Norden nach Eleder aufgebrochen. Man hatte ihm versprochen, dass er dort sicherlich finden werde, was er suchte: Selbst wenn er jetzt noch nicht wüsste, was er suche! Eleder sei eine sonderbare, aber wunderbare Stadt, Sargavas Hauptstadt war mit Sicherheit auch kein einfaches Pflaster - aber sie bot definitiv mehr Chancen als manch anderer menschenverlassener Ort oder Dschungelabschnitt Sargavas: Und wenn man nicht fand, was man suchte, so hatte man wenigstens die Möglichkeit auf eines der großen oder kleinen Schiffe zu steigen und Eleder so schnell durch seinen gigantischen Hafen wieder zu verlassen, wie man von den Menschenmassen in seinen Gassen durch die Stadt getrieben wurde. Eigentlich kein Ort für kleine Leute, denn zu schnell verlor man die Übersicht und verlor sich in der Menge. Doch Krakquolntopp war den zahlreichen Ratschlägen aus zahlreichen Mündern, zahlreicher Alter an zahlreichen Lagerfeuern gefolgt und hatte es an eben jenem Tage geschafft. In aller Frühe erreichte er die Diomar-Mauer am südlichsten Tor und durchschritt das Portal zu einer anderen Welt, zur städtischen Welt Eleders. Er ließ das Elendsviertel Mauerseits hinter sich und schlenderte durch Neu-Haliad, Richtung Hafenwärts: Dort würde seine Wahl fallen - eine Frage und eine Antwort finden, etwas das er suchte - oder ein Schiff besteigen, welches ihn aus Eleder hin forttrug, auf zu neuen Ufern. Doch in diesen Tagen war die Schifffahrt noch gefährlich und das Meer rau. Und Gozreh war nicht allen Reisenden auf dem Wasser gnädig. Er wollte seinem Schicksal eine Chance geben und nicht ungebremst durch die ihm fremde Stadt marschieren. Außerdem war er ermattet von seiner langen Reise aus den tiefsten Untiefen des Dschungels. Er betrat eine Art Gaststätte und Unterkunft für Wegreisende: Das Sargavahaus. Vormittags war nicht sonderlich viel los in der gedrungenen, mittleren Schankstube, welche eigentlich auch mehr einer Pfandleihe glich. Gut sortiert, allerhand an Tand und Ausrüstungsgegenständen für eine lange, oder auch kurze Reise. Allerhand Informationen, Karten, magische und nichtmagische Gegenstände ließen sich hier scheinbar erwerben, und auch Kontakte wurden hier scheinbar heiß gehandelt: Mit Expeditionen und Forschungszügen wurde in Eleder mindestens so groß Geld gemacht wie mit der Schifffahrt und dem Fischfang. Briga, eine feiste und nicht auf den Mund gefallene Halborkin hatte Krakquolntopp willkommen geheißen. Sie war die Wirtin und gleichfalls Besitzerin des Sargavahauses und Regel Nummer Eins lautete: Behandle alle Gäste als Gleichgestellte! Und das war im restlichen Eleder keinesfalls Normalität. Demnach konnte man durchaus die Vielzahl Angehöriger unterschiedlichster Völker nachvollziehen, die hier herumsaßen, sich an lokalen Speisen gütlich taten, einen Fisch, ein Bier oder einen ekelhaft süßlichen, aber angeblich sehr starken Zenjschnaps verzehrten: Mupute, aus Ananas und Zuckerrohr gebrannt. Krakquolntopp bekam noch bevor er sich recht umgesehen hatte einen solchen Mupute vorgesetzt von Briga:

"Ihr seht müde aus, Fremder, willkommen in Eleder - was treibt euch hierher?! Donna Madrona Daugustana wird es schon nicht sein, die alte Schnepfe, he?!"

Mit einem schmunzelnden Gesicht und hochgezogener Augenbraue sah die Wirtin den Gnom an und hob gleichfalls ein kleines Glas, um mit ihm anzustoßen...

Doch wie es der Zufall wollte, war Krakquolntopp nicht der einzige Angehörige eines kleinen Volkes, welcher an diesem Tage Eleder erreichte und durch die Straßen der Stadt hin ins Sargavahaus getragen wurde. Auch ein Zwerg namens Trovag Tilor hatte im frühen Morgengrauen seine Ankunft in der Stadt verzeichnen können und nun war es ebenso an ihm den Schankraum zu betreten - doch die Wirtin schien mit einem Gnom geschäftig zu trinken und ansonsten war dies anscheinend ein Rasthaus in dem sich fremde nur so zu tummeln schienen, um ihr Mahl einzunehmen. Trovag Tilor wollte nicht lange in Eleder weilen und schon die ersten Stunden in dieser geschäftigen und überfüllten Stadt hatten ihn darin bestätigt: Er war seinem Traum und Wunsch auf der Fährte einen echten Drachen zu treffen - hier in Eleder würde er dem sicherlich nicht begegnen, doch ein Anhänger der Gesellschafter der Kundschafter hatte ihm vom Gesuch für eine Expedition tief in die Dschungel dieser Welt erzählt. Interessenten und Mutige entgegen dem Ungewissen sollten sich in Eleder im Hauptquartier der Loge melden: Der Zehnerrat der Kundschafter hatte schwere Verluste in Kalabuto hinnehmen müssen und beklagte den Verlust der dortigen Loge, ebenso kochte die Feindschaft mit dem Aspis-Konsortium noch immer heftig und ungebremst: Das Handelskartell sollte hier in Garund geschwächt werden und das Innere Mwangis als möglicher neuer Logenhauptsitz erschien den Kundschaftern allen Anscheins nach als perfekter Ort für ihr Vorhaben! Trovag hatte sich nicht vorstellen können, wie so etwas funktionieren sollte, oder warum man so einen Plan hegte. Doch auch er hatte ein Ziel, welches er mit Kraft und Nachdruck verfolgte: Und er hatte dem Anhänger der Kundschafter geglaubt und vertraut und nun war er hier. Mitten in Eleder, im Sargavahaus, für ein Frühstück - und den Weg zur Loge der Kundschafter!...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 01.09.2013, 22:16:40
Trovag Tilor fühlte sich unwohl in Städten. Der Zwerg spürte eine fast körperliche Enge in den Straßen Eleders. Der Baustil der Gebäude zeigt die unterschiedlichen Herrscher, die versuchten das wilde Land Sargava zu zähmen. Trovag würde sich nicht zähmen lassen. Seine Heimat war die Wildnis. Wenn er den Sternenhimmel weit hinter den dichten Wipfeln der Bäume im Dschungel erahnen konnte, dann fühlte er sich wohl.
Viele Angehörige seines Volkes verbrachten ihre Lebensjahre mit dem unermüdlichen Graben von Tunneln und Schächten, um die Ressourcen der Berge zu erschließen. Minenarbeit war etwas mit dem sich der Barbar überhaupt nicht anfreunden konnte. Die Taralu hatten sich schon vor vielen Generationen in den Dschungel Mwangis zurück gezogen und dort war Trovag aufgewachsen.
Der Schmuck an seinen Ohren und um seinen Hals machte überdeutlich, dass er aus dem Dschungel kam und so mancher, der ihn lediglich für einen dummen Wilden gehalten hatte, den man verspotten kann, musste spüren, welche Kraft und vor allem Wut in diesem Zwergen steckte.
Doch nun war Trovag wieder einmal in einer Stadt. Einer Hafenstadt, die als einzige in Sargava, Anlegemöglichkeiten für Tiefseeschiffe bot. Das Ziel des Barbaren war die Loge der Kundschafter. Dort wollte er Anschluss finden an eine Expedition in den Dschungel und die Prophezeiung seiner Geburt erfüllen. Unter den Zähnen, Federn und Hautreste verschiedenster Tiere, die seinen Körper schmückten und versteckt durch das Metall seiner Rüstung bot sich auf der Haut Trovags die Abbildung eines Wesens, nach dem der kräftige Zwerg seit vielen Jahren suchte.
Doch am Vormittag war es noch früh, um sich auf den Weg zu Loge der Kundschafter zu machen, aber die perfekte Gelegenheit, sich den Magen voll zuschlagen Das Sargavahaus schien die, wenn nicht perfekte jedoch akzeptable, Möglichkeit für Trovag Tilor diesen Genüssen nach zu geben.
Es war wenig los am Vormittag, während wohl die meisten der Einwohner Eleders versuchten etwas Geld am Hafen zu verdienen. Trovag roch den Fisch fast zehn Armlängen gegen den Wind. Das war der Hauptnachteil an Hafenstädten. Ständig wurde einem Fisch und anderes Meeresgetier angeboten. Doch der Zwerg hatte wenig Lust mühsam das wenige Fischfleisch zwischen Gräten, Schuppen und Scheren herauszufischen. Trovag hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was er sich unter einem anständigen Frühstück vorstellte.
So ging er relativ schnurstracks auf die Halborkdame zu, die hier aktuell die Regie zu führen schien. Tippte ihr in die Seite, legte seinen Kopf nach links und sprach zu ihr, noch während sie sich zu ihm umzudrehen begann: "Eier und Speck und ein halbes Huhn, dazu ein, nein besser gleich zwei, Bier und etwas Brot damit das ganze Fett nicht aus dem Magen wieder rauskommen will.
Trovag lief das Wasser allein bei dem Gedanken an das Frühstück bereits im Mund zusammen und doch stutzte er einen Moment und ergänzte: "Besser kein halbes sondern ein ganzes Huhn." Der Zwerg schlug sich mit der flachen linken Hand gegen die Stirn wobei der Federschmuck an seinem Kopf kräftig zu wackeln begann. "Ach, Hallo übrigens."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 02.09.2013, 01:46:37
Krakqualntopp wanderte durch die Stadt. Man hatte sie ihm als wundervollen Ort angepriesen. Ein Ort, an dem alle seine Wünsche erfüllt würden.
Aber sie hatten gelogen.
Die Stadt war nicht richtig. Nicht für ihn. Es gab kein richtiges Grün. Nur dieses Braun. Kein Schatten von Bäumen oder Farnen.
Pflanzen mussten sich ihren Platz erkämpfen, denn überall liefen Leute herum und zertrampelten außer Gras alles, was zu wachsen versuchte. Sie bauten ihre Höhlen auf die Erde, statt sie hinein zu graben.
Er kämpfte mit der roten Stimme in ihm, denn die grüne gab kaum einen Ton von sich. Sie wollte, dass er zurück ging, um mit den Lügnern den roten Tanz zu tanzen.
Aber er hätte es wissen müssen.
Denn er hatte ja gar keine Wünsche. Er war einfach nur. Wie Brise. Wie Sturm. Wie Wellen. Wie Sintflut. Er trieb durch die Welt.
Die grüne Stimme meldete sich jetzt lauter. Sie drängte die rote zurück.
Er verspürte Hunger.
Eine Höhle roch nach Essen. Er hatte gelernt, dass einige Stämme Höhlen hatten, in denen sie Essen und Trinken für glitzernden Tand tauschten.
Und er hatte gelernt, andere Sachen gegen diesen Tand einzutauschen. Aber es war ihm lieber, wenn man direkt etwas tauschte. Sie hatten versucht ihm zu erklären, warum es mit diesen Metallscheiben einfacher war. Aber er hatte nicht zugehört.
Krakqualntopp war froh aus dem Gedränge der Straße herauszukommen. So viele Wesen um ihn herum ließ oft die rote Stimme überhand nehmen.
In der Höhle begrüßte ihn eine große Frau freundlich. Und dies erwiderte er.
Er erhob den Becher wie sie, als er antwortete.
"Ich bin Krakqualntopp. Ich bin nicht müde. Danke." Kurz rief er sich ihre Worte ins Gedächtnis zurück. "Jemand hat mir gesagt, hier würden meine Wünsche erfüllt. Aber das war gelogen. ..."
Grad wollte er noch weiterreden, als ein anderes Wesen sich einmischte und ihn unterbrach.
Unwillkürlich glitt seine Hand zum Griff seiner Waffe und die rote Stimme erklang in seinem Kopf. Ein kurzes Knurren entfuhr seinen zusammengepressten Lippen.
Schnell stürzte Krakqualntopp daraufhin den Mupute herunter. Der Geschmack lenkte ihn ab.
Er keuchte kurz auf, als er das Gefühl hatte, zu heißes Wasser würde seine Kehle hinabfliessen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.09.2013, 23:26:12
Krakqualntopp und Trovag Tilor:

Während Briga ihrerseits den Zenjschnaps hinabstürzte und Krakqualntopp noch auffordernd ansah wurde sie von Trovag Tilor angestupst, der so versuchte auf sich aufmerksam zu machen, verdutzt blickte sie zu dem fremden Zwergen hinunter:

"Langsam, langsam guter Mann: Hallo und Guten Tag, allerdings! Wenn man Vormittags schon so viele und vor allem so hungrige Gäste hat, dann ist es fürwahr ein guter Tag!

Die Besitzerin des Sargavahauses lächelte den Zwergen neben ihr breit an und nickte Krakqualntopp kurz zu, der sich gerade an seinem Schnaps gütlich tat:

"Briga mein Name, freut mich euch kennenzulernen, Krakqualntopp! Ihr seht allerdings schon, ich muss das so sagen - trotz des guten Tages - ihr seht müde aus, um nicht zu sagen völlig verpennt, wenn ihr versteht was ich meine?"

Sie wand sich wieder Trovag zu und fügte dem Zwergen antwortend hinzu, der ja soeben eine Großbestellung an Mahlzeiten aufgegeben hatte und strahlte nun bereits übers ganze, derbe Orkgesicht:

"Eier und Speck und dies und das und: Sehr wohl der Herr, setzt euch, trinkt einen Mupute, Willkommen im Sargavahaus! Ich werde in der Küche Bescheid sagen, Krakqualntopp, kann ich euch auch etwas zu Essen mitbringen, ein fangfrischer Fisch direkt vom Küstenstreifen vor Eleder? Ihr wisst schon, wenn ich schon mal dort hinten bin - aus unserer guten Küche bekommt man mich nämlich so schnell nicht mehr raus, hahaha...."

Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tresen und schob Trovag Tilor den eingeschenkten Mupute hin. Dann drehte sie sich kurzerhand um und verschwand im Küchenbereich des Sargavahauses. Ließ die beiden Neuankömmlinge für sich alleine: Ein Zwerg und ein Gnom...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 04.09.2013, 20:36:53
Trovag Tilor rieb sich zufrieden die Hände, als Briga seine Bestellung aufnahm. Ach, bald habe ich was Warmes im Magen, da sieht diese fürchterliche Stadt schon viel besser aus. Schwungvoll setzte er seinen Rucksack ab, stellte seinen Hammer hin und pflanzt sich, freudig das Essen erwartend, auf dem ihm zugewiesenen Platz.

Erst jetzt nahm er den Gnom in seiner Nähe war. Während er den Mupute an seine Nase hiel und daran schnüffelte, betrachtete er die wilden Haare des kleinen Mannes: "Mit den Haaren sieht euch im Dschungel kein Tier bevor es über euch stolpert", erklärte er zuerst fast ernst, bevor der Zwerg in ein wildes Gelächter ausbrach, wobei die Federn an seinem Schmuck wild hin und her wippten. Einen Augenblick später kippte er den Schnaps hinunter, schluckte kurz auf und rülpste zufrieden.

"Trovag Tilor mein Name", stellte er sich direkt unaufgefordert vor und ließ sich dabei nicht von einer etwaigen Reaktion der kleinen Person aus der Ruhe bringen, auch wenn er als Zwerg nicht viel größer war. Dann schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch und lachte auf, als habe er seinen eigenen Witz im Kopf wiederholt.

Bevor Stille ausbrechen konnte im Sargavahaus, redete er unaufgefordert weiter: "Krakqualntopp also, ein wahrer Zungenbrecher, aber immerhin besser als Krakelquintoppel." Schon wieder gluckste der Kämpfer fröhlich vor sich hin und schaute sich dann nach der Wirtin um, denn er hatte Hunger.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 05.09.2013, 22:24:46
Simue:

Die Schmugglerinsel war Vergangenheit, zumindest für diejenigen unter den ehemaligen Schiffbrüchigen, die mit der Roten Möwe und einem gutmütigen Kapitän in Richtung Eleder aufgebrochen waren! Die Sonne brannte auf ihre erschöpften Häupter nieder und die ruhig wallenden Wogen spiegelten ihren Glanz. Zeitweise war sogar schon die Sicht auf das Festland von Sargava, die Küste zumindest, möglich. Doch dann zogen Wolken auf und der Horizont war wieder etwas verhangener. Dennoch konnte die Reise ohne größere Schwierigkeiten fortgesetzt werden:

Aulek Tegerten hieß die Reisenden herzlich Willkommen an Bord seines Walfängers und erkundigte sich ausführlichst über ihr Wohlbefinden und das Vorgehen auf der Schmugglerinsel: Seine Matrosen hätten in den letzten Tagen gewaltige Wolkenberge über der Insel gesehen, die rötlich pulsierten und den ebenso roten Berg umringt hätten. Er ließ sich Teil für Teil einige Einzelheiten erzählen und willigte ein die Gefährten ohne Bezahlung oder dergleichen nach Eleder mitzunehmen. Er sei sowieso dorthin unterwegs und mit solch einer Geschichte im Gepäck - einem Schiffbruch - da habe man sich ein tüchtiges Mittagessen gleich noch mit verdient!

Man aß und trank gemeinsam und die unangenehmste Nebensächlichkeit war doch tatsächlich der kleine Gelik Ebberschwinge der an diesem Tage so munter vor sich hin plauderte, wie er es die letzten Tage schon lange nicht mehr gemacht hatte. Er erzählte Witze und verstrickte sie gekonnt in seine sich wiederholenden Erzählungen über den hinterhältigen Kannibalenangriff auf 'sein' Basislager: Und wie konnte es anders sein - der Gnom schrieb sich unglaublich heldenhafte und offensichtlich übertriebene Kampfeskünste und mutige Taten zu, aber es kümmerte keinen groß. Schließlich war es abwechslungsreich und spannend - und außerdem war Gelik ein guter Redner. Und so konnte jeder der Schiffsbesatzung, aber auch der anwesenden Gefährten etwas mitnehmen von diesem doch recht festlichen Mahl nach der langen, eintönigen Zeit auf der Schmugglerinsel[1]: Fisch, Pökelfleisch, ein paar getrocknete Datteln und Feigen und einen guten Schluck Wein oder Wasser!

Ehe man sich versah hatten die Gefährten, am nächsten Morgen dann, nach einer ruhigen und erholsam, schaukeligen Nacht auf hoher See, den Hafen von Eleder erreicht! Kein heftiges Unwetter, und auch kein Schwarm boshafter Ningyos hatte ihre Schiffsfahrt gestört. Und auch die gewohnt unangenehmen Alpträume waren wie schon seit dem Sieg unter dem roten Berg ausgeblieben. Sie waren heilfroh endlich die Hafeneinfahrt zu sicherem und lang ersehnten Festland zu durchqueren:

Der Hafen von Eleder war ein Meisterwerk chelischer Baukunst und Architektur in ihrem ursprünglichen, alten Stil. Reiche Händler und einflussreiche Stadtbewohner hatten eine Menge Gold und Platin in den Ausbau und die Befestigung des ehemals winzigen Fischerhafens gesteckt, welcher in den Frühzeiten Eleders noch andauernd von Piraten heimgesucht wurde. Doch inzwischen hatte sich dieses Bild tatsächlich gewandelt! Molen an den Hafenmündungen dienten als Barrikaden vor feindlichen Schiffen und unliebsamen Eindringlingen, kleine Wachtürme kontrollierten die ein- und ausfahrenden Schiffe. Die Wasserstraße in den Hafen trennte sich an einer kurvigen und sandigen Untiefe in zwei Bereiche, das Grallusdock und Hafenwärts: Das Herz der Wirtschaft in Eleder!

Der Kapitän bot ihnen noch vor dem endgültigen Ankern im Hafenbecken an ihre Vorräte aufzustocken, allerdings würde er dafür gerne einige Goldmünzen haben, je nach Umfang ihrer benötigten Güter: Aber es sei immer noch wesentlich günstiger als in Hafenwärts, das versicherte er den Gefährten hoch und heilig![2] Dann schließlich war es soweit!

Die Rote Möwe legte an einem langen Granitsteg an, der sich am äußersten Ausleger von Hafenwärts befand und unnah der südarkadischen Walfanggesellschaft gelegen war. Der Anker wurde hinabgelassen und die Reise nach Eleder war vollendet. Aulek Tegerten verabschiedete sich bei den Gefährten und wollte ihnen einen guten Tag wünschen - doch da unterbrach ihn Dreifinger Dan plötzlich!

Der Matrose sprang behände den Hauptmast des Walfängers hinauf und holte dabei mit einigen geschickten Handgriffen die Segel und Seile ein, die lose im Wind baumelten. Dann rief er dem Kapitän zu:

"An Land gehen? Tegerten, mein Käpt`n, mich bringt ihr da nicht hin: Nein, nein. Ich bin ein Matrose, und wie ihr seht war ich schneller als eure gesamte Mannschaft!"

Was der Wahrheit entsprach, den die übrigen Mannschaftsmitglieder hatten sich applaudierend und staunend an Deck versammelt und blickten hinauf zu dem stolzen Matrosen.

"Ich biete euch meine Dienste an: Dreifinger Dan, mein Name, mein Käpt`n?!"

Er schwang sich an einem dicken Hanfseil nach Unten und landete vor Tegerten, streckte ihm die Hand hin. Der Kapitän staunte nicht schlecht, ihm blieben die Worte weg, doch er schlug sofort ein und seine raue Seemannshand besiegelten das erneuerte Schicksal Dans: Er hatte auf der Roten Möwe angeheuert und so ein neues Zuhause gefunden. Man setzte die Verabschiedung fort und fand sich schließlich in Hafenwärts wieder. Ein buntes Treiben von Händlern und Bürgern um einen herum...

Nördlich von ihnen erstreckte sich der Walknochenweg zur Walfanggesellschaft und südlich von ihnen führte die Landzunge hinein in die Stadt - Eleder lag vor ihnen, trotz der frühen Morgenstunde war das Treiben und Werkeln bereits auf einem Höchstmaß angekommen in Hafenwärts: Jask Derindi und Tolkwy Rotus kündigten an, dass sie sich schnellstmöglich auf zu einem Nethys-Tempel machen wollten, so dies irgendwie möglich war für den verletzten Halbork. Der ehemalige Gefangene schien zu wissen, oder zumindest zu spüren, wohin er gehen musste um seiner Gottheit näher zu kommen und wandte sich gen Süden. Gelik Ebberschwinge machte Anstalten ihm zu folgen, wollte sich jedoch nun, nach ihrer langen gemeinsame Reise vom Rest trennen wie er ansprach: Er habe erstmal genug von Gemeinschaft und müsste endlich einigen eigenen Angelegenheiten nachgehen! Aber man sähe sich immer zweimal im Leben, grinste er sie alle an. Simue und Xerxes standen noch schweigend da und nahmen die Pläne ihrer Weggefährten aufmerksam auf. Man wand sich zu Kaspian - jedenfalls zu dem Ort, an dem Kaspian noch bis vor einem Wimpernschlag gestanden hatte! Denn da war kein Kaspian mehr, Nichts, keine Spur. Der ehemalige blinde Passagier der Jenivere war einmal mehr völlig ungesehen und unerwartet verschwunden - und niemand hatte es bemerkt! Sei es drum, nun waren sie in Eleder und jeder konnte und würde seinen eigenen Weg gehen - für sich alleine, oder?!...[3]
 1. @Simue: Du erhälst einen permanenten Bonus von +1 auf den SG eines Rettungswurfes gegen jede Art von Bezauberungs- oder sprachenabhängigen Effekten, den du einsetzt.
 2. @ Simue: Falls du noch Basisausrüstung und Vorräte erwerben möchtest, bitte angeben...
 3. @ Simue: Du besitzt Yarzoths Aufzeichnungen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 06.09.2013, 12:35:39
Krakqualntopp betrachtete den Zwerg aufmerksam und sagte zunächst nichts.
"Ich könnte hübsche, rote Blüten im Raum verteilen, wenn ich mit ihm tanze!", sagte die rote Stimme. Seine Hand glitt zu seiner Waffe.
"Er atmet, ißt und trinkt, ganz so wie es vorgesehen ist. Ich halte ihn für einen Teil des Lebens!", sagte die grüne Stimme. Seine Waffenhand legte sich auf den Tisch.
Krakqualntopp schaute sich um. Es war ruhig, keine Gefahr.
"Ja, ich bin etwas geübt im Tarnen, hauptsächlich weil mein Umhang hilft. Guten Morgen, Trovag.
Meine Name ist mein Name."

Etwas schief versuchte er zu lächeln. Etwas, das er bisher wenig getan hatte, denn nur selten begab er sich in die Gesellschaft anderer Leute.
Und so sah er mit dem schiefen Mund und den aufgerissenen Augen etwas merkwürdig aus.
"Weißt du was über Wünsche?"
Fragend sah er den Zwerg an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 07.09.2013, 19:30:51
Krakqualntopp und Trovag Tilor:

Aus dem Küchenbereich des Sargavahauses duftete es inzwischen herrlich, denn auch der Rest der Gäste schien nach und nach ein eher ausgiebiges Frühstück zu sich zu nehmen. Briga, die Wirtin, kam mit einem großen Tablett wieder auf dem sich alle georderten Speisen befanden. Sie stellte die ausufernde Mahlzeit bei den zwei kleinen Herrschaften ab, die sich allen Anscheins nach gerade näher kennen lernten! Sie wollte nicht weiter stören:

"Na dann, haut rein! Hier ist euer Zeugs, ganz frisch und äußert lecker, wie ich bemerken muss!"

Sie leckte sich einen ihrer fettigen Finger, welcher davon zeugte, dass sich die Orkdame in der Küche vermutlich ebenso an einem Hühnchen oder Ähnlichen vergriffen hatte. Dann stolzierte sie davon, um die anderen Gäste ihrer Wirtschaft zu bedienen:

"Wenn ihr noch was braucht, oder wenn ihr gehen und zahlen wollt: Sagt einfach Bescheid - ich empfehle mich, die Herren?!"

Sie drehte sich lachend um, denn die Stimmung zwischen den beiden kleinen Gästen war allen Anscheins nach leicht angespannt...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 07.09.2013, 22:13:59
Auf der Reise hatte Simue sich bemüht, sich mit allen Gefährten zu unterhalten. Es fiel ihr immer noch schwer, aber sie hatte verstanden, dass sie sich anderen öffnen musste. Noch immer löste jeder verärgerte Blick, jede heftige Bewegung und sogar jeder Moment der Stille eine heftige Angst in ihr aus, aber sie lernte allmählich, diese Gefühle hinzunehmen und sie nicht allzu deutlich zu zeigen.

Dennoch verbrachte sie die meiste Zeit mit Ishaia. Sie versuchte, aus ihm etwas über ihre Vergangenheit zu erfahren, doch er war der Überzeugung, dass sie sich von alleine erinnern müsste. "Du hast diese Dinge vergessen, weil du sie nicht ertragen hast. Aber die Erinnerungen sind immer noch in dir. Wenn du bereit für sie bist, werden sie wiederkommen. Bis dahin... sie sind jedenfalls nicht verloren. Es ist wie ein Teil in dir, der sich im Verborgenen hält und die Erinnerungen behütet."

Dieser "Teil in ihr" war es wohl auch, der für die manchmal vorkommenden Erinnerungslücken in ihrer Zeit auf der Schmugglerinsel verantwortlich war. Ishaia berichtete ihr, dass sie ihn manchmal ganz bewusst gerufen hatte, und sich mit ihm unterhalten hatte, wissend, wer er war. Sie konnte es selbst kaum glauben, aber es passte zu den Erzählungen, die ihre Gefährten über sie berichtet hatten. Allerdings gab es da noch diesen anderen Teil... den, der sich dem Geisterkapitän und auch den Kannibalen entgegen gestellt hatte. Er war stark, aber er schien auch grausam oder zumindest etwas gefühllos zu sein. Selbst Ishaia wusste nicht, was es damit auf sich hatte. Das war ein Rätsel, das es noch zu lösen galt. Simue hoffte nur, dass sie nicht doch besessen war... und am Ende etwas Schlimmes geschah, das sie nicht unter Kontrolle hatte.

Aber obwohl das durchaus ausgereicht hätte, um sie die ganze Schiffsreise über zu beschäftigen, gab es noch ein anderes Thema, das sie umtrieb. Sie hatte immer daran geglaubt, dass Sargava ihr Ziel war. Nun hatte Ishaia ihr berichtet, dass sie dorthin nur wollte, um von ihrer Familie wegzukommen. Auf eine Akademie, mit der Erlaubnis ihres offenbar tyrannischen Vaters, und doch weit, weit weg von ihm. Das war ihre Hoffnung gewesen, als sie noch bei ihrer Familie gelebt hatte. Was auch immer das für eine Familie gewesen war...

Jetzt aber war sie von dort geflohen. Sargava hatte an Bedeutung verloren. Und damit hatte sie weder ein Ziel, noch ein Zuhause. Sie war frei, ja, aber auch verloren. Ohne ein früheres Leben, aber auch ohne eine Zukunft. Alles, was sie noch hatte, waren ihre Gefährten.

Doch auch von denen hatte sie die meisten verloren. Einige waren der Insel zum Opfer gefallen. Ischiro, der erste Mensch, dem sie nach ihrer Flucht wieder erstes Vertrauen geschenkt hatte, war auf der Insel geblieben. Ebenso wie Kwazeel, der ihr so sehr geholfen und bei dem sie Verständnis gefunden hatte. Sie vermisste ihn, sehr sogar. Und auch andere waren dort geblieben. Und Halas... sie fragte sich, was das für ein Weg war, den der alte Griesgram eingeschlagen hatte. So wenig sie ihn anfangs gemocht hatte, so sehr hatte er sich zuletzt zum Guten gewandelt. Sie wünschte ihm alles Gute... und irgendwie hoffte sie darauf, ihn vielleicht, eines Tages, wiederzusehen.

Dan, für den sie, aus Gründen, die sie selbst nicht erklären konnte, sehr viel Sympathie empfand (und auch eine seltsame Art von Sehnsucht, die sie nicht einordnen konnte), war mit an Bord gekommen. Und doch ahnte sie schon, dass er eine Entscheidung treffen würde. Sie hatte ihn beobachtet, hier auf dem Schiff. Das Meer war sein Zuhause, und dort würde er bleiben. Als sie schließlich in Eleder ankamen, überraschte es sie daher nicht, dass er bei dem Kapitän anheuerte. Bei ihrem Abschied umarmte sie ihn kurz - es war eine große Überwindung für sie, so viel Nähe zuzulassen, aber sie zwang sich dazu - und wünschte ihm alles Gute.

Gelik war verrückt wie eh und je - und vielleicht sogar noch ein bisschen verrückter -, dennoch wünschte sie auch ihm alles Gute. Besonders traurig über seinen Abschied war sie aber nicht: Sie war mit dem etwas egomanischen Gnom nie wirklich klar gekommen.

Tolkwys Ziel war klar: Er musste zu einem Heiler, und lernen, wie er mit nur einem Bein klarkommen würde. Von allen Überlebenden hatte die Insel ihn wohl am deutlichsten gezeichnet. Sie verstand Jask, dass er ihn begleiten und ihm zur Seite stehen wollte. Sie hatte sogar selbst ein wenig das Verlangen danach, aber Jask würde sich gut um den Krieger kümmern, und sie spürte, dass dies nicht ihr Weg war.

Bei ihrem Abschied sprach sie noch kurz unter vier Augen mit ihm. "Ich habe bisher nur Kwazeel davon erzählt... etwas in meiner Vergangenheit ist geschehen, das dazu geführt hat, dass ich mich nicht an meine Vergangenheit erinnere. Sie ist nicht ganz verloren, eher... irgendwo vergraben. Trotzdem fühlt es sich für mich an, als wäre mein früheres Leben von mir... nun ja, abgeschnitten." Sie lächelte unsicher. "Ich bin trotzdem immer noch ich selbst. Vielleicht sogar mehr, als ich es früher jemals war. Ich bin sicher, dass ihr einen Weg finden werdet, zu alter Stärke zurückzukehren. Vielleicht findet ihr sogar einen Weg, aus eurer Situation einen Vorteil zu schlagen. Viele werden euch unterschätzen. Wie auch immer euer Weg sein wird, für mich werdet ihr immer einer der größten Krieger sein, die ich kennenlernen durfte."

Sie hatte einen Kloß im Hals, als sie sprach - die Angst, diese verfluchte, immerwährende Angst -, aber sie hatte sich lange vorher genau überlegt, was sie sagen wollte, und so kamen ihr die Worte zumindest flüssig über die Lippen. Danach umarmte sie ihn noch einmal herzlich, und wandte sich dann an Jask. "Passt gut auf ihn auf. Und auf euch selbst auch. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder."

Dann wollte sie sich Kaspian zuwenden. Er war der einzige, der noch keine Pläne geäußert hatte. Der einzige, bei dem sie - obwohl sie sich irgendwie unwohl fühlte in seiner Nähe - darauf hoffte, noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können. Vielleicht sogar den weiteren Weg gemeinsam zu beschreiten. Denn sie hatte sich überlegt...

Er war weg.

Wieder einmal war er einfach verschwunden. Sie biss die Zähne aufeinander. Nein, sie würde sich jetzt nicht aufregen, und sie würde jetzt auch nicht weinen. Dennoch war ihr die Enttäuschung deutlich anzusehen.

Sie legte ihre Hand auf Xerxes' Kopf, und tätschelte ihn. Einen Moment später ertönte ein Quaken von unterhalb ihres Hemds. "Wenigstens seid ihr noch da. Und Ishaia, wenn ich ihn rufe."

Und doch fühlte sie sich allein, und verloren...


Sie sah den übrigen Gefährten nach, wie sie langsam den Hafen hinter sich ließen. Dann lag es wohl einzig und allein an ihr. Es kam ihr absurd vor, falsch. Sie war doch keine... sie war den anderen immer nur gefolgt, hatte sich bei allem, was zu tun war, darauf verlassen, dass die anderen die richtigen Entscheidungen treffen würden. Und jetzt sollte sie...

Sie schüttelte den Kopf. Vielleicht hätte sie einfach aufgegeben. Aber es gab keinen Ort, an den sie gehen konnte, kein anderes Ziel, dass es zu verfolgen galt. Das einzige, woran sie sich im Moment noch festhalten konnte, waren die Ereignisse auf der Schmugglerinsel. Die Ereignisse und ihre... Folgen.

Denn Simue ahnte, dass das, was dort geschehen war, noch nicht vollends vorbei war. Sie hatte mit Zustimmung der anderen Yarzoth's Aufzeichnungen an sich genommen. Sie würde sie studieren, und versuchen, diese Stadt zu finden, von der die anderen gesprochen hatten. Saventh Yhi.

Wenn von dort noch einmal eine solche Gefahr drohte, wie es auf der Schmugglerinsel der Fall war, konnte sie nicht einfach die Augen verschließen. Sie würde den Weg fortsetzen, den sie auf der Schmugglerinsel begonnen hatten. Doch war sie dort kaum mehr als ein Anhängsel einer großen, schlagkräftigen Gruppe gewesen, war sie nun auf sich gestellt. Aber sie war auch stärker geworden. Es wäre übertrieben zu sagen, dass sie stark war, aber zumindest... etwas weniger schwach. Etwas weniger hilflos. Und sie hatte Ishaia. Und... sie würde noch stärker werden. Jedes Gespräch, jede Begegnung war für sie eine Gelegenheit, zu lernen, zu wachsen. Sie zitterte fast, bei dem Gedanken an die Herausforderungen, die vor ihr lagen. Aber sie würde nicht aufgeben.

Simue schluckte schwer. Dann, als schließlich auch Jask und Tolkwy aus ihrem Sichtfeld verschwunden waren, wandte sie sich dem Kapitän zu. Nun hatte sie doch Tränen in den Augen.

Sie wischte sie fort, und lächelte ihrem Retter dann entgegen. Dass sie aufgewühlt war, war offensichtlich, aber sie würde zumindest nicht die ganze Tiefe ihrer Gefühle und deren Gründe offenbaren. Für ihn sah es vermutlich so aus, als würde der Abschied von den Gefährten sie so aufwühlen. Das war in Ordnung.

"Was habt ihr denn Gutes?" fragte sie ihn dann mit Blick auf sein Angebot.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 08.09.2013, 16:26:04
Als die Hand des Gnoms zu seiner Waffe glitt, bemerkte dies Trovag Tilor zwar, aber eine Reaktion seinerseits war nicht erkennbar. Angst kannte der Zwerg nicht. Respekt vielleicht vor manchen Gefahren denen er im Dschungel bereits begegnet war oder um die er einen weiten Bogen gemacht hatte. Der Barbar wusste, dass seine Kräfte groß aber begrenzt waren.

Er schaute Krakqualntopp weiter leicht belustigt an. Die Stadt ging dem Zwergen etwas auf die Nerven, aber Trovag hatte ein Ziel vor Augen und der Duft von Essen lag in der Luft. Noch bevor der Zwerg auf die Frage des Gnoms antworten konnte, brachte die Wirtin die bestellten Mahlzeiten und die rechte Hand des Zwergen brach sofort einen Flügel des Hähnchens ab und schob Fleisch und Knochen in seinen Mund. Es knackte leicht, als die harten Zähne des Barbaren die Knöchelchen zerteilten.

Während er kaute und mit der anderen Hand ein Stück Brot abbrach, antwortete er: "Wünsche sind wie Träume. Sie wärmen einen in der Not, aber Nahrung geben sie nicht. Die Zeichen der Ahnen zeigen den Weg."

Die Wärme des Essens gefiel Trovag. Damit neben dem Hunger auch sein Durst gestillt wurde, begann er den ersten Bierkrug in seinen Körper zu entleeren. Nach und nach vertilgte er das Hähnchen, leckte seine Finger sauber und wandte sich den Eiern mit Speck zu. Das Speisen hinderte ihn nicht daran, weiter zu reden: "Ihr seid also ein Wunschsucher, Krakqualntopp." Trovags Zunge hatte Probleme mit der Aussprach des für ihn ungewöhnlichen Namens. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er Essen und Sprechen kombinierte, dass der Name dem Zwergen nicht fehlerfrei über die Lippen kam. Ein kurzer Rülpser unterbrach seinen Gedankengang. "Meinen Wunsch muss ich nicht suchen, er hat mich schon gefunden"", bemerkte er weiter, ohne dies näher zu erläutern. Stattdessen wandte sich der wilde Barbar dem zweiten Bierkrug zu und nahm einen großen Schluck zu sich.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 08.09.2013, 22:21:07
Simue:

Der Abschied von ihren Gefährten fiel Simue bestimmt nicht leicht, aber er ging relativ schnell von statten. Und noch ehe sie es sich versah stand sie wirklich alleine da, wie sie richtiggehend feststellte. Der Kapitän verabschiedete sich von einigen Walfängern und Matrosen, die fürs Erste ihr Glück an Land suchen würden: Familien und Freunde besuchen, so sie denn welche hatten, oder schlicht und einfach das verdiente Gold auf den Kopf hauen und mal wieder richtig einen drauf machen!

Eleder war geradezu geschaffen um Geld auszugeben, oder aber, um welches einzunehmen. Die Wirtschaft und der Handel florierten in der Hafenstadt und so hatte auch der Kapitän Tegerten ein beträchtliches Sortiment an Handelswaren zusammengetragen, welches er Simue nur zu gerne anpries. Denn der Rest der aufgenommenen Passagiere hatte sich mit nur wenigen Dankesworten eher flink von dannen gemacht.

"Weint nicht, gute Frau, seht euch mein Sortiment nur an: Die Männer werdet ihr schon wiedertreffen - weiter als bis ins Sargavahaus schaffen sie es eh nicht! Dort bleibt jeder fremde Reisende früher oder später hängen: Ein schöner Ort, nicht so wie der Rest der Stadt. Zurück zum Geschäft..."

Er grinste und offenbarte Simue den Blick in einige der Kisten, welche seine Matrosen bereits an Land getragen hatten und um die sich auch andere Bürger Eleders sammelten. Ein regelrecht wüster Handel begann, denn die besten Stücke gingen schnell weg - und hier wollte jeder etwas abhaben!

"Es ist genug für alle da, aber ihr solltet euch gut umschauen: Nahrungsvorräte und einfache Waffen, Handelsgüter - selbstverständlich - ein paar gute Flaschen Wein und Brandwein, edle Gewürze, ein wenig Tuch! Alles und nur das Beste vom Wal, wie es sich versteht! Und dann noch dies und das - was benötigt ihr denn, vielleicht finden wir so schneller zueinander?!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 08.09.2013, 23:24:35
"Es geht schon", lächelte sie den Kapitän an. "Ich suche etwas, mit dem ich mich für Notfälle auch aus der Ferne verteidigen kann. Vielleicht eine leichte Armbrust oder etwas in der Art. Und natürlich Munition dafür."

Suchend sah sie über seine Waren. Sie hatte eigentlich gerade keinen Sinn dafür, aber sie wollte die Aufgabe nicht verschieben. Zu oft hatte sie sich in den Kämpfen nutzlos gefühlt. Sie war nicht geeignet, in vorderster Reihe zu kämpfen, aber mit einer Armbrust...

"Dieses... Sargavahaus, das klingt gut. Könnt ihr mir sagen, wo das ist? Ist es einigermaßen sicher dort?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 09.09.2013, 04:50:14
Krakqualntopp beachtete das Essen erst einmal nicht weiter, aber schaute dem Zwerg interessiert beim Essen zu, während er selbst seinen Becher in den Händen drehte.
"Meine Ahnen zeigen keine Wege mehr." Kurz glitt sein Blick ins Leere.
Wunschsucher?
Er legte den Kopf schief und schaute Trovag an, die linke Augenbraue fragend hochgezogen.
["Hm, ich weiß nicht. Suche ich Wünsche? Ich glaube nicht. Wie kann man denn welche finden? Oder sind sie alle wie eurer und sie finden einen? Dann wäre es gänzlich unsinnig, sie zu suchen, oder?"
Sein Magen knurrte.
Eher zaghaft griff nun auch Krakqualntopp zu etwas von seinem Essen. Mit kleinen Bissen knabberte er daran herum und ließ sich Zeit jeden davon zu genießen.
Er sprach dabei nicht, sondern wartete auf die Antwort seines Tischnachbarn.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 09.09.2013, 11:30:43
Etwas enttäuscht sah der Zwerg, dass der kleine Mann ihm gegenüber doch noch mit dem Essen begann. Zwar hatte Trovag Tilor den ersten Hunger gestillt, aber das wenige Essen, was Krakqualntopp bestellt hatte, hätte sicher noch Platz im Magen des Barbaren gefunden.

Stattdessen stocherte der wildaussehende Zwerg mit einem kleinen Hühnerknochen in seinen Zähnen rum, während er über die Frage seines Tischnachbarn grübelte. Wobei Grübeln das falsche Wort für die kurzen Gedankengänge des Zwergen war. Trovag Tilor grübelte eigentlich nie. Sein Verhalten war von Impulsen gelenkt und der Fügung seiner Geburt.

Der Hunger war fürs erste gestillt, nur das zweite Bier leerte sich schneller, als die Wirtin nachschenkte, so dass der Zwerg nach einem weiteren wohltuenden Rülpser sagte: "Meine Wünsche finden mich immer. Aber diesmal bin ich selber losgegangen. Das Warten dauerte mir zu lange."

Ein weiterer Rülpser entfuhr dem Mund des Zwergen und entlud sich in einem Geruch aus Bier und Huhn in Richtung des Gnomen. Doch Trovag störte solche Dinge wenig. Wohingehend er mit seiner Zahnreinigung fürs erste fertig war und das Knöchelchen zur Seite warf.

"Wozu auf Gegner warten, wenn ich ihnen schon vorher den Schädel einschlagen kann." Ein breites Grinsen zeigte sich im Gesicht des Barbaren, wodurch neben den Zähnen der erlegten Tier auch seine eigenen Beisser überdeutlich in Erscheinung traten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 10.09.2013, 05:42:13
Krakqualntopp bemerkte den enttäuschten Gesichtsausdruck des Zwerges, der seinem Essen galt.
Er lächelte Trovag an.
"Nehmt ruhig ein bisschen. Aber laßt mir bitte was übrig." Er machte eine einladende Handbewegung.
Auf die Worte des Tischnachbarn hin, verfiel der Gnom wieder in eine nachdenkliche Stimmung und ließ sich auch nicht von dem Rülpser stören. Es hatte schon schlimmere Gerüche gegeben.
Er kratzte sich kurz den Bart am Kinn und rieb sich die Nase, als würde diese jucken.
"Er ist ein Bruder im Geiste. Auch er tanzt den roten Tanz. Wenn ich mit ihm gehe, dann kann ich bestimmt viel tanzen."
"Ich sollte ihm lieber die Schönheit des Lebens aufzeigen. Wie alles wächst und gedeiht. Wie es miteinander verknüpft ist."
"Hmmmm, jetzt sagt ihr doch, daß ihr eurem Wunsch entgegen geht, da ihr nicht warten wollt. Macht das nicht euch zu einem Wunschsucher?
Und wie kann ich einem Gegner den Schädel einschlagen, wenn ich doch noch gar nicht weiß, daß es ein Gegner ist? Muß er nicht anwesend sein, damit ihr das machen könnt? Dann ist er aber in dem Moment da, also geht es doch gar nicht vorher?
Eure Aussagen bringen mich zum Nachdenken, Trovag."

Versonnen blickte der kleine Mann aus dem Fenster und knabberte wieder an seinem Essen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 10.09.2013, 12:10:56
Wenn der Gnom angenohmen hätte, Trovag würde aus Höflichkeit auf das Angebot verzichten, etwas von dessen Essen zu vertilgen, dann hätte sich Krakqualntopp getäuscht gehabt. Der Zwerg aß einen ordentlichen Teil des Essen des Gnomes und blickte sich nach der Wirtin um, um ein drittes Bier zu bestellen. Schließlich war bald bzw. später Mittag und die Kundschafter würden ein Bier abwarten können und selbst wenn nicht, zwei Bier sind kein Bier, dachte sich der Zwerg aus dem Dschungel.

Ein Gegner den Schädel einschlagen, nicht wissen ob Gegner? Der Barbar runzelte die Stirn angesichts der Gedankengänge seines Tischnachbarns, doch statt die Fragen tiefsinnig zu beantworten, wie es vielleicht ein Gelehrter getan hätte, brach es aus ihm fast heraus: "Ein Gegner ist ein Gegner. Punkt." Solche Fragen gab es im Leben des Angehörigen der Taralu-Zwerge nicht. Sie standen im ständigen Überlebenskampf gegenüber den Gefahren ihrer Umgebung.

Trovag wollte einen Zug aus seinem Bierkrug nehmen nur um festzustellen, dass dieser ja leer war. Was für ein Gasthaus war dieses Sargavahaus, dass es Zwerge ohne Bier ließ? Das Verhalten der Wirtin riss den kräftigen Kämpfer erneut aus seinen Gedanken: "Noch ein, zwei Bier dann muss ich zu diesen Kundschaftern." Diese Bemerkung war mehr eine Erinnerung an sich selbst, nicht den kompletten Tag im Gasthaus zu verbringen und sein eigentliches Ziel in dieser für ihn ungemütlichen Stadt aus den Augen zu verlieren.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.09.2013, 22:54:59
Simue:

"Verteidigen, ja? Also ich weiß ja ungefähr, was ihr alles auf der Schmugglerinsel durchgemacht habt. Aber erwartet ihr immer noch Gefahr?! Na, im Sargavahaus wärt ihr auf jeden Fall erstmal sicher - an Briga kommt niemand Ungewolltes so einfach vorbei. Bei ihr sind alle Willkommen, aber jeder ist gleich: Dort seid ihr auf jeden Fall gut aufgehoben um euch erstmal hier umzusehen, sie bietet auch Zimmer an, und wenn ihr eine Bleibe braucht - auch um euch auszuruhen! Ihr müsst den..."

Aulek Tegerten verhedderte sich sofort in ein Gespräch mit Simue, als diese ihm ihren Kaufwunsch und eine weitere Frage genannt hatte. Er erzählte einfach zu gerne Geschichten, besonders, wenn jemand mit Fragen vor ihm stand. Doch er besann sich und unterbrach sich selbst, schlug sich gegen die Stirn, lächelte:

"Aber halt Tegerten, halt: Erst das Geschäft, dann die Informationen, ha! Wäre doch gelacht... Eine leichte Armbrust und ein paar Bolzen sagt ihr also, ja? Wartet..."

Der Kapitän wühlte in einer der Kisten herum und zog gleich darauf  eine leichte, hölzerne Armbrust hervor, die noch ganz tauglich, wenn auch nicht völlig neu aussah. Er hielt sie Simue prüfend hin und kramte nach einem Köcher voller Bolzen. Auch diesen fand er schnell und legte ihn vor sich auf eine kleine Auslage. Er schaute seine Geschäftspartnerin wieder an, ob sie mit seiner Ware zufrieden war und sagte dann fordernd:

"Ein gutes Stück Arbeit, hat schon so manchen Eurypteriden das Leben gekostet, den Panzer, wenn ihr versteht! Sagen wir: 38 Goldmünzen mit den paar Bolzen hier?![1] Und ich verrate euch, wie ihr zu Briga kommt, wah?"

Krakqualntopp und Trovag Tilor:

Die zwei kleinen Herrschaften am Tresen unterhielten sich, und Briga unterhielt ihre Gäste. Sie wandelte von Tisch zu Tisch und nahm Bestellungen auf, brachte die 'Wünsche' ihrer Kunden in die Küche und kam wieder. Das Prozedere wiederholte sich zigmal, scheinbar war das Sargavahaus wirklich sehr beliebt - genauso wie die Stimmung hier, die trotz der morgendlichen Stimmung schon recht belebt war. Schließlich kam die Wirtin zurück an den Tresen und blickte hinab auf die gut geleerten Teller von Trovag und Krakqualntopp:

"Noch etwas zu Trinken, die Herrschaften? Ich nehme an es hat geschmeckt, alles andere würde ich mir jetzt auch nicht sagen, ja?! Ha!"

Sie zog sich ihren dicken Pferdezopf fest und legte sich eine lose Strähne ihres dicken Haares hinters Ohr. Sie gluckste und griff sich die leeren Teller und Krüge der beiden Besucher und warf sie in einen Waschbottich im Durchgang zur Küche, dann kam sie wieder und stützte sich vor den beiden Herrschaften auf, um näher bei ihnen und ihren Gesichtern zu sein:

"Also - wie siehts aus?! Mit was kann ich euch dienen, oder wollt ihr etwas schon gehen?! Ihr seid neu hier, hm? Ich kann euch auch mit ein paar interessanten Leuten hier bekannt machen, oder ein paar Reisetipps geben in Eleder, ihr seht etwas angespannt aus, was ist los?"
 1. @ Simue: Leichte Armbrust und Köcher mit 25 Bolzen
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 10.09.2013, 23:33:39
Ob er noch erwartet hatte, dass sie verhandeln würde, wusste Simue nicht, aber sie nahm seinen Preis gerne hin. Sie nickte ihm lächelnd zu. Sie hatte genügend finanzielle Reserven, und der Kapitän hatte ihr und den anderen die Freiheit geschenkt. Sie wusste nicht, ob der Preis vielleicht etwas zu hoch war, aber es spielte auch keine Rolle. Sie bezahlte ihn gerne.

"Habt noch einmal vielen Dank für alles. Ich werde euch immer in guter Erinnerung behalten. Und passt mir auf Dan auf. Er ist ein guter Mann."

Nachdem sie den Handel abgeschlossen hatten und er ihr den Weg zum Sargavahaus beschrieb, schüttelte Simue ihm noch einmal die Hand. "Alles Gute auf euren weiteren Reisen!"

Und damit verließ sie, als letzte Passagierin des Kapitäns, den Hafen, und machte sich auf den Weg zu der Gaststätte, die Tegerten ihr genannt hatte.

Auf dem Weg ging sie noch einmal die weiteren Pläne durch. Sie musste die Unterlagen studieren, die sie gefunden hatte. Ishaia hatte behauptet, ihr dabei vielleicht helfen zu können, aber es würde Zeit kosten. Wie viel Zeit sie hatte, konnte sie aber nicht einschätzen. Womöglich würde es Wochen oder Monate dauern, alle wichtigen Informationen aus den Unterlagen herauszuarbeiten.

Sie musste also einen Weg finden, um den Spuren von Saventh Yhi zu folgen, noch während sie dem Studium der Unterlagen nachging. Alleine würde sie das auf keinen Fall schaffen. Sie brauchte Gefährten.

Ein nervöses Kribbeln ging durch ihre Hände, als sich die Gedanken formten. Sie würde jemanden anheuern müssen.

Ein Dutzend schrecklicher Szenarien ging ihr durch den Kopf, Verrat, Hinterhalt, Betrug. Und das Schlimme war: Diese Dinge mochten ihr tatsächlich passieren. Sie wurde sogar ein wenig bleich, als ihr dies bewusst wurde. Sie hatte doch keine Ahnung, wie man so etwas machte. Sie wusste nicht, wie...

Dann kam ihr ein Gedanke. Sie würde jemanden anheuern, um jemanden anzuheuern. So musste sie nur eine Person finden, der sie vertrauen konnte. Wenn diese Person gute Arbeit leistete, würde sie dadurch Gefährten gewinnen, die vertrauenswürdig waren, ohne dass sich Simue auf ihre eigene viel zu schlechte Menschenkenntnis verlassen musste.

Und so kam sie schließlich am Sargavahaus an, und öffnete mit zitternder Hand die Tür. Kurz hielt sie inne, schluckte einmal, und atmete tief ein und wieder aus. Erst danach öffnete sie die Tür ganz.

Mit Xerxes zusammen betrat sie dann den Schankraum. Das vogelartige Reptil watschelte ihr auf zwei Beinen hinterher - er hatte angefangen, ihre Art zu laufen ein wenig zu imitieren, was aber nicht zu seinen Gliedmaßen passte, und so sah er immer ein wenig aus wie ein Betrunkener. Interessanterweise schien er sich dessen in irgendeiner Form bewusst zu sein, denn er schien an dieser Gangart selbst Spaß zu empfinden, und gab gelegentlich belustigte krächzende Laute von sich.

Simue tätschelte ihn wieder einmal auf den Kopf - sie würde ihn auch weiter trainieren müssen, das musste sie zeitlich einplanen -, und sah sich nach der Wirtin um, von der Tegerten gesprochen hatte...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 11.09.2013, 12:57:12
Krakqualntopp sah den Zwerg belustigt an.
"Und wenn der Gegner ein Freund ist?
Woran erkennt ihr einen Gegner?"

Als dann gerade Briga kam, bestellte der Gnom rätselhaft.
"Wasser ist Leben, aber wenn das Wasser durch anderes versüßte wird, soll es auch nicht stören, Briga.
Ach ja, eine Frage. Wer ist diese Donna Madrona Daugustana, die ihr erwähnt habt?"

Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 12.09.2013, 21:15:03
Briga nahm das Gespräch der beiden kleinen Herren nicht weiter für sich und nutzte den Moment aus, um sich nach weiteren Gästen umzusehen, die Durst litten, oder die es nach Essen gelüstete. Just in diesem Moment betrat Simue das Sargavahaus, gemeinsam mit ihrem Vogelreptil, welches ihr folgte und durch die Gaststätte watschelte - sofort zog das ungleiche Paar viele Blicke auf sich.

Simue hatte sich am Hafen von Kapitän Tegerten verabschiedet, und er hatte ihr, nach dem erfolgreich abgeschlossenen Geschäft auch verraten, wo das Sargavahaus lag. Unweit der Tempelstraße fand sie es schließlich und da es langsam auf Mittags zuging war Eleder inzwischen wirklich ein geschäftiges Pflaster geworden. Der Kapitän, ihr aller Retter, hatte ihr ebenso eine gute Weiterreise gewünscht und sogar lachen müssen: Auf Dreifinger Dan würde er sicherlich gut Acht geben, dieser Teufelsknabe würde den Walfang der Roten Möwe wieder aufleben lassen!

Zurück im Sargavahaus wurde Briga durch die Bestellung von Krakqualntopp aufgeschreckt, welcher ihr förmlich ein Rätsel entgegenwarf. Sie blickte von Simue und Xerxes wieder hinab zu ihrem durstigen, kleinen Gast:

"Also ein Bier, ja? Oder doch gleich zwei?!"

Sie schaute auch Trovag fragend an - doch ohne weitere Umschweife packte sie sich zwei frisch befüllte Humpen und stelle sie schwappend vor die Beiden auf den Tisch.

"So, nur nicht weglaufen, ich komme gleich wieder - lassts euch schmecken: Neue Gäste, müsst ihr... Die Donna Madrona? Ihr kennt 'Sie' nicht, na da habt ihr auf jeden Fall nichts verpasst... Ich erzähl es euch gleich. Die junge Frau dort Vorne sieht durstig aus: Geschäft ist Geschäft, gleich, ja?"

Briga ließ ungern eine Frage unbeantwortet, man sah es ihr an: Aber noch schlimmer waren wartende oder gar unzufriedene Gäste. So machte sich Briga mit einem gut gefüllten Humpen Bier und dem gewöhnlichen Begrüßungsmupute auf durch die gut gefühlte Gaststube, hinüber zu Simue. Sie winkte sie an einen leeren Tisch an einer Wand der Lokalität und stellte die beiden Getränke auf die Platte:

"Seid mir gegrüßt im Sargavahaus - Herzlich Willkommen, Fremde - Reisende?! Und wer ist das hier?!"

Sie knibbelte vorsichtig an Xerxes Kopf herum und versuchte das Reptil zu streicheln. Ein kindliches Lächeln legte sich auf ihr orkisches Gesicht. Dann wand sie sich wieder zu Simue:

"Verzeiht mir, ich mag Tiere, ha! Was sage ich - ich liebe sie! Mein Name ist Briga, mir gehört der Laden hier - setzt euch und genießt!"

Sie deutete auf den Tisch:

"Geht aufs Haus, was zu Essen dazu? Ach, und bevor ichs vergesse - hier ist alles erlaubt, fast zumindest: Will heißen, alle sind hier Gleiche unter Gleichen, klar?!"

Sie blickte Simue heiter, aber auffordernd an...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 13.09.2013, 12:41:26
"Ja, noch ein Bier, besser zwei Bier", antwortete der Zwerg auf die Frage der Wirtin. Doch noch eher er weiter über die Fragen der Wirtin nachdenken konnte, wandte sich diese einer neuen Kundin zu. Kurz schaute Trovag in die Richtung der Simue und entdeckte dann deren Begleitung.

"Was ein pothässliches Tier." Seine Meinung tat der Barbar mit einem kräftigen Schluck aus dem Krug kund und schüttelt dabei den Kopf. "Vielleicht schmeckt dieses Vogelrepitil gerupft und gefüllt gut. Fast bekam Trovag erneut Hunger, aber das süffige Gebräu überdeckte dieses Gefühl.

Doch die Gedankengänge des Gnom bereiteten ihm langsam Kopfschmerzen. "Feinde von mir erkennt ihr am einfachsten daran, dass ihre Köpfe eingeschlagen sind." Nach einem kurzen Moment des Innenhaltens brach es aus ihm heraus und er warf seinen Körper mit schallendem Gelächter vor und zurück.

"Ihr seid wohl ein geborener Fragensteller", bemerkte er schließlich.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 14.09.2013, 02:11:46
Krakqualntopp nahm einen Schluck von dem Bier, das vor ihm stand. Eigentlich war es ihm egal, was er trank. Aber wenn es etwas Geschmack hatte, störte ihn das bestimmt nicht. Das war des Rätsels Lösung.
Auch er sah sich die beiden Neuankömmlinge an, bildete sich aber noch keine Meinung.
Auf die Worte des Zwerges über schmackhafte Reptilien und eingeschlagene Köpfe, reagierte er kurz merkwürdig.
Er erstarrte für einen Moment...."Tanzen!"....und seine riesig werdenden Augen schienen sich, mit einem roten Schleier zu überziehen,....."Tanzen!".....während seine Hand wieder in Richtung Waffe wanderte....."Tanzen!".....und sich ein dunkler Schatten über ihn legte.
"Nein,"....seine Hand umfaßte wieder den Bierkrug,..... "nicht hier, nicht jetzt!".....während seine Augen merklich grünblau zu schimmern begannen, was das Rot vertrieb,.... "Niemand hat mir etwas getan!"....um dann wieder ganz normal zu werden. Ebenso wie der Schatten verschwand. Der Gnom schien wenig davon mitbekommen zu haben, lächelte er doch wieder genauso versonnen wie eben noch.
Und nippte an seinem Bier.
"Nun, Trovag",, er schloss die Augen und lehnte sich zurück," ihr habt Recht. Ich bin geboren. Und ich stelle Fragen. Aber wie soll ich sonst die Welt kennen- und begreifen lernen?
Was wäre also, wenn ich jemandem den Kopf eingeschlagen hätte? Wäre das dann ein Feind von euch.
Und was ist wenn ihr einen eingeschlagenen Kopf habt? Seid ihr dann euer eigener Feind?"

Krakqualntopp sah seinen Gegenüber mit einem merkwürdig zugleich fragendem und wissendem Grinsen an.
Neugierig funkelten seine Augen.


Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.09.2013, 11:49:19
Sie fühlte sich von Brigas herzlicher Art gleich etwas überfordert, aber sie gab sich Mühe, das nicht zu zeigen. Unsicher lächelte sie der Wirtin entgegen, als sie Xerxes streichelte. Als Briga dann erklärte, dass sie Tiere liebte, wurde Simues Lächeln gleich etwas sicherer und freundlicher. "Hallo, ich bin Simue. Das hier ist Xerxes. Und das dort Jonathan." Von einer Beule unterhalb ihres Hemdes, auf der rechten Schulter, kam ein leises Quaken. "Er ist heute etwas schüchtern."

Kurz sah sich Simue den Platz an. Er war weit genug weg von allen anderen Gästen, damit sie sich ungestört mit Briga würde unterhalten können. Dankbar nickte sie der Orkfrau zu und machte es sich gemütlich. Nachdem sie ihr ganzes Gepäck auf dem Boden neben sich platziert hatte, und Xerxes es sich neben ihr auf dem Boden bequem gemacht hat - er legte seinen Schnabel gern unter einen seiner Flügel, wenn er sich hinlegte -, wandte sich die junge Frau wieder der Wirtin zu.

"Vielen Dank. Ich komme gerade von einer anstrengenden Schiffsreise, mit Schiffbruch, Rettung und allem drum und dran. So gut der Koch an Bord auch war, ich würde gerne einmal wieder etwas essen, was aus ganz frischen Zutaten gemacht wurde. Irgendetwas herzhaftes. Eine große Portion. Oh, und ein großes Stück rohes Fleisch für Xerxes, und vielleicht eine kleine Schüssel mit Wasser für Jonathan. Er ist ein bisschen ausgetrocknet."

"Gleiche unter Gleichen", das gefiel Simue. Sie sah sich in der Gaststätte um. Die Gäste waren wirklich sehr gemischt, und es waren einige dabei, die sie vielleicht tatsächlich würde anheuern können. Sie beschloss, Briga einer Prüfung zu unterziehen. Wenn sie Söldner oder Abenteurer anheuern wollte, die auch etwas taugten, und die auch eine längere Zeit bei ihr blieben, würde sie Geld brauchen, mehr, als sie im Moment hatte.

"Ich bräuchte außerdem eine Unterkunft, ich weiß allerdings noch nicht, für wie lange. Könnte ich tageweise bezahlen? Der Raum müsste auf jeden Fall groß genug sein, damit Xerxes und ich Platz haben, uns frei zu bewegen, und ich bräuchte einen Tisch in dem Raum, um zu lesen."

Sie wartete kurz Brigas Reaktion ab, bevor sie ihre letzte Bitte eröffnete. "Außerdem... ich habe etwas bei mir, für das ich keine Verwendung mehr habe, und suche einen Käufer. Es ist ein alchemistischer Trank. Ich möchte aber nicht das Risiko eingehen, das groß öffentlich zu machen, und damit vielleicht die Aufmerksamkeit von Gaunern auf mich ziehen. Könntet ihr euch für mich umhören, wer an so etwas Interesse hat? Bei einem erfolgreichen Verkauf würde ich euch ein Zehntel des Verkaufspreises zukommen lassen."

Es war noch immer seltsam für Simue, so viel zu reden, sich so nach vorne zu bringen und dabei sogar Dinge einzufordern und zu handeln. Aber so allmählich machte sie ihre Sache ganz gut, wie sie fand. Sie zitterte weder, noch brach ihre Stimme, und sie wandte den Blick nicht von Briga ab. Nun ja, jedenfalls nie allzu lange. Man konnte ja nicht alles auf einmal lernen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 15.09.2013, 21:26:54
"Wenn ich einen eingeschlagenen Kopf hätte?" Trovag Tilor lachte laut los bei dem Gedanken, den sein kleiner Tischnachbar formuliert hatte. Dabei floss Bier durch seine Nase. Der Barbar schüttelte seinen Kopf bei der Vorstellung. "Ihr seid ein lustiger Fragensteller, Krakqualntopp." So langsam fand der Zwerg gefallen an dem ungewöhnlichen Mann in seiner Nähe. Er nahm ihn nicht recht ernst, aber er schien kein völliger Blödkopf zu sein.

"Nur Fragen stellen, bringt keine Antworten." Trovag wurde fast ein bisschen ernst bei seinen Worten. "Wenn ihr hier die ganze Zeit sitzt und Fragen stellt, verpasst ihr die Antworten der Welt. Ich werde die Antworten finden und zwar im Dschungel und finden, was von Geburt an meine Suche ist." Der Barbar leerte den Krug und wollte bezahlen, um aufzubrechen. Sein Griff ging nach seinem Rucksack und seiner Waffe.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 16.09.2013, 13:48:32
"Da habt ihr wieder Rech! Das Fragen bringt noch nicht die Antworten. Aber wenn ich gar nicht frage, kann mir ja auch keiner die Antworten geben. Und ihr habt noch nicht geantwortet."
Krakqualntopp nahm erneut einen Schluck aus seinem Krug.
"Mir wäre außerdem nicht bewußt, daß ich hier die ganze Zeit sitzen würde. Ich bin ja grad erst vorhin reingekommen."
Wieder grinste er den Zwerg an.
"Ich habe schon ein wenig von den Antworten der Welt erhalten. Und ich werde noch mehr kriegen. Da bin ich mir sicher. Denn jeder Tag bringt neue Fragen und neue Antworten.
Aber sagt, Trovag, was ist die Suche, von der ihr sprecht? Vielleicht kann ich euch, da ich ja so viele Fragen stelle, dabei helfen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 16.09.2013, 21:32:57
Briga verblieb vorerst bei Simue und ließ die anderen Gäste Gäste sein. Sie wollte jedem Neuankömmling ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit zukommen lassen: Jeder, aber auch wirklich jeder Gast, sei er nun tierisch, menschlich, oder was auch immer, sollte sich hier im Sargavahaus wohlfühlen! Und so setzte sich die feiste Wirtin Simue gegenüber an den Tisch. Sie zeigte sich sehr erfreut darüber die Wegbegleiter der Fremden kennenlernen zu dürfen. Und versuchte es vergeblich einen Blick auf Jonathan zu werfen, der sich noch immer versteckte...

"Nette Namen, nette Tiere - eine nette Fremde seid ihr, Simue - wie schon gesagt, herzlich Willkommen im Sargavahaus! Eure Geschichte, so wenig ich davon bisher weiß, sie hört sich alles andere als gut und gemütlich an. Ich bin quasi schon auf dem Sprung in die Küche, wenn ihr versteht: Und ich gelobe, dass ich nicht zuviel Zeit mit Naschen verbringen werde - unser Koch ist wirklich vorzüglich, musst du wissen!... Ich bringe euch, was ihr wünscht: Aber tut euch einen Gefallen und probiert diesen vorzüglichen Mupute, wirklich, frei aufs Haus, nur zu!"

Sie blickte Simue auffordernd an und hob selbst ein Glas, welches sie aus ihrer Schürze zauberte, füllte es ebenso mit dem Zenjschnaps und hob zum Trinken an: Doch zuvor beantwortete sie die weiteren Fragen ihres neuen Gastes

"Mit einer Unterkunft kann ich auf jeden Fall behilflich sein. Gerne auch ein großes Zimmer - und das man hier tageweise zahlt ist kein Wunder. Wer will schon in diesem verlotterten Drecksloch Eleder lange - ach, was sage: Lernt die Stadt selbst kennen, aber hier im Sargavahaus seid ihr genau richtig! Besser hätte es auch gar nicht treffen können... So betrachtet..."

Sie beugte sich verschwörerisch über die Tischplatte vornüber zu Simue hinüber und senkte ihre Stimme:

"Einen alchemistischen Trank sagt ihr, ja? Wisst ihr denn was seine Kräfte vermögen? Ich würde da schon den ein oder anderen kennen - und an dem Geld bin ich sicherlich auch interessiert: Und doch kann ich deine Sorgen verstehen. Aber eines würde mich noch mehr interessieren, erzählst du mir dann noch ein bisschen was über deinen Schiffbruch und deine Reise, wenn ich dir helfe?!"

Und wie als ergäbe es sich stürzte Briga daraufhin den Mupute hinunter und ließ Simue und ihre tierischen Begleiter alleine am Tisch zurück. Anscheinend sollte Simue sich jetzt überlegen, ob sie diesem Geschäft einstimmte: Was hatte sie schon zu verlieren - und Briga kümmerte sich derweilen ums Essen...

Briga kehrte derweilen zurück an die Theke, orderte in der Küche Simues Bestellung und wand sich den beiden kleinen Herrschaften am Tresen zu, mitleidsheischend zwinkerte sie ihnen zu:

"Ihr wollt schon gehen - seht doch, hört doch: So tief im Gespräch, da bleibt man doch noch ein wenig. Oder wollt ihr wirklich schon zahlen?! Ihr würdet etwas verpassen, ihr würdet etwas verpassen - da bin ich mir sicher!..."

Sie blickte die Beiden an, als ob sie noch eine Bestellung erwartete, oder eine Reaktion, aber scheinbar war ihr Auftritt eher rhetorischer Art gewesen:

"Also bleibt ihr noch ein wenig, schön - dann bis gleich, ja? Ich glaube ich habe da was für euch... Haha!"

Und Briga taumelte schwer beladen mit Simues Bestellung quer durch den Schankraum, stellte das Essen ab, reichte Xerxes das Stück Fleisch - mit einem gewaltigen Fettrand und sogar einem restlichen Stück Knochen versehen und stellte eine kleine Schüssel mit Wasser auf dem Tisch ab, scheinbar in Erwartung endlich einen Blick auf die Kröte werfen zu können:

"Und, habt ihr es euch überlegt?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 16.09.2013, 21:50:08
"Ihr sitzt und wartet auf Antworten. Pah, wieso warten." Trovag verstand den Gnom nicht. Der wollte nur Warten, dass ihm andere Antworten geben. Soviel Passivität sagte dem Barbaren gar nicht zu. Das Schicksal hatte ihn vor langer Zeit erwählt. Es war eindeutig Zeit sich wieder seiner Aufgabe zu zu wenden. Dabei vergass er ganz, dass ihn Krakqualntopp nach seiner Suche gefragt hatte. "Passt auf, dass ihr nicht festwachst an eurem Stuhl und ein Städter werdet. Die Gefahr eines Gasthauses liegt in der Gemütlichkeit. Sie lullt den Krieger ein und lähmt den Abenteurer."

Trovag schwang den Rucksack über seinen Rücken und wollte sich Briga zuwenden, doch die Gastwirtin war schon wieder anderweitig beschäftigt. Sie brachte den Neuankömmlingen Essen. Sie hatte was für mich? Der Zwerg war  irritiert.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 16.09.2013, 22:24:34
Simue stieß, etwas zögerlich, mit der Wirtin an, und das Getränk schien ihr tatsächlich zu schmecken, obwohl es etwas stark für ihren Geschmack war. "Danke, Briga", sagte sie dann höflich.

Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf wollte ihr schon wieder von all den Möglichkeiten erzählen, wie sie hintergangen werden konnte, welche scheußlichen Pläne die Orkfrau haben mochte, welches Gift sich vielleicht in dem Getränk befunden hatte... aber sie verbannte die Stimme, verbannte sie tief in ihrem Inneren. Sie musste lernen, sich zu öffnen. Das war der einzige Weg.

Auf Brigas Frage nach dem Trank nickte Simue. "Er ermöglicht es, unter Wasser zu atmen. Ich denke auch, dass es in einer Stadt wie dieser, mit so vielen Schiffen im Hafen, einen Käufer geben dürfte. Ich bin nur nicht allzu... erfahren in solchen Dingen. Es wäre wirklich toll, wenn ihr mich dabei unterstützen würdet." Dann zögerte sie einen Moment, nachdenklich schauend. "Ich... es gibt ein paar Dinge, die ich lieber noch für mich behalte, aber das meiste kann ich euch erzählen. Es war... ziemlich abenteuerlich. Kapitän Tegerten hat uns gerettet. Er hat mir auch empfohlen, herzukommen."

Vorsichtig holte Simue dann die Kröte unter ihrem Hemd hervor, und setzte sie auf die Schüssel mit Wasser, die Briga für Jonathan gebracht hatte. Das Tier schenkte seiner Umgebung keine große Beachtung, sondern machte es sich kurzerhand in dem Wasser gemütlich, und quakte dann einmal laut.

Xerxes kaute derweil mit glänzenden Augen an dem Fleischstück herum. Immer wieder wechselten seine Blicke zwischen Simue und Briga hin und her - die Orkin hatte mit ihrer "Gabe" offenbar sein Herz erobert, denn nach einer Weile unterbrach er sogar kurz sein Essen, und stupste sie sanft mit seinem Schnabel an, bevor er sich wieder der Mahlzeit zuwandte.

Simue beobachtete sein Verhalten lächelnd, bevor sie weitersprach. "Es ist wichtig, dass ich einen guten Preis für den Trank bekomme, aber ich brauche das Geld auch relativ schnell. Wenn wir das noch heute abend erledigen könnten, das wäre perfekt. Aber erwähnt mich bitte nicht, bevor es unbedingt nötig ist. Ich möchte kein Risiko eingehen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 18.09.2013, 16:18:19
Der Zwerg vor ihm kam Krakqualntopp irgendwie merkwürdig vor.
Trovag schien nicht so recht zu wissen, was er wollte. Gegner suchen oder sein oder eine Antwort auf seine Suche?
Hatte er sich damit nicht schon selbst die Antwort gegeben.
Und ihm selbst vorzuwerfen, nur hier rumzusitzen, obwolh er gerade erst vor kurzer Zeit hier hereingekommen war?
Aber er würde Trovag nicht aufhalten, wenn dieser unbedingt in den Dschungel zurück wollte. Denn auch ihn selbst zog es aus dieser Siedlung fort.
Nichts desto trotz würde er noch etwas bleiben. Die Wirtin hatte ihn neugierig gemacht.
Und ebenfalls noch nicht auf seine Frage geantwortet.
Zu Trovag sagte er zum Abschied: "Geduld kann eine Tugend sein, Trovag. Vielleicht entgehen euch Antworten, wenn ihr nicht ein bisschen warten könnt.
Und macht euch keine Sorgen. Ich werde bestimmt nicht feswachsen. Dafür bin ich viel zu gerne Unterwegs, ..."

Kurz zögerte er.
"...um Antworten zu finden.", fügte er dann lächelnd an.
Krakqualntopp widmete sich wieder seinem Essen und biss ein kleines Stückchen von dem gebratenen Fisch ab.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 18.09.2013, 22:25:01
Briga war geradezu verzückt, von dem kleinen Dimorphoden und kraulte dem Tier, welches sie nun sogar anstupste sanft am Hinterkopf. Aber ihr Blick galt der kleinen Kröte Jonathan, die vor der Wasserschüssel saß und sich an dem kühlen Nass labte. Sie brauchte einen kurzen Moment länger um Simue zu antworten - es war, als ob sie aus einer Art Trance gerissen wurde. Tiere lagen ihr scheinbar sehr am Herzen...

