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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => [d20 Midnight] Weites Land => Thema gestartet von: Bane of Izrador am 27.07.2014, 12:12:14

Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 27.07.2014, 12:12:14
Wir schreiben das Jahr 103 des neuen Zeitalters. Viele, gerade die älteren nennen es das dunkle Zeitalter und wenn sie dies aussprechen, liegt tiefe Trauer in ihren Augen. Auch wenn niemand mehr am Leben ist, der die Zeit davor erlebt hat, ist die Erinnerung daran, wie es einmal gewesen sein mag, in dieser Generation durch Erzählungen und Legenden noch lebendig. Die jüngeren aber nennen es häufig wie unsere neuen Führer die neue Zeit. Viele tun dies aus Desinteresse oder weil sie andere Sorgen haben. Aber einige benennen es so aus Überzeugung. Und diese sind gefährlich. Haltet euch von ihnen fern, denn sie bringen schnell Unheil über das Leben all jener, die eine andere Deutung haben.
Ein Ältester aus einem Dorf in den östlichen Ebenen


Der Frühling des Jahres 103 n.Z. kam spät. Während die Kälte des Winters das Land noch fest in ihrem eisigen Griff hielt, warten und bangten die Menschen, aus Sorge, dass ein später Frühling eine späte und schlechte Ernte bedeuten könnte. Doch irgendwann war es soweit. Die Kälte wurde zurückgedrängt und die Sonne vertrieb den Winter auch aus der Erde. Die Menschen atmeten auf, allerdings nur für kurze Zeit. Denn nach einer kurzen sonnigen Periode kam der Regen. Nicht der leichte Frühlingsregen, der dem Land gut tat und den der Wind meist rasch wieder vertrieb. Es war ein kalter, schwerer und dauerhafter Regen, der die Erde durchweichte, sie schwer werden ließ, so dass an Pflügen nicht zu denken war. So wuchs die Angst der Menschen vor dem kommenden Winter, bevor die Ernte überhaupt gesät worden war. Aber irgendwann war auch diese Wetterperiode vorbei, und der Frühling kam mit der gewohnten milden Wärme und viel Sonnenschein.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.08.2014, 11:54:05
Tami

Nachdem die Halblinge ihr den rechten Weg gewiesen hatten, erreichte sie am späten Abend des Tages eine Siedlung, es dämmerte bereits. Die Häuser waren dunkle Schatten, die umgeben waren von Zähnen, die hoch in die Luft zu ragen schienen. Als sie näher kam, erkannte sie eine Mauer aus Pfählen und einer hohen Hecke, die das ganze Dorf umgab. Leise und vorsichtig näherte sie sich der Barriere und suchte nach einem Durchgang, als plötzlich ein dunkler Schatten vor ihr Stand. "Auf den Boden mit dir, du Dieb. Was schleichst du hier im Dunkeln um unser Dorf." Eh sie etwas erwidern konnte, wurde sie gepackt und fort geschleppt. Es war zu dunkel um Einzelheiten zu erkennen, aber bald darauf befand sie sich im Inneren der Barriere. Ihr träger hielt sie fest genug, damit sie ihm nicht entschlüpfen konnte, aber nicht so fest, dass es ihr Schmerzen bereitete. Sie wurde in eine Hütte gebracht, aus der licht drang. Sie hörte ein Klopfen und dann wurde die Tür geöffnet. Das helle Licht schmerzte in ihren Augen. Sie wurde auf einen Stuhl gesetzt, und dann hörte sie eine warme Stimme "He, Boern. Dein Dieb ist ja ein Kind." Sie öffnete langsam die Augen und blinzelte eine Frau an, die resolut die Arme in die Hüften gestemmt hatte und sie anschaute. Neben ihr stand ein kräftiger, hochgewachsener Mann und beäugte sie misstrauisch. "Ein Kind das im dunklen um unser Dorf schleicht. Was hat das wohl zu bedeuten? Sprich, wer bist du, woher kommst du und was tust du hier?".
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.08.2014, 12:21:10
Ferygan

Ferygan hatte sich früh aufgemacht, um mit seiner Reise zu beginne. Er wusste dass gegen Ende des Winters die Menschen immer etwas zu reparieren hatten. Und auf dem hartgefrorenen Boden konnte man recht bequem reisen, wenn man warme Kleidung besaß. Leider liefen die Geschäfte nicht so gut. Er hatte das Gefühl, das ungewöhnlich viel Orks in den Dörfern unterwegs waren und so passierte er mehrere Siedlungen, ohne dort nach Arbeit zu fragen. Schließlich kam er nach Darenfurt, einer größeren Siedlung. Dort blieb er einige Wochen, denn es gab einiges zu tun. Als das Wetter dann milder wurde, zog er weiter. Bald darauf kam eine kalte und sehr lange Regenperiode über das Land, die ungewöhnlich für die Jahreszeit schien. Dieses Wetter erschwerte seine Reise sehr, denn bald waren die Wege nahezu unpassierbar. So saß er länger in einem dieser Dörfer fest, deren Namen er sich nicht merken wollte, weil er dort sehr unfreundlich empfangen wurde. Allerdings gab es einen Wirt, der ihm Unterkunft und Mahlzeiten anbot, wenn er ihm zur Hand ging. So verdingte sich Ferygan dort notgedrungen einige Wochen als Schankknecht, ohne viel Kontakt zu den Einheimischen zu suchen. Als dann das Wetter besser wurde, zog er schnell weiter.
Und so kam er schließlich vor 2 Tagen nach Randdorf, einer Siedlung, die sich als Rand der von Menschen bewohnten Region beschrieb. Randdorf, seine Einwohner sprachen nur von ihrem Dorf, war klein. Es lebten kaum 50 Menschen hier. Es war von einer Palisade aus einer hohen Dornenhecke umgeben, die von schräg nach außen ragenden, angespitzten Pfählen gestützt wurde. Das Dorf lag etwas abseits, allerdings gab es hier gutes Land und viele Bauern. Und damit hoffte Ferygan auf ausreichend Arbeit. Und tatsächlich fand er, wieder beim Wirt der örtlichen Taverne, ein Arrangement. Der Wirt, Maruk, bot ihm eine Unterkunft und Mahlzeiten für die Ausbesserung diverser Töpfe und Messer. Er wurde in einem kleinen Raum mit Strohsack untergebracht, allerdings sagte ihm der Raum zu, denn er war warm und trocken und es schien kein Ungeziefer in seiner Ruhestätte zu geben.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 17.08.2014, 12:53:10
"Aus, Schleicher!" befahl Tami, als sie fortgeschleppt wurde, denn natürlich sprang Schleicher knurrend um sie und den Mann, der sie am Schlaffitchen hatte, herum und schnappte nach ihm. "Aus, ganz ruhig, alles wird gut! Sei brav!"[1]

Schleicher jaulte auf, als der Mann einen nachlässigen Tritt in seine Richtung schickte, und folgte danach in einigem Abstand. Kaum hatte der Mann die Tür vor seiner Nase zugeschlagen, begann der Wolf, nur von gelegentlichem Heulen unterbrochen, mit einem Eifer von außen am Holz zu kratzen, als erhoffte er sich auf diese Art den Weg ins Innere zu buddeln.

Unsanft wurde Tami auf einen Stuhl gesetzt. Sie sprang sofort auf.

"Ich bin kein Dieb!" rief sie empört und stemmte nicht weniger resolut als die fremde Frau ihre Arme in die Hüfte. "Ich habe noch nie in meinem Leben etwas gestohlen! Und geschlichen bin ich auch nicht. Wenn ich geschlichen wäre, dann hättest du mich nämlich nicht gehört!"

Wild sah sie sich nach einem Fluchtweg um. So hatte sie sich ihr erstes Wiedersehen mit Menschen nicht vorgestellt.
 1. Handle Animal (Down) = 12
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.08.2014, 14:05:20
Tami

Während der Mann das Mädchen böse anfunkelte, lächelte die Frau Tami ins Gesicht. "Ui, ein wildes Kind haben wir da. Nun, wenn du nicht stehlen willst, dann ist es ja gut, nicht wahr Boern? Sag mal, gehört der Hund da draußen, der gleich unsere Tür einreißt, zu dir? Besser du holst ihn rein, bevor einer der Wachen ihn erschlägt. Komm, die Tür ist offen. Hol ihn ruhig herein".

Dann tritt sie einen Schritt zurück und zieht den Mann am Arm mit sich. Dort bleibt sie abwartend stehen und schaut Tami ruhig an.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 17.08.2014, 17:57:20
Erschlägt! Schleicher! Tami sprang zur Tür und riss sie auf. Schleicher stürzte sich so wild auf sie, dass die beiden als dichtes Knäuel aus Beinen, Armen und Pfoten auf dem Boden landeten. Wenn die Frau einen normalen Hund erwartet hatte, musste sie nun einen Schreck bekommen: Schleicher sah aus wie ein Wolf. Auch wenn sein Fell ein dunkles graubraun war—die Kopfform, die längliche Schnauze, die klaren, bernsteinfarbenen Augen, all das ließ ihn wie einen Wolf aussehen. Außerdem war er größer und massiger als das Kind, das er unter sich begraben hatte.

"Aus, Schleicher!" rief Tami wieder, und biss ihn in den Nacken. Schleicher legte sich winselnd auf den Rücken und zeigte seine Kehle. Tami stand auf. Noch einmal schaute sie sich um, ob hier weitere Personen lauerten, sah aber niemanden außer den beiden. Sie rückte näher an die Frau und brachte dabei soviel Abstand wie möglich zwischen sich und den Mann. Schleicher folgte bei Fuß.

"Tami", stellte sie sich der Frau vor. "Und ich suche das Dorf Wildwasser. Du hast nicht zufällig schon davon gehört?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.08.2014, 10:32:50
Tami

Beide, die Frau und der Mann schauten für einen Moment entsetzt, als sie den großen Hund erblickten und die Art sahen, wie dieses Kind mit dem Tier umging. Kein Mensch beißt seinen Hund, damit er hört, das machen nur Tiere dachte Boern. Als Tami sich ihnen wieder zuwandte, hatten die den ersten Schreck allerdings bereits überwunden. Der Mann hielt sich im Hintergrund, die Frau schaute Tami weiterhin direkt in die Augen. Als sie gerade ansetzte, etwas zu erwidern, wurde von außen an die Tür geklopft und eine Stimme sagte: "Achtung, der Alte kommt".
Darauf schaute die Frau erschrocken zuerst zur Tür, dann zu Tami und ihrem Begleiter und schließlich zu dem Mann. "Wir müssen sie verstecken, wenn er sie findet...", dann drehte sie sich mitten im Satz zu Tami. "Kind, wir wollen dir nichts böses, aber du musst schnell verschwinden. Ich kann dir nicht mehr erklären, aber es ist wichtig, dass du tust, was ich dir sage. Verstehst du das?" Dabei sah sie Tami noch eindringlicher an. Der Mann ging in eine Ecke des Raums, schob einen Tisch zur Seite, hob die darunter liegend Binsenmatte, und klappt kurz darauf eine Klappe im Boden nach oben. Darunter konnte Tami einen dunklen Hohlraum erkennen. "Kind, ihr zwei müsst jetzt dort hinein, du und dein Hund. Und ihr müsst still sein. Keinen Mucks, bis wir euch wieder herauf holen. Euch wird nichts geschehen, das verspreche ich dir. Aber nun rasch, wir haben keine Zeit."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 18.08.2014, 11:11:56
Tami zögerte nur kurz. Instinktiv erkannte sie zwei Dinge: die Frau hatte in diesem Rudel offenbar das Sagen und wenn diese Leute hier Schleicher und ihr etwas Böses wollten, dann könnte die Frau dem Mann einfach befehlen, Tami wieder am Kragen zu packen und in das Kellerloch zu schmeißen. Wenn die Frau ihnen aber nichts Böses wollte, dann wollte es 'der Alte'. Also sollte sie der Frau besser gehorchen.

"Sei still, Schleicher!" wisperte sie. "Wir müssen uns jetzt verstecken[1]."

Und Schleicher gehorchte—sehr zu Tamis Überraschung—sofort. Sie zog ihn mit sich, schubste ihn in den engen Hohlraum und zwängte sich, nach einem letzten, gehetzten Blick über die Schulter, hinterher. Dort unten kauerte sie sich zusammen, umarmte Schleicher mit beiden Armen und barg ihr Gesicht in seinem Fell.
 1. handle animal (hide)=16
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 18.08.2014, 12:19:47
Den Winter hatte der Handwerker gut überstanden, doch nun waren all seine Waren eingetauscht und der nächste Winter kommt. Nach dem Winter ist vor dem Winter - heißt es wenn es um Arbeit geht. Vielleicht konnte er irgendwo einige wertvolle Felle oder Eisenteile erarbeiten die ihm im Winter einen warmen Platz am Feuer und genügend Feuerwasser für lange Abende sicherten.

Und so kommt es, dass sich der Erenlander in Randdorf wieder findet, an einem kühlen Frühlingstag, kurz nach Sonnenaufgang, im Jahr 103. der neuen Zeitrechnung. Mit an tausenden Morgen geübten Handgriffen, reinigt sich Ferygan und schlüpft dann rasch in seine vertraute Lederkleidung und verstaut die abgegriffenen Messer in den verborgenen Scheiden. Ohne sich umzublicken verlässt er mit knurrendem Magen sein Zimmer und macht sich auf etwas zu Essen aufzutreiben.

Schließlich vor dem Herdfeuer einen Platz findend, bekommt er von Maruks Frau, Tante, oder Schwägerin eine Schlüssel mit gekochtem Brei in die Hand gedrückt die er mit einem dankbaren Nicken annimmt und wortlos in sich hinein schaufelt, ehe er den Rest aufschlürft. Im Halbschatten der einfachen Küche sitzend betrachtet er kurz das Küchengeschirr, ehe er die anwesende Frau fragt: "Soll ich da mit der großen Pfanne anfangen? Oder hat Maruk etwas, dass ich mir dringender ansehen soll?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.08.2014, 13:04:03
Ferygan

Tess, Maruks Ehefrau, brummte vom anderen Ende nur "Macht, wie ihr denkt."

So verging die Zeit bis zum Mittag rasch. Wie erwartet und erhofft gab es hier einiges zu tun. Tess brachte dem Handwerker später eine Holzschale mit einigen zum Teil sehr alten und gut gepflegten Messern. Als sie ihm die Schale hinstelle, flüstertet sie ihm streng, aber nicht böse zu "Ihr habt geschickte Hände und die Pfanne sieht sehr gut aus. Daher vertraue ich euch die Messer meiner Großmutter an, auch sie haben im Winter gelitten. Achtet gut auf sie. Wenn ihr sie wieder hinkriegt, gibt es heute Abend warmen Braten und Bier. Falls ihr sie verschandelt, bleibt die Küche kalt." Anschließend zog sie sich wieder in den Schankraum zurück, dort waren laut lärmende Gäste eingetroffen. Als Ferygan sich die Messer so anschaute, war er überrascht. Er hatte lange nicht mehr so gute Gegenstände gesehen. Wahrscheinlich waren die Messer weit älter als die Großmutter, sie schienen Zeugnisse aus einer Zeit zu sein, in der Handwerker wie er weitaus bessere Waren herstellen konnten als es heute möglich war. Diese Messer würden eine Herausforderung für seine Handwerkskunst sein, das war Ferygan klar[1].
 1. Bitte einen Check auf Handwerk, wenn du die Messer bearbeiten willst
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.08.2014, 13:33:11
Tami

Als sich Tami mit Schleicher dem Loch näherte, erkannte sie einen kleinen Verschlag, in dem kaum zwei erwachsene Männer Platz finden würden. Aber für sie und den Wolf würde es groß genug sein. Sie stieg etwas umständlich in das Loch hinab und Schleicher folgte ihr mit einem geschmeidigen Sprung. Kaum hatten sie sich gesetzt wurde die Klappe geschlossen und die Matte und der Tisch wieder darüber gezogen. Tami konnte nichts sehen, nur spärliches Licht drang durch die Ritzen des Bodens. Kurz darauf hörte sie, wie die Türe laut geöffnet wurde und mehrere Personen polternd den kleinen Raum betraten.
Dann hörte sie eine sehr raue und unangenehme Stimme. "Was zum Teufel erzählt mir der Kerl da draußen? Ihr habt einen Dieb mit einem Hund gefangen. Wo ist er, ich werde ihm die Frechheit in unser Dorf zu kommen aus dem Leib prügeln."

"Herr, leider ist der Kerl mir entkommen. Als ich ihn gerade durch das Tor geschleppt hatte, sprang mich sein Drecksvieh an. Ich konnte es abwehren, allerdings riss der Kerl sich dabei los und rannte fort, hinaus aus dem Dorf in die Dunkelheit. Ich warf ihm einen Stein nach und glaube, ich habe ihn ordentlich getroffen, den Halunken. Der wird sich hier sicher nicht mehr blicken lassen."

"Und was faselt dein blöder Gehilfe da draußen dann? Los, mach's Maul auf, oder es setzt was!"

Nun hörte Tami eine leise Stimme. "Äh Herr, ich..." Doch dann sprach der Mann über ihr weiter "Verzeihung Herr, das ist mein Fehler. Ich schickte Alhus nach draußen um zu schauen, ob sich noch mehr Gesindel herum treibt. Und als der Kerl dann floh, wollte ich eine Laterne holen, um draußen nach dem Rechten zu schauen. Doch ich konnte den Anzünder nicht finden und als ich ihn dann endlich hatte", er machte eine kurze Pause, "und nach draußen gehen wollte, da hörte ich eure Schritte und wartete, um Bericht zu erstatten. Verzeiht, dass ich so unachtsam war, Herr."

Dann war es für einen Moment still. Dann sprach der unfreundliche Kerl wieder. "Du Trottel. Für dich gibt es eine Woche kein Abendessen. Wenn du nachts wach liegst, weil der Magen knurrt, wirst du dich das nächste Mal daran erinnern, deine Arbeit ordentlich zu machen. Und nun los, such den Kerl, aber verschwende nicht mein Öl. Es ist hell genug, du brauchst keine Lampe. Los, raus mit dir. Und ihr Kerle, gafft nicht so. Merkt euch das und passt das nächste Mal besser auf. Seit froh, dass ihr nicht den Knüppel für eure Dummheit zu spüren bekommt."

Tami hörte wie mehrere Stimme ein leises "Ja Herr" brummten und dann fort gingen. Kurz darauf hörte sie ein Seufzen der Frau und die Schritte des Mannes, der die Hütte verließ. Dann wurde es still. Es dauerte eine Ewigkeit, in der sich nichts rührte, dann wurde der Tisch wieder zur Seite geräumt und die Klappe geöffnet. Die Frau winkte Tami heraus und flüsterte ihr zu "Komm raus, aber keinen Mucks. Ich bringe dich schnell woanders hin. Dort kannst du noch etwas schlafen und morgen früh reden wir weiter." Sie wartete keine Antwort ab, sondern ging zur Tür, öffnete sie einen Spalt, dann spähte sie hinaus und kam zurück zu Tami. "Nimm dein Tier mit, rasch". Dann schob sie sie zur Tür hinaus, eilte mit ihr durch die Nacht zu einem dunklen Gebäude, öffnete dort eine Tür, schob Tami hinein, wartete bis auch Schleicher hinein geschlüpft war, rief ihm im hinausgehen zu "Ich komme morgen früh, bleib hier drin" und schloss die Tür.

Tami hörte, wie sich ihre Schritte entfernten und kurz darauf war es still. Es roch nach Stroh und ein leises Rascheln verriet ihr, in welcher Ecke sie welches finden würde.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.08.2014, 10:32:19
Im Dunklen alleingelassen, stand Tami erstarrt da. Sie begriff nicht so richtig, was da gerade geschehen war. Die Frau und der Mann, der vorhin noch so böse gewesen war, hatten sie vor einem noch böseren Mann versteckt, das sah sie wohl, aber warum dachte nur jeder gleich, sie und Schleicher seien Diebe? Ganz offen war Tami auf das Dorf zumarschiert! Überhaupt, was für ein seltsames Rudel das war, wo der Rudelführer—Dorfältester hatte das daheim in Wildwasser geheißen—wo der Dorfälteste also anderen Erwachsenen das Abendessen verbieten konnte als wären sie ungezogene Kinder. Und gleich für eine Woche! Das würde niemand, den Tami kannte, seinen Kindern antun. Das würde ein richtiger Dorfältester seinen Leuten nicht antun. Nur Orks ließen Menschen gerne hungern!

Aber der böse Mann hatte nicht wie ein Ork geklungen. Ein Ork klang immer wie ein Ork. Tami glaubte nicht, dass einer sich so verstellen könnte, dass er wie ein Mensch klang.

Sie beruhigte sich etwas und sah sich um. Es war vollkommen dunkel. Irgendwo raschelten Mäuse im Stroh; kleine Füßchen trippelten über einen Balken direkt über ihrem Kopf. Tami legte ihr Bündel und ihren "Wanderstab" ab, ging dann auf alle Viere und machte sich daran, den Raum gründlich zu ertasten und zu erschnüffeln.[1] Schleicher tat es ihr eifrig nach.
 1. search (take 20) = 27, tasten und schnüffeln (scent)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 19.08.2014, 12:12:46
Ein bisschen unglücklich auf die Messer starrend, nimmt Ferygan eines hervor und hält die Klinge gerade von sich weg, während seine Augen die Schneide entlanggleiten um Scharten besser erkennen zu können. Eine der Klingen war schon vom Rost angegriffen, aber dagegen konnte man etwas tun; Doch die Anderen? Da würde wohl nur Waffenöl und teures Werkzeug helfen und das war teuer und nicht einfach zu bekommen so abseits der großen Routen.

Sich in aller Ruhe hinsetzend, nimmt der Handwerker seine Schleifsteine zur Hand und fährt behutsam über das edle Metal. Lange ist es her, dass er so etwas gut Verabeitetes in Händen halten durfte. Immer wieder setzt er an und versucht sein Bestes, doch Erfolg scheint ihm keiner beschieden.[1] Der Rost löst sich zwar bald, aber die Messer wollen keine Schärfe von seinen alten Steinen annehmen und die Scharten in dem harten Metal erweisen sich als äußerst widerspenstig. Vielleicht würde es ihm gelingen mit teurerem Werkzeug, aber so legt der Erenlander die schönen Klingen, gereinigt und gepflegt, aber nicht wirklich verbessert zurück in die Schale und seufzt unzufrieden.

Sich wieder anderer Arbeit widmend, verbringt der junge Mann noch eine weitere Stunde mit dem Ausbessern der Kesselkette, ehe Tess wieder ihren Kopf herein streckt um zu sehen welche Fortschritte er gemacht hat.

Mit etwas Unwohlsein im Bauch, legt Ferygan seine Arbeit zur Seite und deutet auf die abseits stehende Schale: "Die Messer eurer Großmutter sind großartig verarbeitet. Leider verfüge ich nicht über das Werkzeug und die notwendige Übung um sie zu ihrer alten Größe zurück zu führen. Doch seht selbst..."
 1. Craft 10 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg929213#msg929213)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 19.08.2014, 13:16:32
Ferygan


Es dauerte eine Weile, bis es im Schankraum wieder etwas ruhiger wurde. Es kamen täglich einige Bauern ins Wirtshaus, um dort eine Suppe zu Essen und etwas zur Ruhe zu kommen. Einmal in der Woche war sogar ein kleiner Krug Bier dabei, so wie heute. Die Bauern gaben Maruk und Tess dafür das Gemüse, dass sie zum kochen benötigten. Die Bauern sparten sich so die zeit für die Zubereitung und vor allem die nötigen Utensilien. Holzgeschirr hatten die meisten, aber Töpfe oder Kessel aus Metall nur die wenigsten. Als die Gäste wieder gegangen waren, räumte Tess schnell die Tische ab. Sie war tagsüber alleine, denn Maruk war auf den Feldern. Nur vom Wirtshaus konnte kein Mensch mehr sein Lebensunterhalt bestreiten. Tess brachte das Geschirr in die Küche. Es war ihr wohler dabei, den Handwerker im Auge zu behalten. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich so einer mit einem Kessel aus dem Staub machte. Allerdings hatte Maruk sie am Morgen nur spöttisch angeschaut als sie ihre Sorgen berichtete. Er war zu gutgläubig, davon war sie überzeugt.

Als sie mit dem Geschirr die Küche betrat, saß ihr Gast allerdings noch an seinem Platz und arbeitete. Der Stapel hatte sich sichtbar verkleinert. Sie ging zu ihm und schaute sich die Messer an. Sie sahen zwar besser aus als vorher, allerdings schien dieser Ferygan nicht zufrieden mit seiner Arbeit zu sein. "Nun, ihr habt euch immerhin bemüht. Dann ist wohl nun Zeit fürs Mittagessen. Kommt in die Stube, der Eintopf ist noch heiß. Danach werde ich sicher noch etwas Arbeit finden."

Daraufhin ging sie zur Feuerstelle und schöpfte etwas von dem dampfenden Eintopf in zwei Holzschalen und trug sie in den Schankstube.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 20.08.2014, 11:50:47
Die letzten verbogenen Kettenglieder liegen lassen - nach dem Essen würde noch genügend Zeit dafür sein - wischt der Kleinschmied die schmutzigen Finger kurz ab, um sie vom gröbsten Dreck zu befreien. Aufstehend, stapft er wortlos hinter Tess her und nimmt dort Platz wo sie es ihn heisst. Dankbar eine der Schalen annehmend, verbringt er die ersten Minuten still essend, ehe er mit einem warmen Gefühl im Magen zufrieden seufzt und versucht mit der Hausherrin ins Gespräch zu kommen; "Das Essen war sehr gut, da arbeitet es sich gleich viel lieber." beginnt er mit einem Kompliment, ehe er weiter fragt: "Ist dieser Gasthof schon lange im Besitz eurer Familie?" Sollte Tess darauf einsteigen, so will Ferygan noch wissen: "Könnt ihr mir vielleicht etwas über die Gegend hier berichten? Wo zahlt es sich aus hinzu gehen? Was oder wenn sollte man lieber meiden?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 20.08.2014, 13:15:29
Ferygan


Als sich Ferygan setzte, stieg ihm der Duft von Kohl und Rüben in die Nase, schon wieder. Gestern hatte es einen ähnlichen Eintopf gegeben und in den vergangenen Wochen hatte er sich sicher überwiegend von diesem Gemüse ernährt. Allerdings hatte Ferygan schon lange aufgehört, sich über den Geschmack des Essens viele Gedanken zu machen, er war froh, wenn es überhaupt genug gab, um satt zu werden, du wenn es dann auch noch warm war, hatte er kaum höhere Erwartungen.  Allerdings schmeckte das Essen von Tess wirklich sehr gut, auch wenn es einfach war.

Tess schien kurz zu lächeln, als Ferygan ihr Essen lobte, allerdings verschwand diese Regung sofort wieder. Dann schaute Tess ihn kurz an, als er weiter sprach. Sie schien zu überlegen, ob sie etwas erwidern sollte - doch dann schaute sie ihn plötzlich verständnislos an.
"Was meint ihr damit- wohin mag hier gehen soll. Wir gehen auf die Felder, wir gehen zum Brunnen und wir gehen ins Haus. Wohin soll man denn noch gehen?" Sie schien einen Moment inne zuhalten, dann murmelte sie etwas, wie in Gedanken und wohl eher für sich selbst. "Nun ja, ihr zieht ja herum." Erneut gab es eine Pause, sie schien in Gedanken. Dann schaute sie ihn wieder an und hatte ihren üblichen gleichgültigen Gesichtsausdruck wieder angenommen.
"Also hier gibt es nichts. Wir sind das letzte Dorf, nach uns kommt nur das Land, das nicht zu uns gehört. Dort reiten nur die Orks und dort treiben sich wilde Bestien und andere Schrecken herum. Dort geht man nicht hin. Dort haben wir nichts zu suchen. Wir sind das Dorf am Rand der Welt." Diese Sätze klingen wie auswendig gelernt. Wieder machte sie eine Pause.

"Aber ich habt nach dem Wirtshaus gefragt." Ihr Blick hellte sich etwas auf. "Nun, es gehörte dem Vater meines Mannes, und davor dessen Vater und auch dem Vater davor. Als meine Eltern starben nahm Maruk sich zu sich und nun lebe ich hier." Ihr Blick streifte durch den Raum, hielt an einem Punkt inne, den Ferygan nicht erkennen konnte, dann Blickte sie den Gast wieder an. Auf ihrem Gesicht war ein Lächeln zu sehen, ihre Augen wirkten abwesend. Dann plötzlich verschwand diese Regung wieder und es schien, als sei sie aus einem Traum aufgewacht. Abrupt stand sie auf, schnappte sich etwas zu hastig die Schalen, und ging in Richtung Küche. Dabei sagte sie, ohne ihn anzusehen "Ich wollte euch nicht von eurer Arbeit abhalten, bis zum Abend soll alles fertig sein", und verschwand in der Küche. Er hört kurz das Plätschern von Wasser, dann das Geräusche einer Tür und dann wurde es still nebenan.

Daraufhin machte sich Ferygan wieder an die Arbeit und war damit beschäftigt, bis es zu dunkel wurde. Tess kam den ganzen Nachmittag nicht mehr in die Küche. Kurz vor Anbruch der Dunkelheit hörte er, wie neue Gäste in den Schankraum kamen und jemand begann, sie zu bedienen. Kurz darauf kam Maruk in die Küche, nickte Ferygan kurz zu und feuerte die Kochstelle an. Der Wirt war klein und hager, trug wie gestern auch eine abgewetzte und oft geflickte Lederschürze, wie Ferygan sie von Schmieden kannte.
Dann kam Maruk zu Ferygan und begutachtete im flackernden Licht des offenen Feuers die Arbeit. Dann brummte er "Hmm, das ist ordentliche Arbeit. Komm mit in die Stube, für heute ist es genug. Außerdem haben ein paar Bauern nach dir gefragt, es scheint noch weitere Arbeit zu geben." Daraufhin verließ er die Küche wieder und ging in den Schankraum.

Als Ferygan ihm folgte, saßen bereits gut fünfzehn Gäste an den einfachen Holztischen. Einige hatten ihr eigenes Essen dabei, aber viele saßen vor leeren Schalen und warteten. Nur wenige sprachen leise miteinander. Tess kam aus einer Ecke des Raums und ging wortlos an Ferygan vorbei in die Küche. Sie wich dabei seinem Blick aus. Maruk stand an einem Tisch. "Such dir einen Platz" rief er Ferygan zu.
Einige Leute schauten ihn an, die meisten freundlich. Ein Mann wies auf einen freien Platz an seinem Tisch, an dem noch zwei andere Männer saßen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 20.08.2014, 13:39:13
Tami


Tami machte sich daran, den Raum, in dem sie war, im Dunkeln zu erkunden. Schnell stellte sie fest, dass er nicht sehr groß war und offenbar mehrere Kisten und Säcke darin aufbewahrt wurden. Auch schienen an mehreren Stellen Balken quer in den Raum hinein zu ragen, denn sie stieß sie sich mehrmals den Kopf an. In einer Ecke gab es einen kleinen Haufen aus Stroh.  Der Wind pfiff durch die Ritzen der Balken, aber es war trocken. Irgendwann wurde sie müde und legte sich in das Stroh und Schleicher legte sich ganz nah neben sie. Als sie die Wärme seines Körpers spürte merkte sie plötzlich, wie müde sie war. Kurz darauf schlief sie ein, während Schleicher an ihrer Seite wachte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 24.08.2014, 11:42:59
Die auf seltsame Weise dargebrachten Sätze von Tess verwundern den Handwerker ein wenig, doch er ist lange genug auf der Welt um sich nicht jede Verwunderung gleich anmerken zu lassen. Er wird noch einige Tage hier wohnen, vielleicht ergibt sich ja später eine Gelegenheit Näheres zu erfahren.

Und so, gestärkt von der Gemüsesuppe, verfliegt der Nachmittag schnell und ereignislos für den jungen Mann. Die Handgriffe gehen ihm gut von der Hand und schließlich ist die Kesselkette - zwar um zwei unrettbare Glieder kürzer - wieder soweit hergestellt, dass sie wohl für einige Zeit halten wird. Zufrieden mit sich und seiner Arbeit freut es den Erenlander, dass auch Maruk ein Lob für ihn hat. Gut gelaunt folgt Ferygan dem Wirten in die Gaststube und setzt sich dann auch sogleich auf den freien Platz der ihm von den drei Männern angeboten wird.

Den dreien freundlich zulächelnd, dreht sich der Handwerker nach Tess um als sie in der Küche verschwindet und deutet mit einem Grinsen auf die leere Schale vor sich als er sich wieder dem Tisch zuwendet. Der Hunger und das gemeinsame Warten auf das Abendessen schafft vielleicht eine lockere Verbundheit zwischen den Männern. Diese sofort nutzend, fragt der Erenlander freundlich: "Mit wem teile ich heute mein Abendmahl? Ich werde Ferygan genannt und bin Handwerker von Beruf."

Unverfänglich versucht der Wanderer mehr über seine Tischgenossen heraus zufinden. Ihre Namen, ihren Beruf, ob sie Arbeit für ihn haben, ob es etwas Besonderes in dieser Gegend gibt und vieles mehr.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 25.08.2014, 11:40:32
Ferygan


Der Mann, der Ferygan eingeladen hatte stellte sich als Dorm vor, ein Bauer aus dem Dorf. Die beiden Männer an seiner Seite nannten sich Gart und Tern. Ferygan kannte diese Art von kurzen Namen, sie wurde in den vergangenen Jahren in vielen Dörfern üblich. Lange komplizierte Namen wurden kaum mehr verwendet. Und genauso wie die Namen einfacher wurden, verkümmerte auch die Sprache. Ferygan hatte auch festgestellt, dass die Menschen insgesamt weniger miteinander sprachen, vielleicht aus Angst davor, etwas Falsches zu sagen, vielleicht aber auch weil es nur wenig zu Besprechen gab. Wenn er dann doch einmal neugierig ausgefragt wurde, z.B. über seine Reisen, dann meist von Jugendlichen, die aber schnell von Älteren zur Ruhe gerufen wurden. Die drei waren in einfache, zerschlissene und häufig geflickte Lederkleidung gehüllt. Während Dorm sich bereitwillig mit Ferygan unterhielt, schwiegen die anderen beiden. Dorm erzählte ihm etwas über seine Sorgen, durch das späte und dann feuchte Frühjahr wachsen Kohl, Rüben und Erdäpfel nur langsam. Er fürchtet sich vor dem Herbst, wenn die Orks kommen um den größten Teil der Ernte als Steuern abzuholen. Als Tess das Essenbrachte, kam die Unterhaltung für eine Weile zum Erliegen. Tess brachte einen dicken Eintopf mit Bohnen und etwas Fleisch. Das Fleisch schmeckte sehr streng und Ferygan wusste nicht recht, von welchem Tier es stammen könnte. Aber alle anderen aßen den Eintopf gierig und so folgte er ihrem Beispiel.
Als sie aufgegessen hatten, fragte Dorm Ferygan: "Herr, ihr seid ein Reisender und die sind selten geworden, hier am Rand der Welt", Dorm verwendete diesen Ausdruck ohne einen Hauch von Witz, sondern es schien tatsächlich für ihn so zu sein, "könnt ihr mir etwas von woanders erzählen?" Das Wort "woanders" betonte er dabei. Doch bevor Ferygan etwas antworten konnte, wurde die Tür geöffnet und eine Frau stürmte resolut in den Schankraum. Sie schaute sich kurz um und ging dann direkt auf Tess und Maruk zu, die nach einem kurzen Blickwechsel sofort mit ihr in die Küche gingen. Plötzlich wurde es ganz still im Schankraum. Keiner sprach mehr ein Wort und keiner rührte sich. Nach einem kurzen Moment der Starre stand eine Frau am vordersten Tisch auf und begann, die Holzschalen zusammen zu räumen. Das Geklapper des Geschirrs schien die Menschen wieder aufzuwecken, und die meisten wandten sich wieder ihren Schalen zu. Aber niemand sprach ein Wort.
Es dauerte nicht lange, auch wenn es Ferygan wie eine Ewigkeit vorkam, da wurde die Küchentür wieder geöffnet und die Frau trat mit Maruk und Tess wieder heraus. Maruk schaute in Ferygans Richtung und daraufhin kam die Frau direkt auf ihn zu und trat an seinen Tisch.
"Ich grüßte dich, Reisender. Mein Name ist Raja und ich benötige deine Hilfe. Könnten wir uns kurz draussen unterhalten?". Daraufhin trat sie einen Schritt zurück und zeigte auf die Tür. Maruk und Tess standen hinter ihr, beide sahen entspannt aus und schienen den Wunsch der Frau zu unterstützen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 28.08.2014, 11:25:13
Froh darüber, nach dem Tag des einsamen Arbeitens am Abend jemand zu finden der sich mit ihm unterhalten möchte, gibt sich der Handwerker bescheiden und stimmt den Bauern vorerst viel zu und bestätigt sie in ihren Aussagen. Zu oft war er schon von frustrierten Einheimischen als ein leichtes Ziel ihrer angestauten Wut auserkoren worden, weil er "anders" ist. Doch hier machen die Leute einen netten Eindruck und auch Maruk scheint ihm wohl gesonnen zu sein und so öffnet sich Ferygan nach einigen Minuten des Abschätzens ein wenig und plaudert darüber, dass es auch sonst  Menschen gibt die sich schwer tun die geforderten Tribute einzubringen, doch das - selbstverständlich - ein jeder sein Bestes gibt um den Herren zu geben was ihnen zusteht.

Auch wenn er selbst anders darüber denkt, so vergisst der Erenlander nie solche Worte anzubringen, nur für den Fall, dass jemand den Mächtigen näher steht als seinen Landsleuten.

Gerade will er mit einer unterhaltsamen Geschichte über gastfreundlichen Schankmaiden beginnen, eine Erzählung die schon so manches Lächeln geboren hat, als die Fremde auf ihn zutritt und anspricht. Mit einem hilfesuchenden Blick zu seinen Gastgebern, nimmt sich Ferygan die Zeit und sieht sich die Fremde - Raja - einmal von Kopf bis Fuss genau an, um zu sehen mit wem er es hier zu tun hat. Alter, Kleidung, körperlicher Zustand, Haltung, eventuelle Verstecke für Waffen und vieles mehr. Dann erst antwortet er bescheiden und vorsichtig: "Raja - sagtet ihr? Wir können uns sicher gerne unterhalten und sehen ob ich etwas für euch tun kann." Die leere Schale von sich schiebend, nickt er den drei Männern kurz zu, ehe er aufsteht und so signalisiert das er bereit ist ihr zu folgen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 29.08.2014, 11:21:29
Doch aus der Nachtruhe wurde nichts. Tami hatte gefühlsmäßig gerade erst die Augen geschlossen, da weckte Schleicher sie auch schon wieder, indem er sie immer wieder anstubste. Sie sprang auf. Schleicher musste ein Geräusch gehört haben. Schlich da jemand um ihr Versteck?

Sie tastete sich an der Wand entlang, bis ihre Finger die Tür fanden. Wäre sie offen oder verriegelt? Tami legte aber zuerst ihr Ohr an das Holz und lauschte.[1] Nicht, dass sich direkt auf der anderen Seite Leute befanden, die Schleicher und sie dann gleich beim "Alten" verraten würden. Sie hörte zwar Geräusche in der Ferne, aber in direkter Nähe schien niemand zu sein. Vorsichtig öffnete Tami die Tür, die tatsächlich unverriegelt war, und lugte hinaus.
 1. Listen = 20
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.08.2014, 13:41:29
Ferygan


Raja war eine stämmige Frau, die einfach gekleidet war. Wie Ferygan schnell erkannte, war sie offensichtlich keine Bäuerin, allerdings schien sie mit ihren Händen zu arbeiten. Unter ihrer Schürze erkannte Ferien ein Messer, allerdings schätzte er, dass die Waffe nicht so schnell gezogen werden konnte, dass sie ihn damit überraschen würde.

Raja und Tess gingen voraus und verließen den Schankraum. An der Tür warteten sie kurz, ob Ferygan ihnen folgte. Als er das tat, gingen sie weiter, am Haus entlang, bis zur nächsten Ecke. Dort blieben sie stehen und Raja drehte sich zu Ferygan und wartete, bis er nah herangekommen war.
"Nun, wir benötigen eure Hilfe und euren Rat. Wir haben heute Abend ein Kind aufgegriffen, das sich um das Dorf herum trieb, mit einem großen Hund. Es war recht wild und ungestüm, aber auch ängstlich. Wir mussten es schnell verstecken, da unser Dorfwart ein brutaler Trottel ist und das Kind sicher wie Leder weich geprügelt hätte, wenn nicht gar schlimmeres. Nun steckt das Kind also in einem Stall, aber ich weiß nicht recht, was wir nun tun sollen. Wenn hier morgen ein fremdes Kind herumläuft wird es irgend einer sicher dem Dorfwart melden und dann ist hier aber was los. Ihr dagegen seid hier offiziell geduldet und möglicherweise könntet ihr ja einen Knecht oder so etwas dabei gehabt haben, den bislang niemand gesehen hat. Ich wollte euch also bitten, ob ihr euch das Kind anschaut, vielleicht herausbekommt, woher es stammt und es so lange es hier ist als euer Mündel ausgeben könntet. Wenn ihr abreist, müsst ihr euch natürlich nicht mit dem Kind weiter abgeben und wir werden es verpflegen, so lange es hier ist. Das Kind ist dort hinten in dem Stall, ich kann euch hinbringen, falls ihr uns helfen wollte. Als Belohnung kann ich euch leider nicht viel anbieten, aber Tess wird euch abends ein Bier zum Essen bringen."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.08.2014, 14:35:58
Tami


Als Tami an der Tür war, hörte sie von draußen leise Geräusche. Neugierig spähte sie durch die Tür hinaus. Es war noch dunkel, sie schien tatsächlich nicht lange geschlafen zu haben. Im Dorf war es ruhig, zunächst sah sie niemand. Dann hörte sie leise Stimmen und als sie in die Richtung schaute, entdeckte sie drei Personen, die an einer Hausecke standen. Nur spärliches Licht drang aus einem verhängten Fensterloch, so dass sie keine Einzelheiten erkennen konnte und sie konnte auch nicht verstehen, was gesprochen wurde.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 30.08.2014, 12:22:28
Den beiden Frauen durch das abendliche Dorf folgend, wirft sich der Handwerker seinen Umhang um und schlägt den Kragen hoch. Mit wachsamen Augen die Gegend absuchend schließt der Handwerker schließlich auf und lauscht was Raja zu sagen hat und nickt mehrere Male stumm während sie ihm die Situation erklärt. Schließlich - immer noch wortlos - wendet er sich dem Stall zu und macht einige Schritte auf ihn zu. Wie er zu seinem eigenen Verdruss bemerkt, stellt sich Ferygan die Frage des Helfens oder nicht Helfens in Wirklichkeit gar nicht erst. Er würde versuchen dem Kind - Bub oder Mädchen? - zu helfen aus der Lage möglichst heil heraus zu kommen und dann seiner Wege ziehen.

Eigentlich war er hier her gekommen um mehr über "den Rand der Welt" zu erfahren und ob sich hier etwas tut worüber es lohnt in Ohren zu flüstern die mit Schwertern in Händen verbunden sind. Und nun ein entlaufenes Kind.

Nichts desto trotz stapft der Erenlander in die angegebene Richtung, blickt sich noch einmal unauffällig um ehe er die Stalltüre einen Spalt öffnet und in das alte Gebäude hinein huscht. Die Türe hinter sich schließend, müssen sich die Augen des Mannes erst an die Dunkelheit gewöhnen und so verharrt er bewegungslos für einige Herzschläge, ehe er heiser flüstert: "Ist hier jemand? Ich bin Ferygan..."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 30.08.2014, 12:48:43
Tami und Ferygan


Tami konnte erkennen, dass sich eine der Personen von den anderen löste und in ihre Richtung kam. Es dauerte nur einen Moment, dann war sie sicher, dass er direkt auf den Stall zu kam. Im Dämmerlicht konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. Also schloss sie leise die Tür und zog sich in die Ecke mit dem Stroh zurück. Shcnell durchsucht sie den Boden nach etwas, was sie als Waffe verwenden könnte, fand aber nur ein kurzes Stück Holz. Es war zwar hart, aber nur etwa 30cm lang.
Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und eine Gestalt betrat den Stall. Da es im Stall absolut dunkel war, konnte sie für einen Moment die Silhouette des Eintretenden gut erkennen, dann schloss er die Tür.
Seiner Stimme nach musste es ein Mann sein, sie hatte diese Stimme aber noch nicht gehört.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 30.08.2014, 13:16:53
Die Frau hatte gesagt, sie kämen am Morgen wieder, und es war noch lang nicht Morgen. Wer also konnte das sein? Freund oder Feind? Jemand, der sie gleich beim "Alten" verraten würde oder jemand, der sich auch vor ihm verstecken musste? Ein Häscher des Alten würde wohl kaum schleichen müssen, oder?

Trotzdem umklammerte Tami ihren kurzen Stecken noch ein wenig fester, als sie antwortete: "Ich bin Tami." Verflixt. Ihre Stimme zitterte, obwohl sie sich so bemüht hatte, bestimmt und herausfordernd zu klingen. "Und das hier ist Schleicher. Sag Hallo, Schleicher."

Das "Hallo" betonte Tami komisch und sogleich erklang ein derart böses Knurren—Ferygan sah nur einen riesigen Schatten neben dem schmalen Schatten des Kindes—als warte das Tier nur auf das Kommando, sich auf ihn stürzen zu dürfen und ihm die Kehle durchzubeißen.[1]

Die Stimme des Kindes war die eines Mädchens, da war Ferygan sich sicher.
 1. handle animal (growl menacingly) = 23
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 31.08.2014, 11:43:25
Erschrocken zusammen zuckend macht der Erenlander fast einen kleinen Schritt zurück. Wie er Hunde hasste! Zu oft hatten sie mit ihrem lästigen Gebelle einen guten Plan vereitelt. Und von einem besonders unerfreulichen Zusammentreffen trägt er noch heute die verbleibenden Zeichen am linken Arm.

Unwirsch knurrend erinnert sich Ferygan weshalb er hier ist und versucht dann mit ruhiger Stimme die Situation zu klären. "Tami also..." beginnt er flüsternd. "... nun Tami; die Leute des Dorfes haben mir gesagt, dass du in Schwierigkeiten steckst. Ich soll dich als meine Gehilfin ausgeben bis du hier verschwinden kannst." erklärt er weiter. "Es ist nicht so als ob ich viel davon hätte, außer dem Dorfwart eins auszuwischen. Deshalb frage ich dich: willst du das, oder versuchst du dein Glück auf eigene Faust?"

Sich ein Herz fassend, geht der Handwerker ein wenig in die Knie um das Mädchen nicht allzu sehr zu überragen. Langsam konnte er die Konturen des Kindes und ihres riesigen Hundes im Schatten eines Trägers ausmachen. Die Arme auf die gebeugten Knie legend, verharren seine Hände so leer und unbedrohlich vor sich und so wartet Ferygan auf eine Antwort.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 31.08.2014, 12:41:22
Tami überlegte. Von Wölfen schien der Mann nicht viel zu verstehen, sonst würde er vor Schleicher in dieser Situation nicht in die Knie gehen, außer, er hatte tatsächlich vor, sich ihm rangmäßig unterzuordnen. Das konnte Tami sich aber nicht vorstellen. Die Geste des Mannes verlangte jedoch nach einer Erwiderung. Sie legte den Stock vor sich auf den Boden—viel hätte sie damit eh nicht erreicht—und befahl ihrem noch immer knurrenden Begleiter: "Platz, Schleicher!"[1] Der Hund gehorchte und hörte auch mit dem Knurren auf.

"Schwierigkeiten? Ich bin doch nur auf das blöde Dorf zumarschiert, da hat mich schon einer am Kragen gepackt und behauptet, ich sei ein Dieb!" Tami flüstert jetzt auch. "Und wenn du genausowenig von hier bist wie ich, wieso haben sie dich nicht gleich eingesperrt? Wieso will der Dorfwart dich nicht verprügeln lassen? Was sind das für komische Leute, die vor Kindern mehr Angst haben als vor erwachsenen Männern?

Überhaupt, ich will gar nicht in diesem dummen Dorf sein, sondern zurück nach Wildwasser. Weißt Du, wo das ist?"

 1. Ich glaub, da tut's take 10 auf handle animal, oder? Ist ja eigentlich keine gefährliche Situation.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 01.09.2014, 12:57:44
"Ich habe keine Ahnung wo dein Wildwasser ist." erwidert der Handwerker flüsternd und blickt das Mädchen über die Distanz von wenigen Schritten forsch an. "Die Welt ist wie sie ist - da gibt es nichts zu erklären." Nur dumme Leute jammern und raunzen lieber anstatt sich anzupassen und das Beste aus ihrer Situation zu machen. Doch das behält der Erenlander für sich. Soll jemand anderer dem Balg beibringen wie man überlebt.

Seufzend, zieht Ferygan dann doch nachdenklich eine Augenbraue nach oben und ermahnt sich selbst mehr Geduld aufzubringen. Wenn er in ihrer Situation stecken würde, wäre er wohl auch aufgebracht. Und so versucht er es anders:

"Wenn du nicht hier sein willst, dann lass dir helfen von hier weg zu kommen." Er deutet kurz mit der Linken nach draußen: "Die Menschen die dich hier verbergen meinen es gut mit dir. Vergelte ihre Hilfe nicht dadurch, dass du ihnen das Leben schwerer machst als es schon ist."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 01.09.2014, 13:20:32
Tami schnaubte spöttisch, aber sie wiederholte nicht, was sie schon gesagt hatte: dass sie nichts weiter getan hatte, als auf das Dorf zuzulaufen. Wenn sie den Menschen nur allein dadurch das Leben schwerer gemacht hatte, als es eh schon war, dann machten diese etwas falsch, nicht Tami.

"Was bist du denn? Was müsste ich als deine Gehilfin denn können? Ich kann schnitzen und Leder bearbeiten und Fallen stellen. Außerdem kenne ich mich mit Pflanzen und Tieren aus. Und Wunden behandeln kann ich auch. Ich lerne auch schnell neue Sachen dazu."

Dann konnte sie sich eine weitere Frage nicht verkneifen, obwohl der Mann keine Fragen zu mögen schien: "Und warum würdest du mir helfen wollen, wenn doch die Welt ist, wie sie ist, und man sie so lassen muss?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 01.09.2014, 17:06:00
"Weil mir auch einmal jemand geholfen hat, als ich es gebraucht habe." wispert Ferygan sehr ernst, aber mit gewichtiger Ehrlichkeit. Vielleicht war es wirklich diese Schuld die zurück zahlen möchte, vielleicht auch ein Rest von Verständnis. Er selbst war auch einmal jung und unerfahren - andere würden es dumm nennen - gewesen. Und außerdem schien das Mädchen Feuer im Herzen zu tragen und das konnte erfahrungsgemäß nicht über viele Menschen gesagt werden.

Den Hund im Auge behaltend, schleicht Ferygan ein wenig näher, wobei er seine leeren Hände immer noch beruhigend im Blickfeld der Kleinen belässt. Kaum zwei Armeslängen vor ihr verharrt der Erenlander und nickt zustimmend, ehe er erwidert: "Das klingt schon ziemlich gut, ich bin ein Kesselflicker, Messerschleifer, Hufschmied und so weiter. Wenn etwas kaputt ist, dann versuche ich mein bestes es zu richten." Er überlegt kurz: "Wenn wir uns zusammen tun, dann könnten wir vielleicht gemeinsam Dinge richten die uns alleine überfordern würden. Dafür gibt es Essen, Unterkunft und vielleicht sogar ein wenig Akzeptanz und Dankbarkeit von den Leuten."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 02.09.2014, 10:26:59
"Mein Vater ist der Schmied von Wildwasser", sagte Tami. "Ich habe ihm öfters geholfen. Er hat es mir aber nicht richtig beigebracht, weil..." Sie zögerte. Würde der Mann ihr auch helfen wollen, wenn er wusste, dass sie ein Mädchen war? Das würde die Sache mit dem "Gehilfe" nämlich schwieriger machen. Moment mal, hatte er da eben nicht "Gehilfin" gesagt? Er wusste es schon. Damit schien er ihr schlauer als die meisten Menschen.

"Weil das keine Arbeit für ein Mädchen sei", beendete sie also ihren Satz. "Meinst du, die Leute hier werden uns das glauben, dass du dir ein Mädchen als Gehilfin ausgesucht hast? Da müssen wir uns entweder eine gute Geschichte zu ausdenken—Tochter von deiner Schwester, die mitsamt ihrem Mann verstorben ist, deshalb gab's nur noch dich, der sich um mich kümmern konnte, und warum nicht zwei Fliegen auf einmal platt hauen? Oder ich kann mich auch als Junge ausgeben. Dafür hält mich eh jeder. Du bist der erste, der das nicht getan hat—ich hab's aber auch gerade nicht richtig probiert. Und wir müssen uns auch überlegen, warum mich bis jetzt noch niemand im Dorf zu Gesicht bekommen hat. Wie lange bist du denn schon hier? Ich könnte mit einer Erkältung im Bett gelegen haben. Bei dem grauslichen Wetter wäre das ja kein Wunder."

Und sie fing an zu schnüffeln und zu husten. Es klang sehr überzeugend. Es klang erstaunlich überzeugend.[1] Kinder, die versuchten zu lügen, übertrieben normalerweise so gnadenlos, dass der Dümmste nicht darauf hereinfallen konnte. Tami aber klang nicht nur wie jemand mit Schnupfen, sie klang wie jemand, der verschnupft war, aber versuchte, nicht verschnupft zu klingen. "Wirklich, Meister, es geht mir schon wieder viel besser", sagte sie in bettelndem Tonfall. "Ich kann schon wieder helfen. Und im Bett ist es sooo langweilig."
 1. Bluff = 27 (natürliche 20)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 03.09.2014, 09:59:31
Ein wenig schmunzelnd, nickt Ferygan dann zustimmend. "Gut. Tess, die Wirtin wird uns helfen. Weihen wir sie ein damit sie es besser kann." bestätigt der Handwerker leise sprechend Tamis Vorschlag und Darbietung. Er wird sich hütten der Kleinen zuviel Glauben zu schenken, die gespaltene Zunge scheint ihr zu liegen.

"Du könntest das Kind meines verstorbenen Bruders sein." schlägt der Erenlander wispernd weiters vor. "Seine Frau starb bei deiner Geburt. Wir sind erst diese Saison gemeinsam unterwegs. Ist das in Ordnung für dich?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 03.09.2014, 10:32:30
"Mein armer Vater!" schluchzte Tami. "Bei der Arbeit hat er sich verletzt. Erst hat's gar nicht schlimm ausgesehen, aber die Säge war alt und rostig und da ist er ganz furchtbar krank geworden. Alle Muskeln in seinem Körper sind bretthart geworden und es hat ganz furchtbar wehgetan. Zum Schluss konnte er nicht einmal mehr reden, weil sein Gesicht auch ganz verkrampft war, und Luft bekam er auch nicht mehr und dann... dann bin ich zu meinem Onkel gekommen."

