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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Kingdoms of Kalamar - Von Löwen und Lämmern => Thema gestartet von: Khenubaal am 07.10.2014, 11:26:52

Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.10.2014, 11:26:52
DORWIDA
(http://th06.deviantart.net/fs32/PRE/f/2008/201/a/e/Medieval_Village___Sketch_by_Betomelo.jpg)

Der Himmel ist klar und blau. Es sind keine Wolken am Horizont und die Mittagshitze des angebrochenen Sommers entfaltet sich ungehindert über euch. Der Überlandweg nach Dorwida mag staubig und unbefestigt sein, doch er ist klar zu erkennen inmitten der Felder um euch herum, die sich über die sanften Hügel erstrecken. Der Konandor – ein Nebenfluss des Renandor – fließt nur eine halbe Meile von euch entfernt über Land, leitet euren Weg nach Dorwida und sorgt dafür, dass der Boden hier trotz der ausgedehnten Sommer von Ek’Gakel fruchtbar und grün bleibt.
   Drei Tage ist es her, seit ihr aus Robuselido aufgebrochen seid. Die Garnison hatte ursprünglich nach Söldnern gesucht, die sich einem Gegenangriff auf marodierende Orks anschließen sollten – die Überfälle der Grünheute aus dem Brindenwald werden immer dreister – doch zwei Tage vor Ausrücken trafen neue Befehle aus der Hauptstadt ein. „Keine unnötigen Operationen im Norden“ hieß es lapidar. Die Truppen sollen zusammengehalten werden und bereit sein für mögliche Strafexpeditionen gegen marodierende Stämme der Dejy im Land. Eine verstörende Nachricht angesichts zwei noch immer rauchender Weiler nach den Angriffen der Orks, aber Befehl ist Befehl.
   Damit war auch euer Auftrag dahin – allerdings verkündete ein Herold noch am gleichen Abend, dass die Ratsherren des Dorfes Dorwida – nur vier Tagesreisen entfernt im Süden – nach tapferen Männern suchen für den Kampf gegen eine Plage der Kargi. Man sprach von großzügiger Entlohnung im Falle des Erfolgs. Da Rabuselido für den Augenblick nichts mehr für euch bereitzuhalten schien, war die Entscheidung leicht.
   Seit vier Tagen seid ihr nun unterwegs – und habt das heutzutage seltene Glück, eine ereignisarme Reise zu verleben. Der Konandor stillte euren Durst und tränkte eure Pferde. Der Himmel des Monats Henneth hatte keinen Regen und wenig Wind für euch übrig. Und nun befindet ihr euch auf den letzten der insgesamt gut 80 Meilen des Weges nach Dorwida.
   Seit Stunden ist das durchgängig saftige Grün der Wiesen um euch herum an vielen Stellen dem goldenen Schimmern der Weizenfelder der Bauern von Dorwida gewichen. An anderen Stellen, wo der Boden weiterhin grün ist, grasen große Rinderherden auf eingezäunten Feldern. Vielerorts seht ihr Vorarbeiter und Tagelöhner, manchmal auch Mitglieder der Gutsfamilie selbst, der harten Arbeit der Bauern von Tellene nachgehen - die Felder müssen bewässert und abgeerntet, die Tiere getränkt, gefüttert, geleitet und bewacht werden. Es gilt, Schäden an den hölzernen Zäunen der Farmen auszubessern, und an den Rändern der Farmgebiete – weiter weg vom Fluss und damit auf bereits trockenerem Boden – werden neue Pflanzungen angelegt. Es ist ein geschäftiger Tag für die Menschen von Dorwida.
   Zwischen den Farmen um euch herum nähert ihr euch immer weiter dem Dorf. In mehreren, nach außen hin dünner bebauten Schichten ziehen sich die Reihen der hölzernen Häuser um einen zentral gelegenen Platz, wie die schichten einer Zwiebel. Es sind keine luxuriösen Behausungen – aber man sieht, dass sie solide, gewissenhaft und für die eigenen Familien errichtet wurden. Die Wände werden durch massive, gut verarbeitete Baumstämme gestützt. Die Dächer sind durch überlappende Balken und zum Teil gegerbtes Leder wetter- und winterfest. Die Menschen um euch herum gehen ihrem Handwerk nach – rechts von euch bleibt der hallende Hammerschlag der Schmiede und das Zischen des Blasebalgs ebenso zurück, wie die lauten Gespräche und der unverkennbare Geruch der Gerber. Ein Töpfer kommt euch mit einem schwer beladenen Wagen entgegen – gezogen von einem einohrigen Esel. Der fröhliche Widerhall der tönernen Gefäße auf seiner Ladefläche mag weder ihn noch sein trübseliges Tier aufzumuntern. Der laute Ruf einer jungen Mutter und das Gelächter von Kindern schneiden durch die Luft. Dann seht ihr zwei junge Frauen mit je zwei vollen Wassereimern beladen, auf dem Rückweg von einem der Brunnen. Die beiden beäugen euch verstohlen, flüstern einander etwas zu und kichern dann. Eine von ihnen – pechschwarzes, hüftlanges Haar und die dunkelgrünen Augen einer Schönheit - schaut bedeutungsvoll zu euch hinüber, bevor sie den Blick ebenso bedeutungsvoll abwendet und die beiden zusammen zwischen zwei Häusern in einer Nebengasse verschwinden. Ihr versucht gerade herauszufinden, wem von euch beiden der Blick gegolten hat, als plötzlich Rufe vor euch – wohl vom zentralen Platz des Dorfes ertönen: „Kommt zusammen! Es gab noch einen Angriff!“. Danach hört ihr, wie eine Glocke geläutet wird und Menschen um euch herum, besorgte Frauen, schaulustige Jugendliche und auch einige fluchende Männer, an euch vorbeilaufen und aus den Gassen Richtung des Glockenläutens strömen.   
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 11.10.2014, 22:12:45
Grade eine lange, ausführliche Erklärung vorbereitend, warum der verheißungsvolle Blick der schwarzhaarigen Schönheit wohl nur ihm gegolten haben könne, wird Manik durch das Läuten der Glocken und durch den Trubel auf den Straßen aus seinen Gedanken gerissen. Das kommt ihm ganz gelegen, eigentlich interessieren ihn solche Ablenkungen derzeit eh nicht, aber er hatte das Gefühl, dass es sich wohl so gehört, darüber zu diskutieren wem ein flüchtiger Blick gegolten haben könne.
Kurz überlegt der Waldläufer sich, ob es sich lohnt, eine der aufgebrachten Personen zu fragen, was das Ganze zu bedeuten habe, aber sowieso schon leicht genervt von der ganzen Hektik, die die bisher sehr beschauliche, gemütliche Reise so abrupt beendet hat, entschließt er sich dagegen. Vermutlich würde er es sowieso gleich erfahren. Grimmig schüttelt er die Reiselethargie ab, nickt seinem Begleiter zu und reitet so schnell es ob des Trubels geht, Richtung Dorfmitte.


Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.10.2014, 18:32:14
In einer anderen Gasse, nicht unweit des Marktes. Zwei Gestalten ließen sich gerade neben eine Abfalltonne nieder. Zufrieden betrachtete die größere Gestalt, offenbar ein Hominide, die Ausbeute ihrer Suche. Er hielt zwei Schweinekeulen in den Händen. Sie waren nur lauwarm aber dafür kaum angebissen. Wunderbar. Denn genau das hatte er gesucht. Genüsslich versenkte er die Zähne in das Fleisch. Wie das schmeckte. Eines konnte er den Döflern nicht absprechen. Sie wussten es wie Fleisch zu würzen war. Nachdem er den ersten Bissen herunter geschlungen hatte, hielt er die zweite Keule vor die Schnauze seines geduldigen Gefährten. Kurz schnüffelte er daran bevor auch er seine Zähne in das Stück Fleisch versenkte. „Heha“ Lachte der Mann neben dem Tier hell auf. Es hatte etwa eine Stunde gedauert bis er ein paar Sachen die er gebrauchen konnte gefunden hatte. Neben dem Fleisch waren es ein altes Feuereisen und ein paar Lederriemen. Er verstand es nicht, wie die Dörfler solche und andere Dinge einfach wegwerfen konnten. Doch ihm war es auch egal. Schließlich brauchte er somit weniger Geld um sich die Dinge zuzukaufen.
Mit einem knacken brach er den Knochen seines Fleischstückes entzwei. Jetzt ging es an das leckere Knochenmark. Auch das Tier neben ihm vergnügte sich am Knochen. Als vom Markt her der Ruf erklang. Murrend schluckte der junge Mann das ausgesaugte Knochenmark. Denn es waren keine guten Nachrichten. Es bedeutete Gefahr und dass er wohl das Dorf nicht mehr lange so leicht betreten könnte. „Auf mein Grimnir.“ Sagte er und stand mit Hilfe eines Speeres auf.

Als die beiden aus der Dunkelheit der Gasse traten, wurde klar, dass es sich um einem jungen Mann handelte. Auf den Rücken geschultert hielt er ein Bündel mit Fellen sowie Kräutern. Die Fundsachen waren in die Gürteltasche gewandert. Schon auf dem ersten Blick hob er sich von den Dorfbewohnern ab. Fast seine gesamte Kleidung bestand aus Fellen und sein von langen schwarzen Haaren umrahmtes Gesicht war stark tätowiert worden. Auch das Tier neben ihm war sehenswert. Denn es war ein grausilberne Wolf. Trotz ihrer deutlichen Dejyerscheinung kümmerten die meisten Dörfler nicht um ihn. Sie eilten weiter zum Markt. Der junge Mann folgte ihnen ruhig. Denn auch er wollte wissen was passiert war und in wieweit es für ihn eine Gefahr war.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 13.10.2014, 19:59:20
Ragnar blickt einen Augenblick der Schwarzhaarigen Schönheit hinterher. Es war eine ganze weile und ein gutes stück Weges her, das er sich an einen solchen Anblick erfreuen konnte. Seine Reise war bisher nahezu ereignislos verlaufen, und er mochte den Anblick schöner, junger Frauen.
Der junge Fhooker zügelte seinen Braunen und reckte den Hals um einen besseren Blick zu bekommen als aufgeregtes Rufen seine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenkte. Etwas über einen Angriff und er blickt kurz zu seinem Begleiter hinüber. Dann lässt er sein Pferd in einen leichten trab fallen, der Quelle der Aufregung entgegen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.10.2014, 13:53:54
   Als ihr den Marktplatz des Dorfes erreicht, hat sich bereits eine recht große Menge aus einigen Dutzend Menschen versammelt. Ragnar und Manik binden ihre Pferde an einem der Pfähle am Rand des Platzes an, bevor sie in die Menschenmenge eintauchen. Die Menschen blicken allesamt zum Ratsgebäude, dass im Nordosten des Marktplatzes steht und vor seinen Toren eine hölzerne Erhöhung hat - anscheinend ein Podium für Verkündungen.
   Auf dem Podium seht ihr einen Mann Ende zwanzig stehen. Er hat zwei Schnitte am rechten Oberarm. Die Wunden sind noch frisch, wie ihr an dem noch nicht ganz geronnenen Blut erkennen könnt, doch sie scheinen nicht sehr tief zu sein. Allem Anschein nach ist er aus einer der Rancher-Familien des Dorfes.  Er ist sehr aufgeregt und redet eindriglich auf einen formell in ein helles Hemd und einen langen Mantel gekleideten, älteren Mann ein. Es ist wohl der Bürgermeister des Dorfes.
   Etwas Abseits der beiden steht eine weitere Gestalt - eine junge Frau mit kurzem, feurig rotem, gelockten Haar - auf dem Podium. Ihr erkennt deutlich die blaue Uniform des Ek'Gakeler Heeres unter dem Silber und Braun des Kettenhemdes und der Arm- und Bein-Platten samt Lederfutter. Das brandobische "F" am Kragen der Uniform und in größerer Ausführung auf der rechten Brust weisen die Kämpferin als Unteroffizier aus.
   Endlich unterbricht der Bürgermeister die Worte des Mannes neben sich und wendet sich der Menge zu. Als die Menschen weiter durcheinander reden, hebt er beide Hände und ruft "Ruhe, bitte."
   Da beruhigt sich die Menge und er fährt fort: "Ihr alle wisst, das wir - unsere Farmen und Landgüter, aber auch Karawanen die nach Dorwida unterwegs waren oder von uns fort - seit einigen Wochen immer wieder von dem Kargi-Stamm im Westen angegriffen werden! Auch heute Nacht hat es wieder einen Angriff gegeben. Sindal ist hier, um euch davon zu berichten."
   Mit diesen Worten überlässt der Bürgermeister das Wort dem jüngeren Mann, der sofort zu sprechen beginnt. "Ihr kennt mich! Wir Darrens haben Dorwida mit aufgebaut. Mein Vater war zwanzig Jahre lang im Dorfrat. Jetzt liegt er im Bett und muss sein Bein kurieren. Ein Bolzen von einem der Kargi hat ihn erwischt, mögen diese grünen Monster alle verflucht sein.
   Aber meine Brüder, unsere Arbeiter und ich habe die Bastarde zurückgeschlagen. Als sie gesehen haben, dass wir vorbereitet sind, sind die Feiglinge geflohen!"
   Wieder erhebt sich Geschrei. Aufmunterungen, aber auch Glückwünsche zum Sieg sind zu hören, aber auch Verwünschungen für die Kargi und Gelächter über deren Feigheit. Da schallt die rissige Stimme eines alten Mannes durch die Menge.
   "Was?" schreit Sindal Darren. Die Menge beruhigt sich und der alte Mann wiederholt seine Worte. "Ein Kargi verliert für gewöhnlich eher sein Leben, als seine Ehre. Das sind keine Feiglinge. Seid ihr denn sicher, dass es Kargi waren, die euch angriffen?" Während er spricht, tritt die Menge um ihn herum etwas auseinander und ihr erkennt einen Mann von über fünfzig Sommern mit schlohweißem Haar und einem grauen Vollbart. Seine dunklen Augen und die markante Stirn weisen auf Dejy-Blut hin, während die hohen Wangenknochen auf brandobische Abstammung schließen lassen. Sanjan erkennt in ihm Jaresh Dorguln, den ehemaligen Bürgermeister von Dorwida, dem er vor einem Jahr geholfen hat, als seine Nichte eine hartnäckige Kehlkopfentzündung hatte.
   Sindal lacht auf dem Podium laut auf. "Das darf doch nicht wahr sein! Wie verrückt bist du, Jaresh? Ich weiß nicht, wie es um dein Augenlicht steht, aber ich und meine Sippe sehen gut. Das waren Kargi - ohne Zweifel. Frag meinen Vater, der mit einem von ihren Bolzen im Bett liegt. Und sie sind geflohen, wie Feiglinge!"
   Wieder beginnt die Menge zu schreien, einige verhöhnen den alten Mann, andere dagegen sagen, man soll sich zurückhalten. Da schreitet der Bürgermeister wieder mit erhobenen Händen ein und beruhigt die Menge. "Na, na, na. Halte dich zurück, Sindal. Wir alle verstehen, dass du aufgewühlt bist, aber sei nicht so respektlos gegenüber Jaresh Dorguln. Er ist ein ehrbarer Mann, der schon viel für unser Dorf getan hat." Die Worte sind gut gewählt, klingen aber sehr gönnerhaft.
   "Vielen Dank, Hiram", ruft Jaresh mit nicht zu überhörendem Sarkasmus.
   "Aber natürlich", fährt der Bürgermeister fort. "Ich verstehe das, Jaresh. Immerhin hast du vor mehr als fünfzehn Jahren den Friedensvertrag zwischen Dorwida und den Kargi abgeschlossen. Ich weiß, dass du deren... Fürst, oder wie heißt es bei denen?"
   "Gul", hilft Jaresh aus.
   "Ah, ja, Gul. Ich weiß, dass du deren Gul kennst. Da muss es dir schwer fallen, zu glauben, dass die Kargi den Friedensvertrag gebrochen haben." Der Bürgermeister unterbrich seine Worte kurz und schaut zu der Offizierin hinüber. Diese stand bis dato unbeweglich mit hinter dem Rücken zusammengenommen Händen. Nun nickt sie ihm jedoch zu und gibt mit einer Handbewegung weiteren Männern in einer Seitengasse ein Zeichen.
   "Und wir müssen auch ganz sicher sein, bevor wir etwas unternehmen", fährt der Bürgermeister fort. "Aber leider, Jaresh, sind wir uns nun ganz sicher."
   In diesem Moment führen zwei weitere Soldaten des Heeres einen Kargi auf die Bühne. Wieder erhebt sich Geschrei und Tumult in der Menge. Einige Frauen schreien auf und wollen weglaufen. Männer beginnen dem Kargi Verwünschungen an den Kopf zu schreien. Ein Jugendlicher wirft mit einem Stein und trifft den Kargi an der Schulter. Der Hobgoblin zeigt dabei die Zähne und versucht sich für einen Augenblick von seinen Bewachern loszureißen. Es dauert nur Sekunden, dann nimmt er wieder eine ruhige Haltung ein und bedenkt die Menge mit einem eisigen Blick. Aber diese eine Sekunde reicht schon aus, um die ängstlichsten Kinder auseinanderstoben zu lassen.
   Es dauert fast eine Minute, bis der Bürgermeister die Menge wieder beruhigen kann. Dann übergibt er das Wort an die Offizierin des Heeres - Lihana Ejdarn, wie er sie vorstellt. Diese spricht ruhig und sachlich. "Als wir von dem Angriff auf das Gut der Darrens hörten, nahmen wir sofort die Verfolgung der geflohenen Angreifer auf. Wir folgten ihrer wahrscheinlichen Route nach Westen zum nördlichen Elninawald. Sichtkontakt stellten wir unweit des Flusses Avendor her. Es waren drei Reiter - Kargi - klar innerhalb des Territoriums, dass laut Vertrag als neutrale Zone gekennzechnet ist. Einer der drei war verwundet. Als wir sie aufforderten, zu halten, griffen die Kargi uns an. Einer von Ihnen starb am Ort des Kampfes. Einer konnte entkommen. Den dritten haben wir gefangengenommen."
   Die Menge johlt bei den letzten Worten auf. Weitere Steine und verfaultes Obst fliegen auf die Bühne, doch nachdem in erster Linie die Soldaten getroffen, werden, die den Kargi halten, bringt der Bürgermeister die Menge abermals zur Ruhe.
   Da meldet sich wieder Jaresh Dorguln zu Wort. "Und gibt es irgendwelche Beweise dafür, dass diese Kargi zum Stamm der Ukhtark gehören? Vielleicht ist das eine marodierende Gruppe."
Seine Worte gehen in Buhrufen unter. Ein jüngerer Mann in teurem Ledermantel und neuen Wildlederstiefeln schreit. "Nun hör aber auf, Onkel! Deine Versuche, diese Wilden zu verteidigen, werden immer peinlicher."
   Diesmal beruhigt die Offizierin die Menge mit erhobenen Händen. "Leider gibt es auch dafür Beweise", sagt sie ruhig. Ein weiterer Soldat kommt hoch und schmeißt einige Sachen vor sich und für alle sichtbar auf das Podium. Es ist ein Schmuckstück, wahrscheinlich ein Halsanhänger, ein Breitschwert und ein hölzernen Rundschild mit der Sillhoutte eines weißen Habichts darauf. Anscheinend ist der weiße Habicht das Zeichen des Ukhtark-Stammes, denn während Jaresh die Zähne zusammenbeißt und einen Kloß herunterschluckt, johlt die Menge wieder auf.
   Abermals beruhigt der Bürgermeister sie und sagt. "Damit haben wir Klarheit über unseren Feind. Lihana Ejdarn und die Soldaten des Heeres werden schon morgen damit beginnen, das Vorgehen gegen die Kargi zu planen. Ich habe bereits Herolde nach Rabuselido und in andere Städte geschickt, um Söldner zu uns zu bitten. Vielleicht sind einige schon hier", dabei bleibt der Blick des Bürgermeisters kurz auf Manik und Ragnar haften, die aufgrund ihrer Abstammung und der imposanten Statur aus der Menge herausragen. "Ich würde alle bitten, die Interesse haben, für gutes Geld uns zu helfen, uns von dieser Plage zu befreien, morgen früh hier an gleicher Stelle zu sein und sich bei mir und Offizier Ejdarn einzutragen."
   "Was ist mit dem Kargi?", fragt Jaresh durch die Rufe der Menge, und alle verstummen plötzlich.
   Der Bürgermeister sieht verwundert aus. "Was soll mit ihm sein? Er wird morgen hingerichtet."
   Wieder will die Menge aufjohlen, doch sie wird von Jaresh unterbrochen. "Das geht nicht, Hiram, und das weißt du. Wir können hier niemanden hinrichten, ohne einen ordentlichen Prozess - das ist Gesetz. Du warst im Stadtrat, als wir es verabschiedet haben."
   Die Menge murrt unwillig. Hiram verzieht das Gesicht. "Unser Richter wird erst in einer Woche zurückerwartet", sagt er trocken.
   "Dann bleibt der Kargi eben eine Woche lang in der Zelle unseres Scheriffs, bis ihm der Prozess gemacht werden kann", antwortet Jaresh mit einem verschmitzten Lächeln. "Ich denke, Scheriff Gelspad hat nichts dagegen."
   "Allerdings nicht", antwortet ein drahtiger Mann, der sich seitlich in der Menschenansammlung aufgehalten und bis dato ruhig verhalten hat, trocken. "Gesetz ist Gesetz - ich nehme den Gefangenen in Gewahrsam."
   Die Menge ist unzufrieden, und der Bürgermeister allem Anschein nach auch - allerdings widersetzt sich niemand dem Scheriff, als dieser den Gefangenen mit Hilfe der Soldaten in sein Revier führt. Der Bürgermeister weist noch einmal darauf hin, dass am nächsten Morgen am gleichen Ort Söldner angeworben werden sollen. Danach beginnt sich die Menge langsam zu zerstreuen. 
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.10.2014, 18:31:00
Am Rand der Menge hatte sich Sanjan aufgehalten. Mitten hinein wäre eh nichts für ihn und Grimnir gewesen. Auf dem Speer gestützt verfolgte er die Szenerie. Als Jaresh Dorguln aufgetaucht war, war Sanjan immer wieder versucht zum alten Mann zu gehen. Er wollte sich neben ihm stellen, damit er nicht diesen Schreiköpfen alleine ausgeliefert war und das Besonders als ihm einer seiner eigenen Sippe in den Rücken viel. Für Ihn waren sie alle extrem respektlos. Schließlich war Jaresh der alte Häuptling der Dörfler und nun ein Stammesältester. Grimnir hatte die Unruhe seines Rudelführers schnell bemerkt. Er stand mit aufgerichteten Ohren neben ihm und wartete nur darauf, dass er handelte. Doch Sanjan verstärkte nur seinen Griff um den Speer. Schließlich hatte er kein Recht sich in dieses Gespräch einzumischen, gleich wie.
Kaum hatte Jaresh seinen Unglauben geäußert, blickte sich Sanjan das Dreiergespann auf dem Podest genauer an. Besonders den jungen Mann betrachtete er eingehens. Doch er war zu weit weg um jetzt etwas genauer zu sagen. Allein die Tatsache, dass die Schnitte noch nicht versorgt worden waren, machten ihn stutzig. Denn wenn der Angriff in der Nacht war, warum waren sie nicht einmal gesäubert worden? Was die Ruhe und Sicherheit der Soldatin anging, so klärte es sich als bald. Doch auch ihr Verhalten und dass des jetzigen Häuptlings kam ihm seltsam vor. So wie sie die Beweise präsentierten, sah es für den jungen Dejy so aus, als würden sie versuchen jeden Zweifel an ihren Worten ausräumen zu wollen aber gerade erst wenn Zweifel aufkamen. Irgendwie hatte er kein gutes Gefühl in der Magengegend.

Als dann alle auseinander gingen, versuchte er zu Jaresh zu gelangen. Er wollte unbedingt mit dem alten Mann reden. Denn er glaubte nicht daran, dass der alte Dejy durch diese Szene alle seine Zweifel fallen ließ und wenn ihn jetzt auch noch seine eigenen Sippe verriet, dann würde er sich sicher über vier weitere Augen und Ohren freuen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 16.10.2014, 14:14:12
An einem Platz angekommen, von wo aus er sowohl das Podest, als auch ihre Pferde gut im Blick hatte, blieb Manik stehen. Ruhig aber wachsam blickte er umher und harrte der Dinge die da kommen mögen.
Den auf dem Podest stehenden Personen widmete er zunächst keinen genaueren Blick, einer schien leicht verwundet sein, doch im Moment interessierte ihn das nicht weiter, es hieß vermutlich nur, dass der Mann vor kurzem gekämpft hatte. Was ihn jedoch interessierte, war der Aufruhr der Menge. Wieso waren alle so aufgebracht? Und wieso konnten sie nicht aufhören wie die Wilden durcheinanderzuplappern und das zu tun, weswegen sie hergekommen waren: Zuhören?
Manik war froh, als endlich einer der Männer auf dem Podest zu sprechen begann, die Menschen zur Ruhe aufforderte und diese auch einkehrte.
Offenbar wurde eine Farm von den Kargi angegriffen.
Als die ersten Ausführungen über den Angriff beendet waren, die Menge wieder lauter wurde, schreiend, jubelnd, johlend, verdrehte Manik die Augen. Offenbar würde er mit dem Krach erstmal leben müssen.
Desinteressiert, aber glücklich über die erneute Ruhe, verfolgte er anschließend ein Gespräch zwischen dem Mann auf dem Podest der Sindal genannt wurde und einem alten Mann aus der Menge.
Der alte Mann schien viel über die Kargi zu wissen, war offenbar mal ein Verantwortlicher von Dorwida gewesen, hatte einen Friedensvertrag mit den Kargi geschlossen. Einen Friedensvertrag mit den Kargi? Manik runzelte die Stirn. Leute die eine Bedrohung für einen darstellen, sollte man bekämpfen und nicht verschonen. Der Mann versuchte anscheinend die Kargi zu verteidigen, doch wie als Stichwort wurde in dem Moment ein Gefangener auf die Bühne geführt. Wieder Krach. Doch Kargi war Kargi und so erfreute Manik sich innerlich an dem Steinwurf auf das Monster.
Dennoch kam ihm der Bericht des rothaarigen Offiziers der Armee seltsam vor.
Man nahm die Verfolgung auf und stellte grade einmal drei Angreifer? Wo war der Rest? Hatten die Kargi am Ende nur zu dritt angegriffen? Das konnte er sich nicht vorstellen. Und wie hatte man sie eingeholt? Und am wichtigsten:

"Wieso griffen die Kargi plötzlich mutig und vermutlich in Unterzahl an, obwohl sie vorher noch in angeblicher Feigheit geflogen waren?"

Als Manik klar wurde, dass er grade laut gedacht hatte, räusperte er verlegen und sagte nichts weiter. Er hatte keine Lust darauf, dass der Krach und das Gejohle sich auch noch gegen ihn richteten, so wie es sich aktuell gegen den alten Mann richtete.
Anschließend wurden noch Beweise präsentiert, aus welchem Stamm der gefangene Kargi stammen sollte. Dem alten Mann schien das nicht zu gefallen, wie Manik bemerkte.

Als der Bürgermeister endlich zum Punkt kam, war Manik froh. Offenbar sollten Söldner angeheuert werden, die sich dem Angriff auf den Stamm der Kargi anschlossen, sehr gut, endlich wieder eine Möglichkeit etwas Geld zu verdienen. Er beschloss, am nächsten Tag auf jeden Fall wieder vor Ort zu sein.

Doch jetzt hatte er erstmal noch das Bedürfnis mit dem Bürgermeister zu reden. Diesem schien es nicht zu gefallen, dass der Gefangene jetzt noch eine Woche weggesperrt werden musste. Manik leuchtete dies auch nicht ein, wieso noch eine Woche Ressourcen verschwenden, wenn man sich auch jetzt gleich eines Verbrechers entledigen konnte? Vielleicht konnte er sich ja noch diese Nacht, ein paar Münzen dazuverdienen. Und wenn ihm Zweifel an der Schuld des Gefangenen überkamen, so wollte er sich zumindest nicht die Gelegenheit entgehen lassen, die andere Seite der Geschichte zu hören.

"Entschuldigt mich bitte." sagte Manik an Ragnar gerichtet und ging in Richtung des Bürgermeisters.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 16.10.2014, 19:23:21
Ragnar reagiert lediglich mit einem leisen Grunzen auf das fortgehen seines Begleiters. Zu sehr war er von den Ereignissen gefesselt und seine Gedanken rasten hinter seiner Stirn. Irgendetwas schien hier Faul zu sein, jedoch konnte der junge Krieger nicht erkennen was. Da er keine Möglichkeit hatte dieses Rätsel zu lösen, blickte er sich nach einer Informationsquelle um, vielleicht wäre die örtliche schenke ein geeigneter Ort um etwas zu erfahren. Jedenfalls konnte er sich dort das Angebot für eine bewaffnete Unterstützung durch den Kopf gehen lassen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.10.2014, 09:05:59
   Für einen Augenblick stutzt Jaresh, als er Sanjan sieht - offenbar ist der Mann noch in Gedanken versunken. Doch der Druide ist ob seines Äußeren und auch Grimnir an seiner Seite eine außergewähnliche Erscheinung, und so erkennt ihn der alte Mann im nächsten Augenblick sofort wieder.
   "Ah, Sanjan. Schön dich zu sehen - Siola wird sich freuen, dass du uns wieder besuchst." Mit diesen Worten reicht Jaresh Sanjan die Rechte und drückt ihm mit der linken freundschaftlich die Schulter.
   Dann geht der Blick des alten Mannes wieder zum Podium, auf dem immer noch der Bürgermeister steht und nun wohl ein Gespräch mit einem Ortsfremden - einem Kämpen aus den Nordlanden, nach dem Aussehen geurteilt - beginnen wird. Seine Miene verfinstert sich etwas.
   "Ich nehme an, du hast mitbekommen, was eben hier geschehen ist", sagt er und blickt wieder Sanjan an. "Es sind turbulente Zeiten in Dorwida. Sicherlich hast du auch Fragen, die wir gerne bei etwas Wein erörtern können. Und, um ehrlich zu - es gibt auch etwas, was ich mit dir besprechen möchte. Darf ich dich einladen, heute mein Gast auf unserem Gestüt zu sein?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.10.2014, 09:15:54
   Während sich Manik dem Podium nähert, zerstreut sich die Menge immer mehr. Der Bürgermeister war noch in ein kurzes Gespräch mit Lihana Ejdarn vertieft, dieses ist aber auch schon beendet, als der Fhokki am Podium ankam. Die Offizierin verabschiedet sich mit einem Nicken vom Bürgermeister und steigt auf der anderen Seite des Podiums zu ihren Männern herunter. Sie streift dabei Manik mit ihrem Blick - anscheinend kann sie sich bereits denken, dass er einer der Söldner sein könnte, die dem Ruf nach Dorwida gefolgt sind. Manik kann ihren Blick nicht einschätzen, die Miene ist ausdruckslos.
   Aus den Augenwinkeln bemerkt Manik, dass neben einigen Dörflern, die am Brunnen des Dorfplatzes ihr Wasser holen wollen, noch drei Gestalten auf dem Platz geblieben sind: der alte Mann, der versucht hatte, den Kargi zu verteidigen, und eine seltsam gekleidete Gestalt mit einem wilden Hund an ihrer Seite. Die beiden Menschen reden gerade miteinander.
   So nah am Podium erweckt Manik jedoch die Aufmerksamket des Bürgermeisters. Dieser wendet sich ihm zu und reißt ihn mit seinen Worten aus seiner Beobachtung. "Kann ich Ihnen helfen?", fragt er.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.10.2014, 09:41:48
   Von seinem Gefährten zunächst allein gelassen, blickt sich Ragnar auf dem zentralen Dorfplatz um. Er erkennt neben dem Brunnen in der Mitte des Platzes noch einige weitere markante Gebäude. Da ist sicherlich das imposante, steinerne Ratshaus mit den Podium, auf dem sich die Szenerie abgespielt hat. Um den ellyptischen Platz herum sind jedoch neben einigen Wöhnhäusern - sicherlich in der Hand der reichsten Familien des Dorfes - auch ein Laden, der anscheinend auch einfache Waffen aber vor allem Eisenwaren des täglichen Bedarfs anbietet, das Revier des Scheriffs, in dem letzterer mit dem Kargi verschwunden ist, und ein hölzerner Tempel der Heiligen Mutter - neben dem Ratshaus das größte Gebäude in Dorwida - angeordnet. Außerdem erkennt Ragnar ein weiteres Gebäude - zu groß für ein Wohnhaus, mit weiten Fenstern und einer offen stehenden Doppeltür. Auf die Wand des hölzernen Hauses ist mit tiefroter Farbe die Sillhoutte eines Pferdes im Sprung aufgemalt. Über der Tür ist ein helles Holzschild angebracht mit der Aufschrift "Zum roten Mustang". Offensichtlich handelt es sich hierbei um die Schenke - oder eine der Schenken - von Dorwida.
   Als Ragnar diese betritt, schlägt ihm sofort der vertraute Duft von Bier, Tabak und Abgestandenem entgegen - wie erwartet. Das Licht im "Mustang" ist dämmerich - der Kamin ist aus, da es draußen warm ist, und so spenden nur einige ölbetriebene Deckenlampen sowie einige Kerzen auf Tresen und Tisch licht. Es ist recht leise und leer im Gastraum.
  Es ist noch nicht Abend, und so sind die Tische bis auf zwei alle frei. An einem sitzen drei Soldaten des Heeres von Ek'Gakel - leicht zu erkennen an ihrer Uniform. Sie haben jeweils einen großen Humpen Bier vor sich und sind offensichtlich in ein Würfelspiel vertieft. Am anderen sitzt der gut gekleidete, junge Mann, der den alten aus der Menge als seinen Onkel bezeichnet und zurechtgewiesen hatte - er und seine Begleiter haben sich wohl gerade eben hingesetzt. Er redet dabei auf die zwei Männer in deutlich bescheidenerer Erscheinung ein und scheint ihnen etwas zu erklären. Er scheint sich dabei in der Rolle des Erzählers zu gefallen; die beiden anderen nicken einfrig.
  Hinter dem Tresen trocknet ein stämmiger, dicklicher Mann mit rotem Gesicht und großen Augenringen gerade weitere Gläser und Humpen ab. Vor ihm sitzen zwei junge Burschen und unterhalten sich. Ebenfalls am Tresen, etwas abseits in der Ecke sitzt eine etwas kleinere Gestalt - eventuell ein Kind? Aber was macht ein Kind allein in einer Schenke? - und nippt ebenfalls an einem Humpen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.10.2014, 10:40:20
Sanjan lehnte seinen Speer an seine Schulter und nahm die Geste von Jaresh auf. Er legte ihm die freie Hand freundschaftlich auf die Schulter. „Ebenfalls schön dich zu sehen.“ Erwiderte er die Begrüßung des alten Mannes und folgte dessen Blick. Kurz atmete er tief aus und dachte sich seinen Teil. Nachdem sich Jaresh wieder löste, konnte Sanjan wieder den Speer zur Hand nehmen. Erlauschte den Worten des alten Mannes und nickte leicht. „Ja ich habe es mitbekommen. Unschön was hier vor sich geht. Dabei bin ich immer gerne nach Dorwida gereist, doch nun?“ Er senkte seinen Blick zu Grimnir. Dieser hatte sich neben die beiden Männer gelegt, doch seine Ohren zeigte, dass er lauschte. Ein lächeln huschte über das Gesicht des Druiden. So einen wachsamen tierschen Freund zu haben war mehr als gut. Dann blickte er wieder zu Jaresh „Du gehst richtig in der Annahme. Ich habe einige Fragen an dich. Doch du hast Recht. Bei einem Wein lässt sich besserreden, auch über deine Bitte. So nehme ich deine Einladung allzu gerne an. Wenn du möchtest können wir aufbrechen. Ich habe keine Geschäfte mehr im Dorf zu erledigen.“ Er lächelte Jaresh freundlich an. So wie die Dinge gerade schienen glaubte er kaum mehr daran, dass er seine Felle und Kräuterloswerden würde. Aber das kam ihm auch recht. So konnte er sie Jaresh und seinem Stamm als Dank für die Einladung zu gegebener Zeit überreichen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 18.10.2014, 11:07:38
"Seid gegrüßt, werter Herr Bürgermeister" beginnt Manik seine Ausführungen, "echt Schlimm, diese Plage, mit der ihr da zu kämpfen habt." Während der Waldläufer mit dem Bürgermeister spricht, geht er ein paar wenige Schritte seitwärts, um den Bürgermeister rum. Eine seltsame Gruppe in der Mitte des Platzes hat eben seine Aufmerksamkeit erregt und er möchte sich die Gelegenheit, diese Gruppe unauffällig mustern zu können, nicht entgehen lassen.
"Und tapfere Soldaten, die ihr da an eurer Seite wisst", fährt Manik ohne auf eine Antwort zu warten fort, in Richtung der eben gegangenen Unteroffizierin nickend "aber den Angriff konnten sie nicht verhindern, deswegen sucht ihr sicher auch Söldner zur Unterstützung des Angriffs auf eure Plage? Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich und vermutlich auch mein Gefährte..." Manik schaut sich um und sieht wie Ragnar die Schänke betritt, "... nun, wir würden eurem Rufe gerne folgen. Wisst Ihr? Nicht, dass wir was gegen gute Bezahlung hätten, die ihr sicher anzubieten habt, aber es ist auch der Kampf gegen die Üblen Dinge der Welt, der mich im Speziellen antreibt."
Während der Fhokki seine Worte spricht, fällt ihm auf, dass die Gruppe in der Mitte des Platzes nun, nach einer kurzen aber anscheinend freundschaftlichen Unterhaltung, aufzubrechen scheint.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 19.10.2014, 10:16:31
   Jaresh nickt Sanjan noch einmal zu. "Dann lass uns zu meinem Gestüt aufbrechen und uns es heute auf meiner Terrasse gemütlich machen. Dort können wir alles in Ruhe besprechen" - seine Augen deuten kurz zum Bürgermeister und der sich gerade entfernenden Offizierin auf der Bühne, als er hinzufügt - "ohne, dass uns ungebetene Gäste belauschen. Komm."
   Mit diesen Worten bricht die kleine Gruppe vom Marktplatz von Dorwida auf. Jaresh - bereits im hohen Alter, aber noch in der Lage, kurze Entfernungen zu reiten - hat sein Pferd im kleinen Stall des "Roten Mustangs" anbinden lassen. Er schnippt mit den Fingern dem kleinen Jungen in den Binsen eine Kupfermünze zu und dieser führt das Tier eifrig hinaus.
   Zunächst führt Jaresh die Stute an den Zügeln, bis sie das Dorf verlassen haben und Sanjan mit einem Pfiff sein Pferd herbeirufen kann. Dann sitzen beide auf und Jaresh gibt den Weg zu seinem Gestüt vor. Grimnir trottet dabei eifrig neben den beiden Reitern her.
   "Du erinnerst dich sicherlich", sagt der alte Mann, "es ist nur eine Viertelstunde zu Pferd bis zu mir. Die Gestüte liegen eng um die Dorfmitte herum - die meisten sind innerhalb einer Stunde zu Pferd zu erreichen. Insbesondere diejenigen, die am frühesten gegründet wurden."
   Sanjan erinnert sich an das Anwesen und die Weidefelder der Dorguln. Es ist keins der größten Gestüte um Dorwida, denn als zweiter Sohn, der sich zudem stärker mit der Politik des Dorfes befasst hatte, als mit der Führung der Geschäfte, hatte Jaresh nur einen kleinen Teil der Ländereien seines Vaters geerbt - das meiste ging an seinen älteren Bruder Destan. Dennoch hat es sehr gutes Weideland mit einem schönen und großzügig gebauten Anwesen aus Holz. Als Sanjan, das letzte Mal da war, hat er einiges aufschnappen können: Auf dem Land waren zwei Vorarbeiter, die fast schon zur Familie gehörten und - je nach Jahreszeit - vier bis zehn weitere Arbeiter beschäftigt. Dazu gab es noch Personal im Haus. Das Gebiet war in Parzellen eingezäunt, um die Rinderherde besser zu kontrollieren und bei Bedarf einzelne Gruppen von Rindern separat zu halten, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden, oder Kälber, magere Tiere und andere Sondergruppen anders füttern und behandeln zu können, als den Rest. Manchmal nutzte man die Trennung auch dazu, um zwei besonders kampflustige Bullen voneinander fern zu halten. Allerdings mussten diese dann mindestens noch eine Parzelle zwischen sich haben - würden sie in benachbarten Parzellen sein und einander riechen, würde sie der Holzzaun nicht aufhalten.
   Während Sanjan sich die Bilder durch den Kopf gehen lässt, kommt bereits das Tor zu dem Gestüt der Dorguln in Sicht. Der alte Mann lächelt milde "Ah - wir sind fast da."
   Dann sehen die beiden, dass eine Gestalt vom Tor her auf sie zurennt. Zunächst ist wegen der Sonne nur ein schwarzer Umriss zu sehen, doch als die Gestalt näher kommt, erkennen Jaresh und Sanjan, dass es eine der Mägde aus dem Anwesen ist.
   Jaresh beugt sich vor und fragt. "Inga, was ist los?"
   Die Magd bleibt stehen und mss erst ein paar Mal tief Luft holen. "Ein Bär, Herr. Er hat sich wohl verlaufen und ist über den Zaun eingebrochen. Pishu hat versucht, ihn mit einem Speer zu verjagen, aber..."
   Jaresh wirft die Arme in die Luft. "Dieser Dummkopf!"
   "Jedenfalls hat er den Bär eher wütend gemacht, als verletzt. Jetzt ist das Tier in der nordwestlichen Einzäunung, rechts von der Baumgruppe - es läuft wild herum, brüllt und erschreckt die Rinder in der Parzelle."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 19.10.2014, 10:32:31
   Als Manik spricht, hellt sich die Miene des Bürgermeisters leicht auf. "Das freut mich zu hören. Wir brauchen Männer, die uns gegen diese Plage unterstützen. Das Heer hat seine Einheiten Anfang dieses Jahres in eine größere Anzahl von Gruppen aufgeteilt, um das Land feinmaschiger abdecken zu können und so der Bedrohung durch die aggressiven Dejy-Stämme Herr zu werden, aber als Folge sind die Einheiten auch kleiner geworden. Lihana Ejdarn hat nur 24 Mann zu Verfügung. Das würde reichen, um uns gegen etwaige Übergriffe zu verteidigen, aber für einen Angriff auf den Stamm der Ukhtark dürfte das zu wenig sein."
   Langsam geht der Bürgermeister über das Podium, um die Treppe hinunter zu kommen und sich zu Manik zu gesellen. Er trägt einen kurz getrimmten, roten Vollbart. Seine Haare sind ebenfalls kurz geschnitten. Die Augen sitzen tief und sind blau - alles deutet auf kalamarische Abstammung hin. Ein Hinweis darauf, dass der Mann fähig und ausdauernd sein muss, wenn er es bis zum Dorfbürgermeister gebracht hat, denn Kalamarer sind in den Jungen Königreichen nicht gerade das beliebteste aller Völker.
   "Jaresh Dorguln hat vor etwas mehr als fünfzehn Jahren einen Friedensvertrag mit den Ukhtark unterschrieben und zunächst sah es so aus, als würden sie sich daran halten. Aber Kargi bleibt Kargi. Ich haben den Ukhtark nie vertraut und leider scheint es, als hatte ich recht. In der Vergangenheit gab es auch Vorfälle, aber man konnte es nie den Ukhtark nachweisen - es hätten auch marodierende Banden - Dejy, Orks - oder auch andere Plagen und wilde Tiere sein können. Doch in den letzten Wochen haben die Kargi ihr wares Gesicht gezeigt. Es gab bereits drei Überfälle. Zwei Karawanen - eine auf dem Weg nach Dorwida, eine auf dem Weg von Dorwida - wurden angegriffen. Außerdem ein am Außenrand liegendes Gestüt. Der Angriff auf die Darrels ist bereits der vierte Übergriff.
   Daher freue ich mich, dass Ihr - und hoffentlich noch einige weitere Männer - hier seid und uns unterstützen werdet, um die Kargi ein für alle Mal aus unserer Nachbarschaft zu vertreiben."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 19.10.2014, 17:48:08
"Deswegen sind wir hier." erwidert Manik lächelnd. "Der Ruf Dorwidas nach Unterstützung erreichte uns selbst in Robuselido und so machten wir uns auf den Weg hierher. Wisst ihr," fuhr der Waldläufer fort, "ihr schient grade nicht sehr erfreut darüber, dass ihr den Kargi-Abschaum noch eine Woche lang am Leben halten müsst. Ich kann das verstehen. Bewacher ab- und Nahrung bereitstellen, für Einen der in ein paar Tagen zum Glück ohnehin zum Tode verurteilt werden wird. Es gibt Menschen die bräuchten die Nahrung, die nun verschwendet wird, damit der Verbecher bei seinem Prozess noch halbwegs stehen kann, viel dringender. Vielleicht kann euch so mancher Söldner schon diese Nacht behilflich sein, falls ihr versteht?"
Als Manik diese Worte ausgesprochen hat, flucht er innerlich über sich selbst, er war gradezu mit der Tür ins Haus gefallen.
Das entspricht ganz und gar nicht deinem Plan, behutsam an die Sache ranzugehen, du Idiot. Doch nun ist es zu spät. Hoffentlich stimmt meine Vermutung und der Bürgermeister hält tatsächlich nicht zuviel davon, den Kargi noch eine Weile gefangen zu halten. Die Frage ist nur... wäre das nicht eher ein weiteres Indiz dafür, dass hier irgendwas nicht stimmt?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 20.10.2014, 21:15:07
Der junge Krieger bleibt kurz in der Tür stehen und blickt sich im Schankraum um. Die Schänke ist fast leer, ein für ihn durchaus nicht unerfreulicher umstand. Mit schweren Schritten steuert er den Tresen an und blickt dem Wirt fest in die Augen. "Sagt habt ihr auch einen großen Humpen Wacholderbeeren-Met in eurem Angebot ".
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 20.10.2014, 21:28:16
Bei dieser Nachricht senkt Sanjan den Blick und knurrt nur. Grimnir eilt rasch ein Stückchen voraus. Er hat die Verzweiflung  der Frau gespührt und hält nun die Nasen in den Wind. Das was er wittert, scheint dem Wolf nicht sehr zu gefallen und auch Sanjan gefällt die Nachricht ganz und gar nicht. Ein Bär war schon ohne das er in Panik war gefährlich und dieser Bär musste in Panik sein. Viellicht hatte dieser Pishu ihn auch noch verletzt. Das war einfach nur übel.

Mit ernster Miene blickt Sanjan zu Jaresh. „Lass mich versuchen den Bär zu beruhigen. Mit Glück ist er noch blind vor Panik.“ zur Frau blickend spricht der junge Druide dann weiter „Hat Pishu ihn verletzt? Wenn ja wird es sehr schwer. Einem Bär wird normaler weise aus dem Weg gegangen, besonders wenn er verletzt ist.“ wieder zu Jaresh gewendet „Eine Bärenhatz habe ich noch nie gemacht. Für den Fall das ich den Bär nicht mehr beruhigen kann, oder er zu schwer verletzt ist, müssen wir ihn töten. Sind gerade noch mehr Jäger auf deinem Hof? Wenn ja, sie werden für genau diese Fälle gebraucht. Doch bei den Ahnen, ich hoffe den Bären noch beruhigen zu können.“
Der junge Druide blickt weiter zum alten Mann. Wenn dieser sein ja geben würde, hieß es keine Zeit mehr zu verliehren. Sein Herz pochert schon wie wild, denn ein Bär war wirklich kein Kinderspiel.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.10.2014, 10:06:25
   Während der Waldläufer spricht, beobachtet er das Antlitz seines Gegenübers. Er hat das Gefühl, als würde der ausgesprochene Gedanke dem Bürgermeister durch den Kopf gehen, allerdings nur kurz. Nach einigen Augenblicken schüttelt der Mann seinen Kopf. "Ich verstehe, worauf ihr hinauswollt. Auch ich war der Meinung, dass man in diesem besonderen Fall, in dem die Schuld ja faktisch schon bewiesen ist, auf den langwierigen Prozess verzichten können wird."
   Mit einem Blick zu dem Revier des Sheriffs und zum Rathaus fährt er dann bedächtig fort: "Allerdings hatte Sheriff Gelspad mit seiner Aussage auch irgendwie recht: 'Gesetz ist Gesetz'. Wir werden nun wohl oder übel die Zeit abwarten. Soll der Kargi noch ein paar Tage länger schmoren. Hauptsache, er wird dann gerichtet."
   Der Bürgermeister blickt noch einmal auf den Rappen von Manik und dann auf die imposanten Waffen, die der Waldläufer mitführt. "Ich sehe allerdings, dass ihr gut vorbereitet seid für den Angriff auf die Kargi. Ich hoffe sehr, dass ihr und ihr Freund, der nun in der Schenke ist, morgen früh euch bei uns melden werdet. Bitte richtet das auch ihm aus, wenn ihr ihn seht."
   Mit diesen Worten nickt der Bürgermeister Manik noch einmal zu und begibt sich in das Ratshaus.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.10.2014, 10:28:16
   Bei Ragnars Frage zieht der Wirt überrascht die Augen hoch."Werter Herr - das hier ist Dorwida. Wir freuen uns schon, wenn wir überhaupt Met haben. Wacholderbeeren-Met - damit kann ich leider nicht dienen. Den hatten wir nur einmal in den letzten Jahren, das war, glaube ich, vor vier Wintern... Oder sogar fünf?"
   Kurz scheint der Mann in Gedanken zu versinken, allerdings merkt er am Gesichtsausdruck des Fhokki vor sich, dass es besser wäre, in die Gegenwart zurückzukehren. "Jedenfalls", sagt er mit einem Räuspern, "haben wir derzeit zwei Fässer Met, mit einer Prise aus Äpfeln gepresstem Schnaps vermischt, im Angebot. Eine Lieferung aus Pekal - kam mit einer der letzten Karawanen vor zwei Monaten. Der wird euch bestimmt schmecken."
   Mit diesen Worten stellt der Wirt einen großen Humpen des Gebräus vor Ragnar auf dem Tresen ab. Während der Fhokki den Humpen zum Mund führt, sieht er aus den Augenwinkeln, wie die kleine Gestalt in der Ecke des Zimmers, die ihm bereits beim Reinkommen aufgefallen war, sich aus den Schatten löst und auf den Stuhl neben ihm setzt.
   Überrascht sieht Ragnar, dass es sich nicht um ein Kind handelt, sondern um einen Halbling, und zwar einen weiblichen. Die Haut ist bronzefarben und die Wangen von Sommersprossen übersät. Stark gelocktes, dunkelbraunes Haar fällt Nackenlang in einem Wirrwarr nach hinten und zu den Seiten und bedeckt so auch die Ohren. Sie schaut mit klugen, grauen Augen zu Ragnar auf und lächelt diesen gewinnend an.
   Am Körper trägt sie praktische und unauffällige Kleidung, doch Ragnar sieht, dass diese trotzdem von guter Qualität ist. Unter einer braunen Lederweste - bestickt mit einigen interessanten Symbolen, erkennt man ein baiges Leinenhemd. Eine dunkelbraune Hose wird von einem Ledergürtel mit kunstvoll gefertigter Schnalle an den Hüften gehalten. Die Hosenbeine stecken in weichen Wildlederstiefeln.
   Mit dem Lächeln auf den Lippen sagt der Halbling. "Wachholderbeeren-Met. Ein gutes Getränk. Ich durfte es zuletzt im Herbst genießen, auf einem Zwischenstopp in Eg'Kasel." Sie deutet mit dem Finger auf den Humpen von Ragnar und ruft dem Wirt zu: "He, Naidur. Für mich bitte auch einen."
   Der Wirt lächelt zurück. "Natürlich, Jemma." Einige Augenblicke später steht auch vor dem Halbling ein entsprechender Humpen.
   Sie prostet damit dem Wirt und Ragnar zu und nimmt einen großen Schluck. Dann wendet sie sich wieder an den Fhokki und fährt in etwas leiserem Ton fort. "Ich habe gesehen, wie du und dein Freund in der Menge standet, als der Kargi eben vorgeführt wurde. Ihr wart ja auf den Pferden nicht zu übersehen, aber auch als ihr abgestiegen seid, wart ihr noch eine imposante Erscheinung. Ich nehme an, ihr seid hier, weil ihr Hirams Herolde gehört habt, die nach Unterstützung für den Kampf gegen die Kargi gerufen haben. Ihr wollt euch also wahrscheinlich morgen früh für diese Aufgabe einschreiben.
   Aber was wäre, wenn ich euch sage, dass ein Freund von mir euch ein besseres Angebot machen kann? Ihr würdet mehr verdienen. Es wäre - wenn es gut geht - mit weniger Blut verbunden. Und: ihr würdet dabei auch noch einer guten Sache dienen. Einer besseren, als dieser Hals-über-Kopf-Strafexpedition.
   Ihr könnt euch sowieso erst morgen früh einschreiben. Ihr habt also diesen Abend hier frei. Würdet ihr die Zeit nutzen, euch das Angebot meines Freundes anzuhören?"
   Mit diesen Worten nimmt die Halblingsfrau noch einen tiefen Schluck und wischt sich mit dem Handrücken den Mund ab. Während Ragnar noch überlegt, was er antworten soll, sagt sie: "Ach ja - wo bleiben meine Manieren?" Sie streckt die Hand zum Gruß entgegen. "Mein Name ist Jemma Thorgrimm."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.10.2014, 10:45:02
   Jaresh nickt Sanjan zu und zieht die Magd hinter sich aufs Pferd. Die beiden Männer geben ihren Pferden die Sporen.
   "Ich denke, der Bär hat nur einen Kratzer, keine ernsten Verletzungen. Aber er bäumt sich immer wieder auf und brüllt - es scheint richtig wütend zu sein", sagt Inga, während sie durch das Tor auf das Gestüt reiten und Kurs auf die Einzäunung nehmen, in der der Bär wütet.
   Jaresh schüttelt den Kopf. "Leider habe ich derzeit nur Feldarbeiter da, keine erfahrenen Jäger. Ein Glück, dass du da bist, Sanjan. Vielleicht kannst du uns helfen. Ich hoffe, wir können den Bär beruhigen. Aber falls das nicht gelingt, müssen wir ihn schnell töten. Wenn er eines der Rinder verletzt oder gar tötet, wird die ganze Herde in Paik geraten und durchgehen. Dann verliere ich wahrscheinlich die Hälfte der Tiere."
   Wenige Augenblicke später kommen die beiden Männer an der Einzäunung an. Schon vorher ist das Brüllen des mächtigen Tieres zu sehen. Ein halbes Dutzend Männer stehen um die Einzäunung herum. Einige haben Heugabeln in der Hand. Andere Prügel und Lassos. Jedoch sind es alles Arbeiter - die Angst ist Ihnen ins Gesicht geschrieben und sie trauen sich nicht näher heran. Einer von ihnen liegt sogar etwas abseits auf dem Boden. Sein Bein ist blutüberströmt. Das muss wohl Pishu sein. Neben ihm kniet eine junge Frau mit langem, schwarzem Haar und heller Haut. Sie legt dem ann gerade einen Verband an. Als sie die Reiter hört, blickt sie auf und Sanjan erkennt Siola, die wunderschöne Nichte des alten Mannes neben sich, die er vor etwas mehr als einem Jahr behandelt hatte. Normalerweise würdewohl ein herzliches Lächeln auf ihren Lippen liegen, doch jetzt ist ihr hünbsches Gesicht mit Sorgenfalten belegt. Und der Grund ist offensichtlich.
   Der Bär in der Einzäunung ist ein mächtiges Tier - und er ist außer sich. Sein Gebrüll erfüllt immer wieder die Luft. Er stampft von einer Seite der Einzäunung zur nächsten und stellt sich immer wieder auf die Hinterbeine auf. Jedes Mal, wenn er wieder nach vorne auf die Vorderbeine kracht, geht eine Erschütterung durch den Boden und schreckt die Rinder noch mehr auf. Diese haben sich bereits in der dem Bär gegenüberliegenden Seite der Parzelle aneinandergedrängt - dicht am Zaun.
   Jaresh steigt vom Pferd ab und vergewissert sich, dass es Siola gut geht. Danach wechselt er ein paar Worte mit einem der Vorarbeiter und blickt zu Sanjan. "Noch ein paar Minuten und die Herde geht durch. Kannst du eventuell etwas machen? Und: wie sollen wir dir helfen? Soll jemand mit dir rein und dir den Rücken decken? Oder brauchst du etwas anderes?"
   Während er auf die Antwort wartet, ruft er zu einem der Männer. "Lidur, hole schnell die beiden Kompositbögen aus dem Haus!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 21.10.2014, 19:52:28
Nachdenklich blickt Manik dem Bürgermeister hinterher, auf das Rathaus. Hätte er ihn zumindest fragen sollen, ob er mit dem Gefangenen sprechen darf? Wie dem auch sei, dazu ist es nun zu spät.
Der Blick des Waldläufers geht kurz zu dem Gebäude, in dem der Sheriff mit dem Gefangenen verschwunden ist, doch nach kurzem Nachdenken entscheidet er sich, zunächst zu schauen, wie es seinem Gefährten derweil ergangen ist. Langsamen Schrittes geht Manik Richtung des Gebäudes, bei dem es sich offensichtlich um die Schänke handeln muss und betritt dieses schließlich.
Im Eingangsbereich bleibt er kurz stehen und blickt sich um, es ist schummrig und nicht sehr voll. Insbesondere letztes freute den Waldläufer sehr. Weniger Leute, weniger Trubel.
Seinen Gefährten erblickt er schließlich am Tresen sitzend. Verwundert zieht Manik eine Augenbraue hoch und geht schließlich auf den Krieger zu.
Als Gruß nickt er nur. "Wie ich sehe, habt ihr bereits eine Freundin gefunden."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 21.10.2014, 20:46:06
Auch Sanjan steigt von seinem Pferd ab. Grimnir war schon bis zum Zaun vorgelaufen. Der Bär war ein imposantes Tier und im Wald wäre er ihm aus dem Weg gegangen. Doch nun konnte er nicht. Die Idee mit den Bögen gefiel Sanjan nicht besonders aber wenn er den Bären nicht beruhigen konnte oder ihm nichts Besseres einfiel blieb kaum eine andere Wahl. Doch jetzt denkt Sanjan erst einmal nicht an den Tot des Bären. Er nickt Siola kurz zu, für mehr war wirklich keine Zeit, und lasst den Blick über das Gehege und den Bären streifen.[1] Mit Glück gab es irgendwo Deckung, wohin er sich verziehen konnte, wenn das Beruhigen nichts brachte oder die Lücke, durch die der Bär gebrochen war, war noch in Lauf Nähe. Schließlich müsste er, falls alles nichts half nur so schnell wie möglich vor dem Bär wegrennen und warum nicht gleich in die Richtung, die allen helfen würde. Auch fragte er sich, warum der Bär sich immer wieder aufbäumte. War er doch mehr verletzt als angenommen?

Dann, als er sich einen Überblick verschafft hatte, fragt er Jaresh „Wäre es möglich die Rinder in Das Nachtbargehege zu lassen. Ihnen mehr Fluchtraum zu geben?“ Wenn das möglich war, hätten sie zumindest schon die Rinder gerettet.
 1. Wahrnehmung 25
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 22.10.2014, 19:09:10
" Ich weis nicht ob sie eine Freundin ist, sie hat sich gerade eben erst Vorgestellt "  Ragnar schnuppert am Met, wie gerne hätte er jetzt einen Humpen Wacholderbeeren- Met wie er ihn im Rundschild getrunken hatte, bevor er seine Heimatdorf verließ, jedoch musste dieser genügen. Er nahm einen tiefen Zug aus dem Humpen und lässt den Honig- Wein durch seine Kehle laufen, bevor er sich wieder an seinen Gefährten wendet. " Sie sagt sie heißt Jemma Thorgrimm und hätte ein Angebot zu unterbreiten aber alles weitere soll sie selbst erklären ".
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 22.10.2014, 21:12:34
   Bei Ragnars Worten lächelt Jemma - sie hat offenbar beschlossen, die Worte der beiden Männer, die in ihrem Beisein in der dritten Person sprechen, nicht als Beleidigung, sondern als einen Witz aufzufassen, der das Eis brechen soll.
   Sie reicht Manik die Hand, als Ragnar ihren Namen nennt, und wiederholt sich kurz: "Ich habe eben eurem Kameraden erzählt, dass ein Freund von mir euch ein anderes Angebot machen möchte, als das des Stadtrats - ein besseres, sowohl finanziell, als auch moralisch, wie ich glaube. Ich nehme an, da die Anmeldung erst morgen früh erfolgt, dass ihr am heutigen Abend noch Zeit hättet. Würdet ihr euch das Angebot meines Freundes anhören?"
   Die Halblingsfrau nimmt noch einen tiefen Schluck aus ihrem Humpen und wartet auf die Entgegnung der beiden Fhokki.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 22.10.2014, 21:25:11
   Jaresh nickt auf Sanjans Frage hin. "Ja - das wäre möglich. Es ist eine gute Idee. Wir werden versuchen, die Rinder in das östliche Gehege abzulassen. Dort sind zwar einige Tiere, die spezielles Futter bekommen, aber das spielt jetzt keine Rolle."
   Der alte Mann dreht sich zu seinen Arbeitern um und ruft: "Edgar! Balon! Kommt mit, wir müssen ins östliche Gehege und die Rinder reinlassen!"
   Während die Männer auf den Ruf ihres Herren reagieren und zu euch eilen, schaut sich Sanjan die Situation genau an. Das Gehege ist quadratförmig angelegt, es ist ungefähr 300 Fuß lang und 200 Fuß tief. An einer seiner langen Seiten - im Norden - bildet der Zaun zugleich auch das Ende des Gestüts. Der Bär ist auf dieser Seite, im Westen durch den Zaun gebrochen und kam so auf das Gestüt. Derzeit stampft er am östlichen Zaun des Geheges entlang, rauf und runter. Inzwischen hat er die Rinder so weit verschreckt, dass diese sich alle im westlichen Drittel des Geheges am Zaun drängen und dieser sich inzwischen auch bedenklich unter dem Gewicht neigt. Falls Jaresh und seine Männer nicht rechtzeitig das Tor aufschließen, wird der westliche Zaun in Kürze nachgeben.
   Der Bär selbst scheint nur eine kleine Verletzung am rechten Hinterbein davongetragen zu haben. Es sikert ein wenig Blut heraus - allerding scheint das Tier nicht ernsthaft behindert, sondern eher durch die Wunde wütend zu sein. Langsam löst es sich immer mehr vom Zaun bei seinen Ausflügen und steuert auf die Mitte der Einzäunung zu, wasauch die Nervosität der Rinder weiter steigert. Sanjan schätzt, dass die Tiere bei weiterer Annährung des Bären durchgehen werden.
   Das alles sieht der Druide einge Meter vor dem südlichen Zaun des Geheges stehend - vor ihm ebenfalls ein Tor, genau wie auch am östlichen Zaun.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 22.10.2014, 23:28:23
Insgesamt stellte es eher eine Schlechte Situation dar. Der Durchbruch des Bären lag zu weit im Nordwesten, als dass Sanjan ihn einfach herausführen könnte. Denn bei diesem Versuch würden die Rinder wohl durchgehen. Wenigstens sind Jaresh und seine Männer auf dem Weg, den Rindern eine weitere Fluchtmöglichkeit zu bieten. Sehr gut, aber sie mussten nicht nur schnell sondern auch vorsichtig sein. So ein panisches Rind war mindestens genauso gefährlich wie ein Bär.

Noch einmal kontrolliert der junge Druiden den Sitz des Speeres auf seinem Rücken. In der größten Not musste er ihn so schnell in die Hände nehmen können, auch wenn er eher ungern gegen den Bären antreten würde. „Siola, schließe das Gatter hinter mir.“ Ohne weitere Worte ging er auf das Gattertor vor ihm zu. Er muss so oder so hinein aber wenigstens hatte er einen Plan. Drinnen wollte er nicht sehr lange bleiben, das östliche Gatter war sein Ziel. Dort wollte er durch den Zaun schlüpfen und an ihm entlang nach Norden laufen. Wenn er weit genug oben war, sollte es dann wieder zurück ins Gehege mit dem Bären gehen. Mit Glück könnte er ihn beruhigen und wenn nicht, so war der Durchbruch auch nicht mehr weit.
Mit dem jungen Druiden betrat auch Grimnier das Gatter. Der Wolf hatte respekt vor dem Bären aber seinen Freund würde er nicht alleine lassen.[1]
 1. Ini: Sanjan 4 Grimnir 22
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 23.10.2014, 17:35:15
Als der Halbling Manik die Hand anbietet, nimmt er an und schüttelt sie, doch bevor er sich vorstellen kann, fängt die Frau schon an zu sprechen. Die offenbar forsche, direkte Art der Halblingsdame bringt ihn zum schmunzeln.
„Sehr erfreut, Jemma, mich nennt man Manik, interessante Sache, die ihr da ansprecht, doch zunächst… was trinkt ihr da?“ Er guckt sowohl Ragnar als auch Jemma kurz abwechselnd an, fährt dann aber sofort, mit dem Finger auf den Humpen seines Gefährten zeigend, an den Barmann gerichtet, fort: „Ich hätte gerne auch was zu trinken“.
Anschließend wendet er sich wieder an Jemma. „Also, was ist das für ein Freund von dem ihr da sprecht?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 24.10.2014, 10:22:37
Als das Geschrei am Marktplatz die meisten Menschen an sich bindet, stehen abseits der Menschentraube, im Schatten des Vordaches eine Schmiede zwei Menschen. Gestikulierend und feilschend, wird der Wert eines Wetzsteines ausgehandelt. Nach dem Vergleich mit der restlichen Ware, lässt der Verkäufer im Preis nach und gibt dem Käufer eine Münze aus dem gerade eingenommen Geld zurück. Beides, die Münze und der Wetzstein verschwinden in den Taschen des Käufers.
Den Anderthalbhänder in einem Ledergurt über die Schulter geschwungen, verlässt Tarqetik den Schmied und tritt ins Tageslicht des Dorfplatzes zurück.

Die dunkelbraunen, fettigen Haare, durch ein Schweißband am Hinterkopf zusammen gepresst, glänzen im Sonnenlicht. Der Bart ist halbwegs gepflegt und verdeckt kleinere Narben. Der Schuppenpanzer zeigt einige Flickspuren und vereinzelt fehlt schon ein Metallplättchen, wo schon das dunkelgrüne Tuch der Untergewandes zuerkennen ist. Am Gürtel hängen, neben den Handschuhen und ledernen Gürteltaschen, ein Haken an dem ein Eisenhelm baumelt und ein großer Lederbeutel. Die hohen Lederstiefel, sind vom Straßendreck und Abnutzungsspuren geprägt.
Eine Hand über die Augen, um sie vorm Sonnenlicht zu schützen, blickt Tarqetik über den Dorfplatz, um sich einen Eindruck von den Geschehnissen zu machen. Er greift sich den Speer und den Schild, die an einem Holzpfeiler des Vordaches der Schmiede lehnen und stampft Richtung seines braun-weiß gescheckten Pferdes.

Tarqetik befestigt sein Schild am Sattelknauf und schiebt den Speer seitlich unter die Steigbügel. Die Satteltaschen auf der Kruppe des Pferdes befestigt, flattert Tarqetiks Blick auf das Aushängeschild der Taverne. Er greift in eine Tasche und holt die eben vom Schmied erhaltene Münze heraus, schnippt sie in die Luft und fängt sie im Fluge wieder ein und verstaut dieses dann wieder an ihrem Platz. Tarqetik kontrolliert noch einmal die Befestigung seiner Habe an seinem Pferd und marschiert alsdann über den Platz auf die Taverne zu.

Der Gaststube keine Beachtung schenkend, stellt sich der Krieger neben Jemma, nickt dieser zu, während er sein Schwert neben sich an die Teke lehnt. Ein Blick auf die Flüssigkeit in Jemmas Humpen, der mit einem dezenten Schnüffeln quittiert wird, reagiert Tarqetik auf die Gesprächsparnter von Jemma und entbietet diesen ebenfalls ein kurzes Nicken. Ein Fingerzeig an den Schankwirt, mit beiden Händen einen Humpen gestikulierend formend, blickt sich der Krieger in der fast verwaisten Stube um, und spricht, gleichsam an Jemma und sich selbst gerichtet: „So gerne ich meine Zeit auch mit Halblingen und grenzwertigen Met verbringe; wenn wir nicht bald mit der Arbeit starten, wird der Staub in meiner Börse schwerer sein als das Metall in meinen Händen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.10.2014, 18:32:02
Bei Sanjans Worten nickt Siola. Er sieht in den Augen der jungen Frau, dass sie ob der Situation besorgt ist - um den verletzten Pishu, den sie behandelt; um ihren Onkel, der gerade mit zwei der Feldarbeiter das westliche Tor aufzumachen versucht; und ja - auch um ihn und Grimnir.
   Aus den Augenwinkeln sieht der Druide, dass Jaresh und die beiden Männer bald das Tor zum westlichen Gehege erreichen werden. Danach müssen die Männer aber noch rein, bis zum anderen Tor vorstoßen und dieses aufmachen.
   Dies wissend setzt Sanjan seinen Fuß in das Gehege. Zuächst scheint der Bär keine Notiz von ihm zu nehmen; er macht noch einige Schritte und Siola hinter ihm macht das Gattertor wieder zu und bindet es mit einer Kette fest. Da will der Druide sich weiter zum östlichen Tor aufmachen, doch anscheinend kommt er dem Bären dabei zu nahe. Plötzlich richten sich die Augen des mächtigen Tieres auf den Druiden und er brüllt ihn an. Danach wendet sich das Tier mit dem ganzen Körper dem neuen Eindringling zu, richtet sich drohend auf den Hinterbeinen auf, um noch einmal zu brüllen und dann mit den Vorderbeinen hart auf dem Boden zu landen und diesen zu erschüttern. Offensichtlich ist das eine Drohgebärde - und sie zeigt Wirkung, indem sie Grimnir provoziert. Der Wolf heult den ungleichen Gegner ebenfalls an und entblößt instinktiv die Reißzähne, aber er bleibt an der Seite von Sanjan.
   Dieses ganze Spiel hat jedoch etwas Gutes - Sanjan bemerkt, dass der Bär, nun mit ihm als neuen Fixpunkt, von den Rindern abgelassen hat. Diese sind immernoch aufgeregt, gehen aber nicht durch. Vielleicht verschafft die Einmischung des Druiden Jaresh, Edgar und Balon die nötige Zeit, um das Tor aufzuschließen und die Tiere herauszulassen.
   Allerdings kann Sanjan seinen ursprünglichen Plan, bis zum östlichen Gattertor zu laufen und dann weiter gen Norden, nun zunächst nicht umsetzen. Der Bär würde ihm den Weg abschneiden oder eventuell durchgehen und die Verfolgung aufnehmen. Es bieten sich nun mehrere Alternativen - kämpfen? Einen Versuch unternehmen, das Tier mit seinen Fertigkeiten zu beruhigen? Versuchen, ihn weiterhin abzulenken, in der Hoffnung, dass er nicht durchgeht und angreift? Oder der Rückzug durch das südliche Tor - Siola steht bereit, um es rasch aufzuschließen. Eins ist klar - um Jaresh und seinen Männern die nötige Zeit zu verschaffen, die Herde hinauszuführen, braucht es noch etwas noch ein paar Minuten.
   Plötzlich hört er ihre Stimme hinter sich. "Lidur kommt mit den Bögen zurück. Wir versuchen, dir Deckung zu geben." Eine gute Nachricht - auch wenn auf die Schießkünste der Feldarbeiter nicht unbedingt Verlass sein dürfte.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.10.2014, 19:19:50
   Derart nachdrücklich aufgefordert, stellt der Wirt nur einige Augenblicke später jeweils einen frischen Humpen Met vor Manik und Tarqetik ab. Anscheinend beeilt sich der Mann aus zweierlei Gründen - zunächst einmal möchte er gerne mit seiner nicht allzu vielköpfigen Kundschaft Geld verdienen; aber die beiden Männer machen auch nicht den Eindruck, als sollte man sie lange auf das warten lassen, worum sie gebeten haben.
   Jemma hatte bereits Tarqetik zugenickt, als dieser sich zu der Gruppe gesellte. Nachdem alle nun etwas zu trinken in der Hand halten, fährt sie fort. "Da hast du recht, Tarqetik. Ich bin selbst aus einer Händlerfamilie und bei uns heißt es 'Zeit ist Geld'. Nun - das stimmt nur bedingt - denn es kommt auch darauf an, was man aus der Zeit macht, aber das ist müßiges Verkomplizieren."
   An Manik und Ragnar gewandt sagt sie: "Dies ist übrigens Tarqetik. Er ist aus Sisalasido dem Ruf von Hiram, dem Bürgermeister gefolgt, und würde heute Abend uns Gesellschaft leisten."
   Sie nimmt noch einen großen Schluck aus ihrem Humpen und fährt fort. "Was deine Frage angeht, Manik. Mein Freund ist ein Mitglied der Gründungsfamilien von Dorwida. Er ist einer, der sich mit diesem Ort wohl so gut auskennt, wie kein anderer. Und er versucht, das Blutvergließen, dass sich hier anbahnt, zu verhindern, wenn das noch möglich ist. Und deswegen will er mit euch reden."
   Die Halblingsfrau hat die Worte leise und bedächtig gesprochen, in der Hoffnung, dass sie bei den Männern etwas auslösen. Es erscheint den Recken etwas unwirklich, denn gerade eben war sie noch relativ locker gewesen. Aber anscheinend hat sie ein vielschichtiges Gemüt. Und vielleicht erscheinen ihr die gesprochenen Worte selbst etwas zu bedeutungsschwanger, denn nach einer kurzen Pause fügt sie mit einem sarkastischen Lächeln hinzu: "Außerdem - er zahlt gut. Und er lebt in einem schönen Anwesen eine Viertelstunde Ritt von hier entfernt."
   Wieder nimmt sie einen tiefen Schluck und leert ihren Humpen. Mit einer geübten Bewegung greift sie in die Tasche und schnippt eine Kupfermünze zum Wirt hinüber. Dieser fängt sie geübt auf und steckt sie ein. Jemma lächelt. "Behalt den Rest, Naidur."
   Danach blickt sie wieder in die Runde.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 24.10.2014, 19:37:12
Ohne sich nach hinten umzublicken, gibt Sanjan die Anweisung die Bögen unten zu halten. Erst auf sein Zeichen mögen die Feldarbeiter feuern. Noch waren es Drohgebären, noch griff der Bär nicht an, auch wenn Grimnir sich nicht einschüchtern ließ. Dem Bär selbst versuchte Sanjan nicht in die Augen zu sehen. Viele Tiere sahen den direkten Augenkontakt als unangenehm an und er wollte den Bären nicht weiter provozieren. So begann er sich von einem Bein auf das andere zu wiegen, vermiet dabei all zu schnell zu sein. Was wilde Tiere auch nicht mochten, waren zu schnelle Bewegungen. Also geht er nur ganz langsam dabei in die Hocke und streichelte Grimnir über den Rücken. In dem Moment wo der Wolf zu ihm blickt, sagt er mit ruhiger Stimme. „Schon gut mein Freund.“ Der Wolf bedeckt darauf hin wieder seine Fangzähne. Doch von der Körperhaltung ist er bereit sofort anzugreifen, falls der Bär nur eine falsche Bewegung machen würde. Wieder aufrecht, wiegt sich Sanjan noch etwas hin und her, bevor er in eine nach vorne gebeugte Haltung übergeht. Ganz auf alle viere will er nicht gehen, aber wenigstens so sah er für den Bären nicht mehr so bedrohlich aus. „Alles gut. Ich will dir nichts Böses.“ Sagte er mit seiner hellen Stimme und bewegte den Kopf ein paar Mal nach rechts und links. In solchen Momenten bedauerte er es, dass er nie die Zeit hatte, die Sprache der Tiere zu lernen. Diese wäre jetzt sehr Hilfreich gewesen, aber wenn er ruhig weiter sprach, dann würde der Bär sicher merken, dass er ihm nicht böses wollte. Also redete er weiter „Ja alles gut, ich will dir nur zeigen wo es hier rausgeht. Raus aus diesem dummen Gatter. Raus wieder in deinem Wald wo keine Menschen warten und dich mit Sperren picken.“ Vorsichtig ohne den Fuß groß vom Boden zu heben, geht Sanjan ein paar Schritte auf den Bären zu. Nicht direkt aber halt schräg nach vorne. Dabei wiederholt er seine Worte, dass er dem ihm nichts tun möchte und ihm nur zeigen will wo es rausgeht.[1]
 1. Bär beruhigen 24
Bewegung nach NO (auf der Karte NW, und danke für die Karte)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 26.10.2014, 00:47:08
Der Vorstellung der Halblingsfrau folgend, mustert Tarqetik Jemmas Gesprächspartner etwas genauer und prostet ihnen mit dem frischen Humpen über die Theke hinweg zu. Beeindruckt von den akkuraten Farbtätowierungen Maniks und der gepflegten Haarflechtkunst Ragnars, streift seine Hand kurz seinen gestutzten Bart und bildet in Gedanken ein Waswärewenn.

