Part II: Wettlauf ins Verderben
Die Dschungel des Mwangibeckens sind voller bröckelnder Ruinen - die Stufenpyramiden von Kembe, die fliegende Stadt Kho sowie das arme, verfluchte heilige Xatramba. Doch keines dieser uralten Überbleibsel inspirierte die Vorstellungskraft von Abenteurern und Gelehrten so sehr wie Saventh-Yhi, die legendäre versunkene Stadt der Azlanti. Sie liegt tief im Inneren Garunds und ist der einzige bekannte Außenposten jenes verschwundenen Volkes. Die Entdeckung Saventh-Yhis wäre die Glanzleistung in der Karriere eines jeden Entdeckers, und die Götter allein wissen, wie viele es bereits zu finden versucht haben und kläglich daran gescheitert sind. Die übel riechenden Dschungel von Mwangi hüten viele Geheimnisse, doch einige Städte sind vielleicht nicht ohne Grund versunken. Denk' darüber nach, während du unter dem tropfenden Blätterdach von irgendeiner reißzahnbewehrten Monstrosität verschlungen wirst.
- Lilae Kurundi, Eine vergebliche Mühe: Ruinen und Relikte des Mwangibeckens
Zwischenspiel (Anzeigen)Trovag prahlt gerne mit den Geschichten, wie er an jede seiner Federn und Zähne gekommen war. An diesem Abend berichtet er aber nur von zwei Kämpfen. Einem Wassermonster hatte er dereinst den halben Kiefer bei lebendigem Leibe herausgerissen. Acht Füße hatte die Echse am Anfang des Kampfes, aber der Hammer des Zwergen zermatschte gleich drei davon mit einem Schlag, so berichtet der wilde Barbar. Ob dies wirklich stimmt kann wohl keiner der anderen wissen, aber doch mag mancher erfahrener Kämpfer skeptisch sein. Doch die Beschreibungen des Zwergen ob der Schuppen, die ihre Farbe an ihre Umgebung anpassen, mag mancher schon einmal erfahren haben.
Als die Anführerin vom Schlangenvolk redet, hat Trovag dafür wenig übrig. Pah, Schlangen sind nicht schlimmer als der Rest. Manche haben nur einen Schlangenoberkörper, manche nur einen Unterkörper, aber alle einen Giftzahn. Trovag prustet los, als ihm der Irrwitz seiner Aussage klar wird. Kulte planen immer irgendwas. Dämlich ist es meistens und die Ahnen werden schon wissen, was da vor sich geht. Wir müssen nur die Bäume befragen. Der Barbar nickt fest bei seinem letzten Satz. Was Zura ist oder irgendein Schlangenvolk interessiert ihn wenig. Auf die Details sollen andere achten. Er vertraut dem Weg der Alten, der sich in der Rinde offenbart ebenso wie seinem Hammer und dem muskulösen Oberkörper. Darauf nimmt er gleich noch einen Zug vom Bier und stellt erschrocken fest, dass auch der zweite Krug leer ist. Irgendwas muss mit diesen Krügen nicht stimmen.
Endlich geht es los. Trovag kann es kaum erwarten, wieder auf der Straße und hoffentlich bald abseits der Wege zu sein. Ob die kleinen Begleiter ihre Rucksäcke tragen interessiert den Barbaren nicht. An seinem hängen einige Kleinigkeiten und sein Hammer ist griffbereit. Mit dem Dolch pullt er noch Essensreste zwischen seinen Zähnen hervor. Dann zeigt er nach vorne und geht los. Er pfeift ein Lied seines Volkes und achtet wenig auf die anderen. Nur über Krakqualntopp will er nicht stolpern. Nicht das der ihn noch mit Fragen löchert. Bald schon steht die Sonne hoch am Himmel und verkündet die Mitte des Tages.
Vision - Die Traumschlange - Runde 1 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7777.msg917505#msg917505)
Abermals schnappte die Traumschlange zu, verärgert über das geschickte Ausweichen der Riesenkrabbe Nkechi, fauchte sie auf!
Dieses Mal gelang es dem Gozrehkleriker nicht dem Angriff zu entkommen. Scharf bohrten sich die spitzen Fänge der Traumschlange in seinen harten Panzer. Risse zogen sich über den Körper Nkechis und Splitter flogen davon. Die Schale war zerbrochen. Dickflüssiges Blut rann aus einer tiefen Bisswunde.
Doch der Kleriker blieb hart, und so widersetzte er sich wenigstens weiteren Auswirkungen des Schlangenbisses - für ihr Gift waren die Wesen des Dschungels nur all zu gut bekannt!