Nach dieser Vorstellung tätschelte Tami ihren Wolf und die beiden näherten sich Ferygan. "Schleicher, das ist jetzt Rudel. Hörst du? Rudel." Und mit dem Kopf stubste sie Ferygan ein paarmal sacht an die Schulter, bevor sie wieder zurücktrat. Daraufhin beschnüffelte Schleicher den Mann ausgiebig—sehr ausgiebig, als würde die Entscheidung ihm nicht leicht fallen—und tat es seinem Frauchen dann nach. Seine Kopfstubser waren deutlich kraftvoller als ihre.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 04.09.2014, 11:39:19
Die ungewohnte zur Schaustellung von Vertrauen und Nähe verblüfft den Handwerker so sehr, dass er für einige Momente sprachlos zurück bleibt. Schleichers ausgiebiges Schnüffeln unterstützt Ferygan dadurch, dass er dem riesigen Hund - ist es überhaupt ein Hund?! - vorsichtig die flache Hand hinstreckt damit dieser seine Witterung ungestört aufnehmen kann.

Nachdem die "Rudelbildung" vorerst abgeschlossen ist und die drei im Dunkel der Scheune die Vorstellungsrunde beendet haben, wispert der Erenlander an Tami gewandt: "Eines möchte ich noch klären bevor wir da hinaus gehen: Die Leute werden denken du gehörst zu mir, das sollen sie ja auch. Ich werde dir nichts rein reden wenn es nicht sein muss, versprochen." Dabei legt er die Hand aufs Herzen. "Aber es macht Menschen - besonders autoritäre - nervös wenn sie sehen, dass ein Erwachsener "sein" Kind nicht unter Kontrolle hat. Und nervöse Leute sind gefährlich. Das kann ich nicht gebrauchen, das kannst du nicht gebrauchen." Dem Mädchen tief in die Augen blickend wartet er einige Herzschläge ehe er weiterspricht: "Du musst mir hier nichts versprechen, aber in unserer beider Interesse: es lebt sich leichter für uns wenn die anderen glauben, dass du mir folgst." Hoffnungsvoll lächelnd fügt er hinzu: "Einverstanden? Kannst du so leben?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 04.09.2014, 11:43:22
"Aber natürlich, Onkel", sagte Tami. "Ich tu doch alles, was du sagst!"

Dann holte sie das Bündel mit ihren wenigen Habseligkeiten aus der Ecke, wo sie sich zum Schlafen hingelegt hatte, und auch ihren "Wanderstab"[1] und kehrte damit zu Ferygan zurück.
 1. Meister, muss ich da jetzt auf Hide würfeln, wie gut der Bogen als Wanderstab getarnt ist?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.09.2014, 14:17:30
Mitternacht war bereits vorbei als Ferygan mit Tami in die Schänke zurückkehrte. Kurz bevor sie das Haus erreichten hatte Tami das Gefühl, eine Gestalt im Schatten stehen zu sehen, einige Häuser weiter. Sie zögerte kurz und als sie erneut hinsah, war der Schatten verschwunden. Schleicher trabte neben ihr her, er zeigte keine Anzeichen von Unruhe. Ferygan hatte bereits die Tür geöffnet und die beiden betraten den Schankraum. Die Dorfbewohner waren bereits alle nach Hause gegangen, nur Maruk war noch hier. Als er die beiden hereinkommen sah, zögerte er einen Moment. Denn großen Hund im Auge behaltend zeigte er dann in Richtung der Kammer von Ferygan. "Die ist zu klein für euch beide. Heute Nacht könnt ihr oben in einem Zimmer schlafen. Morgen sehen wir dann weiter. Tess hat dem Kind noch etwas zu Essen hingestellt, es ist nicht viel, aber mehr war nicht übrig." Er zeigte auf eine Schale, die auf einem der Tische stand. "Der Hund muss aber draußen schlafen. Ich habe hinter dem Haus eine kleine Hütte, in der früher unser Hund schlief. Dort kann er hin. Kind, bring ihn bitte hinaus. Beeil dich und pass auf, dass dich möglichst niemand sieht. Ich zeige Ferygan in der Zeit das Zimmer." Maruk sagte dies alles freundlich, aber bestimmt. Tami hatte das deutliche Gefühl, dass er über den Schlafplatz des Hundes nicht mit sich reden lassen würde. Als sie die Schale sah, begann ihr Bauch zu knurren, beinahe so laut, dass sie dachte, es wäre Schleicher gewesen. Jetzt erst merkte sie, wie hungrig sie war. Die Schale sah wirklich nicht sehr voll aus, aber der Inhalt dampfte noch leicht und roch sehr gut.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 04.09.2014, 14:50:53
Am liebsten hätte Tami sich gleich über das Essen hergemacht, aber dann würde Schleicher auch etwas davon abhaben wollen, und der Mann da würde wahrscheinlich schimpfen, wenn Tami ihrem "Hund" etwas abgab. Aber sie hatte ja noch etwas Rauchfleisch und Chalunwurzel dabei, das würde sie ihm draußen geben.

Also winkte sie Schleicher wortlos, ihr zu folgen. An der Tür ermahnte sie ihn, leise zu sein, doch er war viel zu aufgeregt. Laut hechelnd "schlich"[1] er also hinter Tami her, als diese—dem Fingerzeig des Mannes folgend—ihn zur Hütte führte.[2]

In der Hütte angekommen, gab Tami Schleicher sein Essen, blieb noch kurz bei ihm und erklärte ihm dann schweren Herzens, dass er dort bleiben müsse[3]. Dann schlich sie—allein viel leiser—zum Haus zurück.
 1. Schleicher hide/move silently je 13
 2. Tami schleicht/versteckt sich mit 17 bzw. 18
 3. handle animal (stay) = 18
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 05.09.2014, 09:47:32
Als Tami hinausgegangen war, führte Maruk Ferygan nach oben in ein kleines Zimmer direkt neben der Treppe. Es war etwas größer als die Kammer, in der er in den letzten tagen geschlafen hatte. Der Raum wurde jedoch augenscheinlich nicht mehr als Schlafraum genutzt, denn es standen einige alte Möble in den Ecken. Offenbar hatte jemand schnell den Raum ein wenig gesäubert und zwei Lager hergerichtet, so dass Ferygan und Tami hier schlafen konnten. "Ich weiß nicht, was genau das soll und was das zu bedeuten hat, aber Raja sagt, wir sollen auf das Kind aufpassen und dann tun wir das. Hütet euch vor Larok, unserem Dorfwart, er ist ein bösartiger Mensch. Er wird sicher Fragen stellen, irgend jemand wird ihm schon flüstern, dass hier plötzlich ein Kind herum springt, dass vorher noch nicht gesehen wurde. Halte das Kind von ihm fern, wir werden versuchen, ihn abzuwimmeln. Aber wenn es Ärger gibt, halte dich raus und sorge dafür, dass das Kind still hält, egal was passiert!. Hast du das verstanden?". In diesem Moment hörten sie unten die Tür und Maruk ging nach unten, um Tami zu holen. So hatte Ferygan keine Gelegenheit, etwas zu erwidern.

Tami erreichte den Schankraum ohne Zwischenfälle. Der Wirt sagte ihr, sie solle oben Essen, denn er sei müde. Als Tami ihre Schale hinauf trug verschloss er die Tür, brachte den beiden eine sehr kurze brennende Kerne nach oben, wünschte ihnen eine gute Nacht und verschwand dann nach unten in die hinteren Räume des Hauses. Kurz darauf wurde es still.

Der Schlafraum war gerade große genug, dass es mit den beiden Lagern und den alten Möbeln nicht zu eng wurde. Die Lager bestanden aus alten Tüchern, die mit Stroh und wer weiß was noch gefüllt waren. Aber es roch nicht schimmelig und man hörte auch kein Rascheln im Stroh oder in den Ecken.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 05.09.2014, 12:20:21
Den Handwagen mit seinem Werkzeug lässt Ferygan nur ungern zurück und so macht auch er sich daran, den aller größten Teil seiner Dinge in Tücher einzuschlagen und zu sich hinauf in die neue Unterkunft zu bringen um sie dort zu verstauen.

Die Worte Maruks spiegelten nur das wieder was er kurz zuvor in der Scheune zu Tami gesprochen hatte, aber der Erenlander zweifelt, dass sich das halsstarrige Kind viel von ihm sagen lässt. Betrübt seufzend, überlegt der Handwerker ob er hinunter gehen soll um sich das versprochene Bier abzuholen, aber die Fragen der Dorfbewohner, die ihm unweigerlich gestellt werden würden, müssen noch etwas warten.

Eigentlich hatte er sich gefreut hier ein paar ruhige Tage zu verbringen, aber natürlich gibt es sie überall die Laroks dieser Welt und so würde es auch hier zu einem Tanz werden nicht zu sehr anzuecken. Vielleicht sollten sie hier nicht zu lange verweilen... Und Raja? Wer sie wohl ist, dass Maruk und Tess so unhinterfragt ihren Wünschen nachkommen. Eventuell konnte er ja morgen mehr heraus finden...

Als Tami zurück kehrt, liegt Ferygan ausgestreckt auf einem der beiden Strohlager und hat die Hände im Nacken verschrenkt und starrt an die Decke, ehe sich sein Gesicht ihr zuwendet und freundlich zuzwinkert.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 06.09.2014, 13:05:05
Tami kam mit hängenden Schultern herein. Seit sie Schleicher gefunden hat, war sie keinen Augenblick von ihm getrennt gewesen, geschweige denn eine ganze Nacht lang. Und der arme Schleicher erst! Sein ganzes Leben hatte er an Tamis Seite verbracht.

Sie ließ sich auf ihr Bett plumpsen und schmollte. Warum durfte er nicht hier schlafen? Sie hätte doch einfach bei ihm in der Hütte bleiben sollen! Was, wenn ihm etwas zustieß? Wenn der Dorfwart kam und Schleicher erschlagen lassen wollte?

Da bemerkte sie Ferygans wohl aufmunternd gemeintes Zwinkern und rief sich in Erinnerung, dass dieser Mann immerhin einiges an Ärger riskierte, um ihr zu helfen, wie auch die anderen Leute hier im Dorf, die sie bisher getroffen hatte. Auch wenn Tami überhaupt nicht begriff, warum das alles notwendig war: die Angst der Leute vor dem Dorfwart war echt—man konnte sie riechen!—also musste die Bedrohung durch diesen auch echt sein. Tami wurde sich sehr in acht nehmen müssen.

Deshalb zeigte sie ebenfalls Zähne, so gut sie es vermochte, und fragte dann: "Also, was muss ich für morgen alles wissen, Onkel? Oder soll ich dich 'Meister' nennen?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 07.09.2014, 17:12:06
Tamis Worte wischen das aufmunternde Lächeln fort und lassen statt dessen einen nachdenklichen Gesichtausdruck erscheinen. Es vergehen einige Momente bis Ferygan ihr leise - es ist schwierig alte Gewohnheiten abzulegen - antwortet: "Gute Frage. Ich bin bisher immer gut dran gewesen, wenn ich den Leuten viel recht gegeben habe und ihre Arbeit, ihr Werk, oder auch ihre Häuser gelobt habe und mich entsprechend beeindruckt gezeigt habe. Jeder möchte gerne etwas besonderes sein, da schadet es nicht dieses Gefühl zu vermitteln." schließt er erneut lächelnd. "Aber wegen morgen..." fährt er grüblerisch fort: "Es wird wohl am besten sein, wenn du mich Onkel nennst... Neffe." Sich auf seinem Strohlager zu Tami hinrollend, nutzt der Erenlander seinen linken Arm als Kopf- und Nackenstütze während er zu dem Mädchen blickt: "Halte dich in ein wenig im Hintergrund und wir werden dir eine gute Arbeit suchen. Vielleicht hilft uns Tess ja dabei? Das bekommen wir schon hin. Noch ein wenig ernster werdend fügt er hinzu: "Und wenn andere dabei sind: nimm dir nicht jeden Tadel zu Herzen. Die Menschen sind es gewöhnt, dass Kinder gescholten werden, wir wollen sie nicht dadurch verwundern das ich zu höflich zu dir bin." Ein aufheiterndes Schmunzeln soll Tami ein wenig über all die ungewohnten Dinge hinweg trösten und sie für das Kommende stärken und ihr Hoffnung machen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 07.09.2014, 17:30:18
"Ach, schimpf nur", sagte Tami sorglos. "Schlimmer als die Orks wirst Du's nicht können. Und wenn nötig, gib mir ruhig auch eine Backpfeife, das hat Jonah auch immer getan, wenn ich was falsch gemacht habe, damit die Orkaufseher mich nicht mehr mit der Peitsche hauen, weil sie sich denken, der Junge ist ja schon bestraft worden. Das gefällt denen überhaupt gut, wenn die Menschen sich gegenseitig hauen. Und der Dorfwart hier, der klingt fast so gemein wie ein Ork."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 09.09.2014, 09:34:19
Es war bereits weit nach Mitternacht als Ferygan und Tami einschliefen. Als sie erwachten stand die Sonne schon sehr hoch, dies war ungewöhnlich, da Maruk es sich angewöhnt hatte, spätestens mit Sonnenaufgang bei Ferygan zu klopfen, damit dieser rechtzeitig zum Frühmahl aufgestanden war. Heute hatte er dies nicht getan. Es war still im Dorf, offenbar waren die Bauern bereits alle auf den Feldern. Als einer der beiden den Stofffetzen, der das Fensterloch notdürftig verschloss, zur Seite schob, lag ein ausgestorben wirkendes Dorf vor ihnen. In größeren Siedlungen waren auch bei Tag viele Bewohner unterwegs, Handwerker, die dort arbeiteten, Wachen auf Patrouille oder streunende Kinder, sie sich selbst überlassen durch die Straßen rannten. Doch hier gab es all dies nicht. Das Dorf wirkte verlassen. Ferygan spähte vor die Tür, dort stellte Tess ihm morgens immer einen Krug mit Wasser hin, eine Waschschüssel hatte er stete im Zimmer. Heute fand er zwei Krüge, und das Wasser in einem der beiden war sogar lauwarm. Von unten war kein Laut zu hören.
Als die beiden aber später nach unten kamen, fanden sie Tess in der Schankstube beim Säubern der Schalen und Krüge. Sie wünschte ihnen einen guten Morgen und deutete auf einen Tisch. Dort brachte sie kurz darauf ein kleines Frühmahl (etwas Brot und einer Schale mit Hirsegrütze und eine kleine Schale mit Milch für Tami). Als sie alles auf den Tisch stellte, sagte sie zu Tami "Guten Morgen, Junge. Ich bin Tess. Hier iss und trink deine Milch." Dann sprach sie Ferygan an: "Nochmals danke für eure Hilfe. Maruk hat dir für heute Arbeit bei Dorm besorgt, dem Bauer, bei dem du gestern dein Abendmahl hattest. Er hat diverse Dinge auszubessern. Er wird bereits auf dem Feld sein, aber sein Weib, Dara, ist im Haus, ich werde dir zeigen, wohin du gehen musst. Nimm den Jungen mit und bleibt möglichst im Haus. Ich weiß nicht genau, was er kann, aber es wird sich auch für ihn etwas zu tun finden. Ich gebe euch etwas zu Essen für den Tag mit, so dass ihr nicht hinausgehen müsst. Die beiden sind gute Menschen, aber Dara ist recht geschwätzig, also haltet euch besser etwas zurück. Das Abendmahl bekommt ihr von uns. Aber nun esst erst einmal und dann bringe ich euch hinüber."

Nachdem sie aufgegessen hatten, zeigte Tess Ferygan das Haus des Bauern. Der Dorfplatz war immernoch menschenleer.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 14.09.2014, 19:27:45
Sobald sie mit dem Frühstück fertig war, jagte Tami hinaus zur Hundehütte, um Schleicher abzuholen, welcher sie stürmisch und leider auch sehr geräuschvoll begrüßte. Als er sich wieder beruhigt hatte, kehrten die beiden zu Ferygan zurück, der sich gerade von Tess das Haus des Bauern zeigen ließ, wo es Arbeit für ihn gab. Wie ein gehorsamer Lehrling gesellte sie sich an seine Seite. Den Topf mit dem eigenen Werkzeug hatte sie dabei.

"Soll ich deine Sachen auch tragen, Meister?" fragte sie artig.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 16.09.2014, 20:22:20
Als Tami mit dem Hund zurück kam, betrachtete Ferygan das Tier genauer. Bei Licht besehen war dies ein recht großer Hund, aber er kannte von seinen Reisen die Tiere, welche die Diener des Schattens bei sich fürchten und die oft noch um einiges größer waren. Dennoch sorgte sich Ferygan etwas um die Reaktion der einfache Dorfbewohner. Er bat Tami, Schleicher nah bei sich zu halten, damit nicht zu nah an die Dorfbewohner zu gehen. Dann nahm er sein Gepäck selbst und sie gingen mit Tami zu dem gewiesenen Haus. Von den Dorfbewohnern war erneut nichts zu sehen. Kurz bevor sie das Haus erreichen, sehen Tami und Ferygan eine Bewegung an einem der Fensterlöcher. Als sie dorthin schauen, ist aber nur ein sich bewegender Vorhang zu erkennen.
Als sie kurz darauf an die Tür des Bauernhauses klopfen, öffnet eine ältere, hagere Frau die Tür. Sie schaut die beiden freundlich an, als sie aber Schleicher sieht, tritt kurz ein Ausdruck der Angst an die Stelle des Lächelns. Etwas reservierter bemüht sie sich aber sofort wieder, freundlich zu schauen.
"Äh, da seid ihr ja. Gut das ihr Zeit habt, kommt herein, ich zeige euch die Arbeit." Damit winkt sie die drei in die Stube. Dann schaut sie Tami an: "Wenn dein Hund brav ist, kann er sich dort in die Ecke legen. Hast du etwas, worauf er liegen kann?" Sie zeigte in eine Ecke, nahe dem Kamin. Neben einem kläglichen Stapel Brennholz war ausreichend Platz für Schleicher. "Herr Handwerker, für dich habe ich in der Küche einen Kessel, der dringend geflickt werden muss und ein paar stumpfe Messer, sie sind leider nicht mehr so gut, aber ich habe nichts besseres. Achtet also gut darauf. Und du, Kind, du kannst die Stube fegen und anschließend etwas Holz hacken. Du siehst kräftig genug aus, das schaffst du schon."

Ferygan schaute Tami streng an und sagte "Du hast es gehört. Spute dich und gib dir Mühe!" Dann drehte er sich um, ging in Richtung Küche und als er an der Bäuerin vorbei war, drehte er sich noch einmal kurz um und zwinkerte Tami zu. Dann verschwand er in die Küche und Tami war mit der Bäuerin alleine in der Stube.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 17.09.2014, 10:49:12
Tami schnappte sich also den Besen und begann, die Stube zu fegen. Das war gar nicht so einfach, denn Schleicher war noch viel zu aufgeregt von der Nacht, die er alleine verbringen musste, und deshalb blieb er nicht in seiner Ecke sitzen, sondern sprang um sie herum, wollte spielen oder wenigstens, als ihm klar wurde, dass Tami jetzt nicht mit ihm raufen würde, ihr bei ihrem tollen Spiel helfen. Und so trug er ihr andauernd Sachen an und tappste ständig durch den zusammengekehrten Dreck.

"Tut mir leid, er begreift das noch nicht!" sagte Tami zur Bäuerin mit ängstlichem Blick. "Er ist doch erst ein Jahr alt! Das letzte Geschenk meines armen Vaters. Jetzt mach endlich Platz!" Letzteres galt natürlich Schleicher, der sich diesmal sogar für kurze Zeit in seine Ecke duckte—gerade lang genug, dass Tami den Dreck mit der Schaufel aufnehmen und nach draußen bringen konnte.

Draußen im Hof ging es dann besser. Hier hatte Schleicher genug Platz und störte niemanden. Tami machte sich mit Feuereifer ans Holzhacken. Binnen kürzester Zeit hatte sie einen—für ein kleines Mädchen—beachtlichen Stapel Feuerholz beisammen[1], doch dann kam unweigerlich der Zeitpunkt, da sie ihre Arme einfach nicht mehr heben konnte, egal wie verbissen sie es versuchte. Trotzdem: für zwei, drei Tage würde der Stapel da wohl langen. Sie trug einen Korb voll in die Küche und den Rest stapelte sie entlang der Hauswand, wo schon ein paar Scheite lagen.

Dann sah sie die Bäuerin erwartungsvoll an.
 1. Survival = 22
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.09.2014, 11:51:39
Die Bäuerin schien zuerst amüsiert dann allerdings etwas verärgert als Schleicher in ihrer Stube herum sprang. Sie ging einige Schritte zurück, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand, und schaute dem Treiben zu. Tami erkannte dies und berühmte sich, Schleicher wenigstens kurz unter Kontrolle zu halten. Als sie erkannte, dass sie die Stube so nicht würde ordentlich fegen können, wollte sie das Holz hacken. Die Schaufel mit einem kleinen Häufchen Schmutz in der Hand schaute sie Dara fragend an, die ihr den Weg in den Hinterhof wies. Dort sah sie das Holz und schaute Dara noch einmal an. Die Bäuerin seufzte, aber als sie sah, dass der große Hund aus ihrer Stube heraus war, sagte sie: "Das ist eine gute Idee Kind, mach nur. Die Stube kannst du ja nachher noch einmal durch fegen." Sie deutete auf die Axt und den kleinen Haufen Holz.
Es war wirklich sehr wenig Holz, allerdings hatte Tami bereits bemerkt, dass nur selten Rauch aus den Rauchlöchern der Häuser aufstieg, die meisten besaßen keine Schornsteine, sondern nur ein Loch im Dach über der Feuerstelle, das bei Regen entweder mit Stroh abgedeckt wurde oder sogar offen blieb. Die Bewohner feuerten die Feuerstellen nur selten an, daher kam es wohl auch, dass viele der Bauern in der Wirtsstube aßen und nicht selbst kochten.

Tami arbeitete hart und schnell und als sie das Holz gespalten hatte und in die Stube trug, schaute Dara sie mit großen Augen an. "Oh Kind, wie hast du das so schnell geschafft. Komm setz dich und ruh dich etwas aus. Dein Tier kann ja im Hof bleiben." Plötzlich sprang sie auf und eilte zu einem der Fenster. Sie schob das Tuch zur Seite und spähte hinaus. Dann kam sie wieder zu Tami. "Der Alte Schnüffler, streckt seine Nahe ständig in die Fenster der anderen." Sie sah beunruhigt aus. Dann überlegte sie einen Moment. "Kind, mir wurde gesagt, dass ihr nicht mit Larok sprechen sollt. Hast du die kleine Holzklappe hinten im Hof gesehen? Sie führt auf unseren Müllhaufen. Wenn der Alte hier her kommt, dann schnappst du den Handwerker und ihr verschwindet durch die Klappe und geht ins Wirtshaus. Er soll euch hier nicht finden. Du passt sicher durch die Klappe und dein Meister wird es auch irgendwie schaffen. Ich sage deinem Meister gerade Bescheid. Bleib bloß weg den den Fenstertüchern." Sie stand auf und gibt langsam in die Küche und Tami saß alleine auf der Bank. Hinten im Hinterhof sprang Schleicher herum und knabberte an einem kleinen Stück Holz, das bei Spalten abgesplittert war.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 17.09.2014, 14:17:06
Tami klopfte sich sorgfältig die Holzsplitter aus Haar und Kleidung, bevor sie wieder in die Stube trat. Dort nahm sie gleich wieder den Besen in die Hand und ging damit in alle Ecken, die sie vorhin übersehen hatte. Als die Bäuerin auf Larok zu sprechen kam, sagte Tami vorsichtig: "Das versteh ich nicht. Wir haben doch nichts getan. Ich habe ihn noch nicht einmal gesehen und schon hab ich Angst vor ihm. Das ist uns noch in keinem anderen Ort passiert."[1]

Sie wagte nicht, eine direkte Frage zu stellen, was hier im Ort denn nun eigentlich los sei, aber vielleicht ließ Dara ja einen Wissensbrocken fallen, bevor sie Ferygan Bescheid gab?
 1. Diplomacy=11
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.09.2014, 19:17:01
Dara zögerte kurz bei der Frage Tamis. Sie drehte sich um, schaute sie an und schien zu überlegen, was sie sagen sollte. Dann kam sie zurück und flüsterte Tami zu "Kind, Larok ist ein böser Mann. Aber er hat die Macht hier im Dorf und er kann dich töten, ohne das jemand ihn daran hindern könnte. Mehr musst du nicht wissen, Kind. Eigentlich solltest du auch das nicht wissen müssen, aber die Welt heute ist wie sie ist. Halte dich fern von ihm. Und achte auf deinen Hund. Wenn der ihm zu nahe kommt, erschlägt er ihn, oder einer seiner Schergen." Dann zögerte sie einen Moment, eilte zur Tür, verriegelte diese und lief dann schnell in die Küche.

Dort teilte sie auch Ferygan mit, dass er sich bereit halten solle, schnell zu verschwinden. "Ich fürchte, dass einer der Spitzel Laroks am Fenster war, und das bedeutet nichts gutes. Der Kleine weiß, wo es hinaus geht. Wenn ich also Bescheid sage, geh schnell in den Hinterhof und folge dem Kind. Geht schnell in die Schänke, Maruk kann euch besser vor Larok schützen als ich." Sie schaute erneut ängstlich durch das Küchenfenster und ging dann in eins der angrenzenden Zimmer.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 18.09.2014, 12:41:30
Froh darüber, dass Tami die Besonnenheit besitzt und ihren unbändigen Willen darauf richtet, dass sie hier nicht "weiter" auffallen hat der Handwerker die ersten Momente seiner Arbeit damit verbracht zurück zu schleichen und zu schauen wie Dara mit dem jungen Mädchen umgeht. Als er erkennt, dass hier keine Gefahr droht und ordentlich mit Tami umgegangen wird macht er sich an die Arbeit. Mit kundigen Händen widmet er sich dem Kessel und klopft die zahllosen Dellen behutsam aus. Viele Eintöpfe - und mögen sie noch so wässrig sein - wird er wohl nicht mehr überstehen. Vielleicht kann er Dara ja für einen neuen Topf begeistern. Über den Preis würde man sich schon einig werden. Mit einem Tuch die zu flickenden Stelle gründlich reinigend, möchte sich Ferygan gerade ans Werk machen als Dara wieder auftaucht und ihn aus seiner Konzentration reißt. Seufzend stellt er sein unvollendetes Werkstück beiseite und packt rasch alles zusammen was ihm gehört. Der Bäuerin zunickend macht sich der Erenländer bereit zu verschwinden.

Irgend etwas läuft hier falsch in diesem Dorf. Die Menschen hier scheinen mehr als sonst vor dem Dorfwart in Furcht zu leben. Und weshalb ein Messerschleifer keinen Lehrling mitbringen darf ist ihm auch nicht nachvollziehbar. Kritisch an seinen Zähnen saugend, verfinstert sich der sonst so unterwürfige Gesichtsausdruck Ferygans und er beschließt Maruk in einem ruhigen Augenblick etwas genauer zu befragen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 20.09.2014, 08:15:45
Als die beiden allein in der Stube war, kam Tami ganz dicht heran und wisperte: "Die Frau hat gesagt, wenn Larok mich sieht, wird er mich vielleicht sogar umbringen lassen, und Schleicher sowieso! Ich versteh das alles nicht. Hast du hier schon andere Kinder gesehen? Aber eigentlich ist's mir auch egal, was da los ist. Es wäre besser für alle, wenn ich mich gleich heute nacht aus dem Staub machen. Ich muss nur eine Stelle finden, wo man durch die Hecke schlüpfen kann, die hier rundum wächst. Und dann schlag ich mich halt allein durch die Wildnis, die ist weniger gefährlich als der Dorfwart!"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 22.09.2014, 10:56:24
"Nein" schüttelt Ferygan nachdenklich den Kopf, wobei er den Blick nicht von der Türe nimmt "Kinder habe ich auch noch keine gesehen. Aber du hast recht irgend etwas ist hier fauler als es gewöhnlich in so abgelegenen Dörfern ist."

Darüber kurz nachdenkend kann und will der Erenländer dem Mädchen nichts vorschreiben. Wenn sie gehen möchte, dann würde er sie nicht halten. Ihr zuwispernd meint er: "Ich werde zusehen, dass ich dir helfe von hier ungeschorren fort zu kommen. Aber lass uns das später besprechen." Vielleicht konnte ihnen der Wirt ja helfen?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 22.09.2014, 13:23:44
Nach dem Gespräch kehrte zunächst Ruhe im Haus ein. Dara blieb nicht lange im Nebenzimmer, bald kam sie weider heraus, ging leise durch die Räume und schaute immer wieder durch die Fensterlöcher. Ihr war die Anspannung leicht anzusehen, dennoch blieb sie freundlich und lächelte die beiden immer wieder an.

Als nach einer viertel Stunde immer noch nichts passiert war, begann Ferygan langsam wieder etwas zu arbeiten, zunächst halbherzig, immer noch bereit, jederzeit los laufen zu können, doch dann wieder mit voller Konzentration. Tami berühigte Schleicher, der die Nervosität der Hausherrin spürte und immer unruhiger wurde. Sie arbeitete noch etwas im Hof, sortierte einige vom Holzhacken übrig gebliebene Reste und was sie sonst noch so finden konnte. Bald wurde auch Dara ruhiger und die Anspannung wich bei allen Anwesenden.

Es war mehr als eine Stunde vergangen, Ferygan war ganz in die Arbeit vertieft und Dara putzte mit Tami gerade den Kamin, als Schleicher sich plötzlich mit einem Knurren aufsetzte und die kleine Tür im Hof anstarrte. Dara sprang auf, lief die Treppe nach oben in einen der Räume und kurz darauf war ein unterdrückter Schrei zu hören. Dann rannte Dara wieder die Treppe hinunter, schnappte Tami mit einem "Schnell, schnell, Kind" am Arm und zog sie in die Küche. Dort schaute sie Ferygan panisch an. "Da draußen ist einer der Schergen Laroks, an der Hintertür. Oh Gott, gleich werden sie da sein. Und ihr könnt nicht weg. Oh Gott." In dem Moment klopfte es an der Tür.

Es war kein hartes klopfen, eher ein vorsichtiges. Kurz darauf hörten sie eine Stimme von draußen. "Hallo Dara, hier ist Raja. Komm, mach die Tür auf." Die Stimme war warm und freundlich und Tami und Ferygan erkannten sie als die Stimme der älteren Dame, mit der sie beide bereits zusammen getroffen waren, Tami als sie aufgegriffen wurde und Ferygan, als die Dame ihn bat, sich um die Kleine zu kümmern.
Aber Dara war einem Zusammenbruch nahe. Sie war wie versteinert und schaute auf die Tür. Sie rührte sich nicht. Da klopfte es abermals, diesmal ein klein wenig lauter.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 22.09.2014, 16:32:29
Die versteinerte Bäurin anblickend, gibt Ferygan schließlich Tami mit einer herrischen Kopfbewegung zu verstehen, dass sie sich mit Schleicher auf die Stiegen zurück ziehen soll. Mit festen Schritten geht der Handwerker zur Türe, wirft einen Blick über die Schulter ob Tami bereits außer Sicht ist und macht diese dann einen Spalt mit seiner Linken auf. Mit einem ernsten und reglosem Gesicht mustert der Kleinschmied den oder die jenigen welcher da steht. Unbewusst dreht sich das rechte Handgelenk des jungen Mannes so, dass es nicht mehr viel bedarf und der verborgene Dolch würde ihm einsatzbereit in die offene Hand fallen.

"Ja?" fragt der Erenlander mit teilnahmsloser Stimme.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 22.09.2014, 17:03:27
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
Vor der Tür stand Raja, die ältere Dame, die ihn in der Taverne angesprochen hatte. Sie blickte ihn ruhig und freundlich an. Nach einer kurzen Pause sagte sie "Hallo, hier ist Raja und ich würde gerne mit Dara bzw. mit euch, dem Handwerker, sprechen." Sie sprach sehr betont und vielleicht ein klein bisschen zu laut, so dass jeder in der Nähe des Hauses sie deutlich verstehen konnte. "Offenbar hat der Dorfwart die Sorge, dass sich jemand heimlich in sein Dorf eingeschlichen hat. Ich fürchte Maruk hat zwar Herrn Ferygan angemeldet, aber es leider versäumt den gestern Abend spät eingetroffenen Gehilfen zu melden. Daher denke ich, wir sollten beide persönlich bei Larok vorstellen, um seine Sorgen zu zerstreuen."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 22.09.2014, 17:55:49
"Und das soll gleich geschehen?" fragt Ferygan die Stirne runzelnd während er sich ein Tuch aus dem Gürtel zieht und langsam die Hände abwischt. "Wir sind hier noch nicht fertig." gibt er ungehalten über die unterbrochene Arbeit zu bedenken.

Rajas Gesichtsausdruck musternd, seufzt er dann und antwortet - ebenso eine Nuance zu laut für ein herkömmliches Gespräch: "Na gut, wir wollen den Dorfwart nicht warten lassen, er hat ja recht der gute Mann." Das Tuch in Händen haltend, wendet sich der Kleinschmied halb ab und ruft dann befehlsartig ins Haus hinein: "Lass den Kamin. Hilf mir beim einpacken der Feilen. Spute dich!" Ehe er sich wieder Raja zuwendet und verspricht: "Wir kommen so rasch wie es geht." Dann schließt er die Türe und atmet heftig aus um die Anspannung besser ertragen zu können.

Da seine Utensilien bis auf wenige einzelne Stücke bereits verpackt sind, hat er Zeit darüber nachzudenken was mit Schleicher zu geschehen hat. Tami kann er erklären, da hegt er keinen Zweifel. Aber das Kind würde ihm ohne den Hund wohl durch drehen, daher mussten sie einen Weg finden das große Tier entweder zu erklären, zu verharmlosen oder bis auf weiteres zuverlässig zu verbergen.

An Dara gewandt fragt er leise: "Habt ihr notfalls einen Keller? Wir würden Schleicher heute abend wieder holen." versucht Ferygan die schlechteste der drei Optionen abzuklären.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 22.09.2014, 20:57:00
Tami, die sich auf den Stiegen nach oben versteckt hatte, kam erst wieder herunter, als Ferygan sie rief. (Nach der Arbeit am Kamin waren ihr Gesicht, Haar, Hände und auch das Hemd mit Ruß beschmiert.

Auf den letzten Stufen bückte nach ihrem rechten Stiefel und zog—ungesehen von Dara, die sich mit dem Rücken zu ihr stand—wohl aber sichtbar für Ferygan ihr dort verstecktes Messer zurecht; zum einen, weil sie sichergehen wollte, es schnell ziehen zu können, zum anderen, um Ferygan wissen zu lassen, dass sie nicht ganz wehrlos war. Wenn sich der Dorfwart an Schleicher vergreifen wollte, dann würde er sein Wunder erleben!

Dann aber eilte sie brav herbei und packte das Werkzeug zusammen.

"Ja, bitte!" unterstrich sie Ferygans Bitte an Dara. "Darf Schleicher sich hier verstecken? Er wird ganz lieb und brav sein! Bittebitte!"

Schleicher unterstützte die Bitte ebenfalls, indem er Daras Hand abschleckte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 23.09.2014, 13:02:28
Dara war sichtlich unwohl bei dem Gedanken, den Hund in ihrem Haus zu lassen. Sie schaute von Schleicher zu Tami und wieder zurück und wollte wohl schon ablehnen, als sich ihre Gesichtszüge entspannten und sie schließlich einwilligte. "Na gut, lass ihn hier. Aber ich habe keinen Keller, er soll im Hof bleiben. Die kleine Pforte ist verriegelt, also kann er nicht weg laufen. Geht mit Raja, sie wird auf euch aufpassen." Daraufhin brachte Tami Schleicher wieder in den Hof und wies in an, dort zu bleiben. Schleicher schien zu erkennen, dass es wichtig war, denn er legte sich brav auf die Erde und ließ Tami ohne ein Winseln oder Bellen gehen.
Dann gingen die drei mit ihrem Gepäck zur Tür. Als sie diese öffneten stand Raja ruhig davor und wartete.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
"Da seid ihr ja. Hallo Dara, wie geht es dir." Dara nickte der älteren Frau zu und wirkte viel entspannter als vor wenigen Minuten noch. "Ok, dann gehen wir nun zu Larok." Etwas leiser fügte Raja hinzu "Macht euch keine Sorgen, du Herr Handwerker kamst zuerst alleine in die Stadt, dein Gehilfe kam erst gestern Abend an. Ach ja, sollen wir dich eigentlich als Junge oder Mädchen vorstellen? Überlegt euch etwas, warum das Kind alleine unterwegs war, vielleicht habt ihr ja jemand getroffen, für den noch eine Arbeit zu erledigen war. Und dann hat Maruk gestern vergessen, den Neuankömmling anzumelden - das hat er übrigens heute Morgen nachgeholt. Erzählt so wenig wie möglich. Larok ist nicht dumm und wird Fehler in der Geschichte vermutlich schnell entdecken. Ach ja, dein Tier müssen wir auch mitnehmen. Er weiß es schon von einem großen Hund und wenn er sieht, dass das Tier folgt, wird er es dabei bewenden lassen. Ich glaube nicht, dass er euch viel Ärger machen wird, er möchte allerdings immer über alles Bescheid wissen. So, Kind, jetzt hol deinen Hund und lass uns gehen."

Also holte Tami Schleicher wieder aus dem Hof und die drei gingen los in Richtung Marktplatz. Sowohl Tami als auch Ferygan sahen aus den Augenwinkeln eine Gestalt, die hinter Daras Haus an der Mauer stand und schnell um die Ecke verschwand, als die Drei ins Blickfeld kamen. Die Gruppe überquerte den Marktplatz und gelangte kurz darauf zu einem Haus am anderen Ende des Dorfes. Dieses Haus war eindeutig größer und besser gepflegt als alle anderen. 

Raja ging auf das Haus zu und klopfte an. Kurz darauf öffnete eine Frau die Tür und Raja bat darum, den Herrn Larok sprechen zu dürfen. Daraufhin wurden die drei eingelassen und durch einen Flur geführt. Im Flur hingen die Schädel diverser Raubtiere und einige Waffen an den Wänden. Am Ende des Flurs stand eine Tür auf und die Gruppe ging in diesen Raum.

Dort saß ein Mann mit strengem Gesicht hinter einem Tisch aus schönem Holz. An der Wand hinter dem Tisch hing der Kopf eines großen Tiers mit mächtigen Zähnen an der Wand und schaute auf die drei Besucher herab[1]. Der Raum war mit einigen schönen Teppichen ausgelegt und auch an einer Wand hing ein Teppich. So etwas hatten weder Tami noch Ferygan bislang gesehen.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11538;image)
Als die drei eintraten, schaute der Mann sie fest an. Seine Augen schienen zu leuchten und sein Blick drang bis tief in ihr Innerstes vor. Beide hatten Mühe, dem Blick zu widerstehen. Nach einem Moment, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte, schaute er zu Schleicher. Sogar diesen schien sein Blick einzuschüchtern, denn er blieb etwas hinter Tami stehen. Dann schaute der Mann zu Raja. "Nun, Weib. Wen bringst du mir hier?"



Raja stand ganz ruhig dar und schaute den Mann an. "Dies ist der Handwerker Ferygan, er wurde euch bereits gemeldet, seinen Begleiter wird er euch selbst vorstellen, werter Dorfwart."
 1. Wissen (Natur) um das Tier zu erkennen
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 25.09.2014, 10:23:07
Beim los gehen hatte der Erenländer die Gestalt gesehen und versucht sie zu erkennen, oder zumindest so zu merken, dass er sie wieder erkennen würde.[1]

Lorok ist nicht der erste Vorsteher eines Dorfes dem Ferygan gegenüber tritt um gewisse Dinge als Wahrheit und Realität erscheinen zu lassen. Nichts desto trotz ist der junge Mann angespannt als er durch das schöne Haus geführt wird und schließlich dem verrufenen Mann gegenüber steht. Raja`s wenige Worte mit ihm geben Ferygan wenig Zeit sich ein Bild von seinem gegenüber zu machen, doch er macht das Beste aus der Situation. Als die Aufforderung ergeht, dass er sich zu Wort melden darf, tritt der Handwerker einen Schritt nach vorne, ehe er sich ehrerbietig verneigt und dann mit respektvoller ruhiger Stimme zu sprechen beginnt: "Gruß Euch, Larok - Dorfwart von Randdorf. Es ehrt und freut uns sehr, dass wir hier in eurer schönen Heimat so freundlich empfangen wurden."[2] Devot lächelnd verharrt Ferygan für einen Moment ehe er weiter spricht: "Mein Name ist Ferygan, ich bin Kesselflicker und Kleinschmied. Dies hier ist Tamlin, mein Brundersohn. Er reist erst seit wenigen Monaten mit mir. Er ist ein Waise und ich musste mich seiner erbarmen." Tami an der Schulter nehmend, drückt der Erenländer "den Jungen" so, dass dieser neben ihm steht und Larok problemlos einen Blick auf "ihn" haben kann. "Grüße den hohen Herrn Junge." verlangt Ferygan von seinem Lehrling barsch.
 1. Spot 17
 2. Diplomatie 32
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 25.09.2014, 13:26:16
Tami, die sich vorher schon ängstlich an der Seite ihres "Onkels" gehalten hatte (und diese Angst war nur zum Teil gespielt) trat jetzt vorsichtig einen Schritt aus seinem Schatten heraus und verbeugte sich jetzt gleich mehrmals vor Larok, wobei sie immer wieder zu Ferygan hinüberschielte, ob sie es auch richtig machte, und sagte:

"Seid gegrüßt, hoher Herr!"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 26.09.2014, 12:49:34
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11538;image)
Larok schaute streng aber ganz ruhig zuerst Ferygan an, während dieser sprach, dann Tami und dann wanderte sein Blick auf Schleicher, der sich etwas hinter Tami verkrochen hatte.
"Es ist selten, dass ein reisender Handwerker bis zu uns kommt. Und was noch seltsamer ist, wenn er ankommt und in der folgenden Nacht ein Kind mit sehr großem Hund vom Himmel fällt." Dann schaute er Raja an und seine Augen funkelten vor Ärger. "Und das genau in der Nacht, in der meine Wachen angeblich einen Dieb erst gefangen und dann wieder verloren haben, der zufällig auch einen Hund dabei hatte. Und wenn ich mich recht erinnere, Weib, warst du dabei, als mir diese Geschichte aufgetischt wurde und nun plötzlich ist doch ein Kind mit Hund da. Hmmm, vielleicht muss ich die Wahrheit aus Boern raus prügeln. Oder ich nehme mal die Liste der Gesuchten zur Hand." Daraufhin griff er unter seinen Tisch und holte eine Rolle aus braunem Stoff hervor. An dem Stoff waren zwei Holzstäbe befestigt. Eines der Hölzer hielt er fest und zog dann den Stoff nach unten, so dass er darauf schauen konnte. Er hielt es so, dass Ferygan und Tami schräg auf den Stoff schauen konnten, obwohl beide nicht sicher waren, ob es wirklich Stoff war[1]. Darauf waren Bilder von Gesichtern gemalt und daneben schienen Symbole zu stehen. Larok schaute eine Weile auf den "Stoff", schaute immer wieder Tami an. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber dann legte er die Rolle fort. Er schien nicht zufrieden. "Nun, ihr beide scheint wohl keine gesuchten Mörder zu sein. Dann erklärt mir doch bitte noch, woher das Kind so plötzlich kommt, Herr Handwerker."
 1. Ferygan erkennt es als Pergament, er hat es in größeren Siedlungen gesehen und die Diener des Schattens nutzen es oft, um Nachrichten zu verbreiten. Wenn Ferygan Nachrichten transportieren musste, waren diese allerdings meist auf Leder geschrieben, er wusste dass Pergament sehr teuer war. Tami kennt es nicht, die Halblinge schrieben auf Häuten.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 26.09.2014, 13:26:46
Wieder seinen Kopf neigend, stimmt der Erenländer dem Dorfvorstand wortlos zu und erklärt dann geschäftseifrig: "Dies ist mein Glück Herr. Dadurch, dass so wenige den Weg auf sich nehmen gibt es viel für uns zu tun." Ein bisschen erschrocken dreinblickend hebt Ferygan hilflos die Hände als er von dem verloren gegangenen Dieb hört. "Dazu kann ich euch leider gar nichts sagen hoher Herr, ich habe seit meiner Ankunft von nichts dergleichen gehört." Aber pflichteifrig fügt der dann noch rasch hinzu: "Sollte uns etwas zu Ohren kommen, so werden wir selbstverständlich sofort Bericht erstatten.

Als Larok dann nach der Herkunft von Tami fragt, seufzt der Kleinschmied und wirft dem Jungen einen langen - nicht zu übersehenden - griesgrämigen und verdrossenen Blick zu. Seufzend lässt er die Schultern sinken und "gesteht" dann mit ermüdeter Stimme: "Der Junge ist ein Dickkopf - kommt genau nach meinem Bruder - und Sturheit stirbt nicht aus wills scheinen. Er ist mir vor zwei Tagen fort gelaufen, ehe wir Randdorf erreicht haben." Resigniert schüttelt Ferygan den Kopf: "Trauert wohl noch seinem alten Leben nach, der Trotzkopf. Weiß nicht zu schätzen was ich für ihn tue... Den Satz verstreichen lassend, besinnt sich der Handwerker wieder wo er ist und fährt dann rasch mit der Darlegung der Tatsachen fort: "Jedenfalls bin ich gestern geholt worden weil ein Kind mit einem Hund gesehen wurde. Da wusste ich natürlich sofort wer hier frierend und hungrig zurück kehrt." Einen Seitenblick vom Dorfvorstand weg zu "Tamlin" machend, liegt deutlich erkennbares Missfallen in den Zügen Ferygans ehe wieder zurück blickt und mit sicherer Stimme weiter spricht: "Er wird schon noch lernen, dass man hart für sein Brot arbeiten muss. Dass wenn man nur fleißig, ehrlich und folgsam ist, das Leben am schönsten ist." Den  Blick von Laroks Gesicht ein wenig senkend fügt der Erenländer leise appellierend hinzu: "Herr, es tut uns leid, dass wir euch solche Mühen gemacht haben. Es wird nicht wieder vorkommen."[1]
 1. Bluff: 11
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 26.09.2014, 13:43:17
Ferygan bemühte sich, überzeugend zu wirken und auch Tami schaute so unterwürfig wie sie konnte. Allerdings reagiert Larok eher verärgert als beruhigt.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11538;image)
"Natürlich und alles andere ist Zufall." Er macht eine Pause und schaut erneut auf die drei Leute vor seinem Tisch. Für einen Moment ist Ferygan sicher, dass er gleich seine Schergen rufen würde, um sie alle zu verhaften. Dann aber wirft er die beschrieben Rolle auf seinen Tisch.
"Ich glaube euch kein Wort, aber ihr habe scheinbar nichts verbrochen. Aber denkt daran, ich behalte euch im Auge. Und du, Weib, wenn du glaubst, du kannst mich an der Nase herum führen, dann wird es dir schlecht ergehen. Du bist alt, denk daran." Er wirft Raja einen Blick wie ein brennender Pfeil zu. "Ihr Herr Ferygan, bald kommen die Orks und wie man hört bringen sie einen neuen Herren mit. Solange werdet ihr und das Kind im Dorf bleiben. Solltet ihr verschwinden, werdet ihr als vogelfrei erklärt und ich jage euch die Hunde nach. Bald werden wir die Wahrheit erfahren, der neue Herr hat besser Möglichkeiten, euch zum Reden zu bringen. Und nun verschwindet." Er wendet sich wieder seinem Tisch zu. Raja dreht sich langsam um, sehr langsam und winkt Ferygan und Tami, ihr zu folgen. Sie ist es auch, die darauf achtet, dass keiner zu rasch geht. Mit erhobenem Kopf durchquert sie den Flur und verlässt das Haus.

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Vor dem Haus steht ein hässlicher Kerl mit einer Narbe im Gesicht[1]. Als er sieht, dass die drei unbescholten aus dem Haus kommen, schaut er enttäuscht und zieht sich schnell einige Meter zurück. Raja führt die drei direkt in das Wirtshaus.
 1. Dies ist der Kerl, der hinter Daras Haus herumlungerte, Ferygan erkennt ihn sofort wieder.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 26.09.2014, 21:24:35
Im Wirtshaus angekommen, stampfte Tami wütend mit dem Fuß auf. Pah! Wenn der Kerl glaubte, sie würde solange in seinem blöden Dorf bleiben, bis die Orks und der neue "Herr" käme, damit dieser sie dann "zum Reden" brächte, dann hatte er sich aber geschnitten! Sollte er sie doch für vogelfrei erklären, genauer: den Jungen namens Tamlin!

Aber sie sagte nichts, denn Raja war noch da und auch bei Ferygan war sie sich nicht sicher, ob er dem Plan zustimmen würde, den sie bereits am Planen war.

"Also", fragte sie nur, "was jetzt?" Dabei streichelte sie dem noch immer eingeschüchterten Schleicher gedankenverloren über den Kopf.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 28.09.2014, 12:52:56
Froh darüber, dass er nicht in akutere Schwierigkeiten gerutscht war, bleibt Ferygan vorerst still und holt sich das gestern versprochene Bier ab. Sich in eine der Nischen im leeren Schankraum setzend, streift er die Stiefel ab und lagert seine Beine auf einem kleinen dreifüßigen Holzschemel ab und nimmt einen tiefen Zug aus dem Krug ehe er sich mit dem Handrücken den Schaum von der Oberlippe wischt. An Raja gewandt, fragt der Handwerker dann nach weiteren Momenten der Stille: "Wer ist eigentlich der Kerl mit der Narbe? Er scheint Interesse an Tami und mir gefasst zu haben. Weshalb wohl?"

Irgendwie war die Sache aus dem Ruder gelaufen. Er hatte eigentlich vor gehabt hier unerkannt zu bleiben, ein wenig zu arbeiten, etwas für den Winter zur Seite zu schaffen und sich nebenbei umzuhören. Und nun ein Dorfvorstand der ihnen aufsitzt, herannahende Orks und vielleicht erneut ein Legat. Und so einer bedeutet keinen Ärger, sondern schlicht eine unausweichliche Katastrophe.

Zu Tami gewandt spricht der Erenländer nachdenklich - ohne ihre Gedankengänge zu kennen: "Ich weiß es nicht. Es ist ja nicht so als ob wir hier böses angestellt hätten. Ein wenig die Wahrheit gedehnt, aber nichts verbrochen. Wenn wir jetzt laufen dann sieht die Sache anders aus. Sehen wir zu, dass wir hier rasch fertig werden, dann können wir verschwinden und getrennte Wege gehen. Einstweilen sieht es so aus, als ob wir hier noch länger auf Neffe und Oheim machen müssten.“
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 28.09.2014, 13:32:46
"Die Welt ist wie sie ist - da gibt es nichts zu erklären", antwortete Tami frech auf Ferygans Frage, dann grinste sie und streckte ihm die Zunge raus.

Als er aber geendet hatte, war sie etwas kleinlauter. "Ohne mich wärst du nicht in Schwierigkeiten."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 28.09.2014, 14:26:50
Raja hatte sich neben die beiden gesetzt, wirkte aber so, als wären ihre Gedanken woanders. Als Ferygan sie ansprach horchte sie auf. Sie wollte schon antworten, als sie den letzten Satz Tamis hörte und ihr einen mitleidigen Blick zuwarf. "Kind, so etwas darfst du nicht denken. Larok ist Schuld, nicht Du. Larok war schon immer ein sehr strenger und oft ungerechter Dorfwart. Aber im letzten Sommer ist irgend etwas passiert, dass ihn zu einem bösen und teilweise sadistischen Mann werden ließ. Das ist aber nicht deine oder Ferygans Schuld."
Dann wandte sie sich dem Handwerker zu. "Der Kerl mit der Narbe ist Grom, einer der Schergen des Dorfwarts. Er kam vor dem letzten Winter in das Dorf und seit dem dient er Larok und erledigt die groben Aufgaben. Er ist ein dummer Trottel, aber er hat einen harten Schlag."
Sie machte eine Pause und schaute beide nacheinander an. "Für heute soll es aber genug sein mit den traurigen Geschichten. Erst einmal werdet ihr nun Ruhe haben. Ich weiß übrigens nicht, warum Larok denkt, dass bald Orks kommen. Sie kommen nie so früh im Jahr ins Dorf. Aber ich werde die Augen offen halten. Ihr könnt entweder hier bleiben oder, falls noch etwas bei Dara zu arbeiten ist, dorthin zurückkehren. Außerdem glaube ich, dass dein Hund etwas toben muss, er ist immer noch ganz verschüchtert. Er ist übrigens sehr gut erzogen, Kind, er hat Larok nicht ein einziges Mal angeknurrt. So, ich muss gehen. Wir sehe und zum Abendmahl." Damit stand sie auf und verließ das Wirtshaus. Kurz darauf kam Tess mit einem kargen Mittagsmahl für die beiden zurück, etwas Brot und getrocknetes Obst. Sie blieb jedoch nicht, sondern ging wieder in die Küche.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 29.09.2014, 19:05:26
Nachdem sich Raja verabschiedet hat und Tess verschwunden war, verfinstert sich Ferygans Blick zusehends - vielleicht zeigt er jetzt erst sein wahres Gesicht? Während Tami mit Schleicher die getrennt verbrachte Zeit scheinbar aufholen möchte, trinkt der Handwerker sein Bier leer und holt sich schließlich ein zweites über dem er ebenso brütet wie über dem Ersten. Schließlich deutet er auf den Hocker vor sich und als Tami dort Platz nimmt, wispert der Erenländer mit ungewohnter Düsternis im Blick: "Dieser Grom gefällt mir nicht. Ich werde seiner Hütte heute Nacht einen Besuch abstatten. Vielleicht lässt sich etwas finden, dass wir gegen ihn verwenden können. Oder aber es passiert ihm ja ein Unfall; ein unglücklicher Sturz, ein gelöster Dachbalken, so etwas. Halte auch du die Augen offen für solche "Ungeschicke". Jemand wie er wird wohl nicht zu schlimm vermisst werden."

Das Gespräch mit Tami weiter führend, machen sich die beiden danach in Richtung Daras Haus um dort weiter zu machen wo sie aufgehört haben.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 30.09.2014, 18:35:50
Als ihr "Onkel" plötzlich anfing, von "Unfällen" zu reden, machte Tami große Augen. Sie sagte nichts, solange man sich noch im Wirtshaus befand. Erst auf der Straße, als niemand weit und breit in der Nähe zu sehen war, flüsterte sie: "Und was glaubst du wohl, was hier los ist, wenn dieser hässliche Ork einen Unfall erleidet? Glaubst du nicht, Larok wird uns gleich herbeizerren und verprügeln lassen oder schlimmeres, bis wir ihm sagen, was wir von der Sache wissen? Also, da hauen wir doch lieber einfach ab! Ich werde hier jedenfalls nicht auf die Orks warten, da kannste Gift drauf nehmen! Die kriegen mich nicht nochmal. Soll er uns doch als vogelfrei erklären!