Während Jemma  noch opportun versucht Manik und Ragnar von ihren Absichten und dem in Aussicht gestellten Auftrag zu überzeugen, nimmt Tarqetik einen Schluck des lokalen Mets. Er spült den Schluck durch seinen Mund, um seine Zähne, bevor er das Bukett der fruchtigen Note des Mets schlürfend einzieht. Ein kurzes Zucken der Muskeln zwischen Auge und Mundwinkel gibt eine Vorstellung der Feindschaft von Gaumen und Met. Der Blick in den eigenen  Humpen und auf den herzhaften Schluck der kleinen Dame zeugt von Besorgnis an der Zukunft dieses Landstriches. Den Humpen in der Hand leicht im Kreise schwenkend, richtet er seine Worte an Jemma: „Meinen Waffenarm habt Ihr euch bereits gesichert. Auch wenn ich bisher nicht die Gelegenheit hatte mit eurem „Freund“ die Einzelheiten seines Ansinnens zu besprechen.“ Und zu den beiden Männern: „Und den beiden Herren rate ich, ein Angebot anzunehmen,  wenn Eure Reise sich in Kapitalform auszahlen sollte. Persönlich wäre mir sehr viel wohler zumute, wenn ich auf zwei Recken dieses Formats an meiner Seite zählen könnte“. Mit diesen Worten wirft Tarqetik eine Münze in den Humpen, der diese mit einem „Glub“ verschluckt. „Auch wenn die beste Klinge nicht vor einer Vergiftung schützt“.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 26.10.2014, 08:38:20
Ragnar mustert den Neuankömmling kurz aber intensiv. Er macht auf ihn denn eindruck eines jungen aber fähigen Kämpfers und möglicherweise sogar mit mehr Kampferfahrung gesegnet als er selbst. Mit einem letzten Schluck leert er seinen Becher und stellt diesen mit einem knall auf dem Tresen ab. " In der tat, auch wenn ich die hier lebenden Leute nicht beleidigen will, sollten sie sich einen besseren Imker leisten. Mich nennt man übrigens Ragnar ".
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 26.10.2014, 10:50:03
Als der Krieger, der sich unter dem Namen Tarqetik vorgestellt hat, die Taverne betreten hat, hat Manik schon am Klang des Schrittes auf den Holzdielen der Gaststätte herausgehört, dass es sich um eine imposante Erscheinung handeln muss. Nun, da er vor ihm steht und Geschichten von sich lohnenden Aufträgen erzählt, sieht er sich darin bestätigt. Der Blick des Waldläufers wandert von den langen Haaren des Recken, über seiner teils zu verbrauchten und kaputten Kleidung bis zu dem an die Theke gelehnten Schwert.
Den Worten seiner Gesprächspartner folgend, nimmt Manik seinen ersten Schluck aus dem Humpen. Der Geschmack bestätigt den Geruch aber Manik verzieht keine Miene. Nachdem Ragnar sich dem Neuankömmling vorgestellt hat, ist wohl nun er an der Reihe, nun gut.
"Und mich ruft man Manik. Sagt, hat Jemma euch etwa mehr erzählt als uns, oder lasst ihr euch immer so leicht zu Aufträgen überreden, sofern man euch mit ein paar Münzen lockt?"
An Jemma gerichtet fährt er sofort fort: "Ich höre mir die Worte eures...Freundes, sagtet ihr? Nun, ich wäre durchaus gewillt, mir anzuhören, was er zu bieten hat, muss jedoch gestehen, dass ich zur Zeit skeptisch bin, was seine Ansichten angeht. Mir scheint es nicht zielführend, dass mordende und plündernde Kargi ihrer gerechten Strafe entgehen."
Eindringlich schaut der Waldläufer Jemma noch ein paar Sekunden an. Wie eine simple Botin, deren Aufgabe es ist Rekrutierungswillige zu finden, kommt sie dem Fhokki eher nicht vor.
Dann leert er den Rest seines Humpens in einem Zug. Augen zu und durch.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 26.10.2014, 12:23:02
Zu den beiden Männer sprechend: „Selbstsicher im Auftritt und Kraft im Namen, solche Männer finden sich selten.“ Er beäugt kurz die Waffen der Männer und spricht weiter: „Und man hat sie gerne an seiner Seite als auf den Reihen der Gegenseite.“
Danach blickt Tarqetik auf die Münze am Grunde des Humpens und erklärt mit einem nostalgischen Unterton, dem verprassten Geldstück nachsinnend: „Münzen sind eine harte, unumstößliche Herrschaft. Eine Macht präsenter als die meisten Götter und für die Menschen universell nützlicher im Lebensalltag. Zudem ergeben Münzen einen angenehmen Klang, der selbst den verwöhntesten Ohr behagt.“ Er blickt wieder zu den beiden Männer und fährt fort: „Zudem hat mir ein gescheiter Mann einmal gesagt, dass wenn man etwas gut kann, sollte man es nicht umsonst tun….und nein, ich weiß von Jemmas Auftrag genau die Fülle an Inhalt und Versprechungen, wie sie sie euch gerade dargelegt hat. Es liegt mir daran rasch ans Werk zu geben, egal für welche Seite.“ Hier unterbricht Tarqetik kurz und fügt dann hinzu: „Auch wenn ich die Erfahrungen gemacht habe, dass sich Blut besser vergüten lässt als Worte und Erde, bin ich für eine Abwechslung durchaus empfänglich.“
Auf den fragenden Blick von Jemma erwidert er: „Wenn ihr die beiden fest überzeugen wollt, müsst ihr uns wohl zu eurem Auftraggeber bringen, oder das Basiswissen zu dem Auftrag erweitern.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 26.10.2014, 15:58:24
"Ein Poet, wie es mir scheint", spricht der Waldläufer lächelnd auf leicht sarkastische Art ohne auf eine Erwiderung Jemmas zu warten und fährt dann an seine leere Geldbörse denkend fort: "aber versteht mich nicht falsch, auch ich vermag mich am Klang von Münzen zu erfreuen. Nun denn..." Maniks Blick wechselt zunächst zu Jemma, dann zu Ragnar, "wollen wir diesen ominösen Freund mal kennenlernen?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 27.10.2014, 18:53:57
   Einem wilden Bär beizukommen, ist etwas, was auch Tierkundige nur sehr selten hinbekommen, aber anscheinend ist das Glück Sanjan heute so hold, dass er seine Fähigkeiten voll entfalten kann. Während er sich vorsichtig, gebückt und mit langsamen, federnden Schritten dem Bär nähert und beruhigend auf diesen Einredet, scheint sich das Tier tatsächlich etwas zu beruhigen. Die Augen des Bären ruhen immer noch auf dem Druiden, doch er stellt sich nicht mehr auf den Hinterbeinen auf. Sein brüllen wird leiser - eher warnend, als einschüchternd, wie zuvor. Er konzentriert sich weiterhin auf den Druiden und Grimnir, macht ein paar Schritte rückwärts, als wäre er auf dem Rückzug. Sanjan erkennt allerdings, dass dort der Zaun warten wird, und es ist nicht gesagt, dass der Bär allein den Durchbruch, durch den er reingekommen ist, auch wieder findet.
   Da hört der Druide einen metallenenKlang und das knarren ungeölter Scharniere. Als er nach links schaut, sieht er, dass Jaresh und seine Männer das Gattertor, das diese mit der Nachbarparzelle verbindet erreicht und nun aufbekommen haben. Es kommt Bewegung in die Herde - die drei Männer versuchen die aufgescheuchten Tiere möglichst langsam in die Nachbarparzelle laufen zu lassen - anscheinend mit Erfolg.
   Wieder auf den Bären schauend kann Sanjan aufatmen - diesem scheint die Bewegung der Rinderherde nichts auszumachen. In wenigen Sekunden werden Sanjan, Grimnir und der Eindringling allein im Gatter bleiben. Die Gefahr für die Rinder ist gebannt. Es bleibt jedoch die Frage - wie mit dem Bären weiter verfahren werden soll.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 28.10.2014, 22:29:02
Ragnar denkt kurz nach, dann nickt er. " Einen Kampf gegen die Kargi hätte für mich zwar durchaus seinen Reiz, eine gute Bezahlung und eine Portion Ruhm sind ein gutes Zugpferd.Jedoch sagt mir mein Instinkt das an dieser Geschichte mehr steckt als es denn Anschein hat, deshalb werde ich euch ebenfalls Begleiten. Sollten die Erklärungen eures Freundes mich nicht zufrieden stellen kann ich mich immer noch der Dorfmiliz anschließen ". Der junge Fhokki winkt den Wirt herbei um seine Zeche zu begleichen. Dann sollten wir auch gleich Aufbrechen, um keine unnötige Zeit zu vertrödeln und solange wir noch Tageslicht haben ".
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.10.2014, 23:38:55
Aber für den jungen Druiden gab es da nichts um lange zu überlegen. Der Bär war weder eine Bedrohung für irgendwelche anderen, außer ihn selbst und Grimnir und keiner der Leute hier brauchte das Fell oder Fleisch, wobei Bärenfleich so oder so nicht das leckerste Fleisch war. Von daher ging er immer noch geduckt weiter. Er versuchte dabei dem Bären nicht näher zu kommen. Das Tier sollte seinen Freiraum behalten und Sanjan wollte keine neue Bedrohungssittuation schaffen. Beim Laufen redete er weiter ruhig auf das Tier ein. Jetzt war es ja auch schon fast geschafft. Auch Grimnir verhielt sich ruhig. Jedenfalls auf den ersten Blick. Denn seine Ohren und seine Rute zeigten eindeutig an, dass er immer sehr aufmerksam und für alles bereit war. Doch solange der Bär oder Sanjan nicht angriffen, hatte auch der Wolf keinen Grund gegen den Bären zu kämpfen.
Als Sanjan den Bären umrundet hatte, ging er langsam Rückwerts. „Komm mein Freund.“ Sagte er und macht blickte zum Durchbruch. „Wir haben es bald geschafft. Gleich bist du wieder draußen.“[1]
 1. Mit Tieren umgehen 22
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 29.10.2014, 07:59:38
   Bei Ragnars Worten nickt Jemma und erhebt sich von ihrem Hocker. "Nun denn", sagt sie. "Dann wollen wir aufbrechen, damit mein Freund eure Fragen beantworten kann. Mein Pony steht im Stall des 'Mustang'. Ich gehe es holen."
   Mit diesen Worten macht sich die Halblingsfrau auf zum Stallausgang und lässt die Recken kurz allein. Einige Augenblicke später haben alle aufgesessen und treffen sich vor der Schenke auf dem Platz. Dieser wirkt im Vergleich zu der Menschenansammlung von vorhin nun recht leer - nur das übliche Treiben eines Dorfes spielt sich darauf ab. Dann läuft eine Gruppe Kinder spielend quer über den staubigen Grund. Ihr Geschrei und Geläcter bringen etwas mehr Belebung.
   Jemma gibt ihrem Pony die Sporen und die Gruppe reitet los. Die drei Recken kennen die Aussicht aus der anderen Richtung kommend. Nun haben sie etwas mehr Zeit und Gelegenheit, sich alles genauer anzusehen. Als das Dorfzentrum hinter Ihnen zurückbleibt, findet ein schichtweiser Übergang statt. Während die Häuser raren werden, kommen immer mehr Felder ins Blickfeld. Die Gebäude des dorfes weichen kleinen und großen Farmen und Gestüten. Auf den Feldern mühen sich die Arbeiter mit der Ernte ab. In anderen Parzellen achten Hirten auf die Rinderherden. Mehrere Esels- und Pferdekarren kommen Ihnen entgegen - voll beladen.
   Man erkennt an diesem Bild eindrucksvoll, dass die Gründungsväter von Dorwida den Standort seinerzeit Weise gewählt haben. Nah genug an dem Du'Kemp-Moor, um noch von der Feuchtigkeit und den Mineralien in der Erde zu profitieren - gleichzeititg weit genug, um noch festen und fruchtbaren Boden zu haben. Dazu am Fluss gebaut und weit genug entfernt von den nächsten Siedlungen, um den Binnenhandel profitabel zu machen. Ob es nun kluge Berechnung oder eine glückliche Fügung des Schicksals war - Dorwida liegt günstig, und das sieht man ihm an.
   Eine Viertelstunde später erreicht die Gruppe ein eher kleines, aber gut gelegenes Gut mit einem soliden zweistöckigen Herrenhaus und - wie es aussieht - mehreren durch Zäune abgetrennten Parzellen. Über dem Tor des Gutes ziert in einem Halbkreis die Aufschrift "Gut Dorguln" die Arke. Als die vier Reiter am Tor ankommen, erkennen Sie, dass das Gatter mit einem Schloss gesichert ist. Hinter dem Gatter steht eine junge Bäuerin mit langem, blonden Haar - Ragnar und Manik müssen sich wundern; eine Fhokki? Sie hat die Gruppe wohl bereits gesehen und erwartet.
   Jemma hebt die Hand zum Gruß. "Hallo, Inga. Wir wollen zu Jaresh."
   Die blonde Frau nickt Jemma zu und den Neuankömmlingen zu. Offensichtlich ist sie beeindruckt von den recht imposanten Erscheinungen der drei Krieger. "Natürlich", sagt sie und schließt das Gattertor auf. "Er ist im Norden, an den Rinderparzellen. Es gibt ein Problem mit einem Bären."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 29.10.2014, 08:38:05
   Als Sanjan seine Bemühungen fortsetzt, den Bär nach draußen zu lotsen, konzentriert sich dessen Aufmerksamkeit immer weiter auf ihn. In der Zwischenzeit treiben Jaresh die letzten Rinder durch das Gattertor im Osten und lassen es wieder zufallen. Der Bär hat sich beruhigt und folgt dem Druiden langsam gen Norden Richtung Durchbruch. Das Tier brüllt nicht länger, sondern geht langsam und bedächtig.
   Plätzlich realisiert Sanjan, dass eine unwirkliche Ruhe sich über die gerade noch von Lärm überfüllte Szenerie gelegt hat - der Bär ist ruhig, ebenso wie Grimnir und er selbst. Aber auch Jaresh und seine Helfer, Siola und die beiden Feldarbeiter mit den Bögen, wagen nicht zu sprechen, um den Bär nicht wieder abzulenken. Alle schauen fasziniert auf das, was sich vor ihnen in der Parzelle abspielt.
   Immer weiter folgt der Bär Sanjan. Jetzt, wo das Tier sich nur langsam bewegt, erkennt der Druide die Verletzung genauer. Anscheinend hat Pishu den Bären am linken Hinterbein erwischt und ihm eine Wunde genau am Übergang zwischen Bein und Bauch zugefügt. Es ist nur eine kleine Verletzung, aber an einer sehr empfindlichen Stelle, was - zusammen mit dem Tumult durch die Rinder und das Gefühl des Eingesperrtseins - seinen Wutausbruch mehr als erklärt.
   Nach einigen wieteren Augenblicken hat Sanjan den Bären nach draußen gelotst. Das Tier stampft am Druiden vorbei gen Norden. Mehrmals bleibt es noch stehen und sieht sich um. Einmal gibt es noch ein langgezogenes Raunen von sich - allerdings klingt es weniger als Drohung; vielmehr empfindet Sanjan es als eine Art Abschiedsgruß. Dann wendet das mächtige Tier dem Gut Dorguln endgültig den Rücken zu und stampft davon - zur Erleichterung aller Richtung Wildnis und nicht in die Richtung von einem der anderen Güter.
   Als Sanjan sich wieder der Parzelle zuwendet, die er eben gerade nach Norden verlassen hat, sieht er, wie ihm Jaresh, Siola und die Feldarbeiter zuwinken. Der alte Dorguln schließt das Gattertor wieder auf und tritt in die verlassene Parzelle, kommt dem Druiden entgegen. Er klatscht dabei in die Hände. Siola dagegen nimmt zwei finger in den Mund und pfeift zur Anerkennung.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 29.10.2014, 09:56:02
Langsam richtet sich Sanjan auf. Ihm fällt ein riesiger Stein von den Schultern, als der Bär sich weiter entfernt. Das alles gerade hatte ziemlich viel mit Glück zu tun und er dankte den Ahnen, dass sie ihm heute holt waren.
Mit Grimnir an der Seite geht Sanjan zurück in das Gehege. Dabei lächelt er zufriedenes. Einige Schritte hinter dem Durchbruch blieb Sanjan jedoch stehen. Mit den Worten „Das hast du gut gemacht.“ Auf den Lippen geht er in die Knie und beginnt Grimnir zu kraulen. Der Wolf dankt es ihm, indem er seine Schnauze an Sanjans Gesicht reibt. Diese Szene dauert jedoch nur einen Augenblick. Denn es gibt ja noch einen Verletzten. So beeilt er sich dem alten Jaresh entgegen zu laufen.

Vor dem alten Mann bleibt Sanjan stehen und greift sich mit der rechten Hand unter das Fell um sich am Hinterkopf zu kratzen. Das kribbeln an der Stelle zeigte ihm nur zu gut an, wie erleichtert er wirklich war. „Die Ahnen waren uns holt. Der Bär wird nun erstmal seine Wunde lecken und wir sollten es auch tun. Soll ich mir Pishus Bein mal ansehen? Wenn die Blutung erstmal gestillt ist, kann ich es auch in deinem Heim machen.“ Bei den Worten verschwindet das Lächeln von Sanjans Lippen. Wenn die Ahnen auch Pishu holt sind, dann hat er nur Kratzer davon getragen
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 29.10.2014, 10:17:24
Tarqetik richtet sich leicht im Sattel auf, betrachtet das Herrenhaus und blickt über die angrenzenden Güter mit den Parzellen für die Landwirtschaft. Ein Nicken mit einem scharfen aber kurzen Lächeln bewertet das Gut als prächtig und ergiebig; die Gedanken an eine gute Bezahlung wallen im Geiste auf und steigern sich, je länger Tarqetik den Besitzt betrachtet.
Die Nennung des Problems mit einem vermeintlichen Bären, geht in den Berechnungen seiner Gedanken fast unter. Erst als sich das Gattertor für das Quartett öffnet, nimmt Tarqetik die junge Frau erstmals wahr. Beim Durchreiten des geöffneten Tores nickt er ihr einen kurzen Gruß zu und an Jemma gerichtet: „Ihr hab nicht übertrieben. Wenn Euer Freund, dieser Jaresh, die Arbeiter in seinen Diensten so gut behandelt, wie er dies mit seinen Ländereien tut, dann höre ich schon jetzt ein wohlwollendes Klingeln in meinem Beutel. Es geht einem die Arbeit leichter von der Hand, wenn man weiß, dass sie gewürdigt wird.“

Seine Gedanken kehren zurück zu der Problematik der Bärenerwähnung der jungen Frau.  Manik und Ragnar vorschlagend, meint Targetik: „Vielleicht sollten wir unserem möglichen neuen Auftragsgeber entgegenreiten, um den Anschein unserer angebotenen Hilfe, wenn nötig zu demonstrieren.“ Er zieht die Zügel seines Pferdes etwas straffer an. „Jemma, Ihr könnt uns doch sicher zu dieser Parzelle mit den Rindern, die die nette junge Dame gerade erwähnt hat, führen, oder?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 29.10.2014, 18:55:09
Nach dem kurzen, ereignislosen Ritt ist Manik froh, als endlich das Ziel der Gruppe erreicht zu sein scheint.
Beeindruckt ob des großen Gutes nimmt er grade die Hand zurück, mit der er ein herzhaftes Gähnen bedeckt hat, als die Gruppe grade das Gatter erreicht.
Überrascht blickt er auf die junge Frau hinter dem Gatter, denkt sich aber nichts weiter dabei. Seine Gedanken kreisen grade vielmehr darum, dass es jetzt endlich nicht mehr lange dauern wird, bis die Gruppe ihren Gastgeber trifft und mehr Details erfährt. Noch ein paar Schritte zum Haus reiten und sich bei einem leckeren Getränk unterhalten, danach steht dem Waldläufer nun der Sinn.
Grade als Manik sich ausmalt, was er alles erfahren wird, berichtet die blonde Fhokki von einem Problem mit einem Bären. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn es einmal keinen Ärger gibt, aber er hatte ja seinen Bogen dabei und ein Bär... das klingt nach einem großen, leichten Ziel und sollte nicht sehr lange dauern.
Tarqetiks Vorschlag im Geiste zustimmend blickt er zu Jemma und erwartet eine Antwort.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 30.10.2014, 12:08:53
   Jaresh drückt Sanjan die Schulter, als dieser ihm antwortet und deutet mit der Hand zu Siola und dem immer noch auf dem boden liegenden Pishu. "Nun - ich bin keiner aus eurem Stamm  und kenne eure Ahnen nicht. Aber ich denke, die Ahnen sind nur denen hold, die Mut und Tatkraft beweisen, mein Junge. Ich bin dir etwas schuldig für heute."
   Mit diesen Woten führt der alte Mann den Druiden zu dem Verletzten. Siola lächelt Sanjan an, als dieser näher kommt. "Das war beeindruckend, Sanjan."
   Und auch Pishu richtet sich auf den Ellenbogen leicht auf. Sanjan erkennt, dass Siola dem Arbeiter das Hemd aufgeknöpft und einen Verband um den Bauch angelegt hat. Anscheinend hat der Bär Pishu mit seiner Tatze seitlich am Bauch erwischt. Die Blutung scheint schwächer geworden zu sein, ist aber noch nicht ganz gestillt - der Leinenverband ist an der verletzten Stelle rot gefärbt.
   Pishu stähnt leicht auf, als er sich aufrichtet - anscheinend bereitet ihm die Bewegung Schmerzen - doch er bleibt oben und spricht zu Jaresh. "Meister Dorguln, es tut mir Leid. Ich hatte gehofft, ihn wieder nach draußen treiben zu können."
   Jaresh schaut den Mann mit strengem Blick an. "Mach so etwas dummes nie wieder, Pishu. Ich brauche dich lebend und auf dem Feld - tote Helden hat Ek'Gakel genug. Wie geht es deiner Wunde?"
   Pishu verzieht kurz den Mund. "Es geht. Fräulein Siola hat sie gut versorgt, danke. Sicher bin ich bald wieder auf den Beinen." Sanjan bezweifelt diese Aussage bei dem Blick auf den Mann. Doch dann dreht Pishu seinen Kopf zu ihm und nickt. "Ein Glück, dass ihr da wart. Danke, Dejy."
   "Ja!", erschallt es anerkennend von mehreren Seiten, und als Sanjan sich umblickt, erkennt er, dass die anderen Feldarbeiter sich ebenfalls genähert haben und ihm anerkennend zunicken.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 30.10.2014, 12:22:58
   Jemma nickt Inga zu - "Danke". Dann reitet sie weiter und leitet die Gruppe durch das Gut.
   Bei Tarqetiks Worten schaut sie zu dem Hünen auf und lächelt diesen an. "Ihr seid wahrlich gewandt mit den Worten, Tarqetik. Und zumindest macht ihr den Anschein, als seid ihr auch gewandt mit dem Schwert. Es ist heutzutage schwer, einen Mann zu finden, der beides zugleich beherrscht - vielleicht seid ihr wirklich eine seltene Erscheinung." Dann lächelt die Halblingsfrau schelmisch und die rotbraunen locken klingeln um das Gesicht. "Allerdings - die meisten, die ich kannte, die gewandt in beidem waren, waren meistens auch richtig dunkle Seelen. Da hoffe ich, dass ihr die Regel nicht bestätigt.
   Wie dem auch sei - wir sind auf dem Weg eben zu der nördlichen Parzelle. Mal sehen, was es mit dem Bären auf sich hat." Der Ritt dauert nur wenige Minuten. Die Gruppe kommt an dem doppelstöckigen Herrenhaus vorbei, an mehreren Arbeiterhütten und Ställen, sowie an zwei bepflanzten und eingezäunten Feldern. Dann kommen die nördliche Parzellen näher - Manik, Ragnar und Tarqetik erkennen in der nordöstlichen eine beachtliche Herde Rinder und auch der unverkennbare - zugleich erfrischende und abstoßende Geruch des Tierdungs steigt ihnen in die Nase.
   Die Nachbarparzelle ist völlig leer, das Gattertor steht offen. Und nur wenige Schritte von diesem Entfernt hat sich eine Menschentraube um einen wohl auf dem Boden liegenden Mann versammelt. Es ist seltsam - obwohl der Mann auf dem Boden verletzt zu sein scheint, ist die Stimmung der Gruppe offensichtlich gut.
   Die drei Abenteurer erkennen einen großen Hund - wohl einen Husky - der neben einem in Felle gekleideten Mann steht. Letzterer - m it dem rücken zu den Ankämmlingen stehend - hebt sich von der Gruppe der Feldarbeiter durch seine Kleidung, seine fellüberzogene Kopfbedeckung und seine Haltung ab.
   Rechts von ihm - ebenfalls mit dem Rücken zu der Gruppe - steht ein weiterer Mann, der keine Feldarbeiterkleidung trägt. Sein hellgraues, schulterlanges Haar deutet ein gediegenes Alter an. Noch sind die Gruppen fast zweihundert Fuß voneinander entfernt und es sind keine Einzelheiten zu erkennen. Doch Jemma hebt die Hand und deutet in die Richtung der Menschentraube. "Der alte Mann da vorne - es ist Jaresh Dorguln. Er möchte euch sprechen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 30.10.2014, 20:46:45
Jaresh Dorguln.
Während die Gruppe weiter auf die Menschentraube zureitet, denkt Manik zurück an die Versammlung auf dem Dorfplatz. Jaresh Dorguln, der Mann, der von der Schuld der Kargi nicht überzeugt gewesen ist. Ja, das passt zusammen. In der Dorfgemeinschaft weiter nach Hilfe zu suchen, dürfte für ihn wenig Sinn machen, so wie sich die ganze Menge auf der Versammlung gegen ihn gerichtet hat, davon ist der Waldläufer überzeugt.
Auch bei der in Fellen gekleideten Personen, sah sich Manik veranlasst, in seinem Gedächtnis zu suchen, könnte dies die Person sein, mit der sich Jaresh nach der Versammlung freundschaftlich unterhalten hatte und schließlich davon geritten war?
Doch der Waldläufer ruft sich Gedanken an was wichtigeres zurück. Statt an Personen zurückzudenken gilt es einen Bären zu verjagen und so werndet sich Maniks Blick ab von der Menschentraube und er sucht wachsamen Auges die Umgebung ab, doch einen Bären konnte der Fhokki nirgends erspähen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 31.10.2014, 10:12:56
Während es Rittes zu den Parzellen, würfelt Tarqetik die Worte der Halblingsfrau durch seine Gedanken. In seiner Erinnerung gibt es keinen Menschen, der seine Waffe aus edlen Motiven, aus einer noblen Gesinnung heraus ergriffen hätte und damit zu untermauern versucht habe, dass er ein guter Mensch ist. Diese Gedanken reißen ab, als sie die vier der genannten Rinderparzelle nähern.
Im ersten Augenblick ist sich Tarqetik nicht im Klaren, was er von der Situation halten soll. Viele Menschen, kein Bär dafür ein großer Hund und ein Mann mit rohem Modegeschmack; niemand denn man mit einem Bären verwechseln könnte. Wenn hier etwas zu tun gewesen wäre, dann wurde es wohl bereits getan.

Ein Blick über die Rinderherde führt zu einem leisen Grummeln in Tarqetiks Magen und ein lange vermisster Geschmack einer Erinnerung legt sich auf seine Zunge. Auf Jemmas Anzeige hin, lenkt Tarqetik sein Pferd zur Menschentraube, zügelt es einige Meter davor und steigt ab.
Das Pferd an den Zügeln führend, geht Tarqetik auf den vermeintlichen Auftraggeber zu. „Jaresh Dorguln?“, spricht er den älteren Mann an. „Verzeiht wenn ich Euch unverhohlen anspreche, denn ich sehe, ihr habt gerade einiges erlebt, und ich möchte nicht forsch erscheinen. Wir“, er deutet auf Manik und Ragnar, „sind auf Zuraten Eurer Halblingsdame  Jemma zu euch gekommen. Es hieße, Ihr seiet an Leuten interessiert, die sich für Euch um eine oder mehrere Angelegenheiten kümmern sollten.“ Er blickt auf den verwundeten Mann und auf die Rinder. „ Auch wenn Hirtearbeiten vielleicht nicht unser volles Potenzial ausschöpft, kann eine Jagt durchaus ihren Reiz haben. Aber ich wage zu bezweifeln, dass Ihr Fremde für einfache lokale Angelegenheiten rekrutieren müsst.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 31.10.2014, 12:17:29
Während des Lobes und der Freudenausdrücke lächelte Sanjan und nickte dabei dankend mit dem Kopf. Bevor er jedoch seine Zweifel über die Wunde von Pishu Ausdruck verleihen konnte, wurden sie auch schon von hinten angesprochen.

So dreht sich auch der Mann mit rohem Modegeschmack um. Jetzt etwas näher, wird deutlich, dass er nicht nur einfache Felle über der Schulter trägt. Die Felle wurden zu einer Rüstung zusammen genäht und nur an den Säumen und am Kragen sind graue Fellstücke gegengenäht. Das dicke Hemd unter der Rüstung und die Hose sind in einem Braunton gehalten, ebenso wie die Wickel um Unterarme und Waden. Seine leichten Lederstiefel wirken schon sehr gebraucht, ebenso wei eigentlich auch alle seine Sachen. Das markanteste ist aber der Kopf und das Fell eines grauen Wolfes, welches wie ein Helm auf seinem Kopf sitzt. Es verdeckt fast vollkommen seine langen schwarzen Haare. Nur an den Seiten kommen diese zum Vorschein und umrahmen sein cremebraunes, mit roter Farbe tätowiertes Gesicht. Auch mit den an Ranken erinnernden Tätowierungen, wirkt das Gesicht auf den ersten Blick ziemlich jugendlich. Was zu seinem eher wilden aussehen passt, ist der einfache Speer auf seinem Rücken.

Er und sein grausilberne Hund, dessen gelbe Augen für kundige zeigen, dass es kein Hund ist, halten sich zurück. Schließlich wurden sie nicht angesprochen. Dafür mustern beide die vier Neuankömmlinge unverhohlen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 01.11.2014, 12:33:43
Als sie bei der Menschengruppe angekommen sind, mustert Manik die Leute vom Pferde herab.
Neben der Person, die Jaresh Dorguln sein muss, kommt ihm tatsächlich die in Fellen gekleidete Person vom Dorfplatz bekannt vor. Neben den beiden ist noch ein ganzer Haufen Feldarbeiter anwesend, einer davon erregt besonders seine Aufmerksamkeit: Halb sitzend, halb liegend kauert die Person mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Die kundigen Augen des Waldläufers erkennen nun außerdem einen Wolf in dem Tier, das von weitem ein Hund hätte sein können.
Mit dem gleichen schelmischen Lächeln auf dem Gesicht, mit dem er Tarqetik in der Schänke einen Poeten genannt hatte, brachte Manik nun mit Blick in Richtung des Tieres hervor: "Nun, wie ein Bär schaut mir das Tier nicht aus, aber womöglich nicht minder so gefährlich, wenn man sich mit ihm anlegt."
Im selben Atemzug stieg der Fhokki von seinem Pferd und fuhr fort: "Verzeiht, Manik ruft man mich und es scheint mir, wie haben ein dringenderes Problem, als Höflichkeitsfloskeln auszutauschen. Wie steht es um den Verletzten?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 01.11.2014, 13:22:51
Ein paar wahre Worte sagte da der Neuankömmling. Trotzdem sagt Sanjan nichts. Stattdessen beginnt er in seiner Gürteltasche herumzukramen. Natürlich hatte er immer etwas dabei um Schmerzen zu lindern, und genau das sucht er gerade. Die Anweisung das sich der Feldabreiter doch noch mal von ihm untersuchen lassen sollte und was nun passieren sollte, konnte ja eh nur Jaresh.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 02.11.2014, 10:33:58
   Als Tarqetik und Manik den Gutsherren ansprechen, verlagert sich die Aufmerksamkeit der Gruppe sofort zu den Neuankömmlingen. Die meisten mustern die drei Kämpfer mit respektvollen Blicken. Zu Pferd sehen die Männer noch beeindruckender aus, als sie es ohnehin schon mit ihren Waffen und Rüstungen tun würden. Nur Jaresh, Siola und Lidur - ein stämmiger, bärtiger Mann mit Wettergegerbter Haut; der Vorarbeiter, den Jaresh nach den Bögen geschickt hatte - scheinen eher Neugierig und weniger beeindruckt. Anscheinend haben diese drei bereits etwas mehr von der Welt gesehen, als die übrigen Bauernburschen.
   Nachdem der Waldläufer zu Ende gesprochen hat, steigen auch Jemma und Ragnar von ihren Reittieren. Jemma lächelt Jaresh an und sagt. "Siehst du, alter Mann - ich habe dir nicht nur Kämpfer besorgt, sondern auch noch redegewandte dazu."
   Jaresh erwidert ihr Lächeln mit einem schelmischen Grinsen und nickt. "Ich sehe, mein Mädchen."
   Dann wendet sich der Gutsherr den drei Hünen zu. "In der Tat - ich habe etwas mit euch zu bereden. Mein Name ist Jaresh Dorguln." Er blickt kurz zu Manik und Ragnar. "Mir scheint, ihr, Manik, und euer stiller Begleiter, habt mich bereits heute Mittag auf dem Marktplatz gesehen." Dann schaut der Mann zu dem brandoschen Söldner. "Vielleicht auch ihr, Tarqetik."
   Jaresh macht eine kleine Pause - dann deutet er nacheinander auf einige der Anwesenden und fährt debei mit seinen Erklärungen fort. "Das ist meine Nichte, Siola. Das hier ist Sanjan, ein guter Freund. Und das Tier, Manik, ist sein treuer Begleiter - von ihm geht keine Gefahr aus. Wir hatten ein Problem mit einem Bären, der sich in unsere Gehege verwirrt hatte, aber dieser ist bereits wieder weg. Die anderen Männer, die ihr sehr, sind meine Männer, die mir hier auf dem gut aushelfen."
   Die Halblingsfrau geht inzwischen rüber und umarmt Siola kurz zur Begrüßung. Sie schaut zu Pishu. "Was hast du nur angestellt Pishu - wolltest du Bärentöter spielen?"
   Pishu nickt nur verlegen. "Ich wollte das Tier verjagen - mein Fehler", bringt er gepresst hervor.
   "In der Tat", meint Jaresh. "Edgar, Balon - bringt Pishu in das Gästezimmer im Gutshaus. Er soll sich etwas ausruhen." Dann wendet er sich direkt an den Verletzten. "Halt durch, mein Junge. In Kürze schauen wir wieder nach dir."
   Während die beiden Feldarbeiter eine provisorische Trage holen, und Pishu im Begleitung von Siola abtransportieren, wendet sich der Gutsherr wieder seinen Gästen zu. "Sanjan, meine Herren - das, was ich mit euch besprechen möchte, sollten wir drinnen bereden. Darf ich euch darum bitten, mit ins Gutshaus zu kommen? Dort erfahrt ihr, was ich euch vorschlagen möchte."
   Etwas leiser fügt er für den neben sich stehenden Sanjan hinzu: "Ich möchte dich bitten, bei der Unterredung jetzt dabei zu sein, aber ich wäre dir dankbar, wenn du dir Pishus Wunde danach noch einmal ansehen würdest."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.11.2014, 12:02:59
Sanjan nickt leicht. „Selbstverständlich.“ dann hält er das gerade aus seiner Tasche gezogene Stück Rinde unter die Nase. Beißt sogar noch ein Stückchen davon ab. Rasch eilt er Siola und den Feldarbeitern das kurze Stück, was sie gekommen waren nach. „Siola, einen Moment.“ Sagt er in ihre Richtung. Als sie sich zu ihm wendet, reicht er ihr die Rinde. „Hier darauf soll er rum kauen. Es ist Weidenrinde[1] und wird ihm die Schmerzen nehmen. Selbst wenn er es ausspucken will, soll er es nicht tun. Solange ich noch bei deinem Onkel bin, pass bitte auf ihn auf oder sorg dafür, dass einer in seiner Nähe ist. Falls die Wunde nicht bald trocken wird oder er fiebrig wird, hol mich sofort.“ Aufmunternd lächelt er Siola zu. Es war gut, dass die Wunde schon soweit geschlossen war, mit Glück würde sie tatsächlich bald aufhören zu bluten.

Dann lässt er die Gruppe weiter ziehen und wendet sich seinem kleinen Pferd zu. Es grast neben dem vom alten Jaresh. Einem Moment streicht der junge Druide de Pferd über den Hals und die Seite. Es ist gut, dass es nicht weggelaufen war. Dann ist er auch schon bereit zum Haus zu reiten. Dabei fragt er sich, warum auch Jaresh Krieger, wie eben diese drei, suchen lassen hat. Doch bald würde er es ja erfahren.
 1. Weidenrinde: wirkt schmerzlindernt, hemmt Entzündungen, setzt die Blutgerinnung herab, senkt hohes Fieber und lindert Muskelkrämpfe
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 02.11.2014, 20:52:11
Ragnar ist den kurzen Ritt zum Gutshof schweigsam geblieben. Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern seiner Familie war er nie besonders Redselig und die Reise war auch bisher nicht sonderlich ereignisreich gewesen, so das es für ihn nur wenig gab worüber es sich zu reden lohnte. Den Arbeitern auf dem Huf nickte er zur Begrüßung nur kurz zu. Denn seltsamen Burschen mit seinem Wolf betrachtet er eingehender, offenbar ein Schamane oder etwas Ähnliches, in seiner Heimat gab es solche Leute des Öfteren. Sie verehrten in der Regel Naturgeister und die Geister der Ahnen, und offenbar hatte dieser geraden eine sehr mutige, ja geradezu Tollkühne tat begannen. Bären konnten gefährliche Gegner sein, wenn mann gezwungen war den Kampf mit ihnen Aufzunehmen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 03.11.2014, 12:43:11
Tarqetik beobachtet wie Jaresh mit Sanjan im Vertrauen spricht und rügt sich selbst dafür, dass er den grauen Begleiter, und nur ein Begleiter von Sanjan konnte dieser ruhige und dressierte Hund sein, jemals als Gefahr für die Menschen hier angenommen hatte. Seine Gedanken kehren aber rasch wieder von Kampf und Gefecht zurück zum Geschäft und dem Auftraggeber und dessen Vorschlag.

„Gutsherr Jaresh. Oder was für einen Titel Ihr führt, als Herr über diese Ländereien. Euer Name fällt im Dorf mehrfach und ein Reisender, der sich eine Nacht hier ausruht, kann sich sicher sein das Jaresh Dorguln in dem einen oder anderen Satz Erwähnung findet. Euer Gesicht sah ich aber bisher nicht.“ Tarqetik klopft seinem Pferd den Hals und wischt ihm den Schaum vom Maul und der Trense. „Selbst Exoten, Mensch und Tier finden den Weg zu Eurem Hof, und eure Arbeiter verteidigen Euer Hab und Gut mit ihrem Leben. Solch Loyalität entsteht gut eine gute Behandlung am menschlichen Material.“ Er blickt dem verwundeten Pishu nach, als diesen die Arbeiter vom Feld tragen und murmelt zu sich selbst als er wieder auf das Pferd steigt: „Allerdings wäre etwas mehr Verstand auch pragmatisch, wenn man seine Arbeiter länger behalten möchte und nicht vorhat ihre Gliedmaßen als Kratzbaum für hiesige Karnivoren zur Verfügung zu stellen.“

Als er wieder gemütlich im Sattel sitzt, blickt er mit halb zusammengekniffenen Augen zur Sonne empor und dann wieder zu Jaresh. „Es ist warm und ich bin mir sicher, in eurer Stube steht eine Bank, daher werde ich Euch gerne folgen wenn Ihr den Weg dorthin einschlagt.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 03.11.2014, 14:06:31
   Als Sanjan Siola die Weidenrinde reicht, und ihr sagt, er werde später noch einmal nach Pishu sehen, lächelt sie und nimmt die Medizin entgegen. "Gut - ich werde seine Verbände kontrollieren und notfalls wechseln, wie du gesagt hast. Bis dann."
   Jaresh nickt derweil Tarqetik bei dessen Worten zu. "Um ehrlich zu sein - mein Name ist heute wohl öfter im Dorf gefallen, als mir selbst lieb war, aber dieses Thema werden wir gleich besprechen. Und was Pishu angeht - ihr hattet ja auch nach seinem zustand gefragt, Manik - er hat sich wohl etwas übernommen, aber er hat sein Herz am rechten Fleck." Dann schaut der Mann noch einmal Manik, Ragnar und den zurückeilenden Sanjan an und fügt hinzu: "Kommt!"
   Er steigt auf und die kleine Gruppe bestehend aus dem Gutsherren, den vier Abenteurern, und Jemma macht einen kurzen Ritt zu dem Gutshaus der Dorguln. Es ist ein wunderschönes, hölzernes Anwesen, mit schrägem Dach, zwei vollen Stockwerken, einem dritten als Dachgeschoss und einer weiten Veranda vor der Haupttür. Unweit steht ein Stall für die Pferde, die Gruppe kann ihre Reittiere dort anbinden. Ein Junge von vielleicht dreizehn Jahren döst im Schatten mit einem Hut im Gesicht an die Wand des Stalls gelehnt, doch als die Männer sich nähern, wacht er auf und macht sich daran, ihnen die Zügel abzunehmen und die Tiere hineinzuführen. "Tränke die Pferde und gib Ihnen Futter, Velon", weist ihn Jaresh an, als er ihm die Zügel seiner Stute übergibt.
   Dann legt die Gruppe den kurzen Weg zum Anwesen zurück und betritt das Haus. Drinnen ist es angenehm kühl - erst jetzt merken die Männer, dass die Nachmittagssonne die Luft doch stark aufgewärmt hatte und dass es sehr angenehm sein kann, in solcher Zeit im Schatten Schutz zu suchen. Zwei Hausmädchen begrüßen die Neuankömmlinge. Beide lächeln Jaresh an - anscheinend ist er wirklich ein gnädiger Gutsherr, der seine Arbeiter gut behandelt.
   Der Eingangsbereich ist eine große Halle, die sich über die ersten zwei Stockwerke nach oben erstreckt. An der Wand entlang geht eine Treppe nach oben, die dann als Balustrade die Halle umrundet. Türen führen von der Balustrade in die Räume im Obergeschoss und eine weitere Treppe an ihrem Ende auf den Dachboden. In der Mitte der großen Halle steht ein an Gewicht und Bedeutung schwerer Eichentisch mit dazu passenden Stühlen. Anscheinend wird hier allabendlich das Mahl eingenommen und auch Gäste bewirtet. Kerzenleuchter an den Wänden, sowie ein metallener Kronleuchter an der Decke tauchen den Raum in angenehmes Licht. An der Wand hängen Rehköpfe und auch zwei Ölgemälde.
   Während den Recken durch den Kopf geht, ob sie sich an den Tisch setzen sollten, führt sie Jaresh durch eine Seitentür weiter in einen ebenfalls geräumigen Nebenraum im Erdgeschoss. Der Geruch von Tinte und Pergament steigt den Männern in die Nase. An den Wänden stehen lückenlos gefugt Bücherschränke, voll mit Schriftrollen und Lederbändern. An einer Wand steht ein Schreibtisch aus Holz mit Stuhl und einer brennenden Öllampe darauf. Außerdem gibt es einen niedrigen Beistelltisch, um den herum mehrere Stühle als Sitzgruppe angeordnet sind. Auch hier tauchen Kerzen alles in ein warmes Licht.
   Jaresh deutet auf die Stühle und sagt: "Setzt euch, bitte." Als alle sich hingesetzt haben, kommen die Hausmädchen vorbei und bringen zwei Krüge und insgesamt sechs Becher, die sie auf den Beistelltisch stellen. Jaresh deutet auf die Krüge: "In dem einen ist frisch gepresster Apfelsaft - aus dorwidischen Feldern. In dem anderen svimohzischer Wein. Bitte, bedient euch." Während er die Worte spricht, gießt er Jemma den Wein ein, die den Becher mit einem dankenden Nicken entgegen nimmt. Dann gießt sich der Gutsherr selbst einen Becher des Safts ein.
   Er nimmt einen Schluck und beginnt dann zu sprechen: "Meine Herren, ihr habt heute Morgen die Szene auf dem Marktplatz gesehen. Das ist leider nur die Spitze des Eisbergs beziehungsweise sein neuester Auftritt. Wie schon erwähnt wurde, gab es schon mehrere Übergriffe auf dorwidische Güter und Karawanen in der Nähe. Hiram Festani, der Bürgermeister, und die meisten Bewohner der Stadt sind überzeugt davon, dass die Angreifer Kargi vom Stamme der Ukhtark sind. Ich war mir bis heute sicher, dass dem nicht so ist.
   Doch heute wurde einer aus ihrer Sippe präsentiert und alle offenkundigen Beweise sprechen nun gegen die Kargi. Und im Rat von Dorwida gibt es niemanden, der ein Interesse daran hätte, sie freizusprechen. Unser Friedensvertrag spricht den Ukhtark ihren Anteil an fruchtbarem Land zu. Mittlerweile wachsen aber die dorwidischen Güter und natürlich wären die meisten Grundbesitzer froh, wenn dieses Land wieder an uns fallen und bebaut werden könnte. Manche von ihnen freuen sich wahrscheinlich darüber, dass die Kargi uns angegriffen haben. Meine Einwände, hier das Gespräch zu suchen, werden nicht fruchten."
   Der alte Mann macht eine Pause und fährt sich mit der Hand über den grauen Bart. Seine Augen sind ein wenig nach Innen gerichtet, als würde er sich an etwas erinnern wollen.
   "Wisst ihr - ich habe selbst vor siebzehn Jahren den Friedensvertrag mit Gul Hulad, dem Fürsten der Ukhtark ausgehandelt. Ich kenne diesen Mann. Und ich kenne seine Sippe. Ein altes Kargi-Sprichwort besagt: 'Ich würde lieber Ehre verdienen und sie nicht erhalten, als Ehre zu erhalten, die ich nicht verdiene.'"
   Jemma nimmt einen Schluck aus dem Becher und schmunzelt. "Sieh an - die Grünhäute haben doch eine poetische Ader."
   "Den Kargi bedeutet die Ehre mehr, als ihr Leben", fährt Jaresh fort. "Und das gilt besonders für die Ukhtark. Sie würden den Vertrag niemals im Stillen brechen. Aber wenn wir nicht etwas unternehmen, wird das keine Rolle spielen. In wenigen Tagen, wollen die Soldaten - verstärkt um euch und andere Söldner - gegen die Ukhtark ziehen und dann wird das Blutvergießen beginnen. Das will ich verhindern. Ich will keine Toten - weder bei uns in Dorwida, noch bei den Ukhtark. Und ich will herausfinden, wer wirklich hinter den Überfällen steckt."
   Der alte Mann beugt sich vor und führt die Handflächen zusammen. Er legt diese aneinander und deutet nacheinander auf die vier Männer vor ihm. "Ich möchte euch bitten, in meinem Namen zu den Ukhtark zu reiten und mit Gul Hulad zu sprechen. Stellt ihn zu Rede; erzählt ihm von den Überfällen und davon, dass man in Dorwida davon ausgeht, dass die Ukhtark dafür verantwortlich sind. Und macht euch ein eigenes Bild, ob das der Fall ist. Das wäre mein Auftrag."
   An dieser Stelle macht Jaresh eine Pause und schaut die Männer vor sich eindringlich an, in Erwartung einer Antwort.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 03.11.2014, 22:26:41
Gespannt was nun folgen wird, ist Manik mit dem Tross Richtung Gutshaus geritten. Nicht, dass er sich aufgrund der Ereignisse am Marktplatz nicht denken konnte, in welche Richtung das Anliegen des alten Mannes gehen wird.
Auf jeden Fall besitzt er ein prächtiges Anwesen. Ein guter Gastgeber scheint er auch zu sein. Ihnen sind die Pferde abgenommen worden und nachdem der Waldläufer sich an der Kühle der prachtvollen Eingangshalle des Gutshauses erfreut hat, wurden ihnen im nächsten Raum auch Getränke gereicht.
Nachdem sie in den zweiten Raum geführt worden sind, der ihn nicht minder beeindruckt hat, wie der erste, nimmt Manik nach Jareshs Aufforderung hin Platz und hört sich seine Ausführungen aufmerksam an.
Währenddessen schenkt er sich selbst einen Becher Apfelsaft ein und probiert diesen sogleich. Der frische, süß-säuerliche Geschmack gefällt ihm und kurz fragt er sich, aus welcher Apfelsorte der Saft wohl hergestellt sein mochte. Sich wieder an seinen Durst erinnernd, leert der Waldläufer seinen Becher ziemlich hastig, verschluckt sich dabei und hustet kurz, schenkt sich aber noch einen vollen Becher nach, an dem er nun, während der Besitzer des Guts ihnen sein Anliegen weiter vorträgt, immer mal wieder nippt.
Als Jaresh über die Ehre der Kargi spricht, erinnert der Fhokki sich an seine Gedanken vom Dorfplatz zurück, fliehende Kargi, die dann plötzlich ihren Mut fanden. Eins stand fest, sind die Ausführungen erstmal beendet, würde er so einige Fragen haben, doch als der Gutsherr dann - endlich - zum Punkt kam, lachte er zunächst laut auf. Er konnte einfach nichts anderes tun, außer laut lachen und während er sich vorstellt, wie der Rest ihn grade entgeistert anstarrt, schüttelt es ihn vor lachen und mit ihm seinen noch halb vollen Becher, aus dem immer mal wieder einige Schluck den Weg auf den Boden finden.
Viel bekommt der Waldläufer nicht mit, doch als er sich endlich beruhigt hat, scheinen viele Blicke auf ihm zu ruhen. Ihm wird klar, dass er sich grade nicht unter Kontrolle gehabt hat, mitunter eine grobe Unhöflichkeit gegenüber dem Gastgeber begangen hat und räuspert verlegen, jedoch beugt er sich nun ebenfalls in seinem Sitz vor und schaut dem alten Mann fest in die Augen.
"Ihr schickt uns zu seinem ganzen Stamm mutmaßlicher Plünderer um zu verhandeln?", die nächsten Worte spricht er laut und langsam, mit einer kurzen Pause zwischen den Wörtern: "Seid ihr des Wahnsinns?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 04.11.2014, 20:53:28
Der junge Druide ließ die Fremden vor reiten. Er kennt ja den Weg. Auch denkt er über die Worte des Hünen Tarqetik nach. Er hatte recht, auch Exoten wie diese drei fanden ihren Weg zu Jaresh. Das zeugt eindeutig von Können des alten Mannes.
Im Arbeitszimmer angekommen, setzt sich Sanjan im Schneidersitz auf den Stuhl neben dem alten Mann. Grimnir ist ihm bis hier hin gefolgt. Nun sitzt er neben dem Stuhl und lässt sich von Sanjan den Kopf kraulen, allein unterbrochen als Sanjan sich etwas vom Apfelsaft zum trinken nimmt. Ansonsten hört Sanjan den Worten des alten Häuptlings zu. Diese machen für ihm durchaus Sinn. Sicher kennt er die Ukhtark nicht aber er vertraut der Einschätzung des alten Häuptling. Noch dazu fühlt er sich wieder zufrieden den richtigen Menschen getroffen zu haben. Denn nur ein wahrer Häuptling machte, auch noch Sorgen um seinen Stamm, selbst wenn er nicht mehr der Häuptling war.
Dass sich dieser Manik von den Worten belustigt fühlte, empfand Sanjan als befremdlich. Ja natürlich ist es eine Gefährliche Aufgabe aber wenn ein Späher ausgeschickt wurde in feindliches oder fremdes Gebiet war das nicht minder gefährlicher. Doch er behielt seine Gedanken vorerst für sich. Jaresh hatte von ihm schon eine Antwort bekommen. er brauchte sie nur noch einmal wiederholen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 05.11.2014, 11:52:31
Tarquetik besieht sich beim Durchschreiten des Gutshauses  die Ausstattung und bleibt ein paar Augenblicke vor den Ölgemälden stehen, eilt dann der Gruppe hinterher in den vorgesehen Besprechungsraum.

Im Konferenzraum nimmt Tarqetik die Aufforderung von Jaresh an sich zu setzten. Den angebotenen Umtrunk lehnt er freundlich mit einer Handbewegung ab, dann lauscht er aufmerksam den Ausführungen des Gutsherrn bis zum Ende. Der Lachanfall des jungen Schützen überrascht ihn dann aber schon etwas. Während Manik unverblümt seine Meinung kund tut, steht Tarqetik auf und wandert zu einem Fenster. Er blickt hinaus, über die satten Wiesen und freien Felder.
Er lehnt sich mit verschränkten Armen an den Fensterrahmen und sieht sich die Leute im Zimmer im leichten Sonnenlicht an und fängt an den Auftrag in Gedanken abzuwägen: „Die Ansichten des jungen Mannes über die Schwierigkeit eines solchen Auftrages lassen sich nicht von der Hand weisen. Aber nach einem Irren oder Schachsinnigen sieht Jaresh nicht aus, der seine Idee nicht abgewogen hätte und ihm dies als möglich erscheint. Andererseits  bringt er auch nicht eigene Arbeiter und Freunde sondern Fremde in Gefahr.“ Sein Blick wandert kurz zu der Halbslingsdame, deren Kopf hinter dem Krug halb verborgen ist. „Da der Exote noch keinen Ton von sich gegeben hat, wird seine Bereitschaft wohl schon feststehen.“

Tarqetik berührt mit seinen Fingern den Lederbeutel an seinem Gürtel und schließt kurz die Augen. Das ferne Echo von Geschrei, der Geruch von Stahl und nassem Leder steigt in seinem Geiste auf. Er leckt sich die Lippen und ergreift das Wort: „Diese Ehre, von der Ihr sprecht Jaresh, hat schon tausende getötet und nicht einen gerettet. Ich würde mich nicht zu sehr auf diesen Punkt in Eurer Weltanschauung verlassen. Ich habe den Auftrag gehört und erkenne euer Problem und die damit verbundenen Schwierigkeiten, die man aber wiederum in Kosten aufwiegen kann. Wenn ihr dieses Gleichgewicht herzustellen vermögt, bin ich der Eure.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 05.11.2014, 12:49:59
   Bei Maniks Ausbruch und seiner Frage bleibt Jaresh geduldig. Er verzieht keine Miene - falls er sich durch die Worte des Hünen beleidigt fühl, weiß er es gut zu verbergen. Anders ist es bei Jemma - der weibliche Halbling knallt den eigenen Becher demonstrativ auf den Beistelltisch und schaut Manik mit einem vorwurfsvollen Blick an. Dabei fixiert sie ihn mit ihren grauen Augen, die braunen Brauen sind zusammengezogen und der Mund zu einem Strich gepresst.
   Tarqetiks Worte nehmen dem Moment die Spitze. Jaresh nickt, als er sie vernimmt. Als der Krieger geendet hat, nimmt er noch einen Schluck, fährt sich mit der Hand wieder über den Bart - anscheinend eine Gewohnheit des alten Mannes - und spricht.
   "Ich weiß, dass der Auftrag, den ich euch anbiete, ungewöhnlich erscheint. Der Brindenwald ist voller Orks, die den Norden des Landes überfallen. Und wir selbst kennen alle noch die Geschichten von den Gräueltaten der Kargi, als hier noch ihr großes Krangi-Imperium Bestand hatte.
   Ich habe mich zwölf Jahre lange nach der Untezeichnung des Vertrags jährlich mit Gul Hulad getroffen. Zunächst auf neutralem Boden. Dann, als wir Vertrauen gefasst hatten, in ihrem Dorf. Es ist etwas mehr als ein Tagesritt."
   Er macht eine kleine Pause und nimmt noch einen Schluck. "Was ihr über die Ehre sagt, Tarqetik - das stimmt leider. Sie ist vielleicht ein Segen für die Kargi, denn zusammen mit der Disziplin und ihrem Verstand erhebt sie sie über die anderen, wilden Grünhäute, wie die Orks. Allerdings ist sie auch ihr Fluch, der sie durch die Geschichte von Tellene von einem Krieg in den nächsten treibt.
   Ich habe das nur erwähnt, um hervorzuheben, dass wenn die Kargi uns angegriffen hätten, sie es nicht durch feige Überfälle auf einzelne Güter tun würden. In dem Fall, würden wir eine massierte Kollone von Hobgoblin-Hopliten auf Dorwida zumaschieren sehen, flankiert von Bogenschützen zu Pferd."
   Als der alte Mann die letzten Sätze spricht, setzt er den Becher ab und unterstreicht seine Aussagen mit der Händen, beschreibt die Bewegungen, die die Truppenteile nehmen würden. Anscheinend erinnert er sich noch an die Auseinandersetzungen mit den Kargi - vielleicht an die vor der Unterzeichnung des Friedensvertrags?
   Nach einer kurzen Pause fährt er wieder fort: "Daher bin ich immer noch überzeugt, dass nicht die Ukhtark hinter diesen Überfällen stecken." Er schaut zu Manik auf. "Ich bin nicht des Wahnsinns, Kempe. Aber natürlich - ich kann mich auch irren, wie jeder von uns. Selbst bei mir sind heute Zweifel aufgekeimt, als uns der Kämpfer auf dem Marktplatz präsentiert wurde.
   Es ist gefährlich - keine Frage. Wäre ich zehn Jahre jünger - ich würde selbst zu den Kargi reiten. Aber mein Körper wird mir diesen Ritt verwehren. Fünfzehn Minuten von Dorwida hierher, im leichten Trab - das geht. Aber anderthalb Tage im Sattel und eine Nacht im Freien nur für den Hinweg - mein Herz sehnt sich danach, aber der Rest des Körpers erlaubt es nicht.
   Die Meinung im Dorf ist eindeutig - da will sich keiner in Gefahr begeben. Und meinen Männern, die sich für Pflug- und Hirtarbeiten gemeldet haben, werde ich nicht befehlen, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Daher habe ich Jemma gebeten, Söldner, die dem Ruf von Hiram Festani gefolgt sind, abzuwerben. Ihr seid Männer, die mit Gefahr umgehen können und ihr kamt zu uns, um der Kargi Herr zu werden. Genau darum bitte ich euch - allerdings ohne unnötiges Blutvergießen."
   Dann blickt Jaresh zu Tarqetik, der am Fenster steht und hinausschaut. "Und was die Bezahlung angeht, Tarqetik: Ich habe p'baparische Löwen[1], aus dem reinsten Silber der Legasas gefertigt, mit dem Siegel des Stadtstaats - fünfzehnhundert an der Anzahl. Und dazu 6 Pfund reinen lumerischen Stahl[2]. Ich würde euch vier das alles überlassen, wenn ihr helft, aufzuklären, ob die Kargi schuldig sind, und falls sie es nicht sind, wer uns tatsächlich angreift."
 1. Die Währung im Stadtstaat P'Bapar. Aus Silber gefertigt. Wird überall in Tellene akzeptiert und gilt neben den brandobischen, kalamarischen und svimohzischen Münzen als die Währung mit der höchsten Qualitätskontrolle; Wert: 1 p'baparischer Löwe = 1 GM
 2. Eignet sich für Masterwork-Erzeugnisse
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 05.11.2014, 20:36:49
Als Jemma ihren Becher auf den Tisch knallt zuckt Manik leicht zusammen, so wird ihm nochmal überdeutlich vor Augen geführt, dass er sich eben nicht wie ein guter Gast benommen hat.
Um sich selbst zu beruhigen atmet er einmal Tief ein und wieder aus, verstohlen einen Blick auf Jemma werfend, die jedoch keinerlei Anstalten macht, weitere Taten - oder Worte - folgen zu lassen.
Tarqetiks Worte nur am Rande vernehmend, ist der Waldläufer jedoch wieder bei sich, als Jaresh wieder zu sprechen beginnt. Sein Getränk abestellend, sitzt der Fhokki diesmal sehr still auf seinem Platz und hört dem alten Mann angespannt zu.
Als wieder Stille eingekehrt ist, beginnt Manik wieder zu sprechen, diesmal langsam und bedächtig.
"Bitte verzeiht mein Benehmen." Manik schaut Jaresh an, dann kurz in die ganze Runde und holt anschließend tief Luft bevor er weiter spricht "Und meine Skepsis. Im Grunde wisst ihr wenig. Es könnten die Ukhtark gewesen sein, es könnten sie nicht gewesen sein. Gewisse Dinge sprechen dagegen, andere dafür. Weil Ihr Ihnen früher einmal nahe standet, verteidigt Ihr sie. Allerdings habe auch ich mich schon gefragt, ob das Verhalten, das heute am Dorfplatz beschrieben wurde, wirklich zu diesen Kargi passen würde. Ich habe meine Zweifel und das ist Grund genug für mich, mich nicht blindlings einem Angriff anzuschließen, doch solltet ihr euch irren, sollten die Ukhtark Dorwida wieder kriegerisch gesinnt sein, dann ist "gefährlich" " der Waldläufer spricht das Wort extra langsam und betont aus "noch harmlos beschrieben, für die Mission auf die Ihr uns schicken wollt. Sagt...wisst ihr denn ob dieser Gul Hulad den ihr erwähntet überhaupt noch dort aufzufinden ist, wo ihr uns hinschickt?"

Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 05.11.2014, 22:04:43
Ragnars erstaunen über das, in seinen Augen Prunkvoll eingerichtete Gutshaus ist ihm deutlich anzusehen. Er ist eine etwas derartiges nicht gewohnt, selbst das Haus seiner Familie, eines der Größten in Grimmfeste nimmt sich dagegen aus wie eine bessere Hundehütte, und das obwohl sein Vater immerhin der Jarl des Dorfes ist. Den Apfelsaft  nimmt er gerne und mit einem dankbaren Nicken und dem Gespräch lauscht er zwar, scheint aber leicht abgelenkt zu sein. erst als Jemma ihren Becher energisch auf den Tisch knallt findet er wieder in die Realität zurück.
" Über die Kargi weis ich selbst nicht allzuviel, außer das sie fürchterliche Gegner sein können und tatsächlich einem Ehrenkodex folgen sollen jedoch sind mir über diesen keine Einzelheiten bekannt. In meiner Heimat sagt man jedoch das ein Krieger sich seine Ehre in der Schlacht verdient, durch ruhmreiche Taten und beispiele von Tapferkeit welche dann in den Balladen der Skalden besungen werden. In Friedenszeiten gibt es für all dies wenig Gelegenheiten, und vielleicht kamen einege der hiesigen Kargi auf den gleichen Gedanken ".
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.11.2014, 23:02:01
Das sind also wirklich Söldner. denkt sich Sanjan und nimmt einen Schluck aus seinem Becher. So Hautnah ist er Söldnern noch nie gekommen. Er hat sie eigentlich immer gemieden. Ähnlich wie Tarqetik macht sich nun auch er daran über die Aufgabe aber auch die drei nachzudenken. Der Ritt zum Stamm und wohl das Gespräch mit den Ukhtark ist nicht das Problem. Alle haben Pferde und einer der Männer ist offensichtlich Wortgewandt, auch wenn Sanjan sich konzentrieren musste um alle geschwollenen Worte zu verstehen. Erst wenn es dann hieß näheres über die Angriffe zu erfahren werden andere Talente gebraucht. Er weiß ja einiges über die Gegend und auch dieser Manik schien sich alleine ernähren zu können. Etwas was er bei Ragnar und Tarqetik nicht dachte. Diese beiden schätzt er ob der Waffen eher als Verteidiger und Angreifer ein. Falls sie auf streunende Grau oder Grünhäute treffen eine nicht zu verachtende Eigenschafft. Mit einen Blick über die Stiefel und restlichen Kleider der anderen, schätzt er sie in einer ähnlichen Lage wie er selbst ein. Weit gereist und mit eher wenigen Ressourcen gesegnet. Da kommt das Angebot von Jaresh auch für ihn zur rechten Zeit. Mit den Silberlöwen kann er nicht viel anfangen. Handfeste Sachen wie gutes Leder, Nahrung oder ähnliches wären ihm lieber gewesen aber er weiß ja vom Tauschwert der Münzen denen die Dörfler nachhängen. Und dann gab es ja noch das Metall. Mit der linken Hand kratzt er sich am Haarlosen Kinn. Ja das Metall war etwas Handfestes was sehr gut passte. Ihm viel nicht gleich ein was er damit machen würde, aber auch als Tauschobjekt bei den Dejistämmen wäre das Metall zu gebrauchen.

Während Sanjan so seinen Gedanken nachhing, hat sein Begleiter das Maul aufgegissen und mit einem Gähnen seine Langeweile kund getan. Nun liegt das Tier auf seinen Vorderpfoten. Seine Ohren sind jedoch gespitzt, so dass er wohl noch alles mitbekommt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 06.11.2014, 08:54:13
   Als Manik seine Frage stellt, nickt Jaresh zu Bejahung. "Ja, das wissen wir", antwortet Jemma an seiner Stelle. "Zumindest war er es noch vor drei Monden." Als sie die fragenden Blicke auf sich spürt, führt der weibliche Halbling weiter aus. "Es gibt einen Händler, der seine kleine Karawane jedes Frühjahr von Pekal über Ek'Gakel und Torak nach P'Bapar führt und im Herbst den Rückweg nimmt. Er handelt auf dem Weg auch mit den Ukhtark. Ich habe ihn auf seinem Weg nach Westen vor drei Monden getroffen, als er durch Dorwida durchkam. Er meinte, Gul Hulad sei weiterhin in Amt und Würden.
   "Er ist zwanzig Jahre jünger als ich - noch im besten Mannesalter", schließt sich Jaresh an. "Er hat zwei Söhne, eine Tochter und einen Neffen - eine starke Position. Es ist unwahrscheinlich, dass er die Kontrolle verloren hat."
   Bei Ragnars Worten zu der Ehre der Kargi muss der Gutsherr abermals nicken. "Das ist in der Tat ihre Achillesferse. Daher habe ich meine Restzweifel. Aber noch einmal: dann hätte der Angriff massiver erfolgen müssen, denke ich.
   In jedem Fall habt ihr Recht, was ihr hitziges Gemüt angeht. Hulad ist ein besonnener Mann, aber auch er kann sich nicht dem Willen eines geeinten Stammes unendlich lange widersetzen. Der Kargi heute Morgen trug ein Bernstein-Amulett um den Hals - das ist das Zeichen dafür, dass man zu den führenden Familien des Stammes gehört. Falls die Ukhtark unschuldig an den Angriffen sind und der Kargi trotzdem von uns hingerichtet wird, wird seine Familie Vergeltung verlangen und Hulad wird einwilligen müssen - dann hätten wir wieder Krieg. Wir müssen die Wahrheit ans Licht bringen, bevor es so weit kommt."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 06.11.2014, 21:16:36
Als Manik diese Worte hört, macht sich Skepsis in seinem Gesichtsausdruck breit.
"Also ist der gefangene Kargi tatsächlich vom Stamm der Ukhtark? Dann stimmt die auf dem Dorfplatz vorgetragene Geschichte zumindest teilweise... er und seine Gruppe haben also tatsächlich Dorwidas Trupp angegriffen...", es folgt eine kurze Pause bevor Manik fortfährt: "...dann wäre seine ja Strafe verdient."
Es ist keine Frage, sondern eine Feststellung, doch starrt der Waldläufer danach ins Leere, als würde er über etwas nachdenken.
Anschließend steht er auf, geht ein paar Schritte nervös im Kreis, wobei er immer noch nachdenklich wirkt und bleibt schließlich ein paar Meter von der Sitzgruppe entfernt Richtung Jaresh gewandt stehen.
"Wisst ihr... ihr seid nicht gleich auf Blut aus, das gefällt mir..." Und die Bezahlung ist fürwahr nicht schlecht, für so einen Auftrag. fügt er im Stillen hinzu. "Ich wäre bereit euch zu helfen, Jaresh Dorguln, und wie es scheint, haben wir keine Zeit zu verlieren." Nach diesen Worten blickt der Waldläufer fragend in die Runde.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 06.11.2014, 23:44:13
„Ta räägib tõsi.“[1] spricht Sanjan auf einmal. Rasch wechselte er von seiner Muttersprache in die Handelssprache. „Sieben Tage hätten wir Zeit um die Angreifer zu finden und mehr als ein Tag wird die Reise zum Stamm kosten.“ Wieder beginnt er sich am bartlosen Kinn zu kratzen. „Noch dazu werden sie uns Fremde auch nicht gleich zum Häuptling lassen. Austatud[2] Jaresh, du hast sicher noch etwas was unseren Weg zu ihm erleichtert, oder? Ein Geschenk werde wir auch noch brauchen“ In einer Pause senkt Sanjan nachdenklich die Augen „Kannst du uns noch mehr über ihre Traditionen verraten. Schließlich werden sie wohl nicht so Milde mit Fehltritten umgehen wie andere.“ Ohne den Kopf groß zu bewegen, oder Manik direkt anzusehen, blickt er zu Jaresh. Je mehr sie über den Stamm wissen, desto besser würden sie vorankommen und desto besser war die Chance der Rückkehr. Schließlich konnte schon ein falscher Blick oder eine simple Handbewegung als Beleidigung aufgefasst werden.
 1. Dejy für: Er spricht wahr.
 2. Dejy für: Ehrenvolle/-er
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.11.2014, 08:07:05
   Jemma nickt bekräftigend, bei den Worten von Manik und Sanjan. "Da hat der Dejy recht, alter Mann", sagt sie, als letzterer geendet hat.
   "Ja, das hat er", stimmt Jaresh mit einem Seufzer zu. Man sieht dem Mann an, dass eine gewisse Anspannung von ihm weicht, jetzt, da er Männer gefunden hat, die bereit sind, der Sache nachzugehen. Gleichzeitig sind aber die Sorgen, die von Manik und Sanjan geäußert wurden und die er mit Ihnen teilt, in seinem Gesicht zu erkennen.
   Mit einem milden Lächeln versucht er die Furchen in seinem Antlitz zu glätten. "Ich denke, ich habe da was", sagt er und steht auf. Mit wenigen Schritten tritt der Gutsherr an den Schreibtisch und greift nach einer verzierten Schatulle, die am Kopfende desselben steht. Mit der Schatulle in den Händen kommt er zurück und setzt sich wieder hin. Dann öffnet er diese, schlägt mit einer schnellen Handbewegung ein weiches, purpurnes Tuch zurück und setzt den Kasten auf dem Beistelltisch vor Sanjan ab, aber so, dass alle vier Recken und Jemma einen Blick hinein werfen können.
   Die Männer erkennen ein altes, grobschlächtiges Jagdmesser, dass in einem weichen, purpurnen Tuch ruht. Die Klinge scheint inzwischen brüchig geworden zu sein - wahrscheinlich handelt es sich um nicht besonders reines Eisen. Der Griff besteht aus Knochen und trägt eine eingeritzte Verzierung. Als die Männer etwas genauer hinschauen, erkennen sie, dass diese wohl einen stilisierten Raubvogel darstellen soll. Die Klinge ist an der Schneide mit einer schwarzen Kruste besetzt - seit Jahren getrocknetes Blut.
   Jemma schaut auf zum Gastgeber: "Wessen Blut soll das sein, Jaresh?"
   Der Gutsherr lächelt und zieht den Ärmel an seinem linken Arm bis zum Ellenbogen hoch. Er zeigt den Anwesenden seinen Unterarmrücken. Eine lange Narbe - vom Ellenbogen fast bis zum Handgelenk - ist zu erkennen. "Es ist das von Gul Hulad", sagt er.
   Als er die Verwirrung ob der widersprüchlichen Aussage und Bild sieht, fährt er fort. "Es ist Brauch bei den Ukhtark, bedeutende Verträge mit einem Blutschwur zu verbinden. Es gibt zwei rituelle Messer - der Raubvogel stellt einen Habicht dar, das Wappentier der Ukhtark. Jeder der Unterschreiber schneidet sich mit der Klinge in den linken Unterarm und vermischt sein Blut mit dem Gegenüber. Anschließend werden die Messer getauscht und als Pfand für die Vertragstreue aufbewahrt."
   "Ich habe mich geirrt", murmelt Jemma. "Die Grünhäute haben nicht nur eine poetische Ader - das sind ja echte Romantiker." Ihr Gesichtsausdruck macht deutlich, dass der weibliche Halbling das rein sarkastisch meint.
   Nun schaut Jaresh Sanjan an,und fügt hinzu. "Du hast recht, Sanjan. Ihr braucht etwas, um zu beweisen, dass ihr von mir und mit guten Absichten kommt. Ich gebe euch diese Klinge mit. Falls ich Recht habe und die Ukhtark den Vertrag nicht gebrochen haben, sollte sie ausreichen, damit man euch zu Gul Hulad bringt und ihr mit ihm sprechen könnt.
   Was ihre Gebräuche angeht", fährt er fort. "Ihr dürft nie vergessen, dass Respekt und Autorität in der Kultur der Kargi eine große Rolle spielen. Was immer ihr mit Ihnen besprecht, ihr dürft sie nicht vor anderen Stammesangehörigen direkt beschuldigen, oder beleidigen - es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als sofort in die Offensive zu gehen, um ihre Stellung nicht zu gefährden. Versucht, wenn ihr mit Gul Hulad oder anderen Kargi sprecht, diplomatisch zu sein - Ihnen einen Ausweg zu lassen, wie sie gesichtswahrend auf das eingehen können, was ihr fragt, oder vorschlagt. Das wäre mein Rat."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 07.11.2014, 11:23:24
Ein Blick auf das Metall der Münzen und des Stahls schieben Tarqetiks Zweifel etwas beiseite und machen seinen Gedanken Platz. Er folgt dem Gespräch zwischen seinem Gastgeber und seinen durchaus nervösen Gästen und ist etwas erstaunt über die taktischen Züge und nach Vorn blickenden Ideen auf beiden Seiten.
Jaresh fordert Diplomatie und Zurückhaltung von seinen Gästen, um dem Schicksal vielleicht ein Schnippchen zu schlagen. Verhandlungen waren noch nie Tarqetiks Stärke, aber der junge Schütze und der Wolfsmann scheinen genau diese Fähigkeiten zu besitzen, auch wenn Tarqetik nicht jedes Wort davon versteht.

