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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Grim Noria - Uhrwerk 39 => Thema gestartet von: Wellby am 22.09.2014, 11:27:13

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 22.09.2014, 11:27:13
(http://th01.deviantart.net/fs70/PRE/f/2014/279/d/f/stadtohnegnade_by_freyveley-d81szdo.jpg)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 06.10.2014, 23:40:00
Die Nacht des 15. Tages im zweiten Vikentori, 488 nach Gründung Mechanika – 21:00 Uhr


"Wie du also hörst, laufen die Vorbereitungen für die große Premiere in die heiße Endphase, lieber Trevor! Die letzten Requisiten werden geschliffen, die Kostüme geflickt – Um mich herum herrscht ein allseits geschäftiges Treiben; doch eines kann ich unseren treuen Hörern versichern! Ich blicke in lachende Gesichter, denn jeder der Beteiligten weiß: Die Aufführung zählt zu den spannensten Ereignissen in diesem Jahr... Und sie werden unsere Erwartungen bei weitem übertreffen!

Ladies und Gentlemen, verpassen sie nicht – am 22. ist es soweit, 'Die Eiserne' von Charles Buquett, in den Hauptrollen Isamu Tanaka, Frederik Blonquist und Marguerite Gaston!

... Und damit wieder zurück ins Studio, mein Name ist Marie Soleil, live aus Neu Bezoa; nur für sie – Radio Canal 3!"


~ zzzztttzz ~

Tiefe Furchen der Reue zeichneten seine Stirn, als er durch den alten, antiken Spiegel in sein eigenes Antlitz starrte. Er vermied es aus Scham, sich selbst in die Augen zu blicken. Mit zitternden Händen schloss er den letzten Knopf seines ehemaligen Marinehemdes und streifte den Stoff am Rande der goldenen Manschetten glatt. Nein... Für Wehmut war es nun zu spät. Es gab kein Zurück mehr.
Langsam wanderten die, vom alter gefleckten Hände zu seiner Kehle... Tasteten nach der samt-blauen Kravatte und zupften den Armeeknoten gerade. Er atmete tief durch und konzentrierte sich.

"... Nun, verehrte Hörerinnen und Hörer, möchte ich euch einen besonderen Gast in unserer heutigen Diskussionsrunde vorstellen. Er ist nicht nur Autor, Philantroph und Mit-Herausgeber des Argylle Advertisers, sondern seit kurzem auch Acquisitor! Ladies und Gentlemen, ich begrüße Sir Barnabas van Kremp!

Dankesehr, Mister Phile, sehr liebenswürdig.

Ich bitte sie, nennen sie mich Trevor!

Trevor also, ehh... Sehr erfreut, sehr erfreut. Wohl war.

Sagen sie mir, Barnabas, ich darf sie doch so nennen? Beantworten sie unseren Zuhörern doch eine Frage, die uns alle in heutiger Zeit sofort in den Kopf schnellt, wenn wir den Namen Van Kremp in großen, geschwungenen Lettern auf unserer Morgenlektüre lesen. Wie kamen sie dazu, hinter die Mauer zu gehen?

Nun ehh... Mister Phil- ich meine Trevor. Verstehen sie mich bitte nicht falsch, ehh, ich hatte mein Leben lang nie wirklich einen Grund dazu, nach draußen ehh, sagen wir, zu blicken... Noch war es die, nun, die gemeine Wanderlust, die mich getroffen hat. Doch ein Mann, ehh, in meiner Position, nun... Wie soll ich sagen, ehh, ich bin einfach an einem Punkt in meinem Leben angelangt, ehh, da habe ich aus dem Fenster gesehen und mich gefragt, was sich dort, ehh, nun, was sich dort hinter unserem steinernen Horziont wirklich verbirgt. Auf dem Schoß die morgige Ausgabe des Advertisers, voll von Intrigen, Verrat, Krawall und Todschlag... Nun, ehh... Ich habe mich einfach gefragt, ob das hier Alles ist... Ehh, vielleicht wollte ich einfach die Not mit eigenen Augen sehen, die uns an diesem Ort häl-

Haha! Aber, aber, Barnabas – Sind sie sicher, dass es nicht doch der grause Geck, ich will sagen Wanderlust war, die euch diesen Schabernack eingeflüstert hat? Erlauben sie mir diesen Scherz, Barnie, wenn ich darf, ich darf doch od-"


~ zzzztttzz ~

Er fixierte das Radiophon, mit seinem geschwungenen, blechernen Lautsprecher. Immer wieder hatte Agatha ihm geraten, das alte Teil doch durch eines der neuen Modelle zu ersetzen. So eines, wie jenes, welches sie bei den McBougles im Salon damals begutatchtet hatten. Das beständige Knistern trieb sie zur Weißglut. Doch er hatte bis zuletzt darauf bestanden. 'Sein Arbeitszimmer, seine Regeln' hatte er geschmunzelt.

Langsam wandte er sich um und betrachtete den erkalteten Leichnam seiner Frau auf dem samten, scharlachroten Sofa, auf dem sie so gerne gelesen hatte, während er 'seine Nase in Arbeit vergrub', wie sie immer zu sagen pflegte.

Ihr Gesicht von Entsetzen verzerrt; der Ausdruck für immer in erstarrten Muskeln festgehalten.

"-verstehen es nicht, glaube ich, Mister Trevor, ehh, ich meine Trevor. Ich habe mich einer formidablen Gesellschaft an Freiheitsläufern angeschlossen und bin, ehh, so wahr ich hier sitze, mit diesen Füßen hinaus. In den Staub, der alten Welt. Nun, ehh... Um zu verstehen.

Und was, Barnie, war das Beeindruckendste, das FURCHTERREGENDSTE, was sie erblickten?

Nun... Ich will meinen Schrecken nicht unter den Tisch kehren, ehh, der mich überkam, als ich die gigantischen Furchen gesehen habe, die unseren Mauergürtel von außen zieren. Und den Schauer, der mich kalt erwischte, als ich erkannte, ehh, dass es Klauenabdrücke waren!"


~ zzzztttzz ~

Er schmeckte das dickflüssige Öl, welches in dicken Striemen von seinem Haupt tropfte und sich über seine Uniform ergoß... Roch den scharfen Duft des Nitroglycerins, welches das erhabene Bild seines alten, in dunklen Eichentönen gehaltene Arbeitszimmers benetzte.

Es musste das Feuer sein. Sein Körper musste vernichtet werden.

Es war der einzige Weg, dass seine Seele IHM nicht in die Hände fallen würde.

Denn ER war hierher unterwegs... Und schon bald würde die Stadt an ihrem eigenen Blut ertrinken.

"... Nun, ehh – Aber das war noch nicht mal das Grauenvollste! Trevor... Sie wollen wahrlich wissen, was die furchtbarste Entdeckung war, welche ich dort draußen, jenseits unserer Mauern, mit meinen eigenen Augen erblickt hatte?

Es war die eine Erkenntnis. Und die brennende Traurigkeit, welche sie, ehh, sprichwörtlich begleitete.

Denn Trevor; liebe Zuhörer: Ja. Es ist wahrlich Alles. Und es ist an uns, sich damit abzufinden.-"


~ zzzztttzzffffff ~

Die Flammen griffen um sich. Er schrie und weinte; klammerte sich an Agatha und küsste sie.

Das alte Radiophon begann unter der Hitze zu schmelzen.

~ ffffffzzzztttzzffffffffff ~

"Es ist unmöglich. Wir... Wir können nicht hinaus."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 19:23:25
Bernadette


Der Lichtkegel der Laterne auf der gegenüberliegenden Straßenseite begann erneut zu flackern. Genauer gesagt zum siebenundzwanzigsten Mal in den letzten dreißig Minuten, die Bernadette hier draußen nun schon mit Warten verbracht hatte. Die Häuserschlucht, in der sie an ihren treuen C.L.0. Gelehnt, auf Tibryns 'Lawbringer' aufpasste, war äußerst heruntergekommen. Die tristen, grau-braunen Wände der angrenzenden Gebäude zeugten mit ihren tiefen Rissen und der vergilbten Oberfläche von der alles umfassenden, bedrückenden Aussichtslosigkeit, die in den unteren Ebenen Kromdales den Alltag eines jeden einzelnen Einwohners bestimmte. Wenige, meist zerborstene oder zugenagelte Fenster taten ihr Bestes, den ungewünschten Blick eines Außenstehenden von dem bedauerlichen 'Innenleben' der Häuserblöcke fernzuhalten. Es war ein einsamer, kalter Ort.

Nicht, dass dies der Uhrwerksfrau sonderlich viel ausmachen würde... War ihre Ummantelung im Gegensatz zur Haut eines Menschen doch nahezu völlig unempfindlich für solche sonst so unangenehmen Temperaturen.

Achtundzwanzig Mal.

Was machte sie eigentlich hier? Wieso durfte sie nicht mit dem Kobold hinein gehen und seinen 'guten Freund' treffen, der heute Abend hier auf einen Besuch der beiden Downtown Gentlemen gewartet hatte?

Heute Morgen hatte Comissioner Lowbe sie dem eigenartigen, kleinen Kerl vorgestellt. Sie hatte seine Maske erblickt und dabei den Gesichtsausdruck Lowbes bemerkt – Regelrecht gespürt, dass er froh war, sich nicht weiter um sie kümmern zu müssen. Ihm war ihre Anwesenheit augenscheinlich unangenehm... Also tat er das, was wohl jeder logisch denkende Mann mittleren Alters in solch einer Position machen würde. Er schob das Ungewollte so weit weg von seinem Tisch wie möglich... Und steckte es in die uneinsehbarste Ecke, die er in seinem Revier nur finden konnte. Zu dem anderen Sonderling, um dessen Belange er sich ebenfalls nur widerwillig, auf Befehl des Justizpalastes kümmerte.

Tibryn, der Kobold mit der Maske. Nannte sich selbst 'Die Klinge'... Er sollte sie im Bezirk ein wenig herumführen und ihr die 'Sehenswürdigkeiten' des schönen Kromdales zeigen, hatte dieser Lowbe mit über der dicken Zigarre zusammengepressten Lippen gelacht.

Und nun war sie hier. Tibryn hatte nicht viel erwähnt. Scheinbar war er nicht sonderlich gesprächig, oder ihre Person machte ihn ebenfalls nervös... Sie konnte aus dem Gesicht des kleinen Kerls wenig lesen, solange er über die Hälfte davon verhüllte.

'Sie solle doch hier draußen warten, während er eben einen guten Freund trifft' – 'Alles im Auge behalten... Er sei gleich zurück.'

Doch die graue, von abblätternder, weißer Farbe bedeckte Eingangstüre rührte sich nicht vom Fleck; von dem kleinen Kobold fehlte jegliche Spur und diese Laterne flackerte nun bereits zum Neunundzwanzigsten Mal.

Wo war nur dieser Tibryn?
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 19:26:24
Tibryn, die Klinge


"Biiiitte!! Gnade'! Ich hab dir alles gesagt, was ich wusste!!" wimmerte Egil und spuckte einen dickflüssigen Klumpen Blut auf seine eigene Brust. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte er auf den blutigen Handschuh des Kobolds, den er nur als 'die Klinge' kannte und schüttelte dabei flehend den Kopf. "Biitte – Nicht mehr schlagen!! Ich... Ich weiß nicht mehr! Heute hätt' ich eigentlich ein' neue Lieferung bekommn' solln; da hab' ich plötzlich nen Lauf im Gesicht! Ich... Der Kerl... Ich kenn' ihn nur als Sam-Zarafhhh oder so, er meinte es wär nun vorbei! Blaues Pulver gibts nicht mehr und  ich solle mich verpissn! Soll mir diesn Mist ausm Kopf schlagn! Ich... Ich sag: 'Hör mal, ich hab Klienten die wartn! Und da, da erschießt er einfach meinen Kumpel!! Ne Kugel eiskalt mitten in seine Fresse! Scheiße das war mein Halbbruder schrie ich un' dann bin ich gerannt, verflucht nochma' ich bin davongelaufn!" Der dürre Glatzkopf mit dem fleckigen Mantel begann zu schluchzen. Tränen rannten seine blutigen Wangen hinab und vermischten sich auf Höhe seiner Lippen mit dem Blut ausgeschlagener Zähne.

"Biiitte! Du – Du bist dochn Gentlmän! Bitte! Nichhh ... Nichh mehr schlagen! De – Der hat meinen Halbbruder erschossen! Ich... ich bin doch nurn verdammter Dealer! Kein Mörder!!"


Die Lampe des verfallenen Geröllhaufens surrte, zu dem das Zimmer Egils verkommen war. Der klägliche Laut seines Schluchzens hallte durch die Tür-lose Öffnung hinaus in den unverputzten Gang des leerstehenden Gebäudes, in dem Tibryn seinen 'Freund' zu besuchen pflegte. Etwas war heute Nacht im Gange, das hatte der kleine, maskierte Bold bereits gespürt, noch bevor er von dem Schusswechsel in MinusDrei-Acht gehört- und ihm ein Augenzeuge das elendige, vom Drogenkonsum löchrige Gesicht des Dealers auf dem Boden vor ihm beschrieben hatte. Es lag ein Geruch in der Luft.

'Ein Gefühl... Wie der feuchte, heiße Dunst, der den Ascheregen ankündigt'
hatte Roderick Griswold immer zu sagen gepflegt.

'In solch einem Augenblick, mein kleiner Tib', musst du aufpassen und gespannt bleiben. Wenn du nichts hörst – keinen einzigen Laut vernimmst und alle Zeichen darauf hin deuten, dass dein Tag wie gewohnt zu Neige geht... Dann solltest du dich lieber zweimal umsehen; denn der Abzug könnte bereits gedrückt worden sein.'

"Bitteeee, bitte! Nich' mehr schlaagn... Biiitte! Ich... Ich bin doch nurn beschissener Dealer... Ich weiß, ich hab dir versprochen damit aufzuhören. Aber scheiße, sieh mich doch an!! Ich will nich verhungern wie Ma'!! Benedikt meinte, wir könntn ein wenig Kohle machn... Er hatte von dieser neuen Droge gehört, diesm Pulver.. Scheiße sieh mich doch an... Ich brauch auch was zu fressn... Biitte...! Un' jetzt hat Benedikt ne Kugel im Kopfff...."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 19:29:44
Robin Brighthide


Zuvor...

Sie rannte als wäre der JABBERWOCKY selbst hinter ihr her. Die Dachwipfel von MinusDrei-Acht schnellten links und rechts an ihrer verhüllten Gestalt vorbei. Immer wieder wurde die maskierte Rächerin, welche sich am Tage Robin Brighthide nannte, von einem der riesigen Himmelsstrahler über ihr geblendet. Im gelblich, trüben Licht der unteren Ebene verschwamm ihre Umgebung und sie war dazu gezwungen, vor einem Sprung kurzzeitig abzubremsen, um ihren geschulten Augen einen Moment der Pause zu gönnen; bis sie die Entfernung wieder exakt bestimmen konnte. Sie ärgerte sich über sich selbst. Wie hatte dieser verdammte Egil sie nur abschütteln können? Er war doch sonst nie sonderlich vorsichtig oder großartig schlau in seinem Vorgehen! Dies hatte den kleinen, Mitleid erregenden Dealer doch  jeher als nahezu perfekten, nichtsahnenden Spürhund ausgezeichnet?! Und plötzlich – Es vergingen kaum mehr als zwölf Sekunden, in denen ihre Sicht auf den Menschen unterbrochen war – war er unter dieser Unterführung verschwunden!

Er musste durch den offenen Kanalisationsschacht in die Nebenstraße abgebogen sein. Von dort aus führte nur eine Gasse weiter und Robin legte all ihre Hoffnungen auf dieser Jagd in jene, eine Vermutung. Also war sie gerannt... Hatte jedoch einen Umweg nehmen müssen, da der Zufall ihr in dieser Nacht wohl erneut einen Streich spielen wollte und das Schrägdach einer Lagerhalle unter der Last des alles umfassenden Myddfogg Staubs eingebrochen war.

Wo war er nur lang? Robin blickte hinab und beobachtete die einzelnen, Ameisen-großen Silhouetten der wenigen Bewohner, welche sich tatsächlich noch zu Fuß durch die Straßen MinusDrei-Achts' um diese Uhrzeit wagten. Ein Dampfwagen ratterte einsam das baufällige Kopfsteinpflaster hinab.
Gedankenverloren – ihren nächsten Schritt überlegend blickte sie dem Gefährt nach...

Als ein Schuss die Stille auf dem Dach zerriss und die Rächerin augenblicklich herumwirbeln ließ.

Einen Sprung weiter verbarg sie sich auch schon im Schatten eines schwarz-verrußten Fabrikschornsteins und spähte auf den Tatort des Geschehens hinab; konnte dabei gerade noch einen Blick auf den schreienden Egil erhaschen, als dieser weinend vor einem Mann und einer Leiche davon lief.

Der rauchende, silbrig-verchromte Revolver des Unbekannten ließ keine Zweifel aufkommen... Er hatte soeben das Leben des zweiten, unbekannten Menschen beendet.

Die trügerische Stille der Nacht legte sich erneut über die verlassene Straße... Und wurde wieder von einem schelmischen, nahezu diabolischen Lachen unterbrochen. Der Mörder fand seine Tat scheinbar äußerst witzig. Lässig – sich ruhig Zeit lassend steckte er die Waffe zurück in den Hüftholster und Pfiff mit dem Zeigefinger an den Lippen laut, befehlend in die neblige Dunkelheit der Gasse hinein. Eine Tür an der gegenüberliegenden, fensterlosen Backsteinwand öffnete sich und zwei weitere Gestalten schälten sich aus der Dunkelheit. Robin wunderte sich über diesen, plötzlich auftauchenden Durchgang... War jener doch zuvor für sie gänzlich unentdeckt geblieben. Die beiden Personen begannen ebenfalls zu lachen – Der Täter nickte ihnen zu. Sie fingen an, sich scherzend zu unterhalten... Doch durch die Höhe der um diese Uhrzeit verlassenen Manufaktur, auf dessen Dach die Rächerin auf der Lauer lag, konnte sie kein einziges Wort verstehen...

Dafür musste sie schon näher ran.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 19:33:52
Victor I. McWybrandt & Siegfried Stauffer


"Also wenn ich das gewusst hätte, dass wenn ich die Ordnungshüter alarmiere, dass' dann so zwei hübsche Burschen an meiner Tür autftauchen wie ihr zwei-" Die Frau an der offenen Wohnungstüre fixierte die beiden Downtown Gentlemen nacheinander. Ihre dicken Backen begannen leicht zu vibrieren, als sie ihre Lippen spreizte und sich mit der Zunge über die oberen, gelblichen Zähne leckte. Sie schälte sich mit ihrer voluminösen Gestalt, in einen ausladenden, beigen Morgenmantel gekleidet, ihr graues Haar über und über mit hell-violetten Lockenwicklern durchsetzt, aus der Schwelle des Einganges heraus und versuchte dabei so sinnlich wie nur möglich zu wirken.

"Dann hätt' ich ja schon viel eher meinem Mann ~ Ich  meine Mitbewohner-" Sie zwinkerte dem ehemaligen Erben der Stauffischen Schmiedewerke lüstern zu und klimperte dabei mit ihren Wimpern. "- gesagt, er solle über die Hausleitung Hilfe rufen!"

Tatsächlich war vor weniger als zwanzig Minuten im "Dritten Revier", der Außendienststelle des Justizpalastes in Arkham, ein Anruf eines äußerst besorgt wirkenden Mannes eingegangen. Es ging um schwere Lärmbelästigung, vermeidliche Gewaltakte, Drogenmissbrauch, Nicht-Einhaltung-der-Ruhezeit, öffentliches Ärgernis und der besorgte Bürger meinte abschließend sogar  'Es könnte ja auch Mord sein.'
Schließlich blieb dem Supervizor nichts anderes übrig, als eine Meldung in das Graphennetzwerk einzuspeisen und eine Einheit Straßenconstables zur allgemeinen Überprüfung der Lage vorbei zu schicken.

Victor Mc. Wybrandt war zusammen mit seinem neuen Partner, Siegfried Stauffer gerade wenige Straßen weiter, im Westen des von gothischen Bauten und riesigen, mit unzähligen Fenstern und Giebeln verzierten Malmdachwohnblöcken dominierten Bezirks 'Arkham' auf nächtlicher Streife unterwegs...

Also blieb den beiden Zylindern nichts anderes übrig, als der Sache nachzugehen und dem Hilfegesuch Folge zu leisten.

Wenig später standen sie also hier, in der Edition-Avenue, vor besagtem Gebäude – Hausnummer 43 und blickten, nachdem sie durch das offene Gittertor getreten- und die Steintreppe zum erhöhten Eingang hinauf gestiegen waren, auf besagte Dame.

"Oh ExCUse Mieeh, i should' mind my manners... Gentlemen!" Sie senkte den  Kopf und versuchte dabei weiterhin, ihrer augenscheinlichen, körperlichen Leidenschaft gerecht zu werden.

"Lady Walburga Leberzipf, zu ihren Diensten...!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 20:31:12
Master Bosco Matthew Jenkins


"Los, bindet diesen verfluchten Kobold FEST! ICH WILL DASS ER SICH KEINEN VERDAMMTEN MILLIMETER MEHR BEWEGEN KANN!"

Langsam erlangte der alte Downtown Gentleman wieder die Kontrolle über sein Bewusstsein. Pochender Schmerz breitete sich über seine lahmenden Glieder aus. Immer wieder wurde er ruckartig, gänzlich brutal herum gerissen und verlor dadurch erneut sein Gleichgewichtsgefühl.
Solange die Lider seiner sonst so scharfen Augen sich dem Befehl verweigerten, sich zu öffnen, wusste er nicht einmal mehr wo 'Oben' oder 'Unten' war.

"ICH WILL SOFORT WISSEN, WAS PASSIERT IST?! WAS HAT EUCH SO LANGE AUFGEHALTEN?! WAS IST SO SCHWER DARAN, EINEN MIESEN, STINKENDEN LEPRECHAUN ZU FANGEN UND IHN HIERHER ZU BRINGEN?!!"

Zögerlich gab sein Blick dem eisernen Willen Master Bosco Matthew Jenkins nach und öffnete sich, wenn auch nur einen Spalt breit. Gleisendes Licht drang durch den milchigen Vorhang seiner, von Tränen verhangenen Wimpern. Der dunkle Umriss einer Gestalt schob sich an seinem Sichtfeld vorbei.

"Meister... ich – Ich..."

"REDE, wenn du an deinem JÄMMERLICHEN LEBEN HÄNGST!"

"Meister... Wir waren nicht vorbereitet. Ihr – Ihr sagtet, es wäre nur ein Gentleman."

"Was-" Die strenge, melodisch-laut klingende Stimme hielt inne und senkte ihre Lautstärke. "Was soll das heißen...?"

"Nun... Da war noch ein zweiter Langhut!"

Vom Adrenalin gepackt riss Bosco seine Augen auf. Barry!!!

Man hatte ihn scheinbar stehend, beide Arme jeweils nach Links und Rechts ausgestreckt, an einer eisernen Vorrichtung festgebunden. Er spürte das kalte Metall in seinem Rücken, durch den brennenden Schmerz der einschneidenden Fesseln hindurch. Es schien, als würde er sich in einem größeren Zimmer befinden, welches lediglich von einer grell-weiß leuchtenden Stehlampe erhellt wurde, deren Strahl direkt auf sein Gesicht gerichtet war. Jenes blendende Licht verwehrte seinen, durch kürzliche Bewusstlosigkeit schwer angeschlagenen, Sinnen jede weitere Erkenntnis bezüglich seines momentanen Aufenthaltsortes. Was war nur passiert?

Eine Gestalt bewegte sich hinter dem Schein – Oder waren es zwei?

"WIE BITTE?! Und was habt ihr bitteschön mit diesem anderen 'Gentleman' angestellt...?"

Bosco vernahm wortwörtliche Anspannung in der, wie er erkannte eindeutig männlichen Stimme.

Zögernd, völlig ergeben und von hörbarer Furcht begleitet antwortete eine zweite Person, ebenfalls männlich:

"Eure erhabene Eminenz...! Macht euch bitte... bitte keine Sorgen...! Wir... Wir haben ihn bewusstlos über den Rand nach Myddfogg hinab geschmissen. Der wird uns mit Sicherheit keinen Ärger machen!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 21:11:38
Barry Gamble


"Beim neunbärtigen Idol von Jhamba-Zul! WACH AUF! Ich - Ich kann dich nicht mehr lange halten!"

Der Downtown Gentleman Barry Gamble öffnete zögerlich die noch von der Blitzgranate geblendeten Augen. Erst war er überzeugt davon, dass der hinterhältige Angriff mit dem Geschoss ihm wohl oder übel für immer das Augenlicht geraubt hatte, als dieses direkt an seiner rechten Seite zündete. Doch seine wiederkehrenden Sinne entkräfteten diese Annahme äußerst schnell... Als dem Kobold bewusst wurde, wo er sich befand und er durch einen Blick nach unten resignierend erkannte, dass er mit beiden Beinen über einem bodenlosen Abgrund hing!

Heißer Dampf umhüllte sein Gesicht und hinterließ keine Zweifel mehr - Unter ihm brodelten die ewigen Abgründe der Minen von Myddfogg!

Was war nur passiert?

Eigentlich sollte er um diese Uhrzeit bereits längst auf eine ordentliche Portion Tweedlemus mit Mandelschnitzelstreifensalat hinabblicken und den redlich verdienten Feierabend eines Straßenconstables, in dem Pub seiner Eltern - dem berühmten "Frank'n'Weenies" - mit einem kühlen Tankerd Guiness ausklingen lassen. Doch da hörte er davon, dass Comissioner Vaston seinen Opa Bosco auf einen 'Spezialauftrag' sandte und bei Mutter Pint und dem Lord des Tanzes selbst! - Freilich hatte ihn die pure Neugier dazu getrieben, seinem Großvater zu folgen. Master Bosco hatte ihm erklärt, dass er nach 'Dale hinüber sollte, um dort als Ratgeber ihres Reviers in Godrien, eine dortige Einheit Kromdaler' Zylinder zu unterstützen. Es ginge um einen Mord mit Profil... Dem Opfer wurde das Gesicht abgetrennt und verkehrt herum wieder angenäht. In einem ähnlichen Fall hatte Bosco vor ziemlich genau neunzehn Jahren bereits ermittelt. Der 'Fratzendreher' - Damals wurde der Kerl von Bosco und seiner Einheit gestellt und gerichtet. Es schien sich um einen Nachahmer zu handeln und Barry hatte seinen Großvater regelrecht angefleht, ob er ihn nicht zumindest bis dorthin begleiten durfte... Immerhin war Kromdale MinusVier-Drei kein auf die leichte Schulter zu nehmendes Pflaster.

Kaum am besagtem Ziel angekommen hatten sie sich noch gewundert, wo denn eigentlich die benachbarten Zylinder überhaupt waren... Da kam das Unglück bereits in Form eines lauten Knalls!

Und nun hing Barry über einem düsteren, pechscharzen Mündungsschacht nach Myddfogg.

"Gnaaaah! Na wach doch endlich auf!"

Irgendetwas schien ihn an seinen Händen festzuhalten. Barry spürte, wie zitternde Hände sich fest an seine Handgelenke klammerten und ihn leidlich davor bewahrten, weiter hinab zu fallen. Als er den Kopf hob, blickte er in das vor Anstrengung und reißender Last verzerrte Gesicht eines Koboldes. Im violetten Schein des angrenzenden Tolluchgorums, welches sich weit, weit über ihnen erstreckte, erkannte er die blonden, halblangen Haare seines Retters. Eine kleine, abgerundete Brille reflektierte die trügerischen Lichter des mystischen Viertels und tauchten das übrige, freundlich wirkende Antlitz des vorne übergebeugten Mannes in gespenstisches Licht.

"Na komm schon Barry! Sie... ARGH! Sie haben deinen Großvater!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 08.10.2014, 21:32:44
Egil hatte sie ganz schön auf Trab gehalten. Ihm über die Dächer zu folgen, war an sich nicht das Problem - aber sie war Gefahr gelaufen, seine Spur zu verlieren, und über die Dächer der Stadt zu rennen brachte selbst Robin schnell aus der Puste.

Dann ertönte der Schuss, und ließ sie Egil wiederfinden. Allerdings nicht auf die erhoffte Weise. Sie fluchte leise (das Gute auf den Dächern war, dass einen normalerweise niemand hörte!), hin- und hergerissen zwischen ihrer eigentlichen Beute und den neu auftauchenden Gestalten. Aber im Grunde war die Entscheidung in dem Moment klar gewesen, in dem der Schuss gefallen war. Das Verhalten der Männer, der plötzlich auftauchende Durchgang - sie musste handeln.

Sie versuchte, die Männer aus der Entfernung genauer einzuschätzen[1], aber sie war einfach noch zu weit weg. Egil ließ sie laufen, zumindest für den Moment. Seine Spur würde sie wieder finden. Jetzt galt es, sich den drei Unbekannten so weit zu nähern, dass sie die Lage genauer einschätzen konnte. Das Gute war, dass sie mit Sicherheit nicht mit einer Bedrohung von den Dächern rechneten. Und so versuchte sie, sich geduckt, die Schatten und Sichthindernisse auf dem Weg ausnutzend, näher heranzuschleichen.[2]

Während sie sich näherte, tauschte sie die Bolzen ihrer Armbrust aus. Unbekannte Ziele erforderten stärkere Bewaffnung, und so fanden ihre Säurebolzen ihren Platz in ihrer Lieblingswaffe.[3] Als sie nah genug dran war, versteckt hinter einem hohen Kamin, versuchte sie noch einmal, das Gespräch der Männer zu belauschen.[4]
 1. Wahrnehmung 6
 2. Heimlichkeit 17
 3. Status angepasst
 4. Wahrnehmung 17
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.10.2014, 22:18:38
Robin Brighthide


Die maskierte Vigilantin beobachtete die drei Fremden, wie sie sich um die Leiche scharrten. Sie sah, wie der Mörder in der Brusttasche seiner dunkelgrünen Steppjacke nach etwas tastete, was sich kurze Zeit später als Zigarettenschachtel entpuppte. Die beiden Kerle, welche den Tatort durch jene versteckte Türe betreten hatten trugen einfache, schwarze Hemden unter einheitlichen, weißen Overalls. Einer der beiden hatte seine Haare unter einer braunen Bastmütze versteckt und reichte dem Mann mit dem Revolver einen Gegenstand. Das kurze, winzige Aufleuchten in den Handflächen des Täters verriet, dass es sich dabei um ein Feuerzeug gehandelt hatte.

Lautlos rutschte Robin das leicht schräg liegende Wellblechdach hinunter und drückte ihren Körper gegen den weit kleineren Schornstein, welcher außen, an der in die Gasse neigenden Seite der Manufaktur hinunter führte.[1] Sie spähte über die verrostete Aschenleitplanke[2] hinab und konzentrierte sich darauf, so viel von dem Gespräch aufzuschnappen, wie sie nur konnte.

Der Zigarette rauchende Schütze nickte und deutete in die Richtung, in die Egil eben noch hals über Kopf verschwunden war.

"Kümmert euch nicht um diesen Penner - ... - 'ebenso genug abgekriegt- ... -Heute Nacht ist es soweit. Schafft die Leiche hinein. Wir müssen das - ... - vernichten. Das Phystralium hat seinen Zweck erfüllt."

Als die beiden Fremden wortlos auf den Befehl des Mörders reagierten; der Eine den Toten an den Füßen packte und der Andere sich gerade zu dessen Armen hinunter beugte, bemerkte die im Schatten lauernde Rächerin plötzlich...

Dass die beiden, weißen Overalls über und über mit kleinen, tiefblauen Flecken besprenkelt waren.
 1. Robin befindet sich nun etwa 15 Meter über dem Boden.
 2. Ähnelt sehr den Schneeschutz Leitplanken unserer Welt; dient dazu, den fallenden Staub in den Aschemonaten aufzufangen und dessen Gewicht zu stabilisieren, welcher bei schwerem Wind oft bis tief in die untersten Ebenen Kromdales gewirbelt wird.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 09.10.2014, 00:57:30
Das Uhrwerkswesen saß mit einem angewinkelten Bein auf ihrem modifizierten Lawbringer und ließ ihren Kopf in langsamem Tempo um die eigene Achse kreisen. Bernadette lauschte dem Klicken und Knacken ihrer Mechanik und der von C.L.0. Beide liefen in korrektem Takt, ihre Leistungsfähigkeit würde also nicht eingeschränkt sein. In einigen Stunden würde sie wieder dran sein, die Federn zurückzustellen, aber das hatte noch Zeit. Sie reflektierte über den vergangenen Tag. Wie so häufig hat sie die Logik, nach der die nichtmechanischen Lebensformen funktionierten, nicht verstanden. Was war der Grund für ihre Versetzung gewesen? Und warum ließ der Kommisioner zu, dass seine Emotionen effektive Arbeitsverläufe verhinderte? Gerne hätte sie dazu Siegfried befragt, aber der war nicht greifbar.
C.L.0 hatte sie ebenfalls angewiesen, auf die Umgebung zu achten. Sie hatte sich immer noch nicht entschieden, ob sie sie nicht auf den Typus von C.L.1, Siegfrieds Einheit, hinmodifiziert - Größere Eigenständigkeit gegen schwächere Bewaffnung, beides hatte Vor- und Nachteile.
Das Warten kam ihr wie Verschwendung wertvoller Zeit vor. Aber wenn dieser Kobold nicht wünschte, begleitet zu werden, würde sie sich nicht darüber hinwegsetzen. Entweder weiß er, was er tut oder muss die Konsequenzen selbst tragen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 09.10.2014, 03:35:05
Phystralium. Robin dachte nach - hatte sie den Namen schon einmal gehört? Vielleicht unter einer Abkürzung oder einem abgewandelten Namen? Hatte vielleicht irgendjemand aus ihren Kreisen von einer neuen Droge und deren Auswirkungen erzählt?[1]

Dann wurde ihr bewusst, was der eine der Männer gerade gesagt hatte. Seinen Zweck erfüllt! Das bedeutete, dass es hierbei nicht um den Aufbau eines langfristig angelegten Drogenhandels ging, sondern um irgendetwas anderes. Und was auch immer sich hinter der geheimen Tür dort verbarg, würde morgen vielleicht schon nicht mehr da sein.

Sie fluchte, diesmal nur in Gedanken. Dies war kein Szenario, wie sie es gern aufbaute. Höchstens knappe zehn Meter Abstand zum Ziel[2], ungesehen und mit einem durchgeplanten schnellen Fluchtweg. Eine Person, ein Schuss. Das war ihr Vorgehen als Rächer. Im Augenblick war sie zu weit entfernt für einen, wie sie es nannte, Rächerschuss. Wenn sie angriff, dann würde sie einen offenen Kampf mit den drei Männern riskieren. Und sie hatte nicht die vollständige Ausrüstung dabei: Keinen Deputy, keinen Lawbringer, keine Möglichkeit, Verstärkung zu rufen.

Auf der anderen Seite stand die Aussicht, den sicheren Weg zu gehen, die Kerle entkommen zu lassen, zu riskieren, dass alles hinter der Tür verschwand, bis sie zurück war, und sie ihre Spur verlieren würde.

Nein, das hier war zu wichtig. Und wenn es ganz hart auf hart kam, konnte sie immer noch über die Dächer flüchten. Ihr Zimmer war nicht einmal allzu weit von hier entfernt. Noch bevor sie den Gedanken zu Ende gefasst hatte, richtete sich ihre Armbrust bereits auf den Kerl, der sich gerade nach vorne beugte. Sie hatte genau auf seinen Hals gezielt. Im Idealfall würde er so stürzen, dass man den Bolzen nicht direkt sah, die anderen beiden würden im ersten Moment gar nicht verstehen, was geschehen war, und sie hatte noch einen Schuss frei, bevor ihre Gegner nach dem Schützen Ausschau halten würden...[3] Klack.

Der Bolzen flog.[4]
 1. Wissen (Lokales): 15
 2. Ranged Sneak Attack: "Ranged attacks can count as sneak attacks only if the target is within 30 feet."
 3. Dürfte dank Surprise Round sogar funktionieren  :twisted:
 4. Angriff: 23 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg941296#msg941296), Schaden: 8+4 (Säure) = 12 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg941297#msg941297)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 09.10.2014, 10:21:03
Tibryn war, zusammen mit Bernadette, seiner neuen Partnerin, dem Bericht eines Augenzeugen der Schießerei in MinusDrei-Acht nachgegangen, der Bernadette und ihn zu diesem verlassenen Gebäude führten. Die Beschreibung des Augenzeugen passte auf Egil. Er wollte ihn soweiso heute hier Besuchen. Tibryn sagte Bernadette sie solle drausen warten und die Umgebung sichern. In Wahrheit wollte er nicht das sie dabei zusehen musste wie er sich mit Egil "unterhielt". Sie war neu und er kannte sie nicht gut. Wusste also nicht wie sie reagieren würde. For allem da es auch nicht haargenau nach Gentlemenvorschrift lief....
 Als Tibryn ihn fand schien Egil sehr aufgelöst zu sein. Tibryn kannte Egil von vergangenen Straftaten. Er war kein unbeschriebenes Blatt, ein kleiner mieser Dealer, der Bodensatz im Sumpf des organisierten Verbrechens - ein kleiner Fisch. Jedoch wie hatte Griswold immer gesagt?

'Man muss immer unten in der Scheiße anfangen, um den Dreck zu finden der ganz oben schwimmt.'


Also fing Tibryn ganz unten an. Diesmal war Egil der glückliche der ganz unten stand und den er sich nun vornehmen wurde um Informationen zu sammeln. Es tat ihm ein wenig leid das sein Halbbruder gerade erschossen wurde, aber hey, so war das Spiel. Friss oder Stirb. Darum hatte er auch kein Mitleid mit Egils Lage.
Und so lag nun Egil vor Tibryn blutend in der Ecke und kotze alles aus was ihm einfiel. Leider war bisher noch nicht die Information dabei die Tibryn haben wollte....

"Die Adresse Egil. Das will ich von dir wissen. Wo hast du das blaue Pulver gekauft? Oder muss ich mit der freundlichen Konversation fortfahren?"

Es kreisten bereits viele fragen in Tibryns Kopf.

Warum haben sie den Verkauf des Pulvers eingestellt? Was bezwecken sie damit? Wer ist dieser Sam-Zarafhhh? Wo hab ich diesen Namen schon mal gehört?[1]

Doch zunächste musste er alle informationen aus Egil rauspressen. Und das schnell. 1. Wartete Bernadette draussen auf ihn und 2. musste er den Umschlagplatz finden bevor das Lager geräumt wurde.

"DIE ADRESSE??!!"
 1. Wissen (Lokales): 18
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 09.10.2014, 12:06:55
Einen Moment lang musste der Gentleman und Bekämpfer des dunklen Drübens den Wunsch, wieder auf seinen modifizierten Lawbringer zu steigen und möglichst WEIT von der Dame wegzufahren niederkämpfen- aber sein Pflichtbewusstsein hielt ihn davon ab.

An solchen Tagen hasste er sein Pflichtbewusstsein.

"Sie haben eine Vielzahl von Vergehen gemeldet- Mam. Würden Sie uns denn vielleicht den Ursprung Ihrer Beschwerde melden- if it is convenient to you. Es geht um Mord, meinte die Zentrale? Um Gewaltakte? Um Drogenmissbrauch? Letzteren Punkt glaubte er der Dame mit einem Blick auf die Zähne fast sofort. Mit einem leisen Klirren der Rüstung blickte er sich noch einmal in der Umgebung um- lauschte (erfolglos) auf "schwere Ruhestörung". "Mam, Sie wissen das Missbrauch des Notrufs zu schweren Strafen führen kann? Es könnte sogar zu einem Verstoß gegen Paragraph Sechsundsechzig, Absatz Vier gekommen sein... "

Ich hasse solche Tage...

Wehmütig dachte er an die Zeit zurück, in der er um diese Jahreszeit noch mit Lady Dorothy durch die Parks und Gärten Godriens flanierte, sie mit Witz und Charme versuchte, von sich zu überzeugen- und sie mit kleinen Scherzen und Neckereien durchaus Interesse zeigte, während sie dem geschäftigen Treiben auf dem Schaustellerplatz ihrer Aufmerksamkeit schenkten...

Die schmerzhafte Erinnerung hatte seine Laune noch weiter verschlimmert- und so blickte er, in seiner massiven Panzerung schon von vorneherein ein eindrucksvolles Bild, noch finsterer drein.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 09.10.2014, 18:23:21
„Großvater…?“, wiederholte Barry irritiert murmelnd. Er brauchte noch einen kleinen Moment, um die Bedeutung der gehörten Worte zu erfassen, während er, den Kopf in den Nacken gelegt, seinem Gesprächspartner mit zusammengekniffenen Augen entgegenblinzelte. Der junge Zylinder erinnerte sich: Sie hatten sich auf ihre Lawbringer geschwungen und waren gemeinsam nach Kromdale gebraust, zur Ebene MinusVier-Drei. Es kehrte alles zurück, wurde greifbar für seinen Verstand.

„Sie haben deinen Großvater!“
Diese Worte hallten in Barrys Schädel wider.
Nein! Nein, nein, nein, nein, nein!

Er musste sofort etwas unternehmen! Er musste ihnen hinterher! Wer auch immer „sie“ waren. Verdammt, wenn sie Opa Bosco etwas angetan hatten... Jedoch hatte Barry momentan selbst ein klitzekleines Problem: Tiefe, todbringende, dampferfüllte Leere.
„UARGH!“, entfuhr ihm, als er diese zwar nicht das erste Mal wahrnahm, aber nun erst richtig realisierte, als er erneut in die Schwärze unter seinen Stiefeln hinabstarrte. Mit einem Mal erwiderte der Downtown Gentleman den klammernden Griff seines Retters und umfasste ebenfalls dessen Handgelenke, um sich festzuhalten. Bei Onkel Hektors buschigen Augenbrauen! Barrys Beine strampelten im Nichts herum. Sein eigener Körper war auf Dauer eine schwere Last, die ihn unweigerlich in die Tiefe zerren würde. Dabei war er gar nicht erpicht darauf zu erfahren, wie tief genau diese Tiefe wohl sein mochte. So wie sein Helfer ihn nicht ewig festhalten konnte, könnte auch Barry nicht sehr lang durchhalten. Er war nicht der stärkste Bold unter diesem smoglastigen Stadthimmel. Das bedeutete, er musste so schnell wie möglich wieder festen Grund unter sich haben. Seine Muskeln protestierten bereits ein wenig.

Obwohl er beim besten Willen nichts von Myddfogg unter sich erkennen konnte, reichte allein die Vorstellung, in enormer Höhe zu hängen, dazu aus, dass Barry ganz flau in der Magengegend wurde.
Warum hast du bloß nochmal hinuntergesehen, du Kürbiskopf?

Barry verschwendete in diesem Moment keinen weiteren Gedanken daran, um wen es sich bei seinem Retter handeln könnte, den er im Gegenlicht bestenfalls schwer erkennen konnte, denn seine Sicht war noch immer von den Sternen und schwarzen, tanzenden Flecken behindert, sondern versuchte sich daran, sich mithilfe des anderen Bold hochzuziehen und diesen auch notgedrungen als Kletterhilfe zu gebrauchen, da da sonst nichts war, das Halt versprach.[1]
 1. Klettern: 15
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 10.10.2014, 09:13:25
Bernadette


Dreißig... Fünfunddreißig.

Nach wie vor wartete Bernadette an der Seite ihres mechanischen Gefährts in jener einsamen, vom Leben auf der Oberfläche Mechanikas abgegrenzten Straße darauf, dass der kleine maskierte Kobold namens "Die Klinge" aus dem baufälligen Gebäudeblock hervor kam und beide ihre Streife an diesem Abend weiter fortsetzen konnten.

Die Nacht war ruhig; das spärliche Licht der, über weite Strecken ausgefallenen, Himmelsstrahler wurde von den Gebäuden auf der hinteren Seite weitestgehend ausgegrenzt. Gleichzeitig war auch keines der vielen, teilweise gesplitterten Fenster erleuchtet, was die Atmosphäre innerhalb jenes Ortes nur gespenstischer wirken ließ. Das ferne Bellen eines Hundes durchbrach die Stille nur für einen Moment; dennoch erinnerte es die Uhrwerksfrau wieder daran, dass es trotz jeglicher Umstände immer noch Leben auf dieser Ebene gab.

Achtunddreißig.

Neununddreißig.

Und plötzlich blieb die Laterne dunkel.

Finsternis umhüllte Bernadette; kroch in ihre Gelenke und gab ihr das unbehagliche Gefühl, beobachtet zu werden. Kälte durchfuhr sie... Und diese Tatsache erstaunte die Gentleman von einem Augenblick auf den anderen sehr ~ waren diese Routinen doch bislang kaum Bestandteil ihres Empfindungsdynamik.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 10.10.2014, 09:37:11
Tibryn


Sam Zarafhh... Augenblick mal, meint Egil eventuell Samual Seraph? Den angeblichen Chef der Crackthorne Crew?! Tibryn erinnerte sich daran, über diesen sehr ähnlich klingenden Namen bereits einmal auf dem Revier gelesen zu haben. Seit Jahren führte der Justizpalast einen immerwährenden Krieg gegen die Banden und Gangs der Stadt. Oftmals mit Erfolg... Meistens gingen bei den Razzias und Großkommando-Einsätzen jedoch nur die kleinen Fische ins Netz. Die Fädenzieher, wie auch besagter Samual Seraph hatten zumeist ein Alibi, genügend Kohle, um sich in die Gerichte zu kaufen oder einfach nur das verdammte Glück, nicht auf frischer Tat erwischt und gerichtet zu werden. Nichts desto trotz wurden Akten angelegt und Zusammenhänge gespeichert. Auf der Suche nach Hinweisen bezüglich Rodericks Tod war Tibryn einmal die meisten davon durchgegangen... Erfolglos. Doch allein schon wegen dem klangvoll klingenden Namen und der arroganten Fresse des Kerles auf der verschwommenen Aufnahme hatte er sich nun daran erinnert.

Samual Seraph... Was machte dieser Abschaum in 'Dale?

"Die... Die... Die Adresse? Warte... Bitte.... Warte!! Ich kenne die Adresse nich'!!" Heulte Egil und krümmte sich im harten Griff des Koboldes.

"Aba... Aba ich weiß, wie du da hinkommst... Es is nich' so weit ab von hier." Stammelte er wurde von einem erneuten Hustanfall unterbrochen. "Wenn... Wenn du mir versprichst, dass du diese Penner umlegst Klinge, bitte... Bitte! Die sind Böse! Wirklich Böse! Sie... Sie habn Benedikt einfach abgeknallt!!"

Plötzlich fuhr er herum und starrte über die Schulter des Gentlemans in den Raum hinein. Die fleckige Öllampe auf dem Boden, zur linken des Dealers begann zu flackern, als würde ein heftiger Windstoß das Zimmer erschüttern.

"Was- Was is das?" Egil blickte sich um und schluckte schwer. Er fixierte Tibryn und stammelte. "Die Straße runter, zwei Häu-Häuserblöcke hinab is ne Unterführung... Da isn Kanalisationsschacht, dort einfach durch und links, die Leiter hoch. Durch das Gitter auf der gngüberliegenden Seite und dann-" Er begann erneut zu husten. Seine Augen weiteten sich; schienen in dem mittlerweile tosenden Licht von einem Moment auf den anderen bläuchlich zu schimmern. "Ich... Argh! Das, das brennt!-" Der obdachlose Dealer krümmte sich heftiger. Er verformte die Lippen zum Schrei; kein Laut drang heraus. Doch-

... blaues Licht strömte aus seinem Rachen nach oben und wurde von den Zähnen reflektiert.

"Klinge!! Hi.. Hilffh mir!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 10.10.2014, 10:34:40
Tibryn kramte in seinen Gedanken...und sties auf den namen Samuel Seraph....

"Muss ich mir wenn ich im Hauptquartier bin gleich mal seine Akte genauer unter die Luppe nehmen. Endlich hab ich eine Handfeste Spur. Hat ja auch lange genug gedauert"

Die freundliche Aufforderung Tibryns reichte und Egil hatte zwar keine Adresse jedoch konnte er den Weg Beschreiben.

"Ja Egil. Ich werde mich um den Abschaun kümmern. Nach Gentlemen Art. Da hast du mein Wort."

Daraufhin verriet ihm Egil den Weg zu dem Umschlagplatz. Doch irgendwas stimmte nicht. Tibryn lief ein kalter Schauer über den Rücken. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Die Lampe fing an zu flimmern und ging schließlich aus. Tibryns Wachsamkeit war geweckt...er versuchte zu begreifen was gerade passierte. Er sah sich um. Irgendwas stimmte nicht...irgendwas lag in der Luft[1]

Egil begann die Wegbeschreibung als er plötzlich aufschrie....sich vor schmerzen krümmte. Tibryn lief zu ihm...versuchte irgendwas festzustellen was mit ihm los ist[2]. Als Egil anfing.....blau zu leuchten????!!!!

"Was zu den vedammten neun Höllen...."

Tibryn hatte sowas noch nie gesehen....Egil würde vermutlich gleich sterben...und er konnte nichts tun....
"Und dann? Egil sag schon....wo muss ich dann hin?"

Das leuchten drang nun auch aus seinen Rachen....

"Los Egil...sags mir! Sonst kann ich's diesen Kerlen nicht heimzahlen!"

Weitere Gedanken drangen durch seinen Kopf. alles ging so schnell....

"Hatte Egil das 'blaue Pulver' selbst genommen? Blaues Pulver blaues Leuchten? besteht hier ein zusammenhang?[3]"

Tibryn konnte nichts tun als zuzusehen was mit Egil passierte...

"Verdammter mist!!!"

 1. Wahrnehmung: 22
 2. Heilkunde: 11
 3. Int-Check:  4 lol wohl eher nicht...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Victor I. Mc Wybrandt am 10.10.2014, 16:30:03
... Leberzipf...? LEBERZIPF?
Allein bei dem Namen versuchte Victor ruhig zu bleiben, konnte sich ein leises Prusten allerdings nicht verkneifen als sie seinem Kollegen die Hand zum Kuss hinstreckte. Er tarnte es geschickt als Räuspern und war insgeheim glücklich darüber dass es seinen Kollegen getroffen hatte und nicht ihn. Aber gut, Siegfried war ein junger schmucker Kerl und lag damit genau im Beuteschema älterer alleinstehender Frauen, wie jene vor ihnen die sofort ein Auge auf ihn geworfen hatte.

"Mylady Leberzopf.. äh.. Zipf natürlich! Entschuldigt mein Vergehen. Lady Leberzipf, Ihnen muss doch wohl klar sein, dass sobald Sie uns in einen eher unwichtigen Einsatz schicken, Sie die gesamten entstandenen Aufwandskosten tragen müssen, welche unter anderem Arbeitszeit und Anreisezeit beinhalten? Zumal es wie mein Kollege Mr. Stauffer schon erwähnt hatte, mit einem Verstoß gegen das Gesetz Nr. 37 - Paragraph §66 - Absatz Drei, nicht Vier mein lieber Siegfried, unterlegt ist und sie davon wahrscheinlich auch gerichtliche Folgen zu spüren bekommen?"

Ja, sprechen konnte er. Wie in zahlreichen vergangenen Situationen, half ihm sein halbwegs annehmbares Aussehen und seine Wortgewandheit. Die Dame starrte sie unentwegt an und erwiderte erstmal nichts. So also fuhr er fort.

"Natürlich Mylady, eine so reizende Person wie sie..." Es fiel es ihm richtig schwer ernst zu bleiben. " Würde uns nie in Bedrängnis bringen, also sagen sie uns nun, weswegen sie uns gerufen haben?"

Der Fall handelte von etliche Kleinverbrechen und der Tatsache dass Drogen im Spiel waren. Jene Frau vor ihnen sah aber auch ganz danach aus, als wäre sie selbst nicht so unschuldig wie sie zuerst getan hatte. Tiefe Schluchten hingen unter ihren Augen, ein Anzeichen für Gras, wobei die Zähne eher nach Methamphetamin oder Heroin aussahen. Insgeheim war es bei ihrem Anblick sowieso ein Wunder wenn sie keine Drogen nehmen sollte.

"Nun..?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 11.10.2014, 19:28:03
Die Informationen durchdringen den Verstand des alten Bosco, und die Realität ergreift besitzt von seinem Bewusstsein. Wie durch ein Tunnelblick geht es nur noch um eine Sache. Barry!

Schmerzen… die Schmerzen spielten keine Rolle mehr. Die Kontrolle über den eigenen Verstand sowie den Körper waren nicht mehr vorhanden. Impulsartig wollten seine Hände, ja sein ganzer Körper nach vorne schnellen und den Wicht ergreifen. Doch die Ketten wiederstanden problemlos der Kraft des kleinen Bolts und öffnen im Gegenteil die vorhanden Wunden noch weiter. Einige Bluttropfen, liefen an seinen Handgelenken entlang und hinterliessen ihre Flecken auf dem Fußboden.

Die Stresshormone Adrenalin und Testosteron wurden in großen Mengen ausgeschüttet und durch den Körper gepumpt. Die Blutgefäße in dem alten Koboldkörper verengen sich und liessen Bosco´s Blutdruck in den Himmel schnellen. Seine vor Wut weit aufgerissen Augen treten weit aus ihren Höhlen hervor, während Bosco bei seinem Wutanfall die Worte mit viel Speichel ausspuckte.

„NEIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNN, das habt ihr nicht getan! Ihr feigen Ratten, lasst mich frei… SOFORT! “


Das Bosco ein alter Gentleman mit viel Lebenserfahrung ist, spielte in dieser Situation keine Rolle. Seine Familie wurde von Verbrechern angegriffen, und sein Enkel ohne Schuldgefühle in den sicheren Tot geworfen. Dies war Persönlich! Keine zehn Pferde hätten ihn daran hinter können die ihm noch unbekannten Täter an Ort und Stelle zu verurteilen und auf brutalste Weise zu richten. Hätte er gekonnt und wäre er nicht an ein Stahlgestell festgeschnallt.

Seine Backenzähne reiben hörbar aufeinander, und erneut stemmt sich der alte sehnige Körper mit all seiner Kraft gegen seine Fesseln an. Geblendet und nicht wirklich sehen kommen knurrend und in einem unritterlichen Tonfall die Worte über sein Lippen.  „Losmachen, und zwar sofort.“

In einer normalen Situation, wäre sehr viele diesem Befehl nachgekommen. Doch hier, ist die Frage wer hat ihn gesucht und wer streht vor ihm, beziehungsweise hinter der strahlenden Lampe.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 12.10.2014, 04:31:14
Die unerwarteten und eigenartigen Eindrücke sorgten bei der Uhrwerksfrau für keine großen Reaktionen. Ihre Arme tauchten komplett unter den Mantel, ihr Kopf scannte weiterhin die Umgebung[1]. Da alles andere für Bernadette keinen Sinn macht, durchforstet sie ihre Kenntnisse über Zauberei, um mögliche Erklärungen für das Geschehen zu finden[2]. Ein paar Augenblicke scannen später rutschte sie von ihrem Zweirad und näherte sich dem Haus, in das die Klinge verschwunden ist. C.L.0 erhielt noch die Anweisung: "Licht an! Wachzustand gegenüber regulärem Lawbringer und Eigensicherheit beibehalten!"
 1. Wahrnehmung 21
 2. Wissen Arkanes 10
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.10.2014, 13:38:04
Robin Brighthide


Die maskierte Rächerin ging in sich und konzentrierte sich auf ihre letzten Fälle... Doch sie musste rasch erkennen, dass ihr diese Substanz, genannt 'Phystralium', gänzlich unbekannt war. Diese Bezeichnung tauchte weder in den Unterlagen der Gentlemen über illegale Bewusstseinsbeeinflussungsmittel- noch in ihren jüngsten Begegnungen mit Drogendealern in 'Dale auf. Zumindest soweit sie sich in jenem Moment zurück erinnern konnte.



Lautlos surrte die mechanisch gespannte, neunmal in Wizhmann-Bienenwachs getauchte Sehne nach vorne und schickte jenen tödlichen Säurebolzen auf seinen Weg.

Der Kerl, welcher sich gerade zu den Füßen des Toten hinunter gebeugt hatte, zuckte plötzlich unter Schmerzen zusammen. Ächzend jauchzte er ein letztes Mal, bevor das Gift des Geschosses durch die Halswunde direkt in den Kreislauf geriet und sein Herz dadurch schneller stehen blieb, als der Befehl eines verwunderten Schreies überhaupt in seinem Kehlkopf angekommen wäre. Als Resultat fiel er einfach vorne über und blieb auf dem Ermordeten liegen, welchen er ursprünglich hatte auf Befehl seines Mörders aus dieser Gasse schaffen wollen.

Die beiden Anderen fuhren herum. Der zweite Overall-träger näherte sich seinem Kollegen und stieß ihn mit dem Stiefel in die Seite. "Hey Barney!" rief er. "Was isn los?! Hey Barney!! Verdammt ich rede mit dir!" Misstrauisch wanderte die Hand des Schützen zu seinem Holster und öffnete erneut den Haltegurt seiner Handfeuerwaffe. Mit über der Zigarette zusammengepressten Lippen sprach er:

"Scheiße hat der noch nie ne Leiche gesehen?! Mach, dass er aufwacht und - ... - miese Stück DREK von hier Weg!!"

Von dem Befehl des Mörders angestachelt beugte sich der Handlanger zu seinem, von Robin aus dem Schatten heraus erschossenen, Kumpanen hinunter.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.10.2014, 14:06:26
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


Erschrocken plusterte sich das wulstige Gesicht der Frau im legeren Morgenmantel auf und verfärbte sich vor Scham von leichtem Rosa zu tiefgründigem Dunkelrot, welches sprichwörtlich die Kopfhaut durch die von pinken Lockenwicklern durchzogenen, weißen Haare durchscheinen ließ. Ihre Arroganz verbot es Lady Leberzipf augenscheinlich, ihre Furcht vor dem Gesetz ihren Gegenübern zu zeigen; so verdrehte sie die Augen und zog die Kusshand langsam zurück.

Schüchtern mimte sie wieder die Betroffene, neigte den Kopf nach vorne und konzentrierte all ihre Sinne auf einen ~ leidlich vernichtenden Hundeblick. Ihre Grübchen verschwanden im so entstandenen Dreifachkinn, als sie sich wieder an Siegfried wandte:

"Oh i'm so absolutely sorry ma' dear!-" Sie hob ihre Rechte und berührte mit ihrem Handrücken die rötlich-schimmernde Stirn. "Ich würde die treuen Gentlemen doch niemals - von meinem MITbewohner rufen lassen - wenn es sich nicht um einen wirklich dringenden Notfall handeln würde... Hach! Es - Es ist dieser Künstler im zweiten Stock. Wissen sie, ich habe zu meinem MITbewohner Ernest schon von Anfang an gesagt, dass es mit diesen Neureichen Bezoaschönlingen die meinen mit ihrem Surrealismus uns armen Bürgern überteuerte 'Kunst' zu verkaufen, dass es mit diesen 'Möchtegern - Andreas Warwholes' nur Ärger geben wird! Sie können es sich nicht vorstellen!! Dieser ständige Partylärm, die spindeldürren Weibchen in ihren viel zu knappen Gürteln-als-Kleider!! - Diesen Orgien hätte bereits viel, viel eher schon der Schlussstrich gezogen werden sollen! Und dann bin ich NICHT MAL EINGELADEN! OH BEHAVE, MA' DEAR! Wissen sie, im letzten Quenwavor hat es meinem Ernest dann gereicht und er ist hinauf spaziert und hat diesem Bengel einmal ordentlich die Meinung gegeigt! Und stellen sie sich vor... Es war dann tatsächlich Ruhe! Diese lüsternen Orgien und Drogentreffs hatten komplett aufgehört. Er is' kaum mehr vor die Tür gegangen; und nun das! I... I reached my limit of reason, ma' dear - I dunno' what to do anymore!" Sie seufzte lautstark und trat einen ausladenden, zweifelnd - agilen Schritt nach hinten, um den beiden Zylindern Platz zu machen.

"Aber kommen sie doch erst einmal herein in die gute Stube; so zwei Schätzchen wie ihr müssen doch nicht auf meinem Fußabtreter schmoren! Please, I'm very sorry, - Treten sie herein."

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.10.2014, 14:45:36
Barry Gamble


"Na kooomm schooon! ARGH!" hustete der blonde Kobold. Er zog kräftiger an und nutzte den durch Barrys Mithilfe weit kräftigeren Griff, um den kleinen Gentleman nach oben zu ziehen. Unter der Anstrengung neigte er den Kopf in den Nacken. Das purpurene Licht Tolluchgorums erhellte einen spitz zulaufenden Kinnbart am Ende des kantigen Gesichtes seines mysteriösen Helfers, als dieser rief: "Nimm deine Füße! Stemm dich an der Schachtwand nach oben!!"

Ohne zu zögern tat Barry, wie ihm geheißen. Er hob die, mit gepanzerten Leicht-mithral Platten verstärkten Stiefel seiner Stokerpanzerung und trat mit aller Kraft in die Finsternis vor ihm hinein. Tatsächlich fanden sie in der Finsternis des Schachtes Halt und der Bold stellte fest, dass die Wände des bodenlosen Minenabgrundes weit näher waren, als es Anfangs den Anschein hatte. Doch die schweren Rußablagerungen färbten diese so matt; dass nicht einmal das Licht der Stadt davon aufgefangen werden konnte.

Unter schwerer Anstrengung kletterte er Zentimeter für Zentimeter nach oben. Immer wieder stieg eine Dampfwolke Myddfoggs auf und brannte sich in seine Züge, brachte ihn zum Husten und veranlasste ihn dazu, inne zu halten um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren. Nach und nach kam er dem fremden Retter näher.

Plötzlich wurde die verrußte Mauer von einem äußerst eigenartigem Gebilde unterbrochen...

... Denn eine fein gearbeitete, von Stuck und filigranen Schnitzereien versehene Türschwelle schob sich langsam in Barrys Sichtfeld. Der blonde Kobold hatte sich daran festgehalten und darüber hinaus nach vorne gebeugt, um den Gentleman im Fall zu fangen. Als er den freundlich wirkenden Kerl erreichte, packte dieser Barry an den Schultern und stolperte mühsam, samt dem geretteten Gentleman nach hinten, direkt in durch die mysteriöse Öffnung hindurch. Blechern scheppernd blieben sie auf öligem, metallernen Untergrund liegen.

Ohne sich aufzurichten, kickte sein Retter mit einem Fuß nach der Tür, welche daraufhin lauthals in die eigenen Angeln flog und den grauenvollen Abgrund nach draußen sperrte. "Puh ~ Meine Güte, du bist wirklich schwerer als du aussiehst, Barry." keuchte der Kerl neben ihm. Die allgegenwärtige Hitze hatte auch diesen, völlig finsteren Ort fest im Griff und ließ Barry Gamble unter seiner Rüstung schwitzen. Er sah nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen. Wieder schepperte es neben ihm. Es schien, als würde sein Retter sich gerade aufrichten. "Warte, ich sorge gleich für etwas Licht." sprach er und begann leise zu summen: "Finster, finster - klammfabalam Blinzer!"

Plötzlich brach die Dunkelheit um sie herum, als sich eine kleine leuchtende Kugel aus den Handflächen des blonden, bebrillten Koboldes erhob. Barry erkannte, dass sie sich in einer Art riesigem Rohr befanden, was auch den blechernen Klang ihrer Bewegungen erklärte. Etwa eineinhalb Meter im Durchmesser führte es vor ihm in die Finsternis und hinter ihm, aus der Richtung aus welcher sie gerade herein geklettert waren, endete es in einer kahlen, über und über von modrigem Ruß bedeckten... Steinmauer?!

Von der verzierten Holztür fehlte jegliche Spur.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.10.2014, 15:14:39
Tibryn & Bernadette


Egil schrie erneut auf, gellte und jauchzte; beugte sich nach vorne und näherte sich dem maskierten, grimmigen Gesicht der Klinge bis auf wenige Fingerbreit. Er wollte sprechen, doch mehr als ein unbeständiges, jämmerliches Gurgeln drang nicht mehr aus seiner Kehle. Nur blaues, immer stärker werdendes Licht. Seine Augen, seine Nasenflügel und Ohren begannen ebenfalls von innen heraus zu strahlen und tauchten, gemeinsam mit dem Strahlen seines geöffneten Mundes, das verdreckte, herunter gekommene Zimmer in nahezu gespenstisches Licht.

Plötzlich bemerkte Tibryn am Rande seines Sichtfeldes, wie der dicke Staub des Raumes anfing, sich auf Egil zuzubewegen! Ein leises Poltern verriet ebenfalls, dass sich der gesamte Müll in Bewegung versetzte, als würde das blaue Leuchten aus dem Körper des schreienden Drogendealers, diesen magnetisch anziehen. Die Atmosphäre innerhalb des baufälligen Hauses verdichtete sich zusehends und spannte sich immer weiter - Gleichsam wurde das unheimliche Kribbeln im Nacken des Gentlemans stärker...

Als Tibryn erschrocken erkennen musste, woran ihn diese Szenerie so unbehaglich erinnerte!

An das tödliche, lautlose Einsaugen der kurzen Implosion einer Handgranate, bevor die exotherme Energie ihre Umgebung in einer brutalen Explosion zerreißt!



Bernadette näherte sich kaum mehr als nur drei, vier Schritte, als sie den Aufschrei des, für sie unbekannten, Drogendealers innerhalb jenes Gebäudes vernahm, in welchem Tibryn vor einiger Zeit verschwunden war. Begleitet davon bemerkte sie an der verschmierten Fensterscheibe, direkt rechts von der Eingangstür im Erdgeschoss, ein für sie äußerst unbehagliches, bläuliches Licht nach außen dringen. Doch da war noch etwas anderes...

Unterbewusst, angezogen von der magischen Energie und von jenem für sie unbekannten, kalten Gefühl in ihrem Inneren begleitet, neigte sie den Kopf nach links und erblickte etwas, unerklärlich Vertrautes am Ende der Straße.

Eine dünne, tiefblau leuchtende Linie schlängelte sich etwa zwei, vielleicht drei Meter über dem Boden, rasend schnell auf sie zu.

Was ging hier nur vor sich? Und wieso fühlte Bernadette zum aller ersten Male so etwas wie 'Unbehagen' und 'Vertrautheit' in ihrem mechanisch, tickendem Herzen?!

Wenige Häuser trennten die Spitze der schlängelnden Linie nur noch von ihrer jetzigen Position, als sich diese etwas nach links neigte und die Uhrwerksfrau feststellen musste, dass sie gar nicht das Ziel dieser Zauberei war ~ Denn der Strahl deutete direkt auf das heruntergekommene Gebäude, genauer gesagt auf das Fenster mit dem blauen Licht darinnen!

Und die Gentleman kam dabei nicht umhin, die Ähnlichkeit, die exakt gleichen Farbgebungen der beiden mysteriösen Lichtquellen zu erkennen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.10.2014, 15:43:23
Master Bosco Matthew Jenkins


"Na sieh mal einer an! Unser Vögelchen ist erwacht!" Die diabolisch, melodische Stimme des Unbekannten drang an sein Ohr. Der Lichtschein der Lampe brannte sich in seine empfindlichen Augen und ließ ihn immer wieder blinzeln - Er konnte seinen verschwommenen Blick kaum aufrecht erhalten.

"Mach dir keine Sorgen, mein teuerster... Wie war doch gleich sein Name?!"

"B... B... Bosco, Meister. Master B-Bosco Matthew Jenkins." mischte sich die andere, vor Erfurcht zitternde Stimme ein.

"DAS WEIß ICH DOCH VERDAMMT NOCHMAL!" schrie derjenige, der 'Meister' genannt wurde laut an seinen Untertan gerichtet. Schweres Atmen zeugte davon, dass ihm durch das ganze herumschreien bereits die Puste auszugehen schien. "Also, Bosco ~ Ich darf dich doch Bosco nennen? Mach dir keine Sorgen... Du wirst deinen Kollegen bald wiedersehen. Los, los! Holt den Handschuh und startet die 'Phystralium-Destillationsmaschine' - Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!"

Plötzlich schälte sich, von hallenden Schritten begleitet, eine Gestalt aus der Finsternis heraus, direkt in den Schein der Lampe hinein. Es war ein mittelgroßer Mensch, dessen Antlitz von seinem eigenen Schattenwurf verhüllt- und durch die angeschlagenen Augen Boscos kaum auszumachen war. Er schien eine Art Kleid zu tragen... Eine Maske verformte den Umriss seines Kopfes grotesk.