Aber das mit dem Nachts Herumschleichen und die Lage hier Ausbaldowern, das ist eine gute Idee. Aber Schleicher müssen wir dabei zurücklassen. Er kann nämlich nicht gut schleichen."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 01.10.2014, 14:02:27
Die Mittagsstunde liegt bereits eine Weile hinter ihnen, allerdings bleibt genug Zeit, um noch etwas zu arbeiten. Als sie bei Dara ankommen, ist diese sichtlich erleichtert. "Oh Gott, gut das ihr wieder da seid. Kind, dein Tier kann wieder im Hof herum springen. Ist alles mit dem Dorfwart geregelt? Nun denn, Herr Ferygan, ich habe noch etwas Arbeit für dich. Einige der Werkzeuge meines Mannes haben bei den Frühjahrsarbeiten sehr gelitten. Der Boden war so feucht und klebrig, das es beinahe nicht gelungen wäre, den Boden zu pflügen und die Ernte auszubringen. Ich habe sie auch im Hof, könnt ihr euch das man ansehen?"
Im Hof lag ein einfaches Pflug-Geschirr, dass wie üblich vom Bauern umgeschnallt und gezogen wurde. Ferygan hatte mal in einer größeren Siedlung einen Bauen gesehen, der ein Zugtier hatte. Alle im Dorf hatten ihn darum beneidet. Die Metallstücke waren stark verbogen und mussten wieder in Form gebracht werden. Diese Arbeit würde den ganzen restlichen Tag in Anspruch nehmen. Und er würde Hilfe brauchen, jemand musste das Geschirr festhalten, damit er den richtigen Winkel zum bearbeiten haben würde.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 02.10.2014, 11:27:16
Nichts weiter zu Tami sagend, bleib der Handwerker den Nachmittag über verschlossen. Manchmal suchen seine Augen den Rand seines Blickfeldes ab um zu sehen, ob Grom erneut seine narbige Visage zeigt.[1]

Dara mit wenigen Worten beruhigend, macht sich Ferygan an die Arbeit. Diesmal lässt er Tami aber nicht im Haus zurück um den Kamin fertig zu schrubben, sondern teilt sie ein ihm zur Hand zu gehen. Schwitzend bearbeitet er vorerst das verbogene Eisen mit einem Hammer und wünscht sich eine Esse mitsamt einem Amboss herbei um das Metall ein wenig weicher zu machen.[2] Schließlich wendet er sich an Dara und fragt: "Gibt es hier im Dorf eine Schmiede? Das Eisen scheint schon sehr alt und spröde, es wäre schonender wenn wir etwas zum erhitzen dafür fänden."
 1. Spot: 25
 2. Craft: 11
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 03.10.2014, 19:46:13
Ferygan konnte aus dem ummauerten Innenhof nichts erkennen, aber er hörte keinen weiteren Geräusche an der Mauer oder dem kleinen Türchen mehr und auch Dara blieb ruhig. Schleicher hatte sich anfangs im Hof etwas ausgetobt und immer wieder versucht, Tami zum spielen zu überreden. Aber irgendwann war auch er müde und legte sich in eine schattige Ecke. Dara schaute immer mal wieder im Hof nach, wie die Arbeit voran ging und brachte den beiden immer einen Krug mit Wasser mit.

Als Ferygan sie nach der Schmiede fragte, antwortete sie: "Ja, es gibt eine kleine Schmiedefeuerstelle für einfache Arbeiten bei Maruk hinter der Schänke. Aber heute wird es zu spät dafür sein, es dauert mehrere Stunden, bis das Feuer genug Hitze hat. Mein Mann kann euch den Pflug zur Schänke bringen, wenn ihr eine Schmiedetag einlegen wollt. Am besten sprecht ihr mit Maruk, es wird sicher andere geben, die Schmiedearbeiten haben, es muss den Aufwand des Feuers ja lohnen. Bevor wir dann über weitere Arbeiten sprechen können, müssen wir den Preis verhandeln, sobald der Pflug ausgebessert ist. Das ist im Moment das wichtigste. Also sagt uns bitte einen Tag vor dem Schmieden Bescheid. Ich danke euch für die Mühe. Dann könnt ihr für heute Schluss machen."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 07.10.2014, 21:03:35
"Dann werde ich das so machen." lächelt Ferygan Dara geschafft und verschwitzt an. Die verrichtete Arbeit hatte ihm gut getan und sein Kopf, geleert durch die manuelle Arbeit, gewährt ihm mehr Ruhe als noch zuvor.

Und so sammelt der Handwerker mit Tami gemeinsam seine Utensilien zusammen und macht sich mit dem Handkarren und Schleicher im Schlepptau daran, zurück zur Taverne zu kehren. Erst als er sich gewaschen und sein Hab und Gut sachgemäß verstaut hat, begibt er sich hinunter in den Schankraum und grüßt die wenigen Bekannten mit einem freundlichen Nicken und lässt sich dann müde und offensichtlich abgekämpft auf eine der abgewetzten Bänke der Wand entlang fallen und hofft auf ein sättigendes Mahl. In die umgebenden Gesichter blickend, verhält sich Ferygan vorerst verschlossen und beginnt stumm zu essen wenn ihm etwas vorgesetzt wird.

Als sich der Schankraum immer mehr zu füllen beginnt, fasst der Erenländer Maruk am Handgelenk und erklärt ihm mit wenigen Worten, dass er morgen die Schmiede für das Richten des Pfluges benötigen würde und das sich ruhig die Leute bei ihm melden sollen wen sie auch gröbere Arbeiten erledigt haben wollen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 08.10.2014, 16:30:43
Tami hilft also für den Rest des Tages dem schweigsamen Handwerker bei der Arbeit. Der Nachmittag zieht sich elendig in die Länge und die Stille fällt ihr immer schwerer. Bei den Holzäpfeln war es nie still gewesen, nicht einen Augenblick, da hatte immer jemand krakeelt, gelacht, oder erzählt. Überhaupt, es soll endlich dunkel werden! Sobald es dunkel ist, und die Leute auch alle schön im Bett, will Tami—mit oder ohne ihrem "Onkel"—das Dorf erkunden, bis sie einen Fluchtweg fände. Und mit oder ohne ihren Onkel wird sie wenn möglich gleich oder spätestens in der nächsten Nacht aus diesem Ort fliehen. Sie wird nicht auf die Orks warten. Wenn Ferygan warten will, dann kann sie daran auch nichts ändern.

Und wenn Larok ihm dann die Schuld gibt, dass sein 'Gehilfe' geflohen ist? Nun, da kann ich dann auch nichts für.

Der Gedanke saß ihr aber irgendwie gar nicht gut im Magen.[1]

Als Ferygan sich zu den anderen Erwachsenen in der Wirtssstube begibt und sie gar nicht mehr beachtet, schleicht sie sich hinaus zur Hundehütte, setzt sich zu Schleicher und drückt ihn ganz fest an sich.

"Wären wir nur bei den Holzäpfeln geblieben!" flüstert sie, das Gesicht an sein warmes, weiches Fell geschmiegt. Wie sie dasitzt, hält sie die Ohren gespitzt, die Augen offen, und die Nase... nun ja, die Nase ist ja eigentlich immer offen.[2]

Aber irgendwie gehen ihr soviele Gedanken durch den Kopf, allesamt schrecklich, dass sie bald gar nicht mehr auf ihre Umgebung achtet und sich immer weiter in diesen Vorstellungen verrennt. Halblingen sind viel netter als Menschen! Halblinge hielten zusammen! Warum war sie nicht bei den Halblingen geblieben?

Die Leute da im Wirtshaus sollen alle endlich ins Bett gehen! Ich will endlich hier rumschleichen und schauen, wie ich wieder weg komme!
 1. Sorry, ich tu hier wenig und denk viel. Aber Ferygan dürfte sehen, dass Tami immer unruhiger wird, dass sie am liebsten etwas unternehmen würde, und dass sie unangenehmen Gedanken nachgeht.
 2. listen = 8; spot = 11; scent = 14
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 11.10.2014, 19:05:53
Als Ferygan den Raum betrat, wurde es sofort still. Die anwesenden Bauern schauten ihn neugierig an und der Schankraum schien heute voller zu sein als an den vorherigen Abenden. Jene denen Ferygan zunickt, nicken zurück. Er fand einen Platz und gleich begannen die Anwesenden sich wieder ihrem Essen oder den Steinspielen zu widmen. Kurz darauf kam Tess und brachte ihm eine dampfende Schale (Erdäpfel, Rote Rüben und sogar etwas Fleisch) und dazu einen kleinen Krug Bier. "Wo ist der Junge?" fragte sie Ferygan. Ferygan deutete mit einer knappen Bewegung nach oben. Daraufhin ging Tess in die Küche und ging kurz darauf eine Schale nach oben.
Als Maruk die Schalen abräumt, hat Ferygan Gelegenheit, ihn auf die Schmiede anzusprechen. Dieser antwortet ihm: "Ja, ich habe eine kleine Feuerstelle hinter dem Haus, die für einfache Arbeiten genügen dürfte. Ich werde in mal im Dorf herumfragen, es dauert normalerweise zwei bis drei Tage, bis genug Interessenten das Brennmaterial gestellt haben und ich anfeuern kann." Etwas leiser fügte er hinzu: "Wie ich hörte, wirst du noch etwas bleiben. Mach dir keine Sorge wegen der Unterkunft und Verpflegung, das regeln wir schon."


Während Tami an der Hundehütte bei Schleicher saß und darauf wartete, dass es endlich dunkel und ruhig werden würde, hörte sie plötzlich Schritte auf sich zukommen. Kurz darauf kam Tess mit einer Schale warmen Essens um die Ecke zu ihr. Sie setzte sich auf einen kleinen Hocker, den sie plötzlich hinter dem Rücken vorgezaubert hatte, neben sie, reichte ihr die Schüssel und sagte: "Hier sind nicht alle wie Larok. Sorge dich nicht, Kind, wir achten schon auf dich. Wenn du mir etwas darüber erzählen möchtest, was dich beschäftigt oder was dich in dieses Dorf am Rand der Welt getrieben hat, ich habe gerade Pause."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 14.10.2014, 15:26:19
"Danke, aber ich pass auf mich selber auf!" entfuhr es Tami. "Und auf Schleicher auch! Wer versucht, ihm was anzutun, der muss erst an mir vorbei! Überhaupt möcht mal wissen, warum man in diesem komischen Dorf gleich als Dieb aufgegriffen wird, bloß weil man sich dem Tor nähert! Für Mörder wird man gar gehalten, für vogelfrei soll man erklärt werden, das ist doch alles völlig plemplem!"

Etwas ruhiger fragt sie: "Hattet ihr hier in letzter Zeit Schwierigkeiten mit Dieben und Gesindel? Haltet ihr deshalb jeden dafür, den ihr im Dunklen trefft?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.10.2014, 16:32:35
Tess' Lächeln erstarb schnell, als Tamis Wortschwall sie schier überrollte. Man sah, wie Wut in ihr hochkam und sie wollte schon antworten, da beruhigte sich Tami wieder etwas. Dennoch war die Wut noch nicht völlig verschwunden, als Tess antwortete: "Ich war nicht dabei, als du hier ankamst und es ist nicht recht, so mit mir zu reden." Sie stand auf und wollte wieder gehen, als sie zögerte und hinzufügte: "Wir sind keine schlechten Menschen. Nur weil Larok und seine Schergen so sind wie sie sind solltest du nicht alle anderen ebenso sehen. Und nun zu deiner Frage: Herr Ferygan ist seit mehr als einem Jahr der erste Reisende, der hierher gekommen ist. Normalerweise gibt es sowas nicht, Leute die herum reisen. Die alten sagen zwar, dass ihre Großeltern davon erzählten, dass die Leute früher auf Pferden oder mit Wagen durch das Land fuhren, aber ich glaube das nicht. Wer sollte die Felder bestellen? Wer sie vor den wilden Tieren schützen? Im vorletzten Herbst kam ein Reisender in unser Dorf, der sagte, er sei ein Reisender. Er erschlug eine alte Frau, die ihn bei sich aufgenommen hatte, für etwas zu Essen und ein wenig Hausrat. Wir haben ihn erwischt und wir haben ihn aufgehängt. Und das war auch richtig so. Und obwohl dies so war, haben wir Herrn Ferygan aufgenommen. Weil es sich so gehört. Und auch dich haben wir hier aufgenommen, weil es sich so gehört. Aber wir werden dich weder einsperren noch Larok überlassen. Und auch wenn du sicher selbst auf dich aufpassen kannst, sonst hättest du da draußen nicht so lange überlebt, ist es unsere Pflicht, auf dich zu achten, solange du hier bist, so wie es unsere Pflicht ist, auf Herrn Ferygan zu achten, solange er hier ist, weil es sich so gehört. Larok sagt immer, dass sind alte Gedanken aus den Köpfen alter und verwirrter Menschen, aber so leben wir hier. Weit ab von dem, was sich da draußen heute gehören mag - hier ist es so, wie es ist." Während sie sprach wurde ihre Stimme, die Anfangs noch hitzig und etwas zu laut war, wieder ruhiger. Als sie geendet hatte, wusste sie nicht recht, was sie tun sollte. Sie zögerte einen Moment, sagte dann zu Tami: "Aber nun iss dein Mahl, bevor es kalt wird. Und danach kannst du gerne zu uns herein kommen, wenn du magst." Sie schaute Tami noch einen Moment an, aber dann drehte sie sich um und ging in die Schänke zurück.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 16.10.2014, 11:53:11
"Habt Dank." murmelt Ferygan zur Antwort.

Nach diesem harten Tag, genießt es der Handwerker etwas schmackhaftes zu essen zu bekommen und verzehrt stumm - so wie er es immer tut - den Eintopf. Als er damit fertig ist, hellt sich seine Miene auf und er beginnt mit den Bauern und Hiesigen zu sprechen. Gerne stellt er dabei Fragen über ihren Alltag. Dabei ist er recht geschäftstüchtig und verspricht, sich so manches Werkzeug einmal anzusehen, damit die Mühen der Bauern ein wenig erträglicher werden. Auch von dem geplanten Schmiedetag erzählt er um möglichst viele Interessenten und Leute zu finden, die bereit sind etwas zu dem benötigten Holz dazu zu geben.

Auch wenn die Orks kommen, er würde sich bis dahin so unabdinglich und nützlich wie nur möglich machen. Vielleicht würde ihm dass ein wenig bei Larok weiter helfen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 16.10.2014, 14:11:09
Tami sprang auf und lief Tess hinterher. Das hatte sie doch nicht wissen können, dass der letzte Fremde hier gleich einen Mord begangen hatte! Schlimmer noch: ein Mord war genau das, was ihr neuer 'Onkel' hier ebenfalls vorhatte!

"Wer bringt denn eine arme alte Frau um!" rief sie erschrocken. Noch dazu völlig ohne Fluchtplan, wie ihr schien. Das war nun wirklich selten dämlich. Wenn man etwas Verbotenes tat, sollte man immer einen Fluchtplan parat haben. Daran würde sie ihren Onkel nachher auch noch einmal erinnern müssen.

Tess sah immer noch sehr böse aus. Das war nicht gut. Wenn Tami hier so schnell nicht fliehen konnte—oder wenn Ferygan tatsächlich diesen Grom umbrachte, bloß weil er hässlich war—dann brauchte sie jemanden wie Tess, der ihr halbwegs wohlgesonnen war. Der Ausbruch gerade, der war gar nicht schlau gewesen!

"Nicht böse sein, bittebitte, ich wollte Euch wirklich nicht ärgern", sagte sie mit schmeichelnder Stimme und griff nach Tess' Hand. "Ich hab doch bloß solche Angst, vor allem um Schleicher! Wenn die Orks wirklich bald kommen, die bringen ihn bestimmt um. Die haben schon seine ganze Familie umgebracht, nur so aus Spaß. Nur Schleicher und ich sind entkommen. Nur uns haben sie übersehen." Dann reckte sie sich, um Tess ins Ohr zu flüstern, als würde sie der Frau ein ganz geheimes Geheimnis anvertrauen: "Er ist nämlich gar kein Wolfshund."[1]
 1. Bluffen = 19 - oder soll ich neu würfeln?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.10.2014, 21:47:50
Ferygan


Ferygan verbrachte den Abend im Schankraum. Er setzte sich mal hier und mal dort hin, erzählte davon, dass er schmieden könnte, wenn genug Interessenten mit Brennstoff und Arbeit gefunden wären und trank den ein oder anderen kleinen Krug Bier. Er sprach mit den Bauern über das Dorf und erfuhr so in einem der Gespräche, dass Grom in einer kleinen Hütte in der Nähe von Laroks Haus lebte.

Kurz danach kamen vier Männer mit ihren Spielsteinen zu Ferygan und forderten ihn zum Spiel. Einer stellte einen großen Krug auf den Tisch, der nach starkem Alkohol roch. "Wer gewinnt, bekommt einen Schluck und wer verliert zwei. Wer zuerst unterm Tisch liegt, muss den Krug bei Maruk abarbeiten". Daraufhin fingen die anderen an zu lachen und das Spiel begann. Ferygan war kein guter Spieler und verlor viel häufiger als er gewann, genau wie zwei andere auch. Es war allerdings nicht Ferygan, der zuerst von der Bank fiel, sondern ein jüngerer Mann, der von den anderen lachend aufgehoben wurde. Das war das Zeichen für Maruk, alle nach Hause zu schicken. Es ist spät geworden, viel später als sonst. Ferygan kroch auf allen Vieren hinauf in die Stube und Tess rief ihm nach, er solle ja nicht das Lager versauen. Bald darauf wurde es still im Schankraum.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.10.2014, 21:55:31
Tami


Tess dreht sich um, in ihrem Blick lag wieder die Ruhe, die Tami schon oft gesehen hatte und ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund. Dann kam sie näher, hockte sich vor Tami hin und fragte sie "Ist schon gut." Und dann etwas leiser: "Was ist er denn sonst". Tami hat nun das Gefühl, dass Tess sich wieder beruhigt hat.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 20.10.2014, 13:03:33
Nachdem sich Ferygan von Wand zu Wand taumelnd in sein Zimmer getorkelt war, trinkt er einige tiefe Züge aus seinem Wasserbeutel und stellt sich vor das kleine verhangene Fenster um möglichst viel frische Luft einatmen zu können. Nach einer Weile, blickt er dann zu Tami und fragt sie flüsternd: "Ich werde jetzt bald aufbrechen. Was ich genau tun werde weiß ich noch nicht, aber ansehen will ich mir diesen Grom schon einmal in aller Ruhe." Spitzel wie dieser Kerl machten allen das Leben zur Hölle und es wäre wohl kein großer Verlust wenn Grom ein Unglück geschieht. Aber sich deswegen jetzt in Gefahr zu begeben wäre natürlich auch nicht das Schlaueste. Mal sehen was der Abend so bringt...

Kurz wartend, schnappt sich dann der Handwerker seinen Umhang und macht sich bereit los zu schleichen. Möglichst heimlich und ungesehen schleicht er zum Hinterausgang und von dort in Richtung der angegebenen Hütte.[1]
 1. Hide 20/22, Move Silent: 23
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 22.10.2014, 19:03:29
Tami wusste nicht so recht, was sie auf Tess' Frage antworten sollte. Es war doch eindeutig gewesen, was sie gemeint hatte! Tess schien die ironische Betonung auf hund nicht gehört oder verstanden zu haben. Der Plan war ja eigentlich gewesen, sich mit der vertrauensvollen Offenbarung dieses kleinen Geheimnis ein wenig in das Vertrauen der Frau einzuschmeicheln, aber wenn diese nicht verstand, was Tami sagte, würde das etwas schwer. Ihre Hand hatte sie auch abgeschüttelt. Also doch noch nicht ganz vergeben. Vielleicht war es doch besser, ihr nicht weiszumachen, dass Tami in den letzten zwei Jahren mit den Wölfen unterwegs gewesen war.

"Mein kleiner Bruder", wisperte Tami, als sie Tess in die Schenke folgte, ihr Essen mit hineinnehmend. Drinnen aß sie schnell auf und verabschiedete sich dann zur Nacht. "Ich bin sooo hundemüde", sagte sie und rieb sich dabei die Augen. "Schlaf du auch gut."

Oben auf ihrem Zimmer, kam ihr Onkel bald nach und tat dabei ganz doll betrunken. Hätte Tami nicht von seinen nächtlichen Plänen gewusst, hätte sie ihm fast geglaubt. Als er noch einmal erklärte, diesen Grom auskundschaften zu wollte, sagte Tami nur: "Aber pass auf! Wenn hier auf seltsame Weise wer umkommt, sind sofort wir dran, darauf kannst du wetten, da baumeln wir ganz fix am Strick!"

Und sie erzählte Ferygan rasch, was sie von Tess erfahren hatte: dass vor anderthalb Jahren ein Reisender—der einzige Reisende außer ihnen zweier, soweit man sich in Randdorf erinnern konnte—eine alte Frau als Dank für ihre Gastfreundschaft umgebracht habe.

"Und den haben sie aufgeknüpft, da kennen die nix. Bring also bitte keinen um, bevor wir nicht wenigstens einen Fluchtweg ausspioniert haben!" Den letzten Satz flüsterte sie.

Dann war Ferygan verschwunden. Sie wartete noch etwas, bis sie sich sicher war, dass auch die Leute, die nicht gut einschlafen konnten, endlich ihre Schäflein zählten, und schlich ebenfalls hinaus.

Draußen schlich sie sich sogleich in Richtung der Hecke und Palisaden, welche das Dorf umgrenzten, und dann daran entlang—nicht zu nah, dass es arg verdächtig wäre, sollte man sie erwischen, aber auch nicht zu weit weg, dass sie Möglichkeiten übersehen würde. Besondere Acht gab sie vor Fensteröffnungen und Hühner- oder sonstigen Ställen, wo sie Viehzeug würde aufschrecken können.

Wenn nötig wollte sie einmal um das ganze Dorf schleichen. Sie suchte nach Öffnungen, Stellen, wo das Geflecht der Zweige etwas dünner wäre, vor allem am Boden, dass man sich womöglich darunter durchrobben könnte, wenn Schleicher eventuell noch etwas buddelte... oder aber nach Stellen, an denen man womöglich drüberklettern könnte, also wenigstens, wenn man zu zweit war und Ferygan sie heben würde. Ganz zum Schluss erkundete sie auch noch—aus sicherer Entfernung!—das Tor. Waren dort Wachen? Überhaupt, im Dorf, wer schlich dort sonst noch alles herum außer ihr und ihrem Onkel?[1]
 1. Hide: 1d20 = 24; Move Silently: 30 (natürliche 20)
Search (Fluchtweg): 15; Spot (Leute): 9
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 24.10.2014, 14:43:14
Ferygan

Ferygan verließ leise und unbemerkt die Schänke und schlich, die Deckung der Häuser ausnutzend, zu dem Gebäude, in dem Grom wohnte. Randdorf war nicht groß, es gab vielleicht 20 Häuser und nachts war es absolut dunkel. Nur am Tor brannte eine kleine Laterne, die jedoch kaum in der Lage war, den Eingangsbereich wirklich zu erhellen. Ferygan mied den Bereich um das Tor, denn wie er wusste war dort eine Wachhütte, in der immer jemand wach und aufmerksam war. Er schlich also leise in Richtung des Hauses des Dorfwarts. Dort brannte noch Licht, während es in allen anderen Häusern dunkel war. Groms Haus lag etwas versetzt dahinter, aber dort brannte kein Licht. Als Ferygan mit etwas Abstand an Laroks Haus vorbei schlich, um sich Groms Haus zu nähern, hörte er leise Stimmen aus dem Haus des Dorfwarts. Mindestens zwei Personen unterhielten sich dort leise. Larok hatte zwar schwere Fenstertücher, die von außen fest angebracht waren und so Kälte und Wind besser draußen hielten als die losen Fenstertücher, die er in den meisten anderen Häusern gesehen hatte, allerdings konnte man durch diese Tücher genauso gut hören, was innen gesprochen wurde, wie durch die einfache Variante.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 24.10.2014, 14:47:18
Tami

Tamit kam ebenfalls ungesehen aus dem Haus und schlich zur Begrenzung, die das Dorf umgab. Die Begrenzung bestand aus mehreren Dornenhecken, die hintereinander gepflanzt und durch eine Konstruktion aus Holzbalken stabilisiert und befestigt worden waren. Die Schänke lag ziemlich in der Mitte des Dorfs und Tami schlich um das Haus herum zur Hecke, um möglichst weit vom Tor entfernt zu sein. Es dauerte eine Weile bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann begann sie die Hecke abzusuchen, was in der Dunkelheit sehr schwierig war. Sie kam nur langsam voran, stellte aber schnell fest, dass offenbar sorgfältig darauf geachtet wurde, dass die Dornenhecke bis zum Boden reichte. Immer wieder wuchsen Triebe in den Boden und stabilisierten das Gebilde. Um eine Lücke in dem dichten Geflecht finden zu können, war es einfach zu dunkel. Während sie suchte, sah und hörte sie nichts im Dorf, alle schienen zu schlafen. Auf der anderen Seite sah sie das schwache Licht der Laterne. Sie schlich weiter und sah bald ein Haus, in dem Licht brannte. Es war Laroks Haus, allerdings kam das Licht aus einem Raum, der nicht in Richtung der Hecke lag. Sie überlegte kurz, wohin sie nun gehen sollte als sie glaubte, eine Bewegung bei Laroks Haus auszumachen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 26.10.2014, 12:03:02
Angezogen wie eine Motte zum Licht, hällt der Erenländer inne als er die Stimmen aus der Hütte des Dorfvorstehers vernimmt. Geduckt abwartend versichert sich Ferygan, dass ihn niemand beobachtet und schleicht dann vorsichtig so nahe wie möglich heran. Im Lauschen war er noch nie besonders talentiert gewesen und so verlässt sich der junge Mann mehr auf seinen lautlosen Tritt als auf seine  Ohren um mit zu bekommen was da gesprochen wird.

Neugierig versucht er zu vernehmen was da vor sich geht...
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 26.10.2014, 12:25:26
Ferygan musste bis an das Haus heran schleichen, um das Gespräch belauschen zu können.

Er erkannte Laroks Stimme, die gerade sprach: "...ist egal. Tu, was ich befohlen habe, es ist wichtig."
Darauf antwortet eine andere Stimme, die er nicht kennt. "Aber Herr, wer weiß, wo ich sie finden kann. Es ist gefährlich da draußen".
Darauf antwortet Larok sehr ungehalten. "Schweig, du Feigling. Du weißt, wo das Pferd steht, du wirst es auch im Dunkeln finden. Geh dorthin, reite los und finde die Orks. Übergib ihnen diesen Brief und komm zurück. Sie müssen kommen, früher als geplant."
Die andere Stimme war nun beinahe unterwürfig. "Natürlich Herr. Aber...äh, kann Grom mich vielleicht ein Stück begleiten?"
Larok wurde nun wirklich wütend. "Du elender Feigling und du Grom, hör auf zu jammern. Vielleicht ist das genau das richtig für euch. Ihr geht zusammen. Los jetzt. Kein weiteres Wort." Er schlug mit der Hand auf den Tisch und das Gespräch war offensichtlich beendet.

Dann hörte Ferygan das Rascheln von Kleidung, die hastig angezogen wurde und dann Schritte, die den Raum verließen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 27.10.2014, 13:15:33
Je länger Tami die Hecke absuchte, desto enttäuschter—und wütender—wurde sie. Ganz eindeutig war das Teil gepflanzt worden, um Leute drinnen zu halten, nicht umgekehrt! Von außen könnte man ja in aller Seelenruhe mit einer Axt oder Säge... Warum nur war sie nicht auf die Idee gekommen, sich an das unbekannte Dorf von außen heranzuschleichen! Da hätte sie es sich vielleicht noch einmal gut überlegt, ob sie da wirklich hinein wollte, wenn es so offensichtlich eine Falle war!

Über diesen und weiteren trüben Gedanken achtete Tami nicht mehr so richtig darauf, wo sie hinschlich, und stellte plötzlich mit Entsetzen fest, dass sie sich ganz in der Nähe vom Haus des schrecklichen Dorfwartes befand. Und dieser schlief auch ganz offensichtlich nicht, denn es brannte Licht dort und gedämpfte Stimmen konnte man auch noch hören. Zu allem Überfluss sah sie auch noch eine schattenhafte Bewegung in der Nähe des Hauses. War das Ferygan, der dort herumschlich, oder eine weiterer nächtlicher Schleicher? Dieser Grom schien ja auch gern umherzuschleichen, wo und wenn man am wenigstens mit ihm rechnete. Sie streckte die Nase in die Luft und schnupperte, ob sie die Gestalt vielleicht am Geruch erkannte, doch blies der Wind aus der verkehrten Richtung und so roch sie gar nichts. Aber egal, denn selbst wenn es sich um Ferygan handelte, dann wollte Tami erst recht am anderen Ende des Dorfes sein, schließlich hatte dieser Mordpläne!

Also schlich Tami so schnell sie konnte zurück zur Herberge, legte sich zu Schleicher in die Hütte, und kuschelte sich an ihn.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 28.10.2014, 09:51:47
Ferygan

Als Ferygan hörte, dass sich Gorm und der Begleiter offenbar aufmachten, das Haus zu verlassen, zog er sich ein Stück vom Fenster zurück und verbarg sich im Schatten eines Holzfasses, das an der Hausecke stand. Kurz darauf ging tatsächlich die Vordertür auf und jemand verließ Laroks Haus - es war allerdings Larok selbst, wie Ferygan bei einem vorsichtigen Blick erkannte. Dieser ging einige Schritte in Richtung des Tors, seine Schritte waren auffällig laut zu hören und bald darauf kam eine Gestalt vom Tor her zu ihm geeilt und verbeugte sich tief. Larok sprach einen Moment mit dem Mann, woraufhin dieser ihm eifrig etwas zu erzählen begann. Ferygan konnte nicht verstehen, worum es ging, allerdings hörte er kurz darauf ein Geräusch hinter Laroks Haus. Schnell glitt um das Fass herum in den Schatten am Haus und kurz darauf sah er zwei dunkle Gestalten, die im Schatten an der Hecke entlang in Richtung Tor schlichen, Larok und seinen Gesprächspartner unbemerkt passierten und dann im Schatten verschwanden.



Tami

Es war eng in der Hütte, sehr eng, allerdings machte sich Schleicher so klein er konnte und so konnten beide dort einigermaßen bequem liegen. Es dauerte nicht lange bis die Wärme und die beruhigende Regelmäßigkeit von Schleichers Atemzügen Tami einschlafen ließen.
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Beitrag von: Ferygan am 29.10.2014, 12:16:28
Kurz entschlossen löst sich der Handwerker aus dem Schatten der ihn bisher verborgen hat. Geduckt und mit nicht mehr als dem Scharren das eine Katze verursachen würde, schleicht Ferygan los. Kurz vor dem beleuchtenten Teil hält er inne und wartet einen günstigen Moment ab indem Larok und der Wächter gerade vom Eingang abgewandt stehen ehe er alles auf eine Karte setzt und durch den beschienen Bereich durch prescht um wieder ins schützende Dunkel der äußeren Seite zu gelangen.
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Beitrag von: Bane of Izrador am 30.10.2014, 09:32:12
Ferygan schleicht zunächst weg vom Haus zur Barriere und verfolgt dann die beiden Schatten. Als die beiden Gestalten durch den beleuchteten Bereich des Tors schlichen erkannte er, was er bereits erwartet hatte.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11622;image)
Es handelte sich um Grom und einen anderen Mann, der einen dunklen Umhang trug, so dass sein Gesicht kaum zu erkennen war. Beide schlichen aus dem Dorf hinaus und verschwanden in der Dunkelheit. Keiner drehte sich in Ferygans Richtung um und auch Larok und der Wachmann schienen den Handwerker nicht bemerkt zu haben. Kurz nachdem die beiden Gestalten Randdorf verlassen hatten hörte Ferygan, wie Larok sich von den Wachmann wieder auf seinen Posten schickte. Ferygan selbst war in diesem Moment nur noch wenige Meter vom Tor entfernt.
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Beitrag von: Ferygan am 30.10.2014, 12:22:43
Weiter den beiden Gestalten nachschleichend, versucht der Handwerker nicht die Spur der Kerle zu verlieren und sogar zu ihnen aufzuschließen. Rasch zieht er sich ein Halstüch bis über die Nase und schlägt sich die Kaputze seines Umhangs bis zur Stirn herab. Einen der Dolche zur Hand nehmend, sucht der Erenländer primär immer noch nach einer Möglichkeit in einer engen Passage aufzuschließen und den Brief unbemerkt zu entwenden. Sollte dies nicht gehen, so würde er kaum außer Hörweite des Dorfes einen Überfall wagen.
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Beitrag von: Bane of Izrador am 30.10.2014, 14:17:16
Ferygan schlüpfte rasch durch das Tor. Die beiden Gestalten gingen nun langsamer, nachdem sie den dämmrigen Lichtkreis am Tor verlassen hatten. Nach wenigen Schritten hörte Ferygan hinter sich ein schabendes Geräusch. Offenbar schloss der Wachmann nun das Tor für die Nacht.

Vor Ferygan lag nun das offene Grasland, die beiden Gestalten waren ca. 10m von ihm entfernt. Außerhalb des Dorfes war es sehr dunkel, nur wenige Sterne und eine schmale Mondsichel erhellten das offene Grasland vor dem Dorf. Ferygan wusste, dass nun zunächst die Felder kamen, danach das Gras jedoch bald höher stehen würde. An den höchsten Stellen konnte das zähe Gras einen Mann sogar überragen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 31.10.2014, 13:27:49
Im Schutze der Dunkelheit wartet Ferygan ein wenig mit dem Aufschließen. Das fahle Licht, der kleinen Mondsichel preisend hält sich der Erenländer im Hintergrund bis der Bewuchs zumindest Hüfthoch geworden ist. Dann versucht er in einem kleinen Bogen zuerst auf gleiche Höhe zu ziehen und dann sogar ein wenig nach vorne zu kommen. Hoffentlich würde er einen guten Ort für einen Hinterhalt erreichen bevor die beiden Männer bis zum Pferd gelangt waren...
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 02.11.2014, 09:21:11
Solange die beiden die Felder durchquerten folgte Ferygan ihnen mit ausreichendem Abstand, um nicht entdeckt zu werden. Er erkannte, dass der unbekannte eine Umhängetasche trug, während Grom nichts dabei hatte. Bald hörte er Gemurmel, die beiden begannen sich zu unterhalten, nachdem sie ein gutes Stück vom Dorf entfernt waren. Wirklich verstehen konnte Ferygan nur einige Schimpfwörter und er hörte eindeutig einen unzufriedenen Ton.

Nach einer Weile erreichten die beiden das Grasland und schnell wuchsen die Halme höher und höher. Als das Gras so hoch war, dass der Lärm der beiden viele andere Geräusche überdeckte, sah Ferygan den richtigen Moment gekommen, um die beiden zu überholen.

Er machte einen weiten Bogen, denn aufgrund der Eile konnte er nicht besonders leise sein. Er achtete mit einem Auge immer auf den Untergrund, um nicht in einem Loch oder einer Pfütze zu stolpern, und mit dem anderen auf die beiden Gestalten und lief etwas geduckt weiter. Als er glaubte, ausreichend viel Abstand gewonnen zu haben, beendete er den Bogen und kam wieder vor die beiden. Nun begann er, sich nach einem guten Platz für einen Hinterhalt umzuschauen, als er irgendwo im Gras ein leises Knurren hörte, das Geräusch kam wohl aus dem Hohen Gras, irgendwo zwischen ihm und den beiden Gestalten.
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Beitrag von: Ferygan am 02.11.2014, 18:50:24
Bereits mit einem Dolch an den Unterarm geschmiegt will der Handwerker gerade einen brusthohen Strauch genauer untersuchen als er das leise Knurren vernimmt und erstarrt. In der Hoffnung das es sich nur um ein verirrtes Tier handelt, dass schnell zur Flucht zu bewegen ist suchen die dunklen Augen des Erenländers die ungefähre Richtung ab aus der er glaubt das Knurren vernommen zu haben.
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Beitrag von: Bane of Izrador am 03.11.2014, 11:55:35
Während Ferygans Augen versuchten, die Dunkelheit zu durchdringen, blieben auch die anderen beiden Männer stehen. Möglicherweise hatten diese ebenfalls etwas gehört. Ferygan konnte im Dunkeln nichts erkennen, allerdings meinte, eine Bewegung des Grases in der Nähe der beiden anderen zu sehen.

Plötzlich riss einer der Männer, vermutlich nicht Grom, seine Arme in die Luft und begann laut zu schreien und zwei metallische Gegenstände laut gegeneinander zu schlagen. Kurz darauf sah Ferygan einen dunklen Schatten, der sich aus dem Gras auf die zweite Gestalt stürzte und hörte Grom laut um Hilfe schreien.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 03.11.2014, 13:25:51
Vor Schreck fuhr Ferygan zusammen und nahm reflexartig die Schultern nach oben um seine verwundbare Kehle zu schützen. Die für den Moment so unzureichend erscheinende Dolchklinge schützend vor sich haltend, drehte sich der Handwerker im Kreis um zu sehen ob es sich hier vielleicht um ein Rudel Wölfe handelt und nun ein anderes Tier sich gerade bereit zum Sprung macht. Wie froh wäre er jetzt über die Anwesenheit von Schleicher und vielleicht sogar Tami, die ihm bereits gezeigt hatte, dass sie zumindest über eine eigene Klinge verfügt.

Sollte ihn nichts attackieren, würde er warten wie sich der Kampf der beiden Männern mit... was auch immer sie gerade beschäftigt entwickeln würde ehe er eingreifen würde um die Nachricht zu lesen und sicher zu gehen,d ass sich die Orks nicht weiter beeilen als es notwendig ist.

Fluchend darüber, dass seine Fackeln in unerreichbarer Ferne in Randdorf auf seinem Handwerkswagen ruhten, blieb Ferygan kampfbereit und hofft darauf heil aus der Sache auszusteigen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 03.11.2014, 13:58:16
Ferygan entdeckte keine weiteren Tiere, als er sich erschrocken umblickte. Währenddessen versuchte der unbekannte, das Tier von Grom fort zu treiben, mit Lärm und als dies scheinbar nichts brachte mit etwas anderem, was das Tier laut fauchen ließ. Es schien sich um eine Großkatze zu handeln, wie sieh hier in den Randgebieten der bewohnten Ebene häufig vorkamen. Ferygan hatte diese Tiere bereits mehrfach auf seinen Reisen gesehen, allerdings selten aus der nähe. Sie mieden die Menschen und griffen nur an, wenn sie sehr hungrig waren oder leichte Beute vermuteten. Grom schrie laut vor Schmerzen und aus Angst und der zweite Mann schlug immer wieder auf das Tier ein.

Es dauerte nur wenige Momente bis das Tier von den Schlägen des Mannes offenbar so stark verletzt wurde, dass es sich mit einem letzten lauten Fauchen ins hohe Gras zurück zog. Der Mann setzte oder hockte sich neben Grom, so dass seine Silhouette im hohen Gras nicht mehr auszumachen war. Von Grom war noch ein kurzes Wimmern zu hören, dann wurde es still.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 03.11.2014, 16:31:16
Froh darüber, dass das Tier alleine angegriffen hat schlich der Erenländer etwas näher um den Gebückten besser sehen zu können. Natürlich wäre jetzt ein guter Moment gewesen, den Unbekannten unerkannt aufzufordern den Brief heraus zu rücken und sich hier nie wieder blicken zu lassen. Sonst würde die Katze wiederkommen... aber wer garantierte, dass sich der Halunke nicht bis zu den Orks durchschlägt und seine Kunde so überbringt. Nein. Lieber auf Nummer Sicher gehen.

Als er in Sicht- und Wurfweite kam, wartete der Handwerker noch einen Augenblick ehe er aus der Sicherheit die die Dunkelheit ihm gewährte seinen ersten Dolch fliegen lies.[1] Dann duckte er sich wieder tiefer ins hohe Gras und versucht so in der Dunkelheit verborgen zu bleiben.[2]
 1. AC: 18 mit 13 Schadenspunkten
 2. Ohne Boni oder Mali einzubrechnen: Hide 25
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 06.11.2014, 15:19:24
Ferygan schlich sich langsam an den hockenden Mann heran und wartete, bis er glaubte, einen sicheren Wurf machen zu können. Dann warf er den Dolch auf den Schatten, der neben dem am Boden liegenden Grom hockte. Er hört einen kürzen Schmerzensschrei, als der Mann getroffen wurde. Dem ersten Dolch ließ Ferygan sofort einen zweiten folgen. Wie aus dem Nichts tauchte eine Klinge aus einer verborgenen Scheide in seinen Händen auf und flog in Richtung des Fremden, ehe dieser reagieren konnte. Doch aufgrund des fahlen Mondlichts verfehlt die Waffe knapp ihr Ziel. Ferygan zog sich ein paar Schritte zurück. Nach einem kurzen Zögern fuhr der Mann hoch und drehte sich suchend um. Als er Ferygans Gestalt entdeckt hatte, zog er etwas unter seinem Umhang hervor und ein Bolzen schoss in Ferygans Richtung, verfehlt ihn aber.

Ferygan zog daraufhin einen weiteren verborgenen Dolch und stürmte auf den Fremden zu und traf diesen im Gesicht. Bedrängt von dem vorstürmenden Ferygan trat der Mann einen Schritt zurück und schoss erneut mit seiner Armbrust auf den Angreifer. Allerdings verfehlte der Bolzen erneut sein Ziel. Dabei schrie der Mann Ferygan an "Haus ab, du Kerl, was willst du von uns", die Panik in seiner Stimme war unüberhörbar.

Ein weiteres Mal setzte Ferygan nach und täuscht einen weiteren Schnitt auf die Gesichtsgegend an. In letzter Sekunde vollführte sein Arm einen Bogen und traf den Mann mitten in die Bauch. Der Sterbende schaute entsetzt und fast ungläubig auf die Waffe, die aus seinem Bauch heraus ragte, und brach tot zusammen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 06.11.2014, 18:59:40
Mit blutigen Dolchen in den Händen stand Ferygan über dem Fremden und warf einen Blick auf Grom hinab. War noch Bewegung in seiner Brust? Hatte die Raubkatze ganze Arbeit geleistet? Vorerst im sicheren Abstand zu Grom verbleibend, durchsucht der Handwerker den Fremden. Wo war der Brief? Hatte er einen, oder gar mehrere Messer oder Dolche bei sich? Wie waren seine Stiefel in Schuss? Die Bolzen des Fremden auf jeden Fall einsteckend, betrachtete der Erenländer die Armbrust etwas genauer. So etwas ist einiges wert... War es eine außergewöhnliche Waffe? Besonders verziert, oder ohne besonderen Wiedererkennungswert? Konnte man sie vielleicht zerlegen? Rasch suchte Ferygan den zweiten Dolch der ja nur knapp daneben gegangen war. Dann nahm er die beiden blutigen Dolche wieder zur Hand und schritt, immer noch vermummt, auf Grom zu. Wie war es um ihn bestellt? Sollte er noch am Leben sein, würde sich der Handwerker vielleicht mit ihm noch etwas unterhalten, wenn nicht so wird auch er bereits jetzt aufs Genaueste durchsucht.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 10.11.2014, 11:10:49
Ferygan musste Grom nicht lange untersuchen um zu erkennen, dass er ebenfalls tot war. Er hatte eine klaffende Wunde am Hals und war offenbar verblutet. Dann ging er zu dem anderen Mann. Auch er lag mittlerweile in einer Lache seines eigenen Blutes, der Geruch war sehr intensiv. Er durchwühlte die Tasche des Mannes, die dieser neben Grom hatte fallen lassen und fand neben ein wenig Reiseproviant und einer kleinen selbst geschnitzten Holzflöte eine Stoffrolle mit einem Stück Holz in der Mitte. Ferygan hatte eine ähnliche Rolle bei Larok gesehen und dies musste der Brief sein. Allerdings würde er diesen ohne Licht nicht lesen können. Dann betrachtete er die Armbrust. Er hatte eine solche Waffe schon einmal gesehene, diese hier war jedoch sehr viel primitiver. Auch 5 Bolzen fand Ferygan in einem kleinen Beutelchen am Gürtel des Mannes. Auch diese waren offenbar selbst hergestellt worden, sie waren nicht ganz gerade, allerdings war die Holzspitze im Feuer gehärtet worden. Außerdem fand Ferygan ein kleines einfaches Messer am Gürtel des Mannes, dass wohl eher zum Schnitzen als zum Kämpfen verwendet wurde. Mehr trug der Mann nicht bei sich, Reichtümer waren auch nicht zu erwarten gewesen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 10.11.2014, 20:25:40
Als er sich sicher ist, dass die beiden den Tod gefunden hatten steckt sich Ferygan ohne viel Scheu oder Pietät das kleine  Messer und die Gürtel der beiden ein. Auch den Proviant lässt er verschwinden, ebenso weitere Metallteile, Schnallen, Halsbänder, Ketten, oder ähnliches. Davon konnte ein Kleinschmied nie genügend besitzen. Die Armbrust würde ihn zwar interessieren, aber die Gefahr der Wiedererkennung scheint ihm zu hoch deshalb lässt er sie zurück. Rasch war der Brief verstaut und der Erenländer erhob sich wieder. Zu Izrador würde er niemals beten und die andere Götter die es angeblich einmal gegeben haben soll erscheinen dem Handwerker auch nicht passend. Nichts desto trotz verharrte er einen Moment dankte seinem Schicksal dafür diesen Kampf unbbeschadet überstanden zu haben und erbietet in Gedanken, dass die beiden Männer ihren Weg im Jenseits finden würden und ihn nicht als rachedurstigen Unholde heimsuchen würden.

Mitten im hohen Gras, formte Ferygan einen kleinen Kranz aus trockenem Gras und Laub auf einer der Leichen. Mit Feuerstein und Eisen versucht er so den Zunderkranz in Brand zu stecken um im flackernden Licht den Brief lesen zu können, oder zumindest seine Länge samt Inhalt besser erfassen zu können.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 12.11.2014, 18:49:41
Es dauerte nicht lange, da nahm Ferygan den scharfen Geruch des frischen Bluts kaum noch wahr. Er suchte sich einen trockenen Platz im Gras und versuchte, ein Feuer zu entfachen. Er dauerte einen Moment, bis er im dunklen genug trockenes Material zusammengesucht hatte, um das Feuer zu entfachen. Gerade als er eine kleine Flamme entzündet hatte, hörte er ein lautes Knurren in unmittelbarer Nähe. Erschrocken spähte er durch das hohe Gras und sah kaum 3 Meter von ihm entfernt mehrere Wölfe, die sich über die Leichen der beiden Männer hermachten. Schnell entbrannte ein erbitterter Kampf um die besten Fleischstücke und das Knurren der Tiere erfüllte die Nacht. Die Tiere waren so in das Fressen und den Kampf um das Fleisch vertieft, dass sie Ferygan scheinbar noch nicht bemerkt hatten.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 13.11.2014, 14:36:03
Aufgeschreckt hielt der junge Mann einen Moment inne, doch er war  zu weit gekommen, dass eine vorzeitige Flucht ihm nicht rechtens erschien. Die Flamme mit mehr Ästchen und Gras fütternd, hoffte er, dass der aufsteigende Rauchgestank den Wölfen genügend Respekt einflösst, dass sie ihn noch einige Augenblicke in Ruhe ließen. Die Nachricht entrollend, hoffte er darauf lesen zu können was hier geschrieben steht. Wenn er den Sinn des Schreibens erfasst hat, vernichtet er es möglichst vollständig in den Flammen und scheut auch nicht davor zurück es davor mit einem Dolch kleinzuschneiden.

Wenn dies erledigt ist, macht er einen Bogen um die hungrigen Wildtiere und sieht zu, dass er schnellst möglich in Richtung der wenigen verbleibenden Lichter von Randdorf los läuft.

Sollte er ohne größere Probleme dort ankommen, beobachtet er das Wachhaus in der Hoffnung, dass der Wächter vielleicht einmal einen Rundgang macht, oder austreten muss. Diese Chance will der Erenländer nutzen um ungesehen  (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg947067#msg947067)wieder ins Dorf zu gelangen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.11.2014, 09:34:08
Das Knurren der Untiere ständig im Ohr versuchte Ferygan, einen raschen blick in den Brief zu werfen. Zu seinem Glück standen nur wenige Worte dort geschrieben, aber in einer sehr ordentlichen Schrift, wie sie selten bei einfachen Dorfwarten zu sehen ist. Es war zwar schwer, die dunkle Tinte auf dem braunen Stoff im flackernden Licht des kleinen Feuers zu entziffern, aber schließlich gelang es ihm doch.

Zitat
Ranak,
ich erbitte eine Inspektion vor der Zeit, wir haben hier verdächtige Reisende und aufmüpfige Dörfler. Es wäre die größte Ehre für uns, wenn der General uns bald überprüft.

Gez. Larok, Randdorf II


Danach machte er sich rasch auf den Rückweg, zuerst langsam und geduckt, um die Wölfe, die immer noch so sehr mit ihrem unerwarteten Mahl beschäftigt waren, dass sie kaum etwas um sie herum bemerkten, bald schneller. Als er sich allerdings dem Dorf näherte, bemerkte er eine Veränderung. Das Tor war geschlossen aber entlang der Barriere erhellten mehrere Fackeln den Bereich davor. Er konnte Männer sehen, die über die Hecke spähten. Er selbst stand zwar noch im Dunkeln, allerdings konnte er sich aus dieser Richtung dem Dorf nicht weiter ungesehen nähern.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.11.2014, 09:36:55
Tami

Tami wurde von lauten Rufen und Lärm wach. Es dauerte einen Moment, bis sie sich orientiert hatte. Sie spürte einen Schmerz im Rücken als sie sich bewegte, der wohl von der sehr unbequemen Position kam, sie aber schnell nicht weiter beschäftigte, als sie sah, dass es noch dunkel war, sie allerdings aufgeregte Stimmen hörte und die Schritte vieler Leute. An der Bewegung Schleichers merkte sie, dass er ebenfalls erwacht war.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 14.11.2014, 12:03:15
Es dauerte eine Weile, bis Tami und Schleicher in der engen, dunklen Hütte ihre diversen Arme, Beine und Pfoten sortiert hatten und sich wieder als zwei separate Lebenwesen bewegen konnten. Der Erfolg war, das Tami zum Schluss flach auf dem Bauch lag und Schleicher halb über ihr stand, halb auf ihr drauflag.

"Raus", wisperte sie. "Geh raus!" Kaum hatte er gehorcht, robbte sie hinterher. "Still!" befahl sie ihm rasch.[1] Was konnte der Aufruhr mitten in der Nacht nur bedeuten? Eigentlich ja nur eins: ihr Onkel war beim Herumschleichen erwischt worden. Oder er hatte tatsächlich für einen "Unfall" gesorgt und man hatte die Leiche gefunden. Was sollte sie nur machen? Die Dorfbewohner würde ihn aufhängen und sie bestimmt auch.

Vorsichtig schlich sie näher an den Tumult heran, Schleicher im Gefolge. Sie schickte ihn nicht zurück. Wenn sie recht hatte, bliebe ihnen beiden nichts anderes als ein Fluchtversuch, egal wie unvorbereitet oder gar unmöglich. Sie spitzte die Ohren um zu hören, was die Leute sagten.[2]
 1. handle animal (stalk) = 23
 2. Tami: Schleichen = 14; Hide = 30 (nat. 20); Listen = 10
Schleicher: Schleichen = 11; Hide = 14
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.11.2014, 12:54:59
Tami

Als Tami aus der Hütte heraus gekrochen war, hatte sich der Tumult etwas gelegt und sie hörte die Stimmen von mehreren Männern aus der Richtung des Tors. Also schlich sie um die Schänke herum und spähte um eine Hausecke. Am Tor standen sicher 10 Männer, alle bewaffnet mit Heugabeln und Stöcken, in der Hand eines Mannes konnte sie eine Sense erkennen. Und sie sah, dass neben dem Tor auf der Barriere mehrere Fackeln steckten, die den Bereich außerhalb hell erleuchteten. Da sie von dort aus aber nicht verstehen konnte, was gesprochen wurde, schlich sie noch etwas näher heran und lauschte.

Als sie sich den Männern näherte, merkte sie plötzlich, dass Schleicher die Ohren aufstelle und lauschte. Er wurde zunehmend unruhiger, sie konnte sich aber nicht erklären, warum. Bald waren sie nah genug, um zu hören worüber die Männer sprachen. Alle klangen erschrocken und ängstlich. Sie sprachen von Wölfen, die das Dorf angreifen würden, von einem ganzen Rudel, dass dort draußen herum tobte und einen Höllenlärm verbreiten würde. Nun konnte auch Tami etwas hören, das wie ein wildes schreckliches Knurren klang, schlimmer als alles, was sie von Schleicher jemals gehört hatte. Und nun verstand sie auch Schleichers Unruhe. Die Männer standen alle nah an der Barriere, einige schienen sich an ihren Waffen festzuhalten und ziterten, während andere zwar angespannt, aber eher gelassen wirkten.

Und dann kam Larok. Neben ihm einer der Wachmänner, der eine Fackel trug. Als die Männer ihn kommen sahen, wurde es schlagartig still. Als hielten alle den Atem an. Larok sah ärgerlich aus, oder war es Angst, die Tami in seinen Augen sah? Er stellte sich zu einem der Männer, offenbar auch eine Wache und sprach leise mit ihm. Dann standen alle still da und warteten. Niemand rührte sich. Nun war das Knurren der wilden Wölfe so laut zu hören, als wären sie direkt vor dem Tor. Schleicher wurde immer unruhiger.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 16.11.2014, 15:43:01
Ein Wolfsrudel! Jetzt wurde Tami einiges klar. Deshalb hatte man sie mehrmals gewarnt, Larok oder einer der Wachleute würde ihren Schleicher erschlagen, wenn sie ihn nicht von ihnen fernhielte. Das Dorf wurde von Wölfen geplagt. Was trieb die armen Tiere nur so nah an ein menschliches Dorf heran? Ob sie bisher nur Ziegen und Schafe geschlagen hatten oder auch schon Menschen? Verzweifelt genug schienen sie zu sein, sonst wären sie nicht hier. Und die Männer dort wollten sie töten!

Doch Tami befand sich nicht gerade in einer Lage, in der sie anderen würde helfen können. Erst einmal musste sie an sich und Schleicher denken. Wenn die Dorfbewohner dort draußen die Reste des Rudelmahls fänden, dann würden sie womöglich Schleicher verdächtigen, daran zumindest beteiligt gewesen zu sein, und ihn erschlagen! Er und Tami mussten also gesehen werden, jetzt, während draußen die Wölfe heulten, damit es zu einer solchen Beschuldigung nicht kommen konnte. Aber Larok stand dort! Tami hatte Angst vor ihm. Sie hatte mehr Angst vor ihm als vor irgendeinem der Orks in dem Ruinenlager.