Als Jaresh das rostige Messer auspackt ist Tarqetik nicht minder erstaunt als über die Sitten der Ukhart. Er berührt den Griff vorsichtig mit einer Fingerspitze, darauf vorbereitet, dass das Messer unter dem sanften Druck gleich auseinander bricht. „Ich habe einmal gehört, dass wenn eine Tat mit Blut besiegelt wird, auch Blut notwendig sei, um sie zu brechen. Ist es aber notwendig eine so schöne Klinge unter all dem Blut verkommen zu lassen? Dass ihr einen Pakt“, Tarqetik dreht das Wort Pakt kurz um dessen Sinn, „oder wie Ihr es nennen wollt, eingegangen seid, wird nicht authentischer, nur weil Euer Greifvogel-Speckmesser verkrustet ist.“ Schnell setzt er hinzu: „Nicht dass ich etwas gegen urtümliches Brauchtum hätte.“
Dabei wandert sein Blick kurz zu den Fellen von Sanjan. Dann dreht sich der Kämpe wieder um und geht zu dem Krug mit Apfelsaft und gießt sich einen Schluck ein. Als er den Becher wieder leer absetzt. Keimt ein neuer Gedanke in seinem Hirn: „Gut Jaresh, Ihr habt uns Eure Ansichten mitgeteilt und uns gute Ratschläge gegeben. Aber was wenn die Ukhart es getan haben? Wird uns dann das Stück Eisen mit Blut daran irgendwie davor schützen, wenn sie unsere Köpfe auf Lanzen spießen? Das wäre ein Gesichtsverlust, der nicht nur dem Stolz schaden würde. Rein hypothetisch gefragt.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 07.11.2014, 13:17:05
„Ohohoh mein Võitlevad sõbrale[1].“ Sagt Sanjan und schüttelt dabei leicht den Kopf. „Tarketig richtig? Du verkennst etwas. Dieses Messer, Ein Knochenmesser und kein Speckmesser, und das Blut darauf hat eine höhere Symbolik als irgendetwas was auf Pergament steht. Denn Recht hast du, so ein Vertrag kann nicht einfach gebrochen werden.“ Sein Blick wanderte von Tarqetik zu Jaresh. „Berichtige mich wenn ich etwas falsches sage. Das ist ein Ritualmesser. Mit dem Blut steht es für die Einigkeit zwischen zwei Stämmen, das haben beide Häuptlinge mit Blut bestätigt. Solange dieses Messer existieren, die Häuptlinge leben, und sei es als Stammesälteste wie unser Jaresh. Solange hat der Packt Gültigkeit.“ Er machte eine Pause und blickt zurück zu den anderen. „Um ihn zu brechen müsste eine Partei seinen Dolch zurückfordern, oft passiert das indem die beiden Blutsgeber gegeneinander kämpfen. Also richtig mit weiterem Blut. Aber da nichts der Gleichen geschehen ist, ist dieser Dolch wertvoller als es den Anschein hat.“ Leicht begann der Schamane zu lächeln als er seine Gedanken in Worte fasst. „Der Dolch verschafft uns Einlass in den Stamm und kann uns zum Häuptling bringen. Wenn sie nichts mit den Angriffen zu tun haben, werden sie uns vielleicht sogar helfen die Schuldigen zu finden. Leider ist die Sache mit dem Gefangene hierbei ein Problem, denn das kann von ihrer Seite aus als Wortbruch gesehen werden.“ Er kratzte sich am Kinn. „Im Schlimmsten Fall werden sie einen Ehrenkampf fordern aber das sehen wir wenn wir da sind. Was nun aber wenn sie ihr Wort gebrochen haben? Speere brauchen wir nicht fürchten. Denn dann ist der Dolch ebenfalls sehr wichtig. Er symbolisiert ihre Ehre, die sie beschmutzt haben. Sie werden sie nicht weiter beschmutzen, besonders wenn wir sie genau da packen. Und falls es einen neuen Häuptling gibt, der sagen wir mal den alten getötet hat und nun dessen Wort bricht. Dann hat Jaresh als Packtbruder das Recht genau diesen Häuptling herauszufordern. In Anbetracht des Alters könnte beispielsweise einer von euch drein als sein sõdalane[2] auftreten und gegen den Häuptling oder dessen sõdalane kämpfen. Das würde im Endeffekt ihnen die Führung und beiden Seiten viel Leid ersparen.“ Wieder direkt an Jaresh gewendet, fügt er an „Danke für dieses starke Zeichen, ich werde darauf achten, dass dein Blut nicht entehrt wird.“
 1. Dejy für: kämpfender Freund
 2. Dejy für: Recke
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 07.11.2014, 17:55:06

Gespannt und ruhig hat Manik die Argumente der Gruppe verfolgt. Seine Arme sind auf dem Rücken verschränkt
und sein Blick ist auf die Wand vor ihm fixiert. Man hätte meinen können, dass er kein Wort mitbekommt, doch
in Wahrheit glaubte er jedes Detail erfasst zu haben.
Als die in Fell gekleidete Person aufgehört hat zu reden, ergreift Manik Sanjan anblickend wieder das Wort.
"Ihr seid auch sowohl des Wertes des Messers als auch des Verhaltens der Kargi sehr sicher. Habt Ihr einmal
unter Ihnen gelebt?" Den Kopf leicht schieflegend und mit den Armen eine fragende Geste formend, fährt er fort:
"Was sollte die Kargi davon abhalten ihr Ehre nochmal zu beschmutzen, wenn sie es schon einmal getan haben?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 08.11.2014, 10:45:11
Skeptisch hebt Sanjan seine Hand auf Kopfhöhe. „Als ob ich wie ein Kargi aussehe und ja ich habe nicht unter ihnen gelebt. Trotzdenn gilt das Law verd[1] fast überall. Natürlich wird es bei den Kargi Unterschiede geben aber grundsätzlich ähneln sich diese Packte. Außerdem wachen die Ältesten und der Schamane des Stammes über das Einhalten vom Law verd und auch der Ehre.“ Sein Blick ging zu Jaresh „Du sieht auch nicht aus wie ein Kargi.“ Lächelnd blickte er wieder zurück zu den drei Kriegern. „Um ihn nicht zu entehren und das Blut seiner Ahnen, zählt auch sein Law verd. Über das was wäre wenn könnten wir nun aber ewig reden. Doch Jaresh Wunsch ist es ja genau das herauszufinden. Denn noch diese Gefahren zu sehen, ist eine lobenswerte Eigenschaft.“
 1. Dejy für: Gesetz des Blutes
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 09.11.2014, 08:17:45
   Jaresh lauscht den Fragen und Einwänden von Tarqetik und der Entgegnung von Sanjan. Bei der Worten des Druiden lächelt der Gutsherr - man merkt, dass er seine Ansichten teilt. Als Sanjan seine Ausführungen zum Gesetz des Blutes beendet hat, fährt Jaresh fort: "Es stimmt, was Sanjan sagt - ein mit Blut geschlossener Pakt ist in der Kultur der Kargi nahezu heilig. Wie ich gesagt habe, basiert ihre ganze Kultur auf dem Kozept der Ehre. Wer ehrlos hadelt, der verliert seinen Einfluss und seine Stellung in der Gesellschaft. Und einen Blutschwur zu brechen ist mit die größte Ehrlosigkeit, die man als Kargi begehen kann - übertroffen nur von der Feigheit vor dem Feind. Deswegen wird man auch euch als meinen Boten nichts tun, wenn ihr das Messer zeigt - davon bin ich überzeugt.
   VIelleicht haben einzelne Mitglieder des Stammes - vielleicht der Gul selbst, obwohl ich das nicht glaube - uns verraten und hinter dem Rücken des eigenen Stammes den Pakt gebrochen. Aber so einen Frevel hätte man nie mit dem Wissen aller Ukhtark durchführen können - davon gehe ich ganz fest aus.
   Und dennoch - ihr fragt mich nach der Möglichkeit, was wäre, wenn es genauso sein sollte. Wenn der gesamte Stamm dem Blutschwur abgeschworen hat, meine Mitmenschen recht haben und die Ukhtark uns bedrohen. Und auch wenn ich nicht an diese Möglichkeit glauben kann, schulde ich euch eine Antwort auch für diesen Fall. Meine Antwort ist: dann sind eure Talente gefragt. Wahrscheinlich steht euch dann eine notwendiger Maßen schnelle und eventuell nicht ganz gegenwehrlose Rückkehr bevor, damit ihr uns warnen könnt."
   Der alte Mann macht eine Pause und gießt sich noch einen Becher Wein ein. Mit einem Schluck fährt er fort. "Wäre das gefährlich? - ja, sicher. Aber genau deshalb habe ich Jemma gebeten, erfahrene Männer zu suchen, die mit solchen Situationen umgehen können. Und deshalb bin ich auch bereit, einen erheblichen Teil meiner Ersparnisse als Belohnung an euch weiterzugeben, falls ihr diesen Auftrag ausführt."
   Wieder nimmt Jaresh einen Schluck. "Manik, Tarqetik, ich habe eure Zusagen vernommen. Und auch deine Worte, Ragnar, lassen mich schließen, dass du dich ebenfalls der Gruppe anschließt. Und Sanjan hat mir bereits seine Bereitschaft kundgetan.
   Falls dieses euer Wort weiterhin Bestand hat, so würde ich euch gerne für heute Nacht die Gastfrundschaft meines Hauses anbieten. Falls ihr jetzt zur späten Stunde noch aufbrechen würdet, müsstet ihr zwei Mal draußen übernachten. Falls ihr morgen früh aufbrecht, dann verbringt ihr nur eine Nacht im freien und kommt am Vormittag des nächsten Tages im Gebiet der Ukhtark an."
   Der alte Mann nimmt noch einen Schluck aus seinem Becher und wartet auf die Erwiderung der Recken vor ihm.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 09.11.2014, 10:49:21
" Natürlich bin ich mit dabei " Ragnar nimmt einen großen Schluck aus seinen Becher bevor er fortfährt " Das was ihr über den Blutschwur sagtet ist einleuchtend, auch in meinem Volk ist ein derartiger Brauch bekannt " mit einem weiteren Schluck leert er seinen Becher.  "Dann brechen wir also morgen auf, es ist sicherlich sinnvoller, auch wenn das übernachten in der Wildnis mich nicht schreckt ".
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 09.11.2014, 21:59:20
Bei dem Schamanen ist es ähnlich wie bei Ragnar. Für ihn ist eher das Übernachten in einem festen Haus etwas ungewöhnliches. Doch bleiben würde er. Denn neben der Einladung hat er ja noch etwas zu tun. „Danke. Wenn das alles ist, werde ich mich nun um Pishu kümmern.“ Er blickte zur Tür. Da sie noch niemand unterbrochen hatte, ist wohl der Blutfluss versiegt. Vielleicht hat Pishu mehr Glück als gedacht gehabt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 10.11.2014, 16:27:58
Tarqetik misst mit seinen Fingern den Abstand zwischen der Sonne und den Horizontlinien der Hügelketten im Westen. „Wenn wir gleich aufbrechen, könnten wir morgen Abend schon weiter sein. Aber ich muss die logistische Planung unserer Reise hinter die Einladung unseres Auftraggebers als Gastgeber stellen, nicht nur weil ich doch gerne eine Dach über dem Kopf und etwas Warmes im Magen habe, sondern weil mir ein überhasteter Aufbruch, die Vorzüge nehmen könnte, meine neuen Kameraden besser kennen zu lernen.“

Er streckt die Beine aus und stellt einen Stiefel über den anderen. „Wobei redet es sich entspannter und frohmutiger von der Leber als in einem gemütlichen Heim und die Hand um das Metall eines Kruges als um den Schwertknauf gelegt. Da uns, wenn alles gut verläuft nicht die Möglichkeit gegeben sein wird, uns Rücken an Rücken und mit der Waffe in der Hand gegenseitig ins Herz zu blicken.“  Tarqetik schiebt sich mit einer Hand einer Strähne zurück unter sein Schweißband „Und wenn es nicht gut geht, dann werden wir alle bald sehen, wie viel Ehre und Anmut in Blut ist, wenn es in die Erde sickert und nicht von liturgischen Phrasen über Vertrauen und Ehrlichkeit begleitet wird.“

Tarqetiks Blick wandert von seinen Schuhspitzen zu Jaresh zurück. „Da fällt mir noch etwas ein? Wer kennt diese Gegend und kann uns als Führer dienen, oder uns zumindest eine Beschreibung des Weges zu geben vermag. Ich würde ungern los reiten und hoffen, dass die Grenzen der Ukhart mit Schildern und grimmigen Wachposten versehen sind.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 11.11.2014, 15:16:07
"Nun denn", nickt Manik bestätigend "auch ich nehme das Angebot eine Nacht zu bleiben gerne an. Und das Angebot zu dem kleinen Umtrunk gerne dazu." fügt er mit einem Lächeln auf den Lippen hinzu. Die Idee hatte ihn nicht überrascht, aber wie auch immer, sie durften ihre Aufgabe nicht vernachlässigen.
"Aber wir sollten nicht zu lange wach bleiben um morgen früh zeitig aufbrechen zu können."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 12.11.2014, 07:26:29
   Jaresh nickt erfreut, als die Recken ihre Bereitschaft zur Annahme seines Angebotes bestätigen. Bei Sanjans Worten über Pishu stimmt er zu. "Natürlich", sagt er. "Hab' Dank, dass du ihn dir noch einmal ansiehts. Sie haben ihn ins Adlerzimmer gebracht. Wenn du in der Haupthalle die Treppe hochgehst, ist es die zweite Tür auf der Balustrade, an der du vorbeikommst." Etwas lauter, damit alle ihn hören können, fügt er hinzu. "Ich lasse die Mägde noch ein Abendmahl für uns auftischen, aber das dauert sicherlich noch eine halbe Stunde."
   Als ob sie es gehört hätte, kommt eine der beiden Mägde in dem Augenblick durch die Tür, mit einem frischen Krug Saft. Der Gutsherr nutzt die Gelegenheit und weist sie freundlich an, an diesem Abend für acht in der Haupthalle zu decken - Rückensteaks, Bratkartoffeln und Bohnen stehen auf der Speisekarte, dazu gutseigenes Gemüse. Es wird also ein klassisch hochwertiges und sättigendes Mahl werden.
   In der Zwischenzeit verlässt Sanjan den Raum und steht wieder in der Haupthalle des Herrenhauses. Den Anweisungen von Jaresh folgend, steigt er die Treppe hoch, Grimnir trottet an seiner Seite. An der zweiten Tür auf der Balustrade angekommen, muss der Druide lächeln - das "Adlerzimmer" hat zur Illustration auch ein Zinnschild mit einem stilisierten Adler darauf an der Tür. Er hört Stimmen hinter der Tür und tritt ein.
   Das Adlerzimmer entpuppt sich als ein schön eingerichtetes Gästezimmer mit Bett, einem Schrank und einem kleinen Tisch samt Stuhl. Pishu liegt im Bett, was schon recht ironisch ist. Wahrscheinlich hat der Feldarbeiter vorher noch nie so konfortabel gelegen - dafür musste er erstmal von einem Bär angefallen werden. Seine Augen sind geschlossen und sein Atem geht gleichmäßig.
   Am anderen Ende des Raums wartet die andere der beiden Mägde, die die Recken bei Ihrer Ankunft bedient hatte, auf Anweisungen. Siola sitzt auf einem Stuhl neben Pishus Bett. Die Nichte von Jaresh blickt auf, als Sanjan den Raum betritt und lächelt. "Er schläft", sagt sie. "Ich habe ihm die Weidenrinde zum Kauen gegeben - anscheinend hat es geholfen. Den Verband habe ich einmal gewechselt - ich glaube es blutet nicht mehr."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 12.11.2014, 07:39:54
   Während Sanjan den Raum verlässt, wendet sich Jaresh an Tarqetik. "Ihr habt Recht mit eurem Hinweis", sagt er. "Einen Führer kann ich euch leider nicht anbieten. In Dorwida gibt es seit einigen Jahren niemanden mehr, der zu den Ukhtark gereist ist. Am besten kenne wahrscheinlich ich mich in dieser Gegend aus. Allerdings", fügt er mit einem Lächeln und nach einer kurzen Pause hinzu, "habe ich eine Karte, die euch weiterhelfen wird."
   Mit diesen Worten steht der Dorguln abermals auf und geht zu einem der Bücherschränke. Aus einem Regal voll mit Pergamentrollen greift er zielsicher eine kleinere heraus, kommt zurück und rollt diese dann auf dem Tisch für alle sichtbar auf. Die Männer beugen sich vor und erkennen eine Karte von Dorwida und seiner Umgebung. Flüsse, Überlandstraßen und Ortschaften sind ebenso eingezeichnet, wie der Elnina-Wald und das DuKemp-Moor. Einige Notizen wurden von Hand hinzugefügt - wahrscheinlich von Jaresh selbst - so hat er einen Übergang über den Fluss gekennzeichnet, sowie einige Lebensbereiche verschiedener Dejy-Stämme auf der Karte vermerkt.[1]
   Der Gutsherr deutet mit dem Finger auf eine Ortschaft in der Nähe von Moor und Wald. "Das ist Kezhdal, das Dorf der Ukhtark. Ich habe immer zunächst die Brücke über den Konandor am Dorfausgang genommen und dann an dieser Stelle" - er deutet auf den per Hand eingezeichneten Übergang - "über seinen Nebenarm - den Avendor - übergesetzt. Ihr solltet aber euer Nachtlager noch davor aufschlagen und den Übergang am Morgen machen."
 1. Die Karte habe ich hochgeladen - ihr findet sie im neuen Thread "Von Längen und Breiten"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.11.2014, 09:54:56
Langsam kommt Sanjan näher. Er erwidert das Lächeln von Siola. „Sehr gut, ich werde ihn mir aber trotzdem einmal ansehen.“ Kurz hält er inne und verstaut den Dolch, welchen er mit Kasten mitgenommen hatte, in einen Beutel am Gürtel. Derweil wandert sein Blick zu Pishu. Der ruhige Atem war ein gutes Zeichen, ebenso dass er schnell schlaf gefunden hatte. Sein Körper brauchte wahrscheinlich viel Schlaf. „Mit Glück brauche wir nicht mehr viel machen. Eine Salbe für die Wunde, noch etwas Weidenrinde und genug Zeit.“ Wieder lächelt Sanjan Siola aufmunternd an. Sie kam eindeutig nach ihrem Onkel. „Ich brauche mein graubraunes und mein Fellbündel. Beide sind noch beim Pferd. Kannst du jemanden losschicken und es holen lassen?  Das wäre sehr nett.“ Nur wartend bis Siola nickte, stellt sich Sanjan an das Kopfende des Bettes und beginnt mit der Untersuchung. Ohne Pishu zu berühren, hält er seine Hand über dessen Mund. So prüft der Schamene wie stark Pishu ein und ausatmet und versucht auch zu erkennen, ob die Luft zu warm ist. Eigentlich würde er einfach seine Hand auf die Stirn legen, doch will er ihn erst einmal nicht wecken. Während er also so den Atem prüft, ruht sein Blick auf dem Bauch von Pishu. Da es warm genug ist, sind nur dessen Beine bedeckt. Er sucht nach Verfärbungen der Haut, besonders in der Nähe der verbundenen Wunde. Von diesen würde er darauf schließen, dass der Bär den Feldarbeiter nicht nur oberflächlich erwischt hatte. Auch bräuchte er ihn dann nicht abtasten.[1]
 1. Heilkunde 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 12.11.2014, 12:27:23
Nachdenklich schaut Manik die Karte an.
"Hätte ich genauso vorgeschlagen", stimmt er Jaresh nickend zu, "Mit Übergang meint ihr wohl eine besonders seichte Stelle des Flusses, keine Brücke oder dergleichen, nehme ich an? Worauf ich hinauswill...", um seinen Gedanken zu unterstreichen zeigt der Fhokki auf die T-Kreuzung der zwei großen Straßen westlich Dorwidas und fährt dann während er spricht langsam mit dem Finger in Richtung Übergang über den Fluss, "...führt ein Weg zu diesem Übergang oder müssen wir durch unwegsames Gelände reiten?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 12.11.2014, 22:19:23
   "Natürlich", sagt Siola, als Sanjan sie um seine Utensilien bittet. Sie wendet sich zu der Magd im hinteren Teil des Zimmers um. "Ghanima, hole bitte die genannten Stücke aus dem Stall und bringe sie hierher."
   Die Junge Frau - großgewachsen und sehnig, mit kurzem, lockigen Haar und einer markanten Nase - nickt - "Sicher." Wenige Augenblicke später ist sie bereits raus aus dem Zimmer und unterwegs.
   Derweil untersucht Sanjan Pishu eingehend. Der Atem des Feldarbeiters scheint nicht ungewöhnlich warm zu sein, und auch die Hautfarbe deutet nicht auf Fieber hin. Während der Druide mit den Untersuchungen fortfährt, bricht Siola das Schweigen. "Ich weiß, wir wiederholen uns, aber das mit dem Bär war wirklich beeindruckend heute. Anscheinend hast du im letzten Jahr noch einmal Erfahrung mit Tieren gesammelt. Wie erging es dir in diesem Jahr? Hast du viele Städte und Dörfer besucht, oder warst du eher in der Wildnis unterwegs?"
   Während sie fragt, überprüft der Druide gerade die Bauchwunde Pishus - keine Verfärbungen und am Verband klebt tatsächlich verhältnismäßig wenig Blut, dass bereits geronnen ist; allem Anschein nach hat Pihu wirklich großes Glück gehabt. Nun, da der erste Schock des Angriffs nachlässt und die Schmerzen gelindert sind, scheint das gröbste Überstanden. Eines ist jedoch klar - der Mann wird die nächsten zwei Tage das Bett hüten müssen, damit die Wunde nicht wieder aufbricht. Und Feldarbeiten dürfen in den nächsten drei, vier Wochen auch nicht aufgenommen werden.
   Siola sieht, dass Sanjan sich auf die Arbeit konzentriert und bricht ab. "Es tut mir Leid, Sanjan", sagt sie und hebt entschuldigend die Hand. "Ich lenke dich wahrscheinlich ab mit meinen Fragen, aber meine größte Reise in den letzten zwölf Monaten war ein Reitausflug den Konandor entlang - nicht einmal nach Rabuselido oder Sisalasido kamen wir. Daher bin ich für jede Neuigkeit aus der Welt dankbar. Und ich bin neugierig auf deine Erlebnisse."
   Während sie den letzten Satz spricht, betritt gerade Ghanima das Zimmer erneut und überbringt Sanjan Fellbündel und Tasche.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 12.11.2014, 22:30:26
Jaresh schaut, wie Manik mit seinem Finger den direkten Weg von Dorwida nach Kezhdal nachfährt. "Das Gelände ist nicht besonders unwegsam", beantwortet er die Frage des Waldläufers. "Die ersten Stunden hat man nur grüne Hügel zu überwinden, ähnlich dem Weg, über den ihr nach Dorwida eingeritten seid. Es gibt zwischendurch immer wieder kleinere Wäldchen und auch einige kleine Moore mit feuchter Erde - beide zu klein, um sie einzeln auf der Karte zu vermerken, aber groß genug, dass man sie leicht erkennen und umreiten kann. Man findet auch genug trockene und windgeschütze Stellen, z.B. für das Nachtlager. Alles in allem ist der Weg - zu dieser Jahreszeit - ganz angenehm.
   Hier" - Jaresh deutet auf die als Übergang gekennzeichnete Stelle - "kann man tatsächlich zu Pferd oder auch zu Fuß durch den Fluß waten - da ist das Wasser recht seicht, reicht einem nur bis zur Brust. Die Strömung ist aber auch entsprechend stark - ich würde daher dazu raten, abzusteigen und die Pferde an den Zügeln zu führen. So habe ich es jedenfalls immer gemacht.
   Außerdem markieren der Fluß und die Straße nach P'Bapar die laut Vertrag festgelegte Grenze. Alles westlich dieser beiden Markierungen ist Ukhtark-Land. Zwischen dem Fluß und der Straße nach Daresido ist die neutrale Zone. Hier dürfen weder die Ukhark noch die Menschen von Dorwida Güter gründen. Alles weiter östlich gehört zu Dorwida. Wenn ihr also den Fluß an dem Übergang überquert, seid ihr auf Ukhtark-Land. Reisende sind immer erlaubt gewesen, aber eventuell sollte man heutzutage spätestens ab dieser Stelle auf der Hut sein - wenn die Soldaten einige Kargi angegriffen haben, dürften auch die Ukhtark genauer auf Fremde im eigenen Gebiet achten."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.11.2014, 08:16:42
Mit einem Danke nimmt Sanjan die Sachen von Ghanima ab. Als er diese auf dem nahestehenden Tisch ausbreitet, kommen verschiedene frische und getrocknete Kräuter zum Vorschein. Ebenso wie kleinere Beutel, Säckchen und eine Reibeschale mit dem dazu gehörigen Reibestein. Munter lächelt er Siola zu. „Esivanemad oli tänu[1]sie haben über Pishu gewacht. Mit ein paar Kräutern wird es ihm bald wieder besser gehen. Und keine Sorge Siola, du hast mich nicht gestört.“ Freundlich lächelt er ihr noch einmal zu, bevor er sich zu den ausgebreiteten Kräutern wendet. Nacheinander beginnt er in der steinernen Reibeschale Blätter aber auch Samen aus den Beutel zu geben und diese zu verreiben. „Ach, die Zeit vergeht wie im Flug. Du wirst es kaum glauben aber vielen Tieren begegne ich auch nicht. Meist sind es Vögel aber so etwas wie Bären sind schon etwas Seltenes. Besonders da sie auch mir meist aus dem Weg gehen, wie jedem anderen auch. Obwohl ich im letzten Jahr oft in den Wäldern war. Einige Kräuter gibt es nur dort. Ansonsten ja, ich habe auch ein paar andere Dörfer besucht. War aber immer wieder mal hier. Euer Dorfheiler nimmt mir gerne Kräuter ab.“ Während er so erzählte, waren die ersten Kräuter zu einer Masse verrieben. Diese Masse wickelt er in ein größeres Blatt ein, welches er mit einen Faden zu einem Päckchen bindet. Als das erledigt ist, säubert er mit einem Tuch die Steine. „Was in den anderen Dörfern los ist? Es gibt mal dies und mal das. In einem Dorf hat sich ein junger Stallbursche falsch einem Pferd genähert. Der Tritt den er abbekommen hat, war nicht so fein. Gut fünf Tage habe ich mich um ihn gekümmert, bevor ich weiterziehen konnte. Im einen anderen Dorf war einige Zeit später eine Frau schwanger. Leider konnte sie sich ohne Mann sich die Hebamme nicht leisten. Heizt ich durfte ihre Tochter zur Welt bringen. Ein schönes Erlebnis.“ Als die Steine gesäubert sind, nimmt er andere Kräuter aber vor allem auch Rinden zur Hand. Zwischen den Steinen zerkleinert er diese zu einem Pulver. Dabei erzählt er weiter vom vergangenen Jahr. Oft sind es Geschichten über die Heilung von Menschen, Geschichten von denen die er nur noch zu den Ahnen begleiten konnte ließ er aus, oder auch von Erlebnissen in den Wäldern oder den weiten Graslandschafften. Er beschreibt auch wie er zu einer Feier eines Dejystammes eingeladen wurde und dem Stammesdruiden bei der Durchführung helfen durfte.
Ab und zu macht er bei seinen Geschichten eine Pause. Scheinbar will er Siola Zeit geben Fragen stellen zu können.
 1. Dejy für: Den Ahnen sein Dank
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.11.2014, 18:52:03
   Als Sanjan von seinen Reisen erzählt, hört Siola mit großem Interesse zu. Es ist der jungen Frau anzusehen, dass ihr Dorwida zu klein geworden ist. Dennoch ist es seltsam - denn ihr Verhalten und auch ihre Worte lassen eher darauf schließen, dass das nicht immer so war und das sie schon einmal mehr von der Welt gesehen hat, als nur die wenigen Meilen des Reitausflugs aus dem letzten Jahr. Besonders interessiert sie die Feier bei dem Dejy-Stamm, von der Sanjan spricht.
   Immer wieder stellt sie auch eine Zwischenfrage, damit der Druide das eine oder andere genauer erklärt oder beschreibt. "Ich danke dir", erwidert sie, als der Druide zum Schluss kommt. "Es ist interessant, gerade deine Erzählungen zu hören, da du im ganzen Land mit den einfachen Menschen sprichst - sowohl mit den Dörflern und Städtern von Ek'Gakel, als auch mit den Dejy auf dem Lande. Sicherlich hast du das schon gehört, aber die jungsten Entwicklungen sind wirklich bedauerlich. Aus Betasa, der Hauptstand, ist zu hören, dass die Spannungen mit den Dejy im Lande immer weiter zunehmen. Ein militanter Stamm hat angeblich einige Siedlungen im Nordosten des Landes angegriffen, daraufhin gab es eine Strafexpedition gegen die Dejy. Diese allerdings sind nun wütend. Ihre Boten haben bei allen Stämmen im Land verbreitet, dass sie die Dörfler nie angegriffen hätten, nun aber auch bereit sind, sich gegen weitere ungerechtfertige Strafaktionen zu wehren. Und militantere Vertreter fordern sogar einen Gegenangriff. Und in Betasa erging der Befehl, das Heer in Alarmbereitschaft zu versetzen - und zwar nicht gegen die Orks aus dem Kalalali-Wald, sondern eben gegen die Dejy. Es scheint so, als sind wir nur noch wenige Schritt von einem Bürgerkrieg entfernt, und das obwohl keiner so recht weiß, was der Grund dafür ist."
   Sie schaut kurz hoch und trifft den Blick des Druiden. Dann lächelt sie, leicht errötend und meint: "Mein Onkel - er hat noch Freunde aus alten Zeiten, sowohl in Rabuselido, als auch unter einigen Dejy. Er bekommt Briefe und spricht mit mir, daher weiß ich davon", erklärt sie.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.11.2014, 19:15:34
   Eine Trü er Bibliothek wird aufgemacht und eine der Mägde teilt unauffällig mit, dass der Tisch in der Haupthalle inzwischen gedeckt ist. Da die Diskussion um die Karte zu einem Ende gekommen ist, bittet Jaresh mit einer einladenden Handbewegung alle zu Tisch: "Kommt."
   Eine Tür weiter und wieder in der Haupthalle bietet sich den drei Recken ein wahrhaft schmackhaftes Bild. Im Kamin knistern inzwischen einige Holzscheite, denn nachdem es draußen dunkel geworden ist, ging die Temperatur recht stark runter. So aber ist der Raum von einer wohligen Wärme erfüllt und lädt zum Verweilen ein. Auf dem Kronleuchter und an den Wandläuchtern brennen weitere Kerzen und tauchen den Raum in angenehmes Licht. Auf dem Tisch erkennen die Männer ein reichhaltiges Abendbrot - gebratene, saftige Rindersteaks, Ofenkartoffeln, frisches dunkles Brot und einige Platten mit Aufschnitt, Ziegenkäse und Gemüse zieren den schweren Eichentisch. Dazu stehen zwei Krüge mit dem bekannten Wein und Saft, sowie eine Keraffe mit kaltem, frischen Wasser aus dem guteigenen Brunnen.
   Jaresh bittet die Männer und Jemma abermals zu Tisch und die fünf nehmen Platz. Während der Gastgeber sich an den Speisen bedient und zwei saftige Steaks sowie eine große Ofenkartoffel auf seinen Metallteller befördert, wendet er sich an Ragnar und Manik. "Ich kam nicht umhin, zu bemerken, dass ihr beiden das Blut der Nordmänner in euch tragt. Nun, es gibt auch einige Fhokki in Ek'Gakel, selbst hier auf meinem Gut gibt es mit Inga eine - und dennoch ist es eine Seltenheit. Die meisten hier habe Dejy-, brandobisches oder kalamarisches Blut. Darf ich euch fragen, woher ihr stammt und was euch in die Jungen Königreiche geführt hat?"
   Während Jaresh spricht, wendet sich Jemma an Tarqetik, der neben ihr Platz genommen hat. Sie spricht etwas leiser, als ob die anderen ihre Worte nicht hören sollen. Aber es ist dennoch nicht leise genug und das entlarvt, dass das eher ein Witz sein soll und keine echte Geheimnistuerei. "Ich durfte inzwischen ein bisschen was von Tellene sehen", sagt sie. "Ich wette, dass die beiden aus dem Norden von Dhrokker kommen. Und bei dir...", die Halblingsfrau legt den Kopf schräg und denkt nach. "Ich weiß es nicht genau, entweder Alt-Brandobia oder Korak - da kann ich mich nicht endgültig festlegen. Was davon stimmt, wenn ich fragen darf? Und - wie kommt es, dass du nun als Söldner in Ek'Gakel bist?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Ragnar Sturmschild am 15.11.2014, 11:41:15
Ragnar blickt sich erstaunt im Raum um. Hier ist eine Tafel aufgebaut wie sie für einen Jarl oder gar einen König gut zu Gesichte stehen würde. Er selbst ist einfachere Gedecke zum Abend gewohnt. Schließlich setzt er sich zwischen seine Gefährten und packt sich ein Steak sowie eine große Kartoffel  sowie Gemüse und etwas Brot auf den Teller und beginnt zu essen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 15.11.2014, 21:10:49
Als Manik das Essen sieht, knurrt ihm der Magen und er erinnert sich daran, dass die letzte Mahlzeit schon eine Weile zurückliegt. Als die Gruppe sich setzt, bedient auch er sich und nimmt sich ein Steak, eine Kartoffel und etwas von dem Gemüse und Ziegenkäse. Erst jetzt fällt ihm die Hochwertigkeit des Gedecks auf und er zieht überrascht eine Augenbraue hoch, obwohl er angesichts der Gastfreundschaft, die Jaresh ihnen gegenüber bis jetzt an den Tag gelegt hatte, nicht überrascht sein sollte.
Anschließend gießt er sich erneut einen Becher Apfelsaft ein und als Jaresh seine Frage beendet hat, hat Manik bereits einen großen Schluck genommen und sich ein Stück von dem Steak abgeschnitten.
Ehe er antwortet steckt er sich das Stück genüßlich in den Mund und schielt dabei schmunzelnd und kauend zu Jemma hinüber. Das Steak ist herrlich saftig und zart und als er das Stück runtergeschluckt hat, blickt er lächelnd zu Jaresh.
"Wie eure Halblingsdame schon richtig erkannt hat", begann er, mit dem Kopf Richtung Jemma nickend, "stamme ich aus Dhrokker. Aus dem eher nördlichen Teil, nahe des Rytarr Waldes. Ich bin dort in einem kleinen Dorf aufgewachsen und hatte lange Zeit nicht viel von der Welt gesehen. Und was mich hierhergeführt hat... nunja, Familienangelegenheiten, würde ich sagen." Damit scheint die Frage für den jungen Waldläufer ausreichend beantwortet zu sein und er widmet sich wieder dem Fleisch, jedoch scheinen die Schnitte, mit denen das Steak in mundgerechte Stücke portioniert wird, nun um einiges fester und aggressiver ausgeführt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 16.11.2014, 15:52:55
In dem Moment als Siola begonnen hatte von den Konflikten der Dörfler und der Dejy zu sprechen, hat Sanjan aufgehört die zermahlenden Hölzer in einen leeren Beutel zu füllen. Schweigend hört er ihr zu. Auch er hat die bösen Unkenrufe gehört und am eigenen Leib gespürt, dass ein Dejy nicht mehr in jedem Dorf willkommen war. Betrüb blickt er zu Siola. Ihr errötetes Gesicht verwundert ihn. Bis jetzt hat er keine Zeit gehabt über ihr verhalten nachzudenken, aber es ist ihm schon die ganze Zeit aufgefallen, dass immer wenn sich ihre Blicke trafen Siola lächelte oder wie jetzt rot wurde. Kurz schüttelt er den Kopf. Sie freute sich doch nur ihn zu sehen. Mehr war es nicht. „Em.“ Er wendet den Blick von ihr und macht weiter. „Es ist nicht so, als ob ich nicht auch davon gehört habe.“ Seine Stimme hört sich nicht mehr so selbstsicher und kräftig an. Unbehagen und auch Traurigkeit füllten sie. „Als Wanderer, als Schamane, als Hüljatu[1]“ in diesem einen Dejywort schwingt als Sanjan es spricht viel Trauer und Abscheu mit. Selbst wenn keine der beiden Frauen es versteht, bemerken sie wenigstens dies. „oder ich auch immer gerufen werden sollte. Egal. Was ich sagen will ist, dass mir die Entwicklung nicht gefällt. Ich vermute mal, dass dein Onkel, dein Stamm dich beschützen möchte. Beschützen vor denen, denen es gleich ist, dass du nichts mit den Dejystämmen oder den Dorfstämmen zutun hast. Es werden dunkle Zeiten auf uns zukommen, da gebe ich dir Recht. Diese Tatsache erfüllt mich mit Trauer. Denn ich fühle es, als ein Schamane müsste ich irgendetwas machen. Etwas was über das Heilen von Kranken hinaus geht.“ Noch immer blickt Sanjan auf seine Hände. Jetzt liegen sie neben dem gepackten Beutel auf dem Tisch. So leer wie sie da sind, so machtlos fühlt er sich in diesem Konflikt. Dieses Gefühl mag er gar nicht. Denn als Schamane war er ausgebildet worden um einem Stamm besonders in Kriegsfällen beizustehen. Doch was hatte er, nichts. „Mein Lehrer hatte mir einige Geschichten über Stammeskriege erzählt. Geschichten die weit über das gingen was den anderen Stammesmitgliedern am Feuer erzählt wurde. Ein Stammeskrieg ist grausam, finster und dunkel. Sag, kennst du den Namen des Stammes. Ich weiß, selbst für einen der unsrigen ist es manchmal schwer alle Namen aller Stämme zu wissen, doch es interessiert mich. Denn du musst wissen der Nordosten ist auch meine Heimatregion. Vielleicht kenne ich den Stamm und kann sagen was von den Gerüchten war ist und was nicht.“ Mit der linken Hand griff er sich an die Stirn und ließ die Hand an den Haaren entlang unter den Wolfskopf fahren. Er merkte wie kalt seine eigene Hand. Es tat gut nicht nur sprichwörtlich einen kühlen Kopf zu bewahren. Derweil wartet er auf eine Antwort und ging gedanklich die Stämme seiner Heimat durch. Kriegerisch, für die Dörfler war er mit seinem Speer auch kriegerisch, selbst wenn er ihn nur zur Jagt oder zum Verteidigen nutzte. Daher war es schwer jetzt auf Anhieb zu sagen was wohl einer der Dörfler für kriegerisch oder wie war das Wort militant hielt.

Grimnir, der die ganze Zeit schon an der Tür lag, hat irgendwann den Kopf so gedreht, dass er zu seinem Freund blickte. Den Stimmungswandel in dessen Stimme hatte der Wolf mitbekommen und er wollte wissen warum. Schließlich half sein Freund doch nur einem Verletzten. Der Geruch von Blut, Schweiß und den Kräutern erfüllt schließlich den Raum.
 1. Dejy für: Ausgestoßener
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 17.11.2014, 10:37:23
Noch während der Gutsherr spricht, erfüllen dien Düfte der Speisen, welche im Nebenraum anscheinend aufgetragen werden schon sachte den Raum und finden einen Weg zu den Nasen der Besucher. Tarqetiks Nasenflügel blähen sich wie Nüstern, als er die Gerüche von warmen Brot und Braten in sich saugt. Der Einladung von Jaresh folgend, begibt sich Tarqetik in den Speiseraum und bekommt dort die Gewissheit für seine Vorstellungen eines vollen Bauches. „Oh, da lacht das Herz, wenn´s was zu Fressen gibt“, schnellt es aus ihm heraus.

Mit Dampf im der Brust setzt er sich auf einen freien Stuhl und wischt sich die mit Schweiß und Dreck verschmutzten Finger an einem weniger stark verdreckten Stück seines Gewandes ab. Danach langt er nach einem Wecken Brot. Aus dem Brot tritt Dampf heraus, als er es zwischen seinen Fingern bricht und sich eine Hälfte auf seinen Teller legt. Während die rechte Hand der Becher wird mit Brunnenwasser füllt, greift die Rechte mit der Gabel nach dem Käse und lässt eine weise Käsekrümelspur zwischen der Platte und dem Teller zurück. Gerade als sich seine Zähne um ein großes Stück des Brotes wickeln und Tarqetik noch ersucht ein Stück des weißen Käses mit in den Mund zu drücken, vernimmt er die Stimme des Halblingsdame neben sich.
Nach dem sie ihre Fragen vor ihm ausgebreitet hat, kaut der Kämpfer noch erst in Ruhe fertig und spült mit einem Schluck Wasser die Essensreste zwischen den Zähnen hinunter.

Während er erneut nach dem Käse greift, spricht er zu Jemma und blickt dabei auf die Anwesenden: „Ich habe wenige Ahnung von der Herkunft der Menschen und wie wichtig diese ist. Egal wie blass oder dunkel die Hautfarbe oder wie widerspenstig das blonde, braune oder schwarze Haar ist, so hat mich die Erfahrung gelernt, dass jeder Mensch…“,  hier sucht er kurz in seinem Geist nach einer passenderen Beschreibung, „jede Person doch am Ende gleich ist. Der Weg mag entscheidender sein, wie dieses Ende dann ausfällt.“
Ein kleines Stück Käse findet den Weg in Tarqetiks Mund und mit kauendem Hintergrundgeräusch fährt er weiter fort:„Ihr habt aber Recht mit Brandobia. Geboren, danach war ich viel auf Reisen, könnte man sagen. Habe Länder und ferne Städte gesehen, deren Namen ich nicht mehr weiß und habe Sinn der Menschen für das Drama miterlebt. Letzteres ist auch der Grund für mein hier sein. Wenn die Menschen nicht das Drama suchen würden, mehr für andere als für sich selbst, hätte ich keine Arbeit.“
Tarqetik blickt auf seinen Teller und schiebt mit der Gabel dein Stück Brot durch die Käsekrümel und formt einen freien Kreis auf dem Metall. Als er Jemmas Blick darauf gerichtet sieht, erklärt er: „Eine Bühne. Das Drama, das einzige Thema dessen Vorstellungen mich anziehen vermag.“  Lachend wischt er mit dem Stück Brot das Gebilde weg und schiebt es sich anschließend in den Mund. „Aber ich denke Eure Reise hierher ist doch sicher auch nicht rasch erklärt, oder?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.11.2014, 12:01:58
   Jaresh nickt, als er Maniks Worte vernimmt. "Ich war einmal in Drhokker - noch in jungen Jahren. Es war der Wille meines Vaters, dass jeder seiner Söhne mindestens ein Jahr als fahrender Händler verbringt, wenn er die Volljährigkeit erreicht hat - entweder auf einem Schiff oder mit einer Karawane. Er meinte, dass es keine bessere Möglichkeit gibt, die Welt kennenzulernen, ihre Menschen, ihre Länder und wie sie alle miteinander verwoben sind. Und ich muss sagen, dass der alte Mann Recht hatte.
   Wie auch immer - meine Reise mit der Karawane führte mich über Paru'Bor und die Bythberge nach Rynoshok, die Hauptstadt von Shynabyth. Damals war das Land noch nicht so verarmt und vom Krieg aufgezährt, wie in der heutigen Zeit. Joto II. war noch ein junger Mann, keine zwanzig Sommer alt. Seine junge, wunderschöne Frau war noch am Leben und er ein tatkräftiger Prinz. Das hat sich leider alles gewandelt in den Jahrzehnten seit dieser Zeit."
   Der alte Gutsherr hält kurz inne, als würde er sich an die Bilder seiner Jugend erinnern. Dann fährt er fort. "Wie dem auch sei - aus Shynabyth sind wir dann weiter gezogen nach Drhokker, zu den Stämmen der Nordmänner. Wir haben alle größeren Dörfer am Fluss Jendasha besucht, bis hinauf zu Trarr und Gothmerr. Unser Karawanenführer hatte es sich in den Kopf gesetzt, einen unkastrierten drhokkerischen Hengst zu ersteigern. Ihr wisst es sicher, da ihr aus der Gegend stammt. Die drhokkerischen Stämme verkaufen ihre Hängste nur kastriert an fremde Händler weiter, weil sie das Monopol über die stärkste Pferderasse von Tellene nicht gefährden wollen. Unser Karawanenführer wollte diese Regel brechen. Er hat den fünffachen Preis geboten, aber in allen Dörfern lautete die Antwort 'Nein'.
   Schließlich hatte er sich in den Kopf gesetzt, eines der Tiere bei Nacht zu stehlen und mit uns zusammen zu verschwinden. Eine völlige Torheit - wir waren mit einer schwerfälligen Karawane unterwegs - selbst mit einer ganzen Nacht Vorsprung wären wir nicht weit gekommen. Am Tag, an dessen Abend er seinen Plan umsetzen wollte, wurde ein anderer Pferdedieb in dem Dorf gefangen, in dem wir uns aufhielten. Ein junger, tatkräftiger Kalamarer, der sich für den klügsten Kopf auf ganz Tellene seit Fulakar gehalten hat. Die Fhokki banden ihn an einen Pfahl in der Mitte des Marktplates. Er wurde ausgepeitscht, bis ihm das Fleisch in Streifen vom Rücken hing. Danach wurde sein Rücken mit Salz bestreut und dann durften die Ziegen des Dorfes das Salz ablecken. Er starb erst bei Sonnenuntergang und unser Karawanenführer hatte es sich anders überlegt. In gewisser Weise schulde ich diesem Kalamarer mein Leben."
   Jaresh beendet die Geschichte und nimmt einen Schluck aus seinem Becher. Dann ruft er eine der Mägde, die gerade im Raum ist und ein leeres Tablett abräumt, zu sich und bittet sie leise um etwas. Die Magd nickt und steigt die Treppe hinauf zur Balustrade.
   In der Zwischenzeit hört Jemma interessiert Tarqetiks Ausführungen zu. Als er vom Drama sprich, nickt sie. "Irgendwie hatte ich vermutet, dass du nicht immer ein Kämpfer gewesen bist", sagt sie. Als sie Tarqetiks Frage hört, lächelt sie. "Das stimmt. Ich stamme ursprünglich aus Basir, aus dem Ubikakeli Hochland. Es wäre wahrscheinlich ein ruhiges Leben dort an der Küste werden können, allerdings hatte mein Vater einen Zwerg als seinen besten Freund. Als wieder einmal eine neue Welle der Versklavung der Zwerge begann, versteckte er diesen bei uns zu Hause vor den Truppen. Zum Glück hatte er viele Freunde und erfuhr recht früh, dass einer unserer Nachbarn uns gemeldet hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Soldaten bei uns aufgetaucht wären. Selbst wenn wir seinen Freund nicht mehr bei uns gehalbt hätten, unter Beobachtung würden wir dann jahrelang stehen. Und es kam nicht in Frage, seinen Freund auszuweisen. Also packten wir unsere sieben Sachen und nahmen das erste Schiff aus Bet Urala in die Jungen Königreiche, das wir kriegen konnten. Wir wurden zu fahrenden Händlern. Mein Vater war ein guter Geschäftsmann. Sieben Jahre auf Karawanenfahrt reichten aus, um sich schließlich in Ek'Gakel niederzulassen. Ich fahre immer noch jedes Jahr mit der Karawane hinaus - dafür ist mein Vater inzwischen zu alt. Ansonsten haben wir unseren Laden im Dorf."
   Sie deutet auf Jaresh, der gerade von Drhokker erzählt. "Als wir ankamen, gab es im Dorf Bedenken, doch Jaresh - damals noch Bürgermeister - hat dafür gesorgt, dass die Gemeinde uns aufnimmt. Wir stehen in der Schuld dieses Mannes."
   Das ist der Augenblick, wo auch Jaresh mit seiner Erzählung über die Folterkunst der Nordmänner zum Ende kommt. Jemma schüttelt mit dem Kopf. "Du verstehst es richtig, die Stimmung am Tisch zu heben, alter Mann", ruft die Halblingsfrau hinüber und prostet ihm mit ihrem Becher zu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.11.2014, 12:14:15
   Als Siola Sanjans Antwort hört, weicht ihr Lächeln einer besorgten Miene. "Ich wollte mit meiner Erzählung dich nicht ins Grübeln bringen, Sanjan", sagt sie. "Ich denke, durch das Heilen der Menschen machst du bereits mehr, als die Allermeisten - du hast dir nichts vorzuwerfen. Und falls du meinem Onkel hilfst, die Überfälle auf Dorwida aufzuklären, werden dir alle Menschen hier dankbar sein müssen. Aber wenn du der M>einung bist, mehr machen zu müssen, kann ich dich beruhigen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du noch einiges in deinem Leben vollbringen wirst", fügt sie hinzu.
   Dann fährt sie sich mit den Fingern der Rechten durchs Haar und versucht sich zu erinnern. "Jaresh hat den Namen des Stammes einmal genannt - Dehohi? Defohi? Ja, das war es - Defohi. Sagt dir das etwas? Es muss wohl ein recht großer Stamm sein."
   Sanjan kennt diesen Stamm - die Defohi sind eines der größten Stämme in Ek'Gakel und in den ganzen Jungen Königreichen. Ihre Siedlungen sind über das gesamte Land verteilt - auch hier unweit von Dorwida gibt es eine Defohi-Gemeinde im Osten.
   Dem Druiden fallen einige kriegerische Stämme im Nordosten von Ek'Gakel ein - die Fenir, die Khelada, die in der finsteren Vergangenheit sogar Menschenfleisch gegessen haben, die S'so'ota und auch sein eigener, stolzer Stamm - die Bahir. Aber die Defohi? - das ist ein friedliebender Stamm; recht unwahrscheinlich, dass der jemanden angegriffen hat. Entweder hat sich etwas ereignet, wodurch sie provoziert wurden, oder es muss ein anderer Stamm gewesen sein. Oder es gab gar keinen Angriff und die Gerüchte waren falsch. Auf jedem Fall kommt Sanjan die Geschichte nicht schlüssig vor.
   Bevor er etwas erwidern kann klopft es an der Tür und eine Magd tritt ein. "Bitte verzeiht, Herrin", wendet sie sich an Siola. "Der Herr fragt nach, ob ihr und unser Gast sich nicht zu den Übrigen am Tisch gesellen könnt, falls Pishu ausreichend versorgt ist."
   Fragend schaut Siola zu Sanjan.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 17.11.2014, 12:58:46
Tarqetik lauscht Jemmas Lebensbericht und versucht sich in Gedanken diesen Flecken Erde auszumalen, wo Fischerdörfer die Küste beherrschen und wie sich ein Trupp von Halblingen auf einem Schiff und Karawanen verhalten mag.
Nur mit halbem Ohr hörte Tarqetik Jaresh Schilderungen über Reise, Abenteuer, Diebstahl und Folter. Als Jemma dem Gutsherren zuprostet, schließt sich Tarqetik wortlos an und hebt dankbar den Becher Richtung Kopfende des Tisches. Nach dem der Becher  halb geleert wieder auf dem Tisch steht, setzt Tarqetik wieder an der Gesichte der Halblingsdame an.
„Zwerge und Verfolgung, Verrat, Freundschaft und Händlerarbeit. So wurde also aus einer vermeintlichen Fischerin einer Händlerin. Wie man auch bei Eurem Leben sieht, werden wir selten das, als was wir geboren sind, sondern hadern mit dem Schicksal um ein geregeltes Leben in Sicherheit. “
Tarqetik lächelt der kleinen Dame anerkennend zu, spießt ein weitere Stückchen Käse auf seine Gabel und betrachtet es sinnierend.
 „Eure Reisen führten Eure Familie an einen behaglichen Flecken Erde. Es scheint, dass Ihr einem guten Schicksal Euren Dank schuldet, wenn Ihr hier bei einem Mann wie Jaresh eine letzte Schuld zu begleichen habt.“
Mit diesen Worten verschwindet der weißliche Käse in Tarqetiks Mund und wird ohne lange zu Kauen verschluckt.
„Ich verstehe nun aber gut, dass Ihr alles daran setzten möchtet, dass dieses Dorf, Eure Wahlheimat, von Ereignissen verschont bleiben, die ein Ende auf die Behaglichkeit setzen könnten. Es erfüllt mich fast mit Vergnügtheit, wenn ich dazu beitragen kann, dass diese Tisch auch im nächsten Jahr noch sich unter Essen biegen kann.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.11.2014, 17:09:30
„Wir sind gleich fertig. Danke.“ Antwortet Sanjan rasch und wendet sich wieder der Medizin zu. Nacheinander hebt er die vorbereiteten Mischungen hoch. Er erklärt, dass im Blatt eine Salbe enthalten ist, welche die nächsten fünf Tage auf den Rand der Wunde aufgetragen werden soll. Mit ihrer Hilfe würde sich die Wunde schneller schließen. Die zweite Mischung war ein Tee. Er wird etwa für drei größere Behälter reichen. Dabei zeigte er etwa die Größe einer Teekanne an. Jeden Morgen soll eine Kanne Tee aufgesetzt werden wovon Pishu über den Tag verteilt trinken kann. Der Tee wird ihm die Schmerzen nehmen und auch böse Geister daran hindern in seinen Körper zu fahren. Was unter anderem ein suppen der Wunde und hohes Fieber zur Folge haben könnte.
Nach der Erklärung der Medizinen blickt Sanjan zu Siola. „Danke für deine Worte. Was die Defohi angeht, so sind sie eigentlich kein streitsüchtiger Stamm. Hier in der Nähe des Dorfes leben auch welche von ihnen. Sie sind nämlich ein recht großer Stamm. Darum wundert mich diese Aussage, dass sie angegriffen haben sollten. Aber ich glaube dir, dass es so gesagt wird.“ Kurz seufzt er und sammelt seine Sachen zusammen. „Egal was passiert ist, wenn sie wirklich andere Stämme um Hilfe bitten ist das nicht gut. Einige werden ihn ohne zu Fragen folgen, andere müssten sie wohl anders überzeugen. Wo ich denke, dass sie es bei ihrer größe Schaffen werden. Die letzten werden wohl ziehen, wenn es um eine Frage der Ehre geht und ein paar werden sich sicher auch raushalten.“ Als alle Sachen wieder zu Bündeln geschnürt sind, blickt er wieder zu Siola. „Wir müssen wohl kucken was die Zeit bringt also lass uns essen gehen.“ Dabei lächelt er kurz und blickt zu seinem aufgestandenen Freund. Grimnir wird sicher etwas fressen wollen. Er kann schließlich in fast jeder Situation etwas mampfen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 19.11.2014, 22:52:20
Während Jaresh die Geschichten über seine Reisen erzählt, labt sich Manik weiter am reichhaltigen Mahl. Das erste Stück Fleisch hatte er, nachdem Jaresh ihn wieder an seine Familie erinnert hat, mit der Geschwindigkeit eines Raubtiers verzehrt, gradezu verschlungen. Zum runterspülen leerte er seinen Saftbecher und wollte diesen gleich wieder nachfüllen. Als seine Hand schon unterwegs zum Krug mit dem Apfelsaft war, zögerte er kurz, der Krug mit dem Wein war nicht weit weg und jetzt auf einmal so verlockend, doch siegte der Verstand, er wollte morgen fit für die Reise sein, er musste morgen fit für die Reise sein. Als sein Becher wieder mit Saft gefüllt ist, nimmt der Waldläufer sich noch ein Stück des herrlichen Fleisches - die anderen Beilagen auf seinem Teller schiebt er erstmal mit dem Messer zur Seite um Platz dafür zu haben - und fängt an es zu essen. Währenddessen sucht er aber immer wieder den Blickkontakt zu Jaresh und lauscht aufmerksam dessen Ausführungen.
Als der Gastgeber bei dem Punkt mit der Folter angekommen waren, schmunzelt Manik unwürklich ein wenig, einem Fhokki sein Pferd stehlen, wer könnte so töricht sein, vermutlich nur außen Stehende, Fremde, die nicht wussten, was sie erwartete.
"Aber es hat gewirkt, oder?", fügt der Fhokki schließlich hinzu, als Jaresh seine Geschichte beendet hat, "Die Abschreckung, meine ich. Unser Dorf war nicht allzu groß und viel war nicht los, doch als ich noch klein war, wurde bei uns auch mal ein Dieb erwischt, der sich des Nachts versuchte in unser Dorf zu schleichen. Auch er wurde durch auspeitschen bestraft, Jaresh Dorguln, doch hat man vorher noch die versammelte Dorfgemeinschaft zusammengerufen, um dabei zuzusehen, auch die Kinder.", der Waldläufer pausierte kurz und trank einen Schluck Apfelsaft. Bilder kamen in seinem Kopf auf, von jenem Morgen. Die Bestrafung wurde gleich nach Sonnenaufgang vorgenommen, die Sonne schien prall und es war keine Wolke am Himmel zu sehen, es versprach ein heißer Tag zu werden. Den Dieb band man mit dem Rücken Richtung Süden fest und ließ ihn anschließend noch den ganzen Tag gefesselt ausharren. Am Abend fügte man ihm noch Schnittwunden an den Beinen zu und ließ ihn ohne Kleidung gehen. Manik wusste nicht, was aus ihm geworden war.
"Ich war wie gebannt, von dem Vorgang des auspeitschens", fuhr er fort, "man könnte meinen, ein Kind versucht sich abzuwenden, will die Schmerzen die der Mann durchmachen muss nicht mit ansehen", in Gedanken kamen die lauten Knallgeräusche ihn ihm auf, die wieder und immer wieder zu hören waren, als die Peitsche auf den Rücken aufschlug, "doch ich schaute zu, die ganze Zeit. Mein Vater sagte mir später, dass er stolz auf mich war. Außerdem sagte er mir, dass jede Art einer Tat, egal ob gut oder schlecht, eine bestimmte Art von Reaktion zur Folge habe und man daher mit dem Kopf entscheiden solle, nicht mit dem Herz und doch..." bin ich einfach von zuhause aufgebrochen, ohne vorher nachzudenken, ohne vorher Entscheidungen von Männern abzuwarten, die viel mehr Lebenserfahrung hatten als ich. Er zögerte und beendete den Satz schließlich: "und doch, kommt es immer wieder vor, dass wir unser Herz über den Verstand siegen lassen."
Daraufhin senkt Manik den Blick und schaut zu seinem Teller herab, stochert zunächst lustlos ein wenig in dem Gemüse rum, was noch immer unangetastet dort verweilt, verteilt dann aber etwas Käse über dem Fleisch und beginnt wieder zu schneiden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 22.11.2014, 11:43:32
   Während Manik und Tarqetik sprechen, gesellen sich auch Sanjan und Siola an den Tisch und besetzten die letzten freien Stühle. Es ist ein geselliger Abend geworden und trotz der durchaus bedeutungsschweren Worte, die einige sprechen, bessert sich die Laune am Tisch im weiteren Verlauf des Abends.
   Jaresh erkundigt sich nach Pishu und beruhigt sich, als er von dem Druiden hört, dass es dem Mann inzwischen besser geht und anscheinend keine ernstere Verletzung vorliegt. Weitere Geschichten folgen - Jaresh spricht von seinem Besuch im Heeresstaat Korak - dem östlichen Nachbarn von Ek'Gakel - insbesondere von der Kriegerakademie in der Hauptstadt. Aus der ganzen Welt strömen Krieger zu ihren Pforten, um Aufnahme zu finden und sich weiter von den Meistern der Schule ausbilden zu lassen. Die Anforderungen sind so hoch, dass selbst mancher Kriegsveteran für nicht gut genug befunden wird, um aufgenommen zu werden. Wer allerdings die Akademie abschließt, ist auf ganz Tellene als Meisterkämpfer anerkannt und gefürchtet. "Und das ist auch der Grund, weshalb selbst manche Männer aus dem fernen Svimohzia mit ihrer olivfarbenen, dunklen Haut, sich bis zu uns in den Norden der Jungen Königreiche begeben, um dort Aufnahme zu finden. Ansonsten halten sich die Svimohzer entweder bei sich oder an den südlichen Küsten auf", schließt der alte Mann diese Erzählung ab.
   Jemma erwähnt ihre Reisen durch die Grenzstaaten von Kalamar - Tokis, Pekal, Paru'Bor und spricht von den Wirren, die dort herrschen, aber auch davon, wo die besten Handelsrouten in diesem Teil der Welt liegen. Doch am meisten fesselt die Anwesenden Jareshs Erzählung über seinen Besuch in der "Stadt der Zeit" - der kleinen Wüstenstadt Dijishy am Fuße der Elenon-Berge in der Elos-Wüste. "Die Stadt liegt in den Berghängen, fast eine Meile über dem Wüstensand - und nur eine fünf Meilen lange, breite Schräge führt hinauf - sie ist der einzige Zugang. Es ist eine uralte Stadt, mit Stein- und Lehmmauern, die gefüllt sind mit geronnener Geschichte, so scheint es. Viele der Bewohner sind einfache Hirten, die ihre Ziegen auf den kargen Bergrücken weiden lassen, aber die Stadt beherbergt auch die größte Bibliothek des Kontinents. Gleichgültig, hinter welchem Geheimnis man her sein mag - ob es um das verschollene Schwert des Kaisers Fulakar geht, oder um die Intrigen am Hof von Alt-Brandobia, ob um die Geheimnisse der Bruderschaft der gebrochenen Ketten, oder um die Monster der weiten Wüste von Elos - in dieser Bibliothek wird man wenn nicht die Antwort, dann doch zumindest Hinweise finden."
   Und so vergeht der Abend, formt sich langsam zur Nacht. Irgendwann verabschieden sich alle am Tisch - die vier Recken dürfen sich in den beiden noch freien Gästezimmern des Hauses einquartieren, jeweils zu zweit, und verbringen eine ruhige Nacht. Frühmorgens am nächsten Tag treffen sich dann alle wieder vor dem Herrenhaus. Der junge Mann, der schon am Vorabend die Pferde im Stall bewacht hatte, hat sich nun auch morgens um die Tiere gekümmert.
   Als die Recken ihre Pferde satteln kommt Jaresh ebenfalls zum Stall. Hinter ihm ist eine der Hausmädchen unterwegs - sie übergibt jedem der Männer ein geschnürtes, wohlriechendes Bündel. "Es ist kein Dörrfleisch und kein Trockenbrot, daher wird es nicht lange halten", erklärt Jahresh. "Allerdings habe ich gesehen, mit wie viel Appetit ihr gestern zugegriffen habt, daher haben wir für euch jeweils noch eine Portion eingepackt. Esst es heute Abend, wenn ihr euer Lager aufschlagt - dann sollte es noch frisch sein."
   Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: "Und bitte vergesst nicht - von heute an in sieben Tagen wird der Richter von Dorwida wieder zurück sein. Wir müssen bis dahin Klarheit haben, was die Kargi angeht - falls sie nicht schuldig sind, müssen wir dem Richter zumindest begründete Zweifel darlegen können, wenn nicht Beweise." 
   Während der alte Mann spricht, erkennen die Männer, dass auch Siola, seine Nichte, sowie einige der Arbeiter, die gestern auf dem Feld waren, hinzukommen - offensichtlich, um sich zu verabschieden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 23.11.2014, 18:52:35
Über den Abend verhielt sich der Schamane ruhig. Stellte keine Fragen und antwortete nur kurz und knapp. So beispielsweise hatte er erklärt, dass der Feldarbeiter die nächsten Tage das Bett hüten müsse und dann noch fast einen ganzen Mond sich nicht überansträngen dürfe. So hörte er fast den ganzen Abend nur den Geschichten zu, aß und gab seinem Tierischen Freund reichlich an Fleisch. Wahrscheinlich für Tarqetik erstaunlich, wusste er dabei sogar mit Messer und Gabel umzugehen. Nutzte jedoch auch das Messer zum aufspießen.
Als es dann um die Verteilung der Ruhestätten ging, landeten die beiden in einem Zimmer. Tarqetik hatte jedoch die freie Auswahl welches der Betten er nehmen wollte. Denn Sanjan bereitete sein Nachtlager der entgegen gesetzten Ecke. Seine Felle und Decken vom Pferd dienten ihm als Unterlage. Während Grimnir es sich schon auf dem Nachtlager gemütlich gemacht hatte, schien Sanjan noch lange nicht bereit dafür zu sein. Schließlich hatte er immer noch seine Rüstung an und räumte ständig etwas hin und her. Ab und an warf er einen fast schon scheuen Blick zu Tarqetik. Irgendwann verließ dieser das Zimmer für kurze Zeit. Vielleicht um auf den Abort zu gehen. Als er wieder kam lag Sanjan in seinem Nachtlager und die Rüstung am Fußende. Eine Hand lag auf dem Kopf von Grimnir, der auf Sanjans Bauch ruhte. Tarqetik, wenn er darauf achtete, konnte sehen, dass auch auf dem rechten Oberarm und der rechten Brust seines neuen Begleiters ähnliche Zeichnungen wie auf dessen Gesicht vorhanden waren. Ob sie dort weiter geführt wurden, oder es neue waren konnte er jedoch nicht genau sehen. Denn Sanjan hatte seinen Kopf tief in den Fellen vergraben. Am nächsten Morgen war Sanjan schon vor Tarqetiks erwachen aufgebrochen. Der Grund für dieses Verhalten war, dass Sanjan sich unwohl gefühlt hatte. Er wollte vor Tarqetik und wohl auch nicht vor den beiden Anderen seine Kopfbedeckung lüften. Ihnen gleich zu offenbaren, dass er kein Mensch ist, das wollte er nicht.

Bei den Pferden. Sanjan ist gerade dabei seinem Pferd die letzte Decke über zu werfen, als Jahresh zu ihnen kommt. Dankend, nimmt er sein wohl riechendes Geschenk an und versichert erneut, dass er gut auf den Schwurdolch achten wird. Siola lächelt er munter an. Es ist eine gefährliche Mission aber er denk nicht daran auf ihr zu sterben. Zuversichtlich blickt er zu den drei anderen. Kurz wiederholt er die Anweisungen für Pishus Medizin und ist dann aber auch schon bereit für die Abreise.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 24.11.2014, 14:00:18
Nach dem opulenten Mahl, der Käse hatte den Magen gut geschlossen, war Tarqetik auf das ihm zugewiesene Zimmer gegangen. Rüstung und Waffen wurde neben dem Bett drapiert, das Untergewand über einen Stuhl gelegt. Um sich für den Schlaf vorzubereiten, entleerte Tarqetik noch rasch seine Blase bevor er sich in eines der weichen Betten legte, sich streckte und die Knochen noch etwas knacken ließ. Als er sich zur Kerze hinüber beugte, um diese auszupusten, sah er das wonnige Bild wie Sanjan und sein Wolf eng umschlungen auf dem Boden schliefen. Zwischen den Fellen und Decken war es schwer zu erkennen, wo der Mensch begann und wo das Tier aufhörte. “In freiem Felde wird den beiden zumindest nicht kalt.“

Auf das Pusten und erlöschen der kleinen Kerzenflamme folgten nur noch ein paar knarrende Geräusche aus Tarqetiks Bett, bis dieser seinen Körper richtig drapiert hatte. In der Nacht unterliegt Tarqetiks Körper den natürlichen Vorgängen. Mit den Händen auf dem leicht geblähten Bauch schläft er bis zum Morgen. Als die Gutsarbeiter beim ersten Morgenlicht zu arbeiten beginnen, schreckt auch Tarqetik aus dem Schlaf hoch. Als er sieht, dass Sanjans Bettstatt von dem Druiden und dem Wolf bereits verlassen wurde, gürtet er sich rasch und öffnet ein Fenster, um zu sehen ob der Rest der Truppe vielleicht schon ungeduldig auf ihn wartete. Als er aber den Hof noch bar seiner neuen Kameraden sieht, vollzieht Tarqetik zuerst eine gründliche Morgenwäsche mit dem restlichen bereit gestellten Wasser. So erfrischt und ausgeruht betritt er den Hof und trägt seinen Sattel zu seinem Pferd, hier traf er denn auf den Frühaufsteher Sanjan und grüße diesen mit einem kurzen Händewinken. Das Kehrpacket des Gutsherrn nimmt Tarqetik dankend an und verstaut es in einer Satteltasche.
Das Leder des Sattels quietscht etwas als sich der Kämpfe in den Sattel hinaufzieht. Mit den Fersen lenkt Tarqetik sein Ross zum Tor und Richtung Ausgang. Auf dem Weg erwidert er die Abschiedsgrüße des Hausherrn und seiner Anverwandten: „Diese sieben Tage werden wir gut zu nutzen wissen;  seit nicht so pessimistisch guter Jaresh, blickt frohgemut nach vorne und kümmert Euch gut um eure Familie.“ Tarqetik klopft seinem Pferd wohltuend auf den Hals und fügt noch hinzu: „Wenn wir versagen, sehen wir uns vielleicht rascher auf der anderen Seite wieder als Euch lieb ist.“ Dann trappt sein Pferd gemütlich Richtung Gatter davon.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 25.11.2014, 21:45:54
Nach einen Abend voller spannender Geschichten Jareshs ist Manik müde in sein Zimmer geschlurft, welches er sich mit Ragnar teilt. Stumm macht er sich für die Nachtruhe bereit, entledigt sich seiner Kleidung, welche er so ordentlich wie möglich über einen Stuhl legt.
Der Bogen findet seinen Platz auf dem Boden neben dem Bett.
Müde fällt er ins Bett murmelt ein leides "Gute Nacht" Richtung Ragnar und schließt die Augen, doch obwohl er sehr müde ist, fällt ihm das Einschlafen schwer. Gedanken über seine Familie und Gedanken über die Mission wechseln sich ab und lassen ihn sich unruhig mehrmals hin- und herdrehen, doch keine Schlafposition scheint in dem Moment geeignet. Nach einer Weile hört er das leise, gleichmäßige Atmen seines Gefährten, welches im verrät, dass er bereits schläft. Manik beschließt, sich auf dieses gleichmäßige Geräusch zu konzentrieren und es hilft ihm tatsächlich beim einschlafen.
Am nächsten Morgen ist es bereits hell als er die Augen wieder aufschlägt, besonders gut hat er nicht geschlafen. Ragnar liegt noch in seinem Bett und schläft und so wäscht der Waldläufer sich grob und zieht sich dann leise an. Zum Schluss folgt die Ausrüstung und sein Bogen, bevor er sich nach unten begibt.

Nach einem erfrischenden Spaziergang an der frischen Luft über das Anwesen kehrt er zu den Ställen zurück und findet die Gruppe schon versammelt vor. Gähnend nimmt er sein Pferd entgegen, bedankt sich kurz für die Rationen, die er in der Pferdetasche verstaut, nickt einmal in die Runde zum Abschied und trottet Tarqetik hinterher Richtung Gatter.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 26.11.2014, 13:34:12
   Und so bricht die kleine Gruppe vom Anwesen der Dorguln auf Richtung Westen. Das bedeutet zunächst wieder einen Ritt zum Dorfkern von Dorwida und durch diesen hindurch, über die kleine, jedoch solide Steinbrücke über den Konandor und dann weiter auf der Straße nach Daresido.
   Es ist genauso wie Jaresh es beschrieben hatte - satte, grüne Hügel ziehen sich über das Land. Auf der westlichen Seite gibt es jedoch deutlich weniger Güter und Felder, als auf der östlichen. Einmal ist sicherlich der Vertrag von Dorwida dafür verantwortlich, denn ein Dutzend Meilen hinter dem Konandor beginnt die Neutrale Zone, in der beide Seiten keine Güter mehr gründen dürfen. Aber auch näher am Dorfkern - dort, wo der Vertrag Güter erlauben würde, haben sich nur die wenigsten Bauern niederzulassen getraut.
   Es ist eine malerische Landschaft. Das Wetter ist wie am Vortag gut - die Sonnenstrahlen scheinen hinab vom blauen Himmel und tauchen das saftige Grün in smaragdfarbenes Licht. Zwei reisende Gaukler aus Cosdol und ein Wagen mit Begleitung aus P'Bapar kommen ihnen entgegen - doch für beide wird Dorwida nur eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Osten sein. Der staubige, jedoch breite und gut erkennbare Weg führt die Gruppe weiter langsam Richtung Südwesten.
   Wie von Jaresh empfohlen, verlässt die Gruppe an der Abzweigung nach P'Bapar die Straße und reitet weiter durch das Grün der Neutralen Zone Richtung des gekennzeichneten Übergangs über den Avendor. Kleinere Moore und Baumgruppen spicken den Weg - erstere sind ein Hinweis darauf, dass die Gruppe sich langsam dem DuKemp-Moor nähert; ebenso auch der schwerer werdende Boden. Doch der Weg bietet immer noch angenehme Ruhe und keine Überraschungen. Einmal bemerkt Manik in der Ferne im Norden zwei Reiter, allerdings verschwinden diese hinter einer Hügelkuppe, bevor die Männer sich bezüglich einer Kontaktaufnahme beraten können. Ansonsten wirkt die Landschaft friedlich und verlassen.
   Als die Gruppe zwei Drittel des Weges zwischen der Straßenabzweigung und dem Flussübergang hinter sich gebracht hat, neigt sich die Sonne am Horizont Richtung selbigem und die Abenddämmerung bricht herein. So suchen sich die Männer einen Platz zum Ausruhen und schlagen ihr Lager nahe einer größeren Baumgruppe auf, die Schutz vor dem aufkommenden Wind bietet.
   Tarqetik, der die erste Wache übernimmt, erkennt in weiter Ferne im Norden ein Lagerfeuer in der Nacht brennen, doch welche Reiseprugge dort auch unterwegs sein mag, auch diese legt sich alsbald schlafen, so dass das Feuer erlischt und der Dunkelheit der Nacht weicht.
   Am nächsten Morgen, nach einem kurzen Frühstück, satteln die Männer wieder auf setzten ihren Weg fort. Die Pferde und auch Grimnir sind dankbar für die Nachtruhe und pflügen nun mit neuer Kraft Richtung Avendor. Die Sonne steht noch tief und der Mittag ist noch längst nicht erreicht, als die Kempen das Plätschern des Avendor vor sich vernehmen. Bald kommt der schnelle, gut 20 Fuß Breite Strom ins Blickfeld. Das klare, hellblaue Wasser fließt in leichten Wellen gen Süden.
   Ein kurzer Blick eröffnet Sanjan und Manik, dass der Übergang eine halbe Meile weiter südlich zu finden ist, wo der Fluß seichter und gut zehn Fuß breiter wird. Es ist ein kurzer Ritt für die Pferde und schon bald sind die vier Kempen am selbigen und stehen vor dem Wasser, welches die Neutrale Zone von dem Gebiet der Ukhtark trennt. Hinter dem Avendor beginnt das Land, das rechtmäßig den Kargi zugesprochen wurde.
   Auf dem anderen Ufer setzen sich die scheinbar endlosen Hügel weiter fort, gespickt mit weiteren Baumgruppen - in Ufernähe und weiter entfernt. Dort, einige Meilen weiter, liegt das Ziel der Reise: Kezhdal.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 27.11.2014, 11:48:35
Der Schamane lässt den Blick über den Fluss schweifen. Sie sind schon weit gekommen. Sehr weit und das ohne entdeckt zu werden. Irgendwie zweifelt er jedoch daran, dass das stimmte. Spätestens auf der anderen Seite, würden sie sicher auf die ersten Späher treffen. Nach einigen Augenblicken, sieht Sanjan zu seinen Begleitern. „Dort drüben werden wir auf sie treffen. Vergesst nicht warum wir zu ihnen reisen. Sie sind keine Feinde.“ Das Wort keine betont er dabei sehr stark. Denn sie sollen die Wahrheit herausfinden und nicht wie ein Mob dummer Kinder den erst besten anklagen. „Wer von uns will sprechen? Das sollte geklärt sein, denn sonst wären wir für sie nur ein chaotischer Haufen. Sie würden uns nicht als Ehrenhaft erachten nach Inkaos ei ole au[1] und unsere Worte kaum annehmen. Also, wer will sprechen?“ Sein blickt wandert erwartungsvoll von einem zum anderen.
 1. Dejy für: Im Chaos liegt keine Ehre.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 27.11.2014, 19:05:31
Als sie den Fluss erreichen hält Manik hinter den anderen und lässt seinen Blick ebenfalls über den Fluss schweifen.
Nach kurzem Nachdenken, konzentriert er sich auf die andere Seite des Flusses, den Bereich nach dem Übergang und dort insbesondere auf Stellen, von denen man den Übergang gut beobachten kann.[1]
Er hielt es für unwahrscheinlich, dass eine Furt über einen Fluss der zudem Kargi von neutralem Territorium abgrenzte nicht im Auge behalten wurde.
Bei seinem Vorhaben wurde der Waldläufer dann von Sanjan in seiner Konzentration unterbrochen. Feinde oder nicht, er würde stets wachsam bleiben, beschloss er.
Als Sanjan seine Frage gestellt hat, dachte Manik kurz nach, er weiß nicht genug über die Kargi, um zu wissen ob das Gesprochene der Wahrheit entspricht, doch warum ein Risiko eingehen, er ist der Meinung, dass nur eine Person in Frage kommt: "Wie wäre es mit euch?", antwortet er also, "Ihr scheint wortgewandt und wenn ich das richtig interpretiere den Kargi von uns Vieren am wohlsten gesonnen."
 1. Wahrnehmung 22
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 28.11.2014, 16:18:08
   Der Waldläufer schärft seine Sinne und konzentriert sich auf die Baumgrenze am gegenüberliegenden Ufer. Nur wenige Fuß nach den ersten Bäumen wird der Wald dicht und schattig, und so ist nichts in der Tiefe des Wäldchens zu erkennen: Unmittelbar am Ufer kann Manik keine Bewegung ausmachen - wenn sich derzeit jemand dort aufhält, so hat er sich exzellent getarnt.
   Was der Waldläufer jedoch erkennen kann, sind viele Hufabdrücke entlang des Ufers, aber auch quer in das Wäldchen hinein. Die Kargi - oder jemand anders - scheint diesen Bereich regelmäßig zu patroullieren.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 29.11.2014, 17:12:30
Tarqetik stemmt sich in seinem Sattel auf und schirmt sich mit einer Hand gegen die Sonne ab und blickt sich unsicher über die Schultern, die Hügel, das hohe Gras, einzelne Büsche. Die Kargi – und jeder andere, der irgendwann in den letzten Stunden über den Fluss in ihre Richtung gespäht hat – müsste das muntere Quartett sicher schon längst ausgemacht haben.
Seit dem Lagerfeuer am Beginn der Nacht, war ihm nichts aufgefallen, allerdings wächst das Gras hier so üppig, dass sie locker an dem einen oder anderen Späher vorbeigeritten sein könnten, ohne ihn zu erkennen. Der Fluss stört den Gesamtanblick den Tarqetik sich gemacht hatte, noch nie war ihm eine Grenze untergekommen, schon gar nicht eine so grüne Grenze, an der sich die Nachbarn nicht über die Grenzen gewagt hätten, um sich dort Kundschafter zu halten.

Als sich Sanjan der Zusicherung seiner Kameraden geholt hat, dass sie auf einer Friedensmission sind, erwähnt Tarqetik nur salopp: „Mit den Fluss auf der einen Seite, dem offenen Gelände und dem undurchsichtigen Wildwuchs auf der anderen, würden wir vermutlich erst dann merken, ob ihnen unser Auftreten irgendwie unwillkommen ist, wenn es schon vorbei ist.“ Zu Manik gewandt: „Du hast einen guten Blick, wo kommen wir über ohne abzusaufen? Mit etwas guter Haltung und wenig vorbehaltlichem Zögern, werden wir schon mal nicht als die gewöhnlichen biederen Bauern erscheinen. Zudem kann ich nicht glauben, dass die Kargi, auch wenn sie rückständig oder brachial sind, dass sie sich vor vier Reitern fürchten. Eher würde ich erwarten, dass sie vorausblicken und wissen wollen was wir wohl hier treiben. Unterschätzt nie die Neugierde liebe Kameraden.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.12.2014, 01:00:35
Kurz legt Sanjan den Kopf schief, als der vielbewaffnete Tarqetik von Neugierde sprach. Denn diese würde die Kargi nur im  glücklichsten Fall antreiben. Vielleicht hatte Tarqetik aber Recht. Sanjan ging wohl das Ganze recht frei von Vorurteilen an. Darum sagte er erst einmal nichts. Stattdessen blickt er zu Manik, welcher ein gutes Gespühr für die Natur zu haben schient. Knapp nickt er dem Mann zu und steigt von seinem kleinen Pferd. Nun war es wohl an der Zeit sich über den Fluss zu wagen. Die Furt vor ihnen schein auch recht gut dafür geeignet zu sein.

Vorsichtig führt Sanjan sein Pferd an das Wasser heran. Seine Zügel, sind nur ein besseres Seil und das Pferd, so es nicht wollte, könnte sich wohl jeder Zeit losreißen. Doch der Schamane wirkt gelassen. Er lässt sein Pferd sich an das Wasser gewöhnen und führt es die ersten Schritte ganz langsam hinein. Grimnir traute sich hingegen sehr rasch in das Wasser. Hier unterschied sich der Wolf nicht von einem Hund. Er planschte nur nicht so herum sondern Schien zu ahnen, wohin sein Gefährte wollte. Bis zur anderen Seite war es ein gutes Stück, doch Sanjan beeilte sich nicht sehr. Er ging nur langsam voran, auf das seine Weggefährten ihm folgen konnten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 02.12.2014, 20:34:25
Sich wundernd, dass das Thema des Sprechers jetzt offenbar erledigt ist, steigt Manik ebenfalls von seinem Pferd und folgt Sanjan in seinem Vorhaben, vorsichtshalber lässt er freilich ein paar Meter Sicherheitsabstand. Auch er nimmt sein Pferd an die Zügel und steigt langsam in die hier relativ träge dahinfließenden Fluten. Dabei schaut er zu den zwei verbleibenden Gefährten zurück und gibt mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie einfach auf die selbe Art und Weise folgen sollen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 04.12.2014, 19:41:58
Als der Schamane nach dem kurzen Gespräch am Fluss den Anfang macht, vom Pferd herabsteigt und mit diesem an den Zügeln und Grimnir an seiner Seite durch das Wasser zu waten beginnt, gibt sich auch Ragnar einen Ruck und schwingt sich vom Rücken seines Rappens. Langsam, im Gleichschritt mit Manik, führt auch der Fhokki sein Pferd an den Zügeln durchs Wasser. Nur Tarqetik bleibt noch unentschlossen am Ufer - vielleicht macht dem Kämpfer das Gewicht seiner stattlichen Rüstung Sorgen?
   Sanjan führt seine Stute weiter und schon bald steht er nahezu hüfttief im schnellen Fluss des Wassers.  Der Boden unter seinen Füßen ist steinig und uneben - an einigen Stellen ragen glattgeschliffene, mit Moos überwachsene Steine aus dem Strom und lassen erahnen, dass der Flussgrund ähnlich beschaffen sein wird, und mit Sand übersäht.
   Grimnir schwimmt neben seinem Freund und Herren, um sich über Wasser zu halten, doch plötzlich spitzt der Wolf seine Ohren und beginnt zu knurren. Einen Augenblick später bellt er laut und, dreht den Kopf stromabwärts und knurrt erneut. Eindeutig hat er dort irgendetwas erspäht, was ihn aufregt.
   Als Sanjan und kurz später die anderen Gefährten dem Blick Grimnirs folgend, ebenfalls den Fluß hinunterschauen, erkennen sie einige dunkle Flecken im Wasser - dunkles Grün, umgeben vom helleren Grün des welligen Stroms. Wahrscheinlich sind es nur Steine, doch warum regen diese Grimnir so auf?
   Dann plötzlich ist eine Bewegung zu erkennen. Die dunklen Flecken regen sich und Wasser spritzt in alle Richtungen, als sie die Oberfläche durchbrechen. Für einen Augenblick können die Männer nichts erkennen, denn Wasserfontänen brechen das Sonnenlicht, blenden und verhindern, dass man sieht, was in ihrer Mitte ist. Doch dann legt sich das Wasser wieder und die vier Gefährten finden sich auf die scharfen Reißzähne im bedrohlich aufgerissenen Maul eines Reptilienkopfs starrend wieder. Eines Retilienkopfs, der auf einem menschlichen Körper sitzt. Oder zumindest einem menschenähnlichen Körper.
   Hell- und dunkelgrüne Schuppen bedecken das Gesicht und den nackten Oberkörper des Wesens, und unter diesen zeichnen sich harte, gestählte Muskeln ab. Gelbe Augen starren Sie aus dem krötenähnlichen Kopf an. An der Nasenspitze, zwischen den Nüstern, beginnt eine Spornreihe, die über den kahlen Schädel des Wesens und dann über das Rückgrat verlaufend fortgesetzt wird, wobei die Sporne auf dem Hinterkopf und zwischen den Schulterblättern mit gut anderthalb Handbreit am höchsten sind. Ähnliche, wenn auch kleinere, knochig-weiße Sporne laufen über den Handrücken bis zu den Ellenbogen über die Unterarme. Ein dornenbewährter, gut fünf Fuß langer Schweif zuckt hinter dem Wesen und schlägt immer wieder kraftvoll durch das Wasser. Ein primitiver Lendenschurz ist um seine Hüften geschwungen und bedeckt das Gemächt. Knochen und Muscheln hängen an diesem, wie auch an Handgelenken und um den Hals - offensichtlich als Trophäen und Schmuck. An seiner linken - lange, harte Nägel an den Fingern - hängt ein massiger Schild, anscheinend der Panzer einer Riesenschildkröte. In der Rechten hält das Wesen einen gut sechs Fuß langen Dreizack.
   Einen Augenblick später - sobald sich die Überraschung etwas gelegt und die Blicke der Männer sich geklärt haben - erkennen die Gefährten, dass hinter diesem Wesen noch zwei seiner Artgenossen aus dem Wasser gesprizt sind - die beiden anderen dunklen Flecken. Sanjan, Ragnar und Manik erinnern sich plötzlich an Schauergeschichten aus ihrer Kindheit - sind das die Sahuagin, von denen die Alten immer in ihren Geschichten erzählten? Doch Tarqetik weiß es besser. Auf seinen Reisen in Südbrandobia hat er einst diese Wesen gesehen - es sind Echsenmenschen.
   Derjenige, der vorne steht - offensichtlich der Anführer - hebt seinen Dreizack und deutet auf die vier Männer. Als er spricht, fliegt ihm Geifer - vermischt mit dem Süßwasser des Flusses - aus dem Mund. Die Stimme klingt tief und dennoch irgendwie schrill, als wäre sie geölt, bar jedes Kratzens. "Ihr da!", donnert es den Gefährten entgegen. "Dies hier ist unser Fluß. Wer hier durch will, muss Wegezoll bezahlen!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 05.12.2014, 12:08:55
Tarqetik sieht etwas belustigt auf die Angreifer hinab. Nach dem er sich einen kurzen Überblick verschafft hat und weiß, dass sich nur diese drei Reptilienartigen in seiner Nähe befinden, greift er nach seinem Schild. Das Schwert lässt er noch ruhig in dessen Ledergürtel an seinem Rücken stecken.
"Einen schönen Fluss habt ihr da," nickt er den drei Wesen zu. "Aber ihr befindet euch leider im Irrtum. Wir durchqueren nicht den Fluss, sondern das Wasser. Und dieses Wasser gehört euch nicht." Er sieht sich die Schuppenkörper noch einmal genauer an. "Gut das Wasser, was an euren Körpern pickt, dass gehört eventuell euch.Zudem reiten wir auch über dem Grund des Flusses. Wenn ihr euch allerdings beschweren wollt, dass wir das Wasser mit unserer Kleidung verschmutzen, dann möchte ich nur sagen, dass es uns unsere Kultur und unsere Natur schwer machen nackt durch die Lande zu ziehen."
Mit dem letzten Wort wandert seine Hand langsam zu seinem Schwertgriff und fügt hinzu. "Da uns allen das Wasser bis zum Halse steht, wollen wir doch nicht, das jemand ins Gras beißt".

Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.12.2014, 23:21:50
Sichtlich ist der Schamane nicht sehr erfreut über das Auftauchen dieser Wesen. Er hat große Fische erwartet aber das. Mit kühlem Blick betrachtet er den Anführer. Es ist schon bewundernswert, wie diese Kreaturen die Kälte des Wasser aushalten konnten aber die Natur hatte viele Überraschungen solcher Art. Ihm selbst ist, dass was er von der Kälte spürt, schon genug. Denn seine Rüstung hat schon jetzt einiges an Wasser aufgesogen und so langsam spürt er wie das Wasser innen an den Fellen hoch kroch.
Bevor er etwas sagt, blickt er zu Tarqetik. Der Mann ist wohl schwer einzuschüchtern und austeilen das konnte er, keine Frage. „Ihr habt ihn gehört.“ Licht legt er den Kopf schief. „Falls ihr es nicht versteht, werden wir euch gerne helfen zu Verstehen. Ihr kennt ja die Sache mit der Größe der Fische im Wasser.“[1] Unterstreichend zu seinen Worten knurrt Grimnir die drei Sahuagin, oder was immer sie sind, an. Auch wenn das Wasser keine gute Ausgangsposition für die Landbewohner war, so sind sie doch mit zwei Köpfen in der Überzahl.[2]
 1. Aid Another (DC10) für einen Einschüchternversuch mit 17 geschafft -> +2 für den Versuch
 2. Ini: Sanjan 12 Grimnir 15
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 06.12.2014, 21:25:32
Als die Fische aus dem Wasser ausgetaucht sind, ärgert Manik sich kurz, weil er sich zu sehr auf die andere Seite des Ufers konzentriert hatte und nicht auf das Wasser selbst. Er macht sich darauf gefasst, blitzschnell sein Schwert ziehen zu müssen, während seine Gefährten die Wesen verbal beharkten.
Auf der einen Seite ärgert er sich über die Forschheit seiner Gefährten, im Gegensatz zu ihnen selbst, können sich die Fischwesen viel besser im Wasser bewegen. Auf der anderen Seite...  sind sie es wirklich gewohnt, kampferprobte Gruppen anzugreifen oder ist der Auftritt nur Show um normalerweise wehrlosere Reisende ordentlich einzuschüchtern.
Als dem Waldläufer letzterer Gedanke kommt, lacht er einmal kurz deutlich hörbar und ergreift dann ebenfalls das Wort: "Was ist nun?", fragt er halb belustigt, halb grimmig blickend Richtung der Wesen. "Besteht ihr weiter darauf, dass der Fluss der Eure ist und wir müssen euch zeigen, wie gut wir mit unseren 'Angeln' umgehen können?"[1]
Der Fhokki schaut dem Anführer der Echsen dabei direkt in seine gelben Augen.[2]
 1. Aid Another Einschüchtern: 14
 2. Ini: 6
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 08.12.2014, 23:06:29
   Bei den Worten Tarqetiks und den Einfällen von Manik und Sanjan runzelt das Wesen seine kahle, hohe Stirn. So weit möglich, treten Furchen auf der feuchten, glitschigen Haut hervor, und es verzieht den Mund. Ein wütendes Zischen kommt als Antwort auf die Drohungen der Männer, doch die Augen des Wesens strafen es lügen. Trotz der Fremdartigkeit der Kreatur, glauben die Gefährten, einen Zweifel in diesen gelben Pupillen zu lesen. Auch die Körpersprache des Wesens ist unbewusst etwas weniger aggressiv.
   Hinter dem Anführer der Bande reckt einer seiner Mitstreiter einen einfachen Prügel in die Höhe - ein Stück Holz, verstärkt mit scharfkantigen Muscheln und Knochen. "Ihr nicht mehr! Wir gleich!"
   Offensichtlich ist der Anführer verärgert über diese Äußerung, denn er dreht den Kopf zu seinem Kämpfer und schreit diesen an: "Zhuzhal!. Die Recken können nicht erkennen, was dieses Wort bedeutet - es ist wohl in der Sprache der Wesen gesprochen. Doch der angesprochene Krieger senkt seinen Prügel und neigt verärgert den Kopf zur Seite.
   Der Anführer der Bande schüttelt dagegen verdrießt den Kopf. Dann ruft er wieder in unverständlichen Lauten: "Bazhuk!. Plötzlich tauchen auf der anderen Seite im Fluss noch zwei weitere dieser Wesen aus dem Wasser. Anscheinend ein geplanter Hinterhalt, der nun vorzeitig preisgegeben und aufgelöst wird. Eines der Wesen ist ebenfalls mit einem primitiven Prügel und einem Schild bewaffnet. Das andere schwingt einen hölzernen Speer und ein Netz.
   "Wir sind nicht in Unterzahl", wiederholt  der Anführer der Gruppe die Worte seines Kämpfers. Nach einer kurzen Pause, als überlege er seine nächsten Worte, spricht das Wesen. "Aber ich bin großzügig heute. Gebt uns Wegezoll für unseren Fluss - eine eurer Waffen - aus Metall! Oder eines eurer Pferde, oder den da" - er deutet mit dem Dreizack Richtung des aufgebrachten Grimnir - "für das Fell und das leckere Fleisch. Und wir lassen euch passieren."
   Diese Worte lösen bei den beiden Wesen hinter ihrem Anführer Aufregung aus. "Dihilak, ekhzu tuhun sa! Wollen alles!", diesmal spricht der andere Krieger hinter dem Anführer der Gruppe und wieder können die Recken die Worte zunächst nicht verstehen, doch der Ton ist unzufrieden - als wären es Widerworte - und zum Schluss kommt doch ein Nachsatz in der Händlerzunge, der den Ruf erklärt.
   Das Wesen vor euch wirbelt abermals herum und schreit den Sprecher erneut an. "Nur sinis, bazhuk! Ruhe! Ich bin Dihilak! Ich entscheide!"
   Wieder gelingt es ihm, seinen Mann niederzuhalten und Dihilak, wie er sich selbst nennt, dreht sich abermals zu den Männern um. Wieder meint ihr eine gewisse Zurückhaltung in den Handlungen des Wesens zu erkennen, als würde er seine Worte sorgsam abwägen. "Ich bin heute großzügig - Pferd, Waffe, oder den da. Und ich lasse euch durch unseren Fluss."
   Dihilak spricht die Händlerzunge offensichtlich besser als seine Krieger, auch wenn er sie nicht perfekt beherrscht. Nun schaut das Wesen auf die vier Männer, manchmal gleitet der Blick auch zu den beiden Wesen auf der gegenüberliegenden Seite, als wolle er auch deren Reaktion einschätzen oder sie im Auge behalten. Nervös und ungeduldig verlagern seine Krieger das Gewicht von einer Seite auf die andere. Dihilak dagegen wartet auf die Reaktion seiner 'Opfer'.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 10.12.2014, 11:03:54
Tarqetik ist vom offensiven Verhalten seiner Kameraden in seiner Entscheidung bestärkt. Als die beiden zusätzlichen Echsenmenschen auf der anderen Seite auftauchen, bemüht er sich um einen festeren Stand. Er öffnet den Schultergurt und sein Schwert rutscht im langsam in die rechte Hand. Er nimmt es langsam vor seinen Körper und fährt mit der Klingenspitze durch das Wasser und hält es dann gegen die Sonne. Das Wasser glänzt in Mittagssonne als es auf dem Stahl perlt und dann abrinnt.

Zu Sanjan gewandt meint er: „Ich hab selbst schon mal Hund gegessen, das war auch stark gewürzt kaum runter zu schlucken, und ich nehme an die fünf Herren wollen Deinen Fellfreund auch noch roh.“ Dabei zuckt sein Gesicht in eine Pose, die Erbrechen andeuten könnte, „Ich für meinen Teil halte Grimnir für einen Gefährten auf dieser Reise, genauso wie die Pferde und ich möchte ungern einen Gefährten auf der Schlachtplatte, … ich meine Schlachtfeld zurücklassen. Und aus fundierten Gründen, die nicht nur mit unserem Auftrag und der möglichen Gesinnung der Kali zusammenhängen, bin ich dagegen, den Echsenherren hier meine Waffen zu überlassen.“
 
Tarqetik schätzt die Entfernung zu den beiden Ufern des Flusses ab, und überlegt sich eine Fluchtroute, dabei  legt er seinen Kopf in den Nacken und dreht den Hals, dass die Wirbel kurz knacken und flüstert: „Wenn diese werten Flusswächter sich zu einem Angriff entschließen sollten, dann kämpfen wir Rücken an Rücken, nehmt die Pferde als Deckung, wenn es geht. Ihr Anführer hat einen besonderen Rang, wer weiß wie sie reagieren, wenn er nicht mehr steht. Oder wir bewegen uns ganz vorsichtig zum nahen Ufer, mal sehen ob sie uns folgen, denn es steht fünf gegen fünf.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 10.12.2014, 15:47:13
Als Tarqetik seine Waffe zieht, tut Manik es ihm gleich um den Effekt noch zu verstärken, immer noch den offensichtlichen Anführer der Echsenmenschen anstarrend. Zu Tarqetiks geflüsterten Worten nickt der Waldläufer leicht, um zu verstehen zu geben, dass er verstanden hat.
Anschließend nimmt der Waldläufer sein Schwert und tut so, als würde er es begutachten.
"Seht her, 'Dilack' - oder wie ihr euch nennt - der nicht mal seine Leute unter Kontrolle hat, so sieht eine Waffe aus, kein Hundespielzeug mit ein paar Muscheln garniert. Zieht eures Weges und niemand wird verletzt, obwohl ich schwören könnte, dass ihr euren dämlichen Freund dort", Manik zeigt mit dem Schwert auf das Wesen hinter dem Anführer, was den Hinterhalt verraten hat "nur zu gerne höchstpersönlich verletzten wollt. Das kann ich verstehen, ihr kennt ja bestimmt das Sprichwort 'Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.'", ein ziemlich dämliches Grinsen macht sich in dem Moment kurz auf Maniks Gesicht breit, er ist ein wenig stolz auf sich, dass ihm der Spruch jetzt eingefallen ist.
"Also... wenn ihr euch nun zurückziehen wollt, um euch um eure Untergebenen zu kümmern - es sind doch eure Untergebenen, oder? - wir halten euch nicht auf."
Flüsternd fährt er fort: "Jetzt entscheidet es sich gleich, macht euch bereit."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 10.12.2014, 22:10:53
Der Druide funkelt den Anführer der Echsenmenschen, wie Tarqetik sie bezeichnet, sauer an. Ob jetzt bewusst oder nicht, er fühlt sich durch Dihilaks Worte stark in seiner Ehre angegriffen. Denn nicht nur dass dieser Grimnir, seinen treuen Freund, als Nahrung ansah, nein er schien auch kein Interesse an seinem Speer zu haben. Ja Metallwaffen sind besser aber sein Speer ist allemal besser, als dass was diese Krötenköpfe in den Händen hielten. Die Beschwichtigung von Tarqetik, so es als Beschwichtigung gemeint ist, bringt auch nicht viel. Aber durch ein leichtes Nicken, signalisiert der Schamane, dass er ihn verstanden hat und greift dann wie Manik zu seinem Speer. Leicht stützt er sich auf diesen ab, und blickt zu Grimnir. Der Wolf hält sich mit aufgerichteten Ohren in seiner Nähe auf. Er spürt offensichtlich die angeheizte Situation und wartet nur darauf, was passiert.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 11.12.2014, 18:30:38
Als seine Gefährten zu den Waffen greifen, tut es ihnen auch Ragnar gleich. Mit einer schnellen Bewegung zieht er die funkelnde Klinge des Langschwerts aus der Scheide und greift nach seinem Schild. "Mir scheint, dass die Krötenmenschen nicht für unsere Argumente empfänglich sind. Dann sollten sie zumindest für unsere Waffen empfänglich sein", sagt er mit ruhiger Stimme zu den drei anderen Recken.
   Derweil wächst die Unruhe unter den Echsenwesen um sie herum. Einer der beiden Krieger hinter dem Anführer - derjenige, der den Hinterhalt ausgeplaudert hatte - schreit wieder: "Die nicht geben! Sigul! Angriff! Ekhzu dinas mer sa!!"
   Dihilak dreht sich um, um den Krieger niederzuschreien, doch das Momentum ist nicht auf seiner Seite. Sein Befehl geht im Geschrei der anderen Echsenwesen unter "Sigul! Sigul!", schallt es über den Fluss und die beiden Krieger stürmen an ihrem verdutzten Anführer vorbei auf die Recken zu - bewaffnet mit ihren Prügeln und den Schildern aus Schildkrötenpanzern.
   Ihre beiden Artgenossen auf der anderen Flussseite tun es ihnen gleich. Beide machen sich auf den Weg zu Sanjan und Grimnir. Derjenige mit Prügel und Schild bleibt vorne - sein Kamerad mit Speer und Netz folgt ihm auf dem Fuß.
   Geschrei und Gischt erheben sich über den Wellen und den Recken ist nun klar - das Hellgrün des Flusses wird sich in Kürze rot färben. Eines der Echsenwesen - der Krieger, der den Hinterhalt verraten hatte - stürmt mit Gebrüll hiner Maniks Pferd vorbei auf Tarqetik zu. In den Augen des Angreifers ist blanke Wut, anscheinend hat ihn Tarqetiks Darbietung eher angestachelt. In einem Sprung nach vorne versucht er seinen Knüppel auf Tarqetiks Oberkörper niederfahren zu lassen, doch der Angriff ist überstürzt und unbeholfen. Ein kleiner Druck mit der Wade, und der Brandobianer lenkt seinen Rappen einen Schritt zur Seite, so dass der Sprung des Angreifers ins Leere geht und der Knüppel wirkungslos durch die Luft saust, der Angreifer unsicher auf den Beinen landet und seinerseits ungeschützt ist.
   Auf der anderen Seite erreicht das Wesen mit Speer und Netz in der Hand Sanjan und Grimnir einen Augenblick früher als sein knüppelschwingender Kamerad. Er lässt das Netz durch die Luft schwirren und wirft es Richung des Wolfs, doch die Stricke fallen gut anderthalb Fuß zu kurz in die Wellen und müssen eingeholt werden - ein sehr ungeübter Wurf.
   Während des Wesen versucht, das Netz wieder einzuholen, eilt Ragnar mit einem kehligen Ausruf herbei. "Für die Ahnen!" schallt es über das Wasser und dann lässt der Fhokki sein Langschwert quer auf den Feind niedersausen Die Klinge schneidet tief in das Fleisch des Echsenwesens und lässt es aufkreischen. Eine lange, tiefe Wunde zieht sich von der linken Schulter an abwärts fast bis zu der Hüfte, dunkles, fast schwarzes, dickflüssiges Blut quillt hervor, und das Wesen lässt jammernd ab von Grimnir und wendet sich mit erhobenem Speer seinem Peiniger zu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 13.12.2014, 14:23:33
Fast zur selben Zeit wie das Blut des netzwerfenden Echsenmenschen das Wasser färbte, saust Grimnir durch das Wasser und lässt seine scharfen Zähne in das Fleisch des anderen Echsenmenschen dringen. Es scheint als wolle der Wolf den Spieß umdrehen. Diesen Echsenwesen zeigen, dass sie nun gefressen werden. So fest ist sein Biss.[1]

Schwer geht es da Sanjan. Auch sein Ziel ist der Echsenman, welcher von Grimnirs Biss gepeinigt aufschreit. Doch der Schamane muss nicht nur gegen die Strömung ankommen, sondern auch noch einen neuen guten Stand finden. Als er glaubt diesen gefunden zu haben, lässt er seinen Speer nach vorne sausen.[2]
 1. Angriff E3: nat 20  (23) Schaden 7 bestätigt mit 22 Schaden 4
 2. Bewegung 1 nach Ost
Angriff E3: 11 Schaden 6
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 14.12.2014, 08:47:13
Als der anstürmende Echsenmensch auf ihn zukommt, ist Manik längst bereit und hat sein Langschwert Schwungbereit im Griff. Kurz bevor der Gegner in Reichweite kommt, geht der Waldläufer seinerseits einen vorsichtigen aber flinken Schritt nach vorne und versucht so auszunutzen, dass das Wesen sich während des Anstürmens nicht so gut verteidigen kann.[1]
Ein neben den Schild des Angreifers gezielter Angriff geht blitzschnell auf das Wesen nieder.[2]

 1. Bewegung: 1 West
 2. Angriff E1: 14 Schaden: 6
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 14.12.2014, 12:34:28
Fast freudig erwartet Tarqetik den Kampf und presste seien Schenkel fest an den Sattel. Als der Echsenmensch durch das Wasser auf ihn zugestürmt kommt lässt Tarqetik seinem Pferd die Zügel etwas locker, so dass dieses intuitiv den Schritt zur Seite wagt[1] und der Angriff des Echsenmenschen ins Leere geht.  Den Schwung des Echsenmannes ausnutzend, der dabei seine Deckung aufgegeben hat, lässt Tarqetik sein Schwert mit aller Kraft auf dessen Schulter niedersausen[2].
 1. Reiten: 13
 2. Angriff E2:9 Schaden:8
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 18.12.2014, 13:23:12
   Es scheint, als hätte der Netzwurf des Wesens Grimnir fast zur Raserei gebracht. Wie wild schwimmt der Wolf auf den knüppelbewehrten Angreifer zu und springt diesem mit einem Satz an die Kehle. Der Gegner kann nicht schnell genug reagieren und die starken Kiefer schließen sich um den grünlichen Hals des Echsenwesens. Mit den Pfoten landet Grimnir auf dem Oberkörper seines Gegners und wirft diesen um - die scharfen Zähne bohren sich in das Fleisch und Sanjan und Ragnar sehen, wie das Wasser um das regungslose Wesen rötlich aufschäumt, während Grimnir ihm den Hals zerfetzt.[1]
   Ob es nun dieses doch verstörende Bild ist, dass ihnen im Kopf spuckt, oder ob doch die Tiere besser mit den Gezeiten umgehen können, als die Menschen, doch Sanjans, Maniks und Tarqetiks Hiebe verfehlen alle ihr Ziel - zu sehr sind die Männer damit beschäftigt, den richtigen Halt und die richtigen Bewegungsabläufe in der lästigen Träge des hüfhohen Nasses zu finden, als dass sie genau zielen könnten.[2]
   Dies erkennend fassen die angreifenden Wesen neuen Mut. Der Anführer der Gruppe - von seiner Überraschung erholt - wirbelt herum und stößt einen Kampfschrei aus, um seine Männer anzufeuern. Dabei greift er sich an den Rücken und zieht einen hölzernen Wurfspeer aus einer groben Lederhalterung. Die beiden Krieger vor ihm heben mit neuem Elan ihre Keulen und lassen diese auf Manik und Tarqetik niederfahren, während Dihilak den Wurfspeer auf den Waldläufer schleudert. Für einen Augenblick scheint es, als würde der Speer genau auf Maniks Kopf zufliegen und die Keulen senken sich bedrohend auf die beiden Männer. Doch dies ist anscheinend nicht der Tag der Flusswesen: der Speer fliegt gut zwei Fuß weit links an Manik vorbei und landet im nassen grün, während der Fhokki und der Brandobier den Hieben ihrer Gegner mit Leichtigkeit ausweichen können.
   Dass der Blutdurst der Götter noch nicht gestillt ist, stellt jedoch Ragnar an der anderen Flanke der Gruppe unter Beweis. Sein gezeichneter Gegner blutet bereits aus der langen Schnittwunde. Mit hysterischem Blick beobachtet das Echsenwesen, wie die Angriffe seiner Kameraden ins Leere gehen, während der Wolf sich am Hals seines Kameraden labt. Die Furcht ist deutlich in seinen Augen zu sehen und so macht es einige Schritte rückwärts in der Absicht zu fliehen. Doch der hochgewachsene Nordmann hat nicht vor, dies zu erlauben. Mit einem weiten Schritt ist Ragnar wieder bei seinem Widersacher und führt seine Klinge mit einem Kriegsschrei in einem gekonnten horizontalen Hieb. Der Stahl trifft den Feind genau zwischen Schulter und Ohr am Hals und fährt durch selbigen, wie ein warmes Messer durch weiche Butter. Der Kopf des Echsenwesens fliegt im hohen Bogen davon und plantscht gut zehn Fuß hinter dem zuckenden Körper ins Wasser. Blutfontänen schlagen rhythmisch zum noch schlagenden Herzen und benetzen den Fhokki vom Antlizu bis zu den Oberschenkeln - dann kippt der Körper des Wesens langsam nach hinten ins Wasser und färbt es rot.[3]
 1. E3 damit tot
 2. Keine Treffer.
 3. Für den Fall, dass jemand noch Zweifel hat - E-Netz ist ebenfalls tot.  :wink:
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 18.12.2014, 15:24:00
Trotz dass sein Speer kein Blut kosten durfte, nickt Sanjan munter. Sein treuer Freund hatte es mehr als gut getan. Da diese Seite, nach dem Fall des Netzwerfers, nun geklärt war, wendet sich Sanjan rasch um. Der Weg zu den drei übrigen Echsenmenschen ist beschwerlich für den Dejy. Einmal vertritt er sich gar und steht bis über dem Hintern tief im Wasser. Dies löste beim Schamanen einen kurze Fluchtriade in Dejy aus, aber es fehlten nur noch wenige Schritte. Dann stand er auch schon dem nächsten Echsenmenschen gegenüber. Wieder lässt er seinen Speer noch forne sausen, aber wieder sieht es so aus, als hätte er keinen guten Stand gefunden.[1]

Derweil kümmert sich der Wolf um das frisch geschlagene Fleisch. Er riss ein weiteres Stück aus der weichen Halspartie. Doch dann hört er Sanjan fluchen. Beherzt wagt sich der Wolf erneut in die Fluten und schwimmt seinem Freund hinter her. Das herabströmende Wasser ist ihm dabei sogar noch eine Hilfe. So schwimmt er, als er Sanjans Pferd passiert hatte, Schnur gerade aus. Er schwimmt sogar noch an seinem Freund vorbei. Nur um kurz vor dem Felsen abzubiegen.
Knurrend blickt er kaum später zum Echsenmenschen auf, welchen Sanjan gerade angriff. Seine Augen sagten: Du bist der nächste und so findet sich der arme Teufel gleich von einem Wolf, einen Sanjan und Manik  halb eingekreist.[2]
 1. Bewegung: 3 West 1 Süd
Angriff auf E1: 11 Schaden 1
 2. doppelte Bewegung: 1 West 1 Nord 5 West 1 Süd
E1 ist damit flankiert – Manik und Grimnir haben so +2 auf ihre Angriffswürfe gegen E1
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 19.12.2014, 13:29:01
Als Manik seinen Gegner verfehlt, flucht er innerlich. Es ist ein Fehler gewesen sich auf dem schlüpfrigen Grund gleichzeitig bewegen und einen Angriff wagen zu wollen.
Mühelos weicht er aber auch dem Hieb seines Gegenübers aus, bemerkt den Speer aber erst, als der ihn schon verfehlt hat. Kurz macht er sich Sorgen, dass der Anführer der Echsenmenschen gleich zum Angriff auf ihn übergehen wird und er dann in der Unterzahl ist, da kommen ihm Sanjan und sein treuer Begleiter zu Hilfe, offenbar sind sie mit ihren Gegnern leichter fertig geworden.
Neuen Mut schöpfend und ausnutzend, dass sein Gegner nun von drei Feinden umgeben ist, lässt er sein Langschwert erneut auf das Wesen herabsausen.[1][2]
 1. Angriff auf E1: 23; Schaden: 7
 2. Bestätigung Angriff: 23; Schaden: 2
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 22.12.2014, 08:37:03
Der Echsenmensch ist agil und taucht unter dem ersten Schlag weg. Doch schon beim Gegenschlag hat Tarqetik sein Schild gut vor sich positioniert. Der Echsenmann scheint seine Probleme mit einem berittenen Gegner zu haben. Tarqetik drückt seinem Pferd die die Füße in die Seite und lässt es sich gegen den Strom des Wassers stellen. Auf dem ruhigeren Tier[1], holt der Kämpfer erneut aus und lässt sein Schwert mit mehr Geschick gegen den Gegner sausen[2].
 1. Reiten: 17
 2. Angriff E2: 21
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 22.12.2014, 21:57:50
Mit voller Wucht lässt Tarqetik seine Klinge auf den Echsenmenschen niedersausen. Dieser hebt noch seine provisorische Keule, um den Schlag abzufangen, doch der Stahl, den die Wesen noch vor einer Minute als Wegezoll forderten, durchschlägt das muschelbewehrte Holz der gegnerischen Waffe mühelos. Für einen Augenblick blitzen Fassungslosigkeit und Angst in den orangen Pupillen des Wesens auf - doch bald darauf ist das Licht in Ihnen komplett erloschen: die Klinge des Brandobianers durchschlägt die Schädendecke des Echsenmenschen und fährt tief in seinen Kopf hinein, wo sie auf Höhe der Nasenwurzel stecken bleibt. Waffe und Schild rutschen ihm aus den Händen und plantschen ins Wasser, der Körper erschlafft und senkt sich nach vorne. Doch er fällt nicht - unnatürlich hängt er in der Luft, an der Klinge seines Henkers; das Schwert hat sich in seinem Opfer verklemmt.
   Zu gleichen Zeit führt Manik seinen Angriff gegen seinen Widersacher durch. Flankiert von Sanjan und Grimnir hat dieser alle Mühe, den Angriffen des Shamanen und des Wolfes auszuweichen. Maniks Klinge trifft ihn voll und reißt eine blutige Wunde quer über die gesamte Brust des Wesens. Violettes Blut sprizt heraus und benetzt Manik von Kopf bis Fuß. Unter Schock macht der verletzte Echsenmensch einige Schritte nach hinten, um sich der Umklammerung durch seine Feinde zu entziehen, doch es ist zu spät. Grimnir springt ihn an und beißt ihm in den Unterarm. Und während der Wolf am Schildarm des Wesens zieht und so seine Deckung entblößt, rammt Manik seine Klinge dem Feind durch die Brust hindurch bis zum Heft.
   Als Dihilak erkennt, wie auch seine letzten beiden Krieger unter den Klingen der Gegner fallen, packt den verängstigten Anführer das blanke Entsetzen. Achtlos wirft er den neuen Wurfspeer, den er gezogen hatte, ins Wasser und dreht sich um. Gischt sprizt auf, als er mit Beinen und Schweif durch das Nass wirbelt, um die Flucht zu ergreifen. Das Wasser ist sein Element - die Recken erkennen, dass er für sie zu schnell sein wird.
Ragnar stürmt zwischen Manik und Sanjan vorbei und schreit: "Nein!" Dann bleibt der Fhokki stehen und schlägt mit der blutigen Klinge ins Wasser, so dass fontänen aufspritzen. Immer noch ist das blondbärtige Gesicht des Kämpfers von Blutspritzern überzogen und in den Augen lodert noch der Zorn der Schlacht. Seine drei Begleiter müssen eingestehen: das ist ein einschüchternder Anblick. Mit zusammengebissenen Zähnen dröhnt er: "Er entkommt."
   Der Fhokki scheint mit seinen Worten Recht zu haben. Doch plötzlich zischt etwas zwischen Ragnar, Manik und Sanjan vorbei, wie ein Schatten. Als die Männer sich - dem Schatten und dem Geräusch folgend - drehen, erkennen sie gerade noch, wie ein schwarz gefiederter Pfeil Dihilak genau mittig in den Hinterkopf trifft und sich tief in den Schädel des Wesens bohrt. Abrupt halten alle fünf gliedmaßen in ihren Bewegungen an, als hätte der Treffer ihn paralysiert. Dann erschlaffen sie; die Wellen fangen Dihilaks Leiche auf und lassen sie treiben.
   Da wenden Tarqetik und seine drei Begleiter im Wasser ihre Blicke in die andere Richtung, um die Quelle des tödlichen Schusses auszumachen - und sie müssen feststellen, dass sie während des Kampfes dem gegenüberliegenden Ufer keine Aufmerksamkeit geschenkt haben. Drei drahtige, selbstsichere Gestalten sitzen auf ihren Rappen gleich vor der Baumgrenze des Wäldchens. Der Lärm des Kampfes muss sie herausgelockt haben. Das schwarze Haar, die grüne Haut, das markante Kinn und die muskulösen und doch zugleich drahtigen Körper weisen sie klar als Kargi aus. Alle drei halten Bögen in den Händen. Zwei halten ihre Pferde einige Schritt hinter demjenigen, der in der Mitte steht - wohl ihrem Anführer. Sie tragen neben groben Lederhosen und Stiefeln eine Lederrüstung und entsprechende Schärpen um die zum Zopf gebundenen Haare. Dolche hängen an ihren Seiten und an Handgelenken und um den Hals tragen sie groben Schmuck.
   Der Anführer hat allem Anschein nach den Schuss abgegeben, denn er als einziger hält den Bogen kampfbereit. Im Gegensatz zu den beiden anderen trägt er keine Schärpe und sein Haar lang und offen, so dass es um seine Schultern wallt und zum Teil auf die muskulöse Brust fällt, die nur sporadisch von Schulterschützern bedeckt wird. Die Spitze eines langen Speeres - an seinem Rücken befestigt - ragt quer hinter seiner linken Schulter hinauf. Um seinen Hals hängt an einem Lederband ein jadefarbener Anhänger. Gerade eben haben die Kameraden noch Ragnars Erscheinung bedacht - doch dieser Kargi auf seinem braun gescheckten Rappen sieht nicht minder beeindruckend aus.
   Ohne Eile greift er hinter seinen Rücken und zieht einen weiteren, schwarz gefiederten Pfeil aus dem Köcher, um ihn anzulegen. Mit tiefer, rissiger Stimme ruft er dann hinüber. "Das ist nah genug." Die Worte klingen grobschlächtig, wie mit einem Akzent belegt. Man merkt, dass der Kargi nicht seine Muttersprache spricht. "Der Vertrag von Dorwida spricht alles Land hinter diesem Flußübergang den Ukhtark zu. Ihr befindet euch im Guhustar - dem Niemandland - und verletzt nun unsere Grenze mit blutigen Klingen. Wer seid ihr und was sucht ihr bei den Ukhtark? Sprecht!"

(http://fs5.directupload.net/images/151028/v2ot3d43.jpg)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 23.12.2014, 15:49:47
Mit dem regungslosen Körper des Echsenmannes, dass an seinem Schwert hängt, ist Tarqetiks Aufmerksamkeit auf den fliehenden Anführer nicht besonders groß. Mit rückartigem Schütteln des Schwertes versucht er die Klinge von dem Leichnam zu befreien. Als dies nicht ausreicht, stemmt er einen seiner Füße gegen den Torso des Toten und greift auch mit der zweiten Hand den Schwertgriff. Ein heftiger Ruck und das gestreckte Bein als Wiederstand genützt, kann er sein Schwert auf dem Schädel des Echsenmannes befreiten. Das Platzen des Körper ins Wasser des Flusses geschieht fast zeitgleich mit dem des Anführers. Tarqetik blickt zu Manik, und als er in dessen Hand keinen Bogen sieht, wandert sein Blick weiter und endet bei den Ukhtark.

Die Neuankömmlinge noch einschätzend rutscht Tarqetik aus dem Sattel, auf die Seite, die den Dreien abgewandt ist. Er hält das mit Blut verschmierte Schwert unter Wasser und trocknet es mit seinem Untergewand ab. Zu sich selbst gewandt, meint er zynisch: "Dem einen gehört das Wasser, dem anderen die Grenze. Wehe dem, der es schmutzig oder gar kaputt macht.“ Anschließend packt er den Körper des getöteten Echsenmann und hievt diesen an das neutrale Ufer.  „Nicht dass denen auch noch der Reinheitsgrad des Wassers am Herzen liegt.“

Tarqetik beugt sich zum Toten, schließt dessen Augen und verschränkt ihm die Arme vor der Brust, bevor er ihm die zwei Teile der muschelbesetzten Keule neben die Schultern legt. Dann blickt er dem davontreibenden Leichnam des Anführers hinterher. Seine Echsenkörper ist im Wellengang kaum noch auszumachen, doch der Schaft des Pfeils deutet noch genau den Punkt  an, wo der Tote ist. Mit einem resignierten Kopfschütteln wendet Tarqetik sich dann den Ukhtark zu.
Zu Sanjan meint er dann: „Du hast ein ruhiges Gemüt, sprich mit dem Herr zu Ross und sage ihm doch bitte, dass wir nicht zum Fischen hier sind und dass er unsere friedfertigen Absichten bitte nicht an dem kleinen Schauspiel von eben bemessen sollte. Ich bin gerade leicht erhitzt und wenn der Naturbursche weiterhin gedenkt, mich so anzufahren, dann platzt mir noch die Galle.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 23.12.2014, 19:11:13
Als Manik seinem Gegner die Brust aufgeschnitten hat und ihm all das Blut überall hingespritzt ist, hat der Waldläufer keine Zeit, sich zu ekeln, doch als sein Gegenüber gefallen ist und der Anführer schließlich flüchten will, weicht die Anspannung des Kampfes von ihm ab. Regungslos schaut er dem Anführer hinterher, keine Anstalten machend, ihn aufzuhalten. Das Blut tropft von Manik herunter und färbt das Wasser um ihn herum besonders dunkel. Grade als er sich dessen gewahr wird, schlägt ein Pfeil im Hinterkopf des flüchtenden Wesens ein.
Überrascht wendet Manik sich um und entdeckt die drei Reiter.

Fassungslos blickt er zum Anführer hinauf und hört dessen Worte. Viele Worte spuken Manik im Kopf rum. Im Hintergrund hört der Tarqetik leise fluchen. Der Versuch sich zu beherrschen und Sanjan das Wort ergreifen zu lassen, scheint eine Ewigkeit gedauert zu haben, doch in Wirklichkeit kann es sich nur um wenige Sekunden gehandelt haben. Das Schwert immer noch in der Rechten haltend, streckt der Waldläufer beide Arme zur Seite aus.

"Wir hätten eure Grenze nicht mit Blut besudeln müssen, würden hier keine mordlüsternden Wesen auf friedliche Reisende lauern. Und was die Friedlichkeit angeht, wird unser pelziger Gefährte hier", Manik dreht sich ein wenig, die Arme immer noch ausgestreckt und zeigt schließlich auf Sanjan, lächelt aber kurz, als er bemerkt, dass diese Beschreibung auch auf Sanjans Begleiter zutrifft. Das Lächeln hat zudem die Schärfe aus der Stimme des Waldläufers genommen. "euch gerne Näheres Erläutern und einen Beweis erbringen, dass wir nur Reisende sind, die das Land des Ukhtark-Stammes aufgrund friedlicher Absichten betreten wollten.", während er die Worte spricht, läuft ihm etwas Blut in den Mundwinkel. Der Fhokki spuckt angewidert aus und wischt sich mit der freien Hand einmal durchs Gesicht. "Guter Schuss übrigens und jetzt habt bitte die Güte, mich kurz zu entschuldigen." bringt Manik halb ernst, halb sarkastisch noch hevor, bevor er sich einmal komplett ins Wasser sinken lässt um wenigstens das gröbste Blut abzuwaschen.
Im Wasser blickt Manik auf den sandigen, steinigen Grund und ihm kommen die mahnenden Worte über das Gemüt der Ukhtark vor dem Antritt der Reise wieder in den Sinn. Er überlegt sich, ob es wohl besser gewesen wäre, die Klappe zu halten,
 aber nach einer kurzen Sekunde nur, erhebt er sich wieder aus dem Wasser, nun von oben bis unten klätschnass, wischt sich Wasser und Haare aus dem Gesicht und richtet seinen Blick wieder auf die Reiter.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 24.12.2014, 00:04:57
Sanjan hingegen geht es wie Ragnar. Dieser Echsendrecksack hat keine Ehre im Blut. Doch schnell sieht er ein, dass keiner von ihnen, ihn in seinem Element nachjagen könnte. Aber da hat sich die Sache schon erledigt.
Als Sanjan in die Richtung blickt, aus welche der Pfeil kam, wirkt er zuerst überrascht, hat aber bald eine ruhigere Mine aufgesetzt. Wie erwartet waren die Kagi nicht erfreut und bis jetzt erinnerte ihn das Ganze mehr an Drohgebärden als an eine wirkliche Bedrohung. Denn noch, aber vor allem da er noch nie größeren Kontakt mit den Stämmen der Kagi hatte, nimmt er das Ganze ernst.

Mit einem leichten Nicken, bestätigt er, dass er Tarqetik verstanden hatte. Die darauf folgenden Worte von Manik nimmt er ebenfalls hin. Schließlich hatte, abgesehen vom Flüster, noch keiner etwas verdächtiges gemacht und wie der Gagi sagte, sie befanden sich noch immer im Bereich des Guhustar.
Ruhig und bedächtig gibt er sich. Befreit sich wie die Anderen vom beschmutzenden Blut und wirft Grimnir einen Blick zu. Dieser hat schon aufgehört sich auch am Fleisch dieses Echsenmannes zu laben. Stattdessen stand er auf einem der größeren Steine und blickte mit vor Blut triefenden Maul zu den drei Neuankömmlingen.

„Seit gegrüßt ehrenvolle Kagi.“ Mit diesen Worten beginnt der Schamane. Seinen Speer hält er so als würde er sich an ihm abstützen neben sich im Wasser. „Es war ein guter Schuss der diesen Echsenbastard niederstreckte. Was für eine Schande.“ Mit einem Kopfschütteln unterstreicht Sanjan seine Entrüstung über das Verhalten des Echsenmannes. „Einfach keine Ehre im Blut. Überfällt vorbei kommende aus dem Hinterhalt und hat dann nicht einmal den Mut in den Knochen um mit seinen Kameraden zu sterben.“ Ein verachtvoll geschnaufter Ton folgt. Normaler weise würde Sanjan jetzt ausspucken aber dies, ebenso wie die für ihn einfachere Verwendung von Dejyausdrücken, vermeidet er gerade. „Sie sind nicht der Grund warum wir hier sind.“ Sein blick fixiert den Bogenschützen. „Wir wurden geschickt von einem Ältesten der Dorwidastämme. Sei Name wird euch sicher bekannt sein, Jaresh Dorguln.“ Er lässt in einer Pause den Namen nachwirken. „Große Sorge trüben den Geist des ehrenvollen Ältesten und würde nicht das Alter seinen“ Kurz muss Sanjan das richtige Wort suchen. Spätestens jetzt müsste jedem der drei Kagi auffallen, dass auch für Sanjan diese Sprache nicht seine Muttersprache ist. „Tribute fordern, so stände er nun an unserer Seite vor euch im Wasser. Seinen Geist trübt die Sorge, dass der große Vertrag zwischen euch den ehrenhaften Stamm der Ukhtark und den Stämmen von Dorwida von ehrlosen Pack beschmutzt wird. Daher schickt er uns, um mit eurem Häuptling über diese Angelegenheit zu beratschlagen.“ Vom Bogenschützen wandert der Blick von Sanjan zu den anderen beiden Kagi. Die Reaktion auf seine Rede interessiert ihn doch sehr.[1] Manik sprach schließlich immer von friedlich aber er nahm diese Wort nicht in den Mund, vielmehr versucht er sie an ihrer Ehre zu packen und scheut auch nicht sie indirekt zu beleidige, so sie wirklich den Vertrag besudelt hatten. „Falls ihr unseren Worten nicht glaubt, kann ich euch etwas zeigen, was uns als Gesandte des Ältesten ausweißt.“ Ruhig wartet er ab. So der Bogenschütze wirklich seinen Worten nicht glaubt, wollte er ihnen das Kästchen mit dem Dolch zeigen. Aber erst einmal hieß es abwarten ob sie ihnen nicht auch so glaubten.
 1. Wahrnehmung: 29 (nat 20)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.12.2014, 15:01:50
Maniks kleines Bad lockert die Atmosphöre ein wenig - die beiden Kameraden des Schützen lassen ein grobes, kehliges Lachen vernehmen. Der Anführer dagegen erlaubt sich nur ein kurzes, kaum wahrnehmbares Lächeln, doch sofort kehrt der Ernst in seinen Blick zurück und er beobachtet Tarqetik, seine wohlüberlegten Handlungen registrierend. Dann lauscht er den Worten Sanjans.
   Derweil beruhigt sich auch Ragnar, doch im Gegensatz zu Manik erlaubt er sich nicht, die Kargi auch nur für einen Augenblick aus den Augen zu lassen. Die blutigen Schlieren ziehen sich immer noch über sein Gesicht und die muskelbepackte Brust - die Waschung wird warten müssen. Der Hühne steht da im Wasser, wie eine Statue und umklammert sein Schwert, auch wenn die Klinge gesenkt ist.
   Als Sanjan zu sprechen beginnt, konzentrieren sich die Blicke der drei Kargi sofort auf den Dejy. Bei der Erwähnung des Namens von Jaresh Dorguln sieht er auf dem Antllitz des Schützen für einen Augenblick Überraschung schimmern - ein kurzes hochziehen der Brauen, ein unbewusstes Nicken. Doch schon mit dem nächten Atemzug legt sich die ruhige und ernste Miene wieder. Nicht bei seinen Begleitern, die überraschte Blicke tauschen. Einer flüstert etwas - Sanjan ist sich nicht sicher, was es ist, doch es klingt wie "Gul Jaresh?" - im fragenden Unterton, als würde er sich vergewissern wollen, ob er Sanjan richtig verstanden hat. Der andere nickt.
   Als Sanjan seine Ansprache beendet hat, sprechen die beiden Männer den Schützen an. Zum zweiten Mal an diesem Tage müssen die Recken feststellen, dass es eine Vielzahl von Sprachen auf Tellene gibt, und dass sie leider nur wenige von diesen beherrschen.
   "Dahud Dejy kringel tu Gul Jaresh?", fragt der erste.
   "Gul Jaresh si fuda! Ek hi nei fuda, hi nei sinq bah", antwortet der zweite aufgebracht. Dann deutet er mit ausgestrecktem Arm auf Sanjan. "Muri - bah si Sil-Aster!"
    "Wahim!", donnert der Anführer und die beiden Männer stellen sofort die Unterhaltung ein. Zum Leidwesen von Sanjan und seinen Gefährten, ist das eben Gehörte nicht genau zu entziffern - ein Wort verstehen sie alle: Gul. Das ist der Titel des Stammeshäuptlings bei den Kargi und anscheinend sehen sie auch Jaresh als solchen und bezeichnen ihn dementsprechend. Doch Sanjan versteht noch ein anderes Wort: Aster ist das Wort der Kargi für Elfen - das hat der Halbelf einst gehört und sich merken können. Und Sil - das weiß er aus der gängigen Bezeichnung für Halbhobgoblins, nämlich Sil-Karg - bedeitet "Halb". Sil-Aster heißt also "Halb-Elf" - darauf wollte wohl der zweite Sprecher aufmerksam machen.
   Doch nun - nach einer kleinen Pause - spricht wieder der Anführer: "Ihr kommt zu schwarzer Stunde zu uns. Zu einer Stunde, zu der keine friedlichen Reisenden mehr unterwegs sind in diesem Lande." Er macht eine kleine Pause, lässt dann aber den Bogen sinken und nimmt den Pfeil von der Sehne.
   "Jaresh Dorguln ist ein Mann von Ehre. Bei den Zeiten, die nun herrschen, dachten wir, er sei tot. Falls ihr in seinem Namen sprecht, sollt ihr gehört werden. Welchen Beweis habt ihr dafür? Kommt her und zeigt ihn mir. Falls er mich überzeugt, führe ich euch nach Kezhdal zu Gul Hulad."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 24.12.2014, 22:06:45
Das ist interessant. Der Name des Ältesten schien noch sehr viel Gewicht zu haben. Doch was meinte der Kagi mit –schwarzer Stunde-? Sprach er auf den drohenden Krieg an? Fragen über Fragen, jedoch kamen ihn die drei nicht wie Eidbrecher vor. Wenn diese Kagi ihr Wort gebrochen hatten, dann auf höherer Ebene, oder sie spielen hier den fünfen etwas vor. Was er aber nicht glaubt.

„Der Älteste Jaresh Dorguln ist am Leben.“ Sagt Sanjan und reicht seinen Speer nach hinten zu Manik. Als dieser ihn nimmt, geht er ein paar Schritte auf die Kagi zu. Dass sie ihn als Halbelfen erkannt hatten, gefiel ihm nicht wirklich. Er wusste nämlich nicht, wie die Kagi zu Elfen standen aber vermutet, eher nicht so positiv. Schließlich ist es ansonsten ja kein Thema wer vor ihnen stand. Beim Gehen, greift sich Sanjan unter die Rüstung. Er greift nach dem Kästchen mit dem Knochendolch. Hochachtungsvoll präsentiert er den drei Kagi das Bündel. Doch er wickelt es nicht sofort plump aus, sondern macht daraus einen Ritus. So als würde er eine geweihtes Relikt in den Händen halten, führt er es zu seiner Stirn und spricht kurz etwas auf Dejy, was so viel bedeutete wie Mögen die Ahnen über uns Wachen. Dann beginnt er es langsam auszuwickeln und hält noch einmal inne, bevor er das Kistchen öffnet. Zu den Kagi blickend sagt er mit ruhiger Stimme. „Das was in diesem Kästchen ist, ist das was den Vertrag besiegelt. Sei es der Beweis, dass wir vom Ältesten Jaresh Dorguln gesandt wurden.“ Langsam dreht er es um und öffnet das Kästchen, so dass die drei Kagie den Knochendolch mit dem Blut der beiden Guls sehen können. Nachdem er ihnen etwas Zeit gegeben hatte, den Dolch zu betrachten, schließt er das Kästchen wieder und stellt sich und die anderen vor. „Mein Name ist Sanjan und das sind Tarqetik, Ragnar, Manik und mein tierischer Freund Grimnir. Es ist uns eine Ehre hier zu sein.“ Mit möglichst stolzen und selbstsicheren Ausdurch versucht Sanjan vor den Kagi zu stehen. Der Ritus um den Dolch hat ihm dabei geholfen, sollte aber auch den Kagi zeigen, dass sie ihre Aufgabe sehr ernst nehmen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 26.12.2014, 15:25:23
Als Sanjan sich auf den Weg zu den Kargi macht, senkt der Schütze langsam seinen Bogen ab und nimmt den Pfeil von der Sehne. Seine beiden Begleiter packen ihre Bögen wieder auf die Rücken und ziehen stattdessen Kurzschwerter. Er allerding lässt beide Klingen an seinen Seiten in der Scheide und empfängt den Dejy unbewaffnet.
   Während Sanjan das Knochenmesser auspackt, steigt die Spannung unter den drei Grenzwächtern. Wieder werfen sich die beiden Männer hinter dem Schützen bBlicke zu, während die Augen des letzteren am Kästchen kleben. Langsam holt der Druide das Zeichen heraus und vollführt seinen Ritus. Der Kargi schaut bedächtigt und greift dann langsam und ohne Eile mit der Rechten nach der Klinge. Als Sanjan sie ihm übergibt, hebt er diese vor die Augen und dreht sie im Licht der Sonne, um die Gravuren auf der Klinge genauer betrachten zu können.
   "Ich kenne diese Klinge", murmelt er. Dann senkt er seine Hand wieder und reicht das Knochenmesser zurück an Sanjan. "Ihr habt die Wahrheit gesprochen: das ist Gani - das Ritusmesser unseres Stammes - mit dem der Blutschwur von Dorwida besiegelt wurde."
   "Ke hunar?", ruft einer der beiden Kargi hinter ihm aufgeregt.
   "Hunar, bah Gani Gul Jaresh", antwortet der andere. Dann wendet er sich an Sanjan, aber auch an seine Begleiter - ruft laut, so dass ihn alle hören können: "Mein Bruder? Ihr gesehen Kargi?"
   "Wahim, Khenu. Wahim!", ruft der Schütze wieder und der Mann hinter ihm schweigt. Dann wendet er sich an Tarqetik, Manik und Ragnar, die immer noch im Wasser sind, und ruft: "Ihr könnt aus dem Fluss steigen."
   Während er darauf wartet, dass die Recken seiner Aufforderung Folge leisten, fährt er fort: "Seit drei Tagen vermissen wir drei unserer Brüder. Sie waren auf Grenzpatroullie einige Meilen nördlich von hier, sind jedoch nicht zur Ablösung zurückgekehrt. Sagt, wisst ihr etwas darüber?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 27.12.2014, 10:55:32
Geschafft aber der Kagi  wartet nicht wirklich lange mit schweren Fragen. Zuerst will Sajan spitzfindig antworten. Schließlich war nie von einer Grenzwache die Rede und damit wäre es die Wahrheit, wenn er sagen würde sie wüssten nichts aber drei Kagi, dass passte auf die Beschreibung der Soldatin. Aber sein zweiter Gedanken wischt den ersten fort. Denn jetzt die Halbwahrheit zu sagen könnte ihnen später auf die Füße fallen. Sie mussten Ehrlich bleiben. „Es könnte sein, dass diese verschwundenen Grenzwachen genau der Grund sind warum der Älteste uns zu euch geschickt hat. Lasst uns darüber bitte mit eurem Gul besprechen.“ Damit entfernt sich Sanjan von den Kagi um Manik den Speer wieder abzunehmen und sein Pferd zu holen.

Grimnir hat es derweil an das Ufer geschafft. Schüttelnd befreit er sein Fell vom Wasser und blickt eine Weile zurück in das Wasser und an die andere Uferseite. Dann wendet er sich auch schon den Kagi zu und wartet darauf, dass Sanjan wieder aus dem Wasser zurück kommt, und die Reise weiter geht.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 27.12.2014, 11:15:45
Während Sanjan den Reitern die Klinge einem Ritus gleich zeigt, steht Manik mehr oder weniger regunslos im Wasser. Die Lage scheint sich zwar beruhigt zu haben, auch geht er davon aus, dass die Klinge die erhoffte Wirkung auf die Kargi haben würde, doch er wollte kein Risiko eingehen.
Als die Aufforderung erklingt, aus dem Fluss zu ensteigen mustert der Waldläufer kurz sein Langschwert und stellt fest, dass es noch immer nass von den Fluten ist, daher nimmt er umständlich beide Waffen, seine und Sanjans Speer, in eine Hand.
Der Fhokki wendet sich seinem Pferd zu und klopft ihm einmal aufmunternd und lobend auf die Seite. "Gut Askur, schön ruhig geblieben." murmelt er leise. Anschließend nimmt er das Pferd an den Zügeln und beginnt aus dem Wasser zu waten, wobei ihm auf halbem Wege Sanjan entgegen kommt und den Speer wieder abnimmt. Er blickt seinem Gefährten vor sich hinterher. Es ist eine gute Idee gewesen, ihn mit der Wortführung zu belegen.
An Land angekommen versucht der Waldläufer, ein wenig von dem Wasser abzuschütteln, mit mäßigem Erfolg freilich, doch endlich aus dem Fluss entstiegen, tut es gut wieder die wärmenden Strahlen der Sonne auf dem ganzen Körper zu spüren, die es durch die nasse Kleidung bis zu seiner Haut zu schaffen scheinen.
"Ein Treffen scheint mir eine gute Idee, doch es behagt mir nicht so in den Sattel zu steigen.", dabei zeigt der Waldläufer an sich runter, "spräche etwas gegen einen kurzen Aufenthalt zum groben trocknen Sachen?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 29.12.2014, 18:44:18
   Kurz nickt der Schütze Sanjan und Manik zu, um anzuzeigen, dass er die Antwort verstanden hat und wohl zustimmt, doch schon erhebt wieder einer seiner Begleiter - ein hochgewachsener Kargi mit einem Hüftlangen Zopf, roten Augen und einer langen Narbe, die sich quer über sein Gesicht zieht - die Stimme. Er spricht Kargi - die Worte sind unverständlich für euch, doch der Ton scheint halb bittend, halb fordernd an seinen Anführer gerichtet.
   Dieser antwortet ebenfalls mit bestimmter, strenger Stimme - und bringt damit seinen Kameraden zum schweigen. Wieder fällt dabei der Ausdruck 'Wahim'. Das narbenbewehrte Antlitz seines Gegenübers zeigt deutliche Unzufriedenheit. Der dritte der Ukhtark bleibt derweil stumm und gefasst. Sein Gesicht - etwas breiter und grober geschnitten, markantes Kinn, tiefsitzende Augen und eine ungebändigte, lockige Mähne - zeigt keine Emotion, doch die Augen beobachten alles wachsam.
   Nachdem der Schütze das Gespräch als beendet erachtet, wendet er sich wieder den Recken zu. Inzwischen ist Ragnar der Aufforderung gefolgt und steigt am Ufer aus dem Wasser. "Schon dieser Fischkopf hatte seine Männer nicht unter Kontrolle. Und hier fängt das schon wieder an...", murmelt er Richtung Tarqetik und Manik in seiner Nähe - bleibt zu hoffen, dass der Schütze diese beleidigenden Worte nicht vernommen hat.
   Doch anscheinend ist dem so, oder er übergeht es. "Ich respektiere euren Standpunkt", sagt er mit bestimmter Stimme zu Sanjan. Ein Seitenblick folgt zu Manik: "Und auch die Bitte um die kurze Rast. Aber ihr versteht nicht den Ernst der Sache." Der Kargi breitet seine Arme leicht aus und beginnt zu sprechen: "Ich bin Mago, Sohn des Hulad - Serogul der Ukhtark. Der Anführer der Grenzwächter, die verschollen sind, war mein jüngerer Bruder und ein Prinz unseres Stammes."
   Dann deutet er auf seinen stillen Begleiter und danach auf den aufgebrachten und fährt fort: "Meine Begleiter sind Hasdru, Sohn des Jevdaj und Khenu, Sohn des Norhem. Ein weiterer der drei Grenzwächter war Khenus jüngerer Bruder."
   Er hält inne und schaut die vier Männer vor sich eindringlich an. "Ich habe euch zugesagt, euch zum Gul zu führen und dieses Wort halte ich bei meiner Ehre. Aber wenn ihr Neuigkeiten habt über unsere Brüder und - wie ihr sagt - als Freunde kommt, dann haben wir ein Recht darauf, jetzt zu erfahren, was ihr über sie wisst."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 31.12.2014, 13:18:52
Bedröppelt lauscht Manik Magos Worten, überall tropft das Wasser des Flusses an ihm herunter, bevor er sich leise an Sanjan wendet:
"Was ist denn schon wieder ein Sero-Gul? Ich vermute ja irgendwas wichtiges, aber bevor ich hier falsche Schlüsse ziehe...".
Dann lauscht der Waldläufer weiter dem Anführer der Reiter. Als er den Satz 'bei meiner Ehre' vernimmt, horcht er auf. Ehre ist etwas sehr wichtiges für die Kargi, soviel hat Manik immerhin behalten.
Warum also nicht gleich damit rausrücken, was sie wissen? Das kann die Sache nur beschleunigen.
Vorher einmal seine triefenden Ärmel ausschüttelnd, beginnt der Waldläufer damit zu berichten und kramt gleichzeitig in seinen Erinnerungen aus Dorwida zwei Tage zuvor.
"In Dorwida hieß es", beginnt der Waldläufer ruhig, "dass eine drei Mann starke Patrouille der Kargi im neutralen Territorium gesichtet wurde, als eine Truppe des Heeres auf der Suche nach Angreifern auf ein Gut Dorwidas war.", direkt wie immer beginnt Manik seine Erinnerungen vorzutragen, "Nachdem die 3er Gruppe zum Halten aufgefordert wurde, offenbar hielt man sie für die Angreifer, griffen die Kargi an - so wurde es berichtet -, einer wurden offenbar getötet, einer befindet sich in Dorwida in Gefangenschaft und einer konnte fliehen." Der Fhokki machte eine kurze Pause und wendet sich dann an seine Kameraden:
"Könnt ihr noch etwas hinzufügen?", nur um leiser fortzufahren: "Ich denke nicht, dass wir ihnen jetzt schon von der geplanten Hinrichtung erzählen sollten, ich habe Angst, dass ihnen dann die Gäule durchgehen", als er merkte, was er gesagt hatte, lächelt der Waldläufer breit. "Also sowohl im übertragenen, als auch im direkten Sinne"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 31.12.2014, 14:56:07
Tarqetik hat inzwischen die Untersuchung des toten Echsenmannes abgeschlossen, wobei.er aber immer ein Auge auf die drei Reiter gerichtet hielt. Sein Schwert immer griffbereit in seine Nähe. Unter diesen Umständen dauerte die Durchsetzung entsprechend länger. Nachdem der Echsenmann außer seinem geschundenen und nun toten Körper nichts bei sich trug, dass dem Krieger von Wert erschien tritt er nun neben Manik und folgt dem Gespräch.
Bei der ernsthaften Nutzung des Wortes "Ehre" des Anführers, dreht Tarqetik den Kopf Stromabwärts und kneift die Augen etwas zusammen um vielleicht noch etwas sehen zu können, dann blickt er wieder den Redner an und leckt den Kopf etwas schräg. In Gedanken versucht er seinen Dispens zwischen Ehre und dem hinterhältigem Schuss in den Rücken eines Flüchtenden zu formen. Die dualistische Auslegung der Grenzwächter verursacht ihm ein mutiges Gefühl zwischen Zunge und Gaumen, fasst versucht mit meinem Spucken in den Fluss auszuspeien.
Er holt einmal tief Luft doch als er seinen Mund öffnet kommt ihm Manik zuvor und berichtet von den Geschehnissen im Dorf. Kurz legt Tarqetik sich die Ironie zurecht, dass es bei den Menschen dort zu ihrem Mut und Ruhm gereicht, einen wehrlosen, vermeintlich schuldigen aber gänzlich Fremden brutal und zur Belustigung anderer hinzurichten.
Tarqetik spuckt noch einmal aus,meint dann aber: Vielleicht ist das politisch die richtige Entscheidung, wer weiß, vielleicht kommt ihnen dann die Idee von einem Gefangenen Austausch. Allerdings sollten wir nicht zulange mit der Wahrheit hinterm Haus halten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 01.01.2015, 15:22:26
Sanjan blickt zu seinen Kameraden, als der Kagi so eindringlich nach dem Wissen um die Grenzwache fragte. Da wagt sich schon Manik vor. Bei dessen Frage wegen des Titels des Kagie, schüttelt Sanjan nur den Kopf. Auch er müsste raten, was es genau bedeuten würde, also war es besser zu schweigen. Während Manik die Lage schildert, holt Sanjan sein Pferd und befreit seine Kleidung so gut es ging vom Wasser. Erst als Manik allesgesagt hatte, was er wollte, wendet sich Sanjan wieder an Mago. „Und genau dies ist, warum wir hier sind.“ Er lässt seinen Blick von Mango zu den anderen beiden Kagi schweifen und zurück. „Ihr habt wohl Recht. Die Pferde werden uns dafür hassen aber wir sollten wirklich so schnell wie möglich zum Gul.“ Zum Glück ist es nicht Herbst oder Frühling, die Sachen werden wohl beim Reiten gut trocknen können, nicht vollkommen aber wenigstens etwas. „Also los. Lasst uns schneller als der Wind reiten.“ Kaum gesagt stieg Sanjan auch schon auf sein Pferd.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 03.01.2015, 12:30:40
   Als Manik von der Dreiergruppe der Kargi berichtet, fokussiert sich die Aufmerksamkeit der drei Schützen auf ihn. Mago und Khenu verstehen seine Worte; bei der Erwähnung, dass einer der Drei getötet wurde, gibt es einen besorgten Ausruf von Khenu in seiner Landessprache: "Hunar, mi echpair fuda?"
   Sein Blick wandert von Mago zu Manik und er wiederholt die Frage: "Mi echpair fuda?" Mago hebt die Hand, um ihn zurückzuhalten. "Er fragt, ob sein Bruder tot ist", übersetzt er. "Wahim, Khenu", folgt wieder die Anweisung an seinen Kameraden, sich zurückzuhalten. Dann nickt er Sanjan zu, als dieser vorschlägt, doch keine längere Rast einzulegen. "Ich danke dir, Sohn der Bahir" - anscheinend hat er Sanjans Stammeszugehörigkeit erkannt. "Wenn einer von uns tot ist und einer in Gefangenschaft, dann muss der Gul das so schnell es geht erfahren. Lasst uns aufsatteln, sobald ihr das Wasser aus der Kleidung gewrungen habt."
   Danach steigt der Serogul wieder auf. Khenu und Hasdru reden auf ihn ein, er antwortet mit bestimmter Stimme. Dann beendet er das Gespräch, indem er die Hände vor der Brust waagerecht auseinander führt. "Ada! Bo Kezhdal", weist er die beiden an und schaut wieder zu den vier Männern, die gerade aufsatteln.
   Ragnar zieht schnell seine Stiefel von den Beinen und wendet sie mit der Sohle nach oben. Wasser läuft aus den Schäuchen und der Barbar schaut geringschätig auf die Pfützen, die sich bilden. "Langsam bedaure ich es, nicht Kargi gelernt zu haben. Man fühlt sich ja wie am Ende der Welt", murmelt er.
   Dann macht sich der Fhokki daran, seine Stiefel anzuziehen und wieder aufzusteigen. Als er wieder aufsitzt, ist auch Hasdru bereits im Sattel und neben ihm. Das lockige, schwarze Haar umrahmt ein ernstes Gesicht. "Du bist Nordmann", sagt der Kargi. "Eure Sprache hässlich - wie Stahl über Stein." Einen Augenblick herrscht Stille zwischen den beiden und Ragnar schaut sein gegenüber verdutzt an. Dann lacht Hasdru kehlig auf: "Ha!" - als ob er einen Scherz gemacht hätte, oder doch nicht?
   "Das reicht - wir reiten nach Kezhdal", beendet Mago das Zwiegespräch, und gibt seinem Pferd die Sporen. Es bildet sich eine Kolonne, die druch den Wald trabt. Sanjan und Mago reiten voran, Manik und Tarqetik flankieren Khenu; den Abschluss bilden Ragnar und Hasdru. Als der Ritt beginnt, wendet sich Khenu an seine Begleiter und stellt wieder eine Frage - doch es ist wieder Kargi. Mago hilft von vorne aus und übersetzt: "Er fragt, ob ihr den gefangenen Kargi gesehen habt und euch daran erinnert, wie er aussah. Hatte er vielleicht einen Bart, hatte er lange Haare?"[1]
   Während Mago übersetzt, schaut er über die Schulter und sieht sich die beiden Fhokki und den wehrhaften Brandobianer noch einmal an. Einige Augenblicke später wendet er sich wieder nach vorne. Immer weiter führt der Ritt durch einen kleinen Wald und dann hinaus auf eine weitere Ebene. In der Ferne erkennen die Recken die Baumgrenze des Elrina-Waldes. Unmittelbar vor dem Wald, im Süden, sind die dunklen Brauntöne und die angespitzten Enden einer Holzpalisade zu erkennen, die sich um eine Siedlung zieht und diese vor Blicken von Außen verbirgt - wohl Kezhdal - das Dorf der Ukhtark.
   Es dürfte wohl noch ein Weg von mindestens zwei Stunden sein. Mago gibt seinem Pferd noch einmal die Sporen und wendet sich dann an Sanjan: "Eure Begleiter - sie sind nicht von hier. Sie sind weit gereist und wie das Echsenvolk schmecken konnte, können sie kämpfen. Sagt, Sohn der Bahir, woher kennt ihr Gul Jaresh?"
 1. Ihr könnt einen Wisdom-Check auf DC 12 ablegen. Wer besteht, erinnert sich daran, dass der Kargi wie folgt aussah. Ihr könnt die Info preisgeben, für euch behalten oder lügen - wie ihr wollt:
Spoiler (Anzeigen)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 04.01.2015, 16:50:31
Wie stolz Sanjan darauf ist, dass Mago ihn als Sohn der Bahir bezeichnete, kann jeder sehen. Er reitet neben Mago in einem Sitz der noch aufrechter scheint als in den letzten Tagen, seine Brust ist angeschwollen und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen strahlt er Wort wörtlich bis über beide Ohren. Dass er sich nicht so recht erinnern kann, wie der gefangene Kargi aussieht, mindert seinen Stolz nicht im geringsten. Seine Aufmerksamkeit lag schließlich mehr auf Jaresh. Doch vielleicht würde sich einer der Anderen besser an den Gefangenen erinnern. „Nein, ich könnte den anderen nicht beschreiben aber vielleicht fällt einem meiner Kammeraden etwas mehr ein.“ Antwortete er schließlich, bevor er sich auf das konzentriert was vor ihnen lag.[1]

Innerlich ging er alles durch was er über die Kagi weiß. Soweit er es weiß, sind die Kagi den Dejy nicht ganz unähnlich. Beide Völker sind in Stämme aufgeteilt, wobei jeder Stamm unterschiedliche eine unterschiedliche Tradition zu den anderen Stämmen aufwies. Da die Ukhtark ein hohes Ehrgefühl zu scheinen haben, dürfte es ähnliche Riten geben wie auch bei den Bahir. Als Fhokii dürfte Ragnar auch kaum Probleme mit den Ukhtarkriten haben, je nachdem aus welchem Stamm der Nordmann kam. Bei Tarqetik und Manik sieht es anders aus. Hier macht sich Sanjan Sorgen, denn er kennt diese beiden Kulturen nicht wirklich aber sein erster Eindruck ist, dass der Brandobianer wohl viele Riten und Traditionen nicht verstehen wird und der zweite Fhokii hat kein Blatt vor dem Mund. Eine gute Eigenschaft aber es könnte Probleme geben.

Sorgloser ging Grimnir mit der ganzen Sache um. Der Wolf hechtet neben den Reitern her. Da er Sanjan schon lange begleitete, ist es für den Wolf kein Problem mit zu halten. Außer wohl bei extrem langen Strecken. Große Ausflüge nach rechts oder links macht er aber nicht. Hierfür ist das Tempo nun doch zu rasant. Trotzdem scheint ihm der Weg durch den Wald zu gefallen. So riss er einmal aus, nur um im nächsten Moment einem parallel verlaufenden, schmaleren Pfad folgen zu können. Dieser schien deutlich interessanter für den Wolf zu sein. Vielleicht wurde der Pfad öfter von anderen Wölfen oder Wild genutzt.

Als dann Kezhdal am Horizont erscheint, ist Sanjan froh, dass sie gleich aufgebrochen waren. Dort gab es sicher genug Feuer, um die Klammen Kleider zu trocknen und um ehrlich zu sein. Er wollte aus den durchnässen Stiefeln und der Rüstung raus. Beide Sachen würden wohl mindestens eine Nacht brauchen um wieder trocken zu sein und es gab nichts schlimmeres was sich der Dejy vorstellen konnte, als noch Stunden in diesen Stiefeln auf den Beinen zu sein.
Doch Mago riss ihn zum Glück aus den Gedanken. Beim Reiten blickt er zu dem Kagi. Einen Moment bevor er antwortet, fragt er sich ob Mago ähnliche Gedanken wie er hatte. „Ja das stimmt. Sie sind nicht von hier und auch ich komme kaum aus der näheren Umgebung. Aber ihr, Sohn des Hulad, scheint sehr bewandert zu sein. Kaum ein Dejy kann beispielsweise alle Stämme der Kagi unterscheiden und doch habt ihr meinen Stamm erkannt. Das ehrt mich sehr und ich würde gerne wissen wie dies möglich ist, doch zuerst zu eurer Frage. Gul Jaresh kenne ich seit einiger Zeit. Damals konnte seine Nichte kaum mehr sprechen. Die Heiler aus Dorwida konnten ihr nicht helfen. Doch die Ahnen wollten es so, dass ich zufälliger weise im Dorf war und er erkannte an meinen Zeichnungen, dass ich ein Schamane bin. Mit Hilfe der Ahnen und einiger Kräuter konnte ich seiner Nichte dann helfen. Seit dem reise ich immer mal wieder in das Dorf und die Ahnen wollten es, dass ich ihm und seinem Stamm wieder helfen kann, indem ich nun hier bei euch bin.“ Ein stolzes Lächeln huschte über sein Gesicht, doch dann wurde er ernster. „Sagt Mago, leider kenne ich die Traditionen eures Stammes nicht. Es mag Ähnlichkeiten geben, wie beim Verständnis der Ehre, doch um gröbere Missverständnisse aus dem Weg zu gehen, was müssen wir beachten wenn wir in eurer Siedlung und besonders mit eurem Gul sprechen?“
 1. Erinnern: 9 - Fehlschlag
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 05.01.2015, 10:57:19
Tarqetik traut der ganzen Gruppe nicht recht und ist froh, dass er am Rande des Trupps reiten kann. Immer wieder blickt er nach hinten und vergewissert sich, wie der Rückweg aussieht und in welcher Richtung sie sich vom Fluss entfernen. Als vor ihnen das palisadenbewehrte Dorf der Ukhart auftaucht, umrahmt vom stillen, dunklen Grün und Braun der nahen Wälder, leicht beschienen von der untergehenden Sonne, kann sich der Krieger nicht einiger schöner Erinnerungen erwehren, die seine Gedanken aus dem nassen kalt des Flusses hin zu dem Abenteuer lenken, in dem er nun steckt.

Er sieht sich seine neuen, wilden Begleiter genauer an, mustert ihre Art sich im Sattel zu halten, die Anordnung ihrer Waffen, die ihr Mimik- und Gestikspiel zueinander, die Hierarchie abschätzend,  das äußerlicher Erscheinen und wiegt den ersten Eindruck immer wieder gegen die neu gewonnen Erkenntnisse ab. Voller Erwartung richtet sich sein Blick auf das Dorf und darauf was hinter den meterhohen Wallanlagen auf sie warten wird.
Als Mago, an die Gruppe gerichtet, die Frage von Khenu aus dem Kargi übersetzt, sieht Tarqetik den gefangenen Kargi vor sich, wie er mit dem hölzernen Joch und den Stricken vor der Menge aufgeführt wurde.[1]Tarqetik hatte ihn nur einen kurzen Moment während seines Feilschens mit dem Schmied im Dorf gesehen, doch den ersten Kargi würde er so schnell wohl nicht vergessen können, und er vergleicht seine Erinnerungen mit dem Aussehen der anderen Kargi. Als er mit Erinnern fertig ist und antworten möchte, ist der Übersetzer, dieser Sohn des Hulad, schon mit Sanja in ein Gespräch über dessen Herkunft und seine Geschichten vertieft. Unnötig sich da nun abzuspielen.

Als Sanja Mago nach den Traditionen und Gepflogenheiten seines Stammes fragt, bekommt Tarqetik spitze Ohren und bemüht sich sein Pferd in Hörreichweite zu dem geführten Dialog der beiden Naturburschen zu halten. Diese Auskünfte den Grenzreiters dürften im Moment wichtiger sein als Khenu das Aussehen des Gefangenen in  Dorwina zu erklären. Vor der Ankunft im Dorf der Kargi wird sich schon noch die Gelegenheit dazu ergeben, sein Wissen mitzuteilen.
 1. Erinnern:14 - Erfolgreich
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.01.2015, 12:11:46
   Der Wald scheint an dieser Stelle ganz besonders dicht zu sein. Das Unterholz knirscht und knackt unter seinen Schritten und die Bäume stehen dicht an dicht um ihn herum. An das ständige Rascheln im Blätterwerk hat Basilio sich angepasst, ebenso an das ewige, wechselhafte geschnatter der Vögel in den Baumkronen. Und er beginnt die Ausbildung in freier Wildniss, die er im Heer durchlaufen hat mit neuen, schätzenderen Augen zu sehen. Dennoch steht für Basilio fest, dass er wohl nicht zum Waldbewohner taugen würde.
   Zum Glück ist das auch nicht notwendig. Der Rand des Waldes befindet sich nach seiner Schätzung noch etwas mehr als eine Meile von seiner Position entfernt - und ebenso auch die Siedlung der Kargi, Kezhdal, zu der er unterwegs ist. Eins musste man den Menschen in Dorwida lassen: sie hatten sich beim Vertrag von Dorwida sicher nicht übervorteilen lassen - gelinde ausgedrückt. Basilio hatte die saftigen, grünen Weidehügel und das endlose Gold der Getreidefelder beobachten können, als er aus dem Dorf herausgeritten war. Sicher - auch den Kargi sprach der Vertrag einiges an fruchtbarem Boden zu, doch ebenso auch eine große Fläche von Sumpf und Schlamm am Rande des DuKemp-Moores und einen Gutteil des wilden Elnina-Waldes.
   Die Menschen hatten den Kargi genug gelassen für ein auskömmliches Leben und durchaus auch einige richtig schöne Felder. Doch das Beste hatten sie für sich behalten. Und ein großer Teil immer noch fruchtbaren, erstklassigen Weidelandes wurde brach liegen gelassen, da es in der neutralen Zone zwischen den beiden Gebieten lag, in der keine Seite siedeln oder anbauen durfte.
   Wieder knackt ein vertrockneter, offen liegender Wurzelstrang unter seinen Füßen. Er sieht einige Eichhörnchen vor sich von einem Baum zum nächsten rennen und an diesem hinaufklettern - verscheucht durch seine Schritte - und setzt dann seinen Weg fort.
   Plötzlich erklingt ein merkwürdiges Geräusch - links, wohl nur ein Dutzend Schritte entfernt. Basilio hält an; es klingt sonderbar. Dann ist noch einmal zu hören und der Koraker erkennt es - ein Stöhnen, eine Schmerzbekundung. Wohl ein verletztes Tier, vielleicht ein Reh? Er kann die Quelle nicht sehen, da ihm zwei Baumstämme und die tiefhängenden Äste die Sicht nehmen. Mit einigen Schritten umrundet er die Bäume und tritt vor. Da sieht er die Quelle der Geräusche.
   Kein Wunder, dass ihm das Stöhnen sonderbar fremd vorgekommen ist inmitten der Wildnis. Es ist kein Tier, das es ausstößt, sondern ein Mann. Er liegt auf dem Bauch, mit ausgestreckten Armen und Beinen, das Gesicht leicht schräg, mit einer Seite in die Erde gepresst. Anscheinend trägt er einfache Kleiung aus Leder: Sandalen, einen Lendenschurz und einen Leinenüberwurf, der nun zur Seite geflattert ist. Basilio erkennt Blut auf dem frei liegenden Rücken. Und: die Haut hat eine grünliche Farbe. Der Liegende rührt sich nicht - nur ein neuerliches Stöhnen ist zu vernehmen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.01.2015, 12:50:08
   Als niemand auf seine Frage eingeht, wird Khenu unruhig und stellt diese noch einmal. Hasdru ruft ihm eine Antwort zu: "Bah ni dewa. Sie nicht erinnern", sagt er. Doch Khenu scheint unzufrieden damit. "Bunis Sil-Aster. Bunis Lewin. Jes ni qulash bah." Was immer es bedeuten soll, der Ton ist aufgebracht.
   Ragnar runzelt die Stirn - ihm gefällt das Verhalten des narbgesichtigen Kargi nicht. Er schaut fragend zu dem Reiter neben sich. Hasdru verzieht die Gesichtszüge zu einem Schmollmund und zieht die Brauen zusammen - er schüttelt den Kopf. "Bruder in Gefahr. Khenu... sulash..." Der Kargi sucht nach dem Wort, gibt es schließlich jedoch auf.
   Der Ritt führt die Gruppeweiter immer näher an Kezhdal heran. Mago hält kurz inne, als er Sanjans Fragen hört. Dann antwortet er bedächtig. "Mein Vater ist Gul. Wenn mein Vater nicht mehr da ist, werde ich Gul sein. Ich muss das Land, in dem wir leben, seine Stämme und ihre Sprache kennen, wenn ich die Ukhtark führen soll. Mein Vater und unsere Ältesten haben mich daher unterrichtet.
   Ich kenne nicht alle Stämme der Dejy und nicht alle Städte um uns herum. Aber ich weiß von vielen. Ich weiß, dass die Bahir ihre Haut mit Bildern in roter Farbe verzieren, die man nicht mehr abwaschen kann - wie du. Ich weiß aber auch, dass niemand in unserem Stamm einen Sil-Aster aus dem Bahir-Stamm gesehen hat. Die drei hinter uns stammen alle nicht aus diesem Land. Zwei kommen aus fernen Ländern im Norden. Und wo der dritte herkommt, weiß ich nicht. Meine Ältesten haben mich Vorsicht gelehrt.
   Aber ihr habt den Dolch von Gul Jaresh und wir vermissen meinen Bruder. Meine Ältesten haben mich auch zu wagen und Respekt gelehrt. Ich hoffe, dass ich richtig entschieden habe, Sohn der Bahir."
   Während der Kargi spricht, kommt die Holzpalisade um Kezhdal immer näher und weitere Details sind erkennbar. Über sieben Fuß erheben sich die Holzpflöcke in den Himmel. und verbergen das Dorf größtenteils vor Blicken von Außen. Ein zweiflügriges Tor ist in die Palisade eingelassen. Über diesem flattern zwei Flaggen, die den weißen Falken der Ukhtark auf schwarzem Grund zeigen. An der Palisade entlang patroullieren weitere Krieger mit langen Speeren. Vor der Wehrmauer sind einige Felder angelegt, auf denen weitere Kargi - hauptsächlich Frauen und Jugendliche - Bauernarbeiten verrichten. Die Recken erkennen auch eine Rinder- und eine Schafsherde weiter im Norden.
   Als die Gruppe zwischen den Feldern hindurchreitend sich dem Haupttor nähert, blicken viele der Arbeiter auf und schauen der Gruppe nach. Einige - hauptsächlich die Jugendlichen - unterbrechen die Arbeit und traben ihnen hinterher.
   "Seid ehrlich und erweist meinem Vater und meinem Volk den Respekt, den wir verdienen - das ist der einzige Rat, die einzige Bitte und die einzige Forderung, die ich derzeit habe", bricht Mago erneut sein Schweigen und beantwortet die Frage von Sanjan. Er blickt den Dejy an, dann wendet er sich nach hinten und schaut auch Manik und Tarqetik in die Augen. "Wir wollen keinen Krieg. Aber wir wollen unsere Brüder zurück", beteuert er.
   Als die Gruppe beim Tor ankommt, tritt einer der drei Krieger, die dieses bewachen vor und hebt seinen Speer zum Gruß. Mago hält an, ebenso der Rest der Truppe. "Dehiz, Serogul!" schreit der Torwächter. Anscheinend eine Grußformel. "Dehiz, Hamil", antwortet Mago. "Sikh dahud Gul Hulad."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 07.01.2015, 14:16:56
Als Basilio näherschleicht, zieht er seinen Dolch.[1] Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi, wusste er schon als kleiner Junge. Misstrauisch sieht er sich nach allen Seiten um. Was macht der Kargi hier, sind andere in der Nähe? Sieht es so aus, als sei er nach Kezhdal unterwegs (dann wäre er draußen verletzt worden und auf dem Weg ins rettende Dorf zusammengebrochen) oder als käme er von dort (dann ist er vielleicht ein Ausgestoßener)? Ersteres, wenn Basilio das richtig deutet.

