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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Pathfinder Chronicles - Krone des Koboldkönigs / Jahrmarkt der Tränen => Thema gestartet von: Thorgrimm am 28.04.2014, 05:54:49

Titel: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder
Beitrag von: Thorgrimm am 28.04.2014, 05:54:49
Ein unheimlich kalter und frostiger Wind weht vom Droskarsfels in das verschlafene Örtchen namens Falkengrund herab und kündigt einen unnachgiebigen und harten Winter an. Der Herbst ist vorbeigezogen und hat einen schnee- und frostbedeckten Boden hinterlassen, der unter den Stiefeln der Dorfbewohner knirscht.

Das Dorf liegt inmitten einer unberührten Wildnis und gefährlich Nahe des Finstermondwaldes, der von Monstern nur so wimmeln soll. Doch das Schwarzholz aus diesem Wald ist heiß begehrt und lässt sich gut verkaufen. Das wissen auch die reichen Holzbarone, die in ihren Enklaven auf dem sogenannten Horst sitzen und verächtlich auf den Rest des Dorfes herabsehen.
Arbeit, Abenteuer und die abgeschiedene Gegend locken allerlei Gesinde und Abenteurer an. Viele von denjenigen, die sich in den finsteren, von Droskarsfels beschatteten Wald trauen, werden von den dort wartenden Schatten und Scheußlichkeiten verschlungen und nie wieder gesehen. Andere verlieren die Nerven nach einer Begegnung mit den Schrecken des Waldes und der Nacht. Sie fristen ihr Dasein wie Sklaven in den Sägewerken der Holzbarone oder verkaufen ihre Kraft und ihr Schwert, um den Pöbel des Dorfes in Zaum zu halten.
Fanatiker und Ausgestoßene werden genauso in diesen Ort gelockt, wie Forscher. Während erstere die Abgeschiedenheit und Einsamkeit nutzen, um ihre Zeremonien und kranken Riten abzuhalten, kommen letztere wegen den Hallen der Zwergenkönige, die in den mächtigen Berg gebaut wurden. Diese bieten nicht nur Wissen, sondern auch allerlei Schätze, Ruhm und Ehre - natürlich zu einem gewissen Preis und Risiko.

Der Fluß, der an dem Dorf vorbei floss, ist zugefroren, doch noch immer ist ein von der dicken Eisschicht gedämpftes Rauschen zu hören. Der Gesang der Vögel ist verklungen, da sie sind schon lange in wärmere Gebiete geflogen sind.
Doch Falkengrund ist nicht wie manche Tiere in einen Winterschlaf gefallen oder vor dem Winter geflohen. Es wird weiterhin störrisch weitergearbeitet, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Quinns Jahrmarkt ist in die Stadt gekommen und steckt mitten in den Vorbereitungen und Aufbauarbeiten. Erste farbenprächtige Zelte und Attraktionen werden aufgebaut, Kinder rennen über das noch leere Jahrmarktsgelände und versuchen erste Blicke auf die Attraktionen zu erhaschen. Freaks und Schausteller üben ihre Shows.

In all diesem Chaos, dem Elend, der vielen Arbeit und den Vorbereitungen für den Jahrmarkt, sind Fünf Kinder verschwunden und es liegt an den Helden dieser Geschichte, sie zu finden und lebendig zurückzubringen. Danach wartet Quinns Jahrmarkt darauf entdeckt zu werden und lädt zum entspannen, spaßhaben und feiern ein. Doch nicht für lange, denn schon bald schlägt die Freude und Ausgelassenheit in Terror und Tod um.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.06.2014, 11:45:11
Wilbur Goldhämmerer



Seit einigen Jahren schon zog Wilbur Goldhämmerer zusammen mit der varisianischen Familie durch Andoran, die ihn damals aufgenommen hatte. War er Anfangs vielleicht nur aus Mitleid oder Güte mitgenommen worden, hatte sich das schnell geändert und er war zu einem richtigen Mitglied der Familie geworden. Vor einigen Wochen hatten sie sich dazu entschieden, den gefrorenen Andoshen hinauf zu reisen und waren vor einigen Tagen in Falkengrund angekommen. Das Zeltlager am Rande der Stadt war schnell aufgebaut, denn bei der momentanen Wetterlage war es unklug weiterzureisen. Vor einigen Tagen hatte ein so starker Schneesturm getobt, das man kaum die Hand vor den Augen hatte sehen können.
Jetzt saß die kunterbunte Truppe vor dem Lagerfeuer und wärmte sich auf. Natürlich wurde gesungen, was zwar auf eine andere Weise aber dafür ebenso erfolgreich wärmte, wie das Feuer. Nadias Stimme war so klar wie das gefrorene Wasser des Flusses Schaums und doch kraftvoller und mit einer Wärme erfüllt, die das Feuer nicht erreichen konnte.


"Still nun, der Winter weint
Sucht sich auszuruhen
Da das Frühjahr längst scheint

Weiß doch in Farbe glänzt die Haut
Verliebte Eiskristalle wurden sich beraubt,
Sind schon fast getaut...

Der Winter zieht sich Stück für Stück
In die Erde nun zurück.
Der letzte Atemzug klingt kalt.
Behutsam flüstert er "Auf Bald..."

Der Winter zieht sich Stück für Stück
In die Erde nun zurück.
Nimmt seine Farben blau und weiß
Und flüstert dann "Auf Bald..."
Ganz leis...

Er lässt sie frei an diesem Tag,
Da Raufreif auf den Knospen lag.
Tränen perl'n vom Gesicht,
Da heut ein neues Jahr anbricht

Das alte ruht, schläft langsam ein,
Es muss das neue Frühjahr sein.
Blick nicht zurück nimm Dein Gewand,
Leg es dem Frühling in seine Hand.

Schlafe nun ein, fest und in Ruh
Denn Deine Rückkehr naht schon im Nu..."



Das Lied fasste die Wünsche der Gruppe gut zusammen, die das Ende des Winters herbeisehnten. Noch bevor Nadia allerdings ein weiteres Lied anstimmen und von dem dicken Tryst mit seiner Laute dabei begleitet werden konnte, bemerkte Zandu eine Bewegung am Rande Falkengrundes. Eine Gestalt lief auf das Zeltlager zu. Die Musik verstimmte und die Kälte kehrte mit voller Kraft zurück. Die große, breite Gestalt, gehörte zu einem älteren Mann, der nur noch eine Halbglatze hatte und dicke, gemütliche Kleidung trug. Er näherte sich der Gruppe und blieb an einem Zelt stehen. Er wischte mit einem Ärmel über seine geröteten Augen, bevor er die Gruppe ansprach.

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"Bitte, ihr müss' mia unbedingt helfn. Mein kleener Mikra is' verschwundn und bei euch im fahrndn Volk gibs doch bestimm Hellsea oda sowas ähnliches? Könnta nich n bisschn Hokuspokus machn und mia sagn wo mein Sohn is?"



Der Mann war anscheinend völlig verzweifelt und konnte seine Tränen kaum zurückhalten. Nadia setzte sich neben Wilbur, während der Mann von den anderen Personen im Lager beruhigt wurde. "Wilbur, du kannst doch Kartenlesen. Vielleicht hilft ihm das schon weiter. Was meinst du?" Wilbur wusste das Nadia und die anderen den Mann nicht abweisen würden. Sie waren viel zu freundlich und hilfsbereit.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.06.2014, 11:51:29
Bergi Glimmaxt und Ragor



Unheilvoll ragte der Droskarsfels in die Höhe und überschattete das gesamte Finstermondtal. Ein mächtiger Berg, der mehr Geheimnisse verbarg und im inneren trug, als man auch nur ahnen konnte. Zumindest eines dieser Geheimnisse kannte und wollte Bergi Glimmaxt lüften. Es ging natürlich um Droskars Hand und das damit verbundene Verschwinden von Druingar Glimmaxt, dem Bruder seines Ziehvaters. Zu jeder Zeit während seiner Reise durch das Tal, war dieser vermalledeite Berg sichtbar gewesen, als würde er nur darauf warten, das ihm jemand seine Reichtümer und Artefakte abnahm. Doch wie Bergi wusste, war es unklug alleine dorthin zu gehen. Er brauchte Unterstützung und die würde er in Falkengrund finden.

Trotz seiner kleinen Statur hinterließ er tiefe Stiefelabdrücke im Schnee, als er sich der Palisade näherte. Die Wachen ließen ihn herein und er sah nun einen Weg vor sich, der von baufälligen Holzhäusern gesäumt war. In einiger Entfernung war eine weitere Palisade um einen kleinen Hügel erbaut worden, auf dem weitere Gebäude standen, die aber weitaus weniger heruntergekommen aussahen, als diejenigen vor ihm. Bergi kramte einen Brief aus der Tasche und las ihn noch einmal durch. Es war der Brief seiner Tante, in dem sie einen zwergischen Forscher namens Bhoron Schwarzbart erwähnte, der hier in Falkengrund lebte und die Geschichte der Zwerge erforschte, die hier in diesem Tal gelebt hatten. Er würde vielleicht wissen, wo Bergi mit seiner Suche anfangen musste.
Sein Weg führte ihn also in den Osten des kleinen Ortes und auf dem Weg zu dem Forscher, sah er tatsächlich einen weiteren Zwerg vor sich. Ein wirklich seltener Anblick hier in der Gegend, denn die meisten Bewohner des Tals waren Menschen oder Elfen.

Ragor stapfte munter in Richtung Bhoron Schwarzbarts, zu dem er von seiner Kirche geschickt worden war. Man hatte ihm gesagt das eben jener Forscher einer der wenigen Zwerge in diesem Tal war und am meisten über die Grabstätten im Droskarsfels sagen konnte. Man hatte Ragor nur gesagt, das die Zwerge in dieser Gegend vom rechten Weg abgekommen und die Esse von Torags Schmiede erloschen war. Ein Kleriker musste herausfinden was hier passiert war und dafür sorgen, das die Taten der Vergangenheit gesühnt wurden. Wer war besser dafür geeignet als Ragor?

Schließlich kamen sowohl Ragor, als auch Bergi vor dem Haus des alten Bhoron an. Es war eines der weniger Häuser die tatsächlich aus Stein bestanden, da es durch die Nähe zum Wald und dem robusten Schwarzholz einfach war, alle Häuser aus Holz zu bauen. Die Familie Schwarzbarts hatte sich aber anscheinend in alter Zwergenmanier hier ein Heim gebaut, das die Zeiten überdauert hatte und vielleicht sogar schon hier gestanden hatte, bevor Falkengrund überhaupt erbaut worden war. Zwei dicke Säulen standen vor dem Eingang und trugen ein Vordach. In sie waren Runen und Schriftzeichen in zwergischer Sprache eingraviert.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.06.2014, 11:57:51
Ryar und Gerion



Wieder ein ereignisloser Tag. Gerion trat aus dem Dickicht des Waldes in die späte Mittagsonne, die den Schnee vor Falkengrund fast leuchten ließ. Seine Schritte knirschten, als er sich auf den Weg zur Ente machte - seiner Stammtaverne in dem Dorf. Durch die Jahreszeit und die allgemeine Kälte, kamen kaum neue Menschen nach Falkengrund. Handelswege waren teilweise zugeschneit und es gab kein Vorankommen mehr. So blieben Abenteurer, die ganzen anderen Neugierigen und Verrückten ganz einfach aus, was sich auch in Geldangelegenheiten bemerkbar machte. Die letzten Tage hatte der Wanderer kaum etwas zu tun gehabt, außer einer Gruppe von Holzfällern zu helfen, die sich tatsächlich im Wald verirrt hatten.
So lief er über die matschigen Gehwege, bis er die einladende Front der "Lahmen Ente" vor sich war. Das alte Haus war natürlich aus dem Schwarzholz des nahen Waldes erbaut worden und sah dadurch recht düster aus. Doch selbst durch die geschlossene Tür war das Lachen und Grölen der Bewohner Falkengrundes zu hören. Als er schließlich eintrat, schlug ihm eine Flut von Gerüchen, Wärme und Gesprächen entgegen. Bier, würziges Wild und das alte Wachs der Kerzen waren die ersten Gerüche, die Gerion wahrnahm. Er setzte sich an einen Tisch und langsam fiel die Kälte von ihm ab, als wäre er von Raureif bedeckt gewesen. Sofort war ein alter bekannter zur Stelle. Es war natürlich der alte Boath. Er ist einer der ältesten im Dorf, was aber nicht heißt, das er gebrechlich ist. Das Leben im Finstermondtal hat ihn abgehärtet und er hat sich gut gehalten für seine 62 Jahre. Er wusch einige Gläser aus, als er sich zum neuen Gast herüberbeugte.

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"Grüß dich, du Wanderer. Was kann ich dir heute bringen?" Die Stimme des Barmanns war tief, was wie jeder wusste daher kam, das er des öfteren gerne mal an seinem eigenen Selbstgebrannten nippte. Betrunken war er allerdings nie - zumindest nicht während der Arbeitszeit.


Auch Ryar saß an der Theke und wartete darauf, das etwas passierte. Wie auch andere Abenteurer war er nach Falkengrund gekommen, um die finstersten Geheimnisse des Tals zu lüften und sich einige Goldstücke dazu zu verdienen. Sein erster Weg hatte ihn in dieses rustikale Gasthaus direkt neben der Palisade geführt, das ganz eindeutig der erste Anlaufpunkt für alle Neuankömmlinge war. Hier gab es alles was das Herz begehrte: Wärme, etwas zu Essen und zu trinken - auch wenn das Essen kein kulinarischer Genuss war, sondern eher aus Bratkartoffeln, Suppe, Auflauf und frischem Wild bestand - und natürlich Unterhaltung. Wer Arbeit oder ein Abenteuer suchte, würde hier wahrscheinlich am schnellsten davon erfahren.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.06.2014, 11:59:51
Jaak Marva



Inmitten einer kleinen Ansammlung von Wagen, umgeben von einer zitternden Menschenmenge und frierenden Pferden, saß eine in schwarze Gewänder gekleidete Person vor einem Holzhaufen und half dabei, ein provisorisches Lager zu errichten. Ein eiskalter Windzug ließ den Mann namens Jaak Marva für einige Sekunden in seiner Arbeit innehalten und die wärmende Kleidung fester um seinen frierenden Körper ziehen. In den letzten Tagen seiner Reise war die Temperatur immer weiter gefallen, sodass er – selbst wenn Falkengrund nicht sein Ziel gewesen wäre – gar keine andere Möglichkeit gehabt hätte, als an diesem Ort auszuharren und auf bessere Zeiten zu hoffen. Zum Glück war er zusammen mit den Spielleuten endlich in Falkengrund angekommen. Und sie waren nicht alleine.

Noch bevor Jaak auf dem Weg nach Falkengrund die Einzelheiten der Stadt hatte ausmachen können, waren ihm die leuchtenden Farben der Zelte, die arbeitenden Menschen, die Lichter und die schiere Masse an großen hölzernen Wagen aufgefallen, die sich vor der Stadt sammelten. Es war ein Anblick den er gut kannte, allerdings nicht in diesem Ausmaße. In wenigen Tagen würde hier ein richtiger Jahrmarkt entstehen, der nur so von Attraktionen wimmelte und den Leuten das Geld aus den Taschen zog. Als Gegenleistung würden sie Unterhaltung und Spaß bekommen, um die Gedanken an ihr Ende für einen Moment zu verbannen.

Jaak kümmerte sich wieder um das Feuer, bis eine Person auf ihn zukam, die etwa in dem selben Alter wie er war. Die langen, roten Haare und die kunterbunte Kleidung machten klar, das es sich um Grelin handeln musste. Jaak kannte den Mann, seit er sich entschieden hatte bei den Spielleuten zu bleiben. Er war es, der die Auftritte und Shows der Gruppe organisierte.

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"Hey Jaak!" Er schlug dem Mann freundschaftlich auf die Schulter. "Was hältst du von der Idee, das wir mit dem Vorsteher sprechen und die Gunst der Stunde nutzen? Wir könnten ihn dazu überreden, das wir uns zu dem Jahrmarkt dazustellen dürfen und ein Stück vom Kuchen abkriegen. Du zeigst ihm ein paar Tricks und ich rede bis er denkt, das das ganze seine eigene Idee war." Grelin grinste, denn anstatt eine große Show auf der Bühne abzuziehen, hielt er sich lieber in einem Hinterzimmer auf und nutzte die Kunst der Sprache, um so Profit aus verschiedenen Situationen zu schlagen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.06.2014, 12:08:02
Shira



Die Kälte war ganz plötzlich gekommen, gefolgt von einem Schneesturm. Shira traf das Wetter völlig unvorbereitet, als sie gerade auf dem Weg war, Andoran zu durchqueren. Bis jetzt hatte sie hier kaum Probleme gehabt aber dieser plötzliche Wetterumschung traf sie hart. Der eiskalte Wind schnitt ihr ins Gesicht, der Schnee setzte sich an ihrer Kleidung ab und machte sie kalt und schwer. Hatte sie vorhin noch Gebäude und Zelte gesehen, war es jetzt nur noch eine weiße Wand. Trotzdem ging die Hexe störrisch vorwärts und näherte sich dem verschlafenen Ort mit jedem Schritt.

Lichter und eine hölzerne Palisade waren zu sehen. Im nächsten Augenblick erkannte sie auch hölzerne Gebäude, die dem Sturm trotzig standzuhalten schienen. Die Rettung nahte in Form einer Tür, die plötzlich vor der jungen Frau auftauchte. Wie aus dem Nichts war sie zusammen mit einer Hauswand erschienen. Da sie frierte und nicht nochmal durch den Schneesturm gehen wollte, sah sie keine andere Möglichkeit als hier Schutz zu suchen. Sie klopfte – oder eher hämmerte – gegen die Tür, bis ihr aufgemacht wurde. Ein Mann sah sie etwas überrascht an, schloss dann aber die Tür um den Schnee draußen zu lassen.

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"Ich erwarte zwar keinen Besuch aber bei dem Wetter, kann ich Euch nicht wieder in die Kälte schicken. Kommt rein und setzt Euch vor den Kamin, Ihr müsst frieren." Mit einem Fingerschnippen entzündete der Mann ein paar Holzscheite in einem Kamin und deutete auf einen gepoltsterten Stuhl. "Mein Name ist Sharvaros Vade. Wer seid Ihr?" fragte er freundlich und einem ehrlichen Lächeln im Gesicht.

Er war in ein gemütliches, wollenes rote Gewand gekleidet. In seinen braunen Augen ruhte eine Intelligenz, die seinesgleichen suchte und sie schienen die junge Frau augenblicklich zu durchschauen.
Der Raum in dem sich Shira befand, war großzügig eingerichtet. Die Decke lag mehrere Meter in der Höhe, denn es gab hier einen zweiten Stock, der durch eine gewundene Treppe erreichbar war. Von dem Raum, in dem sie sich befand, gingen drei weitere ab, die tiefer in das Haus führen mussten. Verschiedene Pflanzen und Blumen standenherum und am Ende des Raumes stand ein Kamin, vor dem zwei Stühle und ein kleiner Tisch standen. Einige Bücherregale und Bilder verschiedener Personen füllten die Wände.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 06.06.2014, 15:18:42
"Hallo Boath. Ein Bier bitte und etwas warmen Braten, um die Kälte zu vertrieben. Für dich ist das Wetter gut, da ist der Laden immer voll."
Es war zwar erst Nachmittag, aber nachdem er den ganzen Tag in der Kälte draußen unterwegs war, würde das Feuer der Ente alleine nicht reichen, um ihn rasch aufzuwärmen.

Dann schaute er sich um. Im Moment war wenig los in Falkengrund. Das war zu dieser Jahreszeit oft so, aber er hatte gehofft, dass das Wetter und der bald beginnende Jahrmarkt mehr Volk in das Dorf treiben würde. Ihm graute davor, bei diesem Wetter auf den Hof zurückzukehren, denn Nässe und Kälte waren in dem alten Haus tief ins Gemäuer eingedrungen und es würde Tage dauern, bis das Feuer beides vertrieben hatte. Daher hatte er sich entschlossen, noch etwas zu bleiben.
Viele bekannte Gesichter waren in der Taverne versammelt. Doch dann entdeckte er ein neues Gesicht an der Theke.  Neugierig wie er war wartete er, bis der Wirt wieder an seinen Platz kam und raunte ihm zu: „Sag mal Boath, wer ist denn der neue Gast  da am Tresen?“.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 06.06.2014, 17:19:14
Als ihr der Mann einen Platz anbot, nahm Shira dies dankend an. Diese Kälte hatte ihr deutlich zugesetzt und ihre durchgefrohrenen Knochen dürstete nach einem heißen Tee. Sie rieb sich die steifgefrohrenen Finger und schlug ihre Kaputze zurück. Vorsorglich hatte sie bereits an der Tür den Schnee von ihrem Umhang abgeschüttelt, damit sie die gute Stube des Hausherren nicht gleich beschmutzen würde.

Voller Bewunderung glitten ihre Augen über das nobel ausgestattete Inventar. Nicht, dass sie noch nie solch einen Reichtum gesehen hätte - sie war einmal in den Genuss gekommen Michandor zu Hause bei seinen Eltern aufzusuchen, um ihm eine wichtige Nachricht zu überbringen - aber das hier war anders. Die vielen Bücher zeigten sofort, dass hier ein gebildeter Mann wohnte.

Als Shavaros sie nach ihrem Namen fragte, zuckte sie kurz zusammen und blickte wieder zu ihm. "Entschuldigt, ich war in der letzten Zeit viel unterwegs und es ist schon eine Weile her, dass ich so freundlich empfangen wurde. Mein Name ist Shira Voralis, ich komme aus Varisia", stellte sie sich vor. "Ich war etwas in Gedanken, als ich die vielen Bücher gesehen habe. Viele Personen halten nicht viel von Büchern oder können überhaupt nicht lesen, aber ich versuche ständig neue Wege des Lebens kennen zu lernen."

Als sie sich etwas zu den Regalen drehte, kam plötzlich Bewegung in ihren Umhang und ein kleiner schwarzer Kopf schälte sich hervor. Sie begann zu grinsen. "Na dich hätte ich fast vergessen", lachte sie und zog den schwarzen Kater mit der rechten Hand hervor. "Und das ist Soleb, mein treuer Gefährte, der mir seit einigen Jahren nicht mehr von der Seite weicht." Vorsichtig strich sie ihm mit der anderen Hand über das Fell, was der Kater sichtlich genoss und es sich in ihrem Schoß auch gleich bequem machte.

"Wo bin ich hier eigentlich gelandet?", fragte sie, als sie wieder aufblickte. "Irgendwie habe ich in dem ganzen Schneegestöber etwas die Orientierung verloren und mich einfach an den Fluss gehalten, damit ich nicht ganz vom Weg abkomme."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 08.06.2014, 17:29:23
Der Beschreibung seiner Tante folgend fand sich Bergi Glimmaxt schließlich vor dem Haus des Forschers Bhoron Schwarzbarts wieder. Munter blickte er von seinen Aufzeichnungen auf und musterte eingehend und interessiert die Schriftzeichen, welche in die tragenden Säulen am Eingang des Holzhauses eingraviert wurden.

Die Stirn grübelnd in Falten gelegt steckte er den Brief ein und wollte sogleich einen Stiefel in Richtung der Türe setzen, als er plötzlich den Zwerg entdeckte, welcher gleichfalls an der Vorderseite der Behausung stehen blieb. Sofort beeindruckt von dem stattlichen Bart, welcher von zwei Perlen geziert wurde, hielt Bergi inne und wandte sich dem Fremden zu, nicht ohne dabei freundlich zu lächeln und dabei seinen Metallhelm abzunehmen. Die langen, schneeweißen Haare nach all den Stunden der Wanderung befreit - sperrte er mit einer Handbewegung zurück hinter seine beiden, großen Spitzohren und entfernte dabei einige Strähnen von der Stirn, welche ihm die Sicht eingeschränkt hätten. Die eine Hand umfasste den Helm, als er mit der Anderen stolz auf seine gepanzerte Brust klopfte und weit zum Gruße ausholte.

"Seit gegrüßt, stolzer Bartmann! Es erfreut meine vom schillernden Schnee getrübten Augen, eine ehrbare Persönlichkeit wie die Eure hier, in dieser unwirtlichen Gegend zu erkennen. Wenn ich mich kurz vorstellen darf -  Bergi Glimmaxt, vom Clan der Glimmaxt Zwerge zu Euren Diensten!" Stolz auf seine Herkunft richtete sich der Gnom zur vollen Größe auf und strich sich anerkennend durch den eigenen, streng gepflegten Spitzbart.

"Bei Torag - Es ist mir nicht Wwillens - Eure Zeit zu rauben. Doch es scheint mir, ihr sucht ebenfalls nach einem gewissen Herrn Schwarzbart... Wenn Ihr nicht gar jener Geselle seit? Wenn dem nicht so ist - möchte ich euch bereitwillig den Vortritt lassen, obgleich ich meine Angelegenheit wohl niemals vor die Eure stellen würde, werter Herr Zwerg. Doch eine Frage brennt mir sogleich auf den Lippen, seit ihr doch der erste Bartmann, den ich seit meiner Ankunft hier, in Falkengrund erblicke! Sagt mir, seit ihr aus dieser Gegend? Wenn ja - Ich suche meinen Onkel, zweifellos ein Zwerg - mit dem Namen Druingar Glimmaxt. Ihr habt ihn nicht, bei Zufalls Willen, kürzlich gesehen, oder?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 09.06.2014, 22:27:21
Die Mischung aus Kälte und Wärme, dem Frieren, welches nur durch ein kurzes, anstrengendes Schwitzen unterbrochen werden konnte; die Tatsache, dass Nichtstun einen verfrieren ließ, und Tun einen erschöpfte; das Arbeiten an einem wärmenden Feuer an einem furchtbar kalten Tag; es alles hatte etwas von Philosophie. Jaak verstand dieses Wort nicht, er verstand nicht, was Liebe zur Weisheit bedeuten sollte. Es war so mit allen Worten. Er nutzte sie wie alle anderen Menschen auch, denn nur so konnte man sich untereinander verständigen, aber er verstand ihre Bedeutung nicht vollends. Das Letzte, das Ende an ihnen war ihnen unbegreiflich und so blieb es die Philosophie. Aber so wie er Worte nutzte, ohne sie vollends zu verstehen, machte die Philosophie einen ungeheuren Eindruck auf ihn. Und er begeisterte sich für ihre Erkenntnisse wie er sich bisweilen auch für Worte begeistern konnte. Beides war ein Eindruck dessen, was das Sterben ausmachte: Man brauchte es nicht verstehen, um zu sterben. Von dem Beginn des Sterbens, von Menschen ohne Sinn für Worte Geburt genannt, bis zum Abschluss des Sterbens, fälschlicherweise häufig als Tod bezeichnet, man brauchte keinen Sinn dafür. Man musste diesen Pfad dennoch beschreiten oder konnte ihn gehen, oder wand sich irgendwann, um nicht von ihm weichen zu müssen. Jaak war genau zwischen diesen drei Extremen gefangen und doch glaubte er langsam zu verstehen, was dies bedeutete. Holz für ein Feuer bei kalter Nacht zu schlagen konnte einem genau diese Erkenntnis vermitteln, zumindest so sehr seine Unfähigkeit den Worten gegenüber dies zuließen: Der Prozess des Sterbens war ein Weg der die Mitte wählte. Sich der Kälte hingeben, hieß verfrieren; sich dem Feuer hingeben, hieß verbrennen. Man brauchte beides, wenn man noch ein wenig Sterben wollte.

Grelin riss ihn aus diesem Gedankengang und um ein Haar wäre ihm sein Spalthammer, mit dem er das viel zu harte und trotzdem noch furchtbar feuchte Holz schlug, abgerutscht und er hätte damit sein Schienbein zertrümmert. Doch Jaak besaß eine ungewöhnliche Geschicklichkeit und Körperstärke und so sah es beinahe mühelos aus, wie er den Spalthammer, dessen Bewegung er nicht aufhalten konnte, mit dem Stiel über seinen Unterarm rollen ließ, welches den Hammer in die Höhe schnellen ließ. Mit der freien Hand setzte er um, und fing den Spalthammer knapp unter dem Axtende. Nur ein geübtes Auge mochte erkennen, dass er sich fast selbst erschlagen hatte, weil er wieder zu tief in Gedanken war.
"Grelin.", begrüßte Jaak ihn beinahe tonlos und blickte auf den nicht gespaltenen Holzblock. Zum Glück gab es hier so viele Holzfäller, deren Werkzeuge sie so freigiebig nicht bewachten und die deswegen der freien Nutzung schnell zugänglich waren. Mit dem alten stumpfen Beil, welches Jaak und Grelin dabei hatten, konnte man kaum noch einen Halbling spalten, wie sollte man dies mit dieser beinahe schon eisernen Borke schaffen? Kraft musste hier Technik ersetzen. Jaak schwitzte, obwohl er fror. Es war Zeit, dass das Feuer alsbald lichterloh brannte. Jaak hob den Spalthammer wieder und hörte seinem Reisegefährten zu. Als er geendet hatte, sauste der Spalthammer, diesmal mit spaltender Präzision, in das Holzstück und teilte das Stück Holz in acht Scheite. Nicht zuletzt, weil Jaak den großen Holzblock dementsprechend vorgearbeitet hatte. Daraufhin stellte er den Spalthammer ab und wandte sich seinem Organisator zu. Grelin hatte ein Gespür für Zeit und Chancen, im Gegensatz zum griesgrämigen Marva.
"Lass das machen. Vielleicht können wir so einen wärmeren Platz finden. Es ist scheiße kalt hier. Es war schon immer im Winter scheiße kalt hier. Und dann ist hier im Tal die Luft noch immer so feucht, also ist es scheiße feuchtkalt. In den Bergen bei den Zwergen ist das besser, die Luft ist nicht so feucht, man ist nicht so klamm."
Jaak diskutierte selten über diese Stücke aus dem Kuchen, außer er hatte spezielle Ziele, für die er Gold oder Silber brauchte. Grelin kümmerte sich sonst und der dunkelhaarige Mann hatte sich selten schlecht von dem Organisator behandelt gefühlt. Also gab Jaak ihm einfach recht, solange bis Groetus ihm per Fingerzeig, per Omen deutlich machte, dass ihre Zeit enden würde. Solange war ihr Zusammenwirken gut. Solange machte Jaak, was man ihm sagte. Zumindest solange es ihn am Sterben hielt.
"Und vielleicht können wir dann mal wieder was Besseres essen als die alten Zuckerrüben für die Viecher, mit einem Nachtisch aus ihrem Hafersack." Jaak lachte. Es war seine Art von Humor. Sich über das eigene Leid lustig zu machen. Die einzige Art von Humor, die er neben dem Lustigmachen über das Leid anderer, verstand. Er hatte ziemlichen Hunger und die Aussicht, in einem warmen Zelt zu stehen, machte es erträglich Grelin zu begleiten. Der Mann, der im Finstertal geboren war, wusste, dass Grelin ihn nicht für seine Tricks mitnahm. Jaak hatte manchmal diese überzeugende Art, die einem sagte, dass man kleine Schmerzen - Jaak - besser in Kauf nahm, um größere - Ärger mit Jaak - zu vermeiden. Es war etwas Natürliches. Mit ihm gewachsen, etwas, warum Groetus wohl etwas in ihm sah oder zumindest einer von Groetus wahnsinnigen Dienern. Diese Art, die klar machte, dass er das Ende bedeuten konnte, mit diesen unterlaufenen Augen und der abweisenden Art. Eine Art, die Jaak nur schwerlich ablegen konnte. Eine Art, die Grelin erst dann brauchte, wenn die Jongleurskünste und Messerwerferkünste Jaaks nicht ausreichen.

Jaaks Gesicht hörte auf zu lachen. Seine Augen blieben merkwürdig ernst, selbst wenn er ehrlich lachte. Niemand konnte wissen, dass er über diese Muskeln keine Beherrschung hatte. Nicht so wie andere. Er wirkte deswegen immer wütend. Das machte ihm zum Außenseiter, aber Grelin wusste das zu nutzen. Es war vielleicht sogar Teil seines Geschäftssinnes. Jaak wusste es nicht so genau, wollte es aber auch nicht ausschließen. Er nahm die acht kleinen Scheite und warf sie auf einen Haufen, um das Feuer am Laufen zu halten. Er nahm einen Sack mit Schleuderkugeln, seine Doppelschleuder und einen krude aussehenden Kampfstab aus demselben Holz, was er gerade verfeuerte, an sich und nickte Grelin zu. Sie konnten los.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 11.06.2014, 06:26:06
Ryar und Gerion



Der korpulente Barmann machte sich sofort an die Arbeit und schenkte Gerion ein frisches, kaltes Bier ein. Eine perfekte Schaumkrone schien Erfrischung und Erholung zu versprechen.

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"Jawoll! In der Ente ist zwar immer was los aber bei dem Wetter ist die Bude echt voll. Muss aber auch sein, sonst komm ich nich durch den Winter." Er stellte das Bier auf die Theke und ging in die Küche. Dort werkelte Boath scheppernd herum, bis er kurze Zeit später mit einem Teller wiederkam, der voll von knusprigen Braten war und einige Kartoffeln unter sich begrub. "Hast Glück gehabt, der Braten ist gerade fertig geworden. Lass es dir schmecken!" Anschließend beugte sich der Wirt ein Stück weit über den Tresen, um Gerion zu antworten.


"Gute Frage. Sitzt schon länger hier aber hat noch nicht viel gesprochen. Schätze er isn Abenteurer und Glücksucher. Hab schon viele solche Leute gesehen und er schaut genau nach so einem aus."

Es schien so als wollte Boath noch etwas sagen aber da einer der Gäste nach ihm rief, lächelte er nur entschuldigend und wandte sich seiner Kundschaft zu. Tatsächlich war das Gasthaus voll bis oben hin. So gut wie alle Plätze waren besetzt und es wurde getrunken, Karten gespielt, erzählt und gelacht oder gegessen. Wie Gerion wusste, gehörte die Ente und das andere Gasthaus im Ort "Neck'nich'Jak" zu den Herzen des Ortes. Hier pulsierte das Leben und nirgendwo kamen mehr Menschen zusammen. Sogar die üblichen Streitereien und die Unfreundlichkeit der Bewohner wurde hier abgelegt. Es war ein Ort, an dem man gut seine Zeit verbringen konnte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 11.06.2014, 06:31:26
Shira



Der Mann, der sich als Sharvaros Vade vorgestellt hatte, hob die Augenbrauen als Shira von Varisia berichtete. Das wiederholte sich ein weiteres mal, als sie darauf zu sprechen kam, wie sie hergekommen war. Er schien ganz offensichtlich erstaunt darüber zu sein, das sie ihren Weg durch den Schneesturm hierher gefunden hatte. Schließlich antwortete er ihr, während er mit hinter dem Rücken verschränkten Armen durch den Raum ging.

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"Ihr seid hier im Finstermondtal. Um genau zu sein, etwas abseits von dem Ort namens Falkengrund. Eigentlich ist Falkengrund nur einen Steinwurf entfernt aber das reicht schon, um Ruhe vor dem Volk zu haben" Er schien einen Moment nachzudenken und fuhr dann fort. "Ihr habt Glück gehabt auf mich zu treffen und nicht auf Zahltag oder Kabran. Leider nicht die einzigen üblen Gestalten, die sich hier herumtreiben. Die Abgeschiedenheit dieses Ortes und die Reichtümer des Waldes und Berges, zieht viel Gesocks an."

Er ging weiter durch den Raum und blieb vor einem der Bücherregale stehen. Vorsichtig - fast ehrfürchtig - streifte er über einen der Bücherrücken und wandte sich dann wieder Shira zu. "Ohne diese Werke würde ich heute nicht so vor Euch stehen. Wenn Ihr nach Inspiration und nach neuen Wegen sucht, seid ihr bei Büchern genau richtig. Das Wissen und die Erfahrungen die in ihnen schlummern sind ein größerer Schatz als Reichtum. Auch wenn dieses Wissen manchen nicht gefällt oder gefährlich sein kann." Er schien noch nachdenklicher zu werden und beobachtete sie und den Kater jetzt ganz genau. Sein Blick hatte etwas fremdes, unbestimmtes an sich. "Varisia ist weit entfernt. Wenn Ihr mir die Frage erlaubt... Was bringt Euch dazu, soweit zu reisen?" Das Herumlaufen des Mannes hatte schließlich ein Ende und er setzte sich mit einem Buch in der Hand auf den freien Stuhl vor dem Kamin.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 11.06.2014, 13:26:15
Ragor begutachtete die beiden Säulen mit prüfendem Blick und nickte zufrieden. Dieses kleine, aber feine Heim von Schwarztbarts Sippe hatte hier in diesem Menschendorf für sich eine Zufluchtsstätte errichtet, die an die alte Heimat erinnert.
Kurz darauf stand ein Gnom mit gut gepflegtem Bart vor ihm, der sich auf die Brust schlagend mit Bergi Glimmaxt vom Clan der Glimmaxt Zwerge vorstellte.
„Ein Gnom, der sich wie ein Zwerg kleidet und einen Zwergennamen benutzt. Torag wird wissen welch eine dramatische Lebensgeschichte der Gnom zu erzählen hat.“

„Seid gegrüßt Gnom Bergi Glimmaxt, vom Clan der Glimmaxt Zwerge. Möge Torag, der Vater aller Zwerge und Beschützer aller Clans über euch wachen.
Ich bin nicht Bhoron Schwarzbart, Ragor lautet mein Name. Ihr habt viele Fragen. Fragen, die man nicht einfach auf offener Straße beantworten sollte. Kommt, lasst uns schauen ob Bhoron Schwarzbart zu Hause ist.“


Ragor hämmerte mit der Faust einige Male gegen die Tür „…wirklich gute Zwergenarbeit, hoffentlich kann Bhoron Schwarzbart mit in dieser Einöde helfen“
„Möge Torag über uns wachen!“
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 11.06.2014, 20:38:10
"Na klar, Nadia. Ich werde doch keinen Hilfesuchenden abweisen. So wie ihr mir geholfen habt, werde auch ich helfen. Das wisst ihr doch. Schick den Mann in meinen Wagen und ich werde ihm die Karten legen."

Wilbur bereitete den Wagen vor, zog die Vorhänge zu und entzündete ein paar Kerzen. Als der Fremde eintrat, sagte er: "Nun seid Willkommen in den Hallen des Schicksals. Nehmt Platz und beginnt zu erzählen. Was ist passiert?"

Wilbur nahm seine Karten und begann sie zu mischen. "Jetzt müsst ihr abhaben, damit die Mächte des Schicksals sich auf euch einstellen können."

Wilbur schob dem Mann den Stapel zu.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 11.06.2014, 21:35:32
Als Sharvaros das Finstermondtal erwähnte, ging Shira in Gedanken die Karte durch. Nachdem sie Isger zwischen den beiden Gebirgen passiert hatte, musste sie durch ein Tal schreiten und sich an den großen Fluss halten, den Andoshen, der sie direkt nach Almas führen würde. "Liegt Falkengrund am Andoshen?" fragte sie daraufhin. "Ich bin auf dem Weg nach Almas, der Hauptstadt Andorans. Um die Gebierge zu umgehen, bin ich westlich bis nach Druma gezogen und dann Richtung Süden. Wenn mich nicht alles täuscht, sollte ich auch gar nicht mehr so weit von meinem Ziel entfernt sein."

Der freundliche Gastgeber war ihr zwar fremd, dennoch fühlte sie so etwas wie eine Seelenverwandschaft mit ihm, so dass sie beschloss noch etwas weiter auszuholen. "Ich habe gehört, dass in Andoran viel Wert auf Gleichberechtigung gelegt wird und nicht so sehr die Herkunft entscheidend ist, wie es in Varisian nur zu häufig der Fall ist. Und somit habe ich beschlossen die Hauptstadt aufzusuchen, um hier meine Bestimmung zu erfahren. In Varisia hielt mich nicht mehr viel." Gebannt richtete sie nun den Blick auf das Buch in den Händen des Mannes. "Und wie es mir scheint, liege ich damit gar nicht so falsch."

Das Heben der Augenbrauen bei der Erwähnung ihrer Heimatregion, blieb ihr nicht verborgen und somit fragte sie neugierig: "Habt ihr selbst schon einmal Varisia kennengelernt?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 12.06.2014, 02:58:07
Jaak Marva



Es war nur der jahrelangen Bekanntschaft und den gemeinsamen Reisen und Auftritten zu verdanken, das Grelin von der Art Jaaks nicht angegriffen war und sich unwohl oder eingeschüchtert fühlte. Er wusste einfach das Jaak sich so gab und das er sowieso nichts daran ändern konnte. Also lächelte Grelin ihm aufmuntert zu und ging voraus in Richtung des Dorfes. Zur Verwunderung Jaaks, führte Grelin ihn nicht auf den Platz, den der Jahrmarkt eingenommen hatte, sondern durch das gesamte Dorf schnurstracks in Richtung des Hochsitzes der Holzfürsten.

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"Wenn wir es richtig anstellen, können wir uns nicht nur einen Platz auf dem Jahrmarkt, sondern auch ein warmes Bett und etwas zu Essen für uns alle sichern. Eine ordentliche Suppe und ein gutes Stück Brot sind bestimmt drin. Zumindest werden es keine Zuckerrüben sein." Bei dem Gedanken musste er grinsen. "Thuldrin Kreed ist der Leiter des Holzkonsortiums und somit der Besitzer der Stadt. Wenn wir ihn beeindrucken, stehen uns alle Tore offen. Komm!"


Damit ging er weiter und zusammen näherten sie sich einer zweiten Palisade, die um einen kleinen Hügel herumgebaut wurde. Auf dem Hügel standen einige Häuser, so als wären sie etwas besseres als die anderen Gebäude, die so weit unten am Fuße des Hügels gebaut worden waren. Zwei Wachen waren am Eingang zum Hochsitz postiert, ließen die beiden Schausteller aber mit einem Nicken passieren. Grelin konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. Langsam schien es so, als wäre es auf seinem Gesicht kleben geblieben. Es war anscheinend auf normalem Wege nicht so einfach hierher zu kommen. Während sie den Hügel hinaufgingen, wurde Grelin aber erstaunlich ernst.

"Überlass mir das Reden. Kreed ist ein mieses Schwein, das seine Position missbraucht. Wenn wir ihm Probleme machen oder ihm nicht gefallen, dann können wir von Glück reden, wenn er uns nur rausschmeißt. Jeder hier im Ort weiß, das er auch vor Mord nicht zurückschreckt." Sie waren jetzt vor dem Haus angekommen. Ein regelrechter Palast für die Verhältnisse dieses Dorfes. Dreistöckig und in einem rustikalen Stil erbaut, der durch die Verzierungen und Gravuren im Holz allerdings sehr ansprechend wirkte. "Bist du bereit?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 12.06.2014, 15:32:21
Gerion schaute den Fremden einen Moment an.
„Also doch ein neues Gesicht in Falkengrund. Ein Abenteurer, alleine, der sitzt, trinkt und wenig spricht. Ob er auf jemand wartet? Falls ja, vielleicht könnte man über ihn ja an einen Auftrag kommen. Und vielleicht benötigte er ja auch einen Führer, der sich in der Region auskannte.“

Gerion überlegte einen Moment, schaute sich noch etwas in der Taverne um, aber da er sonst kein bekanntes Gesicht sah, mit dem sich eine Unterhaltung gelohnt hätte, ging er auf den Fremden zu. „Wie auch immer, Braten und Bier passen auch prima zu einer belanglosen Unterhaltung und wer weiß, was der Neuling so zu erzählen hat.“

Er gesellte sich zu dem unbekannten Gast und sprach ihn an. „Hallo Fremder, ist an eurer Seite noch ein Platz frei? Mein Name ist Gerion und ich bin häufig Gast in Falkengrund. Euch aber habe ich bisher hier noch nie gesehen. Was treibt euch zu dieser Jahreszeit in diese Gegend?“

Er war im Begriff sich neben den Fremden zu setzen, achtete jedoch auf dessen Reaktion, damit er im Fall einer unfreundlichen Antwort schnell wieder auf Distanz gehen konnte. Er suchte schließlich ein Gespräch mit dem Fremden und keinen Streit.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 12.06.2014, 21:34:57
Jaak Marva verzog die Lippen zu einem Grinsen, welches seine Augen wie gewöhnlich nicht zu erwidern vermochten. Grelin war immer ein Mann, der hoch hinaus wollte. Es war dieser Art des dem Sterben innewohnenden Humors, welche Jaak vielleicht auch zu Grelin hinzog. Diese häufig und so tragisch falsche Selbsteinschätzung, dass die Welt ihm doch offen stehen müsste, einem Mann seiner doch so ungewöhnlichen Fähigkeiten, welche dann die harte Realität traf und ihn zu einem verarmten Schausteller machte oder vielmehr zum Berater und Sprachrohr eines Jongleurs, der das Handwerk an für sich beherrschte, doch eben nicht jene Art von Ausstrahlung besaß, die einen wirklich erfolgreichen Gaukler ausmachte. Jaak schaute man sich eher an, wenn man etwas Nervenkitzel bei der Jonglage wollte. Er gab jedem das Gefühl, dass er die Messer oder die Bälle oder die Fackel nicht nur in der Luft revolvieren ließ, sondern dass er die Zuschauer eben auch bewerfen konnte. Manchmal weihte er jemanden ein, und warf dann knapp an diesem vorbei. Einmal weihte er auch einen ein und brachte ihn dann aber um. Groetus hatte dieses Urteil wahrscheinlich selbst gesprochen, vielleicht war es auch ein Unfall gewesen, Jaak hatte sich im Gegensatz zu Grelin nicht zu viele Gedanken darum gemacht. Damals hatte Jaak Grelins Versuche zur Schlichtung mit vorlauten Worten zerdrückt. Deswegen war es für Jaak nicht überraschend, dass dieser der Wortführer bei dieser Verhandlung sein wollte, sonst müssten sie bei dieser Kälte fliehen und das ohne Vorräte. Und es wunderte ihn genauso wenig, dass Grelin gleich die Möglichkeiten am Schlafittchen packen wollte.

"Im Scheitern liegt auch ein gewisser Reiz, mein Freund. Es gab Männer, die zogen auch aus zu großen Abenteuern und wie endeten sie?" Jaak blickte mit diesem falschen Grinsen zu Grelin. "Von einer Riesenschnecke verschluckt.[1]" Das war die beste Art, Grelins Übermut zu kommentieren. Mehr als einen bissigen Kommentar brauchte es auch kaum, schließlich wusste Grelin, dass Jaak ihn auf jeden Fall begleiten würde, immerhin war Jaak ein loyaler Typ, gerade wenn er für das Erhalten seines Sterbens dankbar sein musste. Und Jaak musste Grelin dankbar sein, in mehr als einem Fall hatte seine Verhandlungskunst Jaaks Hintern bewahrt.
"Ah, nichts für ungut, Grelin.", beschwichtigte Jaak schließlich. "Danke für die Hinweise. Ich habe sowieso den Eindruck, dass fast alle Menschen hier Dreckssäcke sind. Hast gesehen, wie die hier uns ansehen? Als würde wir ihnen etwas von der Kälte und dem Dreck wegnehmen wollen.
Ist wohl 'ne gute Idee ihren Boss aufsuchen. Erstens haben wir dann das größte Arschloch des Ortes kennengelernt und zweitens wissen wir dann, worauf wir wirklich achten müssen und was unsere wirklichen Möglichkeiten in diesem vermaledeiten Loch sind."


Im Kopf ging Jaak bereits durch, was für Tricks er dem Holzfürsten vormachen konnte. Aber Jaak sah es realistisch, wahrscheinlich interessierte es den Holzfürsten nicht einmal, wahrscheinlich nicht einmal annähernd. Er wollte eher einen Teil vom Kuchen abhaben und ansonsten sollten sie ihm aus der Sicht bleiben. Ja, sowas konnte er sich bei so einem vorstellen. Und er konnte es ihm nicht verübeln. Jaak überlegte sich, wie er reagieren würde, wenn zwei verschlagene, doch eben auch abgebrochene Figuren ihm vor die Füße krochen und ihn mit Ballspielereien zu begeistern suchten. Jaak würde lachen und sie abweisen, im besten Fall. Also, welche Tricks mochten überzeugen? Mit einem Messer knapp an seiner Wange vorbeiwerfen? Gar keine gute Idee, schon gar nicht, wenn es schief ging. Einfach mit Bällen jonglieren? Zu einfach. Vielleicht hatte er einen nervigen Speichellecker, an dem er sein Rad des Todes ausprobieren konnte. Das konnte eine Idee sein. Aber der brauchte wiederum starke Nerven, sonst würden die Schleuderkugeln ihm schnell die Besinnung kosten und vielleicht sogar sein Sterben beenden.
"Verdammt, hätte Grelin nicht früher sagen können, wen wir hier zu verarschen beabsichtigen?", fluchte Jaak in Gedanken und wusste immer noch nicht so recht, was er vorführen sollte, wenn der Holzfürst was sehen wollte. Er musste sich was überlegen, schnell. Dennoch nickte er Grelin zu. Ihm würde schon irgendwas einfallen, wenn er den Mann sah...hoffte er.
 1. 
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Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 12.06.2014, 23:45:59
Bergi und Ragor



Während Zwerg und Gnom auf eine Reaktion des vermeintlichen Forschers warteten, konnten sie sich die zwergischen Schriftzeichen, die in die Säulen vor dem Eingang der Behausung graviert wurden, genauer ansehen. Sie erkannten schnell, das es sich um die Geschichte einer zwergischen Familie - vermutlich der Schwarzbarts - handeln musste, die sich dazu entschieden hatte, abseits des Berges zu leben. Allerdings hatten Ragor und Bergi keine Zeit mehr herauszufinden, wieso die Familie diesen Schritt gegangen war.
Ein Schriftzeichen fiel den beiden auf den Säulen allerdings besonders auf, da es immer wiederholt wurde. Es bedeutete Droskar. Ob damit der Berg selbst oder doch etwas anderes gemeint war, wurde durch eine schnelle Untersuchung allerdings nicht ersichtlich, denn die Haustür wurde schließlich geöffnet. Ein Zwerg mit schwarzem Rauschebart, gekleidet in eine dicke wollene Weste und Pfeife rauchend, stand vor den Beiden und strich sich sichtlich nachdenklich über seinen Bart. Sein Blick wurde kritisch und er kniff die Augen zusammen, als er Bergi ansah.

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"Man sagte mir schon, das ich Besuch bekommen würde. Allerdings war da die Rede von EINEM Kleriker Torags, der sich um das Zwergenkloster am Droskarsfels kümmern soll. Scheint so, als hätten sie sich doch dazu entschieden mir zuzuhören und mehr als eine Person zu schicken. Zwei werden allerdings auch nicht ausreichen aber kommt doch erst mal rein in die gute Stube!"


Der Zwerg, bei dem es sich zweifellos um Bhoron Schwarzbart handeln musste, machte eine einladende Geste und trat einen Schritt zurück, um Bergi und Ragor den Eintritt zu ermöglichen. Sie konnten einen Blick auf einen kurzen Flur werfen, der in einem Raum endete, der von einem großen Tisch und einigen Stühlen eingenommen wurde. Als die beiden eingetreten waren, klopfte er noch seine Pfeife an der Haustür aus und schloss dann die Tür. In dem großen Raum angekommen, der ein bisschen an eine größere Halle erinnerte, konnten sie einige aufgeschlagene Bücher und vergilbte Schriftrollen auf dem Tisch sehen. Augenscheinlich war der Zwerg gerade mitten bei der Arbeit gewesen. Er setzte sich mit einem Stöhnen und einem unter Schmerzen gemurmelten "Aaah, die Knochen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren..." und sah die beiden dann eindringlich an.

"Ich weiß wirklich nicht, was sich die Kirche dabei gedacht hat nur zwei Kleriker zu schicken. Die Geister in diesem Kloster sind völlig irre geleitet und verrückt. Wenn ihr nicht dabei draufgehen wollt, würde ich euch empfehlen, ein paar Leute zusätzlich mitzunehmen. Aber ich rede wahrscheinlich wieder einfach drauf los... wisst ihr, auf was ihr euch da eingelassen habt?"

Das Bergi nicht wirklich ein Zwerg war, schien dem alten Forscher entweder egal zu sein oder gar nicht erst aufzufallen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 12.06.2014, 23:55:30
Wilbur



Etwas zögerlich betrat der ältere Mann den Wagen und sah sich dabei mit offenem Mund um. "Halln des Schicksals..." murmelte er leise und grabschte nach einem der farbigen Vorhänge. Damit wischte er sich den Schweiß von der Stirn und setzte sich schließlich. Der Stuhl gab ein Ächzen von sich, als würde er in wenigen Sekunden zusammenbrechen. Während Wilbur die Karten mischte, fing der Mann an zu erzählen.

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"Kannst mich Deon Jabbs nennen tun. Bin der Metzger hia im Dorf. Also... ich bin inna Küche und tu grad dat Fleisch in kleene Stücke hacken, für Gulasch morgn. Da fällt mia auf einma ein, dat mein kleener Mikra noch ganich nach Haus gekommn is. Eigentlich hilfta mir imma beim kochn. Hab mia also Sorgn gemacht, hab ich. Der Mikra hat ja nich die Intelligenz vom Papa geerbt und isn bisschen zurückgebliebn für sein Alta. Glaubt alles, wat man ihm erzählen tut. Ich geh also durchs Dorf und frag jedn nach meinm Jungn aber keina hatn gesehn." Jetzt bilden sich wieder Tränen in den Augen des Mannes, die er schnell mithilfe des Vorhangs wegwischt. "Habn selba gesucht aba nix gefundn. Vielleicht issa in den Wald oder jemand hatn entführt oder er is tot oder.. oder..." Er musste einen Moment innehalten und fuhr schließlich fort. "Da hab ich mia gedacht, das vielleicht n Hellsea weiß wo der Mikra hin is."

Schließlich sah er den Stapel Karten mit großen Augen an und war kurz davor einige Karten abzuheben. Soweit kam er allerdings gar nicht erst. Die Hand des Mannes schwebte noch über dem Stapel, als dieser sich plötzlich von selbst bewegte. Deon Jabbs zog erschrocken die Hand zurück und sah hilfesuchend zu Wilbur. Langsam flog der Kartenstapel in die Luft zwischen dem Gnom und dem Menschen. Dort blieb er für einen Moment hängen und dann ging alles ganz schnell. Aus dem Deck lösten sich blitzschnell einige Karten und verteilten sich auf dem Tisch. Insgesamt waren es Neun an der Zahl, die sich in drei Dreierreihen verdeckt auf dem Tisch verteilt hatten. Der Kartenstapel landete wieder auf dem Tisch und alles war wieder wie vorher.
Wilbur wusste nur zum Teil was das bedeutete. Wieso die Karten sich selbständig gemacht hatten, wusste er nicht aber von den Neun ausliegenden Karten bedeutete die unteren drei die Vergangenheit, die drei in der Mitte die Gegenwart und die drei oberen Karten die Zukunft. Jetzt musste Deon Jabbs eine einzelne Frage stellen und sich für eines der Attribute entscheiden. Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution, Intelligenz, Weisheit oder Charisma. Wenn das getan war, würde Wilbur einige der Neun ausliegenden Karten wählen müssen und diese würden dann die Antwort auf die gestellte Frage preisgeben.[1]

"Was isn hia los?!" war das einzige, was der verängstigte Mann noch von sich geben konnte. Ihm war das ganze wohl eindeutig zu unheimlich.
 1. Ich beziehe mich auf das Harrow Kartendeck und seine Deutung (http://pathfinderwiki.com/wiki/Harrow).
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 14.06.2014, 03:14:35
Shira



Sharvaros Vade lächelte seinem Gast freundlich zu und nickte dann.

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"Ihr habt Recht, Almas ist einige Tage von Falkengrund entfernt. Wenn der Andoshen nicht zugefroren wäre, könntet Ihr bestimmt auf einem der Handelsschiffe unterkommen, die an Falkengrund vorbeifahren und auf dem Weg in die Hauptstadt sind. Der Fluss der hier vorbeiläuft, wird allerdings Schäum genannt und fließt im Süden in den Andoshen."


Er schlug die Beine übereinander und schien über ihre Ausführung und Frage nachzudenken. Dabei konnte Shira einen genaueren Blick auf den Titel des Buches erhaschen. Die geschwungenen Lettern auf dem Buchrücken waren augenscheinlich drakonischen Ursprungs. Nach einigen Sekunden konnte sie den Titel in Die Kraft des Blutes übersetzen. Schließlich schien er bereit zu sein fortzufahren.

"Bisher hatte ich nicht das Vergnügen Varisia kennen zu lernen aber ich habe einiges darüber gehört. Ihr müsst allerdings wissen, das Andoran nicht viel besser als all die anderen Länder ist. Denn egal wie die Politik eines Landes aussieht oder worauf Wert gelegt wird, es wird immer von den gleichen Wesen bevölkert."

Er stand auf und schien auf einmal aus irgendeinem Grund wütend zu sein. Dann seufzte schwer. Das Buch stellte er wieder ungelesen in eines der Regale.

"Entschuldigt meine Worte. Es war nicht meine Absicht Eure Entscheidungen und Hoffnung in Frage zu stellen. Seitdem Savram verschwunden ist, bin ich nicht mehr ganz bei mir..." Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und blickte einen Moment gedankenverloren in das Feuer des warmen Kamins.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 14.06.2014, 04:37:26
Jaak Marva



Grelin konnte sich einen freundschaftlichen Schlag auf den Rücken Jaaks nicht verkneifen. Er lachte und schüttelte gleichzeitig den Kopf, während er damit wartete an die Tür des Holzfürsten zu klopfen.

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"Besser von einer Riesenschnecke verschluckt, als von einer Horde Ratten zerfressen zu werden. Habe so eine Geschichte tatsächlich schon einmal gehört. Das ist doch mal ein Tod, der einem Helden würdig ist." Den weiteren Ausführungen Jaaks musste Grelin lächelnd zustimmen. Mit jedem Wort das Jaak von sich gab, schwand das Lächeln allerdings ein bisschen mehr. "Ich weiß sowieso nicht was die Leute hierhin treibt. Hier gibts doch nichts außer dreckiger kalter Erde und einem Wald, der dich jeden Moment töten kann. Naja... heute behandeln sie uns wie ein Stück Scheiße und wenn wir auf dem Jahrmarkt spielen, werden sie uns zujubeln. So war das aber schon immer und so wird es auch leider immer sein. Wir werden nur akzeptiert wenn wir unsere Kunststücke wie dressierte Hunde vorführen."

Der junge Mann schien für einen Moment niedergeschlagen. Er wäre aber nicht Grelin wenn er sich sofort wieder fangen und lächeln würde. Er nickte Jaak zu und klopfte dann schließlich an die Tür. Man ließ sie ein paar lange Sekunden in der Kälte stehen, bevor die Tür schließlich von einem Mann geöffnet wurde. Das Boxergesicht und die platte Nase machten ihn schon unsympathisch aber als er seinen Mund aufmachte war klar, das man diesen Mann nicht zum Freund haben wollte.


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"Meista Kreed hat keine Zeit für Gesocks wie euch. Moment... wie seit ihr überhaupt auf den Hochsitz gekommen? Ist ja auch egal, verpisst euch einfach. Müssen wohl mal wieder ausgezahlt werden, diese idiotischen Wachen." Mit diesen geflüsterten Worten - die wohl eher an sich selbst gerichtet waren - wollte der Mann schon wieder die Tür schließen, doch Grelin kam ihm zuvor und trat einfach einen Schritt ins Haus.


Er lächelte den Mann an und schien recht zuversichtlich zu sein. "Meister Kreed erwartet uns. Wenn Ihr keinen Ärger mit ihm bekommen wollt, solltet Ihr uns hereinlassen. Er wäre bestimmt nicht erfreut, wenn Ihr uns einfach so wegschickt." Der Mann funkelte Grelin wütend an, machte sich dann aber auf den Weg. Kurze Zeit später kam er wieder. Ihm folgte Thuldrin Kreed, der Holzfürst und Besitzer des Ortes. Ein Dreitagebart zierte sein Gesicht und er war in ein purpurnes Gewand gekleidet, unter dem ein rotes Hemd zum Vorschein kam. Wahrscheinlich aus den teuersten Stoffen, die man sich für Geld kaufen konnte.

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"Danke Zandag, du kannst jetzt gehen." Zandag Tiedum, der auch den Spitznamen "Zahltag" trug, verbeugte sich vor seinem Meister und verschwand in einem nahen Raum. "Einer von Euch muss Grelin Leyot sein. Nicht viele schaffen es meine Neugierde zu wecken. Ihr versteht sicher das ich ein vielbeschäftigter Mann bin und deshalb wenig Zeit für Euch habe. Quinns Jahrmarkt ist ein Teil Falkengrundes und wird hier jedes Jahr aufs Neue aufgebaut. Wenn ihr Euch also einen Platz verdienen wollt, müsst ihr mich davon überzeugen, das Ihr es wert seit. Fangt bitte an."

Grelin verbeugte sich tief vor dem Mann und nickte eifrig. Es schien ihm nichts auszumachen vor dem Holzfürsten zu buckeln. "Natürlich. Jaak Marva ist sehr talentiert. Seine Vorführung wird Euch bestimmt gefallen." Damit warf er einen Blick auf seinen Freund und fing an dem Holzfürsten allerlei Geschichten von erfolgreichen Auftritten zu erzählen. Er stellte die verschiedenen Mitglieder der Gruppe und ihre Stärken vor und versuchte den Mann schon von vornerein zu beeindrucken.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 14.06.2014, 16:13:28
Wilbur schuite sich die fliegenden Karten interessiert an. Dann sprach er beruhigend auf Deon Jabbs ein.
"Es gibt keinen grund, sich zu beunruhigen. Stellt jetzt eure frage und wählt, welcher Art Mann ihr seid: ein Mensch der Stärke, des Willens oder Wissens? Oder ein ganz anderer? Dann wird sich uns das Schicksal offenbaren."
Freundlich lächelte er den Mann an.

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 15.06.2014, 16:38:50
Als Sharvaros ihre geographische Einschätzung nahezu bestätigte, viel ihr ein Stein vom Herzen, da sie sich nicht mehr sicher gewesen war, ob sie in dem Schneegestöber noch die Richtung beibehalten hatte. Wenn sie dem Schäum folgen würde, konnte sie den Andoshen kaum verfehlen und Almas ohne Schwierigkeiten erreichen. Vielleicht würde das Wetter morgen etwas aufklaren, so dass sie freie Sicht hätte und eventuell mit einem kleinen Zauberspruch wieder ein Reittier herbeirufen, welches die Reise bis zum Ziel doch um einiges erleichern würde. Doch nun saß sie erst einmal fest und war froh ein Dach über dem Kopf zu haben.

Neugierig beobachtete sie ihren Gastgeber, als er das Buch aus dem Regal zog und sich zu ihr setzte. Sie war sehr gespannt darauf, was er nun zitieren wollte. Die goldenen Buchstaben waren sehr graziel und instinktiv begann sie den Titel zu identifizieren. Es musste ein Buch der Magie sein, denn alles, was sie bisher in drakonischer Schrift gelesen hatte, hing mit Magie zusammen. Die Kraft des Blutes sagte ihr aber nicht allzu viel, so dass sie immer nervöser wurde, was er ihr nun mitteilen wollte.

Mit der Aussage, dass Andoran auch nicht besser sei als Varisian, breitete sich jedoch Entäuschung in ihr aus. Woher wollte dieser Eigenbrötler wissen, dass alle gleich waren, wenn er selbst noch nie in Varisian gewesen war. Sie wollte gerade ansetzen ihre Meinung kund zu tun und ihm zu widersprechen, als er einen Savram erwähnte, der verschwunden sei.

Etwas verdutzt fragte sie sofort nach. "Wer ist Savram und was ist mit ihm geschehen? Ist es ein guter Freund, da es euch so mitzunehmen scheint?" Die Diskussion konnte warten. Nun wollte sie erst einmal wissen, was Sharvaros so sehr bedrückt.


Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 17.06.2014, 19:28:47
Erstaunt und demütig ließ der Gnomenkrieger seine Augen über die Szenerie innerhalb des Hauses von Bhoron Schwarzbart gleiten. Bergi hatte sich auf seiner Reise hierher immer wieder vorgestellt, wie ein Zwergenforscher wohl aussehen würde und stellte nun zufrieden fest, dass all die Eigenheiten und Emsigkeiten sogar noch mannigfaltiger in diesen Räumen vertreten waren, als er sich je in seinem Bewusstsein hätte ausmalen können.
Erneut musterte er den Zwerg, Ragor genannt, neben ihm. Bergi musste in diesem Moment nicht Eins und Eins zusammen zählen, um zu verstehen, dass es sich bei ihm wohl um jenen Vertreter der Kirche handelte, von dem Bhoron sprach... Jedoch wunderte der Gnom sich, wieso von zweien dieser 'Kleriker' die Rede war...?

Natürlich! Der Forscher hielt ihn - Bergi Glimmaxt von den Glimmaxt Zwergen - ebenso für einen dieser heiligen Recken! Zweifellos ging Bhoron davon aus, dass sie zusammen gehörten. So, wie sie auch eingetreten waren. Nun machte die Reaktion ihres Gegenüber für Bergi auch Sinn.
Zutiefst geehrt von dieser Verwechslung lächelte er Schwarzbart zu und schlug sich ebenfalls mit der Panzerhand zur Faust geballt gegen die geschützte Brust, bevor er hörbar entschlossen sprach:

"Seit gegrüßt, stolzer Forscher und Chronist Bhoron Schwarzbart, nehme ich an? Ich fürchte, ich muss euch in einem Punkt schon im Vorhinein enttäuschen. Wir beide hier kommen nicht vom selben Schlag - ganz im Gegenteil! Wir haben uns just gerade eben vor wenigen Augenblicken direkt vor eurer Türe getroffen und - sollte uns der Zufall nicht hold sein - kommen wir augenscheinlich auch mit zwei gänzlich unterschiedlichen Anliegen zu ihrer Türschwelle. Mein Name, wenn ich mich vorstellen darf, ist Bergi Glimmaxt, vom Clan der Glimmaxt Zwerge!" Stolz klopft er erneut mit der Faust gegen die Brustplatte.
"Ich bin hier, um euch etwas über eure Profession zu fragen - welches in direkter Verbindung mit dem Verschwinden meines Onkels, Druingar Glimmaxt in Zusammenhang steht! Ich habe viel von euch gehört, oder eher gelesen, um ehrlich zu sein. Meine Tante erwähnte euch und eure Erforschung der Droskarzwerge... Doch ich möchte nicht gleich mit der Türangel sprichwörtlich in das Haus fallen. Sagt, es scheint mir als hättet ihr eine weitaus wichtigere Aufgabe zu besprechen und ich will euch dabei nicht im Wege stehen - Mein Anliegen kann warten, obgleich ich doch hoffe, dass ihr im Anschluss einen Moment für mich und meinen Onkel opfern könnt."



Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 24.06.2014, 06:21:33
Wilbur



Der dicke Metzger namens Deon Jabbs schien weiterhin beunruhigt und warf immer wieder einen misstrauischen Blick auf den Kartenstapel, als würde er erwarten, das er sich jeden Moment wieder bewegen könnte. Dann nahm er einen seiner dicken Wurstfinger und tippte sich seitlich an die Stirn. Er schien nachzudenken.

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"Tja, also... bin ja keen Gelehrta. Nee dat bin ich nich aber stark bin ich. Muss mit dem Beil ja die Knochen kaputthaun und ordentliche Stücke Fleisch für die Ente abschneiden. Is garantiert dat beste Fleisch im ganzn Dorf." Stolz präsentierte er seine Muskeln, die trotz seiner Leibesfülle deutlich zu sehen waren. "Also würdich sagn Stärke. Ja das isset ganz bestimmt. Stark wien Bär aber hohl wien löchriger Käse hat mein Paps immer gesacht. Konnte nie verstehn wieso der mich mitn Stück Käse vergleicht." Er zuckte mit den Schultern.



Gespannt sah sich der Mann an, was Wilbur als nächstes vorhatte. Seine Angst und das Misstrauen waren einer gewissen Neugierde gewichen. Hier schien tatsächlich Magie am Werk zu sein und vielleicht würde sie dabei helfen, seinen vermissten Sohn zu finden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 24.06.2014, 06:58:09
Shira




Der Magier wurde durch die Frage Shiras aus seinen Gedanken gerissen und lächelte entschuldigend. Es war ein schwaches Lächeln, ohne Kraft und wirkliche Freude. Er seufzte schwer und begann zu erzählen. Im Hintergrund knisterte das Kaminfeuer und vor dem Haus tobte der Schneesturm. Wann der Sturm enden würde, war noch nicht abzusehen.

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"Savram ist mehr als ein guter Freund... er ist mein Ein und Alles, mein Sohn. Er ist nicht nach Hause gekommen undist schon viel zu lange weg. Savram ist so ein talentierter und intelligenter Junge, ich weiß nicht wie er einfach verschwinden konnte. Er geht Gefahr aus dem Weg, kennt das Dorf und einen Teil der Gegend in uns auswendig und hat keine Probleme oder Streit mit einer anderen Person gehabt. Ich kann nicht verstehen wieso er noch nicht wieder hier ist. Er hätte schon wieder zu Hause sein müssen, da hatte der Sturm noch nicht einmal angefangen. Wer weiß was ihm jetzt dadurch passiert und wo er ist..."

Der Stimmungsumschwung kam sehr plötzlich. Anscheinend lag ihm dieses Thema schon länger auf dem Herzen aber da er alleine lebte, hatte er niemanden, dem er sich anvertrauen konnte. Er schien allgemein ein relativ beherrschter Mensch zu sein aber jetzt bröckelte die Fassade langsam.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 24.06.2014, 13:36:17
Shira ließ sich sofort von der melancholischen Stimmung Sharvaros anstecken. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte selbst erfahren müssen wie ungemütlich und schwerfällig es war, sich einen Weg zu bahnen und durch den Schnee zu kämpfen. Um so mehr konnte sie die Angst verstehen, welche der Magier spürte, nachdem sein Sohn nicht zurückgekehrt war.
"Vielleicht macht ihr euch umsonst Sorgen und er ist bei einem Freund in Falkengrund untergekommen, um sich vor dem Schneesturm zu schützen", versuchte sie ihm Mut zu machen.

Aber an seiner Mine konmnte sie schon erkennen, dass er daran nicht wirklich glaubte. Er würde sich erst wieder beruhigen, wenn Savram durch diese Tür marschieren würde. "Habt ihr schon einmal nach ihm gesucht oder gibt es jemanden, der wissen könnte, wo er ist", fragte sie nun vorsichtig nach, um sich ein genaueres Bild davon zu machen, wie erst die Lage tatsächlich war.

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 24.06.2014, 22:07:52
Bergi und Ragor



Schon bei Erwähnung des Namens Glimmaxt, ging dem alten Forscher ein Licht auf. Er nahm auf dem Stuhl etwas mehr Haltung an und betrachtete Bergi neugierig, während in seinen Augen ganz eindeutig ein neuer Glanz trat. Den Rest des Gespräches nickte Bhoron ernst. Erst als Bergi sich vorgestellt und den Grund seiner Reise erklärt hatte, nahm der Forscher die Pfeife zur Hand, hielt sie beim Kopf und zeigte dann mit dem Mundstück auf Bergi.

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"Ja, ich kenne Druingar Glimmaxt. War der sturste Zwerg, den ich jemals kennen gelernt habe. Hat nicht auf mich gehört, als ich ihn vor den Gefahren warnte, denen er sich aussetzt." Bhoron schien einen Moment nachzudenken und schüttelte schließlich traurig den Kopf. "Tja.. tut mir Leid Euch das sagen zu müssen Bergi... aber Druingar hat sich auf die Suche nach Droskars Hand gemacht und ist nie wiedergekommen. Abenteurer erzählen, das sie einen Zwergengeist mit glühender Axt oben in den Bergen gesehen haben. Irgendwas muss bei seiner Suche schief gelaufen sein."

Der Forscher schien wirklich traurig über diesen Verlust zu sein und senkte schließlich nicht nur den Kopf, sondern versank etwas in dem Stuhl. Er schwieg und fing dann an, langsam erneut seine Pfeife zu stopfen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 24.06.2014, 22:15:13
Wilbur nickte bei den Worten des Metzgers. Ein leichter Windhauch ließ die Kerzen flackern, als Wilbur seinen Kopf zu dem Metzger vorstreckte und flüsterte: "Stellt jetzt Eure Frage. Nur eine...."

Wilbur wartete die Frage ab, dann bewegte sich seine rechte Hand zur ersten Karte. Deutlich spürte er die Sorge des Mannes. Auch wenn er kein Gelehrter war, so war er doch ein sorgender Vater. Wilbur wußte es, was es bedeutete, allein zu sein. Seine Vergangenheit blieb ihm ein Buch mit 7 Siegeln, jedoch hatte er in der Sippe seine neue Familie gefunden; war herzlich aufgenommen worden. Jetzt konnt er ein wenig von dieser Hilfe weitergeben. "Ihr braucht keine Angst zu haben. Die Karten werden uns die Antworten liefern, die wir brauchen. Also gehen wir frisch ans Werk."

Wilbur hatte anfangs immer etwas Respekt vor den Karten, der ihn zögern ließ, aber nun war er wieder Feuer und Flamme. Er mußte dem Mann helfn und wenn Gefahr in Verzug war, galt es nicht zu zögern.

Er wählte die mittlere Karte aus der Reihe der Vergangenheit aus, die rechte aus der Reihe der Gegenwart und wieder die mittlere aus der Reihe der Zukunft. Welche Antworten würden die Karten dem Metzger wohl bringen?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 24.06.2014, 23:19:18
Ryar und Gerion



Bevor der Fremde auf Gerion aber überhaupt reagieren oder ihm antworten konnte, kam etwas dazwischen. Eine weitere Person kam durch die Tür, in die bereits gut besuchte und fast volle Ente. Eigentlich nichts ungewöhnliches, denn durch den regen Betrieb, kamen oder gingen immer wieder neue Bewohner Falkengrunds in und aus dem Gasthaus. Da es keine Stadthalle in dem Sinne gab, war die Ente nunmal der Ort, an dem sich alle Bewohner trafen um Informationen auszutauschen, etwas zu essen und zu trinken oder einfach nur gesellig zu reden.
Was diese neue Person allerdings besonders machte war, das Gerion sie bereits kannte. Die wunderschöne Frau würde er niemals übersehen. Es war Kitani Ranis, eine Schneiderin hier in Falkengrund, die öfters in der Ente war und sich hier schon mehr als einmal mit Gerion unterhalten hatte. Soweit er wusste, hatte sie eine Tochter aber ihr Mann - ein halbelfischer Waldläufer - war schon seit Ewigkeiten auf Reisen. Sie schien aufgeregt zu sein und ging von Tisch zu Tisch. Irgendetwas wurde gesprochen aber immer wurden nur Köpfe geschüttelt. Schließlich kam sie auf Gerion und Ryar zu. Sie stellte sich erst Ryar vor und nickte dann traurig lächelnd Gerion zu.

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"Entschuldigt bitte die Unterbrechung, es dauert bestimmt nicht lange. Mein Name ist Kitani. Habt Ihr im Laufe des Tages vielleicht ein kleines Mädchen gesehen? Sie ist etwa 1,50 groß, hat braune zu einem Zopf zusammengebundene Haare und braune Augen. Sie ist ein bisschen stürmisch und aufbrausend, man erkennt sie garantiert an ihrer Art." Hoffnungsvoll sah sie jetzt vor allem Gerion an. "Du treibst dich doch den ganzen Tag außerhalb des Dorfes rum. Hast du meine Tochter gesehen?" Ihre grünen Augen ruhten einen Moment auf dem Waldläufer. Dann sah sie Ryar an, der eindeutig als Fremder erkennbar war und damit vielleicht auf seiner Reise das Mädchen gesehen haben konnte.

Sie setzte sich neben Gerion an die Theke und atmete erst einmal durch. Schließlich nahm sie die Kapuze ihres Mantels ab und strich ihre Haare zurecht. Nach einem Nicken war auch wieder Boath zur Stelle, der ihr etwas zu trinken besorgte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 25.06.2014, 11:36:29
Gerion freute sich im ersten Moment sehr, Kitani zu sehen. Er war bei einigen Gelegenheiten auf ihren Mann getroffen. Sie hatten sich stets gut verstanden und einander immer einen Platz am Feuer mit Bier, einem warmes Essen und guten Geschichten angeboten. Und er erinnerte sich, dass er vor vielen Jahren einmal während seines Aufenthaltes in Falkengrund mit der Familie zu Abend gegessen hatte. Er hatte den Abend als sehr angenehm in Erinnerung und Kitania als eine sehr freundliche und zuvorkommende Gastgeberin. Gerion war sehr traurig gewesen, als er vom Verschwinden ihres Ehemanns gehört hatte. Er konnte damals nicht verstehen, wie dieser seine hübsche Frau und seine kleine Tochter zurücklassen konnte. Wahrscheinlich war das der Preis des Vagabundenlebens, das auch Gerion führte. Dieses Leben wurde bestimmt durch eine innere Unruhe, die ihn und seinesgleichen immer wieder hinaus in die Wildnis trieb, auf der Suche nach Abwechslung, neuen Eindrücken und Erfahrungen, manche nannten dies Abenteuerlust - aber das traf es nicht richtig. Es war eher das Gefühl, lebendig zu sein, im direkten Kontakt mit der Welt. Das Gefühl am Lagerfeuer, wenn man den Stimmen des Waldes und der Nacht lauschen konnte, wenn man mit dem Blick auf die Sterne einschlief und mit dem Gesang der Vögel erwachte, war unbeschreiblich. Den Preis für dieses Leben zahlten freilich die anderen, die zurückgelassene Familien und Freunde. Vielleicht war dies auch der Grund, warum Gerion lieber alleine blieb.

Als Kitania ihn ansprach wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Als er ihr trauriges Gesicht sah fürchtete er zunächst, sie hätte endlich die schlechte Nachricht zum Verbleib ihres Mannes gefunden, doch darum ging es nicht.
„Hallo Kitania. Es freut mich, dich zu sehen. Leider habe ich deine Kleine nicht gesehen, allerdings war ich in den letzten Tagen auch nur kurz draußen. Sicher wurde sie vom Schneesturm überrascht und hat sich einen trockenen und warmen Unterschlupf gesucht." Er versuchte sich ein beruhigendes Lächeln abzuringen, war aber nicht sicher, ob es ihm gelang. Ihre Tochter war eigentlich kein Kind, das sich vom Wetter überraschen ließ oder ohne Nachricht an ihre Mutter fort blieb.
"Seit wann ist sie denn fort?“ Er wandte sich nun vollends der jungen Frau zu und bemühte sich um einen aufheiterten Blick. Wenn nun nach dem Mann auch noch das Kind verschwunden wäre - er wollte gar nicht daran denken.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 26.06.2014, 01:26:02
Shira



Sharvaros Vade schien ein bisschen herumzudrucksen, was einem Mann wie ihm eigentlich nicht besonders ähnlich sah. Er wich Shiras Blick aus und sah in das Feuer des Kamins, als er antwortete.

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"Savram hat nicht viele Freunde in Falkengrund. Ich habe ihm immer wieder erklärt, das wir die Leute nicht brauchen und besser alleine zurecht kommen können." Er seufzte und schien sich für sein Vorgehen zu schämen. "Wie gesagt, vermisse ich ihn schon länger und habe natürlich im Dorf herumgefragt, bevor ich mich aufgrund des Sturms zurückziehen musste." Wieder sah er in die Flammen, bis ihm anscheinend eine Idee kam. Er richtete sich auf und sah Shira jetzt direkt an. "Savram hat zwar wenig Freunde aber zumindest hat er sich ab und zu mit einigen der anderen Kinder hier aus Falkengrund getroffen und mit ihnen gespielt. Wenn der Sturm vorbei ist, werde ich ihre Eltern fragen, ob sie ihn gesehen haben."