"Verzeiht, Simue - ich verstehe: Ein magisches Gebräu, welches das Atmen unter Wasser ermöglicht. Davon habe ich noch nicht einmal gehört, aber ich kann mir so etwas gut vorstellen. Ich könnte mir vorstellen, na wie schon gesagt, also, wenn ihr mir ein paar Geschichten erzählt. Also gerne, das..."

Sie überlegte noch einen kurze Moment lang und dann beugte sie sich abermals zu Simue hinüber:

"Ich weiß nicht, ob das heute Abend noch etwas wird - aber ihr solltet euer Glück entweder beim Aspis Konsortium versuchen, wobei ich euch da nicht viel helfen könnte. Dargan Etters, der hiesige Führer der Loge ist ein skrupelloser, nun ja, wie will ich das sagen... Es wäre ein schlechter Rat jedenfalls. Hier im Sargavahaus gäbe es einige Händler die ab und an vorbeikommen - ich könnte euch den Trank vorerst abnehmen, bezahlen und ihn später loswerden. Aber ich kann euch nicht den Preis machen, den vielleicht ein fachkundiger Händler zahlt. Ich weiß ja nicht, ob da was dran ist. Oder ihr wartet auf einen dieser Händler, oder ihr probiert es in der Abenteurergesellschaft im Süden - aber da ist viel zwielichtiges Gesindel unterwegs. Da könntet ihr auch einfach gleich die beiden kleinen Herrschaften dort drüben fragen - Fremde, Reisende, ich kenne ihr Ziel nicht: Aber sie scheinen mir wie echte Abenteurer, wenn ihr Ähnliches vorzuhaben scheint?"

Sie blickte sich zu dem Zwerg und dem Gnom um und deutete mit der Hand auf sie:

"Die Beiden dort, soll ich dich bekannt machen?! Ach, weißt du was, ich frage einfach mal, ob sie irgendetwas dergleichen suchen, völlig unverbindlich oder so... Gute Kerle, gute Kerle sage ich dir..."

Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht entschwand sie Simues Tisch und schob sich durch den Gastraum hinüber zur Theke. Dort sah sie Trovag Tilor gerade beim Aufbruch und das Gespräch der beiden Herrschaften schien auch beinahe erstorben:

"Hei ihr Beiden, wer wird denn schon gehen: Ich habe doch gesagt ich habe noch etwas für euch! Ihr seht aus wie echte Männer, wie echte Abenteurer: Und auch wenn ich weiß, dass Zwerge nicht unbedingt die beste Verbindung zu Wasser haben, bei Gnomen, da bin ich mir nicht so sicher - aber, gerade dann: Ich habe zufälligerweise einen magischen Trank im Angebot - ihr müsst wissen, ich betreibe hier ja auch eine Art Leihhaus, beziehungsweise kleineren Krämerladen. Ein Sonderangebot sozusagen..."

Sie senkte die Stimme und beugte sich zu den Beiden hinab, sah sie dann zwinkernd an:

"Einen Trank mit dem man unter Wasser atmen kann - Notsituationen, ihr wisst schon! Na, ist das Nichts?!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 21.09.2013, 02:28:24
Krakqualntopp sah ein wenig verwundert zu Briga auf.
"Aber ich gehe noch gar nicht! Ich genieße den Fisch, Briga!"
Wie um es zu beweisen, biss er erneut ein Stückchen ab und kaute es genüsslich.
"Und Mutter Wasser ist mir nicht fremd. Ich kann schwimmen! Tauchen tut man ja automatisch, wenn man nicht schwimmt, nicht wahr?"
Er grinste die Halborkin an.
"Da könnte es schon mal von Vorteil sein, unter Wasser atmen zu können. Was möchtet ihr denn dafür haben?"
Kurz glitt sein Blick zu der neuangekommenen Frau hinüber. War es Zufall, daß Briga ihnen kurz nach deren Ankunft von etwas erzählt hatte, das sie interessieren könnte. Aber gleich darauf schaute er wieder zu Briga hinauf.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 21.09.2013, 12:41:43
Simue hörte Brigas Ausführungen aufmerksam zu. Alles, was zwielichtig und gefährlich war, wollte sie lieber meiden. Aber die Idee, hier auf einen Händler zu warten, gefiel ihr. Sie musste auch nicht unbedingt den vollen Wert des Tranks haben, er war genug wert, damit sie auch bei einem schlechten Handel noch lange genug mit dem Geld auskommen würde.

Als Briga auf die beiden Männer - ein Gnom und ein Zwerg - hinwies, nickte sie. "Einen Versuch ist es wert. Ansonsten schaut bitte, ob ihr einen geeigneten Händler findet. Ich denke, dass der Trank gute sieben- oder achthundert Goldmünzen wert ist. Ich muss nicht unbedingt den vollen Preis haben, aber es sollte auch nicht allzu weit drunter liegen. Aber denkt dran, je weniger ich bekomme, desto kleiner fällt auch euer Anteil aus."

Als sie fragte, ob sie Simue mit den beiden bekannt machen soll, schüttelte sie zuerst den Kopf. "Nicht sofort. Prüft erst einmal nach, ob sie Interesse und genug Geld haben. Wobei..."

Simue dachte nach. Für ihre Mission wären Abenteurer vermutlich noch besser geeignet als Söldner. Und beide Männer sahen ein wenig... verrückt aus. Um nach Saventh-Yhi zu suchen, musste man das vermutlich sein. Nur nicht zu verrückt, nicht so, dass sie gefährlich für sie werden würden.

"Wenn die Sache mit dem Trank erfolgreich abgeschlossen ist, habe ich vielleicht noch einen anderen Handel vorzuschlagen. Möglicherweise könnten die beiden Männer dabei interessant werden. Aber sagt ihnen dazu bitte noch nichts. Das zweite Thema möchte ich erst genauer mit euch besprechen, und erst, wenn der Handel mit dem Trank abgeschlossen ist."

Simue war selbst überrascht über sich, wie frei heraus sie Briga erzählte. Aber sie hatte ein gutes Gefühl bei der Orkin. Natürlich meldeten sich gleich die Stimmen in ihr, sie solle nicht vertrauen, solle sich auf kein Risiko einlassen... aber sie ignorierte sie. Für den Moment zumindest.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 22.09.2013, 20:15:19
"Natürlich, ihr esst, ich sehe es... Da ist ja fast Nichts mehr dran an dem Fischlein! Haha... Nur keine Sorge - mögt ihr noch einen Nachschlag haben, Krakqualntopp?!"

Sie grinste den kleinen Herrn breit an und fuhrt fort:

"Nun, ich ging davon aus, dass ihr schwimmen könnt: Sonst hätte ich euch so ein Angebot auch nicht gemacht, oder? Ihr habt also Interesse, ja?... Wieviel..."

Plötzlich rumorten einige Gäste im Eingangsbereich des Sargavahauses und wie es der Zufall wollte brach Briga das Gespräch kurzerhand ab, um diese ruhig zu stellen, zu begrüßen und ihnen etwas zu Trinken vorbeizubringen! Dann schlich sie kurzerhand noch bei Simue vorbei und fragte nach einem Preis. Die weiteren Worte der Menschenfrau nahm die Orkin wissbegierig zur Kenntnis, ließ sie aber vorerst ohne Nachfrage gewähren. Sie wollte Krakqualntopp und Trovag Tilor nicht länger warten lassen...

"Nun, Simue - Interesse haben die Herren schon mal, ich werde ihnen ein Angebot unterbreiten..."

Zurück an der Theke stützte sich Briga behäbig mit ihrer etwas zu groß geratenen orkischen Oberweite auf den Tresen vor Trovag und Krakqualntopp und verkündete ihnen, etwas außer Atem:

"Na sagen wir so 750 Goldmünzen die Herren! Ein seltenes Gebräu, wie ihr sicherlich wisst - ihr seht nach Abenteurergesellen aus, ist dem eigentlich so?! Was treibt euch nach Eleder - oder habe ich euch das schon einmal gefragt?!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 22.09.2013, 21:20:57
Ein Trank zum Atmen im Wasser. Der Zwerg schüttelte leicht den Kopf allein bei dem Gedanken daran. Klar Flüsse und Seen gab es einige im Dschungel und Trovag war auch schon mehrfach geschwommen, wobei er das Wasser nicht unbedingt suchte. Aber extra einen Trank zu kaufen, mit dem Mann unter Wasser atmen könnte. Vielleicht sogar sprechen. Echtes Interesse an solch etwas hatte der Barbar nicht und war insofern zufrieden, dass der gerade kennengelernte Gnom, nach dem Gebräu fragte.

Doch den Preis den die Wirtin alsbald nannte, verschlug dem Barbaren doch die Sprache. 750 Gold. Seine Augen weiteten sich ungläubig. Vielleicht hätte er doch nicht, aber bevor er den Gedanken vollenden konnte, sprach Briga weiter.

"Nach Eleder brachte mich die Suche nach Herausforderungen." Trovag sprach die Worte fest. Den die Gefahren des Dschungels sollten ihm helfen sein Ziel zu finden. "Expeditionen sollen sich hier versammeln und in den Dschungel aufbrechen. Das bringt Gold und Gefahren." Die Augen des Barbaren blitzen dabei auf und es war nicht klar, was er lieber suchte: Reichtum oder die Gefahr nicht wieder lebend aus dem Dschungel heraus zu kommen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 23.09.2013, 00:33:59
Karkqualntopp merkte, daß Briga, als sie den Handel anbot, wohl von diesen Glitzerdingern als Gegenleistung sprach, um die die Leute immer so viel Aufhebens machten.
Er holte einen seiner Beutel vom Gürtel und kippte die ganzen klimpernden Metallscheiben vor ihr auf den Tresen.[1]
"Reicht das? Ich kenne mich mit diesen Dingern noch nicht so gut aus."
Eine der Münzen rollte vom Tresen, ohne das Krakqualntopp Anstalten machte sich danach zu bücken.[2]
Während er darauf wartete, daß die Halborkin das Geld zählte, antwortete er.
"Und ja, Briga, ihr habt schon gefragt."
Er sah keine Veranlassung ihr noch mal seine Gründe zu nennen. Sie würde bestimmt noch mal genauer nachfragen, wenn es ihr so wichtig wäre.
 1. ca. 40 gm
 2. Status angepaßt
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 24.09.2013, 20:52:01
"Na da seid ihr hier ja auf jeden Fall richtig, Trovag - sogar genau hier. Ich habe da was für euch, ich habe da... Was bei..."

Briga drehte sich um und konnte gerade noch das Blitzen in Trovag Tilors Augen erkennen, welches sie zwinkernd zur Kenntnis nahm, und starrte hinunter zu dem anderen kleinen Besucher: Krakqualntopp. Dieser schütteete gerade seine Barbestände aus und offenbarte ihr eine geradezu lächerliche Menge an Gold im Verhältnis zu dem, was die Orkdame gefordert hatte. Sie starrte ihn etwas verständnislos an:

"Ihr kennt euch nicht so gut aus damit - na das könnte ich noch verstehen, würde erklären warum das so wenig ist. Ha - aber mal im Ernst Krakqualntopp, werter Gast in meinem, diesem Sargavahause: Wollt ihr mich verschaukeln?! Seid froh, dass ich nicht... Briga, ruhig Blut!"

Die Wirtin mahnte sich selbst sich in Zaum zu halten und hob ihrem Gast sogar die herabgefallenen Münzen auf.[1]

"Packt euer Gold wieder ein Krakqualntopp, so wird das nichts. Verzeiht, das ist wirklich viel zu wenig. Und bezüglich eurer Gründe - stimmt, ich hatte gefragt, ist so viel los hier heute. Da kommt man schon mal durcheinander. Und dennoch: Ich werde euch gleich mal ranrufen - haltet euch bereit, ja? Muss heute wirklich viel Vermittler spielen, reicht jetzt aber auch..."

Trotz aller Höflichkeit wirkte Briga inzwischen etwas aufgebracht. Sie stapfte zu Simue hinüber und gebot ihr den Trank vorerst selbst für 750 Goldmünzen an sich zu nehmen. Zurück von der Kasse der Pfandleihe im hinteren Schankraum überreichte sie Simue einen Beutel mit einem Haufen Platinmünzen.[2]

"Ist das in Ordnung so? Mehr kann ich euch vorerst nicht veräußern dafür müsst ihr wissen. Ich kann nicht mal nachprüfen, ob es wahr ist, was ihr mir über die Wirkung dieses Trankes erzählt habt. Genauso müsst ihr mir jetzt aber vertrauen: Einverstanden?!"

Briga lehnte sich abermals, wie sie es so oft tat, verschwörerisch nach Unten und blickte Simue tief in die Augen. Dann hob sie die Hand und winkte offen sichtbar die beiden kleinen Herrschaften von der Theke an Simues Tisch heran. Sie stellte sich seitan der Tischkante und wartete auf die Beiden:

"Die sind in Ordnung, keine Sorge Simue - und immer dran denken: Alle Gäste sind gleich! Und mit denen hier kann ich eurem Schicksal glaube ich trotzdem auf die Sprünge helfen! Haha, für euer Gold würden sie nämlich alles tun, wenn ihr versteht was ich meine - viel scheinen sie nicht zu haben, auch nicht zu verlieren. Sieht ganz nach Abenteurer aus, wie ihr, wie ihr..."
 1. @ Krakqualntopp: Status bitte re-aktualisieren.
 2. @ Simue: Status bitte aktualisieren: - Trank 'Wasser atmen' + 75 PM
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 26.09.2013, 11:40:21
Der Barbar mochte zwar keine Ahnung von den Preisen magische Gebräue haben, aber zählen, dies vermochte er und so war Trovag gleich klar, dass die wenigen Goldmünzen die Krakqualntop auf den Tisch kippte nicht reichen würden. Eine spöttische Bemerkung lag dem Zwergen schon auf der Zunge, dessen Gesicht ein Grinsen zeigte, aber angesichts seiner eigenen mageren Goldreserven hielt er sich zurück. Etwas, dass ihm schwer fiel. Doch ein Schnaufen entfuhr im durch die Nasenlöcher.

"Die Wirtin scheint etwas im Schilde zu führen. Schon wieder lehnt sie bei der gerade angekommenen Frau", bemerkte der kräftige Zwerg, als er sah, wie Briga Simue einen Beutel überreichte. Als die Halborkin dann noch beide herüber winkte war für Trovag alles klar. Die Frau schien die ehemalige Besitzerin des Gebräus gewesen zu sein und jetzt hatte sie einen Beutel voller Geld. Und er hatte einen langen Hammer. Da käme mancher auf interessante Gedanken, aber erstmal folgte der Barbar der Aufforderung herüber zu kommen. Den Rucksack aufgesetzt die Waffe in der Hand stand er neben der Wirtin und blickte auf Simue, die ihm alsbald vorgestellt wurde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 26.09.2013, 22:08:56
Für Krakqualntopp:

Krakqualntopp folgte Trovags Beispiel und erhob sich ebenfalls geschwind von seinem Stuhl. Die Mahlzeit war so und so beendet: Es war schlichtweg nichts mehr übrig geblieben. Und so steuerte der kleine Herr seiner Kneipengesellschaft Trovag Tilor etwas behäbiger als sonst hinterher. Er füllte sich gut gesättigt und hatte nur seinen letzten Humpen Bier mit hinüber zu der fremden Frau und Briga genommen. Auch er blickte Briga und Simue erwartungsvoll an...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 28.09.2013, 08:38:58
Simue nahm acht der Münzen aus dem Beutel heraus, und gab sie Briga zurück. "Ihr habt euren Anteil vergessen. Und keine Sorge, was ich gesagt habe, stimmt. Ansonsten würde ich kaum ein Zimmer bei euch anmieten wollen", gab sie lächelnd zu Bedenken.

Danach ging alles Schlag auf Schlag. Simue hatte gedacht, dass es wohl etwas dauern würde, bis die Gespräche stattfanden, vielleicht morgen, vielleicht erst in ein paar Tagen... ihr Fluchtinstinkt meldete sich, als Briga die beiden Männer plötzlich an den Tisch holte. Ihr Fluchtinstinkt, die warnenden Stimmen, die Selbstzweifel...

Ihre Gedanken rasten, aber mit viel Mühe schaffte sie es, nichts davon nach außen zu zeigen. Dass sie ohnehin eher schüchtern und ängstlich wirkte, erleichterte die Sache natürlich.

Sie hatte sich selbst ins kalte Wasser geworfen. Briga mochte ungestüm sein, aber letztlich reagierte die Wirtin nur auf Simues Worte. Wie sehr sie sich jetzt einen ihrer früheren Gefährten herbeiwünschte... aber sie war allein. Sie musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Es ging um mehr als nur um sie.

Saventh-Yhi.

Simue steckte sich den letzten Happen ihrer umfassenden Mahlzeit in den Mund (wer sie sah, würde kaum glauben können, dass eine so zierliche Person so viel essen konnte, aber Hunger und der Genuss einer frischen Mahlzeit hatten bei ihre sämtliche Grenzen verschwinden lassen), und sah vorsichtig zu den beiden nahenden Männern auf. Sie lächelte, ebenfalls vorsichtig.

"Hallo, es freut mich, euch kennenzulernen. Ich bin Simue, und das hier" - sie zeigte nacheinander auf den Echsenvogel und den Frosch - "sind Xerxes und Jonathan."

Jetzt bloß keine Unterbrechung. Sie schaffte es, halbwegs selbstsicher zu wirken. Jede Pause war ein Risiko für ihren Gefühlszustand.

"Briga sagte mir, dass ihr Abenteurer seid. Ich würde euch gerne ein Angebot unterbreiten, sofern ihr Interesse an einem bezahlten Abenteuer habt. Ich sage aber gleich dazu, dass es um eine eher ungewöhnliche Geschichte geht, deren Dauer ich im Moment noch nicht einschätzen kann."

Sie sah dem Zwerg in die Augen - er machte ihr von den beiden Männern eindeutig mehr Angst -, dann dem Gnom. "Wenn ihr Interesse habt, dann setzt euch bitte."

Briga warf sie lediglich einen kurzen Blick zu, der ihr zeigen sollte, dass alles in Ordnung war, und dass sie ihr dankbar war für die Vermittlung.

Interessiert sah sie dann wieder zu den beiden Männern. Wie angespannt und nervös sie tatsächlich war, das war ihr nicht anzusehen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 29.09.2013, 11:44:52
Was war das für eine komische kleine Frau, ging es dem Zwergen durch den Kopf, als er sie aus der Nähe betrachtete. Mir ihren klaren blauen Augen und ihrer schmalen Statur wirkte sie fast wie ein ängstliches Kind, aber ihre Begleiter sprachen eine andere Sprache. Trovag Tilor streckte sich vor, um den glitschigen Frosch näher zu betrachten.

Frösche kannte der Barbar ebenso wie Echsen. Die Tiere eigneten sich gut für eine Zwischenmahlzeit, obgleich das Verhältnis von Fleisch zu Knochen und Sehnen in anderen Lebewesen besser war. Doch für eines waren Frösche besonders gut: Man konnte sie aufblasen wie eine Art Luftballon und an junge Zwerge verschenken. Vielleicht ging dies auch mit diesem Frosch. Ein breites Grinsen zeigte sich im Gesicht des Barbaren. Ihm kam eine Idee.

Langsam beugte er sich herunter zu dem Frosch, der anscheinend einen Namen hatte. Welcher darauf hatte er nicht geachtet, dies interessierte ihn nicht wirklich. Fast andächtig betrachtete Trovag den Frosch und plötzlich brach es aus ihm heraus: "BUUUUH!" Ein gellendes Lachen folgte diesem Ausbruch und Trovag war seinen Körper schnell vor und zurück, wodurch der Federschmuck an seinen Ohren wild Hin und Her wirbelte.

Nach einigen Momenten hatte er sich wieder gefangen und blickte nun ernster, wenn auch weiter leicht verschmitzt, die junge Frau an. "Simue, freut mich. Praktisch das ihr euren Zoo immer dabei habt. So verhungert ihr nicht in der Wildnis. Trovag ist mein Name." Er verbeugte sich leicht und setzte sich, wobei er aber seinen Rucksack nicht abnahm und die Waffe weiter in der Hand hielt.

"Ungewöhnlich. Na, das hört sich schon mal gut an. Aber ich sage euch gleich, dass ich wenig Lust habe, noch Tage oder gar Wochen in dieser Stadt zu verbringen oder gar aufs Meer hinaus zu fahren." Einen Moment hielt er inne und erwartete dann fiel ihm ein, dass er eine Frage vergessen hatte: "Wie viel?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 29.09.2013, 13:14:54
Für Krakqualntopp:

Krakqualntopp sah seinen Kneipenkumpanen etwas verdattert an, als dieser versuchte die winzige Kröte auf dem Tisch zu erschrecken und sich dann doch freundlich der fremden Frau zuwandte.

Ein Abenteuer, was will ich dazu sagen... Scheint mir, als ob Briga Recht gehabt hätte... Dieses Sargavahaus hat es in sich - und das Essen war auch alles andere als schlecht...

Doch noch war sich der Gnom nicht sicher - da aber Trovag bereits das Gespräch angenommen hatte setzte sich nun auch Krakqualntopp an den Tisch, murmelte ein 'Dankeschön!' an Briga und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, gespannt wartend, was Simue, wie die Frau anscheinend hieß, nun sagen würde:

"Krakqualntopp mein Name, werte Simue, gänzlich abgeneigt bin ich noch nicht, lasst einmal hören - dafür ist hier allemal Zeit!"

Der Gnom nahm einen gierigen Schluck aus seinem Humpen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 29.09.2013, 13:21:54
"Danke Simue, Danke..."

Nickte Briga der Menschenfrau zu, als diese trotz Brigas eigenem Einkauf ein Entgelt entrichtete. Ohne Zögern steckte die Wirtin die Münzen in ihren Beutel und wartete auf die Ankunft der kleinen Herren. Dann, als das Gespräch zwischen den beiden Abenteurern und Simue schnell in Gang kam wandte sich Briga ab und bediente wieder die anderen Gäste im Sargavahaus:

"Wohlan, ich glaube das schafft ihr alleine - wenn ihr etwas braucht, dann rührt euch einfach. Ich empfehle mich! Ha!"

Briga grinste die neu zusammengewürfelte Gemeinschaft frech an und machte einen kleinen Diener, dann verschwand sie in Richtung Küche...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 29.09.2013, 13:35:22
Jonathan, die Kröte, sah den Zwergen nur mit undeutbaren Augen an. Auch, als der Zwerg "BUUUUH!" rief und anschließend gellend loslachte, reagierte er nicht. Erst einige Sekunden später ließ er ein abfälliges Quaken verlauten.

Nun, für alle anderen war es vermutlich einfach nur ein Quaken. Simue aber war sich sicher, Jonathan gut genug  zu kennen, um so etwas auseinander zu halten.

Die junge Frau warf Trovag einen missmutigen Blick zu, als er über die beiden Tiere sprach. "Xerxes und Jonathan sind Freunde, keine Nahrung. Ich würde jeden, der einem der beiden etwas antun will, eher töten, als zuzulassen, dass meinen Freunden ein Leid geschieht."

Es waren starke Worte, aber trotz der aufkommenden Angst, die sie dabei auch verspürte, fühlte sie es tatsächlich so.

Sie warf einen kurzen, zweifelnden Blick in Richtung Küche, in die Briga verschwunden war, dann wandte sie sich wieder an den Zwerg. "Aufs Meer hinaus wird es nicht gehen. Eher in den Dschungel. Ich kann aber noch nicht genau sagen, wie schnell. Im Idealfall können wir morgen oder übermorgen los, im schlechtesten Fall dauert es ein paar Tage länger. Auf keinen Fall aber Wochen."

"Und was die Bezahlung angeht", sagte sie nach einer kurzen Pause, "gibt es zwei Punkte. Im Gegensatz zu den sonst bei so etwas üblichen Bedingungen erhebe ich keinen vollständigen Anspruch auf die Beute. Was ich für die Aufgabe, die vor mir liegt, benötige, behalte ich ein. Dabei wird es aber, wie ich glaube, vor allem um Schriften und altertümliche Kunst und solche Dinge gehen. Alles andere wird gleichermaßen unter allen Mitgliedern der Gruppe aufgeteilt. Jeder erhält seinen Anteil. Sollte es einmal einen Streitfall geben, entscheidet die Mehrheit."

"Zweitens gibt es die reguläre Bezahlung. Eine Platinmünze pro Person alle zehn Tage. Und wenn wir uns einig werden, gehen wir am Morgen des Aufbruchs zusammen einkaufen, wobei ich bis zu zehn Goldmünzen für die Ausrüstung jedes Einzelnen bezahle."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 29.09.2013, 13:54:49
Für Krakqualntopp:

Der Gnom lauschte den Erzählungen der Menschenfrau umsichtig und genau, ab und an trank er aus seinem Bierhumpen, aber er bemühte sich aufmerksam und interessiert zu wirken. Gänzlich abgeneigt war er dem Angebot und dem Unterfangen nämlich nicht, doch er hielt sich vorerst zurück und überließ Trovag Tilor das Wort - er hatte es ja schließlich schon bei der Begrüßung mehr oder weniger an sich gerissen...

Soso, etwas Gold springt auf jeden Fall raus: Und bei der Planung wird es wohl ein recht langes Unterfangen, alle zehn Tage, verstehe... Ausrüstung einkaufen, immer dieses Gold: Ja, natürlich, ist schon wichtig, aber...

Er blickte auffordernd zu dem Zwergen hinüber, dieser sollte sich ruhig als Erster äußern zu Simues Angebot...

Für Zarishu:

Sie hatte es geschafft, sie hatte das Sargavahaus erreicht. Zahlreiche Leute drängten sich durch die Straßen und Gassen rund um die Tempelstraße und das offensichtliche Fremdenwirtshaus. Angehörige der verschiedensten Völker und zahlreiche Menschen die aussahen wie Fremde, Reisende oder Abenteurer trieben sich hier herum. Zarishu war sich nicht sicher, ob sie hier finden würde, wonach sie suchte. Aber sie würde Torgrams Rat folgen: Über eines allerdings machte sich Zarishu schon Sorgen - und in Gedanken war sie ganz bei ihrem gefallenen Gefährten Darelion - ihre Sicherheit! Einen weiteren Attentäter der Freimänner würde sie in diesem Treiben nie rechtzeitig bemerken. Die Gesichter in der anonymen Menschenmasse um sie herum zogen vorbei wie im Rauschzustand, und es war beinahe unmöglich einen genauen Blick auf Einzelne zu werfen...

Wohlan - das Sargavahaus - hoffentlich ist nicht zuviel los da drin...

Zarishu öffnete die Tür zum Sargavahaus und betrat den Schankraum[1]. Sie blickte sich kurz um und wand sich zum Tresen. Dort hatte sie zwei leere Hocker ausmachen können. Sie schritt durch den - zu ihrer leidlichen Erkenntnis - rappelvollen Schankraum und erblickte ein ebenso gemischtes Bild der Gesellschaft wie draußen vor der Türe. Auch sah sie ein erstaunliches Vogelreptil, welches sie als Dimorphode erkannte. Zwerge, Gnome, Menschen - Frauen und Männer - und dann fiel ihr Blick auf die Orkfrau Briga. Das musste jedenfalls Briga sein, sie gebahr sich wie die Wirtin und stolzierte mit zahlreichen Bierhumpen in den Armen herum. Sie ließ sich am Tresen nieder und winkte die Orkdame zu sich - diese kam sogleich und die Beiden verfielen in ein Gespräch - welches ebenso mit einem Mupute begonnen wurde...
 1. @ all: Bitte absolviert einen Wahrnehmungswurf...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 29.09.2013, 16:44:24
Als Simue begann vom Dschungel zu sprechen, leuchteten Torvags Augen sichtbar auf. Sein Interesse war geweckt, auch wenn sie anscheinend eine unpraktische Einstellung Tieren gegenüber hatte, aber sie war halt ein junges Ding, da konnte der Zwerg nicht so viel erwarten.

Schriften und altertümliche Kunst waren die Interessen dieser Menschin. Keines Dinge, die in den Augen des Barbaren sonderlich spannend wären. Doch gaben sie einen Einblick in die Absichten der Frau. Sie war auf der Suche nach einer Ruine, denn wo sonst konnte man mitten im Dschungel etwas derartiges finden. Ruinen, verfallene Städte, Häuser oder nur Katakomben gab es zahlreiche in den weiten Wäldern. Über manche war auch Trovag schon gestolpert. Doch sie schien entweder nicht genau zu wissen, wo sich der Ort ihrer Suche befand oder er schwer zugänglich, wenn sie eine Platinmünze alle zehn Tage anbot.

"Eine Schatzsucherin seid ihr also. Sucht etwas Altes in der Tiefe des Dschungels und wollt all die Beute, die eure Suche ist für euch behalten und sollte es andere geben, so hätten der kleine Herr und ich Anrecht auf einen Teil davon. Nun das klingt nach wenig und potentiell viel. Wenig, wenn ihr eine alte Bibliothek sucht, die nur vollgestopft ist mit Schriften, die wir zurücktragen dürfen, aber euch Reichtum und Ehre bringen und viel, soweit es sich um eine Schatzkammer handelt, die wenig Kunst, aber viel Gold enthält."

Trovags Interesse war fürs erste geweckt, aber noch schien ihm das alles wenig greifbar und er wusste auch nicht, was ihm die Kundschafter zahlen würden, sollte er deren Expedition begleiten. Da der Fragensteller neben ihm für den Augenblick schwieg, fuhr der Barbar keck fort:

"Eine Münze alle zehn Tage. Ihr wollte weit reisen oder nur langsam vorankommen. Nun von einer Münze alle zehn Tage kann man bei den Gorillavölkern in der Tiefe des Dschungels wenig erwerben, aber es ist glücklicherweise auch so wenig, dass keine Gefahr droht, dass wir dafür überfallen und ausgeraubt werden. Außer jemand möchte uns zum Nachtisch verspeisen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 29.09.2013, 19:32:15
Simue zuckte bei Trovags Hinweis auf Menschenfresser leicht zusammen. Bilder kamen aus ihren Erinnerungen hervor, Bilder, denen sie sich lieber nicht mehr aussetzen wollte. Aber genau deshalb brauchte sie Gefährten.

"Ich suche etwas, ja, aber weder Ruhm noch Reichtum. Sollten wir etwas finden, das Berühmtheit verspricht, habe ich kein besonderes Bedürfnis, die Entdeckung für mich zu beanspruchen. Ich muss nicht berühmt werden, nur meine Aufgabe erledigen und selbst zurecht kommen. Und sollte das, was ich für die Erledigung der Aufgabe beanspruche, nach Abschluss der Aufgabe nicht mehr wichtig sein, können wir auch das gern aufteilen. Nur kann ich euch eben nichts überlassen, was ich brauche, um den Grund meiner Reise zu erfüllen. Das versteht ihr doch?"

Sie tätschelte Xerxes leicht, der mit vollem Bauch nun langsam eindöste. "Ich will insgesamt vier Begleiter. Alles, was wir finden, würde also durch fünf geteilt. Über die eigentliche Bezahlung können wir durchaus noch verhandeln, aber dann müsst ihr mich überzeugen, dass ihr euch den höheren Preis auch verdient."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 04.10.2013, 21:46:30
Das Zucken Simues blieb dem Zwergen nicht verborgen. Diese Frau schien einige Erfahrungen gemacht zu haben, die ihre Ruhe noch heute erschütterten. Vielleicht war sie aber auch einfach ein Feigling. Trovag Tilor zuckte mit den Schultern. Wer konnte noch furchtloser sein als der Barbar selbst. Niemand, so jedenfalls die Selbstüberschätzung desselbigen.

"Pah, Ruhm." Trovag drehte den Kopf bereits zur Seite um auszuspucken, aber er besann sich dann doch eines Besseren. Ein wenig Bekanntheit gegenüber wäre er sicherlich nicht abgeneigt und so mancher seiner Brüder, besonders die jenigen, die sich als einfache Wegweiser gegenüber anderen verdingten, würden sicher noch Jahrzehnte von seinen Taten zu hören bekommen, aber prinzipiell interessierten den Zwergen Berühmtheit wenig.

"Aufgabe, ständig redet ihr von eurer Aufgabe. Redet dieses redet jenes, redet herum, aber kommt nicht auf den Punkt." Irgendwie lief der Morgen in dieser Schänke nicht nach dem Geschmack des Barbaren. Ein kleiner Zeitgenosse stellte nur Fragen und diese Frau redete, ohne zur Sache zu kommen. Irgendwie waren sich Krakqualntopp und diese Frau ähnlicher als ihnen beiden bewusst war. Aber Trovag hatte keine Interesse an solchen Gedanken. Langsam könnte wirklich mal mal jemand hier auf den Punkt oder zur Sache oder zu Irgendetwas kommen. Denn immer noch war der Zwerg in der Stadt. Eine Tatsache, die ihm mal wieder bewusst wurde, obgleich die Anzahl der Tiere um ihn herum bzw. besser vor seiner Nase mit Zweien schon größer geworden war, als vor einer Weile.
Die Gedanken des Zwergen streiften ab. Eine Entwicklung, die ihn noch mehr nervte, als diese neuen Unbekannten, die er an diesem Morgen getroffen hatte.

"Euch überzeugen. Seht ihr nicht die Federn an meinen Ohren und die Zähne an meiner Kette? Ihr wart wohl noch nie in den Tiefen, dass ihr die Monster nicht erkennt, denen ich eigenhändig die Zähne aus den stinkenden Mündern herausgerissen habe." Okay, dass er den Tieren vorher den Schädel eingeschlagen hatte, ergab sich von selber. Dies musste Trovag nun wirklich nicht erwähnen. Vielleicht war auch eines jener Säbelzahntiger oder Dinosaurierwesen schon Tod gewesen, aber wirklich nur eines. Aber das diese Frau hier seine Kraft und Furchtlosigkeit in Frage stellte war ja ungehörig und fast ein Grund einen Humpen Bier auszutrinken.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 04.10.2013, 23:23:56
Für Krakqualntopp:

Noch immer lauschte der Gnom aufmerksam der Diskussion zwischen Trovag und Simue - inzwischen hatte er seinen Humpen Bier auch ausgetrunken. Er erhob sich von seinem Platz, schlug etwas unsanft mit der Hand auf den Tisch und lächelte die Beiden an:

"Nun ist ja gut: Wir werden sehen, was hier geschieht oder auch nicht. Schlecht finde ich das Angebot jedenfalls nicht. Ich werde darüber nachdenken - und auch ihr, Trovag, solltet das tun, findet ihr nicht? Lasst uns doch einfach Morgen früh nochmal hier treffen. Und dann werden wir dir unsere Entscheidung mitteilen Simue: Bis dahin gehen wir getrennte Wege, einverstanden?!"

Der Gnom sah die Menschenfrau mit beschwörendem Blick an und drehte sich dann schmunzelnd um, ohne auf eine Antwort zu warten. Er ging hinüber zum Tresen und beglich seine Rechnung bei Briga[1] dann schritt er mit einem Abschiedswort an Trovag und Simue vorbei und machte sich daran das Sargavahaus zu verlassen. Er würde sich die Teilnahme an was für einer Expedition auch immer gründlich überlegen - aber jetzt würde er sich Eleder vorknöpfen!
 1. @ Krakqualntopp: Bitte 2 Silbermünzen abstreichen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 04.10.2013, 23:28:36
Nun war die bunt zusammengewürfelte Truppe, die Briga im Sargavahaus zusammengebracht hatte sich zwar weder einig, noch war sie eins. Aber sie hatten ein Angebot von Simue unterbreitet bekommen, eines, das es durchaus wert war, überdacht zu werden! Es war an Krakqualntopp zurückzukehren und sich zu der Expedition zu bekehren - an Trovag Tilor weiter mit Simue zu diskutieren und einen höheren Preis herauszuschinden - und an Simue sich weiter im Schankraum zu vergnügen, oder aber die Abschriften von Yarzoth zu entziffern!...

Der Tag würde schnell vergehen - und die Zeit einer Entscheidung für alle Gefährten schnell heranrücken...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 05.10.2013, 12:36:59
Simue nickte. "Ich komme deshalb nicht auf den Punkt, weil ich euch die Details nicht verraten werde, bevor wir uns nicht grundsätzlich einig sind." Dann betrachtete sie den "Schmuck" des kriegerischen Mannes vor ihr. "Das ist ein guter Anfang, denn ich gehe fest davon aus, dass wir es mit Monstern zu tun bekommen. Aber deshalb ist die Bezahlung auch jetzt schon durchaus angemessen. Ich glaube euch, dass ihr ein guter Krieger seid, aber wie gut, das kann ich nur an eurem Aussehen nicht erkennen. Außerdem gehört mehr dazu als reine Kampfkraft. Könnt ihr euch auch zurückhalten, wenn ich es euch sage? Könnt ihr, wenn es nötig ist, euch auf die Verteidigung statt auf den Angriff konzentrieren? Steht ihr mir auch zur Seite, wenn euer eigenes Leben in Gefahr ist? Denkt darüber nach. Das sind  die Dinge, durch die ihr mich überzeugen könnt, euch mehr zu bieten."

Der anschließende Vorschlag des Gnoms kam der jungen Beschwörerin sehr entgegen. "Einverstanden. Morgen zum Frühstück sehen wir uns hier wieder, wenn ihr Interesse habt."

Damit stand auch Simue auf, nahm Jonathan und ihre Ausrüstung an sich, und weckte Xerxes auf. So ging sie zu Briga, um sich ihren Zimmerschlüssel zu holen. "Danke nochmal. Ich glaube, das könnte passen. Aber ich suche noch zwei weitere. Nicht unbedingt nur Krieger", erklärte Simue, nicht darauf achtend, wer ihr zuhörte. Sie wurde allmählich sicherer, und vielleicht hörte ja ein möglicher Kandidat mit.

Nachdem sie sich von Briga verabschiedet hatte, ging sie auf ihr Zimmer. Sie musste sich jetzt erst einmal um die Schriften kümmern. Und vielleicht würde sie noch Zeit finden, einige Dinge einzukaufen - aber notfalls konnte sie das auch morgen machen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 06.10.2013, 22:00:38
"Sehr schön, das freut mich, das freut mich! Zahltag ist dann wie ausgemacht erst Morgen Simue, ja? Ich schreibs mit auf...",

plauderte Briga munter zurück, als Simue sich mit ihren tierischen Begleitern auf den Weg in ihr Zimmer machte. Einfach eingerichtet, aber im Gegensatz zu den Nächten auf der Schmugglerinsel, und auf dem Schiff von Kapitän Tegerten immer noch ein meilenweiter Unterschied! Das Bett bot einen angenehm warmen und ruhigen Schlafplatz an, die Ausstattung des Zimmers reichlich Platz und Stauraum. Hier konnte man etwas am Tische arbeiten, sich einfach ausruhen, oder aber auch gut und gerne den ganzen Tag verbringen. Doch Simue zog es auch nochmal hinaus in die Gassen und Straßen von Eleder: Ein kleiner Einkaufsbummel leerte ihren Münzbeutel und füllte ihre Taschen - doch am Abend stand das Entschlüsseln von Yarzoths Aufzeichnungen im Vordergrund: Und Simue sowie ihre Begleiter waren durchaus erfolgreich![1]...

Bis spät in die Nacht hinein arbeitete sie an der Übersetzung und ging so spät, aber wissend zu Bett...

Krakqualntopp hatte seinen restlichen Tag ebenso dazu genutzt sich weiter in Eleder umzusehen. Einem Händler allerdings hatte er vorerst nichts abgekauft - noch wusste er nicht, wohin in sein Schicksal verschlagen würde. Und sollte er sich dazu entscheiden mit Simue zu reisen - auf irgendeine Expedition ins Innere Mwangis aufzubrechen - dann würde er sich vorher sicherlich nochmal mit Ausrüstung eindecken können...

Sein Tag verlief relativ ereignislos und eine seltsame Aufbruchsstimmung und Unruhe bewahrten in vor zu viel Umtriebigkeit und Stress. Er mied den Besuch irgendwelcher Logen und Tempel und besann sich stattdessen auf das Studium des typischen Eleder Stadtmenschen: Und er war sich sicher, dass diese Stadt nichts für ihn war - er würde sie verlassen, schnell...

Abends kehrte auch er in das Sargavahaus zurück und bestellte sich bei Briga ein Zimmer - er bettete sich zur Ruhe und schlief bald ein: Expedition, oder nicht, die Träume rissen ihn dahin...

Der letzte Verbliebene der neu zusammengewürfelten Gemeinschaft, Trovag Tilor, beglich seine Rechnung bei Briga[2] und begab sich ebenso auf eine nachmittägliche Reise durch das gesellige Eleder. Er sah sich die Hafenviertel an und kundschaftete das Stadtbild für sich aus - er hatte einen ziemlich genauen Überblick von dieser großen Menschenstadt bekommen, sollte er in den nächsten Tagen noch etwas benötigten, er wüsste nun, wo er es finden würde. Auch er mied jedwege Versammlung und sinnierte nach, ob er nun das Angebot dieser Simue annehmen sollte, oder nicht. Wie die anderen auch fand er sich des Abends im Sargavahaus ein und bestellte sich ein Zimmer...

Zarishu, die Fremde welche sich am Tresen mit Briga unterhalten hatte: Sie verließ das Sargavahaus nach einigen Stunden wieder und machte sich auf in Richtung Hafenviertel, doch keiner der Gefährten traf diese Frau auf seiner Reise durch Eleder...

Der Tag in Eleder verging wie im Fluge und die Nacht hielt Einzug, der rabenschwarze Himmel und ein prasselnder Regen kündeten von einem Wetterumschwung in den nächsten Tagen. Doch der Schlaf der Gefährten war tief und ruhig, trotz alledem...

Am nächsten Morgen versammelte man sich zum Frühstück im halbwegs leeren Schankraum des Sargavahauses: Briga kam vorbei und nahm die Bestellung auf - nun war es Zeit für eine Entscheidung...
 1. @ Simue: Siehe PM, bitte Würfelwurf (Geographie) absolvieren...
 2. @Trovag Tilor: Bitte 2 Silbermünzen abstreichen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 08.10.2013, 02:03:33
Mit Wehmut dachte Krakqualntopp an den gestrigen Tag, den er größtenteils nahe des Meeres verbracht hatte. Irgendwie hatte er eine Verbundenheit mit dem Wind und den Wellen verspürt, die unermüdlich an die Küste brandeten.
Auch er selbst war unermüdlich unterwegs. Nirgends lange verweilend. Er wußte noch immer nicht, warum er auf dieser Welt war. Ob er eine Aufgabe hatte. Aber bisher genügte es ihm auch einfach zu sein. Irgendwann, da war er sich sicher, würde sich zeigen, ob seine Anwesenheit einen Grund hatte.
Bis dahin würde er hingehen, wohin es ihn trieb.
Wie zum Beispiel zu dieser merkwürdigen Frau von gestern.
Eigentlich hatte er sich schon entschieden, sie zu begleiten. Aber nicht wegen des angebotenen Glitzerkrams, dem hier anscheinend so viele hinterher jagten. Was brachte ihm das Zeug schon im Urwald? Man konnte es nicht essen. Höchstens als Köder für neugierige Tiere benutzen, die man dann fangen und essen konnte.
Er hatte gestern gesehen, was die Glitzerdinger aus den Leuten machten. Mehr als einmal hatte sich die rote Stimme geäußert und ihn beinahe dazu gebracht, den roten Tanz zu tanzen, nur weil irgendwelche Typen meinten, sich wegen der Münzen streiten zu müssen.
Nein, die Stadt war nichts für ihn. Hier würde die rote Stimme oft zum Vorschein kommen. Und irgendwann würde er ihr nachgeben und tanzen.
Soviel hatte er schon gelernt, daß es Städter nicht gerne sahen, wenn er den roten Tanz in ihren Siedlungen tanzte.
Er nahm seine wenigen Habseligkeiten und machte sich auf den Weg nach unten. Gut geschlafen hatte er nicht wirklich. Diese Betten waren ebenfalls nichts für ihn. Er bevorzugte Erde oder eine Astgabel als Schlafplatz, nicht irgend ein mit was auch immer gefülltes Stück Stoff.
Bei Briga bestellte er ein einfaches Frühstück und wartete gespannt, wer sich noch zeigen würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 08.10.2013, 12:04:48
Die Geräusche irritierten Trovag Tilor am Morgen. Während im dichten Wald ständig ein Piepen und Schreien, ein Fauchen oder Zischen zu hören war und bei völliger Stille Gefahr drohte, waren die Stimmen der Stadt anderes. Des Abends krakelten noch einzelne Betrunkene auf dem Weg nach Hause und seit dem Sonnenaufgang krachten Kochtöpfe aufeinander, eilten Menschen und andere Völker durch die Straßen und riefen die ersten nach diesem und jenem. Nur Tierstimmen waren keine zu hören und auch der Wind und die Sonnenstrahlen fehlten dem Zwergen, als er sich auf dem Weg zum Frühstück machten.
Statt auf dem Bett hatte er einfach auf einem Tuch auf den Bodenbrettern des Zimmers geschlafen. Am liebsten aber hatte er Erde unter seinem Körper und spürte so die Verbindung zur Welt um sich und dieser seiner Ahnen. Ein lautes Gähnen entfuhr dem Barbaren als er sich zu Krakqualntopp an den Tisch setzte. Dann zog er mit seiner Nase die Gerüche der Küche ein und bestellte etwas zu essen.
Ansonsten schwieg er.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 08.10.2013, 21:28:45
Simue hatte lange mit Ishaia an den Texten gearbeitet, bis sie endlich eine konkrete Spur gefunden hatten. Sie hatten eine erste Wegbeschreibung - was ihr fehlte,war geographisches Wissen. Sie hatte zwar noch immer keine wirkliche Erinnerung an ihre Vergangenheit, aber sie wusste, dass sie sich mit Geographie nie beschäftigt hatte. Am besten war vermutlich, einen Gelehrten dafür zu bezahlen. Gleich nach dem Frühstück würde sie so jemanden aufsuchen, und wenn sie anschließend eine schlagkräftige Truppe zusammen hatte, konnte es losgehen.

Bei dem Gedanken pochte ihr Herz wie wild. Sie, die mit Mühe den Angstschweiß unterdrücken konnte, wenn sie mit Fremden sprach, sollte eine Expedition ins Herz des Dschungels anführen, um es mit gefährlichen Monstern und Zura-Dienern aufzunehmen. Es war Irsinn, und ein Teil von ihr rechnete fest damit, katastrophal zu scheitern. Das Problem war, sie sah keinen anderen Weg. Sie hatte, trotz allem Unbehagen, zuletzt noch auf Kaspian gehofft, doch wie zuvor schon, war er einfach verschwunden. Scheinbar war sie die einzige, die bereit und in der Lage war, sich dem Schrecken zu stellen. Es war absurd, es machte ihr Angst, aber es gab keine Alternative. Auch, wenn sie nicht stark war, musste sie nach außen so wirken.

Mit diesen Gedanken ging sie nach unten. Ishaia war verschwunden, nachdem sie eingeschlafen war, und Xerxes und Jonathan ließ sie für den Moment auf dem Zimmer. Unten angekommen, begrüßte sie Briga, bestellte ihr Frühstück, und sah sich dann um. Die beiden Männer von gestern waren wieder da, und saßen sogar zusammen am Tisch. Das war ein gutes Zeichen. Sie sah sich noch einmal zu Briga um.

"Habt ihr noch jemanden auftreiben können? Falls ja, könnt ihr ihn oder sie gern zu mir schicken."

Nachdem sie Brigas Antwort erhalten hatte, dankte sie der Wirtin für ihre Mühe, und ging dann zum Tisch der beiden Krieger.

"Guten Morgen. Darf ich mich dazu setzen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 09.10.2013, 11:58:06
Krakqualntopp schaute nur lächelnd auf als sich der Zwerg an den Tisch setzte.
Auch er hatte nicht viel zu sagen, sondern beschäftigte sich mit dem Frühstück. Außerdem hatte ihm Trovag gestern auf so manche Frage keine Antwort gegeben, weswegen er heute erst mal keine neuen stellte.
Als dann Simue an den Tisch kam, fühlte er sich aber verpflichtet zu antworten.
"Guten Morgen, Simue. Natürlich dürft ihr euch setzen. Schließlich sind wir wegen euch hier, nicht wahr?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 09.10.2013, 12:32:32
"Setzt euch", unterstützte Trovag Tilor die einladenden Worte des Gnoms, wobei er natürlich trotz des kauenden Mundes sprach und die wenigen Essensbestandteile, die seinen Mund beim Sprechen verlassen hatten mit seinen Fingern wieder hineinbeförderte. Ein Austausch von ein paar Worten waren für den Barbaren kein Grund, das Hinunterschlingen des Essens zu unterbrechen oder gar einzustellen. Für die anderen war es nur gut, dass er nicht fragte, wo sich die tierischen Begleiter Simues befanden und so vielleicht noch weitere Lebensmittel den Weg aus seinem Mund auf Kleidungsstücke oder die Gesichter der beiden anderen finden konnten.

Dann schluckte der Zwerg, griff mit seiner rechten Hand nach etwas Speck, dass sich noch auf seinem Teller befand und schaute Simue an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 09.10.2013, 20:05:33
Simue lächelte. Ein weiteres gutes Zeichen. "Danke schön."

Einen Moment später kam Briga mit ihrem Frühstück, und die junge Frau nahm die diesmal nicht ganz so übergroße Mahlzeit dankend entgegen. Als die Wirtin fort war, sah sie die beiden Männer interessiert an. Ihre Nervosität versuchte sie dabei so gut es ging zu verbergen, doch war ihre Stimme vielleicht etwas leiser, als es bei einer angehenden Anführerin hätte sein sollen.

"Habt ihr euch mein Angebot überlegt? Ich kann so viel verraten, dass ich nach den Überresten einer alten Stadt im Dschungel suche."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.10.2013, 23:24:37
Briga hatte das bestellte Frühstück an den Tisch der drei Gefährten gebracht und wünschte allerseits einen guten Morgen. Die Orkdame sah reichlich übernächtigt aus und die Augenringe waren trotz ihrer Hautfarbe deutlich zu erkennen, oder gerade deswegen? Aber freundlich und gut gelaunt war sie trotzdem:

"Ich muss euch leider enttäuschen, Simue - mir sind gestern Nacht noch allerlei Leute an den Tresen gekommen, aber keiner und keine, die ich an eurer Seite gesehen habe. Ihr habt doch jetzt schon mal zwei Gefährten, oder?!"

Sie lächelte die kleinen Herrschaften an und zog schon wieder von dannen, um die anderen Gäste im Sargavahaus zu bedienen. Das Gespräch konnte ungestört fortgesetzt werden...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 14.10.2013, 13:06:18
Krakqualntopp knabberte wieder nur an seinem Essen. Anscheinend genoß er er jeden kleinen Bissen.
"Eigentlich mußte ich gar nicht so viel nachdenken. Dieser Ort gefällt mir nicht besonders, auch weil er nicht erfüllt, was man mir gesagt hat. Ich bin gerne wieder im Wald. Je eher, desto besser.
Und wenn die Winde mich mit euch tragen, so sei es.
Die Belohnung könnt ihr euch übrigens in meinem Fall sparen. Dieses Glitzerzeug interessiert mich nicht so sehr.
Wenn wir allerdings etwas anderes Hübsches finden, möchte ich das vielleicht, wenn niemand was dagegen hat."

Er nahm einen Schluck von seinem Getränk, einen erneuten Bissen und lehnte sich zufrieden kauend in seinem Stuhl zurück.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 14.10.2013, 14:21:23
Die Überreste einer alten Stadt. Pah, die Frau wollte Trovag wohl für doof verkaufen. Natürlich suchte sich nicht nach der Höhle eines Bären oder einem Tempel im Sumpf. Je länger Trovag die Frau betrachtete, desto mehr bekam er den Eindruck, dass sie bisher wenig Zeit im Dschungel verbracht hatte. Sie war wohl ein Stadtkind. Aber wieso dann diese Tiere an ihrer Seite? Solche Unstimmigkeiten mit den kruden Theorien des Barbaren, störten diesen nur wenig.

Diesmal störte der Gnom mit einem ganzen Schwall an Worten die Gedanken des wilden Zwergen. Und es war sogar nur eine halbe Frage dabei. Trovag wurde immer verwirrter.

Er schluckte, nahm die Hand empor, ballte sie zur Faust und schlug auf den Tisch. "Na dann ist ja alles klar. Wann geht's los?" Zufriedenheit stand in seinem Gesicht. Er war dabei auch, wenn er dies nicht explizit sagte, denn offensichtliche Dinge sprachen wirklich nur Städter aus. Wer im Dschungel überleben wollte, achtete auf alle Signale.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.10.2013, 20:55:39
Überrascht sah Simue den Gnom an, nickte dann aber zögerlich. "Vorausgesetzt, Ihr akzeptiert und respektiert mich auch ohne Bezahlung als Anführerin, seid loyal und folgt meinen Anweisungen, bin ich einverstanden."

Folgt meinen Anweisungen... Sie hätte nicht gedacht, dass sie so etwas sagen würde. Einfordern würde. Aber es war notwendig.

Dann schlug der Zwerg auf den Tisch, und wollte sozusagen gleich aufbrechen. Simue lächelte. Ein Mann der Tat, so viel war klar. Schwer zu kontrollieren vielleicht, aber er schien kein schlechtes Herz zu haben. "Ich suche noch zwei weitere Gefährten. Je schneller ich jemanden finde, der geeignet ist, desto schneller brechen wir auf. Ich hoffe auf morgen früh."

Dann kam ihr ein Gedanke. "Wenn ihr jemandem begegnet, der passen könnte, könnt ihr ihn oder sie gern zu mir schicken. Es sollten aber nicht unbedingt Krieger sein. Wir werden noch andere Fähigkeiten brauchen, wenn wir zum Ziel kommen wollen."
Das letzte Urteil über geeignet oder ungeeignet würde sie immer noch selbst fällen, aber wenn einer von den beiden jemanden bringen würde, dann wäre derjenige auf jeden Fall schon geeignet für den Gruppenzusammenhalt.

Sie war überrascht über sich selbst. Aber sie machte ihre Sache gar nicht so schlecht.

Schlecht. Du bist schlecht. Red dir nicht ein...

Sie schlug die Tür in ihrem Geist zu. Sie fühlte sich gut, sie fühlte, trotz aller Nervosität, eine gewisse Selbstsicherheit, von der sie nie gedacht hätte, dass sie so etwas einmal empfinden würde. Sie war nicht bereit, sich von der Stimme in ihr wieder herabziehen zu lassen, herabziehen in die Dunkelheit ihres eigenen Geistes.

Sie aß die letzten Bissen ihres Frühstücks, und sah dann zu Trovag. "Das würde jedenfalls helfen, schneller loszukommen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 14.10.2013, 22:09:08
Es war also beschlossene Sache, man würde gemeinsame Wege gehen. Neben Simue gehörten nun auch Trovag Tilor und Krakqualntopp dem Tross der Expedition an. Doch wohin genau und warum - das wusste noch keiner so recht und auch ihr Tagwerk würde nicht aus einem langen Fußmarsch bestehen. Man beschloss, dass das Frühstück nun beendet war und bezahlte bei Briga die erste Rate für die Nacht und für das Essen.[1] Danach schulterten die neu gefundenen Gefährten gemeinsam die Rucksäcke und begaben sich hinaus auf die Straßen von Eleder....

Zahlreiche Wege standen ihnen nun offen, sie kannten die Stadt, sie wussten wo die Archive waren, wie sie zum Hafen kamen - wo sie die Obrigkeiten der Stadt und wo die Tore der Diomarmauer finden konnten. Jeder Weg stand bereit und musste nur noch gegangen werden...

Das Sargavahaus lag hinter ihnen und die Suche nach neuen Gefährten und der womöglich letzte Ausrüstungskauf vor der Expedition standen an...
 1. @ all: Bitte jeder 1 SM und 4 KM abstreichen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 15.10.2013, 22:37:12
Simue sah zu den beiden Männern. Nun war es also soweit, sie hatte eine erste kleine Gruppe zusammen. Es war wichtig, sich der Loyalität der beiden Männer zu versichern, auch wenn sie noch keine Ahnung hatte, wie. Sie hatte das eigentlich mit Geld machen wollen, auch wenn sich das nicht ganz richtig angefühlt hatte. Krakqualntopp aber hatte die Belohnung sogar abgelehnt. Wie sollte sie ihn nun ernsthaft an sich binden? Sie hatte doch keine Erfahrung mit so etwas...

Heute abend würde sie sich mit Ishaia beraten. Aber bis dahin würde sie warten müssen, improvisieren müssen. Sie versuchte es mit einem kleinen Vorstoß.

"Also... ich muss noch einen Gelehrten aufsuchen, und ich würde euch bitten, die Zeit zu nutzen, um die Augen nach weiteren Gefährten auf zu halten. Am besten Leute mit Fähigkeiten, die die euren ergänzen. Ein Heiler vielleicht, oder jemand, der etwas von Heimlichkeit oder Fallenkunde versteht. Achtet aber auch darauf, dass der- oder diejenige euch persönlich zusagt. Ich will später keinen Streit in der Gruppe, weil sich irgendwer unsympathisch ist."

Sie zögerte. Hatte sie jetzt zu viel gesagt? Hätte sie nicht ganz so offen reden und vielleicht subtiler sein sollen? Sie drängte, mühsam, den Gedanken beiseite. Jetzt war es ohnehin nicht mehr zu ändern.

"Aber vorher schlage ich vor, dass wir noch einkaufen gehen. Braucht ihr noch irgendetwas für die Reise? Nahrungsvorräte zum Beispiel, eine Decke oder irgendwas anderes?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 16.10.2013, 15:17:35
Krakqualntopp konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.
"Ich sehe vielleicht nicht so aus, Simue. Aber das Leben ist mir so nahe wie der Tod. Ich verstehe mich auf die Heilkunde und kann sogar einige Zauber wirken, die bei der Heilung helfen. Ob es aureicht, werden Wind und Wasser zeigen.
Aber wenn ihr es wünscht, gehe ich mal schauen, was mir der Meeresbrise so vor die Füße weht. Denn ich bin eigentlich nicht wählerisch und komme von meiner Seite aus jedenfalls mit jedem aus."

Kurz kramte er dann in seinem Rücksack.
"Eigenlich brauch ich nichts mehr. Der Wald gibt alles, was man braucht."
Neugierig schaute er den Zwerg neben sich an.
"Braucht ihr noch was Trovag?
Und wollen wir gemeinsam oder alleine nach anderen Leuten suchen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 18.10.2013, 15:29:00
Wie? Trovag sollte Leute suchen für eine Expedition dieser Frau. Für den Zwergen war dies eine überaus merkwürdige Vorstellung. Nachher forderte Simue ihn noch, auf ihr den Rucksack hinterher zu tragen. Ein tiefes Runzeln erschien auf der Stirn des Barbaren. Und dann wollte diese Frau, dass er sich eine Decke kaufte. War er denn ein verweichlichter Mensch, der frierte. Pah. Fast hätte er ausgespuckt bei der Vorstellung.

Doch da der Gnom neben ihm in ein leises Lachen verfiel schaute Trovag Tilor stattdessen Krakqualntopp an. Als der auch noch die Idee Simues unterstütze war Trovag baff.

Trotzig antwortete der Barbar Simue mit wenigen Worten: "Pah, eine Decke, wer glaubt ihr den ihr vor euch habt."

"Dann lasst uns gehen und nach dem Wind an euren Füßen suchen", sprach der Zwerg zum Gnom und erhob sich.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 20.10.2013, 01:25:11
Krakqualntopp sah Trovag belustigt an.
"Aber der Wind ist doch immer da, sobald ich losgehe, Trovag. Da muß ich nicht viel suchen.
Viel wichtiger ist, was Wind und Wellen an mein Sein, zu meinem Körper schicken."

Kurz wendete er sich noch der Menschenfrau zu.
"Nun, Simue, anscheinend brauchen Trovag und ich nichts, aber das kann sich ja ändern, wenn wir eine weitere Person aufgetrieben haben.
Also laßt uns mit dem Einkaufen warten, ja? Wir treffen uns dann gegen Mittag wieder hier? Oder eher gegen Abend?"

Kaum hatte Simue geantwortet, machte sich Krakqualntopp dann auch schon auf den Weg, ziemlich sicher, daß der Zwerg ihm folgen würde.
Neugierig betrachtete er jede Person, die ihm über den Weg lief, während er sich durch die Stadt treiben ließ.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 28.10.2013, 23:11:05
Man hatte sich schnell geeinigt und peilte eher den frühen Abend im Sargavahaus an, denn den Mittag. Simue wusste, dass es doch einige Zeit brauchen würde, um mit dem Gelehrten gemeinsam die Informationen zu erschließen, welche sie noch benötigte: Aber sie wusste was sie suchte und so wurde sie auch schnell fündig. Während der andere Teil der neuen Gemeinschaft sich auf die Suche nach weiteren Gruppenmitgliedern begab: Der Tag verging wie im Fluge...

Es war bereits später Nachmittag als Simue mit dem Gelehrten Wegekundigen in einer der zahlreichen Bibliotheken Eleders zusammensaß und sich über die Abschriften und die Informationen unterhielt, die sie letzte Nacht angefertigt hatte. Der Gelehrte war beeindruckt, auch wenn die junge Frau ihm sicherlich nicht alle Details erzählte. Weise sah er sie an und grinste ihr beinahe zahnlos entgegen:

"Nun werte Frau, ihr habt Einiges erzählt und sicherlich noch viel mehr Wissen, als es mir zu erfahren gebührt: Was genau ist euer Anliegen - sagt, wie kann ich euch helfen?!"

Krakqualntopp und Trovag Tilor währendessen waren im Hafenviertel unterwegs gewesen und hatten das ihnen gar nicht so geheure Element des Wassers beobachtet: Sowie, was der wesentlich interessantere Teil war, die an- und abreisenden Persona im Hafenviertel. Nördlich von ihnen lagen die Fischerdocks und direkt vor ihrer Nase herrschte reger Reiseverkehr: Doch genaues Fokusieren war nicht wirklich möglich - man musste sich schon sehr anstrengen...[1]
 1. @ Beide: Bitte Wahrnehmungswürfe absolvieren...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 30.10.2013, 11:25:02
Krakqualntopp genoss die frische Briese, die vom Meer in die Stadt wehte und den unangenehmen Geruch forttrug.
Er schloss immer wieder kurz die Augen, um den Wellen zu lauschen, die an die Kaimauer schlugen.
In diesen Momenten verstummte die rote Stimme vollständig, was ihm Erleichterung verschaffte. Denn immer wieder meldete sie sich, wenn er die Umgebung betrachtete und die sich streitenden Seeleute und Händler sah.
Und doch vergaß er nicht ihre Aufgabe und betrachtete weiterhin jede Person, die ihm über den Weg lief.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 30.10.2013, 16:17:47
Schon der zweite Tag in der Stadt Eledar. Trovag Tilor wurde langsam ungeduldig und diese Ungeduld würde bald der Gnom abbekommen, der mal vor ihm und mal hinter ihm lief. Krakqualntopp schien den Wind und das Wasser zu genießen, während der Zwerg mit diesen Elementen wenig anfangen konnte. Es hatte schon seine Gründe, dass sein Volk vor Generationen aus dem Berg in den Dschungel gezogen war.

Trovag schaute für den Moment auf das Treiben im Hafenviertel. Seeleute und Kaufleute genauso wie Taugenichtse liefen auf und ab und fast entdeckte der Barbar einen Eimer Meerwasser, dem er den Gnom über den Kopf stülpen könnte. Ach, was würde er dann lauthals auflachen.

Doch stattdessen grinste der Barbar breit, als eine Seemöwe einen dicken Platscher auf die feine Kleidung eines in den Seide gehüllten Kaufmanns legte. Das rette den Tag wenigstens etwas.

"Was wollt ihr hier unter den Seekranken Leute finden, die in den Wald gehen. Manche können doch kaum stehen, so wanken sie durch die Gassen. Wie sollen die vor einem Säbelzahntiger davon laufen? Ne, ne, wir brauchen Personen aus härterem Holz als diese windgespülten Möchtegernpiraten", erklärte der Zwerg selbstbewusst.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 30.10.2013, 22:16:26
Während Simue noch immer mit dem Gelehrten sinnierte und nach und nach ihr wahres Ersuchen preisgab schlenderten Trovag Tilor und Krakqualntopp unablässig durch die Straßen Eleders und waren auf der Suche nach weiteren Reisegefährten...

Während es Krakqualntopp nicht wirklich gelang jemanden geeigneten auszumachen - waren doch zu viele Händler unterwegs, die einfach nicht aus ihrer Heimstatt herauskommen würden - und die Wegreisenden die über waren sahen allesamt viel zu geschäftig aus. Doch er setzte seine Suche fort. So vermochte Trovag Tilor zumindest zu bemerken, dass sie eine ganze Weile schon beobachtet und ja sogar verfolgt wurden - so glaubte er das zumindest...

In einiger Entfernung hinter ihnen konnte er immer wieder eine katzenhafte Gestalt ausmachen, die sie mit spitzen Augen anzusehen schien. Er wusste die fremde Frau nicht einzuordnen - doch er hatte ein ungutes Gefühl und ihre Blicke stachen im Nacken der kleinen Herrschaften...

Tiyeri hatte den Gnom und den Zwerg schon eine ganze Weile lang verfolgt - sie war sich nicht sicher, ob sie bemerkt worden war. Und auch nicht wirklich sicher, was sie hier gerade eigentlich tat: Warum sie diesen beiden kleinen Herrschaften nachfolgte. Und wie die Beiden ihre Aufmerksamkeit erlangt hatten. Wohin sie wohl unterwegs waren?!...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 30.10.2013, 22:44:24
Simue gab dem Gelehrten nur so viele Informationen, wie unbedingt nötig waren - sie erzählte nichts über ihre Aufgabe, oder über ihre Suche nach Saventh Yhi. Lediglich ihre Suche nach Tazion gab sie preis, offenbarte aber auch nicht die wahren Gründe ihrer Suche nach dieser Stadt. So zeigte sie dem Gelehrten auch nicht die ursprünglichen Aufzeichnungen, sondern lediglich Kopien und ihre Notizen dazu, die sie gemeinsam mit Ishaia angelegt hatte.

Doch letztlich halfen diese Einschränkungen eher, als dass sie hinderten: Der Mann, den sie engagiert hatte, konnte sich so auf die wesentlichen Informationen konzentrieren, ohne sich durch das Drumherum ablenken zu lassen. Alles, was sie von ihm brauchte, war eine exakte Wegbeschreibung.

"Im Idealfall", erklärte sie ihm, "gehe ich heute mit einer Karte und einer schriftlichen Beschreibung nach Hause. Und natürlich ist alles, was wir heute besprechen, strengstens vertraulich. Ihr seid der Einzige, mit dem ich hierüber spreche. Für eure Verschwiegenheit bin ich auch bereit, mehr zu bezahlen als üblich."[1]

Sie blieb freundlich, und wollte dem Mann auf keinen Fall das Gefühl einer Drohung geben. Aber er war klug genug, um zu verstehen, dass ein Wortbruch sehr leicht auf ihn zurückzuführen wäre.

Nachdem die Formalitäten geklärt waren, arbeitete sie mit dem Gelehrten konzentriert an der Wegbeschreibung. Ihr Ziel war es, morgen aufzubrechen, und so hoffte sie, dass sie heute alles bekam, was sie für die Reise brauchte.
 1. Ich müsste noch wissen, wie viel ich mich abstreichen muss für den Gelehrten
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 01.11.2013, 11:05:48
Nach den Worten des Zwerges lachte Krakqualntopp laut auf.
"Seekranke Leute? Wenn sie Seekrank werden, würden sie wohl kaum ein Schiff betreten, oder?
Und was ich zu finden hoffe, ist jemand, der wie ein Wanderer aussieht. Wie jemand der die Welt bereist und auf Abenteuer aus ist.
Wie sollte er sonst schnell von Land zu Land kommen, wenn nicht mit einem Schiff?"

Der Gnom hielt an, stemmte die Hände in die Hüften und sah Trovag auffordernd an, während er auf Antworten wartete.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 01.11.2013, 11:26:50
"Pah, während ihr nach einem Wanderer Ausschau haltet, überseht ihr doch glatt, die Wildkatze, die sich an unserer Fersen geheftet hat", antwortete Trovag Tilor dem sich vor ihm aufgebauten Gnom mit einem leichten Augenzwinkern. Doch seine rechte Hand bereitete sich derweil vor nach seinem Hammer zu greifen, aber die ihm unbekannte Gestalt hielt Abstand. Doch vielleicht würde eine Straßenecke genau die Gelegenheit bietet, dieser Katze das Fell über die Ohren zu ziehen oder besser gar den Schädel einfach einzuschlagen und dann die Zähne der Kette des Barbaren hinzuzufügen.

"Lasst uns weitergehen und eine passende Ecke finden, um unserem neuen Freund die Zähne zu ziehen." Ein breites Grinsen legte sich über das Gesicht des Zwergen. Mit der Zunge fuhr er über seine Lippen und freute sich bereits auf die Auseinandersetzung. Endlich bot der Tag etwas Abwechslung. Fast schob er Krakqualntopp ein Stück weiter.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 01.11.2013, 12:24:25
Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte Tiyeri so viel Wasser gesehen. Das also war das Meer von dem die Händler immer gesprochen haben. Es war faszinierend den Wellen bei ihrem ständigen Auf und Ab zuzusehen, oder die Seefahrer bei ihrem geschäfftigen Treiben zu beobachten.
Das Seltsamste was sie jedoch in dieser Stadt zu Gesicht bekommen hatte, war ein gefiederter Zwerg. Er sah aus wie einer dieser schillernd-bunten Vögel die sie aus dem Dschungel kannte.
Ohne dass sie genau wusste was sie überhaupt von ihm wollte, hatte ihre Neugier sie bereits in Bewegung gesetzt.
Sie war sich unsicher wie sie mehr über dieses exotische Wesen erfahren konnte. Es war eigentlich eher leicht sich einem Zwergen zu nähern, vorallem wenn man Bier bei sich hatte... aber was wenn er mehr wie ein Vogel war? Vögel schreckten nur allzu leicht auf wenn man ihnen zu nah kam.

Tiyeri beschloss das Objekt ihrer Neugier aus der Ferne zu beobachten. Als dieses sich aus ihrem Blickfeld bewegte, nutzte sie die Straßenecke, hinter welcher der Zwerg verschwunden war, als Deckung. Geduld war etwas sehr wichtiges, wenn man Tiere beobachten wollte! Und Tiyeri war eine gute Beobachterin... wenn auch eine ungeduldige.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 02.11.2013, 19:52:42
Ein Jäger im Dschungel musste eins werden mit seiner Umgebung. Trovag Tilor war in der Stadt fremd, doch sein Atem und seine Bewegungen verschmolzen, als der muskelöse Zwerg mit dem Gnom vor sich, den er fast ein wenig schob, um die Ecke ging. In den Wäldern wäre der Barbar mit seinem Äußerlichen vielleicht mit der Umgebung verschmolzen, hier in der Stadt allerdings wirkten sein Federschmuck und die Zähne um seinen Hals hingegen auffällig.

Doch auch das katzenhafte Wesen das sich an ihre Fersen geheftet hatte, sollte in dieser Umgebung auffallen. Was wollte dieses Raubtier von ihnen? Die Zeichen in der Rinde eines Baumes verrieten seinem Volk das Wissen der Ahnen, doch hier in Eledar würde das Einschlagen eines Schädel auf weniger Verständnis treffen, als in der Wildnis. Allerdings waren Verstand und Instinkt in diesem Zwergen zwei verschiedene Dinge. So war es nur natürlich, dass der lange und schwere Hammer bereits in seiner Hand kreiste. 

Innerlich zählte Trovag Tilor die Schritte, die der mögliche Feind gehen müsste. Wie geduldig war dieser Unbekannte oder war es eine Frau? Egal, wer sie oder er war und welche Ruhe und Ausharrungsvermögen sie oder er besaß, der Barbar verfügte nicht über diese und so sprang er um die Ecke und brüllte: "BUUUUH!" Gleich darauf verfiel der Zwerg in ein lautes Lachen, während der Hammer in seiner Hand weiter kreiste.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 02.11.2013, 22:02:30
Simue war mehr als erfolgreich und ihre selbstbewussten und starken Worte gegenüber dem Gelehrten waren manchmal sogar mehr als überhaupt notwendig. Der Mann zeigte sich sehr interessiert und arbeitete mit Eifer an den Informationen weiter, welche die junge Frau benötigte und einforderte. Er durchwühlte Notizstapel, blätterte in alten, staubigen Büchern und Atlanten und kam schließlich zu einem ziemlich eindeutigen Schluss für Simue und die anstehende Expedition mit ihren neuen Gefährten:

"Ihr sucht einen kleinen Außenposten der legendären Sagen-Stadt Saventh-Yhi: Seid ihr euch da sicher?! Es klingt waghalsig und absolut unglaublich für mich. Und ich habe schon viel gehört, müsst ihr wissen. Aber ich will euch sagen, was ich herausfinden konnte. Tazion heißt euer Ziel, oder besser hieß. Auch dieser kleine Vorort ist verschollen und vergessen. Aber von ihm kennt man wenigstens die ungefähre Lage. Ihr müsstet die südlichsten Ausläufer des Mwangi-Dschungels aufsuchen, um die Überreste von Tazion zu finden - direkt nördlich der Banduhügel und genau zwischen dem Oberen Korir und den Ocota-Flüssen. Ich werde euch eine mögliche Reiseroute dorthin auf einer Karte einzeichnen. Ihr müsst euch nicht daran halten, aber ihr tätet sicher gut daran... Was sucht ihr dort, und was glaubt ihr zu finden?! Über mein Wissen, da könnt ihr euch sicher sein, wird kein anderer etwas erfahren. Ich nutze es lediglich, um das Wissen der Welt zu nähren. Ich werde mir eine Notiz in meinen Nachlass verzeichnen - sollte ich in einigen Jahren sterben, so geht euer unglaublicher Fund nicht verloren für die Menschheit!"

Der Gelehrte lächelte Simue an, zeichnete einige schnelle Linien auf eine alte Karte und überreichte sie Simue. Dann sprach er sie abermals an:

"Was ihr mir zahlen wollt, wollt ihr mir zahlen - werte Simue: Macht mir ein Angebot. Es sei so und die Götter auf eurer Seite!"
[1]

Währenddessen hatte Trovag Tilor mit seinem Gefährten Krakqualntopp im Hafenviertel beschlossen der unbekannten Verfolgung durch ein Katzenwesen auf den Grund zu gehen. Sich an die nächste Hausecke herangewagt und mit einem lauten Satz stand die beiden vor Tiyeri - aber auch diese war nicht untätig geblieben und hatte sehr wohl gewusst, dass die beiden kleinen Herrschaften gleich um die Ecke kommen würden. Man stand nicht weit voneinander entfernt - Stille, unangenehme Still stand zwischen den beiden Parteien: Tiyeri, die fremde Katzenfrau und Krakqalntopp und Trovag. Man taxierte sich stumm mit den Augen und es wurde Zeit, dass das Eis brach, oder es würde sie für immer in den Bann ziehen und womöglich weit Schlimmeres nach sich...
 1. @ Simue: Bitte Karte 'Route nach Tazion' notieren - siehe Infothread... (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7781.msg876250.html#msg876250)
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 02.11.2013, 22:36:36
Simue hatte ein gutes Gefühl bei dem Gelehrten, und sie entschloss sich, ihm zu vertrauen. Ja, so viel hatte sie bereits verstanden: Die warnenden Stimmen würden nicht verschwinden, ihr würden immer unzählige Szenarien von Betrug und Hinterhalt durch den Kopf gehen. Aber die Angst, selbst wenn sie manchmal berechtigt sein sollte, machte sie handlungsunfähig. Und das konnte sie nicht zulassen, nicht, wenn ihre Befürchtung, dass die Gefahren der Schmugglerinsel noch nicht gebannt waren, richtig war.

Also musste sie bewusste Entscheidungen treffen, wem sie in welchem Punkt wie sehr vertraute. Es war anstrengend, es nagte an ihr, aber es war der einzige Weg.

