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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Numenera - Die Segel werden gesetzt => Thema gestartet von: Lord Aldebaran am 25.04.2014, 15:58:26

Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 25.04.2014, 15:58:26
„Es gibt eine Theorie, die besagt,
wenn jemals irgendwer genau herausfindet,
wozu das Universum da ist und warum es da ist,
dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch
noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.
- Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon
acht Mal passiert ist.”

--- frei nach Douglas Adams
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 07.05.2014, 09:33:24
Mustafa Soran warf der Maschinenintelligenz am hinteren Ende seines Schreibtisches – die ihm schon einige Stunden an Kopfzerbrechen beschert hatte – grüblerische Blicke zu, während er unkonzentriert die letzten Zeilen seines monatlichen Berichts nach Qi verfasste.
Wenige Minuten später hatte er es geschafft. Er steckte vorsichtig die Kappe auf die Feder und legte sie in die Schublade. Seufzend streckte er die Beine aus, machte sich lang und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

Sein Blick wanderte über das Papier zu dem flachen Gerät mit der verbogenen Metallplatte und den Berg an bunten Kabeln und kleinen Gerätschaften mit denen er bisher erfolglos versucht hatte, an die Geheimnisse der Intelligenz zu kommen. Er überlegte, was er falsch machte, an was er bisher nicht gedachte hatte.

Gleich nachdem er den Bericht auf den Weg gebracht und seinen Adepten über dessen weitere Zukunft in Kenntnis gesetzt hatte, würde er versuchen, dem ollen Stück alter Technik sein Geheimnis zu entlocken. Ihm kam eine Idee. Er würde versuchen ... – das knisternde Flackern der an der Decke befestigten leuchtenden Röhren riß Mustafa aus seiner Gedankenwelt.

„So!“, motivierte er sich und ließ sich auf seinem Stuhl wieder nach vorne fallen. Es gab etwas zu tun, das keinen Aufschub zuließ. Geübt faltete er den Brief zusammen und rief Swil Graska, seinen Assistenten und Adept der Bruderschaft. Fast augenblicklich betrat ein hagerer, etwas kränklich aussehender junger Mann das Labor. Mustafa hatte schon viele Adepten beherbergt, doch dieser hier war ausnahmsweise ein vielversprechender Kandidat. Zu schade, dass er ihn schon jetzt auf Wanderschaft schicken musste. Er hätte seine Hilfe gern noch länger in Anspruch genommen.

„Schick bitte den Brief nach Qi. Das wird einer deiner letzten Dienste für mich sein“, fing Mustafa an. An dem Grinsen in Swils Gesicht konnte man ablesen, dass der Adept wusste, was nun folgte und er sich offensichtlich darauf freute.

„Anschliessend kannst du damit beginnen deine Sachen zu packen. Wie du weisst, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du zu deinem nächsten Lehrer aufbrechen musst. Du wirst schon morgen früh aufbrechen, sonst verpasst du womöglich den Schwimmenden Markt, der gerade hier vor der Küste weilt. Hör jetzt gut zu, ich werde das nicht wiederholen“, fuhr Mustafa fort.

„Wenn meine Berechnungen und Annahmen stimmen, wird dich der Markt in die Region Seshar bringen, genauer nach Nebalich. Von dort wirst du entweder durch die Kanäle oder über Land nach Veriton reisen. Veriton liegt etwa 300 Kilometer weiter westlich im Landesinneren. Du wirst Veriton daran erkennen, dass es eine Stadt ist, die auf dem Körper eines riesigen Automatons erbaut wurde. Du gelangst über die linke Hand in die Unterstadt und von dort in die Oberstadt. Aber das wirst du selbst sehen.“

„Wenn du Glück hast, triffst du unterwegs auf ein paar Seshar Waldläufer, die dir den Weg zeigen werden.“

Mustafas Ton wurde ermahnend. „Mach auf jeden Fall nicht den Fehler bis nach Ingwald zu reisen. Dort regiert übles Gesindel und Reisende sind dort nicht gern gesehen und werden später meist mit einem Dolch im Rücken aufgefunden... oder mit einer Axt im Schädel... oder einem Speer im Bauch... ich glaube du verstehst.“

„In Veriton wirst du ein paar Tage bei den Findern bleiben, einer Gruppe ehemaliger Aeon Priester, die sich inzwischen aber hauptsächlich mit Besitzansprüchen in der Gegend beschäftigen, auch wenn sie ab und zu noch Numenera aus dem Inneren des Riesen untersuchen.“

Bei der Erwähnung von neuen Numenera leuchteten die Augen Swils merklich auf.

„Die Finder wissen, dass du kommst und werden dich freundlich aufnehmen. Dir wird es dort gefallen, aber du wirst dort nicht lange bleiben.“

Swil schaute überrascht und setzte an. „Wieso...“

Mustafa schenkte der Unterbrechung keine Beachtung. „Sie werden mit dir ein paar Erkenntnisse teilen und dich dann zum Ziel deiner Reise, nach Everen, einem kleineren Dorf in der Nähe von Veriton, zu deinem neuen Lehrer bringen. Dieser heisst Yrk und behauptet von sich selbst - was im Allgemeinen auch geglaubt wird – dass er nicht von dieser Welt stammt und vor seinesgleichen geflüchtet ist. Seine ungewöhnlich blaue Hautfarbe, sowie sein immenses Wissen über Artefakte und Numenera, machen seine Geschichte glaubwürdig. Aber lass dich nicht täuschen. Er ist so sehr Mensch wie du und ich. Aber das wissen nur wenige und du solltest sein Spiel einfach mitspielen. Du wirst von ihm viel lernen können und Yrk wird – aufgrund seiner kleinen Mär – von den meisten Menschen gemieden. Das heisst, ihr werdet ungestört arbeiten können.“

„Wenn du deine Sachen fertig gepackt hast, kannst du mir noch mit der Maschinenintelligenz helfen. Heute Abend gibt es dein Lieblingsessen, Krebseintopf. Und nun ab.“

Swil, der aufgeregt und ungeduldig von einem auf das andere Bein trat, grinste und nahm den Brief entgegen. "Mache ich. Und Danke! Für Alles!" Eilig lief Swil die Treppen nach oben und wäre fast über seine langen Beine gestolpert.

„Ich werde ihn vermissen“, gestand sich der alte Aeon Priester ein.


Und tatsächlich gelang es den beiden, der alten Maschinenintelligenz ihr Geheimnis zu entlocken.

Nach dem Frühstück brach Swil Graska auf.

(http://numenera.pbworks.com/f/1376071756/Veriton.jpg)
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 16.05.2014, 00:04:47
(http://www.rpgpost.com/uploads/gallery/album_59/gallery_500_59_50402.jpg)

Das Boot glitt geräuschlos über das Wasser während die letzten Sonnenstrahlen die steil aufragenden Wände der Schlucht rot färbten.
Trotz Windstille waren die Segel leicht gewölbt und das Wasser kräuselte sich am Ruderblatt im Heck und hinter den an Backbord und Steuerbord weit ausladenden Auslegern. Nicht mehr lange und Hakon würde zusammen mit Wurbel und R'Laarg die Segel für die Nacht einholen. Bjarni entzündete bereits die Positionslichter und kümmerte sich um die Beleuchtung Mittschiffs. Reyena und Oberyn bereiteten das Abendessen vor. Wie immer neugierig beäugt vom Thuman Reyenas, der sich in der Nähe des Steuerrades abgelegt hatte.

Lächelnd tätschelte Deymish – Kapitän des Schiffes – dem Thuman, der auf den Namen Moko hörte, den Kopf. Zunächst war Deymish äußerst skeptisch gewesen, ein Tier mit an Bord zu nehmen. Doch aus der Not und einer guten Laune heraus hatte er schließlich eingewilligt.

Deymish hatte Freude daran zuzusehen, wie gut sich die Landratten nach wenigen Tagen in seine eigene Crew einfügten und als gemeinsames Team agierten. Kaum zu glauben, dass sie erst vor drei Tagen von Veriton aufgebrochen waren und die Neuen keinerlei Vorwissen über Seefahrt mitbrachten.

Deymish strich durch seinen Bart und korrigierte den Kurs. Die Reise verlief bisher ohne Zwischenfälle. Das freute ihn! Aber das könnte sich noch ändern. Bisher waren sie auch nur an Quintas vorbeigekommen. Einer Stadt, die sich an die mit Moos bewachsenen Überreste eines Torus förmigen Objektes anschmiegte. Interessiert hatte ihn Wurbel über den Torus ausgefragt, doch leider konnte Deymish ihm nichts darüber erzählen. Er fand Quintas langweilig. Fischer und Moosesser. Langweilige Leute und nie irgendwelche Aufträge. Langweilig – Ja. Aber immerhin nicht gefährlich wie die Passage bei Tirrum. Er wusste schon warum er seine Crew aufgestockt hatte.

(http://numenera.pbworks.com/f/Quintas.jpg)

Vor wenigen Stunden waren sie in die Kanäle eingefahren. Der Anblick der steilen Wände mit ihren geraden Flußstücken, die den natürlich mäandernden Fluß so plötzlich ablösten war immer wieder Atem beraubend. Und als die ersten zunächst undeutlich zu erkennenden Gesichter auftauchten, die vor Ewigkeiten in die hohen Flanken gehauen worden waren, gab es eine Zeit lang kein anderes Thema mehr, als dieses, wer wohl solche riesigen, fremdartigen Gesichter in den Fels geschlagen habe. Und zu welchen Zweck. Und wie überhaupt. Und warum.

Als sich die Felswände vom Rot der Abendsonne schließlich doch über Blautöne zum Schwarz der Nacht verfärbten, rief Deymish endlich die erwarteten Befehle zum Segel einholen. Kurze Zeit später saß man in geselliger Runde auf dem beleuchten Deck zusammen.

Deymish nahm einen kräftigen Schluck Wein, strich mit beiden Händen durch seinen blonden Bart, und schaute mit seinen blonden Augen in die Runde.

„Nachdem wir nun schon einige Tage zusammen segeln und ich euch die letzten Abende mit Geschichten aus Guran unterhalten habe, finde ich, dass es langsam an der Zeit ist, dass ihr uns etwas über euch erzählt. Von euch sieht mir einzig R'Laarg so aus, als ob er sich gerne mal als Wache oder als helfende Hand anheuern ließe. Ihr anderen macht nicht gerade den Eindruck, dass ihr euch für nur drei Shins pro Tag gern Schwielen an den Händen holt. Mir kann es ja eigentlich egal sein. Ihr macht Eure Arbeit gut und gefährlich sehr ihr auch nicht gerade aus. Neugierig bin ich aber schon.“

Der breitschultrige Kapitän lachte laut, aber nicht unfreundlich und fuhr fort.

„Also, was treibt euch an? Ist es die Lust am Abenteuer? Oder wolltet ihr einfach nur mal Redstone sehen?“

(http://numenera.pbworks.com/f/1376066630/Seshar.jpg)
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 17.05.2014, 08:20:36
Oberyn war die fröhliche Art des Kapitäns und sein kumpelhaftes Getue zuwider.
Er hatte es als die schnellste und sicherste Art angesehen nach Redstone zu gelangen, in das Gitter aus Kanälen in das ihn die Spur des Schwestermörders geführt hatte.
Die anderen waren der selben Meinung gewesen, nur Reyenas hatte zuerst Bedenken angemeldet wegen ihres vermaledeiten Thuman Moko.
Das Tier war eine Zumutung für Nase und Gemüt und sowohl Oberyn wie auch Moko wussten dass sie sich nur gegenseitig duldeten weil es die SItuation verlangte.

So waren sie alle von Veriton mit dem Schiff gestartet.
Oberyns längliches Gesicht wirkte bald noch etwas länglicher als das unaufhörliche Schaukeln seinen Tribut forderte.
Doch schon als sie Quintas passierten füllte sich der Prinz besser. Als sie schließlich vor einem Tag in die Kanäle einfuhren leuchteten die vipernartigen schwarzen Augen unter den dünnen Augenbrauen vor Erwartung. Es waren diese Augen welche ihm den Spitznamen die Viper eingebracht hatten - einer seiner Vorfahren wurde in einem seltsamen Sturm verändert, erzählte man sich, und seither waren die Schlangenaugen ein hin und wieder auftauchendes Zeichen seiner Familie. Ob die scharf geschnittene Nase und die silbergrauen Strähnen in dem ansonsten schwarzen Haar ebenfalls etwas damit zu tun hatte wusste Oberyn nicht, aber es war eine Äusserlichkeit die er sich mit seiner Schwester geteilt hatte - seiner süßen Schwester die viel zu früh gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde.
Doch er war seiner Vergeltung ein gutes Stück näher gekommen, er konnte es geradezu körperlich spüren.
Dann würde er seine Rache üben und sie würde endlich in Frieden ruhen können und er würde vielleicht auch endlich wieder Frieden Finden, vielleicht sogar mit seinem Vater - wer wusste schon was die Zukunft bereit hielt.

Oberyn stützte sich auf seinen Speer als er aufstand. Die Waffe seines Hauses deren rechtmäßiger Erbe er war und den er mitgenommen hatte egal was sein Vater zu sagen hatte.
Nur diese Waffe würde angemessen sein die Tat zu vergelten die so viel Trauer über seine Familie gebracht hatte. Der schlanke flexible Schaft lag in seiner Hand als wenn die Waffe zu seinem Körper gehörte, so viel hatte er damit trainiert, hatte die glänzende Spitze, welche das Licht immer zu seiner Quelle zurück warf, in Übungspupen und Schilde gerammt, wie eine Viper die den richtigen Augenblick abwartete um dann schneller als das Auge es wahrnehmen konnte zuzustoßen.