Er zögerte einen Moment, bis er schließlich einen Vorschlag machte. "Wisst Ihr, ich glaube nicht an Zufälle. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das ihr gerade in diesem Moment, mitten in einem Schneesturm, mein Haus findet?" Er faltete die Hände auf dem Schoss zusammen und schien sicher zu sein. "Ich mache Euch einen Vorschlag: Ihr helft mir meinen Sohn zu finden und ich gebe Euch freien Zugang auf meine Bibliothek. Durch den Schneesturm wird es Euch in den nächsten Tagen sowieso nur sehr schwer möglich sein weiterzureisen. Diese Stürme kommen jedes Jahr und begraben das Tal unter einer meterdicken Schneeschicht. Auf normalem Weg gibt es kaum ein Durchkommen."

Jetzt lächelte der Mann wieder. Er stand auf und schlenderte zu einem der Regale, die voller Bücher waren. Er ließ seine Finger langsam und ehrfürchtig über die verschiedenfarbigen Bücherrücken gleiten. "Das Wissen, das diese Bücher Euch bieten können, könnte Euch helfen mehr über Eure Bestimmung zu erfahren." Ein Glänzen trat in seine Augen, als würde er genau wissen, wovon er redete.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 26.06.2014, 02:28:11
Wilbur Goldhämmerer




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Der dickliche Metzger war durch die flackernden Kerzen ganz eindeutig eingeschüchtert. Nervös leckte er sich über die Lippen und dachte nach. "Eine einzige nur sachste?" Deon Jabbs war ganz offensichtlich nicht der hellste Mensch auf dem Planeten aber selbst er schaffte es, die eine Frage richtig zu formulieren. "Tja äh, wo isn mein Mikra hin?" Er zuckte ein bisschen zusammen, als Wilbur seine Hand auf die erste Karte zubewegte, nickte dem Hellseher dann aber erleichtert zu, als dieser ihn versuchte zu beruhigen. "Ja, wir dürfn keine Zeit verliern. Hoffe das die Kartn wirklich wissen, wo mein Söhnchen hin is."

Schließlich begann Wilbur damit, die Karten aufzudecken. Deon Jabbs schluckte schwer. Wilbur hatte das schon des Öfteren getan - er wusste, das die Karten der Stärke mit einem Hammer gekennzeichnet waren und Krieg, Kampf und Ehre symbolisierten. Das Thema musste er im Hinterkopf behalten, wenn er versuchte die Karten zu deuten.
Die erste Karte die Wilbur aufdeckte, gehörte zur Vergangenheit. Auf ihr war ein Wirbelsturm abgebildet, der über einem Dorf tobte. Der Himmel, der auf der Karte abgebildet war, war schwarz und auf dem Boden lagen Leichen.
Die zweite Karte gehörte der Gegenwart an und zeigte eine glühende Schmiede, in der von einem grimmig dreinblickenden Menschen gearbeitet wurde. Der Mann war gerade dabei, Kettenglieder zusammenzuhämmern.
Die dritte und letzte Karte gehörte der Zukunft an. Sie zeigte einen Mann in glänzender Rüstung, hinter dessen Rücken die Sonne schien. Es war die Karte des Paladins.
Wilbur wusste, was die einzelnen Karten bedeuteten.

Der Wirbelsturm - Eine unaufhaltsame Kraft. Ein Plan, der von intelligenten Kreaturen erdacht und durchgeführt wird. Wenn man diese Kraft nicht aufhielt, würde Zerstörung folgen. Ein schlechtes Omen. Vor allem wenn man bedachte, das hier nur ein Kind verschwunden war.

Die Schmiede - Stärke aus Vielfalt. Ein Kettenglied alleine war schwach aber wenn man sie zusammenband und schmiedete, wurden sie stärker. Es bedeutete, das verschiedene Personen aufgrund eines gemeinsamen Zieles zusammenarbeiteten und nur zusammen stark genug für die Herausforderung waren, die vor ihnen lag.

Und schließlich: Der Paladin - Voller Überzeugungskraft strotzt er jeder Gefahr und allen Problemen. Er steht sicher und aufrecht, auch im Anblick des Feindes. Er symbolisiert außerdem das Gute und die Hilfsbereitschaft aber auch das Versprechen, alles Böse zu vernichten.

Das war alles, was Wilbur durch die Karten erfuhr. Gerade als er sich einen Reim darauf machen wollte, wurde ihm Schwarz vor Augen. Er taumelte einen Moment und fiel dann mit dem Gesicht voran auf den Tisch. Er hörte noch ein erschrockenes "Ey, ist alles Ok?" und dann war nur noch das Nichts da.
Er öffnete die Augen und sah den Droskarsfels vor sich, so als würde Wilbur hoch oben in der Luft schweben. Er flog auf den Berg zu, immer schneller und fürchtete schon an dem Stein zu zerschellen aber er flog einfach durch ihn hindurch. Wieder umfing ihn Schwärze. Dann tauchten vor ihm in schneller Folge einige Gesichter auf. Die von Kindern und die von Erwachsenen. Die Anzahl und das genaue Aussehen konnte er nicht ausmachen aber er war sich sicher, das zumindest zwei Zwerge bei den älteren Personen zu sehen waren und das eines der Kinder ein Mädchen war. Schließlich sah er wieder den Droskarsfels vor sich und er erkannte dieses mal ein neues Detail. Eine alte Ruine am Fuße des Berges, die ihn wie magisch anzog.

Als er wieder erwachte, sah er einige bekannte Gesichter vor sich. Seine Familie und auch der Metzger sahen ihn voller Sorge an. Schließlich strich ihm Nadia einige Haare aus dem Gesicht. "Bist du in Ordnung? Was hast du gesehen?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 26.06.2014, 10:18:17
So etwas hatte sich Shira schon gedacht. Sharvaros war ein Eigenbrötler, der mit dem Rest der Gemeinde nicht viel zu tun haben wollte. Abgeschottet und etwas abseit lebend, Beschränkte er die Kontakte nur auf das nötigste. Vermutlich gab es in der Vergangenheit ein Ereignis, über das er immer noch nicht hinweggekommen war. Und so wie die Sache aussah, hatte es vermutlich mit seiner Frau oder Savram's Mutter zu tun.

Doch das Verschwinden seines Sohnes musste ihm sehr schwer zugesetzt haben, da er sich selbst nicht zu schade war im Dorf nachzufragen. Es hatte ihn bestimmt einiges an Überwindung gekostet. Um so frustrierender war es, dass er keinerlei Hinweise über den Verbleib Savrams erhalten hatte.

Als Sharvaros darauf zu sprechen kam, dass dies alles eine Fügung des Schicksals war, kam ihr ebenfalls erstmals der Gedanke, dass es kein Zufall war, der sie hier her geführt hatte. Nachdenklich blickte sie auf ihren Begleiter hinab. "Was meinst du", fragte sie leise vor sich hin. Sholeb schmiegte sich an sie und rieb seinen Kopf an ihrem Bauch, als ihm ein kurzes "Mau!", begleitet von einem langen Gähnen, entglitt.

Irgendwie hatte sie sofort etwas warmherziges in Sharvaros verspührt, als er sie empfangen hatte und auch jetzt fühlte sie sich ihm in einer Art und Weise verbunden. Er hatte zwar eine etwas negative Sicht auf die Welt, aber im Inneren war er genau so wie sie fasziniert von den Wundern der Welt und wissbegierig auf die Geheimnisse, die sich dahinter verbergen.

Sie hob den Kopf und lies ihren Blick über die vielen Bücher gleiten. Welch ein Anblick - davon hatte sie schon immer geträumt. Ihre Mutter hatte nur wenige Exemplare besessen und diese hatte sie geradzu verschlungen. Das Angebot war zu verlockend. Doch sie hätte sich auch ohne die Bibliothek dazu entschieden Sharvaros zu helfen. Vielleicht war dies genau der Grund, weshalb sie aus Sandpoint aufgebrochen war.

"Ihr habt mich hier aufgenommen, obwohl ihr nicht wisst, woher ich komme.
Ihr habt sehr grosses Vertrauen in mich, obwohl ihr nicht wisst, wer ich bin.
Ihr habt mir angeboten euer Wissen zu teilen, obwohl ihr nicht wisst wohin ich gehe.
Ich fühle mich geehrt und werde euch gerne Helfen euren Sohn wieder zu finden. Vielleicht habt ihr recht und das Schicksal hat mich gerade jetzt hier her geführt - wir werden es sehen!"


Sie stand auf, nahm Soleb in den Arm und begab sich in Richtung des Bücherregals. "Habt ihr eine Karte von Falkengrund und der Gegend?", frage sie und zeigte auf die Bücher. "Wir sollten alle Informationen zusammentragen, die uns bei der Suche helfen können. Wann hat er das Haus verlassen? Wo wollte er hingehen? Wer sind seine Freunde? Wer hat Savram zuletzt gesehen? Welche Gefahren gibt es hier? Könnte er irgendwo hineingefallen sein? Gibt es Räuber oder andere Kreaturen in der Nähe von Falkengrund, die ihn überfallen haben könnten? Kennt ihr einige der Waldläufer, welche die Gegend durchstreifen?" Erwartungsvoll blickte sie nun in Richtung des Magiers. "Sobald der Sturm nachlässt, sollten wir aufbrechen. Bei dem Wetter kann jede Stunde kostbar sein."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 26.06.2014, 11:58:31
Wilbur keuchte auf. Das schien wohl sein Los zu sein - Visionen und damit verbundenes Unwohlsein. er spürte die helfenden Hände, die sich bemühten, ihn zu stützen.

"Ich hatte eine Vision", flüsterte er. Kurz ging er in Gedanken die Ereignisse nochmals durch.

Wirbelsturm.

"Es hat sich eine Macht gebildet, die noch im Verborgenen agiert, aber aus der eine starke Bedrohung erwächst. Die Kinder sind erst der Anfang. Seht, der Wirbelsturm, ein dunkles Omen." Er deutete auf die Karten.

Die Schmiede.

"Der Gefahr ist alleine nicht zu trotzen. Darum müssen sich Mutige zusammenfinden und der Unheil entgegentreten. Fest muß ihr Bund sein. Seht, die Schmiede, die aus einzelnen Personen und Fähigkeiten ein ganzes macht." Wieder deutete er auf die Karten.

Der Paladin.

"Das Gute, dass sich gegen das Böse stellt. Der Paladin." Ein letztes Mal zeigte er auf die Karten. Dann entfuhr ein tiefer Seufzer seinem Mund. Danach wirkte er noch kleiner und kraftloser als vorher. "Bring mir bitte einen Becher Wein - den süßen Roten."

Die Vision. Der Berg. Die Ruine.

"Und dann... Ja dann kam die Vision. Mein Geist löste sich aus meinem Körper. Ein Berg -", er hielt kurz inne und flüsterte dann: "der Droskarsfels." Das Reden schien ihn mehr und mehr zu ermüden, es schien förmlich die Kraft aus ihn zu saugen. "Dort sammelt sich das Böse. Da ist Mikra, aber auch andere Kinder. Es sind viele - traurig, ängstlich, allein. Und Erwachsene, sogar Zwerge - und ein Mädchen. Es ist ein unheimlicher Ort. Der Droskarsfels und eine Ruine, die sich am Fuße des Berges befindet." Dann sank Wilbur in Nadias Arme zurück.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 26.06.2014, 22:24:19
Bei den Worten des Forschers weiteten sich die Augen des Gnomes und sichtlich getroffen öffnete er sogar den Mund vor Erstaunen. Er hatte gehofft, Bhoron Schwarzbart könnte ihm bei seiner Suche behilflich sein. Doch hätte er sich nie ausmalen können, dass seine erste Spur gleich so unverhofft Früchte zeigt. Der Zwerg kannte seinen Onkel!

Aber er schien gleichzeitig auch äußerst bestürzt darauf zu reagieren, was die bittere Besorgnis in Bergis Nacken nur noch verstärkte. Unsicher, wie er nun antworten sollte, wartete er einen Moment und dachte angestrengt nach. Natürlich wollte er seiner vorhergehenden Ansprache Folge leisten und war immer noch überzeugt davon, sein Anliegen hätte bei weitem nicht das Gewicht der weitaus dringlicheren Sache mit dem Kleriker und dieser Kirche, doch Ragor schien ebenfalls zu warten, um nicht unhöflich zu erscheinen. Weswegen Bergi nach wenigen Augenblicken die so entstandene, gar drückende Stille wieder unterbrach und die Aufmerksamkeit wieder an sich riss.

"Ihr, mein Herr - ihr kanntet meinen Onkel? Das ist doch schon Mal ein Anfang! Und Eines vermag ich mit vollstem Herzen bestätigen: Die Sturheit liegt uns Glimmäxten einfach im Blut!" Der Gnom lächelte ehrlich und versuchte mit diesem Kommentar, die Atmosphäre etwas zu entspannen.

"Ein Zwerg mit glühender Axt... Hmmm. Lieber Herr Schwarzbart - Ich weiß, es ist viel verlangt... Aber könnt ihr mir mehr über meinen Onkel erzählen? Wisst ihr vielleicht, welchen Weg Druingar eingeschlagen hatte, als er Falkengrund mit Tatendrang im Herzen verließ?" Er biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und schreckte kurz auf, als ihm eine Erkenntnis dazu drängte, dem Gesagten rasch etwas hinzuzufügen. "Ihr seit Forscher... Würdet ihr, sofern euch die Zeit hierbei hold ist... Mir bei einem starken Humpen Met mehr über den Droskarfelsen und der Legende erzählen, welche meinen Verwandten mit Haut und Bart verschlang?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 27.06.2014, 09:54:25
Bhoron Schwarzbarts Nachricht war beunruhigend. Ragor hatte den Auftrag bei den Grabmälern nach dem Rechten zu sehen und hatte mit solchen Vorkommnissen ebenso wenig gerechnet wie anscheinend der Klerus seines Ordens.

In Gedanken versunken grübelte Ragor über die Worte Bhorons nach und versuchte, die einzelnen Informationsbrocken so zu verarbeiten, dass sie für ihn einen Sinn ergaben.
Seine letzten Gedanken waren noch „wie bei Torags Bart kamen Geister in das Kloster und was beabsichtigten sie dort“ als das erstaunte Gesicht Bergis und sein plötzlicher Ausruf Ragor aus seinen Gedanken zurück in das Haus von Bhoron Schwarzbart rissen.

Bhoron Schwarzbart, es wäre tatsächlich nützlich, wenn wir uns zusammensetzen würden und ihr uns die ganze Geschichte von vorn erzählen würdet. Ich denke, dass Bergis Onkel Druingar Glimmaxt ein entscheidendes Puzzelteil darstellen könnte, welches nur an die richtige Stelle gesetzt werden muss.
Ragor drehte sich zu dem Gnom um und schmunzelte in seinen Bart
Nunja Bergi Glimmaxt, vom Clan der Glimmaxt Zwerge, ich denke, wir haben von nun an einen gemeinsamen Weg vor uns. Dann wollen wir mal.
Ragor nahm das Angebot Bhorons an und betrat das nächste Zimmer, wo er anfing sich seiner nassen, teils mit tauendem Schnee bedeckten Sachen zu entledigen. Allmählich wurde es doch ein bisschen warm in der Guten Stube.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 28.06.2014, 19:26:58
Der Gnom wunderte sich über die Worte des anderen Zwerges. Welchen Zusammenhang sah er denn, den Bergi nicht auf Anhieb zu entdecken vermochte? Was hatte sein Auftrag denn mit dem persönlichen Anliegen Bergis, dem Verschwinden seines Onkels, denn wirklich zu tun?

Doch gleichzeitig freute ihn die nette Art des Klerikers und er zweifelte nicht an dessen Aussage. Irgendetwas musste ja dran sein und er war sich sicher - im schlimmsten Fall würde er immer noch vielleicht ein, zwei Happen über den Droskarfelsen aufschnappen können, welche ihn mit etwas Glück trotzdem in die richtige Richtung lenken würden. So nickte er Ragor bedächtig und freundlich zu.

Lächelnd blickte er zurück zu dem Forscher, genannt Bhoron Schwarzbart und erwartete dessen Antwort.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 29.06.2014, 05:07:46
Ryar und Gerion



Kitani schüttelte traurig den Kopf. Es war offensichtlich das sie nicht daran glaubte. Trotzdem versuchte sie zurückzulächeln, was aber nicht wirklich funktionierte und so verzog sie schließlich niedergeschlagen das Gesicht. Mit den nächsten Worten bestätigte sie Gerions Vermutung.

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"Nein. Kimi lässt sich nicht von einem Schneesturm überraschen. Jeder hier kennt die Zeichen, die einen Sturm ankündigen. Außerdem vergöttert sie ihren Vater und kennt sich deshalb für ein Kind ihres Alters gut mit der Natur aus."Sie seufzte. "Sie weiß genau, dass sie in so einem Fall sofort nach Hause kommen soll und normalerweise tut sie das auch. Sie hat sich gestern mit ihren Freunden getroffen um zu spielen und ist dann nicht mehr nach Hause gekommen. Ich habe sie heute den ganzen Tag gesucht... vergeblich." Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, auch wenn sie diese sofort wieder wegwischte.

Um sich abzulenken, nahm sie den bestellten Wein und trank einen Schluck. Ihr Blick streifte auch Ryar, der bisher in dem Gespräch sehr ruhig geblieben war. "Ich weiß nicht mehr was ich tun soll..." Sie klang verzweifelt.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 29.06.2014, 05:32:24
Shira



Mit jedem Wort Shiras schien der Magier etwas zuversichtlicher zu werden. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und er nickte bestätigend. "Ich bin mir sogar ganz sicher, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat." Als sie aufstand und nach einer Karte fragte, nickte er wieder. Er schlenderte zielstrebig auf eines der Regale zu und nahm vorsichtig eine Schriftrolle heraus. Sharvaros ging zu dem Tisch vor dem Kamin und entrollte sie dort, sodass man alles genauestens im Licht des Feuers sehen konnte. Die Karte war alt, umfasste aber die ungefähren Grenzen des Finstermondtals und dessen Geographie.[1] Ein Abschnitt umfasste Falkengrund. Die Zeichnung war schon älter und das Dorf kleiner als es jetzt war aber es sollte genügen. Das Haus des Magiers war nicht darauf abgebildet - es befand sich in der Nähe des Friedhofs, wie er kurz darauf erklärte.

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"Das sind sehr viele Fragen auf einmal. Lasst sie mich nacheinander beantworten so gut ich kann. Savram ist gestern Nachmittag aus dem Haus gegangen um mit seinen Freunden zu spielen. Ich kenne nicht alle aber ich weiß, dass der Sohn des Metzgers dabei ist, die Tochter der Schneiderin und der Sohn des Holzfürsten selbst. Wahrscheinlich hat einer seiner Freunde ihn zuletzt gesehen..." Über die folgenden Fragen musste er etwas länger nachdenken. Ein, Zwei mal nahm er ein Buch zur Hand und blätterte darin herum. "Das Finstermondtal ist generell ein gefährlicher Ort - vor allem der Wald. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er überfallen wurde oder irgendwo hineingefallen ist. Savram ist ein intelligenter und aufmerksamer Junge und es gibt eigentlich keine Räuber in der Gegend. Wenn sich hier welche niederlassen, werden sie spätestens durch einen Schneesturm wieder vertrieben. Angriffe von irgendeiner Kreatur sind nicht auszuschließen. Goblins dürfte es nach dem Blutkrieg keine mehr geben aber der Wald wimmelt von Schlangen, Harpyen, Baumdrachen und noch mehr. Außerdem halten sich die Gerüchte über Werwölfe nach wie vor." Bei der Frage nach einem Waldläufer hellte sich sein Gesicht auf. "Natürlich, wieso bin ich da noch nicht vorher drauf gekommen. Gerion der Wanderer ist immer draußen unterwegs. Vielleicht weiß er etwas."

Der Magier tigerte unruhig durch den Raum. Er war voller Tatendrang und wollte nicht länger warten. "Wir können nicht warten. Folgt mir, ich werde uns vor dem Sturm schützen. Zu dieser Stunde und bei diesem Wetter, müsste Gerion in der Ente sein." Er ging zu der Tür seines Hauses und winkte Shira zu sich.
 1. Die Karten sind im Infothread (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8076.0).
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 29.06.2014, 05:49:23
Wilbur Goldhämmerer




Während Wilbur sprach, konnte er das erstaunte Einatmen der Anwesenden vernehmen. Auch Deon Jabbs schien zu verstehen was der Gnom von sich gab. Vielleicht nicht so wie die anderen aber zumindest hörte er, das sich Mikra in einer Ruine am Droskarsfels befand. "Nee.... wat macht Mikra denn da? Wat soll ich nur tun?" Wilbur konnte noch hören wie der Metzger etwas an der Situation verzweifelte, bevor sich die Dunkelheit über ihn legte.
Diesmal blieb er von weiteren Visionen verschont und fiel in einen traumlosen, kurzen Schlaf. Als er abermals erwachte, lag er auf einem Bett, in einem der Wagen, mit denen die Sippe durch die Lande zog. Nadia kümmerte sich um ihn und wusch den Schweiß mit einem feuchten Lappen von seiner Stirn. Als sie sah das er wieder wach war, lächelte sie. "Geht es dir besser?" Sie wartete auf seine Antwort und wurde dann ernster. "Was glaubst du sollten wir jetzt tun? Den Mann hat diese Nachricht hart getroffen. Er hat dir zwei Goldmünzen dagelassen, sich bedankt und gesagt, das er zur Ente geht. Er will jemanden finden, der Mikra rettet."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 29.06.2014, 23:35:05
Shira beugte sich aufmerksam über die Karte, um sich zu orientieren. Falkengrund war nicht allzu groß, so dass der Junge auf jeden Fall zu finden war, wenn er sich irgendwo im Dorf aufhielt. Eventuell war er nur bei einem der Jungen, mit denen er gespielt hatte und Sharvaros machte sich viel zu viel Sorgen. Wenn er allerdings in den Wald gelaufen war, wurde die Suche aufwändig und gefährlich und dies konnten sie ohne fremde Hilfe vermutlich gar nicht bewerkstelligen.

"In Ordnung, unterhalten wir uns zuerst mit dem Waldläufer. Er kann uns sicher Auskunft geben, ob Sarvram in Richtung des Waldes unterwegs gewesen war. Wobei ich eigentlich zuerst bei den anderen Jungen anfangen würde, da die zumindest wissen, was er vor hatte."

Sorgsam verstaute sie Soleb wieder in ihrem Mantel und rüstete sich für den Sturm. Laut der Karte sollte das Gasthaus recht schnell zu erreichen sein. "Also los!", stimmte sie ein und machte sich mit Sharvaros auf den Weg.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 29.06.2014, 23:42:51
Bergi und Ragor



Obwohl Bhoron Schwarzbart immer noch damit beschäftigt war, Tabak in seine Pfeife zu stopfen, konnten Ragor und Bergi doch ein Grinsen erkennen, als der Gnom von der Sturheit der Glimmaxt-Zwerge erzählte. Natürlich hatte er diese Sturheit kennen gelernt und musste sich wohl an dieses Treffen erinnern. Gemächlich Pfeife rauchend, hörte er sich an was die beiden zu sagen hatten. Erst dann blies er Tabakrauch in ihre Richtung und lachte.

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"Ihr könnt Eure Kleidung anbehalten, Ragor. Wie wäre es, wenn wir uns zu einem guten Humpen Met oder Schwarzholzbier in die Ente setzen. Dort kann ich Euch gerne alles erzählen, dass ich weiß. Vielleicht habt Ihr sogar Recht und Druingar Glimmaxt hat irgendetwas mit den Problemen da oben zu tun - auch wenn ich das bezweifle, denn es gibt Beweise dafür, dass die Zwerge selbst Schuld an dieser Misere sind. Aber das erzähle ich Euch am besten gleich. Lasst mich nur ein paar Dinge mitnehmen."


Damit verschwand der Zwerg kurz in einem Nebenraum, wo er sich umkleidete. Als er wiederkam, hatte er einen Schriftrollenbehälter und einen kleinen Rucksack dabei, die mit Schriftstücken gefüllt waren. Er winkte die beiden Zwerge zu sich und ging zur Eingangstür. Kurz spähte er heraus, bevor er sie zuzog und die beiden ansah. "Es wird in wenigen Minuten einen Schneesturm geben. Wir müssen uns beeilen, wenn wir trocken in der Ente ankommen wollen. Wenn Ihr wirklich den Spuren Druingars folgen wollt, wäre es am besten, wenn Ihr euch einige bereitwillige Abenteurer sucht, die Euch begleiten. Die findet man am besten in dem Gasthaus von Boath. Also los!"
Zusammen liefen die zwei Zwerge samt Fast-Zwerg durch Falkengrund. Es war windig und der Himmel stark bewölkt - erste Schneeflocken wurden durch die Luft gewirbelt. Sie kamen an heruntergekommen Häusern vorbei, die ihre besten Tage schon lange gesehen hatten aber andere Bewohner des Ortes sahen sie nicht. Die hielten sich in ihren Häusern auf, um dem kommenden Schneesturm nicht im Weg zu stehen. Schließlich betraten die drei das beliebte Gasthaus des Ortes.

Anscheinend hatten nicht nur sie die Idee gehabt den Schneesturm in der Ente - bei einem kühlen Bier, warmen Kaminfeuer und leckerem Essen - abzuwarten. Das Gasthaus war voll bis oben hin und sie mussten sich anstrengen, noch einen Platz zu finden. Ein Tisch in der Nähe der Tresen war gerade frei geworden und groß genug um den drei Platz zu bieten. Sie setzten sich hin und sofort war eine junge Frau zur Stelle, die ihre Bestellung aufnehmen wollte. Es war die Tochter des Wirts, die ihm aushalf, wenn besonders viel zu tun war. Bhoron bestellte sich ein Schwarzholzbier "Vorsicht, das ist stärker als alles, was ich je getrunken habe. Gutes Zeug!" und fing an seine Schriftrollen auf dem Tisch auszubreiten. "Also, wo soll ich anfangen? Ein bisschen zur Geschichte der Zwerge dieses Tals, zu dem Kloster oder lieber direkt bei deinem Onkel?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 29.06.2014, 23:58:54
Shira



Sharvaros nickte. "Das wäre wohl am besten aber während des Schneesturms können wir nicht bei all seinen Freunden vorbeigehen. Der Zauber hält nicht so lange an." Er lächelte entschuldigend, machte sich aber dann sofort daran den Zauber vorzubereiten. Er nahm eine kleine Glasscherbe aus einem Beutel an seinem Gürtel, hielt sie in seinen Händen und sprach einige leise Worte. Eine durchsichtige aber doch wahrnehmbare Kugel bildete sich um die beiden. Als sie durch die Tür heraustraten, schütze die Kugel sie vor dem tosenden Sturm. Der Schnee schlug gegen eine unsichtbare Barriere und auch die Lautstärke wurde gedämpft. Zwar konnten die beiden immer noch nicht viel sehen aber der Magier schien sich bestens zurechtfinden zu können.

Nach wenigen Minuten tauchte auf einmal eine Hauswand vor den beiden auf. Sharvaros führte Shira an der Wand entlang, bis sie eine kleine Treppe erreichten, an dessen Ende die Eingangstür zur Ente war. Mit schnellen Schritten betraten sie das gut gefüllte Gasthaus und versuchten die Tür zu schließen. Die Kraft des Sturms hielt dagegen aber mit der Hilfe eines weiteren Gastes schafften sie es, die Eingangstür endlich zu verschließen und den Sturm wieder auszusperren. Erstaunte Blicke wurden den beiden zugeworfen, die sich in ein Funkeln verwandelten, als sie den Magier erkannten. Eine gewisse Ablehnung war zu spüren, als würde den beiden noch immer die Kälte des Schneesturms anhaften. Sharvaros schüttelte den Kopf. "Beachte sie gar nicht, sie sind nur neidisch." flüsterte er. Shira konnte ein noch leiseres "Dumme Bauerntölpel..." vernehmen, das aber zum Glück niemand anderes hörte. Der Magier sah sich in dem Raum um und wirkte schließlich erstaunt und fröhlich zugleich. Er zeigte zu den Tresen. "Da vorne ist Gerion. Bei ihm ist Kitani, die Schneiderin des Dorfes. Ich glaube ihre Tochter und Savram sind befreundet. Na wenn das kein Glücksfall ist, oder?" Er schien mit sich zu ringen, ob er das Gespräch der beiden unterbrechen sollte oder nicht. Unruhig wartete auf der Stelle.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 30.06.2014, 10:50:54
Gerion fühlte sich zunehmend unwohl in seiner Haut. Er konnte Kitanis Trauer nur zu gut verstehen allerdings wusste er nicht recht, was er tun sollte. Er konnte sie nicht anlügen, ihr sagen, es würde schon alles gut werden, dazu sah er die Lage zu realistisch. Für einen Moment hatte er den Impuls, sie zu umarmen, zu trösten, aber etwas hielt ihn zurück. Er war ja ein Fremder, sie eine Frau, er ein Mann, ihr Mann war verschwunden, was hätten die anderen Gäste gedacht. In all der Verwirrung meldete sich tief in ihm eine Stimme, die ihm eigentlich immer gute Ratschläge gab - der Wanderer. Der Wanderer hatte gelernt, dass es keinen Sinn machte lange zu grübeln, sondern dass man die Dinge einfach anpacken musste - egal ob man schon wusste, wohin das führt. Was man anpackte, konnte man kontrollieren.

Mit einem Ruck richtete er sich auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. „Ok, ich gehe sie suchen! Jetzt gleich! Erzähl mir, wie sie sich verabschiedet hat. Wo wollte sie hin, welche Kleidung trug sie und war irgendetwas anders?“. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ich finde Sie, mach dir keine Sorgen, ich werde Sie finden!“
Der Wiederholung war mehr an ihn selbst gerichtet als an Kitani, aber er hoffte, dass dies ihr wieder einen Funken Freude und Hoffnung ins Gesicht zaubern würde.

Anschließend warf er dem Fremden einen Blick zu. Vielleicht hatte er ja etwas gesehen, was ihm helfen konnte, ihre Unterhaltung musste er ja mitbekommen haben. Die Neuankömmlinge in der Taverne hatte er bislang noch nicht bemerkt.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 30.06.2014, 11:23:16
"Danke, es geht mir wieder besser. Die Vision kam so unvermittelt und war enorm stark." Er schaute die Frau lange an. Dann redete Wilbur weiter: "Nadia, es scheint sich ein dunkles Unheil zu erheben. Ich glaube, ich werde auf die Suche der Kinder gehen und den Metzger unterstützen. Habt Dank für eure wohlgefällige Aufnahme bei eurer Sippe, aber ich muss jetzt diesem Pfad folgen. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen. Wenn ich wieder zurück bin, nehme ich gerne wieder meinen Platz hier ein. Wann wollte Deon Jabbs in die Ente gehen?"

Während er diese Frage stellte, begann wilbur, seine Habseligkeiten einzupacken.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 30.06.2014, 18:18:31
Als Sharvaros den Zauber sprach, verfolgte sie das Prozedere interessiert, sprach aber kein Wort, um ihn nicht in seiner Konzentration zu stören. Vielleicht konnte sie ja das ein oder andere von ihm lernen - geschickt war er jedenfalls.

Anschließend hatte sie trotz der Schutzülle einige Mühe, bis sie im Gasthaus ankam. Der Sturm tobte immer noch sehr heftig und würde sie bestimmt auch noch eine Weile davon abhalten mit der Suche zu beginnen.

Im Gasthaus beobachtete Shira die erste Situation etwas erstaunt. Der Zauberer schien hier kein gern willkommener Gast zu sein, was deutlich in den Gesichtern der anwesenden Gäste abzulesen war. Aber irgendwie beruhte das ganze auf Gegenseitigkeit, denn auch Sharvaros Bemerkungen liesen keinen Zweifel daran erkennen, dass er sich nicht gerne mit den anwesenden Personen abgab. Hier musste einiges in der Vergangenheit vorgefallen sein. War zu hoffen, dass dieser Gerion ein anderer Typ war, mit dem man vernünftig reden konnte.

Gerade als der Zauberer auf den jungen Mann deutete, begann dieser auf den Tresen zu schlagen und etwas lauter zu werden. Shira schnappte auch einen Großteil des Gesprächs auf und in ihr kam sofort der Gedanke, dass hier noch jemand verschwunden war - die Tochter der Schneiderin, welche Sharvaros erwähnt hatte.

Ein Blick genügte und Shira bemerkte das Zögern und die Unentschlossenheit des Zauberers, so dass sie kurzer Hand selbst die Initiative ergriff. "Entschuldigt, dass ich so in eure Unterhaltung hereinplatze, aber es geht um eine ernste Angelegenheit", unterbrach sie Gerion in einem etwas ruhigeren Ton, so dass sie nicht gleich alle Blicke der anderen Gäste auf sich zog. "Wie ich eben durch Zufall vernommen habe, sucht ihr jemanden. Es geht mich zwar nichts an, aber Sharvaros vermisst ebenfalls seit Gestern seinen Sohn Savram und wir wollten euch gerade aufsuchen, ob ihr ihn eventuell gesehen habt. Sharvaros sagte, ihr kommt viel herum und durchstreift auch des öfteren den angrenzenden Wald." Nun schaute sie abwechselnd zu dem Zauberer und zu dem Waldläufer, um ihre Reaktion zu beobachten. Dann streckte sie Gerion und der Schneiderin die Hand entgegen. "Entschuldigt, ich habe micht noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Shira und Sharvaros hat mich bei dem Schneesturm dankenswerter Weise bei sich kurz aufgenommen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 30.06.2014, 18:56:01
Gerion schaute die Neuankömmlinge neugierig an. Die junge Frau kannte er nicht, noch ein neues Gesicht in Falkengrund. Ihr Begleiter aber war ihm nicht unbekannt. Er hatte jedoch bislang kaum etwas mit ihm zu schaffen gehabt. Die Bewohner des Dorfes hielten nicht viel von ihm, er war wohl ein Magier oder so etwas. Allerdings kannte Gerion die Furcht und das Misstrauen des einfachen Volkes gegenüber Personen, die sich auf Magie verstanden. Ihm ging es nicht so. Er selbst konnte zwar kaum richtige Magie hervorrufen, allerdings verstand er sich nach all den Jahren auf Reisen darauf, die Kräfte der Natur ein wenig zu nutzen, um kleiner Effekte hervorzurufen. Er nutzte diese Fähigkeit selten, er verließ sich lieber auf seine Kraft und seine Reflexe, allerdings war ihm bewusst, dass Magie viele Dinge ermöglichen konnte, die man auch mit der größten Kraft nicht bewerkstelligen konnte.

Er wandte sich halb den Neuankömmlingen und halb der Schneiderin zu. "Seit gegrüßt Shira und auch ihr Sharvaros." Er nickte beiden kurz zur Begrüßung zu. Dann sagte er zu Shira: "Mein Name ist Gerion, aber das wird euch Sharvaros ja bereits verraten haben." Dabei lächelte er in Sharvaros Richtung, der Kommentar sollte nicht als Vorwurf gedeutet werden.
"Wir sprachen gerade über die Tochter dieser Frau, die in der Tat ebenfalls verschwunden ist. Leider habe ich jedoch weder gestern noch heute streunende Kinder außerhalb der Stadt gesehen." An Kitani gewandt sprach er weiter: "War Kimi mit Saphram unterwegs?"
Dann stellte er fest, wie absurd diese Situation auf die anderen Gäste wirken musste und er sah sich nach einem freien Tisch um. "Vielleicht sollten wir uns setzen, damit ihr in Ruhe über eure Kinder erzählen könnt."

Während er sich umschaute verharrte sein Blick einen Moment auf Shira. Nun waren es schon zwei Unbekannte in der Ente. Das mochte Zufall sein, aber wer wusste das schon. Die Schausteller kamen selten in die Taverne, oft erst, wenn der Jahrmarkt etwas Geld in ihre Beutel gespült hatte, aber so weit war es noch nicht. Allerdings neigte Gerion nicht zu übertreibendem Misstrauen, daher entspannte er sich sofort wieder, nahm sein Bier und seinen mittlerweile kalten Braten in die Hand und steuerte auf einen freien Tisch zu.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 01.07.2014, 18:44:17
Bergi war stolz darauf, endlich, nach so langer Zeit wieder unter seines Gleichen zu sitzen und vor allem zu trinken. Als das von Bhoron bestellte Bier an ihrem Tisch ankam, grinste er breit und schelmisch über beide Ohren. Den warnenden Kommentar des Forschers nahm der Schildzwerg mit einem lauten Lachen wahr und sah jene Worte eher als Herausforderung. Weshalb er sich sichtlich mit der Zunge über den Oberlippenbart schleckte, bevor er - natürlich mit beiden Händen - den doch recht großen Krug fasste und mit weit geöffneten Mund und genüsslich geschlossenen Augen einen tiefen, kräftigen Schluck dieses Gebräus nahm.

Laut rülpsend hämmerte er zustimmend und lobend den Humpen auf die Tischplatte zurück - wobei er ein wenig hustete, was er natürlich versuchte, als Lachen zu tarnen.[1] Dann schmatzte er, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und durch den Bart und wandte sich schließlich an Bhoron.

"Werter Herr Schwarzbart. Ich freue mich, dass ihr meiner - entschuldigt bitte - unserer Bitte so schnell nachgekommen seid. Doch bitte versteht eines. Ich komme von weit her und bin ehrlich gesagt nicht sonderlich bewandert in diesen Gefilden, hatte ich doch in meiner Vergangenheit noch nicht das Vergnügen, Gast dieses Finstermondtales zu sein. Es erfüllt mein Herz mit Stolz und Mut, zu sehen, dass uns Drei vielleicht mehr verbindet, als ich anfänglich überhaupt nicht zu träumen wagte. Ich gestehe jedoch, dass ich mir immer noch nicht so ganz sicher bin, um welches Kloster es sich handelt und vor allem - was sich dort zugetragen hat. Offen gestanden bin ich diesbezüglich ziemlich ratlos! - So sprecht, werter Herr: Was hat es damit auf sich und wie kann das Verschwinden meines Onkels damit in Verbindung stehen? Ihr erwähntet andere unserer Art und meintet - sie würden diese Schuld selbst tragen... Wenn ihr erlaubt, würde ich euch gerne Bitten, mir darüber mehr zu erzählen."
 1. Bluffen 11.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 01.07.2014, 23:48:13
Ryar, Shira und Gerion



Zuerst erschrak Kitani aufgrund der plötzlichen Reaktion Gerions und des lauten Schlags auf den Tisch, doch das änderte sich schnell, als sie erkannte das er nur helfen wollte. Man konnte fast mit ansehen, wie erleichtert sie war, da sie sich gerade diese Hilfe erhofft hatte. Als sie ihm antwortete, konnte sie fast wieder lächeln.

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"Danke. Ich hatte gehofft, dass du mir hilfst. Ich wüsste nicht, wer im Dorf diese Gegend besser kennt als du. Während des Schneesturms hat das Suchen allerdings keinen Sinn. Wenn du wirklich sofort losgehen willst, solltest du zumindest Eine oder Zwei Stunden warten, bis das schlimmste vorbei ist. Ich will nicht, dass du dich meinetwegen zu sehr in Gefahr begibst." Sie trank einen weiteren Schluck Wein, lächelte ihn an und versuchte sich stirnrunzelnd daran zu erinnern, ob ihr etwas auffälliges an ihrer Tochter aufgefallen war. Shira konnte ihre Ausführungen mit anhören. "Sie wollte sich mit ihren Freunden treffen aber wirklich auffällig war nichts. Sie war nur etwas aufgedreht und mürrisch, weil sie sich mit ihren Freunden wohl wieder über irgend etwas nicht einig war." Sie zuckte mit den Schultern. "Das ist eigentlich ganz normal."

Als dann Shira und Sharvaros an den Tresen kamen, wurde das Gespräch kurz unterbrochen. Der Magier und die Schneiderin nickten sich freundlich zu, da sie sich schon kannten aber wurden sofort wieder ernst, als sie erkannten, dass ihr verschwundenes Kind kein Einzelfall war. Sharvaros war es dann aber schließlich, der den Faden mit ernster Miene wieder aufnahm.
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"Es freut mich Euch auch einmal persönlich zu sprechen, Gerion. Leider haben wir keine Zeit für ein nettes Gespräch, denn so wie es aussieht, sind zumindest schon zwei Kinder verschwunden. Vielleicht mache ich mir nur zu viele Sorgen aber es könnte sein, das da ein Zusammenhang herrscht. Ich kann nur hoffen, dass ich mich irre.."

Er nickte Gerion zu und sah sich nach einem Tisch um. In der hintersten Ecke der Ente war tatsächlich noch ein Tisch frei. Weitab von der Theke und etwas in Schatten gehüllt aber zumindest bot er Platz für alle. Die Gruppe steuerte darauf zu und währenddessen beantwortete Kitani die Frage Gerions. "Das kann gut sein, sie waren befreundet und immer in der Gruppe unterwegs." Sharvaros nickte bestätigend. "Ja das stimmt. Lasst mich überlegen... der Sohn des Metzgers, des Holzfürsten und der Junge von Ralla Hebbradan waren auch immer dabei. Die Fünf sind eigentlich unzertrennlich." Sie stellten Getränke und Essen auf dem Tisch ab und setzten sich. "Vielleicht sollten wir nach dem Schneesturm erst mal die Eltern der anderen Kinder fragen." riet Sharvaros und sah die anderen neugierig an. "Oder habt ihr eine bessere Idee?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 02.07.2014, 00:58:51
Bergi und Ragor



Der Forscher lachte und beugte sich dabei etwas über den Tisch. Mit einem wohl etwas väterlichem Lächeln sah er den Gnom an. "Sag ich doch! Mit der Zeit und etwas Übung gewöhnt man sich aber auch an dieses Gebräu. Würde meinem Neffen bestimmt auch gut schmecken... vielleicht sollte ich ihm mal ein kleines Fässchen schicken. Ha!" Er lachte wieder, hob den Bierkrug und trank gierig einen weiteren Schluck, wobei das Bier an den Seiten des Kruges in seinen Bart lief. Schnell wischte er es weg, damit die Schriftrollen nicht dreckig wurden. Er hörte sich an was Bergi zu sagen hatte und zwinkerte ihm dann zu. Wieder nahm er die Pfeife aus dem Mund, um damit auf den Gnom zu zeigen.

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"Na da fange ich wohl am besten direkt am Anfang an. Wisst ihr... das Finstermondtal war nicht immer so eine wilde Weite wie es heutzutage ist." Er rollte ein Pergament aus und zeigte auf einige alte Zwergenrunen. Es war ein sehr alter Dialekt, den weder Ragor, noch Bergi lesen konnten. "Vor über tausend Jahren gehörte dieses Tal einem Zwergenvolk, reicher und mächtiger als ihr beide euch das vorstellen könnt. Doch was ist geschehen, das man davon so gut wie nichts mehr sieht und dieses Volk aus der Geschichte verschwunden ist?" Er seufzte. "Wie jedes große Volk, ist es von innen heraus zerfallen." Er rollte einige andere Schriftrollen aus, auf denen nicht nur Schriftzeichen, sondern auch Zeichnungen alter zwergischer Herrscher oder riesiger Hallen mit verzierten Wänden zu sehen waren. "Sie ruhten sich auf ihren Heldentaten und ihrem Ruhm aus. Sie verfielen der Dekadenz und der Genusssucht. Und das gab einem Kult die Möglichkeit, die Herrschaft zu übernehmen."

Er zögerte einen Moment und zeigte dann auf ein Zeichen. Es stellte einen Steinbogen dar, unter dem ein Feuer brannte. Er fuhr etwas geheimnisvoll fort. "Der Berg heißt nicht umsonst Droskarsfels. Sagt Euch der Name vielleicht etwas, wenn ihr darüber nachdenkt?" Er wartete einen Moment auf eine Antwort und fuhr dann fort. "Droskar ist ein Gott und wird auch "Der dunkle Schmied" genannt. Die Anhänger des Gottes führten eine Lehre ein, die Erlösung durch endloses Arbeiten und Unterwerfung versprach. Die Zwerge des Droskarsfels wurden Sklaven ihrer eigenen Industrie. Sie erschufen Berge an Waffen, Rüstungen und Gegenstände, um ihren Gott zufriedenzustellen. Um ihre Feuer am brennen zu halten, verbrannten sie das gesamte Tal." Er seufzte wieder und massierte seine Stirn mit einer freien Hand. "Sie verhungerten im Staub und erstickten an den Dämpfen ihrer eigenen Schmieden..." Schließlich beantwortete er die andere Frage Bergis. "Druingar muss sich in die Hallen der Droskarzwerge begeben haben um dort nach dem Artefakt zu suchen. Wer weiß, was dort oben alles auf ihn lauerte, das durch den finsteren Gott und seine Priester in der Dunkelheit entstanden ist."

Bhoron Schwarzbart schüttelte den Kopf, leerte den Krug mit einem einigen weiteren Schlucken und bestellte sich ein weiteres Bier.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 02.07.2014, 19:03:15
Mit weit geöffneten Mund Augen hing Bergi an den Lippen des Forschers. Immer wieder staunte er, beim bloßen Erwähnen einer Gegebenheit - er liebte es, solchen Sagen und Legenden zu hören. Schon als kleiner Gnom hatte er am Schoße seines Vaters gesessen, und den uralten Geschichten gelauscht... Über Drachen, legendäre Bergwerke und unendlichen Gefahren.
 Und nun saß er tatsächlich hier, mittlerweile erwachsen und durch hunderte Auseinandersetzungen im Kampf gestählt - zusammen mit diesen Zwergen an einem fernen Ort, auf der Schwelle eines neuen Abenteuers und war drauf und dran sich mutig hinein zu stürzen. Hätte ihn nur sein Vater hier gesehen, er wäre stolz auf ihn gewesen. Er hätte gelächelt wie damals und ihn auf die Schultern getätschelt.

Du wirst sehen Bergi - eines Tages wirst du ein solcher Held sein - Ehrbar und tapfer. Und sie werden über dich Geschichten erzählen, mein kleiner Sohn. Das werden sie ganz bestimmt.

Als Bhoron seine Erzählung unterbrach, um sich ein neues Bier zu bestellen, blickte Bergi nachdenklich, mit gerunzelter Stirn über die Ränder seines Humpens. Leise flüsterte er, in den eigenen Vorstellungen dieses längst vergangenen Zeitalters versunken: "Die Droskar Zwerge..."

Von einem Gedanken erfasst, wandte er sich um und schaute zurück auf die wundersamen, uralten Schriftrollen. "Aber wisst ihr - wieso mein Onkel 'Droskars Hand' so dringlich finden wollte? Was brachte ihn denn dazu, den Berg zu besteigen und in diese Kavernen hinab zu gehen? War es ebenfalls nur der Reichtum, welcher ihn Antrieb? Ich... Ich wage nicht zu glauben, dass ein Glimmaxt so habgierig sein Leben aufs Spiel setzt!"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 03.07.2014, 14:42:40
Ragor hatte sich dem Zwerg und dem Gnom angeschlossen, als sie das Bhorons Haus verließen. In der Ente angekommen setzte er sich mit den beiden anderen an einen Tisch und bestellte einen großen Krug irgendwas, was sie hier als Bier verkauften. Die Warnung des Forschers war nicht unberechtigt gewesen. Nach dem ersten großen Zug merkte Ragor gleich, dass er einige Krüge brauchen würde um sich mit diesem einheimischen Biergebräu anfreunden zu können.
Nachdem er den Ausführungen des Forschers gelauscht hatte, viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich, er hatte von dem Gott Droskar bereits in seiner Ausbildung gehört, einen Zusammenhang mit dem Felsen aber nie in Betracht gezogen.
Wenn Droskars Priester  ihre Hände mit im Spiel haben, wird es sicher nicht ganz so einfach, die Ruhe der Ahnen im Kloster wieder herzustellen.
Ragor kratzte sich an seinem Bart und begann mit den beiden eingeflochtenen Perlen zu spielen. Das machte er immer, wenn er in Gedanken war und über einer schwierigen Aufgabe grübelte. Nachdem er sich besonnen hatte bestellte er noch einen Krug und wandte sich an Bhoron "Wie lange ist eure letzte Wanderung zum Droskarfels eigentlich her? Was habt ihr dort gesehen, dass ihr es für nötig erachtet, nur mit einer gewissen Mannstärke zum Felsen zurückkehren zu können?" Er setzte den Krug an und nahm noch einen guten Zug "schon besser..."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 03.07.2014, 16:31:28
Gerion zuckte innerlich zusammen. Da war er wieder einmal zu schnell gewesen. Er neigte dazu, schnell Entscheidungen zu treffen und diese dann auch ohne viel zögern umzusetzen. Nicht zum ersten Mal war dies für seine Mitmenschen überraschend, vielleicht sogar erschreckend.  Natürlich hatten Kitani und Sharvaros Recht, es machte keinen Sinn, heute noch los zugehen. Die Kinder würden klug genug sein, sich bei diesem Wetter ein einigermaßen Schnee- und Windsicheres Versteck zu suchen. Außerdem, wenn zwei Kinder verschwunden waren, die häufig mit anderen zusammen unterwegs waren, sollten sie tatsächlich die Eltern der anderen fragen. Vielleicht saßen die Kinder ja einfach nur in einem Stall im Stroh und hatten vergessen, dass Eltern sich immer Sorgen machen. Er glaubte zwar nicht recht daran, aber bei Kindern war alles möglich.

Also nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Krug, nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte, lehnte sich zurück und entspannte sich wieder.
"Ich denke, ihr habt ganz Recht, bei dem Wetter können wir nicht viel ausrichten. Wir sollten bis morgen warten und dann zunächst nach den anderen Kindern fragen. Den Metzger kenne ich, den Holzfürsten auch, aber der Name Ralla Hebbradan ist mir unbekannt. Wer ist das?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 04.07.2014, 03:16:07
Bergi und Ragor



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"Das sind gute Fragen." Bhoron nickte den beiden anerkennend zu. "Ich weiß nicht, wie oft ich mich gefragt habe, wieso Druingar so verrückt nach diesem Artefakt war. Schlug er wirklich nur für Reichtum, Droskars Hand und Abenteuer meine Warnungen in den Wind oder steckt noch mehr dahinter?" Er zuckte mit den Schultern. "Wir werden es wohl nie erfahren, außer Ihr macht Euch auf den Weg, um in seine Fußstapfen zu treten. Vielleicht findet Ihr einen Hinweis und wenn ja: Lasst es mich bitte wissen." Er ließ einen Moment den Kopf hängen und versank in Gedanken an den alten Druingar.
Dann wandte er sich Ragor zu. "Ich war nie beim Droskarsfels." Er sah sich seinen Bierkrug genauer an, als wäre er plötzlich viel interessanter geworden. "Ich bin Forscher, kein Kämpfer. Ich bin viel zu alt, um solche Abenteuer zu erleben. Außerdem hänge ich an meinem Leben." Er wurde wieder ernster und sah Ragor jetzt direkt an. "Ich lebe schon lange hier und in den etlichen Jahren, haben sich die Geschichten immer wiederholt. Geister, Schatten und schlimmeres soll sich in den alten Zwergenhallen herumtreiben. Anfangs habe ich nicht daran geglaubt aber immer wenn sich eine Abenteurergruppe auf den Weg dorthin gemacht hat, sind sie entweder gar nicht oder halb verrückt wieder gekommen. Das reicht mir als Beweis." Er nahm einen weiteren tiefen Schluck aus dem Krug.
"Also..." sagte er gedehnt "Werdet ihr trotzdem dort hinaufgehen? Vielleicht gibt es hier in der Ente einige Männer, die sich euch anschließen würden."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 04.07.2014, 03:25:10
Ryar, Shira und Gerion



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"Ralla Hebbradan?" fragte Kitani überrascht. "Sie ist Hollins ältere Schwester und kümmert sich um ihn, seitdem die beiden ihren Vater bei einem Eulenbär-Angriff verloren haben." Sie rutschte etwas auf dem Stuhl herum und zögerte lange, bevor sie fortfuhr. "Ihre Mutter starb auf dem Kindsbett und seitdem schlagen sie sich so durch. Hollin schnitzt ganz nette Holzfiguren, die er für ein paar Kupferstücke verkauft."


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Sharvaros nickte traurig. "Das ganze hält sie mehr oder weniger über Wasser. Hollin ist auch ein Freund von Kimi und Savram. Hoffentlich ist er nicht auch noch verschwunden. Das würde Ralla das Herz brechen." Auch Sharvaros schien noch etwas sagen zu wollen aber er konnte sich besser beherrschen und es blieb bei einem kurzen eindeutigen Blick in Richtung Kitanis.[1]
 1. Wer will, kann mal Sense Motive würfeln.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 05.07.2014, 10:21:38
Geister, Schatten oder gar Schlimmeres.

Die Haare im Nacken des Gnomes begannen vor Furcht zu Berge zu stehen. Worauf hatte er sich sein Onkel da nur eingelassen? Würde Bergi alleine wirklich mutig und stark genug sein, seinen Verwandten dort draußen in der Wildnis - oder noch schlimmer - in den Kavernen des erhabenen Droskarberges zu finden?

Grübelnd strich sich der Krieger den Schaum aus dem Kinnbart, nachdem er einen erneuten, tiefen Schluck des starken Gebräus nahm. Was blieb Bergi übrig? Er würde nicht einfach umdrehen und nach Hause zurückkehren. Niemals. Kein Glimmaxt hätte jemals, aufgrund einer Bedrohung einem Hilfebedürftigen den Rücken gekehrt. Bergi wusste, dass er die einzige, kleine Chance seines Onkels war... Sofern dieser überhaupt noch unter den Lebenden weilte.

Bergi biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und wandte sich zurück an die beiden Zwerge.

"Ich kann nicht für den Herren Kleriker hier sprechen-" sein Tonfall versteinerte sich und wurde entschlossener. "Aber ich werde auf jeden Fall gehen. Druingar braucht mich. Und sofern es für ihn noch Hoffnung gibt, werde ich ihm diese nicht verwehren." Ernst hob er den Humpen erneut an den Mund und trank ihn komplett leer.

"Ich... Ich habe ein paar Münzen. Vielleicht könnte ich den ein oder anderen Söldner hier finden, der mich zumindest bis hinauf in den Berg begleitet. Niemals würde ich von jemanden verlangen, mit hinein in den Fels zu gehen... Mein Herz hofft, dass ich meinen Onkel in der Wildnis wiederfinde und ihn zur Vernunft bringen kann. Mich drängt es nicht nach dem Reichtum vergangener Völker..." Nachdenklich schwenkte sein Blick über die Schulter des Forschers hinweg, leer in den Schankraum hinein.

"Ich hoffe, Druingar ging es ebenso."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 06.07.2014, 13:12:17
Gebannt lauschte Shira den Worten Kitanis über den Jungen Kalle Hebbradan und seine Schwester. Wie hätte sie sich damals gefühlt, wenn einer ihrer Freunde verschwunden wäre. Sie hatte zwar keine Geschwister, lebte aber mehr oder weniger mit einer Bande gleichaltriger zusammen, da ihre Mutter nur eine kleine Hütte im Wald hatte. Unvorstellbar - sie hätte alles getan, um z. B. Filas zu retten.

Gedankenverloren sinnierte sie vor sich hin und hörte nur noch mit einem Ohr den Erzählungen zu.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 07.07.2014, 11:10:33
Gerion kannte viele Schicksale dieser Art, im Finstermondtal hatten viele Familien Verluste zu betrauern. Es war für alle Menschen schwer, wenn das Leben ihnen plötzlich eine schwere Bürde auflud, allerdings für Kinder war dies immer besonders schwer. Er kannte die Familie nicht, dennoch empfand er bedauern für ihr Schicksal. Er wusste, dass er großes Glück hatte, dass ihm in seinem Leben ein solches Schicksal erspart geblieben war. Als seine Eltern starben waren sie in einem Alter, in dem man damit rechnen musste und er war zu dieser Zeit bereits viel von Zuhause fort gewesen. Zwar hatte er ihre letzten Wochen an ihrer Seite zu Hause verbracht, dennoch war ihr Tod für ihn de Lauf des Lebens, den er zwar betrauerte, allerdings nicht als ungerechten Schicksalsschlag wertete.

Sharvaros' Blick in Kitanis Richtung konnte er nicht recht deuten. Aber er kannte die junge Frau ja kaum, daher wusste er auch nicht viel über ihre Verwicklungen in die Geschichten und Verflechtungen Falkengrunds.

Allerdings wunderte er sich etwas über die seltsame Zusammenstellung der Kinder-Bande. Das Kind von Sharvaros und des Holzfürsten, alleine diese beiden wollten nicht recht zusammen passen. Natürlich hatten Kinder ihren eigenen Kopf, aber bei diesen beiden Vätern hätte er erwartet, dass sie einen gewissen Einfluss auf die Freunde ihrer Kinder ausüben würden. Sharvaros allerdings schien sich darum nicht zu kümmern. War sicher auch besser so, die Kinder mussten ihre eigenen Wege gehen. Dennoch ließ ihn der Gedanke nicht los.
Wie in Gedanken murmelte er "Das ist schon eine seltsame Gruppe" und als er bemerkte, dass er es laut ausgesprochen hatte, schwieg er sofort wieder und widmete sich seinem Bier und dem Braten, der leider kalt geworden war.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 10.07.2014, 07:59:26
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Bhoron nickte traurig und stimmte Bergi zu. "Das hoffe ich auch aber Ihr solltet Euch nicht zu sehr an diese Hoffnung klammern. Seht der Wahrheit lieber ins Gesicht, dann ist es einfacher..." Er schwieg einen Moment und widmete sich seiner Pfeife. Dann schloss er mit einer Handbewegung den gesamten Raum mit ein. "Wenn, dann findet Ihr hier einen Söldner. Versucht Euer Glück und fragt die Leute." Schließlich kramte der Forscher wieder etwas in seinen Unterlagen und trank einen weiteren Schluck Bier. Langsam senkte sich Stille über den Tisch, während die Zwerge und der Gnom in Gedanken verfielen und an ihren Bieren nippten. Über den Verbleib Druingars und das selbstvernichtende Zwergenvolk nachzudenken, war ganz schön deprimierend.

Auch am Tisch der anderen Gruppe wurde nur noch wenig gerdet. Es wurden noch einige Fragen gestellt aber schon bald wartete man nur noch das Ende des Schneesturms ab, damit man den Worten auch endlich Taten folgen lassen konnte. Weder Shira, noch Gerion hatten an der Gestik und Mimik Sharvaros und Kitanis herausfinden können, wieso sie sich so seltsam angesehen hatten. Es gab wohl nicht nur Geheimnisse, die den Droskarsfels und die Hallen in ihm betrafen.
Während man also wartete, ging der übliche Betrieb in der Ente weiter. Boath und seine Tochter gerieten aufgrund der Menge an Bestellungen langsam ins Schwitzen - ein üblicher stürmischer Spätnachmittag also. Die Zeit verging quälend langsam, doch schließlich war das Rauschen von draußen kaum noch zu hören. Der Schneesturm hatten achgelassen und war einem starken Wind gewichen. Erste Gäste verließen gut gelaunt, satt und/oder angetrunken bzw. betrunken das Gasthaus um nach Hause zu gehen. Auch Ryar verließ - ohne ein Wort gesagt zu haben - wieder das Gasthaus. Anscheinend gefiel ihm dieses Dorf nicht und Arbeit gab es schließlich überall. Kitani hatte eine Idee und brach das Schweigen.

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"Ich habe nachgedacht. Vielleicht könnten die anderen Kinder im Dorf etwas über das Verschwinden meiner Tochter und deines Sohnes gehört haben. Was meint ihr? Würde es sich nicht lohnen, nachzufragen?" Sie zuckte mit den Schultern. "Einen Versuch ist es bestimmt Wert oder?"



Gerade als man beschloss sich an die Arbeit zu machen, wurde die Tür von Außen aufgerissen. Ein Gast der Ente wurde dabei grob von der Tür getroffen und fiel auf den Boden. Doch der Neuankömmling kümmerte sich nur einen kurzen Moment um ihn. "Tschuldigung..." Er schwitzte und war außer Atem. "Das ist Deon Jabbs, der Metzger." flüsterte Kitani den anderen als Erklärung zu. Der dickliche Mann mit der Halbglatze sah sich aufmerksam in der Ente um und öffnete schließlich den Mund um etwas zu sagen. Spontan überlegte er es sich anders und legte die Stirn in Falten. Einige Sekunden war es still in der Ente und man hätte das langsam arbeitende Gehirn des Metzgers fast hören können. Schließlich war er sich aber sicher was er sagen wollte.

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"Tach!" Er grinste etwas dümmlich und stolz, fuhr dann aber fort. "Ich brauchn paar Leute, die mein Sohnemann suchn und wieda nach Hause bringn. Hab nich viel Geld aba das lässt sich schon klärn." Er grinste die Menschen in dem Gasthaus hoffnungsvoll an, erntete aber nichts als auf den Boden gerichtete Blicke. Einige wandten sich ab. Anscheinend wollte niemand dem Metzger helfen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 10.07.2014, 11:45:33
Nach einem kurzen Moment stand Gerion auf und schaute den Metzger an.
"Ihr seid Herr Jabbs, nicht wahr? Kommt doch an unseren Tisch, trinkt ein Bier mit uns, dann können wir über die Sache mit eurem Sohn reden." Er schob den letzten freien Stuhl etwas vom Tisch weg. "Kommt bitte, setzt euch."
Dann rief er Boath zu, er solle bitte noch ein paar Bier bringen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 10.07.2014, 22:40:50
Also war es ausgemacht. Bergi hatte schon bereits innerlich beschlossen, dass er sich nach möglichen Mitgliedern für diese kleine Expedition umsehen würde, noch bevor Bhoron Schwarzbart ihn erneut daran erinnerte, in diesem Lokal danach zu suchen. Doch er wusste noch nicht recht, wie er dies anstellen sollte? Konnte er dafür einfach auf den Tisch klettern und munter in die Runde rufen? Oder erst sein Glück an der Bar versuchen und die Personen dort, bzw. den Wirt selbst fragen, ob sie jemanden kannten, der sich für eine Wanderung zum Droskarfelsen überreden lassen würde. Zumindest begleitete ihn der freundliche Zwerg namens Ragor. Das war doch schon Mal was. Zu Zweit schafft man immer mehr, als allein - hatte Bergis Mutter immer zu sagen gepflegt, als sie ihn dazu verdonnert hatte, ihr bei der Hausarbeit zu helfen.

Nun sprach der Forscher von bösartigen Kreaturen der Finsternis, welche angeblich in diesen Hallen hausen sollten. Und obgleich Bergi dies zum Großteil der örtlichen Folklore und dem Aberglauben der Region zuschrieb, würde es mit Sicherheit nicht schaden, vielleicht trotzdem noch den ein oder anderen mutigen Abenteurer auf ihre Reise mitzunehmen. Jetzt blieb also nur noch die Frage, wie er so jemanden ansprechen sollte... Sein Blick wanderte von dem Rand seines Kruges langsam durch den Gastraum, als er die einzelnen Besucher der Taverne nacheinander eingehend musterte. Er kam zu dem Entschluss, dass Einige von ihnen auf jeden Fall rein vom Kleidungsstil her in die gesuchte Sparte fallen würden. An Abenteurern scheint es in diesem Schankraum wahrlich nicht zu mangeln, dachte der Gnom, als gerade die Tür aufschwang und der dickliche Mann mit der Halbglatze, seine Bitte an die gesamte Taverne richtete.

So geht das also, sinnierte Bergi und beobachtete munter den Neuankömmling. Dieser redete davon, dass sein Sohn verschwunden war. Der Gnom biss sich auf die Unterlippe und überlegte, was er nun tun sollte. Niemals würde ein Glimmaxt einer solchen Anfrage aus dem Wege gehen und sich einfach seinen eigenen Problemen widmen, während das arme Kind dort draußen irgendwo im Schneesturm herumirrte. Doch Bergi war ebenfalls auf der Suche nach jemanden, der vielleicht ebenfalls dringend auf seine Hilfe angewiesen war... Was sollte er nun machen?

Mit einem tiefen Seufzer wandte er sich an Bhoron und nickte ihm zu. Er stand vom Tisch auf und schlug dem Zwerg dabei brüderlich auf die Schulter, bevor er sich aufmachte und zu dem Dicken hinüber ging. Zumindest anhören würde er sich den Hilferuf... Vielleicht ließe sich ja durch einen kleinen Umweg beide Schwierigkeiten mit einem Streich lösen.

Und wenn Druingar tatsächlich durch Habgier und Machtverlangen in den Bergen verschwunden war, würde Bergi das Kind tausendundeinmal vorziehen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 10.07.2014, 23:16:38
Als der Metzger zu ihnen an den Tisch kam, konnte sich Shira vor Neugier nicht mehr zurückhalten. "Habt ihr eine Vermutung, wo euer Sohn sein könnte oder wo er zuletzt gesehen wurde?" Zwar vermutete sie, dass er ebenso wenig über den Verbleib seines Sohnes wusste, wie die anderen Beteiligten, aber man konnte ja nie wissen. "Hat er gesagt, dass er das Dorf verlassen will, um mit den anderen Kindern zu spielen?", fügte sie nun ergänzend hinzu.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 11.07.2014, 00:09:00
Bhoron hatt Recht, sie benötigten Unterstützung bei ihrer Aufgabe, und wenn es noch ein oder zwei Schwertarme zusätzlich geben könnte, wäre dies sicher auch nicht von Nachteil.
Gerade war Ragor den Schankraum am sondieren, als die Tür aufgerissen wurde und der örtliche Metzger sein Anliegen vorbrachte und um Hilfe bat.Ein Mann bat ihn an seinen Tisch und Thoragwürde ihn strafen, wenn er sich nicht dieser Sache annehmen würde.
Ragor erhob sich, nickte Bhoron zu und sagte: Kinder sin der Quell unseres Handelns, für wen sonst als für unsere Kinder tun wir dies alles? Und wenn nun dieser Quell etwas zugesstoßen ist, so tritt doch der Rest erst einmal in den Hintergrund.
Er schritt auf den Tisch zu, an den sich der Metzger gesetzt hatte und lauschte den Gesprächen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 11.07.2014, 03:48:49
So machten sich sowohl Ragor, als auch Bergi und Deon Jabbs auf den Weg zu dem Tisch, an dem schon die anderen saßen. Der Metzger schien erleichtert zu sein, dass ihm doch noch jemand helfen wollte und so nickte er eifrig. "Ja, Deon Jabbs. Dat bin ich. Ein kaltes Bier wär jetz, auf den Schreck, genau das richtige. Danke." Er setzte sich, unter lautem Protest und Knarren des Stuhls, an den Tisch und legte seinen Überwurf über den Stuhl. Das Bier ließ nicht lange auf sich warten, denn neben dem Schneesturm, hatten auch die Gäste der Ente nachgelassen und waren nach Hause gegangen. Deon Jabbs trank einen großen Schluck Bier und antwortete dann schließlich auf die ihm gestellten Fragen.

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"Er hat mir nua gesagt, dass er mit sein' Freundn spieln geht. Hab mia nichts dabai gedacht, hab ich nich. Is ja normal für Kinda und bis jetz is ja nie was passiert." Er trank einen weiteren Schluck und fuhr dann fort. "Aba als er nich zurück gekomm is, hab ichn Plan geschmiedet. "Deon!" habbich zu mia gesacht. "Du muss jetz was untanehmn!" Und genau das habbich gemacht. Bin zu sonem Wahrsaga gegangn. Eina von dem kleinn Volk. Der hat dan Kartn gelecht und dann bisschn Hokuspokus gemacht. Hatte ne Vision." Er atmete tief durch und schien seine Gedanken ordnen zu müssen. "Mikra is inna Ruine beim Droskarsfels, zusammn mit andern Kindern. Und Erwachsene sin auch da." Dann zeigte er auf Bergi und Ragor und grinste dabei. "Zwerge auch!"

Schließlich hatte Deon den gesammten Verlauf erklärt. Er nahm einen letzten Schluck von seinem Bier, stellte den Humpen ab und wischte sich über den Mund. Gerade als er ansetzen wollte, noch etwas zu erzählen, wurde die Tür der Ente abermals aufgerissen. Ein Gnom betrat den Schankraum. Wilbur hatte sich beeilt und den Metzger - der durch seine Leibesfülle sehr langsam war - fast eingeholt. Er entdeckte Deon Jabbs, wie er zusammen mit einigen Personen am Tisch saß und dann traf es ihn und durchzuckte ihn wie ein Blitz.

Einige dieser Menschen an dem Tisch und auch die beiden Zwerge davor, waren in seiner Vision vorgekommen. Er hatte die Gesichter nur kurz und verschwommen gesehen aber er erkannte sie trotzdem wieder. Es gab keinen Zweifel. Wilbur erinnerte sich außerdem an die Karte der Gegenwart, die er gezogen hatte. Die Schmiede: Stärke aus Vielfalt. Jede dieser Personen - egal woher sie stammten, wer sie waren, warum sie sich in Falkengrund aufhielten und was ihre Ziele waren - war dazu bestimmt, diese Ruine zu betreten und die Kinder zu retten.

Wilbur wurde aus seinen Gedanken gerissen als Deon Jabbs anfing zu Lachen und auf ihn zeigte. "Dat isser! Der kleene Wahrsaga, der mir gesacht hat wo mein Sohnemann is. Danke! Danke dir!" Er schien kurz davor zu sein aufzustehen und ihn zu umarmen, überlegte es sich dann aber doch lieber anders und blieb sitzen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 11.07.2014, 08:53:58
Wilbur war ziemlich außer Atem, als er das Gasthaus und Deon jabbs erreichte. "Gut, dass ich euch noch eingeholt...."

Da traf ihn der Anblick der Gäste hart, wie in seiner Vision. Er begann kurz nach Luft zu schnappen, seine Augen weiteten sich. Kurzzeitig geriet er ins Taumeln, jedoch konnte er sich noch am Tisch abstützen.

"Ihr."
Wieder schnappte er nach Luft. "Ihr." Und er zeigte auf die Anwesenden. "Ihr seid die Leute aus meiner Vision. Die Schmiede - Stärke durch Vielfalt."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 14.07.2014, 21:34:58
Bergi sog die Luft durch seine zusammengebissenen Zähne ein und atmete scharf aus, als er die Situation mit zum Staunen geweiteten Augen erfasste und versuchte, die einzelnen Bruchstücke in seinem Kopf zusammen zu fügen. Unterbewusst näherte er sich dabei weiter dem Tisch, bis er sich, trotz seiner Größe, an den einzelnen Leuten vorbeidrängte und schließlich den Ellbogen auf den Tisch legen konnte, um an der Konversation teilhaben zu können.

Droskarfels... Eine Vision. Das verschwundene Kind soll sich dort, wohl möglich im Beisammensein mit weiteren verschollen Zwergen in einer Kaverne befinden. Druingar! Es konnte einfach kein Zufall sein, dass dieser Mann, so plötzlich in diesen schicksalhaften Stunden, durch die Türe des Gasthauses gekommen war und diese Gruppe an jenem Tisch mit nur wenigen Worten vereinte. Jeder von ihnen schien gewillt, dem Hilferuf des Mannes Gehör zu schenken und Bergi war seit kurzem auf der Suche nach Gefährten, die ihn den Berg hinauf begleiteten...

Es war der Wille der Götter. Der Gnom fühlte, wie sein Herzschlag an Geschwindigkeit zunahm und sich Adrenalin mit der unbändigen Entschlossenheit der Glimmäxte vermischte. Er musste keinen weiteren Augenblick verschwenden, um zu rätseln, was er nun, in diesem Moment gleich sagen würde.

Just öffnete er die Lippen und wollte los sprechen, als der andere Gnom an den Tisch herantrat und mit dem Finger - erkennend auf sie zeigte. Dies musste der Wahrsager sein, von dem der Dicke gesprochen hatte. Und tatsächlich, er hatte sie allesamt in einer Vision gesehen...

... Also war es bereits beschlossene Sache, noch bevor jemand überhaupt diesbezüglich das Wort ergriff.

Der Krieger nickte dem Wahrsager freundlich zu und fand schließlich einen Moment der Ruhe, um die Stimme zu ergreifen und dabei gehörig mit der Faust auf den Tisch zu schlagen.

"Fremde, Hilfesuchende... Wahrsager! Ich bin nur ein einfacher Zwerg, doch sehe ich eine göttliche Fügung, wenn sie mich beim Barte greift!" Bergi beugte sich vor und versuchte den gesamten Tisch möglichst lautstark zu erreichen. Unterbewusst kletterte er dazu ein wenig die Streben des ihm am nächsten gelegenen Stuhles nach oben, um seine Gestalt künstlich zu vergrößern.

"Mein Name ist Bergi Glimmaxt, von den Glimmaxt Zwergen! Ich selbst bin ein Besucher dieses Tales und erst vor wenigen Stunden hier in Falkengrund angekommen. Meine Mission brachte mich hier her, denn meine Tante bat mich, den Spuren meines Onkels zu folgen, welcher unweit dieses Dorfes, in den gefährlichen Wäldern des Droskarfelsens verschwunden ist! Noch vor wenigen Augenblicken saß ich dort an jenem Tische und sprach mit dem Forscher Bhoron Schwarzbart, um eine mögliche Route hinauf zu planen... Und er riet mir, hier in diesem schönen Etablissement nach Unterstützung zu fragen, denn der Weg, welcher vor mir liegt scheint von Gefahren gepflastert und von unheiligen Fragen umsäumt. Und schon bricht ein armer Tropf durch diese Türe und spricht von seinem verschwundenen Sohn und von einer Vision, in welcher dieser mit Zwergen zusammen verschleppt wurde! Auch ohne diese Information wäre ich keinen Moment auf meinem Hintern sitzen geblieben, sondern gleich aufgesprungen und hätte alles in meiner Macht stehende dafür getan, ihren Sprössling dort draußen in der Wildnis zu finden... Doch die letzten Augenblicke haben die gesamte Geschichte in ein völlig neues Licht gelegt! Sagt, frommer Kartenleser, ihr habt unsere Gestalten in eurer Vision erblickt? Was noch? Was wird geschehen, werter Herr Gnom?"

Eindringend betrachtete er dabei die Runde und suchte entschlossen nach jedem Blickkontakt, den er erhaschen konnte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 15.07.2014, 21:29:44
Als der Metzger sich an ihren Tisch setzte, erwartete Gerion einen weiteren Erwachsenen, der ihnen von seinem verschwundenen Kind erzählte und wohl wenig Konkretes zum Auffinden der Verschwundenen beitragen würde. Doch dann wurde er Zeuge eines zunehmend bizarrer werdenden Schauspiels. Immer neue Personen sammelten sich plötzlich um den Tisch. Zuerst hörte er die Worte eines Angehörigen des Kleinen Volks, der wohl zu den Fahrenden Leuten gehörte und ihnen von einer Vision erzählte. Gerion hatte zu viele Geschichten über Vorsehungen aus dem Munde von grundsoliden Männern gehört, u so etwas als Unsinn abzutun. Allerdings dass er eine Rolle in dieser Vision zu spielen schien, kam ihm tatsächlich sehr absurd vor.  Als dann aber noch zwei Zwerge, von denen einer seinen Vorstellungen über das „nicht ganz so kleine“ Volk nun gar nicht entsprach, hinzutraten und scheinbar auch nicht zufällig in der Taverne waren, fehlten ihm für einen Moment die Worte.

Als dann der seltsame Zwerg jedoch erzählte, dass er jemand suchte, der sich in dieser Gegen auskannte und ihn oder gar eine Gruppe, die sich durch eine Vision zusammengefunden hatte , führen sollte, schien das Schicksal ihn seinen Platz gezeigt zu haben.
"Nun, Herr Glimmaxt. Auch wenn ich nicht recht verstehe, welcher Spaß der Götter sich in  dieser seltsamen Situation verbergen mag, scheint meine Rolle darin die des Wildnisführers zu sein. Denn obwohl ich nicht aus Falkengrund stamme, kenne ich diese Region und ihre Gefahren sehr gut. Und da wir am Tisch uns bereits über das Schicksal der verschwundenen Kinder bekümmern bin ich gerne bereit, mich dieser Gruppe anzuschließen und alles zu tun, um sie auf sicherem Wege zum Droskarfelsens zu bringen."
An den Gnom gewandt fügte er hinzu: "Und auch ich würde gerne mehr von eurer Vision hören, allerdings sollten wir uns einen größeren Tisch suchen und vermutlich benötigen wir auch mehr Bier."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 15.07.2014, 23:08:53
Der Metzger sah ihr nicht gerade wie der Hellste aus und jemand, der gerne die Geschichten und Flunkereien der Possenreißer und Aufschneider weiter gab. Sein Sohn war zwar auch dabei gewesen, aber dass er genau in diesem Moment mit einer Vision daher kam, fand sie nun doch etwas merkwürdig.

Doch als der Gnom herein kam und ebenfalls an der gleichen Stelle fortsetzte, wurde die Hexe doch nachdeklich. War dies alles ein abgekartetes Spiel? Dafür hatte ihr Sharvaros etwas zu viel Angst versprüht. Nein, sie war sich sicher, dass sein Sohn verschwunden war.

Es konnte noch sein, dass sich die beiden Neuankömmlinge abgesprochen hatten, ihnen allen einen Streich zu spielen. Doch auch dies wäre in Anbetracht der Lage schon sehr makaber. Und außerdem vielen dem Wahrsager fast die Augen aus dem Kopf, als er die Gruppe erblickte.

Sollte Sharvaros recht behalten und das Schicksal sie genau in diesem Moment hier nach Falkengrund geführt haben? Abwartend blickte sie in die Runde und hörte erst einmal zu, was die anderen dazu sagten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 19.07.2014, 17:12:10
Wilbur war sehr erstaunt über das Interesse, dass ihm hier entgegen gebracht wurde. So setzte er sich an einen größeren Tisch und wartete bis die Interessierten alle daran Platz genommen hatten. Und dann begann er zu erzählen, von dem Besuch des Metzgers, von den gewählten Karten und deren Bedeutung und von der Vision, die er danach gehabt hatte und die ihn so sehr geschwächt hatte. Als er geendet hatte schaute er in die Runde und sagte: "Und so habe ich mich dann aufgemacht, um bei der Suche nach den Kindern zu helfen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 19.07.2014, 23:18:01
"Ragor, Sohn des Rogon mein verehrter Name. Das ist wahrlich Torags Wille. So viel Zufall gibt es wohl kaum. Die Kinder müssen gerettet werden und es muss dem Übel auf den Zahn gefühlt werden, sodass es nie wieder ihre Hand nach unserem Glück und unserer Zukunft ausstrecken kann. Doch haben wir genug Schlagkraft um diesem ein Ende setzen zu können? Was meint ihr dazu Bhoron?" Ragor drehte sich zu dem Forscher um und wartete auf seine fachkundige Antwort und hoffte insgeheim, dass Thorag dieser Gruppe noch ein wenig Kraft schenken würde.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 20.07.2014, 09:44:18
Gerion hatte vom Nachbartisch einige freie Stühle heran geholt, so dass sich alle Anwesenden hinsetzen konnten. Als der Gnom von seiner Vision erzählte, lauschte er gespannt. Zwar war die Situation immer noch recht skurril, allerdings waren die Kinder verschwunden und es war nötig, sie zu befreien. Alles andere würde sich zeigen, so wie es immer war. Allerdings konnte er die Gruppe noch nicht recht einschätzen.
Als Ragor Herrn Schwarzbart an den Tisch einlud, stelle er einen weiteren Stuhl einladend hinzu.