Sie lächelte den Gelehrten schüchtern an. Ein freundliches Gespräch führen, das konnte sie immer noch nicht sehr gut.

"Wenn alles gut verläuft, finde ich gar nichts", erklärte sie. "Aber ich fürchte, es wird anders sein."

Mehr erklärte sie ihm nicht, und reichte ihm stattdessen drei Platinmünzen. "Vielen Dank für eure Mühe. Ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 03.11.2013, 02:05:37
Als Trovag etwas von einem Verfolger erzählte, sprach in Krakqualntopp die rote Stimme, während er sich kurz umschaute.
"Verfolger! Das ist gut. Endlich wieder rote Blüten in die Welt bringen. Ganz wie es meine Vorfahren wünschen."
Seine Hand ergriff ebenfalls seine Waffe und er machte seinen Schild bereit.
Fast hätte er schon auf den Zwerg eingeschlagen, der ihn so rücksichtslos durch die Gegend und vor sich her schubste.
Doch dann meldete sich unversehens die grüne Stimme.
"Die Frau hat gesagt, wir sollen noch Personen finden, die mit uns mitgehen. Warum frage ich nicht einfach diese Katzenfrau?"
Der Gnom steckte die Waffe weg, behielt aber den Schild in der Hand.
Grad sprang Trovag hinter der Ecke hervor, da trat auch Krakqualntopp auch um eben diese.
Er wußte nicht, ob er den Humor des Zwerges verstand, aber etwas merkwürdig kam ihm dessen Verhalten doch vor.
Als er unvermittelt die Katzenfrau vor sich sah, ignorierte er den Ausbruch Trovags. Statt dessen deutete er eine leichte Verbeugung an und sprach zu der Unbekannten.
"Hallo, ich bin Krakqualntopp. Und wir suchen nach jemandem, der mit in den Dschungel kommen möchte. Hast du Lust?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 03.11.2013, 11:30:26
Tiyeri hatte fieberhaft darüber gebrühtet was sie tun würde, sollte sie dem gefiederten Zwerg gegenüber stehen. Als dieser dann mit einem lauten Schrei um die Ecke gesprungen kam und kurz darauf in schallendes Gelächter verfiel, musste sich Tiyeri eingestehen dass sie ein wenig enttäuscht war.
"Ihr seid ja doch bloß ein gewöhnlicher Zwerg... hach."
Kaum einen Atemzug später sprach sie der Gnom mit erhobenem Schild an. Tiyeri schaute verwirrt von Einem zum Anderen. "Glauben die dass ich sie fresse? Seltsame Kerle... aber irgendwie lustig."
"Krak - qualn - topp... Krakqualntopp." Tiyeri sprach den Namen mehrmals aus um sicherzugehen ihn nicht falsch auszusprechen und den Gnomen so vielleicht zu beleidigen. "Ihr seid ein Gnom nichtwahr?! Warum wollt ihr in den Dschungel? Es wäre soo schade jetzt schon wieder dorthin aufzubrechen. Ich bin doch gerade erst in der Stadt angekommen und es gibt noch soooo viele Dinge zu entdecken, so viele weggesperrte Geheimnisse zu finden. Tiyeri schien Fragen stellen zu können ohne auch nur Luft holen zu müssen. Bei der Erwähnung von verschlossenen Geheimnissen aber wurde Tiyeris Blick ein wenig abwesend und ein leises Schnurren entwich ihrer Kehle.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.11.2013, 20:52:33
Der Gelehrte stutze kurz bei Simues Antwort auf seine Frage hin und war daran die Stirn zu runzeln, um weiter nachzufragen. Doch dann glitt Simue Hand über den Tisch und schob ihm seine Bezahlung hin: Überaus reichlich, fast zu viel des Guten. Der alte Mann blickte beschämt zu ihr zurück und steckte die Münzen weg:

"Ich verstehe, werte Dame - sodann hoffe ich also mit euch, dass ihr Nichts finden werdet! Welch seltsamer Wunsch - doch: Ich danke euch für die fürstliche Entlohnung. Mein Wissen will ich gerne wieder mit euch teilen - so ihr jemals wieder eine Frage haben solltet, bei der ihr einen Gelehrten aufsuchen müsstet: Ich würde für euch da sein! Gehabt euch wohl! Und eine gute Reise!"

Der Gelehrte führte Simue mit Dankesworten hinaus auf die Straßen von Eleder und verabschiedete sich von ihr. Für Simue und ihr tierisches Gefolge blieb jetzt die Möglichkeit noch einmal in der Stadt selbst nach weiteren Reisegefährten zu schauen, oder sich gleich wieder ins Sargavahaus zu begeben und sich den letzten Studien zu widmen: Noch waren nicht alle Details sicher - auch wenn sie jetzt schon einmal den Weg der nächsten Wochen kannte!

Unterdessen nahm in die 'Unterhaltung' der fremden Herrschaften und der gewieften Katzendame langsam an Schwung auf und Krakqualntopp war sofort in die vollen gegangen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 03.11.2013, 21:19:44
"Noch so ein Fragensteller?" Trovag Tilor stöhnte nicht nur innerlich, als die Katzendamen wie der Gnom anfing die Fragen aneinander zu reihen. Dabei überhörte der Barbar glatt, dass er als ein gewöhnlicher Zwerg bezeichnet wurde. Vielleicht war dies aber auch besser, denn schließlich hatte immer noch eine schwere Waffe in der Hand, die er kreisen ließ.

"Ihr habt's gehört Krakqualntopp, die Katzendame bleibt lieber in der Stadt. Ist vielleicht auch besser so. Draußen in der Wildnis ist es gefährlich, da brauchen wir Leute, die lange Strecken wandern können. Und nicht so auffällig die Verfolgung aufnehmen." Der Barbar war überrascht gewesen, dass der Gnom ihre Verfolgerin direkt ansprach und einlud. Sie kannten sie doch gar nicht, obwohl sie einander ja auch nicht kannten. Doch ein wenig Stänkern konnte sich der wildaussehende Zwerg nicht verkneifen. Dabei grinste er über beide Backen und stand breitbeinig mitten auf der Straße.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 03.11.2013, 22:49:45
Tiyeri schien ernsthaft verwirrt ob der Worte des Zwergen. "Was meint ihr mit verfolgen? Und wenn ihr von Wildnis und Dschungel sprecht... wo wollt ihr hin? Es gibt nur wenige Orte die wirklich interessant sind und nicht vor Gefahren überquellen. Ich könnte euch etwas über Nantambu oder Kibwe sagen. Nantambu ist eine Stadt voller Magie und in Kibwe, meine Heimat, findet man so ziemlich jede Ware die man sich nur wünschen könnte. Auch gibt es dort Zwerge und Gnomen und Menschen und Elfen und allerlei andere interessante Völker. Sogar Wesen die ich hier in dieser Stadt noch nicht zu Gesicht bekommen habe sind dort als Händler oder Käufer vertreten... "
"Nanu... warum erzähle ich denn so viel von zuhause... was wohl Fanloén gerade macht?"
"MIAOW!" Tiyeri ließ ein erschrockenes Miaowen hören und schlug sich leicht mit der Rechten vor die Stirn. "Verzeihung, wie unhöflich von mir. Da rede und rede ich und habe doch glatt vergessen mich vorzustellen. Tiyeri aus Kibwe!" Vor lauter Verlegenheit legte Tiyeri ihre Ohren ein wenig an und schien auf einmal sehr darum bemüht das Fell das ihren Backenbart bildete zu putzen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 04.11.2013, 05:35:18
Krakqualntopp verfolgte das Gespräch zwischen Zwerg und Katzendame aufmerksam.
Die beiden sagten so viel, daß er gar nicht dazu kam zu antworten.
Aber als sich Tiyeri vorgestellt hatte, nutzte er die Gelegenheit.
"Ja, ich bin ein Gnom. Und was genau wir im Dschungel wollen, weiß ich auch nicht so genau. Da müßt ihr Simue fragen. Aber es scheint auch um irgendwas Geheimnisvolles zu gehen, wenn ihr an so was interessiert seid.
Übrigens ist dort nur für jene gefährlich, die nicht wissen, wie man sich dort verhält. Aber mit mir und Trovag hier könntet ihr es bestimmt lernen. Denn irgendwie ist das auch eine Art Geheimnis.
Aber Trovag hat Recht. Wenn ihr nicht wollt, werden wir euch nicht weiter bedrängen. Aber wenn ihr es euch doch überlegt oder mehr erfahren wollt, kommt doch einfach heute Abend ins Sargavahaus."

Damit war für den Gnom eigentlich alles Nötige gesagt.
Nach einem kurzem: "Scönen Tag noch." drehte er sich dann um, um weiter nach interessanten Leuten Ausschau zu halten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 04.11.2013, 21:59:32
Kibwe. Diesen Handelsposten inmitten des Mwangidschungels kannte der Zwerg. Selber hatte er dort wenig Zeit verbracht, aber zwei seiner Brüder verdienten dort ihr Geld als Führer. Der Barbar selber hatte keine Geduld darin Leute durch die Wälder zu geleiten und ihnen das Leben zu erleichtern. Entweder jemand überlebte in der gefährlichen Umgebung oder nicht. Das war der Lauf der Dinge. Die Kontakte seines Clans zu den anderen Völkern im Dschungel waren zumeist begrenzt und sicher hatte Trovag mehr mit Tieren gesprochen als mit Menschen oder Elfen.

Die Sprunghaftigkeit des Gnoms überraschte den Barbaren. Noch bevor der Zwerg seine Gedanken formulieren konnte, wollte Krakqualntopp schon weiter ziehen. "Genau, Trovag Tilor. Ansonsten hat Krakqualntopp alles wesentliche gesagt", ergänzte der Barbar, während er schon dem Gnom zu folgen begann.

"Wir könnten ruhig ein Bier trinken auf unserer Suche", bemerkte er. Langsam bekam er eine trockene Kehle in dieser Stadt. Er hatte bestimmt schon seit zwei Stunden keinen Alkohol getrunken und dabei war er nicht mal in der Wildnis. Es musste doch in dieser Stadt mehr als ein Gasthaus geben. Und hoffentlich dort nicht nur diesen süßen Schnaps.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 05.11.2013, 16:37:36
Tiyeri legte den Kopf auf die Seite und schaute verdutzt drein als die Beiden nach diesem kurzen Plausch schon gingen. "Die Beiden scheinen nicht die hellsten Sterne am Himmel zu sein. Ich war der Meinung ich hätte gesagt, dass ich aus dem Dschungel komme?" Tiyeri gab ein leises Maunzen von sich, als sie sich die Namen, die sie gerade gehört hatte, nochmal ins Gedächtnis rief. "Hatte der seltsame Zwerg wirklich Tilor gesagt? NEIN... ganz bestimmt hab ich mich verhört, oder?"

Mit einem Schulterzucken schlenderte Tiyeri weiter den Hafen entlang. Auch wenn sie die Aussicht Eleder so schnell wieder zu verlassen über alle Maßen schade fand... die Chance auf Geheimnisssuche im Dschungel zu gehen war durchaus verlockend. Tiyeri beschloss bis zum Abend soviel wie möglich von Eleder zu sehen wie möglich und dann das erwähnte Sargavahaus aufzusuchen. Sie wollte unbedingt die Person kennenlernen die es geschafft hat Jemanden anzuheuern, ohne dass diese Personen überhaupt wussten worauf sie sich einließen. "Simue..." nuschelte Tiyeri vor sich hin. "Ein schöner Name."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 05.11.2013, 23:40:00
Simue bedankte sich noch einmal bei dem Gelehrten, und machte sich dann auf den Weg. Sie würde noch mit Ishaia an den Übersetzungen arbeiten, aber eine kleine Pause hatte sie sich verdient. Und so genoss sie es, durch die Straßen der großen Stadt zu schlendern - ohne festes Ziel, ohne eine drängende Aufgabe, ohne Verantwortung. Sie achtete, paranoid wie sie nun einmal war, genauestens auf ihre Besitztümer, aber davon abgesehen entspannte sie, zumindest für wenige Stunden.

Sie kaufte nichts, sie unterhielt sich auch mit niemandem, sie genoss einfach das Gefühl, dass diese bunte, geschäftige Stadt in ihr hinterließ. Ein klein wenig hielt sie vielleicht die Augen auf, ob sie noch jemanden fand, der für ihre Reise geeignet sein mochte, aber sie forcierte nichts. Diese kurze Zeit gehörte einfach nur ihr.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 06.11.2013, 23:54:56
Der Rest des Tages verging wie im Fluge, und jeder ging seinem eigenen Weg nach. Simue gönnte sich Zeit nur für sich selbst und widmete sich dann im Sargavahaus weiter dem Studium der Aufzeichnungen Yarzoths. Krakqualntopp und Trovag schlenderten gemeinsam durch die Stadt und sahen sich nach potentiellen Gefährten um - wurden jedoch nicht so richtig fündig. An jeder Straßenecke 'lauerte' hier ein mehr oder weniger verschlagener Abenteurer auf. Aber keiner, den sie so recht an ihrer Seite sahen. Und überhaupt, sie hatten ja erst mal sich selbst und hatten sich so schon mit Simue zusammenraufen müssen. Und Tiyeri?! Auch sie nutzte den Nachmittag um sich Eleder näher anzusehen, und dann im Sargavahaus einzukehren...

Es war Abend geworden und die Sonne versank langsam am Horizont. Eleder lag in einem goldenen Licht dar und sonnte sich in den letzten Strahlen des glühenden Balls am Ende des Meeres. Im Sargavahaus herrschte eine aufgelockerte Stimmung, eine kleine Spielmannsgruppe[1] erfreute die Gäste und Briga schritt umher und nahm die zahlreichen Bestellungen auf. Das Geschäft brummte einmal mehr und an einem kleinen Tisch in einer Nische des Schankraums hatten sich bereits Trovag Tilor, Krakqualntopp und Simue versammelt - als Tiyeri hinzustieß. Sie hatte die beiden kleinen Herrschaften und die fremde Frau, welche wohl Simue sein musste, entdeckt und kam geradewegs auf diese zu.

Das Gewirr war groß in der Gaststätte und man konnte sich seiner Ohren und Münder nicht sicher sein - aber es war ein sicherer Ort an sich. Briga hatte in ihrem Refugium einen wahren Hort der Abenteurer aufgebaut und etabliert. Das Sargavahaus würde an diesem Abend womöglich einmal mehr Keim und Wurzel eines langen und legendären Abenteuers werden...

Simue hatte nämlich während ihres Studiums weitere Informationen erlangen können: Die Kultisten wollten in Tazion etwas nutzen, eine Art Relikt, Ritual oder dergleichen, das 'die Lichtsäulen' genannt wurde, es einsetzen um sich den Weg nach Saventh-Yhi zu bahnen...
 1. Musik... (http://www.youtube.com/watch?v=5es4BUkUXUQ)
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 07.11.2013, 20:48:24
Simue wirkte sehr zufrieden, als sie sich zu den beiden Männern an den Tisch setzte. "Hallo", begrüßte sie die beiden mit einem vorsichtigen Lächeln. Dann holte sie Jonathan hervor und setzte ihn auf den Tisch, während Xerxes es sich neben ihr bequem machte.

"Ich habe alles gefunden, wonach ich gesucht habe. Allerdings erzähle ich euch lieber davon, wenn hier etwas mehr Ruhe herrscht. Wart ihr erfolgreich?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 08.11.2013, 03:40:55
Als Krakqualntopp sich etwas bestellte, bekam Briga kurz große Augen.
"Ist das dein ernst?!", denn bisher hatte noch niemand so Etwas bei ihr bestellt. Oder zumindest kein Gnom.
Der Gnom sah sie gleichmütig an und antwortete: "Ja, ein Mal gebratenen Fisch mit Gemüse und einen groooßen Becher von dem Zenjschnaps."
Dann lehnte er sich zurück und sah Simue an.
Auf ihre Frage gab er bereitwillig Auskunft.
"Das weiß ich nicht genau. Uns hat eine Katzenfrau verfolgt. Sagt jedenfalls Trovag. Ich hab sie erst später gesehen. Sie heißt Tiyeri. Als ich sie gefragt hab, hat sie gesagt, sie wolle lieber noch in der Stadt bleiben und sich die ...." kurz überlegte er, "...weggesperrten Geheimnisse anschauen.
Aber vielleicht kommt sie noch hier vorbei, um sich euch anzuschauen."

Als die Katzenfrau später so direkt auf sie zuging. zeigte Krakqualntopp auf sie. "Da kommt Tiyeri."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 08.11.2013, 09:07:37
"Mutter hat immer gesagt, es sei unhöflich auf Fremde mit dem Finger zu zeigen." Waren Tiyeris Begrüßungsworte.
Als sie so vor der kleinen Gemeinschaft stand, musste sie feststellen dass das durchaus wörtlich zu nehmen war. Der Gedanke zauberte ein Lächeln in ihr Gesicht, wodurch ihr raubtierartiges Gebiss zum Vorschein kam. "Ihr müsst Simue sein. Ich hatte mir euch irgendwie... anders vorgestellt. Macht euch aber nichts draus. Darf ich mich setzen? Ich würde gerne mehr von den Geheimnissen erfahren die ihr im Dschungel zu finden hofft."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 08.11.2013, 13:57:24
Briga schritt von dannen und brachte dem Gnom was er bestellt hatte. Sie wünschte dem kleinen Herren einen guten Geschmack und fragte auch bei der restlichen Gesellschaft am Tische nach, ob es sie nach irgendetwas gelüstete. Dann machte sie sich wieder auf in Richtung Küche und ließ die Gefährten für sich alleine...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 08.11.2013, 22:50:52
"Ein wenig Rotwein bitte, Briga", bestellte Simue auf die Frage der Wirtin ihr Getränk. Dann kam das potentielle neue Gruppenmitglied an ihren Tisch. Überrascht sah sie die Katzenfrau an. Hatte sie schon einmal ein solches Wesen gesehen? Sie wusste es nicht, aber zumindest fühlte sie sich nicht völlig überrascht, nur ein wenig.

Sie musterte das tierhafte Wesen einen Moment, und nickte dann. "Hallo", begrüßte sie den Neuankömmling. "Ich würde euch gern erst ein wenig kennenlernen. Vor allem interessiert mich... wieso habt ihr Trovag und Krakqualntopp verfolgt?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 09.11.2013, 20:03:32
Freudig nahm Briga die Bestellung von Simue auf und brachte ihr sofort ein kleines Glas Rotwein:

"Eine vorzügliche Traube, herb und trocken - gute Wahl, werte Simue! Ich sehe eure Runde hat sich vergrößert, wohlan: Eleder, was sage ich!"

Lächelnd tänzelte die Wirtin, so gut es ihr doch sehr fülliger Körperbau zuließ, von dannen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 09.11.2013, 22:33:27
Tiyeri zeigte Simue ein dankendes Lächeln und setzte sich an ihren Tisch, dann beantwortete sie Simues Frage.
"Warum behauptet jeder ich hätte die Beiden verfolgt? Hätte ich die Beiden verfolgt wäre ich von Schatten zu Schatten ohne eine Spur zu hinterlassen."
Tiyeri zuckte mit den Schultern, sie schien ein wenig beleidgt und trotzdem erklärte sie den Grund ihres hier seins.
" Ich kam nach Eleder, weil ich Dinge sehen wollte von denen ich nur in Geschichten gehört habe. Das Meer... Schiffe... und all die anderen interessanten Dinge dieser Welt. Ich sah einen gefiederten Zwerg und wollte wissen was es damit auf sich hat. Mehr nicht."
Kurz überlegte Tiyeri, da war etwas das sie von dem Zwerg wissen wollte... aber was war das nur gewesen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 10.11.2013, 08:28:53
"Ich dachte, wir kennen uns, da wir uns einander vorgestellt haben. Also seid ihr keine Fremde, oder? Was hat eure Mutter denn über das Fingerzeigen bei Bekannten gesagt?"
Krakqualntopp sah die Katzenfrau leicht verwirrt an.
"Und außerdem habe ich nicht behauptet, ihr hättet uns verfolgt. Ich habe nur wiedergegeben, was Trovag mir gesagt hat.
Da habt ihr so schöne, große Ohren, scheint aber meine Worte nicht ganz richtig wahrgenommen zu haben. Ich entschuldige mich, falls ich mich so mißverständlich ausgedrückt habe."

Er nahm einen großen Schluck aus seinem Becher und verzog trotz der Süße des Gebräus nicht einen Gesichtsmuskel.
Dann knabberte er ein wenig von dem Gemüse.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 11.11.2013, 13:15:17
Trovag hatte vor allem Durst. Den halben Tag war er mit dem Gnom durch die Stadt gelaufen. Wobei als Laufen konnte man dies kaum bezeichnen, denn es kam dem Zwergen eher so vor, als traumwandelte Krakqualntopp.
Aber jetzt saß er wieder im Gasthaus und dies bot die Gelegenheit, Bier zu bestellen. Bald sollte es in den Dschungel gehen, da war die Bierversorgung immmer schwierig. Deshalb bestellte Trovag bei der geschäftstüchtigen Briga gleich zwei. Der Barbar konnte schließlich nicht wissen, wie viel heute abend noch geredet würde oder ob sie endlich in den Dschungel aufbrechen würden. Doch bevor er richtig denken konnte, tauchte auch schon die Katzenfrau auf und hatte die Dreistigkeit ihre gescheiterte Verfolgung vom Nachmittag abzustreiten. Das war ja wohl unerhört.
"Pah, eine schlechte Verlierin seid ihr. Da fallt ihr schon in der Stadt auf, wie wollt ihr da im Dschungel einen Säbelzahntiger oder gar eine Familie Gorillas überraschen? Hattet ihr nicht gesagt, ihr kämet aus dem Dschungel. Kibwe erwähntet ihr. Vielleicht haben euch eure Aufenthalte in den Dschungelmetropolen die Sinne vernebelt. Das kenne ich von eigenen Familienangehörigen." Der Barbar dachte dabei besonders an zwei seiner Brüder.
Nach dieser kurzen Ansprache, wollte Trovag direkt zum Bierglas greifen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 11.11.2013, 20:28:24
Und auch die anderen Gefährten bekamen ihr Getränk und die Mahlzeiten gereicht, wie sie bestellt hatten. Briga wuselte fleißig umher und versorgte alle Gäste - anscheinend zu ihrer Zufriedenheit. Draußen begann es, so meinte man jedenfalls zu hören durch den Klang der Spielmannen hindurch zu vernehmen, zu regnen. Ein Wind heulte auf - es würde eine stürmische Nacht werden...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 12.11.2013, 00:51:37
Simue beobachtete die Entwicklung der Gespräche aufmerksam. Sie hoffte, dass die Aggressionen nicht zu heftig wurden, denn dann würde die Gruppe nicht zusammen funktionieren. Tiyeri allerdings machte bislang einen ganz guten Eindruck - jetzt kam es auf ihre Reaktionen an.

Und so trank sie erst einmal einen Schluck Wein, während das Gespräch weiter lief.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 12.11.2013, 11:03:50
Schöne Ohren... Die Worte des Gnomen machten Tiyeri ganz verlegen. Als sie dann auch noch fetsstellen musste, dass sie angefangen hatte zu schnurren, war ihr das Ganze auf einmal so peinlich, dass sie nervös mit der Linken am Ohr herumspielte.
"Ich habe euch durchaus verstanden werter Herr Gnom. Aber Simue und der Zwerg sprachen stets von Verfolgung... da meint man fast ich hätte etwas verbrochen.
Bevor Tiyeri auf das Geschimpfe des Zwergen einging nahm sie einen tiefen Atemzug.
"Mit größtem Respekt... aber wer kleidet sich von uns beiden wie ein exotischer Vogel und zieht die Blicke aller auf der Straße auf sich? Glücklicherweise weis ich es besser als mit einem Zwergen zu streiten. Es ist wie auf totes Holz einreden. Was mich jedoch interessiert... mit Verwandten in Kibwe, meint ihr zufälligerweise Baldruk und Tirok? Mir war als hättet ihr den Namen Tilor bei eurer Vorstellung verwendet. Auch wenn euer Verhalten und Auftreten keinerlei Ähnlichkeit zu den Beiden erweckt, weswegen ich eine derartige Verwandtschaft als unmöglich vorstellbar finde."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 12.11.2013, 11:53:02
Das hatte die Katzenfrau sehr souverän gelöst. War Tiyeri vielleicht genau, was sie brauchte, um den wilden Zwerg zu zügeln?

Innerlich hatte sie sich schon entschieden. Sie hoffte zwar noch auf eine weitere Person, würde notfalls aber auch mit diesen drei Gefährten loslegen.
"Vielen Dank für die Aufklärung", sagte sie mit ihrer leisen Stimme zu Tiyeri, um ihr klarzumachen, dass sie sie nicht mehr als mögliche Bedrohung oder ähnliches ansah.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 13.11.2013, 03:19:36
Krakqualntopp machte den Eindruck, als wäre er mehr an seinem Essen, das er weiterhin in kleinen, genüßlichen Bissen verspeiste, und dem Inhalt seines Bechers interessiert als an dem Gespräch. Aber dieser Eindruck täuschte. Er hörte weiterhin gespannt zu und beobachtete unauffällig die Umgebung, ganz so als wäre er noch im Dschungel und um ihn könnte jederzeit ein Raubtier auftauchen.
Aber wie so mancher Räuber hatte feststellen müssen, konnte der Gnom das gefährlichere Tier sein.
Doch Krakqualntopp wollte nicht länger darüber nachdenken, denn sonst könnte die rote Stimme sich wieder melden. Etwas, das er für den Moment für unpassend hielt, wenn man Bekanntschaften vertiefen wollte.
Wieder griff er nach einem Stück Bratfisch und knabberte ein Stückchen ab.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 14.11.2013, 10:11:26
Ein erster kräftiger Zug aus dem Krug kühlte für einen Moment die Nerven des Barbaren. Was Trovag noch mehr störrte als das Schnuren der Katzenfrau, war die Passivität ihrer Auftraggeberin. Nichts sagte diese zu dem weiteren Vorgehen, sondern schwieg. Wo waren eigentlich ihre Tiere? Geradewegs Lust bekam der Zwerg etwas mit dem Frosch anzustellen. Ein Schmunzeln bildete sich um die Lippen des Barbaren.

Seine nächsten Worte hingegen richtete er erneut an die Katzendame: "Pah, Baldruk und Tirok. Verweichlichte Städter sind sie geworden. Sie wissen, die Ahnen und deren Weisheit nicht mehr zu schätzen. Mag sein, dass sie gut verdienen als Führer von unerfahrenen Menschen in den dichten Wäldern." Trovag schüttelte den Kopf angesichts des Gedankens an zwei seiner Brüder. "Ach, an meinem Federschmuck habt ihr etwas auszusetzen. Ihr glaubt wohl, dass ihr nicht auffällt in Eledar. Mir aber schon", fügt er fast trotzig hinzu und nimmt einen zweiten Zug.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 15.11.2013, 00:45:21
Simue hatte genug gehört, und sie wollte keine erneute Eskalation. Also mischte sie sich nun in das Gespräch ein.

"Also, Tiyeri,", begann sie, "wir sprechen über eine Platinmünze pro Person alle zehn Tage. Ich verlasse mich auf die Eigenständigkeit jedes Einzelnen, aber ich führe die Gruppe. Ich habe nicht vor, allzu oft Anweisungen zu geben, aber wenn, wird sich daran gehalten - ohne Einschränkung."

Ihr Herz pochte in der Brust. Es widersprach allem, was sie fühlte, aber sie musste so vorgehen. Sie hoffte nur, dass es ihr gelang, die Schwäche, die sie im Inneren fühlte, nach außen zu verbergen. Sie versuchte gar nicht erst, mit besonders starker oder lauter Stimme zu sprechen - dann würde ihre Stimme erst recht zittern. Jetzt mochte man ihre leise Stimme einfach als ihre Eigenart interpretieren, die nichts mit ihrer Stärke zu tun hatte. Jedenfalls hoffte Simue das.

"Wir reisen in den Dschungel, zu alten Ruinen. Ich rechne mit gefährlichen Feinden. Wenn Ihr mitreisen wollt, muss ich mich und muss die Gruppe sich auf euch verlassen können."

Sie sah die Katzenfrau aufmerksam an. "Habt Ihr Interesse?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 17.11.2013, 14:26:07
Tiyeri musste kichern ob der trotzigen, aber irgendwie typisch zwergischen Erwiederungen.
"Werter Zwerg... ohne euren Federschmuck hättet ihr nie mein Interesse geweckt."

Als Simue das Wort ergriff lauschte Tiyeri voller Erwartung. Was sie zu sagen hatte schien durchaus der Beginn einer interessanten Reise zu werden, jedoch waren ihre Worte irgendwie seltsam. Es war selbstverständlich das man mit gefährlichen Feinden zu rechnen hatte wenn man im Dschungel unterwegs war. Wollte Simue vor dem offensichtlichen warnen oder verborgene Gefahren ansprechen ohne sie zu nennen?[1]

"Seid ihr bereit mehr über eure Reise zu verraten? Glaubt mir ich kann es kaum erwarten zu sehen was in diesen Ruinen verborgen liegt, aber so aufregend das Unbekannte sein mag, so gefährlich ist ein ungewisses Ziel."
 1. Sense Motive: 1d20 = (16) +5 Gesamt: 21
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 17.11.2013, 15:03:04
Simue nickte. "Ein wenig kann ich erzählen, aber einiges erst, wenn wir mehr Ruhe haben," sie sah sich kurz im Raum um, "und manches erst morgen früh, wenn wir losreisen."

Sie dachte kurz nach. Was konnte sie erzählen, was gefahrlos war? "Die erste Station ist Kalabuto, danach geht es weiter durch die Schreienden Dschungel. Ich erzähle mehr, wenn wir unterwegs sind. Spätestens an unserem ersten Hauptziel erwarte ich Feinde, die uns aufhalten wollen. Gefährliche Feinde, unter Umständen auch Magiewirker. Auch dazu mehr, wenn wir unterwegs sind."

"Noch etwas zur Bezahlung. Im Gegensatz zu sonst üblichen Bedingungen beanspruche ich nicht alle Beutefunde für mich. Was für das Ziel meiner Reise benötigt wird, behalte ich, alles andere wird gleichmäßig unter allen in der Gruppe aufgeteilt."

Einmal atmete sie tief durch. Das hatte ganz gut geklappt. "Erzählt mir bitte noch etwas zu euren Fähigkeiten, eure Stärken, die ihr einbringen würdet."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 18.11.2013, 21:53:28
"Morgen geht es also los. Schön, dass ich das auch mal erfahre." Die Organisation dieser Frau empfang Trovag als dilettantisch. Immerhin nannte sie jetzt erste Ziel. Kalabuto. Wieder eine Stadt. Das konnte ja heiter werden. Aber dann sollte es in den Dschungel gehen. Der Barbar hörte dies mit Freude.

"Auf zu den Affen. Das sind mal gute Nachrichten", kommentierte Trovag die Erläuterungen Simues. "Magiewirker, pah. Die haben auch Schädel, die ich einschlagen kann. Dann ist es vorbei mit dem Magie wirken." Der Zwerg grinste dabei über beide Backen. Allein der Gedanke machte ihm Freude und so nahm er den nächsten Zug. Anschließend drehte er den Krug um. Wie konnte es sein, dass der Bierkrug nach drei Zügen leer war. Wollte ihn etwa die Wirtin beschummeln? Trovag schüttelte den Kopf und damit den Gedanken aus diesem hinaus. Es war Zeit zum zweiten Krug zu greifen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 20.11.2013, 23:09:30
Tiyeri war stolz auf sich und ihre Instinkte. Sie hatte recht behalten und zusätzlich auch noch einige spannende Informationen erhalten. Wie ein kleines Kind lauschte sie gebannt Simues Worten, und ihre Neugier schien Purzelbäume zu schlagen.
Als Simue geendet hatte strahlten Tiyeris Augen.

*leises Maunzen* "Ich bin dabei!", schoss es aus Tiyeri hervor. "Geheimnisse entdecken, Rätsel lösen, Beobachten und unentdeckt bleiben... ähm." Tiyeri legte ihren Zeigefinger an die Nase, so als müsse sie ihre Gedanken zusammenhalten. "Oh... und ich bin sehr Geschickt mit meinen Fingern, vorallem wenn es um zierliche Mechanismen geht." Tiyeri zeigte ein strahlendes Lächeln und schien in Gedanken bereits aufgebrochen zu sein.
Irgendetwas nagte jedoch an ihr und zerrte sie zurück auf ihren Stuhl im Sargavahaus.
"Ihr habt davon gesprochen, dass ihr die Führung habt." Tiyeri machte ein ernstes Gesicht und sah sie Simue direkt in die Augen. Sie hielt einen krallenbewerten Finger hoch und fügte mit einem leisen Fauchen hinzu: "Eine Einschränkung!"
Tiyeri bemerkte dass sie wohl bedrohlicher wirkte als es ihre Absicht gewesen war, zog die Krallen wieder ein und senkte die Hand.
"Dies ist eure Reise und nur ihr kennt den waren Grund, sowie das Ziel. Jedoch müsst ihr euch meiner Einschätzung unterordnen, wenn ich der Meinung bin das ein Weg zu gefährlich oder euer Handeln Probleme heraufbeschwören könnte. Das gilt übrigens auch für alle Anderen! Ich will nicht auf einem Pfahl enden, oder von Giftpfeilen durchlöchert werden, nur weil jemand der Meinung ist seinen Stolz oder seine Autorität nicht verlieren zu wollen!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 20.11.2013, 23:29:09
Simue zuckte leicht, als Tiyeri fauchte, nickte dann aber. "Ich kann mein Ziel kaum erreichen, wenn wir auf dem Weg sterben. Insofern bitte ich sogar darum. Ich wäre dumm, zu glauben, ich könnte keine Fehler machen." Sie dachte kurz nach. "Allerdings wird es Situationen geben, in denen wir uns Risiken aussetzen müssen. Und auch dann erwarte ich Loyalität."

Sie sah in die Runde. Drei seltsame Gestalten hatten da zu ihr gefunden, aber sie war ja auch eine seltsame, unfreiwillige Anführerin. Sie war froh über die beiden Männer, die durchaus kampfstark wirkten, und mit Tiyeris und ihren eigenen Fähigkeiten - und natürlich mit Ishaia - waren sie auf das meiste vorbereitet.
Sie hätte gern noch einen Heiler in der Gruppe gehabt, jemanden wie Kwazeel am besten, aber für's Erste musste sie sich wohl mit Heiltränken begnügen.

Jetzt musste die Gruppe noch zu einer echten Einheit werden. Konflikte wie auf der Schmugglerinsel konnte sie nicht gebrauchen. "Dann sind wir nun wohl Gefährten", erklärte sie lächelnd. "Ich finde, das sollten wir feiern. Der heutige Abend geht auf meine Kosten. Achtet nur drauf, dass ihr morgen früh reisebereit seid."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 24.11.2013, 14:05:19
Der Abend verging, und die etwas zusammengewürfelte Gruppe nutzte die Gelegenheit, sich näher kennenzulernen. Simue erzählte von dem Schiffbruch, den sie erlitten und der sie auf die Schmugglerinsel verschlagen hatte, davon, wie sie sich mit ihren Gefährten durch den Dschungel geschlagen hatte. Sie erwähnte auch die Kannibalen, ging aber nicht genauer darauf ein - ganz offensichtlich machte ihr das Thema zu schaffen. Es wurde aber klar, dass die Menschenfresser jetzt kein Problem mehr darstellten.

Sie fragte allerdings auch ihre Gefährten nach deren Geschichten, den Abenteuern, die sie erlebt hatten, und hörte dabei aufmerksam zu. So verging der Abend, der Gastraum leerte sich, bis Simue der Ansicht war, dass sie reden konnte, ohne unerwünschte Zuhörer zu haben.

"Auf der Schmugglerinsel", führte sie aus, "hatten wir es auch mit dem Schlangenvolk zu tun. Es gab Verbindungen zu einem Zura-Kult. Und ich habe die Befürchtung, dass sie auch hier, oder genauer am Ziel unserer Reise aktiv sind. Wenn ich Recht habe, planen sie etwas sehr Schlimmes, und falls das stimmt, habe ich vor, sie aufzuhalten. Ich habe Grund zur Annahme, dass sie noch nicht viele sind, aber sicher weiß ich es nicht. Gefährlich wird es aber mit ziemlicher Sicherheit. Wenn ihr mich begleitet, müsst ihr bereit sein, euch diesen Gefahren zu stellen."

Nun war es raus - das Schlangenvolk, der Zura-Kult... sie sah ihre Gefährten an, und wartete deren Reaktionen ab.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 27.11.2013, 00:38:57
Die Reaktionen ihrer neuen Gefährten fielen gemischt aus, während Tiyeri mit den erwähnten Kulten und Völkern eher nichts anfangen konnte. So zeigte sich wenigstens Krakqualntopp wieder etwas gesprächiger - er wusste sehr wohl Geschichten und Legenden zu erzählen vom Schlangenvolk und hatte schon so Manches darüber gehört. Und Trovag Tilor? Dem war wohl am ehesten der Alkohol leicht zu Kopfe gestiegen. Er brabbelte munter vor sich hin, schien aber die wahre Gefahr von Simues Worten zum momentanen Zeitpunkt nicht richtig einschätzen zu können.[1] Man saß also beieinander und hatte sich Simues Erzählungen angehört - doch schlussendlich schien es so, als wollte auch das Groß der drohenden Gefahr durch womöglich das verschollene Schlangenvolk oder den Zura-Kult, aber auch der Dschungel als grüne Hölle selbst, die kleine Abenteurergruppe nicht von ihrer Reise abhalten!

Das Abenteuer war beinahe gemacht: Gemeinsam ließ man den Abend gemütlich ausklingen und richtete die Unterhaltungen wieder auf frohere Themen wie beispielsweise die hübsche Elfin am Nachbartisch oder Geschichten über vergangene Reichtümer und Schätze längst vergessener Zeiten! Die Stimmung im Sargavahaus war ruhiger geworden und allmählich hatte sich das Gasthaus völlig geleert. Man saß beieinander und beschloss, dass es nun wohl Zeit für eine erholsame Portion Schlaf wäre: Wenn man Morgen in aller Frühe loswollte, so war dies nun eine dringend zwingliche Maßnahme!

Sie verabschiedeten sich schon einmal vorsorglich von Briga und beglichen ihre Rechnung - gleichfalls ihnen die Orkfrau am nächsten Morgen dennoch ein Frühstück bereiten wollte![2] Man hatte wohl gespeistet und den Abend begossen und der Faden war gesponnen für einen neuen Strang der Geschichte!

Wohl entspannt und ruhig ruhten die Gefährten in ihren doch recht weichen und angenehmen Betten und dürften damit wohl sicherlich die letzte wohnliche Nacht für Wochen verbracht haben - gut, Kalabuto lag nicht so weit vorraus, aber immerhin!

Gemeinsam traf man sich zum Frühstück, bestückte die Rucksäcke noch mit einer guten und reichlichen Brotzeit, machte sich dann daran zwei Maultiere zu besorgen um zumindest das nötigste Gepäck auf Lasttiere zu verladen und schulterte auf zur ersten Etappe nach Kalabuto!

Das Sargavahaus lag also hinter der kleinen Abenteurergruppe und gemeinsam schlichen sie mehr oder weniger durch die noch sehr ruhigen Straßen Eleders. Der Sonnenaufgang lag schon einige Zeit zurück, und doch war es erstaunlich ruhig an diesem Morgen. Die Stadtwachen an der Diomarmauer ließen die Gefährten fraglos passieren und hinaus ging es über die Ananas-Felder gen Osten...

Man nahm den geraden Weg hinein ins Abenteuer und auf nach Kalabuto - eine Händlerstraße wie sich alsbald bewies, denn mehr und mehr Karren kamen den Gefährten mit der Zeit entgegen und der Tag gewann an Fahrt! Kurz nach der Mittagszeit schließlich hatte man die ferne Shillouette von Eleder fast aus den Augen verloren und man setzte sich zu einer Pause am Wegesrand zusammen: Es würde trotz allem über ein gutes dutzend Tage dauern bis sie in Kalabuto ankämen - eine ganz schöne Reise, die sie da vor sich hatten. Mit allerhand Gefahren, sicherlich - und doch war es hier anscheinend ratsam unter Reisenden einen Abstecher zu einem Kleriker namens 'Der Sturm' zu machen, auf der Fahlklippe: Dieser seltsame Ort schien sich nun nördlich von ihnen zu befinden! Er sollte ein Wegekundiger und Bewanderter sein - ein Gang ohne seinen Rat sei tödlich so rieten sich die Händler und Reisenden untereinander...
 1. @ all: Bitte handelt etwaige weitere Gesprächsstränge zu diesem Thema in einem gespoilerten Zwischenspiel ab!
 2. @ all: Ihr habt noch Gesamtkosten für Übernachtungen und Mahlzeiten im Wert von 2 GM, 12 SM und 9KM offen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 27.11.2013, 06:40:29
Simue fühlte sich nervös-angespannt, aber auch befreit, dass es endlich losging. Sie arbeitete mit Ishaia noch kurz an den Texten, war aber schnell zu müde und ging dann schlafen.

Ishaia. Sie hatte mit ihm abgesprochen, dass sie ihn am nächsten Abend würde vorstellen wollen.Sie war gespannt auf die Reaktionen.

Am folgenden Morgen machte sie sich kurz frisch, wirkte kurz einen Zauber auf sich[1], ging zu Briga, um ihre Rechnung zu bezahlen und sich nochmal für alles zu bedanken, dann wartete sie auf die Anderen.

Als es dann los ging, packte sie ihre Sachen - es schien viel mehr, als eine so zierliche Person mit solcher Leichtigkeit eigentlich tragen können sollte -, und führte die Gruppe schließlich an, aus der Stadt heraus - begleitet von Xerxes, natürlich, und Jonathan, der offen auf ihrer Schulter saß.
 1. Ant Haul
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 27.11.2013, 13:40:02
Auf Simues Frage nach seiner Herkunft und seinem Werdegang, konnte Krakqualntopp nicht viel mehr antworten als bisher.
"Ich bin im Dschungel geboren und aufgewachsen. Meine Familie ist gestorben, aber ihre Geister begleiten mich auf meinem Weg durch die Welt. Ich kenne mein Ziel nicht, aber vielleicht wird mir irgendwann klar, warum ich hier bin. Bis dahin lasse ich mich treiben, wie Wind und Wellen, wie Leben und Tod es möchten. Bis dahin stelle ich Fragen und suche Antworten." Beim letzten Satz glitt sein Blick zu Trovag und fast könnte man meinen, seine Mundwinkel würden im Versuch eines Lächelns zucken.
Auf Simues spätere Eröffnung über ihre bisherige Reise reagierte Krakqualntopp eher verhalten und gab seine Informationen über das Schlangenvolk freimütig preis.
Auch wenn der Abend sehr entspannt für Krakqualntopp verlaufen war, so hatte ihm das Bett wieder nicht so zugesagt. Viel zu weich, keine Erde unter sich spührend. So hatte er sich noch eine Weile hin und hergewälzt, bevor er dann doch eingeschlief.

Am Morgen freute er sich, daß er die häßliche Stadt endlich verlassen konnte.
Den anderen Mitgliedern der Reisegruppe fiel erneut auf, daß auch der Gnom ungewöhnlich viel Gepäck mit sich trug, ohne das ihn dies sichtlich behinderte. Sogar sein verwachsenes Bein schien ihn nicht wesentlich langsamer zu machen als andere Gnome, so daß er sie nicht zu sehr bei der Reise aufhalten würde.
Als sie die Stadtmauern hinter sich gelassen hatten, atmete Krakqualntopp hörbar durch. Auch wenn die weiten Ananasfelder noch immer nicht der Dschungel waren, so waren sie mit ihrem Grün doch in der Lage, die rote Stimme verstummen zu lassen. Er würde sie noch bald genug hören, wenn es wirklich so gefährlich werden sollte, wie Simue gesagt hatte. Fröhlich pfeifend machte er sich auf den Weg.
"Ein Kleriker, der der Sturm genannt wird? Warum wohl?"
Irgendwie gefiel ihm der Name und so war der Gnom gespannt, wer sie erwarten würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 27.11.2013, 21:35:06
Zwischenspiel (Anzeigen)

Endlich geht es los. Trovag kann es kaum erwarten, wieder auf der Straße und hoffentlich bald abseits der Wege zu sein. Ob die kleinen Begleiter ihre Rucksäcke tragen interessiert den Barbaren nicht. An seinem hängen einige Kleinigkeiten und sein Hammer ist griffbereit. Mit dem Dolch pullt er noch Essensreste zwischen seinen Zähnen hervor. Dann zeigt er nach vorne und geht los. Er pfeift ein Lied seines Volkes und achtet wenig auf die anderen. Nur über Krakqualntopp will er nicht stolpern. Nicht das der ihn noch mit Fragen löchert. Bald schon steht die Sonne hoch am Himmel und verkündet die Mitte des Tages.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 28.11.2013, 20:45:06
Während ihrer Pause wandte sich Simue wieder an ihre Mitreisenden. "Wir werden eine ganze Zeit zusammen reisen, und müssen uns voll und ganz aufeinander verlassen können. Wenn wir schon in unserem Handeln so eng aneinander gebunden sind, schlage ich vor, dass wir auch im Reden ein wenig die Distanz abbauen, und die förmliche Anrede sein lassen. Seid ihr alle einverstanden, wenn wir zum 'Du' wechseln?"

Sie hatte eine Weile darüber nachgedacht, denn auf der Schmugglerinsel hatte das nicht bei allen geklappt. Und sie glaubte, dass diese sprachliche Distanz auch die gefühlte vergrößert hatte... und damit das Auseinanderbrechen der Gruppe leichter gemacht hatte. Im Idealfall würden sich hier Freundschaften entwickeln, und sie wollte den Grundstein dafür so schnell wie möglich legen.

Freundschaft? Was weißt du denn davon? So etwas kennst du doch gar nicht, und wirst es auch nie....

Sie ließ die gehässige Stimme reden. Auch darüber hatte sie nachgedacht. Denn tatsächlich war sie der Meinung, dass sie einen echten Freund hatte, einen, der kein Tier war: Ishaia. Sie fühlte sich ihm verbunden wie keinem.anderen Wesen auf der Welt. Was interessant war, denn er kam ja nicht einmal von dieser Welt.


Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 28.11.2013, 23:30:45
Tiyeri war das reinste Energiebündel, egal was es auch war, alles wurde Opfer ihrer Neugier. Glücklicherweise störten Blumen sich eher weniger daran beobachtet zu werden, der ein oder andere Vogel hingegen fand weniger Gefallen an der Tatsache Objekt der Begierde einer menschengroßen Katze zu sein. Obwohl Tiyeri mal hierhin mal dahin schlenderte, manchmal fast schon aufgeregt hüpfte, konnte man doch sehen das ihre Aufmerksamkeit immer wieder jenseits der mannigfaltigen Flora und Fauna lag. Immer wieder zuckten Tiyeris Ohren, suchten nach der Quelle von Schritten, nur um dann festzustellen dass es sich erneut bloß um einen oder mehrere Händler handelte.

Als sie eine Pause einlegten nutzte Tiyeri die Gelegenheit um sich in die Sonne zu legen und ein wenig zu dösen. Erst als Simue das Wort ergriff setzte sie sich auf und wendete sich an selbige:
"Also ich finde Simue klingt wesentlich schöner als Du...", Tiyeri schüttelte wehement den Kopf. "Und ich will ganz bestimmt auch nicht Du genannt werden! TI... YE... RI...! Aber wenn euch mein Name nicht gefällt dann sagt halt Du, auch wenn ich nicht weis wie wir einander unterscheiden sollen wenn jeder Du heist."

Mit einem Schulterzucken tat Tiyeri die Sache ab und wendete sich wieder ihrem Nickerchen zu.
Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 01.12.2013, 17:37:53
Etwas perplex starrte Simue Tiyeri an. "Ich meinte doch..." Hilfesuchend sah sie zu den beiden Männern, setzte dann aber doch selbst noch einmal an. "Ich meinte, dass wir 'Du' oder 'Dir' statt 'Ihr' oder 'Euch' sagen, so wie: 'Wie geht es Dir' statt 'Wie geht es Euch?'. Ist das etwas klarer?"

Simue vermutete, dass dies nicht Tiyeris Muttersprache war, und sie die Zusammenhänge deshalb nicht gleich verstanden hatte.
Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 01.12.2013, 18:52:14
Torvag brach angesichts der etwas verzweifelnd wirkenden Frau in schallendes Gelächter aus. Fast zwei Minuten brauchte der Barbar, um sich einigermassen wieder in seiner Gewalt zu haben. Selbst dann grinste er über beide Backen und die Federn an seinen Ohrlappen schaukelten wild Hin und Her.

"Unsere Katzendame versucht sich am Humor. Nicht schlecht für den Anfang. Gut unsere Anführerin mag ein leichter Spielball sein, insofern würde ich es nicht überbewerten."

Der Zwerg konnte sich weiterhin ein Augenzwinkern nicht verkneifen. Er sah es nicht seiner Aufgabe ihr aus dieser Situation zu helfen, schließlich hatte sie die Gruppe zusammengestellt. Da könnte sie ruhig etwas mehr Führung zeigen. Aber die Gelegenheit Tiyeri etwas in die Schranken zu weisen, wollte Trovag nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 01.12.2013, 22:45:29
Irritiert, aber auch leicht verletzt, sah Simue von Trovag zu Tiyeri. Hatte Tiyeri sie nur verulkt? Und... war sie wirklich ein leichter Spielball? Sie schluckte leicht, aber sie glaubte, zu verstehen. Sie hatte sich mit starken, erfahrenen Persönlichkeiten umgeben. Sie zu bezahlen, reichte nicht, um ihre Anführerin zu sein. Sie musste stärker werden als jeder Einzelne ihrer Gefährten.

Sie schluckte noch einmal. Es stand noch ein weiter Weg vor ihr.

Sie schüttelte den Kopf, wie um die negativen Gedanken zu vertreiben. "Also, wir... wir sollten..." Nein, so ging das nicht. "Wir gehen zu Sturm, das könnte wichtig sein."
Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 02.12.2013, 00:12:58
Bei einer Pause der Gruppe setzte sich Krakqualntopp auch etwas hin und massierte sein kaputtes Bein ein wenig, selbst wenn er eigentlich keine wirklichen Schmerzen mehr hatte. Mehr nebenbei sah er sich um und genoß die Natur um sie herum. Leise flüsterte er auf Silvanisch ein kleines Gedicht zu Ehren des Lebens, das ihn seine Eltern einmal gelehrt hatten.
Auch der Gnom war etwas über Tiyeris Aussage überrascht und versuchte herauszufinden, ob sie nur Spaß gemacht hatte. Aber ihr Gesicht war so anders, daß er nur schwer darin lesen konnte.
Außerdem war er nicht der Anführer. Diese Position hatte Simue sehr deutlich für sich beansprucht, also sollte sie es auch klären. Deshalb kam von ihm nur: "Ich habe nichts dagegen, wenn wir uns vertrauter ansprechen.
Was wißt ihr denn über diesen Sturm, Simue?"

Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 02.12.2013, 06:29:56
Simue hob kurz die Schultern. "Nicht mehr als ihr. Aber wenn die Händler so auf ihn schwören, sollten wir das nicht ignorieren."
Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 02.12.2013, 07:46:10
Trovag nickte zustimmend, ohne sich weiter in die Diskussion einzubringen. Es war sicher ratsam der Empfehlung der Händler zu folgen. Aber diese Entscheidung lag nicht bei ihm, doch erneut zeigte Simue keine Führungsleidenschaft.

Der Zwerg hielt einen Moment inne, runzelte die Stirn, verzog seinen Mund und sprach dann: "Dann auf. Im Gras liegen können wir auf unserem Weg noch genug." Trovag packte die Zügel eines Maultieres und stapfte los. Warum sollte er auf die langsame Anführerin warten, wenn er zwei eigene Beine hatte?
Titel: Re: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 02.12.2013, 10:26:18
Tiyeri blickte verwirrt von einem zum anderen, war sich aber nicht sicher ob sie einen Witz gemacht hatte den sie selbst nicht verstand. Vielleicht lag es aber auch an dem komischen Zwerg. Tiyeri war sich sicher eine ganz normale Frage gestellt zu haben, die einzige Möglichkeit war also das Trovag etwas nicht begriffen hatte und deshalb in schallendes Gelächter ausbrach, um sich nicht zu blamieren.

Als die Gruppe in Aufbruchstimmung geriet rekelte sich Tiyeri um ihre Glieder zu strecken, und ließ einwenig damenhaftes Gähnen vernehmen. Dann packte sie ihre Sachen und schlenderte den anderen hinterher.

Nach einer kurzen Weile, Tiyeri hatte das Gespräch noch einmal im Kopf durchlaufen lassen, schloss sie zu Simue auf und rückte ganz nah an sie heran. Den Kopf dicht über Simues rechter Schulter flüsterte Tiyeri schnurrend: "Duuuu... hast also kein Problem mit meinem Namen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 03.12.2013, 22:29:31
Auch Simue ließ sich von Trovags Tatendrang anstecken, und machte sich wieder auf den Weg. Sie achtete darauf, dass alle mitkamen, bevor sie auf Tiyeri reagierte.

Mit einem vorsichtigen Lächeln antwortete sie: "Ich finde deinen Namen wunderschön. Und dein Fell übrigens auch."

Sie musste sich zusammenreißen, um vor plötzlich aufkommender Nervosität nicht gleich wegzulaufen. Stattdessen wandte sie sich abrupt ab, und lief voran zu Trovag, um die Gruppe neben ihm anzuführen.

Neben ihm...

Sie dachte wieder über ihre Rolle als Anführerin nach. Besonders gut war sie noch nicht, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Trovag mochte etwas... brachial sein, aber zumindest hatte er ein Talent dafür, die Gruppe anzutreiben. Sie wünschte, sie...

Dann kam ihr ein Gedanke. Sie war der Ansicht, dass sie stärker werden musste als jeder einzelne in der Gruppe, um die Gruppe gut anzuführen. Also würde sie sich die herausragendsten Eigenschaften jedes Einzelnen ansehen, sein Verhalten beobachten, und von ihm lernen. Oder von ihr, in Tiyeris Fall. Ja, sie würde stark werden, und ihre Gefährten würden ihr dabei helfen - ohne es zu wissen.

Sie ließ sich nach kurzer Zeit wieder etwas zurückfallen, und beobachtete den Zwerg. Welche Körperhaltung hatte er? Wie sah er auf die Welt? Was an seiner Art, zu sprechen, löste in ihr ihren Fluchtreflex aus?[1]
 1. Trovag, wäre toll, wenn du ein wenig beschreiben würdest :)
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.12.2013, 22:55:32
[1]Man hatte sich geeinigt und man lernte sich näher kennen - obwohl das gemütliche Beisammensein im Sargavahaus sicherlich der trefflichere Ort gewesen wäre, so taten sich hier doch die ersten freundschaftlichen Bande auf: Kleinere Nettigkeiten gegen einen großen Austausch von Wissen. Auf jeden Fall wuchs das gegenseitige Vertrauen an. Und noch waren die Maultiere gut dabei - die Tiere waren nicht wirklich Prachtgäule vom Feinsten. Eher genau das Gegenteil, doch solange sie ihre Arbeit gut verrichteten...

Gemeinsam schritt man fortan nicht mehr auf dem Weg gen Osten, Kalabuto entfernte sich sogar noch weiter, denn der Pfad zum 'Sturm' führte nach Norden. Viele Händler, noch mehr sogar als auf der Hauptstraße selbst, so schien es, begegneten ihnen hier. Allesamt sahen sie glückselig und zufrieden aus. Sie hatten ihren Besuch beim Sturm anscheinend schon hinter sich - und offensichtlich hatte er ein gutes Omen für sie bereitgehalten!

Der Marsch dauerte nur eine kurze Zeit an. Man schritt im Rhythmus des sanften Trotts der Maultiere voran. Man sprach über dies und das und konnte nordwärts die Hügellande erblicken, welche sich nordöstlich von Eleder bis zum Mwangi-Dschungel selbst erstreckten - Gerbirge im Herzen - unbekannte Lande. Und ungastliche noch dazu...

Sie selbst kamen so langsam in die ersten unebeneren Gegenden - hier sollte er zuhause sein: Der Sturm! Der Weg zu ihm war trotz des fortgeschrittenen Tages und der kargen Gegend einfach zu finden. Zahlreiche Reisende kamen ihnen entgegen - auf ihrem Pfade schritten jedoch nur noch wenige. Es wurde Abend und die Straßen lehrten sich. Schließlich war es soweit: Man hatte die Fahlklippe erreicht, der Ort, an dem den Gerüchten und Aussagen der Händler nach der Sturm wohnte! Vor ihnen reckte sich eben jene 'Fahlklippe' genannte, schroffe Feslformation in die Luft, an dessen Fuße sich eine Höhle befand: Der Eingang beleuchtet von zwei einfachen Laternen, mit Öl genährt - sie flackerten rötlich warm in der hereinbrechenden Abenddämmerung - über dem Eingang ein Symbol: Ein Blatt mit einem herabrinnenden Wassertropfen![2]

Der schroffe Felszahn bohrte sich einsam und scheinbar unwirklich hoch in die Luft. Sein fahler Kalkstein verlieh ihm einen blassen und toten Eindruck. Einige Geier und Raben - Vögel der dunklen Seite des Lebens - kreisten um die Spitze des Felszahnes in den Winden. Eine unangenehme Stille der Hügel ringsherum breitete sich aus - die Gruppe schritt langsam auf den Höhleneingang zu: Und das es beschlossene Sache war dem Sturm einen Besuch abzustatten zögerte auch keiner wirklich lange...

Gemeinsam betrat die Reisegruppe die Höhle und folgte einem kleinen, engen Gang, hinab in die Dunkelheit der Fahlklippe. In einigem Abstand waren erneut Öllaternen angebracht: Doch plötzlich hielten sie abrupt an - direkt vor ihnen schälten sich die Schatten zweier Schakale aus dem Halbdunkel des Ganges. Die Tiere wirkten nicht wirklich aggressiv: Aber doch näherten sie sich schnuppernd und geifernd den Ankömmlingen. Eine ungewisse Situation und eine unangenehme...[3]

Vor ihnen am Ende des Ganges konnte sie eine kleines Türe aus Bambusgeflecht erkennen. Palmwedel und Trockengewächse schmücken den Zugang - und eine kleine Glocke, scheinbar aus Muschelhorn geschnitzt, baumelt vor dem Eingang: Dem Eingang zum Refugium des Sturms!...
 1. Musik. (http://www.youtube.com/watch?v=_ak9rTRuEJg)
 2. Wissen (Religion)
 3. @ all: Bitte Initiative würfeln - normal weiter handeln...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 03.12.2013, 23:06:45
Ein Glucksen kam aus Simues Mund, als sie die Schakale entdeckte. "Schaut nur!" rief sie gedämpft aus, um die Tiere nicht aufzuregen. "Wie wunderschön!"

Als wäre es das natürlichste auf der Welt, stürmte sie an Trovag vorbei, ging in die Knie und senkte ihren Kopf. Irgendwoher ahnte sie, wie sie den Schakalen begegnen musste - vielleicht hatte sie mal davon gelesen?

Sie war jedenfalls davon überzeugt, den Schakalen klar zu signalisieren, dass sie nicht als Eindringling kam und deren Revier respektierte.[1] Insgeheim allerdings hoffte sie darauf, die Tiere streicheln zu können. Aber - alles zu seiner Zeit...[2]
 1. Knowledge (Nature): 29
 2. Handle Animal: 27 - ich bin euer Freund und darf euch gaaaanz bestimmt streicheln!!  :D
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 04.12.2013, 11:39:57
Als Trovag zum Aufbruch aufrief, stand auch Krakqualntopp auf. Ihm ging sein letzter Satz noch mal durch den Kopf und er mußte in sich hineinkichern. Auf der einen Seite hatte er zugestimmt alle zu dutzen, hatte aber gleich darauf dies bei Simue nicht getan. Er würde in Zukunft mehr darauf achten.
Schnell packte er seine Sachen zusammen und ging den anderen hinterher, wieder das kleine Liedchen vor sich herpfeifend wie schon bei ihrem Aufbruch.

Krakqualntopp betrachtete sich den Höhleneingang genauer. Irgendwie sprach die Symbolik in etwas zu ihm.
Das Feuer!
Die rote Stimme meldete sich. Und ihm kamen Bilder in den Sinn. Bilder von dem Tag, an dem seine Familie sich aufgelöst hatte. Als er das erste Mal den roten Tanz getanzt hatte. Über seine Augen legte sich ein leichter rötlicher Schimmer und um ihn herum schienen sich die Schatten zu verdichten.
Aber da war auch dieses Blatt mit dem Wassertropfen.
Die grüne Stimme meldete sich. Und dies ließ gleichzeitig Bilder in seinem Geist auftauchen, die ihn an den Tag seiner Belebung erinnerten. Und an das Lied, das er damals gehört hatte. In den tieferen Schatten um ihn herum zeichnete sich seine Gestalt nun deutlicher ab, fast als ob er ein Sonnenstrahl wäre, der durch eine stürmische Wolkendecke bricht.
Kurz taumelte der Gnom.
Noch nie hatten die beiden Stimmen in ihm gleichzeitig geredet. Noch nie hatten Tod und Leben gleichzeitig ihr Recht gefordert. Wie liessen sie sich auch vereinigen?
In dem Moment spürte er, daß er einer Erleuchtung sehr nahe war, konnte sie allerdings nicht fassen.
Aber der Moment verging und Krakqualntopp fing sich wieder. Er atmete einige Male tief ein und wieder aus, bevor er den anderen folgte.
Als er der Schakale gewahr wurde, begab auch er sich weiter nach vorne und legte Trovag beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Keine unbedachte Handlung, Trovag. Vielleicht sind es eine Art Wachtiere und der Sturm sähe es bestimmt nicht gerne, wenn wir sie aufessen würden."
Dann ging er ebenfalls langsam auf die Tiere zu und hielt ihnen die linke Hand entgegen, damit sie seinen Geruch aufnehmen konnten[1].
 1. Handle Animal: 20, von mir geht keine Gefahr aus
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 05.12.2013, 21:39:08
Tiyeri schnellte in die Senkrechte, gab ein überraschtes Maunzen von sich und stellte die Ohren auf.
Hatte sie gerade richtig gehört? Diese Frau wurde Tiyeri immer seltsamer, aber auch immer sympathischer.
Simue findet ich habe wunderschönes Fell...
Es war nicht so das Tiyeri noch nie Komplimente über ihr flauschiges Fell bekommen hätte. Bloß waren das immer Katzen gewesen.
Ein strahlendes Lächeln schlich sich in Tiyeris Gesicht. Freudestrahlend und beschwingt machte sich Tiyeri daran den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren.

Den ganzen restlichen Tag wich Tiyeri nicht von Simues Seite, zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt da sie vor dem standen was wohl 'Sturms' Heim war.
Als Tiyeri die beiden Hundeartigen bemerkte schrien alle Instinkte in ihr sich zu verteidigen. Doch der Gedanke war schnell vergessen als sie sah was für einen Aberwitz Simue da trieb. Ihre Hände zuckten, unschlüssig ob sie ihre Krallen ausfahren und Simue zur Seite eilen sollte und der Befürchtung das eben dies Simues Ende sein könnte. Als diese sich dann auch noch vor die Schakale hinkniete wurde Tiyeri mulmig. Für ihren Geschmack war Simues Gesicht viel zu dicht an viel zu scharfen Fängen.

In einem leicht nervösen Singsang flüsterte sie Simue zu:"Ich hoffe ihr wisst was ihr tuhut!"

Tiyeri fürchtete ihre beiden Gefährten könnten voreilig auf die Tiere zugegangen sein. Wenn sich zwei von ihnen so bereitwillig einer Gruppe offenbaren... wer sagte ihnen dass es nicht mehr von ihnen gab?
Angespannt lauschte Tiyeri auf Geräusche die auf einen Besitzer hindeutet könnten, oder, wie befürchtet, auf weitere Bedrohungen.[1]
 1. 1d20 = (8) +5 Gesamt: 13
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 05.12.2013, 22:03:26
Die Schakale fauchten auf und lechzten, als Simue freudig nach vorne sprang und die Tiere direkt ansprach: Bis - Simue über eine kleine, unscheinbare Schnur am Boden stolperte, die zwar riss und sie nicht am Vorankommen hinderte, aber von der Decke ein kleines Netz voller Austerschalen, Knochen und Stöckchen löste: Klappernd ergossen sie sich über den Fußboden...

Die junge Frau war bei den Schakalen angekommen und hatte sich anscheinend völlig 'richtig' verhalten: Die Tiere hechelten eher, als dass sie wirklich lechzten. Sie schienen sich wohlzufühlen und beschnupperten Simue aufgeregt. Sie drängten sich um die Beine der jungen Frau und ignorierten den Rest der Gefährten fast vollends. Bis Krakqualntopp hinzustieß und seine Hand vorhielt. Der eine Schakale schnappte kurz danach - doch er biss nicht zu, sondern schien viel mehr zum Spiel auffordern zu wollen. Die Schakale schienen alles andere als wilde Tiere - beinahe handzahm: Die Haustiere und doch die Wachtiere des Sturms...

Vermutlich ihr Glück, dass sich die Gefährten zurückhaltend verhalten hatten: Doch Tiyeri blieb vorsichtig! Doch sie vermochte nicht irgendetwas Gefährliches wahrzunehmen an diesem Ort - geschweige denn weitere Schakale zu entdecken. Das war alles, ihre kleine Gruppe und die beiden Schakale. Die Maultiere hatten sie draußen in einem kleinen Verschlag untergestellt, der extra für Besucher angefertigt worden war - jedenfalls bot er sich geradezu an dafür...

Schnelle, aber leichte Schritte waren vom hinteren Ende des Ganges zu hören - hinter der Bambustüre...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 05.12.2013, 22:31:38
Als die Schnur riss und die Schalen, Stöcke und so fort von der Decke fielen, schrak Simue kurz zusammen. "Huch", flüsterte sie nur. Dann aber waren die Schakale bei ihr, und glucksend und kichernd streichelte sie die Tiere, fast, als wären es ihre eigenen Haustiere.

Kurz sah sie zu Tiyeri. Ihre Augen strahlten, und sie fühlte sich sichtlich wohl. "Es sind wunderschöne Tiere. Ich liebe Tiere! Schau nur, wie freundlich sie sind." Ihre Hand glitt bei einem der Schakale hinters Ohr, und sie streichelte ihn so, dass das Tier unwillkürlich mit dem Hinterlauf zu zucken begann.[1]
 1. Bei Hunden jedenfalls klappt das.  :cheesy:
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 05.12.2013, 22:46:36
"Pah." Ein Wort war alles, was Trovag äußerte. Seine Instinkte hatten anders reagiert, als die von Simue und dem Gnom, der gut daran getan hatte, prophylaktisch auf den Zwergen einzuwirken. Der Barbar hatte nämlich daran gedacht, seiner Kette einen oder zwei weitere Zähne hinzuzufügen. Doch nun schaute er sich die Szenerie eher an und zog die Hände weg von seiner Waffe.

Schakale als wunderschöne Tiere zu bezeichnen, da schüttelte er nicht mal den Kopf. Bei der Anführerin war wohl Hopfen und Malz verloren. Trovag Tilor hingegen wusste, was Aasfresser waren. Er hatte ebensolche schon in Aktion gesehen. Das Symbol Gozrehs hingegen einer im Dschungel vielfach verehrten Gottheit hatte er nicht erkannt oder ignoriert. So genau, war dies bei dem gelegentlich wankelmütigen Barbaren nicht zu erkennen.

Doch Trovags Ohren spitzten sich, als Schritte an seine Ohren drangen. Der Hausherr würde ihn wohl eine Aufwartung machen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 06.12.2013, 06:34:12
Auch Krakqualntopp war ein wenig von der Falle überrascht. Aber da sie nicht wirklich gefährlich war, beachtete er sie nicht weiter. Innerlich machte er sich aber einen Vermerk zukünftig auf ein bisschen Vorsicht zu bestehen. Dann fiel ihm etwas ins Auge, während er einen größeren Knochen nutzte, um mit dem Schakal zu spielen.
"Wie so oft können Tod und Leben dicht bei einander liegen. Hier vergnügen wir uns mit den Schakalen und bei der Tür scheint vielleicht eine tödliche Falle auf uns zu warten.
Jedenfalls ragen da kleine Pfeilspitzen aus den Wänden. Vielleicht mag Tiyeri, die ja gesagt hat, sie würde gerne Geheimnisse erforschen, sich das mal anschauen, während Simue und ich weiterhin die Schakale streicheln. Aber paß bitte auf, da scheint ja jemand zu kommen."

Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 07.12.2013, 16:28:19
Die Schakale waren Simue und den anderen Neuankömmlingen freundlich gesinnt. Die Tiere ließen sich streicheln und fühlten sich besonders durch Simues Hand scheinbar wahrhaft verwöhnt. Und doch war die Situation seltsam unangenehm umwachsen...

Noch stand Krakqualntopps Warnung vor einer möglicherweise tödlichen Falle im Raum, da sich die Bambustüre vor ihnen im Gang knarzend ein Stück weit öffnete - nur ein klitzekleines Stück! Eine krächzende Stimme eines Mannes ertönt:

"Wer seid ihr, und aus welchem Grund sucht ihr mich: Könnt ihr nicht klopfen wie normale Leute?!"

Ein gellender Pfiff und die beiden Schakale sausten fort von Simue und den anderen, den Gang hinauf an den Eingang der Höhle unter der Fahlklippe: Scheinbar wachten sie nun - der Sturm hatte Besuch!...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 07.12.2013, 17:41:18
Als die Schakale zu ihrem Herrchen rannten, stand Simue auf - und ging zu ihrer eigenen Überraschung noch einen Schritt nach vorne. "Dazu sind wir gar nicht erst gekommen", erklärte sie, ohne dabei entschuldigend zu wirken. "Aber ich kann das gern wieder in Ordnung bringen. Also, bis auf die Falle, das macht ihr besser selbst."

Sie sah sich zu ihren Gefährten um. "Wir sind hier, weil uns die Händler auf der Straße geraten haben, euch aufzusuchen. Es heißt, ihr gebt Reisenden Rat." erklärte sie dann ihr Kommen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 09.12.2013, 12:26:01
Krakqualntopp lag es fern, Simues Führungsanspruch zu untergraben, deshalb sagte er erstmal nichts.
Allerdings schaute er sich noch einmal um, ob er irgendetwas entdeckte, das zum Klopfen geeignet gewesen wäre.
Aber er entdeckte nur die Glocke neben der Tür, die sie bisher nicht erreichen konnten, weil Schakale und Falle sie aufgehalten hatten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 09.12.2013, 12:34:45
"Wie sollen wir klopfen, wenn wir noch nicht an der Tür sind?" Trovag dachte gar nicht daran, allein Simue das Reden zu überlassen. Besonders dann nicht, wenn dieser Sturm dumme Fragen stellte, auf die der Barbar nicht weniger dumme Entgegennungen äußern konnte. Er legt seine Hände in die Hüfte und streckte diese vor.

"Außerdem wollten wir euch mit Glocke rufen, doch auch dazu sind wir nicht gekommen." Andere wären vielleicht nach der ersten Bemerkung still geblieben, aber nicht der Zwerg. Wozu auch? Schließlich erschloss sich selbst ihm die Dämmlichkeit des Klerikers, der Fragen stellte, die sich nicht stellten.

"Aber Simue hat recht, wir suchen Rat." Eine dritte Bemerkung entglitt seinem Mund, bevor er mit einem verschmitzen Ausdruck um den Mund, denselbigen hielt. Trovag hatte gesprochen und schaute nun ins Dunkel, um wenigstens Umrisse des Höhlenbesitzers zu erhaschen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.12.2013, 20:41:27
"Läuten habt ihr wollen? Ja, da hättet ihr nicht schlecht daran getan und doch - es ist schon spät: Und es sind unruhige Zeiten, man muss sich zu schützen wissen. Gewiss wärt ihr in Gefahr, das seht ihr richtig... Ihr hättet auch rufen können? Aber ich habe euch erwartet - und ich weiß, dass ihr Rat sucht! Was sollte man auch sonst suchen beim Sturm?"

Eine kleine, abgemagerte Gestalt mit dunkelbrauner Haut spähte nun hinter dem Türspalt hervor. Ein schmächtiges Menschlein mit zerfetzter und zerlumpter Kleidung, einige Lederriemen mit Beuteln daran und ein Symbol von Gozreh um den Hals: Mehr ließ sich noch nicht erkennen, war aber vermutlich auch nicht von Belang: Sie hatten den Sturm tatsächlich gefunden!


"Nun - Simue: Ich will es so sagen, ihr wart freundlich zu meinen Schakalen, sondersgleichen. Ich will euch helfen. Kommt herein!"

Erneut ertönte die krächzende Stimme des Mannes und er stieß die Tür auf - nicht ohne zuvor allerdings einen kleinen, versteckten Hebel nahe dem spärlich, gezimmerten Rahmen zu betätigen und die Falle zu deaktivieren: Hinter ihm erstreckte sich mehr oder weniger eine 'Wohnhöhle', wenn man es so bezeichnen wollte. Er bat die Gefährten herein und wies sie an einen kleinen Steintisch mit einigen hölzernen Schemeln. Er ging voran und setzte sich:

"Und was kann man euch jetzt raten: Wohin soll den die Reise gehen?!"

Der Sturm wirkte agil und zäh, trotz seiner schlaksigen Statur. Seine Augen und Knöchel allerdings verraten sein fortgeschrittenes Alter - seine Hände und Unterarme sind abgeschürft und erschöpft von der Umgebung der Fahlklippe. Sein Haupthaar besteht aus einer losen Sammlung von Dreadlocks, welche zwar lang sind, aber langsam zu ergrauen beginnen...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 13.12.2013, 00:39:45
Etwas irritiert beobachtete Simue den Mann namens "Sturm". War er verrückt, oder nur etwas eigen? Sie entschloss sich, kein Urteil über ihn zu fällen - viele würden sie selbst wohl auch als seltsam ansehen. Also folgte sie dem Priester in seine "Wohnhöhle".

"Unser erster Zwischenstopp ist Kalabuto", beantwortete Simue seine Frage. "Danach weiter durch die Dschungel."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 13.12.2013, 16:51:43
Der Raum in dem sich die Gefährten nun mit dem Sturm befanden war tatsächlich mehr eine Höhle, als ein voll ausgebautes Heim. Größtenteils waren die Wände nur grob behauen und wie eine einfache Kaverne in den Fels hineingetrieben. Man konnte einen kleinen Schlafplatz entdecken, der mit einigen langen Tüchern verhangen war - vermutlich wurde es Nachts hier draußen doch etwas kälter: Selbst unter dem Berg! Und des Weiteren eine kleine Kochstelle mit einem Lagerfeuer, welches schwach glomm. Einige kleinere Tische mit verschiedensten Fläschchen und Tinkturen, Mörser und Steinschalen - Holzschnitzereien und wilde Gemälde aus roter Farbe an der Wand. Und Öllampen, die schmutzig flackernd den Raum erhellten...[1]

Als die junge Frau als erste dem Sturm antwortete grinste dieser breit und entblößte ein nicht mehr gänzlich reines Lächeln. Die Jahre in der Wildnis hatten dem Mann wohl also durchaus zugesetzt: Die Zeit ging an keinem spurlos vorbei. Leicht erheitert, aber durchaus höflich setzte er die Konversation fort:

"Verstehe - aber meine Gute, Kalabuto müsst ihr doch nicht 'suchen'. Das ist ganz einfach, ihr wart doch schon auf dem richtigen Wege. Da könnt ihr quasi nichts falsch machen. Einfach immer der Nase nach, oder den Kaufleuten, wie mans nimmt..."

Er blickte kurz die anderen der Reihe nach musternd an und setzte dann abermals zur Antwort an:

"Da hätte ich von einer Abenteurertruppe wie ihr sie seid schon etwas mehr Wegekenntnis erwartet, durchaus! Nichts für ungut - und danach in den Dschungel weiter sagt ihr, ja? Soso..."