Er hob auch das polierte Rundschild auf welches die Insignien seines Hauses trugen, eine rote Sonne durch die ein Speer ragte.

"Familienangelegenheiten", war alles was er Deymish zur Antwort gab. Mehr hatte den Kapitän von niedriger Geburt nicht zu interessieren, eigentlich nicht einmal dass.
Er hatte ausreichend Shins erhalten.

Müde strich sich Oberyn mit der Hand über das Gesicht - es würde der Tag kommen an dem er wieder besserer Laune sein würde. Das würde der Tag sein an dem die Spitze seines Speers feucht vom Blut sein würde.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 19.05.2014, 22:28:14
"Warum? Bin Ich hier?"

Fragte sich R'Laarg, als er sich mit seiner braun gebrannten Hand durch sein vom Wind verstrubbeltes
lila farbenes Haar fuhr, welches einen guten Kontrast zu seiner feurigen Aura darstellte.
Er griff zu seinem grau karierten Schal und wickelte ihn fester um seinen Hals.
Seine Kettenweste, die in der Abendsonne in den Farben des Regenbogen schillerte lässt viel von seinem
muskulösen braun gebrannten Körper durchscheinen. Seine Beine bedeckten einfache schwarze Beinkleider,
die knapp über den Knien endeten. Die ebenfalls muskulösen Füße steckten in einfachen schwarzen Sandalen,
welche aus einem nicht natürlichen Material gefertigt waren. Auf seinem Rücken in einer schlichten, aber
praktischen Scheide steckte ein grausam aussehendes Entermesser, von seinem Gürtel blitzte ein Dolch und
hing ein Scheibenwerfer.

Mit der Agilität eines Faust-Kämpfers strich er über eine kreisrunde Scheibe, die aus einem steinernen
Material zu sein schien, manchmal schien man auf der sonst glatten Oberfläche das Gesicht eines weiß-
haarigen Mannes zu sehen, welcher tonlos Worte vor sich hin murmelte.
Bevor er sich an der Seite von Wurbel niederlies, dem er ein Teller voll mit Abendessen reichte, sprüht er
den Platz auf dem er sich niederlassen wollte, mit einem Sprühstoß aus einer kleinen schwarzen Dose an. Im Laufe der Jahre war dies zu einer unbewussten Handlung geworden - seit er als junger Lehrling seines Meisters T'Thartimon unerwartet dem "Eisenwind" ausgesetzt war - damit seine Umgebung von seinem Feuer nicht verbrannt wird.
Sein erster Auftrag als Geselle war es Wurbel zu begleiten, so kam es, dass er seit dessen "Unfall" als Begleiter und Beschützer zur Seite steht.

"Ich bin hier, weil mein weiser Meister es so vorausgesehen hat!"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 20.05.2014, 13:21:18
Wurbel lächelte seinem etwas einfach gestrickten aber sehr treuen Gefährten zu und nahm den Teller mit einem dankenden Nicken entgegen. Selber nur von sehr schmächtiger Natur und eher schüchtern, war er sehr froh um die Begleitung des selbstbewussten Kämpfers, der ihn schon allein durch sein Auftreten so manche Handgreiflichkeit erspart hatte.

"Irgendwann möchte ich einmal wissen, woher dein Meister ahnen konnte was mir zustößt." meinte er schmunzelnd und schüttelte seinen unbändigen Lockenkopf. Der kühle Fallwind, der von den Felswänden herüber wehte, ließ ihn frösteln und er zog seinen Kilt ein bisschen weiter über die Knie. In den Taschen seiner asymmetrisch geschnittenen Jacke, die aus einem wasserabweisenden, unbekannten Stoff bestand, kramte er nach dem kleinen Salzstein, den er auf dem Markt von Guran erstanden hatte. Dabei wandte er sich dem Kapitän zu.

"Wie Ihr unschwer erkennen könnt bin ich seit nunmehr einigen Jahren... nun ja... nicht mehr ganz da." Er deutete mit der Hand seinen Körper an, der ständig mal mehr, mal weniger transparent erschien. Gelegentlich verschwand er auch für Sekundenbruchteile ganz, oder man erhaschte ein kurzes Flackern fremdartiger Kleidung, anderer Hautfarbe oder einer anderen Frisur. Wurbel war es gewohnt, dass die Leute ihn entweder unverhohlen anstarrten oder schnell wieder weg schauten, weil es sie schwindelig machte. Der Kapitän hielt seinem Anblick stand und sah ihn lediglich interessiert an, woraus Wurbel schloss, dass dieser auf seinen Fahrten wohl schon so einiges mehr an selsamen Gestalten gesehen haben musste.

Indes seufzte Wurbel und zuckte mit dem Schultern. "Seitdem versuche ich herauszufinden, was mit mir passiert ist und warum ich anscheinend Visionen aus vergangenen Zeiten habe. Ich bin sicher es hat etwas mit den Numenera zu tun; ich kann es spüren. Ein Aeonpriester in Guran berichtete von dem riesigen Wissenschatz über die Numenera, auf den die Eingeweihten seines Ordens angeblich zurück greifen können. Ihr wisst nicht zufällig etwas darüber? Jedenfalls ist es jetzt mein Ziel, selber Aeonpriester zu werden. Aber das scheint nicht so einfach zu sein, und wir wollen in Redstone eigentlich nur eine Passage nach Nebalich suchen, wo ich hoffe mehr Informationen darüber zu finden."

Dann verstummte er und stopfte gedankenverloren sein Essen in sich hinein.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 23.05.2014, 19:32:26
Moko knurrte leise und Reyena warf ihm einen beruhigenden Blick zu. Auch sie war nicht sicher, was sie von Oberyn halten sollte. Bis jetzt hatten die Instinkte ihres Thumans sie noch nie fehlgeleitet. Besser, sie wäre besonders wachsam.

Sie erinnerte sich noch als ob es gestern gewesen wäre, wie sie das kleine, damals noch völlig hilflose, Wesen zum ersten Mal gesehen hatte. Ein kleiner Botengang hatte ihr Leben verändert. Ihr Vater hatte sie gebeten Morius, dem Züchter im Dorf, eine Nachricht zu überbringen. Schon von weitem war das nervöse Fiepen junger Thumans zu hören gewesen. Dem Geräusch nach zu urteilen waren sie erst wenige Tage alt und etwas schien sie sehr aufgebracht zu haben. Als Reyena eintrat hatte sich ihr ein schrecklicher Anblick geboten. Die einst so gemütliche Hütte, von Morius penibel sauber gehalten, hatte einem Schlachtfeld geglichen.

Schnell versuchte sie die Erinnerung an die vielen verletzten Tiere und das Blut zu verdrängen. Blut – überall nichts als Blut... Immer noch liefen ihr eiskalte Schauer über den Rücken, wenn dieser Nachmittag vor ihrem inneren Auge auftauchte.
Sie hatte dem sterbenden Morius zwei Versprechen gegeben. Eines war die drei Welpen in ihre Obhut zu nehmen und gut für sie zu sorgen. Doch nur einer war stark genug gewesen um ohne seine Mutter zu überleben – Moko, der seit dieser Zeit nie mehr von Reyenas Seite gewichen war.

Das andere war, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. „Margr“ hatte er ihr in seinem letzten Atemzug zugehaucht „Redstone– dort wirst du Antworten finden“
 „Ich muss ein Versprechen einlösen“ murmelte Reyena in Richtung des Käpitäns.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 26.05.2014, 22:26:14
„Ich sehe schon. Sehr gesprächig seid ihr nicht gerade. Vielleicht gebt ihr euch auch nur geheimnisvoll. Mir soll es gleich sein!“, lachte der alte Seebär.

„Dann werde ich euch wieder unterhalten! Aber euch“, Deymish wandte sich an Wurbel, „und eurem Begleiter wünsche ich viel Glück auf eurer Reise! Wenn ihr die richtigen Aeon Priester findet, werdet ihr bestimmt Antworten auf eure Fragen erhalten. Nebalich dürfte dafür  mit Sicherheit der geeignetere Ort sein, jemanden zu finden der sich mit den Numenera auskennt. Guran ist gegen Nebalich nur ein mickriger Fliegenschiss.“

„Vielleicht kann ich euch auch die Passage nach Nebalich anbieten, wenn sich für mich in Redstone nichts Lukratives ergeben sollte. Naja, wie dem auch sei. Falls ihr irgendwann in Nebalich seid, erinnert euch an meine Worte: Macht keine Witze über König Falton oder Königin Sheranoa. Sie sind klein, dick und nicht sonderlich attraktiv. Nicht selten ziert das Konterfei einer der beiden ein Wappen oder Banner. Aber wer darüber spottet ist bei den Nebalichern schnell unten durch und landet schonmal im Hafenbecken. So beleibt – pardon – beliebt sind die beiden“, lachte Deymish über sein abschließendes Wortspiel und schlug sich kräftig auf die Schenkel.

Deymish schien irgendwie aufgedrehter zu sein als sonst.

Am nächsten Tag begannen die Handabdrücke und Zeichnungen von Händen an den Wänden der Schlucht. Erst vereinzelt, dann immer zahlreicher waren zierten sie den rötlichen Stein und Deymish blickte gleichermaßen immer unruhiger drein. Seine Augenbrauen hatten sich grimmig über seinen Augen zusammengezogen. Mürrisch knurrte er vor sich hin und starrte auf das Wasser.

Von Hakon und Bjarni hatte die neue Crew erfahren, dass Deymish vor einigen Jahren in dieser Gegend sein Schiff und seine damalige Crew verloren hatte. Bei Tirrum – und das hier in der Nähe – seien sie angeblich von Kanibalen überfallen worden, erzählte Hakon. Diese Kanibalen seien bekannt dafür, alles, bis auf die Hände ihrer Opfer, zu verspeisen.

Doch das mulmige, beklemmende Gefühl, das sich wie ein Oberton auf das leise Plätschern des durch das Wasser gleitende Schiff legte, verschwand so schnell wie es gekommen war, als die Handabdrücke an den Wänden weniger wurden. Deymishs Laune besserte sich zusehends und alsbald pfiff er ein kleines Liedchen vor sich hin. Man verbrachte zwei weitere gemeinsam Abende, bis man schließlich am nächsten Tag gegen Mittag Redstone erreichte.

Redstone wurde wie eine Rampe in den Fels der Schlucht gehauen und auf Wasserhöhe befanden sich einige Stege zum andocken von Booten und Schiffen. Doch bis auf einen lustlosen Dorfbewohner und ein kleines in die Jahre gekommenes Ruderboot war der Kai ziemlich leer. Hakon warf die Taue dem Redstoner zu, der mit diesen das Schiff am Steg vertäute, während Bjarni mit R'Laargs Hilfe und einer Seilwinde drei Kisten aus dem Laderaum an Deck hiefte.

„Wenn ihr diese Kisten erfolgreich beim Turm der Aeon Priester dort oben abgeliefert habt, zahle ich euch die versprochenen Shins aus“, wandte sich Deymish zu Oberyn, Wurbel, Reyenna und R´Laarg und zeigte mit dem Finger auf Redstone.

„Wir werden hier auf euch warten.“

Und tatsächlich konnte man am obersten Ende des ansteigenden Keils ein größeres rundes Gebäude ausmachen. Auf den Straßen war sehr wenig Betrieb, was vermutlich der stehenden trockenen Hitze geschuldet war. Müden Schrittes schleppten sich manche Einwohner in ihre roten Steinhäuser.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 27.05.2014, 13:30:21
So weit war es also schon gekommen, er durfte den Kofferträger geben. Kurz empfand Oberyn ein Gefühl der Reue dass er sich mit seinem Vater überworfen hatte. Allerdings besann er sich schnell wieder.
"Ein gutes Training nach dem langen Rumsitzen im Schiff", dachte Oberin sich, nahm die erste Kiste auf die Schulter und begann den mühsamen Aufstieg.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 28.05.2014, 08:44:00
"Kisten für die Aeon-Priesterschaft? Jetzt überrascht er mich aber doch, dieser redselige Kapitän." dachte Wurbel und warf einen nachdenklichen Blick zurück zum Schiff. Dann wandte er sich einer Kiste zu, betrachtete sie genau und ließ dabei seinen Gedanken freien Lauf. Er hatte im letzten Jahr heraus gefunden, dass dabei manchmal eine Erinnerung oder Vision aus der Vergangenheit auftauchte, die etwas mit den Numenera zu tun hatte. Vor allem dann, wenn aktive Numenera zugegen waren.

Aber dieses Mal wurde seine Neugier enttäuscht, denn er erinnerte nichts. Er versuchte die Kiste hochzuheben, aber sie war schwerer als er gedacht hatte. Ächzend stellte er sie wieder auf den Boden.

"R'Laarg, wenn du so freundlich wärst?" sagte er mit einem schiefen Grinsen zu seinem Begleiter.

Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 28.05.2014, 21:53:09
R'Laarg fuhr zusammen. Er nickte Wurbel zu und packte die 2. Kiste. Vorsichtig, um nichts zu zerstören oder durch Zufall ein Numenara zu aktivieren, hob er sie vom Boden und folgte dem Beispiel von Oberyn.