Anschließend wandte er sich Shira zu. Sie war bislang still geblieben und schien zuzuhören. Ihre Gedanken blieben Gerion jedoch verschlossen. Aber war das nicht sogar eine normale Reaktion? Gerion nahm Dinge häufig so hin, wie sie erschienen, er hatte die Erfahrung gemacht, dass man meist das wahre Wesen, das sich hinter dem Schleier aus Worten anderer verbarg, meist erst erkennen konnte, wenn man sich ein Stück weit auf den Weg gemacht hatte. Leise sprach er Shira an:"Shira, ihr wart bislang sehr ruhig ob unserer seltsamen Situation. Wie ist eure Meinung hierzu?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 20.07.2014, 16:12:54
Die Augen weiteten sich, mehr und mehr vom Staunen gepackt. Das Schicksal ergriff Bergi mit einem Schaudern und ließ seine Nackenhaare zu Berge stehen, als er die einzelnen Worte des Wahrsagers in sich aufnahm und versuchte, sich daraus einen Reim zu schmieden.

Gänzlich beiläufig nickte er dem Waldmann zu, welcher ihm einen freien Stuhl gebracht hatte und nutzte diese Gelegenheit gleich, um es sich auf dem neu angekommenen Möbelstück bequem zu machen.

Es musste also stimmen! Eine Höhle, irgendwo in den Bergen... Und jemand hatte Unschuldige, vornehmlich Kinder dorthin verschleppt! Und die einzige Hoffnung auf Rettung befand sich hier, an diesem Tisch. Bergi kam gleichsam zu der Überzeugung, dass die Götter ihnen wahrlich wohlgesonnen waren. Sein Vater hatte ihm einst erklärt, dass es so etwas wie Zufall in Wirklichkeit nicht geben würde. Das Gewebe unseres Seins, so hatte er damals gesagt, ist so unendlich dicht ineinander verschlungen, dass wir alle uns bewusst und unterbewusst daran fügen und gegenseitig beeinflussen. Die Götter sorgten für das Gleichgewicht, sodass das Netz unserer Realität niemals aus den Fugen geraten konnte.

So eine grausame Tat hatte, seiner Meinung nach, es also schlicht heraufbeschworen, dass tapfere Männer und Frauen kamen, um den Unschuldigen zu helfen und somit das Böse wieder zu vertreiben. Nicht anders konnte es sein! Bergi hob nach den Worten des anderen Zwerges ausladend seine rechte Faust und ließ diese donnernd auf die Tischplatte niederfahren.

"Wahrlich Torags Wille! Wie anders sollte es auch sein? So sage ich, lasst uns nicht länger warten als nur dringendst notwendig - sobald der Schneesturm ausgeklungen ist bin ich der Erste dort draußen auf dem Weg in Richtung Droskarfelsen! Und ich hoffe, euch an meiner Seite zu wissen!"

Er nickte Gerion munter zu, bevor er etwas unsicher hinzufügte.

"Andernfalls werde ich mich wohl im Dickicht verlaufen, denn ich kenne den Pfad freilich nicht."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 20.07.2014, 22:16:19
Anscheinend schien jeder hier am Tisch die Vision für bare Münze zu halten. Sharvaros brauchte sie dazu gar nicht fragen. In seiner ausweglosen Situation war ihm jede noch so kleine Spur recht. Die drei Zwerge, obwohl sie zugeben musste, dass der eine schon etwas klein geraten war, waren Feuer und Flamme und fest entschlossen zu dieser besagten Ruine aufzubrechen. Lediglich dem Waldläufer traute sie einigermaßen über den Weg. Er hatte sich bisher auch etwas bedeckt gehalten.

"Ein sehr seltsamer Zufall", antwortete sie nur kurz auf seine Frage und grübelte noch einmal kurz vor sich hin. Hatte sie denn überhaupt eine andere Möglichkeit als sich der Gruppe anzuschließen? Schließlich hatte sie Sharvaros versprochen seinen Sohn zu suchen.

"Aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. " Noch glaubte sie nicht so recht an das Schicksal, war aber bereit der Vision nachzugehen. "Vielleicht ist ja doch etwas dran", gab sie ihm zurück und wandt sich dann wieder der Gruppe zu, in welcher der kleinste der Zwerge inzwischen zum Aufbruch aufrief.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 22.07.2014, 05:54:25
Es war wirklich erstaunlich, was sich in der Taverne ereignete und wie sich einander völlig Fremde, die aus den verschiedensten Gründen in Falkengrund waren, dazu entschlossen, zusammen die verlorenen Kinder zu retten. Dieses Schauspiel zog jeden in dem Gasthaus in seinen Bann. Diejenigen, die sich vorher geweigert hatten, Deon bei der Suche der Kinder zu helfen, waren ganz offensichtlich froh, dass sich andere Verrückte dieser Aufgabe annahmen. Sie alle wirkten erleichtert. Boath, der Wirt der lahmen Ente, lehnte auf der Theke und hörte dabei gespannt den Ausführungen zu. Schließlich entschied er sich dazu, sich in Bewegung zu setzen. Er kam mit einigen kleinen Tonkrügen und einer unbeschrieben Flasche an den Tisch und goss jedem der Anwesenden ein. "Geht aufs Haus. Könnt die Stärkung gut gebrauchen, wenn ihr euch auf so eine Suche macht." sagte er mit einem Lächeln.

Auf die Frage Ragors hin, drehte sich Bhoron Schwarzbart noch einmal um. Er war gerade dabei gewesen, das Gasthaus zu verlassen aber jetzt strich er sich durch seinen Bart und überlegte einen Moment. "Das ist schwer zu sagen aber zumindest habt ihr so eine bessere Chance als die meisten vor euch. Ich denke, ihr könnt das schaffen." sagte er mit einem Lächeln. Schließlich verabschiedete er sich nochmals und ging dann wieder seiner Wege.
Während Kitani noch immer recht unentschlossen und kritisch dreinblickte - sowohl auf den gefüllten Krug, als auch bei der Erwähnung der Vision - verhielten sich Sharvaros und Deon gegenteilig. Die Schneiderin konnte ihre Zweifel nicht länger verbergen.


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"Das ist doch verrückt. Versteht mich nicht falsch, ich bin überglücklich, dass ihr euch alle auf die Suche machen wollt, unsere Kinder zu finden aber wollt ihr euch wirklich nur auf die Vision eines Wahrsagers verlassen?" Sie warf Wilbur einen entschuldigenden Blick zu und zuckte dann mit den Schultern. "Wer sagt, dass er sich nicht irrt? Ich habe auf dem jährlichen Jahrmarkt schon viele Wahrsager gesehen und weniger als die Hälfte von Ihnen hat die Wahrheit gesprochen - obwohl sie alle von ihren Kräften überzeugt waren." Sie zögerte einen Moment, fuhr dann aber fort. "Ich möchte Euch um noch einen letzten Gefallen bitten: Fragt die übrigen Kinder im Dorf, ob sie etwas wissen. Es ist ja anscheinend so, dass unsere Kinder" dabei sah sie zu Deon und Sharvaros "zusammen unterwegs waren und irgendetwas zusammen machen wollten. Ich möchte gerne wissen, was sie vorhatten. Vielleicht hat das mit ihrem Verschwinden zu tun." Sie stand auf, befreite sich von ihrem dicken Wollumhang, legte ihn auf den Tisch und setzte sich wieder. "Es ist nicht viel aber er ist ein Geschenk meines Mannes gewesen und magisch. Bitte nehmt ihn."[1]

Es war ihr offensichtlich unangenehm um einen weiteren Gefallen zu bitten aber es schien ihr sehr wichtig zu sein. Deon Jabbs und Sharvaros schienen Wilbur allerdings zu vertrauen.

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Der Magier warf Shira einen vielsagenden Blick zu. "Ich sagte doch, dass ich nicht an Zufälle glaube. Das hier war alles bereits vorbestimmt. Die Vision dieses Gnoms beweist das. Wenn jemand unsere Kinder retten kann, dann seid ihr das. Danke, dass ihr euch diese Mühe macht, obwohl wir nur Fremde sind. Bitte..." Er griff sich an seinen Hals, holte ein vorher nicht sichtbares Amulett unter seiner Robe hervor und legte es auf den Tisch. "... nehmt dieses Amulett als Hilfe an. Sollte sein Träger in Lebensgefahr sein, wird es zu Staub zerfallen und ihn heilen."[2]

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Der Metzger nickte Sharvaros zu und wandte sich dann ebenfalls an die Gruppe. "Ich glaub auch, dass die Vision echt wa. Habs mit mein eignen Augn gesehn. Die Kartn sind rumgeflogn und habn verrückt gespielt. Danke das ia uns helft. Leida hab ich nix, womit ich euch helfn kann..." sagte er traurig. "Auf Euch!" rief er dann.



Damit hoben Deon, Kitani, Sharvaros und sogar Boath ihre Krüge und tranken diese aus. Der Selbstgebrannte des Wirts brannte in der Kehle und hatte seinen Ruf wahrlich verdient. Er war sogar noch um einiges stärker, als das normale Schwarzholzbier, dass Boath hier verkaufte.
Es war also beschlossen, dass sie sich auf die Suche nach den Kindern machen würden. Der Sturm war langsam aber sicher abgeflaut und von draußen war nichts mehr zu hören. Was würde die Gruppe also jetzt tun? Sich sofort auf den Weg machen oder doch Kitani den Gefallen tun und die Kinder im Dorf befragen? Vielleicht sollte man auch die Eltern der anderen beiden Kinder besuchen, die mit den bereits vermissten Kindern eine Gruppe bildeten. Wie Kitani und Sharvaros berichtet hatten, waren ihre Kinder sehr oft mit Deon Jabbs Sohn, dem Sohn des Holzfürsten und dem kleinen Bruder von Ralla Hebbradan unterwegs.
 1. Cloak of Resistance +2 (http://www.d20pfsrd.com/magic-items/wondrous-items/wondrous-items/c-d/cloak-of-resistance)
 2. Aegis of Recovery (http://www.d20pfsrd.com/magic-items/wondrous-items/wondrous-items/a-b/aegis-of-recovery). Heilt 3d8+5.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 22.07.2014, 08:56:23
Nachdem sie getrunken hatten, überlegte Gerion kurz, was sie nun tun sollten. Er war ein Mann der Tat, aber er wusste auch, dass der beste Plan durch überhastete Umsetzung und schlechter Vorbereitung scheitern konnte. Er selbst war für eine solche Aktion ausgestattet, aber was war mit den anderen? Es war ja eine sehr bunte Truppe und vielleicht wussten nicht alle, worauf sie sich einließen. Er musste kurz schmunzeln, als er sich den kurzen Zwerg vorstellte, wie er bis zur Brust im Schlamm steckte.

"Gut, dann ist es beschlossen und das Ziel steht fest. Allerdings sollten wir nicht gleich aufbrechen. Das Land und das Wetter verlangen von uns, das wir uns ordentlich vorbereiten und auch Kitanias Einwand, noch weitere Informationen zu sammeln erscheint sinnvoll. Selbst wenn uns die Vision zum richtigen Ort bringt, kann jeder weitere Hinweis zum Grund, der die Kinder dorthin trieb, hilfreich sein. Denn so abenteuerlustig Kinder auch sind, ich kann nicht recht glauben, dass sie einfach zum Spielen an einen so gefährlichen Ort gegangen sind. Vielleicht war es eine Mutprobe, oder jemand hat ihnen irgendeine Lügengeschichte erzählt, um sie dorthin zu locken. Und wer weiß, vielleicht hat es auch etwas mit einem von uns zu tun.
Durch den Schneesturm sind die Wege so aufgeweicht, dass wir heute Abend nicht weit kommen würden. Daher schlage ich vor, dass wir noch eine Nacht hier bleiben, unsere Ausrüstung durchsehen und falls nötig auffüllen und mit den Eltern der anderen Kinder sprechen.
Es ist schon länger her, dass ich in der Gegend um die Ruine beim Droskarsfelsens war und ich würde mich gerne noch etwas umhören, wie die Wege und die Umgebung derzeit aussehen und welche Geschichten es gibt.
Was haltet ihr davon?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 22.07.2014, 19:42:55
Bergis Blick sprach Bände, als er den Worten des Waldmannes Gerion lauschte. Seine gesamte Mimik schien gen Boden zu sacken. Vom Eifer des Moments ergriffen hob er die Füße und schob sie unter sein Gesäß, sodass er in einer Bewegung schwungvoll aufstehen konnte und nun zur Gänze von dem Stuhl aufragte, auf welchem er eben noch Platz genommen hatte.

Mit der gepanzerten Hand deutete er tadelnd zum Fenster hinaus, als er lauthals sprach:

"Ob Nacht oder Nebel, das ist doch nun Einerlei! Wahrlich habt ihr Recht, wenn ihr damit andeuten möget, dass wir nicht unvorbereitet in die Wildnis stürmen sollten. Nun schenkt doch einen Moment den Kindern dort draußen und denkt an sie, versetzt euch in ihre Lage! Sie sind wohl möglich in Lebensgefahr und die Kälte wird ihnen Minute um Minute mehr zu schaffen machen! Lieber Herr Waidmann, ich ersuche sie und ihr Gewissen: Begleitet mich hier und jetzt dort hinaus! Ich möchte nicht derjenige sein, der am Ende die bittere Erinnerung schultern muss, zu spät gekommen zu sein."

Erst nachdem er seine Ansprache beendet hatte, erinnerte er sich an die Worte der Frau. Ohne einen weiteren, peinlichen Moment der Stille zu verschwenden fügte er rasch seinem Gesagten hinzu:

"Also... Lasst uns jetzt anhören, was diese anderen Jünglinge zu sagen haben! Oder ihre Eltern, was wahrscheinlich ertragreicher wäre... Oder so etwas in dieser Art!"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 22.07.2014, 23:22:33
Eigentlich wollte sich Shira etwas zurückhalten, um zu sehen, was die anderen von der Vision hielten und was wirklich daran war. Doch der kleine Zwerg war ihr etwas zu übermotiviert, so dass sie doch das Wort ergriff.

"Ich denke Frau Kitani und der Waldläufer haben recht", unterbrach sie den kleinsten der Zwerge. "Wir sollten nicht unüberlegt und voreilig aufbrechen. Der Weg scheint gefährlich und die Kinder haben nichts davon, wenn wir uns selbst in Gefahr bringen. Wir sollten den heutigen Abend einfach dazu nutzen weitere Informationen zusammen zu tragen. Je mehr wir über die Hintergründe wissen und mit wem wir es zu tun haben, desto gezielter können wir vorgehen und uns den ein oder anderen Umweg ersparen. Und vielleicht sind ja noch mehr Kinder verschwunden."

Anschließend ergriff sie Sharvaro's Amulett. "Ich habe ihnen versprochen zu helfen ihren Sohn wieder zu finden. So wie es aussieht gibt es eine erste Spur und ich werde mich der Gruppe anschließen, um zu sehen, ob er wirklich in dieser Ruine ist. Möge uns das Glück hold sein, so dass wir das Amulett erst gar nicht brauchen und ich es ihnen wieder zusammen mit Savram zurückbringen kann." Mit einer angedeuteten Verbeugung hängte sie sich das Amulett um den Hals und lies es unter ihr Gewand gleiten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 28.07.2014, 10:12:35
Der Gnom lauschte aufmerksam den Worten der großen Frau. Er stricht sich grübelnd durch den Bart und nickte dann schließlich freudig, als sie sagte, dass sie sich ebenfalls der Gemeinschaft anschließen würde, um ihnen bei der Suche nach den Verschwundenen zu helfen.

Sein Blick fiel nach unten und er betrachtete seine Lamellen-bewehrten Stiefel, als ihm bewusst wurde, dass er vor überschwenglichem, zweifellos rechtschaffenen, doch gleichfalls etwas unpassendem Eifer - nach wie vor, aufrecht auf seinem Stuhl stand.

Etwas beschämt kletterte er nach unten und setzte sich wieder ordentlich an den Tisch, bevor er schließlich antwortete:

"Nun gut! Dann lasst uns zumindest jetzt gleich mit den Nachforschungen beginnen! Es freut mich, dass ihr uns ebenfalls begleiten werdet, werte Frau. Sagt, wenn ihr es mir gestattet - lasst mich nach eurem Namen fragen, damit ich weiß, wie ich mich an euch wenden soll, wenn wir jenseits dieser Tore aufeinander angewiesen sind." Mit einem freundlichen Lächeln blickt er zu ihr hinüber und wartete auf eine Reaktion; die Arme vor der Brust verschränkt.

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 28.07.2014, 11:13:10
Augenscheinlich schien ein anderer Gnom die Leute für die Suche um sich zu scharren. Darum sprach Wilbur Bergi direkt an: "Meine Mittel werden zwar bescheiden sein, jedoch werde ich, so gut ich kann, die Suche nach den Kindern unterstützen. Das Schicksal hat mir diesen Weg gewiesen, so werde ich mich ihm nicht entgegenstellen. Wo wollen wir anfangen?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 29.07.2014, 00:17:28
Zwar wollte Shira hauptsächlich Sharvaros einen Gefallen tun, aber da sie sich nun schon einmal bereit erklärt hatte der Gemeinschaft beizutreten, stellte sie sich nun auch den anderen vor. "Mein Name ist Shira Voralis und ich bin mehr oder weniger auf der Durchreise. Allerdings hat mich Sharvaros während des Schneesturms herzlich in seinem Haus aufgenommen, so dass ich ihn gerne bei der Suche nach seinem Sohn unterstützen möchte." In diesm Moment kam Bewegung in den Umhang der schwarzharigen Frau. Aus der Öffnung des Mantels schälte sich der Kopf eines schwarzen Katers mit leuchtend grünen Augen. "Aha, war nur eine Frage der Zeit, bis dich die Neugier heraustreibt", begrüste die Hexe ihren Begleiter. "Dies ist im übrigen Soleb, mein teuer Begleiter, der mir im Laufe der letzten Wochen auf einer langen Wanderschaft ein geduldiger Zuhörer und Weggefährte war."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 29.07.2014, 10:00:09
Als der kleine Zwerg sich gesetzt hatte, richtete Gerion seine Worte an ihn: "Werter Herr Glimmaxt, ich kann euren Eifer gut verstehen. Und ihr habt Recht, wir sollten heute Abend noch so viele Informationen wie möglich sammeln und unsere Route festlegen."

Dann sprach er wieder in die Runde. "Es gibt verschiedene Wege zur Ruine. Der direkte führt durch den Wald entlang des Flusses und ist in 3 Tagen zu bewältigen, wenn uns das Wetter oder andere Probleme keinen Strich durch die Rechnung machen. Allerdings ist die Route auch die gefährlichere, denn der Wald hat viele Bewohner, die man besser meidet. Ich war schon lange nicht mehr in der Region, daher kann ich wenig dazu sagen, was uns dort erwarten wird. Die Alternativroute ist jedoch mehr als doppelt so lang und in Anbetracht der Situation sollten wir die Kinder nicht länger als nötig dort ungeschützt lassen. Daher plädiere ich für den direkten Weg.
Es wird sicher eine beschwerliche Reise, der Wald wird morastig und seine Bewohner hungrig sein. Es wird schwer werden, gute Lagerplätze und ausreichend trockenes Holz für ein Feuer zu finden. Ich empfehle daher allen Mitreisenden, sich entsprechend auszurüsten. Es sollte heute noch möglich sein, nötige Gegenstände zu kaufen.
Dann sollten wir noch die verbleibenden Eltern befragen, den Holzfürsten und Ralla Hebbradan. Ich bin bekannt in Falkengrund, daher biete ich an, dies zu übernehmen. Einer der Assistenten des Holzfürsten kann uns vielleicht auch mit Informationen zum Weg durch den Wald versorgen, denn wenn unser Wahrsager Recht hat, wird er auch ein starkes Interesse daran haben, dass wir heil dort ankommen und auch wieder zurückkehren. Das Haus des Holzfürsten kenne ich, den Weg zu Ralla Hebbradan kann mir sicher Kitania weisen."


Damit schaute Gerion in die Runde, um zu sehen, wie sein Vorschlag von den anderen aufgenommen wurde. Schließlich war er nicht der Anführer, allerdings erschien es ihm so, als müsse nun jemand die Planung in die Hand nehmen und im Moment war er gerne bereit, derjenige zu sein.

Anschließend schaute er Kitani an, um zu sehen, ob sie ihm helfen würde. Da der von ihr angebotene Umhang noch vor ihr über dem Stuhl lag und Gerion einen solchen Gegenstand für die gefährliche Route gebrauchen konnte, nahm er ihn an sich und dankte Kitani für dieses Geschenk.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 30.07.2014, 04:04:29
Anwar



Die Nachricht war völlig plötzlich gekommen und hatte Anwar unvorbereitet getroffen. Gerade war er noch durch einen Wald gelaufen und hatte sich von dem Wind treiben lassen, als ganz plötzlich und wie aus dem Nichts eine wunderschöne Frau neben ihm erschienen war. Wie bei alle Dryaden, glich ihre Haut der Rinde des Baumes, aus dem sie getreten sein musste. Ihre Augen waren von einem tiefen moosgrün und ihre Haare ein Wirrwar aus Blumen, Gräsern und Blättern. Sie hatte den Druiden kurz angelächelt, bevor sie ernster geworden war und ihm die Nachricht überbracht hatte, dass eine alte Freundin seine Hilfe brauchte. Als er den Namen Ilyrana vernommen hatte, hatte er sofort gewusst, dass er sich beeilen musste. Sie war eine Hamadryade. Eines der mächtigsten Wesen, das er auf seinen Reisen jemals kennen gelernt hatte und vielleicht kennen lernen würde. Wenn sie ihn um Hilfe bat, musste es Probleme einer Größenordnung geben, die sie nicht alleine bewältigen konnte und das bedeutete, dass er keine Zeit verlieren durfte.

Sofort machte sich Anwar auf den Weg in das Finstermondtal. Der Arthfell-Wald dort war ursprünglich, uralt und gefährlich aber das Zuhause von Ilyrana. Seitdem ein Großteil des Waldes abgeholzt und von bösen druidischen Zirkeln eingenommen worden war, hatte sich Ilyrana dort niedergelassen, um den Wald zu retten und zu seiner ursprünglichen Reinheit und Größe zu verhelfen. Es war eine lange Reise, die Anwar vor sich hatte aber schließlich erreichte er den alten Kiefern und Tannenwald. In seiner ganzen Pracht erstreckte er sich vor ihm, so weit das Auge reichte. Anwar wusste, das dieser Wald der gefährlichste im ganzen Tal war und wenn er Pech hatte, würde er auf Werwölfe, Druiden, Baumdrachen oder anderes treffen. Aber er hatte keine Wahl und so zog es ihn ohne Umschweife in den Wald hinein. Einige Stunden lief er darin umher und obwohl er nicht genau wusste wohin er gehen musste, zog ihn ein gewisses Bauchgefühl immer tiefer in den Wald. Nichts stellte sich ihm in den Weg, was ganz sicher Ilyrana zu verdanken war. Schließlich erreichte er eine Lichtung, auf der eine einzige, riesige Tanne von dem jetzt am Himmel stehenden Mond erhellt wurde. "Komm näher, Anwar." flüsterte eine Stimme in seinem Kopf.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 30.07.2014, 04:30:08
Nasreddin Yahya



Gerade noch rechtzeitig hatte Nasreddin Yahya es geschafft sein Lager im Schutze einer Baumgruppe inmitten des Finstermondwaldes aufzubauen und sich so vor dem kommenden Schneesturm zu schützen. Die drei Bäume im Rücken und die dichten Baumkronen über ihm, schützten ihn recht gut vor dem Schnee. Doch der eiskalte Wind kam durch jede Lücke und ließ ihn frösteln. Gehüllt in seinen Umhang hatte er so die Kälte über sich ergehen lassen und schließlich ein Lagerfeuer entzündet, um sich aufzuwärmen. Es war Nachmittags, also noch keine Zeit um sich schlafen zu legen aber eine kurze Pause an einem warmen Feuer und etwas zu Essen würde guttun. Um sich etwas Zeit zu vertreiben, nahm er seine Trommeln zur Hand und fing an ein kleines Lied anzustimmen. Es erinnerte ihn an seine Heimat, die hier in Andoran so weit entfernt war. Aber der Ruf Andorans hatte ihn hierhergebracht. Es hieß, das hier der Geburtsplatz der Freiheit war. Jeder Mann besaß eine Stimme um sich im Volk Gehör zu verschaffen und hatte die Möglichkeit etwas zu verändern.

Cheliax war da ganz anders gewesen aber davon war er jetzt zum Glück weit entfernt. Ein Geräusch riss ihn aus den Gedanken. Er hatte eine Stimme gehört, da war er sich ganz sicher. Einige Meter von seinem Rastplatz und improvisierten Lager entfernt, lief ein Wanderweg durch den Wald. Vermutlich war ein anderer Reisender unterwegs. Die Geräusche eines Karrens und zweier Pferde waren zu hören und schließlich wieder die Stimme eines Mannes. Jetzt ganz deutlich - er musste nur wenige Meter von seinem Lager entfernt sein. "Sag mir eins du Miststück! Wieso sollte ich dich nicht töten?" Der Frage folgte der Schrei einer Frau und schließlich das Lachen eines Mannes.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Anwar am 30.07.2014, 12:11:08
Anwar verharrte einige Augenblicke um die Szenerie die sich vor seinem Auge darstellte auf sich wirken zu lassen. Die Riesige Tanne erleuchtet vom Mondlicht war wahrhaft majestätisch und nur allzu passend wenn er an seine alte Freundin dachte. Für Anwar gab es keinen Zweifel daran das dies der Baum war an den Ilyrana gebunden war.

Langsam trat er näher heran und vollführte dann wenige Schritte vor dem Baum eine rasche und absolut überzogene Verbeugung, die entfernt dem verhalten eines Höflings ähneln mochte der vor seinem Herren buckelt. “Es freut mich dich wieder zu sehen, Ilyrana.“ grüßte er mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. “Gunde und ich sind so schnell gekommen wie wir konnten, nachdem wir deine Nachricht erhalten haben. Und wir danken dir das wir Sicher durch deinen Wald wandern konnten.“
Natürlich war Anwar klar das es bei einer Wesenheit von Ilyranas Stand angebracht wäre auf Etikette zu achten, doch leider war der Druide in dieser Kunst nicht besonders bewandert. Und was sollte es bringen sich selbst zu verbiegen um etwas darzustellen was man nicht war, da blieb er lieber er selbst und nahm in kauf das seinem Gegenüber sein Verhalten nicht gefällt.

Sein Blick wanderte zum Rande der Lichtung, wo es sich seine treue Gefährtin auf einem Ast bequem gemacht hatte. “Gunde komm her und sag Hallo.“[1] rief er ihr zu und streckte seinen Arm aus, der seiner Begleiterin als Landeplatz dienen sollte und wartete auf eine Reaktion, doch schien es so als ob Gunde keine Lust verspürte zu ihm zu kommen.
 1. Mit Tieren Umgehen um Gunde zu rufen. Sg 15 ; 10 gewürfelt
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 30.07.2014, 13:25:58
Nasreddin verzog beim gehörten angewidert das Gesicht, so sicher die Sonne am Himmel hing, so sicher gab es auch überall Schurken die übles im Schilde führten und sich an den schwachen vergriffen.
Bei den Winden der Wüsten nirgends war man mehr sicher, es handelte sich hier offenbar um einen Mann der sich an einer Frau vergriff, dieses Verhalten konnte der Barde keinesfalls zulassen.
Doch was konnte Nasreddin tun, er war kein Krieger, der Säbel welchen er mit sich führte war nichts weiter als Dekoration, er besaß auch keine Angriffs Zauber mit denen man einen Gegner überwältigen konnte und natürlich würde Sarenrae die Morgenblüte von ihm erwarten das er zumindest versuchte diese Problem friedlich zu lösen.

Die Schwierigkeit hierbei war, das falls die friedliche Lösung nicht gelang, Nasreddin bezweifelte, dass er dieses Problem überhaupt lösen konnte, er war schließlich nur ein armer Geschichtenerzähler.
Ah! was für ein Unglück! Sollte Nasreddin nun zum ehrlosen Sohn der Feigheit werden? Nein!
Er konnte nicht zulassen, dass dieser verzweifelten Tochter des Unglücks ein Leid widerfuhr solange er Anwesend war. Doch wollte der Barde nicht einfach reinplatzen, nein schlau wie ein Wüsten Fuchs würde er vorgehen, sich anschleichen und sich ein Bild von der ganzen Situation machen.[1]
 1. Stealth: 7; Perception: 12
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 31.07.2014, 01:36:37
Alle bis auf Anwar und Nasreddin



"Natürlich." antwortete Kitani auf die unausgesprochene Frage Gerions. "Das ist das mindeste was ich tun kann, wo ihr euch alle so selbstlos auf den Weg macht, unsere Kinder zu finden." Die beiden Männer nickten und schließlich war es Sharvaros, der das Wort ergriff. "Während ihr dem Holzfürsten und Ralla einen Besuch abstattet, können wir uns um die übrigen Kinder des Dorfes und ihre Eltern kümmern. Das Dorf ist klein, ich denke bei Sonnenuntergang sollten wir das erledigt haben und dann können wir uns hier noch einmal treffen." Er sah in die Gesichter der Anwesenden und schließlich zu Boath. Davon, dass er nicht gut auf die Dorfbewohner zu sprechen war, war nichts zu sehen. "Wäre das Okay für dich?" Boath nickte und zuckte mit den Schultern. "Macht was ihr wollt, die Ente hat noch geöffnet." Mit diesen Worten verschwand der Wirt in die Küche hinter seiner Theke und fing an darin herumzuwerkeln. Schließlich hatte er noch immer Kundschaft.

Einige Sekunden lang besprach sich die Gruppe noch aber es war offensichtlich, dass nicht nur Bergi Glimmaxt darauf brannte, loszulegen. Auch der Rest wollte auf die Worten endlich Taten folgen lassen und so verließen sie schließlich zusammen die Ente und ließen Kitani, Sharvaros und Deon hinter sich. So liefen sie durch den bis zu den Knöcheln reichenden Schnee - oder im Falle der Gnome und des Zwergs bis zu den Knien - der sich so weit das Auge reichte, verteilt hatte und folgten Gerion. Dieser führte sie an den dunklen Holzhütten und Wohnhäusern des Ortes vorbei, die rechts von ihnen am befestigten Weg standen. Zur Linken erblickte man den Hochsitz bzw. den Horst des Holzfürsten, der auf dem Hügel gebaut war, welcher sich im Süden des Dorfes erhob. Selbst über die zweite Palisade konnte man Kreeds Anwesen in die Höhe ragen sehen.
Nachdem sie über den momentan leeren Untermarkt gegangen waren, liefen sie den Berg hoch und mussten kurz an der Palisade halten, um den Wachen ihr Anliegen zu erklären. Als das Wort auf die vermissten Kinder fiel, wechselten die beiden Wachen einen vielsagenden Blick und ließen die Gruppe durch. Neben Kreeds Anwesen befand sich hier außerdem das Hauptquartier des Holzkonsortiums und die adeligen bzw. mächtigen und wohlhabenden Bewohner Falkengrunds. Schließlich erreichten sie das Gebäude des Holzfürsten - dem mächtigsten Mann hier im Dorf.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ein zwielichter, älterer Mann die Tür auf das Klopfen öffnete. Er hatte eine Glatze und einige Narben im Gesicht, trug ansonsten nur ein Hemd und einfache Stoffhosen. Bei ihm handelte es sich bestimmt nicht um Tuldrin Kreed, was er auch sogleich bewies, indem er den Tag verfluchte und die Gruppe beschimpfte.

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"Was für ein Tag! Erst dieser miese Jongleur und seine Ratte und jetzt ne ganze Sippe voller Gesocks." Er sah jeden einzelnen an und schien kurz davor zu sein, die Tür wieder zu schließen. "Kommt morgen wieder, Meista Kreed hat zu tun." Er warf einen letzten Blick auf die Gruppe und schien es sich im letzten Moment anders zu überlegen. "Du darfst bleiben und mein Bett wärmen. Hähähä." ergänzte er in Richtung Shiras mit einem dreckigen Lachen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 31.07.2014, 06:02:53
Anwar



Aus der Rinde der uralten Tanne schälte sich sogleich eine Frau, deren Schönheit überwältigend war - wären da nicht die vielen Äste und Wurzeln, die aus ihrem Körper sprossen und ihrem Aussehen einen unmenschlichen Anblick verliehen. Ihr Unterkörper bestand aus einem Wirrwarr von Wurzeln, die sich wie Tentakeln krümmten, ein Eigenleben zu besitzen schienen und sich ab und zu in den Boden gruben. Ihre langen, feinen Haare wandelten sich schon nach wenigen Zentimetern in Äste, die in alle Richtungen abstanden und ihre Haut war überzogen von Moos und harter Baumrinde. Nur ihr Gesicht und ihre Ohren ähnelten dem einer hübschen Elfe aber ob das ihr wahres Gesicht war, konnte man nur schätzen.

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Die Unterwürfigkeit des Druiden schien sie zu amüsieren, denn sie lächelte ihm zu und winkte ihn an sich heran. Doch bevor sie Anwar antwortete, ließ sie einige Laute vernehmen, die der einer Eule glichen und streckte ihre Hand aus. Hatte Gunde sich zuvor noch dazu entschlossen auf ihrem Ast zu bleiben, flog die Eule sogleich auf den ausgestreckten Arm der Dryade. Ilyrana betrachtete die Eule einen Moment interessiert und streckte dann ihren Arm aus, sodass Gunde zurück in Richtung Anwar flog.

"Es wird noch eine lange Zeit dauern, bis dieser Wald seine alte Stärke und Weisheit zurückerlangt hat. Die Seuche der Druiden des dritten Schleiers sitzt tief in den Wurzeln der Bäume und selbst die Tiere sind betroffen. Der Wald ist krank." Sie machte eine Pause und ging zu einem nahen Baum, den sie sanft berührte und traurig ansah. Dann trat sie einfach in ihn hinein und verschmolz mit ihm, als bestünde er aus Wasser. Als Hamadryade war sie die Herrin dieses Waldes und war nicht wie andere Dryaden an nur einen Baum gebunden. Ihre Stimme schien jetzt von überall und aus dem Wald selbst zu kommen. "Das ist aber nicht der Grund weshalb ich dich gerufen habe. Sagen dir Falkengrund und der Finstermondwald etwas?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 31.07.2014, 07:17:23
Nasreddin Yahya



Vorsichtig stand der Barde auf und ging in die Richtung, aus der er die Stimme des Mannes und der Schrei der Frau gekommen waren. Er war nur einige Meter gegangen, da konnte er schon erkennen, um wen und was es sich handelte. Der Weg, der hier durch den Wald führte und den auch Nasreddin auf seiner Reise genommen hatte, bevor er vor dem Schneesturm Schutz gesucht hatte, wurde einige Meter in der Entfernung von einem großen Karren eingenommen. Auf dem Karren bildeten sich zwei hohe Berge aus verschiedenen Dingen, die aber von dunklen Decken und Tüchern verhüllt worden waren, sodass der Barde nicht erkennen konnte, was darunter lag.
Der Karren wurde von zwei stattlichen braunen Pferden gezogen, die langsam aber sicher über den Weg liefen. Die Stimme und der Schrei mussten von dem Mann und der verhüllten Gestalt auf dem Wagen gekommen sein. Zwar konnte Nasreddin nichts genaues unter der dunkelbraunen Robe erkennen aber er hatte defintiv eine Frau schreien gehört, also musste es sich bei der verhüllten Gestalt um diese Frau handeln. Sie hielt den Kopf gesenkt und eine Hand an die Wange. Der Mann neben ihr grinste hämisch und konnte sich ein Lachen anscheinend kaum verkneifen. Er war unrasiert und hatte kurze stopplige Haare. An seiner Lederrüstung war ein Kurzschwert befestigt und sein Körperbau bewies, dass er dieses Schwert auch zu führen wusste, denn er war muskulös und durchtrainiert.

Der Barde versuchte seinen Stand ein bisschen zu verändern aber das brachte einen Ast unter seinen Füßen zum brechen. Obwohl das Knacken nicht laut gewesen war, schien es die Stille des Waldes trotzdem zu durchbrechen. Der Mann schnalzte mit der Zunge und zog an den Zügeln, um den Wagen zu stoppen. Einige Sekunden blieb es still und Nasreddin hoffte schon, dass er sich nicht verraten hatte aber dann erschien die Stimme des Mannes wieder. "Komm raus, ich habe dich genau gehört!"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 31.07.2014, 11:18:05
Wilbur war nicht so vertraut, mit den Sitten und Gebräuchen der Schönen, Einflußreichen und Reichen. In seiner Sippe wurde Respekt dem Anderen gegenüber groß geschrieben und wichtige Dinge wurden nicht durch unnötige Dünkel in die Länge gezogen. Deswegen ignorierte er die Unhöflichkeit des Bediensteten und kam gleich zur Sache: "Das Schicksal hat uns hier her geführt. Wir müssen mit dem Holzfürsten sprechend. Dringend!"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 31.07.2014, 13:05:19
Gerion hatte bereits befürchtet, dass der Zugang zum Holzfürsten nicht einfach sein würde. Er hatte sich nicht sofort geantwortet, da er bei solch tumben Kerlen häufig nicht ausreichend unterwürfig war und keinen Ärger wollte. Allerdings fürchtete er, dass sein Kollege kaum den Türsteher überzeugen könnte, sie vor zulassen. Daher fügte er noch etwas hinzu, sich bemühend, die Abscheu für sein gegenüber zu verbergen (ihm schien es, als würde das leidlich funktionieren[1]): „Ich weiß, dass viele Kerle bei euch anklopfen. Aber wir untersuchen das Verschwinden einiger Kinder, darunter vermutlich auch der Sohn des Holzfürsten. Wir haben eine Spur und diese Information könnte für den Holzfürsten wichtig sein. Also lasst uns bitte durch.“
 1. Diplomatie (untrainiert) 10
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Anwar am 31.07.2014, 13:08:12
“Du treuloses etwas. Das hast du jetzt doch mit Absicht gemacht.“ Dachte sich der Druide und warf seiner Begleiterin einen kurzen strengen Blick zu, der mehr deutlich machte dass die Eule ihn ordentlich vorgeführt hatte, als das er als Schelte zu verstehen war.
Nach diesem kurzen Intermezzo schenkte er der Herrin des Waldes wieder seine volle Aufmerksamkeit und folgte ihr mit seinem Blick. 
Bevor er ihre Frage beantwortete, beschloss Anwar es sich erst einmal etwas bequemer zu machen und die Zeit zu nutzen um genau zu überlegen was er nun wusste. Er lehnte sich an einen der Bäume und lies sich daran langsam zu Boden gleiten, bis er schließlich eine angenehme Sitzposition eingenommen hatte. “Also die Namen sagen mir etwas.“ begann er nach kurzer Zeit zu Antworten. “Ich selbst war noch nie dort und mehr als ihren ungefähren Standort kenne ich aber leider nicht.“
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 31.07.2014, 14:05:21
Bei Sarenrae, der Morgenblüte!
Das war mal wieder einmal typisch, die Göttin des Schicksals und die Göttin des Glücks hatten sich zusammen getan, um Nasreddin das Leben Schwer zu machen und sich auf seine Kosten zu amüsieren. Wahrscheinlich Lachten sie ausgelassen, während sie ihn an Orte oder in Situationen brachten, in denen er nichts verloren hatte.
Aber sie würden nicht mehr lange lachen, denn der Tag würde kommen an denen der Barde Meister seines eigenen Schicksals wird, aber dieser Tag ist nicht heute.
Ach Nasreddin du einfältiges Kamel, wie konntest du auch nur hoffen, dich ungesehen im Wald zu bewegen, du bist wahrlich der unglückliche Enkel der Tollpatschigkeit.
Jetzt half alles nichts er musste sich auf sein Talent und den Schutz seiner Göttin verlassen. Und so trat Nasreddin aus seinem Versteck, freundlich lächelnd und mit armen ausgebreiteten zu Begrüßung.
"Ah, ehrwürdiger Herr mit falkenscharfen Augen ich bitte euch meine Neugier zu verzeihen, doch zu dieser Stunde trifft man nur selten auf andere reisende. Worin führt euch euer Weg? Was treibt euch bei diesem Wetter in diese Gegend? Wollt ihr vieleicht rast machen und Platz an meinem Lager nehmen? Oder vieleicht könntet ihr diesem armen Geschichtenerzähler in die nächste Stadt mitnehmen, ich würde euch die Strecke verkürzen. Aber, beim heilenden Licht des Himmels, was habe ich da von Mord gehört? Ein Mann mit der Stärke und dem Stolz eines Taldanischen Pferdes würde sich doch nicht etwa an einer wehrlosen Frau vergreifen?"[1]
Und so redete Nasreddin ohne Unterbrechung weiter und begrub seinen Gegenüber in Süßholzgeraspel und sinnlosem Geschwafel, um den Schurken zu verwirren.
 1. Diplomacy: 13
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 01.08.2014, 17:50:06
„Dieser Bedienstete könnte seinen Herren in großes Unglück stürzen, wenn er uns nicht passieren lässt“. Ragor hatte das Gefühl, dass sich der Mensch gegenüber nicht um irgendwelche Sitten und Gebräuche scherte. Er schien eine Person zu sein, die seinen Worten des Öfteren ein wenig Nachdruck verleiht, egal in welcher Form.
Somit setzte er alles auf eine Karte und raunte den älteren Mann hinter der Tür an „Wenn Ihr euren Kopf morgen früh auch noch auf euren Schultern zu wissen erhofft, so meldet uns sofort bei Thuldrin Kreed an bei Thorag, sonst könnte jede Hilfe für den jungen Herren zu spät kommen.“[1] Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen machte er einen Schritt auf ihn zu, überschritt aber nicht die Grenze des gegenseitigen Respekts.
 1. Diplomatie 18
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 02.08.2014, 04:44:44
War bei den Worten Wilburs noch eine Ader auf der Stirn des Türstehers hervorgetreten und hatten sich seine Fäuste dabei geballt, so entspannte sich die Gestik und Mimik des älteren Mannes bei des Worten Gerions wieder. Ein gewisses Interesse und Erkennen blitzte in seinen Augen auf und er schien wirklich überrascht über den Inhalt der Worte zu sein. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und sofort ergriff Ragor die Gelegenheit, um der Gruppe Eintritt zu verschaffen. Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht und Zandag Tiedum öffnete die Tür schließlich gänzlich.
Jedoch nicht, ohne dem Zwerg einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. "Wolln ma sehn, wessen Kopf morgen früh nicht mehr auf seim Platz is. Du kleine haarige Wurst kippst doch schon nach zwei Schlägn aus den Latschen." Der Türsteher spukte ungeniert auf den Boden und trat schließlich einen Schritt zur Seite, um die Gruppe mit einem herablassenden, falschen Lächeln hereinzulassen, das sich - als Ragor vorbeiging - in eine grimmige Fratze verwandelte.

Das Haus war weit luxuriöser eingerichtet, als man durch das rustikale Äußere des Gebäudes vielleicht angenommen hatte. Doch Thuldrin Kreed - der Name des Holzfürsten - hatte anscheinend ein anderes Verständnis von Reichtum und Ausstattungen, als der Magier Sharvaros Vade. Statt Regale voller Bücher, zierten Bilder, ausgestopfte und seltene Tierköpfe und sogar Waffen die Wände. Kleine Tische waren mit goldenem oder silbernen Besteck und anderem Schnickschnack besetzt. Dicke Teppiche bedeckten den Boden, die aus fernen Landen kommen mochten. Der Mann ließ es sich ganz eindeutig gut gehen und liebte es, seinen Reichtum zu zeigen. Allerdings konnte das geübte Auge erkennen, dass eine gewisse Willkür in der Ausstattung steckte. Anscheinend hatte der Mann einfach alles irgendwo hingestellt, was er sich je gekauft hatte und dabei nicht auf irgendeine Komposition geachtet.
Der Türsteher mit dem Boxergesicht führte sie durch einen Flur, der links und recht mit grimmig dreinblickender Büsten älterer Männer vollgestellt war. Schließlich traten sie durch eine schwere Eichentür und erreichten einen Raum, der wohl eine Art Versammlungsraum bzw. Wohnzimmer darstellte. Drei Männer standen hier herum - zwei mit dem Rücken zur Gruppe.

Zandag "Zahltag" Tiedum ging gebeugt zu einem Mann mit Dreitagebart herüber, der in ein purpurnes Gewand gehüllt war und verbeugte sich tief. Die Bedeutung "vor jemandem buckeln" wurde hier sehr deutlich und wörtlich genommen. "Meista Kreed, entschuldigt die Störung aber diese... Personen... hier, wissen von dem Verschwinden von Jurin." Der Holzfürst sah die Gruppe kritisch an und wandte sich von den beiden anderen Personen ab, die noch in dem Raum standen. Bei ihnen handelte es sich um Jaak Marva und Grelin Leyot, die gerade dabei gewesen waren, den Holzfürsten um einen guten Platz auf dem kommendem Jahrmarkt zu bitten.

(http://i.minus.com/jbu5AGAGGgG6pK.jpg)

"Seltsam... ich habe nur ausgewählten Personen erzählt, dass mein Sohn vermisst wird und es ist unmöglich, dass sie mit diesen Informationen an das gemeine Volk herangetreten sind.." Jetzt sah er den Mitgliedern der Gruppe nacheinander direkt in die Augen. "Wie kommt ihr also dazu, davon zu wissen und was wollt ihr von mir?" Ein drohender Unterton schwang in der Stimme des Holzfürsten mit.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 02.08.2014, 04:58:23
Anwar



"Das reicht vollkommen." echote die Stimme ilyranas über die Lichtung. Sie trat wieder aus der großen Tanne in der Mitte und lief grazil - soweit das mit einem Unterkörper voller Wurzeln überhaupt möglich war - auf den Druiden zu. "In dem Dorf Falkengrund werden Fünf Kinder vermisst. Eigentlich ist das Nichts, um das ich mich kümmern müsste aber leider hängt von dem Schicksal dieser Kinder auch das Schicksal des gesamten Finstermondwaldes ab. Vielleicht sogar das des gesamten Tals. Es ist also unbedingt notwendig, dass sie gerettet werden." Sie war Anwar jetzt ganz nahe, nahm seine Hand und sah ihm in die Augen. "Ich kann diesen Wald momentan nicht verlassen. Es gibt noch so viel zu tun und wenn ich jetzt gehe und den Finstermondwald rette, würde dieser hier vergehen. Bitte. Reise nach Falkengrund und hilf dabei die Kinder zu finden."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 02.08.2014, 05:11:54
Nasreddin Yahya



Neugierig hörte der Mann den Worten des Barden zu und schien dabei einige Zentimeter zu wachsen. mit vor Stolz geschwellter Brust, blickte er dann auf die verhüllte Frau neben sich und lachte. "Und wieso nicht? Die Schlampe hats doch nicht anders verdient." Fast schon liebevoll strich er ihr über die Haare, die von der Kapuze verdeckt wurden, wodurch die Frau zusammenzuckte. "Kann froh sein, dass sie so einen Mann wie mich gefunden hat. War ja ganz alleine unterwegs, da hab ich sie aufgenommen, gefüttert, ihr Kleidung und Obdach gegeben und ihr Gesellschaft geleistet." Jetzt ballte sich seine Hand zu einer Faust und er konnte sich wohl gerade noch davon abhalten, ihren Kopf brutal an den Haaren nach hinten zu ziehen. "Was ist falsch daran, wenn ich dafür auch was haben will? Hmmm?!" Er sah den Barden vorwurfsvoll an, während die Frau leise anfing zu wimmern. "Ich bin doch so gütig. Will nur ein bisschen Spaß als Lohn für meine Mühen. Und das Miststück sträubt sich. Kannst du dir das vorstellen?" Sein Blick ging jetzt wieder rüber zu der Frau. "Wofür bist du denn sonst gut, kannst du mir das verraten?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 02.08.2014, 08:42:22
Den gesamten Weg durch Falkengrund hatte sich Bergi bewusst zurückgehalten und darauf beschränkt, das Dorf genauer zu studieren. Ihn faszinierten solche Orte. Bereits in seiner Kindheit hatte er, gemeinsam an der Seite seines Vaters, entlegenere Dörfer und Gegenden besucht; und sich seither vorgestellt, wie es wäre, wohl an so einem Platz sein Leben zu verbringen. Doch Falkengrund war anders und hatte kaum etwas gemein, mit den romantischen Tälern und Wäldchen, welche der kleine Gnom einst besuchte. Etwas verstimmte hier sein Gemüt und er schauderte davor, sich auszumalen, wie es wohl wäre, innerhalb dieser Palisaden zu versauern. Es war kein freundlicher Ort.

Dieser Verdacht bestätigte sich schließlich, als sie durch das zweite Tor in den, vom übrigen Rest des Dorfes, abgeschotteten Bereich der 'Reichen und Schönen' kamen. Die Mimik des kleinen Kriegers verfinsterte sich, angeekelt von der Dekadenz der Obrigkeit Falkengrunds, sich von ihrem restlichen Volk aus bewusstem Grunde abzuschotten. Bergi schrieb sich in Gedanken hinter seine Spitzohren; sobald die Kinder und sein Onkel gerettet worden waren, würde er wohl der Erste sein, den seine Stiefel weit weg tragen würden. Er war sich noch nicht gänzlich sicher, ob er zu der Heimstätte seiner Eltern zurückkehren... Oder einen gänzlich anderen Pfad einschlagen würde. Aber er hatte ja auch noch reichlich Zeit, sich dieses Vorhaben durch den Kopf gehen zu lassen.

Nun waren die Hilfsbedürftigen, Unschuldigen und Verschleppten sein Ziel und für ihn war es ein Leichtes, sich darauf zu konzentrieren und jegliche Abscheu gegenüber Falkengrund in den Hintergrund zu drängen. So hielt er sich auch bewusst still und wortkarg, als der widerliche Türsteher die Gruppe mehr als nur beleidigte. Glücklicherweise übernahmen der Waldmann und der andere Gnom die Argumentation, wodurch es den Gefährten gelang, sich Eintritt in dieses dekadente Gebäude zu verschaffen.

Mit einem gehörigen Schmunzeln stimmte er den scharf geschliffenen Worten des anderen Zwerges zu. Er war sich sicher, Ragor würde seine Meinung über diesen Ort teilen. Wahrlich ein Gläubiger Torags, wirklich ebenfalls ein rechtschaffener Mann!

In dem Wohnraum angekommen, und von jenem 'Holzfürsten' begrüßt, musterte Bergi erst einmal die übrigen Gestalten, welche das 'Glück' hatten, ebenfalls einer Audienz in diesem Saal beizuwohnen.[1]

Schließlich wandte er sich an Kreed und gesellte sich dafür in den Vordergrund der Gruppe.

"Sehr geehrter Herr Holzfürst-" improvisierte er, da er sich dachte, bei solch einer Person würde er mit dieser Ansprache direkt mehr erreichen, als mit einem respektvollen 'Hallo!'. "Mein Name ist Bergi Glimmaxt, von den Glimmaxt Zwergen und ich bin heute, in Gesellschaft dieser werten Herren und Damen, hier, um sie über ihr verschwundenes Mündel zu befragen. Es ist äußerst bedauerlich, aber ich muss ihnen mitteilen - Ihr Sohnemann ist nicht der einzige Unschuldige, der seit den letzten Stunden vermisst wird! Wir sind hier, auf die Anfrage eines anderen, besorgten Vaters - welcher uns bat, nach eben seinem Nachkommen zu suchen. Da hörten wir, dass der Junge nicht der Einzige war und es war unsere Pflicht; sie als Oberhaupt dieses schönen Dorfes-" Bergi kam nicht umhin, sich diese Worte auf zu zwängen. "Diesbezüglich zu konsultieren! Sagt, wisst ihr denn etwas, was uns bei der Suche nach den Vermissten helfen würde? All jene Informationen, welche ihr über diesen Fall habt, würden uns weiterhelfen!"
 1. Wahrnehmung 19!
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 02.08.2014, 11:06:31
Gerion sah das Haus des Holzfürsten zum ersten Mal. Hätte der Mann die Tiere selbst gejagt, könnte er ihm noch nachsehen, dass er sie als Trophäen aufhängt, allerdings war er sich dabei nicht sicher. Generell fand Gerion diese Art, das Töten auszustellen, jedoch abstoßend. Der Mann war ihm nicht sympathisch und daher war er froh, dass ein anderer das Reden übernahm. Er hört zu und war froh, dass der kleine Zwerg nicht zu viel verriet und wartete gespannt auf die Reaktion von Thuldrin Kreed.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 02.08.2014, 15:56:03
Anders als Nasreddin es sich erhofft hatte, war der übelriechende Sohn der Stumpfsinnigkeit, nicht so stumpfsinnig wie erwartet, glücklicher weise war er aber auch nicht klug genug das Vorhaben des Barden zu erraten. Bei der Morgenröte! Was war wenn dieses Wüstenkamel nicht genug Verstand besaß um von Nasreddins Wortgewalt vereinnahmt zu werden.
Er hatte bereits in Geschichten über solche Fälle gehört. Barden die, die klügsten und grausamsten Schurken zu Mildtätigkeit oder Fehlern überreden konnten, aber an der Keule eines Ogers scheiterten, weil diese Kreaturen zu dumm waren, ihre Worte zu verstehen.

In Sarenraes Namen, das darf doch nicht wahr sein!
Dieser Kerl der aussah wie ein Herumtreiber, konnte ihn eindeutig nicht verstehen. Allerdings gab es etwas was Nasreddin noch nicht versucht hatte, auf Lob und Schmeichelei schien der Schurke schließlich anzusprechen, sollte sich Nasreddin als aufmerksamer Vater der Geistesschärfe erweisen und seine Vermutung bestätigen?
Warum Nicht!

"Oh verständnisvoller Sohn des Großmuts! In der Lage wie ihr sie mir beschrieben habt kann ich euren gerechten Zorn natürlich vollauf verstehen. Doch muss ich euch in einem Punkt wiedersprechen, der fehlende Nutzen der Frauen beschränkt sich leider nur auf diese Land. Oh Enkel der Einsicht, in meinem Land gibt es Frauen von solcher Schönheit die den Verstand eines jeden Mannes fesseln. Magiereinen, Priesterinnen, selbst die einfachsten Händlerinnen besitzen eine unvergleichbare Anmut, mit Lippen so Rot wie die Farbe schweren Weins. Die Frauen bei uns sind feurig wie die heißen WüstenWinde. Und wenn du nie die Erhabenheit und Grazie, des Tanzes einer Derwisch genossen hasst, so hast du nicht gesehen was wahre Leidenschaft ist."

"Es tut mir Leid selbst ich unwissender Sohn eines Maulwurfs, kann mit meinem getrübten Blick erkennen, dass diese Frau..."
Und damit deutete er auf die verhüllte Gestalt.
"...selbst für den Standard dieses Landes, überaus hässlich ist. Diese Herumtreiberin stinkt so erbärmlich, das es mich wundert wieso sie nicht von Mistfliegen belagert wird, doch anscheinend besitzen selbst Mistfliegen ihre Würde. Und zu allem Überfluss ist diese Unglückselige Tochter des Elends, zweifelsfrei krank, sogar vom Bloßen hinsehen habe ich bereits das Gefühl, mir die Seuche zu holen. Deshalb kann ich nicht verstehen, das ihr mit der Anmut und der Kraft eines Taldanischen Pferdes euch mit so etwas..."
Nasreddin deutete bei diesen Worten abermals mit einer Abfälligen Geste auf die Frau.
"...einlassen wollt. Ihr habt eindeutig etwas Besseres verdient, das da ist  zweifellos unter eurer Würde. Und stellt euch nur vor ihr steckt euch bei ihr an. Nein! Selbst wenn ihr der großmütige Sohn der Gnade seid, ihr solltet euch nicht in solche Gefahr begeben, werft sie lieber raus."[1]
 1. Bluff: 16
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 02.08.2014, 18:33:54
Dieser schmierige, ungehobelte Kerl mit der Visage eines Preisboxers, der auf den Jahrmärkten die hiesigen Jünglinge zum Kampf herausfordert, hatte ihr gerade noch gefehlt. Äußerlich verzog sie keine Mine, aber innerlich musste sie fast lachen. Glaubte er, dass er sich mit ihr vergnügen konnte, dass er sich an ihr austoben konnte wie es ihm beliebt? Er würde sein blaues Wunder erleben, noch bevor er überhaupt aus seiner Hose gekommen wäre. Ein Spruch würde genügen, um ihn einschlafen zu lassen, bevor es überhaupt los ging. Nein, vor ihm hatte sie keine Angst, aber für eine kleine Abreibung war die Situation nicht gerade passend.

Als Ragor vortrat und ihnen Einlass verschaffte, zeigte sie Zahltag beim Vorübergehen nur die kalte Schulter. Die Chance für eine Revanche würde sich sicher noch ergeben.

In dem Gespräch mit dem Holzfürsten hielt sie sich ebenfalls erst einmal zurück und lies dem kleinen Zwerg, der sich vor Tatendrang kaum zurückhalten konnte, den Vortritt.

Als ihr Zahltag einen gierigen Blick zuwarf, zog sie nur hämisch etwas die Mundwinkel nach oben, um ihm zu zeigen, was sie von seiner Unterwürfigkeit gegenüber dem Holzfürsten hielt.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Anwar am 03.08.2014, 02:59:53
Es brauchte nicht lange bis Anwar dazu bereit war zu helfen und alleine die Tatsache das eine Gruppe Kinder verschwunden war reichte dem Druiden aus. Er verstand zwar nicht wie ihr Schicksal mit denen des Waldes verknüpft war, aber vielleicht würde es ihm Ilyrana es ihm noch erklären. Was aber in diesem Augenblick wichtiger war, war einfach ein schnelles Handeln. Er konnte sich gut vorstellen welche Ängste die Kinder grade durchleiden und wollte sie schnellstmöglich davon befreien.
Mit einem ehrlichen Lächeln Antwortete er schließlich der Dryade.“Selbstverständlich werde ich helfen. Ich verstehe zwar nicht wirklich was das Schicksal der Kinder mit dem des Waldes zu tun hat, doch ist das im Moment nicht so wichtig für mich. Zeit ist im Moment wohl der entscheidende Faktor und deshalb werde ich mich auch sofort aufmachen.“
Schnell stand Anwar wieder auf und vollführte dabei eine Ruckartige Bewegung mit dem Arm, der Gunde Signalisierte das sie wieder losfliegen sollte. “Gibt es noch etwas das ich wissen sollte? Wenn nicht, sehen wir uns wieder wenn ich die Kinder gefunden und nach Hause gebracht habe und dann haben wir auch hoffentlich die Zeit uns mal wieder länger zu unterhalten.“
Der Druide wartete keine Antwort ab, sondern machte sich direkt auf den Weg. Er wusste das wenn Ilyrana noch etwas zu sagen hatte, sie dies auch tun konnte ohne direkt neben ihm zu stehen, so wie sie es auch zuvor getan hat.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 04.08.2014, 20:29:42
Groetus sei Dank. Scheinbar kam Jaak um diese dümmliche Bittstellerei, um die sein Gefährte ihn bat, herum. Wie er es hasste - Grelin hatte es so schön gesagt - wie ein dressierter Hund seine Stückchen vorzuspielen. Nicht nur, dass er es selbst hasste vor vielen Spektakelsuchenden vorzuführen, sich anhand dessen auch noch in eine Abhängigkeit begeben zu müssen, brachte das Fass beinahe zum Überlaufen. Nichts war doch schlimmer, als sich zu einem Zirkuspudel machen zu müssen, um auch noch irgendjemanden zu gefallen, geschweige denn einen Gefallen von ihm zu bekommen. Aber Groetus sei Dank. Das Balg des Holzfürsten war verschwunden und eröffnete neue Möglichkeiten, neue Wege und neue Verhandlungsansätze. Jaak Marva blickte Grelin an, ob er diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstand, doch war dieser gerade zu sehr beschäftigt, um Jaaks finsteren Blick wahrzunehmen. Zu viele neue Eindrücke, die Grelin zu verarbeiten hatte. Zu viele neue Gäste. Also öffnete Jaak einfach seinen Mund, auch wenn sein Gefährte das nicht wollte.

"Das ist freilich ärgerlich, dass sich selbst ein Holzfürst nicht alles kaufen kann.", Jaaks Gesicht sah grimassenhaft aus. Selbst wenn er gewollt hätte, die Muskeln um seine Augen schienen gelähmt. "Doch das Schicksal und die Fährnisse des Lebens, beides lässt nicht kaufen, nicht bestechen. Die Glücksgötter sind wankelmütig und unerbittliche Herren und Herrinnen. Und gegen diese sind Gelder und Macht schwerlich als Waffe zu bezeichnen. Doch wenn das Kind - mit Verlaub - schon in den Brunnen gefallen ist, gibt es zum Glück ja noch Menschen und wir Menschen aus diesem Tal, wir sind uns doch so brüderlich ähnlich. Und ob dieser Ähnlichkeit erkennen wir: Wenn schon nicht Götter, Zufall und Schicksal käuflich sind; so sind's doch wir Menschen und mit uns Menschen ist auch eine gewisse Hoffnung käuflich. Und Holzfürsten wissen, dass Geld und Hoffnung nur allzu häufig gleichgesetzt werden und von dieser so häufig verbunden Verbindung lässt es sich - wer auf der richtigen Position steht - recht profitieren." Jaaks Gesicht zierte ein Grinsen, welches fast wölfisch, niederträchtig aufgrund seiner unveränderten Augen wirkte. "Und so kann ich nur eines anbieten, da das Thema der Vorführung sich sowieso verzieht: Ich spare mir meine Würfe mit Äxten und Kugeln, spiele nicht den Jongleur. Mein Freund Grelin bekommt seinen schönen Platz, und ihr kauft euch etwas Hoffnung, mein Holzfürst: dann wird dieser Jongleur sich in die kalte Nacht stellen, um euer Fleisch und Blut freizuschaffen von Unbill und Fährnis."
Der kräftige und doch nicht sehr große Mann steckte seine Schleuderkugeln, die er bereits für die Vorführung hervorgeholt hatte, wieder ein und ließ sie zurück in ihr Säckel gleiten, verschränkte dann die Arme. "Ich bin wohl bereit die Bezahlung bei Erfolg anzunehmen, doch der Platz für Grelin muss jetzt schon stehen. Das wird ein bisschen Hoffnung doch wert sein, das wird ein Kind doch wert sein."

So wie der Holzfürst reagiert hatte, war er besorgt. Nicht nur um seinen Sohn, sondern auch um seine Position, ansonsten machte es keinen Sinn, dass er nur wenige Leute davon wissen lassen wollte. Deswegen setzte Jaak hinterher. "Mein Schweigen ginge freilich einher mit dieser besonderen Position, die Grelin dann auf dem Jahrmarkt einnehmen wird." Wieder dieses Lächeln, fast süffisant, aber doch ehrlich. Wenn der Holzfürst sehr viel darüber wüsste, würde er anders reagieren. Er hätte wahrscheinlich schon etwas in die Wege geleitet, um seinen Sohn zu befreien, egal, wie er zu diesem stand. Gerade bei seiner Position.
Jaak lehnte sich an eine der Wände und wartete interessiert ab, wie der Holzfürst reagierte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 05.08.2014, 21:54:27
Mit verschränkten Armen stand der Holzfürst vor seinem reichlich gedeckten Tisch und hörte Bergi Glimmaxt zu. Seinem Gesicht war kaum eine Regung zu entnehmen, was sich erst änderte, als Jaak Marva ihn ansprach.

(http://i.minus.com/jbu5AGAGGgG6pK.jpg)
"So ein gequirlter Blödsinn kann auch nur von jemandem kommen, der in seinem Leben nie genug Geld besessen hat, um seine wahre Macht kennen zu lernen. Selbst das Schicksal lässt sich mit genug Gold und Edelsteinen in die richtige Richtung lenken aber ich habe nicht erwartet, dass Ihr das wirklich versteht." erzählte er hochnäsig. "Das ändert allerdings nichts daran, dass Euer Vorschlag..." womit er Jaak Marva einen kurzen Blick zuwarf, der dann in Richtung der neuen Gruppe ging. "und Eure Informationen durchaus interessant sind. Ihr habt mir allerdings noch immer nicht gesagt, woher ihr die Informationen habt, dass Jurin verschwunden ist." merkte er mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Aber das soll jetzt nichts an unserem Geschäft ändern. Das einzige was ich weiß ist, dass sich Jurin wieder einmal mit diesen anderen Blagen getroffen hat, obwohl ich ihm das schon etliche Male verboten hatte. Kinder..." seufzte er mit einem Augenrollen, fing sich dann aber wieder. "Sie wollten irgendwohin aber ich habe vergessen, wohin genau. Irgendeine Mutprobe."

Dann wandte er sich an Grelin und Jaak. Ersterer hatte von einem Stammeln, zu einem bösen Blick in Richtung Jaaks, bishin zu einem Schlag vors Gesicht und schließlich Akzeptanz und Freude so gut wie jede Gefühlsregung in den letzten Sekunden durchgemacht. Hatte er anfangs noch gefürchtet, dass das aggressive Vorgehen des Jongleurs, den Deal platzen lassen könnte, so schien sich alles dem guten zuzuwenden. "Gut... ihr sollt Euren Platz auf dem Jahrmarkt bekommen, das verspreche ich Euch. Ich werde sogleich mit Grelin Leyot alle Einzelheiten besprechen, während Ihr meinen Sohn sucht." Ein letztes mal wandte er sich an alle, bevor er für einige letzte Fragen zur Verfügung stand. "Solltet ihr meinen Sohn finden, dann werde ich euch natürlich angemessen entlohnen. Wenn die Kinder in Gefahr sein sollten, dann sorgt dafür, dass Jurin das ganze überlebt. Die anderen Kinder sind.... sie schaffen das schon. Sind zähe Bälger. Wenn ihr keine Fragen mehr habt, dann macht euch bitte unverzüglich auf den Weg, ich bin ein vielbeschäfigter Mann."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 05.08.2014, 22:17:13
Nasreddin Yahya



Jedes mal wenn Nasreddin den Mann übertrieben lobte, schien er ein weiteres Stück zu wachsen. Es war eindeutig, dass Schmeicheleien und Lob den größten Erfolg haben würden und so war der Mann mit der Zeit auch geneigter dem Barden zuzuhören. Er entspannte sich sichtlich, was an seinen Gesichtszügen zu sehen war aber auch daran, dass er die Hand von seinem Schwert nahm und entspannt auf die Kutsche legte, auf der er saß. "Hhmmm, Lippen so rot wie schwerer Wein? Feuriger als die Wüstenwinde? Hoffentlich genauso wild und billig wie die Huren hier. Von welchem Land sprichst du da, Mann?!" Er wartete die Antwort ab und wandte sich dann an die Frau neben sich. "Hässlich und stinkend? Hatte schon schlimmere... hehehe."
Als Nasreddin allerdings Krankheiten erwähnte, wich das dreckige Lachen einem angeekelten Ausdruck. Er zog an den Zügeln der Pferde und fing an, mit seinem Karren weiterzuziehen. "Vielleicht hast du Recht. Hier, du kannst deinen Spaß mit ihr haben. Ich verzichte lieber, hab kein Geld auch noch Krankheiten behandeln zu lassen... da such ich mir lieber ne andere. Gibts ja wie Sand am Meer und die eine ist doch wie die andere, oder nich?" Damit schubste er die Frau mit einem weiteren dreckigen Lachen einfach von dem Karren und ritt weiter. Es war offensichtlich, dass er in Gedanken schon längst bei den Frauen war, die der Barde ihm beschrieben hatte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 05.08.2014, 22:47:24
Anwar



Genauso wie es sich Anwar gedacht hatte und wie es Ilyrana schon vorher getan hatte, sprach sie zu dem Druiden, während er durch den uralten Wald ging. Ihre Stimme schien von überall her zu kommen und doch war sie nie auch nur ansatzweise zu sehen. "Ich bewundere deine Entschlossenheit und deinen Tatendrang. Genau diese Eigenschaften sind der Grund dafür, dass ich dich für diese Aufgabe ausgewählt habe. Hör mir genau zu, denn das was ich dir zu sagen habe, ist sehr wichtig: Die Kinder wurden von einer Bande Kobolde entführt. Was genau sie vorhaben kann ich nicht sagen aber ich kann... spüren... das es dieses Tal erschüttern wird, wenn sie Erfolg haben. Meine Späher haben mir berichtet, dass die Kinder in eine Ruine an Droskars Fels verschleppt wurden. Das ist dein Ziel. Alleine wirst du nicht die Kraft haben, die Kinder zu retten. Du musst Unterstützung finden."

Mit diesem letzten Ratschlag, verschwand die Stimme der Hamadryade. Es war das letzte, was Anwar von ihr hörte aber nicht das letzte, was er von ihr sah. So machte sich der Druide auf den Weg in Richtung Falkengrund. Doch bevor er sich versah und nur wenige Sekunden nach seiner Abreise, wurde er von zwei langfingrigen und seltsam knorrigen Händen ergriffen und sanft nach hinten gezogen. Als er sich umdrehte, erkannte er Ilyrana, die teilweise aus einem Baum herausragte und ihn mit einem Lächeln hineinzog. Als er schließlich mit dem Baum verschmolz, wurde seine Sicht in Dunkelheit getaucht, die im Sekundentakt von verschiedenen Landschaftsbildern unterbrochen wurde. Nach nur wenigen Minuten war es vorbei und er fiel regelrecht aus einem Baum heraus, der neben einem befestigten Weg stand. Anwar  befand sich in einem Wald, allerdings war es eindeutig ein anderer als der, in dem er noch vorhin gestanden hatte. Einige Meter von ihm entfernt, konnte er leise Stimmen vernehmen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 06.08.2014, 13:15:42
Nasreddin blieb noch eine ganze Weile auf dem Weg stehen und winkte dem Wagen freundlich Lachend hinterher, dies tat er, bis der Wagen außer Sichtweite war. Als der Geschichtenerzähler, den Wagen nicht mehr sehen konnte, erstarb sein Lachen und sein Arm erschlafft.

Ah! Sarenrae sei Dank es ist vorbei!
Dieser Sultan der Unschicklichkeit hatte Nasreddin beinahe den letzten Nerv gekostet, nicht auszudenken was passiert wäre, wenn es wirklich zum Kampf gekommen wäre. Der Schurke sah recht stark aus und Nasreddin war nun wirklich kein Krieger. Er war der unglückselige Sohn einer Familie von Händlern, der zum Sklaven degradiert wurde, nur um später von einer Wahnsinnigen befreit und zum Handlanger gemacht zu werden. Glücklicherweise konnte Nasreddin fliehen und schlägt sich nun als Geschichtenerzähler durch. Aber wo er auch nur hinschaut verbauen ihm die Göttinnen des Schicksals und des Glücks den Weg, nur Sarenrae die Morgenblüte und der fröhliche Gott der Freiheit halten noch immer schützend die Hand über ihn.

Nun drehte sich der Keleshite langsam um und betrachtete die Verhüllte mit strengen Blick, er hoffte inständig das es sich hierbei nur um die unvorsichtige Tochter des Unglücks handelte und nicht um die lasterhafte Tochter der Schamlosigkeit die unverschämter Weise die Reize ihres Körper feilbot. Allerding konnte Nasreddin sich das bei dieser Verkleidung die sie trug wirklich nicht vorstellen. Der Schurke hatte auch selbst erzählt wie sich alles abgespielt hatte und in keinem seiner Worte wurde auch nur angedeutet das er von dieser Verhüllten irgendwie ermutigt wurde.

Und so wurde sein Blick sanfter und er nährte sich der Verhüllten vorsichtig und bot ihr die Hand, um ihr auf zu helfen.
"Salam. Ich bin Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler. Und dieser tollpatschige Sohn eines unsensiblen Kamels möchte sich bei euch entschuldigen, doch sah ich keinen besseren Methode dieses unglückliche Missverständnis aus dem Weg zu räumen, in das ihr sicherlich völlig unverschuldet geraten seid. Dürfte dieser unwürdige Sohn der Neugier erfahren wer ihr seid und wie es zu diesem Zwischenfall kam?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 07.08.2014, 14:58:44
Jaak nickte dem Holzfürsten zu und dann Grelin. Endlich hatte dieses Possenspiel mit der Bewerbung um einen Jahrmarktsplatz und ein paar Kupfermünzen mehr ein Ende, und glücklicherweise fand es dieses Ende, ehe sich der Mann wieder zu einem Ausstellungsstück machen musste. Wieso ging man eigentlich Professionen nach, die man so sehr hasste? Diese Frage war schnell und einfach gestellt, doch ihre Beantwortung bedurfte wohl jeder Menge Lebenserfahrung. Und ableiten von der ursprünglichen Frage ließ sich auch die brennende Frage, warum man sich von einer ungeliebten Aufgabe in die nächste stürzte? Jaak blickte mit kritischem Auge aus dem Fenster und schaute dem Treiben der Natur zu. Man tat manche Dinge, selbst wenn man sie nicht wollte oder schätzte, selbst wenn man sie hasste, weil man sie konnte. Jaak war ein brauchbarer Schausteller. Er hatte ein offenes Ohr und ein offenes Auge für seine Umwelt, flinke Finger und kein Problem damit, Arglosen den Schädel einzuschlagen, wenn es sein eigenes Überleben sicherte. Und Überleben, Jaak nannte es Sterbeerhaltung, konnte er auch.

Jaak richtete seine dunkelorange-schwarze Lederjacke und kurz wurde das silbrig-glänzende Kettenhemd darunter sichtbar. Er war nicht unvorbereitet in dieses Gespräch gegangen. Der Ruf des Holzfürsten eilte diesem wahrlich voraus. Jaak war dreist, aber er wusste, wann er seinen Mund zu halten hatte. Er hatte vom Holzfürsten wahrscheinlich mehr bekommen, als er erwarten konnte. Jetzt trieb er es jedoch nicht weiter. Mehr war hier nicht zu holen. Aber nach Grelins Worten zum Holzfürsten war Jaak nicht geneigt gewesen, ungerüstet zu diesem Mann des blutigen Messers zu gehen. Der Mann mit dem sehr kurzen, dunklen Haar wandte sich jetzt an diesen ungewöhnlichen Zwergen, der sehr wenig zwergisch aussah. Jaak hätte am liebsten eine Augenbraue hochgezogen, doch es gelang ihm nicht. Wenn das ein Zwerg war, war er Aroden persönlich. Scheinbar war er sowas wie das Sprachrohr der weiteren Gäste, die hier angekommen waren, also sprach er ihn an.
"Also, Herr Zwerg.", Jaak lachte herzlich, doch seine Augen bewegten sich nicht und starrten beinahe grimmig, was merkwürdig und spottend wirkte. "Bringt mich bitte auf den Stand. Andere Kinder sind verschwunden? Ich gehe davon aus, dass ihr bereits alle betroffenen Eltern ausgefragt habt? Gut, gut. Wie der Zufall es so will, habe ich gerade eine Vorstellung absagen können und unerwartet etwas Freizeit vom Jahrmarkt gewonnen." Es entsprach nicht der Wahrheit und diente er der Tatsache, dass er Grelin spielerisch provozieren wollte. Grelin würde nichts dagegen sagen können, immerhin hatte der Holzfürst Jaak jetzt aufgetragen, den Sohn zu finden. Eigentlich würde Grelin Jaak auf dem Jahrmarkt brauchen die nächsten Tage, da ihm sonst der gute Platz gar nicht so viel brachte, wenn er alles an Arbeit alleine machen musste. Jaak fand das sehr erheiternd, dass dies durch die Dreistheit Jaaks möglicherweise nicht mehr als ein geschäftlicher Pyrrhussieg war. "Da bietet es sich ja mehr als an, dass wir künftig dabei gemeinsame Sache machen, da wir ja jetzt durch den Willen des ehrenwerten Holzfürsten denselben Befehl teilen. Und da euer Clan ja die merkwürdigsten Mirakel bereithält, werdet ich da sicher einen Platz finden." Jaak schien zu denken, dass der Gnom eine Schraube locker hat und seine Reisegruppe für seinen Clan hielt, oder vielleicht taten alle innerhalb dieses Clans das. Immerhin sah er auch einen wirklichen Zwergen. Jaak verneigte sich übermäßig tief, fast zur Höhe seiner Knöchel, wie man es von vielen Gauklern und Narren kannte, die zum einen ihren Körper beherrschten und zum anderen aus dieser Körperbeherrschung Spott in jeder Geste zum Ausdruck bringen konnten. "Jaak Marva mein Name. Meines Zeichens Meister der Jonglage."
Jaak beendete seine tiefe Verbeugung vor Bergi Glimmaxt und richtete sich wieder auf, stemmte die Hände in die Hüfte und blickte kritisch seinen Clan an. Ein Zwerg, ein weiterer Gnom, ein Mann und eine Frau. Jaak entging nicht, dass es eine merkwürdige Truppe war und dass es ungewöhnlich war, dass sich so viele Humanoide hier zusammenrotteten. Im Finstermondtal starb man meist einsam, soweit Jaak wusste. "Doch keine Sorge, ich kann mehr als der Jonglage gerecht werden. Dürfte ich fragen, ob ihr nicht alle auch einer Jahrmarktstruppe angehört? Einer Wandermenagerie beispielsweise?" Jaak zeigte auf die unterschiedlichen Teilnehmer dieses für ihn ungewöhnlichen Clans. Zuerst auf den anderen Gnom, der sich nicht als Zwerg bezeichnetet. "Einer der drei Kleinwüchsigen und zudem die Frau mit Bart.", dann auf den menschlichen Mann. "Der stärkste Mann der Welt." und dann auf die Frau. "Und sie hier hat unter dem Rocke eigentlich eine magische Vorrichtung und trifft in eurem Zirkus als Frau ohne Unterleib auf?" Jaak lachte wieder und abermals konnte sich seine Augenpartie nicht mitbewegen, als sein sie gelähmt, was diese Witze schnell verletzend wirken ließ. "Oder ist es tatsächlich nur die Absenz der Kinderlein, die eine Horde tapferer Recken zusammenflickt wie ein altes Schneiderweib die bunte Geckenkluft?"
Jaak hatte eine ungewöhnliche Art zu Sprechen, seine Stimme schwankte zwischen dunklen Sätzen und einer nebelhaft belegten Stimme. Augenscheinlich hatte er einige Reisen hinter sich, da er über auch ungewöhnliches Vokubular verfügte. Und er konnte, obwohl er normalerweise zurückhaltend war, aufdringlich werden, wenn er etwas witterte: Wenn er das Ende des Sterbens bei anderen Wesen witterte und er witterte dieses Ende hier so als hätte jemand Jauche über diesem Haus vergossen. Jaak verschränkte die Arme und lächelte lieblos.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 07.08.2014, 22:27:44
Zuerst hatte Shira dem Jongleur nicht viel Beachtung geschenkt. Ein Mitstreiter mehr konnte zum Aufsuchen der Kinder nur förderlich sein. Zudem war er gut gebaut und die Artisten der Jahrmärkte waren bekannt für ihre Karft und ihre Geschicklichkeit. Welch glückliche Fügung, dass er genau zu diesem Zeitpunkt hier vorgesprochen hatte.

Doch als er sich zu Bergi Glimmaxt, dem kleine Zwerg, umdrehte, sprach Spot aus seiner Stimme. Erst konnte die Hexe gar nicht glauben, dass der Jongleur sich so über sie alle lustig machte. Doch dann stieg eine innere Wut in ihr auf und sie konnte sich nicht mehr zurückhalten.