In zwei Schritt Entfernung—die Grünhaut scheint ihn noch nicht gehört zu haben—geht er in die Hocke und überlegt. Der Feind ist offenbar schwer verletzt. Basilio ist kein Feldscher, aber er schätzt, dass der Krieger dort es ja wohl noch bis in das nahe Dorf geschafft hätte, wenn er es mit dem Verrecken nicht ernst meinte. Ein Nachhelfen erscheint überflüssig. Wenn der Kerl gefunden wird, kann es für Basilios Pläne nicht hilfreich sein, dass die Kargi sich fragen, wer ihm denn, so nah an ihrem Dorf, die Kehle durchschnitten habe. Basilio unterdrückt also seinen ersten Impuls und beschließt, einfach weiter zu schleichen.

Doch dann kommt ihm eine Idee. Eine Idee, auf die keiner seiner Kameraden jemals verfallen wäre. Vielleicht eine spinnerte Idee. Gewagt jedenfalls. Gelingt sie ihm, wird er in kürzester Zeit mehr erfahren, als wenn er dreimal um das Dorf herumschleicht. Missglückt sie aber—wie ihm bisher auf seiner Reise alles missglückt ist—dann wird er die Hochzeit seiner Schwester wohl verpassen, weil er nämlich tot ist.

Was meinst Du, Delneb? Soll ich's wagen? Irgendwann muss das Blatt sich doch wenden. Man kann nicht nur Pech haben. Wer nie was riskiert, wird nie etwas großes erreichen, wird zeitlebens Mittelmaß bleiben!

Noch immer unschlüssig, wägt Basilio den möglichen Vorteil gegenüber den zu erwarteten Problemen und Komplikationen ab. Die offensichtlichsten betreffen die praktische Durchführung: Wird die Grünhaut ihn an sich heranlassen? Wird Basilio den Verletzten auf die Beine bekommen? Er bezweifelt, dass er den massigen Kerl wird tragen können, und sein Pferd hat er am Waldrand zurückgelassen. Das größte Problem aber ist: was, wenn die Grünhaut stirbt, bevor man das Dorf erreicht? Wenn Basilio ausgerechnet dann erwischt wird, einen toten Feind im Gepäck...

Andererseits: wegen seiner spinnerten Ideen ist er ja schließlich hier und nicht wie seine Kameraden dort. Obwohl er gerade in diesem Augenblick besonders gern dort wäre.

Basilio steckt also den Dolch weg und räuspert sich.

"Euch kann helfen?" fragt er auf Kargi, wobei er so tut, als spräche er es nur gebrochen. "Helfen zu kommen in Eures Dorf, ja? Bin Freund. Will helfen."
 1. Stealth = 21 (ohne Abzüge für Umgebung)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 07.01.2015, 16:38:50
Stur blickt Sanjan nach vorne als er von Khenu in einem aufgebrachten Ton angesprochen wird. Er muss sich zusammen reißen um nicht seinem ersten Gedanken zu folgen. Denn vom Ton her und der Verwendung des Wortes Sil-Aster hat er eine Vermutung für die Bedeutung der Worte. Als ob die Art etwas über das Gedächtnis einer Person sagt. Mit einem ausschnaufen verdrängt er den Gedanken einer Erwiderung. Denn Khenu entschuldigte sich gerade und irgendwie versteht er dessen Ungeduld.

Im nächsten Moment bedarf das Gespräch mit Mago wieder seine Aufmerksamkeit. Die ältesten dieses Stammes haben eindeutig eine Weitsicht die nicht von der Hand zu weisen ist. Noch dazu bestärkt es Sanjan in seiner Haltung Mago gegenüber. Ihn zu zeigen, dass sie es aufrichtig meinten, könnte ihn als Verbündeten gewinnen. Auch bedeutete es, dass er als zukünftiger Gul in alle Aktivitäten des Stammes eingeweiht wurde. Zumindest die, die der Gul oder die Ältesten nicht geheim halten wollten. Wenn dem so ist, wüsste er ganz genau von Angriffen auf das Dorf und von den Ehrverletzungen. Ab diesem Moment beobachtet Sanjan Mago ganz genau. Zeigt der Kargi eine ungewollte Geste des Verheimlichens, ist er zu fixiert auf das Reiten und will so von etwas ablenken oder zeigt seine Mimik dass er log? Besonders bei dem letzten Satz, der bekräftigt, dass die Kargi keinen Krieg wollten, achtet Sanjan auf das Verhalten des Seroguls.[1]

Noch bevor die Gruppe das Tor erreicht, hört Sanjan auf über Mago nachzudenken und bricht seiner Seites das Schweigen. „In meinem Bahir-Stamm war ich der einzige Sil-Aster. Ich weiß nicht ob es noch mehr gibt. Ah, Sil-Aster würde in meiner Sprache Segavereline Päkapikud[2] sein und in der Handelssprache Halbelf. Ich finde aber das Wort Sil-Aster viel angenehmer.“ Kurz lächelnd blickt er über seine Schulter nach hinten. „Mir fällt leider nichts ein zum Kagi aus dem Dorf. Dafür habe ich ihn mir nicht genau genug angesehen. Aber ich denke meine Begleiter werden sich schon äußern, wenn ihnen etwas einfällt.“ Nach einem Nicken zu den dreien, blickt er zurück zu Mago. „Wie jeder Bahir halte ich die Ehre sehr hoch. Ich werde euren Rat achten und beherzigen. Vannun esivanemate poolt.[3]“ Bei den letzten Worten legt Sanjan seine rechte Hand auf sein Herz. Ab da schweigt er wieder.

Später verfolgt er den Austausch der Grußworte am Tor. Er nickt dem Wächter zu, so er zu ihm blickte.
 1. Motiv erkennen 21
 2. Dejy für: Halbblut Elfen
 3. Dejy für: Das schwöre ich bei den Ahnen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 08.01.2015, 10:41:21
Als sie durch die der Palisade vorgelagerten Felder der Kargi reiten, trippelt Tarqetik mit seinen Fingern auf seinem Lederbeutel und kann vor seinem inneren Auge die Auswirkungen einer kriegerischen Fehde erkennen: Zertretene Feldfrüchte, umgewühlte Lehmerde,  dreckiges abgestandenes Wasser, das sich in Pfützen sammelt, und die durch Blut und Salz vermischte Erde brachial unwirklich gemacht. Er drückt sich rasch die Augen und wendet mit seinen Fersen sein Pferd, um zu Khenu aufzuschließen. Hört dabei aber weiterhin aufmerksam dem Ratschlag von Mago zu.

Als er auf Höhe des Kargi angekommen ist, blickt er diesem gemessen in die Augen, während er die Zügel seines Pferdes am Sattelknauf befestigt. Da der Kargi scheint geziemend aufgewühlt scheint, dafür, dass er sich Sorgen um die Familie macht, will Taqretik diesen nicht noch mehr provozieren.
Mit einem Seitenblick auf Mago, um zu sehen ob dieser vielleicht seine Absichten besser durschauen kann, hebt Tarqetik anschließend seine rechte Hand und hält Zeige- und Mittelfinger an die Augen: „Ich sehen Kargi.“ Dann deutet er mit den beiden Fingern an seine rechte Schläfe und sprich weiter: „Ich sewa? – erinnern Kargi in Dorwina Dorf. Dunkel Haar bis hier, “ dabei fast er seine eigenen, dunkel glänzenden Haare und begrenzt  mit der flachen Hand deren Länge auf Höhe der Schultern. „Kein Bart,“ und Tarqetik streift sich mit der Handfläche über die Wangen und das Unterkiefer. Nach einer kurzen Pause, in der er die Reaktion von Khenu abwartet, deutet er zuerst auf sein Schwert und auf sein Schild und versucht seine Scharade weiter zu führen: „Kargi in Dorwina Dorf auch Schwert und Schild. Und Schild mit weißem Vogel,“ und er zeigt bei dem letzten Wort auf die wehende Fahne über dem Haupttor und klopft dann wieder auf die Vorderseite seines Schildes. Mit beiden Händen fährt er von seinem Genick rund um den Hals zu seiner Brust und meint dazu „Schöne Kette. Schmuck.“

Mit sich und seiner Vorstellung mehr oder minder zufrieden, greift er wieder die Zügel seines Pferdes und trabt gemütlich neben Khenu weiter auf die Befestigungsanlagen zu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 08.01.2015, 14:52:45
Auf dem Ritt zu dem Dorf der Kargi bleibt Manik weitesgehend still.
Innerlich flucht er darüber, so nass wie er ist, reiten zu müssen, auch wenn er versteht, warum das Trio sofort aufbrechen wollte. Ungemütlich ist es trotzdem und so rutscht der Waldläufer immer mal wieder ein paar Centimeter auf seinem Sattel hin und her um sich Sitzpositionen zu verschaffen, die ihm in dem Moment gemütlicher erscheinen, nur um das nach ein paar Minuten zu wiederholen.
Nicht, dass er was gegen Nässe hat, Nässe war toll, solange man sich gewissermaßen darauf vorbereiten kann und nicht nass Dinge tun muss, die man nass nicht gerne tut, reiten zum Beispiel. Aber ein erfrischender Regenguss nach einem warmen, langen Tag der einen abkühlt, das hatte schon was für sich - solange die trockenen Ersatzklamotten immer griffbereit liegen oder leicht zu erreichen sind. Immerhin ist es warm und die Sonne vollführt tatsächlich langsam voranschreitend ihr Werk und wärmt den Waldläufer etwas.

Durch Khenus Ärger wird Manik aus seinen Gedanken gerissen.
Er hört die beiden Kargi kurz aber lautstark diskutieren. Hat er was verpasst? Überrascht schaut der Fhooki Khenu an und erinnert sich dabei verschwommen an seine Frage. Achso!
In seinen Gedanken wühlend, versucht der Nordmann sich den Kargi auf dem Marktplatz nochmal vorzustellen.[1] Ein Bild formte sich vor seinem inneren Auge und das Aussehen des Kargi lässt sich relativ leicht erkennen. Doch da war noch was... Geschrei, johlende Menschenmassen.
Abrupt reißen diese Vorstellungen Manik wieder aus seinen Gedanken und er schüttelt sich einmal kräftig durch, so gut es beim reiten eben ging.

Nun ist Kezhdal schon gut zu erkennen. Draussen auf den Feldern, die das Dorf auf das sie sich zubewegen, umgeben, herrscht reges Treiben, also hat man wohl keinen Grund davon auszugehen, dass sich näherende Reiter feindlich gesinnt sein können - oder sie waren an versteckten Posten vorbeigekommen, die sonst Alarm geschlagen hätten. Vielleicht war Magos Erscheinung auch einfach so dominant, dass man seine Silhouette schon auf viele Kilometer Entfernung erkannte, wer weiß. Dennoch, wie schnell können die Arbeiter schon in Sicherheit gebracht werden, wenn hier die Armee Dorwidas im Wald aufmarschiert und Richtung Dorf prescht.

Als sie an den Feldern vorbei reiten, erzählt Mago etwas von Respekt. Sich wundern runzelt Manik daraufhin die Stirn. Respekt. Respekt war relativ, denkt der Fhooki sich. Als Gastgeber hatten die Kargi sicherlich Respekt verdient, Respekt die Gäste ihren Gastgebern entgegenbringen, aber darüber hinaus? Für die Art von Respekt, muss man sein Gegenüber erst besser kennenlernen, beschließt er.

Doch zurück zu Khenus Bruder.
Sich seine Worte zurechtlegend will der Waldläufer eben Khenu berichten, an was er sich erinnern konnte, als sein Gefährte schon zu dem Kargi aufschloß und ihm - auf mehr oder weniger amüsante Art und Weise, immerhin sprachen sie selbst auch kein Wort Kargi - berichtet.
Selbst Manik musste daraufhin den Kopf schütteln, wird jedoch erneut abgelenkt, als die Gruppe das Tor erreicht, und Mago mit dem Torwächter Grußformeln austauscht.
 1. Erinnern: 16
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 08.01.2015, 22:00:41
   Als Basilio näher an den Verletzten tritt, kann er diesen besser erkennen. Es ist ohne Frage ein Kargi. Die grünliche Haut hatte ihn bereits vorher verraten, doch nun sind auch die hervorstechende Stirn, die tiefsitzenden, derzeit geschlossenen Augen, die markanten Wangenknochen und das mächtige Kinn zu erkennen. Lange, schwarze Haare - etwas verfilzt und verklebt, wohl vom eigenen Blut - fallen um den Kopf gen Boden. Der Rücken ist breit und mit der mächtigen Muskulatur der Kargi ausgestattet.
   Doch dieser ist auch kaltblütig verunstaltet worden, wie Basilio nun erkennen kann. Lauter kleine Schnitte folgen in drei Reihen aufeinander, als hätte jemand seinen Spaß daran gehabt, dem Mann seine ganze Haut kleinlich aufzuschlitzen. Blut quillt aus den unzähligen kleinen Wunden, doch dass, was den Kargi so entkräftet hat, ist wohl der tiefe Schnitt an seiner rechten Seite, zwischen Steißbein und Rippen. Eine tiefe Wunde klafft da auf und das Gras daneben leuchtet bereits feucht und rot. Ein charakteristischer, metallischer Geruch steigt Basilio in die Nase.
   Als er den Dolch wegsteckt und den Verletzten anspricht, hebt dieser leicht den Kopf und öffnet die Augen. Es ist wohl ein überraschtes Zucken, doch der Mann ist so entkräftet, dass die Bewegung schwach und behäbig ausfällt, als hätte er keine Eile.
   Ein verwunderter Ausdruck legt sich auf seine Züge, als er seinen Helfer erblickt, aber dann sickern wohl Basilios Worte in den vernebelten Geist ein. Für einen weiteren Moment herrscht Stille. Dann antwortet der Mann. "Oo, pakiusap. Tulungan akong darating sa Kezhdal."[1][2]
 1. Übersetzung: Ja, bitte. Hilf mir, nach Kezhdal zu kommen.
 2. Ich bitte außerdem um einen Perception-Check
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 08.01.2015, 22:01:08
   Als Tarqetik Khenu das Aussehen des Kargi beschreibt, legt dieser zunächst seine Stirn in Falten. Offensichtlich missfällt ihm die Art und Weise, wie der Brandobianer mit ihm spricht, allerdings ist ihm wohl die Information so wichtig, dass er über den Stil hinweg sieht.
   Nicht so seine beiden Begleiter: Mago verzieht den Mund, als er Tarqetik sprechen und gestikulieren sieht, sagt aber nichts. Hasdru dagegen beugt sich in Richtung Manik und Ragnar und fragt: "Er kann auch schlecht sprechen eure Sprache?"
   Doch dann ist Tarqetik mit seiner Erklärung fertig und Khenu legt den Kopf in den Nacken und lässt seinen schmerzverzerrten Schrei in den Himmel steigen. "Ito ang aking echpair!", ruft er. Als er hinunterschaut, öffnen gerade zwei der Wächter am Tor die Torflügel. Sobald sich ein Spalt aufgetan hat, der breit genug für einen Reiter ist, treibt Khenu sein Pferd an, reitet im Galopp hinein und lässt die Grppe hinter sich zurück.
   "Khenu!", ruft Mago noch hinterher, doch dieser achtet nicht darauf. Der Serogul schüttelt den Kopf. "Deine Beschreibung passt auf seinen jüngeren Bruder", sagt er zu Tarqetik gewandt. "Sicher will er seinen Vater benachrichtigen." Dan wendet Mago sich wieder nach vorne. "Und wir benachrichtigen jetzt meinen. Auf zum Gul!" Mit diesen Worten trabt er durch das nun ganz geöffnete Tor in die Siedlung. Und mit ihm auch Hasdru und die vier Recken.
   Sanjan treibt sein Pferd ebenfalls an und lässt sich die Eindrücke durch den Kopf gehen. So sehr er sich auch bemüht, kann er in Magos Worten keine Falschheit erkennen. Der Kargi ist vorsichtig, ja, und immer noch misstrauisch - allerdings scheint er das Wenige, was er gesagt hat, ehrlich gemeint zu haben.[1]
   Den Augen der Menschen und des Halbelfen öffnet sich das geschäftige Treiben eines Kargi-Dorfes. Eine Kakophonie von Schmiedehämmern dringt sofort an das Ohr, derbe Gerüche - Gerbereien, aber auch über offenen Feuern gebratenes Fleisch und köchelnde Eintöpfe - steigen ihnen in die Nase. Es gibt keine echten Straßen hier - hinter der Palisade ist ein gewaltiges Rund auf fester Erde. Holzhüten, oftmals mit steinernem Fundament oder einzelnen steinernen Wänden, stehen in geraden oder auch halbkreisförmigen Reihen, wie die Schichten einer Zwiebel. Der Zwischenraum zwischen diesen Reihen wird instiktiv als Gassengeflächt genutzt.
   Die meisten Hütten stehen einzeln, nicht Wand an Wand, wie in Dorwida. Und fast alle haben nur ein einziges Stockwerk. Alles ist hier ein wenig einfacher und ärmer, als in den Dörfern der Menschen - gekocht wird meist außerhalb. Eine Herde Schafe wird gerade zwischen den Hütten getrieben und an der entgegengesetzten Palisadenwand erkennt man die Einzäunung eines Pferdegestüts samt einem knappen Dutzend der Tiere darin.
   Kleine Gruppen sitzen an den offenen Feuerstellen zwischen den Hütten. Viele schauen auf, als die Reiter vorbeikommen. Die meisten grüßen Mago und schauen dann verwundert und vorsichtig auf seine Begleiter. Einige werfen aber auch offen feindselige Blicke. Die meisten Männer tragen zumindest lange Messer an den Lendenschürzen. Viele haben ein Schwert gegürtet. Und bei einigen geht auch die Hand zum Griff der Klinge, als sie die fremden Ankömmlinge erkennen. Doch keiner wagt es, sich dem Serogul des Stammes in den Weg zu stellen.
   Ungefähr mittig im Dorf steht das einzige zweistöckige Gebäude - ein weites Haus, das Erdgeschoss aus Stein, das Obergeschoss aus massiven Baumstämmen gebaut, mit einer rundumlaufenden, erhöhten Terrasse, die von einem fackelgekrönten Geländer flankiert wird. Offensichtlich ist das das soziale Zentrum von Kezhdal und Mago nimmt auch darauf Kurs.
   "Das ist das Muog", sagt er. "Im Erdgeschoss ist die große Versammlungshalle. Der Gul wird dort sein."
   Als die Gruppe auf das Gebäude zureitet, kommen hinter ihr immer mehr Schaulustige - Männer, aber auch Frauen und Kinder - zusammen, die ihr folgen. Bei Eintreffen am Muog hat sich bereits eine stattliche Menge gebildet, die jedoch gebührenden Abstand hält. Dann reißt plötzlich ein heranwachsender Kargi - ein Junge; die Männer schätzen ihn auf ungefähr vierzehn Jahre - aus der Gruppe aus. Er läuft auf die Neuankömmlinge zu und wirft einen verkohlten Holzscheit Richtung Manik. Dieser trifft das Reittier an der Seite, lässt es sich erschrecken und aufbäumen, so dass der Fhokki Probleme hat, sich oben zu halten.[2]
 1. Ergebnis des Motiv Erkennen-Checks
 2. Bitte um einen Ride-Check für Manik gegen DC 10. Bei Fehlschlag, wirft das Tier dich ab - sorry.  :wink:
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 08.01.2015, 23:32:09
Da hat einer ja seinen Hass auf die Grünhäute so richtig ausgelebt! denkt Basilio angesichts der unzähligen Schnitte. Das kann keiner von der hiesigen Miliz gewesen sein, aber zu der Geschichte des jungen Darren passt's auch nicht. Ob's doch Lihana Ejdarn und ihre Leute waren?

"Dein Wunde, ich muss verbinden, sonst wir nicht schaffen bis zu Kezhdal. Aber ich nicht weiß viel von sowas. Du was weißt? Mir helfen?" Während er redet, schneidet Basilio bereits einen Teil des leinernen Überwürfes des Mannes in dünne Streifen, sowie einen sehr breiten.

"Jetzt mir helfen aufrichten. Musst sitzen, damit ich kann verbinden." Bevor Basilio den Kargi anfasst, sucht er Augenkontakt, ob dieser auch wirklich nichts dagegen hat, und dreht ihn zuerst auf die gesunde Seite, dann packt er ihn unter den Achseln und zieht den Mann, der schwer wie ein Sack voll Getreide und ebenso kooperativ ist, in eine sitzende Position. Als das geschafft ist, zerrt er ihn noch anderthalb Schritt zu einem Baum hinüber, an den er ihn anlehnt. Dann holt er seine Leinenstreifen. Die dünnen knotet er, mit möglichst flachen Knoten, aneinander, den breiten aber rollt er eng zusammen und legt ihn—abermals nach Augenkontakt—auf die blutende Wunde an der Seite der Grünhaut.

"Fest drücken", weist er den Kargi an, während er selbst den behelfsmäßigem Verband wieder und wieder um dessen Leib wickelt, so fest wie er es wagt. Das ganze bewerkstelligt er mit erstaunlich flinken, sicheren Fingern. Frauenhände haben daheim die Kameraden oft gespottet. Sind durchaus nützlich! denkt Basilio jetzt, während er zurück in die Hocke geht und zufrieden sein Werk betrachtet.[1] Nach einiger Zeit kommt es ihm bereits so vor, als würde die Wunde weniger bluten.

"Schaffst du so mit mir bis zu Kezhdal? Oder ich schnell gehe allein dort und hole Hilfe hier?"

[2]
 1. heal, untrained, vs. 15 (first aid) = nat. 20
 2. perception (auf Wunsch) = schlappe 8
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 09.01.2015, 10:26:46
Als Khenu mit einem animalischen Schrei auf seinem Pferd davonstürmt, sieht ihm Tarqetik noch etwas nach und kratzt sich nachdenklich am Hals. Mit der Gewissheit den einen Kargi richtig eingeschätzt und den anderen wahrheitsgetreu beschrieben zu haben, sitzt er zufrieden im Sattel und schiebt seine Haare unter sein Schweißband zurück.

Die Andeutung von Hasdru über Tarqetik, vernimmt dieser sehr wohl, beleidigt den Kämpen aber nicht wirklich, an die beiden verbleibenden Kargi gewendet, meint er trocken und die Augen gerade aus gerichtet: „Es war nicht meine Absicht durch ein affektiertes Gebaren auf den Fragesteller, diesen durch etwaiges injuriöses Verhalten zu neppen, sondern dezidiert einen konvergenten Abgleich meiner visuellen Palimnese zu seiner Reminiszenz herzuleiten. Es war möglicherweise kognitiv zu pedestrisch angesetzt worden, aber so konnte ich zertifizieren, dass mein Rhema kategorisch richtig verstanden wurden, und eine Vagheit weithin exkludiert.“ Mit einem süffisanten Lächeln lässt er sein Pferd dann hinter seinen Führern durchs Tor schreiten.

Die Befestigungsanlagen und die Wehrhaftigkeit des Dorfes, das in Tarqetiks Augen nicht für diese Art von Gemeinschaftssinn und –wohnen als passende Bezeichnung erscheint, beeindrucken ihn nicht minder als die akkurate Bauweise und Architektur der Hütten und Häuser und der Optimierung der Freiflächen. Beim Durchreiten der Fortifikation sieht sich Tarqetik die Struktur des Aufbaus des Palisadenwalls gründlich an und sein Kampfinstinkt sucht sofort nach etwaigen Schwachstellen in der Wehranlage und einen möglichen Fluchtweg durch die Häusergassen. Wehrgänge, Patrouillen, Schließmechanismus des Tores, alles wird, soweit es vom Rücken seines Pferdes möglich ist, zumindest kurz aus den Augenwinkeln heraus betrachtet.[1]

Der Geruch von gegrilltem, gepöckelten Hammelfleisch steigt ihm in die Nase und zwingt ihn den gesteigerten Speichelfluss mit einem kräftigen Schlucken aus seinem Mund zu bekommen. Abgelenkt von den fremdartigen aber doch geselligen Umgebung, die seine Aufmerksamkeit an vielen Stellen fesselt, bemerkt der Kämpe, den kleinen Holzscheitschmeißer zu spät, sondern erst als das Holzstück die Flanke von Maniks Pferd trifft.
Tarqetik blickt auf den Holzscheit, der vor ihnen im Dreck liegt und dann auf die eher ruhige Menge. Mago würdigt er aber noch keines Blickes. Mit leicht hochgezogenen Lippen, nimmt er seinen Speer aus der Halterung am Sattel, fast ihn fest und stößt die Spitze fest in das Holz, so dass er es von dem leicht lehmig, schlammigen Untergrund aufheben kann. Er sieht sich nach Maniks Verhalten um, denn, wenn dieser das persönlich nimmt, will er ihm nicht den Vortritt nehmen, sondern hält den Speer so, dass dieser ihn nehmen kann. Dann wendet er sich an Mago, senkt seine Stimme aber etwas: „Haben wir etwas falsch gemacht? Oder sehen wir einfach so durchnässt aus, dass man uns ein Feuer zum Trocknen anbietet?“
 1. Baukunde: 11
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 09.01.2015, 12:18:40
Hasdrus Kommentar lässt Manik laut auflachen, als sie vor dem Tor auf dessen Öffnung warten. Grinsend nickt er dem Kargi daraufhin zu, doch kaum ist Khenu davongestürmt, lässt Tarqetik auch schon die nächste Tirade erklingen. Zwar beeindruckt, was den Wortschatz Tarqetiks angeht, schaut er seinem Gefährten doch missschätzig hinterher, als er durch das Tor reitet und folgt ihm daraufhin sogleich.
Obgleich des Fhookis Instinkt ihm sagen sollte, dass er sich ein wenig umschaut, liegt sein Fokus derzeit auf Tarqetik. Leise beginnt er auf ihn einzureden, überhaupt nicht beachtend, dass den Krieger grade andere Dinge mehr zu interessieren scheinen: "Meint ihr, diese Geringschätzung der Leute hier ist angebracht?", beginnt Manik, "nur weil ihr meint, dass seien hier alles unzivilisierte Wilde, heisst das nicht, dass Ihr über ihnen steht.", der Waldläufer schaut seinen Gefährten eindringlich an und ist eher verärgert darüber, dass er ihm keine Aufmerksamkeit schenkt, als zu merken, dass Tarqetik grade mit anderen Dingen beschäftigt ist. Das spornt den Fhooki an, fortzufahren "Und außerdem...", beginnt er grade, als sein Pferd plötzlich von irgendwas getroffen wird und aufbäumt.
Überhaupt nicht damit rechnend und sowieso während des Rittes durch das Dorf recht locker im Sattel sitzend wird Manik davon völlig überrascht. Er beginnt nach hinten zu rutschen und hat es nur seinen großartigen Reflexen zu verdanken, dass er noch grad so die Zügel fester greifen und sein Gewicht etwas nach vorne verlagern kann. Im ersten Moment kann er sich noch im Sattel halten, jedoch rutscht sein linker Fuß aus der Fußstütze und er etwas nach rechts zur Seite. Zunächst gelingt es ihm noch, das Gleichgewicht grade so zu halten, doch als sein Tier mit einem festen Ruck wieder auf allen Vieren landet, ist das zuviel und Manik rutscht rechts vom Pferd herunter, schafft es aber, da das Tier schon wieder auf allen Beinen steht und es daher nicht so weit bis zum Boden ist auf seinem linken, freien Bein zu landen. Sein rechtes Bein hängt noch ein wenig fest, wird aber dann geschickt befreit und Manik steht schließlich auf beiden Beinen neben seinem Tier.[1]

"Hitto, olet kurja villit"[2]entfährt es ihm zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch in der Sprache seiner Heimat. Der Waldläufer atmet schnell und an seinem Gesichtsausdruck kann man erkennen, dass er vor Wut kocht.
"Wer war das? Was war das?", brüllt Manik vor Wut schnaubend. "Empfängt man so Gäste hierzulande? Ist das das Verhalten, was man Gästen hier üblicherweise entgegenbringt?"
Bei den letzten Worten beginnt er aufgeregt hin und her stampfen. Dabei bemerkt er auch den Speer den Tarqetik inzwischen in den Händen - ihm hin - hält mit dem Holzscheit daran. Mit einem kräftigen Schwung nimmt er den angebotenen Speer mit der Linken, hat aber keine Ohren für Tarqetiks Worte. Wieder baut der Waldläufer sich vor der Menge auf und zeigt mit der Rechten auf den Holzscheit.
"Das ist es also, ja? Das ist euer Geschenk für Neuankömmlinge hier, ja? Wollt ihr so auch begrüßt werden, wenn ihr irgendwo zu Gast seid? Wer war das?"
mit starrem Blick schaut Manik in die Menge und hofft, dass sich der Übeltäter vielleicht durch irgendetwas verraten würde, doch in seinem Zustand, würde er es sowieso nicht erkennen. Zuletzt wendet der Fhooki sich an Mago, zeigt mit dem Speer - der Holzscheit noch befestigt - auf den Serogul, blickt ihn an und fährt mit scharfer, wütender aber leiserer Stimme fort:
"Ist es das, was ihr Respekt nennt und von euren Gästen unbedingt einfordert?"


 1. Reiten: 12
 2. Übersetzung (Fhokki): Verdammt nochmal, ihr elenden Wilden
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 09.01.2015, 16:57:43
Als Tarqetik zeigt, wie gut er der Handelssprache mächtig ist, blickt Sanjan wieder stur nach vorne. Es ist gut, dass Tarqetik Khenus Frage beantwortete, ja über das wie konnte gestritten werden. Er selbst findet es eher lustig als beleidigend aber nun die Reaktion auf die Anmerkung von Hasdru. Darüber ärgert sich auch Sanjan. Zum einen versteht er kaum, was Tarqetik sagt, zum anderen zeigt es, eine Geringschätzung die dem Deyi einfach nur wütend macht. Denn nicht nur die Kargi waren in den Augen der all zu hoch geschätzten Zivilisation von Brandobia Wilde. Er würft es ihm aber auch nicht vor, sondern murmelt nur mit deutlich ärgerlichen Unterton etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. „Jah, tänan teid kõik teame nüüd, kuidas targad olete. Ülbe väga iganes. See aitab nüüd usalduse võitmiseks Kargi tohutult.“[1]
Um seine angesammelte Wut zu vergessen, blickt Sanjan sich in der Siedlung um und konzentriert sich mehr auf das was vor ihnen liegt. Für ihn ist es wichtig die Grundstimmung der Kargi zu kennen. Eindeutig schwankt sie zwischen Neugier und der Verteidigung. Keine gute Position für irgendwelche Verhandlungen. Es ist erstaunlich, dass Jaresh vor Jahren einen Vertrag erringen konnte.

Am Muog eingetroffen fühlt sich Sanjan wie auf dem Dorfplatz von Dorwida. Nur mit dem Unterschied, dass die Augen der Menge nun auf den drei Menschen und ihm liegt. Dann überschlugen sich auch schon die Ereignisse. Das Aufbäumen von Maniks Pferd, der Junge, die Worte von Tarqetik und die Wut von Manik nach dem unglücklichen Absteigen vom Pferd. So schnell es geht, lenkt er sein Pferd zwischen die Blickachse von Manik und Mago. Damit zeigt die Speerspitze nun auf Sanjan und nicht mehr auf den Serogul. Mit Pech war es schon zu spät und Mago würde Herausforderung, die Manik vielleicht unbewusst ausgesprochen hat, annehmen.
Jedenfalls Grimnir scheint für einen Kampf bereit. Er fletscht schon die Zähne aber bleibt zum Glück neben dem Serogul stehen, während sein Freund sich an die Menge wendet. „Was für eine Begrüßung.“ beginnt dieser laut genug, aber nicht zu laut. Dabei hebt er beschwichtigend beide Hände. „Doch das junge heiße Blut, wie stürmisch es auch sein mag, soll nicht unsere Handlungen steuern.“ tadelnd wanderte sein Blick zum jungen Kargi. „Junger Krieger, bedenke deine Tat. Keine Ehre liegt darin einem Fremden anzugreifen, der friedlich unter den Augen eures Seroguls vorgelassen wird. Doch sei es deinem heißen, kämpferischen Blut geschuldet.“ Vom jungen Kargi wandert Sanjans Blick zu Manik. „Mein Freund, das Blut der Jugend leitete die Hand des Burschens. Sieh bitte über seine Tat hin weck. Denn wir sind nicht hier um unsere Speere sprechen zu lassen.“ Nach diesen Worten lässt Sanjan seine Hände sinken. Er bleibt jedoch noch vor dem Serogul, solange ein Speer auf ihn zeigt.
 1. Deyj für: Ja, danke jetzt wissen alle wie schlau du bist. Arrogant hoch was auch immer. Das hilft jetzt das Vertrauen der Kargi zu gewinnen ungemein.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 09.01.2015, 20:11:28
Als die Spannung zum Greifen ist und die Blicke von Manik und den Kargi auf dem Dorfplatz fast schon wie Seile über den freien Platz gespannt sind, ist Tarqetik nicht weniger erpicht darauf, zu sehen wie es nun weiter geht. Er sieht sich die Menge an und versucht zu erkennen, ob es unter den Gegenständen, die die Bewohner des Dorfes bei sich haben, etwas Handfesteres ist, als Feuerholz und Fäuste und versucht sein Pferd, dass durch das aufgeschreckte Verhalten von Maniks Pferd nun auch etwas unruhiger auf der Stelle trabt, mit einigen gutgemeinten Klopfern auf den Hals ruhig zu halten.

Obwohl sein Gemüt von der Aktion der Grenzreiter, einen Fliehenden in den Rücken zu schießen immer noch angespannt ist, versucht er von sich aus nicht direkt aggressiv zu wirken.
Er hängt sein linkes Knie um den Sattelknauf, um etwas bequemer sitzen zu könnten und greift seelenruhig in seine Satteltasche und holt zwei reife Äpfel mit leichten Druckstellen hervor, poliert diese etwas an seinem Ärmel, was die Äpfel aber nicht wesentlich sauberer glänzen lässt und beißt herzhaft ein Stück aus einem  ab und genießt die Vorstellung des verärgerten Manik und des diplomatischen Sanjan und spricht mit vollem Mund zu Hasdru: "Essen mit Varietee. Dafür bezahlen einige Menschen viel Geld, um so etwas zu sehen." Er reicht den anderen Apfel Hasdru und fragt weiter: "Was ärgert die Leute hier?"

Als Sanjan geendet hat, weiter den Blick auf Szenerie vor sich gerichtet denkt sich Tarqetik: "Sollte der Gul oder sein Sohn diese Meute unter Kontrolle bekommen, ist entweder die Hierarchie und der Respekt so hoch in den Köpfen und im Leben der Bewohner verwurzelt, dass sie aus diesen Gründen auf das Wissen und die Fähigkeiten ihres Anführers vertrauen, oder sie haben einfach mehr Verstand als der Mob in Dorwina, die sich sofort für eine Hinrichtung ausgesprochen haben. Aber ein kleiner Schaukampf zur Ermunterung der Zuseher und der Befriedigung des Wunsches nach Kampf könnte auch seine kleinen Vorteile haben," er trommelt mit der freien Hand einige Mahle auf seinen Beutel, "könnte aber auch schlecht ausgehen. Wenn schon ein Junge genug Mut aufbringt um gegen...." hier brechen seine Gedanken ab, und Tarqetik fragt sich, woher die Kargi hier wissen wollen, ob sie als Gäste, Gefangene oder Aggressoren in das Dorf gekommen sind.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 10.01.2015, 12:55:45
Mit auch für ihn selbst überraschend geschickten Bewegungen verbindet Basilio die Wunde des Kargi. Und tatsächlich scheint die Blutung nach einigen Minuten wenn auch nicht gestillt, so doch deutlich eingedämmt zu sein.
   Es ist Schwerstarbeit gewesen, den Verletzten aufsitzen zu lassen und an den Baum zu schleppen, doch in der neuen Position und dank des Verbandes scheint ein Teil seiner Kraft zu ihm zurückzukehren. So sehr, dass er sogar nach einer ledernen Feldflasche an seiner Hüfte greift und mit zwei eiligen Schlücken etwas in die trockene Kehle befördert. Der Atem ist auch weiterhin flach und angestrengt, aber ein wenig Leben scheint kurzzeitig in den Mann zurückzukehren.
   Dennoch ist Basilio nicht so naiv zu glauben, dass der einfache Verband für den Mann die Rettung bedeuten wird. Er muss wohl von einem kundigen Arzt oder Schamanen versorgt werden, ansonsten ist die Gefahr groß, dass er seinen Wunden erliegt.
   Als er den Kargi fragt, ob dieser den Weg bis nach Kezhdal schaffen würde, nickt dieser. "Kailangang ko", sagt er. "Ito ay napakahalaga."[1]
   Mit diesen Worten kämpft sich der Kargi langsam und geqäult, mit dem Rücken am Baum, auf die Beine. Erst jetzt bemerkt Basilio, dass - ähnlich seinem Rücken - auch die Brust des Verletzten in drei Reihen mit Dutzenden kleiner Schnitte überseht ist. Schnitte, die wohl mit einem Messer gesetzt worden sind in ebendiesem Muster - nicht tief, aber sicher schmerzvoll.
   Es handelt sich bei dem Mann wohl um einen Kundschafter, der um das Dorf herum patroillieren sollte; zumindest lässt seine Ausrüstung - Kurzschwert und Messer, eine Feldflasche und ein kleiner Beutel, sicherlich mit ein wenig Proviant für den Tag, darauf schließen.
   Letztendlich hat er sich wohl genug vorbereitet und versucht, sich aufzurichten. Doch schnell muss er nach Basilios Schulter greifen und sich darauf abstützen, um nicht zu fallen. Der Koraker wird ihn wohl auf dem Weg nach Kezhdal stützen müssen. Der Verletzte deutet nach Südosten Richtung Dorf. "Kailangan naming pumunta"[2], sagt er.
 1. Übersetzung: Ich muss. Es ist sehr wichtig.
 2. Übersetzung: Wir müssen dahin.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 10.01.2015, 12:56:20
   Zunächst bauen Tarqetiks aufgeblasene Worte weitere Spannung auf - Mago ist anzusehen, dass er sich den Brandobianer gemerkt hat und ihn wohl am Ende des Rittes zu Rede stellen will. Dieser allerdings bemerkt die Blicke des Serogul nicht. Seine Aufmerksamkeit ist auf die Umgebung gerichtet und so registriert er, dass auch innerhalb der Palisade kleine Trupps von zwei oder fünf Mann regelmäßig an der Mauer und über die Hauptwege patroullieren. Mehrere Wehrtürme aus Holz sind an der Palisade in regelmäßigen Abständen aufgebaut. Treppen führen hinauf und Plattformen für Bogenschützen stehen zur Verfügung. Das Tor selbst ist recht einfach gehalten, mit zwei flankierenden Türmen und einem Wehrgang über den Torflügeln, der beide verbindet. Die Torflügel sind mit Eisenstreifen verstärkt und hängen anebensolchen Ringen. Es ist ein Dorf - aber auch ein Wehrposten. Das muss wohl der Ausdruck der kargischen kriegerischen Tradition und Kultur sein, der das gesellige Leben einer Siedlung mit der Wehrhaftigkeit und Disziplin eines Heerlagers auf so natürliche Weise vermengt.
   All diese Beobachtungen und Gedanken und auch Magos Groll treten allerdings in den Hintergrund, als der Holzscheit des heranwachsenden Kargi Maniks Pferd trifft und den Fhokki fast zur Fall bringt. Auch Ragnars Pferd bekommt einen Schreck und bäumt sich auf, doch der Nordmann kann sich darauf halten. "Dieser verdammte Bastard!", entfährt es ihm und seine Rechte schließt sich reflexartig um den Griff des Breitschwerts. Doch dann bemerkt er, dass auch Hasdru sichtlich überrascht um die Kontrolle über seinen Rappen ringt und dieses Bild beruhigt Ragnar so weit, dass er die Klinge in der Scheide lässt.
   Derweil übernimmt Manik Tarqetiks Speer sowie Wort und aus der Menge ist als Antwort Gemurre und auch der ein oder andere wütende Schrei zu hören. Viele der anwesenden Männer tragen Klingen an ihren Seiten. Jugendliche und Frauen sind oft mit groben Messern ausgestattet. Das ist nicht ungewöhnlich für eine ländliche Gemeinschaft und wohl noch weniger verwunderlich bei Kargi; dennoch machen all diese Klingen in einem solchen Zusammenhang einen bedrohlichen Eindruck.
   Die Reaktionen der Menge sind wütend. Doch Sanjans Worte scheinen Wirkung zu zeigen und einen Teil der Menge zu beruhigen. Hier und da treten zwar einige ein paar Schritt hervor und schreien - es sind wohl Flüche und Verwünschungen. Meist sind es junge Männer, die sich so hervortun. Doch ebenso werden sie immer wieder von Frauen und erwachsenen Männern, die dem Druiden zuhören, in die Reihe zurückgezogen oder gleich zurückgehalten. In den Gesichtern ist Ablehnung, ebenso wie Wut, Neugier oder Angst zu lesen. Auch wenn die Worte Sanjans nicht für jeden verständlich sind, signalisieren seine Gesten und sein Tonfall, dass er keinen Kampf wünscht.
   Hasdru ist verwirrt und schaut hilfesuchend zu Mago hinüber. Ebenso die vier mit Speeren bewaffneten Wächter am Eingang zum Muog. Dann reicht ihm Tarqetik den Apfel hinüber und der Kargi nimmt ihn überrascht entgegen. Verdutzt schaut er den Krieger an, der eben noch satirische Einlagen auf Kosten seines Kameraden gemacht hatte. Doch die Geste des Brandobianers zeigt Wirkung - Hasdru entspannt sich ein wenig und der Mund verzieht sich kurz zu einem Lächeln. "Nichts", sagt er. "Menschen uns angegriffen." Mit dem Arm deutet er auf die Menge. "Sie denken, ihr seid Feind. Sind wütend"
   Die Spannung ist greifbar und das Gemurre vibriert, wie ein köchelnder Topf, der kurz vor dem überlaufen steht. Dann donnert plötzlich ein lauter Befehl über die Menge: "Wahim!" Es ist Magos befehlende Stimme, die Ruhe fordert. Und die Menge wird auf einen Schlag spürbar leiser, auch wenn sie nicht ganz verstummt und immer noch einzelne Ausrufe zu hören sind.
   Alles fokussiert sich nun auf den Serogul. Dieser gibt seinem Pferd leicht die Sporen und das Tier trottet langsam auf Manik zu. Das Gesicht des Kargi zeigt Wut. Sein Mund ist ein Strich, die Augen sind zusammengezogen und fokussieren den Fhokki. Es scheint, als hätte Manik mit seinen öffentlichen Anfeindungen das Spiel zu weit getrieben. Mago umrundet Sanjan und bringt seinen Rappen genau vor Manik zum stehen, so dass die mit dem Scheit versehene Speerspitze auf seine Brust deutet. Ohne seinen Blick vom Nordmann abzuwenden, umschließt er mit seiner Linken den Speer gleich unterhalb der Spitze. Es sieht so aus, als wolle er Manik die Waffe aus der Hand reißen - lobende Ausrufe sind in der Menge zu hören. Doch es kommt anders. Mit der Rechten greift der Serogul nach dem Holzscheit und reißt diesen vom Speer. Dann reitet er einige Schritte nach vorn zu der Menge. Er fokussiert den Jüngling, der den Scheit geworfen hatte und immer noch in der ersten Reihe steht, hebt seinen Arm und wirft den Scheit. Es ist ein harter, präziser Wurf. Das Holz wirbelt durch die Luft und trifft den jungen Kargi genau ins Gesicht; er fällt rücklings auf die Erde.
   Ein Raunen geht durch die Menge und rund um den Jungen treten alle zurück, als Mago auf diesen zureitet. An einigen Stellen stürmen einzelne Wütende hervor. Doch mittlerweile haben sich die vier Wächter am Tor gefangen und treiben die Emporkömmlinge mit entschiedenen Befehlen zurück. Gerade als der Serogul seinen Rappen neben dem Jungen zum stehen bringt, laufen eine Frau und ein Mann aus der Menge nach vorne. Die Frau wirft sich zwischen dem Jungen und Magos Pferd auf die Knie und senkt den Kopf. Der Mann packt den Jungen, dem Blut aus Schnitten auf dem Gesicht und der Nase läuft, unter den Achseln und schaut zum Serogul. "Kapatawaran, Panginoon", sagt er bittend.
   "Was sagt er?", fragt Ragner neben Hasdru und Tarqetik stehend.
   "Er bittet Vergebung. Das sein Sohn", antwortet der Kargi.
   Mago nickt, und der Vater zieht seinen versehrten Sohn zurück in die Menge und davon, während die Mutter ihnen folgt. Dann wendet sich Mago an die Menge, während Hasdru für die vier Fremden übersetzt. "Dalhin sa iyo kahihiyan sa Ukhtark. Ang mga lalaking ito magdala ng balita ng Gul Jaresh. Ang Gul ay magpasya kung ang kanilang mga salita ay totoo o hindi. Bago iyon, ang mga ito ay mga bisita at sa ilalim ng aming proteksyon. Tanungin ko na sila ituring bilang ganito!"[1]
   Die Menge verstummt. An einigen Stellen ist unzufriedenes Gemurre zu hören. Aber genauso nicken auch viele zustimmend.
   Der Serogul wendet sich wieder von der Menge ab und reitet an Manik vorbei zu Sanjan. "Danke für die besonnenen Worte, Sohn der Bahir", sagt er. Dann nickt er auch Manik, Tarqetik - dessen deeskalierende Gäste mit den Äpfeln er nun bemerkt - und Ragnar zu und steigt vom Pferd. "Lasst uns reingehen."
 1. Hasdrus Übersetzung: Ihr gebracht Schande über die Ukhtark. Diese Männer Nachricht von Gul Jaresh. Der Gul wird entscheiden, ob ihre Worte wahr, oder nicht. Bis dann sie sind Gast. Stehen unter unserem Schutz. Verlange, sie so zu behandeln.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 10.01.2015, 14:56:32
Für einen Moment hält Sanjan die Luft an. Angespannt sitzt er im Sattel, als sich der Serogul Manik nähert. Doch dann löst sich die Anspannung. Der zukünftige Gul zeigt in seinen Augen wieder eine gute Eigensacht. Denn ein Anführer musste die Massen unter Kontrolle halten können. Als der Holzscheit den jungen Kargi strafend trifft, verspürt Sanjan weder Genugtuung noch Mitleid. In seinem Stamme wäre kaum anders umgegangen worden. Sie haben noch einmal alle ziemlichen Glück gehabt. Die Worte, die Hasdru übersetzt, sind ein genau  Ausdruck dafür. Vor dem Gul mussten sie alle vorsichtig sein und hier schloss sich Sanjan mit ein. Ein falsches Wort und kaum einen Augenblich später und ihre Köpfe würden die Spitzen von fünf Speeren zieren.

Langsam liesst sich der Schamane vom Pferd gleiten, als es hieß hinein zu gehen. Seine Kleider sind fast trocken, allein das innere der Fellrüstung war noch unangenehm nass. Neben dem Pferd, ging er in die Knie und fing an Grimnir ausgiebig zu kraulen. Der Wolf hat mehr als gut gekämpft und sich im Dorf auch von seiner besten Seite gezeigt. Das muss belohnt werden.
Kurze Zeit später ist Sanjan aber dann auch bereit mit dem Serogul und den Anderen in das Versammlungshaus zu treten. Seinen Speer hält er neben sich, mit der Spitze nach oben zeigend, in der Hand. Am Abend, so sie ihn erlebten, hat er mit seinen Begleitern einiges zu bereden aber jetzt würde er mit Belehrungen, egal wie gut sie gemeint sind, sie nur entehren.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 10.01.2015, 15:05:44
Wasser! Basilio möchte sich am liebsten mit der Hand vor den Kopf schlagen: auf die Idee hätte er auch kommen können! Dazu muss man nun wirklich kein ausgebildeter Heiler sein. Aber wahrscheinlich sollte einem zumindest das Wohl des anderen am Herzen liegen. Nicht, dass es Basilio in irgendeiner Weise schwerfallen täte, seine Abscheu zu verbergen: eher steht ihm die Neugier im Gesicht. Er hat noch nie eine Grünhaut aus solcher Nähe erlebt außer im Kampf, was einem nicht die Muße zur Betrachtung lässt, oder als Leichnam, was der Sache sowohl die Spannung als auch den praktischen Nutzen nimmt.

Den Mann dabei beobachtend, wie er sich in den Stand quält, verbirgt Basilio weder seine Bewunderung für diesen Kraft- und Willensakt noch seinen Schauder angesichts der mutwillig zugefügten Verletzungen, welche auch dessen Brust bedecken: es kann ihm bei seinem Plan nur nutzen, wenn der Kargi um beides weiß.

Beim ersten Schritt des Feindes springt Basilio auf und ist, als dieser taumelt, sofort zur Stelle, ihm die rechte Schulter zu bieten—auch wenn er selbst unter dem plötzlichem Gewicht erst einmal wankt. Während er einen besseren Griff um die Hüfte des Mannes sucht, denkt er über dessen Worte nach.

Wichtig? So, du hast also wichtige Neuigkeiten für deine Leute! Wären wir daheim, müsst ich dich mit allen Mitteln daran hindern, sie zu überbringen. Aber hier? Soll es mich stören, dass deine Nachricht womöglich den Menschen dieser Gegend schaden könnte? Hm. Das tut es sogar. Aber nicht genug, um mich von meinem Plan abzubringen. Ek'Gakel hilft uns schließlich auch nicht. Warum soll unser aller Freiheit immer nur mit korakischem Blut erkauft werden? Also auf, bringen wir dich nach Kezhdal!

Er nimmt sich noch die Zeit, den störenden Dolch von rechts nach links in den Gürtel zu stecken, wo sich auch der Rapier befindet, dann holt er tief Luft und sagt: "Gut, dann los."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 11.01.2015, 14:33:19
Wütend fokussiert Manik den Serogul mit Blicken und Speer und wartet auf eine Antwort, als sich plötzlich etwas unerwartet in sein Sichtfeld schiebt. Allein die Tatsache, dass ihm etwas anderes angeboten wird, auf das er sich konzentrieren muss, senkt seinen Wutpegel immerhin schonmal ein wenig. Er blickt zunächst auf das Pferd und dann auf den Reiter. Überrascht stellt er fest, dass es sich um Sanjan handelt.
"Was. soll. DAS? Aus dem Weg!", verlangt der Waldläufer scharf und blickt Sanjan mit finsterem Blicke an, doch seine normal laut gesprochene Aufforderung an Sanjan scheint dieser entweder nicht mitzubekommen, oder schlicht zu ignorieren, hat der Schamane doch selber grade angefangen sich in gehobener Lautstärke an die Menge zu wenden - ohne aus dem Weg zu traben. Erst jetzt fällt dem Fhooki auf, dass Sanjan einen bestimmten Kargi anspricht, einen Jungen in vorderster Reihe. Maniks Blick folgte Sanjans. Ist das der Scheitschmeißer?

Das muss er sein, bestimmt. Was sollte er tun? Er glaubt nicht, dass die restlichen Kargi es ihm verzeihen würden, wenn er dem Jungen nun eine verpaßt, soviel Verstand war immerhin schon wieder in ihn zurückgekehrt, oder erwarten sie sowas sogar? Dieser vermaledeite Kodex der Leute hier, noch wurde er daraus nicht schlau.
Ehe er sich weiter darüber Gedanken machen kann, spürt er den Blick des Schamanen nun auf sich selbst ruhen. Hat er etwas zu ihm gesagt? Wenn ja, hat er es nicht mitbekommen.

Dann donnert auch schon Magos Stimme über das Dorf. Schlagartig wird es ruhiger.
Als Mago mit steinerner Mine auf den Waldläufer zugetrabt kommt und dabei einfach Sanjan umkurvt, wird dem Fhooki etwas mulmig. Er, auf dem Boden stehend. Der Serogul der Ukhtark hoch zu Ross. Manik liegt es auf den Lippen, seine Frage bezüglich des Respekts nochmal zu wiederholen, doch angesichts der imposanten, hoch aufragenden Figur, die auf ihn zutrabt, unterlässt er es, er unterlässt ihn diesem Moment eigentlich so ziemlich alles. Innerlich zerreißt es ihn, die Frage was Mago nun tun wird. Der Fhooki kennt die Kargi zu wenig um das einschätzen zu können, in mehrere Richtungen scheint vieles möglich. Als der Kargi den Speer berührt, fühlt es sich an, als bleibt Manik kurz das Herz stehen, als verläuft die ganze Zeit plötzlich sehr viel langsamer. Wird er ihm die Waffe entreißen? Und dann? Gegen ihn wenden? Wegwerfen? Irgendwas anderes? Die Hand des Seroguls am Speer, dann nicht mehr, der Holzscheit auch nicht mehr.

Das kommt einer riesen Erleichterung gleich, doch als sich Mago von Manik abwendet, wiederholt dieser seine Frage doch noch einmal, der Tonfall ist jedoch schon deutlich ruhiger und lässt vermuten, dass die Wut des jungen Fhooki langsam zurückgeht: "He, ist es das, was ihr Respekt nennt?"
Doch noch ehe er die Frage komplett gestellt hat, segelt der Holzscheit auch schon durch die Luft.
Verblüfft senkt Manik den Speer und schaut sich den Treffer des Jungens und das darauffolgende Schauspiel genau an. Genugtuung überkommt den Waldläufer daraufhin, insbesondere als er die Eltern des Kindes betteln sieht. Sollten sie ruhig dafür bestraft werden, dass sie bei der Erziehung versagt haben, und wenn es nur die Tatsache ist, dass sie vor dem Serogul ihres Stammes um ihr Kind betteln müssen. Sogar ein kurzer Anflug von Freude huscht äußerlich über das Gesicht des Recken, immerhin ein bisschen Gerechtigkeit, das war schön.

Die Wut verflüchtigt sich größtenteils, doch dass Mago ihm die Antwort auf seine Frage verweigert, ärgert Manik trotzdem noch. Trotzdem scheint es wohl derzeit das Beste, der Aufforderung erst einmal Folge zu leisten und nach drinnen zu gehen. Starr geradeaus blickend, stampft Manik in Richtung des Versammlungshauses. Unterwegs reicht er Tarqetik seinen Speer an.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 12.01.2015, 09:18:18
Den Ausgang der kleinen Aufführung auf dem Platz ist für Tarqetik mehr oder minder zufriedenstellend. Etwas Geschrei, ein paar Wurfübungen, Drohgebärden auf beiden Seiten und eine Familientragödie mit biederem Anhang. Etwas kurz aber mit Inhalt.
Da er die Worte Magos an seine Leute nicht versteht aber vermutet, dass sie rhetorisch ausgefeilt sein muss, hört er auf die Erläuterungen die ihm Hasdru über die Gesinnung der Menge hier mitteilt. Da er selbst kaum den einen Kargi von einem anderen unterscheiden kann, überlegt er sich, dass es den Ukhart vielleicht auch so ergehen könnte. „Tja, soweit so gut, und wem es nicht gefallen hat, der bekommt sein Geld zurück“,  spricht er mehr zu sich selbst als zu Hasdru.
Als Mago seine Begleiter und ihn dazu anhält abzusteigen und in das Versammlungshaus, das Haus des Guls einzutreten, blickt sich Tarqetik noch kurz um, und versucht den aufgewühlten Khenu irgendwo auszumachen. Als er die wedelnde Spitze seines Speeres, den ihm Manik hinhält, neben seinem Gesicht ausmacht, ergreift er diesen und bugsiert den Schaft wieder seitlich unter den Sattel. Und nun heißt es aber erstmal Abgang, Kulisse rechts.

Den restlichen, nicht mehr genießbaren Teil des Apfels lässt Tarqetik achtlos aus der Hand fallen und drückt ihn tief in die weiche Erde, als er beim Absteigen von seinem Pferd darauf tritt. Er greift sich die Zügel und führt das Pferd zum erstbesten Pfahl neben dem Versammlungshaus, wo er dieses zuerst anbindet bevor er den anderen in das Haus folgen will. Als er sich von seinem Pferd Richtung Türe wendet, denkt er noch kurz daran seinen Waffengurt zurück zu lassen, sieht dann aber wie selbst Sanjan seinen Speer mit sich führt und entscheidet sich dagegen, waffenlos vor den Gul zu treten. Bevor er aber durch die Türe tritt, putz er sich noch rasch die Stiefelspitzen an der Hinterseite seiner Hose hab.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 12.01.2015, 19:06:34
   Auch mit der Unterstützung von Basilio kann der verletzte Kargi nur langsam und schwerfällig gehen. Gestützt auf die Schulter des schmächtigen Korakers setzt er bedächtig und mit sichtlicher Anstrengung einen Fuß vor den anderen. Und so gestaltet sich der Weg von gut einer Meile als eine längere Reise, als erhofft.
   Schon bald beginnt auch Basilio schwer zu atmen, denn der Kargi wiegt wohl gut das Anderthalbfache seines eigenen Gewichts und überragt ihn um einen halben Fuß. Und auch die durchdringende Melange aus dem Schweiß des Kämpfers, sowie den Gerüchen des Waldbodens, die sich an ihn geheftet haben, animieren zur Mundatmung.
   So schleppen sich die beiden zwischen den Bäumen und über den dichtbewachsenen Boden des Elnina-Waldes. Es dauert fast zwei Stunden, doch nach und nach beginnt sich das Grün zu lichten - die Korridore zwischen den Bäumen werden immer breiter und geben den Blick frei auf die gut sieben Fuß hohe Palisade aus angespitzten Baumstämmen, die den grob runden Wall um Kezhdal bildet. Die Siedlung ist gleich am Rand des Waldes errichtet - hinter ihr, im Osten erstrecken sich weite, sanfte Hügel. Und im Süden - so weiß Basilio - beginnen die sumpfigen Ausläufer des DuKemp-Moores.
   Hinter dem Wall kann der Koraker in einem Abstand von ungefähr zweihundert Fuß voneinander zwei hölzerne Türme entdecken. Diese ragen ungefähr zehn Fuß in die Höhe und bieten auf Höhe der Palisade eine Plattform für Bogenschützen. Beide Türme sind bemannt - er erkennt jeweils eine Gestalt auf jedem.
   Mittig zwischen diesen Abwehranlagen erspäht Basilio auch ein Tor, das die Palisade unterbricht. Zwei rechteckige Torflügel sind dort angebracht und derzeit geschlossen. Das Haupttor - so vermutet der Koraker - muss auf der anderen Seite liegen und wohl größer und stärker befestigt sein. Aber auch vor diesem Tor sieht er zwei Gestalten stehen. Sie sind nicht angespannt, eher ruhig. Eine schaut auf den Wald, die andere steht seitlich zur Wand und redet mit der ersten. Dann führt sie etwas zum Mund und beist hinein. Es ist wohl ein Gespräch bei mittäglichem Mahl. Doch die Speere und Schilde, die quer über ihre Rücken geschnallt sind, nehmen der Szene die Harmlosigkeit.
   Als Basilio und sein verletzter Begleiter aus dem Schatten der letzten Bäume treten - noch knapp zweihundert Fuß von der Palisade entfernt, muss der Koraker feststellen, dass zumindest eine der beiden Gestalten ihre Pflichten nicht vernachlässigt hat. Die Torwache greift nach dem Bogen, der wohl vom Schild verdeckt, ebenfalls am Rücken hängt und legt einen Pfeil an. Er unterlässt es jedoch, zu zielen und ruft: "Dihal, ay na sa iyo? Sino ang isa?"[1]
   Auch die andere Gestalt am Tor dreht sich nun zu Basilio und dem Kargi um. Die beiden erwarten eine Antwort und der Verletzte versucht es, doch seine Wunden hindern ihn daran, laut genug zu schreien. "Oo, ako"[2] - es ist nur ein leises Murmeln, das abbricht. Unhörbar für die Torwächter. Angestrengt hustet er und fügt flüsternd an seinen Begleiter hinzu: "Magsalita kayo."[3]
 1. Übersetzung: Dihal, bist du das? Wer ist der andere?
 2. Übersetzung: Ja, ich bin es.
 3. Übersetzung: Rede du.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 12.01.2015, 19:07:08
   Auch Ragnar nickt anerkennend, als er sieht, wie Mago mit dem Übeltäter verfahren ist, und Hasdrus Übersetzung hört. Der Aufforderung des Seroguls, vom Pferd zu steigen, folgt er mit einem an sich selbst gemurmelten "Mit Vergnügen." Sogleich ist einer der weiteren zwei herbeigeeilten Soldaten bei ihm und nimmt ihm die Zügel ab, um das Pferd gleich neben Tarqetiks Rappen anzubinden.
   Hasdru stockt etwas in seinen Bewegungen und schaut zu Mago hinüber. Anscheinend weiß der junge Kargi nicht, ob er auch eingeladen ist. Doch der Serogul nickt ihm zu: "Ikaw ay darating sa." Anscheinend eine Aufforderung zum Mitkommen, denn Hasdru beginnt sogleich, ebenfalls abzusitzen.
   Ein Teil der Menge vor dem Muog beginnt sich zu zerstreuen, doch viele bleiben noch. Und ein Blick in die Gesichter zeigt, dass nicht alle glücklich sind mit dem Schauspiel, das sie beobachten durften. Mago zeigt sich jedoch davon unbeeindruckt. Während die inzwischen fünf Soldaten sich sicherheitshalber vor dem Eingang zum Muog postieren, wechselt der Serogul einige Worte mit dem Truppführer der Männer und steigt dann die drei hölzernen Treppen zur Terasse hinauf. Knapp zehn Fuß weiter werden zwei breite, hölzerne Türflügel aufgeschwungen und die Gruppe betritt die Versammlungshalle der Ukhtark.
   Die Luft erscheint hier warm und verbraucht - die Reinheit des Lagerfeuers kommt nicht gegen die vielfältigen Gerüche von Kräutern und Körpern an. Das dämmrige Licht - geworfen von Fackeln an den Wänden und dem Feuer in der Mitte der Halle auf dem steinernen Boden - veranstaltet Schattentänze auf den Wänden.
   Mago macht einige Schritte durch den kleinen Vorraum - einen kleinen Gang, der zur Haupthalle führt und von zwei Kargi-Kriegern in Lederrüstung, Helm, bewaffnet mit stahverstärktem Schild und Langschwertern bewacht wird. Beide nehmen Haltung an, als sie Mago sehen. Einer ruft "Ang kaligtasan, Serogul". Dieser nickt ihnen zur Begrüßung zu und spricht über die Schulter zu seinen Begleitern.
   "In der Versammlungshalle erwarten euch der Gul und der Ältestenrat der Ukhtark. Kommt." Mit diesen Worten schreitet an den beiden Männern, die den Weg freigeben, vorbei. Als Hasdru und die Männer ihm folgen, finden sie sich in der Mitte einer großen - wohl dreißig mal dreißig Fuß weiten, viereckigen - Halle wieder.
   An allen vier Wänden entlang verläuft eine Sitzbank, die nur durch den Eingang, durch den Mago und seine Begleiter eben getreten sind, zwei weitere Durchgänge an der gegenüberliegenden Wand und einen erhöhten, hölzernen Thron mit eisernen Verstärkungen, zwischen diesen Eingängen unterbrochen wird. Auf der Sitzbank verteilt sitzen einige mehr als ein Dutzend Kargi. Viele von ihnen sind bereits im fortgeschrittenen alter, wie graues oder weißes Haar und runzlige Haut verraten. Einige tragen Umhänge, doch die allermeisten sind in grobe Leinen- und Lederkleidung gehüllt. Viele haben Langmesser oder Schwerter an ihren Gürteln hängen und ein Lederwams über der Brust. Anscheinend ist es ein Vorrecht und eine Ehre für die Kargi, ihre Waffen sichtbar zu tragen. Im Raum verteilt stehen vier weitere Wächter - genauso ausgerüstet, wie die beiden am Eingang.
   Auf dem Thron dagegen sitzt wohl der Adressat von Jaresh Dorgulns Nachricht - der Gul. Sein schlohweißes Haar und der ebensolche Bart, der die Wangen und das Kinn ziert, zeigen klar, dass er nicht mehr im jungen Alter ist. Die buschigen, grauen Augenbrauen sind umgeben von faltiger Haut, doch die gelben Augen fokussieren die Neuankömmlinge scharf und zeigen den wachen Verstand des Mannes an.
   Als die Gruppe eintritt, erhebt er die Stimme. "Ipaliwanag ang iyong sarili, Mago." Dann wechselt der Mann in die Händlerzunge: "Warum führst du diese Männer in unsere Halle?"
   Zwischen den Ältesten auf den Bänken erhebt sich ebenfalls Gemurmel, viele beobachten die Neuankömmlinge mit Neugier. Mago macht einige Schritte vor und legt seine rechte zum Gruß auf die Brust. "Mabuhay, Ama", antwortet er. "Ang mga lalaking ito i-claim dalhin sila ng balita ng Gul Jaresh." Derweil übersetzt Hasdru flüsternd für seine vier Begleiter.[1]
   Dann wechselt der Serogul ebenfalls in die Gemeinsprache und fährt fort. Einige der Ältesten übersetzen anscheinend für diejenigen unter Ihnen, die der Sprache nicht mächtig sind. "Wir haben sie am Fluß getroffen, als sie hierher unterwegs waren. Sie haben deinen Dolch vom Vertrag von Dorwida."
   Ein neuerliches Raunen geht durch den Raum. Der Gul begutachtet die vier Männer genau und anscheinend mit Skepsis. Dann hebt er die Hand und der Geräuschpegel nimmt ab. "Pagkatapos ay hayaan silang makipag-usap. At ipakita sa akin ang daga", sagt er und wieder übersetzt Hasdru.[2]
   Mago nickt und schaut über die Schulter zurück zu der Gruppe und spricht: "Sagt ihm, was ihr zu sagen habt."
 1. Hasdrus Übersetzung: Gruß, Vater. Diese Männer sagen, sie Nachricht von Gul Jaresh.
 2. Hasdrus Übersetzung: Dann sollen sprechen. Und zeigen mir Messer.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 12.01.2015, 19:51:55
Während der letzten paar hundert Schritt denkt Basilio bei jedem einzelnen davon, es sei bestimmt der letzte, beim nächsten werde die Grünhaut gewiss zusammenbrechen und ihn mit sich zu Boden reißen, und dann läge der Kerl da und wäre nicht wieder auf die Beine zu kriegen. Doch dann brechen sie endlich ins Freie und Basilio findet sich—schweißgebadet, schnaufend, mit vor Anstrengung zitternden Muskeln—in Sichtweite von vier weiteren Feinden, verteilt auf zwei Türme und ein Tor, keine achtzig Schritt entfernt. Und gleich dahinter wartet ein ganzes Dorf voller Feinde auf ihn! Für einen kurzen Augenblick zweifelt er an der Weisheit seines Planes, dann reißt er sich zusammen.

"Euer Mann Dihal... sein... verletzt! Braucht... Heiler... schnell... sonst stirbt!" ruft er, ebenso atemlos wie ungeduldig. Er wirft einen besorgten Blick auf seinen Begleiter. Das wäre doch die beste Ironie: wenn der Bursche direkt vor seinem Dorf krepiert, weil die Torwachen erst noch ein Plauderstündchen halten wollen. "Ich Gryphius... Händler aus Süden... Ihn gefunden! Pakiusap, helft... macht schnell!"

Basilio wankt unter dem Gewicht des Verletzten. Oder tut so. In Wirklichkeit macht er sich bereit, sofort hinter diesen in Deckung zu springen—und dann allein in den Schatten des Waldes zurück—sollte die Wache auf ihn anlegen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.01.2015, 22:04:57
Auch wenn Kargi deutlich stärker riechen, ist Sanjan, als er die Halle betritt, für einen Moment in Gedanken zuhause. Die Kräuter, der Geruch nach Moschus all das erinnert einfach an ein Zelt voller Männer. Tief saugt er die Luft ein und schreitet erhobenen Hauptes in den rechteckigen Raum. Aus den Augenwinkeln betrachtet er den Raum, fokussiert jedoch schnell den Gul. Denn um ihn geht es.

Es ist gut, dass Hasdru ihnen übersetzt. Mit einem Nicken geht er an diesem vorbei, als Mago und der Gul sie dazu aufforderten. Seinen Speer hält er da bei immer noch mit der Spitze nach oben in der rechten Hand. Als er dann neben Mago steht, senkt er seinen Speer so, dass er auf niemanden im Raum zeigt. Am Ende legt der Schamane den Speer waagerecht vor sich auf den Boden. Grimnir der ihm gefolgt ist, beschnüffelt kurz den Speer, lässt sich dann aber neben seinem Freund auf allen vieren nieder. Ohne den Speer in der Hand und wieder aufrecht, grüßt Sanjan den alten Gul. Mit seiner Faust schlägt er sich leicht auf sein Brustbein „Ich Grüße Euch Gul von Kezhdal.“ Ohne lange auf eine Übersetzung zu warten, denn der Gul konnte ja offensichtlich di Händlerzunge, holt Sanjan wieder das Kästchen hervor. Genauso langsam wie am Fluss, wickelt er es aus den Tüchern, hält es wieder vor sich und sagt auf Dejy einen kleinen Segensspruch. Erst dann öffnet er es und präsentiert dem Gul den Ritualdolch. „Dies ist der Dolch vom Ältesten Jaresh. Er schickt uns an seiner statt in großer Sorge zu euch. Mein Name ist Sanjan und das sind Grimnir, Manik, Ragnar und Tarqetik. Der Älteste sandte uns aus, denn große Sorge trübt seinen Geist. Sorge um den ehrenvollen Vertrag zwischen dem Stamm der Ukhtark und der Dorwidastämme.“ kurz macht Sanjan eine Pause. Er will dem Gul und den Ältesten die Zeit lassen den Dolch zu erkennen. Sicher gehen, dass seine Worte erhört werden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 13.01.2015, 18:22:49
Immer noch leicht aufgebraucht stapft Manik der Gruppe hinterher. Die Wachen im Gang würdigt er keines Blickes und die verbrauchte Luft lässt ihn die Nase rümpfen.
Im großen Raum angekommen, weicht der starre Blick jedoch einem neugierigen und der Fhooki schaut sich auf dem Weg zur Mitte einmal um die eigene Achse drehend um.
Wieder einmal stellt er fest, dass er nicht viel über die Kargi weiß. Auf dem Weg hierher, hat er noch angenommen, dass dem Gul vielleicht eine handvoll Berater beiwohnen würden, wenn überhaupt. Auch als Mago eben das Wort ‚Ältestenrat‘ erklingen ließ, ist der Waldläufer nur von einem kleinen Rat ausgegangen, vielleicht sechs bis acht Personen, soviele hat er jedenfalls nicht erwartet.
In der Mitte angekommen stellt Manik sich ruhig hin. Die Arme verschränkt er auf dem Rücken und er lauscht den Worten der Kargi und von Sanjan.
Als der Dejy sie vorstellt, versucht Manik als sein Name erklingt die Begrüßung Sanjans zu imitieren und klopft sich ebenfalls mit der Rechten auf die Brust. Dann holt der Schamane den Dolch hervor und während Manik auf die Reaktion des Guls auf den Dolch wartet, kommt ihm der Gedanke, dass es gar nicht so schwierig war, bewaffnet vor den Gul des Ukhtark Stammes vorgelassen zu werden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.01.2015, 11:49:44
   Als Basilio auf kargi zu spechen beginnt, schauen sich die beiden Wächter an - wohl verwundert darüber, dass ein Mensch ihre Sprache beherrscht. Doch schon bald dringt auch der Inhalt der Worte an ihr Ohr. Zunächst zögernd, dann in einen leichten Trab verfallend, beginnen sie auf Basilio und Dihal zuzulaufen. Der Bogenschütze packt die Fernkampfwaffe wieder weg, als er sich dem Duo nähert, und zieht dafür ein Kurzschwert. Sein Kamerad tut es ihm ebenfalls gleich.
   Basilio erkennt, dass die beiden Kargi ähnlich gekleidet sind, wie Dihal - ebenfalls mit einem ärmellosen Lederwams, einem Umhang und einem mit Metallstücken verstärkten Waffenrock, der die Oberschenkel schützt. Einer der beiden hat seinen Schädel kahlrasiert - untypisch für die Kargi - und trägt einen Vollbart. Die Augen leuchten in Gelb, am linken Ohr hängt ein Ohrring. Das rechte dagegen fehlt komplett und die Haut auf dieser Kopfseite sieht versehrt aus: eine alte Wunde, vielleicht auch eine Verbrennung, Basilio kann es nicht mit Sicherheit sagen. Der andere - der Bogenschütze - dagegen, trägt sein schwarzes, gerades Haar typisch für die Kargi lang und zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden. Das Gesicht sieht jugendlicher aus, als das seines Kameraden, aber vielleicht liegt es auch nur an der Verletzung.
   Der Vernarbte bleibt ungefähr zehn Fuß von Basilio und Dihal entfernt stehen und bedeutet mit der Bewegung seiner freien Hand seinem Kameraden, es ihm gleichzutun. "Ito ay Dihal.", sagt er zu diesem und dann an den Verletzten gewandt "Kaibigan, ano ang nangyari? Sino ito?"[1]
   Dihal hebt angestrengt den Kopf und schaut dem Kargi ins Gesicht. "Aster", antwortet er schwer atmend. "Ang Aster na inaatake sa akin. Sinabi, ito ay isang parusa. Sinabi ang mga ito ay mag-iwan ng mensahe para sa Gul."[2]
   Dann bricht der Kargi in einem Hustanfall ab. Er braucht ein paar Sekunden, um wieder zu sich zu kommen, und weiter zu sprechen. "Tao na ito ay natagpuan sa akin. -Save niya sa akin. Kailangan kong Gul. Ito ay mahalaga."[3]
   Wieder muss Dihal innehalten. Es scheint, als würde er gleich das Bewusstsein verlieren. Als er zu fallen droht, springt der jüngere der beiden Kargi herbei und greift auf der anderen Seite unter seiner Schulter hindurch, so dass Dihal nun von Basilio und einem der Seinen gehalten wird.
   "Ano ang mahalaga? Dihal?"[4], fragt der junge Mann aufgeregt, doch der Vernarbte gebietet ihm Einhalt. "Wahim, Aris. Isinasaalang-alang namin siya sa Muog at pagkatapos ay sa salamangkero. Mabilis."[5]
   Damit steckt der Kargi seine Waffe wieder in die Scheide und tritt vor, um Dihal von Basilio zu übernehmen. "Salamat komo, Gryphus", sagt er zum Koraker. "Mangyaring sumali sa amin. Sabihin sa amin kung ano ang nangyari."[6]
 1. Übersetzung: Es ist Dihal. Freund, was ist passiert? Wer ist das?
 2. Übersetzung: Die Elfen haben mich angegriffen. Haben gesagt, das ist eine Strafe. Haben gesagt, sie hinterlassen eine Nachricht für den Gul.
 3. Übersetzung: Dieser Mann hat mich gefunden. Er hat mich gerettet. Ich muss zu dem Gul. Es ist wichtig.
 4. Übersetzung: Was ist wichtig? Dihal?
 5. Übersetzung: Ruhig, Aris. Wir bringen ihn zum Muog und dann zum Schamanen. Schnell.
 6. Übersetzung: Hab Dank, Gryphus. Bitte begleite uns. Sag uns, was passiert ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.01.2015, 11:50:02
   Als Sanjan Anstalten macht, mit dem Ritualmesser an Mago vorbei zum Gul zu schreiten, schaut der Serogul ihn aus den Augenwinkeln an und auch zwei der im Raum stehenden Wachen treten zu beiden Seiten des Throns näher. Doch dann legt der Bahir seinen Speer auf den Boden und die Spannung weicht wieder - anscheinend ist es ein gutes Recht, im Muog Waffen zu tragen, doch man will Fremde nicht auf Schlagdistanz bewaffnet an den Gul lassen.
   Dann tritt Sanjan näher an den Thron, vollführt das Ritual und reicht die Klinge an den älteren Kargi, während er seine Worte spricht. Gul Hulad scheint ihm gar nicht zuzuhören - sein Blick ist auf das Eisen der Klinge geheftet, das bereits Rost angesetzt hat, und auf die geronnenen Überreste seines eigenen Bluts daran. Als der Druide geendet hat, rührt sich der Gul zunächst nicht. Für einen Augenblick macht es den absurden Eindruck, als wäre er eingeschlafen, oder erstarrt - Ragnar beugt sich zu Hasdru und fragt flüsternd: "Was ist denn jetzt los?"
   Doch bevor Hasdru etwas darauf erwidern kann, hebt der Gul doch den Kopf und ruft in die Runde - Hasdru übersetzt für die Fremden: "Ito ang talim. Ito ang aking dugo. Dapat kang makipag-usap."[1]
   Dann wendet er sich an Sanjan. "Auch uns treibt große Sorge um. Wir befolgen unseren Blutschwur bei Dorwida, doch Menschen greifen uns an. Auf unserem Land! Was für eine Nachricht ist es, die uns Jaresh Dorguln schickt? Ist es das? Haben die Menschen von Dorwida den Vertrag gebrochen? Sprecht."
 1. Hasdrus Übersetzung: Das mein Messer. Das mein Blut. Sollen sprechen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 14.01.2015, 13:28:50
Abermals wird Basilio mulmelig zumute, als die beiden Wachen mit gezückten Schwertern auf ihn zukommen. Dann sagt er sich: Was soll's! Auf eine Art kann ich nur sterben, ob durch Pfeil, Kurzschwert oder Altersgebrechen ist gerad egal. Doch noch scheint keines davon in nächster Zukunft bevorzustehen, denn Dihal schafft es, seinen Kumpanen Basilios Anwesenheit halbwegs zufriedenstellend zu erläutern. (Als dieser indes Elfen erwähnt, wundert Basilio sich sehr. Hatte er schon einmal in einem Lagebericht diese Region betreffend etwas von einer "elfischen Gefahr" oder einem "elfischen Unruheherd" gelesen? Nicht, dass er sich erinnern könnte. Er schob den Gedanken erst einmal beiseite.)

"Gryphius", korrigiert der mit 'Gryphus' angesprochene Basilio, während er neben den beiden Wachen hertrabt, welche Dihal mehr tragen als stützen. "Und ich nicht weiß, was sein passiert. Ich ihn nur gefunden."