"Folgst Du mir Wurbel, ich lasse Dich ungern alleine!" Seit Wurbels Unfall, überkam R'Laarg ein ungutes Gefühl, wenn er nicht in der Nähe von Wurbel war.

Als beide außer Hörweite waren flüsterte er Wurbel zu:"Kannst Du nicht mal Deinen Kopf in die Kiste stecken?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 29.05.2014, 16:50:07
Reyena waren die abschätzigen Blicke der Männer nicht entgangen. Sie trauten ihr nicht zu die schweren Kisten zu heben.
Sollten sie doch denken was sie wollen. Bald würde sie sich von ihnen trennen und sich auf ihre Suche begeben.
Wenn sie nicht auf das Geld angewiesen wäre, würde sie sich schon jetzt aus dem Staub machen.
"Nur noch ein paar Stunden" sagte sie zu sich selbst und schulterte eine der Kisten.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 30.05.2014, 20:35:22
Und so setzte sich die Gruppe in Bewegung und betrat über die von Hakon inzwischen ausgelegte Planke Redstone. Während Wurbel sich interessiert umschauen konnte, hatten seine Begleiter mit dem Gewicht der Kisten zu kämpfen. Die unhandlichen nicht so schweren Kisten schienen bergauf mit jedem Meter an Gewicht zuzulegen. Die stechende Sonne tat ihr übriges und zauberte kleine Schweißperlen auf die Gesichter, die sich bei der Ankunft am Turm zu kleinen Schweißbächen entwickelt hatten.

Anders als die anderen Häuser in Redstone war der Turm der Aeon Priester nicht eckig, sondern rund mit einem konischen Dach. Im Abstand von etwa 15 Metern umfaßte eine 3 Meter hohe Steinmauer das Areal des Turmes. Der einzige Zugang zum Turm bot sich durch ein Eisentor in der Mauer. Doch dieses war geschlossen.

Vor dem Tor stand eine große junge Frau mit kaffeebrauner Haut Wache und stützte sich dabei schwer auf einen langen Speer. Trotz der Hitze trug sie eine Brigantine. Unter dem Helm starrten schwarze müde Augen die Ankömmlinge an.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 30.05.2014, 22:20:01
Während die anderen verschnauften, sprach Wurbel schon einmal die Wache an. Von Natur aus war er schon immer ein freundlicher und umgänglicher Mensch gewesen, und es frustrierte ihn zutiefst, dass viele Fremde seiner jetzigen Erscheinung mit Misstrauen und Ablehnung begegneten. Er ließ sich davon jedoch nicht abbringen und versuchte immer wieder, sich von Gegenteil zu überzeugen.

"Hallo, einen wunderschönen Tag wünsche ich Euch - auch wenn er vielleicht ein wenig heiß ist... Wir bringen einige Kisten von Deymish dem Kapitän, für die Priesterschaft. Würdet Ihr uns bitte herein lassen oder sie verständigen?" sagte er liebenswürdig.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 01.06.2014, 10:42:04
Doch die Wächterin hatte nur ein „Die Priester sind beschäftigt. Kommt morgen wieder.“ für die Träger übrig.

"Können wir zumindest die Kisten im Turm verstauen? Es war sehr anstrengend sie hier hoch zu schleppen", merkte Oberyn an dem der Schweiß von der Stirn ran.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 01.06.2014, 10:47:58
„Nein! Kommt morgen wieder!“, wiederholte sich die Wache und gähnte unverhohlen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 01.06.2014, 18:04:24
Oberyn schulterte die Kiste wieder mit säuerlichem Blick, drehte sich um, tat zwei Schritte und fügte ein halblautes "Arrogantes Pack" hinzu, während er sich die Schräge wieder hinab quälte.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 01.06.2014, 20:59:59
Wurbel war noch nicht bereit, so schnell aufzugeben. Er zückte ein Notizbuch. "Soso, sie sind also schwer beschäftigt und können nicht einmal den Empfang ihres Eigentums quittieren. Nun gut. Wann sollen wir denn morgen am besten kommen? Und wie lautet bitte Euer Name, damit wir den Priestern bei Beschwerden angeben können, wer die Verzögerung ihrer Eillieferung zu verantworten hat?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 01.06.2014, 22:37:38
Die Wache drückte das Kreuz durch. „Mein Name ist Hataniah. Kommt einfach irgendwann Morgen wieder.“
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 02.06.2014, 18:16:26
"Vielen Dank. Dann bis morgen." Wurbel notierte sich den Namen, nickte der Wache zu und marschierte hinter Oberyn und den anderen her.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 03.06.2014, 16:38:54
Wortkarg und schwitzend wurden die Kisten den gleichen Weg wieder zurückgetragen. Reyenas Thuman wuselte derweil aufgeregt zwischen den Beinen aller umher und wirbelte roten Staub auf. Nur von Oberyn hielt er sich fern.

Zum Glück war der Rückweg Dank des abfallenden Hanges deutlich leichter zu bewerkstelligen. Die Oberschenkel schmerzten leicht, als die vier auf dem Deck ankamen und die Kisten ächzend absetzten. Sofort begann Mokko an der Kiste, die Reyana getragen hatte, zu schnüffeln.

„Nanu! Warum seid ihr mit den Kisten wieder hier? Ihr solltet sie doch abliefern!”, begrüsste Deymish seine Aushilfscrew neugierig.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 03.06.2014, 18:38:45
Wurbel zuckte die Achseln. "Die Wache am Tor sagte, die Priester seien zu beschäftigt und wir sollten doch morgen wiederkommen. Ich habe versucht sie mit der Dringlichkeit der Lieferung zu beeindrucken aber das schien sie wenig zu interessieren."

Er ging zu der Kiste, an der Moko schnüffelte und klopfte sachte mit den Knöchel dagegen. "Verzeiht meine Neugier, aber was ist denn eigentlich in den Kisten? Hoffentlich nichts Empfindliches, Gefährliches oder Verderbliches?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 03.06.2014, 21:14:26
„Hmm. Na dann eben morgen. Ganz genau weiss ich nicht, was in den Kisten ist. Man sagte mir, es handle sich um Medizin”, antwortete Deymish.

„Die Lieferung sollte auch sofort und dringend erfolgen.”
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 04.06.2014, 08:55:25
Wurbel runzelte die Stirn. "Medizin? Drei Kisten voll? Und dann auch noch dringend? Ich weiß ja nicht wie vertrauenswürdig die Quelle ist, die Euch das erzählt hat, aber kommt Euch das nicht irgendwie merkwürdig vor? Wie ein Krankenhaus wirkt der Aeon-Turm dort oben jedenfalls nicht. Falls unter der Priesterschaft eine Seuche grassiert, gibt es bestimmt Leute hier in der Stadt, die das wissen sollten um gegebenenfalls Quarantänemaßnahmen zu ergreifen. Aber wenn dem so wäre, müsste doch die Wache über eine dringende Medikamentenlieferung informiert sein?"

Er kratze sich am Kopf, dann machte er eine entwaffnende Geste. "Es ist natürlich Eure Verantwortung, aber meint Ihr nicht, wir sollten vielleicht einmal nachsehen, ob Eure Informationen stimmen? Und wenn ja, um was für Medizin es sich genau handelt? Ich kenne mich mit derlei Dingen recht gut aus."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 04.06.2014, 09:13:56
„Vielleicht ist die Wache ja über eine Medikamentenlieferung informiert. Aber da ihr bis eben selbst nicht wusstet, das es sich um solch eine Lieferung handelt, konntet ihr das der Wache gegenüber auch gar nicht erwähnen. Hmm”, Deymish strich sich grüblerisch durch seinen Bart.

„Ihr könntet doch einfach noch mal hingehen? Die Kisten zu öffnen kommt jedenfalls nicht in Frage! Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren! Meine Lieferungen kommen immer intakt an und wer weiss, ob die Kisten nicht besonders geöffnet werden müssen, damit nichts verdirbt oder sonst irgendwas passiert!”, sagte der Kapitän entrüstet. Seine Ohren hatten eine feuerrote Farbe angenommen. Offensichtlich regte ihn allein die Vorstellung auf, die Kisten könnten beschädigt werden.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 05.06.2014, 07:21:53
"Also gut, ich werde nochmal hoch gehen. Aber ohne Kiste auf dem Rücken", entgegnete Oberyn sichtlich missgelaunt. "Ich werde sie fragen ob es sich bei einer Medikamentenlieferung anders verhält. Aber es wäre sehr zuvorkommend von Euch gewesen uns zumindest alle Informationen welche für die Auslieferung von Relevanz sind gleich mitzuteilen", schloss der Speerkämpfer verbissen.

Dann erhob er sich und machte sich zum erneuten Aufstieg bereit.
"Falls wir die Kisten dann doch bringen sollen gebe ich Euch ein Zeichen und komme wieder herab um meine Kiste aufzunehmen."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 05.06.2014, 19:56:37
"Irgendetwas stimmt hier nicht", dachte Reyena. Warum machten ein paar Medikamente den Kapitän so nervös? Und warum schlich Moko um die Kisten herum? Die Kisten heimlich zu öffnen würde wahrscheinlich nicht funktionieren. Deymish passte auf wie ein Schießhund. Aber vielleicht konnten sie in der Stadt etwas über die Priester erfahren und ob es einen bestimmten Grund für eine Medikamentenlieferung diesen Ausmaßes gab. Hoffentlich hatte Wurbel nicht recht und es grassierte tatsächlich eine Seuche ganz in der Nähe.

Dieser Oberyn war ihr zwar auch nicht geheuer, vor allem  weil Moko seine Abneigung gegen ihn nur zu offensichtlich zeigte, aber seine Gesellschaft war immer noch besser als sich alleine in einer fremden Stadt herumzutreiben.

"Ich komme mit"  sagte sie und lief hinter ihm her.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 05.06.2014, 21:37:56
"Komm R'Laarg, wir gehen auch nochmal mit. Wir waren sowieso viel zu lange auf dem Schiff gesessen, da tut ein weiterer kleiner Spaziergang uns nichts." sagte Wurbel lächelnd, was R'Laarg mit einem zustimmenden Grunzen quittierte. Und so zogen sie alle zusammen nochmals auf den Hügel.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 05.06.2014, 21:45:09
R'Laarg, der bisher den Geschehnissen nur leicht verwundert, aber wortkarg gefolgt war, nahm Wurbel zur Seite und flüsterte ihm unauffällig ins Ohr:" Was habt Ihr in der Nähe der Kisten gefühlt, habt Ihr irgendwelche Vorahnungen oder Emotionen bei den Kisten gespürt?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 07.06.2014, 22:30:40
Wurbel schüttelte den Kopf. "Nein, leider gar nichts. Vielleicht ist alles auch einfach so, wie es aussieht. Aber so richtig glaube ich das nicht."

Dann beschleunigten sie ihre Schritte, um die anderen aufzuholen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 11.06.2014, 09:43:59
„Wer es nicht im Kopf hat, der muss es eben in den Beinen haben”, lachte Deymish, als die vier sein Schiff verlassen hatten und sich erneut zum Turm der Aeon-Priester aufmachten.

Zielstrebig steuerten sie auf den Turm zu. Der leichte Anstieg war ohne schwere Kisten deutlich angenehmer. Nun hatten sie auch Zeit, Eindrücke von Redstone in sich aufzunehmen, anstatt nach unten blickend einen festen Tritt im roten, mit Steinen durchsetzten, Staub zu suchen.

Vor einem Haus saß eine Frau in schlichtem Kleid und wiegte sich, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen vor und zurück Sie nahm offensichtlich keine Notiz von dem kleinen Tross und starrte still vor sich hin.

Andere Bewohner schauten die Fremden aus müden Augen an und verschwanden schlurfend in den Häusern oder starrten ungeniert. Einer gab sich beim Anblick von Moko selbst ein paar Ohrfeigen und rieb sich die Augen.

Am Turm angekommen stand Hataniah nach wie vor auf ihren Speer gestützt Wache. Gleichgültig betrachtete sie die vorweg schreitenden Oberyn und Reyena mit ihrem Thuman, welcher sogleich neugierig am Ende des Speeres zu schnüffeln begann.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 11.06.2014, 14:14:42
"Kapitän Deymish läßt ausrichten dass es sich um eine eilige bereits erwartete Lieferung von Medikamenten handelt", began Oberyn. "Vielleicht gibt es für diese Lieferung ja besondere Bestimmungen - wir wollen auf jeden Fall vermeiden dass Leute zu Schaden kommen weil wir uns bezüglich der Lieferung nicht unmissverständlich ausgedrückt haben!"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 11.06.2014, 17:03:31
„Wer seid Ihr denn?” setzte Hataniah an und schien sich dann doch zu erinnern.
„Ach, ihr wart die mit den Kisten”, fuhr sie fort und gähnte laut.
„Die Priester haben Anweisung gegeben, nicht gestört zu werden. Sagte ich das nicht bereits? Sie haben auch nichts von einer dringenden Lieferung erwähnt. Kommt Morgen wieder!”

Mit dem Ende des Stabes drückte sie den Thuman etwas von sich weg, der auch sofort aufhörte zu schnüffeln und sich an Reyenas Seite begab.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 12.06.2014, 14:52:10
"Nun sind wir uns zumindest sicher", entgegnete Oberyn mit einem verkniffenen Lächeln und drehte sich zum gehen um.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 14.06.2014, 14:45:59
Nachdem die Wache anscheinend nicht mit sich reden ließ, marschierte man zurück auf das Schiff. Deymish hatte es sich am Heck des Schiffes gemütlich gemacht und warf gerade seine Angel aus.