Etwas unsanft schob sie sich aus dem Hintergrund neben Bergi und drückte sich dabei an Wilbur vorbei. "Ich glaube das lange pausieren hat euch etwas auf's Gemüt geschlagen", antwortete sie noch bevor Bergi etwas erwidern konnte. "Wir sind wahrlich nicht zum Spaß hier, sondern um einigen Anwohnern, die sich reichlich Sorgen um ihre Kinder machen, bei der Suche nach ihnen zu helfen" blickte sie finster in Richtung von Jaak. "Und vor allem nicht, um uns von einem unflätigen Großmaul von Gaukler als Waschweiber beschimpfen zu lassen."

Nun wandte sie sich den anderen zu. "Ich denke wir könngen gut und gerne auf diesen Clown verzichten. Mit ihm sind ernsthafte Streitigkeiten nur eine Frage der Zeit. Wir sollten die restlichen Stunden bis zum Morgengrauen sinnvoller nutzen."

Mit vor Zorn funkelnden Augen giftete sie den Artisten noch einmal an. "Ihr könnt ja die Eulen etwas mit euren Bällen verzaubern. Vielleicht flüstern sie euch den Weg zum Sohn des Holzfürsten." Auch vom Boss des Konsortiums war sie nicht sonderlich angetan, obwohl sie es vermied ihn direkt anzusprechen oder zu reizen. Unüberhörbar konnte sie zwischen den Zeilen herauslesen, wieviel er sich um das Wohl der anderen Kinder scherte. Für ihn zählte einzig und allein der eigene Sohn.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 07.08.2014, 23:22:05
Jaak lachte auf, als die Frau - vermutlich mit Unterleib - ihn derartig anfauchte. Er genoss es, wenn seine Spitzen einen gewissen Effekt hatten, und er nahm es ihr nicht übel, dass sie derartig reagierte. Gleichwohl war sie eben ein normaler Mensch, der die Worte nach ihrem Klange und nicht nach ihrem Inhalte bewertete.
"Meine mir unbekannte Dame, welche wonniglicher Vulkan lebt zwischen euren Brüsten und ist euch zum Munde gestiegen. Lasst euch gesagt sein, dass das Misstrauen dem Witze gegenüber der erste Schritt zur Tyrannei ist. Ich bitte doch freilich nicht um Verzeihung dafür, dass ihr die Countenance verloren habt bei einem unschuldigen Späßchen unter Jahrmarktsgefährten. Wenn ihr bei einfachen Worten, scheinbar nicht einmal der Wahrheit abgetrotzt, schon so über euch hinauswachst, könnte ich beinahe mutmaßen, dass ihr es seid, die einen ernsthaften Streit verursachen würdet, sobald euch etwas nicht mehr passt. Ich sehe in euren Augen jedoch einen zumindest grundlegenden Verstand, der euer Feuer nach Bedarf schüren und eindämmen kann: und so wäre es mir wahrlich eine Freude das Feuer gegen jene gerichtet zu sehen, die das Sterben der Kinder beenden wollen."

Jaak zeigte sich nicht verstört durch den Ausbruch. Er wusste, welche Reaktionen seine Worte hervorriefen bei dem einen oder anderen und er wusste, dass man ihm in aller Regel feindselig gegenüberstand. Er fühlte sich wie immer unverstanden. Er hatte nur Fragen wollen, was genau sie zusammentrieb oder ob es an dem Schicksal der Kinder lag. Er hatte immerhin darauf eine - wenn auch feindselige - Antwort bekommen. Und das war alles, was er wollte. Zudem ging er nicht davon aus, dass eine Horde von Männern sich von einer Frau sagen ließen, wo es langging.

"Falls euch jedoch interessieren sollte: ich wünsche mir eine lange Pause. Doch die Gaukelei und das Possenreißen ist derartig in mein Wesen gebrannt, dass es weder Urlaub noch Freizeit kennt. Der Witz liegt doch meist im Schmerze begraben, leider leidet der menschliche Geist zu häufig daran, dass er diesen Witz nur erkennt, wenn er über andere dabei lachen kann. Die Selbstironie geht den meisten ab." Jaak hätte am liebsten mit dem rechten Augen gezwinkert, doch so schloss sich nur das Augenlid. Es waren Mimiken, die sich seit geraumer Zeit nicht mehr ausführen ließen. Verfluchte Vergangenheit.
"Ich schließe also daraus, dass niemand oder die wenigsten von euch wirklich mit dem Gaukelhandwerk vertraut sind. Das ist tragisch. Gutmenschen, Gutgnome, Gutzwerge also, ihr im Tal des Holzfürsten. Ein guter Rat dann für euch - ausnahmsweise kostenfrei, um mich einmal auch einen Gutmensch schimpfen zu können - lasst euch gesagt sein: Seid vorsichtig mit der Hilfsbereitschaft. Wenn ihr an diesem Ort einem Anderen den kleinen Finger reicht, reißt er euch womöglich den ganzen Arm samt Schultergelenk aus. Jede kleine Geste der Hilfe kann schnell zu einem Kampf um Leben und Tod werden. Ich habe ein Näschen für sowas. Das Ende des Sterbens liegt auf unserem Weg, vielleicht sogar für einen manchen von euch.", prophezeite Jaak schließlich mit einem lieblosen, aber nicht als Drohung gemeinten Lächeln.
"Und da ich ein Näschen für sowas habe, würde ich mich fast als unersetzlich preisen. Aber nur fast. Ich bin kein Mann, der zu Übertreibungen neigt."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Anwar am 08.08.2014, 01:11:57
Die Erfahrung der Reise durch einen Baum war etwas das vollkommen neu war für Anwar und sorgte dafür das er einige Zeit lang verwirrt war. Mit unsteten Schritten stapfte er durch den Wald und wartete nur darauf das er seine Orientierung zurück erlangte.
Nachdem er schließlich wieder halbwegs klar war, sah er sich erst einmal gründlich in dieser neuen Umgebung um. Das war definitiv nicht der Wald in dem er eben noch war und er vermutete das Ilyrana ihn ein gutes Stück näher an sein Ziel gebracht hatte. Doch leider wusste er jetzt nicht mehr in welche Richtung er gehen musste. Norden auszumachen war für den Druiden kein Problem, hatte er doch schon immer die Sonderbare Fähigkeit instinktiv diese Himmelsrichtung auszumachen. Aber leider half ihn das alleine nicht weiter.
Während er überlegte wie er jetzt vorzugehen hatte, drangen leise Stimmen an sein Ohr. Nein das war so nicht ganz richtig, die Stimmen waren schon länger da, doch war Anwar zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen um ihre Anwesenheit zu bemerken.
Ohne groß darüber nachzudenken ging er den Stimmen entgegen, denn mit etwas Glück vermochten die Personen die er da hörte ihm sagen wie er am besten nach Falkengrund kommen konnte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 08.08.2014, 09:23:51
Kaum hatten sie die Sache mit dem einen unangenehmen Kerl, dem Holzfürsten, erledigt, schien sich ein anderer unangenehmer Kerl an ihre Fersen heften zu wollen. Shira hatte direkt die richtigen Worte gefunden, den Kerl schien das aber sogar noch mehr anspornen. Gerion hatte keine Lust, das vor dem Holzfürsten zu besprechen. Allerdings bliebt da noch eine Information, die er benötigte. Um dem Holzfürsten aber nicht zu viel zu verraten und vor allem um schnell aus diesem ungemütlichen Haus heraus zu kommen, suchte er nach er sich einen anderen Weg.
Also sprach er Thuldrin Kreed noch einmal "Eine kurze Bitte hätte ich noch an euch, Herr. Für eine sichere Rückkehr ihres Kindes benötigen wir noch einige Informationen zur derzeitigen Gefahrensituation des Finstermondwalds. Könnt ihr mir einen eurer Waldarbeiter nennen, der mir hierzu Auskünfte geben könnte und euren Türsteher bitten, uns zu ihm zu bringen?"

An den Gaukler gewandt sagte er nur knapp: "Mit euch können wir draußen weiter sprechen.".

Dann wandte er sich zum gehen, nur die Antwort Thuldrin Kreeds abwartend.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 08.08.2014, 18:54:40
Bergi konnte die gesamte, geballte und gebündelt als Geschoss verwendete Frechheit in diesem Raum nicht fassen. Seine Worte stockten ihm im Hals und blieben vehement darin stecken, als würden sie den Gnom selbst davor beschützen wollen, dass ihre Aussprache eine unliebsame Wirkung hervorrief.
Nicht nur, dass der Holzfürst sich als das zu erkennen gegeben hatte, was Bergi schmerzlich vermutet hatte, Nein! Aus den Worten des Schutzpatronen Falkengrunds quoll sprichwörtlich die Abscheu gegenüber seinen Mitmenschen, das Desinteresse an ihrem traurigen Schicksal und es schien, dass nicht einmal die Suche nach seinem EIGEN Fleisch und Blut ihn sonderlich vereinnahmen würde! Bergis Vater, hätten sie die Plätze getauscht, wäre mit der Axt in beiden Händen hinaus gelaufen und hätte seinen Füßen erst die Rast erlaubt, wenn er den kleinen Gnom zurück in Sicherheit gewusst hätte!

Nein, Bergi entschied, dass Thuldrin Kreed von Kopf bis Fuße verabscheuungswürdig war. Ein, in seiner Gesamtheit gar böser Kerl!

Gepaart mit den spitzzüngigen Worten des Schaustellers wusste der kleine Zwerg-in-Spe nicht, wie er darauf reagieren solle. Ein kleiner Teil seines Gemüts versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es durchaus etwas rechtschaffenes, etwas gänzlich Gutes sein würde, wenn er sich dafür entschied, der gesammelten Mannschaft aus gemeinen Leuten eines mit seinem Flegel über zu ziehen! Doch in seinem Leben hatte er gelernt, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, damit seine urtümlichen Instinkte nicht Überhand nehmen konnten. Deshalb schüttelte er nur, über beide Ohren entschlossen, mit dem Kopf und deutete mit erhobenem, tadelnden Finger - gepaart mit jenem strengen Blick, den er seit seiner Geburt von dem alten Glimmaxt imitiert hatte, auf den provozierenden, chaotischen Jongleur.

"He da, Bursche!" schimpfte Bergi. "Wahrlich nobel von einem gemeinen Kerl wie ihnen, sich uns bei der Suche anzuschließen! Doch wir -" Er wusste nicht einmal, was so eine 'Menagerie' wirklich war, doch wollte er dies seinem Gegenüber nicht preisgeben. Also versuchte er sein Bestes - "... Wir sind keine so eine M-e-n-a-sch-a-r-ih. Und Herr Ragor ist bei Leibe keine bebärtete Frau! So kommt mit und helft uns, Informationen bezüglich der anderen, verschwundenen -" Er wandte sich nun bewusst an den üblen Kreed. "Kindern - zäh oder nicht - zu sammeln. Damit wir gemeinsam, zusammengehalten von der ehrlichen Suche nach Unschuldigen, Morgen früh aufbrechen können. Wenn es nach mir geht, dann noch bevor der Hahn zum ersten Mal kräht!" Er schenkte Gerion einen kurzen, entschlossenen Blick, nur um ihn daran zu erinnern, dass Bergi am liebsten sofort noch in die Schneewehen stürmen würde. Plötzlich fiel dem kleinen Zwerg etwas ein und er entschied, es seiner Ansprache noch hinzuzufügen.

"Und wagt es nicht, weiter über den ehrenwerten Unterleib Frau Shiras zu mutmaßen! So etwas hat euch gar nicht zu interessieren, frecher Bursche!"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 08.08.2014, 20:32:19
Ihrer Anziehungskraft wohl bewusst, ignorierte Shira auch die sexuelle Anspielung des Artisten, obwohl ihr dieser deutlich mehr zusagte, als der stinkende und dreckige Handlanger des Holzfürsten. Aber das Aussehen alleine war nicht alles. Dieser Hochmut, mit dem er sich scheinbar entschuldigte und ihr mit dem nächsten Satz wieder das Messer in den Rücken rammte, konnte sie einfach nicht tolerieren. Daran änderte auch die blumige Wortwahl nichts, mit welcher der Jongleur alles auf einen Spaß herunterspielen wollte.

"Ihr könnt euch euer Süßholzgeraspel sparen", konnterte sie. "Und dass es in diesen Landen gefährlich werden kann, wissen wir alle. Glaubt nicht, dass ihr ein schutzloses junges Mädchen vor euch habt, welches sich an eure starken Arme klammert, wenn es dunkel oder gefährlich wird. Wir wissen uns alle unserer Haut zu erwehren."

Dann kehrte sie zu Gerion zurück. "Ihr habt recht, alles weitere sollten wir draußen besprechen."

Den kleinen Zwerg fand sie irgendwie süß. Mit welcher Hingabe er für die Kinder kämpfte und mit welchem Einsatz er die Gruppe verteidigte, obwohl sie noch gar nicht so richtig zusammen gefunden hatten und alles noch etwas unkoordiniert ablief. Er war auf jeden Fall jemand, auf den man sich im Ernstfall verlassen konnte. Und die etwas untersetzte Größe, gepart mit den spitzen Ohren machten ihn gar nicht mal so uninteressant ...
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 09.08.2014, 02:59:24
Nasreddin und Anwar



Nachdem der Mann weitergezogen und schließlich aus dem Blickfeld verschwunden war, kümmerte sich der keleshitische Barde endlich um die Frau. Diese kniete auf dem Boden und weinte ganz eindeutig. Sie wandte sich bewusst von ihm ab, da sie natürlich gehört hatte, was er gesagt hatte und so das schlimmste vermutete. Sozusagen vom Regen in die Traufe. Als er sich bei ihr entschuldigte und dabei sogar ganz aufrichtig klang, wandte sie ihm den Kopf zu. Sie war noch immer verängstigt und wusste nicht so recht ob das ein weiterer Trick war, oder die Wahrheit. Aber was hatte sie schließlich für eine Möglichkeit? Unter der Kapuze waren hellbraune Haare zu erkennen, die über eines der haselnussbraunen Augen der Frau fiel.
"Mein Name ist Myriani. Ich denke ich sollte Euch dankbar für Eure Rettung sein, was?" Sie seufzte, stand auf, warf die Kapuze zurück und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dabei gaben ihre schulterlangen, hellbraunen Haare den Blick auf spitz zulaufende Ohren frei. "Das ist eine wirklich lange und nicht besonders interessante Geschichte... ich weiß nicht, ob Ihr diese Zeit wirklich opfern wollt, Herr Yahya. Ihr habt mir schon genug geholfen, als Ihr mich vor diesem Scheusal beschützt habt."

Langsam aber sicher näherte sich Anwar den Stimmen. Je näher er kam, desto sicherer wurde er, dass es sich um eine Frau und einen Mann handeln musste. Er bog um eine Linkskurve und sah vor sich schließlich einen männlichen Keleshiten, der in bunte Stoffe gehüllt war und einen ordentlich gestutzten Bart im Gesicht trug. Seine schwarzen Haare wurden von einer für Wüstenbewohner typischen Kopfbedeckung verdeckt. Die Frau trug eine dreckige alte Robe, die ihren Körper vollständig verhüllte. Allerdings hatte sie die Kapuze nach hinten geworfen, sodass die hellbraunen, schulterlangen Haare zu erkennen waren - allerdings nicht mehr, da sie ihm den Rücken zuwandte. Nur Nasreddin konnte den Neuankömmling erkennen, der den Mann auf der Kutsche wohl gerade verpasst haben musste.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 09.08.2014, 03:42:50

Der Holzfürst drehte sich auf die Bitte Gerions noch einmal um, sagte aber nichts, sondern wedelte nur mit der Hand und ging dann endgültig aus dem Zimmer. Das Grinsen auf dem Gesicht Zandag Tiedums wurde dabei immer breiter, besonders als Gerion ihn einen Türsteher nannte. Es war kein freundliches Lächeln, sondern ein dreckiges, falsches.

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"Ich bin kein Türsteher, sondern Leibwächter und wenn ich dieses Haus verlassen würde könnte ich Meista Kreed doch nicht mehr beschützen. Das musst doch selbst du verstehen oda nicht? Ihr könnt euch bei Emund Ceril melden, wenn ihr Informationen zum Wald haben wollt. Er lebt in einem der Außenposten des Konsortiums und kennt sich besser als jeder andere im Wald aus. Und jetzt verschwindet endlich und macht euch an die Arbeit, dreckiges Pack."

Er beschrieb kurz den Weg dorthin, der eigentlich ganz einfach war, da man nur einem Pfad am Rande des Waldes folgen musste. Danach ging er einen Schritt auf die Gruppe zu und schubste jeden Richtung Ausgang, der nicht freiwillig das Haus verlassen wollte. Shira starrte er ganz offen hinterher, als sie das Haus verließ. Aber anscheinend hatte er wirklich genug von der ganzen Truppe, denn ein bissiger oder dreckiger Kommentar blieb aus. Als sie endlich das Haus verlassen hatten, warf Zandag die Türe zu und ließ sie in der Kälte stehen. Die Gruppe hatte jetzt einige Möglichkeiten - was wollten sie zuerst angehen?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 09.08.2014, 10:11:59
Gerion musste etwas lächeln, als er den Ärger des Schlägers sah. Er hatte nun die Information, die für sie wichtig war und sah daher keinen Grund mehr, noch weiter in diesem unfreundlichen Haus zu verweilen.
"Lasst uns in die Ente gehen und hören, was Kitani über das letzte Kind herausbekommen hat".

An den Gaukler gerichtet sagte er: "Ihr könnt uns gerne begleiten, aber wenn ihr Höflichkeit und Freundlichkeit erwartet, solltet ihr eure Worte entsprechend wählen."

Schließlich ging er zu Bergi, legte ihm aufmunternd die Hand auf die Schulter und sagte leise "Ich bewundere eure Ruhe und Aufrichtigkeit, Herr Glimmaxt. Bewahrt sie euch, denn es gibt wenige Personen wie euch in dieser Gegend."

Dann schickte er sich an, den Raum zu verlassen und die Ente anzusteuern.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 10.08.2014, 11:54:48
Jaak zeigte wieder das lieblose Lächeln. Es war spannend, welche Beleidigungen die Frau sah, die Jaak nicht einmal ansatzweise ausgesprochen hatte. Menschen, sie waren ein so flatterhaftes Pack, und das konnte man fast bis zu ihrem Sterbensende genießen. Der Umgang erinnerte ihn ein wenig an seine Zeit unter Banditen. Lange war es her, dass er mit Fremden umherzog, aber irgendwas sagte ihm, dass viel Sterben nah war. Er hörte Groetus Rufe. Aber der geduldige Mond mahnte eben zu jener Geduld. Jaak wusste, dass seine neue Gefährten ihm nicht mit Wohlwollen aufnehmen würden. Niemand hatte ihn je mit Wohlwollen aufgenommen. Dreistheit, Direktheit und geduldiges Durchsetzungsvermögen und seine Fähigkeiten hatten ihn unter Menschen gebracht, so war er ein formidabler Bandit geworden, so ist er ein Jahrmarktsdarsteller geworden, so würde er dieser Gruppe aus Kinderrettern beitreten, völlig gleich, ob sie wollten oder nicht. Umso erstaunlicher war es, dass sie ihn so schnell tolerierten. Das machte es zu einem dieser Moment, in dem er wusste, dass er für den Moment den Mund halten sollte. So nickte Jaak Gelirion, Shira und Bergi Glimmaxt jeweils nur mit diesem merkwürdigen, wissenden Lächeln an und erwiderte keine Worte für den Moment.

In Gedanken jedoch rezitierte er die Worte, die er über Groetus gelernt hatte. Er bereitete sich auf Verluste vor, auf Tod und Verderben. "Verderben für alle: Jedes lebende Ding - sogar die Welt, and gar die Ebenen - ist dem Untergang geweiht, und wird zerrissen werden am Ende des Alles. Lass dir Freunde, Reichtum oder eben das vertraute Bild von heimatlichen Bergen und Flüssen nicht ans Herz wachsen, denn eines Tages werden sie vergangen sein und diese närrische Sentimentalität wird verschwendet gewesen sein. Der geduldige Mond bewegt die Wellen. Der Mond lässt die hohe und die niedrige Tide entstehen, welche die Küsten niederringt und die Kreaturen der See stranden lässt. Gar die mächtigsten Klippen geben schließlichen den Wellen nach und brechen ins Wasser. Hast und Dringlichkeit sind nicht immer der beste Weg. Warte. Harre aus. Beobachte."

Er musste seine neuen Schicksalsgefährten beobachten, ehe er sich wieder aus der Deckung wagen konnte. Seine erste Welle des Spottes war willkürlich gewesen und hatte scheinbar bereits den einen oder anderen wunden Punkt erwischt. Wie würde das erst werden, wenn er seine Gefährten kannte? Jaak hielt die Nase in den kalten Wind und sog die Luft für einen Moment geradezu ein. "Der süße Geruch des Endes. Er kann sich erst entwickeln, wenn etwas begonnen hat. Dann auf unsere neu gewonnene Freundschaft." Jaak bleckte mehr die Zähne zu seinen Gefährten als dass er freundlich lächelte, weil die Augenpartie sich einfach nicht bewegen wollte. Und so mochte es mehr klingen wie eine Drohung als dass es eine war.

Jaak legte die Hand auf den kalten Boden und sog nochmal die Luft ein. Er beobachtete die Zeichen der Natur, erstmals seit seiner Ankunft ernsthaft interessiert daran, wie das Wetter sich die nächsten Tage entwickeln würde[1]. Wenn sie aufbrechen würden, müsste Jaak sich auf die Situation einrichten. Es machte kein Sinn, das Sterben bereits im Schneetreiben zu beenden, ohne sinnigen Grund. Jaak rümpfte die Nase bei dem Gedanken, Groetus Dienst ohne passenden Abgang zu verlassen. Das kam nicht in Frage. Sein Blick fiel wieder auf seine neuen Gefährten. Zur Ente also. Jaak würde folgen, während er zu Grelin nicht ein Wort sagte.
 1. Survival 25 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8060.msg927771#msg927771)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 10.08.2014, 14:39:20
Als Nasreddin die Trauer der Frau sah und die Tränen in ihren Augen, erweichte es sein Herz und er schämte sich über die verdammungswürdigen Verdächtigungen, welche ihm zuvor durch den Kopf gegangen waren. Nasreddin du Sohn des Zweifels, wenn man dir jetzt nachsagen würde das du die Sensibilität eines taldanischen Pferdes hättest, könntest du nichts erwidern.

Nasreddin verbeugte sich vor der Frau in der Art der Keleshiten und schenkte ihr ein aufrichtiges lächeln, in der Hoffnung ihr die Angst zu nehmen welche sie offensichtlich verspürte.
"Ich bitte tausendfach um Entschuldigung, Myriani schöne Tochter der Traurigkeit ich wollte euch keinesfalls verletzen, doch wusste dieses ungeschickte Kamel keinen anderen Weg euch vom lästerlichen Vater der Maßlosigkeit zu befreien. Wenn ihr euch einen wandernden Geschichtenerzähler anvertrauen mögt, so werde ich euch gern zuhören. Ihr müsst wissen, Karawanen sind erfolgreich weil sie ihre lasst teilen. Und wenn sorgen euer Gemüt beschweren, teilt sie mit anderen sodass euch leichter ums Herz wird. Ich weiß nicht, in wie weit euch dieser Unwürdige hier helfen kann, doch ich werde es versuchen."

Bei diesen Worten, merkte Nasreddin das sich eine Gestalt aus dem Gebüsch schälte.
Bei Sarenrae, was kommt jetzt noch?
Wollten die Göttinnen des Glücks und des Schicksals dem Geschichtenerzähler einen weiteren bösen Streich spielen, ist das ein Freund des Schurken oder gar ein Bandit? Wie sagte man so schön, aus dem Schlangen-Nest in die Skorpions-Grube.
Nasreddin war überzeugt das man es auf ihn abgesehen hatte, dennoch grüßte er den Neuankömmling freundlich.
"Salam! Ich grüße euch, mein mir noch unbekannter Freund, kommt doch bitte aus dem Gebüsch heraus, so dass wir euch besser sehen können."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 11.08.2014, 18:16:14
Bergi wandte kurzzeitig den Blick ab von all den Schergen und feigen Schelmgrinsern, um dem Waidmann Gerion ein entschlossenes, nicht unfreundliches Nicken zu schenken. Er sah sich selbst zwar nicht als Maß aller Dinge, doch verstand er den Einwand des guten Mannes, welcher zweifellos die Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft in Bergi bedachte, wenn er von Gesellen wie ihm sprach. Diese Gegend, fernab jeglicher Zivilisation, geführt von einem spitznäsigen, gemeinen und reichen Trunkenbold war ein dunkler Ort. Doch wie hatte seine Mutter immer zu sagen gepflegt?

Egal wie finster die Nacht auch sein mag und die Schatten dir den grausen Schrecken über dein klein' Gemüt legen... Du musst nur ein wenig Mut aufbringen, um eine Lampe anzuzünden, dann kehrt die Freundlichkeit an jeden noch so dunklen' Ort.

Sie würden gemeinsam diese Verschwundenen finden und heil zurückbringen, da konnte dieser Kreed noch so viel zetern und spotten. Das Dorf würde von dieser selbstlosen Tat angesteckt werden und daran entzünden, wie der Docht einer Kerze. Und die daraus resultierende Flamme würde ihnen vielleicht die Gemüter klären und ihnen allen ein wenig mehr Zusammenhalt lehren. Einen so starken Bund, der sogar die Macht haben konnte, solch einen kalten, trostlosen Ort in ein schönes Zuhause zu verwandeln. Nur einen 'Holzfürsten' bräuchte dann wohl niemand mehr...

Bergi ließ nicht zu, dass der Ärger ihn übermannte. Also begrüßte er den Augenblick, als die Gemeinschaft den Wohnsitz des Kerls endlich wieder verließ. Wie sollte es nun weitergehen? Er entschied, sich dieses Mal im Hintergrund zu halten und den Rest wählen zu lassen, denn in seinen Augen war jeder der beiden Wege unumgänglich und es würde sich lediglich um die Reihenfolge handeln, in welcher sie ihre Aufgabe einteilten. Er strich sich durch den, für einen Gnom durchaus imposanten, Bart und wartete also ab. Bereit, den anderen ohne zu zögern zu folgen, solle es nun zurück in die Taverne gehen oder eben jenen beschriebenen Pfad entlang, diesem Außenposten entgegen.

Bergi spitzte die Ohren, als der unfreundliche Gaukler von 'Freundschaft' sprach. Pah! - Entschied er im Geiste. Da solltest du dich erst einmal bei Frau Shira und Herrem Ragor entschuldigen, du Lump! Doch auch dieses, durch und durch zwergisches Aufbrausen schluckte er hinunter. Zurück blieb eine ernste, leicht fragende Mimik, als der Gnom anerkennend eine Augenbraue hob und wortlos seufzte. Dieser Schausteller ist ein eigenartiger Kerl!
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 12.08.2014, 07:09:30
Als sie Richtung Ente gingen war Ragor in Gedanken. So, dass ist also das der Holzfürst gewesen. Ich erinnere mich an einen Spruch der Menschen, "Hochmut kommt vor dem Fall“, nur würde dieser Fall auch wieder viel Leid über die Menschen dieses Tals bringen. Wenn es der Holzfürst schon nicht tat, dann musste sich halt dieser kleine zusammen gewürfelte Haufen um das Wohl der Kinder sorgen. Bei Thorag, wir werden die Kinder schon finden.
Diese Gaukler und Jahrmarktsgesellschaften waren schon immer ein eigenes besonderes Völkchen, mit Ihren eigenen Regeln und Gesetzen, die es strickt einzuhalten gilt. Kein Wunder, dass sich daraus auch interessante Charaktere wie dieser Jaak bilden können. Obwohl mich sein Name stark an eine Huftierart erinnert, die im Hochland beheimatet ist, muss man sich ja nicht direkt auch verbal so präsentieren. schon eine besondere Art Mensch. Aber meistens haben gerade diese Menschen einen Grund, so zu sein wie sie nun mal sind. Ich hoffe nur, er gerät nie an eine wütende Zwergin.
In sich hinein schmunzelnd betrat er mit den anderen die Ente und war gespannt, was die nächsten Stunden mit sich bringen würden.

Hoffentlich können wir uns schnell auf einen Weg zum Felsen einigen. Die Zeit drängt und wir wissen nicht, welches Leid die Kinder in jeder Minute, die wir vertrödeln, ausgesetzt sind.

Ragor war bestrebt, keine großen Diskussionen aufkommen zu lassen. Die Zeit drängt.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 13.08.2014, 02:17:16
So war es also entschieden. Ohne weitere Disskusionen zu führen oder noch länger in der Kälte herumzustehen und sich dabei zu Tode zu frieren, ging man zurück zur Ente. Nachdem sie den Hügel heruntergegangen und damit den Horst des Holzfürsten verlassen hatten, gingen sie durch die verschneiten Straßen des Ortes und betraten ein weiteres mal die Ente. In ihrer Abwesenheit hatte sich nicht viel geändert. Einige Leute waren gegangen, andere dazugekommen. Es sammelten sich eine gesunde Mischung und Anzahl an Menschen aber auch Halblingen und Elfen in dem warmen Raum. Platz war nach dem Ende des Schneesturms wieder genug da, sodass die Gruppe keine Probleme damit hatte, zwei Tische zusammenzuschieben und sich darum zu versammeln. Nach einer Weile kam die Tochter des Wirtes auf die versammelte Mannschaft zu und nahm Bestellungen auf. So aß, trank oder unterhielt man sich und wartete darauf, dass Kitani, Deon und Sharvaros wiederkamen.

Nach einer kurzen aber angenehmen Wartezeit in der Ente war es dann soweit. Die drei Eltern betraten den Raum und setzten sich mit einem Lächeln zu der Gruppe. Kitani sah etwas besorgt aus, als sie die Gruppe ansprach und alles Neue berichtete.

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"Es gibt gute und schlechte Neuigkeiten. Wir haben Ralla und einige der Kinder im Dorf befragt und tatsächlich etwas Nützliches herausgefunden. Leider war es das auch schon, mit der guten Nachricht." Sie seufzte, fuhr aber fohrt. "Eigentlich hätten unsere Kinder heute morgen wiederkommen müssen, denn laut den anderen Kindern, haben sie sich aufgemacht, um eine Nacht in Elaras Kinderheim zu verbringen. Das ganze war eine geheime Mutprobe, weil sich unsere Kinder wohl gestritten hatten, wer der mutigste unter ihnen ist."

Jetzt war Sharvaros es, der fortfuhr. Anscheinend hatte er auf diesen Moment gewartet, um sein Wissen mit der Gruppe zu teilen.

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"Eigentlich nichts Schlimmes aber Elaras Kinderheim ist nur noch eine Ruine und etwa Zwölf Kilometer von hier entfernt. Wisst ihr, nach dem Goblinblutkrieg vor zehn Jahren gab es viele Waisen und Elara hat sie alle bei sich aufgenommen. Es gibt viele Spekulationen darüber, warum das Heim soweit entfernt von Falkengrund aufgebaut wurde aber nichtsdestotrotz war Elara eine selbstlose Frau, die sich um die Kinder gekümmert hat, die kein anderer wollte. Allerdings ist es seltsam, dass es abgebrannt ist. Das Feuer kam aus dem Nichts und als Freiwillige aus dem Dorf dort ankamen, war nur noch eine Ruine übrig. Alle waren tot, sowohl Elara als auch die Waisen. Es gibt Gerüchte darüber, dass es kein Unfall war und viele Leute sagen, dass die Nähe zum Wald der Grund dafür war." Er zuckte mit den Schultern. "Man hat den Grund dafür nie herausgefunden."[1]

"Außadem sacht man, dass Wanderer Schraie ausm Waisnhaus gehört ham. Was da wirklich los war, kann keener sagn." ergänzte Deon. "Zumindest können wir sagen, dass etwas passiert sein muss. Die Kinder müssten längst wieder hier sein, wenn sie nur beim Heim waren. Was haben sie sich nur dabei gedacht?" fragte Kitani, auch wenn sie keine Antwort erwartete. "Also, habt ihr irgendwas interessantes herausgefunden? Was werdet ihr unternehmen?" meldete sich Sharvaros ein letztes Mal zu Wort.
 1. Knowledge (Local) oder Diplomacy, wenn man selbst noch mal im Dorf herumfragen möchte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Anwar am 13.08.2014, 16:19:36
Eine Frau und ein Mann, dazu noch eine Keleshit, alleine im Wald. Eine seltsame Begegnung mit der Anwar nicht gerechnet hätte. Wie Banditen wirkten die beiden auf ihn nicht, allerdings wirkte diese merkwürdige Kombination auch nicht wie die typischen reisenden die man sonst so auf der Straße traf. Wie auch immer, es sah für den Druiden nicht so aus als ob die beiden eine Gefahr darstellten und so kam er der bitte des Fremden nach.
“Verzeiht bitte die Störung, es war nicht meine Absicht mich so an euch heranzuschleichen.“ Anwar hielt einige Schritte vor dem ungleichen paar um deutlich zu machen das er keine bösen Absichten hatte. “Es scheint ich bin etwas von meinem Weg abgekommen und nun bin ich hier etwas verloren. Ihr wisst nicht zufällig wie ich am schnellsten nach Falkengrund komme?“
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 13.08.2014, 16:49:46
Gerion hörte sich alles an. Nach einem Moment antwortete er den drei Eltern: "Etwas von einer Mutprobe haben wir bereits vom Holzfürsten gehört, aber genaueres wusste er nicht, oder wollte es nicht preisgeben. Was mich sehr verwundert ist die Sache mit der Ruine am Droskarsfels. Wie sollten die Kinder so schnell dorthin gekommen sein?"[1]

Daraufhin schwieg er einen Moment und ließ den Blick über die drei Eltern schweifen. Sie mussten nun planen, und Gerion war sich nicht sicher, ob sie das in Anwesenheit der drei tun sollten. Nach einem Moment wandte er sich erneut an Kitani, Deon und Sharvaros. "Ich danke euch für die Informationen, die ihr uns gebracht habt. Wir werden morgen so früh wie möglich aufbrechen und auf dem direkten Weg zum Droskarsfels reisen. Dort wird sich alles klären. Wir sein eine Gruppe mit vielen erfahrenen Leuten."

Er machte erneut eine Pause, bevor er weiter sprach und dabei die drei einen nach dem anderen anschaute "Aber es ist spät und ihr hattet einen langen Tag. Ich denke, ihr solltet nach Hause gehen und euch etwas ausruhen. Ich weiß, es wird nicht leicht sein für euch einfach abzuwarten, aber wir werden uns der Sache annehmen und eure Kinder suchen und zurück bringen." Er schaute die drei dabei eindringlich an und versuchte, so überzeugend wie möglich zu wirken.[2]

Auf das neue Gesicht am Tisch ging Gerion nicht weiter ein.
 1. Wissen Geographie: 11 (das Waisenhaus scheint Gerion sehr weit vom Felsen entfernt zu sein)
 2. Diplomatie: 17
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 14.08.2014, 21:34:22
"Dieses Kinderheim scheint etwas unheimliches an sich zu haben. Auf Grund seiner dunklen Vergangenheit, kann ich mir gut vorstellen, dass die Kinder es für eine Mutprobe ausgesucht haben. Es gibt sicher nicht wenige Erwachsene, denen davor schauert dort eine Nacht zu verbringen oder gar den Ort überhaupt zu betreten", begann Shira mit langsamer und melancholischer Stimme.

"Vielleicht sollten wir gerade deshalb zuerst dort vorbeischauen, denn dort scheint alles seinen Anfang genommen zu haben. Wer weiß, ob sie überhaupt zum Droskarfelsen weitergezogen sind. Oder wir finden einen Hinweis darauf, warum sie die Flucht ergriffen haben. Da sich das Kinderheim nach der Beschreibung noch vor dem Droskarfelsen befindet, denke ich, dass es uns mehr Gewissheit darüber gibt, was passiert ist."

"Gibt es eigentlich mehrere Wege dorthin? Ansonsten müssten wir doch recht schnell irgendwelche Spuren entdecken können. Allzuviele Leute werden bei diesem Wetter nicht unterwegs sein. Und eine kleine Gruppe sollte doch schon auffallen."

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 14.08.2014, 22:15:25
Wilbur hörte sich in aller Ruhe die Ausführungen des Holzfürsten und der Eltern an.
"Ja, wenn wir die Ruinen untersuchen, können wir durchaus Hinweise auf die kinder finden. Schließlich war das ihr Ziel. Dann lasst uns die Nacht noch Kräfte sammeln und morgen in aller Frühe aufbrechen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 15.08.2014, 11:01:02
Nachdem sich Kitani, Deon und Sharvaros verabschiedet hatten, schaute Gerion in die Runde. "Shira hat Recht, sowohl der Holzfällerposten als auch das Kinderheim liegen auf dem Weg zum Droskarsfels. Und wie unser kleiner Freund es sagte, sollten morgen in aller frühe aufbrechen, damit die Holzfäller noch in ihrer Unterkunft sind. Wie wäre es mit einer Stunde vor Sonnenaufgang?"

Dann wandte er sich Jaak zu. "Und nun zu euch. Ihr wollt uns also begleiten? Warum? Euren Stellplatz habt ihr und wir werden die Kinder, auch den Bengel des Holzfürsten, heil zurück bringen. Ich verstehe nicht, was ihr bei uns wollt, zumal ihr entweder einen seltsamen Humor oder aber zu wenig Respekt vor euren Mitmenschen habt. Also, warum sollten wir euch mitnehmen?" Gespannt wartete er auf die Reaktion von Jaak. Er wollte ihn nicht beleidigen, aber wenn sie als Gruppe gemeinsam unterwegs waren, musste er schon sicher sein, dass er sich mindestens darauf verlassen konnte, dass der Kerl es ernst meinte und für sie mehr Nutzen als Schaden darstellen würde. Und dabei war Höflichkeit und Zurückhaltung nicht immer der beste Weg, um eine Person einschätzen zu können. Die Wildnis verzeiht keine Schwächen oder Ränke unter Kameraden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 15.08.2014, 14:30:54
Der kleine Krieger lauschte den Worten der einzelnen Personen und verzog hier und dort erstaunt die Augenbrauen, hielt sich allerdings zurück und verbot sich dabei in Gedanken, auch nur einen von ihnen bei ihren Ausführungen zu unterbrechen. Er hatte nicht mehr sonderlich viel der Konversation hinzuzufügen. Wahrsagerei, Geister, Kinder, welche in einem verlassenen Waisenhaus während einer Mutprobe verschwanden...

Dies alles klang äußerst gefährlich. Was natürlich nicht bedeuten würde, dass die neugeformte Gruppe sich nicht dennoch dieser Aufgabe stellen würde. Im Gegenteil. Doch es hieß gleichsam, dass sie sich innerlich auf das Schlimmste gefasst machen mussten und irgendwie wurde der kleine Gnom das Gefühl nicht los, dass die Wildnis, wie der Waidmann so eindrucksvoll betonte, schon bald nicht mehr ihr größtes Problem darstellen würde.

Immerhin hatten sie einen Kleriker dabei. Mit einem stattlichen Bart. Das war doch auch schon mal was!, dachte Bergi. Geister und Untote waren eine Sache der Kirche und es erfüllte ihn mit Zuversicht, einen religiösen Diener des ehrbaren Torags an seiner Seite zu wissen. Nur für alle Fälle...

Nachdem die Eltern schließlich gegangen waren, riss der plötzliche Einwand Gerions den Gnom aus seinen Überlegungen. Er runzelte die Stirn und beobachtete diesen scharfzüngigen Gaukler, darauf wartend, wie dessen Reaktion auf das Gesagte ausfallen würde. Dabei verschränkte er die Arme vor der gepanzerten Brust und lehnte sich auf seinem Sessel ein wenig zurück, als würde er ein Schauspiel erwarten und sich dafür in eine bequemere Position begeben.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 15.08.2014, 19:26:47
Ah! Nasreddin du ängstliches Kamel, du solltest deine Fantasie besser im Zaum halten. Dennoch war der Geschichtenerzähler enorm erleichtert als er die Worte des Fremden hörte, er war kein Bandit oder ein Freund des Schurken. Sarenrae sei Dank! Dieser Fremde, der aus den Gebüsch kam war einfach nur ein Wanderer der sich in diesem ungastlichen Wald verlaufen hatte.

Diese Neuigkeit war für Nasreddin, so süß wie Wüsten Wasser. Und das Lächeln das er dem Fremden schenkte wurde noch breiter, doch das änderte sich als sein Geist wieder auf das Problem des Fremden zurückkahm, dieser arme Sohn Unauffindbarkeit, wusste nicht wo er war und wie er seinen Weg finden sollte. Als wahrer Anhänger der Sarenrae war es seine Pflicht ihm zu helfen, gleichzeitig hatte er aber kurz zuvor Myriani Tochter der Traurigkeit seine Hilfe zugesichert.

Leider wusste Nasreddin nicht wo dieser Ort, Falkengrund sich befand.
Wieso müssen die Namen in diesem Land so kompliziert sein, man kann sie sich weder merken noch vernünftig aussprechen. Bei diesen Gedanken schüttelte Nasreddin leicht den Kopf und sagte:
"Ich bitte tausendfach um Verzeihung fremder Freund, doch dieser Sohn der Unwissenheit hier kennt den Ort nicht von dem ihr sprecht. Falls ihr Lust habt und kurz warten mögt, könnte ich euch den Weg nach Andora erklären, dem Land der Freiheit, welches nicht mehr weit sein soll."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 19.08.2014, 13:03:17
Nasreddin und Anwar



"Vielleicht erzähle ich Euch die Geschichte besser zu einem anderen Zeitpunkt." riet die Elfe, die den Fremden ebenfalls gehört hatte. Neugierig aber vorsichtig sah sie den beiden dabei zu, wie sie Freundlichkeiten austauschten. Schließlich entschloss sie sich dazu, etwas zu sagen. "Aber ich kenne Falkengrund." sagte Myriani etwas schüchtern. Sie sah auf den Boden und zeigte den Weg entlang, den der Mann gekommen war. "Das Dorf ist nur wenige Stunden entfernt von hier. Es war das Ziel meiner Reise, bevor..." sie brach ab und senkte den Kopf noch weiter. "Vergesst es." Dann sah sie dem Keleshiten ins Gesicht. "Wohin führt Euch euer Weg?" fragte sie neugierig und etwas mutiger.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 19.08.2014, 17:45:17
"Ah...!"
Nasreddin machte ein bestürztes Gesicht als er die Worte der Elfe hörte, er war wahrlich der unsensible Vater der Treulosigkeit, er hatte wegen der ganzen Aufregung um den Fremden Myriani ganz vergessen. Nasreddin du Sohn eines ungestümen Kamels und eines Blinden Maulwurfs, nun sie nur was wegen deiner Unaufmerksamkeit passiert ist.

Myriani die Tochter der Traurigkeit war eindeutig über Vernachlässigung durch den Geschichtenerzähler verstimmt. Glücklicherweise wusste die Elfe ganz genau wo dieses Falkengrund war und so ergab es sich, dass das Problem des Wanderers keines mehr war. Nasreddin würde Sarenrae später für diese Glückliche Fügung zu danken, doch vorher musste er Myriani beschwichtigen.

"Vergib bitte diesem treulosen Sohn der Begriffsstutzigkeit..," sagte der Geschichtenerzähler und deutete eine Verbeugung an "...denn obwohl du, die selbstlose Tochter der Geduld, mir so großzügig Zeit eingeräumt hasst, mich mit unserem verirrten Freund hier zu unterhalten, habe ich dies schamlos ausgenutzt."

Der Geschichtenerzähler räusperte sich und stellte sich erneut in bester Manier vor.
"Dieser Unwürdige hier ist Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler und auf dem Weg nach Andora, dem Land der Freiheit. Doch vergesst bitte dieses geschwätzige Kamel und belaste euren erhabenen Geist nicht weiter mit solchen Gedanken."

Der Keleschite nahm eine Denker Pose ein bevor sich sein Gesicht aufhellte und er mit der Unterseite seiner Faust in seine wartende Handfläche schlug.
"Da ihr alle anscheinend in dieses Dorf Falkengrund wollt, können wir doch gemeinsam dorthin reisen, ich räume nur kurz mein Lager auf und wir können los, die Strecke werden wir uns mit Geschichten Verkürzen und ihr könnte diesem unersättlichen Vater der Neugier erzählen was euch dazu bewegt diesen Ort aufzusuchen."
Bei diesen Worten lachte Nasreddin ein herzliches Lachen und schlug dem Wandere freundschaftlich auf die Schulter.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Ragor am 20.08.2014, 09:23:25
Ragor lauschte den Ausführungen der Eltern und genoss das Bier und das Essen.  Es wird wohl für einige Zeit das letzte sein,  was er unter solchen Voraussetzungen bekommen wird.
Ein altes verlassenes Kinderheim, in dem Geräusche gehört wurden. Hoffentlich haben die Kinder das, was die Geräusche verursacht gemieden und sich im Wald versteckt. Aber warum sond sie dann nicht nach Hause gekommen? Fragen über Fragen aber schlussendlich kann nur eines die Antwort  geben,  das Kinderheim selbst.   Noch tief in seine Gedanken verstrickt aß er seinen Teller leer und spülte dem Geschmack ein herbes Bier hinterher.
Er wischte sich mit dem Handrücken den Schaum von Bart umd Mund.
Die Ruine wird also unser erstes Ziel sein. Thorag ist bei uns, wenn wir ihm dort brauchen werden. Dort werden wir sicherlich einoge Antworten auf unsere Fragen erhalten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 20.08.2014, 23:56:09
Jaak mischte sich nicht in die Entscheidungen seiner neuen Gruppe ein. Er teilte ihre Meinung und sah keinen Sinn, den Weg unnötig zu komplizieren, das Ende unnötig herauszuzögern. Er hörte den anderen zu, den Eltern, seinen Gefährten. Er konnte drei Linien der gesellschaftlichen Bedinungen nachvollziehen, und sie belustigten Jaak in seiner Komposition. Eine Kunstform für sich. Die Furcht der Eltern, die sich mit der unwissenden Behelfslosigkeit und versuchten Trostworte brüstenden Gefährten und das Herausstellen einer Hackordnung. Und das war was, das Gerion ihm aufzwingen wollten: Das Eintreten in eine Hackordnung, geschaffen nach seinen Idealen, auch wenn er sie sicher gut meinte. Es luchste Jaak eine dieser düsteren Gesichtsverrenkungen ab.

"Ihr missversteht mich. Ich bin euch lediglich ehrlich gegenüber. Bei mir müsst ihr euch keine Sorgen darum machen, ob oder wann ich euch einen Dolch in den Rücken ramme. Meine persönliche Katharsis im Umgang mit euresgleichen ist erreicht, wenn ich jene Feststellungen, die ich mache, freimütig äußere. Ich gehöre nicht zu jenem Humanoidenschlag, der sich hinter Freundlichkeit, Höflichkeit und Etikette verkriecht, um dann im Moment eurer Sorglosigkeit hervorzuspringen und euch mit diesen blumeligen Worten, einer Garotte gleich, zu erdrosseln und euch die Halsschlagader zu zerquetschen, dass eure Augen bluten. Ihr werdet keinen ehrlicheren Gefährten finden und keinen, der ein solches Verständnis vom Ende und vom Tod hat. Und es geht mir mit mitnichten um Schätze, Abenteuerlust oder auch nur einen Deut mehr als notwendig ist, um das Sterben der Kinder. Doch ich habe eine Nase für das Ende, das sagte ich bereits, und seine Fährte ist stark wie die Pisse eines Ochsen. Solange ihr nicht eine Waffe oder einen Zauber gegen mich erhebt, werdet ihr mich nicht fürchten müssen. Nicht mehr als ihr euch selbst fürchten müsst."

Jaak wusste nicht, ob diese Worte Gerion genug sein würden, um ihn zu akzeptieren. Es war Jaak auch ernsthaft gleichgültig im Moment. Solange sie nicht die Waffen gegeneinanderschwangen und Gerion sich im Sterben bewiesen hatte, war es Jaak gleichgültig. Sie hatten ein und dasselbe Ziel. Jaak würde die Kinder nicht opfern, wenn er sagte, dass er sie retten würde. Er war kein Mann, der an seinem Wort Zweifel aufkommen lassen wollte, wenn es nicht notwendig war. Mochte Gelirion damit umgehen, wie er wollte. Loswerden würde er Jaak jetzt nimmermehr, bis der Tod oder das Ende sie schied.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 21.08.2014, 19:25:38
Bergi war von der ehrlichen Schonungslosigkeit der Worte des Gauklers nicht nur überrascht, sondern vor allem auch entsetzt. Der Mann hatte eine ekelhafte Art, sich auszudrücken und ihnen seine Weltanschauung aufzudrängen. Für jemanden wie ihn, einen Gnom, aufgezogen von ehrlichen, rechtschaffenen Zwergen, war solch eine chaotische Einstellung gegenüber Vertrauen und Freundschaft nahezu unverständlich. Er musterte Jaak erneut von Kopf bis Fuß, beäugte ihn misstrauisch und fuhr dabei immer wieder den Verlauf seines Spitzbartes entlang. Der Kerl bestand darauf, dass man seine Zunge seinem Verhalten gleichsetzte; und dennoch darauf beharren soll, dass von ihm keine Gefahr ausging! Bergi war sich nicht sicher, ob er dies bewerkstelligen konnte.

Doch wer wäre er, wenn er es nicht zumindest versuchen würde? Immerhin hatte sich eine kleine Abenteurergruppe zusammen gefunden, was wiederum bedeutete, dass er nicht - wie zu Anfangs befürchtet - alleine in die Wildnis ziehen musste. Und das war doch auch schon Mal was! Bergi war fest davon überzeugt, dass man in jeder Situation, zu allererst das Positive beachten sollte.

Dann verschwinden die schlechten Seiten meist von allein.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 22.08.2014, 11:30:56
Gerion wunderte sich über die Einstellung von Jaak. Er machte es sich zu leicht. Was dieser Ehrlichkeit nannte, war für Gerion eher Ignoranz dem Anderen gegenüber. Dieser Jaak machte sich nicht die Mühe, sich an Regeln zwischen Menschen zu halten, war nicht gewillt oder nicht in der Lage, sich ein wenig an gewisse Regeln des Zusammenlebens zu halten. Möglicherweise war das die Art des Fahrenden Volkes oder es war etwas, dass in Jaaks Vergangenheit seinen Grund hatte. Wie auch immer, Gerion würde es nicht herausfinden und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. In einem Punkt hatte der Gaukler aber Recht, nur weil er sich nicht die Mühe mit dem gab, was Gerion Höflichkeit nannte, war er nicht zwingend ein unaufrichtiger oder gar schlechter Mensch. Und Gerion wusste über ihn nicht mehr oder weniger als über die anderen.
Der einzige, der einen kleinen Blick in sei Wesen erlaubt hatte, war der kleine Zwerg, auch wenn Gerion mittlerweile nicht mehr glaubte, dass dieser wirklich ein Zwerg war. Aber offenbar sah er sich als einer, und warum sollte dieser Schein nicht aufrecht erhalten werden.

Gerion würde Jaak im Auge behalten, denn er hatte durchaus auch registriert, dass dieser ihm auf die Frage, warum er sich ihnen anschließen und die Kinder suchen wollte, keine Antwort gegeben hatte. Er würde also Jaak im Auge behalten, genau wie die anderen auch.

"Nun, ich denke, damit ist alles gesagt. Ich verabschiede mich nun, es ist spät und wir haben morgen eine anstrengende Reise vor uns.  Ich schlage vor wir treffen uns alle morgen früh hier, bevor wir aufbrechen." An Boath gewandt fragte er: "Ab wann können wir hier ein Frühstück bekommen, wir müssen früh los."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 25.08.2014, 21:34:56
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"Kommt einfach vorbei, sobald ihr bereit seid, aufzubrechen. Es wird uns schon nicht umbringen, früh morgens etwas Kräftiges zu kochen. Wäre ja nicht das Erste mal, dass wir mitten in der Nacht geweckt werden. Die Ente lebt nun mal von Abenteurern und Wanderern und die halten sich nicht an humane Zeiten." antwortete der Tavernenbesitzer gut gelaunt. "Außerdem versucht ihr schließlich die Kinder zu retten, was sonst niemand tun wollte."


Mit diesen Worten verschwand der alte Mann in der Küche des Hauses, um die restlichen Gäste der Ente zu versorgen. Momentan war erstaunlicherweise wenig los, was aber daran lag, dass die Bewohner des Dorfes sich schon während des Sturmes hier aufgehalten hatten und das anscheinend genug Kontakt für den Rest des Tages gewesen war.
So verging der Abend in dem Gasthaus doch recht schnell, denn man musste Kräfte für die Aufgaben sammeln, die der nächste Tag für die Gruppe bereit halten würde. Die Kinder aus den Ruinen des alten Zwergenklosters zu befreien, würde nicht einfach werden, denn die Entführer würden sie natürlich nicht freiwillig wieder hergeben. Was auch immer der Grund für die Entführung der Kinder war, am morgigen Tage würden sich einige der Geheimnisse lüften und Fragen würden beantwortet werden. Doch für den Moment musste das warten. Die Gruppe begab sich auf spärlich eingerichtete und auf das Nötigste beschränkte Zimmer. Allerdings musste man sich mit Gruppenzimmern begnügen, da die meisten Einzelzimmer bereits vermietet waren. Die folgende Nacht war erfüllt von lautem Schnarchen und kratzenden, stechenden Strohbetten - kein besonders angenehmer Schlaf.

Anders sah das für die Elfe Myriani, ihren Retter und den Druiden aus, die zusammen durch die Dunkelheit wanderten. Ab und zu war ein grausames Heulen aus dem nahen Wald zu hören, die Bäume schienen lebendig zu werden und es knarzte und knackte überall. Einmal schienen sie sogar das Lachen eines kleinen Kindes zu hören, das von dem Wind davongetragen wurde. Doch auch nach einer Überprüfung der Umgebung war nichts zu sehen oder zu hören und dieses Ereignis wiederholte sich nicht noch einmal. Während sie also den Weg nach Falkengrund entlangwanderten, erzählte die traurige Elfe davon, wie sie in die Hände des Banditen gekommen war.
"Ich war auf dem Weg nach Falkengrund, um meine Schwester zu besuchen. Wir haben uns in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren aber vor einigen Tagen habe ich plötzlich eine Nachricht von ihr erhalten. Sie bat mich darum, sie so schnell wie möglich zu besuchen, hat aber nicht gesagt, um was es ging." Sie wirkte etwa nachdenklich und verfiel einen Moment ins Schweigen. Vielleicht auch, um den Teil der Geschichte zu umgehen, der um den Banditen handelte. "Ich habe mich natürlich sofort auf den Weg gemacht aber vor zwei Tagen, hat mich dieser... Mann gefunden. Mitten in der Nacht stand er einfach über mir..."
Sie schwieg wieder für eine lange Zeit und konnte erst nach einigen Minuten weitersprechen. Sie war traurig, verängstigt aber ihre Stimme bebte auch vor Wut. "Jede Flucht war zwecklos, er war einfach zu stark. Irgendwann habe ich es einfach aufgegeben wegzurennen. Die Bestrafungen waren zu hart... Danke, dass ihr mir geholfen habt."

In den Morgenstunden erreichten sie schließlich die Palisade Falkengrunds. Ein zugefrorener, von Schnee bedeckter Fluss, schlängelte sich an dem Örtchen vorbei und ein großer Jahrmarkt wurde aufgebaut. Einige bunte Zelte standen herum aber auch lange Bänke und Zäune, die das Jahrmarktsgebiet bereits absperrten. Fässer wurden herumgerollt, Eisblöcke in die Nähe des Flusses gestellt und sogar ein Labyrinth aus Eiswänden wurden mithilfe von Magie und Muskelkraft erstellt. Es war ein geschäftiges Treiben in dem sowohl wandernde, bunt gekleidete Schausteller aber auch Bewohner des Dorfes zu finden waren, die mit halfen.
Genau über diesen Platz ging die Gruppe, die sich der Rettung der Kinder verschrieben hatte. Ihnen folgten die Eltern, Ralla Hebbradan und sogar Bhoron Schwarzbart, der Chronist und Forscher der Geschichte des Tals - nur der Holzfürst selbst fehlte, um den selbstlosen Helden bis zum Abschied aus Falkengrund beizustehen. Die Stimmung wurde dadurch aber nicht getrübt denn zumindest konnte man jetzt endlich loslegen. Als erstes war der Besuch des Kinderheims angedacht, dass vor einigen Jahren abgebrannt war und wo die Kinder eine Mutprobe machen wollten und nicht wieder zurückgekommen waren. Wenn es Spuren gab, dann würden sich dort welche finden lassen.
Auf dem Weg über den geschäftigen Jahrmarksplatz, wurden Wilbur und auch Jaak von ihren Familien bzw. ihrer Gruppe angesprochen und verabschiedet. Schließlich kamen sie am Ende des Platzes an. Anwar, Nasreddin und auch Myriani gingen an der seltsamen Gruppe vorbei und konnten währenddessen genau hören, was gesagt wurde.

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"Ich hoffe ihr rettet nicht nur die Kinder, sondern könnt mir auch einige interessante Dinge berichten oder sogar mitbringen. Droskar war zwar ein böser und gefährlicher Gott und er hat die Zwerge dieses Tales zu so viel Arbeit angetrieben, dass ihre Erzeugnisse an Qualität verloren haben aber es sollten trotzdem noch einige interessante Artefakte zu finden sein." ließ der Zwerg Pfeife rauchend vernehmen. "Natürlich liegt eure Priorität woanders aber vielleicht könnt ihr die Augen offen halten? Das wäre mir auch einiges wert..."

Die offensichtliche Gier des Zwerges ließ den fetten Metzger laut schnauben, während Kitani sich ein "Wie könnt ihr in so einem Moment nur an Euren Gewinn denken?" verkneifen konnte und ihm währenddessen einen vernichtenden Blick zuwarf. Sie war es auch, die sich als erste von der Gruppe verabschiedete, nachdem Bhoron sich in den Bart schimpfend verabschiedet hatte.

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"Ich hoffe ihr findet unsere Kinder. Ich weiß nicht, wie ich Euch alleine für euren Versuch danken kann. Ich würde ja selbst mitkommen aber ich bin nur eine Schneiderin... Zumindest Gerion kenntaber die Gegend und war schon oft im Finstermondwald. Ihr seht alle so aus, als könntet ihr euch wehren aber wenn ich an die Geschichten denke, die über diesen Ort erzählt werden... Droskar alleine ist ja schon schlimm genug aber in dem Wald soll es Harpyen, Werwölfe, Baumdrachen und böse Feen, Druiden und andere gefährliche Wesen geben. Ich will gar nicht wissen, was Droskar aus den armen Zwergen gemacht hat. Bhoron hat ja erzählt, dass sie sich in den Tod gearbeitet haben und es gibt Geschichten über Geister in den Ruinen. Naja, reden wir nicht mehr davon, ich wünsche euch alles Glück der Welt und den Segen der Götter!"

Sharvaros Vade, Ralla Hebbradan und auch Deon Jabbs stimmtem dem zu und verabschiedeten sich ebenfalls von der Gruppe. Wenn Anwar und Nasreddin sich der Gruppe anschließen wollten, dann mussten sie das jetzt tun.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 28.08.2014, 08:07:04
Bergi konnte kaum schlafen. Er lag die halbe Nacht wach, auf dem Strohbett, neben seiner Ausrüstung und starrte gen Zimmerdecke, die Hände hinter seinem Kopf verschränkt. Er dachte an all die Eindrücke, die ihm seine Ankunft in Falkengrund offenbart hatte. Den Forscher Bhoron Schwarzbart... Die Mitglieder der Gemeinschaft, welche zum Teil nicht weit von ihm schliefen. Der widerwärtige Holzfürst und seine Handlanger... Jaak, der Gaukler.
Die Kinder. Druingar Glimmaxt. Verschleppt... Irgendwo dort draußen, in den Ruinen einer längst verschollenen Welt. Er fühlte sich immer noch schuldig, dass sie nicht gleich an Ort und Stelle aufgebrochen waren. Die Götter allein mögen wissen, was für Schrecken diese Nacht für die Entführten bereit hielt, während Bergi und seine neuen Freunde sich hier in der gemütlichen, warmen Taverne seelenruhig zur Nacht betteten.
Natürlich wäre es gleichermaßen sinnlos gefährlich gewesen, wären sie noch während dem Schneesturm und der einbrechenden Nacht aufgebrochen... Da hatte der Waidman Gerion mit Sicherheit Recht. Dennoch wusste Bergi nicht, mit dem in sich nagenden Gedanken umzugehen. Was, wenn sie die Opfer finden würden und schmerzlich feststellten, dass sie bereits zu spät waren? Würden sie mit der Schuld leben können?

Der Gnom erwachte aus dem halbwachen Dämmerschlaf und richtete sich rasch auf. Mechanisch, sich über beide Ohren nach seinem bequemen Bett Zuhause sehnend, packte er seine Ausrüstung und legte den beweglichen Plattenpanzer an. Innerlich drängelte er sich zur Eile, also ließ er keine weitere Minute verstreichen, schlang lediglich ein paar Bissen frisch gebackenes Brot hinunter und war dann auch schon der Erste, der einen Fuß aus dem Etablissement setzte.

Als die Gruppe von den Dorfbewohnern verabschiedet wurde, kam Bergi bei den Worten Bhoron Schwarzbarts nicht umhin, verächtlich zu schnauben. War denn der größte Fluch des Droskarfelsen der, dass die stille Gier einen jeden früher oder später packte? Wie konnte der Forscher es wagen, diese Bitte zu stellen?! Doch der kleine Krieger behielt seine Haltung und erwiderte nichts darauf. Er nutzte die kurze Pause nur dafür, sich seinen Helm über den Kopf zu ziehen und dessen Riemen unter seinem Kinn zu verzurren. Sein Schild löste er von der festen Halterung an seinem Rucksack und schwang es sich griffbereit über die linke Schulter. Er überprüfte die Gürtelscheide seines Flegels auf Tauglichkeit und nickte schließlich der Schneiderin und den restlichen Dorfbewohnern anerkennend zu.

"Seit unbesorgt, wir werden alles in unserer Macht stehende tun, die Verschollenen ausfindig zu machen und wieder zurück nach Falkengrund zu bringen. Ich gebe euch mein Wort darauf! Niemals hat ein Glimmaxt NICHT zu seinem Versprechen gestanden. Die Götter werden über uns wachen. Wir werden erfolgreich wiederkehren."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 28.08.2014, 09:43:09
Auch Gerion schlief unruhig, allerdings weniger wegen der vor ihnen liegenden Aufgabe, sondern wegen der Unruhe im Schlafsaal. Er war es nicht gewohnt, in einem Raum mit anderen zu übernachente. Und in der Natur überlagerten andere Geräusche das Schnarchen und Schnauben anderer Menschen. Und er hatte auch das Gefühl, das Zwerge lauter schnarchten, länger brummten und sich mehr drehten als Menschen. Das mochte aber auch Einbildung sein. Jedenfalls war Gerion froh, als es Zeit zum Aufstehen war. Bergi war der erste, der Aufstand. Er wirkte unruhig, beinahe zappelig. Wieder einmal stellte Gerion fest, dass er Bergi mochte, obwohl er ihn kaum kannte.
Gerion stand ebenfalls auf und bereitete sich still auf den Tag vor. Sie aßen alle schweigend ihr Frühstück und Gerion bedankte sich beim Abschied besonders bei Boath, der ihnen trotz des frühen Morgens ein ordentliches Frühstück bereitet hatte. Dann zogen sie los.

Falkengrund und der Jahrmarkt lagen noch überwiegend im Schlummer, so dass ihre Stimmen weithin zu hören waren, als sie sich von den Eltern verabschiedeten. Gerion nickte den Eltern zu, um Bergis Worte zu unterstützen und lächelte danach Kitani an - ihr fühle er sich besonders verpflichtet. "Wir werden uns beeilen, dennoch müsst ihr mit ungefähr einer Woche bis zu unserer Rückkehr rechnen."

Daraufhin trat er einen Schritt zurück und bereitete sich in Gedanken auf die Reise vor. Das Haus der Holzfäller würden sie bald erreicht haben, dort würden sie schnell die nötigen Informationen beschaffen und sich dann zügig auf den Weg zum Kinderheim machen. Er hoffte, dass seine Begleiter, besonders die Gnome, ausdauernd marschieren konnten. Aussprechen wollte er dies jedoch nicht, denn er wollte niemand beleidigen. Er würde es ja sehen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 28.08.2014, 21:00:20
Seit dem Streit mit dem Gaukler hatte sich Shira etwas zurückgehalten. Ihr war nicht gerade wohl bei dem Gedanken, dass er die Gruppe begleitete. Irgendwie traute sie ihm nicht und hatte ihn besonders im Auge,
weshalb sie es auch vermied, ihm den Rücken zuzudrehen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er sich alleine auf den Weg machen können, um den Balg des Holzfürsten zu suchen. Schließlich war einer so arrogant und engstirning, wie der andere von den beiden. Lediglich der Junge konnte wahrscheinlich nichts dafür, dass sein Vater so wenig dafür tat ihn wieder zu finden und zurückzuholen. Vielleicht hatte es ja doch noch etwas Gutes, dass sie einen Jongleur dabei hatten, der mit Messern umgehen konnte. Aber er musste es erst beweisen und das Vertrauen rechtfertigen.

Als sie in der Gaststube über die nächsten Schritte beratschlagten, hatte Shira ihren Mantel etwas geöffnet, so dass Soleb sich auf ihren Schoß legte und das laute Treiben der Gäste mit etwas Abstand beobachtete. Doch als sie sich nun in den Schlafraum begaben, war der Kater nicht mehr zu halten. Viel zu lange hatte er in der eisigen Kälte unter dem Mantel verbracht und war zur Untätigkeit verurteilt gewesen. Jetzt war die Zeit gekommen sich auszutoben. Shira hatte sich einen Platz in der Ecke gesucht, um etwas Abstand zu Jaak zu bekommen und um auch allen anderen etwas aus dem Weg zu Gehen. Wer wusste, wie lange der ein oder andere schon unterwegs war. Soleb nutzte die Gelegenheit und sprang sofort aus dem Raum, um in der Gaststube auf Erkundungstour zu gehen. Zwar hörte die Gruppe, zumindest diejenigen, welche ein Ohr dafür hatten, kurze Zeit später ein Quicken und ein leichtes Trampeln, aber ansonsten war Soleb recht unscheinbar.

Wenn Bergi glaubte, er wäre der erste, der auf den Beinen wäre, hatter er sich getäuscht. Aus dem Hintergrund starrten ihn zwei grüne Augen an und beobachteten jeden seiner Schritte und Bewegungen.

Als die anderen begannen sich für den Abmarsch zurecht zu machen, setzte sich Shira noch einmal ruhig in die ihre Ecke und überlegte, welche Sprüche sie für die bevorstehende Aufgabe brauchen würde. Sie entschied sich auf Grund der zu erwartendenden Gefahr für eine etwas aggresivere Variante als bisher.

Nachdem sie sich von Sharvaros verabschiedet hatte, war sie bereit dem Abenteuer entgegen zu treten. Die Rettung Savrams und der anderen Kinder hatte begonnen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Jaak Marva am 29.08.2014, 11:14:42
Jaak packte seine Sachen im Lager mit behänder Schnelligkeit. Das Leben eines Banditen, wie das eines Gauklers, erforderte es manchmal einen Ort sturmartig zu verlassen, nachdem den lokalen Tölpel das Geld aus den Taschen gezogen wurde oder der ein oder andere Witz auf katastrophale Art bei dem einen oder anderen Schnösel angekommen ist. Der Jahrmarkt hatte bereits einige schwarze Flecken auf ihrer Reisekarte. Jene Orte, an die sie nie wieder einen Fuß setzen sollten, solange bestimmte Personen dort noch lebten und die Machtfäden in ihren Händen hielten. Der Holzfürst hätte durchaus der Nächste sein können, der sich dieser illustren Gruppe verprellter Möchtegernpotentaten anschloss. Doch sein verschwundener Spross sorgte zumindest für eine Chance, dies mit etwas Glück und Spucke zu ändern. Wenn das Balg denn überhaupt noch starb und nicht schon als Aussscheidung eines Trolles oder ähnliches den Humus des Waldes bereicherte.

Jaak begab sich in aller Frühe zu verabredeten Punkte, nachdem er sich von seiner Truppe mit einem Nicken verabschiedete. Es war Zeit, kurzfristig verschiedene Wege zu gehen. Er spürte, wie sie sich gegenseitig anfingen auf die Nerven zu gehen, weil sie jeden Tag zusammen waren und keine Möglichkeiten hatten, über ihre Unzulänglichkeiten zu sprechen. Die Ärgernisse waren unterschwellig und wurden doch immer schlimmer, ein emotionaler Staudamm, der sicher in wenigen Wochen brechen würde, wenn es keine Abwechslung gab. Und so tauschte Jaak eben Ärgernisse gegen Fährnisse.

An diesem Morgen trat Jaak wortlos zu seinen neuen Gefährten. Seine unbeweglichen Augen sahen im Zwielicht des Morgens noch viel dunkler aus, weil sie von erkennbaren Augenringen gezeichnet waren. Jaak war trotz all der Reisen kein wirklicher Morgenmensch. Aber die frische Luft und das Reisen würde das verbessern. Das Wetter würde sich halten, wahrscheinlich würde es keine Schneestürme mehr geben und ihre Reise dementsprechend ungehindert vonstatten gehen. Viele Tiere würden sich bei dem Wetter dennoch zurückhalten, das war alles erfreulich. Allerdings hatten die letzten Schneestürme wohl viele der Spuren vernichtet.

Jaak stützte sich auf einen Wanderstab, der stark verziert war und dessen beiden Enden einst knorrig waren und jetzt in die Grimissen starrender Hofnarren verwandelt waren. Seine Ausrüstung sah nicht sehr teuer aus, jedoch sah er auch nicht so abgerissen aus. Die Ausrüstung eines Mannes, der viel wanderte und wandern musste. Alles auf die Reise angepasst, kein überschüssiges Gramm für die gewöhnliche Reise. Es war an der Zeit aufzubrechen und endlich etwas wacher zu werden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 01.09.2014, 07:05:08
Bevor es jedoch wirklich losging und die zusammengewürfelte Truppe Falkengrund verließ, um die Kinder zu suchen, wurde die Gruppe ein letztes mal aufgehalten. Ein Halb-Elf und ein Mensch - offensichtlich ein Keleshite - sprachen die Gruppe an und wollten sich ihnen anschließen. Beide hatten, wie auch der Rest der Gruppe, einen bestimmten Grund sich auf die Suche zu machen - ob nun aufgrund einer Bitte oder weil von einem bösen Gott die Rede war - und so schlossen sie sich der sechsköpfigen Gruppe an, ob diese es wollte oder nicht. Zumindest schienen die beiden Neuankömmlinge angenehmere Gesprächspartner als Jaak Marva zu sein. Die Elfe Myriani verabschiedete sich überschwänglich von Nasreddin und Anwar und umarmte den Keleshiten sogar, bevor sie sich abwandte und über den Jahrmarktsplatz in Richtung Falkengrund ging. Sie hatte ihr Ziel jetzt sicher erreicht und würde ihren Retter wohl nicht vergessen. Vielleicht würde es ein Wiedersehen geben, wenn sie die Kinder gerettet und zurück gebracht hatten.

Schließlich war es an der Zeit endlich loszugehen, denn wie jeder wusste, gab es keine Zeit zu verlieren. Ein letztes mal warf man einen Blick auf das Dorf und betrat dann den verschneiten Weg, der in Richtung des dunklen Waldes führte. Nur wenige Minuten mussten sie laufen, bis sie an die Ausläufer des Finstermondwaldes kamen und die schneebedeckten Bäume erkennen konnten, die sich bis zum Droskarsfels zu erstrecken schienen. Obwohl die Sonne schien, war es eiskalt und als es auch noch anfing zu schneien, kroch die Kälte tief in die Glieder der Wanderer. Jaak wusste, dass es nicht viel wärmer werden würde, also würde man sich an die Kälte gewöhnen und sich dick anziehen müssen.
Nichtsdestotrotz zog man weiter und lief an dem Waldrand entlang, bis ein kleiner Trampelpfad sichtbar wurde, der in den Wald führte. Es war der Weg, der zu dem verbrannten Kinderheim führte. Langsam aber sicher stieg das Gelände an und nach wenigen Minuten erreichte man eine Lichtung in dem Wald, auf der einst das Heim gestanden haben musste. Jetzt war nur noch ein hoher, rußgeschwärzter, steinerner Torbogen übrig geblieben. Verbrannte Holzbalken stachen aus dem Schnee heraus, unter dem die Überreste des Hauses lagen. Hier und da waren schwarze Stellen und verkrustete Asche zwischen dem weißen Schnee zu sehen. Eine kleine Gruppe Zinnsoldaten stand vor den Überresten - von der Feuersbrunst geschmolzen und unmenschlich verdreht. Sogar eine alte Puppe lugte aus dem schneebedeckten, verbrannten Boden heraus und sah die Gruppe aus einem letzten, toten Knopfauge an.
Der Ort strahlte eine unheimliche Aura aus, obwohl von den Überresten durch den Schnee jetzt nicht mehr viel zu sehen war. Durch die Vergangenheit dieses Ortes und den umliegenden Wald war es hier wirklich gruselig, sodass man schon auf den ersten Blick verstehen konnte, wieso die Kinder gerade hier die Mutprobe gemacht hatten. Allerdings war von den Kindern nicht viel zu sehen und wenn man Spuren finden wollte, würde man sich umsehen müssen.[1]
 1. Bitte ein Wahrnehmungswurf von jedem!
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 03.09.2014, 14:22:26
Kalt lief es wilbur den Rücken hinab, als sie den unheimlichen Ort des Kinderheimes betraten. Hier war kein Zeichen zu sehen, dass sich die Kinder hier noch aufhalten würden. Lange Zeit war er schweigend gewesen, beim Holzfürsten, beim Aufbruch und der Reise. Das Beklemmende der Situation schlug ihm auf's Gemüt, verschlug ihm regelrecht die Sprache - ein Teil seines Fluches, die Gegenwarts des Mystischen. Aber hier schien es erst einmal wieder eine aufgabe zu geben.

'Die Kinder! Die Kinder!", hämmerte es in seinem Kopf.

Wilbur stieg ab und begann, sich nach Spuren umzusehen.[1]

"Vielleicht finden wir ja etwas", sagte er zu den anderen.
 1. Wahrnehmung: 18
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 03.09.2014, 14:54:43
Gerion begann langsam um die Ruine herum zu gehen. Als klar wurde, dass sich die Kinder nicht mehr in der Ruine aufhielten begann er, außerhalb der Ruine nach Spuren zu suchen, die verraten könnten, was hier geschehen war, wohin die Kinder gegangen waren und wer möglicherweise bei ihnen war.[1]
 1. Wahrnehmung und Survival (zum Spuren finden) je 16 (ggf. je +2 durch bevorzugtes Gelände Wald)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 04.09.2014, 16:09:48
Der gepanzerte Gnom hielt den Atem an, als der Suchtrupp schließlich die Ruinen des alten Waisenhaus erreicht hatte. Was für ein Ort...
Unterbewusst begann er sofort, wie für sein Gemüt üblich, sich vorzustellen, wie es wohl einst gewesen sein musste, hier, jenseits aller Zivilisation, mitten in den Ausläufern des Finstermondwaldes zu leben. Als Kind... In jenem einst wohl prächtigen Kinderheim. Er näherte sich langsam dem vergessenen Spielzeug und betrachtete die uralte Puppe eingehend. Ein nagendes Gefühl tiefer Traurigkeit umkam ihn und er schluckte es herunter; sich selbst verbietend, weiter über das grausame Schicksal der ehemaligen Bewohner dieses Ortes nachzudenken.

Was hatten die Kinder sich nur dabei gedacht, als sie diese Ruinen für ihre Mutprobe auserwählten?

Je länger er dort im Schnee stand und seinen Blick über die weiße, schneebedeckte Einsamkeit des einstigen Waisenhauses wandern ließ, umso kälter wurde der regelmäßige Schauer, der ihn aufgrund ihres Aufenthalts hier über den Rücken lief. Bergi kam nicht umhin, seinen Schild kampfbereit in die Linke zu nehmen. Diese Geste sollte ihm Schutz geben; das sehnsüchtige Gefühl nach Sicherheit. Er spitzte die Ohren und seufzte hörbar. Auf den ersten Blick schien dieser Ort seit Jahren unberührt und er war sich nicht gänzlich sicher, wonach er genau Ausschau halten solle, wenn jegliche Spur im Schneetreiben der letzten Nacht vernichtet worden war.[1]

"Seit auf der Hut!" mahnte er seine Kameraden. "Ich gestehe, ich bin wohl nicht der beste Spurenleser. Für mich sieht diese traurige Ruine seit Ewigkeiten verlassen aus, wenn ich ehrlich bin..."

 1. Wahrnehmung 5
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 04.09.2014, 23:44:31
Als sie in der Ruine des Kinderheims angekommen waren, konnte Shira den kleinen Soleb nicht länger zurückhalten, so dass er sich mit einem lauten Quiecken unter ihrem Mantel hervor stahl und mit seinen Krallen von ihrem Bein abdrückte.

"Konntest du nicht noch einen kleinen Moment warten", zischte sie wütend zog ihre Kleidung wieder zurecht.

Neugierig wie Katzen nun mal sind, machte sich der kleine Racker erst einmal daran alle Ecken und Winkel zu erkunden. Shira folgte ihm und begutachtete selbst die einzelnen Räume und lies die Eindrücke auf sich wirken. Wie mochte es damals wohl hier zugegangen sein? Ob die Kinder hier glücklicher waren, als sie auf der Straße?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.09.2014, 19:30:56
Begleitet von Schneeflocken, die langsam eine weitere weiße Schicht auf dem Boden bildeten und eisigem Wind, machte sich die Gruppe an die Arbeit, die verbrannte Ruine des ehemaligen Kinderheims zu untersuchen. Immer wieder fanden sie verformte, schwarze Überreste ehemaliger Einrichtung oder Spielzeuge der Kinder. Manche davon waren bereits mit dem Boden verschmolzen und nicht viel mehr als ein geschmolzener, durch die Kälte auf dem Boden festgefrorener, Haufen Asche. Andere hatten das Feuer nur teilweise überstanden, sodass aus dem farbenfrohen Spielzeug, nur noch groteske Abbilder übrig geblieben waren.
Schon nach wenigen Minuten wurden diejenigen, die zuerst um das Gebäude herum gesucht hatten, fündig. Etwas abseits, zwischen Waldgrenze und der Ruine lag verbranntes Holz im schneebedeckten Gras, das nicht zu der Ruine gehören konnte. Bei näherer Betrachtung stellten sich die Holzscheite als ein ziemlich schlecht gebautes Lagefeuer heraus. Daneben lagen die Überreste eines zerrissenen, großen selbst gebastelten Zeltes, das bestimmt genug Platz für die Kinder hatte bieten können. Durch den Schneesturm waren Einzelheiten nicht mehr genau zu erkennen aber nachdem man etwas länger suchte, fand man zerbrochene Zweige, Fetzen von Kleidung und sogar gefrorenes Blut auf dem Boden. Einige kleine Schuppen lagen außerdem in dem Lager der Kinder herum. Es war eindeutig, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte aber für Fünf Kinder, war es zum Glück zu wenig Blut. Sie wurden hier nicht getötet, sondern nur verwundet.
Nur Shiras Augen waren scharf genug, um ein weiteres interessantes Detail in der Ruine selbst zu bemerken. Ziemlich mittig, fand sie unter einer Schicht Schnee und Asche eine angekohlte Falltür. Das Schloss selbst war geschmolzen, sodass ein Dietrich nutzlos war aber die eiserne Tür war durch das Feuer so stark verbogen und beschädigt, dass man sie wohl einfach aufbrechen könnte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 07.09.2014, 20:58:39
Bergi durchstocherte gerade mit einem aufgehobenen Stecken das erloschene, hilfsbedürftige Lagerfeuer, als er auf die gefrorenen Blutflecken am Rande seines Blickfeldes aufmerksam wurde. Er ließ den Stock sofort fallen und stapfte schnellen Schrittes zu jener Stelle.
Dort stellte er fest, dass seine Aufmerksamkeit ihn tatsächlich nicht im Stich gelassen- und seine Augen ihn leider nicht belogen hatten. Doch immerhin war es bei weitem nicht genug, das wusste selbst Bergi, dass jemand an dem Verlust gestorben wäre. Selbst für ein Kind würde das also bedeuten, dass der Wahrsager recht gehabt hatte und das hier tatsächlich der Ort gewesen war, an dem die Menschenkinder entführt worden waren. Doch nur wohin?