Natürlich weiß er, worauf die Frage der Grünhaut wirklich abzielt: wie kann es sein, dass ein Mensch einen der unseren 'findet', so nah an unserem Dorf? Aber die Erklärung dafür hat er sich auf dem langen Weg hierher längst zurechtgelegt. Nur eine Sache bedauert er: dass er ein derart gebrochenes Kargi vorgetäuscht hat. Wie mühsam, auf diese Art längere Geschichten zu erzählen! Aber nun wird er dabei bleiben müssen.

"Also, ich gewesen unterwegs zu Eures Dorf, ja? Für Meister, will handeln, soll fragen, ob ihr wollt auch handeln. So also gereist auf Straße, mit Pferd, dann plötzlich vor mir, ähm, wie das heißt... Schlange! Pferd geht hoch, ich, ähm, fall runter, Pferd läuft weg, ja? Ich hinterher. Lange, lange hinterher. Dann es geschnappt. Dann gesehen, Straße weit weg, aber Dorf nah! Mir gedacht: lieber gleich zu Dorf, quer durch... ähm... Wildnis. Aber dann kommt Wald, zu dicht für Pferd, daneben Sumpf, also nur geht hindurch. Ich lass Pferd zurück, geschieht es recht! Und in Wald, ich finde Dihal."[1]

Dann treten sie auch schon gemeinsam durch das Tor und Basilio verstummt. Dafür reißt er die Augen umso weiter auf, wendet den Kopf in alle Richtungen und schaut sich alles an, mit dem staunenden Blick eines reisenden (und neugierigen!) Händlers, der eben noch nicht alles gesehen hat, was es auf der Welt gibt. In Wirklichkeit betrachtet er das ganze natürlich von militärischem Standpunkt aus: wie viele Einwohner? Wie viele davon bewaffnet? Welche Bewaffnung? Rüstung? Die Leute: wohlgenährt und zufrieden oder zerlumpt und ausgezehrt? Welche Art von Blicken provoziert ihr Erscheinen—Dihals Zustand, der Anblick eines Menschen? Scheint der Feind auf eine Auseinandersetzung gefasst, vorbereitet gar, oder eher überrascht, beunruhigt?[2]

Wie sie das Tor passieren, steckt Basilio noch rasch den Dolch von links wieder in die Scheide, griffbereit zu seiner Rechten.
 1. Bluff gewünscht?
 2. perception = 16; knowledge (warfare & military) = 11
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 14.01.2015, 18:29:30
Beim Eintreten in den Muog bemerkt Tarqetik, wie sich Wachposten vor der Türe positionieren, und sieht sich gleich nach einem weiteren Ausgang um. In Mitten der Gruppe bleibt ihm wenig Zeit, da er  zum Weitergehen animiert ist. Der Duft, ein Gemisch aus warmem Holz, feuchtem Leder  und dem herben Moschusduft von lange getragener Kleidung erinnert ihn doch sehr an die Feldlager und die Unterbringung in engen Räumen.

In der Halle angekommen, sieht sich Tarqetik die Bewohner dieser großen Hütte etwas genauer an. Der Begriff Ältestenrad und seine Zweideutigkeit sowohl im praktischen und hierarchischen Sinn,  ist dem Kämpen nicht fremd, doch noch nie sah er eine dermaßen wohlüberlegte Auslebung dieses Wortes. Die Bewaffnung der Ältesten, für Menschen würde man das Wort Greise verwenden, bringt ihn wieder auf die Auslegung der „Ehre“ der Kargi. Welcher ehrbare Mann würde diese netten alten Männer hier Herrinnen angreifen, so dass das Waffentragen auch im vorgerückten Alter noch nötig macht. Vom optischen Eindruck des Guls von Kezhdal ist Tarqetik aber etwas endtäuscht. Aus irgendeinem biederen Grund hatte er erwartet, dass der Häuptling einen geflochtenen Bart, vielleicht mit ein paar Ahnenandenken oder zumindest bunten Bändern eingewebt, zur Schau stellt. Zumindest der militärische Gruß ist sehr zackig und der Gul scheint auch kein Mann unnützer Worte zu sein.
Parallel Einleitung von Sanjan, mit einem Senken des Hauptes zum thronenden Ukhtart beginnend und ein eher salopper Gruß mit der rechten Hand an auf der Sitzbank sitzenden Herren aufhörend, als dieser seinen Namen erwähnt. Tarqetik zieht sich die Handschuhe aus und bleibt irgendwo am Eingang stehen und hört nun von Gul Hulad das, was er sich bereits erwartet hatte; hatte doch Hasdru auf dem Platz ihm doch bereits von diesem Übergriff, denn ein Angriff wäre wohl weitaus brachialer ausgefallen und hätte die Gemüter zu weit mehr als zu einem Holzscheitwurf erhitzt, erzählt. Als der Gul aber mit Nachdruck erwähnt, dass dieser Übergriff auf seinem bzw. ihrem Land stattgefunden hat, wird Tarqetik hellhörig.
Fraglich bleibt, ob Hulad das mit dem gebrochenen Frieden von Dorwina wirklich ernst meint. Hier, wo es den Anschein einer starken militärischen Gesellschaftsstruktur hat, müsste sich der Ältestenrad doch zumindest rein taktisch eingestehen haben, dass Dorwina auf keinen Fall in den Krieg gezogen ist. Wer sollte seinem Feind schon Zeit geben sich zu rüsten? "Ein Ehrenhafter!" Tarqetik kann sich nur mühevoll einen Grinser verkneifen. Bei einer akuten Bedrohung hätten die Grenzwächter schon am Fluss ihnen die Ehre einer Pfeilbegrüßung zuteilwerden lassen.

„Es muss einen Beweis geben, dass es sich bei diesem Übergriff auf die Kargi um Leute aus Dorwina gehandelt haben muss und nicht einfach ein paar Freischärler, von denen laufen ja genügend rum“, fängt es an in Tarqetiks Verstand zu arbeiten. „Mal sehen, was der gute alte Mann noch so zu sagen hat.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.01.2015, 19:24:18
Irgendwie hat das Sanjan befürchtet. Die Angst, die Sorge, die Feindschaft der Kargi mochten nicht von alten Problemen stammen, nicht nur. Zähneknirschend registriert er die Zwickmühle, in welcher er und die Anderen steckten. So schindet er etwas Zeit, indem er das leere Kistchen neben seinen Speer legt, um beide Hände frei zu haben.

Weit öffnet er die Arme, so als würde er nach einem -Was- fragen. Auch seine Stimme hört sich fragend an auch wenn er keine Frage stellt. „Das ist Besorgnis erregend, dass Menschen euch auf eurem Land angreifen. Denn es geschieht ähnliches in den Landen der Dorwida. Höfe wurden überfallen, Karawanen kommen nicht mehr an.“ Der Blick des Schamanen bleibt auf den Gul gerichtet, auch wenn er jetzt die Reaktion der Ältesten gerne sehen würde. „Jaresh zweifelt aber nicht an dem Bündnis und der Ehre der Ukhtark. Er will lieber die Schuldigen für diese Verbrechen finden. Habt ihr Hinweise, woher eure Angreifer stammen? Vielleicht gibt es eine Verbindung.“ Das Sanjan nicht direkt auf die Frage des Gul antwortet, ist ihm bewusst. Hier und jetzt würde es eh schwer fallen ihm die Gefangennahme eines seiner Männer und den Tot eines weiteren zu verkünden. Drum herum kommen wird Sanjan aber nicht, das ist ihm nur all zu bewusst.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 18.01.2015, 11:31:41
   Als der Bahir auf die an ihn gerichtete Frage mit einer Gegenfrage antwortet, wird es kurz still in der Halle. Anscheinend überlegt der Gul, ob er diesen Punkt übergehen soll, oder nicht. Doch Sanjan hat wohl Eindruck gemacht mit seiner Vorstellung und so antwortet Gul Hulad. "Du fragst mich, ob wir Hinweise haben? Seit zwei Wochen werden unsere Hirten, die die Rinderherden bewachen und hüten, und unsere Patroullien am Rand zur neutralen Zone angegriffen - es gab inzwischen vier Übergriffe, zwei Tote, mehrere Verletzte. Seit zwei Tagen vermissen wir drei unserer Männer, die auf Patroullie an der Grenze zur Neutralen Zone verschwunden sind. Beim letzten Angriff auf eine unserer Herden schrieen die Angreifer: 'Verschwindet. Dieses Land gehört den Siedlern von Dorwida!'"
   Als der Gul diese Worte spricht, erhebt sich wieder unruhiges Gemurre in den Reihen der Ältesten und auch die eine oder andere Verwünschung ist zu hören. Manik und Tarqetik, die neben Mago stehen, sehen, dass der Serogul mit dem Kiefer malmt und offensichtlich unzufrieden ist. Der Gul allerdings hat keine Wut in seiner Stimme. Er schafft es, sachlich zu bleiben. Anscheinend hat er ein besonnenes Gemüt. "Daher frage ich noch einmal, Gesandter von Jaresh: was sagt Jaresh Dorguln? Sind es die Menschen von Dorwida, die uns angreifen, oder sind es sie nicht? Wer dann? Und weiß er, wo unsere Männer sind?", fragt er.
   Einige der Ältesten bekräftigen die Frage durch Wiederholung. Eine gewisse Aufregung kehrt unter ihnen ein. Doch bevor Sanjan oder einer seiner Begleiter antworten kann, tritt Mago einen Schritt nach vorn und spricht zum Bahir: "Wenn du antwortest, dann erzähle meinem Vater auch, was du mir erzählt hast. Sonst mache ich es", sagt er trocken.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 18.01.2015, 11:32:29
   Ihren Kameraden stützend, führen die beiden Torwächter Dihal Richtung Palisade. Basilio folgt den beiden, während er antwortet. Als der Koraker seine Ausführungen beendet hat, ist die Gruppe bereits am Tor und der Bärtige ruft den Männern auf der anderen Seite zu, dass sie es eilig aufmachen sollen. "Isang namin ang nasugatan!"[1]
   Einige Augenblicke später knirschen schwere Metallangeln auf und einer der Torflügel wird von einem behelmten Wächter aufgeschoben. "Zahur, ano ang nangyari?"[2], fragt dieser.
   "Ito ay Dihal. Ang Aster na inaatake sa kanya"[3], antwortet der Bärtige. Dann deutet er auf Basilio und lässt den Gesprächspartner und seinen ameraden auf der Innenseite des Tores wissen, dass dieser Dihal gerettet hat und mit Ihnen kommen darf.
   Schon bald setzt die ungewöhnliche Gruppe ihren Weg innerhalb von Kezhdal fort. Der behelmte Wächter, der die Fragen gestellt hatte, schließt sich ihnen an und behält ein Auge auf Basilio. Anscheinend sind die Kargi zwar bereit, einem Mann, der einen der ihren augenscheinlich retten wollte, vertrauen entgegen zu bringen, doch sie wollen sich auch absichern.
   Der Koraker derweil lässt möglichst unauffällig seinen Blick über die Siedlung der Ukhtark schweifen. Er kann nicht wissen, dass ein brandobischer Krieger, der mit seinen drei Kameraden und drei weiteren Kargi etwa zur gleichen Zeit durch das Haupttor eingeritten kam, gerade die gleichen Beobachtungen zu machen versucht. Doch ähnlich diesem Krieger bemerkt auch er, dass die Kargi in einer bemerkenswert natürlichen Melange aus einer ländlichen Ansiedlung und einem Heereslager leben: Die hölzernen Häuser, die offenen Feuerstellen, der Geruch von köchelndem Eintopf und gebratenem Fleisch, von Latrinen, Gerbermitteln, von strengem Schweiß, eingelegtem und gerade ausgenommenem Fisch, von feuchter Erde und Laub und noch ein gutes Dutzend anderer Gerüche hängen über Kezhdal, wie es in einer lebensfrohen Landgemeinschaft sein sollte. Zwischen den Hütten und Feuerstellen laufen Kinder und Herawachsende umher. Frauen schleppen Wasser - wohl von Brunnen innerhalb der Mauern. Ein Schmied bearbeitet irgendwo - Basilio kann ihn nicht sehen - lautstark ein Metallstück. Ein greiser Mann liegt im Schatten einer der Hütten und schläft, während drei weitere Kargi seines Alters an einer Feuerstelle würfeln.
   Zugleich aber fällt dem Feldwebel sofort auf, dass die Hütten in ordentlichen Reihen aufgebaut sind, so wie man es in Heereslagern zu tun pflegt. Einheiten von zwei oder fünf Kargi patroullieren die weiten Gänge zwischen den Hüttenreihen. Die meisten Männer tragen mindestens ein Langmessen an ihrer Hüfte, viele auch Kurzschwerter. Die Palisade wird ihrer Länge nach patroulliert und Wehrtürme, wie die beiden, die er gesehen hatte, sind rundherum an dieser errichtet.
   Dennoch macht Kezhdal auf Basilio nicht den Eindruck einer aggressiven Stadt. Die Waffen und Patroullien fügen sich überraschend harmonisch in das Bild der Gemeinde - wohl weil sie Ausdruck der Kultur der Kargi sind.
   Viele der Passanten drehen sich um, um die Gruppe zu beobachten und einige Murmeln auch etwas. Basilio kommt es so vor, als würde oft das gleiche gesagt: "Noch ein Mensch?"
   Dann hört der Koraker ein Stöhnen, dass ihm inzwischen allzu vertraut ist. Als er zu Dihal schaut, ist der Kopf des Kargi auf seine Brust gesackt. Er ist offensichtlich bewusstlos. Der Bärtige - Zahur, wie ihn sein amerad genannt hatte - schüttelt den Kopf. "Hindi kaya siya ang gumawa nito", sagt er. "Kailangan namin ang unang doctoring kanya. Isinasaalang-alang namin siya sa dariba."[4]
   Damit schlägt die Gruppe einen anderen Weg ein und wendet sich von dem großen, zweistöckigen Gebäude in der Mitte der Siedlung ab, um das sich eine große Menge an Zuschauern versammelt zu haben scheint. Nun zeigt der Weg zu einer größeren Hütte, die etwas weiter von den anderen entfernt zu stehen scheint, als üblich.
   Basilio ruft sich das letzte Wort des Kargi noch einmal in Erinnerung: Dariba. So weit er sich noch erinnern kann, bezeichnen die Kargi so die Heilerin des Stammes.
 1. Übersetzung: Wir haben einen Verletzten!
 2. Übersetzung: Zahir, was ist passiert?
 3. Übersetzung: Es ist Dihal. Die Elfen haben ihn angegriffen.
 4. Übersetzung: So schafft er es nicht. Wir müssen ihn zuerst verarzten. Wir bringen ihn zur Dariba.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 18.01.2015, 16:25:16
Basilio hat Mühe, seine Aufregung zu verbergen, als er mit seiner beständig anwachsenden Zahl an Begleitern durch Kezhdal marschiert. Ha, das ist einfacher gewesen als gedacht! Mit leuchtenden Augen sieht er sich um. Wievielen seiner Landsleute mag dieser Anblick je zuteil geworden sein? Ob er vielleicht gar der erste Koraker seit Erklärung ihrer Unabhängigkeit ist, der sich auf diese Art Zutritt zu einem Kargi-Dorf erschlichen hat? Nicht, dass er sich dies wirklich als Verdienst anrechnen darf. Schließlich war es reiner Zufall gewesen, dass er in den Weiten des Elnina-Waldes auf einen verletzten Kargi gestoßen ist. Würde Basilio noch Hauptmann Alvareste unterstehen, so wüsste er genau, welche Standpauke ihm bei seiner Berichterstattung erwartete. 'Gutgegangen?' würde der Hauptmann toben. 'Gutgegangen? Ja, weil du mehr Glück als Verstand hattest!' oder 'Wagemut nennst du das? Dummheit, sage ich! Du kannst von Glück reden, dass der Feind dieses eine Mal dümmer war!' Womöglich würde der Hauptmann auch, anstatt zu toben, nur in erschöpfter Verzweiflung vor sich hinmurmeln: 'Was kann sich dieser Mensch nur dabei gedacht haben? Vielleicht sollt ich einen Medikus kommen lassen, der ein Loch in seinen Schädel bohrt, damit man mal hineinschauen kann!'

Das Grinsen, das Basilio bei diesen Erinnerungen kommen will, kann er gerade noch unterdrücken. Eigentlich sollte er Angst haben. Ja, wenn er gescheit wäre, dann hätte er Angst. Vom Feind umgeben, jeder Fluchtmöglichkeit beraubt, ohne Verstärkung, und nicht einmal Hauptmann Kolyak weiß, wo er ist. Dazu der behelmte Kargi vom Tor, der sich einen halben Schritt seitlich hinter Basilio hält und misstrauisch auf jede seiner Bewegungen achtet, und auch die Blicke der zumeist bewaffneten Einwohner sind argwöhnisch bis feindselig. Basilio aber ist zu berauscht von der eigenen Kühnheit, um sich ernsthaft Sorgen zu machen. Drei Kargi könnten ihn ebenso leicht bezwingen wie dreihundert, er befindet sich also in keiner größeren Gefahr als vorhin am Tor. Sein Schritt, merkt er, ist federnd, fast beschwingt. Von den Eindrücken um ihn herum versucht er so viele wie möglich in sich aufzunehmen.

Als Basilio bei seiner Einschätzung anlangt, dass es hier keinerlei Anzeichen für erhöhte Kampfbereitschaft gibt, lässt er sich Dihals Worte noch einmal durch den Kopf gehen. 'Die Elfen haben mich angegriffen. Haben gesagt, das ist eine Strafe. Haben gesagt, sie hinterlassen eine Nachricht für den Gul.' Nachricht, ist das wörtlich gemeint? Die Schnitte auf seinem Rücken, sind das Kargi-Schriftzeichen und wenn ja, was steht da? Leider verdecken die Arme der beiden Helfer einen Großteil der Zeichen.[1] Ebenso mysteriös: Elfen haben ihn so zugerichtet. Elfen! Was weiß Basilio über sie? Dass sie spitze Ohren haben. Im Ernst, mehr fällt ihm zu diesem Thema nicht ein.[2] Sein Lebtag hat er sich noch nicht für Elfen interessiert oder mit einem von ihnen zu tun gehabt. Dass in Ek'Gakel die Orks und die Kargi wieder umtriebig werden, wurde ihm gesagt, und es immer öfter zu Streitereien zwischen den Dejystämmen und der sesshaften Bevölkerung kommt, welche sich durchaus zu einem Bürgerkrieg aufschaukeln könnten, aber Probleme mit Elfen? Sadistische Elfen? Die beiden Wörter hat Basilio noch nie im selben Satz gehört.

Die Kargi offenbar auch nicht. Sonst würden sie Dihal als erstes zum Schamanen bringen und dann zum Muog. Es muss die Neugier sein, die sie nicht klar denken lässt.

Sehen die dummen Kerle nicht, dass ihr Kamerad sich im letzten Todesröcheln befindet? Liegt ihnen so wenig an seinem Leben? Interessiert sie nur sein Bericht? Aber selbst dann wäre es schlauer, ihn zuerst zum Heiler zu bringen. Außer, sie haben kein Vertrauen in ihren Heiler. Kennen sie etwa keine Heilmagie? Oder hat man am Hintertor einfach nicht die hellsten Leuchten aufgestellt? Am liebsten würd ich was sagen! Bei solch offensichtlicher Fehleinschätzung platzt mir der Kragen. Zwei Stunden hab ich ihn durch die Gegend geschleppt und jetzt verdirbt deren Inkompetenz mir am Ende meinen schönen Plan! Wenn Dihal stirbt, wird man mir meine Hilfe nicht halb so sehr anerkennen... werd ich nicht halb soviel in Erfahrung bringen... Von Idioten umgeben, auch hier. Es ist doch zum Heulen!

Eine Gruppe Grünhäute, die sich um eine Feuerstelle drängt und soeben Essen schöpft, reißt ihn mit ihrem lauten "Gemurmel" aus seinen Gedanken: "Noch ein Mensch! Seht das Blut an seinen Händen, an seiner Kleidung. Hat er Dihal so zugerichtet? Warum lassen Zahur und Ultak[3] ihn frei neben sich herlaufen? Warum ist der Kerl nicht gefesselt?"

Basilio blickt an sich hinab und bemerkt, dass seine rechte Seite—Hemd, Hose, Ärmel, auch seine Hand—tatsächlich über und über mit Dihals Blut eingesaut ist. Außerdem ist er bis auf die Haut nassgeschwitzt und riecht... wie jemand, der ein Bad braucht.

'Noch ein Mensch.' Das hört er jetzt zum dritten Mal. Befinden sich etwa in diesem Augenblick noch weitere Menschen im Dorf? Oder befanden sich hier vor kurzem? Verbündete? Gefangene? Händler? Unterhändler? Aus Dorwida? Zu viele Möglichkeiten, zu wenig Information. Am liebsten würde er seine Begleiter fragen, aber bis Dihal versorgt ist, steht ihm Geduld besser zu Gesicht.

Und dann passiert es: Dihal bricht bewusstlos zusammen. Basilio tauscht einen erschrockenen Blick mit Ultak. Nein, nein, nein, nein, nein! Zumindest wachen die drei Torwachen endlich auf, ändern ihren Plan und ihre Richtung und es geht zur Heilerin! Weil aber auch jetzt keiner der drei Kargi irgendein Anzeichen von Eile zeigt, muss Basilio selbst aktiv werden: sobald er die Hütte der Schamanin ausgemacht hat, läuft er voraus und ruft: "Dariba, komm schnell, Dihal sein verletzt. Dihal stirbt!"
 1. Nachtrag: linguistics = 21, s. hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg954125#msg954125)
 2. Knowledge (local) = 7
 3. Oder wie soll der Behelmte vom Tor heißen?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 18.01.2015, 16:57:25
Eine Bemerkung zu den Worten von Mago, dass alles zu seiner Zeit kommen würde, verkneift sich Sanjan. Der Gul bleibt auf einer sachlichen Ebene und auf dieser soll es auch weiter gehen. „Jaresh Dorguln weiß von den Angriffen auf euer Land nichts. Wir haben es gerade eben durch euch erfahren. So kann er zu dieser Situation auch nichts sagen. Viel mehr ist das was ich geschildert habe, der Anlass unseres Hierseins. Die Ähnlichkeit zu den Ereignissen auf eurem Land ist unübersehbar. Denn die, welche die Gehöfte und die Karawanen angreifen, sollen Kargi sein. Erst vor einem Tag wurde dem gesamten Dorf ein vermeintlicher Angreifer gezeigt. Die Armee hatte ihn und seinen Trupp kurz nach einem Angriff auf ein Gehöft aufgegriffen.“ Sanjan schluckt den Kloß herunter, welcher sich in seinem Hals gebildet hat. „Der Kargi trug das Zeichen eures Stammes und wie wir hier von eurem Sohn Mago erfahren haben, vermisst ihr eine Grenzwache, welche auf die Beschreibung der Soldaten passt.“ Einige der Ältesten rufen sicher dazwischen, dass es eine Lüge sei. Das Sanjan nur nichts als Lügen kann. Die anderen Worte versteht er nicht. Doch wartet er einen guten Moment ab um weiter zu reden. Als dieser kommt, spricht er ruhig weiter „Jaresh Dorguln zweifelt nicht an den Ukhtark, selbst als ihm euer Krieger vor die Nase gehalten wurde. Er kann es nicht glauben, dass euer ehrbarer Stamm den Vertrag gebrochen haben soll und noch dazu passen die Beschreibungen der Angriffe nicht zu eurem Stamm. Denn beim letzten Angriff sollen drei Kargi-Krieger von den Söhnen des Bauern vertrieben worden sein. Ich wiederhole, drei Krieger von Bauern. Später dann als Soldaten hinter den Angreifern her waren, sind sie auf drei Kargi getroffen. Sie hielten sie für die Angreifer. Leider ließen sich eure Krieger nicht einfach so festsetzen. Es kam zum Kampf und einer wurde getötet, ein zweiter floh und der dritte wurde gefangen genommen. Wo die Soldaten die eure Grenzwache aufgegriffen haben, dass ist mir nicht bekannt. Vielleicht kann sich einer meiner Kameraden an den genauen Wortlaut erinnern.“ Beim Sprechen breitet Sanjan wieder die Arme zu einer fragenden Geste aus. So steht er mit weit geöffneten Händen vor dem Gul. Achtet kaum auf die Worte von rechts oder links. Am Ende ist es vom Gul abhängig, ob er den ehrlichen Worten des Schamanen glaubte oder nicht. Ob er sie auf der Stelle gefangen nehmen würde oder das Angebot annehmen würde. „Was gerade feststeht ist, Jaresh Dorguln hat vor den Augen aller aus seinem Dorf und den Augen seines eigenen Blutes euren Krieger beschützt. Ihn vor einer sofortigen Hinrichtung bewahrt. Momentan sitzt der Krieger im Gefängnis des Dorfes, bis ihn durch den Dorfrichter ein Prozess gemacht werden kann. Außerdem hat Jaresh Dorguln, bevor es zu diesem Prozess kommen kann, uns fünf zu euch entsendet um die Angriffe auf sein Dorf aufzuklären. Da aber beide Dörfer angegriffen werden, in beiden es heißt das jeweils andere habe den Vertrag gebrochen. Liegt die Vermutung nahe das hier irgend ein Spiel gespielt wird, um die beiden Dörfer gegeneinander aufzuwiegeln. Wer das Spiel spielt und warum, genau darum sind wir hier. Im Namen eures Blutes und des von Jaresh Dorguln, lasst uns die Angreifer finden und sie ihrer gerechten Strafe zuführen.“[1]
 1. Diplo, falls benötigt: 5 ... das gibt Haue. hehe, nicht vergessen Manik und Tarqetik ihr könnt noch aufbessern
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.01.2015, 11:36:24
Als Basilio plötzlich der Gruppe vorauseilt, überkommt die Kargi Aufregung - Zahur ruft ihm nach, er soll anhalten und Ultak stürmt hinterher. Anscheinend haben die Kargi ihre Vorbehalte vor dem freundlichen Händler nicht ganz abgelegt.

Der Koraker überwindet leichtfüßig an die zwanzig Schritt - gut die Hälfte der verbleibdenden Distanz zur Hütte, da geht die Tür derselben auf und eine junge Kargi tritt ins Freie. Durchdringende, rote Augen und ein strenger Blick fixieren ihn. Die vollen, dunklen Lippen sind streng in der Waagerechten. Ein für eine Kargi überraschend zierliches Kinn und hohe Wangenknochen fallen Basilio ins Auge. Die Ohren dagegen sind verdeckt von vollem, geraden Haar, das auf Schulterblatthöhe und kurz vor den Spitzen auf Hüfthöhe lose zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden ist.

Die Frau trägt eine einfache, braune Toga aus Leinen, die mit einem ledernen Gürtel um die Hüften zusammengezogen wird, ärmellos ist und kurz vor den Knien endet. Am Gürtel hängen mehrere kleine Beutel und Taschen - wohl mit Arzneien. Eine kleinere Tasche trägt sie quer über die Schulter gehängt. Die Füße stecken in ledernen Sandalen.

So weit Basilio es anhand des faltenfreien Gesichts und der recht sportlichen Erscheinung beurteilen kann, muss die Kargi noch recht jung sein. Er schätzt sie auf vielleicht fünfundzwanzig, oder eher dreißig Sommer - für eine Heilerin des Stammes nahezu Kindesalter.

Als sie den schreienden und gestikulierenden Menschen vor sich bemerkt, bleibt die Kargi stehen und Überraschung mischt sich in ihren Blick, ohne die Strenge daraus zu verdrängen. "Ano ang nangyayari sa dito? Sino ay nasaktan?", ruft sie, mehr zu den Männern hinter Basilio, als zu diesem.[1]

Da holt auch schon Ultak den Koraker ein und packt diesen rüde am Arm. "Uy! Manatili doon!", herrscht er diesen an.[2] Als Basilio sich reflexartig losreißt, gibt der Kargi mit grimmigem Blick nach. Für einen Moment entfährt ihm ein wütendes Grunzen, fast schon ein Knurren, so kommt es dem Menschen vor, als er die entblößten Hauer aufblitzen sieht. Doch Ultak gibt sich damit zufrieden, dass der Mensch innegehalten hat und nicht mehr auf die Hütte zurennt.

Derweil kommen Zahur und Aris mit dem ohnmächtigen Dihal immer näher. Der Narbengezeichnete antwortet der Frau: "Ginang dariba, ang aming kapatid na lalaki Dihal ay malalang nasugatan. Siya ay namatay."[3]

Als die Dariba diese Worte hört, nickt sie nur und bedeutet den Männern mit einer Handbewegung, den Verletzten in die Hütte zu bringen. Ultak und Basilio folgen ebenfalls. Das Flachdach der Behausung reicht auf der Vorderseite noch fünf, sechs Fuß über die Mauern und wird mit Pfeilern abgestützt. So ergibt sich noch eine Art überdachte Terasse, wo unter anderem zwei Tische stehen, voll mit Tongefäßen und Pulvernhaufen aller Art, aber auch Kräutern und Steinen; dazu auch zwei Schemel, mehrere kleine Kisten und Säcke. Vom Dach hängen an Schnüren Knochenschmuck und seltsam miteinander verwobene Zweige und Steine - wahrscheinlich schamanistische Foki oder Embleme.

Auch in der Hütte selbst setzt sich das widerssinig geordnet wirkende Durcheinander eines schamanistischen Heilers fort. Gleichzeitig merkt Basilio, dass im Rahmen des Möglichen auf reinliche Verhältnisse geachtet wird. Die Dariba bedeutet den Männern, Dihal auf einen mit frisch gewaschenem Leinen bespannten Tisch zu legen und beugt sich über diesen.

Während sie mit einem Messer sein Wams und den leinernen Überwurf darunter zerschneidet, schaut sie noch einmal zu Basilio auf. Ihr Blick ist misstrauisch; er wandert zu Zahur hinüber. "Sino ito?"[4], fragt sie.

Zahur erklärt ihr knapp, dass Basilio mit Dihal am Tor erschienen ist, und dass ihr Bruder gesagt hat, die Elfen hätten ihn angegriffen und der Mensch hätte ihn gerettet. Damit gibt sich die junge Frau zufrieden und widmet sich den Wunden des Verletzten.

Zunächst konzentriert sie sich auf die tiefe Wunde an der Seite. Der Koraker sieht, wie sie den von ihm provisorisch angelegten Verband langsam aufwickelt. Dabei schaut sie noch einmal zu ihm auf und ihr Blick scheint etwas weniger streng zu sein. Als die Wunde offen liegt, erkennt Basilio, dass sie wohl wieder aufgebrochen ist. Frisches Blut klebt an den Händen der Dariba. Doch diese scheint es nicht zu stören, im Gegenteil. Sie presst ihre Handflächen gegen die Wunde, schließt die Augen und beginnt einen leisen, pulsierenden Singsang. Dabei neigt sie den Kopf immer weiter in den Nacken. Es muss wohl Kargi sein - Basilio versteht einige Worte, doch entweder ist es ein Dialekt, oder zu schnell vorgetragen, denn er kann das Gesagte nicht ganz erfassen. Plötzlich merkt er aber, wie sich ein warmer, gelblicher Schimmer unter den Handflächen der jungen Frau zu entwickeln beginnt. Es kommt ihm so vor, als würde es im Raum etwas wärmer werden, als es ohnehin schon ist und als würden die anderen Leuchtquellen in den Hintergrund treten, während das Schimmern immer weiter zunimmt. Seine Nackenhaare stellen sich auf.

Dann wird der Gesang leiser und auch der gelbliche Schimmer schwächer, bis beides verschwunden ist. Die Umgebung um den Koraker herum normalisiert sich und die Dariba öffnet die Augen. Als sie ihre Hände von der Hüfte des Kargi nimmt, ist die klaffende, blutende Wunde verschwunden - frisches, rosanes Fleisch schaut zwischen den zerfetzten Rändern der grünlichen Haut hervor. Nur noch einige Tage und einige Schichten neuer Haut sind nötig, um die Stelle komplett verheilen zu lassen, auch wenn eine Narbe als Erinnerung bleiben wird. Es war wohl heilende Magie, die da eingesetzt worden ist.

Wie auf Kommando scheint Dihal zu sich zu kommen. Er stöhnt auf und öffnet die Augen, jedoch ist er noch zu benommen, um etwas zu sagen. Da will sich die Dariba bereits um die zahlreichen, oberflächlichen Schnitte auf seiner Brust kümmern. Sie taucht einen Pinsel in eine eigens zuvor gemischte Kräutermischung, schlägt sein Leinengewand zur Seite - und hält abrupt an, als sie die Schnitte in ihrer Gänze sieht. "Sabihin mo ba ang aster na inaatake sa kanya?", fragt sie Zahur.[5]. Als dieser bestätigt, lässt sie den Pinsel sinken und erblößt ihre Zähne vor Wut. Basilio ist überrascht, wie sich das attraktive Antlitz plötzlich verkrampft. "Ang mga Suhal!", murmelt sie.[6]

Als die anderen Sie aufgeregt fragen, was passiert ist, nimmt sie einen feuchte Lappen, und wischt das Blut von den Wunden, so dass die Schnitte klar zu sehen sind. Da fällt es auch Basilio wie Schuppen von den Augen, während die Dariba den Männern das nun Offensichtliche erklärt: "Ito ay isang mensahe sa Gul. Nagsulat sa kanyang laman!"[7]

Die anderen Kargi im Raum sind wohl des Lesens nicht mächtig, und schon gar nicht der Händlerzunge - nicht so Basilio, der nun klar die Buchstaben des brandobischen Alphabets rot auf der malträtierten Haut Dihals leuchten sieht. Und er liest die Nachricht: "Gul Hulad, euer heuchlerischer Sohn ist gefasst. Er wird hingerichtet, wie er es verdient hat, für den Übertritt auf unser Gebiet. Das hier ist eine Warnung und eine Lektion für euch. Lernt sie gut. Kein Kargi soll es je wieder wagen, unser Gebiet zu betreten, sonst gibt es Krieg!"
 1. Übersetzung: Was ist hier los? Wer ist verletzt?
 2. Übersetzung: Hey! Bleib sofort stehen!
 3. Übersetzung: Geehrte Dariba, unser Bruder Dihal ist schwer verletzt. Er stirbt.
 4. Übersetzung: Wer ist das?
 5. Übersetzung: Hast du gesagt, die Elfen haben ihn angegriffen?
 6. Übersetzung: Diese Bastarde!
 7. Übersetzung: Das hier ist eine Nachricht an den Gul. Sie haben sie ihm ins Fleisch geschrieben!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.01.2015, 12:15:49
Als Sanjan den Zusammenstoß mit drei Kargi, einen Toten und einen Gefangenen erwähnt, steigert sich das unzufriedene Gemurmel der Ältesten um sie herum zu offener Anfeindung. Er kann die meisten Worte nicht verstehen, doch einiges wird auch in der Händlerzunge geschrieen - "Mörder", "Lügner" und "Eidbrecher" sind dabei die eher harmloseren Beschuldigungen. Ob des ganzen Lärms entblößt Grimnir seine Hauer und schaut grimmig von einer Seite zur anderen. Bereit aufzuspringen.

Auch das Gesicht des Guls verliert für einen Augenblick seine Haltung, wohl aus Sorge um seinen jüngeren Sohn, der bei der vermissten Grenzwache war, wie Jareshs Männer von Mago wissen. Doch schon einige Lidschläge später findet Gul Hulad seine Fassung wieder und hebt beide Arme, um die Menge zu beruhigen. Seine Geste zeigt zunächst keine Wirkung, also donnert er mit einer für seine Erscheinung überraschend kraftvollen Stimme: "Wahim!". Wie zur Bestätigung dieses Rufs greift sich Mago den schweren Hammer, der neben einem runden Metallschild hängt und lässt mit einem ohrenbetäubendem Gong auch die letzten Aufmüpfigen verstummen.

Ein rüstiger Kargi - nicht mehr jung, doch auch kein Greis, mit groben Gesichtszügen, einer engen Stirn und wallendem schwarzen Haar und Bart - beides zu je zwei Zöpfen geflochten - steht auf. Er trägt ein Lederwams und zwei Kurzschwerter hängen an seinen Hüften. Anscheinend ist das hier ein echter Krieger - selbst nach den gehobenen Kargi-Maßstäben. Er spricht zum Gul, während Hasdru übersetzt: "Main Gul. Diese Männer zugegeben, dass sie uns angegriffen! Sie zugeben, dass sie einen von uns verschleppt. Sie zugegeben, dass sie einen von uns getötet!"

Von der anderen Seite kommt der Einwurf eines anderen Ältesten in einer braunen Robe: "Nicht sie. Und in der neutralen Zone."

"Das egal!" "Eine Lüge!" - Zwischenrufe mehren sich aus der Runde.

Der erste Sprechen übernimmt wieder das Wort und winkt ab. "Das nicht wahr. Sie lügen. Gul Hulad hat uns befohlen, nicht in die Neutrale Zone zu gehen! Wir ehren den Blutschwur von Dorwida!" Der Mann deutet mit einer Hand auf Sanjan, während er weiterhin den Gul ansieht. "Dieser Sil-Aster lügt. Ich traue ihm nicht. Ich sage, sie haben uns angegriffen auf unser Land!"

Auch wenn Hasdrus Übersetzung gebrochen ist, kommt doch der Sinn der Worte klar bei dem Halbelf und den drei Menschen an.  Es gibt auch Gegenstimmen. Der berobte Älteste, der bereits vorher wiedersprochen hatte, gibt zu bedenken, dass der Vertrag seit mehr als zehn Jahren geachtet worden ist. Einige andere nicken. Doch die Mehrzahl der Ältesten ist auf der Seite des bärtigen Kriegers. Die Stimmung scheint zu kippen.

Dann ergreift Mago das Wort: "Warum sollten sie zu uns kommen und uns warnen, wenn sie es gewesen sind?", fragt er in die Runde.

"Um Zeit zu gewinnen!", schreit ein anderer Ältester. ein kleingewachsener Greis mit krächzender Stimme.

Wieder hebt der Gul die Hände, um die Massen zu beruhigen, doch da gibt es plötzlich einen lauten Knall, als die Türflügel des Muog aufgestoßen werden. "Aking Gul!"[1], hallt ein Schrei durch die Halle. Während Hasdru übersetzt, murmelt Mago neben Sanjan "Oh nein..."

Dann sehen die Anwesenden, wie ein hochgewachsener, älterer Kargi mit wallendem, schwarzen Haar und in voller Kriegsmontur in die Halle stürmt. Hinter ihm laufen zwei weitere Männer. Jareshs Gesandten erkennen einen von ihnen sofort - es ist Khenu.

Der Anführer der Gruppe tritt vor und lässt sich hastig vor dem Gul auf ein Knie fallen. Wieder spricht er, und es scheint ein Ritual zu sein, denn die Worte sind wohl gewählt. Hasdru übersetzt für die Fremden. "Mein Gul! Mein ältester Sohn Khenu hat mir soeben berichtet, dass sein jüngerer Bruder und mein Sohn von den Menschen von Dorwida verschleppt worden ist."

Der Mann zieht ein Langschwert aus der Scheide an seiner Seite und legt es horizontal vor sich und dem Gul auf den Boden. "Ich bin ein Ukhtark. Als Ukhtark geboren. Ich habe für die Ukhtark geblutet. Und ich werde als Ukhtark sterben."

Dann schaut er zum Gul hinauf. "Nun fordere ich von meinem Gul und meinem Stamm mein Blutrecht ein! Ich werde meinen Sohn befreien und ich fordere die Unterstützung des Stammes!"

Der Gul bleibt still, doch unterstützende Rufe werden in der Menge laut. Der Mann steht auf und nimmt sein Schwert in die Hand. Er dreht sich zur Menge und wiederholt noch einmal lauter die letzten Worte: "Ich bin ein Ukhtark. Und ich fordere mein Blutrecht ein!"

Dann wendet er sich voller Erwartung zu Gul Hulad um. Manik und Tarqetik bemerken, wie Mago voller Missbilligung zu Khenu schaut. Dieser antwortet dem Serogul ebenfalls mit einem feindseligen Blick. "Das sieht nicht gut aus", murmelt Ragnar neben Hasdru und seinen Kameraden und zur Überraschung aller nickt Hasdru dem Hünen wie zur Bestätigung zu.

Während es im Muog wieder lauter wird, tritt Mago an Sanjan, Manik und Tarqetik heran und murmelt. "Khenus Vater stellt einen berechtigten Anspruch. Wenn ihr wirklich einen Krieg verhindern wollt. Wenn ihr einen Vorschlag habt, wie wir die Schuldigen finden könnten, oder etwas anderes, was die Gemüter beruhigen kann - dann wäre es jetzt Zeit, zu sprechen."
 1. Übersetzung: Mein Gul!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 24.01.2015, 18:38:12
Anders als Gryphius Hengrimm, der naive junge Händler, hat Basilio natürlich damit gerechnet, dass seine grünhäutigen Begleiter einschreiten würden, wenn er so einfach vorstürmt. Das war schließlich der halbe Grund, warum er es tat: um naiv und unbekümmert zu erscheinen. Und obwohl Ultak genau so reagiert wie erwartet, kann Basilio den Reflex nicht unterdrücken: als dieser ihn packt, reißt er sich los und entblößt, als Ultak ihm die Hauer zeigt, die eigenen Zähne und faucht gar dabei. Erschrocken über seine Reaktion—und sich selbst verfluchend—streckt er dem Kargi sofort die offenen Hände entgegen und bleibt stehen. Trotz der angespannten Lage kommt ihm ein amüsanter Gedanke.

Was für ein tierhafter Reflex! Das sollte mir als Mensch eigentlich nicht passieren. Doch wie heißt es von Eheleuten: ob sie sich hassen oder lieben, mit der Zeit gewöhnen sie sich aneinander und passen sich an, bis sie zum Schluss einander immer ähnlicher werden. Dasselbe scheint für Feinde zu gelten, die sich schon allzu viele Jahre lang bekriegen...

Doch Ultak lässt sich beschwichtigen und so betritt man gemeinsam die Hütte der Heilerin. Während diese sich den Verletzten besieht und sich zu kümmern beginnt, schweigen die Männer, außer es wird eine Frage an sie gerichtet. Basilio hält sich im Hintergrund, aber beobachtet alles genau. Dabei ertappt er sich bei dem verstörenden Gedanken, dass er die junge Schamanin attraktiv findet. Für eine Kargi, setzt er schnell hinzu.

Und wahrscheinlich find ich gar nicht ihr Aussehen attraktiv, sondern nur ihre souveräne Art. Ich mag nun einmal keine albernen, aufgeregt durcheinander flatternden, kichernden oder schwatzenden Weiber! Ruhig, selbstsicher, dabei warmherzig: wie meine Amell! Da, ein zufriedener Blick in meine Richtung, ha! So, und jetzt hör ich auf, darüber nachzudenken, sonst reit ich mich nur noch mehr rein...[1]

Jedenfalls stellt Basilio erleichtert fest, dass die Schamanin, entgegen seiner Befürchtung, durchaus über heilende Magie verfügt, auch wenn diese sich deutlich von der Art unterscheidet, die Basilio von daheim kennt und ihn gar ein wenig frösteln lässt. Vielleicht liegt das aber auch nur an seiner nassgeschwitzten Kleidung, die ihm jetzt, ohne wärmende Sonne und Bewegung, kalt am Leibe klebt.

Er sieht sich soeben nach einer Sitzgelegenheit um, als die Schamanin ihn an die Schnitte auf Dihals Oberkörper erinnert. Er tritt näher. Vorhin hatte er sie nicht lesen können und jetzt stellt er überrascht fest, dass es sich um (verschnörkelte!) brandobische Schriftzeichen handelt und nicht die (aus einfachen Strichen bestehenden) Kargi-Zeichen: wie mühsam, damit jemandem eine Nachricht in die Haut einzuritzen! Doch als er die Worte liest, wird ihm der Grund hierfür sofort klar. Und jetzt fährt ihm ein sichtbarer Schauer über den Rücken.

Die Intention der Elfen ist unverkennbar, ihre Gründe aber mysteriös. Und da Basilio so gar nichts über Elfen weiß, braucht er auch gar nicht ins Rätseln zu verfallen. Was immer sie hiermit erreichen wollen, gegen wen auch immer dieser Streich gerichtet sein mag: ein Krieg zwischen Menschen und Kargi so direkt vor der eigenen Haustür, nur eine Tagesreise von der korakischen Ostfront entfernt, das kann nicht geduldet werden. Nicht, wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, dass er es noch verhindern kann.

Mit erschütterter Stimme übersetzt er für Dihal und die anderen Männer: "Die Elfen schreiben in Menschenschrift: Gul Hulad, Eurer lügender Sohn sein gefangen. Er wird getötet, wie er hat verdient, weil betreten unser Gebiet. Als Warnung für euch und eine Lehre. Diese merkt euch gut. Sonst, wenn anderer Kargi wieder tritt auf unser Land, es gibt Krieg."

Basilio macht eine Pause, dann fährt er fort: "Ich nicht weiß viel über dies Land, nichts über Elfen. Könnt ihr mir erklären: Die Elfen, warum sie wollen, dass es gibt Krieg zwischen Kargi und Menschen von Dorwida? Was sie damit bezwecken? Was für ein Nutzen davon haben? Wie kann man verhindern?"
 1. Nur, dass ihr nicht denkt, das käme hier völlig aus heiterem Himmel: diese Gedanken hat der Meister provoziert mit seiner Formulierung: Basilio ist überrascht, wie sich das attraktive Antlitz plötzlich verkrampft. ;o)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 25.01.2015, 15:15:13
Nicht nur Grimnir behagt die Situation nicht. Auch Sanjan mag das Einreden der Ältesten auf den Gul nicht wirklich. Wenigstens sah es so aus, als ob einige vernünftiger sind als andere und nicht gleich den Boten einer schlechten Nachricht aufknüpfen wollen. Besonders die Ehrlichkeit gegenüber dem Serogul zahlt sich aus. Doch als der Vater des Gefangenen Auftaucht, ändert sich die Situation. Sanjan gab Mago Recht.
Mit unbehagen im Magen und etlichen Blicken zu seinen Kameraden hört er der Aufforderung des Vaters zu. Es stinkt förmlich nach Krieg. Krieg der nur schwer abzuwenden ist, wenn sie Gefühle darunter mischten. Noch dazu hatte der Kargi auch noch das Recht, den Stamm bei der Befreiung seines Sohnes zu fordern.

Sanjan atmet hörbar aus. Ihm ist nicht wohl bei der Sache aber etwas musste passieren. So macht er einen Schritt vor, und ignoriert die sich aufstellenden Nackenhaare an seinem Leib. „Ihr habt Recht!“ Nach nun alle Kargi zu Sanjan und den Menschen sahen, senkte er die Stimme wieder. „Ja, es ist ein Unrecht, dass euer Sohn gefangen genommen wurde. Ja, er muss freigelassen werden. Jedoch wollt ihr Jahres des Friedens wegwerfen weil irgendwer denkt die zwei Dörfer müssen gegeneinander aufgewiegelt werden? Wollt ihr dieses Spiel mitmachen.“ Sanjan blickt vom Vater zum Gul. „ Ihr denke die Dorwida greifen euch an. Die Dorwida denken ihr Ukhtark greift sie an? Ihr sagt, wir seien nur hier um Zeit zu schinden. Ich sage nein das Stimmt nicht. Ihr sagt ich als Sil-Aster lüge. Ich sage, ich bin ein Bahir und achte das Law verd[1] nicht weniger als ihr. Hinzu kommt, ich habe vor euren Hallen versprochen ehrlich und respektvoll zu sein und war ich es nicht?“ Er blickt zu den Ältesten die ihn als Lügner beschimpft hatten. „Aber all das Reden bringt nichts. Es müssen taten sprechen. Darum lasst uns unsere Aufgabe die Jaresh Dorguln für uns vorgesehen hat beenden. Lasst uns die Schuldigen aufspüren. Sie ihre Strafe schmecken lassen, während sie jetzt noch denken mögen, dass sie über uns alle lachen können.“ Zum Schluss wandert sein Blick wieder zum Gul. „Falls ihr aber immer noch nicht unseren Worten glaubt, lasst ein paar Kargi mit uns suchen.“[2]
 1. Dejy für: Gesetz des Blutes
 2. Diplo 6
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 26.01.2015, 13:31:13
Als die Stimmung sich aufheizt, beginnt Manik unruhig zu werden.
Ruhig schaut er sich in der Menge um und versucht sich die Kargi, die das Wort ergreifen zu merken, vor allem wer ihnen wohlgesonnen scheint und wer nicht.
Als er feststellt, dass er dabei einen halben Schritt zurückgegangen ist, bleibt er sofort wieder stehen und konzentriert sich auf einen festen Stand. Die gesamte Situation bereitet ihm Unbehagen.
 
Die Meisten scheinen nicht zu Begreifen, warum wir überhaupt hier sind. Die Stimmung steht auf der Kippe, jetzt sollten…
 
Der Fhokki schreckt aus seinen Gedanken auf, als drei Kargi – unter ihnen Khenu – hereingestürmt kommen und das Misstrauen des Waldläufer bestätigt sich schließlich, als Khenus Vater sein Blutrecht einfordert und die Stimmung vollends zu kippen droht.
 
Jetzt ist es also soweit, tja, uns wurde von Jaresh ja auch nur versprochen vorgelassen zu werden, nicht was danach passiert. Diese verfluchten Dorftrottel! Ihr verfluchten Dorftrottel. Ihr verfluchten Dorftrottel. Ihr verfluchten…
 
Als sein Gefährte zu Sprechen beginnt, konzentriert sich Manik wieder auf das Geschehen, jedoch nicht ohne grimmig und angespannt dreinzublicken. Vereinzelt hört er zustimmende Rufe zu Sanjans Rede, doch auch noch viel murren, Verwünschungen und Beleidigungen, soweit er das Anhand Sprache und Tonfall beurteilen kann.
Als der Schamane seinen Vorschlag gemacht hat, setzt der Fhokki ein und fährt fort:
 
Mein Gefährte“, beginnt er mit erhobener Stimme um den wieder aufkeimenden Lärm ihres Publikums wieder zu senken, „spricht weise.“, macht aber dann leiser weiter:
„Ich bitte euch. Lasst Vernunft euren Weg leiten.", bei den Worten dreht er sich, die Arme einladend ausgestreckt, im Kreis. "Sowohl Dorwida als auch die Ukhtark wurden angegriffen. Lasst uns -  gemeinsam -  herausfinden, was dahinter steckt." Maniks Blick fixiert nun kurz den Gul, nach außen hin wirkt er äußerst selbstsicher und vergleichsweise ruhig, doch in ihm kocht es, ein falsches Wort und die Meute wird sich gegen sie richten.
Dann blickt er sich um und sucht nach einer bestimmten Person, welche er auch schnell findet.
"Ihr", fährt er einen kleinwüchsigen Greis ansprechend fort, "wieso sollten wir hergekommen sein um Zeit zu schinden? Ohne uns wüsstet ihr noch nichts, wir haben euch die Informationen gegeben, was überhaupt geschehen ist. Wir sind hier um zu helfen", seine Stimme klingt jetzt fast flehentlich. Manik blickt den Kargi noch kurz an und dreht sich dann dynamisch und schwungvoll im Kreis, bis er wieder gefunden hat, wen er suchte. Zu dem Kargi mit schwarzem Bart-und Haupthaar, je zu zwei Zöpfen geflochten, spricht er: "Vielleicht hat die Patrouille aus irgendeinem Grund ihr Gebiet verlassen? Vielleicht war es eine List eines bisher noch unbekannten Feindes?", wieder dreht der Waldläufer sich einladend im Kreis. "Lasst ihn uns gemeinsam suchen."
Zum Abschluss wendet der Fhooki sich noch an Khenus Vater, ihn eindringlich, aber mit möglichst gütigem Blick ansehend: "Die Worte meines Gefährten, Sanjan, sind Weise. Jahre des Friedens wären dahin. Lasst uns - gemeinsam - auch das Volke Dorwidas von der Unschuld eures Sohnes überzeugen - aber diplomatisch."[1]
Gestresst blickt der Waldläufer noch einmal um sich und erwartet die Reaktionen der Kargi. Der Schweiß läuft ihm inzwischen in Strömen übers Gesicht und ein Tropfen gelangt ins Auge, wird aber weggeblinzelt.
"Verdammt", flüstert er noch leise, "ich hätte nicht gedacht, dass ich zu sowas fähig wäre..."
 1. Diplo: 18
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 26.01.2015, 17:27:16
Als die Ältesten sich mit Zwischenrufen, verbalen und gestischen Zoten das Feuer in Gemüt der Hütte anheizen, entdeckt Tarqetik, dass er sich bei der Reiberei am Fluss einen Nagel eingerissen hat und beginnt  den deformierten Nagel nun mit seinen Zähnen zu schleifen. Gerade als er damit endet, und zufrieden seine Manikürfertigkeiten betrachtet, stürmt Khenus Vater herein und bietet eine interessante Szene. Tarqetik, inspiriert von dem Auftreten des grimmenden Vaters, lehnt er sich zu Hasdru hinüber und spricht mit vorgehaltener Hand während Sanjan eifrig zu vermitteln sucht: „Als Elternteil ist seine Sorge wohl gerechtfertigt, aber was denkt er denn, wie es weiter geht?"
Manik beginnt Sanjans Worte und Absichten zu untermauern, sucht nach Möglichkeiten das Blutvergießen zu verschieben. Tarqetik fährt indessen fort und spricht weiter zu Hasdru: „Die Alten reden hier, und die Jungen werden sterben. Will er seinen Sohn und dessen Ehre retten in dem er ihn als ersten aufs Schafott schickt?“

Tarqetik blickt in die Gesichter der Ältesten, während sie den versöhnlichen Worten von Manik lauschen. In dem Augenblick, als das letzte Wort noch wie Rauch in der Luft hängt und sich anschickt, sich aufzulösen und die Ukhtart einatmen, um etwas zu erwidern, bricht Tarqetiks Stimme von der Wand her, hervor: „Sobald Dorwida in Gefahr gerät, von einer wilden Meute von Ukhtart angegriffen zu werden, werden sich alle Dörfer der Menschen in dieser Gegend gegen euch erheben. Ihr Ruf nach Hilfe wird auf Ohren treffen, die nach Macht und Geld gieren. Die Barone und Kriegsherren werden sich sputen, um den Herrschern zu gefallen und sich aus eurem Land so viel anzueignen wie sie es vermögen. Die glücklichen unter Euch werden sterben oder sich in die Wildnis retten, und darauf warten, dass Helden kommen, um sich aus ihrer Haut einen Ruf zu schnitzen. Die weniger Glücklichen werden in den Mienen und Gruben arbeiten bis ihnen das Rückgrat bricht, oder werden zur Belustigung der Reichen wie das Vieh hingeschlachtet, in den Arenen der Städte. Dort wird Eure Ehre blutrot im weißen Sand verschwinden.“[1]
In seiner Erinnerung festigt sich das Bild von einem voll gedeckten Tisch und einem freundschaftlichem Ambiente in Jaresh Heim.
„In Dorwida gibt es einen Mann der Euch helfen will. Ein weiser Mensch, der nicht will, dass die Ukhtart und die Menschen sich massakrieren, sondern sich mit ihren Kindern am Leben erfreuen können. Und sie nicht begraben.“
Auf die Antwort der Ukhtart wartend, lehnt sich Taqretik wieder an den Türpfosten. Sowohl wegen der Bequemlichkeit, als auch weil er lieber mit einer Wand im Rücken kämpfen würde.
 1. Diplomatie-Check: 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 27.01.2015, 18:35:38
Als Basilio die blutige Nachricht für die Kargi-Krieger im Raum übersetzt, erfasst diese die Wut. Ultak lässt seine Fäuste auf den Holztisch neben Dihal niederfahren, so dass ein Töpflein mit einer zähen Tinktur darin leicht aufspringt und dann auf der Seite zum Liegen kommt. Zahur dagegen lässt einen animalischen Wutschrei ertönen.

"Huminahon ka!"[1], schallt die herrische Stimme der Dariba durch den Raum und Basilio sieht, wie die drei hochgewachsenen Krieger sich ihr sofort fügen. Die Autorität dieser Frau ist unverkennbar. Zunächst schaut sie stumm zum Koraker, als möchte sie ihn dafür rügen, dass er die Nachricht übersetzt und damit die Männer aufgewühlt hat, doch stattdessen antwortet sie auf seine Frage: „Es geht hier nicht um Dorwida. Sie behaupten, er hätte den Norden des Elninawaldes betreten – das Land der Elfen.“

Dann wendet sich die Dariba wieder an die Ukhtark. "Ang iyong galit ay walang kabuluhan at walang kuwenta, kaya hangga't ito ay hindi nakadirekta sa isang target.", weist sie die Männer noch einmal zurecht.[2]

Mit diesen Worten stellt sie das umgefallene Töpflein wieder auf und legt eine Hand auf die Stirn des Verletzten. Dihal öffnet die Augen leicht und murmelt ein kraftloses "Dariba...", als er sie erkennt. "Kailangan naming Gul, Dihal. Maaari gawin mo ito?", fragt ihn die Schamanin.[3] Als der Krieger nickt, weist sie Aris und Zahur an, ihm aufzuhelfen und ihn wieder zu stützen. Danach bedeutet sie allen, zum Muog zu gehen und die Gruppe verlässt ihre Hütte.

Ultak positioniert sich wieder Schräg hinter Basilio, während die beiden anderen Wächter Dihal stützen. Dieser scheint immer mehr zu sich zu kommen - sein Blick wird klarer, doch noch fühlt er wohl nicht bereit, zu sprechen. Während die Gruppe weiter voranschreitet, sieht sich der Koraker wieder um. In einigen Hundert Fuß Entfernung erkennt er wieder das große, zweistöckige Gebäude, dass von einer Terasse gesäumt wird, und um das sich eine große Menge der Dorfbewohner versammelt hat. Das muss wohl das Muog sein, den darauf hält ihre Prozession offensichtlich zu. Plötzlich fällt sein Blick auf ein anderes Trio, dass in einigen Fuß Entfernung an ihnen vorbeigeht. Wahrscheinlich erregen sie deshalb seine Aufmerksamkeit, weil auch dort zwei Kargi einen dritten zwischen sich tragen und ihm helfen, auf den Beinen zu bleiben. Als Basilio genauer hinschaut, erkennt er, dass die beiden Träger ein Mann und eine Frau sind, während der Gestützte zwischen ihnen wohl ein Jugendlicher ist, vielleicht der Sohn der beiden. Sein Gesicht ist blutig und die Nase scheint gebrochen zu sein.

Dann verdeckt etwas seinen Blick auf die Szene. Die Augen fokussieren neu und er erkennt die Dariba, die sich neben ihn hat zurückfallen lassen. Wieder schaut er in die durchdringenden roten Augen und sieht die hohen Wangenknochen und die vollen Lippen vor sich. Die Kargi spricht leise und in dem brandobischen Dialekt der Jungen Königreiche zu ihm. Es ist immer noch strenge in ihrer Stimme, aber Basilio hat das Gefühl, dass diese schwächer ausgeprägt ist, als zuvor. Vielleicht bildet er sich das auch nur ein, oder es stimmt tatsächlich - wer weiß? "Dihal wäre an seinen Verletzungen gestorben, falls man ihn nicht zu mir gebracht hätte. Du hast meinen Dank dafür, einen unserer Männer gerettet zu haben. Deswegen gebe ich dir einen Rat. Du bist in eine alte Fehde hineingezogen worden. Wenn wir im Muog sind, sprich entweder gar nicht, oder weise." Danach schreitet die Dariba wieder voran, ohne auf eine Entgegnung zu warten.

Die kleine Gruppe kämpft sich durch die Menge vor dem Muog - diese erscheint ruhig, eher vor Neugier über etwas, was innen vor sich geht, als durch etwas anderes zusammengetrieben. Die meisten machen daher den Neuankömmlingen Platz. Keiner zweifelt das Recht der Dariba an, den Muog betreten zu wollen. Auch nicht die vier Wächten, die je zu zweit die drei Stufen hinauf zur Terasse sowie die zweiflügelige Eingangstür flankieren. Die Männer nicken der Kargi zu und einer begrüßt sie auch mit ihrem Titel. Sie entgegnet ebenfalls ein Nicken, stößt die Tür auf und führt die Gruppe in den Vorraum der Versammlungshalle.

Basilio schlagen Hitze und die vielfältige Melange der Gerüche in Gesicht und Nase. Er riecht das Feuer der Fackeln, den strengen Geruch von Fellen und Leder und den Schweiß von zwei Dutzend Männern, die in diese gehüllt sind. Aus dem im Fackelschein tanzenden Zwielicht vor sich vernimmt er mehrere aufgeregte Stimmen, die sich zu übertönen versuchen, doch dann wieder auch einzelne Stimmen, die längere Monologe halten und etwas erklären wollen. Überrascht stellt der Koraker fest, dass diese Stimmen heller und höher klingen, als die der Kargi und dass sie die Händlerzunge sprechen und nicht die Sprache der Ukhtark. Dann erkennt er inmitten der vielen Kargi entlang der Sitze an den Wänden und auch dem halben Dutzend, der sich vor dem Gul befindet vier menschliche Gestalten und einen Hund - oder Wolf?. Es ist ein verstörender Anblick, besonders da alles durcheinander geht. Einer der Menschen, ein relativ hochgewachsener Fhokki mit einem Bogen an seinem Rücken, spricht gerade zu der Menge und dem Gul.

Während Basilio sich zu orientieren versucht, tritt die Dariba einen Schritt weiter vor und ruft in die Halle: "Mago!" Daraufhin dreht sich einer der Kargi, die in der Mitte der Halle stehen, um - ein großgewachsener, stämmiger Krieger, mit wildem scharzen Haar, das ihm über die Schultern reicht, Leinenhosen, Lederweste und ebensolchen Sandalen. Als er die Dariba erblickt, macht er einige schnelle Schritte und eilt in den Vorraum zu den Neuankömmlingen.

"Maru, ano ang ginagawa mo dito?"[4], fragt er die Schamanin. Dann fällt sein Blick auf Basilio, sowie Dihal, der zwar bereits auf eigenen Füßen steht, aber immer noch benommen wirkt. Besorgnis mischt sich in den Blick des Kargi und er schaut wieder zur Dariba. "Sino ito? Ano ang nangyari?"[5], fragt er.

Die Dariba atmet säufzend und hörbar durch die Nase aus, als fielen ihr die Worte schwer. "Ang isang masamang araw, Mago. Sa tingin ko ay alam namin kung saan Barkas ay."[6] Danach beginnt sie zu erzählen.
 1. Übersetzung: Beruhigt euch!
 2. Übersetzung: Eure Wut ist sinnlos und kindisch, solange sie nicht auf ein Ziel gelenkt ist.
 3. Übersetzung: Wir müssen zum Gul, Dihal. Schaffst du das?
 4. Übersetzung: Maru, was machst du denn hier?
 5. Übersetzung: Wer ist das? Was ist passiert?
 6. Übersetzung: Ein schlechter Tag, Mago. Ich glaube, wir wissen, wo Barkas ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 27.01.2015, 18:35:59
Die Stimmung im Muog treibt ihrem Siedepunkt entgegen - für einige Augenblicke sieht es so aus, als bleibe dem Gul nichts anderes mehr übrig, als Khenus Vater stattzugeben. Immer wieder gibt es unterstützende Rufe für diesen von den Ältesten. Nur einige wenige halten sich skeptisch zurück.

Dann schreitet Sanjan ein und wendet sich an die Kargi. Seine Worte bringen die Ältesten noch einmal dazu zuzuhören, und auch wenn er sie nicht umzustimmen vermag, bereitet seine Rede den Boden vor für Maniks Monolog. Vielleicht liegt es daran, dass sich der Druide bereits bei den vorherigen Worten verausgabt hat, vielleicht auch zieht eine neue Stimme mehr Aufmerksamkeit in dieser hitzigen Atmosphäre auf sich, doch diesmal ist es der Fhokki, der die Ältesten besser zu erreichen vermag. Die wütenden und aufgebrachten Gesichter, erdnen sich wieder. Die meisten bleiben skeptisch und immer noch rufen einige Verwünschungen Richtung Dorwida, doch es wird ruhiger im Muog.

Khenu und sein Vater schütteln immer wieder den Kopf, um ihren Widerstand anzudeuten, und sie werden dabei von dem Krieger mit den Zöpfen unterstützt, doch der Gul hört den Ausführungen des Menschen genau zu. Während Manik spricht, ertönt ein kurzer Ruf aus dem Vorraum; der Serogul wendet sich um und schreitet zum selbigen. Anscheinend bespricht er sich dort mit jemandem.

Als letztes sprich Tarqetik, und es scheint, als hat der brandobische Recke genau die richtigen Worte getroffen. Während Sanjan und Manik den Kargi noch einmal vor Augen geführt haben, welche Vorteile es hätte, den friedlichen Weg zu wählen, zeigt Ihnen der ehemalige Gladiator bildhaft auf, welches Leid der Krieg mit sich bringen würde. Und auch wenn die Ukhtark ein stolzes und tapferes Volk zu sein scheinen, sind sie wohl auch weise genug, um nicht sehenden Auges in einen unnötigen Waffengang zu laufen.

"Es scheint, als ist der Frieden noch nicht verloren", murmelt Ragnar zu Hasdru und der Kargi mit dem lockigen Haar nickt ihm zu.

Als Tarqetik geendet hat, herrscht Stille in der Versammlungshalle - beinahme unwohlige Stille. Das Knistern der brennenden Fackeln ist zu hören, das Räuspern des einen, oder das Scharren der Sandalen eines anderen über den Grund. Die Ältesten scheinen unschlüssig. Da setzt Khenus Vater noch einmal an, doch diemal unterbricht ihn der Gul. Mit einem "Wahim, Hanno", bringt er diesen zum Schweigen und wendet sich an die Recken vor sich. "Ihr sprecht weise Worte, Gesandte Dorwidas. Und die Klinge in meiner Hand beweist mir, dass ihr im Namen von Jaresh Dorguln sprecht. Er ist ein weiser Mann. Und er ist mein Blutsbruder."

Bei den letzten Worten wird der Gul lauter. Überall unter den Ältesten übersetzen diejenigen, die der Händlerzunge mächtig sind, für ihre Kameraden und absolute Stille legt sich wieder über die Versammlungshalle. Der Gul hat eine einfache Feststellung gemacht - die Blutsbruderschaft ist mit dem Vertrag von Dorwida besiegelt worden und somit nichts neues. Doch dieses Bekenntnis in der aktuellen Lage zeigt den Ältesten der Ukhtark klar auf, dass der Gul sich noch nicht für den Kampf entschieden hat. Seine nächsten Worte dagegen, bezeugen, dass auch der Frieden noch nicht sicher ist: "Wenn es einen gemeinsamen Feind gibt, den es zu bekämpfen gilt, dann werden die Ukhtark ihren Anteil leisten. Doch wo sollen wir anfangen, nach ihm zu suchen? Ihr bringt uns die Zusicherung, dass die Menschen von Dorwida keine Schuld an den Angriffen auf die Ukhtark tragen, doch ihr bringt keinen Anhaltspunkt für eine anderen Gegner. Ihr bringt die Nachricht davon, dass mein Sohn verschollen ist und dass Hannos Sohn bei euch in Ketten liegt, doch ihr bringt keine Antwort darauf, wie wir den einen finden und den anderen befreien können. Wir haben nichts, womit wir anfangen könnten."

"Doch Vater - wir haben etwas." Magos Worte sind klar und laut. Sie kommen von hinten und schneiden durch die Stille der Versammlungshalle. Überrascht wenden sich alle Blicke in Richtung des Seroguls, der zusammen mit einer jungen Kargi, die wohl die Kleider einer Heilerin trägt, sowie einem jungen Menschen und einem weiteren, etwas benommen wirkenden Krieger nach vorne tritt. Als die Gruppe zum Thron des Guls vorschreitet, bemerken der Halb-Elf und seine menschlichen Begleiter eine Vielzahl von Schnittwunden auf seiner Brust, als hätte sich jemand ein sadistisches Spiel daraus gemacht, ihm die Haut zu zerschneiden.

Vor seinem Vater angekommen, wendet sich Mago an den geschundenen Kargi: "Sabihin sa kanya kung ano ang iyong naranasan." Hasdru übersetzt wieder.[1]

Der Krieger nickt und reißt mit einem Ruck sein Leinenhemd von den Schultern. Ein Raunen geht durch den Raum, als alle Anwesenden die vielen Schnitte auf Brust und Rücken erkennen - da sickert die schreckliche Erkenntnis durch, dass jemand dem Mann eine Botschaft in den Leib geschnitten hat.

Mit müder Stimme beginnt der Kargi zu berichten: "Aking Gul, ako ay sa aking paglilibot sa hilaga ng aming bayan dahil inaatake ako ng aster. Inaatake nila ako mula sa mga anino. Bago Alam ko ito, nagkaroon ako ng kanyang talim sa kanyang katawan. Pagkatapos ay hunhon nila ako sa sahig at whispered sa akin ng isang mensahe para sa iyong tainga. Sabihin ko sa inyo, ang inyong mga anak na lalaki ay nakulong dahil pumasok siya sa teritoryo ng aster. Ngunit siya ay mamatay, bilang siya nararapat. At dapat kong bigyan ng babala na kumuha ito bilang isang babala at aralin. Kung muli ng Kargi pumapasok sa teritoryo ng aster, masakop ang mga ito sa amin sa digmaan at kamatayan. At pagkatapos ay sinabi nila, sa kaganapan na ako ay masyadong boba upang basagin ang mga balita para sa iyo, o sa kaganapan na ko mamatay -. Bigyan nila ito sa pamamagitan ng sulat."[2] Bei den letzten Worten deutete der Kargi mit seinen Händen auf die Schnitte auf seiner Brust.

Wieder erheben sich wütende Schreie und Verwünschungen - diesmal gegen die Aster. Und wieder ist es Mago, der mit einem Schlag des mächtigen Hammers auf den Gong die Versammlungshalle beruhigt. Der Gul steht von seinem Thron auf und steigt die drei Stufen hinab. Man sieht seinen Gesichtszügen an, dass er bis zum Zerreißen gespannt ist und sich nur mit Mühe unter Kontrolle hält - doch es gelingt ihm. Er legt die Hände auf Schultern des Kriegers und murmelt diesem einen Dank für seinen Mut zu und dass er sich nun ausruhen soll. Der Krieger neigt sein Haupt und verlässt die Versammlungshalle.

Da schaut der Gul zu den Ältesten und seinem Sohn auf. Ein Gespräch beginnt und wieder hilft Hasdru aus, als Übersetzer, während Basilio selbst alles zu verstehen vermag. "Vater, ich stelle einen Trupp auf und ziehe sofort los, um ihn zu retten", sagt Mago.[3]

Der Gul schüttelt den Kopf: "Hindi - hindi mo gusto. Pumunta ako sa kanyang sarili. Siya ang aking anak na lalaki."[4]

"At ang aking kapatid na lalaki.", entgegnet Mago. " Ikaw ang Gul, kailangan mo ng tribo."[5]

"Ito ba ang karangalan ng Serogul?", fragt plötzlich Khenu. "Gusto mong gumawa ng digmaan laban sa mga tao, i-save ang aking kapatid na lalaki, ngunit na nais na kumuha ng isang lead na mula sa paglipat upang i-save sa iyo?"[6]

Bei diesen Worten dreht sich Mago voller Wut zu seinem Kameraden um und fixiert diesen mit den Augen. "Ikaw ay isang siguradong, Khenu. At para sa mga ito ang dapat kong mang-insulto mo masira ang parehong mga arm. Ngunit patawarin mo ako sa iyo ito nang isa pang beses, dahil sa iyong dugo ay dahil sa iyong kapatid na pigsa."[7]

Dann schaut der Serogul nacheinander die Ältesten um sich herum an: "Barkas ay nasa pulutong na inaatake, tulad ng Khenus kapatid na lalaki Gayunpaman. Barkas ay ang isa lamang na nakakaalam kung ano talaga ang nangyari. Sino ang inaatake kanino, at bakit. Kung i-save namin siya, maaari naming magkaroon ang susi sa ito duguan misteryo. Siguro maaari naming maiwasan ang digmaan sa mga tao."[8]

"At mayroon na nagsimula ito pagkatapos ng may aster."[9], wirft Khenu ein.
 1. Hasdrus Übersetzung: Sag ihm, was du erlebt.
 2. Hasdrus Übersetzung: Mein Gul, ich war auf meinem Gang im Norden unseres Dorfes. Elfen mich angegriffen, mich überfallen aus Schatten. Ehe ich gesehen, hatte ich Klinge im Bauch. Dann sie mich auf den Boden gedrückt und gesagt mir Botschaft für dich. Ich soll sagen: Euer Sohn ist gefangen, weil er das Gebiet der Elfen betreten. Dafür wird er sterben, wie er verdient. Und ich soll warnen, das ist Lektion für dich. Wenn nochmal ein Kargi im Gebiet der Elfen, sie bringen Krieg und Tod zu uns. Und dann sie sagen, für den Fall, dass ich zu dumm, euch Nachricht zu bringen, oder für den Fall, dass ich sterbe - geben sie es in Schrift."
 3. Übersetzung: Vater, ich stelle einen Trupp auf und ziehe sofort los, um ihn zu retten
 4. Übersetzung: Nein - du nicht. Ich gehe selbst. Er ist mein Sohn.
 5. Übersetzung: Und mein Bruder. Du bist der Gul, der Stamm braucht dich.
 6. Übersetzung: Ist das die Ehre des Serogul? Du willst keinen Krieg gegen die Menschen führen, um meinen Bruder zu retten, bist aber bereit, einen gegen die Aster zu führen, um deinen zu retten?
 7. Übersetzung: Du bist ein Narr, Khenu. Und für diese Beleidigung sollte ich dir beide Arme brechen. Aber ich verzeihe dir noch dieses eine mal, da dein Blut wegen deines Bruders in Wallung ist.
 8. Übersetzung: Barkas war bei dem Trupp, der überfallen wurde, genau wie Khenus Bruder Desto. Barkas ist der einzige, der weiß, was wirklich passiert ist. Wer wen angegriffen hat, und warum. Wenn wir ihn retten, haben wir vielleicht den Schlüssel zu diesem blutigen Rätsel. Vielleicht können wir dann den Krieg mit den Menschen vermeiden.
 9. Übersetzung: Und haben dafür dann einen mit den Aster begonnen
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 27.01.2015, 21:22:52
"Wenn nicht seid vorsichtig und werdet einig unter euch, ihr habt zwei Kriege am Hals: einen mit Menschen, einen mit Elfen", sagt Basilio in den kurzen Augenblick der Stille, der Khenus Worten folgt. Dabei tritt er einen Schritt vor. "Zwei Kriege ihr nicht könnt gewinnen. Besser als streiten, ihr euch würdet überlegen, wie könnt retten beide eurer Männer. Die Menschen haben gesandt Boten, ja? Wollen reden. Die Elfen haben gesandt Botschaft geschnitten in Haut von Krieger, den sie wollten, dass ihr findet tot. Sagt mir: mit wem wollt ihr Krieg, mit wem wollt ihr reden?"[1]

Nach diesen Worten verneigt er sich tief in Richtung des Guls. "Verzeiht, ehrenwerter Gul Hulad, dass ich wage, in eurer hohen Halle Wort zu geben. Ich bin einfacher Mann und habe nur laut gedacht. Gryphius Hengrimm mein Name, aus Baneta in Pekal. Zu euren Diensten." Und er verneigt sich abermals.

Um den Sprecher zu sehen, müssen die vier anderen Menschen im Raum die Köpfe recken: auch für menschliche Verhältnisse ist der Mann klein geraten, von den ihn umgebenden Kargi aber wird er um ein oder gar zwei Kopf überragt, sodass er in der Menge fast untergeht. Er trägt einfache Reisekleidung—komplett durchgeschwitzt, die rechte Seite zudem blutbesudelt—dazu Reiterstiefel, und bewaffnet ist er mit einem Rapier, Dolch und einer Armbrust auf dem Rücken. Trotz der Waffen macht er nicht den Eindruck eines Kämpfers. Schmächtig ist er, sein Gesicht glattrasiert, das dunkle Haar weich und lockig und im Nacken mit schwarzem Band zu einem Zopf gebunden, das Kinn zwar markant, doch ein Grübchen lässt keinen Ausdruck von Härte aufkommen. Dennoch steht er furchtlos inmitten der Kargi, die ihn überragen und teils mit finsteren Blicken bedenken, als sei er sich keiner Gefahr bewusst. Seine Augen sind weit aufgerissen, aber nicht vor Schreck; vielmehr leuchten sie vor Aufregung wie die eines Kindes, das überall, wo es hinschaut, etwas neues entdeckt: ein Tier, das es noch nicht kennt, einen seltsam gefärbten Stein, eine Muschel oder ein Schneckenhaus.

Tatsächlich befindet Basilio sich in einem Zustand, den er Rausch oder Taumel nennen möchte, auch wenn es mehr ist als das. Die ganze Welt um ihn herum scheint im Widerspruch. Das Herz pocht wie wild, doch nicht vor Angst. Nüchtern ist er und fühlt sich doch trunken, als hätte er eine Karaffe Wein geleert. Alles geschieht schnell und langsam zugleich, sein Blick ist mal verschwommen, mal gestochen scharf. Nur wenige Male zuvor hat er dies so erlebt: im Kampf mit den Grünhäuten, in der größten Hitze des Gefechts, in jenen Augenblicken, die entscheiden, ob der andere fällt oder man selbst. Dieser Taumel aber währt jetzt schon, seit sie das Muog betraten. Äußerlich ruhig, bangt er innerlich: Hoffentlich sieht mir niemand die Aufregung an! Er kann sie sich auch nicht erklären. Abermals fragt er sich: Wäre es nicht gescheiter, Angst zu haben?  Die ermahnenden Worte der Schamanin gehen ihm noch einmal durch den Kopf: 'Wenn wir im Muog sind, sprich entweder gar nicht, oder weise.' Das war doch jetzt weise, oder? Also für mich klang das weise...