Und so zitterte sie vor Angst, als sie zu den Leuten ins Helle trat und mit schreckensweiten Augen in Richtung des Tores sah. Schleicher, den sie mit einer Hand beim Nackenfell gepackt hielt, schlich gebückt neben ihr her.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 16.11.2014, 17:42:21
Von dem Tumult in der Stadt überrascht, kratzte sich Ferygan nachdenklich am Kinn. Durch das Tor würde er wohl keinen Zugang zu Randdorf finden. Das Knurren hinter ihm war ihm Warnung genug, dass er wohl nicht bis zum Morgengrauen hier unentdeckt verweilen konnte um dann beim ersten Hahnenschrei zurück zu schleichen und so zu tun als sei er gerade aufgestanden. Ratlos den Fackelschein musternd, der hinter der Palisade hell und warnend scheint, beschloß er noch einige Momente zu warten. Sollten die Leute heraus kommen um die Wölfe zu vertreiben so würde er sich ihnen möglichst ungesehen "anschließen". Wenn Sie aber noch länger hinter ihren Toren ausharren wollten, dann würde er um das Lager schleichen um die Aufregung am Dorfeinang zu nutzen um eine andere Stelle zu finden, Randdorf zu betreten.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.11.2014, 12:00:27
Tami näherte sich der Traube von Männern, doch die beachteten sie zunächst gar nicht. Tami sah, dass ein Mann gerade leise auf Larok einredete, dieser aber heftig mit den Händen fuchtelte und sein gegenüber böse anfunkelte. Gerade als sich Tami näherte blickte der Mann zu den übrigen hinüber und schüttelte den Kopf. Als Tami ihn sah, erinnerte sie sich an den Mann, er hatte sie vor dem Dorf eingefangen und war mit Raja in der Hütte. Boern hatte der Dorfwart ihn genannt. Sie erinnerte sich gut an den großen Mann, damals war er ihr wie groß wie ein Berg vorgekommen, nun jedoch sah sie, dass er zwar groß war, aber wahrlich kein Riese. Als Boern den anderen deutlich gemacht hatte, das er keinen Erfolg mit was auch immer bei Larok gehabt hatte, begannen die Männer zunächst zu murmeln.

Doch dann trat ein zweiter Mann einen Schritt auf die beiden zu und sagte: "Larok, das kann nicht dein Ernst sein. Wir müssen die Wölfe forttreiben, weg vom Dorf, jetzt, so lange sie das Dorf noch nicht als ihr Revier betrachten. Wenn sie erst gelernt haben, dass es hier Futter gibt, werden sie wiederkommen und die Bauern auf den Feldern werden ihres Lebens nicht mehr sicher sein. Wenn wir ihnen aber jetzt mit Fackeln und Lärm Angst einjagen und die Tiere vertreiben, sind wir wahrscheinlich sicher. Du hast das Dorf zu beschützen, also, warum hinderst du uns daran?"
Larok schaute den Mann an, zwar konnte Tami im Fackelschein sein Gesicht nicht deutlich erkennen, aber sie hatte das Gefühl, dass diesmal kein Ärger sondern etwas anderes in seinen Zügen stand. War es Verwunderung oder gar Unsicherheit? Doch dann ging er schnell auf den Mann, der gesprochen hatte, zu und sagte: "Dork, wer bist du, dass du glaubst als einziger zu wissen, was gut für das Dorf ist. Ich bin der Dorfwart und ich kümmere mich um die Sicherheit. Die Wölfe werden wieder verschwinden und nicht wieder kommen, wenn sie die Fackeln sehen und uns riechen. Wölfe sind feige und dumm, sie erkennen, wer hier das Sagen hat."

Tami konnte Larok nun direkt ins Gesicht sehen und fand keine Spuren mehr von Unsicherheit. Allerdings fiel ihr auf, dass der Mann trotz der schnellen Annäherung Laroks nicht zurückgewichen war. Ein paar andere Männer waren ein Schritt zurück getreten, als die Gruppe hinter diesem Dork jedoch insgesamt stehen blieb, gingen diese wieder einen Schritt nach vorne.
Dann sprach Dirk weiter: "Nein Larok. Ich habe Jahre lang draußen gejagt, genau wie Boern und wir kennen das Wesen der Wölfe. Sie sind weder dumm noch feige. Sie sind kluge Jäger und in der Gruppe stark, stärker als ein einzelner Mensch, auch wenn er eine Waffe zur Hand hat. Aber sie dringen nicht in von Menschen bewachte Gebiete ein. Deshalb müssen wir die Grenze unseres Gebietes verteidigen, jetzt! Du kannst ohne Sorge auf unsere Erfahrung vertrauen und dem Plan zustimmen, Larok." Dieser letzte Satz wurde nicht wie eine Bitte ausgesprochen, sondern wie eine Forderung.

Larok überlegte, schien nach einem Ausweg zu suchen. Dann sagte er mit einer leicht spöttischen Stimme: "Nun gut, Dork Wolfsjäger. Dann geh mit Boern hinaus und tut, was ihr für richtig haltet. Aber ich werde keinen weiteren Mann der Gefahr aussetzen und in den Kampf mit einem wilden Wolfsrudel schicken. Wer freiwillig mit euch geht, der entscheidet selbst über sein Schicksal. Also geht. Hier da, öffnet das Tor. Und du Dork, denkt ja nicht, dass ich eure Anmaßung vergessen werde." Damit trat er einen Schritt zur Seite.

Dann wurde das Tor geöffnet. Davor war ein spärlich erleuchteter Bereich zu sehen, der aber nur wenige Meter weit reichte. Dahinter verschluckte die Dunkelheit das flackernde Licht der Fackeln und man konnte kaum einen Meter weit sehen. Das Geräusch der knurrenden Wölfe war nun lauter als zuvor. Tami sah ein Lächeln auf Laroks Gesicht, als das Gemurmel der Männer bei dem Anblick des offenen Tores verstummte.
Doch dann ging Dork zu Boern, beide nahmen sich eine Fackel, die sie an einer der brennenden Fackel am Tor entzündeten. Dann stellten sich die beiden Männer mit vor das offene Tor und riefen: "Gut denn, lasst uns gehen. Jeder der unsere Felder beschützen möchte, kann mitkommen. Wir werden viele sein und wir werden laut sein, und wir haben Feuer. Es wird keinem etwas  geschehen."

Und plötzlich erwachten die Männer aus ihrer Starre und mehr als 15 von Ihnen gingen zu den beiden hin. Nur eine Hand voll blieb zurück. Und nun sah Tami, wie das Lächeln auf Laroks Gesicht erstarb. Dann ging die Gruppe hinaus, geführt von den beiden Fackelträgern, die links und rechts die Gruppe anführten und so einen großen Bereich erhellten. Als sie das Dorf verlassen hatten, begann ein Ohren betäubender Lärm. Die Männer schlugen ihre Waffen und Knüppel aufeinander und einige begannen laut zu singen. Die Gruppe zog ohne zu zögern den Wölfen entgegen.

Tami stand immernoch mit Schleicher hinter der Gruppe, beobachtete das Geschehen und wurde offenbar nicht von den Männern gesehen.



Ferygan hörte nichts von dem Disput im Dorf, aber während er wartete wurde plötzlich das Tor geöffnet. Es dauerte einen Moment und er sah, dass eine große Gruppe von Männern mit Fackeln und Werkzeugen als Waffen das Dorf verließ und in Richtung der Wölfe zogen. Als sie das Tor durchschritten hatten, verbreiterten sie die Front und begannen Lärm zu machen. Wie eine Mauer marschierten die lärmenden Männer im Licht zweier Fackeln in Richtung der Wölfe.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 18.11.2014, 20:16:54
Tamis erster Einfall war, als die Männer durch das Tor marschierten: nichts wie hinterher! Eine solche Gelegenheit, das Dorf zu verlassen, käme nicht wieder. Ihr zweiter Einfall aber ließ sie erschrocken zurückweichen: Nein, für Schleicher wäre es dort draußen gerade nicht sicher, man würde ihn für einen der wilden Wölfe halten und verjagen oder erschlagen. Außerdem war ihre ganze Habe auf ihrem Zimmer, und ohne Bogen, Decke und Wasserschlauch würde es doch sehr schwierig werden, in der Wildnis zu überleben.

Also wich Tami mit ihren Wolf in die Schatten zurück und beobachtete Larok. War der Mann wirklich so dumm, dass er so wenig über Wölfe wusste? Quatsch! Sein ganzes Haus hing voller Raubtierschädel! Aber warum wollte er nicht, dass die Dörfler die Wölfe vertrieben? Was hatte er mit den armen Tieren vor?

Und was hatte er mit den Dörflern vor? Beorn hatte seine Position als Leittier angegriffen! Schlimmer noch: er hatte vierzehn Männer auf seine Seite gebracht. Das würde Larok ihm nicht durchgehen lassen. Das würde er ihm nicht durchgehen lassen dürfen! Sie beschloss, ihm zu folgen. Es wäre doch immerhin möglich, dass sie etwas beobachten oder belauschen würde, das einen Hinweis auf seine Pläne geben würde.

"Versteck dich", befahl Tami Schleicher flüsternd, "aber folge mir. Ja? Folge meiner Spur! Schnüffel! Hast du das verstanden?"

Aber das hatte Schleicher offenbar nicht. Vielleicht war er einfach zu aufgeregt. Jedenfalls war Tami dem Dorfwart noch keine zehn Schritt hinterhergeschlichen, da spürte sie Schleichers Schnauze an ihrem Oberschenkel. So lautlos war er ihr gefolgt, dass sie vor Schreck laut Luft holte, als er sie berührte.[1] Ängstlich drückte sie sich hinter den nächsten Busch und spähte durch die Zweige. Hoffentlich hatte Larok sie nicht gehört!
 1. Stealth Tami = 19; Stealth Schleicher = 22
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.11.2014, 20:34:11
Larok ging zügig in Richtung seines Hauses. Als Tami sich erschreckte hielt er inne, drehte sich um und schaute sich langsam und gründlich um. Er wartete einen Moment und schien zu lauschen. Doch dann drehte er sich wieder um und ging in sein Haus. Er schloss die Tür, aber es flammte zunächst kein Licht auf.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 19.11.2014, 15:42:16
Von der plötzlichen Entwicklung überrascht verbirgt sich Ferygan noch weiter in der Dunkelheit als die Männer die Tore aufstoßen und hinaus in die finstere Nacht ziehen um die Wölfe zu vertreiben. Diese einzigartige Chance ergreifend, wartet er bis sie sich schon einige Schritte weit von der Palisade entfernt haben ehe er sich versucht von der Seite ungesehen zu nähern und sich dann unauffällig ihren hinteren Reihen anzuschließen. Darauf bauend, dass das Licht der Fackeln sie soweit blendet und ihre Blicke nach vorne gerichtet sind, macht er die letzten Schritte um in den kleinen Gruppenverband anzukommen.

Wenn Ferygan bemerkt wird, dann schenkt er denjenigen ein halb ängstliches, halb kampfbereites und aufmunterndes Nicken. Er würde mit ihnen in die ungewisse Dunkelheit ziehen und sie tatkräftig dabei unterstützen ihre Familie zu stützen. Wer konnte ihn da verdächtigen, oder abhalten bei soviel selbstlosem Einsatz und Mut?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.11.2014, 17:40:59
Tami blieb in ihrem Versteck, drückte sich sogar noch tiefer hinein und hielt auch Schleicher die Schnauze zu, damit er wusste, dass er jetzt still sein sollte. Wenn Larok sie gehört hatte, dann tat er jetzt vielleicht nur so, als sei er nichts ahnend in sein Haus gegangen, lag aber irgendwo auf der Lauer, um den zu fassen, der ihm nachschlich.

Sie lugte und lauschte in Richtung des Hauses, sah und hörte aber nichts. Dann steckte sie vorsichtig die Nase in den Wind, der ihr von dort entgegenkam. Wenn Larok oder eine andere Person dort draußen rumschlichen, müsste Tami sie eigentlich erschnüffeln.[1]

Sollte sie aber niemanden dort erschnüffeln, würde sie Schleicher befehlen, im Gebüsch versteckt zu bleiben, und selbst näher heranschleichen.[2]
 1. perception = 11; Wind vom Haus her => detect opponent within 60ft
 2. 
wenn niemand dort zu riechen ist (Anzeigen)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 24.11.2014, 11:30:03
Ferygan gelang es sich in die Reihen der Männer zu schleichen, ohne entdeckt zu werden. Als er sich in die Reihe gestellt hatte, entdeckte er schnell ein bekanntes Gesicht, Tern, ein Bauer, den er in Maruks Schänke kennen gelernt hatte. Er nickte zurück, als Ferygan ihn stumm grüßte und beide marschierten entschlossen weiter, der Gruppe folgend. Tern trug einen hölzernen Hammer und ein Holzscheit und schlug beides nun wieder laut aufeinander. Der Lärm der Wölfe schien noch lauter geworden zu sein, doch der Krach, den die Männer machte, ließ die Tiere weniger laut erscheinen. Ferygan lauschte einen Moment und es schien ihm, als hätten die Geräusche der Wölfe sich etwas verändert. Es klang noch aggressiver als zuvor. Die Gruppe würde die Tiere bald erreicht haben. Ferygan spürte, dass die Schritte einiger Männer zögernder wurden, je näher sie ihrem Ziel kamen.




Tami verharrte einen Moment in ihrem Versteck, doch nichts regte sich. Dann versuchte sie, die Witterung des Dorfwarts aufzunehmen, doch er schien auch nicht um sein Haus herum zu schleichen. Also schlich sie näher an sein Haus heran und lauschte dort an einem der verhängten Fensterlöcher. Doch von drinnen war nichts zu hören und es blieb weiter dunkel.

Sie sah am Tor die zurück gebliebenen Männer stehen, vor ihnen das immer noch weit geöffnete Tor. Es waren ca. 2 Doppelhand-Finger viele, auch sie bewaffnet mit Stöcken, Keulen oder hölzernen Rechen oder Heugabeln. Sie warteten. Der Lärm der Wölfe wurde nun überlagert vom Krach, den die Männer draußen veranstalteten.

Als sie sich wieder dem Haus zu wandte, sah sie einen Lichtschein an der Rückseite, scheinbar war nun doch im Innern eine Flamme entzündet worden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 27.11.2014, 14:32:03
Neben Tern einher schreitend wünscht sich Ferygan etwas in Händen zu halten um damit Krach machen zu können und das beruhigende Gefühl zu genießen die Hände beschäftigt zu haben. Und so fängt er kurzentschlossen zu rythmisch zu klatschen an. Nach einigen Momenten einen guten Takt findend, beginnt der Handwerker aus voller Kehle eines der alten dornischen Lieder zu schmettern: "Hey! Ha! Spiess voran! Setzt auf die Graupelze den roten Hahn[1]!"

Aufmunternd in die umstehenden Gesichter blickend, hofft der Handwerker darauf, dass auch andere in seinen "Schlacht-" Gesang einstimmen und daraus Mut und Kraft schöpfen. Die Wölfe würden es sicher riechen können, wenn die Menschen ihnen mit Kampfeswillen und Mut in den Adern entgegen treten und das Weite suchen.
 1. Feuer
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 27.11.2014, 20:31:43
Kurz dachte Tami, dass sie sich näherheranschleichen und durchs Fenster in Laroks Hütte hineinspähen würde, aber dann siegte doch die Angst. Wenn er sie erwischte, war es aus mit ihr. Hätte man sie drüben beim Tor erwischt, hätte sie leicht eine Ausrede zur Hand gehabt, aber hier? Da fiel selbst ihr nichts ein. Was würde sie auch schon entdecken, durchs Fenster, das die Leute des Dorfes nicht eh schon wusste? Was ihr bei der Flucht helfen könnte?

Aber ganz aufgeben und sich in ihrer Hütte verkriechen wollte sie auch nicht, also suchte sie ein Versteck in der Nähe, gleich an einem Schuppen, und hockte sich dort zwischen Wand und Gestrüpp. Schleicher winkte sie herüber. Zusammen beobachteten sie Laroks Haus (und hielten natürlich auch ihre Nasen offen). Vielleicht zog der Dorfwart noch einmal los? Oder er bekam Besuch? Dabei ließ Tami aber auch die Männer am Tor nicht ganz außer acht.[1] Und ihren Fluchtweg plante sie auch bereits, genauer gesagt drei verschiedene, je nachdem, aus welcher Richtung jemand auftauchen würde, oder gar aus beiden gleichzeitig.[2] Wichtig war, dass die Route ihnen genügend Deckung bot, falls sich jemand mit einer Fackel näherte.

Aneinander gekuschelt, waren Schleicher und Tami mucksmäuschenstill.
 1. perception (Laroks Haus + Männer beim Tor) = 25
 2. survival =24
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 28.11.2014, 12:04:50
Es dauerte einen Moment, bis die ersten der Männer das Lied erkannten. Einige schauten sich verwundert nach dem Sänger um, andere stimmten zögernd mit ein. Als das Lied nun lauter wurde, begannen weitere Männer mit zu singen. Ferygan hatte den Eindruck, dass das Lied den Männern tatsächlich half und ihre Schritte beherzter wurden.

Kurz darauf bemerkte Ferygan, wie sich einer der beiden Anführer zu ihm umdrehte und ihn anblickte. Ferygan sah dessen Blick der Verwunderung, der Mann hatte erkannt, dass Ferygan nicht bei der Gruppe im Dorf gewesen war. Doch dann nickte er Ferygan kurz, blickte wieder nach vorne und beschleunigte etwas die Schritte.

Die Männer hatten das hohe Gras erreicht und die beiden Männer an der Spitze liefen nun nebeneinander. Einige der Männer begannen sofort, eine andere Aufstellung umzusetzen. Sie schickten die unsicher dreinblickenden Männer an spezielle Positionen und es dauerte nicht lange, da hatte die Gruppe einen nach vorne spitz zulaufenden Keil geformt. So konnten sie das hohe Gras problemlos durchqueren und bildeten eine Schneise, die es ihnen leicht ermöglichen würde, wieder den Rückweg zu finden. Ferygan fand einen Platz im vorderen Bereich eingenommen, von wo aus er gut sehen konnte, was vor ihm lag. Nun waren sie den Wölfen so nah, dass diese die Gruppe offenbar nicht mehr ignorieren konnte, denn die wilden knurrenden laute änderten sich, es wurde ruhiger.

Kurz darauf sahen die Männer an der Spitze des Zugs die Tiere. Sie standen ebenfalls in Keilform, die Spitze schaute in Richtung der Männer. Ganz vorne stand ein mächtiger Wolf mit blutverschmiertem Maul und knurrte die Gruppe wild an. Ferygan hatte einen guten Blick auf das Tier, das größer war, als er sich je einen Wolf vorgestellt hatte. Im Inneren des von Menschen besiedelten Bereichs gab es kaum mehr Wölfe und die wenigen, die dort überlebt hatten, waren klein und hielten sich versteckt. Daher hatte er die Geschichten über Wölfe, die höher als Kinder waren, nicht geglaubt. Doch nun sah er ein solches Tier mit eigenen Augen. Für einen Moment wurde es absolut still, auch der Wolf hörte auf zu knurren. Doch dann warf einer der Anführer der Männer einen Krug mitten in die Wölfe hinein und die Fackel hinterher. Ferygan hörte das Bersten des Krugs und dann schien die Luft vor ihnen in Flammen zu stehen. Über die Wölfe ergoss sich flüssiges Feuer, blendete ihre Augen, versengte ihr Fell und versetzte die Tiere in Panik. Unter wildem Gejaule und Geräuschen, die den Angstschreien kleiner Kinder ähnelten, stoben die Wölfe auseinander. Nur der Leitwolf blieb stehen. In diesem Moment hob der Anführer ohne Fackel ein Schwert und stürmte nach vorne.  Zwei Männer aus der zweiten Reihe folgten ihm und alle drei stürzten sich auf den Wolf. Der Fackelträger blieb bei der Gruppe und dafür sorgte, dass die kämpfenden Männer immer genug Licht hatten.



Tami fand einen guten Platz, von dem aus sie einen guten Überblick über Laroks Haus und auch das Tor hatte. Doch es blieb zunächst ruhig. Dann hörten sie plötzlich, wie die Laute der Wölfe und der Lärm der Männer verstummten und kurz darauf hörten sie, wie die Tiere verschreckt und in Panik aufjaulten. Tami hatte solche Geräusche bei Wölfen in Panik bereits gehört und ihr standen die Haare zu Berge. Schleicher zog den Kopf ein und versuchte, sich irgendwo zu verkriechen. Die Männer am Tor verstummten sofort und schauten wie gebannt hinaus in die Dunkelheit.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 28.11.2014, 14:17:13
Als er die weißen, nach hinten gezogenen Lefzen des gewaltigen Wolfes sah, verstummte auch der Handwerker für einen Moment und das Lied drohte zu versiegen. So groß und furchteinflößend hatte Ferygan sich das Ungetüm nicht vorgestellt. Mit plötzlich trockenem Mund zog der Erenländer einen Dolch und machte sich auf die Konfrontation gefasst. Als der Krug dann mit einem Bersten zerbrach und laut lodernde Flammen die gewöhnlicheren Wölfe vertrieb, johlte der Mensch bekräftigend auf und begann erneut den Gesang anzustimmen um die Männer wieder mit Kampfeslust zu beseelen.

Froh darüber, dass er es unbeschadet bis nach Randdorf zurück geschafft hatte, versprach sich Ferygan an dieser Stelle nachts nicht mehr alleine ins Dunkel zu schleichen wenn es nicht sein müsse.

Innerlich hatte er deswegen auch für einen Moment ein schlechtes Gewissen, da ihn die Wölfe hatten ziehen ließen und er nun mit Feuer und Stahl zu ihnen zurück kehrt, um ihnen so den Dienst zu vergelten. Doch den hungrigen Tieren musste Einhalt geboten werden, so oder so.

Den drei mutigen Kämpfern nachblickend, wollte der Kleinschmied gerade einen Schritt machen um zu ihnen aufzuschließen, doch hielt er sich dann zurück. Es wäre nichts gewonnen wenn er seine eigene Kampfeskraft hier voreilig offenbarte. Und so wartete er einige Schritte abseits vom großen Kampf unter dem Vorwand, darauf zu achten, dass keine weiteren Tiere in das Geschehen eingreifen.

Sollte im Laufe des Kampfes die Situation einmal all zu ernst werden, oder der gewaltige Wolf die Oberhand gewinnen, so würde er in das Geschehen mit schnellen und zielsicheren Dolchen eingreifen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.11.2014, 10:09:19
Die anderem Männer schauten gebannt auf ihren Anführer und seine beiden Helfer, die auf den großen Wolf zustürzten. Es wurde still in der Menge, alle schienen genau wie Ferygan den Atem anzuhalten. Alle warteten darauf, dass die Männer den Wolf überwältigen würden.

Doch das große Tier war nicht dumm. Zwar lief er nicht vor dem Feuer fort, als er aber drei Männer auf sich zustürzen sah, knurrte er noch einmal laut und wandte sich dann zur Flucht. Als der Anführer der drei dies sah, schrie er laut auf und vertrieb den Wolf damit endgültig. Mit einem mächtigen Sprung floh das Leittier vor der herannahenden Gefahr und war Augenblicke später im hohen Gras verschwunden.

Der Anführer blieb daraufhin stehen und rief die Männer zu sich. "Kommt her, bildet eine Kette und lasst und langsam weiter gehen, um zu sehen, was die Tiere hier her gelockt hat. Aber seit vorsichtig. Wir wissen nicht, wie weit die Tiere fortgelaufen sind." Damit entzündete er die geworfene Fackel am immer noch brennenden Gras und begann, mit dem anderen Fackelträger die Reihe zu formen und dann langsam vorwärts zu gehen.

Und bald stießen sie auf die völlig zerfetzten Überreste von zwei vermutlich Menschlichen Körpern. Kaum Fleisch war mehr auf den Knochen und sogar große Teile des Gesichts waren aufgefressen worden, so dass zwei hohläugige Schädel die Männer anblickten. Die Männer verstummten.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 29.11.2014, 10:46:19
Bestürtzt drein blickend - was ihm im angesicht der Lage nicht schwer fällt - wendete sich der Handwerker ab und dankte in stiller Einkehr, dass ihm ein anderes Schicksal beschieden war. Mit einem kaum unterdrückten Zittern in der Stimme fährt er fort: "Wer dies auch war, jede Hilfe kommt zu spät. Mögen sie in Frieden ruhen."

Dann machte der Handwerker anstalten in den Ort zurück zu kehren. Dieser ereignisreiche Abend hatte ihm einiges gezeigt. Hoffentlich würde ihm Tami erzählen können was sich im Dorf zugetragen hat in der Zwischenzeit. Die Nachricht war auch sehr mysteriös gewesen. Randdorf 2? Was dies wohl zu bedeuten hat? Und welcher General - ein Führer von tausenden Truppen - machte sich die Mühe ein kleines Dorf wie dieses selbst zu überprüfen? Er hätte den Fremden vielleicht befragen sollen um an mehr Informationen zu kommen.

Sein bleiches Gesicht wieder den Männern um ihn herum zuwendend, fragte sich der Erenländer was diese machen würden. Er selbst hatte mehr als genug für eine Nacht.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.11.2014, 15:16:40
Einige der Männer hatten sich sofort abgewendet, als sie die furchtbar zugerichteten Körper sahen. Nicht aber die beiden Anführer. Der eine, der seine Fackel geworfen hatte, gab sie einem anderen Mann, ging zu den Überresten und schaute sich genau um.

Nach einer Weile fragte der Mann, der nun die Fackel trug: "Nun Boern, hast du eine Idee, wer das sein könnte?" Er bekam zunächst keine Antwort, doch dann begann der Mann, die Kleidung näher zu begutachten. Wieder dauerte es eine Weile, in der absolute Stille herrschte, dann stand der Mann auf und sagte zu den anderen: "Ich weiß es nicht. Lasst uns die Leichen nun verbrennen, ich glaube zwar nicht, dass diese Überreste wiederkommen[1] können, aber sicher ist sicher. Ihr drei da, sammelt schnell so viel trockenes Gras und Holz wie ihr finden könnt, ihr anderen hebt eine flache Grube aus und dann werden wir sie befeuern"[2] Er zeigte dabei auf einige seiner Männer, die sich sofort an die Arbeit machten.

Es dauerte ungefähr. eine halbe Stunde, dann war die eine Flache Grube um die beiden Körper herum ausgehoben worden. Dann wurde die Grube mit dem Brennmaterial ausgefüllt und etwas Lampenöl darüber gegossen. Boern sprach dann ein paar Worte zu Ehren der Unbekannten Reisenden und setzte die Körper in Brand.

Nach einem weiteren Moment der Stille rief er den Männern zu:"Nun aber zurück ins Dorf, rasch." Und die ganze Gruppe kehrte zurück in das Dorf.



Tami wartete noch eine ganze Weile an ihrem Posten. Kurz nach dem Lärm wurde es still in der Ebene und bald kehrten die ersten Männer am Tor in ihre Häuser zurück.

Mehr als eine Stunde nach ihrem Aufbruch kehrten die Männer, welche die Wölfe verjagt hatten, in das Dorf zurück. Tami sah Ferygan, der bei ihnen war. Einer der Anführer, Tami wusste, dass es Boern war, rief "Leute, es ist alles in Ordnung, die Wölfe sind fort. Ich erstatte nun dem Dorfwart Bericht. Geht schlafen, ihr werdet die Geschichte morgen Abend in der Schänke hören." Ohne ein weiteres Wort ging er zu Laroks Haus,wurde eingelassen und die Tür schloss sich hinter ihm.
 1. In dieser Welt kommt es häufig vor, dass Verstorbene als Untote Kreaturen zurück kehren, daher sehen die Bestattungsrituale der Menschen das Verbrennen (befeuern) oder Beerdigen der geköpften Leichen vor
 2. Dieser Begriff wird für Feuerbestattungen in der Region verwendet
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 29.11.2014, 17:04:48
Mit wachsender Unruhe hatten Tami und Schleicher in ihrem Versteck ausgeharrt. Als draußen die Wölfe so herzzerreißend heulten, umarmte Tami ihren Bruder ganz fest und barg vor lauter Entsetzen ihr Gesicht in seinem Fell. Was taten die Männer den armen Wölfen nur an! Warum war sie nicht doch mit hinaus, vielleicht hätte sie es verhindern können!

So ein Quatsch! Wie hätt ich fünfzehn Männer an irgendwas hindern können. Nicht einmal ein einzelner tät je auf mich hören! Und ich musste doch an Schleicher denken!

So versuchte sie sich das schlechte Gewissen auszutreiben.

Alleinsein ist doof! Allein kann man sich nur verstecken und zusammenkauern, aber nie was unternehmen. Die Holzäpfel, die wussten sich zu wehren. Die hielten zusammen, denen konnte niemand was! Die hätten sogar auf mich gehört. Zumindest angehört, was ich zu sagen habe, hätte sich der Alvin. Ich mag nicht allein sein!

Dann ließ das Geheul nach und lange Zeit geschah nichts. Als die Männer schließlich zurückkehrten, befand sich Tamis Überraschung Ferygan unter ihnen, obwohl sie ihn ganz sicher nicht gesehen hatte, als Boern und sein Trupp das Dorf verließen. Er musste einen Weg hinaus gefunden haben!

Bevor sie aber richtig nachdenken konnte, tat Boern etwas Dummes: er ging tatsächlich freiwillig zum Haus des Dorfwartes, um diesem Bericht zu erstatten. Allein! Und die anderen schickte er schlafen, wie dumm konnte ein Mensch sein? War ihm nicht bewusst, dass er vorhin vor allen Leuten des Dorfes Laroks Position als Leittier herausgefordert hatte?

Was sollte sie tun: ihm in den Weg treten und warnen (sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie ernst nehmen würde) oder zumindest hinterher, um ihm notfalls beizustehen? Doch wenn Ferygan eh schon einen Weg hinausgefunden hatte, konnte es Tami eigentlich egal sein, welcher der beiden Männer sich durchsetzte. Und wenn Ferygan doch bloß durchs Tor hinaus war und sie ihn übersehen hatte? Irgendetwas musste sie tun! Wenn Larok nämlich den Boern umbrachte, dann würde es keiner so schnell wieder wagen, sich gegen den Dorfwart aufzulehnen, und dann würden die Orks kommen und Schleicher und sie hätten ausgespielt und Ferygan auch.

Also befahl Tami Schleicher leise, dass er hier auf sie warten solle, und huschte, kaum das Boern an ihnen vorbei war, in Windeseile auf Ferygan zu, wobei sie größtenteils den vorher ausgespähten Fluchtweg nutzen konnte, um trotz der Eile einigermaßen in Deckung zu bleiben.[1]

In Ferygans Nähe waren allerdings noch einige Leute, daher warf sie sich in seinen Arm, als hätte sie Angst um ihn gehabt, und schluchzte laut: "Onkel, Dir ist nichts passiert? Ich hatte solche Angst! Dann flüsterte sie ihm ins Ohr: "Ich hab Angst, Larok tut Boern was an, weil er vor allen Leuten seine Rolle als Anführer angegriffen hat. Hast du einen Fluchtweg gefunden? Wenn nicht, sollten wir vielleicht schauen, dass Larok ihn nicht umbringt!"
 1. Speedy Stealth = 20
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 01.12.2014, 13:45:48
Den Männern von Randdorf seine Unterstützung gewährend arbeitete auch Ferygan außerhalb des schützenden Dorfwalls mit und beteiligte sich an der Aushebung der Grube. Mit den anderen zurück kehrend, war er erleichtert als ihn niemand anspricht von wo genau er gekommen war. Mit müden Augen bei den Männern stehend, war der Handwerker überrascht als er sich plötzlich umarmt wieder fand. "Tamlin?!" fragte er perplex und verdutzt. "Alles wird gut." versprach er und legte eine beruhigende Hand um die Schultern der Jugendlichen. Doch die Worte seines "Neffens" machten es ihm deutlich, dass er so schnell keine Ruhe würde finden können.

Den anderen Männern - deren Respekt er sich mittlerweile hoffentlich erarbeitet hatte - mit einem verabschiedenden Grüßen bedenkend, schloss er sich einfach Tami an und ließ sich von der Erenländerin führen. Sie wusste worum es ging und weshalb sie solche Angst um Boern hatte. Er selbst glaubte nicht, dass Larok den Mann so kurz nach einer Tat wie dieser umbringen lassen würde, aber Tami war seine Partnerin - wenn nicht in Sachen im Kampf gegen den Schatten, dann doch ganz sicher gegen Larok - und er würde sich hüten ihre Sorgen nicht ernst zu nehmen.

"Weg hinaus kenne ich keinen. Lass uns nachsehen." wisperte er ihr eilig zu und folgte Tami.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 03.12.2014, 10:49:29
Das ließ Tami sich nicht zweimal sagen und huschte denselben Weg zurück, den sie gekommen war, und noch ein kurzes Stück an Schleicher hinter seinem Versteck im Busch vorbei. Dann deutete Tami auf das noch immer erleuchtete Fenster, bevor sie sich—langsam, vorsichtig, trotz aller Eile!—an Laroks Hütte heranschlich, um hineinzuspähen. Natürlich hielt sie dabei Augen, Ohren und Nase offen.[1] Ihr Herz pochte dabei so laut, dass sie außer ihm kaum etwas hörte.
 1. Stealth = 27; perception = 14 (Wind noch immer aus Richtung von Laroks Hütte)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 08.12.2014, 13:05:06
Tami und Ferygan schlichen sich zu dem Fensterloch, aus dem spärliches Licht drang, es war vermutlich das Zimmer des Dorfwarts, indem die beiden schon waren. Auch dieses war mit Stoff verhängt, so dass man nur Schatten von Innen erkennen konnte, aber die Unterhaltung von Innen war gut zu hören.
Gerade hörten die beiden Larok sprechen. "...so, du willst also sagen, ihr habt das Dorf gerettet, Boern?"

"Nein, Herr. Wir haben nur die Tiere vertrieben."

Nach einer kurzen Pause des Schweigens fuhr Larok fort "Nun, dann ist ja alles gut. Ich missbillige nicht das Ergebnis eures Tuns. Und wenn ihr mit meiner Führung unzufrieden seid, dann könnt ihr das vorbringen, sobald der Hauptmann der Orks kommt. Ich bin mir sicher, es wird sich ein Ork finden, der hier für Ordnung sorgen würde."

"Larok, niemand stellt deinen Anspruch in Frage. Wir wissen, dass wir dich brauchen."

"Das würde euch auch nicht gut bekommen. Geh jetzt auf deinen Posten." Nach einer kurzen Pause sprach Larok weiter. "Ist noch was?"

"Ja, Herr. Dort draußen lagen die Leichen von zwei Menschen. Reisende wohl. Allerdings hatten die Wölfe sie so stark angefressen, dass ich nicht sagen kann, wer es war. Habt ihr eine Idee, wer das gewesen sein könnte?"

"Ach, woher denn. Nein. Aber ich werde morgen bei Licht mit dir hinaus gehen und sie mir ansehen. Erwarte mich kurz vor Sonnenaufgang am Ende deiner Wache am Tor. Wir benötigen keine Laterne, du wirst den Weg schon finden. Und nun ab auf deinen Posten. Und schick die Männer endlich nach Hause, die Nacht ist schon alt."

Daraufhin hörten Tami und Ferygan, wie Boern das Zimmer verließ und kurz danach hörten sie die vordere Tür.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 09.12.2014, 17:08:50
Zufrieden darüber, dass heute scheinbar niemand mehr mit seinem Leben bezahlen muss, fasste Ferygan seinen Neffen an der Schulter und deutete ihm, dass sie sich heimlich zurück ziehen sollten. Das heimatliche Zimmer als Ziel ansteuernd, fiel der Handwerker mitsamt seiner Kleidung ins Bett und seufzte müde. Mit den Füßen streifte er seine Stiefel ab und blieb für einige Momente stumm liegen um wieder etwas Kraft zu sammeln. Schließlich wandte er sich an Tami und berichtete ihr leise wispernd, dass er Grom gefolgt war und es ihm gelungen war an die Nachricht zu kommen. Auch den Inhalt teilt er ihr flüsternd mit, besonders die Sache mit Randdorf 2 schien ihn zu beschäftigen. Als er wieder versucht hatte ins Dorf zu kommen waren die Tore verschlossen gewesen. Mit wenigen Worten schilderte er dem Mädchen dann was passierte und legt auch Wert darauf von dem riesigen Wolf zu erzählen, der um einiges massiver und bösartiger als normale Wölfe auf ihn gewirkt hatte.

Schließlich fragte der Handwerker seine Mitstreiterin ob sie etwas außergewöhnliches zu berichten hatte.

Nach dem Gespräch trank Ferygan noch einige Schluck und machte sich daran endlich zu schlafen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 09.12.2014, 17:20:21
Tami lauschte den Worten ihres Onkels. Sie hatte einen einzigen Kommentar zu den Ereignissen der Nacht.

"Er wird Boern morgen früh töten. Kurz vor Sonnenaufgang. Deshalb will er mit ihm vors Dorf. Deshalb sagt er ihm, er soll keine Laterne mitbringen. Er wird ihn töten und dann so tun, als wäre es da draußen was gewesen. Der große böse Wolf."

Das Wort böse sprach sie sehr ironisch aus. Sie blieb auch nur einen Augenblick auf ihrem Bett sitzen, dann sprang sie wieder auf. "Entweder, wir folgen den beiden nachher heimlich und passen auf, oder ich geh jetzt zum Tor und warn ihn."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 11.12.2014, 11:16:37
Überrascht darüber, dass dem Mädchen soviel an dem Leben des Mannes liegt der sie als erstes gefangen hatte - und damit die Dinge ins Rollen brachte - seufzte der Handwerker nach einigen Momenten schicksalsergeben und nickte schwach. "Machen wir das morgen." Ob sie bei Tageslicht ungesehen bleiben würden, war ein Problem um das er sich morgen kümmern würde.

Erschöpft wendet sich Ferygan noch einmal an Tami: "Ich weiß, dass dir Wölfe am Herzen liegen - doch dieser Wolf war kein normaler Wolf wie ich ihn jemals gesehen habe." Ob ihm die Jugendliche Glauben schenkt oder nicht, er wollte es zumindest nicht unversucht gelassen haben.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 11.12.2014, 22:42:22
Anders als Ferygan war Tami hellwach. Sie hatte ja auch ein wenig geschlafen und war nicht die ganze Zeit herumgeschlichen oder hatte Wölfen wehgetan. Aber sie sah, dass ihr Onkel offenbar gleich umkippte.

"Aber es ist doch bald morgen! Vor dem Sonnenaufgang, hat Larok gesagt, sobald Boerns Wache vorbei ist. Wann genau das ist, wissen wir nicht. Einer von uns sollte ihn also beobachten. Das kann ich gern machen, aber wie hol ich dich dann? Außer, du schläfst in Schleichers Hütte, und er holt dich dann schnell, wenn ich ihn losschick.[1]"

Ferygans verwirrtem Blick nach zu urteilen, verstand er nicht ganz, was Tami von ihm wollte. "Hast Du nicht gesehen, wie Boern die anderen um sich versammelt hat und gegen den Willen des Dorfwartes durchgesetzt hat, dass etwas gegen die Wölfe unternommen wird? Also, mir wäre es ja lieber gewesen, er hätte die armen Wölfe in Ruh gelassen, aber er hat sich gegen den Willen des Dorfwartes gestellt. So einen brauchen wir, wenn wir hier mit heiler Haut wieder rauswollen. Als Verbündeten. Wenn er stirbt, wird keiner der anderen Dörfler so schnell wieder das Blick vom Boden heben. Also, wie klingt mein Plan? Ich bräucht dazu noch irgendwas, das nach dir riecht. Dein Halstuch, oder so."
 1. Das würde ich gern unter "seek" abwickeln, wenn der SL einverstanden ist.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 11.12.2014, 23:16:54
"Nein das habe ich nicht gesehen." murmelte der Erenländer verschlafen. Kurz überlegte er ob ihn Schleicher nicht hier abholen könnte und schlägt das auch vor. Je nach Machbarkeit würde er auf der Stelle einschlafen, oder sich eben hinunter zu Schleichers Hütte schleichen um dort etwas Ruhe und Regeneration zu finden. Davor deutete er aber noch mit einem Nicken auf ein getragenes Hemd von sich.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 12.12.2014, 13:45:25
Der Gedanke, dass er in einer Hundehütte schlafen sollte, behagte Ferygan gar nicht. Zum Glück glaubte Tami, dass Schleicher Ferygan auch in ihrem Zimmer wecken konnte. Also legten Ferygan sich hin und war nach einigen unruhigen Bewegungen rasch eingeschlafen.

Tami legte sich ebenfalls hin, auch sie spürte trotz der Aufregung nun ihre Müdigkeit. Aber für sie war es ein unruhiger Schlaf. Als sie wieder erwachte war es noch dunkel, aber am Horizont erkannte sie bereits den sich ankündigenden Morgen. Sie hatte lange genug draußen gelebt um zu erkennen, dass sie sich nicht beeilen musste. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte ging sie also leise nach unten, holte Schleicher ab und suchte vorsichtig nach einem Platz in der Nähe des Tors, von dem aus sie das erwartete Zusammentreffen von Boern und Larok gut und vor Entdeckung sicher beobachten konnte.

Sie fand einen Schuppen an einem der Häuser. Sowohl das Haus als auch der Schuppen hatten schon bessere Zeiten gesehen, das Dach hatte scheinbar Löcher, die nur notdürftig mit dem harten Gras der Ebene abgedichtet wurden, die meisten Fensterlöcher waren offen und der Schuppen sah baufällig aus. Aber er lag perfekt und seine Tür stand leicht offen. Von dort aus konnte sie den ganzen Torbereich gut überblicken und vielleicht sogar verstehen, was gesprochen wurde. Außerdem war eine Entdeckung beinahe unmöglich, außer wenn jemand in den Schuppen schauen würde. Sonst gab es noch einige Büsche oder sie müsste sich hinter einer Hausecke verstecken.

Bald wurde es hell. Während sie wartete versuchte sie Schleicher zu erklären, dass er Ferygan vielleicht wecken musste, wenn sie ihn schickte. Sie war sich nicht sicher, ob er alles verstanden hatte, vertraute aber auf den klugen Verstand ihres Begleiters. Sie sah ein oder zweimal Boern mit seiner kleinen Laterne, die kaum Licht warf, durch das Dorf gehen. Und dann hörte sie Schritte, die aus der Richtung von Laroks Haus kamen. Kurz darauf kam der Dorfwart, in einen dunklen Mantel gehüllt, zum Tor. Boern erwartete ihn dort bereits.

"Alles ruhig, keine Wölfe mehr aufgetaucht?", fragte Larok ohne ein Wort der Begrüßung.
"Alles ruhig", antwortete Boern in ruhigem Ton.
"Dann lass uns gehen. Lass die Laterne hier, wir sehen genug. Geh vor und zeig mir, was du gefunden hast."
Ohne ein weiteres Wort drehte sich Boern um, ging zum Tor, öffnete es einen Spalt, so dass sie hindurch gehen konnten und schloss es wieder. Dann gingen die beiden Männer in Richtung des Platzes, an dem gestern Nacht die Wölfe gewesen waren.

Tami konnte den beiden mühelos folgen. Zwar waren die meisten Bauern bereits wach, man sah hinter vielen Fensterlochtüchern den dämmrigen Schein von Flammen, aber niemand hatte sich bislang auf den Weg zu den Feldern gemacht. Aber Tami wurde klar, das bei ihrer Rückkehr die Bauern vermutlich bereits auf dem Weg zu den Feldern sein würden. Dennoch sah sie keinen anderen Weg, die beiden zu beobachten, als ihnen zu folgen. Sie konnte das Tor leicht ein Stück aufdrücken und leise hindurch schlüpfen. Bevor sie hinaus ging, schickte Tami Schleicher los, um Ferygan zu wecken.

Die beiden gingen an den Feldern vorbei zum hohen Gras. Eine breite Schneise niedergetretenen Grases zeigte an, wo die Männer in der Nacht entlang gegangen waren. Sie kamen schnell voran, keiner der beiden drehte sich um und so hatten die beiden bald die Stelle erreicht, an der die beiden Leichen lagen. Tami war ungefähr 8m von den beiden Männern entfernt.

Krähen hatten sich bereits an den verbrannten Körpern zu schaffen gemacht, aber Larok vertrieb sie. Boern ging zu den Überresten, hockte sich hin und begann Larok etwas zu erklären. Während dessen entdeckte Tami etwas, dass sie stutzen ließ. Laroks Mantel warf an einer Seite seltsame Falten und als sie das genauer beobachtete war sie sicher, dass Larok dort unter dem Mantel etwas verbarg, etwas Schweres.



Derweil lief Schleicher zur Schänke, schlüpfte durch die Hintertür hinein und über die Treppe nach oben. Dort stupste er Ferygan so lange mit der kalten und feuchten Schnauze an, bis dieser wach wurde.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 14.12.2014, 13:37:56
Aus dem Tiefschlaf gerissen benötigte der Erenländer einige lange Momente ehe er soweit bei Bewusstsein war um annähernd klar denken zu können. Nach diesen Augenblicken der Orientierung schlüpfte er in seine Stiefel und machte sich auf SChleicher zu folgen. Als er draußen außerhalb des Hauses angekommen war, hielt er sich an die dunklen Bereiche der Siedlung, die erst in das konfuse Licht eines beginnenden Morgengrauens getaucht waren. Hoffentlich ohne allzu große Schwierigkeiten schloß er so zu Tami auf.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.12.2014, 17:09:24
Tami beobachtete Larok mit angehaltenem Atem, allerdings unterhielten sich die beiden Männer und Boern blickte Larok dabei an. Sie hatte nicht das Gefühl, dass Larok Boern im Moment unbemerkt etwas antun konnte.



Als sich Ferygan auf den Weg machte, war Maruk bereits in der Schänke zu Gange, es waren offenbar schon Gäste dort. Allerdings gelang es Ferygan und Schleicher sich über die Hintertreppe ungesehen aus dem Haus zu schleichen. Draußen angekommen stellte er jedoch fest, dass die meisten Bauern schon auf den Beinen waren, allerdings das Dorf noch nicht verlassen hatten. Das Wetter war schlecht, dunkle Wolken hingen am Himmel und es begann leicht zu regnen. Ferygan hatte das morgendliche Treiben bislang noch nicht beobachtet. Es gehörte zu den angenehmen Seiten seines Berufs, morgens nicht ganz so früh mit der Arbeit beginnen zu müssen. Einige Bauern standen noch vor der Schänke und schwatzten, andere bereiten sich schon auf die Arbeit vor. Sie holten Werkzeuge aus Schuppen, Kellern oder sonst wo her, die ersten näherten sich bereits dem Tor. Da es keinen Sinn gehabt hätte, heimlich zwischen ihnen hindurch zu schleichen ging Ferygan wie selbstverständlich an den Männern vorbei, Grüßte, wenn er angeblickt wurde und näherte sich dem Tor. Niemand beachtete ihn und am Tor war keine Wache. Also schlüpfte er in einem Moment, in dem er sich unbeobachtet fühlte, hinaus und eilte Tami nach. Schleicher zeigte ihm den Weg und kurz darauf hatte er sie erreicht.

Ein Stück vor ihr erkannte er die beiden Männer, die an der Grube hockten, in der letzte Nacht die beiden Leichen in Brand gesteckt wurden. Boern hockte vor den verbrannten Körpern und schaute zu Larok hinaus, beide sprachen miteinander.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 15.12.2014, 16:28:37
Tami hatte sich nicht näher herangetraut, als bis sie die beiden Männer gerade eben riechen konnte. Sie duckte sich hinter ein dorniges Gestrüpp und beobachtete die beiden. Pfeile hatte sie nur drei dabei—an ihrem "Wanderstock" selbst befestigt und mit einem Band umwickelt—mehr würden auffallen. Sie löste das Band, legte die Pfeile parat, und spannte leise ihren Bogen. Sie legte auch schon einen Pfeil lose an und zielte in Laroks Richtung, falls der auf dumme Gedanken käme.

Ein wenig wunderte sie sich dabei über sich selbst. Eigentlich hätte sie die Gelegenheit doch besser dazu nutzen können, von hier zu verschwinden! Sie hätte nur ihre Sachen einpacken müssen, sie hatte doch gewusst, dass es nach draußen gehen sollte! Stattdessen lag sie hier auf der Lauer. Aber einerseits war sie sich nicht sicher, ob sie es allein bis zur nächsten Siedlung schaffen würde—und ob diese Siedlung dann besser wäre! Wenn das hier Randdorf 2 war, würde sie womöglich als nächstes auf Randdorf 1 oder 3 stoßen!—und selbst wenn, dann hätte ihr "Onkel" mächtig Ärger am Hals. Das hatte er nicht verdient. Nein, es wäre am Ende doch besser, sie fänden gemeinsam Freunde unter den Dorfbewohnern, die ja gar nicht so ergeben und wehrlos waren, wie es in der ersten Nacht schien.

Als sie ein vertrautes Hecheln hinter sich hörte, sah sie erleichtert über die Schulter und winkte Ferygan und Schleicher heran, legte aber den Finger an den Mund.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 15.12.2014, 17:12:45
Kurz nachdem Ferygan bei Tami angekommen war, änderte sich die Situation zwischen den Männern ganz plötzlich. Boern hatte die ganze Zeit recht leise gesprochen, so dass man zwar seine Stimme hören aber nichts verstehen konnte. Doch plötzlich sprang er auf, hielt ein verbranntes Stück Stoff oder einen Lederstreifen vor Laroks Gesicht und sagte erregt: "Larok, halt mich nicht für einen Trottel. Ich kenne diesen Gürtel und du auch. Wir haben hier zwei Leichen, eine trägt den Gürtel von Nox und weder er noch Grom waren heute Nacht im Dorf. Und die beiden schleichen nicht hier draußen herum, ohne dass sie einen guten Grund dafür haben."

Larok zögerte einen Moment. Dann antwortete er ganz ruhig: "Ja, du hast Recht, es sind Nox und Grom. Sie waren mit einem wichtigen Auftrag für die Sicherheit des Dorfes unterwegs und leider ist ihnen etwas Schreckliches passiert. Und was willst du nun von mir?"

Jetzt war Boern kurz sprachlos und schien nicht recht zu wissen, was er antworten sollte. Also sprach Larok weiter. "Nun gut, dann bedeckt Sie mit Erde und lass uns zurück gehen. Es ist eine Schande, dass die beiden so enden mussten. Die ersten Bauern werden bald hier sein, sie werden Werkzeug für dich haben."

Boern starrte ihn einen Moment an, immer noch fehlten ihm die Worte. Es war offensichtlich, dass er nicht erreicht hatte, was er wollte und nun nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Also trottete er an Larok vorbei in Richtung des Dorfes. Als er gerade an Larok vorbei gegangen war, zog dieser in einer schnellen Bewegung etwas unter seinem Mantel hervor und ließ es auf Boerns Kopf hernieder sausen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.12.2014, 19:26:53
Bevor Laroks Angriff ihr Ziel traf, wurde der Dorfwart selbst von einem Pfeil getroffen. Allerdings hinderte dies ihn nicht daran, den Angriff auszuführen, zu viel Schwung lag bereits in dem Schlag. Die Waffe traf Boern am Rücken und so unvorbereitet, dass dieser in die Knie ging und laut aufschrie.
Verwirrt starrte Larok anschließend auf den Pfeil. Dann schrie er "Was ist das für eine Schweinerei, du Hund" und schlug erneut nach dem Mann, allerdings war er scheinbar so verwirrt, das er nicht gut gezielt hatte und den vor ihm knienden Mann verfehlte.

Mit Schrecken sah Ferygan wie Tami aus dem Gras aufstand und einen Pfeil auf Larok schoss. Auch wenn ihn die Konsequenzen sicherlich teuer zu stehen kommen würden, so musste er jetzt wohl den Dorfwart töten. Mit ihm würde es kein Weiter mehr geben. Also zog er blitzschnell seinen Dolch und warf ihn auf Larok.

Auch Boern erkannte die Gefahr und trat einen Schritt zur Seite. Dort blickte er sich kurz um und lächelte grimmig, als er Ferygan und Tami erkannte. "Dafür bezahlst du, Larok". Plötzlich hatte auch er eine Klinge in der Hand und traf Larok damit am Rücken.

Erleichtert sah Tami, dass Boern nicht tödlich getroffen war, sondern sich wehrte. Er hatte sogar eine richtige Waffe dabei! Sie ließ ihren Bogen fallen und befahl Schleicher, dort zu bleiben wo er war. Dann näherte sie sich Larok, zog ein Messer und verletzte ihn damit ebenfalls. Das alles war so schnell gegangen, dass Tami keine Zeit gehabt hatte, Angst zu verspüren. Jetzt, da Larok sich wütend nach ihr umsah, schlotterten ihr plötzlich die Knie. Auch wenn sie hin und wieder, wenn die Holzäpfel auf eine Orkpatrouille gestoßen waren, den anderen Frauen geholfen hatte, in ihre Richtung fliehende Orks mit Stein und Pfeil zu erledigen: so nah wie jetzt war sie noch nie am Feind drangewesen.

Als Larok sich eingekreist sah, wurde sein Gesicht von einer fast dämonischen Bösartigkeit gezeichnet. Er ging einen Schritt zur Seite und begann etwas vor sich hin zu murmeln, dann plötzlich riss er die Arme in die Luft und zeigte auf Ferygan. Er achtete dabei die ganze Zeit darauf, Tami und Boern keine Gelegenheit zu geben, ihn in einem Moment der Unachtsamkeit attackieren zu können. Ferygan spürte plötzlich eine furchtbare Angst vor Larok in sich hochkommen, die schier übermächtig wurde und ihn in Panik fliehen ließ.

Als Boern sah, dass der Handwerker einfach so in Panik davon lief, wurde er blass und schien ebenfalls den Mut zu verlieren. Dennoch raffte er sich auf und schlug nach Larok, allerdings wirkte der Angriff sehr zögerlich und traf sein Ziel nicht.

Tami hatte Laroks bösen Blick nicht gesehen, sie sah nur, dass er kurz in Ferygans Richtung blickte und dieser darauf in panischer Angst floh. Wie dumm von mir zu glauben, er würde mir beistehen! Wieso sollte er auch? Er kennt mich ja gar nicht, wir sind weder Freund noch Familie, wieso sollte er für mich seinen Hals riskieren? Ich bin also doch allein! Von diesen Gedanken entmutigt, stach Tami zwar mit aller Kraft in Laroks Richtung, doch ihr Angriff ging meilenweit ins Leere. "Schleicher!" rief sie entsetzt. "Hilf mir!"

Das ließ Schleicher, der sich eh nur mit Mühe zurückgehalten hatte, sich nicht zweimal sagen. Wild knurrend preschte er heran, sprang Larok an, biss ihm kraftvoll in die Schulter und begrub ihn unter gut hundert Pfund wütendem Wolf. Dann baute er sich zähnefletschend vor dem Gegner auf, um diesem die Gelegenheit zu geben, sich zu unterwerfen.

Larok lag nun fluchend auf dem Boden und schlug mit seiner Waffe, einer Art Keule aus Metall, nach Schleicher, traf ihn aber nicht. Dann versucht er rasch aufzustehen, um sich aus der ungünstigen Position zu befreien. Doch Boern nutzt die Chance, schlug rasch nach Larok und verletzt ihn schwer. Tami war so überrascht von der Gelegenheit, die sich ihr bot, dass sie diese nicht nutzen konnten, aber Schleichers tierische Reflexe funktionierten. Blitzschnell schnappte er Larok am rechten Arm und fügte ihm eine weitere tiefe Wunde zu. Dieser verlor das Gleichgewicht und fiel wieder hin. Schwer atmend lang er da, aus vielen Wunden blutend. Aber er war noch am Leben und seine Augen schauten finsterer denn je. Daraufhin versuchte Boern noch einmal, Larok zu treffen, es gelang ihm aber nicht.