Er stemmte die Fäuste in die Hüften und ließ seinen Blick erneut über die angrenzenden Ruinen schweifen. Seine Augen wanderten dabei instinktiv zu seinen neuen Gefährten, darauf hoffend, dass jemand von ihnen vielleicht mehr Hinweise auf den Verbleib der Mündel gefunden hatte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 09.09.2014, 00:08:21
In Gedanken versunken streifte Shira durch die verkohlten Überreste des Kinderheims. Wer war zu so etwas fähig gewesen? Es waren noch Kinder, ohne Eltern und zusammengepfercht in einem Heim, welches ihnen aber wenigstens ein Dach über dem Kopf beschert hatte. Langsam bückte sie sich und ergriff ein Stück Eisen, welches vielleicht einmal als Halterung für ein kleines Holzpferd gedient hatte, von dem noch ein letzter Rest eines verkogelten Hinterbeins daneben lag. Sie hatte nie irgendwelches Spielzeug besessen, sondern ihr Spielplatz waren stets die Straßen von Sandpoint gewesen. Sie drehte das Metall zwischen den Fingern und die Kälte fuhr ihr sofort bis in die Hand und holte in die Realität zurück.

Dabei konnte sie Soleb beobachten, wie er etwa in der Mitte der Ruine zu scharren begann und dabei ein kratzendes Geräusch erzeugte. Doch schon im nächsten Moment hatte er etwas unter einen Balken huschen sehen und war wieder damit beschäftigt diesem "Etwas" hinterherzujagen. Shira trat einige Schritte näher und wischte den sich angesammelten Schnee und die darunter liegenden Kohlereste mit dem Fuß bei Seite.
Zum Vorschein trat ein metallener Verschlag, der wohl etwas im Boden abdeckte. Was gab es hier noch zu verstecken? Eilig fegte sie nun mit ihrer Hand auch den restlichen Schnee von der Platte, um zu sehen, wo sie zu öffnen war.

Ihr Hilfsset, welches sie sich im Laufe der Jahre zusammengesammelt hatte, um die Türen etwas schneller öffnen zu können, konnte sie aber getrost stecken lassen. Das Schloss war von dem Feuer so zusammengeschmolzen, dass keine Art von Schlüssel mehr hinein passte. Aber nicht nur dem Schloss hatte der Brand zugesetzt, sondern auch die Abdeckplatte war schwer mitgenommen.

Shira lies ihre Hand in den Mantel gleiten und zog einen Zauberstab hervor. Mit einer kleinen kreisenden Bewegung richtete sie den Stab über die Abdeckung und murmelte ein paar Worte, um festzustellen, ob es sich um eine magische Falle handelte. Das Feuer lag zwar schon Jahre zurück, aber man konnte ja nie wissen, ob der Inhalt nicht vor neugierigen Augen geschützt werden sollte.

Sie hielt kurz inne, konnte aber nichts spüren. "Na gut, dann versuchen wir es eben mit Gewalt", fasste sie ihren nächsten Schritt in Worte. Sie schnappte sich die nächstgelegenen Überreste eines Balkens, wuchtete ihn in die Höhe und lies ihn mit einem lauten Knall auf den Metall Verschlag donnern. Lediglich ein paar wenige Versuche hielt dieser stand, beulte sich immer mehr aus und krachte schließlich scheppernd nach unten weg.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 09.09.2014, 10:03:11
Gerion stand lange an dem Platz, an dem sie auf die Reste des Feuers gestoßen waren. Die Ruine selbst war zwar ein düsterer Ort, aber ihre Vergangenheit hatte ihn kaum beschwert. Er gab viele düstere Orte und viele unglückliche Geschichten im Finstermondtal. Es halt niemand, sich mit dem Leid der Vergangenheit zu belasten. Aber dieses Feuer, hier waren vielleicht gestern noch einige Kinder gewesen, die zeigen wollten, wie mutig sie waren und vielleicht auch, dass sie im Finstermondtal überleben konnten. Kinder, deren einfache Gedanken von der dunklen Vergangenheit dieses Ortes angezogen wurden, die aber keinen Moment daran gedacht hatten, das auch in der Gegenwart noch etwas Böses hier lauern konnte. Für diese Kinder waren sie hier, aber erst als Gerion nun diese Feuerstelle sah, wurde ihm wirklich bewusst, dass den Kindern etwas zugestoßen war und sie vermutlich irgendwo schreckliche Angst ausstehen mussten.

Er streckte sich, um die schweren Gedanken zu vertreiben. Es brachte sie nicht weiter, all dem weiter hinterher zu sinnen - jetzt mussten sie herausfinden, wohin die Kinder gebracht wurden. Nach dem Schneesturm konnte er keine Spuren entdecken, aber er hatte die Hoffnung, dass etwas weiter im Wald, wo die Bäume den Schnee vielleicht abgehalten hatten, etwas zu finden sein würde. Und da sie die Vermutung hatten, dass die Kinder zum Droskarsfelsen gebracht wurden, ging er grob in diese Richtung einige Meter in den Wald hinein und suchte entlang der Bäume dort, wo der Schneesturm weniger Spuren hinterlassen hatte, weiter. Vielleicht war ja auch ein weiterer Blutfleck zu finden, auch unter dem frisch gefallenen Schnee.[1]
 1. Survival 24 (bzw. 26 im Wald)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 09.09.2014, 16:33:48
Während er im Wald hermumstapfte und in unheimlichen Ruinen nach Spuren suchte, fragte sich Nasreddin zum wiederholten Mal wie er hier herein geraten war, doch wie sehr er auch darüber nachdachte ihm wollte nicht vernünftiges einfallen.

Hatte er möglicher weise während seiner Reise die Erleuchtung erlangt von der die Mönche die geize Zeit sprachen, war er zum ehrbaren Vater der Weisheit geworden, den selbst die stolzen Sphinx willkommen heißen würden? Falls das der Fall war müsste er sich wohl überlegen, seinen Bart länger wachsen zu lassen und ihn sich weiß anzumalen. Doch das war natürlich nicht der Fall, wahrscheinlicher war, das wegen der ganzen Kälte sein Hirn auf die Größe einer geschrumpft war.

Wohlmöglich hatte ein wilder Ifrit von seinem Geist besitzergriffen und sein handeln beeinflusst, aber auch das hielt der Geschichtenerzähler für sehr unwahrscheinlich. Und selbstverständlich war er während seiner Entscheidung weder berauscht noch betrunken gewesen, er kam gerade erst aus dem Wald und der Geschichtenerzähler war beim besten Willen nicht der zügellose Sohn der Genusssucht, auch wenn er den fröhlichen Gott anbetete.

"Du weißt ganz genau wieso du hier bist, du unverschämter Vater der Neugier!"
Nasreddin hatte ein paar Abenteurer auf der Straße belauscht, wobei er jedoch zu seiner Verteidigung sagen musste, dass sie so laut geflüstert hatten, dass er sie selbst dann hätte hören können, wenn er am anderen Ende der Straße gestanden wäre.

Nun konnte er nichts mehr daran ändern, selbst wenn er nicht genau wusste was vor sich ging, hatte er ihnen bereits seine Hilfe zugesagt.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 11.09.2014, 19:39:13
Was war das nur für ein eigenartig gekleideter Kauz? Fragte sich Bergi bewusst und er kam dabei nicht umhin, den für ihn durch und durch eigenartigen Mann Namens Nasreddin zu beobachten. Niemals zuvor hatte der zum Zwerg erzogene Gnom einen Keleshiten erlebt, oder wäre geschweige denn jemals in jener berüchtigten Wüste gewesen. Doch so sehr ihn die bunten Farben und die scharfkantigen Züge, samt der völlig absurden Kopfbedeckung, irritierten, so weckten sie doch gleichzeitig auch seine ehrliche Neugier. Beinahe hätte er sich dazu überwunden, den Fremden freundlich anzusprechen, da wurde er auch schon aus den Gedanken gerissen, als er aus dem Augenwinkel plötzlich die hübsche Frau namens Shira dabei beobachtete, wie sie einen schwerfälligen Balken in die Luft hob und damit weit ausholte.

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 11.09.2014, 20:51:53
Shira hatte die geschmolzene Eisentür falsch eingeschätzt, denn so einfach war es doch nicht, sie mit einem Holzbalken zu zerstören. Die Hexe aus Sandpoint bemerkte schnell, dass wohl eher das verkohlte Holz zersplittern würde, bevor das Eisen zerbrach - auch wenn die Tür durch das Feuer angegriffen und nicht mehr so stabil wie vorher war. Doch der Wahrsager - Wilbur Goldhämmerer - hatte sich die Versuche angesehen und kam jetzt mit einem Fläschchen voller Säure an die Eisentür heran. Er schüttete das Gemisch auf die Scharniere und andere bereits angegriffene Stellen[1], wo es anfing das Eisen mit einem lauten Zischen aufzulösen. Nach wenigen Sekunden war das Schauspiel vorbei und Shira hatte jetzt ein einfacheres Spiel mit diesem Hindernis. Nach einigen weiteren Schlägen gab die Tür nach und brach mit einem lauten Scheppern ein.
Nachdem sich aufgewirbelte Asche und Schnee verzogen hatten, war eine alte, leicht verfaulte und zumindest auf der oberen Stufe verkohlte Treppe, an der Stelle zu erkennen, wo vorher noch die Eisentür gewesen war. Der Geruch von Verwesung trat aus diesem Keller an die Oberfläche und vermischte sich mit dem chemischen Gestank der Säure. Durch das Licht, das in den Keller fiel, konnte man einen verstaubten Steinboden und die Ecke eines alten Eichentisches ausmachen.
Währenddessen verfolgte Gerion aufgeregt die Spuren, die er gefunden hatte. Tatsächlich konnte er unter dem Schnee weitere gefrorene Blutflecken ausmachen, die in den Wald führten. Es war nicht ganz einfach aber die Erfahrungen, die er die letzten Jahre hatte sammeln können, halfen ihm an genau den richtigen Stellen zu suchen. Doch auch er hörte das laute Scheppern, als die Tür in den Keller fiel. Während er sich umdrehte und die Szenerie beobachtete, fühlte er sich seltsam beobachtet, so als würde irgendetwas oder jemand, ihn ebenfalls genau mustern.[2]
 1. Kannst dir die Säure bitte streichen
 2. Gerion und alle die in seiner Nähe sind, dürfen gerne auf Perception würfeln.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 11.09.2014, 23:15:59
"Buuh, was für ein Gestank", zog Shira die Nase hoch und wedelte sich mit der Hand etwas frische Luft zu. "Wozu dieses miefig stinkende Loch wohl gedient hat?", fragte sie Wilbur und versuchte einen etwas besseren Blick in den Keller zu erhalten. Vorsichtig setzte sie einen Fuß auf die oberste Stufe, gab etwas Gewicht darauf, balancierte aber immer noch auf dem anderen Bein, um nicht nach unten zu stürzen, falls die Treppe nachgab.

So weit sie sehen konnte, war zumindest in der Nähe der Treppe der Platz frei, bevor in der Ecke ein alter Tisch zum Vorschein kam. Mit lautem Getöse warf sie den Balken neben die Treppe, so dass er mit etwas Abstand davon liegen blieb. "Kannst du mir vielleicht von hier oben leuchten, damit ich beide Hände frei habe, um nach unten zu steigen?", bat sie den nebenstehenden Wilbur zu Hilfe. Immer wieder prüfend, in wie weit die Treppenstufen ihrem Gewicht stand hielt, bewegte sie sich Stück für Stück nach unten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 12.09.2014, 08:17:09
Gerion freute sich, als er die Spuren entdeckte. Als er gerade beginnen wollte, sie weiter zu untersuchen und besonders nach Spuren der Angreifer suchen wollte, hörte er ein metallisches Scheppern in der Ruine. Er schreckte hoch, sah dann aber, dass Shira und Bergi dort etwas am Boden taten, was das Geräusch auslöste. Er schaute ihnen einen Moment zu und dann schien es ihm, als hätten sie dort etwas gefunden. Er markierte den Platz, an dem er die Spuren gefunden hatte mit einem Ast, den er in den Boden steckte. Als er gerade in Richtung der Ruine gehen wollte fühlte er sich beobachtet und schaute sich rasch noch einmal um[1].
 1. Wahrnehmung 21 (ggf. +2 (bevorzugtes Gelände Wald)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 12.09.2014, 17:05:35
"Ich bin mir garnicht so sicher, ob ich wirklich wissen will, wozu das hier gedient hat." Auch ihm ist dieser Gestank unangenehm. Dann nimmt er die Fackel von Shira entgegen und leuchtet in die Tiefe des Kellerlochs.
"Ich werde dir leuchten", sagte er dann zu der Hexe. "Pass auf, wo du hintrittst."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 12.09.2014, 18:20:01
Es wurde erzählt das es in der Wüste, Nomaden Stämme gab die selbst Spuren auf den wandelbaren Dünen folgen konnten, oder den Spuren eines Vogels auf unnachgiebigem Fels, Nasreddin war keiner dieser Wüsten Nomaden daher blieb seine suche auch erfolglos.

Als er allerdings einen der Fremden neben sich bemerkte, erschien es ihm eine gute Gelegenheit sich vorzustellen und sich nach den Umständen dieser suche zu erkundigen.
"Salam! vergebt bitte diesem taktlosen Vater der Unhöflichkeit der es versäumt hat sich bei euch und euren Freunden vorzustellen, doch bei all der Hektik habe ich wohl die passende Gelegenheit versäumt. Dieser Unwürdige hier ist Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler."
Bei diesen Worten machte Nasreddin eine tiefe Verbeugung, wie es in seiner Heimat üblich ist.

"Es ist eine schlimme Sache das Kinder vermisst werden, vergebt diesem Unwissenden die Frage, leider kenne ich die Umstände, die zum Verschwinden der Kinder führten nicht, währt ihr so freundlich diesem Vater der Begriffsstutzigkeit die Situation die uns hierhergeführt hat nochmals zu erläutern?"
Während er auf seinen Gegenüber einredete erstarrte seine Stimme ebenso wie sein offenes Lächeln, das er seinem Gesprächspartner zeigte, hatte er nicht gerade etwas gehört?[1]
 1. Perception: 22
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 12.09.2014, 19:41:47
Bergi beobachtete gespannt, wie Willbur und Shira mit etwas zu ihren Füßen hantierten. Erst die Frau, wie sie immer und immer wieder mit einem durchaus recht stattlichen Holzbalken nach unten hämmerte... Dann gesellte sich der Wahrsager Willbur hinzu und kippte eine Flüssigkeit zu Boden.

Der Krieger kam nicht umhin, sich gehörig zu wundern, was für absolute Eigenheiten die Bewohner dieses Tales an sich hatten. Plötzlich wurde er aus seiner Erkenntnis gerissen, als der farbenfrohe Barde neben ihm einfach aus dem Nichts drauf los quatschte.

Von Argwohn begleitet legte Bergi die Stirn in Falten. Er wollte dabei keineswegs unhöflich wirken, doch hatte diese Vorstellung nicht zwingend dazu beigetragen, dass der zum Zwerg erzogene Gnom sich nun weniger über jenen spitzbärtigen Kauz wunderte. Als er sich Nasreddin zuwandte bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie Shira langsam... Nun ja. Langsam in der Erde verschwand!

Seine Sinne verlangten danach, sofort zu den beiden Gefährten zu laufen, doch seine Erziehung verbot ihm sich diesem Drang hinzugeben. Nicht ohne die Freundlichkeit des bunten Kerlchens zu erwidern.

"Bergi Glimmaxt, von den Glimmaxt Zwergen. Sehr angenehm, werter Herr Nasreddin." Der Gnom versuchte sein Bestes, die Gütigkeitsfloskeln so schnell wie möglich hinter sich zu bringen; so sehr sehnte es ihn danach, diesem anderen Schauspiel beizuwohnen. Ob sie wohl einen Geheimgang entdeckt haben?!

Er grinste breit, nickte Nasreddin freundlich zu und schlug ihn sanft mit dem Ellbogen in die Seite.

"Ihr habt ja ganz schön viele Väter, das muss man ihnen lassen! Wenn ihr mich nun kurz entschuldigen würdet... Ich glaube die Frau und der Wahrsager sind da auf etwas gestoßen!"

Ohne auf eine Reaktion des Barden zu warten, hob er den Familienschild der Glimmäxte und lief so schnell er konnte durch die Ruine des ehemaligen Waisenheimes, direkt auf die aufgebrochene Falltüre zu. Er hoffte inständig, der bunte Mann würde ihn nun nicht für unfreundlich halten, doch die Eile erwies sich als notwendig, als Bergi die Gegebenheiten erkannte.

"Wartet doch, werte Frau Shira! Passt bloß auf eure Füße auf - Ich bin direkt hinter ihnen!" Er nickte dem Wahrsager knapp zu, zog sich den Helm tiefer über die Augen und folgte sodann den beiden hinab durch die Öffnung.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 14.09.2014, 16:49:45
Als Gerion den Blick schweifen ließ entdeckte er etwas hinter einem Busch, eine sehr kleine, humanoide Gestalt, die sich scheinbar beobachtete. Vielleicht war eines der Kinder dem entkommen, was die anderen erwischt hatte? dachte er. Er tat so, als hätte er die Gestalt nicht gesehen, entschied sich nun aber, nicht zu den andern zu gehen. Er tat so, als würde er weiter den Boden absuchen und bewegte sich langsam grob in die Richtung der Gestalt. Er versuchte aus den Augenwinkeln den Busch immer im Auge zu behalten um notfalls aufspringen und los rennen zu können, falls die Gestalt die Flucht ergriff. Wenn es eins der Kinder war wollte er es jedoch nicht erschrecken, indem er auf es zustürzte. Und wenn es ein anderes Wesen war, wollte er nicht direkt in dessen möglicherweise Klauenbewehrten Arme stürmen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 18.09.2014, 01:32:33
Während Shira, Wilbur und Bergi langsam aber sicher in den stinkenden, modrigen Keller hinabstiegen und dabei von knarrenden Treppenstufen begleitet wurden, näherte sich Gerion vorsichtig dem Wesen, dass ihn beobachtet hatte. Auch Nasreddin hatte ein Rascheln gehört und mitbekommen, dass irgendetwas aus dem Wald sie beobachtete. Kein gutes Zeichen, wenn man die Geschichten über den Finstermondwald kannte. Trotz all den Gefahren, die hier lauern konnten, ging der Waldläufer mutig voraus und täuschte vor, nach weiteren Spuren zu suchen. Schon nach wenigen Sekunden, trug dieses Vorgehen ersten Früchte, als er einen genaueren Blick auf das Wesen werfen konnte.
Erst waren nur Zweige und sogar kleine Brombeeren zu erkennen, die nicht zu dem Strauch davor passen wollten - denn der trug keine Beeren - aber schon bald sah Gerion, dass es einzelne Zweige waren, die sich in langen, verworrenen, nussbraunen Haaren verfangen hatten. Je näher er kam, desto mehr konnte er erkennen. Erst kam eine verdreckte Stirn in Sicht und schließlich zwei kleine, grüne Augen, die ihn voller Angst anstarrten aber ihrer Form nach, einem Menschen gehören mussten. Der Mensch schien zu erkennen, dass er entdeckt worden war, sprang auf und flüchtete hinter einen nahen Baum. Der kurze Moment reichte aber um zu erkennen, dass es sich um ein junges Mädchen handeln musste. Sie war spindeldürr und trug ein gelbes, verdrecktes Kleid, dass ihren dunkel gefleckten Körper - ein Haufen Dreck, Erde und sogar getrocknetes Blut - verdeckte.
Vorsichtig lugte sie hinter dem Baum hervor und beobachtete Gerion und Nasreddin aus einer Mischung von Angst, Hoffnung und Neugier. Selbst aus der Entfernung konnten sie sehen, wie sie mit beiden dünnen Ärmchen, eine alte Stoffpuppe umklammert hielt. Hatten die beiden Männer am Waldrand gerade vielleicht eines der vermissten Kinder gefunden?

Von dieser positiven Wendung bekam der Rest der Gruppe, der sich langsam aber sicher in den stinkenden Keller begeben hatte, nichts mit. Sie mussten sich zu sehr darauf konzentrieren, nicht ihren Mageninhalt auf dem kalten Steinboden zu verteilen. Der Anblick, der sich ihnen bot, wollte nicht Recht zu einem Kinderheim passen. Dem ein oder anderem fielen aber vielleicht die Gerüchte ein, die sich über diesen Ort erzählt wurden und langsam schien es so, als würden sie sich bewahrheiten.
Der gesamte Raum bestand aus kalten, trostlosen Steinwänden, die hier und da eine Geschichte voller Pein und Schmerzen zu erzählen haben mochten, wie das getrocknete Blut bewies. Die einzige Fackel, in den Händen des Gnoms, schaffte es kaum die Dunkelheit zu vertreiben, so als würde sie sich durch die Schandtaten, die in den vergangenen Jahren hier begangen worden waren, festgesetzt haben. Ein schartiger, blutbesudelter Eichentisch war an die Wand gelehnt. Im Fackellicht konnte man allerlei Klingen, stachelige Instrumente und sogar eine dornenbesetzte Peitsche erkennen.[1] Außerdem lag auch ein Bund feuchter, leicht angeschimmelter Kräuter[2] auf dem Tisch, von dem allerdings nicht der eklige Verwesungsgeruch ausging.
An der hintersten Wand der Folterkammer - oder was dieser Keller in Wirklichkeit auch war - hingen zwei rostige, blutbesudelte Fesseln, die mit einem Bolzen an der Wand befestigt waren. Darunter lag der skelettierte Leichnam eines Humanoiden.[3] Anscheinend weiblich, denn die Leiche trug noch immer ein, durch getrocknetes Blut braunes Kleid. Der Verwesungsgestank ging von dieser Leiche aus und überlagerte alles andere in diesem Raum. Was auch immer sich hier abgespielt hatte, man würde die Leiche genauer betrachten müssen, um mehr herauszufinden.[4]
 1. Erwähnenswert wären zwei silberne Dolche (MW)
 2. Wurf auf Craft (Alchemy) oder Knowledge (Nature), wer mehr wissen will
 3. Wurf auf Heilkunde bitte, um genaueres zu erfahren. Gilt auch für die Todesart.
 4. Ein Wurf auf Perception bitte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 18.09.2014, 13:16:55
Als Gerion sah, dass das Wesen los sprang, wollte er schon hinterher hechten, allerdings war die Kleine so schnell, dass sein Moment des Zögerns ausreichte, dass das Kind sich hinter dem Baum in Sicherheit gebracht hatte. Da sie dort stehen blieb sah er keinen Grund, hinter her zu rennen. Als er dann sah, dass sie in seine Richtung spähte, richtete er sich auf, hielt die Hände mit den Handinnenflächen nach außen in die Luft, damit sie sah, dass er keine Waffe trug und blieb stehen. "Hallo, mein Kind. Ich bin Gerion, ein Waldmann. Schau, ich bin nicht bewaffnet und will dir nichts böses. Wir sind zu diesem Ort gekommen, da wir einige Kinder suchen. Wir haben etwas zu Essen dabei und auch ein wärmendes Feuer können wir anfachen. Wenn du möchtest, komm doch heraus." Er fühlte sich nicht so wohl, er wusste nicht so recht, wie man mit Kindern umgehen musste, allerdings dachte er, dass das Kind von selbst kommen müsse. Da waren Kinder ähnlich wie Tiere, die sich im Bau verkrochen. Als er registrierte, dass der seltsam aussehende Mann hinter ihm war, schwieg er um zu warten, wie sich alles entwickeln würde.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 18.09.2014, 18:53:59
In diesem Land war Höflichkeit so rar, wie Wasser in der Wüste.
Doch Nasreddin hatte keine Zeit sich über die Unhöflichkeit des ungewöhnlichen Zwerges weitere Gedanken zu machen, den er schien tatsächlich etwas gehört zu haben und er war allem Anschein nicht der einzige, einer der anderen Männer schien auch etwas bemerkt zu haben.
Bei Sarenrae, las es bitte kein Gouhl sein dieser Ort ist schon so unheimlich genug...
Während er das dachte, tastete er nervös an seinem Gürtel herum doch seine Finger, wollten denn Griff seines Säbels einfach nicht finden, dazu war der Geschichtenerzähler viel zu nervös.

Oh, fröhlicher Gott bitte erhöre diesen Unwürdigen und schenke ihm Mut, so dass er dir dieser Begegnung keine Schande macht.
Mit dieser bitte bewegte sich Nasreddin in Richtung der Geräusche die er gehört hatte, nur um beinahe aufzuschreien als etwas vom Gebüsch hinter einen Baum verschwand. Als der Geschichtenerzähler erkannte worum es sich dabei Handelte atmete er erleichtert auf. Nasreddin du bist wahrlich nicht der Vater des Mutes, es würde mich auch selbst dann wundern wenn du Vetter des Mutes wärst.
Nasreddin schüttelte den Kopf, als er leise über sich selbst lachte.

Als er nun die Versuche des Mannes sah das verängstigte Mädchen zu beruhigen, nährte auch er sich vorsichtig dem Baum, dort setzte er sich auf dem Boden holte seine Tabla(Trommel) hervor und verbeugte sich vor dem Mädchen aus dieser sitzenden Position und sagte:
"Salam! Dieser Unwürdige der hier vor euch sitzt ist Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad meines Zeichens bin ich ein wandernder Geschichtenerzähler."
Diese Vorstellung gab er nicht nur für das Mädchen sondern auch für den Fremden, während er in einem beruhigenden Rhythmus auf seinen Tabla spielte.
"Damit ihr seht, das dieser hier nicht der trügerische Vater der Lügen ist werde ich euch eine Kostprobe meiner Kunst darbieten, die Geschichte heißt:
Das Bärenbaby und das Hasenbaby (Anzeigen)
"Später hat sich der kleine Hase beim Bärenbaby für sein Verhalten entschuldigt und sie wurden gute Freunde und was wir unwürdigen, von der mit Weisheit gesegneten Mutter des Hasenbaby lernen können ist, wie wichtig Höflichkeit und gutes Benehmen ist. Hätte das Hasenbaby das Bärenbaby nicht beleidigt wären sie sofort Freunde geworden und hätten nicht gestritten."

Damit beendete Nasreddin seine Geschichte und schenkte dem Mädchen ein warmes Lächeln.
"Nun kleiner Hase, dieser brummige Bär dort drüben würde gerne dein Freund sein," Bei diesen Worten zeigte er auf den anderen Mann. "Möchtest du ihm nicht deinen Namen verraten?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 19.09.2014, 00:01:57
Vorsichtig ging das Mädchen ein, zwei Schritte von dem Baum weg und sah Gerion aus großen, grünen Augen an. Die Angst war jetzt einem unsicheren Stirnrunzeln gewichen, als würde sie nicht genau wissen, was zu tun war. Unruhig tapste sie barfuß von einem Bein auf das andere, näherte sich aber erstmal nicht weiter, sondern umklammerte weiterhin ihre Puppe. Während Nasreddin seine Geschichte erzählte und einen langsamen Rhythmus auf seiner Trommel spielte, wirkte sich das auf das Mädchen aus. Sie wurde ruhiger und setzte sich einige Schritte entfernt, vor den beiden Männern auf den Boden, was ihnen ermöglichte, das Mädchen genauer zu sehen. Unter dem ganzen Verschmutzungen und Dreck, wurden kleine und größere Narben sichtbar, die anscheinend ihren gesamten Körper bedeckten. 
Am Ende der Kindergeschichte kicherte sie sogar und schien den Entschluss gefasst zu haben, dass keine Gefahr von den beiden ausging. Das Mädchen ging einige weitere Schritte auf sie zu, blieb aber auf gebührendem Abstand.
"Das war eine lustige Geschichte mit dem Hasen und dem Bären. Elara hat uns auch immer Geschichten erzählt. Ich bin Jeva." stellte sie sich vor, wobei ihre Stimme einen traurigen Unterton annahm, als sie von Elara sprach - der Frau, die das Kinderheim geleitet hatte. Sie druckste etwas herum und senkte den Blick. "Habt ihr vielleicht was zu Essen? Ich habe so einen Hunger..." bettelte sie und in diesem Moment wurde ihr dürrer Körperbau überdeutlich.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 20.09.2014, 00:36:16
Immer noch vorsichtig, um sich die Knöchel nicht zu verstauchen, schritt Shira voran, wobei sie darauf achtete, dass der Gnom stets an ihrer Seite blieb, da die Fackel den Raum nur spärlich erhellte. Sie hatte in ihrere Kindheit in den Straßen von Sandpoint schon vieles durchgemacht und auch so manchen Toten gesehen. Man konnte sicher nicht sagen, dass sie an einem solchen Ort Angst hatte. Dafür war sie selbst in ihrem jungen Alter schon viel zu abgebrüht. Wer damals etwas zu essen haben wollte, musste selbst zusehen, wie er es sich besorgte. Von den Resten der anderen war man keinesfalls satt geworden.

Aber dennoch war sie irgendwie angewidert von der ganzen Ausstattung in diesem Kellerraum, welche kaum einen Zweifel daran lies, dass hier Menschen - vermutlich Kinder - zu tote gefoltert worden waren.

Sie beäugte die Instrumente auf dem Eichentisch. Wie bestialisch musste man sein, um diese Folterwerkzeuge einzusetzen, um jemanden gefügig zu machen oder ein Geständnis herauszupressen. Dies war sicher nicht ihre Art. Dennoch ergriff sie die beiden Dolche, welche sich ebenfalls darunter befanden. Damit kannte sie sich aus. Püfend wiegte sie die noch gut erhaltenen Waffen in der Hand und prüfte die Klinge. "Immer noch von sehr guter Qualität! Diese Bastarde verstanden etwas davon." Sie griff unter ihren Mantel und zog aus ihrem Gürtel ihren eigenen Dolch heraus. "Die sind sogar noch besser als meiner", bemerkte sie nur knapp und steckte sich die beiden Dolche, ohne weiteren Kommentare, zusätzlich in den Gürtel.

Auf die ebenfalls dort liegenden Kräuterbüschel warf sie nur einen kurzen Blick, ohne sie anzufassen. Dafür benutzte sie den Dolch. Sie versuchte sich an die Hütte ihrer Mutter zu erinnern, in der sie dieses Kraut schon einmal gesehen hatte. Aber diese war auch keine Kunst, denn die Hütte der Kräuterkundlerin war voll mit heimischen Kräutern.

Die Leiche an der Wand war zuvor wohl noch in den Ringen gehangen. Doch der Lauf der Zeit hatte bereits an ihr genagt, so dass sie nur noch von ihrer Kleidung zusammen gehalten wurde, und herausgerutsch war.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 20.09.2014, 01:08:51
Als sich Shira die Utensilien und vor allem das Pflanzenbündel auf dem Tisch ansah, dachte sie erst, dass sie erkannte, um was es sich handelte. Allerdings war es schwer zu sagen, wie lange das Bündel schon hier unten in dem Raum lag und der Schimmel tat sein Übriges, um die wahre Natur der Pflanzen zu verheimlichen. Allerdings war sicher, dass sie aus einem bestimmten Grund hier in der Folterkammer lagen und nicht als Dekoration gedacht waren.
Die Leiche gab ihre Geheimnisse allerdings schneller preis, da sie relativ offensichtlich waren. Den Resten verwesenden Fleisches, dem Ort und vor allem der Menge des Blutes nach zu urteilen, wurde dem Mensch zu Lebzeiten die Kehle herausgerissen. Dem Körperbau nach zu urteilen - und dem Kleid - war dieses Skelett einst eine Frau gewesen - vermutlich Elara selbst. Zumindest wies der Körperbau auf eine ältere Frau hin. Doch Shira erkannte noch etwas weiteres. Der Leiche fehlte an der linken Hand ein Finger.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 20.09.2014, 17:11:20
Gerion hatte den komplizierten und fremdländischen Namen des Mannes nicht behalten können, nun versuchte er erneut, ihn sich zu merken. Er war froh, dass er es war, der ihm gefolgt war, denn dieser etwas seltsame Mann war offenbar sehr viel besser in der Lage, Kontakt zu der Kleinen aufzunehmen. Also hielt Gerion sich zurück und beobachtete die Reaktion des Mädchens. Würde sie doch noch fortlaufen, müsste er schnell handeln. Sie durfte nicht verschwinden, sie war vermutlich die Einzige, die ihnen erzählen konnte, was hier passiert war. Allerdings schaffte dieser Nasreddin es tatsächlich, das Mädchen hinter dem Baum hervor zu locken und ihr Vertrauen zu gewinnen. Als sie dann nach etwas zu Essen fragte, holte er vorsichtig etwas aus seinem Rucksack und brachte es zu ihr hinüber. Er näherte sich dem Mädchen nur so weit, dass er ihr ein Stück getrocknetes Fleisch reichen konnte. Sie sollte sich nicht bedrängt fühlen. Als sie das Fleisch nahm, gab er ihr noch ein Stück Brot und zog sich dann wieder einige Schritte zurück. "Hier Jeva, für dich. Wenn du danach noch hungrig bist, kannst du noch mehr haben." Er vermied die Frage danach, was hier geschehen war, die ihm auf der Seele brannte. Sicher müsste das Mädchen erst noch mehr Zutrauen gewinnen, damit sie etwas von ihr erfahren konnten. Dann nickte er Nasreddin zu, in der Hoffnung, dass dieser das weitere Gespräch führen würde.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 21.09.2014, 16:45:47
"Komm etwas nährer mit der Fackel, ich möchte mir die Frau oder was es auch gewesen sein mag, etwas genauer ansehen", wand sie sich an Wilbur. Wieder vermied sie es die Leiche anzufassen, sondern benutzte einen ihrer neuen Dolche, um die Reste des blutbesudelten Gewands bei Seite zu schieben.

"Wenn es sich hierbei wirklich um Elara, die Leiterin des Kinderheims gehandelt hat, hat sie sicher kein angenehmes Ende gefunden. Seht euch nur die Hand an", zeigte sie den beiden Gnomen mit dem Messer. "Entweder sie quälten sie vermutlich bis zur Bewusstlosigkeit oder ...", begann sie etwas zu grübeln, "brauchten sie den Finger als Schlüssel für einen geheimen Zugang."

Sie blickte die beiden fragend an. "Aber was gab es hier wertvolles zu holen? Und welche Geheimnisse wollten sie ihr entlocken?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 22.09.2014, 10:09:29
"Bei Torag und dem ewigen Hammer Kaglemros! Niemals hätte er zugelassen, dass solch ein grausamer Ort der Esse entspringt! Was für dunkle Mächte waren hier nur am Werk! Welch Boshaftigkeit hat den Erbauer und Hüter dieses Raumes dazu getrieben, solch Gräueltaten zu verrichten?!"

Der zum Zwerg erzogene Gnom spuckte energisch auf den Boden und zog seinen ausbalancierten Flegel. Im Schein der Fackel Willburs reflektierte die Waffe und der Stahl glänzte; schickte ein Kaleidoskop an Flammenlicht durch die dunklen Kavernen, welche von den groben Mauern aufgefangen wurde. Bergi beobachtete die schöne Frau Shira, wie sie erst die Dolche nahm und sich dann der skelettierten Frau näherte.

"Achtet auf eure Schritte, werte Frau Shira! Beim Barte des Erbauers - passt auf, was ihr anfasst und wo ihr hintretet! Ich fühle förmlich die Finsternis aus den Ecken kriechen ~ Und damit meine ich freilich nicht den alles einnehmenden Schatten, der uns die Sicht raubt. Wer weiß schon, was hier wirklich passiert ist? Ich möchte nicht von einem Geist gebissen werden!" Er fixierte das Skelett und trat ebenfalls zögerlich näher heran. Die metallern-beschlagenen Stiefel wogen schwer auf dem steinernen Untergrund und seine langsamen Schritte hallten durch den Raum. Er blickte erst auf das Kleid, dann auf den fehlenden Finger. Etwas leiser, beinahe flüsternd sprach der Gnom:

"Licht des einen Hammers! Was ist hier nur passiert...?"[1]
 1. Wahrnehmung 17!
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 22.09.2014, 10:57:05
Wilbur folgte Shiras Worten und kam mit der Fackel etwas näher, dann hielt er sie so, dass die junge Frau einen besseren Blick auf die Leiche hatte. Ein kalter Schauer lief Wilbur über den Rücken, als er das angekettete Skelett sah und die ganzen Folterwerkzeuge, die hier herumlagen. "Was um alles in der Welt....", entfuhr es ihm.
Dann ging sein Blick ins Leere, hinein in die Vergangenheit, als er in Gefangenschaft einer mörderischen Sekte war, die ihrem Totengott mit grausamen Ritualen huldigten.

Bewegten sich da nicht die Folterinstrumente? Geisterhafte Gestalten erschienen, gekleidet in dunklen Kutten, das Gesicht verborgen unter einer Kapuze. Eine glühende Zange flog auf ihn zu, von Geisterhand geführt.

"Nein", stöhnte er. "Nein."

Dann war der Spuk genauso schnell wieder weg, wie er gekommen war. "Was um alles in der Welt ist hier passiert?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 26.09.2014, 13:49:30
Während Jeva aufstand und gierig nach dem Essen griff, dass ihr Gerion reichte, bedankte sie sich überschwänglich. "Danke! Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal was zu Essen gekriegt hab. Danke dir!" Das Mädchen aß ohne irgendwelche Manieren und schlang eher, als sie wirklich kaute, was ein bisschen an ein wildes Tier erinnerte. Aber wer wusste schließlich schon, wie lange sie hier im Wald herumgelaufen war - eines der Fünf vermissten Kinder war sie zumindest nicht und sie hatte von Elara, der Leiterin des Kinderheims gesprochen. "Was macht ihr hier?" fragte sie neugierig und beobachtete, immer noch das Essen herunterschlingend, dabei die beiden Männer vor ihr.
Anwar, Ragor und auch Jaak waren derweil in der nahen Ruine herumgestapft und hatten diese und das Lager der Kinder nach weiteren Spuren durchsucht. Momentan unterhielten sie sich, als sich plötzlich etwas regte, von dem auch Shira, Wilbur und Bergi etwas mitbekamen. Fast schien es so, als würde sich die kurze Erinnerung Wilburs und die Ahnung Bergis bewahrheiten, als sich die Schatten im Keller - aber auch draußen in der Ruine - verfestigten. Die seltsame Dichte der Dunkelheit nahm jetzt Gestalt an und... bewegte sich. Aus dem Nichts erschienen einige Gestalten, die grobe humanoide Züge hatten und sich laut stöhnend, auf die Abenteurer zu bewegten.

Hier gehts weiter! (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg938923#msg938923)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 29.09.2014, 01:39:43
Im Keller des Kinderheims - Überraschungsrunde + Runde 1 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg938923#msg938923)


In der Ruine selbst, noch über dem Keller schälten sich plötzlich zwei schwarze Gestalten aus den Schatten der verrotteten und verbrannten Balken. Sofort wurden Ragor, Jaak und Anwar angegriffen, die sich aber heldenhaft wehrten. Während Ragor den Schatten mit positiver Energie entgegentrat, folgte Anwar mit einem Flammenzauber. "Bei Torag, das wär ja gelacht, wenn wir mit diesen Wesen nicht alleine fertig werden würden! Gerion, Nasreddin! Helft den anderen im Keller, wir schaffen das hier oben!" rief der Kleriker den beiden Männern zu. Jeva schnappte sich währenddessen die Reste ihres Essens und zog sich schnell in den Wald zurück.
Auch Bergi, Shira und Wilbur im Keller hatten nicht mehr Glück. Die zähen Schatten aus den Ecken des Raums sammelten sich direkt vor der Leiche und formten eine grob menschliche Gestalt, die voller Schmerzen und Trauer - soviel war aus dem "Gesicht" zumindest zu lesen - heulte. Sie hieb in Richtung des gerüsteten Gnoms und obwohl dieser dem Angriff ausweichen konnte, spürte er einen kalten Luftzug, der von der Hand dieses Schattens ausging.

Wieder läuft Wilbur ein kalter Schauer über den Rücken, doch diesmal zu Recht. Ein Schatten schälte sich aus der Dunkelheit. Erschrocken ich er ein wenig zurück. Dabei zog er ein kleines Fläschchen hervor und trank es hastig.

Der zum Zwerg erzogene Gnom brüllte laut und undefinierbar, als die Schatten in jenem grausamen Kellerraum zum Angriff übergingen. Der vor Kälte regelrecht glühende Angriff verfehlte den kleinen Mann. Seit dem Augenblick, als er im Schein der Fackeln die wahre Identität des uralten Gewölbes erblickte, hatten sich seine Sinne auf eine Konfrontation eingestellt, noch bevor er sich selbst überhaupt der Gefahr bewusst war. Er war nun mal ein Glimmaxt, bei Torags ewigem Hammer! Ein Krieger der Himmelsschmiede und diese Frau sowie der Wahrsager standen unter seinem Schutz. Die Schatten hatten KEINE Ahnung, welchen unbändigen Zorn sie mit der Attacke heraufbeschworen!
Der kleine Krieger hob das Familienschild seines Vaters und wirbelte den Flegel wild über seinen Helm empor. Mitten im Schwung schlug er den fein gearbeiteten, Stachel-bewehrten Stahlkopf nach vorne, direkt auf die Brust des Wesens zu. Noch bevor die Waffe ihr Ziel fand, rief er zu seinen Gefährten:

"Bei dem Barte meines Vaters! Shira, Wilbur - Zurück, bringt euch in Sicherheit!"

Obwohl der kleine Krieger gut gezielt hatte und den Brustkorb des Schattens mit seinem Hieb eigentlich hätte zerschmettern müssen, glitt die Waffe wirkungslos durch den Körper hindurch und zog lediglich einige Schlieren schwarzen Rauches hinter sich her.

Als Nasreddin die Gestalten sah, die sich aus dem Schatten schälten war er sich sicher das Ghoule sie angegriffen.
Bei Sarenrae, warum wollen die Göttinnen des Schicksals und des Glücks mein Vorzeitiges Ende? Ganz ohne Zweifel ist es weil ich ihren Machenschaften auf die Schliche gekommen bin, auch wenn ich ihren Plan noch nicht ganz durchschauen kann.
Der Geschichtenerzähler wurde aus seinen Gedanken gezogen als ihn ein anderer unbekannter Zwerg ihn mit Namen ansprach, was Nasreddin verwunderte, hatte dies scharfohrige Vater der Aufmerksamkeit sich Nasreddins Namen beim ersten Versuch gemerkt. Bestürzt musste der Geschichtenerzähler feststellen, dass er die Höflichkeit nicht erwidern konnte, er erwies sich als der ungehobelte Sohn der Vergesslichkeit, da er sich an den Namen des anderen Zwerges nicht erinnern konnte.
Nasreddin verbeugte sich tief vor diesen und wandte sich beschämt ab um zu tun wie ihm geheißen, denn glücklicher weiße wusste er wer Gerion und wer Bergi waren auch wenn ihm die anderen Namen nichts sagten.
"Kleine Jeva versteckt dich im Wald und komm nicht hervor bevor wir dich rufen."
Mit diesen Worten wandte sich Nasreddin ab und ging den Weg, den zuvor der unhöfliche Zwerg Bergi gegangen war.

Als Gerion Kampfgeräusche aus dem Keller hörte, drehte er sich schnell um, auf der Suche nach einer Gefahr in ihrer Nähe. Als er nichts sehen konnte, drehte er sich zu Jeva und sagte "Lauf nicht weg, ich komme bald zurück!". Als er hörte, dass Nasreddin nahezu zeitgleich ihr eine andere Anweisung gab hoffte er, dass Kind würde beide miteinander verbinden und für sie wieder auffindbar sein. Dann sprang er auf und folgte Nasreddin auf dem Fuß in Richtung Ruine.

Als sich die Schatten manifestierten und nach Bergi trachteten, wurde der Hexe schlagartig klar, dass es keine gute Idee gewesen war, in dieses Loch hinanzusteigen. Jetzt hatte sie die anderen mit hineingerissen, jetzt musste sie auch wieder zusehen, wie sie sie heil wieder hinaus bekam.

Mit zwei, drei schnellen Schritten sprang sie instinktiv von dem Schatten zurück, konzentrierte sich auf das furchteinflösende Wesen, riss die Hände nach oben und brachte einen ohrenbetäubenden schrillen Ton hervor, der mit all seiner Energie zu der Schattengestalt vordrang. Für die anderen musste sie eine merkwürdige Figur abgeben, da der Laut nur von dem bestimmten Zielkontakt gehört werden konnte. Aber dies war ihr in der augenblicklichen Lage egal. Hoffentlich konnte der Schrei die Kreatur eine Zeit lang aufhalten, damit sie sich aus dem Keller wieder zurückziehen konnten. Es war höchste Eile geboten, denn sie wollte sich nicht mit einem Gegner anlegen, der einen Schlag von Bergi einfach so ins Leere sausen lies.

Vollkommen ausdruckslos blieb das Gesicht des Schattens, als dieser von dem magischen Angriff der Hexe getroffen wurde. Er wandte ihr lediglich den Kopf zu, öffnete den Mund zu einem stummen Schrei und konzentrierte sich dann weiterhin auf den Gnom, der trotz seines erfolglosen Angriffes, aus irgendeinem Grund die Aufmerksamkeit auf sich zog. Fast schon vorsichtig und zaghaft griff das Wesen nach dem Gnom, der dem kalten Griff aber problemlos ausweichen konnte.
Während Nasreddin und Gerion beobachten konnten, wie Jeva kurz hinter einem Baum auftauchte und den beiden zunickte, kamen sie auch schon an dem kämpfenden Rest der Gruppe vorbei, die sich einen harten Kampf mit zwei weiteren Schatten lieferten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie den Keller erreicht hatten und helfen konnten!
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 01.10.2014, 01:50:15
Im Keller des Kinderheims - Runde 2 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg939507#msg939507)


Als der Stahlkopf seines Flegels unberührt, ohne Schaden zu hinterlassen durch das Schattenwesen glitt, brüllte der kleine Gnom noch lauter, von Verwunderung und Schrecken genährt.

"Willbur, Shira! LAUFT! Bei KAGLEMROS!! Meine Waffe ist wirkungslos!!"

Begleitet von dem zweifelndem Ruf, als hätte seine Rechte die Aussage selbst nicht wahrgenommen, wirbelte er den Streitflegel erneut in die Richtung des Monsters. Ohne darauf zu achten, ob der Schlag getroffen hatte oder nicht - hüpfte er nach Süden, ebenfalls den Treppen entgegen.

Wilbur sieht mit Schrecken die Wirkungslosigkeit von den Angriffen des Zwerges. Als der Schatten ihm nachsetzt, spuckt der kleine Gnom ihm eine Wolke glühenden Feuers entgegen. Flammen vermischen sich mit Schatten. Vorsichtig zieht sich Wilbur weiter zurück.

Der Schatten machte sich noch nicht einmal die Mühe, dem Angriff Bergis auszuweichen. Wie schon vorher, glitt die Waffe einfach und ohne auf Widerstand zu treffen, durch die verfestigte Dunkelheit hindurch. Wilbur hatte dafür mehr Erfolg: Die gespuckten Flammen fraßen sich durch den geisterhaften Körper seines Gegners. Gequält stöhnte der Schatten auf und wandte sich jetzt dem kleinen Alchemisten zu.

"Mist!", dachte Shira, als der Schatten ihren Schrei ohne irgendwelche Beieinträchtigungen wegsteckte. Konnte diese Kreatur etwa nichts hören? Aber wie war ihm beizukommen? Mit Feuer? Aber dazu musste Bergi endlich aus der Schusslinie verschwinden. Sie wollte ihm gerade eine Warnung zurufen, als der alte Gnom die gleiche Idee hatte und begann Feuer zu speien. Und diesmal mit deutlich sichtbarerem Erfolg. Sogleich trat die Hexe wieder einen Schritt näher heran und schrie "Alumno umbra", wobei sie es auf die noch nicht in Brand geratenen Beine abzielte.

Doch der schwache Zauber, den Shira hierfür nutzte, hatte nicht den durchschlagenden Erfolg, wie das Feuer des Gnoms. Eine kleine Flamme - eigentlich dafür gedacht, ein Lagefeuer zu entzünden und nicht Gegner anzugreifen - flammte kurz an dem "Unterleib" - denn Beine besaß der Schatten nicht wirklich - auf, wurde aber sogleich von der Dunkelheit erstickt.
Währenddessen hatten Gerion und Nasreddin endlich die Leiter in der alten Ruine gefunden, die in den Keller führte. Hektisch stiegen sie hinab und fanden sich mitten im Kampf mit einem Schatten wieder.

Nasreddin und Gerion konnten gerade noch mit ansehen, wie sich der Schatten in Richtung des Gnoms bewegte und versuchte, diesen zu berühren. Doch kurz bevor die grobe Hand der Kreatur den Arm Wilburs ergreifen und ihm seine Lebenskraft aussaugen konnte, blitzte eine helle Barriere auf. Viel schneller als die bisherige Trägheit des Schattens vermuten ließ, zog er die Hand wieder zurück und starrte den Gnom einfach weiter an.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 03.10.2014, 12:05:10
Im Keller des Kinderheims - Runde 3 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg939946#msg939946)

Erfreut über die Wirkung des Feuers, aber entsetzt darüber, dass der Schatten nach ihm schlug, wich Wilbur wieder vorsichtig zurück. Dann murmelte er ein paar Worte und seine rechte Hand loderte auf.

Als Gerion sich dem Keller näherte, hörte er Bergis entsetzten Ruf, dass seine Waffe wirkungslos ist. Daraufhin beschleunigte er seine Schritte. Was auch immer seine Gefährten bedrängte, musste gefährlich sein. Als er dann in den Keller hinabgestiegen war sah er, dass seine Begleiter von einem dunklen Etwas langsam zurück gedrängt wurden. Seine Axt bereits in der Hand näherte er sich dem Schatten und hoffte, das Wesen von den anderen fern halten zu können. Er fokussierte sich kurz auf das Wesen und griff an.

Aufgebracht schrie der zum Zwerg erzogene Gnom noch lauter und schwang den Flegel mit neuer, durch Furcht erregter Zielgenauigkeit direkt auf die Schattengestalt herab.

"Verfluchte Geister! Ich hatte mit allem gerechnet, als ich meine Türschwelle verließ - Doch bei Torags zwickender Schmiedezange!! - Wer rechnet schon mit Geistern?! Nimm das! HARR! WEICHE VON DIESEM ORT - OH DUNKELSTE ALLER VERSTORBENEN SEELEN! HINFORT MIT DIR!"

Als der Geschichtenerzähler den Keller betrat, war er von dem Anblick der sich ihm bot erschüttert, dies war nicht der Keller eines Weisenheims, sondern eine Folterkammer und obendrein noch eine viel benutzte. Nasreddin wollte sich gar nicht ausmahlen was hier vorgefallen war, die Angekettete Leiche allein sprach Bände.
Als er sah, wie sich der Zwerg Bergi und der Waldmann Gerion mit einem dunklen Schatten abmühten war Nasreddin wenig überrascht. Als Geschichtenerzähler hatte er öfter von solchen Orten gehört, voller Pein und Schmerz die böse Geister praktisch anzogen. Das änderte allerdings nicht an der Angst die er verspürte.
"Bei der Morgenblütte,..."
Natürlich änderte es nichts daran das er diesem Ungetüm entgegentreten musste, er war schließlich der pflichtbewusste Vater der Vorsicht und nicht der erbärmliche Sohn der Feigheit und so nährte er sich langsamen Schrittes und mit dem Dolch in der Hand dem Schreckgespenst. Er leitete seine Magie in den Dolch und stach zu.

Verdammt! Der Zauber war einfach zu schwach, sie musste stärkere Geschütze auffahren und somit auch ein höheres Risiko eingehen. Doch bevor sie in direkten Kontakt mit dieser Kreatur trat, versuchte sie es mit einem speziellen Hexenspruch, der selbst die stärksten Geschöpfe in die Knie zwang.

Der kleine Bergi würde nicht von der Seite des Schattens weichen, so lange noch einer von ihnen hier unten war. Und dabei war klar, dass er mit seinem Flegel nichts ausrichten konnte.

"Domira!", brüllte sie und zog dabei mit einem schnellen Griff unter ihren Mantel einen Zauberstab hervor, der vielleicht schneller als Erwartet erforderlich werden würde, wenn einer ihrer Begleiter  verletzt werden würde.

Der Schatten ließ sich weder durch das Gebrülle und die Angriffe Bergis beeindrucken - auch wenn dieser ein weiteres mal traf - noch schien der Schlafzauber der Hexe einen Effekt zu haben. Lediglich dem Angriff des neu hinzugestoßenen Nasreddin wich die Kreatur vorsichtig aus, bevor sie einen Moment auf die magische Waffe starrte. Genug Zeit für Gerion die Axt mit voller Kraft durch den schattenhaften Körper zu ziehen. Tatsächlich riss die Waffe den Schatten entzwei, was diesem einen schmerzerfüllten Schrei entlockte. Langsam sammelte sich das Wesen wieder und trat den Rückzug an, wobei es Gerion eiskalt an der Schulter berührte. Er merkte sofort, wie seinem Körper die Kraft entzogen wurde.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 06.10.2014, 10:47:59
Im Keller des Kinderheims - Runde 4 (Ende) (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg939946#msg939946)

Der Schatten ließ sich weder durch das Gebrülle und die Angriffe Bergis beeindrucken - auch wenn dieser ein weiteres mal traf - noch schien der Schlafzauber der Hexe einen Effekt zu haben. Lediglich dem Angriff des neu hinzugestoßenen Nasreddin wich die Kreatur vorsichtig aus, bevor sie einen Moment auf die magische Waffe starrte. Genug Zeit für Gerion die Axt mit voller Kraft durch den schattenhaften Körper zu ziehen. Tatsächlich riss die Waffe den Schatten entzwei, was diesem einen schmerzerfüllten Schrei entlockte. Langsam sammelte sich das Wesen wieder und trat den Rückzug an, wobei es Gerion eiskalt an der Schulter berührte. Er merkte sofort, wie seinem Körper die Kraft entzogen wurde.

Gerion sah den Schatten näher kommen und fühlte plötzlich eine furchtbare Kälte in seinen Körper, als die dunkle Substanz ihn berührte. Er spürte wie die Kälte ihm seine Kraft aussaugte und hatte furchtbare Angst. Plötzlich löste sich das Wesen und instinktiv riss Gerion die Axt hoch und schlug nach dem Schatten.

Als Nasreddin sah wie sich der Schatten sich zurückzog ließ er sich diese Gelegenheit nicht entgehen, schnell wie ein Wüstenscorpion stach er mit dem Dolch nach seinem Gegner, es war zwar nicht die edelste Taktik aber er war schließlich nur ein einfacher Geschichtenerzähler und kein Krieger. Die meisten Waffen die er mit sich führte dienten sowieso nur zur Dekoration.

Der letzte Angriff Gerions reichte aus, um den Schatten zu zerstören. Die Klinge fuhr durch den dunklen Körper und zerriss ihn ein weiteres Mal, als das Wesen auf dem Weg zu dem einzigen Möbelstück im Raum war. Anstatt sich wieder zusammenzusetzen, verteilte sich der Schatten wie normaler Rauch in dem Raum und war schon nach wenigen Sekunden verschwunden, als wäre nichts geschehen. Zurück blieben nur Fragen, Adrenalin und Schwäche.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 06.10.2014, 19:56:59
Nachdem der Schatten sich aufgelöst hatte, sank Gerion erschöpft an der Wand des Kellers zu Boden. Er hatte das Gefühl, dass plötzlich seine ganze Kraft geschwunden wäre. Er spürte immer noch etwas von dieser furchtbaren Kälte in sich und war sich für einen Moment nicht sicher, ob diese je wieder verschwinden würde. Als er saß, fielen ihm seine Gefährten wieder ein. Er blickte sich um: "Seid ihr alle in Ordnung", sagte er und stand mit wackeligen Beinen wieder auf.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 07.10.2014, 01:05:59
Die Hexe blickte etwas verwundert drein und griff sich grübelnd ans Kinn. Kein einziger ihrer Sprüche hatte bei dem Schatten eine Wirkung gezeigt. Woran konnte dies gelegen haben? Zugegeben, Bergi's Flegel hatte ihm ebenfalls nichts anhaben können, aber dies lag wahrscheinlich an der etwas transparenten Erscheinung dieser Kreatur.
Doch sie hatte deutlich die Ohren der Gestalt gesehen. War sie taub gewesen?
Das Feuer war jedenfalls zu gering gewesen. Das nächste Mal musste sie damit etwas anzünden und den brennenden Gegenstand werfen. Dadurch konnte sie die Größe des Feuers selbst bestimmen.
Auch mit dem Schlafspruch musste sie sich etwas einfallen lassen. Anscheinend gehorcht der Schatten nicht den menschlichen Eigenheiten, obwohl er optisch wie ein Mensch aussah.

Als Gerion rief, blickte sie zu ihm und stellte die Fragen erst einaml zurück. "Mir ist nichts passiert.", antwortete sie und trat nun näher heran. "Doch du scheinst nicht ganz so fit zu sein, wie zuvor?", ging sie anschließend jedoch zu einer Gegenfrage über. "Wurdest du erwischt?"

Danach zeigte sie nach oben. "Wir sollten zusehen, dass wir hier heraus kommen ... und auch nachschauen, wie es den anderen geht."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 07.10.2014, 12:55:44
Gerion gewann nach einem kurzen Moment die Sicherheit in seiner Bewegung wieder. Die Kälte ließ langsam nach und als Shira die anderen erwähnte, die oben geblieben waren, übernahm der handelnde Teil von ihm wieder die Kontrolle. "Ach, es ist fast nichts. Ich musste nur kurz die Kälte der Dunkelheit spüren, als dieses Ding mich berührte. Das wird sicher gleich vergehen. Lass uns schnell nach den anderen schauen, ich höre von oben nichts mehr." Und schon eilte Gerion auf die Leiter zu und begann nach oben zu klettern. Allerdings langsamer als es ihm lieb gewesen wäre, denn natürlich hatte er die Wirkung der Kälte noch nicht vollends abgeschüttelt und die Schwäche saß weiter tief in seinem Körper.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 07.10.2014, 16:10:45
Dankbar blickte Wilbur die schlagkräftige Unterstützung an. Ein kalter Schauer überlief ihn abermals, als er an den unheimlichen Schatten dachte. "Wir sollten hier schnellstens verschwinden und die Zeugnisse der Greueltaten vernichten, damit die geschundenen Seelen ihr Ruhe finden." Dabei zeigte er auf seine noch brennende Hand.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 07.10.2014, 23:29:33
Der Gnom hatte recht, dieser Keller durfte nicht noch einmal zur Falle für zufällige Besucher dieses niedergebrannten Kinderheims werden. Die Seelen hatten genug gelitten. "Verbrenne die Leiche, bevor sich noch einmal jeamd zu ihr vorwagt", bat er Wilbur diese Aufgabe zu übernehmen.

Mit einem skeptischen Blick auf die Überreste im Raum, blieb sie beim Tisch hängen. "Warte noch einen Moment!", rief sie aprupt Wilbur zu. "Warum wollte der Schatten zu diesem Tisch?"

Mit wenige Schritten überwand sie die Distanz und nahm den Tisch etwas genauer unter die Lupe.[1]
 1. Suche nach Geheimfächern: 19
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 08.10.2014, 02:24:32
Doch der Tisch verbarg keinerlei Geheimnisse. Zumindest fand Shira keine geheimen Schubladen, einen zweiten Boden oder anderweitig versteckte Gegenstände. Lediglich eine kleine Schublade befand sich in der Mitte unter dem Tisch, aus der allerdings nach dem Öffnen nur einige, faustgroße, schwarze Spinnen kletterten. Ein weiteres Büschel Kräuter - zumindest das, was davon übrig geblieben und nicht bereits verschimmelt war - und einige Spinnweben befanden sich darin. Es musste also einen anderen Grund dafür gegeben haben, dass der Schatten in Richtung des Tisches unterwegs gewesen war.
Während Shira sich dem Tisch zuwandte, ging Gerion langsam die Treppe herauf. Auf den ersten Blick, waren weder von seinen drei Gefährten, noch von den Schatten oder Jeva etwas zu sehen. Doch nachdem sich Gerion dem Waldrand näherte, sah er Ragor, der am Boden lag. Er bewegte sich nicht und aus der Nähe konnte man sehen, dass er sehr bleich und weitaus dünner war, als es für einen Zwergen normal war. Eindeutig, dass ihm von den Schatten seine gesamte Lebenskraft aus dem Körper gesaugt worden und nichts als eine leere Hülle übrig geblieben war. Der Kleriker war jetzt bei der großen Schmiede und seinem Gott Torag.
Doch von Jaak und Anwar war nichts zu sehen. Auch Jeva ließ sich nicht blicken aber es konnte gut sein, dass sie sich tiefer in den Wald zurückgezogen hatte, nachdem der Kampf in Richtung des Waldrandes ausgeartet war. Zumindest hatte sie dem Waldläufer und Barden zugenickt, bevor sie sich verkrochen hatte.
 
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 08.10.2014, 18:13:41
Bergi atmete schwer und fixierte durch das Visier seines Helmes den Alchemisten Wilbur. Er beobachtete, wie dieser auf seine magisch-brennende Hand deutete und nickte schließlich entschlossen. Ein letztes Mal blickte er sich im Raum um; wandte sich nach der Frau Shira ebenfalls dem Tisch zu und überlegte, wieso der Schatten es wohl darauf abgesehen hatte...[1] Doch als der Waidmann Gerion die Treppen wieder nach oben stieg, erinnerte er sich ebenfalls daran, dass ja noch weitere Mitglieder ihrer Expedition sich dort oben befanden! Da ihnen sonst niemand zu Hilfe gekommen war, ahnte Bergi bitter, dass es dafür einen guten Grund gegeben haben musste. Entweder sie waren geflohen oder...

Schnell hastete er die uralten Stiegen nach oben und suchte die Ruine nach seinen neuen Gefährten ab. Von Jaak und diesem anderen, der sich wohl 'Anwar' nannte, fehlte jegliche Spur... Doch als der zum Zwerg erzogene Gnom den Leichnam des Klerikers erblickte, rief er laut und von Trauer begleitet:

"Oh Nein!! Bei der GNADE SEINES HAMMERS! NEIN!"

Schweren Schrittes näherte er sich dem leblosen Körper, welchen er am Morgen des vorherigen Tages als 'Ragor' kennengelernt hatte und kniete sich neben seinem Haupt nieder. Sanft strich er dem Zwerg über seine Stirn; schloss die von Entsetzen und teuflischer Berührung entstellten Augen. Tränen bildeten sich hinter den Sichtkerbungen seines Helmes.

"Ragor, Sohn des Steins. Auch wenn unsere Bekanntschaft nur von kurzer Dauer war... Ich werde dich niemals mehr vergessen. Mögest du an der Seite deiner Ahnen auf ewig am Tische Torags feiern. Von KAGLEMROS auf diese Welt entsandt hast du getan, was dein Schicksal von dir verlangte; nun kehre zurück und finde deinen Frieden. Du hast ihn dir verdient."

Eine weitere Minute verging in Stille, bis sich der kleine Krieger wieder langsam erhob und sich an Gerion wandte.

"Waidmann... Wo sind nur die anderen? Wie konnte dies nur so schnell und grausam über uns kommen... Was ist nur mit diesen Kindern geschehen...? Wir... Wir dürfen uns hier nicht länger aufhalten als unbedingt notwendig. Verflucht seien diese Geister! Ich wünschte, meine Waffe hätte mehr dazu beigetragen als diesen gemeinen Geck zu kitzeln!"
 1. Wahrnehmung 5
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 09.10.2014, 15:35:44
Gerion war nach oben geklettert, gerne wäre er gestürmt, doch die Schwäche in seinem Körper irritierte ihn immer noch. Oben stand er dann einen Moment, um sich zu orientieren. Als er den Körper des Zwergs am Waldrand sah, wunderte er sich zunächst, wieso dieser dort lag. Da stürmte schon Bergi an ihm vorbei, u ihn kurz drauf mit Fragen zu bestürmen (so fühlte es sich jedenfalls für ihn an). Gerion hatte in diesem Moment das Gefühl, das er neben sich stand, ja das er die Situation nicht mehr unter Kontrolle hatte und er mochte dieses Gefühl nicht. Wie würden sie die ihnen bevorstehende Aufgabe ohne einen Priester bestehen können? Aber sie konnten doch nicht einfach abbrechen und die Kinder ihrem Schicksal überlassen.

Bevor ihn die aufkeimende Verzweiflung aber erfassen konnte, gewann er seine Fassung zurück. Er blickte Bergi an, sah die Trauer in dessen Augen und spürte seine eigene. "Herr Bergi, es tut mir leid, ich weiß es nicht". Dann überlegte er einen Moment, sammelte seine Gedanken und wurde wieder aktiv. Mit fester Stimme sprach er weiter. "Aber wir werden es herausfinden. Ich habe nicht recht mitbekommen, was dort im Keller geschah, vielleicht können ihr mir später davon erzählen und wir können überlegen, ob dort noch etwas zu tun ist. Nun aber will ich anderes tun, Spuren der Verschwundenen müssen zu finden sein und dann haben der Auswärtige und ich ein Mädchen im Wald aufgestöbert, dass wir ebenfalls finden und beschützen müssen. Sie kann vielleicht Licht in das Dunkel bringen. Also, ich kümmere mich um die Spuren."

Damit begann er systematisch, den Kampfplatz abzusuchen, um zu verstehen, was geschehen war, wer wohin gegangen war oder gedrängt wurde und welchen Weg die beiden Verschwundenen eingeschlagen haben könnten bzw. welches Schicksal ihnen widerfahren war.[1]
 1. Survival (spuren finden und verfolgen 21; Wahrnehmung 18 (beides ggf. +2 wegen des bevorzugten Geländes (Wald))
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 09.10.2014, 23:27:56
Etwas resigniert wandte sie sich wieder von dem Tisch ab. Sie hatte gehoft, doch noch einen Hinweis darauf zu finden, weshalb der Schatten gerade diese Richtung eingeschlagen hatte. Aber außer ein paar harmlosen Gegenständen konnte sie einfach nichts finden.

"Nun denn, lass uns hier verschwinden und diesen Keller ein für alle Mal vor weiterem Zutritt schützen", nickte sie Wilbur zu. "Am besten wir fangen dort hinten an dem Gerippe an und sehen anschließend zu, dass wir nach draußen kommen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 09.10.2014, 23:57:42
Dem erfahrenen Waldläufer Gerion fiel es sehr einfach, den Spuren zu folgen. Zum einen waren sie noch frisch und zum anderen konnte man die Abdrücke von Stiefeln und Schuhen im Schnee deutlich erkennen. Auch der Umstand, dass der Kampf weder blutig war, noch das die Schatten keine Spuren hinterließen, änderte nichts daran. In den wenigen Sekunden, die der Überlebenskampf der drei Abenteuerer gedauert hatte, waren sie wohl unbewusst dem Waldrand nähergekommen. Ragor lag noch an der Stelle, an der die Schatten verscheucht oder besiegt worden waren - denn was aus ihnen geworden war, war jetzt nicht mehr ersichtlich.
Doch während eine Spur direkt vor einem Baum einfach endete - es befand sich aber niemand in dem blätterlosen Geäst und einen Geheimgang konnte Gerion auch nicht erkennen - war die andere Spur aufschlussreicher. Einer der beiden Vermissten, war hier in den Wald gezogen worden. Deutliche Schleifspuren waren in dem Schnee zu erkennen, die tiefer in den dunklen Wald führten. Irgendetwas musste sich der Leiche in sekundenschnelle habhaft gemacht haben - oder waren die beiden Vermissten überhaupt nicht tot?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 10.10.2014, 16:56:38
"Nun, machen wir uns ans traurige Werk", sagte der Gnom. Er formte eine Kugel aus den Flammen seiner Hand und warf sie zu dem Skelett hinüber. Er schaute zu, wie der trockene Unrat Feuer fing. Dann verteilte er mit geschickten Würfen das Feuer im ganzen Raum, besonders achtete er darauf, dass auch der Tisch Feuer fing. langsam spürte er die Hitze, dieses vertraute und wohlige Gefühl, dann zog er sich zur Leiter zurück, erklamm ein paar Stufen und begutachtete noch einmal sein Werk. Das Feuer loderte inzwischen gut und heiss.
'Das sollte reichen. Wenn nicht, werfe ich noch eine Bombe hinein', dachte er, während er die letzten Sprossen der Leiter nahm. Oben angekommen beobachtete er noch ein Weile das Spiel der Flammen, und war sehr, sehr nachdenklich.
'Hatte der Ausflug der Kinder hier sein schreckliches Ende gefunden? Nein, dann wäre ja die Vision falsch.'
Und das war etwas, was Wilbur sich nicht vorstellen konnte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 11.10.2014, 22:24:26
Nasreddin verließ kurz nach dem Zwerg den Keller, er besaß nicht das passende Gemüt, um sich für einen längeren Zeitraum, an solch einem Ort des Schreckens aufzuhalten. Bei Sarenrae! Ich habe keine Zeit an diesem Finsteren Ort zu verweilen, die anderen werden oben sicher bereits von den beiden Schatten übermannt und ich stehe hier herum wie der schläfrige Vater des tausend und einen Traums.

Bei diesen Worten wandte sich der Geschichtenerzähler um und kletterte aus dem Keller, oben angekommen sah er den unhöflichen Zwerg und den Waldläufer in heller Aufregung. Als er sich näherte erkannte er den Grund dafür sofort, der andere Zwerg welcher sie begleitete war von den Schatten umgebracht worden, sein bleicher und ausgedörrter Körper sendeten Schauer über Nasreddins Rücken. Von den anderen beiden die drausen gekämpft hatten fehlte jedoch jede Spur.
"Jeva!! Der Kampf ist vorbei du kannst nun herauskommen..."
Während er rief schaute sich der ehemalige Händler, in der Umgebung, nach dem jungen Mädchen um.[1]
 1. Perception: 19
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 12.10.2014, 13:17:28
Gerion folgte den Spuren so schnell es ging, bis sich die erste Spur im Nichts verlor. Dann eilte er zur zweiten und fand schließlich die Schleifspur, die in den Wald hinein führte. Er war unschlüssig. Sein erster Impuls war es, der Spur rasch zu folgen, vielleicht konnte wenigstens einer der beiden Vermissten noch gerettet werden. Dann aber hielt er inne. Sie hatten sich in dieser Ruine bereits einmal getrennt und dies wurde dem armen Ragor und wahrscheinlich auch Jaak und Anwar zum Verhängnis. Auch wenn der erste Kontakt mit Jaak nicht so verlaufen war, dass Gerion ihn als Freund bezeichnet hätte, war er dennoch mit ihnen gezogen und wollte die Kinder retten. Er hatte ein solches Ende nicht verdient – niemand hatte das verdient. Und der Druide - nun, mit ihm hatte sich Gerion kaum unterhalten, er blieb während ihrer Reise sehr verschlossen und Gerion hatte es versäumt, ihn näher kennen zu lernen. Auf jeden Fall wäre es falsch, sich nun erneut zu trennen.

In diesem Moment rief Nasreddin nach Jeva, das Mädchen hatte Gerion für einen Moment ganz vergessen. Allerdings erhielt der Keleshit keine Antwort. Da Gerion in Sorge war, auch Nasreddin könne alleine in den Wald eilen, rief er laut, so dass ihn alle hören konnten: "Kommt alle her, ich habe seltsame Spuren gefunden und wir sollten uns beraten, was wir nun tun wollen. Aber eile scheint geboten." Er hoffte, dass sie sich kurz besprechen könnten, um gemeinsam zu entscheiden, was nun zu tun war.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 13.10.2014, 17:05:50
Wehmütig starrte Bergi auf den Leichnam Ragors hinab, als er plötzlich das Rufen des eigenartigen Keleshiten vernahm. Interessiert hob er den Kopf und blickte der bunten Erscheinung nach. Es schien, als würde er jemanden bestimmten suchen... Doch diesen Namen, 'Jeva' hatte er bisweilen noch nicht vernommen und konnte ihm auch keinen der Expeditionsteilnehmer zuordnen. Der zum Zwerg erzogene Gnom stand schwerfällig auf, hob den Familienschild der Glimmäxte, zog seinen Flegel kampfbereit und wollte sich gerade an Nasreddin wenden -
als er die Worte Gerions vom Waldrand aus hörte.

Schnell eilte er durch den Schnee, hüpfte über die letzten Mauerreste des grauenvollen, von Geistern heimgesuchten Kinderheimes und schloss zu dem Waldläufer auf.

"Gerion! Waidmann! Was habt ihr herausfinden können?! Was sind das für Spuren und bei meinem Vater - Wo führen sie nur hin?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 14.10.2014, 08:52:00
Nasreddins suche erwies sich leider als ergebnislos er konnte keine Spuren vom vermissten Mädchen finde, ein Umstand der den Geschichtenerzähler innerlich zum Jammern brachte.
Das kann doch alles nicht wahr sein, das Kinder einfach so verschwinden, das ein kleines Mädchen vor meinen Augen entführt wurde, dass auftauchen dieser Schatten war eindeutig kein Zufall oder ich bin die Mutter eines Kamels. Was für finstere Ghoule vergreifen sich an Kindern? Nein, diese Bösartigkeit übersteigt  zweifellos die Bösartigkeit der Ghoule, es muss sich um etwas Handeln für das pure Bosheit etwas einfaches wie atmen ist, es muss sich um einen heimtückischen Div oder eine grausamen Ifrit handeln.

Als der Geschichtenerzähler die Stimme Gerions vernahm eilte er sofort herbei, in der Hoffnung, dass der Waldläufer eine Spur des Mädchens oder seiner Begleiter gefunden hatte.
"Habt ihr etwas gefunden Gerion, wir müssen die Kinder finden. Ich muss mich bei euch entschuldigen, dieser Zweifelnde Sohn eines misstrauischen Esels hatte euch anfangs nicht geglaubt, doch nun haben wir es selbst erlebt, ein Unheil das sich gegen Kinder richtet, das können wir unmöglich erlauben. Wenn ich nichts täte, würde mich selbst Sarenrae in ihrer unendlichen Gnade vor ihren Toren abweisen und der fröhliche Gott der Helden könnte mich zu Recht als erbärmlichen Feigling beschimpfen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 14.10.2014, 13:53:41
Die Flammen hatten eine beruhigende Wirkung auf den Gnom, jedoch riß Gerions Stimme ihn aus der wohligen Wärme seiner Gedanken. Irgendetwas schien nicht zu stimmen, darum ließ er das Feuer Feuer sein und begab sich zu den anderen. Noch wirkte der Schein des Feuers in ihm nach, als er fragte: "Was habt ihr gefunden?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 14.10.2014, 23:04:53
Shira folgte Wilbur aus dem Keller und schloss zu der Gruppe auf. Irgendetwas musste auch hier oben passiert sein und nach der Aufregung zu urteilen, nichts angenehmes. Wenn sie bereits bei der ersten Auseinandersetzung auf solche Schwierigkeiten trafen, wie sollte es dann nur weitergehen? Hatten sie sich zu viel vorgenommen, die Kinder zu retten? Sie brauchte jetzt erst einmal einen Überblick was tatsächlich passiert war und wo die anderen abgeblieben waren.
"Was hat sich hier oben ereignet?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 15.10.2014, 22:23:48
Als sich alle versammelt hatten, begann Gerion kurz zu berichten, was ihm die Spuren über den Kampf der Kameraden mitgeteilt hatten. Ragors Leiche hatten sicher alle gesehen, über den Verbleib der anderen konnte Gerion nicht viel sagen. Und dann erzählt Gerion noch kurz, wie Nasreddin und er im Wald auf das Mädchen Jeva getroffen sind. Als die beiden in den Keller eilten, um den Kameraden zur Seite zu stehen sollte sie sich im Wald verstecken, ist jedoch jetzt nicht mehr auffindbar.

Dann schaute er in die Runde. "Weiß jemand von euch, was uns da im Keller angegriffen hat? Ein Schatten aus einem düsteren Keller, das kann doch nicht lebendiges gewesen sein. Bevor all dies geschah, konnte ich ein paar Spuren finden, die auf das Schicksal der Kinder hindeuten können, allerdings hatte ich nicht die Zeit, diese weiter zu untersuchen oder zu verfolgen. Zuerst würde ich aber jetzt gerne diese Spuren verfolgen", er deutet dabei auf die Schleifspur vor ihnen, "vielleicht hat ja einer der beiden Vermissten überlebt. Allerdings sollten wir nun zusammen bleiben. Wie sehr ihr das? Gibt es noch etwas aus dem Keller zu berichten, daas Licht in die Dunkelheit der Ereignisse bringen könnte?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 16.10.2014, 00:11:56
"Na ja, Licht gibt es nun sicher genug in dem Keller", meinte Shira spöttisch. "Dafür hat schon unser Wahrsager hier gesorgt", und nickte mit dem Kopf in Richtung von Wilbur.

"Diese Schatten sind verdammt gefährlich, wie war alle erfahren konnten und sie lassen sich nur mit Feuer oder besonderen Waffen verletzten. Bevor wir in den Wald gehen, verratet mir doch was so besonderes an eurem Dolch ist, dass er dem Schatten so zugesetzt hat", fragte sie den Waldläufer, da sie erstaunt gewesen war, dass es ihm gelungen war den Schatten in die Knie zu zwingen. Sie musste sich dringend umstellen, denn mit ihren bisherigen Zaubern konnte sie nicht viel ausrichten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 16.10.2014, 00:22:08
Es gab keine Zeit zu verlieren - schließlich konnte es sein, dass tatsächlich noch einer der beiden vermissten Abenteurer lebte. Jaak hatte sich zwar Niemanden wirklich zum Freund gemacht und Anwar hatte kaum geredet aber trotz allem, konnte man sie nicht einfach in dem Wald zurücklassen. Nachdem auch Shira und Wilbur aus dem nun brennenden Keller des Kinderheims und zur Gruppe getreten waren, klärte sie Gerion auf. Also machte sich die kleine Gruppe auf den Weg, in den eiskalten Finstermondwald. Es würde auf dem Weg noch genügend Zeit geben, sich zu unterhalten.
Trotz der fehlenden Baumkronen - denn der nahende Winter hatte so gut wie alle Blätter von den Bäumen gerissen - war es dunkel, als würden die Sonnenstrahlen sich nicht so tief in den Wald trauen. Nur selten begegneten sie der scheuen Fauna dieses Teils des Tals.