Gespannt wartet er auf eine Reaktion des Guls und der anderen Grünhäute.
 1. Diplomatie = 17; Hasdru übersetzt? :-)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.01.2015, 16:43:33
Es ist gut nicht allein hier zu sein. Das merkt Sanjan als die anderen sprechen und das Schaffen was er nicht vermochte. Als sich die ganze Situation geändert hat, Neuankömmlinge eine Nachricht bringen, hört Sanjan genau zu. Er versteht den Streit der vorne um den Gul herum ausbricht. Dann ertönt eine neue, hellere Stimme. Überrascht stellt der in graubraune Fellen gehüllte und in ebenso alt aussehenden Lederstiefel steckende Schamane fest, dass sie aus dem Mund einen Menschen zu kommen scheinen. Von einer Person die vielleicht einen Kopf kleiner war als er. Wer mochte dieser Gryphius sein? War er durch Zufall hier oder nicht? Langsam fährt er sich mit der flachen Hand über das mit roten Linien tätowierte Gesicht. Dabei wendet er sich zum Gul zurück. „Ich gehe“ sagt er ziemlich laut um sich im Gewirr der Stimmen Gehör zu verschaffen. „Ich spreche nicht für meine Begleiter aber auch alleine werde ich gehen. Euer Sohn scheint die Lösung für die Angriffe zu sein und die Aster sprechen nur von Kargi. Also lasst es mich versuchen euren Sohn zu retten. So können wir nicht nur einen Krieg zwischen euch und den Elfen verhindern sondern auch einen zwischen euch und den Menschen. Also was sagt ihr?“ zu seinen Gefährten gewannt stellt er diese Frage auch an sie. Er wollte wissen, ob sie ihn zu den Aster begleiten würden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 29.01.2015, 18:43:25
Nach seiner Rede wischt sich Manik mit der Rückseite seiner rechten Hand den Schweiß von der Stirn und atmet deutlich hörbar aus.
Er ist froh, dass Tarqetik sogleich unterstützend das Wort ergreift und die Aufmerksamkeit so sofort wieder von ihm ablässt, schaut sich nach einigen Sekunden dann aber hektisch nach Mago um.
Als er diesen im Vorraum erblickt, schaut er skeptisch drein. Sollte der Serogul den Argumenten der Botschafter nicht lauschen?
Kopfschüttelnd wendet sich der Fhooki wieder dem Geschehen in ihrem Raum zu.
 
Als es still wird im Raum, steht er wieder mit hinter dem Rücken verschränkten Armen dort, täuscht seine Gelassenheit aber diesmal nur vor. Gespannt wartet er darauf, dass es weitegeht, da ergreift der Gul auch schon das Wort. Maniks Hoffnung, dass es keinen Krieg gegen die Menschen geben würde und sie dementsprechend auch ungeschoren davon kamen, wächst.
Ist es das, was ihn eben geleitet hat? Die schiere Angst um das eigene Überleben? Bis jetzt hat er von dem angeblichen Ehrenkodex der Kargi nicht allzuviel mitbekommen, er hätte es dem pöbelnden Mob auch ohne weiteres zugetraut, sie an Ort und Stelle abzumurksen, obwohl Sanjan sicherlich etwas anderes behaupten würde.
 
Als dann Hasdrus Übersetzung von dem Gespräch zwischen dem Gul, Khenu und Mago kommt, schlägt sich der Waldläufer unwillkürlich mit der Hand vor den Kopf.
 
Ihr Dorftrottel. Anstatt Krieg gegen die Menschen zu beginnen, wollt ihr jetzt Krieg gegen die Elfen beginnen. Ja. Das ist viel besser, vieeeel besser. Immerhin hegt ihr dann keinen Groll mehr gegen die Menschen und wir können gehen, richtig, ihr Dorftrottel? Dorftrottel. „Dorftro…“
Blitzartig verstummt Manik, als er im letzten Moment merkt, dass er angefangen hat, laut zu denken. Er schaut sich verlegen um und hofft, dass ihn im allgemeinen Stimmenwirrwarr und aufgrund der Sprachbarriere ohnehin niemand verstanden hat.
 
Als der Neuankömmling seine durchaus zustimmenswerten Worte gesprochen hat, ist Manik überrascht. Unwillkürrlich fragt er sich, wie diese Person wohl hierhergekommen ist, doch seine Gedanken werden rasch unterbrochen, als Sanjan seinen Wunsch äußert.
 
„Zu den ELFEN?“, fährt es dem Fhooki daraufhin überrascht hervor. Das letzte Wort ist dabei besonders betont und hatte einen leicht abwertenden Klang. Nicht das Manik schonmal Elfen getroffen hätte, aber er hat schon gehört, dass sie gerne auf andere Völker hinabschauen und das mag er ganz und gar nicht.
"Der Gefangene Dorwidas sollte doch genauso gut Ausk...."
Daraufhin wird ihm wieder gewahr wo er ist und um welche Söhne es eigentlich geht. Hektisch blickt der Waldläufer sich um und anschließend zum Gul, eine Antwort abwartend.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 30.01.2015, 13:51:22
Die Kargi streiten sich und es kommt immer mehr Leben in die Bude der Ratsversammlung. Tarqetik genießt das Schauspiel und die Standpunkte der Protagonisten, und ist bei jeder Ansprache versucht auf die Seite des Sprechers zu wechseln. Der zweite Akt hat begonnen und die Darsteller steigern sich allesamt noch einmal und bereiten die Wendung im folgenden Akt vor.
Zwischen den Lauten der Kargi und der Übersetzung in die Händlerzunge ist es dank der tobenden und aufbrausenden Gestik nicht schwer dem allen zu Folgen. Leicht verborgen hinter dem muskelüberspannenden Leder und dunkler Haarschöpfe, tritt ein Mann nach vorne.

Als die neue Karte in diesem Spiel um Krieg und Frieden nach vorne tritt und die Anwesenden von einer weiteren Gefahr warnt, beschäftigt sich der Krieger weniger mit dessen Aussage als vielmehr mit seinem Auftreten. Zwar bekommt man von dem ersten ersten Eindruck leider nur einen Eindruck aber das reicht mitunter. „Adrett, trotz dem Anschein einer schweren Arbeit hinter sich. Fremd in der Gegend, fühlt sich aber nicht unpassend. Unter Waffen mit fehlender Körperkraft und höfflich“, denkt sich der Krieger.  Und weiter „Was sagt schon ein Name. Gryphius. Adrett, klein, fremd. Schönchen Fremder, würde vielleicht besser passen.“

Nach seinem kurzen Gedankenspiel um den Fremden und nachdem der Schamane ausgesprochen hat und seine Sicht auf die Dinge und ihre Bewandtnis mit der vorherrschenden Situation dargelegt hat, tritt Tarqetik an Mago vorbei und von hinten an Sanjan heran und flüstert ihm ruhig ins Ohr: „Die Kargi sagen, dass die Menschen sie überfallen und nicht die Elfen. Das ist eine neue Variable in der diplomatischen Rechnung. Lass die Schurken das ausfechten oder ausreden, jedenfalls auf ihre Weise austragen. Das ist eine interne Angelegenheit, die die Kargi wohl kaum einem Fremden, oder einem Menschen zuteilen würden.“ Er schiebt sein Gesicht etwas weiter nach vorne und zischt durch die aufeinander gepressten Zähne: „Oder könnte es ein, dass du etwas weist, was wir nicht wissen?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 30.01.2015, 19:52:05
„Nein, ich weiß nichts mehr als ihr. Nur stehen wir gerade auch nicht gerade schlau da. Manik hat recht aber so leicht zurück können wir nicht, die Kargi würden gegen die Elfen ziehen und wir würden immer noch nichts wissen. Wenn wir aber gehen, dann können wir nicht nur einen Kargi retten und einen Krieg verhindern, sondern auch die Gunst des Stammes gewinnen, die Elfen nach ihren Wissen aushorchen und wären den Angreifern weitaus näher.“ Erklärte er sich leise. Zu den Elfen zu gehen, behagte ihn auch nicht wirklich aber sie griffen ja gerade eh nach Strohhalmen.

Doch nun war es an den Kargi. Der Gul konnte ein Angebot locker ausschlagen aber genauso gut zustimmen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 01.02.2015, 10:46:51
Als Gryphius, der Händler, plötzlich zu sprechen beginnt, drehen sich viele Köpfe überrascht in die Richtung der schlanken Gestalt. Auch der Gul hört aufmerksam zu - es ist wohl ein recht seltener Anblick, einen Menschen Kargi sprechen zu hören und wie schon die Soldaten vorhin, sind auch die Ältesten für einen Augenblick irritiert. Dann dringen jedoch die Worte des Korakers durch und viele der Anwesenden nicken stumm - der Mann hat wohl mit der Feindschaft mit den Elfen einen wunden Punkt getroffen. Er hört, wie einer der Ältesten - der Mann in der Robe, der bereits vorhin den Menschen zugestimmt hat - sich an seinen Nachbarn wendet und sagt: "Ang tunay na salita." - Wahre Worte.

Nach den Einwurf des Händlers spricht Sanjan und macht sein Angebot. Wieder erheben sich Stimmen und Zwischenrufe erschallen. Einige halten das für eine Falle, andere äußern Zustimmung. Der Gul schüttelt nur stumm den Kopf, um seine Ablehnung kundzutun - da tritt Mago näher an ihn heran und redet auf ihn ein. Hansdru bleibt zunächst stumm - vielleicht hört er die Männer nicht, vielleicht findet er aber auch, dass diese Unterhaltung nicht für die Ohren der Menschen bestimmt ist. Doch nach einem Blick von Ragnar, der bittend, aber nicht fordernd, schaut, spricht der Kargi doch und übersetzt leise. Basilio, der in der Nähe ist, hört zu und schnappt die Worte selbst auf.[1]

Als Mago geendet hat, bleibt der Gul für einige Augenblicke stumm. Man sieht, dass ihm die Entscheidung sehr schwer fällt. Schließlich nickt er Mago zu und dreht sich zu den Fremden um. Den Blick auf den Schamanen gerichtet und mit lauter Stimme beginnt er zu sprechen: "Hab Dank, für dein Angebot, Sohn der Bahir. Jaresh Dorguln schickt dich. Du bringst mir die Klinge, mit meinem Blut und aus seiner Hand. Das ist genug für mich, um dir das Vertrauen zu schenken, dass er sich verdient hat."

Dann schaut Gul Hulad in die Gesichter der Anwesenden, als ob er sie prüfen wolle, und spricht weiter: "Wenn dein Angebot ernst gemeint ist und deine Begleiter es teilen, so wären die Ukhtark dankbar, euch als Unterhändler zu den Aster zu schicken und klarzumachen, dass wir keinen Streit wollen. Mein Sohn war kein Spion und ist wohl in Folge des Kampfes mit den Menschen von Dorwida in ihr Gebiet abgedrängt worden. Sie sollen Barkas freigeben, dann ist der Angriff auf unseren tapferen Mann" - er deutet mit der Hand auf die Tür, durch die Dihal die Halle verlassen hat - "vergeben und vergessen." Dann hält der Gul inne und seine Stimme wird härter und lauter, als er weitermacht. "Aber wenn nicht, sollen sie wissen, dass die geballte Macht der Ukhtark blutige Rache nehmen wird!"

Viele Jubelrufe erschallen, doch es gibt auch Männer unter den Ältesten, die einen sofortigen Angriff fordern. Hanno, Khenus Vater, tritt noch einmal vor und ruft laut: "Du willst die Rettung von deinem eigenen Fleisch und Blut einem Sil-Aster überlassen?" - das vorletzte Wort spuckt der Kargi nahezu aus. "Und mir die Rettung meines Sohnes verweigern?"

Wieder sind unterstützende Zwischenrufe zu vernehmen, doch der Gul bleibt ruhig und wirft Hanno einen scharfen Blick zu: "Du vergisst dich, Hanno. Ich bin der Gul! Ich entscheide!" Über die ganze Zeremonie hinweg hat der Gul seinen Beratern und den Worten der Ältesten viel Gewicht beigemessen, doch hier hat Hanno wohl eine rote Linie überschritten und der Gul sieht sich gezwungen, seine Autorität so zu unterstreichen. Plötzlich wird es leise in der Halle und die Spannung ist greifbar. Die beiden Männer schauen sich feindselig an - eine gewaltige Machtprobe, die der Gul hier riskiert.

Doch er gewinnt. Nach einigen Augenblicken wendet sich Hanno ab und tritt einen Schritt zurück. Gul Hulad wendet sich an die Ältesten im Raum: "Falls unsere Gesandten am Morgen des übernächsten Tages nicht erfolgreich zurückkehren sollten, ziehen wir gegen die Aster! Und nachdem wir Barkas befreit und den Elnina-Wald befriedet haben, ziehen wir nach Dorwida und retten Lugo! Wir sind die Ukhtark - wir lassen keinen der unseren im Stich. Nicht mein Blut," - sein Blick wandert zu Hanno - "und auch nicht deins! Doch wir sollten dem Frieden vorher noch eine letzte Chance geben."
 1. Gespräch zwischen Gul und Mago
Mago: Vater, du musst zustimmen. Das ist die einzige Möglichkeit, Barkas zu retten, ohne einen Krieg anzuzetteln.
Gul: Ich bin der Gul der Ukhtark. Ich überlasse die Rettung meines Sohnes keinen Fremden.
Mago: Du hast selbst gesagt, diese Männer kommen von Jaresh Dorguln. Die kannst ihnen vertrauen, wie du ihm vertraust. Der Serogul hebt die Arme und gestikuliert. Es gibt nichts, was ich lieber tun würde, als selbst auszuziehen und meinen kleinen Bruder zu retten. Ich hasse es, es nicht zu tun. Aber wenn wir das tun, dann gibt es Krieg. Barkas wird sterben, bevor wir ihn retten können und höchstwahrscheinlich werden wir auch mit den Menschen von Dorwida im Zwist liegen. Du weißt das, besser als ich. Du hast es mich gelehrt, Vater.
Der Gul ist unsicher. Gul: Aber ich kann doch nicht.
Mago: Die Menschen werden erst in vier Tagen über Hannos Sohn richten, das haben sie selbst gesagt. Und die Aster - du kennst sie - sie lassen ihre Gefangenen mindestens eine Woche in den Käfigen, bevor sie sie töten. Wir haben die Zeit, es zu versuchen. Falls die Menschen immer noch bereit sind, lass sie es versuchen. Wenn sie übermorgen nicht zurück sind, ziehe ich selbst an der Spitze der Männer los und befreie meinen Bruder.[/spoiler]
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 01.02.2015, 11:45:02
Still steht der Schamane fast die ganze Zeit da. Wieder zeigt sich, dass sie in Mago einen guten Führsprecher gewonnen hatten, sowie dass die Ältesten und auch sein Vater ihn etliche Weisheiten beigebracht haben. Sie dann auch noch zu befolgen ist eine sehr löbliche eigenschafft. Zusammen mit dem vorhandenen Willen das Schwert zu ziehen, wenn der rechte Moment da ist, wird Mago wahrscheinlich eine der größeren Anführer dieses Dorfes. Jedenfalls denkt Sanjan dies.

Nachdem der Gul Hanno zurecht gewiesen hat und seine Pläne offen legt, geht Sanjan zu den anderen drei seiner Gruppe. Bevor sie gemeinsam dem Gul eine Antwort geben, mussten sie eine finden. Sanjan nahm sein Wort durchaus ernst, doch sah er auch ein, dass er alleine nicht sehr weit kommen würde. So blickt er mit entschlossenen Blick in die Augen von Ragnar, Manik und Tarqetik. Wenn wenigstens zwei von ihnen zusagten, dann war es einen Versuch wert. Manik hatte sich schon erschrocken geäußert aber vielleicht war ihm der Frieden den Versuch wert und Ragnar er war bis jetzt ganz schön still. Eine Diplomatische Mission war wohl nichts für den wilden Krieger, dafür schien aber Tarquetik hier aufzublühen. Wenigstens in seiner Arroganz. Für einen Moment fragt sich Sanjan ob Tarquetik einige Tage alleine in der Wildnis überleben würde, dann wendet er sich an sie. Seine Stimme war etwas leiser als wenn er normal sprechen würde, aber auch nicht so leise, als ob er flüstere, also etwas verbergen wollte.

„Das hat Jaresh vorhergesehen, es würde über seinen Auftrag hinausgehen. Jedoch würden wir so vielleicht erfahren können, wer hinter den Angriffen auf beide Dörfer steht, was wieder im Sin des Auftrags ist. Außerdem würden wir den Kargi so zeigen, dass nicht alle Fremden feinde ihres Stammes sind, das sollte auch nicht zu unterschätzen sein. Ich würde gehen. Alleine ungern aber es ist die Möglichkeit um sofortigen Krieg zu verhindern. Was meint ihr? Begleitet ihr mich, sollen wir auf eigene Faust die Angreifer suchen ohne den nächsten Überlebenden zu befragen oder sollen wir zurück zu Jaresh um ihm zu berichten?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 01.02.2015, 15:34:03
„Ich gehe nicht zu den Elfen!“, erwidert Manik bestimmt und wohl etwas zu laut – zumindest sollte ihn jeder im Raum zumindest akkustisch verstanden haben. Das Bild der Verletzungen des Kargi der eben gesprochen hat, manifestiert sich wieder vor seinem inneren Auge und er schüttelt sich einmal. Immerhin hatten die Menschen, den Krieger, der auf ihrem Territorium aufgegriffen wurde ‚nur‘ gefangen genommen und nicht gleich eine Nachricht in einen Körper geschnitzt, da ist ihm deren Gesellschaft doch deutlich lieber, außerdem…
„Ich gehe auf schnellstem Wege zu Jaresh zurück und versuche mit seiner Hilfe den Kargi dort zu erreichen.“, nachdenklich kratzt sich Manik am Kinn, vermutlich würde das noch nicht reichen, seinen Gefährten zu überzeugen. „Aber geht ihr zu den Elfen, so hat jeder von uns eine Chance auf Erfolg!“, fällt ihm noch ein.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 01.02.2015, 16:49:08
Oha! denkt Basilio. Wenn das alle hier so irritiert, sogar den Gul und die Ältesten, dass ein Mensch auch nur gebrochenes Kargi spricht, dann sollte ich mir einen guten Grund dafür überlegen. Aber ach, mir wird schon was einfallen, wenn mich jemand fragt. Wichtigeres zuerst: warum weiß ich nichts von dieser Fehde zwischen den Kargi und den Elfen, wenn es eine derart alte Fehde ist? Weiß Kolyak darüber Bescheid? Dann hätte er mich doch wenigstens in den gröbsten Zügen darüber informiert, hätte mich doch nicht blind hierher geschickt, oder?

Aus dem Gespräch zwischen Gul und Sohn Mago sowie dem anschließende Tohuwabohu lernt Basilio mehrere Dinge. Dass die vier Menschen dort im Auftrag von Jaresh Dorguln hier waren, hat er sich bereits gedacht—die Personenbeschreibung der Dörfler ist recht eindeutig gewesen und Jareshs Haltung in der Angelegenheit ebenfalls. Allerdings scheinen die vier offenbar verschwiegen zu haben, dass der gute Jaresh in Dorwida gar nicht mehr das Sagen hatte[1] und der amtierende Bürgermeister durchaus auf Konfrontation aus ist, vielleicht um endlich aus dem Schatten seines Vorgängers herauszutreten oder weil er keine Schwäche zeigen will, geschweige denn zugeben, dass er nicht weiß, was er tun soll. Oder will er im Gegenteil einen Krieg provozieren, weil er glaubt, diesen gewinnen und so das durch den Friedensvertrag verlorene Land an sich reißen zu können?[2]

Nur einer der vielen Nachteile einer Demokratie: Verträge, die der Vorgänger verhandelt hat, gelten dem neuen Amtsinhaber wenig, sind ihm nur im Weg, denn er hat eigene Pläne...

Zweitens, und nur ganz nebenbei, stellt Basilio fest, dass einer der Gesandten des ehemaligen Bürgermeisters offenbar ein Halbelf ist. Seltsam. Das hat in Dorwida niemand erwähnt. Von einem Dejy ist die Rede gewesen. Nun, solange der Mann seine Fellkappe trägt, sieht man es ja auch nicht. Er geht glatt als Mensch durch.

Drittens scheint es sich bei dem sogenannten Frieden zwischen Kezhdal und Dorwida um nichts weiter als einen Waffenstillstand zu handeln, denn dass die Kargi von dem Machtwechsel im Menschendorf noch nichts wissen, zeigt, dass hier keinerlei Kontakte gepflegt werden, weder diplomatischer noch merkantiler noch privater Natur. Der "Friede" beruht zudem einzig auf dem Respekt, den zwei alte Männer füreinander empfinden, von denen einer offiziell bereits nichts mehr zu sagen hat, der andere die eigenen Leute auch nicht mehr so im Griff hat wie bestimmt früher einmal.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor das auf Sand gebaute Friedensgebäude einstürzt, das eh nie mehr als ein Traumschloß war. Krieg ist der natürliche Zustand zwischen Menschen und Grünhäuten. Wie kann es auch anders sein? Sie betrachten alle Gebiete, auf denen wir leben, als rechtmäßig die ihren.

Nur ist gerade kein guter Zeitpunkt für Unruhen im Osten. Sollte es hier zu Auseinandersetzungen kommen, wie lange wird es dann wohl dauern, bis die Kargi sich entweder mit den Orks verbünden wie schon zu Zeiten Kruk-Ma-Kalis oder vielleicht gar ihren großen Bruder Norga-Krangel um Unterstützung bitten? Und im Gegenzug für diese würden die Krangi von den Kargi Unterstützung bei ihrer geplanten Großoffensive gegen Korak fordern.

Aber auch wenn sie sich "nur" mit den Orks zusammentun, könnten sie eine Gefahr für uns werden. Wer sagt denn, dass sie nach einem Sieg Ruhe geben und nicht gleich so weitermachen mit dem Brennen, Morden und Plündern? Oder nach einer Niederlage? Wohin würden die Grünhäute sich, von den Menschen hier vertrieben, zur Flucht wenden: im Norden sind die Elfen, wohin also dann? Nach Westen, in unsere nur schwach verteidigten Grenzgebiete! Das mag vielleicht, gemessen an unseren anderen Sorgen, wie verkraftbare kleine Stiche in die Seite ausschauen, doch die Wirkung auf die Moral wäre ungleich größer. Das können wir uns nicht leisten in Zeiten, da wir nur mit Mühe unsere Südfront halten, dort gar schon Gebiete verloren haben, obwohl die Krangi noch nicht einmal richtig losgelegt haben, sondern nur ein wenig mit uns spielen wie die Katze mit der Maus. Und ausgerechnet jetzt lassen uns auch noch die ehemaligen Verbündeten im Stich! Na, sie werden schon merken, was sie davon haben, wenn die Krangi uns erst überrollt haben und dann hier bei ihnen einfallen!

Basilio fällt es schwer, seine Wut zu unterdrücken. Blauäugige Demokraten, Träumer allesamt! Können nicht einmal Ordnung im eigenen Land halten. Die werden noch so lange von Frieden reden und uns Koraker Kriegstreiber schimpfen, bis die Grünhäute den letzten von ihnen niedergemetzelt oder versklavt haben!

Wie seltsam dagegen, das Wort "Frieden" aus dem Mund von Grünhäuten zu hören. Da klingt "geballte Macht" und "blutige Rache" doch gewohnter.

In einem Punkt ist Basilio sich jedenfalls über seine Pflicht im klaren: Ein Krieg zwischen Kezhdal und Dorwida ist nach Möglichkeit zu verhindern, denn dieser kann sich auf gefährliche Art ausweiten, wie Kriege es nun einmal an sich haben. Und eigentlich gilt das gleiche für einen Krieg zwischen Kargi und den Elfen. Auch dieser könnte ein Bündnis zwischen den Kargi und den Orks zur Folge haben mit allen bereits ausgemalten Konsequenzen.

Womit Basilios Gedanken wieder am Ausgangspunkt angekommen sind: die mysteriöse Sache mit den Elfen. Da würde er gern Licht hinein bringen, zumal ihm gerade eine weitere Idee kommt: Was, wenn Elfen den Informanten in Rabuselido ermordet hatten? Die anderen Verdächtigen, Kargi oder Orks, hätten sich schwer getan, unbemerkt in die Stadt zu gelangen, dort einem Menschen in einer dunklen Gasse aufzulauern und genauso ungesehen wieder zu verschwinden, doch bei Elfen reicht, wie man sieht, eine Mütze auf dem Kopf.

Oder hat eine bisher noch nicht genannte vierte Partei ihre Finger im Spiel? Kalamar zum Beispiel. Sobald die mit Pekal fertig sind, werden sie sich gegen die Jungen Königreiche wenden, und in Vorbereitung darauf stiften sie schon einmal mächtig Unruhe hier, wiegeln die einzelnen Völker gegeneinander auf, oder wie? Das tät zu ihnen passen. Denn ist es nicht seltsam, dass sowohl die Elfen als auch die Menschen denken, die Kargi seien vertragsbrüchig geworden und hätten ihre jeweiligen Gebietsgrenzen verletzt? Das ist doch kein Zufall! Und ein Meuchelmörder aus Kalamar hätte von allen Verdächtigen am allerwenigsten Schwierigkeiten, in Rabuselido unentdeckt zu operieren. Ja, das besiegelt die Sache: Ich muss herausfinden, was da los ist.

Und so tritt Basilio noch einen Schritt vor. "Ich könnte mitgehen zu die Elfen", sagt er laut, dann blickt er erschrocken, als könne er es nicht fassen, das gerade gesagt zu haben. Schließlich ist er nur ein fahrender Händler! Schnell erklärt er: "Bin gekommen, um zu handeln mit euch. Bin Händler, ja? Aber um zu können handeln, es braucht Frieden. Ohne Frieden, kein Handel. Ohne Handel... ich muss treten vor mein Stiefvater daheim mit leeren Händen und er wird denken, ich taug zu nichts und wird nie wieder mir geben Auftrag wie das hier! Wird sagen: lass deine Brüder machen, sind besser, schlauer, größer, älter, stärker! Nie wieder wird lassen mich aus Haus! Deshalb ich will gehen zu Elfen und machen Frieden, wenn ist möglich. Reden ist das einzige, das ich kann besser als Brüder."
 1. 
Klarstellung des Meisters (Anzeigen)
 2. Zur Info: Basilio ist in Dorwida angekommen, als die Gruppe schon auf dem Weg zu Jareshs Hof war, und hat dort von den Ereignissen des Tages nur gehört.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 02.02.2015, 13:55:20
Als Sanjan Manik und Tarqetik beiseite nimmt, um ihnen seine Sicht der Dinge noch einmal klar und deutlich darzulegen und dabei angibt, was seine Beweggründe seinen, beginnt es im Kopf des Sölders bereits zu rechnen. Nachdem Manik rasch gesprochen hat und sein Plan nun aufgedeckt vor ihnen liegt, hört man auch schon die Zustimmung des jungen Händlers, zu den Elfen zu gehen.

Tarqetik versucht für sich die Situation abzuwiegen: „Wie haben keinen Grund uns zwischen diese Aster und die Kargi zu stellen. Vermittler zwischen zwei Völkchen zu spielen, die Haut und Blut als Mitteilungsmedium verwenden, klingt mir nicht besonders ratsam. Nein. Zudem war es unser Auftrag, uns darüber zu informieren, ob wirklich die Ukhtark hinter den Überfällen auf die Menschen aus Dorwida stecken. Das konnten wir belegen. Sofern Jaresh das Wort des Guls ausreichend findet.

Tarqetik schnaubt sich die Nase, die von dem angesammelten Rauch, der im Feuer verbrannten Kräuter und Harze, immer stärker zu jucken beginnt. Dann fährt er fort: „Soweit ich den Auftrag auch dehne und zehre, ein Abstecher zu den Elfen, kommt darin nicht vor. Allein aus vertraglicher Lage bin ich geneigt Manik zuzustimmen und erstmal nach Dorwida zurück zu kehren. Allerdings könnte bis dahin dann der Kampf zwischen Kargi und Aster entfacht worden sein, und ich würde mir eine mögliche Geldquelle verschließen.“

Es lässt seinen Gesinnung für sein Handeln kurz auf seine Kameraden wirken und wendet sich dann an Sanja: „Ich würde es ja schon fast pendantisch nennen wie Du versuchst, einem Konflikt zwischen allen Beteiligten hier vorzubeugen. Du kannst anscheinend gut mit den Grünhäuten, warum auch immer. Wenn es dir dann so wichtig ist, dass zwischen Bricke und Fichte, irgendwo abseits von menschlicher Geselligkeit nur kein Zweig zerbricht, dann versuche doch dein Talent bim Gul so einzusetzen, dass wir dafür eine Anerkennung erhalten. Am liebsten in Münzen.“

Zum Schluss setzt er seinen Blick auf den Boden zwischen ihren Stiefeln und fährt weitaus leiser: „Vielleicht mag es ja nur mir so vorkommen, aber ein Bübchen, schmächtig und unter Waffen, der sich für den Handelsgewinn seines Stiefvaters sein Leben aus Spiel setzt, klingt mir nicht geheuer.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 02.02.2015, 18:57:42
Der größte der vier Menschen—und auch der älteste, wenn Basilio das richtig beurteilt—spricht sich wie sein unwesentlich kleinerer Kamerad, den er Manik nennt, gegen einen Besuch bei den Elfen aus, gibt allerdings einen völlig anderen Grund dafür: fehlender pekuniärer Anreiz. Ein Söldner! Basilio schaut ihn sich genauer an. Er kann solche Leute ja überhaupt nicht verstehen. Das eigene Leben für Geld aufs Spiel setzen? Für sein Land, seine Familie, sogar seine Ehre, das versteht Basilio, aber für Geld? Jedenfalls ist es kein Wunder, dass der Mann sich so verächtlich über den Vorschlag des halbelfischen Dejy äußert, Frieden zu stiften. Als Söldner wäre der Konflikt ihm wohl lieber, da winkt ihm Arbeit und Lohn! Zum Schluss flüstert der Mann seinen Kameraden noch etwas zu, von dem leider kein Ton herüberdringt.

Basilio besieht sich nun auch den Dejy ganz genau. Allein will der gar zu den Elfen gehen, so behauptet er. Nun, ob allein oder zu fünft, davon hängt das Überleben nicht ab, sondern einzig davon, ob die Elfen mit sich reden lassen. Und da mag ein Halbelf durchaus die Chancen verbessern. Basilio tät sich schon zutrauen, mit ihm und seinem Wolf zu dritt loszuziehen. Er versucht, in Blickkontakt mit dem Mann zu treten.

Das mit der Nachricht, die Dihal in den Leib geschnitten wurde, ist allerdings wirklich keine schöne Aussicht, da hat der Söldner schon recht. Für Geld nimmt man so etwas nicht in Kauf. Für das Wohl seines Landes aber schon. Basilio entschließt sich, den Dejy anzusprechen. Er hebt dazu leicht die Stimme, damit er das wieder verstärkt einsetzende Gemurmel im Saal übertönt, und fragt in der Händlerzunge:

"Die Elfen in diesem Land, empfangen sie Unterhändler von anderen Völkern, weißt du das gewiss? Dann haben zwei Mann nicht weniger Chancen als fünf, lebend zurückzukehren. Wenn sie dagegen den Ruf haben, jeden zu töten, der ihren Teil des Waldes betritt, ob Kargi, Mensch oder Ork, nun, dann würd' ich mir den Weg dahin auch lieber ersparen."

Das ganze übersetzt er für die Kargi auf die gewohnt gebrochene Art.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.02.2015, 22:34:48
Sanjans Blick und der von Basilio kreuzen sich tatsächlich kurz. Der Druide blickte gerade wegen der Worte von Tarqetik zum Händler. Seine Frage, laut in den Raum gestellt ist durchaus interessant. Um keine Antwort aus dem Raum zu unterbinden, senkt Sanjan den Kopf. Er kennt die hiesigen Elfen nicht wirklich. Denn noch überlegt er im Nachgang, ob er etwas über sie gehört hatte.[1] Auch bemühte er sein Wissen um die geographischen Angaben. Wie war wohl der Wald beschaffen.[2]

Wieder zu seinen Gefährten blickend, atmet Sanjan tief ein. „Jetzt etwas für unseren Dienst zu fordern halte ich für schwierig. Sie misstrauen uns immer noch und zu zeigen wie wären käuflich ist da nicht förderlich. Aber wenn jemand sich im Aushandeln berufen fühlt nur zu. Ich habe da keinen Übung drinne.“ Sein Blick wanderte zu Manik. „Wenn wir nicht zu den Elfen gehen, die sicher auch noch etwas wissen könnten, sehe ich unsere nächsten Schritte wage. Der Auftrag ist nicht erledigt und wir kommen hier nicht mehr weiter, weil sich die Kargi mit den Aster bekriegen und dann ins Menschendorf ziehen werden. Uns bleiben dann nur noch die Spuren in den Gehöften und das war es. Bedenkt also, momentan würdet ihr auch nichts bekommen.“ Sanjan versucht die beiden Söldner über den Punkt mit dem Geld zu kriegen. Denn sie stehen nun wirklich mit fast leeren Händen da. Sie wussten nur wer es nicht war und in ihrem Schatten würde ein Krieg ausbrechen.
 1.  Wissen lokal 21
 2. Wissen geo. 10
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 03.02.2015, 13:50:14
Die Vermutung Sanjans darüber, dass die Kargi wohl keine Idee oder Achtung für bezahlte Dienste haben, entlockt Tarqetik ein leises Zähneknirschen. Die fast schon prophetische Ankündigung, dass nach einem Ausleben der Feindseligkeiten zwischen den Aster und den Kargi, auch die Entlohnung für den aktuellen Auftrag schwinden würde, ist sogar noch weniger erfreulich. Tarqetik lässt diese  Möglichkeit durch seine Gedanken wandern.

Seinem Magen entfährt ein leises Grummeln und Knurren, als er sich mit einem aufsteigenden Hungergefühl an Sanjan wendet: „Jaresh wollte, dass wir einem Blutvergießen zwischen Dorwida und den Kargi zuvorkommen, das ist getan. Die Aster sind nun dem Kargi Kampfeskönnen gegenübergestellt. Sosehr ich mich auch bemühe, die Ukhtark scheinen darauf versessen Jemandes Schädel zu spalten. Dabei ist ihnen wohl egal welche Farbe oder Form dieser Schädel hat. Sehr Vorurteilsfrei, muss ich zugeben. Allerdings,“ und hier seufzt Tarqetik den Seufzer eines Eingeständnisses, „wollte Jaresh die Urheber der Überfälle erfahren. Gegen diese dann zu kämpfen und sie durch Wälder, Wiesen, Auen und Büsche zu jagen, steht aber nicht auf der Liste“, versucht er seinen Standpunkt noch etwas zu retten.

Als dann Basilio einen Schritt in Richtung Verständnis der Aster über Andersartige wagt, spitzt Tarqetik die Ohren. Gespannt was der Gul oder seine Ratsherren über dieses Thema zu sagen hat. Zu seinen Kameraden meint er dabei: „Versuchen wir die Gefährlichkeit der Aster einzuschätzen, daran lässt sich ein dann bemessen, ob Jaresh das bei der Erwähnung der großzügigen Abgeltung in die Spesen miteinkalkuliert hat.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.02.2015, 10:00:38
Sanjan kratzt sich nachdenkend das bartlose Kinn. Er glaubt schon die Elfen auf ihre Gefahr hin einschätzen zu können. Nur bei Jaresh ist er sich nicht sicher ob er eine Gefahrenzulage geben würde. „Mh, ein Vürst of Metsa[1] herrscht dort.“ Entgegen zu Basilio versucht Sanjan nicht gegen die Geräusche der Halle anzureden. Er blickt auch nicht direkt zu ihm sondern mehr zu seinen Gefährten. „Sie sind noch nicht lange hier und Händler berichten davon wie sie nur für kurze Zeit geduldet wurden. Diese Aster mögen fremde nicht wirklich aber von Gewalttaten habe ich nichts gehört.“

Sein Blick wandert zu Manik. „Keiner von den Händlern hatte eine nach ihrem kurzen Aufenthalt ein Kirja vere[2] wie der Kargi und von toten Händlern habe ich auch nichts gehört. Nun das sich Aster und Kargi nicht sonderlich mögen ist allgemein bekannt. Diese Aster sehen die Kargi als ihre Feinde an und soweit ich es gehört habe gibt es so etwas wie einen Waffenstillstand. Kein Aster darf das Kargiland betreten und kein Kargi das Asterland.“ Tief atmete Sanjan ein, beist sich danach auf die Lippe und senkt die Stimme so dass nur seine menschlichen Gefährten zuhören konnten. „Ich finde es nicht sehr erschreckend, wie verachtend die Aster ihren erklärten Feinden eine Nachricht übergeben. Die Kargi besiegeln große Verträge mit Blut und jeder kann seine Worte mit einem Blutschwur untermauern. Eine Nachricht in Blut zu übersenden ist da ein Zeichen wie ernst sie die Worte meinen. Dabei noch einen ihrer geliebten Feinde zu quälen… Er aber auch der Gulsohn haben Glück das sie noch leben. Wobei es noch deutlicher die Verachtung zeigt. Besonders da sie es wie wir ja gehört haben oft machen. Ihre gefangen Kargi in einem Käfig halten bis zur Hinrichtung. So gesehen eine letzte Demütigung für den stolzen Krieger.“

Nach den leise gesprochenen Worten, blickt Sanjan zu Tarqetik, dem Geld ja ziemlich viel zu bedeuten schien. „Ob Jaresh uns für den Besuch bei den Aster uns zusätzlichen Dank zukommen lässt, kann ich nicht eindeutig sagen. Doch es wäre schon eine Zulage wert. Schließlich würden wir nebenbei die Menschen gut dastehen lassen. Als Vermittler und Unterhändler.“
 1. Dejy für: Fürst des Waldes
 2. Dejy für: Zeichen in Blut
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 05.02.2015, 18:40:09
Die Elfen...
Während Manik seinen Mitstreitern zuhört, wird sein Blick immer grimmiger. Warum wollen sie nur unbedingt zu den Elfen?
Nachdem Sanjan seinen kleinen Vortrag beendet hat, bei dem er die Einstellung der Elfen zu gewissen Dingen nochmal erläutert hat, meldet sich Manik wieder zu Wort: "Händler!", grummelt er, "Händler bringen den Elfen auch Dinge die sie mögen, allerlei Tand und Waren werden feil geboten. Wir hingegen", fährt er mit erhobenem Finger fort, "wir hingegen bringen ihnen etwas, das sie ganz sicher nicht mögen. Verhandlungen über einen gefangenen Kargi.", ein leuter Seufzer erklingt aus Maniks Kehle.
Alle wollten sie zu den Elfen, sollte er etwa zurück? Über den Fluss? Alleine?

Vermutlich bleibt mir nichts anderes übrig, als mit zu den Elfen zu gehen. Immerhin gehen wir dort in einer Gruppe hin, einer Gruppe die sich gegenseitig schützen kann. Das ist immer noch besser als alleine den Rückweg zu wagen. Vielleicht treffe ich sogar die Person, die den Kargi aufgeschlitzt hat, hm, das könnte doch durchaus zumindest ein bisschen Interessant werden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 06.02.2015, 19:22:52
Während Manik, Tarqetik und Sanjan sich weiter unterhalten und Ragnar zunächst schweigend zuhört, wendet sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden nach dessen Monolog Basilio zu. Der Gul fixiert ihn mit seinen wachen Augen - die buschigen Augenbrauen des alten Kargi ziehen sich zusammen. Dann schaut er zur Seite, zu seinem Sohn und der Dariba, und murmelt leise. Basilios Gehör ist fein genug, um die Worte zu verstehen: "Magpadala ng isang taong hindi kilala sa ang misyong ito? Hindi ko alam. Tao na ito ay hindi nagmula sa Jaresh. Ano ang alam namin tungkol sa kanya?"[1]

"Patawarin sa akin, ang aking Gul. Ngunit alam namin na siya ay may isa sa aming mga lalaki namamatay na natagpuan sa kagubatan at nai-save sa kanya"[2], antwortet die Dariba.

Gul Hulad schaut zu seinem Sohn und Mago nickt seinem Vater zu: "May tiwala ako sa Marus paghatol."[3]

Daraufhin nickt auf der Gul und blickt wieder zu dem Koraker. "Also gut", sagt er. "Unsere Dariba spricht sich für dich aus und du hast einem Ukhtark das Leben gerettet. Falls du dabei hilfst, meinen Sohn zu befreien, stehe ich als Gul der Ukhtark in deiner und deines Stiefvaters Schuld, Gryphius."

Wieder ist Gemurmel unter den Ältesten zu hören. Einige nicken zustimmend, der Krieger mit den Zöpfen, Hanno und Khenu schauen dagegen grimmig, doch es kommt kein offener Widerspruch.

Derweil kommt Mago rechtzeitig zu der Gruppe der Menschen hinzu, um Maniks letzte Äußerungen aufzuschnappen. "Ich denke, da hätte ich etwas", wirft er ein, als der Fhokki geendet hat.

Hasdru, der ebenfalls in der Nähe ist und die Worte verstanden hat, reißt die Augen auf. "Serogul?", fragt er erstaunt.

Ein grimmiges Lächeln legt sich auf Magos Züge. Dann schüttelt er leicht den Kopf. "Oh, sabihin lamang Hasdru. Ito ay tungkol sa buhay ng aking kapatid. At ito ay hindi katumbas ng halaga.[4] Dann fährt der Serogul an die anderen gewandt in der Händlerzunge fort: "Es ist etwas - ein Andenken, dass für die Aster eine große Bedeutung haben dürfte. Ich habe es im Kampf erbeutet und ich weiß, dass sie es zurück wollen. Ich gebe es euch, so dass ihr es als Zeichen des guten Willens überbringen könntet."

Bei seinen Worten schaut Mago zunächst Manik an, denn es ist zuallerst die Antwort auf seine Frage. Danach wendet er sich auch Tarqetik und vor allem Sanjan zu. "Ich kenne euch erst seit heute, aber es war ein erkenntnisreicher Tag - ich vertraue euch. Was mein Vater zu dem Händler gesagt hat, gilt natürlich auch für euch. Falls ihr helfen könnt, meinen Bruder zu retten und einen Krieg mit den Aster zu verhindern, stehe ich in eurer Schuld. Und mit mir unser Stamm. Wir mögen euch kein Gold anbieten. Aber ich biete euch die Hilfe der Ukhtark, wann immer sie verlangt werden würde."

Bei diesen Worten meldet sich endlich der schweigsame Ragnar zu Wort. Nach der Raserei am Fluss gegen die Echsenmenschen schien der Fhokki den ganzen Tag in sich gekehrt. Er ist schweigsam gewesen und im Hintergrund geblieben. Auch dem erhitzten Gespräch seiner drei Begleiter hatte er nur gelauscht. Und so kommt es fast schon überraschend, dass der blonde Hüne sich zu Wort meldet. Wie immer ist seine Stimme tief und ruhig - fast schon stoisch wirkt sein Tonfall angesichts des Durcheinanders, dass im Muog herrscht. "Ich gehe mit zu den Elfen", sagt er. Sein Blick fällt zunächst auf Tarqetik: "Jaresh Dorguln bezahlt und dafür, einen Krieg zwischen Menschen und Kargi zu verhindern und die Verantwortlichen für die Übergriffe auf Dorwida zu finden. So wie ich das sehe, ist ein Gang zu diesen Elfen genau das, was uns beiden Zielen näherbringt."

Dann schaut der Fhokki zu dem Serogul hinüber und fügt hinzu: "Außerdem habe ich meinen kleinen Bruder durch Sklaventreiber verloren. Ich war noch ein Junge - ich konnte nichts tun. Aber jetzt bin ich es nicht mehr - aber es ist wieder ein kleiner Bruder in Not. Eine gute Gelegenheit für mich, zumindest eine eine erste Rate einer alten Schuld zu begleichen." Ein grimmiger Zug legt sich auf die Lippen des Nordmanns. In den blauen Augen funkelt Wut auf und die Kiefer mahlen. Man sieht, dass es hinter der stoischen Selbstbeherrschung Ragnars brodelt.
 1. Übersetzung: Einen Fremden auf diese Mission schicken? Ich weiß nicht. Dieser Mann kommt nicht von Jaresh. Was wissen wir denn über ihn?
 2. Übersetzung: Verzeih' mir, mein Gul. Aber wir wissen, dass er einen unserer Männer sterbend im Wald gefunden und ihn gerettet hat.
 3. Übersetzung: Ich vertraue Marus Urteil.
 4. Übersetzung für Basilio: Ach, lass nur, Hasdru. Es geht um das Leben meines Bruders. Und das ist es nicht wert.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 07.02.2015, 13:21:59
Basilio verfolgt gebannt die geflüsterte Debatte zwischen Gul, Serogul und Dariba bis zu ihrem überraschenden Ergebnis. Was, man will ihn tatsächlich losschicken, den Sohn des Guls zu retten? So einfach ohne jegliches Hinterfragen seiner Person und Motive? Während Basilio noch fieberhaft überlegt, was er davon zu halten hat, bestätigt er dem Gul auch schon, durch eine abermalige Verbeugung, dass er dessen Rede verstanden hat und akzeptiert.

Wir sind nur die Ablenkung, nur der vordergründige Teil des Plans, während im Hintergrund die Grünhäute irgendeine Hinterlist planen. Vielleicht bereiten sie gar den Krieg vor und warten nur so lange, bis wir den Sohn bringen—oder eben nicht—bevor sie zuschlagen. Ja, es kann nicht anders sein. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zwischen die Fronten gerate. Überhaupt, wenn wir es nicht schaffen, wenn der Sohn stirbt bei unserem Versuch, ihn zu retten, dann versperrt ein Stamm zorniger Grünhäute mir den Rückzug in die Heimat. Aber gut, um das Problem werde ich mich kümmern, wenn es soweit ist. Es könnt ja auch gelingen. Ha, ich weiß ja noch nicht wie, aber meinem 'Stiefvater' wird gewiss etwas einfallen, wie er die Schuld eintreiben kann, die der Gul ihm da so bedingungslos zugesteht. Obwohl ich ja nicht ganz einsehe, wieso meinem Stiefvater gegenüber ein Schuldverhältnis entstehen sollte, wenn ich dem Gul einen Gefallen erweise.

Bemerkenswert findet Basilio, wieviel Einfluss der Serogul auf seinen Vater hat—und die Dariba auf den Serogul. Äußerst leichtfertig scheint es dagegen von der Dame, derart umfassend für einen Fremden zu bürgen, von dem sie gar nichts weiß! Wie war das mit dem: schweigen oder weise reden? Doch tatsächlich will Basilio ja genau das tun, was er da vorhin versprach, die Dariba hat also—wie Hauptmann Alvareste ihm selbst oft genug vorwarf—dies eine Mal mehr Glück als Verstand. Irgendwie ist Basilio froh darüber. Er würde es nicht gern sehen, wenn die schöne Heilerin Gesicht und Ansehen verliert, nur weil sie ihm zu Unrecht vertraut.

Was soll das sein, ein schlechtes Gewissen? Das ist ja wohl nicht dein Ernst! Dein Leben hängt davon ab, dass man dir deine Lügen glaubt! Gewissen, Ehre, das schlag dir nur schleunigst aus dem Kopf, Basilio, sonst überlebst du deinen ersten Auftrag nicht!

Da fällt ihm auf, dass er die Dariba nun schon anstarrt, seit sie das Wort an den Gul gerichtet hat. Sein Gesicht wird mit einem Mal ganz heiß—und wohl auch feuerrot. Zu allem Überfluss zuckt sein Blick beim Abwenden als erstes zum Serogul. Sind die beiden ein Paar? Er ist der einzige, der sie beim Namen und nicht beim Titel nennt. Hat er mein Erröten bemerkt? Mit etwas Glück ist es hier zu dunkel. Nicht, dass er mich gleich vors Muog zieht, um mir zu zeigen, wie hier mit fremden Kerlen verfahren wird, die eine angesehene Frau des Dorfes zu dreist anstarren...

Basilio schluckt. Wahrlich, er hat noch viel zu lernen. Stumm lauscht er, wie der Serogul von einem Tauschobjekt erzählt, das den Elfen so viel bedeutet, dass er hofft, sie würden seinen Bruder dafür freilassen.

Und das will er uns mitgeben? So sehr vertraut er den Männern aus Dorwida? Und offenbar auch den Elfen. Denn was soll die Elfen daran hindern, diesen Gegenstand einfach an sich zu nehmen und gar nichts im Gegenzug herzugeben, zumal der Serogul ihn selbst geraubt hat? Aber ich sag lieber nichts dazu. Als Händler müsst ich es ja gewohnt sein, mit meiner Ware anzureisen und Bezahlung im Austausch als etwas ganz natürliches zu betrachten. Am Ende hängt eh alles davon ab, ob die Elfen Krieg wollen oder nicht, ob also sie hinter der ganzen Sache stecken oder ebenfalls nur Spielball einer noch unerkannten Macht sind.

Als der Serogul den vier Männern aus Dorwida schließlich den gleichen "verbalen Schuldschein" ausgestellt hat wie Basilio und darauf der Krieger mit dem blonden, zu einem Zopf geflochteten Bart auch noch seine Meinung kundgetan hat, hebt Basilio wieder die Stimme:

"Ich danke den ehrenwerten Gul von den Ukhtark für Vertrauen, das er mir zeigt, obwohl bin Fremder, und auch der verehrten Dariba für Fürsprache. Will geben mein Bestes, zu zeigen, dass beides ich verdiene."

Dann tritt er an den Serogul und die Menschen von Dorwida heran. "Vor unserem Aufbruch würde ich gern drei Dinge erledigen", sagt er in der Händlerzunge. "Zunächst möchte ich, wenn erlaubt, noch einmal mit Dihal sprechen, ob er uns noch irgendwelche Einzelnheiten über die Elfen zu sagen weiß; dann müsst ich mein Pferd einfangen, das ich am Waldrand zurückließ; und ich tät mich gern waschen und etwas sauberes anziehen. Ansonsten wäre ich aber bereit, das heißt wenn ihr bereit seid, mich in eurer Runde mitziehen zu lassen. Wie schon gesagt, ich versteh mich aufs Handeln und Reden und kann leidlich mit dem Grillspieß an meiner Seite umgehen."

Bei den letzten Worten klopft Basilio auf den Griff seines Rapiers.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 07.02.2015, 18:23:23
Sanjan freute die Aussage von Mago. Genau das war es, was er erwartet hat. Kurz fragt er sich ob seine Gefährten ahnen wie viel so ein Versprechen wert sein kann, da tritt auch schon der kleine Händler an sie heran. Nun kann Sanjan diesen von oben bis unten betrachten. Dabei verschränkt er die Hände vor seiner Brust. Er weiß noch nicht, was er von diesem Mann halten soll. Gut die anderen kennt er auch nicht wirklich, aber mit ihnen hatte er schon gekämpft. Sobald Zeit zur Verfügung stehen sollte, nimmt er sich vor mit allen einmal richtig zu reden. Denn Ragnars Worte zeigten eindeutig auf wie wenig sie sich doch kannten.

Langsam wanderte sein Blick zu Manik. Er war der letzte der noch zustimmen musste. „Was sagst du Manik?“ fragte Sanjan ihn. „Wir bekommen etwas zum tauschen, die Gefahr ist eher gering, eine Händlerzunge will uns begleiten und noch dazu erhalten wir das Wohlwollen eines Stammes.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 08.02.2015, 13:52:48
Ein Gegenstand also, was mag das für ein Gegenstand sein?
Als der Händler vor die Gruppe tritt, beachtet Manik ihn das erste Mal etwas genauer.
Der Knirps will also mitkommen; seine Waffe nennt er Grillspieß. Unwillkürlich keimt in Manik der Gedanke, dass ihr Händler, sollte es irgendwann zu einem Kampf kommen, vermutlich eine erstaunlich hohe Geschwindigkeit im Wegrennen erreichen wird - trotz der kurzen Beine.
Als ihn schließlich Sanjan anspricht, wird Manik aus seinen Gedanken gerissen.
"Ich teile deinen Optimismus zwar noch immer nicht", antwortet er resignierend, "aber bevor ich mich alleine auf den Weg zu Jaresh mache, folge ich euch lieber zu den Elfen."

Dann blickt der Waldläufer wieder Basilio an: "Ich schätze ihr könnt euch um eure Erledigungen kümmern. Aber bevor ihr einfach so verschwindet", fügt Manik rasch in Richtung Gul nickend hinzu, "solltet ihr vielleicht die Erlaubnis des Guls einholen, die Versammlung verlassen zu dürfen!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 08.02.2015, 17:47:26
Sanjan nickt Manik zu. Es ist gut, dass sie als Gruppe gehen. Dann wandert sein Blick zurück auf Basilo. Kurz überlegte er was die Wünsche des Mannes waren, dann schüttelt er leicht den Kopf. „Mago, wäre es zu viel verlangt dem Händler, wenn er uns schon begleiten will, eines eurer Pferde zu geben? Das Einfangen eines Pferdes verschwendet zu viel Zeit die wir nicht haben.“ er legte leicht den Kopf schief. „Einer deiner Männer kann ja sein Pferd einfangen und dann habt ihr wieder die gleiche Anzahl an Pferde. Während er sich dann noch wäscht, wo eher Moos angebracht wäre bei dem Ritt der kommt, können wir Anderen uns stärken. Seit dem Wachwerden hatten wir noch nichts zwischen den Zähnen.“ Nach diesen Worten blickt Sanjan zu den anderen beiden Reisegefährten. Auch sie mussten noch sagen ob sie den Händler dabei haben wollten oder nicht.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 08.02.2015, 19:29:51
Die Begeisterung der Gesandten aus Dorwida über die Aussicht, ihn dabei zu haben, hält sich sichtlich in Grenzen. Basilio zuckt innerlich mit den Achseln. Er ist es gewohnt, dass man ihn unterschätzt. Eine alte Kriegsweisheit besagt ja auch: Du darfst deinen Feind nicht unterschätzen, deinen Verbündeten aber nicht überschätzen.[1] Doch was soll man tun, wenn man noch nicht weiß, ob jemand Feind oder Verbündeter ist? Basilio lächelt sein ehrlichstes Lächeln.

"Keine Sorge", sagt er zu Manik. "Ich hatte nicht vor, hier im Dorf herumzulaufen, ohne bei jedem Schritt um Erlaubnis zu bitten." Dabei sieht er sich schon nach Ultak um, den er in der Nähe vermutet—oder vielleicht ist die Aufgabe, ihm auf Schritt und Tritt zu folgen, inzwischen an jemand anderes gefallen?

Zu dem Dejy sagt er: "Oh, aber mein Pferd ist nicht weit von hier, höchstens eine halbe Stunde, und dabei schon so ziemlich in die richtige Richtung. Meine gesamte Ausrüstung ist bei ihm. Ich tät schon gern da vorbeischauen. Es dürfte auch nicht schwer zu finden sein, einfach am Waldrand entlang."
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Zitat (Anzeigen)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 10.02.2015, 14:28:01
Mago wartet zunächst den Wortwechsel zwischen Basilio und Sanjan ab. Schließlich bekräftigt der Händler seine Bitte, sein eigenes Pferd suchen und einfangen zu dürfen. Der Serogul nickt ihm zu und schaut dann nacheinander die Männer aus Dorwida an, während er spricht. "Also gut. Ich sorge dafür, dass frischer Braten bereitsteht, so dass wir alle uns stärken können. Wir lassen auch eure Pferde füttern und tränken. Und wer sich waschen will, für den steht klares Wasser aus einem der Brunnen zur Verfügung." Beim letzten Satz schaut Mago zu Basilio hinüber und winkt den bärtigen, kahlen Wächter, der Basilio und Dihal vor dem Tor in Empfang genommen hatte, dazu: "Wenn du dein Pferd einfangen möchtest, und es uns nicht zu sehr aufhält, steht es dir natürlich frei. Zahur wird dich dabei begleiten und ihr stößt dann zu uns." Der Blick des Seroguls richtet sich wieder auf die Männer aus Dorwida. "Ich werde euch zusammen mit Hansdru bis zu unserer Grenze mit den Aster begleiten und dort bis zum Anbruch des übernächsten Tages warten, wie von meinem Vater festgelegt."

"Und ich auch", ertönt eine helle Stimme aus dem Hintergrund. Als die Männer sich umsehen, erkennen sie die Dariba, die ebenfalls zur Gruppe tritt. Sie wechselt einen kurzen Blick mit Mago. Falls der Serogul widersprechen wollte, lässt er dies angesichts der Entschlossenheit in den orangen Augen der Schmanin bleiben.

Daraufhin verlässt die Gruppe zusammen mit den begleitenden Kargi und nach abschließenden Worten mit dem Gul das Muog. Immer noch stehen kleinere Gruppen von Zuschauern um das selbige herum - die Ukhtark spüren, dass die Menschen wichtige Neuigkeiten gebracht haben und dass schicksalsschwere Entscheidungen getroffen werden. Doch die offene Feindseligkeit ist inzwischen einem zurückhaltenden Misstrauen gewichen - niemand spricht die Menschen und den Halbelf an. Die meisten schauen nur zur Seite, andere demonstrativ in die Richtung der Fremden und mit gefletschten Zähnen.

Mago setzt sich an die Spitze des Zuges. An einem eher abgelegenen Lagerfeuer macht sich die Gruppe über ein frisch zubereitetes und herrlich duftendes Ferkel her. Das Essen mag rustikal und fettig sein, doch die knurrenden Mägen der Männer danken dafür und der Geruch des offenen Feuers, vermischt mit dem des triefenden Fetts verstärkt den Hunger nur. Zwei weibliche Kargi übergeben Mago einen Lederschlauch. Zur Erklärung deutet der Serogul darauf und sagt "Met". Doch er nimmt auch nur einen Schluck und trinkt ansonsten nur Wasser - anscheinend möchte er keinen schweren Kopf bei den anstehenden Aufgaben haben.

Basilio bekommt Gelegenheit, sich zu waschen, auch wenn die Hinterseite einer kleineren Hütte unter Bewachung durch Zahur und das eiskalte Wasser des Brunnens aus Holzbottichen nicht ganz seinem Verständnis von Privatsphäre und angemessener Umgebung entspricht. Doch es ist ausreichend und erfüllt seinen Zweck.

Schließlich trifft sich die Gruppe vor dem Nordtor von Kezhdal, durch welches bereits Basilio mit dem verletzten Dihal Einzug in die Siedlung gehalten hatte. Die Männer aus Dorwida sitzen bereits auf ihren frisch getränkten Pferden. Auch Mago, Hasdru, Zahur und die Dariba sind zu Ross. Der Serogul ist wieder auf seinem mächtigen Rappen; sein Speer auf den Rücken geschnallt. Die Schamanin sitzt auf einem kleineren Läufer, einer Stute mit hellgrauem Fell. Zahur bedeutet Basilio, bei ihm aufzusteigen, und so verlässt die Gruppe Kezhdal und wendet sich gen Norden in den Elnina-Wald.

"Der Wald wird hier zunehmend dichter, die Pferde werden nicht gallopieren können - wir müssen sie in Schritt halten", ruft Mago den anderen zu. Dann wendet er sich an Zahur und Basilio. "Zahur - wir werden bei der kleinen Lichtung in der Nähe der gefallenen Eiche rasten. Stößt bis zum Sonnenuntergang wieder zu uns." Der Soldat nickt seinem Serogul zu und gibt dem Pferd die Sporen.

Derweil macht sich die restliche Prozession auf zur besagten Lichtung. Der dichte Wald erlaubt tatsächlich kein schnelleres Vorankommen und das ist auch gut so - die Pferde würden selbst bei leichtem Trab sich wahrscheinlich im dichten Geäst auf dem Boden verfangen und sich die Beine brechen. Die Gruppe ist eher schweigsam und beobachtet die Umgebung. Der Wald wartet derweil mit seiner typischen Geräuschkulisse auf, doch angesichts der aktuellen Gefahrenlage horchen die Reiter immer wieder auf, ob sich doch nicht ein Feind anpirscht.

Schließlich - nach gut sechs Stunden des Weges - erreicht die Gruppe die von Mago genannte Lichtung. Sie verdient diesen Namen kaum, denn die Baumkronen über ihr verwachsen fast zu einem lückenlosen Blätterdach, doch zumindest bietet die Grasfläche auf dem Boden genug Platz, um die Pferde anzubinden, und sich um ein Lagerfeuer zu setzen. Genau daran machen sich die Wanderer. Hansdru kümmert sich um das Feuer und hält die erste Wache, während Mago und Maru den eingepackten Proviant - noch mehr von dem Schweinebraten, aber auch gepöckeltes und gesalzenes Fleisch - hervorholen.

Während sich die Gruppe zusammensetzt, meldet Hasdru Neuankömmlinge. "Da sind zwei Reiter." Doch wenige Augenblicke später ertönt ein schriller Pfiff, der die Kargi sich entspannen lässt. Anscheinend ein Zeichen von Zahur, der zusammen mit dem nun reitenden Basilio die Lichtung betritt und sich zur Gruppe gesellt.

Schließlich setzen sich alle um das Lagerfeuer und brechen abermals das Brot zusammen. Ragnar beißt in ein saftiges Stück Fleisch und fragt dann mit vollem Mund: "Wie weit ist es noch bis zur Grenze mit den Aster?"

Mago deutet mit der Hand nach Norden. "Noch ungefähr eine halbe Meile. Dann beginnt ihr Land. Das ist unsere Nordgrenze."

Die Dariba, zwischen Basilio und Mago sitzend, schnaubt. "Ja - unsere Nordgrenze." Sie deutet nach Osten: "Noch ungefähr sieben? Oder neun Meilen in diese Richtung? Da beginnt die Grenze zu Dorwida, die neutrale Zone." Dann deutet ihr ausgestreckter Arm nach Süden: "Und keinen Steinwurf von Kezhdal entfernt im Süden beginnt das DuKemp-Moor. Wir sind umzingelt von allen Seiten. Man hat uns den schlechtesten Flecken Land gelassen, den es in dieser Gegend gibt. Schon jetzt lassen wir unser Vieh auf aufgeweichtem Boden weiden und unser Korn verfault, weil ergiebige Felder brachliegen in der sogenannten "Neutralen Zone" zwischen Kezhdal und Dorwida, wo laut dem Vertrag niemand anbauen darf."

Der Serogul nimmt nachdenklich einen Schluck aus seinem Lederschlauch. "Wir haben den Vertrag freiwillig unterschrieben, Maru", sagt er mit ruhiger Stimme.

Die Dariba schaut zu ihm hinüber. "Natürlich haben wir das. Wir dachten, das ist der Preis dafür, dass man uns in Ruhe lässt. Die Ukhtark sind seinerzeit hier geblieben, als das Königreich von Kruk-Ma-Kali zusammenbrach, weil wir Ek'Gakel für unsere Heimat hielten. Die Wahrheit ist aber, das wir hier nicht willkommen sind. In jeder Generation kommt man wieder und nimmt uns noch ein wenig mehr von unserem Land. Und wir ziehen uns immer weiter zurück. Und nun? Nun sitzen wir hier - in Sichtweite des DuKemp-Moores, und werden von zwei Seiten für Grenzüberschreitungen beschuldigt, die wir nicht begangen haben."

Die Dariba beugt sich nach vorne und blickt in das Feuer. Basilio erinnert sich an seine Worte an Zahur während der Suche nach seinem Reittier und muss unwillkürlich schlucken - da hat er wohl einen wunden Punkt bei den Ukhtark angesprochen.[1] Oder zumindest bei dieser Ukhtark. In ihrer Stimme ist Wut, aber vor allem anderen Verdrossenheit zu vernehmen. "Vielleicht haben sich unsere Ahnen damals falsch entschieden. Vielleicht hätten wir zusammen mit den anderen Kargi nach Norga-Krangel ziehen sollen."
 1. Siehe Basilios Beitrag
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 10.02.2015, 16:10:06
Die erste halbe Stunde ihres Rittes verbringt Basilio mit der Nase an den breiten Rücken des kahlrasierten Kargi gedrückt und außerdem in großer Sorge. Sobald man bei seinem Pferd ankäme, würde Zahur bemerken, dass Basilio ihn vorhin am Tor angelogen hat: dass nämlich überhaupt kein Sumpfloch in der Nähe des Pferdes sich befindet, welches Basilio dazu hätte zwingen können, das Tier zurückzulassen, statt in aller Seelenruhe am Waldrand Richtung Kezhdal weiterzureiten.

Während er noch darüber nachgrübelt, plappert sein Mundwerk schon frisch vor sich hin. Fast ein wenig staunend hört er sich plaudern in seinem leutseligsten Ton: dass er ja kein sonderlicher Naturbursche sei, dass er daher mächtig froh sei, einen ortskundigen Führer dabei zu haben. In Dorwida hätte man ihn ja sehr davor gewarnt, die Straße zu verlassen, weil es hier in der Gegend überall Sumpflöcher gebe, wo man sie nicht vermuten täte. Oh, die Leute hätten versucht ihm zu erklären, worauf er alles zu achten habe, falls er doch einmal vom Weg abkäme, waren sich aber keinesfalls einig, einer widersprach dem anderen, bis sie ihn völlig verwirrt hatten, zumal, wenn irgendwelche Pflanzen erwähnt wurden, nach denen er Ausschau halten solle, ihm das gar nicht half, da er diese überhaupt nicht kenne. Nicht, dass er völlig dumm in solchen Dingen sei, aber in Pekal gebe es nun einmal ganz andere Pflanzen als hier.

Zwischen solchen Bemerkungen, damit deren Absicht nicht allzu auffällig werde, erkundigt Basilio sich nach dem Leben und der Kultur der Kargi, ihrer Geschichte und ihren Beziehungen zu den Menschen hier.[1] Dabei erwähnt er, wie sehr er es bewundere, dass man es hier geschafft habe, miteinander auszukommen, das sei in nur wenigen Gegenden der Fall. In Pekal sei man ja auch sehr offen für alle Fremden und käme gut mit Nichtmenschen aus, aber überall, wo es ihn bisher auf seinen Reisen hinverschlagen hätte, sei das anders gewesen. Etwas ganz besonderes sei das also, und schützenswert. Vielleicht würden sich irgendwann andere Völker ja doch ein Beispiel daran nehmen!

Tatsächlich lässt Zahur sich dazu verleiten, einiges von Interesse zu erzählen[2], doch bei Basilios anschließenden Bemerkungen zu der Besonderheit des Vertrages zwischen Kezhdal und Dorwida schnaubt er bloß.

Das tut auch Basilios Pferd, als man es endlich findet, mit ähnlicher Empörung. "Ja, tut mir leid, so lange wollt ich dich nicht allein lassen", murmelt Basilio dem Tier zu, bevor er aufsteigt. "Ich konnt doch nicht ahnen, dass ich einen Verletzten finden würde!"