Der Sturm senkte den Kopf und schien kurz zu überlegen, dann:

"Wo soll ich anfangen: Ich will euch helfen, auch wenn ich noch nicht so recht weiß wobei - in den Dschungel wollen viele. Viele schaffen es dorthin, aber kaum einer kehrt jemals zurück!... Also: Mein 'richtiger' Name ist Nkechi, aber ihr könnt mich Sturm nennen, wie schon gesagt. Und, um ehrlich zu sein, ich will euch helfen, weil ich an euren Fähigkeiten zweifle! Ihr erscheint mir, freundlich gesprochen - als inkompetente Träumer, nicht für Übel, doch: Ich bezweifle, dass ihr im Dschungel besonders weit kommen würdet. Und egal was ihr dort sucht, ihr würdet es nicht finden...Gozreh allerdings könnte es durchaus anders sehen und möglicherweise dient es seinen Motiven, wenn ich euch berate. Ich möchte euch nicht nur helfen, ich werde es auch tun, doch ich verlange von euch, dass ihr euch der Prüfung des Windes stellt! Ihr dürft das Angebot ablehnen, natürlich - doch, wenn ihr hieran scheitert, an Gozrehs einfacheren Prüfungen, dann kann ich euch sicher sagen, dass ihr den Weg durch den Dschungel - niemals - überleben werdet..."

Er blickte die Gruppe fraged an, ernster als zuvor...
 1. Musikuntermalung. (http://www.youtube.com/watch?v=BGW3-TkInzs)
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 13.12.2013, 17:16:16
Sturms Worte versetzten Simue einen Schlag. Er zweifelte an, dass sie es durch den Dschungel schaffen würden, selbst jetzt mit ihren Gefährten. War es so offensichtlich, dass sie eine so schlechte Anführerin war? Sahen ihre Gefährten das genauso?

Selbst wenn nicht: Wenn sie nicht reagierte, wenn sie ihm nicht widersprach, spätestens dann würden die anderen es auch von ihr denken. Sie öffnete den Mund, und schloss ihn wieder. Was sollte sie denn sagen? Was, wenn er recht hatte? Sie, Simue, würde ihre Gefährten kaum beschützen können, würde sie nicht...

In ihrem Geiste spürte sie, wie die Zweifel sie wieder hinab ziehen wollten, wie ihre kleine Illusion der Stärke an diesen wenigen Worten eines Fremden zu zerbrechen drohte. Sie brauchte...

Simue räusperte sich, und stand auf. Mit fester Stimme und festem Blick entgegnete sie Sturm: "Ihr kennt weder mich, noch meine Gefährten. Ich selbst habe schon einen Schiffbruch und eine Insel voller Kannibalen überlebt. Wir mögen noch keine eingeschworene Gemeinschaft sein, da wir uns erst kurz kennen, aber jeder Einzelne von uns hat seine Stärken. Ich glaube nicht, dass es dem Dschungel und dem, was darin lebt, gelingen wird, uns aufzuhalten, sollte er es versuchen."

Sie sah von Trovag zu Krakqualntopp, dann zu Tiyeri, und schließlich wieder zu Sturm. "Wir werden uns der Prüfung stellen, unter einer Voraussetzung: Auf keinen Fall darf das Leben eines Gruppenmitglieds riskiert werden, und sollte sich jemand ernsthaft verletzen, werdet ihr die Wunden heilen."

Sie sah Sturm direkt in die Augen, und wartete seine Antwort ab.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 14.12.2013, 15:50:10
Tiyeri wusste nicht so recht was sie von den kürzlichen Ereignissen halten sollte.
Erst war da Simue, die sich wie eine verrückte den Schackalen preisgab. Dann stellten sich die Schackale als Schoßhündchen heraus, und ihr Besitzer war der seltsamste Kautz von allen.

Als dieser dann auch noch behauptete es mangele ihnen an "Wegekenntnis", da war Tiyeri beleidigt.
Schmollend brabbelte sie vor sich hin:"Wenn man um Rat bittet für eine Reise, bedeutet das nicht gleich das man nach dem Weg fragt..."

Ganz anders war ihre Reaktion jedoch als Sturm das Thema Prüfungen ansprach.
Sogleich versteifte sie sich, ihr Fell begann sich zu sträuben und ihr Blick wirkte gehetzt. Erinnerungen an ihre Mutter und ihre Art Tiyeris Wissen abzufragen schossen ihr ins Gedächtnis. Entweder musste sie im Dschungel das suchen was ihre Mutter ihr aufgetragen hatte... oder viel schlimmer... sich stundenlang konzentrieren und über Büchern hockend ihre Fragen beantworten bis ihr der Kopf zu rauchen schien.
Wo ersteres für Tiyeri fast schon einem Spiel gleich kam, war letzteres pure Folter gewesen.

Als das Gespräch weiter ging und Simue das Wort ergriff, beruhigte Tiyeri sich wieder und musste fast anfangen laut loszulachen.
Wie schwer konnte die Prüfung eines Gottes im Vergleich zu ihrer Mutter schon sein.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 14.12.2013, 20:19:38
Die Wohnhöhle des Klerikers war nicht nach dem Geschmack des Zwergen. Vieler seines Stammes hätten sich hier wohl gefühlt, aber Trovag Tilor war lieber im Freien. Der Barbar verfolgte den Austausch zwischen Simue und Sturm und grinste      dabei über beide Backen, denn natürlich brauchten sie keinen Ratgeber um Kalabuto zu finden.

"Genau einfach der Straße nach. Aber was soll man mit Menschen machen, die nicht mal der Straße folgen können." Der Zwerg schnaufte und schüttelte den Kopf, doch das Grinsen entglitt ein wenig seinem Gesicht und er schürzte die Lippen, als dieser Kleriker anzweifelte, dass er sich im Dschungel nicht auskennen würde.

"Der östliche Dschungel ist die Heimat meines Stammes seit Jahrzehnten. Ich habe keine Angst vor der Prüfung noch vor Wunden, die dabei entstehen könnten."

Simue schwankte in den Augen Trovags weiter in ihren Qualitäten als Führerin. Erneut sprach sie von Kannibalen. Langsam konnte sich der Zwerg vorstellen, dass sie diesen Feinden nur entkommen war, in dem sie ihnen andere zum Fraß vor warf.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 15.12.2013, 01:36:35
Auch Krakqualntopp betrachtete sich die Wohnhöhle interessiert, nicht ohne vor dem Eintreten noch mal die Schakale gestreichelt zu haben.
Aufmerksam verfolgte er das Gespräch, ohne sich zunächst einzumischen. Wie schon zuvor hatte Simue ja gesagt, sie wäre die Anführerin.
Als jetzt aber der Sturm so abfällig über die Gruppe sprach, meldete auch er sich zu Wort.
"Niemand hat davon gesprochen, daß wir Kalabuto suchen! Nur davon, daß wir dort einen Zwischenhalt einlegen. Uns wurde nur gesagt, daß ihr uns mit Rat zu Hilfe sein könnt, auch wenn ich nicht weiß mit welchem.
Das ihr an unseren Fähigkeiten zweifelt, ist euer gutes Recht. Aber auch ich zweifle ein wenig daran, daß ihr uns helfen könnt. Wie kommt man zu dem Namen Sturm, wenn man eingesperrt im Fels lebt?. Gerade wenn ihr von Wind sprecht, muß euch doch klar sein, daß dieser frei sein möchte. Über Land und Wasser wehen muß, ganz so, wie es das Leben vorgesehen hat."

Dann wand er sich an Tiyeri und Simue, deren Unbehagen er instinktiv spürte.
"Macht euch keine Sorgen wegen der Prüfung oder unserer Sicherheit. Ich bin mir sicher, daß das Leben mit uns sein wird.
Auf sylvanisch murmelte er dann noch hinterher, denn auch die rote Stimme forderte ihr Recht:"Genau so wie der Tod."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 16.12.2013, 17:20:44
"Meine Güte - da brechen ja Dämme! Gute Güte, ich - muss - euch doch nicht helfen! Wenn ihr nicht wollt? Ich weiß mehr über euch und euer Vorhaben Simue, als euch lieb ist! Was ihr hinter euch lasst interessiert mich reichlich wenig. Ihr sucht Rat und nicht den Weg, das ist mir durchaus bewusst und doch kann ich euch erst nach dem Wege dienlich sein im Sinne meines Rats!"

Der Sturm wiegte seinen Kopf sanft hin und her. Die plötzliche Redegewalt der kleinen Abenteurergruppe schien ihn doch zu beeindrucken:

"Was ich allerdings nicht verstehe ist - Prüfung hin oder her - warum ihr sofort um euer Leben fürchtet! Nicht jeder Gott ist tödlich und lechzt nach Blut: Ich weiß ja nicht an was oder wen ihr glaubt! Und da wären wir auch schon - warum ich Sturm heiße? Nun, vielleicht mein Temperament, vielleicht meine Gottheit: Schon mal darüber nachgedacht? Wie dem auch sei, es ist nicht von Belang: Die Prüfung müsstet ihr schon selbst absolvieren, mit all ihren Risiken. Wer nichts wagt, der nicht gewinnt! Ich kann nicht für eure Nöte aufkommen - Gut gegen Gut: Tat gegen Rat! Was ist?!"

Nkechi war sich unsicher, ob die Fremden zögerten, oder ob sie ihm gleich an den Hals springen würden. Weder hatte er all ihre Fragen genügend beantwortet, noch hatte er ihnen ein Zugeständnis gemacht. Dennoch war er ihnen wohlgesonnen. Ein absonderlicher, alter Mann eben - er beschloss kurzerhand die Prüfung zu erläutern. Vielleicht würde das die Entscheidungsfindung der mutigen Neuankömmlinge weiter vorantreiben:

"Nun denn, egal wie es um euch steht. Wenn ihr meinen Rat nicht bräuchtet, dann hätte euch Gozreh nicht hierher geführt! Sturm und Salz! Ich will euch die Bedingungen der Prüfung nennen, dann könnt ihr euch entscheiden: Die Prüfung des Windes ist leicht, nicht schwer. Alles was Gozreh von euch verlangt, ist eine einzelne Feder eines plumpen Sturmvogels. Eine dieser faszinierenden Kreaturen heißt Chirok und lebt an einer Klippe einen halben Tagesmarsch nördlich von hier! Ihr würdet einen Felsvorsprung finden, welchen man 'Gozrehs Scheitel' nennt. Das Nest befindet sich an der Spitze dieser Klippe: Holt die Feder und kehrt zu mir zurück! Na, was ist?"

Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 17.12.2013, 09:59:34
Trovags Augen leuchteten freudig auf. Eine Herausforderung und dazu noch gegen einen besonderen Greifvogel. Er rieb sich die Hände und nickte zufrieden. Das war eine Prüfung ganz nach dem Geschmack des Barbaren.

"Chirok, das klingt viel versprechend. Nur eine Feder. Hmm." Ein neckisches Grinsen kam über das Gesicht des Zwergen, der bereits darüber nachdachte, ob nicht noch eine zweite Feder für ihn abfallen würde. Pläne formten sich in seinem Kopf, ach was, natürlich nicht, den erstmal wollte er den Gegner sehen und dann überlegen, ob besser mit oder ohne Gewalt oder einfach seiner Lust und Laune folgen sollte. Pläne schmieden, wer machte denn sowas. Man musste einfach nur genug Selbstvertrauen oder Selbstüberzeugung haben und dann würde das schon, so war das Motto des Zwergen. Obgleich er einen Leoparden einst über drei Tage verfolgte, aber dies ist eine andere Geschichte.

"Dann holen wir uns mal die Feder. Bis gleich." Trovags verkündete seine Entscheidung, während er schon umkehrte und damit begann ein Liedchen zu pfeifen. Den Hammer hatte er leicht über die Schulter gelegt, die Brust nach vorne gestreckt und den Körper nach hinten gebeugt. Für seinen Körper machte er weit ausladende Schritte. Schließlich gab es etwas zu tun.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 18.12.2013, 19:23:38
Nkechi grinste breit, als Trovag losmarschierte und sich offensichtlich auf einen Kampf vorzubereiten schien:

"Ach, und es wäre mir lieb, wenn ihr den Sturmvogel nicht tötet! Ich würde ihm ehrlich gesagt auch lieber gar nicht erst begegnen! Seine Krallen und sein Schnabel sind äußerst spitz und sie würden sowohl eure, als auch meine kleinen Augen mitnichten auskratzen und für immer verlöschen lassen! Seid also wachsam, so ihr die Prüfung wagt: Was ist, Simue?!"

Die Gefährten schienen sich nicht allesamt so sicher zu sein, wie Trovag Tilor, dass die Prüfung des Windes der richtige Weg war. Doch früher oder später würden sie eine Entscheidung fällen müssen!

Krakqualntopp währendessen kramte in den hintersten Winkeln seines Kopfes nach, was er über die Sturmvögel wusste: Viel war es nicht, aber durchaus nützlich!

Die Nester und die Eier, aus denen die Sturmvögel entschlüpften waren meistens recht groß dimensioniert. Man könnte vermutlich sogar einen hochgewachsenen Mann quer in ein solches Nest hineinlegen! Ursprünglich war der Sturmvogel, wie er hierzulande genannt wurde, eine tropische Hercyne - ein großer und farbenprächtiger Raubvogel! Intelligente Wesen und die Finsternis des Sturms erhellen ihre Augen und Schwingen in einem grünlichem Licht! Das Problem an diesen Wesen war ihre Wut über Eindringlinge - und ihr verwirrender Angriffsschrei...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Tiyeri am 18.12.2013, 20:38:11
"Wenns weiter nichts ist als etwas klettern und dann eine Feder zu finden..."
Tiyeri war über alle maßen enttäuscht von dieser Prüfung. Es war eben wie sie es sich gedacht hatte: Die Prüfungen ihrer Mutter waren weitaus schwerer als die der Götter!
Besorgt blickte Tiyeri sich um. "Wenn Mutters Prüfungen Götter in den Schatten stellen... vielleicht hat sie dann auch gehört was ich über sie gedacht habe?!"

"Na kommt schon Simue! Worauf warten wir hier noch? Ich würde vorschlagen wir machen uns schnellstens auf den Weg!"

Auch Tiyeri wollte sich bereits umdrehen und auf den Weg machen, doch dann viel ihr ein dass sie Krakqualntopp noch etwas mit auf den Weg geben wollte:
"Das mit dem Tod hättet ihr euch sparen können... Simue scheint schon besorgt genug!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 18.12.2013, 21:38:11
Simue dachte eine Weile über die Worte des seltsamen Priesters nach. Als Trovag schon von dannen stapfte, lächelte sie leicht. "Also gut. Wir machen es. Und glaubt mir, ich werde kein Tier töten, das ich nicht töten muss."

Damit verließ auch sie die "Wohnhöhle" Nkechis. Draußen angekommen, bat sie ihre Gefährten um eine kurze Unterredung. "Ich halte es für unnötig, bei dieser Sache ein Risiko einzugehen. Ich habe ein Seil, damit werden wir uns beim Klettern aneinander binden, um uns gegenseitig zu halten. Wenn wir in der Nähe des Nests sind, dann rufe ich ein Wesen herbei, das uns helfen kann, den Sturmvogel abzuhalten. So können wir uns in Ruhe eine Feder aus dem Nest holen. Eines ist mir wichtig: Wir werden dem Vogel keinen Schaden zufügen, wenn es nicht unbedingt sein muss."

Ihr Blick wanderte zu Trovag. "Sind wir uns einig?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 18.12.2013, 22:07:12
"Bevor wir darüber diskutieren, ob wir ein Tier töten, schauen wir erst mal nach, ob der Vogel überhaupt in seinem Nest ist." Trovag grinste über beide Backen, als er Simue antwortete. Ein Seil hatte ihre Anführerin also. Das hatte der Barbar auch, aber die Vorstellung, dass sich alle aneinander ketten sollten, behagte ihm weniger. Wer wusste, ob die anderen überhaupt klettern konnten.

Der Zwerg legte seinen Kopf schief, spitzte die Lippen und schaute zufrieden. Es gab eine Herausforderung. "So ein Vogel fliegt ja auch mal aus seinem Nest. Ausser er hat gerade Nachwuchs. Das wäre schlecht, sehr schlecht." Im Gesicht des Barbaren war keine Angst zu lesen, wieso auch. Trovag freute sich über die Prüfung. Endlich kam etwas Aufregung in sein Leben, dass während des Aufenthaltes Eldars zu langweilig war. Viel zu langweilig.

Es war Zeit, zu dieser Klippe zu gehen. Ein halber Tagesmarsch entfernt sollte diese sein. Sie würden die Klippe vielleicht noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Er konnte auch des Nachts noch sehen, aber die Wahrscheinlichkeit dass dieser Chirok in seinem Nest war, war des Nachts doch deutlich größer.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 23.12.2013, 15:44:40
Trovag beschloss die Prüfung für die Gefährten und stimmte zu! Nkechi nickte nur stumm und sah den davonziehenden Abenteurern zu:

"Sturm und Salz - möge Gozreh mit euch sein!...",

murmelte der alte Mann, als die Gruppe sein Refugium verlassen hatte. Zurück durch den Tunnel, hinaus aus dem Fahlzahn, vorbei an den Schakalen. Draußen hatte die Dämmerung eingesetzt - Trovag Tilor hatte sich eindeutig verschätzt. Vor Einbruch der Nacht würden sie sicherlich keinen halben Tagesmarsch mehr schaffen!

Sie banden sie Tiere los und machten sich auf den Weg, den der kauzige Kleriker ihnen gewiesen hatte. Sie orientieren sich an den bald aufziehenden Sternen, die ihnen den Weg gen Norden wiesen. Und schon bald tat sich in der Ferne die Shilouette von Gozrehs Scheitel auf: Noch wenige Stunden Fußmarsch, dann würden sie vor ihrer nächsten Aufgabe stehen - der Prüfung des Windes![1]
 1. Winterpause.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 23.12.2013, 17:17:12
Krakqualntopp schaute Tiyeri an, nachdem sie ihm in der Sprache der Feen antwortete.
"Du mißverstehst, Tiyeri. Tod begleitet uns überall hin, ob wir wollen oder nicht. Selbst dein Atem oder meiner kann Leben nehmen.
Aber gleichzeitig ist auch immer das Leben um uns.
Dies ist eine einfache Wahrheit, die jeder kennen sollte.
Ich glaube nicht, daß ich Simue damit wirklich beunruhige. Sonst werde ich es ihr erklären."

Dann gab es erst einmal nicht viel mehr zu sagen.
Sollte die Anführerin schon Pläne schmieden, er mußte Trovag zustimmen. Sie sollten erst einmal die Lage erkunden, bevor sie etwas entschieden.
Fröhlich pfeifend folgte er den anderen in die zunehmende Dunkelheit des Abends.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 27.12.2013, 12:11:04
Das Laufen in der Dunkelheit erfreute den Zwergen. In den ersten beiden Stunden pfiff er immer wieder ein Lied und die Augen des Barbaren schauten in die Nacht hinein. Das Sternenbild gab klar die Richtung vor. Für einen Bewohner des Dschungels, war der Himmel nicht immer zu sehen, weil Bäume oder dichtes Gestrüpp die Sicht versperrte. Doch diesmal waren ihnen die Ahnen wohl besonnen.
"Lasst uns einige Stunden wandern in der klaren Nacht. Dann können wir ein Nachlager in der Nähe unseres Ziels errichten und in der Morgendämmerung einen Blick auf den Vogel werfen. Vielleicht haben wir etwas Glück und er macht sich in den ersten Stunden des Tages auf, um Nahrung zu besorgen", sagte Trovag in Richtung Simues, aber auch der anderen. Sollte der Vogel allerdings sein Nest nicht verlassen, hatte Trovag wenig Skrupel ihm den Schädel einzuschlagen. Er grinste in sich hinein und pfiff ein weiteres Lied.
Sollten die nachtaktiven Tiere dieses Gebietes nur hören, dass er unterwegs war. Etwas Abwechslung würde der ganzen Gruppe gut tun.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 06.01.2014, 22:33:21
Einige Stunden später dann erreichten die Gefährten wie erwartet Gozrehs Scheitel. Am Fuße der felsigen Klippe machten sie Rast und konnten weit über ihnen den gesuchten Felsvorsprung entdecken, welcher hier wohl oder übel namensgebend war! Den Sturmvogel allerdings, von dem sie als Prüfung eine Feder zu besorgen hatten, konnten sie nicht entdecken - jedenfalls jetzt noch nicht...

Fraglich war allerdings, ob das gut oder schlecht für sie war?!

Sie hatten diesem alten, kauzigen Kleriker mehr oder weniger getraut, als er sie auf die Prüfung schickte. Vielleicht hatte er sie nur in die Irre führen wollen. Vielleicht war das seine Prüfung gewesen? Vielleicht war der Vogel aber auch einfach auf Jagd, oder er schlief in seinem Nest? Was sie hier so wirklich erwartete wussten sie allesamt nicht, genauso wenig ob die Prüfung Nkechis Rat wert sein würde. Die Reisenden auf der Straße jedenfalls hatten sich viel vom Sturm versprochen. Vermutlich verteilte er auch einfache Reisesegnungen - doch scheinbar hatte er auch gemerkt, dass diese Gruppe von Reisenden auf einer besonderen Route unterwegs war: Ein Ziel vor Augen, welches im Verborgenen lag, und für Jahrhunderte vergessen und verschollen war...

Die Gedanken der Gefährten waren hier und dort, als sie sich zum Nachtmahl, in einer sternenklaren Nacht, es war gar nicht all zu kühl, bei einer kleinen Felsgruppe niederließen. Den Felsvorsprung hatten sie hier gut im Blick, Nestbauten konnten sie trotzdem nicht erblicken. Nun lag es an ihrem Eifer, noch heute Nacht mit dem Aufstieg und der Suche nach der Feder des Sturmvogels zu beginnen, oder abzuwarten und die Lage auszukundschaften...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 08.01.2014, 14:30:36
Je länger die Gruppe unterwegs war, desto fröhlicher schien Trovag gestimmt. Sein Lächeln wandelte sich in einen verschmitzen Ausdruck, gar so als habe er eine Idee oder einen Unsinn im Kopf. Bei dem Barbaren war oft nicht zu erkennen, ob es das eine oder das andere war. Immer wieder legte er den Kopf beim Gehen zur Seite, drehte ihn nach rechts oder links und schürzte leicht die Lippen.
Das lange Gehen machte dem Zwergen nichts aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Zwergen, die lieber unter Tage als an der frischen Luft waren, genoß er diese regelrecht. Er freute sich auf die Gefahr eines etwaigen Sturmvogels, ohne genau zu wissen, was dieses Tier nun war. Aber eines war für ihn klar: Es war ein Tier und damit keine Bedrohung für Trovag Tilor, der Tiere schon als fünf Jähriger niedergerungen hatte.
Als die Gefährten an Gozehs Scheitel angelangt waren, legte er seinen Rucksack ab und seine Waffe daneben. Dann wühlte er in seinen Sache: Dabei klapperte es und klimmerte es, bevor Trovag Tilor schließlich ein kleines Fläschchen mit einer lilafarbigen Flüssigkeit emporreckte. Fast triumphierend sah dies aus, jedenfalls für all jene, die in der Dunkelheit sehen konnten.
"Simue, Du wolltest den Vogel mit etwas ablenken. Dann kann ich in Ruhe die Feder holen und dem Tier passiert auch nichts." Dem Zwergen gefiel sein Plan. Schon blickte er zu dem Felsen und holte sein Kletterseil heraus. Seil, Fläschchen, Hammer und Dolch, mehr wollte der Barbar zur Besteigung nicht mitnehmen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 10.01.2014, 06:01:24
Krakqualntopp bedachte den Zwerg mit einem etwas zweifelndem Blick, ging aber auf dessen Ansprache ein.
"Wenn Simue es wünscht, kann ich für eine Ablenkung sorgen. Geräusche oder bunte Lichter; ganz wie du magst, Anführerin."
Das letzte Wort betonte er besonders und sprach es extra ernsthaft aus, damit Simue erkennen konnte, daß er sich ihren Regeln untergeordnet hatte.
"Ich könnte aber auch, wenn das gewünscht wird, den Vogel einfach fragen, ob er uns vielleicht eine Feder geben mag. Wenn Chirok es möchte, können wir sie aber auch gegen etwas eintauschen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 12.01.2014, 23:31:11
Die Gruppe machte sich auf den Weg. Vorher aber nahm Simue noch einen Zettel aus ihrem Rucksack, und schrieb etwas auf. Ein kurzer Tagebucheintrag, der ihre Begegnung mit Sturm und ihre Aufgabe beschrieb. Dann ging es los.

Sie wanderten, und Simue verfiel in Gedanken, ließ sich von den Eindrücken der sie umgebenden Natur davontragen... nach einiger Zeit sah sie sich irritiert um. Wohin waren sie unterwegs? Waren sie nicht bei dem Priester...

Sie schluckte. Es war wieder passiert. Ihre Gefährten schienen aber nichts davon mitbekommen zu haben, und sie wollte keine Schwäche zeigen. So tat sie so, als wäre nichts, und lief weiter, in der Hoffnung, dass sie nicht in die Situation kam, die Richtung vorgeben zu müssen.

Simue beobachtete ihre Gefährten auf dem Weg genau. Insbesondere Trovag hielt sie immer wieder längere Zeit im Auge. Er war so selbstsicher, ja sogar siegessicher - sie wünschte, sie hätte ein wenig mehr davon. Aber es gab noch etwas anderes. Trovag legte auf der Reise eine fast kindliche Freude an den Tag. Simue hingegen... die größte Freude, die sie empfand, war, wenn sie nicht unglücklich war. Naja, das stimmte nicht ganz. Tiere riefen in ihr eine ähnliche Freude hervor, wie Trovag sie jetzt empfand. Aber wollte sie für den Rest ihres Lebens immer nur glücklich sein, wenn sie sich mit einem Tier beschäftigte?

Trovag war impulsiv, Simue war vorsichtig. Übervorsichtig, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. Trotz all der Stimmen, all der Warnungen und all der imaginären Schrecken in ihrem Kopf, war sie bislang ganz gut durchgekommen. Sie würde wohl niemals damit aufhören, vorauszudenken, und mögliche Gefahren in ihre nächsten Schritte einzuplanen. Aber ein wenig mehr... ein wenig mehr ihre Gefühle zulassen, vielleicht sogar nach außen lassen... andererseits, sie wusste nicht einmal, ob sie das konnte.

Schließlich machten sie eine Rast. Simue holte ein wenig zu essen aus ihrem Rucksack, und bot es auch ihren Gefährten an. Eigentlich wollte sie bei dieser Rast ja ihren Gefährten, ihr Eidolon, vorstellen. Aber es war nicht der richtige Moment, zumal sie immer noch nicht genau das Ziel ihrer Reise kannte. Als sie das restliche Essen in den Rucksack steckte, fiel ihr etwas auf. Ein Zettel, der beschrieben war - mit ihrer eigenen Handschrift. Eine Zusammenfassung der Ereignisse und ihrer Aufgabe. Hatte sie sich selbst einen Hinweis gegeben?

Sie lächelte. Vielleicht war sie verrückt, aber zumindest war dieses... andere in ihr auf ihrer Seite. Oder zumindest eines der beiden "anderen".

Als ihre Gefährten dann verschiedene Vorschläge machten, hörte sie genau zu. Überrascht sah sie dann den Gnom an. "Das könnt ihr?"

Sie lächelte, und nickte. "Wenn das wirklich geht, sollten wir das auf jeden Fall versuchen. Eine friedliche Lösung ist in diesem Fall unbedingt die Bessere."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 13.01.2014, 19:35:07
Trovag war so überzeugt von seiner Idee, dass er sich schon freudig die Hände rieb. Doch dann verdarb ihm der fragenden Gnom den ganzen Spaß. Der wollte doch tatsächlich mit dem Vogel reden. Wer hatte den so etwas schon gehört? Der Barbar schaute grimmig und steckte sein Fläschchen weg. Ein ander Mal.

"Reden also. Na dann kann ich mich schlafen legen und ihr weckt mich, wenn ihr die Feder habt." Pah, wenn ihm der kleine Mann den Spaß verderben wollte, dann hatte der Zwerg keine Lust mitzuspielen. Sollten die Anderen doch alleine die Feder holen. Trovag Tilor streckte seine Knochen und Glieder. Dann rollte er sein Schlafbett aus, packte den Rucksack als Kopfkissen und legte seinen Hammer parallel dazu. Zuletzt wollte er die Rüstung lösen und sich niederlegen. Es war Zeit ein wenig Schlaf zu suchen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 14.01.2014, 03:19:52
Krakqualntopp sah Simue verwundert an.
"Ja! Beides beziehungsweis alles drei. Alle Gnome können für paar Minuten pro Tag kleinere Effekte beschwören. Ich dachte, daß wäre jedem bekannt?!"
Auf Trovags Worte reagierte er dann etwas verwirrt.
"Aber Trovag, warte doch. Die Anführerin Simue hat doch noch gar nicht gesagt, für welchen unserer Pläne sie sich entscheidet.
Sie sind ja beide friedlich."

Aufmunternd sah er zu dem Zwerg hin.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 14.01.2014, 15:54:42
Da hatte Krakqualntopp den Zwergen doch mitten in dessens Bettritual gestört. Während sich Trovag die Brusthaare kraulte, um sich hinzulegen, sprach der Gnom auf ihn ein und redete auch noch wirres Zeug. Simue hatte doch den Gnom angesprochen, folglich war klar, welcher Plan umgesetzt wurde. So klein war dieser komische Fragensteller nun auch wieder nicht, um dies zu verstehen. Trovag Tilor hob eine Augenbraue nach oben und wandte sich fragend an Krakqualntopp: "Simue hat eurem Plan zu gestimmt, also sprecht ihr jetzt mit dem Vogel und bequatscht ihn. Wenn ihr bald los geht, seid ihr rechtzeitig bei Sonnenaufgang wieder da und habt vielleicht noch Zeit etwas zum Frühstück zu jagen. Muss nicht viel sein, lediglich etwas zum Kurzbraten"

Trovag grinste über beide Ohren, der Gedanke an frisch gebratenes zum Frühstück erfreute ihn mächtig. Hätte er den Vogel tot schlagen dürfen, hätte die Gruppe diesen ja braten können, aber dieser Haufen von Tierliebhabern hatte dem Barbaren den Spaß verdorben.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 15.01.2014, 06:27:34
Nun wirkte Krakqualntopp noch verwirrter und machte ein leicht trauriges Gesicht.
"Entschuldigung! Ich bin wohl mit den Gebräuchen und Umgangsformen, die hier herrschen, noch nicht so vertraut, wie ich es gerne möchte.
Denn ich habe es so verstanden, daß wir beide friedliche Lösungen vorgeschlagen haben. Und habe wohl mißverstanden, worauf sich die Antwort der Anführerin Simue bezog. Ob auf meine Hilfe bei deinem Plan oder auf mein Redevorschlag.
Aber wenn dir mein Plan auch lieber ist, weil du schlafen möchtest, und Simue es so gemeint hat, dann bin ich froh, helfen zu können. Obwohl ich nicht weiß, ob ich bei dieser Dunkelheit wirklich diesen Felsen hochkomme."
Zweifelnd blickte er die Klippe empor und suchte nach einem guten Kletterpfad.
Noch während sich der Gnom so unterwürfig zeigte, keimte die rote Stimme in ihm auf und er murmelte kaum hörbar auf Sylvanisch: "Dafür könnte ich dir die Rübe runterschlagen und deine Gedärme an die Würmer verfüttern! Oder noch besser sie als Angebot für den Vogel nehmen, bevor ich auch dem den Kopf einschlage, wenn er die Feder nicht freiwillig rausrückt!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 16.01.2014, 20:33:10
Tiyeri verhielt sich während der Reise relativ ruhig - dafür blickte sie sich umso genauer um! Ihre Katzenaugen erlaubten es ihr in der Dämmerung und der Dunkelheit besonders gut zu sehen: Ihre Sinne waren geschärft für den Wechsel von Tag zu Nacht. An Gespräche mit ihren Mitgefährten war sie nicht groß interessiert, sie nickte diese ab und blickte stumm lächelnd in die Ferne. Etwas in ihr schien sich zu verändern, zu bewegen - vielleicht schmiedete sie sich aber auch einfach nur einen Plan für die kommende Aufgabe des Windes!

Bei ihrer Pause am Fuße von Gozrehs Scheitel schließlich schienen sich die Gefährten mehr oder weniger gemeinschaftlich, gerade Tiyeri hielt sich noch immer zurück, dafür entschieden zu haben, dass die Feder 'friedlich' geborgen werden sollte: Man würde hinauf zu Chiroks Nest steigen - so sie es denn fanden - und dort mit dem Vogel reden, beziehungsweise irgendein Ablenkungsmanöver nutzen, geboren aus Magie!

Plötzlich meldete sich Tiyeri zu Wort:

"Ich werde euch auch nach oben folgen! Klettern kann ich ganz gut, und mit Tieren bin ich auch etwas bewandert, wenn ihr versteht was ich meine?"

Sie zwinkerte den Anderen zu. Ihr Sinneswandel aus der Lethargie zum Enthusiasmus heraus kam überraschend, dennoch würde eine weitere Hand, beziehungsweise zwei, sicherlich nicht schaden!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 19.01.2014, 09:21:32
Simue, ganz und gar nicht Anführerin, hatte die Gespräche zunächst schweigend beobachtet. Hier entwickelte sich etwas ganz in die falsche Richtung, und sie musste eingreifen - sie wusste nur noch nicht wie. Trovags Ignoranz gegenüber der Aufgabe, nur weil es nicht darum ging, etwas zu töten, löste sogar Wut in ihr aus - ein Gefühl, das ihr seltsam fremd vorkam und ihr sogar selbst Angst machte.

Während sie eine kleine gläserne Kugel hervorholte und diese in die Mitte der Gruppe legte, dachte sie nach. Sie hatte sich an Trovag orientieren wollen, weil er so offensichtlich selbstbewusst war. Doch inzwischen verstand sie. Er war auch deshalb so selbstbewusst, weil er sich eigentlich nur um sich selbst kümmerte. Und das war nicht nur schlecht für die Gruppe, sondern auch für ihre Ziele.

Sie sprach leise ein Geheimwort, und die kleine Kugel verwandelte sich in ein warmes, knisterndes Lagerfeuer. Danach zog sich Simue auch auf ihren Platz zurück.

"Wir gehen alle. Und zwar morgen früh." Sie sah Trovag an, dann Tiyeri und Krakqualntopp. "Ich kann in der Nacht wenig sehen, und nach der langen Wanderung kann ich auch ein wenig Erholung brauchen. Morgen früh frühstücken wir gemeinsam, und dann klettern wir gemeinsam hoch."

Noch einmal fiel ihr Blick auf Trovag. "Wir werden uns grundsätzlich nicht trennen, es sei denn, es gibt wirklich gute Gründe dafür. Ich habe niemanden mitgenommen, damit er nachts gut schlafen kann, während die anderen die Arbeit erledigen. Wir gehen alles gemeinsam an, als Gruppe. Wem das nicht passt, der geht. Darüber diskutiere ich nicht."

"Trovag, auch, wenn wir dem Vogel keinen Schaden zufügen wollen, heißt das nicht, dass es ungefährlich wird. Es kann gut sein, dass wir beim Klettern deine Kraft brauchen, wenn jemand in Schwierigkeiten gerät. Und vielleicht begegnen uns auf dem Weg noch andere Tiere, die uns nicht wohlgesonnen sind. Auch du kommst mit, und du wirst uns nach besten Kräften unterstützen."

Ihre Stimme war fest. Sie hatte einen einfachen Trick benutzt: Sie verhielt sich so, wie sie sich beschworenen Wesen gegenüber verhielt. So, als ob die Magie ihr die Macht gab, zu bestimmen, und als ob es nun mal Teil des Rituals war, Anweisungen zu geben. Dennoch gab es einen Teil in ihr, der schreiend davonlaufen wollte. Als sie geendet hat, legte sie sich deshalb sofort hin, als wolle sie nun schlafen.

Dann fiel ihr noch etwas ein. "Wir müssen auch mit Gefahren rechnen, während wir schlafen. Krakqualntopp, du übernimmst die erste Wache, dann Tiyeri, dann Trovag und zuletzt ich. Gute Nacht."

Sie schloss die Augen, in der Hoffnung, dass niemand widersprechen würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 19.01.2014, 11:40:35
Trovag wollte gerade seinen Federschmuck von den Ohren lösen, als Simue ein Feuer mittels Magie entzündete. Es knisterte und warf in der sternenklaren Nacht Licht und Schatten auf den muskulösen nackten Oberkörper des Zwergen. Doch die Anführerin wollte nicht losziehen, sondern versuchte, mit Führungsstärke ihre Angst vor der Dunkelheit zu überspielen. Ja, solche Menschen kannte der Barbar zur Genüge. Bloss nicht einem vermeintlich armen Tierchen wehtun, aber die Feder haben wollen. Und er sollte dies nun ausbaden. Dabei war doch sein Plan abgelehnt worden.

"Seid ihr wahnsinnig ein Feuer hier im Dschungel zu entzünden. Das Licht lockt Raptoren, Schlangen und Gorillas über Meilen hier her. Die Nacht ist Sternenklar, es ist warm und kochen wollte ihr doch jetzt eh nicht", blaffte Trovag Simue an. Welch Wahnsinn trieb diese Stadtmenschin dazu, unnötig ein Feuer zu entzünden. Der Zwerg schüttelte den Kopf und schaufelte Erde über die Flammen, um diese zu ersticken. "Ich dachte, ihr wisst, was für Gefahren in dieser Gegend lauern." Trovag brummelt die Worte mehr zu sich, während er versucht die letzten Flammen zu löschen und seine Handflächen aneinander reibt, um die Erde zu entfernen.

"Der Sturmvogel wird über Nacht sicher in seinem  Nest sein, also macht ein Aufstieg jetzt Sinn, wenn ihr mit ihm sprechen sollt. Je nach Tempo seid ihr am Morgen bei ihm und könntet mit ihm reden." Trovag fand die Idee das Dunkel der Nacht zu nutzen, sehr vorteilhaft, aber diese Menschen verstanden wohl ihren eigenen Plan nicht.

"Weckt mich, wenn es soweit ist." Trovag legte sich nieder und suchte den Schlaf.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 20.01.2014, 04:47:00
Bei den Worten des Zwerges brach endgültig die rote Stimme in Krakqualtopp durch.
Er blaffte nun wiederum den Zwerg an.
"Bis du blöd?! Das Feuer hält Tiere ab, weil sie Angst davor haben!
Es zieht höchstens andere, denkende Wesen an. Und den können wir dann, ganz nach deiner Art, die Köpfe einschlagen!
Und wenn doch Tiere kommen, denen sowieso!"

Ein merkwürdiges, verzerrtes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Gnoms.
"Was den Aufstieg angeht, so würden wir bei bloß abstürzen, was hübsche, rote Blüten in die Gegend zaubert. Hab ich aber auch nichts gegen.
Ich finde sowieso, daß wir ihm einfach rupfen sollten! Vielleicht ja sogar bei lebendigem Leibe!"

Im Dunkel, daß sich um den Körper Krakqualntopps verstärkte, konnte jetzt jeder einen rötlichen Schimmer über den Augen des Gnoms erkennen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 20.01.2014, 12:48:31
Auch Tiyeri drehte sich blitzschnell fort, als Simue das Feuer beschwor:

"Hei, blendet mich nicht - meine Augen sind an die Dunkelheit gewöhnt!"

Das grelle Licht des Feuers nahm Tiyeri ein wenig von ihrer Stärke, die sie im Dunkeln besaß. Die Katzendame murmelte dann irgendetwas von wegen:

"Soll mir recht sein..."

Und:

"Ich hau mich dann mal aufs Ohr - zweite Wache, jawohl!..."

Und mit einem hörbar süffisanten Seufzer legte sie sich dann wenige Minuten später auch zur Nachtruhe...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 23.01.2014, 08:06:51
Simues Gedanken rasten. Das hatte sie sich in der Tat anders vorgestellt. Es lief alles aus dem Ruder. Sie war eben doch zu schwach, wie hatte sie nur denken können, eine Anführerin zu sein! Selbst bei solchen Kleinigkeiten wie einem Lagerfeuer versagte sie, sie würde...

Die Kaskade an Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln brannte lichterloh in ihr. Und während sie sich darin verlor, kam etwas anderes nach vorne...

Simue stand auf. Sie wühlte ein wenig in der Erde, die Trovag über die Kugel geworfen hatte, und holte ihren Besitz hervor. Ihren Besitz. Ja, so viel wusste sie, obwohl sie nicht einordnen konnte, wann die Kugel zu ihr gefunden hatte.

Sie sah zu den Personen, die sie umringten. Es hatte sich also offenbar einiges verändert. Und offenbar wurde ihre Stärke wieder einmal dringend gebraucht.

Sie stellte sich zwischen Trovag und Krakqualntopp, und sah mit finsterem Blick von einem zum anderen. "Wenn ihr euch unbedingt gegenseitig an die Gurgel wollt, dann macht das. Ich werde mir das Schauspiel ansehen und anschließend dem, der gewonnen hat, den Hals umdrehen."

Ihre Stimme war kalt, so, wie ihre Gefährten sie noch nie erlebt hatten. Und sie wirkte auch ein wenig dunkler als sonst. "Alternativ kriegt ihr euch jetzt wieder ein. Gerupft wird hier überhaupt niemand, es sei denn, ich gebe den ausdrücklichen Befehl dazu. Und wenn ihr so weitermacht wie bisher, werde ich ernsthaft darüber nachdenken."

Etwas war anders als bisher. Sie erinnerte sich an Details. Sie hatte... Zugang. Anders ließ es sich nicht formulieren. Dann fiel ihr noch etwas ein. Etwas, das ihr wirklich, wirklich gut gefiel.

"Ich bin eure Anführerin." Sie lächelte, aber es war kein freundliches Lächeln. Sie legte die Glaskugel wieder auf den Boden, sprach erneut leise das Kommandowort, und es entstand wieder das Lagerfeuer. "Das Feuer hält mehr Tiere ab, als es anlockt. Und für die Übrigen gibt es die Wache."

Sie ging zurück zu ihrem Platz, legte sich aber noch nicht hin. "Die Diskussion ist hiermit beendet. Wer keine Wache hält, schläft jetzt. Ich brauche euch morgen ausgeruht."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 25.01.2014, 23:38:29
Ein kleines bisschen musste Tiyeri schon noch schmunzeln, als sie hörte, wie Simue die beiden kleinen Herrschaften zurecht wies. Der Katzendame war dies nicht unrecht, so recht hatte sie sich mit Trovag und Krakqualntopp noch nicht anfreunden können. Dennoch fielen auch ihr bald die Augen zu und sie schlief: Man könnte aber auch sagen sie döste, denn bis zu ihrer Wache war die Katzendame trotz allem in ständiger Alarmbereitschaft geblieben.

Die Nacht verlief allerdings ziemlich ruhig, obgleich auch ziemlich kühl. Am wolkenverhangenen Himmel schien ein fast vollständiger Mond auf die kleine Truppe herab und versetzte die Szenerie in ein fahles Licht. Die Geräusche der Nacht waren leise - ein Gurren, ein Knacken - die Tiere und Monstren der Dunkelheit hatten das Ruder übernommen: Aber sie zeigten sich glücklicherweise nicht!

Dennoch gelang es Trovag und Krakqualntopp, unabhängig voneinander bei ihren Wachschichten den großen Schatten eines Raubvogels zu erblicken: Dies musste der gesuchte Sturmvogel sein! Mit großen Schwingen und gewaltigen Flügelschlägen umkreiste er Gozrehs Scheitel mehrmals, verschwand dann hinter den Felsvorsprüngen hoch oben und hob bald darauf wieder ab und verschwand am Nachthimmel: Um dann, einige Stunden später wieder zurückzukehren und sein Schauspiel zu wiederholen. War er auf der Jagd? Oder erweiterte er sein Nest? Oder hielt er schlichtweg Ausschau nach Eindringlingen?

Als sich Simues Wache schließlich dem Ende zuneigte krochen auch die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Sanft tauchten sie den Lagerplatz der Expeditionsgruppe in ein warmes Licht. Die Sonne vertrieb zunehmend die Kühle der Nacht. Die Unbekümmertheit eines jungfräulichen Tages lag nun vor ihnen: Offen für alle Schandtaten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 27.01.2014, 17:58:48
Trovag streckte am Morgen seine Glieder und legte sorgsam seine Feder an. Das Abbild eines Drachens, war auf seiner linken Brust deutlich sichtbar angeleuchtet von den ersten Strahlen der Sonne. Der Zwerg warf einen Ast in das Feuer und ließ ein Ende etwas verkohlen, während er seinen Dolch zwischen die Zähne nahm. Aus seinem Rucksack holte er einen kleinen schwarzen Block hervor.
Der Blick das Barbaren richtete sich nach oben. Doch im Moment war es am Himmel ruhig. Zeit, sich an die Arbeit zu machen.

Er nahm den Dolch in die rechte Hand und trat zu seinem alten Baum. Mit der linken Hand spürte er die borkige Rinde entlang. Etwas Harz war unter seinen Finger zu spüren. Trovag leckte kurz an seinem Finger und schnitt dann, gekonnt aus jahrelanger Übung, ein drei Hand großes Stück Rinde heraus.

Einen Moment betrachtete er die Linien auf der Rindeninnenseite. Einen Käfer schnipste er fort und ging mit der Rinde zum Feuer. Er platzierte das Stück neben die Flammen, legte das schwarze Stück Erde darauf und nahm den Ast aus dem Feuer. Die Spitze glimmte noch einen Moment rötlich. Rauch stieg aus dem Astende auf, dessen Seiten schwarz waren. Mit der rötlich glimmenden Spitze berührte Trovag Tilor das Stück Erde. Rauch stieg auf. Der Duft des Morgentaus, des grünen Waldes, des verkohlten Holzes und des Räucherwerkes vermischten sich.

Mit tiefen Zügen atmetete der Zwerg den Duft ein. Seine Augen waren geschlossen. Den halb verkohlten Ast hatte er in die eine und den Dolch in die andere Richtung ausgestreckt. Ein tiefes Summen erklang aus seiner Kehle. Nach einigen Minuten erhob sich der Zwerg und ging mit geschlossenen Augen zurück zum Baum. Zwei Runen zeichnete er in diesem Zustand mit der verkohlten Spitze in die Wunde des Baumes.

Dann öffnete er seine Augen und betrachtete die Runen. Den Ast ließ er sorglos fallen. Er hatte seinen Zweck erfüllt, doch was wollten ihm die Ahnen sagen. Ein Grinsen erschien im abgewandten Gesicht des Zwergen, der triumphierend den Dolch zum Himmel streckte. Es war Zeit los zu gehen, aber erst war noch Zeit für ein Frühstück. Wöhrend er seine Rüstung anlegte, wühlte er in seinem Rucksack nach etwas essbarem.

"Die Ahnen haben gesprochen. Es sind Kinder in der Luft. Die Zeit ist knapp. Er ist da und ist wieder weg. Er sucht und wacht." Nach diesen wenigen Worten biss er in das getrocknete Fleisch.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 30.01.2014, 21:08:52
Wenn die anderen geglaubt hätten, der Zwerg würde beim Essen den Mund halten, dann sahen sie sich nun getäuscht. Schmatzend und kauend sprach der Barbar weiter: "Krakqualntopp, was wollt ihr dem Sturmvogel eigentlich erzählen? Ich mein, so ein Vogel spricht der Vogelisch."

Trovag prustete und schlug sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel, während er weiter sprach: "Ihr könnt ihr ja einen Handel anbieten: Eine Feder gegen einen Frosch." Dabei suchten die Augen des Zwergen mit einem schelmischen Grinsen nach dem Tier der Anführerin. "Obgleich, ihr stellt einfach eine Reihe eurer Fragen und der Vogel schläft ein. Das ist doch mal ein guter Plan. Na, wie findet ihr das?"

Der Zwerg amüsierte sich köstlich. Es versprach ein guter Morgen zu werden. Selbst wenn der kleine Mann nicht antworten würde, was scherte es den Barbaren. Er war an der frischen Luft. Kurz darauf sprang er auf und drängte zur Eile: "Also, können wir dann mal los. Der Aufstieg wird ein wenig dauern."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 01.02.2014, 04:58:34
Fast wäre Krakqualntopp der Aufforderung Simues gefolgt, denn die rote Stimme war laut.
Während sich die anderen zum Schlafen niederlegten, zog er seinen Obsidiandolch und spielte ein wenig damit herum.
Sollte er den Leuten um sich nicht einfach die Kehlen durchschneiden?
.....
Der Gnom spürte, wie sich in der relativen Stille der Nacht, nur durchbrochen von den vertrauten Geräuschen des Dschungels, langsam auch die grüne Stimme erhob. Das Dunkel um ihn herum verflog.
Und bald waren beide Stimmen wieder gleich laut. Er steckte den Dolch wieder weg.

Am Morgen nahm auch Krakqualntopp sich etwas zu Essen aus seinem Rucksack. Interessiert betrachtete er das Ritual des Zwerges.
Als er dann von seinen Ahnen sprach, war der Gnom ein wenig überrascht. Er hätte nicht erwartet, daß die Ahnen von Zwergen Bäume waren. Sollten es nicht andere Zwerge sein? Vielleicht sollte er Trovag darauf ansprechen?
Aber schon kam wieder ein Redeschwall aus dessen Mund. Und wieder schien er Zwerg etwas unheimlich belustigend zu finden, das ihm irgendwie entging. Geduldig wie zu einem begriffsstutzigen Kleinkind antwortete er.
"Wie ich gestern Abend bereits sagte, beherrschen Gnome die Fähigkeit für ein paar Minuten am Tag mit Tieren zu reden. Sei es nun Vogelisch, Fischisch, Affisch oder sonst eine Sprache. Es ist eben Magie, die mein Volk durchdringt.
Ich werde ihn einfach höflich fragen, wie es sich gehört. Wenn er etwas für die Feder haben möchte, dann kann er uns das ja mitteilen. Und sollte Chirok der Vogel sein, den ich bei meiner Wache gesehen habe, bezweifle ich, daß er sich bei der Größe mit einem Frosch zufrieden geben wird.
Übrigens denke ich nicht, daß ich ihm viele Fragen stellen werde, denn die Magie hält ja nicht sehr lange an. Auch wenn mir spontan so einige einfallen würden, die ich gerne beantwortet hätte. Aber das kann ich ein anderes Mal machen."

Auf den hektischen Aufbruch Trovags reagierte er gelassen und blieb erst mal sitzen. Gemütlich aß er weiter, schließlich hatte die Anführerin noch nicht das Zeichen zum Aufbruch gegeben.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 01.02.2014, 10:21:34
Tiyeri hatte sich inzwischen ebenso zum Frühstück hinzugesellt und knusperte munter an einem Stück trockenen Brotes. Sie säuberte ihre langen Krallen mit einem Messer und entfernte Erde und Schmutz aus den Klauen. Sie rieb sich das Gesicht und strich ihr Fell glatt: Reinlich wie eine Katze eben.

Belustigt lauschte sie dem Gespräch der beiden kleinen Herrschaften und fügte frech hinzu:

"Egal was für eine Sprache dieser Sturmvogel spricht - erst einmal müssen wir ihn und sein Nest finden: Eine kleine Klettertour, für die man einen langen Atem und lange... Aber ihr werdet das schon schaffen!"

Sie kicherte leise in sich hinein und blickt erwartungsvoll zu Simue - fehlte noch das Zeichen zum Aufbruch!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 01.02.2014, 22:23:08
Simue hatte seltsam geschlafen. Sie erinnerte sich nur vage an ihre Träume, aber es ging um Magie, um Macht, um dunkle Rituale und politische Intrigen... Als sie endlich aufwachte, um ihre Wache zu halten, schüttelte sie ihren Kopf. Es war gut, dass sie noch etwas Zeit hatte, ihre Gedanken zu klären bis zum nächsten Morgen.

Nach und nach wachten die anderen auf. Simue hatte ihre Sachen bereits zusammengelegt, und war somit bereit zum Aufbruch. "Trovag hat recht, wir sollten keine Zeit verlieren." Als das Lagerfeuer ausging, stand sie auf und nahm vom Boden die Glaskugel auf, die nun in der verbrannten Erde lag, und steckte sie wieder in ihren Rucksack. "Esst bitte auf, und dann machen wir uns auf den Weg."

Doch bevor es losging, holte sie noch ein langes Hanfseil aus ihrem Rucksack. "Damit werden wir uns aneinander binden. Wenn jemand den Halt verliert, halten ihn die anderen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 02.02.2014, 22:05:26
 Am Fuße von Gozrehs Scheitel schließlich schienen alle Entscheidungen gefallen. Die Gefährten, mehr oder weniger vereint, wollten nun hinaufsteigen zu Chiroks Nest! Gerade Tiyeri aber hielt sich noch immer zurück: Gemeinsam sollte man nun also hinauf zu Chiroks Nest steigen - so sie es denn fanden - und dort mit dem Vogel reden, beziehungsweise irgendein Ablenkungsmanöver nutzen, geboren aus Magie?

Plötzlich, während die restlichen Gruppenmitglieder sich schon mit Simues Seil verbanden, meldete sich Tiyeri nochmals zu Wort:

"Ich werde euch folgen und den Rücken frei halten. Ohne Seil! Klettern kann ich ganz gut, und mit Tieren bin ich auch etwas bewandert, wenn ihr versteht was ich meine? Ich denke, dass ich da einen Vorteil habe, nun, ja."

Sie zwinkerte Trova und Krakqualntopp zu und schnappte sich ihren Rucksack. Ihr Sinneswandel aus der Lethargie zum Enthusiasmus heraus kam überraschend, dennoch würde eine weitere Hand, beziehungsweise zwei, sicherlich nicht schaden!

Gemeinsam begannen die Gefährten den Aufstieg auf Gozrehs Scheitel. (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,7777.msg895055.html#msg895055)
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 02.02.2014, 22:06:05
Die Prüfung des Windes - Runde 1

Schnell war ein günstiger Ort zum Aufstieg gefunden, eine Felsspalte die sanft nach Innen geneigt war. Zahlreiche Felsvorsprünge würden als Halt für Füße und Hände dienen, und weiter oben waren einige Absätze zu sehen. Vielleicht würden sie von dort aus besser und einfacher weiterkommen! Noch würden sie ja nicht tief fallen - aber noch wussten sie auch nicht genau, wo sie das Nest finden würden und wie hoch hinaus sie mussten!

Krakqualntopp tat wie Anführerin Simue geheißen hatte und band sich das Seil um den Leib. Es fühlte sich für ihn etwas steif und viel zu dick an, nicht so wie sein schlankes, weiches Seidenseil.
Dann machte er sich daran, nach einem kletterbaren Weg zu schauen.
Kaum hatte er einen gefunden, blickte er sich um, ob die anderen bereits angebunden waren.
Als alle bereit waren, machte er sich an den ersten Teil des Aufstiegs.

Simue kletterte vor Trovag, und folgte somit dem Gnom. Im Grunde wäre es ihr lieber gewesen, der Zwerg wäre an zweiter Position, doch vertraute sie dem impulsiven Krieger nicht genug - sie wollte nicht, dass er plötzlich nach vorne stürmte, ohne dass sie eine Chance hätte, ihn aufzuhalten. Zwar zweifelte sie, dass sie in einem solchen Fall überhaupt eine Chance hätte, aber den Versuch war es wert. Und vielleicht zügelte es seine Impulsivität schon, wenn er sich zuerst an zwei Leuten vorbeidrängen musste.

Tiyeris Ausreißer ärgerte Simue ein wenig, aber wenn die Katzenfrau ihre Fähigkeiten so besser für die Gruppe einsetzen konnte, dann sollte es so sein.

Trovag und Tiyeri schließlich bilden die Nachhut:

Zwar blinzelte der Zwerg Simue leicht schräg an, als sie an ihm vorbeischritt, um vor ihm den Berg emporzusteigen, aber er ließ sie gewähren. Seine Kletterfähigkeiten ließen ihn die Felsvorsprünge ohne größere Schwierigkeiten erklimmen. Besonders geschickt allerdings stellte er sich auch nicht an: Man kam voran - nur wie lange würde ihre Unternehmung dauern?

Die Katzendame hingegen hatte sich ja als Einzelkämpferin für den Aufstieg gesetzt. Und so setzte sie ihr kühnes Vorhaben mehr oder weniger leicht in die Tat um. Auch sie konnte alle Herausforderungen am Fels meistern. Aber zu dritt schienen die anderen Gefährten doch schneller voranzukommen als Tiyeri. Ein Funken Unruhe machte sich in ihre breit, während sie weiter nach oben kletterte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 04.02.2014, 21:32:23
Die Prüfung des Windes - Runde 2

Der Einstieg ihrer Kletterpartie erwies sich noch als relativ einfach. Die Felsspalte in der sich die Gefährten hochhangelten war wie dafür gemacht. Vielleicht hatten andere Abenteurer diese Prüfung Gozrehs ja schon vor ihnen meistern müssen! Ob sie es geschafft hatten? Die Unternehmung der Vier allerdings schritt gut voran und erwies sich als positive Entscheidung: Der Aufstieg gelang schneller als gedacht!

Nach einigen wenigen Stunden bereits - man hatte das angepeilte Felsband erreicht, und dort eine kurze Rast eingelegt - waren die Gefährten in die höheren Gefilde von Gozrehs Scheitel vorgedrungen. Einige Felsüberhänge machten ihnen das Leben schwerer, aber das Überleben nicht unmöglich.

Was allerdings eher unangenehm und vor allem unerwartet war: Ein Wetterumschung. Der Himmel war schnell mit dunkelgrauen Wolken überzogen und aus der trüben Masse ergossen sich erste Regenschauer, die zwar zumeist nur kurz, dafür aber umso heftiger waren! Ebenso frischte der Wind auf und kräftige Böen pfiffen den Abenteurern um die Ohren.

Die wenigen kahlen Gewächse, welche es hier oben noch gab bogen sich unter der Kraft des Windes hinweg und ächzten im aufkeimenden Unwetter - wie würde es weitergehen für die Gefährten?

Auf der Anhöhe, auf der sie nun ankamen gab es eine breite Vielfalt von weiteren Aufstiegsmöglichkeiten - aber auch eine kleine Ansammlung von Felsen und Vorsprünge: Konnten sie hier vielleicht schon eine Feder finden? Würden sie sich so den Aufstieg zum Nest sparen, das vermutlich noch viel weiter oben lag? Oder aber vergeudeten sie nur ihre Zeit und gaben dem Sturm einen Vorsprung!

War Gozreh ihnen wohlgesonnen?

Als das Wetter schlechter wurde, zog Simue ihre Handschuhe an. Das Leder würde ihr nicht nur einen besseren Griff erlauben, die ihnen innewohnende Magie würde ihr auch ganz direkt beim Klettern helfen: Wann immer ein Stein besonders nass und glitschig erschien, nutzte sie Zaubertricks, um das Wasser fortzuwischen oder verdampfen zu lassen, und der ein oder andere stabile Ast, den sie als Hilfe nutzte, neigte sich "wie von Zauberhand" ihr entgegen, während sie kletterte.

"Wir beeilen uns, nach oben zu kommen", bestimmte sie. "Wir versuchen, so weit wie möglich zu kommen, bevor das Wetter uns ein Vorankommen unmöglich macht. Mit etwas Glück schaffen wir es rechtzeitig."

Bevor es weiterging, sah sie noch einmal zu Tiyeri. "Pass auf dich auf, ja? Wenn du dich doch noch mit anbinden willst, kannst du das jederzeit tun."

Krakqualntopp befürchtete, daß die Kletterpartie bei dem Wetter bald in richtige Anstrengung ausarten würde.
Aber er genoß den Wind und den Regen, denn sie riefen Erinnerungen in ihm wach. Immer wieder mußte er die grüne Stimme zurückdrängen, um sich weiter auf den Aufstieg zu konzentrieren, statt sich einfach dem erfrischenden Naturgewalten hinzugeben.
Außerdem nutzte er, soweit es ihm möglich war, seine Verbindung zu den urtümlichen Kräften, um sich das weitere Klettern ein wenig zu vereinfachen. So sah er hier und da Schwierigkeiten voraus und konnte sich einen einfacheren Weg suchen. Wann immer einer der Kameraden in seiner Nähe war, ließ er auch ihnen von dieser Führung durch die Naturmächte zukommen und munterte sie auf.

Trovag Tilor nickte Simue etwas erschöpft zu. Obwohl er sich eigentlich sehr geschickt anstellte beanspruchte die Klettertour den kleinen Herrn doch mehr als erwartet. In einem Moment, in dem keiner zu ihm sah wischte er sich beschämt einige Schweißtropfen von der Stirn und atmete tief durch. Aber auch für ihn war klar, dass es das Nest und Gozrehs Scheitel schnell zu bezwingen galt!

Die Katzendame hingegen lehnte das Angebot von Simue ab, sich mit ans Seil anzubinden. Vertraute sie der Gruppe nicht mehr, oder war sie schlichtweg zu stolz und schaffte es nicht über ihren eigenen Schatten zu springen?

Schnell war dann jedenfalls die Entscheidung gefallen, dass man weiter hinaufsteigen wollte: Ehe ein Sturm über sie hereinbrach...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 08.02.2014, 20:29:21
Die Prüfung des Windes - Runde 3

Das Glück, welches Simue der Gruppe gewünscht hatte würden sie bitter nötig haben: Kurz zuvor hatte Krakqualntopp noch versucht etwas Stärke, Mut und gute Laune zu verteilen und bereits wenige Minuten nach ihrem erneuten Aufbrach stand ihre Unternehmung auf der Kippe.

Die Windböen gewannen an Kraft hinzu und die stürmischen Lüfte peitschten ihnen allesamt um die Ohren. Inzwischen konnte man wohl oder übel von einem Sturm sprechen. Kaskadenhaft prasselte der Regen auf sie herunter und ließ auf den Felswänden um sie herum kleinere Sturzbäche von dreckigem Wasser entspringen. Die Sicht war eingeschränkt und auch ihre sonstige Wahrnehmung war eingeschränkt unter diesen Wetterumständen!

Abermals wurden nun ihre Kletterkünste herausgefordert - und noch konnte man nicht mit Sicherheit sagen, ob der Sturm nachlassen würde, oder das Chaos um sie herum zunehmen würde!

Krakqualntopp ließ sich von dem Wetter nicht beeindrucken. Waren nicht Wind und Wellen die Zeichen Gozrehs? Hier waren es der buchstäbliche Wind und die Wellen von Regenschauern. Sollte dies ein Zeichen des Gottes sein, dem auch er sich ein wenig verbunden fühlte?
Noch einmal bat er um Beistand und machte sich daran weiter zu klettern.

Simue machte das Klettern in diesem Wetter deutlich mehr zu schaffen, als sie gedacht hätte. Der Regen war so stark, dass es irgendwann nicht mehr möglich war, das Wasser mittels Magie einfach zu entfernen. Hatte sie einen Platz einigermaßen getrocknet, war er eine Sekunde später wieder nass. Und so gab sie einfach ihr Bestes, und bemühte sich, nach oben zu kommen.

Aber sie war alles andere als eine erfahrene Bergsteigerin, und so rutschte sie irgendwann ab. Sie hatte nach einem Stein greifen wollen, sich gerade mit Kraft daran hochgezogen, und dann war sie abgeglitten. Ein kurzer Schrei entfuhr ihr, während sie verzweifelt versuchte, das Gleichgewicht zurückzugewinnen...

Simue selbst schaffte es allerdings nicht ganz ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen. Sie hob von der Wand ab und drohte nach Hinten zu stürzen. Doch wie aus dem Nichts griff sie geistesgegenwärtig nochmals zu und konnte sich in das Seil krallen, welches sie mit Trovag und Krakqualntopp verband!

Trovag war neben ihr nach oben gestiegen und hing plötzlich mit Krakqualntopp zusammen ziemlich in den Seilen! Alle schrien fast gleichzeitig auf und die beiden kleinen Herrschaften mussten sich mit aller Kraft festhalten, damit Simue nicht stürzte!

Schnell kletterte Tiyeri empor und stütze Simue von Unten ab, drückte ihre Füße gegen den Fels, so gut es in ihrer eigenen Position eben ging!

Und tatsächlich gelang es der Anführerin des kleinen Trupps wieder Halt zu erlangen!

Die Schocksekunde war vergangen! Die Kletterpartie konnte weitergehen!

Die Herzen der Abenteurer schlugen heftig, doch der Sturz von Simue war glücklicherweise verhindert worden: Nur vorangekommen waren sie so nicht wirklich!

Noch immer prasselte der Regen heftig auf sie ein und die Winde um sie herum ließen an Stärke nicht nach.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 16.02.2014, 21:37:36
Die Prüfung des Windes - Runde 4

Noch war Gozrehs Scheitel also nicht bezwungen - der Berg stellte sich gegen die Gefährten! Und vom Sturmvogel war weit und breit keine Spur zu sehen: Aber in diesem Unwetter? Kein Wunder.

Der kleine Ausrutscher von Simue konnte Krakqualntopps gute Laune nicht mindern.
Er schaute aufmunternd zu ihr hinab, während der Regen über sein Gesicht lief.
"Auf, auf, Anführerin Simue! So weit ist es nicht mehr!"
Und schon machte er sich wieder auf den Weg. Erneut ein kurzes Hilfegesuch an die Mächte der Natur gesand und er kletterte weiter.

Was dachte sich diese Anführerin eigentlich? Kann nicht klettern und will den Zwergen in den Tod stürzen. Nach der geglückten Rettungsaktion fasste sich der Barbar kurz an die Seite und zog seinen Dolch. Kurz überlegte er das Seil direkt durchzuschneiden, doch dann steckte er die Waffe wieder weg und startete stattdessen eine gekonnte Kletteraktion.
Ob Regen oder Sonne war ihm in diesem Moment egal, er wollte diesen verdammten Vogel finden.

Das Beinahe-Unglück hatte Simue ganz schön aus der Fassung gebracht. Ihr Herz pochte noch immer wie wild. "Danke", sagte sie zu den anderen, die sie aufgefangen hatten. Aber sie wusste, dies war nicht der Moment für lange Reden. Also machte sie weiter - mit zittrigen Händen, aber diesmal vorsichtig genug, um nicht erneut abzustürzen.

Tiyeri war ungewöhnlich still geworden nach dem Beinahe-Absturz von Simue. Ihre Pfoten zogen sich kräftig, aber mit Bedacht weiter aufwärts und gemeinsam mit den Anderen erklomm die Katzendame im strömenden Regen weiter Gozrehs Scheitel.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 25.02.2014, 23:01:41
Die Prüfung des Windes - Runde 5

Endlich war es dann soweit: Einiges an Kräften hatte die Abenteurer der Aufstieg gekostet, auch Nerven und durchaus Schweiß - aber nun war es vollbracht! Triefend nass tauchten die Gefährten einer nach dem anderen auf einem großen Felsvorsprung auf der das höchste Plateau von Gozrehs Scheitel darstellte. Über ihnen war nur noch ein gebogenes Stück Gipfelfelsen - dort würde der Sturmvogel sein Nest schon nicht errichtet haben!

Sie hatten Recht behalten, auch wenn es im strömenden Regen und aufgrund des peitschenden Windes nicht ganz einfach zu entdecken gewesen war. Schnell hatte man sich auf der Plattform umgesehen - von Chirok keine Spur: Aber das Nest des Sturmvogels hatten sie gefunden!

Eigentlich wäre es auch seltsam so ein Monstrum wirklich zu übersehen. Gut eine Mannshöhe im Durchmesser und aus einem Sammelsurium an Bruchholz und Blattwerk zusammengestückelt. Fünf melonengroße, fahle und bläulichgelbe Eier lagen in dem Nest. Eine vollständige Feder war auf den ersten Blick nicht zu sehen - sicherlich Bruchstücke und lädierte Exemplare - aber das war es nicht, wonach die Prüfung des Windes verlangte!

Sie würden suchen müssen!

Fünf Vogeleier erblickten die neugierigen Augen von Trovag Tilor im Nest und schnell entstanden Ideen in seinem Kopf. So ein Sturmvogelei könnte man vielleicht verkaufen oder ein großes Omelett daraus machen. Doch beide Ideen gerieten erstmal in den Hintergrund, als der Barbar den Knoten im Seil löste, um sich daraus zu befreien und mit den Augen nach einer Feder zu suchen.
Vielleicht war es der Regen oder einfach Pech, jedenfalls fand noch keine ganze Feder, sondern Bruchstücke, Kiele oder ähnliches. "Heute Nacht habe ich den Vogel noch gesehen, aber jetzt hat er das Nest verlassen. Ja, Herr Krakqualntopp, wollt ihr nicht nach ihm Rufen?" Trovag kicherte und freute sich über seine gute Idee.

Etwas erschöpft kam Simue am Nest an. Der Regen störte sie im Moment nicht weiter, wichtig war nur, dass sie es alle bis nach oben geschafft hatten, ohne sich zu verletzen. Sie sah sich um, aber eher oberflächlich - noch hatte sie den Kopf nicht frei, um wirklich mit der Suche zu beginnen.

Dann fiel ihr etwas ein. Wieso sollte sie eigentlich selbst suchen?

Sie schloss die Augen, konzentrierte sich, und ließ dann die arkanen Kräfte durch ihren Körper fließen...

Krakqualntopp blieb ruhig und sah sich genau auf dem Felsvorsprung um. Doch er sprach kein Wort zu seinen Gefährten - sein Blick suchte den wolkenverhangenen und verregneten Himmel ab: Hatten seine scharfen Augen etwas entdeckt? Den Sturmvogel vielleicht?

Tiyeri für ihren Teil brachte die ersten Augenblicke auf dem Scheitel damit zu sich die ein oder andere Schürfwunde zu lecken und dann zur Suche ihrer Gefährten hinzuzustoßen.

Besonders erfolgreich allerdings war der erste Ansatz der Abenteurer nicht. Nur zerbrochene oder unvollständige Federn ließen sich in dem großen Nest finden. Lediglich ein verbeultes Fernglas fanden die Gefährten: Es ließ sich bestimmt wieder richten mit etwas Geschick!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 05.03.2014, 00:04:14
Die Prüfung des Windes - Runde 6

Noch immer prasselte der Regen unbarmherzig auf die Abenteurer herunter. Man nahm sich noch einmal Zeit für einen genaueren, zweiten Blick: Aber wie sicher war die Situation auf Gozrehs Scheitel wirklich, und wie lange war sie es noch?

Krakqualntopp behielt nebenbei immer noch den Himmel im Auge, so daß er sich nicht ganz auf die Suche konzentrierte. Aber er konnte noch immer den anderen ein wenig helfen, indem er sich merkte, wo schon gesucht worden war und sie darauf hinwies, um die Suche zu beschleunigen.

Simue ließ den unsichtbaren Diener suchen, und beobachtete, wo die anderen sich umsehen. Sie versuchte, die übrigen Bereiche in Augenschein zu nehmen, bis...

"Trovag, da links von euch, ist das was?"

Das wäre doch gelacht. Trovag Tilor fühlte sich ob der Aufgabe herausgefordert. Der Regen trübte zwar etwas seine Riechfertigkeiten, aber seine strahlenden Augen suchten systematisch nach einer Feder. Was für eine verdamichte Aufgabe hatte ihnen dieser Gozreh-Anhänger aufgedrückt. Dem Barbaren wäre es lieber gewesen, den Sturmvogel zu rupfen, aber sie sollten ihm ja kein Haar krümen. Die Eier des Vogel lenkten den Zwergen bei seiner Suche ein wenig ab, doch dann war es ausgerechnet die Anführerin der Gruppe, die ihn auf etwas aufmerksam machte.
"Ich seh schon, ich seh schon." Pah, soweit käme es noch, dass sich der erfahrene Dschungelkämpferin von dieser tierliebenden Frau den entscheidenden Hinweis geben ließ. Schnell schnappte sich Tilor die Feder und blickte dann zum Gnom, der anscheinend Löcher in den Himmel starrte.
"Lasst uns aufbrechen oder kommt der Federbesitzer wieder zurück?

Tiyeri blickte ein klein wenig neidisch auf den kleinen Herrn, der jetzt die tropisch-bunte Feder des Sturmvogels empor hielt. Warum hatte er sie gefunden und nicht die Katzendame - ihre Sinne waren doch bei Weitem besser, als die eines Zwergen? Aber ihr persönlicher Frust dauerte nicht lange an. Sie stimmte Trovag zu:

"Sehr gut - aber jetzt lasst uns lieber gehen! Ich glaube ich vernehme ein Flügelschlagen in der Ferne: Von großen Flügeln..."

Sie breitete ihre Arme aus und wedelte mit einem schelmischen Grinsen vor dem Gesicht Krakqualntopps herum, der immer noch vergeblich den Himmel mit Blicken bedachte.

Ihre Suche war erfolgreich gewesen - und vom Sturmvogel glücklicherweise nicht aufgehalten oder gar unterbrochen worden! Womöglich war das Tier auf der Jagd, vielleicht kehrte es aber auch gerade schon zurück. Oder: Es beobachtete sie schon eine ganze Weile...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 07.03.2014, 12:01:54
Die Prüfung des Windes - Runde 7

Der Regen schien nach zu lassen und anscheinend war Gozreh stolz auf die friedvolle Lösung der gestellten Prüfung. Doch noch war die Gefahr nicht vorüber. Nun hatten die Gefährten mit ihrer großen, bunten Feder einen gewagten Abstieg über nasse Felswände vor sich liegen! Das Ende der Prüfung war zum Greifen nah.

Während die anderen Gefährten schon mit dem Abstieg begannen, machte sich Tiyeri noch einmal am Nest des Sturmvogels zu schaffen. Scheinbar hatte sie noch etwas gefunden - dann aber stieß auch sie schnell zu ihren Begleitern hinzu und schulterte ihren Rucksack fester.

"Auf, auf - kanns endlich losgehen?"

Ein Glücksgefühl durchströmte den Zwergen. Er hatte es den anderen gezeigt und macht sich auf den Weg nach unten. Etwas stutzig wird der Barbar jedoch, ob des Verhaltens des katzenartigen Wesens. Was trieb dieser Tiyeri? Vielleicht hatte der eine ähnliche Idee, wie Trovag und wollte sich an den Eiern vergnüglich halten. Nun denn, für Trovag gab es nur den Weg aus dem Nest nach unten.

Auch Krakqualntopp machte sich wieder auf den Weg in Richtung Abstieg. Allerdings behielt er immer noch ein wenig den Himmel im Auge, denn man konnte ja nie wissen. Und ein Angriff während sie in der Wand waren, behagte ihm nicht gerade.
Kurz bevor er wieder zu klettern began, knotete er sich mit Simue und jedem anderen, der wollte, wieder zusammen. Dann sprach er wieder eine kurze Anrufung an die Mächte der Natur, damit diese ihnen helfen möge, über jeden der Anwesenden.
Und dann ging die Kletterei wieder los.

Simue sah Tiyeri nachdenklich an. "Hast du noch etwas interessantes gefunden?"

Schnell band sie sich wieder an das Seil fest, bereit für den Abstieg. Doch bevor sie sich an den Abstieg machte, rief sie noch einmal die Mächte an, die in ihr schlummerten... jene, mit denen sie auch Ishaia rief. Doch nun rief sie nicht nach ihrem Verbündeten, ihrem Freund, sondern nach etwas anderem.

Ihr Geist durchstieß die Grenzen der materiellen Sphäre, glitt hinüber in den ätherischen Nebel, weiter, immer weiter und über den Nebel hinaus. Luft, kristallklar und rein. Ihr Ruf lockte ein Wesen an, dessen Essenz nichts anderes war als genau das, reinste Luft. Und sie brachte es mit sich zurück.

Simue öffnete die Augen. Vor ihr hatte sich die Luft in einen kleinen Wirbelwind verwandelt. Er schwebte vor ihr, kaum greifbar, ohne feste Form, und doch ein eigenständiges kleines Lebewesen. "Begleite mich", wies sie den Elementar an, "verteidige mich, aber töte nicht."