Lediglich ungemein große Krähen mit messerscharfen, gezackten Schnäbeln saßen stumm auf den kahlen Ästen der Bäume und beobachteten die Gruppe. Gerion konnte sie aufgrund ihrem ölig-zerstaustem Federkleid als Messerkrähen identifizieren. Sie waren in einer kleinen Gruppe nicht gefährlich aber hatten schon den ein oder anderen Holzfäller zerrissen, der alleine in dem Wald unterwegs gewesen war.
Im Gegensatz zu dem kleinen Fuchs, der der Gruppe schon seit einigen Minuten folgte und neugierig beobachtete, hinterließ die Gruppe knirschend große Fußspuren im Schnee, während sie der Schleifspur folgten. Kleine rote Flecken an den Pfoten des Fuchses gaben ihm seinen Namen - es war ein Feuerfußfuchs. Vollkommen ungefährlich.
Schließlich erreichten sie eine kleine Lichtung. Neben einem großen Steinhaufen auf der gegenüberliegenden Seite, war nur noch der Körper des Spielmanns zu sehen. Jaak Marva lag hier in der Mitte des kleinen Hügels aber Niemand war zu sehen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 16.10.2014, 07:28:23
Gerion verstand zunächst den Einwurf Shiras nicht, hatte der Wahrsager auch eine Vision über den Keller gehabt, und so umgangssprachlich Licht ins Dunkel gebracht? Intuitiv schaute er in Richtung des Kellers. Als er den Schein der immer noch lodernden Flammen sah, wurde ihm jedoch klar, was sie meinte und er lächelte. Dann antwortete er auf ihre Frage: "Meine Axt ist mit Magie belegt, sie sie stärker und wirkungsvoller gegen gewisse Kreaturen macht. Der Schatten scheint zu diesen Kreaturen zu gehören. Oder es war einfach Glück." Mit dem letzten Satz verschwand sein Lächeln wieder und er schaute wieder auf die Spur.

Kurz darauf brachen sie auf. Er versuchte auf dem Weg noch einmal, etwas über das Geschehen im Keller zu erfahren und ging zu Wilbur. "Könnt ihr mir sagen, woher dieser Schatten im Keller kam?"

Sie durchquerten den Wald und Gerion achtete auf die Umgebung und auf verborgene Gefahren. Als sie die Lichtung erreichten und er den Körper dort liegen sah, sagte er nur kurz "Seht dort, da liegt Jaak. Aber Vorsicht, das gefällt mir nicht. Lasst uns erst einen Moment beobachten, bevor wir dorthin gehen." Damit stellte sich hinter einen dicken Baumstamm, um zunächst die Lichtung einen Moment beobachten zu können.[1]
 1. Stealth 12, Perception 15
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 18.10.2014, 07:52:56
Als Gerion die Worte der Vorsicht aussprach, packte Shira sofort den neben ihr laufenden Soleb. Er musst zwar außerhalb des Kellers beobachtet haben, was passiert war, aber Shira war sich nicht sicher, ob die katzenhafte Neugier nicht überwiegen würde. Diese Schatten waren extrem gefährlich und der Kater würde wohl eine Begegnung nicht lange überleben. Wenn sie sah, wie diese Kreaturen den massigen Körper des Zwerges ausgesaugt hatten, wäre eine Katze bestenfalls die Vorspeise.

"Einer von uns sollte trotzdem hingehen und nachsehen, ob er noch lebt. Die anderen halten sich bereit sofort einzugreifen", ergänzte sie Gerions Vorschlag und übergab den Kater an Wilbur. "Macht euch bereit!", sagte sie und begann sich langsam in die Mitte der Lichtung zu bewegen - Augen und Ohren geöffnet. In der einen Hand hatte sie ihren silbernen Krumsäbel, die andere hatte sie auf Brusthöhe erhoben, um sofort reagieren zu können.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 18.10.2014, 15:12:31
Argwöhnisch hatte der zum Zwerg erzogene Gnom die gesamte Zeit über ihre unmittelbare Umgebung beobachtet. Auch wenn sein früherer Weg ihn bereits des öfteren schon in weitläufigere Waldgebiete geführt hatte, war der Anblick und die Dichte des Finstermondwaldes für den kleinen Krieger äußerst beeindruckend und erdrückend zugleich. Seine ehrlichen Augen waren die Augen eines Kämpfers, doch in diesem, vom weißen Schnee bedeckten Dickichtes konnte er kaum überhaupt den Weg erkennen. Er hatte mit seinen kurzen Füßen sowieso allerhand zu tun, um überhaupt auf dem von Gerion eingeschlagenen Pfad vorwärts zu kommen. So konzentrierte er sich stumm schweigend - und allseits kampfbereit mit erhobenen Schild - darauf, eine Schnee bedeckte Wurzel nach der anderen zu erklimmen. Der Vorfall in den Ruinen des unheimlichen Weisenhauses hatte ihn zutiefst erschüttert und für einige Zeit jeglichen Wortes beraubt.

Immer wieder sah er die Leiche Ragors vor seinem inneren Auge und erinnerte sich dann daran, dass sein treuer Flegel diesen schattenhaften Monstern aus vergangenen Zeiten überhaupt nichts anhaben konnte. Wie konnte er nur so ein Tölpel sein! Natürlich hatten sie im Vorfeld bereits gemutmaßt, dass sie auf Untote und Geister treffen könnten... Doch in seinem altbäuerlichen Glauben und seinem ehrlichen, doch meist etwas überschnellen Antrieb hatte er überhaupt nicht an die Tatsache gedacht, dass er diesem Übernatürlichen vielleicht mit etwas anderem entgegen treten hätte sollen, als nur bloßem Stahl. Aber nun waren sie bereits mitten in jenem befürchteten Schlamassel und hatten obendrein auch noch beinahe die Hälfte ihrer ursprünglichen Truppe verloren. Alles nur, weil Bergi Glimmaxt der Tatendrang mal wieder viel zu weit über den Kopf gewachsen war! Was hast du dir nur dabei gedacht, du einfältiger Leprechaun!

Plötzlich riss die Stimme Gerions, gefolgt von dem Befehl Shiras den kleinen Gnom aus jenen schwer lastenden Gedanken. Er blickte auf und schaute sich um. Er lugte aus dem Schnee heraus und fixierte sofort, die Muskeln zum Sprung gespannt, den Körper des Schaustellers und dessen nähere Umgebung.[1] Als er sah, wie sich die große Frau namens Shira langsam der Stelle näherte, rief er:

"Seit bloß vorsichtig Frau Shira! Bleibt auf Abstand! Wir wissen nicht, welch Teufelei hinter dieser Entführung steckt! Beobachtet eure Umgebung und passt um Torags Willen auf eure Schritte auf!!"

Ohne auf eine Antwort zu warten, stapfte er der schönen Dame nach.
 1. Wahrnehmung 22
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 18.10.2014, 21:12:10
Als Gerion die Bewegung sah fürchtete er, dass keiner Shira schnell genug erreichen würde, falls sie in einen Hinterhalt geriet. Also drehte er sich zu Bergi, Wilbur und Nasreddin und sagte leise: "Bleibt ihr hier, ich begleite Shira, ich habe dort etwas gesehen. Falls euch Gefahr droht, ruft und ich werde kommen." Er hoffte, dass dies die richtige Entscheidung war.

Dann folgte er Shira so rasch wie möglich, sich immer wieder umblickend. Als er sie erreicht hatte, raunte er ihr leise zu "Da ist etwas hinter dem Steinhaufen, ich weiß aber nicht was." . Dann blieb er an ihrer Seite und beide bewegten sich weiter auf Jaak zu. Gerion löste dabei seine magisch verbesserte Waffe, hielt sie aber hinter dem Rücken verborgen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 19.10.2014, 02:06:00
Während sich Gerion, Shira und auch Bergi - der als (un)echter Zwerg nun mal bei Gefahr nicht zurückbleiben würde - auf den Weg in die Mitte der Lichtung und zu dem Körper Jaaks machten, sahen sie sich den Steinhaufen auf der anderen Seite genauer an. Als sie näher kamen sahen sie alle, dass einige der Steine seltsam zusammenhängend waren und eine grobe Gestalt bildeten, die dort auf dem Boden kauerte. Einige Steine waren so geformt und aneinander gereiht, dass sie so etwas wie Gliedmaßen bildeten. Die Steine und damit der Körper des Wesens war überzogen mit gefrorenem Schlamm und Moos. Jetzt konnten sie auch ein Poltern und Grunzen hören, dass ihre knirschenden Schritte im Schnee übertönte. Anscheinend war das Wesen bei dem Steinhaufen zu laut und zu beschäftigt mit irgendetwas, um die Abenteurer zu bemerken.

Bevor sie jedoch weitere Schritte unternehmen konnten, griff plötzlich etwas an die Kleidung Gerions und versuchte ihn zurück an den Rand der Lichtung zu ziehen. Eine helle und zumindest für den Waldläufer bekannte Stimme ertönte. "Kommt zurück, ihr seid in Gefahr. Der Mann ist tot, ihr könnt ihm nicht mehr helfen." Plötzlich war Jeva hinter die Gruppe getreten und zog noch immer an der Kleidung Gerions. Sie flehte die drei regelrecht an, sich wieder zurückzuziehen. "Bitte! Es kommt gleich zurück!"
Natürlich schaffte es das abgemagerte Kind nicht, den ausgewachsenen Menschen zurückzuziehen aber sie schien doch einiges an Kraft zu besitzen und versuchte ihren Willen durchzusetzen. Im Schnee rutschte sie beim Ziehen kurz aus und ihr verdrecktes, gelbes Kleid rutschte ein Stück nach unten. Ganz deutlich konnte man jetzt einige verheilte, alte Narben auf der Schulter des Mädchens erkennen, bevor sie das Kleid wieder hochzog und sich auf den Weg zum Rand der Lichtung machte, wo Wilbur und Nasreddin die ganze Sache beobachtet hatten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 19.10.2014, 19:29:32
Der sonst so geschwätzige Nasreddin folgte Gerion ohne ein Wort zu verlieren, die Situation war schlimmer als der Keleshite erwartet hatte. Es war eine Sache das Jugendliche verschwunden sind, doch nun stellte sich heraus das Kinder zu Tode gefoltert wurden und das Monster und Untote damit in Verbindung stehen.
So sehr Nasreddin auch von Sarenrae und Cayden Cailean sprach, letztendlich war er nur ein ehemaliger Händler der sich als Geschichtenerzähler durchschlug, kurzum Nasreddin war kein Krieger, er hatte weder die Fähigkeiten noch die Nerven eine Kriegers, er war einfach kein mutiger Mann und dennoch folgte er dem Waldläufer.

Bei Sarenrae, noch ein Toter! War das erste was der Geschichtenerzähler dachte als er die Lichtung sah.
"Beim Vater der Weisheit das ist alles viel zu verdächtig, dies kann nichts anderes als eine Falle sein, wie ging noch das alte Sprichwort, der Stachel des Skorpions ist tödlicher als seine Klauen."
Andererseits konnte er es unmöglich verantworten nichts zu tun, bei der Mutter der Barmherzigkeit es war ihre Pflicht diesem Mann zu helfen, selbst wenn es eine Falle ist, solange die Möglichkeit besteht das er noch lebte. Doch obwohl Nasreddin dies erkannte konnte er sich nicht rühren, es war beinahe so als würden seine Füße in Treibsand stecken oder als hielten ihn Gouhle mit ihren skelettartigen Armen umklammert. Glücklicherweise bewegte sich die Frau auf die Regungslose Gestalt zu, diese selbstlose Tochter der Barmherzigkeit, gefolgt wurde sie von Gerion und Bergi dem Vater der Unhöflichkeit, so dass Nasreddin erleichtert ausatmete.

Das alles änderte sich schlagartig als er Jeva, das kleine Mädchen welches er zuvor im Wald getroffen hatte auftauchte. Ich weiß, ich bin der mutlose Sohn der Zaghaftigkeit, doch es wäre unverzeihlich wenn ich jetzt nicht handele und so rannte der Geschichtenerzähler auf das Mädchen zu.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 19.10.2014, 19:48:47
Als Gerion erwähnte, dass er erwas in dem Steinhaufen gesehen hätte, zögerte nun Shira damit die Gestalt des Gauklers einfach herab zu nehmen. Stattdessen beobachtete sie das seltsame Steinwesen und lauschte dessen abstoßende Geräuschen. Was zum Teufel ging hier vor? Mit welchen Gestalten hatten sie es hier zu tun? Sie wollte gerade den Waldläufer nach seiner Meinung fragen, als sie die Rufe der kleinen Jeva vernahm, welche versuchte Gerion hinwegzuziehen.

Instinktiv trat sie einen Schritt zurück und rief: "Wer ist das? Was will sie von uns?" Erst als sie erkannte, dass es sich um ein kleines Mädchen handelte, fraget sie verwundert: "Ist dies etwa die Kleine, welche ihr im Kinderheim gesehen habt?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 20.10.2014, 09:00:41
Gerion war zunächst erschrocken und wollte schon nach der Hand schlagen, die an ihm zog, als er die Stimme Jevas erkannte. "Wo ist sie nur so plötzlich hergekommen?" fragte er sich, während er einen Moment zögerte, zu sehr verwirrte ihn die Situation. Er schaute zum Steinhaufen und dann zum Waldrand. Vielleicht wäre es wirklich Sinn voll, sich wieder zurück zu ziehen. Jaak konnten sie im Moment wohl nicht helfen und mehr Informationen zu bekommen war möglicherweise wichtiger als schnell zu handeln. Dabei überlegte er, ob er jemals von so einem Wesen gehört hatte[1], es schien aus Stein zu sein, also kein untotes Wesen wie die schrecklichen Schatten.
Es widerstrebte Gerion allerdings, sich zurückzuziehen, da handeln leichter war als nichts tun. Er zögerte und flüsterte den anderen zu "Vielleicht sollten wir uns wirklich kurz beraten, jetzt, wo wir die Kreatur gesehen haben?" und schaut fragend in die Runde.
 1. (Wissen Natur: 27)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 21.10.2014, 03:43:12
"Ich bin Jeva." beantwortete das Mädchen kleinlaut die Frage Shiras und schaute schüchtern auf den Boden. Jetzt da sie wieder am Waldrand, hinter den Bäumen und schneebedeckten Büschen versteckt waren, war Jeva wieder ganz die Alte. Sie grub mit ihrem Fuß im Schnee rum und versuchte der Aufmerksamkeit und den Blicken, die auf sie gerichtet waren, zu entgehen. Anscheinend hatte Jeva allerdings die richtige Entscheidung getroffen, denn kaum war die Gruppe von der Lichtung verschwunden, kam Bewegung in den Steinhaufen, der sich daraufhin als lebendig erwies.
Selbst aus dieser Entfernung konnte man jetzt sehen, wie sich die Steine in die Luft erhoben und eine grob menschliche Gestalt bildeten. Der einzige Unterschied war, das diese Gestalt fast Vier Meter groß war und baumstammdicke Beine und Arme besaß, wobei letztere so lang waren, dass sie fast über den Boden schleiften. Tatsächlich bestand das Wesen - das Gerion als Steintroll identifizierte - nicht komplett aus Steinen. Die graue, von Moos bewachsene und getrocknetem Schlamm befleckte Haut war überwuchert von Auswüchsen, die wie Steine aussahen. Lediglich auf dem Rücken und in der Mitte der Gliedmaßen schienen sich richtige Steine zu befinden, die mit der Haut verwachsen waren.
Eine in messerscharfen Klauen endende Pranke kratzte über den Rücken und schabte dabei Felsstückchen ab. Der Troll drehte sich um und schlurfte gebückt auf den am Boden liegenden Jaak zu, sodass man das längliche Gesicht erkennen konnte, welches fast vollkommen aus Schnauze zu bestehen schien. Es hatte einen starken Unterbiss und aus dem Maul schälten sich zwei lange, gelbliche Hauer, die eindeutig ein kleineres Tier einfach aufspießen konnten. Zwei schwarze, in den Höhlen versunkene Augen, starrten die Leiche lange an.
Eine Hand wurde nach der Leiche des Spielmanns ausgestreckt, als eine Stimme auf der Lichtung ertönte. Allerdings konnte niemand die Sprache verstehen, die gesprochen wurde. Der Troll hielt in seiner Bewegung inne und bewegte seinen Mund, als würde er antworten. Was würden die Abenteurer nun tun?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 21.10.2014, 12:53:07
Als sich die die drei Abenteurer und Jeva wieder den Waldrand erreicht hatten, suchte Gerion nach einer Stelle, die sie vor den Blicken des Steintrolls schützen würde, ihnen aber den Blick auf die Lichtung weiter erlaubte. Dann beobachtete er das Geschehen. Als er die seltsame Stimme hörte, versuchte er die Richtung zu bestimmen, aus der diese gekommen war und erzählte seinen Begleitern leise, was er über das Wesen wusste: "Das ist ein Steintroll, ein furchterregendes und starkes Wesen, das sich unglaublich gut von Angriffen erholen kann. Ich weiß nicht genau wie, aber seine Wunden schließen sich wieder, es sei denn, sie werden von Säure oder Feuer hervorgerufen, oder durch Magie, die Schall hervorbringt. Danke, Jeva, dass du uns gewarnt hast. Kannst du uns etwas darüber sagen, was mit unserm Gefährten passiert ist? War das dieses Monstum aus Stein? Und hast du noch jemand anderes gesehen? Wir haben ja alle die seltsame Stimme gehört, auch wenn ich die nicht sagen könnte, welche Sprache es war, oder ob es überhaupt eine Sprache war. Das Wesen, dass mit dem Steintroll gesprochen hat, scheint auf der Lichtung zu sein, ich kann aber nichts erkennen. Kann jemand von euch unsichtbare Wesen erkennen?" Dabei schaut er in die Runde der Gefährten und sein Blick bleibt bei Shira hängen, in der Hoffnung, dass sie dies vielleicht vermag.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 21.10.2014, 22:51:27
Sichtlich irritiert über die neuerliche Wendung, beobachtete Shira die Bewegungen des riesigen Steintrolls und lausche nur mit einem Ohr den Ausführungen Gerions. Was ging hier vor? Woher kamen diese seltsamen Gestalten? Irgendwie hatte sie sich die Sache einfacher vorgestellt.

Sicherlich hatte sie in dem Gaukler nicht gerade einen Freund verloren, aber den Tod hatte sie auch nicht gewünscht. Und was hatte der Steintroll mit der Leiche vor? Zum Glück hatte sie die kleine Jeva noch rechtzeitig gewarnt, denn gegen dieses Monstrum hätten sie kaum eine Chance gehabt.

Ihre Nerven waren zum Zerreisen gespannt, als sich der Steintroll zur Leiche hin beugte. Doch plötzlich wurde die Lage durch diese seltsame Stimme unterbrochen. Die Hexe reagierte sofort. Sie musste wissen, was hier vor sich ging. "Tongues", sprach sie leise und konzentrierte sich auf das Gespräch zwischen der unbekannten Quelle und dem Steintroll.

Somit war ihr Blick und ihre Konzentration auf das Geschehen auf der Lichtung gerichtet, als der Waldläufer sie ansprach und anstarrte.

______________
Hex Tongues
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 22.10.2014, 02:48:57
Mithilfe ihres Zaubers, war es für die Hexe nicht schwer, die Sprache, die auf der Lichtung gesprochen wurde, zu verstehen. Sie reagierte schnell und verpasste nur den Anfang des Gespräches. Es war der Troll, der jetzt sprach. "... für mich? Wieso machst du Oughca Geschenk?" Eine männliche Stimme antwortete leise. "Weil ich dein Freund bin und Freunde tun so etwas oder nicht?" Der Troll grunzte und wandte sich der Leiche zu. Er hob ein Bein des Mannes an und ließ es wieder auf den Boden fallen. "Oughca mag Beine am liebsten. Viel Fleisch." Der nicht sichtbare Mann kicherte. "Ich kann dir zeigen, wo es noch viel mehr davon gibt aber jetzt iss - ich komme ein anderes Mal wieder und bringe dir so viele Beine, dass du mit dem Essen gar nicht mehr nachkommst." Damit war das kurze Gespräch auch schon vorbei und der Mann entfernte sich von der Lichtung, was man an dem leiser werdenden Kichern erkennen konnte. Langsam wandte sich Oughca dem Leichnam zu. Aus seinem Maul fing der Geifer an zu tropfen.
Jeva schüttelte währenddessen den Kopf und beantwortete die Fragen Gerions. "Ich habe mich versteckt, wie ihr mir gesagt habt. Habe nichts gesehen. Dann wurde der Mann neben mir hierhin gezogen aber irgendwie war niemand da, der ihn gezogen hat." Das Mädchen schien selbst etwas ratlos zu sein.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 22.10.2014, 18:10:22
Von der Erscheinung des Steintrolles und der Begegnung mit Jeva sichtlich vor Verwunderung und Staunen überfordert, zog sich Bergi ebenfalls zurück und suchte an der Seite Gerion Deckung im nahen Waldrand. So viele Fragen juckten in seinem Gedächtnis, während er dem Flüstern lauschte und versuchte, sich aus der kleinen Jeva einen Reim zu machen. Wie konnte ein kleines Mädchen wie sie, so schäbig gekleidet und von Kopf bis Fuß dürr wie ein Elfensäugling, in dieser Wildnis hier draußen überleben, während ihre kampferprobten, ehemaligen Gefährten so rasch von den Gegebenheiten jener Gegend dahingerafft wurden? Irgendetwas gefiel dem kleinen Krieger so ganz und gar nicht an dieser unschuldigen, kleinen Erscheinung... Was ihn auf eigenartige Weise aufwühlte, waren sie doch ursprünglich hierher gewandert, um die anderen vermissten Kinder zu finden. Handelte es sich bei dieser Jeva also um einen Findling dieser verschollenen Gruppe? Wie dem auch sei, allein schon wegen diesem Troll waren seine Sinne bis zum Bersten gespannt. Er würde auf jeden Fall beide Augen offen halten und sich lieber zweimal umdrehen. Durch das Visier seines Helmes beobachtete er verstohlen die Bewegungen des Monsters, welches sich nahe der Leiche Jaaks aufhielt. Aus dem Augenwinkel heraus vernahm er Shira, welche ein augenscheinlich magisches Wort murmelte... 'Tongh', 'Dong' oder so etwas in der Art. Von Zauberei verstand Bergi noch weniger als von Trollen oder Geistern. Doch er wusste, dass diese in den richtigen Händen wahre Wunder bewirken konnte. Also verließ er sich gedanklich darauf, dass die Frau wusste, was sie tat und verzichtete auf weitere ermahnende Worte.

Gespannt kauerte der Gnom, zur Hälfte hinter seinem Schild versteckt, neben seinen neuen Gefährten und musterte das nahe Geschehen mit gezogenem Flegel.[1] Unsichtbare?! fragte er sich selbst in Gedanken. Waren Steintrolle und Gespenster denn nicht schon genug Übel auf einem Haufen? Bei SEINEM HAMMER... Wann wird dieses Grauen endlich ein Ende haben?!
 1. Wahrnehmung 16
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 23.10.2014, 00:30:52
"Er hat vor den Gaukler aufzufressen"sprach Shira leise vor sich hin, so dass es nicht bis zu dem Steintroll auf der Lichtung drang. Dabei klebten ihre Augen weiterhin auf den klobigen Lippen oder dort wo diese zumindest bei einem Menschen waren. Sie sprach ein bischen wie in Trance und achtete nicht auf die Reaktionen ihrer Begleiter.

"Er heißt Oughca. Aber es gibt noch einen Unsichtbaren, der ihm den Gaukler herbeigeschaft hat. Und er hat vor noch mehr Leichen zu bringen", fügte sie die Informationen aneinander.

"Jetzt hat er sich entfernt." Für einen kurzen Moment drehte sie sich zu den anderen um. "Wenn wir nicht eingreifen, frist er ihn vor unseren Augen auf", berichtete sie mit flatterhafter Stimme und die Erregung war ihr deutlich anzumerken.

Allerdings wartete sie nicht die Antwort ab, sonder konzentrierte sich erneut auf das Geschehen auf der Lichtung. Hatten sie gegen diesen Riesen überhaupt irgendeine Chance? Wenn die Haut dieses Ungetüms so hart wie Stein war, konnten sie mit ihren Waffen bestimmt nicht viel ausrichten. Und der Unsichtbare konnte ebenfalls zurückkehren und sie hinterrücks angreifen. Alles in allem eine wirklich bescheidene Situation. Hier half vermutlich nur noch ein Ablenkungsmanöver. "Können wir diese Bestie vielleicht irgendwie in die Irre führen?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 23.10.2014, 11:11:42
Als Gerion das hörte, war er sofort hellwach. "Wir werden nicht zulassen, das dieses Biest den Gaukler auffrisst. Wenn wir schon sein Leben nicht schützen konnten werden wir wenigstens seinen Körper schützen und würdig bestatten. Durch meine geringfügige Magie kann ich schnell laufen und mich dem Monstrum in den Weg stellen. Aber ich werde Hilfe brauchen. Die Kälte des Schatten steckt immer noch in mir und ich kann mich der Kreatur nur im direkten Kampf stellen. Aber ich werde es tun, um Jaaks Körper zu schützen. Wer kann mich unterstützen? Um das Wesen zu erledigen benötigen wir Feuer, Säure oder Magie, die mit Schall wirkt. Ich habe nichts davon." Damit erhebt er sich, lässt seinen Rücksack zu Boden gleiten und bereitet sich vor, einen Zauber zu wirken.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 23.10.2014, 21:42:52
Nasreddin verstand nicht mehr was vor sich ging Geister und Trolle die zusammen arbeiteten Leute umbrachten und Kinder entführten, beim Barte des Weisesten Sultans, beim scharfsinnigen Vater der Einsicht, dies alles konnte unmöglich ein Zufall sein, es stand jemand mit einem Plan dahinter, doch im Augenblick war für den Geschichtenerzähler dieser Plan und die Personen die dafür verantwortlich waren so undurchsichtig wie die Rätsel der Sphinx.

Ganz zu schweigen davon, dass er nicht wusste wie sie diesem Riesenhaften Troll entgegentreten sollten. Der Geist Nasreddins, welcher meist von fantasievollen Gedanken und lehrreichen Geschichten erfüllt war, welche die Herzen von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen erfreute, dieser Geist der bei jedem Handel scharf war wie die das Schwert eines Wüstenräubers und schnell wie ein Keleshietischer Hengst, war leer vor dem Schrecken welches der Steintroll war. Nasreddin besaß keine Fähigkeiten die dem Waldmann in einem Kampf gegen dieses Ungetüm helfen konnten.

"Beim Gott des Mutes, wie sollen wir dieses Ungetüm bloß überwinden? Ich gebiete weder über Feuer noch über Säure und besitze auch keinen magischen Schall."
Bei diesen Worten ergriff der Geschichtenerzähler seinen Kopf und schwenkte in von rechts nach links und begann damit leise und jammervoll zu klagen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 25.10.2014, 00:15:16
Gerion hatte recht. Egal, ob sie den Gaukler leiden konnte oder nicht, sie würden ihn nicht einfach von dem Steintroll zerfleischen lassen. Waren sie nicht als Gruppe losgezogen, um gemeinsam die verlorenen Kinder wieder zurückzubringen? Ihre einzige Chance in diesem verrückten Wald war zusammen zu halten. Schließlich wollte sie nicht auch auf dem Tisch des Trolls landen.

Wirklich ärgerlich, dass sie ihren magischen Schrei unnützer Weise gegen den Schatten versucht hatte. Er hatte ihn einfach so abgeschüttelt. Jetzt hätte sie ihn wirklich gut gebrauchen können. Aber für einen weiteren Versuch musste sie erst wieder Kraft tanken.

Doch noch war sie nicht am Ende. "Warte, bevor du losstürmst!", stoppte sie den Waldläufer und drehte sich sofort wieder um. Sie beobachtete den Steintroll, dass er nicht gerade in ihre Richtung schaute und sprach weiterhin in gedämpfter Stimme: "Arreta Trollus!"


Hold Person
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 25.10.2014, 18:58:37
Nach wie vor mit beiden Ohren in seine eigenen Beobachtungen vertieft, nahm er das Gesprochene seiner Kameraden im ersten Moment kaum wahr. Tatsächlich dauerte es einige weitere Augenblicke, bis das Gesagte in seinen, von der Situation schwer belasteten, Gedankengängen verarbeitet wurde und er den eigentlichen Sinn hinter Gerions Plan erkannte.

Rasch hob er den Familienschild der Glimmäxte und nickte dem Waidmann neben ihm entschlossen zu.

"Keine Sorge, werter Herr Gerion. Ich kann mich diesem Ungetüm auf jeden Fall in den Weg stellen! Es braucht schon mehr als nur die tüchtige Watsche eines Steinwesens, um diesen Mithralstahl zu durchdringen."

Er kroch ein wenig nach vorne und duckte sich in die niedrigeren Büsche des Waldrandes, in dessen Dickicht sich die kleine Gruppe vor neugierigen Blicken schützte. "Ich bin vielleicht nicht der Schnellste in diesem Schneetreiben, aber ich-" gerade in diesem Augenblick hielt die Zauberin den Waldläufer zurück und wirkte ihre mystische Magie auf das Wesen. Bergi biss die Zähne zusammen und beobachtete die Wirkung der magischen Worte; dazu bereit, loszustürmen und sich dem Kampf zu stellen, sollte es die Not erfordern.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 26.10.2014, 11:44:52
Gerion nickte Bergi zu. "Danke Bergi, mein Freund. Allerdings werde ich schneller sein, mach dir darüber aber keine Sorgen. Sollte ich Jaak Leiche dem Troll vor der Nase wegschnappen können, müssen wir dieses Monstrum vielleicht gar nicht bekämpfen, sondern können es im Wald abhängen. Er ist groß und im Unterholz vermutlich weniger schnell als auf freier Fläche. Wenn ich also zurück komme, dann dreh um und wir lassen den Troll hinter uns zurück.". Dann wirkte einen Zauber, der seine Schritte beschleunigen würde und lief zum Rand der Lichtung. Von dort aus rannte er los, so schnell er konnte und versuchte Jaaks Leichnam zu erreichen, bevor der Troll ihn berühren würde. Er hatte keine Waffe zur Hand, denn wenn der Plan funktionieren sollte, musste er beide Hände frei haben. Er hoffte, dass alles gut gehen würde, denn die Größe des Wesens war zum fürchten und er spürte immernoch die Schwäche, welche der Geist bei ihm hervorgerufen hatte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 28.10.2014, 03:54:26
Damit war die Entscheidung also gefallen. In dem Moment, in dem Shira den Steintroll versuchte zu paralysieren, raste Gerion auch schon in Richtung der Leiche los. Bergi folgte ihm aber Gnome - oder eher Zwerge - waren nunmal nicht die schnellsten und so blieb er zurück. Jeva konnte sich das alles nicht ansehen und vergrub ihr Gesicht in ihren kleinen Händen.
Durch die magische Kraft seines Zaubers, war der Waldläufer schon bei Jaak, bevor der Troll namens Oughca überhaupt auf den Zauber Shiras reagieren konnte. Er war gerade dabei gewesen, den Menschen hochzuheben aber schließlich drehte er sich in die Richtung, aus der der Zauber kam. Einen Moment schien es so, als wäre der Troll eingefroren aber das täuschte. Als er Gerion erblickte und sah, wie dieser den Leichnam und damit das Abendessen des Trolls stahl, trat in seine Augen ein wütender Ausdruck. Er brüllte und schlug nach dem Waldläufer, der aber schon längst wieder umgedreht hatte. Schnee, Eis und gefrorenes Erdreich flogen durch die Luft, als die Krallen des Trolls sich in den Boden gruben, wo gerade noch Gerion gestanden hatte.
Sofort nahm Oughca die Verfolgung auf. Doch Gerion war zu schnell - er konnte ihn nicht einholen. Bergi deckte die Flucht des Waldläufers aber er war zu langsam, um dem wütenden Troll vollkommen zu entgehen. Im letzten Moment hob er seinen Schild in die Luft, um den ersten Angriff des Trolls abzuwehren. Die Wucht des Angriffs wurde von dem Mithralschild abgefangen und laut kratzen die Krallen des Ungetüms über den Schild des Gnoms. Doch Oughca war stark und er riss den schützenden Schild mit dem Schwung seines Angriffs einfach zur Seite. Sofort schlug der Troll ein weiteres Mal auf den Gnom ein. Dieser Schlag traf Bergi direkt vor die Brust und warf ihn ein Stück nach hinten. Schmerzhaft spürte er, wie die Krallen des Trolls über die Rüstung schabten und schließlich die Schulter erreichten.[1] Triumphierend brüllte der Steintroll auf und sah schon sein neues Abendessen vor sich.
 1. 7 Schaden bitte eintragen!
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 28.10.2014, 10:17:16
Wilbur erkannte die Not, in der sich der Zwergengnom befand. So mutig dieser auch war, so unüberlegt handelte er aber auch. Schnell griff Wilbur in seine Tasche und holte etwas hervor. Mit einem gekonnten Wurf, flog das Fläschchen dem Troll entgegen[1].
 1. Angriff:17 Schaden: 11 bzw. 6
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 28.10.2014, 20:41:23
Nasreddin war zurzeit nicht weiter als ein Häufchen Elend, gegen solch einen Gegner war er nicht gefeilt, doch würde er jetzt nicht handeln, wäre er nichts weiter als der Erbärmliche Sohn eines Hasen und eines Huhns und da er seiner Familie diese Schmach ersparen wollte, erhob er sich aus seinem Versteck.

Nasreddin du jämmerliches Kamel, nein dich als Kamel zu bezeichnen wäre eine Beleidigung an alle Kamele die weit mehr von Mut wissen als du! Deine Kameraden kämpfen gerade gegen ein Ungetüm und du stehst untätig daneben und zitterst vor Angst? Ist dein Mut und dein Glaube nichts weiter Wert als eine Düne im Wind, leicht wegzublasen beim ersten Anzeichen eines Sturms.

Mit zitternden Schritten bewegte sich der Geschichtenerzähler weiter vorwärts erst langsam und dann immer schneller: "Gemeinsam können wir das Ungetüm bezwingen! Bei der Morgenblüte und dem fröhlichen Gott, es ist unsere Pflicht dieses Monster zu besiegen, sonst würde das Blut all seine zukünftigen Opfer auch an unseren Händen Kleben."
Obwohl der Keleshite am ganzen Körper Zitterte war seine Stimme Klar und deutlich zu vernehmen, als Geschichtenerzähler konnte es auch nicht anders sein, seine Stimmer würde nur dann erbeben wenn es die Geschichte so verlangte, so hoffte er zumindest. Und mit diesen Worten warf er seinen Doch nach dem Troll.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 29.10.2014, 08:51:16
Geriontrug Jakks Körper zu den anderen und hoffte, dass Bergi ihm folgen würde. Als er gerade angekommen war, sah er bereits, wie seine Begleiter ihre Waffen gegen das Monstrum einsetzten und da war klar, dass sie nicht einfach entkommen konnten. Also legte er Jaaks Leiche schnell ab und bereitete sich vor, in den Kampf einzugreifen[1]
 1. Ranger's fokus auf den Troll (swift action) und falls noch möglich beide Waffen ziehen (Bewegungsaktion))
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 30.10.2014, 02:24:24
Der Troll brüllte seine Wut heraus, als er sowohl von der alchemistischen Bombe Wilburs getroffen und verbrannt wurde und sogar der Dolch Nasreddins sein Ziel zwischen den harten, steinartigen Auswüchsen fand. Trotz der schmerzhaften Angriffe schien das Monstrum entschlossen zu sein, sich ein ordentlichen Abendessen nicht entgehen zu lassen. Noch bevor der Troll ein weiteres mal zuschlagen konnte, war Jeva bereits verschwunden und hatte die Gruppe am Rande der Lichtung alleine gelassen. Vor der Gruppe wütete der Troll und hinter ihnen lag der dichte, dunkle Wald. Würden sie ihren Gegner bezwingen oder ihn doch lieber versuchen in dem Wald abzuhängen?



Hier geht es weiter. (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg944530#msg944530)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 01.11.2014, 03:53:50
Der hungrige, hungrige Oughca - Rest von Runde 1 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg944530#msg944530)


Verdammt! Warum musste der kleine Zwerg auch sofort losrennen. Hatte er ihre warnende Rufe nicht gehört oder wollte er sie nicht hören? Es hätte vollkommen gereicht, wenn der Waldläufer das Wagnis auf sich genommen hätte. So schnell wie er war, wären sie längst im Dickicht verschwunden gewesen, bis dieser Riese sich umgedreht hätte.

Aber nein, dieser übereifrige Bergi hatte das Ungetüm auf sie gehetzt. Jetzt musste sie schnell reagieren. Gerion konnte sehen, wie sich ihre Gesichtszüge zu einer grimmigen Mine zusammenzogen und sie bereits vom Klang ihrer Stimme bedrohliche Worte vor sich her murmelte. Mit erhobenen Händen begann sie auf den Troll einzuwirken, um dem kleinen Bergi eventuell die Flucht zu ermöglichen. Hoffentlich war er auch so schlau und nahm endlich seine kurzen Beine in die Hand und kehrte zurück.

Wenn Shira so reagierte, wusste Soleb, dass es ernst wurde. Er verkroch sich hinter seiner Begleiterin, denn auch ihm war dieses riesige Geschöpf mehr als unheimlich.

Gerion sah, dass Bergi nicht entkommen konnte, da er ihn gebeten hatte, mit ihm zu kommen. Daher musste er nun dem kleinen Zwerg helfen. Also näherte er sich dem Troll und versuchte sich vorsichtig vor Bergi zu stellen, um von dem großen Wesen nicht angegriffen zu werden, wenn er sich zu unvorsichtig näherte.

Nur halbherzig schlug der Troll nach Gerion, denn seine Aufmerksamkeit war voll dem Gnom vor ihm gewidmet und so konnte der Waldläufer sich unter den scharfen Krallen der Kreatur hinwegducken. Bergi nutzte diesen Moment und hieb mit seinem Streitflegel auf den Troll ein, der wut- und schmerzerfüllt antwortete.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 05.11.2014, 20:18:56
Der hungrige, hungrige Oughca - Rest von Runde 2 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg944799#msg944799)

Trolle sind keine besonders schlauen Geschöpfe und Oughca macht da keine Ausnahme. Er sah nur den kleinen Batzen gerüsteten Fleisches vor sich und stellte sich schon das vor, wie er das Muskelgewebe zwischen seinen Zähnen zerkaute. Hungriger und entschlossener denn je, schlug er ein weiteres Mal nach dem kleinen Gnom, der aber dank seines Mithralschildes, seiner schweren Rüstung und der in seinen Genen verankerten instinktiven Verteidigungshaltung gegen Riesen, weiteren Verletzungen entgehen konnte. Doch der Troll hatte nicht genug. Nachdem seine scharfen Krallen sich nicht in das Fleisch seines Gegners bohren konnten, versuchte Oughca ganz einfach seine Zähne und Hauer direkt und ohne Umwege in Bergi zu versenken. Geifer tropfte dem Gnom auf den Kopf, als er sich unter dem Angriff wegduckte und der stinkende Atem begleitete ihn, als er sich wieder aufrichtete.

Gerion atmete tief durch als der Schlag des Trolls ihn verfehlte. Als Bergi sich dann nicht zurückzog sondern wieder angriff, war er zunächst in Sorge. Er konnte die Kampfkraft des Wesen nicht so klar einschätzen. Als Bergi dann aber mit heiler Haut davon kam, erwachte in ihm der Kampfgeist und er stürzte sich auf den Gegner.
Doch die scharfen Klingen seiner Handäxte konnten der harten Haut nichts anhaben. Die steinartigen Auswüchse des Trolls wirkten wie kleine Schilde, die den Angriff ablenkten.

Der Kampf wurde immer intensiver und ein Ausweichen war kaum noch möglich, da Gerion und Bergi sich direkt vor dem Troll befanden. Eins musste sie dem kleinen Zwerg lassen - er war verdammt zäh. Trotz dass der Troll auf ihn einschlug, steckte er die Schläge weg, wie wenn man ihm gerade einmal die Schulter getätschelt hätte. Alle Achtung!

Aber sie durfte nicht einfach abwarten. Mit ein paar Schritten bewegte sie sich näher an den Kampfschauplatz heran, direkt neben den erschlafften Körper von Jaak.Dort richtete sie erneut ihre Hände in Richtung des Ungetüms und murmelte Worte, deren schreckliche Auswirkungen man schon an ihrem Tonfall erahnen konnte. Ein kurzes Stocken und schon schoss ein Strahl, welcher die Luft erflimmern lies, direkt auf den riesigen Troll zu.
Die Wirkung war nicht zu übersehen, denn Oughca stockte kurz in seinen wilden Angriffen, schüttelte sich aber konnte den Zauber nicht abwehren. Er sackte ein ganzes Stück zusammen, als könne er sein eigenes Gewicht nicht mehr halten. Im letzten Moment raffte er sich auf - er schäumte regelrecht vor Wut.

Nasreddin war beeindruckt wie der kleine Zwerg sich so geschickt gegen dieses riesige Ungetüm verteidigte, es war ein Kampf der sicherlich einen Platz in dem Repertoire des Geschichtenerzählers erhalten würde, doch noch war der Kampf nicht vorbei und Nasreddin nahm hier nicht nur als Beobachter daran teil, wie allgemein üblich, sonder war aktive in dem Kampf verwickelt.

Was soll ich bloß tun, beim Gott der Abenteurer, ich habe meinen einzigen Dolch nach dem Monstrum geworfen und ich besitze keine weiteren Messer die ich nach ihm Werfen könnte, in den Geschichten aus meiner Jugend hatten die Helden nie solche Probleme. Ach, bin ich etwas der kurzsichtige Vater Planlosigkeit, ich habe natürlich noch meine Zauber, auch wenn es eigentlich keine Kriegszauber sind sollten sie helfen.

Mit diesem Gedanken nährte sich Nasreddin bis auf Hörweite zum Troll und rief:
Was haben Elfen und Hasen gemeinsam?
Beide verschwinden hakenschlagend im Unterholz wenn sie einen Troll sehen!

Angestachelt vom Erfolg seines letzten Angriffs, wirft der Gnom erneut eine Bombe auf den Troll. Das Fläschchen traf die Brust des Ungetüms und zerbarst bei dem Aufschlag. Das Feuer verteilte sich schmerzhaft über dem Körper des Trolls, denn seine Haut schützt ihn nicht vor der magischen Attacke.

Der stinkende Speichel des Steinmonsters sammelte sich in den filigranen, matt-silbernen Relief oberhalb des Visieres seines Helmes, als die pure Kampfeswut den kleinen Krieger erfasste. Sie waren in diesen Wald gegangen, um die vermissten Kinder zu finden... Und das bloße, gebündelte Böse hatte sich ihnen entgegen gestellt und diese Gefährten niedergestreckt, noch bevor Bergi sie jemals richtig hatte kennen lernen können. Die Gemeinschaft hatte niemandem etwas getan. Und dennoch wurden diese Leute von Geistern ermordet und den Trollen zum fraß vorgeworfen! Der zum Zwerg erzogene Gnom fletschte die Zähne. Wer auch immer dieser Jaak einst war...

Wenn diese Bestie ihn verspeisen wollte, musste sie wohl erst an Bergi Glimmaxt vorbei.

Von den Erinnerungen der Ahnen seiner Eltern ergriffen, schrie er in den uralten Silben der Sprache der Bergväter und hob seinen Schild. Der stählerne Kopf seines Flegels peitschte erneut nach vorne, direkt auf den ungeschützten Bauch des Ungetüms gezielt.

"UK THOR VHANNEN!! BRYNN KAGLEMROS THROLL SUULFYRRH!!"

Wieder einmal versenkt der Gnom seine Waffe in dem zähen Fleisch des Trolls und ein weiteres Mal wird sein Angriff von einem wütenden Schrei beantwortet. Ein Anflug von Angst ist in den Augen Oughcas zu erkennen, der es wohl nicht gewöhnt ist, auf so heftigen Widerstand zu treffen. Doch das Adrenalin, der Hunger und vielleicht auch der Stolz des Ungeheuers verhindert, dass es sich zurückzieht.

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 09.11.2014, 05:04:33
Der hungrige, hungrige Oughca - Rest von Runde 3 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg945571#msg945571)

Die Angst zu sterben, wird nur noch von der unbändigen Wut des Trolls verdrängt, mit der er ein letztes mal blind nach den Abenteurern vor ihm schlägt und dabei mit seinen scharfen Klauen die Brust des Waldläufers aufreißt. Doch es scheint, als würde er langsam begreifen, dass er keine Chance hat. Geschwächt, schwer atmend, aus mehreren Wunden blutend und außerdem mit einem halb verbrannten Körper tut er etwas, dass er noch nie getan hat. Oughca weicht vor seinen Angreifern zurück.

Gerion spürt den Schmerz, als der Troll ihn trifft, allerdings sieht er, wie stark das Monstrum schon verletzt ist und setzt nach. Wieder schwingt er beide Äxte, in der Hoffnung, dem Biest den Rest geben zu können, damit sie es mit einem großen Feuer endgültig erledigen konnten.

Wilbur folgte dem sich zurückziehenden Troll und wollte es jetzt wissen. Wieder nahm er eine seiner Bomben und warf sie dem Troll entgegen. Ein weiteres Mal wird das Ungetüm durch das magische Feuer verbrannt und schreit schmerzerfüllt auf.

Der Troll wagte es, sich vor der geballten Gerechtigkeit Bergis' Flegels' zu entziehen! Tatsächlich begann das schwer verwundete Scheusal vor den Helden zu fliehen! Sie hatten es geschafft, dieses Monstrum in die Flucht zu schlagen, doch solange der riesige Steintroll noch atmete, war die Gemeinschaft nicht sicher, somit stand auch das Schicksal der Verschwundenen nach wie vor auf Messers Schneide.

Dies musste ein Ende haben. Auch wenn es bedeuten würde, dass Bergi das Leben dieses Wesens beenden musste.

Der gepanzerte Gnom riss das Familienschild der Glimmäxte zur Seite, schwang mit seinem Waffenarm den Flegel weit über seinen Kopf und sprang nach vorne. Die Kettenwaffe sauste durch die Luft und wurde von dem Schwung der Bewegung des Kriegers begleitet. Bei seinem Hammer... Es musste nun ein Ende haben.

Ihre Begleiter waren doch stärker, als die Hexe vermutet hatte. Gerade der ältere Gnom hatte es faustdick hinter den Ohren. Er wusste anscheinend genau, wie er diesen Bestien beikommen musste. Um so besser, denn nach den vielen Attacken war der Troll schon so stark angeschlagen, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.

Um so mehr zuckte sie zusammen, als Gerion bei einem letzten Rundumschlag schwer getroffen wurde. Hier musste sie schnell eingreifen, bevor er zu Boden ging. Den Troll würden die anderen auch alleine schaffen.

Mit einem flinken Griff unter ihr Gewand zog sie zwei Zauberstäbe hervor und richtete einen davon auf den Waldläufer. Zwei kurze Worte und ein nur schwach sichtbares Flimmern schoss aus dem Stab in Richtung Gerion und durchspülte ihn mit einer wohligen Wärme.

Den anderen Stab hatte sie schon einmal vorsorglich gezogen, um auch dem Troll noch einmal zusetzen zu können, falls es notwendig werden würde.

Soleb hatte vor dem riesigen Troll sichtbar Respekt und versteckte sich hinter Shira. Ständig auf der Lauer, ob das Ungetüm sich nicht doch in ihre Richtung bewegte, hatte der Kater alle Sinne geschärft und den Schwanz bedrohlich in die Höhe gestreckt.

Anders als seine Gefährten schien für Nasreddin die Angst vor dem Troll keinesfalls zu vergehen, er war immer noch so furchtsam wie am Anfang des Kampfes, vieleicht auch mehr noch als zuvor, da seine Waffe im Troll steckte und sie im Augenblick für ihn verloren war und weil seine Zauber keine Wirkung auf den Troll zu haben schien.

"Was für ein Unglück!" Rief der Geschichtenerzähler als seine Begleiter von den Angriffen des Trolls getroffen wurden, auch wenn seine Begleiter anscheinend die Oberhand hatten sah das für den Keleshiten ganz anders aus.
Bei Sarenrae der Gnädigen, wir sind verloren. Der Troll ist uns über, auch wenn meine Begleiter wie wilde Dschinn kämpfen, wie die zähen Söhne und Töchter der Tapferkeit so ist unsere Lage doch aussichtslos.

In diesem Moment machte sich der Gedanke an flucht in Nasreddins Kopf breit, doch er verwarf diesen sofort und schämte sich sehr dafür das er ihn hatte.
Dieser Unwürdige beschämt die Bemühungen der anderen und das Opfer der Toten durch seine feigen Gedanken, er ist nicht weiter als der erbärmliche Vater der Furchtsamkeit und ist es nicht Wert den Namen seiner Götter auf den Lippen zu führen oder gar Geschichten über Helden und Mut zu verbreiten.

"Nein..."
Diese Worte waren kaum mehr als ein Flüstern des Geschichtenerzählers, dieser riss sich nicht von seiner Furcht los, sondern entschloss sich sie für seinen Zauber zu benutzen, von den er jedoch annahm das auch dieser verpuffen würde wie der vorherige, doch ohne Waffen was blieb ihm anderes übrig...

Tatsächlich zeigte der Zauber keine Wirkung bei dem Troll. Er schien zu wild und zu stark zu sein, um von diesem Zauber beeinflusst zu werden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 10.11.2014, 00:06:55
Der hungrige, hungrige Oughca - Rest von Runde 4 - Kampfende (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg946247#msg946247)

Der kleine Moment der Schwäche, den Oughca vor einigen Sekunden gezeigt hatte, wiederholte sich nicht. Dem Tode nahe - was durch die vielen Verletzungen und Verbrennungen deutlich zu sehen war - ließ sich der Troll zu einem womöglich letzten, wilden Angriff verleiten, in den er all seine Wut steckte. Doch er war schwach und die Wunden zollten ihren Tribut, sodass er eher den Steinhaufen neben Gerion traf, als den Waldläufer selbst.

Wieder ging eine tödliche Attacke des Monsters nur sehr knapp an dem mutigen Waldmann Gerion vorbei. Lange würde die Gruppe diese Glückssträhne wohl nicht mehr aufrecht erhalten können. Wie wild tänzelte der kleine, gepanzerte Gnom nach links und wirbelte den Flegel zur Seite, direkt auf die wenig geschützte Stelle zwischen den Hüftfelsen des Trolles zu. Bergi begleitete die Attacke erneut mit einem lauten, grimmigen Schrei: "BEI SEINER ESSE!! Stirb UNGETÜM! STIRB!"
Doch der Troll drehte sich im letzten Moment, sodass die Attacke auf einen der eingewachsenen Felsen traf und das Ungetüm so kaum schadete.

Auch Gerion rückte nach. Shira hatte seine Verletzung mit ihrer Magie beinahe verschwinden lassen, allerdings erkannte er trotz der Fehlschläge immernoch die Gefahr, die der Troll darstellte. Sie mussten dieses Wesen endlich zu Fall bringen, zumal der unsichtbare Verbündete jederzeit zurück kommen könnte. Also setzte Gerion nach und versuchte erneut, das Wesen mit beiden Äxten zu treffen, in der Hoffnung, endlich zwei Treffer zu landen.
Während die erste Axt noch von einem Hieb des Trolls weggeschlagen wurde, nutzte Gerion den Schwung aus und hieb dem Monster die zweite Axt tief in den Bauch, wo sie eine blutende, klaffende Wunde hinterließ.


Kampfende
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 10.11.2014, 00:17:05
Mit einem letzten markerschütterndem Brüllen, in das Oughca seine gesamte Wut und Enttäuschung legte, fiel der Troll auf seine Knie. Schwer atmend versuchte er wieder aufzustehen aber die verheerenden Angriffe und Zauber der Gruppe zeigten nun ihre deutliche Wirkung und er hatte keine Kraft mehr, seinen massigen Körper aufzurichten. Aus mehreren Wunden blutend und überall am dreckverklebten Körper verbrannt, kniete er noch einige Sekunden vor den Helden im Schnee, bevor er schließlich in Ohnmacht fiel, zur Seite wegkippte und den weißen Boden rot färbte. Noch lebte der Troll aber schon bald würde er und sein malträtierter Körper aufgeben und in die Leere des Todes abdriften.
Als von dem Troll keine Gefahr mehr ausging, tauchte auch Jeva wieder auf und lugte hinter einem Busch hervor. "Ist... ist es... Tod?" fragte sie ängstlich und ungläubig zugleich, als sie sich vorsichtig dem sterbenden Troll näherte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 10.11.2014, 17:18:04
Gerion hatte nun eine Idee, wie Jeva hier draußen überlebt hatte. Sie war schnell, schnell fort aber auch immer in der Nähe, um zu sehen, was los war. Wenn sie endlich mal die Gelegenheit bekommen würden, mit dem Mädchen zu sprechen, konnte sie eine große Hilfe sein. Er näherte sich dem Troll und schaute das Kind an. "Leider nein, er wird sich erholen, wenn wir ihn nicht endgültig erledigen. Und dazu benötigen wir Feuer. Und wir sollten schnell machen, wer weiß wann der Unsichtbare zurück kommt." Damit schaute Gerion sich nach ihrem feuerbegeisterten Begleiter um. Seine Axt behielt er aber in der Hand und schaute auf den Troll - nicht dass sie plötzlich eine böse Überraschung erleben würden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 10.11.2014, 18:54:48
Nachdem der Troll auf dem Boden aufgeschlagen war, kam auch Shira herbeigeeilt und mit ihr im Schlepptau der kleine Soleb, der den Riesen erst einmal neugierig abschnupperte.

Gerion hatte recht, sie mussten schnell verschwinden, bevor sie überrascht wurden. Dennoch war sie nicht damit einverstanden, dass sie den Troll sofort anzündeten.

"Du hast recht, aber ich denke wir sollten ihn zuerst einmal durchsuchen. Vielleicht finden wir noch einen Hinweis auf Anwar. Noch wissen wir nicht, was mit ihm passiert ist und wo er abgeblieben ist."

Ohne auf eine Antwort zu warten, begann sie die Taschen des Riesen zu durchsuchen. "Am besten ihr helf mir, damit wir schnell wieder weiterziehen können."
[1]
 1. Perception: 16
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 11.11.2014, 18:48:27
Gespannt hatte Bergi beobachtet, wie Gerion dem Monstrum den finalen Todesstoß verpasste. Ohne sich vom Fleck zu bewegen musterte er das kleine, erneut plötzlich von der Seite auftauchende Mädchen und schreckte ruckartig auf, als es sich dem am Boden liegenden Troll näherte.

"Komm nicht näher! Rasch! Bleib auf Abstand!" Bergi realisierte die Worte Gerions und kombinierte ihre Möglichkeiten. "Torags Zorn soll es treffen! Was für eine Kreatur kann nach solch einer schweren Verwundung wieder genesen?! Welch dunkle Magie kann solch ein Werk mit der heiligen Schöpfung vereinbaren?" Er hob seinen Schild schützend vor seine kleine, gepanzerte Gestalt und stapfte selbst näher an das große Gesicht des Ungetüms heran. Zögerlich trat er gegen dessen dicke, steinerne Nase und zuckte sofort wieder zurück.

"Machen wir, dass wir hier so schnell wie möglich wegkommen und dieses Mädchen in Sicherheit bringen. Bei Kaglemros schützendem Stiel - keine zehn nackte Elfenweiber könnten mich dazu bewegen, hier draußen in dieser Wildnis zu übernachten!" Er spuckte verachtend auf den Leichnam herab und dachte plötzlich nochmals über seine eben gesprochene Redewendung nach. In seinem Dorf waren dies geflügelte Worte... Er hatte in all seinem Eifer überhaupt nicht an die Wirkung gedacht, die sie auf Unbekannte haben mochten! Rasch wandte er sich an Shira, schüttelte den Kopf und trat beschämt von einem Fuß auf den anderen.
"Ich ähh... Also, ehm. Ich meine... Ich meine wir sollten einfach auf der Hut sein. Ja, genau. Machen wir, dass wir hier wegkommen!" Verärgert über seinen Fehltritt machte er sich daran, die Zauberin bei ihrer schnellen Durchsuchung zu unterstützen.[1]
 1. Wahrnehmung 20
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 11.11.2014, 19:14:35
Gerion half Shira schnell, die Taschen des Trolls zu durchwühlen und gab ihr alles, was er fand. Dann sagte er "Ich denke, dass der Troll nun genug hat. Ich werde noch rasch nach Spuren des Unsichtbaren suchen, damit wir die Richtung erfahren, in die er verschwunden ist. Und dann lasst uns gehen. Ich werde den Körper von dem Gaukler tragen, wir sollten eine würdigeren Ort finden, um ihn zu bestatten. Nasreddin, könnt ihr euch um Jeva kümmern? Lasst uns gehen, erst einmal fort von hier. Und dann müssen wir überlegen, wohin wir nun gehen können. Wir wollten noch die Holzfäller befragten, aber zuerst sollten wir Jevas Geschichte erfahren."

Damit eilte er auf die Lichtung und suchte nach Spuren. Er hoffte, dass der Schnee den Boden genug durchweicht hatte, damit er schnell fündig werden würde. Er wollte dem Unsichtbaren nicht direkt in die Arme laufen, sie hatten bereits genug Verluste zu beklagen. Er fühlte sich unwohl, sie waren mit so viel Mut und Enthusiasmus losgezogen, nur um schon bei der ersten kleinen Herausforderungen ernüchternd ihre Grenzen erkennen zu müssen. Das war Gerion nicht gewohnt. Und er fühlte sich verantwortlich für das Geschehene. Er hatte die Gruppe geführt, er hatte zugelassen, dass sie sich getrennt hatten, ja hatte es sogar durch sein eigenmächtiges Handeln im Wald selbst herbei geführt. Für das Mädchen würde sein Handeln vielleicht das das Schicksal erleichtern, aber das Gefühl des Scheiterns und der Schuld konnte das nicht aufwiegen. Er wäre jetzt gerne alleine. Alleine hatte man nur Verantwortung für sich selbst zu tragen, aber er hatte sein Wort gegeben und deshalb konnte er dieser Situation nicht entkommen. "Niemand hat gesagt das es leicht wird, und du hast versprochen, die Kinder zu finden. Also jammere nicht, sondern tu, was du kannst. Finde die Spur" sagte er zu sich selbst und versuchte, die düsteren Gedanken fort zu wischen und sich auf die Spurensuche zu konzentrieren[1].
 1. Survival: 16
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 12.11.2014, 10:01:49
Geduldig wartet Wilbur, bis Shira und Gerion den Troll untersucht haben, um dann den rest des Kadavers den Flammen zu übergeben.

"Und, habt ihr etwas Brauchbares gefunden?", fragte er seine Begleiter.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 12.11.2014, 15:56:30
Als der Troll endlich fiel glitt jegliche Anspannung von Nasreddins Schultern und er ließ sich auf sein Hinterteil fallen. "Ufff...!"
Auch wenn ihn der Troll keinen Kratzer zugefügt hatte konnte der Geschichtenerzähler jeden einzelnen Knochen in seinem Körper spüren, zwar war er körperliche Arbeit und Schinderei als Sklave gewohnt, allerdings galt das nicht für die Aufregung eines Kampfes.

"Bei der Morgenblüte, ich stimme mit dem unflätigen Vater der Unhöflichkeit zu das unsere erste sorge der Sicherheit Jevas gelten sollte. Ich glaube nicht, dass man die Spuren eines Geistes ohne weiteres folgen kann, auch der scharfäugige Vater der Weitsichtigkeit sollte hier Vernunft walten lassen. Lasst uns doch erst das Mädchen in Sicherheit bringen und ihre Geschichte hören, wir haben heute mehr als genug Verluste erlitten. Wir müssen auch eure Kameraden bestatten, so dass sie in ihrer Ruhe nicht von wilden Gouhlen angefallen werden."

Nasreddin erhob sich und klopfte seine Kleidung ab:
"Bei den Rätseln der Sphinx um ehrlich zu sein wird dieser Unwürdige hier aus der ganzen Angelegenheit nicht mehr schlau. Wie dem auch sei, habt ihr zufällig meinen Dolch gesehen? Vieleicht können wir auch nach schätzen Ausschau halten, ich habe gehört das Troll oft die Habseligkeiten ihrer Opfer horten."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 13.11.2014, 07:10:54
"Wenn ihr diesen hier sucht"antwortete Shira und zog Nasreddin's Dolch mit einem Ruck aus der seltsamen Haut des Trolls. Mit ein paar Schritten war sie bei ihm und übereichte ihm seine Waffe wieder. "Hier habe ich noch einen gut gefertigten Dolch, den ihr gerne an euch nehmen könnt, da ich mich auch ohne Waffen meiner Haut gut erwehren kann." Sie griff untet ihren Mantel und zog einen der beiden Dolche hervor, welchen sie in der Ruine des Kinderheims gefunden hatte.

"Doch nun sollten wir zumindest zum Lager der Holzfäller zurückkehren. Hier ist es deutlich zu gefährlich, wenn der Unsichtbare Freund des Trolls zurückkehrt. Und in dem alten Kinderheim möchte ich nicht noch einmal die Bekanntschaft der Schatten machen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 14.11.2014, 12:10:59
Nach einer kurzen aber sorgfältigen Untersuchung der Taschen des Trolls, wurde schnell klar, dass es gute und schlechte Neuigkeiten gab. Zum einen waren die Taschen am Lendenschurz des Trolls gut gefüllt aber zum anderen gab es keinerlei Anzeichen auf Anwar, nachdem die Fundstücke auf den Boden befördert und untersucht worden waren.
Neben Knochen, Steinen, Pflanzen- bzw. Essensresten und stinkenden Brocken fraglicher Herkunft, befanden sich auch einige interessante und wertvolle Dinge unter der Beute des Trolls.
Zum einen waren da zwei nicht zerbrochene und noch gefüllte Fläschchen, ein zugekorkter Glaskolben - in dem sich eine ölige Substanz befand - und eine Metalldose, die mit einem körnigen, grauen Pulver gefüllt war. Außerdem befanden sich noch eine 30 Centimeter lange, hohle Mithralröhre und ein silberner Ring in der Ausbeute, auf dem ein Schildsymbol prangte.
 
Nachdem man den Troll durchsucht hatte, machte Gerion sich an die Arbeit, den Spuren des Unsichtbaren zu folgen. Das war auch nicht besonders schwierig, da er sich anscheinend keine Mühe gegeben hatte, seine Spuren zu verwischen und diese ganz deutlich in dem Schnee zu erkennen waren. Der Waldläufer war sich sicher, dass der Unsichtbare nicht besonders schwer sein kann, da er nicht stark im Schnee eingesunken war.
Währenddessen versuchte Jeva zu helfen, wo sie nur konnte. "Ich kenne den Weg zu den Holzfällern. Kommt!"
Mit diesen Worten lief das Mädchen vor, ohne auch nur den Hauch von Angst zu zeigen. Stattdessen fing sie auf dem Weg zum Holzfällercamp an - es war jetzt später Abend geworden und langsam ging die Sonne unter - von den Fähigkeiten aller zu schwärmen.
"Ich hab noch nie jemanden wie euch kennen gelernt. Ihr seit so stark... und könnt zaubern und Dinge explodieren lassen... Meint ihr, ich kann das auch irgendwann mal lernen?" fragte sie ehrfurchtsvoll, während sie die Ausrüstung der Gruppe bestaunte und von einem zum anderen ging, während sie grob die Richtung vorgab.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 14.11.2014, 17:12:12
Wilbur war froh, dass er diesen unheimlichen Ort verlassen konnte. Er folgte der Gruppe, allen voran der jungen Jeva. Auf die Frage des Mädchens antwortete er: "Das Schicksal hat jeden von uns mit besonderen Gaben ausgestattet. Früher oder später findet jeder heraus, was das Schicksal für ihn bereit hält. Auch du wirst das eines Tages wissen. Und wer weiß, vielleicht wirst du ja mal eine gute Magierin oder Priesterin, oder bist gut darin, explosive Dinge herzustellen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 15.11.2014, 22:55:19
Gespannt musterte Bergi die eigenartige Ausbeute der Durchsuchung des Trolles und blieb dabei an diesem Ring hängen. Grübelnd legte er die Stirn und Falten und überlegte, wie ein solch ein Wesen wohl ein so einen Gegenstand gekommen sein mag. Er nahm ihn zögerlich an sich, wog ihn ein wenig in der Hand und hielt ihn dann zwischen Daumen und Zeigefinger nach oben, dem untergehenden Tageslicht entgegen. Eigenartig. Höchst eigenartig. Ob dieser Schmuck wohl einst einem Reisenden gehört hatte, welcher schließlich auf dem Speiseplan des Ungetüms verendet war? Bergi schauderte bei dem Gedanken und schüttelte angewidert den Kopf. Vielleicht hatte das Monster jenen Ring auch einfach bei einer Wanderung durch diese Gefilde gefunden... Vielleicht gehörte er einem längst verstorbenen Zwerg und der Steintroll war in den nahen Droskar Bergen darauf gestoßen? All diese Überlegungen ließen Bergis Interesse an diesem Schmuckstück stetig anwachsen. Er hatte sich vorgenommen, wohl mehr über diesen Fund heraus zu bekommen. Kurz blickte er sich um, vergewisserte sich stumm, ob jemand der übrigen Anwesenden etwas dagegen haben würde, wenn der Gnom einstweilen darauf aufpasst... Da packte er ihn auch schon in seinen Rucksack. Vielleicht würde Bhoron Schwarzbart ihm mehr darüber sagen können, wenn er ihn bei der nächst möglichen Begegnung danach fragen würde. Seufzend richtete sich Bergi auf. Der übrige Krimskrams war für ihn nicht mehr als nur Plunder, abseits der Tatsache, dass er grundsätzlich gegen die allseits verbreitete 'Leichenbeklauerei' war. Irgendwie war ihm einfach nicht wohl dabei, obwohl der Steintroll an sich natürlich nichts mehr mit diesen Dingen anfangen konnte. Dennoch; die Herkunft dieses einen Ringes würde er ergründen wollen, auch wenn sein Ehrgefühl bei dieser Tat ein wenig rebellierte. Er überzeugte es einfach mit der Tatsache, dass dieser Ring wohl kaum rechtmäßig in die Taschen des Steintrolles gewandert sei. Und wenn, tadelte sein Gewissen. Dann kann ich ihn später ja immer noch zurückbringen!

Nachdem er das Verhalten der kleinen Jeva erneut mit äußerstem Misstrauen beobachtet hatte, hob er mahnend den Finger und deutete auf das kleine Mädchen. "Aber, aber junge Dame. Freilich gebe ich Herrem Goldhämmerer Recht. Das Leben zeigt uns allen den einen Weg, welcher bereits vor unserer Geburt für uns geschmiedet worden war." Er verschränkte die Arme und wippte ein wenig auf den Sohlen seiner bebänderten Stiefel auf und ab. "Trotzdem sollte man niemals hoffen, dass der Pfad einen in solch gefährliche Situationen führt! Bedenkt immer, junge Dame. Wer zu kämpfen lernen muss, der zieht auch in die Schlacht. Und das, meine junge Dame, das ist wahrlich Nichts, was man sich wünschen sollte."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 16.11.2014, 12:18:32
Nasreddin nahm dankend die Dolche an, die ihm die Dame anbot, wenigstens war er nun nicht mehr Hilflos sollte er seinen Dolch bereits verwendet haben, als ihm klar wurde was er dachte umspielte ein Lächeln sein Gesicht.
"Ich danke euch gnädige Tochter der Großzügigkeit, ich verspreche diese Dolche gut zu verwenden. Wisst ihr früher als ich noch für die Karawane meiner Familie als Händler tätig war, trafen wir bei einer unserer Lieferungen auf einen alten Garundi, dieser war angeblich der beste Kamelzüchter in der ganzen Gegend, doch er tat sich schwer mit dem Verkauf seiner Tiere. Dies wunderte mich sehr, da schnelle tüchtige Kamel überall hoch gefragt waren. Es wurde sogar gesagt, dass ein Kamel aus dem Hause Zomo's allein, als Mitgift, in reichen Familien verwendet wurde, so begehrt waren seine Tiere.
Allerdings verkaufte Zoom der Garundi sie nicht an jeden, als mein Vater ihn darauf Ansprache, antwortete der Kamelhändler folgendes:
"Ich verkaufe meine Tiere nur an jene die würdig sind seien es nun Bettler oder Fürsten."
Darauf meinte mein Vater, das ein Bettler undmöglich würdiger als ein Fürst sein kann und das es auch keine vernünftige Methode gibt zu bestimmen ob jemand würdig ist.
"Ich kann erkennen ob jemand würdig ist, so wie meine Tiere auf Anhieb die Person erkennen können der sie dienen werden. Die Kamele können es von Natur aus, ich musste hingegen viele Jahre darauf verwenden um mir diese Fähigkeit anzueignen und habe viele Narben davongetragen."
Mit diesen Worten beendete Zomo das ernsthafte Gespräch, er redete noch über viele andere Dinge mit meinem Vater, die besten Oasen, die mächtigsten Sultane, die schönsten Harems, das Thema der Kamele wurde jedoch nicht weiter geführt. Zomo hieß uns willkommen als Gäste in seinem Haus, mit allen Ehren. Als wir ihn wieder verließen, gingen wir jedoch ohne ein einziges seiner Kamele gekauft zu haben, doch niemand wollte sich darüber beklagen."


Der Geschichtenerzähler richtete seinen Blick auf die Frau und dann auf die Katze, die sie meist bei sich trug.
"Ich vermute bei euch und eurer Katze verhält es sich so ähnlich, wie bei Zomo und seinen Kamelen."
Nach diesen Worten konnte man ein fröhliches Lachen aus Nasreddins Kehle vernehmen, selbst seine Augen lachten mit.


Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 16.11.2014, 13:54:54
All sein Lachen und seine Fröhlichkeit verschwanden sofort als er die Worte des Gnomes und des Zwerges vernahm. Nasreddin richtete sich auf und ging zu dem Mädchen Jeva hinüber beugte sich zu ihr herunter und sagte mit ernster Stimme.
"Junger Hase in einem Leben jeder Person kommt es vor, das Leute die es eigentlich gut mit einem meinen schlechte Ratschläge erteilen, wenn das passiert bitte ich euch den unwissenden Vätern der Gutmütigkeit zu vergeben, auch wenn die Bitte von diesem hier kommt, der nichts weiter ist als ein Unwürdiger."

Darauf lächelte der Geschichtenerzähler wieder und sagte zu dem Mädchen, mit einem entschuldigenden Blick an seine Gefährten:
"Bitte vergesst was euch meine ehrenwerten Begleiter welche den Beschützerinstikt von Tapferen Löwen besitzen zu euch gesagt haben, es ist war das man seinem Schicksal nicht entfliehen kann. Der Trick ist, seinem Schicksal mutig entgegen zu treten."
Bei diesen Worten wurde seine Stimme ein flüstern, auch wenn sein Gesicht fröhlich blieb. Es war so als würde er dem Mädchen ein wichtiges Geheimnis verraten, selbst das konspirative Augenzwinkern fehlte nicht.
"Aber ihr junger Hase habt es ja bereits getan als ihr tapfer den finsteren Gouhlen ausgewichen seid und euch auf kluge weise vor den schrecklichen Schatten versteckt habt, in diesem Augenblick habt ihr euch bereits dem Schicksal entgegengestellt und ihm ein Schnippchen geschlagen, so wie dieser Unwürdige Vater der Redseligkeit hier, der einst ein Sklave war und immer noch einer sein würde hätte er sich seinem Schicksal ergeben. Deshalb sagt euch dieser tolpatschige Sohn der Furchtsamkeit hier das ihr ein Abenteurer werden könnt, dass ihr stark werden könnt, dass ihr euch eurem Schicksal nicht ergeben braucht. Ihr junger Hase könnt ein starke und mutige Abenteurerin werden die sich dem Schicksal entgegenstellt solange ihr nicht aufgebt."
Bei diesen Worten hatte man beinahe das Gefühl, die Augen des Geschichtenerzählers würden leuchten, er würde nie einem kleinen Kind erzählen es sollte seine Träume aufgeben nur weil es unwahrscheinlich war.

"Und falls ihr meint das ihr es alleine nicht schafft junger Hase, dann sucht die Tempel von CAYDEN CAILEAN und SARENRAE auf, im Tempel der Abenteurer und im Tempel der Gnade wir man euch sicherlich nicht abweisen, wenn ihr diesen Pfad beschreiten wollt, so rät euch dieser unwissende Geschichtenerzähler einen dieser Orte zu eurem ersten Ziel zu machen."

 
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 16.11.2014, 16:57:50
Gerion konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, als er die Ausführungen ihres seltsamen Begleiters aus dem Fernen Land hörte. Er konnte das Gesicht Bergis nicht sehen, hatte aber eine ziemlich genaue Vorstellung darüber, wie dieser gerade schaute. Und das brachte ihn nochmal zum lächeln, auch wenn er Bergis Worte an Jeva durchaus angebracht fand. Sie wurden vermutlich zum Schutz des Mädchens ausgesprochen, denn zu oft übte die Idee von Sicherheit durch die Kampfkünste oder die Beherrschung von Magie eine Faszination auf Kinder aus, die diese dazu trieben, später ebensolche zu erlernen und die sich anschließend viel zu häufig in unnötige Gefahr brachten, nur aus der Überzeugung heraus, dass ihnen nun nichts mehr passieren könne. Aber auch Nasreddin hatte Recht, denn Jeva hatte tatsächlich ein unglaubliches Geschick darin gezeigt, zu überleben, und das mitten in einer Umgebung, die bereits einige ihrer Kameraden das leben gekostet hatte, trotz all ihres Könnens. Und damit waren seine Gedanken wieder bei Jeva und der Frage, die ihn schon seit der ersten Begegnung mit dem Mädchen beschäftigte. Also sprach auch Gerion die Kleine an, nachdem Nasreddin geendet hatte. "Nun Jeva. Jetzt, wo wir noch ein gutes Stück Weg vor uns haben, würde mich sehr interessieren, woher du kommst und wieso du hier so alleine im Wald lebst. Ich würde gerne deine Geschichte hören."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 17.11.2014, 04:18:09
Die Augen des kleinen Mädchens wurden größer, als sie den Abenteurern zuhörte und sich ausmalte, was sie alles erreichen konnte. Lediglich bei Bergis Ausführungen wurde sie etwas vorsichtiger und starrte einen Moment nachdenklich auf die kargen Äste, die statt des Himmelszeltes über den Köpfen der Gruppe prangten. Dann sah sie Bergi traurig und etwas enttäuscht an. "Aber ich will doch so stark werden, wie du... und so mutig..." murmelte Jeva, als der zwergenhafte Gnom sie zurechtwies.
Als Nasreddin sich zu ihr herüberbeugte und geheimniskrämerisch anfing, mit ihr zu flüstern, konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen. Sie beugte sich zu ihm hin und schien jedes Wort aufzusaugen. "Ja, das habe ich hier gelernt. Im Verstecken bin ich ganz toll! Erzähl mir mehr von Sarenrae und Cayden Cailean. Bitte!"
Doch dazu kam es erst einmal nicht, denn Gerion sprach das Mädchen an. Sie druckste etwas herum, sah auf den Boden und versuchte der Frage zu entgehen. Anscheinend war das kein Thema, über das Jeva gerne redete. Vielleicht hatten die vielen Narben, die das Mädchen trug, etwas mit diesem Teil der Geschichte zu tun. Schließlich schien Jeva Gerion und den anderen aber genug zu vertrauen um ihre Geschichte schüchtern, leise - und untypisch traurig - zu erzählen.

"Ich weiß nicht, woher ich wirklich komme und wer meine Mama und mein Papa sind. Ihr kennt mein Zuhause... oder das, was davon übrig geblieben ist. Bevor das Kinderheim abgebrannt ist, habe ich da mit meinen Freunden gewohnt. Deshalb kenne ich mich hier auch so gut aus. Aber... aber..." sie fing an zu schluchzen und eine einzelne Träne lief ihr dreckiges Gesicht herunter. "Als das Kinderheim abgebrannt ist, musste ich mich alleine durschlagen." Schnell wischte sie sich die Träne von der Wange, nur um daraufhin die Nase hochzuziehen und wieder mit dem Schluchzen anzufangen. "Ich höre immer noch die Schreie der anderen Kinder..." brachte sie noch heraus, bevor sie in Tränen ausbrach und ihr Gesicht in den kleinen Händen vergrub. Sie blieb stehen und fing an zu weinen, wobei das Kleid ein Stück verrutschte und die Narben auf ihrer Schulter und den Oberarmen deutlicher wurden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 17.11.2014, 08:49:06
Gerion erkannte schnell, dass er sich dumm verhalten hatte. Natürlich war Jevas Geschichte keine glückliche und es hätte sicher einen besseren Moment gegeben, sie danach zu fragen. Aber er war so darauf bedacht, möglichst alle nötigen Informationen zu bekommen, dass er vergessen hatte, dass ein Mädchen neben ihm ging und kein Erwachsener, der aus einer fernen Zeit berichtete. Einen Moment stand er unschlüssig da, fühlte sich wie ein Trottel. Langsam und etwas unbeholfen näherte er sich Jeva. Er erinnerte sich daran, dass seine Mutter ihm immer ein Lied gesungen hatte, wenn er Angst hatte oder traurig war. Früher. Aber er konnte nicht singen. Aber er konnte sich immer an sie anlehnen, während sie sang und in seinen Erinnerungen spürte er immernoch dieses Gefühl von Sicherheit. Er trat an Jeva heran, langsam, er wollte sie nicht erschrecken oder bedrängen und kam ihr so nah, dass sie sich anlehnen konnte, falls sie das mochte. Er legte seine Hand um ihren Rücken und blieb einfach stehen. Leise summte er das Lied, das er seit so vielen Jahren nicht mehr gehört hatte, aber dessen Klang ihm sofort wieder in den Sinn  kam, er summte so leise, dass er hoffte, nur Jeva würde es hören. Denn es war für sie bestimmt. Worte fielen ihm in diesem Moment keine ein.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 17.11.2014, 22:15:30
Gedankenverloren betrachtete die Hexe mit etwas Abstand die kleine Jeva.
Sie wusste ebenfalls nicht, wer ihr Vater war und den Großteil ihrer Jugend verbrachte sie auf der Straße,
zusammen mit einer Bande Halbwüchsiger. Es gab viele Streitigkeiten und einige der Jungs konnte sie auf den Tod nicht ausstehen, aber
dennoch waren sie so etwas wie ihre Familie gewesen.
Sie konnte nur zu gut nachvollziehen, wie sich Jeva im Kinderheim gefühlt hatte. Sie hatte ähnliches durchgemacht.
Doch dann war sie zu ihrer Mutter in den Wald zurückkehrte und hatte begonnen ihre magische Seite zu entdecken.
Jeva dagegen musste mit ansehen, wie das Kinderheim niedergebrant wurde und sie musste sich von nun an alleine durchschlagen. Das Schicksal hatte Jeva doch eine ganze Spur härter getroffen als Shira, wurde sie sich nun bewusst.

"Du brauchst keine Angst zu haben", bemerkte Shira, als sie die kleine Java endlich einmal für sich allein hatte. "In deinem Alter hatte von uns vermutlich noch keiner so viel Mut und so viel Durchhaltevermögen wie du. Du zeigst jeden Tag, wozu du fähig bist. Hier zu überleben ist etwas außergewöhnliches."