Als er erneut zu sprechen begann, entlarvte seine Stimme ihn als besagten 'Meister': "Der Zeitpunkt ist nahe, Master Bosco Matthew Jenkins. Schon bald wird das Grim Noria[1] die Änderung in der Realitätsresonanz spüren und sich selbst aktivieren. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren! Dies ist ein bedeutender Moment, Bosco -" Er schlug die Hände vor Vorfreude zusammen und bettete sein Gesicht an seinem Handrücken. Was war das nur für eine Maske?!

"Und du darfst dich glücklich schätzen! Als Kobold passt du perfekt in deine neue Aufgabe... Weißt du, eure Struktur ist durch eure Herkunft und Nähe zur Ursprungsmagie weit robuster als die eines Menschen oder Alben. Außerdem gibt es da einige Leute, die so einen Fragesteller wie dich ganz gerne verschwinden lassen würden ~ Also schlagen wir hier zwei Wizhmanns mit einer Klappe! Haha!

Ich bitte dich nun: Leihst du mir eben deine ach so stolze, rechte Hand?"


 1. Kein Bürger Mechanikas - sofern nicht explizit eingeweiht, hat eine Ahnung davon, was das 'Grim Noria' wirklich ist und dass es sich im Bauch des Uhrturmes der Ewigkeit befindet.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 13.10.2014, 16:57:38
Robins Plan ging auf. Wenn es ihr jetzt noch gelang, den zweiten Helfer auszuschalten, musste sie sich nur noch um den Schützen kümmern. Er war vermutlich der gefährlichste in der Runde, aber seine Helfer könnten ihr vor allem gefährlich werden, wenn sie sie im falschen Moment ablenkten. Außerdem wollte sie verhindern, dass der Mörder seine Kumpane hineinschickte, um schon einmal aufzuräumen, während er gegen Robin kämpfte.

Und sie kannte solche Typen. Wenn er als Letzter stand, würde er kaum ins sichere Gebäude flüchten. Er würde sie finden und zur Strecke bringen wollen. Und genau das war seine Schwäche.

Noch einmal beugte sie sich leicht zur Seite, um in eine gute Schussposition zu kommen. Ihr Ziel war nicht mehr so ruhig und unaufmerksam wie vorher, aber sie hatte noch immer eine gute Sicht. Sie zielte, und schoss...[1]
 1. Angriff: 19, Schaden: 4+4 (Säure) = 8
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.10.2014, 18:32:10
Robin Brighthide


Auch der zweite Säuerbolzen fand sein Ziel, traf direkt oberhalb des Nackenwirbels in den Blutkreislauf des Handlangers ein und fraß sich tief in sein Fleisch. Wieder gelangte das Gift des Geschosses binnen weniger Lidschläge zu seinem Herzen und streckte den unbekannten Helfer des Schützen lautlos, undefinierbar gurgelnd nieder. Seine Füße konnten das leblose Gewicht des Oberkörpers nicht mehr halten; brachen zusammen und die Gestalt kippte erneut nach vorne.

Der Schütze fuhr herum, spuckte vor Verwunderung die Zigarette aus und rief:"Verdammt, Therb! Barney! Was zum TEUFEL ist nur in euch gefahren?!" Von innerem Zorn aufgrund der eigenartigen Szenerie überwältigt, zog er seinen Revolver und drohte seinen beiden, einstigen Helfern, welche nun gemeinsam mit dem erschossenen Begleiter Egils, einen äußerst grotesken Haufen aus Leichen bildeten.

Als sich dennoch niemand der beiden rührte, bemerkte Robin, dass die hinterhältigen Angriffe aus dem Schatten des Schornsteines heraus, die gewünschte Wirkung perfekt erzielt hatten. Sichtlich verängstigt durch die Regungslosigkeit der beiden Overall-Träger, näherte sich der Mörder langsam; gerade zu konzentriert. Die verchromte Handfeuerwaffe im Anschlag begutachtete er seine unmittelbare Umgebung... Doch war er nach wie vor nicht auf die Idee gekommen, auch mal nach oben die verwahrlosten Dächer der nahen Gebäude zu beobachten.

"Therb... Barney...! Wenn ihr euch nicht gleich -...- Ich schwöre, verdammt, ich werde euch -...-! Steht nun auf, los! Steht auf!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 13.10.2014, 18:59:15
Ein finsteres Lächeln erschien unter der Maske auf Robins Gesicht. Das funktionierte deutlich besser, als sie selbst erwartet hatte. Selbstsicher legte sie ein weiteres Mal an. Diesmal war der Schütze ihr Ziel. Und sie zielte direkt auf sein Herz... Klack![1]
 1. Angriff: 24, Schaden: 4+4=8
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 14.10.2014, 09:36:32
So langsam finge es Bosco an zu dämmern dass seine Situation bei weitem Problematischer ist als zu Beginn empfunden. Sein Blick wandert zu seinen angeketteten und aufgeschürften Händen, während die Schmerzen auf einmal in seinen Armen anfangen zu pochen.

„Wo bist du hier nun schon wieder reingeraten.“ Stellte er sich innerlich die Frage, denn ihm war nur zu gut bewusst das er in seinem langen Leben einen ganzen Berg an kriminellen Feinden angehäuft hatte. Doch dies blieb als Gentleman in Mechanik einfach nicht aus und darum verwundert ihn die Aussage der selbsternannten erhabenen Eminenz über ihn als Fragesteller auch nicht.

Auch verschaffte ihm das blendende Licht nicht die Erleuchtung mit wem er es da zu tun hat. Viel mehr musste er sich konzentrieren die Gedanken an Barry zu unterdrücken, denn dies würde ihm bei seiner Befreiung nicht helfen. Nur mit großer Mühe schafft er es sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Doch würde er erst frei sein… Ja, dann würde ihm der Kragen platzen und er würde wie ein Henker unter seinen Feinde wüten.

Von dem gehörten kann er sich kaum etwas zusammenreimen. Nur eins war klar, angenehm und gut ist es auf keinen Fall. Darum kämpft er seine Gefühle nieder und bringt ein trockenes „Nein, das dürft ihr nicht“ über seine Lippen.

Trotz der lang Erfahrung macht sich Unsicherheit in ihm bemerkbar, und das Verlangen nach seiner Sucht wird immer größer. Der Körper sehnt sich in dieser Situation nach seiner gewohnten Fluppe im Mundwinkel. Da seine Sucht nicht gestillt wird, machte ihn nur noch gereizter.

Sein Kopf richtete sich in die Richtung der erhabenen Eminenz aus, während er trotzend seine Augen schliesst um dem Licht halbwegs zu entgehen. Trocken und aggressiv klingt seine volumenvolle Stimme  „Weder dürft ihr mich Bosco nennen, noch steht meine Hand euch zur Verfügung. Für euch Master Jenkins und jedem der versucht meine Hand anzufassen, werde ich in seinen Kronjuwelen treten das diese läuten wie ein Glockenturm in der heiligen Kirche Mechanikas.“

In der Hoffnung die erhabene Eminenz gereizt zu haben, hoffte er auf mehr Informationen zu dem anstehenden Verbrechen. Ein zucken seines Mundwinkels verrät erneut das vermissen der Zigarren während er leicht spöttisch seine Provokationen fortsetzt.  „Eure erhabene Eminenz, leider ist mir euer Name entgangen ich muss wohl kurzzeitig weggetreten sein.Würde es euch also etwas ausmachen eure Vorstellung zu wiederholen. Weiter scheint es mir, als würde eure Kurzatmigkeit die Schwäche der Rasse Mensch bestätigen. Also wird es wohl auch nicht mehr lange dauern, und ihr währt, um es mit euren Worten zu sagen, die dritte Wizhmanns die geschlagen wird.“

Auf Erbarmen wird er hier nicht stossen, dessen ist sich Bosco mittlerweile bewusst. „Barry ist tot… Verstärkung ist nicht in Sicht… keiner weiss inklusive dir selbst, wo ich überhaupt gelandet bin. Mache deiner Familie Jenkins Ehre und strebe einem Ende als wahrhaftiger Zylinder Mechnaikas entgegen.“
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Victor I. Mc Wybrandt am 14.10.2014, 13:43:17
Victor räusperte sich einige Male als er der abnormalen Schönheit beim Erzählen lauschte.
Er wusste nicht was ihm mehr Nerven kostete, das Gerede der Dame, die scheinbar nur eine Abneigung gegen Partys hatte, was definitiv kein Grund war die Gentleman zu rufen, oder das faltige Doppelkinn, dass bei jeder Bewegung aussah wie ein malmender Fels in der Brandung.
Als sie dann noch anfing die beiden herein zu bitten, wurde ihm richtig übel..

"Nach dir, mein lieber Kollege..." lächelte er und deutete mit einer Geste ein zu treten.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 14.10.2014, 13:59:20
Robin Brighthide


Der mit Säure vergiftete Bolzen traf den Pistolenschützen unvermittelt, direkt in den Hals, durchdrang die gesteppte Lederjacke und biss tief in das darunterliegende Fleisch. Doch anders als bei den beiden Handlangern verlor er nicht sofort das Bewusstsein und konnte sich sogar, trotz der Wucht mit der das Geschoss traf, wankend auf den Beinen halten. Laut fluchend verzerrte er sein Gesicht zum Schmerzensschrei und riss den Kopf in den Nacken. Zweifellos war der Bolzen von dem gegenüberliegenden Dach gekommen! Seine Augen mussten nicht lange suchen... Denn obwohl er die verhüllte Rächerin nicht gleich erblickte, war es für den Mörder völlig klar wo sie sich befinden musste, gab es doch nur eine einzige Schussposition aus der Deckung heraus, die eine solche Präzision ermöglichen konnte. "DU VERDAMMTES SCHWEIN!" schrie er, riss mit der Hand an dem Bolzen und hob den Revolver.



Weiter gehts im Kampfbeitrag! (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8286.0)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 14.10.2014, 14:01:16
"Verdammt!!"dachte sich Tibryn. "Er kanns mir nicht mehr ganz....- Was zur...???"

Tibryn spürte wie sich die Luft auflud...Wie sich der Staub richtung Egil bewegdte...dem das blaue Licht immer stärker aus dem Rachen schien...so das das ganze Zimmer in diesen gleisenden Lichtton getaucht war...

Seine Nackenhaare stellten sich weiter auf....die Szenerie kam ihm bekannt vor....die gleiche Stille und Spannung in der Luft wie wenn gleich eine Handgranate expllodieren würde...

"War ja so klar..."

Tibryn nahm die Beine in die Hand und suchte den direktesten weg hier raus...seine Augen gingen zum Fenster...er nahm Anlauf und sprang durch das zerberstendende alte Fenster[1] und schrie so laut er konnte: "BERNADETTE!!!! IN DECKUNG!!!!!
 1. Akrobatik: 12
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 14.10.2014, 21:00:50
Master Bosco Matthew Jenkins


Die vom eigenen Schattenwurf verhüllte Gestalt trat näher heran und fixierte den gefesselten Kobold. Beinahe konnte er die Maske erkennen, doch in jenem Moment konzentrierte sich Bosco auf den einen, angekündigten Schlag mit dem Fuß ~ direkt zwischen die Beine des Mannes. Doch auch seine tauben Beine wollten dem inneren Befehlen des Zylinders nicht Folge leisten. Er konnte nur hoffen, dass sie noch an Ort und Stelle waren und ebenfalls von Ketten festgehalten wurden... Denn kein Schmerz drang durch sein Nervensystem in sein Bewusstsein ein. Lediglich die taube Leere des vorhergehenden, lähmenden Giftes, mit dem er und Barry vor nicht allzu langer Zeit attackiert worden waren.

"Wer ich bin? Nun... Master Jenkins. Das würde sie jetzt wahrlich interessieren, nicht wahr? Hahaha!" lachte der Mann theatralisch. Er wandte sich nach links und verließ Boscos Blickfeld. Nicht weit ab hörte der alte Gentleman das Klimpern von Metall, als würde etwas auf einem blechernen Tisch herum geschoben werden. Der Mann tauchte erneut auf und näherte sich dem Bold bis auf wenige Fingerbreit. Fauliger Geruch drang an Boscos Nase und ließ seinen ohnehin schon schwer angeschlagenen Magen, sauer aufstoßen. Der maskierte Kerl wandte sich seinem rechten Arm zu und zog eine andere, noch lose Kette nach oben, um den Unterarm des gefesselten Boldes knapp oberhalb des Ellenbogens, ein zweites Mal zu fixieren. Das Metall schnitt scharf in die vom Alter gezeichnete Haut. "So, so, so. Pläne, Pläne, Pläne! Zu wenig Zeit, zu viel zu tun!" murmelte Boscos Peiniger vor sich hin. "WO BLEIBT DER HANDSCHUH?! Und dreht diese verdammte Lampe von unserem Gast weg ~ Ich kann hier KAUM WAS ERKENNEN!!"

Gesagt, getan. Der Schein der Lampe neigte sich nach unten. Andere Lichtquellen wurden in einiger Entfernung aktiviert. Es dauerte einige weitere, peinigende Momente, bis der Downtown Gentleman einen klärenden Blick auf das werfen konnte, was sich vor ihm bislang verborgen hatte.

Er befand sich in einer Art Halle. Ein riesiger, über und über mit fleckigen, weißgrauen Kacheln versehener Raum erstreckte sich vor ihm, bis zu neun Meter in die Höhe. Kein Fenster war von seiner Position aus zu erkennen, ebenso wenig konnte er einen Blick auf eine Tür oder einen Durchgang jeglicher Art werfen. Vor ihm, knapp hinter der Lampe erstreckten sich mehrere Meter-große, Zylinder-förmige Maschinen. Fremdartige, bläuliche Flüssigkeiten wurden von unzähligen, durchsichtigen Rohren hin und her gepumpt. Lichtlose Ofen dampften lautlos. Ein heilloses Durcheinander herrschte; gerade begutachtete Bosco noch eine große, gläserne Kugel voller bläulich matter Kristalle, da wurde seine Aufmerksamkeit plötzlich von etwas äußerst Verwunderlichem auf sich gezogen.

Zwischen zwei kleinen, filigran gearbeiteten Ketten hing ein kleiner, zappelnder Teddybär und starrte ihn, obgleich dem Spielzeug jegliche Mimik fehlte, äußerst verzweifelt entgegen. Seine Schnauze war von einem dicken Knebel fixiert. Scheinbar spielte die Wahrnehmung des alten Gentlemans, angeschlagen durch die Bewusstlosigkeit und den hinterhältigen Angriff, nach wie vor verrückt... Denn er bildete sich ein, der kleine Bär würde versuchen, mit ihm zu sprechen?!

Jener modrige Geruch erfasste erneut die Nase des gefesselten Constables. Nun sah er, dank der veränderten Lichtverhältnisse, jede noch so kleine, grausame Einzelheit der starren Maske seines Entführers, welche sich nahe an sein Haupt schob. Es war ein bereits verwesendes, abgetrenntes Gesicht einer Frau, welches grob mit Sicherungsnadeln fixiert- über den Kopf des 'Meisters' gespannt war.

"Ich muss sie nun in einem Punkt enttäuschen, mein lieber Mister Jenkins." Sprach der Mann. Die hässliche Fratze bewegte sich rhythmisch auf und ab. Eine Fliege krabbelte aus der gehäuteten Nase und schwirrte davon. "Was ihre Hand betrifft ~ war meine Frage eher... Sagen wir, rhetorischer Natur. Offen gestanden haben sie im eigentlichen Sinne überhaupt keine andere Wahl."

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 15.10.2014, 00:26:50
Der Schrei biologischen Ursprungs berührte die Uhrwerksfrau nicht im geringsten, was ihre Unruhe etwas besänftigte. Ihre Funktion hatte sich also nur im Bezug auf das neue Phänomen verändert. Das begrenzte das Feld, dass es zu untersuchen galt. Das Licht aus dem Fenster neben der Eingangstür ließ sie stoppen. Ihr Blick und damit ihr Kopf folgte exakt den Bewegungen der blauen Linie, deren Farbe sich in ihren Augen widerspiegelte. Was war e noch? Sie begann, ihre Erinnerungen zu durchwühlen, doch schreckte zurück. Es war einer dieser Momente, in denen sie sich fragte, ob sie sich wirklich erinnern wollte.
Sie begann, sich wieder in Bewegung zu setzen und folgte fast hypnotisch der schwebenden Linie. Gerade erreichte sie das Fenster, als das Leuchten intensiver wurde, dann plötzlich verdunkelt wurde und sich das Fenster nach außen wölbte. Beziehungsweise nicht einen Schlag des Uhrwerks später quasi auf die Straße explodierte. Eine schwarz-bunte Kugel flog heraus und landete vor ihr, eine unüberhörbare Warnung ausstoßend. "Ich halte mehr aus als dieser biologischer Mechanismus.", dachte sie und sprang konsequenterweise über ihn. Auf allen vieren deckte sie ihn mit ihrem mechanischen Körper und ihrem Mantel ab, den Blick nun auf ihn und nicht auf den Innenraum des Hauses gerichtet. 
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 15.10.2014, 16:43:38
Es muss schon ewig und ein paar Jahrzehnte her sein, dass sich der alte Bolt so dreckig gefühlt hat und seinen Körper überhaupt nicht im Griff hatte. So war es ihm leider nicht vergönnt die heiligen Glocken seines Gegenübers zu läuten.

Was die ganze Sache noch verschlimmert. Bosco war sich nun auch nicht mehr sicher was der Realität entsprach und was er sich in seinem Zustand nur einbildete. Dampfende Öfen… blaue Flüssigkeiten…eine gläserne Kugel mit Kristallen…und die  Krönung des Ganzen war der Tedybär, welcher mit ihm sprechen wollte. War das abgezogene Gesicht der Frau echt… war der Gestank Realität, oder bildete er sich das nur ein.

Erneut scheint sein Geist in ein tiefes Loch zu fallen, als er der erhabenen Eminenz antwortet. „Als ob es an der Situation noch etwas ändern würde, wenn ich euren Namen kenne. Selbst der Tedybär da drüben hat mehr Mumm in den Knochen als ihr.“

Als der modrige Gestank seine Geschmacksnerven erneut auf die Probe stellen, muss der alte Bolt in seinem Reden kurz innehalten. In seinem alten Leben, hat der alte Zylinder schon viel gesehen, so dass er es gerade noch schafft seinen Würgereiz zu unterbinden. Da hat die erhabene Eminenz Glück gehabt, sonst hätte sich Bosco am liebsten in seine Richtung übergeben. Doch als er sich vom Geruch und vor allem von dem perversen Anblick erholt hat, setzt Bosco erneut zum Sprechen an um den Unbekannten zu korrigieren. „Master Jenkins.“   

Dabei beobachtet er den Unbekannten, und sollte er oder jemand anderes zu nahe an ihn rankommen, würde er zu mindestens mit einem Kopfstoss versuchen sich zu wehren. „Handschuh.. will der Kranke mir einen Handschuh überziehen…Bosco, das darfst du nicht zulassen.“ Kaum war der Gedanken zu Ende gedacht, ballte der alte Sturkopf auch schon seine Hände zu Fäusten. „Man hat immer eine Entscheidung, und ich werde einen Teufel tun, und mir einen Handschuh anziehen lassen.“
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.10.2014, 20:25:13
Tibryn & Bernadette


In jenem Augenblick, als der kleine maskierte Kobold Tibryn ungebremst unter dem Mantel der Uhrwerksfrau verschwand, erklang ein letzter, vom puren Wahn begleiteter Schrei aus Egils Kehle, welcher durch das geborstene Glas hinaus, bis in die dunkle Gasse drang.

In einem Moment, als würde die Zeit nahezu stillstehen... Sah Bernadette durch das nun offene Fenster, wie der geisterhafte Faden das Haus erreichte und ohne langsamer zu werden in den Kopf des mitleiderregenden Drogendealers einschlug. Seine Haut spannte sich und wurde von einem hellblauen Energieball zerrissen. Die Druckwelle brach durch das untere Mauerwerk des Hauses und drückte den modrigen Stein nach außen.

Unter ohrenbetäubender Wucht explodierte die Vorderseite des baufälligen Gebäudes.

Grobe Gesteinsbrocken wurden auf die Straße katapultiert. Flammen leckten am Pflasterstein und steckten die benachbarten Räume an. Mehrere Male wurde die mechanische Downtown Gentleman von umherfliegenden Schutt getroffen ~ doch ihre Schutzmaßnahmen hielten stand und das Exoskelett blieb bis auf wenige Kratzer nahezu unversehrt.[1] Ähnlich erging es Tibryn. Durch seinen waghalsigen Sprung, aber auch durch die schnelle Reaktion seiner neuen Partnerin hatte ihn die Explosion verschont. Vom lauten Knall surrten ihm seine Ohren und die Glieder schmerzten von der schieren Wucht ~ doch ansonsten hatte er, dank seiner Auffassungsgabe und dem Zufall, die eigenartige Uhrwerksfrau als Kollegin an der Seite zu wissen - einfach ordentlich Glück gehabt!

Als sich der Sturm aus Staub und Feuer gelegt hatte, wurden nahe Schreie von erschrockenen Menschen und Kobolden in den anliegenden Häusern und Gassen laut. Kromdale MinusDrei-Acht erwachte zum Leben. Mehrere Bewohner der Ebene näherten sich zögerlich. Lichter und Laternen erleuchteten an mehreren Flecken. Glut und Asche regneten langsam auf Bernadette und Tibryn hinab.

Doch nur die Uhrwerksfrau einzig und allein sah die blau-leuchtende Schlinge, welche sich um den frei in der Luft schwebenden und vor Schmerzen windenden Geist Egils gewickelt hatte. Lautlos schrie er und wehrte sich, doch all seine Anstrengung war vergebens. Von unnatürlicher, schwarzer Magie zum Leben erweckt zog die Fangleine an ihrer Beute und riss den toten Egil mit sich; direkt aus den Bruchstücken seiner leblosen Hülle heraus... Die Gasse wieder auf dem selben Weg verlassend, wie sie so unscheinbar und ohne Vorwarnung erschienen war.
 1. 8 Schaden / 5 durch DR negiert = 3 Schaden
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 15.10.2014, 21:30:11
Schwer atmend, wenn nicht sogar fast völlig aus der Puste, war Barry dankbar dafür, dass sein Leben nicht mehr in der Schwebe hing – im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser feige Angriff mit der Blitzgranate hatte anscheinend dafür gesorgt, dass er einige bedeutende Dinge verpasst hatte. Kein angenehmes Gefühl. Immerhin, und das war schon als Fortschritt zu werten, war die Lage, in der sich der junge Gentleman befand, ein wenig besser als einige Augenblicke zuvor. Glaubte Barry zumindest. Er hatte nicht den Eindruck, dass er in der Dunkelheit bei seinem mysteriösen Retter schlechter aufgehoben war als im Schlot in unsäglicher Höhe über Myddfogg.

Heiß war es hier, heiß und finster. Darüber beschwerte Barry sich nicht. Er war noch immer damit beschäftigt, die neuen Informationen, die er hatte, sacken zu lassen, sie zu realisieren, und wieder zu Atem zu kommen. Barry rollte sich erschöpft auf den Rücken, um besser Luft holen zu können. Da schuf sein blondhaariger Retter schon Licht in Form einer kleinen, leuchtenden Kugel – Magie. Der Constable hob im ersten Moment etwas geblendet die Hand vor seine Augen, bevor er die Umgebung und seinen Gegenüber genauer betrachten konnte.

„Danke“, brachte Barry, noch immer keuchend, hervor. Wo sich seltsamer- und praktischerweise vorhin die Tür befunden hatte, war nun nur noch eine Steinmauer. Diese Stelle zog den aufgrund dessen irritierten Blick des Zylinders auf sich.
„Das war wirklich knapp“, sprach er aber nach kurzem Zögern weiter. Magie, ja, das war naheliegend. Für die Tür musste Magie verantwortlich sein, wie auch für das Licht, in dessen Schein die beiden Bolde sich gerade aufhielten. Doch angesichts der Umstände sah Barry andere Prioritäten, als darauf näher einzugehen und Fragen zu stellen.

Opa Bosco!

Etwas umständlich, da Barrys Glieder sich nach der enormen Anstrengung, die die Kletterei mit sich gebracht hatte, ein wenig weich und zittrig anfühlten, begann er sich aufzurappeln.
„Wo sind wir hier?“, interessierte es ihn zu erfahren. Seine Stimme überschlug sich beinahe, so eilig hatte er es plötzlich. Die Sorge um seinen Großvater versetzte ihn in Äußerste Unruhe.
„Und wo ist mein Opa?“
Am liebsten würde er sofort losstürmen, um die Verfolgung aufzunehmen, aber er war erneut auf die Hilfe seines Retters angewiesen. Barry stützte sich mit einer Hand an der Innenwand des Rohres ab und wischte sich mit dem anderen Handrücken Schweiß von der Stirn.
„Verzeih, kennen wir uns?“, fiel ihm noch, nach einer weiteren, kurzen Atempause, ein zu fragen. Der andere Bold kannte Barrys Namen und wusste auch, dass er sich in Begleitung seines Großvaters befunden hatte, doch für den jungen Downtown Gentleman war sein Retter ein Fremder. Er fragte sich, ob die Blitzgranate mehr Schäden verursacht hatte, als ihn auszuknocken, immerhin erinnerte sich Barry nicht daran, seinen Gegenüber schon einmal gesehen, Geschweige denn mit ihm gesprochen zu haben. Ein Name fiel ihm zu diesem freundlichen, bebrillten und bärtigen Gesicht ebenfalls nicht ein.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 15.10.2014, 22:19:49
Die Splitter der Explosion brachten Bernadettes Körper zum Klingen, doch wirklich viel verursachten selbst die herabregnenden glimmenden Bruchstücke nicht. Ihr Kopf folgte einer Bewegung, die der Klinge verborgen blieb, während ihr Körper sich wieder aufrichtete und sogar eine Hand zum Aufhelfen anbot. Statt sich zu erklären rief sie zunächst: "C.L.0, vorige Anweisungen annullieren, herkommen und auf Verfolgung vorbereiten!", dann drehte sie ihre Köpersegmente herum, bis sie mit dem RÜcken zur Klinge stand und ihr Kopf verkehrt herum saß. Sie sprach ihn an: "Keine Funktion beeinträchtigt? Schlage vor, wir nehmen Verfolgung der magischen Spur auf."
Als ihr modifizierter Lawbringer neben ihr hielt, sprang sie auf und wies ihn an, zu beschleunigen. Sie gab ihm Anweisungen, wo abzubiegen wäre, um der in ihren Augen gut sichtbaren blauen Linie mit der gefangenen 'Geisteressenz' zu folgen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 16.10.2014, 16:24:50
Master Bosco Matthew Jenkins


"HAHAHAHA! Habt ihr das gehört?! DEN TEUFEL WIRD ER TUN! HAHAHA!" bellte der 'Meister' lautstark durch die zerfetzten Lippen seiner grausamen Maske. Er fixierte Master Bosco mit seinen tiefblauen Augen, welche durch die Umrisse der einstigen Augenhöhlen des verwesenden Gesichtes, bis in sein Herz zu starren schienen. "Da seit ihr schon ganz schön nahe bei der Wahrheit, mein lieber MAster Jenkins..." knurrte seine Eminenz und verzog die Fratze zu einem düsteren Lächeln.

Von Rechts näherte sich ein unheimlicher, großer Kerl. Er trug eine verstärkte Lederjacke, eine Art Einhandsense an der Seite und- zu Boscos Verwunderung- eine schwarz-weiß gemusterte Pantomimenmaske auf dem Gesicht. Es war eine harte, aus Metall gefertigte Verkleidung; die Augenpartien mit schwarzen Kreisen auf weißem Hintergrund umrandet. Der Mund war komplett verhüllt, was die gedämpfte Stimme von vor wenigen Minuten identifizierte. Er trug mit beiden Händen vor der Brust gehalten, ein scharlachrotes, zusammengelegtes Tuch, auf dem ein scheinbar schweres, stählernes Gebilde gebettet war, dessen Zweck sich für den Gentleman nicht gleich erschloss. "M... M... Meister." stammelte der Handlanger seiner Eminenz. "Die Phys-ystralium Maschine ist aktiviert. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Energiekomponenten eintreffen werden. Und... Und hier ist der Handschuh, oh Erhabener!"

"Gut, gut, gut! Pläne, Pläne, Pläne!" lachte der Meister und wandte sich dem Kerl mit der Pantomimenmaske zu. "Gebt mir das hier, ich kümmere mich nun um die nächsten Schritte ~ Und entfernt den Knebel dieses Bären. Ich möchte mit ihm sprechen." "Sehr wohl, sehr wohl!"

Der Meister nahm das Gerät an sich, welches nur im entferntesten Sinne wirklich an einen Handschuh im eigentlichen Sinne erinnerte. Der Andere verbeugte sich tief und trat dann an den, in der Luft hängenden, Stoffbären heran, um den kleinen Knebel von dessen Mund-loser Schnauze zu ziehen.

"PWÄHW! PWÄHÄW!" keuchte Bär lauthals mit seiner kratzigen, heiseren Stimme. "IHW MEWSEN DWEINE! IHW WEWDE EWCH AWLLE NAWCHAINAWNDAW EWMBWEWNGEN!!! EHW WEWD-"

"RUHE!" donnerte die grässlich, melodische Stimme des Meisters durch den Saal. Ohne dem Spielzeug Beachtung zu schenken, näherte er sich Bosco und hantierte an dem 'Handschuh'. Aus dem Augenwinkel erblickte der gefesselte Zylinder, wie er mehrere Anzeigen an dem Gerät justierte und verschiedene Kabel daran neu ausrichtete. "Ich habe dich nicht von den Toten geholt, um mir deine NERVEN ZERREISSENDE, QUIEKENDE STIMME anzuhören! DAEDALUS GRANT! Ich erinnere dich nun ein letztes Mal an die Aufgabe, für die ich deinen elendigen Geist aus der tonlosen Finsternis Bezoas gezogen habe!! Wehre dich nicht ~ dann wird deiner Existenz ein friedvolles Ende zuteil!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 16.10.2014, 16:51:37
Barry Gamble


Der fremde Kobold seufzte und strich sich erst mit der Hand durch die Stirnfransen, bevor er die kleine, runde Brille auf seiner Nase wieder gerade rückte. Er lenkte die schwebende, Licht-spendende Kugel etwas weiter in das Rohr hinein und schaffte so für weit mehr Licht. Barry konnte unweigerlich erkennen, dass eine alte, verrostete Leiter am Rande des nun vergrößerten Sichtfeldes nach oben führte.

"Puh, oh ja ~ das war wirklich knapp! Resonanzmagie ist wahrlich nicht meine größte Stärke. Offen gestanden war es reines Glück, dass ich dich noch im Fall erwischt hab ~ Bei Shimbalathor und den ewigen Gärten Babels! Ich wünschte, ich wäre früher eingetroffen und hätte die Gefangennahme deines Großvaters verhindern können!" Wütend holte er mit dem Fuß aus und trat gegen das Metall zu seiner Linken. Ein Scheppern durchfuhr den Tunnel und hallte von dessen Wänden wieder. Enttäuscht ließ seine Schultern hängen und lehnte sich gegen die blechernen Rahmen des unterirdischen Rohres. "Aber - aber ich fürchte dann hätte sich der 'Meister' einfach einen anderen Kobold geschnappt! Weißt du, es geht nicht zwingend um die Person an sich. Es ist eure Rasse ~ die Kobolde von Tyr Na nOg! Euer Gewebe ist bedeutend robuster gegen die interstellare Strahlung der Antimaterie des Weltalls gewappnet... Bei den ewigen Sagen der Schwertküste und den Taten der Helden von Mithril-Hall!!" Er ballte die Hände zu Fäusten und fixierte Barry mit ernstem Blick. "Ich bete, dass es noch nicht zu spät ist! Du musst deinen Opa Bosco finden, Barry ~ Der 'Meister' hat vorgesorgt und seinen Aufenthaltsort verhüllt... Doch ich bin mir sicher! Er kann nicht weit weg von der Gasse sein, an der er euch aufgegriffen hat. Denn die Betäubung der Blitzgranate hält nicht lange an und ich hätte ihn ausfindig machen können, wäre er außerhalb der 'Schutzzone' des 'Meisters' erwacht! Er muss sich noch irgendwo dort oben befinden... Warte!" Er richtete sich auf und stapfte den Tunnel entlang, direkt auf die Leiter am Rande des Lichtfeldes zu. "Wir befinden uns in einem der stillgelegten Kondenzwasserbecken, innerhalb der Ebenengrenzung zwischen MinusDrei-Neun und MinusVier-Fünf. Dieser Schacht sollte dich nach oben führen, direkt in den Kanalisationstunnel über uns. Diesem solltest du etwa hundert Meter weiter folgen... Dann sollte ein Kanaldeckel dich nahe an die Stelle bringen, an der ihr angegriffen wurdet. Mit etwas Glück stehen eure Motorräder, oder wie immer ihr die auch nennt, noch dort an Ort und Stelle. Ich kann dir nicht genau sagen, wo dein Opa ist, lieber Barry. Aber es MUSS irgendwo in den angrenzenden Gebäuden sein. Vielleicht in einer Art Manufaktur oder Fabrik... Ich weiß es nicht... Tut mir sehr Leid." Traurig senkte er kurzzeitig seinen Blick. "Ich kann dich nicht begleiten. Ich wünschte ich wäre im Stande dazu... Aber dadurch, dass ich im Vorfeld versagt habe - bereits eher einzugreifen, kann ich nur darauf hoffen dass du und deine baldig-neuen Freunde Erfolg haben werdet. Ich muss mich so schnell ich kann in die nächsten Berechnungen stürzen... Ich ahne bereits mit Grauen, wo mich die nächste Tür hinbringen wird... Barry. Mechanika braucht dich jetzt! Diese gesamte WELT braucht dich jetzt!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 16.10.2014, 21:43:54
Robin Brighthide


Vergeltung für all eure Taten, Runde #1 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8286.msg941958#msg941958)

Irgendwann hat jedes Glück einmal ein Ende. Schließlich entdeckte der Mörder des Drogendealers die als Rächerin verhüllte, Downtown Gentleman Robin Brighthide, in ihrem Versteck hoch oben, auf dem Dach der alten, stillgelegten Manufaktur. Vom Gift des Armbrustbolzen geschwächt, setzte er nun alles daran, die Vigilantin für ihre Taten büßen zu lassen!
Nun war sie also entdeckt worden. Im ersten Moment ärgerte sich Robin, aber dann entschloss sie sich, die Chance darin zu sehen. Der Revolverschütze war nicht einfach nur ein Mörder, nein, er war auch eine Informationsquelle. Wenn sie es schaffte, ihn zur Aufgabe zu zwingen, würde sie vielleicht einiges mehr über die Hintergründe erfahren, als wenn sie ihn tötete und das Gebäude durchsuchte.

Aber im Moment fühlte er sich noch siegessicher. Er musste Angst bekommen, Angst um sein Leben. Erneut legte sie an. Sie zielte dieses Mal auf seine Schulter, auf den Arm, der den Revolver hielt. Durch die Säure mochte es trotzdem sein Ende bedeuten... aber wenn es so war, dann sollte es eben so sein. Wenn er aber überlebte...

Sie legte an, und schoss erneut. Im gleichen Moment rief sie, mit der dunkelsten, kehligsten und rauesten Stimme, die sie hinbekam: "Waffe weg, wenn du leben willst!" Sie knöpfte ihren Mantel auf, und hob ihn mit ihren Armen ein wenig zur Seite hoch, während sie halb aufstand. Sie trat so weit aus dem Schatten, dass ihr Gegner ihre Maske sehen konnte. Ob die kleine Showeinlage reichte, damit ihr Gegner sie als breitschultrigen, männlichen dunklen Rächer wahrnahm, nun, das würde sich zeigen... vorausgesetzt, er überlebte den Bolzen überhaupt.

"AARGH!" schrie der unbekannte Pistolenschütze laut auf. Benommen schüttelte er den Kopf, als die tödliche Ladung Säure erneut in seinen Kreislauf drang. Unter höllischen Schmerzen taumelte er zurück. Die Imitation der Vigilantin hatte sichtlich Wirkung gezeigt. Völlig verängstigt und nicht mehr Herr über seine Sinne schrie er verzweifelt: "Wa- was willst du von mir?!!"

"Waffe wegwerfen, dann auf den Boden legen, die Arme ausgebreitet!" rief Robin erneut mit der finsteren Stimme. Sie war überrascht über sich selbst - sie hatte das weder geplant, noch jemals zuvor versucht. Wer hätte gedacht, dass da ein "Mann" in ihrem Kehlkopf schlummerte? Die Gerüchte vom dunklen Rächer jedenfalls würde er wohl bestätigen, ohne die Spur auf Robin zu lenken.

Aber das Beste war: Ihre Improvisation zeigte Erfolg! "Du kannst das hier überleben", ergänzte sie noch - ein Hoffnungsschimmer für den Mörder, aber auch eine Drohung, wenn er nicht tat, was sie verlangte.

"Verdammt... HELFT MIR!!" schrie der mysteriöse Dealer lauthals. Ohne auf die Rächerin zu achten floh er humpelnd, in Richtung der teilweise geöffneten Geheimtür. Panisch blieb er davor stehen, hob den Revolver, zielte auf die, für ihn männliche, Gestalt auf dem Dach gegenüber und zog den Abzug. Der Schlagbolzen der Handfeuerwaffe schnellte nach vorne; das Schießpulver entzündete sich und die Kugel verließ den Lauf, von gleißendem Mündungsfeuer begleitet.
Doch der Schuss ging knapp daneben! Wenige Zentimeter neben dem Kopf der Rächerin explodierte der gemauerte Schornstein und wirbelte Staub und Rauch auf. Ohne auf das Resultat seines Schusses zu achten brüllte der Schütze: "De- Deaktiviert die Zünderfalle! ICH MUSS HINEIN!! ICH MUSS HINEIN!!"

Vergeltung für all eure Taten, Runde #2 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8286.msg942017#msg942017)

Egal wie wirkungsvoll ihre Einschüchterung auch war ~ Samual Seraph schien eher sterben zu wollen, als sich der Vigilantin zu stellen! Doch er hielt in seiner Flucht durch die geöffnete Türe inne und schrie einen Befehl nach innen... Etwas von einer 'Zünderfalle?' Noch war keine Unterstützung für den schwer verwundeten Pistolenschützen in Sicht. Doch Robin Brighthide blieb im Unwissenden, was sie wohl hinter dieser mysteriösen Tür vorfinden würde.

"Verfluchter Trottel!" stieß Robin aus, als sich ihr Gegner zur Flucht umdrehte. Sie legte erneut an, doch gerade, als sie schießen wollte, schoss auch er - und das Geschoss traf knapp neben ihr ein! Instinktiv zuckte sie zusammen, genau in dem Moment, als sie abdrückte. Und anstatt in Richtung des Mörders, flog der Bolzen nach oben, und landete irgendwo auf dem gegenüberliegenden Dach. "Mist!" fluchte die Rächerin, und spuckte dabei Staub und Steinkrümel aus.

Ihr Blick fiel auf die Armbrust. Sie musste nachladen. Und so, wie es klang, warteten dort drinnen noch mehr Feinde. Gut vorbereitete Feinde, und mit Fallen musste sie auch rechnen. Das war nicht gut, gar nicht gut. Sie würde Verstärkung brauchen.

"Bei Null bist du tot!" rief sie ihrem Feind entgegen. "Drei..."

"Nun macht schon! MACHT SCHON!" schrie der Kerl und trat vorsichtig über die Türschwelle, um sich darin zumindest teilweise vor den Angriffen des hünenhaften Rächers auf dem gegenüberliegenden Dach zu schützen. Wieder hob er den Revolver und antwortete auf die Aufforderung Robins mit einer Kugel in ihre Richtung. Erneut schlug ein Geschoss knapp neben der Vigilantin ein; dieses Mal prallte es gegen das Wellblechdach zu ihrer Linken. Funken sprühten und erhellten kurzzeitig den schwarzen Mantel und reflektierten in dem Metallwurfarm ihrer treuen Repetierarmbrust. "Wer- Wer auch immer DU BIST! DU WIRST DIR NOCH WÜNSCHEN, DU WÄRST NIEMALS GEBOREN!! HÄHÄ!" brüllte der Mörder unter ihr. Doch nach wie schwang die bloße Furcht vor ihrem hinterhältigen Angriff und den tödlichen Bolzen in seiner Stimme und verzerrte das Timbre.

Vergeltung für all eure Taten, Runde #3 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8286.msg942167#msg942167)

Die Zeit spielte eindeutig gegen Robin. Noch war von anderen Helfern des Mörders keine Spur in Sicht, doch die maskierte Rächerin Robin Brighthide ahnte bereits, dass der Kerl in der Gasse versuchte, sie hin zu halten. Scheinbar wartete er nur noch darauf, bis der Weg in das Innere der Geheimtür endlich frei war und er hinein flüchten konnte...

Ein weiterer Schuss verfehlte Robin nur knapp. Verdammt, der Kerl ist gut! Mit zwei schnellen Schritten brachte sie sich hinter dem Schornstein in Deckung. Dort griff sie nach ihrem Köcher mit den normalen Bolzen. "Zwei", rief sie drohend. Sie musste ihn niederstrecken, so schnell es ging, und hoffen, dass sie schnell genug war, um seinen Kumpanen im Gebäude zuvor zu kommen.

Sie lud die Armbrust. Bereit.

"Eins."

Sie hoffte natürlich noch, dass der Countdown ihn weiter in Panik versetzen würde, aber sie hatte den Eindruck, dass er dafür dann doch zu hartgesotten war. Er hatte Angst, aber er würde nicht den Kopf verlieren, da war sie sich relativ sicher.

Robin sah auf ihre Armbrust, nun wieder voll geladen. Zum Glück hatte sie mehr als nur Worte zur Verfügung.

"Du... Du wirst mich NIEMALS KRIEGEN! HAHAHA!!" brüllte der mordende Drogendealer vom Wahn gepackt und zog erneut den Abzug; den Lauf auf die Position der verhüllten Schattengestalt auf dem gegenüberliegenden Dach gerichtet. Zum vierten Mal in dieser Nacht brüllte der Revolver und spuckte das eindeutige, Bleihaltige Argument in die Richtung von Robin Brighthide. Wieder sprühten Funken und erneut wurde baufälliges Mauerwerk aufgewirbelt, als die Kugel erst gegen den Backstein des kleineren Schlotes neben der Vigilantin prallte und auf das Wellblechdach der alten Manufaktur umgelenkt wurde. Plötzlich durchfuhr ihn ein Ruck und er wandte sich um. Sichtlich erleichtert nahm er die Beine in die Hand und verschwand in dem unbekannten Gang hinter jener Geheimtür, welche nun verlassen nach wie vor offen stand.

So rasch wie der Kampf auch begonnen hatte; so schnell war er auch wieder vorüber. Binnen weniger Lidschläge war von dem Mann, dessen Name vor Robin nach wie vor verhüllt blieb, von der Bildfläche verschwunden. Die maskierte Rächerin blieb alleine auf ihrem, von Kugeln durchsiebten, Versteck am Dach der alten, baufälligen Manufaktur zurück.

Nur die drei grotesk aufgestapelten Toten zeugten als stumme Beteiligte von der äußerst waghalsigen Auseinandersetzung. Die Geheimtüre war zum Glück offen geblieben. Augenscheinlich wurde ihr von dem Mörder im Eifer des Gefechtes einfach keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 17.10.2014, 03:59:15
Robin war bereit, ihrer Beute nun endgültig den Garaus zu machen. Sie schnellte hinter dem Schornstein hervor, die Armbrust im Anschlag, bereit, sofort zu zielen und zu schießen - doch sie sah nur noch, wie der feige Mörder in der Geheimtür verschwand!

"Fogg!" stieß sie aus. Ihre Gedanken rasten. Sie brauchte Verstärkung! Wäre sie nur als Gentleman unterwegs... allerdings, nein, dann hätte sie diese ganze Szene gar nicht mitbekommen. Wenn sie jetzt dort hinein ging, riskierte sie nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Aufdeckung als dunkle Rächerin. Sie musste eine Entscheidung treffen, ging es ihr durch den Kopf, während ihr bewusst wurde, dass sie bereits die Feuerleiter auf Stabilität und Tauglichkeit zum schnellen Herabklettern untersuchte.

Sie seufzte innerlich. Ihr Instinkt hatte ihre Entscheidung bereits längst getroffen, bevor sie überhaupt damit fertig war, die Optionen aufzulisten. Wenn die Leiter nicht sicher war, würde sie sich mit ihrem Seil absichern, auf jeden Fall musste sie schnell von diesem Dach herunter und zu der Tür.

Ihr erstes Ziel war, sich bei den Leichen umzuschauen: Trugen sie irgendwelche offensichtlichen Waffen dabei? In jedem Fall würde sie ein Stück des mit dem blauen Zeug gesprenkelten Stoffes der Hemden ihrer Opfer herausreißen und in ihren Stiefel stecken. Es konnte gut sein, dass dieses Beweismittel noch wichtig werden würde. Und noch etwas war zu tun: Sie wusste, dass sie ihr Leben riskierte, wenn sie nun in den Unterschlupf ihrer Feinde hineinspazierte. Aber früher oder später, das hoffte sie jedenfalls, würden weitere Gentlemen kommen und die Leichen finden. Also würde sie die Hände aller drei Toten ausrichten - mit dem Zeigefinger ausgestreckt in Richtung der Geheimtür.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 17.10.2014, 07:54:06
Sei es der Situation oder den Drogen geschuldet, aber als der große Typ mit einem bemalten Gesicht in den Sichtbereich eintritt konnte Bosco nicht mehr anders. Ein irres schallendes Lachen erfüllt den Raum und Bosco ließ sich kaum beruhigen. Nach langem und ungläubigem Kopfschütteln explodierte der klein Bolt wütend. Seine tiefe Stimme begleitet eine aggressive und bissige Tonart „Was seid ihr bloß für Psychopathen. Der eine zieht sich eine Fratze von einer verstorbenen Frau über sein Gesicht und lässt die Fliegenmaden quer darunter durchkrabbeln. Dabei zieht er sich den Gestank der Verwesung mit voller Dröhnung rein. Das Riesenbaby pinselt sein Gesicht weiß an und zeichnet sich schwarze Kreise um die Augen. Dabei kann er kaum selbständig überleben. In eurem geistigen Motorblock auf dem Hals, muss es mehr als nur einen Kolben geben der gefressen hat. Bin ich hier den nur von Geistig umnachteten Kreaturen umgeben. Und du… du du du kleiner Teddybär, was willst du überhaupt hier.“[1]

Mit hochrotem Kopf blickt der alte Bosco um sich und schnauft kräftig ein und aus. Die Situation spitzt sich in der Halle immer mehr zu. Auf einmal fängt der alte Bolt an zu zucken, und versucht seine Augen noch oben zu verdrehen. „Ahhh mein altes Herz…“ stöhnte er die Worte mehr aus, als das er sie sprechen würde. „Der Arzt… mein Tablett…en“ Nach ein paar weitern kräftigen Zuckungen, lässt der Bolt seinen Kopf auf seine Brust runtersacken. Leblos lässt er sich an den Ketten hängen und gibt abschliessen keinen Regung mehr von sich.[2]

Würde er mit seiner kleinen Einlage durchkommen und nun für tot gehalten. Wäre er dann eventuell nutzlos für die Pläne des Verrückten.

War die Einlage wirklich so gut wie er sie sich ausgedacht hatte, oder funkten ihm die Drogen erneut dazwischen.
 

 1. Einschüchtern 24
 2. Perform Act 12
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 17.10.2014, 11:01:56
Kalt blickt der Acquisitor die Dame an. Bereut, den Helm an Elizabeths Sitz hängen gelassen zu haben- hinter dessen verspiegelten Visier er nun hervorragend hätte weinen können über die Verschwendung von Zeit. Aber einen erneuten Eintrag konnte er sich nicht leisten- seine Dienstakte war langsam voll...

"Milady, would you be so kind und uns das genaue Problem verraten?" Mit sichtlichem Widerwillen tritt der Acquisitor ein- die Schultern leicht hängend- und erst spät bemerkend, dass diese Geste sein Prestige auch nicht gerade aufpolieren wird... "Also sagen Sie, dass sie die Zylinder gerufen haben, nur wegen ein paar Punks? You gotta be kiddin me!"

Misstrauisch blickte der einstige Wächter der schönsten Frau Argylles sich in der Wohnung um- und er schwor, würde in diese kitschige Idylle auch noch eine Katze gehören, er würde sich vor zuckriger Pseudoidylle übergeben. Oh Lord... kann man mich nicht einfach wieder in die düstersten Viertel Arkhams schicken? Dafür sorgen dass ich mich mit wahnsinnigen, mutierten Bestien prügeln muss? Hell, das wäre angenehmer als diese postmoderne Hölle hier...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.10.2014, 11:00:09
Robin Brighthide


Tatsächlich musste Robin, als sie die Feuerleiter überprüfte, nicht wenig staunen. Die eisernen Streben und Verankerungen schienen, trotz ihres augenscheinlich hohen Alters und der generellen Beschaffenheit der fahlen, brüchigen Hausmauer, ihrem Gewicht stand zu halten. Sie hatte keinerlei Probleme jenen Weg nach unten zu nehmen. Sprosse über Sprosse kletterte sie nach unten, während das alte Metall laut schepperte. Doch schließlich war niemand mehr in der Gasse, der diese Geräusche hätte vernehmen können... Außer die drei Toten, welche unschön in ihrer ewigen Ruhe aufeinander gebettet, mitten in der Gasse lagen.

Schnell machte sich die maskierte Rächerin ans Werk. Ohne die Armbrust zur Seite zu legen, durchsuchte sie rasch die Taschen der drei leblosen Unbekannten. In den beiden Overalls der ehemaligen Handlanger des Mörders fand sie ein leeres Reagenzglas, eine filigrane Zange, ein kleines Skalpell und einen Spindschlüssel, auf dessen Rücken die Nummer V 2-4 markiert war. Gleichzeitig trugen beide identische Brustgürtel unter den blau gefleckten Anzügen, in denen jeweils eine alte Steinschlusspistole (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/weapons/weapon-descriptions/pistol) auf ihren Einsatz gewartet hatte. Bei dem augenscheinlichen Begleiter Egils fand sie, neben einem ordentlichen Haufen Krümel, eine halb abgenagte Brotkruste, einen verrosteten Löffel dessen Unterseite vom Feuer geschwärzt war und ein Faustmesser. (http://www.d20pfsrd.com/equipment---final/weapons/weapon-descriptions/dagger-punching) Schnell riss sie ein Stück des blau färbigen Stoffes ab und verstaute dies wie geplant in ihrer Tasche.

Das Ausrichten der Leichen war zwar schwerer als in ihrer anfänglichen Planung noch angenommen, doch zusammen mit dem Durchsuchen der Leichen hielt es die als Rächerin verkleidete Robin nicht länger auf als zwei, drei Minuten. Zumindest zwei der drei Opfer deuteten nun unverkennbar, mit bereits erkaltenden Fingern in Richtung der Geheimtür, welche nach wie vor offen stand.

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 19.10.2014, 11:33:24
Robin beeilte sich bei der Durchsuchung der Toten. Das Drogengeschirr des ersten Opfers interessierte sie nicht weiter, ebenso wenig wie sein Messer - sie war in dem Punkt selbst gut ausgestattet. Die beiden Pistolen aber nahm sie an sich, als Notfallwaffe - man konnte nie wissen!

Auch den Spindschlüssel nahm sie. Vielleicht war er nicht wichtig, aber vielleicht führte er sie auch zu weiteren Hinweisen, die wichtig sein konnten!

So ausgestattet, lief sie endlich weiter zur Geheimtür. Sie konnte nur hoffen, dass die Zünderfalle noch immer deaktiviert war. Mit Fallen kannte sie sich so gar nicht aus! Trotzdem warf sie einen laienhaften Blick auf den Eingangsbereich, entdeckte aber nichts weiter.[1]

Und so betrat sie schließlich die sprichwörtliche Höhle des Löwen. Kurz schoss ihr durch den Kopf, dass sie noch nie verstanden hatte, was dieser Spruch eigentlich bedeuten sollte. Wer oder was war eigentlich ein Löwe? Aber Sprachhistorie war gerade nicht, was sie beschäftigen sollte, und so konzentrierte sie sich wieder auf den Weg vor ihr...
 1. Wahrnehmung: 9
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.10.2014, 11:36:34
Master Bosco Matthew Jenkins


Alle Anwesenden verfolgten schweigend, teilweise äußerst eingeschüchtert die gerufenen Worte des gewitzten Koboldes. Zitternd wich der Kerl mit der Pantomimenmaske sogar ein, zwei Schritte von dem kleinen Gefangenen zurück. Obwohl keine Mimik durch die Verhüllung seines Gesichtes zu erkennen war, sah man eindeutig anhand seiner übereifernden Körperhaltung wie ihn die Furcht gegenüber dem alten Zylinder gepackt hatte. Der Meister schnaubte nur und ließ sich erst durch das Gebrüll Boscos nicht beeindrucken, doch als er gerade zur schmerzhaften Antwort mit der Faust ausholte, hielt er plötzlich inne. Durch die modrige Maske starrten die beiden blauen Augen weit aufgerissen auf ihren Gefangenen. "Wa- Was soll das? WAS SOLL DAS JETZT SCHON WIEDER?!" Er gab dem Kobold mehrere leichte Ohrfeigen, als versuche er, den Mann wieder zur Besinnung zu bringen. Bär seufzte lauthals und ließ den plumpen, runden Kopf nach vorne sinken.

"WIE KONNTE DAS JETZT PASSIEREN?! ICH- ICH- VERDAMMT! Ich kann seinen Puls durch diese vermaledeiten Fesseln nicht fühlen!! WIESO HABT IHR IHM DIE KLEIDUNG NICHT KOMPLETT ABGENOMMEN, WIE ICH EUCH BEFOHLEN HATTE!?!" Verkrampft stocherte er mit den Fingern am Halse Master Jenkins herum und versuchte, durch die gepanzerte Halskrause einen Weg auf seine Pulsader zu finden. Seine Scharade schien, zumindest in diesem Augenblick, nahezu perfekt zu sein! Der gewitzte Kobold hatte nur ein kleines Problem... Die Berührung an seinem Nacken kitzelte unglaublich! Doch durch die grausame Situation, in welcher er sich befand und das jahrelange Willenstraining der Zylinder, war es ihm möglich keine Regung zu zeigen. Nur ein einziges, klitzekleines Zucken durchfuhr ihn, welches der Meister in seiner Rage nicht vernommen hatte. "ICH HABE DOCH GESAGT DASS IHR IHN AUSZIEHEN SOLLT! BIN ICH DENN NUR VON IDIOTEN UMGEBEN?!!"

Der überaus verängstigte Pantomime fixierte den kleinen Gefangenen von seiner Position aus, mittlerweile halb hinter dem grotesken Apparat versteckt. Hatte dieser Gentleman sich gerade etwa bewegt?

"Oh ich werde einen nach dem anderen VON EUCH NICHTSNUTZEN HÄUTEN, WENN ICH HIER FERTIG BIN! DAS SCHWÖRE ICH BEI DEM HEILIGEN BÖDEN ARADANS! JEMAND WIRD DAFÜR LEIDEN-"

"M... me... mei.. Meister...?" Der Pantomime sah gänzlich kümmerlich aus, wie er sich vor einem befürchteten Schlag so außerordentlich jämmerlich wegduckte. "I... Ich glaub' d... d... der hahahat-"

"HALT DEINE VERDAMMTE KLAPPE ICH MUSS ÜBERLEGEN!!!" Der Meister wirbelte herum und trat von schierem Zorn besessen nach dem Scheinwerfer. "Bring mir die Säge! Wir müssen DIE HAND VERWENDEN, solange noch EIN FUNKEN LEBEN IN IHR STECKT!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.10.2014, 12:10:09
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


Die beiden Gentlemen traten schließlich, wenn auch äußerst widerwillig, über die Schwelle der Türe, hinein in das sanft von Elektrolytlampen erhellte Treppenhaus des Malmdachhauses. Vor ihnen führte ein zweigeteilter Gang zum einen nach Links, an dessen Ende eine Wohnungstüre offen stand, deren Ausschmückung sich mit den pinken Fußabtreter und Schleifchen, dem großen, ausladenden Synthetikfischschwanzbäumchen an der Seite und dem sanft-beigen Schild mit der Aufschrift 'Leberzipf' darüber - unverkennbar als Wohnort besagter Dame identifizieren ließ. Zum anderen reichte eine offene Treppe aus dunklem Matrioni-Holz nach oben, in den ersten Stock. Ein breiter, scharlachroter Teppich erstreckte sich davor. Alles in allem kein unerwarteter Ort, waren die meisten Häuser dieser Gegend doch von Reichtum erbaut und mit viel Liebe zum Detail, etwas altbacken ausgeschmückt. Das war die eine Seite Arkhams, mit den Banketten, den Feiern und jenen neureichen Villen, erbaut auf altem, geschichtsträchtigem Pflasterstein. War man in jener Gegend unterwegs so konnte man beinahe die beißende Furcht vor dem Unbekannten vergessen, die das Viertel sonst so in ihren dunklen, verstohlenen Hinterhöfen und verschlingenden Seitengässchen prägte. Arkham war durch und durch vielschichtig und allem überragend unheimlich in seinem Bestreben, diese Gegebenheiten als Lügen zu strafen.

"Aber, aber ma luvley' dea'! Ich beteuere meine Unschuld! Gerade noch schrie er aus vollstem Halse und ich war mir sicher, die Drogen hätten sich seiner Seele bemächtigt! Da verstummt er plötzlich... Und nicht wenige Momente später läuten die Glocken meiner Türschwelle und ich sehe euch beiden schmucken Constables die Treppe so erhaben hochstolzieren." jammerte Fräulein Leberzipf aus vollstem, wulstigen Halse. "Vor etwa zwei Stunden hatte es angefangen. Erst das Poltern, dann die Schreie! Ich bin mir gänzlich sicher! Dort oben passierte eben, in jenen Momenten äußerst GRÄUELICHES! I can't tellya' how i feared maself! Please, oh Gentlemen! Ich habe Angst um mein zartes Leben!" Sie schloss die Eingangspforte und stolzierte dann langsam an den beiden Zylindern vorbei. Mit ihrer fleischigen Hand deutete sie die Treppe hinauf. "Dort, im zweiten Stock! Oh bitte, oh bitte sehen sie doch nach, was dort vor sich geht! Ich... Ich habe eindeutig das Splittern von Glas gehört, und ein gruseliges Poltern, als würde jemand um sein Leben ringen! Rasch! Oh please, i beg ya'! Help us!" Die Lippen nach vorn gespitzt, versuchte sie so leidend wie nur möglich dreinzuschauen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 19.10.2014, 20:51:58
Tibryns Ohren dröhnten noch von der Explosion. Dank Bernadette und ihres Mantels hatte er keinen Schaden genommen. Errichte sich gerade auf als sich Bernadette auf ihre eigenartige Art und Weise umdrehte und irgendwas von einer "magischen Spur" von sich gab, auf ihren CL0 sprang und davondüste...
Als das dröhnen in Tibryns Ohren nachließ und er wieder klar denken konnte musste er eine schnelle Entscheidung treffen:
`Entweder geh ich zu dem Lagerhaus von dem Egil gesprochen hab oder ich folge Bernadette. Ich kann meine neue Partnerin nicht gleich am ersten Tag in Stich lassen...`

"Ach was solls..."

Und so sprang Tibryn auf seinen Lawbringer.

"Na dann mal los!"

Und nahm die Verfolgung von Bernadette auf.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 20.10.2014, 11:03:09
Barry lauschte den Worten seines Retters nicht ohne ein gewisses Maß an Verwirrung. Vielleicht lag es daran, dass er von „eurer Rasse“ sprach, obwohl er offensichtlich selbst ein Kobold war, oder auch daran, dass er allgemein Gegebenheiten, neue Freunde und den „Meister“ erwähnte, mit denen und mit dem der junge Zylinder in diesem Moment nicht viel anfangen konnte. Allerdings war das einzige, was wirklich zählte, dass das Leben seines Großvaters in Gefahr war und er so schnell wie möglich einschreiten musste. Vielleicht war es besser, seinen Gegenüber unter diesen Umständen für einen Sonderling zu halten (von denen gab es in Mechanika schließlich reichlich), das Gesagte aber nicht zu hinterfragen oder in irgendeiner Form Anstoß daran zu finden.

Mechanika und die Welt brauchte Barry also, soso. Na, genau deswegen hatte er seinen Dienst bei den Gentlemen ja angetreten! Trotz der Anspannung schlich sich ein Lächeln auf das Gesicht des Constables.
„Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, worauf du hinauswillst“, gab er zu. „Aber du warst mir auf jeden Fall eine riesige Hilfe. Ich weiß nicht, wie ich dir das danken soll. Mach’s gut!“, verabschiedete er sich. „Ich hoffe, wir begegnen uns wieder!“
Damit machte Barry sich auf den Weg. Er hatte schon einige Schritte auf die Leiter zugetan, da fiel ihm noch etwas ein: „Wenn dich eine deiner Türen irgendwann ins Frank’n‘Weenies führt, geht deine Zeche auf mich!“
Nach dieser Einladung hatte er jedoch wirklich nur noch ein Ziel vor Augen: Schnell wieder Tageslicht zu sehen. Es war nicht gerade beruhigend gewesen, was Barrys Retter über diesen „Meister“ gesagt hatte… und über das robuste Gewebe von Kobolden wie Opa Bosco.

Entschlossen ergriff Barry die Leitersprossen und tauchte schon bald in den engen Schacht ein, der nach oben führte. Als die Dunkelheit langsam Überhand nahm, aktivierte Barry per Knopfdruck die integrierte Lampe in seinem „Banner“-Selbstverteidigungsgehstock, der zur Standardausrüstung eines jeden Downtown Gentleman im Straßeneinsatz gehörte. Barry hatte diesen vielseitigen Gegenstand inzwischen beinahe so lieb gewonnen wie seinen Lawbringer. Unterhalb den Straßen Kromdales bewies der „Banner“ mal wieder seinen Wert. Er sorgte dafür, dass Barry sah wohin er greifen musste. Seine Füße hingegen fanden wie von selbst Halt. Die Atmosphäre hier war ungemein beengend – und es wurde nicht besser, als die Kanalisation sich immer aufdringlicher durch ihren unverwechselbar widerwärtigen Gestank ankündigte. Beinahe automatisch versuchte der junge Bold, den Geruchssinn auszuschalten und nur durch den Mund zu atmen – was sich allerdings nicht als vollkommen erfolgreich herausstellte. Doch da musste er nun durch. Die abscheuliche Geruchspalette erreichte ihren Höhepunkt (oder Tiefpunkt, je nachdem, wie man es nennen wollte), als Barry schlussendlich das Ende der Leiter erreicht hatte und in den Kanalisationstunnel kletterte, den sein Retter angekündigt hatte.

Auch hier war Barry dankbar für das Licht, das an seinem Handgelenk schien. Auf ein Bad in Exkrementen und Schlimmeren konnte er gut und gern verzichten. Besonders, weil es ihn Zeit kosten würde. Im eiligen Laufschritt brachte der junge Bold Meter um Meter auf dem gemauerten Laufsteg neben der mittig gelegenen Abwasserrinne hinter sich und achtete dabei darauf, nicht auf Unrat oder pelziges, fiependes Ungeziefer zu treten, das mal rechtzeitig, mal weniger rechtzeitig vor ihm die Flucht ergriff. Möglicherweise war es gut für das eigene Seelenheil, Treibgut in der Dreckbrühe geflissentlich zu ignorieren. Es gab Dinge, die man nicht wissen wollte, selbst als pflichtbewusster Downtown Gentleman. An Gerüchte, die man über die Abwasserkanäle der Stadt hörte, mochte Barry lieber auch nicht denken (aber es ließ sich nicht verhindern) – es waren auch mehr urbane Legenden als Gerüchte. Hier lebende, inzwischen erblindete und ausgewachsene Waisen, die sich von dem ernährten, was sie hier finden und fangen konnten; eine riesige Schlange, die in den Abwasserrohren ihr Unwesen trieb und mit giftigen Zähnen wie Degen und gelben Augen, die jeden zu Stein verwandelten, der hineinsah, Stoff für Albträume lieferte. Dann fiel Barry noch eine Schreckensgestalt namens Pennywhistle ein – ein Clown, der angeblich Kinder mit bunten Luftballons zu sich lockte, um sie hier unten zu quälen und dann zu fressen. Nun, das hatte nie bestätigt werden können.

Der junge Bold schrak aus diesen Gedanken, als er gegen etwas Schepperndes trat, das daraufhin mit einem platschenden Plumpsen im unheilvoll-braunen Abwasser von fragwürdiger Konsistenz verschwand.
Nur eine leere Dose ‚Sola light‘, erkannte Barry noch. Komischerweise hatte sich der Hunger, den er gehabt hatte, als er eigentlich nach dem Diensttag schon den Weg Frank’n‘Weenies hatte antreten wollen, nun vollkommen verflüchtigt. Er war sich momentan nicht sicher, ob er überhaupt jemals wieder Hunger haben würde.

Dann entdeckte er sie endlich: Die Leiter, nach der er Ausschau gehalten hatte. Sie glänzte auf eine widerwärtige Weise schmierig im Licht der „Banner“-Lampe. Barrys Retter hatte Recht behalten. Und der Constable wollte keine Zeit mehr verlieren. Sein Opa brauchte Hilfe! Hoffentlich befand sich Bosco tatsächlich noch in der Nähe und man hatte ihm noch nichts angetan! Eilig begann Barry mit diesem zweiten Aufstieg. Durch die Löcher des Kanaldeckels fiel schon in kleinen Kegeln das Licht der Oberfläche auf ihn herab.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 21.10.2014, 09:39:54
Tibryn & Bernadette


"Aktuelle Anweisungen anulliert. ~ Clustermotor gestartet. ~ Maschinelle Routinen für 'Verfolgung' bereit. ~ Kann Zieleingabe nicht erkennen. ~ Schalte auf manuelle Bedienung um.

~ Machen sie es sich bequem, Miss Bernadette."


Der C.L.0 heulte donnernd auf, als die Uhrwerksfrau sich über den Motorblock schwang und die beiden unabhängigen Steuerungsgabeln ergriff. Die Zweiradkutsche beschleunigte bis zum Ende der Gasse und bog dort, mit ausschweifendem, brennendem Hinterrad nach links ab. Die Ableitungsrohre der Maschine spuckten unablässig düsteren, grauen Rauch nach hinten, welcher sich sofort mit jenem der ausbreitenden Flammen vermischte. Den sich windenden Geist Egils fest fixiert, hatte Bernadette die Verfolgung aufgenommen.

Die meisten Bewohner, welche bereits nach draußen gerannt waren und von weitem das Feuer in dem baufälligen Gebäude beobachteten, sprangen zur Seite und versuchten, sich vor dem Blick der Uhrwerksfrau wegzuducken. Wenige verharrten und schauten der imposanten Erscheinung des modifizierten Lawbringers nach. Ein kleiner Junge, die Haare wirr durcheinander und von Kopf bis Fuß übersät von Schmutz deutete dem Gefährt nach und flüsterte zu der Frau, welche gerade versuchte, ihn vom Ort des Geschehens wegzuziehen:
"Mama schau mal!" er staunte und lächelte über beide Ohren. "Ein Tschentlemän!"

Der Kobold Tibryn, von den meisten seiner Bekannten nur 'Klinge' genannt, konnte nur aufgrund seiner Ahnungslosigkeit gegenüber den Handlungen seiner neuen Partnerin seufzend den Kopf schütteln. Doch ohne zu zögern sprang er ebenfalls auf seine Zweiradkutsche und startete den Motor. Sein Mantel flatterte imposant und zog sich nach hinten über das Heck des Lawbringers; gab dem Gefährt den Anschein, als würde es die Flügel einer Fledermaus besitzen. So folgte er der eigenartigen Uhrwerksfrau durch die Straßenzüge, nach wie vor nicht wissend, was ihre Motivation beflügelte. Die alten, verkommenen Bauten MinusDrei-Achts' schossen an ihnen vorbei und verschwammen zu tristen Farbverläufen an den Enden ihrer Blickfelder. Kaum ein anderer Wagen stellte um diese Uhrzeit und in jener Gegend ein Hindernis dar.[1]
 1. Bitte von jedem von euch einen Fertigkeitswurf auf 'Fahren'; ihr könnt hierbei Weisheit o. Geschicklichkeit als Attributsgrundlage wählen!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 21.10.2014, 09:53:08
Robin Brighthide


Vorsichtig trat die als Rächerin verkleidete Downtown Gentleman Robin Brighthide an die Schwelle der Geheimtüre heran. Dahinter erstreckte sich ein unscheinbarer, mit großen, weißen Kacheln gefliester Gang, welcher sich etwa fünf Meter weiter nach vorne erstreckte und von mehreren, flimmernden Elektrolytlampen erhellt wurde. Am Ende grenzte dieser in eine milchige, undurchsichtig-gläserne Türe mit hölzernem Balkengriff, auf dem ein klares, deutliches Schild zu lesen war - 'Treppenhaus'. Eine weitere geschlossene, weiß-hölzerne Tür führte etwa in der Mitte des Weges nach Links.