Als Larok schwer verletzt unter Schleichers Biss erneut zu Boden ging, wusste Tami nicht so recht, was sie tun sollte. Bei einem Ork wäre die Sache klar gewesen: totschlagen! Aber was tat man bei einem Menschen, der Böses getan hatte? Man musste ihm Gelegenheit geben, sich zu ergeben. Als Wolf verstand Schleicher dies, ohne dass Tami es ihm erklären oder befehlen müsste: zähnefletschend stand er vor Larok und forderte Unterwerfung. "Ergib dich", rief Tami also, "sonst hauen wir dich tot!" Sie beobachtete den Mann aber ganz genau, um bei der ersten verdächtigen Bewegung zustechen zu können.

Für einen Moment war Tami überzeugt, dass Larok sich auf sie stürzen würde, so böse war sein Blick. Doch dann warf er seine Waffe weg und hob langsam die Hände. Tami - überrascht, dass der Mann sich tatsächlich ergab - sah unsicher zu Boern hinüber. Was jetzt? Soweit hatte sie nicht vorausgedacht. "Er ist dein Dorfwart. Du musst sagen, was mit ihm gemacht werden soll." Dabei hatte sie Larok immer noch im Auge.

Boern zögerte. Es sah sich um, ob schon Bauern auf den Feldern zu erkennen waren und ob sie jemand bemerkt hatte.

Bis ins Mark von Laroks Blick erschüttert hatte die Panik Ferygans Herz umklammert und ihn über die Felder stolpernd flüchten lassen. Erst nach gut hundert Schritten kam er wieder zu sich. Erschrocken über sich selbst und seine kopflose Flucht drehte er sich sofort wieder um und rannte zurück. Außer Atem auf die beiden zulaufend stellte er allerdings fest, dass die Sache hier schon weiter gediehen war als gedacht und besser ausgegangen war, als befürchtet. Er näherte sich der Gruppe, hob seinen blutigen Dolch auf und fragte das Mädchen und Boern: "Und was tun wir jetzt mit ihm?" während er sich neben den ehemaligen Anführer stellte um zu verhindern, dass dieser durch Rufen weitere Leute auf sie aufmerksam machte. Er selbst würde Larok sofort über die Klinge springen lassen, aber vielleicht hatte ja jemand eine bessere Idee. Nur zu den Dorfbewohnern möchte Ferygan vorerst nicht zurück. Diese - wenn sie zu viel erfuhren - würden sie sicherlich alle an die Orks verraten. Eine Erfahrung auf die der Handwerker verzichten konnte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.12.2014, 19:30:24
Als Ferygan die Gruppe erreichte, sah er Boern, der mit festem Blick neben Larok stand.
"Larok, du hast mich hinterrücks angegriffen und versucht, mich zu töten. Dafür hast du den Tod verdient. So halten es die Orks. So würdest du als Dorfwart handhaben, da es aber dich betrifft, muss ich als Mann der Dorfwache dies nun entscheiden. Knie dich hin."

Larok ließ sich aber nicht einschüchtern. Ganz ruhig schaute er Ferygan an. "Handwerker, ich habe mich wohl in dir getäuscht. Du hast dich nicht an dem feigen Mordversuch Boerns gegen mich beteiligt. Und dann hat er auch noch ein armes und unschuldiges Kind für seine Zwecke eingespannt. Aber damit wird er nicht durchkommen. Er ist derjenige, der mich töten wollte. Er zeigte mir diese Leichen und verlangte Macht von mir für sein Schweigen. Als ich darauf nicht einging, zeigte er seine Klinge. Zum Schein wollte ich mit ihm verhandeln, musste mich aber meiner Haut erwehren. Er ist ein Wachmann, ich aber bin Dorfwart, kein Krieger. Wie sonst hätte ich überleben sollen. Boern hat euch benutzt, er ist der Angreifer. Sein Urteil wird hart sein, euch aber droht keine Strafe, wenn ihr jetzt die Waffen nieder legt und die Wahrheit erkennt. Und nachdem ich nun erkannt habe, dass ihr nichts böses gegen das Dorf im Schilde führt, könnt ihr eure Reise auch fortsetzen, wie es euch beliebt."

Für einige Sekunden wurde es ganz still und beide Männer warteten, welche Entscheidung Ferygan und Tami treffen würden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 31.12.2014, 15:58:23
Tami war schon bei Boerns Worten blass geworden. So halten es die Orks! Genau. Nur Orks würden einen der ihren einfach so töten. Oder, wie es schien, die Menschen. Jedenfalls würde kein Tier es so machen!

"Er hat sich aber ergeben...", murmelte sie in Protest. Bei Laroks Worten jedoch stapfte sie mit dem Fuß auf.

"Du lügst!" rief sie. "Du wolltest Boern hinterrücks erschlagen! Das hast du schon heut nacht geplant! Denkst du vielleicht, wir sind dumm? Oder dass wir ein Wort von dem glauben, was jemand verspricht, der so etwas tut? Überhaupt, wer sich wirklich ergibt, muss die Klappe halten und warten, was die anderen mit ihm zu tun beschließen, nicht rumlügen wie du und seinem Gegner weiterhin mit Tod und Strafe drohen—du hast dich gar nicht richtig ergeben!"

Hilfesuchend sah sie sich nach Ferygan um. Larok einfach so zu töten war falsch—dann wären sie nicht besser als Orks!—aber ihn leben lassen, das ging auch nicht, oder? Tami wusste weder aus noch ein. Bei all dem behielt sie den Dorfwart jedoch unablässig im Auge und ihren Kampfdolch erhoben.[1]
 1. Tami weiterhin ready action wie oben, gelt? :)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 03.01.2015, 11:12:02
Das von allen ausgerechnet er es war bei dem Larok versuchte Gnade zu erfahren, ließ den Erenländer abschätzig ausschnauben. Immer noch mit den Dolchen in der Hand, schüttelte der Kleinschmied ablehnend den Kopf während er in den nebelfeuchten Feldern von Randdorf stand. "Ihr habt euch euer Schicksal selbst zu zuschreiben." war alles was er zu sagen hat.

"Dorfwächter Boern, waltet eures Amtes. Dieser Mann hat seine erhobene Position ausgenutzt und wollte euch hinterrücks meucheln." mit vorsichtigen Fingern an seine Schläfe fassend, fügte er dann noch - etwas leiser - hinzu: "Doch seid vorsichtig, er hat mich mit einem Fluch oder gleichem Zauberwerk belegt. Dieses Gefühl war nicht von dieser Welt..."

Innerlich hoffte Ferygan, dass der Bauer Larok den Gar ausmacht. Männer wie er hatten ihre Seele an den Schatten verkauft - für sie gab es keine Rettung mehr.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.01.2015, 10:38:47
Einen Moment zögerte Boern, dann schaute er Larok grimmig an. "So sei es. Larok, du hast das Urteil gehört. Du selbst wurdest Dorfwart, nachdem du deinen Vorgänger zum Tode verurteilt hast. Die Lage damals war weit weniger eindeutig als heute. Füge dich dem Gesetz und knie nieder"

Larok zischte die Drei an: "Das werdet ihr bereuen. Ihr begeht einen Mord und der wird euch verfolgen." Er begann sich hin zu knien, doch dann hob er plötzlich seine Hände und begann seltsame Bewegungen zu machen.[1]
 1. Das kommt Tami komisch vor und sie hat ihre Aktion.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 04.01.2015, 14:43:38
Tami hatte Boern und Ferygan mit großen Augen gelauscht. Hinrichten wollten sie den Dorfwart, einfach so, obwohl er die Waffen gestreckt hatte. Wohl nahm sie zur Kenntnis, dass Larok offenbar seinen Vorgänger auch hatte hinrichten lassen, vielleicht unschuldig, aber...

"Wir sind doch keine Orks!" rief sie empört. Larok dagegen schien sich, zu Tamis Verwunderung, zu fügen, denn er kniete nieder, ganz wie Boern es befohlen hatte. Dabei machte er jedoch seltsame und gar nicht ergebene Gesten, die ihren Erwartungen eher entsprachen: er würde sich bis zum letzten wehren!

Ohne nachzudenken stach sie zu, doch ihre Klinge ging ins Leere.[1] Ihr Entsetzen über die Situation war zu groß. Wir sind doch keine Orks! Wir Menschen müssen doch zusammenhalten! Wir können einander doch nicht umbringen!
 1. Ich nehm mal an, 12 trifft nicht, selbst wenn er kniet?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.01.2015, 16:04:01
Als Larok begann, die seltsamen Armbewegungen zu machen, war auch Boern bereit, denn auch er rechnete nicht damit, dass der Dorfwart so einfach aufgeben würde. Als Tamis Angriff fehlt ging schlug auch er nach Larok, verfehlte ihn jedoch ebenfalls. Ferygan aber war geistesgegenwärtig genug und nutze die Chance. Bevor Larok sein unheimliches Tun beenden konnte, streckte er ihn mit seinem Dolch endgültig nieder.

Larok sackte tödlich getroffen zu Boden und blieb liegen. Boern reagierte am schnellsten und drehte Larok um, um zu schauen, ob dieser wirklich tot war. Dann stand er wieder auf und ging auf Tami zu.

"Mein Kind, wir müssen grausam und herzlos in deinen Augen sein, und vielleicht sind wir das auch, aber Larok war ein böser Mensch und in dieser Welt gibt es niemand, der einen bösen Mensch zur Rechenschaft zieht. Aber wir haben ihn nicht aus Bosheit und ohne Grund getötet. Er hat seine beiden Gehilfen hier draußen in den Tod geschickt, was auch immer sie vor hatten, es war sicher nichts gutes. Vielleicht hätten wir sie retten können, wenn wir früher hier gewesen wären und die Wölfe vertrieben hätten, auch das wollte er verhindern - vermutlich, damit wir nicht erfahren, dass sie nachts hier draußen waren. Und als er sah, das ich die beiden erkannte, wollte er mich töten. Nun hat es ihn erwischt und ich weine ihm keine Träne nach. Aber wenn wir jetzt ins Dorf gehen, müssen wir zusammen halten. Wenn du erzählst, dass wir den armen hilflosen Dorfwart erschlagen haben, wird sicher einer der Dorfbewohner mich an die Orks verraten. Wenn wir aber mit einer Stimme sprechen, kann ich versuchen, das Dorf zu führen und dies von den Orks beim nächsten Besuch bestätigen lassen. Es liegt an dir, ich werde dir kein Leid zufügen, egal was du erzählst."

Damit drehte er sich um, hob Laroks Körper auf und trug ihn langsam in Richtung des Dorfes.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 06.01.2015, 21:09:16
Mehr aus verspätetem Reflex als aus kaltem Kalkül stach der Handwerker zu und blickte dann mit kalten Augen und starrer Haltung als der ehemalige Dorfwart mit einer stark blutenden Wunde in der Brust zu Boden sank und sich nicht mehr rührte. Unbewegt einige Momente verharrend, gingen tausend Gedanken wie es und weiter gehen würde durch den Kopf des Erenländers. Als Boern den Toten umdrehte und sich dann an Tami wandte, sank Ferygan neben Larok zu Boden - scheinbar um sich ebenfalls zu überzeugen, dass der Mann tot war. Doch in Wirklichkeit nutzte der junge Mann die kurze Ablenkung um mit seinen Augen und Händen den ehemaligen Dorfvorstand nach weiteren Schreiben, auffälligen Gegenständen, oder sonstigem Außergewöhnlichen abzusuchen[1]. Wertgegenstände ließ er aber zurück um kein unnötiges Risiko einzugehen.

Bei Boerns letzten Worten erhob sich der Kleinschmied und trat neben den Dorfwächter und sagte leise: "Es ist gut, dass ihr das sagt. Ohne Tamlin wäret ihr alleine mit Larok hier heraus gekommen..." Was dies hätte bedeuten können überlässt Ferygan der Vorstellung des anderen Mannes. Dem Mädchen die Hand auf die Schulter legend, schenkte er ihr ein vertrautes Nicken. Ihr Idealismus, dass sie besser sein sollten als die Orks, war ihm schon vor langer Zeit verloren gegangen, doch es war schön zu sehen, dass er noch existierte in dieser Welt. Vielleicht würden sie etwas später die Zeit und den Raum finden sich darüber zu unterhalten.

Als der Wächter dann den Toten schulterte und los stapfte, wisperte der Erenländer ehe sie selbst los marschierten, seiner jungen Partnerin zu: "Ich will mir unbedingt Laroks Hütte ansehen. Wer weiß was wir dort finden können. Hast du eine Idee wie wir das am besten anstellen?" Dabei ging es ihm in erster Linie um Nachrichten der Orks, des Kommandostabs, oder sonstige Dinge die so etwas vielleicht zu Tage fördern würde.
 1. Mit Augen und Händen durchsuchen (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg952236#msg952236)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 07.01.2015, 14:52:12
Boern schien nicht zu bemerken, dass Ferygan Larok durchsuchte, allerdings fand Ferygan wenig von Interesse. Er fischte einen kleinen Ring mit drei Schlüsseln aus einer kleinen Tasche, doch sonst war dort nichts zu finden. Neben dem Dorfwart lag noch der seltsame Knüppel aus Metall, der sicher einiges Wert, allerdings auch so eindeutig als Waffe zu erkennen war, dass er nicht als Werkzeug genutzt werden konnte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 07.01.2015, 16:50:31
"Nun, jetzt, da es eh schon passiert, ist's g'rad egal", sagte Tami, wobei sie einerseits mit den Achseln zuckte, andererseits ihrem "Onkel" einen ungläubigen Blick zuwarf. "Kein Tier hätte so etwas gemacht." Auch kein Halbling, aber das behielt sie besser für sich. "Deshalb sind mir die Tiere auch lieber als Orks oder Menschen."

Sie säuberte ihr Kampfmesser so gut es ging mit Gras und Blättern, bevor sie es zurücksteckte in die Scheide am Fußgelenk. Dann sammelte sie ihre beiden Pfeile und den Bogen ein und lief Boern hinterher. Ihr Pfeil steckte ja noch im Dorfwart! Den musste sie rasch noch herausziehen.

Und so zerrte sie daran herum, kaum dass sie Boern erreicht hatte.[1] Ihr war übrigens auch aufgefallen, dass Boern sich nicht bei ihr bedankt hatte dafür, dass sie ihm das Leben gerettet hatte; statt dessen redete er mit ihr, als sei sie ein Kind.
 1. Tamis Pfeile haben keine Wiederhaken, nur glatte, runde Spitzen; dürfte also nicht so schwer sein.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 08.01.2015, 17:21:25
Vor seinem Aufbruch hatte Boern Laroks Knüppel an sich genommen. Nachdem Tami ihren Pfeil zurück geholt hatte, ging Boern weiter in Richtung des Dorfes. Als er in Sichtweite der Felder kam, erkannten ihn bald die ersten Bauern und liefen auf ihn zu, um zu sehen, wen er trug. Als sie es erkannten, wichen sie erschrocken zurück. Boern ging ohne anzuhalten weiter zum Tor und in das Dorf hinein, die Bauern folgten ihm langsam. Boern trug Laroks Körper in das kleine Wachhäuschen und legte ihn dort auf den Tisch. Er flüsterte dem anderen Wachmann etwas zu, worauf dieser die Hütte verließ und zu einem der Häuser ging.
Die Bauern liefen derweil durch das Dorf, so dass sich die Neuigkeit mit rasender Geschwindigkeit verbreitete und sich bald das ganze Dorf auf dem Platz bei der Wachhütte versammelte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 09.01.2015, 19:16:55
Darauf hoffend, dass Boern soviel Umsicht und Stolz besaß, dass er als Wächter gehandelt hatte der sich seiner Haut erwehrte und nicht die Geschichte erzählt indem ihn ein kleiner Junge gerettet hatte einfach erschlagen worden zu sein, bleibt Ferygan vorerst im Hintergrund.

Sein Leben als reisender Handwerker würde schlagartig unmöglich werden, wenn die Diener des Schattens nach einem Mann suchten der deinen Dorfvogt kaltblütig niedergestochen hatte. Zwischen nervöser Anspannung und kriechender Furcht gefangen, lehnte sich der Handwerker an eine Hütte nicht weit von Laroks Haus - oder auf dem Weg zu diesem gelegen - und verschränkte vorsichtig die Arme vor seiner Brust nachdem er seine Kapuze über die dunklen Haare geschoben hat.

Einen Blick zu Tami und Schleicher werfend versuchte er abgelenkt zu sehen wie es gemütstechnisch um die beiden stand, ehe er seinen Blick wieder zu Boern wandern ließ um zu sehen was dieser der Dorfgemeinschaft erzählen würde...
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 09.01.2015, 19:28:02
Nachdem Tami den Pfeil draußen hatte, rief sie Schleicher noch schnell zu sich und versuchte so gut es ging, ihm mit Gras und Blättern das Blut von der Schnauze zu wischen. Dann schlossen sie gemeinsam wieder zu Boern und Ferygan auf.

Als letzterer die beiden musterte, erkannte er, dass Schleicher zwar mächtig aufgeregt, sich aber offenbar keiner weiteren Gefahr bewusst war: er umsprang die Menschen, als kehrte man gerade von einer erfolgreichen Jagd zurück. Tami dagegen war still und schien zu schmollen; wenn Ferygan zurückdachte, so trug sie diesen schmollenden Ausdruck, seit Boern sie mit "Kind" angeredet hatte, dem man noch erklären müssen, was "böse Menschen" seien—ohne dabei ein einziges Wort des Dankes fallen zu lassen, dass sie und ihr Wolf ihm das Leben gerettet hatten.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 11.01.2015, 19:27:08
Als sich alle versammelt hatten, trat Boern vor die Hütte. Er war nervös, das konnte man sehen. Als er zu sprechen begann, zitterte seine Stimme etwas und er stammelte die ersten Sätze. "Ihr Leute, ihr habt sicher alle schon gehört, das äh..ja dass er...also das Larok tot ist...Er hat...also es war...es war also kein Unfall. Sondern ich musste um mein...also um mein Leben musste ich kämpfen. Die beiden," er zeigte auch Ferygan und Tami, "also der Handwerker und sein Knecht, die haben...haben alles gesehen und können es euch erzählen." Er machte eine Pause.
"Also, die beiden Toten da draußen, das sind Grom und Nox. Was sie in der Nacht da gemacht haben, weiß ich nicht. Und als ich Larok fragte...also er hat einfach versucht, mich zu erschlagen. Wie eine Maus. Da musste ich mich doch wehren. Ich habe meine Haut gerettet." Wieder machte er eine Pause. Er schien nach Worten zu suchen.
Dann zuckte er mit der Schulter und sagte: "Wir sind jetzt ohne Dorfwart und haben einen toten Dorfwart hier auf dem Tisch. Was tun wir nun?"

Für eine Weile herrschte Stille. Alle sahen sich an, keiner schien zu wissen, was zu tun war. Bald erhob sich lauter werdendes Gemurmel.

Dann trat Maruk vor. "Ich weiß nicht, was wir machen müssen. Aber meine Mutter erzählte mir immer, dass früher die Ältesten im Dorf zusammen wichtige Dinge entscheiden mussten. Ich finde, das sollten wir auch so machen."

Wieder wurde es still, dann begann erneutes Gemurmel. Dann rief jemand. "Und wer sind die Ältesten?"

Maruk sah sich um, dann sagte er: "Nun, Raja auf jeden Fall und Terom, würde ich sagen" er schaute zu einem alten Mann, der offensichtlich ein Bauer war. Ein anderer Mann rief "Drein, der alte Drei ist auch ein Alter." Und eine Frau rief "Needa, ist Needa schon alt genug?"

Es wurde noch eine Weile diskutiert, sehr eifrig, die meisten Dörfler schienen froh zu sein, dass jemand anderes sich über die Situation den Kopf zerbrechen musste, dann war eine Gruppe von 5 Männern und Frauen gefunden, die alles sehr alt waren. Raja und Terom, Drein, Needa und Halla. Ferygan und Tami kannten nur Raja. Terom und Drein waren offensichtlich Bauern. Needa war für die wenigen Tiere des Dorfes zuständig (dies flüsterte einer der Umstehenden Ferygan zu, als er seinen fragenden Blick sah) und Halla war ebenfalls eine alte Frau, zu der sie aber nichts erfuhren.

Als die fünf Namen fest standen, war es Raja, die das Wort ergriff: "Nun, ihr habt es so gewählt und wir werden tun, was ihr von uns verlangt. Es sind schwere Fragen und wir werden Zeit benötigen. Boern, nimm ein Paar Leute und bestatte Larok. Was immer er auch getan hat, er war unser Dorfwart und hat ein ordentliches Grab verdient."
Dann schaute sie Ferygan und Tami an. "Ihr beiden, ihr habt alles gesehen. Wir müssen mit euch sprechen. Bitte bleibt bei Maruk bis wir euch holen lassen." Sie nickte den beiden zu. Dann rief sie in die Runde: "Und ihr anderen, geht jetzt wieder an die Arbeit oder nach Hause. Wir rufen euch, wenn wir etwas entschieden haben."

Es dauerte nicht lange und die ersten Bewohner verließen den Platz. Die Bauern gingen wieder auf ihre Felder, die Frauen in die Häuser. Die wenigen Halbwüchsigen, die Ferygan und Tami heute sahen, wurden bald von den Frauen verscheucht. Und Ferygan entdeckte sogar in einigen Häusereingängen ein paar Kinder, die allerdings in den Häusern geblieben waren, aber neugierig heraus schauten und von den Frauen nun wieder hinein gescheucht wurden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 11.01.2015, 21:13:48
Während dem ganzen Hin und Her pochte Tamis Herz wie wild. Wenn einer der Dörfler sich die Leiche des Dorfwartes genauer ansehen würde... eine Bisswunde in der Schulter würde er finden! Und dann würde man sich Schleicher und sie vorknöpfen und fragen, woher er die wohl hat, was wirklich dort draußen passiert war!

Doch keiner untersuchte die Leiche genauer. Keiner schien auch nur in die Nähe des Toten kommen zu wollen, geschweigen denn ihn anfassen. Dann wurde er endlich fortgeschafft.

Tami wartete, bis keiner der Dörfler mehr in direkter Nähe war, dann fragte sie Ferygan flüsternd: "Also, was haben wir denn gesehen? Und warum waren wir draußen? Wenn sie uns getrennt befragen, dürfen wir nichts unterschiedliches sagen! Und was ist, wenn die, die ihn begraben sollen, doch noch die Bisswunde sehen?"

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Beitrag von: Ferygan am 14.01.2015, 13:30:51
Mit nicht minder pochendem Herzen hatte auch Ferygan das Geschehen verfolgt und war vorerst beruhigter als er es befürchtet hatte. Boern hatte - so ungeschickt es auch dargebracht wurde - ihnen kein Kapitalverbrechen in die Schuhe geschoben und sie waren - noch? - nicht bedroht oder gar aufgehängt worden. Bei Rajas Worten nickend, stupste der Handwerker seinen Knecht leicht an der Schulter an und machte sich auf zu Maruks Haus mit Tami und Schleicher im Schlepptau zu gelangen. Die Idee das Heim des Dorfvorstandes zu durchsuchen ist einstweilen aufgeschoben. Natürlich wäre jetzt ein idealer Augenblick - noch bevor etwaige Mitwisser Beweise vernichten konnten - doch zuerst möchte der Erenländer noch ihre Unschuld zementieren ehe er sich erneut aus dem Fenster lehnen würde.

An seine junge Partnerin gewandt, meinte er dann ebenso leise: "Wir haben gesehen was Boern gesagt hat. Nichts anderes." Kurz überlegend, ergänzte Ferygan dann weiter: "Und ansonsten wolltest du heute unbedingt sehen was sich gestern draußen abgespielt hat und hast mich zu einem morgendlichen Spaziergang mit Schleicher überredet, dabei konnten wir total überraschend beobachtet wie Boern von Larok angegriffen wurde und dabei dann von diesem getötet wurde. Weshalb? Das wissen wir nicht."

Eine Geschichte - wie soviele - die vor Löchern nur so strotzte, aber wenn jemand sie glauben wollte genug Wahrheit und Plausibilität vorwies um anerkannt und nicht weiter hinterfragt zu werden. Hoffentlich...
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.01.2015, 16:40:53
Während sich also der neu gebildete Rat der Ältesten im eines der Häuser zurück zog, gingen Tami und Ferygan mit Maruk in die Schänke. Maruk löcherte sie nicht mit Fragen, sondern ließ die beiden in Ruhe. Er brachte Ferygan einen kleinen Krug Bier und Tami einen kleinen Becher mit Milch, dann zog er sich in die Küche zurück. Seine Frau ließ sich nicht blicken und es kamen auch keine weiteren Gäste. Dort saßen sie nun und wartete, die Zeit kam ihnen ewig vor.

Doch irgendwann hörten sie draußen Schritte und kurz darauf wurde die Tür geöffnet und ein Junge kam herein. Er schaute die beiden an, schien sich aber nicht zu trauen, sie anzusprechen. In diesem Moment kam Maruk aus der Küche und der Junge nickte ihm zu. Maruk lachte kurz und sagte zu dem Jungen "Die beiden beißen nicht." Dann schaute er Ferygan an "Es ist so weit, der Junge bringt euch."

Der Junge sprang sogleich los, so dass sie Mühe hatten, ihm zu folgen. Er brachte Tami, Ferygan und Schleicher zu einem einfachen Haus, wo sie an der Tür bereits von einer älteren Frau, vorhin wurde sie Halla genannt, erwartet wurden. Sie grüßte die beiden, nickte dem Jungen zu, der daraufhin fort rannte, und sprach dann zunächst Tami an: "Junge, halte bitte den Hund nah bei dir, sonst muss er draußen bleiben." Dann brachte Halla sie in ein kleines Zimmer, in dem die anderen Ältesten bereits auf einer einfachen Holzbank vor einem kleinen Feuer saßen.

Eine zweite Bank  war ihnen gegenüber aufgestellt worden und Halla wies darauf, dass sie sich setzen sollten. Das Gespräch führte Terom, der Bauer. "Nun Herr Handwerker, was haben sie dort draußen gesehen?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 15.01.2015, 10:48:23
Dankbar für das Bier, blieb Ferygan schweigsam und in sich gekehrt. Sollte Tami mit ihm sprechen so gibt er ihr natürlich Antwort, doch ansonsten macht er einen sehr nervös nachdenklichen Eindruck. Als sie dann zu den Ältersten geführt wurden, streifte er sich die Kleidung aus und straffte seine Haltung ehe er den Raum geführt wurde und Platz nahm.

Als die Befragung begann antwortete er mit wenigen knappen Sätzen inden er wieder gab was er zuvor mit Tami abgesprochen wurde, beziehungsweise was Boern bereits verraten hatte.[1] Allzuviel mochte er nicht erzählen da sich sonst vielleicht Lücken auftun, die schwer zu erklären wären.
 1. Diplomacy 29 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg953476#msg953476)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 15.01.2015, 14:09:40
Im Schankraum saß Tami genauso still da wie ihr Onkel. Sie nutzte die Zeit, um ihre Kleidung auf Blutspuren zu untersuchen. An ihrem rechten Hosenbein fand sie einige Spritzer.[1] Sie probierte hin und her, wie sie stehen müsste, dass diese in einer Falte verschwanden, doch ließen sich, egal wie sie das Bein drehte und wendete, niemals alle verdecken.

Vor dem Ältestenrat hatte sie zunächst alle Hände voll zu tun, den noch immer aufgeregten Schleicher ruhig und bei sich zu halten. Beim Verhör ließ sie ihren Onkel reden und konzentrierte sich darauf, an den richtigen Stellen zu nicken. Außerdem passte sie auf, dass ihr rechtes Bein möglichst immer vor den Blicken der Dörfler verdeckt war, indem sie entweder Schleicher an sich drückte oder sich selbst—wie schüchtern—halb hinter ihrem Onkel versteckte.[2]
 1. Tami hat Larok nur einmal mit dem Messer für 3hp am Oberschenkel erwischt.
 2. Bluff=16
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 15.01.2015, 16:10:58
Während Ferygan sprach hörten die Ältesten Ruhe zu, ohne ihn zu unterbrechen. Als er geendet hatte stellten Terom und Drein einige Fragen, die Ferygan jeweils sicher beantworten konnte. Auch Halla stellte eine Frage (dabei ging es darum, warum Tami mit draußen war, wo doch gestern noch ein Wolfsrudel dort sein Unwesen trieb) und alle schienen mit den Antworten zufrieden zu sein. Die Befragung war freundlich, keiner schien zu glauben, dass Boern ohne Grund getötet hatte oder gar selbst der Angreifer gewesen war.

Wie lange das ganze dauerte, konnten später weder Tami noch Ferygan sagen, doch irgendwann beendete Terom das Gespräch. "Nun, wir haben wohl alles Wichtige gehört und danken euch für die Hilfe. Ihr könnt nun wieder euren Geschäften nachgehen." Damit waren die beiden entlassen.

Als sie das Haus verlassen hatten, sahen sie einige Männer, die das Dorf verließen. Boern war nicht dabei, er stand aber bei der Wachhütte und schaute ihnen nach.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 16.01.2015, 11:46:37
Mit einem festen Nicken verabschiedete sich der schweigsam gewordene Handwerker vom Ältenstenrat von Randdorf und tratt vor das Haus. Auch wenn seinem Gesicht nichts anzumerken war, so legte er doch - ohne es selbst zu merken - eine Hand auf Tamis Schulter und drückte diese behutsam. Um ihr oder sich selbst Mut zu machen? Wenn er gefragt würde, er könnte es nicht sagen.

Doch auch dieser Moment geht vorüber und so gab er dem Mädchen durch ein Recken seines Kinns in Richtung Boern zu verstehen was für ihn nun als nächstes am Plan stand. Zu dem Mann aufschließend, grüßte ihn Ferygan und sprach dann mit leiser Stimme: "Der Ältestenrat hat scheinbar kein Problem mit der Entwicklung der Ereignisse. Aber...wohin gehen diese Männer?" Ihnen nachsehend, kann es sich der Erenländer denken, andererseits will er es bestätigt wissen. Zu den Orks. Um neue, grausame Herrn zu holen. So wie es sich gehörte...

Noch etwas leiser stellte dann die nächste Frage: "Und wie geht es euch?" Vielleicht ein wenig zu vertraut - denoch konnte es nicht schaden wenn Boern Sympathie zu dem seltsamen Trio aus den zwei Erenländern und dem "großen Hund" fasste.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 16.01.2015, 12:08:50
Als Boern die beiden mit dem großen Hund kommen sah, nickte er ihnen zu. "Hallo, gut euch zu sehen. Die Ältesten haben streng gefragt, aber ich denke auch, dass sie mich nicht für einen feigen Mörder halten. Aber trotzdem, ich habe Blut an den Händen. Und auch wenn Larok mich töten wollte, es ist kein guter Gedanke." Dann schaute er die beiden eindringlich an "Ich habe mich noch gar nicht bedankt für das was ihr da draußen getan habt, und der Wolf. Ich hätte nie gedacht, ein solches Tier mal so zahm zu sehen. Ich hoffe, dass sich das nie ändern wird und dein Tier dich angreift, mein Junge. Nun, also danke."

Es entstand eine kurze Pause. Boern schaute hinaus in das weite Land. Dann drehte er sich wieder zu Ferygan. "Ja, die Männer. Sie suchen nach dem Schlüssel für Laroks Haus. Er hatte ihn nicht eingesteckt, aber die Tür ist verschlossen. Wir wollen sie nicht kaputt machen, wenn es auch anders geht. Es sind gute Schlösser und so etwas hat einen großen Wert. Habt ihr ihn gesehen?" Er schaute wieder den Männern nach.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 16.01.2015, 15:45:32
"Da habt ihr sicher recht. Doch ihr musstet euch verteidigen..." pflichtete Ferygan dem Bauern bei und versuchte ihm so eine Erleichterung für sein Gewissen zuzusprechen. Dass Boern nun  doch Dankesworte an Tami richtete. Mit dem typischen Stolz eines Oheims lächelte er seiner Partnerin wohlgefällig zu.

Als er jedoch aufgeklärt wurde seine Miene ernst und es vergehen einige Augenblicke ehe er vorschlug: "Wenn es recht ist, sehen wir" dabei deutet er auf Tami und sich selbst "uns das  einmal an. Ich habe schon einige Schlösser gesehen auf meinen Wanderungen. Wenn es uns gelingt geben wir euch bescheid."

Darauf hoffend, dass sie so einen Vorsprung bekamen freute sich der Handwerker denoch, dass es noch dauern würde bis die Orks kamen. Sollte er die Erlaubnis bekommen würde er sich sogleich zu Laroks Haus aufmachen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 16.01.2015, 16:08:02
Die Antwort Ferygans bezüglich des Schlosses schien Boern zu überraschen und er zögerte einen Moment "Oh, nun - das kann ich nicht entscheiden. Da müsst ihr mit dem Ältestenrat sprechen. Vielleicht finden sie ja auch den Schlüssel da draußen."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 17.01.2015, 11:31:35
Tamis Gesicht hellte sich auf, als Boern sich bei ihr bedankte. Seine restlichen Worte waren zwar noch immer ein wenig gönnerhaft, aber es war ein Anfang. Sie würde sich den Respekt der Leute—das Recht, wie ein Erwachsener angeredet zu werden—erst verdienen müssen, erkannte sie. Das war bei den Holzäpfeln anders gewesen, da hatten alle mit ihr wie mit einem Erwachsenen geredet—wegen ihrer Größe vielleicht (es mochte schwer sein, jemanden wie ein Kind anzureden, der einen Kopf größer war als man selbst, zum Schluss gar zwei) und weil auch ihre eigenen Kinder schneller erwachsen werden mussten, draußen in der Wildnis.

Dass Boern als einziger hier im Dorf Schleicher als Wolf erkannte, sprach auch für ihn. Sie hatte sich richtig entschieden, ihn als den besseren Rudelführer zu unterstützen. Seine Befürchtung bezüglich Schleicher war natürlich absurd.

"So wie Larok dich angegriffen hat? Dazu noch von hinten? Würde Schleicher niemals tun. Kein Wolf würde das tun. Und Schleicher ist mein Bruder. Er kennt mich schon seit seiner Geburt."

Wie sie da gemeinsam am Tor standen und hinausblickten, kam ihr eine Fragen in den Sinn. Warum sie ihr Dorf Randdorf genannt haben. Der Rand wovon? Tamis Empfinden nach lag der Ort einfach nur mitten in der Landschaft. Es gab keinen Fluss, keinen Wald, keine Hügel, kein Moor und auch keine Grenze zwischen fruchtbarer und trockener Ebene... gar nichts.

Sie hätte die Frage gern gestellt, doch die beiden Männer unterhielten sich über Schlösser und Laroks Haus.[1] Da fiel ihr wieder ein, was ihr Onkel sie vorhin gefragt hatte: er wollte gern in Laroks Haus, um sich darin ungesehen umzuschauen. (Er hatte sie um Rat gefragt! Was sie einerseits mit Stolz erfüllte, andererseits beunruhigte, weil sie sich mit der Frage überfordert fühlte. Dabei wollte sie doch für voll genommen werden!) Jedenfalls fragte sie sich nun: Was wollte er in der Hütte? Suchte er etwas? All sein Gerede von Morden, Einbrechen und Herumspionieren... Nicht einmal gezögert hatte er, bevor er den alten Dorfwart hingerichtet hat. War er vielleicht einer von jenen, die Tami seinerzeit aus der Ruinenstadt hinausgeführt hatte? Einer, der die Orks bekämpfte und alle, die ihnen dienten?

Sie musterte den "Handwerker" aus neuen, hellwachen Augen.
 1. Sense Motive = 17, per Aufforderung
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.01.2015, 19:34:22
Ferygan war Boerns zögern aufgefallen, als Ferygan davon sprach, dass er sich mit Schlössern auskannte. Allerdings war Ferygan nicht sicher, was Boern in diesem Moment durch den Kopf ging. War es misstrauen gegen ihn? Boern Antwort kam dann auch zögernd, schien aber aufrichtig zu sein.

Tami beobachtete die Situation und erkannte ebenfalls, das Ferygans Worte über Schlösser Boern verwunderten, allerdings vermutete sie hinter Boerns Zögern eher etwas wie Respekt vor dem Handwerker. Je mehr sie ihn  beobachtete, desto mehr erkannte sie, dass Boern ein ganz einfacher Mann war. Er hatte wohl gelernt zu kämpfen, war aber kein grober Klotz sondern eher ein großer Junge geblieben. Das erklärte vielleicht auch, warum er ohne Wiederworte das Abendbrotverbot akzeptiert hatte, Tami hatte sich schon bei ihrer Ankunft darüber gewundert.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 17.01.2015, 22:30:08
Diese Erkenntnis über Boerns Charakter machte Tami einerseits grinsen—er ist ja fast genauso Kind wie ich, ein so großer, starker Mann wie er!—zum anderen aber ärgerte es sie, dass er es sich so einfach machte, dass er seiner Verantwortung ausweichen wollte. Hatte nicht er den Befehl zur Exekution seines Beinah-Mörders gegeben? Auch wenn er den Schlag nicht hatte selbst ausführen wollen, so trug er dennoch die Verantwortung dafür. Ganz abgesehen davon hatte er den Dorfwart herausgefordert, hatte ihn ganz klar zu einem Kampf um die Anführerschaft seines Rudels herausgefordert. Und nun wollte er den Posten nicht antreten?

"Die Sache mit dem Ältestenrat versteh ich nicht", sagte sie unumwunden. "Du bist der neue Dorfwart. Du hast den alten herausgefordert, am Tor, als draußen die Wölfe heulten und er nicht wollte, dass jemand nachschaut. Und du hast ihn besiegt. Damit trägst du jetzt die Verantwortung für dein Ru—ich mein' dein Dorf. Du kannst nicht so tun, als sei nichts geschehen, als wäre alles wie vorher, als wärst du noch derselbe wie vorher. Vergiss, wer du vorher warst. Du bist jetzt jemand anderes. Der Rat mag Rat erteilen, aber der neue Anführer deines Dorfes bist du. Das ist bei den Wölfen so und auch bei den Orks, und damit das einzige, worin die beiden sich einig sind. Es ist ein Naturgesetz. Überhaupt, was glaubst du wohl werden die Orks sagen, wenn sie hier auftauchen und einen 'Ältestenrat' statt eines Dorfwarts vorfinden?"

Doch Tami merkte schon, als sie das Wort "Verantwortung" in den Mund war, dass Boern ihre Rede unangenehm waren, dass er gar nicht richtig hinhörte oder gar begriff...[1]
 1. Diplomatie = 5
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.01.2015, 16:52:04
Doch anders als Tami erwartet hatte, verstand Boern durchaus, was sie sagen wollte. Er schüttelte jedoch energisch den Kopf: "Nein, nein, so ist das nicht. Ich bin kein Dorfwart, ich bin eine Dorfwache. Ich passe auf, beschütze die Bewohner und das Dorf und unterstützen den Dorfwart. Daran ändert auch nicht, was mit Larok passiert ist. Und das am Tor mit den Wölfen, da habe ich zwar gegen seine Entscheidung gesprochen, zum Guten des Dorfs, aber nicht zum Schlechten für Larok. Wer konnte denn ahnen, warum er nicht wollte, dass wir hinaus gehen. Nein. Ich bin kein Dorfwart. Ich passe auf. Die ältesten werden entweder einen neuen Dorfwart ernennen oder sich etwas überlegen, wie es weiter geht. Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und du, Junge, solltest nicht so frech reden, das gehört sich nicht."

Und mit diesen Worten drehte er sich um und stampfte fort.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 18.01.2015, 17:02:11
Während Boerns Rede wurde Tami klar, dass sie sich in ihm geirrt hatte. (Oder er irrte sich in sich selbst, aber dagegen konnte sie auch nichts machen.)

Sie sah ihm hinterher. Junge, hatte er sie genannt, aber Schleicher einen Wolf.

"Er kennt sich auch mit Tieren besser aus als mit Menschen", sagte sie grinsend.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 19.01.2015, 12:13:32
Tamis gute Laune mit einem amüsiert schiefen Grinsen erwidernd, nickte Ferygan zustimmend: "Mann kann sich nicht überall auskennen."

Nachdem es seiner Partnerin gelungen war Boern zu "vertreiben" machte sich der Handwerker daran zu Laroks Haus zu gehen. Sollte es möglich sein, so würde er versuchen ungesehen in das Haus zu gelangen. Schnell würde er die Schlüssel ausprobieren um in das Gebäude zu gelangen, oder unter einer Lederplane ins Haus zu schlüpfen. Sollte Laroks Haus zu zentral liegen um dort unbeobachtet einzudringen, würde er nonchalant zum Eingang spazieren, sich dort ostentativ mit dem Schloss beschäftigten, ehe es ihm nach kurzen Probieren "gelingen" wüde die Türe zu öffnen, wobei er versuchen würde die Schlüssel geschickt aus dem Blickfeld Umstehender zu halten.

Je nach Vorgehensweise würden sie Boern Bescheid geben lassen oder sich vorerst einmal alleine und ungestört im Haus umsehen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.01.2015, 12:36:23
Tami und Schleicher folgten Ferygan ungefragt, wo immer er hinging. Irgendwann, wenn kein Dörfler in der Nähe ist, fragte sie ihn leise: "Was suchen wir denn in Laroks Hütte? Irgendwas bestimmtes?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 20.01.2015, 11:42:58
Abrupt innehaltend dachte der Handhandwerker plötzlich nach, ehe er schnell die Türe hinter sich schloss und erneut versperrte. Konnte er Tami in die ganze Geschichte weiter hinein ziehen? Er selbst wusste worauf er sich hier einließ, aber das Mädchen? Und wieso sollte sie ihn nicht einfach an die Orks ausliefern wenn sie einmal befragt werden würden? Aber dafür war es wohl schon zu spät. Viel konnte man darauf bauen, dass das Wort eines Kindes nicht das Gewicht hatte wie ein Wort aus dem Mund eines erwachsenen Mannes, doch darüber waren sie wohl schon einige Zeit hinweg. Kurz entschlossen beugte er sich hinunter und antwortete wahrheitsgetreu: "Ich weiß es nicht. Vielleicht irgend einen Brief, oder Zettel der uns mehr Einsicht über Befehlskette in dieser Gegend gibt. Oder eine Karte die uns zeigt weshalb das hier Randdorf heißt. Oder eine Liste mit Namen die uns etwas aufzeigt, oder verrät. Vielleicht auch etwas anderes. Wir werden es hoffentlich erkennen wenn es uns in die Hände fällt."

Gemeinsam mit Tami begann er das Arbeitszimmer zu untersuchen. Rasch, aber systematisch und gründlich begann er Boden und Wände abzuklopfen, Möbel nach doppelten Böden und falschen Trennwänden zu untersuchen. Laden wurden durchsucht und vieles mehr. Dabei achtete er darauf nichts allzu sehr in Unordnung zu stürzen, damit es nicht allzu sehr auffiel, dass sie hier gewesen waren. Sollten ihm dabei Dinge von besonderer Machart oder Wert in die Hände fallen so würde er sie natürlich genauer untersuchen und dann eine Entscheidung treffen sie mitzunehmen oder an ihren Platz zurück zu stellen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.01.2015, 19:30:41
Tami, Ferygan und Schleicher durchsuchten Laroks Haus. Dabei begann Ferygan im Arbeitszimmer, während Tami die anderen Räume unten durchsuchte.

Als Tami sich gerade im Flur umsehen wollte zog Schleicher sie zur Küchentür. Dort schnüffelte er und kratzte dann an der Tür. Als Tami die Tür öffnete stürmte er hinein. Die Küche war klein. Eine kleine Feuerstelle war in einen abgeschnittenen Baumstamm gebaut worden, daneben stand ein Tisch. Außerdem befand sich noch ein großer Holzschrank in einer Ecke und ein paar Stühle standen vor einer Wand. Schleicher lief direkt auf einen großen Schrank zu und als Tami ihn öffnete, war ihr sofort klar, warum. In diesem Schrank bewahrte Larok seine Lebensmittel auf und Tami fand dort verschiedene geräucherte und gebrühte Wüste und sogar einen kleinen Schinken. Daneben fand sie in kleinen Tonkrügen sauer eingelegte Gurken und Kohl, eingekochte Früchte und ein noch nicht angeschnittenes knusprig aussehendes Brot. Außerdem standen einige Holzschalen mit Löffeln und Trinkbecher in diesem Schrank. Neben mehreren Holzbechern fand sie auch einige aus einem anderen, sehr harten Material, weder Holz noch gebrannter Ton, aber auch kein Metall. Ganz oben in einer kleinen Holzkiste lagen 3 massive Messer, die sicher sehr alt aber sehr gut gepflegt waren.
Tami konnte Schleicher zwar davon abhalten, sich eine der Würste zu schnappen, aber er schaute sie mit bettelnden Augen an und bleckte sogar etwas die Zähne, was sie so von ihm nicht kannte.

Danach ging sie weiter in die kleine Kammer. Dort fand sie in ein über der Tür auf einem kleinen Vorsprung einige in ein Tuch eingeschlagene Kerzen. Außerdem einen Besen und einen Holzeimer mit einer Bürste. Im Flur fand sie dagegen gar nichts, noch nicht einmal etwas unwichtiges. Der schale Gang war einfach leer.

Nachdem Ferygan immer noch im Arbeitszimmer beschäftigt war ging Tami nach oben ins Schlafzimmer. Dieser Raum war karg eingerichtet. Es gab ein Holzkasten mit Strohsack, eine kleine von Holzmaden durchlöcherte Kommode und einen großen, sehr alten Holzschrank. Dazu noch einen Stuhl, auf dem noch einige Kleidungsstücke lagen. Der Stuhl war so wackelig, dass Tami Schleicher davon fern hielt, aus Angst die kleinste Berührung könnte ihn zusammenbrechen lassen.
Im großen Schrank fand Tami neben alter und zerschlissener Bettwäsche noch einen sehr gut gearbeiteten Mantel und ein Paar Hosen und Oberhemden. In der kleinen Kommode lagen einige heruntergebrannte Kerzen, ein Kerzenständer war jedoch nicht zu sehen. Auch im Bett war nichts versteckt. Als sie den Raum schon verlassen wollte fiel ihr ein Bodenbrett ins Auge, das etwas nach oben stand. Es ließ sich an einer Seite anheben und darunter lag eine kleine fest verschlossene Holzkiste.

Der neben dem Schlafzimmer liegende Waschraum enthielt die üblichen Utensilien, eine Waschschüssel und einen Krug, ein grobes Stück Tuch zum trocknen und sogar ein kleines Stück Seife.



Ferygan durchsuchte derweil das Arbeitszimmer. Im Zentrum des Zimmers stand ein großer Schreibtisch aus schönem Holz. Auch dieser war sehr als, aber gut gepflegt. Hinter dem Schreibtisch stand eine Kommode an der Wand, darüber hing an der Wand der präparierte Kopf des Bären. Dann gab es noch einen Schrank und einen Schaukelstuhl mit einem kleinen Tisch daneben. Hier standen mehrere Kerzenständer, die herumgetragen werden konnten und aus Metall waren. Auf dem Boden lagen mehrere Teppichen von guter Qualität. Ferygan hatte so eine feine Ware bislang nur einmal auf einem Markt in einer der größeren Siedlungen gesehen. Gekauft hatte ihn niemand.
Zuerst hatte Ferygan gedacht, dass es nicht zu lange dauern würde, den Raum zu durchsuchen. Allerdings stellte sich dies nun anders dar. War der Tisch bei ihrem letzten Besuch recht aufgeräumt, lagen nun Berge an beschriebenen Tüchern dort herum und einige andere Dinge. Und damit würde es sehr schwierig werden, alles ordentlich zu durchsuchen, ohne dass das Zimmer "durchsucht" aussah.
Ferygan seufzte kurz und machte sich an die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lagen mindesten zehn Tücher, auf denen Gesichter und Namen verzeichnet waren, offenbar von gesuchten. Ferygan sah sich einige der Tücher an und entdeckte tatsächlich ein bekanntes Gesicht. Dem Mann war er auf einer Reise im letzten Sommer begegnet und er wusste, dass er Kontakte zum Widerstand hatte. Den Namen hatte er aber nicht erfahren. Das war so üblich, denn über den Namen konnte man am leichtesten gefunden werden und wer einen Namen nicht wusste, konnte ihn auch nicht verraten.
Außerdem fand er noch Tinte und einen Holzspan, der zum Schreiben benutzt wurde. Entweder hatte Larok nach dem Brief noch etwas anderes geschrieben, oder er hatte den Tisch nicht aufgeräumt. Unter dem Tisch in einem offenen Fach lagen noch weitere Tücher mit Bildern von Gesuchten, diese waren allerdings älter und die Farben waren oft so verblasst, dass man kaum noch eines der Gesichter erkennen konnte. Ferygan durchsuchte den Tisch genau, konnte aber kein verborgenes Fach entdecken. Als er den Tisch durchsucht hatte, legte er alles wieder so hin, wie er es vorgefunden hatte. Tami war inzwischen bereits nach oben gegangen.

Dann ging er zur Kommode. Diese war verschlossen, aber Ferygan erinnerte sich an den kleinen Schlüssel an Laroks Bund und probierte ihn aus. Er passte und das Fach ließ sich öffnen. Darin fand Ferygan zwei Holzkästchen, eines aus dunklem Holz, verziert mit seltsamen Linien, und ein weiteres aus massiver Eiche. Das dunkle Kästchen hatte kein Schloss, das andere schon. Beide Kästen waren ungefähr zwei gespreizte Hände breit, eine tief und eine halbe hoch[1].
Öffnen ließen sich beide nicht. In einer kleinen Schublade, die nicht verschlossen war, lagen einige Kerzen und ein Feuerstein.

Dann widmete er sich dem Schrank. Dieser hatte oben und unten zwei Türen. Die obere rechte Tür war mit einem kleinen Haken verschlossen, der schwer zu erkennen war. Als Ferygan sie öffnete, staunte er nicht schlecht. Vor ihm standen mehrere kleine Tonbecher und ein mit einem Stopfen verschlossener Krug. Als er den Krug zur Hand nahm erkannte er bereits den scharfen Duft von Branntwein. Im linken oberen Fach, das unverschlossen war, befand sich eine Laterne und ein kleiner Krug mit Öl (auch hier staunte Ferygan, wusste er doch, wie teuer beides war).
In den beiden unteren Fächern, die ebenfalls nicht verschlossen waren, lag dagegen allerlei Tand. Alte Kettenstücke, verrostete Werkzeuge und sogar ein durchgerosteter Topf.

Als er fertig war, ging er nach oben zu Tai. Sie war noch in einem der Zimmer beschäftigt, so dass er schnell einen Blick in den leeren Raum warf. Dieser war staubig und hier war wohl schon lange niemand mehr mit einem Besen gewesen. Etwas interessantes fand er nicht, auch kein loses Brett oder ähnliches.

Dann war auch Tami mit ihrer Suche fertig.
 1. ca. 40/20/10cm
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 01.02.2015, 12:03:43
Als der Handwerker schließlich mit seiner Bestandsaufnahme fertig war, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und hielt einen nachdenklichen Augenblick inne. Wie galt es nun vor zu gehen?

Kurz entschlossen nahm er das Fahndungstuch seines Bekannten und zerrieß es rasch in kleine, harmlose Fetzen, notfalls auch mit der Hilfe seines Messers. Dann blickte er sich noch einmal im Arbeitszimmer um, den hier gab es vieles, das sein Herz begehrte. Nichts desto trotz nahm er vorerst nur das Lampenöl und die zwei kleinen Holzkästchen an sich und versperrte wieder was zu versperren war. Dann ging er leise  zu Tami und sprach sie mit einem grüßenden Nicken an: "Hast du etwas Interessantes finden können?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 02.02.2015, 12:09:52
Schleicher hätte Tami gar nicht so bettelnd anschauen müssen, natürlich bekam er ein paar von den Würsten! Schließlich hatte er sich im Kampf gegen den ehemaligen Würstchenbesitzer besser noch als sie selbst geschlagen, ohne ihn wäre die Sache vielleicht ganz anders ausgegangen. Nur leise musste er dabei sein. Das schärfte sie ihm zuerst ein, bevor sie ihm erst eine, dann zwei, dann die dritte und vorerst letzte Wurst zuwarf. (Sie wollte schließlich nicht, dass er sich den Magen verderbe!) Sich selbst säbelte sie ein paar Scheiben vom Schinken herunter und griff in jeden der Töpfe ein-, zweimal hinein, so etwas leckeres hatte sie schon lange nicht mehr gegessen! Einen Teil der restlichen Würste stopfte sie sich in den Hosentaschen, die sollte Schleicher später bekommen.

Dann ging die Suche weiter. Viel zu finden gab es nicht. Im Waschraum die Seife steckte Tami ein und die Kerzenstumpen aus der Kommode im Schlafzimmer auch. Daraus würde man sich ein bis zwei neue Kerzen gießen können. Als sie dann das Kästchen unter der Bodendiele fand, wurde sie ganz aufgeregt. Sofort sprang sie auf und lief zu Ferygan. Der konnte kaum seine Frage zu Ende bringen, da hielt Tami ihm schon stolz das Kästchen unter die Nase.

"Das hier hab ich unter einem losen Bodenbrett gefunden! Und in der Küche liegen noch drei gute Messer herum und ganz furchtbar viel zu Essen."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 03.02.2015, 11:07:42
Vorsichtig nahm der Handwerker das Kästechen von Tami und versuchte es zu öffnen. Wenn ihm das nicht gelingen sollte, so schüttelt er es vorsichtig um vielleicht so ein Gefühl zu bekommen was es beinhalten könnte. Zu dem Mädchen gewandt sprach er dann leise: "Gut gemacht." Sich unten die Messer ansehend, steckte der Erenländer schließlich zwei davon ein. Der nächste Winter kommt bestimmt... Dann meinte er zu seiner Begleiterin: "Sehen wir zu, dass wir hier zu einem Ende kommen. Ewig werden sie auch nicht nach dem Schlüssel suchen." Die drei Kästchen ansehend, fragte er Tami: "Ich will die hier nicht unbedingt so heraustragen. Könnten wir sie in einen Sack stecken und Schleicher bringt sie zu einem sicheren Ort, an dem wir uns in Ruhe ansehen können was sie beinhalten?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.02.2015, 12:59:57
Ferygan stellte schnell fest, dass Tamis Kästchen mit einem Mechanismus verschlossen war, es waren einige kleine Stifte in den Boden eingearbeitet. Um es zu öffnen würde man sich einen Moment Zeit lassen müssen.[1].
 1. Disable device check ist nötig
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 04.02.2015, 13:01:22
Tami runzelte die Stirn. "Und du meinst nicht, dass ein großer Hund mit einem Sack im Maul viel auffälliger ist als ein Mensch mit einem Sack über der Schulter? Ein Handwerker? Und was ist, wenn er erwischt wird? Ich will nicht, dass er hier für alle krummen Dinger geradestehen muss. Als die die Leiche vom Dorfwart angeschaut haben, hat ich die ganze Zeit Angst, sie sehen, dass der gebissen wurde und verdächtigen dann gleich den armen Schleicher!"