Sie lies der Kleinen erst einmal einen Moment Zeit über ihre jetzige Situation nachzudenken.
"Kannst du lesen?", fragte sie anschließend. "Wenn du tatsächlich die Magie in dir spürst, so reicht dies nur für ein paar einfache Zauber aus. Wenn du tatsächlich gut darin werden willst, musst du dir viel Wissen aneignen und Bücher studieren."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 18.11.2014, 03:18:51
Während Gerion noch darüber nachdachte, was er tun sollte, sprach Shira das weinende Mädchen an. Einen Moment lang geschah nichts und es schien fast so, als habe Jeva die Hexe einfach überhört aber dann brachte sie ein leises "Meinst du wirklich, dass ich mutig bin?" hervor und fing an, sich die Tränen mit ihrem Kleid wegzuwischen. "Elara hat uns Lesen und Schreiben beigebracht aber das ist schon lange her. Sie wollte immer nur das beste für uns." erzählte sie etwas wortkarg, auch wenn es so wirkte, als wolle sie noch etwas sagen. Nachdem Gerion sich dazu entschieden hatte, ein Lied für Jeva zu summen, schien diese sich wieder etwas zu entspannen. Sie lehnte sich an den Waldläufer an und flüsterte "Danke." nachdem er geendet hatte. Mehr Worte waren jetzt wirklich nicht notwendig.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 18.11.2014, 20:40:12
Für einen Moment stand Gerion so da. Wenigstens für ein Kind haben wir bereits jetzt etwas Gutes erreicht dachte er.

Doch dann kam der Moment, an dem er das Gefühl hatte, dass sie weiter gehen sollten. Er sagte zu Jeva: "Komm, lass uns weiter gehen. Wenn wir einen guten Lagerplatz gefunden haben kann Nasreddin uns sicher eine lustige Geschichte an einem prasselnden Feuer erzählen und ich werde mal sehen, ob ich nicht ein paar Kaninchen auftreiben kann, die wir uns dazu schmecken lassen können."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 19.11.2014, 20:13:50
Bergi lauschte aufmerksam und zurückhaltend der übrigen Konversation. Zumindest schien es für die anderen Beteiligten so. In Wahrheit grübelte er angestrengt über die Worte des Keleshiten nach und wiederholte sie immer und immer wieder in seinem Kopf. Er war sich einfach in mehreren Punkten diesbezüglich völlig uneins. Nicht nur, dass der bunte Mann ständig von diesen, unzähligen Vätern sprach, was der Gnom allein schon für äußerst merkwürdig erachtete. Nein, Bergi wusste nicht einmal, ob dieser komische Kerl ihm nun zustimmte oder beleidigte! Und zu allem Überfluss war er bezüglich des kleinen Mädchens sowieso schon so zerrüttet und misstrauisch, dass sein Kopf vor lauter Fragen bereits angefangen hatte, unter dem breiten Helm, schmerzend zu pochen.

Elara - Kinderheim - dort gewohnt?! Kaglemros möge mich treffen! Wie lange hat dieses Weibchen hier draußen überhaupt gelebt? Und das auch noch völlig verdreckt und in Lumpen gehüllt. Bei dieser Kälte!

So gerne er das schützende Eisen von einem Kopf nehmen hätte wollen, um sich die peinigenden Schläfen zu massieren... Aufgrund ihrer bedrohlichen Lage wagte er diese Geste einfach noch nicht. Dabei hätte ihm einmal ordentlich 'nachdenklich-durch-den-Bart-streichen' doch so sehr beruhigt!

Schließlich seufzte Bergi erleichtert, als der tapfere Waidmann die angeschlagene Gruppe dazu ermutigte, diesen vermaledeiten Leichnam endlich zu verlassen. Die Aussicht auf ein prasselndes Feuer und saftiges Fleisch ließ sein Herz sofort höher schlagen und er kam nicht umhin, bei dem Gedanken kurz zu schmunzeln. Doch die Gestalt des Geschichtenerzählers erinnerte ihn an seine belastende Unschlüssigkeit und veranlasste ihn abschließend dazu, an Shira und Gerion gewandt, mit dem Finger zögerlich auf Nasreddin zu deuten.

"Ha... Hat der da mich gerade 'Dumm' genannt?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 19.11.2014, 21:45:04
Etwas verständnislos blickte sie den kleinen Zwerg an. Sie hatte weder auf das Gebrabbel von Nasreddin gehört, noch wusste sie, was Bergi von ihr wollte und zuckte nur kurz mit den Schultern.

Shira wandte sich abermals an die kleine Jeva. "Kennst du einen Platz, an dem wir einiger Maßen sicher sind? Du kennst dich hier wesentlich besser aus als wir und wir würden uns glücklich schätzen, wenn du uns zumindest ein Stück führen kannst." Anschließend lies sie das gesagte abermals sacken, um zu beobachten, wie sich Jeva der Herausvorderung stellen würde. "Warst du die einzige, die den Überfall auf das Kinderheim überlebt hat?" Es war ein Annäherungsversuch, um etwas mehr darüber zu erfahren, was damals geschehen war. Aber sie musste vorsichtig sein, da sie nicht genau wusste, wie Jeva reagieren würde. Sie hatte damals auch einen Schlussstrich unter das Straßenleben gezogen und war in den Wald zur ihrer Mutter zurück gekehrt. Somit beugte sie sich am Ende noch zu der Kleinen hinab und flüsterte ihr ins Ohr: "Wenn du willst, können wir zusammen später noch einen kleinen Zaubertrickt vorführen, in dem du die anderen etwas verblüffen kannst."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 20.11.2014, 11:25:29
Gerion lächelte Bergi als Antwort auf dessen Frage zu und kam etwas näher. "Bergi, leider kann ich eure Frage nicht beantworten, denn es fällt mir schwer, den Inhalt aus den vielen Worten von Nasreddin heraus zu suchen. Macnhmal habe ich gar das Gefühl, dass er in Wahrheit wenig zu sagen hat und dies erst merkt, wenn er bereits spricht. Aber sollte er etwas ähnliches gesagt haben, dann sicher nur in Bezug auf einen der vielen Leute, von denen er ständig spricht - er hat sicher nicht euch damit gemeint."

Dann lächelte er nochmal und schickte sich an, weiter zu gehen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 21.11.2014, 06:11:22
"Ja bitte, ich mag seine Geschichten." sagte das Mädchen und ging zusammen mit der Gruppe weiter durch den Wald. Sie hatte sich schon fast wieder beruhigt, bis Shira sie ansprach. Zwar fing sie nicht wieder an zu weinen - denn die Bitte, die Gruppe durch den Wald zu führen, schien sie durchaus zu überraschen und zu freuen - aber man merkte, dass ihr dieses Thema unangenehm war. "Ich weiß nicht... ich habe meine Freunde und Elara nach dem Feuer nie wieder gesehen. flüsterte sie. Bei dem Angebot einen Zaubertrick vorzuführen, schienen die Augen Jevas aber wieder zu glänzen und das Thema um ihre Vergangenheit war zumindest für den Moment wieder vergessen. "Ein Zaubertrick? Mit richtiger Magie?" fragte sie ungläubig und wartete die Antwort ab, bevor sie sich an alle wandte. "Nicht weit von hier wohnen ein paar Holzfäller. Ich mag die nicht aber wenn ihr wollt, kann ich euch zu ihnen bringen."
Ein richtiges Camp klang natürlich viel angenehmer als eine Nacht in diesem kalten Wald, in dem eine unsichtbare Person ihr Unwesen trieb, die sich einen Troll zum Verbündeten machen wollte. Diese Person würde später sein blaues Wunder erleben und vermutlich ziemlich sauer sein - noch ein guter Grund, um sich weiter von dem Tatort zu entfernen. Unter der Führung Jevas ging es also weiter durch den kahlen Wald. Es war dunkel geworden - vermutlich war es Nachts - als sie schließlich unter Leitung des Mädchens die ersten Baumstümpfe erreichten. Als die Gruppe über den nächsten schneebedeckten Hügel lief, konnten sie vier kleine Holzhütten erkennen, die grob aus den Baumstämmen des Waldes gefertigt waren. Hier konnten nicht mehr als zwei Hand voll Personen leben aber zumindest trat aus den Schornsteinen Rauch, sodass man annehmen konnte, dass die Häuser auch bewohnt waren und gerade auch jemand da war.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 24.11.2014, 16:48:41
"Mhm." murmelte Bergi unter seinem Helm und nickte Gerion zu. "Eigenartiger Kauz. Ich habe ja noch nie wirklich mit einem bunten Mann aus diesem Kelesh zu tun gehabt. Und ehrlich gesagt, versteh ich kein einziges Wort, was der Bursche da so vor sich hinbrabbelt!" Er steckte den Flegel zögerlich zurück in die dafür vorgesehene Schlaufe, an seinem Gürtel, und schulterte schließlich den schweren Mithralschild. Argwöhnisch lugte der Gnom über sein dichtes Visier erneut zu jenem heiteren Nashreddin hinüber. Er seufzte. Beleidigung hin oder her, Bergis Kopf dröhnte noch von den schweren Schlägen, die sein dicker Bänderpanzer heute hat einfangen müssen. Er beschloss, den bunten Mann eines späteren Zeitpunktes erneut anzusprechen und sich vielleicht bei einem gesunden Dunkelbier mit ihm anzufreunden. Und nicht jetzt hier, inmitten des Chaoses und der lauernden, allseits drohenden Gefahr des Finstermondwaldes. So machten richtige Männer das. Den Teller voll fettigem Essen, das Feuer mit duftenden, prasselnden Tannenzapfen angestachelt - einen köstlichen Schluck Bier im Bart; da konnte man sich ehrlich kennen lernen. Also folgte der kleine Krieger der Führung des Mädchens durch den Wald. Er blieb dabei immerzu auf der Hut; die Hand jederzeit griffbereit an die Riemen des Familienschildes gelegt.

Mit finsterer Miene beobachtete Bergi die langsam über den schneebedeckten Baumwipfeln untergehende Sonne. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als so bald wie möglich bei diesem vermaledeiten Lager anzukommen. Wieder verloren sich seine Gedanken kurzzeitig in der Erinnerung an einen saftigen, mehrere Meter großen Riesenwildschweinbraten... Bis plötzlich die vier Hütten am Ende ihres Blickfeldes, hinter jenem Hügel auftauchten.

Schnell blieb er stehen und musterte die Szenerie und deren nähere Umgebung eingehend.[1] Dann wandte er sich, ohne die Augen von den Behausungen abzuwenden, an seine Gefährten. "Dort- Seht ihr? Auch wenn ich nicht wirklich verstehe, wie man ernsthaft in solchen Gefilden sein Leben fristen kann... Biete ich euch an, also wenn ihr wollt, dann gehe ich vor und klopfe."
 1. Wahrnehmung 13
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 25.11.2014, 09:25:26
Gerion folgte Jeva schweigend und trug Jaaks Körper über der Schulter. Als es langsam dunkel wurde, hoffte er, dass sie ihr Ziel bald erreichen würden, denn seine Kraft ließ langsam nach und die Schmerzen im Rücken konnte er nicht mehr lange ignorieren. Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile, bis sie in der Dunkelheit die Hütten sahen. Jeva hatte sie ans Ziel geführt, ohne ihre Hilfe hätten sie möglicherweise doch noch im Wald übernachten müssen. Als er Bergis Ruf hörte, gab ihm das noch einmal Kraft. Nun waren sie am Ziel und er konnte Jaaks Leichnam, die er sich selbst aufgeladen hatte, endlich ablegen. Heute Abend würden sie ihn sicher nicht mehr beerdigen können. Also benötigten Sie einen kühlen und sicheren Platz für den Körper. Nachdem sie ihn dem Troll entrissen hatten, sollten sich nun nicht die Wölfe über ihn hermachen.
"Ja, geh und melde uns an. Aber geh nicht alleine, die Holzfäller werden sicher auf der Hut sein und erwarten sicher zu so später Stunde keinen Besuch mehr."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 25.11.2014, 09:29:45
wilbur freute sich darüber, am Holzfällerlager angekommen zu sein. Sicherlich, er kannte die Leute dort nicht, jedoch zog er den Schutz, den das Lager bieten konnte, den unbekannten Gefahren der Wildnis vor. Außerdem war er gespannt, welche Geschichten der Erzähler, der sie nun begleitete, zum Besten geben würde.
"Ich hoffe auf eine freundliche Aufnahme", murmelte er, mehr zu sich selbst, als zu seinen Begleitern.
"Wenn ihr wollt, begleite ich euch, Herr Glimmaxt", wandte er sich dann an den Zwerg.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 25.11.2014, 14:37:27
Nasreddin richtete das Wort an den Gnom, dessen Name er immer noch nicht herausgefunden hatte.
"Macht euch keine Mühe Vater des Pflichtbewusstseins, ich werde Herrn Glimmaxt begleiten, dieser Sohn der Nachlässigkeit hier konnte euch im Kampf nicht beistehen, lasst es mich wieder gutmachen. Ich möchte euch wenigstens jetzt von Nutzen sein."

Der Geschichtenerzähler wollte seine Begleiter unterstützen, doch seine Fähigkeiten im Kampf waren alles andere als beeindrucken und als er sah wie erschöpft der Krieger und der Waldläufer waren konnte er nicht anders als sich schlecht dabei zu fühlen.

"Dieser Urvater der Hilfsbereitschaft besitzt die einzigartige Gabe, diesen Unglücklichen hier ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich bitte euch lasst euch vom Vater der Nachlässigkeit hier helfen, damit er zumindest das Gefühl erhält seine Arbeit verrichtet zu haben."
Während er das sagte wandte sich Nasreddin zu Bergi Glimmaxt, schüttelte langsam den Kopf und zuckte leicht mit den Schultern.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 27.11.2014, 03:43:25
So liefen die beiden Männer, die wohl einen etwas ungemütlichen Start erwischt hatten und sich erst noch richtig kennen lernen mussten, durch den frischen, weißen Schnee und näherten sich den Vier Hütten des Lagers. Auf dem Weg dorthin, konnten sie das Holzfällercamp genauer in Augenschein nehmen. Hinter den Häusern kam eine längere, abgeschlossene Halle in Sicht, die wohl als Lager und gleichzeitig gesicherter und vor Witterung geschützter Arbeitsplatz diente. Außerdem erkannten die beiden zwei große Schlitten, die für den Transport über den Schnee und gefrorenen Boden eingesetzt werden konnten. Die dazugehörigen Pferde mochten sich ebenfalls in der Halle befinden. Neben dem ersten Haus, auf das sie zuliefen, kamen auch noch zwei große, eiserne Käfige in Sicht aber es war nicht zu erkennen, was sich darin befand. Als sie sich dem Haus näherten und nur noch wenige Meter entfernt waren, ertönte ein leises, mehrkehliges Knurren aus den Käfigen.

Bevor Nasreddin und Bergi etwas tun konnten, fing eines der Wesen in dem Käfig an zu bellen und warf sich gegen die eisernen Streben seines Gefängnisses. Das Tier war ein extrem großer, kräftiger Hund mit weißem, dreckigem Fell. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür des Hauses und ein Mensch in den Vierzigern trat heraus. In seiner Hand hielt er eine scharfe Axt, die zwar ein Werkzeug war aber durchaus auch als Waffe Verwendung finden konnte. In seinem - von einem braunen, sorgsam gepflegtem, kurzen Vollbart umrahmten Mund - hing eine rauchende Pfeife und seine braunen Augen wandten sich sofort den beiden Männern zu. Mit seiner freien Hand nahm er die Pfeife aus dem Mund und starrte Bergi und Nasreddin herausfordern an.

(http://i.minus.com/jeNkNn2SU04UR.jpg)

"Wer seid ihr und was wollt ihr zu einer solchen Uhrzeit hier?" Er trug noch immer Arbeitskleidung und war trotz seines fortgeschrittenen Alters durchaus muskulös, was offensichtlich der Arbeit verschuldet war. Kampfbereit stand er in fester, fast durchgehend brauner Leder- und Wollkleidung da, während der Hund noch immer bellte. Auch der Rest der Gruppe konnte das Bellen hören und den Mann sehen, der aus dem Haus getreten war.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 28.11.2014, 12:21:39
Als Nasreddin den Mann sah der im Türrahmen stand war er anfänglich etwas eingeschüchtert nicht allein nur wegen seiner offensichtlichen stärker und der scharfen Axt sondern auch wegen des Großen Hundes welcher ohne Unterlass bellte.

Bei Sarenrae, dieses Ungetüm ist beinahe so groß wie ein Pferd, der Zwerg könnte ohne Probleme auf ihm reiten.
Doch Nasreddin war ein erfahrener Geschichtenerzähler und hatte auch seinen Stolz, er konnte selbst mit Banditen verhandeln und mit Bettlern feilschen, er würde sich nicht von einer scharfen Axt und einem riesigen Hund einschüchtern lassen.

"Ich grüße euch wachsamer Meister des Holzes,
dieser Unwürdige welcher hier vor euch sein Haupt neigt möchte sich vielmals bei euch entschuldigen das wir euch bei eurer wohlverdienten Nachtruhe gestört haben welche ihr euch an diesem harten Arbeitstag, voll Schweiß und Entbehrungen, redlich verdient habt. Mein Name ist Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad ehemaliger Händler und nun wandernder Geschichtenerzähler und dies hier neben mir ist Herr Bergi Glimmaxt ein Zwergen Krieger."


Bei seiner Einleitung verbeugte sich Nasreddin mit einer eleganten Bewegung vor dem Holzfäller, während des ganzen verlor der Geschichtenerzähler weder den Augenkontakt noch sein Lächeln, es war das Lächeln eines Händler der jemanden etwas verkaufen wollte.

"Dieser Unwürdige gehört zu einer Gruppe Abenteurer die vom Dorf ausgesandt wurde, da es dort einige Probleme gab. Auf unseren Weg haben wir viele beunruhigende Zeichen gesehen und auch einige Kameraden verloren, zwei von ihnen sind in das Schankhaus des fröhlichen Gottes eingekehrt, einer wird noch vermisst. Wir sind nur auf der Durchreise und ersuchen den großzügigen Vater der Gastfreundschaft um ein Lager für die Nacht, für diesen Unwürdigen hier und seine Begleiter."

Und abermals verbeugte sich der Geschichtenerzähler in der Art wie es in Kelesch und Tuvia üblich ist, er wartet gespannt ob Bergi der unhöfliche Sohn der Voreiligkeit etwas hinzu zu fügen hatte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 29.11.2014, 21:20:27
Eigentlich hatte sich Bergi fest vorgenommen, selbst das Wort zu ergreifen sobald sie die Hüttenschwelle erreicht hatten. Er war der Meinung, das Talent dafür zu besitzen, sich in solch einer Situation dennoch freundlich, offen und ehrlich zu gebieten, ohne sein Gegenüber durch unnötige Andeutungen und Eigenartigkeiten zu verwirren. Als sich der Wahrsager kurz und knapp angeboten hatte, ihn zu begleiten, war er eben noch in einem - von Überlegungen bezüglich seines eigenen Auftretens geschwängerten - Atemzug vertieft, da hatte sich auch schon der bunte Mann als sein Begleiter verpflichtet!
Seufzend verdrehte Bergi im Schatten seines Helmes die Augen, griff den Trageriemen seines Schildes an der Schulter fester und eilte schließlich seinem wundersamen Gefährten hinterher.

Als sie sich den ersten Behausungen näherten, erinnerte er sich daran, seinen schweren Bänderhelm abzunehmen. Er wollte für einen möglichst friedvollen und geselligen Ersteindruck sorgen, so gut er in solch einer düsteren Situation nur konnte!

Und dann brabbelte Nasreddin munter drauf los, als der bärbeissige Axtmann sich nach ihrem Anliegen erkundigte. Beim Erze seiner Berge! Innerlich notierte sich der Gnom, den Barden bei der nächstmöglichen Gelegenheit einmal darauf aufmerksam zu machen, dass nicht jeder in diesen Gegenden es als gegeben und völlig normal hinnimmt, wenn man ein duzend Väter gleichzeitig hat! Und wieso schimpft er sich immer Unwürdig? Was macht das denn jetzt für einen Eindruck von uns! Leicht beschämt versuchte Bergi dem Blick des Holzfällers instinktiv auszuweichen, bis seine Augen kurzzeitig erneut den monströsen Wildhund begutachteten und sich der Gnom dafür entschied, lieber doch zu dem Axtmann hinüber zu gucken. Es musste ja jetzt nicht direkt sein Gesicht sein, oder die scharfe Kante seines 'Werkzeuges', auf das er sich konzentrieren würde. Irgendwie fühlte er sich dazu verpflichtet, angestrengt nach dem Kern der Aussage Nasreddins' zu fischen und, sobald dieser seine kuriose 'Begrüßung' beendet hatte, diesen dann dem Holzfäller kurz und knapp zu erklären. Als Übersetzer fungieren. Ja, so würde er es gleich machen. Wenn er selbst nur wirklich verstehen würde, was der Keleshite da so von sich gab!

"Eh- Entschuldigt werter Herr." Bergi guckte kurz zur Seite und nickte Nasreddin lächelnd, ein wenig stiefmütterlich zu. "Wie mein Gefährte hier bereits erwähnte, eh- wir, also Nasreddin, ich und noch drei andere, welche ein Stück weit ab warten, um euch nicht zu überrumpeln, eh- also wir kommen aus Falkengrund und waren nicht weit von hier, auf der Suche nach vermissten Kindern, welche in diesen Wäldern jüngst verschwanden. Und dann wurde unsere Gruppe angegriffen. Wir konnten zwar einen großen Troll erlegen, doch einer unserer Mannen hat damit mit seinem Leben bezahlen müssen... Und nun ist bereits die Nacht über uns hereingebrochen und ein kleines Mädchen, ihr Name ist Jeva, eh- nun, ehm- sie lief uns hier draußen über den Weg und hatte angeboten, uns hierher zu ihrer freundlichen Behausung zu führen, um... Nun, um zu fragen, ob wir die Nacht im Schutze eurer Hütten verbringen könnten, damit wir zum Morgengrauen den Leichnam begraben- und das Mädchen zurück nach Falkengrund bringen können." Den Teil mit dem verfluchten Kinderheim und den grausig-gruseligen Mördernachtschatten ließ er bewusst aus, irgendwie wollte er den Mann nicht noch mehr überrumpeln und verunsichern. Ihr Auftauchen und Nasreddins eigenartiger Sprechgesang hatten seiner Meinung nach, fürs Erste schon genug angerichtet.

"Also- eh, ich weiß. Vermutlich machen wir nicht den freundlichsten Eindruck, wenn wir um diese Uhrzeit einfach daherspazieren - in voller Rüstung und mit-" Wieder wandte er sich für eine Sekunde dem Keleshiten zu. Er räusperte sich. "- Mit all diesen schlimmen Erlebnissen auf der Zunge. Ich bitte sie, werter Axtmann. Wie mein... Freund... hier bereits sprach: Mein Name ist Bergi Glimmaxt, von den Glimmaxt Zwergen und ich schwöre, bei seinem Hammer, niemals würden wir Zwielichtiges oder Gemeines im Schilde führen! Wir erbitten nur ein wärmendes Feuer oder einen gedämmten Platz in der Scheune! Am nächsten Morgen würde ich mich nur kurz an sie wenden und sie zu den verlorenen Kindern befragen; dann sind wir auch schon wieder auf dem Weg. Sollte ihnen die Situation nicht behagen, ich schwöre, dann werden wir auf der Stelle umkehren und in den Wäldern lagern." Unsicher wippte Bergi leicht auf der Stelle, die Hände offen nach oben gerichtet, und wartete auf die Antwort des Holzfällers.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 30.11.2014, 01:50:11
Mehrere Male bewegten sich die Augenbrauen des Holzfällers in echtem Erstaunen nach oben, als er Nasreddin zuhörte. Er ließ die Axt etwas sinken aber das Misstrauen war ihm trotzdem noch immer deutlich anzusehen. Er schien skeptisch und kniff die Augen angestrengt zusammen, bevor sie sich nachdenklich in verschiedene Richtungen bewegten. Bevor der kräftige Mann jedoch antworten konnte, kam ihm Bergi zuvor, den er auch geduldig - wenn auch langsam deutlich genervt - aussprechen ließ.
Er nahm einen letzten Zug von der Pfeife und klopfte sie dann an der Hauswand aus, wodurch die Asche rauchend in den Schnee vor dem Haus fiel. Die ganze Zeit über hatte weder der Hund aufgehört zu bellen, noch der Holzfäller die Axt aus der Hand gelegt. "Ihr seit beides ziemlich seltsame Gestalten und eure Geschichte klingt noch verrückter, als der Typ da redet." Womit er mithilfe der Axt auf Nasreddin zeigte. Der Holzfäller warf einen schnellen Blick auf den im Käfig eingesperrten Hund. "Niemals würde ich euch trauen." Mit diesen Worten trat der Mann zurück ins Haus und zog die Tür ins Schloss.

So standen Bergi und Nasreddin nun da. Allein der bellende und knurrende Hund versuchte sie, noch immer vergeblich, zu verscheuchen. Es war deutlich zu hören, dass der Mann im Haus beschäftigt war aber anscheinend war er doch nicht so nett, die Gruppe aufzunehmen. So vergingen zwei Minuten, bevor sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und der Mann, mit einem blutigen Stück Fleisch in der Hand, vor den beiden Abenteurern stand. Statt etwas zu sagen, stapfte er zu dem Käfig herüber und warf den faustgroßen Klumpen durch die Gitterstäbe, wo er augenblicklich von dem kräftigen Tier verschlungen wurde. Das Bellen war jetzt einem Kauen und Schmatzen gewichen, dass schließlich in Stille endete, als sich der Hund wieder hinlegte.

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"Ich würde euch niemals trauen, wenn wir hier nicht im Finstermondtal wären. Ihr würdet euch wundern, was ich schon alles für Geschichten gehört habe aber eure scheint es eindeutig wert zu sein, sie sich anzuhören." Damit ging er zurück zur Tür und betrachtete den Erzähler kritisch. "Ein Geschichtenerzähler sagst du? Hmm... na gut. Ihr und eure Freunde könnt reinkommen aber übernachten müsst ihr im Lager bei den Pferden - ich hab hier nur Platz für mich. Ich hoffe deine Geschichten sind es wert." Als er wieder ins Haus trat, ließ er die Tür als Einladung offen. Warme, von Tabak geschwängerte Luft trat den beiden entgegen. "Mein Name ist Emund Ceril."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 30.11.2014, 16:42:22
Gerion wartete bei Jaaks Leiche. Er streckte sich einige Mal und versuchte, das taube Gefühl in seiner rechten Schulter, über der er Jaak getragen hatte, zu vertreiben. Er beobachtete dabei die beiden Gefährten, die sie alle ankündigen wollten, um im Zweifel zur Hilfe eilen zu können, falls es Ärger gab. Und bei Nasreddins Reden konnte dies schon mal passieren, auch wenn der Kerl es ja nicht böse meinte, für hiesige Ohren konnten das schnell zu viele Worte werden und Gerion würde sich nicht wundern, wenn mal ein ungehobelter Klotz diesen mit seiner Faust zum erliegen bringen würde.

Und als die Tür dann vor den beiden zugeschlagen wurde, bewahrheiteten sich seine Befürchtungen, zu Glück ohne eine blutige Nase für Nasreddin. Er wollte sich gerade aufrappeln um die beiden zu unterstützen, als die Tür wieder geöffnet wurde. Also blieb er doch stehen, rieb sich die Schulter und watete.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 30.11.2014, 18:25:11
Natürlich war Nasreddin vollkommen erschüttert als der Holzfäller die Tür vor ihrer Nase zuschlug. Nasreddin hatte nichts falsch gemacht, er hatte sich höflich verhalten und dem Mann die Umstände erklärt in denen sich befanden, dennoch schien es als hätte man ihn des Hauses verwiesen.

Bei Sarenrae, die Gastfreundschaft in diesem Land ist so warm wie das Wetter.
Natürlich wusste der Geschichtenerzähler wieso sich der Holzfäller so verhalten hatte, dies war alles anderer als ein Rätsel der Sphinx, nicht wenn die Antwort so klar vor ihm lag wie die Sonne m Morgen.
Es war der Zwerg Bergi, als er dessen Stimme und seine Worte hörte meinte Nasreddin seine Ohren müssten bluten, anfangs dachte er der Zwerg wäre einfach nur unhöflich doch nun schien es fast so als ob sein Begleiter nicht die Fähigkeit besäße Worte vernünftig aneinander zu reihen, so dass sie Sätze ergaben.

Beim fröhlichen Gott, müssen wir nun die Nacht in der Kälte verbringen?
Doch bevor er nun seine Gedanken zu Ende bringen konnte, wurden diese unterbrochen als der Mann die Tür ebenso abrupt öffnete wie er sie zuvor geschlossen hatte. Der Holzfäller eröffnete ihnen, dass er ihnen seine Gastfreundschaft gewähren würde sofern Nasreddin ihn die Zeit mit seinen Geschichten erleichtern konnte.

Natürlich waren es Nasreddins Geschichten, die sie aus dieser misslichen Lage gerettet hatten, trotz der schroffen Art des Mannes zeigte dieser außerordentlich guten Geschmack.
"Oh, habt vielen Dank erhabener Vater der Großherzigkeit, natürlich werde ich euch mit meinen besten Geschichten unterhalten und euer Herz erfreuen."

Nach diesen Worten nahm das Gesicht des Geschichtenerzählers einen entschuldigenden Ausdruck an als er seine Augen voller Mitleid auf Bergi richtete. 
"Auch bitte dieser Unwürdige euch um Entschuldigung, mein Begleiter der tapfere Sohn der Einfachheit, wollte euch mit seiner Redekunst keineswegs beleidigen, er ist ein mutiger Krieger mit starkem Arm und besitzt andere Fähigkeiten nur eben diese nicht. Verzeiht bitte oh Großmütiger."
Bei diesen Worten verbeugte sich Nasreddin abermals, richtete nun aber das Wort an Bergi.
"Freund Bergi, bitte hole unsere Begleiter herbei..."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 30.11.2014, 19:50:37
Als Nasreddin und Bergi vor dem Tor Aufstellung genommen hatten und sich die Luke geöffnet hatte, trat Shira ein paar Schritte bei Seite und murmelte kaum hörbar einige, für andere Ohren unzusammenhängende, Wörter.

Danach kehrt sie wieder zu den anderen drei zurück. Sie beobachtete ebenfalls das Geschehen am Tor. Doch anstatt unruhig auf der Stelle zu treten, wie Gerion, war sie die Ruhe selbst. Unbemerkt lauschte sie aus der Entfernung der ganzen Unterhaltung und fragte sich abermals wie irgendjemand Nasreddins Ausführungen folgen konnte. Er war schon ein seltsamer Geselle, der einem nie direkt sagen konnte, was er wollte. Stattdessen zitierte er alle möglichen Väter und Götter herbei, von denen Shira noch nie im Leben gehört hatte.

Als sich der Holzfäller abwandte und ins Haus zurückkehrte, meinte sie zu Gerion: "Das sieht nicht gut aus." Anschließend beugte sie sich zu Jeva hinab und fragte sie: "Wo übernachtest du hier im Finstermondwald? Vielleicht können wir dir Gesellschaft leisten."

Doch dann vernahm sie erneut die Stimme des Holzfällers und blickte wieder zu dem Tor. Als der alte Mann zu seinem Haus zurückkehrte, wusste sie bereits, dass sie ein Lager für die Nacht gefunden hatten und sie wandte sich erneut an Jeva.

"Aber vielleicht haben die beiden ja doch Erfolg und wir können dort unten im Holzfällerlager übernachten. In diesem Fall wäre es mir wohler, wenn du uns begleitest und uns etwas mehr über diese Gegend erzählst, da wir auf der Suche nach einigen Kindern sind, welche vor kurzem verschwunden sind und du uns vielleicht weiterhelfen kannst, sie zu finden."


Message-Zauber
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 01.12.2014, 11:33:37
Wilbur hatte keine Probleme damit, dass der Geschichtenerzähler mit dem Zwerg vorangehen wollte. Gespannt wartete er auf den Erfolg oder Misserfolg der Mission der beiden. Anfangs schien es ja nicht so gut auszusehen, doch dann öffnete sich die Tür ein weiteres Mal. Gespannt wartete er auf ein Zeichen seiner Gefährten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 03.12.2014, 11:01:27
Nach Bergis Körperhaltung zu urteilen hatte der Holzfäller seine Meinung scheinbar geändert, als er das zweite mal draußen erschienen war. Also schaute er zu Shira und Jeva: "Kommt, lasst uns sehen, was sie ausgemacht haben." Dann packte Gerion Jaaks Körper wieder auf die Schulter und näherte sich der Hütte. Er legte Jaak jedoch einige Meter entfernt ab, da er den Mann nicht mit dem Körper auf falsche Gedanken bringen wollte. Dann gesellte er sich zu der Gruppe.

"Grüße für Euch, Holzfäller. Mein Name ist Gerion und ich bin oft in den Wäldern unterwegs. Dennoch haben wir uns bislang nicht kennen gelernt. Wir danke euch für die Möglichkeit, ein Dach über den Kopf zu bekommen. Leider habe ich noch eine andere Pflicht zu erfüllen, bevor ich mit ein Lager im Stroh errichten kann. Einer unserer Kameraden kam bei unserem Abenteuer zu Tode. Wir wollen ihn nicht einfach im gefrorenen Wald liegen lassen, doch leider fehlt uns das Werkzeug, um ihn ordentlich zu beerdigen. Habt ihr vielleicht eine Spitzhacke und einen Spaten für mich, damit ich ihn zur Ruhe legen kann und könnt ihr mir einen Platz nennen, an dem der Boden etwas vor der Kälte geschützt und damit weniger hart gefroren ist?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 04.12.2014, 22:22:05
Bergi musterte den Geschichtenerzähler äußerst argwöhnisch und rümpfte dabei verächtlich die Nase. Schon wieder war er sich nicht eins darüber, ob dieser bunte Kerl ihm nun ein Kompliment gemacht hatte oder nicht. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass er ihn einfach ganz und gar nicht verstehen konnte - und dass dieses Problem auf grundsätzlicher Gegenseitigkeit beruhte. Sein Gemüt hätte ihn zu einer anderen Zeit, wie es für einen Zwerg nun einmal üblich war, erbost aufbrausen lassen, doch der kleine Krieger war ehrlich zu sich selbst. Er war einfach zu erschöpft und von den zurückliegenden, Kampf-geschwängerten Stunden zu angeschlagen, um nun auch noch einen offenen Streit auszufechten. Außerdem war er nach wie vor willens vor dem Holzfäller, dessen Hilfe sie bitter benötigten, zumindest ansatzweise freundlich und gesellig zu wirken. So beäugte Bergi lediglich seinen Kameraden, kniff die Augen zusammen und flüsterte zurück: "Ich...? Wieso soll ich den Laufburschen spiel-" nur um sich innerlich wieder zu ermahnen und an seine Erschöpfung zu verweisen. Er biss sich auf die Unterlippe, bevor er hinzufügte: "Was solls, ich kümmer mich drum."

Gerade als er dem Mann der sich als Emund Ceril vorgestellt hatte, freundlich zunicken wollte, kam auch schon Gerion aus der Dunkelheit des nahen Waldrandes zu ihnen heran. Erleichtert, nach der 'Gesellschaft' Nasreddins wieder die ehrlichen Züge des Waidmannes zu erblicken, winkte Bergi dem Waidmann zu und nahm dem Holzfäller eine erneute Ausführung seines Angebotes vorweg:

"Ah! Gut, dass du gekommen bist. Darf ich vorstellen, das hier ist der werte Herr Emund Ceril, seines Zeichens Eigentümer dieses schönen Hofes und ehrlicher Axtmann des Finstermondtales!" Bergi deutete auf den Mann an der Türe und grinste breit. "Er hat uns angeboten, in dem Nebengebäude die Nacht zu verbringen und war gerade im Begriff uns herein zu bitten, als du zu uns gestoßen bist. So lasst mich rasch den Rest unserer angeschlagenen Gruppe holen, während ihr euch-" Kurz streifte sein, zwischen den Gesprächspartnern umherschwirrender, Blick die Gestalt des 'bunten Mannes'. "- Unterhaltet. Oder so. Wie auch immer - Ich bin gleich zurück."

So stapfte Bergi erleichtert und müde den kurzen Pfad zurück zu Shira, Jeva und dem Wahrsager Wilbur, um sie zu holen und rasch über das kurze Gespräch und die Abmachung mit dem Holzfäller zu instruieren.

"... Beeilen wir uns." Fügte er abschließend hinzu. "Zumindest Jeva wird einen warmen Platz am Feuer finden. Und mir ist ein dämmender, pieksender Heuhaufen immer noch lieber, als diese Gebein-erfrierende Schneehaufen hier draußen!" Er lachte und klopfte dabei dem anderen Gnom gesellig auf die Schulter. Plötzlich kam ihm eine düstere Vorahnung und er sah sich gezwungen, diese wegen ihrer äußersten Wichtigkeit, sofort noch anzusprechen.

 "... Ach ja. Noch etwas: ICH liege nicht neben dem Keleshiten."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 06.12.2014, 21:08:01
Shira muste schmunzeln, denn sie hatte ganze Unterhaltung mit angehört. Doch davon wusste der kleine Zwerg nichts und so machte sie sich einen Spaß daraus ihn etwas aufzuziehen. Man merkte auch ihr an, dass eine Last von ihr gefallen war, als sie eine Bleibe für die Nacht erhalten hatten.

"Ich hatte das Gefühl, dass ihr euch blendend verstanden habt und gemeinsam den Holzfäller überzeugen konntet, dass wir hier übernachten können", spielte sie die Unwissende. "Auch sonst hatte ich das Gefühl, dass er nur in den höchsten Tönen von euch spricht."

Sie musste sich zusammenreißen, dass sie nicht loslachte und ging deshalb einen Schritt voran. Doch dann lies sie sich wieder zurückfallen und meine zu Bergi: "Ich hätte mich ja angeboten zwischen euch beiden zu schlafen, aber ich habe Jeva schon versprochen, dass ich mit ihr schaue, ob magische Fähigkeiten in ihr schlummern."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 07.12.2014, 05:50:13
"Jaja, lasst gut sein." hatte der Holzfäller genervt auf die Worte Nasreddins und Bergis geantwortet und dabei mit den Augen gerollt. So stand er an die dunkelbraune, fast schwarze Tür des Hauses gelehnt, dass vollkommen aus dem düsteren Holz des umgebenen Waldes gefertigt war und wartete darauf, dass der Rest der Gruppe eintraf. Das kleine Mädchen folgte Shira schließlich in Richtung des Hauses, auch wenn ihr offensichtlich missfiel, hier im Lager zu sein.


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"Kinder? Meinst du vielleicht die, die in der Nähe des Kinderheims übernachtet haben? Ich habe sie beobachtet aber war zu schüchtern um sie anzusprechen... gerade als ich mit ihnen reden wollte, kamen diese kleinen Echsen und haben sie gefesselt und entführt. Ich hab mich versteckt aber weiß, wo sie hingebracht wurden. Die habe ich schon öfter oben, bei den Bergen gesehen." erzählte Jeva ausgiebig und schien dabei nicht zu begreifen, wie wichtig diese Informationen für die Gruppe waren.


Als dann Gerion auf das Thema mit der Leiche zu sprechen kam, sah ihn der Holzfäller einen Moment eindringlich und angespannt an. "Es ist gut, dass ihr ihn hierhergebracht habt. Im Wald gibt es zu viele schreckliche Kreaturen und es wäre schlecht für unser kleines Lager, wenn sie Appetit auf Menschenfleisch kriegen. Arbeit hier ist schon hart genug..." ließ der Mann vernehmen und deutete dann auf die Scheune. "Hinter der Scheune liegen zwei gute Freunde begraben. Der Boden dürfte noch weich genug sein, um ein Grab auszuheben." Emund Ceril seufzte. "Na dann kommt mal rein und wärmt euch erst Mal auf, bevor ihr mit der harten Arbeit anfangt..."
So betrat die Gruppe die bescheidene Hütte des Holzfällers - begleitet von einem tiefen, aggressiven Knurren des Hundes, der im Käfig war. Wieso das Tier allerdings jetzt wieder anfing zu knurren, war nicht wirklich zu erkennen, vielleicht waren es einfach die vielen fremden Personen, die das Haus betraten.

Das Innere des Hauses war von einem offenen Kamin beheizt, in dem getrocknetes Schwarzholz aus dem Wald knisterte und einen angenehm würzigen Geruch verbreitete, der sich mit der tabakrauchgeschwängerten Luft vermischte. Die Einrichtung war sehr rustikal gehalten und bestand zum Großteil ebenfalls aus dem Holz des Waldes. Ein großer Massivholztisch nahm die Mitte des Raumes ein und bot Platz für insgesamt Vier Personen. Eine breite Werkbank nahm den Großteil der östlichen Wand ein, auf dem Werkzeuge und verschiedene Apparaturen zur Holzverarbeitung aufgebaut waren. Einige kleine Holzfiguren, die verschiedene Tiere des Waldes zeigten, waren dort zu sehen. An den Wänden waren Trophäen der Jagd - Schädel und Geweihe - aufgehängt, während auf dem Boden ein dicker, dunkelbrauner Pelzteppich lag.
Mit einem erleichterten Seufzen ließ sich Emund Ceril auf den Hocker vor der Werkbank nieder und gab der Gruppe mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie sich setzen konnten. "Setzt euch. Wollt ihr was von unserem Selbstgebrannten?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 08.12.2014, 21:52:35
Auch Gerion musste Grinsen. Er klopfte Bergi auf die Schulter und sagte "Keine Sorge, notfalls werde ich zwischen euch sein. Aber lasst uns nun hinein gehen. Es ist kalt und mein Rücken benötigt eine Pause. Kommt."

Bevor er die Hütte betrat, verharrte er noch einen Moment und schaute den Hund an. Was spürte das Tier wohl, dass es so unruhig werden ließ?

Dann folgte er dem Holzfäller in die Hütte. "Habt Dank werter Herr Ceril für eure Gastfreundschaft und eure warme Stube." Er ging hinein und setzte sich nah an der Feuer, um seine Glieder zu strecken. Die Aussicht bald wieder in die Kälte hinaus zu müssen um Jaak zu beerdigen behagte ihm gar nicht, aber es musste sein. Sie konnten den Körper nicht über Nacht draußen liegen lassen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 09.12.2014, 08:21:34
Auch Wilbur war merklich froh, einen Platz in der warmen Hütte zu finden. "Habt Dank, für eure Gastfreundschaft, werter Herr. Gerne nehme ich ein Glas eures Selbstgebrannten. Der wird uns wohl von innen aufwärmen." Freundlich lächelte er dem Mann zu.

Der Gnom hörte auch gespannt der Geschichte Jevas zu. "Du hast also gesehen, als die Kinder fortgeschleppt wurden? Von echsenhaften Wesen?" Zorn stieg im Gesicht des Alchemisten auf. "Wenn du weißt, wo die Kinder hingebracht wurden, kannst du uns dann den Weg zeigen? Die Kinder sind in großer Gefahr und wir wollen ihnen helfen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 09.12.2014, 12:32:45
Gerion hatte Jevas Worte nicht gehört. Er trug Jaak und suchte einen Platz, an dem er ihn sicher ablegen konnte, um sich aufzuwärmen. Als nun Wilbur Jeva fragte, hörte er aufmerksam zu. Auch er nahm ein Gläschen des Selbstgebrannten an und nickte dem Holzfäller dankend zu. Er würde sich mit dem Verhalten des Hundes befassen, wenn er Jaak begrub.

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 09.12.2014, 13:42:25
Auch Nasreddin ging es ähnlich wie Bergi er konnte ihn beim besten Willen nicht verstehen, obschon er sich alle Mühe gab, den war nicht seine Schutzgöttin Sarenrae, die Morgenblüte, die Göttin der Vergebung. Deshalb würde er sich von kleineren Rückschlägen nicht beirren lassen, denn wenn er wollte so konnte der Barde so Stur sein wie ein schlechtgelauntes Kamel.

Sarenrae sei gepriesen! Ich habe das Problem erkannt, wir verstehen einander nicht weil wir uns nicht verstehen. Vieleicht ist es ja so, dass Bergi der Zwerg die Gemeinsprache nicht vollkommen beherrscht. Nasreddin du Narr, damit kannst du dich später befassen. Es ist unhöflich dem Gastgeber gegenüber, welcher dich in seinem Zelt willkommen geheißen hat und dir einen Trunk anbot, ihn solange warten zu lassen.

"Ich danke euch ehrenwerter Ceril, ihr der ihr eindeutig der tugendhafte Vater der Gastfreundschaft seid nur die wenigsten hätten zu dieser Uhrzeit Gäste in ihrem Heim empfangen, doch euer großzügiges Angebot welches ihr diesem Unwürdigen so selbstlos gemacht habt, muss dieser leider ablehnen. Ich habe euch eine Geschichte versprochen und der Brandwein macht einem die Zunge schwer, auch wenn der fröhliche Gott dieser Aussage ohne Zweifel wiedersprechen würde. Doch bin ich es euch Schuldig euch meine Geschichten in Bestform darzubringen, sowohl meine Ehre als Geschichtenerzähler als auch als Gast verlangen danach."
Abermals wurden seine Aussagen von einer eleganten Verbeugung gekrönt.

Als Nasreddin jedoch die Schwelle des Hauses überschritt konnte man das Lächeln eines Siegers in seinem Gesicht erkennen. Nicht nur weil er seinen Kameraden und ihn selbst ein Dach für die Nacht verschafft hat. Sondern auch weil er genau wusste, dass es hier in diesen Landen nicht üblich war seine Schuhe auszuziehen und darauf zu warten das der Gastgeber einem Dieselbigen Wäscht. Er hatte bereits das zweifelhafte Vergnügen dieser Erfahrung gemacht und hatte keinerlei Interesse dies zu wiederholen, eher noch springt Nasreddin in eine Höhle voller Wüstenräuber.

Als der Geschichtenerzähler nun der Aufforderung seines Gastgebers folgte und es sich gemütlich machen wollte kam er nicht umhin die Worte des Gnoms zu vernehmen.
"Bitte beruhigt euch werter Gnom, es ist nicht rechtens das ihr der unschuldigen Tochter der Unwissenheit Vorhaltungen macht, sie konnte sicherlich nicht ahnen wonach wir suchten, oder wollt ihr euch als voreiliger Vater der Selbstgerechtigkeit entlarven?"
Durch sein Verhalten und seine Worte erntete der Gnom von Nasreddin unfreundliche Worte und Kritik.
Bei Sarenrae, diese Verhalten gegenüber einem kleinen Mädchen an den Tag zulegen ungeachtet der Situation, es war nicht richtig, er musste seinen Begleiter zurechtweisen, damit dieser nicht vom Weg abkam.
"Bei der Morgenblüte hört ihr selbst was ihr da sagt, ihr wollt ein Kind in Gefahrstürzen um die anderen Kinder zu retten? Solch einen Austausch würde die Göttin keinesfalls gutheißen. Setzt euch hin, beruhigt euch, lauscht meiner Geschichte und trinkt euren Brandwein. Heute Nacht werden wir nichts mehr erreichen. Nachdem ihr euren Körper sowohl am Feuer als auch am Branntwein aufgewärmt habt und meine Geschichte euren Geist beruhigt hat, könnt ihr euch ja mit Jeva und Gerion, dem Waldmann, zusammensetzen und euch den Weg genau erklären lassen. Währenddessen werden mein tapferer Freund Bergi und ich rausgehen und die Leiche des Unglücklichen begraben."

Der Geschichtenerzähler war sich bewusst das solch ein verhalten vor den Augen ihres Gastgeber mehr als ungebührlich war, doch konnte er dies nicht vermeiden wollte er eine schlimmere Situation verhindern.
"Verzeiht ehrenwerter Herr Ceril, das ihr dieses Unwürdige Schauspiel mit ansehen musstet, dieser unwürdige Sohn der Taktlosigkeit bittet euch vielfach um Verzeihung. Als Entschuldigung sollt ihr nun entscheiden welcher Art von Geschichte ihr hören wollt."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 09.12.2014, 16:09:48
Wilbur konnte den Ausführungen des Geschichtenerzählers wirklich nicht folgen.

"Nun, Vater der überflüssigen Worte, es gilt das Leben von vielen Kindern zu retten und eine Gefahr unermesslichen Ausmaßes zu bannen. Ich habe nicht vor, dass Leben des Kindes zu gefährderen. Aber trotzdem kann es uns helfen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 10.12.2014, 19:51:19
Natürlich hatte Bergi nicht damit gerechnet, dass die schöne Frau Shira neben ihm ihr Schlafgemach aufschlug. Das hätte ihm sowieso nicht wirklich behagen, war er doch durch und durch ein Mann der Ehre und diese verbot ihm eigentlich, Seite an Seite mit seinem angeborenen Schamgefühl, einer Angehörigen des anderen Geschlechts bei Nachtens im Schlafgewand überhaupt nahe zu kommen. Beinahe hatte er sich dafür entschieden, sich einfach zwischen eine Wand und den Wahrsager niederzulegen - sogar der Pferdezuber wäre eine bessere Option, als das Plappermaul - da hatte sich auch schon Gerion lachend angeboten. Bergi erwiderte das freundliche Lächeln, während ihm für dieses kleine Problem ein viel zu großer Stein vom Herzen fiel. Irgendetwas störte ihn einfach gehörig an diesem bunten Mann. Und dabei hatte Bergi schon oft mit solch schnell-redenden-Quacksalbern zu tun gehabt - wobei er diese eigentlich eher als gesellig und freundlich, wenn auch etwas zu überschwenglich empfunden hatte.

Während sich die übrigen nun unter seiner Führung dem Holzhaus näherten, grübelte er erschöpft und dennoch vehement darüber nach... Bis ihm die Erkenntnis seines Unmutes gegenüber Nasreddin wie einen Faustschlag traf:

Es waren die vielen Väter. Natürlich! Keleshiten waren ein äußerst eigenartiges Volk... Und irgendwie störte ihn dieser augenscheinliche Hang zur 'Polygamie'; der vieler Orts verschmähten 'Vielehe'. Ein Mann hat nur EIN Herz, dass er verschenken kann! Alles andere war in Bergis Augen einfach nur unsittliche Spinnerei. Fünf, sechs, sieben Väter... Pah! Er schüttelte sich und verzog dabei angewidert den üppigen Schnauzbart.



"Ich werd wirklich gleich irgendwen begraben." schnaubte Bergi für die anderen unhörbar in seinen Bart hinein. Er wandte sich von den schön geschnitzten Holzfiguren ab, welche er gerade eben noch eingehend und bewundernd studiert hatte. Wenn es etwas gab, was den zum Zwerg erzogenen Gnom noch mehr zum Staunen brachte als die Wunder der Magie, dann war dies eindeutig das ehrliche, filigrane Handwerk eines Künstlers. Egal wie klein und unscheinbar die Anfertigungen auch waren. Jeder Einzelnen zollte der kleine Krieger den gebürtigen Respekt, sie  - zumindest einen kurzen Augenblick lang - konzentriert begutachtet zu haben.

Gemächlich trat er an den ausladenden Tisch heran und legte dort, auf einem freien Stuhl, seinen Rucksack ab. Den Helm stapelte er sorgsam darauf, bevor er schließlich den Familienschild an die Beine der Sitzgelegenheit lehnte.

Immer wieder versuchte er sich aus dem Erlebten, Gehörten und Gesprochen einen Reim zu bilden. Zu seiner Enttäuschung stellte er fest, dem bunten Mann zumindest in diesem Punkt - so er ihn auch richtig verstanden hatte - zuzustimmen. Heute würde er wirklich nicht mehr sonderlich viel darüber entscheiden und planen können. Der Gedanke an ein schönes Glas, von innen wärmenden, Selbstgebrannten ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen... Doch er wollte sich nicht setzen, bevor nicht die letzte Pflicht gegenüber ihrem verstorbenen Kameraden getan worden war. So seufzte er, strich sich anschließend durch den Bart und machte sich auf, die gemütliche Hütte auch schon wieder - wenn auch nur für die Dauer der traurigen Tätigkeit - müde zu verlassen. An der Türschwelle machte er kurz nochmals kehrt und blickte zu dem Plauderer hinüber.

"Na? kommst du nun, werter Herr Yahya? Mit deiner Geschichte kannst du uns gleich im Anschluss auch noch erfreuen." Er rümpfte die Nase. "Ich bezweifle, dass wir den Leichnam einfach draußen liegen lassen sollten. Wer weiß schon, was für Aasfresser sich in diesen Wäldern herumtreiben..." Plötzlich kam ihm die entscheidende Idee: "Oder nein - wisst ihr was? Du erzählst jetzt deine Geschichte, groß und breit, führst deine Kunststücke vor oder wie auch immer - Und ich vergrab' den armen Tropf derweil alleine." Zufrieden grinste er und nickte in die Runde, bevor er sich wieder dem Durchgang zu wandte und sich daran machte, das Gesagte in die Tat umzusetzen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 11.12.2014, 00:31:20
Die Hexe wusste warum der Hund unaufhörlich bellte, als sie sich dem Eingang näherte. Und deshalb machte sie lieber einen Bogen um den kläffenden Wachhund - zumindest so weit, wie es die örtlichen Gegebenheiten zuliesen und ohne mehr als nötig Verdacht zu erregen. Aber sie hatte auch kaume eine andere Chance. Als sie etwas außerhalb des Sichtkreis der anderen war, öffnete sie kurz ihren Mantel und Soleb sprang heraus und verschwand in einer dunklen Ecke des Lagers.

Anschließend kehrte sie zu den anderen zurück und gesellte sich wieder zu der kleinen Jeva. Als diese von den Kindern berichtete, schaute sie kurz nach oben und dachte bei sich "Aber klar, wenn einer die Kinder beobachtet hat, dann Jeva - sie weiß hier über alles bescheid."

"Echsen sagst du? Kannst du uns noch etwas genauer beschreiben, was passiert ist und wo sie hin sind? Und wieviele Echse"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 11.12.2014, 05:26:15
Jetzt, da sich die Gruppe in der warmen Stube des Holzfällers befand, konnten sie endlich etwas durchatmen und die wohlige, gemütliche Atmosphäre mit einem guten Schluck Schwarzholzschnaps genießen. Emund Ceril entkorkte eine schwarze Flasche, nahm einige dunkelbraune, bearbeitete Holzbecher aus einem Schrank und schenkte jedem der sich an das starke Getränk traute, ein. Der Mann ließ es sich nicht nehmen seinen Becher sofort zu leeren und erneut zu füllen, bevor er aufgrund des Redeschwalls Nasreddins ein weiteres Mal die Augen verdrehte und "Ich bereue meine Entscheidung bereits..." murmelte. Etwas lauter kam er dann der Aufforderung des Barden nach.

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"Erzählt mir etwas aus eurer Heimat. Es ist offensichtlich, dass ihr nicht aus dem Finstermondtal kommt und ich höre immer gerne von Ländern, die ich wohl niemals selbst zu Gesicht kriegen werde. Doch begrabt doch erst einmal euren Freund, so wie es der Herr Zwerg gesagt hat. Die Geschichte kann warten - wir haben genug Zeit." erzählte der Holzfäller und schenkte sich einen weiteren Schluck Schnaps ein.

Wer davon kostete, würde schnell bemerken, dass er eigentlich nur nach Alkohol schmeckte und im Hals brannte. Lediglich im Abgang schmeckte man die Kräuter, aus denen der Schnaps wohl unter anderem gebrannt worden war. Ein sehr starkes Getränk, das wohl selbst einem gestandenen Zwergen Respekt einflößen würde.

Jeva wehrte sich währenddessen gegen die Bemutterung des Barden - auch wenn diese vermutlich nur gut gemeint war. "Ich kann auf mich aufpassen. Wenn es gefährlich wird, renne ich weg oder verstecke mich, so wie ich es schon immer gemacht habe." sagte das Mädchen entschlossen. Tatsächlich war sie ja immer noch am leben und was für einen besseren Beweis als das gab es denn? Jeva hatte sich in eine Ecke des Raumes, nahe des Feuers gesetzt und mit ihrer Puppe gespielt, die sie immer bei sich trug, bevor Shira sie bat, den Überfall genauer zu beschreiben.

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"Es war Nachts und die Kinder hatten ihr Lager schon aufgebaut, als plötzlich Fünf von diesen Echsenmenschen auftauchten. Die waren zwar noch kleiner als die Kinder aber viel stärker. Ich hab mich dann versteckt aber als ich wieder geguckt habe, war alles vorbei und die Kinder und die Echsen weg. Ich hab die Echsen schon öfter oben bei den Ruinen gesehen, also schätze ich, dass die Kinder dahin gebracht wurden. Ich kenne den Weg." sagte sie stolz und strahlte wieder. Es freute Jeva, dass sie nicht mehr alleine war und sogar noch helfen konnte.

Bergi fand währenddessen sowohl Schaufel als auch Spitzhacke in der Nähe des großen Lagers, mit dessen Hilfe er den Verstorbenen begraben konnte. Emund Ceril hatte Recht behalten, denn die Erde hinter dem Lager war tatsächlich nicht gefroren und locker genug, um sie ohne zusätzliche Anstrengung wegzuschaffen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 12.12.2014, 16:50:51
Gerion war hin und hergerissen, was er nun tun sollte. Er wollte Bergi nicht die ganze Arbeit überlassen, außerdem wollte er sich den Hund nochmal anschauen. Aber er wollte auch hören, was Jeva zu sagen hatte und außerdem musste er sich eingestehen, dass der Platz am wärmenden Feuer mit dem Selbstgebrannten des Hauses ihm tausendmal lieber war als die Kälte draußen. Doch nach einem Moment des Zögerns stand er dann doch auf und folgte Bergi. Gemeinsam würden sie Jaak schnell beerdigt haben und dann konnten sie alle in Ruhe den Abend genießen.

Als er aus der Hütte trat schaute er sich erst einmal um. Ihm war die ganze Situation nicht geheuer. Und er hatte gelernt, auf sein Bauchgefühl zu hören. Aber er konnte nichts entdecken[1]. Dann ging er zu Bergi und half ihm, eine Grube auszuheben und Jaak zu beerdigen. Während der Arbeit schwieg er. Als dann alles erledigt war, wusste er nicht recht, was er sagen sollte.
"Nun, Jaak. Wir waren keine Freuden, aber du hast einen ordentlichen Platz zur Ruhe verdient. Also, machs gut." Irgendwie kamen ihm die Worte fehl am Platz vor, direkt nachdem er sie ausgesprochen hatte. Aber sie waren nun mal raus. Etwas peinlich berührt von seiner eigenen Ungehobeltheit schaute er vorsichtig zu Bergi. In diesem Moment war er froh, dass der plappernde Nasreddin ihn nicht gehört hatte. Er konnte sich schon dessen Reaktion vorstellen. "Oh du Sohn eines unsensiblen Kamels, hättest du nicht fleißig sein und das Reden der goldenen Zunge einer anderen Wenigkeit überlassen können, die selbstverständlich immer die richtigen Worte findet und wenn nicht, dies hinter so vielen Worten verbirgt, dass es keiner merkt…", nun musste Gerion grinsen. Naja, hier würde Jaak in Frieden ruhen.

Er sagte zu Bergi: "Mir wird es langsam kalt. Komm, lass uns wieder hinein gehen, dort können wir uns von den Worten unseren wahrlich besonderen Begleiters in einen wohligen Schlummer quatschen lassen. Ich glaube fast nach mehreren Hausschnäpsen könnten seine Worte Sinn ergeben." Er lachte kurz auf, blickte zu Bergi in der Hoffnung, dass dieser ihm die Worte an Jaaks Grab nicht krumm nahm und ging in Richtung des Hundezwingers.

Er schaute das Tier an. "Nun zu dir. Was ist denn los mit dir? Magst du uns nicht, oder nur einige von uns, oder hast du etwas anderes gewittert, dass dich wild gemacht hat?" Er wartete einen Moment, fast schien es, als würde er auf eine Antwort warten, aber er beobachtete den Hund und dessen Reaktion auf Bergi und ihn.[2]
 1. Perception: 10
 2. Wild empathy: 10
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 12.12.2014, 22:00:37
Beim fröhlichen Gott, die Worten des Gnoms schnitten tiefer als die Klingen eines Assassinen, nachdem er diese vernahm konnte der Geschichtenerzähler sich ein trauriges Lächeln nicht verkneifen. Nasreddin konnte den Unterschied erkennen, zwischen Leuten die mit ihn und Leuten die über ihn Lachte. Auf seinen Reisen hatte er genügend Erfahrung gesammelt, er war auf den unterschiedlichsten Basaren und Märkten gewesen und hatte Geschichten erzählte die Leute zum Lachen oder zum Weinen brachten und ab und zu stolperte der tollpatschige Sohn der Wortgewandtheit über seine eigene Zunge und musste auch über sich selbst lachen.

Mit seinen Begleitern war es allerdings anders, meist redete er nur mit Fremden die er später nicht wiedersehen würde, hier hatte der Geschichtenerzähler allerdings Gefährten gefunden, mit denen er gemeinsam reiste. Nasreddin genoss die freundlichen spitzen welche er mit Bergi, Gerion und Shira austauschte, sie waren eine Oase für seine Seele auf diesem finsteren Abenteuer. Aber die Worte des Gnoms waren anders, in ihnen konnte der Geschichtenerzähler keine Spuren der Freundlichkeit seiner Begleiter wiederfinden. 

Nasreddin hatte solche Worte schon oft gehört als er in dieses Land kam, er war ein Fremder unter Fremden, seine Ausdrucksweise war ungewohnt für die Leute dieses Landes und manche nahmen Anstoß daran. Er war wie ein kelischitischer Hengst in einer Herde voller taldanischen Pferde, doch der Geschichtenerzähler wollte nicht glauben, dass dies hier der Fall war, er hoffte dass es nur die Wut war die durch den Gnom sprach.

Als der Geschichtenerzähler sich nun erhob um seinem tapferen Freund Bergi beim begraben des Unglücklichen zu helfen und raus zu gehen um einen freien Kopf zu kriegen, kam ihm Gerion der Waldmann zuvor, so dass Nasreddin der zum schweigsame Vater der Missverständnisse geworden war, sich wieder hinsetzen musste.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 14.12.2014, 16:11:07
Seufzend benutzte Bergi die ausgeliehene Schaufel als Stütze und lauschte aufmerksam den kurzen Worten der Verabschiedung, welche Gerion an den bereits erkaltenden Jaak Marva richtete. Der Gnom selbst fügte diesen noch hinzu, ohne die Melancholie zu verbergen, welche seine Stimme begleitete:

"Belaflok - Zhun Ghur, Jaak Marva. Zhun Ghur, Thour Vannen. Lebe wohl, wer auch immer du warst. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Am Ende der Zeit, schmausend - mit unseren Vätern und deren Vätern trinkend. Thour Vannen."

Er nickte Gerion zu und lächelte dann ehrlich, als dieser die heitere Anspielung bezüglich des hausgebrannten Schnapses und dessen Wirkung auf Nasreddins Worte angesprochen hatte. Die Schaufel locker mit dem Schaft auf die Schulter gelegt, machte er sich auf, dem Waidmann wieder in Richtung der wärmenden Holzhütte zu folgen. Er beobachtete den Mann aus dem Augenwinkel und sah, wie sich dieser nochmals eingehend mit der Umgebung auseinander setzte, nur um dann anschließend zu dem großen Wachhund in dessen Käfig aufzuschließen.

Während der Waldläufer sich um das Tier kümmerte, blieb der zum Zwergen erzogene Gnom etwas abseits stehen und blickte sich ebenfalls um.[1] Er verstand seinen Gefährten absolut. Auch er fühlte sich inmitten dieses Waldes; dieses gesamten Tales alles andere als wohl in seiner Haut. Ihm gefiel das Mysterium, welches die kleine Jeva umgab. Eben hatten sie noch nicht weit von hier mit Steintrollen und Geistern gerungen... Und dann auch noch dieser angeblich unsichtbare Kerl. Wer konnte in diesem Augenblick denn bezeugen, dass dieser nicht bereits an ihrer Seite stand und sie die gesamte Zeit über aus dem Zwielicht heraus beobachtet hatte?! Je länger er über all die Eigenartigkeiten nachdachte, desto mehr zog es ihn zu dem Hausgebrannten zurück. Auch wenn das bedeuten würde, dass er sich willentlich den Geschichten Nasreddins aussetzen würde... Lieber das, als von einem körperlosen Doppler hinterrücks erdolcht zu werden!

"Sag mal, Gerion." ertappte er sich selbst dabei, plötzlich zu sagen. "Kommt dir diese ganze Situation nicht auch ziemlich komisch vor? Und damit meine ich jetzt nicht den Zwirbelbart von Nasreddin, nein." Er verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und blickte dabei zum nahen Waldrand hinüber, als würde er versuchen, die Finsternis mit seinen Gnomenaugen durchdringen zu wollen. "Wie kann ein Mädchen wie Jeva in solch einer Umgebung überlebt haben? Und das Kinderheim. Ich meine das Mädel - wenn es denn eines ist - hatte von Zeiten erzählt, als diese Ruinen noch nicht von Wind und Wetter niedergeschleift wurden. Ich... Ich bin nicht von hier, aber bei seinem Barte, da stimmt doch was allein von der Zeit her nicht." Grübelnd, in seinen eigenen Gedanken versunken, fuhr er mit der Hand durch seine weißen Kopfhaare.
 1. Wahrnehmung 12
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 15.12.2014, 09:48:25
"Ja, ich bin von hier und daher kann ich dir sagen, dass die Holzfäller des Finstermondwald eine rauhe Sippe sind. Die fällen nicht nur Bäume. Ich denke, die können sich ihrer Haut erwehren, zumindest meistens", er warf einen eindeutigen Blick in Richtung des Grabs. "Ich habe mal gehört, dass die meisten Holzfäller durch Unfälle sterben, also von Ästen oder Baumstämmen erschlagen werden und nicht durch wilde Tiere oder Monster des Waldes. Möglich, dass dies aber nur ein Gerücht ist, das abschrecken soll." Er machte eine kurze Pause.

"Und was das Mädchen angeht, nun, ich weiß nicht. Ich habe sie einmal angefasst und sie fühlte sich normal an, also wie du und ich. Ein Geist könnte ich doch nicht anfassen. Kinder sind zäh und können teilweise unerwartete Dinge stemmen, wenn ihr Leben davon abhängt. Also, ich weiß es auch nicht. Aber wenn sie etwas wie ein "fester" Geist ist, dann ist sie ein guter Geist, denke ich. Unser Ragor hätte uns hier sicher helfen können, ich glaube er hätte hier Rat gewusst." Wieder schwieg er bei dem Gedanken an den kürzlich gestorbenen Kameraden.

Leider konnten wir nur Zwei beerdigen, was mag mit dem Dritte passiert sein?
"Komm Bergi, lass uns hinein gehen, der Hund ist wieder ruhig. Aber ich werde morgen darauf achten, ob er auf einen von uns so wild reagiert hat. Vielleicht mag er den Geschichtenerzähler ja auch nicht." Er lachte kurz und dann ging er vor in Richtung der Hütte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 16.12.2014, 01:25:53
Warum hatten sie nicht vorher schon nach den Kindern gefragt? Jeva hatte alles beobachtet. Es war zwar etwas seltsam, dass sie jetzt erst mit dieser Information heraus kam, aber es war auch noch nicht die richtige Gelegenheit dazu gewesen. "Habt ihr diese Echsenmenschen auch schon gesehen, Herr Ceril?", fragte die Hexe den Holzfäller, um mehr Informationen über diese Wesen zu erhalten. "Sind diese Echsenmenschen auch an dem Tod eurer Kameraden schuld?", erinnerte sie sich nun wieder an die Bemerkung des Holzfällers bevor Bergi und Gerion den Raum verlassen hatten, um Jaak zu begraben.

"Oder waren es welche von diesen Schattenwesen, auf die wir in dem Kinderheim gestoßen sind?" Dabei kam Shira in den Sinn, wie es Jeva geschafft hatte, diesen extrem gefährlichen Schattenwesen aus dem Weg zu gehen. Irgendwie steckte in ihr mehr, als es auf den ersten Blick aussah.


Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 16.12.2014, 13:17:35
Der Geschichtenerzähler empfand die gegenwärtige Situation als untragbar, die Luft im Haus des Holzfällers waren durch Misstrauen und Missgunst vergiftet, doch Nasreddin verzweifelte nicht. Doch bei der Göttin der Gnade und der Vergebung der Geschichtenerzähler kannte einen Weg die Situation friedlich aufzulösen, so wie er wusste das man mit tragischen Geschichten das Herz des Grausamsten Sultans erweicht, so wie es sicher war das man mit einer Abenteuer Geschichte selbst den ängstlichsten Schäfer zu einem mutigen Löwen machen konnte, so konnte man auch mit einer lustigen Geschichte ärgste Feinde wieder versöhnen und die Wolken der Missgunst lichten. Und dies war kein Geheimnis, kein Rätsel der Sphinx nein dies war etwas was alle Geschichtenerzähler wussten, doch nur die talentiertesten durchführen konnten.

Bei Sarenrae Göttin der Gnade und der Vergebung, möge sie mir mein eigensinniges Verhalten verzeihen, da ich mich mit meiner Geschichte nicht nach den Wünschen unseres erhabenen Gastgebers richten kann.
Bei Cayden Cailean dem fröhlichen Gott und dem Gott der Abenteuer, möge er meine Entscheidung unterstützen und mir dabei helfen die Gedanken und Herzen aller anwesenden von den Sorgen zu befreien.

Mit diesem Gebet erhob sich Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad, welcher als Sohn von Händlern selbst zum Händler, dann zum Sklaven und schließlich zum Geschichtenerzähler wurde und der ein abenteuerliches Leben führte das gar nicht zu ihm passte.

Als er aufstand setzte er zu einer leichten Verbeugung in Richtung Shira an und sprach:
"Verzeiht diesem Unwürdigen, oh verständnisvollste Tochter der Vernunft, das er euch unterbricht. Doch dieser unhöfliche Vater der Unverschämtheit möchte jetzt mit der Geschichte beginnen, bitte wartet mit den Fragen nachdem ihr meine Geschichte gehört habt, mit eine frischem Geist kommen einem Scharfsinnige Fragen viel leichter über die Lippen, auch wenn dies bei euch die mit einem Scharfen Verstand gesegnet ist unnötig erscheint."

Nach diesen Worten verbeugte sich Nasreddin erneut vor den Anwesenden und besonders vor seinem Gastgeber, doch diesmal machte er eine elegante Verbeugung auf keleschitiesche Art.
"Höret o Erhaben, ich werde euch mit einer echten Keleschitieschen Geschichte erfreuen!
Ich hoffe meine Geschichte vermag euch zu verzaubern wie der leidenschaftliche Tanz einer Derwisch und eure Sinne so einnehmen, als Stündet ihr leibhaftig in einem Keleschitischen Basar.
Meine Geschichte wird euch die Zeit versüßen, dies sage ich euch in aller Bescheidenheit.
Und an die missmutigen Söhne des Zweifels richte ich nur folgende Worte, die welche meiner Geschichte keinen Glauben schenken wollen sind dazu eingeladen selbst die Länder meiner Heimat zu besuchen, welche zu den schönsten auf Golarion gehören, um sich dort von der unzweifelhaften Wahrheit meiner Worte zu überzeugen."


"Ich erzähle euch nun die Geschichte vom Kameltreiber und der Diebin,
welche sich wie folgt in Thuvia zugetragen hatte... (Anzeigen)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Wilbur Goldhämmerer am 16.12.2014, 13:25:51
Wilbur versank in Schweigen, denn er fragte sich, was der beredte Mann eigentlich im Sinn hatte. Gespannt folgte er den Fragen der anderen und lauschte dann der Geschichte Nasreddins.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 17.12.2014, 01:14:32
Der in die Jahre gekommene Holzfäller dachte einen Moment nach und stopfte dann seine Pfeife, während er auf die Fragen Shiras antwortete.

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"Mit den Echsenmenschen meint die Kleine wahrscheinlich die Kobolde, die nach dem Goblinblutkrieg hier im Tal aufgetaucht sind." Jeva blickte müde auf, sagte aber nichts. Emund zündete sich die Pfeife an, schüttelte den Kopf und fuhr fort. "Die Kobolde sind nur in Gruppen gefährlich und wir achten darauf, dass wir immer mindestens zu Zweit - besser zu Dritt - in den Wald gehen. Nein, die Kobolde sind nicht Schuld an dem Tod von Rikel und Milem. Kein Tier in diesem Tal und auch kein Kobold hätte die beiden so verstümmelt und einfach im blutigen Schnee liegen gelassen. Ein Tier hätte die beiden gefressen oder zu seinem Bau gezogen und Kobolde sind zu so etwas nicht fähig. Sie sind zwar gemein und böse aber nicht blutrünstig. Von Schattenwesen habe ich hier noch nie was gehört... beim abgebrannten Kinderheim sagt ihr?" fragte der Mann recht interessiert.

Einen Moment lang starrte der Mann in die Flammen des im Kamin knisternden Feuers. Was genau mit seinen Kameraden passiert war, wollte er wohl nicht genauer ausführen, denn viel mehr sagte er zu dem Thema nicht. Schließlich war es Nasreddin, der die Situation mit seiner Geschichte rettete und eine angenehmere Atmosphäre schuf. Jeva rollte sich währenddessen neben dem Kamin regelrecht auf dem Boden zusammen und war schon eingeschlafen, bevor der Keleschite überhaupt zu Ende erzählt hatte. Zusammengekauert lag das Mädchen da, ihre Puppe fest in den Händen und an den Körper gepresst.

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"Hehe. Ich weiß zwar nicht, was Kamele sind aber deine Geschichte war trotz allem unterhaltsam und lustig. Danke dafür.
Wollt ihr im Gegenzug eine Geschichte über das Tal hören? Eine wahre Geschichte, die wir uns hier im Lager öfters erzählen und die euch das Blut in den Adern gefrieren lässt, wie es die Kälte beim Schäum tut? Eine Geschichte, die euch das wahre, dunkle Finstermondtal zeigt?"



Emund Ceril grinste jetzt finster und sah jedem einzelnen in die Augen. Er meinte es ernst, das konnte man sehen und es war offensichtlich, dass er die Geschichte nicht zum ersten Mal erzählte.
 
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 17.12.2014, 11:16:48
"Bei Sarenrae! Wie konnte ich das nur übersehen, verzeiht ehrenwerter Meister des Holzes. In meiner Heimat sind Kamele so häufig das man auf einem Basar nur einen Stein werfen braucht und mit Sicherheit eines trifft. Ein Kamel ist ein Lasttier ähnlich wie Pferde oder Esel, sie sind größer als Pferde und haben zwei Höcker in denen sie Wasser speichern können für die langen Strecken durch die Wüste. Es sind unnachgibige Tiere ähnlich störrisch wie Esel und besitzen Sandfarbenes Fell, aber was Langweile ich euch mit Beschreibungen erlaubt diesem Unwürdigen sein Fehler wieder gut zu machen indem ich euch ein Kamel zeige."
Bei diesen Worten begann Nasreddin bereits mit komplizierten Handbewegungen aus der Luft etwas zu formen, ähnlich wie bei einem Töpfer oder Glasbläser wurde die Figur nach und nach sichtbar, doch anderes als bei diesen Professionen nahm wurde die Gestalt mit jeder eleganten Handbewegung und jeder künstlerischen Geste schärfere Züge an, sie wurde größer und dichter. Kurze Zeit später stand ein Kamel schmatzend und mit den Ohren wackelnd im Zimmer des Holzfällers.
"Dies hier ist ein Kamel" (Anzeigen)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 18.12.2014, 01:08:43
Als Nasreddin das Kamel vor der lauschenden Gruppe erscheinen lies, war Shira sehr erstaunt. Sie hatte erst nur mit einem Ohr zugehört, war dann aber doch dem Charm der Geschichte verfallen. Sicher tat auch der anstrengende Tag mit den aufreibenden und kräftezehrenden Kämpfen sein übriges, so dass sie Nasreddins Worte auf sich sacken lies.

So machte sie sich auch wenig Gedanken darüber, was ein Kamel war. Dieses seltsame Tier erregte allerdings dann doch ihr Interesse. Was waren dies für merkwürdige Ausbuchtungen auf dem Rücken des Tiers. Was hatte der Keleshite gesagt? Irgendetwas von Höcker, um Wasser zu speichern. Aber wo war hier die Öffnung, woraus die Tiere trinken konnten? Sehr merkwürdig! Und der Geschichtenerzähler war ein merkwürdiger Kauz oben drein.

Dennoch war sie etwas beeindruckt von ihm. Er verstand es mit seinen Worten die Leute immer wieder in seinen Bann zu ziehen. Sei es durch seine Geschichten oder auch durch sein wirres Gerede.
Aber sie hatte ihn auch etwas unterschätzt, denn er beherrschte ebenfalls die Kunst der Magie. Wozu er wohl noch in der Lage war?

Sie wollte schon einige Fragen an Nasreddin richten, zögerte dann aber, da der Holzfäller sehnlich danach brannte seine eigene Geschichte zum besten zu geben. Und sie hatte das Gefühl, dass diese Informationen durchaus noch sehr wichtig für sie alle werden konnten.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 18.12.2014, 21:04:05
Gedankenverloren nickte er und starrte über, den am Käfig kauernden, Gerion hinweg. "Hm hm." brummte Bergi und kratzte sich am Bartansatz. Seufzend schlussfolgerte er: "Also kein Geist." Sein Gewicht von dem Schaft der Schaufel stemmend streckte sich der Gnom und fasste sich an den, mittlerweile von mehr als nur nagenden Fragen, schmerzenden Kopf. Bei der Erwähnung Ragors trafen sich die Blicke der beiden Männer erneut und Gerion konnte eindeutig die ehrliche Wehmut in den Augen des kleinen Kriegers erkennen. "Ragor. Hm hm... Da hast du wahrscheinlich Recht, Waidmann. Dieser Bartmann hätte uns auf jeden Fall weiterhelfen können. Und da ist auch schon wieder Etwas, was meine Gedanken einfach nicht loslassen möchte. Diese Schattenwesen; diese körperlosen Schrecken hatten einfach so einen Kleriker Torags samt zweier kampferprobter Hünen überwältigt. Verflucht - Bitte entschuldige. Ich schäme mich zuzugeben, dass ich auf so einen Gegner einfach nicht eingestellt war. Ich hätte mich besser vorbereiten müssen! Sobald wir wieder die Palisaden Falkengrunds erreichen, werde ich dafür Sorge tragen und erneut mit Bhoron sprechen. Vielleicht weiß der Schwarzbart ja mehr und kann uns helfen, gegen diesen unsichtbaren Geck ins Felde zu ziehen."

Erneut schulterte er die von lockerer Erde verschmutzte Schaufel und zwinkerte anschließend, dem Kommentar des Waldläufers beipflichtend, jenem riesigen Wachhund innerhalb des Käfigs zu. Von seinem Gefährten aufgemuntert antwortete er schließlich auf dessen scherzhafte Worte:

"Bruahaha! Wohl war! Na wenn das so ist, dann muss ICH kein Hundsmann sein, um seine Beweggründe da' zu verstehen! Wenn das mit diesem bunten Kerl so weitergeht, werd' ich wohl ebenfalls die Zähne fletschen müssen! Thehehe."

Erleichtert schloss sich Bergi dem Walfläufer Gerion an, als dieser zurück zu ihrer Gruppe schlenderte.

"Naja.. Seine Aussprache hin oder her. Ich will jetzt mal nicht so sein. Immerhin hatte der Keleshite mindestens genauso viel Mumm in den Knochen, wie wir andern' und hat sich gegen den Steintroll geworfn'! Sags ihm nicht... Vielleicht bin ich auch einfach schon zu müde! Aber ich muss zugeben, dass ich trotzdem froh bin, die Plauderzunge an meiner Seite zu wissen. Immerhin ist er hier und will helfen. Das is' doch auch was, oder? Ich glaub schon. Hm.. Hm. Am Ende wird's den Kindern egal sein, wer sie rettet. Hauptsache wir können sie gemeinsam finden. Darauf kommts an... Und auf nix anderes."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 20.12.2014, 14:31:19
"Bergi, du sprichst wahre Worte wie immer. Ich reise meist alleine und wenn ich jemand treffe, dann macht man nicht viele Worte. Wir sprechen über das, was im Wald so vor sich geht und über neue Gefahren oder Wunderlichkeiten. Einer wir er wäre an einem einsamen Feuer in der dunklen Nacht gefährlich, weil der Lärm die Tiere und Monster anlocken würde. Aber wir sind nicht alleine im Wald an einem einsamen Feuer. Vielleicht sollte ich einfach etwas besser lauschen, wenn er spricht. Ich nehme es mir zu Herzen."