Sie konzentrierte sich auf die unmittelbare Umgebung, allerdings konnte sie keinerlei Anzeichen für eine Falle finden. Zumindest nicht in dem wenigen Ausmaß, auf das sich ihr Wissen auf diesem Gebiet beschränkte. Nur der durchdringende, beißende Geruch von Alkohol oder Desinfektionsmittel drang sofort an ihre empfindliche Nase und fraß sich vehement in ihre Wahrnehmung.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 21.10.2014, 20:09:17
Bernadette legte sich auf ihr Gefährt und gab, so es absehbar war, wohin die Fahrt sich wendete, Anweisungen an C.L.0. Zwischendurch streute sie ein: "Waffe entsichern zur vorbereitenden Schwächung riskanter Hindernisse." Der vordere Teil des modifizierten Lawbringers erhob sich eine Handspanne und die Mündung eines Repetierladers schob sich vor. Sie selbst aktivierte die Kommunikation und erstattete nebenher Bericht, damit sich andere der Sichtung und Sicherung des zerstörten Gebäudes annehmen konnten, so der Supervizor ihrem Vorschlag folgen wollte und konnte. Er wurde immer wieder kurz unterbrochen, wenn die Straßenlage oder die Flugbahn des Zaubers es verlangten. Darauf musste sie einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit verwenden und registrierte daher nur die Reaktionen der Umstehenden und ihre eigenen
eigenartigen auf das Zauberband. "Unpraktisch, das C.L.0 das Phänomen nicht sehen kann. Ob die Klinge es kann? Wenn die Fahrt nicht soviel Konzentration brauchen würde, könnte ich mich auf eine Konfrontation vorbereiten.", dachte sie an die mit Werkzeug und Bauteilen gefüllten Taschen ihres Gürtels und Mantels. Ein paar kleine Gimmicks könnten sie sicherlich gebrauchen. Sie nahm Kontakt mit ihrem Begleiter auf: "Nehmen sie die blauleuchtende Linie mit der Geistessenz vermutlich ihrer Kontaktperson wahr, die vor uns schwebt?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 21.10.2014, 20:26:32
Robin stieß kurz die Luft aus, als sie feststellte, dass zumindest keine unmittelbare Gefahr drohte. So leise sie konnte[1], schlich sie sich zur ersten Tür, und lauschte daran.[2] Was auch immer sie dahinter hörte, sie ließ es sich nicht nehmen, auch gleich die zweite Tür zu untersuchen.[3]
 1. Heimlichkeit: 25
 2. Wahrnehmung: 22
 3. Wahrnehmung: 20
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 21.10.2014, 21:17:57
Tibryn hörte die vorbildliche meldung von Bernadette an die Gentlemen, als er so gut wie möglich versuchte Bernadette nicht zu verlieren, die in einer waghalsingen Jagd durch die statt mit Höchstgeschwindigkeit dahinjagte wie ein ausgehungerter Hund der der nem Wurstwagen jagt.

Plötzlich Bernadetts funkspruch.

"Ich hab dir doch schon oft gesagt Bernadett du musst mich nicht sietzen! Blauleuchtende Linie?!?! Nein kann ich nicht sehen. Aber erklärt warum du fährst als wär der Jabberwocky persönlich hinter dir her!

Durch Fahrt wird immer rasanter. Tibryn versucht an Bernadett dran zu bleiben, die ihre Blaue Linie jagte. und so rasten die Gassen, herabgekommene Häuser und Lagerhallen an Tibryn vorbei.

"Wo uns diese Line bzw. Bernadette wohl hinführen wird. Da bin ich ja mal gesapnnt" und so hetzte Tibryn weiter hinter Bernadette her.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 22.10.2014, 19:16:27
Barry Gamble


Als der kleine Gentleman die Leiter nach oben stieg und in der Finsternis des darüber liegenden Schachtes verschwand, stieß der blonde Kobold einen tiefen, resignierenden Seufzer aus. Eine Zeche im Frank'n'Weenies... Nur zu gerne würde ich deine Eltern mal kennen lernen, lieber Barry. Aber solltest du und dein Opa heute keinen Erfolg haben; dann weiß ich nicht, wie lange es das Pub überhaupt noch geben wird. Dachte der eigenartige Kerl, dessen Freunde ihn, obgleich er viele Namen pflegte zu tragen, meist einfach nur 'Wellby' nannten.
 
So oder so: Wir werden uns auf jeden Fall wiedersehen!

Lächelnd rückte er die filigrane, kreisrunde Brille zurecht und stapfte, von der kleinen Lichtkugel über ihm begleitet, den tiefen Schlund des Myddfogg-Kondenswasserrohres hinab.



Gerade als Barry Gamble sich daran machte, den schweren Kanalisationsdeckel über ihm hoch zu heben, fuhr er plötzlich zusammen. War das gerade ein leises, verstohlenes Lachen unter mir? Die allzu wache Erinnerung an die grausigen Geschichten des Clownes 'Pennywhistle' trieb ihn unaufhörlich weiter. Schließlich gab der schwere, in Metall gegossene Stein über seinem Haupte nach und schlitterte ein wenig nach oben, sodass es dem Kobold möglich war, diesen zur Seite weg zu schieben. Die kalte Nacht der unteren Ebenen Kromdale begrüßte Barry und hieß ihn in einer allzu bekannten Seitengasse willkommen. Der kühle Wind strich durch sein krauses Haar und bot eine äußerst befriedigenden Kontrast zu jener stickigen, atemraubenden Hitze, in welcher er eben, vor wenigen Minuten erst erwacht war. Er brauchte sich nicht großartig umzublicken, um die Ecke zu erkennen, an dem ihn die Kanalisation der Ebene MinusVier-Drei entlassen hatte. Sofort erinnerte er sich an die schaurige Atmosphäre der hohen, verdreckten Giebelfenster zu beiden Seiten, in denen sich nach wie vor schwach das purpurene Leuchten des berüchtigten Tolluchgorum-Nebels spiegelte... Und den alles einnehmenden Unrat, welcher sich am Wegesrand der verlassenen Straßenzüge gesammelt hatte.

Der Fremde hatte Recht behalten! Er war hier, genau an dieser Stelle, heute bereits schon einmal durchgekommen! Wenn seine Erinnerungen ihn nicht täuschten, müssten die Koordinaten, welche Bosco von ihrem Comissioner Vaston erhalten hatte, sie nur einen Straßenzug weiter geführt haben. Der Tatort des hinterhältigen Angriffes auf die beiden Gentlemen schien zum Greifen nahe...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.10.2014, 10:35:55
Tibryn & Bernadette


"Anweisungen verstanden. ~Feuerwehr bereits auf dem Weg. ~Team zur Sicherung des Tatortes alarmiert. ~Comissioner Lowbe über Ereignis in Kenntnis gesetzt. ~Passen sie auf sich auf, Miss Bernadette. Möge die Eiserne über sie wachen. ~Kromdale Ende."

Die mechanische Stimme des Supervizors schallte knisternd durch den Funkgraphen der beiden Lawbringer. Binnen weniger Augenblicke sollte eine Einheit des Crustwall Militärs eintreffen, welche sich an der Seite der örtlichen Feuerwehr um die Bekämpfung der ausbreitenden Flammen kümmern würde.



Die Geisteressenz des toten Drogendealers beschleunigte zunehmend, was den Abstand zwischen ihr und den beiden Zylindern kontinuierlich vergrößerte und Bernadette dazu zwang, sich immer aufmerksamer darauf zu konzentrieren. Glücklicherweise verfügte sie, dank ihrer besonderen Begabung und ihrer angeborenen Beziehung zu Maschinen aller Art, um das wohl außergewöhnlichste Fahrzeug des gesamten Justiz Palastes. So konnte sie dem C.L.0 absolut vertrauen, dass er die nötigen Feinjustierungen in Lenkung und Beschleunigung übernahm, so dass sie trotz der schwierigen Fahrmanöver, all der umgeworfenen Mülltonnen und verlassenen Baustellen weiter auf Höchstgeschwindigkeit durch die Ebene rasen konnte.
Weniger glücklich erging es dem maskierten Kobold Tibryn, welcher alle Hände voll zu tun hatte, seine Zweiradkutsche auf dieser Geschwindigkeit durch die verwinkelten Gassen zu lenken. Doch bisweilen hatte er sich nicht verschätzt. Nach wie vor konnte er sein Motorrad dicht an Bernadettes Gefährt halten und verlor seine Partnerin somit nicht aus den Augen.

Bis das Gebäude zu ihrer Linken in einem weiteren, blau schimmernden Feuerball explodierte.

Gerade waren die beiden Gentlemen noch um eine Kurve gebogen und einem geparkten Laster ausgewichen... Als Bernadette glücklicherweise noch rechtzeitig eine weitere Geisterschlinge entdeckte, welche über die niedrigen Wipfel einer Wellblechhütte zu ihrer linken peitschte und direkt in ein Fenster im ersten Stock des Hauses einschlug. Dank ihrer Aufmerksamkeit und der schnellen Reaktion ihres C.L.0 riss die Uhrwerksfrau den Lenker herum und entging somit den züngelnden Flammen um Haaresbreite! Knapp hinter dir heulte der Motor Tibryns' Lawbringers laut auf und blieb ebenfalls stehen, als der kleine Kobold das Gefährt scharf quer lenkte. Quietschende Reifen fraßen sich in dicken Spuren in den alten Zementbelag der Straße, während krachend das oberste Stockwerk des alten Malmdachwohnhauses nach unten brach und auf das ehemalige Erdgeschoss prallte. Schreie drangen an ihre Ohren. Bewohner liefen auf den Gehwegen davon und weinten; blickten die beiden Zylinder an und riefen flehend um Hilfe!

Und genau in jenem Augenblick, als Bernadette deutlich vernahm, wie die blaue Schlinge die Seele einer Frau aus den Flammen zog, drang das Donnern der nächsten Explosion an ihr Gehör. Immer und immer wieder.

Vor ihnen, in den Straßen an der Seite und über den Gentlemen. Die Ebene wurde überall von einem grausamen Orchester der Zerstörung heimgesucht!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.10.2014, 10:51:36
Robin Brighthide


Die maskierte Rächerin näherte sich völlig lautlos der ersten Tür.

Die Kacheln des Ganges fingen ihre Stiefel bei jedem Schritt auf, doch dank ihrer Aufmerksamkeit und dem stundenlangen Training ihrer nächtlichen Eskapaden über den Dächern des Viertels konnte sie jedes Mal ihr Gewicht so verlagern, dass die mit Kautschuk und verstärktem Eisen versehenen Füße von der Keramik Oberfläche abfederten, ohne auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Sie verschwamm akustisch mit der unheimlichen Stille dieses Ortes, während Robin ihr Ohr gegen die weiße Holztüre an der linken Seite drückte und sich auf eventuelle Geräusche aus dem Inneren konzentrierte. Sie lauschte einen kurzen Augenblick, nur um festzustellen, dass keine einzige Bewegung dahinter zu vernehmen war. Selbst wenn sich jemand in dem Zimmer hätte verstecken wollen; er müsste die gesamte Zeit über die Luft angehalten haben, denn nicht einmal das Geräusch eines Atemzuges drang an die feinen Ohren der verhüllten Downtown Gentleman.

Ihre Erforschung des Geheimganges ging unmittelbar weiter, als sie sich der undurchsichtig-gläsernen Türe mit der Aufschrift 'Treppenhaus' näherte. Durch das milchige, große Sichtfenster erkannte sie die groben, von Lichtquellen erleuchteten Umrisse besagter Stiegen; welche dahinter scheinbar nach oben sowie nach unten in eine Art Keller führten. Plötzlich, als sie bis auf wenige Meter an die Tür heran getreten war, vernahm sie deutlich mehrere Schritte von oben herab, welche direkt in das 'Treppenhaus' hallten. Dank ihrer geschulten Konzentration und dem Adrenalin, was sie sofort zum völligen Stillstand bewegte, vernahm sie eindeutig, dass es sich um mehrere Personen handeln musste, die jene gekachelte Stufen in Eile herabstürmten!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 23.10.2014, 22:35:55
"Die Eiserne? Mit der hätte ich gerne eine Begegnung.", schoß es der Uhrwerksfrau durch die Mechanik, während sie dem blauen Streifen folgte. Die wilde Jagd verlangte immer mehr ihrer Konzentration, sodass ihr der neue Anschlag fast entging. Die emitionale Reaktion machte sie darauf aufmerksam. Mit quietschenden Reifen und protestierender Mechanik wich sie dem Gröbsten der Explosion aus. Die Fliehkräfte nutzend, rutschte sie seitlich fast von C.L.0 herunter und hing hinter ihm, sodass die Splitter sie nicht erreichen konnten.

Sie rappelte sich wieder auf und rutschte in die normale Position zurück, drehte ihren Kopf kurz, um nach der Klinge zu sehen, und sprach zur Maschine: "Funktionen uneingeschränkt? - Nicht? Gut." Sofort folgte ihr Blick dem nächsten Faden und den flehenden Passanten teilte sie in teilnahmslosem Schnarren mit: "Hilfe wird organisiert, der Verursacher wird der Gerechtigkeit überantwortet." Dann erfolgten neue Detonationen.

Sie blickte ringsum und rief zum Kobold: "Es ist ihr Revier, doch ich schlage vor, wir suchen den Verursacher und stoppen ihn." Ohne wirklich auf die Antwort zu warten, startete sie ihre Maschine und brauste los, den magischen Spuren hinterher. Solange sie noch beschleunigte, nutzte sie wertvolle Sekunden, den Supervizor in extremer Kurzform von der mehrfachen Wiederholung der Situation mit groben Ortsangaben zu informieren. Dann verlangte die wilde Jagd ihre Konzentration, schnell fliehende Schlingen mit Beute durch das Chaos von Trümmern, geschockten und verletzten Passanten und ruinierten Fahrzeugen zu verfolgen. Sie aktivierte ihren Verstärker und verlangte mit ohrenzerfetzender Lautstärke, hindurchgelassen zu werden.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 24.10.2014, 01:44:39
Robin erstarrte für einen Moment. Sie kamen... aber würden sie vorbeilaufen, nach unten, oder hierher in den Gang kommen? Da griff ihre Hand bereits nach der ersten Tür, die sie untersucht hatte. Unentdeckt bleiben war jetzt die oberste Priorität. Und so öffnete sie die Tür, hoffend, dass sich dahinter nicht doch noch Gefahren verbargen, und ebenso hoffend, dass der Raum ein gutes Versteck abgeben würde...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 25.10.2014, 14:55:34
Barry stieg hinauf in die Freiheit, die jenseits des Kanaldeckels auf einer Straße der Ebene MinusVier-Drei lag. Niemals hätte er gedacht, dass er die verschmutzte Luft Kromdales als angenehm riechend empfinden könnte – aber nach seinem unfreiwilligen Streifzug durch die Kanalisation, der ihm zumindest gefühlt die Nasenhaare weggeätzt hatte, hatte in diesem Moment selbst die vor sich hinfaulenden Müllberge dieser verkommenen Gegend ein wenig an ihrem ekelerregenden Schrecken eingebüßt.

„Puh“, entfuhr dem jungen Bold mit ein wenig Erleichterung, als er mit beiden Beinen wieder an der Oberfläche stand. Aber Zeit zum Verschnaufen gönnte er sich nicht. Pflichtbewusst schob Barry mit dem Fuß den schweren Kanaldeckel wieder an seinen Platz, damit sich nicht noch ein unaufmerksamer Fußgänger plötzlich mit gebrochenen Gliedern unten in der Kanalisation wiederfinden würde, und zog seinen Deputy 0.7 aus dem Holster. Die Jagd auf die Schurken, denen es beinahe gelungen wäre, ihn umzubringen, und nun wer-weiß-was mit seinem Opa anzustellen gedachten, hatte ihre nächste Phase erreicht. Barry war nicht auf Rache aus. Nun zählte nur, dass er Bosco rechtzeitig erreichte.

Die Nacht war kalt, aber Barry schwitzte in seiner Gentleman-Rüstung und unter seinem Mantel, als er weitereilte. Er musste die Stelle erreichen, an der sie angegriffen worden waren. Von dort aus würde die Suche weitergehen. Einen schnellen Hilferuf abzusetzen, soweit er dabei seinen Lawbringer (und/oder den seines Opas) wiederfinden würde, befand Barry für eine gute Idee, aber er hatte nicht vor, auf Verstärkung zu warten, nachdem er seine Position durchgegeben hatte. Er wusste, dass jede Sekunde zählen könnte, denn seine Gegner schreckten nicht davor zurück, einen Gentleman umzubringen, das hatte er am eigenen Leib erfahren dürfen, und für seinen Opa ging er bereitwillig jedes Risiko ein.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 25.10.2014, 19:15:24
Robin Brighthide


Lautlos schwang die Tür nach innen auf. Die starken Elektrolytlampen aus dem Gang hinter ihr warfen einen hellen Umriss in den sonst völlig düsteren Raum, in welchem sich wiederum die Konturen Robins' Gestalt abzeichneten. Soweit sie erkennen konnte, handelte es sich hierbei um eine Art Umkleideraum. Die Wände des etwa fünf Meter breiten und vier Meter langen, völlig Fenster losen Zimmers waren komplett mit Regalen und einzelnen, verschlossenen Spinden bestückt. Zwei parallel verlaufende Bänke bildeten den zentralen Punkt in der Mitte, unter welchen die maskierte Rächerin mehrere Paar Schuhe entdeckte. Die offen gehaltenen Regale umfassten einige, willkürlich gestapelte Kleidungstücke, Mützen und einzelne Overalls.

Das hastige Trampeln der Schritte drang nun weit deutlicher an ihr Ohr... Zweifellos näherten sich diese Personen kontinuierlich. Die verhüllte Gentleman konnte sich ohne weitere Anstrengung ausmalen, dass es sich bei jener Zunahme der Geräuschkulisse nur noch um wenige Augenblicke handeln konnte, bis die Unbekannten den unteren Treppenabsatz erreicht hätten.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 25.10.2014, 19:33:00
Barry Gamble


Mit gezogener Waffe sprintete der kleine, entschlossene Gentleman die Straße entlang. Den Weg, welchen er an diesem Tage bereits schon einmal hinter sich gebracht hatte, erneut in seinen Gedanken reflektierend war es für den Kobold ein Leichtes, sich in den schwach erleuchteten, durch den nahen Nebel Tolluchgorums purpur gefärbten Gassen der Gegend zurecht zu finden. Die düsteren, teilweise baufälligen Blockbauten der Ebene lagen drohend und in ihrer Größe erdrückend an den Seiten des nächtlichen Pfades. Lediglich das Bellen eines fernen Hundes kündete von Leben und erweckte hier und dort die sonst so allumfassende Stille... Bis es plötzlich laut über Barry krachte. Ein fernes Donnern durchfuhr das Viertel und rüttelte an dem Staub befallenen Fassaden. Der Klang entfernter Sirenen drang an sein Gehör, als der mutige Kobold die Einbahnstraße erreichte, an welcher er seinen Großvater zum letzten Mal gesehen hatte.

Gerade wollte er den letzten Schritt um die Ecke gehen, als er unerwartet mehrere Stimmen aus dieser Richtung vernahm.

"-Weiß auch nich', wie man did uffkriecht. Scheiße Mate, für die Dinger brochn wir einen größeren Schraubenschlüssl!" -...- "Heißt' das, du kriegst die Lenkersperre aus den Teilen raus?" -...- "Auf jeden Fall, ma' Mate. Auf jedn' Fall. Aber did is nicht did Problem. Ich muss wohl oda üwl den Motor öffnen und die Kontaktleitung trennen, sonst meldet dad Ding sofocht den Start an did nechste Revier und schon hamwa die Bude voller Hüte, ma' Mate! Und dann heißts' Bonegate und 'tschüß schönes Zweirad."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 25.10.2014, 22:58:01
Robin eilte ohne weiteres Zögern in den Raum vor ihr, und schloss die Tür hinter sich. Ihre oberste Priorität war jetzt, nicht gesehen zu werden. In dem Raum platzierte sie sich so hinter der Tür, dass man sie übersehen könnte, wenn jemand nur einen Blick in den Raum warf; für den Fall, dass derjenige doch genauer nachsah, hielt sie die Armbrust abschussbereit in Händen.

Ihr Blick fiel auf die Spinde. Sobald die unmittelbare Gefahr vorüber war, würde sie einmal den Schlüssel ausprobieren, den sie gefunden hatte...

Robin bemerkte, wie sie ganz ruhig wurde. Das war gut. Sie konnte ziemlich aufdrehen, das wusste sie. Aber wenn sie extremer Gefahr ausgesetzt war, wurde sie eher ruhig als panisch. Wahrscheinlich war sie deshalb so gut als Gentlewoman. Und als Rächerin, natürlich.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 27.10.2014, 19:50:55
Die rasante Hatz auf etwas blaues Linienförmiges das nur Bernadette sehen konnte nahm an Geschwindigkeit und waghalsigen Fahrmanövern zu. Das Ausweichen von Hindernissen, Zivilisten und dem Verkehr erforderte Tibryns gesamte Aufmerksamkeit. Er gerade noch so an Bernadette und ihrem Hi-Tech Lawbringer dranbleiben.
Plötzlich als er einem Hindernis auswich explodierte links knapp vor ihm ein weiteres Gebäude in blauem Licht. Bernadette kam noch gut vorbei, aber Tibryn sah vor sich riesige Trümmer in seinen Weg fliegen. Geistesgegenwärtig und mit blitzschneller Reaktion riss Tibryn seinen Lawbringer herum und kam seitwärts mit quietschenden Reifen zu stehen.
Er sah Bernadette kurz anhalten...und sie sagen das sie den Verursacher finden will und schon brauste sie davon....

"Ok Bernadette. Versuch dem unsichtbarem blauen Dings zu folgen. Sag mir deine Position durch wenn du das Ziel erreicht hast. Dann schließe ich zu dir auf."

Tibryn sah sich um[1], ob jemand in unmittelbarer Lebensgefahr war. Er hörte das schreien und klagen der Menschen und Griff zu seinem Funkgerät.

"Klinge an Haupquartier. Hier in Kromdale MinusVierAcht ereignen sich scheiss viele Explosionen. Es gibt zahlreiche Verletzte. Mobilisiert alle Bergungs- und Rettungseinheiten. Schickt den Ordnungsdienst um Aufruhen zu vermeiden und die Tatorte abzusperren. Und beeilt euch. Klinge, Ende."
 1. Wahrnehmung:19
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Victor I. Mc Wybrandt am 28.10.2014, 12:15:52
Victor erschauderte, als sich die wulstigen Lippen zu einem zaghaft leidigem Kussmund spitzten und verzog etwas verächtlich das Gesicht, als der Gedanke kam, dass sie einen von ihnen küssen konnte... Trotzdem, er war im Dienst und hatte einen Eid zu erfüllten. Jeglichem Schutzbefohlenem Schutz bieten und zeitgleich vor Gefahren schützen. Und wie sagte sie soeben? Sie hätte Glas splittern gehört?

Nun gut, das könnte einer von vielen Fällen sein, in denen ein Betrunkener randalierte, da seine Angebetete ihn nicht erhören mochte. Vielleicht auch war ihm die scheinbare Party von der sie sprach zu viel und er stürzte über einen antiken Glastisch, der unter seinen Lasten zerbrach. Oder aber es war ein rauschendes Fest und sie spielten eine Art von russischem Roulette, nur mit Gläsern... Egal, sein Job war es herauszufinden was passiert war, egal ob mitnichten oder nicht.

"Nun Mylady, können sie mir bitte verraten zu welcher Uhrzeit dieses zerbrechen von Glas und das Poltern ungefähr statt fand? Danach schätze ich werden ich und mein Kollegen mal nach dem Rechten schauen. Machen sie sich keine Sorgen, manchmal sind die lautesten Nachbarn die harmlosesten, bestimmt ist es nur eine Kleinigkeit die er selbst wahrscheinlich schon lange wieder vergessen hat. Sofern das mit dem Drogenrausch wirklich stimmen sollte...

Er trat näher an die Treppe heran.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 29.10.2014, 07:53:30
Das Leder und das Metall seiner Einsatzhandschuhe knackten, so fest hatte Siegfried die Faust geballt. Einfache Kinder auf Stuff... Er zwang sich zum Lächeln. Dazu, seine Finger zu entspannen. "Während Mister Wybrandt Ihnen Gesellschaft und Schutz leisten wird, werde ich einmal nachsehen, Milady." Formvollendet knickste der einstmalige Aristokrat- und machte sich bereits an den Aufstieg, daran, oben mit den verstärkten Handschuhen gegen die Tür zu hämmern. "Aufmachen! Gentlemen!" Darauf vertrauend, dass man Schüsse wohl noch unten hören würde, und unauffällig die Zusatztrommel doch noch mit einem "Partyblower" (im Bürokratensprech auch als "High Ex" bekannt) ladend, wartete er einen Augenblick, lange genug, das jemand an die Tür kommen konnte- bis er sie eintrat. Mit den gepanzerten Stiefeln der Gerechtigkeit mit aller Kraft gegen die Stelle, wo er den Sperrriegel vermutete trat um sich Zugriff zu verschaffen- in der Hoffnung, so schon den ersten Punk auszuschalten.

Hart prallte der Stiefel gegen das Holz...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 31.10.2014, 15:48:42
Innerlich jubelte Bosco über seinen Teilerfolg und die gelungene List. Denn er ist einem Bauchgefühl gefolgt, einer Ahnung welche zum grössten Teil mit seiner Lebenserfahrung  zu tun hat. Der Erfolg wurde von den Reaktionen der Anwesenden bestätigt, doch so ganz zu seinem Ziel ist er nicht gekommen.
Denn bevor er sich über seinen Erfolg freuen kann und die Hoffnung dass seine Fesseln gelöst werden dringen die letzten Worte des Wahnsinnigen in seinen Verstand. „Säge… Hand verwenden… Leben in ihr steckt… verflucht noch mal. Der Irre will meine Hand absägen.“

Die vorhandenen Optionen waren nicht gerade viele an der Anzahl und das Schauspiel muss schnell ein Ende finden bevor die Säge überhaupt in seine Nähe kommt. Kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, spannen sich auch alle Muskeln in dem kleinen und alten Boltkörper schlagartig an. Der Kopf des alten Zylinders erhebt sich und funkelt den Wahnsinnigen mit bösen Augen an. „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen. LASST DIE SÄGE WO SIE IST!!!“ Vor lauter Angst um seinen Hand, und davor dass die Anweisung umgesetzt wird spuckt Bosco die Worte förmlich aus.

Er wusste nicht mehr weiter... wie kann er sich aus dieser Situation noch retten. Alles was er versucht scheint zu scheitern.  Barry...  nach diesem Gedanken kam eine tiefe Leere... einfach nichts. Erschöpft atmet der alte Bolt tief ein und aus.   
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 04.11.2014, 10:32:03
Verflixt, in Kromdale brennt heute die Luft!, dachte Barry sich, als das Donnern und Krachen über ihm ihn erschreckte. Den Sirenen nach zu urteilen, steckten auch andere Zylinder in Schwierigkeiten. Irgendwo auf einer Ebene über ihm musste etwas explodiert sein. Das bedeutete nie etwas Gutes.  Staub, beschädigte Gebäude, vielleicht auch Verletzte und Tote. Hier, wo er war, konnte er in dieser Angelegenheit nichts unternehmen – und, um ehrlich zu sein, interessierte ihn momentan nichts brennender als das Wohlergehen seines Opas. Blut war schlussendlich doch dicker als Wasser.

Das Geräusch von Stimmen, die aus der Gasse kamen, die Barrys Ziel war, hielt er plötzlich inne und presste seinen Rücken gegen die Mauer des Eckgebäudes. Vor Anspannung knirschte er unwillkürlich mit den Zähnen, während er den Worten lauschte. Ein paar Kromdale-MinusVier-Drei-Ratten planten offenbar, Opa Boscos und Barrys Lawbringer zu entwenden, die die feigen Attentäter scheinbar achtlos zurückgelassen hatten. Eine andere Möglichkeit war natürlich, dass diese Kerle zu den Mördern und Entführern gehörten und nun vorhatten, Beweise verschwinden zu lassen. So oder so hatte Barry wenig Geduld dafür übrig, dass er bei der Suche nach seinem Großvater aufgehalten wurde. Dafür hatte er keine Zeit!

„Wird schon schiefgehen“, murmelte er sich selbst zu, bevor er den Überraschungsmoment nutzte, aber auch sich selbst überraschen ließ, indem er, ohne vorher die Situation auszuspähen, die Deckung verließ und in die Einbahnstraße platzte.
„Weg von den Motorrädern und Hände hoch, sonst könnt ihr euch schon jetzt sofort auf Bonegate einstimmen!“, bellte Barry ihnen mit erhobenem Deputy 0.7 entgegen und entsicherte die Waffe deutlich sichtbar. „Ich hab verdammt schlechte Laune, also versucht ja keinen Mist! Wo sind die Zylinder, denen die Maschinen gehören? Los, raus damit!“[1]
Die versuchten Lawbringer-Diebe auf Verdacht einfach anzuschnauzen, ersparte kostbare Zeit, die andernfalls für eine Befragung draufgegangen wäre. Ob sie nun etwas mit der Entführung seines Opas und dem versuchten Mord an ihm selbst etwas zu tun hatten oder nicht – oder ob sie Zeugen des Vorfalls geworden waren oder nicht, würde sich jetzt herausstellen. Barry war auf jedwede Reaktion gefasst und vorbereitet, zu schießen, sollte es notwendig sein. Doch ungeachtet dessen überprüfte Barry, soweit es auf die Schnelle möglich war, die Umgebung.[2] Der Bold, der ihn gerettet hatte, hatte davon gesprochen, dass dieser „Meister“ seinen Opa wahrscheinlich in ein angrenzendes Lagerhaus gebraucht hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Täter seinen Opa lange auf der Straße herumgeschleppt hatten. Nicht ohne Grund hatte man ihnen in dieser sichtgeschützten Einbahnstraße eine Falle gestellt. Schnell zuschlagen, schnell verschwinden – so würde es Barry zumindest machen.
 1. Einschüchtern: 18
 2. Wahrnehmung: 11
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 04.11.2014, 22:48:39
Robin Brighthide


Gespannt lauschte Robin...

Die Schritte kamen tatsächlich näher. Deutlich hörte sie, wie die Angeln der Glastür aufschwangen...

Doch dann war es plötzlich völlig still.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 04.11.2014, 23:36:17
Tibryn & Bernadette


Die Uhrwerksfrau peitschte auf dem Rücken ihres C.L.0s' durch die Nacht der Ebene MinusDrei-Acht. Immer wieder wurde das Viertel von Erschütterungen heimgesucht. Hilfesuchende, teilweise verletzte und verängstigte Bewohner erfüllten die Straßen und Gehwege. Versuchten, ihre wenigen Habe vor den sich rasch ausbreitenden Flammen zu schützen, ihre Angehörigen in dem alles umfassenden Chaos zu finden... Oder - 'Dale wäre nicht 'Dale - wenn nicht bereits der ein oder andere Plünderer sich das Beben zu Nutze machte und breit grinsend in das Schaufenster eines Ladens hüpfte.

Bernadette hatte alle Hände voll zu tun, die manuelle Steuerung ihres Gefährten zu bedienen, um die Jagd aufrecht zu erhalten. Durch die nahe Explosion hatte die Downtown Gentleman den Geist des Drogendealers Egil zwar aus den Augen verloren, doch jeder weiteren Detonation ging eine andere, neue Schlinge einher... Bis das halbe Ebenendach in den Augen der mechanischen Frau bläulich glänzte.

"Mylady ~ Warnung ~ Ebenensturz[1] direkt voraus. ~ Bei aktuellem Kurs und in Anbetracht der hohen Geschwindigkeit erreichen wir die Grenze in T MINUS 20 Sekunden. ~ Warnung ~ Ausweichmanöver einleiten?"

Durch die unnatürliche Stimme ihres Gefährtes aus den Gedanken gerissen, fixierte Bernadette den Abgrund vor ihr, direkt am Ende der Gasse... Und all die Linien bündelten sich am Ende ihres Blickfeldes und schossen über das klaffende, etwa zehn Meter breite Loch hinweg.



"Supervizor Kromdale an Klinge ~ Verstanden. ~ Rettungsmannschaften voll ausgelastet. ~ Erbitte Unterstützung von Crustwall. ~ Klinge, tun sie was sie können. ~ Kromdale Ende."

Die Zahl der verzweifelten Menschen und Bolde nahm rasch zu. Viele Blicke streiften den maskierten Gentleman auf seinem Lawbringer. Auch wenn die Zylinder in diesen Ecken alles andere als gerne gesehen wurden, deuteten immer mehr Bewohner auf Tibryn und riefen um Hilfe. Krachend brach ein weiteres Stück Mauerwerk ab und stürzte in sich zusammen. Die Flammen loderten und züngelten bereits an den angrenzenden Gebäuden.

Plötzlich sah die Klinge, wie eine kreischende Frau von einem älteren Mann festgehalten wurde. Sie wehrte sich sichtlich gegen den Griff des Menschen Mannes und deutete in krümmender Verzweiflung immer wieder in den zweiten Stock des Hauses, welches halb von der Explosion zerfetzt worden war.

Tibryn identifizierte nur folgende Worte im alles einnehmenden, donnernden Lärm der Straße:

".... Mein Baby... Noch dort oben!!!"
 1. 
Ebenensturz (Anzeigen)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 04.11.2014, 23:47:41
Robin Brighthide


... Oder doch nicht? Robin schloss die Augen und drückte ihr Ohr gegen das kalte, weiß gestrichene Holz der Türe.

Da! Kaum vernehmbar klang der leise Aufprall einer Ledersohle auf Keramik an das Gehör der maskierten Rächerin, direkt vor dem Durchgang, hinter dem Robin sich verbarg. Sie identifizierte deutlich, dass eine Person den Gang herunter geschlichen sein musste und sich nun nah bei ihr befand. Nur die dünne Innentür der Umkleidekabine trennte sie von ihrem potentiellen Häscher. Gespannt achtete sie auf die Türklinke...

... Welche bisweilen noch unberührt in ihrer Ausgangsstellung verharrte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 05.11.2014, 00:01:55
Robin verhielt sich so still sie konnte, ging aber wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Auf keinen Fall wollte sie die Tür abbekommen, falls diese geöffnet würde. Die Armbrust im Anschlag, wartete sie, was passieren würde. Sie jedenfalls war auf alles vorbereitet!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 05.11.2014, 22:49:50
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


"Also, wenn sie mich nun so fragen... Mister... Wie war nochmals ihr Name? Anyways... Ich denke diese Geräusche, nun, I'm so sorry ma' dea', ich schätze dass diese fürchterlichen Laute so vor etwa einer halben Stunde aufgehört haben! Oh Mister Gentlemän! Ich bin ja so froh, dass sie nun hier sind und sich um solch eine arme, hilfsbedürftige Dame wie mich kümmern können! Doch 'I am beggin' ya! Lassen sie bei solch einem Pack keinerlei Gnade walten! Wer weiß schon, was diese-"

Die laute, einschüchternde Stimme Siegfried Stauffers unterbrach Miss Leberzipf in ihren Ausführungen und ließ sie vor Schreck zusammenfahren. Entsetzt starrte sie mit beschämenden, tiefrotem Kopf in die Augen des Zylinders Victor. "Passen sie bloß au-"

Der Stiefel des schwer gepanzerten Gentlemans traf auf das dicke Holz der Wohnungstüre des angeblichen, nächtlichen Randalierers und ließ die geschnitzten Balken unter der Wucht des Aufpralls bersten. Der Schlag war perfekt abgestimmt und hatte das Schlosswerk der Türe genau an seinem wunden Punkt getroffen. Späne gestrichenen Holzes wirbelten durch die Luft, als der Eingang nach innen wegbrach und die Tür aus ihren Angeln flog.

Vor Siegfried erstreckte sich ein wahres Chaos. Der einst scheinbar durchaus stilvoll eingerichtete Salon der Stockwohnung war völlig verwüstet. Eine gläserne Vitrine ruhte zersplittert über ein grau-emailliertes Sofa gestülpt. Mehrere Stühle lagen zerbrochen überall herum verstreut; die Schubladen einer Kommode waren herausgerissen und achtlos in das ausladende, grünlich tapezierte Zimmer geworfen worden... Mehrere Leinwände mit teilweise fertigen, manchmal nur grob angedeuteten, Portraits bedeckten den Brand-fleckigen, weißen Teppichläufer, welcher in einen offenen Durchgang nach links führte.

Doch das Eigenartigste waren die alles besprenkelten, rot-braunen Farbflecken, welche die gesamte Szenerie bedeckten. Überall tropften dicke Schlieren dieser Farbe von den Wänden, verklebten Fensterscheiben oder fraßen sich in den Stoff ehemals gepolsterter Möbel. Ein unrhythmisches Muster aus fremdartigen Zeichen war damit augenscheinlich achtlos auf das gesamte Interieur gekritzelt.

Plötzlich tönte eine dünne, zögerliche Männerstimme von jenseits des angrenzenden Ganges an das Ohr des Ordnungshüters.

"Sir... Sir Gentleman... B... B... Bitte, ich flehe sie an... Kommen sie nicht herein... Es ist a.. A... Alles in Ordnung... Sir."[1]
 1. Victor hört eindeutig, wie sein Partner durch die Tür bricht. Doch die Stimme flüstert zu leise, als dass man sie jenseits der verwüsteten Wohnung hätte vernehmen können.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 07.11.2014, 08:45:25
Barry Gamble


Barry war tatsächlich auf dem richtigen Weg gewesen. Trotz der Betäubungsgranate und dem Nervenkitzel über jenem Minenschacht, hatte ihn sein Kurzzeitgedächtnis nicht im Stich gelassen. Als er mutig, mit erhobenem Deputy um die Ecke bog erkannte er sofort die besonders heruntergekommenen Gebäudefassaden, die sorglos aufgereihten, teilweise umgekippten Mülltonnen und jene wackelige, völlig verrostete Feuerleiter zu seiner Linken.

Und siehe da. Direkt in der Mitte des kleinen Hinterhofes standen die beiden nur allzu bekannten Lawbringer von den Constables Jenkins und Gamble.

Drei Kerle wandten sich erschrocken um, als der Kobold das Wort zur Drohung erhob. Einer stolperte vor Schreck nach hinten, ließ dabei klimpernd einen Schraubenschlüssel fallen und prallte gegen das Hinterrad der Zweiradkutsche seines Opas. Die anderen beiden Unbekannten hoben die Hände über den Kopf und rührten sich nicht mehr vom Fleck.

Leider war auch der Teil seines geschulten Gedächtnisses, welcher sich für Vermutungen und 'grausige Vorahnungen' verantwortlich zeichnete nicht von dem hinterhältigen Angriff beeinträchtigt worden. Denn die Bezeichnung 'Kromdale-Ratten' traf wie die Faust aufs Auge.

Die drei waren in heruntergekommene, ausgetragene und teilweise gerissene Straßenkleidung gehüllt. Der eine, welcher vor Schreck beinahe umgefallen war, hätte dabei auch beinahe noch den braunen Bowler verloren, welcher locker auf seinem Kopf ruhte. Schmutz und Maschinenöl klebte an seinem Gesicht und vermischten sich mit Angstschweiß, als der von Barry aus gesehen rechts stehende der beiden anderen zögerlich das Wort erhob.

Als dieser den Kopf schüttelte, fiel dem Zylinder sofort die Gangtatowierung auf, welche oberhalb seiner Augenbrauen eingeprägt- sich kaum vom übrigen Schmutz abzeichnete.

"Hörn' sie mal, Mister... Mister Gentleman! Eh... Es ist nich' das, wonach es aussieht! Wir habn' die Maschinen hier eben erst gefunden und dachten, sie hättn' se irgendwie verloren oder es wäre den werten Herren Constables was' zugestoßen! Wir warn hier eben friedlich spaziern... Als wir - Hörn' sie, wir wollten die Dinger doch eben zu ihnen aufs Revier bringen! Ich schwörs'!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 07.11.2014, 09:20:19
Master Bosco Matthew Jenkins


Erschrocken fuhr der 'Meister' im Stand herum. Seine grausige Fratze verzog sich so sehr vor Wut, dass sich eine der Klammern löste, welche die abgetrennte Haut des Frauengesichtes hinter seinem linken Ohr festhielt. Die 'Maske' rutschte etwas herab und legte einen kleinen Teil des wirklichen Gesichtes darunter frei.

Plötzlich riss der Mann den Kopf nach hinten und lachte schallend. Die Laute wurden von der hohen Halle aufgefangen und hallten durch den ausladenden Raum.

"HAHAHAHA! Seht nur! Seht! Der kleine Mann hätte uns beinahe hinters Licht geführt! Haha HAHAHAHA!"

Äußerst zögerlich stimmte auch der Pantomime in die aufgezwungene Heiterkeit ein. Schließlich wollte er seinem Meister in keinster Weise widersprechen!

Der Kerl mit der Fratze beruhigte sich und hob die Hand, um drohend mit dem Zeigefinger auf Master Bosco zu zeigen. "Thehehe... Du bist ein ganz ein schlauer Kerl, nicht wahr?! Eigentlich wäre es mir Einerlei gewesen, Mister Jenkins, ob du den Öffnungsprozess nun überlebst oder nicht. Du wärst einfach auf dem Haufen Leichen hinter dir gelandet und die Sache hätte sich für dich absolut erledigt." Er zuckte gespielt mit den Schultern. "Aber jetzt... Nun, sagen wir: Jetzt lege ich besonderen Wert darauf, dass wir uns später, wenn das Tor nach Aradan geöffnet wurde... Nochmals eingehender unterhalten werden." Seine Mundwinkel spitzten sich zu, als er unter der Maske diabolisch die Zähne fletschte.

"Meister!" Eine Frauenstimme ertönte hinter dem angeketteten Constable, hallte laut und entschlossen durch den riesigen Raum. "Ich freue mich ihnen mitteilen zu können, dass die Geister auf dem Weg sind. Sie haben den letzten Kanalisierungspunkt Auf MinusDrei-Acht gleich erreicht. Die Maschinerie ist bereit für die Energieaufnahme!"

Von dieser Erkenntnis begleitet, wandte sich das Stofftier in seinen Fesseln und brüllte: "DAWD KÖWNNT EW NEWWWT MAWWWCHN!!! EWCH WEWDE DEW BWEGAWDE NEWMAWLS VÄWAWNTN!!!!!!!"

Der Meister richtete sich zufrieden auf und lockerte seine Haltung.

"Herausragend. Bereitet das Tor vor und schließt Mister Grant an den Gedächtnistrichter an. Es geht gleich los..."

Ein zweiter Pantomime, ähnlich gekleidet und gleich bewaffnet, kam von der Seite in das Blickfeld des gefesselten Koboldes. Er reichte dem Meister ein Werkzeug. Bei genauerer Beobachtung erkannte Bosco dieses sofort.

Es war eine Knochensäge.

Die Klinge glühte vor Hitze. Bosco spürte das erhitzte Metall deutlich, als der Meister sich damit grinsend seinem rechten Arm näherte. Doch ein letztes Mal hielt er inne und starrte dem alten Bold erneut, direkt in die Augen.

"So denn, MISTER Bosco Matthew Jenkins. Noch irgendwelche anderen Tricks auf lager? Kommen sie schon... Lassen sie sich doch nicht so hängen! Geben sie sich einen Ruck, Mister Jenkins...

... Erheitern sie uns!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 07.11.2014, 15:44:33
Für den alten Master Bosco Matthew Jenkins war dies ein Wechselbad der Gefühle, welche er kaum in den Griff bekommt. Doch die Ahnung dass ihm Schmerzen ohne Grenzen durch den Körper jagend werde immer mehr zur Gewissheit. Genauso wie sein Tod unausweichlich vor ihm steht. Doch genau diese Hilflosigkeit weckte den Sturkopf  in dem alten Bolt und eine weitere Idee bahnte sich in den Gedanken des Zylinders an. Noch war nicht aller Tage Abend und sein Plan nahm immer mehr Gestalt an und Bosco wusste er würde dem Verrückten zeigen warum er als Zylinder so lange überlebt hat.

Sein Gesicht spiegelte das Bewusstsein des Nahen Todes wieder, und trotzdem hatte er eine feste Stimme als er dem Verrückten antwortete. „Tricks auf Lager… Erheitern…“ Bosco schüttelt den Kopf und blickte ihm unschuldig ins Gesicht. „Wenn ihnen meine Einlage so gefallen hat, dann dürfte ich eventuell noch einen letzten Wunsch äußern.“

Der kleine Bolt räuspert sich, und nickte behindert durch die Ketten mehr schlecht als recht in Richtung der Brusttasche seines Mantels. „Ich habe in meiner Brusttasche einen Apeljack, und ich wäre froh wenn ich daraus einen tiefen Zug nehmen könnte. Das würde zu mindestens einen Teil meiner Schmerzen betäuben.“ Dabei zuckten seine Augen immer wieder unsicher auf die verflucht nahe Knochensäge. „Zu mindestens würde dies mein Überleben etwas erleichtern.“ Ein gezwungenes Lächeln spiegelte sich in den Zügen des alten Zylinders wieder.

Doch in seinem Innern wartete er nur auf den richtigen Moment, ja er sehnte ihn herbei um den Irren noch eine letzte Kostprobe für einen seiner Auftritt zu gewähren. Der Applaus wird ihm sicherlich verwehrt bleiben, doch sollte es klappen würde er den Ruhm fühlen und für sich beanspruchen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 08.11.2014, 12:04:31
"Ich fordere Sie noch einmal auf, sich zu ergeben- jeden hier. Hier spricht das Gesetz. Mein Name ist Constable Siegfried Stauffer- und ich werde jeden, der sich gegen das Gesetz stellt, auch mit Gewalt von hier wegschleifen, im Namen der Gentlemen, im Namen der eisernen Königin, und im Namen der Gerechtigkeit. Das schwöre ich." Dabei klangen die schweren Stiefel auf dem Boden, widerhallend von der Leere des Raumes, und der einstige Leibwächter und Jäger des Übernatürlichen blickte finster die unnatürlichen Runen an, versuchte, sie zu erkennen, zu identifizieren.[1] Zielsicher, die Fäuste in den Einsatzhandschuhen geballt, schritt er auf den angrenzenden Raum zu, bereit, ihm seine Rechte zu präsentieren- nicht nur im wörtlichen Sinne.
 1. Wissen (Arkana) 26, Wissen (Die Ebenen) 12
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 09.11.2014, 15:58:50
Robin Brighthide


Quälend vergingen die Minuten. Jene Schritte waren von ihrer jetzigen Position aus nicht mehr zu vernehmen. Tödliche Stille hatte sich über die Umkleidekabine gelegt, während die maskierte Rächerin Robin Brighthide im Hinterhalt der Dunkelheit auf die nächste Aktion der Unbekannten wartete.

Beinahe wäre sie davon überzeugt gewesen, die Kerle hätten sich wieder aus dem Staub gemacht... Als sie deutlich das Quietschen der Geheimtüre vernahm und registrierte, wie diese schwer in ihre Angeln fiel. Von außerhalb des Ganges hörte sie eine nahe, unbekannte, männliche Stimme sprechen:

"Der miese Penner scheint sich aus dem Staub gemacht zu haben. Verdammte Scheiße, der Boss hat' mir echt Angst gemacht Phil." Der Mann seufzte laut. Ein anderer antwortete auf das Gesagte. Die Worte klangen leiser und hallten eindeutig etwas weiter abseits der geschlossenen Umkleidekabinen-Tür.
"Ain't got tha bollocks'! Was auch immer das fürn' Bugger war, der wird sich noch wünschn, er hätte Highking Seraph nich' ans Bein gepisst!"

Erneut klangen Sohlen auf Keramik und signalisierten der versteckten Robin, dass sich die beiden langsam wieder den Gang hinunter bewegten.

"Machn' wir hier dicht. Seraph' meinte, der 'Meister' würd' uns schon bald fürstlich belohnen, Phil... Und eines sag ich dir - Du wirst noch nie so viele Schlampen auf einem Haufen gesehen haben, wie bei meiner Feier! Ich schwörs' auf den Schwanz der Eisernen! Haha!"

...

"Get ya thump down, motherbuzzer! Du hast ja nich'ma die genug Tinte aufn Füller, um den hohlen Zahn deiner Mutter zu fülln'!"

...

"Maul zu, du stinkender Leprechaun! Da hat mir deine Ma' aber was anders erzäh- Hey wart' ma. Hast du in der Kabine nachgesehn'?"

...

"Ich? Nope - Glaubst doch nich' ernsthaft... Oda'?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 09.11.2014, 16:51:42
Master Bosco Matthew Jenkins


Die Fratze des 'Meisters' verweilte kurzzeitig; regungslos dem angeketteten Bold vor ihm direkt in die Augen starrend. Plötzlich straffte er sich, senkte das mechanische Werkzeug  und legte wieder, von einem weiteren schallenden Lachen begleitet, den Kopf in den Nacken.

"HAHAHAHAHA! ABER NATÜRLICH! HAHAHAHA!" Der Mann mit der grausamen Maske wandte sich an jenen, von Master Bosco Matthew Jenkins völlig verängstigten, Pantomimen und deutete befehlend auf die angesprochene Brusttasche des Gentlemans. "LOS! Gewähre dem stattlichen Constable seinen letzten Wunsch. Diesen Schluck hat er sich redlich verdient..."

Stockend, mit deutlich zitternden Beinen, näherte sich der Handlanger des 'Meisters'. Ohne ein weiteres Wort hob er die vor Angst vibrierende Hand und griff in die Innentasche des 'Steppard'-Einsatzmantels. Tatsächlich kramte er bereits nach wenigen Augenblicken besagten Flachmann hervor. Dem Blick Master Boscos ausweichend, konzentrierte der Kerl sich darauf, an der Öffnung der Flasche zu hantieren - bis er durch die diabolische Stimme des 'Meisters' aufgeschreckt zusammenzuckte und dadurch den losen Schraubverschluss fallen ließ.

"MACH SCHON, DU ELENDIGER WICHT! WIR HABEN EINE AUFGABE ZU ERLEDIGEN!! Glaubst du etwa, ER wird es uns nachsehen, wenn wir ihn warten lassen?!"

In der Bewegung stotternd, nickte der Pantomime und duckte sich etwas zur Seite, um nun auch den vor Zorn brennenden Augen der Fleischmaske seines 'Meisters' zu entgehen. Schließlich hob er den Flachmann an Boscos Gesicht heran.

Aus dem Augenwinkel heraus konnte Bosco sehen, wie der Stoffbär in seinem verzweifelten Kampf gegen die einschneidenden Fesseln innehielt und den Blick des alten Gentlemans mit beiden Steinchenaugen erwiderte.

Langsam näherte sich der Flaschenhals den Lippen des todgeweihten Koboldes...[1]
 1. Ein letzter Zug sei dir gegönnt!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 09.11.2014, 17:04:20
Highking Seraph? Robin dachte nach. Sie kannte so viele Gauner und Schurken... hatte sie von jemandem namens Seraph schon mal gehört?[1] Gleichzeitig sah sie sich im Raum um, nur für den Fall der Fälle - gab es eine Möglichkeit, sich noch besser zu platzieren? Vielleicht eine Chance, sich mit ihren akrobatischen Fähigkeiten an der Decke zu verstecken?[2]
Hatte sie vielleicht eine Chance, die Lampe im Raum schnell so herauszudrehen oder anders zu beschädigen, dass sie nicht mehr anging, ohne dass jemand eine Manipulation bemerkte?
 1. Knowledge (Local): 25
 2. Wahrnehmung: 16
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 09.11.2014, 17:34:04
Im Kopf der Uhrwerksfrau ratterten die Zahnräder: "20sec, aktuelle Geschwindigkeit, 10m zu überbrücken ohne nennenswerten Höhenunterschied, unbekanntes Territorium, Tiefe unbekannt,..." Die Werte füllten ihre Gleichungen und ergaben einen Haufen niedriger Wahrscheinlichkeiten. Zu niedrig für die eingegangenen Risiken. gerade wollte sie eine Erwiderung geben, da bemerkte sie den Rand der Grube. "Nein, Geschwindigkeit behalten, Haarnadelkurve nach rechts.", verkündete sie ihrem Gefährt. C.L.0 bestätigte und beide rasten mit leichtem Bogen auf di linke Seite der Straße an den Abgrund heran. Ein paar leere Kisten auf dem Bürgersteig zerbarsten, jemand setzte zu einer Fluchtirade an, bis ihm klar wurde, was da gerade Holzsplitter in seine Richtung geschickt hatte. Das schwere goldlglänzende Geschoss hub kurz das Vorderrad ab und setzte es quer zur Fahrtrichtung auf, um ungebremst seitlich zu schlittern, während es in die neue Richtung beschleunigte. knapp an der Kante kam die Seitwärtsbewegung zum Stehen, die neue Richtung wurde mit Hochgeschwindigkeit verfolgt. Ein paar Brocken fielen ins Dunkle.
Auf der Kante jagte das Lawbringer-Gentlemen-Gespann entlang, gab den Passanten kaum Gelegenheit, aus dem Weg zu springen, stieß Körbe um und raste sogar über eine Stelle, an der eine hingelegte Leiter zwei Kantenstücke miteinander verband. Protestierend krachte das Holz, zerbrach und stürzte hinter den Uhrwerken in die Tiefe.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 09.11.2014, 21:17:50
Tibryn fuhr durch das Chaos. Sah Menschen herumlaufen, schreien kreischen und weinen. Immer mehr sahen ihn hilfesuchend an...aber konnte bei diesen keine aktuell herrschende Lebensgefahr sehen, darum furh er weiter in die Richtung in der Bernadette gefahren war. Die Ursache zu finden war nun wichtiger als die Menschen und Bolde zu beruhigen. Im Kurs "Beruhigung von panischen Massen" an der Akademie war er eh 2 mal gescheitert und das dritte mal hatte er nur Glück.
Bei al den Civilisten um sich fiel ihm eine Frau auf die schrie und weinte und ein Mensch die diese mit aller Kraft festhielt. er Versandt die Worte

".... Mein Baby... Noch dort oben!!!"

Tibryn folge ihrem Blick....der zweite Stock in dem es vermutlich eine der vielen explosionen gegeben hatte.

Tibryn murmelte "Wo ist nur immer dieser Spiderbold wenn man ihn brauch" und machte sich auf dem Weg zu dem Haus um das Baby zu suchen.

Er wandte sich im vorbeilaufen an die Frau "Machen sie sich keine Sorgen Miss, ich werde ihr Baby retten" und schon lief Tibryn in richtung Haus und verschaffte sich einen kurzen überblick wie er am besten in den 2. Stock gelangen konnte[1]
 1. Wahrnehmung: 8
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 09.11.2014, 22:59:43
Der Plan von Bosco hatte eine kleine Änderung, denn eigentlich hatte er gehofft das der Verrückte ihm die Flasche öffnen würde. Doch das dieser so Eitel war... damit konnte er nicht rechnen. Nun war Plan B auf dem besten Wege ausgeführt zu werden.

„Setze die Flasche nicht zu früh ab, ich brauche einen tiefen Zug. Den Rest kannst du dann selbst trinken, so du einen Apeljack verkraftest“ Waren noch die Worte an den Angsthasen, bevor er den Flachmann an seinen Lippen spürte. Alleine der Geruch des hochprozentige Apeljack schüttelte ihn kurz durch, als dieser in seinen Mund läuft, welchen Bosco voll auffüllte.

Danach erwiderte er den Blick des Teddybären und zwinkerte ihm kurz zu, holte durch die Nase tief Luft und spuckte seinen Mundinhalt dem verrückten Anführer entgegen und hoffte ihn zu erwischen.

Kaum war sein Mund leer und Bosco konnte wieder sprechen, kamen ein Zauberspruch über seine Lippen den er normalerweise benutzt um seine Zigarren anzuzünden. „Feuer frei“[1]
Ein kleiner Funken erscheint und schwirrte dem ausgespuckten Alkohol hinterher und versuchte dieses zu entzünden.

Da der alte Zylinder kein Ahnung von Chemie hat, war er sich unsicher wie gut der Alkohol sich entzünden wird. Eventuell wird Plan B ja auch einfach nur fehlschlagen. Trotzdem lies er es sich nicht nehmen und seine Stimme erklingt erneut, doch nicht um zu sprechen. Nein seine begabte Stimme singt mit voller Lautstärke ein uraltes Lied, dass die meisten jungen Küken in Mechanika nicht kennen.

Love is a burning thing
And it makes a fiery ring
Bound by wild desire
I fell in to a ring of fire

I fell in to a burning ring of fire
I went down, down, down
And the flames went higher

And it burns, burns, burns
The ring of fire
The ring of fire


Durch die Ablenkung des Feuers und mit beenden des Songs versucht Bosco einen weiteren Funken in Richtung der Maschine zu feuern. Dabei hofft er auf sein Glück, denn nun hatte er wirklich alle Karten auf seiner Hand verspielt und die Geduld des Irren scheint sicherlich auch an die Grenze gekommen zu sein.
 1. Spark
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 11.11.2014, 16:46:05
Robin Brighthide


Highking Seraph... Highking Seraph...

Immer wieder hallte dieser klangvolle Name durch Robins Gedächtnis. Sie war sich sicher, diesen Namen bereits in der Vergangenheit einmal gehört zu haben. Doch wenn sie sich nur an den Zusammenhang erinnern konnte?

Drohend ergriff die trügerische Stille erneut die Atmosphäre der Umkleidekammer. Die Geräusche der beiden Männer waren erneut verschwunden. Doch Robins Gehör ließ sich von den Kerlen nicht mehr täuschen. Unregelmäßig klang das wohlbekannte Geräusch der ledernen Sohlen an ihre geschulten Ohren, während pures Adrenalin die Sinne der maskierten Rächerin anstachelten. Nach einem Ausweg suchend flog ihr Blick förmlich durch das Zimmer. Doch kein Fenster führte in den Raum. Die einzige Tür öffnete sich in jenen Gang hinaus. Robin musste erkennen, dass ihre Möglichkeiten, ungesehen dieser Falle zu entkommen, äußerst gering waren.

Highking Seraph... Highking Seraph...

Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die herrschende Dunkelheit und blieben schon bald an der Spindreihe links, direkt neben der geschlossenen Tür hängen. Die Schränke selbst waren zum Großteil geschlossen und selbst wenn sie vorgehabt hätte, sich in eines der Fächer zu zwängen - die geringe Tiefe der wenigen, offen stehenden Spinde verneinte jenes Vorhaben von vorne herein. Doch die geübte Fassadenkletterin erinnerte sich sofort an die düstere Ecke darüber. Wenn sie es schaffen würde, ungehört auf die blechernen Möbel hinauf zu steigen... Könnte sie sich in diesem Winkel vielleicht dicht genug an die Decke drücken, um nicht sofort entdeckt zu werden. Zugegebener Maßen eine vage Hoffnung. Doch in all der Eile kam ihr keine andere Idee in den Sinn.[1]

Highking Seraph... Highking Seraph...

Rasch versuchte sie sich an die Position und Beschaffenheit der Elektrolytlampen zu erinnern. Sie hatte bei ihrem Eintreten in das Zimmer die zwei gläsernen Laternen gesehen. Beide waren in der Mitte, direkt oberhalb der Sitzgelegenheiten angebracht. Würde sie die Bänke verwenden, könnte sie die Gehäuse der Gaslampen durchaus erreichen.

Highking Sera... Natürlich! Der Kerl musste von Samual Seraph gesprochen haben, dem angeblichen Oberhaupt der Crackthorne Crew!
 1. Heimlichkeit+Akrobatikwurf von Nöten
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 11.11.2014, 17:07:43
Bernadette


Die Uhrwerksfrau jagte den Rand des Ebenensturzes entlang. Kaum mehr als nur eine Handbreit trennte ihren einzigartigen Lawbringer vor dem gähnenden Abgrund zu ihrer Linken. Die ungewöhnliche Gentleman raste unerschüttert weiter; musste sich immer wieder ducken, als der schmale Pfad von uralten Gebäudebrocken niedergedrückt wurde... Bis die Enge plötzlich aufbrach und Bernadette das Ende der riesigen Lücke erreicht hatte.

Ohne zurück zu blicken folgte sie den Geisteressenzen weiter durch die Nacht. Jetzt, da sie glücklicherweise ohne nennenswerte Verzögerung das Hindernis umrundet hatte, war es für  sie und ihren C.L.0 ein Leichtes, den mystischen Linien dicht auf den Fersen zu bleiben.

Die Ebene MinusDrei-Acht flog nur so an den Seiten der Hauptstraße vorbei, als die Jagd sie über eine der riesigen Brücken nach MinusDrei-Sieben führte. Dort, auf jenem schmalen Pfad zwischen den gigantischen, unterirdischen Gebäudeplatten des berüchtigten Kromdales, konnte Bernadette einen ausführlichen Blick auf die düstere Ebene darunter werfen. Sie beobachtete die Geisteressenzen dabei, wie diese sich an einer Stelle nahe des Übergangs bündelten und nach unten schossen. In ihren Augen waren auch die Ebenenplatten unter ihr von dem tiefblauen Aquamarin erhellt.

Die Downtown Gentleman erkannte, wie all die Linien von irgendwo dort unten her gezogen wurden. Was auch immer diese Leute erfasst- und die Straßen erschüttert hatte... Es kam eindeutig von Ebene MinusVier-Drei.[1]
 1. Welchen Weg Bernadette auch immer einschlägt -
Säulenwege (Anzeigen)
führen in Kromdale neben der berühmten Tram von ganz unten, bis in die höchsten Ebenen hinauf.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 11.11.2014, 17:18:44
Tibryn


Konzentriert überlegte der maskierte Bold, welcher Weg der sicherste wäre. Die Lage sah jedoch äußerst bitter aus.

Das Erdgeschoss brannte völlig. Die untere Vorderseite des Gebäudes war wie weggefegt worden. Überall lagen Mauerstücke verteilt. Blutende Menschen halfen sich gegenseitig aus den Trümmern, Kinder weinten und klammerten sich an ihre Angehörigen. In all dem Chaos war es für den kleinen Downtown Gentleman nahezu unmöglich zu erkennen, ob noch ein anderer Weg als die Vordertür hinein führen würde. Den Haupteingang zu benutzen stand freilich außer Frage. Er existierte einfach nicht mehr.

Gerade fiel Tibryns Blick auf die dünne, kaum einen Meter breite Gasse zwischen dem in Flammen lodernden Haus und dem Nachbargebäude - da schrie auch schon wieder die vom Schicksal schwer getroffene Frau:

"Bei der Eisernen!! SO TUN SIE DOCH WAS! Mei... Mein Baby ist noch dort Oben!! WIESO HILFT DENN KEINER?! WAS HABEN WIR NUR VERBROCHEN?!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 11.11.2014, 17:47:28
Master Bosco Matthew Jenkins


Der gespuckte Appeljack traf die nahe Maske des 'Meisters' völlig unerwartet. In einem Augenblick, nicht länger als ein Atemzug, gluckste dieser äußerst überrascht über die faulenden Augenhöhlen seiner grausamen Maske weg, direkt in den selbstgefälligen Blick des gewitzten, alten Boldes hinein. Und dann sprang der magische Funke über.

Von der Zunge Master Boscos entfacht, explodierte der klebrige, hochprozentige Alkohol in einer Stichflamme gleißenden Feuers und riss den Mann vor Schreck zur Seite. Kreischend johlte der 'Meister' unter der wahnsinnigen Hitze, während sein Handlanger von Panik überwältigt nach hinten stolperte. Mit gekrümmten Fingern versuchte er sich die brennende Maske vom Gesicht zu reißen und griff, vom diabolischen Abgesang Master Boscos begleitet, mit den bloßen Händen in die züngelnden Flammen. Der Geruch von angebranntem Fleisch drängte sich in den Raum.

Die Frauenstimme schrie aufgebracht: "Steht nicht so herum!! Helft ihm!! Bei der Peitsche Ba'alzamons! So helft ihm doch!!"

Doch bevor sich jemand einmischen konnte, brüllte der 'Meister' undefinierbar und warf das verbrannte Frauengesicht zur Seite. Master Bosco blickte in das Antlitz eines etwa fünfzig jährigen Mannes. Dunkles, tiefbraunes Haar fiel schüttern von den breiten, ausufernden Geheimratsecken ab. Seine von der Hitze teilweise aufgeplatzten Lippen wurden von einem kräftigen, nun lückenhaften Oberlippenbart überschattet, während sich seine Mundwinkel zu einem weiteren, wilden Schrei erhoben.

Boscos Sinne spielten ihm einen letzten, tückischen Streich. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie der Kerl mit dem kantigen, unverkennbaren Gesicht jene teuflische Knochensäge hob und auf Boscos ungeschützten, rechten Unterarm einhackte.

Eigenartigerweise spürte er keinerlei Schmerz. Nicht einmal, als sein eigenes Blut ihm die Sicht nahm.

Nur eine sanfte, sich gemächlich ausbreitende Taubheit... Die ihm schließlich das Bewusstsein raubte.[1]







Master Bosco riss die Augen auf. Blinzelnd erlangte er wieder die Kontrolle über seinen Sehnerv und erkannte schließlich die hellen Holzbalken über ihm. Sein Tastsinn kroch zurück in die zitternden Glieder... Und er spürte die sanfte Umarmung der wärmenden, weichen Decke auf seinem Körper. Von einem inneren Instinkt geleitet richtete er sich ruckartig auf - nur um erleichtert auf seine beiden, rosig farbenen Handflächen zu starren.

Wo war er nur gelandet?

Er blickte sich um und musterte das einladende, von strahlendem, wärmespendendem Licht erfüllte Zimmer. Der Raum war nicht sonderlich groß. Eine schöne, beigefarbene Kommode stand ihm gegenüber und wurde von einem Stuhl davor begrenzt, auf dem fein säuberlich Boscos geschundene Rüstung auf geschlichtet lag. Er erkannte, dass er selbst in ein weiches, hellblaues Samthemd gekleidet war. Schöne Bilder von Bäumen, Pflanzen und Natur bevölkerten die weißen Wände. Ein flauschiger Teppich grenzte an das breite Bett, in dem er sich befand und führte einem Pfad gleich durch den Raum. Noch bevor er jedoch die offen stehende Türe genauer mustern konnte, fiel sein Blick auf das breite, kreisrunde Fenster oberhalb seines Ruheplatzes. Seine Augen blickten durch klares Glas hinaus, auf eine sich sanft im Wind des Sommermorgens wiegende Weide. Ein einzelner Baum thronte am Horizont auf einem Hügel und darüber strahlte das Schönste, was der alte Bold in seinem Leben jemals erblickt hatte.

Kaum begreiflich rieb er sich die Augen; strafte die Realität um ihn herum instinktiv Lügen... Doch selbst bei nochmaligem Hinsehen war sie dort oben, in all ihrer Pracht. Unverhüllt wachte sie über all dem Frieden auf dieser Welt und schenkte ihr die reinste Liebe, die ein Lebewesen sich je hätte wünschen können.

Was war nur passiert?

Boscos Augen tränten. Es konnte nicht möglich sein! Seit über tausend Jahren war der Himmel von den Folgen des ewigen Krieges verdunkelt worden... Doch Master Bosco Matthew Jenkins fühlte all die Wärme auf seiner Haut, als die belebenden Strahlen seine Wangen streichelten. Er konnte es drehen und wenden wie er wollte...

... Die Sonne war dort oben und er sah sie mit seinen eigenen Augen.
 1. Bosco erhält 12 Schadenspunkte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Victor I. Mc Wybrandt am 11.11.2014, 19:48:53
Selbst Victor zuckte kurz aus Schreck wegen dem lauten Knalles in sich zusammen. Er musste sich erst an die brachialen Gewalteinflüsse der Gentleman gewöhnen - allzu lange war er ja noch kein Mitglied und normalerweise war er es gewohnt so leise und diskret wie irgend möglich vorzugehen. Doch dies war kein Dach Downtowns, sondern ein wundersames altes Gebäude mitten in der Stadt. Und vor ihm stand nach wie vor eine wundersame alte Schabracke, die ihn mit schlechtem Englisch und ihrem zuckersüß gespitzten Honigmaul ihre Panik zusäuselte. 