Sie betrachtete den Fund in ihrer Hand. "Vielleicht kriegen wir es ja auf?" Sie stellte das Kistchen auf den Küchentisch, kramte dann ein dünnes Metallstäbchen und etwas Draht aus ihrer Hosentasche, und hantierte mit beidem kurz an dem Verschlussmechanismus herum.[1]
 1. Disable Device = 24
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.02.2015, 13:06:44
Tamis flinke Finger benötigen nicht lange, um den Mechanismus zu verstehen und das Kästchen zu öffnen.
Innen liegt ein schwarzes Tuch mit weißen oder Silbernen Fäden, darin ist ein schwerer Gegenstand eingeschlagen, der sich wie ein Messer anfühlt. Als Tami das Tuch öffnet, sieht sie einen silbernen, polierten Dolch, auf dessen Klinge seltsame schwarze Zeichen eingraviert sind. Als ihre Hand über den Gegenstand streicht, meint sie einen Windhauch zu spüren und einen dunklen Schatten zu sehen, als wäre jemand am Fenster vorbei gegangen. Ein kalter Schauer läuft ihr den Rücken herunter.

Ferygan, der Tami gespannt zusieht, fällt nichts besonderes auf.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 04.02.2015, 14:29:05
Tami schlägt das Tuch schnell wieder zu.

"Igitt", sagte sie und schüttelte sich dabei. "Das fass ich nicht an. Das fühlt sich so... böse an."

Lieber versucht sie ihr Glück an dem Eichenkästchen, das Ferygan gefunden hatte, aber hier ist der Schlossmechanismus zu stabil, vielleicht gar etwas verrostet, als dass sie ihn mit ihren dünnen Fingern oder Hilfsmitteln bewegt bekäme.[1] Das dunkle Kästchen dagegen scheint gar kein Schloss zu besitzen. Tami betrachtet es genauer, ob sie nicht doch erkennt, wie man es öffnen kann.[2]
 1. disable device = 13
 2. perception = 20
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.02.2015, 16:16:40
Als Tami das dunkle Kästchen in die Hand nimmt und es näher betrachten will, spürt sie kurz ein seltsames Kribbeln in den Fingerspitzen und die Linien auf dem Kästchen scheinen sich zu bewegen. Als sie es erschrocken zurück legt sieht es aber unverändert aus. Sie ist aber sicher, dass ihre Berührung etwas ausgelöst hat.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 05.02.2015, 11:49:31
Ungeduldig hatte Ferygan zugesehen, wie Tami die Kisten angesehen und durchsucht hatte. Er wollte hier nur weg und nicht länger verweilen als unbedingt notwendig. Zu ihrem Einwand Schleicher betreffend schüttelt er abweisend den Kopf und bemerkte bitter: "Einem Hund wird man keinen Diebstahl vorwerfen - uns schon."

Je nachdem ob sich das Mädchen überzeugen lässt, denn schließlich möchte Ferygan schnellst möglich zu Boern um nicht länger als hier zu sein als es unabdingbar ist, oder zufällig von jemanden entdeckt zu werden, würden sie dann verfahren. Und wenn Ferygan schon zu Boern ginge, dann möchte er das ohne Umweg zu ihrem Raum, oder gar einem Sack voller Diebesgut auf der Schulter machen.

Egal wie dieser Teil sich ergab, suchte er einen Sack und machte sich bereit die Kisten zu verpacken. Als es Tami gelang eine davon aufzubekommen, blickte der Erenländer neugierig über ihre Schulter und vergaß für einen Moment seine Unrast und Eile. Als sich die kleine Schlösserknackerin von dem Kästchen abwandte, nahm Ferygan die in das Tuch eingeschlagene Klinge und steckte sie sich so unter seinen Mantel zur späteren Betrachtung. Dann versteckte er die leere Kiste wieder an ihrem ursprünglichen Ort.

Als es Tami nicht gelang weitere Kisten zu öffnen, überkam den Handwerker die Ungeduld und er warf die verbleibenden beiden in den Sack und verfuhr je nach Entscheidung damit. Dann versuchte er gemeinsam mit seiner Partnerin ungesehen aus dem Haus zu kommen, wobei er die Türe hinter sich nach Möglichkeit wieder versperrte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 05.02.2015, 20:25:14
'Und wenn mein Hund mit Diebesgut erwischt wird, was meinst du denn, hängt da mit drin?' wollte Tami schon ausrufen, da fiel ihr die Lösung ein. "Schinken!" sagte sie statt dessen und holte ihn auch sofort her. "Der muss mit in den Beutel. Wenn Schleicher damit erwischt wird, dann ist wenigstens klar, warum er sich den Beutel geschnappt hat! Da tät man sich doch sonst wundern, warum schleppt der Hund einen Sack mit Kistchen durch die Gegend, meinst du nicht?"

Während Tami noch mit dem Eichenkästchen beschäftigt war, schnappte Ferygan sich den unheimlichen Dolch; wäre sie nicht so abgelenkt gewesen, hätte sie ihn vielleicht davon abhalten können, so kam ihre Warnung zu spät: "Halt, nicht anfa—"

Zu spät. Also widmete sie sich wieder Schleichers Aufgabe. Der Schinken kam in den Sack, welchen Tami fest zuschnürte, dann gab sie Schleicher noch ein kleines Stück Wurst aus ihrer Hosentasche. "Den Rest gibt's draußen, wenn du das hier zu deiner Hütte getragen hast, ja?" Sie stopfte ihm das Sackende ins Maul. "Versteck dich in deiner Hütte, Schleicher, ja?"[1]

Dann öffnete sie die Tür vorsichtig einen Spalt breit und spähte hinaus, ob sich ein Moment ergab, da kein Dörfler die Tür im Auge hatte, bevor sie Schleicher losschickte.[2]

"Soll ich als nächstes oder du oder beide zusammen?"
 1. Reicht da ein handle animal take 10 = 15?
 2. Hintertür, wenn's eine gibt; perception =24; Schleicher Stealth = 15
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 06.02.2015, 09:19:16
Ferygan bemerkte nichts ungewöhnliches als er den in das Tuch gewickelten Dolch einsteckte.

Schleicher ließ sich den Sack geben und hörte aufmerksam zu, was Tami ihm sagte. Für einen Moment schien er zu überlegen, ob er sich nicht den leckeren Schinken aus dem Sack holen sollte, aber er gab dem Drang nicht nach sondern folgte seinen Anweisungen. Als Tami ihn hinaus ließ sauste er so schnell und so heimlich wie möglich von dannen.

Tami machte sich auch wenig Sorgen, dass sie beide entdeckt werden könnten, denn es wurde langsam dunkel und die Dorfbewohner schienen sich nicht recht aus den Häusern zu trauen. Sie sah den Wachmann, der gerade seine Runde durch das Dorf beendete und zum Tor zurück ging und kurz darauf hörte sie Stimmen von dort. Dies war der perfekte Zeitpunkt, dachte sie sich und verließ mit Ferygan das Haus. Dieser schloss rasch die Tür wieder ab und beide gingen los.

Am Tor sahen sie einen anderen Wachmann, Boern war nicht zu sehen. Aber die Männer, die draußen nach dem Schlüssel gesucht hatten, standen bei der Wache und sprachen mit ihr.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 06.02.2015, 13:13:16
Endlich kam Cassandra in dem kleinen Dorf mit dem bezeichnenden Namen Randdorf an. Der Weg hierhin hatte sich für ihr Empfinden gezogen wie Kautschuk. Unterwegs hatte sie sich Horrorszenarien ausgemalt, was in Weidenhof passiert sein möge. Cassandra hoffte, dass sie hier in Randdorf genau so willkommen war wie zuvor in allen anderen Orten in denen sie gewesen war.

Ob ich meine Fähigkeiten zuerst einmal nicht offenbare bis ich weiß, wie die Leute hier auf mich reagieren ? Ich muss auf jeden Fall jemanden finden der mir hilft zu ergründen was in Weidenhof passiert ist. Hoffentlich haben die Bewohner hier nicht allzu viele eigene Sorgen und wollen mir nicht helfen.

Mit diesen Gedanken noch im Kopf näherte sich die junge Frau jetzt endgültig ihrem aktuellen Ziel. Sie sah die Hecken welche, wie sie erfreut feststellte, noch weitgehend intakt waren. Als sie dann die Wache am Tor des Dorfes erspähte wich die Angst einer großen Hoffnung. Das konnte zwar ob der Ereignisse in Weidenhof kein Lächeln auf ihre Gesichtszüge bringen, aber es milderte etwas den gehetzten Ausdruck ihrer Augen. Mit neuem Mut bewegte sie sich jetzt schneller auf die Siedlung zu und rief den Wachmann an, als sie auf 3 Meter an diesen herangekommen war.

" Einen Guten Tag wünsche ich euch guter Mann. Ich begehre Einlass in euer Dorf auf der Suche nach Hilfe ob einer schlimmen Gräueltat. "


Nachdem sie die Worte gesprochen hatte bemerkte Cassandra erst dass weitere Personen bei dem Wachmann standen, welche sie vorher nicht gesehen hatte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 06.02.2015, 18:09:00
Gerade als Tami und Ferygan die Gruppe am Tor erblickt hatten, kam eine weitere Person hinzu, eine Frau, die den beiden unbekannt war Sie näherte sich langsam dem Wachmann und dieser ging in eine verteidigende Position. Die anderen Männer gingen hinter den Wachmann, nur einer blieb an seiner Seite und schien die Frau genau zu beobachten. Dann sprach der Wachmann die Frau an.



Der Wachmann machte einen Schritt zurück, als sich Cassandra näherte und die Männer stellten sich hinter ihn. Nur ein groß gewachsen Mann stellte sich neben den Wachmann und sah Cassandra eindringlich an. Dann antwortete der Wachmann: "Bleib stehen", sagte er bestimmt, aber nicht aggressiv. "Wer bist du was willst du hier?" Dann flüsterte er einem der Männer etwas nach hinten und dieser lief davon.



Nachdem der Wachmann ein paar Worte gewechselt hatte sagte er etwas zu einem der Schlüsselsucher und dieser lief schnell zum Haus, in dem der Ältestenrat tagte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 07.02.2015, 00:18:27
Cassandra war verwirrt. Was sollte die Männer an einer kleinen rundlichen Frau mit zierlicher Gestalt so besorgniserregend finden. Gut Cassandra konnte mit ihren stechend blauen Augen den Blick eines Gegenübers gefangen halten und diesem ein sehr unangenehmes Gefühl in der Magengrube bescheren. Allerdings war sie eher der Meinung, dass vor allem ihr rundliches Gesicht solche Gefühle schnell wieder verschwinden lassen würde. Sie holte tief Luft bevor sie antwortete. Sie stützte sich auf ihren Stecken um den Männern nicht durch ihre Haltung zu suggerieren, sie wäre eine aggressive Person.

Ich komme aus Weidenhof. Nach einer Pause sprach sie weiter. Dort hat ein Gemetzel stattgefunden. Ich habe von weitem gesehen, dass die Hecke an vielen Stellen heruntergebrannt war und viele der Bewohner die ich kannte verdreht umher lagen. Ich traute mich nicht die Siedlung zu betreten. Ich wusste dass euer Dorf hier existiert und hoffe nun hier Hilfe zu erlangen. Kann ich mit einem der Dorfältesten sprechen. Entschuldigt mein forsches Auftreten aber mir ist der Schreck derart in die Glieder gefahren, dass ich nicht bedacht habe dass auch ihr hier eure Probleme habt.

Mit einem scheuen Lächeln versucht die rothaarige Frau noch einmal ein paar Ressentiments gegen ihre Person bei den Dorfleuten zu zerstreuen während sie auf eine Antwort wartete. Dabei strich sie nervös die Falten ihrer blauen Kutte glatt und spielte mit der weiß Kordel die diese an ihrem Leib hielt.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 09.02.2015, 10:35:42
Seinen Plan bezüglich Boern vorerst vergessend, hielt Ferygan inne und blickte zu dem Pallisadentor hinüber. Den Kopf schief legend beobachtete er für einen Moment ehe er Tami einen leichten Stoß gab und in Richtung des Tores deutete. Daraufhin näherte er sich dem Geschehen und blieb in einigen Schritten Entfernung stehen um niemanden zu behindern, aber denoch einen Überblick über die Situation zu behalten.

Die frisch hinzugekommene Frau aus dem Schatten eines der umstehenden Häuser musternd, war der Handwerker gespannt was sie zu erzählen hatte. Ein Gemetzel an Bewohnern des Nachbardorfs? Was hatte dies alles zu bedeuten?

Gespannt darauf wartend den Rest der Geschichte zu hören verharrte der Erenländer in seiner Position und wartete was nun geschehen würde und was dies für Randdorf bedeuten würde.

Sollte Boern erscheinen und Ferygan einen Blick zuwerfen, würde dieser entschuldigend die Hände heben und die Ablenkung der rothaarigen Frau nutzen um dem Dorfwächter die schlechte Kunde ihres Scheiterns gerade dann zu unterbreiten wenn dieser sowieso gerade dringendere Sorgen hatte und das Scheitern als "dumm gelaufen" abhacken würde um sich dann einem pressierenderen Problem zu zuwenden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 09.02.2015, 12:06:10
"Ich schau nach Schleicher", wisperte Tami. "Wer weiß, wie lange er dem Schinkenduft widerstehen kann."

Rasch machte sie mit Ferygan noch aus, wo man sich nachher wiedertreffen würde, dann huschte sie, immer im Schatten der Häuser, zum Wirtshaus zurück, und dort schnurstracks zur Hundehütte im Hinterhof.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 09.02.2015, 18:30:38
Während Cassandra sprach weiteten sich die Augen des Wachmanns, seine Anspannung blieb jedoch. Der andere Mann war ruhiger und legte ihm kurz darauf die Hand auf die Schulter. Dann antwortete er Cassandra: "Gut das ihr hier her gekommen seid. Kommt herein und wartet einen Moment."

Dann entdeckte er Ferygan. "Heo, Herr Handwerker. Hast du gehört, was diese Frau erzählte? Kennst du Weidenhof, warst du mal da? Schrecklich. Komm, Herr Handwerker, bring die Frau zu Maruk. Sie ist so weit gelaufen und soll sich ausruhen. Es wird dann gleich jemand kommen."

Mit diesen Worten winkte er Cassandra ins Dorf und zeigte auf Ferygan. "Kommt, kommt nur herein. Hier seid ihr sicher."



Während dessen kam Tami zur Hundehütte, in der Schleicher lag und heraus schaute. Der Sack war nicht zu sehen, aber als sie näher kam sprang der Wolf auf, versuchte sie abzuschlecken und sprang voll Freude um sie herum. Der Sack lag in einer Ecke in der Hütte und der Schinken und die Würste waren noch da.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 09.02.2015, 21:46:23
Als die beiden Wachmänner sich beruhigten und Cassandra sogar ins Dorf gebeten wurde, entfuhr ihr ein Seufzer der Erleichterung. Bevor sie zu dem, ihr avisierten, Handwerker ging richtete sie noch ein paar Worte an die beiden Wachmänner.Danke dass ihr mich willkommen heißt. Ich dachte schon, ich müsste mit meinem Problem alleine zurechtkommen. Man nennt mich übrigens Cassandra.

Man das ging ja besser als ich dachte. Sind hoffentlich alle so nett wie die Begrüßung es erhoffen lässt.

Dann ging sie geradewegs auf Ferygan zu, den der eine Wachmann als Handwerker bezeichnet hatte. Mit einem dankbaren Nicken begrüßte sie ihn.Hallo, man nennt mich Cassandra, ich freue mich euch zu sehen und hielt ihm ihre offene Hand zur Begrüßung hin.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 10.02.2015, 11:29:01
Die Hände entschuldigend hebend, schüttelte Ferygan mit geschürtzten Lippen den Kopf. Von Weidenhof hatte er noch nie gehört. Einige vorsichtige Schritte auf die kleine Gruppe zu machend, nickte der Handwerker schließlich zurückhaltend als ihm aufgetragen wurde die Frau zu Maruk zu bringen.

Mit der Hand in Richtung des Gasthofes winkend machte der Erenländer Anstalten los zu gehen, wartet aber dann bis Cassandra zu ihm aufgeschlossen hatte. Ihre Hand rasch anfassend - den einen Händedruck konnte man die flüchtige Geste nicht nennen - murmelt der Mann "Ferygan" als Vorstellung. Dann stapfte er wieder weiter.

Er würde die Frau schnell zu Maruk bringen - hoffentlich hatte der ein eigenes Zimmer und würde sie nicht zu Tami und ihm stecken - um dann zu sehen wie Schleicher mit dem Sack verfahren war. Dann würden sie versuchen die Kisten leise zu öffnen um zu sehen was es da zu finden gab.

Einen Blick auf die Reisende werfend, sprang Ferygan dann schließlich doch über seinen Schatten und fragte vorsichtig: "Was ist euch geschehen, dass ihr alleine hier her kommt?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 10.02.2015, 17:22:25
Cassandra war nicht verwundert über den allzu flüchtigen Händedruck. Sie war wie aus dem nichts hier aufgetaucht und wurde ihm einfach so aufs Auge gedrückt. Deswegen war sie über seine Frage einerseits überrascht aber auch erfreut.

" Hallo Ferygan schön euch kennen zu lernen. Entschuldigt, dass man mich euch aufgehalst hat. Ihr habt sicherlich wichtigere Sachen zu tun als mich herumzuführen. Aber es ist wichtig. Was den Umstand anbetrifft, dass ich alleine reise ist schnell erklärt," sagt Cassandra lächelnd und fährt fort " Ich reise eigentlich immer alleine von Ansiedlung zu Ansiedlung. Vielleicht fühle ich mich einmal an einem Ort lange Zeit oder für immer wohl, aber im Moment bin ich lieber auf Wanderschaft von einem Dorf ins andere. Nur hier war ich noch nicht, weil ich hier keinen kenne. Und was ist mit euch ? Aus der Anrede der Wache schließe ich, dass ihr hier auch noch nicht so lange seid. Sonst würden sie euch wohl bei eurem Vornamen anreden und nicht Handwerker nennen."

Mit einem neugierigen taxierenden Blick schaut die junge Frau ihren Begleiter von der Seite an.

Hoffentlich war ich nicht zu neugierig für den Anfang.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 11.02.2015, 10:22:04
Der jungen Frau einen langen Blick zuwerfend, nickte Ferygan bei ihren Worten nachdenklich. Auf Wanderschaft? So so...

Dann antwortete er beiläufig: "Ich bin Kleinschmied und reise - ebenso wie ihr - von Dorf zu Dorf." Mit strammen Schritt, schließlich hatte er noch etwas vor, weiter gehend brachte der Erenländer Cassandra auf dem schnellsten Weg zu Maruk.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 11.02.2015, 16:44:49
Ferygan ging direkt zu Maruks Schänke, Cassandra folgte ihm. Die Dämmerung kündigte sich am Horizont bereits an, aber es war dennoch wenig los. Viele Bauern waren noch auf den Feldern. In zwei Stunden aber, so wusste Ferygan, würde der Schankrau gefüllt sein, heute vermutlich bis zum letzten Platz. Auch wenn viele der Dörfler ihr eigenes Essen mitbrachten und sich oft nur alle paar Tage einen Krug Bier leisten konnten, war die Schänke der Platz im Dorf, an dem die Männer über alles sprachen, was so passierte. Und heute war viel passiert. Die Frauen blieben oft zu Hause, aber heute war Ferygan sich nicht sicher, ob dies so sein würde.

Die Schänke war rustikal eingerichtet, mit einfachen Bänken und Holztischen, die bereits sehr alt und sehr abgenutzt aussahen. Maruk begrüßte Ferygan und die fremde Frau. "Es hat lange gedauert, eure Befragung und wo ist das Kind?" Er sah besorgt aus.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 11.02.2015, 18:20:59
Maruk freundlich anlächelnd war Ferygans Herz ein wenig dem Wirten gegenüber aufgetaut. Dass dieser so besorgt war oder zumindest erschien hätte sich der Handwerker nicht gedacht. Deshalb versicherte er dem Mann: "Spielt hinter dem Haus mit dem Hund.", vergisst dabei aber nicht die genervt die Augen zu verdrehen um seinen Verdruss über das "kindliche Verhalten" kund zu tun. Mehr möchte er vorerst nicht sagen, auch aufgrund der Rothaarigen. Sich genau dieser zuwendend, sprach er stattdessen: "Dies hier ist Cassandra. Sie kam soeben erst nach Randdorf und ich wurde geben sie zu euch zu bringen."

Damit war für Ferygan vorerst alles gesagt. Wenn die Neuhinzugekommene später befragt werden würde was sie in Weidenhof gesehen hatte, wollte er natürlich dabei sein, doch zuerst gab es wichtigeres zu tun...

Mit einem Nicken verabschiedete er sich von dem Wirt und seiner neuersten Kundschaft und machte sich auf um nach Tami, Schleicher und den Kisten zu sehen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 12.02.2015, 13:01:03
Als Ferygan in den Hof kam, war Tami dort bei Schleicher.

Währenddessen wartete Cassandra im Schankraum. Kurz nachdem Ferygan den Raum verlassen hatte kam jedoch der Mann, der am Tor neben der Wache gestanden und mit Cassandra gesprochen hatte, zu ihr. Er sagte ihr dass er den Auftrag habe, sie zum Ältestenrat zu bringen und auch Ferygan und das Kind mitnehmen sollte. Als Maruk ihm sagte, dass Ferygan im Hof sei, ging er ebenfalls hinaus, um die beiden zu suchen.
Während Cassandra wartete, kam die Frau des Wirtes in den Raum, nickte ihr zu und begann die Tische sauber zu wischen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 12.02.2015, 13:27:39
Als Tami Schleicher in der Hütte vorfand—und noch dazu so brav!—gab sie ihm als erstes den versprochenen Rest der Wurst aus ihrer Hosentasche. Dann wies sie Schleicher in der hintersten Ecke der Hütte eine Stelle an, wo er ein kleines Loch buddeln sollte, während sie möglichst unauffällig am Rande des Hofes ein wenig Stroh und Laub einsammelte. Dann versteckte sie den Sack (mitsamt Schinken) in Schleichers Loch, bedeckte ihn mit dem Laub und Stroh, und hatte sich gerade mit ihrem treuen Gefährten auf den Weg in Richtung Gasthaus gemacht, als Ferygan ihr entgegenkam.

"Alles gut", sagte sie, Schleicher hinter den Ohren kraulend. "Bei dir?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 15.02.2015, 12:22:09
Als Ferygan nach draußen kam, saß Tami bei Schleicher. Die beiden tauschten sich kurz aus, da kam schon ein weiterer Mann aus der Schänke zu Ihnen. Sie hatten ihn bereits am Tor gesehen, kannten aber seinen Namen nicht. "Herr Handwerker, du hast ja eben mitbekommen, was die Frau da drin erzählt hat. Die Ältesten schicken mich, um zu fragen, ob du und dein Knecht mitkommen wollt, um ihre Geschichte zu hören. Ihr seid ja weit herum gekommen." Damit machte er eine einladende Geste und wartet einen Moment, ob sie mitkommen. Danach geht er hinein, bittet Cassandra ebenfalls mitzukommen und bringt alle in das Haus, in dem der Ältestenrat tagt.

Dort sah noch so aus wie am Vormittag, als Ferygan und Tami schon einmal dort waren. Die Ältesten saßen in einem kleinen Raum, der karg eingerichtet war, auf ihren Plätzen und die Bank stand ihnen gegenüber.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)

Diesmal war es Raja, die das Wort eröffnete.
"Hallo." Dann schaute sie zuerst Cassandra an. "Mir wurde gesagt, dass du Cassandra heißt und schlimme Nachricht aus Weidenhof bringst. Bitte erzähl uns, was passiert ist."
Dann schaute sie Cassandra erwartungsvoll an.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 15.02.2015, 20:12:12
Cassandra war etwas beeindruckt von dem Ältestenrat. Eigentlich wäre sie es nicht gewesen, aber die Ereignisse der letzten Zeit vor allem was in Weidenhof geschehen war, hatten ihr doch einen nachhaltigen Schrecken eingejagt. Als sie von einem der Ältesten angesprochen wurde riss sie sich zusammen, schluckte einmal und sprach dann :

" Ich…Ich bin nicht gemacht um in einer größeren Ansiedlung zu leben. Deshalb bin ich in den letzten Jahren immer durch die Wälder gezogen und habe nur kurze Stippvisiten in den Ansiedlungen gemacht. Viele der Leute habe ich mit der Zeit in mein Herz geschlossen. Besonders in Weidenhof habe ich mich etwas wohler gefühlt weil es eine relativ kleine Ansiedlung ist. Als ich dann mich dort mal wieder blicken lassen wollte….. "

Cassandra konnte nicht weitersprechen. Ihr bildete sich ein Klos im Hals und Tränen schossen ihr in die Augen. Aber wieder riss sie sich zusammen und sprach dann tapfer weiter.

" Ich fand die Einfriedung an den meisten Stellen niedergebrannt. Ich wollte schnellen Fußes hinein rennen blieb dann aber wie angewurzelt stehen. Alles voller Toter. Die Körper in sich verdreht, schlimme Wunden… Das nahm mir den Mut näher heranzugehen und ich bin weggelaufen. Ich erinnerte mich daran dass euer Dorf am nächsten liegt, weil mir die Weidenhofer davon erzählt hatten. Deshalb bin ich nun hier und ich hoffe eure Unterstützung zu erhalten, um den armen Leuten dort Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Die die das getan haben müssen gefunden und bestraft werden. "


Nachdem sie geendet hatte starrte die junge Frau die Mitglieder des Ältestenrates erwartungsvoll an. Ihre große Anspannung konnte sie allerdings nicht verbergen, was man an ihren Händen merkte die sich an die Lehne des Stuhles krallten auf dem Cassandra saß.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 16.02.2015, 14:21:31
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
Raja hörte Cassandra aufmerksam und ruhig zu. Als sie schilderte, was sie in Weidenhof gesehen hatte, blitzte kurz Entsetzen in ihren Augen auf. Nachdem Cassandra geendet hatte schwieg sie noch einen Moment.

Dann sagte sie zu ihr: "Das ist eine furchtbare Nachricht und es ist gut, dass du zu uns gekommen bist. Ist dir denn irgend jemand in der Nähe des Dorfs begegnet?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 18.02.2015, 01:24:22
Cassandra bemerkte den kurzen Augenblick indem die Frau die ihr gegenüber saß, ihr Entsetzen ob ihres Berichtes erkennen ließ nicht. Sie sah erst wieder zu ihr hin als sie über die Frage nachdachte.

" Nein ich habe niemanden dort gesehen. Natürlich könnte jemand in den Büschen gelauert haben, aber ich war von diesem grausigen Anblick so gefangen, dass ich nicht daran dachte mich umzusehen. "
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.02.2015, 10:42:34
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
"Ja, das verstehe ich." Sie schaute kurz zu den anderen und diese nickten leicht. Dann sprach Raja weiter. "Danke dass du uns die Nachricht gebracht hast. Wir müssen uns darum kümmern."

Dann schaute sie Ferygan und Tami an."Wie ihr wisst haben wir derzeit eine unglückliche Situation im Dorf. Außerdem sind wir durch das schlechte Wetter am Frühjahrsanfang auf den Feldern nicht so weit, wie wir sein sollten. Daher sind wir in der Klemme. Wir wollten euch also fragen, ob ihr für uns nach Weidenhof gehen würdet, um nach dem rechten zu sehen. Wir müssen wissen, was dort geschehen ist. Ihr kennt euch aus, reist viel herum und mit dem Hund könnt ihr sicher mehr erfahren, als wir. Als Bezahlung können wir euch Nahrungsmittel geben und ihr könnt euch etwas aus Laroks Hausstand nehmen, das ihr gebrauchen könnt." Sie machte eine kurze Pause. "Was haltet ihr von unserem Vorschlag"?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 18.02.2015, 14:19:56
Tami lauschte der Erzählung der fremden Frau aufmerksam, obwohl sie dabei tat, als sei sie mit ihrem Hund beschäftigt und täte den Erwachsenen kaum zuhören. Von Gerechtigkeit redete die Frau! Sie stammte wohl nicht von hier, wenn sie Gerechtigkeit erwartete. Kam sie aus einem fremden Land, wo es so etwas gab? Wobei Tami nicht erkennen konnte, wieso Gerechtigkeit bei dem, was die Frau—Cassandra—da berichtete: die Leute waren tot. Es gab nur zwei Gründe, warum jemand herausfinden sollte, was dort geschehen war und wer die Täter waren: um Rache zu nehmen oder um zu verhindern, dass hier in Randdorf das gleiche geschehen würde.

"Ja, man sollte schon herausfinden, was passiert ist, nicht dass es hier auch passiert", sprach sie ihren letzten Gedanken laut aus. Dann fügte sie hinzu, auch wenn sie die versprochene Belohnung amüsierte: "Wir könnten da schon einmal nachschauen. Schleicher kann nämlich gut Fährten lesen. Was meinst du, Onkel?"

Viel Mühe würde es nicht werden, man wäre wieder unterwegs in der freien Natur, nicht eingesperrt in kleine Zimmer oder Hundehütten, und die Vorstellung, noch einmal in all die leckeren Töpfe in Laroks Haus greifen zu können, war doch vielverspechend. Und wenn hier tatsächlich irgendeine Horde die Dörfer der Gegend niedermetzelte, dann war man sicherer dort draußen und auf sich allein gestellt.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 18.02.2015, 15:37:42
Anfänglich war er verwundert gewesen, der Herr Handwerker, was die Ältesten wohl von ihm wollten, dass sie ihn bei Cassandras Bericht dabei haben mochten, doch noch während die Rothaarige Rajas Fragen beantwortete begann der Erenländer zu ahnen worauf das Ganze hinauslaufen würde. Die Art der Entlohnung für seine Mühen ließ eine Augenbraue nach oben schießen, aber der junge Mann bekamm seine Mimik schnell wieder in den Griff und so blickte er nachdenklich zu Tami, die auch keinen Zweifel an ihrer Meinung ließ.

Sein eigentliches Ziel - die Erkundung der Gegend - würde um einiges leichter fallen wenn sie sich hier frei bewegen konnten. Und wer weiß? Vielleicht ließ sich in Weidenhof auch das ein oder andere finden mit er - sogar komfortable - über den Winter kommen würde.

Seinen Blick von seiner Partnerin abwendend, nickte Ferygan Raja langsam zu: "Ich bin weder Späher, noch Soldat, aber wenn ihr uns gut entlohnt wollen wir es wagen. Doch ich kann euch nicht versprechen, dass wir viel herausfinden können. Bedenkt dies!" Des weiteren schlug der Handwerker vor, alle Mitreisenden mit einer Form von "Reisepapieren" auszustatten um bei etwaigen Kontrollen etwas zur Situationsberuhigung vorweisen zu können.
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Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 19.02.2015, 00:17:46
Cassandra hörte aufmerksam zu und war sich am Ende sicher, dass sie mit dem Mann und seiner Nichte die besten Chancen haben würde etwas über die Umstände des Blutbades in Weidenhof herauszufinden. Auch die Erklärungen Ferygans, dass er weder Jäger noch Soldat war, änderte ihre Meinung nicht. Vielleicht war es das erste Mal dass er eine solche Aufgabe übernahm, aber sicher hatte er weit mehr dazu passende Fähigkeiten als alle anderen Bewohner dieser Ansiedlung. Bei seiner Nichte war sie sich zwar nicht sicher, dass es richtig war diese in Gefahr zu bringen, vertraute dabei aber auf die Erfahrung des Handwerkers, wie ihn die Dörfler nannten. Mit einem Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung wand sich Cassandra an die beiden Angesprochenen.

" Ich wäre sehr glücklich über eure Begleitung. Ich kann zwar auch nicht garantieren, dass wir den oder die Mörder stellen werden, aber zumindest müssten wir das Bedrohungspotential für die umliegenden Ansiedlungen einschätzen können. "
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Beitrag von: Bane of Izrador am 19.02.2015, 13:33:52
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
Raja schaute in die Runde und wartete, bis sich alle geäußert haben. "Gut, dann ist es entschieden. Wir werden die entsprechenden Papiere für euch fertig machen. Morgen früh sind sie fertig, heute könnt ihr sowieso nichts mehr erreichen. Cassandra, du kannst bei Maruk in der Schänke schlafen, ich kümmere mich darum. Leider haben wir den Schlüssel zu Laroks Haus bisher nicht gefunden, das heißt ihr könnt erst nach eurer Rückkehr dort hinein. Ihr bekommt morgen früh ein Paket mit Nahrung von Maruk, gibt es sonst noch etwas, dass ihr braucht für diese Aufgabe?"
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Beitrag von: Ferygan am 20.02.2015, 09:55:24
Cassandra ein warmes Lächeln schenkend, nahm sich Ferygan einmal die Zeit die neu hinzugekommene Frau von oben bis unten zu mustern um sich ein Bild von ihr zu machen. Als er damit fertig war, sprach er zu Raja gewandt: "Danke für den Proviant. Habt ihr vielleicht ein langes Messer, ein Kurzschwert, oder einen Ceduku für mich? Dieser Auftrag klingt sehr gefährlich. Da kann zusätzlicher Schutz nicht schaden."

"Brauchst du etwas Tamlin?" Bei dieser Gelegenheit Tami an der Schulter anstoßend, nickte der Onkel seinem Neffen zu und schien non verbal zu sagen: Stell dich vor. Das gehört sich so.

Nur weil Larok weg war, sah Ferygan noch immer Nutzen in der Scharade. Wer weiß wer sich als nächstes hier aufschwingen würde um das Ruder in die Hand zu nehmen. Da konnte es nicht von Nachteil sein, weiterhin ein möglichst - ja möglichst - unauffälliges Leben zu führen.
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Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 21.02.2015, 01:55:37
Hat er mich gerade angelächelt ? fragte sich Cassandra gerade als der Handwerker wie Ferygan gerne genannt wurde begann sie mit einem Blick von oben bis unten zu mustern. Casandra störte sein Verhalten nicht. Normalerweise wäre sie über ein solches Verhalten nicht gerade erfreut gewesen. Da sie aber eine Fremde für die beiden war, die sie begleiten sollten, verstand sie es. Es würde sowieso auf ihrem Weg nach Weidenhof ein Gespräch stattfinden müssen, so dachte zumindest die junge Magiebegabte. Hoffentlich würden dies ihre beiden Begleiter genauso sehen.

Dann erinnerte sie sich was die alte Frau gesagt hatte und wand sich noch einmal dieser zu. "Für das Nachtlager bin ich euch sehr dankbar und auch für den Proviant und die sonstige Hilfe." Durch welche Bitte sie von dem Angebot ihrer Gastgeberin Gebrauch machen sollte wusste sie ad hoc nicht. Wenn ihr über Nacht etwas einfiele könnte Cassandra diesen Wunsch auch noch morgen äußern. Sie hoffte Flamma würde ohne sie zurechtkommen in dieser Nacht. Aber das Adlerweibchen war auch ohne ihre Freundin in der Lage sich zu ernähren, denn dies lag in der Natur dieser Greifvögel. Cassandra würde warten bis alle das Gespräch als beendet ansahen und dann mit ihren beiden Schicksalsgenossen den Raum verlassen.
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Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 21.02.2015, 09:19:26
"Nein, ich brauch nichts", sagte Tami, die Ferygans Aufforderung nicht als solche verstand. Sie blickte zu Raja. "Und 'der Hund' hat einen Namen." Genauso wie 'das Kind' und 'der Handwerker'. Tami erkannte wohl, was die Leute hier taten: sie wollten verhindern, dass sie von den drei Fremden als Bekannte oder gar Freunde zu denken begönnen, dass sie sich ihnen verbunden und damit auch für sie verantwortlich fühlten, dann war es nicht so schwer, diese wieder zu verlieren, zu verstoßen oder gar zu denunzieren. Vielleicht würde es ihnen leichter fallen, wenn sie erst einmal Schleicher beim Namen nannten; vielleicht würden sie dann auch die beiden Menschen irgendwann akzeptieren.

Derweil strich Schleicher durch den Raum und beschnüffelte die Leute einer nach dem anderen, bis er bei Raja innehielt und ihr mit Feuereifer die Hand leckte. Dabei blickte er immer wieder Zustimmung heischend zu der alten Frau auf. Er begann, sich an die Leute hier zu gewöhnen, sie zu akzeptieren, warb schon darum, in das Rudel aufgenommen zu werden. Schmeichler hätte ich ihnen nennen sollen, nicht Schleicher! dachte Tami grinsend, obwohl es ihr gar nicht so recht war, dass er sein Herz an Leute hängte, die man schon bald wieder verlassen würde.

Während fast alle Leute im Raum—einige sichtlich besorgt—Schleicher bei seiner Runde und seinem werbenden Schlecken beobachteten, besah Tami sich die rothaarige Frau genauer. Eigentlich war es ihr gar nicht recht, dass die mitkommen wollte. Was wusste man über sie: nichts! Schleicher hatte sie nur ganz kurz beschnüffelt, gar ein wenig gegrollt. Vom 'Onkel' wusste Tami wenigstens, dass er gut schleichen und sich verstecken konnte, unauffällig Dinge stibitzen, und vor allem unglaublich schnell weglaufen. Das waren alles nützliche Fähigkeiten. Die Frau mit dem roten Haar war dagegen schien vor allem eins zu können: auffallen. Ob in der Wildnis oder unter Leuten, jedem würde sie sofort ins Augen fallen, jeder würde sich später genau an sie erinnern. Schlimmer noch war aber das, was sie sagte.

"Also, ich werd' auf keinen Fall versuchen, eine Mörderbande zu stellen." Den oder die? Wie soll ein einzelner Mörder ein ganzes Dorf ermordet haben? "Ein ganz vorsichtiges Erkunden wird das, mehr nicht. Und dann eilen wir zurück wie der Wind und berichten."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 24.02.2015, 14:03:27
(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
Als Ferygan nach einer Waffe fragte, sah er, dass Terom und Drein die Augen aufrissen. Es war für Ferygan, Tami und Cassandra offensichtlich, dass die Männer von der Frage aus der Ruhe gebracht wurden, warum konnten sie aber nicht sagen. Bevor die beiden Ältesten jedoch etwas sagen konnten, antwortete Raja Ferygan. "Nun Ferygan, ihr wisst ja, dass Waffen verboten sind und wir haben daher auch keine. Larok hat eine Erlaubnis für sich und zwei Wachen erhalten, Waffen zur Verteidigung des Dorfes zu tragen, sonst gibt es hier keine. Leider kann keiner von uns diese Erlaubnis auf euch übertragen." Raja wirkte dabei ganz ruhig, nicht verärgert oder gar Vorwurfsvoll. Ihre Antwort beruhigte die beiden Männer wieder.

Als sich Cassandra bedankte nickte Raja ihn zu und schaute dann zu Tami, als diese sie ansprach. Sie hörte zu und sagte dann: "Entschuldige Tamlin, du hast natürlich recht. Aber ich bin eine alte Frau und kann mir Namen nicht so gut merken. Sagst du mir bitte den Namen deines Hund nochmal, dann werde ich ihn mir merken." Als Schleicher dann zu ihr kam, beugte sie sich herunter, streichelte sein Fell und als er dies geschehen ließ umarmte sie das Tier einmal kurz. Dabei flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. Dann schaute sie Tami wieder an. "Er ist wirklich ein braver Hund, du kannst stolz auf ihn sein."

Als Tami dann ihre Bedenken äußerte, wurde Raja wieder etwas ernster "Das erwartet auch niemand. Wenn ihr eine Gefahr erkennt, dann flieht, kommt schnell zurück, ihr sollt nichts tun, was euch in Gefahr bringt. Wir glauben, dass wer auch immer das getan hat, sicher schon weg ist. Wir hoffen, dass es vielleicht doch noch Überlebende gibt. Ich gebe euch ein Päckchen mit einer Kräutersalbe mit, mit der ihr Wunden behandeln könnt. Außerdem findet ihr vielleicht Spuren. Vielleicht ist das Wolfsrudel ja von hier nach Weidenhof gezogen und dann würdet ihr das erkennen. Mehr erwarten wir nicht, damit würdet ihr uns schon sehr helfen."

Raja schaute aus dem Fenster. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. "Es ist spät geworden, wir werden uns zurück ziehen. Falls noch etwas zu regeln ist, machen wir das morgen früh. Danke und habt eine gute Nacht."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 25.02.2015, 09:51:35
Verständnisvoll nickend, fragte sich Ferygan ob er zu weit gegangen war. Natürlich waren Waffen verboten, aber soweit am Rande der Zivilisation und dann noch mit wilden Tieren in der Gegend hatte er gehofft, dass die rigiden Bestimmungen etwas gelockert waren. Aber den Blicke der umstehenden Männer zufolge blieb dies wohl ein heikles Thema.

Rajas kurzes Gespräch mit Tami bestärkte den Erenländer darin, es genau so handzuhaben. Sollten sie auf etwas stoßen, dass ihnen zu gefährlich erschien, würden sie umdrehen und Bericht erstatten. Außer es würde zu vielversprechend, lohnend oder interessant sein um den Rücken zu kehren, denn dann sieht die Sache natürlich anders aus... Um eine neutrale Miene bemüht signalisierte er bei Rajas Worten Zustimmung, verabschiedete sich dann vom Ältestenrat und machte sich bereit zu Maruk zurück zu kehren. Vielleicht noch etwas mit Tami und Cassandra trinken, dann aber würde er schlafen gehen. Die letzte Nacht war ereignisreich genug gewesen, da würde etwas Erholung gut tun.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 01.03.2015, 19:31:41
Also kehrte die drei in die Schänke zurück. Es war schon beinahe dunkel, als sie das Haus verließen und es hatte zu regnen begonnen. Also beeilten sie sich und versuchten, die Pfützen und morastigen Stellen, die sich bereits gebildet hatten, zu umgehen und gelangten weitgehend trocken zur Schänke. Der Schankraum hatte sich bereits etwas gefüllt. Das Licht war dämmrig, wie immer abends, da Maruk nur so viele Laternen entflammt hatte, dass man gerade sein Essen und den Nachbarn gut erkennen konnte. Als die drei herein kamen wurden sie neugierig gemustert, aber die Gespräche wurden nicht unterbrochen. Sie konnten ihren Platz noch frei wählen, es gab sowohl noch Platz an dem langen Tisch, an dem die Männer saßen, als auch Plätze, wo sie für sich alleine waren. Maruk grüßte sie und rief ihnen zu, dass das Essen gleich fertig sei.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 10.03.2015, 12:30:06
Vorerst in einer Ecke - die Neugierigen würden schon noch kommen - Platz nehmend, nickte Ferygan Maruk dankbar zu und freute sich auf das Essen. Wer weiß ob es nicht ihr letztes warmes Mahl für viele Tage werden würde. Aber vielleicht konnten ihn ja Cassandra oder Tami überraschen. Er selbst jedenfalls würde nicht viel beitragen wenn sie erst die Stadt verlassen hatten.

Tami neben sich einen Platz einräumend - wenn sie das möchte - ließ der Erenländer seinen Blick durch den Raum gleiten und wartete bis ihre Getränke gekommen waren, ehe er bei Cassandra leise nach fragte: "Wie weit ist es den nach Weidenhof? Führt ein befestigter Weg dorthin?"

In Gedanken rollte er außerdem hin und her ob er vielleicht seinen Handwagen hier lassen sollte. All das alte verbogene Metall würde ihnen auf einem Ausflug wie diesem hier nur im Weg sein, doch traute er niemanden damit. Dieser Karren war sein Leben. Ohne ihn war er nur ein weiterer, gesichtloser Landstreicher; Ein Niemand der um Essen bettelte. Und es hatte Jahre gedauert genügend Werkzeuge und Teile zusammen zu tragen um damit einen Lebensunterhalt verdienen zu können. So etwas ließ man nicht einfach zurück. Vielleicht würde er ihn bei Raja unterstellen können wenn sie ihm schwor kein Auge davon zu nehmen? Verdammt das hätte er vorhin fragen sollen...
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 10.03.2015, 14:59:36
Dankbar dass alles so gut gelaufen war, setzte sich Cassandra neben ihre beiden neuen Schicksalsgefährten. Das Essen kam ihrem Hunger wie gerufen und so legte sie nach einem dankbaren Blick in Richtung Maruk, als das Essen gebracht wurde, ein ordentliches Esstempo vor bis Ferygan sie ansprach. Sie kaute noch zu Ende und antwortete dann mit gesenktem Haupt und leiser Stimme. " Leider gibt es zwischen unserem Ziel und eurer Ansiedlung keinen befestigten Weg. Wir müssen durch die Ebene gehen. Das dürfte wohl fast einen Tag dauern. Wir orientieren uns einfach an dem Bach der zwischen den beiden Ortschaften fließt. Es wird Zeit dass ich wieder auf die Straße komme" sagt Casandra noch nach einer kurzen Atempause und verfällt daraufhin in Schweigen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 10.03.2015, 23:19:24
Tami wurde an der Tür der Schenke von Tess aufgehalten, die ihr wortlos einen Lumpen in die Hand drückte. Tami begriff gerade noch rechtzeitig: Schleicher machte bereits Anstalten, sein regennasses, schlammbespritztes Fell trockenzuschüttelt. Sie warf den Lumpen über ihn und rubbelte gründlich auf beiden Seiten und vor allem am Bauch. Schleicher verstand dies natürlich als Aufforderung zum freundschaftlichen Ringkampf. Als die beiden schließlich den Schankraum betraten, war Schleicher deutlich sauber und trockener, Tami deutlich nasser und dreckiger.

Sie setzte sich neben Ferygan auf den Stuhl und griff sofort nach dem Löffel, obwohl noch nicht auf dem Tisch stand.

"Hunger", sagte sie unnötigerweise.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 11.03.2015, 09:48:01
Maruk brachte ihnen drei dampfende Schalen mit einem dickflüssigen Eintopf. Er roch würzig und schmeckte sehr scharf. Sie merkten schnell, dass es diesmal kein Fleisch darin war, aber verschiedene Knollen, die satt machen, aber kaum Geschmack hatten. Dazu gab es etwas Brot, das man aber in die Suppe tunken musste, damit es weich wurde. Aber alle hatten Hunger und so beschwerte sich niemand.

Als sie aufgegessen hatten kam Maruk an ihren Tisch und sprach Cassandra an. "Hallo Frau Cassandra. Bitte entschuldige, aber alle haben Gerüchte darüber gehört, was in Weidenhof passiert ist und sind unruhig. Stimmt es, dass alle Tot sind, aber ihre Körper schon zu Wandernden wurden? Könnt ihr vielleicht etwas erzählen, die Leute sind unruhig. Und du, Herr Ferygan, ist es richtig, dass ihr nun dorthin geht?" Maruk schien nach guten Worten zu suchen, um etwas auszusprechen, was ihm unangenehm war. Doch dann platze es doch einfach aus ihm heraus. "Aber Herr Ferygan, der Junge doch nicht?" Er schaute Ferygan etwas ratlos an.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 11.03.2015, 11:13:18
"Und wieso nicht?" fragte Tami mit vollem Mund. "Mal abgesehen davon, dass es draußen auch nicht gefährlicher ist als hier drin, kennt 'der Junge' sich in der Wildnis besser aus als 'der Onkel.' Außerdem geht 'der Hund' nur dahin, wo 'der Junge' hingeht, und wer soll dann nach Fährten suchen?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 11.03.2015, 12:43:34
Maruk schaute Tami erschrocken an. "Na gut, wenn das so ist", stammelte er, sichtlich überrascht von Tamis Antwort und wusste dann wohl nicht, was er weiter sagen sollte. Also wartete er, ob Cassandra bereit war, die Dörflern über ihre Entdeckung zu informieren.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 13.03.2015, 13:55:51
Cassandra wurde es sichtlich unwohl bei der Frage von Maruk. Etwas gehetzt sah sie sich im Schankraum um. " Ob sie wirklich verkraften etwas darüber zu hören " fragte sie sich gerade. Dann überlegte sie kurz und erhob sich von ihrem Sitzplatz.
" Also... bevor ich etwas zur Situation von Weidenhof möchte ich mich bedanken, dass ihr mich alle so nett aufgenommen habt und mir Essen und eine Schlafstatt zuteil wurde. Was Weidenhof betrifft so müsst ihr wissen dass ich alle dort schon etwas besser kannte, weil ich von Zeit zu Zeit dem Örtchen einen Besuch abgestattet habe. An diesem Tag sah ich schon von weitem, dass etwas nicht stimmte weil die heckenartige Umwucherung an vielen Stellen niedergebrannt war. Eigentlich wollte ich direkt hinein laufen, aber als ich den ersten Körper sah hielt ich jä an. Und dann sah ich auch noch andere Körper. Alle lagen verdreht auf dem Boden. Diese Bilder veranlassten mich dann nicht näher heranzugehen. Ich hatte Angst dass der oder die Mörder sich noch in Weidenhof aufhielten und ich das nächste Opfer sein würde. Von Leichen die umherwanderten, wenn ihr das mit eurer Frage meintet Maruk, habe ich nichts gesehen. "
Nach einer kurzen Pause sprach die junge Frau weiter.
" Ja und den Rest kennt ihr ja : ich habe mich auf dem schnellsten Weg hierher aufgemacht um Hilfe zu erbitten. Und ich bin sehr froh, dass jemand das Wagnis eingehen will und mit mir nach Weidenhof zurückkommt."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 13.03.2015, 23:24:38
Als Cassandra zu sprechen begann wurde es absolut still im Schankraum. Alle schienen die Luft anzuhalten, kein Rascheln von Kleidung war zu hören. Niemand unterbrach sie und als sie geendet hatte sprach immer noch niemand ein Wort. Eine unheimliche Stille breitete sich in dem Raum aus, Cassandra sah viele Blicke auf sich gerichtet, keiner bewegte sich, sie sah Entsetzen und Angst in mehreren Gesichtern. Diese Stille schien ewig zu dauern, dunkle Schatten tanzten durch den Raum, das Licht der trüben Laternen schienen plötzlich die Stille nicht mehr durchdringen zu können – und dann diese Stille.

Dann riss ein leises Rascheln alle aus der Starre, Maruk verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein und begann langsam zu sprechen. "Das ist furchtbar, wirklich furchtbar. Bei uns die Wölfe, dann Laroks Ausbruch, nun wurden unsere Nachbarn getötet – was geht hier vor. Keiner von uns hat den Dunklen Herrscher geschmäht, keiner von uns hat einen Betrug begangen. Dennoch passieren hier so furchtbare Dinge."
Er machte eine Pause. Die Stille trat wieder ein. Dann machte Maruk einen Schritt auf die drei zu, es schien als stampfe er mit den Füßen auf den Boden, um damit die Stille zu vertreiben. "Gut, ihr schaut also nach, was dort passiert ist. Aber achtet auf euch. Wenn ein Fluch über das Land kommt, dann könnt ihr dagegen nichts ausrichten. Seid vorsichtig, seit vorsichtig."

Dann stand er einen Moment schweigend, dreht sich dann abrupt um und ging in die Küche. Kurz darauf kam er mit einem großen Krug zurück und ein Raunen ging durch den Raum. "Heute brauchen wir das." Er ging zum Tisch der Gruppe und stellte den Krug auf den Nachbartisch. "Rauschwasser, selbst hergestellt. Wer will?" Er verteilte so viel Schnaps wie gewünscht (nur an Tami nicht) und auch die anderen Gäste tranken mit. Irgendwann gingen alle Gäste nach Hause und die Gruppe zu Bett. Cassandra bekam das Zimmer neben Tami und Ferygan, einen größeren Raum, in dem es aber außer dem Schlaflager (einem Sack mit Stroh darin) nichts weiter gab.

Die drei erwachten kurz vor Sonnenaufgang am nächsten Morgen, dem Tag, an dem sie in das Dorf ziehen würden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 17.03.2015, 16:45:33
Als sie am nächsten Morgen erwachten hörten sie dass es draußen wieder regnete und spürten die Kälte, die durch die zugigen Fensterlöcher kam. All das besserte ihre Laune nicht. Ferygan war als erster auf und bereitete sich auf die Abreise vor. Als er nach unten kam war Maruk schon wach und hatte ein einfaches Frühstück bereitet (einen Getreidebrei mit ein paar getrockneten Früchten darin). Auf einem Tisch daneben standen zwei kleine Tonkrüge mit sauer eingelegtem Kohl und zwei Päckchen mit Brot und getrocknetem Obst, eingerollt in die fleischigen Blätter einer Staude. Die drei aßen schweigend und brachen dann auf.

Schleicher wirkte übermütig, er sprang wild um Tami herum und freute sich scheinbar auf die Reise. Draußen war es kalt und regnete, aber durch das Grau der Wolken konnte man bereits die aufgehende Sonne erahnen.

(http://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8206.0;attach=11536;image)
Am Tor wartete Raja auf die Gruppe und begrüßte sie. "Hier ein Schriftstück das euch die Reise gestattet. Wir haben zwar seit vielen Monaten keine Orks mehr gesehen, aber wer weiß. Im Moment scheinen wir unter einem schlechten Himmelsstern zu leben. Ich wünsche euch alles Gute. Achtet auf euch. Ach Herr Ferygan, hier habe ich noch etwas Feuerholz für euch. Bei dem Regen wird es sonst schwer, ein Feuer zu entfachen."
Sie lächelte den drei dabei zu. "Folgt dem Bach, aber achtet auf wilde Tiere, zu dieser Jahreszeit gehen sie oft am Morgen und am Abend dort auf die Jagd."

Nach einem kurzen Abschied öffnete Boern das Tor und schloss es nach wieder, nachdem die drei das Dorf verlassen hatten. Der Boden war morastig und schnell waren die Schritte der drei schwer vom Schlamm an ihren Füßen. Nur Schleicher sprang herum, rannte hin und her und schien den Auslauf zu genießen.

Bald nachdem sie das Dorf hinter sich gelassen hatten übernahm Cassandra die Führung. Sie kannte den Weg und es war mittlerweile auch so hell, dass sie sich problemlos orientieren konnte. Sie kamen nur langsam voran, so aufgeweicht war der Weg. Immer wieder gerieten sie in sumpfige Areale und mussten sich mühsam aus dem Morast befreien oder es waren Umwege nötig, um diese Stellen zu umgehen. Die Stimmung der drei wurde immer schlechter, Tami knurrte ein paar mal Schleicher an, wenn er dreckig zu ihr rannte und an ihr hoch springen wollte.

Erst als gegen Mittag die Wolken heller wurden, der Regen aufhörte und kurz darauf die Sonne sogar vereinzelt durch kleine Löcher in der Wolkendecke hindurch drang, wurde ihre Laune besser. Kurz darauf erreichten sie eine Stelle, an der ein kleiner Felsen aus der Erde ragte und Cassandra steuerte direkt darauf zu. "Hier können wir endlich rasten, auf den Felsen müssen wir nicht im Morast sitzen und haben einen guten Überblick über das Land."

Also suchten sich alle einen weitgehend trockenen Platz auf dem Stein und aßen etwas von ihren Rationen. Tatsächlich hatte man einen sehr weiten Blick über das Land, aber Nebel war über dem hohen Gras aufgestiegen, so dass sie wenig erkennen konnten. Als sie so saßen und aßen setzte sich Schleicher plötzlich auf und spitzte die Ohren.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 17.03.2015, 20:23:06
Nachdem er mit Maruk gemeinsam seinen Wagen in ein abgelegenes Eck, knapp unter dem Dach getragen hatte, hatte der Handwerker mit Tami gemeinsam - wofür hat man schließlich Familie? - Tücher und Lederflecken darüber gespannt, so dass es für einen Dieb nicht zu leicht sein würde rasch und ungesehen an die "Kostbarkeiten" des Kleinschmieds zu kommen. Die wichtigen Feilen und Ahlen hatte er bereits am Vorabend in das geheime Fach des Wagens gestopft um sie so sicher wie möglich zu verwahren. Auch wenn er am liebsten einen Wolf auf sein Hab und Gut gesetzt hätte, der einen jeden zerfleischt der seinem Werkzeug zu nahe kommt, begnügte sich Ferygan damit etwas laut Schepperndes unter einem der obersten Tücher zu verbergen - damit es recht unüberhörbar schallt wenn sich jemand daran zu schaffen macht. Zusätzlich versuchte er das kleine Dachzimmer nach besten Wissen zu verrammeln. Sollte ihm Tami anbieten eine Schlinge, oder sonstige Falle zur Sicherung seines Besitzes zu legen so nimmt er das Angebot freudestrahlend an und hilft dem Mädchen mit großer Dankbarkeit so gut er kann.