Schelmisch grinste Trovag als er statt Tiyeri die Frage beantwortete: "Ein Ei, ein Ei, sie hat ein Ei gefunden." Die Katzendame sollte bloss nicht glauben, dass der Barbar das nicht gesehen hat. Nein, sie hatte seine Idee gestohlen.

"Trovag, musst du immer alles verraten? Das vorzügliche Frühstück - Simue hätte sich bestimmt gefreut! Und außerdem: Was ist denn schon dabei!"

Und mit diesen Worten begann Tiyeri ebenso wie ihre Gefährten die Felswand hinabzusteigen. Sie versuchte mit leichtem Hohn Trovag gegenüber zu überspielen, dass sie bei etwas 'Verbotenem' erwischt worden war. Zu Simue sah die Katzendame jedenfalls nicht auf. Geschickt hangelte sie sich weiter nach Unten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.03.2014, 22:43:34
Die Prüfung des Windes - Runde 8

Ohne weitere Schwierigkeiten oder gar Unterbrechungen erreichten die Gefährten gemeinsam den Fuß von Gozrehs Scheitel. Man setzte zu einer kurzen Pause im Schatten eines großen Felsen an. Aber nichts dergleichen wurde ihnen gegönnt:

Weit über ihnen konnten sie einen wütenden Aufschrei eines großen Vogels hören! Ein kreischendes Echo brach sich an den Felswänden und kurz darauf sahen sie Chirok. Der riesige Sturmvogel war in sein Nest zurückgekehrt und hatte den ungebetenen Besuch bemerkt, der inzwischen wieder verschwunden war.

Mit wogenden Schwingen erhob sich das mächtige Tier in die Luft und begann den Gipfel zum umkreisen, in der verzweifelten Hoffnung die Eindringlinge und das fehlende Ei in seinem Nest wiederzufinden!

Noch hatte der Sturmvogel die Gefährten nicht erkannt - aber sie ihn.

"Er hat's gemerkt." Trovag sprang von einem Bein zum Anderen. Das kreischende Echo des Sturmvogels war für den Barbaren, der im Dschungel aufgewachsen war, einfach zu deuten. Da suchte jemand nach seinem Nachwuchs. Doch mit dem Ei wollte sich der Zwerg gerade nicht beschäftigen, sondern er wandte sich dem Gnom zu:

"Krakqualntopp, vielleicht solltet ihr hinaufklettern und mit ihm reden. So war doch der Plan." Trovag grinste über beide Backen, seine Ideen gefielen ihm immer besser und er hatte schon eine weitere.

Simue sah Tiyeri fassungslos nach. Im schlimmsten Falle hatte sie damit die ganze Gruppe in Gefahr gebracht und die Mission gefährdet! "Tiyeri!" rief sie hinterher, aber es war bereits zu spät, die Katzendame war bereits auf dem Weg nach unten. Simue schüttelte nur den Kopf, und sah dann zu den Anderen. "Also gut, machen wir uns auf den Weg nach unten."

Als sie dann unten waren, stemmte Simue die Hände in die Hüften und sah zu Tiyeri: "Tiyeri, das war nicht in Ordnung, du hast mit deinem Verhalten uns alle in Schwierigkeiten gebracht. Wir werden das Ei zurückgeben."

Sie holte eine Decke aus ihrem Rucksack, legte sie auf den Boden und faltete sie so, dass sie als wärmender "Nestersatz" für das Ei fungieren konnte. Dann sah sie zu Tiyeri. "Leg es da hin. Und dann ziehen wir uns zurück und beobachten. Unser Ziel ist ganz klar, dass es keinen Kampf gibt. Haben das alle verstanden?"

Krakqualntopp konnte nur verständnislos mit dem Kopf schütteln. Wie konnte man so kurzsichtig wie die Katzendame sein? Ihr Auftrag war so einfach über die Bühne gegangen und nun das.
Aber so beeilte er sich lieber von der Felsspitze zu kommen, bevor der Vogel etwas bemerken und sie in der Wand angreifen konnte.

Unten angekommen, wartete er ab, wie ihre Anführerin die Sache handhaben würde.
Als diese ihre Anweisungen gab, nickte er zustimmend, während er den übermütigen Zwergen antwortete.
"Wieso noch mal hinaufklettern? Wir haben, weswegen wir kamen. Mehr mitzunehmen, war nicht Teil der Queste. Und ich bin mir sicher, daß alles, was uns jetzt zustößt, von den Mächten der Natur als gerechte Strafe dafür angesehen werden muß. Bis wir oder eher Tiyeri, die den Fehler begangen hat, ihn wieder gutmacht.
Wenn also jemand hinaufsteigen muß, dann wohl sie."

Dann begann der Gnom sich ein Versteck zu suchen, um möglichst nicht von einem aggressiven Muttervogel entdeckt zu werden.

Und fürwahr gelang es Krakqualntopp schnell hinter einem großen Felsbrocken Schutz zu finden. Geschickt verbarg er sich im Schatten des Steins. Die anderen Gefährten standen weiterhin ziemlich ungedeckt vor der Felswand von Gozrehs Scheitel, welche sie gerade erfolgreich hinabgeklettert waren.

Die Natur um sie herum wirkte roh und unnatürlich. Das Nass und der stürmische Regen hatten einige Unordnung im Blatt- und Laubwerk der wenigen Büsche hier angerichtet. Die felsigen Ebenen vor ihnen erstreckten sich mit matschigen Pfützen übersäht zu ihren Füßen.

Tiyeri, die Katzendame, welche ein Ei des Sturmvogels geklaut hatte, blickte empört zu Simue hinüber:

"Ich werde es doch nicht zurückgeben? Er wird mich dafür töten! Das wisst ihr ganz genau - was denkt ihr euch nur, das Ei wird uns vorzüglich munden und sein Inhalt soll auch gesund für das Fell sein, wenn man sich damit einreibt!"

Seltsam verwirrt blickte sie hinüber zu Simue und bewegte sich auch in Richtung Felsblock, hinter den Krakqualntopp gerade entwischt war. Sie machte keine Anstalten das Ei abzulegen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 26.03.2014, 23:18:38
Die Prüfung des Windes - Runde 9

Noch immer suchend flog der Sturmvogel hoch über ihren Köpfen umher und suchte mit seinem messerscharfen Blick den Erdboden rund um den Scheitel ab. Er schien sie immer noch nicht entdeckt zu haben - aber seine Flugroute konzentrierte sich zunehmend auf die Felswand ihres Abstiegs!

Nun mussten sie handeln, die Zeit wurde knapp!

Trovag dachte gar nicht daran, der Katzendame einen Erfolg zu gönnen. Aber noch viel mehr amüsierte sich der Barbar über die Hilflosigkeit der Anführerin, die sollte mal zeigen, aus welchem Holz sie geschnitten war. So trotte der Zwerg zum Felsen, doch mit seinem Federschmuck verschmolz er nur leidlich mit seiner Umgebung.

Krakqualntopp machte es sich in seinem Versteck bequem. Er wußte, worauf es ankam, auch wenn ihm seine Größe und der tarnende Umhang die eigentliche Aufgabe abnahmen. Nichst desto trotz konnte er als kleiner Baumstumpf durchgehen. Das hatten ihm jedenfalls schon so manche Leute gesagt, die ihn bewegungslos in der Gegend hocken gesehen hatten.
Auch er war gespannt, wie sich die Situation auflösen würde. Hatte Simue nicht zu Beginn der Reise darauf hingewiesen, daß sie das Kommando hatte? Jetzt würde sich zeigen, ob sie ihre Entscheidung, die er für durchaus richtig hielt, bei der eigenwilligen Katzendame durchsetzen konnte.

Nun reichte es. Simue zitterte innerlich, hatte Angst davor, sich durchzusetzen, aber sie wusste, dass sie es tun musste. Und so griff sie Tiyeri am Arm und hielt sie auf. "Halt! Du legst das Ei sofort dahin. Wir haben eine Aufgabe, und ich bin überzeugt, dass es auch eine Prüfung unseres Respekts vor der Natur ist. Und mit deinem Handeln gefährdest du alles!" Sie sah zu Tiyeri und Trovag. "Wenn sie nicht sofort das Ei dorthin legt, nehmen wir es ihr weg. Wir alle drei gemeinsam."

Ob der Sturmvogel sie schon gesehen hatte oder nicht, spielte für sie im Moment keine Rolle.

Tiyeri maunzte empört und verdutzt auf, als Simue sie am Arm festhielt. Schnell schüttelte sich die Katzendame los und fauchte ihre Anführerin zähnebleckend an:

"Simue - was ist nur los mit dir, verstehst du kein bisschen Spaß? Und das Leben ist keine heile Welt! Unsere Reise ist schwer und Opfer müssen gebracht werden! Und Chirok opfert uns eine Mahlzeit! Hahaha!"

Ein verrücktes Glimmen leuchtete in Tiyeris Augen auf, dann zog sie das große, fahle Ei hervor und reckte es gen Himmel:

"Ich gebe es ihm sogar persönlich zurück - sieh nur, was haben wir davon?!"

Schrie die Katzendame laut auf und richtete den Blick gen Sturmvogel, gen Himmel - bereit, das Ei Chiroks zurückzugeben!

In ihren Augen war aber keineswegs der Wille zur Reue, oder das Aufgeben an sich zu finden! Eher die Unruhe einer irre gewordenen Seele? Oder eines kämpfenden Tieres - um die Alpharolle in der Herde?
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 30.03.2014, 21:02:57
Die Prüfung des Windes - Runde 10

Plötzlich stürzte sich Chirok wie ein von der gespannten Sehne gelöster Pfeil gen Erdboden. Sich in Schrauben windend und drehend legte er seine gewaltigen Schwingen an und schoss hinab auf die Abenteurergruppe. Weder Trovag, noch Simue, aber am allerwenigsten Tiyeri waren seinen scharfen Augen und hellhörigen Ohren nun nach dieser Vorstellung noch entgangen!

Und: Er hatte das gestohlene Ei wiederentdeckt!

Mit unglaublicher Geschwindigkeit näherte sich der Sturmvogel dem Grund von Gozrehs Scheitel: Nur noch wenige Augenblicke blieben ihnen, dann würde Chirok sie erreicht haben! Zorn loderte in seinen spitzen Augen auf! Seine Krallen entfalteten sich und zielten im Sturzflug auf die Gefährten hinab!

Als Simue den herannahenden Sturmvogel bemerkte, machte sie sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. Nun galt es zu handeln, für Angst hatte sie keine Zeit. Ihre Geist schickte einen Ruf über die Grenzen dieser Welt hinaus, während ihre Lippen wie von selbst arkane Worte formten.

Die Luft zwischen ihr und dem Sturmvogel geriet in Bewegung, begann um sich selbst zu wirbeln, bis sich ein kleiner, kaum einen Meter großer Wirbelwind mitten in der Luft gebildet hatte. "Verteidige uns, aber verletzte den Angreifer nicht", befahl sie mit leister, aber fester Stimme.

Dann funkelte sie Tiyeri an. "Das ist deine letzte Chance."

Für Trovag war es war offensichtlich. Simue hatte die Situation mit der Katzendame nicht im Griff. Der Barbar freute sich über die Entwicklung. Ein wenig Chaos könnte der Stimmung nur gut tun. Wenn er sich recht überlegte, war es alles zu einfach gewesen mit dem Ei. Zum Glück hatte die Anführerin ihn nicht aufgefordert, dem Vogel fern zu bleiben.
Trovag grinste, als er seine Waffe zog und ein kleines Liedchen pfiff. Der Sturmvogel sollte nur kommen. Es würden Federn fliegen. Aber so hinter dem Felsen, verspürte der Zwerg keine Eile. Sollten die anderen mal machen.

Krakqualntopp konnte kaum glauben was er nun sah. Waren all diese Leute verrückt? Oder einfach nur dumm?
Fast wollte er die rote Stimme sprechen lassen und es Trovag gleichtun.
Aber der Gnom hatte das Gefühl, es wäre besser die grüne Stimme sprechen zu lassen, denn darum hatte der merkwürdige Einsiedler sie gebeten. "Nicht den Vogel verletzen!", waren seine Anweisungen gewesen.
Und so verließ Krakqualntopp seine Deckung, um sich den anderen anzunähern.
Er wußte, daß er nur kurz helfen konnte, da der Sturmvogel sein Vorhaben in kürzester Zeit aufgelöst haben würde. Aber vielleicht gab es ihnen genug Zeit, um zur Vernunft zu kommen.
Ein paar kurze, pfeifende Laute entwichen seinem Mund, während er einige Gesten vollführte. Und schon folgte den Worten eine Nebelschwade nach der anderen, die begannen ihn und seine Umgebung zu verhüllen.
Er hoffte, daß er nah genug an zumindest Simue war, um sie mit einzuschließen. Und nah genug an Trovag, damti dieser ebenso wie der Vogel vom Kampf abgehalten werden konnte.
Nur um Tiyeri machte er sich keine Gedanken, denn sie hatte mit ihrem Verhalten dieses Ergebnis herausgefordert. Wenn sie seine Hilfe brauchte, würde sie in den Nebel hineingehen.
"Seid nicht blöd und versteckt euch endlich! Kommt auf meine Stimme zu, Anführerin Simue! Schließlich soll dem Vogel nichts passieren, hat der Alte gesagt."

Tiyeri starrte verblüfft in die Lufft über ihrem Kopf, in der sich jetzt das Elementarwesen von Simue drehte und wand - bereit jeden Moment mit dem Sturmvogel zusammenzuprallen. Auf die beiden kleinen Herren, auch den Nebel achtete die Katzendame nicht mehr - sie sah, dass ihr Bemühen vergeblich war!

Und Furcht ergriff sie! Sie wollte sich ebenso am Fuße des Felsens verstecken - aber Tiyeri blieb an einer Unebenheit im Boden hängen und fiel der Länge nach hin: Alle Grazilität des Katzenwesens war von ihr gewichen. In ihren Augen flammte pure Angst auf.

Das Ei des Sturmvogels Chirok war ihrem Griff entglitten und vor ihr auf dem Fußboden in tausend Stücke zerbrochen. Ein fahl-gelber Sud ergoß sich über den Erdboden und neues Leben wurde dem Tode geweiht: Das Ei des Sturmvogels war verloren!

Und Tiyeri? Dem Rächer seiner Brut quasi hilflos ausgeliefert - nur Simues Luftelementar bot der Katzendame noch Schutz!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.04.2014, 20:42:04
Die Prüfung des Windes - Runde 11

Tiyeri kreischte verzweifelt auf - und Chiroks Schrei schallte ebenso über die Ebene und brach sich am Scheitel!

Der Sturmvogel hatte die Zerstörung des Eis mitbekommen - und nur Bruchteile eines Augenblicks später prallte er aus seinem Sturzflug heraus in eine unsichtbare Wand - das Luftelementar - und wurde unsanft zurückgeworfen!

Verärgert drehte er ab und schraubte sich wieder in die Luft empor. Doch er schien abermals zum Sturzflug anzusetzen und dieses Mal war er auf Widerstand gefasst!

"Nein!!" rief Simue verzweifelt, als sie sah, wie Tiyeri stolperte und das Ei zerbrach. Ihre Gedanken rasten. Dann traf sie eine Entscheidung.

Sie lief zu Tiyeri, blieb aber nur kurz bei ihr stehen. "Du gehörst nicht mehr zu uns", sagte sie mit lauter Stimme, laut genug, damit Krakqualntopp und Trovag sie hören konnten. "Von mir aus kämpfe, oder versteck dich, oder tu, was auch immer du willst. Aber geh weg von uns."

Sie wandte sich um zu dem Elementar. "Verteidige nur noch mich und die beiden Männer. Nicht sie." Dann lief sie zu den beiden anderen, um für sich selbst ein Versteck zu suchen.

Krakqualntopp hörte nur Simues Worte.
Er selbst war zwar ein wenig traurig, daß sie eine Gefährtin verloren, aber so war die Natur eben.
Tiyeri hatte es nicht anders gewollt.
Ob er sich anders entschieden hätte, wenn er ihre ängstlichen Augen gesehen hätte?
So aber sprach er nur erneut in den Nebel und zog sich zu seinem Versteck zurück.
"Trovag! Komm auch auf meine Stimme zu. Hier ist ein gutes Versteck. Und hast die Anführerin gehört. Wir werden Tiyeri nicht helfen. Und wenn du ohne Not kämpfst, auch dir nicht."
Er konnte nur hoffen, daß seine Worte den kampfwütigen Zwergen zur Vernunft brachten.

Trovag blickte etwas missmutig in Richtung der Anführerin, schließlich hatte er auf einen Kampf gehofft. Er stapfte lauter als geplant zu dem Gnom, um dessen Ratschlag einer Deckung anzunehmen. Aber einfach einen Kampfgefährten im Stich zu lassen, behagte dem Zwergen nicht wirklich. Vielleicht war es diese Unentschlossenheit, die seine erneuten Versuche sich zu verstecken zunichtemachten.

Das unbändige Gefühl von Chaos machte sich in Tiyeri breit. Der dichte Nebel rund um sie herum, die Stimmen ihrer ehemals Verbündeten und Simue, welche ihr die Freundschaft aufgekündigt hatte!

Tiyeri wollte handeln - und sie musste es sogar - schnell, so gut es eben ging nach einem Sturz, rappelte sie sich auf, rief Simue und den beiden kleinen Herrschaften zu:

"Hei, so war das doch gar nicht gemeint - ich, bitte..."

Doch ihr Hilferuf und ihre Bitte gingen unter im tödlichen Kreischen des Sturmvogels Chirok, welcher sich auf die Katzendame herabstürzte!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 06.04.2014, 21:26:52
Die Prüfung des Windes - Runde 12

Auch wenn Trovag Tilor sich nicht besonders gekonnt im Nebel zu versteckten wusste und das Elementarwesen nur bedingt Schutz bot - so waren die Gefährten doch in Sicherheit!

Denn diejenige, die nicht mehr dazu gehörte zur kleinen Gruppe derer die zu Gozrehs Scheitel aufgebrochen waren - Tiyeri - war das offensichtliche Ziel Chiroks!

Da niemand mehr die Katzendame schützte und sie selbst noch zu durcheinander von den sich überstürzenden Ereignissen war erwischte sie der Sturmvogel mit voller Wucht!

Seine langen, spitzen Klauen senkten sich blutspritzend in den Rücken der Katzendame und durchbohrten die Rüstung mit Leichtigkeit. Die irren Augen des Sturmvogels blickten demütigend herab auf das Genick von Tiyeri und mit einem gezielten Schnappen des gewaltigen Hornschnabels war es um das Leben der Katzendame geschehen!

Ihr Schrei erstarb sofort und der Sturmvogel schleuderte den leblosen Leib von sich! Dumpf prallte Tiyeris lebloser Leib an der Felswand nahe der Gefährten ab und plumpste zu Boden.

Die Katzendame war von ihnen gegangen - sie hatte ihr Schicksal selbst besiegelt.

Doch der Schrei des Sturmvogels wich quasi zeitgleich mit dem Tod seines Widersachers einem Klageschrei. Das große Wesen war gelandet und kauerte neben dem zerbrochenen Ei. Starrte in den Nebel und plusterte sein Gefieder auf: Es waren noch mehr von den Dieben da - Chiroks Gespür war untrüglich! Aber die wahre Diebin war zu seiner Beute geworden!

Simue die Verräterin hatte also die Katzendame geopfert. Die Regeln des Dschungels waren einfach: Fressen oder gefressen werden. Diesem war sich der Barbar bewusst. Immerhin hatte die Anführerin schnell ihr wahres Gesicht gezeugt. Die Ohren Trovags schüttelten sich und das Geschmeide klimmperte im Wind. Jeder Versuch eines Versteckens im dichten Nebel war zu nichte gemacht, aber der Barbar freute sich fast auf die bevorstehende Auseinandersetzung.

Er oder der Sturmvogel, darauf würde es wohl hinauslaufen. Trovag war sich sicher, wer aus diesem Aufeinandertreffen mit dem Leben davon kommen würde.

Über das Kreischen des Sturmvogels und die Schreie der Katzendame hinweg, rief Krakqualntopp noch einmal nach dem Zwergen, der sich immer noch nicht bei ihnen versteckte.
"Hierher! Trovag, nun komm schon!"
Er machte sich bereit, dem auffälligen Zwerg beim Verstecken zu helfen, wenn er auftauchen würde.

Simue hatte sich in den Schutz eines passablen Verstecks zurückgezogen, aber als sie sah, was mit Tiyeri geschah, blieb sie wie erstarrt stehen. Sie hatte - rational - gewusst, dass das hatte passieren können. Aber sie hatte nicht geahnt, was es mit ihr tun würde.

Ja, Tiyeri hatte nicht nur ihr Mission, sondern ihrer aller Leben aufs Spiel gesetzt. Und am Ende ging es um die Frage, ob sie Tiyeri schützen und dafür das Leben jedes Einzelnen und des Sturmvogels aufs Spiel setzen wollte - oder ob sie Tiyeri die Konsequenzen ihres Verhaltens tragen ließ. Trotzdem, die Gefahren ihrer alternativen Entscheidung ausgeklammert, waren es ihre Worte gewesen, die Tiyeris Tod bedeutet hatten. Sie war verantwortlich. Oder, zumindest, mitverantwortlich.

Tränen liefen über ihr Gesicht. Aber sie wusste auch, dass sie sich jetzt nicht in ihre Gefühle fallen lassen dürfte. Der Sturmvogel war noch immer hier, und er war noch immer eine Gefahr.

Und sie ahnte, dass Trovag sich nicht damit zufrieden geben würde, sich zu verstecken. Aber sie wollte auch den Sturmvogel schützen. Sie wollte überhaupt niemanden mehr sterben sehen. Sie sah auf ihren Handschuh, der ihr beim Klettern gute Dienste geleistet hatte, und streckte ihn erneut in Richtung der Felsen über ihr aus...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 14.04.2014, 23:53:24
Plötzlich lösten sich kleinere Felsbrocken aus der Steilwand von Gozrehs Scheitel und donnerten grollend den Hang hinunter - mehr oder weniger direkt hinter den Sturmvogel! Dieser schreckte herum und sah sich verdutzt nach dem Auslöser dieser Tat um: Nun griffen die Feinde also nicht nur seine Brut sondern auch sein Heim an!

Verärgert krächzte und kreischte der Vogel auf und erhob sich sodann in die Luft! Seine gewaltigen Schwingen schlugen aus und Dreck und Schlamm spritzte fort, als sich das Vogelwesen erhob. In seinen scharfen Krallen die zersplitterten Überreste des gestohlenen und zerstörten Eis.

Die Gefährten meinten für einen Moment sogar einen Sinn aus dem Gezeter von Chirok heraushören zu können. Doch keiner vermochte es die Sprache des Sturmvogels zu verstehen! Und so blieb Chiroks letzter Warnung ungehört.

Aber eines war klar, Simue hatte mit ihrer Magie und die anderen beiden mit ihrer Geistesgegenwart zumindest ihr eigenes Leben und Haut und Haare gerettet. Sie hatten die Prüfung des Windes bestanden - jetzt mussten sie zumindest nur noch zurückkehren - unentdeckt vom wütenden Chirok!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 16.04.2014, 12:30:17
Der plötzliche Windstoß sorgte durch seine Stärke dafür, daß sich der Nebelschleier, den Krakqualntopp als Sichtschutz erschaffen hatte, auflöste. Jetzt waren die drei nur noch durch das sie umgebende Gelände verborgen. Der Gnom überprüfte noch mal ihr Versteck.
"Könnte besser sein. Wenn Trovag nur nicht so auffällig wäre."
Aber schnell bemerkte er auch, daß er sich gar nicht so viele Sorgen zu machen brauchte. Denn Chirok schien, sich mit dem Tod von Tiyeri zufrieden zu geben und flog, anscheinend ohne sich umzublicken, weg.
"Schnell jetzt! Laßt uns wegschleichen, bevor der Vogel sich noch seine Beute holt.", Krakqualntopp deutete dabei auf den blutigen, zerfetzten Leib der Katzendame.
Dann began er mit einem "Los, los!", die anderen in der Deckung, die ihnen der Felsen schenkte, voranzutreiben. Immer wieder blickte er nach oben, um zu sehen, ob Chirok zurückkehrte.
Er konnte nur hoffen, daß keiner der anderen Beiden auf die Idee kam, nach der Toten zu schauen.

Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 17.04.2014, 08:07:17
Trovag blickte sich um und sah den leblosen Körper der Katzendame. "Tja, das habt ihr ja gut angestellt, Anführerin." Sachlich, nüchtern sprach Trovag die Tatsache an und schürzte seine Lippen. Es gab nichts mehr zu tun. Wahrscheinlich würde sich der Sturmvogel den Leichnahm später holen, die Natur bekam das zurück, was sie einst gegeben hatte.

Er nickte dem Gnom zustimmend zu, als dieser zur Eile aufrief. Es war keine Zeit zu schleichen, sondern zu laufen. 
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 17.04.2014, 23:14:08
Bevor Simue antworten konnte, erwiderte Krakqualntopp etwas in Richtung des Zwerges.
"Habt ihr Tiyeri nicht gehört? Sie hat es als Spaß angesehen. Und im nächsten Moment auf die Gefährlichkeit der Natur hingewiesen.
Sie wußte also, daß ihr Tun den Untergang bedeuten konnte. Und hat es aus Freude doch gemacht.
Anführerin Simue trifft keine Schuld an den Taten der Katzenfrau.
Sie hat sogar versucht zu helfen, aber Tiyeri wollte nicht hören.
Jetzt ist sie selbst zu dem Opfer geworden, daß sie dem Sturmvogel nehmen wollte.
So ist die Natur. Das wißt ihr so gut wie ich."

Der Gnom konnte nur hoffen, daß Simue seine Worte annahm, denn es würde für ihre weitere Expedition nicht von Vorteil sein, wenn sie sich Vorwürfe machen sollte.
Vor allem, da es sich für Krakqualntopp genau so darstellte, wie er sagte. Tiyeri hatte mit ihrem Tun und der Weigerung Wiedergutmachung leisten zu wollen, ihren eigenen Untergang besiegelt.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 22.04.2014, 23:26:51
Hoch über ihnen zog der Sturmvogel inzwischen wieder seine Kreise um Gozrehs Scheitel und kreischte markerschütternd: Er hatte sein zukünftiges Junges verloren - eine gebrochene Seele! Sein Zorn auf die Eindringlinge schien vorerst abgeflaut, aber wie lange würde dies noch anhalten?
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 23.04.2014, 17:06:59
"Ach was, weniger Reden mehr Laufen", entgegnete Trovag dem Gnom. "Der Schrei des Sturmvogels ist nicht zu überhören. Im Moment kreist er noch oben in der Luft, aber irgendwann fällt ihm ein, dass da vielleicht noch mehr Leute in seinem Nest waren und dann müssen wir ja nicht unbedingt hier sind." Resolut verfällt den Barbar in einen Lauf. Etwas Gutes hatte der Wutausbruch des Vogels, kleinere Tiere würde er vertrieben haben und hoffentlich lockte er nichts anderes an.

Trovag Tilor blickte sich gar nicht nach den anderen beiden um, schließlich hatte Krakqualntopp selber zum Aufbruch gedrängt und würde folgen und die Anführerin könnte gar nicht so dämlich sein, als am Fuße des Gerölls zu warten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 23.04.2014, 22:24:57
Tatsächlich sagte Simue gar nichts zu den Vorwürfen und der Verteidigung, die von Krakqualntopp kam. Sie tat genau das, was die anderen vorgeschlagen hatten: Laufen. Es war das Einzige, was im Moment zählte. Aber das war nicht alles. Sie war froh, nicht reden zu müssen, froh, von Tiyeris Leichnam fortzukommen. Froh, nachdenken zu können, bevor sie wieder sprechen musste.

Während sie lief, rannen Tränen über ihr Gesicht. Trotz ihres Verhaltens hatte sie Tiyeri gemocht, und ganz sicher hatte sie ihr nicht den Tod gewünscht. Aber der Gnom hatte Recht: Sie hatte es herausgefordert. Es änderte nichts daran, dass sie sich schuldig fühlte, aber es würde ihr Verhalten gegenüber ihren beiden verbliebenen Gefährten ändern.

Nach einiger Zeit, als sie der Ansicht war, dass sie weit genug von Gozrehs Scheitel entfernt waren, blieb sie stehen. "Wartet", rief sie den anderen beiden zu. "Ich denke, wir sind weit genug weg."

Als die beiden Männer auch stehen blieben, setzte sich Simue auf den Boden. Sie wischte die Tränen fort, versuchte gar nicht erst, sie zu verbergen. Dann sah sie auf.

"Was geschehen ist..." Sie schluckte, und setzte erneut an. "Ich wollte Tiyeris Tod nicht. Aber Krakqualntopp hat Recht, sie hat es herausgefordert. Aber nicht nur das. Mit ihrem Verhalten hat sie das Leben jedes Einzelnen in unserer Gruppe riskiert. Ihr habt gesehen, was der Sturmvogel mit einem einzigen Schlag bei ihr ausgerichtet hat. Vielleicht hätten wir ihn besiegen können, aber wer von euch kann garantieren, dass nicht noch mehr Leute gestorben wären? Und das hat Tiyeri mit ihrem Verhalten in Kauf genommen."

Sie schüttelte den Kopf. "Die Mission, die wir bekommen haben, ist mir dabei fast egal. Ja, sie hat auch unser Ziel boykottiert, die Mission zu erfüllen, aber bis jetzt wissen wir nicht, was wir überhaupt davon haben, wenn wir erfolgreich zurückkehren. Mehr als die Geschichten und Empfehlungen der anderen Reisenden haben wir nicht. Dafür hätte ich Tiyeris Leben nicht aufs Spiel gesetzt. Sie aber hat gezeigt, dass ihr ihre eigenen Spielereien wichtiger waren als unser aller Leben. Deshalb, und nur deshalb, habe ich sie ausgeschlossen und ihr unseren Schutz genommen. Ich wollte nicht das Leben auch nur eines anderen für sie riskieren, nicht unter diesen Umständen."

Sie sah zu Trovag. Ihr Blick zeigte Trauer, aber auch Unnachgiebigkeit. "Ich würde jederzeit wieder so handeln. Auch jetzt, im Wissen um ihren Tod. Wer damit nicht einverstanden ist, dem ist es freigestellt zu gehen. Notfalls führe ich meine Reise auch alleine weiter. Aber wenn ihr bei mir bleibt, wenn ihr mich weiter als Anführerin akzeptiert, dann kommt nie, niemals auf den Gedanken, meine Autorität in Frage zu stellen, wie es Tiyeri getan hat."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 24.04.2014, 12:31:02
Pah, redet ihr nur. Taten sind was zählt. Stumm lauschte der Barbar den weitschweifigen Ausführungen Simues. Sein Mund umspielte ein Lächelen. Viele Worte, die ihn nur am Rande interessieren richtete die Anführerin an ihn und den Gnom. Solch lange Reden hatte er seit einiger Zeit nicht mehr gehört. Dabei kamen ihm die 2000 Verse eines Drinklieders in den Sinn, die er als kleiner Zwergenjunge fast auswendig gelernt hätte, aber wozu, wenn diese von seinen Brüdern immer lauthals gesungen wurden.

So entschloss sich Trovag Tilor dazu die Melodie zu pfeifen, schließlich war die Gelegenheit zum Singen der 2000 Verse vielleicht noch an anderer Stelle. "Ihr Boss, wir Lakeien, ihr Tod bringen, wenn nicht folgen. Na dann." Kurz und knapp antwortete der Zwerg und pfiff weiter sein Lied, es war Zeit weiterzugehen und so dreht er sich um und ging weiter.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 24.04.2014, 22:47:49
Die Gefährten verließen also Gozrehs Scheitel so schnell es ging und brachten sich und die gefundene Feder des Sturmvogels in Sicherheit. Fürwahr hatten sie es geschafft dem wütenden Chirok zu entkommen: Vorerst jedenfalls - das Federvieh folgte ihnen nicht.

Nachdem Simue ihren Begleitern schließlich erklärt hatte warum sie so gehandelt hatte am Fuße des Berges und warum Tiyeri hatte sterben müssen. Zeigte sich zumindest Trovag Tilor auf der Stelle überzeugt davon, dass Simue weiterhin die Anführerin bleiben sollte. Krakqualntopp verneinte Simues Frage wenigstens nicht, aber er bejahte sich auch nichts: Er schwieg in sich hinein und bedachte seine Gefährten mit einigen nachdenklichen Blicken.

Gemeinsam zogen sie weiter durch die Hügel und Ebenen, zurück zu ihrem Auftraggeber Nkechi!

Schließlich kamen die drei Gefährten ohne größere Zwischenfälle wieder bei Nkechis Refugium an. Der kleine Kleriker wartete bereits vor der Höhle auf sie und hüpfte nervös auf und ab - er winkte sie schnell heran, als er sie kommen sah.  Die letzten Meter rannte er ihnen gar entgegen:

"Ihr seid zurück, ihr seid zurück - ein Glück! Gozreh ist erzürnt! Habt ihr, habt ihr die Prüfung des Windes bestanden - habt ihr die Feder, wart ihr bei Chirok?!"

Aufgeregt streckte er den Abenteurern seine offenen Hände entgegen. Dann schien er für einen kurzen Moment inne zu halten und zu überlegen:

"Moment - wart ihr nicht einer mehr, als ihr aufgebrochen seid?!"

Seine Miene verfinsterte sich - fragend blickte er Simue und die beiden kleinen Herrschaften an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 27.04.2014, 14:30:56
Trovag pfiff das zwergische Trinklied mit seinen vielen Strophen eine ganze Weile auf dem Rückweg zu dem kauzigen Kleriker Nkechi. Er war am Leben und Simues Wankelmütigkeit, störte ihn nur kurzweilig. Als die dezimierte Gruppe die Höhle des Gozrehanhängers erreichte, erwarte dieser sie bereits vor seiner Behausung.

Einen Moment blickte sich der Barbar um, denn er erwartete, dass die Anführerin Bericht erstatten würde. Doch diese hielt wohl einen Moment inne und so besann sich der Zwerg, dass er ja die Feder gefunden hatte. Einen Augenblick später kramte er sie hervor und hielt sie Nkechi entgegen.

"Wir sind hinaufgeklettert und haben eine Feder gefunden. Es war nur ein wenig windig." Kurz kratzte sich Trovag am Kopf, während ihm einfiel, dass der Kleriker ja nach der Katzendame gefragt hatte. "Tiyeri wurde von Chirok am Felsen zerschmettert." Trocken und kurz war seine Antwort. Die unrühmliche Rolle Simues in der Affäre sprach der Barbar nicht an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 28.04.2014, 13:02:32
Da Simue sich bei den letzten Worten iherer Ansprache direkt an den Zwerg gewandt und er selbst ja schon gesagt hatte, das er Simue als Anführerin sah, hielt Krakqualntopp eine nochmalige Bestätigung dieser Tatsache für unnötig.

Als sie wieder bei Nkechi ankamen, blieb er ruhig und im Hintergrund.
Es war die Aufgabe der Anführerin eine Erklärung abzugeben. So jedenfalls sah der Gnom es und hielt sich mit einer Antwort zurück.
Auch weil er sich nicht sicher war, wie der Gozrehanhänger auf den Bruch des Eis reagieren würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 29.04.2014, 08:33:31
Simue trat nach vorne. Ihre Miene war ernst.

"Es sind schlimme Dinge passiert. Tiyeri, unsere Begleiterin, hat ein Ei Chiroks gestohlen. Ich konnte sie erst aufhalten, als wir bereits wieder nach unten geklettert waren. Als ich sie aufgefordert habe, das Ei zurückzugeben, hat sie sich geweigert. Sie hat damit herumgetanzt und... sie ist gestolpert, und das Ei zerbrach. Chirok kam und hat sich an ihr gerächt."

Ihre Stimme zitterte, und sie hatte wieder Tränen in den Augen. "Es tut mir leid", fügte sie noch an. Sie wartete die Reaktion des Priesters ab, sah dabei aber zu Boden, nicht in sein Gesicht.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 30.04.2014, 00:01:19
"IHR HABT WAS?!"

Der Kleriker schien außer sich vor Empörung! Wütend stapfte er mit seinen Füßen auf und riss die Arme flehend gen Himmel. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verfinstert und mit zorniger Stimme setzte er zur Moralpredigt an:

"Simue, ich weiß, dass ihr es nicht gewesen seid, welche diese schändliche und unverzeihbare Tat begangen hat. Und auch ihr, meine Herren, seid unschuldig, zumindest zum Teil! Euch ist es nicht gelungen die Diebin an ihrer Sünde zu hindern. Jetzt hat Gozreh sie bezahlen lassen - ihre Schuld ist jetzt beglichen. Aber eure Prüfung?! Wie konntet ihr dem Sturmvogel so etwas antun! Chirok ist ein äußerst seltenes und wertvoll-wunderbare Lebewesen..."

Er schwiff ab in Lobpreisungen über die Gestalt des legendären Sturmvogels und schüttelte zweifelnd und zögernd den Kopf.

"Seid froh, dass ihr nicht den wilden Stämmen in die Arme gefallen seid - die Ijo, sie beschützen das Brauchtum von Chirok und bewachen den Scheitel. Sie hätten euch alle bestraft! Ich sollte euch auch bestrafen - aber Gozreh hat mir den wichtigsten Teil wohl schon abgenommen. Gnade wäre angebracht - aber es sind auch schlimme Zeiten! Ich will ja nicht so sein."

Der Alte grübelte kurz nach und setzte abermals an:

"Nun, Simue, mit dem Tod eurer Gefährtin müsst ihr jetzt wohl selbst fertig werden. Und nun überreicht mir die Feder, beweist, dass ihr die Prüfungen bestanden habt - meine Visionen verheißen nichts Gutes, sie haben mich erreicht, ehe ihr zurück wart! Ich weiß nicht, nach was genau ihr sucht, oder mit wem ihr im Bunde steht - aber eins kann ich euch sagen: Euch erwartet Schlimmeres als die Klaue eines Sturmvogels! Los schon, nur so kann ich die Vision abermals manifestieren!"

Ungeduldig und nervös riss Nkechi Trovag dann die Feder aus der Hand und hielt sie prüfend gegen das Licht. Mitleid war in keiner seiner Handlung zu erkennen: Für ihn hatte Tiyeri das gerechte Los einer Sünderin erhalten - das Schicksal hatte entschieden!

"Seid ihr bereit für die Vision? Ich kann euch nicht versprechen, dass ihr sicher seid, wenn ihr nahe bei mir seid - ein reines Gewissen wäre von Vorteil, also?"

Prüfend blickte er die kleine Gruppe von Abenteurern an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 30.04.2014, 19:37:45
Wilde Stämme? Als der Kleriker die Ijo erwähnte war Trovag enttäuscht, dass die Gruppe diesen nicht begegnet war. Der Barbar verzog seine Mundwinkel und kurz überlegte er, kehrt zu machen und diese Wilden zu suchen, aber Nkechi redete schon weiter. Wieso mussten manche immer soviel Reden?

Immerhin musste sich Simue einiges anhören. Die Auftraggeberin hatte dies in den Augen des Zwergen auch verdient. Das der Anhänger Gozreh auch ihn meinte, als er vom fehlenden Eingreifen sprach, überhörte er geflissentlich.

Aufmerksam wurde er erst wieder als Nkechi von einer Vision sprach. "Sprechen die Ahnen auch zu Euch? Ihr müsst ein weiser Mann sein, wenn die Alten zu euch reden." Trovags Augen leuchteten und er trat zu dem Kleriker heran. "Ich kann euch einen Räucherstab leihen", ergänzte der Barbar und wollte schon in seinem Rucksack danach kramen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 02.05.2014, 14:17:47
Krakqualntopp verstand nicht recht, warum sich der Gozreheinsiedler so aufregte.
Er selbst sagte doch, daß es sich alles so gefügt hatte, wie die Mächte der Natur, hauptsächlich Gozreh, es vorgeshen hatten.
Eigentlich hatte ihn schon die ganze Zeit ein wenig die Auflage gestört, den Vogel nicht verletzen zu dürfen.
Die Natur war nichts für sentimentale oder mitleidige Gemüter. Sie war wie sie war. Wer überleben wollte, mußte anderen etwas nehmen, nötigenfalls das Leben.
Nun ja, jetzt war es eh egal.
Auf die angekündigte Vision war er gespannt, wartete aber noch, was Simue sagen würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 07.05.2014, 20:05:19
Simue war sichtlich getroffen von den Worten des Priesters, aber sie ging nicht darauf ein. Er hatte gesagt, was er für richtig hielt, und ändern konnte sie nun ohnehin nichts mehr. Nur mit ihren beiden Gefährten würde sie sich noch unterhalten müssen. Insbesondere Trovags Sicht auf sie machte ihr ernsthafte Sorgen. Sie vertrauten einander nicht, und das war die wohl schlechteste Voraussetzung für die Aufgabe, die vor ihnen lag.

"Ihr habt Recht, mit dem, was geschehen ist, werde ich selbst zurecht kommen müssen. Aber ich werde mich nicht davon aufhalten lassen. Zeigt uns die Vision."

Sie biss die Zähne aufeinander. So viel mehr ging in ihr vor, aber der Priester war nicht der richtige Mann, um darüber zu sprechen. Und so wartete sie auf das, was er ihr zeigen würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 08.05.2014, 20:30:59
Der Zusammenhalt der Abenteurergruppe war geschwächt, die Aufgabe in Gefahr und vor ihnen stand ein mehr oder minder aufgelöster Gozreh-Anhänger auf dessen Visionen momentan all ihre Hoffnungen lagen!

"Weiser Mann? Na, das habt ihr aber früh erkannt. Bei Gozreh, warum bestraft mich das Leben mit solch unwissenden Strolchen!"

Er hob die Hände flehend gen Himmel, dann lachte er kurz auf und fuhrt fort:

"Aber ihr habt ja die Prüfung bestanden, irgendwie zumindest. Ich muss euch also helfen, und ich will es inzwischen auch. Ich brauch kein Räucherwerk, habt Dank - hier, nehmt es und kaut darauf herum, es wird euch helfen mir in meine Vision zu folgen und mitzuerleben was ich vor meinem inneren Auge wahrnehme!"

Er hielt den verbliebenen drei Gefährten einige dunkelbraune Wurzelstränge[1] entgegen: Wirklich bekömmlich sahen sie nicht aus, aber er würde sie schon nicht vergiften wollen. Aufgeregt stopfte sich Nkechi auch eine der Wurzeln in den Mund und kaute fleißig darauf herum. Ab und an löste sich ein Speichelfaden und flog wirr aus dem schmatzenden Mund des Einsiedlers hervor - man merkte es ihm an, er war oft alleine!
 1. Für Informationen bitte Wissen (Natur), o.ä. im begründeten Fall, fürs Kauen bitte ZÄH absolvieren.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 08.05.2014, 21:52:43
Die Beleidigungen des Klerikers ignorierte der Barbar, sie gingen über seinen Kopf beziehungsweise interessierten ihn nicht wirklich. Er war viel zu neugierig, was es mit dieser Vision auf ich hatte. Als Nkechi ihnen die Wurzelstränge entgegen hielt, griff Trovag direkt zu, knete kurz mit seinen leicht schwieligen Fingern auf dem angebotenen Stück[1] und steckte die Wurzel dann in den Mund. Ein bisschen hölzern schmeckte es vielleicht, aber wo blieb die Vision?[2]
 1. Wissen (Natur): 10
 2. Zähigkeit: 14
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 09.05.2014, 13:47:45
Simue nahm die Wurzel entgegen und betrachtete sie kritisch, roch auch einmal kurz daran.[1] Sie zögerte einen Moment, dann aber biss sie hinein und kaute stoisch darauf herum.[2]
 1. Wissen (Natur): 15
 2. Zähigkeit: 17
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 09.05.2014, 14:07:21
Auch Krakqualntopp nahm die Wurzel entgegen.
Ein kurzer Blick reichte ihm, um festzustellen, was er über die Pflanze wusste.[1]
Dann steckte er sie sich ebenfalls in den Mund.
Allerdings kaute er weniger schmatzend als der Gozreheinsiedler, sondern er schien den Geschmack der Wurzel genießen zu wollen.[2]
Gespannt wartete er auf einen Effekt.
 1. Wissen(Natur): 16
 2. Zähigkeit: 22 (+2 falls es gegen Gift ist)
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.05.2014, 16:12:28
Nkechi wirkte erfreut darüber, dass die Abenteurer so schnell und unbedarft seiner Aufforderung nachgingen und steckte die übrigen Wurzeln zurück in seinen Beutel. Sein Blick wurde glasig und seine Pupillen weiteten sich. Es war nun nicht mehr ganz eindeutig, ob er sich einfach freute, oder ob die Wurzel ihre Wirkung zu entfalten schien!

Für Simue und Krakqualntopp stand nämlich relativ schnell fest, dass diese Wurzel ein starkes Halluzinogen darstellte! Sie meinten sich sogar an den Namen erinnern zu können: Dromotu. Es war prinzipiell ungefährlich, aber die Wahrnehmung wurde stark verändert, wenn man die Wirkstoffe nicht vertrug!

Der Gozrehkleriker ließ sich bewusst auf die benebelnde Wirkung der Wurzel ein und schien sie zu benutzen, um sich in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen. Simue und Krakqualntopp waren sich der Wirkung bewusst - nun war es an ihnen, sich fallen zu lassen, in der Trance zu versinken - oder aber klaren Geistes zu bleiben und gegen den Wurzelsud in ihrem Magen ankämpfen!

Für Trovag allerdings gab es diese Wahl nicht. Nach dem Verzehr, der ihm völlig unbekannten Wurzel, verschwomm sein Blickfeld sofort und seine Gliedmaßen fühlten sich leichter denn je an. Sein Gemüt hellte sich auf und zeitgleich setzte ein allumfassendes Gefühl der Entspannung ein.

Gemeinsam mit Nkechi ließen sich die Gefährten in einem Sitzkreis am Erdboden nieder. Dann begann der Priester mit seiner Zeremonie:

Langsam nahm er ein kleines Tonbecken aus seinem Beutel hervor und stellte es in die Mitte - er warf einige Kräuter hinein, entzündete sie mit einem Glimmspann, und sogleich stieg dicker Qualm auf und nebelte die kleine Gruppe tüchtig ein.

Er erhob sich wieder und begann sich selbst mit einer rötlichen Paste aus einer kleinen Holzschatulle mystische und den Abenteurern unbekannte Symbole auf die Haut und das Gesicht zu zeichnen. Dann begab er sich zu Trovag und begann an ihm sein kurioses Werk. Der Barbar schien sich keineswegs dagegen wehren zu wollen - seine Sinne waren vernebelt und selbst wenn er es gewollt hätte, so fühlte sich sein Körper keineswegs dazu in der Lage. Auch zu Simue und Krakqualntopp ging er weiter und wollte sein Werk vollbringen.[1]

Während dieser Vorbereitungen tänzelte der kleine Mann zwischen ihnen umher und summte konzentriert fremdartige esoterische Gesänge - es war kein klares Muster zu erkennen: Vermutlich hätte man auch darauf verzichten können, aber für Nkechi gehörte dies zu einer 'echten' Vision eben dazu!

Nkechi ließ sich wieder nieder und senkte den Blick, abermals legte er Kräuter nach und befeuerte die Tonschale - der Qualm wurde dichter...
 1. @Beide: Ihr könnt intervenieren wenn ihr wollt!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 10.05.2014, 16:53:04
Ein Rauschkraut, eine unkontrollierte Vision... etwas in Simue wehrte sich dagegen.  Es schien ihr... unzivilisiert. Hatte sie nicht gelernt, immer, ohne Ausnahme, die Kontrolle zu behalten? Sie grübelte. Ja, das war Teil der Ausbildung in ihrer Familie gewesen. Ihre Familie? Sie erinnerte sich nicht... nein, das war nicht ganz richtig,  sie WOLLTE  sich nicht erinnern.

Sie schüttelte den Kopf. Was auch immer ihre Vergangenheit war, sie war davor weggelaufen.  Das spürte sie. Wenn sie also einst gelernt hatte, etwas wie diese Vision abzulehnen, war es vielleicht genau das, worauf sie sich einlassen sollte. Und so ließ sie ihren Geist treiben ...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 10.05.2014, 23:40:52
Krakqualntopp nahm die Wirkung der Wurzel ohne Widerstand hin. Es war nicht die erste Vision, die ihn ereilen würde und bestimmt auch nicht die letzte.
Er war schließlich mit der Natur auf eine Weise verbunden und verstand sie wie wenige andere.
Nur kurz schaute er sich noch um, ob irgendwelche Gefahren zu erwarten wären.
Aber er vertraute darauf, das sowohl Nkechis Anwesenheit als auch seine Hyänen ihnen Schutz gewährte.
Als Nkechi mit seiner Malerei fertig war, lehnte der Gnom sich ins Gras zurück und starrte in den Wolken im Himmel hinterher.
Langsam bemerkte er die Wirkung.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 12.05.2014, 13:06:20
Nkechi summte fortwährend vor sich hin und die Abenteurer ließen der Wirkung der Wurzel freien Lauf. Schnell setzte die Trance ein und die Wahrnehmung der Gefährten entschwand aus der realen Welt um sie herum:

Simue und die beiden kleinen Herrschaften saßen um die Räucherschale des Gozrehklerikers und konnten mit ansehen wie sie ihre eigenen Körper verließen - sich mit dem Rauch der Kräuter vermengten - und gemeinsam als Qualmgestalten aufstiegen in den Himmel!

Sie waren einander nicht fern, sie drehten sich, sie kreisten um sich selbst - sie konnten sich fühlen, aber nicht sehen - aber sie spürten sie hatten abermals gemeinsam eine Reise angetreten: Eine Reise in eine andere Welt.

Unter ihnen war das gesamte Mwangibecken zu erkennen, verschwommen, aber sie waren sich sicher: Die großen Dschungelareale, die weiten Steppen - der Regen der überall um sie herum in Strömen niederging. Der Himmel über ihnen färbte sich rot, Wolkenberge umgaben sie.

Die drei Abenteurer und Nkechi manifestierten schließlich als Totemgeister, blass und halbtransparent, verblichene Farben...[1]

Neben ihnen nahm der Gozrehkleriker die Form einer Riesenkrabbe ein, er klapperte munter mit seinen Scheren. Nkechi schien darauf zu warten, dass die Gefährten vollends in der Traumwelt, in seiner Vision ankamen.
 1. @all: Bitte jeder 1W10 würfeln, ich teile euch für euren Post mit, als was ihr manifestiert.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 12.05.2014, 21:29:23
Die Intensität der Vision überwältigte den Barbaren und machten ihn einerseits träge andererseits euphorisch. Sein Körper schien empor zusteigen und die ganze Schönheit des Dschungels offenbarte sich ihm und die anderen. Doch wo eigentlich grünen Mangroven sein müssten, blieb es blass, fast transparent, während sich der Himmel rot färbte. Erst als Trovag zu Nkechi schaute und eine Riesenkrabbe sah, wurde er sich bewusst, dass sich auch sein Körper verändert hatte. Ein kahler Schädel krönte seinen Kopf und statt eines Mundes, besaß er einen harten Schnabel und wo sonst Arme waren, entsprangen nun mächtige Schwingen.[1]

Die Federn des großen Geiers waren halbtransparent. Einen Augenblick überlegte der Barbar, wo sein Hammer sei, aber dann ließ er seinem Geist wieder freien Lauf und schwamm im Fluss der Vision. Dies waren keine Zeichen der Vergangenen seines Stammes, die sich in der Rinde der Bäume und ihm Wege der Erde offenbarten. Dies schien tiefer zu gehen.
 1. Beast Shape: Giant Vulture
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 13.05.2014, 16:06:30
Nkechi klapperte nervöser mit seinen Schere, als er endlich die Gefährten rund um ihn herum manifestieren sah: Trovag ward ein Adler und seine Schwingen schienen gewaltig - auch die anderen beiden formten bereits ihre Körper!

Im trüben Geist des Gozrehklerikers regten sich die ersten Bilder der Vision.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.05.2014, 18:42:29
Simue fühlte sich verletzlich, aber zugleich war sie auch neugierig. Ihren Geist in ferne Dimensionen zu schicken, war etwas, das sie durchaus kannte - doch dies hier war etwas anderes. Normalerweise sandte sie nur einen Ruf aus, spürte hinein in die Ferne, lockte fremdartige Wesen aus fremdartigen Welten zu sich... aber nun tauchte sie selbst ein in eine fremde Welt. Sie zog sich in sich zusammen, doch dabei geschah etwas merkwürdiges... ihre Haut veränderte sich, wurde fester, ledrig, und etwas wuchs aus ihrem Rücken... doch die Veränderung machte Simue keine Angst: Es fühlte sich richtig an, hier, an diesem Ort!

In der Gestalt einer Schildkröte sah sie sich um, genoss den Schutz des sie umgebenden Panzers... sie hatte das Gefühl, fast unverletzlich zu sein, selbst wenn jemand auf ihrem Rücken herumspringen würde. Sie fühlte sich sicher, ein Gefühl, das ihr fast ebenso fremd schien wie der Körper, der nun der ihre war...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 16.05.2014, 00:45:20
Krakqualntopp genoß den Aufstieg in den Himmel. Es kam selten genug vor, daß er flog. Und so jauchzte und kicherte er fröhlich vor sich hin ganz entgegen seiner sonst eher zurückhaltenden Art.
Er betrachtete die weite des Mwangibeckens unter sich. Ein merkwürdiges Gefühl schlich sich in seinen Geist und in sein Herz. Das, was er da sah, war seine Heimat, die er liebte und verehrte und in der überlebte.
Wie gerne wäre er jetzt ein wenig freier gewesen, um selbst seinen Flug zu steuern. Über die Bäume hinwegfegen und den Flußläufen durch den Urwald folgen, ganz so wie die Winde ihn lenken würden.
Aber er folgte weiterhin den anderen und gelangte so an den Ort, an dem Nkechi ihnen etwas zeigen wollte.
Als er das klappern der Scheren vernahm, schaute er sich um.
Er erkannte den Gozrehanhänger ebenso wie die Anführerin. Als er sich selbst betrachtete, war er ein wenig verwundert. Ein großer Haufen Stacheln ragte aus dem hinteren Teil seines Körpers, der von braunen Fell bedeckt war. Als er seinen Hände anschaute, stellte er fest, daß diese durchaus noch zum Greifen zu gebrauchen waren. Und zu anderen Dingen.
Er winkte der großen Krabbe aufmuntert zu, um zu zeigen, daß er sich mit seiner Geistgestalt vertraut gemacht hatte.
Gespannt wartete er auf weitere Eröffnungen von Nkechi, denn diese Vision unterschied sich schon ein wenig von denen, die ihn manchmal heimsuchten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 02.06.2014, 21:48:12
Kurz nachdem sich die Abenteurer in ihrer Traumgestalt manifestiert hatten, sich dessen bewusst geworden waren, was ihnen hier gerade eben wiederfuhr, verdichteten sich die Wolken um sie herum. Eine Art kreisrunde Lichtung entstand um sie herum und fing die verwandelten Gefährten ein.

Nkechi in der Mitte, der Rest der Gruppe rings um ihn verteilt. Über ihnen erstreckte sich inzwischen eine vom Sonnenlicht, oder stammte es woanders her, hell erleuchtete Kuppel aus milchig-trüben Wolken. Sie machten nicht den Eindruck, als dass man sie irgendwie durchdringen könnte.

In ihren Nasen stieg der beißende Geruch der verbrannten Kräuter aus der Schale des Klerikers - auch wenn diese meilenweit entfernt war, beziehungsweise sich in einer völlig anderen Welt befand. Ein leises Summen hatte eingesetzt und Nkechis Scherenklappern verstummte.

Dann begann der Kleriker mit einer durchdringenden Stimme aus dem Körper der Riesenkrabbe heraus zu sprechen. Und vor ihnen, mitten im Nichts, formten sich Nebelschleier zu Bildern und spiegelten die Vision Nkechis schemenhaft wieder:

Dunkel liegt die Nacht über der Welt,
ungekannte Macht umfängt die Sterblichen.

Einst da war es nicht anders, doch dann:
Alles schien verloren, hinweg für immer.

Nun, da der erste Blutstropfen geopfert wurde,
sind treue Diener zu neuer Stärke zurückgekehrt.

Sie schüren den Hass, sie kämpfen ohne Furcht.
Wir sind ihnen ausgeliefert, rennen vergeblich der Hoffnung hinterher.

Tief in den Dschungeln, vergessen vor langer Zeit,
liegt die Geburtsgrube allen Übels.

Äonen strichen ins Land, doch es ist soweit,
ihr werdet Licht ins Dunkel bringen.

Vergangene Ruinen erstehen auf aus der Asche,
des Feuers der Wut - glimmen abermals auf, alles zu verschlingen!

Aber der Weg ist nicht frei von Gefahren,
und nicht frei von Widersachern.

Das Wissen um die Zeichen der Zeit hat sich verbreitet,
Klingen säumen den Weg, bereit Tod und Verderben zu sähen.

Haltet euch bedeckt und weckt keine Aufmerksamkeit,
geht im Schatten und prüft wohl, ob Freund oder Feind.

Noch hat die Schicksalsstunde nicht geschlagen,
wer erreicht die Pforte zuerst, betritt sie?

Eilt, eilt, ein Sturm zieht herauf, dort,
am Horizont, dunkle Wolkentürme:

Eine Festung der Dunkelheit, verhängnisvolles Drohen,
gegen das Böse müsst ihr euch stets wenden.

Müsst...


Nkechi verstummte kurz, etwas schien seine Vision unterbrochen zu haben. Er klapperte mit den Scheren, blickte sich nervös um.[1]
 1. @ all: Bitte Wahrnehmung und Initiative würfeln!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 14.06.2014, 13:21:08
Der Kleriker setzte erneut an und fuhr fort mit seiner murmelnden Prophezeiung: Die Vision von Nkechi - würde sie die Abenteurer wirklich weiterbringen auf ihrer Reise in den Dschungel? Dunkle Schattengestalten schienen sie heraufzubeschwören, Verdammnis und Gefahren kündigten sich an!

Doch das wahre Übel lauerte viel näher bei ihnen als sie dachten:

Während der Gozrehpriester noch vor sich hin summte und weitere Verse über dunkle Magie und fremdartige verschollene Ruinen von sich gab erzitterte plötzlich das Wolkengefüge um die kleine Gruppe herum.

In ihrer Trance allerdings gelang es keinem der Gefährten wirklich schnell auf das zu reagieren was sich hinter ihrem Rücken abspielte. Ihre ungewohnten Tiergestalten schienen sie zusätzlich zu behindern, lediglich Trovags, in Gestalt des Raubvogels, vermochte aus dem Augenwinkel zu erkennen, dass sie angegriffen wurden!

Die Wolkenwand hinter ihrem Rücken brach auf und ein bläulicher Dunst ergoss sich auf die helle Lichtung der Gefährten. Aus dem weißlichen Nichts kam blitzschnell eine große Schlange mit weit aufgerissenem Maul und blitzenden Zähnen hervorgeschossen. Eine Tiergestalt, oder irgendein Geisterwesen, das Nkechi beschworen hatte, oder noch etwas Anderes - etwas Furchteinflößenderes?

Die Traumschlange stürzte auf Nkechi zu und hieb mit ihrem scharfen Biss nach ihm, doch der Kleriker konnte geschickt tänzelnd zur Seite ausweichen!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 15.06.2014, 19:37:29
Auch wenn Trovag die Flügel seines veränderten Körpers schon regelmäßig schlug, war es für den Zwergen doch ein ungewohntes Gefühl. Als der Kleriker dann noch anfing, die Vision in Worte zu fassen, blieb für den Barbaren vieles im Dunklen. Gefahr drohte aus alter Zeit, soviel verstand er noch und anscheinend waren sie nicht die einzigen, die sich in den Dschungel aufmachten. Ein Wettrennen schien in Gang gekommen zu sein, ohne dass dies Trovag bewusst war. Doch dies versprach Spannung. Sollten Andere nur versuchen, sich ihm in den Weg zu stellen. Denen würde er schon noch Beine machen. Über alle die Gedanken angesichts der düsteren Worte und Bilder hätte der Barbar fast die Umgebung vergessen, aber dann drang doch etwas an seine Augen:

Etwas stürmte auf sie zu. Eine große Schlange griff an und noch bevor ein Krächzen aus dem Schnabel Trovags erklingen konnte, stieß diese ihre Zähne in Richtung des Klerikers. Der Zwerg stieß einen Schrei aus und machte sich bereit, sich auf den unbekannten Feind zu stürzen. 
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 15.06.2014, 21:31:53
Für Simue war es schwer, auf den plötzlichen Angriff zu reagieren. Ihr Geist-Körper war nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt - oder vielleicht konnte sie nur noch nicht richtig mit ihm umgehen? Doch etwas anderes fiel ihr auf, dass deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich zog: Sie hatte keine Angst.

Trotz der drohenden Gefahr, der seltsamen Umgebung... es war fast, als wäre sie zuhause. Tiere und fremdartige Wesen, das war etwas, das zu ihr gehörte, wie der Ozean zu einem Seefahrer. Sie mochte noch nicht alles verstehen, aber sie war selbstsicher, fühlte sich, als wäre sie nach Hause gekommen.

Nur kurz dachte Simue über die Prophezeiung nach. Sie war vermutlich die einzige, für die die abstrakten Worte einen Sinn ergaben. Eines stach für sie heraus: Sie waren noch nicht zu spät. Und sie sollten sich bedeckt halten. Nun, das hatte sie ohnehin vorgehabt.

Prüft wohl, ob Freund oder Feind.

Sie sah zu Trovag und Krakqualntopp. Das war eine Frage, die sie bald würde klären müssen. Aber nun gab es erst einmal einen Kampf zu bestehen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 15.06.2014, 23:55:01
Vision - Die Traumschlange - Runde 1 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7777.msg917505#msg917505)

Abermals schnappte die Traumschlange zu, verärgert über das geschickte Ausweichen der Riesenkrabbe Nkechi, fauchte sie auf!

Dieses Mal gelang es dem Gozrehkleriker nicht dem Angriff zu entkommen. Scharf bohrten sich die spitzen Fänge der Traumschlange in seinen harten Panzer. Risse zogen sich über den Körper Nkechis und Splitter flogen davon. Die Schale war zerbrochen. Dickflüssiges Blut rann aus einer tiefen Bisswunde.

Doch der Kleriker blieb hart, und so widersetzte er sich wenigstens weiteren Auswirkungen des Schlangenbisses - für ihr Gift waren die Wesen des Dschungels nur all zu gut bekannt!

Alle Zweifel an der Existenz der Schlange waren wie weggewischt, als sie ein weiteres Mal den Kleriker angriff. Ein lauter Schrei entfuhr Trovags neuem Körper und schon stürzte er sich auf das Wesen. Das Adrenalin pulsierte in seinem Körper und pumpte über. Der Geier versuchte die Schlange zu beissen, aber schien sich fast selber zu treffen.

Krakqualntopp war über das Auftauchen der Schlange doch sehr überrascht, denn er versuchte, die Botschaft des Sehers zu ergründen.
Selten kam es in seinen Visionen vor, daß sich eine Gefahr so unmittelbar manifestiere, daß sie eine körperliche Bedrohung für ihn war.
Es blieb nur zu hoffen, daß der hier zugefügte Schaden sich nicht auf ihre Körper in der realen Welt übertrug.
Aber darüber würde er sich später Gedanken machen. Zunächst mußte er Nkechi und Trovag helfen.
Er lief wankend zu dem Gegner hin und auch wenn er selbst wenig Erfahrung mit einer Tiergestalt hatte, so waren seinen Beobachtungen der Natur von Hilfe. Er hatte Stacheschweine kämpfen sehen und so drehte er der Schlange die Seite zu und schlug mit seinem stacheligen Schwanz nach ihr.
Es war ein satter Treffer und die Stacheln des Schwanzen bohrten sich in den geschuppten  Leib der Schlange.

Simue hatte ihr Ziel direkt vor Augen. In ihrem neuen Körper machte sie sich auf den Weg zur Schlange. Schritt für Schritt bewegte sie sich vorwärts. Es schien fast, als sei sie die Ruhe selbst.

Der Kleriker in Form der Riesenkrabbe schrie auf, aber ihm entfuhr nur ein klägliches Kreischen. Seine Scheren klapperten wild und seine Verletzung schien ihm zuzusetzen. Mit diesem Angriff hatte Nkechi nicht gerechnet und scheinbar hatte er so etwas auch noch nie erlebt. Die Gefährten waren ihm zur Hilfe geeilt, doch hier an vorderster Front würde er nutzlos sein. Schnell zog er sich zurück und versuchte sich dabei größtmögliche Deckung gegenüber der Traumschlange zu erhalten. Ein Moment des Durchatments - zumindest für den Gozrehkleriker!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 19.06.2014, 23:00:48
Vision - Die Traumschlange - Runde 2 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7777.msg918272#msg918272)

Verletzt durch den Schlag des Stachelschweins drehte und wand sich die große Traumschlange fauchend und zischelnd herum. Um sie - die drei verbliebenen Gefährten! Sollte auch diese Begegnung mit der örtlichen Tierwelt einen der Abenteurer das Leben kosten, oder würden sie siegreich gegen das Ungetüm bestehen können?

Die Traumschlange jedenfalls ließ keinen Zweifel an ihrer Wut und ihrem Kampfeseifer - ohne Zögern schnellte der weit aufgerissene Kiefer mit den lauernden Giftzähnen abermals nach vorne: Dieses Mal sollte Krakqualntopp das Ziel ihres Angriffs werden.

Krachend schlugen die Fangzähne in das kleine Tier ein - stechende Schmerzen - ein dumpfes Pochen: Die erwartete Giftinjektion! Jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen für Krakqualntopp!

Trovag war sauer über seinen ersten Angriff, der lächerlicherweise die Schlange vollkommen verfehlt hatte. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und so vergrub er die scharfen Zähne seines neuen Körpers tief in die ledrige Haut des Feindes vor ihm. Fast schien es, als wollte er ein großes Stück herausreißen.

Krakqualntopp war über den Angriff auf ihn mehr als überrascht. Er wußte zwar nicht, ob die Schlange druch irgend etwas gelenkt wurde, aber unter natürlichen Bedingungen wäre ein Reptil wohl vorsichtiger gewesen. So bekam er zwar einen Biss ab, aber gleichzeitig hatte sich der Gegner auch an seinen Stacheln selbst verletzt.
Er selbst kannte sich mit Giften aus und war so mancher Wirkung schon öfters ausgesetzt gewesen. Mit einem lustig wirkendem Schulterzucken schüttelte das Stachelschwein eine mögliche Vergiftung einfach weg
Dann machte sich der Gnom, der jetzt in Tiergestalt war, wieder daran anzugreifen.
Aber leider ging sein nächster Schwanzschlag daneben.

Die Schildkröte, die Simue war, steuerte unbeirrt auf die Schlange zu. Vielleicht war es die Droge, die Nkechi ihnen verabreicht hatte, vielleicht ihr seltsames Gefühl von Zuhause in diesem mystischen Tier-Reich, doch im Moment sah sie völlig klar.

"Habt keine Angst", rief sie ihren Gefährten zu, "die Schlange ist nur eine Manifestation unserer Ängste. So wie wir unsere Furcht überwinden, besiegen wir auch die Schlange!"

Sie konzentrierte sich auf die Macht in ihrem Inneren, spürte, wie die Magie sie durchfloss, und schnappte dann nach der Schlange, die sie bedenklich an eine ihr bekannte Gestalt erinnerte...

Nkechi spürte die Erschütterungen, welche der Kampf gegen die Traumschlange, der Vision entgegenschmetterte! Die Gefährten hatte schon ein gutes Stück Arbeit geleistet. Doch der Gozrehkleriker fürchtete, dass dies nicht alles sein würde: Er fokusierte sich, das Klappern seiner Scheren verstummte, er verharrte in Ruheposition, auf das Aufrechterhalten der Vision!

Der Geruchssinn der Abenteurer täuschte diese nicht: Sie konnten das dampfend verbrennende Kräutergemisch des Klerikers bereits wieder riechen! Würde der Feind sie aus diesem Nimbus der Vorausschau vertreiben können?

Nkechi war äußerst bedacht einem möglichen Angriff der Traumschlange oder gar weiterer Wesen keine Fläche zu bieten - er hielt sich bewusst in Deckung!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 23.06.2014, 18:30:35
Vision - Die Traumschlange - Runde 3 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7777.msg918916#msg918916)

Das Fauchen der Traumschlange war in ein hässliches Kreischen übergegangen, schrill und untypisch für ein Tier. Der pulsierende Ton bohrte sich tief in die Gehörgänge der Gefährten!

Die Stacheln Krakqualntopps setzten dem unvorsichtigen Reptil zu: Und auch wenn nicht alle ihre Gegner wirklich geschickt, oder gar treffsicher waren, so musste die Traumschlange dennoch einen herben Treffer wegstecken. Dickflüssiges Blut ergoss sich aus der klaffenden Fleischwunde, die Trovag gerissen hatte.

Ein neues Ziel, ein neuer Angriff - die Schlange bäumte sich auf und schoss abermals nach vorne - bereit ihre tödliche Injektion zu verabreichen! Doch dieses Mal hatte der Feind keinen Erfolg, das Reptil verfehlte das Federkleid Trovags knapp und zischelte erzürnt auf.

Eine Manifestation unserer Ängste? Trovag Tilor war kurz verwundert über die Worte der Schildkröte. Aber egal was diese Schlange war, der Erfolg des zweiten Bisses hatte den Barbaren darin bestärkt weiter zu machen. Er spuckte etwas Schlangenblut aus und grub erneut seine scharfen Geierzähne in den Feind.

Simue kannte der Schlange gegenüber keine Gnade. Ängste musste man überwinden, das hatte sie gelernt. Und diese Manifestation ihrer Ängste würde sie überwinden.

Erneut biss sie mit ihrem Schildkrötenmaul zu, packte die Schlange am Schwanz und schüttelte ihren Schildkrötenkopf hin und her.

Der zweite blutrünstige Angriff Trovags in der Gestalt eines Geiers kostete die Traumschlange beinahe den Verstand so groß war der Schmerz! Aber das Untier biss im wahrsten Worte die Zähne zusammen und richtete sich, wie in Trance, ein letztes Mal auf, die Augen hypnotisierend auf die Tiere vor sich gerichtet - kein Laut der gespaltenen Zunge erreichte ihre Ohren mehr. Es schien als hätte die Traumschlange kapituliert!

Doch noch bevor sich weitere Deutungen anschließen ließen setzte Simue zum Angriff an. Erfolgreich attackierte auch sie die Traumschlange und versetzte ihr so den Todesstoß!

Das blutüberströmte Traumwesen sackte in sich zusammen - ein kreischender Schrei entfuhr dem fangzahnbewehrten Kiefer - und auch wenn keiner der Gefährten den Hals der Schlange angegriffen hatte: Es geschah etwas Sonderbares!

Während der leblose Körper gen Boden herabsank zog sich erst ein feiner Riss und ein Rinnsal Blut, dann aber eine klaffende Wunde rund um den Schlangenhals - schließlich riss der Kopf mit einem Bersten von Knochen und dem Geräusch zerfetzter Muskeln vom Schlangenkörper ab. Verharrte einen Moment länger in der Luft als die restliche Traumschlange: Dann war die Schlacht geschlagen - die enthauptete Traumschlange lag zu ihren Füßen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 25.06.2014, 10:52:08
...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 25.06.2014, 11:09:32
Ein klein wenig zuckte der tote Körper des Geisterwesens noch umher, wand sich in den letzten Regungen seiner selbst. Dann fing die Traumschlange an zu verblassen. Nach und nach löste sich der Körper des unliebsamen Besuchers ihrer Vision im Nichts auf. Kurz darauf war die Traumschlange vollends verschwunden - lediglich eine große Blutlache und ihre besudelten Tiergestalten zeugten noch davon, dass hier soeben ein Kampf getobt hatte!

Nkechi kam herangekrabbelt, als er sah, dass die Traumschlange besiegt worden war. Er atmete hörbar auf!

"Kommt mit."

Die Wolken um sie herum hatten sich wieder in ein helles Blau verfärbt, die Dunkelheit um sie herum war fast gänzlich verschwunden. Der Gozrehkleriker, in Gestalt der Riesenkrabbe, hatte die Vision anscheinend für beendet erklärt.

Um sie herum lösten sich die Wolkengespinste auf, einen kurzen Moment wurde ihnen schwarz vor Augen - dann wachten sie nach und nach rund um Nkechis Kräuterschale wieder auf. Der Kleriker saß in sich gekehrt da und schien zu überlegen. Leise murmelte er vor sich hin.[1]

Zurück in ihrer normalen Gestalt fühlten die Gefährten, dass der Schaden, den sie erlitten hatten nur halb so schmerzhaft war wie angenommen. Und die kleinen Entzündungen, die das Gift der Traumschlange an den Bisswunden hervorgerufen hatte waren verschwunden.[2]

Die Vision war zu Ende.
 1. @ all: Wissen (Religion) absolvieren.
 2. @ all: erlittener Schaden ist nur nichttödlicher Schaden, keinerlei Giftauswirkungen
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 26.06.2014, 16:11:02
Trovag schüttelte sich, als die Vision endete. Seine Wut verebbte so schnell, wie sie über ihn gekommen war, aber er merkte die Erschöpfung an den Gliedern seines wieder gewohnten Körpers. Doch anmerken lassen wollte er sich möglichst wenig.

"Der Schlange haben wir es aber gegeben", äußerte er zufrieden. Die Begleitumstände dieser Vision aber musste er erst einmal erfassen. "Kanntet ihr die?, begann der Barbar naiv den Kleriker zu fragen, aber als er bemerkte, dass dieser nicht aufnahme bereit war stellt er die Fragen direkt Simue.

"Die Ruinen von denen die Rede war, sind das die wo wir hin wollen? Es scheint ihr wollt Dinge wecken, die lange im Schlaf lagen. Das wird entweder ein Heidenspaß oder ein Kampf bis auf den letzten Blutstropfen."

Trovag war mit seinen Gedanken immer noch in der Vision. Was sie bedeutete, war ihm nur in Bruchstücken deutlich, wenn überhaupt. Sollten die anderen sie entschlüsseln. Er hatte gezeigt, wozu er gut war: Feinde töten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 27.06.2014, 05:35:50
Der Kampf war schneller zu Ende, als Krakqualntopp gedacht hätte, aber den mächtigen Schnabelattacken des wilden Geier-Trovags hatte die Schlange nichts entgegen zu setzen. Vielleicht war der Zwerg ja doch nützlicher als gedacht.
Aber was hatte Simue gesagt? Die Schlange wäre ein Ausdruck ihrer Angst?
Der Gnom in Gestalt des Stachelschweins mußte lächeln, so gut es seine Schnauze zuließ. Dies hielt er für unmöglich, denn es gab nichts, wovor er sich fürchtete. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Natürlich gab es Dinge die fürchterlich waren, aber hauptsächlich weil sie eine unnatürliche Aura ausstrahlten. Das Lächeln der Schnauze wurde breiter. Eine natürliche Unnatürlichkeit!
Dann merkte er auch schon, wie die Vision verblaßte und es dunkel wurde.

Als er die Augen öffnete und das Licht ihn blendete, atmete Krakqualntopp tief ein. Er versicherte sich seines realen Körpers und stand auf, um sich zu strecken.
"Eine interessante Vision! So eine hatte ich noch nie. Da werden wir wohl noch ein wenig drüber nachdenken müssen. Und vielleicht kann uns Anführerin Simue ja doch etwas mehr verraten. Denn schließlich hat sie uns für die Sache angeworben."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 27.06.2014, 10:50:26
Simue brauchte einen Moment länger, bis sie die Augen aufschlug. Die Vision hatte etwas in ihr verändert, was weit über die Erkenntnisse über ihre Mission hinausging. Sie hatte etwas gefunden. Ein Gefühl von Zuhause, von Heimat. Und zwar tief in ihrem eigenen Selbst.