Insgeheim hasste er seinen Kollegen dafür hier stehen zu müssen, doch so war es nunmal mit den Frischlingen. Respekt und Anerkennung waren noch ein Fremdwort für ihn und meist wurde er dazu eingesetzt die Drecksarbeit zu machen und sich um seine Klienten zu kümmern. Wie gerne stünde er jetzt da oben, knallhart und würde das Opfer befragen und ausquetschen wie eine saftige Orange bis jener innerlich brach und ein Geständnis ablegte. Aber er war kein Typ des Mutes und musste noch viel lernen...

"Nun Mylady, dann schreiten wir mal zum wichtigsten Teil dieses Theaters..." er schnitt beinahe verächtlich eine Grimasse. "Ihren vollständigen Personalien bitte..." sprach er und zückte einen Notizblock und leckte mit der Zunge über den Füller um die fest gewordene Tinte wieder zu verflüssigen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 11.11.2014, 22:14:28
Robin sah sich um. Ihr Versteck hinter der Tür war für den Moment das Sicherste, aber sie hatte trotzdem noch Möglichkeiten. Vorsichtig wie eine schleichende Katze lief sie zu den Lampen, drehte sie vorsichtig gerade so weit aus der Fassung, dass sie nicht mehr angehen würden, und schlich zurück in ihre vorherige Position, die Armbrust erneut im Anschlag.

Samuel Seraph und seine Halunken-Anhänger also. Sicher hatte nicht jeder von denen gleich den Tod verdient, aber wer mit dem Feuer spielte, musste damit rechnen, sich zu verbrennen. Sie hatte auf jeden Fall kein Problem damit, bei diesen Leuten zu tun, was getan werden musste.

Sie lächelte, als sie wieder in ihrem Versteck hinter der Tür saß. Schon jetzt hatte sie eine Menge herausgefunden, und sie hatte das Gefühl, der Abend würde noch ergiebiger werden.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 12.11.2014, 06:38:51
Bernadette verlangsamte ihre Maschine, bis sie in der Mitte der Brücke der Brücke zum Stehen kam. Während sie einen Blick nach unten warf, um das Ziel der Zauberlinien besser einzuordnen, aktivierte sie die Kommunikation: "Gentleman Bernadette an Supervizor Downtown: Die Zauberspur führt weiter zur Ebene MinusVier-Drei." - Sie beschrieb so gut es ihr fiel den genaueren Ort. - "Setze Verfolgung fort." Anschließend meldete sie sich bei Kromdales Supervizor und versuchte, die Klinge zu informieren.

Währenddessen hatte sie aus den Tiefen ihres Gürtels und ihres Mantels einige mechanische Bauteile und kleine halbfertige Apparaturen hervorgeholt und setzte sie auf dem Rücken ihres Lawbringers zusammen. Im Kopf ging sie noch einmal die Berechnungen durch und sah sich unter der Brücke um, bevor sie die Ergebnisse mit C.L.0 verband. Sie zog die kleinen Propeller auf und stoppte ihre Bewegung mit Bolzen. Dann setzte sie das Zweirad zurück, beschleunigte und sprang mit der gewünschten Endgeschwindigkeit über den Brückenrand. Auf dem Weg hinab zog sie die Bolzen und die Miniaturpropeller nahmen vor Überlastung kreischend und surrend die Arbeit auf. Doch sie verlangsamten tatsächlich den Fall.[1]
Ein immer lauter werdenden Pfeifen verkündete ihre Ankunft, nötigenfalls trieb sie mit dem Lautspercher die Zivilisten aus dem Weg, dann krachte das Schwergewicht aufs Pflaster Kromdales. Die Propeller gaben exakt in dem Moment endgültig ihren Geist auf und Bernadettte steckte sie wieder in die Tiefen ihrer Taschen, während sie losdonnerte, dem Ziel der Zauber zu.
 1. Meta: 1min Vorbereitung der Blaupause 'Federfall' und deren Einsatz
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 13.11.2014, 00:02:40
Eigentlich konnte es Barry nicht verwundern: Selbst auf frischer Tat ertappt waren sich Verbrecher selten um eine Ausrede verlegen. Gerade Gangmitglieder waren üblicherweise mieses Pack, das nur zu Recht von den Constables der Downtown Gentlemen von den Straßen geholt und vor einen Richter geschleift wurde… Aber dieses Mal hatte Barry nicht den Nerv und auch nicht die Zeit dafür übrig, sich mit den drei schmierigen Halunken genauer zu befassen, die er beim Lawbringer-Diebstahl erwischt hatte.

Die selbst im Redefluss lückenhafte Aussage des Sprechers beeindruckte Barry nicht besonders, Geschweige denn, dass sie ihn überzeugte.
„Mal abgesehen davon, dass ihr noch eben davon gesprochen habt, die Kontaktleitung zu kappen – sehr seltsame Vorgehensweise, wenn ihr die Maschinen doch eigentlich wieder zurückgeben wolltet –“, erwiderte Barry mit leichtem Sarkasmus im Tonfall, „bist du ein erbärmlicher Lügner.“

Eigentlich waren die Tattoos (die Barry nicht genauer zuzuordnen vermochte), zusammen mit dem versuchten Diebstahl von Gentleman-Eigentum Grund genug, die drei festzunehmen. Normalerweise hätte Barry dies auch nun nicht lange hinausgezögert.

Die furchtbare Angst um seinen Opa brachte ihn jedoch dazu, den einschüchternden Kurs, den er eingeschlagen hatte, fortzusetzen. Der junge Bold musste einfach erfahren, ob diese Kleinganoven etwas über den Vorfall wussten, das ihn seinem Großvater näher brachte.
„So“, forderte er, „sagt schon: Wer von euch Flitzpiepen hat die Blitzgranate nach meinem Partner und mir geworfen?“
Barry wollte keine weiteren Ausflüchte, sondern Klartext hören. Deswegen übte er weiterhin Druck aus. Den Mordversuch an seiner eigenen Person verschwieg er bewusst. Zu viele Details kosteten nur mehr Zeit.
„Und wo ist er?, knurrte er drohend. Ja, wo war Opa Bosco? Das war nun das wichtigste. Wenn diese Typen nicht reden würden, würde Barry keine Sekunde mehr an sie verschwenden. Doch einen Versuch war es wert. Vielleicht hatten sie zumindest gesehen, was passiert war, und würden ihm die Zeit kostende Suche ersparen.
„RAUS MIT DER SPRACHE! Ihr wisst doch sicher, womit der Angriff auf einen Zylinder – oder auf zwei, in diesem Fall, mit sofortiger Hinrichtung geahndet wird…“
Barry richtete seinen Deputy 0.7 auf den Kopf des Sprechers.
„Drei…“, begann er zu zählen. „Zwei…“
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.11.2014, 22:39:44
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


Klirrend brachen die Überreste zerstörter Glasflaschen unter den schweren Infanterie-Stiefeln des gepanzerten Downtown Gentlemans, während Siegfried sich seinen Weg durch den völlig verwüsteten Wohnraum bahnte. Immer wieder wanderten seine Augen über die eigenartigen Farbflecken und gekrümmten Zeichen; zweifelnd auf der Suche nach einem bekanntem Muster in seinem Gedächtnis, dem er diese Symbole zuordnen konnte.[1] Die fremde Stimme ertönte erneut. Flehend verfiel ihr Tonfall von anfänglicher, zögerlicher Angst zu offenkundig, erschreckender Besorgnis.

"Bitte... Ich - Ich habe doch nichts Unrechtes getan! Ich... - Bitte Mister Gentleman. Ich möchte sie einfach nur darum bitten, mich für den Augenblick in Ruhe zu lassen! Um Ihres stählernen Willen, ich ersuche sie- K... K... Kommen sie nicht näher!"

Langsam umrundete Siegfried den Haufen Unrat, zu welchem die einst so stattlich beschlagene Couch inmitten des Zimmers verkommen war. Die Augen starr nach vorne gerichtet, bog der Constable seiner Königin schließlich um die Ecke und sein Blick fiel in den offenen Durchgang.



"Uhhhhhh I knew your secret interests ~ Wobei ich gestehen muss, ich hätte gehofft, ihr wackerer Kollege hätte sich auch mehr für ma'self' interessiert. Anyways ~ Miss W-A-L-B-U-R-G-A  L-E-B-E-R-Z-I-P-F..." Die wulstige Frau begann jeden Buchstaben ihrer Personalien so zu betonen, als würde sie die gesamte Tonleiter des Werkes 'Laszive Melodien' von Burghardt Hüftenfreud Stück für Stück besingen. Ihr Hals wölbte sich bei jedem Laut, während sie offenkundig dabei auch noch Wert darauf legte, ihre Lippen jedes Mal so zu verformen, wie das Modell auf dem Flangfhese Eiskrem-Poster an der Hauswand der Schneiderei gegenüber.[2]
Geduldig musterte die Frau Victor, während er den letzten Stichpunkt notierte und schließlich kurz von seinem Block aufsah. Zwinkernd erwiderte Miss Leberzipf diesen Blick und sprach: "Und jetzt, ma' lovely dear...? Wie vertreiben wir zwei uns nun die Zeit?"



Der Gang, welcher sich vor Siegfried offenbarte, führte lediglich eine weitere Tür breit nach vorne. Zur Linken sah der Gentleman durch eine geöffnete Türe den schlecht beleuchteten Umriss einer gekachelten Wand - offenbar ein Badezimmer. Doch er kam nicht dazu, diese Erkenntnis weiter zu studieren.

Am Ende des kleinen Flures blickte er direkt in die Küche der Wohnung. Genauer gesagt blieben seine Augen auf der Person auf dem Stuhl direkt davor hängen. Ein kahl rasierter, in ein Farb-beflecktes Unterhemd und völlig zerschlissene Stoffhosen gekleideter Mann kauerte dort an der Kante eines kleinen Esstisches, direkt vor einem großen, ausladenden Giebelfenster mit Blick nach Norden. Das Antlitz des Kerls war von Entsetzen und Wahn völlig zerfurcht. Dessen Haut gebleicht vor Panik, wanderten Siegfrieds Beobachtungen von den bläulich, pulsierenden Adern an seiner Stirn, langsam zu der entsicherten Flock'n'Bolter Handfeuerwaffe an seiner Schläfe.
Die Linke presste er gegen die Unterarmmuskeln seines Waffenarmes. Sehnen traten vor Anstrengung an beiden Handrücken hervor und er zitterte deutlich, wobei die Temperatur in diesen Räumlichkeiten äußerste Behaglichkeit aufwies und der Mann andererseits deutlich schwitzte. Alles in allem war seine Körperhaltung völlig eigenartig.

Während Siegfried zu allem Überfluss aus dem Augenwinkel am Rande seines Sichtfeldes weitere Symbole und Zeichen in selbiger Farbe entdeckte... Wurde er das Gefühl nicht los, dass dieser Kerl irgendwie mit sich selbst rang.

"B... B... B... Bitte!! Verdammt nochmal... Lassen sie mich doch einfach zufrieden! Ich... Ich FLEHE SIE AN! GEHEN SIE!!"
 1. Deine Würfe habe ich reflektierend in der PM vor kurzem bereits beantwortet.
 2. Du kannst dir einen Zettel mit Miss Leberzipfs gesamten, unzensierten Personalien im Inventar notieren!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 13.11.2014, 23:54:12
Bernadette & Barry Gamble


Nach jenem äußerst waghalsigen Manöver, in welchem die Uhrwerksfrau völlig auf ihre Berechnungen vertraute und einfach über die Brüstung der breiten Trennbrücke gesprungen war, wurde der C.L.0 vom brüchigen, nach Ruß stinkenden Straßenpflaster der untersten Ebene Kromdales heftig willkommen geheißen. Bernadette war in dem kurzen Moment ihres Falls vom blauen Licht der Geisterlinien begleitet worden. Auf ihrer metallernen Haut hatten sie sich widergespiegelt; sie auf ihrem steilen Pfad sanft berührt. Die völlige Finsternis der gänzlich unberührten Welt zwischen den Platten war für einen kurzen Augenblick von jenen zwei Konstrukten bevölkert worden. Bis die nahen Giebel der alten Senkdachbauten von MinusVier-Drei die Downtown Gentleman aus der Fremdartigkeit zurück zog und sie schließlich wieder in Mechanika eintauchte.

Die Geisteressenzen jagten davon. Und Bernadette war ihnen mit heulendem Motor, dicht auf den Fersen...



"Scheiße, Barneyyyy...!" wimmerte der kümmerlich über den Lawbringer gekrümmte Gauner und duckte sich; die Hände schützend vor das eigene Gesicht gehalten.

Der Mann mit der Tätowierung hob in zweifelnd die Arme weiter nach oben und schüttelte energisch den Kopf. "Still Philly! - Äh, Mister Constable! Bitte glauben sie uns doch!" Knirschend biss er die Zähne zusammen und wagte einen zögerlichen Schritt in Richtung des drohenden Downtown Gentlemans. "Wir haben nichts mit einem Angriff zu tun! Wir würden niemals einem Gentleman etwas Böses wünschen! Wir... Wir sind doch nicht verrückt!" Seine Stimme krächzte, als hörbare Panik seine Worte begleitete. "Keine Ahnung was sie mit ner Blitzgranate meinen! Ich schwörs'!! Na schön, na schön! Wir wolltn' die Dinger knackn un' mitnehmen... Aba' wir haben sie einfach nur hier stehn' gesehen! Es war niemand mehr da! Im Ernst'! So glauben sie mir doch!"

Der Dritte im Bunde ging einen Schritt zur Seite, die Hände ebenfalls ergeben gen Ebenendecke gerichtet. Eine weitere, ferne Explosion war zu hören. Staubkörner rieselten von Oben herab und benetzten die Szenerie einem schmutzigen Nebel gleich. Barrys spitze, etwas übergroße Ohren zuckten plötzlich... Waren das Motorengeräusche die er da vernahm?



Die dreckige, völlig verrußte Ebene schoss waghalsig an der Uhrwerksfrau vorbei. MinusVier-Drei unterschied sich nicht sonderlich von ihrer Schwester ein Stockwerk darüber. Ähnliche Bauten türmten sich nahe und unregelmäßig hoch aneinander; zwangen die kurvenreichen, abgehakten Straßen immer wieder in die Knie. Lediglich der Schmutz war deutlich mehr. Viel, viel mehr.

Die Geisteressenzen krümmten sich nahe vor dem C.L.0. Doch hatte es Bernadette vor Kurzem noch geschafft, den Abstand zu jenen mystischen Vorkommnissen etwa gleich aufrecht zu erhalten, wuchs dieser hier unten von einer Sekunde zur nächsten. Es schien, als beschleunigten sie im Angesicht ihres nahen Zieles.



Barry spürte deutlich, wie die Luft um ihn herum plötzlich rasch abkühlte. In seinem, von dieser Nacht bereits schwer angeschlagenen, Magen rumorte es. Sauerer Geschmack breitete sich auf seiner Zunge aus. Der linke Kerl machte schon wieder einen Schritt zur Seite. Die Motorengeräusche wurden zunehmend deutlicher. Scheinbar hatten die drei Kerle diese mittlerweile auch bemerkt. Nervös blickten die Gauner sich um.

"Biiitte!" rief der Bandendandy in der Mitte, erneut an den Bold gewandt. "Wir... Wir haben doch auch Rechte, oder?!"



Quietschend fraßen sich die Reifen des einzigartigen Lawbringers in den brüchigen Asphalt, als die Uhrwerksfrau um eine Straßenecke bog. Von einem Moment auf den anderen sah sie von den nahen Geisteressenzen herab und erblickte eine Gestalt in der bläulich schimmernden Straße unter jenen mystischen Linien, welche etwa fünfzig Meter entfernt eine Waffe erhoben hatte und damit in eine Gasse deutete. Es war ein Downtown Gentleman; ein Kobold! Die Magie schoss direkt an ihm vorbei und dieser schien es überhaupt nicht zu bemerken.

Barry Gamble fröstelte plötzlich, als hätte man ihm einen Kübel Eiswasser über den Kopf gekippt. Aus dem Augenwinkel heraus sah er den Umriss einer Zweiradkutsche, welche mit nun für ihn unverkennbaren Motorgeräusch in die Straße einbog, in welcher er sich gerade befand. Es war eindeutig ein Lawbringer, auch wenn die Dunkelheit bisweilen kaum eine detailliertere Erkenntnis preisgab. Ein Zylinder.

Die Kavallerie war gekommen!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 14.11.2014, 08:27:42
Eigentlich hätte das Vorgehen so einfach sein können. Mit dem Deputy eine STUN-Kugel in den Verdächtigen jagen, ihn auf den Lawbringer schleifen und in die nächstbeste Ausnüchterungszelle verfrachten.

Aber der Deputy war nicht mit einer der nützlichen STUN-Geschosse bestückt. Und Siegfried war sich nicht sicher, ob er dafür überhaupt rechtzeitig feuern könnte. Also die gute alte Psychologie. "Hör zu, Punk. Ich weiss, du hast hier etwas ins Arge gezogen. Schutzrunen gegen böse Dinge in dieser Konzentration? Bei der Eisernen, was auch immer du erwartet hast, es wird mächtig und furchteinflössend sein. Aber weisst du was? Du hast dir das Recht noch nicht verdient zu sterben! Du hast eine Pflicht Mechanikas gegenüber!" Der Gentleman schreitet langsam weiter nach Vorne- nicht, damit er sich keine Kugel einfängt (wahrscheinlich würde die Waffe seine Panzerung nichtmal durchdringen können). Nein.

Er will diesen verdammten Idioten retten. Und am Liebsten ihn  dann selbst erwürgen.

"Du hast den Schutz Mechanikas genossen- und damit ist eine Pflicht einhergegangen, du feiger Sohn eines räudigen Kaninchen! Die Pflicht, für deine Stadt zu dienen- und was auch immer du auf diese Stadt heraufbeschworen hast, du hast auch die Pflicht es wieder in seine Schranken zu weisen- und sei es auch nur, dass du mir beim Verhör alles erzählst was du weisst! Glaubst du etwa, das kleine Mädchen mit dem süßen Hund an der Ecke sollte darunter leiden dass du deine finsteren Experimente nicht unter Kontrolle hast? Willst du das das arme Mütterchen, dass Sonntags Kekse für die Armen und Mittellosen backt es verdient hat, von deinem Bösen gefressen zu werden, nur damit du dir in Ruhe im Jenseits eins ins Fäustchen lachst? Glaubst du etwa, diese Menschen, die du nichtmal kennst, sollten unter deinem Versagen leiden?"

Energisch schüttelt Siegfried den Kopf. "Nein! Also nimm die Waffe vom Kopf, sei ein Mann- und lass dich wie ein Solcher verhaften! Und dann sagst du uns alles was du über das, was du fernhalten willst, weisst- und wenn du dann immer noch sterben willst, schwöre ich dir, verspreche ich dir dass ich dir persönlich eine Kugel zwischen die Augen jage, so wahr ich ein von Stauffen und ein Gentleman bin, und so wahr mir die eiserne Königin helfe!"

Entschlossenheit spiegelt sich im Gesicht des modernen Ritters wider.
 Und zwar mit dem größten Vergnügen, Ketzer.

"Also! Waffe runter, und dann begleitest du mich. Hast du noch irgendwelche Worte zu sagen?"

Der Gentleman nimmt Haltung an. "Bedenken Sie aber, dass alles was sie sagen, tun, oder beeinflussen gegen Sie verwendet werden wird. Sie haben das Recht auf rechtlichen Beistand- was Ihnen aber nicht viel nützen wird. Sie haben das Recht zu schweigen, allerdings werde ich die Informationen dann aus Ihnen rausprügeln. Und Sie haben das Recht, endlich diese verdammte Kanone wegzulegen, bevor ich richtig sauer werde."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 15.11.2014, 07:54:54
Während des Fluges war die Uhrwerksfrau wieder allein dem seltsamen Gefühlen ausgesetzt, die die Zauberlinien in ihr auslösten. Die Frage nach dem Warum konnte sie immer noch nicht zufriedenstellend beantworten.

Nach der Landung durch die Straßen brausend machte sie sich eine geistige Notiz, dass ihr Lawbringer und sie nach der Rückkehr eine gründliche Überholung brauchen würden. Sicher machten mechanische Einheiten auch Dreck, aber die biologischen waren extrem.

Als sie des weiteren Zylinderbolts ansichtig wurde, dachet sie: "Das könnte die Sache erschweren.", bremste aber neben ihm ab und beugte sich hinüber. Die Linien ließ sie nicht aus dem Blick, sodass der goldene Kopf mit den bläulich schimmernden Augen weiter nach vorne gewandt blieb. Vorgebeugt wie sie war verdeckte der locker über den Schultern liegende Mantel ihre Arme und Hände, die nicht in den Ärmeln steckten. Aufmerksame Augen konnten die schwere Waffe sehen, die aus dem modifizierten Lawbringer hervorlugte.
"Miss Bernadette aus Mynk, aktuell Downtown zugeteilt und in Verfolgung einer Zauberspur, die hier in der Gegend endet und welche in Downtown für die Vernichtung mehrerer humanoider Leben, schwere Körperverletzungen und umfangreiche Sachbeschädigung verantwortlich ist. Brauchen sie Unterstützung?" , stellte sie sich vor und ratterte leise die notwendigen Informationen herunter. Auf keinen Fall wollte sie die Spur verlieren.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.11.2014, 23:43:02
Robin Brighthide


Robin Brighthide kauerte hinter der sich nach innen öffnenden Türe, gespannt in die Dunkelheit lauschend. Da sie trotz ihrer geschulten Augen dennoch, in jenem Moment kaum mehr als nur grobe Umrisse erkennen konnte, war es der ungeölten Türklinke zu verdanken, dass die maskierte Rächerin deutlich erkannte, wie sich jene in der eigenen Angel quietschend nach unten drehte...

Das kränkliche Elektrolythlicht des Flures drang in einem gebündelten, dünnen Rinnsal aus Helligkeit in die Umkleidekabine, als die Tür kaum hörbar, sachte nach innen schwankte. Der erst Finger-dicke Lichtstrahl vergrößerte sich stetig, bis dieser zu einem handbreiten Kegel gewachsen war und sich schließlich der Lauf einer Johnson-Flinte auf Kniehöhe der maskierten Frau, hindurch, nach innen schob. Lediglich das weiß lackierte Holz der Durchgangstür befand sich zwischen Robin und ihrem Häscher, als dessen heisere, verrauchte Stimme in das Zimmer schallte.

"... Putt, putt, putt kleines Vögelchen, putt, putt, putt... Na, hast du dich nach hier drinnen verflogen? Putt, putt, putt..."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 16.11.2014, 00:30:55
Robin drückte sich in die Ecke, eine schwarze Gestalt in den Schatten, die Armbrust weiter im Anschlag. Ihre Maske zeigte die reglos-verzerrte Teufelsfratze; doch unter der Maske erschien ein Lächeln. Ihr Herz pochte, aber nicht aus Angst. Ein Teil von ihr wünschte sich, entdeckt zu werden. Sie wollte diesen arroganten Scheißkerlen einen Bolzen nach dem anderen in den Körper jagen, und danach dieses Rattenloch ausheben und reinigen.

Aber bei den Gentlemen hatte sie gelernt, sich zu beherrschen. Es ging um mehr als den Moment. Sie musste rausfinden, was hier eigentlich los war. Na los, verschwinde schon und rette damit dein eigenes Leben - zumindest für den Moment, ging es ihr durch den Kopf. Ihr Finger zuckte trotzdem leicht. Aber sie beherrschte sich. Gerade so.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 16.11.2014, 20:23:57
Es muss Jahrzehnte her sein, das der alte Bolt sich erlaubt hatte zu weinen... und genau hier... hier in der Gegenwart der strahlenden und erhabenen Sonne... überkommen ihn die Gefühle.

Allein das Gefühl die Sonne auf seiner Haut zu spüren... eine unglaubliche Innere wärme breitet sich in ihm aus und scheint ihn zu umgeben. Genussvoll und erlösend schließt er seine alten und müden Augen, so dass sich erneut eine salzige Perle aus seinen Augen löst und die Bahnen der vorangegangenen Tränen die Backe herunter rollt. Vorbei an dem breit grinsenden Mund bis vor zum kantigen Kinn, an welchem die Träne sich auf den Abflug in Richtung Boden begibt.

Ist dies die Wirklichkeit... es war dem alten Bolt egal. Für ihn scheint die Zeit still zu stehen, er fühlte sich wie ein alter ausgetrockneter Schwamm der jeden Tropfen der Gegenwart in der Präsens der Sonne in sich aufsaugte.

Auch wenn er Gefahr läuft, dass die alles nicht Wirklichkeit wahr und er wieder aufwachte, er musste es riskieren, er musste wissen wie sich die frische Luft anfühlte. Er wollte seine von Smog versuchten Lungen mit der frischen Luft füllen.Ungezwungen wie ein freier Bolt, machte er einen letzten Schritt auf das Fenster zu und öffnete es Sperrangelweit.

Ein losgelöstes Lachen schallte durch das offene Fenster als die frische Luft an ihm vorbei wehte. Ein tiefen Zug nach dem anderen füllten sein Lungen. Er fühlte sich einfach nur... einfach nur... erlöst und zufrieden. Genussvoll schließt er seine Augen, breitet seine Arme der Sonne entgegen aus und atmet genussvoll einen Zug nach dem anderen tief ein und aus.

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 17.11.2014, 20:02:11
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


Der sichtlich verzweifelte Mann zitterte am gesamten Körper und starrte Siegfried mit gefletschten, von Magensaft und Speichel benetzten Zähnen entgegen. Seine Hände bebten im Takt der zuckenden, hervorstehenden Sehnen.

"Ich... Ich... Oh... Ich k-k-k-kann nicht..." Er rutschte nervös und von Zweifeln zerfressen auf seinem Stuhl umher. Das gebogene Holz knarrte laut auf dem geschliffenen Parkett darunter. "Oh.. Um ihret Willen! Bitte- Bitte kommen sie nicht näher! Oh, ich flehe sie an!! ICH- ARGH!"

Der in die äußerst imposante Mandarb-Rüstung gekleidete Gentleman beobachtete, wie sich Blut innerhalb der unteren Augenlider des Malers bildete und sich langsam einen Weg über seine Wangen nach unten bahnte. "Ich- ICH- RRGHH..." Sein oberes Zahnfleisch begann langsam aufzuplatzen, als würden heiße, züngelnde Flammen seinen Rachen emporquellen. "Oh- Aber ich bin.. Ich bin doch nur ein Maler... Ein Seher. Oh! ARGH! Ich HABE NICHTS BESCHWOREN! NIEMALS! ARGH-" keuchend spuckte er einen dickflüssigen Brocken Blut auf sein Hemd. Die bebende Waffenhand zuckte unter der sichtlichen Belastung des Mannes; wich jedoch nicht vom Fleck.[1] Obwohl der Mann sich langsam nach vorne beugte und es aussah, als würden alle Muskeln seines Körpers sich gesammelt dagegen wehren, ruhte der kalte, gefühllose Lauf der Pistole weiter auf seiner Schläfe. Er spuckte erneut. Siegfried erkannte, wie seine vom Lebenssaft gerötete Zunge sichtlich pochte. Sein Gegenüber musste unvorstellbare Schmerzen haben. Dennoch zwang er sich unter der Drohung des Gentlemans zum Reden. Waren seine letzten Worte noch von lauten Rufen untermalt, flüsterte er dieses Mal kaum hörbar, als würde das laute Sprechen für ihn eine bereits unüberwindbare Hürde darstellen.

In kurzem, abgehakten Mechanikaisch stotterte er leise: "Ich... Ich habe ihn gesehen. Ihn." Der Mann versuchte sein Haupt zu einem Nicken zu bewegen. Siegfried konnte diese Bewegung erst kaum zuordnen. Tatsächlich, so erkannte der Gentleman schließlich, versuchte er auf etwas zu deuten, was sich auf der schräg gegenüberliegenden Seite, links von dem Durchgang innerhalb der Küche befand.
 1. Wahrnehmung bitte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 17.11.2014, 20:32:07
Bernadette & Barry Gamble


Die Uhrwerksfrau verfolgte die lediglich von ihr überhaupt erst wahrgenommenen Geisterlinien vor ihr, während sie sich mit ihrer mechanisch-blechernen Stimme kurzzeitig dem Gentleman-Bold Barry Gamble vorstellte. Die drei Kerle, welche der kleine Constable in Schach hielt, machten große Augen, als sie die imposante, eigenartige Gestalt des mystischen Gentlemans auf ihrem völlig modifizierten, lebenden und bis an die Zähne bewaffneten Lawbringer sahen. Der Mann mit der Tätowierung in der Mitte, welcher sich zuvor an Barry gewandt hatte, setzte zum instinktiven Fluch an. "Ach du glorreiche Schei-" Doch in jenem Moment schossen die gebündelten Geisteressenzen direkt in den Innenhof, in welchem die drei Gauner sich bei den zwei unbemannten Lawbringern befanden und durchfuhren diese mit all ihrer Grabeskälte!

Von fröstelndem Wind ergriffen stolperten die Männer und duckten sich. Der Hut des über Master Boscos Lawbringer kauernden Bandendandy, wurde von jenem unsichtbaren Tosen ergriffen und schräg nach oben davon geweht. "Was geht hier vor?!!" Brüllte der Größte der Drei, welcher sich kurz zuvor langsam dem kleinen Gentleman von der Seite versucht hatte, zu nähern.

Doch nur die Pupillen-losen, filigran gearbeiteten Augen der Uhrwerksfrau sahen, was über diesem Ort geschah. Der sonst sehr heruntergekommene, kleine Platz zwischen drei Gebäudeblöcken war von dem aquamarinfarbenen Leuchten erfüllt. Bernadette sah all die Verstorbenen sich in einem Strudel aus fantastischen Linien und Formen winden. Die Essenzen hatten ihr Ziel erreicht. Lautlos schrien sie zu Duzenden über diesem Hinterhof; zerrten an den unheiligen, stählernen, kaleidoskopartig-durchscheinenden Fesseln. Ein Sturm aus Geisterpeitschen wirbelte, einer tiefblau strahlenden Windhose gleich, knapp über ihren Köpfen.

Barry Gamble sah von alledem Nichts. Doch ein ungreifbares Unbehagen erfasste ihn und ließ seine Nackenhaare zu Berge stehen. Er spürte die unbeschreibliche, zehrende Kälte auf seiner Haut und fühlte, wie dieses grauenvolle Gefühl in seinem Inneren bereits versuchte, von ihm Besitz zu ergreifen. Den drei Gangstern erging es augenscheinlich noch schlimmer. Der Eine hatte sich fest an das Motorrad von Barrys Opa gekrallt und wimmerte lauthals. Es schien, als würde er auf dem Bug eines Wolkennauten stehen und sich gegen einen der gefürchteten Himmelsstürme stemmen! Der Anführer fletschte die Zähne und sah sich nervös um, duckte sich immer und immer wieder, als hätte jemand von Oben herab Steine nach seinem Kopf geworfen. Der große Kerl taumelte zur Seite, drückte sich gegen die modrige Fassade hinter ihm. Seine Hand wanderte in die karierte Westentasche.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 17.11.2014, 20:56:14
Robin Brighthide


Langsam schälte sich der kraus-behaarte Kopf eines grimmig, drein guckenden Koboldes aus dem spärlichen Licht des Türspaltes. Die Johnson-Flinte weiter vor sich gerichtet, trat er bedächtig einen Schritt nach dem anderen in das dunkle Zimmer. "Putt, putt, putt... Na? Bist du denn hier? Putt, putt, putt... Los Danny, mach schon das Licht an!" Die Rächerin, kaum mehr als einen halben Meter hinter dem kleinen bewaffneten Kerl in die Ecke gekauert, hörte durch die dünne Holztür an ihrer Seite ein leises, mehrmaliges, zufriedenstellendes Klicken. Der andere Mann schnaubte. "Geht nich'! Scheiße nochmal, wie soll der Blizzer hier auch rein gekommen sein?" Der Bold wandte sich um und blickte zum Durchgang hinter sich. Robin sah das zernarbte Gesicht des Boldes im Schein der Flurlampen... Doch Dank ihres völlig in Schwarz gehaltenen Outfits und der Tatsache, da sie sich am äußersten Rand seines Blickfeldes, in Finsternis gehüllt verbarg, schien er sie überhaupt nicht wahr zu nehmen!

"Dang' it! Let's move. Wir sagen dem Boss einfach, das Vögelchen wäre ausgeflogen. Lass uns hier verschwinden... Ain't no time anymore, anyways! Wir müssn' die obern' Ladungen noch fertig ans Kabelnetz anschließen, sonst bekommen wir noch riesn Ärger vom Highking. Komm schon... Jagen wir dieses Scheißhaus in die Luft." Murmelte er und stapfte durch die Tür wieder hinaus. Während eine Hand die Tür nahe Robin, zurück in ihre Angeln zog, hörte sie den anderen Mann antworten: "... Und dann kommen wir wieder zu den Nutten! Thähähähä...!"

Die beiden schienen sich erneut ihrer Haut sicher. Sicheren Schrittes stapften sie hörbar den Gang hinab.
"Du und deine Schlampen. Dass du auch nich' an was anders denkn kannst!" Der vertraute Klang einer sich öffnenden Glastüre drang an die geschulten Ohren der maskierten Gentleman. "Das Cour du Roi', du kleiner, stinkender Leprechaun, ich sags dir... Solch wohlige Schenkel haste nich'ma in deinen Träumen je erdacht!" Lederne Fußsohlen auf gekachelten Treppenstufen...

... Robin hatte es geschafft. Sie war erneut allein in der Dunkelheit der Umkleidekabine.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 17.11.2014, 21:36:14
Ja Maam, ich bin ja schon unterwegs.

Tibryn hatte die schmale Gasse und das Nachbarhaus erblickt das noch recht gut intakt zu sein schien. Wenn er im Haus nach oben laufen würde könnte er vielleicht durch ein Fenster in das andere Haus springen oder zumindest auf desen Dach gelangen.
Also schnappte sich Tibryn das Seil aus dem Lawbringer legte es sich um und verstaute seinen Waffen, und überflüssiges Gepäck, alles ausser den Deputy, die Stoker, den mantel und seine wurfmesser hastig im Lawbringer und lief Richtung Nachbarhaus.
Er lief in das Nachbarhaus, das durch die starken beben und exülosionen im innerren etwas durcheinander war und sprang über herumliegende stühle, vasen, Scherben und anderes Kleinnot das in seinem Weg war. An den Treppen  angekommen lief er hoch in das Stockwerk das dem des anderen Hauses, wo angeblich das Kind war, auf gleicher Höhe lag. Er lief zum einem Fenster und sah sich die Lage an wo es am besten wäre, auf die andere Seite zu kommen und ob vielleicht in dem brennenden Haus irgendwo ein Fenster offen war durch das er springen konnte[1]
 1. Wahrnehmen: 25
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 17.11.2014, 22:40:17
"Schade", entglitt Robin mit einem Lächeln, "aber keine Angst, das holen wir nach."

Schnell lief sie wieder zu den Lampen, und drehte sie zurück in ihre Fassungen. Nachdem der Raum erleuchtet war, nahm sie sich die Spinde vor - oder genauer, den, für den sie den Schlüssel gefunden hatte. "Dann schauen wir doch mal, was du verbirgst", sagte sie, während sie den Schlüssel ins Schloss steckte.

Auch wenn sie sich die Zeit für den Spind noch nahm, beeilte sich Robin: Das Gespräch der beiden Schurken hatte jeden Zweifel beseitigt, dass sie nicht mehr allzu viel Zeit hatte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Victor I. Mc Wybrandt am 18.11.2014, 19:03:08
Victor starrte wie gebannt dem Schauspiel entgegen. Nicht aus Verzückung, eher aus Empörung, dass etwas wie sie überhaupt frei rumlaufen durfte. Hätte er die Chance, die Macht oder sogar die Verfügung dazu, würde er wohl eher die Frau als den schreienden Mann oben drüber verhaften. Aber seine Pflicht lies es nicht zu, wertvolle Informationen abhanden zu bekommen, und da sie nunmehr die einzige Zeugin war, blieb ihm nichts anderes übrig als ihre Personalien und Daten auf einen kleinen Zettel zu kritzeln.

Cepheus kletterte dabei von seiner rechten Schulter auf die linke und zurück, da ihm offenkundig langweilig war und er es doch als "lustig" betrachtete, sein Herrchen so verzweifeln zu sehen. Dass ein Stockwerk höher die ganze Zeit geschrien und gebrüllt wurde, konnte er dabei nicht mal wirklich berücksichtigen, da sie nun begann ihre Personalien zu singen. Seine Ohren! Er hasste es so sehr, hier stehen zu müssen. Er war es Leid ein Gentleman zu sein, noch bevor er seinen ersten Richtigen Auftrag erhalten hatte, doch er war es Demrix schuldig. Oder zumindest dachte er dass er es sei, denn eigentlich wollte er ihn nur finden und noch dazu herausfinden was mit ihm und den anderen geschehen war.

So also warf er einen verächtlichen Blick auf seinen Begleiter und schrieb leise ächzend die letzten Worte auf.
Die Frage oder vielmehr den Vorschlag mit ihr Zeit zu verbringen ignorierte er und begann selbst zu sprechen.

"Nun Mylady, ich bedanke mich im Namen der rechthabenden Gentleman Mechanikas für ihre Unterstützung und Hilfe das Recht der Sicherheit in der Stadt aufrecht zu erhalten." Er schob währenddessen den Zettel in seine Manteltasche. "Nun, sie werden sicher verstehen, dass wir dieses Recht der Sicherheit nur aufrecht erhalten können wenn wir zusammen arbeiten und uns gegen das untypisch oder gefährliche auflehnen. Deshalb werden sie bestimmt nachvollziehen können, dass ich nun meinem Kollegen Mr. Stauffer zur Hilfe eilen muss, da ich nicht nur für ihre sondern auch für seine Sicherheit verantwortlich bin. Sie wissen schon, Partner und so. Also wenn sie mich nun bitte entschuldigen würden."

Er hob dankend zwecks der Erlösung seinen Zylinder und drehte sich um die Treppen hochsteigen zu können.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.11.2014, 18:50:34
Victor I. McWybrandt


Lady Leberzipf gluckste ein wenig überrascht, als sie die Bewegung auf der Schulter des imposanten Downtown Gentlemans realisierte. Ihr Blick traf die beiden großen Augen der Brillenkauzeule, doch sie hielt dem eisernen, interessierten Starren des Tieres kaum stand. Sichtlich angewidert zog sie den Kopf zurück in den Nacken, wodurch sich ihr voluminöses Kinn erneut, weiter nach vorne bugsierte. Blinzelnd versuchte sie ihre Unsicherheit gegenüber dem Begleiter des Constables zu überspielen, grinste leidlich schelmisch und räkelte sich ein letztes Mal so lasziv sie nur konnte.

"Oh pleaseeeh, ma' dea'... Eilen sie ihrem strammen Kollegen dort oben zu Hilfe, in dieser Höhle der Unzucht und andersartiger Teufelei!" Die Frau beugte sich leicht vor und manövrierte ihren Oberkörper so über ihren Bauch, dass sie so viel Ausschnitt zeigen konnte, wie in diesem Zelt eines Nachtrockes nur möglich war. "Mister Tschentellmän... Sie haben ja meine Adresse." Zwinkernd stimmte sie in die kurze Verabschiedung des Mannes ein und blickte ihm fantasierend nach, während Victor I. McWybrandt in Begleitung seiner Eule 'Cepheus' schließlich ebenfalls die Stufen nach oben erklomm.

Auch ihm überraschte das sichtliche Chaos des Eingangssalons. Er konnte deutlich den gepanzerten Rücken seines neuen Partners Stauffer erkennen, welcher mitten im verwüsteten Zimmer direkt vor einem offenen Durchgang stand und die Waffe erhoben, sich augenscheinlich mit jemanden unterhielt.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.11.2014, 19:15:56
Tibryn, die Klinge


Der kleine, bis über beide Ohren völlig durchtrainierte, Gentlemanbold kämpfte sich durch den Unrat des eilig und in Not verlassenen Nachbarhauses. Die geräumige, von stinkenden Müllbergen und vermoderten Möbeln bevölkerte Eingangshalle passierte er so schnell er konnte über die morsche Treppe in der Mitte. Die alten, teilweise gesplitterten Stufen knarzten und wackelten selbst unter den schnellen, leichten Schritten Tibryns und er hätte nicht einmal eine Sekunde darüber nachgedacht, das bedrohlich zur Seite gebogene Geländer als sichernde Halterung zu verwenden. Er verließ sich auf seine Konzentration und verweilte niemals mehr als nur einen halben Lidschlag mit dem Gewicht auf einem Stiefel. Ohne inne zu halten steuerte er entschlossen weiter hinauf, stolperte über den zerrissenen, alten Teppich des gebogenen Flures im zweiten Stock und steuerte instinktiv auf die nächstbeste Tür zu, welche er als Erstes für geeignet hielt. Dabei musste er sich weniger auf seinen Richtungssinn und seine Orientierung verlassen. Tibryn folgte einfach der stärker werdenden, schwelenden Hitze und den dünnen Rauchfäden, welche die bröckelige des Stockwerkes entlang krochen. Mit festem, unüberwindbarem Griff packte er die Türklinke und riss daran. Von einem lauten Scheppern begleitet schwang die Tür nach innen auf und fiel dabei beinahe aus den Angeln. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, warf der kleine Mann den losen Türknauf in seiner Rechten zur Seite und öffnete das große, vom Staub vergilbte und von dicken Rauchschwaden eingenommene Fenster gegenüber.

Das, was von der ehemaligen Hauswand des Nachbargebäudes übrig geblieben war, schwankte bedrohlich. Flammen züngelten von Erdgeschoss nach oben und erhitzten die morschen Holzbalken, nagten an der schwer angeschlagenen Stabilität der letzten, intakten Träger und verschlangen gierig alles, was ihren Weg kreuzte. Der beißende Rauch brannte schmerzhaft in Tibryns Augen... Doch er musste seinen suchenden Blick nicht lange aufrecht erhalten. Durch die Schmäle der kleinen, kaum mehr als nur einen Meter breiten Gasse zwischen den beiden Häusern konnte er ohne Umschweife ein klaffendes Loch, ziemlich genau auf Höhe seiner Position, im obersten, dritten Stock des Hauses gegenüber ausmachen. Seiner Einschätzung nach kämpfte das Feuer aktuell um die Vorherrschaft der zweiten Ebene. Es schien, als wäre dort oben durch die Hitze eine Leitung geplatzt und hätte zufällig für diesen Weg gesorgt. Doch für Tibryn bedeutete das nach wie vor, dass er mehrere Meter nach oben, an der kahlen Wand eines gerade halb explodierten Hauses hinaufkraxeln musste.

Aufgrund fehlender, diesseitiger Fenster gäbe es für den Bold, so wusste er, höchstens noch die Möglichkeit, sich etwas abzuseilen und über den brennenden, 1. Stock sein Glück zu versuchen.[1]
 1. So oder so. Welchen Weg du auch immer zusätzlich herausfinden solltest, ich benötige auf jeden Fall einen ordentlichen Akrobatik-Wurf!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.11.2014, 19:40:48
Robin Brighthide


Die maskierte Rächerin musste nicht lange suchen. Anhand der Nummerierung des Schlüssels fand sie, im Licht der nun hell erleuchteten und beharrlich summenden Elektrolythlampen, das dazu passende Schloss an einem der Spinde auf der Seite, welche jener fein, säuberlich weiß-gestrichenen Türe gegenüber lag. Von einigen Rüttelbewegungen schließlich in die Fassung gebracht, entsperrte sich der Verriegelungsbolzen der blechernen Tür, welche sich von Robin nun ohne Weiteres öffnen ließ.

Der Spind beinhaltete augenscheinlich einige Privatgegenstände des toten Mannes in dem bläulich gesprenkelten Overall. Über der leeren, untersten Ablage für Schuhwerk, lag ein sauber zusammengelegter Stapel Alltagskleidung in typischem, oberen 'Dale-Stil im zweiten Fach. Neben einem runden Bowler und einem rot-kariertem Halstuch, befand sich wiederum darüber eine etwas strapaziert aussehende, lederne Börse. Als Robin danach griff, fiel ihr eine Fotografie daraus in die Hand, welche augenscheinlich lose darin verwahrt worden war.

Das an den Ecken knitternde, sepia-farbene Bild zeigte jenen kürzlich Verstorbenen offensichtlich im Kreise seiner Familie. Er stand breitbeinig in der Mitte und trug behutsam ein kleines Baby auf dem linken Arm, während die Rechte eng um die Hüften einer Frau mittleren Alters geschlungen war. Den beiden Erwachsenen stand jenes einzigartige, verliebte und stolze Grinsen ins Gesicht geschrieben, welches nur frisch gewordenen Eltern vorbehalten war. Dahinter waren die Umrisse eines Geschäftes zu sehen, augenscheinlich der Bildermacherei, welcher auch die Fotographie zuzuschreiben war.[1]
 1. Die Börse beinhaltet ansonsten zwei Wertpapiere im Wert von je 10 GM und 7 SM.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 19.11.2014, 21:15:46
Robin sah in aller Eile die Sachen durch, als ihr das Foto in die Hände fiel. Nur kurz hielt sie inne, um auf das Abbild der glücklichen Familie zu schauen. "Wie kann man so dämlich sein?" Sie schüttelte den Kopf. "Er hat sowas, und dann lässt er sich mit Drogenhändlern und Mördern ein. Das.." Ein seltsames Gefühl stieg in ihr auf. Sie schob es beiseite. "Die sind besser ohne ihn dran. So wie der Rest der Welt auch."

Schnell steckte sie die Wertpapiere und das Foto ein, dann machte sie den Spind wieder zu. Sie nahm sich nicht die Zeit, ihn abzuschließen, darauf kam es nicht mehr an. Schnell lief sie aus dem Raum, und wandte sich nun endlich der Tür zu, die sie nach oben führen würde.

Sie begab sich gleich in geduckte Stellung, und öffnete die Tür, so leise sie konnte. Ihr Plan war simpel: Auf die der Tür gegenüberliegende Seite der Wand rollen, und dann heimlich, still und leise[1] die Treppe hoch. Als die Tür weit genug geöffnet war, setzte sie zur Rolle an. Dummerweise blieb sie mit dem einen Fuß an der Türschwelle hängen...[2]
 1. Heimlichkeit: 26
 2. Akrobatik: 10, natürliche 1 gewürfelt
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 19.11.2014, 21:31:24
Mit einem Knurren ruckt der Jäger der Kreaturen der Finsternis herum. Ballt knackend die Fäuste. Starrt in die Finsternis. "Kreatur der Schatten. Ich fordere dich heraus, im Namen der Gentlemen! Zeige dich, auf das du vernichtet wirst. Gib dein finsteres Tun auf- und leg dich lieber mit mir an. Lass den armen Irren in Frieden. Ich bin dein Gegner." [1]

Mit einem beherzten Schritt tritt er auf die Stelle zu, auf die der Irre gezeigt hat. Macht sich bereit, erneut gegen die Mächte der Finsternis anzutreten. "Victor? Jetzt wirds dreckig." begrüßt er seinen Kollegen. "Zeit, das dunkle Drüben wieder dahin zurückzutreiben wo es herkommt." Vernehmlich knacken die Knöchel. "Bringen wir Licht ins Dunkel."
 1. Challenge!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 20.11.2014, 21:47:04
Als sich Tibryn durch das verwüstete Haus durch alle möglichen herumliegenden Gegenstände in den 2. Stock vorgedrungen ist, öffnete er instinktive eine Tür zu einem Zimmer das direkt gegeüber dem brennendem Haus sein musste. Er riss dir Tür auf warf den abgeflogenen Türgriff beiseite und sah das das zimmer zum Glück ein Fenster hatte das er sogleich aufriss. Sofort schlugen ihm die Rauchschwaden entgegen. Nach kurzem Lage abchecken stellte er fest das der zweite Stock fast komplett in Flammen stand und er sich beeilen muste wenn er das Kind dort noch lebend vorfinden wollte. Des weitern sah er das er kaum in den zweiten Stock eindringen konnte ohne vom Feuer verzehrt zu werden. Also sah er nach oben und entdeckte im 3. Stock ein Loch in der Wand der des Nachbarhauses das vermutlich durch eine Explosion entstanden war.Seine Wahl fiel schnell darauf das Tibryn nur dort oben eine reale Chance hatte sicher in das Haus zu kommen.

Tibryn kletterte auf den Fenstersims, spannte all seine Muskeln an und stemmte sich mit Händen und Beinen in die Gasse - Hände am brennenden Nachbarhaus und Füße am die Wand wo er gerade war - und legte so die fehlenden Meter nach oben zurück[1]. Immer abwechselen linkes bein rechter arm nach oben und dann rechtes Bein linker Arm nach oben "krabbelte" er die Gasse hinauf. Oben angekommen hielt er sich an den Lochkannten fest und zog sich ins Haus. Die Hitze schlug ihm sofort entgegen und er spühte wie im das Wasser im Gesicht herunterlief. Er suchte einen Weg nach unten in den 2. Stock um das Kind zu finden...er versuchte ein Geräuch zu hören ob das Kind schrie oder weinte[2] und suchte weiter nach einem Weg nach unten durch die schwüle Hitze...

"IST HIER NOCH JEMAND???!! ICH WILL NUR HELFEN!! HALLO???"
 1. Akrobatik: 21
 2. Wahrnemung: 12
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 22.11.2014, 08:04:18
Als die Geisteressenzen auf dem Platz blieben, schwang sich die mechanische Frau aus ihrem Sattel und stellte sich neben ihren Lawbringer, nach oben blickend. "Korrektur: Spur endet hier." Sie aktivierte wieder einmal ihre Kommunikation und kontaktierte den Supervizor: "Miss Bernadette an Supervizor: Spuren der Attentatszauber versammeln sich Ebene MinusVier-Drei, Ecke...und... Bitte der Klinge mitteilen, sobald diese sich meldet. Setze Untersuchung fort." Ihr fiel nichts besseres ein, da sie ihren Partner im Moment nicht erreichen konnte.
Noch wartete sie auf die Erwiderung des Koboldgentleman und beobachtete zunächst die Wirkung, die die Präsenz des Zaubers auf die Anwesenden biologischen Wesen hat. Dann wies sie ihren Lawbringer an, auf die drei heruntergekommenen Gestalten zu achten und begann, die Umgebung einem gründlichen Untersuchung, basierend auf Sicht, zu unterziehen. Ihr Kopf vollführte langsam eine 360°-Drehung. "Wo kommt der Zauber her, beobachtet jemand ihn oder uns?" Auch der Gassenunergrund und die höheren Häuserwände wurde in ihr Umblicken einbezogen.[1]
 1. biete Wahrnehmung 20 und Arkanes Wissen 16 an
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 22.11.2014, 10:49:12
Barry war dankbar dafür, dass Hilfe herbeigeeilt war – zwar nicht wegen ihm, aber ein anderer Zylinder war ein anderer Zylinder. Der junge Bold erkannte den wirklich abgefahrenen (vermutlich war dies ein gutes Wort dafür) Lawbringer ihm Augenwinkel, zusammen mit seiner Besitzerin, die… auch eine Maschine war. Interessant.
Dabei ließ er die drei Straßengangster nicht aus den Augen. Gerade den nicht, der sich bewegte. Barrys Deputy 0.7 wies nun auf denselben.

„Ja“, antwortete Barry Bernadette. „Ja, ich könnte Unterstützung gebrauchen. Constable Gamble aus Godrien“, stellte er sich seinerseits vor.
„Mein Partner und ich“, Barry war professionell genug, ihn bei offiziellen Angelegenheiten nicht seinen Opa zu nennen, „kamen hierher, um eine andere Einheit zu treffen und einen Tatort zu besichtigen, aber wir gerieten hier in einen Hinterhalt. Ich entging dem Mordversuch an mir, doch sie haben meinen Partner entführt. Er muss noch irgendwo hier sein. Diese Gentlemen halten sich am Tatort auf.“

Wäre nicht plötzlich ein leichtes Chaos ausgebrochen, hätte Barry die Befragung für beendet erklärt und die drei Taugenichtse laufen gelassen – genau genommen hatten sie noch keine Straftat begangen, da die Lawbringer noch dort standen, wo sie abgestellt worden waren, und Barry hatte dafür nicht das Leben seines Opas riskieren wollen, das vielleicht am seidenen Faden hing.

Eine sonderbare, unheimliche Macht schien in der Luft zu liegen, die ihm eine üble Gänsehaut bescherte. Diese Macht selbst jedoch, war für ihn unsichtbar. Er spürte und sah nur ihre Auswirkungen. Während die drei Kromdale-Ratten sich wie besessen benahmen, trat auch Barry unsicher auf der Stelle und versuchte, auf alle drei gleichzeitig acht zu geben und sie mit seinem Deputy in Schach zu halten. Er fühlte sie auch, diese zehrende Kälte, die über seine Haut kroch und in ihn hineindrang. Das war ziemlich beunruhigend. Barry versuchte, das Gefühl abzuschütteln.

„Was geht hier vor?“ – Ja, diese Frage, die einer der Gangster herausbrüllte, interessierte Barry auch brennend. Doch gerade der Fragesteller alarmierte den jungen Bold mit seinem Verhalten am meisten. Denn als der Große an eine der Hauswände zurückwich und eine seiner Hände in dessen Westentasche wanderte, war die Befürchtung, er könnte eine Waffe ziehen und damit etwas Dummes anstellen, natürlich sehr präsent.

„He, was machst du da? Nimm die Hand aus der Tasche!“, befahl Barry gegen das unsichtbare Tosen an und zielte nun schussbereit auf den großen Kerl. „Ganz langsam und vorsichtig!“
Ob der Mann Herr seiner Sinne war, war ungewiss. Barry verstand auch nicht, was gerade hier vor sich ging. Bernadette identifizierte dies alles hier als den Attentatszauber, den sie verfolgt hatte, wie Barry mit einem Ohr aus ihrem Bericht an den Supervizor hörte, aber der Bold spürte, dass ihm die Kontrolle über die drei Schurken schlagartig entglitten war. Dies alles konnte schnell unschön enden.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.11.2014, 12:40:29
Master Bosco Matthew Jenkins


Niemals zuvor hatte der alte Mann solch ein erhabenes Gefühl erlebt. Die Strahlen des Himmelskörpers hüllten ihn in eine Form von Wärme, welche man in Mechanika verzweifelt suchte. Nicht einmal die traurige Erinnerung an sein kleines Kinderbettchen, hätte ihm solch eine Zufriedenheit schenken können. Mit jedem Zug der frischen, klaren und unberührten Luft erfüllte sich sein vom Alter gezeichneter Körper mit neuer Stärke. Pure Lebenslust strömte seine Glieder hinab und ließ seine, sonst so schmerzenden, Knochen erneut mit jugendlicher Kraft erstarken. Das war es also, was Mechanika verloren hatte... Das pure Geschenk des Himmels. Den Grund, wieso man jeden Morgen mit neuem Glück im Herzen aufwachen konnte. Das war es also...

Natürlich kam in ihm der Widerspruch auf, dass es sich hierbei nur um ein Trugbild seines Unterbewusstseins handeln konnte. Freilich hatte er nicht vergessen, was sich vor seinen Augen noch kurz zuvor abgespielt hatte... Deshalb zögerte er einen Moment, die Augen erneut zu öffnen und den Blick über die schöne Landschaft jenseits des Fensters schweifen zu lassen. Die Angst wog zu groß, dass sich jene Szenerie als Lüge herausstellen würde.

Doch die Wärme auf seinem Gesicht blieb. Die frische Luft streichelte weiterhin sein Antlitz. Und, als er blinzelnd die Lider nach oben zog, dort war noch immer dieser wunderschöne Baum im Zentrum seines Blickfeldes und wog die, von hellgrünen Blätterkronen umgarnten, Äste majestätisch im Wind.

Von all der Glückseligkeit überwältigt, drang plötzlich eine Melodie an sein Ohr. Bosco war sich sicher: Noch niemals zuvor hatte er solch eine  wahrhaftig goldene Stimme vernommen! Nicht einmal die höchsten Gesänge der wundervollsten Oper Argylles hätte dem Kobold solch eine Muse verleihen können! Leise, jenseits von aufdringlich, flüsterte der unbekannte Klang jenen göttlichen Gesang an seine gespitzten Ohren... Und Bosco verspürte eine, nicht zu deutende, Vertrautheit in dieser weiblichen Stimme.

Jemand war dort draußen und sang zu ihm.


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'..."


Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.11.2014, 12:49:39
Robin Brighthide


Von ihrem Tatendrang überwältigt, war es für ihr Gleichgewicht bereits zu spät, als sie bemerkte, dass ihr linker Fuß an dem höher gelegenen Türabsatz hängen blieb. Von lautem Poltern begleitet, fiel die maskierte und eigentlich sonst so agile Robin Brighthide flach auf die Brust und schlitterte ein kurzes Stück auf dem gekachelten Boden nach vorne, bis ihr Gesicht schließlich unsanft von der ersten Stufe der gegenüberliegenden Treppe aufgefangen wurde.

Sie lag in besagtem Treppenhaus, welches bereits grob durch das milchige Glas des tückischen Durchganges hinter ihr, zu erkennen gewesen war. Ein Weg führte über strahlend weiße Fliesen nach oben, parallel dazu verliefen Stufen hinunter, in den Keller des Gebäudes.

Dank der systematisch an den Wänden verteilten Elektrolythlampen, konnte die Rächerin zwischen den beiden Treppen, das Geländer entlang nach oben blicken. Es schien als würden die, um die eigene Achse gefalteten, Stufen bis zum obersten, dritten Stock führen. Nach unten verlor sich ihre Wahrnehmung jedoch schnell in Dunkelheit, da dort die Beleuchtung wohl nicht aktiviert worden war. Auf den nächsten beiden Stockwerken erblickte Robin die Konturen weiterer solcher Glastüren auf selbiger Seite, wie bereits im Erdgeschoss. Die gegenüberliegende Richtung schien bis nach oben hin in der weiß gestrichenen Hauswand zu enden. Die Schritte der beiden Männer waren bereits verstummt, bevor sie überhaupt an die Glastür herangetreten war. Auch nach ihrem Sturz war das einzige Geräusch, was sie vernahm, das mittlerweile bekannte, beständige Surren der Energieleuchten. Ein leichter, kühler Luftzug streichelte an ihr vorbei, während die Rächerin überlegte, welchen Weg sie wohl als nächstes einschlagen würde.

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.11.2014, 13:07:28
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


"NEIN!! K-K-K-KOMMEN SIE NICHT NÄHER!!" plärrte der Mann verzweifelt, während seine Knöchel hörbar knackten und seine Muskeln sich zum zerreißen spannten. Sein gesamter Körper bebte, als der gepanzerte Downtown Gentleman zwei beherzte, mutige Schritte nach vorne wagte und um die Ecke blickte, direkt auf die Stelle, auf die der Suizid-gefährdete Kerl mit dem vorhergehenden Nicken gedeutet hatte...

... Doch dort befand sich kein Dämon aus der düstren Vergangenheit Mechanikas. Neben der, ebenfalls von Farbe und geborstenem Gläsern völlig verwüsteten, kleinen Küchenzeile stand lediglich eine Staffelei nahe an der Schwelle, die Siegfried Stauffer gerade passiert hatte. Darauf war eine Leinwand befestigt, auf der sich das detailliert, in brüchigem Braun-Rot gemalte Bildnis eines schemenhaften Mannes mit einem großen Vogel auf der Schulter befand.

(http://fc07.deviantart.net/fs70/f/2014/327/7/b/derschwarzemann_by_freyveley-d87dtic.jpg)

Noch während Siegfried einen ersten Blick auf das Gemälde warf, hörte er hinter sich das vertraute, bedrohliche Klicken eines sich spannenden Schlagbolzens. Keuchend, von schmerzendem Timbré begleitet, stammelte der Maler verzweifelt:

"Er... Er ist hier."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.11.2014, 13:19:27
Tibryn, die Klinge


Doch der Lärm innerhalb des zerstörten Gebäudes war zu aufdringlich, als dass Tibryn von seiner aktuellen Position aus etwas hätte hören können. Obwohl die Flammen den dritten Stock noch nicht erreicht hatten, hatte die Explosion und die dadurch schwer verletzte Statik des Hauses ihren Zoll gefordert. Er befand sich in einem von Rauch fast völlig geschwärzten Raum. Seine Atmung fiel ihm schwer und er hatte alle Hände voll zu tun, sich darauf zu konzentrieren, überhaupt etwas in den dicken Schwaden zu erkennen. Ohrenbetäubend prasselndes Feuer erhitzte von unten her den morschen Fußboden und brachte die Holzbalken zum Erzittern. Der beißende Geruch verbrannten Polyesters und schwitzendem Mörtels raubte ihm beinahe die Besinnung![1]

Eine Tür hatte aus dem Zimmer geführt, welche von der vorhergehenden Explosion nach draußen, in den Gang dahinter geworfen worden war. Schnell wurde dem kleinen Bold bewusst, dass ein klaffendes Loch knapp dahinter den weiteren Weg in diesem Stockwerk blockierte. Doch der darin von unten strömende, dunkelgraue Smog versperrte ihm die Sicht auf das Gegenüber.
 1. Rettungswurf auf Zähigkeit bitte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 23.11.2014, 14:00:13
Bernadette & Barry Gamble


Doch so unklar sich die Uhrwerksfrau auch über die Tatsache war, dass augenscheinlich nur sie allein diese Geisterlinien erblickt hatte, so sehr wurde sie auch nicht aus dem Schauspiel knapp oberhalb des Hinterhofes schlau. Die Essenzen wirbelten in dem kaleidoskopartigen Licht umher; immer wieder schoss aus einer anderen Himmelsrichtung eine unglückliche Seele über die Dächer der Ebene, von oben herab oder sogar an Bernadette und dem anderen Zylinder vorbei. An keinem unmittelbar erkennbaren Ort konnte sie jedoch eine offensichtliche Ursache dafür erkennen. Weder die vergilbten, mehrere Meter hohen und kaum mit Fenstern durchzogenen Hauswände gaben Aufschluss darüber, noch jemand oder etwas auf den Dächern darüber. Doch immerhin musste sie keine studierte Zauberkundige aus der Howgards-Street sein, um genau zu erkennen, wie sich der blaue, tosende Sturm aus verstorbenen, gefesselten Seelen langsam nach unten bewegte!

Während Barry immer unsicherer wurde und der Supervizor aus Kromdale sich knisternd im Lautsprecher des erstaunlichen Lawbringers der Uhrwerksfrau meldete, um ihre Anweisungen zu bestätigen, schien die Zeit plötzlich wie still zu stehen.

" ~ Warnung ~!"
hallte die blecherne 'Stimme' des C.L.0 durch das wirbelnde Chaos des Hinterhofes... Als der Mann an der Seite mit panischem Gesichtsausdruck plötzlich zupackte und sich für Barry eindeutig der hölzerne Griff einer Feuerwaffe innerhalb seiner Weste abzeichnete![1]

" ~ Warnung ~! Potentielle Bedrohung 20° links ~ Termination einleiten? ~"
 1.  Wenn ihr wünscht, gewähre ich Barry und dem C.L.0, aufgrund eurer Wachsamkeit, einen Erstschlag in diesem potentiellen Kampf. Bernadette selbst hat hier den Nachteil, sich auf den 'Sturm' konzentriert zu haben.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 24.11.2014, 19:48:39
"LANGSAM!", wollte Bernadette die Worte ihres Partners noch ergänzen, dann war es aber schon zu spät. Doch sie war nicht langsam. "Nur bei weiterer Verschlechterung! - KEINE BEWEGUNG!", hielt sie zunächst C.L.0 auf, um das gleiche auch auf die abgerissene Gestlat auszudehnen. Sie versuchte außerdem, sich gegebenenfalls vor den Kobold zu werfen, da sie sich und ihrem Zweirad mehr Widerstandskraft zutraute. Der Arm mit der Deputy fuhr herum, ebenso wie der Lawbringer sein Geschütz in Stellung brachte.[1]
 1. Vorbereitete Handlung: Sollte er nicht stoppen, krachts.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 25.11.2014, 00:29:56
Der Rauch der verbrannten Einrichtung und die Hitze machten Tibryn sehr zu schaffen[1]. Er keuchte nur noch und bekamm kaum Luft. Seine Augen brannten und er ging aus Mangel aus Luft auf die Knie.

'Verdammte Scheisse! ich brauch Luft. Sonst komm ich hier nicht weiter oder gar nicht wieder raus!'

Auf allen vieren kroch Tibryn hustend und keuchen zurück zu dem Loch in der Aussenmauer um besser atmen können. Am Rand des Stockwerks angekommen, versuchte er so viel von der "frischen" Luft zu bekommen und hielt einige Momente inne bis er wieder einigermaßen nromal atmen konnte.

'So funktioniert das nicht. Ich muss mir was überlegen. Wenn ich doch nur ein wenig Wasser hätte um meine Klamotten und meine Maske zu befeuchten, wäre der die mit Staub und Russ geschwängerte heisse Luft etwas länger zu ertragen

Tibryn glaubte es zwar nicht doch sah er sich in dem zimmer in dem war um ob er nicht etwas Flüssiges am besten Wasser finden konnte um seinen Plan realisieren zu können oder einen besseren Weg nach unten zu finden[2]
 1. Zähigkeitswurf: 4
 2. Wahrnehmung: 22
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 25.11.2014, 18:04:43
Robin landete unsanft auf dem Boden, aber ihr Instinkt ließ sie ebenso schnell wieder aufspringen, wie sie gestürzt war. Schnell - aber nicht so schnell, dass sie einen weiteren Sturz riskieren würde - machte sie die wenigen Schritte, bis sie im Schutz der Dunkelheit auf dem Weg nach unten stand.

Verdammte Idiotin! schimpfte sie mit sich selbst, als sie sich das leicht geschundene Gesicht rieb. Mit etwas mehr Pech hätte das gefährlich enden können! Sie sah auf ihre Hand - zumindest blutete sie nicht. Aber ihr linker Wangenknochen tat ordentlich weh.

Nachdem sie auch nach einigen Momenten noch keine Reaktion von oben hörte, entspannte sie sich wieder etwas. Scheinbar hatte man ihren Sturz nicht gehört. Und für alle Fälle... sie holte das kleine Fläschchen aus dem Rucksack, das sie vor einiger Zeit erstanden hatte, und steckte es in die Manteltasche - griffbereit. Wenn es nötig werden sollte, würde sie damit schnell entkommen können. Oder schnell zum Angriff übergehen, was auch immer sinnvoller erschien.

Dann zögerte sie nicht länger, und lief schnell - aber weiterhin vorsichtig - die Treppe nach oben. Sie sah auf dem Boden nach Fußspuren oder ähnlichem, was ihr einen Hinweis geben könnte, wohin genau ihre Gegner sich verzogen hatten.[1] Gleichzeitig achtete sie darauf, so leise und versteckt wie möglich nach oben zu kommen, um bloß keine weiteren Hinweise auf ihre Gegenwart zu liefern.[2] Gleichzeitig hielt sie ihre Ohren gespitzt, ob sie durch die Türen auf den einzelnen Stockwerken etwas hören konnte.[3] Im Zweifel würde sie ihren Weg bis nach oben gehen, denn dort vermutete sie die Kerle ohnehin.
 1. Wahrnehmung: 10
 2. Heimlichkeit: 24
 3. Wahrnehmung: 24
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 26.11.2014, 19:20:46
Tibryn, die Klinge


Fragend, nach einem alternativen Weg suchend, raste der Blick des kleinen Koboldes durch das zerstörte Zimmer. Seine Augen glitten über die morschen, unter ansteigendem Druck regelrecht zitternden, Wände auf der Suche nach einer möglichen Wasserleitung, doch schon bald musste er diese Idee wieder aus seinen Gedanken streichen. In der stetig wachsenden, alles umfassenden Hitze würde ihm eine Portion Wasser, sollte er zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch fündig werden, nicht mehr sonderlich von großem Nutzen sein können. Zu lange nagten die beißenden Flammen schon von unten her an dem alten Gebäude und seiner Einrichtung. Gleichzeitig waren viele dieser alten, unterirdischen Bauten überhaupt nicht mit einem intakten Leitungssystem ausgestattet worden.

So klammerte er, immer wieder hustend und nach Atemluft ringend[1], sich an die wenigen Alternativen, welche im blieben. Entweder er würde es riskieren über den klaffenden, Rauch ausspeienden Abgrund zu springen, sich diesen vielleicht sogar als Durchgang nach unten zu Nutze machen, oder Tibryn würde zurück klettern und auf einem völlig anderen Weg versuchen, den zweiten Stock des zerstörten Hauses zu erreichen.