Man vertrieb sich die Zeit bis zum Abend und aß die von Deymish gefangenen Fische, bevor alle in ihre Kojen verschwanden.

Reyena war gerade dabei einzuschlafen, als sie Moko winseln hörte. Der Thuman hatte sich in einer Ecke der Kajüte zusammengerollt und zitterte ängstlich. Eine Pfütze an Mokos üblichem Schlafplatz glänzte silbern durch das durchs Bullauge fallende Mondlicht. Seufzend machte sich Reyna daran, das Malheur ihres Tieres zu beseitigen – was war nur in ihn gefahren?

Währenddessen warf sich Oberyn unruhig in seiner Koje hin und her. Schweißperlen des Unwohlseins bedeckten seinen Körper und er strampelte unkontrolliert, als wolle er vor etwas davonlaufen.

R´Laarg verhielt sich nicht viel anders. Seine starken Kiefer knirschten mit den Zähnen, als müsse er etwas mit aller Gewalt zermalmen. Sein Gesicht war zu einer grotesken Fratze verzerrt. In der Koje über ihm wälzte sich Wurbel hin und her und murmelte mit vor Angst zitternder Stimme: „Nein. Nein. Nicht!”

Sei geschrienes „NEIN!” riss alle aus ihren Albträumen. Auch Deymish und seine Stammcrew erzählten kurz darauf von schrecklichen Träumen, die sie im Schlaf gequält hatten und an die sie sich im einzelnen nur schwer erinnern konnten, beziehungsweise nicht in der Lage waren, das Geträumte überhaupt in Worte zu fassen.
Man kam zu dem Schluss, dass alle – mit Ausnahme Reyanas, die noch keinen Schlaf gefunden hatte – dasselbe unbegreifliche, verstörende, an den Nerven zehrende Zeug zusammengeträumt hatten.

Als sich die erste Aufregung etwas gelegt hatte und man dem üppigen Abendmahl, konkreter den gefangenen Fischen, die Schuld am schlechten Schlaf in die Schuhe geschoben hatte, bettete man sich erneut zur Ruhe.

Dieses Mal machte auch Reyana ihre Erfahrung mit dem gleichen schlechten Traum, von dem die anderen bereits verstört erzählt hatten. Und auch die anderen wurden ein zweites Mal vom selben Traum heimgesucht.

Schließlich versuchte jeder die Nacht irgendwie zu überstehen. Geschlafen wurde nur wenig. Gelang es einem einzuschlafen, oder wurde man von der Müdigkeit übermannt, wurde man kurz darauf von wahnsinnigen Träumen aus dem Schlaf gerissen. Manch einer gab sogar den Versuch schlafen zu können gänzlich auf und beobachte an Deck lieber die Sterne.

Früher als sonst kamen alle zum gemeinsamen Frühstück zusammen. Leichte Augenringe und gelegentliches Gähnen waren allgegenwärtige Zeugen der letzten Nacht.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 14.06.2014, 16:26:45
Oberyn wischte sich müde über das Gesicht während er einen weiteren Bissen in den Mund schob und lustlos kaute.
"Wir sollten vielleicht herausfinden ob nur wir von diesen Albträumen betroffen waren oder ob auch Personen die sich nicht auf diesem Boot befunden haben und diesen Fisch gegessen haben betroffen waren", warf der Speerkämpfer in die müde Runde.

"Ich wüsste doch gerne was die Ursache für diese Träume war, denn noch so eine Nacht überstehe ich nicht", begründete er seinen Anflug von Neugier als er die lustlosen Blicke der Anderen bemerkte.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 30.06.2014, 12:23:13
Reyena rieb sich die Augen. Dieser Oberyn hielt sich hier wohl für den Anführer. Albträume weil sie Fische gegessen hatten, so etwas seltsames hatte sie noch nie gehört.  Aber ohne Erklärung würde sich dieser Schnösel wohl kaum zufrieden geben und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie mittlerweile auch herausfinden, was hier vor sich ging. Vielleicht bestand auch ein Zusammenhang mit diesen vermaledeiten Kisten. Mokko schlich immer wieder darum herum, so wunderlich hatte sie ihn noch nie erlebt.

"Wir werden dich begleiten" entgegnete sie Oberyn "Aber vorher wüsste ich gerne noch was sich wirklich in den Kisten verbirgt. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass auch das ein Teil des Puzzles ist. Die Albträume sind ja beileibe nicht das einzig seltsame hier" wandte sie sich an Deymish.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 01.07.2014, 09:05:51
„Nein, wir werden die Kisten nicht öffnen”, sagte Deymish. Allerdings liess seine Aussage viel von der Vehemenz vermissen, mit der er noch am Vortag das Öffnen der Kisten abgeschmettert hatte.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 01.07.2014, 22:17:29
"Nun seid doch vernünftig. Wenn in den Kisten tatsächlich nicht das ist, was Euch gegenüber behauptet wurde, wollt ihr doch bestimmt den Aeon-Priestern nicht ein Kuckucksei ins Nest legen?" argumentierte Wurbel. "Und wenn tatsächlich nur Medizin darin ist, seid versichert dass ich die Deckel wieder so versiegeln kann, als ob sie nie offen waren."

Zur Bekräftigung des Gesagten legte der junge Mann eine Hand auf die Ritze zwischen zwei Deckplanken. Er konzentrierte sich und es gab ein leises, schabendes Geräusch. Als er die Hand wieder hochnahm waren die Planken an der Stelle wie aus einem Guss verbunden, von dem Spalt war nichts mehr zu sehen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 02.07.2014, 00:56:47
„Na gut. Ihr habt mich überzeugt! Lasst uns nachsehen, was die Kisten verbergen. Bjarni hol das Stemmeisen!”, liess Deymish seinen Widerstand gegen das Öffnen der Kisten fahren.

Kurz darauf waren die drei Kisten geöffnet und gaben ihren Inhalt den neugierigen Blicken der gesamten Crew – neu und alt – preis. Die erste und leichteste Kiste enthielt getrocknete Blüten unterschiedlichster Farben. In der zweiten Kiste lagen kleinere Kästchen, welche wiederum dünne spitze Nadeln und Kanülen beherbergten.
Die Inhalt der letzten Kiste bestand aus Synthetikbeuteln, die ein braunes aromatisch riechendes Pulver enthielten.

„Caffee?” murmelte Bjarni leise. „Das ist doch keine Medizin, oder?” 
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 02.07.2014, 20:31:14
R' Laarg beobachte stumm und erschöpft das Treiben der Anderen. Er hatte noch immer mit sich selber zu tun.
Albträume - ER, das konnte eigentlich gar nicht mit rechten Dingen zugehen. Die letzten Alpträume hatte er gehabt, bevor er den Meister kennengelernt hatte. Seither gehörten einfache Meditationsübungen zu seinem  Morgenritual. Seit damals hatte er seine Mitte gefunden ...

Aber jetzt - er konnte sich an keine klaren Bilder erinnern aber sie waren so erschreckend gewesen, dass er davon schweißgebadet aufgewacht war und danach kein Auge mehr zu brachte. Er nahm sich vor die Meditationen am Morgen auszudehnen, bis er sich wieder beruhigt hatte.

Das braune Pulver aus einer der Kisten brachte ihn auf eine Idee, er stand auf und ging in die Kombüse um einen starken Tee zuzubereiten, vielleicht beruhigten sich dann seine Nerven wieder. Im Vorbeigehen nickte er Wurbel zu, und strich sich eine Strähne seines lilafarbenen Haares aus der Stirn.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 02.07.2014, 22:27:30
"Das sieht mir nicht unbedingt nach der Quelle der Alpträume aus," bemerkte Wurbel etwas enttäuscht. "Weiss jemand zufällig was das für Blüten sind?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 04.07.2014, 13:24:47
"Ich kenne mich mit Pflanzen leider nicht aus", gestand Oberyn "Aber ich denke wir sollten die Kisten einfach wieder verschließen und ausliefern. Mich würde wirklich interessieren ob die Wachen zum Beispiel die selben Träume hatten und was auch immer da vorging vielleicht garnicht auf unser Schiff begrenzt war."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 04.07.2014, 16:19:01
"Möchte jemand einen guten starken Tee zur Beruhigung?", sagte R'Laarg als er wieder mit einer dampfenden Teekanne wieder bei den anderen war.

"Vielleicht sollten wir einfach mal dran riechen?", bemerkte R'Laarg und griff sich ein paar Blüten um daran zu schnuppern.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 04.07.2014, 23:06:39
R´Laarg kam der Geruch der gelben Blüten bekannt vor. Er fühlte sich auf einmal in seine Kindheit zurückversetzt und war sich sicher, dass seine Großmutter aus solchen Blüten ein Mittel gegen ihre Schlaflosigkeit gebraut hatte. Gelbwurz dämmerte es ihm, so hiess die Pflanze.

„Mir wäre es recht, wenn ihr die Kisten nun zustellen könntet”, sagte Deymish.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 05.07.2014, 12:10:44
"Wurbel, hättest Du mal kurz Zeit!", sagte R'Laarg als er den schmächtigen Nano auf die Seite zog.

Er flüsterte ihm ins Ohr, woran er sich zu erinnern glaubte: "Meine ehrenwerte Ahnin hat aus solchen Blüten einen Trank gegen Schlaflosigkeit zubereitet! Wir sollten versuchen an diesselben Pflanzen zu kommen um uns in Zukunft vor weiteren schlaflosen Nächten zu schützen ..."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 09.07.2014, 22:53:47
"Kein Grund so zu tuscheln, mein Lieber!" antwortete Wurbel. "Wir sitzen hier buchstäblich alle im selben Boot."

Wurbel teilte den anderen die Erkenntnis seines Freundes mit, und schloss mit den Worten. "Irgendetwas ist hier faul. Das kann doch kein Zufall sein, dass die Aeonpriester gerade jetzt dieses Zeug geliefert bekommen, wo wir mit Alpträumen kämpfen?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 10.07.2014, 15:26:56
"Vielleicht sollten wir sie einfach fragen wenn wir die Kisten ausliefern und bei der Gelegenheit könnten wir auch die Wachen fragen wie es um ihren Schlaf so bestellt ist", schlug Oberyn vor.
"Wollen wir dann mal los? Wenn wir das Zeug schnell ausliefern, können wir uns vielleicht noch eine Stunde aufs Ohr hauen", fügte der Speerkämpfer an als wolle er seine Ungeduld erklären.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 10.07.2014, 21:46:53
Gesagt, getan. Wurbel versiegelte die Kisten wieder, wie er versprochen hatte. Dann schulterten sie ihre Lasten und begaben sich erneut auf die Anhöhe hinauf. Wurbel konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie bei den Anwohnern das eine oder andere Kopfschütteln erzeugten. Aber das konnte auch Einbildung sein, verstärkt durch den Schlafmangel.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 10.07.2014, 22:40:54
Schon aus einiger Entfernung erkannte Wurbel, dass vor dem Turm der Aeon Priester dieses Mal nicht die braungebrannte Hataniah Wache hielt.

An derselben Stelle vor dem Tor zum Gelände der Priesterschaft stand nun ein breitschultriger Hüne von einem Mann – ebenso braun wie die Wächterin am Vortag und mit einem Speer bewaffnet.
Die Gesichtszüge des Riesen wiesen trotz des unterschiedlichen Geschlechtes eine deutliche Ähnlichkeit zu Hataniah auf, welche Deymishs neue Crew so rigoros abgewiesen hatte.

Die Wache schaute die Kistenschlepper aus Blut unterlaufenden Augen fragend an, blieb jedoch stumm.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 11.07.2014, 12:18:06
"Wir grüßen Euch", begann Oberyn. "Hataniah bat uns heute wieder zu kommen um unsere Lieferung abzugeben. Sind wir da bei Euch richtig?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 11.07.2014, 13:54:33
„Hmm. Ich weiss von keiner Lieferung. Nee, weiss ich nicht”, antwortete die Wache.

„Meine Schwester hat mir nichts von einer Lieferung gesagt. Aber ich darf keinen reinlassen. Nee, darf ich nicht. Denn die Priester wollen nicht gestört werden. Schließlich arbeiten sie hart daran, eine Lösung für die schlimmen Träume zu finden. Aber Hataniah wird wohl bald wieder hier sein. Dann könnt ihr das mit ihr klären. Ich habe meistens nur Nachts Dienst”, sagte die Wache.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 11.07.2014, 15:15:34
"Wir haben aber Medikamente und Gerätschaften dabei die die Priester brauchen um die schlimmen Träume zu beenden", entgegnete Oberyn der versuchte sich nicht anmerken zu lassen dass er mit den Nerven langsam am Ende war.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 13.07.2014, 14:27:56
"Vielleicht möge er in sich gehen, und erkennen, dass wir in keiner feindlichen Absicht hier sind! Wir sind lediglich hier, um zu helfen!", versuchte R'Laarg die Wache umzustimmen!