Langsam richtete sie sich auf und sah die anderen mit noch leicht verklärtem Blick an. "Ich... brauche noch einen Moment", erklärte sie. Ihr Blick wanderte zu Nkechi. "Es wäre gut, wenn erstmal jemand anders sich äußern würde."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 28.06.2014, 00:00:28
Nkechi murmelte einige leise Worte vor sich hin, dann fuhr er auf und blickte Simue verwirrt und auch etwas verärgert an:

"Sagt, werte Simue, habt ihr euren Mitstreitern etwa nicht verraten, wohin euch euer Weg führen soll? Mit was für Kreaturen ihr es zu tun hattet? Jetzt haben sie gesehen was auf sie wartet, ohne zu wissen was war? Ihr bringt die Zeiten durcheinander meine Gute."

Der Kleriker schüttelte den Kopf und begann sich langsam aufzurappeln. Er leerte die Glutreste der verkohlten Kräuter aus der Schale und begann sich mit seinem Wasserschlauch und einem Fetzen Stoff das Gesicht zu reinigen.

"Ich habe euch doch gerade eben eine ganze Menge gesagt, oder - sagen wir besser - gezeigt! Jetzt sagt mir nicht, dass ihr nichts darüber wüsstet: Ihr könnt doch auch die Zeichen deuten, oder nicht? Bei Gozreh, mögen die Winde euch den Rücken stärken."

Immer noch wirkte der Gozrehkleriker unwirsch und nicht gerade freundlich. Aber allmählich klärte sich sein Antlitz auf:

"Aber gut, aber gut - dafür seid ihr ja gekommen, hm? Ich gebe euch einen Tipp: Schlangen!"

Er lachte schallend auf und blickte zu Simue, anscheinend erwartete er, dass sie als Anführerin einige Worte an ihre Gefolgschaft richtete - ehe er mit der Sprache herausrückte. Denn er wusste mehr, als er bisher preisgab, dessen konnten sich die Abenteurer sicher sein!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 28.06.2014, 10:49:55
Simue sah zu den anderen beiden, und dann zu Nkechi. Sie spürte den Drang, sich zu rechtfertigen, aber sie entschloss sich dagegen. Sie war die Anführerin, und sie hatte Entscheidungen zu treffen. Für Nkechi war es leicht, sie zu kritisieren - er war nicht in ihrer Situation.

Schließlich nickte sie, und sah Krakqualntopp und Trovag ernst an. "Also gut. Aber bevor ich euch einweihe, muss ich euch einen Schwur abverlangen. Wir sind Gefährten, doch noch nicht sehr lange. Ich muss wissen, dass ich euch absolut vertrauen kann. Was ich euch erzähle, darf niemand außerhalb dieses Kreises erfahren. Und wenn ich euch erzähle, was ich weiß, verlange ich von euch eine Entscheidung. Entweder, ihr verlasst mich augenblicklich. Oder ihr erklärt euch bereit, für unser Ziel zu kämpfen, und das heißt auch, für diese Gruppe zu kämpfen, egal was passiert. Wir haben eine Gefährtin verloren, nicht, weil mir ihr Leben nicht wichtig genug gewesen wäre. Sondern weil das Ziel, um das es geht, wichtiger ist als das Leben eines jeden von uns."

Sie sah zuerst Krakqualntopp an, dann Trovag. Den Zwerg fixierte sie eine ganze Weile, bevor sie weitersprach. "Schwört, dass ihr das Geheimnis bewahren werdet, und das ihr euch mit Leib und Seele dem Ziel und unserer Gruppe verschreibt. Ihr werdet nicht länger Söldner sein, die mich für Geld begleiten, sondern gleichwertige Gefährten. Dazu gehört aber auch, die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu halten, Trovag. Kampf ist nicht immer der richtige Weg."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 28.06.2014, 20:29:21
"Aha!", proklamierte Trovag als der Kleriker Simue anhielt sich zu offenbaren. Natürlich wusste der Barbar, dass die Anführerin nicht alles offenbart hatte. Doch die Vision sprach von Gefahren, die bislang nicht Bestandteil des Vertrages gewesen waren.

Doch bevor Simue mit der Sprache herausrückte wollte sie erst ein Treuegelöbnis. Das stank dem Zwergen doch ein wenig und so verzog er seine Mundwinkel. Doch dann sprang er abrupt auf und entblößte seinen muskelbepackten Oberkörper. Auf seiner linken Brust ist damit für alle Anwesenden ein großes Muttermal sichtbar. Es zeigt die Form eines Drachens, wie ihm die Ältestenrat des Clans vor langen Jahren offenbarten.

"Seht Simue die Aufgabe meines Lebens. Ihm dem geheiligten Wesen werde ich einst gegenübertreten. Doch die Zeichen, die wir gerade sahen bedeuten noch etwas anderes: Die Heimat meines Clans, die meine Vorväter vor Generationen aufsuchten ist bedroht. Etwas wurde geweckt oder ist erwacht."

An dieser Stelle hielt der Barbar für eine dramatische Pause inne. Nicht so sehr, weil es passte, sondern, weil ständig andere eine solche vollführten. Bevor jemand etwas sagen konnte fuhr Trovag fort: "Damit ist eure Aufgabe zu einer der Meinen geworden. Bei dem Heiligsten der unsern schwöre ich Trovag Tilor, Nachfahre des Gwen, des Trojk und des Wrain, das ich das Geheimnis waren werde und nicht eher Ruhen werde, bis wir gemeinsam der Schlange den Kopf vom Körper getrennt haben. Aber wenn ihr erst mit der Schlange reden wollt, dann gebe ich euch einen Vorsprung. Trovag hielt die rechte Hand einen Moment an der linken Brust und hob dann mit ihr die Waffe. Das er der jenuge sein würde der Schlangenköpfe von Körpern trennen würde war für ihn klar. Schließlich hatte er gerade gezeigt, wie ein Zwerg das macht.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 29.06.2014, 05:36:37
Krakqualntopp hörte den Worten der Anwesenden genau zu. Gerade Trovags Zurschaustellung seiner Verbundenheit fand er ein wenig amüsant.
Auf die Aufforderung eines Schwurs von Simue, geriet er etwas ins Nachdenken. Dann antwortete er aber.
"Ich schwören, daß ich geheim halte, was du mir über deine Mission erzählt.
Aber bevor ich nicht weiß, worum es geht, werde ich keinen Schwur leisten, mich mit Leib und Seele deinem Ziel zu verschreiben. Denn wisse, es wäre nicht nur meine Seele, die damit an dich gebunden wäre.
Wie du sagtest, Simue, werde ich über einen weiteren Eid erst nach deiner Erklärung entscheiden. Oder dich verlassen."

Der Gnom war gespannt, was jetzt folgen würde.
Und obwohl er gewisse Zweifel daran gesäht hatte, war er sich eigentlich schon im Klaren darüber, daß er diese Frau nicht mit dem hitzköpfigen Zwerg alleine in den Dschungel gehen lassen würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 29.06.2014, 12:40:22
Nkechi nickte anerkennend, er schätze das Vorgehen von Simue: Sie prüfte ihre Gefährten und verlangte ihnen den Eid ab. Gemeinsam würden sie durch dunklen Zeiten gehen müssen. Seine Vision hatte ihm und den Abenteurern gezeigt, auf was sie sich einzustellen hatten. Aber nun war es an der Zeit, dass Simue ihre Begleiter über ihre Mission aufklärte - da war sich der Gozrehkleriker sicher:

"Gut so, gut so..."

Murmelte er in sich hinein - dann spornte er Simue abermals an:

"Ich und die beiden Herrschaften sicherlich auch - wir wollen doch nichts Böses. Nun erklärt es ihnen, wenn sie es denn wünschen. Auch ich halte es für notwendig. Und dann? Dann werde auch ich euch noch helfen. Ihr müsst wissen, Gozreh stellt nicht nur die Loyalität der Gottheit selbst gegenüber in Frage, sondern auch das reine Herz der Gemeinschaft!"

Er lächelte sie an und verstaute seine Ritualutensilien in seinem Beutel. Dann blickte er gespannt in die Runde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 02.07.2014, 10:13:17
Trovag hatte zwar die Worte der anderen beiden Männer vernommen, aber für den Zwergen kam es zuerst auf die Anführerin an. Erwartungsvoll oder eher neugierig schaute der Barbar Simue an, doch die schwieg.

Der Zwerg runzelte die Stirn. Spielte Simue etwa nur mit Krakqualntop und ihm? Oder lag ein dunkles Geheimnis über ihr? Trovag verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Er wurde ungeduldig.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 02.07.2014, 11:02:28
Simue zögerte tatsächlich. Es schien ihr schwer zu fallen, über die Geschehnisse zu sprechen. Und so begann sie zunächst an einem Punkt der Geschichte, der nicht ganz so dramatisch war - zumindest in Relation zu dem, was später geschah.

"Ich war auf einem Schiff unterwegs... von... von Zuhause geflüchtet, glaube ich. Es gab ein Unglück. Jedenfalls dachten wir das zunächst. Wir erlitten Schiffbruch, die meisten an Bord starben. Die wenigen Überlebenden schafften es auf eine Insel. Wie ich später erfuhr, nannte man sie die Schmugglerinsel. Wir hatten es dort mit verschiedenen Gefahren zu tun... aber das Schlimmste waren die Inselbewohner. Sie hatten den Verstand verloren und waren zu Kannibalen geworden."

Sie atmete tief ein und wieder aus. Ja, das war wirklich weniger dramatisch... Simue schüttelte den Kopf. Es gab keinen Weg, die unangenehmen Teile der Geschichte zu umgehen, weil eigentlich die ganze Geschichte schrecklich gewesen war. "Nicht alle von uns überlebten. Aber das ist nicht alles. Wir fanden heraus, dass eine Frau für den Schiffsuntergang verantwortlich gewesen war. Yarzoth. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass diese Frau in Wahrheit etwas anderes war, sie gehörte zum Schlangenvolk und beherrschte dunkle Magie. Und sie betete Zura an, die Dämonenfürstin der Vampire und Kannibalen. Ihre Macht hatte die Inselbewohner wohl auch zu dem gemacht, was sie geworden waren."

Ihr Blick wanderte von Trovag zu Krakqualntopp, dann zu Nkechi. Sie sprach leise, konzentriert, doch das leichte Zittern ihrer Hände offenbarte, dass sie innerlich nicht so gefasst war, wie ihre Worte es vermuten ließen.

"Aber es gelang uns, Zuras Macht auf der Insel zu brechen. Leider ist das erste die eine Hälfte der Geschichte... denn es ging nicht nur um Zura. Yarzoth, die Schlangenfrau, hatte ein ganz bestimmtes Ziel auf der Schmugglerinsel gehabt. Mit der Hilfe von Zuras Macht wollte sie etwas wiedererwecken, etwas uraltes... sein Name ist Ydersius. Der Halbgott gilt als Urvater der Schlangenvolks, ein wahnsinniger Gott der Wut und Zerstörung, aber auch listenreich. Er wurde enthauptet, doch seine Macht ist nicht völlig verloschen."

"Wir wurden irgendwann von der Schmugglerinsel gerettet, aber die Wege meiner Gefährten zerstreuten sich. Scheinbar war ich die einzige unter uns, die sich nicht sicher war, dass die Gefahr vorüber war. Also entschloss ich mich, den Hinweisen weiter nachzugehen. Ich wäre am liebsten davon gelaufen, aber..." Sie sah zu Nkechi. "Offensichtlich hatte ich Recht. Es ist noch nicht vorbei. Das Schlangenvolk versucht, Ydersius zurückzubringen und damit die uns bekannte Welt ins Chaos zu stürzen. Sie wollen ihr altes Imperium wieder errichten."

Sie griff nach ihrem Rucksack, kramte kurz darin, und holte dann die Aufzeichnungen Yarzoths hervor. "Dies sind die Notizen von Yarzoth, der Schlangenfrau. Die Schlange aus unserer Vision sah ihr übrigens ähnlich, deshalb wusste ich, dass die Schlange nur eine Manifestation sein konnte, denn Yarzoth ist eindeutig tot. Ich arbeite noch an der Übersetzung, aber die Aufzeichnungen zeigen den Weg nach Saventh-Yhi, und genau dahin sind wir unterwegs. Und wir müssen dort mit wirklich gefährlichen Gegnern rechnen."

"Halas Martain, einer meiner damaligen Gefährten, war ein Orakel und Gelehrter, und wusste vieles über das Schlangenvolk zu berichten. Offenbar gibt es etwas, das sich die höchste Kaste nennt. Der Legende nach fließt in ihren Adern das Blut von Sterblichen und Unsterblichen gleichermaßen. Genial, übernatürlich schnell, mit einer Haut wie Stahl und mächtigen angeborenen magischen Fähigkeiten. Angeblich schlafen sie tief in ihren Kammern unter der Erde. Oder haben es zumindest bislang. Ich weiß es natürlich nicht genau, aber es könnte sein, dass diese Wesen uns in Saventh-Yhi erwarten."

Sie hatte Tränen in den Augen, als sie wieder aufblickte, und sie war bleich geworden. Bittend, fast flehentlich, sah sie zu Krakqualntopp und Trovag. "Werdet ihr mich noch immer begleiten?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 04.07.2014, 05:26:26
Krakqualntopp ergriff Simues Hand und tätschelte sie tröstend.
"Du mußt dir nicht so viel Sorgen machen. Die Welt ist groß und wußte bisher auch auf sich aufzupassen. Sie wird schon nicht so schnell untergehen."
Der Gnom konnte nur hoffen, daß seine Worte wenigstens ein bisschen halfen.
Diese ganze Eröffnung war etwas viel auf einmal für ihn gewesen, auch weil er sich in der Geschichte und den Religionen Golarions nicht so gut auskannte.
Allerdings war ihm doch ein Gedanken bei all dem gekommen.
"Sag mir, Simue, wenn du die Wiederauferstehung verhindern möchtest, warum sollen wir es geheim halten? Wäre es nicht besser, jedem davon zu erzählen, damit jene, die deine Meinung darüber teilen, sich dir anschliessen können?"
Interessiert wartete er darauf, wie ihm die junge Frau antworten würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 04.07.2014, 22:19:40
Trovag war zuerst von Simues Vortrag enttäuscht. Ein Schiffbruch und eine Insel mit Kannibalen schockten den Barbaren nicht sehr. Gut, zwar hatte er noch nie gegen welche gekämpft, aber furchterregender als menschenfressende Affen wären sie wohl kaum.

Doch dann nahm die Erzählung der ehemaligen Anführerin eine bizarre Wendung. "Yarzoth, Ydersius, Zura, solche Namen können ja nichts gutes bedeuten. Trovag grummelte etwas. Die Göttergeschichte überstieg etwas seine Vorstellungskraft. Seine Bezugspunkte waren das Wissen der Ahnen und die Zeichen des Waldes und keinesfalls Vampirgötter, die Halbgötter zum Leben erwecken wollten.

Er ging ein paar Schritte auf und ab und sagte schließlich trotzig: "Pah. Das Halbgottdinges hatte Kopf und bekam den abgeschlagen und das machen wir einfach auch mit diesen Schlangenzeug." Wesen den Schädel einzuschlagen, das konnte sich der Barbar gut vorstellen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 05.07.2014, 13:43:31
In Simues Gesicht erschien ein Lächeln. Die Reaktionen ihrer Gefährten waren offenbar nicht, was sie erwartet hatte, stimmten sie aber glücklich. Sie war keine Anführerin mehr, sondern hatte nun gleichberechtigte Gefährten. Eine gewaltige Last fiel von ihren Schultern.

An Krakqualntopp gerichtet, antwortete sie: "Es gibt drei Gründe, weshalb ich das geheim gehalten habe. Diese Stadt, Saventh-Yhi, ist wohl ziemlich legendär. Wenn Berichte davon die Runde machen, werden Schatzsucher und Abenteurer dorthin reisen, nicht wegen der drohenden Gefahren, sondern einfach, um die legendäre Stadt zu finden. Erstens bringen sie damit sich selbst in Gefahr, zweitens wecken sie die Aufmerksamkeit des Schlangenvolks - und wir verlieren den Überraschungsmoment. Und drittens... es gibt immer Leute, die verrückt und machthungrig genug sind, um in einer solchen Situation eine Chance für sich selbst zu sehen. Sie verraten alles, um an der Macht der Schlangen teilzuhaben. Wir haben genug Gefahren vor uns, ich will mich nicht auch noch mit heimtückischen Verrätern auseinandersetzen müssen."

Sie dachte einen Moment nach, und machte dann eine öffnende Geste mit ihren Armen. "Aber ich muss das jetzt nicht mehr alleine entscheiden. Wenn ihr eine bessere Idee habt, wie wir damit umgehen können, sagt es ruhig. Ich habe mich nie darum gerissen, alleine solche Entscheidungen treffen zu müssen."

"Da ist noch etwas... etwas, das ihr wissen solltet." Sie zögerte einen Moment, entschloss sich dann aber doch, weiter zu reden. "Es gibt noch einen weiteren Gefährten, den ihr noch nicht kennengelernt habt. Wir ihr wisst, habe ich die Fähigkeit, magische Wesen herbeizurufen. Normalerweise kann ich nur ungefähr bestimmen, was ich rufen will. Es ist jedes Mal ein anderes Wesen, das ich rufe. Aber es gibt eine Ausnahme. Ich habe einen... eine Art Begleiter. Ein Wesen von einer fremden Ebene, das ich herbeirufen kann. Ich... wenn ihr ihn kennenlernen wollt, dann rufe ich ihn."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 05.07.2014, 21:21:26
"Warum jetzt vielen erzählen, wenn weniger Schlangen für uns? Viele Leute kann viel Ärger bringen. Wenn man allein dem  Säbelzahntiger gegenüber steht, dann hat man alle Chancen auf den Sieg."

Trovag interessierte sich weniger für mögliche Gefahren an dem ihm unbekannten Ort als für Dinge, die er begreifen konnte. Wesen des Dschungels gehörten dazu.

Als Simue anfing von einem weiteren Begleiter zu reden, stutzte Trovag kurz: "Warum habt ihr ihn vor uns versteckt? Hattet wohl Angst ich würde ihn aufessen." Der Barbar zeigte ein breites Grinsen. Dann begann er mit seinen Augen nach dem Frosch zu suchen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 05.07.2014, 21:53:43
Simue kicherte leise. "Den kannst du nicht aufessen, Trovag. Er ist ein Geistwesen, der nur in unsere Welt kommt, wenn ich ihn rufe." Fragend fiel ihr Blick auf Krakqualntopp.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 06.07.2014, 03:12:30
Krakqualntopp gab sich mit Simues Antwort nicht so einfach zufrieden.
Während er noch über seine Antwort nachdachte, ging die Unterhaltung weiter. Aber dann sah er eine Chance gekommen sich wieder ins Spiel zu bringen.
"So ganz kann ich dir nicht folgen, Simue.
Wenn mehr Leute zu dieser Stadt gehen, dann haben die Schlangenwesen auch mehr Feinde. Durch die Kämpfe mit erfahrenen Schatzsuchern sollten sie geschwächt werden, denke ich. Und um die weniger erfahrenen ist es dann auch nicht weiter schlimm, schließlich haben sie sich für diese Jagd entschieden.
Und wozu brauchen wir einen Überraschungsmoment? Wenn die Schlangenwesen ständig kämpfen müssen, sind sie beschäftigt und können sich nicht auf ihre Ziele konzentrieren. Und ihre mächtigen Anführer haben bestimmt Erkenntnismagie, mit der sie uns eh schon bemerken können.
Und zu dem dritten Grund kann ich nur sagen, daß es solche Leute auf beiden Seiten gibt. Wenn es bekannt wird, daß die Schlangenwesen ihren Gott wieder auferstehen lassen wollen, wird es genau so viele Fanatiker und Anhänger anderer Götter geben, die dies verhindern wollen. Solche, wie dich selbst."

Beim letzten Satz zog kurz ein gutmütiges amüsiertes Lächeln über das Gesicht des Gnoms.
"Verstehst du, Simue, am Ende gleicht sich alles aus. Ein kurzzeitiger, im kosmischen Sinne, Auschlag in die eine oder andere Richtung wird die Welt nicht zerstören. Natürlich erscheint uns in unserem Leben immer Alles als unheimlich wichtig, aber was ist unser kurzes Verweilen auf dieser Welt im Vergleich zu den Äonen vor und nach uns?"
Krakqualntopp blickte zu Nkechi, von dem er erwartete, das Gesagte zu verstehen.
Aber ob Simue verstand, was er ihr klar machen wollte? Nun, er würde es erfahren.
Allerdings hatte sie auch noch einen weiteren Begleiter erwähnt. Krakqualntopp war gespannt, wer das wohl war, deshalb schloß er sein Rede mit:"Es ist vielleicht ein wenig viel, worüber du da nachdenken mußt. Deshalb stell uns gern erst mal deinen Begleiter vor. Er oder sie könnte ja auch eine Meinung dazu haben."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 07.07.2014, 11:41:03
Simue hörte Krakqualntopp aufmerksam zu, zeigte aber noch keine klare Reaktion. Offenbar wollte sie tatsächlich erst einmal über die Worte des Gnoms nachdenken.

"Also gut", erwiderte sie dann, "es dauert aber etwa eine Minute, um ihn zu rufen. Immerhin..." Sie lächelte sanft. "Er hat einen weiten Weg bis hierher, und folgt nur meiner Stimme."

Und so schloss sie die Augen und begann leise, zu sprechen. Gebetsartig wiederholte sie etwas, schien sich dabei fest zu konzentrieren und die Umgebung um sie herum vollkommen auszublenden.

Schließlich geschah es... neben ihr erschien ein Nebel auf dem Boden, der sich schnell zusammenzog... vier Säulen zogen sich nach oben und formten raubtierhafte Beine, während sich darüber der schuppige Körper aus dem Nichts zusammensetzte. Und so stand sie am Ende vor ihnen, eine fremdartige Raubkatze mit einer echsenhaften, schuppigen Haut, die sich neugierig im Raum umsah.

"Simue", sprach das Wesen mit einer dunklen Stimme, "du hast mich gerufen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 07.07.2014, 14:50:14
Krakqualntopp betrachtete das beschworene Wesen interessiert und wartete darauf, vorgestellt zu werden.
Ein kurzer Blick galt auch Trovag, der es sich wohl nicht nehmen lassen würde, einen Witz über die Essbarkeit von Simues Begleiter zu machen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 08.07.2014, 15:07:15
Doch der Gnom sollte sich täuschen. Trovag Tilor hatte neugierig Simue beobachtet. Ein Geistwesen wollte sie herbeirufen, doch erstmal passierte nichts. Der Barbar wollte schon eine flapsige Bemerkung machen, aber die Frau sprach immer noch vor sich hin. Der Zwerg kannte sich nicht großartig mit Magie aus, aber normalerweise ging eine solche Herbeirufung doch schneller. Doch endlich tauchte eine Raubkatze aus dem Nebel auf.

Trovag umrundete das fremdartige Wesen und schnüffelte. So ungewöhnlich sah es gar nicht aus. Eine Kreuzung aus Raubtier und Krokodil dachte er im ersten Atemzug.

"Es spricht", brach es schließlich lachend aus dem Barbaren heraus.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 09.07.2014, 23:13:39
Nkechi nickte zustimmend, als die Gefährten ihre Mission gemeinsam beschlossen und zahlreiche Informationen austauschten: Er schien sie bereits zu kennen, jedenfalls die meisten davon. Woher er sie wusste - vermutlich hatte der Gozrehkleriker tief in ihre Herzen geblickt! Und fürwahr war das Leben, das sie alle lebten nur ein Moment in der Ewigkeit der Zeiten. Die Abenteurergruppe befand sich Nkechis Meinung nach auf einem guten Weg, und das ließ sich der Kleriker auch durchaus anmerken! Sein Blick hellte sich merklich auf und er murmelte bei dem ein oder anderen Wortwechsel ein paar Worte mit. Er bedachte die beiden kleinen Herrschaften stets mit einem mitleidigen Blick und Simue mit einem ermutigenden: So wirklich schienen noch nicht alle zu begreifen, dass es hier um weit mehr ging als nur eine Schatzsuche nach einer versunkenen Stadt!

Nkechi hielt sich aus dem Gespräch trotz allem größtenteils heraus und überließ die Gefährten sich selbst - es bahnte sich eine gute Entwicklung an in seinen Augen. Als Simue allerdings schließlich ihr Geistwesen beschwor schreckte kurz auch Nkechi zurück:

Davon hatte er nichts gewusst, Simue schien dieses Geheimnis wirklich gut verborgen zu haben!

Doch dann fing sich der Kleriker schnell wieder und konterte Trovags Ausruf mit einem nüchternen:

"Genau, es spricht - nicht alles ist so wie es aussieht, Trovag! Ha!"

Nkechi freute sich, dass sich die Gruppe nun gegenseitig mehr Vertrauen schenkte und sich zu offenbaren schien. Er erkannte ihre Stärken und ihre Schwächen - doch er wollte Simue nicht das Wort stehlen, deshalb hielt er sich nochmals höflich zurück: Aber er würde zu seinem Wort stehen und sein Wissen preisgeben. Die drei Gefährten hatten Gozrehs Prüfung gemeistert und ihre persönliche ebenso - die Reise konnte beginnen!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 11.07.2014, 21:25:18
Simue lächelte bei Trovags Ausbruch nur leicht, und wandte sich dann an das Geisterwesen. "Darf ich vorstellen? Das ist Ishaia. Und Ishaia, dies sind meine Begleiter, Trovag und Krakqualntopp. Und dies hier ist Nkechi."

Die Kreatur ließ sich von Trovag nicht aus der Ruhe bringen, und musterte die Anwesenden neugierig. Mit seinem Kopf deutete er eine leichte Verbeugung an, und drehte sich dann zu dem Zwergen. "Ja, in der Tat, ich kann reden. Fließend in fünf Sprachen, um genau zu sein, und mit einem linguistischen Grundwissen in vielen weiteren. Aber..."

Er musterte Trovag von oben bis unten, dann verzog er sein Gesicht zu... war das ein Lächeln? "Aber ich nehme an, dass euch das herzlich wenig interessiert. Ich schätze, dass euch meine Kampffertigkeiten mehr interessieren. Wie wäre es bei Gelegenheit mit einem kleinen Freundschaftskampf?"

Die Augen des Wesens fixierten Trovag, und er kam einen Schritt auf den Zwergen zu. Sein Gesicht war nun nur noch eine Handlänge von dem Trovags entfernt. "Wisst ihr, was das Beste ist? In dieser Ebene kann ich nicht sterben. Ich kann besiegt werden, aber ich kehre immer wieder zurück, wenn Simue mich ruft. Ein perfekter Übungspartner, nicht wahr?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 12.07.2014, 00:43:11
Krakqualntopp erwiederte die Verbeugung von Ishaia und lauschte dessen Worten interessiert.
Er war weniger erstaunt darüber, daß dieses Wesen reden konnte, schließlich gab es unendlich verschiedene.
Als das Eidolon geendet hatte, mischte er sich in das Gespräch ein.
"Alles was lebt, kann nicht wahrhaft sterben. Es ändert nur sein Dasein und hinterläßt Echos in dieser Welt.
Und nur weil ihr auf dieser Ebene nicht sterben könnt, heißt das nicht, daß ihr keinen Schmerz verspürt, oder?
Was passiert mit euch, wenn, was hoffentlich noch in weiter Zukunft liegt, Simue einmal nicht mehr ist und ihr dann hier besiegt werdet? Gibt es eine Ebene, auf der ihr sterben könnt?"

Fast wäre der Gnom wieder in die Gewohnheit verfallen Fragen über Fragen zu stellen, hielt sich dann aber erst mal wieder zurück.
Wenn er sich Simues Queste anschliessen würde, und daran hatte er ja keinen Zweifel, dann käme noch genug Zeit, seine Neugier zu stillen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 12.07.2014, 22:13:15
Nkechi erwiderte die Verbeugung des Geisterwesens ebenso. Der Gozrehkleriker wiederholte seinen Namen, wiederholte den Namen der Herbeirufung und trat höflich und ehrfürchtig einen Schritt zurük, als das Wesen voranschritt. Er wollte nicht mit Trovag tauschen und bewunderte die Worte des fremden Geisterwesens. Natürlich hatte er schon mit solchen Kreaturen zu tun gehabt, aber Simues Begleiter erschien dem Kleriker ganz besonders.

Der Kleriker hielt sich zurück, während Krakqualntopp und Trovag mit dem Wesen in Kontakt traten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 12.07.2014, 23:02:22
"Fünf Sprachen. Ishaia, ihr seid also ein weiser Gefährte Simues", bemerkte Trovag. Dabei war nichts Spöttisches in seinen Worten. Auch wenn der Barbar selber nur wenige Sprachen beherrschte, hatte er nichts gegen Gelehrte. Jeder hatte seinen Platz im Clan.

Als im der Begleiter der Simue einen Freundschaftskampf anbot, da war der Zwerg ihm im ersten Moment nicht abgeneigt, doch Ishaia fuhr fort und Trovag zog seine Augenbrauen nach unten: "Wollt ihr mit mir spielen?", sagte er und fuhr ohne Unterbrechung fort: "Eins zu eins habe ich mit meinen Brüdern gerungen und mit Holzwaffen gekämpft. Es ging um die Ehre und die Demonstration der Kraft. So hielten wir es in der Tradition unserer Vorväter, die unter Gleichen den Stärksten ausfochten noch bevor wir vor Generationen in den Dschungel zogen. Doch ihr Ishaia prallt mit euer Unsterblichkeit. Da könnte ich genauso Bäume ausreißen. Welche Ehre liegt in solch einem Kampf?

Trovag erwartete keine Antwort. Dieses Wesen mochte viele Sprachen sprechen und Stärke im Kampf haben, aber von Ehre schien Ishaia wenig zu verstehen. Die Feder und Zähne seines Schmuckes hatte der Barbar alle ehrlich errungen, aber für solch einen Vorschlag hatte er kein Verständnis.

"Freunde kämpfen Seite an Seite und nicht gegeneinander", sagte Trovag schließlich. 
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 15.07.2014, 23:24:10
Ishaias Blick verengte sich, als Trovag zu ihm sprach. Mit einem Schnaufen schüttelte er den Kopf.

"Die Ebene der Existenz, der ich entstamme, ist das Reich, in das die Ahnen der Sterblichen nach ihrem Tode eingegangen sind. Glaubst du wirklich, ich kümmere mich um Belanglosigkeiten wie Prahlereien? Die Ewigkeit ist meine Heimat. Du beleidigst mich."

Nach einem weiteren Schnauben setzte er sich hin, ganz wie eine Katze es tun würde, und sein Schwanz bewegte sich unruhig hin und her. "Ich werde dir dennoch erklären, welche Ehre in einem solchen Kampf liegt. Ich habe geschworen, Simue zu beschützen. Meine eigene Existenz, meine Ewigkeit, würde ich für sie aufgeben. Doch kann ich nicht unbegrenzt in dieser Welt verweilen. Was du für Prahlerei hieltest, war das Angebot auf einen ehrenhaften Kampf, der gleich zwei Zwecken dient."

Das fremdartige Wesen hob nun seine linke Pfote, und ein einzelner, krallenbewehrter "Finger" hob sich. "Du sprichst von Holzwaffen. Doch wie willst du deine wahre Kraft demonstrieren, wenn du dich zurückhältst? Wenn du deine Angriffsstärke schmälern musst, um dein Gegenüber zu schonen? Ein solcher Kampf wird dir niemals deine ganze Kraft entlocken. Für eine wahre Demonstration deiner Kraft darfst du dich nicht zurückhalten."

Die zweite Kralle hob sich, und Ishaia sah Trovag noch immer streng an. "Zweitens habe ich einen Schwur geleistet. Ich habe mich Simue verbunden, und geschworen, sie zu schützen. Meine Existenz, meine Ewigkeit, würde ich für sie aufgeben. Doch bin ich nicht unbegrenzt in dieser Welt. Und ihr beide seid nun offenbar ihre Gefährten. Je erfahrener ihr seid, je mehr ihr lernt, desto besser könnt ihr gemeinsam überleben. Im Kampf mit mir könnt ihr lernen, und so stärker werden."

Dann erst wandte er sich an den Gnom. "Was eure Fragen angeht, davon stellt ihr ziemlich viele auf einmal." Doch auch, wenn die Worte zunächst wie ein Vorwurf klangen, wurde Ishaias Blick nun sanfter, und das "Lächeln" in seinem Gesicht erschien erneut. "Einen Wissenssuchenden jedoch, dem Simue vertraut, werde ich bestimmt nicht abweisen. Also gehen wir sie der Reihe nach durch."

"Ob ich Schmerzen erleide? Gewiss - aber anders als ihr. Dieser Körper ist nur eine Manifestation meiner Seele. Das heißt nicht, dass Schmerz für mich nicht unangenehm wäre, doch euch schützt Schmerz im Zweifel vor dem Tod, er ist wie eine Warnung. Das gilt für mich nicht so streng wie für euch, und daher kann ich Schmerzen leichter ertragen. Ganz ohne Sinn würde ich mich Schmerzen natürlich trotzdem nicht aussetzen. Doch ist der Nutzen groß genug, dann bin ich dazu bereit."

Dann fiel sein Blick auf Simue. "Auf dieser Welt kann ich nur existieren, wenn Simue mich ruft. Schon wenn sie schläft, entgleite ich dieser Ebene. Wenn der Tag kommt, an dem ihre Seele diese Welt für immer verlässt, werde ich es auch tun. Doch auf der anderen Seite werde ich sie erwarten."

"Was meinen Tod angeht", beantwortete er schließlich Krakqualntopps letzte Frage, "dies ist eine Frage, über die Philosophen und andere Weise schon seit Urzeiten streiten - sogar in den Ländern der Ahnen. Es gibt Orte, Situationen, in denen auch ein Geistwesen endgültig sterben kann. Doch was das ist, was viele den Wahren Tod nennen, das wissen nicht einmal die Götter. Geht die Energie dieses Wesens in die Ebenen ein? Wird die Seele an einem anderen Ort neu geboren? Oder ist alles, was dieses Wesen jemals war, tatsächlich für immer verloren? Niemand weiß es."[1]
 1. Ich war so frei, als alter Planescape-Fan das dort beschriebene Modell der Äußeren Ebenen als Grundlage zu nehmen. Sollte der SL nicht einverstanden sein, kann es immer noch sein, dass dies lediglich Ishaias persönliche Interpretation ist und er damit völlig falsch liegt  :cheesy:
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 16.07.2014, 14:01:38
"Oooch, so viele sind es gar nicht. Grade mal drei! Und wo die herkommen, gibt es noch viele mehr.
Vielen Dank für die Antworten.
Und wie du selbst gesagt hast, je mehr wir lernen, desto besser können wir überleben. Und lernen tut man am Besten, indem man fragt."

Krakqualntopp sah sehr zufrieden mit sich aus.
"Aber wir haben ja hoffentlich noch eine Menge Zeit, in der ich dir weitere Fragen stellen kann.
Wie bezeichnet sich denn deine Spezies? Und wie sieht es in der Ebene der Ahnen der Sterblichen aus?"

Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 17.07.2014, 00:51:20
Nkechi war weiterhin schwer beeindruckt von der plötzlich aufkeimenden Neugier der kleinen Herren. Zahlreiche Fragen und noch viel mehr an Antworten fanden ihren Platz im Gespräch der Gefährten mit Simues Geisterwesen. Dennoch schickte sich der Gozrehkleriker an so langsam einzuhaken - er wollte seine Gedanken zur derzeitigen Situation loswerden und die Reise hätte schon längst beginnen sollen seinem Geschmack nach!

Fragend und hibbelig blickte er zu Simue hinüber während die Anderen noch mit Ishaia beschäftigt waren:

"Simue, wie siehts aus, findet das hier trotz aller Schönheit der Dinge bald wieder ein Ende? Wir haben noch ein paar Dinge zu besprechen - kennenlernen könnt ihr euch doch sicherlich später auch noch, oder?"

Der Kleriker klang höflich, aber bestimmt und sein Blick war durchaus auch angefüllt mit Sorge.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 17.07.2014, 10:25:14
Simue nickte. "Ihr habt Recht. Wir können uns später noch unterhalten.  Was könnt ihr uns noch sagen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 24.07.2014, 23:35:05
Dankbar blickte Nkechi zu Simue zurück, als diese ihm das Wort erteilte und ihre Gefährten sowie das Geisterwesen zum Schweigen brachte. Er trat einen Schritt vor, in die Mitte der kleinen Abenteurergruppe und begann zu sprechen:

"Danke Simue: Ich will euch sagen, was ich weiß und ich will euch helfen, wie versprochen! Ihr habt die Prüfung Gozrehs bestanden und noch viel mehr habt ihr in meiner Vision erdulden müssen. Euch stehen schlimme Zeiten bevor! Ihr habt gesehen wohin euch das Schicksal führen mag, und ihr habt gehört, was euch als Regelwerk gelten soll."

Der Gozrehkleriker hielt kurz inne und sah die Gruppe prüfend an: Einen nach dem anderen.

"Prüft wohl, ob Freund oder Feind, wem ihr euer Wissen und eure Mission anvertraut und wem ihr euch offenbart! Die Schlangen sind überall - ihr werdet nicht alleine sein auf eurer Reise, oder besser gesagt, Jagd."

Seine Hände waren ineinander verschränkt und die Fingerknochen weiß angelaufen. Er knetete nervös an ihnen herum:

"Aber das sind Dinge, die ihr schon wisst: Vielmehr stehe ich in eurer Schuld! Nicht nur aufmerksam machen und offenbaren - das war der erste Teil unserer Abmachung. Die Vision soll euch als Hilfe dienen, ich werde euch die Worte noch einmal diktieren wenn ihr wünscht, sofern ich mich daran erinnern kann. Denkt an die Weissagung, wie schon gesagt. Und der zweite Teil ist Wissen und ein guter Gefallen, sowie der Segen Gozrehs für euer Vorhaben! Ihr sollt folgenden Weg gehen, um in den Dschungel zu kommen: Fern gen Kalabuto und über den Tränenfluss hinüber - meidet die Salzminen sofern ihr auf eine von den alten stoßt, es soll dort spuken! Dann geht immer direkt am Fluss entlang und verlasst die üblichen Pfade, es gibt dort einen alten Pfad der zum See der verschwundenen Heere führt. Ihn nehmt ihr und verharrt nicht zu lange, die Eingeborenen sind lausige Geschichtenerzähler. Sucht nicht nach Aomak, wenn sie euch auf ihn ansprechen - er ist ein legendäres Wassermonster, im wahrsten Sinne des Wortes, die letzte Sichtung liegt Jahrzehnte zurück. Angeblich lebt das Monster am Grunde des Sees, ein Dinosaurier der Fischer mitsamt ihren Booten einfach so hinunterschlingt. Es soll am See Schätze und versunkene Wracks geben, sucht nicht nach ihnen, verwehrt ihnen aber keinesfalls die Hilfe, sollten sie euch einen Gefallen abverlangen. Habt das Volk auf eurer Seite, ansonsten leihen sie ihre Augen und Ohren den Feinden."

Der Kleriker hielt kurz inne und kratzte sich an der Stirn:

"Und dann folgt ihr dem westlichen Flussufer des Oberen Korir gen Norden, aber glaubt mir, von da an wird der Weg nicht einfacher. Mitten durch den Dschungel der tausend Schreie, ich nehme an, ihr habt davon gehört so wie ihr sprecht?"

Er blickte hinüber zu Trovag und Krakqualntopp, dann fuhrt er fort:

"Und dann müsst ihr einen schwierigen Pfad durch die nördlichen Banduhügel nehmen, steinig und schwer, aber der schnellste und sicherste! Säumt nicht, eilt! Und dann, ab dann werdet ihr denke ich selbst weiterfinden: Der Mwangi-Dschungel liegt dann zu euren Füßen! Ich schätze, dass ihr einen guten Monat unterwegs sein werdet, wenn ihr euch nicht zu lange Zeit lasst, und das solltet ihr, wie schon gesagt, nicht tun. Ich habe hier zwei Landkarten für euch, nehmt sie an euch und verfolgt in Ruhe noch einmal den Pfad, den ich euch gewiesen habe. Hier."

Er reichte Simue zwei Kartenrollen, eine davon zeigte Sargava, die andere den südlichsten Teil des Mwangi-Beckens. Dann raunte er Simue zu:

"Trefft euch mit Cheiton im Schrumpfkopf in Kalabuto... Er wird euch weiterhelfen."

Dann setzte er lauter nochmals an, sodass ihn alle verstehen konnten:

"Nun, damit wäre mein Teil der Abmachung erfüllt, jetzt weiß euch nur noch Gozreh zu schützen! Ich werde euch den Segen erteilen!"

Er lächelte, dann hob er seine Hände und sprach den Gefährten den Segen Gozrehs zu. Er vollführte die Geste eines Kreises und formte dann mit beiden Händen ein Blatt, um sie kurz darauf vor seinem Haupt niedersinken zu lassen:

"Gozreh ist zeitlos, Gozreh ist das Wetter, das gute und das schlechte. Gozreh ist der Wind und die Welle! Gozreh ist um euch und in euch, ihr atmet: Gozreh schützt euch! Achtet das Meer und den Himmel,sonst zerstören sie euch!"

Dann schloss er kurz die Augen. Als er sich wieder gefangen hatte rieb er sich die Stirn und spuckte hinter sich auf den Boden:

"Sturm und Salz! Solche Abenteurer wie mit euch, habe ich schon Jahrzehnte nicht mehr erlebt! Ich wünsche eurer Mission viel Erfolg - und womöglich werden wir euren Sieg alle bitter benötigen!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 25.07.2014, 13:32:10
Viele Namen von Plätzen und Orten nannte der Gozrehkleriker und Trovag Tilor nickte eifrig, als er den Weg gedanklich folgte. Bei der Rede von Eingeborenen und der Bemerkung über ein Wassermonster blitzten die Augen des Barbaren auf. Das würde ein Spaß werden. Die lange Wegstrecke schreckte ihn nicht. Wer lief war unterwegs und wer unterwegs war hatte Spaß.

"Einen Monat am Fluß entlang, dem Pfad folgen, mit niemanden außer den Eingeborenen sprechen und am Ende hoch hinaus. Das hört sich gut an", sprach Trovag nachdem er den Segen des Gottes Gozreh empfangen hatte. "In Karten schauen, Simue, dass könnt ihr sicher besser. Ich höre lieber den Geräuschen der Wildnis zu und suche die Spuren ihrer Bewohner."

Die ganzen düsteren Prophezeihungen erschütterten den Zwergen nicht. Seine Brust zeigte seine Bestimmung, was sollte da noch Schreckliches passieren können. Und zur Not hatte Trovag noch seinen Hammer und seinen lieblichen Humor.

"Vielleicht sollten wir in Kalabuto nach haltbaren essbaren Dingen schauen, aber im Dschungel kann man auch gut jagen. Nur dauert das manchmal etwas." Sollte später keiner der anderen drei sagen, Trovag hätte sie nicht gewarnt.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 27.07.2014, 21:50:20
Nkechi lächelte Simue verheißungsvoll zu, als Trovag auf die Ausrüstung zu sprechen kam und sich über ihre kommenden Taten in Kalabuto ausließ.

"Wo er Recht hat, hat er Recht! Ihr werdet alle Kräfte brauchen, die ihr aufbringen könnt. Rüstet euch gut, wohl an Trovag."

Der Gozrehkleriker schaute fragend in die Runde, hinüber zu Simue und Krakqualntopp: Bereit verbleibende Fragen zu beantworten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 29.07.2014, 23:39:40
Simue hörte Nkechi genau zu, aber sie beobachtete auch ihre Gefährten genau. Sie fühlte sich noch immer ängstlich, aber zugleich so unglaublich befreit, dass sie die Verantwortung nun teilten. Um Krakqualntopp machte sie sich dabei auch keine großen Sorgen. Trovag allerdings... nun, zumindest musste sie nicht mehr alleine dafür sorgen, dass er keinen Unsinn machte.

Sie sah ihre beiden Gefährten an. "Vielleicht versteht ihr nun etwas besser, wieso ich Tiyeri nicht schützen konnte. Sie hat mit ihrem Verhalten uns alle in Gefahr gebracht, und damit... letztlich die ganze Welt. Wir müssen Erfolg haben. Wir müssen uns aufeinander verlassen können. Auf Tiyeri konnten wir uns nicht verlassen."
Der jungen Frau liefen einige Tränen über das Gesicht, die sie aber rasch wegwischte.

"Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, dass wir noch jemanden zur Unterstützung brauchen. Zumindest eine weitere Person."

Dann wandte sie sich an Nkechi. "Vielen Dank für die Hilfe." Und schließlich sah sie noch einmal zu Trovag und Krakqualntopp. "Und danke euch beiden, dass ich diese Last nicht mehr alleine tragen muss. Ich weiß, dass ich als Anführerin alles andere als geeignet war."

Damit stand sie auf, und machte sich zum Gehen bereit. "Ich bin soweit."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 01.08.2014, 12:33:45
Krakqualntopp überlegte kurz und schaute dann Nkechi an.
"Nkechi, ihr habt die Weissagung leider nicht beendet. Fällt euch noch ein, wie es weitergegangen wäre, hätte uns die Schlangengestalt nicht angegriffen?"
Denn was brachte ihen eine unvollständige Prophezeiung.
Auf Simues Hinweis, das sie gerne noch eine weitere Person in der Gruppe hätte, hatte der Gnom einen schnellen Vorschlag.
"Warum begleitest du uns nicht, Nkechi? Du weißt von der Gefahr und kennst auch schon die Hintergründe, so daß Simue nicht befürchten muß, weitere Personen einzuweihen."
Dies schien ihm die einfachste Lösung.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.08.2014, 16:21:35
Ungläubig blickte der Gozrehkleriker Krakqualntopp an, er schüttelte zweifelnd den Kopf und antwortete mit leiser Stimme:

"Nein, Krakqualntopp, ich kann mich natürlich nicht an den Rest der Prophezeiung erinnern. Die Worte fließen in meinem Geiste nur solange die Vision wirkt! Nun ist sie verschollen und ihre fremde, weissagende Welt meiner Wahrnehmung verschlossen. Ich kann euch nicht weiterhelfen, tut mir leid."

Und darüber, dass es zu gefährlich wäre noch einmal in Trance hinweg zu schwelgen und die Vision zu suchen, oder womöglich vergeblich, weil die Götter ihre Blicke den Weisen nicht auf Abruf bereitstellen, darüber war man sich schnell einig. Ein erneuter Versuch die Prophezeiung zu vollenden wäre nicht zielführend und würde nur unnötig Zeit in Anspruch nehmen!

Auf den Vorschlag des kleinen Herren sich der Expedition anzuschließen reagierte Nkechi etwas ungehalten: Aber wiederum nicht aus bösem Willen, sondern aus Unverständnis.

"Nein, ich werde euch sicherlich nicht begleiten. Viel hängt von eurem Vorhaben ab, wenn nicht sogar alles. Aber es gibt auch noch andere Reisende, die meinen Rat und Gozrehs Segen bedürfen! Meine Bestimmung ist eine andere und mein Körper ist alt und nicht mehr für solch eine anstrengende Reise gemacht. Ich wäre euch mehr Last als Stütze!"

Er holte tief Luft und blickte Simue durchdringend an:

"Haltet euch nur an Simue, sie weiß was sie tut, und wenn mich nicht alles trügt dann werdet ihr schon alsbald Unterstützung erhalten."

Er zwinkerte und winkte dann zum Aufbruch - es war alles besprochen - die Reise nach Kalabuto konnte beginnen!

Gemeinsam brachen die Gefährten auf, in Begleitung des Gozrehklerikers - Nkechi begleitete die Abenteurer noch bis zum Pfad nach Kalabuto: Gen Osten würde ihre Reise sie nun führen. Und der Kleriker würde dem Pfad zurück gen Westen folgen, und dann hinauf in die Hügel, zurück in sein Refugium. Er verabschiedete sich von den tapferen Reisenden, in die er und alle so viel Hoffnung setzen mussten. Noch einmal wies er sie auf die Wichtigkeit ihres Unterfangens hin und drängte sie zur Eile. Dann brach er auf und verschwand in die entgegengesetzte Richtung. Schon bald war seine kleine Gestalt hinter der nächsten Windung des Handelsweges verschwunden. Nun waren sie wieder auf sich allein gestellt - mit Gozrehs stärkendem Segen im Rücken!

Die nächsten Tage verbrachten die Gefährten auf dem Handelsweg nach Kalabuto. Sie folgten Nkechis Geheiß und schickten sich an den Weg schnell hinter sich zu bringen:

Nach zwei Tagen stießen sie auf eine alte Salzmine. Zumindest konnten sie die Häuser der Kumpel in der Ferne an einem Berghang erblicken. Verfallene Bretterbuden und notdürftig errichtete Unterstände für Vieh und Mensch - kein schöner Ort, um sein Leben zu verbringen: Und schon lange verlassen, so viel war sicher. Und doch hatten sie die Warnung des Klerikers im Kopfe: Immer wieder hörte man Gruselgeschichten über die verlassenen Minen dieses Landstrichs! Salzgruftschrecken beispielsweise, verschrumpelte und ausgemergelte, mit Salzkristallen übersäte Untote die mit ihren trockenen Klauen schon so manchem Bergarbeiter das Leben geraubt hatten! Kristallschlicke die unvorsichtige Minengänger hinab in die tiefen Seen zogen, und ungezählte Krankheiten und schleichende Gifte, die nur in der Dunkelheit ihre tödliche Brut warfen...

Tag für Tag entlang an der M'neri-Ebene, dem breiten Savannenstreifen vor ihnen, der sich bis zum Horizont erstreckte. Nächtigend in eigenen Zeltlagern und bei den Wagenburgen der Händler. Hahnenkämpfe mit hohen Wetteinsätzen wurden dort des Abends ausgetragen. Ihre Vorräte konnten sie stets auffrischen, sie reisten so doch sehr bequem und sicher. Im Großen und Ganzen war der Weg nach Kalabuto gut bevölkert mit Reisenden und fahrendem Volk. Vor Diebesbanden und Plünderern blieben sie glücklicherweise verschont!

Oftmals kreisten Blutgeier über den Köpfen der Abenteurergruppe und gierten nach gefallenen Reisenden: Der Weg nach Kalabuto schien auch seine Opfer abzuverlangen. Aber mehr als störendes Beiwerk war dieser Teil der örtlichen Fauna nicht für das Trio.

Einen Tag später konnten sie nördlich von ihnen einen großen Baum erkennen, kahl und ohne Blätter, dafür mit einer seltsam deformierten Silhouette: Galgenschlingen baumelten an seinen dürren Ästen herab - ein leichter Geruch von Fäulnis wehte zu ihnen herüber! Der süße Geruch des Todes machte die Vermutung zu einer sicheren Tatsache: Dies musste einer der berüchtigten Galgenbäume sein! Grausame Ritualstätten der Krieger der Mzali, die Opfer, vermutlich Sargaver - Furcht und Schrecken waren immer noch ein beliebtes Mittel der Machtbestrebungen einzelner Stämme und Bevölkerungsgruppen. Ebenso ein Ort, dem sie lieber keinen Besuch abstatten wollten!

Nach einer guten Woche erreichten sie schließlich die ersten Ausläufer der Ananas-Plantagen und Dattelpalmen-Haine vor Kalabuto. Vor ihnen der Hügel am Tränenfluss und über ihnen die Ruinenstadt Kalabuto - sie hatten ihr Ziel beinahe erreicht!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 05.08.2014, 23:33:46
Krakqualntopp war ein wenig über Nkechis Ablehnung überrascht. Wenn ihre Aufgabe so wichtig, ja weltbewegend war, wie konnten dann ein paar Wanderer und Händler wichtiger sein?
Aber er würde die Entscheidung des Mannes nicht in Frage stellen. Wie er zuvor gesagt hatte, war es wie es war. Und sie waren auch nur eine kleine Episode im Gefüge der Endlosigkeit.
Als sie dann aufbrachen, war er froh. Endlich ging es weiter. Schon seit einer Weile hatten die rote und die grüne Stimme sich wieder gestritten. Auf dem Weg genoß er die frische, sich stetig verändernde Luft und die Geräusche, der sie umgebenden Natur.
Auch wenn er aufgrund seines verkrüppelten Beines der Langsamste der Gruppe war, kamen sie erstaunlich flott voran, denn er brauchte keine Pause.
Wann immer Simue ihren besonderen Freund beschworen hatte, ließ es sich Krakqualntopp nicht nehmen, diesen mit Fragen zu löchern. Fragen über seine Existenz, seine Heimat und seine Ansichten über die kosmologischen Zusammenhänge. Höchst erfreut zeigte er sich auch, wenn Simue oder Trovag an diesen Gesprächen teilnahmen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 06.08.2014, 11:08:45
Trovag Tilor gefiel das Leben auf der Straße. Oftmals pfiff er ein Lied und betrachtete die Umgebung beim Laufen. Die anderen Reisegruppen beobachtete der Barbar meist mit Argwohn. Viel Diebesgesindel hielt sich im Schutz solcher Ansammlungen auf. Das wenige Gold in seinem Beutel wollte der Zwerg unbedingt behalten.

Die philosophischen Gespräche zwischen dem Gnom und dem Geistwesen gingen Trovag ein ums andere Mal auf die Nerven. Selten hatte er zwei Personen erlebt, die so ausdauernd reden konnten. Und noch weniger aßen, etwas, mit dem der Barbar nun wirklich nichts anfangen konnte.

"Aha, Kalabuto. Die letzte Stadt vor dem Dschungel. Wenn wir noch jemanden finden wollen, dann ist dort ein guter Ort. Allerdings treiben sich wahrscheinlich reichlich Taugenichtse herum, die nur auf schnelles Silber aus sind", bemerkte Trovag als sie die Ausläufer der Ruinenstadt erreichten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 06.08.2014, 22:29:08
Simues Verhalten war sehr unterschiedlich. Manchmal beteiligte sie sich angeregt an den Gesprächen zwischen Krakqualntopp und Ishaia, manchmal zog sie sich zurück, schien nur ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. Aber was auch immer sie tat, sie schien die Reise ebenfalls zu genießen. Wie Trovag war sie Fremden gegenüber eher argwöhnisch, auch wenn sie nicht offen zeigte. Aber die Freiheit auf der Straße, umgeben von Gefährten, die ihre Last teilten, das schien ihr zu gefallen. Dann und wann schloss sie sich Trovag bei seinen Liedern an, auch wenn sie nicht unbedingt das größte musikalische Talent aufwies.

Jeden Abend bestritt die junge Frau ein immer gleiches Ritual. Sie beschwor ein unsichtbares Geisterwesen, das in Windeseile ein Lager für sie errichtete, und zückte anschließend eine offenbar magische Kugel, die sich auf ihren Befehl in ein prickelndes, wärmendes Lagerfeuer verwandelte. Die beiden Männer kannten die Kugel ja bereits, und hatten geklärt, dass es Tiere eher fern halten als anziehen würde.

Danach wandte sie sich mit Ishaia den Aufzeichnungen der Schlangenfrau zu, von denen Simue ihren Gefährten erzählt hatte. Mit Ishaias Hilfe - der ja bereits von seiner Sprachkunst berichtet hatte - bemühte sie sich, die Schriften zu übersetzen, um so mehr über ihren Weg und ihre Aufgabe herauszufinden.

Ishaia erwies sich als freigiebiger Gesprächspartner. Offenbar liebte das fremdartige Wesen es, von seiner Heimat zu erzählen. Von einem Reich, die, wie er es beschrieb, "im Zentrum der Existenzen" lag, irgendwo zwischen Himmelsebenen und Höllenreichen, zwischen den Welten des Chaos und jenen der Ordnung. Wenn er dorthin zurückkehrte, immer kurz, nachdem Simue eingeschlafen war, dann konnte er ein Gebilde sehen, dass er als die "Spitze" beschrieb, eine wortwörtlich bis in die Unendlichkeit ragende Felsenspitze, an deren höchstem Punkt eine legendäre Stadt existierte, die Stadt Sigil.

Nur ein Mal hatte es ihn bisher dorthin verschlagen, lange bevor er Simues Ruf zum ersten Mal vernommen hatte. Es musste ein fantastischer Ort sein, an dem sich Engel, Teufel und Dämonen trafen, und sogar Sterbliche ihren Weg in die Reiche der Ahnen gefunden hatten.

Ishaia selbst hatte offenbar lange Zeit als eine Art Hüter des Wissens verbracht. In den ehrwürdigen Hallen, in denen er gelebt hatte, waren Aufzeichnungen aus Äonen gesammelt worden. Doch Ishaia hatte sich irgendwann entschlossen, diesen Ort zu verlassen, um eigene Erfahrungen zu sammeln.

Schließlich lag Kalabuto vor ihnen. Simue nickte Trovag zu. "Du hast Recht. Gehen wir in die Stadt und sehen uns um."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.08.2014, 22:20:27
Ein klein wenig erschien den Gefährten Kalabuto, wie Eleder - die Landwirtschaft um das Städtchen herum blühte nur so! Das war es dann allerdings auch schon mit großen Ähnlichkeiten. Kalabuto, im Landesinneren gelegen, war auf einem flachen Hügel oberhalb des Tränenflusses erbaut worden. Im Endeffekt jedoch bestand die Stadt aus nicht mehr als einem bröckelnden Haufen uralter Ruinen: Rankpflanzen, Mauerbruchstücke und Zerfall wohin man auch blickte! Schon der ferne Anblick der Stadt offenbarte kein schönes Antlitz, jeder Bauernhof war prächtiger in seinem Erscheinungsbild!

Dafür besaß die Stadt eine lange Geschichte: Sie existierte schon vor den hier einheimischen Kalabuta-Stämmen, einst von den chelischen Kolonialisten entdeckt, als diese ins Hinterland vordrangen. Diese entdeckten eine Siedlung, wie für sie geschaffen, und nach einigen Zusammenstößen mit den eingeborenen Bewohnern rissen sie die Stadt an sich!

Heute ist Kalabuto eine Stadt in der immerwährend eine knisternde Spannung in der Luft liegt. Ein Großteil der Ruinen wird von den eingeborenen Kalabuta bewohnt, aber beherrscht wird die Stadt von einer Minderheit sargavischer Kolonialisten. Sie haben die höchsten Gebäude, wenn man sie den hoch nennen wollte, mit den besten Aussichten für sich selbst beansprucht.

In erster Linie allerdings stellte Kalabuto den ersten Verteidigungsposten gegen den Stadtstaat Mzali dar. So musste die Stadt schon großes Leid erfahren - eine Vielzahl von Überfällen überrollte Kalabuto mehr oder weniger regelmäßig und die Streitkräfte der Mzali plünderten die Stadt!

Kalabuto lebte jedoch immer wieder auf - vor allem durch den Handel: Die letzte befestigte Bastion vor dem Dschungel und Umschlagpunkt für Waren aller Art!

Es war noch früh am Vormittag, als die Gefährten schließlich ihren letzten Marsch den Hügel hinauf vollendeten und durch die Stadttore, oder zumindest das was davon übrig war hindurchschritten. Eine mürrische Torwache grüßte sie, kurz angebunden:

"Willkommen in Kalabuto - letzter Halt vor dem Dschungel, ha! Kommt herein."

Er winkte die Abenteurergruppe ins Innere der Stadt, scheinbar gaben sie einen recht vertrauten Eindruck ab. Wenn gleich auch kleines Volk in Kalabuto eher eine Seltenheit zu sein schien:

Hier, im oberen Teil der Ruinenstadt war zu dieser Uhrzeit noch wenig los. Alle Familienväter schienen bereits zur Arbeit am Hafen aufgebrochen, und die Frauen kümmerten sich um die Kinder. In einigen verfallenen Hinterhöfen konnte man Kindergeschrei hören, aber auch Lachen und laute Rufe. Einige Karren und Viehwägen waren auf den schmalen Straßen und in den Gassen der Stadt unterwegs. Kleinere Geschäfte boten ihre Waren feil. Wege zweigten ab in verschiedene Viertel, hinunter zum Hafen, eher zu den teureren Herbergen und wohlhabenden Händlervillen, in die schmutzigeren Viertel, aber auch einfach geradewegs hinein in das Herz der Stadt.

Nur einige hundert Meter vor ihnen beispielsweise baumelte das Schild einer Taverne über den Köpfen der wenigen Fußgänger:

Zum Schrumpfkopf
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 11.08.2014, 14:11:31
Ja, Zwerge und andere Völker waren selten in dieser Stadt, die zerrieben wurde von Angriffen der feindlichen Nachbarn und innerer Konflikte. Trovag ging erhobenen Hauptes durch die Strassen und reckte seinen Kopf immer wieder in die Höhe, um über die Mauerreste blicken zu können. Ein Lied pfiff der Barbar nicht mehr. Zwar rechnete er nicht mit einer Gefahr, aber die unübersichtliche Situation bedurfte wachsamer Sinne.

Beim Anblick der Taverne freute sich der Zwerg. Meist gab es in solchen Spelunken nur fürchterlichen selbstgebrannten Schnaps aus all den Kräutern und Pflanzen der Umgebung, aber immerhin gab es Hoffnung auf Bier, bevor die Gruppe tiefer in den Dschungel aufbrechen musste.

"Wenn wir jemanden suchen, dann ist dies vielleicht kein schlechter Ort. Ehrbare Leute sind natürlich an der Arbeit, aber vielleicht verweilen Abenteurer hier und im Schrumpfkopf sind nicht nur Taugenichtse und Betrunkene", erklärte der Barbar und wog den Kopf Hin und Her.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 12.08.2014, 22:44:36
Krakqualntopp merkte, daß die sogenannte Zivilisation nichts für ihn war.
Waren in der Natur die rote und die grüne Stimme meist ausgeglichen und wahrten eine Balance, so wurde jetzt mal die eine mal die andere Lauter. So etwas bereitete ihm Unbehagen, denn er wußte nie, ob er nicht einer von ihnen plötzlich den Vorzug geben würde.
Als Trovag auf die Taverne zu sprechen kam, schüttelte der Gnom nur unmerklich den Kopf.
"Trovag will bestimmt wieder nur Trinken und Essen. Aber wer will es ihm verdenken. So sind die Wesen der Natur eigentlich angelegt. Das er sich nicht über seine Grundbedürfnisse erheben möchte, kann ich ihm genauso wenig vorwerfen wie einem anderen Lebewesen."
"Ja, du könntest Recht haben. Laß uns nachsehen." Und damit machte sich Krakqualntopp in Richtung der Taverne auf.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 13.08.2014, 20:43:51
Auch Simue nickte, als sie auf den Pub zuliefen. "Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert." Sie sah zu Ishaia. "Am besten hältst du dich zurück, es könnte den einen oder anderen erschrecken, wenn du zu reden anfängst."

"Noch ein paar Worte, bevor wir reingehen." Simue sah sich um, um sicherzustellen, dass niemand ihnen zuhörte. "Unser Ziel, die Stadt Saventh-Yhi, ist laut Yarzoths Aufzeichnungen von mächtigen Schutzzaubern umgeben. Aber es gibt einen Zugang, Tazion, den Außenposten der Azlanti. Yarzoth schrieb etwas von 'Lichtsäulen' - leider konnten wir mehr nicht herauslesen. Wir müssen vor Ort versuchen, herauszufinden, was damit gemeint war."

"In den Aufzeichnungen stand außerdem noch ein wenig über die Stadt Tazion, was uns helfen könnte. Es ist die Rede von einem Brunnen, einer Stufenpyramide und Tempelkomplexen sowie Wachanlagen. Ob die etwas mit den 'Lichtsäulen' zu tun haben oder nicht, weiß ich nicht. Und ich denke, viel mehr werden wir auch nicht mehr herausfinden können. Es steckt vielleicht noch mehr in den Schriften, aber dazu müsste man diese alte Sprache wirklich beherrschen, und nicht nur mühsam versuchen, sie zu entschlüsseln."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 14.08.2014, 10:46:42
"Ja, ja, ihr lest, ich haue drauf, so ist die Arbeitseinteilung." Trovag antwortete geistigabwesend. Der Barbar rieb sich am Kinn und neigte den Kopf zur Seite. Die Ausführungen Simues hatte am Rande mitbekommen, aber seine Gedanken waren mit etwas anderem beschäftigt: Simue wollte nicht, dass Ishai ihre Begleitung in der Taverne sprach, um niemanden zu erschrecken, folglich musste Trovag einen Weg finden das Gegenteil zu erreichen. Nur wie? Der Barbar grübelte, während er dem Gnom folgte. Wieso ist der kleine Mann eigentlich gleich schneller im Schrumpfkopf als ich?
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 18.08.2014, 22:25:28
Gemeinsam strebten die Gefährten, Krakqualntopp allen voran, Trovag ihm dicht auf den Fersen und hintendrein Simue und ihr Begleiter, auf die Taverne 'Zum Schrumpfkopf' zu. Sicherlich, der Gastraum würde mit fahrendem Volk gut gefüllt sein, selbst zu dieser Tageszeit, aber soweit sollten sie nicht kommen.

Der Geruch von frisch gebratenem Speck und Rührei stieg ihnen in die Nase, als sie sich der Spelunke näherten. Aber auch der Geruch von Viehdung, vom Stall nebenan. Einige einzelne Pferde scharrten dort müde vor sich hin, und ein kleiner Planwagen mit Ochsen als Zugtieren. Die Türe der Taverne stieß auf, als sie davor standen - ein offensichtlich betrunkener Mann wurde von einigen anderen Gästen herauskomplimentiert. Hinter ihm wurde die Türe wieder geschlossen: Er taumelte davon und fluchte unverständlich während er bei dem Versuch auszuspucken seinen eigenen Mantel traf.

Dann aber öffnete sich eine zweite Türe und dieses Mal war es die Türe vom Gastraum zur kleinen Stallung: Ein Gnom stolperte heraus, gekleidet in eine feine Samtweste mit goldenem Besatz und einem seltsam edlen Hut auf dem Kopf. Er richtete sich seine Kopfbedeckung, fasste Fuß und trat auf den Planwagen zu. Er schien sie nicht entdeckt zu haben. Aber auch er fluchte vor sich hin, allerdings weitaus verständlicher:

"Wo bleibt sie denn nur, elendes Katzenvieh!"

Und plötzlich fiel es Simue wie Schuppen von den Augen: Dies war einer ihrer alten Gefährten - dies war niemand Geringeres als Gelik Ebberschwinge!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 21.08.2014, 08:48:44
Simue blieb stehen wie vom Blitz getroffen.

Gelik!!

Ihre Gedanken rasten. Allzu gut verstanden hatten sie sich ja nicht. Aber er war hier, auf der... Moment! Auch er war auf der Route, die sie selbst gewählt hatte! Hatte auch er sich die Ereignisse zu Herzen genommen? Oder ging es ihm eher um Ruhm und Ehre bei der Entdeckung einer legendären Stadt? Würde er wieder Chaos anrichten und...

Sie handelte, noch bevor der Strom an Gedanken in ihrem Kopf zu einem Ende gekommen war. "Gelik! Gelik Ebberschwinge!"

Ihre Begeisterung war nicht groß genug, um ihrem alten Gefährten entgegen zu laufen, aber immerhin grinste sie ihm freudig entgegen. Und ja, zu ihrer eigenen Überraschung freute es sie, ihn zu sehen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 21.08.2014, 21:50:12
Nach einer Nacht voller geheimnisvoller Träume begrüßte Echo-im-Halbdunkel den Morgen so, wie alle Katzen es taten - indem sie sich genüßlich streckte. Ihre Vertraute tat es ihr gleich, und hüpfte gleich los, um sich ihr Frühstück zu fangen - eine Maus, die sich ins Zimmer der beiden verirrt hatte. Auch wenn die kleine Katze ihre Beute anschließend mit ihrer großen Freundin teilte, griff die letztere auf die Bratenreste von Gestern zurück und überließ die warme und frische Speise Tüpfel.
Satt gegessen und geputzt verließen die felligen Gefährtinnen daraufhin ihre Unterkunft. Die Katzenhexe hielt ihr Wort und bezahlte nicht nur für sich, sondern auch für Gelik, ehe sie sich aufmachte, den Gnom draußen im Stall zu suchen. Vor der Gaststätte wartete allerdings nicht nur Gelik, sondern auch ein buntes Trio - wobei zugegebenermaßen nur eine der Gestalten, ein Zwerg, wirklich die Bezeichnung 'bunt' verdiente. Echo beäugte die Fremden kurz mit einem undurchschaubaren, vom morgendlichen Zwielicht und ihrer eigenen Kapuze überschatteten Blick und steuerte auf den Planwagen ihres Expeditionsführers zu.
Doch die Zauberkundige war wohl nicht die einzige, die an den kleinen kecken Mann herantratt. Eine der Fremden rief diesen sogar beim Namen. "Guten Morgen, Kutscher Gelik," schnurrte die humanoide Katze ihre Begrüßung, während Tüpfel neugierig an der Wade der unbekannten Menschenfrau schnüffelte. "Ihr seid ein bekannter Mann, wie es scheint."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 22.08.2014, 15:54:16
Krakqualntopp war über den Ausruf Simues überrascht. Gerade irgendwo im Dschungel oder wie hier in einer Dschungelstadt auf ein Bekanntes Gesicht zu treffen, wenn man fremd war, war schon ungewöhnlich.
Er besah sich den anderen Gnom etwas genauer.
Eindeutig jemand, der nicht aus der Gegend stammte, wie man an Hand der merkwürdigen Kleidung sah.
Dann wurde er von einer Katzenfrau angesprochen, die scheinbar zu ihm gehörte. Irgendwie wollte Krakqualntopp nicht glauben, daß der sorgsam herausgeputzte Gnom nur ein Kutscher war. Dazu war seine Kleidung nicht zweckmäßig genug.
Und die Katzenfrau selbst machte auch einen merkwürdigen Eindruck auf ihn, wie sie ihr Gesicht unter der Kapuze verbarg.
Sollten dies vielleicht ihre neuen Begleiter sein? Hatte Simue damit gerechnet, sie hier zu treffen?
Erst mal wartete er weiter ab, wie sich die Situation entwickeln würde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 22.08.2014, 23:15:22
Trovag wäre fast gegen den Gnom vor ihm gelaufen, als Krakqualntopp stoppte. "Äh, vor einer Gaststätte bleibt man nicht stehen, da geht man rein. Haben Dir das Deine Brüder nicht beigebracht." Der Barbar stutze, schaute den Gnom an, doch dieser sah nach Simue und irgendetwas anderem und so blieb dem Zwerg nichts anderes übrig, als sich selber umzudrehen. Dabei grummelte er, schließlich hatte er sich schon auf etwas Leckeres gefreut. Trockenfleisch erfüllte zwar seinen Zweck, aber etwas frisch Gebratenes am Vormittag mit einem oder besser zwei Bier schmeckte besser.

Da war doch tatsächlich noch ein zweiter Gnom und eine Katzenfrau. Trovag Tilor wippte mit dem Kopf Hin und Her und drehte sich wieder zu Krakqualntopp: "Du hättest ruhig sagen können, dass wir Deine Familie hier treffen." Der Zwerg grinste und kicherte vor sich hin.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 23.08.2014, 06:08:03
Schon die ganze Zeit hatten in Krakqualntopp die rote und die grüne Stimme gerungen. Als Trovag jetzt seine Familie ansprach, brach die rote Stimme durch.
Auf einmal war der Dschungelgnom von einer dunklen Aura umgeben, in der sich merkwürdige Schemen zu zeigen begannen. Seine Augen leuchteten unheimlich grellrot aus dieser Aureole hervor und um ihn herum wurde es merklich kühler. Und mit einer Stimme wie aus dem Grab hörte man ihn sagen: "Du willst meine Brüder kennenlernen? Du willst mit meiner Familie tanzen?
Hast du, Trovag Tilor, noch nicht begriffen, daß meine Familie stets bei mir ist? Das ich ihre Seelen in mir trage?
Weißt du nicht, daß so ein Tanz deinen Untergang bedeutet?"
[1]
Noch war Trovag kein Feind für Krakqualntopp, auch wenn er zunehmend mit der roten Stimme sprach, so daß die dunklen, geisterhaften Schemen scheinbar suchend um den Gnom herumschwirrten. Aber wie lange würde es dauern, bis er nicht nur mit der Stimme sprach, sondern auch den roten Tanz begann? Und mit wem würde er tanzen?
 
 1. Rage an; mit Ragepower "lesser spirit totem"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 23.08.2014, 10:54:44
Die schwarze Aura um den Gnom betrachtete Trovag mit Interesse. Geisterwesen umkreisten Krakqualntopp. Tod und Verderben strahlte er aus, doch Trovag war weder irritiert noch geschockt. Die Taraluzwerge praktizierten seit Generationen schamanische Rituale, um die Ahnen um Rat zu fragen. Selbst hatte der Barbar schon in den Eingeweiden von erlegten Tieren oder in Asche nach Zeichen seiner Vorfahren gesucht. Die Präsenz von Geisterwesen hingegen hatte er noch nicht hervorgerufen, die Zeichen erschienen ihm in anderer Form.

Die dunkle Prophezeichung Krakqualntopps machte Trovag keine Sorgen. "Ich habe eine Bestimmung", sagte der Zwerg mit fester Stimme. Auf einen etwaigen Tanz wartete er eher gespannt, den erfürchtig. Wer dem Säbelzahntiger ins Maul geschaut hatte, der fürchtete sich nicht vor den Geistern dieser Welt. Die stanken wenigstens meist nicht so, wie die letzten Reste des Essen an den verrottenden Zähnen des Tigers.

Trovag verzog die Mundwinkeln grübelnd und umrundete Krakqualntopp. Mit großem Interesse betrachtete er ihn von oben, von unten, von rechts, von links, von vorn und von hinten. Der Federschmuck an den Ohren des Barbaren wackelte bei der Untersuchung der Schemen durch den Zwergen.

"Das ist also deine Familie. Bei all meinen Brüdern, Schwestern, Tanten, Onkels, Cousins, Cousinen, Neffen, Nichten und weitere Verwandte hätte ich keine Lust die mit mir rumzutragen." Trovag Tilor schürzte die Lippen und nickte anerkennend. Hinter diesem Gnom steckte doch mehr, als er bislang gedacht hatte. Ein würdiger Begleiter tief in den Dschungel.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 23.08.2014, 12:57:54
Einen kurzen Moment lang war Gelik Ebberschwinge überrascht, dass er Simue mit zwei kleinen Herrschaften mitten vor dem Schrumpfkopf in Kalabuto erblickte. Aber dann hellte sich sein Blick auf, es schien fast als hätte er ihre Ankunft geradezu erwartet und vor allem vorausgesehen!

"Simue! Gute Freundin, was treibt euch hierher, tretet näher - wen habt ihr denn da bei euch! Geschwätziges Volk? Es scheint, als wüsstet ihr, wie man den alten Gnom unterhalten kann, haha!"

Gelik schien erfreut seine alte Gefährtin in Begleitung zu sehen. Begleitung war gut, auch wenn man ihnen noch nicht trauen konnte. Er blickte zu den kleinen Herrschaften hinunter, stieg auf den Kutschbock, zog seinen Hut und stellte sich vor:

"Mein Name ist Gelik Ebberschwinge - der Gnom, der die Schmugglerinsel überlebte! Haha, Simue, kommt ran, kommt ran - ich will euch jemanden vorstellen..."

Er winkte die kleine Gruppe abermals zu sich in den Stall heran. Gerade war nämlich Echo-im-Halbdunkel im Stall erschienen und begrüßte ihren neu gewonnenen Begleiter:

"Guten Morgen Echo, darf ich vorstellen: Simue und ihre zwei Helferlein, ha, die sind sicherlich auch auf der Suche nach Abenteuern, wie ihr!"

Dann drehte er sich abermals zu Trovag und Krakqualntopp um:

"Und was die Kneipe angeht, da weiß ich etwas viel besseres - habt ihr wohl einen Moment Zeit, ihr drei?"