Noch während der kleine Downtown Gentleman sich über seine schwindenden Möglichkeiten klar wurde, vernahm er plötzlich einen dumpfen Laut in dem, sonst so dröhnenden, Geflecht aus knisternden Flammen und brechenden Balken. War das der Schrei eines Kindes? Als das Geräusch sich erneut mit dem übrigen Tosen vermischte, konnte Tibryn die Richtung der Stimme ziemlich genau deuten. Es hörte sich wahrhaftig nach dem lauten Ruf eines Säuglings an! Und es schien, als würde dieser direkt in dem Raum unter ihm erklingen!
 1. Durch all den Rauch und die Abgase erhältst du den Zustand sickened (http://www.d20pfsrd.com/gamemastering/conditions#TOC-Sickened), bis du deine Lungen wieder ordentlich freibekommen hast!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 26.11.2014, 19:39:18
Robin Brighthide


Konzentriert und ohne einen weiteren Gedanken an ihren jüngsten Unfall zu verschwenden, schlich die als maskierte Rächerin verkleidete, Downtown Gentleman Robin Brighthide jene weiß-gekachelten Fliesenstufen nach oben. Während sich ihre Wahrnehmung auf die unmittelbare Umgebung fixierte, um jedoch erfolglos einen Hinweis auf den möglichen Verbleib der beiden bewaffneten Häscher zu entdecken, schaffte es die agile Frau ohne Weiteres, ihr Gewicht völlig lautlos auf ihre Sohlen zu verlagern. Ohne ein einziges Geräusch zu verursachen, glitt sie im verräterischen Licht der beständig summenden Elektrolythlampen nach oben, dem Absatz des ersten Stockes entgegen. Tatsächlich offenbarte sich eine weitere, zu dem Erdgeschoss völlig identische, Glastüre, durch dessen milchige Oberfläche Robin den Verlauf eines weiteren Ganges- und mehrere Türen auf beiden Seiten erkannte.

Ein unangenehmer Geruch drang an ihre empfindliche Nase. Penetrant roch es auf dieser Ebene eindeutig nach beißendem Desinfektionsmittel, Formaldehyd und brennendem, hochprozentigem Alkohol. Je näher sie dem Durchgang kam, umso intensiver Drang das Gemisch in ihre Sinne ein, bis sie die Chemikalien sogar auf der Zunge schmeckte. Die letzten beiden Stufen erklimmend, vernahm die maskierte Rächerin plötzlich einige Geräusche über ihr. Es hörte sich an, als würde jemand Mobiliar verrücken. Dumpfer Krach hallte von den oberen Stockwerken hinab, durch das Treppenhaus, als wäre ein Stapel schwerer Kisten umgefallen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 26.11.2014, 21:19:55
Robin rümpfte die Nase. Weder hatte sie besondere Lust, dem Geruch der Chemikalien nachzugehen, noch schien sie die Zeit dafür zu haben. Was auch immer da oben bewegt wurde, Robin ging davon aus, dass es mit den Sprengladungen zu tun hatte.[1] Also machte sie sich weiter auf den Weg nach oben, weiter schleichend und unauffällig, die Waffe einsatzbereit. Dabei achtete sie allem voran darauf, nicht in das Blickfeld der Person oder Personen zu geraten, die dort oben "arbeiteten".
 1. Der Spieler ist sich da nicht ganz so sicher, aber wir werden sehen  ::)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 28.11.2014, 14:32:13
Die Musik dringt tief in sein Innerstes vor und berührt den so schon Gefühlsdussligen alten Mann erneut. Denn nachdem er sein Leben den Zylinder verschrieben hatte und man den Alkohol und die Zigarren auf die Seite scheibt. Ja, da war die Musik sein ein und alles. Er liebte es im FrankˋnˋWeenies seine kleine und hell klingende Pipe herbei zu zaubern und auf ihr nach Herzenslaune zu spielen als gäbe es keinen Morgen mehr. Die tiefen Rauchschwaden aus dem FrankˋnˋWeenies bilden dort den totalen Kontrast zu dieser klaren und wärmenden Luft. Ganz Mechanika war ein Kontrast zu diesem Ort. Wollte er überhaupt wieder nach Mechanika… sollte er wieder nach Mechanika… brauchten Ihn die Strasse? War dies der Himmel… und Barry schon hier. Konnte er überhaupt zurück oder war er schon tot und dies… war dies die andere Seite? Das Leben danach?
Währen einer seiner Füße den Takt von Beginn mitgegangen ist, war nun ein deutliches Summen von ihm vernehmbar. Trotzdem die weibliche Stimme für ihn unglaublich und unerreicht war, konnte er nicht widerstehen. Er stimmte in das Lied mit seiner tiefen rauchigen und volltönigen Stimme mit ein.

"Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt"


Dabei wendet er sich vom Fenster ab, denn bis jetzt scheint dies nicht einfach zu verschwinden. Er wollte wissen was für ein hübsches Gesicht zu diese Stimme gehört und natürlich ob er Barry hier treffen würde. Allerdings würde ihn nichts aufhalten können, um dieses Zimmer wieder aufzusuchen. Die Gefühle, die Präsenz der Sonne würde er nie wieder vergessen. Würden die Bewohner Mechnaikas nur selbst die Sonne erfahren… es würde sich vieles ändern.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 01.12.2014, 11:47:30
Klickend spannte sich der zweite Schlagbolzen des Revolvers. Siegfried war vorbereitet. Von den Hexenjagten vergangener Zeiten bis zu modernen Austreibungen hat eines schon immer am Besten gegen finstere Einflüsse geholfen.

Feuer.

Surrend arretierte das schwere Geschoss in der Zusatztrommel. Willst du dich von etwas trennen... schoß es durch den Schädel des Gentleman, ehe sich sein Zeigefinger krümmte. ...dann musst du es verbrennen...

Siegfried schloß die Augen, als der Raum einen Moment in lodernde Flammen gehüllt wird, als das HighEx-Geschoss in die Wand einschlägt- hoffentlich vernichtend genug, um die Existenz im Bild zu vernichten- oder zumindest zu vertreiben.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 01.12.2014, 22:41:46
Tibryn spührte wie die Hitze stetig zunahem. Er musste das Kind finden und zwar schnell. die rauschgeschwängerte heisse Luft brannte bei jedem Atemzug in seinen Lungen. Seine Augen tränten vom Rauch.
Seine suchenden Blicke nach einer Wasserleitung oder ähnlichem blieb ohne erfolg. Den dieses Haus schiens von vielen ohne fliesender Wasserversorgung zu sein. Alt wie das gesamte Viertel.

Er wäge beide möglichkeiten ab. Übers Loch springen oder ins Loch springen. Doch plötzlich vernahm er im dem Getöse einen Laut der nicht von dem Inferno kam.
'War das ein schreien?'
Er versuchte genauer hinzuhören sich und da!..Da!! war es nochmal. Das schreinende weinen eins Säuglings...und es war...genau unter ihm!!

Gedaken resten durch Tibryns Kopf. Wie sollte er nach unten kommen. Er sah zum Loch....

"Ok Spiderbolt jetzt zeig ich dir mal wie das geht"

Er nahm das Seil, und befestigte es so gut er konnte in der nähe des Lochs im Boden und zog mehrmals daran um die Festigkeit des Knotens zu überprüfen.

Er konzentrierte sich auf sein Ki[1]...wickelte das Seil fest um seine Hände, lief auf das Loch im Boden zu, sprang, drehte sich in der Luft um 180° und schwang sich in die Richtung zurück aus der er gekommen war...nur ein Stockwerk tiefer...um sich dann gekonnt vom Seil lösend abzurollen[2]

Sofert wieder auf den Beinen versuchte Tibryn ein Bild von seiner Umgebung zu machen und den Säuging zu suchen[3].
 1. Ninja Tricks (http://www.d20pfsrd.com/classes/alternate-classes/ninja#TOC-Ninja-Tricks) Acrobatic Master +20 auf Akrobatik checks
 2. Akrobatik: 37
 3. Wahrnehmung: 16
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 02.12.2014, 10:42:07
Robin Brighthide


Schleichend glitt die maskierte Rächerin weiter nach oben. Stufe für Stufe legte sie sorgfältig zurück, immer auf ihre Umgebung achtend und jederzeit dazu bereit zu reagieren, sollte sich ihr jemand in den Weg stellen. Während Robin also das erste Stockwerk nach oben verließ, war sie sich nicht gänzlich sicher, ob der Gestank sich auch darüber erstreckte, oder ob die beißenden Chemikalien sich bereits so tief in ihre Nasenschleimhäute fraßen, dass jene stechende Präsenz ihr zeitweilen den Geruchssinn an sich geraubt hatten. In der pochenden Stille und von jenen unangenehmen Dämpfen umgeben, fühlte sie förmlich die alles einnehmende Spannung steigen. Sie wusste genau, dass sich mindestens noch drei weitere Personen in diesem Gebäude befanden. Samual Seraph und seine beiden, übrigen Handlanger.

Doch auch auf dem Absatz des zweiten Stockwerkes erblickte die maskierte Downtown Gentleman lediglich eine weitere Türe, durch deren milchiges Glas sie deutlich einen nahezu identischen, weiß-gekachelten Gang entdeckte. Die Geräusche über ihr nahmen stetig zu. Das dumpfe Poltern vermischte sich mit schnellen Schritten. Innerhalb des Treppenhauses jedoch war Robin nach wie vor völlig allein. Ohne weiteres erreichte sie schließlich auch den letzten, obersten Stock und entdeckte auch die dritte Glastüre, welche das Treppenhaus von einem weiß-gekachelten Gang trennte. Sie wusste eindeutig, dass sich einfach auf dieser Ebene jemand befinden musste. Fünf Türen waren systematisch, je zwei zu gleichen Teilen an den Seiten - und eine angrenzend, am Ende des Ganges angebracht. Die deutliche Geräusche kamen aus der Richtung des abschließenden Durchganges, direkt gegenüber Robins' aktueller Position.

Die weiße, völlig Dreck-freie Oberfläche des Ortes passte überhaupt nicht in die übrige Szenerie von Dale'-MinusDrei-Acht. Alles schien in dem beständigen Summen der teuren Elektrolythlampen so steril... So sauber, als würde man durch ein Krankenheim in Bezoa spazieren.

Drei Stockwerke. Drei eigenartig saubere, nach Alkohol und Desinfektionsmittel stinkende Gänge, durchsiebt von beißend-weiß gestrichenen Türen.

Robin hatte die Wahl.

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 02.12.2014, 10:43:15
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


Der Deputy klickte. Das Trommelwerk rotierte binnen wenigen Millisekunden auf die gewünschte Position.

Während der schwer gepanzerte Downtown Gentleman die Augen schloss und sich instinktiv, schützend zur Seite drehte, schlug die HighEX Kugel unter ohrenbetäubendem Lärm direkt in das Bildnis ein. Die dünne Membran, welches die beiden Flüssigkeiten innerhalb der Patrone getrennt hatte, brach unter der Wucht sofort und veranlasste die Chemikalien dazu, züngelnd aufeinander zu treffen. Exotherme Energie breitete sich schlagartig aus und sprengte das Bildnis, samt der Wand dahinter und dem Großteil der angrenzenden Küchenzeile in die Luft.



Gerade war Victor an den Durchgang herangetreten, schon explodierte die Küche mit einem ohrenbetäubenden Knall. Flammen schossen in den Wohnraum und wirbelten durch die verwüstete Einrichtung des Salons, leckten an den teuren Holzmöbeln und erschütterten die wenigen, intakten Fenster und Glasverzierungen. Natürlich hatte Siegfried nicht beabsichtigt, seinen Kollegen zu schaden. So war es für Victor ein Leichtes, zur Seite zu treten und dem HighEX-Geschoss zu entgehen.



Ein Summen hatte sein Gehör kurzzeitig, völlig im Griff. So verstand er auch nicht die letzten, von Pein und Schmerz geschwängerten Worte des Malers und vernahm in dem brennenden Chaos auch nicht den Schuss dessen Handfeuerwaffe, in dem Moment, als das Bildnis sich in Flammen auflöste. Während die zerstörte Küche zunehmend schneller Feuer fing, musste er erst den halb zertrümmerten Schädel des Selbstmörders mit eigenen Augen sehen, um zu verstehen, was passiert war. Der Tote lag gekrümmt über den kleinen Tisch an seiner Seite. Sein rechter Arm hing schlaff herab; die Waffe nach wie vor in den ehemals vor Schmerz gekrümmten Fingern.

Augenscheinlich hatte er sich selbst das Leben genommen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 02.12.2014, 10:43:59
Tibryn, die Klinge


Mutig schwang sich der Bold nach unten. Der Rauch raubte ihm das Gesicht. Die beißende Hitze vermischte sich mit dem Schwung seines eigenen Körpergewichtes. Er fühlte die Flammen an seinem wehenden Umhang nagen. Alles ging so rasend schnell. Ihm blieb kaum mehr als nur ein Lidschlag, um die geschlossene Tür in seiner einstudierten 180° Drehung zu erkennen. Doch dank der tausenden Stunden Training und seiner überboldischen Geschicklichkeit konnte er den sehnigen Körper in der Luft so herumdrehen, dass er mit der Schulter gegen das schmorende, verrußte Holz hämmerte.

Krachend durchschlug die kleine Gestalt den modrigen, von der Hitze bereits weich gewordenen Durchgang. Der kleine Zylinder flog durch den Raum und purzelte über die heißen, schwelenden Fußbodendielen des alten Salons. So schnell er konnte richtete er sich auf und stellte fest: Er hatte das Seil nach wie vor in der Hand. Der fensterlose Raum war von dicken Rauchschwaden erfüllt. Dampfend fraß er sich in die wenige Haut, die der Gentleman im Gesicht nicht mit seiner Maske verdeckt hatte. Die Einrichtung brannte bereits zu großen Teilen. An einem Sofa züngelten Flammen. Daneben war ein Bücherregal halb umgeworfen, der wenige Inhalt war über den Boden verstreut oder nährte das Feuer auf der ehemals gepolsterten Sitzmöglichkeit.

Nirgends konnte Tibryn besagten Säugling erkennen. Beinahe hätte er die Suche aufgegeben, als der Schrei nahe des Bücherregales erneut ertönte! Der Kobold traute seinen Augen kaum. Dort oben saß ein verzweifeltes, zitterndes, weiß-schwarz geflecktes Kätzchen und miaute so laut und inbrünstig, dass das Geräusch von dem Ruf eines Menschenbabys kaum - bis gar nicht - zu unterscheiden war! Immer wieder winselte und schrie das kleine Tier und versuchte, auf der höchsten Spitze des Regales noch höher zu kraxeln.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 02.12.2014, 12:07:48
Master Bosco Matthew Jenkins


Sein Gesang glitt durch die wunderschöne Atmosphäre und vermischte sich mit der unbekannten, lieblichen Stimme.


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'..."



Bosco kannte das Lied. Es war ein aus diesen Phrasen bestehender, kurzer und gleichzeitig uralter Singsang. Unzählige Male hatte er die melancholisch, schöne Stimmung dieser Strophen schon dazu genutzt, seine Zuhörer im Frank'n'Weenies zu verzaubern und sie in eine Welt jenseits der Trostlosigkeit der Aschewüsten geleitet. In eine Sagenwelt jenseits der Himmelsmeere hatte er sie entführt. An der Seite der tollkühnen Luftschifffahrer, der Wolkennauten Piloten und all den unzähligen tapfren Männern, deren Frauen wohl niemals erfahren hatten, was aus ihren Gatten jenseits der Mauern geworden war.


"... Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt."



Antwortete die Frauenstimme in seiner Strophe, während sich der alte Bold aufmachte, im Klang der zauberhaften Melodie den Ort zu erkunden.

Jenseits der Tür, erstreckte sich ein gemütlich eingerichteter, großer Innenraum. Ein offenes Feuer prasselte unter einem darüber aufgehängten, duftenden Teekessel. Davor war ein großer, flauschiger Teppich ausgebreitet, welcher zu allen Seiten von offenen Fenstern und der wundervollen, prächtigen Sonne gewärmt wurde. Auf einem Eichentisch stand eine unbenutzte Tasse, während neben einem gepolsterten Sofa vor allem die schönen, farbenfrohen Bilder an den Wänden seine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Landschaften, ganz gleich der jenseits seines Fensters, waren darauf für alle Zeit in Tinte und Tusche eingefasst.

Bosco erkannte, dass er sich in einer Art kleinen Blockhütte befand, wie er sie einmal in den Gärten Bezoas gesehen hatte. Gerade mal zwei Zimmer fasste die wärmende Behausung und er erkannte, dass sich außer ihm niemand hier gerade aufhielt. Doch da war immer noch diese süße Stimme, welche so leidenschaftlich zu ihm sang.

Instinktiv zog es ihn zu der offenen Eingangstüre, welche von dem Parkettfußboden direkt hinaus, in das blendend grüne Gras der angrenzenden Wiesen führte. Irgendwo dort draußen war diese Frau und sang zu ihm...


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'.

... Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt."


Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 02.12.2014, 13:13:12
Hatten die Dreckskerle etwa schon überall "sauber" gemacht? Oder gehörte das alles zur geplanten Sprengung des Gebäudes? Robin hoffte ersteres, ansonsten könnte sie ernsthaft in Problemen stecken, wenn sie nicht schnell genug war.

Entsprechend handelte sie nun auch sehr zügig. Bemüht, unauffällig zu sein, aber mit größerem Augenmerk auf Geschwindigkeit,[1] drehte sie auch hier im Gang die Lampen aus ihren Fassungen und brachte so Dunkelheit in diesen Bereich des Treppenhauses.[2]

Dann war es soweit, jetzt würde sie wohl um einen Kampf nicht mehr herumkommen. Sie hoffte nur, dass sie die Gelegenheit haben würde, einige versteckte Schüsse abzusetzen, bevor es richtig los ging.

Sie atmete einmal tief durch. Das Adrenalin schoss durch ihre Adern, ein Gefühl, dass sie aller Gefahr trotzend genoss. Jetzt musste sie wieder alle Aufmerksamkeit darauf legen, nicht aufzufallen. Sie öffnete die Tür und ging in den dahinter liegenden Gang. Behutsam wie eine Katze auf der Jagd schlich sie[3], an die Wand gedrückt, durch den Gang, lauschte nur kurz an jeder Tür, die sie passierte.[4] Bis sie schließlich vor der Tür stand, in der sie die Geräusche hörte. Sie spitzte auch hier ihre Ohren, um herauszufinden, was dahinter geschah.
 1. Heimlichkeit 18
 2. Mechanismus ausschalten 11 - zum Lampen rausdrehen reicht das hoffentlich  :D
 3. Heimlichkeit: 28
 4. Wahrnehmung: 21
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 02.12.2014, 19:46:16
Barry merkte, dass sich die Lage merklich zuspitzte. Dieser eine große Kerl, der einfach seine Hand in die Weste gesteckt hatte, scheinbar ohne wirklich noch auf die Anwesenheit der beiden Zylinder zu achten, stellte eindeutig eine Bedrohung dar, sollte er sich nicht wieder zusammenraufen und die Hände vorsichtig heben.
Aber auch die anderen beiden Gangster schienen hart mit den unsichtbaren Kräften zu kämpfen, die hier herrschten. Barry fühlte sich verunsichert, war sich jedoch bewusst, dass er die größte Aufmerksamkeit aufbringen musste, damit das Chaos nicht völlig Überhand nehmen konnte. Die Gefahr wurde immer greifbarer und der junge Bold behielt den großen Kerl im Visier. Die Drohung mit seinem Deputy 0.7 und seine sowie Miss Bernadettes Worte schien der Schurke gar nicht wahrzunehmen.

Aber was der erstaunliche Lawbringer der Barry fremden Gesetzeshüterin offenbar erkannte, und was er auch selbst entdeckte, bestätigte nur die Befürchtung, dass der Große eine Waffe ziehen wollte: Der hölzerne Griff, den er umklammert hatte, war eindeutig. Barrys Hände waren schwitzig, doch sie waren ruhig. Er wusste, was zu tun war und was er tun würde, wenn dieser Bandentyp ihn dazu zwang. Natürlich wollte Barry ihn nicht erschießen, so etwas tat er gewiss nicht gern, doch er wusste, dass er dennoch abdrücken würde, wenn der Verbrecher wirklich seine Waffe zog.

Dass die Sache so eskalieren würde, hatte er weder erwartet noch hatte er es sich gewünscht. Barry wollte einfach nur seinen Opa finden. Was wäre, wenn er zu spät kam? Allein der Gedanke daran versetzte ihm ein Stich ins Herz – einmal wieder.

Leider verließ die Hand des großen Kerls zusammen mit seiner Waffe die Weste. Barry hasste, dass es so kommen musste, aber just in diesem Moment drückte er den Abzughebel. Begleitet von einem Knall, schnellte die Kugel aus dem Lauf seines Revolvers. Sein Ziel ließ mit überraschtem Gesichtsausdruck die Waffe fallen, ohne dass diese einen Schaden hatten anrichten können, bevor es an Ort und Stelle zusammenbrach. Der sich ausbreitende Blutfleck auf dem Hemd des Mannes eindeutig gewesen: Barry hatte zielsicher das Herz getroffen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 03.12.2014, 16:22:00
So gut der Tee auch duften mochte, Master Bosco Matthew Jenkins konnte mit solchen Getränken einfach nichts anfangen. Ein Bier war für Ihn ein normaler Durstlöscher, doch davon gab es hier keinen Tropfen zu sehen. Intuitiv ging er seinem Verlangen nach und sein Arm suchte in der Jacke nach dem Appeljack. Doch dieser war nicht zu finden… Ein Bild von Feuer blitzte schlagartig  durch seinen Verstand während gleichzeitig ein Gefühl der Angst ihm die Gänsehaut über die Arme wandern liess. Was war passiert und erneut drängte sich ihm die Frage auf wo er sich eigentlich befand. War er in der Gegenwart im hier und Jetzt…  hatte er nur die Besinnung verloren und driftet in einem Traum oder hatte er schon den Schritt ins Jenseits gemacht. Er ahnte dass ihm die Sängerin dies erzählen konnte.

Was bleibt ihm übrig als ihren bezaubernden Gesang zu geniessen. Ihm kam eine Idee, welcher er kurzerhand umsetzte. Er zauberte sich eine Querflöte herbei um ihren Gesang musikalisch zu untermauern.  Als er seinen Fuß in den Garten setzte, kommen die ersten Töne aus der Querflöte welche der Melodie problemlos folgen. Selbst von der Helligkeit geblendet spielte er eines seiner Lieblings Instrumente weiter. Stück für Stück gewöhnt er sich an die Helligkeit, so dass er langsam seine Augen öffnete. Die Spannung was ihn erwartet war für das kleine alte Boltherz hoch.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Victor I. Mc Wybrandt am 04.12.2014, 17:14:49
"Ach du...!!" rief Victor vor Schreck als die Stichflamme knapp an seinem Gesicht vorbei züngelte. Er reagierte gerade noch schnell genug um Cepheus zu packen und zur Seite zu hechten, ehe er eine neue Garnitur Mäntel benötigt hätte. Sein Zylinder flog in hohen Bogen davon direkt in die Flammen und landete als ein Häufchen Asche vor seinen Füßen.

"Ach du heilige - Sigfried was zur Hölle machst du da?" fluchte der Gentleman während sich seine Eule mit zerknautschten Federn vom Erdboden erhob und laut schimpfend die Treppen hinab ins untere Stockwerk flog. Der Raum war kaum mehr als solcher zu erkennen, Flammen aus einer ehemaligen Küche wuchsen mächtig verschlingend in die Höh, während dicht qualmender, dunkler Rauch die Sicht auf den hinteren Teil des Raumes nahm. Einzig und allein sein Kollege der in der Mitte des Zimmers stand war gänzlich zu erkennen. Und das frische Blut, dass sich seinen eigenen Weg durch die tiefen Rillen des dunklen Dielenboden bahnte.

"Ach du heilige Scheiße - Oh Königin verzeih diesen Fluch aber... fuck hast du ihn erschossen?!" rief er aus Schock obwohl sein Kollege nur wenige Meter entfernt stand. Er konnte aus der Ferne etwas wie einen Schrei vernehmen und eindn dumpfen Aufschlag. Wahrscheinlich war Lady Leberzipf in Ohnmacht gefallen.

Er versuchte etwas zu erkennen als der Rauch sich nun auch im Treppenhaus verteilte und sah die Pistole did neben der Hand des Selbstmörderd lag.

"Oh... Gott sei Dank ich dachte bei dir sind alle Sicherungen bereits durch gebrannt... Hm... sieht wohl so aus als würd die Drecksarbeit wieder an mir hängen bleiben, während du die auswirkungsstarken Hintergründe des Selbstmordes aufklären darfst... nicht wahr?" versuchte er zu scherzen um die Situation etwas aufzulockern.

Auch wenn ihm das Mark in den Beinen gefror.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 07.12.2014, 19:24:07
Robin Brighthide


Die Lampen erloschen nach und nach, während die verhüllte Downtown Gentleman das Treppenhaus und den obersten, angrenzenden Gang in völlige Dunkelheit tauchte.

Robin Brighthide kam nicht daran vorbei, an der zweiten Türe, auf der linken Seite, kurzzeitig inne zu halten, um gespannt das Ohr gegen jenes kühle Holz zu pressen. Eindeutig vernahm sie dahinter ein mechanisches Surren. Unweigerlich erinnerte sie dieses an ihr wohlbekanntes Kromdale-Revier; genauer gesagt die Leichenbeschauhalle in dessen Keller.

Als sie vor einigen Monaten, nach Abschluss der Prüfungen im Justiz Palast dort herumgeführt worden war, hatte sich die unheimliche, sterile Atmosphäre des Ortes für immer in ihr junges Gemüt eingeprägt. Die unzähligen Tische mit den aschfahlen Leinentüchern über regungslosen Körpern. Duzende nackter Füße, mit unpersönlichen, erschreckend kalten Nummernschildern zwischen den größten beiden Zehen... Und eben jenes beständige Rattern. Damals hatte der zuständige Constable ihr erklärt, es wären die Kühlanlagen und die dazu gehörigen Vereisungsrohre, welche unter permanentem Druck gegen ihre isolierende, zweite Schicht vibrierten.

Es musste sich also um eine Kühlanlage handeln. Dessen war sich die maskierte Rächerin sicher.

Die Zeit drängte, deshalb verließ sie ihren lauschenden Posten und wandte sich dem nahen, geschlossenen Durchgang zu, welcher das Ende des Ganges begrenzte. Wieder war es ihr von der Maske verhülltes Ohrläppchen, welches als erstes, völlig lautlos die Tür berührte. Und auch dieses Mal hatte Robins äußerst sensibles Gehör sie nicht getäuscht. Dahinter erhaschte sie eindeutig das Geräusch mehrerer gedämpfter Schritte. Ein heisernes Husten erklang und läutete einen folgenden, gepressten Fluch ein.

"Verdammte Mistscheiße." sprach eine wohlbekannte Stimme. Es handelte sich um einen der beiden Handlanger, welchen Robin zuvor im Erdgeschoss des Komplexes entgangen war. Doch die Aussage blieb unkommentiert. Scheinbar arbeitete er eifrig an etwas, hob Gegenstände herum oder schob sie über den Boden.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 07.12.2014, 19:42:05
Ganz vorsichtig drückte Robin die Klinke herunter, und öffnete die Tür einen winzigen Spalt - nur so weit, dass sie hindurchluken konnte. Sie hoffte, dass die minimale Bewegung niemandem auffallen würde, insbesondere nicht, wenn ihre Ziele mit anderem beschäftigt waren. Aber in dieser Situation hatte sie ausnahmsweise keinen großen Einfluss - eine Tür bewegte sich nun mal, wenn man sie öffnete, und auf das, was auf der anderen Seite geschah, konnte sie nicht einwirken.[1]

Allerdings hielt sie sich bereit, in einen der angrenzenden Räume zu flüchten, wenn es auf der anderen Seite eine Reaktion gab.[2]
 1. Heimlichkeit: 16
 2. Ready Action: In angrenzenden Raum schleichen
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 07.12.2014, 19:58:50
Master Bosco Matthew Jenkins


Das warme Gras kitzelte an den blanken Zehen des Koboldes, als ihm bewusst wurde, dass er seine Stiefel ja in jenem gemütlichen Zimmer, neben dem schön geschnitzten Holzstuhl stehend- zurück gelassen hatte. Das allgegenwärtige Licht erfüllte ihn mit all seiner Herrlichkeit und begleitete ihn über die Wiese, stetig dem Ursprung der Melodie entgegen. Der liebliche Gesang stimmte auf den Takt des Instrumentes ein. Die gleitenden Töne der Querflöte unterstrichen die nahenden Silben der Frauenstimme und verwandelten diese in ein wahrlich traumhaftes Musikstück. Master Bosco kam nicht umhin, seine Augen zu schließen und sich von den mystischen Noten leiten zu lassen... Die schöne, im Sonnenlicht hellbraun glänzende Holzhütte mit dem hellgelben Strohdach zurücklassend, tanzte er den nahen, grünen Hügeln entgegen.


"... Mein Herz durchbohrt von Amor...

... Ich verschmäh das Glitzergold'...

... Und rein gar nichts kann mich trösten,

    denn mein tapfrer' Seemann hold'.

... Kommt all ihr hübschen Mädchen,

ganz gleich wer ihr auch seit,

 die ihr liebt nen tapfren Seemann,

der auf dem Meere weilt."



Kühler Wind umspielte seine Wangen. Es musste einfach ein Traum sein. Und wenn nicht... Sah so dann das Leben nach dem Tode aus? War dies das mystische Babel, am Fuße der vergessenen Regenbögen?

Hatte seine alte Seele endlich den verdienten Frieden gewonnen, nach dem er sich schon so lange gesehnt hatte...?

"Bosco."

Deutlich hörte er die Frauenstimme nahe, neben ihm erklingen.

"Mein lieber Bosco."

Er öffnete die Augen; löste vor Erschütterung unweigerlich seine Lippen vom Mundstück des magischen Instrumentes. Er merkte, dass die Musik - sein Flötenspiel, sowie der Gesang der Frau - nicht aufgehörte, obwohl er im Spiel gestoppt hatte und SIE ZU IHM SPRACH!

"Setz dich neben mich."

Ihre Schönheit trieb ihm Tränen in die Augen. Ihr Antlitz blendete ihn stärker als die warmen Strahlen der Sonne, doch er wagte nicht, seinen Blick von ihrem Gesicht zu wenden. Vor ihm, im Schatten einer alten, hoch gewachsenen Eiche saß sie in all ihrer Pracht auf einer hölzernen Bank und bot ihm mit der Rechten einen Sitzplatz - direkt an ihrer Seite an!

"Fürchte dich nicht. Ich habe dich bereits erwartet."

Die Eiserne.

Seine Königin.

Noch nie zuvor war ein gewöhnlicher Bewohner der Stadt ihr - seit über vierhundert Jahren - so nahe gekommen. Er erblickte die einzelnen, über und über von filigranen Runen verzierten Platten aus unbekanntem, schimmernden Metall, welches ihre Haut in verschachtelte Segmente geschmiedet, komplett bedeckte. Die glühenden, allwissenden, Pupillen-losen Augen musterten ihn, während ihr unbewegliches, starres Gesicht eine pure Freundlichkeit ausstrahlte, die in ganz Avalon ihres Gleichen suchte. Ihre gesamte Körperhaltung schenkte dem alten Bold eine Geborgenheit, als wäre er ihrer Erscheinung sein Leben lang bereits vertraut gewesen.

Die Eiserne Königin hatte ihn zu sich gerufen. Behutsam wartete sie nun ab, dass er sich zu ihr gesellen würde.

Leise summte die Melodie im Hintergrund weiter, von purer Magie zur selbstverständlichen Begleitung der Szenerie verwandelt...

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 09.12.2014, 17:09:38
Siegfried schiebt den Revolver wieder in das Futteral über seiner Brust. Schüttelt den Kopf. "Das war kein Selbstmord." Die Fäuste angespannt, begutachtet er die qualmenden Überreste des Bildnisses. "Das hier ist schlimmer... Dunkles Drüben. Hat seinen Verstand im Griff gehabt. Hat ihn dazu gebracht, sich selbst die Kugel zu geben, war in ein Gemälde eingefahren. Ich hab gehofft, dass ich die Besessenheit mit einem Sprenggeschoss brechen könnte- aber es hat wohl zu schnell reagiert. Das hier ist ein ganz großer Haufen Bottomless Pit..."

Aufmunternd klopft er seinem Gefährten auf die Schulter. "Und nein. Du kommst vermutlich mit mir in die tiefsten Ding Dong Bells die das dunkle Drüben zu bieten hat um unter Einsatz deines Lebens diese Stadt ein Wenig sicherer zu machen. Oder du gehst beim Versuch drauf. Naja, eher wir. Garnicht so unwahrscheinlich." Siegfried grinst über das ganze Gesicht. "Rubber Duck, ich brauch was zu trinken. Kommst du mit?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 10.12.2014, 22:18:30
Tibryn durchschlug die Tür purzelte in den Raum und kam irgendwie wieder auf die Füße. Der Rauch und dei Hitze schlug ihm ins Gesicht. Er konnte nur wenig sehen, da sich das Feuer immer weiter ausbreitete und alles gierig fraß was sich ihm in den weg stellte. Zum Glück hielt Tibryn das Seil immer noch in der Hand. So hatte wenigstens die Möglichkeit wieder hinauf zu kletter. Er Band das Seil fest so das es nicht abhaun konnte und achtete es so weit wie möglich vom Feuer weg zu ebfestigen. und hastete soweit er konnte in dem Raum umher um nach dem Säugling zu suchen...schaute unter Trümern und Unrat herum....aber er fand nichts....es wurde immer heißer und da Feuer immer größer....fraß sich immer weiter vor....
Tybrin wollte schon aufgeben als ein schrei sich in sein Trommelfell bohrte....er konnte die Quelle ausfindig machen trat darauf hinzu und sah auf die Spitze eines Regals auf der eine....KATZE!?! sass und um ihr leben miaute.

Zunächst etwas verdutz und mit einem GEsichtsausdruck den man mit "WTF???" recht gut beschreiben konnte, schaute er die Katze an die Säuglingsähnliche laute hervorbrachte. Nachdem er einen Moment brauchte bis er sich wieder gefangen hatte, bewegte er sich auf die katze zu und konzentrierte sich kurz um die den Bolden innewohnenden Magie zu kanalisieren um mit Tieren zu kommunizieren[1] und redete behutsam und in möglichst einfachen Worten in ruhigem gelassenen Tonfall auf die Katze ein damit sie sich beruhigte und von ihm retten lies.

"Na komm runter Kätzchen. Ich will dich nur vor dem Feuer retten und dich hier rausbringen. Hilf mit bitte das ich uns beide hier raus bringen kann."
 1. speak with animals (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/s/speak-with-animals) (SG 10+ Level des Zaubers + 3 [CH])
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 12.12.2014, 12:15:22
Bernadette & Barry Gamble


Kampf: Stürmische Nacht, Runde #1

Als der Ganove seine Bewegung nicht stoppte, setzte der Lawbringer seine Anweisung um: Die Kanone spukte Tod und Verderben, eine Kugel durchschlug den Oberschenkel der potentiellen Gefahr. Mit hörbaren Knacken setzte der Mechanismus die nächste Kugel in den Lauf.

Auch Bernadette richtete ihre Waffe aus und schoß. Doch hatte sie viel zu wenig Zeit und nahm sich zu viel vor: Sie zielte auf die Waffe und Waffenhand. Ihre Kugel verfehlte den Ganoven so weit, dass niemand wusste, wo sie einschlug. Definitv irgendwo in der gegenüberliegenden Wand, das war dann aber auch alles. Berührt hat sie der Fehlschlag nicht, sie dachte nur über die idiotische Handlung des Menschen: "Eine Verschwendung..."

Von dem Kugelgewitter des C.L.0s' erst schwer in die Beine getroffen, war es der Schuss des kleinen Zylinders Barry, der dem Mann mitten in die Brust traf und nach hinten warf. Schwer prallte der Körper des Bandendandys gegen das staubige Pflaster des Hinterhofes, während die nun leblose Hand aus der Weste glitt und ein fleckiger Revolver auf den Steinboden daneben schlitterte.

Von dem unsichtbaren Geisterwirbel völlig aus der Fassung gebracht, hatte der Mann seine Unsicherheit mit dem Leben bezahlt.

"Ruffie! NEIN!" brüllte der Mann, geduckt inmitten des Hinterhofes. Seine erhobene Hand raste den Körper hinab, fand den beschlagenen Griff seines Straßencolts und zog daran, von Entschlossenheit und Vergeltung getrieben.

"IHR TOWNIE DRECKSÄCKE!" schrie er lauthals durch die Nacht und schwang die Feuerwaffe grob in die Richtung des Gentlemanboldes. Die Pistole entlud mit Schall und Rauch, krachend eine todbringende Patrone. Etwa einem Meter neben Barry blitzte ein Funken an der angrenzenden Hauswand auf, sobald das Geschoss schwer in den harten Beton der Mauer einschlug.

Als der Jüngste im Bunde mit ansehen musste, wie die Gesetzeshüter seinen Kumpanen - in seinen Augen - kaltblütig niederstreckten, verlor der von Barrys Einschüchterung bereits völlig verängstigte Kerl die letzten Reste seines Verstandes. Schreiend krümmte er sich nach hinten und versuchte unbeholfen, unter Tränen und purer Todesangst, über den Sitz des großen Lawbringer Z.U.K.s in Deckung zu klettern. Sein zitterndes Knie blieb jedoch an der Lenkergabel hängen, wodurch er ungelenk über dem Mechanismentank des Gefährtes zusammenbrach. Von Furcht völlig zerrissen, blieb er im ersten Moment gänzlich regungslos liegen und presste die Augen zusammen; jederzeit mit einer tödlichen Kugel in den Rücken rechnend.

Der Tod des Ganoven löste bei Bernadette nur einen Gedanken aus: "Effizienter Schuss." Der Kobold wurde in ihren Berechnungen mit einem neuen Faktor versehen.
Der Fluchtversuch des jungen Ganoven quittierte sie mit einem: "Bleiben Sie stehen, sonst werden wir Sie aufhalten!" C.L.0 fragte nach der nahe bei ihm einschlagenden Kugel mit dem gleichmütigem Ton: "Junge Bioeinheit ungefährlich, schreiende zu neutralisieren?" "Positiv.", bestätigte Bernadette und wendete sich an den Schützen: "Nach Paragraph 79 des MGB wird ein Angriff auf einen Zylinder mit Hinrichtung geahndet." Zusammen mit ihrem Lawbringer rollte sie ein wenig vor und beide eröffneten das Feuer. Während eine Kugel erneut ein Bein durchschlug, pfiff die zweite am Angreifer vorbei. Wieder ertönte das deutliche Knacken einer weiteren Kugel, die in den Lauf gelegt wird.

Barry zuckte erschrocken zusammen, als die Kugel neben ihm einschlug. Im Augenwinkel hatte er das Treiben des Anführers nicht wirklich mitbekommen, weil er sich für einen Moment lang nur auf den großen Kerl konzentriert hatte, der nun erschossen am Boden lag. Spätestens nun hatten die anderen beiden Gauner jedoch Barrys Aufmerksamkeit. Der jüngere von ihnen, der sich winselnd zusammengekauert hatte, stellte offenbar keine Bedrohung dar. Allein der Anführer, der das Gegenfeuer eröffnet hatte, hatte damit sein Todesurteil selbst unterschrieben. Ein Angriff auf einen Downtown Gentleman wird mit sofortiger Exekution geahndet - so sagt es das Gesetz Mechanikas.
Der junge Bold überließ der Maschinenfrau Bernadette die Darstellung der Rechtslage und konnte nur wieder über ihren automatisch schießenden(!) Lawbringer staunen. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, nun ebenfalls das Feuer auf den Angreifer zu eröffnen.

Das Kugelgewitter der beiden Constables und des erstaunlichen Lawbringers fegte über den Platz hinweg. Zwei Schüsse gruben sich durch die schäbige Straßenkleidung, tief in den Körper des Ganoven und ließen ihn zurück zucken. Taumelnd ging er in die Knie und schrie: "IHR SCHWEINE!!, während rotes Blut durch die zusammengebissenen, gefletschten Zähne sickerte. Die Angriffe hatten ihn eindeutig schwer verwundet, doch noch schien er in seiner Verzweiflung nicht aufgeben zu wollen.



Kampf: Stürmische Nacht, Runde #2

Quietschend bewegte sich der C.L.0 nach vorne und drang in den Hinterhof ein, ohne dass weder Uhwerksfrau- noch Motorrad von den Auswirkungen des unsichtbaren Geistersturmes betroffen wurden. In Bernadettes Augen war der gesamte Ort um sie herum von dem mystischen Leuchten erfüllt; lediglich schemenhaft konnte sie noch einen Blick auf die beiden Kriminellen werfen, deren Umrisse sich hinter dem blendenden Licht nur grob abzeichneten.

Plötzlich erkannte die mechanische Downtown Gentleman, dass die Intensität des Farbenspiels deutlich zugenommen hatte. Nicht nur das: Bernadette war sich von einem Moment auf den anderen darüber bewusst, dass sich der gesamte Wirbel stetig nach unten bewegte! Erste Peitschen fuhren widerstandslos durch das alte, staubige Pflaster. Sie erkannte, dass die Geister ihr Ziel erreicht hatten. Und die Leinen der Fangnetze wurden nun, samt Beute, von ihrem Besitzer eingezogen...

"AARGH!" brüllte der verwundete Mann und stolperte nach hinten. Nach und nach färbte sich seine zerrissene Kleidung rot, als die von den beiden tödlichen Kugeln gerissenen Wunden ihm schwer zu schaffen machten. Ungelenk hechtete er hinter den südlichen, geparkten Lawbringer, ging dahinter in Deckung und zog am Abzug seiner Feuerwaffe. Der geflickte Straßencolt bellte und schleuderte von Schall und Rauch begleitet, eine Kugel in Richtung der Uhrwerksfrau, deren künstliche Synapsen, gemeinsam mit ihren jeweiligen Gelenkkugeln, gerade noch rechtzeitig das Signal für 'Ducken' in die Wege leiten konnten. So pfiff das Geschoss knapp über ihre Schulterpartie hinweg und verlor sich in der Dunkelheit.

Diesmal war die Gegenwehr nicht sofort ausgeschaltet und Bernadettes Oberkörper prallte mit einem gedämpften, vornehmlich metallischen Klang auf der Oberfläche des Lawbringers auf. Ihr Kopf und ihre Pistolenlauf folgten der Bewegung des Verurteilten. Ohne ihr Zutun wusste ihr Lawbringer, was zu tun war. Er beendete seine Vorwärtsbewegung und begann stattdessen, sich rückwärts zu setzen. Mit einem fast eleganten Bogen parkte er sich in die Hofecke vor dem Zaun, um wieder freies Schussfeld auf den Ganoven zu bekommen. Dann feuerten die beiden Uhrwerke ihren dritten Volley. Eine Kugel traf die Weichteile, die andere flog weit daneben, direkt ins Pflaster. "Meine Koordinationsmechanik bedarf einer Kontrolle, Wartung und Neukalibration.", stellte der Zylinder fest. Außerdem begann sie bereits zu überlegen, wie man den Zauberspuren folgen könnte.

Der zweite Angriff des C.L.0 hatte erneut getroffen. Das donnernde Geschoss grub sich tief in den Körper des schwer verwundeten Bandendandys und warf ihn nach hinten. Von einem dumpfen Knall begleitet, landete der Mann rücklinks auf dem brüchigen, in Bernadettes Augen gänzlich blau-strahlenden Kopfsteinpflaster. Schnell breitete sich um den regungslosen Kerl eine dunkelrote Blutlache aus, als die letzten Reste seiner Seele aus ihm schwanden und er schließlich ebenfalls sein Leben verlor.



Mit weit aufgerissenen, tränenden Augen beobachtete der Jüngste der Straßengauner, wie der Angriff der Uhrwerksfrau seinen zweiten Kumpanen niederwarf. Nur Bernadette registrierte, wie sich währenddessen die wirbelnden, in völligem Chaos tobenden Geister stetig weiter nach unten bewegten und nach und nach inmitten des Hinterhofes verschwanden. Natürlich spürte sie die nagende Verwirrung und ihre Sensoren vernahmen eindeutig jene dumpfen, unwirklichen Schreie, welche von untoten Zungen gesprochen, direkt auf ihren tickenden Synapsenschaltkreis einzuwirken versuchten. Doch aufgrund ihrer mechanischen Bauweise und der daraus resultierenden, völligen Selbstbeherrschung schaltete sie einfach auf eine andere Frequenz und kapselte diese Geräusche aus dem Jenseits ab, ohne dass sie wirklich eine Auswirkung auf ihr Bewusstsein haben konnten. Dennoch musste sich Bernadette in diesem Augenblick fragen, was dieser Wirbel wohl für einen Einfluss auf ein lebendes, humanoides Gewebe haben musste. Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie den sich am Boden krümmenden, heulenden jungen Mann begutachten. Sie stellte - aus diesem Eindruck heraus geboren - fest, dass es auf jeden Fall schmerzhaft sein musste. Das menschliche Bewusstsein war so fragil und gegen solche Angriffe völlig ungeschützt; es war nur eine Frage der Zeit, bis die Einwirkung des Seelensturms dem Mann völlig die Besinnung zerstörte. Etwa 4,59223 Minuten, errechnete die Uhrwerksfrau mit Einbezug der jüngsten Ereignisse und unter Beachtung möglicher, sozialer Verbindungen gegenüber der eben niedergestreckten, beiden anderen Männer.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 12.12.2014, 14:22:35
Tibryn, die Klinge


Die Katze hob den Kopf und hielt in ihren Hilferufen inne. Sie schüttelte sich, sträubte ihre Nackenhaare und miaute, während ihr gesamter Körper weiter zitterte:

"Feuer, Feuer, Feuer, Feuer, Feuer, siehst du das nicht? Überall Feuer, Feuer, Feuer! Muss weg, muss hier schnell weg!" Sie erhob sich, stellte sich auf ihre Hinterbeine und versuchte mit den Tatzen an der nahen Zimmerdecke zu kratzen. "Rauf, rauf, rauf, rauf, rauf, rauf! Heiß, heiß... Miauhhh!! MUAAAAIAHAHHUHH!"

Knisternd flackerte eine weitere Flamme durch die Tür herein, während das Sofa langsam in sich zusammenbrach. Irgendwo außerhalb des Raumes krachte es laut, wodurch das gesamte Gebäude zu Beben begann. Das Zimmer samt Einrichtung wurde durchgerüttelt; das Regal, welches der Katze als Notinsel diente, schwankte bedrohlich hin und her. Wieder rief das Tier lauthals um Hilfe. "Muss hier weg!! MIAHHUHHH! MUSS HIER WEEHEHEEEG!!"

Tibryn konnte einfach nicht abschätzen, wie lange es wohl noch dauern würde, bis die oberen Stockwerke ihre Tragfähigkeit verlieren würden. Ob das Feuer wohl schneller war als die zusammenbrechende Statik? Der Kobold konnte in diesem Augenblick nur mutmaßen, schließlich war er ein Downtown Gentleman und kein Architekt oder Feuerwehrmann![1]
 1. Da brauch ich schon einen Mit Tieren umgehen Wurf, dass du die Katze davon überzeugen kannst, zu dir herunter zu kommen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 14.12.2014, 11:52:07
Bernadette rang kurz mit den ungewohnten Emotionen, die an ihr und ihrer Konzentration zerrten. Schließlich gelang es ihr, sie in den Hintergrund zu drängen. Zusammen mit dem nur für sie sichtbaren Leuchten hatte sie zwar eine gute Begründung für ihr Versagen als Schützin, doch warfen die abgeleiteten Hypothesen aus ihren Reaktionen auf die Magie neue Fragen auf. Auch die verschob sie auf später und analysierte die Situation. Als erstes wies sie ihren Lawbringer an, den Vollzug der Exekution zu überprüfen. Sollte einer der beiden niedergeschossenen noch am Leben sein, würde er dies beheben. C.L.0 setzte sich in Bewegung, nachdem seine Fahrerin abgesprungen war.
Diese drehte ihren Kopf zum Kobold, während ihre Hände die Waffe nachluden: "Damit der Zeuge noch vernehmungsfähig bleibt, muss er binnen viereinhalb Minuten von diesem Hof gebracht werden, sonst wird die Magie seine neurologischen Funktionen unwiderbringlich beschädigen, mit unabsehbaren folgen für die biologischen." Sie ging hinüber zum Überlebenden und zerrte ihn mit der freien Hand auf die Beine. Unterwegs sah sie sich nach naheliegenden Eingängen zu den angrenzenden Häusern beziehungsweise deren Kellern um.[1] Kaum hatte sie den jungen Ganoven unter Kontrolle, schleifte sie ihn dorthin, von wo sie den Hof betreten hatten. "Wird ein Protokoll seiner Aussage nötig sein?", fragte sie ihren Kameraden.
 1. Wahrnehmung 21
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 14.12.2014, 23:37:33
"Na Kkomm zu mir kätzchen. ich werde dich vor dem feuer retten. komm her und bring dich wohing wo es nicht so heiss ist"[1]

Doch die Katze versuchte weiter nach oben zu kletten und dem heissen brennenden Feuer zu entfliehen. Tibryn wusste es war nur noch eine Frage von Minuten bevor auch die oberen Stockwerke nachgeben worden und unter dem tobenden Flammen zusammenbrechen würden. Entweder er schaffte es die Katze in den nächsten 2 Minuten unter Kontrlle zu bekommen oder er musste schauen das er alleine schleunigst hinaus konnte.

Da das beruhigen scheiterte musste er schleunigst die katze anderweitig erwischen. also konzentrierte er sich erneut und focusierte seine innere energien um so schnell und einfach wie möglich das schwankende regal hochzuturnen[2] und die katze zu ergreifen[3]
 1. Mit Tieren umgehen: 10 Denke mal das reicht nicht und eine panische katze zu mir zu locken  :P
 2. Akrobatikwurf mit Acrobatic Master: 47
 3. Dex-Check: 14
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 16.12.2014, 20:19:09
Tibryn, die Klinge


"Wie? Was? Feuer? Genau! Feuer!! Feuuueerr! MIAAUAUUUUUUHHUUAWAAAAHHHHH!" Gerade als das Tier sich wieder gen Zimmerdecke reckte, nutzte Tibryn seine Chance und sprang nach vorne. Trotz der Flammen, welche an dem alten Stoff des Sofas zehrten und der schwelenden, Sinne-raubenden Hitze riss er den Fuß nach vorne und legte all seine Konzentration in die nächste Bewegung. Der kleine Downtown Gentleman nutzte die, sich unter dem Stoff abzeichnenden, Federn des Möbelsstücks als Sprungbrett. Wie ein Artgenosse des Tieres schnellte er in einem Satz in die Höhe und packte die, äußerst verdutzt dreinblickende, Katze mitten im Flug an den Hinterläufen. Vor Schreck zappelnd versuchte das Tier instinktiv dem Griff zu entkommen, doch auch damit hatte der Bold gerechnet. Tibryn hatte von Anfang an gewusst, dass das schwankende, teilweise bereits lichterloh brennende Regal niemals die Belastung seines Körpers aushalten würde. Deshalb verließ er sich nicht auf dessen Statik und ließ sich einfach samt Katze wieder zu Boden plumpsen.

Bedrohlich krachten die siedenden Dielen erneut, als er zusammengerollt, die Katze mit beiden Armen schützend, wieder auf dem Fußboden aufschlug. Sein Rücken schmerzte - doch die Aktion hatte ihren Zweck erfüllt. Er spürte das Strampeln vier kleiner Pfoten auf seiner Brust und vernahm erneut das mittlerweile bekannte, verzweifelte Miauen:

"Was hast du gemacht?! Was hast du gemacht?! Was hast du gemacht?! Du bringst uns beide noch um! Du Du Du Du setz mich wieder da hinauf! Ich muss da hinauf!! Lass mich da hinauf und lass mich vor allem los, los, los, los, los!! MIAAAAUUUUHHUHUHUU! Loooossss!!!!! MIAAAUUUH!!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 16.12.2014, 20:37:32
Bernadette & Barry Gamble


Vor den Augen der Uhrwerksfrau fegte der Geistersturm, nun zur Hälfte bereits in dem Kopfsteinpflaster verschwunden, in dem Hinterhof umher. "~ Verstanden. Protokoll eingeleitet. ~" antwortete die blecherne Stimme des C.L.0 knapp und gehorsam auf die Anweisung seiner Erschafferin. Langsam tuckerte das Gefährt selbstständig, erst etwas näher an die erste Leiche heran - nur um anschließend die beiden abgestellten Lawbringer langsam zu umrunden, damit auch der äußerste Körper von dem Gerät untersucht werden konnte. "~ Vollstreckung positiv in beiden Fällen, Miss Bernadette. ~ Todeszeitpunkt etwa T-Minus Zweiundzwanzignullfünf. ~ Für genauere Angaben Obduktion erforderlich. ~ Empfehle einen Räumungstrupp anzufordern. ~"

Während der Feststellung ihres intelligenten Fahrzeuges hatte die Uhrwerksfrau einen eingehenderen Blick in die Gasse geworfen. Die beiden mechanischen Augen wechselten mehrmals die Linsen, damit die Sichtverhältnisse in jenem Moment, trotz des ständig wechselnden Lichterspiels nicht eingeschränkt wurden. Im ersten Augenblick sah sie jedoch weder einen offensichtlichen Kellereingang, noch einen Hinweis darauf, ob eventuell ein eindeutiger Weg hinab führen würde - direkt in den Untergrund des Hinterhofes oder zumindest grob in jene Richtung, die auch jene Geisterlinien eingeschlagen hatten. Zumindest eine Erkenntnis blieb ihr - Obwohl sie sich zum ersten Mal so tief in Kromdale aufhielt, benötigte die ausergewöhnliche Downtown Gentleman keine weiteren Ortskenntnisse, um zumindest feststellen zu können, dass die Blockbauten hier unten zwar meist nicht mit einem Kanalsystem ausgestattet - doch im Gegenzug meist unterkellert waren.

Während sie den glucksenden, nahezu bewusstlosen, dritten Bandendandy am Kragen packte und grob Richtung Straßenausfahrt zerrte, überlegte sie unweigerlich, was sich wohl unter dem Pflaster befinden konnte. Immerhin war dieser Ort in Kromdale MinusVier gelegen; der untersten Ebene des Viertels. In Anbetracht dessen, was die mechanische Frau über Mechanika wusste, gab es dafür eigentlich nur eine einzige Antwort.

Die Minen von Myddfogg.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 16.12.2014, 21:01:43
Siegfried Stauffer


Doch eine augenblickliche Reaktion seines Kollegen blieb aus. Victor I. McWybrandt stand einfach da, blickte vom zerstörten Wohnzimmer aus in die rauchenden Überreste der Küche und rührte sich nicht vom Fleck. Siegfried kam nicht umhin, sich zu wundern. Die Augen des anderen Constables zeigten weder Schrecken, noch Verwunderung oder die für Downtown Gentleman typische, berechnende Nüchternheit. Im Gegenteil. Der Mann starrte einfach nur gerade aus, direkt auf die in den Trümmern liegende Leiche des ehemaligen Malers, der sich eben erst selbst das Leben genommen hatte. Seine Eule war verschwunden; vielleicht hatte er die Wohnung von Anfang an bereits ohne sie betreten? Siegfried konnte sich diesbezüglich nicht sicher sein, immerhin hatte er McWybrandt erst wiedergesehen, als die HighEX Patrone ihr Werk bereits vollbracht hatte.

Plötzlich zuckten Victors Gesichtsmuskeln ruckartig und verwandelten das erst so ausdruckslose Starren in ein verstohlenes, breites Grinsen. Er fuhr auf der Stelle herum und fixierte Siegfried mit ernstem Blick; zu dessen Ausdruck die Form der Lippen so gar nicht zu passen schien. Der Schein der kleinen Flammenherde, die durch das Geschoss wahllos in der Wohnung verteilt worden waren, tauchten seine Züge in rötliche, flackernde Schatten, während er den Mund öffnete und zu lachen begann.

"Ha ha ha ha. Trinken, feiern, schmausen. So weltlich diese Sinne im Angesicht der jüngsten Ereignisse auch erscheinen mögen; so verständlich sind diese auch auf deinen kleinlichen, reumütigen und von Zweifeln und Erinnerungen zerfressenen Geist zu übertragen. Wie leicht es doch ist, das Geschehene im Destill' zu ersaufen; anstatt wieder eine Kerbe in der langen Planke aus Schuld zu ritzen - welche noch als einziger Untergrund deiner Besinnung dient... Bevor sie samt deiner Seele in den Abgrund stürzt." Victor legte den Kopf leicht schief und fletschte die Zähne zu einem breiten, gemeinen Grinsen.


"Trinken. Die Tat im Keim ersticken. Die einzig logische Handlung eines Menschen... Sag mir, mein teurer Siegfried von Stauffer. Hast du so viel Angst davor, dir einzugestehen, dass du allein für den Tod dieses Mannes verantwortlich bist? Weißt du denn nicht, dass dein Näherkommen ihn zum Einhalten seines vorhergehenden Versprechen gezwungen hat? Wie fühlt es sich denn an, zu wissen, dass du schon wieder versagt hast? Hmm...?

Was glaubst du, wird dein Vater sagen... Wenn er davon erfährt?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 17.12.2014, 16:17:05
Doch der alte Bolt bleibt wie angewurzelt stehen als er gewahr wurde dass er vor der Eisernen steht… seiner Königin. Die Augen starr auf sie gerichtet flattern nur die nach hinten gekämmten Haare leicht im Wind hin und her. 

Zu viele Gedanken jagten ihm durch den Kopf und keinen einzigen konnte er richtig fassen… nicht einen.
Sekunde um Sekunde verstreicht und die Tränen fangen schon auf der Haut an zu trocknen als sich der kleine Bolt langsam fängt.

Spielten seine Fragen überhaupt eine Rolle…gibt es überhaupt eine Frage auf die er eine Antwort haben will. Gab es ab hier überhaupt noch eine Wahl für ihn.

Wusste sein Innerstes schon was ihn hier erwartet… Hatte seine Seele schon begriffen dass sie sich auf der Wanderung in die Ewigkeit begeben wird. In das Heilige Babel (Tyr Na nOg) am Ende der vergessenen Regenbögens...

Seine rechte Hand gleitet nach oben, und streicht seine Haare wieder zu recht. Der kleine Macho steckt einfach zu tief in seinem Charakter, als dass er dieser Bewegung wiederstehen konnte. Es scheint als würde er mit der Handbewegung die Gespenster seiner Gedanken vertreiben und eine innere Ruhe und Lockerheit ergreift von ihm Besitz.

Langsam und sich der Situation bewusst, nähert er sich seine Königin Schritt um Schritt. Als er sie erreicht fällt er vor ihr auf die Knie, schnappt sich ihre Hand und drückt einen trockenen Kuss auf Ihre Handrücken.
Ein befriedigendes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel, denn wenn es ein Protokoll im Umgang mit der Königin gab… nun dann hat er dies wohl geschickt umgangen und wer konnte schon von sich behaupten den Handrücken der Eisernen geküsst zu haben.

Mühelos schaffte es der kleine und trotz seines hohen Alters durchtrainierte Zylinder auf die große Steinbank neben seine Königin. Unbewusst wandert eine seiner Zigaretten in den Mundwinkel, welche er mit einem schnippen seiner Finger in Brand steckt. Genüsslich füllte der erste und sehnsüchtigste Zug seine Lungen.

Master Bosco Matthew Jenkins du bist ein alter Zylinder… Ein Downtown Gentlemen welcher sein Leben lang dem Blues gefolgt ist und den Rhythmus der Strasse geliebt hat. Du bereust nichts in deinem Leben und bist bereit.


Genüsslich zieht er ein weiterer Zug an seiner Zigarette und war bereit zu hören was die Eiserne erzählen wird.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 26.12.2014, 11:27:24
Als der Koboldzylinder verneinte, zog die Uhrwerksfrau den jungen Menschen aus der wirbelnden Magie heraus und fesselte ihn mit Handschellen. Außerdem hielt sie Barry davon ab, den Platz zu betreten und bot ihm an, ihren Lawbringer zur Berichterstattung zu nutzen, damit der Kobold nicht unter der Magie zu leiden hätte. Barry nahm an und Bernadette rief C.L.0 zu sich. "Ordnern Sie bitte auch einen Räumtrupp, jemanden, der den Gefangenen übernehmen kann und eine Wache für die Lawbringer, damit meiner abgelöst wird. Es wird die Zentrale interessieren, dass die Zauberspur hier nach unten Richtung Minen sinkt. Ich würde ihr folgen, sobald ich einen Weg genannt bekommen habe und Sie wissen, ob Sie meine Unterstützung bei der Suche nach dem Vermissten brauchen beziehungsweise wie dies geschehen soll." Ihre unbeweglichen Gesichtszüge blieben dem Kollegen zugewandt, während sie langsam die Umgebung abschritt und sicherte. "Zunächst spricht nur ein Indiz für einen Zusammenhang des magischen Angriffs auf das Viertel und des Angriffs auf die beiden Gentlemen: Die zeitliche und örtliche Koinzidenz. Möglicherweise ergibt die weitere Untersuchung noch mehr.", analysierte die Uhrwerksfrau emotionslos.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 26.12.2014, 19:49:22
Barry wurde nicht weniger nervös, als Bernadette ihn davon abhielt, auf seinen Lawbringer loszustürzen und einen Funkspruch abzusetzen. Er hatte keine Zeit! Angespannt und nervös, wie er war, nahm er ohne weiteres Wort dann das Angebot an, Bernadettes erstaunliches Gefährt zu nutzen, um Bericht zu erstatten.
„Constable Gamble aus Godrien an Supervizor“, meldete er sich an und arbeitete das, was er sagen wollte und sollte, schnell herunterrattern, aber deutlich sprechend, ab:
„Ich erbitte sofortige Verstärkung zu meiner aktuellen Position, Kromdale, Ebene MinusVier-Drei. Ein bewaffneter Konflikt wurde vorläufig geklärt. Räumtrupp, Gefangenentransport und Wache für abgestellte Lawbringer werden benötigt. Eventuell weitere Unterstützung. Gefahr ist in Verzug. Zylinder Master Bosco Jenkins wurde von unbekannten Tätern verschleppt. Die Zauberspur sinkt hinab in Richtung der Minen. Miss Bernadette, Abteilung Downtown, und ich sind vor Ort und nehmen die Verfolgung auf.“
Er wartete die Bestätigung von Seiten des Supervizors ab und wandte sich dann an Bernadette. Sie war schon ein erstaunliches Mitglied der Gentlemen. Barry konnte sich nicht erinnern, jemals mit einer so menschlichen Maschine zu tun gehabt zu haben. Zusammen mit ihrem eigenständig handelnden Lawbringer bot sie ein zugleich faszinierendes wie respekteinflößendes Bild ab. Würde Barry nicht so unter Zeitdruck stehen, hätte er nun wahrscheinlich die Gelegenheit genutzt, sich näher mit den beiden zu befassen.
„Ich weiß nicht, was hier gerade geschehen ist“, beeilte er sich, aufgeregt, „und ob diese Zauberspur mit dem Angriff auf mich und meinen Partner zusammenhängt, doch ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhin helfen könnten. Wir wurden genau hier mit einer Blitzgranate außer Gefecht gesetzt und ich kann nicht sagen, wohin sie meinen Partner gebracht haben, aber er ist in großer Gefahr!“
Die Angst hatte sich wie ein kratziges Etwas in seiner Kehle breit gemacht. Er konnte nur zur Eisernen beten, dass seinem Opa nichts zu gestoßen war… dass Barry nicht zu spät kam!
„Die Zeit rennt uns davon! Das war kein einfacher Überfall, sondern ein kaltblütiger Mordanschlag an mir, denn sie wollten mich bewusstlos nach Mydfogg runterwerfen, und… ich weiß nicht, was sie mit meinem Partner vorhaben. Doch sie müssen noch in der Nähe sein. Der Augenzeuge, der mir das Leben gerettet hat, sagte, gab mir den Hinweis, dass sie wahrscheinlich in einem der angrenzenden Lagerhäuser sind. Wenn Sie mir helfen wollen, sehen Sie sich nach Spuren um, die die Täter hinterlassen haben könnten. Oder Türen in der Nähe. Bitte“, flehte er, „verschwenden wir keine Zeit mehr. Diese drei Strolche und diese Zauberspur haben mich schon genug von der Suche abgehalten.“
Ob Bernadette sich ihm anschließen würde oder der Zauberspur nachgehen würde oder ob sich ihre Ziele als ein und dasselbe herausstellen würde, war Barry gerade weniger wichtig als selbst nun sofort aufzubrechen. Jede verlorene Sekunde könnte eine Sekunde zu viel sein. Eine Sekunde, die er seinen Opa zu spät finden könnte. Die Worte des unbekannten Kobolds unten unter der Kanalisation waren nicht gerade ermutigend gewesen. Eile war das A und O. Barry setzte seine verzweifelte Suche nach seinem Opa fort.[1]
 1. Spurensuche/Wegsuche: Wahrnehmung: 15
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 03.01.2015, 13:20:31
Mit ungerührtem Gesichtsausdruck (wie sollte es auch anders sein?) starrte die Uhrwerksfrau ihren Amtskollegen an, während dieser berichtete. Sie legte den Kopf schief, bevor sie antwortete: "Einverstanden. Ich gebe Ihnen Rückendeckung." Dann drehte sich der Kopf zu ihrem Lawbringer: "Bewache Gefangenen und Amtsfahrzeuge bis zur Ablösung, C.L.0! Warne die Ablösung vor dem magischen Einfluss auf dem Platz, sollten sie innerhalb der nächsten 13,76 Minuten eintreffen. Anschließend folge uns!" Ihre Gedanken waren teilweise woanders, doch schätzte sie die Situation nicht so ein, dass sie lange mit dem Kobold würde diskutieren können. "Ein Anschlag auf Gentlemen mit Tötungsabsicht gegen eine indiskriminierende Attacke gegen ein Viertel - das ist eine komplizierte Abwägung. Wenn ich den Bold aber nicht helfe, hat er gute Chancen, der nächste Tote zu sein. Einmal hat es wohl fast geklappt." Sie folgte Barry und sah sich ihrerseits um[1]. Ihre Überlegungen, welche Prototypen sie vorbereiten sollte, führten zu keinem Ergebnis. Sie fragte ihren Begleiter: "Wo erfolgte der Angriff?"
 1. Wahrnehmung 26
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 04.01.2015, 16:23:55
Bernadette & Barry Gamble


In sich zusammengesunken, krümmte sich der gefangene Bandendandy um seine Handschellen und blieb, nahezu besinnungslos, an die angrenzende Hauswand gelehnt liegen. Sein leises Wimmern war für einen kurzen Augenblick das einzige Geräusch, was noch durch den nächtlichen Hinterhof, auf den stillen Schwingen des unsichtbaren Geistersturmes dahinglitt und den unterirdischen Ort dadurch leidlich belebte. Bis das befriedigende Knistern aus den Lautsprechern des sonderbaren Lawbringers 'C.L.0' drang und die eingehende Nachricht des zugehörigen Supervizors ankündigte.

"Kromdale verstanden ~ Anweisungen eingeleitet. ~ Räumungstrupp ist bereits alarmiert. ~ Aufgrund akuter Terroranschläge in ihrem Viertel höchste Einsatzauslastung. ~ Noch keine Berechnung der Dauer bis zum Eintreffen des Gefangenentransportes möglich. ~ Wiederhole ~ Höchste Einsatzauslastung. ~ Verstärkung angrenzender Reviere bereits angeordnet. ~ Bergung und Befreiung Constable Jenkins Priorität auf Maximum. ~ Comissioner Lowbe ordnet aktuelle Festsetzung des Gefangenen vor Ort an. ~ Bergung und Befreiung Constable Jenkins hat Vorrang. ~ Zur Not höchste Verurteilung für Beteiligung an Auseinandersetzung. ~ Wiederhole ~ Erlaubnis für höchste Verurteilung nach Paragraph 79 Absatz 5 erteilt. ~ Kromdale Ende. ~"



Währenddessen beobachtete Bernadette wie die Geisteressenzen immer weiter im Boden verschwanden. Es konnte sich tatsächlich nur noch um wenige Augenblicke handeln, bis der Wirbelsturm im staubigen Pflaster des Hinterhofes verschwunden sein würde.