Rajas Gaben etwas später annehmend, verstaute der Erenländer hoffnungsvoll das Schriftstück und schulterte das Feuerholz. Dann warf er Maruk noch einen letzten Blick zu, der klar zum Ausdruck brachte, dass die Zukunft nichts Gutes für den Wirten beinhalten würde wenn sich jemand an Ferygans Wagen zu schaffen machen würde.

Gemeinsam mit den beiden Frauen in das kalte Nass des neuen Tages hinaus ziehend, folgte der Handwerker Cassandra still und ließ seine Augen immer wieder misstrauisch über die Umgebung streifen. Nicht das sich noch Wölfe von Vorgestern an ihrer kleinen Gruppe gütlich tun wollten.

Den Lagerplatz der rothaarigen Frau kurz betrachtend, nickte er zufrieden und machte sich hungrig über einen Teil seines Proviants her. Gerade als er ein Gespräch ins Laufen bringen möchte, bemerkte der Erenländer Tamis Reaktion auf Schleichers Verhalten. Sofort verstummte der Handwerker erneut und legte sein Essen zur Seite und rutschte argwöhnisch von seinem Sitzplatz um seine Füße vorsichtshalber wieder auf den Boden zu bringen. Dann lauschte er in den Nebel und sah sich wachsam um.[1]
 1. Perception: 14 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg961429#msg961429)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 17.03.2015, 22:31:58
Cassandra ist froh aus dem Dorf heraus zu kommen und Flamma wiederzusehen. Als sie außer Sichtweite der Ansiedlung sind stößt sie einen Pfiff aus und streckt ihren rechten Arm aus. Dann dreht sie sich zu Onkel und Nichte um : " Bitte erschreckt nicht ich habe gerade meine Freundin gerufen. Sie wird euch nichts tun, deshalb braucht ihr keine Angst zu haben. " Nach einigen Augenblicken sehen Cassandras Begleiter dann wie sich das Adlerweibchen vom Himmel schraubt und auf ihrem Arm niederlässt. Die rothaarige Frau begrüßt Das Adlerweibchen überschwänglich und schaut dann zu ihren beiden Begleitern hinüber. " Darf ich vorstellen ? Das ist Flamma !"

Nachdem dies geschafft war widmete sich die junge Frau der Suche nach einem guten Lagerplatz. Gerade zur Ruhe gekommen werden Ferygan und Tami unruhig woraus Cassandra schloss, dass sich etwas nähern müsste. Sie flüsterte Flamma etwas zu und diese erhob sich hoch in die Lüfte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 18.03.2015, 13:47:35
Als Tami am Morgen Schleicher in seiner Hütte abholte, holte sie auch den Sack mit den beiden Kästchen und dem Schinken aus Laroks Haus aus dem Versteck und füllte die kleine Grube wieder mit Erde auf. Später half sie ihrem Onkel, der Angst vor Dieben hatte, die ihm sein Handwerkszeug klauen würden, eine einfache Geräuschsfalle aufzubauen.[1] Das mit der Schlinge, das er vorschlug, lehnte sie ab als nur schwer machbar. "Außerdem geht sowas nur im Wald. Das kann man mitten in einem Dorf doch nicht machen! Stell dir vor, Kinder spielen hier rum oder jemand will den Wagen bloß beiseite schieben, weil er hier trotz allem im Weg steht. Nein, besser, es macht nur gewaltig Krach, dann kommt derjenige, ob Kind oder Dieb, mit einem Schrecken davon."

Das Frühstück über zappelte sie vor Aufregung und als es endlich losging, benahm sie sich fast so unbändig wie ihr treuer Begleiter. Doch Kälte und Dauerregen drückten ihre Stimmung bald. Anfangs plappernd, wurde sie still und konzentrierte sich darauf, den trockensten Weg durch den Morast zu finden. Tatsächlich schaffte sie es, nahezu trockenen Fußes selbst die sumpfigsten Areale zu umgehen, was sie allerdings einiges an Kraft kostete, da sie hierzu etwa doppelt so viel Wegstrecke zurücklegte wie die beiden Erwachsenen. Denen ersparte sie allerdings auch so manches Schlammloch, das die beiden sicherlich hüfthoch oder mehr hätte einsinken lassen, durch ihre gebellten Warnungen.[2]

Am späten Mittag war Tamis Stimmung—vor Erschöpfung und der ständigen Verantwortung—derart schlecht, dass sie sogar richtig bös mit Schleicher schimpfte, wenn er an ihr hochspringen wollte. Schleicher, der das ganze natürlich als Jagdausflug ansah, sprang nämlich hemmungslos durch den Morast, während er alles verfolgte, was huschte, hoppelte oder flatterte, und war schon bald in Schlamm gebadet. Dies Schicksal wollte Tami nicht unbedingt mit ihm teilen. Ihr reichte das Wasser von oben.

Während der gesamten Zeit beäugte sie die rothaarige Frau mal aus dem rechten, mal aus dem linken Augenwinkel, mal von weitem, mal aus der Nähe, mal hörte Cassandra sie gar schnüffeln: die leicht erhobene Nase verstärkte den Eindruck, als würde das Kind sie hier tatsächlich beriechen! Etwas unauffälliger als der Wolf, der immer mal wieder vorbeistrich und sie ganz ungeniert beroch, aber dennoch unverkennbar! Oder ahmte sie nur das Gebaren ihres tierischen Begleiters nach?

Es war nämlich ein Mädchen, erkannte Cassandra, als man noch gar nicht lange unterwegs war. Zum einen nannte Ferygan das Kind, kaum war man zum Tor hinaus, nicht mehr Tamlin, sondern Tami, zum anderen passten einige der Anmerkungen, die Tami während der ersten Tageshälfte machte, nicht zu einem Jungen. Auffällig war außerdem, dass "Onkel" und "Neffe" kaum etwas voneinander zu wissen schienen und sich überhaupt in ihrem ganzen Umgang miteinander wenig vertraut gaben: fast so, als hätten sie sich soeben erst getroffen.

Tami dagegen kam zu gar keinem Schluss über die seltsame Frau. Das einzige, was ihre Zustimmung fand, war der Adler. So ein schönes Tier! So etwas hatte sie ja noch nie aus der Nähe gesehen. Und ein wildes Tier, ein Raubtier, ganz wie ihr Schleicher! Kein Singvogel im Käfig oder Katze, die den ganzen Tag vorm Ofen schläft und nur hin und wieder mal mit der Tatze nach einer Maus schlägt. Ha, die Frau tat so nett und harmlos, aber jeder, der ein wildes Raubtier zähmen konnte, in dem steckte selbst eines! Neugierig trat sie heran, um Flamma näher zu betrachten. Ob die sich wohl streicheln ließ, später einmal, wenn man sich besser kannte?

Am Abend war Tami so erschöpft, dass sie sich nur noch unter ihrer Decke zusammenrollen wollte, doch Schleicher hatte etwas gehört oder gerochen, das ihm die Nackenhaare in die Höhe stehen ließ. Tami sah sich ebenfalls um und schnüffelte auch in alle Richtungen.[3]
 1. craft (trapmaking) = 18, noise trap mit DC (perception / disable device) <= 15.
 2. survival = 24
 3. Perception = 25 (+ scent)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.03.2015, 17:08:05
Bald hatten alle drei bemerkt, dass Schleicher irgend etwas wahrnahm, was ihn irritierte. Zuerst spitzte er die Ohren, dann setzte er sich auf und schnüffelte in die Luft, tat dabei aber keinen Mucks.
Ferygan und die anderen wurden ebenfalls still und beobachteten ihre Umgebung. Der Nebel war zwar nicht sehr dick, aber dennoch war ihre Sicht bald getrübt. Ferygan lauschte angestrengt in den Nebel, allerdings konnte er nichts erkennen. Keine Bewegung, kein Geräusch, nichts.

Auch Tami lauschte und wie Schleicher hielt sie ihre Nase in die Luft, als würde sie versuchen, eine Witterung aufzunehmen. Doch zunächst entdeckte auch sie nichts. Schleicher wurde immer unruhiger, er wechselte ständig zwischen liegender und hockender Position, blieb dabei aber leise. Dann schien es Tami plötzlich, als würde sie eine Bewegung im Nebel ausmachen können und kurz darauf erkannte sie die Silhouette eines Tieres im Nebel, größer als ein Wolf. Das Tier schlich durch die Senke vor ihnen, die Nase am Boden, schien aber eher zufällig in ihrer Nähe zu laufen und kam nicht direkt auf sie zu.

Ferygan glaubte ein leises Knurren zu hören und Tami nahm den kräftigen Geruch eines wilden Raubtiers wahr, konnte den Duft aber keine Tier zuordnen, dem sie bislang begegnet war.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 19.03.2015, 12:12:00
Wie aus dem Nichts tauchte ein Dolch in Ferygans Händen auf und aus dem aufrechten, aufmerksamen Stand wurde eine geduckte Haltung die es etwaigen Angreifern schwieriger machen würde an die besonders verletzlichen Stellen des Körpers zu gelangen.

Mit dem Stein auf dem sie bisher gesessen waren im Rücken, hauchte der Handwerker mit einem mulmigen Gefühl zu Tami: "Soll ich eine Fackel entzünden?" Der Umgang des Mädchens mit Schleicher und ihre von ihm gerade frisch entdeckte Kenntnis der Natur ließen es ihm klüger erscheinen bei ihr nachzufragen als etwas aufs gerate Wohl zu versuchen.
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Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.03.2015, 12:31:26
"Nicht wieder gleich alles tot hauen wollen, wir sind hier nicht im Dorf!" wisperte Tami mit Nachdruck. "Hier draußen sind wir die Störenfriede und die Tiere zuhaus."

Damit machte sie ein paar vorsichtige Schritte auf das Tier zu, geduckt und mit gesenktem Kopf.[1] Wenn es ein Wolf war, müsste Tami ihm doch eigentlich leicht zeigen können, dass sie sich unterwarf und keinerlei Gefahr darstellte, oder? Dazu müsste sie sich bloß hinknien, die Arme lang vor sich ausstrecken und sich tief darüberbeugen, um den ungeschützten Nacken darzubieten, so wie sie es manchmal im Spiel mit Schleicher machte. Doch zu ihrem Entsetzen war es kein Wolf, was dort draußen herumschlich. Es war überhaupt kein normales Tier. Als sie dies erkannte, duckte sich dabei noch mehr als zuvor, um unbedrohlich zu wirken.[2]
 1. Auf 30ft, wegen wild empathy.
 2. wild empathy = 6
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Beitrag von: Bane of Izrador am 19.03.2015, 14:01:11
Als Tami in Richtung des Wesens ging folgte Schleicher ihr sofort. Er bewegte sich ganz leise, aber Tami konnte seine Anspannung an den leicht aufgestellten Haaren erkennen. Als sie sich dem Wesen näherten blieb es stehen und schaute in ihre Richtung. Tami und Schleicher hörten ein leises knurren und als sie sich weiter näherten erkannten sie, dass es kein Wolf war. Ein Wesen wie dieses hatte sie noch nie gesehen.

(http://cache.desktopnexus.com/thumbnails/1346460-bigthumbnail.jpg)

Tami gab beim Anblick des Wesens ihren Plan sofort auf, aus Angst, das Wesen würde sich auf sie stürzen, versuchte aber dennoch, Kontakt aufzunehmen. Aber das Tier wirkte so fremdartig, dass sie nicht sagen konnte, wie es reagieren würde.

Ferygan und Cassandra konnten von ihrer Position aus nicht mehr erkennen als vorher, allerdings hörten sie ebenfalls ein Knurren aus dem Nebel.
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Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 19.03.2015, 14:13:37
Als ihre Weggefährten aufbrachen schloss sich Cassandra ihnen an. Flamma hatte sie angewiesen sich in den Himmel zu erheben und sich nicht einzumischen. Das Adlerweibchen würde sie nur rufen, wenn akute Gefahr für Leib und Leben drohte. Fieberhaft überlegte die junge Frau was sie tun sollte wenn sich die Quelle des Geräusches als feindlich erweisen sollten. Sie rief sich auch die magischen Möglichkeiten ins Gedächtnis zu welchen sie im Stande war. Um einen ihrer Gefährten zu schützen war es zu spät. Sie würde sich wohl am Kampf beteiligen und später dafür Sorge tragen, dass die Wunden ihrer Mitstreiter verschwanden. Als sie des Wesens angesichtig wurde stockte ihr das Blut in den Adern. Solch eine Kreatur hatte sie vorher noch nie zu Gesicht bekommen. Zwei Sekunden erstarrte sie bevor es ihr gelang ihre Beklemmung abzuschütteln und mit Ferygan und Tami mitzuhalten. Dann verharrte sie hinter diesen auf der Stelle, spannte ihren Körper an und harrte der Dinge die da kommen sollten.
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Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.03.2015, 14:21:29
Am liebsten wäre Tami davongerannt, aber sie wusste, dass jetzt nichts schlimmer wäre als hastige Bewegungen. Also wich sie ganz langsam, Schritt für Schritt zurück. Auf diese Art kämen Schleicher und sie mit etwas Glück wieder zurück zu ihren beiden Begleitern, bevor das Wesen sie angriff.

Aber wenn es das hier ist, was die Leute in Weidenhof getötet hat, haben wir zu viert eh keine Chance. Dann sind wir gleich alle tot.
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Beitrag von: Ferygan am 20.03.2015, 12:38:04
Als er Tami übervorsichtig rückwärts gehend aus dem Nebel auftauchen sah, machte der Erenländer einige Schritte auf das Mädchen zu um sie so schneller wieder in den Schutz der Gruppe zu integrieren. Seine Augen versuchten dabei immer noch den dichten Nebel zu durchdringen. Als Tami kaum mehr zwei Schritte von ihm entfernt war begann Ferygan sich gemeinsam mit der jungen Erenländerin wieder zurück zu ziehen um erneut den Felsen im Rücken zu haben.
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Beitrag von: Bane of Izrador am 20.03.2015, 19:55:55
Das Wesen schaute Tami jetzt direkt an, machte aber zunächst keine Anstalten, anzugreifen. Allerdings machte sich Schleicher zum Sprung bereit, wie Tami aus dem Augenwinkel sehen konnte.Ihr war klar, dass er sich gleich auf das Wesen stürzen würde, wenn sie nichts unternahm. In dem Moment fixierte das Wesen etwas neben ihr und begann ein tiefes Knurren von sich zu geben.

Tami verstand die Reaktion dieses Tiers nicht. Ein Wolf hätte sich völlig anders verhalten, er wäre entweder aggressiv gewesen, falls er sich bedroht fühlte oder ängstlich wäre, oder er wäre fortgelaufen. Dieses Wesen stand aber bloß da und fixierte sie.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 20.03.2015, 20:12:10
Tami legte eine Hand auf Schleichers Nacken. "Aus, Schleicher!" zischte sie leise. "Nicht angreifen. Schön ruhig bleiben."[1]

Das Wesen benahm sich wie kein Tier, das Tami kannte. Vielleicht war es gar kein Tier?

"Wer bist du?" fragte Tami es schüchtern. "Ich heiße Tami. Das hier ist mein kleiner Bruder Schleicher."
 1. handle animal (down) = 22
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Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 22.03.2015, 11:39:00
Von da wo Cassandra stand sah sie nicht wirklich etwas von dem Wesen. Als der Handwerker sich jedoch in Richtung von Tami bewegte machte sich die junge Frau bereit um für den Angriff des Wesens vorbereitet zu sein. Als Tami dann die Kreatur direkt ansprach wuchs in Cassandra die Hoffnung dass es sich um etwas Intelligentes handelte das mit Vernunft beseelt war und nicht ohne Grund angreifen würde.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 23.03.2015, 11:46:31
Schleicher reagierte sofort und bewegte sich ein kleines Stück zurück und seine Beinmuskeln entspannten sich etwas. Tami hatte aber das deutliche Gefühl, dass ihm das nicht gefiel.
Sie konzentrierte sich wieder auf das Wesen, erkannte aber schnell, dass das Wesen nicht so reagierte, wie sie gehofft hatte. Nichts sprach dafür, dass es sie verstanden hatte.

Also schien es doch nur ein normales Tier zu sein, auch wenn Tami so etwas noch nie gesehen oder davon gehört hatte. Aber es schien aktuell nicht angreifen zu wollen, auch wenn es das Mädchen weiter fest fixierte Tami hatte das Gefühl, dass das Knurren etwas schwächer wurde, als sie sich zurück zog und Schleicher ruhiger wurde.
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Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 26.03.2015, 13:52:39
Also was jetzt, doch ein Tier? Tami war allmählich am Ende ihrer Weisheit angelangt. Eine letzte Idee wollte sie noch ausprobieren. Sie kramte den kleinen Schinken, den sie in Laroks Haus gefunden hatte, aus dem Sack hervor.

"Zurückbleiben!" wies sie Ferygan an, der mit gezücktem Dolch neben ihr stand. "Du auch, Schleicher. Ich will noch was ausprobieren."

Und sie tat wieder zwei sehr vorsichtige Schritte auf das Wesen zu, den Schinken gut sichtbar erhoben, bevor sie ihn mit langsamen Bewegungen ein kleines Stück weit nach vorn warf und sich selbst wieder zurückzog. Gespannt beobachte sie, wie das Wesen reagieren würde.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 26.03.2015, 22:48:21
Das Wesen schaute Tami an, dann Schleicher, dann das Stück Schinken. Es zögerte und begann in Richtung des Schinkens zu schnuppern. Dann machte es plötzlich einen Satz nach vorne, schnappte den Schinken und sprang ebenso schnell wieder zurück. Schleicher, erschreckt durch die plötzlichen Bewegung, zuckte heftig zusammen und machte einen kleinen Satz nach hinten, nur um direkt danach wieder nach vorne zu springen und wild zu knurren. Das Wesen hatte den Schinken bereits verschlungen und ließ sich von Schleicher nichts aus der Ruhe bringen. Es schaute den Wolf an und begann plötzlich tief grollend und heftig zu knurren und drehte sich dann plötzlich um und verschwand mit drei großen Sprüngen im Nebel.

Plötzlich war es ganz ruhig, die drei standen mit Schleicher alleine im Nebel, über ihnen drehte ein Adler seine Kreise und der Nebel schien alle Geräusche des Tages zu verschlucken. Aber schon kurz darauf war der seltsame Moment vorbei. Die drei beendeten ihre Pause, die Sonne stieg höher und begann den Nebel zu vertreiben. Bald darauf setzten sie ihren Weg fort.

Die Gruppe konnte nun etwas abseits des Bachlaufs durch das höher gelegene und damit nicht mehr sumpfige Grasland wandern und erreichten am späten Nachmittag eine Kuppe, von der aus sie die ihr Ziel als dunklen Punkt in der Ferne bereits erkennen konnten. Aber sie waren noch zu weit entfernt, um Einzelheiten entdecken zu können.

Von dem seltsamen Wesen, dem sie am Vormittag begegnet waren, fanden sie keine Spur.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 06.04.2015, 12:37:00
Sie benötigten noch gut 2 Stunden, bis sie nahe genug heran gekommen waren, um einen guten Blick auf Weidenhof zu erhaschen.  Die drei fanden einen Platz hinter einigen Büschen zwei Steinwürfe vom Dorf entfernt, von wo aus sie das Dorf beobachten konnten, ohne selbst leicht entdeckt zu werden.

Sie erkannten schnell, dass Weidenhof kein Dorf im eigentlichen Sinne war, sondern eine Ansammlung von einer Handvoll wackeligen Gebäuden, die von einer dichten Hecke umfriedet waren, die aber nun größtenteils niedergebrannt war. Einige große Weiden stabilisierten die Hecke, vermutlich hatte die Siedlung daher ihren Namen bekommen. Eine der Weiden war ebenfalls stark verkohlt.

Im Dorf bewegte sich nichts. Sie sahen gut zwei Handvoll Leichen, die verstreut herum lagen und offensichtlich bereits Aasfressern als Beute gedient hatten. Allerdings wusste Cassandra, dass im Dorf beinahe 20 Personen gelebt hatten, und so viele Körper sahen sie nicht.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 06.04.2015, 15:31:24
Froh darüber in keinen Kampf mit dem seltsamen Tier geraten zu sein, hatte Ferygan wieder seinen Pack geschultert und war hinter den beiden Damen einhergestapft um Weidenhof zu erreichen. Mit den anderen gemeinsam hinter den Büschen lauernd, suchten die Augen des Erenländers die kleine Siedlung ab. So wie es den Anschein erweckte, gab es dort nicht mehr viel zu sehen. Den Rucksack möglichst leise abnehmend, blickte der Handwerker die beiden Frauen erwartungsvoll an: "Cassandra würdet ihr euren Adler steigen lassen, damit dieser sich aus der Luft vergewissert, dass es keine Falle für unvernünftige Wanderer ist, die hier auf uns wartet? Und Tami? Vielleicht möchtest du den Boden nach Spuren untersuchen ehe wir allesamt das Gebiet hier zu sehr in Unordnung bringen um noch von ihm etwas erfahren zu können?" Sich kurz umsehend fügte er dann noch wispernd hinzu: "Ich werde vorerst warten und beobachten, ehe ich mich dann in Richtung Weidenhof schleiche."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 09.04.2015, 09:01:21
Tami ließ sich nicht lange bitten. Ihren ersten Eindruck verkündete sie laut: "Das waren keine Tiere." Die Hecke schien gezielt mit Feuer attackiert worden zu sein; das allein klärte die Sache für sie gegen jeden Zweifel. Sie seufzte erleichtert auf. Dann war ihr 'Freund' von heute mittag also unschuldig. "Vielleicht ist das komische Tier vorhin von den vielen Leichen angezogen worden. Vielleicht ist es ein Aasfresser."

Dann wandte sie sich an Schleicher. "Was meinst du? Orks?" Zur Antwort erhielt sie ein Knurren. Daraufhin kramte sie eine ihre beiden Werkzeugmappen hervor und holte einen Stofffetzen heraus, den sie vor nicht allzu langer Zeit von der Kleidung eines toten Ork abgerissen hatte, und hielt ihn Schleicher hin. "Such!"[1]

Schleicher knurrte den Stofffetzen ausgiebig an und machte sich dann auf Spurensuche. Tami selbst hielt Ausschau nach[2]
—auf dem Boden: Hufspuren, Stiefelspuren, Wagenspuren, aber auch nach sonstigen Tierspuren, nach abgebrochenen oder fehlgegangenen Pfeilen und ähnlichen Kampfspuren;
—an den Büschen: nach gebrochenen Zweigen, an Dornbüschen auch nach Kleidungsfetzen;
—in der Luft: nach Rauch und nach Aasvögeln, egal wie nah oder weit vom Dorf entfernt. Ein verwundeter Angreifer mochte auf der Flucht zusammengebrochen sein. Orks ließen ihren Unrat gerne liegen.

Ihre Nase hatte Tami mal in der Luft, mal dicht am Boden. So arbeitete sie sich vorsichtig in Richtung Dorf. Ihr Ziel war dabei die am wenigstens entfernte Leiche, welche sie nach Biss- und Waffenspuren untersuchen wollte. Was hatte diesen Menschen getötet?[3]
 1. Handle Animal take 10; Schleicher perception = 10 (+scent) und survial/track = 24
 2. perception = 13 (+scent) und survial/track = 17
 3. perception=27 (nat. 20)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 10.04.2015, 21:30:13
" Das war knapp "entfuhr es Cassandra. " Was war den das ? Zuerst dachte die Situation würde einen schlimmen Ausgang nehmen, aber am Ende war dieses Wesen wohl doch nicht soo aggressiv "

Dann vernahm sie wie Ferygan sie ansprach und drehte den Kopf in dessen Richtung, nachdem sie sich Weidenhof genähert hatten und etwa zehn Leichen angesichtig wurden. " Ja ich bitte meine Süße die Gegend zu untersuchen. Aber eines kann ich jetzt schon sagen : Der Weiler wurde von mindestens 20 Personen bewohnt und ich sehe nur etwa zehn Leichen. Vielleicht wurden die Restlichen ja als Geisel genommen."Cassandras Blick geht zu Flamma und sie schaut dem Adlerweibchen in die Augen. Ein paar Augenblicke geht es hin und her zwischen beiden Augenpaaren. Dann erhebt sich der große Vogel in den Himmel und beginnt über Weidenhof zu kreisen.

Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 13.04.2015, 09:45:48
Während Cassandra den Adler ausschickte und mit Ferygan zunächst auf ihrem Posten blieb, schlichen Tami und Schleicher langsam in Richtung des Dorfs. Der Adler zog weite Kreise über dem Dorf, die immer niedriger wurden.

Schleicher und Tami näherten sich langsam dem Dorf, ohne etwas Besonderes zu entdecken und kamen schließlich zur herunter gebrannten Hecke. Nachdem Tami die Dornensträucher einen Moment betrachtet hatte erkannte sie, dass das Feuer von innen nach außen gebrannt hatte und sie entdeckte verbrannte Körper in den Resten der Hecke. Diese schienen von außerhalb gekommen zu sein und warne in der Hecke hängen geblieben und verbrannt. Nun begann sie, von der Stelle, an der der Körper lag, nach Spuren zu suchen, allerdings hatte der Regen die meisten Spuren verwischt. Aber an einer Stelle ca. 10 Meter von der Hecke entfernt, fand sie um einen Busch seltsame Fußspuren. Sie sahen menschlich aus, aber es waren geschleifte Schritte gewesen, als hätte der Gehende seinen Fuß kaum angehoben. Eine Witterung konnten weder Schleicher noch Tami aufnehmen, auch diese hatte der Regen weg gespült. Die nächste Leiche lag innerhalb der ehemaligen Begrenzung des Dorfes, ungefähr 10 Meter von Tami entfernt. Sie sah noch weitere Leichen, aber konnte keine Bewegung ausmachen. Das einzige Geräusch war das Rascheln der Blätter im schwachen Wind. Schleicher blickte Tami an, da er scheinbar ins Innere des Dorfes wollte. Allerdings gab es im Inneren außer den Gebäuden, die völlig unbeschädigt aussahen, keine Deckung.

Flamma kehrte nach einer Weile zurück, konnte jedoch Cassandra wenig Neues mitteilen. Sie hatte scheinbar nichts besonders entdeckt.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 14.04.2015, 10:48:17
"Nein", wisperte Tami zu Schleicher. "Nicht allein. Mit dem Rudel." Dann lief sie, gefolgt von ihrem treuen Schatten, zu den andern beiden zurück und erzählte rasch, was sie gefunden hatte.

"Und die Leiche war zu stark verbrannt, um zu sehen, ob sie durch Feuer oder was anderes umkam", schloss sie den Bericht. "Das ist doch alles komisch, oder? Nur die Hecke ist verbrannt und von der falschen Seite her und die Häuser sind alle noch heil. Vielleicht halten sich da noch Leute versteckt? Und die Fußspuren da drüben, die kapier ich auch nicht. Als hätte er die Füße nicht richtig heben können. Ob sie einander gekettet waren? Orks waren es jedenfalls nicht, das hätte Schleicher bemerkt, auch wenn's geregnet hat. Schleicher mag keine Orks. Was machen wir jetzt?"

Keiner der beiden hatte das Mädchen bisher so viel an einem Stück reden gehört. Sie tat vielleicht so, als sei sie völlig ruhig—ihre Hände hielt sie still und sie trat auch nicht von einem Fuß auf den anderen, auch ihre Miene schien völlig gleichgültig—aber das ungewohnt viele Reden verriet sie dann doch: sie war aufgeregt und hatte wohl auch ein bisschen Angst.

"Vielleicht verstecken sich in den Häuser aber auch die, die das hier gemacht haben."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 14.04.2015, 11:27:40
Gespannt abwartend bis Tami wieder zurück kehrte, beobachtete Ferygan das Dorf, aber auch die Umgebung. Nicht, dass der Geruch der Toten weitere wilde Tiere anlockte und diese plötzlich hinter ihnen standen.

Als die junge Erenländerin zurück gekehrt war und berichtete was sie vorgefunden hatte, konnte sich der Handwerker vorerst auch keinen Reim auf die Sache machen. Wenn Cassandras Adler - Flamma - nichts Grundlegendes entdeckte, warf der Mensch einen Blick zur Sonne empor die sich langsam daran machte hinter dem bewaldeten Horizont zu verschwinden. Und so fragte Ferygan nach kurzer Nachdenkpause bei den anderen beiden nach: "Wollen wir in dem Dorf übernachten, oder sehen wir zu, dass wir außerhalb einen möglichst geschützten Lagerplatz finden?"

Sollten die Frauen für außerhalb stimmen, so würde er es ihnen überlassen einen geeigneten Ort zu suchen und selbst noch für ca. eine halbe Stunde das verlassen wirkende Dorf beobachten. Nur zur Sicherheit. Sollte die Gruppe hingegen übereinkommen bei den Gehöften zu lagern, so würde Ferygan dennoch dafür plädieren die Lage vorerst noch aus sicherer Entfernung zu beobachten, ehe sie Weidenhof betreten würden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 20.04.2015, 19:44:07
"Bloß nicht im Dorf!" sagte Tami ohne zu zögern. "Da ist's viel zu gruslig drin. Ich such uns was."

Und schon machte sie mit Schleicher auf den Weg und fand in kürzester Zeit ein Plätzchen ein gutes Stück vom Dorf entfernt, an einem kleinen Bächlein, ein paar Sträucher und krumme Birken schützen gegen den Wind, auf einer Seite wuchs ein wirres Brombeergestrüpp, allerdings noch kahl, obwohl einige vertrocknete Beeren vom Vorherbst noch daran hingen, die aber nicht einmal ein Vogel essen würde. Das Gras war hier aber schon grün und saftig.[1] Tami schickte Schleicher los, die anderen zu holen, und machte es sich schon einmal bequem, indem sie als erstes vom Bach trank und ihren Wasserschlauch dann füllte.
 1. survival = 24
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 21.04.2015, 09:45:02
Tamis Rastplatz war durch die Sonne des Nachmittags ausreichend trocken, um dort lagern zu können. Bald nachdem die Gruppe sich dort versammelt hatte ging die Sonne unter. Mit der Nacht kamen ihre Geräusche. Überall schien es plötzlich zu knacken oder zu rascheln, dunkle Schatten glitten nahezu geräuschlos durch die Luft und als es richtig dunkel geworden war hörten sie ganz in der Nähe das heulen und Knurren von Wölfen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 22.04.2015, 09:12:07
Tami legte instinktiv den Kopf in den Nacken und heulte zurück. Auch Schleicher stimmte mit ein. Dann erst krabbelte sie aus ihrem Bettzeug, stand auf und ging ein paar Schritte in Richtung des Heulens, vorsichtig spähend und lauschend.[1]
 1. Perception=27 (nat. 20); Schleicher perception=7; beide inkl. scent
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 22.04.2015, 13:18:16
Nachdem er das Dorf noch einige Zeit beobachtet hatte und alles ruhig geblieben war, folgte der Handwerker gemeinsam mit Cassandra Schleicher zu dem Ort den Tami für sie ausgesucht hatte. Er selbst hätte zwar lieber im Dorf geschlafen - ein Dach über dem Kopf und feste Wände waren einfach unschlagbar - aber er wollte die junge Erenländerin auch nicht zwingen und nachdem sie sich scheinbar zu sehr vor den Leichen fürchtete gab er rasch nach. Als er den Lagerplatz zu Gesicht bekam, nickte er zustimmend. Tami hatte sie nicht enttäuscht und einen hervorragenden Platz ausgekundschaftet.

Die kurze Zeit bis zum Einbruch der Nacht nutzte der junge Mann um etwas Feuerholz zu sammeln damit sie alle ein warmes Abendessen bekommen. Sollte Cassandra gesprächig sein, so unterhält sich Ferygan gerne mit ihr, wobei er ein offenes Ohr gegenüber der Einstellung der hübschen Frau behielt, was Orks, den dunklen Herrscher, der Obrigkeit im allgemeinen und vieles mehr hat.[1]

Als sich so unerwartet nahe die Wölfe zu Wort meldeten, sprang der Kleinschmied auf und reckte einen der brennenden Äste empor um besser in die Dunkelheit spähen zu können. Die andere Hand wanderte - wie so oft schon an diesem Tag - zu einem der Dolchgriffe und verharrte dort; bereit jederzeit blank zu ziehen. Aber Tamis Methoden hatten heute schon einmal Früchte getragen und deshalb genoss sie einen Vertrauensbonus was den Umgang mit wilden Tieren betraf. So wartete Ferygan zu was als nächstes geschah.[2]
 1. Sense Motiv 22 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg965506#msg965506)
 2. Perception - Natural 20 *g* - 26 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg965506#msg965506)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 24.04.2015, 11:17:21
Offensichtlich war ein Rudel von Wölfen in der Nähe, allerdings schafften Tami und Schleicher es offenbar, ihr Lager als eigenes Revier zu markieren, denn die Tiere kamen scheinbar nicht näher, als dann Ferygan noch das Feuer weit sichtbar zeigte, schien das Rudel den Rückzug anzutreten. Man hörte zwar immer wieder mal die typischen Laute der Tiere, jedoch hielten sie Abstand.
Der Himmel blieb an diesem Abend klar, allerdings wurde es zunehmend empfindlich kühl, allerdings schaffte es das Feuer, diese aus der Senke zu halten. Über den Abenteurern funkelten die Sterne und der Mond spendete ein dämmriges Licht.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 26.04.2015, 01:43:05
Cassandra war von dem Anblick, den sie im Dorf ertragen musste, noch so schockiert, dass sie einfach mit ihren Reisegefährten mitlief und auch zur Wahl des Nachtlagers nicht viel sagte. Auch sie hatte keine Lust im Dorf zu schlafen. Wer wusste schon ob die Leichen keine ansteckende Krankheit in sich trugen so lange wie sie dort schon herumlagen.

Von der, für ihr Empfinden, vorhandene Präzision der kleinen Tami war dir rothaarige Cassandra schier begeistert. Wie konnte ein so junges Mädchen schon diese Fertigkeiten erlangt haben. Sie scheute aber davor zurück ihr das so zu sagen, denn sie wusste nicht wie auf die Altersanspielung reagiert werden würde. Sie wollte keinen der beiden in diesem Stadium ihres Zusammenseins verärgern.

Als sie dann zu dritt gesättigt am Feuer saßen, brach die junge Magierin ihr Schweigen. " Verzeiht mir meine Neugierde und meine Direktheit, aber ich bin in der letzten Zeit nicht geübt im Umgang von Menschen. Ihr seid die ersten die mir seit langen so nahe kommen. Ich bin zwar in unregelmäßigen Abschnitten von Dorf zu Dorf gewandert und habe auch mal in einem übernachtet, trotzdem war ich bei diesen Übernachtungen alleine. Deshalb hoffe ich dass es euch nicht missfällt wenn ich euch frage wie ihr in die Lage gekommen seid als, eigentlich Fremde in Randdorf, gebeten zu werden mit mir diese Abscheuligkeit zu erkunden ? "

Cassandra hoffte dass sie trotz ihrer ungelenken Ausdrucksweise von beiden verstanden werden würde. Sie war es nicht gewohnt soviel zu reden. In den Dörfern in denen sie den Leuten geholfen hatte waren nie viele Worte notwendig, es zählten nur ihre Taten.


Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 27.04.2015, 11:50:15
Erleichtert darüber, dass die Wölfe fort ziehen, lehnte sich der Handwerker gegen einen alten Baumstumpf der nahe an ihrem Feuerplatz stand. Aufgrund der Situation stimmte er dafür Wachen einzuteilen und meldete sich auch gleich für die Erste. Wenn jeder von ihnen gute zwei Stunden aufpasste, sollte sie so schnell in der Nacht nichts überraschen können. Morgen könnten sie ja dann das Wachrad weiter drehen.

Als Cassandra zu sprechen begann und nach dem Weshalb fragte, vergingen einige Momente des Schweigens in denen weder Tami noch Ferygan so recht wussten wie das jetzt zu beantworten sei. Schließlich räusperte sich der Erenländer und meinte besonders betont: "TamLIN hier, mein Neffe" ehe er in normalem Tonfall fortfuhr "und ich sind reisende Handwerker. Da sind wir wohl nicht Teil der Gemeinschaft und werden für solch gefährliche Aufgaben heran gezogen. Aber zumindest ich, mache dies hier auch zum aller ersten mal."

Fragend zu Tami blickend, ob sie etwas zu der Angelegenheit, oder zu ihrem "Neffentum" sagen oder anmerken möchte, wartete der junge Mann einige Momente. Sollte sie still bleiben, so würde Ferygan das nächste Thema aufwerfen: "Was machen wir morgen? Das Dorf erkunden - und dann? Spuren scheint es keine zu geben. Ob wohl noch andere Menschen in dieser Gegend leben die wir befragen könnten?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 28.04.2015, 08:19:19
"Und wir sind in diese Lage gekommen", fügte Tami hinzu, Schleicher kraulend,"weil der alte Dorfwart von Randdorf keine Kinder mochte, die im Dunklen auf das Tor zulaufen, weil sie hungrig und müde sind und sich denken, da drinnen ist mein Onkel, da krieg ich ein warmes Mahl und ein Bett. Sei froh, dass du den Kerl nicht mehr erlebt hast!"

Aus dem Kraulen wurde ein kurzes Gebalge, dann antwortete sie auf Ferygans Frage.

"Dorf erkunden. Dazu sind wir ja hier. Da kann es schon noch Spuren geben. Der in der Hecke, den ich mir angeschaut hab, war einer der Angreifer, glaub ich. Wir müssen uns schon einige der Dörfler anschauen. Und in die Häuser. Wurde da geplündert? Lebt da noch jemand? Wer weiß, vielleicht hat sich irgendwo jemand verstecken können, ein Kind oder ein Tier. Hat sich denn irgendwas geregt vorhin, als du das Dorf noch so lange beobachtet hast?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 01.05.2015, 14:33:18
" Naja dann haben wir ja was gemeinsam. Ich habe mich auch in keinem der Dörfer so heimisch gefühlt, dass ich länger bleiben mochte als dass es dauert dem ein oder anderen zu helfen. "

Dann konzentriert sich die junge Frau kurz und stößt dann einen tierischen Laut aus, worauf nach ein paar Augenblicken das Adlerweibchen zur Landung ansetzt und seinen Kopf an dem der rothaarigen Cassandra reibt. Diese gibt diese Geste genießend zurück und grault ihrer Freundin ausdauernd Hals und Bauch, bis Flamma sanft an ihrem Ohr knabbert und sich danach wieder in die Lüfte erhebt.

" Ohne Flamma hätte ich die vielen einsamen Stunden in der Wildnis wohl nicht durchgestanden. Auch sie wird heute Nacht über uns wachen. Ich frage mich welchen Sinn es gehabt haben soll dieses Dorf zu überfallen außer pure Mordlust. Aber wenn ich deinen abschließenden Satz bedenke Tami, " sagt Cassandra und schaut fast fürsorglich zu der Person hinüber die sie für eine junge Frau halten würde, hätte der Handwerker nichts anderes verlauten lassen. " habt ihr es ja auch nicht leicht gehabt bisher. Ich hoffe dass es dort dann jetzt besser läuft unter der neuen Leitung. Auf jeden Fall will ich hoffen, dass wir zumindest annähernd herausfinden können wem die Angreifer angehört haben. „
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 03.05.2015, 14:49:16
"Soweit ich es sehen konnte hat sich nichts mehr bewegt. Aber es wird gut sein, wenn wir uns das ganze morgen in Ruhe und vor allem bei Tageslicht ansehen." Auch wenn er sehr gespannt war was sich hier zugetragen hatte, so zog der Handwerker doch das Tageslicht vor.

Sich noch kurz mit den anderen unterhaltend, suchte sich Ferygan schließlich einen geeigneten Ort um die erste Wache zu übernehmen. Ein wenig verborgen, aber mit einem guten Überblick über ihr Lager und die nähere Umgebung sollte er bieten. Da sie jedoch zwei Tiere dabei hatten würde die menschliche Wache wohl eine ruhigere Zeit haben.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 04.05.2015, 17:15:04
"Bis zum Herbst, dann kommen die Orks", kommentierte Tami Cassandras Hoffnung, unter der neuen Leitung werde alles nun besser. "Dann gib's mächtig Ärger." Sie raufte eine Zeit lang mit Schleicher, der noch etwas aufgekratzt war von dem fremden Wolfsgeheul. Dann fragte sie plötzlich. "Darf ich Flamma auch einmal streicheln? Ich hab noch nie einen Vogel gestreichelt, schon gar nicht einen Raubvogel. Oder lässt sie sich von keinem außer dir streicheln?"

Mit ihrer Frage unterbrach sie die Erwachsenen beim Gespräch, wer denn wann Wache halten solle. "Oh, und Schleicher und ich können dann am frühen Morgen aufpassen. Er weckt mich sowieso immer ganz furchtbar früh. Aber wenn die Wölfe wieder kommen, müsst ihr uns auf jeden Fall wecken. Ich will nicht, dass den armen Tieren schon wieder ein Leid angetan wird wie gestern nacht in Randdorf!"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 05.05.2015, 16:50:31
Als die Frage der kleinen Tami kam, ob sie Flamma streicheln dürfte, hellte sich Cassandras Gesicht durch ein breites Grinsen auf. " Ja streicheln kannst du Flamma, das ist kein Problem. Kuck nur dass deine Hand immer von vorne kommt und mach keine hastigen Bewegungen in der unmittelbaren Nähe von Flamma ."

Gesagt getan, rief Cassandra ihre Wegbegleiterin nach unten auf ihren Arm, streichelte ihr über das Gefieder ihrer Brust und drehte sich dann zu Tami hinüber. Tami hatte den kurzen Eindruck die beiden ungleichen Gefährten würden per Augenkontakt ein Gespräch miteinander führen. " Mach dir keine Sorgen wenn sie mit ihrem Schnabel ganz nahe an dein Gesicht kommt. Damit testet sie meist ob ein Fremder vor ihr zurückschreckt. Denen die vor ihr zurückschrecken bringt sie nämlich kein Vertrauen entgegen "

Und schon schaut ein Paar wacher Augen, wie es scheint gelassen, in Tamis Richtung.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 06.05.2015, 21:03:10
"Vor Tieren habe ich keine Angst", sagte Tami. "Nur vor Orks. Und manchmal vor Menschen."

Tatsächlich hob sie ohne Zögern die Hand und streichelte Flamma—nun aber doch vorsichtig, immer in Richtung der Federn—über die Brust. Die Federn waren weicher, als sie gedacht hätte: viel weicher als jede Feder, die man so auf dem Boden findet. Der Körper darunter fühlte sich allerdings eigenartig fein und zerbrechlich an, sodass sie nicht wusste, wie fest man da streicheln darf, und deswegen streichelte sie lieber nur ganz sacht mit zwei Fingern. Gerade wollte sie sich artig bedanken, dass sie Flamma streicheln durfte, da kam auch schon Schleicher daher und stubste sie kräftig mit der Schnauze an. Eifersüchtig war er! Tami erschrak. Wie würde Flamma wohl auf Schleichers Nähe reagieren? Würde sie nach ihm hacken? Da hörte Tami lieber ganz schnell auf und zog Schleicher zurück, wobei sie ihn auf Halblingisch schalt für seine Eifersucht und ihm doch auch schnell versicherte, dass er die Hauptperson im Rudel war, gleich nach ihr!

"Danke", sagte sie zu Cassandra, aus nun sicherer Entfernung.
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Beitrag von: Bane of Izrador am 08.05.2015, 16:56:00
Die drei saßen mit ihren Tieren in ihrer geschützten Senke, ein kleines Feuer prasselte und spendete Wärme. Die Wölfe hielten weiter Abstand und als der Mond bald hoch am Himmel stand, hörten sie weitere Geräusche. Hier draußen gehörte die Nacht der Natur und sie war hier weit lebendiger als in der Nähe der Siedlungen der Menschen. Sie hörten den Ruf der Eulen, das Rascheln von Mäusen und anderen Kleintieren und das Zirpen von Grillen. Zwischendurch hörten sie auch einen rauen Ruf, der dem seltsamen Tier entstammen könnte, das ihnen am Tag begegnet war. Alle drei kannten viele der Geräusche, waren sie doch immer wieder gezwungen gewesen, Nächte im Freien zu verbringen. Dennoch waren sie immer wieder überrascht von der Vielfalt der Laute.

Sie unterhielten sich leise, doch irgendwann kam die Müdigkeit über sie. Schleicher legte sich zu Tami und Flamma suchte sich einen Platz auf einem nahegelegenen Baum.

Ferygan hielt die erste Wache, doch es ereignete sich nichts Besonderes. Als er die Müdigkeit kaum mehr zurückhalten konnte, weckte er Cassandra. Zunächst blieb auch bei ihr alles ruhig, allerdings meinte sie nach einiger Zeit ein seltsames Geräusch zu hören, etwas, das nicht nach einem Tier klang, sondern eher als würde jemand etwas über den Boden schleifen. Sie konnte nicht genau sagen, woher es kam.
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Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 08.05.2015, 18:38:39
Sofort war Cassandra hellwach, dreht sich zu Ferygan um und rüttelte an dessen Arm während sie leise sprach : " He ich habe etwas Verdächtiges gehört - wach auf "

Dann drehte sie sich auch zu Tami hin und rüttelte auch sie am Unterarm, wenn auch etwas zarter als den Handwerker.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 10.05.2015, 19:31:18
Langsam zu sich kommend, unterdrückte Ferygan einen leisen Fluch und rappelte sich halb unter seiner Decke hervor. Bereits in der vorletzten Nacht war er kaum zum schlafen gekommen und nun wurde er erneut aus seiner Ruhe gerießen. Vorwurfsvoll wollte er die rothaarige Frau am liebsten anbluffen was den so dringend sei, dass sie ihn weckte, doch dann erinnerte sich der Handwerker wo sie waren und zog statt dessen nur fragend eine schlafverklebte Augenbraue nach oben. Vielleicht waren die Wölfe ja zurück gekehrt?
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Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 11.05.2015, 19:07:32
Cassandras Rütteln riss Tami aus dem tiefsten Schlimmer. Zuerst wusste sie gar nicht, wo sie war, dachte, sie wäre noch bei den Holzäpfeln und starrte die fremde Frau völlig verwirrt an. Was machten Menschen hier? Die einzigen Menschen, mit denen die Holzäpfel je zusammentrafen, waren Wildländer. Aber das hieß dann ja...

"Orks?" fragte sie leise, und sprang auf, wobei sie Schleicher mit auf die Beine zog. Dieser tappste ähnlich verwirrt durch die Gegend wie sie, gab dabei aber keinen Muckser von sich. "Wo?" Und Tami zog ihr halblingisches Kampfmesser aus der Scheide am Unterschenkel. Doch so sehr sie sich auch umblickte und schnupperte, sie sah nur Nacht und roch nichts als feuchtes Laub und Erde und vermoderndes Holz.[1] Schleicher, genauso unschlüssig, sah immer wieder an ihr hoch, als warte er auf Befehle.
 1. Perception = 8 (nat. 1); Schleicher perception = 9
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 12.05.2015, 23:05:30
Cassandra schaute Tami an und meinte dann :

" Ich weiß nicht genau woher das Geräusch kam, aber es hörte sich an als würde jemand etwas Schweres über den Boden schleifen - vielleicht hat dein tierischer Begleiter Erfolg mit seinem Näschen. "

Dann schaute sie wieder in die Richtung des Dorfes, weil sie annahm dort würde jemand die Leichen wegschleppen
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 13.05.2015, 07:17:23
Alle drei und auch Schleicher lauschten und starrten in die Dunkelheit. Es dauerte einen Moment, bis die Erwachten die Geräusche der Nacht erkannt und sortiert hatten. Tami konnte allerdings immernoch nichts hören oder gar erkennen, Schleicher dagegen stellte die Ohren auf, er hörte ganz offenbar etwas. Auch Ferygan hörte ein seltsames Geräusch, als würden mehrere Personen über eine Wiese schlurfen. Wer auch immer diese Geräusche machte, sie waren noch ein ganzes Stück entfernt, kamen aber langsam näher.
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Beitrag von: Ferygan am 18.05.2015, 13:07:45
Sich aus seiner Decke vollkommen schälend, stand Ferygan auf und nahm vorsichtig einen seiner Dolche zur Hand. Dann blickte er zu den zwei Frauen die scheinbar auch nicht so recht wussten was sie tun sollten. Lautlos seufzend, machte sich der Handwerker daran nachsehen zu gehen was hier zu so später Stunde los war. Leise in das Unterholz gleitend duckte er sich und bewegte sich vorsichtig in die Richtung aus der er dachte, dass die schleifenden Geräusche stammten.
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Beitrag von: Bane of Izrador am 18.05.2015, 16:22:58
Ferygan schlich also aus dem Lager den Hand herunter. Es gab hier genug Büsche, um sich verbergen zu können, allerdings stellte Ferygan schnell fest, dass es außerhalb ihres Lagerplatzes stockdunkel war und er bald nichts mehr erkennen konnte. Allerdings konnte er die Geräusche nun besser hören und es klang so, als würden mehrere Personen mit langsamen schlurfenden Schritten in ihre Richtung kommen. Während er dort hinter einem Busch hockte und lauschte hatte er für einen Moment hatte Ferygan das Gefühl, als würden die Wesen sich nun schneller nähern, war sich dessen aber nicht sicher.
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Beitrag von: Ferygan am 19.05.2015, 09:11:46
Lautlos in sich hinein fluchend, musste der Erenländer erkennen, dass das Mond- und Sternenlicht nicht so wie gehofft, ausreichte um etwas zu erkennen. Wer - oder besser was - da auch immer auf sie zukam; er wollte ihm bei Licht begegnen. Also machte er sich wieder auf den Hang hinauf zurück zu schleichen und die anderen zu warnen, dass was es auch immer war, direkt auf sie zuhielt.

Darauf hoffend, dass es sich nicht um die wandelnden Toten handelt, legte Ferygan trotzdem noch schnell einige lange Äste ins Feuer um es kräftig anzufachen und verstaute vorerst seinen Dolch wieder.
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Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 20.05.2015, 11:13:37
Während ihr "Onkel" davonschlich, um nachzuschauen, was Cassandra da wohl entdeckt haben mochte, drehte Tami sich noch immer in alle Richtungen um, doch sah, hörte und roch sie nichts. Zumindest nichts, was sie hätte einordnen können. Schleicher dagegen hörte wohl etwas und vielleicht roch er auch etwas, jedenfalls gefiel es ihm nicht: seine Nackenhaare stellten sich auf und er knurrte leise. Gerade, als Tami schon unruhig wurde und überlegte, Ferygan nachzuschleichen, kehrte dieser zurück. Er sagte nichts, schien aber finster besorgt und schürte das Feuer.

Tami packte ihren Dolch fester und starrte in die Richtung, aus der ihre Kameraden Gefahr witterten, und machte sich auf alles gefasst.[1]

So konnte nur jemand denken, der noch nicht allzu viel von der Welt gesehen hatte.
 1. Initiative = 22
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 23.05.2015, 17:02:08
Angespannt hockten sie in der Senke und lauschten. Schleicher blieb wachsam und begann kurz darauf leise zu knurren. Der Grund dafür war bald für alle zu hören, was auch immer da auf der Wiese war kam direkt auf sie zu. Jetzt erkannten alle, die in Richtung Wiese spähten, eine Reihe von humanoide Schatten, die langsam wankend auf sie zu kamen.[1]
 1.  Entfernung noch ca. 10m
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 25.05.2015, 15:22:58
Tami starrt den heranschlurfenden Schatten mit angstgeweiteten Augen entgegen: das sind die, die das Dorf niedergemacht haben! Wie viele kommen denn da heran? Nur aus dieser Richtung oder vielleicht schon von ringsum? Sie versucht zu zählen, wen sie sieht, während sie gleichzeitig in alle Richtungen lauscht und auch ihre Nase in den Wind streckt. Was hört sie? Was riecht sie? Ist man schon umzingelt? Soll man fliehen, und in welche Richtung?[1]

Mit der Linken hält sie den Unterarm des Onkels fest umklammert.
 1. perception = 21
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 29.05.2015, 02:27:58
Cassandra starrte ebenso wie ihre Reisegefährten wie gebannt in die Dunkelheit hinaus. Als die Kreaturen dann in Sichtweite kamen fiel ihr direkt deren unnatürlich schleppender Gang auf, als hätten sie eine schwere Beinverletzung. Dann aber wurde sich die junge Frau bewusst, dass dem nicht so war. Dieser Gang war unnatürlich. Wie gelähmt schlossen sich ihre Hände um ihren Stecken, versteiften sich und wurden ganz weiß vor Anstrengung. Sie konnte nicht weglaufen, das würden ihre Beine nicht zulassen. Sie konnte nur dem harren was da kommen mochte und es zusammen mit ihren Gefährten durchstehen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 29.05.2015, 14:34:54
Alle drei lauschten und starrten in die Dunkelheit hinaus, gebannt von dem, was sich ihnen dort nähern möge. In diesem Moment kam der fahle Mond hinter einer Wolke hervor und warf ein schummriges Licht auf die Wiese vor ihnen. Dichte Nebelschwaden zogen über das feuchte Gras und das Mondlicht ließ den Nebel düster leuchten. Plötzlich konnten sie Schatten im Nebel ausmachen, sie hörten knurrende und schmatzende Geräusche und das Schlurfen der schweren Füße.