Er lächelte verheißungsvoll und deutete auf die Ladefläche seines Planwagens.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 25.08.2014, 18:55:35
Unheilschwanger klang es erneut hohl aus der Aura der wirbelnden Geisterwesen. Nur schwer war hier die Stimme des neugierigen Gnoms zu erkennen.
"Ich bin der Rächer meines Stammes. Wer sich uns entgegenstellt, mit dem tanzen wir den roten Tanz der Vergeltung, auf daß er sich nie wieder an den Lebenden vergreifen mag! Die roten Blüten seines Blutes werden die Welt verschönern, auf das das Leben wieder Nahrung bekommt."
Mühsam brachte Krakqualntopp die rote Stimme zum Erliegen. Die Geister verschwanden durch Mund, Nase und Ohren wieder in seinem Körper und auch die Augen nahmen wieder ihre grüne Farbe an.
"Ja...", keuchte er kurz. "Das Leben ist wichtig. Alles muß wachsen und gedeihen."
Es schien, als wollte er noch etwas anfügen und seine Augen nahmen schon wieder einen roten Leuchtschimmer an. Aber dann schüttelte er den Kopf.
"Alles muß wachsen und gedeihen!"
Anscheinend war der Anfall vorbei.
Im Moment waren die Stimmen wieder im Gleichklang. Krakqualntopp atmete schwer, als hätte er sich sehr angestrengt.[1]
 1. zwei Runden "Rage" abgestrichen
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 25.08.2014, 20:59:52
Trovag war fasziniert von der dunklen Stimme, die Krakqualntopp hervorgerufen hatte. Oder war es umgekehrt. Unterdrückte der Gnom etwa die Geister in ihm. Das war ja eine ganz neue Seite bei dem kleinen Mann. Der Zwerg ignorierte die Aufforderung des Kutschers und winkte in dessen Richtung ab, ohne sich ihm zu zu wenden. Stattdessen fokussierte der Barbar seinen Blick und seine Aufmerksamkeit auf den Gnom vor ihm.

"Die Geister kämpfen in euch. Sie ringen mit euch. Ihr seid ein Gefäß ihres Willens", sagte Trovag und fuhr begeistert fort: "Hah, ihr seid ein Medium!" In seiner Begeisterung hatte der Zwerg fast übersehen, dass der Gnom mit dem Ausbruch der Geisterwesen gekämpft hatte. Er kramte in seinem Rucksack und holte einen Wasserbeutel hervor. "Hier, drink erstmal was."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 25.08.2014, 22:20:20
"Gute Güte, Simue, ein paar große Redner habt ihr euch da eingefangen - und nicht immer ganz bei Sinnen, scheint mir!"

Er lachte und schlug sich kurz an den Kopf: Die Erinnerung an seine eigene Wirrheit war ihm noch ziemlich nah im Geiste. Dennoch amüsierten ihn die beiden kleinen Herrschaften:

"Hei da, ihr zwei kleinen Herren: Rote Blüten und Geister habe ich nicht ganz zu bieten, aber einen kühlen Krug Bier wenns gut läuft - wie siehts aus? Kommt mit mir, Simue, und ihr - und du, Echo?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 26.08.2014, 19:28:59
Echo-im-Halbdunkel neigte grüßend den Kopf, als Gelik sie und seine alte Bekannte einander vorstellte. Doch bald wurde der Blick der Hexe von einer anderen Gestalt angezogen - dem fremden Gnom, der plötzlich gar nicht mehr er selbst schien. Tüpfel legte die Ohren an und rückte näher an ihre Freundin, welche wusste, dass es nicht die Geister der Toten an sich waren, die die kleine Katze verstörten.
Nein, Geister waren im Dschungel, und vor allem in Träumen, allgegenwärtig. Es waren eher die jähzornige, rachsüchtige Natur dieser Geister und der kaum wahrnehmbare Geruch nach Blut und Aas, die die Vertraute beunruhigten und Echo vorsichtig stimmte. Doch Vorsicht rettete nicht immer vor Wissbegierde.
"Und wer mögen Eure Begleiter sein, Simue?," fragte die Zauberkundige die ihr soeben vorgestellte Fremde und blickte an dieser vorbei zu den beiden kleineren Gestalten. Die Pupillen ihrer orangegelben Augen waren im morgendlichen Zwielicht geweitet. Vielleicht würde sie ihre Neugier aber auch bald stillen, wenn das Trio Geliks Einladung folgte - Echo-im-Halbdunkel selbst teilte dem Gnom nickend ihre Zustimmung mit.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 27.08.2014, 15:22:47
Krakqualntopp nahm dankbar den Trinkschlauch entgegen und tat einen großen Schluck.
"Ja, danke! Das tut gut.
Und nein, ich ringe nicht mit den Geistern in mir. Sie sind mein vernichteter Stamm und wenn ich ihre Hilfe brauche, kommen sie hervor. Sie haben nicht vergessen, wie sie grausam hingemetzelt wurden und sinnen auf Rache an allem Lebenden. Aber laßt uns von anderen Dingen reden. Wenn ich über Tod und Verderben, Streit und Zwietracht denke, werde ich ärgerlich.
Laßt uns von Dingen reden, die wachsen und gedeihen. Von Wind und Wellen."

Er nahm noch einen kurzen Schluck, bevor er Trovag den Schlauch zurückreichte.
Er wandte sich Simue zu und deutete auf den anderen Gnom.
"Jemand, den ihr kennt, wie es scheint. Wäre er geeignet?"
Krakqualntopp wartete erst mal ab, was Simue zu dem Neuankömmling sagen würde, bevor er sich ihnen näherte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 31.08.2014, 01:33:55
Als Gelik freundlich auf Simue reagierte, wurde das Lächeln der jungen Frau noch etwas breiter. Es tat gut, jemanden zu treffen, der den Anfang von... all dem... mit ihr zusammen erlebt hatte.

Doch dann machte Krakqualntopp eine plötzliche Veränderung durch. Simue erstarrte, wurde kreidebleich. Nicht ein Muskel in ihrem Körper bewegte sich noch. Nur keine Aufmerksamkeit, flüsterte eine ferne Stimme in ihrem Kopf. Nur keine Aufmerksamkeit. Wenn Vaters Beschwörungen kommen, ist das Beste, ihnen gar nicht erst zu begegnen. Wenn es doch passiert...

Simue schüttelte den Kopf. Vaters Beschwörungen? Wäre ihr nicht ohnehin schon mehr als ein Schauer über den Rücken gelaufen, wäre es spätestens jetzt soweit. Sie erinnerte sich. Krakqualntopps Veränderung hatte sie an etwas Dunkles, Böses erinnert...

Sie sah den Gnom ängstlich an. Aber sie hörte auch seine Worte. Ihr Vater... nein, sie erinnerte sich noch immer nicht wirklich. Aber sie wusste inzwischen, dass er ein böser Mann sein musste. Krakqualntopp war anders. Es war also Rache, die ihn trieb? Es schien, als hätte er zwei Seiten in sich... etwas, das Simue nur zu gut kannte. Auch darüber würde sie noch sprechen müssen mit ihren neuen Gefährten.

Als Krakqualntopp wieder "normal" geworden war, und sie ansprach, sammelte sich Simue allmählich. Jeder Muskel ihres Körpers war gespannt, und nur mit viel Mühe konnte sie sich wieder entkrampfen.

"Wir..." Sie räusperte sich. "Wir sollten auf jeden Fall mit ihm reden."

Dann sah sie zu Gelik. "Wenn ich vorstellen darf, dies sind Trovag und Krakqualntopp. Und nach dem eben hätte ich nichts gegen etwas zu trinken einzuwenden. Lasst uns reingehen und in Ruhe reden, ja?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 31.08.2014, 22:18:11
Trovag packte den Wasserschlauch wieder ein. Einen Augenblick betrachtete er noch den Gnom, bevor er sich Simue zu wandte. Diese stellte ihn und Krakqualntopp dem Gnom und der Katzendame vor.

"Ein Trank ist eine gute Idee, dabei kann man gleich besser denken", stimmt der Barbar Simue zu. Noch war ihm gar nicht aufgefallen, wie ungewöhnlich es war, dass gleich zwei Personen von dieser Kannibaleninsel hier am Rande des Dschungels zur selben Zeit waren. Doch der Gedanke an ein anständiges Mahl und etwas Bier beschäftigten den Geist des Zwergen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 01.09.2014, 11:15:56
"Ja, etwas Gehaltvolleres als Wasser würde mir gefallen.", stetzte auch Krakqualntopp hinterher.
Noch immer ist er etwas ausser Atem, wie jedesmal wenn die Geister seiner Ahnen zum Vorschein kommen.
"Wie Simue schon sagte, ist mein Name Krakqualntopp. Jedenfalls der Teil, mit dem die Leute mich normalerweise ansprechen." Denn der wirkliche Name des Gnoms war natürlich viel länger.
"Ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen, Gelik und .... Echo war es, richtig?"
Krakqualntopp deutete eine Verbeugung in Richtung der zwei Angesprochenen an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Gelik Ebberschwinge am 01.09.2014, 22:19:44
"Simue, Simue. Und so begrüßt ihr den alten Gelik? Etwas herzlicher hätte es schon sein dürfen, aber ich kenne euch ja. Immer noch die Alte, ja, nicht jeden hat die Schmuggleri - aber ihr habt Recht! Lasst uns gehen, nicht hier, nicht jetzt: Die Ohren sind überall, und die Augen sowieso."

Er lachte hämisch und verdrehte seine eigenen Augen nach oben, dann deutete er auf ein Fenster in dem Wohnhaus gegenüber. Ein alter Mann blickte von dort auf sie herab. Lediglich Krakqualntopp hatte den Mann schon zuvor entdeckt gehabt. Verschämt drehte sich der Alte weg, als sein Lauschposten aufgedeckt wurde: Er verschwand hinter einem geblümten Vorhang der ziemlich verschlissen aussah.

Dann wandte er sich den kleinen Herrschaften zu - Echos Zustimmung nahm er wohlwollend und stumm zur Kenntnis - und räusperte sich vornehm; nicht ohne seinen Hut zu richten:

"Gelik Ebberschwinge, nicht einfach nur Gelik - was fällt euch ein, ach, oh! Der Teil mit dem euch die Leute ansprechen? Nun, wenn das so ist, dann nennt mich ruhig Gelik. Aber ich muss euch enttäuschen: Trovag und Krakqualntopp, seid mir willkommen, es freut mich."

Er verneigte sich höflich und setzte ein sichtlich gekünsteltes Lächeln auf, dann drehte er sich zu Simue hinüber:

"Deine Begleiter verlangen gierigst nach Speis und Trank - meinst du sie halten es aus noch ein paar Meter zu laufen? Ich kenne einen besseren Ort, als den Schrumpfkopf. Jedenfalls für das was wir zu bereden haben - es sei?"

Er blickte fragend ins Rund und unterstrich sein Angebot mit einer federnden Geste seiner kleinen Hand.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 01.09.2014, 23:38:24
Simue lächelte Gelik entschuldigend zu. "Ich habe viel hinzugelernt, aber vieles fehlt noch. Nehmt es mir nicht übel, bitte. Ich freue mich wirklich, euch zu sehen."

Kurz sah sie dann zu ihrem Beobachter. Ihre Nackenhaare stellten sich bei der daraus entstehenden Erkenntnis leicht auf. War es jemand, der es in irgendeiner Form auf Gelik abgesehen hatte? Oder vielleicht ein Agent des Schlangenvolks? Wie gut mochte der Gnom auf sein Wissen Acht gegeben haben?

Nun, sie würde es bald herausfinden. Aber vorher gab es noch etwas anderes zu klären. "Bitte, führt uns. Und bevor ich es vergesse - Ishaia habt ihr ja bereits kennengelernt. Aber inzwischen weiß ich auch über ihn weit mehr als früher. Ich bin es, die ihn herbeiruft. Früher unwissentlich - heute ganz bewusst." Sie lächelte das andersweltliche Katzenwesen an. "Er ist gewissermaßen mein engster Vertrauter."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Gelik Ebberschwinge am 03.09.2014, 09:07:14
"Ist ja schon gut, ist ja gut: Simue - immer für ein charmantes Spiel zu haben. Haha, gerne auch ohne viele Worte!"

Der Gnom lachte frech auf und begann seinen Planwagen für die Abfahrt vorzubereiten. Ein kurzer Blick zu Echo:

"Ich habe gehört, ihr habt mich eingeladen - sind alle Rechnungen beglichen: Und habt ihr ein ordentliches Trinkgeld gegeben, hm?"

Etwas unverhohlen, aber höflich, wie immer: Gelik Ebberschwinge eben. Er vollführte eine einladende Geste zu den Neuankömmlingen rund um Simue und Ishaia.

"Wohlan - auch der neue Vertraute! Ihr könnt dieses Wesen tatsächlich selbst herbeirufen? Gute Güte, dass wenn du auf der Insel schon gewusst hättest. Aber da war ja tatsächlich vieles anders.

"Auf dann, folgt mir."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 03.09.2014, 19:35:19
"Echo-im-Halbdunkel," ergänzte die Katzenhexe Geliks Vorstellung mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den schwarzen Lippen, als Simue sie ansprach. Sie registrierte durchaus das Entsetzen, das die Menschenfrau ergriffen hatte, als Krakqualntopp seinen Geistern für einen Augenblick freie Hand ließ. Aber gänzlich unbedarft konnte diese Fremdländerin nicht sein und ihr raubkatzenähnlicher und offensichtlich außerweltlicher Begleiter war Beweis dafür.
"Sorgt Euch nicht um das glänzende Metall," beruhigte die Zauberkundige Gelik. Die Tradition des Trinkgeldgebens war ihr durchaus bekannt, sie fand es jedoch bedauernswert, besonderen Dank und Aufmerksamkeit durch das Schenken schnöden Geldes zu zeigen. Aber viele Städter schätzten Münzen leider mehr, als irgendein rätselhaftes, kurioses Mitbringsel oder eine Geschichte.
Bei der neuen Gesellschaft, die Gelik und sie bekamen, roch Echo-im-Halbdunkel jedoch nahezu die Spur der Mysterien und Abenteuer, die ihnen nachhing. Ja, es kam ihr fast wie ein vertrauter Duft aus irgendeinem Traum vor. Und auch Tüpfel hatte die Ohren neugierig aufgestellt. Das könnte interessant werden.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.09.2014, 23:10:43
Gelik nickte Echo-im-Halbdunkel anerkennend zu und bot ihr den Platz neben sich auf dem Kutschbock an. Er warf dem Stallburschen eine Münze in eine kleine Schatulle am Eingang des Stalls und trieb sein Vieh hinaus auf die Straße.

Der alte Mann am Fenster gegenüber, der sie beobachtet hatte, war nicht mehr zu sehen. Aus dem Schrumpfkopf drangen gedämpfte Geräusche und der Geruch von frischem Frühstück. Dennoch und auch gerade deshalb brachen die Gefährten abermals auf: Wiedervereint - Simue und Gelik, mit den beiden kleinen Herrschaften Trovag und Krakqualntopp und der Katzendame Echo-im-Halbdunkel!

Angeführt von Ebberschwinges Planwagen durchquerten die neuen Gefährten gemeinsam das Viertel rund um den Schrumpfkopf. Hin und wieder begegneten sie einfachen Bürgern, Bauern und Handwerkern. Sie kamen an kleineren Ladengeschäften und einem Brunnen vorbei. Schließlich lenkte Gelik Ebberschwinge seinen Wagen in eine kleine Hofeinfahrt und sattelte ab:

"So!",

eröffnete er ausladend und richtete erneut seinen Hut, neigte die Krempe leicht ins Gesicht.

"Hier können wir reden - ungestört und ungehört. Willkommen in Cheitons Haus."

Er lächelte verschwörerisch und klopfte dreimal an einer kleinen hölzernen Kellertüre, vor der er seinen Planwagen abgestellt hatte. Sie warteten kurz - bis die Stille abrupt unterbrochen wurde! Die Tür wurde aufgestoßen und ein kleiner, gut gerüsteter Zwerg mit einer Streitaxt in der Hand sprang förmlich heraus. Sein grimmiger Blick hellte sich jedoch deutlich auf, als er Gelik Eberschwinge erkannte. Zögernd und zugleich prüfend warf er den Gefährten nach und nach je einen musternden Blick zu:

"Gelik, altes Haus - was bringst du mir denn da mit? Hast du wonach wir gesucht haben, hahaha..."

Er lachte schallend. Der bullige Zwerg wirkte wild und entschlossen, aber keineswegs feindlich gesinnt. Er schien ein Verbündeter von Ebberschwinge zu sein. Seine linke Schulter trug er offen, quer ein mit Fellen geschmücktes Kettenhemd - eine großflächige Tätowierung zwergischer Runen schmückte und zeichnete dort die nackte Haut.

"Neugierige Ohren gibt es genug - folgt mir, hinein mit euch..."

Mit diesen Worten drehte er sich um, und verschwand winkend eine Treppe hinab ins Kellergewölbe. Gelik stand mit den Gefährten vor der Türe und nickte wissend:

"Das, ist Cheiton."

Im Kellergewölbe selbst erwartete die Gefährten schließlich ein großer runder Tisch. Die Räumlichkeiten waren wohnlich eingerichtet und wiesen eine Vielzahl von weiteren Türen und Gängen auf. Öllampen spendeten warmes Licht und auf dem Tisch standen ein großer Korb Brot, etwas Käse und Pökelfleisch, einige Äpfel und ein großer Humpen Milch sowie eine Karaffe mit frischem Wasser. Cheiton schien sie erwartet zu haben - er trohnte auf einem steinernen Sessel und bedeutete den Gefährten es sich gemütlich zu machen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 04.09.2014, 14:14:13
Trovag ließ sich nicht lange bitten, sondern ging direkt auf den Tisch zu. Das Essen stand auf dem Tisch, also sollte es auch gegessen werden. Zum Reden waren Andere da, da brauchte er sich nicht einbringen. Ein Nasenzug am Milchkrug bestätigten seine Befürchtungen. Bier war das nicht und auch der Wasserkrug brachte eine Enttäuschung.

Gekonnt stapelte er Käse auf einer Brotscheibe und packte in die andere Rand etwas Pökelfleisch. Schnell war dem Kaugeräusch zu entnehmen, dass es dem Barbaren schmeckte oder er es zu mindestens genüsslich aß.

Während sich Fleisch, Käse und Brot auf dem Weg in den Magen vermengten, nutzte Trovag die Gelegenheit einen weiteren Blick auf ihren Gastgeber Cheiton zu werfen. Ein Mann der die Pracht seines Körpers zur Schau stellte. Weshalb er mit ihrer Ankunft gerechnet hatte, erschloss sich Trovag hingegen noch nicht.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 05.09.2014, 22:49:10
Tüpfel hüpfte zuerst vom Planwagen - Echo-im-Halbdunkel folgte der kleinen Katze weniger hektisch, aber nicht minder neugierig. Der Anblick, der sich ihren Augen bot, verhieß weiterhin spannende Entwicklungen. Zwerge empfand die Katzenfrau zwar als höchst eigenartig, sie waren aber auch oft gute Geschichtenerzähler. Und die wohnliche Atmosphäre des gemütlich eingerichteten Kellerraums sandte einen eigenen Lockruf.
"Guten Morgen, Cheiton," begrüßte die Zauberkundige ihren Gastgeber freundlich und stieg ebenfalls die Treppe herunter, ihrer Vertrauten hinterher. Dort unten zog sie ihre Kapuze herunter und ließ das warme Lampenlicht ihr geschmeidiges Kopffell zum Glänzen bringen, während sie am Tisch Platz nahm. Tüpfel beschnupperte derweil verschiedene Ecken des Raumes - Echo ließ hingegen den Gesamteindruck auf sich wirken, das gesamte Duftgemisch, die ganze Umgebung.
Das hieß natürlich nicht, dass die Hexe sich die Chance auf ein schmackhaftes Frühstück entgehen ließ - welche Katze täte das freiwillig? Mit ihrem kleinen, aber scharfen Krallen zerkleinerte sie geschickt Fleisch und Käse, und schenkte sich etwas Milch ein. Tüpfel nahm das als Zeichen, ihre Erkundungstour durch das Zimmer zu unterbrechen und sich ihrer großen Freundin direkt auf ihrem Schoss zu gesellen, um das Mahl mit ihr zu teilen.
Was würden die anderen nun erzählen?
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 06.09.2014, 02:07:27
Krakqualntopp verstand immer noch nicht genau, warum ihre Mission so geheim bleiben musste. Aber wenn es den anderen so wichtig war, würde er nicht widersprechen.
Er trottete einfach dem Planwagen hinterher. Die Sprachweise Geliks war für ihn sehr gewöhnungsbedürftig. Fast hatte er den Eindruck, als würde er immer nur die Hälfte mitbekommen.

Auch er betrat den Kellerraum und begrüßte Cheiton kurz.
Und wie die anderen tat er sich am Essen gütlich.
Gespannt war er nur, wieso Simue gesagt hatte, sie wolle noch nach Mitstreitern suchen, wenn sie doch schon Gelik hatte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 08.09.2014, 22:09:12
Simue lächelte ihren Gastgeber freundlich an, und stellte sich und ihren anderweltlichen Begleiter vor. "Hallo, ich bin Simue, und das ist Ishaia." Dann sah sie zu dem kleinen Flugsaurier, der sie begleitete. "Und das ist Xerxes." Ein kurzes Quaken ertönte. "Und Jonathan. Aber er ist grad etwas schüchtern."

Etwas unsicher sah sie sich im Raum um, dann aber griff sie auch nach dem gutaussehenden Essen. Schließlich aber sah sie zu Gelik. "Also, Gelik... was hat euch hergeführt? Die Ereignisse auf der Schmugglerinsel? Und wer sind die Leute, die euch verfolgen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 09.09.2014, 23:03:25
Cheiton nahm anerkennend die Begrüßungen der Gefährten entgegen, vom einen mehr erfreut, vom anderen weniger. Aber er schien sich dennoch über die bunte Truppe zu amüsieren: Besonders, als sie alle tüchtig zulangten und sich das bereitgestellte Frühstück schmecken ließen. Er lächelte verheißungsvoll und verschränkte seine Arme vor der Brust, während er wartete: Er aß nichts, vermutlich hatte er das zuvor schon getan. Auf Simues Frage an den Gnom hin eröffnete er als Gastgeber das Gespräch:

"Ich sehe es schmeckt euch - das freut mich! Ich möchte Gelik das Wort überlassen. Los, sag Simue was du zu sagen hast mein kleiner Mann! Ha."

Wenn man Gelik Ebberschwinges Verhaltensweisen genauer studierte konnte man sehr schnell darauf schließen warum diese beiden Männer so gute Freunde waren. Und der Gnom nahm die Rede feixend auf:

"Einen Dank an meinen großen und zügigen Gastgeber Cheiton: Nicht nur mit der Axt schnell sondern auch mit der Rede und dem Urteil. Hehe. Also - Simue, es ist so. Gewissermaßen die Ereignisse auf der Schmugglerinsel, andererseits Dinge, welche ich in Eleder gehört habe, und - und damit kommen wir zu deiner anderen Frage: Mich verfolgen die Fremden nicht, sie verfolgen uns. Und eigentlich verfolgen sie uns auch nicht, eigentlich ist es mehr ein ausspähen und überholen. Die Suche nach Saventh-Yhi hat begonnen, oder was meint ihr was ihr hier tut? Hehe."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 12.09.2014, 12:08:12
Simue wurde ein wenig bleich, als sie Geliks Eröffnung hörte. Wie war es dazu nur gekommen? Hatte der Gelehrte, den sie befragt hatte, doch geredet? Hatte Gelik geprahlt - ein nicht unwahrscheinlicher Gedanke? Oder einer ihrer anderen früheren Gefährten? Oder - die schlimmste Vorstellung: Steckten ihre Feinde dahinter?

Sie setzte sich, und sah Gelik mit leicht hilflosem Blick an. "Das ist nicht gut. Schatzsucher und Abenteurer, nehme ich an? Wie ist das bekannt geworden?"

Vorsichtig legte sie ihr Gepäck zur Seite, und dachte über die darin verstauten Unterlagen nach. "Wisst ihr bereits, was dort lauert? Wir reisen dorthin, um eine große Gefahr aufzuhalten."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Gelik Ebberschwinge am 12.09.2014, 18:03:21
"Ruhig Blut, Simue, für Sorgen ist es jetzt eh zu spät. Nur Handeln kann Aufhalten, was unabwendbar erscheint: Und Schatzsucher und Abenteurer wären das Geringste, weil erfolglos und lange nicht zielstrebig genug - ohne Wissen?!"

Der Gnom tippte sich an seinen Schädel und sah die Abenteurergruppe am Tisch an, er versuchte alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken: Seine Artikulation war überdeutlich und sein Sprachduktus passte mehr zu einem Märchen als zu einem Bericht von Tatsachen, er fuhrt fort.

"Wie genau Informationen und Wissen an unsere Verfolger gekommen sind weiß ich nicht. Aber habt ihr den Alten draußen gesehen - Augen und Ohren sind eben überall. Weitere Leute müssen von den Ereignissen auf der Schmugglerinsel wissen. Nun, auch die Ereignisse rund um den roten Berg damals sind sicherlich nicht unbemerkt geblieben. Und scheinbar gibt es eine spürbare Veränderung im Gefüge der Macht habe ich mir von weisen Männern sagen lassen. Unsinn, sage ich!"

Gelik sprang förmlich von seinem Stuhl auf:

"Nicht einmal wir wissen ganz genau, was uns in Saventh-Yhi erwarten würde, sollten wir es denn überhaupt jemals finden - Gefahr, sicherlich, und davon nicht zu wenig, aber was wenn andere der Gefahr unvorsichtig Raum geben ihre Macht zu mehren? Richtig, wir wollen aufhalten, was Yarzoth suchte und zu finden glaubte. Kulte, vergessene Völker, Götter und Mächte! Und ein Haufen alter Inschriften, die kein Mensch je sinnvoll zu entschlüsseln vermag. Nun, wie dem auch sei - wir müssen schnell sein, schneller als unsere Verfolger, beziehungsweise unsere ungebetenen Mitreisenden!"

Er blickte die beiden kleinen Herrschaften am Tisch warnend an - die beiden waren immer noch mit dem Frühstück beschäftigt. Und Echo lauschte andächtig dem Gespräch zwischen Simue und ihm. Währenddessen lümmelte Cheiton immer noch feixend auf seinem Thron und beäugte die ganze Situation neugierig.

"Achso, ja, gute Güte - ich meine natürlich nicht diesen beiden dort Simue - und nein: Ihr habt mich ja etwas gefragt: Sagen euch die Ratten vom Aspis-Konsortium etwas? Gar nicht erst zu reden von den Freien Kapitänen der Fesseln und der sargavischen Regierung selbst? Ambitioniert, gierig und ruchlos bis bösartig, allesamt - die Informationen sind von der Insel über das Meer ans Land gekommen und haben sich dort in die Hirne dieser Organisationen gesogen wie in einen feuchten Schwamm! Ich weiß nicht einmal, wer noch alles das Wissen erworben hat nach Saventh-Yhi zu gelangen, oder was überhaupt bekannt ist - sicher ist nur, dass ein Rennen begonnen hat! Unsere Expedition wird nicht die einzige sein, aber wir haben die besten Chancen und die besten Hintermänner - und ähm, Kämpfer natürlich! Nicht wahr?"

Abermals blickte er Trovag und Krakqualntopp durchdringend an und brach dann in ein schallendes Gelächter aus, aber gleichsam war seine Mimik und Gestik auch von Zweifel und Furcht geprägt. Gelik Ebberschwinge schien sich seiner Sache nicht sicher zu sein, und das war wahrlich selten für den Gnom
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 13.09.2014, 12:08:22
Echo-im-Halbdunkel hatte sich nicht geirrt. Dieser kecke Gnom würde der Schlüssel zu einem großen Abenteuer sein. Sie dorthin führen, wo die Quelle so manch eines seltsamen Traumes lag. "Saventh-Yhi...", raunte die Hexe leise, an niemanden Bestimmtes gerichtet, unterbrach Geliks Ausführungen dabei nicht.
Sie blickter herunter, zu Tüpfel, die nach der sättigenden Mahlzeit nun auf dem Schoß ihrer Freundin saß und sich putze. Die kleine Katze hielt inne und hob das Köpfchen, um den Blick der Zauberkundigen zu erwidern. Obwohl das kleine Wesen nicht in Namen und Begriffen dachte, erinnerte es sich an die vielen gemeinsamen Träume, die die beiden geteilt hatten. Träume von den finstersten, geheimsten Orten in dem grenzenlosen, hungrigen Mwangi-Dschungel. An die Magie, die uralten Ruinen entstieg und sie berührte, sie rief.
Als Gelik seine Erklärung beendete, wandte Tüpfel sich wieder ihrem Putzritual zu. Echo fiel schnurrend in das Gelächter des Gnomes ein, doch ihr Lachen klang nicht wie ein Versuch, aufsteigende Furcht zu unterdrücken. Vielmehr mutete es wie ein außerweltlicher Widerhall an, die Gewissheit einer Irren, und doch irgendwie beruhigend...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.09.2014, 09:49:50
Simue entspannte sich ein wenig. Zumindest hatte Gelik verstanden, worum es hier ging, und war nicht derjenige, der "geplaudert" hatte. Dennoch standen sie unter schärfster Beobachtung und mussten schneller sein als ihre Verfolger.

"Die Veränderungen im Gefüge der Macht könnten tatsächlich eintreten, Gelik", sagte sie bedeutungsschwanger. "Das Schlangenvolk... ihr Plan, Ydersius zurück zu bringen und ihr altes Imperium neu erstehen zu lassen, ist noch nicht vorüber. Die verfluchte Hexe, die unseren Schiffbruch verursacht hat, war nur die Vorhut. In Saventh-Yhi lauert die eigentliche Gefahr."

Sie dachte kurz nach, suchte die vielfältigen Informationen, die sie gesammelt hatte, in ihrem Gedächtnis zusammen. "Halas Martain hatte von einer höchsten Kaste erzählt, Schlangenmenschen, in denen das Blut von Sterblichen und Unsterblichen gleichermaßen fließt. Vielleicht ist es nur eine Legende. Aber vielleicht erwarten uns genau diese Wesen dort." Sie sah Gelik fest in die Augen - etwas, das sie, wie der Gnom wusste, vor noch nicht allzu langer Zeit nicht hinbekommen hätte. "Wenn andere Leute, machtgierige Leute, die sich täuschen lassen, vor uns dort ankommen, dumm genug sind, sich mit ihnen zu verbünden..."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Gelik Ebberschwinge am 14.09.2014, 11:39:27
Gelik sah Echo kurz an, als sie mit in sein Lachen einstimmte - er war sich nicht sicher, ob er sich mit der Katzendame die richtige Begleitung gesucht hatte. Sie schien ihm noch etwas zu unbedarft, aber dennoch vermutete er mehr in ihr, als sie bisher zeigte. Wer konnte es ihr verübeln, ein Haufen fremder Leute, die über den Untergang der Welt philosophierten.

"Hehe. Simue, da habt ihr Recht, was auch immer es ist - wir müssen diese Stadt finden, und zwar vor allen anderen. Und dazu müssten wir wissen wohin. Ihr habt doch noch die Aufzeichnungen von Yarzoth, oder? Habt ihr sie noch?"

Der Gnom blickte Simue sorgsam fragend an: Sie hatte Recht - die eigentliche Gefahr ihrer Unternehmung würden sie erst in Saventh-Yhi kennenlernen! Als das Gespräch auf Halas kam, wurde Gelik erstaunlich ruhig, er lenkte seinen Blick auf den Tisch, wich Simue aus.

"Die höchste Kaste hat Halas gesagt, ja? Ich kann mich kaum mehr an seine Worte erinnern, und dabei wären sie uns momentan so hilfreich. Der gute Alte, ha."

Gelik Ebberschwinge runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue kurz nach oben, als wollte er abwinken.

"Ich sehe, ihr habt den Ernst der Lage begriffen - aber wie steht es um euch: Echo, Trovag und Krakqualntopp? Seid ihr bereit euch dieser Expedition anzuschließen? Ich hätte da ein Angebot für euch."

Wie ein Gaukler zog er dann seinen Hut tiefer ins Gesicht und senkte die Stimme verschwörerisch. Dann brach er abermals in ein hysterisches Lachen aus und verpasste der Situation so etwas sehr skurriles.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.09.2014, 12:14:40
Simue wollte schon unterbrechen und erklären, dass Trovag und Krakqualntopp bereits zugestimmt hatten - doch sie war neugierig, von was für einem Angebot Gelik sprach, und so ließ sie den beiden die Gelegenheit, selbst zu antworten. Lediglich auf Geliks Frage reagierte sie. "Ich habe sie, und mit Ishaias Hilfe größtenteils übersetzt."

Derweil wandte sie sich an Ishaia. "Ach ja - wir sind hier unter Freunden. Du kannst also gern reden, wenn du magst."

Ishaia, der sich inzwischen wie eine Raubkatze längs auf dem Boden niedergelassen hatte, knurrte nur kurz zustimmend. Er lauschte den Gesprächen und schien augenblicklich kein Interesse zu haben, daran teilzunehmen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 14.09.2014, 20:33:55
Auch wenn ihre Stimmung nach außen hin schwer zu deuten war, war Echo-im-Halbdunkel sich der Ernsthaftigkeit der Situation durchaus bewußt. Sie hatte in ihren Träumen mehr als einmal das Ende gesehen. In vielerlei Gestalten. Sterbliche Tyrannen mit Myriaden von Untertanen und außerweltliche Mächte von jenseits der Zeit, die Hexe hatte viele Gesichter des Bösen gesehen und gespürt, während ihr Bewußtsein durch Desnas Reich gewandert hatte.
Und doch, seltsamerweise, empfand sie kaum Furcht bei dem Gedanken, ins Angesicht dieser Schrecken zu schauen. Es war schon immer diese unerschrockene Neugier, die Echo schon als Kind auf Erkundungstouren und Abeneteuer getrieben hatte. Ja, sie hatte manchmal von ihren Stammesgenossen gerettet werden müssen. Aber es hatte auch zu der schicksalsträchtigen Ruine und der Begegnung mit Tüpfel geführt, die ebenfalls von der Magie Mwangis berührt war.
Nein, die Katzenhexe hatte definitiv nicht die Absicht, den Rückzieher zu machen. Sie war bereit, diesem roten Faden des Schicksals zu folgen, bis zu seinem Ursprung. "Am Ende ist das gesamte Sein vielleicht ein Knäuel aus unzähligen Fäden, den eine Katze in ihren Pfoten hält," sinnierte die Zauberkundige.
Schließlich antwortete sie Gelik: "Unsere Pfoten stehen hinter Eurer Sache, Gelik. Lasst Euer Angebot hören."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 15.09.2014, 16:42:40
Krakqualntopp hatte auch aufmerksam das Gespräch verfolgt, während er weiter an dem Brot in seiner Hand knabberte.
Und ihm war eine Sache nicht entgangen. Gelik hatte etwas von Hintermännern gesagt, ohne dies weiter auszuführen.
"Nun, werter Gelik, in wessen Auftrag macht ihr uns ein Angebot?", wendete er sich dann auch dem anderen Gnom zu, dessen Art ihm immer weniger gefiel. Im schienen diese Stimmungsschwankungen zwischen verschwörerisch, aufbrausend fröhlich und dann wieder ganz unbekümmert sehr merkwürdig.
Halb neigte Krakqualntopp sich zu Simue hinüber und raunte ihr zu.
"Ich weiß nicht Recht. Kennt ihr diesen Gelik gut? Mir ist er nicht ganz geheuer."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Gelik Ebberschwinge am 17.09.2014, 00:08:17
Gelik sah Simue lächelnd an, als sie Ishaia zum Reden aufforderte - auch wenn das Wesen nicht recht reden wollte - und hielt die offene Hand in die Runde, als ob er das Wesen einladen würde an ihrem Gespräch teilzunehmen. Über die Information, dass Simue die Aufzeichnungen Yarzoths größtenteils entschlüsselt hatte war er allen Anscheins nach wirklich erleichtert - und, dass sie sich noch im Besitz der Abenteurergruppe befanden, auch wenn diese inzwischen wieder beachtlich gewachsen war. Noch bevor der Gnom etwas sagen konnte stimmte Echo seinem Angebot zu und auch Krakqualntopp mischte sich ins Geschehen ein: Jetzt hieß es Karten auf den Tisch!

"Cheiton - wenn ich bitten darf, hehe! Es ist an euch, werter Freund!",

schwärmte Gelik eröffnend und erhob sich vom Tisch. Richtete seinen Hut, blickte hinüber zu Cheiton, der sich inzwischen ebenso erhoben hatte. Dann begann ihr Gastgeber sich endlich aus seiner Rätselhaftigkeit zu lösen:
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 17.09.2014, 00:16:01
"Nun",

setzte Cheiton an,

"mein Name ist Cheiton und ich bin ein Agent der Gesellschaft der Kundschafter! Wie euer Freund und Gefährte Gelik Ebberschwinge übrigens auch, nicht wahr Gelik, er verschweigt es gerne müsst ihr wissen. Die Gesellschaft hegt großes Interesse an dem Fund und der Sicherung von Saventh-Yhi - verlorenes Wissen, historische Artefakte, Reichtum natürlich - aber hauptsächlich der Wissensvorsprung, welcher uns vorenthalten bliebe, sollten wir nicht erfolgreich sein, mit euch gemeinsam! Einige der Gründe, weshalb die Kundschafter sich auf die Expedition wagen: Gelik hat uns Bericht erstattet und euch und die Aufzeichnungen zu uns gebracht - nun ist es an uns euch zu unterstützen und an euch Saventh-Yhi zu entdecken und die Expedition anzuführen!"

Er holte tief Luft - es standen noch viele Fragen im Raum, dessen war er sich sicher - dennoch fügte er einen weiteren Satz hinzu:

"Und sollte es uns möglich sein, dass Aspis-Konsortium auszustechen, so wäre das für die Gesellschaft und die Logen ein großer Erfolg für die Region und unseren Einfluss! Großer Dank wäre euch gewiss!"

Seine Augen lächelten verführerisch, aber er wirkte trotz allem ernsthaft und kühl:

"Simue, bevor wir hier weiteres besprechen wollen: Was habt ihr herausgefunden, wo liegt Saventh-Yhi?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 17.09.2014, 15:25:07
Krakqualntopp mischte sich ein, bevor Simue antworten konnte.
"Warte, Simue! Du selbst hast gesagt, daß nicht jeder von dieser Sache wissen soll. Das es besser ist, wenn nur ganz wenige überhaupt damit zu tun haben.
Dieser Mann möchte es aber seiner ganzen Gesellschaft mitteilen und ist, wie er selbst sagt, an Artefakten und Reichtum interessiert. Gerade solche Leute wolltest du nicht dabei haben.
Also überlege gut, ob du wirklich mit ihm zusammenarbeiten möchtest. Und was und wie viel du ihm erzählst."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 17.09.2014, 16:11:43
Simue nickte Krakqualntopp zu. "Nehmt es mir nicht übel", wandte sie sich an ihren Gastgeber, "aber ich kenne euch noch gar nicht, und eure Gesellschaft besteht letztlich auch aus Individuen - über die ich ebenfalls nichts weiß. Und wenn ich es richtig verstanden habe, kennt ihr selbst die Katzendame hier ebenfalls noch nicht sehr gut." Sie sah zu Echo. "Nichts für ungut."

Ihr Blick wanderte zu Gelik. "Ich möchte aufhalten, was sich in Saventh-Yhi zusammenbraut. Und ich bin froh, wenn wir dafür Verbündete finden. Aber im Augenblick bin ich noch nicht überzeugt. Im Zweifel würde ich es lieber weiter alleine mit meinen bisherigen Gefährten versuchen, als zu riskieren, der falschen Person Vertrauen zu schenken."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Gelik Ebberschwinge am 18.09.2014, 00:21:01
Gelik sah Krakqualntopp belustigt an, als er Simue ins Wort fiel und die Gastfreundschaft Cheitons auf die Probe stellte. Ihn juckte es geradezu in den Fingern, dem kleinen Mann eine ordentliche Wortsalve als Abreibung entgegen zu schleudern - aber der Gnom ließ es sein. Simue würde ihr Gefolge schon unter Kontrolle haben, er bemühte sich stattdessen um Selbstsicherheit und innere Ruhe.

Cheitons Miene versteinerte, als sich Simues Begleiter plötzlich so rege ins Gespräch einmischte: Allerdings war es auch nicht mehr als ein Hinweis - und Simue schien, so wie es Gelik vorhergesagt hatte, der leitende Kopf der Gruppe zu sein. An ihr war es zu entscheiden: Doch auch von ihr erklang kurz darauf eine erste Ablehnung. Cheiton nahm langsam und nachdenklich Platz und rieb sich fragend am Kinn, als er zu Gelik Ebberschwinge hinüber blickte.

Dem Gnom entglitten die Gesichtszüge vollends, als Simue der Gesellschaft der Kundschafter das Vertrauen absprach - doch statt sich zu setzen, sprang Gelik noch ein Stück weiter auf, stellte sich auf seinen Schemel und sinnierte:

"Wir, die Kundschafter, nehmen euch gar nichts übel - ihr geht aus freien Stücken, das wissen wir! Und, ihr seid hier Gast in diesem Hause, also erweist Cheiton doch bitte etwas mehr Dankbarkeit. Der Gute kann sonst Nachts doch so schlecht schlafen, hehe, so schlecht, wie wenn wir nicht gemeinsam Saventh-Yhi entdecken und die Welt retten würden: Oder nennt es, wie auch immer ihr es nennen mögt!"

Er holte tief Luft und setzte sogleich nach:

"Ihr, Krakqualntopp, habt das schon richtig erkannt: Weniger Mitwisser wären besser - doch dafür ist es bereits zu spät. Weitere Expeditionen gen Dschungel stehen ebenso kurz vor dem Aufbruch, wir sind schon lange nicht mehr alleine! Wohl aber soll euer aller Entscheidung wohl überlegt sein! Wir werden aufhalten, was den Tiefen von Saventh-Yhi entsteigen mag, was auch immer es ist, und wir werden das verborgene Wissen - Wissen aller Arten - für die Nachwelt aufbereiten und erhalten! Und wenn ihr zweifelt Simue, so hört wenigstens das volle Angebot: Wir bieten euch allumfassende Unterstützung in der Aufarbeitung und Untersuchung Saventh-Yhis, sobald wir es gefunden haben, wir haben Experten und Forscher in unseren Reihen, die Schriften lesen können, von denen nicht einmal ich etwas weiß, hehe! Des Weiteren wird euch die Gesellschaft mit diversen Reiseutensilien ausstatten, die der normale Handel nicht bietet! Eure Strecke könnt ihr frei wählen, und ihr könnt ohne uns, oder mit einem Agenten von uns gehen."

Der Gnom holte ein letztes Mal aus:

"Nur euer Vertrauen und euer Wissen müsst ihr mit den Kundschaftern teilen, zum Wohle aller: Was wir fordern ist ein gerechter Erfolg!"

Gelik blickte allen Gefährten tief in die Augen und setzte sich wieder. Auch Cheiton meldete sich kurz angebunden zu Wort, er schien ernsthaft beunruhigt, oder sogar verletzt zu sein:

"Werte Simue, auch euch kenne ich noch nicht gut - und doch hat euch Gelik zu mir gebracht: Menschenkenntnis ist ein kostbares Gut in der heutigen Zeit!"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 19.09.2014, 05:50:51
Simue hörte genau zu, und ließ die Worte wirken. Doch auch über die Worte hinaus beobachtete sie die beiden Männer. Sie sah zu Ishaia, der die beiden ebenfalls genau zu beobachten schien, und ihr mit einem sanften Nicken zu verstehen gab, dass aus seiner Sicht alles in Ordnung war.

Etwas unsicher wandte sich Simue an Krakqualntopp und Trovag. "Ich bin nicht mehr die Anführerin, wir entscheiden gemeinsam. Wir treffen keine Entscheidung, der wir nicht alle drei gemeinsam zustimmen. Ich habe mit Gelik die Schmugglerinsel überstanden. Und auch, wenn ich nicht behaupten möchte, dass das immer problemlos war, vertraue ich ihm." Sie sah zu Gelik, fast, als würde sie ihre eigenen Worte noch einmal prüfen wollen.

"Dass bereits ein Wettrennen nach Saventh-Yhi gestartet ist, damit habe ich nicht gerechnet. Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese Leute versuchen werden, uns aufzuhalten. Den Schutz und die Ressourcen einer größeren Expedition zur Verfügung zu haben, könnte jetzt entscheidend sein." Sie sah zu Trovag, dann zu Krakqualntopp. "Wie seht ihr das?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 19.09.2014, 13:17:34
Auch Krakqualntopp hatte genau zugehört.
Doch eigentlich war es ihm egal, wie er schon ein ums andere Mal gesagt hatte. Er hatte sich Simue angeschlossen, weil sie alleine hilflos wäre. Zwar hatte sie jetzt mehr Begleiter als ihr vielleicht lieb war, aber Krakqualntopp war sich nicht wirklich sicher, wie weit man diesen trauen konnte.
"Ich habe bereits gesagt, dass ich diese Geheimniskrämerei nicht ganz verstehe. Anscheinend ist deine Meinung dazu, Simue, jetzt eh hinfällig.
Ich wollte dich nur noch mal an deine eigenen Worte erinnern.
Ich selbst werde dich weiter begleiten. Ob wir dabei die Unterstützung dieser Leute brauchen, mag ich nicht beurteilen. Trovag und ich kennen uns im Dschungel aus. Eine kleine Gruppe mag unauffälliger sein, als eine größere Karawane. Aber diese hat tatsächlich mehr Ausrüstung für unvorhergesehene Probleme.
Ich kenne diese drei nicht, aber dich kenne ich auch erst seit ein paar Tagen.
Alles in allem bin ich unentschlossen. Ich werde, falls Trovag nicht eine Entscheidung herbeiführt, darüber nachdenken müssen.
Denn überstürztes Handeln schadet auf jeden Fall."

Er griff zu seinem Becher und nahm einen Schluck, während er sich wieder in den Stuhl zurücklehnte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 19.09.2014, 19:34:43
Die Katzenhexe interessierte sich nicht so sehr für das Gerangel der Fraktionen. Jeder konnte von sich behaupten, der Gute zu sein, am Ende würden jedoch nur die Taten zählen, nicht die Versprechen. Doch irgendwie gefiehl es ihr, dass Simue und Krakqualntopp nicht einfach nickten, sondern nachbohrten und Fragen stellten, die Gelik und Cheiton mehr Anstrengungen bei der Überzeugungsarbeit abverlangten.
Für Echo-im-Halbdunkel selbst war die Teilnahme an dieser Expedition bereits beschlossene Sache, und sie begnügte sich damit, abzuwarten und sprichwörtlich Tee zu trinken - in Wirklichkeit war es Milch. Ihren flauschigen Schweif hatte sie um Tüpfel gerollt, die entspannt auf ihrem Schoß döste, als würde die kleine Katze Kräfte für die Reise schöpfen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 21.09.2014, 22:26:42
Niemandem sollten sie trauen, hatte Simue einst gesagt, aber das galt wohl nicht für den kleinen Mann, den sie hier trafen. Trovag runzelte etwas die Stirn angesichts der Offenbarungen am Tisch, aber dies hielt den Barbaren nicht davon ab, sich weiter den Bauch vollzuschlagen. Wer wusste schon, wann es wieder etwas vernünftiges geben würde. Im Dschungel war die Zeit für Festmähler oft nicht gegeben. Allerdings vermisste der Zwerg doch ein wenig Bier. Kein anständiges Frühstück kam ohne dieses wundersame Getränk aus. Was für ein Zwerg war dieser Cheiton denn, dass er keine Krüge mit leckerem Hopfensaft auf den Tisch stellte.

Das Gerede von möglichen Konkurrenten erschütterten den Barbaren hingegen nicht. Vielleicht hatte Gelik anderes angenommen, aber Trovag Tilor wollte eher mit dem Kopf durch die Wand, als umzukehren. Die Gerüchte um die Machenschaften des Konsortiums hatten zwar auch seine Ohren erreicht, während ihm die Piratenkapitäne weniger sagten. Hingegen konnte der Barbar drei Dschungeltigerarten am Aussehen der Exkremente unterscheiden. Bisher hatte sich dieses Wissen allerdings noch nicht als so nützlich erwiesen.

Simue hingegen redete wie ein Wasserfall. Dummheit oder Klugheit, wer wusste dies schon. Doch inmitten von vermeintlichen Verbündeten, schien sich ihre Gruppe zu befinden. Während die anderen Cheiton andächtig lauschten, schnüffelte Trovag erneut leicht angewidert an der Milch und entschloss sich wiederwillig, sich einen halben Krug einzuverleiben. Ein Viertel der Milch floss bei der heftigen Bewegung an seinen Mundwinkeln vorbei und ronn am Körper des Zwergen hinunter.

Fast hätte der Zwerg hingegen die Wende des Gesprächs verpasst und als die Blicke sich ihm zu wandten, überlegte er gar nicht lange, denn für das Abwägen waren nun wirklich andere Personen da: "Die Ahnen spüren es in ihren Gliedern. Es braut sich etwas zusammen. Gozreh wusste schon, welch Schicksal sich hier auftut. Verbündete könnten uns helfen, wenn sie schnell aufbrechen können. Solltet ihr mehr als ein paar Tage brauchen, um Ressourcen für eine Expedition bereitzustellen, dann nützen diese nichts, wenn wir den See als letztes durchwaten oder den Berg zu spät erklimmen."

Trovag stieß auf und rülpste. So eine Milch zum Frühstück war keine gesunde Sache. "Ob einem Zwergen zutrauen ist, der Milch statt Bier auf den Frühstückstisch stellt hingegen, ist eine zweischneidige Sache." Trovag schüttelte den Kopf. Was für Gastfreundschaft war dies nur.

Der Barbar blickte sich bereits nach weiterem essbaren um, aber nicht ohne doch noch ein paar Worte zu äußern: "Wenn ihr eurem Bekannten traut, würde sich ein Bündnis lohnen. Ansonsten werfen wir ihn von der nächsten Klippe oder verfüttern ihn an einen der menschenfressenden Affen."

Fast unschuldig, aber mit einem breiten Grinsen saß Trovag da. Warum hatte er noch mal soviel geredet? Er wusste es fast schon nicht mehr.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 22.09.2014, 23:05:03
Simue nickte bei den Worten ihrer beiden Gefährten. Dann sah sie zu Gelik. "Ihr habt es gehört. Letztlich geht es um die Frage, welche Vorteile und welche Nachteile wir haben, wenn wir mit euch reisen. Wie viele Leute gehören zu eurer Karawane? Wie viele davon habt ihr frisch angeheuert, kennt sie also eigentlich nicht? Wie viele kennt ihr so gut, dass ihr ihnen uneingeschränkt traut?"

Sie stand auf, und fing an, durch den Raum zu laufen. "In jedem Fall müssten wir uns auf einige Grundregeln einigen."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 23.09.2014, 21:44:15
Cheiton und Gelik lauschten mehr oder minder angespannt den Worten der Gefährten. Krakqualntopp und Simue hatten als Erste die Sprache wiedergefunden und äußersten sich recht zurückhaltend, wie Gelik fand. Er sah in Simue immer noch die Anführerin dieser Abenteurergruppe und Krakqualntopp würde ihr auch folgen, wenn sie sich entschloss - Ebberschwinge war sich da ziemlich immer.

Echo schien ebenso auf der Seite der Kundschafter zu stehen sie verfolgte das ganze Geschehen mit einer großen Gelassenheit: Cheiton nahm dieses Vertrauen wohlwollend zur Kenntnis und nickte der Katzendame nur bedächtig zu. Seine Finger durchwühlten derweil seinen Bart und zwirbelten lose Haare zusammen. Er schien nervös und aufgerieben.

Als schließlich jedoch Trovag Tilor seine Meinung zur Situation kundtat verfinsterte sich der Blick ihres Gastgebers maßgeblich. Gelik bebte ebenso innerlich und seine Finger krampften sich in die Tischplatte. Sein Kopf begann hochrot anzulaufen, während der Zwerg sprach, rülpste und schließlich Cheiton das Vertrauen und die zwergische Ehre absprach. Dann drohte der kleine Mann Herrn Eberschwinge mit einem Mord und hüllte sich in dekadentes Schweigen - essend und trinkend. Mit einer Unschuldsmiene!

Simue begann sodann weitere Details von Cheiton und ihm abzuverlangen doch für Gelik war die Entscheidung bereits getroffen und ihr zwergischer Gastgeber fiel Simue schließlich polternd ins Wort:

"Haltet ein, Simue! Die Entscheidung ist bereits getroffen: Eure vorlauten Begleiter haben sich soeben ihren eigenen Weg gepflastert!"

Er erhob sich bedächtig, noch immer war er sichtlich aufgewühlt, dann brüllte er los und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, so dass es ordentlich laut knallte!

"Trovag Tilor, sicherlich mögen euch eure Ahnen kluge Dinge flüstern - und ihr scheint Simue und eurem Auftrag nicht völlig zu misstrauen - doch habt ihr euch den falschen für leere Drohungen und Anschuldigungen herausgesucht! Die Gesellschaft der Kundschafter, vertreten hier in Kalabuto durch mich, Cheiton mit dem Agenten Gelik Ebberschwinge zusammen, ziehen ihr Angebot zurück - ohne Widerruf! Ihr sprecht mir meine Ehre ab, weil ich euch Säufer zum Frühstück kein Bier serviere - ihr reist in Gesellschaft, auch in weiblicher und trefft Fremde, gebt euch dem Alkohol hin in fremdem Hause und seid undankbar bis zum Rocksaum? Ihr droht einem meiner Agenten mit dem Tode: Ihn heimtückisch zu ermorden, ihn an wilde Bestien zu verfüttern? Die Götter sind euch gnädig, dass ich euch nicht auf der Stelle den Schädel spalte dafür! Ihr verlasst auf der Stelle mein Haus: Ihr seid keine Gäste mehr hier - niemand von euch! Gelik, führ sie hinaus - sofort! Lebt wohl! Wir erwarten euch in Saventh-Yhi und seid euch gewiss, ohne triftigen Grund erhaltet ihr dort keinen Einlass, nicht von mir jedenfalls! Lebt wohl!"

Er nickte den Gefährten verbissen zu und sah sie grimmig an, auch Echo gehörte für ihn nun zu der Gruppe von Verrätern und Freundschaftsbrechern - sie hatte sich nicht von den Worten Trovags distanziert und außerdem konnte er alleine auch nichts mit ihr anfangen. Das Geschäft war beschlossene Sache: Die Gesellschaft der Kundschafter hatte keine Verwendung mehr für Simue, Krakqualntopp, Trovag und Echo.

Das Wettrennen hatte eine Partei mehr bekommen!

Gelik erhob sich mit seinem glühenden Kopf vom Tisch, rückte seinen Hut zurecht und blickte Simue wütend an:

"Kommt, auf, auf."

Dieses Gespräch würde Folgen haben, dessen war sich der Gnom sicher.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 23.09.2014, 23:01:20
Die Schnurrhaare der Katzenhexe zuckten vor Irritation. Sie hatte in ihrem Leben unterschiedliche Leute getroffen, umgängliche und weniger umgängliche. Der federbehangene Zwerg konnte mit Worten wohl nicht besser umgehen, als eine Dschungelfliege mit einem Schmiedehammer, oder aber gehörte er zu der Sorte, die vom Nachdenken nicht viel hielt. Aber auch die Reaktion des anderen Zwergen stieß Echo-im-Halbdunkel sauer auf. Weshalb starrte er sie auch so finster an?
Es war der Zauberkundigen jedoch klar, dass sie sich nicht weiter Ärger aufhalsen wollte, indem sie demonstrativ sitzen blieb. Also erhob sie sich - dafür musste sie die schlummernde Tüpfel stören - und neigte zum Abschied den Kopf. Doch sie hatte nicht vor, zu gehen, ehe sie ihren Teil gesagt hatte.
"Bedauerlich, Meister Cheiton, dass Ihr nicht genauer hinschauen mögt. Doch will ich Euch nicht belehren. Ich danke Euch aufrichtig für Eure Gastfreundschaft, und für das Angebot, das leider nicht mehr gültig ist. Ich hoffe, Ihr werdet uns," es war offensichtlich, dass Echo sich und Tüpfel damit meinte, "in guter Erinnerung behalten, wenn wir uns wiedersehen." Und die Hexe war sich sicher, dass es zu einem Wiedersehen kommen würde. Denn von der Reise nach Saventh-Yhi könnte sie nun nichts abhalten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 24.09.2014, 12:21:18
Bei der Rede von Trovag seufzte Krakqualntopp müde auf. Schon wieder ging es dem Zwerg nur ums Essen, Trinken und Schädel einschlagen, jedenfalls im übertragenen Sinne. Und anscheinend war er mit solchen Dingen eine Ausnahme unter den Zwergen. Denn Cheiton reagierte sehr ungehalten auf die wohl teilweise als Scherz gemeinten Äußerungen.
Krakqualntopp legte das Essen und den Becher wieder auf den Tisch, als er aufstand.
Im Hinausgehen sagte er zu Trovag: "Damit habt ihr wohl die einige Regeln festgelegt, die nicht auf viel Gegenliebe oder Verständnis gestoßen sind, Trovag. Ich hoffe, ihr seid zufrieden."
Auf der anderen Seite war sich der Gnom gar nicht so sicher, ob es so nicht besser war. Ein cholerischer Zwerg war nun wirklich nicht das, was er als vorteilhaft auf einer Expedition im Dschungel ansah. Und auch Gelick wirkte nicht geeignet, sich in der Wildnis zurecht zu finden. So machte sich Krakqualntopp im Moment nicht wirklich Sorgen, daß diese sie im Rennen um die Stadt schlagen könnten. Dazu kam, daß die Kundschafter den Anschein erweckten, Simue und ihr Wissen zu brauchen. Simue aber die Hilfe der Kundschafter nicht unbedingt. Dies teilte er ihr auch draußen mit. Ob Gelik ihm dabei zuhörte, war ihm egal.
"Nun, Simue, ich mache mir da nicht viele Sorgen, daß Cheiton uns aus der Stadt fernhalten kann. Schließlich brauchen sie uns mehr als wir sie. Sonst hätten sie uns nicht dieses Angebot gemacht. Mir schien es eher so, daß sie dich ausnutzen wollten, weil sie selbst nicht die geringste Ahnung haben, wo sie mit der Suche anfangen sollen. Da trifft es sich gut, daß du so vorsichtig warst und ihnen noch nichts erzählt hast.
Und wenn der Zwerg schon bei diesen kleinen Mißverständnis, denn Trovag meinte das bestimmt nur als Scherz, schon so aus der Haut fährt, dann können wir ihn im Dschungel ganz bestimmt nicht gebrauchen.
Nun sind wir eine kleine Gruppe, die unbemerkt und schnell reisen kann. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil.
Machen wir uns also am Besten gleich auf den Weg."

Und damit rückte er seinen Rucksack und Schild auf dem Rücken zurecht.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 26.09.2014, 14:53:45
Ein brüllender Zwerg; was für ein Spektakel. Trovag erfreute sich am Wutausbruch ihres kurzzeitigen Gastgebers, auch wenn er bei manchen der Anschuldigungen die Stirn runzelte. Von heimtückischem Mord könnte nun wirklich keine Rede sein, wenn der Barbar jemanden an Affen verfüttern würde. Die Gefährten hatten gerade vor wenigen Tagen erst erlebt, was mit Personen geschieht, die sich nicht an die Regeln hielten.

Diese Pathfinder waren doch schon komische Persönlichkeiten, wenn sie die Geschöpfe des Dschungels und deren Gefahren nicht kannten, aber anscheinend hatte sich eine Cheiton eine Meinung gebildet und wer war Trovag als das er diese ändern würde. Über die Titulierung als Säufer regte sich der Barbar nicht auf. In seiner Familie sah Gastfreundschaft nun einmal deutlich anders aus, aber die Sitten waren wohl doch unterschiedlich. Besonders da es sich hier um einen Stadtzwergen handelte. Hoffentlich waren nicht auch seine in der Stadt lebenden Brüder der Milch verfallen. Trovag zuckte bei dem Gedanken mit den Achseln.

"Danke für das Frühstück", sagte er in Richtung des Hausherrn. Die Anmaßungen des anderen Gnoms ignorierte er. Selbst kleine Geschöpfe sahen sich im Leben mehrfach und da hatte es keine Eile. Warum allerdings die Katzendame ebenfalls des Hauses verwiesen wurde, war dem Barbaren nicht so recht klar. Aber der Fluss der Dinge war in Gang gekommen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 27.09.2014, 01:04:52
Noch vor kurzem wäre Simue bei dem, was gerade geschah, panisch geworden und völlig überfordert gewesen. Doch sie war in den letzten Tagen durch eine harte Schule gegangen. Sie spürte die Nervosität in sich aufsteigen, die Angst sogar, aber sie drückte sie nach unten. Sie schluckte hart.

Ohne einen Widerspruch zu versuchen, ging sie zur Tür. Als Letzte stand sie noch im Raum, als sie sich noch einmal zu Gelik und dem Zwerg umsah.

"Trovag ist ein Hitzkopf und kein besonderer Diplomat, aber so unangemessen seine Äußerungen gewesen sein mögen, so unangemessen war eure Reaktion. Gerade ihr, Gelik, solltet wissen, dass man jemanden nicht verurteilen sollte, nur weil er seine spitze Zunge nicht im Zaum hat. Naja, spitz... bei Trovag hat es wohl eher die Form eines Hammers. Aber ihr wisst, was ich meine."

Ihr Blick blieb auf Gelik fixiert, den Zwerg ignorierte sie nun vollkommen. "Würde es euch tatsächlich darum gehen, das Unheil aufzuhalten, das uns allen, der ganzen Welt, droht, dann würdet ihr über das Gesagte hinwegsehen und das gemeinsame Ziel im Auge behalten. Ihr aber folgt nur dem Wunsch nach Ruhm, nach Entdeckung, danach, in den Geschichtsbüchern zu stehen. Wollt mich sogar aus der Stadt fernhalten. Holt euch euren Ruhm, holt euch eure Schätze. Das alles interessiert mich nicht. Ich versuche, zu verhindern, dass uralte Mächte diese Welt in Finsternis stürzen. Und wenn ihr tatsächlich versuchen solltet, mich darin zu hindern, dann werdet ihr feststellen, dass ich noch andere Seiten habe als die, die ihr bisher kennengelernt habt. Ich bin froh, nicht mit euch zu reisen, denn ihr seid unsere Unterstützung nicht wert. Habgierig genau wie eure Konkurrenten, auch wenn eure Habgier dem Wissen statt dem Gold gelten mag. Am Prinzip ändert das nichts."

Ohne die beiden Männer noch eines Blickes zu würdigen, verließ sie das Haus. Ishaia und Xerxes warteten bereits draußen. Sie lief an den übrigen Mitgliedern der kleinen Gruppe vorbei, einige Meter fort von dem Haus, bis sie zumindest halbwegs in Ruhe reden konnten. Dort wartete sie, bis ihr alle nachgefolgt waren. Zunächst fiel ihr Blick auf Trovag.

"Um das klarzustellen, dieser Cheiton ist ein Idiot und ein Egomane. Und ich bin froh, dass deine Worte dazu führten, dass wir hinter seine freundliche Maske blicken konnten. Aber trotzdem, Trovag, möchte ich dich bitten, dich in Zukunft etwas mehr im Zaum zu halten. Ich will dir damit nicht den Mund verbieten, aber für unser gemeinsames Ziel könnte es entscheidend sein, dass du lernst, dich zurückzuhalten."

Dann sah sie zu Echo. "Es tut mir leid, dass ihr unseretwegen von dieser Reise ausgeschlossen wurdet. Verstehen kann ich es zwar nicht, weil ihr nun wirklich gar nichts damit zu tun hattet, aber ohne uns könntet ihr noch an der Expedition teilnehmen. Das Einzige, was ich euch anbieten kann, ist folgendes: Wir nutzen die nächste Zeit, um uns näher kennenzulernen - und wenn ihr wollt, und wir keine Bedenken haben, dann nehmt ihr an unserer Expedition teil. Wir wollten hier ohnehin noch nach Unterstützung suchen. Allerdings geht es uns nicht, wie eben schon gesagt, um Ruhm, Ehre und Schätze. Wenn ihr trotzdem interessiert seid..."

Sie blickte Echo fragend an, sah aber ebenso fragend zu ihren Begleitern, ob diese Einwände hatten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 27.09.2014, 18:42:32
Tüpfel sah nicht sehr begeistert aus, aufstehen und gehen zu müssen, nachdem sie es sich gerade so bequem gemacht hatte. Mit einem nachdrücklichen "Mrmrmr" forderte Echo-im-Halbdunkel ihre kleine Freundin auf, ihr dennoch nach draußen zu folgen. Als sie die Treppe hinaufstieg, hörte die Hexe noch einen Teil von Simues Worten, die diese an Gelik und Cheiton richtete, doch sie hielt nicht an.
Diese Entwicklung war nicht gerade das, was die Abenteurerin sich gewünscht hatte, aber sie gehörte nicht zu der Sorte, die sich durch Schwierigkeiten leicht von einem Ziel abbringen ließ. Und dann erkannte sie - Gelik hatte seine Rolle gespielt. Der Gnom war der Schlüssel zu dieser Reise gewesen, doch die Tür stand nun offen, Echo brauchte diesen Schlüssel nicht mehr, wenn er sich sperrte und im Schloss stecken blieb.
Die Zauberkundige sah die Menschenfrau an, als diese sich an sie wandte. Ein unaufdringliches, freundliches Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ihr verschenkt Euer Vertrauen nicht leichtfertig, Simue," entgegnete die humanoide Katze. Ihr Tonfall ließ nicht eindeutig erkennen, ob es sich dabei um eine bloße Feststellung oder gar Lobesworte handelte. "Aber ich sehe auch, dass Ihr Euer Ziel fest im Blick habt. Damit haben wir vielleicht bereits etwas gemeinsam." Es war offensichtlich, dass Echo an Simues Angebot interessiert war.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 29.09.2014, 10:51:41
Anscheinend würde sie erneut ein Katzenwesen begleiten. Trovag war dies für den Moment egal. Er hatte sich den Bauch vollgestopft und überlegte gerade, wo er noch an etwas Bier kommen könnte. So ein nicht all zu kleines Fässchen würde den Weg in den ersten Tagen erleichtern. Mit Milch im Bauch ging sich nun wirklich nicht besonders, auch wenn der Barbar problemlos mit Wasser und Trockenfleisch überleben könnte, hieß dies nicht, dass er auch so leben wollte.

Trovag stieß noch einmal auf, schüttelte sich und war zufrieden. Er blickte sich um, um zu entscheiden in welche Richtung er stapfen sollte. Ein kleiner Spaziergang nach dem Essen würde ihm gut tun. Auch sprach sich im Gehen deutlich besser, als beim Sitzen. Doch wollten sie nicht noch Materialien einkaufen. Ach was, dass hatte Simue bestimmt im Kopf, da brauchte der Zwerg keinen Platz in seinem drauf verwenden. Nur das mit dem Fässchen Bier sollte er lieber selber im Blick behalten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 29.09.2014, 14:35:24
Krakqualntopp sah die Katzendame noch mal von oben bis unten genauer an.
"Wir hatten erst bis vor kurzem ein Wesen euch sehr ähnlich dabei. Leider konnte sie sich nicht an die Anweisungen halten, die man ihr gab. Ganz ihrer Natur folgend, war sie etwas....verspielt. Und verwirkte damit ihr Leben.
Ich erzähle es euch, damit ihr wißt, warum wir .... vorsichtig sind.
Und wenn man diesen Gnom und Zwerg betrachtet, tuen wir gut daran.
Wenn Simue euch aber mitnehmen möchte, um zu sehen, ob ihr zu uns paßt, dann soll es mir Recht sein."

Damit war aus seiner Sicht erst mal alles in Echos Richtung gesagt.
"Wenn wir nichts Wichtiges mehr besorgen müssen, und eigentlich bietet der Dschungel alles, was man braucht, dann sollten wir uns auf den Weg machen. Je eher wir los kommen, desto weniger kann uns eine der Karawanen folgen.", wiederholte er seinen Vorschlag.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 30.09.2014, 00:49:28
Echo-im-Halbdunkel legte den Kopf schief und schaute Krakqualntopp in die Augen. "So, ein Wesen, mir sehr ähnlich? So wie Ihr Gelik Ebberschwinge ähnlich seid und Euer zwergischer Gefährte Cheiton?," antwortete die Katzenfrau dem Gnom nicht feindselig, aber mit ein wenig Herausforderung in der Stimme, als hätte sie ihn gerade bei etwas ertappt.
Es änderte allerdings nichts daran, dass die Hexe Simue und den beiden Männern folgen würde. Tüpfel machte bereits Bekanntschaft mit Ishaia, den sie aus nächster Nähe neugierig betrachtete. Dann rieb die kleine Katze erneut ihr Gesicht an Simues Wade. Und wenn schon ihre Vertraute Sympathie für diese Bekannte Geliks entwickelt hatte, wollte Echo auf ihr Gespür vertrauen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 30.09.2014, 17:44:43
Der mögliche Pakt mit den Kundschaftern war Geschichte und Simue sowie ihre Gefährten waren wieder auf freiem Feld in Kalabuto unterwegs. Cheitons Haus hatten sie hinter sich gelassen und doch hatten gerade die letzten Gesprächsfetzen dieser Begegnung entscheidende Wirkung für ihren weiteren Weg hinterlassen:

Echo vermochte es sich bei Cheiton einigermaßen gut zu stellen und schien den Zwergen zumindest zum Nachdenken angeregt zu haben. Er nickte ihr höflich zu und dankte ihr für ihren Besuch: Zwerge hatten ein gutes Gedächtnis und ein langes Leben - er werde sie in Erinnerung behalten. In besserer als ihre Begleiter und Mitbesucher!

Auf dem Weg nach draußen hingegen gelang es auch Krakqualntopp Gelik Ebberschwinge endgültig missgelaunt zu stimmen. Der noble Gnom lauschte den Worten der Gefährten die er in gutem Glauben zu Cheiton gebracht hatte. Er ärgerte sich sehr über ihr Verhalten, aber er sagte kein Wort mehr zu den beiden kleinen Herrschaften. Dafür rasselten und quietschen die Zahnrädchen hinter der angestrengten Miene um so mehr.

Wir werden schon noch früh genug sehen, wer hier mit wem auf Expedition geht, wer wessen Hilfe benötigt - und was die Kundschafter und was ihr für eine Rolle spielen werdet! Pah. Krakqualntopp und Trovag Tilor, zwei Namen die ich mir mit Leichtem merken kann. Es gibt sicherlich einige meiner Kontaktleute, die daran großes Interesse haben. Ihr werdet schon sehen, wie leicht eure schnelle Reise wird. Hehe!

Abschließend richtete auch Simue nochmals einige Worte an Gelik und Cheiton. Für die anderen Gefährten blieb diese Kommunikation mehr oder minder ungehört, aber für die Anführerin der kleinen Abenteurergruppe waren es bedeutende Worte. Und auch ihre Expedition würde davon bestimmt sein. Gelik reagierte weniger darauf, er überließ Cheiton das Wort, da er als Gastgeber die Entscheidung getroffen hatte für die Gesellschaft.

"Werte Simue, eure Worte können nicht wieder gut machen, was euer Freund in eurem Verhältnis zu uns zerbrochen hat. Sicherlich ist es unangemessen vorschnell jemanden zu verurteilen. Aber glaubt mir in diesem Falle weiß ich was ich tue und bin mir ziemlich sicher, dass wir keine guten Geschäftspartner wären. Was gespaltene Zungen angeht bin ich da einer Meinung mit euch. Was allerdings eure Vorstellungen von der Expedition angeht und von unseren Interessen so scheint es habt ihr mich nicht richtig und vor allem vollständig begriffen. Auch ihr solltet nicht vorschnell urteilen - wir werden uns wiedersehen und dann können wir gerne in Ruhe darüber reden, wieso ihr gescheitert seid! Und daran, dass ihr die Welt retten wollt habe ich grundlegend nichts auszusetzen - aber ihr überlasst das Schicksal aller gerade eurem Glück! Möge es euch Hold sein, wir sehen uns in Saventh-Yhi!"

Er verhielt sich Simue gegenüber distanziert höflich, aber immer noch sehr angegriffen. Seine Worte hätten mehr sein können, wenn er denn gewollt hatte. Aber seine Rätsel waren ihm in diesem Moment lieber: Keine Informationen mehr preisgeben - der Wettlauf ins Verderben war beschlossene Sache für diese Abenteurergruppe!

Gelik verabschiedete die Abenteurergruppe draußen vor der Türe. Er antwortete Simue noch, dass er enttäuscht von ihr sei, und von ihren Begleitern. Was für Manieren sie nur hätten, und dass ihm die Verwünschung und Bekundungen von Unliebsamkeit seiner Person gegenüber nichts bedeuteten. Gelik Ebberschwinge grüßte und ging zurück in Cheitons Haus. Er wünschte kein Glück und keine gute Reise - eine gewisse Feindseligkeit hing dem sonst so frech-frohen Gnom an.

Die Gefährten hatten sich also auf den Weg gemacht und unterhielten sich über erste Vorgehensweisen zu ihrer Expedition. Auf dem Weg durch Kalabuto, die Straßen waren inzwischen doch zu Hauf mit Menschen und Angehörigen anderer Völker gefüllt, kamen sie auch an zwei Wagenmachern und einigen Krämerläden vorbei. Ebenso fanden sie einen größeren Schmied und einen Ausstatter für Dschungelbelange. Die Vorbereitungen konnten beginnen - die Zeit lief.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 01.10.2014, 11:03:29
Cheitons Worte berührten Simue nicht sonderlich. Sie blieb bei ihrer Meinung: Er war bereit, auf ihr Wissen und ihre Unterstützung zu verzichten, nur um Trovag nicht dabei zu haben. Natürlich war der Zwerg nicht leicht zu handhaben, aber man konnte mit ihm umgehen. Und dass auch Gelik nicht immer einfach war, hatte sie auf der Schmugglerinsel erlebt. Nach allem, was sie wusste, würde sie ihr Leben lieber in der Hand Trovags als in der Geliks sehen.

Nichtsdestotrotz: Es war nun klar, dass sie in einem Wettlauf gegen die Gesellschaft der Kundschafter, das Aspis-Konsortium und vielleicht noch andere Gruppen waren. Sie würden sich beeilen müssen. Während sie den Gesprächen ihrer Gefährten lauschte, traf sie einige Entscheidungen.

Echo jedenfalls gefiel ihr. Sie schien ihr, ganz im Gegensatz zu ihrer ersten "katzischen" Begleiterin, sehr bedacht. Außerdem genoss Simue die Anwesenheit ihrer "kleinen" Katze, und lächelte, als diese sich an sie schmiegte.

Als sie bei dem Hufschmied ankamen, blieb sie stehen. "Echo, ich würde euch gern ein wenig beobachten, wenn ihr damit einverstanden seid. Ich habe ein gutes Gefühl bei euch, aber dies hier ist zu wichtig, um sich nur darauf zu verlassen. Deshalb möchte ich euch bitten, ein Gespräch mit dem Hufschmied hier zu führen. Ich werde dabei nur nebendran stehen und zuschauen. Wir sollten uns Pferde und einen Wagen organisieren, um zumindest bis zum Rand des Dschungels mit größtmöglicher Geschwindigkeit zu kommen. Geht zum Schmied und fragt ihn, ob er weiß, wo wir die besten und schnellsten Pferde bekommen können - oder besser noch, ob er sie für uns besorgen kann. Ich werde mich erst dann ins Gespräch einbringen, wenn es um die Verhandlungen wegen des Geldes geht. Einverstanden?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 02.10.2014, 06:25:10
Auch Krakqualntopp hatte bei seinen Worten bemerkt, daß er auch gut über sich und Trovag hätte reden können.
Deshalb nahm er Echos Worte auch nicht übel. Dennoch fühlte er die rote Stimme wieder im Aufwind.
"Ich kenne weder Gelik noch Cheiton genauer. Deshalb würde ich erst einmal zustimmen. Also ja, so wie ich Gelik und Trovag Cheiton."
Gerade beim Zweiteren hatte er wirklich das Gefühl, daß die beiden doch schon etwas ähnlich waren. In wie weit dies tatsächlich auf ihn und Gelik zutraf, ....
Er trottete den anderen hinterher und dachte dabei darüber nach.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 02.10.2014, 19:02:56
Echo-im-Halbdunkel schmunzelte, als Krakqualntopp sich erklärte. Es schien, als hätte der Gnom die Falle in seinen eigenen Worten erkannt. Und sie würde nicht weiter darauf herumreiten.
Über Simues 'Vertrauensprüfung' war die Hexe allerdings ziemlich verwundert. Sie hatte fast den Eindruck, als wäre die Frau ein wenig verzweifelt, womöglich aufgrund unliebsamer Erlebnisse in der Vergangenheit. Nachdenklich verengte sie die Augen, strich mit einer Hand über ein samtiges Ohr und entgegnete:
"Nun, wenn Ihr eine Katze gerne reden hört, werte Simue, kann ich das Gespräch für Euch führen. Wenn Euch dies genügt."
Tüpfel maunzte leise - vielleicht wollte sie ihrer großen Freundin zustimmen, oder eine beredsame Katze demonstrieren.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 03.10.2014, 20:42:45
Simue nickte ihr zufrieden zu. Sie konnte nur hoffen, dass sich die Katzendame nicht als herausragende Schauspielerin erwies, sondern ihr wahres Wesen offenbarte. Simue musste ihre Persönlichkeit kennenlernen. Und sie war nicht bereit, noch einmal einen Fehler zu machen - auch deshalb, weil sie niemanden mehr verlieren wollte.