Auf die Frage der eigenartigen Downtown Gentleman kam Barry Gamble nicht umhin, sich vom Rande der Einmündung aus erneut ein eingehenderes Bild bezüglich der Gegebenheiten zu machen. Er versuchte sich anhand des Ortes und der uralten, wurmstichigen Häuserfassaden zu orientieren und seine Erinnerungen anzutreiben. Wo hatte der Angriff erfolgt? Was war unmittelbar davor geschehen? Von welcher Richtung aus hätte die hinterhältige Attacke mit der Blitzgranate erfolgen können? In Gedanken versunken streifte sein Blick hin und her... Doch der Moment war für ihn wie ausgeschwärzt. Er war sich lediglich sicher, dass er gemeinsam mit seinem Opa Bosco hier, an jenem berufenen Ort angekommen waren. Barry erinnerte sich, wie er abgestiegen war, um seine Beine nach der langen Fahrt zu strecken und um sich ein Bild zu machen, wo die angekündigten, anderen Gentleman sich wohl aufhalten mochten...

... Und er sah die Mülltonnen, welche seine Aufmerksamkeit auf ihn gezogen hatten, als ein plötzliches Klicken hinter ihm die weitere Vergangenheit völlig aus seinem Gedächtnis löschte.



Die ausergewöhnliche Uhrwerksfrau sah wie ihr kleiner Kollege den Hinterhof studierte. Sie folgte ihrerseits instinktiv dem Blickfeld des Koboldes und wechselte erneut surrend ihre Augenlinsen, damit das bläulich strahlende Licht des lautlosen Sturmes für ihre Beobachtung kein Hindernis darstellen konnte. Von den Mülltonnen aus wanderte ihr Kopf weiter, während ihre Synapsenstränge sich multiplizierten, dividierten und erneut gegenüberstellten. Bernadette stellte sich ein Überfallsszenario in dieser Umgebung vor und wägte nacheinander mehrere Alternativpläne ab, wie man dieses Unterfangen in solch einem Terrain am besten hätte bewerkstelligen können. Sofern man die Möglichkeit verschiedener Geheimtüren & Gänge ausblendete, blieben eigentlich nur drei Varianten übrig. Zum Einen eine Attacke von Oben, über die rußigen, von Schimmel und Rost angefressenen Malmdachrinnen. Zum Zweiten seitens der Straße jenseits ihres C.L.0s', aus der Richtung, durch welche sie selbst hierher gekommen war. Und zum Dritten bliebe da wohl noch der hohe Maschendrahtzaun, welcher im Südosten den Weg zwischen zwei Gebäuden versperrte. Sofern der Gentleman Barry Gamble nun nicht einen anderen Ort für den Angriff spezifizierte, würden diese drei Pfade nach ihrer eingehenden Beobachtung am wahrscheinlichsten für solch eine Tat in Frage kommen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 04.01.2015, 17:42:42
Master Bosco Matthew Jenkins


Ihr unbewegliches, immerzu lächelndes Gesicht musterte ihn eingehend, während der alte Bold das kühle Metall ihrer Hand mit seinen Lippen berührte. Die leise Melodie summte durch Boscos Bewusstsein, obgleich weder seine Flöte noch ihre Stimme das Lied beschworen, klang es dennoch leise über die Wiesen, den Hügel hinab und wurde eins mit der majestätischen Schönheit des Ortes.

Sie wartete ab, bis der alte Downtown Gentleman sich neben sie auf die Steinbank gesetzt hatte und legte schließlich sanft ihre beiden Hände auf die Seine.

"Bosco. Mein lieber Bosco."

Die Silben klangen so fürsorglich, so Kraft spendend, dass sie den hellen Sonnenstrahlen an Güte nichts nachzustehen hatten.

"Es war ein weiter, beschwerlicher Weg, der dich an die Stelle gebracht hat, an welcher du nun verweilst. Am Scheitelpunkt deines Schicksals, am Rande der Wirklichkeit, zwischen Sein und Essenziell.


Ich weiß, wie müde du bist."


Langsam fuhr ihre runenverzierte Linke den Oberkörper empor und streichelte seine Wange.

"Und vor allem anderen, möchte ich dir eines sagen: Oh Bosco, mein treuer, mutiger Bosco... Es tut mir aufrichtig Leid."

Die glühenden Augen wandten sich vom Antlitz des Boldes ab und blickten in die Ferne.

"Es tut mir so Leid. Aber ich hoffe du weißt, dass ich dich Liebe. Bosco, mein tapferer Bosco... Deine Reise ist noch nicht zu Ende. Ich brauche dich. Mechanika braucht dich... Und es hat gerade erst begonnen. Die Schatten sind zurückgekehrt. Die Erben von Einst versammeln sich; denn das Lehen ist ohne Lord und die Maschinen Tyr Na nOgs liegen brach; schutzlos schwebend in der Finsternis.

Es wird schlimmer werden. Viel schlimmer.

Denn Er den ihr schwarzer Mann nennt wandelt zügellos auf Avalon. Seine Agenten sehen durch die Wasser des Quisa Zaderach; ziehen Stränge und stechen Klingen in die Vergangenheit, um die Zukunft an Ort und Stelle zu erschüttern. Ich sehe sie vor mir, nackt, von Wahnsinn jauchzend!

Du hast einen von ihnen erkannt, Bosco. Der Mann mit der Maske.

Es ist das Uhrwerk. Das Grim Noria! Der Turm er -"


Die Königin fuhr herum und fixierte den alten Kobold erneut mit ihren brennenden, Pupillen-losen Augen.

"... Wird erwachen. Das ist sein Zweck, seine Bestimmung... Doch wie kann man den Zusammenhang sehen, wenn der wahre Blick durch ihren schwarzen Nebel verborgen bleibt? Wie kann man ahnen, was Er im Schilde führt, wenn die Räder der Zeit ihn nicht bändigen können? Das Grim Noria ist unzerstörbar. Er kann den Prozess nicht aufhalten, es ist unmöglich."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 05.01.2015, 12:41:24
"Pitt!" entfuhr es dem Jäger finsterer Gestalten. Sein alter Freund, besessen vom dunklen Drüben. Ein gezwungener (wie er hoffte) Sklave der Finsternis. Und er der Einzige der etwas dagegen tun konnte. "Victor..." begann er mit stockender Stimme. "Du weisst, dass ich gerne mit dir auf Streife gegangen bin- aber jetzt kommt die Zeit..." Er ließ den Deputy achtlos fallen, lockerte die Schultern. "Jetzt kommt die Zeit, in der ich dich von dieser Besessenheit befreien muss. Und... ich weiss keinen anderen Weg, als sie aus dir herauszutreiben." Knackend lockerte er die Knöchel. Dachte fieberhaft darüber nach, ob es einen Weg gab das Dunkle Drüben zu vertreiben- ohne das Gefäß zu vernichten...[1] bereitete sich aber gleichzeitig vor, ihn aus seinem Wirt zu vertreiben. Ob Freund oder nicht- wenn man dem dunklen Drüben eine Brücke überließ, würde es irgendwann die Welt überschwemmen.
 1. Knowledge (Arcana) 19, wenn es etwas bringt Knowledge (The Planes) 16
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 06.01.2015, 10:34:22
Bosco ist zu lange auf den Strassen Mechanikas gewandelt, als das er die ersten Worte welche über ihre Lippen kommen nicht sofort deuten konnte. Etwas war nicht in Ordnung und wenn es aus dem Mund der Eisernen kommt… nun, dann musste etwas gewaltig aus den Fugen geraten sein.

Konnte der alte Bolt seine Klappe oft nicht halten, wusste er genau dass dies der Zeitpunkt war dies zu tun. So raucht er während er ihr genau zuhörte seine Zigarette zu Ende während das Fragezeichen in seinem Gesicht immer größer wurde. „Schatten sind zurück… Erben von einst??? Tyr Na nOgs liegt brach… Redet sie von dem Tyr Na nOg oder dem Stadtteil der Bolte der das kleine Tyr Na nOg genannt wird?

Erneut wandert eine Zigarette in seine Mundwinkel und fängt durch ein schnippen seiner Finger an zu glühen. Ratlos bläst er den Rauch seines ersten Zuges aus. „Schwarzer Mann… Avalon… Quisa Zaderach… schwarzer Nebel…Prozess aufhalten???“

Er musste die Eiserne unterbrechen, denn er hatte so gut wie keine Ahnung von dem was Sie überhaupt redete. Mit der Zigarette im Mundwinkel eröffnet er die Unterbrechung Ihres Vortrags. „Wenn ihr wollt, dass ich zurückkehre und dem Mann mit dem nun verbrannten Gesicht seiner gerechten Strafe zuteilwerden lasse, dann müsst ihr es mir nur sagen. Genau deswegen werde ich der Arm des Gesetzten auf den Strassen von Mechanika genannt. 

Allerdings spielt sich in diesem Moment seine Erinnerung der letzten Szene aus seinem alten Leben ab. Dabei ist er nicht sicher wie das mit dem Feuerspucken und dem Verrückten geendet hat. Was wollte er starten wozu er seine Hand benötigte… hat er den Handschuh angezogen und den Prozess in Gang gebracht. Ihm wurde bewusst, dass dies eventuell nicht so einfach werden würde. Aber was war dies schon in den letzten hundert Jahren gewesen. Trotzdem bringt er seine Sorgen zum Aussdruck. „Allerdings wollte ich kurz daran erinnern, dass meines Wissens nach mein Ausscheiden aus der alten Welt nicht ganz so einfach war. Die Situation war… etwas ungünstig um nicht zu sagen komplett beschissen. Könnt ihr mich einfach wieder zurück schicken in meinen alten geliebten Boltkörper. Wenn ja, wie soll ich gefesselt entkommen und was zum verfluchen Kolbenfresser ist das blaue Zeugs.

Mit fragendem Blick schaute er ihr in die flammenden Augen. „Von dem was ihr mir offenbart… habe ich keinen Schimmer um was es eigentlich geht. Geschweigenden habe ich überhaupt eine Ahnung was die einzelnen Orte und Bezeichnungen bedeuten und sind. Da müsst ihr mehr ausholen und mir das erklären."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 06.01.2015, 17:59:38
Das flehen der Katze ignorierend hielt Tibryn die Katze fest und versuchte beruhigend auf sie einzureden

"Wenn ich di da oben rauf setzte, bist du in 20 minuten ein gut gegrilltes Katzensteak. Also nehm ich dich doch lieber mit und bringe uns beide hier raus. Was meinst du?"

Tibryn suchte schnell nach irgendeiner Art Decke, Sack, Tüte, Box die stabil genug für die Katze war verschloss diese, und band sich diese um. Die Katze wehrete sich natuerlich sehr aber darauf konnte er nun keine rücksicht nehmen. Er musste raus und das schnell.

die Flammen loderten immer wilder, das Feuer breitete sich aus. Die Hitze und der Qualm nahmen sekündlich zu. Als er die Katze befestigt hatte, ging er zurück zu seinem Seil mit dem Plan wieder Rauf ins obere Stockwerk zu klettern, ins andere Haus rüber zu laufen und schleisslich so schnell wie möglich aus diesem Höhlenfeuer rauszukommen. Soweit der Plan. Es galt nun nur noch ihn umzusetzen.

Schritt 1: zurück zum Seil und sehne ob ich nach oben komme....

Mit diesen Gedanken konzentrierte er sich wieder auf sein Ki um seine fähigkeiten zu erwecken und fing an sein vorhaben in die tat umzusetzen.[1]
 1. Akrobatik: 43
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 10.01.2015, 18:28:58
Siegfried Stauffer


Während der gepanzerte Downtown Gentleman Siegfried Stauffer fieberhaft in seinen Gedanken nach einer Lösung suchte, um herauszufinden, was wirklich mit seinem neuen Partner passiert war - und wie er diesen Schlamassel auch wieder rückgängig machen konnte - grinste sein Gegenüber lediglich weiter, neigte seinen Kopf leicht zur Seite und lachte laut; gar puppenhaft auf. All diese Bewegungen... Siegfried konnte es drehen und wenden wie er nur wollte. Mit jedem ruckartig gezuckten Muskel in Victors Zügen und jeder einzelnen Bewegung seiner, in den Augenhöhlen hin und her pulsierenden, Pupillen wurde er sich darüber bewusster, was mit Victor I. McWybrandt passiert sein musste. Sein Körper schien zu einer Hülle degradiert worden zu sein; eine Figur... Eine Handpuppe, deren unsichtbare Fäden die Dimensionen zu überspannen schienen. Wer auch immer das Marionettenkreuz führte - Es war nicht mehr Victor selbst. Siegfried hatte in seinen Studien zwar mehrmals von solch einer Art der Heimsuchung gehört, doch so verzweifelt er in jenem Moment auch sein musste - Er konnte auf keinerlei Erfahrungsschatz zurückgreifen und wusste auch nicht, wie er seinem Partner in dieser Situation noch helfen sollte.

"Heraustreiben? Hahahahahahaha! Ich muss schon sagen, lieber Siegfried... Für einen Adeligen deiner Ausbildung bist du doch alles andere als der verweichlichte Trottel, zu dem dich deine Eltern am liebsten erzogen hätten." Victors Grinsen schien nie mehr enden zu wollen. Langsam machte er einen Schritt nach vorne, wodurch der Abstand zwischen ihm und dem Durchgang zur zerstörten Küche, in welcher sich Siegfried befand, um einen weiteren, halben Meter verkürzte. "Aber ich will mich nicht weiter unhöflich gegenüber einem stolzen Mann wie dir verhalten. Immerhin bin ich dir zu tiefstem Dank verpflichtet. Ohne dein leichtsinniges Verhalten und der Pistolengranate wäre ich wohl solange in dem Maler gefangen gewesen, bis ich seinen Leib von innen heraus komplett verzehrt hätte. Dann wäre er zerfallen wie eine Sandburg im Regen... Und die Verbindung nach Avalon[1] abgebrochen. Pah... Verweichlichte Orakel, Seher und Göttermönche! Ihre Geister sind viel zu schwach! Sieh dir dieses Chaos an! All die Bannsymbole, Kerkerrunen und Fesselzeichen! Ohne deine Hilfe hätte er am Ende noch Erfolg gehabt und wäre heute Nacht zufrieden gestorben! Hahahahaha!" Langsam hob Victor beide Arme und straffte sie, unregelmäßig und abgehakt, als würden die Befehle seines Gehirnes eine Weile brauchen, bis auch der letzte Muskel seiner Glieder davon erfasst wurde... Oder als würde jemand in den Abgründen seines Bewusstseins sich dagegen wehren. "Aber nun bin ich frei und habe einen Körper gefunden, der sich meiner als würdig erweist." Die rollenden Pupillen blieben abrupt stehen und fixierten Siegfried mit einem verstohlenen, wenn auch unheimlich leeren Blick. "Und dafür bin ich dir zu tiefstem Dank verpflichtet. Ich denke, ich werde dir heute Nacht erlauben, dein armseliges Leben weiter zu führen. Geh ruhig, mein treuer Siegfried. Und mach dem Schmutz deiner Familie alle Ehre. Ersaufe das Erlebte und leugne, was du heute Nacht hier gesehen und gehört hast. Ich schenke dir hiermit dein Leben. Nimm es an, als das, was es ist und ersticke den giftigen Heldenmut auf deiner Zunge, denn ich werde mich nicht wiederholen."
 1. Eine sehr alte, gemein gültige Bezeichnung für die Welt, auf der ihr euch befindet.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 10.01.2015, 19:10:58
Master Bosco Matthew Jenkins


Ein kleines Insekt, mit großen, farbenfrohen Flügeln erhob sich von einer gelben Blume und flog lautlos über ihre Köpfe hinweg. Von einem kühlen Windhauch begleitet, wogen die Blätter des nahen Baumes knisternd in ihrer Verästelung. Die saftig grünen Wiesen vor ihrem Blickfeld neigten sich im Takt zu dem plötzlichen Frösteln, welches den Nacken des alten Koboldes erfasste. Unterdessen schwieg die Eiserne Königin eine Weile und richtete ihre Aufmerksamkeit verträumt auf die sich langsam und stetig senkende Sonne am Horizont, als würde sie lediglich der Musik lauschen und den Worten Master Bosco Matthew Jenkins nur schwerlich Gehör schenken können. Der Downtown Gentleman wurde von einem schleichenden Gefühl der Trauer erfasst, welches von der güldenen Jungfrau sprichwörtlich auszugehen schien, obwohl ihre metallernen, starren Züge keine Veränderung aufweisen konnten. Ihre Stimme vibrierte vor unendlicher, jahrtausendlanger Trauer, als sie erneut zu sprechen begann.

"Dort, siehst du die ewig grünen Haine, die lebendige Natur zu unsren' Füßen liegen? Spürst du Mutter Natur, von eures Gleichen genannt Avalonnye, in all ihrer Pracht - wie ein einst beschlossener Pakt mit den Gestirnen euch das ewige Licht der Sonne schenkt, unter dessen Obhut ihr gedeiht und das pure Leben lebt'?"

Ein fernes, kaum hörbares Grollen kündete von einem nahenden Unwetter. Der erst so strahlend blaue Himmel zeigte plötzlich durchsickernde, weiße Wolkenfäden, welche sich an den Himmelswinkeln zu einer grauen Wolkenwand formten.

"All das ist vergangen, wie Tränen im Regen."

Langsam wandte sich die Eiserne wieder an Bosco. Als sich ihre Blicke trafen, bemerkte er, wie das Flackern in ihren Augen einem matten, dunklen Ockergelb wich.

"Doch uns trifft keine Schuld. Weder Thorald, der Herr der Stürme, noch die Ausübung von zügelloser Magie war daran Schuld. Es ist ein Krieg, ein Streit, der vor milliarden Jahren das Universum erschütterte! Tyr Na nOg ist dort draußen! Doch kein Herr führt die Maschinerie! Er kommt hierher um den Kontrollraum zu öffnen. Doch nur das Grim Noria kann darüber verfügen! Darum das Uhrwerk... Der Turm... Er muss sich öffnen! Das Uhrwerk muss Tyr Na nOg finden! Doch dafür brauche ich dich Bosco, du musst dafür Sorge tragen und den Zusammenhang finden. Hinter den Vorhang blicken, welcher meine Sicht versperrt! Es ist so dunkel hier, ich spüre die Fesseln an meinem Körper zerren."

Langsam hob sie ihre Arme und starrte verloren auf beide Handgelenke, bevor sie erneut Bosco fixierte.

"Es tut mir so unendlich Leid Bosco. Ich fürchte jedoch, du weißt bereits... Dass dies alles hier nur ein Traum ist?"

Ein nahes Donnern geleitete die ersten Regentropfen, welche auf den Ort des Geschehens herabsanken und sich wie ein kalter, sanfter Schauer über die Wiesen und Felder legten. Leise prasselte er auf die beiden nieder; Wasser perlte von den runenverzierten Gesichtsplatten der Eisernen Königin. Ein pochender Schmerz nagte plötzlich an Boscos rechter Hand.

"Du wärst an dem Schock gestorben, hätte ich dein Bewusstsein nicht in dem Strudel der Zeit gefunden und dir einen Teil von mir gegeben. Vielleicht halten sie dich für tot, mein treuer, tapferer Bosco... Dann kannst du diese Gegebenheit in einen Vorteil verwandeln."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 10.01.2015, 19:39:40
Barry war erleichtert, als der Supervizor antwortete, Unterstützung zusicherte und der Rettung von Opa Bosco höchste Priorität gab. Da Bernadettes Gefährt die Bewachung des Gefangenen übernehmen wurde, war es nicht notwendig, diesen an einem Fallrohr, einem der Lawbringer oder etwas ähnlichem Unverrückbaren festzuketten. So konnte alle Aufmerksamkeit der aktuellen Mission zugewendet werden.

Barry versuchte, sich zu konzentrieren. „Der Angriff erfolgte genau hier“, antwortete er Bernadette, „in diesem Hinterhof. Wir hatten die Maschinen abgestellt und waren kaum abgestiegen, als wir überrascht wurden. Ich kann noch nicht einmal sagen, wie viele es waren.“
Bedauernd schüttelte Barry den Kopf und vergrub das Gesicht für einen kurzen Moment entnervt in seinen Händen. Wenn er sich doch nur erinnern könnte! Doch da war nur ein gleißend helles Aufleuchten und darauf folgende, schwarze Leere. Was zwischen dem Überfall und dem Moment, in dem er, über dem Abgrund nach Mydfogg baumelnd, aufgewacht war, konnte er nicht sagen.
„Ich weiß nur noch, dass ich mir ein wenig die Beine vertreten wollte und in diese Richtung dort“, er wies auf die Mülltonnen, „geblickt habe. Die Granate muss hinter mir aufgekommen sein. Ich habe niemanden kommen gesehen oder gehört.“
Es war frustrierend! Und die Sorge um Bosco zerrte stark an Barrys Nerven.
„Aber sie wussten vielleicht, dass wir kamen. Mein Opa“, er nannte ihn nun das erste Mal in Bernadettes Anwesenheit so, aber dies geschah vor Anspannung unbewusst, „wollte sich hier mit anderen Gentlemen treffen.“
War es ein bewusst gelegter Hinterhalt gewesen? Warum hätte jemand so etwas tun sollen? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Immerhin war es ein Befehl gewesen. Ein Spezialauftrag von Commissioner Vaston persönlich! Möglicherweise waren die anderen Gentlemen, die eigentlich hätten hier sein sollen, auch überfallen worden!
„Es könnte ein geplanter Hinterhalt gewesen sein“, sagte Barry zerknirscht.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 11.01.2015, 14:25:36
Bernadettes Zahnräder rasten mit hoher Geschwindigkeit, während sie sich umsah und Barry zuhörte: "Das Layout des Platzes begrenzt einen auf drei Angriffsrouten, nach seinen Aussagen verschieben sich die Wahrscheinlichkeiten. Das sie sie nicht kommen gehört haben, spricht für den Angriff von oben. Aber selbst wenn, mussten die beiden abtrnasportiert werden, was nach oben schwierig ist. Selbst über den Zaun bedeutet Aufwand. Also den Weg, den ich genommen habe." Sie wendete sich an den Bold: "Diese Richtung hat die höchste Trefferwahrscheinlichkeit bezogen auf bekannte Informationen." Sie drehte sich um und ging gemessenen Schrittes in die Richtung, aus der sie kam. Dabei sah sie sich nach Spuren, möglicherweise verwendeten Wegen bzw. Türen und Plätzen um, die Verbrecher gemieden hätten, da sie schlecht vor fremden Blicken schützten. "Auf Zusammenarbeit der Bevölkerung ist hier nicht zu zählen." Nebenher fragte sie ihren Kollegen: "Um welche Gentlemen handelte es sich? Wer konnte von dem Treffen wissen? Haben sich besagte Gentlemen bereits zurückgemeldet oder werden sie ebenfalls vermisst?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 12.01.2015, 12:29:37
War das Sterben schwieriger als gedacht… Er wusste dass dies hier nicht ewig andauern würde. Doch dass die Realität so kraftvoll und schmerzhaft zurückkommen würde. Dass hatte er gehofft nicht erleben zu müssen.
Die letzten Worte der Eisernen mit den plötzlichen Schmerzen in seiner rechten Hand lassen ihn nichts Gutes ahnen. Ein schmerzhaftes Aufseufzt entweicht ihm und seine Pupillen wenden sich nach oben, so das kurzzeitig nur reines Weiß in seinen Augen zu sehen ist.
Was konnte er glauben… was war Wirklichkeit und Wahrheit oder dank der Schmerzen im Strudel der Zeit unter Wahnbedingungen erstanden. „Ich werde es sehen wenn ich diesen Irrsinn überlebe. Dann ist das erste Ziel ohne Zweifel automatisch vorgegeben. Die Jagd wäre dann sozusagen eröffnet und der Mann mit der Maske mein Staatsfind Nummer 1.“

Was blieb ihm übrig, als kurz mit einem gedämpften Lächeln seine Zähne zu zeigen. „Nehmt es mir nicht übel. Aber der Apeljack wird hoffentlich die Schmerzen dämpfen.“ Weil dies wohl sein erster Traum in diesem Umfang ist war sich Bosco dessen Auswirkungen nicht ganz bewusst. Ohne lange zu fackeln holt Bosco die Flasche hervor und nimmt einen tiefen tiefen tiefen Zug. Zumindest im Traum scheint ihm der Alkohol direkt in den Kopf zu schießen.

Barry... Wut bereitet sich in ihm aus. Er würde ihn Jagen ohne Gnade und durch ganz Mechanika hetzen!

Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 14.01.2015, 20:19:30
Bernadette & Barry Gamble


Die Uhrwerksfrau passierte den lautlosen, blau-schimmernden Geistersturm, ohne von jenem beeinflusst oder gar aufgehalten zu werden. Ihr metallener Körper glitt widerstandslos durch die wenigen, für sie noch sichtbaren, Essenzen, welche sich in ihrer völlig stummen, surrealen Existenz unermüdlich gegen jene grausamen Fesseln stemmten. Es war wahrlich nur noch eine Frage von Augenblicken, bis die letzten jener Opfer von dem kalten, staubigen Kopfsteinpflaster des Hinterhofes in MinusVier-Drei verschluckt sein würden.

Schließlich erreichte sie einige Schritte später ihren treuen, außergewöhnlichen Lawbringer samt dem Gefangenen, welcher von jenem Gefährten bewacht, sich nach wie vor regungslos an die nächste Hauswand kauerte. Ihr Blickfeld wanderte jenseits der Öffnung erneut hinaus in die unterirdischen Straßen der tiefsten Ebene Kromdales. Zu den Seiten reihten sich in chaotischer, ungleichmäßiger Reihenfolge die für die Gegend typischen Malmdachhäuser. Teilweise eingestürzt, stellenweise von windigen, in das Pflaster gestemmten Balken gehalten, neigten jene Gebäude sich ineinander, übereinander und hintereinander; als wären sie einst vergeblich dem Versuch erlegen, sich gegenseitig zu wärmen, um die alles einnehmende, unterirdische Kälte aus den alten Räumen, Gängen und Lagerräumen in ihrem Inneren zu bannen. Weder die spärlichen, längst nicht mehr gewarteten Ebenendachstrahler, noch die wenigen funktionierenden Straßenlaternen spendeten ausreichend Licht, als dass man sich auf Anhieb ein genaueres Bild der Umgebung hätte machen können. Alles schien von der gespenstischen, bedrückenden Stille eingenommen. Nicht einmal mehr der Lärm und das Chaos über ihnen schien mehr an diesen verlassenen Ort zu dringen. Hinter keinem einzigen Fenster brannte eine Lampe, obwohl auf vielen der umliegenden Fassaden alte, schmutzige Glasoberflächen zu erkennen waren. Jedes Gebäude grenzte an jene größere Straße und verfügte über einen Eingang in diese Richtung. Bernadette zählte Duzende. Es würde Tage dauern, dieses Labyrinth aus Dunkelheit, Aussichtslosigkeit und Trauer nach Gentleman Bosco zu durchsuchen... Sofern sie nicht über einen schlüssigeren Hinweis verfügten, als nur Vermutungen, sabbernde Bandendandies und blaue, gespenstische Lichter in der Nacht.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 14.01.2015, 20:50:45
Barry hoffte, dass Bernadette Recht mit ihrer Ahnung… oder Berechnung lag. Er ließ den Hinterhof hinter sich und folgte ihr angespannt, während er über ihre Fragen nachdachte und versuchte, sie nach bestem Gewissen zu beantworten.
„Mein Partner sollte hier als Ratgeber in einem Mordfall helfen, der einem alten, etwa zwanzig Jahre alten Fall stark ähnelt“, begann er erklärend.
„Vermutlich handelt es sich bei dem Täter um einen Nachahmer des ‚Fratzendrehers‘, wenn dies Ihnen etwas sagt. Jedenfalls war das Treffen an diesem Ort veranschlagt. Ich weiß nicht namentlich, wer die Gentlemen sind, die hier hätten warten sollen, aber es muss die Kromdaler Einheit sein, die in dieser Sache ermittelt. Zurückgemeldet haben sie sich nicht. Ihnen könnte theoretisch das gleiche zugestoßen sein wie uns“, gab er zu bedenken. Er hätte daran denken müssen, den Supervizor nach den Gentlemen zu fragen! Doch nun wollte er nicht noch einmal umkehren. Die Worte seines Retters drängten sich immer wieder in den Vordergrund seiner Gedanken. Sein Opa war in Gefahr! Er durfte keine Zeit mehr verlieren.
„Ich habe mich an die Sache drangehängt, als ich davon erfahren habe, damit mein Partner nicht allein hier nach MinusVier-Drei fährt. Es hat mich interessiert, aber ich weiß leider kaum etwas über die Umstände. Daher kann ich auch nicht sagen, wer davon wusste. Vielleicht versucht jemand, die Ermittlungen in diesem Mordfall zu verhindern. Der Auftrag an meinen Partner kam von unserem Commissioner Vaston persönlich, soweit ich weiß. Genaueres kann ich nicht wirklich sagen. Wenigstens haben wir einen Anhaltspunkt, wonach wir Ausschau halten können. Mein Retter, der mich davor bewahrt hat, unten in den Minen zu zerschellen, hat mir gesagt, dass sie irgendwo in den angrenzenden Gebäuden sein müssen. In einer Art Fabrik. Er erwähnte eine ‚Schutzzone‘. Vielleicht wird der Ort irgendwie durch Magie verschleiert.“
Die Informationen waren dünn, aber vielleicht halfen sie weiter. Barry war kurz davor, eine Tür nach der anderen zu öffnen. Wenn sein Opa tatsächlich noch in der Nähe war, würde er ihn finden... Irgendwann. Hoffentlich war es dann nicht schon zu spät. Der junge Zylinder aktivierte seine Banner-Lampe. Ihm war als Bold zwar angeboren, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gut sehen zu können, aber vielleicht reflektierte ja irgendetwas, das ihn auf die Spur seines Opas oder auf die der Täter bringen konnte, das Leuchten. Metall, Feuchtigkeit...
Hoffentlich kein Blut.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 15.01.2015, 13:11:01
"Zu wissen, wann man sterben kann, damit diese Welt weiterlebt, hat nichts mit Heldenmut zu tun. Sondern mit Pflichtgefühl. Kreatur der Nacht- heute findest du dein Ende, und wenn ich den Rest der Nacht damit verbringen muss, deine Wirtskörper zu vernichten. Du hast einen Freund von mir besudelt. Und du erwartes Vergebung? Im Namen der eisernen Königin, und im Namen des Ordens verurteile ich dich hier und jetzt dazu, von mir niedergestreckt zu werden, Kreatur." Mit einem metallischen Singen schlagen die beiden Einsatzhandschuhe gegeneinander. "Victor... es tut mir Leid. Aber ich schwöre dir- du wirst gerächt werden. Dein Opfer wird nicht umsonst gewesen sein. Ich werde dafür sorgen, dass dieses Ding sein Ende findet. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn ich dazu nicht auch gegen dich kämpfen müsste... "

Im nächsten Moment stürmte er schon mit einem archaischen Schrei nach vorne, die Faust zum Schlag erhoben...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.01.2015, 18:23:35
Robin Brighthide


(http://th05.deviantart.net/fs71/PRE/i/2014/346/5/0/einv__glein_runde1_by_freyveley-d89k2j9.jpg)

Ein Vöglein flog einst Nacht...; Runde #1

Die Türklinke gab keinerlei Laut von sich, als die maskierte Rächerin den Durchgang einen kleinen Spalt öffnete. Ihr Blick fiel auf ein größeres Zimmer, dessen Wände von Raum-hohen Regalen völlig verdeckt waren. In der linken Ecke stapelten sich duzende Fässer aufeinander; teilweise verschlossen, stellenweise mit blauen Farbflecken bedeckt. Selbiges galt auch für den sonst so weiß-gekachelten Fußboden. Große Pfützen blauer Flüssigkeit benetzten die kalte Oberfläche und sammelten sich am Fuße des Fässerstapels zu einer Meter-großen Lache. Gerade in dem Moment, als sich der dünne Spalt weiter unter der Einwirkung Robins öffnete, blickte sie plötzlich auf die Gestalt des Koboldes, dessen Rücken sie vor kurzem erst, in jener Umkleidekabine versteckt, begutachten konnte. Zu ihrem Pech hatte sich dieser, mit einem großen Fass bepackt, gerade in ihre Richtung gewandt. So leise und verstohlen die Frau auch vorgegangen war; in diesem Augenblick konnte sie den Augen des kleinen Kerls nicht entgehen.

Erschrocken schrie er auf und lies das Fass fallen. Klappernd und krachend prallte dieses auf die Fliesen. Der Deckel sprang auf und ein schwall blauer Farbe ergoss sich über den Boden, während der Kobold laut schrie: "HEY DA! BEI MUTTER PINT -"

Hätte der Kobold unter die Maske sehen können, dann hätte er ein sanftes Lächeln entdeckt. Robin geriet keinesfalls in Panik ob ihrer Entdeckung. Fast hatte sie es herbei gesehnt. Es mochte die Dinge jetzt komplizierter machen, aber am Ende auch... befriedigender.

Kaum hatte der Halunke sie entdeckt, war sie auch schon verschwunden. Ihr Weg führte sie in den Kühlraum, den sie entdeckt hatte. Sie hechtete hinein, schloss die Tür aber nicht ganz - sie ließ sie weit genug offen, damit der Kobold den Weg zu ihr finden würde. Sie hatte eine andere Überraschung für ihr parat.

Kaum in dem Raum angekommen, zog sie das Foto, das sie mitgenommen hatte, aus ihrer Hosentasche, und legte es auf den Boden - weit genug vom Eingang entfernt, dass der Kobold es nicht von draußen würde aufheben können, aber nah genug, dass er beim Hereinkommen erkennen konnte, was das Foto zeigte...

Dann verschwand sie, wie schon in der Umkleidekabine, hinter der Tür.

"- VERFLUCHT! BLEIB STEHEN!"

Robin hörte Schritte hinter sich, doch die zum Großteil nach wie vor geschlossene Tür behinderte den Kobold lange genug, sodass die verhüllte Downtown Gentleman ihren Plan in die Tat umsetzen konnte.

Der Kerl versuchte nicht erst, sein Näherkommen vor der Rächerin zu verstecken. Deutlich hörte sie das Scheppern der Türangeln, die wütend aufgerissen wurden und den so vertrauten Klang lederner Sohlen auf kalten, polierten Fliesen. Von ihrer Position aus konnte sie den Kerl zwar nicht mehr sehen... Doch spätestens in dem Moment, als seine Stimme wieder, direkt hinter der Kühlhaustür, in normalem Plauderton ertönte - wusste sie bescheid.

"Hallo? Whatchaluppin?! Putt... Putt... Putt... Wer auch immer du bis' - Putt... Putt... Putt.. Komm heraus, du brauchst dich nicht fürch- nanu?"

Die Armbrust im Anschlag, bereitete sich Robin auf ihren Angriff vor. Äußerlich war sie kühl, unbewegt - doch in ihrem Inneren brodelte es. Nicht aus Angst. Sie freute sich auf den Kampf, darauf, Gerechtigkeit auszuüben an diesem überheblichen Bastard, der bereit war, andere umzubringen, um seine eigenen schmutzigen Geschäfte machen zu können.

Ein Vöglein flog einst Nacht...; Runde #2

Ein darauf folgender, kurzer Moment des Schweigens trat an die Stelle des schlecht betonten Townie Gebrülls. Das Surren der Kühlmaschine hätte beinahe das Knistern jenes Fotopapieres übertönt. Es schien, als hätte das Bild die Aufmerksamkeit des Mannes tatsächlich nicht verfehlt.

"Na wenn das so ist, dann kommt Onkel Downey einfach zu dir!" Selbstverständlich ging der Mann davon aus, dass sich die verhüllte Downtown Gentleman hinter der Tür befinden musste... Wenn sie sich überhaupt in diesem Raum aufhielt. Kurz schweifte sein Blick über die alten Kühlaggregate und die unzähligen, teilweise flüssigen, stellenweise eingefrorenen Chemikalien, welche säuberlich aufgereiht den Großteil des Bestandes in dem unterkühlten Lagerraum bildeten. "... Dangid'!" fluchte der Mann. "Keine Tricks!!"

Zwei Schritte waren nötig, bis der Lauf seiner Waffe jenseits der Türe erschien.

Robin spürte, wie das Adrenalin durch ihre Adern schoss. Sie genoss diese Momente. Sie waren das pure Leben. In diesen Momenten des Überlebenskampfes lief ihr Geist auf Hochtouren, während ihr Körper Frieden fand. Nicht den Frieden einer Meditation, eher den Frieden von wirklich gutem Sex, wenn für einen Moment alles perfekt war. Wenn der Körper alles bekam, was er brauchte, und genau wusste, was zu tun war.

Ihr Körper wusste, was zu tun war. Und so gab sie ihren ursprünglichen Plan auf, machte vorsichtig einen kleinen Schritt zurück, und warf sich dann mit aller Wucht gegen die Tür.

Im besten Fall würde der Dreckskerl seine Waffe verlieren und zu Boden gehen. Vielleicht würde sich auch ein Schuss lösen, und er musste erst einmal nachladen. Wie auch immer, die Waage bewegte sich in ihre Richtung - und die Tür mit aller Wucht gegen den langsam erscheinenden Arm!

"BAAAWWWGH!" brüllte der Kobold vor Schmerzen, als der Knauf jener Kühlhaustüre mit voller Wucht gegen seinen linken Arm prallte. Robin hatte so viel ihrer konzentrierten Kraft in die Bewegung gesetzt, dass der kleine Kerl von dem zugeschmetterten Durchgang regelrecht von den Füßen gehoben wurde. Er flog unsanft gegen das an der Wand angrenzende Regal, durchbrach dabei ein, zwei Zwischenböden und sackte schließlich zu Boden. Das Gewehr schlitterte etwas weiter in den Raum hinein und blieb am der Türe entgegengesetzten Ende liegen. Blau-farbene Chemikalien ergossen sich über die krausen Haare des kurzzeitig benommenen Mannes, sammelten sich unter seinen Füßen und verhinderten mit ihrer glitschigen, öligen Konsistenz, dass er sich sofort wieder aufrichten konnte!

Ein Vöglein flog einst Nacht...; Runde #3

Robin kümmerte sich nicht weiter um das blaue Zeug. Dafür war später Zeit, und sie war geschickt genug, um darauf nicht auszurutschen. Schnell hob sie ihre Armbrust, und feuerte einen Schuss auf ihren Gegner ab. Sie hoffte auf einen Glückstreffer noch während des Sturzes, doch der Bolzen schlug einen guten Zentimeter neben seinem Kopf in die Wand ein.

Der erschrockene Blick des Bolds öffnete ihr aber die Tore für Plan B.

Mit zwei großen Schritten ging sie auf den am Boden liegenden Schurken zu. Sie beugte sich über ihn, machte sich dabei so groß und breit, wie sie konnte. Eine schwarze Gestalt des Schreckens. Und ihre Stimme tat ihr Übriges. Es war die finstere Stimme des dunklen Rächers, die schon Samuel Seraph gehört hatte.

"Unterwerfe dich, oder ich vernichte zuerst deinen Körper, und dann deine jämmerliche Seele!" Sie kam mit ihrem Gesicht - mit der Maske - noch näher an ihr Opfer heran. "Du kannst die Dunkelheit nicht besiegen. Tu, was ich von dir verlange, oder dies ist dein Ende!"

Mit geweiteten, durch vor Anstrengung geplatzten Äderchen - rot gefärbten Augen starrte der zu Boden gestürzte und entwaffnete Kobold direkt auf die schwarze, unheimliche Maske der verhüllten Downtown Gentleman. Von einem Moment auf den anderen schien er plötzlich am gesamten Körper zu zittern. Tränen bildeten sich an seinen Lidern und sammelten sich an den Rändern hervorsprießender Adern; die blaue Flüssigkeit an seinem Hosenboden vermischte sich zu einem widerlichen, ockergelben Farbton. An den schlechten, gefletschten Zähnen und heraustretenden Sehnen am Hals erkannte Robin ein stummes Stottern - den Ansatz zu einem aus reiner Panik geborenem Schrei - Doch kein Ton verließ seine, von herabtropfenden Chemikalien befleckte Kehle.
Immer wieder wanderten seine Pupillen zu der Waffe, welche am anderen Ende des Kühlraumes auf den Fließen lag. Die Rächerin beobachtete den förmlichen, inneren Konflikt seines Bewusstseins und sah eindeutig, wie ihr Auftreten seinen Willen augenblicklich zerbrochen hatte und der Mann völlig jener Einschüchterung erlag. Weinend, mit hörbar klappernden Zähnen flehte er plötzlich: "B-b-b-b-bitte töte mich nicht!! B-B-Biitte!" Seine Stimme verwandelte sich zu einem kaum verständlichen, schrillen Piepsen, als er noch hinzufügte : "Ich tu alles was du willst!!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.01.2015, 18:55:27
Master Bosco Matthew Jenkins


Die Musik war verschwunden, als hätte sie jener Regen für immer von der Oberfläche dieser Welt gespült. Den Platz hatte bereits das Pochen in seinem rechten Arm übernommen. Mehr und mehr zog es an der Konzentration von Bosco. Der tiefe Schluck des Appeljacks hatte keinerlei Wirkung, nicht einmal das vertraute Brennen auf der Zunge setzte mehr ein; keine Wärme erstarkte seine Brust von innen und auch die belebende Wirkung blieb aus, auf die er all die langen Jahrzehnte sich hatte verlassen können. Es war ein Traum. All diese Schönheit war längst vergangen und zur Legende geworden. Sein Gehirn hatte diese Erkenntnis verarbeitet, wodurch sich auch der trügerische Vorhang aus Ruhe und Frieden aufzulösen begann. Er fühlte sich in einen Strudel gezogen, in einem schwarzen Loch versunken. Der Baum war fort, die Wiesen unter dem verlorenen Sonnenlicht verschwunden - Wo war die gemütliche, kühle Bank nur geblieben? Hatte sie überhaupt jemals existiert?

Nur das erhabene, so gütig wie auch traurige Bildnis seiner Königin blieb weiter das Zentrum seines Blickfeldes. Oder war es nur der letzte Hauch einer Erinnerung, der Nachhall eines längst verlorenen Traumes?

"Bosco, mein liebster, tapferer Bosco." Da war wieder ihre Stimme - doch es fiel dem alten Mann so schwer, sich durch die Ummantelung des puren Schmerzes in seiner rechten Hand überhaupt noch darauf zu konzentrieren. "Ich bitte dich, bei allem, was dir lieb und teuer ist... Finde den Mann mit der Maske. Halte ihn auf - Es hat gerade erst begonnen!" Ihre Gestalt verdunkelte sich, so sehr er sich auch anstrengte, er konnte keinen klaren Blick mehr auf sie werfen. Wären doch nicht diese Schmerzen!


"Trete vor das Uhrwerk. Sage ihnen, was ich dir erzählt habe - Weise ihnen den Weg! ... Bosco... Sie müssen mich finden...!


Sie sind unsere letzte, wahre Chance."





Völlige Schwärze verwandelte sich in pochende Pein, welche Master Bosco Matthew Jenkins nahezu die Besinnung raubte. Er fühlte sich schwach... Es war so kalt. Feuchtigkeit drang in seine Glieder, ließ ihn frösteln und am gesamten Körper zittern. Plötzlich spürte er, dass er ausgestreckt auf etwas Weichem lag. Oder lag dies 'Weiche' auf ihm?
Unfähig, im ersten Augenblick die brennenden Augen zu öffnen, blieb er für einen weiteren Moment in pechschwarzer Unwissenheit gefangen.[1]
 1. Zähigkeitswurf gegen SG 10, um deine Augen zu öffnen! Sollte dies nicht gelingen, Wahrnehmungswurf gegen SG 15, um dir 'tastend' ein genaueres Bild deiner Umgebung zu machen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 15.01.2015, 21:33:08
Robin kam dem verängstigten Bold mit ihrer Maske noch ein klein wenig näher, dann sagte sie flüsternd: "Wie viele sind noch hier?"
Bevor er antworten konnte, setzte sie eine weitere Frage nach. "Wo sind die Sprengsätze?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 17.01.2015, 17:44:53
Bernadette ließ ihren Blick über die Umgebung schweifen auf der Suche nach Spuren und auf dem Weg tiefer in den Stadtteil. Sie schaltete ebenfalls ihr Licht an und antwortete Barry, ohne sich zu ihm umzudrehen: "Der angesprochene Fall ist mir nicht geläufig, das war vor dem Beginn meiner Existenz. Da nur die Fahrzeuge von Ihnen und ihrem Großvater zu finden waren, deutet sich an, dass den anderen Gentlemen hier nichts geschehen ist. Haben Sie noch weitere Informationen über Ihren Retter beziehungsweise den Zeugen?" Währenddessen passt sie ihre Suchparameter an und sieht sich nach großen Gebäuden in der Nähe um, Lagerhäusern, Fabrikgebäuden oder ähnlichem, was zum Beispiel den Zugang zu großen unterirdischen Räumlichkeiten bergen könnte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 18.01.2015, 10:39:59
Tibryn, die Klinge


Ohne zu zögern ergriff der kleine Downtown Gentleman das, von der Hitze bereits schwelende, Seil. Trotz des durch die schwitzenden Balken bereits äußerst rutschigen, vibrierenden Fußbodens und der durchaus heftig strampelnden, miauenden und um sich tretenden Katze in seinem Gepäck schaffte Tibryn es gekonnt Anlauf zu nehmen und sprang tollkühn durch die flammende Öffnung wieder hinaus in den Raum. Einem gebändigten Zirkuslöwen gleich, spannte er all seine Muskeln an und stieß sich mit all seiner Kraft ab. Die kleine, schwarz-vermummte Gestalt schwang durch die Türschwelle hindurch, als wäre sie ein brennender Ring und er der Star in der Manege, während um ihm herum die Massen zweifelsfrei vor Freude tobten! Doch anders als in den Zirkuszelten Neu Bezoas befand er sich hier nicht vom Jubel der Zuschauer begleitet - sondern vom krachendem, brodelnden Wehklagen der zusammenbrechenden Statik, da die Stockwerke des zerstörten Gebäudes genau dann nachgaben, als der Kobold das oberste Ende des Seiles erreicht hatte.

Die Zeit schien plötzlich, nahezu still zu stehen.

Die Wände links und rechts seiner Position glitten sanft nach innen, zerfielen einfach ineinander und ergossen ein Meer aus Holzspänen, Tapetenfetzen und Funken in den kurzen Gang - bevor sich die Decke über ihm nach unten wölbte und er die ersten Ansätze der bedrohlich schwarz-schimmernden Dachziegel sah. Staub und Rauch wirbelte durch die Luft, drang in seinen Blick ein und versperrte ihm die Sicht; tosende Flammen leckten an seiner Kleidung und griffen gierig nach seinem Leib. Die Dielen unter seinen Füßen bäumten sich auf und zersplitterten unter der Last des hinab brechenden Gewichtes. Alles um ihn herum schien zu verschwimmen... Gleich einem Ölgemälde, über das jemand einen Eimer heißes Wasser gegossen hatte.

Jemand Geringerer wäre wohl mit dem zusammenbrechenden Haus untergegangen. Hätte sein Schicksal akzeptiert und schließlich sein Leben zurückgelassen. Sich einfach von den Massen begraben zu lassen schien ein leichter, gütiger Tod in Mechanika zu sein. Doch er war Tibryn, der Kobold. Er hatte noch eine Aufgabe zu erledigen. Er durfte nicht aufgeben, niemals zurückweichen. Egal wie hart es auch sein mochte...

Er hatte am Grabe Roderick Griswolds geschworen seinen Mörder zu finden. Er schuldete es dem alten Mann. Und außerdem war dort draußen immer noch eine alte Frau, die flehendlich um diese schreiende Katze weinte!

Die Klinge schloss einfach die Augen und rannte los. Sein Gedächtnis erinnerte sich an die Beschaffenheit des kurzen Ganges vor ihm. Seine muskulösen Füße orientierten sich an den zusammenbrechenden Balken und trieben das geringe Gewicht des Koboldes eisern vorwärts - obwohl der Boden zu großen Teilen bereits in das Flammenmeer darunter sackte - während er die Arme dazu benutzte, einfach durch die Wand aus Splittern und herabfallendem Geröll zu brechen. In Gedanken zählte er die Schritte, maß jede Bewegung und errechnete den Moment....

... Bis er sich erneut samt all seiner Kraft nach vorne warf und durch die zerbröckelnde Außenmauer sprang.

Das allgegenwärtige Chaos hatte ihm, mit all den tosenden Explosionen, das Gehör geraubt. So öffnete er erst wieder die Augen, als sein Tastsinn den modrigen Fußboden unter sich registrierte. Ein dröhnender, nicht enden wollender Pfeifton trat an die Stelle jener unheilvollen Umgebungsgeräusche, doch tatsächlich, als er wieder mutig den Blick klärte und seine Lider wagte zu öffnen, sah er, dass er den Sprung in das tieferliegende Fenster des Nebengebäudes geschafft hatte! Er war noch am Leben, hatte nicht einmal einen Kratzer davon getragen und anhand der wilden Bewegungen in jenem umgehängten Bündel konnte er auch ablesen, dass die gerettete Katze ebenfalls noch wohlauf und munter war.

Es war ein Leichtes, wieder den Weg zurück auf die Straße zu finden. Durch das ineinander gefallene, brennende Haus war das Chaos dort nur noch weiter angestiegen. Unzählige Freiwillige versuchten alles, was in ihrer Macht stand, um die umliegenden Häuser und Straßenzüge vor den Flammen zu schützen. Tibryn erkannte, nachdem er der weinenden, verzweifelten alten Dame jene Katze zurückgab, dass da Militär bereits anwesend war. Crustwalls Soldaten, Feuerwehrleute, Obdachlose, Verzweifelte und Bürger anderer Bezirke - alle waren sie gekommen, um trotz ihrer Differenzen gegen die Anschläge in Kromdale zu kämpfen. Ein heilloses Durcheinander herrschte, doch jeder arbeitete Hand in Hand - Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das Feuer eingedämmt und die Bedrohung gebannt war.

"Die Eiserne möge sie schützen, Constable." wimmerte sie Frau und befreite das Kätzchen aus dem Bündel. "Was auch immer die Leute über sie sagen, sie... Sie hatten Unrecht!" lächelnd blickte sie auf das zitternde Köpfchen des kleinen Geschöpfs, welches langsam den Kopf nach oben reckte, um sich am Kinn ihrer Besitzerin zu reiben. "Ich werde niemals vergessen, was sie hier für mich getan haben... Niemals." schluchzend versuchte sie, Tibryn zu umarmen.

Zurück an seinem Lawbringer musste der vermummte Zylinder nun entscheiden, welche Richtung er jetzt einschlagen würde. Der Audiograph des Z.U.K.s schrillte unentwegt Kommandos durch die Nacht, während Tibryns Gedanken zu den Vorkommnissen VOR den Terroranschlägen wanderten. Bernadette war fort; in der Nacht verschwunden. Er könnte versuchen das Revier zu kontaktieren und sich ihre Position melden zu lassen... Andererseits war dort auch noch die Sache mit dem armen Egil, vielleicht würde er an dem Ort, den der arme Kerl vor seinem Tode preisgegeben hatte, eine Antwort darauf finden, wieso er sich binnen weniger Augenblicke in eine lebende Bombe verwandelte...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 18.01.2015, 11:39:37
Robin Brighthide


Tränen rannten seine Wangen hinab und zogen Furchen durch den allgegenwärtigen Schmutz, mit dem der Mann übersät war. "Sie... Sie werden mich töten wenn --" nervös blickte er zur - durch den Angriff der verhüllten Downtown Gentleman nur noch einen Spalt geöffneten - Türe. "Wir... Wir... Ich weiß nicht genau. Ich glaube vi-vi-vier! A-a-a-a-also ich, Highking, Benedikt und der Derp Mooney. Vo-vo-vo-von den Sprengsätzn weiß ich nich' genau. Ich-ich hab nur den hier oben angebracht! Der ist im Büro vom Highking! Ich schwörs' ich lüge nich! Shite, bitte! Töte mich nicht...! Durch den Raum da am Ende, rechts, den Gang hinauf und am Ende wieder Rechts. Aba- Aba dort is der Highking und Mooney! B-b-b-bitte!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 18.01.2015, 12:19:59
Robin nickte, verharrte aber in ihrer bedrohlichen Position. "Die Schatten sind mein Reich. Ich kann dich aufspüren und zu dir finden, wann immer ich will. Wände und Gitter halten mich nicht auf. Denke daran, nachdem ich dich laufen lasse." Zum ersten Mal wich sie ein winziges bißchen zurück, ein oder zwei Zentimeter vielleicht. "Du wirst dich nie wieder mit einer Bande einlassen, insbesondere nicht mit Seraph und seinen Leuten. Du wirst nie wieder töten. Und du wirst dieses Foto mitnehmen. Solltest du eine Familie haben, oder jemals eine gründen, wird es dich immer daran erinnern, was du ihnen antust, wenn du dich mit den falschen Leuten einlässt."

Nun ging sie tatsächlich einen Schritt zurück, gerade genug, damit der Bold aufstehen konnte. "Und nun verschwinde, so leise und unauffällig du kannst. Die Waffe bleibt hier."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 18.01.2015, 12:45:53
Robin Brighthide


"Ja... Ja!" heulte der Kobold und starrte auf das Bild, welches er zuvor bereits gesehen hatte. "Nie-nie-niemals werde ich mich mehr in solch eine Situation verstricken. Ich ver-ver-verspreche es." Abgehakt versuchte er trotz jener Drohung den Kopf zu einem Nicken zu bewegen. "Oh bitte! Ich verspreche es!!"

Als Robin ihm Platz zum Aufstehen gewährte, zögerte er erst einen Augenblick lang. Er konnte den Blick einfach nicht von der furchteinflössenden Gestalt nehmen, welche sich vor ihm aufbäumte. Niemals mehr würde er diesen Augenblick vergessen, dem war sich Robin sicher. In seinem ganzen, kümmerlichen Leben würde er sich niemals mehr in solch eine Finsternis stürzen, egal wie hoch die Versprechungen auch sein mochten. "D-D-D-Danke, oh Engel der Dunkelheit." stammelte er und griff nach dem Regal hinter ihm, um sich zitternd daran hochzuziehen. "Ich werde deine Güte niemals enttäuschen!"

Sobald seine Füße halt auf dem rutschigen Boden gefunden hatten, stürmte er auch schon durch die Kühlhaustür hinaus, den mittlerweile finsteren Gang hinab. Es dauerte nicht lange, dann waren seine, leidlich schleichenden, Schritte im Treppenhaus des Gebäudes bereits verschwunden und Robin somit wieder völlig alleine in der Kälte des Lagerraumes.[1]
 1. Bei dem Gewehr handelt es sich um eine
kleine Muskete. (Anzeigen)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 18.01.2015, 13:11:29
Bernadette & Barry Gamble


Mit angeschalteten Lampen verließen die beiden Downtown Gentleman jenen Hinterhof. An den sich nahezu wieder komplett normalisierten Lichtverhältnissen konnte die Uhrwerksfrau erkennen, dass all die Geisteressenzen nun bereits im Untergrund verschwunden waren. Einzelne Hände, verzerrte Gesichter und peitschende Schlingen durchbrachen hier und dort noch das alte, staubige Pflaster... Doch waren sie ebenfalls schon bald verschwunden, wodurch der unsichtbare Sturm nun endgültig verschwunden war.[1]

Es schien, als würde der gesamte Straßenzug auf die beiden Zylinder herablachen. All die teilweise verfallenen, uralten Gebäude grinsten ihnen höhnisch im Schein der beiden Banner-Einsatzlampen entgegen. Fenster formten sich am Rande ihrer Blickfelder zu gespensterhaften, diabolischen Augäpfeln. Barry wurde das ungute Gefühl nicht los, von allen Seiten beobachtet zu werden. Doch außer den, für die Gegend üblichen, Müllhaufen, Staubschichten und jenem allgegenwärtigen Unrat fand er auf dem ersten Blick nichts genaueres, was auf den ungewollten Verbleib seines Opas hindeuten würde. Eine ferne Ebenenbegrenzungslampe flackerte kurzzeitig auf, wodurch die Giebel der stark abfallenden Malmdachgebäude zackige, unförmige Schatten auf das Kopfsteinpflaster warfen - bevor jene, mittlerweile unheimlich vertraute, Finsternis zurückkehrte und sich wieder des Ortes bemächtigte.

Bernadettes Synapsen erforschten weit nüchterner die Gegebenheiten, als es Barry Gamble in jenem Augenblick möglich war. Während sich der junge Kobold vehement dagegen wehrte, sich die unheimlichen Schauergeschichten über die tiefen Schluchten Kromdales ins Gedächtnis zu rufen, registrierten die mechanischen Augen der Uhrwerksfrau die Situation und wägten Eventualitäten gegenüber möglichen Fabrikgebäuden, Lagerhallen und deren Zugang nach unten, hinab in die Minen von Mydfogg ab. Bezüglich der Manufakturen konnte sie von ihrer jetzigen Position aus keinerlei aussagekräftige Entscheidungen treffen, handelte es sich um sie herum doch ausschließlich um alte Wohnhäuser aus der Kolonialzeit jener Tiefenbohrungen, als die unterste Ebene Kromdales im Bauche Alt-Bezoas ausgegraben und für Unternehmer und Bauinstitute freigegeben wurde, um dem damalig raschen Popularitäts-Zuwachs in den unteren Schichten der Stadt entgegen zu wirken. Zweifellos war Bernadette davon überzeugt, dass eigentlich jedes der Häuser um eine Unterkellerung verfügen musste; war man damals doch erpicht darauf, jedweden, möglichen Platz für Personen und Familiengruppen freizugeben. Blieb die Frage, ob eine potentielle Verbindung zwischen den Gebäuden und Myddfogg bestand...[2]

 1. Die negativen Nebeneffekte des Zaubers sind somit auch wieder aus dem Hinterhof verschwunden.
 2. Wissen(Baukunst); Wissen(Lokales) und Wissen(Geschichte) helfen dir hierbei weiter.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 18.01.2015, 14:29:23
Engel der Dunkelheit? Das gefiel Robin, durchaus. Sollte der Bold es schaffen, würde er den Gerüchten um den dunklen Rächer in jedem Fall einen... angemessenen Auftrieb geben. Dadurch, dass er ohnehin kleiner war als sie, gekoppelt mit seiner Todesangst, würde der Rächer in seinen Erzählungen wahrscheinlich über zwei Meter groß werden. Sie lächelte hinter der Maske. Wie auch immer das hier ausgehen mochte, einige finstere Gestalten würden sich in Zukunft vermutlich etwas weniger sicher fühlen.

Dann sah sie auf den Gang hinaus. Drei waren noch über. Seraph und Mooney zusammen, und der Mann namens Benedikt. Seraph war bereits verletzt, aber als Anführer einer solchen Bande sicherlich auch hart im Nehmen. Und sie würde es mit zwei Gegnern zu tun haben. Dieser Benedikt war alleine.

Andererseits wusste sie, wo sich Seraph und Mooney aufhielten, und wenn sie es schaffte, den Anführer zu besiegen, wäre vermutlich die gesamte Aktion in dem Gebäude vorbei. Würde sie Benedikt töten, würde das Seraph und seinen anderen Gehilfen noch lange nicht aufhalten.

In dem Moment, als ihr Geist sich der Entscheidung bewusst wurde, griff sie schon nach der Waffe des Bolds, dann setzten sich ihre Füße bereits in dem (zumindest trockenen) Gang wieder in Bewegung. Kurz schüttelte sie ihre Stiefel ab, um die blaue Substanz loszuwerden. Dann näherte sie sich vorsichtig wieder der Tür, hinter der der Bold sie entdeckt hatte. In einem Abstand von gut einem Meter, zu weit entfernt, um von innen entdeckt zu werden, blieb sie zunächst einmal stehen und lauschte auf mögliche Geräusche aus dem Raum.[1]
 1. Wahrnehmung 10
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 20.01.2015, 21:04:38
Barry fand, dass es durchaus schlüssig klang, dass die ‘Daler Kollegen nicht der gleichen Masche zum Opfer gefallen waren, weil dann auch ihre Lawbringer irgendwo zurückgeblieben sein mussten. Oder hatten die Täter die Maschinen außer Sichtweite geschafft, damit niemand Verdacht schöpfte? Aber wenn dies der Fall war, warum hatten sie sich dann nicht um Boscos und Barrys Motorräder gekümmert? Für den jungen Bold waren diese Umstände recht sonderbar. Noch ergab dies alles keinen Sinn. Aber es war immer noch am Wichtigsten, seinen Opa schnellstmöglich aufzuspüren! Und zwar lebend!
„Mhh“, antwortete Barry Bernadette bezüglich seines Retters, „er ist ein Bold. Blondes Haar, Brille. Ich habe ihn zuvor noch nie gesehen und kenne auch seinen Namen nicht. Er schien mir etwas“, wie sollte er das nennen?, „wirr zu sein.“
Machte das den rechten Eindruck? Vielleicht war es allgemein besser, einige Dinge zu verschweigen. Die magische Tür, beispielsweise. Barry hatte das Gefühl, seinem Retter etwas schuldig zu sein. Er wollte diesen nicht in Schwierigkeiten bringen.
„Er redete zumindest von Dingen, denen ich nicht so recht folgen konnte“, beeilte Barry sich zu ergänzen. „Aber er konnte mir sagen, was passiert ist, und hat mir den Weg zurück hierher beschreiben können. Sobald ich hörte, dass mein Großvater in Gefahr ist, war ich natürlich in Eile. Ich habe nicht darauf bestanden, seine Personalien aufzunehmen, das schien mir in diesem Moment nicht wichtig. Möglicherweise war das etwas kurzsichtig, das gebe ich zu.“
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 20.01.2015, 22:04:49
Während sie sich umsah, hielt Bernadette immer wieder ein waches Auge auf den Bold und mögliche Angriffe. Sie rechnete dem zwar noch keine hohe Wahrscheinlichkeit zu, ließ den Abstand zu Barry aber weder zu groß noch zu klein werden, um gegebenenfalls schenll zu ihm zu kommen oder kein gemeinsames Ziel zu bieten. "Ein wirrer Bold? Ist dies nicht eine Eigenschaft aller Humanoider, vor allem der Kobolde? Wobei dieser bisher einen recht ordentlichen Eindruck macht, wenn man seine Verwandtschaft und die involvierten Emotionen in dieser Situation in Betracht zieht." Als ihr Kopf wieder einmal herumgekreist war und ihr Blick auf ihrem Kollegen ruhte, stimmt sie ihm vorwurfsfrei zu: "Die Antworten auf die Fragen nach Namen und wo man ihn antreffen kann hätten es möglich gemacht, ihn als Zeugen zu vernehmen, als Verdächtigen in Gewahrsam zu nehmen oder als Retter zu danken. Wenn notwendig, kann er immer noch zur Fahndung ausgeschrieben werden." Man könnte von einem gleichmütigen Ton sprechen, wenn man der Uhrwerksfrau Emotionen unterstellen würde, so neutral klang es. "Da ihre Ortskenntnis besser ist als meine: Gibt es in der Nähe große Gebäude, welche einen Zugang zu großen unterirdischen Räumlichkeiten beinhalten?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 22.01.2015, 10:23:16
Völlige Schwärze mit den fast unerträglichen Schmerzen lassen immer mehr Panik in ihm aufsteigen welche er nur mühsam niederringen kann. Zitternd versuchte er zu ertasten was in seiner näheren Umgebung war… um kurz darauf seine Augen zu ertasten und an ihnen zu reiben. Fast angstvoll stellte er sich die Frage ob er das Augenlicht verloren hatte.

Das Verlangen nach Hilfe zu schreien musste er unterdrücken, denn er wusste nicht ob seine Feinde immer noch in seiner Nähe waren. „Bosco, reis dich zusammen.“ Presste er mit leiser und leidender Stimme zwischen seinen Zähnen durch.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 22.01.2015, 14:34:18
Robin Brighthide


(http://th01.deviantart.net/fs70/PRE/i/2015/022/f/1/einv__glein_kampflos1_by_freyveley-d8exhq2.jpg)



Lauschend, sich auf das Innere des vor ihr liegenden Raumes konzentrierend, vernahm die maskierte Downtown Gentleman Robin Brighthide keinerlei Geräusche innerhalb jenes Zimmers, in welchem sie zuvor besagten Handlanger aufgeschreckt hatte. Es bestand für sie kein Zweifel, dass sich darin seit ihrer kürzlichen Konfrontation kaum wirklich etwas verändert hatte. Der Mann hatte während jener Verfolgung die Türe nicht geschlossen, wodurch es der Frau wieder möglich war, einen schmalen Blick hinein zu werfen. Sie sah erneut die Regale voll von Chemikalienbehältern, Kisten und leeren Glaskörpern, während sich auf dem Boden ebenfalls große Lachen jener durchdringend bläulichen Flüssigkeit sammelte, auf welche sie bereits zuvor, innerhalb des Kühlhauses gestoßen war. Eine unregelmäßig flackernde und bedächtig vor sich hin surrende Elektrolythlampe sorgte für die benötigte Beleuchtung. Von ihrer Position aus war keinerlei Fenster oder anderer Durchgang zu erkennen, obgleich sie anhand der kurzen Beschreibung des panischen Koboldes wusste, dass sich zumindest eine weitere Türe darin befinden musste.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 22.01.2015, 15:56:07
Bernadette & Barry Gamble


Immer wieder musterten die eigentümlichen Augen des Konstruktes genannt 'Bernadette' die in Dunkelheit gehüllten Gebäude, welche den Tatort des Geistersturmes und jener Entführung am nächsten lagen. Zwar konnte sie in den einzelnen Erinnerungssynapsen ihres beständig tickenden Zentralkernverstandes keinerlei Hinweise bezüglich möglichen Vorkommnissen in der Vergangenheit oder jüngster Zeit finden, jedoch versuchte die Uhrwerksfrau das Problem eines versteckten Labors oder Fabrikgebäudes und dessen Nähe, bzw. Verbindung zu den Minen von Myddfogg auf den logisch kleinst möglichen Nenner herabzurechnen, an dessen Gleichung sie aufgrund ihrer Erfahrungswerte ansetzen konnte. Zweifelsfrei befanden sie sich unmittelbar über den obersten Grenzen von Myddfogg. Nicht nur die alles umfassende, stickige Hitze war darauf zurückzuführen. Der gesamten Gegend hing eine unübersehbare Schicht aus Ruß und Verrodung an, welche ausschließlich auf diese Nähe zurückzuführen war. Orientierte sich Bernadette nun an dem Äußeren der umliegenden Häuser und rief sie sich dabei alles ins Gedächtnis, was sie über die Bauart und Beschaffenheit dieser Gebilde wusste, so ergab sich langsam ein Muster vor ihren Augen...

Unterdessen grübelte Barry über seine durchaus seichten Ortskenntnisse bezüglich Kromdale MinusVierDrei nach. Der Kobold wusste zwar vieles über dieses Gebiet vom reinen Hören & Sagen, hatte auf dem Revier Gerüchte vernommen und war bereits bei dem ein oder anderen Einsatz innerhalb dieser Straßen unterwegs gewesen, doch bezogen sich seine grundsätzlichen lokalen Kenntnisse eher auf die wesentlich freundlicheren und helleren Gegenden Godriens, war dies doch eigentlich sein Zuhause und der Bezirk seines Revieres. Im Grunde war er sich nur über eines ziemlich sicher: Eigentlich war es allgemein bekannt, dass ziemlich jedes dieser Häuser um eine Unterkellerung verfügte. Berühmt, berüchtigt für ihre Beliebtheit bei Untergrundorganisationen und Gangs, wegen all den Opiumhöhlen und Bandenunterschlupfen... Erinnerte er sich einmal daran, wie ein anderer Gentleman diese Keller mit Rattennestern verglichen hatte. 'Von außen nur ein kleines, kaum merkbares Loch - findest du dahinter eine wahre Kolonie aus unzähligen Gängen, Winkeln und Futtervorräten. und dreckig sind se' noch dazu.'