Und dann schälten sich dunkle Körper aus dem Nebel und kamen schwankend näher. Auf den ersten Blick erschienen sie wie Menschen, doch als ihre Gesichter im Mondlicht zu erkennen waren zeigte sich, dass es etwas unnatürliches war. Sie trugen die zerrissene Kleidung von Bauern, die Gesichter waren von Wunden entstellt und teilweise schien das Fleisch von den Knochen gefressen worden zu sein. Diese Wesen sollten in Gräbern liegen und nicht vor ihnen stehen.
Schleicher sprang auf und begann die furchterregenden Wesen anzuknurren, als der Übelkeit erregender Gestank nach verwesendem Fleisch sie wie ein Schlag traf. Alle drei spürten, wie sich ihre Mägen zusammen zogen[1]. Insgesamt waren es gut zehn Gestalten, die nacheinander aus dem Nebel hervortraten und nun direkt auf die drei Reisenden zu hielten.
 1. bitte ein RW Zähigkeit, für Schleicher auch Wille
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 31.05.2015, 17:03:40
Als die Wolke mit dem widerlichen Gestank der ankommenden Wesen auf die Gruppe taf, wurde allen sofort schrecklich übel. Sie spürten, wie ihr Magen sich umdrehte. Für einen Moment schien die Übelkeit sie zu übermannen, allerdings gelang es ihnen, sich nicht zu übergeben und kurz darauf konnten sie sich wieder auf die ankommenden konzentrieren. Auch Schleicher behielt seinen Körper unter Kontrolle, allerdings sag Tami, dass er panisch Angst vor den Wesen hatte. Er begann zu winseln, legte die Ohren unterwürfig an und ging mit den Vorderbeinen in die Knie. Ohne seine Treue zu Tami, das war ihr sofort klar, hätte er sofort panisch die Flucht ergriffen, aber sie sah, wie sehr er unter der Nähe der Wesen litt, die weiter, langsam aber stetig, auf den Lagerplatz der drei vorrückten.
Die bewegen sich langsam, als würden sie schlafen, aber sie flätschen die Zähne und knurren, ihre Hände sind nach vorne gestreckt und ihre Finger scheinen immer nach der Luft zu greifen.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Cassandra Feuerhaar am 01.06.2015, 02:28:26
Cassandra konnte gerade noch soviel Körperbeherrschung aufbringen um nicht ihren Magen zu entleeren. Für die junge Frau war das Schlimme an der Situation nicht dass die Feinde immer näher kamen sondern der Gestank. Als sie sich einigermaßen gefasst hatte, schossen ihr sofort einige Dinge durch den Kopf. Sie begann einen leisen Singsang anzustimmen während dessen ertönen sich ein blauer Schimmer komplett ihren Körper umschloss. Sie war sich zwar nicht sicher, was sie zu erwarten hatte, aber sie hatte nicht vor unvorbereitet ihrem Schicksal zu begegnen. Dann sprach sie ihre Gefährten an.

"Meint ihr es wäre nützlich wenn ich etwas Licht machen würde ?"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 02.06.2015, 11:58:37
Auch Ferygan hatte schwer mit einem üblen Brechreiz zu kämpfen. Als sich das Recken wieder einstellte, fasste er sich geschwind einen der längeren, stabileren Äste und stellte sich neben das Feuer um zumindest an einer Seite gedeckt zu sein. Mit der linken in seinen Rucksack greifend zog der Handwerker das Lampenöl aus Laroks Haus hervor. Vielleicht könnte er es werfen und so zumindest einen von ihnen beschäftigen.

Gerade wollte er sich wieder den Gegnern zuwenden, als er bemerkte, wie sich Cassandra in ihrem Singsang hingab und dann... überrascht hätte Ferygan beinahe das Öl fallen gelassen. Magie! Staunend, konnte er so nur nicken auf die Frage der kleinen rothaarigen Hexe. So etwas hatte er noch nie gesehen.

Sich nur schwer wieder fassend, blickte er zu den Leichen und fragte an Tami gewandt mit offensichtlichem Galgenhumor in der Stimme: "Diesmal schon kämpfen und totschlagen, oder?"
Gerne hätte er eine List angewandt, aber ihm wollte einfach nichts einfallen womit sich ihre kleine Gemeinschaft retten würde können.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 03.06.2015, 19:25:12
Schleicher wollte abhauen. Schleicher war schlau. Tami fand, man sollte auf ihn hören.

"Die haben ein ganzes Dorf abgemetzelt", sagte sie, "lass uns abhauen! Das dürfte nicht schwer sein, so lahm wie die angekrochen kommen! Schleicher wird nicht helfen können, er hat zu viel Angst! Ob da noch mehr von hier in der Gegend rumschleichen?"

Das wäre schlecht, wenn man da auf der Flucht im Dunkeln geradewegs in einen reinlaufen würde. Überhaupt, im Dunkeln fliehen war gar nicht so einfach. Man müsste irgendeine Möglichkeit finden, sie abzuhängen. Oder man bräuchte Verstärkung. Schleicher wäre nicht so ängstlich, wenn sie Verstärkung hätten. Aber warum sollten die hiesigen Brüder ihnen helfen?

Tami legte trotzdem den Kopf in den Nacken und stieß ein langgezogenes Heulen aus, in dass sie soviel Angstgefühl und Warnung hineinsteckte, wie sie nur konnte. "Hier bin ich, helft mir, Feinde! Feinde!" sollte das heißen. Wenn Schleicher nur helfen würde! Dann hätte das Geheul vielleicht noch etwas echter und überzeugender geklungen.[1] Trotzdem klang es deutlich anders als am Abend, als sie die Wölfe warnen wollte, besser auf Abstand zu bleiben. Ob sie es verstanden? Ob sie überhaupt noch in der Nähe waren? Atemlos lauschte Tami auf Antwort.
 1. Nachahmung Wolfsgeheul (survival oder knowledge: nature?) = 14
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 08.06.2015, 08:55:39
Als Schleicher das Geheul von Tami hörte, schien er zunächst verwirrt und wusste nicht recht, was Tami wollte. Dennoch schien er etwas in den Lauten zu hören, das ihn dazu brachte, ebenfalls den Kopf nach oben zu recken und zu heulen. Sein Geheul war lauter und durchdringender als Tamis, allerdings war sie sich nicht sicher, was genau er damit in die Ferne rief. Das es mit der Gefahr zu tun hatte, erkannte sie, aber ob es ein Ruf um Hilfe oder eine Warnung war, nicht. Die Feinheiten in der Sprache ihrer geliebten Wölfe blieben ihr bis heute verschlossen, auch wenn sie immer wieder das Gefühl hatte, dem Geheimnis etwas näher zu kommen. Es dauerte nicht lange und die drei hören eine Antwort anderer Wölfe, allerdings sehr leise und weit entfernt. Tami hatte wenig Hoffnung, dass die Tiere rechtzeitig hier wären, selbst wenn sie zur Hilfe kommen würden. Derweil näherten sich die Gestalten weiter ihrer Position.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 08.06.2015, 11:46:15
Kopflos in die Dunkelheit zu flüchten - wo wer weiß was auf sie lauern konnte - wollte dem Handwerker so gar nicht gefallen. Kurz entschlossen nahm er seinen Mut zusammen und ging mit der Fackel in der Hand auf den vordersten der Gegner zu und warf aus einige Metern Entfernung seine improvisierte Waffe nach ihm.[1] Dann wich er schnell wieder einige Schritte zurück um zu sehen wie - beziehungsweise ob - die Gestalt auf den Angriff reagierte und wie brennbar sie ihm erschien.
 1. Angriff (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg971832#msg971832)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 08.06.2015, 13:31:45
Ferygans Fackel traf das erste Wesen zwar am Arm, fiel aber herunter, ohne großen Schanden anzurichten, brannte aber weiter. Er stellte fest, dass es sehr viel schwieriger ist eine Fackel als Wurfwaffe zu verwenden als er erwartet hatte. Die Wesen rückten unbeirrt von dem Angriff langsam weiter vor.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 16.06.2015, 17:04:39
Im Schein der Fackeln sahen die drei, wie die Gestalten weiter auf sie zu kamen als der Wind eine zweite Welle des üblen Gestanks zu ihnen trieb. Ferygan und Tami hatten ihren Körper gut im Griff, aber Cassandra nicht. Ihr wurde plötzlich übel und sie wankte etwas, bevor sie sich an einem Stein abstützen konnte. Ferygan sah die blasse Frau, die sich aber schon wieder aufrappelte. In dem Moment spürte er die Flasche mit dem Lampenöl, die er immer noch in der Hand hielt.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 18.06.2015, 10:40:35
Als Ferygan sah, dass es Cassandra nicht gut ging, die Gestalten offenbar völlig unbehelligt von seiner Fackel weite gingen und nun schon so nah war, dass er ihre schrecklich entstellten Gesichter sehen konnte, packte auch ihn die Angst und er rief nur "Schnell, weg hier." Auch Tami zögerte nicht lange und schon als sie sich anspannte, um loszugehen, sprang Schleicher auf und lief vorne weg in die Entgegengesetzte Richtung der Gestalten. Ferygan half Cassandra sich aufzurappeln, packte zusammen mit Tami schnell ihr Gepäck zusammen und alle folgten Schleicher.

Er wartete einige Meter hinter der Senke und Tami und er führen die Gruppe dann gemeinsam. Schleichers Augen und Nase waren hilfreich, um in der nun wieder fast vollständigen Dunkelheit sicher einen Weg zu finden und das Tier trieb die Gruppe weiter. Zum Glück vertrieb der Wind immer wieder die Wolken, so dass sie im Schein des Mondes ihre Umgebung gut erkennen konnten. Nun kamen sie schneller voran und bald darauf hatten sie die schrecklichen Kreaturen hinter sich gelassen.

Bald entdeckte Tami einen Platz bei einigen Bäumen. Hier konnten sie sich am Fuß der Bäume hinter hohen Sträuchern verbergen und ausruhen. In der Ferne war ihr vorheriger Lagerplatz als kleiner leuchtender Punkt zu erahnen. Nur das leise Rauschen der Blätter im Wind war zu hören, sonst war alles still.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 19.06.2015, 11:28:44
Durch die Dunkelheit flüchtend, lauschte Ferygan immer wieder angestrengt ob die Gestalten ihnen folgen. Doch außer dem ohrenbetäubenden Keuchen ihrer Truppe vermochte er nichts wahrzunehmen. Schließlich hinter Tami zu den Bäumen stolpernd, wusste der junge Handwerker nicht ob er erleichtert grinsen oder dem Schrecken in seinem Herzen Ausdruck verleihen soll.

Immer noch das Öl umklammernd, verstaute er es in einer Gürteltasche und schaute sich erneut um. Als immer noch nichts zu hören war, flüsterte er leise zu seinen Begleiterinnen: "Ich werde oben in der Krone des Baumes schlafen. Vielleicht hilft uns das - zusammen damit, dass wir kein Feuer haben - dass sie uns nicht weiter verfolgen." Abwartend ob Cassandra oder Tami ihre tierischen Begleiter zur Wache los schickten, ergänzte der Erenländer dann noch: "Lasst uns morgen zu unserem Lagerplatz zurück kehren und sehen wohin die Spuren führen, beziehungsweise wo sie herkommen."

Die hastig zusammen geraffte Ausrüstung ordentlich verstauend, machte sich Ferygan daran den Baum zu erklimmen und eventuell Cassandra oder Tami dabei zu unterstützen, das Selbe zu machen. Mit einem Seil band er sich zur Sicherheit an den Stamm fest, an den gelehnt er versuchte nach all dieser Aufregung etwas Ruhe zu finden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.06.2015, 21:10:28
"Schleicher kann nicht auf Bäume klettern", sagte Tami. Sie hatte auf der Flucht nach etwas ganz anderem gelauscht: dem Wolfsgeheul. Sie hatte sich bei der Flucht ungefähr in die Richtung gehalten, aus dem sie es zuvor gehört hatte. An Cassandra gewandt, sagte sie: "Aber du kletterst vielleicht besser da hoch. Schleicher und ich schauen, ob wir bei den Wölfen unterkommen. Oder vielleicht finden wir ja einen alten Bau oder etwas ähnliches. Komm, Schleicher, such mit mir!"

Und die beiden suchten die Gegend nach Wolfsspuren ab und lauschten auch immer wieder, ob sie die Wölfe noch hörten. Und wenn sie keine Wolfsspuren fänden, so wollten sie wenigstens einen schönes Versteck, wo die wandelnden Toten nicht so leicht hereinkämen—Tami und Schleicher aber zur Not heraus.[1]
 1. Tami: perception 10, survival 14; Schleicher: perception 6, survival 18, s. hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg973593#msg973593). Hm, vielleicht finden die Wölfe ja uns. :-P
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 20.06.2015, 14:02:31
Cassandra war froh als die Gruppe Halt machte und erholte sich dann rasch von der Übelkeit. Sie nahm Ferygans Hilfe gerne an und so kamen beide problemlos auf den Baum. Der Adler, der sich wohl auf einem anderen Baum niedergelassen hatte, kam kurz darauf zu den beiden geflogen.

Während dessen suchten Tami und Schleicher sich ein Versteck am Boden. Keiner von beiden hatte kürzlich die anderen Wölfe gehört, entweder waren sie weiter gezogen oder verhielten sich ruhig. Es dauerte nicht lange und die beiden hatten ein ordentliches Versteck gefunden, und zwar zwischen zwei großen Steinbrocken, die nebeneinander lagen und in deren Mitte mal leidlich bequem lagern konnte. Dorthin würden die Gestalten vermutlich nicht klettern können, Tami und Schleicher dagegen konnten in alle Richtungen flüchten. Der Platz war allerdings ein ganzes Stücke vom Baum der Gefährten entfernt[1].

Als alle ihren Platz gefunden hatten, senkte sich die Stille der Nacht wieder über die Gruppe. Vereinzelt waren noch Tiere zu hören, aber keine Wölfe, allerdings konnte keiner der drei die schrecklichen Geräusche der Kreaturen ausmachen. Das Licht der Fackel konnten sie in der Ferne ebenfalls nicht mehr entdecken.

Bald kroch Müdigkeit in ihnen hoch und alles war klar, dass sie dringend schlafen mussten. Nur Schleicher schien nicht müde zu sein, allerdings glaubte Tami eher, dass er noch so aufgeregt war, dass er keine Ruhe fand.
 1. ca. 300m
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 22.06.2015, 09:26:39
Tami kuschelte sich an den zappligen Schleicher, wann immer er es zuließ, und versuchte, wach zu bleiben. Die schrecklichen Wesen ließen ihr keine Ruhe und es wäre ja sowieso bald Zeit für ihre Wache gewesen. Sie lauschte und spähte und schnupperte in alle Richtungen. Schleicher tat das sowieso, so aufgeregt war er. Nicht zum ersten Mal wünschte Tami sich zu den Holzäpfeln zurück. Wenigstens hatte sie Schleicher! Wenn sie ihn nicht gefunden hätte... Letztlich hatte sie doch nur ihn. Sie drückte kurz ihr Gesicht in sein Fell. "Bruder", murmelte sie.[1]
 1. Zähigkeit zum wach bleiben = 16
Tami Perception = 15
Schleicher Perception = 21
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 22.06.2015, 11:00:14
Im Morgengrauen taubenetzt aufwachend, lockerte Ferygan seine verkrampften Muskeln ehe er vorsichtig begann den Baum hinab zu klettern. Mehrmals war er in der Nacht erwacht und hatte gelauscht nur um schließlich wieder beunruhigt ein zunicken.

Gerade als er nach Tami suchen wollte tauchte das Mädchen unverhofft mit ihrem Wolf an der Seite neben ihm auf. Einen morgendlichen Gruß murmelnd, aß der Handwerker schweigend mit ihr und Cassandra ein karges Frühstück, ehe sie ihre Dinge wieder zusammen packten. Unbewusst flüsternd, verrät Ferygan seine Nervosität über seine Stimme: "Ich würde vorschlagen, dass wir zum Dorf schleichen. Wenn wir dort auf die wandelnden Toten treffen, dann kehren wir nach Randdorf zurück und berichten was wir gesehen haben."

Abwartend die beiden Frauen musternd, war dem Erenländer nicht wohl in seiner Haut. Es war eine Sache in dunklen Gassen einen Hinterhalt für Menschen zu legen, aber eine ganz andere gegen Untote in unbekannter Umgebung vorzugehen...
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 22.06.2015, 15:18:32
Während Ferygan und Cassandra auf ihrem unbequemen Platz im Baum irgendwann vom Schlaf übermannt wurden, blieb Tami die ganze Nacht über wach. Schleicher kam irgendwann zur Ruhe, Tamis Anwesenheit hatte wie immer eine beruhigende Wirkung auf ihn. Als Tami immer öfter die Auen zuzufallen drohten, kroch sie unter Schleicher weg, um die Beine zu bewegen und das Gesicht in die feuchte und kalte Nachtluft zu halten.
Und während sie dort saß und den beruhigenden Anblick der Sterne genoss, fuhr ihr plötzlich ein furchtbarer Schrecken in die Glieder.
Irgendwo ganz in der Nähe hörte sie wieder diese entsetzlichen Geräusche dieser Wesen, ein Knurren und Schlurfen, wie sie es bislang von keinem andere Geschöpf gehört hatte. Sie wurde ganz still, wagte kaum zu atmen. Schleicher schlief fest und bekam offenbar nichts davon mit. Tami hatte bereits ein paar mal erlebt, dass er tief schlafen konnte, wenn sie wache hielt, wenn sie dagegen schlief, waren seine Ohren immer gespitzt. Tami lauschte und wartete. Das Geräusch kam nicht aus ihrer unmittelbaren Nähe und sie konnte weder etwas sehen noch genau die Richtung bestimmen. Sie wartete weiter und hoffte. Bald erkannte sie, dass das Geräusch anders war, weniger bedrohlich. Und dann erkannte sie, dass es diesmal wohl nur eines oder sehr wenige dieser Wesen waren, die irgendwo durch die Nacht schlichen. Sie lauschte weiter, kamen die Geräusche näher?

Plötzlich wurde Tami wach, als Schleicher sie mit der Nase anstupste. Die Sonne stand bereits am Himmel und die Welt sah friedlich aus. Tami war hundemüde und ihre Knochen schmerzen[1]. Und plötzlich erschrak sie, erinnerte sich an die Geräusche der Nacht und schaute sich erschrocken um, doch alles war ruhig und friedlich. Die Vögel zwitscherten, die Strahlen der Sonne fühlten sich angenehm warm an und auf einem Baum und der Nähe sah sie Ferygan und Cassandra sitzen. Von den Wesen war nichts zu sehen, allen ging es gut. Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, aber es konnte nicht allzu lange gewesen sein, so wie sie sich fühlte. Schleicher war aber wohl auf und munter, und sprang auf dem Felsen herum und wollte toben.
 1. Tami ist an diesem Tag Erschöpft (fatigued)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 23.06.2015, 21:33:18
Aber Tami wollte nicht toben. Tami wollte schlafen. Müde kaute sie auf ihrem Frühstück herum. Irgendwann kippte sie um und schlief ein, doch das gefiel Schleicher nicht: er stupste sie sofort wieder wach. Sie schimpfte ihn auf halblingisch aus, aber er schien es für aufmunternde Worte zu halten und verdoppelte seine Anstrengungen, Tami in ein Spiel zu verwickeln—umsonst.

"Lasst uns schnell das Dorf untersuchen", schlug Tami vor. "Und dann nichts wie zurück nach Randdorf."

Dass sie das einmal sagen würde, hätte sie sich gestern noch nicht träumen lassen. Wo sie doch eigentlich zu dem Schluss gekommen war, dass sie sich in der Wildnis immer sicherer gefühlt hatte als dort, selbst allein, nur mit Schleicher.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 25.06.2015, 11:04:37
Also packten die drei nach dem Frühstück ihre Sachen zusammen. Cassadra war sehr still am Morgen, sie sah blass aus und Feryggan hatte bemerkt, dass sie die Nacht über häufig erschrocken aufgewacht war, offenbar verfolgte sie die Begegnung mit den Kreaturen bis in ihre Träume. Sie lächelte, als Ferygan ihr seine Hilfe anbot, winkte aber ab. Dann nahmen alle ihre Sachen auf und marschierten los. Schleicher war gut gelaunt und sprang herum, hielt aber etwas Abstand zu Tami und hielt sich eher an Ferygan, der immer wieder mal von hinten oder von vorne angesprungen wurde. Der Adler flog hoch über ihnen in der Luft.

Und so näherten Sie sich erneut dem Dorf. Als sie in die Nähe kamen gingen sie langsamer und wurden vorsichtig und bald sahen sie die Senke vor sich, in der sie zuerst ihr Lager aufgeschlagen hatten. Von hier aus war nichts ungewöhnliches zu erkennen. Von der kleinen Kuppe würden sie aber einen guten Überblick über das Land haben und das Dorf, das zwar noch ein gutes Stück entfernt aber bereits gut zu erkennen war. Wenn diese Kreaturen dort herumliefen, würden sie es bemerken, ohne selbst gesehen zu werden.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 25.06.2015, 18:15:14
Trotz ihrer Müdigkeit suchte Tami unterwegs den Boden (beim ersten Lager auch die Brombeerhecke) gründlich nach Spuren ab. Besonders sorgfältig betrachtete und beschnüffelte sie natürlich die Spuren der schrecklichen Kreaturen, die sie in der Nacht aus ihrem ersten Lager vertrieben hatten. Wieviele waren es gewesen, woher waren sie gekommen, wohin abgezogen?

Aber auch vorher schon hielt sie Ausschau nach weitere Fußspuren (da, wo sie auf ihrer einsamen Wache Geräusche gehört hatte) und nach Wolfsspuren. Falls sie solche fände, würde sie auch interessieren: wieviele? woher? wohin?

Schleicher, der dachte, dies sei endlich ein Spiel, half eifrig, allerdings wenig zielstrebig.[1]

Schließlich hielt sie auch noch nach Spuren dieses seltsamen echsenartigen Wesens Ausschau, das ihnen bei ihrer Mittagsrast begegnet war.
 1. Tami survival (track + scent) = 24; Schleicher (track by scent) = 11
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 26.06.2015, 09:30:32
Obwohl Tamis Augen recht müde waren, konnte sie im feuchten Gras die Spuren einzelner menschlich aussehender Wesen finden, die in der Nacht bei ihrem zweiten Lager gewesen waren. Es waren aber seltsame Spuren, die kein normaler Mensch hinterlassen würde, sie dachte sofort an die Wesen. Es waren also doch einzelne dieser Kreaturen ihnen gefolgt, sie war nicht sicher ob zwei oder drei, weil der schlurfende Gang die Spuren immer wieder verwischt hatte. Sie waren sehr nah am Baum gewesen, aber dann in eine andere Richtung abgebogen. Tami konnte nicht sagen, warum.

Ferygan beobachtete genau das Umfeld, nachdem Tami ihm die Spuren gezeigt hatte und war während ihrer Rückreise aufmerksam, aber die Kreaturen schienen fort zu sein. Er konnte keine Spur mehr von ihnen entdecken.

Als sie schließlich an ihrem ersten Lagerplatz ankamen, fand sie Unmengen derselben Spuren, die Anzahl konnte sie kaum schätzen, aber sie passte ungefähr zu den zehn gestalten, die sie in der Nacht gezählt hatte. In der Luft hing noch der modrige Geruch der Kreaturen. Als sie sich ansah, wohin die Wesen vom Lagerplatz aus gegangen waren erkannte sie, dass sie zunächst der Gruppe gefolgt waren, dann aber schnell in unterschiedliche Richtungen weiter gegangen waren. Einige Spuren führten aber weiter in Richtung des Baums, dort hatte Tami sie ja bereits entdeckt. Gekommen waren die Kreaturen eindeutig aus dem Dorf und einige waren vom Lagerplatz auch direkt dorthin zurück gekehrt. Ferygan fand auch um ihren ersten Lagerplatz nichts auffälliges. Die Kreaturen waren fort.

Andere Spuren, von Wölfen oder dem anderen Wesen, fand sie nicht.
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Beitrag von: Ferygan am 26.06.2015, 09:46:32
Tami beim Frühstück vollkommen zustimmend, hatte der Handwerker den Rest seines Frühstücks äußerst abgelenkt und unkonzentriert zerkaut, ehe er mit einem unguten Gefühl in der Magengegend los gegangen war. Noch stiller als üblich, schlich er schließlich zu ihrem alten Lagerplatz und sah sich um. Während Tami die Spuren gemeinsam mit Schleicher untersuchte hielt ihr der Erenländer den Rücken frei und achtete darauf, dass sich ihnen niemand unbemerkt näherte.

Schließlich wieder zu Tami bewegend, deutete ihr der junge Mann sich geduckt zu der kleinen Kuppe vor zu wagen um von dort einen Überblick bei frischen Tageslicht zu bekommen. Sollte ihnen einstweilen nichts geschehen oder auffallen, so fragte Ferygan seine Kameradin dort leise was sie gefunden hatte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 19.07.2015, 09:40:11
Tami erzählte ihren beiden menschlichen Begleitern rasch, was sie gefunden hatte. Dabei musste sie immer wieder gähnen und ein paarmal fielen ihr gar die Augen zu.

"Also", schloss sie mit gesenkter Stimme, "wenn ich die Spuren richtig deute, dann rotten sich diese Mistkerle immer nur zusammen, wenn sie jemanden überfallen wollen—das Dorf oder unser Lager gestern abend—und laufen ansonsten eher planlos in kleineren Gruppen durch die Gegend. Es könnte natürlich auch sein, dass sie sich gestern getrennt haben, weil sie außer uns noch andere Leute verfolgt haben. Überlebende aus dem Dorf vielleicht, was meint ihr? Dann sollten wir sie suchen, sie könnten uns am besten sagen, was hier passiert ist. Aber erst einmal schauen wir uns das Dorf an. Vielleicht kann ich ja herausfinden, aus welcher Richtung die Angreifer kamen."

Während Tami diesen Vorschlag machte, dachte sie, dass es eigentlich ziemlich dumm von ihnen war, sich zu viert mit einer Bande anzulegen, die ein ganzes Dorf abgemetzelt hatte. Doch wer sonst würde die Sache untersuchen? Aus Randdorf niemand, da war Tami sich sicher. Die verbarrikadierten sich lieber vor Ort und warteten, dass sie an die Reihe kämen, dabei hätten sie bestimmt eine größere Chance zu überleben, wenn sie loszögen und die Kerle jagten, wie diese noch verstreut umeinanderliefen, und auf diese Weise einzeln erledigten. Sie stellte sich vor, diesen Vorschlag vor dem Ältestenrat vorzubringen. 'Kind', würde man ihr antworten, und ihr dann in nachsichtigen Worten erklären, warum das kein guter Plan war und sie möge die Erwachsenen doch bitte machen lassen und sich nicht darum sorgen.

Zu Ferygans Vorschlag nickte sie und wollte sich schon aufmachen[1], da platzte es plötzlich aus ihr heraus: "Wie können diese Menschen noch leben? Hast du die schrecklichen Verwundungen gesehen? Und der gräßliche Gestank, als würde Fleisch vergammeln! Das kann doch eigentlich gar nicht sein, dass die noch rumlaufen!"
 1. Hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg977241#msg977241) habe ich schon einmal auf die folgende Aktion gewürfelt.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 04.08.2015, 12:50:55
Ferygan schaute Tami nur an, offenbar wusste er nicht recht, was er ihr antworten sollte. Nach einem kurzen Moment des Schweigens zeigte er in Richtung des Dorfs und nickte Tami zu. "Schauen wir es uns an", sagte er mit fester Stimme. Cassandra jedoch sah nicht so aus, als wolle sie mitkommen. Als Ferygan dies sah, sagte er "wir gehen alleine, bleib hier und achte auf das Gepäck und ob sich jemand nähert. Falls Gefahr droht kann uns dein Vogel ja warnen".

Damit gingen die beiden los und schlichen in Richtung des Dorfs. Zunächst sah alles aus wie bei ihrem letzten Besuch, es war still und sie konnten keine Bewegung ausmachen. Doch als sie näher kamen, entdeckte Tami bald doch etwas, was anders war. Sie stieß auf Spuren von schlurfenden Füßen, die in Richtung des Dorfes gegangen waren und als sie sich weiter näherten sah sie weitere Spuren. Offenbar waren die Kreaturen am Morgen wieder zurück ins Dorf gekommen, denn die Spuren waren frisch. Aber zu sehen oder zu hören war nichts im Dorf. Die Büsche und Sträucher außerhalb des Walls boten ihnen gute Deckung, daher konnten sie sich bis auf 20 Meter der niedergebrannten Hecke nähern. Auch von dort war aber nichts zu entdecken. Schleicher hob die Nase in die Ruft und knurrte leise und da bemerkten die beiden es auch, in der Luft lag etwas von dem modrigen üblen Geruch, den sie schon von ihrem Lagerplatz kannten.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 07.08.2015, 23:06:35
"Die sind alle da im Dorf", wisperte Tami und deutete auf einige der schlurfenden Fußspuren in der Nähe. "Halten sich wohl in den Häusern versteckt. Was machen wir jetzt? Zurück nach Randdorf, wie du gesagt hast?"

Nachdenklich betrachtete sie die Hecke. "Feuer", sagte sie. "Die Bewohner haben sich mit Feuer gegen die Angreifer gewehrt und auch einige erwischt, aber es waren halt zu viele. So wird's Randdorf auch ergehen, wenn wir nichts tun. Ich weiß, zu dritt können wir nicht viel ausrichten, oder auch zu viert", fügte sie hinzu, wobei sie einen Blick in die grobe Richtung warf, in der sie Cassandra zurückgelassen hatten. "Aber vielleicht können wir uns doch schnell hineinschleichen und ihnen wenigstens eins der Häuser—da, wo's am ekligsten stinkt—über den Köpfen anzünden. Dass sie wenigstens ein paar weniger sind, wenn sie sich zum nächsten Dorf aufmachen oder... sonstwem begegnen."

Tami erschrak bei dem Gedanken: die Holzäpfel konnten ja noch gar nicht so weit entfernt sein! Alvin hatte ihr nicht gesagt, in welche Richtung er mit den seinen weiter wollte; wenn in diese, waren sie womöglich ganz in der Nähe! Dann wären diese wandelnden Toten, wie Ferygan sie genannt hatte—"Glaubst du wirklich, dass sie tot sind? Aber sie laufen doch noch rum!"—auch eine Gefahr für die fahrende Halblingssippe. "Sie sind eine Gefahr für die ganze Gegend! Und was ist, wenn doch jemand aus Weidenhof entkommen ist? Aber die wären ja wohl Richtung Randdorf geflohen, oder was gibt es hier sonst noch in der Nähe? Soll ich ringsum nach Spuren suchen, ob doch wer entkommen ist?"

So erregt hatte Ferygan Tami noch nicht erlebt und er konnte den Grund dafür ja auch nicht wissen, Tami selbst war ihn sich nur halb bewusst: schon wieder fliehen? Immer nur fliehen und andere sterben lassen? Wie oft denn noch? Sie wollte sich endlich einmal wehren und die ihren verteidigen! Bei den Holzäpfeln hatte sie ja ein paarmal helfen dürfen, wenn die Frauen und älteren Kinder gemeinsam einen fliehenden oder verwundeten Ork mit ihren Schleudern noch gar den Garaus gemacht haben...

"Irgendwas müssen wir doch tun!"
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 10.08.2015, 11:55:41
Tami aufmerksam musternd, nickte Ferygan schließlich zustimmend. Etws musste getan werden. Doch eine Frage beschäftigte ihn noch mehr: "Wie es wohl zu der ganzen Sache gekommen ist?" fragte er leise und warf immer wieder misstrauische Blicke in die Umgebung.

Die angespannte Aufregung der Erenländerin für einen Augenblick beobachtend, murmelte der Handwerker schließlich: "Ich weiss nicht was wir alles aus den Spuren lesen können, aber denkst du wirklich, dass es schlau ist, wenn wir da rein schleichen?" Mit einem Schaudern an die vergangene Nacht denkend, möchte Ferygan so ein Vorgehen lieber vermeiden.

"Glaubst du wir könnten zu dritt eine Falle bauen und diese Monster so vernichten?" Mit einer Grube die mit angespitzten Pfählen versehen ist, eine wackelige Brücke über einem flott dahin fließenden Fluß, einen Steinschlag auslösend wenn sich die Wesen um ein angekettetes Tier kümmerten - sind alles Vorschläge die dem Kleinschmied einfallen und die er auch gerne mit Tami teilte.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 12.08.2015, 12:09:15
"Ich habe nicht erkennen können, aus welcher Richtung sie kamen, aber ich bin auch noch nicht einmal um das ganze Dorf herum und hab nach Spuren gesucht", sagte Tami. "Ich find's aber komisch, dass die alle wieder hierher zurückgekommen sind. Gestern nacht schienen sie doch eher unüberlegt hierhin und dorthin zu laufen, und gar nicht miteinander irgendwohin. Wie schlau sind die wohl? Arbeiten die überhaupt zusammen? Haben sie einen Anführer? Was hat sie ins Dorf zurückgelockt?"

Ferygans Vorschlägen zu den verschiedenen Fallen lauschte sie aufmerksam. Das wäre ihr natürlich auch am liebsten, wenn man eine schlaue Falle bauen könnte, aber die, die ihr Packführer da beschrieb, schienen ihr alle nicht durchführbar.

"Für die Grube und die Pfähle bräuchten wir mehr Zeit und mehr Leute, gegen den Fluss spricht, dass wir nicht wissen, ob Wasser ihnen überhaupt was ausmacht—ertrinken können sie ja wohl nicht mehr, oder? Wenn du recht hast und sie sind schon tot!—und dann spülen sie halt bloß sonstwo an Land und es gibt anderswo dieselben Probleme. Und das mit dem Tier—warum sollten sie sich dafür interessieren? Essen sie noch? Und selbst wenn: ein Tier wird höchstens drei oder vier von denen beschäftigen. Wir müssten schon sehr viele Tiere fangen... lebendig noch dazu, das ist noch schwerer als tot. Was besseres weiß ich aber auch nicht. Ich bin wohl sehr dumm."

Sie spähte noch einmal zum Dorf hinüber. Konnte man sich da irgendwo anschleichen, gab es irgendwelche Deckung oder—von den Fenstern der Häuser ausgesehen—tote Winkel?[1]

"Eigentlich säßen sie da ja schon in einer Falle, wenn wir das nur irgendwie ausnutzen könnten..."

Sie sah Schleicher an, als müsste er eine Idee haben. Er schleckte ihr eifrig die Hand.

"Oder sollen wir erst nach Überlebenden suchen? Vielleicht wäre da einer dabei, der uns helfen würde." Das klang eher zweifelnd.
 1. Perception = 25 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg978991#msg978991)
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 12.08.2015, 16:57:58
Tami schaute sich das Dorf nun unter taktischen Überlegungen an und stellte fest, dass die Häuser kreuz und quer standen. Es gab überall tote Winkel und Ecken zum Verstecken.

Sie sah auch jetzt nichts und niemand, auch keine Bewegung an den Fenstern. Die meisten Häuser hatten keinen Stoff an den Fensterlöchern, nur bei einem Haus waren Fenstertücher, diese hingen jedoch in Fetzen und bewegten sich leicht im Wind.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 12.08.2015, 17:29:02
"Also ich glaub ja, das mit dem Anschleichen wird nicht so schwer", sagte Tami. Das musste Ferygan doch eigentlich auch sehen. "Hast du Angst, traust du dich deshalb nicht rein? Oder hältst du mich für ein Kind, auf das man nur aufpassen muss, das nicht helfen kann?"

Sie wurde nicht so ganz schlau aus ihm. Vor dem alten Dorfwart war er davongelaufen, aber dann hatte er sich bereit erklärt nachzuschauen, wer einen ganzen Weiler ermordet hatte. War er jetzt mutig oder doch so feige wie die meisten Menschen?

"Wenn es das ist, dann muss ich dir sagen, dass ich kein Kind mehr bin. Meine Eltern konnten mir nie so genau sagen, wie alt ich bin, weil sie mich gefunden haben, aber ich könnte schon einen Wurf haben, seit fünf Jahren schon, also bin ich auch seit fünf Jahren erwachsen. In der Tierwelt ist es so. Warum die Menschen das anders sehen, kapier ich nicht."

Tami klappte überrascht den Mund zu. Wo kam dieser Wortschwall bloß her? Eigentlich hatte sie ja nur sagen wollen: "Du kannst dich auf mich verlassen."

Sie teilte ihm noch rasch ihre restlichen Beobachtungen mit, dann packte sie ihren Bogen fester und wartete auf die Entscheidung des Packführers.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 14.08.2015, 10:59:59
Seinen Blick nachdenklich auf das Dorf gerichtet, dachte der Handwerker nach während Tami ihre Gedanken zu dieser Situation teilte. Im Geiste immer noch mit Möglichkeiten für Fallen und der Beseitigung der Wandelnden beschäftigt, bekam er ihre Worte über Angst, Kinder und Zeugungsfähigkeit nur am Rande mit.

Schließlich hackte er bei dem Punkt ein, der ihn am meisten beschäftigte. "Sie sind gestern Nacht wegen uns gekommen. Deswegen wäre mir ein Tier lieber als Köder, als dass erneut wir der Köder sind." klärte er die junge Frau geduldig über seine Herangehensweise auf. Vielleicht konnte man wirklich unter einem steilen Hang erneut ein Feuer machen und den Hang zuvor so präparieren, dass er möglichst viele von den Wesen unter sich begrub wenn sie sich erneut zeigten. Das war natürlich verdammt viel Arbeit und Risiko, doch etwas Besseres wollte ihm partout nicht einfallen.

"Wir wissen doch, dass sie im Dorf sind. Weshalb sollten wir uns in Gefahr bringen und zu ihnen schleichen? Was können wir dadurch gewinnen?" fragte Ferygan die Waldläuferin leise.

Irgendwie wurde ihm die Situation mit Tami langsam unangenehm. Das lebhafte Mädchen, oder die junge Frau eben, schien die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen als er es selbst tat. Natürlich tut man sich zusammen um ein Ziel zu erreichen. Und natürlich hatte das Wort eines über zwanzig Winter alten Menschens mehr Gewicht, als das eines wohl kaum sechzehn Sommer Zählenden. Nur "Rudel" und dergleichen, dass war ihm zuviel... Er, Ferygan, war schon damit beschäftigt sich selbst am Leben zu halten und nun so etwas...

Einen langen Seitenblick auf Tami werfend, wendete er sich wieder dem Dorf zu. Vielleicht hatte sie ja recht und die Wesen waren bei Tageslicht angreifbar und hoffentlich sogar wehrlos...

Noch ehe das Wolfsmädchen eine Antwort formulieren kann, nickt der Handwerker schließlich schicksalsergeben und fällt die Entscheidung: "Aber vielleicht hast du recht" seufzt er "Sehen wir uns das Ganze aus der Nähe an. Erspart uns eventuell verdammt viel Schufterei beim Fallen bauen. Sollte es zu eng werden, rennen wir zu Cassandra. Besonders sollten wir getrennt werden."
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 14.08.2015, 13:14:15
Also schlichen die beiden ins Dorf. Es war einfach durch eine der Lücken in der Hecke hineinzukommen und kurz dahinter konnten sie sich hinter einem niedrigen Schuppen verstecken. Der Schuppen war aus einigen dicken Ästen zusammen gezimmert worden und man konnte durch die Ritzen problemlos hinein schauen. Die gegenüberliegende Tür stand auf und einige Werkzeuge lagen verstreut herum (Schaufeln, Hacken und auch ein einfacher Handpflug). Es sah aus, als hätte jemand eilig etwas aus dem Schuppen geholt und dabei alles umgeworfen – aufgehoben hatte es niemand. Die Werkzeuge waren nass, lagen also schon einige Tage hier.

Eine Meter vom Schuppen entfernt stand das erste Haus, die Tür stand auf, die Fenster waren nicht verhängt, so das etwas Licht in den Raum fiel. Darin konnten sie den Schatten einer menschlichen Gestalt erkennen, allerdings sah diese aus, als wäre sie unter die Wölfe geraten. Die blanken Knochen und einige nicht essbare Gewebe waren das einzige, was vom Körper übrig geblieben war. Nun erkannten sie an einigen Stellen auch die Skelette von einigen Kleintieren, die meist in der Nähe der Eingänge verstreut lagen.

Insgesamt hatte Weidenhof vier Wohnhäuser, einige kleine Schuppen und einen Stall oder Heuschober (dessen Tür war geschlossen, daher konnten sie nicht sehen, was darin war). Zwischen den Häusern war der Boden teilweise zerfurcht, ob von einem Kampf oder durch das Wetter war nicht zu erkennen.

Als sie die Gebäude so betrachteten hatten plötzlich beide das Gefühl, als würde etwas passieren, aber es dauerte einen Moment, bis sie erkannten, was es war. In einem der Häuser hörten sie ein leises Kratzen oder Schaben und dann das Geräusch von Bewegungen. Irgendetwas schien sich gerade zu regen und zwar in dem größten der Gebäude, dass gut 20 Schritt entfernt lag. Hineinsehen konnten sie nicht, die schief i den Angeln hängende Tür versperrte ihnen die Sicht. Tami stellte fest, das sie keine Witterung aufnehmen konnte, denn der Wind kam aus ihrer Richtung. Da meinte Ferygan und Tami eine Bewegung durch eines der Fensterlöcher sehen zu können, aber sie waren sich nicht sicher. Schleicher hatte aber auch etwas bemerkt, denn er wurde zunehmend unruhig und begann die Zähne zu fletschen und leise zu knurren.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 19.08.2015, 10:25:21
Äußerst vorsichtig und misstrauisch war Ferygan in das Dorf geschlichen und war bei jedem Geräusch tiefer in eine geduckte Haltung verfallen, so dass seine Schultern mittlerweile seine Ohren beinahe überragten.

Als das Scharren und die Schritte zu vernehmen waren, hatte er sich gehetzt umgesehen. Doch nun wo die Quelle ausgemacht war, schien ihm die ganze Sache nicht mehr soviel auszumachen. Zu Tami gewandt flüsterte er hastig, aber leise: "Siehst du etwas womit wir das Tor versperren können?"

Vielleicht könnte es ihnen gelingen, diese Wesen im größten Haus einzusperren und es dann zu verrammeln, oder eventuell den Flammen zu übergeben um die Monster so los zu werden.

Sich selbst umsehend, suchte er etwas, dass ihnen bei diesem Plan helfen könnte. Einen Karren, Fässer, Kisten, Strohballen, lange Stangen die man verkeilen konnte und so das Öffnen des schiefen Tores verzögern würden. Irgendetwas!
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Tami Wolfsbrut am 22.08.2015, 21:22:30
Tami sah sich auf Ferygans geflüsterte Frage um, ob sie etwas geeignetes entdecken könnte, und wollte auch schon darüber nachdenken, wie das Haus sich als Falle nutzen ließe, möglichst mit Feuer,[1], da bekam sie plötzlich einen Riesenschreck: der Wind kam aus ihrer Richtung und wehte geradewegs auf das Haus zu! Wenn diese grässlichen Kreaturen nun auch so gut riechen konnten wie sie und Schleicher? Tami konnte sich zwar nicht vorstellen, mit was die noch riechen können sollten, aber offenbar fraßen sie noch und sehen—oder irgendwie etwas wahrnehmen—mussten sie ja wohl auch noch können, also...

Mit der Rechten packte sie Schleicher am Nackenfell, mit der Linken Ferygan bei der Hand und zog die beiden schnell hinter den Schuppen zurück. Zur Erklärung tippte sie an ihre Nase und zeigte Richtung Haus und flüsterte kaum hörbar: "Wind!" Unruhig schaute sie sich um, wohin man unter Deckung verschwinden könnte, dass man sich nicht mehr so verräterisch ungünstig im Wind befand.

Was war eigentlich mit dem Heuschober? Sah der verrammelt aus? Konnten sich darin womöglich Überlebende verschanzt haben, die sich nicht heraustrauten? Oder war das ein dummer Gedanke? Wenn dort noch jemand lebte, wieviele Tage müssten er oder sie dort schon ausharren? Könnte man so lange überleben? Tami hatte es noch nie ausprobiert, wie lange man es ohne Wasser aushalten konnte, aber sie wusste, dass man schon nach einem Tag ganz furchtbar Durst hatte und am zweiten wurde einem schon ganz schummrig und bestimmt hielt man das nicht viel länger aus. Falls der Heuschober ihr verrammelt erschien, würde sie Ferygan leise fragen: "Da drin, Überlebende, vielleicht?"
 1. perception = 20; craft (trap) = 10 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8188.msg979742#msg979742); gilt der perception auch für den Blick auf Heuschober, s.u., oder muss ich da neu würfeln?
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 24.08.2015, 12:49:15
Von Tamis rascher Reaktion gerettet, versuchte Ferygan die junge Frau dann weiter weg von dem großen Haus zu ziehen und zwischen den Gebäuden mit ihr "zu verschwinden". "Glaube ich nicht." keuchte er hastig auf ihre Frage hin, während er einen Blick über die Schulter riskierte.

Sollten Sie davon gekommen sein, so besprach sich der Handwerker mit Tami wie folgt: am liebsten würde er einen Wagen finden, ihn mit Heu oder ähnlich brennbaren Material beladen und dann vor oder besser noch in das Tor hinein fahren oder rollen lassen. Vielleicht konnten diese Fleischhaufen nicht besonders gut klettern und es würde ihnen gelingen die Wesen mit langen Stangen im Gebäude zu halten während sie mit Hilfe von Fensterbalken, Rechen, Harken, alten Seilen die Fenster verschlossen. Dann könnten sie Hütte anzünden.

Einen Blick zum grauen Himmel hin werfend, um zu sehen wieviel Zeit ihnen noch vor Einbruch der Dunkelheit blieb, schlug Ferygan vor: "Am besten wir durchsuchen die restlichen Gebäude zum heraus zu finden womit wir arbeiten können. Danach können wir ja detaillierte Pläne schmieden." 
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 25.08.2015, 15:49:19
Ferygan, Tami und Schleicher beeilten sich und suchten sich ein besseres Versteck. Von dort konnten sie immer noch nicht in das Haus hinein sehen, aus dem die Geräusche kamen, allerdings sahen sie kurz darauf, dass die Tür sich bewegte. Die wurde ein Stück geöffnet um es erschien ein Arm, dem das Fleisch in Fetzen von den Knochen hing. Kurz darauf wurde der Arm aber wieder zurück gezogen und keine der Kreaturen erschien in der Tür. Die Tür stand nun ein Stück weiter offen und vom Stall oder Heuschober aus würde man nun gut hineinsehen können. Eine Weile lauschten die Drei noch, dann waren sie sicher, dass die Geräusche im Innern leiser wurden. Was auch immer die Kreaturen aufgeschreckt hatte, sie schienen sich wieder beruhigt zu haben.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Bane of Izrador am 01.09.2015, 16:15:21
Als sie bemerkten, dass die Kreaturen sich wieder beruhigt hatten, begannen sie ihren kühnen Plan in die Tat umzusetzen. Beide hatten eilig ein paar stabile Werkzeuge mit langem Stiel aus dem Schuppen mitgenommen und Ferygan schlich nun zu dem verschlossenen Gebäude, um Stroh oder etwas Ähnliches zu finden. Die große Tür ließ sich leicht öffnen, nachdem er einen kleinen Riegel kurz über dem Boden geöffnet hatte. Nach einem raschen Blick ins dunkle Innere schlüpfte Ferygan hinein. Tami beobachtete während dessen weiter das Haus und überlegte sich, wie sie die Tür am besten verkeilen konnten. Alles wäre einfacher gewesen, wenn diese sich in das Haus hinein geöffnet hätte, dann hätten die Stangen ausgereicht. Aber dies war nicht der Fall, also musste ein anderer Plan her.

Während dessen musste sich Ferygan zunächst von einem grausigen Fund im Stall erholen. Offenbar hatten die Bauern hier ein paar wenige Tiere gehalten und offenbar waren die Kreaturen auch über diese hergefallen. Jedenfalls fand Ferygan nur noch abgenagte Skelette von einigen größeren Tieren (vermutlich ein paar Ziege, sicher aber ein Schwein) und von einigen Laufvögeln. Auch einer der Bewohner war hier offenbar von den Kreaturen überfallen und getötet worden, auch seine Knochen waren sauber abgenagt. Überall schwirrten Unmengen an Fliegen umher und einige wenige Maden krochen zwischen den nun völlig fleischlosen Knochen herum. Es roch streng, aber durch die vielen Ritzen in den Wänden des Stalls war der schlimmste Gestank bereits verflogen. Als er sich von dem Anblick losreißen konnte und sich etwas weiter umsah, fand er auch das, wonach er gesucht hatte. Gut zwei Arme voll trockenen Heus. Außerdem fand er einen einigermaßen stabilen kleinen Holzkarren, in dem er das Heu transportieren konnte.  Also stopfte er so viel in den Karren wie möglich und wollte ihn gerade nach draußen bringen, als sein Blick auf etwas fiel, das er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Es war ein alter verrosteter Metallbehälter, in dem sich eine dunkle Flüssigkeit befand. Als Ferygan näher heran ging und an der Flüssigkeit roch, stieg ihm sofort der scharfe Geruch des Feuerwassers in die Nase. Außerdem fand er ein paar alte Lumpen in einer Ecke. Er packte alles ein und brachte ihn so leise es ging nach draußen.

Tami hatte in der Zwischenzeit eine Idee, wie sie die Tür verschließen konnten. Sie konnten die beiden Stangenwerkzeuge in den Boden rammen und schräg gegen die Tür stellen, so dass man sie nicht nach außen aufdrücken konnte. Gleichzeitig würden sie die Tür noch mit spitzen Holzstücken verkeilen. Ferygan, der sich gut mit solchen Sachen auskannte, gefiel die Idee, allerdings war er sicher, dass sie mindestens zwei Keile am unteren Ende der Tür benötigen würden. Er machte sich daran, zwei Holzstücke, die Tami bereits aus einem der Schuppen geholt hatte, entsprechend zurechtzuschnitzen und dann ging es los.

Tami verteilte leise das Heu vor der Tür und unter den Fensterlöchern, während Ferygan noch einmal in den Stall ging und eine weitere Fuhre Heu holte. Dies verteilte Tami weiter, während Ferygan begann, die Tür zu sichern. Dies war so laut, dass es im Innern sofort bemerkt wurde und plötzlich erhob sich ein lautes Knurren und Schaben im Innern des Hauses. Schnell vergoss Ferygan das Feuerwasser aus der Laterne über das Stroh und Tami bemühte sich, es zu entzünden. Den Rest des Feuerwassers goss der Handwerker über die Lumpen und entzündete sie an dem mittlerweile lodernden Heu. Als die Lumpen zu brennen begannen, warf er sie durch die Fensterlöcher ins Innere des Hauses. Drinnen bemerkten die Kreaturen schnell, dass die Tür versperrt war und zunächst herrschte ein heilloses durcheinander. Das Knurren wurde lauter, aber nun hörten sie auch andere Laute, die eher wie ein hohes Quieken klangen. Er kannte ähnliche Geräusche von Schweinen, die Todesangst hatten. Die Kreaturen warfen sich scheinbar gegen die Tür, diese ächzte unter dem Ansturm, hielt aber Stand. Einige versuchen, durch die Fensterlöcher zu kommen, allerdings drängten sie sich immer gegenseitig zur Seite, so dass kaum einer wirklich heraus klettern konnte. Als es doch einer beinahe geschafft hatte, stießen Ferygan und Tami ihn mit einer weiteren Stange zurück in das Haus.

Es dauerte eine ganze Weile, bis es m Innern des Hauses still wurde. Die beiden mussten noch einige Male eins der Wesen daran hindern, durch eines der Fensterlöcher aus dem Haus zu kommen, aber irgendwann verendeten alle Wesen in der Feuersbrunst innerhalb des Hauses. Tami stiegen die Tränen in die Augen, sie sagte zwar, dass es nur der Rauch war, aber Ferygan glaubte ihr nicht recht. Aber er hatte eine Idee, wie es ihr ging, auch wenn diese Kreaturen schrecklich anzusehen waren, handelte es sich doch um Menschen – zumindest früher mal. Er hatte noch nie einen der wandelnden Toten selbst gesehen, aber er kannte die Geschichten über diese Plage früherer Jahre aus den Geschichten der Großeltern. Sie aber wirklich zu sehen, war etwas ganz anderes.

Als sie sicher waren, dass die Kreaturen nicht mehr entkommen konnten, rannten beide aus dem Dorf, gefolgt von Schleicher. Sie gingen aber nicht weit weg. Sie blieben außerhalb der niedergebrannten Dorfhecke unter einem Baum stehen. Bis zum Abend blieben sie dort und keiner der beiden sprach ein Wort.

Irgendwann stand Ferygan auf und sagte zu Tami: "Lass uns zum Lagerplatz zurück gehen. Hier können wir nichts mehr tun."

Also stiegen sie den Hügel wieder empor und fanden ihren Lagerplatz verlassen vor. Keine Spur von Cassandra oder ihrem Vogel, aber auch keine Spur eines Überfalls. Sie war wohl einfach fort gegangen. Wer konnte es ihr verdenken, nach den Erlebnissen der vergangenen Nacht. Obwohl es schon langsam dunkel wurde, wollten beide nicht in der Nähe des Dorfs schlafen. Also zogen sie mit ihren Habseligkeiten los und suchten erst als es völlig dunkel wurde einen Lagerplatz. Sie legten sich in dieser Nacht abwechselnd hin, aber beide schliefen nur sehr unruhig. Früh am nächsten Morgen brachen sie auf und kehrten nach Randdorf zurück.

Auf dem Rückweg achtete Tami auf Spuren des seltsamen Wesens, dem sie auf dem Weg nach Weidenhof begegnet waren. Leider hatte der Regen der letzten Tage aber alles weg gewaschen. Sie fand keinen Hinweis, dass diese Kreatur sich erneut in der Gegend gezeigt hatte. Und so sehr sie auch ihre Augen offen hielt, das Wesen blieb verschwunden.

Und so erreichten sie bald darauf Randdorf. Dort hörten die Bewohner ihre Erzählung mit Bestürzung. Viele hatten etwas Schlimmes erwartet, aber nicht dieses Schlimme. Und obwohl die beiden Reisenden die Gefahr gebannt hatten, brachte ihre Geschichte etwas in die Herzen der Bewohner Randdorfs, was in der Gemeinschaft für Unruhe sorgte. Alle Bewohner waren den beiden sehr dankbar und sie erhielten von vielen Bewohnern eine Kleinigkeit als Dankeschön, etwas zu Essen, ein Stück Kleidung oder auch ein kleines, aus Steinen oder Pflanzen gefertigtes Schmuckstück. Aber das ganze Dorf schien auch irgendwie gefangen in der Art gemeinschaftlicher Lethargie. Viele kamen abends nicht mehr in die Schänke und diejenigen die kamen, sprachen wenig und hatten düstere Gedanken. Und als die ersten Bewohner sich laut dafür aussprachen, die Herren des Landes anzurufen, um ihnen zu helfen, war offensichtlich, dass Randdorf sich verändert hatte und womöglich nicht mehr zu heilen war.
Titel: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
Beitrag von: Ferygan am 07.09.2015, 12:47:15
Früh am nächsten Morgen hatte Ferygan seinen Wagen fertig bepackt, mit einer seltenen Vielfalt aus Nahrung, Belohnungen und auch dem ein oder anderen Fundstück aus Weidenhof. Als er nachdenklich das Ganze betrachtete, musste er sich stolz eingestehen, dass ihm diese paar Tage wohl genügend eingebracht hatten um über den Winter zu kommen. Gerne würde er noch einmal in das Haus des Dorfvorstehers gehen, aber irgendwie ... wollte er sein Glück auch nicht überstrapazieren.

Da sein Auskommen für die kalten Monate gesichert schien, hatte er beschlossen sich zurück in zivilisiere Gebiete vor zu wagen. Denn dort würde es Ohren geben, die sich dafür interessierten wie die Lage so am "Rand" war. Ohren, die vielleicht auch an einer Bekanntschaft mit Tami interessiert waren. Die junge Frau hatte ihre Fähigkeiten über jeden Zweifel erhoben und würde es vielleicht zu schätzen wissen, dass es andere gab, deren Zorn auf Orks heiß brannte und die es nicht bei tatenlosem Gerede belassen mochten.

Und so tritt der Handwerker vor seinen Handkarren und hebt die alten Holzfüße mit einem leisen, angestrengten Grunzen aus dem feuchten Matsch und beginnt das Gefährt aus Randdorf zu ziehen. Mit Schleicher als Vorhut und Tami an seiner Seite verschwindet der junge Mann so im morgendlichen Nebel von Aryths.