Nun ging er mit Bergi wieder in die Hütte und die beiden suchten sich einen warmen Platz. Die Geschichte von Nasreddin hatten sie wohl verpasst, Jeva schien zu schlafen und insgesamt schien eine angenehme Ruhe und Sorglosigkeit von den Begleitern Besitz ergriffen zu haben. "Ich hatte vergessen, wie heimelig eine warme Stube mit einem Feuer inmitten sicherer Wände sein kann" dachte Gerion etwas schwermütig. Es war lange her, dass er solche Abende im Kreise seiner Eltern erlebt hatte. Dies war schon eine seltsame Reise.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 21.12.2014, 03:30:11
Nachdem auch der Zwergengnom Bergi und Waldläufer Gerion zurückgekommen waren und sich mit in die Runde vor dem Kamin gesetzt hatten, teilte Emund Ceril ein letztes Mal von dem Schnaps aus, schloss die Flasche wieder zu und fing dann an, zu erzählen. Seine Stimme war tief und er unterstützte seine Erzählung mit Gestik und Mimik - fast konnte er sich mit dem Geschichtenerzähler in seiner Darbietung messen. Es war offensichtlich, dass er diese Geschichte nicht zum ersten Mal erzählte.

(http://i.minus.com/jeNkNn2SU04UR.jpg)
"Wenn ich an diese eiskalte Nacht zurückdenke... dann ist Blut das Erste, an das ich mich erinnere. Ich könnte schwören diesen Geruch nach Eisen auch jetzt riechen zu können - wie damals, als ich die zerstückelten Leichen fand, die in einem See voller Blut schwammen. Es war aber nicht das Blut, das mir am besten im Gedächtnis geblieben ist... es ist dieses Kichern und die Frage, wieso ich noch lebe..." Tatsächlich war ein gewisser Blutgeruch im Zimmer vorhanden, was natürlich daher rührte, dass Emund Ceril einige Minuten zuvor, dem Hund vor dem Haus ein großes Stück Fleisch in den Käfig geworfen hatte.
"Ich habe im Finstermondwald schon viel Schreckliches gesehen aber das übertraf alles. Es war eine Nacht wie die heutige, nur dass die Kälte intensiver war als sonst. Es schien fast so, als wäre die Hexenkönigin selbst aus Irrisen hierhergekommen und habe ihren eisigen Odem über das Land geworfen. Die Kälte kroch in unsere Glieder und nistete sich in unseren Köpfen ein, als wir in der Lagerhalle einen unserer Schlitten reparierten. Wir redeten nicht. Wir scherzten nicht. Es war eine trostlose Nacht aber die Arbeit musste getan werden. Die anderen waren in Falkengrund und lieferten bereits eine große Fuhre Holz mit dem anderen Schlitten ab. Wir waren alleine." Der alternde Holzfäller blies den Rauch seiner Pfeife in die Luft und sah ihm nach. Sein Blick war starr auf die Decke gerichtet, als würde er sich genau an diese Nacht erinnern können. Das Feuer im Kamin knackte leise vor sich hin und warf tanzende Schatten durch das Zimmer, die an lachende Fratzen erinnerten.
"Die Kälte hatte uns gefangen und so bemerkten wir die Veränderungen erst, als es schon zu spät war." Er seufzte. "Ich weiß nicht, wie lange die Hunde schon geknurrt und gebellt hatten um uns zu warnen aber schließlich hörten wir es. Ich wechselte einen Blick mit Athon und Marran." Langsam schüttelte er den Kopf. "Wie hätten wir denn ahnen können, das es kein hungriger Bär oder sogar ein neugieriger Baumdrache war?" Die Stimme des Holzfällers hatte einen schmerzlichen Unterton angenommen. "Wir fassten unsere Äxte und gingen aus dem Lagerhaus."

"Und dann war da dieses Lachen. Ein Kichern, als wären wir irgendwelche Clowns oder Freaks, die die Menge zum Lachen bringen sollten." Emund holte tief Luft.

"Als erstes starb Athon. Eine Holzfälleraxt hatte ihm seinen Kopf sauber von den Schultern geschlagen und das Schlimmste war, dass es Marrans Axt war. Wir waren jahrelang gute Freunde gewesen, wisst ihr. In diesem kleinen Camp kennt jeder Jeden. Marran zitterte und sah mich verzweifelt an. Doch dann bewegte er die Axt in meine Richtung. Seine Bewegungen waren abgehackt und es wirkte fast so, als würde ein Puppenspieler über ihm seine Fäden ziehen. Wieder dieses Kichern, als Marran nach mir schlug. Ich hatte keine andere Möglichkeit..." einen Moment schien es so, als würde er nicht die Kraft aufbringen können, die Geschichte zu Ende zu erzählen. Eine Pause entstand und dann fuhrt er fort.
"Ich verlor mein Bewusstsein und als ich wieder erwachte und die Augen öffnete, sah ich vor mir ein großes Loch im Boden, in dem die Überreste meiner Freunde in Blut schwammen. Das alles ist jetzt viele Jahre her aber noch immer verfolgt mich dieses Kichern." Er schwieg einen Moment, um dann mit einigen letzten Sätzen das Thema zu beenden.

"Nein. Nicht die Trolle, Messerkrähen, Baumdrachen oder die hunderten giftigen Pflanzen in dem Wald sind das Gefährliche. Nicht das Eis, das einem das Genick brechen kann, wenn man ausrutscht und falsch auf den Boden fällt.
Es ist der Wald selbst, vor dem ihr euch in Acht nehmen müsst. Die Kälte und die Vergangenheit des Tals, die dunklen Rituale der fehlgeleiteten Druiden und diese ganze Korruption, haben die Feen verrückt werden lassen.
Sie verzaubern euch mit ihrer Schönheit und ihren Wundern und im nächsten Moment rammen sie euch einen spitzen Ast zwischen die Rippen und lachen euch dabei aus.
Wahrscheinlich haben sie mich nur leben lassen, um sehen zu können, wie ich mich quäle. Jeden Tag denke ich daran, wie ich Marran getötet habe. Ich schwöre, ich kann diese dreckigen Feen ab und zu immer noch lachen hören als wär mein ganzes Leben eine einzige Komödie."


Damit beendete der Holzfäller die Geschichte aus seinem Leben. Der Alkohol hatte ihn redselig werden und vermutlich mehr erzählen lassen, als er es normalerweise tat. Jetzt saß er auf dem Hocker vor seinem Arbeitstisch und starrte mit leerem Ausdruck auf den Boden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 01.01.2015, 21:16:57
Gebannt lauschte die Hexe der Erzählung des Holzfällers. Er hatte zwar reichlich dem Alkohol zugesprochen, aber eine solche Geschichte konnte sich niemand audenken, ohne sichtbare Zeichen in seinem Gesicht oder seinen Gesten zu zeigen. Nein, sie hatte selbst erlebt, was hier alles geschehen konnte. Alleine diese seltsamen Schatten waren nur schwer zu besiegen und äußerst gefährlich.

Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr hoch. Plötzlich stand sie auf begab sich kurz vor die Tür. "Ein brauche etwas frische Luft" meinte sie nur kurz angebunden.

Draußen hielt sie Ausschau nach ihrem Kater. "Soleb!" rief sie kurz und begab sich ein paar Schritte in Richtung des aufgeschütteten Erdwalls, den Gerion errichtet hatte. In diese Richtung war der Kater beim Eintritt in das Lager geflüchtet.

Sie konnte ihn nicht sehen und blieb vor den 3 Gräbern stehen. Wer von ihnen hatte geahnt, dass die Suche nach den Kindern so gefährlich werden würde. Niemand hatte im Traum daran gedacht, dass sie bereits am ersten Tag drei Tote zu beklagen hatten - und der Tag war noch nicht zu Ende. Sie musste dringend mehr auf die Details achten und nicht alles als wahr ansehen, was sie zu sehen glaubte. Gedankenverloren starrte sie auf die beiden Gräber der Holzfäller. Sie hatten sich gegenseitig umgebracht - aus Freunden wurden Feinde.
Drohte ihnen das gleiche Schicksal? Wem konnte sie unter diesen Umständen überhaupt trauen? Sie kannte die Gruppe erst seit ein paar Tagen. Konnte einer von ihnen hinter den Überfällen stecken? Es war schwer vorstellbar, da alle dazu beigetragen hatten aus den Klauen der Schatten zu entkommen und diesen Steintroll zu bezwingen. Gerion und der kleine Zwerg - Bergi hieß er - sogar an vorderster Front. Und auch der alte Wilbur mit seinen Feuerbällen hatte entscheidenden Anteil am Vernichten des Schattens in der Gruft. Nur aus dem endlos faselnden Keleschiten mit seinen tausend Vätern wurde sie nicht ganz schlau. Aber auch er hatte in der Not stets dazugeholfen. Somit konnte sie keinem so richtig misstrauen.

Plötzlich spürte sie eine Berührung an ihren Beinkleidern und ein leises Schnurren drang an ihre Ohren. Soleb streifte zwischen ihren Beinen entlang und war anscheinend froh, dass sie wieder nach draußen gekommen war. Sie griff nach unten, packte den Kater und versteckte ihn in ihrem Umhang. So ging sie zurück zur Tür.
Merkwürdiger Weiße war der Hund diesmal nicht so aggresiv wie noch bei ihrem Eintreffen. Lag es an dem Ranken Fleisch, welchen er gerade zerriss und hinunterwürgte? Shira wurde immer misstrauischer.

Als sie wieder in die Stube kam lies sie nochmals den Blick über ihre Kameraden schweifen und überlegte,
warum der Hund wie verrückt gebellt hatte. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen und wollte sich gerade zu der kleinen Jeva setzen, als ihr bewusst wurde, dass sie bisher an alle gedacht hatte, aber nicht an das kleine Mädchen. Von ihr wusste sie am aller wenigsten. Und von ihrer Überlebenskunst war sie am meisten beeindruckt. Allerdings wusste keiner von ihnen, wie sie dies all dies Jahre geschafft hatte.
Vielleicht war sie doch etwas zu unerschrocken und leichtgläubig.

Nach den Erzählungen des Holzfällers, musste sie dringend mehr Gewissheit darüber erlangen, mit wem sie hier durch den Wald zog und ob alle auch tatsächlich diejenigen waren, für die sie sich ausgaben. Ohne ein weiteres Wort, setzte sie sich wieder hin - in ihrem Mantel, den sie neben sich gelegt hatte, verbarg sich Soleb.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 02.01.2015, 10:55:21
Von der unglaublichen Geschichte in Nervosität versetzt, wippte Bergi ungeduldig auf dem - für einen humanoiden mittlerer Größe gedachten - Stuhl auf und ab. Seine Beine baumelten in der Luft und, während er noch über die Erzählung des alten Holzfällers grübelte, kam er instinktiv zu dem Entschluss, einstweilen aus den schweren Stiefeln zu schlüpfen, welche mit ihrem Gewicht an seinen bereits so schmerzenden Kniekehlen zerrten. Der Wald selbst ist eine Gefahr. Hallte es durch seine Gedanken. Er hat sich gegen uns gestellt, da wir nicht erwünscht sind unter seinem Blätterdach. Fehlgeleitete Druiden, unheimliche Vergangenheit... Sein Blick folgte der schönen Frau Shira, welche aufgestanden war, um etwas frische Luft zu atmen. ... Kichernd stoßen sie dir einen Ast zwischen die Rippen. Bergi schauderte. Er griff nach seinem Humpen und leerte diesen mit einem kräftigen Schluck. Beruhigend brannte der scharfe Alkohol seine Kehle hinab und wärmte den Gnom von innen. Er stellte fest, dass er trotz des gemütlichen Feuers während der Erzählung Edmunds zu zittern begonnen hatte.

"Was für eine Geschichte." Bergi räusperte sich und strich mit dem Handrücken über seine Lippen. "Ihr müsst ein mutiger Mann sein, um dieses Tal euer Zuhause zu nennen." Er zwang sich zu einem zögerlichen Lächeln. "Doch wo das Herz wurzeln schlägt, können nur die wenigsten von uns selbst bestimmen, nehme ich an. Hm, hm. Nein, ich bin mir sicher, dass der Finstermondwald auch unzählige Schönheiten zu verbergen weiß. Ich kam nicht umhin auf meinem Weg nach Falkengrund die ein oder andere Idyll zu erblicken. Man spürt einfach in jedem Winkel die Räder der Zeit, welche ihre Fugen tief in die Geschichte dieser Länder getrieben hatten. Wisst ihr, werter Herr Ceril." Bergi beugte sich etwas nach vorne und stützte sich mit einem Ellbogen auf der Tischplatte ab. "Mein Vater pflegte immer zu sagen, 'hab keine Angst, mein kleiner Bergi, wenn du dich im Wald verläufst. Auf jede Unheimlichkeit folgen mindestens zwei Friedvolle.'"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 04.01.2015, 11:29:25
Gerion lauschte der Geschichte und konnte die Gefühle des Holzfällers nur zu gut verstehen. Auch er hatte im Finstermondwald Dinge gesehen, die er gerne vergessen hätte. Doch meist war er zu spät gekommen, um die Gräuel selbst mit ansehen zu müssen. Nur ihre Spuren und Überreste hatte er ein ums andere Mal entdeckt. Deshalb blieb er nie zu lange im Wald und wenn er einen Auftrag annahm, dann nur, wenn genug Geld dabei heraus sprang, um danach eine Weile in der Ebene bleiben zu können. So war der Wald. Aber auch Bergi hatte Recht. Es war nicht alles schlecht hier. Es gab Schönheit und Frieden in der Natur, aber auch unter den Menschen. Man durfte sich nur nicht von der oberflächlichen Freundlichkeit der Bewohner blenden lassen, auch die konnte schnell in Armut oder gar schlimmeres führen - wahre Freundschaft und gute Seelen musste man lange suchen und häufig fand man sie dort, wo man sie anfangs nie vermutet hätte.

Gerion schwieg, Bergis Worte hingen noch im Raum und spendeten Trost und er wollte sie nicht mit neuen Worten vertreiben.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 13.01.2015, 19:16:37
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"Mutig?" fragte Emund etwas ungläubig und zog dabei eine Augenbraue hoch, nachdem Bergi geendet hatte. "Wohl eher dumm. Kein Mensch würde hier freiwillig so viele Jahre bleiben wie ich. Die Menschen, die hier leben, haben einen guten Grund hier zu sein und sich den Gefahren des Tals auszusetzen - bei mir ist das nicht anders aber das ist eine andere Geschichte." Wieder seufzte der Mann. "Ich kann dir versichern, dass du bald schon erkennen wirst, dass die Schönheit des Tals nur Lug und Trug ist. Hier gibt es nur Frost, Elend und Tod... das kann ich euch nach vielen Jahren versichern." Der Holzfäller senkte seinen Blick und verstummte für einige Sekunden. Bevor jemand reagieren konnte, hob er leicht den Kopf, schüttelte ihn und stand dann auf. "Tut mir Leid, der Alkohol ist mir wohl zu Kopf gestiegen. Ich denke, ihr solltet euch schlafen legen. Ihr habt ja morgen anscheinend noch einiges zu tun." Womit Emund Ceril mehr oder weniger alle - bis auf Jeva, die schon tief und fest schlief - aus dem Haus warf und Gerion dabei einen Schlüssel zum Lager überreichte.

Wie vorher abgesprochen, musste die kleine Gruppe im Lager bei den Pferden übernachten - was zwar etwas stinken aber zumindest warm sein würde. So zog es sie schließlich doch aus der wohlig warmen Stube des Aufsehers und zurück in die Kälte des Finstermondtals. Der späte Abend, an dem sie in dem Lager angekommen waren, hatte sich mittlerweile in tiefe Nacht gewandelt und nur die wenigen Laternen an den Hütten, verdrängten die Schatten, die sich überall zu sammeln schienen. Erstaunlicherweise reagierte der Hund auf keinen der Abenteurer - was vielleicht daran lag, dass er schlief.
So ging es langsam durch den halbgefrorenen Schnee, auf die andere Seite des Lagers zu. Die frisch ausgehobenen Gräber kamen dabei nicht noch einmal in Sicht. Gerion schloss das riesige Lager auf und erblickte als Erster das Innere, dass vollgestellt mit allerlei Geräten, Werkzeugen und natürlich den Ställen der Pferde war. Auch zwei Schlitten standen in dem Lager - geschützt vor dem Wetter des Tals. Einige Geräte zum zerteilen, zerhacken und bearbeiten von Baumstämmen standen in den Ecken des Gebäudes - übersäht von Holzspänen. Die Pferde schienen einen Moment unruhig, waren Menschen und andere Lebewesen aber gewöhnt und beruhigten sich schnell.

Nach einigen wenigen Worten, legte sich die Gruppe schließlich schlafen und erwachte erstaunlich ausgeruht und ohne wirkliche Unterbrechung am nächsten Morgen. Die Sonne war gerade aufgegangen und kroch über die Baumwipfel, der sie umgebenen, kahlen Bäume. Es hatte geschneit und die Spuren der letzten Nacht waren verschwunden.
Sollten sie dem Holzfäller noch einen Besuch abstatten und sich verabschieden, sich besprechen oder doch sofort losgehen und keine Zeit verlieren?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 14.01.2015, 17:55:50
Der Schlaf des Geschichtenerzählers war alles andere als erholsam, die Geschichte des Holzfällers spielte sich in seinem Geiste ab und verband sich mit Erinnerungen von denen er inständig hoffte das der Sand der Zeit sie vergrübe. Das grausame Kichern der Feen, verband sich mit dem schrillen Gelächter des Gnomes und den Worten: "Wieso sollte ich dich nicht töten?"

Nasreddin schlief nicht sonderlich lange, ganz im Gegenteil er war eine der ersten die erwachte, allerdings war es nicht nur angst welche ihm aus dem Lager trieb, es war eine Verpflichtung gegenüber seiner Göttin die er erfüllen musste und so erhob er sich zum Sonnenaufgang zum Gebet.

Verflucht sei die Träumende Göttin, die mich mit Erinnerungen aus meiner Vergangenheit quälen muss und mir selbst die kurze Nachtruhe die mir vergönnt ist zunichtemacht. Beim immer müden Vater der Schlaflosigkeit, wenigstens war die Unterkunft warm und die Warnung des Gastgebers war nicht vergebens.
Heimtückische Feen, schrecklicher als die Finstersten Ghoule und grausamer als der blutrünstigste Ifriet. Doch das schlimmste an den Feen ist, dass sie sich trotz all ihrer Boshaftigkeit, keiner Schuld bewusst sind, sie sind wie Kinder, die einem Skarabäus die Beine ausrissen.

"Ahh...bei der Morgenblütte, habt dank oh Göttin, das ihr uns mit einem weiteren Sonnenaufgang segnet. Nun meine Freunde es wird an der Zeit aufzubrechen und die anderen Kinder zu finden doch zuvor sollten wir uns bei unserem Gastgeber bedanken, das gebietet die Höflichkeit oder sind wir gar die Unverschämten Söhne und Töchter undankbarer Maultiere?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 15.01.2015, 01:09:56
Die Hexe, welche sich mit ihrem Kater in eine Ecke verzogen hatte, machte sich Gedanken, was sie alle gestern erlebt hatten. Mit ihrem schrillen Schrei war sie bei den Schatten auf taube Ohren gestoßen. Der alte Gnom hatte dagegen mit seinen Feuerbällen großen Erfolg verzeichnet. Sie musste sich darauf einstellen, dass sie nochmals auf diese unangenehmen Gegner trafen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 15.01.2015, 20:46:44
In den Stallungen angekommen gähnte Bergi lauthals und tauschte erst vom Schlaf und unbändiger Besorgnis schwangere Blicke mit einem großen Zugpferd aus, dessen Hafertrog nicht unweit der Türe befand, wodurch ihm das Tier als erstes ins Auge gefallen war. Seufzend ließ er die Schultern hängen und stapfte in eine die gegenüberliegende Ecke, bis er nicht unweit des Tores neben einem Ballen Stroh stehenblieb. Während er also seinen Rucksack abstellte und damit begann, sich Stück für Stück aus seiner Bänderrüstung zu schälen, sondierte er die Lage innerhalb des großen Raumes und grübelte darüber nach, wo er sich wohl am besten aus strategischer Sicht positionieren sollte. Freilich wollte Bergi sich in jenem Moment nicht nur gegen tückische Angriffe durch das Haupttor schützen. Ihm lag es vor allem am Herzen, so zu liegen, dass er am nächsten Morgen nicht feststellen musste -  im Schlafe zu Nasreddins Kopfkissen degradiert worden zu sein!

Sich auf dem Ballen gemütlich machend, benutzte er den Umhang seiner Reisekleidung als Decke und strich sich ein letztes Mal säuberlich durch den - für einen Gnom äußerst stattlichen - Bart. "Was auch immer heute passiert sein mag." sagte er plötzlich und wandte sich ein letztes Mal an die zur Ruhe kommende Gemeinschaft. "Mein Vater pflegte immer zu sagen: Egal wie schlimm es auch manchmal steht - Ein neuer Tag wird immer kommen." Er legte sich nieder, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte zur hölzernen Decke hinauf. "Ich bin mir sicher," fügte er grübelnd hinzu. "Wir werden die Kinder finden. Anwar, Jaak Marva... Ragor. Sie werden nicht umsonst gestorben sein."



Wenn Bergi mit etwas kein Problem hatte, dann mit tief und fest schlafen, egal wie es um ihn stand. Dann und wann sich sein rechtschaffenes, durch und durch positives Gemüt dazu entschied, ihm zu erlauben, dass er sich nach dem Aufwachen an den vergangenen Traum zurückerinnern durfte - So waren es stets wehmütige Momente der Erinnerung an sein Zuhause gewesen. An seinen Vater, seine Mutter. Das kleine Dorf inmitten der schönen Landschaft... Der Duft von frischer Gerste am ersten Tag der Ernte.

So war es auch dieses Mal nicht ungewöhnlich, dass er trotz aller Widrigkeiten einigermaßen erholt aufwachte. Gerade hatte er sich aufgerichtet und sich die Augen gerieben, da ertönte auch schon die mittlerweile durch und durch bekannte Stimme des bunten Mannes laut und deutlich durch die Kälte jener Stallungen. Jeden Tag eine neue Chance, Bergi. Jeden Tag eine neue Chance. Meldete sich sein Gewissen, bevor sich seine Unmut gegenüber jenem eigenartigen Timbré und der Ahnungslosigkeit bezüglich der Aussagen Nasreddins wieder breit machen konnte. So nahm er die Hand von den Augen, blickte zu dem Keleshiten hinüber und sprach:

"Morgen Nasreddin!" Eilig rollte er sich von seinem Schlafplatz und machte sich daran, seine Rüstung erneut anzulegen. "So oder so-" sprach er weiter, während er die Gelenke seines Flegels kurz prüfte. "Wir sollten nicht länger bummeln! Rasch! Lass uns die anderen wecken -" Er begann sich aufgrund ihrer Lage plötzlich zu schämen. Wie konnten sie nur die halbe Nacht geschmaust und geschlafen haben, während dort draußen in diesem gefährlichen Wald Kinder frierten, hungerten oder gar Schlimmeres! "Mist! Wir - Wie lange haben wir denn geschlafen?! Los, hoch mit dir! Wir müssen aufbrechen - Lass uns die Verabschiedung so kurz halten wie nur irgendwie möglich!"

Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 16.01.2015, 10:44:27
Im Stall angekommen suchte Gerion sihc einen gemütlichen Platz. Er hatte alles dabei, was er für zum Schlafen benötigte, er war es gewohnt, nicht in weichen Betten zu nächtigen. Er suchte sich einen Platz nahe bei Bergi und hoffte, dass dieser sich nicht die Art der Zwerge abgeschaut hatte und laut schnarchte. Er schlief recht gut, auch wenn die Geräusche der vielen Personen in der Scheune ihn immer wieder kurz erwachen ließen.

Dennoch erwachte er am nächsten morgen frisch und ausgeruht. Er war nicht der erste, Nasreddin und Shira waren bereits wach und auch Bergi regte sich bereits. Als Bergi sich plötzlich selbst schalte, ein Langschläfer zu sein, musste Gerion grinsen. "He Bergi, sei nicht so streng mit dir, und mit uns. Nur wer ausgeschlafen und satt ist, kann weit marschieren." Er lächelte ihn an, damit Bergi sich nicht am frühen morgen schon ärgerte. Er hatte gehört, dass Zwerge sehr mürrisch waren, und er wusste nicht genau, wie viel von den Zwergen in Bergi steckte.

Dann stand er auf und sah sich um. Er schaute nach Jeva. Schlief sie noch? Sah sie am helllichten Tag normal aus? Er nahm sich erneut vor auf den Hund zu achten, wenn sie an seinem Käfig vorbei gehen würden. Dann ging er nach draußen, schmolz etwas Schnee um sich zu waschen und machte sich fertig für den Tag.

Dann ging er zur Holzfällerhütte. Er hoffte, dass sie dort etwas warmes zu trinken und vielleicht etwas gebratenen Speck oder Eiern bekommen würden. Also klopfte er an und fragte Emund Ceril danach. Selbstverständlich würde er dafür bezahlen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 18.01.2015, 19:46:40
Doch so laut und stark Gerion auch an der Haustür des Holzfällers klopfte - niemand machte ihm auf. Völlige Stille umgab die Gruppe, als hätte nie jemand hier gelebt. Kein Rauch kroch aus dem Kamin des Hauses, um daraufhin weiter hochzusteigen und sich langsam aufzulösen. Lediglich der Wachhund war wach und starrte die Gruppe finster an. Er knurrte nicht - was vielleicht daran lag, dass er sich an die Gruppe gewohnt hatte oder keiner der Männer und Frauen der Grund für das aggressive Knurren am Vortag war.
Dann entdeckte die Gruppe allerdings vor dem Haus die tiefen Abdrücke von Stiefeln im Schnee, die in den Wald führten. Anscheinend hatte sich Emund Ceril alleine auf den Weg gemacht. Sie folgten den Spuren und fanden den in die Jahre gekommenen Holzfäller am Rande des Finstermondwaldes. Er war wohl schon länger auf den Beinen und hatte sich schon an die Arbeit gemacht, Holz zu hacken. Als er die Gruppe sah, blickte er von der schweißtreibenden Arbeit auf und wischte sich mit seinem Lederhandschuh über die Stirn. "Morgen. Wollt ihr schon aufbrechen?" fragte der Mann neugierig und versenkte damit seine Axt in den gefrorenen, schneebedeckten Boden, um erst mal ein bisschen durchzuatmen und Pause zu machen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 20.01.2015, 15:41:09
Der Gnom stand bereits in voller Rüstung an der Scheunentüre, als er die freundlichen Worte Gerions vernahm. Gestresst seufzte er und wandte sich auf dem Absatz ein letztes Mal um.

"Ich... Ich möchte einfach keinerlei Zeit mehr verlieren. Du hast Recht, wir alle hatten den Moment der Ruhe bitter nötig nach allem, was uns gestern zugestoßen war. Trotzdem sollten wir uns nun beeilen - wir haben einiges vor uns liegen!"

Bergi war schließlich der Erste der Gruppe, welcher nach draußen gegangen und die frische, eiskalte Morgenluft der Falkengrundwälder in sich aufnahm. Er hielt sich nicht lange mit Körperpflege auf - deshalb beschränkte er sich darauf, mit ein wenig Schnee die Augen vom Schlafe zu klären und sich mit den Fingern behutsam den strähnenweißen Bart zu kämmen. Von seinem Vater hatte er zwar gelernt, dass in Notzeiten die Waschzuber jene ersten Gegenstände waren, die von Zwergen über Bord geworfen wurden, doch hatte er als kleiner Gnomeing schon immer auf das schelmische Sprichwort seines alten Ohms 'Unterschätze niemals den bedeutenden Rüstungswert einer dicken Schicht Dreck!' gewusst zu entgegnen: 'Aber was hilft dies, wenn der Gegner uns dafür schon meilenweit zuvor erschnüffeln kann?'.

Dennoch war ihm lieber dabei, während sich der Rest ihrer kleinen Gemeinschaft für den Aufbruch bereit machte, ein generelles Auge auf ihre Umgebung zu haben und deshalb wachend etwas abseits zu sitzen, damit vor allem auch der Dame und dem bunten Mann genügend Freiraum gegeben wurde, ihrer morgendlichen Toilette nachzugehen.

Als Gerion die Initiative schließlich ergriff und sich zur Holzfällerhütte aufmachte, stapfte Bergi ihm eilig und pflichtbewusst hinterher. Den deutlichen Fußspuren folgend dauerte es deshalb auch nicht lange, dass sie auf den kräftigen Holzfäller stießen.

"Guten Morgen, werter Herr Ceril! In der Tat, in der Tat." entgegnete ihn Bergi freundlich und winkte dem Mann schon von weitem zu. Den Helm in die Armbeuge gestützt, stellte er den linken Stiefel auf einen nahen Baumstumpf und streckte sich durch. "Wir wollten es dennoch nicht versäumen, ihnen von tiefstem Herzen Dank auszusprechen. Ohne ihre Hilfe und Obhut wären wir wohl erfroren - oder schlimmeres! Seit gewiss, Herr Axtmann - ich werde eure selbstlose Güte niemals vergessen! Doch nun zieht es uns wohl oder übel in die Berge, wenn wir der Fährte folgen...-" Kurz hielt Bergi inne und dachte an das kleine Mädchen, unschlüssig darüber wie sie nun mit ihr verfahren sollten. "Es wäre mir lieb, wenn ihr bis zu unserer Rückkehr der kleinen Jeva ein Dach über dem Kopf bieten könntet, nachdem sie uns den Weg zu jenem finstren Ort beschrieben hat. Sobald wir zurückkehren werden wir sie ins Tal hinab zum Dorf bringen, darauf mein Ehrenwort! Sollten wir Erfolg haben und die Vermissten tatsächlich noch lebend finden - werde ich ihnen diese frohe Nachricht persönlich überbringen! Ich bin mir sicher, sollten die Bewohner Falkengrunds von ihrer entscheidenden Mithilfe erfahren - dass auch sie, werter Herr Axtmann, auf ewig in ihrer Gunst stehen werden!"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 20.01.2015, 21:46:05
Immer noch etwas in sich gekehrt folgte die Hexe und ihr Kater der kleinen Gruppe vor das Tor und in den Wald. Doch als Bergi sich von dem Holzfäller Knall auf Fall verabschieden wollte, kamen ihr doch einige Zweifel.

"Wo ist Jeva überhaupt? Ich habe sie seit gestern Abend, als sie eingeschlafen war, nicht mehr gesehen. Wir sollten uns auf jeden Fall von ihr verabschieden, denn eigentlich hatten wir sie sogar gebeten mit zu den Felsen zu kommen. Mir wäre wohler wir würden ihr Bescheid geben, dass wir aufbrechen. Ansonsten könnte es sein, dass sie uns sucht und auf eigene Faust aufbricht."

Doch dies war nicht der einzige Grund, weshalb Shira die kleine Jeva noch einmal sehen wollte. Sie hatte sich fest vorgenommen jeden ihrer Gruppe unauffällig unter die Lupe zu nehmen. Und Jeva verbarg von allen wohl das größte Geheimnis.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 21.01.2015, 18:58:01
Mit einem leicht genervten "Jaja, lass gut sein. Hier im Tal muss man sich gegenseitig helfen, sonst erwischts einen." winkte der Vorsteher den Dank ab und nahm die Axt ein weiteres Mal zur Hand. Dann schien er allerdings etwas nachdenklich zu werden, überlegte es sich anders und fuhr mit der Hand nachdenklich durch seinen Bart. "Tut mir Leid euch das sagen zu müssen aber als ich heute morgen aufgewacht bin, da war das Mädchen schon weg. Dachte sie hat sich zu euch ins Lager verzogen... hmm das ist nicht gut. Wie gut kennt ihr sie?" fragte der Mann jetzt deutlich neugieriger als noch zuvor. Die Arbeit war für den Moment vergessen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 22.01.2015, 09:40:19
Während Gergi sich ausführlich von dem Holzfäller verabschiedete, schaute Gerion sich um und suchte nach anderen Holzfällern oder ihren Spuren. Nach der Geschichte, die er gestern Abend gehört hat, wunderte er sich etwas, dass der Mann ganz alleine arbeitete - oder tat er dies vielleicht gerade wegen dieser Geschichte?
Bergis Worte waren so ausführlich, das er für einen Moment an Nasreddins Geplapper denken musste, und er lächelte. Als er dann die knappe Antwort hörte, blieb das Lächeln bestehen - Gerion mochte die prägnante etwas kauzige Art der Menschen hier. Manche sagten, er sei manchmal auch so, auch wenn er in der Regel mehr Worte sprach. Manchmal war es einfach ausreichend, nur das wesentliche auszusprechen.

Auf Emunds Frage nach Jeva antwortete er aber etwas ausführlicher: "Das ist eine gute Frage, wie gut wir sie kennen. Wir fanden sie im Wald, ein kleines verlorenes Mädchen in einer gefährlichen und feindlichen Umgebung. Zuerst waren wir verwundert, dass sie alleine überleben konnte, allerdings war sie flink und schien gewitzt. Allerdings erlebten wir so etwas wie heute bereits einige Male. Plötzlich war sie fort und dann wieder da. Nun, wenn sie wieder auftauchen sollte, werden wir sie fragen. Sorgen über sie müssen wir uns nicht machen, sie kann auf sich aufpassen. Aber ihr solltet hier nicht alleine arbeiten.
Auch ich möchte euch danken für die Gastfreundschaft und den Selbstgebrannten und wenn ihr erlaubt werden wir auf dem Rückweg noch einmal bei euch vorbei kommen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 22.01.2015, 16:44:57
Bergi kratzte sich am Kopf. Hatten wir das wirklich so ausgemacht? Und hab ich das auch zugelassen, dass wir ernsthaft entschieden, Jeva mit in die Bedrängnis des Droskarfelsens mitzunehmen...? Muss wohl am Selbstgebrannten gelegen haben! Doch der Gnom blickte sich lediglich um und lauschte erst Edmunds und dann Gerions Worten. Natürlich war er überaus erschrocken über die Tatsache, dass sich das Mädchen trotz jener Gastfreundschaft einfach so wieder aus dem Staub gemacht hatte! Ernst legte er die Stirn in Falten, als ihm plötzlich die Worte Edmund Cerils von gestern Abend wieder in den Sinn kamen...

Sie verzaubern euch mit ihrer Schönheit und ihren Wundern und im nächsten Moment rammen sie euch einen spitzen Ast zwischen die Rippen und lachen euch dabei aus.

War Jeva vielleicht eine dieser gruseligen Feen? Aber wenn dem so war, wieso hatte das Mädchen ihnen dann gestern geholfen? Und wieso hatte Bergi nicht längst schon das verstohlene Kichern vernommen, von dem der alte Holzfäller gesprochen hatte? Ein unheimlicher Schauer legte sich über den Nacken des Kriegers und jagte ihm sichtliche Besorgnis über sein Gemüt. Unterbewusst blickte er sich um und betrachtete die nahen Baumstämme und schattigen, schneebedeckten Gebüsche.

"Dieses kleine Gör." murmelte er. "Diese Jeva ist mir alles andere als geheuer, das sage ich euch! Es kann doch nicht wahr sein, dass sie sich jetzt schon wieder davongestohlen hat! Wieso macht sie denn sowas schon wieder?" er wandte sich schließlich wieder an den Holzfäller. "Herr Axtmann, seit ihr euch sicher, dass sie nicht aus der Hütte entführt worden ist? Es erscheint mir einfach äußerst eigenartig, dass das Mädchen lieber die Schrecklichkeit des Waldes gegenüber einem warmen Lager und eurer Gastfreundschaft bevorzugt! Es ist wahrlich gespenstisch... Allein wie lange sie hier draußen schon herumlaufen musste. Das hagere Ding! Völlig ungeschützt! Wer sagt mir, dass das nicht alles ein böser Zauber ist? Pah." Bergi verzog sein Gesicht zu einer grimmigen Maske, völlig unschlüssig darüber, was er nun davon halten sollte. Konnten sie dieser Jeva überhaupt trauen? Und was war eigentlich mit Edmund Ceril? So freundlich und nett er auch war, wer konnte denn jetzt beweisen, dass nicht er auch noch dabei die Finger im Spiel hatte, als das kleine Ding so mir-nichts-dir-nichts verschwunden war? Wo waren überhaupt die anderen Holzfäller, von denen er gesprochen hatte? Hilfesuchend wandte er sich stumm an seine Gefährten und hoffte inständig, dass jemand anderer noch etwas dazu sagen konnte, was ihm vielleicht weiterhelfen würde.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 22.01.2015, 19:43:24
Wie die übrigen machte sich auch Nasreddin an seine Morgenwäsche, wenngleich er dabei weniger begeistert war als seine Gefährten. Er selbst hatte vielerlei Geschichten gehört während er mit der Karawane seiner Eltern reiste, über Wanderer welche mit voller Absicht einen so erbärmlichen Geruch annahmen das selbst wilde Wüstenhunde einen großen Bogen um sie machten, aber beim fröhlichen Gott, Nasreddin hatte nicht vor sich dieser erlesenen Gruppe anzuschließen.

Bei der Morgenblüte!! Was soll diese Kälte, bin ich dazu verflucht zur Eissäule zu erstarren bevor ich mich vernünftig waschen kann?

Doch Nasreddin reinigte nicht nur seinen Körper, mittels Magie reinigte er auch seine Kleidung. Wäre es nach ihm gegangen hätte er seinen Augen mit Kohl umrandet und sich selbst mit Duftwasser betüncht, es war schließlich keine Schande als der erlesene Sohn der angenehmen Düfte zu gelten. Andrerseits war es wohl besser, dass er kein Duftwasser zur Hand hatte, man wollte schließlich nicht zu appetitlich riechen.

Als der Geschichtenerzähler sich nun zu seinen Begleitern gesellte und vom Verschwinden der kleinen Jeva erfuhr war er sichtlich bestürzt.
"Möge Cayden Cailean über sie wachen, den im Herzen ist sie bereits ein Abenteurer und möge Sarenrae Gnade mit ihr haben, so dass ihr in diesem finsteren Wald nicht geschieht. Ich hoffe unsere Freund Bergi hat unrecht und ihr verschwinden hat nicht mit den Heimtückischen Feen zu tun."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 26.01.2015, 21:52:05
Emund Ceril spuckte auf den Boden, als er die Worte der Gruppe hörte. Für ihn war das alles ganz eindeutig - hatte er doch Erfahrungen mit dem Wald und seinen heimtückischen Bewohnern.

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"Wisst ihr, dass viele Feen sich unsichtbar machen können? Schon seltsam, dass das Mädchen vor euren Augen zu verschwinden scheint. Außerdem kann kein Mädchen so lange in dieser Kälte überleben - vor allem nicht ohne richtige Kleidung zu tragen. Also wenn ihr mich fragt, ist diese Jeva kein normales Kind. Vielleicht sogar eine dieser dreckigen Feen, die ein kleines Spielchen mit euch treibt. Vielleicht auch etwas anderes - es gibt so viele magische Wesen hier im Finstermondwald." Mit diesen Worten hob er seine Axt wieder auf und fing an, in den Baum vor sich eine dicke Kerbe hineinzuschlagen. Gefrorener Schnee, Rinde und Holzfasern lösten sich und flogen gegen Beine und auf den Boden. Schließlich nickte er Gerion zu. "Du hast Recht - ich sollte nicht alleine arbeiten aber das ist meine Sache. Ich achte schon auf die Sicherheit meiner Männer." erklärte er und war eindeutig nicht bereit dazu, weiter auf dieses Thema einzugehen.[1]

Tatsächlich war hier am Waldrand kein weiterer der Holzfäller zu sehen. Das einige der Häuser bewohnt waren, bewiesen nur die vielen Werkzeuge, Schlitten, Häuser und die Wachhunde. Es waren durchaus Mengen, die für ein gutes Dutzend Männer reichen würde aber trotz allem war niemand - bis auf den Vorarbeiter - zu sehen.
 1. Wer das Thema nochmal ansprechen will, darf Diplomatie würfeln.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 28.01.2015, 00:16:26
Gebannt lauschte die Hexe den Worten des Holzfällers.
Wem konnte sie trauen? Wer führte sie hier an der Nase herum?
In Gedanken blätterte sie in den zahlreichen Büchern, welche sie gelesen hatte. Wo hatte sie schon einmal Details über das Verhalten von Feen gelesen? Wer sagte dieWahrheit?
Kurz verzog sie die Mine, als ihr einfiel, das es wohl besser gewesen wäre den Spruch für die magischen Zeichen vorzubereiten.
"Lasst uns nochmals kurz im Lager nachsehen, vielleicht finden wir noch einen Hinweis, was passiert ist." Trotz aller Verdächtigungen war ihr nicht wohl, bei dem Gedanken, Jeva einfach zurück zu lassen.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 29.01.2015, 18:45:27
Heimtückische Feen... Wieder zwirbelte Bergi das Ende seines Bartes, während seine Gedanken sich zu einem wild flutenden Fluss formten, dessen Fließrichtung sich ohne sein Zutun jede Sekunde änderte. Als er den alten Holzfäller weiter musterte, kam er nicht umhin zu bemerken, wie dieser hier, nun am hellichten Tage, all die Freundlichkeit und Geselligkeit verlor, welche ihn noch am Abend zuvor ausgezeichnet hatten. Der Gnom blickte sich wieder um. Büsche, bezuckert von Schnee, knorrige Wurzeln und das Zwielicht der schier unendlichen Baumreihen jenes unheimlichen Finstermondtales schoben sich zäh in das Blickfeld seiner Wahrnehmung. Er fröstelte.

Wo waren die anderen Holzfäller?

Wieder erinnerte er sich an die Geschichte ihres gestrigen Gastgebers. Die Feen, welche mit ihrem teuflischen Lachen das Gemüt eines Mannes für immer wandeln konnten. Wie die Axtmänner aufeinander losgegangen waren... Und Edmund Ceril, so wie er erzählt hatte, schließlich keine andere Wahl mehr blieb, als sich zu wehren.

Wer war wirklich beeinflusst worden?

Der kleine Krieger hob zögerlich den Fuß von dem Baumstumpf und wich ein wenig von dem Holzfäller zurück. Ohne die Augen von Edmund zu nehmen, antwortete er der Frau Shira zögerlich:

"Ja. Ja, ich glaube das sollten wir wirklich tun. Lasst uns nochmals das Lager aufsuchen..."

Beinahe hätte er sich umgedreht und wäre einfach den kurzen Pfad zurück gestapft. Doch ein innerer Drang hielt ihn zurück. Wer war Edmund Ceril? Und was war Jeva? Wenn Bergis Sinne ihn täuschten und Edmund wirklich der nette, verbitterte Mann war, der er versuchte zu sein... Dann würde er sich dennoch nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken fühlen, ihn hier draußen einfach alleine weiterarbeiten zu lassen. Und wenn nicht... Sollten die Nackenhaare, welche nervös an seinem Gemüt zerrten, wahrlich Recht behalten: Dann wollte er dem Mann mit der großen Axt sowieso nicht den Rücken zudrehen.

"Herr Edmund." begann Bergi und zwang sich dabei, in seiner Stimme keine Zweifel hörbar aufkommen zu lassen.[1] "Ich weiß, wir haben sehr viel von euch verlangt, ohne sie auch nur ansatzweise dafür zu entlohnen. Dennoch habe ich eine letzte Bitte: Begleitet uns zurück zu eurem Heim und lasst uns ein letztes, besonnenes Mal in eurer Stube nach Anzeichen suchen, welche vielleicht den Verbleib der kleinen Jeva erklären. Ich weiß, ihr habt viel zu tun. Ich schäme mich, sie von ihrer Arbeit aufzuhalten... Aber es ist wichtig! Immerhin geht es hier um das Schicksal eines kleinen Mädchens!" Einigermaßen zufrieden mit seinem Einwand, nickte Bergi unterbewusst - als ein Einfall ihn plötzlich dazu bewegte, noch hinzuzufügen: "Ich möchte außerdem eure Kameraden kurz befragen, vielleicht hat ja jemand des Nachtens etwas gesehen oder gehört."[2]
 1. Bluffen 8
 2. Diplomatie 10
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 31.01.2015, 20:41:01
Auch Nasreddin wurde misstrauisch als er die Worte des Holzfällers vernahm.

Bei der Verschleierten Göttin, hier liegt mehr im Argen als bei einem Sczarni Hütchenspieler auf einem Basar. Obwohl der Geschichtenerzähler Emund Ceril weiter ein Lächeln schenkte, war er bei weitem nicht so vertrauensselig wie es den Anschein hatte. Er war ein Keleshite, der Sohn eines Karawanenbetreibers und ein gewiefter Händler der sich in den Märkten von Osirion und Tuvia erfolgreich durchsetzen konnte. Dort gab es weit geschicktere Lügner, Piraten und Wüstenräuber die sich selbst als aufgeklärte Geschäftsleute mit besonders hohem Risiko bezeichneten.

Bei der Morgenblütte und beim Herrn der Händler, die Wahrheit liegt hier tiefer verborgen, als die Gräber der Pharaonen unter dem Sand der Wüste, ich bin zwar nicht der listige Sohn eines schlauen Fuchses, doch selbst ich kann sehen das das verhalten unseres Gastgebers verdächtig ist.[1]

"Verzeiht diesem Unwürdigen hier, der er euch so unverschämt bei eurer Arbeit belästigt, doch das Verschwinden eines kleinen Mädchens ist etwas das kein guter Mensch auf sich beruhen lassen kann. Daher möchte auch ich euch im Namen von Sarenrae Göttin der Erlösung darum ersuchen bei euren Kollegen nachzufragen ob sie die kleine Jeva gesehen haben oder ob ihnen des Nachts etwas aufgefallen ist."[2]

Der Geschichtenerzähler blieb weiterhin Höflich und das Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht, auch wenn sie in seinem Kopf ganz andere Gedanken regten. Doch so waren Keleshiten, sie würden selbst mit ihren ärgsten Feinden gemeinsam Tee trinken, während sie hohle Floskeln und falsch Höflichkeiten miteinander austauschten.
 1. Sense Motive: 12
 2. Diplomacy: 16
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 01.02.2015, 16:26:38
Als Gerion die doch unerwartet unfreundliche Antwort hörte, wunderte er sich zuerst Zwar kannte er die Ruppigkeit der Holzfäller, aber dies war sogar dafür zu viel. Auch hier hatte er wieder das Gefühl, dass ihnen eine Lüge aufgetischt wurde. Er hörte keine anderen Äxte, die Geräusche einer schweren Axt waren oft meilenweit durch den verschneiten Wald zu hören. "Sind denn hier alle verrückt geworden oder bin ich derjenige, der verrückt oder vom Wahn übermannt wird?".

Shiras Vorschlag schien das einzig sinnvolle zu sein. Sie sollten sich zurückziehen und sich endlich unterhalten, was die anderen dachten oder gesehen hatten. Er machte sich bereit, loszugehen als Bergi den Holzfäller einlud. Auch eine gute Idee. "Mal sehen, wie er nun reagiert."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 01.02.2015, 21:53:01
Mit jedem gesprochenen Wort, wurden die Augenbrauen Emunds ein weiters Stück gesenkt und seine Schläge auf den Baum vor ihm, nahmen an Intensität und Kraft zu. Er konzentrierte sich vollständig auf seine Arbeit und antwortete nicht sofort. Mit einem letzten Hieb, versenkte er seine Axt in dem Baum und drehte sich zu der Gruppe um. Der Holzfäller sah vor allem Bergi durchaus wütend an.

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"Du sagst es." knurrte der Mann. "Ich habe euch einen Schlafplatz gegeben, etwas zu trinken und habe als Gegenleistung nicht mehr als Ruhe verlangt. Ihr tretet meine Gastfreundschaft mit Stiefeln und lasst mich nicht meine Arbeit tun. Euer kleines Mädchen..." dabei funkelte er Nasreddin wütend an. "... ist nicht mehr als eine der Feen. Fallt nicht auf ihr Äußeres und ihre freundliche und unschuldige Art rein oder es wird euch so wie mir ergehen und ihr werdet euch dabei erwischen, wir ihr eurem Freund hier eure Waffe in den Körper stoßt."
Er ging ein paar Schritte durch den Schnee in Richtung seiner Hütte. Ohne sich umzudrehen, winkte er die Gruppe zu sich. "Wenn ihr danach endlich verschwindet und mich in Ruhe lasst, könnt ihr euch mein Haus noch einmal ansehen. Mit den anderen Holzfällern müsst ihr selber reden. Sie müssten etwas tiefer in den Wald gegangen sein."

Obwohl niemandem die Sache so wirklich geheuer war, schien der ältere Mann die Wahrheit zu sagen. Vielleicht reagierte er etwas über und war aus irgendeinem Grund schlecht gelaunt aber zumindest lehnte er die Bitte, die Hütte nach dem Mädchen zu durchsuchen, nicht ab und das, obwohl er seine Ruhe haben wollte.
An der Hütte angekommen, konnten sie wieder den Wachhund sehen, der ihnen dieses Mal allerdings kaum eines Blickes würdigte. Die Hütte selbst war leer und es gab keine Anzeichen dafür, dass Jeva hier gewesen war. Allerdings besaß Jeva auch nichts, das sie hier hätte vergessen können. Glücklicherweise war es für Gerion in diesem neuen Schnee aber nicht schwer, einige Spuren zu entdecken, die tiefer in den Wald führten und zu klein für Männer mit Emunds Kaliber waren. Was sollten sie tun? Nach Jeva oder einer der anderen Gruppe von Holzfällern suchen?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 03.02.2015, 15:54:23
"Aber - Herr Ceril. Ich bitte euch inständig... Es gibt doch keinen Grund, zornig zu werden! Ich verstehe euren Einwand, dass ihr fest davon ausgeht, dass es sich bei der kleinen Jeva um eine Fee handelt... Wie sollt ihr auch anders reagieren, nach all dem, was euch, laut eurer Geschichte, zugestoßen ist!" Bergi hob seine Stimme ein wenig, jedoch konzentrierte er sich darauf, die Freundlichkeit darin nicht gänzlich zu unterdrücken. Er wollte den Mann beruhigen und gleichzeitig an seine Vernunft appellieren. Noch hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben. Trotz des eigenartigen Sinneswandels jenes Holzfällers. "Doch bitte versteht... Solange wir uns nicht völlig sicher sind... Könntet ihr damit leben, dass wir einfach aus einer Annahme heraus, das Leben eines kleinen, unschuldigen Mädchens verdammen? Ich weiß, dass sie ein guter Mensch sind. Und deshalb beschwöre ich ihre Vernunft-"



Augenscheinlich hatten die Worte der Gruppe ihre Wirkung nicht verfehlt, denn es dauerte kaum länger als nur eine handvoll von Minuten, da befanden sie sich auch schon wieder innerhalb der, ehemals so wärmenden, Hütte. Bergi vermied es während des gesamten Aufenthalts, ihrem Gastgeber länger in die Augen zu schauen. Irgendwie schämte er sich plötzlich für ihr Verhalten, während sein Blick die Szenerie durchfuhr und vor seinem inneren Auge die Geselligkeit des vorhergehenden Abends erneut aufflammte. Er wünschte sich, er könnte den Augenblick entspannen und etwas Wohlwollenderes sagen, auf dass der Mann sie nicht auf ewig in schlechter Erinnerung behalten würde.

Gleichzeitig war Bergi dennoch überzeugt davon, dass in diesem Lager etwas überhaupt nicht in Ordnung war. Er untersuchte die Umgebung eingehend und hoffte dabei, sich einen Reim auf die Geschehnisse machen zu können. Langsam stapfte er durch den großen Raum und überlegte, wo die kleine Jeva denn genächtigt hatte und wie sie von dort aus - das Zimmer hatte unbemerkt verlassen können.[1]

Würde er innerhalb des Gebäudes selbst nichts finden, stand sein nächster Schritt bereits fest. Er würde den Waidmann Gerion fragen, ob er draußen nach Spuren suchen könnte, die auf einen Verbleib des Mädchens hinwiesen und sich gleichzeitig aufmachen, die anderen Holzfäller aufzusuchen.
 1. Wahrnehmung 16
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 03.02.2015, 16:13:08
Gerion folgte den anderen in die Hütte. Er schaute sich drinnen nur kurz um, denn er erwartete nicht, dass Jeva dort in einer Ecke hockte. Als er drinnen nichts fand ging er wieder nach draußen und suchte nach Spuren. Als er die Abdrücke kleiner Füße sah, war immerhin klar, dass Jeva nicht geflogen sondern auf ihren eigenen Beinen fortgelaufen war. Er ging also wieder zur Hütte und rief: "Hier sind Spuren von Jeva. Echte Spuren im Schnee. Hinterlassen Feen so etwas?"

Er verstand nicht, warum die anderen nicht weiter wollten. Gestern noch hatte Bergi sie angetrieben, bloß nicht zu lange zu warten, doch nun trödelten sie in der Hütte herum. Er schüttelte den Kopf, rief sich zur Ruhe und setzte sich in die warme Hütte und wartete.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 04.02.2015, 00:09:17
Die Situation wurde immer verfahrener. Wer hatte nun recht? Sagte der Holzfäller überhaupt die Wahrheit? Sie musste dem ganzen nun endlich auf den Grund gehen.

Als sie in der Stube zurück waren, begab sie sich zu Jeva's Platz und holte ihren Zauberstab hervor. Mit leisem Gemurmel lies sie ihn über die Stelle kreisen und versuchte die magische Aura zu spüren.

Schon in den frühen Morgenstunden hatte ihn gezückt, nachdem sie Bergi gebeten hatte die Fundstücke aus den Taschen des Trolls hervorzuholen. Bergi wusste ja um ihre magischen Fähigkeiten, doch vor dem Holzfäller wollte sie dies eigentlich verbergen. Aber in dieser Situation brauchte sie endlich Gewissheit, woran sie war.

Ohne auf die anderen groß zu achten, konzentrierte sie sich darauf, ob irgendetwas an Jeva magisch gewesen sein konnte. Wenn sie wirklich über viel Magie verfügte, gab es vielleicht noch eine Restaura.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 04.02.2015, 18:00:10
Als Nasreddin nun die Hütte betrat und diese untersuchte viel ihm nach kurzer Zeit das Blut auf welches sich an der Eingangstür befand, anscheinend hatte jemand den Versuch unternommen es wegzuwischen.
Bei den finstersten Ghoulen und den grausamsten Efrites entweder ist dieser Mann der falsche Vater einer Wüstenschlange, mit einer ebenso gespaltenen Zunge, oder diese Person die hier vor mir steht ist jemand ganz anderes. Da ihm das alles nicht geheuer war, entschloss sich der Geschichtenerzähler seinen Freund Bergi darauf aufmerksam zu machen, allerdings auf zwergisch.
"Mein treuer Freund Bergi, hier stimmt etwas ganz und gar nicht. So wahr ich Nasreddin Yahya, Sohn des Anargue, Sohn des Edeshirr, Sohn des Zamayden, Sohn des Huushmad bin und hier vor dir stehe, diese Person ist nicht die die sie zu sein Vorgibt, oder das was sie zu sein scheint. Und dort an der Tür kannst du das Blut nicht sehen? Bei Sarenrae der gnädigen Göttin, ich hoffe das ist nicht das Blut der kleinen Jeva, wenn wir nicht einmal ein kleines Mädchen in unserer Mitte beschützen können, wie sollen wir dann gleich mehrere Kinder retten? Wenn ihr etwas passiert ist, dann könnte man uns zu Recht als unfähige Väter des Versagens beschimpfen."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 05.02.2015, 18:49:48
Während Shira damit beschäftigt war, den Schlafplatz des Mädchen nach Überbleibseln einer magischer Aura zu untersuchen und dabei leider nicht fündig wurde, erging es Nasreddin anders. Die Adleraugen des keleshitischen Geschichtenerzählers erspähten getrocknetes Blut auf der Eingangstür des Hauses, das jemand versucht hatte, wegzuwischen. Von wem dieses Blut stammte, war schwer zu sagen und andere Spuren waren nicht zu finden - vermutlich waren sie sorgfältiger beseitigt worden.
Diese Entdeckung entging ihrem Gastgeber allerdings nicht und hatte er sich heute sowieso schon seltsam und aggressiv benommen - was dem alten und rauen aber durchaus freundlichen Holzfäller vom gestrigen Abend gar nicht ähnlich sah - so war nun klar, dass etwas nicht stimmte.

Denn schon in dem Moment, in dem Nasreddin das Blut entdeckte und Shira darüber nachdachte, wieso Reste einer magischen Aura nicht zu entdecken waren - war Jeva vielleicht doch nur ein normales Kind? - passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte. Emund Ceril verlor nun komplett seine Beherrschung. "Ihr hättet verschwinden sollen, als ihr noch die Möglichkeit hattet!" schrie der Mann in einer schrillen, für ihn völlig untypisch hohen Stimme.
In einer fließenden Bewegung, befreite sich eine menschliche Gestalt von der Kleidung des Holzfällers und ließ dabei die klobige Axt fallen. Doch nicht nur die Kleidung und Bewaffnung fielen zu Boden. Die komplette Haut selbst, löste sich von der Gestalt und fiel mit einem lauten Klatschen auf den Boden unter ihr. Vor der Gruppe stand nun eine menschliche Gestalt, die keinerlei Haut besaß. Einige Bluttropfen liefen über freigelegte Muskeln und Adern. Unter dem pulsierenden Fleisch waren deutlich Nervenstränge und Knochen zu sehen.
Doch das schien die Gestalt in keiner Weise einzuschränken. Sie schien sich sogar über diese Neu gewonnene Freiheit zu erfreuen und hatte ein breites, hinterlistiges Grinsen auf dem Gesicht, als sich ihre Muskeln blitzschnell spannten und scharfe Krallen auf den Hals Nasreddins zurasten. Im letzten Moment konnte er dem vermutlich tödlichen Angriff entkommen - bezahlte aber mit einer langen, schmerzenden Wunde an seinem Hals. Anscheinend hatte die Kreatur versucht, ihn direkt zu enthaupten.[1]

Der Kampf hatte begonnen... (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8078.msg956357#msg956357)
 1. Bestätigter kritischer Treffer für 14 Schaden.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 10.02.2015, 04:05:44
Der falsche Holzfäller - 1. und letzte Runde

i]"Verdammt!"[/i] Die Hexe hatte dem Holzfäller nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit geschenkt und ihn bei der Suche nach magischen Resten an Jeva's Schlafplatz aus den Augen verloren. Ihre Gedanken kreisten sich mehr um die Kleine, als um den alten Mann. Sie hatte sie lieb gewonnen und musste dringend wissen, ob dies keine Täuschung war.

Doch ihre Sinne waren geschärft und so fuhr sie sofort herum, als die Gestalt sich ihrer Haut entledigte und den armen, unbedarften Keleshiten einen Kopf kürzer machen wollte. Sie konnte zar nicht mehr verhindern, dass Nasreddin schwer gezeichnet wurde, aber gleich im nächsten Moment lies sie den Zauberstab in ihrem Ärmel verschwinden und schrie gestikulierend in die Richtung des ehemaligen Holzfällers. "Congelare algo!" Die Luft sirrte zwischen ihr und der muskulösen Kreatur und mit grimmiger Mine brüllte sie dem Wesen ihren Zorn entgegen. Er hatte sie geschickt an der Nase herumgeführt und nur den wachen Augen ihres ständig dahinblabbernden Begleiters hatten sie es zu verdanken, dass sie nicht einfach davonzogen, ohne das schäbige Spiel zu bemerken.

Gerade hatte Bergi sich überrascht zu dem Schausteller Nashreddin Yahya gewandt - da fuhr er, vom Schrecken der sich offenbarenden Szenerie aufgebracht, plötzlich herum. Er ließ seinen Gedanken nicht einmal mehr die Zeit, über die Schlussfolgerung des Geschehenen nachzudenken. Wenn er etwas in all den Jahren des Kämpfens und Überlebens in dieser Welt gelernt hatte, dann dass man in solch einer Situation - allen voran - den niedersten Sinnen keine Stolpersteine des Zweifelns in den Weg legen durfte. Es gab kein Richtig oder Falsch. Nur Tod oder Lebendig. Keinen Platz für Zögern oder Bedauern. Nur Reaktion, Mut und Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten. Darauf, dass sie einem jetzt nicht im Stich lassen würden.

"BRAKHTAR! THOUR VANNEN!!" brüllte der Krieger in ihm, durch die uralte Zunge seines Vaters. Bergis Muskeln spannten sich unter den Bänderriemen seiner Rüstung. Er sah nur noch das weinrote Blut des Keleshiten und die grässliche Fratze jenes Dämons, welcher die Haut Edmund Cerils wie einen Wintermantel zu Boden geworfen hatte. Er fühlte den Griff der großen, meisterlich gefertigten, zweihändigen Axt in seiner Rechten und ahnte dadurch, was nun folgen würde. Er sprang reflexartig um den einst so gemütlichen Tisch herum, trotz des Panzers über seiner Kleidung. Der breite, geschwungene Schlagkopf der Waffe fuhr über seine linke Schulter hinweg und er nutzte den Schwung dieser Bewegung, um sich samt der Axt nach vorne zu werfen... Direkt dem gehäuteten Biest entgegen.

Zwischen ihrem Gegner und Shira begann die Luft immer lauter vor magischer Energie zu sirren. Die Kreatur, die irgendwann unbemerkt die Haut des Holzfällers wie Kleidung übergezogen und so die Gruppe in die Irre geführt hatte, sah ungläubig zu der Hexe hinüber aber es war zu spät. Das Flirren der Luft sammelte sich um ihren Gegner und hielt ihn völlig gefangen. Er atmete noch aber konnte sich nicht bewegen oder reden. Trotzdem war deutlich zu erkennen, dass er noch atmete und es war nur eine Frage der Zeit, bis er die Starre wieder lösen konnte und damit ein weiteres Mal zur Gefahr wurde. Was sollte mit ihm geschehen? Seine Kehle lag frei und es würde kein Problem darstellen, sein Leben hier und jetzt zu beenden.
Bergi ergriff unterdessen diese Möglichkeit und stürmte auf seinen Gegner zu. Unfähig dem Angriff auszuweichen, war selbst dieser schlecht gezielte Angriff erfolgreich und fügte dem Wesen eine tiefe Wunde auf der Brust zu. Blut benetzte Axt und Rüstung des Zwergen aber noch lebte "Emund".

Es dauerte einen Moment, bis Gerion sich von dem Schreck erholt hatte und handeln konnte. Seltsamerweise schien das furchtbare Wesen wie erstarrt zu sein, allerdings hatte er Shiras Gemurmel gehört ud hoffte, dass dies ihr Werk war. Nun aber war er am Zug. Hier würde nicht noch einer seiner Kameraden sterben, das würde er nicht zulassen. Da er nicht direkt an das Wesen heran kam, umrundete er den Tisch und stellte sich in die Ecke neben ein kleines Fass. Dabei rief er Nasreddin zu "Geh zurück, bring dich in Sicherheit".
Während er ging zog er seine Axt, stimmte sich auf den Gegner ein und schlug nach dem Wesen.

Der Geschichtenerzähler taumelte erschrocken zurück, nur durch den Schutz Sarenrae Göttin der Gnade und Cayden Cailean Gott der Abenteurer war es ihm möglich einem Grausamen Tod zu entgehen welche die Göttinnen des Schicksals und des Glücks für ihn vorbereitet hatten.

Gepriesen seien die Morgenblütte und der fröhliche Gott, dieser unwürdige dankt euch tausendfach, dass ihr schützend die Hand über ihn gehalten habt. Natürlich war dem Geschichtenerzähler bewusst das er seine Rettung nicht allein den Göttern zu verdanken hatte auch seine Kameraden und sein treuer Freund Bergi hatten großen Anteil daran.

"Ich danke der erfindungsreichen Tochter der Weisheit, dem ungestümen Vater der Tapferkeit und dem gerissenen Sohn der Entschlossenheit für die Rettung dieses Unwürdigen, mögen die Götter welche sich eurer annehmen, euch für diese Großherzige Tat entlohnen. Wahrlich euch zu Begleiten war kein Fehler, sondern der Wille des fröhlichen Gottes, wo sonst kann ein Geschichtenerzähler die Ursprungsgeschichten epischer Helden mit eigenen Augen mit ansehen."

Selbst als Nasreddin mit der Kleidung voller Blut und einem für seine Verhältnisse Bleichen Gesicht, mit vor Schweiß glänzender Haut aus dem Kampf zurückzog verließ sein Lächeln ihn nicht, er keuchte zwar als wäre er die Strecke des großen Kamelrennes selbst gelaufen, doch hörte er nicht damit auf seine Begleiter ihn höchsten Tönen zu loben wie schnell, entschlossen und tapfer sie reagiert haben. Er war Keleshite es lag in seiner Art, es war wahrscheinlicher das es in der Wüste Sieben Tage hintereinander regnete, als das es einem Keleshiten die Sprache verschlug. Zu allem Überfluss war dieser Keleshite auch noch ein Geschichtenerzähler. Nur der Reichtum eines Sultans oder die Schätze eines Pharaos würden in ihrer schieren unvorstellbaren Größe, dem Redefluss Nasreddins gleich kommen und so waren es auch seine Worte, welche dieses Abscheuliche Ungetüm attackierten.

Als der Geschichtenerzähler einen vernichtenden Blick auf den Albtraumhaften Untoten richtete, bebten seine Nasenflügel als er diesen anfuhr: "Bei der Göttin der Gnade, selbst sie würde einen heimtückischen Wüstenskorpion wie dich nicht verschonen, du der du unseren ehrenwerten Gastgeber ermordet hast und seinen Leiche zu allem Überfluss noch entweihtest indem du sie als Mantel trugst.
Dein ist die Wut Sarenrae! Lass deinen unwürdigen Diener hier, diese Kreatur der Verderbnis mit deinem reinigenden Feuer von dieser Ebene tilgen."


Die vereinten Angriffe der Gruppe machten kurzen Prozess mit ihrem Gegner. Während Gerion dem Wesen mit seiner Axt eine tiefe, blutende Wunde an seiner Seite zufügte, fing er nach den hasserfüllten Worten des Keleshiten auch noch aus heiterem Himmel zu brennen an. Unfähig sich gegen die Angriffe zu wehren, war es Wilbur, der mithilfe seiner chemischen Bombe das Leben des Wesens beendete. Feuer umschlang das freiliegende Muskelgewebe der Kreatur und fraß sich unaufhörlich in seinen Körper. Schon nach wenigen Sekunden war der Raum vom Geruch nach verbranntem Fleisch und Blut erfüllt, als ihr Gegner schließlich leblos neben die Haut des Holzfällers sackte.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 10.02.2015, 09:10:04
Als das Wesen in Flammen aufgegangen und tot zu Boden gefallen war, ging Gerion zur Tür, gab ihr einen Stoß, so dass sie ins Schloss fiel und ging dann zurück zu den Überresten des Wesens. "Verdammt, was ist denn hier los. Egal wohin wir kommen treffen wir auf furchtbare Wesen, auf Tote oder Verschwundene. Hat sich denn das ganze Tal gegen uns verschworen? Weiß einer von euch, was das für ein furchtbares Wesen ist? Und was ist hier passiert, wurde der arme Holzfäller in der letzten Nacht getötet oder schon früher?" Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf einen Stuhl. Er wirkte müde.

Dann fiel sein Blick auf Nasreddin. "Tapferer Herr der vielen Worte, habt ihr eine Möglichkeit eure Wunden zu heilen oder benötigt ihr einen Trank?" Damit lächelte er Nasreddin an, als Zeichen, dass die Anrede freundlich gemeint war.
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 10.02.2015, 12:59:05
Bergi schwitzte und atmete schwer. Er wagte noch nicht, die Augen von dem brennendem Scheusal zu nehmen und fixierte das Monster deshalb weiter mit ernstem Blick; die Stirn in sorgenvolle Falten gelegt.

"Was haben wir nur getan..."

Langsam ließ er mit der rechten Hand den Griff seiner Axt sinken und stützte den scharfen, blutigen Schwungkopf auf den Fußbodendielen ab. "Wie konnten wir nur so dumm sein und auf diese Scharade hereinfallen?! Jetzt erklärt sich, wieso dieses Mädchen nicht sonderlich gut auf die Holzfäller zu sprechen war. Ob es sich hier die gesamte Zeit über um einen Gestaltenwandler gehandelt hatte?" Der Geruch verbrannten Fleisches drang tiefer in seine Wahrnehmung vor und ließ ihn etwas angewidert zurückweichen. "Verfluchte Axt von Helmhamadhall! Und wir waren dumm genug, die kleine Jeva einfach über Nacht in seiner Obhut zu lassen! Sag mir Gerion - Bist du dir denn sicher, dass sie wieder in den Wald entkommen ist? Bitte - wir müssen sicher sein!" Von diesen Worten begleitet hob er erneut die Axt seines Vaters und schlang sie sich wieder zurück über die Schulter, bevor er die Tragegurte am Griff wieder mit den Schlaufen an der Außenseite seines Rucksackes befestigte. Auf dem Absatz gedreht, wandte er sich an das übrige Mobiliar der einst so gemütlichen, wärmenden Hütte. Ohne auf die Meinung ihres 'Gastgebers' mehr Rücksicht zu nehmen, begann Bergi damit, den gesamten Raum gründlich zu durchsuchen. Keine Holzfigur blieb dabei unangetastet; jedes noch so unscheinbare Schränkchen wurde abgeklopft und auf Hohlräume untersucht.[1]
 1. Wahrnehmung 18
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 10.02.2015, 13:26:56
Bergi hatte Recht. Er hatte dem Holzfäller nicht genug misstraut und die Spuren vielleicht zu schnell als echt bewertet. "Hm, ich werde das nochmal prüfen." Er wartete also, ob Nasreddin einem Trank von ihm benötigte und ging danach nach Draußen.

Dort schaute er sich nochmal genau um[1]. Danach untersuchte er die Spur nochmal ganz genau. War sie wirklich von Jeva oder von einem Tier oder gar eine falsche Fährte?[2]
 1. Perception: 13 (ggf. +2 durch bevorzugtes Gelände Wald)
 2. Survival 16 (ggf. +2 durch bevorzugtes Gelände Wald)
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 11.02.2015, 00:57:40
Als sich die Kreatur nicht mehr bewegte, atmete die Hexe hörbar aus. Zum Glück hatten ihre Zauber hier mehr Durchschlagskraft als gegen die merkwürigen Schatten. Dieses Glück hatten sie auch dringend nötig gehabt, denn ihr Begleiter, der stehts wortgewandte Wüstensohn, hätte sich nach einem weiteren solchen Schlag nur noch schwer auf den Beinen halten können.

Als Gerion anbot ihn mit einem Trank zu heilen, holte sie kurzer Hand einen Zauberstab aus ihrem Ärmel hervor und tippte dem Keleshiten damit auf die verwundete Stelle. "Curare!" Sie lächelte dem Waldläufer kurz zu und meinte: "Lass gut sein, den Trank brauchen wir vielleicht noch einmal in einer anderen Situation."

Anschließend begab sie sich zu den Überresten des Holzfällers. Sie untersuchte die Haut und die Kleidung und überlegte, wo sie schon einmal von einem solchen Wesen gelesen hatte. "Vielleicht sollten wir einen Blick in das frische Grab draußen werfen. Dort könnten wir den echten Holzfäller finden." Sie schaute kurz in die Runde. "Aber vielleicht wollen wir es auch gar nicht so genau wissen. Änder können wir es eh nicht mehr", stellte sie im nachhinein resigniert fest. "Lasst uns lieber draußen nach Spuren von Jeva suchen. Sie hat bisher einen sehr guten Überlebensinstinkt bewiesen."

[1]
 1. Heilung: 10 TP
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Nasreddin Yahya am 11.02.2015, 17:49:19
Nach dem Kampf  lehnte sich Nasreddin müde gegen die Wand, seit seiner Zeit auf der Galeere als Sklave, hatte er nicht mehr so sehr geschwitzt. Glücklicherweise hatte der Schlag, obwohl er sehr tief ging, keine wichtigen Bereiche getroffen.
Bei den Winden der Wüste! Es fehlte nichtmahl das Barthaar eines Sultans und ich wäre eine tragische Figur in dieser Geschichte geworden. Glücklicherweise scheint der fröhliche Gott mir sagen zu wollen dass dieses Abenteuer für mich noch nicht beendet ist.
"Unser armer Gastgeber...Ah! was für ein Unglück! Wie konnte dieser ehrliche Meister des Holzes nur zur unbeholfenen Marionette der Finsternis werden?"

Als Gerion der Waldmann ihm nun einem Trank anbot, wurde er von der magiebegabten Shira unterbrochen.
"Bei den sieben Kamelen meines Vetters Rustemmi habt Dank für die Heilung Shira, die ihr zweifelsohne die Gütige Tochter der Magie seid und auch euch danke ich für das freundliche Angebot Gerion mein Freund, ihr der ihr die Großzügigkeit eines erhaben Sultans euer Eigen nennt."
Nach der Heilung war der Keleshite so gesprächig wie eh und je und verwand seine Magie dazu sich selbst und seine Kleidung zu reinigen. Doch obgleich er dabei freundlich Lächelte, wirkte sein Gesicht angespannt.
"Dieser Unwürdige muss sich nochmals in aller Form bei euch entschuldigen, wie ihr selbst gesehen habt besitze ich nicht allzu viele Zauber die sich für den Kampf eignen, weder zum Angriff noch zu Verteidigung. Die erhabene Sarenrae hat es so gefügt, dass mein Leben größtenteils angenehm und ohne Sorgen verlief. Doch auch wenn die Möglichkeiten dieses Geschichtenerzählers begrenzt sind wird er sein möglichstes tun euch zu unterstützen."
Nach dieser Entschuldigung verbeugte sich Nasreddin, auf elegante Art vor seinen Freunden.
"Die Sonne ist immer in Bewegung und so sollten wir es auch halten, machen wir uns auf die Suche nach Jeva und den anderen Kindern."
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Shira am 11.02.2015, 23:04:17
"In dieser Wildnis können wir nur zusammen überleben", antwortete sie auf Nasreddin's Entschuldigung für seine geringen Zauberkräfte. "Du hast bisher länger durchgestanden als drei unserer Begleiter", erinnerte sie ihn an den Kampf mit den Schatten. "Auch deine Stunde wird kommen uns den Rücken freizuhalten. Ein Paar wache Augen sind oft mehr wert, als eine starke Faust."

"Wenn ich mich nicht täusche, war dies nicht unbedingt die einzige Haut, welcher dieser Dieb annehmen kann. Wir müssen damit rechnen, dass auch die anderen Holzfäller in diesem Lager nicht mehr leben. Oder hat einer von euch gleichzeitig mehrere Holzfäller gesehen?

Wenn er uns erledigt hätte, wären wir ebenfalls in seiner Samlung aufgenommen worden. Wir hatten Glück, dass er uns nicht alleine im Schlaf erwischt hat. Um so dringender ist es, dass wir Jeva finden."


Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Gerion der Wanderer am 12.02.2015, 09:04:17
Nachdem Gerion die Spuren erneut untersucht hatte, war er froh darüber, dass seine erste Einschätzung wohl richtig war. Er ging wieder zu den Gefährten. "Ich habe mir die Spuren nochmal angeschaut und bin sicher, dass sie wirklich von Jeva stammen. Je länger wir mit der Kleinen unterwegs sind desto stärker habe ich das Gefühl, dass sie klüger ist als wir. Oder einfach schon mehr hier gesehen hat." Er zuckte mit den Schultern.

"Ich würde gerne von hier verschwinden. Lasst uns das Ding draußen vollständig verbrennen und dann weiter gehen. Wollen wir Jeva suchen oder zur Ruine gehen, um die anderen Kinder zu finden?"[1]
 1. SL: führen Jevas Spuren zufällig in Richtung der Ruine?
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Bergi Glimmaxt am 12.02.2015, 22:34:34
Es dauerte nicht lange, da wurde Bergi bewusst, dass seine aus Verzweiflung geborene Suche nach vergeblichen Hinweisen in der ehemaligen Behausung des Axtmanns Emund Ceril nicht mehr war, als seine Art, mit ihrem begangenem Fehler umzugehen. Wütend schlug er die Schublade einer Kommode zu und lehnte sich erschöpft dagegen. Er wäre wohl wieder in reumütige Gedanken verfallen, hätten die Worte des Keleshiten ihn nicht davor bewahrt. Seufzend richtete der Gnom sich wieder zu voller Größe auf und wandte sich an Nasreddin.

"Red keinen Bibermist, Nasi."

Er stapfte langsam durch den Raum auf ihn zu. Mit freundlichem, wehmütigen Gesichtsausdruck versuchte er, den Blick des bunten Mannes einzufangen. "Das hätte uns doch allen passieren können. Wir fünf - allesamt sind wir doch dem grausigen Spiel dieses gemeinen Dopplers auf den Leim gegangen!" Er legte die behandschuhte Hand an den Unterarm seines Gefährten. "Mach dir nix draus. Ich bin nur froh, dass dir nicht mehr passiert ist und dass unsere Zauberin hier so viele Tricks auf Lager hat! Außerdem haben wir Dank dir und deiner... Ehh... Erzählerei einen einigermaßen warmen und behüteten Schlaf hinter uns. Und das ist oftmals mehr wert, als ein ganzer Trupp bärtiger Lanzer, das kannst du mir schon glauben."

Der Waldmann Gerion betrat erneut die Hütte und sprach davon, dass er sicher seie - was diese Spuren im Schnee anbelangte. Bergis Gemüt erhellte sichtlich. Er zog sofort den Gurt seines Rucksackes fester und stürmte, von neuer Hoffnung angefacht, an dem Waldläufer vorbei durch die Eingangstür hinaus. "Worauf warten wir dann noch? Wir haben viel zu viel Zeit vertrödelt! Los - lasst uns-" Plötzlich hielt Bergi etwas abseits der Hütte inne und fixierte den armen Wachhund in seinem Zwinger. Was würde nun wohl aus dem Lager werden, wenn all ihre Bewohner im Tal verstorben sind? Würde der Wald diesen Ort nach und nach zurückfordern? Mit Sicherheit. Aber wer kümmert sich dann um den armen Kerl?

"Gerion?" Fragend deutete der Gnom auf den Hund von Emund Ceril. "Was machen wir denn jetz' mit ihm?"
Titel: Die Krone des Koboldkönigs
Beitrag von: Thorgrimm am 13.02.2015, 02:46:11
Nachdem die Gruppe sich besprochen hatte und zu dem Schluss gekommen war, dass die Rettung der Kinder oberste Priorität hatte und sie keine Zeit mehr vergeuden sollten, fütterte Gerion den Hund mit den letzten Resten Wild aus dem Haus Emunds und machte sich schließlich mit dem Rest der Gruppe auf den Weg. Was mit der Leiche des Vorarbeiters passiert war und ob andere Holzfäller aus diesem Camp noch lebten, würde wohl erst einmal ein Rätsel bleiben. Doch die Kinder mussten gerettet werden und jede Stunde, die sie mit anderen Dingen zubrachten, erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass sie nur noch die Leichen der Kinder finden würden.
Zum Glück kannte sich Gerion so gut in diesen Wäldern aus, dass er anhand der Spuren Jevas wusste, dass sie sich in Richtung der Ruine bewegt hatte. Früher oder später würden sie vermutlich auf beides treffen.


- Ende von Kapitel 1 -