"Ich sehe doch, dass Ihr auch schon geraume Zeit unter Schlaflosigkeit leidet!", fügte R'Laarg hinzu.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 17.07.2014, 22:31:12
Anfangs schien es, als ob sich die Wache von den Worten R´Laargs nicht beeindrucken lassen würde. Doch irgendwie schien der Leibwächter Wurbels mit seiner letzten Bemerkung einen empfindlichen Nerv getroffen zu haben. Der breitschultrige Hüne zuckte merklich zusammen und in seinen Augen war eindeutig Angst zu erkennen.
Verwundert hörten die Anwesenden seinem Geschluchze und dem, was er zu erzählen hatte, zu.

„Ach”, schniefte der Hüne. „Wenn doch die Träume nur aufhören würden.”

„Im Steinbruch fing es an. Erst hatte der kleine Sif die Albträume. Dann seine Mutter und schließlich ganz Redstone. Es ist ja auch nicht verwunderlich. Nee, ist es nicht. Es arbeiten ja fast alle hier im Steinbruch.”

„Die Prieser haben es für eine Krankheit des Kopfes gehalten, sagt Hataniah. Aber sie haben keine Heilung finden können und haben andere Städte um Hilfe gebeten. Hataniah sagt, es dauert nicht mehr lang und ich kann wieder schlafen.”

„Seid ihr die Hilfe? Macht, dass es aufhört! Die Priester sind schon zwei Tage im Turm und lassen sich nicht mehr blicken. Nee, lassen sie sich nicht. Hataniah sagt, wir dürfen sie nicht stören. Nee, dürfen wir nicht. Und nur sie hat einen Schlüssel zum Tor und weiss, wie man die Verteidigungsanlage ausschaltet.”

Erschrocken schlug sich der Mann seine Hände vor den Mund.

„Oh oh oh! Das hätte ich nicht sagen dürfen! Bitte verpetzt Dal nicht! Ich will doch nur in Ruhe schlafen! Zwei Wochen sind einfach genug! Sind genug! Und ich habe diese Gedanken. Es wie diese beiden zu tun. Von der Klippe in den Steinbruch springen. Dann wäre es rum. Oder einfach in die Wüste fliehen. Aber Hataniah sagt, das dürfen wir nicht. Wir müssen den Turm bewachen. Wir haben ein Verantwortung.”

„Oh, da kommt sie! Bitte verpetzt mich nicht. Seid gut zu Dal. Sagt nichts, ok?”

Dal schaute unsicher umher. Wischte sich mit seinem Handrücken über seine feucht geworden Augen und begrüsste seine Schwester. „Hallo Hataniah!”

„Dalias”, antwortete Hataniah knapp. „Ich übernehme. Ruhe dich aus.”

Und schon trottete der große Mann von Dannen, während Hataniah in die Runde schaute.

„Ich weiss um euer Anliegen. Aber wenn die Priester ihre Forschungen noch nicht beendet haben, müsst ihr später wiederkommen. Wir können sie nicht in ihrer Konzentration stören.” Ihrer Überzeugung verlieh sie dadurch Nachdruck, dass sie sich breitbeinig vor das Tor stellte und den Speer mit dem stumpfen Ende in den Staub stieß.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 24.07.2014, 13:02:19
Das Ganze kam Wurbel langsam etwas verdächtig vor. Er kniff die Augen zusammen und sagte, "Also mit Verlaub, ich gewinne so langsam den Eindruck als hättet Ihr gar kein Interesse daran, dass diesen Leuten hier geholfen wird. Was bitte glaubt Ihr denn das die Priester da drinnen veranstalten, magische Rituale vielleicht? Oder liegen sie womöglich alle im Koma und keiner merkt es?

Ich kann mir jedenfalls keine Forschung vorstellen, bei der nicht wenigstens einer von ihnen Zeit für eine kurze Paketlieferung hat - ich meine, auf's Klo gehen müssen die doch auch, oder? Und ich als Forscher wäre heilfroh, dringend benötigtes Material sofort zu bekommen, und nicht erst wenn ich tagelang improvisiert habe.

Jetzt lasst uns endlich rein! Wenn die Priester tatsächlich verärgert sein sollten, übernehmen wir selbstverständlich die Verantwortung."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 25.07.2014, 20:22:22
Reyena war eigentlich kurz davor gewesen die Gruppe zu verlassen und auf ihren Lohn für die Auslieferung zu verzichten. Die Kisten noch einmal mitzunehmen war sie jedenfalls nicht bereit.

Aber vielleicht hatte dieser Wurbel ja Recht und Hataniah handelte gar nicht im Sinne der Priester. Auf diese Idee war sie vorher noch gar nicht gekommen.  Wenn sie nun weiterhin den Durchlass verweigerte, sollten sie zu Viert doch auch so eine Chance haben an ihr vorbeizugelangen und selbst nach dem Rechten zu sehen.

Eigentlich war sie viel zu neugierig um unverrichteter Dinge von Dannen zu ziehen. "Genau, lasst uns durch! Die Priester werden  dankbar sein ihre Sachen zu erhalten"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 28.07.2014, 21:05:29
„Vor allem bin ich dankbar, wenn ihr hier verschwindet! Ich trage hier die Verantwortung und bin nur den Priestern gegenüber Rechenschaft schuldig! Ich habe den Auftrag niemanden hereinzulassen und den werde ich auch ausführen! Und nun zieht ab!”, entgegnete Hataniah barsch.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 29.07.2014, 07:38:47
"Nun gut, da wir wegen Euch nun also einige Tage hier feststecken könnt Ihr uns wenigstens etwas zu den Träumen sagen die uns dann wohl plagen werden?" warf Oberyn resignierend ein.
"Haben alle Bewohner der Stadt diese Träume und sind es bei allen die selben? Und verbreitet sich der Effekt oder sind die Träume auf Redstone beschränkt? Und wie lange geht das denn schon?" überhäufte der Speerkämpfer die Wache mit Fragen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 29.07.2014, 09:52:35
„Haut ab!”, knurrte Hataniah Oberyn an. Demonstrativ stellte sie sich mit ihrem Speer schützend vor das Tor, presste die Lippen aufeinander und starrte an der Gruppe vorbei. Aus ihr würde ganz offensichtlich keine weitere Information zu holen sein.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 31.07.2014, 09:40:59
Wurbel schien kurz zu überlegen, dann verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und Reneya, die hinter ihm stand, sah, dass er an einem messingfarbenen Ring hantierte, den er am rechten Ringfinger trug.

Anschließend zuckte er demonstrativ die Achseln und ging langsam auf Hatania zu, wobei er seine leeren Hände zeigte. "Also gut, es ist Eure Entscheidung. Ich sehe zumindest dass Ihr Eure Verantwortung sehr ernst nehmt, auch wenn sie vielleicht fehlgeleitet ist."

Als er direkt vor die Wache stand, die ihn weiterhin ignorierte, hatte er die Hände in einer defensiven Geste erhoben. "Falls Ihr es euch anders überlegt, lasst es uns bitte wissen. Ihr findet uns bei Deymischs Schiff im Hafen, ja?"

Damit drehte er sich um und klopfte im letzten Moment der überraschten Hatania auf die Schulter. Sie versuchte die Berührung zu vermeiden, war aber nicht schnell genug. Wütend starrte sie ihn an und senkte den Speer ein wenig. "Verschwindet, habe ich gesagt!" zischte sie. Dann entspannten sich ihre Gesichtszüge und ihr Augenlider begannen zu flattern, bevor sie den Speer fallen ließ und zusammen sackte. Oberyn war geistesgegenwärtig genug, vorzuspringen und sie aufzufangen.

"Sowas!" sagte Wurbel und schüttelte den Kopf. "Die Anspannung muss zuviel für sie gewesen sein. Offensichtlich hat der Schlafmangel ihr mehr abverlangt als sie zugeben wollte. Aber hier draußen können wir eine hilflose Frau nicht schlafen lassen, oder? Ich sage, wir öffnen das Tor mit ihrem Schlüssel und legen sie innen an die Mauer. Das gebietet der Anstand, meint ihr nicht?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 31.07.2014, 09:59:30
"Aber selbstverständlich", pflichtete Oberyn sofort bei "es wäre vollkommen unverantwortlich sie in diesem Zustand einfach liegen zu lassen."

Der Speerkämpfer wischte sich die weiße Strähne aus dem Gesicht und suchte dann mit der freien Hand umständlich nach dem Schlüssel, während er die Frau mit dem anderen Arm halb auf den Beinen abgestützt halb tragend hielt.
Als er den Schlüssel endlich gefunden hatte, warf er ihn Wurbel zu und nahm Hatania mit einem Seufzen der Erleichterung mit beiden Armen. "Sie ist schwerer als sie aussieht muss ich sagen" bemerkte er dabei wie als Entschuldigung und fügte dann schnell ein "... was wohl an der Rüstung liegt!" hinzu als ihm bewusst wurde wie ungalant seine Bemerkung war.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 02.08.2014, 14:57:39
R'Laarg stand ein bisschen unschlüssig in der Nähe von Wurbel - bereit einzugreifen, sollte die Situation eskalieren.

"Was machen wir jetzt?", fragte er Wurbel. Ihm schien es als würde das Geschehen an ihm vorbeilaufen, und er verstünde erst nach angestrengtem Nachdenken was die Anderen in der letzten Viertelstunde, seit dem Wachwechsel, gemacht hatten.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 02.08.2014, 15:25:22
Wurbel zuckte die Achseln. "Nun - wenn wir sowieso durch das Tor müssen um dieser Frau einen besseren Schlafplatz zu verschaffen, dann können wir auch gleich die Pakete mitnehmen und beim Turm abgeben, oder? Hier, nimm doch mal den Schlüssel von Oberyn und schließ' damit das Tor auf, bitte."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 02.08.2014, 22:31:12
Als ihm endlich klar war, was zu tun war nickte R'Laarg Wurbel dankbar zu, schnappte sich den Schlüssel von Oberyn und schloß damit das Tor auf. Danach half er Oberyn beim Tragen und Ablegen der Wächterin.

Zu guter Letzt griff er sich eine der Kisten und schulterte sie, zu den Anderen sich umdrehend sagte er:"Lasst uns das so schnell wie möglich erledigen!"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 21.08.2014, 22:25:06
Während Wurbel und Oberyn noch damit beschäftigt waren, Hataniah hinter den Mauern etwas abseits des Tores zu verstecken und Reyena mit ihrem Moko das Tor hinter sich zuzog und nach neugierigen Dorfbewohnern Ausschau hielt, stürmte R'Laarg mit seiner geschulterten Kiste bereits auf den Turm zu.

Im Innenhof des Turms wuchsen eine menge exotisch aussehender Pflanzen – ein wilder Kräutergarten, deren Triebe teilweise mannshoch in den Himmel ragten. Nur unmittelbar um den Turm herum stand kurz geschnittenes grünes Gras. Als R'Laarg durch den Kräuterring trat...
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 28.08.2014, 09:28:01
... fing er an zu schreien.

Vor lauter „Aaahhs”, „Uuuhhs”, „Auuaaas” und „Tut das wehs” war es ihm nicht möglich die Kiste weiterhin zu tragen und er liess sie auf den Boden fallen.
Mit seinen Händen versuchte er abwechselnd die Haut unter seiner Kleidung zu kratzen oder sich die Kleidung vom Leib zu reissen. Doch beides brachte ihm keine Erleichterung. Seine Tränen vergiessenden, um Hilfe suchenden Blicke trafen seine Gefährten, die ihn mit offenen Mündern fassungslos anstarrten.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 28.08.2014, 19:01:55
Oberyn setzte seine Kiste ab ging einen Schritt auf R'Laarg zu und streckte ihm dann den Stiel seines Speeres entgegen. "Los greift zu und kommt da raus - ich ziehe Euch wenn Ihr Euch fest haltet!" bat Oberyn dem Mann an.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 29.08.2014, 15:10:04
"Passt auf, nicht die Blüten an diesen langen Stängeln berühren!" rief Wurbel. "Ich glaube die sind giftig oder haben giftige Pollen."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 31.08.2014, 09:19:02
Währenddessen begann Hataniah sich von Albträumen geplagt im Schlaf unruhig hin und herzuwerfen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 31.08.2014, 09:24:18
Den Blüten an den langen Stengeln ausweichend griff er, sich immernoch überall kratzend, unbeholfen nach Oberyns Speer. Nach ein Paar Versuchen erwischte er ihn und liess sich von Oberyn auf die sichere Seite ziehen. Seine an seinem Körper lose hängende Kleidung verdeckte nur unzureichend, die von der Berührung mit der Pflanze rotangelaufene Haut.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 31.08.2014, 09:49:29
"Alles in Ordnung?" fragte Oberyn den gebeutelten Mann, "... könnt ihr gehen?"
R'Laarg antwortete mit einem gequälten "Es wird schon gehen"

"Ich kenne mich mit sowas nicht sonderlich gut aus, aber vielleicht solltet Ihr Euch Wasser über die betreffenden Stellen schütten, vielleicht spült das einige der Planzenbestandteile fort" riet der Speerkämpfer bevor er sich dem Raum vor sich und im Geiste dem ganzen Gebäude zuwandte:
"Hallo! Ist jemand da? Eine wichtige Lieferung wartet zur Abholung!", rief er aus.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 31.08.2014, 13:59:00
Als Oberyn auf eine Antwort wartend seine Ohren spitzte, schrie den neben ihm zappelnde R´Laarg: „Das tut so weh!” ins Ohr.