Beim Gedanken an ihre letzte Begleiterin zog sich ihr Magen zusammen... nein, dies war nicht der Moment, daran zu denken. Sie musste auf sich aufpassen. Sie musste auf sich aufpassen, und trotzdem an der Welt teilhaben. Ihre wohl größte Herausforderung...
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 04.10.2014, 13:04:28
Inzwischen waren die Gefährten wieder beim Hufschmied angekommen, an dem sie vorhin schon vorbei gelaufen waren. Kurz diskutierend, wer sich nun in ein Gespräch mit dem Handwerker begeben sollte standen sie vor der Türe des Ladens und konnten nichts weiter Auffälliges bemerken. Die Straßen waren belebt, Kalabuto erwacht und die ersten Dämpfe von Mittagsmahlzeiten erreichten ihre Nasen. Ein Aufbruch würde schwer fallen mit leerem Magen, aber unter Umständen war er zwingend notwendig!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 04.10.2014, 21:36:57
Die Katzenhexe hielt direkt auf die Ladentür zu, auch wenn sie in ihrer aufmerksamen, neugierigen Art die gesamte Hausfassade beäugte. Sie pochte dreimal mit eine Fingerknöchel und schon vorsichtig die Tür auf.
"Dürfen wir, Meister Schmied?," meldete Echo-im-Halbdunkel sich, bevor sie eintrat. Die Tür ließ sie hinter sich offen, damit ihre neuen Gefährten ihr hinein folgen konnten.
"Unsere kleine Gruppe würde gerne Eure Waren und Dienste in Anspruch nehmen - Hufbeschläge, Zaumzeug, all das, was zu einer Reise zu Pferd dazu gehört," sprach die Zauberkundige weiter, als sie bereits mitten im Raum stand. "Nur leider hat unser Plan einen gravierenden Makel," grinste sie verschmitzt, "wir haben nämlich noch gar keine Pferde. Und deshalb haben wir gehofft, dass Ihr uns zunächst dabei aushelfen könnt. Ihr kennt doch sicherlich die Ställe und Pferdehändler von Kalabuto. Was würdet Ihr also einer kleinen Truppe wie der unsren empfehlen, damit sie auch Eure Dienste in Anspruch nehmen kann? Mag es vielleicht sein, dass Ihr für uns etwas einfädeln könnt? Ihr würdet zwei Damen und zwei Katzen, und auch zwei Männern und einer Echse, einen wahren Gefallen tun," sprach Echo schmunzelnd und zwinkerte dem Schmied zu.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 06.10.2014, 17:23:46
"Jarom mein Name, tretet ein gute Frau!"

Der Schmied begrüßte Echo höflich - ein stark verschwitzter Mensch, ungefähr Mitte vierzig, mit freiem und beachtlich muskulösem Oberkörper stand vor ihr und tauchte gerade eine Schmiedezange in einen Topf kalten Wassers - ein lautes Zischen setzte ein. Dann trat er aus seiner Arbeitsstätte, tupfte sich mit einem Lappen die Stirn sauber und betrachtete die Ankömmlinge vor seiner Werkstatt genauer. Ein Schmunzeln legte sich auf sein Gesicht und er antwortete der Katzendame recht kurz angebunden:

"Was ihr verlangt klingt sinnig - doch wisst, dass ihr nicht die Ersten seid, die so etwas hier probieren. Mein Rat ist leider nicht kostenlos, wenn ihr versteht was ich meine: Ansonsten aber könnt ihr euch hier gerne umschauen - meine Beschläge sind die besten in Kalabuto sage ich, und die Reisenden und fahrenden Händler sagen es ebenso! Der Gefalle soll euch schon gehören, aber was springt für mich dabei heraus?"

Geradeaus war der Mann auf jeden Fall, aber eben auch ein geschäftstüchtiger Geselle!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 07.10.2014, 15:54:36
Echo-im-Halbdunkels wie Tüpfels Ohren zuckten beim Zischen des abkühlenden Eisens völlig gleichzeitig. Die Katzenhexe behielt ihr Lächeln aber auf den Lippen.
"Für Euch, Meister Jarom, springt vor allem anderen heraus, dass wir Eure Kunden und glückliche Nutznießer Eurer Kunst werden können. Denn ohne Pferde können wir bei Euch höchstens einen Hufeisen als Glücksbringer kaufen," gab die Abenteurerin zurück und schaute den Schmied mit großen, warmen goldgelben Katzenaugen an. Ja, der Mann verstand gewiss was von Geschäft - aber Echo verstand es auch, die Herzen der Leute zu erweichen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 07.10.2014, 20:58:28
Simue beobachtete Echo aufmerksam. Sie war höflich, zurückhaltend, charmant und gewinnend - ganz anders als Tiyeri. Und nicht nur das, sie brachte damit Eigenschaften mit, die ihnen in der Gruppe bisher fehlten. Keiner von ihnen, weder Simue noch Krakqualntopp, konnte so gut mit Leuten umgehen. Trovag brauchte sie hier kaum ins Spiel bringen, es sei denn vielleicht, sie begegneten einem Stamm wilder Dschungelbewohner - aber selbst dann würde sie es wohl erst einmal mit Echo versuchen.

Ja, im Herzen hatte sie die Katzendame bereits in ihre Gruppe aufgenommen.

Und dann fiel ihr noch etwas auf. Sie hatte die Führung der Gruppe aufgegeben, ja, und sie war mehr als erleichtert darüber. Aber noch immer dachte sie wie eine Anführerin.

Simue hatte sich verändert.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 08.10.2014, 20:21:57
"Hahaha!",

der Schmied schlug sich lachend auf den nackten Oberkörper und den wohlgenährten Wanst. Dann fuhr er prustend fort und erklärte sich:

"Kunden habe ich mehr als genug gute Frau - und weiß ich euren Namen? Den kenne ich nicht einmal, was also sollte ich davon haben! Seid ihr wichtige und reiche Kaufleute, edle Adlige oder irgendjemand der auch nur ein Quäntchen von Autorität besitzt in dieser Gegend der Welt? Nutznießer meiner Kunst, pah, macht keinen Hehl daraus in einer Schmiede ist es warm und es stinkt und überall ist Dreck und Schweiß! Was ich euch abverlange ist bare Münze, Gold, versteht ihr? Nur damit kann man sich seine Brötchen kaufen, oder?"

Er verstand Echos Angebot durchaus nicht falsch, aber genauso wenig wollte er beim ersten Versuch sogleich nachgeben. Er blieb bei seiner Forderung nach einer Auszahlung des Gefallens in Edelmetall.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 10.10.2014, 09:28:29
Auch die Hexe gab sich nach dem ersten Versuch natürlich nicht geschlagen. Amüsiert schnurrte sie und hielt dem Schmied entgegen:
"Meinen Namen sollt ihr erfahren - Echo-im-Halbdunkel nennt man mich, hier und an vielen Orten in Sargava. Und meine kleine Gefährtin ist Tüpfel," erwähnte sie auch ihre Vertraute, die mit um sich gerolltem Schweif auf dem Boden saß und artig ein kleines "Miau" von sich gab. "Ich weiß, dass in Kalabuto Gold und Silber mehr wiegen als Worte, und vielleicht verstehen Katzen nicht viel vom Rechnen. Aber wenn wir keine Pferde haben, könnt Ihr für uns keine beschlagen, und wir können dann kein Handwerk mit Brötchensaat entlohnen. Oder macht es Euch nichts aus, Euch nebenbei als Talismanverkäufer zu verdingen?"
Die Katzenfrau legte den Kopf leicht schräg und schnupperte die Luft. Ihre Schnurrhaare zuckten leicht. "Wo es warm ist, gibt es stets Mäuse. Möchtet Ihr vielleicht, dass Tüpfel und ich sich Eurer kleinen Tierchen annehmen, während Ihr Euch um die großen kümmert?," bot sie schließlich einen katzenhaften Dienst an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 15.10.2014, 14:54:32
Der Hufschmied lachte schallend auf:

"Um die Mäuse könnt ihr euch gerne kümmern, Echo-im-Halbdunkel, wenn euch danach ist: Aber bevor ihr mir hier weitere Dienstlichkeiten anbietet will ich ehrlich zu euch sein."

Er strich sich sein schweißnasses Haar glatt und begann mit ruhiger Stimme zu sprechen:

"Das Talismanverkäufer lassen wir mal weg, es gibt hier in Kalabuto durchaus große Kunden und große Aufträge für die entsprechend guten Hufschmiede - ich zähle da durchaus dazu. In letzter Zeit sogar etwas mehr - es scheint da etwas im Gange - ich sagte ja, ihr seid nicht die Ersten. Aber weil ihr euch so verzweifelt bemüht habt: Es gibt so und so nur eine Stallung in Kalabuto in der ihr wirklich Pferde kaufen könnt. Sicherlich, man könnte Privatmänner abklappern - aber da ihr sicherlich mehrere Pferde braucht, wie ich sehe: Beim alten Bjarne solltet ihr fündig werden. Seine Gäule sind ganz annehmbar. Verdingt euch dort und bringt bare Münze mit - bei ihm kommt ihr mit eurer Wortgewalt nicht wirklich weit, haha."

Der Schmied schien sich langsam wieder seiner Arbeit zuwenden zu wollen - er schaute hinüber zur Glut und legte einige Scheit Holz nach.

"War es das, was ihr hören wolltet, oder kann ich noch etwas für euch tun, Echo?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 16.10.2014, 16:11:11
Trovag beobachte die Katzendame bei ihren Handelsbemühungen. Sie stellte sich gar nicht dumm an, obwohl ein Hufschmied vielleicht nicht die beste Wahl war an Pferde zu kommen. Aber Simue hatte sich sicher etwas bei der Auswahl gedacht. Doch viele Gedanken verschwendete er nicht daran, denn der Zwerg war abgelenkt. Die Milch zum Frühstück rumorte in seinem Magen. Wasser war ja eine Sache, praktisch, klar und geschmacksneutral. Aber Milch vertrug ein Zwergenbauch nur bedingt. Kindern gaben es die Zwergenfrauen schon, aber ein gestandener Barbar wie Trovag einer war, nur im Notfall. Oder aus aus übertriebener Gastfreundlichkeit.

Es musste sich dringend etwas ändern. "Das dauert ja hier noch nen Moment. Also ich würde vorschlagen wir teilen uns auf, um Zeit zu sparen. Ich würde mal ein Fässchen Bier besorgen. Das ist immer nützlich." Trovag war von seinem Vorschlag angetan. Ob es eine gute Idee war, den Zwerg alleine Bier holen zu lassen, stand allerdings auf einem anderen Blatt.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 18.10.2014, 17:42:59
"Wir alle danken euch für eure Mühen und euer Wissen, Meister Jarom. Wir werden Bjarne aufsuchen und danach mit den Pferden zu euch kommen. Bis dahin euch noch einen guten Tag!" mischte sich Simue in das Gespräch ein und beendete es auch zugleich.

Dann wandte sie sich Trovag zu. "Der Moment ist zwar schon vorüber, aber ich finde den Vorschlag trotzdem gut. Aber keiner von uns sollte allein unterwegs sein. Krakqualntopp und Trovag, ich schlage vor, ihr kümmert euch um einige Vorräte. Es dürfen auch gerne ein, zwei Fässchen Bier dabei sein. Aber achtet darauf, dass wir nicht zu viel Gewicht mitnehmen müssen, das erschöpft die Pferde schneller und kostet uns Zeit."

Die junge Frau griff in ihren Geldbeutel, zählte zwanzig Goldmünzen ab und gab sie Krakqualntopp. "Holt ein paar frischen Sachen für die ersten Tage und Trockenrationen für später, bitte. Einige Rationen habe ich selbst noch, aber wir haben ja eine lange Strecke vor uns und müssen immerhin vier Leute versorgen."

Dann sah sie zu Echo. "Euch vielen Dank, dass ihr das Gespräch übernommen habt - das war sehr lehrreich. Ich schlage vor, wir beide kümmern uns als nächstes um Wagen und Pferde. Wir treffen uns dann alle schnellstmöglich wieder hier. Sobald der Schmied mit seiner Arbeit fertig ist, machen wir uns auf den Weg. Ach, und Echo: Wenn ihr nichts dagegen habt... wir sind in unserer kleinen Gruppe beim 'Du'."

Sie lächelte der Katzenfrau zu. Das hieß dann wohl auch, dass Simue sie in der "kleinen Gruppe" willkommen hieß.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 20.10.2014, 00:41:54
Krakqualntopp nahm das Geld von Simue entgegen und betrachtete es skeptisch. Immer noch war ihm das Konzept mit diesem Geld nicht ganz klar. Warum sollte jemand gutes Essen gegen etwas tauschen, daß so eigentlich keinen Mehrwert hatte? Denn man konnte Geld weder essen, noch anziehen oder damit Arbeiten verrichten. Es glänzte einfach; etwas das im Dschungel wegen der Auffälligkeit durchaus gefährlich sein konnte.
Kurz zuckte er noch mit den Schultern, gab ein knappes "Okay!" von sich und machte sich auf den Weg.
Schnell hatte er einige Stände abgeklappert.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 20.10.2014, 09:20:56
Der Hufschmied nickte der Dame am Eingang lächelnd zu: Es war eben doch ein größeres Unterfangen, das die vier da vorhatten, und das wusste Jarom durchaus zu deuten. Ohne große Umschweife verabschiedete er die Gefährten aus seiner Schmiede. Er wandte sich wieder seiner schweißtreibenden Arbeit zu und holte ein glühend heißes Eisen aus dem Feuer, legte es auf den Amboss. Funken stoben.

Draußen derweil berieten Simue, Echo, Krakqualntopp und Trovag was zu tun sei. Die Gruppe würde sich in zwei kleine Gruppen aufteilen, um Vorräte und Reittiere zu besorgen: Während sich also die beiden kleinen Herrschaften aufmachten und in den Straßen und Gassen von Kalabuto nach Bier und anderen Nahrungsmitteln Ausschau hielten - was wirklich nicht besonders schwierig war - an jeder Ecke konnte man hier etwas zu Essen oder zu Trinken erwerben. Dachten Simue und Echo noch einen kurzen Moment nach und suchten dann die Stallung vom alten Bjarne auf. Simue hatte das kleine Gehöft, wenn man es denn so nennen mochte, schon bei ihrem morgendlichen Marsch durch die Ruinenstadt entdeckt.

Innerhalb eines großen verfallenen Gebäudes wurden sie schließlich fündig. Einige kleine Unterstände, eine Hütte, ein stall-ähnlicher Verschlag und eine kleine aufgeschüttete Koppel aus Stroh und Heu. Es roch etwas nach Pferd, aber sie konnten sich sicher sein, dass sie hier richtig waren: Vorausgesetzt, dass dies wirklich die einzige Stallung war - denn hier sah es ziemlich mager aus. Lediglich einige ältere Gäule standen draußen herum und starrten teilnahmslos auf die Neuankömmlinge.

Die Türe zum Wirtschaftsgebäude war nur angelehnt und zwei männliche Stimmen waren zu vernehmen - ein Verkaufsgespräch.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 22.10.2014, 08:04:26
"Genau, zwei, drei Fässchen Bier werden erstmal ausreichen, bevor wir uns anderweitig behelfen müssen", stimmte Trovag der ehemaligen Anführerin zu, wenngleich er Mengenbeschränkungen eher als grobe Richtlinie sah.

"Kommt, machen wir uns auf durch die Straßen dieser Stadt, bevor das Trockenfleisch ausgeht", sprach der Barbar zum Gnomen frohgemuts. Er freute sich auf etwas Bewegung nach all den Gesprächen. Sollten die Frauen die Reittiere besorgen; er kümmerte sich um den Proviant beziehungsweise die Teile der Versorgung, die ihn interessierten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 22.10.2014, 11:57:25
Krakqualntopp hielt sich an die Vorgaben, die Simue gemacht hatte.
Erst einmal suchte er nach lange haltbarer Nahrung, wie Trockenobst, Hartwurst und -käse, Zwieback, Mehl, Reis und ähnlichem. Für jeden von den vier Gruppenmitgliedern für etwa eine Woche.
Da Trovag die ganze Zeit über von nichts anderem als von dem Bier sprach, machten sie sich dann daran, ein paar Fässchen zu besorgen. Dabei überließ der Gnom dem Zwerg die Auswahl, da dieser sich sicher besser damit auskannte.
Als Letztes kam die Suche nach frischen Nahrungsmitteln an die Reihe. Obst und Gemüse waren hier der ein Hauptteil.
Noch immer fragte sich Krakqualntopp, warum er diese Sachen hier kaufte, wenn sie doch im Dschungel so zahlreich vorhanden waren. Aber wenn Simue es so wollte.
Bei dem ganzen Einkauf achtete der Gnom wenig auf die Preise. Hätte ihn Trovag nicht an der einen oder anderen Stelle darauf hingewiesen, dass der verlangte Preis zu hoch war, hätte er auch diesen bezahlt. Und so hatte er am Ende auch alles Geld, das ihm Simue gegeben hatte, ausgegeben.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 23.10.2014, 23:24:18
Als die Gefährten sich von Jarom verabschiedeten, gab Tüpfel ein nachdrückliches Maunzen von sich, als hätte sie dem Schmied sagen wollen "Ich nehme dich aufs Wort". Auf die Erlaubnis, Mäuse in der Werkstatt zu suchen, würde zumindest die kleine Katze sehr gerne zurückkommen.
"Wie du möchtest, Simue," nahm Echo-im-Halbdunkel draußen das Angebot der Menschenfrau, auf 'Du' überzugehen, an. So machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum erwähnten Pferdehändler. Die wenigen Tiere, die am Gehöft des alten Bjarne vorzufinden waren, machten allerdings keinen besonders munteren Eindruck.
"Hat der Schmied uns wohl doch eins vom Pferd erzählt?," verdrehte die Hexe ihren Verdacht, Jarom hätte den Gefährten die Zahlungsunwilligkeit übel genommen, grinsend in ein Wortspiel. Und da der Pferdehändler gerade noch beschäftigt schien, nahm sie die gelangweilt vor sich hin stehenden Gäule näher in Augenschein.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 24.10.2014, 09:52:50
Belustigt kommentierte Trovag die Einkaufsbemühungen des Gnom. Mit seiner Nase schnüffelte er prüfend die Trockennahrung und verzog mehrfach das Gesicht. Immer wieder streckte Krakqualntopp die Hand mit zu vielen Münzen aus, doch den leuchtenden Augen der Händler bereitete der Zwerg ein Ende in dem er konsequent Silber und Goldmünzen aus der ausgestreckten Hand nahm.

Richtig interessiert wurde Trovag Tilor erst als es um den Ankauf des Bieres ging. Fast hätte er sich dazu hinreißen lassen gurgelnd jedes Fass zu testen, aber so weit kam es nicht. Richtig gut war das Bier nicht, aber was konnte man in solch einer verdammten Stadt, zerissen zwischen den Kräften es Dschungels und den feindlichen Nachbarn erwarten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 27.10.2014, 21:00:34
Trovag Tilor und Krakqualntopps Bemühungen genug Nahrung und Proviant für ihre gemeinsame Expedition zusammenzutragen waren erfolgreich. Sie bekamen alles, wonach sie gesucht hatten: Zahlreiche Wegrationen mit allerlei Trockenwaren, etwas Wurst und Käse, einige andere Grundnaturalien und auch etwas Süßholz zum Kauen. Für die ersten beiden Tage konnten die beiden kleinen Herrschaften auch frische Waren ergattern. Etwas Ananas, ein paar Datteln und Feigen; einige Zutaten für einen schmackhaften Eintopf - etwas Fleisch und etwas Fisch. Und nicht zu vergessen, natürlich, zwei kleine - vielleicht waren es auch eher mittlere - Fässchen frischen Bieres. Allerdings war es nach Kalabuto eingeführt worden und nicht hier gebraut worden. Es kam irgendwo weit aus dem Norden hatte ihm der Händler erzählt, woher genau wisse er nicht - aber es sei süffig und habe eine sehr würzige Grundnote! Ein ordentliches Verkaufsargument jedenfalls. Alles in allem gaben die beiden wohl auch eher mehr aus, als nötig - Trovags Bemühungen zum Trotz warf sein Begleiter nur so mit ihrem neu anvertrauten Vermögen um sich.[1] Schwer beladen machten sich die beiden schließlich auf den Weg zur Stallung vom alten Bjarne.

Unterdessen betrachtete Echo-im-Halbdunkel gemeinsam mit Simue und ihren tierischen Begleitern die Pferde des alten Bjarne. Es schienen allesamt gut gediente Tiere zu sein, sicherlich zuverlässig und ausdauernd - aber eben nicht gerade schnell und erst recht nicht für einen berittenen Kampf oder dergleichen nützlich: Schlachtrösser würden sie hier keine finden, aber nach denen hatten sie ja auch nicht gesucht; ihre Expeditionen würde ihnen vielerlei Dinge abverlangen, aber am härtesten würde der Weg selbst werden.

Drinnen schien sich das Gespräch einem Höhepunkt zu nähern, die Stimmen wurden lauter und man hörte deutlich das Klappern vieler Münzen, welche aus einem Beutel quer über eine Tischplatte verteilt wurden.
 1. Rechnung: Bitte bezahlt 12 GM, 7 SM und 3 KM
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 02.11.2014, 10:35:29
"Entweder das", erwiderte Simue mit gedämpfter Stimme, "oder die Karawanen haben die besten Pferde bereits aufgekauft. Und gerade holen sie sich die letzten."

Ohne weiteres Zögern ging Simue dorthin, wo sie das Klimpern der Münzen gehört hatte. "Seid gegrüßt!" sagte sie nun laut, noch bevor sie die Anwesenden sah.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.11.2014, 12:40:28
"So sieht man sich also wieder: Hallo Simue.",

erwiderte Gelik Ebberschwinge trocken und abweisend, als Simue mitten in seinen Handel mit dem alten Bjarne hineinplatzte. Er sah sich nach ihr um und bat sie schließlich doch herein, winkte sie geradezu an den Tisch, auf dem das Gold ausgebreitet war. Ihm gegenüber saß ein alter, gebückter Mann mit langem, weißen Haar. Sein Gesicht war von Falten nur so zerfurcht und er mochte gut und gerne 80 Jahre auf dem Buckel haben, was für einen Menschen eine wirklich beeindruckende Zeit war. Er trug die lederne Kluft eines Stallmeisters und zählte mit seinen schwieligen Fingern gerade die Münzen, welche der Gnom ihm offeriert hatte:

"Hey, ihr da - seht ihr nicht, dass ich gerade handle?"

Doch dann sah er Geliks Geste und verstummte:

"Nur heran mit euch - womit kann euch der alte Bjarne dienen? Ihr kommt reichlich spät?"

Gelik lächelte hämisch in sich hinein und setzte nach:

"Es scheint wahrhaftig, dass ihr ziemlich spät kommt - wo ist denn euer Gefolge hin?"

Geheucheltes Mitleid spiegelte sich in seinem Ausdruck wieder.

Gleichsam trafen draußen vor der Türe Trovag Tilor und Krakqualntopp schwer beladen auf Echo-im-Halbdunkel. Die Vorbereitungen für die große Expedition schritten voran.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 03.11.2014, 14:39:19
Simue sah zu Gelik, und schüttelte den Kopf. "So ist das also. Nur weil eine Frau euch abweist, macht ihr ihr das Leben schwer? Vier gute Pferde sind alles, was ich brauche, und nur weil ich nicht gleich mit euch ins Bett gesprungen bin wie eine Hafendirne, kauft ihr alle Pferde der Stadt auf? Gelik, ihr seid ein wirklich kranker Mann." Sie seufzte. "Besonders viele gute Seelen scheint es in dieser Stadt ja nicht zu geben."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 03.11.2014, 14:55:49
"Was macht der Pferdehandel?, fragte der Barbar direkt die Katzendame. Anscheinend war Echo-im-Halbdunkeln einfach vor der Tür des Pferdehändlers stehen gelassen worde. Simue war schon eine freundliche Person, schmunzelte Trovag vor sich hin.

"Wir haben alles besorgt, was wir brauchen. Aber ohne Reittiere sollten wir direkt mit dem Essen und Trinken anfangen", sprach Trovag ungerührt weiter. Wenn sich all die Verhandlungen bezüglich der Pferde hinziehen würden, könnte er ja ein schönes Picknick abhalten und sich ein wenig die Sonne auf den Kopf scheinen lassen. Dieser Gedanke gefiel dem Zwerg überaus gut.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 03.11.2014, 17:38:18
"Ach, Simue: Wie soll ich es euch erklären - ihr urteilt zu vorschnell. Wärt ihr die Katzendame könnte ich das verstehen, aber ihr habt euch wirklich verändert. Schlagfertiger seid ihr auf jeden Fall geworden."

Er seufzte auf, richtete seinen Hut und fuhr fort:

"Kurzum, ich habe hier nicht alle Pferde gekauft und ich habe kein Problem damit, dass 'ich' abgewiesen wurde. Die Gesellschaft hat lediglich ihre Pläne ändern müssen. Nun, und das ist geschehen - aber es geht euch schlichtweg nichts mehr an. Ruiniert doch meinen Ruf nicht vollends, hm?"

Der Gnom schwang sich neben den Berg von Münzen auf die Tischplatte und klopfte Bjarne aufmunternd auf die Schulter. Dieser blickte etwas verdutzt zu Simue, als diese seinen Kunden derart unwirsch ansprach.

"Vier, vier - ähm, Pferde sucht ihr? Ich könnte euch da schon weiterhelfen: Aber bitte wahrt den Frieden unter meinem Hausdach! Viel Auswahl habe ich nicht mehr, darf ich nach eurem Vorhaben fragen - ähm, Simue?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 03.11.2014, 18:21:44
Simue lächelte den älteren Herrn freundlich an. "Frieden? Sehr gern. Nur der kleine Herr dort und sein zwergischer Freund haben mir schwerste Drohungen an den Kopf geworfen, weil ich das gleiche Ziel habe wie sie. Mir ist egal, wer wann wo ankommt, etwas Finsteres aufhalten will ich, aber die feinen Herren wollen mich daran hindern, wenn sie früher ankommen. Ich wahre gern den Frieden, aber greift man mich an, ob körperlich oder anderweitig, setze ich mich zur Wehr." Sie sprach nun leiser. "Bis vor wenigen Stunden habe ich euch noch als Freund betrachtet, bis ihr mir aus heiterem Himmel die Feindschaft erklärt habt. Aber eure fehlende Ehre und Moral hindert euch offenbar nicht am Geschäfte machen, welch Glück für euch." Sie sah auf die Münzen auf dem Tisch, dann zu Bjarne.

"Wie gesagt, ich habe den gleichen Weg wie Gelik, nur mit anderem Ziel: Denn am Ende unserer Reise erwartet uns etwas Bösartiges, das aufgehalten werden muss, weil es ansonsten über die Städte herfallen wird. Deshalb habe ich es eilig."

Simue war, als würde sie sich selbst beobachten. Sie wusste nicht, ob das, was sie tat, zum Ziel führen würde, aber sie musste einfach davon ausgehen, und ansonsten improvisieren. Es war das gleiche Verhalten, das sie bei einer Beschwörung an den Tag legte. Es war der Kampf um die Kontrolle. Wer die Kontrolle hatte, bestimmte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 06.11.2014, 19:06:23
Echo-im-Halbdunkel war noch draußen bei den Pferden geblieben, als Simue den Laden betreten hatte. Als die Hexe sich schließlich umwandte, sah sie Trovag und Krakqualntopp auf die Hütter zugehen, bis oben hin mit Vorräten beladen. Ihre Nase verriert ihr, dass die eingekauften Sachen durchaus essbar waren, und sie nickte.
"Finden wir es heraus," entgegnete die Katzenfrau schulterzuckend dem Zwergen und begab sich ebenfalls in den Laden, wo sie neben Simue und dem Händler auch noch Gelik vorfand. Der Gnom hatte sich empört in Pose geworfen. Offensichtlich war gerade ein Streitgespräch im Gange.
"Aber, aber," hob Echo beschwichtigend schnurrend die tatzenhaften Hände. "Kein Grund, die Krallen auszufahren. Der werte Herr Bjarne hat sicherlich genug Tiere für uns alle, nicht wahr?," sah sie den alten Händler fragend an, mit einem Lächeln auf den schwarzen Lippen. Über Geliks Verhalten ärgerte sich die Zauberkundige nicht - sie fand den Gnomen sehr amüsant, wie einen schillernden plumpen Vogel, der gerne sein Gefieder aufplusterte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 09.11.2014, 15:30:10
Gelik lächelte boshaft in sich hinein, als Simue ihm eins ums andere das Vertrauen absprach und wiederholte, was sie von ihm und seinem Verhalten hielt. Aber den Gnom schien all das recht wenig zu kümmern:

"Du magst von mir halten, was du willst, Simue - aber ich bin und bleibe meinem Dienstherren treu. Und die Gesellschaft der Kundschafter hat weit weniger Übel übers Land gebracht, als die Herren, denen ihr womöglich bald dienen werdet: Überlegt euch gut, wem ihr vertraut - und geht ihr alleine, dann achtet auf eure Schritte!"

Er drehte sich zu Bjarne und wischte die Münzen mit einem geschickten Handgriff in einen großen Lederbeutel. Es klimperte kurz, dann zog er das Band zu und stellte den behäbigen Beutel auf dem Tisch ab.

"Schön, dass wir uns so schnell einig geworden sind, Bjarne."

Wiederum lächelte er und richtete seinen Hut gerade:

"Ich will deine Geschäfte nicht weiter stören, Simue, ich habe gehört so etwas ziemt sich nicht. Aber ihr scheint euch da ja bestens auszukennen, hehe!"

Ein letztes Mal hörten sie Geliks freches Gelächter, dann verließ der Gnom das Wirtschaftsgebäude und trat hinaus auf den Hof. Vorbei an Echo-im-Halbdunkel, welche ihm in der Tür entgegentrat.

"Werte Dame, lebt wohl!"

Herr Ebberschwinge grüßte höflich, aber hörbar süffisant und hob die Hand zum Gruße. Draußen stolzierte er mit hoch erhobenem Kopf an Trovag und Tilor vorbei und machte sich daran in die nächste Gasse zu verschwinden.

Bjarne, im Inneren des Gebäudes, hätte Gelik allen Anscheins nach am liebsten aufgehalten, doch er brachte nur ein kurzes Stottern heraus. Dann kam er auf Simue und Echo zurück:

"Die Damen, entschuldigt bitte - wie alle dem auch sei: Ich kenne Gelik schon ein gutes Stück lang, nicht immer einfach müsst ihr wissen, nicht immer einfach.",

murmelte er in sich hinein und zeigte den Beiden an ihm in den Stall zu folgen. Sie nahmen eine Hintertür im Verkaufsraum und betraten den kleinen Stall. Einige Pferde waren zu sehen, ausreichend für die kleine Expedition jedenfalls:

"Das ist alles, was ich euch noch anbieten kann, mögt ihr hinreisen damit, wo ihr wollt. Ich kann euch keine Rabatte geben für barmherzige Taten - das Futter zahlt sich nicht von alleine: Wie viele Tiere benötigt ihr?",

er vollführte eine ausladende Geste mit der Hand.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 10.11.2014, 12:45:31
Trotz der anwachsenden Last des Essens verlangsamten sich die Schritte Krakqualntopps nicht, wie Trovag vielleicht auffiel. Mühelos schleppte der kleine Gnom die großen Pakete mit Essen, während er die Fässer mit Bier dem Zwerg überlassen hatte.

Als sie beim Pferdeverkäufer ankamen, wollte Krakqualntopp erst draußen warten, entschied sich dann aber doch dagegen. Die Stimmung der Stadt schlug ihm auf Gemüt, wahrscheinlich mehr als es die Enge des Hauses tun würde.
Den verbalen Schlagabtausch von Simue und Gelik verfolgte er gleichmütig. Der andere Gnom kam ihm immer noch merkwürdig vor.
Als sie dann in den Stall kamen, raunte er Simue einen Vorschlag zu.
"Ich könnte für kurze Zeit mit den Pferden reden, Simue. Vielleicht ist eines nicht mehr so gut für unsere Zwecke zu gebrauchen und teilt mir das mit."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 13.11.2014, 11:23:47
"Ach der kleiner Herr Gelik wurde von seinem Meister ausgesandt, die Pferde zu besorgen", spottete Trovag als er den Gnom Gelik erblickte. Der Zwerg stellte eines der Bierfässchen ab und schaute provozierend: "Auf in den Dschungel. Hinein ins Abenteuer. Reitet so schnell euch die Pferde oder in eurem Fall Ponys tragen können." Mit diesen Worte verabschiedete sich der Barbar von Gelik.

Während die anderen hineinströmten und immer noch keine Reittiere besorgt hatten, bewachte Trovag Tilor fürs erste die Vorräte. Da konnte ein Zwerg nicht vorsichtig genug sein, gerade in einer solchen Stadt wie dieser hier. Und angesichts der Präsenz des feindlichen Gnoms galt es Acht zu geben.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.11.2014, 19:02:10
Simue sah zu Krakqualntopp, überlegte einen Moment, und nickte ihm dann mit einem Lächeln zu. Anschließend wandte sie sich wieder an den Pferdehändler. "Ich möchte mich nicht in eure Geschäfte einmischen, aber erlaubt mir eine Frage... was immer ihr mit Gelik ausgehandelt hat, hat es etwas mit seiner Feindschaft mir gegenüber zu tun? Will er, dass ihr uns Steine in den Weg legt?" Sie seufzte, und schüttelte den Kopf. "Wenn man bedenkt, dass ich geholfen habe, ihm das Leben zu retten, als er auf der Schmugglerinsel den Verstand verloren hat... aber ein solcher Bund zählt offenbar nicht. Nicht immer einfach, so kann man das auch nennen, ja."
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 17.11.2014, 01:42:24
Krakqualntopp nahm sich eine Apfel von den frischen Vorräten und ging auf die Pferde zu. Dabei konzentrierte er sich auf die angeborene Fähigkeit seines Volkes, mit den Tieren reden zu könnne.[1]
Er reichte einem der Pferde die Frucht hin und streichelte es dann zärtlich am Hals. Als das Ross nun den Kopf senkte, flüsterte der Gnom leise.
"Na, mein Guter. Wie geht es dir denn hier so?"
Leise führte er die Unterhaltung fort und versuchte, einiges über die untergestellten Tiere herauszufinden.
 1. Zauber: Speak with Animals
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 28.11.2014, 00:59:02
Gelik rümpfte nur unwirsch die Nase, als Trovag ihn mit Spott bedachte, erhobenen Hauptes schritt er davon.

Die werden schon sehen, was sie davon haben - die anderen werden es ihnen nicht leichter machen. Wenn sie denn überhaupt jemals aus der Stadt herauskommen...

Krakqualntopp vermochte es, während Simue und Echo weiter mit dem alten Bjarne verhandelten, in einem magischen Gespräch mit den Pferden herauszufinden, dass es ihnen so weit gut ging. Sie waren den Umständen entsprechend gut genährt, aber allesamt schon älteren Semesters. Eine lange Reise würde früher oder später ihren Körper aufzehren!

Trovag, der bei den Vorräten am Tor zur Straße Wache hielt, konnte keine Auffälligkeiten entdecken - und das Bier sowie die sonstigen Einkäufe waren sicher. Lediglich ein kleines ausgemergeltes Mädchen kam des Weges während der Zwerg auf seine Gefährten wartete. Sie schien eine Zenji-Bettlerin zu sein, wie es sie in Kalabuto zu Hauf gab. Als sie den großen Berg mit Vorräten entdeckte hielt sie inne und blieb stehen. Sie machte einen zögerlichen Schritt auf Trovag zu und holte dann ein kleines geschnitztes Holzamulett aus ihrer lumpigen Hose hervor. Sie warf es Trovag zu und begann dann so schnell es ging fort zu rennen:

"Ihr macht eine weite Reise? Viel Glück - es wird euch beschützen!"

Trovag hielt das Amulett völlig perplex in seinen Händen, die Bettlerin war verschwunden: Und der Rest der Gruppe war inzwischen dazu übergegangen sich Pferde auszusuchen. Sie würden bald aufbrechen!

Simue und Echo unterhielten sich noch einige Zeit lang mit Bjarne, aber der Alte gab ihnen keinerlei Informationen zu dem Handel mit Gelik. Er suchte Schutz in seinem Händlereid und versuchte stattdessen ihnen seine Pferde schmackhaft zu machen: Er hätte nur noch ein paar, aber die wären ihr Geld schon noch wert! Die Situation erweckte den Eindruck, als ob sich der Pferdehändler nicht noch weiter in die Machenschaften der Gesellschaft der Kundschafter und der reisenden Abenteurer einmischen wollte. Was auch immer der kleinen Welt in Kalabuto gerade neuen Schwung verliehen hatte - es kurbelte sein Geschäft an, alles andere war erst einmal zweitrangig. Schließlich wurde man sich einige und gemeinsam traten sie hinaus, zu Krakqualntopp, der bereits die besten Pferde herausgesucht hatte. Auch laut Bjarne waren es gute und kräftige Tiere. Nicht völlig ohne Makel, aber fürs Erste besser als nichts.

Bjarne machte ihnen einen guten Preis: Für vier Pferde, samt Zaumzeug und Sattel sowie Packtaschen und Futter für die ersten drei Tage Reise verlangte er 300 GM[1]. Für Kalabuto ein günstiger Preis, versuchte er ihnen jedenfalls einzureden. Aber er ließ nicht locker - und so würden die Gefährten den Preis wohl oder übel zahlen müssen, wenn sie Pferde haben wollten!

Schnell beluden sie nun die Pferde, übergaben dem Händler das Geld und schulterten ihre Rucksäcke. Nun gab es nichts mehr, was sie hier hielt! Sie waren ausgestattet, sie wussten wo es hingehen sollte und sie hatten sich neue Feinde gemacht, was sie in Kalabuto nicht länger zu halten vermochte. So geschwind es eben ging durchquerten sie Kalabuto und verließen die Ruinenstadt wieder - der Reiz eines warmen Bettes und der Schutz eines Dachs über dem Kopf war nun erst einmal Geschichte. Gemächlich ritten sie auf der Straße in den Nachmittag hinein und begannen so den nächsten Abschnitt ihrer Reise: Der Dschungel wartete bereits auf sie!

Was würde es nicht alles zu tun geben und was hatte Kalabuto nicht alles Unerwartetes für sie bereit gehalten: Und wie würde sich Nkechis Vision erfüllen, oder eben auch nicht - die Welt um sie herum war im Wandel, und sie waren ein treibendes Zahnrad im Getriebe der Uhr!
 1. @ all: Bitte streicht euch insgesamt 300 GM ab, falls ihr euch gegen den Kauf entscheidet editiere ich großflächig.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 28.11.2014, 10:08:56
Trovag hatte keine gar keine Zeit gehabt, sich über Geliks minimalistische Reaktion Gedanken zu machen, als ein junges Mädchen seine Aufmerksamkeit ablenkte. Der Barbar neigte leicht den Kopf, als sich die Bettlerin ihm näherte. Er schürzte die Lippen, doch die Unbekannte wollte nichts von dem Essen, sondern warf dem Zwergen lediglich ein kleines Holzamulett zu. Trovag war verdutzt. Er bemerkte die eiligen Schritte des Mädchens, holte eine Münze hervor und warf sie in ihren Weg.[1]

"Danke!", entfuhr es ihm mehr als dass er es bewusst sagte, doch seine Finger strichen noch über das aus Holz gearbeitete Amulett, als er schon Krakqualntopp erblickte, wie der sich den Reittieren zu wandte. Trovag trat hinzu und ließ den Gnom machen.

Von den Preisverhandlungen bekam Trovag nur das Ende mit und runzelte die Stirn während er in seinen Beutel griff. 50 Goldmünzen holte der Zwerg hervor und war bereit diese einzusetzen.

Als alles entschieden war und der Aufbruch anstand zeigte er den anderen das Amulett: "Jemand möchte uns schützen auf unsere Reise. Ein ausgemergeltes Mädchen warf es mir zu. Anscheinend wissen viele über unseren Auftrag."
 1. 1 Silbermünze - Wurf 13
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 01.12.2014, 22:12:49
Trovags Silbermünze landete klingelnd auf dem groben Straßenpflaster von Kalabuto und suchte sich einen neuen Besitzer - noch bevor der Zwerg sich wieder um seine Münze kümmern konnte kam ein anderer, alter Bettler aus einer Seitengasse gekrochen und hob die Münze prüfend auf. So war der Lauf des Schicksals; und die gut gemeinte Spende fand einen neuen Herren.

Als Trovag seinen Gefährten beim Losreiten das Amulett zeigte und seine Geschichte offenbarte, zuckte Echo merklich zusammen. Sie runzelte die Stirn und ihr Fell stellte sich etwas auf, sie witterte Gefahr, wollte ihre Gefährten aber gleichfalls nicht völlig verunsichern:

"Vom wem habt ihr das Amulett bekommen? Ein Bettlermädchen? Beschreibt sie mir, bitte - ich habe eine böse Vermutung."

Sie kraulte kurz ihr Haustier, um es zu beruhigen und sah Trovag mit großen Augen an.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 02.12.2014, 10:04:27
Das Klimpern der Silbermünze auf dem Pflaster der Stadt war kaum verklungen, da griffen die runzeligen Händen eines alten Mannes nach der Münze. Wäre Trovag aufmerksamer gewesen wäre es ihm vielleicht merkwürdig vorgekommen, dass das bettelnde Mädchen die Gabe verschmähte oder nicht nötig hatte. Aber so sah es der Zwerg als Schicksal. Eine Beute lag offenbar und jemand griff zu.

Die Reaktion Echos hingegen ließ Trovag nachdenklich werden, bevor er der Katzendame antwortete: "Ein ausgemergeltes Mädchen mit struppigen Haaren und einer lumpigen Hose gab mir dieses Amulett. Kennt ihr sie?" Besonders gut hatte sich der Zwerg das Mädchen nicht gemerkt, aber an das, an was er sich erinnern konnte, das erzählte er freigiebig.

Neugier steckte in Trovags Frage, der zwar etwas nachdenklich, aber noch lange nicht misstrauisch geworden war. Er wollte die Stadt hinter sich lassen und blickte dennoch in die großen Augen Echos auf eine Reaktion wartend.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 02.12.2014, 13:58:18
Nun mischte sich auch Krakqualntopp kurz ein.
"Wenn ihr Bedenken habt, kann ich es ja mal kurz überprüfen." Und schon kamen ein paar magische Worte über seine Lippen, begleitet von entsprechenden Gesten.[1]
Aufmerksam betrachtete er das Amulett, das Trovag in die Höhe hielt
 1. Detect Magic; Spellcraft: 17
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 10.12.2014, 17:52:26
Während Krakqualntopps Magie ihm keine Erkenntnisse einbrachte - der Talisman war lediglich ein einfaches Stück Tropenholz - reifte in Echo die Befürchtung zu einer Frucht großen Übels heran. Sie kniff die Augen zusammen und sah ihrem Gegenüber tief in die Augen:

"Von Kennen kann keine Rede sein - aber ich vermute, dass es dasselbe Bettlermädchen war, welches mir und Gelik bei unserer Ankunft in Kalabuto ein Amulett andrehen wollte: Ihr Name ist Kibi. Wir haben sie enttarnt und ihr eigentlich zur Flucht verholfen."

Sie ließ leicht den Kopf hängen und fuhr fort:

"Dieser Anhänger schützt nicht vor Unheil, er zieht es an! Wir sollten ihn loswerden: Ein Kennzeichen für Spione, vermutlich vom Aspis-Konsortium. Herr Eberschwinge sprach von einem gewissen Dargan Etters - reich und gut genährt, Kibis Beschreibung nach zumindest."

Etwas leiser fügte sie noch hinzu:

"Ich wollte Gelik dazu eigentlich noch einige Dinge fragen..."

Simue beobachtete die ganze Szenerie schweigend und so erreichten die Gefährten mit ihren neuen Reittieren alsbald eine kleine Brücke, die über den Tränenfluss führte - der Weg verlief nun auf der anderen Seite, von da an noch ungefähr zwei Tage und sie würden den See der verschwundenen Heere erreichen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 12.12.2014, 18:56:10
"Hm, das Ding scheint nicht magisch zu sein. Allerdings habe ich von Leuten gehört, die Sachen, die sie kennen, mit Magie aufspüren können. Sie könnten dieses Amulett sozusagen als Signal benutzen, um uns zu finden.
Ich denke, Echo hat Recht. Wir sollten das Ding loswerden. Möglichst so, daß es die Leute vielleicht auf eine falsche Fährte führt. Wir könnten es an ein wildes Tier oder einen Vogel binden."
, schlug Krakqualntopp dann mit schelmisch vor.

Auf dem weiteren Weg machte es sich der Gnom so gut es ging auf dem Reittier bequem, wenn er es nicht eh grad am Zügel führte. Er blickte sich neugierig die Umgebung an, um auch ja nichts Interessantes zu verpassen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 14.12.2014, 20:12:24
Echo nickte zustimmend, als der Gnom seine Meinung kundtat. Auch sie fürchtete sich vor der Verfolgung durch Spione, Feinde oder andere Gesellschafter, die ihnen Böses wollten:

"Weiß einer von euch mehr über das Konsortium oder diesen Herrn und die Machtgefüge in diesen Gefilden der Welt?"

Als ihr Gefährte allerdings auf die Lösung mit dem Tier kam, stockte sie einen Moment lang:

"Ich weiß nicht, ob das eine kluge Idee ist - sie würden das Tier vermutlich töten, was ich nicht gut heißen würde. Oder aber - es ist schon zu spät - Simue?"

Noch immer hatte Simue durchaus die Rolle einer Anführerin inne. Zumindest wusste sie am Meisten über ihr gemeinsames Vorhaben - deshalb fragte Echo-im-Halbdunkel nun sie.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 14.12.2014, 21:35:21
Eigentlich hatte Trovag die Idee des Gnomen sehr gut gefallen. “Wenn das Tier schnell genug ist, fangen sie es vielleicht nicht.“ Der Zwerg grinste schelmisch. Ihm fielen gewiss Tiere ein, die einen schönen Spaß mit eventuellen Feinden anrichten würden, aber andererseits müssten sie diese erst aufspüren und gerade menschenfressende Affen waren oftmals nicht sehr kooperativ.

“Der Lauf der Dinge. Da müssen wir anders unseren Spaß haben“, erklärte Trovag und warf den vermeintlichen Talisman in den Tränenfluss.

“Das Konsortitium hat seine Finger wahrscheinlich in mehr Dingen, als ich Finger an meinen Händen oder Füßen“, sagte der Barbar an die Katzendame gewandt. Dabei wusste er überhaupt nichts konkretes, außer den vielen Gerüchte, die im Dschungel von Baum zu Baum gerufen wurden. “Einen Dargan Etters kenne ich nicht“, ergänzte er und wollte nun wirklich weiter.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 14.12.2014, 22:45:33
Simue hatte sich zunächst zurückgehalten; noch immer war sie verärgert und enttäuscht über Geliks Verhalten. Aber sie dachte auch über die Konsequenzen des Erlebten nach. Sie hatten Feinde, wo eigentlich Freunde sein sollten. Dabei erwarteten sie schon Feinde genug...

Als Trovag das Amulett in den Fluss warf, nickte sie. "Wir sollten kein Leben unnötig gefährden. Wenn man ein Tier tötet als Teil der Jagd, ist das der Lauf des Lebens. Aber es gezielt in die Hände irgendwelcher Schurken zu schicken, die es einfach nur aus Ärger und Boshaftigkeit töten, das ist nicht in Ordnung."

Kurz dachte sie darüber nach, was sie vom Aspis-Konsortium wusste - sie erinnerte sich schwach an die eine oder andere geschichtliche Überlieferung, und teilte mit ihren Gefährten, woran sie sich erinnerte.[1]

"Noch etwas sollten wir besprechen", erklärte Simue schließlich. "Diese Sache gerade und auch die Begegnung mit Gelik zeigen uns vor allem eines: Wir dürfen niemandem trauen. Viele verschiedene Leute werden versuchen, uns aufzuhalten, auch mit Methoden, die alles andere als ehrenhaft sein werden. Wir müssen auf alles eingestellt sein."
 1. Wissen: 13
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 17.12.2014, 12:43:37
“Gut, dass wir aufbrechen. In der Wildnis wird die Verfolgung schwieriger für unsere Feinde. Aber vielleicht treffen wir auch auf Spuren Anderer, die sich auf den selben Weg gemacht haben wie wir“, entgegnete Trovag Simue. Er machte sich wenig Sorgen.

“Ihr sprecht von Ehre. Aber wer hinterhältig agiert, der hat seine Ehre längst verwirkt. Unsere Feinde werden sich uns nicht einfach entgegenstellen.“ Trovag freute sich auf den heraufziehenden Kampf. “Unser kleiner Mitstreiter Krakqualntopp und auch meine Wenigkeit, kennen sich aus im Dschungel und auch wenn es hart werden wird, glüht das Feuer des Eifers in unseren Herzen. Wir haben ein Ziel, wir haben die Mittel und eine harte Waffe.“

Zuversicht sprach aus der aufrechten Körperhaltung Trovags. Zwar war der Barbar kein großer Reiter, aber die Freude über die Herausforderungen gewann gegen ein gewisses Unwohlsein, keinen Boden unter den Füßen zu haben.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 17.12.2014, 22:14:25
Auch Echo nickte bestätigend, als die Gefährten den Talisman losgeworden waren. Gemeinsam überquerten sie die kleine Brücke und unter gegenseitigen Treuebekundungen und den Hinweisen von Simue, was das Vertrauen zu Fremden anging, ritten sie weiter.

Der Tag verging ohne besondere Ereignisse und auch der darauf folgende - es schien fast, als wäre ihre Vorsicht überflüssig gewesen. Die Sonne ging auf, die Sonne ging unter. Sie reisten und pausierten, kamen schnell voran, aßen und sprachen wenig und trieben die Pferde jeden Tag ans Äußerste. Sie erreichten eine passable Geschwindigkeit und ungefähr am Mittag des dritten Tages war es schließlich soweit:

Gemeinsam hatten sie den Weg von Kalabuto zum See der verschwundenen Heere zurückgelegt!

Und nun lag er vor ihnen, ein riesiger Süßwassersee, hier an der Grenze zwischen Sargava und dem Mwangibecken. Zahlreiche Siedlungen verschiedener Stämme hatten sich an den Ufern des Sees angesiedelt. Nicht unbedingt ein Naturparadies, aber eine äußerst fruchtbare und lukrative Gegend für den Ackerbau - der Schlamm von den Ufern galt weithin als gutes Düngemittel für die Felder!

Das Leben der Einheimischen war einfach, wenn nicht gar primitiv: Jäger und Sammler, im ständigen Kampf ums Überleben. Durch die breiten Uferstreifen fiel es größeren Booten schwer dort anzulegen - man ruderte für gewöhnlich hinaus zu den fahrenden Schiffen und handelte auf dem Freiwasser selbst. Tauschte Nahrungsmittel gegen Handwerkskunst und Schmiedearbeiten, oder Ähnliches.

Die erste Ansammlung von Hütten, die sie erreichten, bot ein trauriges Bild. Dreckige Holzverschläge und karge Stallungen - eine Herberge oder gar eine Taverne wie sie zivilisierte Menschen kennen würden sie hier sicherlich nicht finden.

Aber bereits kurz nachdem die Gefährten das Dorf betreten hatten, kamen die ersten Einheimischen vorsichtig, aber freundlich auf sie zu:

"Willkommen am See der verschwundenen Heere! Hallo, herein mit euch. Was treibt euch zu uns?",

riefen diverse Menschen den Reisenden zu. Scheinbar waren Reisende auf dem Landweg eher seltene Gäste.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 24.12.2014, 14:20:55
Trovag freute sich sichtlich, als er die Eingeborenen erblickte. Unter diesen Menschen fühlte er sich wohler, als in den meisten Städten. "Hallo!", erwiderte der Zwerg und stieg von seinem Reittier herunter. "Wir ziehen in den Dschungel und wollen uns messen mit den stärksten der Tiere. Wie sicher oder unsicher sind eure Gefilde? Fischt ihr vorallem im See oder sucht ihr Fleisch zwischen den Bäumen? Gehört haben wir von Säbelzahntigern oder riesigen Gorillas. Könnt ihr uns von solchen Tieren berichten?"

Der federngeschmückte Barbar hatte einfach drauflosgeredet ohne auf Simue oder die Anderen zu warten. Seine Augen leuchteten und er strahlte übers Gesicht.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 02.01.2015, 11:24:36
Simue folgte Trovag; an seinem Vorgehen gab es nichts auszusetzen, und so wartete sie neben ihm einfach ab, was die Einheimischen antworten würden.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 02.01.2015, 14:57:48
"In den Dschungel? Ja, da seid ihr auf dem richtigen Weg! Gut, dass ihr noch einmal bei uns halt gemacht habt. Willkommen! Kommt herein, setzt euch."

Eine ganze Menge Stammesangehöriger begrüßte Trovags offenherziges Vorgehen sehr. Sie winkten die Gefährten in die verschiedensten Hütten: Eine baufälliger und heruntergekommener als die andere. Zwei Frauen traten vor, schmutzverkrustete Schürzen, fettiges schwarzes Haar, zu einem Pferdeschwanz gebunden, ein müdes Lächeln, eingerahmt von dunkelbraunen Augen, in denen sich jeder Glanz des Sonnenlichts verlor.

"Hier, nehmt dies als Geschenk unserer Dorfgemeinde, edle Reisende!"

Sie überreichten der völlig verdutzten Echo eine kleine Kiste mit ledernen Schulterumhängen. Sie rochen etwas nach Fisch, aber sie schienen durchaus nützlich um sich vor Regen und anderen Wettereinflüssen zu schützen.

"Es ist nicht viel, aber ihr werdet es gebrauchen: Ihr scheint dennoch gut vorbereitet."

Gemeinsam betraten sie eine der größeren Hütten und ein dürrer Mann mit wilder Mähne trat hervor, er schien kräftiger als seine Stammesbrüder und war wohl eine Art Vorsteher, er sorgte mit einem lauten Schrei für Ruhe und richtete dann das Wort an die Gefährten:

"Willkommen abermals, meine Freunde! Auf dem Weg in den Dschungel seid ihr richtig - aber jetzt verweilt ihr erst einmal hier, rastet mit uns, bleibt bei uns: Fühlt euch wie zu Hause! Ich, Kornam der Kräftige heiße euch herzlichst willkommen am See der verschwundenen Heere, nun - am Westufer zumindest, haha!",

er schien ein gutgelaunter Mann und musste sogar über seine eigenen Worte lachen. Dann fuhr der Vorsteher fort:

"Wir sind ein einfaches Fischervolk und nutzen die Möglichkeiten, die uns das große Wasser hier bietet, aber auch unser Getreide und Brot ist vorzüglich, ihr solltet es probieren!"

Kornam klatschte in die Hände und sofort brachten zwei weitere Frauen einen großen Korb mit Brot und stellten ihn den Gefährten zu Füßen. Sitzgelegenheiten gab es hier keine. Die restlichen Stammesangehörigen, die ihnen in die Hütte gefolgt waren, hatten sich am Boden niedergelassen. Staubig und dreckig, aber zum Glück nicht schlammig. Kornam stand.

"Fremder, ihr verkündet wahres Wissen: Die wilden Affen, die den Dschungel in dieser Gegend heimsuchen, solltet ihr meiden - aber jetzt setzt euch doch erst einmal und ruht aus. Ihr alle, bedient euch."

Er wies auf den Brotkorb und setzte sich vor die Gefährten auf den Boden der Hütte.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Simue am 02.01.2015, 15:30:10
Simue begrüßte die Menschen um sie herum mit einem Lächeln. Die Offenherzigkeit der Leute gefiel ihr, auch wenn es ihr schwer fiel zu verstehen, wie man jemandem so einfach Vertrauen - und sogar einfache Gaben - schenken konnte. Doch sie nahm es gerne an.

Auf einen ordentlichen Sitzplatz legte sie keinen großen Wert, und so nahm sie, wie gewünscht, einfach auf dem Boden Platz und bediente sich am Brot. "Ihr habt Recht, es ist vorzüglich", lobte sie Kornam stellvertretend für den Bäcker oder die Bäckerin. "Ich bin Simue", stellte sie sich vor, und deutete dann auf ihre Gefährten. "Dies sind Echo und Krakqualntopp", begann sie bei ihren humanoiden Begleitern, "dies hier ist Jonathan, und das dort ist Xerxes", schloss sie mit ihren tierischen Freunden. Ishaia begleitete sie im Moment nicht, und sie war auch ganz froh darüber: Nicht, weil sie seine Nähe nicht genossen hätte, sondern weil man nie wusste, wie Fremde auf seine Präsenz reagierten.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 05.01.2015, 12:22:02
Krakqualntopp hatte die bisherige Reise genossen. Endlich weg aus der beengten Umgebung einer Siedlung und raus in die Weite der Welt, nur begrenzt von der Natrürlichkeit der Pflanzen, des Bodens und der Endlosigkeit des Himmels.
Deshalb sagte ihm der Halt in dem kleinen Dorf auch nicht besonders zu. Vor allem wenn man bedachte, daß die Bewohner eventuellen Verfolgern über ihr Vorbeikommen berichten konnten. Aber er wußte, daß Simue Gesellschaft schätzte ebenso wie Trovag. Also folgte er mit weniger Enthusiasmus.
Besonders fielen ihm die Leute auf, die anscheinend nicht so begeistert von ihrem Besuch waren, wie die beiden Frauen mit den glanzlosen Augen. Irgendwie paßte so viel Freundlichkeit nicht zu einem Stamm am Rande der Armutsgrenze. Irgendetwas stimmte nicht, hatte er das Gefühl.
Und so war er auch bei dem angebotenen Essen zurückhaltend.
Kurz meldete er sich. "Ich danke euch für eure Gaben. Laßt mich einen Dankessegen über uns und das Essen sprechen, bevor wir das Mahl beginnen."
Kurz wartete er auf eine Erwiderung, bevor er sich daran machte mit weit ausholenden Bewegungen auf Gnomisch den Segen zu sprechen, der auch etwas versteckt einen Zauber zur Reinigung des Essens und Trinkens enthielt.[1]
 1. Zauber: Purify food and drink
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 07.01.2015, 21:58:47
Welch ehrliche Gastfreundschaft. Trovag freute sich über die aufgeschlossene Menschen, die die Gruppe so herzlich zu empfangen schienen. Gerne schüttelte der Zwerg Hände, verbeugte sich und dankte nahezu allen, denen sie begegneten. Richtig nach Ausruhen war dem Zwerg eigentlich gar nicht, aber die Grundstimmung im Dorf unter den Stammesmitgliedern ließ ihn Gedanken nach Eile vergessen und sich hinein begeben in den Augenblick.

Auf Einladung des Stammesvorstehers nahm Trovag ebenso wie die Anderen auf dem Boden Platz. Als Krakqualntopp einen Danksegen sprach, nickte der Barbar: “Achtet die Ahnen, dann leiten sie deinen Weg.“

“Wer wacht über Euch?“, wandte sich an den Vorsteher des Dorfes.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 08.01.2015, 22:24:28
Die Dorfbewohner waren allem Anschein nach wenig beeindruckt von den tierischen Begleitern Simues - lediglich vor Xerxes hatten sie etwas mehr Respekt und wichen zurück, als er den Kopf hob. Dankbar nahmen sie die Tatsache auf, dass die Gefährten sich vorstellten: Und aus Fremden wurden Gäste.

Auch Echo fand ihren Platz in der Runde mit Kornam und probierte wenig redselig von dem Brot. Es war wirklich köstlich.

Der Anführer ließ die Gefährten gewähren und bedankt sich sogleich für den Segensspruch:

"Habt Dank - mögen die euren Götter und die unseren über uns alle wachen."

Als dann beim gemeinsamen Mahl das Gespräch von Trovag eröffnet wurde verstummten einige der Dorfmitglieder. Kornam schluckte seinen Bissen Brot, welchen er gerade im Mund hatte, schnell hinunter und antwortete prompt, aber nicht so gewandt wie zuvor:

"Wer über uns wacht? Wir wachen über uns selbst - nun ja, wir sind unsere eigenen Herren, wenn ihr das meint. Und über uns wachen die verschiedensten Götter: So ist das im Dschungel nun mal, viele eurer Götter haben dort keine Macht. Die Menschen suchen Schutz und Zuflucht in ihren eigenen Kulten und ideologischen Ideen, zumeist allerdings sind diese den euren nicht völlig fremd. Und dann gibt es da noch etwas, aber das sollten wir nicht hier beim Essen besprechen."

Er nickte Trovag zwinkernd zu und forderte sie auf ruhig weiter zu essen und zu trinken. Alsbald gesellten sich weitere Dorfbewohner zu den Gefährten und wollten wissen wohin genau sie zogen und was der Zweck ihrer Reise war. Der Dschungel war schließlich nicht jedermanns Reiseziel.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 09.01.2015, 05:45:58
"Das Leben ist überall um uns herum. Genauso wie das Vergehen. Beide sind Teil der Natur, die uns umgiebt."
Mehr hatte der Gnom zu dem Thema der Götter nicht beizutragen.
Und auch sonst verhielt er sich weiter still und aß und trank eher wenig, sondern versuchte mehr über die Leute durch ihr Verhalten und das, was sie nicht sagten, zu erfahren.[1]
Sollte Simue sich darum kümmern, ihre Mission geheim zu halten oder zu offenbaren. Wobei Trovag zweiteres vielleicht sogar schneller bewerkstelligen würde.
 1. Sense Motiv: 26; mit ner Nat20 gewürfelt. :D
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 09.01.2015, 13:01:42
"Ja, so ist Dschungel", bestätigte Trovag die Ausführungen des Vorstehers und fuhr fort: "Die Augen der Lebewesen sind stets wachsam: sie schauen, starren, harren und warten auf ihren Moment. Das Wasser gibt euch ebenso Nahrung wie der Boden und doch verzeiht der Dschungel kaum eine Unachtsamkeit. Doch eine längere Diskussion war kaum möglich, denn es kamen weitere Bewohner des Dorfes hinzu.

Trovag zeigte stolz seine Sammlung von Tierzähnen und Fängen, die er als Kette um den Hals trug und ebenso wackelte er mehrfach mit den Ohren, wobei die entrissenen Federn zweier prächtiger Vögel hin- und her wogten.

"Viel hört man unter meinen zwergischen Brüdern und Schwestern über die Tiere des Dschungels, doch die meisten interessieren sich nur für die Schätze aus den Tiefen der Erde. Doch Trovag nicht, denn ich weiß die Pracht des Dschungels zu schätzen und habe schon so manchem Raubtier das Fell abgezogen", prahlte der Barbar ein wenig. Dass er mehr als einmal fast selber Haut und Haar verloren hätte, verschwieg er an dieser Stelle. Schweigsam wie der Gnom war einfach nicht die Art des Zwergen, obgleich er auch grummeln konnte.

Neugierig fragte der Barbar die Dorfbewohner nach guten Jagdgründen. Fische oder die Nahrung aus dem See interessierten ihn dabei weniger, sondern der Wald und die Geschöpfe darin. Zu Vorschlägen, die keine Trophäe bringen würde, schüttelte er nur den Kopf.

Doch der Vorsteher schien noch etwas anderes besprechen zu wollen, aber einen Aufbruch zu einer besseren Gesprächsgelegenheit überließ Trovag Anderen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 11.01.2015, 20:25:32
Das Gespräch über Götter und Glauben schien schneller vorbei zu sein, als es begonnen hatte. Nach Krakqualntopps Conclusio wagte es niemand so recht mehr etwas zu sagen. Das bemerkte der Gnom durchaus, doch sein wacher Geist signalisierte ihm, dass diese Menschen hier schlichtweg keinen Streit wollten. Sie waren durch und durch gastfreundlich und stets darauf bedacht Reisende in den Dschungel zu bewirten und ihnen auch einen längeren Aufenthalt anzubieten. Auch in Kornams Worten fand er keine Lüge, nur eine zögernde, gar schamhafte Zurückhaltung: Dieses Dorf schien ein Geheimnis zu haben - und allem Anschein nach, war der Vorsteher gerade dabei es ihnen anzuvertrauen. Immer wieder vernahm der Gnom während der Mahlzeit den Namen "Aomak".

Auch Echo vermochte es diesen Namen aufzuschnappen, hielt sich aber mit ihrem Wissen bedeckt. Sie war sich immer noch unsicher, was diesen Stamm am See der verschwundenen Heere anbelangte. Sie beendete ihre Mahlzeit und fing an sich die Krallen zu säubern, während sie geistesgegenwärtig dem Gespräch zwischen Kornam und Trovag zuhörte.

Kornam nickte bedächtig und überließ das Wort relativ schnell seinen Stammesbrüdern. Er wusste vieles zu erzählen, soviel war sicher - aber die Jagd auf offenem Felde lag ihm nicht: er war ein Fischer durch und durch. Und der gesamte Stamm lebte fast ausschließlich von dem, was das große Wasser ihm bot. Die wenigen Jäger unter ihnen schienen beeindruckt von Trovags Geschichten, durchschauten sie aber gleichfalls recht schnell. Sie ließen sich aber nichts anmerken, der Zwerg schien nichts verbergen zu wollen und er sprach offen. Viele Antworten bekam er, einen ganzen Haufen, die er nicht hören wollte, aber auch einige, die durchaus interessanter waren:

"Schätze aus der Tiefe der Erde? Nun, auch das Wasser birgt manchmal Schätze, Trovag! Raubtiere gibt es allerhand, sie fallen sogar manchmal bis ins Dorf ein. Weiter nördlich gibt es einige Herden von Flusspferden, sie kann man gut jagen, und friedfertig wie sie sind, greifen wir sie meistens zuerst an. Schreckensaffen sind ebenso oft gesehen worden. Einen gefangen und getötet haben wir allerdings noch nie."

Und wieder ein anderer fügte hinzu:

"Wollt ihr im Dschungel nach Schätzen suchen?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 12.01.2015, 15:45:46
Reisen und Wandern lag Echo-im-Halbdunkel im Blut, und so hatte sie den Ritt aus Kalabuto gen Dschungel genossen. Auch ihre Vertraute war guter Dinge gewesen, und beide Katzenwesen hatten die Umgebung mit großen, neugierigen und aufmerksamen Augen beobachtet.
Für den herzlichen Empfang im Fischerdorf war die Katzenhexe ebenfalls sehr dankbar, auch wenn sie bald ein Geheimnis schnupperte und ihre Ohren sich aufstellten. Die Regenmäntel verteilte sie unter ihren Gefährten, sodass Tüpfel in die leere Kisten hüpfen und es sich dort gemütlich machen konnte. Schnurrend nahm die Zauberkundige das angebotene und von Krak gesegnete Mahl zu sich und lauschte den Gesprächen. Zu der Diskussion über Götter und Schutzmächte sagte sie nichts - sollten die Leute doch raten und sich wundern, was eine Katze glaubte.
Allmählich aber begannen Echos Schnurrhaare zu kribbeln. Ja, etwas mysteriöses steckte hinter dem vorsichtigen Geraune der freundlichen Dorfbewohner. Aber sie wusste, an wen sie sich da wenden konnte.
"Tüpfel? Ich weiß, du magst die Kiste. Wir können sie behalten. Schau dich nur erst um im Dorf. Hier geht etwas vor, etwas Spannendes," miaute die Hexe ihrer Vertrauten zu. Es bedurfte noch weiterer Überredungsversuche, ehe Tüpfel die gemütliche Kiste verließ und hinaushopste, um unauffällig durchs Dorf zu schleichen, als würde sie Feldmäuse jagen, am Unkraut kauen oder Fischdüften nachschnuppern. In Wahrheit aber war die Aufmerksamkeit der kleinen Katze auf die Seltsamkeiten gerichtet, die von den menschlichen Bewohnern der Siedlung ausgingen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 12.01.2015, 17:07:37
Tüpfels Rundgang brachte nicht wirklich viel neues Wissen ein. Fast das gesamte Dorf hatte sich in und um die Hütte herum versammelt, in der die Gefährten saßen. Tatsächlich waren leere Fischerboote das Auffälligste, worauf Echos treue Vertraute stieß. Einige kleinere tote Fische lagen darin herum - sollte sie einen mit zu ihrer Herrin nehmen? Der kleinen Katze lief das Wasser im Maul zusammen!
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 12.01.2015, 20:52:51
Einem leckeren Fisch konnte Tüpfel nicht widerstehen. Sie musst den Fisch nicht fangen oder darum bitten - nur zugreifen! Und wenn sie schon sonst nichts Interessantes entdeckt hatte, konnte sie doch wenigstens mit einem Leckerbissen zu Echo zurückkehren.
Genau das tat die kleine schildpattfarbene Katze. Sie hüpfte ins nächste Boot, packte einen der kleinen, liegengelassenen Fische und trug ihn zurück in die Hütte, in der die Abenteurer sich mit dem Fischervolk unterhielten. Fröhlich maunzend legte sie ihre Fund vor Echo-im-Halbdunkel. Die Hexe legte den Kopf schief und sah ihre Vertraute fragend an, doch diese gab nur ein weiteres kurzes "Miau" von sich - sie hatte nunmal nichts Außergewöhnliches entdeckt.
"Danke, Tüpfel," tätschelte die Zauberkundige das kleine Tier, hob den Fisch auf und nahm einen kräftigen Bissen. Den Rest legte sie wieder hin, damit Tüpfel sich auch daran bedienen konnte. Das Geheimnis des Dorfes würde sich ihr also nicht sofort erschließen. "Aber bald," dachte Echo zuversichtlich.
"Es gibt überall Schätze, nicht nur im Dschungel. Weshalb fragt Ihr aber?," schaltete sie sich dann ins Gespräch zwischen den Reisenden und den Einheimischen ein.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 13.01.2015, 10:34:26
"Flusspferde; da ist viel Fleisch dran. Aber das Maul soll sehr kräftig sein", zeigte sich Trovag interessiert. Selber hatte er diese Tiere nur aus der Ferne gesehen. Einem entfernten Verwandten, dem Cousin zweiten Grades der Cousine seiner Mutter, war mal ein Arm abgebissen worden. Gerade als der Barbar die Frage nach der Schatzsuche beantworten wollte, stieg ihm der Geruch eines Fisches in die Nase. Kein ungewöhnlicher Duft in einem Dorf voller Fischer, aber die Augen Trovags entdeckten schnell die Herkunft des Geruchs.

Die Begleiterin Echo-im-Halbdunkels hatte einen Fisch mitgebracht und beide teilten ihn sich. Trovag legte den Kopf zur Seite. Vielleicht sollte er sich auch einen Begleiter besorgen, der ihm die Nahrung brachte. Obgleich ein Säbelzahntiger schwer zu zähmen war.

Als dann Echo-im-Halbdunkel ins Gespräch einstieg. Klappte Trovag seinen offenen Mund wieder zu und schaute fragend in die Runde.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 14.01.2015, 15:16:49
Kornam war wenig beeindruckt von Tüpfels Leckerbissen: Er ließ sich jedenfalls nicht davon ablenken, auch nicht, als Echo ebenso einen Bissen von dem Fang nahm. Worauf er allerdings reagierte, war Echos Frage. Nachdem einer der Jäger Trovag über die Eigenheiten eines Flusspferdmauls aufgeklärt hatte und ihm durchaus bestätigte, dass die Tiere einiges an Eigenmasse mit sich brachten, brach es aus dem Vorsteher heraus:

"Natürlich gibt es überall Schätze - aber das Mwangi-Becken ist schon seit jeher ein beliebter Ort für Abenteurer und ihre Expeditionen! Die Sagen und Legenden, um versunkene Städte kommen ja nicht von ungefähr. Hin und wieder können auch Erfolge verzeichnet werden. Nein, ich frage nicht aus einem bestimmten Grund. Nur seid ihr nicht die ersten, die in letzter Zeit hier rasteten und auf Schatzsuche im Dschungel aus sind! Aber, so ist das eben mit dem Mwangi-Becken - ein Ort für die Wagemutigen, und davon gibt es einen ganzen Haufen auf dieser Welt."

Er lachte und schüttelte den Kopf, dann winkte er ab.

"Lasst uns nach draußen gehen, ans Wasser! Ich will euch etwas erzählen."

Kornam erhob sich und ging gemeinsam mit den Gefährten nach draußen. Er führte sie zu den Fischerbooten, am Ufer des Sees der verschwundenen Heere. Seine Miene hatte sich deutlich verfinstert, als er sich zu den Abenteurern umdrehte und mit leiser Stimme fragte:

"Habt ihr schon einmal von Aomak gehört?"
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Krakqualntopp am 18.01.2015, 00:29:21
Krakqualntopp folgte nach dem sättigendem Essen den Dorfbewohnern nach draußen.
Er war ein wenig überrascht, daß Simue sich aus dem Gespräch fast komplett rausgehalten hatte. Aber sie würde ihre Gründe haben.
Auf Aomak angesprochen, antwortete er.
"Nein, habe ich nicht. Ist es ein Lebewesen, das hier im See wohnt?"
Warum sprach der Dorfvorsteher wohl über dieses Wesen, wenn es ihm doch scheinbar kein Vergnügen bereitete?
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Trovag Tilor am 18.01.2015, 15:28:54
Trovag war mit an den See gekommen. Der veränderte Gesichtsausdruck des Dorfvorstehers war dem Barbaren wie seinen Mitstreitern bewusst geworden. "Aomak!?", wiederholte der Zwerg den Namen. Irgendetwas sagte ihm dieser Name, aber Trovag brauchte einen Moment, um sich wirklich daran zu erinnern.

Ihre kleine Expedition war von diesem Wesen berichtet worden: "Jemand hat uns vor Aomak gewarnt. Aber ich weiß nicht mehr warum." Trovag verzog seine Mundwinkel und grübelte, doch viel mehr wollte ihm nicht einfallen und so gab er auf mit dem Denken.

"Wer oder was ist Aomak?", fragte er stattdessen.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Echo-im-Halbdunkel am 19.01.2015, 20:44:11
Echo-im-Halbdunkel witterte wieder das Gehemnis des Dorfes, als sie zusammen mit ihren Gefährten Kornam hinunter zum See folgte. Und als der Mann den Namen nannte, den sie bereits beim Essen leise geraunt vernommen hatte, sah die Hexe nicht überrascht aus. Nein, ihre goldgelben Augen schauten wissend drein, und sie bedachte erst das Wasser, dann Kornam und dann jeden ihrer Begleiter, ob humanoid oder tierisch, eines bedeutungsschwangeren Blickes.
Die Katzenfrau sagte jedoch nichts und überließ es ihrem Gastgeber, weiter über Aomak zu erzählen. In ihrem Inneren fragte sie sich aber, ob diese kleine Truppe einem derlei gewaltigen Wesen gewachsen war.
Titel: Part II: Wettlauf ins Verderben
Beitrag von: Ksynthral am 24.01.2015, 12:31:11
Runde beendet.