Der Ruß! Bernadette sah die sie umgebenden Gebäude auf einmal in einem völlig anderen Licht. Ihr kam plötzlich in den Sinn, dass sie diese Häuser vielleicht anhand der nahen Hitze und dem dadurch entstehenden, veränderten Verfall kategorisieren könnten. Man konnte so nahe an den endlosen Schmelzöfen Myddfoggs gelegen, eine Geheimtüre oder verstohlenen Unterschlupf noch so gut verstecken, sobald man das Wagnis der direkten Verbindung zu den Minen auf sich nahm, bestand eine nicht zu verachtende Möglichkeit, dass der Dreck, der Ruß und Verfall einen dennoch verraten würde. Zweifelsfrei bliebe man vor normalen Augen dennoch verborgen, dazu war die Ebene von den Behörden Mechanikas einfach zu lange schon für sich alleine gelassen worden, doch jemand, der sich dieser 'Kleinigkeit' bewusst war, hätte einen nicht zu verachtenden Anhaltspunkt.[1]
 1. Wahrnehmung, um eventuelle Besonderheiten in der allgemeinen Verdreckung der Straße zu finden.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 22.01.2015, 16:19:43
Master Bosco Matthew Jenkins


In dem Moment, als er sich mit beiden Händen bemühte, die schmerzenden Augen zu reiben, überschlugen sich die Erkenntnisse bezüglich seines Zustandes und der Umgebung, in welcher er sich befand. Mit der linken Hand ertastete er etwas Klebriges in seinen Augenhöhlen und auf seinen Wangen; seine gesamten Gesichtszüge hatten sich versteift, als hätte eine Flüssigkeit darauf bereits begonnen, einzutrocknen. Es dauerte jedoch nicht lange, da realisierte er anhand des tauben Gefühls in seiner Rechten, was wirklich zuvor mit jenem Arm passiert war.


I fell in to a burning ring of fire
I went down, down, down
And the flames went higher...



Kurz flammte das groteske, teilweise angesengte Gesicht des Entführers vor seinem inneren Auge auf. Es war ihm, als würde er plötzlich wieder die vibrierenden Klingen der Kreissäge sehen, wie sie sich seiner rechten Seite genähert hatten. Der Schock überkam ihn völlig unverhofft, als jene Erkenntnis ihn wie einen Hammerschlag traf. Bosco wusste jetzt, wieso sein Arm so unbändig schmerzte...

Denn der Kerl mit der Maske hatte ihm die rechte Hand abgeschnitten.


"Du wärst an dem Schock gestorben, hätte ich dein Bewusstsein nicht in dem Strudel der Zeit gefunden und dir einen Teil von mir gegeben. Vielleicht halten sie dich für tot, mein treuer, tapferer Bosco... Dann kannst du diese Gegebenheit in einen Vorteil verwandeln."


Von Wahn begleitet tastete lediglich seine Linke nach dem Ding, was auf seinem Unterleib lag und ihn daran hinderte, aufzustehen. Seine zitternden Finger glitten über eine Art Stoff, bis sie auf etwas trafen, was ihn an Fell erinnerte... Nein. Bosco musste nicht erst die angrenzende, knorpelartige, kalte Haut ergreifen, um festzustellen, dass es sich hierbei um menschliche Haare handelte. Ähnliches konnte er bezüglich dem weichen Untergrund erkennen. Es war dem alten Kobold nun völlig bewusst, dass er auf mindestens einer Person kauerte und gleichsam eine weitere, regungslose Gestalt quer über ihm lag.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 23.01.2015, 19:58:29
„Mmh, ich kann nicht beurteilen, ob meine Ortskenntnis besser ist“, erwiderte Barry Bernadette nicht ohne einen Hauch Frustration in der Stimme.
„Kromdale ist nicht mein Revier. Aber es ist allgemein bekannt, dass so ziemlich jedes Haus hier einen Keller hat. Die Banden nutzen die unterirdischen Räume und Gänge gern. Ein bestimmtes Gebäude kann ich Ihnen deshalb leider nicht nennen.“
Es war zum Mäusemelken!
„Verflixt!“, schimpfte er. „Wenn wir keine näheren Anhaltspunkte haben, können wir versuchen, den Festgenommenen zu befragen. Würde mich nicht wundern, wenn der Insiderinfos hätte, die vielleicht helfen könnten.“
Gerüchte und Gassenwissen verbreitete sich in gewissen Kreisen meist recht schnell.
Würde, könnte, vielleicht… Barry war das alles viel zu schwammig. Das nagende Gefühl der Sorge machte ihn nervös. Er spürte, dass er stark schwitzte, und inzwischen hatte dies nichts mehr mit körperlicher Anstrengung zu tun. Unruhig suchte er weiter die Umgebung ab, aber da er nicht wusste, wonach genau er Ausschau halten könnte, fühlte er sich recht verloren.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 24.01.2015, 08:42:50
"Das macht die Untersuchung schwieriger.", stellte Bernadette fest, als sie hörte, dass auch Barry hier fremd war. Ihre eigenen Kalkulationen ergaben zwar eine erfolgsversprechende Suchroutine, doch scheiterte die Umsetzung zunächst. Sie sprach den Bold an, ohne ihn anzusehen, da sie aufmerksam die Umgebung scannte: "Es ist fraglich, ob der Gefangene in einer absehbaren Zeitspanne einen vernehmungsfähigen Zustand erreicht. Geht man von der Hypothese aus, dass das gesuchte Gewölbe eine Verbindung zu den Minen und der Schwerindustrie hat, böte es dem Ruß und der Hitze Bahn, naheliegende Gebäude zu beschädigen. stärkerer Ruß und Verfall würden dann in die entsprechende Richtung weisen. Können Sie etwas entsprechendes ausmachen?" Sie begann, ihre noch recht spärlichen Einschätzungen mit ihm zu teilen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 24.01.2015, 18:47:02
Die Armbrust im Anschlag, lief Robin bis zur Tür, lehnte sich vorsichtig daran, und warf anschließend einen genaueren Blick hinein. Sie suchte die Umgebung ab, ob hier irgendjemand versteckt war[1]. Als sie niemanden sah, ging sie weiter in den Raum hinein, und sah sich nach möglichen Ausgängen um.[2]

Sobald sie einen Durchgang gefunden hatte, würde sie wiederholen, was sie schon im Treppenhaus getan hatte: Sie drehte die Birne gerade so weit aus der Fassung, dass diese ausging, ohne dass jemand bei einer Untersuchung würde feststellen können, dass jemand daran manipuliert hatte.[3] Dann näherte sie sich dem nächsten Ausgang.

Bei all dem versuchte sie, relativ leise zu sein, allerdings war ihr Geschwindigkeit auch hier wieder wichtiger - immerhin bestand die Gefahr, dass hier bald alles in die Luft flog, wenn sie nicht rechtzeitig eingriff...[4]
 1. Wahrnehmung 6
 2. Wahrnehmung 9
 3. Mechanismus ausschalten: 20
 4. Heimlichkeit: 12
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 26.01.2015, 16:20:05
Der Eckel, lässt den alten Bolt seine Hand ruckartig zurückziehen. Nun gilt seine Anstrengung sich langsam und unbemerkt von den Leichen los zu machen. Doch mit nur einer Hand und noch verklebt Augen[1] war dies etwas eine üble Herausforderung. „Verfluchter Hurenbock... ich werde dich finden und über dich richten“  presste er wütend über seine vor Schmerz zusammen gedrückten  Lippen.

Blut… Knochenbrüche…offene Wunden … abgetrennte Gliedmassen… und verstümmelter Tote. Das alles hatte er in den letzten Jahrzenten ja fast Jahrhunderten immer wieder gesehen und erlebt. Doch das ihm selbst die Hand nun fehlt bringt auch den alten Bosco aus der Ruhe und vor allem die Ungewissheit nichts zu sehen.
 
Erneut zieht seine Hand nach oben zu den Augen, um die verklebten Augen zu öffnen.[2]
 1. Rettungswurf fehlgeschlagen
 2. Beim nächsten Post wird Bosco den Wurf schaffen (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg954989#msg954989)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 26.01.2015, 21:12:17
Nachdem die dankbare Frau ihn fast zerdrückt hatte, legte er seine Aussrüstung wieder an, die er vorher, als er in das brennde Haus rannte, abgelegt hatte.

'Eine wahrhaft heroische Tat mein Leben für eine Katze zu riskieren' dachte sich Tybrin. 'Aber zumindest hab ich der Frau dadurch ein Freude gemacht...ich lebe auch noch....wenigstens etwas'

Tybrin schnappte sich den Audiograph und erstattete Meldung über seine Abwesendheit und ließ sich die brandheißen Neuigkeiten erzählen.

"Die Klinge meldet sich wieder zurück von der Schadensbegrenzung. Wo ist meine Partnerin? Hat sie sich gemeldet?"

Die Leitstelle teilte Tybrin die neusten Infos über die aktuelle Lage mit und das seine Partnerin einem Constable zur Hilfe gekommen war und diese nun nach dem Ursprung des Geistersturms und dem Verloren Partner des Constables suchten.

"Hat sie Hilfe angefordert?" Ich habe da noch eine weitere Spur der ich gerne nachgehen würde."

Die Leitstelle verneinte. So machte sich Tybrin schon gedanklich daran die andere Spur zu verfolgen. Das Lagerhaus.

"Gut. Da meine Partnerin ja bereits Unterstützung hat und keine weitere Hilfe angefordert hat, mache ich mich nun auf den Weg das Lagerhaus zu finden das eins der ersten Opfer Egil beschrieben hat. Werde der Sache auf den Grund gehen und den Weg der Pulvers zurückverfolgen. Ich halte euch auf dem Laufenden. Klinge Ende."

Tybrin schwang sich auf seinen Lawbringer und machte sich mit quietschenden Reifen und Vollgas auf dem Weg zum Lagerhaus, das Egil ihm beschrieben hatte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 27.01.2015, 15:04:47
Robin Brighthide

(http://th05.deviantart.net/fs71/PRE/i/2015/027/a/d/einv__glein_kampflos2_by_freyveley-d8flstn.jpg)


Vor der verhüllten Downtown Gentleman Robin Brighthide öffnete sich die Sicht auf einen leeren, äußerst steril gehaltenen Gang. Für das Gebäude typisch war auch jenes Interieur komplett in weiß gehalten. Der Boden gekachelt; die Wände und Türen in dem selben, Porzellan-weißen Farbton gestrichen. Auch in diesem Teil des Hauses sorgten die selben Elektrolythlampen, wie auch schon zuvor im Treppenhaus, für exakt das selbe, stetig surrende und leicht flackernde, gelbliche Licht, welches von der klar-weißen Umgebung beinahe schien, reflektiert zu werden. Doch auch hier musste die maskierte Rächerin sich nicht lange umsehen, um die aus der übrigen Umgebung nahezu beißend herausstechenden, tiefblauen Flecken zu entdecken. Eine Spur zog sich über den gesamten Gang hinweg, von der Türe, durch die sie gekommen war, bis zum Ende des Flures, zu jenemgeschlossenen Durchgang an der linken Seite.[1]

Routiniert hatte Robin keinerlei Probleme dabei, die beiden Lampen aus ihren Fassungen zu drehen, sodass der Gang alsbald, mangels fehlender Fenster, in völlige Dunkelheit getaucht wurde. Doch in dem Augenblick, als sie die letzte Glasbirne losgelassen hatte, ertönte plötzlich ein eindeutig zuzuordnendes Geräusch aus der nördlichen, rechten Ecke - in welcher zwei kleinere Türen, je eine nach Norden und eine nach Osten führte. Die Erkenntnis musste bei Robin zweifelsfrei für Verwunderung sorgen - handelte es sich doch bei dem Klang, der die nun herrschende Finsternis durchdrang, doch um die Art von Geräusch, welche man sonst wohl nur in den oberen Ebenen des Viertels - wenn überhaupt - vernehmen konnte:

Das laute Gurgeln einer Wasser-betriebenen Toilettenspülung.
 1. Mehrere Türen grenzen an diesen Gang. Du erkennst diese entweder an den Symbolen, wenn sie nach innen schwingen, oder an den kleinen Pfeilen (rechts oben z.B.) wenn sie nach außen öffnen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 27.01.2015, 15:51:02
Mit ihrer katzenhaften Fortbewegung[1] schlich sich Robin schnell durch das dunkle Zimmer, in Richtung des Geräusches, das sie gehört hatte. Vorsichtig öffnete sie die gegenüberliegende Tür im Westen einen Spalt weit - sie setzte dabei auf ihr Glück, dass nicht gerade hinter dieser Tür die Verstärkung warten würde. Der Beschreibung des erschrockenen Bolds nach jedenfalls sollte dort niemand sein.

Der leichte Lichtschimmer aus dem angrenzenden Raum würde ausreichen, damit sie ihren Gegner zumindest vage sehen konnte, während sie selbst - nur ein, zwei Schritte entfernt - in der Dunkelheit auf ihn warten würde. Die Armbrust, natürlich, im Anschlag.[2]
 1. Heimlichkeit: 21
 2. Robin positioniert sich bei J7, Ready Action: Sneak Attack, sobald jemand rauskommt
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 27.01.2015, 16:02:08
Tibryn, die Klinge


Es war für den Kobold Tibryn zweifelsfrei äußerst umständlich, überhaupt in dieser Nacht noch eine ordentliche Verbindung zu seinem Revier aufrecht zu erhalten. Ständig surrte ein neuer Notruf durch das Funkgraphennetz, wodurch seine Konversation mit dem Supervizor von Kromdale wieder unterbrochen wurde. Gleichsam musste er seine gesamte Konzentration darauf verwenden, das rauschende Wirrwarr in dem umliegenden Chaos überhaupt noch zu verstehen. Unschlüssig darüber, ob er seiner neuen Partnerin Bernadette nun zu Hilfe eilen sollte - oder lieber doch die Spur verfolgen, welche der kürzlich verstorbene Drogenchummer 'Egil' ihm vor seinem Tode geflüstert hatte, entschied er sich tatsächlich zu jenem Hinterhof aufzumachen, den der arme Kerl ihm beschrieb. Immerhin konnte er die Worte "~ Bernadette in Begleitung von Constable Gamble ~ Kromdale MinusVierDrei ~" verstehen, wodurch er die Not, der Uhrwerksfrau zu helfen, leichter in den Hintergrund stellen konnte.

Der Asphalt glühte unter den Kautschuk der Reifen seines Lawbringers, als er sich auf dessen Sitz schwang und die Maschinen zur vollen Leistung trieb.



Während der kleine Zylinder durch die zerstörte Ebene raste, konnte er sich ein weit klareres Bild von den Anschlägen und der daraus resultierenden Verwüstung machen. Die Explosionen schienen wie ein Heer aus Raben über die Nacht in MinusDrei gefallen zu sein. Häuser brannten. Ganze Straßenzüge waren zusammengebrochen und in die Ebene darunter gestürzt... Blaues Feuer ließ die Luft nach und nach schwinden. Menschen wie Kobolde hasteten an ihm vorbei. Tücher und Decken bespannten ihre Gesichter...

Tibryn wusste durch den Supervizor zwar, dass Crustwall bereits eingeschalten wurde und es nur noch eine Frage von Minuten war, bis die ersten Löschzeppeline und Wolkennauten voller Kleriker von Argylle die Ebenenschluchten passierten, um der Bevölkerung zu Hilfe eilen zu können... Dennoch war er überzeugt davon, dass sich das schiere Ausmaß dieses Anschlages für immer in die Geschichte der Stadt einbrennen würde.

Wer auch immer dafür verantwortlich war... Er hatte sein Zeichen gesetzt. Und der unbändige Arm des Gesetzes würde nicht eher ruhen, bis die Terroristen dafür bezahlen würden.



Je näher er dem Durchgang kam, welchen Egil beschrieben hatte, umso ruhiger wurde das Umfeld, in dem er sich befand. Schließlich, als er seinen Lawbringer verlassen musste, um durch besagte Unterführung zu klettern, hörte er den Lärm der Katastrophe nur noch leise, am Rande seiner Wahrnehmung hallen. Es dauerte nicht lange, bis Tibryn den stinkenden Kanal hinter sich gelassen hatte und sich über den Maschendrahtzaun schwang, der ihm das Blickfeld auf den berüchtigten Hinterhof versperrte. Hier zwischen den hohen, verlassenen Manufaktur-Türmen und verlorenen Träumen ehemaliger Unternehmensgeister, hatte ein Informant der Klinge vor wenigen Stunden den Drogendealer Egil verzweifelt fliehen sehen, nachdem der Schuss einer Handfeuerwaffe den Ort in seinen Grundfesten erschüttert hatte.

Und jetzt, da der verhüllte Downtown Gentleman die drei aufeinander gestapelten, menschlichen Leichen sah, sowie all das verstreute Blut, wusste er auch - dass der arme Mann einen guten Grund gehabt hatte - von diesem finsteren Hinterhof so schnell wie möglich abzuhauen.[1]
 1. Der 'Unterste' der drei gestapelten Kerle ist eindeutig, vom Kleidungsstil her, ein Kromdaler Junge, zwischen 20 - 30. Die anderen beiden sind in weiße Kittel gehüllt, auf denen unzählige, tiefblaue Farbspritzer und Kleckse verteilt sind.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 27.01.2015, 16:18:58
Master Bosco Matthew Jenkins


Zögerlich verharrte der alte, schwer verwundete Kobold, bis sich sein Blick tatsächlich langsam begann, zu klären. Im milchigen Rahmen seiner Wahrnehmung bewahrheitete sich zu seinem Leid, jene Vermutung, die er mit der verbliebenen Hand ertastet hatte. Er erkannte im spärlichen Licht einer, augenscheinlich weit entfernten, Fackel die Wände einer großen, zweifelsfrei unterirdischen Grube. Grobe, unbearbeitete Wände erstreckten sich kreisförmig etwa zwei Meter weit nach oben zu einem Rand, über den er von seiner liegenden Position aus nicht weiter blicken konnte. Die Senke war von einer Mauer bis zur nächsten komplett mit Leichen gefüllt, deren Mitte sich wie der untere Hügel einer Sanduhr nach oben hin stapelte. Dort lag Master Bosco Matthew Jenkins unter einem großen, leichenstarren Kerl und begutachtete mit schmerzenden Augen seinen verkrüppelten, rechten Arm.

Der eiternde Stumpf war komplett offen und bedeckt von getrocknetem Blut und Unrat. Fliegen versuchten immer wieder, sich auf der tiefen Schnittwunde niederzulassen und erinnerten in ihrem Tun Master Bosco daran, wie sehr es hier unten eigentlich stank. Der Geruch von Verwesung, Tod und Verfall fraß sich dank seiner verzögerten Wahrnehmung erst jetzt vehement in seine Nasenflügel und trieb ihm sauren Magensaft auf die Zunge. Die Grube erinnerte an einen großen Komposthaufen.

Die Eiserne Königin hatte Recht behalten. Seine Peiniger dachten, er wäre tot. Also haben sie ihn auch so entsorgt, wie sie ihre Leichen entsorgen...

... Sie haben Master Bosco Matthew Jenkins einfach auf den Müll geworfen.[1]
 1. Du trägst deine Kleidung(Rüstung+Mantel), allerdings weder deine Waffen, noch deine übrige Ausrüstung. Ach und dein Zylinder ist auch weg.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 27.01.2015, 20:26:20
"Hier hat sich wohl jemand richtig ausgetobt und die Leichen schön aufeinandergestapelt", dachte sich Tybrin. Er legte seine Hand an seine Waffe, jederzeit bereit seinen Deputy 0.7 und seine kleinen Wurfmesser gegen jeden Unhold zu schleudern. Mit äusserster Aufmerksamkeit[1] und so vorsichtig und leise, wie er es schon jahrelang praktizierte[2], bewegte sich Tybrin auf die Leichen zu und musterte diese mit seinem geübten Gentlemenauge[3], um herauszufinden, woran diese drei gestorben sind.

"Der unterste sieht aus wie ein normaler Strassenjunge aus Kromdale. Das müsste Egils Freund sein der erschossen wurde. Die anderen beiden...diese Laborkittel....und die blauen Flecken.....wette das ist diese neue Droge. Hier muss das Labor sein!!!

Als er die beiden Kittel anschaute, fiel ihm im auf das die Leichen seltsam dalagen...nicht natürlich im Kampf gefallen.....es scheint Jemand oder Etwas hatte sie genauso hingelegt. Ihm fiel auf das die Finger der drei Leichen alle in die selbe Richtung zeigten...in Richtung der Wand am ende des Hinterhofs.

Tybrin dachte nach. "Ich sollte ich Verstärkung rufen." Langsam bewegte er sich zu seinem Lawbringer, nahm den Audigraph zur Hand und informierte die Leitstelle. "Leitstelle, hier die Klinge. Habe die Spur bis zu einem Hinterhof verfolgt. Habe davor Leichen entdeckt. Ermordet. Verdacht besteht das hier in der Gegend das Labor zur Herstellung des blauen Pulvers befindet. Werde mich hier weiter umsehen. Klinge Ende."

Die Klinge bewegte sich vorsichtig auf die Wand zu. Auf alles vorbereitet. Er fing an die Wand gründlich abzusuchen[4]...
 1. Wahrnehmung: 9
 2. Heimlichkeit: 32
 3. Wahrnehmung: 12
 4. Wahrnehmung: 31
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 29.01.2015, 18:53:52
Bernadette & Barry Gamble


Die Nacht in der untersten Ebene des berüchtigten Kromdales schien kein Ende zu nehmen. Kalte Luft zischte durch die tiefen Häuserschluchten, während eine ferne Ebenenlampe unregelmäßig flimmernd, ihre Aufgabe schließlich beendete. Die Finsternis, gepaart mit der Stille und dem leisen Japsen des bewusstlosen Bandendandys, dröhnte regelrecht am Rande ihres Bewusstseins, als sich die beiden Downtown Gentleman Bernadette und Barry Gamble an der wagen Erkenntnis jener Uhrwerksfrau festklammerten. Obwohl der Kobold sichtliche Zweifel daran hatte, das Geheimversteck der Entführer seines Opas anhand dessen Verschmutzung ausfindig zu machen, versuchte er sich dennoch darauf zu konzentrieren, seine neue Partnerin bei der Suche zu unterstützen.

Ihre Blicke wanderten über kahle, modrige Fassaden, rostige Giebel und brüchiges Mauerwerk. Im Hinterhof sorgten mittlerweile nur noch ihre beiden BANNER-Einsatzlampen für leidliche Lichtkegel, welche nervös und zitternd das Umfeld überflogen und die Wände und Pflastersteine langsam abtasteten. Der Schmutz war allgegenwärtig. Wie sollten sie es jemals schaffen, den Ruß Myddfoggs zwischen pechschwarzen Staub und Ekel erregenden Schimmelflecken zu erkennen? Alles um sie herum war so alt, zerstört und seit Jahrzehnten bereits verloren... Die Idee der eigenartigen Uhrwerksfrau schien mehr der berühmten Suche nach 'dem Einen Zahnrad in Tüftlertown' zu gleichen, als der ernsthaften Schlussfolgerung eines Straßenconstables!

Wieso kam es also, dass Barrys Sinne bei dieser einen Fassade, direkt gegenüber jener geparkten Lawbringer, immer wieder hängen blieben? Was war an dem baufälligen Mauerwerk so großartig anders? Wieso ließ ihn die unsichtbare Leine nicht mehr los, welche seine Wahrnehmung ständig zurück zu diesen stinkenden Mülltonnen zerrte?

Der Kobold kam nicht umhin, seine Partnerin darauf aufmerksam zu machen. Und dank der, an die Umgebung angepassten, Linsen der einzigartigen Augen und ihrer charakteristischen, maschinellen Nüchternheit - konnte Bernadette tatsächlich ein verdächtiges Muster an der jenseitigen Wand erkennen. Dank der Aufmerksamkeit ihres kleinen Kollegen, war es ihr möglich, klar und deutlich den Unterschied heraus zu kristallisieren, welcher dieses Gebäude so von der umliegenden Nachbarschaft abzeichnete! Es drehte sich nie um die Dichte oder abnormale Häufigkeit des Schmutzes. Es war dessen Ausrichtung.

Hatte der Wind und die dadurch entstehende Korrosion den Staub und Dreck dieser Gegend doch für immer gezeichnet und dazu bewegt, in abfallenden, sich am Verlauf der Gassen orientierenden, Rissen und Senken zu sammeln... Schien es bei diesem Haus, als wäre die Schicht aus Schmutz wahrhaftig von Unten nach Oben gewandert.

Wenn der mysteriöse Fremde also Recht behielt und sich in dieser Nachbarschaft tatsächlich das Versteck der Entführer befinden sollte ~ und dieses gleichzeitig unterhalb des Viertels, in den berüchtigten Abgründen der Minen Myddfoggs lag...

Dann gab es in jenem Gebäude definitiv eine Verbindung zu dem Stollen darunter.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 29.01.2015, 20:38:37
Robin Brighthide & Tibryn, die Klinge


Die Lage in dem kahlen Gebäude spitzte sich deutlich zu.

Einem lautlosen Schatten gleich huschte Robin durch die, von ihre geschaffene, Finsternis. Kaum war der Türknauf betätigt, hörte sie bereits deutlich ein nahes Husten aus der selben Richtung, in welcher sie eben noch die Toilettenspülung vernommen hatte. Ihr Plan war ausgeklügelt und perfekt durchdacht. Die Neigung des Türspaltes sollte für genügend Licht sorgen, um einen detaillierten Blick auf jene Person zu werfen; vorausgesetzt diese würde den Gang auch von dort aus betreten. So zog sie auch schon an der weiß-gestrichenen Türe und beschwor tatsächlich einen schmalen Lichtkegel...

... Als von dem Raum, den die maskierte Rächerin für unbewohnt gehalten hatte, plötzlich eine bedrohlich vertraute Stimme erklang.

"...Kommst du endlich, Mooney? Dangit - Mach schon! Das nächste mal pisst du in die Hose, wenn ich dir den Befehl dazu gebe!" Es handelte sich um Samual Seraph, der mit gedrückter, keuchender Stimme sprach. "Ich brauch einen verschissenen Arzt und diese Scheiße hier sprengt sich nicht von alleine in die Luft."



Rauschend unterbrach der Supervizor für einen kurzen Augenblick den permanenten Informationsaustausch im Audiographennetz und antwortete:

"~ Comissioner alarmiert. ~ Verstärkung angefordert. ~ Aufgrund Überbelastung ist mit deutlicher Verzögerung zu rechnen. ~ Seien sie äußerst vorsichtig, Constable. ~ Erlaubnis zur Eindämmung der Bedrohung erteilt. ~"

Zurück bei den drei grotesk aufeinandergestapelten Leichen, deren Durchsuchung ansonsten keinerlei weitere Hinweise ergeben hatte, begutachtete die Klinge erneut jene eigenartigen Positionen, in welchen er nach reichlicher Überlegung eine eindeutige Nachricht erkennen konnte. Er musste dazu nur die Tatsache für möglich erachten, dass jemand mit Unterstützung gerechnet hatte und gleichzeitig den eigenartigen Winkeln der Arme folgen, welche allesamt auf eine einzige Stelle an der kahlen Wand der längst geschlossenen Manufaktur deuteten.

Jemand war hier gewesen und hatte ein Zeichen hinterlassen.

Und siehe da - Als der Kobold dem eindeutigen Signal folgte und jenen markierten Punkt genauer unter die Lupe nahm... Erkannte er deutlich die Umrisse einer willentlich verborgenen Eingangstüre. Die Musterung des grifflosen Tores war so meisterlich auf die unregelmäßigen Risse und Mörtel-Ablagerungen angepasst worden, dass ein Unbeteiligter, selbst aus nächster Nähe, niemals hätte ahnen können, dass sich dort tatsächlich ein Durchgang befand! Allein diese offensichtliche Verborgenheit war in den Augen eines Zylinders der Stadt bereits Grund genug, den Besitzer des besagten Etablissements zu verhören. Immerhin handelte es sich bei dieser Art von absichtlicher Verleumdung um Irreführung der Staatsgewalt; und somit um nichts anderes als ein strafbares Delikt.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 29.01.2015, 20:58:07
Siegfried Stauffer

(http://fc08.deviantart.net/fs71/f/2015/016/7/9/wybrandtvstauffer_by_freyveley-d8e48ov.png)


Stauffer v Wybrandt, Runde #1

Als der gepanzerte Downtown Gentleman Siegfried Stauffer mit erhobenen Fäusten auf seinen offensichtlich besessenen Kollegen losging, grinste ihm dieser lediglich weiter entgegen; mit vor Freude und Blutdurst glitzernden Augen. "Ich war gütig und gab dir als Dank für deine Dienste die Freiheit. Doch du hast gewählt und dich für den Weg des Helden entschieden... Und Helden sterben in Mechanika jung."

Ein diabolisches Lachen entfuhr dem besessenem Victor I. McWybrandt, als dieser vor einem möglichen Faustschlag Siegfrieds einen Schritt nach hinten wich. Er warf vor Freude lachend, die Hände nach oben - als plötzlich die Klinge seines Faustmessers in seiner Rechten Hand aufblitzte. "Hahahahaha!" gellte er und rammte die Waffe nach vorne. "Spüre die Kraft des Körpers, den du mir verschafft hast!!" Zielgenau traf das Metall die linke Schulter des Zylinders und grub sich tief in Siegfrieds Fleisch. Mit einer ruckartigen Bewegung riss der Dämon daran und zog das Messer in einem hohen Bogen wieder heraus. eine Spur hellrotes Blut folgte ihr und spritzte durch den verwüsteten Salon.

Schmerzerfüllt keuchte der Gentleman auf- aber jetzt war nicht die Zeit, um sich mit Schmerzen und Niederlagen zu befassen. Jetzt war die Zeit dafür, das Böse zu vernichten und die Welt zu retten. Schon in der richtigen Distanz dafür, ließ der Gepanzerte schon die erste Kombination los- schnelle Grade mit der Rechten, die an der übernatürlich scheinenden Beweglichkeit des Gegners scheiterte. Nachfolgehieb mit der Linken, mit dem er wohl nicht gerechnet hatte- der allerdings weniger Wumms hatte als erhofft...

Mit einer unheimlichen, abgehakten Bewegung wehrte der besessene Viktor die Rechte Siegrieds ab und wollte gerade zu einem Gegenangriff mit dem Faustmesser ausholen - da traf ihn auch schon unvermittelt der beschlagene Handschuh des gepanzerten Downtowngentlemans mitten auf der Brust. Der Hieb hätte ausgereicht, um einem erwachsenen Mann die Luft aus den Lungen zu pressen und möglicherweise ein, zwei Rippen zu brechen. Doch der Dämon in den Zügen Viktors zuckte lediglich ein wenig zurück, um wieder auf Abstand zu kommen. All seine Bewegungen wirkten maskenhaft und glichen mehr einer Marionette als den natürlichen Kampfmanövern eines Downtown Gentleman, was der Szenerie einen weiteren, enormen Hauch von Grausamkeit hinzufügte.

Stauffer v Wybrandt, Runde #2

"Hahahahaha! Du glaubst wahrlich, meine Rückkehr nach Mechanika mit deinen bloßen Fäusten aufhalten zu können?! Was glaubst du denn passiert, wenn du deinen ehemaligen Kollegen genauso kaltblütig umbringst, wie du den armen Unheilsseher zuvor getötet hast? Nur zu, Siegfried von Stauffer... Nur zu - zeig mir, wer von euch beiden sich als würdigeres Gefäß für meinen Geist erweist!" gellte der Dämon mit der Zunge seines ehemaligen Kollegen. "Er ist nah und ihr seit nackt, SCHUTZLOS IM REGEN EURES UNTERGANGES!"

"HA! DARHG!" kreischte der Besessene lauthals und schlug mit der Klingen-bewährten Faust, skorpionartig zu. Dieses Mal war Siegfried zwar auf die Attacke vorbereitet, dennoch konnte er dem Messer nicht zur Gänze entgehen. Die Waffe schnitt in die ungeschützte Stelle seiner Halskrause und riss erneut eine blutige Spur in die Haut des Downtown Gentleman. Viktor grinste breit und bleckte ihm seine Zähne entgegen. "Hast du ein Mädchen? Ja? Vielleicht werde ich deine Gestalt am Leben erhalten... Nur um mich ihr zu nähern. Du wirst weiter existieren; in den dunkelsten Kammern deines eigenen Gedächtnis, dazu verbannt, durch deine eigenen Augen zu blicken, während ich ihr mit deinen Händen den HALS BRECHE!"

Den Schmerz der Verletzung kann Siegfried wegstecken- die Erinnerung an seine Queen of Argyll nicht. Für einen Moment ist er von den Worten des Besessenen abgelenkt- und die Kombination geht fehl. Schwer atmend, sucht er nach seiner Konzentration. Versucht er, sich wieder auf den Kampf zu besinnen...

"Komm schon, von Stauffer! Ist da denn wirklich alles was du kannst?! Oder habe ich mit meiner Anspielung auch einfach nur einen wunden Punkt getroffen?! Ist dem so? Hm?! Sag mir... Ist sie denn hübsch? Ist sie vielleicht das schönste Geschöpf auf Avalon?" Das teuflische Grinsen des besessenen Mannes schien niemals zu enden. Die Stimme des Dämons klang beinahe väterlich und ruhig, als er hinzufügte: "Macht sie und nur sie diese jämmerliche Existenz denn erst lebenswert? Hmm?"

Stauffer v Wybrandt, Runde #3

Das Blatt wandte sich stetig zu Gunsten des von einem unbekannten Dämon besessenen Victor I. McWybrandts. Angeschlagen taumelte der rechtschaffene Downtown Gentleman Siegfried Stauffer weiter zurück, während die Zunge seines Kollegen von der ausserirdischen Existenz geleitet, Worte wie Nadeln gegen sein Bewusstsein schleuderte. Doch plötzlich hielt das Ding inne und blieb stehen, als der Glas-zerschmetternde Schrei einer Frau mittleren Alters direkt hinter ihm, durch jenen verwüsteten Salon drang.

"AAIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!" schallte die wehklagende Stimme Lady Leberzipfs aus der Richtung, in der die ehemalige Wohnungstüre des Malers lag. Über Victors Schulter hinweg konnte Siegfried den voluminösen Umriss der Frau erkennen, welche sich scheinbar verzweifelt an die Türschwelle klammerte. "OH MA DARLIN'! WHAT HAPPENED HERE?!! WHAT ARE YA DOIN?!"

Der Dämon zwang seinen Wirt dazu, verächtlich die Augen zu rollen. "Ihr hättet diese fette Schlampe längst umbringen sollen." Jauchzte er. Siegessicher - obgleich des angeschlagenen, zurückweichenden Siegfrieds, griff er mit einer, beinahe teilnahmslosen, Bewegung nach dem Revolver an seinem Gürtelhalfter. Schwungvoll drehte er sich auf der Stelle und richtete jene Waffe direkt auf die schreiende Frau!

Siegfried sieht seine Chance- und schafft es den Schrei der Banshee ihn nicht ablenken zu lassen. Konzentriert holt er aus- und lässt die Faust nach Vorne schnellen, direkt in das ihm fatal abgewandte Gesicht. Mit einem befriedigenden Knacken verkündet dieses einen Treffer...
Angestachelt durch den Erfolg, nutzt Siegfried den Schwung für einen weiteren Schlag, lässt die Linke vorschnellen- doch dieses Mal ist er noch zu sehr aus dem Tritt, vermag dem Hieb nicht wirklich Schwung mitzugeben...

"DARGH!" jauchzte der besessene Downtown Gentleman Victor I. McWybrandt und riss den Revolver zur Seite. Laut brüllend entlud sich eine Kugel aus dem Lauf der Waffe und biss ein Loch in die nahe Tapete. Der Dämon im Körper des Mannes zwang seinen Wirt dazu, sich wieder auf Siegfried zu konzentrieren... Doch er war eindeutig nicht schnell genug. Die linke Faust des gepanzerten Zylinders grub sich tief in die hässlich lachende Fratze der Marionette und warf, von unbändiger Wucht begleitet, dessen Kopf zurück. Splitternde Zähne flogen in einem hohen Bogen durch das verwüstete Wohnzimmer und beschworen eine dunkelrote Blutfontäne, welche quer über die Szenerie spritzte. Der Schlag hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Japsend, mit einem undefinierbaren Gurgeln auf den Lippen, sackte Victor nach hinten und brach schließlich über dem zerstörten Couchtisch zusammen.

Siegfried hatte es wahrhaftig geschafft, den Dämon zu überwältigen. Doch sein ehemaliger Kollege war nicht tot. Am hastigen Heben und Senken seines Brustkorbes konnte von Stauffer deutlich erkennen, dass der Mann noch atmete und lediglich sein Bewusstsein verloren hatte.

Ebenso wie Lady Leberzipf, deren wulstiger Körper gleichfalls bewusstlos,  kopfüber in der Türschwelle lag und somit beinahe den gesamten Wohnungseingang versperrte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 29.01.2015, 21:49:23
Robin lächelte. Hab dich! Doch bis sie sich um Seraph kümmern konnte, musste erst die andere Bedrohung fort. Und so blieb sie bei ihrem Plan. Seraph durfte gerne mitbekommen, was geschah...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 29.01.2015, 23:55:16
"Eine meisterhafte Arbeit, diese Geheimtür. Trotzdem ist dies arglistige Täuschen eines Staatsbeamten in der Ausübung seiner Pflicht und behinderung der Ermittlungen in einem schwerwigenden Fall von mehrfachen Mord und fahrlässiger Körperverletzung und somit strafbar." dachte sich Tybrin.

Mal sehen ob ich ein Schloss finde....und dies knacken kann.... und so suchte Tybrin nach dem Öffnungsmechanismus der Geheimtür[1]

 1. Wahrnehmung: 24
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 31.01.2015, 18:19:30
Systematisch beleuchtete der eine Lichtkegel die Fassaden auf der Suche nach Mustern in der Verbreitung des Schmutzes. Erst auf den Hinweis des Boldes springt er auf die Müllsammelstelle und die Umgebung. Gleichmütig ertönte die Stimme der Uhrwerksfrau: "Dies Gebäude erfüllt also die Suchparameter. C.L.0, vorigen Auftrag unterbrechen und bewegliche Teile von dieser Fassade entfernen!" Während sich der Mechanus-Lawbringer in Bewegung setzte, seine Waffe zurückzog und mit Schieben den Müllhaufen zum Nachbarhaus bewegte, untersuchte Bernadettes Lichtstrahl die Oberfläche des Gebäudes nach Zugangsmöglichkeiten sowie einer Haus- und Straßennummer zur Meldung.[1] "Welche Eingänge nehmen Sie wahr?", fragte sie Barry und trat an den nächsten der stillen Lawbringer heran. Sie wühlte einige Dinge aus ihren Taschen und begann, den Lawbringer als Ablage- und Arbeitsfläche zu benutzen. Eine Phiole wurde mit in ein Netz aus Drähten eingespannt und am Stopfen mit einer filigranen Mechanik ausgestattet. Desweiteren bekam eine handballgroße Kugel mit Aufziehschlüssel mehrere Arme und einen Rotor mit etwa einem halben Meter Durchmesser. Bernadette klappt den Rotor weg und steckt beide Konstrukte ebenso wie übriggebliebene Bauteile und Werkzeug wieder ein.[2] Insgesamt hat es kaum zwei Minuten gekostet, dann wendet sie sich wieder dem Haus zu.
 1. wenn notwendig: Wahrnehmung 11
 2. 
Spoiler (Anzeigen)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 03.02.2015, 17:20:45
Robin Brighthide & Tibryn, die Klinge


"Trödel nich' herum, oder ich reiß dir den Arsch auf!" zischte der Mann aus unbekannter Entfernung, in Richtung des Türspaltes. "Wieso is überhaupt das Licht aus?"

Durch den hellen Spalt konnte Robin genau beobachten, wie sich der Messingknauf des Durchganges, am Ende jenes finsteren Ganges, drehte. Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Türe auch schon nach innen. Ein dicklicher, etwa einsachtzig großer Mensch kam zum Vorschein. Seinen Hosenbund noch offen, hatte er, mit der Schnalle seines Gürtels in der Linken, aus Argwohn innegehalten. Sichtliche Verwunderung zeichnete sich auf seinen Zügen ab, als er sich scheinbar fragte, wieso die Lampen denn plötzlich erloschen waren. Das hässliche, über und über von Narben übersäte, Gesicht verzog sich, als er den schmalen Lichtschein musterte und dabei versuchte, darüber hinaus noch Weiteres in der Dunkelheit erkennen zu können.



Unterdessen hatte der maskierte Kobold Tibryn, von seinen Kollegen meist nur 'Die Klinge' genannt, damit begonnen, jenen Geheimdurchgang abzuklopfen. Einen offensichtlichen Öffnungsmechanismus hatte er im ersten Augenblick nicht ausmachen können. So verfolgte er die Vermutung, dass es sich um einen losen Stein in der perfekt imitierten Mauer handeln musste.

Tatsächlich! Seine erste Intuition hatte ihn nicht enttäuscht. Etwa auf Augenhöhe gab, nach leichtem Druck darauf, ein Ziegelstein nach und klappte heraus; von einem schnalzenden Geräusch begleitet. Binnen eines Sekundenbruchteils blickte Tibryn plötzlich auf eine Türklinke mit dazugehörigem Schloss, welches sich filigran aus der Maskerade jener Tarnung geschält hatte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Robin Brighthide am 03.02.2015, 17:34:55
Robin legte die Armbrust an, und zögerte keine Sekunde. Sie zog den Auslöser, und... stellte fest, dass er hakte. Irritiert sah sie auf ihre Waffe, wollte gerade neu anlegen, als sich der Schuss plötzlich doch löste - und einen guten Meter an ihrem angedachten Ziel vorbei sauste und in der Wand einschlug![1]

Sofort reagierte sie, und machte einen Schritt nach links, um ihre Position durch den Schuss nicht völlig zu offenbaren. Doch ärgerte sie sich dermaßen über das Missgeschick, dass sie dabei nicht so leise war wie üblich.[2]
 1. Angriff 6, wird wohl daneben sein
 2. Heimlichkeit 12
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 03.02.2015, 17:41:16
Bernadette & Barry Gamble


Durch den Einsatz ihres außergewöhnlichen Lawbringers, war es den beiden Downtown Gentleman nun möglich, einen genaueren Blick auf jene Eigenheit in der Verschmutzung werfen zu können. Gerade am Übergang von Bordstein zu Hausmauer war der Ruß so dicht, dass es die beiden Constables zweifelsfrei verwundern musste, wieso sie dieser Besonderheit nicht schon weit früher eingehendere Beachtung geschenkt hatten. Zwar war auf der diesseitigen Hauswand keinerlei Eingangstüre oder Fenster zu erkennen, jedoch brauchte die Uhrwerksfrau auch nicht lange - um, jenseits des Maschendrahtzaunes, die Seite eines verschlossenen Schiebetores zu finden, welches in grauer Vorzeit wohl als Lieferanteneingang gedient haben konnte. Eine kleine Treppe führte auf eine, in etwa einem halben Meter über dem Pflaster gelegene, Plattform, von wo aus ein schäbiges, in rostige Angeln gehangenes, Holztor den Blick nach innen versperrte. Der hell strahlende Schein ihrer BANNER-Einsatzlampe, brach durch die groben Maschen des Gatters und zog lange Schatten über jene benachbarte Gasse. Am Ende des Lichtkegels erkannte sie einen Kanaldeckel, durch dessen Luftlöcher dichter, grauer Dampf zischend empor strömte. Eine Ratte war, offensichtlich durch die Lampe, aufgeschreckt worden und floh aus dem Blickfeld der Uhrwerksfrau... Woraufhin ein fernes Rascheln davon zeugte, dass das Säugetier in einem fernen Haufen Müll, verzweifelten Unterschlupf gefunden hatte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 03.02.2015, 23:25:55
"Dort ist einer.", stellt Bernadette ungerührt von Schmutz und Ratten fest, als der Lichtstrahl auf die Holztür fällt. "C.L.0, stell dich an den Zaun!", befahl sie ihrem Gefährt und kletterte selbst darauf. Die spitzhakigen Schuhe auf die Sitzfläche gestellt und mit an den Zaun gelehnt dreht sich ihr Kopf um 180°, um Barry anzuschauen: "Kann ich Ihnen Kletterunterstützung anbieten?" die dunkelblauen Augenflächen schimmerten im Halbdunkel. Ihre Unterarme und Hände drehten sich ebenfalls komplett verkehrt herum und boten Hilfe an.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 04.02.2015, 08:33:45
„Einhundertvierundvierzig Jahre… und dann sägt mir der Irrer einen Arm ab.“ Nur mühsam konnte er sein kochende Wut bändigen und seine kaum auszuhaltenden Schmerzen in den Griff kriegen. Schmerzstillende Tränke oder Tabletten hatte er keine dabei, so dass er dies allein mit seiner Willenskraft aushalten musste.

Dabei kam er erst jetzt auf den Gedanken sich mittels einer seiner Zauber zu helfen und somit die gröbsten Schmerzen zu lindern. Ohne sich weitere Gedanken zu machen, denn der Schmerz peinigte ihn bis in die letzte Haarspitze, setzt er zum Zaubern an. Doch gleich der erste Versuch misslingt gewaltig. Durch das Fehlen seines Armes kann er die notwendige Geste nicht vollführen und der Zauber verpufft ohne Wirkung. Dabei jagt eine Schmerzenswelle nach der andern durch seinen kleinen zähen Körper als er versuchte seinen nicht vorhanden Arm zu bewegen.

Vor Wut über seine eigenen Dummheit mahlten seine Zähne knirschend aufeinander doch auch die nächsten beiden Versuche sich selbst zuheilen misslingen knapp. Bis auf ein paar kleiner Zauber, waren seine Zauber für heute aufgebraucht.[1]

Mit Hilfe seiner Füsse und der noch verbleibenden Hand, drückte und schiebt sich der kleine noch lebende Zylinder unter der Leiche hervor. Er musste hier raus und zur nächsten Medizinischen Versorgung gelangen. Die Entzündung seines Armes konnte leicht eine Blutvergiftung oder sonstige Entzündungen hervorrufen und ihm nachträglich noch das Leben kosten. Da sie ihm alles genommen hatte was er besass glaubte er zwar nicht daran etwas zu finden, doch bei dem ein oder anderen war die Intelligenz nicht so vorhanden gewesen und so setzte er auf die Karte „letzte Hoffnung“ und zauberte Magie entdecken. Auch hier scheiterte er bei seinem ersten Versuch... Magie entdecken... ein Zauber der einfachsten Stufe... Eher ein Zaubertrick den er seit Jahrzehnten selbst im Schlaf hätte zaubern können.  Ein weiterer Versuch gelingt, so das er seinen suchenden Blick auf magische Gegenstände über den Leichenhaufen wandern lies. Würde er etwas finden... Ein Trank... ein Ring...eine Waffe... Waren die Mitläufer des Irren nicht gründlich genug und hatten ihm ein Geschenk hinterlassen?

Würde er wieder seinen Erwartungen etwas finden, würde Bosco dies natürlich suchen.

Ansonsten würde er an den Rand der Leichenhalle laufen[2] und versuchen einen Blick über die Mauer zu werfen.[3] Immerhin wusste er immer noch nicht wo er sich eigentlich befindet. Er zweifelte stark, dass die Irren einen so grossen Aufwand trieben und ihn in einem anderen Gebäude gebracht hatten. Viel eher vermutete er, dass er sich im Keller des Gebäude befindet. Also war aus seiner Sicht die Gefahr noch gar nicht gebannt. Denn sollte er in seinem Zustand auf Widerstand treffen... da hätte er wenig Chancen dies zu überstehen. Sollte  Master Bosco Matthew Jenkins deN Rand der Mauer nicht erreichen, blieb ihm nichts anderes übrig als die Leichen an den Rand zu schleppen und diese zu sabbeln um nach oben zu kommen.
 1. Konzentration gewürfelt und Zauber ausgetragen / Status ist aktuell
 2. Stealth 24 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg956124#msg956124)
 3. Perception 19 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg956123#msg956123)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 04.02.2015, 09:50:34
Schwer atmend muss der Gentleman einen Moment verschnaufen, ehe er hinten an seinen Gürtel greift. Nach den Handschellen angelt, und seinen einstigen Freund fürs Erste in Gewahrsam nimmt, ihn nach weiteren Waffen durchsucht und diese minutiös eintütet, sich durch die Routine des Alltags beruhigend.

Weniger beruhigend ist die Gestalt Lady Lederzipfs- und der Umstand, dass er sich nun selbst mit ihr befassen muss. Kurz überlegt er, was er wohl am Besten mit ihr anstellt, möglichst ohne sie berühren zu müssen. Und mit einem schmalen Lächeln hat er eine Idee. Mit erstaunlich ruhiger Hand zieht er den Deputy, lässt die Trommel eine Kammer weiterdrehen. Legt auf den aufgedunsenen, kaum zu verfehlenden Leib an- und mit einem trockenen Krachen löst sich das Geschoss aus der Zusatzkammer. Schlägt das MDIC-Geschoss in einer Woge aus Fett in sie ein- hoffentlich sie aufweckend.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 04.02.2015, 10:29:11
Es schien, als hätte sich das Ziel ihrer Suche die ganze Zeit direkt vor ihrer Nase versteckt! Die kribbelnde Aufregung, die Barry bereits erfüllt hatte, stieg auf ein höheres Maß an. Er hoffte, dass sein Retter Recht behalten würde, aber es machte Sinn: Ein Überfall aus dem Hinterhalt, ein schneller Rückzug danach… Am besten funktionierte so etwas, wenn man direkt anliegend ein Versteck und zugleich einen Fluchtweg parat hatte. Dieser Zaun war ein unpraktisches Hindernis… für einen Kobold zumindest. Barry hatte innerlich eine Szene vor Augen, die beinhaltete, dass ein paar menschliche Gauner seinen bewusstlosen Opa einfach hochgehoben und über den Maschendrahtzaun geworfen hatten wie einen nassen Sack, um dann ohne Schwierigkeiten hinterherzusteigen. Vielleicht hatten sie mit Barry selbst das Gleiche getan, ohne dass er etwas davon mitbekommen hatte. Möglich war es, dass sie ihn von ihrem Versteck aus in die Minen heruntergeworfen hatten. Oder auch nicht. Wirklich wichtig war ihm nun nicht, das zu wissen. Wichtig war nur, dass sie seinem Opa nicht inzwischen das Gleiche angetan hatten! Oder vielleicht Schlimmeres… Die Sorge und Angst um Master Bosco Matthew Jenkins waren nagend und allgegenwärtig. Barry musste sich konzentrieren, damit seine Gefühlswelt nicht sein gesamtes Denken beeinträchtigte.

Nun hatte der junge Zylinder jedoch eine Spur, die er folgen konnte – und das würde er, verdammt nochmal, auch tun! Er war entschlossen, dieses Versteck auszuräuchern, zur Not würde er sogar hinab bis in die Minen steigen, um jeden Winkel nach seinem Opa zu durchkämmen! Gemeinsam mit Bernadette trat Barry an den zwei Meter hohen Maschendrahtzaun. Die Uhrwerksfrau bot ihm Kletterhilfe an. Eigentlich war ihm das recht unangenehm. Allerdings zögerte er nur einen kurzen Moment, bevor er ihre metallenen Hände ergriff.
Keine Zeit für falschen Koboldstolz!
Es war schon ein etwas befremdlicher Anblick, wie Bernadette sich verrenken konnte. Aber Barry wäre wohl einer der letzten, der sich deshalb von ihr fernhalten würde wollen. Mit ihrer Hilfe kletterte er auf ihren Lawbringer und nahm dann auch die Räuberleiter an, um dem oberen Ende des Zauns ein hilfreiches Stück näher zu kommen.
So müsste es eigentlich funktionieren!, dachte sich der eigentlich eher etwas schwächliche Bold zuversichtlich.[1] Und wenn nicht und er den Halt verlor… dann fiel er eben zwei Meter tief in den Dreck. Idealerweise auf der anderen Seite, dann wäre ihm das egal. Auch wenn er vom Fallen heute eigentlich schon genug hatte.
 1. Klettern: Natural 1... also eine 4. Da hilft nicht einmal mehr Bernadettes Hilfe, schätze ich :lol:
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Tibryn - die Klinge am 08.02.2015, 18:43:42
Tybrin suchte die Wand ab und fand schließlich durch sein grandioses Feingefühl den Schalter in der Wand der die Tarnung aufhob und eine Klinke mit Schloss erscheinen ließ.

"Na also da ist es ja endlich", dachte sich Tybrin. Natürlich erfahren in diesen Dingen fing er an das Schloß nach Sprengfallen oder anderen schadenden Mechaniken abzusuchen[1] Nachdem die Suche erfolglos war und Tybrin keine Falle gefunden hatte, machte er sich daran die Tür aufzumachen.

"Einen Versuch ist es Wert" und so klopfte Tybrin an der Tür und verkündete laut...

"Hallo? Ich bringe ihre Pizza von Pappa Portas Pepperoni Pizza Service! So scharf ist keine weit und breit!" und Tybrin bereitete sich vor denjenigen der die Tür öffnete sofort zu überrumpeln indem er ihm direkt mit dem Multifunktionsstock auf die Schläfe schlug so wie ers in seinem Gentlemen Training gelernt und geübt hatte......[2]
 1. Fallen suchen: 11
 2. Vorbereitete Aktion
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 09.02.2015, 13:46:53
Bernadette & Barry Gamble


Dank der Hilfe seiner temporären Partnerin, schaffte Barry es ohne Weiteres auf den eigentümlichen, scheinbar begrenzt intelligenten Lawbringer. Von dort aus musste er im Prinzip nur noch seine eigene Körpergröße überwinden, damit er sich über die Zinnen des Maschendrahtzaunes stemmen konnte. Soweit, so gut.

Seine Hände griffen in das Rautenmuster, während er seinen eigenen Schatten reflektiert, auf dem Untergrund der dahinter liegenden Gasse betrachten konnte. Doch unglücklicherweise hatte der Kobold die Beschaffenheit der Begrenzung völlig falsch eingeschätzt!

Genau in dem Augenblick, als Barry sein Gewicht voll auf den Zaun legte und sich über diesen hinweg zog, sackte der Draht etwas nach unten. Die Fassungen in den jeweilig gegenüberliegenden Häuserfassaden schepperten, als der Constable auf halber Höhe das Gleichgewicht verlor und vorne über kippte. Dies geschah so schnell, dass Barry erst bemerkte, was passiert war, als seine Nase bereits das kalte Kopfsteinpflaster auf der anderen Seite berührte. Hart schmetterte er gegen den staubigen Untergrund und kugelte daraufhin zur Seite. Immerhin hatte er das erreicht, was er wollte. Er war über den Zaun hinweg geklettert und befand sich nun nahe dem Absatz, welcher hinauf zu der Laderampe führte. Ob er dabei aufrecht stand oder atemlos am Boden lag, würde in späteren Erzählungen wohl keinerlei Unterschied machen.[1]
 1. Durch Aufprall: 4 Schadenspunkte
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 09.02.2015, 13:48:17
Robin Brighthide & Tibryn, die Klinge


Der Pfeil flog nahezu lautlos durch die Finsternis. Zweifelsfrei siegessicher, blickte Robin Brighthide dem leise zischenden Geschoss nach... Nur um schmerzlich festzustellen, dass sie sich zum zweiten Mal in dieser Nacht nur um Haaresbreite verschätzt hatte! Knapp neben dem linken Ohr des Mannes mit der offenen Hose, jagte der Pfeil vorbei und verschwand im angrenzenden Raum, begleitet von einem fernen Klimpern.

Das hässliche, vernarbte Gesicht zu einem dümmlichen Ausdruck verzogen, stammelte er: "Heiliger Weiberschoss! Was warn' das?!" Und drehte sich unsicher nach hinten, um das Aufprallgeräusch des Bolzen zu untersuchen. Doch bevor die maskierte Downtown Gentleman nachladen und erneut anlegen konnte, vernahm sie plötzlich eine ferne Stimme...

Hatte da gerade jemand an der Tür geklopft und dabei etwas ähnliches wie 'Pizza' gerufen?

Die Ereignisse überschlugen sich, als sie zu allem Überdruss auch noch Samual Seraph schreien hörte:

"Scheiße!! Das is' der Kerl!! Ers' wieder hier!!"[1]
 1. Es startet für Tibryn & Robin hiermit ein Kampf. Beitrag hierfür folgt im Laufe des Tages!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 09.02.2015, 14:09:54
Master Bosco Matthew Jenkins


Doch all der Aufwand, die Schmerzen und Kraft, welche ihn seine misslungenen Zauber gekostet hatten, war letzten Endes umsonst. Der sonst so einfach erscheinende, nun jedoch in der Ausführung so peinigende Zauber 'Magie entdecken' - oder wie die Kobolde oft sagten: 'Des Boldes Gespür für Klimper' - blieb ebenso erfolglos. Zwar hatte er seine Wirkung nicht verfehlt, jedoch befand sich der Beobachtung nach kein nützlicher, magischer Gegenstand in dem, unbestimmt tiefen, Berg aus namenlosen Leichen. Zu seinem Unglück waren jene Schergen bei der Durchsuchung jener Toten wohl gründlich genug vorgegangen, als dass sich Master Bosco nun einen Vorteil hätte verschaffen können.

Wenigstens ließ ihn sein stechendes Augenlicht nicht mehr im Stich. Zum Rand der Grube waren es kaum mehr als eineinhalb Meter. Durch den groben, kaum bearbeiteten Stein jener kreisrunden Wände konnte er durchaus in Erwägung ziehen, daran auf eigene Faust hinauf zu klettern, ohne die Verstorbenen zu seinen Füßen als Trittbrett zu verwenden.[1]
 1. SG 15; -4 durch fehlende Hand. Wenn du die Leichen verwenden möchtest, dann rechne mit mehreren Minuten zusätzlicher Arbeit. Allerdings setzt das den SG auf 5 herab.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 09.02.2015, 14:26:33
Siegfried Stauffer


Weiterhin bewusstlos, war es für den gepanzerten Downtown Gentleman Siegfried Stauffer ein Leichtes, seinem neuen Kollegen Victor I. McWybrandt die Handschellen anzulegen und den Verschluss zu betätigen. Jene Hände nun auf den Rücken gefesselt, war es Siegfried gefahrlos möglich, all die Waffen und Gegenstände an sich zu nehmen, die der schlafende Downtown Gentleman bei sich getragen hatte.[1]



Kaum hatte der MDIC-Pfeil sein Ziel getroffen, schon zersprang, von einem leisen Tick! begleitet, die dünne Membran, welche die dahinter liegende, zusammengepresste Feder davon abgehalten hatte, jenen dickflüssigen, augenblicklich heilenden Inhalt durch die Nadel-dünne Spitze zu pressen. Die bisweilen ruhige Atmung der beleibten Frau wich plötzlich dem unrhythischen Schnappen eines Vor-dem-Ertrinken-Geretteten, bevor sie ihre beiden Augen aufriss und ein Ruck durch ihren gesamten Körper zuckte. Bebend fuhr sie nach oben, versuchte sich dabei mit den Händen an der Türschwelle festzuhalten, glitt daran aus und prallte schließlich zurück auf den hölzernen Fußboden. "OH MA QUEEN!!" brüllte sie. "OHOH MAW BLOODY QUEEN!" Ihre völlig verängstigte Stimme wurde glasiger und verwandelte sich von laut schreiend, zu einem leisernen, wimmernden Schluchzen. "What happened? I... Ich...-" Sie begann, unregelmäßig zwischen Weinen, Schreien, Schniefen und Plärren zu wechseln. Bisweilen blieb Lady Leberzipf dabei vorne-über auf dem Boden gekauert; lediglich die fülligen Arme über dem Kopf verschränkt...

Als fürchtete sie nach wie vor den Lauf jener Dienstwaffe, welche sich nun beschlagnahmt, im Besitz von Siegfried Stauffer befand.

 1. 1x Deputy 07(samt 3x WRD Geschosse); 1x Banner-Selbstverteidigungs-Gehstock; 1x Meisterliches Rapier; 1x Meisterlicher Stoßdolch
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 09.02.2015, 14:41:46
Der Stolz nagte an seiner verletzten Seele, aber er würde auch hier klein beigeben müssen um nach oben zu kommen.

Das Risiko hier abzustürzen und sich am Ende das Genick zu brechen… Nein, das war es ihm nicht Wert. Der Punkt an dem er vorsichtig agieren musste war gekommen und so schleppte er eine Leiche nach der andern mühsam herbei. Dabei kam er nicht umhin seine Zähne vor Schmerzen zusammen zu beißen. Doch der Wille war da, und der stinkende Leichenturm wurde Stück um Stück größer. Dabei vermied er es in die Gesichter der Toen zu schauen.

Hin und wieder legte er eine kleine Pause ein, und lauschte versuchte zu lauschen. War noch jemand in der Halle… war er wirklich alleine?[1]

Als der Stabel groß genug war, machte er sich drann um den Grubenrand zu erklimmen.[2]
Er war gespannt was ihn da oben erwartet. Erst schob sich sein kleiner Kopf nach oben und schaute vorsichtig über den Rand. Was würde er vorfinden… was würde ihn erwarten.
[3]
 1. Perception 11 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg956974#msg956974)
 2.  (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg956969#msg956969)Klettern 13 mit Leichen
 3. Perception 23 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg956975#msg956975)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 10.02.2015, 16:45:08
Bernadette blieb völlig bewegungslos stehen, während Barry über sie nach oben gelangte. Als unter seinem Gewicht der Zaun seine Befestigungen herauszureißen drohte, reagierte sie blitzschnell, griff von ihrer Seite in die Maschen und hielt in fest. Da das aber nicht an der Oberkante, sondern auf etwas mehr als 1,5m Höhe geschah, sackte der obere Teil doch noch weg und der Kobold stürzte. "Ich bitte um Entschuldigung.", sprach sie ungerührt und wartete, bis Barry sich aufgerappelt hatte und aus dem Weg war.

Dann packte sie die wandnahe Seite des Zaunes und befahl ihrem Lawbringer: "Stoße mich nach oben: 3 - 2 - 1 - jetzt." Mit der Bewegung kombinierte sie ihren eigenen Sprung und rotierte um ihre Arme, damit sich ihr Körper auf die andere Seite schwang. Mit einem Krachen löste sich ein weiterer Teil der Halterung aus der Hauswand und mit einem weiteren kamen ihre metallenen Füße auf dem steinernen Pflaster auf. Sie federte den Fall ab und stand auf, der Landeplatz war durch ein paar Kratzer noch erkennbar.[1] Als ob nichts gewesen wäre wies sie ihr Zweirad an, den ursprünglichen Auftrag fortzusetzen. Ihr Lichtkegel leuchtete die Umgebung aus, während sie sich nach weiteren Gefahren umsah, dann stiefelte sie zum Holztor, die Waffe in der anderen Hand. Offentsichtlich hatte sie die feste Absicht, einzutreten und vorzugehen.
 1. Klettern/Akrobatik 14
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 12.02.2015, 08:08:59
Kopfschüttelnd betrachtete der Gentleman die Szenerie. Die gesprengte Wand. Den verunstalteten Partner. Die flennende Leberzipf. "Bottomless Pitt... was ein Chaos. Sie können unbesorgt sein, Lady Lederzipf. Die Gefahr ist gebannt. Wir haben alles gesichert. Und abgesehen von kleineren Manifestationen des dunklen Drüben wird wohl kaum noch viel passieren können. Die Gentleman haben diesen Tag mal wieder gerettet." proklamiert er tonlos, während er seinen Freund zum Lawbringer schleift. "Stauffer an Zentrale. Wir haben einen verletzten und vom dunklen Drüben berührten Gentleman, einen Toten, und eine gesprengte Wand sowie eine verschreckte alte Dame. Ausserdem wird es wahrscheinlich im Rest der Stadt noch weitere Manifestationen des dunklen Drüben geben. Also alles wie immer. Brauche ein Wenig Verstärkung, vermute ich."

Das Gesicht in der Hand vergraben, wartet Siegfried auf die Antwort- und darauf, dass man ihm vermutlich sagen wird, er solle sich um die Dame kümmern. Der heutige Tag konnte nicht mehr schlimmer werden.

Oder?
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.02.2015, 09:09:16
Master Bosco Matthew Jenkins


Minutenlang hatte der schwer verwundete Downtown Gentlemen damit zugebracht, Tote von belastenden Armen und Beinen anderer Leichname zu befreien und auf einen Haufen zu Stapeln. Duzende Gesichter starrten ihn währenddessen an. Aufgedunsene, blutverschmierte Fratzen... In ihren letzten Sekunden hatte sich der Schrecken des Bevorstehenden für immer in ihr Antlitz gebrannt. Die letzte Leiche, welche er mühsam an die Spitze der 'Behelfsleiter' zerrte, war grausamst zugerichtet worden. Ihr Körper wies im ersten Augenblick keinerlei Anzeichen von Gewalteinwirkung auf. Doch der Kobold musste nur ihren Kopf völlig aus dem grausigen Untergrund zerren, um festzustellen - dass ihre Gesichtshaut fehlte. Nackt, ohne jene Körper-schützende Oberfläche war sie zweifelsfrei in ihren letzten Stunden ausgeblutet. Trockene, von Fliegen und Maden übersäte Muskeln bleckten Bosco entgegen, als er all seinen Mut zusammen nahm und sich an der 'Konstruktion' mit seiner letzten, gesunden Hand nach Oben zerrte.
Seine Stiefel gruben sich tief in waberndes, teilweise zersetztes Fleisch und er stemmte sich mit aller Kraft hinauf; griff an die von Erde und Kiesel verkrustete Kante und zog sich schließlich daran hoch.

Von hier oben aus erkannte Master Bosco Matthew Jenkins, dass die Grube, in welche er den Maden zum Fraß vorgeworfen wurde, doch nicht so eben und kreisförmig verlief, wie es von dem teuflischen Untergrund aus den Anschein gemacht hatte. Er stellte fest, dass jenes Loch mit Schaufeln und Spitzhacken grob in den Fußboden einer etwa zwölf Fuß hohen, zweifelsfrei unterirdischen Kaverne getrieben worden war. Nicht nur das. Neben all den Grabungsgeräten, Schubkarren, Erd- und Steinhaufen entdeckte er - nach wie vor über den Rand seines Grabes pirschend - mindestens vier weitere solcher, von Menschen & Koboldhand geschaffener, 'Kompostierlöcher'. Manche davon offensichtlich und grausamst bis zum Rande gefüllt.

Finsternis gähnte unheilvoll durch die Höhle und wurde etwas weiter ab, zu seiner verstümmelten Rechten, von dem Schein einer fernen Lampe durchbrochen. Er sah die rechteckige Öffnung eines Durchganges, dessen Decke und Seiten von schweren Holzbalken im Zaum gehalten wurde. Dies schien der einzige Eingang in das Massengrab zu sein.

Sein Glück im Unglück hatte sich bezahlt gemacht. Denn so sehr Master Bosco Mathew Jenkins auch seine geschulten Ohren anstrengte und sich vollends, trotz seiner temporären Schwächen, auf sein Gehör konzentrierte - Er vernahm hier unten keinen anderen Laut, als das schwere, unrhythmische und keuchende Atmen seiner selbst.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.02.2015, 09:19:03
Bernadette & Barry Gamble


Nachdem auch die Uhrwerksfrau jenes Hindernis hinter sich gebracht hatte, trat sie nun von dem staubigen, alten Pflaster auf jene unbehandelten Betonstufen, welche hinauf auf die Laderampe führten. Das Licht ihrer BANNER-Einsatzlampe zuckte berechnend über das große, hölzerne Schiebetor in seinen rostigen Angeln und fixierte schließlich eine schwere Eisenkette mit dazugehörigem, wuchtigen Karabinerschloss in der Mitte.

Sofort fiel Bernadettes methodischem Verstand auf, dass - hingegen des alles umfassenden Verfalls - es sich bei dem Eisen jener Verriegelung offensichtlich um ein neues Fabrikat handelte. Zumindest weit moderner, als der Rest des alten Lagerhauses. Blitzend spiegelte sich ihre Lampe in der Oberfläche der Kette, welche keinerlei Spuren von Rost, Staub oder tiefen Schürfungen aufwies.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 15.02.2015, 10:01:07
Siegfried Stauffer


Während der gepanzerte Downtown Gentleman Siegfried Stauffer den Funkgraphen seines Lawbringers betätigte, vernahm er immerzu das jauchzende Schluchzen Lady Leberzipfs, welches gleich dem 'Kratzen auf einer Schiefertafel' durch den Eingangsbereich des durchaus prunkvollen Gebäudes hallte. Die Nacht in Arkham, um diese Uhrzeit im zweiten Vikentori, war kühl und von einem sanften Wind belebt. Nach dem Schrecken und Chaos, welches der junge Constable zuvor im ersten Stock des Hauses erlebt hatte, musste die Kälte eine willkommene, wahrlich beruhigende Abwechslung darstellen. Samt seinem gefesselten Partner, waren sie die beiden einzigen Seelen in der Edition-Avenue. Tiefe, undurchdringliche Schatten zierten die Vorgärten, Blumenbeete und Türportale jener großen, für das Viertel äußerst charakteristischen, Giebelbauten. Doch anders als in den unteren Ebenen Kromdales sorgten allein in diesem Straßenzug bereits mindestens ein Duzend Gaslaternen für gelblich vibrierendes Licht.