Hataniahs zuckte bei den gelegentlichen Schreien R´Laargs deutlich zusammen. Ihr Schlaf wurde immer unruhiger und sie begann Unverständliches vor sich hin zu brabbeln.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 31.08.2014, 14:55:35
Besorgt betrachtete Oberyn die Wächterin. "Ist mit ihr alles in Ordnung? Kennt sich von Euch jemand mit so etwas aus?" hoffte der Krieger von den anderen zu erfahren.

"Vielleicht sollten wir die Kisten hier erst einmal abstellen und die Arme wieder hinaus bringen und aufwecken wenn das geht - ich würde auch nicht gerne in diesen Träumen gefangen bleiben", fügte er besorgt an.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 03.09.2014, 13:17:42
Plötzlich kam Wurbel eine Idee. Er wandte sich seinem Freund zu und wedelte mit der Hand von dessen Augen herum, um dessen Aufmerksamkeit zu gewinnen. "Hey R'Laarg! Hallo! Sieh mich an! Konzentrier dich!"

Der Kämpfer rollte mit den Augen und biss die Zähne zusammen, wandte sich aber Wurbel zu.

"Ja, so ist's gut." sagte Wurbel "Jetzt setz dich in Flammen. Vielleicht kannst du ja die an dir haftenden Pflanzenteile wegbrennen!"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 03.09.2014, 20:47:11
Wurbels Stimme schien wie durch ein Meer von Schmerzen durchzudringen.

Nach kurzer Besinnung nickte R'Laarg, trat ein paar Schritte von den Anderen weg und stand plötzlich in Flammen. Hellrote Flammen leckten überall unter seiner Kleidung hervor. Sein Haar schien in einer Mischung aus Feuerrot und dunklem Lila zu einem Eigenleben erwacht zu sein. Das Gras und die Pflanzen in seiner unmittelbaren Nähe zerfielen innerhalb von Sekunden zu Asche und unter seinen Füßen bildete sich ein schwarzer Brandfleck aus.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 10.09.2014, 13:24:48
"Ach du meine Güte!" entfuhr es Oberyn, der bis eben noch mit dem Wohlergehen von Hataniah befasst war. "Ist das normal, oder müssen wir in Deckung gehen?" wendete sich der Speerkämpfer an Wurbel, der erstaunlich ungerührt schien.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 10.09.2014, 14:10:33
Wurbel antwortete mit einem gequälten Lächeln. "Was ist in dieser verrückten Welt schon normal? Durch irgendeine Laune der Numenera kann er das halt. Aber keine Sorge, er wird nicht explodieren oder so. Zumindest habe ich das in den letzten Jahren nicht beobachtet..."

Er trat einen Schritt auf den Brennenden zu und sagte "R'Laarg! Wenn es dir jetzt ein bisschen besser geht versuch doch mal, dich langsam in die Pflanzen zu rollen. Vielleicht kannst du uns eine Schneise freibrennen."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 10.09.2014, 15:44:06
Oberyn nickte beruhigt doch entgegnete er dann auf Wurbels Vorschlag: "Oh, das sollten wir vielleicht nicht tun - bisher haben wir nur sehr aktiv Waren ausgeliefert. Pflanzen die zum Schutz angepflanzt wurden zu verbrennen könnte uns hingegen ohne weiteres als Sachbeschädigung ausgelegt werden - mutwillig in diesem Fall noch dazu. Ich würde es gerne vermeiden hier in einem Kerker zu enden wo ich den Alpträumen nicht entfliehen kann!"

Nachdem der Speerkämfer nochmals einen besorgten Blick auf Hataniah geworfen hatte fuhr er fort:
"Ich denke wir sollten warten bis jemand unseren Rufen folgend auftaucht und uns den Empfang quittiert und dann von hier verschwinden. Was sagt ihr denn nun zum Zustand der Wache? Können wir sie aufwecken? Sie scheint zu leiden."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 10.09.2014, 21:20:26
Genau in diesem Moment ertönte eine weibliche Kinderstimme. Allerdings nicht aus Richtung Turm, sondern hinter ihnen am Tor. Durch die Gitterstäbe schaut ein kleines, etwa 8 Jahre alte Mädchen.

„Was macht ihr denn da drin und warum brennt der komische Mann da? Habt ihr Hataniah getötet, oder warum liegt die dort im Dreck und steht nicht wie sonst Wache? Ich glaube ich sage das meinen Papa!”
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 10.09.2014, 22:34:03
"Na endlich haben wir mal Glück! Jemand der sich hier auskennt!" empfing Oberyn das kleine Mädchen. "Wir haben Kisten geliefert welche den Gelehrten hier helfen sollen etwas gegen die Alpträume zu unternehmen. Aber unsere Rufe wurden nicht beantwortet - weisst du wo wir jemanden finden können der uns den Empfang bestätigen kann?
Dein Papa vielleicht?"

Als Oberyn den skeptischen Blick auf Hataniah ruhen sah fügte er an "Sie hat das Bewusstsein verloren, ich nehme an der Schlafmangel und das in der Sonne stehen war zu viel für sie - wir haben sie in den Schatten gezogen, aber sie scheint Alpträume zu haben. Kennst du den Heiler der Gegend? Könntest du ihn holen? Ich weiss nicht ob wir sie aufwecken können oder ob das schlecht für sie wäre.

Wir haben ihren Bruder kennen gelernt, vielleicht kann er ja helfen - kannst du ihn vielleicht holen?"

Oberyn kniete nieder um auf der selben Höhe zu sein wie das Mädchen "Ich weiss ich rede viel und wirr im Moment, aber wie du siehst ist hier einiges im Argen und wir könnten wirklich deine Hilfe brauchen, weil wir sind nicht von hier und kennen uns überhaupt nicht aus. Hilfst du uns?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 13.09.2014, 22:27:28
Als Wurbel sah, dass das Mädchen immer noch ziemlich verstört auf R'Laarg schaute, fügte er schnell hinzu "Und dem Mann geht es übrigens gut, ihm war nur auch zu heiß; Die meisten Leute schwitzen ja Wasser wenn es ihnen zu warm wird, das kühlt sie dann ab. R'Laarg dort lässt die Wärme eben direkt wieder raus, man könnte also sagen er schwitzt Feuer. Kein Grund zur Beunruhigung."
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 28.09.2014, 21:44:41
Ob R`Laarg mit seiner flammenden Haut das Mädchen nun total verstörte oder ob die Kleine einfach genug gegafft hatte, war nicht endgültig auszumachen. Plötzlich löste sie sich von den Gitterstäben und spurtete los. An ihren deutlichen Rufen, konnte man hören, wie sie durch die Straßen und Gassen Redstones lief.

„Dal! Dal! Da ist ein brennender Mann bei Hataniah! Onkel Dal!“

Ob die Göre nur mit Dal wiederkommen würde, war inzwischen eher unwahrscheinlich.

Die Flammen auf R`Laargs Haut indes hatten seine Schmerzen etwas lindern können. Ein stetiges Wimmern konnte er jedoch nicht unterdrücken. Gleichzeitig kämpfte sich Hataniah neben ihm aus ihren Albträumen heraus und drohte jeden Moment zu erwachen.

Alle wechselten unruhig Blicke, die das besagten, was sich keiner auszusprechen traute. War es klug hier zu warten oder sollte man eher schnell das Weite suchen? Nervös pinkelte Mokko gegen die Innenseite der Mauer.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 29.09.2014, 18:01:12
Oberyn kniete sich neben Hataniah und zog seinen Wasserschlauch hervor.
Dann schaute er die anderen fragend an.
"Soll ich sie wecken? Es scheint ihr in diesem Zustand nicht gut zu gehen!"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 29.09.2014, 18:16:58
Wurbel schüttelte den Kopf. "Wenn es hier gleich von Leuten wimmelt, wird sie sowieso wieder wach. Wir sollten die Pakete einfach hier lassen und schleunigst verschwinden! Zumindest können die Priester den Trubel dann nicht mehr ignorieren und schauen sich vielleicht die Pakete an. Am besten wäre es, wir sehen aus der Ferne zu, oder was meint ihr?"

Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 30.09.2014, 19:52:30
Nachdem die Flammen die Schmerzen von R'Laarg etwas lindern konnten - versiegten sie so plötzlich wie sie hervorgebrochen waren. Die Anstrengungen des Tages und der Nacht waren an seinem Gesicht abzulesen. Mühsam reinigte er seine Kleidung und seine Haut von den Überresten der Pflanzen.

Nach kurzer Bedenkzeit sagte er bedächtig, als ob er über jedes Wort nachsinnen müsste:"Mein Meister sagte immer, wenn die Situation zu unübersichtlich ist, gehe dorthin wo du klar sehen kannst!"

Er erhob sich langsam und begann Richtung Tor zu gehen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 06.10.2014, 12:55:01
Reyena stand einige Meter hinter der Gruppe und war in der letzten Zeit sehr still gewesen. Ihre Gedanken waren zurückgeschweift... zurück zu einer Zeit in der die einzigen Dinge um die sie sich sorgen musste ihre Kleidung und das Mittagessen war.  Seufzend öffnete sie die Augen und sah RLaarg auf sich zukommen. Sofort war sie hellwach.

"Ich kann hier genauso klar denken wie an jedem anderen Ort" rief sie. "Lasst uns doch mal unsere Möglichkeiten durchgehen: Wir könnten von hier verschwinden und schnellstmöglichst viele Meilen zwischen uns und diesen vermaledeiten Ort bringen. Keine schlecht gelaunten Wächter, keine giftigen Pflanzen und keine Albträume. Verlockend, wenn ihr mich fragt. Aber jeder von uns hat einen Grund warum er hier ist. Außerdem glaube ich, ihr seid alle mindestens so neugierig wie ich und wollt wissen was hier vorgeht. Und niemand kann mit Sicherheit sagen, dass die Albträume einfach aufhören. Also ist abhauen wohl doch nicht die beste Idee."
 
Sie sah in die Runde und sprach weiter " Wir sind uns also einig, dass wir der Sache auf den Grund gehen wollen. Ich bin mir fast sicher, dass wir nur hier an diesem Ort Antworten finden. Die Leute im Dorf sind wahrscheinlich genauso ratlos wie wir und auf dem Schiff wartet nur ein mürrischer Kapitän - wenn er nicht schon längst über alle Berge ist. Von mir aus sehen wir aus der Nähe zu, ob sich hier von selbst etwas rührt und sich ein Priester blicken lässt. Wenn nichts geschieht, finde ich, wir sollten die Idee eine Schneise zu brennen nochmal in Betracht ziehen. Hausfriedensbruch hin oder her, vielleicht brauchen die Priester Hilfe."

Reyena war sich nicht sicher wie sie die Gesichter ihrer Gefährten deuten sollte. Vermutlich hatte sie sie mit ihrem Wortschwall etwas überfahren.  "Wenn ihr das nicht wollt, könnten wir auch versuchen den Spuren des kleinen Mädchens zu folgen. Immerhin kannte sie Hataniah und vielleicht kann ihr Onkel ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Was meint ihr? ", fügte sie hinzu.

Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 06.10.2014, 13:18:06
Anerkennend schätze Oberyn Reyena ab. "Sie mag sich mit einem seltsamen Tier eingelassen haben, doch wenn es darauf ankommt scheint sie als einzige Mut und Ehre zu beweisen - erstaunlich", ging es Oberyn durch den Kopf.

"Ausserdem wie würde das aussehen wenn wir jetzt einfach gehen und die arme Frau hier liegen lassen? Wir haben nichts verbrochen! Wir haben eine Lieferung abgegeben und eine Frau die ohnmächtig geworden ist aus der Sonne ins Kühle gebracht.

Aber auch bei all dem was Reyena gesagt hat, hat sie meine volle Zustimmung.
Ich für meinen Teil werde also hier bleiben und mich um Hataniah kümmern bis jemand auftaucht. Wenn niemand auftaucht werden wir weiter sehen was zu tun ist. Und falls wir zur Rechenschaft gezogen werden weil wir gegen ein Gesetz verstossen haben durch unser Tun, werde ich mich der Verantwortung stellen."

Mit diesen Worten öffnete der Speerkämpfer seinen Wasserschlauch, befeuchtete ein Tuch und legte es der bewusstlosen Wache auf die Stirn.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 07.10.2014, 08:01:36
Wurbel war nicht ganz wohl bei der Sache. "Wenn die Leute hier im Allgemeinen so dickköpfig sind wie Hatania und ihr Bruder, dann kann das ja heiter werden," dachte er.

Aber dann zuckte er die Achseln und ließ sich außerhalb der Mauer auf das Gras neben dem Tor plumpsen. "Also gut, beiben wir also hier. Auf eure Verantwortung!"

Hinter seinem Rücken streifte er unauffällig den Stachelring ab, mit dem er Hatania das Schlafgift verabreicht hatte. Er ließ ihn auf die Erde fallen und gab dann den Mikromaschinen im Boden ein kurzes Kommando, worauf diese den Ring sanft in ihr Reich zogen. Zufrieden klopfte Wurbel einmal auf die Stelle, die daraufhin nicht mehr kenntlich war.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: R Laarg am 10.10.2014, 07:10:59
Da die Sache nun entschieden schien, bewegte R'Laarg sich ungelenk zu Wurbel und lehnte sich hinter ihm an die Außenseite der Mauer. Dabei murmelte er unablässig das Mantra seines Meisters vor sich hin.