Alle Zweifel an der Existenz der Schlange waren wie weggewischt, als sie ein weiteres Mal den Kleriker angriff. Ein lauter Schrei entfuhr Trovags neuem Körper und schon stürzte er sich auf das Wesen. Das Adrenalin pulsierte in seinem Körper und pumpte über. Der Geier versuchte die Schlange zu beissen, aber schien sich fast selber zu treffen.
Krakqualntopp war über das Auftauchen der Schlange doch sehr überrascht, denn er versuchte, die Botschaft des Sehers zu ergründen.
Selten kam es in seinen Visionen vor, daß sich eine Gefahr so unmittelbar manifestiere, daß sie eine körperliche Bedrohung für ihn war.
Es blieb nur zu hoffen, daß der hier zugefügte Schaden sich nicht auf ihre Körper in der realen Welt übertrug.
Aber darüber würde er sich später Gedanken machen. Zunächst mußte er Nkechi und Trovag helfen.
Er lief wankend zu dem Gegner hin und auch wenn er selbst wenig Erfahrung mit einer Tiergestalt hatte, so waren seinen Beobachtungen der Natur von Hilfe. Er hatte Stacheschweine kämpfen sehen und so drehte er der Schlange die Seite zu und schlug mit seinem stacheligen Schwanz nach ihr.
Es war ein satter Treffer und die Stacheln des Schwanzen bohrten sich in den geschuppten Leib der Schlange.
Simue hatte ihr Ziel direkt vor Augen. In ihrem neuen Körper machte sie sich auf den Weg zur Schlange. Schritt für Schritt bewegte sie sich vorwärts. Es schien fast, als sei sie die Ruhe selbst.
Der Kleriker in Form der Riesenkrabbe schrie auf, aber ihm entfuhr nur ein klägliches Kreischen. Seine Scheren klapperten wild und seine Verletzung schien ihm zuzusetzen. Mit diesem Angriff hatte Nkechi nicht gerechnet und scheinbar hatte er so etwas auch noch nie erlebt. Die Gefährten waren ihm zur Hilfe geeilt, doch hier an vorderster Front würde er nutzlos sein. Schnell zog er sich zurück und versuchte sich dabei größtmögliche Deckung gegenüber der Traumschlange zu erhalten. Ein Moment des Durchatments - zumindest für den Gozrehkleriker!
Vision - Die Traumschlange - Runde 2 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7777.msg918272#msg918272)
Verletzt durch den Schlag des Stachelschweins drehte und wand sich die große Traumschlange fauchend und zischelnd herum. Um sie - die drei verbliebenen Gefährten! Sollte auch diese Begegnung mit der örtlichen Tierwelt einen der Abenteurer das Leben kosten, oder würden sie siegreich gegen das Ungetüm bestehen können?
Die Traumschlange jedenfalls ließ keinen Zweifel an ihrer Wut und ihrem Kampfeseifer - ohne Zögern schnellte der weit aufgerissene Kiefer mit den lauernden Giftzähnen abermals nach vorne: Dieses Mal sollte Krakqualntopp das Ziel ihres Angriffs werden.
Krachend schlugen die Fangzähne in das kleine Tier ein - stechende Schmerzen - ein dumpfes Pochen: Die erwartete Giftinjektion! Jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen für Krakqualntopp!
Trovag war sauer über seinen ersten Angriff, der lächerlicherweise die Schlange vollkommen verfehlt hatte. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und so vergrub er die scharfen Zähne seines neuen Körpers tief in die ledrige Haut des Feindes vor ihm. Fast schien es, als wollte er ein großes Stück herausreißen.
Krakqualntopp war über den Angriff auf ihn mehr als überrascht. Er wußte zwar nicht, ob die Schlange druch irgend etwas gelenkt wurde, aber unter natürlichen Bedingungen wäre ein Reptil wohl vorsichtiger gewesen. So bekam er zwar einen Biss ab, aber gleichzeitig hatte sich der Gegner auch an seinen Stacheln selbst verletzt.
Er selbst kannte sich mit Giften aus und war so mancher Wirkung schon öfters ausgesetzt gewesen. Mit einem lustig wirkendem Schulterzucken schüttelte das Stachelschwein eine mögliche Vergiftung einfach weg
Dann machte sich der Gnom, der jetzt in Tiergestalt war, wieder daran anzugreifen.
Aber leider ging sein nächster Schwanzschlag daneben.
Die Schildkröte, die Simue war, steuerte unbeirrt auf die Schlange zu. Vielleicht war es die Droge, die Nkechi ihnen verabreicht hatte, vielleicht ihr seltsames Gefühl von Zuhause in diesem mystischen Tier-Reich, doch im Moment sah sie völlig klar.