"~Supervizor Arkham an Constable Stauffer.~" ertönte die weibliche Stimme des Supervizors blechern, durch die knisternde Verbindung zum Lawbringer. "~Verstanden.~ ~Gefangenentransport - Aufräumtrupp und Sanitätspersonal ist alarmiert.~ ~T-Minus zwanzig Minuten bis zum Eintreffen.~ ~Comissioner Belvedue will mit ihnen sprechen; baue Verbindung auf. ~" Die Leitung begann zu knattern, als die Frau an der Konsole die Befehle zur Überbrückung auf eine anderes Gerät eingab.

"Stauffer! Stauffer! Können sie mich hören?!" brüllten die beiden Lautsprecher über der Lenkergabel seines Z.U.K.s. "Sind sie denn von ALLEN GEISTERN VERLASSEN?! Was REDEN sie da für einen ABSOLUTEN BOCKMIST?! WIR HABEN HIER EINEN TERRORANSCHLAG IN KROMDALE, HUNDERT TOTE, TAUSEND VERLETZTE UND EINE MILLION ANDERER PROBLEME UND SIE KOMMEN MIT SOLCHEN AMMENMÄRCHEN DAHER?! DUNKLES DRÜBEN?!! ICH GLAUBE ICH-" Das Gerät knisterte, als die andere Seite der Verbindung kurzzeitig aussetzte. "Sobald die Mannschaft da ist, sorgen sie dafür, dass alle Verletzten einschließlich Wybrandt sicher in deren Obhut übergehen." meldete sich die heisere Stimme seines Comissioners zurück. "Und dann setzen sie ihren nutzlosen Arsch auf den 'Bringer und SCHLEIFEN IHN RÜBER NACH 'DALE!! HABEN SIE VERSTANDEN?! OB SIE MICH VERSTANDEN HABEN?!!"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 15.02.2015, 18:33:49
„Autsch“, presste Barry hervor, nachdem der unsanfte Aufprall auf dem Boden ihm im ersten Moment den Atem geraubt hatte. Er hätte es wissen müssen: Er war einfach nicht zum Klettern geschaffen. Schon als Kind hatten Versuche, Mauern oder Ähnliches zu erklimmen, meist damit geendet, dass er sich auf die Klappe gelegt hatte. Leider war das immer noch so schmerzhaft wie in seiner Kindheit. Aber aufgeschlagene Knie und die Schürfwunden, die der Sturz ihm zugefügt hatte, waren ein Preis, den er bereitwillig zahlte, wenn er dafür der Rettung seines Opas näher kam.

Etwas steif, weil seine Glieder schmerzten, kam Barry wieder auf die Füße und machte Bernadette Platz.
„Nichts passiert“, behauptete er tapfer, als die Uhrwerksfrau um Entschuldigung bat. Er würde es schließlich überleben.
Natürlich schaffte es Bernadette, ohne Kratzer auf dieser Seite des Zauns zu landen… Ein wenig peinlich war es Barry schon. Aber er hatte nicht vor, diesen Umstand zu offensichtlich werden zu lassen. Lieber kümmerte er sich um den nächsten Schritt: Das Tor.

Bernadette schritt voran und Barry folgte dichtauf. Scheinbar wollte sie die Tür eintreten, doch dies wusste ein Vorhängeschloss zu verhindern. Es sah relativ neu aus… Was bedeutete, dass sich jemand um das Gebäude kümmern musste, oder es zumindest in letzter Zeit besucht und das Schloss angebracht hatte. Vielleicht ja sogar erst vor wenigen Stunden, Minuten, Augenblicken…

„Hmm, lassen Sie mich mal schauen“, meinte Barry und trat an das mit Kette und Schloss verbarrikadierte Tor des Fabrikgebäudes heran.
Aufschießen oder knacken?
Vermutlich war es besser, es erst einmal mit seinen Dietrichen zu versuchen. Im Idealfall kostete das nur verschwindend mehr Zeit und war zudem die leisere Variante. Barry griff in die Innentasche seines Mantels und zog ein Lederetui hervor, aus dem er sich das Diebeswerkzeug herausfischte, das er für geeignet für diesen Schlosstyp hielt.
Seine Handflächen schmerzten, er versuchte aber, die Finger ruhig zu halten.
„Auf geht‘s“, murmelte und machte sich daran, das Hindernis aus dem Weg zu räumen.[1]
Bedeutete, dass das Schloss außen hing, dass die Verbrecher längst fort waren? Bernadette und er würden es wohl bald erfahren.
 1. Schloss knacken: 25
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 15.02.2015, 23:01:13
Der Bold war Bernadette so flink gefolgt, dass sie ihren Kopf ihm gerade zugewandt hatte, um eine Bemerkung über das Schloß zu machen, da war er auch schon an ihr vorbei und holte einige ihr vertraut wirkende Werkzeuge heraus. Sie griff mit ihrer freien Hand nach den Ketten und hielt diese fest, damit sie nicht laut herunterschepperten, sobald das Schloß offen war. "Er beweist Fingerfertigkeit. Sollte meine Versetzung von Dauer sein und ich Unterstützung bei der Wartung und Arbeit an C.L.0 oder mir brauchen, könnte ich auf ihn zurückkommen.", denkt sie, spricht aber von etwas anderem: "Ich bitte Sie mit Annäherung an möglicherweise feindliche Sub- und Objekte hinter mir zu bleiben, da mein Chassis robuster als ihrer ist und jedweder Schaden, selbst der, der meine Funktion beendet, durch Reparatur behebbar ist" "Wer diese durchführen könnte, dazu liegen mir unzureichende Informationen vor."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 25.02.2015, 18:12:30
Stöhnend stützt sich Siegfried auf sein treues Fahrzeug. Hört ein leises Summen, als das modifizierte Fahrzeug sich anschmiegt, seinen Freund versucht zu trösten. Verdrossen streichelt er die ledernen Sitze. Wischt ein paar Tropfen einer Flüssigkeit weg, von der er gar nicht wissen will woher sie stammt, krault das Bike an der leicht losen Halterung. Erneut die Sache mit dem dunklen Drüben. Die Leute in der Stadt waren zu lange blind. Und heute glauben sie keiner Warnung. Aber er hat das dunkle Drüben gesehen. Heute nicht zum ersten Mal.

Und vielleicht ist er der Einzige der es aufhalten kann.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 26.02.2015, 09:51:08
Bernadette & Barry Gamble


Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Kobold die richtige Kombination aus Stiften und Ösen herausgefunden und betätigt hatte. Dank der Mithilfe seiner neuen Partnerin, geschah dieser Vorgang nahezu lautlos. Nur das leise, heisere Schaben von eisernen Nadeln auf metallernem Untergrund kratzte in diesen Augenblicken an der alles umfassenden, unheimlichen Stille auf jener Laderampe... Bis ein finaler 'Klick' die Verschlussschlaufe des Vorhängeschlosses nach oben schnellen lies. Da die außergewöhnliche Uhrwerksfrau beide Enden der Kette mit ihren stählernen Händen straff gehalten hatte, war es den beiden Zylindern auch möglich, die gesamte Verriegelung ohne Lärm von den Hebeln der Schiebetür zu entfernen. Sofort entspannte sich das Holz des großen Tores und signalisierte ihnen somit, dass der Weg in das vermeidliche Versteck der Entführer Master Boscos nun offen war.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 26.02.2015, 10:14:25
Siegfried Stauffer


Die Minuten zogen sich zäh dahin, während die Stille der Nacht in Arkham zögerlich am Rande seines Bewusstseins nagte. Sein ehemaliger Partner atmete ruhig und lautlos neben ihm und zeigte bisweilen kein Zeichen einer zurückkehrenden Wahrnehmung. Es war zweifelsfrei nicht das erste Mal, dass Siegfried von Stauffer einen Mann mit bloßen Fäusten zu Boden gerungen und bewusstlos geschlagen hatte. Er wusste genau, wie lange es in etwa dauern würde, bis Viktors Konstitution sich ohne fremde Hilfe wieder aus der reumütigen, tiefen Schwärze seiner Traumwelt zurück an die Oberfläche der Realität gezerrt hatte. Dennoch war jede, mit Warten auf seine Kollegen verschwendete, Minute vergeudete Zeit im Kampfe gegen den sprichwörtlich inneren Dämon, welcher seine Fäden einem Puppenspieler gleich, um den Geist Viktor I. McWybrandts geschlagen hatte.



Ferne Sirenen hatten Siegfried schließlich aus der Konzentration gerissen und, sich rasch mit dem Poltern mehrerer Wagenräder auf Arkhamer Kopfsteinpflaster vermischend, schnell in sanfte, anerkennende Erleichterung verwandelt. Der Aufräumtrupp traf nahezu zeitgleich mit dem Gefangenentransport Flintstones und dessen Militäreskorte ein. Fragende Blicke und kritisierende Seufzer wurden ausgetauscht und signalisierten Siegfried bewusst die Unwissenheit und Torheit des gemeinen Volkes; wenn es um die Anschuldigung einer 'Dämonenbesessenheit' im Bezuge auf seinen neuen Partner ging. Dennoch waren die Männer und Frauen Flintstones den Constables des Justizpalastes unterstellt und konzentrierten sich darauf, den Prozess so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Siegfried schnappte dabei einige lose Worte und Gerüchte auf, bezüglich der Terroranschläge auf den unteren Ebenen Kromdales und den daraus resultierenden Erdbeben, welche das gesamte, benachbarte Viertel heute Nacht erschüttert hatte.

So folgte der gepanzerte Downtown Gentleman schließlich zähneknirschend den Anweisungen seines Comissioners und begab sich, auf dem Rücken seines treuen Motorrades, nun nach Kromdale, mitten hinein in das Epizentrum der Katastrophe.



"~Supervizor Kromdale an Constable Stauffer. ~" meldete sich der Audiograph durch die Lautsprecher knapp unterhalb der Lenkergabel seines Z.U.K.s, während die riesigen, gotischen Brückenpfeiler der Pondery-Bridge links und rechts an seinem Gefährt vorbei flogen. Mittlerweile hatte er die Grenze zwischen den beiden Bezirken Arkham und Kromdale passiert und befand sich auf direktem Wege nach EbeneEinsNeun; des ersten Oberflächen Klusters jenes zylindrisch aufeinander gestapelten Viertels. "~Kromdale an Stauffer.~" knisterte die Verbindung und flackerte hörbar auf. "~Können sie mich hören?~Hauptverbindung ausgelastet, schalten sie ihr Gerät auf NULL-NULL-SIEBEN.~Ich wiederhole: Schalten sie ihr Gerät auf NULL-NULL-SIEBEN und nehmen sie Kontakt auf.~"[1]
 1. Du kannst diesen Vorgang einfach beschreiben. Dabei handelt es sich um einen schlichten Kanalwechsel, ähnlich dem realen Vorbild eines Funkgerätes.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 26.02.2015, 22:36:38
Noch während sie die Ketten leise nach unten gleiten ließ, vertrat Bernadette Barry den Weg. Sie nahm ihren Leuchtstab und ihre Waffe wieder zur Hand und schob die Tür langsam und leise auf. Aufmerksam sah sie sich um, jederzeit mit einem Hinterhalt rechnend. Allerdings nutzte sie nicht wie andere den Türrahmen als Deckung, sondern stellte selbst eine für ihren Boldkollegen dar. Beim weiteren Eindringen achtete sie darauf, ihn hinter sich zu wissen und blieb komplett still.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 01.03.2015, 14:32:10
Leise fluchend gab der Gentleman Gas. Beschleunigte den modifizierten Z.U.K. noch einmal mehr, so dass die Pfeiler förmlich an ihm vorbeiflogen. "Queen, schalt auf NullNullSieben um. Scheint eilig zu sein- was ist heute Abend nur los? Schwer lastete das Gewicht des zweiten Deputy an seiner Hüfte- aber er hatte es nicht über sich gebracht ihn zurückzulassen. "Stauffer hört. Position auf der Pondery-Bridge in Richtung Kromdale. Erwarte Anweisungen." Mit einem gekonnten Schwung wich er einem übergroßen Transporter aus, umfuhr ihn auf dem Fußgängerstreifen- ehe er sich wieder in den Verkehr einreihte, sich wieder auf der Straße durch die Motorkutschen quetschte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 02.03.2015, 20:29:57
Siegfried Stauffer


Je näher der gepanzerte Downtown Gentleman dem berüchtigten Viertel Kromdale kam, umso deutlicher konnte er das Ausmaß der, von Comissioner Belvedue angedeuteten, Katastrophe erkennen. Kaum hatte er die letzten Brückenpfeiler der Pondery-Bridge passiert und war in den gigantischen Schatten der Kilometer-hohen, zylindrisch angeordneten Ebenen des Bezirks eingedrungen, schon spürte er deutlich, wie die Anspannung aufgrund jener kataklystischen Ausmaße unverkennbar zunahm. Der Verkehr wandelte sich auf der Zufahrtsstraße rasch und wurde weit dünner, bis die Lieferwägen, Privatkutschen und Dampfbahnen gänzlich verschwanden und der grobe Asphalt nur noch ausschließlich von Militärfahrzeugen, Feuerwehrkutschen und Hilfsorganisationswägen befahren wurde. Die Hitze stieg zunehmend und trieb die Bewohner des ersten Oberflächenabschnittes zu Hunderten auf die Gehwege. Vereinzelte Kanalisationsdeckel brodelten förmlich und spien dichten, pechschwarzen Rauch nach oben, welcher gierig nach frischer Luft schnappte und dem bereits schon schwer verdaulichen Sauerstoff weiter zusetzte.

"~Stauffer? Können sie mich hören?~" Siegfried vernahm knisternd eine gänzlich andere Stimme. Er erkannte, dass die Frequenz, auf welche ihn der Supervizor hingewiesen hatte, seinen Audiographen wohl direkt auf einen zugehörigen Anschluss vernetzt hatte. ["~Mein Name ist Comissioner of Distributed Law Getsby Lowbe; Kromdale Distrikt. Wie sie mittlerweile wohl unschwer beobachten können, ist in unserem Revier die Hölle los! Wir benötigten dringend alle Hilfe, die wir kriegen können!! Soweit wir bislang feststellen konnten, gab es an die Zwölf-Duzend Explosionen innerhalb der unteren Viertel. Daraus resultieren aus aktuellen Schätzungen etwa vierundfünfzig Brandherde, neun zerstörte Amtsgebäude und acht Ebenenstürze. Das ganze Viertel bricht über uns zusammen, wenn wir die Situation nicht bald unter Kontrolle kriegen! ~" Ein Knistern in der Leitung unterbrach für einen Augenblick die Kommunikationsleitung. "~Und zu allem Überfluss haben wir wohl einen 55-ALPHA-TAURIS[1] auf MinusVier-Drei! Ich wiederhole - irgendwo dort unten, im Dreck Myddfoggs wurden mehrere Gentleman von mutmaßlichen Bandenmitgliedern angegriffen. Ein Zylinder wird bislang vermisst. Master Bosco Matthew Jenkins; Godrien... Was auch immer er da unten getrieben hat! Constable Gamble und Constable Bernadette[2] sind vor Ort, doch wie sie wohl bereits vermuten, gehen mir hier die Männer aus!~" Wieder wurde die Leitung für einen kurzen Moment abgebrochen, als ein fernes Beben die Straße erschütterte. "~Deshalb muss ich auf sie zählen. Begeben sie sich unverzüglich hinab; der Steward-Pfeiler sollte von den Angriffen verschont geblieben sein. Er wird sie direkt hinunter auf MinusVierDrei bringen. Letzte bekannte Position der beiden ist ein Hinterhof in der Brattleboro Street, etwa Ecke Mayflower Powerry. Ihre Aufgabe ist klar und deutlich. Schließen sie zu den beiden Constables auf und unterstützen sie diese in der laufenden Untersuchung. Ich wiederhole, unterstützen sie Gamble und Bernadette in der laufenden Untersuchung. Finden sie Jenkins und schleifen sie ihn da raus! Haben sie verstanden?~"[3]
 1. 55-ALPHA-TAURIS = Angriff auf Gentleman mit schwerwiegender Folge; oberste Priorität, Strafverfolgung eingeleitet.
 2. Bedenke, die Uhrwerksfrau kennst du.
 3. Im Zuge deines nächsten Beitrages, solltest du den Anweisungen Folge leisten, benötige ich einen Fahren-Wurf gegen SG 15, um in etwa bestimmen zu können, wann du zeitlich bei den beiden ankommst.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 02.03.2015, 22:05:51
Bernadette & Barry Gamble


Im Gegensatz zu seinem Äußeren, schienen die Angeln und Streben des großen Schiebetores gut geölt und hervorragend in Schuss gehalten. So war es den beiden Downtown Gentleman ohne weiteres möglich, sich nach nur wenigen Handgriffen bereits Zugang zu dem vermeidlichen Versteck der Entführer Master Bosco Matthew Jenkins zu verschaffen. Bernadette wagte sich erneut, durch die Robustheit ihres außergewöhnlichen Körpers angefacht, mutig in vorderste Reihe, während der Kobold Barry Gamble ihr auf Schritt und Tritt folgte. Hinter jenem Durchgang eröffnete sich vor dem Blickfeld der beiden Zylinder gähnende, lautlos-dröhnende Finsternis. Lediglich der schmale, kraftvolle Schein der BANNER-Einsatzlampe Bernadettes' schnitt einen dünnen Kegel aus Licht durch die tückische Dunkelheit und brach sich dabei in dichten Staubfäden, welche die Atmosphäre des Gebäude Inneren beherrschten. Im zuckenden Licht der Uhrwerksfrau erkannten die beiden eine mehrere Meter hohe, fensterlose Halle, welche bis auf vereinzelte, außer Betrieb genommene Lüftungsdurchlässe, die Gesamtheit des Interieurs jenes Häuserblockes ausfüllte. Wie der äußere Zustand des Gebäudes bereits erahnen hatte lassen, waren jegliche ursprüngliche Regale, Stapel und Container schon vor geraumer Zeit entfernt worden. Verrostete Vertiefungen, Ankerschläge und einzelne Bodenstreben bildeten das Skelett eines ehemals wohl rege genutzten Lagers, das nach kurzer Erkundung bis auf etwa ein duzend Bold-großer Fässer - zentral, direkt in der Mitte auf geschlichtet - völlig leer stand.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 03.03.2015, 08:37:52
Oben angekommen konnte er nicht fassen was er hier unten alles sah. Die Kuhlen gefüllt mit zahllosen Leichen. „Wie viel Leben wurden hier ausgelöscht… da ist der Verlust meines Armes noch die Nebensache.“  Seine Augen huschten von Kuhle zu Kuhle und immer wieder konnte er nicht fassen, nicht begreifen was er hier unten vor sich hatte. In seinem langen Leben hatte er viel erlebt, aber dass übersteigt alles. Die Tatsache und Wahrheit frass sich tief in sein Herz und ihm wurde immer bewusster dass es hier nicht nur um seine persönliche Rache gehen durfte. Er musste das Monster und seine Bande stoppen! Immer wieder mischten sich die Worte der Eisernen dazwischen während seine Entschlossenheit immer mehr zunahm.

Mutigen Schrittes und die Schmerzen unterdrückend machte er sich auf den Weg die Grabkammer zu verlassen. Er brauchte eine Waffe, Verstärkung und vieles mehr.

Der Jäger war in ihm erwacht und würde erst ruhen wenn die Hatz beendet ist.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 03.03.2015, 08:56:26
Mit einem leisen Fluch setzte Siegfried die wilde Fahrt fort. Knurrte noch ein Stauffer verstanden in den Audiograph. Wollte gerade noch einmal zum Endspurt ansetzen- da bremste Queen, der treue Lawbringer, gerade rechtzeitig ab, ehe sie in einen ausparkenden Tranporter krachen. Wütend stellte der Gentleman die Maschine ab. Stürmte zum Fahrer herüber. "Hey! Sie! Sie behindern eine Operation der Gentleman! Machen Sie die Straße frei, bevor ich Sie in den Justizpalast schleifen lasse!" Dumpf drang die Stimme unter dem versiegelten Visier der MANDARB hervor- und tatsächlich setzte der Fahrer nach ein paar beschwichtigenden Gesten das Fahrzeug zurück, während der Gentleman zu seinem Fahrzeug eilt. Stauffer an Leitstelle. Gibt es irgendwelche Informationen über den Zustand der Constables? Wurde aufgehalten, setze Anfahrt nun fort."

Grimmig liess er den Motor kurz aufheulen- was Queen mit einem beleidigten Hupen kommentierte. Aber Bernadette war ihm mehr als bekannt- so dass er noch mehr Tempo aus seinem Fahrzeug kitzelte als er sowieso schon vorgelegt hatte...
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 03.03.2015, 18:19:22
„Verflixt!“, knurrte Barry. Es wäre ihm lieber gewesen, sich nun in einem Kugelgewitter zu befinden, als die Entführer seines Opas überhaupt nicht anzutreffen. Noch lieber wäre es ihm gewesen, seinen Opa direkt hier zu finden. Aber so einfach war es selten.
 „Irgendwo hier muss ein Zugang nach Mydfogg sein“, vermutete er und steckte seinen Deputy 0.7 zurück ins Holster, um freie Hände zu haben. Der Fässerhaufen hatte genug seiner Aufmerksamkeit erregt – sonst schien hier ja nichts zu sein –, sodass er an diesen herantrat.
„Helfen Sie mir“, bat er Bernadette und sah sich den Haufen genauer an, um auszumachen, mit welchem Fass er wohl am geschicktesten beginnen konnte.
„Vielleicht ist unter den Fässern eine Art Falltür versteckt. Scheint ganz so, als hätten sie alle Zelte abgebrochen… Oder es gibt noch einen weiteren Eingang. Ein Schloss von Außen, eine verflucht leere Halle mit nichts als diesem Gerümpel hier… Sie könnten noch da unten sein. Vielleicht ist nur jemand hier oben geblieben, um die Spuren zu verwischen. Mehr oder weniger.“
Klüger wäre es von den Tätern gewesen, die Lawbringer verschwinden zu lassen.
Vielleicht hast du sie dabei erwischt…
Nein, Barry war sich fast sicher, dass die drei Kromdale-Ratten einfach nur Kromdale-Ratten waren, die gutes Geld gerochen hatten, als sie die verlassenen Maschinen im Hinterhof erspäht hatten. Leider hatte der übrig gebliebene Wurm momentan nicht viel zu sagen.
Barry rieb sich die Hände und umfasste das erste Fass, um zu versuchen, es beiseitezuschaffen.[1] Mit etwas Glück waren die Fässer leer… Denn selbst dann wären sie allein aufgrund ihrer Größe war für ihn schon eine kleine Herausforderung.
 1. Ist ein Wurf notwendig?
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 03.03.2015, 20:50:56
Die Uhrewerksfrau betrat die Halle und begann, sich systematisch umzusehen. Sie suchte nach Spuren von Nutzung wie Staubfreie Bereiche, achtete darauf, ob es weitere Zugänge gab oder Fallen beziehungsweise Frühwarnsysteme für die, von denen sie ausgingen, dass sie sich hier versteckten[1]. "Ich stimme zu, dass dies mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall ist.", bestätigte sie Barrys Aussage bezüglich des Minenzugangs. "Der Logik ihrer weiteren Schlussfolgerungen folge ich ebenfalls. Vielleicht bleiben sie bei der Waffe, achten auf die Umgebung und geben mir Deckung, während ich das aus dem Weg schaffe?" Zeitgleich mit ihren Worten sette sie ihre Untersuchung der Hallenwände und -böden fort und versuchte, die Hallendecke anzustrahlen. Erst dann nutzte sie ihre Käfte, um die Fässer beiseite zu schaffen. Dabei bemühte sie sich, nicht lauter als unbedingt notwendig vorzugehen.
 1. Fallen suchen 19; Geheimtüren suchen 21
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.03.2015, 11:21:02
Master Bosco Matthew Jenkins


Der Lichtkegel jenes, von fernen Lampen erhellten Durchganges kam immer näher, als sich der schwer verletzte Downtown Gentleman Master Bosco Matthew Jenkins, an jenen stinkenden Gruben vorbeischleppte, und sich diesem stetig näherte. Je länger er nun an der Oberfläche des grausamen Raumes verbrachte, umso mehr wurde ihm die schwelende, stickige Hitze dieses verfluchten Ortes bewusst. Das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer, als seine - durch die Magie der Eisernen Königin neu belebten - Lungen einen Kampf gegen die belastende Luft und den darin kaum vorhandenen Sauerstoff ausfochten.

Schließlich schleppte er sich unter den geschwärzten Holzbalken der Schwelle hindurch und gelang dahinter in einen langen, grob in Fels gehauenen Gang. Der Tunnel wurde regelmäßig von Gerüstbauten und hölzernen Stützen gehalten, welche die nahe, kaum mehr als zwei Meter hohe Decke leidlich am Einstürzen hinderten. Eine einzige Laterne glimmte im öligen, matten Schein ihrer Flamme und war die Ursache des Lichtkegels, welchen den alten Kobold nach seinem Aufstieg überhaupt erst auf diesen Pfad hatte aufmerksam werden lassen. In weiter Entfernung erkannte Bosco, dass sich der Tunnel nach links neigte, ohne zuvor eine andere Abzweigung oder Tür aufzuweisen.[1]
 1. Bitte würfle auf Wahrnehmung.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.03.2015, 11:42:19
Bernadette & Barry Gamble

Als der Kobold Barry Gamble sich den duzend Fässern näherte und versuchte, eines davon zur Seite zu heben - erkannte er, dass diese mindestens genauso schwer waren wie er selbst. Jeder der alten Behälter war mit einem Deckel versehen, doch allein ihr Gewicht überzeugte den kleinen Downtown Gentleman davon, dass sie zweifelsfrei randvoll mit ihm noch unbekanntem Inhalt waren. Als er das ergriffene Fass wieder losließ, hörte er deutlich das Gurgeln einer Flüssigkeit, welche darin durch die Erschütterung hin und her schwappte.

Den außergewöhnlichen, mechanischen Augen der Uhrwerksfrau war es jedoch zu verdanken, dass die beiden Ordnungshüter den wahren Grund dieser Fässer frühzeitig erkannten und somit inne hielten, noch bevor die versteckte Verkabelung an ihrer Unterseite einen flammenden Impuls in die Behälter schicken hätte können.

Bernadette untersuchte die Gegebenheiten genauer; spähte unterstützt von ihrer BANNER-Einsatzlampe an den schmalen Zwischenräumen der aneinander gestellten Fässer vorbei und entdeckte - nicht nur eine darunter liegende, schmale Falltür - sondern auch unzählige, hauchdünne Kabel, welche von dieser zu den jeweiligen Unterseiten der, darauf abgestellten, zylindrischen Container führten. Es gelang ihr, Barry noch rechtzeitig zurück zu halten, um das Auslösen der, eindeutig als Falle konzipierten, Konstruktion zu verhindern!
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 09.03.2015, 18:48:57
Bernadette unterbrach ihr Umblicken, als Barry sich an den Fässern zu schaffen machte. Als er das Fass bewegte, nahm sie eine weitere Bewegung dahinter wahr, die dazu nicht passte. "NICHT BEWEGEN!", rief sie, stellte aber fest, dass keine Falle zuschnappte. "Lassen Sie mich mal sehen...", begann sie und kniete sich zu den Fässern. Vorsichtig sah sie sich um und ruckte sie ein wenig. "Sehen Sie dort? Jedes dieser Gefäße ist mit einem Draht und der Falltür darunter verbunden. Trauen Sie sich zu, diese zu kappen und festzuhalten, damit wir diese Fässer ominösen, hochstwahrscheinlich brandexplosivem Inhalts entfernen können, ohne das die Fäden zurückschnellen?", fragt die Uhrwerksfrau sachlich. Vorsichtig packte sie das erste und begann es zu schieben und anzuheben, peinlich darauf achtend, Barry zwar den Draht zugänglich zu machen, ihn aber nicht weiter zu spannen[1].
 1. Mechanismus ausschalten unterstützen: +2 auf Barrys Wurf
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 10.03.2015, 15:25:32
Bosco läuft weiter den dämmrigen Gang entlang. Dabei wirft er den einen oder anderen Blick auf die Mauer und ihre Beschaffenheit. Gab es hier unten Geheimgänge… waren eventuell Fallen aufgestellt? Doch die Schmerzen in seinem Arm pochen und so kann er nicht so gründlich sein, wie er es gerne hätte.

Weiter versuchte er immer wieder Pausen zu machen und in den Gang hinein zu horchen. Denn die Gefahr seinen Peinigern zu begegnen war immer noch vorhanden.[1]
 1. Wahrnehmung 14  (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg960546#msg960546) für was auch immer du den Wurf brauchst ;-)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 12.03.2015, 19:28:34
Barry hätte nur ungern „untätig“ daneben gestanden, während Bernadette die Fässer beiseitegeschafft hätte. Sie waren sehr schwer (für jemanden seiner Körpergröße und Muskelmasse), wie sich herausstellte, aber er war ein Bold – was Seinesgleichen an physischer Beschaffenheit fehlte, machte Entschlossenheit und Sturheit wieder wett! Nun gut, hätte Bernadette ihn nicht aufgehalten, wäre es vermutlich um ihn geschehen gewesen (um sie beide), aber „Versuch macht kluch“… oder so ähnlich, würde sein Opa vermutlich nun sagen – oder Barry für seine Unvorsichtigkeit einen Schlag in den Nacken geben.
Die Sorge um seinen Opa machte ihn tatsächlich leichtsinnig. Wenn Barry nun das Rettungskommando in die Luft jagen würde, würde es vielleicht auch Opa Bosco das Leben kosten. Wer außer die Eiserne wusste schon, wie es um den alten Gentleman bestellt und wo er überhaupt war?
Etwas betreten ließ Barry es bleiben, das (unglaublich schwere!) Fass bewegen zu wollen, an dem er sich gerade noch zu schaffen gemacht hatte, und sah sich nachdenklich die Konstruktion an, die Bernadette ihm präsentierte.
„Verflixt, das sieht ernst zu nehmen aus“, schätzte der junge Bold und kratzte sich am Kinn, „doch der Jabberwocky soll mich holen, wenn ich nun kneife! Halten Sie das Fass genau in dieser Position fest. Und nur nicht bewegen…“
Trotz der angespannten Situation schlich sich ein Grinsen auf Barrys Gesicht.
„Wenn ich uns in die Luft jage, ist das früh genug.“
Aber dann wich der Schalk purer Konzentration. Erneut sein Diebeswerkzeug zückend, legte sich Barry bäuchlings auf den Boden, um bessere Sicht auf die Drähte haben zu können. Er spürte, wie ein kalter Schweißtropfen über sein Gesicht rann.
Dafür schuldet mir Opa etwas, wenn wir zurück im Weenie’s sind.
Jetzt nur keine hastigen oder unüberlegten Bewegungen… Barrys Hände begannen zu zittern.[1]
 1. Mechanismus ausschalten: 13 mit Bernadettes Hilfe
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 17.03.2015, 15:26:45
Bernadette, Barry Gamble & Siegfried Stauffer


Die filigrane Zange vibrierte sichtlich in den Händen des Koboldes Barry Gamble, als sich diese langsam dem hauchdünnen Strang näherte, welcher das Fass mit der darunter liegenden Falltür verband. Die Stille innerhalb jener Lagerhalle  wurde von der nervösen Atmung des kleinen Downtown Gentlemans immer wieder unterbrochen, als ihm vor Anspannung Schweiß in die Augenhöhlen tropfte. Unwissend, was die Durchtrennung des Fadens für Folgen haben würde, legte er in jener Rettungsaktion all seine Trümpfe auf diese eine Karte und drückte zu.



Sein Lawbringer brüllte auf vollstem Getriebe durch die Nacht, während die untersten Ebenen Kromdales zu einem undeutlichen Schimmer an den Seiten seiner Wahrnehmung verschwammen. Der Comissioner hatte Recht behalten. Die gigantische Säule, welche jene Kilometer-breiten Bodenflächen übereinander stützte und gleichzeitig miteinander verband, war von den größten Explosionen verschont geblieben. Tausende Bewohner versuchten mit dem aller Nötigsten ihres verbliebenen Besitzes darin nach oben zu gelangen, um der schwindenden Luft und jenen verheerenden Flammen zu entgehen. Innerhalb der Ebenensäule verlief spiralförmig ein sog. 'Downway' von der höchsten Stufe bis zur untersten. Sobald Siegfried Stauffer mitsamt seines Gefährtes den 'DW' erreicht hatte, verschwanden auch die Hindernisse und anderen Fahrzeuge, welche seinen Weg bislang blockiert und somit die Unterstützung seiner Kollegen aufgehalten hatte. Die rechte Fahrbahn war wie leer gefegt; ganz im Gegensatz zu den sich stauenden Wagen, Kutschen und Bevölkerungsmassen, welche die linke Spur nahezu komplett ausfüllten. Außer jenem abkommandierten Downtown Gentleman wollte wohl niemand mehr hinab in den rauchenden, Flammen-speienden Schlot, zu welchem die unteren Ebenen des Viertels verkommen waren.

So dauerte es kaum mehr als nur eine halbe Stunde, bis Siegfried das Epizentrum der Katastrophe, die Ebene MinusDrei, passiert hatte und schließlich in die Finsternis der untersten Erdplatte Kromdales eingetaucht war. Verrottete Häuserfassaden, verziert mit hässlichem, uraltem Graffiti und undeutbaren Symbolen wechselten sich mit der alles umfassenden Dunkelheit ab; sofern aus purem Glück heraus, eine der wenigen Gaslaternen sich unregelmäßig flackernd mit einem öligem, dunkel-gelben Schein blitzend zu Wort meldete. Siegfried wusste genau, wie gefährlich es hier unten für jemanden wie ihn war. Hinter jeder Ecke lauerte der Tod. Der Justiz Palast hatte diese Gegend vor Jahrzehnten bereits aufgegeben; nur die tapfersten Soldaten und Gentlemen wagten sich noch nach hier unten... Und nun, zu allem Überfluss, war einer der Ihren von diesem Chaos verschlungen worden.

Als er schließlich besagte Ecke Mayflower-Powerry befuhr und jenen schicksalhaften Hinterhof, samt der drei abgestellten Lawbringer und dem bewusstlosen, festgeketteten Kriminellen entdeckte, wurde ihm bewusst, wie lächerlich es doch eigentlich anmutete... Dass alles, was man zur Unterstützung bei der Aufklärung jener Entführung Jenkins schickte, der angeschlagene Zylinder Siegfried Stauffer war.[1]



Mit einem leisen *zipp* entspannten sich die beiden Enden des Fadens, als die beiden Klingen seiner Zange zubissen. Es dauerte noch einige weitere Lidschläge, bis Barry Gamble auch wirklich realisierte, dass die vermeidliche Explosion der Fässer ausgeblieben war und er sich somit noch an einem Stück, bäuchlings liegend-auf dem Boden der Lagerhalle befand.
 1. 
Kurze Erläuterung der Szenerie für Siegfried (Anzeigen)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 17.03.2015, 15:46:52
Master Bosco Matthew Jenkins


Der schwer verwundete Downtown Gentleman Master Bosco Matthew Jenkins hatte beinahe die Biegung des zweifelsfrei unterirdischen Ganges vor ihm erreicht, da vernahm er plötzlich eine rasche Aufeinanderfolge verschiedener Geräusche, welche ihn sofort in der Bewegung inne halten ließen.

Zum einen war dort, hinter eben jener Abzweigung, von einem Moment auf den anderen deutlich das Hallen mehrerer Schritte zu hören, welche mitsamt dem schweren Schleifen von Holz auf Stein zu der sofortigen Erkenntnis führten, dass sich jemand aus dieser Richtung langsam näherte...

Bis eben diese Person von dem lauten, akuten Brüllen einer fernen Sirene aufgeschreckt wurde und lauthals: "Verfluchte SCHEISSE!" schrie. Darauf folgte ein Poltern, als hätte jemand in Eile einen schweren Gegenstand achtlos losgelassen und auf den Boden geworfen; sowie erneut rasche Schritte, die in ihrer Lautstärke schnell leiser durch die groben, unterirdischen Kavernen hallten.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 18.03.2015, 16:37:11
Der erste Gedanke des alten Downtown Gentleman war. „Scheisse, der Müllmann bringt weitere Leichen. Doch die Sirenen waren wie Musik in seinen Ohren, denn sie bedeuteten dass die Rettung naht. Umso besser war es, als der Unbekannte sein Zeugs fallen lies und sich rasch entfernte.

Der alte Bolt brauchte nicht lange zu überlegen. Mit leisen[1] aber raschen Schritten eilte er in die Richtung. Er würde auf jeden Fall einen Blick auf das Fallengelassene werfen und auch rasch auf grössere Gegenstände abtasten... Waffen oder Heilränke wären sehr willkommene Fundsachen.[2]

Doch zu lange würde er auf keinen Fall damit verbringen, denn er wollte auf jeden Fall an dem flüchtenden Feigling dran bleiben. Zum einem, um aus dem Untergrund überhaupt raus zu kommen und zum anderen würde er ihn eventuell unfreiwillig zu einem Versteck führen... „Bei der Eisernen, wohin das auch immer wäre.“

 1. Stealth 22 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg961395#msg961395)
 2. Perception 8 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg961395#msg961395)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 21.03.2015, 18:30:27
Stauffer:

Kurz vor dem Betreten des Platzes flammte der Scheinwerfer eines der drei abgestellten Lawbringer auf. Im Dämmerlicht des Viertels wirkte es grell und erst nach und nach gewöhnen sich die Augen daran, nur um den Lauf eines Repetierladers zu blicken. Eine vertraute mechanische Stimme begleitete die Handlungen: "Halt! Identifizieren Sie sich!"
Die Motoren der sich nun gegenüberstehenden Lawbringer jaulten auf, woraufhin das bläulich-weiße Licht wieder dunkler wurde, der Waffenlauf daneben zielte und die Stimme verkündete: "Constable Stauffer. Sind Sie die Ablösung, die den Gefangenen übernimmt und die Fahrzeuge bewachen wird?"

Barry und Bernadette:

Die Uhrwerksfrau sah ihren Kollegen nur an, eine Reaktion war ihrem Gesicht nicht zu entnehmen. Aber wie sollte auch, bei den festgefügten metallenen Formen? Im Gegensatz dazu war ihr Inneres deutlich bewegllicher: "Warum fixiert er das andere Ende nicht?", fragte sie sich noch, da sprang der gekappte Draht. Sie hielt die Balance mit ihrem Fass und lauschte ein paar Augenblicke. Nichts geschah. Nur in der Ferne hörte sie vertraute Motorengeräusche. Sie setzte das Fass ab und machte sich am nächsten zu schaffen, während sie wie immer ungerührt formulierte: "Nach den Geräuschen zu urteilen trifft mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Moment unsere Verstärkung ein. Wir sollten das Hindernis weiter aus dem Weg räumen, mein Lawbringer wird die anderen informieren oder selbst uns folgen." "Entweder wissen wir nun, wie die Falle entschärft wird, oder wir haben etwas anderes ausgelöst. In dem Fall ist Eile geboten."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 28.03.2015, 09:08:53
"Allgemeine Verstärkung, Befehl zu den Constables Bernadette und Gamble aufzuschließen und diese zu...unterstützen. Ich bezweifle dass die Fahrzeuge jemanden brauchen der sie überwacht, und zum Gefangenentransport bin ich nur unzureichend ausgestattet." Noch während er spricht, läd er die Kammern der beiden Deputies. Lässt sie mit einem befriedigenden Schnappen wieder einrasten. Verstaut die beiden Feuerwaffen am Körper, ehe er einen Blick zur den Leichen wirft. "Ich glaube, Queen kann ganz gut auf sich selbst aufpassen." Mit einem leisen Schnappen schließt sich das Visier der nun vollständigen MANDARB-Panzerung. "Cee-Ell-Oh, Sie kommen wohl ebenfalls mit Ihrer Bewachung selbst klar. Ich werde die beiden Constables suchen und bei Bedarf unterstützen. Ich bräuchte allerdings eine Information darüber, in welche Richtung diese verschwunden sind. Und ich vermute... ich werde fürs Erste die Einzige Verstärkung sein"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 28.03.2015, 14:58:52
Barry atmete erleichtert auf, als tatsächlich rein gar nichts geschehen war, trotzdem er sich fast sicher gewesen war, bei der Fallenentschärfung gescheitert zu sein. In dem Moment, in dem er den Faden gekappt hatte, hatte sein Herz einen Schlag ausgesetzt. Er war schweißgebadet und sein Adrenalinpegel war in dieser einen Schrecksekunde enorm in die Höhe geschossen, aber offensichtlich war alles gut gegangen. Er hatte es geschafft!

Auch an Barrys spitze Ohren drangen Geräusche, die er eindeutig einem Lawbringer zuordnen konnte. Bernadette sprach aus, was er dachte: Die Verstärkung war eingetroffen… aber sie sollten nun keine Zeit verlieren, sondern den Weg freiräumen. Man würde Bernadette und ihn hier schon finden.

„Ich stimme Ihnen zu“, meinte der junge Bold aufgeregt atmend und nickend. Bevor er sich wieder an die Arbeit machte, wischte er sich mit seinem Ärmel erstmal den Schweiß aus dem Gesicht.
„Scheint ganz so, als wollten die Gangster Verfolger abschrecken. Diese Konstruktion könnte durchaus eine Attrappe gewesen sein. Oder auch nicht. Vielleicht habe ich gerade etwas anderes ausgelöst und diese Kerle wissen nun, dass wir hier oben an den Fässern herumfummeln. Wir sollten uns beeilen.“
Trotzdem war Barry weiterhin so vorsichtig, wie er konnte. Vielleicht hatte nur gerade dieser eine Faden, den er durchtrennt hatte, keine Auslöserfunktion. Es gab ja noch genügend andere hier. Gemeinsam mit Bernadette machte sich der Bold ans Werk, die Falltür Stück für Stück freizulegen, während sie beide auf die Verstärkung warteten.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 28.03.2015, 23:52:49
Stauffer:

"Verstanden.", antwortete die Maschine, doch klang in der mechanischen Stimme so etwas wie Bedauern mit? "Da bereits einmal zwei Konstable hier von Verbrechern überwältigt worden waren, könnte dies nicht ausreichend sein." Der Lawbringer setzte zurück und wendete sein Lampenlicht auf den Maschendrahtzaun, dessen Halter teilweise aus der Wand gerissen waren. "Die genannten Personen sind vor 22,34 Minuten durch die links hinter dem Zaun gelegene Holztür ins Innere des unbeleuchteten Gebäudes eingedrungen." Das Licht dunkelte ab und C.L.0 bezog wieder Wachposition zwischen den Lawbringern und dem Gefangenen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 07.04.2015, 11:20:40
Mit einem dankbaren Nicken in Richtung des bewussten Lawbringers schlägt auch Siegfried den Pfad ein- mit einem flauen Gefühl ob des Vorsprungs seiner beiden Kollegen. Auch wenn er um die Fähigkeiten von zumindest Bernadette weiss- selten forderten Constables Verstärkung an wenn sie diese nicht benötigten. Und zweiundzwanzig Minuten reichen um selbst einen Gentleman ihres Kalibers in ernste Schwierigkeiten zu bringen.

Mit leicht durch das Visier verschleiertem Blick verstärkt der Gepanzerte seine Anstrengungen, mit ihnen aufzuschließen noch einmal. Versucht dieses Mal rechtzeitig anzukommen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 07.04.2015, 19:30:20
Master Bosco Matthew Jenkins


Trotz seiner schweren Wunden gab der für Tod erklärte Downtown Gentleman Master Bosco Matthew Jenkins alles andere als auf. Katzengleich verschwand er, mit erstaunlichem Gleichgewichtssinn trotz seiner misslichen Lage, in den tiefen Schatten der unterirdischen Stollen und nutzte diese als sein Schild, um jene Ecke ungesehen zu passieren.

Vor ihm offenbarte sich zu großen Teilen all jene Vermutungen, welche in seinem Gedächtnis den eindeutigen Geräuschen vorausgegangen waren. Er entdeckte, zentral im Lichtkegel einer niedrig hängenden Öllampe, eine für sich allein gelassene, hölzerne Schubkarre mit grausigem Inhalt. Im ersten Augenblick war Bosco überzeugt, es würde sich bei der Beladung um nichts anderes als wahllos, zusammengewürfelte humanoide Körperteile handeln. Doch je näher er den, in einer etwa hundert Meter entfernten- steilen Rampe endenden, Gang entlang huschte, umso deutlicher wurde das verzerrte Bild. Es handelte sich um einen nackten, toten Menschenmann, dessen Körper an unzähligen Stellen so gebrochen und zusammengeklappt war, dass es wohl einer weit näheren Begutachtung gebraucht hätte, um die einzelnen Füße einem Schenkel zuordnen zu können.

Der alte Zylinder verschwendete keinen weiteren Moment der Durchsuchung des grausigen Fundes, nutzte die Gunst der Situation und blieb dem Unbekannten weiterhin dicht auf den Fersen. Er folgte ihm die Rampe hinauf in ein wahres Netz aus gegrabenen, gehauenen und gebohrten Gängen. Bosco fühlte sich förmlich wie der Bewohner eines Ameisenhaufens. All die Pfade, teilweise nur hüfthohen Durchlässe und Tunnel glichen einander so sehr, dass lediglich die nahe, unachtsame Hast des aufgeschreckten Kerles ihm einen Anhaltspunkt zur Orientierung gab. Dünne Luft zwang den Kobold während der Jagd immer wieder dazu, ein stechendes Keuchen zu unterdrücken. Der ölige, faulige Geruch jener Grabkammern schien ihn nach wie vor fest im Griff zu haben und ihm wurde bewusst, dass es wohl weit mehr als nur ein einziges, schäumendes Bad bräuchte, um jenen beißenden Gestank purer Verwesung wieder von seiner gegerbten Haut zu bannen.

Die Alarmsirenen waren bereits längst verklungen, als Bosco - an einen dicken Holzpfeiler gekauert - endlich einen Blick auf den Kerl werfen konnte. Dieser war gerade im Begriff, die Stufen einer eisernen Leiter am Ende eines Stollens zu erklimmen. Zu seiner Verwunderung schien er eine Art Kostüm zu tragen. Eine schwarz-weiß karierte Plunderhose wurde von einer dicken, grauen Schärpe im Zaum gehalten, über welcher sich ein schneeweißer Overall erstreckte. Am Rücken trug er einen einfachen Karabiner, welcher im Rhythmus seines Aufstieges, in der ledernen Halterung hin und her schwang. Bevor sein Kopf in der Deckenluke verschwand, blickte er plötzlich aufgeschreckt um und starrte den Gang hinab, als würde er von etwas aufgeschreckt werden, was Boscos Spitzohren entgangen war. In diesem Moment sah der alte Kobold deutlich die schwarz-weiße Schminke und erinnerte sich wieder an jenen Pantomimen, welcher zuvor dem Fratzendreher als Handlanger gedient hatte. Ob es sich hierbei allerdings um die selbe Person handelte, konnte er von dieser Entfernung aus nicht feststellen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 08.04.2015, 09:21:20
Siegfried Stauffer, Bernadette & Barry Gamble


Mithilfe der Kräfte seiner Partnerin schaffte es Barry ohne weiteres, all die anderen dünnen Fäden mit seinem Werkzeug zu durchtrennen. Wie bereits zuvor schien ihre Angst, eventuell den Auslöser einer unsichtbaren Falle betätigt zu haben, nahezu unbegründet. Innerhalb der verlassenen Lagerhalle veränderte sich nichts. Selbst als der letzte Strang durchkappt- und das übrige Fass zur Seite gerollt war, blieb es weiterhin gespenstisch ruhig in dem vermuteten Entführerversteck. Die beiden blickten nun auf eine hölzerne, morsche Falltür mit dickem Zugring. Duzende hauchdünner, jetzt loser Fäden hatten ein eigenartig rhythmisches Muster in die beachtliche Staubschicht auf der Oberfläche jenes Durchganges gezeichnet. Es blieb nur noch die Frage offen, wer oder was sich wohl in der Tiefe jener Lagerhalle versucht hatte, mit solch einer lausigen Konstruktion zu schützen. Gerade, als die außergewöhnliche Uhrwerksfrau nach unten greifen- und jener Ungewissheit auf den Grund gehen wollte, hörten die beiden plötzlich schwere Schritte aus Richtung der Laderampe, direkt auf sie zukommen. Scheinbar war gerade jemand über den alten Zaun geklettert, welcher nun dank der akrobatischen Einlage Gambles' an der oberen Stelle ziemlich eingedrückt war...



Siegfried richtete sich gerade auf, nachdem er mit einem beherzten Sprung jenseits des Gatterzaunes auf dem staubigen Untergrund der dünnen Seitengasse wieder Halt gefunden hatte. Sein Blick sondierte die Dunkelheit und er erkannte die Umrisse jener Laderampe, welche augenscheinlich hinein in das besagte Gebäude führte. Doch die Finsternis erschwerte es ihm deutlich, sein Umfeld genauer in Augenschein zu nehmen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 10.04.2015, 18:28:14
In Stille und mit vollkommen gleichmäßigen Bewegungen ging die Uhrwerksfrau zu Werke und zog am Ende ihren Revolver. Ohne auf den Kobold zu blicken, verkündete sie: "Sehen Sie kurz nach der Verstärkung, während ich mit einem vorsichtigen Vorstoß beginne?" Wirklich warten auf eine Erwiderung tat sie nicht. Sie schob sich vor Barry und untersuchte die Falltür kurz auf weitere Aufffälligkeiten[1]. Da ihr sie nichts weiteres entdeckte, machte sie eine verscheuchende Bewegung zu ihrem Kollegen und tart selbst hinter die Falltür. Sie beugte sich vor und riss sie anschließend auf. Kaum krachte die Klappe auf den Boden und gab die Öffnung frei, zeigten Bernadettes Finger nacheinander drei, zwei und einen Finger. Als der letzte verschwand, beugte sie sich, mit der Pistole zielend, vor und steckte die leere Hand in die Manteltasche.
 1. Wahrnehmung 13
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 12.04.2015, 11:22:37
Siegfried, Bernadette & Barry Gamble


Die Falltür sprang auf. Der staubige Dunst verwaister, bröckeliger Fassade wirbelte durch die Luft und füllte die Atmosphäre mit dicken, in dem Licht ihrer BANNER-Einsatzlampen reflektierenden, weißen Flocken. Als kein Laut aus dem gähnenden, nun offen liegenden Schlund drang; zählte die außergewöhnliche Uhrwerksfrau und Downtown Gentleman Bernadette stumm mit ihren messing-farbenen Fingern von Drei bis Null - bevor sie mutig nach vorne schnellte und drohend ihren Deputy 0.7 hob.

Doch keine unmittelbare Gefahr offenbarte sich dort. Als ihre Wahrnehmung die Schwelle des Durchganges passierte; blickte sie nun auf einen, etwa eineinhalb Meter breiten Schacht, welcher sich entlang grob geschliffenen, kreisrunden Wänden etwa dreißig Meter geradewegs nach unten schälte. Eine einzelne Leiter führte das 'Loch' hinab; breite Rostflecken warfen das Licht des BANNERs' zurück und tauchten die Szenerie somit in ockerfarbenes Licht, welches sich mit den langgezogenen, rhythmischen Schatten der einzelnen Sprossen vermischte.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 13.04.2015, 21:00:18
Der Uhrwerks-Gentleman stellte sich vor die Öffnung und zielte weiter nach unten, während die freie Hand den Lichtstab an den Waffenarm montierte. Anschließend holte sie die hanballgroße Kugel mit dem Rotor aus der Tasche. Ihre Waffenhand formte sich ein wenig um, sodass nur noch Daumen und Zeigefinger die Waffe hielten. die anderen drei Finger spreizten sich in unnatürlicher Weise ab und griffen die Kugel. Durch Bernadettes Körper wanderten einige Rotationsbewegungen, die damit endeten, dass der Großteil desselben rückwärts die Leiter herunterklettern konnte, ihr Kopf aber weiter (nun über ihren eigenen Rücken hinweg) nach vorne und unten schauen konnte und ihr Waffenarm mit BANNER-Lampe vorwärte den Schacht hinuntergerichtet blieb. So stieg das lebendige Konstrukt die Leiter hiinab, immer darauf achtend, dass ihre Füße und die freie Hand die Belastung auf die stabileren äußeren Anteiel der Sprossen legte, eingedenk des eigenen, unmenschlichen Gewichtes.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 14.04.2015, 10:40:57
Immer noch die beiden Revolver in den Händen, tastet sich die Verstärkung weiter vor- innerlich fluchend, nicht doch das Lampenaufrüstpaket für den Helm der Rüstung genommen zu haben. Für eine Lampe fehlt ihm die freie Hand- und das Leuchten des Bannerstocks an seinem Unterarm lässt flackernde Schatten seine Fantasie beflügeln. Immer weiter rückt er vor- hoffend, nicht zu spät zu sein.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 16.04.2015, 08:01:33
Er hatte es fast schon geahnt, dass er genau auf diesen Gesellen vor sich hat. Zu mehr als hirnloser Arbeit war er kaum zu gebrauchen. Die starken Schmerzen in seinem Arm erinnerten ihn an seinen momentanen Zustand und das er alles andere als fähig war, diesem Gauner Parole bieten zu können. Das letzte Ass im Ärmel wäre eventuell als auferstandener Tote ihm Angst und Schrecken ein zu  jagen… doch sollte dies schief gehen wäre dies wohl sein Todesurteil.

Warum schaute der Handlanger zurück, habe ich irgendetwas überhört? Bosco überlegte nicht lange und kauerte sich in einen schattigen Bereich an der Wand und wurde fast selbst zum Schatten.[1]Er musste warten wie sich die Situation entwickeln würde, dabei konzentrierte er sich auf sein Gehör und versuchte die Umgebung im Auge zu behalten.[2]
 1. stealth 28 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg963844#msg963844)
 2.  perception 24 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8040.msg963843#msg963843)
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 16.04.2015, 23:19:00
Barry ließ Bernadette ungeduldig brummend den Vortritt, als sie sich vor ihn drängte. Er sah zwar ein, dass jemand ein Auge auf die Verstärkung und alles, was ihnen sonst noch in den Rücken fallen konnte, haben musste, aber dass ausgerechnet er das übernehmen sollte… Er wollte nicht noch mehr Zeit verschwenden. Jede Sekunde, die sie hier verplemperten, konnte seinen Opa das Leben kosten. Barry wollte nicht kopflos in den Tod rennen, das nicht (Vorsicht war durchaus sinnvoll), aber nicht voranzukommen (oder nur, Barrys Meinung nach, zu langsam) war wirklich nicht das Wahre. Er wollte nicht mehr trödeln.
Leider war die Falltür ein Engpass und Bernadette im Weg… Andernfalls wäre Barry vielleicht an ihr vorbeigehuscht. Unruhig trat er auf der Stelle… zog aber dennoch seinen Deputy, um wache zu halten. Er merkte, dass sich jemand in der Seitengasse der Laderampe näherte. Der Schein einer Lampe war zu sehen – möglicherweise der einer Bannerlampe. Einen Lawbringer hatten seine geschärften Koboldohren ausmachen können. Das hieß aber nicht unbedingt, dass nun die Verstärkung in der Gasse nach ihnen suchte. Barry blieb vorsichtig – aber auf sich aufmerksam zu machen, war sinnvoll. So oder so. Verstärkung würde sie finden, einfacher Gauner würden die Flcuht ergreifen, wenn sie davon Wind bekamen, dass hier Gentlemen herumliefen; und die hinterhältigen Attentäter von vorhin wüssten, was ihnen bevorsteht…
„Constable Gamble – Downtown Gentlemen, hielt er sich kurz. „Sie da draußen: Geben Sie sich zu erkennen!“
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 19.04.2015, 22:02:11
Master Bosco Matthew Jenkins


Der 'Pantomime' hing einen weiteren, Nerven zehrenden Augenblick an jener Leiter und blickte direkt den Stollen hinab in die Richtung, in welcher der schwer verletzte Downtown Gentleman Master Bosco Matthew Jenkins versteckt auf der Lauer lag. Er rührte sich nicht vom Fleck; aus der Verstohlenheit heraus sah Bosco deutlich wie Schweißperlen der Nervosität die Stirn des Mannes benetzten und seine Schminke dadurch langsam aber sicher aus den Fugen geriet. Doch die Ursache des plötzlichen Innehaltens blieben dem alten Zylinder trotzdem verborgen. So sehr er sich auch in seiner misslichen Lage anstrengte: Das Einzige, was er hier unten außer der hektischen Atmung des Handlangers vernahm, war die gähnende, gar dröhnende Stille, sowie ab und an das ferne Tropfen von Kondenswasser, welches sich in den tiefen Ritzen des grob behauenen Steins sammelte. Plötzlich riss der Kerl die Anspannung hinfort, schüttelte den Kopf und stieg ohne weiter zu zögern die Leiter nach oben. Noch bevor Bosco die Schatten verließ, hörte er von jenseits der Deckenöffnung ein metallisches Poltern; sofort vermutete er eine Luke, welche von dem geschminkten Mann geöffnet wurde. Schritte verhallten einige Augenblicke später über ihm... Und Bosco stellte fest, dass er hier unten wieder alleine war. Von den brutalen Schmerzen in seinem grob abgetrennten Armstumpf einmal abgesehen.


Bernadette, Siegfried und Barry Gamble


Während die außergewöhnlich-verrenkte Uhrwerksfrau und Downtown Gentleman Bernadette sich ihren Weg zögerlich nach unten bahnte, hallten die Worte des jungen Barry Gamble durch jene verlassene Lagerhalle. Eindeutig hörte Siegfried die bekannte Ansprache der Frauen und Männer des Justizpalastes; noch bevor der Schein seiner Lampe durch die offen stehende Laderampen-Schiebetür in das Gebäude-Innere drang.

Unterdessen stieg Bernadette tiefer den Schlund hinab. Im Schein ihrer BANNER-Einsatzlampe erkannte sie die duzenden, dünnen Fäden, welche zuvor noch an den Fässern befestigt gewesen waren. Sie verliefen in engen Bahnen  zueinander und verknoteten sich etwa zwei Meter weiter unten zu einem dicken Strang, welcher der Leiter bis zu jener Öffnung folgte, welche sich schließlich am Ende des Abstieges, in etwa zwanzig Metern Tiefe befand. Dort unten schien ebenfalls völlige Finsternis zu herrschen. Noch drang der Lichtkegel des BANNERs nicht bis nach unten. Die Schatten der einzelnen Sprossen zogen sich zu tief hinab und verschmolzen dort mit dem Unbekannten. Was auch immer dort auf sie wartete: Es würde noch einige Augenblicke dauern, bis Bernadette dies endlich herausfinden konnte.[1]
 1. Sofern du dem Pfad lediglich weiter folgst, kannst du mir dies auch OoC mitteilen. Ich wollte zum einen dir nur die Möglichkeit geben, evtl. auf deinen Partner zu warten und zum anderen eben jenem und Siegfried noch einen kurzen Augenblick des Kennenlernens geben, bevor du zeittechnisch unten ankommst.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 21.04.2015, 09:31:39
"Constable Siegfried Stauffer. Ihre Verstärkung. Die Einzige Verstärkung in nächster Zeit." Nur knapp hat er dem Impuls widerstanden, die plötliche Stimme unter Feuer zu nehmen- aber zumindest einen der Gentleman gefunden zu haben beruhigt ihn soweit, dass er nicht völlig zu spät ist. Immer noch die beiden Deputy in den Händen, und bereit, jede Falle in eine flammende Hölle für mögliche Gegner zu verwandeln, nähert er sich der Stimme. "Wie ist Ihr Status, Gamble? Und wissen Sie wie der Status von Constable Bernadette einzuschätzen ist?"
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 25.04.2015, 13:06:46
Als die Person draußen in der Gasse antwortete und sich als die erhoffte Verstärkung zu erkennen gab, ließ Barry seinen Deputy 0.7 etwas sinken – hielt sich aber bereit, diese Bewegung schnell wieder rückgängig zu machen, sollte es sich doch als erforderlich erweisen. Immerhin sah er Constable Stauffer (oder zumindest den Kerl, der sich gemeldet hatte, sollte es sich nicht um einen anderen Gentleman handeln) noch nicht von Angesicht zu Angesicht. Es war schwer, sich allein von der Stimme her ein Bild zu machen.
„Ich bin leicht verletzt“, antwortete Barry Stauffer, „aber werde es überleben.“ Der Sturz vom Zaun hatte mehr Schaden angerichtet als der Angriff der Attentäter zuvor (dank seines mysteriösen Retters)… Tatsächlich war das sogar sehr schmerzhaft gewesen. Mehr, als er zugeben wollte. Peinlich, peinlich. Aber Barry gönnte sich keine Zeit, seine Wunden zu lecken. Sein Opa schwebte womöglich in Lebensgefahr! Es war zwar ärgerlich, dass Stauffer allein gekommen war… Aber ein zusätzlicher Helfer war besser als keiner.
„Constable Bernadette ist unversehrt und sondiert gerade die Lage. Kommen Sie, Stauffer, wir haben keine Zeit zu verlieren! Wir sind den Tätern auf der Spur und haben einen Zugang zu ihrem Versteck gefunden. Hat man Sie über die Situation informiert?“
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Bernadette am 25.04.2015, 16:52:34
Bernadette stieg mit stetiger Geschwindigkeit hinab und ließ ihren Lichtstrahl systematisch das Dunkel abtasten. Ihre 'Natur' machte sie unempfänglich für erschreckende Umgebungen, ihr Mangel an Vorsicht versuchte sie durch Berechnung zu ersetzen. Ihr eingeschränkten Sichtmöglichkeiten ließen sie sich umso mehr aufs Hören konzentrieren. Sie bekam den Beginn des Wortwechsel der anderen Gentlemen nur bruchstückhaft mit. Ein Name der Verstärkung blieb aber hängen: 'Stauffer'. "Das ist gut. Mit der Einheit bin ich - und sie mit mir - gut vertraut, unsere Zusammenarbeit funktioniert.", dachte sie und erwägt für eine Nanosekunde, ihren Abstieg zu verlangsamen, um die beiden aufholen zu lassen. Dann entschied sie aber, dass dies ein zu großer Zeitverzug wäre. Sie ahnte, dass seine Anwesenheit hier bedeutete, dass die Gentlemen als Ganzes vermutlich zu beschäftigt sind, um alle Krisenherde mit den dafür vorgesehenen Mannschaften zu versorgen.
Gerade in dem Augenblick knirschte es plötzlich laut, gemischt mit einem bröckelnden Knacken: Eine Stufe gab unter ihrem Gewicht nach. Bevor diese endgültig aus der Wand brach, verteilte die Uhrwerksfrau blitzschnell die Belastung um. Das führte noch einmal zu Knirschen, begleitet von Rost- und Steinbruchbröseln, bevor erneut ein stabiles Gleichgewicht erreicht war. Die Gentleman dehnte die erzwungene Pause nicht über die Maßen aus und setzte die Bewegung, nun etwas langsamer, fort. Ihr kam allerdings in den Sinn, dass auch Siegfried mit seiner vergleichbaren Gewichtsklasse ein Risiko einging.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 26.04.2015, 11:15:09
Siegfried ließ die Waffen sinken- und stürmte vor. Durchquerte die Türen der Lagerhalle, immer noch mit versperrtem Visier, fixierte den Gnom aus unmöglich einzuschätzenden, verspiegelten Glasaugen. "Constable. Was ist hier passiert- und warum ist Verstärkung nötig? Brauchen Sie eine MDIC-Anwendung? Habe noch ein paar davon dabei." Wie zur Bestätigung klopfte der Gentleman auf den Revolver an seiner Seite. "Ansonsten... Bin mit EX ausgestattet. Haben sich im letzten Zusammenstoß als sehr nütlich erwiesen. Wie ist bei Ihnen der Status der Munition? "
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Master Bosco Matthew Jenkins am 30.04.2015, 09:17:50
Mr. Pantomime musste ihn gehört haben, oder eventuell auch einfach nur an Paranoia erkrankt sein. Er würde ihm auf jeden Fall folgen, trotzdem blieb Bosco noch einen Augenblick, versuchte sich darauf zu konzentrieren in welche Richtung die Schritte sich über ihm bewegten um später der Richtung folgen zu können.

Dann machte er sich schleunigst daran ihm zu folgen. Was mehr schlecht als recht funktionierte. Denn mit nur einer Hand zur Verfügung war es schwierig die Leiter empor zu klettern. Dabei musste er mehrfach die Zähne zusammenbeissen um ein lautes Schreien vor Schmerzen zu unterbinden. Die verfluchte Wunde fügte ihm unbekannte Schmerzen zu und lies ihn schier verrückt werden. Doch wenn er überleben wollte, musste er durchhalten. „Bosco du alter Zylinder, das schaffst du.“ Waren die Worte die er leise und doch mit einer Willensstarken Intensivität immer wieder aussprach um sich zu ermutigen und zu motivieren.

Als er oben angekommen ist, schob er vorsichtig erst sein Kopf durch die Öffnung um einen Blick in den Raum zu werfen. Wer wusste schon was der verrückte Mr. Pantomime dachte. Am Ende würde er oben warten um ihm eins über die Rübe ziehen.

Sollte die Luft rein sein, würde sich auf den Weg machen um ihm weiter folgen.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Barry Gamble am 30.04.2015, 19:26:21
Barry ließ seinen Deputy sinken und steckte ihn zurück in den Holster, als er sich sicher war, mit Constable Stauffer tatsächlich einen weiteren Gentleman vor sich zu haben. Die Waffe würde ihn in wenigen Augenblicken beim Klettern sowieso nur behindern.
„Munition habe ich genug…“, antwortete der Bold dem Neuankömmling. „Und nein, sparen Sie sich die MDICs. Ich habe selbst welche – und schwer zu sagen, wie hässlich das hier noch wird.“
Ärgerlich, dass Stauffer nicht Bescheid wusste, was sich hier abgespielt hatte. Nun gut. Barry versuchte, es schnell und mit nur wenigen Atemzügen zu erzählen: „Mein Partner und ich kamen hierher, um eine Einheit aus Kromdale zu treffen. Stattdessen haben uns ein paar Gangster erwartet. Sie haben uns mit einer Blitzgranate überrascht. Fast hätten sie es geschafft, mich bewusstlos über den Rand nach Mydfogg zu werfen, meinen Partner haben sie entführt. Die Toten und der Gefangene im Hinterhof sind wahrscheinlich einfach nur ein paar Kleinganoven, die unsere verlassenen Maschinen klauen wollten. Constable Bernadette stieß zu mir, als ich sie gerade gestellt habe. Es ist eskaliert, als irgendein Zauber von den Kerlen Besitz ergriffen hat. Dazu kann ich nicht viel sagen, Constable Bernadette vermutlich mehr. Die Zauberspur führt jedenfalls hinab – genauso wie die Spur der Drecksäcke, die meinen Opa haben.“
Genug der Worte. Barry wandte sich zur Bodenluke und bestieg die obersten Leitersprossen, während er weiterredete. „Kommen Sie, Stauffer. Ich sollte nur auf Sie warten… Keine Zeit mehr zu verlieren.“
Dann begann er, mit aktivierter Banner-Lampe den Abstieg. Seine verletzten Glieder protestierten etwas. Aber er konnte sich später, wenn sein Opa in Sicherheit war, immer noch die Wunden lecken. Dafür war nun keine Zeit.
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Siegfried am 01.05.2015, 15:50:28
Siegfried beeilt sich, dem Bold zu folgen- und stutzt. "In meinem Fall wurde auch von zwei Personen Besitz ergriffen- zunächst von einem Spinner, dann von Constable Wybrand. Die Spuren lassen auf ein erneutes Aufflammen des dunken Drüben schließen. Wir sollten... vorsichtig sein. Und zusammen bleiben." Seine Lampe tastet über die Wände, während er mit dem Hahn des Revolvers spielt. "Gamble? Wenn Sie das Gefühl haben, mit meinem Geist spielt irgend etwas..." Er spannt den Hahn des Revolvers, prüft die Trommeln. "Erschießen Sie mich."
Titel: Stadt ohne Gnade
Beitrag von: Wellby am 20.05.2015, 18:10:14
Sehr geehrte Leser,

leider wurde dieser Runde von Seiten des Spielleiters viel zu früh, vorzeitig beendet. (siehe hier! (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8402.msg968617#msg968617)) Ich hoffe ihr hattet dennoch euren Spaß mit unseren Seiten!

Bis zum nächsten Abenteuer!

LG - der Alex.