Nach einer Weile tiefster Meditation schienen die immer schwächer werdenen Schmerzen von ihm abzufallen. Sein  körper richtete sich unwillkürlich von seiner verkrümmten Position auf.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 19.10.2014, 22:16:31
Wurbel und R´Laarg sahen die sich nähernden Bürger zuerst. Das kleine Mädchen hatte durch ihr Rufen das halbe Dorf mobilisiert – zumindest sah es so aus. Vorneweg schritt, der Statur nach, der stämmige Bruder Hataniahs. Die Spitze seines Speers funkelte im grellen Sonnenlicht.

Oberyn und Reyena hörten Wurbels ruhiges „Da kommen sie!” in dem Moment, als Hataniah ihre Augen aufschlug und sch verwirrt umschaute.

„Ihr! Was habt ihr mit mir gemacht?”, schnauzte sie die neben ihr knienden an. Sie ertastete das feuchte Tuch auf ihrer Stirn, knüllte es zusammen und stand dann langsam taumelnd auf, wobei sie sich zur Hilfe an der Mauer abstützte.

„Hataniah!”, hörte man die gewaltige Stimme Dals rufen. Die anderen Bürger waren nur ein undeutliches Gemurmel.

„Ja! Hier!”, rief sie zurück und sah sich suchend um. Schließlich entdeckte sie ihren Speer auf der anderen Seite des Tors. Mürrisch verschränkte sie ihr Arme vor der Brust. „Was geht hier vor? Wie kommen wir hier rein? Seid ihr verrückt?”
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 25.10.2014, 18:11:53
"Ihr seid aus heiterem Himmel ohnmächtig geworden", begann Oberyn. "Wir waren uns nicht sicher ob es die Sonne, der Schlafmangel oder vielleicht beides war - wir dachten aber es sei am besten Euch in den Schatten zu bringen", schloß der Speerkämpfer.

"Wir haben die Kisten hier abgeladen und gerufen, aber es kam niemand. Wir haben dann ein kleines Mädchen dass hier vorbei schaute losgeschickt Hilfe zu holen. So wie es sich anhört kommt diese gerade, auch wenn es jetzt nicht mehr notwendig scheint. Geht es euch denn gut? Ihr seht ein wenig blass aus!" endete Oberyn besorgt.

Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 26.10.2014, 11:40:15
Reyena war dankbar für Oberyns Schlagfertigkeit. Ihre wäre so schnell keine glaubhafte Erklärung eingefallen. Jetzt konnten sie nur hoffen, dass Hataniah und die Dorfbewohner ihnen glauben würden. Sich auf einen Kampf mit dem wütenden Mob einzulassen war keine Gute Idee und für eine Flucht war es zu spät.
"Möchtet ihr einen Schluck Wasser?" wendete sie sich an die Wache.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 26.10.2014, 21:26:36
„Später! Wir müssen hier raus! Die Verteidigungsanlage ist noch aktiv!”,  erwiderte Hataniah und setzte sich augenblicklich in Bewegung. Als sie Oberyns zögern und seinen Blick zu den Kisten bemerkte, knurrte sie ein „Na gut, lasst sie stehen! Aber kommt!”

Vor dem Tor hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge angesammelt. Wurbel blieb gewohnt gelassen, während R´Laarg die Masse unbekannter Menschen mehr zusetzte.
Dal begrüsste seine Schwester besorgt und bedrängte sie mit Fragen, ob auch alles in Ordnung sei. Mokko beschnüffelte währenddessen das kleine Mädchen, welches ihrerseits keine Scheu kannte und dem Thuman immer wieder durchs Fell strich. Die Redstoner beäugten wiederum die kleine um Wurbel versammelte Schar und tuschelte über die hinter den Gittern stehenden Kisten.
Ab und an gähnte einer der Bewohner, woraufhin sich eine wahre Welle gähnender Münder auftat, die durch die Menge brandete.

Nachdem Hataniah Dal wiederholt versicherte, dass es ihr gut gehe, wurde in der Menge die lange Abwesenheit der Aeon-Priester das Gesprächsthema Nummer Eins. Dabei wurde ein extrem übergewichtiger Mann, names Corl Vehm, die zentrale Figur der Diskussion. Anscheinend war er so etwas ähnliches wie ein Dorfoberhaupt. Zumindest deuteten seine üppig bestückte Kleidung, sowie der ihm entgegengebrachte Respekt, auf eine gehobene Funktion hin. Corl versuchte durch ein breites Lächeln souverän aufzutreten, doch seine Unsicherheit spiegelte sich darin wieder, wie häufig er sich mit der Hand über seine Glatze strich und zögerliche Antworten gab.

Schließlich suchte er die Flucht nach vorne und sprach die Gruppe um Wurbel direkt an. „Sollen sie doch selbst antworten! Hallo ihr! Was treibt euch ins wunderschöne Redstone und was hat es mit den Kisten auf sich?”
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 27.10.2014, 08:43:24
"Diese Kisten sollten wir ausliefern. Das ist auch der Grund der uns nach Redstone führt", antwortete Oberyn gewissenhaft.
"Wir helfen Kapitän Deymish welcher mit seinen Schiff im Hafen vor Anker liegt. Diese Kisten beinhalten Material für die Priester - wir nehmen an dass es sich um Dinge handelt die Helfen sollen etwas gegen diese Alpträume zu tun" führte der Speerkämpfer weiter aus.

"Wenn ich noch folgendes anmerken darf, es kommt mir seltsam vor dass angesichts der schlimmen Lage diese Kisten nicht sehnlichst erwartet und umgehend angenommen wurden. Zudem haben wir uns die Seele aus dem Leib gerufen als wir Hataniah hinein in den Schatten gebracht haben. Und dann hat unser Begleiter hier", Oberyn zeigte auf R'Laarg" beim Abladen der Kisten eine der Pflanzen dort drin berührt und vor Schmerzen einige Zeit wie am Spieß geschrieben! ... und dennoch ist niemand aufgetaucht. Ich habe ein ungutes Gefühl was die Anwesenheit der Priester angeht!" schloss Oberyn und strich sich die graue Strähne zurück die ihm ins Gesicht gerutscht war bei seinen Ausführungen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 29.10.2014, 09:26:13
"Naja, eigentlich sind wir nur auf der Durchreise..." fügte Wurbel hinzu, aber seine Worte gingen in dem aufgeregten Gemurmel unter, dass sich erhob weil fast jeder in der Menge mit seinen Nachbarn über Oberyns Ausführungen zu diskutieren anfing. Das Dorfoberhaupt stellte dabei keine Ausnahme dar.

"Und? Was machen wir jetzt?" raunte R'Laarg seinem Freund zu.

Wurbel überlegte kurz, dann raunte er zurück "Vielleicht können wir die allgemeine Stimmung zu unserem Vorteil nutzen. Und dem der Leute, hoffe ich. Klopf doch mal mit dem Knauf deines Entermessers gegen das Tor, bitte."

R'Laarg wunderte sich schon lange nicht mehr über die manchmal seltsam anmutenden Wünsche seines Schützlings. Er rammte das untere Ende seines Entermessers ein paar Mal gegen die Eisenornamente des Tores. Wurbel schien wieder irgend etwas "gezaubert" zu haben, denn das scheppernde Geräusch war viel lauter als es sein sollte, und sogar eine leichte Vibration des Bodens war zu spüren.

Die Unterhaltungen versiegten abrupt und Wurbel erhob seine Stimme. "Wenn ich kurz um Eure Aufmerksamkeit bitten dürfte: Wer von Euch leidet des Nachts regelmäßig unter Alpträumen? Bitte die Hand heben."

Spontan schossen fast alle Hände der Anwesenden in die Höhe.

"Fast alle, sehe ich. Und wer ist der Meinung, wir sollten dringend nachsehen, was die Priester in dieser kritischen Lage gerade tun?" schob Wurbel sofort nach.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 02.12.2014, 15:14:04
Zögerlich wurden Hände gehoben und fragende Blicke ausgetauscht. Die meisten schienen abzuwarten, wie sich Corl Vehm entscheiden würde.

Nach langem grüblerischem Schweigen nickte dieser schließlich und hob ebenfalls seine Hand.

"Hataniah, schalte die Verteidigung des Turmes aus! Es wird Zeit, dass wir nachsehen, was in dem Turm vor sich geht. Wir können nicht länger warten. Sonst werden wir noch alle verrückt! Und wenn dieser Mann die Wahrheit sagt und Mittel in den Kisten sind, die uns helfen die Alpträume loszuwerden, sollten wir jetzt unbedingt handeln. Ich hätte nichts gegen eine ordentliche Mütze Schlaf einzuwenden und ich denke damit bin ich nicht allein!"

Zustimmendes Gemurmel breitete sich aus. Nur Hataniah schaute Corl feindselig an und blickte sehnsüchtig auf ihren Speer, der für sie unerreichbar zwischen den Füssen der Dorfbewohner im Staub lag.

"Nein, ich werde mich an meinen Auftrag halten! Die Priester dürfen nicht gestört werden"!, erwiderte Hataniah trotzig.

Ein Stöhnen ging durch die Menge und irgendjemand rief: "Du wirst uns nicht daran hindern können!"

Noch während Hataniah versuchte den Aufwiegler ausfindig zu machen, trat Dal an seine Schwester heran und redete eindringlich auf sie ein und führte sie dabei von der Menge fort. Der grobschlächtige Hühne schien beruhigende Worte zu finden, zumindest löste sich die angespannte, aggressive Haltung Hataniahs auf und wich Niedergeschlagenheit und Resignation.

Schweigsam verfolgten die die Blicke der Redstoner die beiden Geschwister und die alleinige Rückkehr von Dal. Hataniah ging derweil mit gesenktem Kopf in die Stadt und verschwand.

"Hataniah hat mir erklärt, wie ich die Verteidigung des Turmes ausschalten kann.", sagte Dal und drückte an einer Stelle der Mauer herum. "So. Lasst uns nachsehen." forderte er weniger die Bewohner als vielmehr die Kistenschlepper auf, ihn mit den Kisten zu folgen.

Die verschlossene Tür des Turmes stellte für Dal kein Hindernis dar, nachdem auf sein Klopfen keine Antwort erfolgt war. Als er seinen stämmigen Körper gegen die Tür warf, gab die Verriegelung ächzend nach und den Weg ins Innere frei.

Das gesamte unterste Stockwerk bestand aus einem unmöbliertem Raum, in dem hölzerne Kisten – ähnlich denen die Oberyn und seine Gefährten trugen – gestapelt waren und diverse Vorräte enthielten. Lampen an der fünf Meter hohen Decke beleuchteten den Raum. Eine eiserne Wendeltreppe führte ein Stockwerk nach oben.

In die Wand neben der Tür war eine Metallplatte mit Glasflächen und anderen Schaltern eingelassen.

"Da sind wir also.", sagte Dal.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 10.01.2015, 12:19:19
Wurbel warf einen Blick auf die Metalltafel und legte dann einen Schalter um. Die Deckenlampen gingen aus. Er betätigte den Schalter nochmal und sie leuchteten wieder. "Hm, gut zu wissen, aber wofür sind wohl die anderen Schalter da? Keine Ahnung" murmelte er.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Reyena am 11.01.2015, 12:28:25
Reyena schlüpfte an den anderen vorbei und betrachtete die Metallplatte. Sie hatte so etwas ähnliches vor langer Zeit schon einmal gesehen. Wenn das hier ähnlich funktionierte, war es ganz einfach von innen die Verteidigungsanlagen an- und auszuschalten. "Soll ich mal die Verteidigung hochfahren, damit wir hier drinnen ungestört bleiben?", fragte sie in die Runde. Den seltsamen Blicken ihres Umfelds entnahm sie, dass man ihren Humor nicht verstanden hatte. " Ich weiß jedenfalls wie das funktioniert", fügte sie hinzu.
Dann sah sich die rechte der Glasflächen genauer. Eine war eine Art Bildsprechanlage. "So können sie sich unterhalten ohne die langen Wege über die Treppen gehen zu müssen", murmelte sie. " Aus dem oberen Stockwerk hörte sie ihre eigene Stimme aber zu sehen war nichts.
Wo waren nur alle. "Und nun?" wandte sie sich an ihre Begleiter "Machen wir uns auf den Weg nach oben?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 12.01.2015, 00:16:51
Wurbel nickte. Trotz seiner durchscheinenden Gestalt konnte man erahnen, dass er vor Aufregung leicht gerötete Wangen hatte. Schließlich gab es nicht oft die Gelegenheit, ungestraft solch ein Priesterdomizil zu erkunden. "Auf jeden Fall, würde ich sagen. Jetzt, wo wir schon einmal hier sind. Aber vielleicht lassen wir die Kisten lieber erstmal hier, bevor sie noch eine Treppe herunter fallen oder so?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 16.02.2015, 17:21:51
Dal nickte und murmelte seine Zustimmung. Als keiner der Anwesenden Anstalten machte, die Wendeltreppe zu betreten, ging er selbst vor. Das metallene Grüst der Treppe dröhnte unter den schweren Stiefeln Dals in die Stille des Turms.

Zögerlich folgten die anderen. Mokko war das leichte Schwingen der Treppe besonders unangenehm.

Im ersten Obergeschoß stieß man auf ein Laboratorium. Auf mehreren großen Tischen waren diverse Versuchsanordnungen mechanischer, chemischer sowie elektrischer und undefinierbarer Art aufgebaut.