"Habt keine Angst", rief sie ihren Gefährten zu, "die Schlange ist nur eine Manifestation unserer Ängste. So wie wir unsere Furcht überwinden, besiegen wir auch die Schlange!"
Sie konzentrierte sich auf die Macht in ihrem Inneren, spürte, wie die Magie sie durchfloss, und schnappte dann nach der Schlange, die sie bedenklich an eine ihr bekannte Gestalt erinnerte...
Nkechi spürte die Erschütterungen, welche der Kampf gegen die Traumschlange, der Vision entgegenschmetterte! Die Gefährten hatte schon ein gutes Stück Arbeit geleistet. Doch der Gozrehkleriker fürchtete, dass dies nicht alles sein würde: Er fokusierte sich, das Klappern seiner Scheren verstummte, er verharrte in Ruheposition, auf das Aufrechterhalten der Vision!
Der Geruchssinn der Abenteurer täuschte diese nicht: Sie konnten das dampfend verbrennende Kräutergemisch des Klerikers bereits wieder riechen! Würde der Feind sie aus diesem Nimbus der Vorausschau vertreiben können?
Nkechi war äußerst bedacht einem möglichen Angriff der Traumschlange oder gar weiterer Wesen keine Fläche zu bieten - er hielt sich bewusst in Deckung!
Vision - Die Traumschlange - Runde 3 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7777.msg918916#msg918916)
Das Fauchen der Traumschlange war in ein hässliches Kreischen übergegangen, schrill und untypisch für ein Tier. Der pulsierende Ton bohrte sich tief in die Gehörgänge der Gefährten!
Die Stacheln Krakqualntopps setzten dem unvorsichtigen Reptil zu: Und auch wenn nicht alle ihre Gegner wirklich geschickt, oder gar treffsicher waren, so musste die Traumschlange dennoch einen herben Treffer wegstecken. Dickflüssiges Blut ergoss sich aus der klaffenden Fleischwunde, die Trovag gerissen hatte.
Ein neues Ziel, ein neuer Angriff - die Schlange bäumte sich auf und schoss abermals nach vorne - bereit ihre tödliche Injektion zu verabreichen! Doch dieses Mal hatte der Feind keinen Erfolg, das Reptil verfehlte das Federkleid Trovags knapp und zischelte erzürnt auf.
Eine Manifestation unserer Ängste? Trovag Tilor war kurz verwundert über die Worte der Schildkröte. Aber egal was diese Schlange war, der Erfolg des zweiten Bisses hatte den Barbaren darin bestärkt weiter zu machen. Er spuckte etwas Schlangenblut aus und grub erneut seine scharfen Geierzähne in den Feind.
Simue kannte der Schlange gegenüber keine Gnade. Ängste musste man überwinden, das hatte sie gelernt. Und diese Manifestation ihrer Ängste würde sie überwinden.
Erneut biss sie mit ihrem Schildkrötenmaul zu, packte die Schlange am Schwanz und schüttelte ihren Schildkrötenkopf hin und her.
Der zweite blutrünstige Angriff Trovags in der Gestalt eines Geiers kostete die Traumschlange beinahe den Verstand so groß war der Schmerz! Aber das Untier biss im wahrsten Worte die Zähne zusammen und richtete sich, wie in Trance, ein letztes Mal auf, die Augen hypnotisierend auf die Tiere vor sich gerichtet - kein Laut der gespaltenen Zunge erreichte ihre Ohren mehr. Es schien als hätte die Traumschlange kapituliert!
Doch noch bevor sich weitere Deutungen anschließen ließen setzte Simue zum Angriff an. Erfolgreich attackierte auch sie die Traumschlange und versetzte ihr so den Todesstoß!
Das blutüberströmte Traumwesen sackte in sich zusammen - ein kreischender Schrei entfuhr dem fangzahnbewehrten Kiefer - und auch wenn keiner der Gefährten den Hals der Schlange angegriffen hatte: Es geschah etwas Sonderbares!
Während der leblose Körper gen Boden herabsank zog sich erst ein feiner Riss und ein Rinnsal Blut, dann aber eine klaffende Wunde rund um den Schlangenhals - schließlich riss der Kopf mit einem Bersten von Knochen und dem Geräusch zerfetzter Muskeln vom Schlangenkörper ab. Verharrte einen Moment länger in der Luft als die restliche Traumschlange: Dann war die Schlacht geschlagen - die enthauptete Traumschlange lag zu ihren Füßen.