Auf einem Tisch lag zwischen Reagenzgläsern ein aufgeschlagenes Notizbuch. Dieses beschrieb die Versuche ein Gegenmittel gegen die Schlaflosigkeit zu entwickeln. Alle waren als nicht wirksam gekennzeichnet.

Die Wendeltreppe führte weiter nach oben.


Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 17.02.2015, 19:05:32
Oberyn schaute sich das Notizbuch und die Experimente der Aeon Priester genauer an.

„Hier hat schon seit mindestens zwei Tagen keiner mehr gearbeitet”, sagte er.

Ihm fielen drei Cyphers auf, die auf dem Tisch mit dem Laborbuch lagen. Doch in Gesellschaft Dals traute er sich nicht, diese an sich zu nehmen.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 22.02.2015, 16:15:01
"Dann sollten wir weiter hoch gehen, oder?" fragte Oberyn an Dal gewandt.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 23.02.2015, 10:51:50
Wortlos ging Dal das letzte Stück die Treppe hinauf. Oben angelangt wurde aus der Vermutung, dass die Aeon Priester den Turm verlassen hatten, schreckliche Gewissheit. In dem komfortabel eingerichteten Wohnraum befanden sich drei leere Betten. Auf einem Tisch standen halbvolle Becher mit kaltem, abgestandenem Kaffee.

„Wo sind die Priester? Ich dachte sie arbeiten hier im Turm an einer Lösung?”, fragte Dal, der erst jetzt begriff, dass die Priester wirklich nicht im Turm waren.

Zwischen den persönlichen Dingen eines Priesters, wurde ein Tagebuch gefunden. Darin beschrieb ein Man namens Xarmum, wie die Alpträume vor einigen Wochen begonnen und was er und die anderen Priester an Versuchen unternommen hatten, die Ursache der Träume zu finden. Schließlich wurde Xarmum von einem anderen Priester – Borgun – überzeugt, dass die Träume von irgendwoher geschickt wurden und man bei der Facettenkuppel im Nordwesten Redstones nach dem Rechten sehen sollte.

Wurbel las  Xarmums letzten Eintrag laut vor:
„Um niemanden zu beunruhigen, werden wir die Reise zur Facettenkuppel geheim halten. Es wäre schlecht, wenn der Eindruck entstünde, wir würden fliehen und Redstone seinem Schicksal überlassen.”
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 23.02.2015, 11:37:23
"Ich denke Ihr solltet jemanden zu dieser Kuppel schicken und anfragen lassen ob noch alles in Ordnung ist - der letzte Eintrag ist ja schon eine ganze Weile her", schlug Oberyn Dal vor der sichtlich geschockt von der Entwicklung war.

"Ich meine wenn die Alpträume von irgendwo geschickt werden und sie in dem Observatorium nur nachschauen wollten woher und was es darüber herauszufinden gab sollte man meinen dass zumindest der ein oder andere hier wieder aufgetaucht wäre um etwas in den Büchern nach zu schlagen oder auch nur um den Anschein zu wahren dass die Priester hier sind und ihr Möglichstes tun. Ich hab auf jeden Fall kein gutes Gefühl bei der Sache", gab Oberyn zu bedenken.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 01.03.2015, 18:13:45
Wurbel nickte zustimmend. "Geht mir auch so. Ich würde sogar noch weiter gehen und lieber diese Untersuchung selber in die Hand nehmen. Anhand dieser Notizen ist leicht zu erkennen, dass die Albträume nicht durch eine Krankheit sondern durch ein Artefakt der Alten Welten hervorgerufen werden. Würde mich sehr interessieren was das sein könnte..."

Seine durchscheinende Siluoette flackerte kurz während er sprach und zeigte für Sekundenbruchteile einen älteren Mann mit einem überraschen Gesichtsausdruck. Wurbel schien wie immer davon nichts zu bemerken, aber für die anderen hörte es sich fast wie ein Schluckauf an, da eine Silbe in einer anderen Tonlage gesprochen wurde.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 06.04.2015, 10:05:09
Dal nickte stumm und schien immer noch unter Schock zu stehen.
„Ganz wie ihr meint. Hataniah wird bestimmt auch nichts dagegen haben”, antwortete er und ergänzte um ein „Danke.”

Daraufhin polterte die Gruppe die Treppe hinunter und machte sich daran den Turm zu verlassen. Schließlich mussten auch die draußen wartenden Bewohner Redstones die unangenehmen Neuigkeiten erfahren.

Dabei ließ sich Wurbel etwas zurück fallen, indem er interessiert die in seltsamen Sprachen verfassten Psalmen oder Mantras betrachtete, die auf verschiedenen Materialien geschrieben waren und teilweise eingerahmt an den Wänden hingen. Einige konnte er sogar lesen. "Allein durch meinen Willen setzt sich mein Geist in Bewegung... hm. Komisches Zeug schreiben die hier." murmelte er vor sich hin.

Als er der Letzte in der Reihe und die Gruppe im ersten Stock angekommen war, huschte er schnell in das Laboratorium und schnappte sich unbemerkt die drei Cyphers, die Oberyn hatte liegen lassen. "Wenn wir die zur Rettung der Priesterschaft einsetzen können, haben die sicher nichts dagegen. Wenn wir sich nicht retten können, brauchen sie sie nicht mehr. Und wenn wir sie ohne retten, dann schulden sie uns eh etwas." dachte er, um den Diebstahl vor sich selber zu rechtfertigen.

Draußen vor dem Turm schilderte Dal Corl Vehm was die Gruppe herausgefunden hatte. Dankbar nahm Corl die angebotene Unterstützung an und fand gleichzeitig beruhigende Worte für die Menge.

Nachdem Reisevorbereitungen für den Ausflug in die Wüste getroffen wurden, führte Dal sie an den Rand Redstones. Direkt hinter der Satdt begann die flache, trockene Wüste. Gelegentlich suchten große Käfer ähnliche Insekten hinter einem größeren Stein oder halbvertrockneten Busch Schutz vor der stechenden Sonne.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Oberyn am 15.04.2015, 23:10:11
Mit gebotener Eile besorgten die Abenteurer die Ausrüstung welche sie für einen Wüstenaufenthalt benötigten.
Die Anwohner erwiesen sich dabei als unschätzbare Hilfe.

Als man wieder zurück bei Dal war sprach Oberyn diesen an. "Wir sind soweit, habt Ihr noch Rat für uns? Gibt es Dinge in diesem Teil der Welt die es besonders zu beachten gilt?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 20.04.2015, 08:33:11
„Nehmt euch nur vor den Schlangen in Acht. Sie sind in dieser Gegend meist giftig”, antwortete Dal.
„Sonst gibt es eigentlich nichts besonders.”
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 20.04.2015, 14:11:40
Und so machte sich das Grüppchen auf den Weg in die Wüste. Dal sah dem zusammengewürfeltem Haufen noch so lange hinterher, bis ihre Konturen vom Flimmern der Wüste verschluckt wurden. Stumm wünschte er ihnen nochmals viel Glück, gähnte und begab sie zurück in die Stadt.

Die Sonne brannte erbarmungslos auf die frisch gebackenen Abenteurer hinab und die anfangs noch gelöste – auf Aufregung geschwängerte – Stimmung wich einem tristen Dahinschleppen. Wurbel untersuchte nebenher einige kleinere Gegenstände, die er gelegentlich prüfend ins Sonnenlicht hielt. Doch kommentieren wollte er sein Tun auf Anfrage nicht. Ein kurzes "Jetzt nicht!" während er ähnlich dem Wüstenflimmern kurz verschwand und wieder auftauchte unterband jedes weitere Nachfragen. Vorerst.

Nach einiger Zeit konnte in der Ferne ein gleissendes Glitzern ausgemacht werden, bei dem es sich um die Reflektionen der Facettenkuppel handelte. Dankbar für diese im tristen rotgelb der Wüste auszumachenden Landmarke und Ziel der Reise trottete man zielstrebig dem Funkeln entgegen.

Gegen Abend kam die Gruppe an der sechs Meter hohen Kuppel an. Die rötlichen Strahlen der untergehenden Sonne wurden von dreieckigen Flächen aus weissem Kristall, die diese 40 Meter im Durchmesser große Kuppel bildeten zurückgeworfen.

In der Nähe der Kuppel waren deutliche Spuren eines Kampfes auszumachen. Aufgewühlter Sand, getrocknetes Blut, ein zerbrochener Speer und zerrissene Roben, die leicht als gewöhnliche Kleidung eines Aeon Priesters zu identifizieren waren.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Lord Aldebaran am 23.04.2015, 11:55:15
Wurbel fand mit Hilfe von Mokka und Reyena heraus, dass eine größere, teilweise berittene Gruppe aus östlicher Richtung zur Kuppel kam und sich später nach Westen entfernte.

Beunruhigender waren jedoch die seltsamen Symbole, die um den Kampfschauplatz herum in den trockenen Wüstenstaub gekratzt wurden.
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Wurbel am 24.04.2015, 20:54:31
Wubel ging kopfschüttelnd zwischen den unbekannten Symbolen herum.

"Das gefällt mir gar nicht. Da wollte wohl jemand nicht, dass die Priester etwas heraus finden, was diese Kuppel betrifft? Fragt sich, ob die Reiter schon vor den Priestern da waren? Und wenn nicht, kamen sie zufällig vorbei oder hat irgendwas oder irgendjemand sie gerufen? Und wenn letzeres, merkt dieser jemand vielleicht auch, dass wir hier sind?"
Titel: 1. Kapitel - Albträume
Beitrag von: Hand of Fate am 19.07.2015, 20:56:02
Die Kameraden rätselten noch eine Weile, wie sie in die Kuppel eindringen konnten, bis Wurbel auf die Idee kam, einfach mit dem Willen, dies zu tun, die Hand auf die Kuppel zu legen. Darufhin wurde die Wand immateriell und sie konnten eintreten.

Im Inneren erwartete sie eine Halle voller Maschinen und Konsolen, von denen eine geöffnet war. Die Aeonpriester hatten hier ein defektes Bauteil und ein paar Notizen hinterlassen, die unter anderem besagten, sie hätten einen Ersatz in ihrem Gepäck.

Die Wanderer kamen zu dem Schluss, dieser Defekt müsse zu den Albträumen geführt haben. Sie durchsuchten die Kuppel nach weiteren Hinweisen, fanden aber nur ein paar Cyphers und ein bizarres Plastiktier. Daraufhin nahmen sie noch in der Nacht die Verfolgung auf und erreichten gegen Morgen eine Lagerstätte der Entführer.

Reyena und Oberyn schlichen sich im Schutze der Nacht an, konnten aber keine der gesuchten Aeonpriester entdecken. Statt dessen bestand das Lager aus etwa einem Dutzend Margr mit drei Aneen(?) als Reittieren.

Oberyn machte mit etwas zu viel Lärm die Wache auf sich aufmerksam, nutzte dann aber die Gelegentheit und seine Leichtfüßigkeit, um fünf der Margr vom Lager wegzulocken. Das gab Wurbel und R'Laarg Gelegenheit, zum Lager aufzuschließen und zusammen mit Reyena einen Überraschungsangriff zu starten. R'Laarg versuchte, die Aneen durch das Lager zu treiben, erreichte aber nur, dass sie in die Wüste flohen. Dafür schaffte es Reyena gleich zu Anfang, dem offensichtlichen Anführer, einem besonders großen Margr, mit einen Cypher einen gefährlichen Stromschlag zu versetzen. Nach ein paar weiteren gezielten Schlägen, von Reyena und R'Laarg, unterstützt von Wurbels Kraftstößen, brach der mächtige Margr zusammen und die anderen Mutanten zerstoben in alle Winde.

Das Verhör des Unholds, der unter anderem eine Kette mit zwanzig Menschenohren trug -- darunter auch die der vermissten Priester -- ergab, dass die Margr die Priester zufällig vor der Kuppel angetroffen hatten, als diese dabei waren das Ersatzteil zu kalibrieren. Sie hatten sie überwältigt und kurzerhand verspeist. Ihre Besitztümer befanden sich noch in Taschen auf den Aneen, die die Gruppe nach einigen Stunden Suche wieder zusammen trieb.

Nachdem sie alle benötigten Information aus dem bis zuletzt prahlerischen Margrhäuptling herausgelockt hatten, beglich Reyena eine seit langem offene Rechnung mit den Ziegenmenschen, indem sie ihm den Garaus machte. Der Weg zurück zur Kuppel verlief dank der erbeuteten Reittiere viel schneller und ereignislos.

Wurbel stellte sich bei der Reparatur der Albtraumkonsole trotz seines theoretischen Wissens recht ungeschickt an. Erst nachdem Oberyn dem Treiben nicht mehr zuschauen konnte und ihm mit dem herumliegenden Spezialwerkzeug zu Hilfe kam brachten sie die Maschine wieder zum starten. Sie wurden mit einer Sequenz von Piktogrammen und Schriftzeichen belohnt, von der Wurbel behauptete, sie zeigten die Kommunikation der Kuppel mit einem außerirdischen Satelliten an, der sich nun wieder direkt mit der Station verbinden konnte und nicht mehr ein breites Suchsignal in die Umgebung streute.

Überprüfen konnte das natürlich niemand, aber die Tatsache dass der Druck auf ihre Köpfe sofort nachließ war nicht zu leugnen, und so machten sie es sich in der geschützten Kuppel bequem und schliefen erst einmal zwei Tage lang ungestört. Dann kehrten sie nach Redstone zurück.

TBC