Den Rest des Weges verbringen Zahur und Basilio schweigend.

~~~

Auch am Lagerfeuer mit den anderen Kargi und den vier Männern aus Dorwida schweigt Basilio zunächst einmal, hört dafür aber umso genauer zu. Erst als die Dariba ihrer bitteren Empörung Luft gemacht hat und niemand, so scheint es Basilio, darauf so direkt etwas zu erwidern hat, meldet er sich zu Wort. Dabei spricht er in der Händlerzunge und übersetzt satzweise in die Sprache der Kargi.

"Es liegt nicht in der Natur der Welt, einen in Ruhe zu lassen. Wie sehr wünschen wir uns in Pekal, Kalamar ließe uns endlich in Frieden, aber das wird niemals geschehen. Und so ist es überall, wo man eng beisammen lebt. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: man verbündet sich oder man bekriegt sich. Auf Dauer einander ignorieren, wenn man so nah beisammen hockt, das kann nicht funktionieren. Schon gar nicht, wenn man nicht einmal miteinander redet, geschweige denn Kontakte pflegt. Dann muss es früher oder später erst zu Missverständnissen, dann zum Krieg kommen. Deshalb nutzt es nichts, euren Kummer und eure Sorgen schweigend zu ertragen, bis sie unüberwindlich scheinen. Wenn ihr mit dem alten Vertrag nicht zufrieden seid—und zwar so sehr, dass ihr gar einen Krieg oder ein Verlassen des Landes in Erwägung zieht—warum versucht ihr dann nicht erst einmal, einen neuen auszuhandeln? Was wäre das schlimmste, was passieren könnte? Es kommt keiner zustande. Dann stehen euch noch immer die beiden anderen Aktionen zur Wahl.

Beim Ritt nach Kezhdal habe ich, ein völliger Fremder in dieser Gegend, das gute, aber brachliegende Land gesehen und die unglaubliche Vergeudung beklagt. Ich sage: wenn das hier erst geklärt ist, dann versucht, den Vertrag mit Dorwida neu zu verhandeln. Sagt ihr braucht das Land, um eure Leute zu ernähren; sagt, nach so vielen Friedensjahren bräuchte es keine neutrale Zone mehr, man habe sich doch inzwischen genug Vertrauen verdient; sagt, nein fordert das Land als Versöhnungsgeste dafür, dass die Menschen Dorwidas euch zu Unrecht des Vertragsbruch beschuldigt haben und einen der Euren ins Gefängnis gesperrt haben, gar verurteilen wollten. Lenkt dann aber wieder ein und lobt alle Beteiligten aus beiden Dörfern, wie gut man gemeinsam diese Feuerprobe bestanden habe, die den hart errungenden Frieden bedroht habe!

Kümmert euch darum, solange Jaresh und Gul Hulad noch leben. Und wenn ihr wirklich an Ruhe und Frieden interessiert seid, dann baut Beziehungen zu den Menschen auf. Handel, gegenseitige Unterstützung bei Gefahren, Unwettern, oder einfach nur ein Austausch von Geschichten oder Hilfe bei alltäglichen Geschäften, zum Kennenlernen. Wen man nicht kennt, vor dem hat man leicht Angst, den verdächtigt man schneller einer Schandtat als jemanden, den man gut kennt. Wie soll ein Frieden auf Dauer währen, wenn nur Jaresh und Gul Hulad Respekt voreinander empfinden, der Rest der Leute auf beiden Seiten einander aber misstrauen oder gar hassen?"

Nach dieser langen Rede, die sich zum Ende hin leider etwas verwirrte—in meinem Kopf hat das alles so klar geklungen, aber irgendwas ist passiert auf dem Weg zu meinen Lippen!—räuspert Basilio sich verlegen.[3]

"Das ist nur meine bescheidene Meinung als Fremder", setzt er noch hinzu, mit errötendem Blick auf die Dariba.
 1. Diplomatie = 25
 2. Zahur erzählt:
Tatsächlich machen die Worte Basilios Zahur redselig. Nach einer Weile beginnt der Kempe von seinem Stamm zu erzählen und vertreibt somit die Langeweile auf dem Ritt durch den Wald. Anscheinend sind die Ukhtark ein sehr alter und ehemals großer Stamm. Sie verfolgen ihre Wurzeln bis hin zurück zu dem großen Reich des Hobgoblin-Königs Kruk-Ma-Kali; Gul Minas, ein großer Krieger, hat an seiner Seite gekämpft und soll die Speerspitze bei der Eroberung von Ek'Gakel angeführt haben. Als Dank erhielten die Ukhtark von Kruk-Ma-Kali den Westen des gakiter Landes als Lehen, doch das ist inzwischen viele Jahrhunderte her.

Der Stamm hat so tiefe Wurzeln in seiner neuen Heimat geschlagen, dass man nach dem Zerfall des Reiches nicht zusammen mit den anderen Stämmen nach Norga-Krangel zog, sondern in Ek'Gakel blieb. Man verteidigte die eigene Ländereien und führte auch Überfälle auf die menschlichen Dörfer in der Nähe durch. Doch die Menschen setzten alles daran, den Stamm aus ihrem Land zu vertreiben und schickten immer größere Truppen gegen die Ukhtark. Letztendlich haben diese ständigen Scharmützel den Stamm auf ein gutes Drittel seiner ursprünglichen Größe dezimiert und ihn dazu gezwungen, sich in die unwirtlichen Gefilde rund um das Du-Kemp-Moor zurückzuziehen. Während der Herrschaft von Gul Rohal gab es die letzten großen Zusammenstöße mit den Gakitern. Dann kam Gul Hulad und hat es geschafft, Frieden mit den Menschen in Dorwida zu schließen. Doch den Hass der Menschen - so Zahur - konnte auch er nicht bannen. Und so müssen die Ukhtark weiterhin achtsam sein.

Der Stamm hat derzeit ungefähr 700 Seelen - darunter 200 kampferprobte Krieger. Man nennt Kezhdal und die unmittelbare Umgebung - ob nun Wald, Moor, oder die wenigen grünflächen bis zur Neutralen Zone sein eigen. Er wird geführt von einem Gul, der seinen Titel und seine Macht vererbt und von einer Ansammlung von ungefähr einem Dutzend Ältesten - derzeit etwas mehr; die friedlichen Jahre haben die Anzahl der Greise stark anwachsen lassen - beraten wird. Der Serogul ist traditionell der Führer der Streitkräfte, sobald er sich im Kampf bewährt und als Truppführer bewiesen hat. Und die wichtigste spirituelle Kraft ist die Dariba - die Heilerin und Schamanin des Stammes. Meist sind dies ältere Frauen, doch Maru hat den Titel bereits in jungen Jahren verliehen bekommen, nachdem ihre Mentorin - die alte Dariba - vor circa fünf Jahren bei einer Wanderung im Wald getötet worden ist. Die Ukhtark vermuten, dass Aster dafür verantwortlich sind.
 3. Diplomatie = 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 11.02.2015, 10:46:38
Das Lagerfeuer lockt mit einem süßen Geruch, der Tarqetik sofort in die Nase steigt und seinem Magen prophetisch eine Mahlzeit vorhersagt. Wenig sich um die Schaulustigen und die Menge um den Muog kümmernd, schreitet der Krieger fast leichtfüßig zur Quelle des Geruchs und weitet sich an dem Anblick der Kruste des toten Tieres. Jeder Fetttropfen der zischend im Feuer aufgeht, produziert parallel dazu einen Speicheltropfen in Tarqetiks Mund.
Als sich nach dem Mahl der Rest zu den Pferden begibt, wird Tarqetik eines gemütlichen Platzes beraubt. Als auch er sich zu seinem Pferd begibt murrt er leiser: „Plenus venter… soviel Zeit muss sein.“ Er kontrolliert den Speer und den Sattelgurt, bevor er sich hoch zieht und schwer in den Sattel fallen lässt.  Mit Schenkel und Ferste lenkt er dann das Pferd zum Tor und folgt den Kargi nach.

Als die Grenze den Waldes zu den Aster überschritten wird, sieht sich Tarqetik in einer ungemochten Umgebung. Jedes Knacken eines Astes, ein Luftstoß eine Brise, der wechselnde Gang seines Pferdes zwischen Wurzeln aktiviert seine Kampfsinne. Er hält die Zügel fester, lässt die Beine aber ruhig und lässt so das Tier einfach den anderen folgen. Zusätzlich zieht der das Visier seines Helmes zu und öffnet die Sicherungsschlaufe seines Schwertes. Den Schild zieht er leicht über den rechten Handrücken.
Beim gemütlichen Rasten und Schmausen ist der Krieger ruhig und isst wenig, hält eher die Waldgrenzen und die Kargi aber auch den jungen Händler in seinem Blickfeld, als die Dariba mit nostalgischen Gefühlen von der Vergangenheit zu erzählen beginnt und sich mehr und mehr einer unterdrücken Geschichte hingibt. Als sie endet und der Händler mit seinen Vorschlägen versucht die Dariba aufzubauen, hört Tarqetik vertraute Punkte, die man immer zum Vergleich heranzieht.

„Es ist vielleicht nicht gerade die beste Idee, eine Verhandlung damit zu beginnen, eine Schuld einzufordern. Einfordern kann nur der Starke, der Schwache kann nur versuchen etwas zu bekommen, was ihn nicht ganz als Verlierer dastehen lässt. Die Menschen werden sich nehmen was sie wollen, so oder so, sobald sie denken, dass sie es brauchen. Jaresh mag ein intelligenter Mann sein, aber auf einen Intelligenten kommen vier Dumme, ein Habgieriger und mindestens zwei Politiker.“[1]
Tarqetik nimmt einen Schluck aus dem Wasserschlauch und setzt noch hinzu: „Vielleicht hab ihr ja Glück und Dowrida besinnt sich eines Besseren. Ich habe schon viele Menschen gesehen, die sich erst geändert haben, als sie mit dem Blut ihrer Familien Häuser streichen konnten.“
 1. Einschüchtern: 24
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 11.02.2015, 17:19:53
"Ihr stellt die Menschen dümmer dar, als sie sind, und die Kargi schwächer", sagt Basilio aufgebracht. "Und bevor hier irgendwer seine Hauswände mit dem Blut seiner Kinder streichen muss, meine ich, dass man erst einmal miteinander reden sollte. Wären Dorwida und Kezhdal zwei Menschendörfer oder zwei Kargidörfer, so könnten sie sich gewiss einigen, obwohl auch dann ein jeder auf seinen Vorteil aus wäre. Warum sollte es zwischen Kargi und Menschen nicht möglich sein? Dass die Freundschaft zwischen einem Menschen und einem Kargi möglich ist, weiß ich, denn ich war lange Jahre mit einem Kargi befreundet. Warum sollte es nicht auch für zwei Dörfer funktionieren, die einander in dieser Wildnis hier oben näher stehen als Dörfern ihres jeweils eigenen Volkes?

Und ja, ich sage, man muss auch mal etwas fordern, denn wer nie fordert, der wird immer zurückgedrängt, wird gar nicht ernst genommen. Im Gegenzug hätten die Kargi aber auch etwas zu bieten. Hat es jemals einer versucht? Echte Beziehungen aufzubauen, einander normale Nachbarschaftshilfe leisten, so wie es eigentlich sein sollte? Ich wette, ein findiger Vermittler könnte den daraus entstehenden Vorteilen sogar einen Münzwert zuordnen, der selbst die Dummen und die Habgierigen beeindruckt.

Greift man aber gleich zur Gewalt, mag ein Sieg im ersten Augenblick mehr bringen—denen, die überleben oder sich fein raushalten—aber nur bis zum Vergeltungsschlag. Und ist erst einmal Blut geflossen, wird's in den nächsten Jahrhunderten keine Ruhe geben, sondern nur immer noch mehr Blut. Als Söldner ist das wohl Euer Geschäft, aber meines ist es nicht."

Tatsächlich ist Basilio so aufgebracht (oder tut zumindest so), dass es ihm gar nicht in den Sinn kommt, seine Rede auf Kargi zu übersetzen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.02.2015, 21:33:43
Nach der dicken Luft im Versammlungshaus genießt Sanjan die Luft des Waldes und auch dessen Stille. Er sucht am Rastplatz auch nicht sofort die Nähe der Gruppe. Sondern kümmert sich, nachdem er Hansdru beim Feuer machen geholfen hat, um Grimnir. Der Wolf hat sich mehr als gut die letzten Tage geschlagen. Sei es gegen den Bären, die Echsenmenschen oder im Versammlungshaus. Das belohnt Sanjan nun ausgibig. Auch der Schamane scheint sichtlich Spaß zu haben beim Kraulen und kämpferischen Spielerein mit Grimnir.

Irgendwann kommt Grimnir zum Feuer getrottet. Alleine ohne Sanjan. Der Wolf lässt seinen Blick über die Runde schweifen. Trottet weiter an den Kargi und Menschen vorbei zum Essen. Er beschnüffelt die beiden Sorten von Fleisch und entscheidet sich für das gebratene Schwein. Etweilige Versuche ihm vom Fleisch zu verscheuchen, ignoriert er gekonnt. Selbstsicher schnappt er sich eines der größeren Stücke um sich kurze Zeit später am Feuer nieder zu lassen. Ganz ruhig scheint er beim Fressen aber nicht zu sein. Seine Ohren stehen auf und lauschen den Worten des Gespräches.


Basilio und Tarqetik sind in ihrem Gespräch über Menschen, Kargie, Krieg, Frieden und Wirtschaftlichkeit vertieft, als sich Sanjan ans Feuer gesellt. Er hat sich in der Zwischenzeit von den unnötigsten Sachen befreit und so nur noch ein Hemd und eine Hose an. Selbst seine Lederstiefel liegen jetzt wohl bei seinem Nachtlager. Entgegen Grimnirs Verhalten kümmert sich Sanjan nicht um das mitgebrachte Fleisch. Er hatte sich im Dorf schon reichlich genommen gehabt und nun keinen Hunger mehr. Stattdessen lässt er sich neben Grimnir rücklings ins Gras sinken. Der Wolf blickt sich nur kurz um, lässt seinen Freund aber gewähren. Auch als dieser seinen Kopf auf das Tier legt und unverholen gähnt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 13.02.2015, 10:11:24
Der Ritt durch den Wald ist schön ruhig und die Ruhe und das Verdauen des Mahls, welches sie im Lager der Kargi noch zu sich genommen hatten, macht Manik zufrieden und müde.
Er genießt das Rauschen der Blätter und das Knacken der Zweige unter den Füßen ihrer Tiere. In der Gesellschaft seiner Gefährten und der Kargi fühlt er sich sicher und so ist er öfter kurz davor auf seinem Ross einzunicken.

Als sie die Lichtung erreichen, steigt er träge ab, gähnt einmal herzhaft und setzt sich nach der Vorbereitung seines Nachtlagers zu der Gruppe ans Lagefeuer. Genüßlich legt er sich auf den Rücken, streckt alle Viere von sich und betrachtet die Blätterdecke der Lichtung während er den Gesprächen der anderen aufmerksam lauscht.

Als sich die Gelegenheit ergibt, richtet er sich auf und gibt seine Gedanken dazu, zum Besten. Mit einem Kopfnicken in Richtung Basilio beginnt er:
"Der Händler hat nicht unrecht. Die neutrale Zone ist gutes Land. Sie brach liegen zu lassen, während andere Lebewesen in der Nähe unter schlechten Bedingungen leiden ist einfach nicht logisch. Bei unserem Besuch in Dorwida haben Ragnar und ich gesehen, dass es dort zahlreiche blühende Felder gibt, die auf fruchtbarem Acker gedeihen. Die Menschen von Dorwida scheinen das übrig gebliebende Land also nicht wirklich zu brauchen."

Maniks Blick ist von Basilio zu Ragnar gewandert und nun schaut er schließlich Tarqetik an.
"Doch es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass es dieses Misstrauen zwischen Kargi und Menschen gibt, schon eine Weile und wohl auch noch eine Weile geben wird. Es soll sogar Dörfer geben, in denen werden friedliche Gesandte mit Holzpflöcken beworfen.", ein breites Grinsen macht sich auf des Waldläufers Gesicht breit, während er nun Mago anschaut. Das konnte er sich nicht verkneifen.
"Also... selbst wenn die Anführer der beiden Dörfer zusammenkommen, sich irgendwie einigen, dann gilt es immer noch die Gemeinschaft davon zu überzeugen, dass dies der richtige Schritt ist. Das könnte ziemlich schwierig werden, denke ich."

Daraufhin streckt sich der Fhooki einmal und blickt erwartungsvoll in der Runde umher. Sein Blick bleibt schließlich auf Sanjan und seinem Wolf hängen, die ein wunderbares Beispiel für die Freundschaft zwischen Zweibeiner und Vierbeiner abgeben.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 13.02.2015, 15:30:11
Tarqetik spielt mit einem dünnen Ast, deren Spitze er immer wieder im Feuer anbrennen lässt um dann damit auf dem weichen Erdboden beliebige Formen und Muster einzuritzen und hört dabei den Weltanschauungen seiner Weggefährten zu.

Nachdem jeder etwas seine Sicht, ob naiv, hoffnungsschwanger oder ernst dargelegt hat, ergreift er nochmals das Wort: „Die Menschen suchen nicht nach einer Einigung, sie wollen Konsequenz, damit können sie umgehen und sie können sie in etwa einschätzen. Die Länder der Menschen können nicht mal mit sich selbst Freundschaften und Frieden halten, wie lange würde es dauern, bis man die Kargi wieder als Sündenbock missbraucht. Eine vertrocknete Ernte? Ein zufällig in Flammen aufgegangener Stadel? Nach Nahrung und Obdach verlangt es den Menschen nach Unterhaltung. Und die beste Unterhaltung wird immer noch mit Blut geformt. Die Freudenrufe überstimmen noch jeden Todesschrei.“

Tarqetik pustet auf die glühende Spitze seines Spielzeugs und sieht zu wie die rote Glut langsam der schwärze der Kohle weicht, dann fährt er fort: „In Dorwida und in der Siedlung der Kargi haben wir deutlich gesehen, dass die Leute auf beiden Seiten zur Gewalt bereit sind, und wer kann es ihnen verdenken. Wenn man weiß, wer der Böse ist, hat der Tag doch gleich etwas mehr Struktur. Hier geht es dann nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um das Ausleben der eigenen Überzeugung. Solchen Leuten kommt man nicht mit Vernunft oder Geld bei, die Saat der Bösen wird hier schon in der Erziehung eingepflanzt.“
Mit dem letzten Wort wirft Tarqetik den glimmenden Ast ins das Feuer, wo dieser unter Knacken von den Flammen verzehrt wird.

Er lehnt sich zurück, um seine Füße etwas am Feuer zu wärmen und stützt sich dabei auf den Ellenbogen ab. Sein Blick wandert zu dem friedfertigen Sanjan und seinem pelzigen Begleiter und zitiert mit einem Lächeln: „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Aber dem Wolf ein Freund.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 13.02.2015, 16:25:26
Basilio starrt den Söldner, der sich beim Aufbruch als Tarqetik vorgestellt hat, ungläubig an. '... die beste Unterhaltung wird mit Blut geformt... Freudenrufe überstimmen jeden Todesschrei... Saat des Bösen eingepflanzt...'

Irre. Der Mann ist irre. Und mit dem bin ich auf den Weg zu den Elfen, um Frieden zu stiften. Vlad, Randor und Delneb, steht mir bei!

"Ich rede hier nicht von Ländern", sagt er verdrossen, "sondern von zwei Dörfern, die schon seit etlicher Zeit mehr oder weniger friedlich nebeneinander herleben und die außerdem von Wildnis umgeben sind, in der alles mögliche lauern mag. Ich kenne mich ja nicht aus, aber ich möchte wetten, dass in dem Sumpf, von dem hier immer alle reden, eine Vielzahl gefährlicher Kreaturen hausen[1], die allein durch die Präsenz der Kargi—wie viele Krieger hat der Stamm der Ukhtark? Hundert, zweihundert?—zurückgehalten werden und die, sollten die Ukhtark tatsächlich nach Norga-Krangel ziehen, sich sofort ausbreiten würden. Die Menschen in Dorwida können gar nicht so dumm sein, dass sie das nicht begreifen. Land gehört dem, der es verteidigen kann, und wenn Dorwida wegen ein paar Überfällen schon Söldner anheuern muss, dann seh ich da schwarz.

Letztendlich hängt die Möglichkeit eines neuen, engeren Bündnisses zwischen den beiden Dörfern davon ab, wer hinter den Überfällen steckt, sofern wir das überhaupt herausfinden und beweisen können. Denn sollte es sich zeigen, dass man einen gemeinsamen Feind hat—nun, das wäre schon einmal der erste Schritt zur Freundschaft.

Warum ich dann jetzt schon so viele Worte darüber verliere? Nun, ich finde, man sollte einen Plan haben, damit man später rasch reagieren kann und eine womöglich einmalige Gelegenheit nicht verpasst, weil man mit dem Denken nicht hinterherkommt. Unsere jetzige Situation kann ja nur zwei Wendungen nehmen: eine gute oder eine schlechte. Ich plane gern für die Eventualität, dass unser Unterfangen gut endet, und überlasse es anderen, sich auf den schlimmst-möglichen Ausgang vorzubereiten. Von solchen Leuten gibt es nämlich, meiner Erfahrung nach, immer genügend."

Ein lautes Magenknurren erinnert Basilio daran, dass er vor lauter Reden noch gar nichts gegessen hat. Er langt sich etwas Brot, legt eine Scheibe Fleisch darauf, und beißt hungrig zu. Plötzlich ist er müde, nein, regelrecht schwindelig ist ihm vor Erschöpfung. Es war ein anstrengender Tag; die Aufregung allein hat ihn so lange wachgehalten, hat ihm die Sinne geschärft. Mit einem Mal lässt alles nach. Am liebsten würde er nur noch umfallen und schlafen.

"Wie machen wir es mit den Wachen?" fragt er, einen sehnsüchtigen Blick auf sein Lager werfend.
 1. knowledge (local) = 6 (nat. 1)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 13.02.2015, 21:37:30
Sanjan lacht auf. Vor seinem Gesicht dreht er einen Grashalm hin und her. Den Blick genau auf selbigen gerichtet. „Das merke ich mir. Danke für deine freiwillige Teilnahme an der Mission den Schuldigen zu finden. Es wird sicher alle Parteien erfreun zu sehen, dass selbst Händler ihnen helfen wollen.“ In seiner Stimme lag keinerlei Anspielungen er meine Seine Worte sehr ernst. „Und noch dazu so ein gewitzter. So die Ahnen es wollen, werden sie vielleicht einen deiner Pläne aufgreifen. Vielleicht auch nicht oder siemachen etwas ganz anderes. Lass dich überraschen.“ Wieder lachte er auf und pustete den Grashalm in die Luft.

„Geht ruhig schlafen. Wenn es Mugo und den anderen Kargie nichts ausmacht, werden Grimnir und ich uns ihnen anschließen und die Nachtwache übernehmen. Einer, ein Frühaufsteher vielleicht, kann dann den letzten von uns im Morgengraun aublösen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 13.02.2015, 22:51:45
Als Basilio seine messerscharfe Erkenntnis ob der guten oder schlechten Wendung von sich gibt, lacht Manik laut auf. Welch Philosoph! Die Skala kann sich entweder nach oben oder unten verschieben. Wie geistreich.

"Wie dem auch sei", fügt Manik nach Sanjans Worten an, "wie es weitergeht wird die Zeit zeigen - und das Gemüt der Leute.", daraufhin seufzt der Fhooki einmal laut. "Das sind alles nur sinnlose Gedankenspiele, solange die Ursache der Angriffe nicht bekannt ist." Müde gähnt der Waldläufer daraufhin in seine Hand.
"Ihr könnt mich gerne morgen früh wecken, dann werde ich die morgendliche Wache übernehmen."



Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 13.02.2015, 23:04:14
"Wenigstens hast du nicht 'kleiner Händler' gesagt", erwidert Basilio dem Dejy. Hab ich wirklich 'wir' gesagt? Halt, ich meinte natürlich 'ihr'! Oh weh, bin ich müde! "Oder 'Knirps', 'Halbling', 'Dreikäsehoch'. Wäre ich einen Kopf größer, würdest du mich nicht auslachen. Aber ich werd's schon noch allen zeigen, dass ich was taug'. Und wenn ich nur auf diese Art beweisen kann, dass ich in der Sache recht habe, dann... dann... dann bin ich halt dabei!"

Bei diesen Worten sieht er immer wieder zur Dariba hinüber. Leider kann er nicht auf Kommando erröten. Hoffentlich reichen die scheuen Blicke, um den Eindruck zu erwecken, dass da jemand den Mund ein wenig zu voll genommen hat, um einer hübschen Frau zu gefallen.

Als Manik ihn schließlich auch noch auslacht, beugt Basilio sich tiefer über sein Essen und stopft sich verbissen die Backen voll. Ein letztes "Sag ich ja" ertönt undeutlich aus seinem viel zu vollen Mund.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 15.02.2015, 09:22:12
Interessiert verfolgen die Kargi die Diskussion, die sich zwischen ihren Begleitern entsponnen hat. Als der Händler Gryphius und Tarqetik ob dieses Themas sogar in ein leichtes Wortgefecht geraten, ist Verwunderung in den Augen der Dariba zu sehen. Zahur und Hasdru flüstern einander etwas zu. Beide lauschen ebenfalls interessiert und manchmal scheint es so, als würde Hasdru etwas sagen wollen. Doch der Krieger ist klug genug, nicht zu sprechen, wenn Serogul und Dariba es bevorzugen, zu schweigen. Und das tun sie zunächst - auch wenn Mago bei Maniks Anspielung auf das hölzerne Wurfgeschoss ein verhaltenes Schmunzeln zeigt.

Schließlich, als auch der letzte Wortwechsel zwischen Sanjan und Basilio zu Ende geht, schaut letzterer kurz und aus den Augenwinkeln zur Dariba hinüber und bemerkt, dass diese ebenfalls in seine Richtung geblickt hat. In dem Blick ist Überraschung und Neugier zu sehen: Vielleicht hat sie nicht damit gerechnet, Anteilnahme bei Fremden zu finden? Vielleicht bildet sich Basilio aber auch nur alles ein und der Wunsch ist Vater des Gedanken?

Mago bestätigt seine erste Vermutung zum Teil. Mit einem kaum merklichen Lächeln spricht er zur Dariba. "Ang makikita mo, Maru? Kahit sa mga tao mayroong mga hindi nag-nais digmaan. Kahit na ang mga ito ay ilang at malayo sa pagitan."[1]

Dann wendet sich der Serogul wieder den anderen zu und wechselt in die Händlerzunge: "Das Misstrauen zwischen den Menschen und Kargi herrscht hier seit Generationen. Bevor mein Vater Gul wurde, wurden wir von meinem Großonkel angeführt - dem mächtigen Gul Rohal. Damals bestimmten keine Verträge unsere Grenzen, sondern der Sturmangriff unserer Kavallerie. Dorwida und die anderen Gestüte waren regelmäßige Ziele unserer Angriffe."

"Wir haben ihnen ihr Verhalten nur mit gleicher Münze vergolten, Mago", sagt die Dariba. "Oder hast du die Trupps vergessen, die auf jeden Ukhtark in Sichtweite Jagd gemacht haben?"

"Nein, habe ich nicht, Maru", entgegnet der Serogul. "Ich habe auch nicht vergessen, dass die Ukhtark seinerzeit nicht nur ein stolzer, sondern auch ein großer Stamm waren. Wir zählten über zweitauschend Köpfe. Heute leben in Kezhdal weniger als ein Drittel davon. Unsere besten Männer sind auf dem Schlachtfeld gefallen."

"Lieber fallen wir aufrecht auf dem Schlachtfeld, als dass wir langsam dahinsiechen - wie ein in die enge getriebenes Tier. Das ist unsere Lebensweise."

"Unsere Lebensweise will ich nicht aufgeben. Aber die Welt um uns herum verändert sich. Und wir werden diesen Veränderungen Rechnung tragen müssen, um den Stamm auch in Zukunft zu bewahren. Unsere Begleiter hier haben mit einigem Recht, was sie sagen. Unter Gul Rohal waren wir zu agressiv. Und heute sind wir zu zurückgezogen. Wir müssen einiges ändern. Und das habe ich auch vor, wenn ich Gul bin."

Die Dariba schweigt zu dieser Aussage - ob Mago sie umstimmen oder zumindest ins Wanken bringen konnte, oder ob sie einfach das Gespräch beenden möchte, ist nicht klar zu sagen. Schließlich legen sich alle schlafen. Die erste Wache übernehmen Mago, Sanjan und Grimnir. Die mittlere Wache fällt an Hasdru und Ragnar. Und die Wache am Morgen übernehmen Manik und Zahur. Auh wenn immer wieder Raschel- und Knacklaute die Wachen aufhorchen lassen, verläuft die Nacht doch ohne Vorkommnisse. Am Morgen gibt es ein rasches, kaltes Frühstück. Dann wendet sich der Serogul wieder an die Menschen und den Halbelf. "Ihr, Gryphius, sagtet gestern, wir sollen mehr miteinander reden und auch etwas fordern. Und ihr, Tarqetik, sagtet, wir müssen vorsichtig sein und guten Willen zeigen und auch Mal etwas versprechen. Nun, ich habe vor, diesmal beides gleichzeitig zu tun."

Mit diesen Worten greift Mago in seinen Rucksack und holt einen kleinen Gegenstand heraus, der in ein verblichenes, beiges Tuch eingewickelt ist. Er wickelt es langsam aus, während er spricht. "Ich habe gestern gesagt, dass ich euch etwas mit auf den Weg geben würde. Als die Aster in den Elnina-Wald zogen, wollten sie ihn für sich allein. Und wir wollten sie nicht in der Nachbarschaft haben. Es gab mehrere, blutige Gefechte zwischen diesen Bäumen - das ist jetzt sieben Sommer her. Unsere Verluste hielten sich die Waage, aber die Aster waren wild entschlossen. Bei der letzten Schlacht führte Gelspad - der Krieger mit den Zöpfen, den ihr im Muog gesehen habt - unsere Truppen in die Schlacht. Ich war noch ein junger Krieger und stand in der ersten Reihe. Die Aster wurden angeführt von ihrem Serogul - vom Kronprinzen. Ein gefürchteter Krieger, der fast ein Dutzend unserer Männer auf dem Gewissen hatte. Er hätte mich - unerfahren, wie ich war - sicherlich mit Leichtigkeit töten können. Doch als wir im Zweikampf waren, ließ er mir von mir ab, um einem seiner Männer zu helfen. Er spaltete den Kopf des Ukhtark, der seinen Kameraden angriff, und entblößte damit seine Flanke. Ich nutzte die Chance und landete einen tödlichen Treffer mit meinem Speer."

Mago macht kurz eine Pause, als würde er sich an die Bilder des Kampfes zurückerinnern. "Der Tod seines Sohnes, ließ die Kriegslust des Aster-Fürsten erlahmen. Er schickte Männer, die die Grenze zwischen unseren Stämmen festlegen sollten und wir willigten ein. Die Kämpfe waren damit beendet." Wieder folgt eine kurze Pause, bevor es weitergeht. "Es ist Tradition bei den Ukhtark, Trophäen besiegter Feinde zu behalten. Und ich hatte so viele Kameraden durch die Klingen der Aster sterben sehen, dass mein Hass auf sie keine Grenzen kannte. Also nahm ich ihnen das wertvollste, was sie hatten."

Der Serogul schlägt die letzten Lagen Stoff zurück und ein silberner, dünner Stirnreif kommt zum Vorschein. In der Stirnmitte hat der Reif eine Erhebung, wie einen steilen Berg, in den mittig ein Saphir eingelassen zu sein scheint. Elfische Runen sind zu beiden Seiten des Edelsteins in den Reif eingraviert. Und etwas goldfarbenes schlängelt sich um den Reif herum. Zunächst sehen die Männer im Schein der aufgehenden Sonne nicht, was es ist, doch dann erkennen sie es doch: ein blonder Haarzopf, der sich um das Silber wickelt.

"Dies hier ist die Krone des Kronprinzen der Aster. Sie wurde dort seit Generationen weitergegeben. Die Unterhändler forderten uns auf, die Krone des getöteten Prinzen zurückzugeben. Mein Vater und die Ältesten wollten es tun, um die Beziehungen zu verbessern. Doch laut dem Gesetz der Ukhtark gehört die Kriegsbeute eines Kriegers ihm und nur ihm. Nicht einmal der Gul darf darüber bestimmen. Und ich war zu jung und zu hasserfüllt, um für irgendwelche Argumente empfänglich zu sein. Ich war mir sicher, dass die Aster diesen Verlust erleiden mussten, um von uns abzulassen. Heute denke ich, es wäre auch anders gegangen. Sicher hat meine Weigerung nicht dazu beigetragen, die Beziehungen zwischen unseren Stämmen zu verbessern."

Mago beugt sich vor und übergibt das Bündel an Sanjan - anscheinend geht er davon aus, dass der Halbelf prädistiniert dafür ist, mit seinen Halbbrüdern zu sprechen. "Na dann - zu meinem Angebot, meiner Bitte, meiner Forderung und meinem Versprechen", sagt er in betont sachlicherem Ton, als wolle er die Erinnerungen wegwehen, die ihn eben noch umrankten. "Ich biete an: die Krone des Kronprinzen der Aster. Ich bitte dies als ein Zeichen des guten Willens und der Annährung der Ukhtark zu betrachten. Ich fordere die Freilassung meines Bruders. Und ich habe gleich zwei Versprechen: Sollten die Aster meinen Bruder freilassen, werden wir uns für immer aus ihrem Gebiet raushalten, falls das ihr Wunsch ist. Und sollten sie es nicht tun und ihr nicht zusammen mit ihm bis zum morgigen Morgen zurück sein, so verspreche ich, dass ich an der Spitze der Kavallerie der Ukhtark bei den Aster einreiten und meinen Bruder mit dem Schwert befreien werde. Und bei der Gelegenheit hole ich mir auch diese Krone wieder zurück."
 1. Übersetzung für Basilio; für die anderen wird nicht übersetzt. Ihr könnt es gerne lesen, nur wäre das "out of character"-Wissen - das ist bei der Benennung "Übersetzung für Basilio" ab jetzt immer der Fall:
Siehst du, Maru? Selbst unter den Menschen gibt es solche, die keinen Krieg wollen. Auch wenn sie rar gesät sind.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 15.02.2015, 19:09:09
Als der Serogul mit Sanjan die erste Nachtwache übernimmt, sieht Basilio nur noch kurz nach seinem Pferd, bevor er sich zu seinem Schlafplatz begibt. Da dieser sich gleich neben dem des verrückten Söldners befindet, zieht Basilio seine Sachen etwas in Richtung der Kargi, sodass er, als er sich schließlich unter seine Decke kuschelt, fast in der Mitte zwischen den Männern von Dorwida und den Ukhtark liegt. Trotz seiner Erschöpfung kann er nicht schlafen. Seine Gedanken rasen. Kaum nickt er einmal ein, wird er von irgendwas geweckt: einem Knacken oder Wispern, oder jemand wirft sich im Schlaf herum, oder die Wachen werden abgelöst. Und dann legt sein Gehirn schon wieder los, ungeachtet der Bedürfnisse seines Körpers.

Eine Heilerin, die den Krieg herbeisehnt, und ein Serogul, der Frieden will. Das erlebt man auch nicht alle Tage! Das lässt sich eigentlich nur so erklären, dass die Dariba persönliche Verluste erlitten haben muss, entweder durch Hand der Menschen oder durch die Seuchen, die Hunger, verdorbenes Essen und das schlechte Sumpfklima mit sich bringen. Ich muss aufpassen, dass ich mich davon nicht zu sehr rühren lasse. Herausfinden sollte ich aber schon, was Maru so verbittert, damit ich besser abschätzen kann, wie tief die Wunden auf beiden Seiten sind, die es zu verbinden gilt, will man tatsächlich einen neuen Frieden verhandeln. Vielleicht lässt sie sich ja doch dafür gewinnen, wenn man nur eine halbwegs gerechte, ehrenhafte Lösung fände. Immerhin hat sie sich für mich vor Gul Hulad und dem Ältestenrat verbürgt, ihr Hass auf die Menschen kann also nicht hoffnungslos unüberwindlich sein. Und es wäre wichtig, ihn zu überwinden, denn sie besitzt offenbar das Ohr des zukünftigen Guls. Selbst, wenn er jetzt sagt, dass er keinen Krieg will: er wäre nicht der erste Mann, den das stete Flüstern einer Frau—schön, klug und willensstark!—umgestimmt hat. Aber meine Gedanken kreisen schon wieder nur um die Dariba—das kommt davon, wenn man sich so bettet, dass man sie im Blickfeld hat, keine drei Schritt entfernt—was halte ich denn jetzt vom Serogul?

Zu dem kann Basilio allerdings noch nicht viel sagen, außer dass der Mann, wenn man seine Worte und Auftreten als halbwegs ehrlich deutet—entgegen allem Gerede vonwegen Ehre und Worttreue sind die Grünhäute nämlich durchaus zu List und Lüge fähig, doch wäre es ein großer Fehler, sie an denselben Maßstäben zu messen wie kalamarische oder sonstige Diplomaten, bei denen alles Sein nur Schein ist—wenn man diesen Mago also beim Wort zu nehmen wagt, so muss man anerkennen, dass er etliche in einem Anführer wünschenswerte Eigenschaften in sich vereint: tatkräftig, aber besonnen, dem Rat anderer aufgeschlossen, aber die Entscheidungsgewalt fest in eigener Hand, überzeugend im Auftreten und in der Rede, ob die Situation nun nach Drohungen oder versöhnlicher Geste verlangt, von gesundem Menschenverstand (mangels besseren Ausdrucks), mit der richtigen Portion Lebenserfahrung, offen für neue Wege und Ideen, nicht zuletzt, weil er sich die Fehler seiner unbesonnenen Jugend eingesteht und daraus zu lernen bereit ist.

Ich glaub, von dem kann ich mir einiges abgucken, zum Beispiel wie man in der Hitze eines Wortgefechts nicht nur ruhig bleibt, sondern dadurch auch die eigene Position stärkt. Nur im richtigen Augenblick einmal, natürlich kalkuliert, zornig wird, wie er heute vormittag im Muog. Und wie es ihm gelungen ist, auf seinen Vater einzuwirken, sich bei diesem mit den eigenen Ansichten durchzusetzen—oh, man möcht' ins Schwärmen geraten!

Dass er über diesen Gedanken eingeschlafen ist, bemerkt Basilio erst, als er vom Wachwechsel geweckt wird. Ein dringendes Bedürfnis lässt ihn sich erheben und Erleichterung hinter dem nächsten Baum suchen. Dabei setzt sein Hirn die zuvor begonnene Gedankenkette fort, als sei es nie unterbrochen worden.

Und wie steht es mit meiner ersten Einschätzung der Lage hier? Ist aus korakischer Sicht wirklich ein Frieden zwischen Dorwida und Kezhdal am wünschenswertesten? Wäre es nicht besser, man ließe die Ukhtark—wie sagte die Dariba?—'aufrecht auf dem Schlachtfeld' fallen? Ist es aus strategischer Sicht nicht bestenfalls egal, ob die Ukhtark von den Gakitern ausgelöscht werden oder aber in Norga-Krangel mitverheizt werden? Die zweihundert Krieger mehr können unsere Lage an der Südfront auch nicht hoffnungsloser machen...

Doch der Gedanke gefällt Basilio nicht. Er kann sich des Gefühls nicht erwehren, als werde dadurch eine Gelegenheit verschenkt, bloß weil mal wieder niemand erkennt, dass sich hier eine solche bietet. Auf den ersten Blick mag es ja so aussehen, als ginge es ihm nur darum, seine private Neugier zu befriedigen: ob nämlich ein Friede zwischen Mensch und Grünhaut, und wenn auch nur in einem kleinen, zwei Dörfer umfassenden Rahmen, überhaupt möglich ist. Auf den zweiten Blick aber fragt sich doch tatsächlich: Könnte ein solches Experiment nicht von allgemeinem Interesse sein?

Und schließlich ist noch nicht geklärt, ob uns die Ukhtark nicht doch genau da, wo sie jetzt leben, am nützlichsten sind. Auch das hängt davon ab, wer die Unruhen hier angestiftet hat: Agenten aus Kalamar oder doch die Elfen oder noch einmal wer ganz anders. In jedem Fall brauchen wir jemanden hier, der aus eigenem Interesse diesen Mächten den Plan durchkreuzt und sie auch in Zukunft zurückhält.

Basilio hat kein Gegenargument erwartet—eigentlich ist es nicht seine Art, sich ständig selbst zu hinterfragen—doch kaum ist er wieder an seinem Schlafplatz angekommen, da fragt er sich: Sind es wirklich strategische Erwägungen, die mich zu diesem Schluss kommen lassen? Und nicht—wieso ist mir plötzlich so schlecht? Von dem bisschen Fleisch und Brot kann einem doch nicht schlecht werden—weil mich der Blick der Dariba doch zu sehr gerührt hat?

Um Marus Anblick (und der ungeklärten Frage) zu entgehen, dreht er sich um und grübelt statt über sie über die vier Männer aus Dorwida nach, von denen drei sich nun in seinem Blick befinden. Ob sie längst durchschaut haben, dass er kein Händler ist? Dem Halbelf tät er es zutrauen. Dem seine letzte Bemerkung klang schon sehr ironisch. Und was meinte der Kerl mit: 'So die Ahnen es wollen, werden sie vielleicht einen deiner Pläne aufgreifen.' Basilio hatte doch nur einen einzigen Plan geäußert. Damit schien der Mann ihm also sagen zu wollen: 'Ha, ich weiß, dass du noch mehr davon hast!' Hoffentlich erzählt er den Grünhäuten nichts von seiner Vermutung. Verflixt, der Versprecher hätte nicht sein dürfen! Basilio war einfach zu sehr in Fahrt geraten...

~~~

Vom zweiten Wachwechsel aufgeschreckt, ist Basilio zunächst verwirrt. Nur eine Armlänge vor ihm leuchten zwei Augen in ansonsten stockfinsterer Nacht. Außerdem ist er sich sicher, dass er gerade noch Amells Namen vor sich hingemurmelt hat—mit einer verzweifelten Inbrunst, die einem Bruder nicht zukommt.

Erschrocken setzt er sich auf. Die Dariba rührt sich nicht, doch ihr Blick folgt ihm. Da muss Basilio sich tatsächlich im Schlaf hierhergerollt haben! Warum macht er denn sowas? Oh je, was soll die Frau von ihm denken? Er will sich entschuldigen, doch findet er keine Worte und räuspert sich nur mehrmals, während er sich mit der Hand durchs Haar fährt. Außerdem zittert er vor Kälte—das Laub unter ihm ist feucht und kühl—und so krabbelt er, nach einem letzten, fassungslosen Blick in Richtung Maru, zu seiner Bettstatt zurück. Dort klopft er sich möglichst lautlos Laub, Schmutz und Getier vom Leib und kriecht wieder unter seine Decke, den Blick zum Himmel. Ansehen kann er sie nicht, aber ihr jetzt demonstrativ den Rücken zukehren wäre einfach zu frech. Auch wagt er nicht in Richtung der Wachen[1] zu sehen, die das ganze Schauspiel womöglich mitbekommen haben. Herrje, warum bringt die Frau ihn nur so durcheinander?

Weil sie mich an Amell erinnert. Weil Amell mir ausgerechnet am Tag meiner Abreise sagen musste, dass sie heiraten wird. Und weil ich den Gedanken nicht ertrage—weil es mich wahnsinnig macht, mir vorzustellen—dass ein anderer Mann sie berührt.

Basilio lacht. Es klingt, als werde ein Tier gequält. Vielleicht ist es höchste Zeit gewesen, dass er sich dies einmal so klipp und klar eingesteht.

~~~

Am nächsten Morgen erhebt Basilio sich erst, als die anderen schon beim Frühstück sind. Den Erklärungen des Seroguls folgt er schweigend und meidet dabei den Blick der Dariba. Als er das zuvor verschwiegene Detail mit dem vom Speer durchbohrten Elfenprinzen hört—durch Hand des Seroguls, könnte es schlimmer sein?—kommen ihm Zweifel an ihrem Plan. Er stellt sich vor, wie sich das ganze daheim abspielen würde, wenn man sich Norga-Krangel in der Rolle der Elfen und Korak in der Rolle der Ukhtark denkt. Er sieht es bildlich vor sich: im Tausch für den Kopfschmuck des getöteten Krangiprinzen, samt abgehacktem Kriegerzopf, würde man dem korakischen Unterhändler den Helm des Generalssohnes geben—mitsamt abgeschlagenem Kriegerkopf.

Unwillkürlich fasst Basilio sich an die Kehle. Zwar ist er nur der Ziehsohn, aber da General Garnak außer ihm keinen weiteren Sohn besitzt, würden die Krangi sich wohl mit seinem Kopf behelfen müssen...

"Was hindert die Elfen denn daran, sich die Krone einfach zu nehmen? Vielleicht sollten wir erst einmal nur die Haarlocke mitnehmen?"
 1. Manik und Zahur
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 17.02.2015, 08:47:50
Tarqetik ist amüsiert von der Gartenzwergidylle, die sich der junge Händler als Kuppel über die Welt der Lebenden spannt, und der alle Wesen in Eintracht und Vernunft sich gegenseitig akzeptieren.  Bevor er sich aber Gedanke über die Gesinnung machen kann, die hinter einer solchen Weltansicht steht, beginnen die Dariba und der Serogul vom längst vergangenen Ruhm der Kargi zu sprechen. Die nostalgischen Geschichten und Berichte der Beiden zählen von einem einst bemessenen und erstrebenswerten Leben. Zwischen Kampf, Ehre und Eroberung fühlte sich der Stamm einst geborgen, umwittert von Feinden und frohlockend bei ihrem Anblick. Der entwölkte Blick nach Vorn, Änderungen und Wandel, um wieder zu bringen, was einst war.

Das Feuer brannte langsam zur Glut und als es schien, dass der abendliche Diskurs zu Verhalten zwischen Menschen und Kargi beendet war, ließ sich Tarqetik auf seine Decke fallen und klappe die verfügbare Hälfte über sich. Mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt, blickte er zwischen den vorragenden Ästen der Bäume am Rande der Lichtung in den Himmel, versucht ein paar Sterne auszumachen und sieht noch kurz im Lichtschein des Feuers  zu Dariba und Mago und erinnert sich an eine Satire, die in schmunzeln lässt.

Beim Licht des junges Tages, das sich zwischen den Bäumen seinen Weg sucht, schlägt Tarqetik die Augen auf und sieht unförmige graue und braune Gestalten, eingekringelt auf dem Waldboden, in welche auch Stück für Stück das Leben fährt. Nach dem Frühstück und einer weiteren Anekdote  aus dem Leben der Kargi, blutig und passend zum kalten Frühstück, nickt Tarqetik dem Serogul zustimmend zu: "Scheint mir eine überlegte Idee zu sein". Den Einspruch des Händlers versteht er aber nicht und fragt mit einem überraschten Unterton in der Stimme: „Interessant, dass ihr zwar denkt, dass jedes intelligente Wesen zum Verhandeln bereit sein sollte, aber nun seit ihr nicht opportun gegen Aggressoren aus dem Wald eingestellt? Ich bezweifle, dass ein paar Haarbüschel gute Schilde gegen die Pfeile der Aster abgeben. Da lobe ich mir die kargisitische Direktheit.“ Tarqetik überlegt sich das Adjektiv noch einmal, ist aber damit zufrieden und fährt fort:
„Ich schlage vor, dass Sanja den Reif gut sichtbar vor sich herträgt. Die Aster werden sich vermutlich wundern wie Menschen zu dem Artefakt kommen und sich nicht lange bitten lassen. Überraschung ist doch noch immer ein gutes taktisches Manöver. Da die Zeit gegen uns ist, sollten wir rascher Handeln und weniger Experimentieren. Ist´s abgetan, so wie´s getan…“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 19.02.2015, 00:25:40
"Ich zweifle nicht an der Intelligenz der Elfen", wandte Basilio sich an Tarqetik, "nur bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir auch tatsächlich genug im Tausch anzubieten haben für das, was wir verlangen. Wie verlockend muss den Elfen die Symmetrie der Rache erscheinen: den Sohn des Guls für ihren toten Prinzen! Aber Ihr habt recht, gerade deshalb müssen wir alles zur Hand haben. Wenn die Elfen Krieg wollen, stirbt Barkas als erster und viele nach ihm und die dumme Krone da ist unsere geringste Sorge. Gehen wir aber davon aus, dass die Elfen zu einem Frieden bereit wären, so mag diese Geste des Vertrauens entscheidend sein."

Basilio holt tief Luft, nickt zur Bekräftigung und murmelt bei sich: "Kein Problem, Gryphius. Neulich erst hast du einem, der aus religiösen Gründen Abstinenz predigt und selbst auch danach lebt, fünfundreißig Fässer Wein verkauft..."

Er blickt zu Sanjan. "Aber natürlich bist du der Hauptverhandelnde. Ich werde nur den Mund aufmachen, wenn du mich auffordernd anschaust oder ich mir ganz sicher bin, dass ich etwas hilfreiches beizutragen habe. Im übrigen werde ich mich ganz nach deinen Vorgaben richten. Du kennst dich hier besser aus."

Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 20.02.2015, 19:26:09
Am Abend hatte Manik das Gespräch der Kargi nur noch am Rande mitbekommen, hatte er es sich nach seinem Einwurf doch schon auf seinem Nachtlager gemütlich gemacht.
Wortfetzen drangen noch zu ihm herüber, Misstrauen, Kavallerie, Stolz, aber viel bekam er nicht mit. Seine Augen wurden rasch schwerer und schlossen sich schließlich ganz, das letzte Bild, dass er wahrnahm, war das Dach der Bäume.

Es hat sich nicht verändert. Verdrossen senkt Manik wieder den Blick und schaut in den Wald hinein. Die Stille gefällt ihm, endlich ist es einmal für eine ganze Weile richtig ruhig. Der Waldläufer atmet die kalte Nachtluft tief ein und wieder aus. Bis auf Zahur und ihn scheinen alle zu schlafen. Sein Bogen liegt griffbereit in seiner Nähe und er fragt sich, wann er ihn eigentlich das letzte Mal benutzt hat. Das muss schon eine ganze Weile her sein.
Sein Blick geht wieder in den Wald hinaus. Da! Ein Schatten! Doch nach einem Blinzeln ist der Schatten wieder weg. Der Fhooki nimmt die Hand wieder von seinem Bogen und schaut weiter in den Wald hinaus. Wache halten ist eine wichtige Aufgabe, sagte er sich. Nichts ist schlimmer als beim Schlaf oder Rasten überfallen zu werden, überrascht, die Chance auf Gegenwehr gering.

Seine Gedanken glitten zurück, zu dem Tag, an dem er seine Schwester gefunden hatte. Er stellte sich ihre letzten Minuten vor. Gefangen in einem Lager, festgebunden. Vielleicht hatte sie sogar was gehört, Geräusche im Wald, knackende Äste, aber die Männer hatten nicht auf sie gehört. Oder sie hatte die Bedrohung erst wahrgenommen, als die Grünhäute ihr Lager stürmten.
Was wäre wohl passiert wenn ich früher dagwesen wäre? Alleine im Wald, darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen, dann kam eine Lichtung in Sicht, ein Lager offenbar, Schlachtenlärm, da war sie, seine Schwester, sie rief seinen Namen... Manik, Manik, ...

Überrascht zuckt Manik zusammen und schaut sich hektisch um. Alles ruhig. Fast alles.
Ihr Händler rollt nervös auf dem Boden umher und ruft einen Namen. Irgendwas in Richtung "Amel". Außerdem kommt er der Dariba bei seinem rumrollen ziemlich nahe.
Fragend blickt Manik zu Zahur, der das Schauspiel auch schon bemerkt hat, doch in dem Moment wird es wieder still und Gryphius rollt zurück auf seinen Schlafplatz. Beide blicken sich nur kurz an, zucken mit den Schultern und kümmern sich wieder um ihre Aufgaben.
Kummer wegen einer Frau, welcher Mann kannte das nicht? Auf die eine oder andere Weise.

Der Rest der Nacht verläuft Still und als die ersten Sonnenstrahlen das Lager erhellen, beginnen Manik und Zahur ihre Kameraden aufzuwecken.
Beim Frühstück blickt Manik schweigend nur auf sein Essen. Die Diskussion verfolgt er zwar, doch bereiten ihm die Gedanken der Nacht noch immer Unbehagen, allerdings auch nicht mehr als die aktuellen.

"Den Elfen würde ich es auch zutrauen, dass sie den Reif an sich nehmen und uns auch mit einer Nachricht auf der Brust zurückschicken", äußert sich der Fhooki. Daraufhin steht der Waldläufer auf, streckt sich einmal ausgiebig und begibt sich anschließend in Richtung seines Pferdes.
"Wie dem auch sein, die Zeit drängt. Wenn alle Satt sind, sollten wir aufbrechen. Ich würde sowieso darauf wetten, dass wir kaum das wir die Grenze überschritten haben, gebührlich empfangen werden."


Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 20.02.2015, 23:55:53
Wie angenehm doch solche Nächte waren. Die Hitze des Tages verklang langsam und kaum eine Wolke trübte den Nachthimmel. Nach seiner Wache, legt sich Sanjan mit Grimnir nahe des Feuers zur Ruhe. Das Rot der Glut, das knisternde Holz und der Geruch nach Wald lassen ihn schnell einschlafen auch wenn in ihm eine Aufregung aufstieg. Schließlich würde er morgen das erste Mal einen vom Volke seines Vaters treffen. Ja er hatte nichts Gutes von diesen Elfen gehört, denkt sogar, dass sie ihn anfeinden werden. Schließlich meiden sie fremde Völker und vielleicht gerade um sich nicht mit ihnen zu Mischen. Aber auch sie waren vom Volk seines Vaters.

Zum Frühstück schnappt sich Grimnir ein großes Stück Fleisch. Sanjan hält sich da mehr zurück. Sein Fleisch ist nur halb so groß. Als er von Mago angesprochen wird, hört er ihm genau zu. Langsam nickt er als ihm dieser von der Beute eines Kriegers erzählt und ihm die von den Auseinandersetzungen mit den Alster gab. Ein wunderbares Stück Arbeit und der Haarschopf kleidete es sogar noch. Mit den Worten „Ich werde es ihnen sagen.“ nimmt er die Krone an sich und verstaut sie sicher in seinem Bündel.

Auch den Worten seiner Gefährten folgt er. Besonders Basilos Worte verwirren ihn aber. Als dieser ihm eine Art Gefolgschaft andeutete. „Lasst uns erst einmal den Rest des Weges zurücklegen. Wir haben ja noch ein Stückchen vor uns.“ Sich am Kinn kratzend fährt er „Die Krone offen vor sich tragen hat etwas. Doch auch das als Geschenk des guten Willens übergeben. So oder so werden sie uns wohl ab dem Moment beobachten wo wir auch nur einen Fuß in ihren Teil des Waldes setzen. Also wie Manik meint. Auf auf wir haben keine Zeit zu verlieren. Ein Tag vergeht schnell.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 22.02.2015, 14:08:08
Und so macht sich die fünfköpfige Gruppe zum Aufbruch bereit. Die Kargi sichern das Lager - Zahur brucht auf auf der Suche nach Feuerholz - während sich der Halbelf und die Menschen sammeln.

Basilio macht ein paar Schritte auf sein Bettzeug zu, das bereits zusammengerollt in der Nähe liegt, doch dann hält er inne und dreht sich zur Dariba um. Er räuspert sich, öffnet den Mund, schließt ihn wieder, schluckt geräuschvoll und sagt: "Ähm. Wegen heut' Nacht..."

Die Dariba wendet sich dem jungen Mann zu, als sie angesprochen wird. Der Händler kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber es scheint, als wäre sie auch verunsichert - genau wie er. Sie versucht jedoch, beiläufig zu klingen. "Du hast dich einfach im Schlaf zur Seite gerollt, nehme ich an", sagt sie.

"Ich, ähm, schlaf sonst in Betten," erwidert Basilio. "Da wäre ich aufgewacht von dem lauten Plumps. Es tut mir leid, wenn ich dich..." Erschreckt habe? Damit würde ich ihr unterstellen, leicht zu erschrecken. Alarmiert? Heißt das gleiche, nur affektierter. Verunsichert? So sieht sie aus, aber das will sie bestimmt nicht hören. Belästigt? Nein, das würde Intention implizieren! "... ähm, geweckt habe. Du darfst nicht denken... Also, es war wirklich nicht meine Absicht..." Halt, jetzt redest du ja doch von Absicht! Wer ungefragt etwas verneint, bringt den anderen erst auf die Idee, man habe das Abgestrittene getan. Schnell, positiv formuliert heißt das: "Ich habe den höchsten Respekt vor dir und deinem heiligen Amt."

Als Basilio zu stammeln beginnt und seine Unsicherheit offenbart, schleicht sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen der Dariba. Der junge Koraker ist sich jedoch sicher, dass sie ihn nicht auslacht, sondern eher sich über seine Geste freut; und wahrscheinlich auch darüber, dass sein Gestammel die Spannung aus dem Gespräch genommen hat.

Als Basilio schließlich zum Ende kommt, nickt sie ihm zu. "Vielen Dank für deine Worte, Gryphius. Und mache dir keine Gedanken darüber, was da in der Nacht war." Sie hält kurz inne, als würde sie überlegen, was noch hinzuzufügen wäre. Um die beiden herum machen sich die anderen bereit zum Aufbruch - Ragnar stampft vorbei und legt seinem Rappen den Sattel auf den Rücken. Als der Koraker schon denkt, dass die Dariba geendet hat, fügt sie noch etwas hinzu und streckt ihm die Hand zum Händedruck entgegen: "Dariba ist mein Titel - so nennt mich mein Stamm. Mein Name ist Maru."

"Maru", sagt Basilio leise und drückt dabei sacht ihre Hand. Er überlegt, ob er lächeln soll, doch ein ernster Blick scheint ihm angebrachter, wenn einem ein solches Geschenk gemacht wird. "Danke, Maru. Und danke auch für deinen Zuspruch vor Gul Hulad gestern. Das hat noch nie jemand für mich getan. Normalerweise heißt es, wann immer mir etwas gut gelingt: ach, das hätte jeder gekonnt." Jetzt huscht doch ein selbstironisches Lächeln über sein Gesicht. "Also, ich fand es mutig." Mit Absicht lässt er offen, was damit gemeint ist: seine Tat oder die ihre.

Dann erfasst die plötzlich hektische Aufbruchstimmung auch ihn. "Bis morgen dann. Und wenn wir uns nicht wiedersehen: pass auf dich auf." Er nickt ihr noch zum Abschied zu, dann hebt er sein Bündel auf und marschiert zu seinem Pferd, zäumt und sattelt es, so schnell er kann, und verstaut seine Sachen.[1]

Weniger verlegen und recht wortkarg fällt derweil der Abschied zwischen Ragnar und Hasdru aus. Es scheint, als hätten sich die beiden Recken in den letzten Tagen angefreundet. Der Nordmann verabschiedet sich vom Kargi mit dem klassischen Händedruck von Tellene.[2] Auch vom Serogul verabschiedet sich der Fhokki auf dieselbe weise.

Schließlich sind alle Sachen verstaut und die Pferde gesattelt - trotz der Eile ist Basilio als letzter bereit. Als alle fünf Mann aufgestiegen sind, deutet Mago mit dem ausgestreckten Arm gen Nordnordwest: "Wir wissen nicht viel über die Aster, aber ungefähr vier Stunden Ritt in diese Richtung müsste ihre Siedlung liegen. In zwanzig Minuten werdet ihr auf ihrem Gebiet sein. Ich nehme an, ihr werdet in Empfang genommen, noch lange bevor ihr weit vordringen könnt."

"Lumang Tao soll mit euch sein", ruft Hasdru Ihnen nach. Basilio erkennt den Namen - anscheinend nennen die Kargi so den Alten Mann, den Gott der Strategie und des Krieges.

Die Dariba lächelt. "Und ebenso die Bärin!" - so wird die Göttin der Natur gerufen.

Dann reitet die Gruppe los und lässt die kleine Lichtung hinter sich zurück.

~ ~ ~

Wahrscheinlich ist es ein Streich, den einem die eigene Vorstellungskraft spielt. In gewisser Weise hinderlich, zugleich aber auch ein wirksamer Schutzmechanismus, der die Menschen in gefährlichen Situationen wachsamer und vorsichtiger werden lässt. Während der von Mago genannten zwanzig Minuten scheint der Elnina-Wald um die Reiter herum immer dichter und dunkler zu werden. Das Blätterdach über den Köpfen der Reiter ist so eng geflochten, dass nur einige einsame Sonnenstrahlen hier und durch das fast nächtliche Zwielicht dringen. Bäume und Gras scheinen dunkler zu sein und die Geräusche des Waldes lassen die Recken ihre Ohren spitzen - jedes Rascheln könnte Beobachter aus dem Dickicht ankündigen; jedes knacken dem Fuß eines verdeckten Verfolgers entstammen.

Als wieder einmal unweit von der Gruppe ein Strauch raschelt, zügelt Ragnar sein Pferd und zückt seine Klinge. Das Langschwert in der Hand deutet er auf den Strauch, doch bevor der Nordmann etwas sagen kann, bricht ein Fuchs aus dem Blätterwerk und läuft den Stamm der nahegelegenen Eiche hoch.

Fluchend lässt Ragnar die Klinge wieder in die Scheide gleiten. "Bei allen Göttern. Die Elfen sollten bald Mal auftauchen - das Ganze macht einen ja wahnsinnig." Dann hält er kurz inne und lässt ein kehliges Lachen über seine eigene Aufgewühltheit erklingen. Die Stimmung lockert sich.

Plötzlich ist ein lautes Brüllen und Keifen zu hören, von wilden Tieren, die in Raserei sind. Es erinnert an das von Hunden, oder Wölfen - doch es ist schriller. Die Pferde werden ein wenig scheu und Tarqetiks schlägt sogar kurz nach hinten aus, zum Glück, ohne jemanden zu treffen, aber die Reiter können sie kontrollieren. Auch Grimnir zeigt die Zähne und knurrt. Dann ist wieder ohrenbetäubendes Brüllen zu vernehmen - ein Schwarm Vögel erhebt sich über das Blätterdach und fliegt zwitschernd davon. Kleinere Tiere - in Aufruhr geraten - krabbeln über den wurzel- und blätterübersäten Boden.

Und dann erklingt plötzlich ein Kreischen zwischen zwei Brüllern. Es ist hoch und schrill. Zuerst können es die Männer nicht einordnen, weil das Geräusch nicht in die Umgebung zu passen scheint, doch dann hören sie in der gleichen Tonlage einen Ruf: "Hilfe!" Da wird es Ihnen klar - es muss ein Mädchen sein, das vor Angst schreit.[3]
 1. Der Dialog ist vorher per PM mit Basilio abgesprochen.
 2. Der römische Händedruck - die beiden Personen erfassen gegenseitig mit der Hand nicht die Hand, sondern den Unterarm des anderen
 3. Perception DC 10 checks erlauben es, die Himmelsrichtung auszumachen, aus der die Schreie kommen. Weiterhin könnt ihr Survival checks machen für weitere Infos.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 22.02.2015, 20:38:30
Kaum sind sie einige Mailen von den Kargi entfernt, durchbricht Sanjan den bis jetzt schweigsamen ritt. „Wir müssen bei den Elfen sehr viel mehr aufpassen als bei den Kargi schon. Nicht nur, weil uns ihre Augen wohl von Anfang an beobachten werden, nein auch weil sie hinterhältiger sind und nicht so leicht bei ihrer Ehre zu packen sind wie die Kargi.“ Sanjan wich einem Ast aus, welcher in seinen Reitpfad hinein gewachsen war. „Es war gut das keiner von euch etwas auf dem Dorfplatz gemacht hat. Denn nach dem wir das Gastrecht bei Mugo hatten, war der Angriff auf uns ein Angriff auf ihn. Deine Speerspitze Manik auf Mugos Kehle hätte in diesem Sinne auch anders verstanden werden können. Nämlich so dass du Mugo für das Verhalten eines jungen Mannes verantwortlich machst und anstelle des Balgs, was dein Recht gewesen wäre, ihn herausforderst. Aber egal, bei den Elfen könnte das noch übler ausgehen. Sie würden vielleicht frieden waren aber irgendwann, vielleicht auch erst in zehn Jahren, hättest du einen Pfeil im Rücken und niemand wüsste mehr warum. Von daher würde ich auch absehen ihnen Mugos Worte so direkt nacheinander zu überbringen. Einschüchtern ist eine Kargimethode Doch hier müssen wir anders vorsichtig sein.“ Kurz blickt er zu den Anderen. Er beißt sich dabei auf die Unterlippe. „Mugo hat in einer Sache wohl Unrecht. Ja ich kann die Krone überbringen aber die Elfen könnten mich ab dann einfach ignorieren. Ich weiß nicht warum sie hier sind aber ich habe gehört sie seien aus einer Stadt gekommen. Hatten sich dort von ihren Brüder abgewendet, weil sie den Kontakt zu fremden Völkern nicht mehr wollten. Mit sehr viel Pech stelle ich einen Grund dafür dar. Also müssen wir darauf gefasst sein. Händler, du mit deiner frechen Zunge kannst da sicher Hilfreich sein. Selbst wenn es nicht so kommt, würde ich mich über Hilfe freuen. Auch wenn ich ihr Blut in mir Trage so bin ich keiner von ihnen.“ Danach horcht Sanjan auf die Erwiderungen seiner Reisegefährten. Bis sie von einem Fuchs und Ragnars Reaktion abgelenkt wurden.

Sanjan funkelt den Fuchs an, als dieser den Baum hochklettert. Was für eine bedrückende Stimmung sich aufgebaut hat. Der Wald und die Elfen schien wohl alle nicht los zu lassen. Auch er selbst ist mehr als angespannt.
Als das Gebrüll die Auflockerung von Ragnar zu nichte macht, versucht Sanjan sogleich die Richtung ausfindig zu machen. Doch der dichte Wald, das Wiederhallen der Laute von den Bäumen, machte es nicht leicht. Am Ende aber schauten Sanjan und Grimnir in die selbe Richtung.[1] Immer noch Zähne flätschend ist der Wolf einige Schritte vorgelaufen. An einer Eiche, kurz bevor er im Wald verschwunden wäre, blickt das Tier sich um. Es war offensichtlich bereit in die Richtung loszurennen. Doch nicht ohne sein Rudel.
Derweil lauscht Sanjan weiter auf das Brüllen, kneift die Augen zusammen als der Hilferuf erklingt und versucht zu erkennen welches Tier dort angriff.[2]
 1. Wahrnehmung Sanjan 13 Grimnir 21
 2. Wissen Natur 23
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 23.02.2015, 15:28:51
Als Manik sein Pferd fertig macht, fällt ihm erneut ihr Händler ins Auge, der grade mit der Dariba spricht. Aus den Augenwinkeln schaut der Waldläufer den beiden eine Weile zu und erinnert sich an letzte Nacht. Kannten die beiden sich schon vor dem Treffen in Kezhdal? Er nimmt sich vor ihn irgendwann zu fragen, doch jetzt steht erst einmal der Aufbruch an.
Als sie das Lager verlassen, hebt Manik zum Abschied und ohne sich umzudrehen nur die rechte Hand und reitet dann still in der Gruppe, bis Sanjan das Schweigen bricht.

"Nun, die Spitze war ja noch durch besagten Holzpflock bedeckt. Ich weiß nicht, ob ich den Speer auch ohne Pflock so benutzt hätte. Vielleicht, vielleicht nicht.", daraufhin lacht Manik kurz, "nach ruhigem Nachdenken war mir in dem Moment jedenfalls nicht. Ich habe mich instinktiv so Verhalten, wie geschehen. Das kleine Balg schien wohl kein lohnendes Ziel für mich. Es hat nur seiner Erziehung - Hass gegen Menschen - entsprechend gehandelt. Mago hingegen... ", daraufhin scheint Maniks stimme etwas schroffer zu werden und er unterstützt das Gesprochene mit hektischer Gestik. "Respekt hier. Ehre da. Und dann sowas. Blablabla. Heuchlerisches Pack.", doch so schnell wie die Hektik in Manik eingeflossen ist, verfliegt sie auch wieder und die Stimme des Fhokki wird wieder ruhiger. "Immerhin hat das Balg dann seine gerechte Strafe bekommen, Mago gewissermaßen auch, da er einen seines Volkes vor den Augen von Menschen maßregeln musste. Also alles gut. ", der Waldläufer beginnt nun sogar zu lächeln. "Außerdem: Wie auch immer die Elfen uns empfangen werden - mit ein paar Pfeilen, einer gut platzierten Falle die uns alle baumelnd in Netzen zurücklässt, am Ende sogar noch Gastfreundschaft", lächelnd spielt Manik eine gewisse Abneigung, "ich wette es wird dort niemand einen Holzpflock auf uns werfen." er atmet tief durch und wird schlagartig wieder Ernst: "Ich werde versuchen mich zurückzuhalten, ihr habt Recht, was die List und Tücke der Elfen angeht, zumindest habe ich das so gehört."

Als schließlich das Gebrüll ertönt, zieht Manik unwillkürlich sein Langschwert und horcht genau auf[1].
Die Richtung zu bestimmen ist noch relativ einfach, was das Gebrüll verursacht nicht so sehr.
Der Fhokki versucht sich aus seinem nicht so reichen Erfahrungsschatz zu bedienen und vergleicht das Gebrüll im Geiste mit ihm bekannten Lauten.
Grade will er seinen Gefährten mitteilen, aus welcher Richtung das Geschrei stammt und weitere Erkenntnisse mitteilen, da rennt Sanjans Wolf auch schon genau in die richtige Richtung, also zeigt er nur mit seinem Schwert in die Richtung und wartet angespannt auf eine Reaktion seiner Kameraden.
 1. Wahrnehmung: 17; Überleben: 22
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 23.02.2015, 18:00:31
Basilio atmet erst wieder freier, als sie endlich unterwegs sind und außer Sichtweite der Grünhäute. Ja, er hat sich einige Blicke über die Schulter nicht verkneifen können, um zu schauen, ob und wie lange die Dariba ihm nachblickt, und eigentlich ist er auch ganz zufrieden damit, wie er sich bisher geschlagen hat. Der peinliche Fehler von heute nacht wurde ihm nicht nur vergeben, er hat ihn gar zu seinem Vorteil gekehrt. Dummerweise fehlt ihm nun jegliche Idee, und das verdrießte ihn ganz enorm, wie er diesen Vorteil weiterhin nutzen oder ausbauen kann.

Anwärter auf seinen Beruf werden in Korak, je nach Neigung und Begabung, in zwei Spezialisierungsgruppen aufgeteilt, die man grob "Grünhäute und der Norden" beziehungsweise "Kalamar und der Süden" nennt. Basilios Ambition war ursprünglich letzteres gewesen, aber nach drei qualvollen Wochen, in denen er vergeblich versucht hatte, salonfähige Konversation zu betreiben, sich also über Kunst, Poesie, Mode und Liebespraktiken auszutauschen—zu seinem Horror waren bei diesen Gesprächen Damen anwesend—gab Basilio bereitwillig zu, dass Hauptmann Kolyaks Einschätzung seiner Befähigung treffender gewesen war als die eigene. Und deswegen gehört "Frauenschmeichelei" heute nicht einmal ansatzweise zu seinem strategischen Repertoire.

Während des Ritts auf die ebenso tödliche wie unsichtbare Grenze zu (und darüberhinaus) bildet Basilio die schweigende Nachhut. Nur an einer Stelle lacht er leise auf. "Meine freche Zunge soll ich bereit halten? Nicht lieber meine schmeichelnde? Oder meine vernünftige? Meine diplomatische? Nein, meine freche. Oh weh, das fällt mir nur allzu leicht, wie man sieht."

Neugierig lauscht er Maniks langer Rede. Die Sache mit dem am Abend bereits erwähnten Holzpflock wird nun klar: Oha! Da ist einer so hitzig, dass er einen derartigen Vorfall persönlich nimmt, und schon führt ein Dummerjungenstreich fast zum Eklat, am Ende gar zum Krieg. Oh, wie leicht wird ein Krieg begonnen, wie schwer aber beendet!

Doch er enthält sich jeglichen Kommentars. Kurz darauf passieren mehrere Dinge: ein Fuchs, der glaubt, er sei ein Eichhörnchen, springt an einem Baum hinauf—Vielleicht ist das aber auch ganz normal für Füchse? Ich hab ja keine Ahnung von all den Dingen, die da kreuchen und fleuchen. Oder aber ich hab mich verguckt und es war in der Tat nur ein besonders großes Eichhörnchen?—dann beginnt nicht allzu weit entfernt ein entsetzliches Brüllen[1], Vögel flattern auf, Tiere springen überall umher in panischer Flucht und zuletzt ruft gar ein Mädchen um Hilfe.

Bereits beim Aufflattern der Vögel springt Basilio vom Pferd, schlingt die Zügel um einen Ast, und verschwindet im Gebüsch.[2] Die aufmerksameren seiner Gefährten bemerken vielleicht noch einige Zweige rascheln und zittern, bevor der Wald ihn verschluckt.
 1. Perception = 11 vs. DC 10
 2. Stealth 16
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 24.02.2015, 08:23:13
Der Tag ist angenehm warm, doch die Reiterei durch das Dickicht ist nichts für Tarqetik, die Äste der säumenden Bäume hängen zu tief, das Unterholz und das Gestrüpp sind zu hoch, der Weg schmal und zu eng. Das monotone Abfolgen von Grau- und Grüntönen belasten die Augen und zusammen mit dem schaukelnden Gang der Pferde wirkt die ganze Reise träge und etwas ermüdend, so dass Tarqetik immer wieder bemüht ist die Augen offen zu halten. Jedes laute und nahe Knacken im Gehölz lässt ihn kurz aufschrecken, bevor er wieder zurück in den Sattel sinkt.

Das undefinierbare Brüllen und Geifern, das sich urplötzlich erhebt und durch das Unterholz bricht, erwischt den Krieger unvorbereitet, nicht weniger als sein Ross. Ein kurzes Bocken, das einen festen Griff zum Sattelknauf und das straffe ziehen der Zügel verlangt,  kann gerade noch abgetan und das Tier wieder beruhigt werden. Beim zweiten, dieses Mal lauteren Brüllen, klemmen Tarqetik die Schenkel fest an die Flanken des Tieres, die linke Hand führt die Zügel zum Gürtel, während die andere zuerst das Visier des Helmes herabklappt und dann hurtig das Schwert zieht. In der nachfolgenden Stille suchen seine Augen nach allen Richtungen das ihn umgebende Dickicht nach Spuren der Quelle dieser tierischen Schreie ab, findet aber nur einen Fuchs, der in Ästen einer Eiche sitzt.

Der nachfolgende Hilferuf lässt seinen Kopf automatisch herumfahren und die Richtung erahnen, woher der Rufende sein Hilfegesuch ausgesandt hat. Manik deutet gerade mit seiner Waffenhand in die genauere Richtung, da prescht Sanjans Wolf auch schon los und spurtet durch das Unterholz. Ein Blick nach hinten zur Nachhut zeigt nur mehr ein etwas verdutzt dreinblickendes Pferd, dessen Zügel an einen Ast gebunden sind und eine Schneise im zwischen zwei Sträuchern, die sich langsam wieder schießt und im Ausgangspunkt verweilt.

Da der Wolf und Maniks Gehör die Richtung vorgeben, wo der Ärger seinen Urspung hat, stößt Tarqetik seine Fersen in die Flanken seines Pferdes, duckt sich auf den Hals des Tieres und prescht dem Wolf hinterher, verlässt sich dabei aber eher auf eine gerade Linie zum Ziel als darauf das Tier gekonnt zwischen den Bäumen hin und her zu führen.[1]
 1. Reiten: 20
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.02.2015, 23:43:47
"Bei den Göttern, das ist ein Kind!", ruft Ragnar aus, als er den Hilferuf hört. Er zieht abermals seine Klinge. Angeführt von Grimnir bricht die Gruppe der vier Recken durch das Dickicht des Waldes. Zurück bleibt wieder einmal Basilios Rappen, während dieser in die Schatten der Bäume eintaucht.
   
Sanjan und Manik gehen in sich und sortieren im Geiste die Kläff- und Brülllaute. Schamane und Druide sind sich nach wenigen Augenblicken sicher - und der Bahir versteht sofort den Ärger in Grimnirs Augen. Es sind viele Brüller und Knurrlaute zu hören, so als würde ein Rudel jagen. Doch die Laute sind zu schrill und zu hoch für die Wölfe. Grimnirs Artgenossen knurren angst- und respekteinflößend - es ist ein tiefes Grölen, das ihrem Bauch entsteigt. Doch dieses Keifen ist anders: es ist laut, fordernd, ungeduldig - 'hysterisch', geht es Manik plötzlich durch den Kopf. Diese Laute gibt nur ein Tier in den Wäldern von Ek'Gakel von sich.

Wenige Augenblicke später bricht die Gruppe durch die Bäume auf eine Lichtung, und Manik und Sanjan sehen sich endgültig bestätigt: Hyänen. Ein knappes Dutzend der zotteligen, rostbraunen Gestalten hat sich am Fuße einer dicken Eiche versammelt, die einsam auf der Lichtung steht. Die gebückten, geschmeidigen, muskulösen Leiber stehen keinen Augenblick still. Drei der Tiere sind am Fuß des Baumes, richten sich immer wieder auf und stützen sich mit den Füßen am Stamm ab; brüllen und keifen, erkratzen die Rinde, springen hoch. Sechs weitere Exemplare umschwirren den Stamm, springen ebenfalls immer wieder hoch zu den Ästen, keifen und knurren geiferspritzend.

An zwei der niedrigsten Äste - ungefähr sechs Fuß über dem Boden - krallt sich je eine Gestalt fest. Die dünnen Arme und Füße umschlingen das Holz, so fest es geht. Eine der Gestalten liegt oben bäuchlings auf dem Ast und schaut herunter. Die andere Gestalt hängt dagegen mit dem Körper unter dem Ast und muss ihr ganzes Gewicht mit Händen und Füßen halten. Das wird angesichts der dünnen Gliedmaßen nicht mehr lange gelingen. Es scheinen Kinder zu sein - ein Junge und ein Mädchen. Eine der Hyänen springt wieder hoch - genau unter der zweiten Gestalt; ihre Kiefer schnappen zu und zerschneiden die Luft nur eine Handbreit unter dem Rücken des Kindes, das daraufhin wieder schrill aufschreit. Die Männer erkennen die hohe Stimme des Mädchens, das um Hilfe gerufen hatte, wieder. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eines der Tiere sie im Sprung erwischt, oder sie gar vom Baum auf den Boden fällt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 28.02.2015, 10:16:28
Als die Gruppe auf die Lichtung bricht, erfasst Manik die Situation schnell.
"Wir müssen ihnen helfen, schnell!", bricht es aus ihm hervor.
Als er den Satz beendet hat, ist das im Wald gezogene Langschwert schon wieder in der Scheide verstaut und der Waldläufer ist links von seinem Tier abgestiegen, bereit, den an der Seite befestigen Langbogen kampfbereit zu machen.

Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.02.2015, 11:51:52
Kaum erkennt Sanjan um welches Tier es sich handelt, verfestigte sich das Gesicht des Schamanen. Das ändert sich auch nicht, als die Gruppe mit ihren Pferden durch das Gebüsch prescht und das Hyänenrudel entdeckt. Dreckige miese Bastarde der Steppe. Assfresser die zu faul zum Jagen sind und wenn sie Jagen dass ein Tier auf grausamste Art und Wiese töten.

„Ja müssen wir. Es sind feige Wesen. Wir müssen die Mutter töten, dann werden mit Glück die anderen ihren Schwanz einkneifen.“ Das ist aber leichter gesagt als getan. Während auch Sanjan von seinem Pferd abstieg ließ er den Blick über die Tiere schweifen, welche er sah. Welches von denen war das Leittier, welches mussten sie erledigen.[1] Mit beiden Füßen auf dem Boden, nahm er seinen Speer zu Hand. Rasch schloss er zu Grimnir auf.

Neben seinem Wolf, der sich auch von Sanjan gerade nicht ablenken lies, ging der Schamane in die Hocke. Rasch legte er seine Hand auf Grimnirs Kopf und murmelte dabei "Esivanemad , õnnista meie hunt. Olgem lihvima oma saagiks oma küüniseid."[2] Als er die Hand hob, waren Wolf und Schamane bereit für die Jagt.[3]

Grimnir sauste auch schon um den Felsen herum. Die Hyäne, welche er von hinten anfiel war vollkommen überrumpelt und so groß ihre Überraschung war, so kräftig war der Biss des Wolfes.[4]
 1. Wissen Natur: 11
 2. Deyi für: Ahnen, segnet unsere Jagt. Lasst uns unsere Beute mit den eigenen Krallen zermahlen. - magische Klauen auf Grimnir
 3. Sanjan Ini 11, Grimnir Ini 18 + 1 auf Angriff und Schaden für 1 Min
 4. Grimnir:
Bewegung: hinter H9
Angriff H9 18 Schaden 7
Sanjan: hat die ´Runde schon genug gemacht.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 01.03.2015, 10:44:03
Als Tarqtik mit seinem Ross auf die kleine Lichtung einbricht, erkennt er so weit es geht die Situation. Er sieht die Karnivoren, die sich vor dem Baum versammelt haben und versuchen ihr Essen wie reifes Obst vom Baum zu pflücken.
Ob sich hinter dem Baum oder den Büschen noch weitere hungernde Tiere befinden lässt sich auf die Schnell nicht feststellen. Sanjans Worte entlocken ihm einen kurzen Grinser und ein Funkeln in seinen Augen. Mit einem Nicken zu der Idee des Naturburschen  zieht er rasch sein Schwert und sprintet dem Angriff entgegen.[1]
Das Pferd lässt sich gut auf der Lichtung und um den Busch führen, hier traf das Gespann auf die erste Hyäne, auf die Tarquetik im Anreiten die Heftigkeit seines ersten Hiebes mitnimmt.[2]
 1.  Reiten zu H6
 2. Angriff:18, Schade:7
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 01.03.2015, 12:36:45
Kaum haben die Recken die Lichtung erreicht, da handeln sie auch schnell. Als Sanjan seine Worte zu Ende gemurmelt hat, legt sich ein Schimmer um die Pfoten und das Maul des Wolfes. Den anderen Männern, kommt es so vor, als würden die Krallen und Reißzähne Grimnirs noch gefährlicher wirken, als sie es ohnehin schon waren. Zum ersten Mal deutet der Sohn der Bahir seine übernatürlichen Fähigkeiten an.

Noch bevor die Stimme des Schamanen ganz verklungen ist, macht sich Grimnir auf den Weg. Mit gebrüllt hetzt er nach vorn und seine Klauen bohren sich tief in den Rücken des ahnungslosen Gegners. Das zottelige Tier jault laut auf und versucht den Wolf zu beißen, doch es ist zu spät. Der immer noch glimmende Kiefer schließt sich um den Hals der Hyäne und einen Augenblick später ist spritzendes Blut zu sehen und ein Knacken zu hören. Dieser Feind stellt keine Gefahr mehr dar. Ein anderes der zotteligen Wesen will seinem Blutsbruder rächen - es kommt von rechts und springt Grimnir keifend an, doch der Wolf ist zu schnell für diesen übereifrigen Gegner. Ein kurzer Satz und die Fänge der Hyäne gehen ins Leere.

Derweil treibt Tarqetik seinen Rappen Richtung der nächsten Hyäne und Richtung Baum. Seine Klinge hat er hoch erhoben und wird sie auf das Tier niederfahren lassen, sobald er es erreicht hat.

Während sich Wolf und Krieger getreu ihrem Charakter in den Angriff stürzen, beziehen Manik und Sanjan als Kenner des Waldes zunächst Stellung. Ein Augenblick nur - das reicht Manik, um abzusitzen und Bogen und Pfeil zur Hand zu nehmen - bereit für den ersten Schuss des Tages. Der Schamane neben ihm hat sich aufgerichtet und ist ebenfalls bereit für den Kampf. Mit den Augen des Kenners überblickt er die Szenerie. und tatsächlich erkennt er, dass die zotteligen Wesen eine Führungsgruppe haben. Anscheinend ist es ein Weibchen - die Mutter der Gruppe - sowie zwei großgewachsene Männchen, die wohl Konkurrenten um Ihre Gunst sind.[1]

Zwischen ihnen ist ein ohrenbetäubender Schrei zu vernehmen. Es ist Ragnar - der Nordmann hat seine Klinge gezogen und reckt sie bei seinem Kampfschrei in die Luft. Dann schlgt er mit dem Knauf gegen den Schild in seiner Linken und deutet mit der Spitze auf die Tiere, bereit loszustürmen. In seinen Augen ist wieder das Feuer des Kampfes zu erkennen, dass bereits am Fluss gegen die Echsenmenschen brannte.[2]

Zusammen bilden die drei eine Kampflinie gegen die anstürmenden Hyänen und das keinen Augenblick zu früh. Das Todesjaulen ihres Bruders hat die Tiere auf die Neuankömmlinge aufmerksam gemacht. Schon drehen sich die Köpfe Richtung dieser neuen Gefahr und drei aus dem Rudel stürmen auf Grimnir, Sanjan, Ragnar und Manik zu. Jaulen und Keifen erfüllt die Luft und schallt in den Ohren. Dazu mischen sich die Schreie der Kinder und das Gebrüll von Grimnir - die Welt scheint sich in ein Tollhaus zu verwandeln.

Just in diesem Augenblick taucht Gryphius aus dem Dickicht rechts von den anderen auf.[3]

~ ~ ~

In der Zwischenzeit pirscht sich Basilio zu Fuß an die Lichtung heran. Unweit von sich hört er seine Kameraden vorbei- und nach vorne gallopieren, während auch er dem Lärm immer näher kommt. Doch plötzlich hält der Koraker inne. Der Geräuschpegel um ihn herum ist beträchtlich und vielleicht spielen seine Sinne ihm einen Streich - doch es scheint ihm, als würde er wieder Pferdegalopp vernehmen. Nur handelt es sich nicht um die Rappen seiner neuen Kameraden, die nun im Norden von ihm zu hören sind. Das Geräusch kommt auch nicht von Süden, wo sie Mago und die anderen Kargi erwarten, sondern vom Westen - es scheinen mehrere Reiter zu sein.

Dann können es ja nur Elfen sein, denkt Basilio, falls meine Sinne mir keinen Streich spielen. Oh Delneb, was für eine Wette hast du da gerade am Laufen, dass ich zweimal hintereinander in so einen Zufall gerate! Willst du mich über jede im Sterben liegende Grünhaut und jedes um Hilfe schreiende Elfenkind in diesem Wald stolpern lassen? Was tu ich bloß? Helf ich dem Kind, werd ich womöglich aus Versehen niedergemacht: weil man mich für einen Angreifer hält oder aber ein fehlgeleiteter Pfeil mich trifft. Wie lächerlich wär das! Doch helf ich dem Mädchen nicht, so wird ihr Tod mich bis zum meinigen verfolgen, denn ich glaub wohl, dass ich sie bälder erreichen kann als die Reiter! Auch für die Verhandlungen, wenn es denn alles Elfen sind, wäre das erste ein gutes, das zweite ein äußerst schlechtes Vorzeichen! Aber ach, das klingt nach mächtig viel Viehzeug, was da brüllt und knurrt und tut! Soll ich's wagen, ist das schlau? Wär ich doch bei den anderen geblieben!

Doch diese Überlegungen sind rein theoretischer Natur—möglich, dass sie später in seinem Report Verwendung fänden, um sein Handeln tadelsicher zu begründen—denn während Basilio dies alles denkt, schleicht er längst weiter auf den Tumult zu, so schnell er kann, die gespannte Armbrust schussbereit erhoben. Da schreit das Mädchen abermals. Oh Randor! Delneb! Lasst mich nicht zu spät sein!

Einen Augenblick später hört er das Kläffen immer weiter anschwellen und Unruhe mischt sich rein. Er hört das metallerne Klirren von Klingen, die gezogen werden, Maniks und Sanjans Worte und dann den ohrenbetäubenen Schrei Ragnars. Noch ein par Schritte, noch ein Augenblick und der Koraker bricht durch das Dickicht und sieht seine Kameraden sich in den Kampf werfen.
 1. H7, sowie H5 und H3
 2. Ragnar verfällt in den Kampfrausch.
 3. Zur Erklärung: Grimnirs und Tarqetiks Aktionen waren zu groß für die Überraschungsrunde, in der nur eine normale Handlung erlaubt ist. Daher habe ich das Spiel nun vorangetrieben bis hinein in die 1. reguläre Runde des Kampfes. Cluster 1 der regulären Runde hat gehandelt. Damit haben vier Hyänen ihre Aktionen verbraucht, sowie Grimnir seine Angriffsaktion beendet. Nun ist Cluster 2 an der Reihe. Tarqetik braucht derzeit nicht posten - seine Aktion ist noch nicht beendet und wird erst in dieser Runde zu Ende geführt. Alle anderen Charaktere bitte ich um ihre Aktionen. Eine aktualisierte Karte im Kampf-Thread kommt sofort.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 01.03.2015, 14:05:08
Als Manik seinen Bogen bereit gemacht hat, haben sich seine Kameraden schon in die Schlacht gestürzt. Bei Ragnars Schrei zuckt selbst sein Landsmann kurz zusammen.
Die Schreie und das Jaulen der Tiere erfüllen die Luft mit Lärm. Als einer der Aasfresser durch einen schnelle Angriff Grimnirs das zeitliche segnet, wird das Rudel auf die Neuankömmlinge aufmerksam und beginnt seinerseits anzugreifen.
Manik atmet tief durch, versucht den Schlachtenlärm auszublenden und konzentriert seinen Blick auf eines der heranstürmenden Ziele. Er legt den Bogen an, der Pfeil ist bereit. Noch einmal tief einatmen, ein wenig ausatmen, Luft anhalten, letzte kleinere Zielkorrekturen. Der Fhokki schickt den Pfeil auf die Reise und die Sehne des Bogens schnellt mit einem *fling* zurück in ihre Ausgangsposition.[1]
Leise flucht Manik und fragt sich, ob er den Laufweg des Tieres richtig vorausgeahnt hat, doch es bleibt keine Zeit den Flugweg des Pfeiles bis zum Ende zu verfolgen.
Hastig wird der nächste Pfeil aus dem Köcher genommen und angelegt.

 1. Angriff auf H1: 12 Schaden: 5
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 01.03.2015, 14:06:08
Basilio will sich gerade selbst gratulieren, wie wunderbar zielsicher er sich angeschlichen hat, dass sich gleich drei Hyänen in unmittelbarer Schusslinie seines Versteckes befinden, da entschied Delneb, die Glückssträhne seines jungen Verehrers habe lange genug gewährt und dieser müsse erst einmal wieder die Kehrseite selbigens erfahren. Sprich: die Armbrust bleibt im Geäst des Busches, durch den Basilio zielt, hängen und der Bolzen geht so gnadenlos fehl, dass er dicht am Kopf der Hyäne drei Schritt links der anvisierten vorbeizischt und mit lautem KLOCK im Stamm des Baumes in der Mitte der kleinen Lichtung einschlägt.[1]

Basilio wechselt die Armbrust in die linke Hand, zieht mit der Rechten seinen Rapier und tritt auf die Lichtung.[2]

"Reiter von Südwest!" ruft er knapp. Dann konzentriert er sich wieder ganz auf die vier Hyänen in seiner Nähe.
 1. Standardaktion: Angriff auf H8 = 5
 2. move action: Waffe ziehen; no action: 5-foot step vorwärts
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 01.03.2015, 15:21:42
Ähnlich wie Manik geht es Sanjan beim Schrei des Fhokki. Es jagt ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. In einer Gruppe zu Jagen ist doch etwas anderes als immer nur allein oder zu zweit. Im nächsten Augenblick erklingt aber schon die Stimme des Händlers. Hat er nicht feige die Flucht ergriffen sondern sich angeschlichen? Was für eine seltsame Tat für einen Händler. Aber egal erst einmal diese Hyänen erlegen. „Drei Leittiere. Die beiden am Stammes und das Weibchen vor uns unter dem Kind. Sie müssen wir töten.“ rief Sanjan so rasch es seine Zuge auf sprechen kann den anderen zu. Drei Leittiere waren schon deutlich schwerer zu erledigen aber sie waren genug Kämpfer und was hatte Gryphius mit den Reiter gemeint? Meinte er sie oder noch jemanden? Auf jeden Fall waren die Hyänen fällig. Die Kinder mussten nur noch etwas länger am Baum hängen bleiben.
Um seinen Freund zu unterstützen, eilt Sanjan nach seinem Ausruf so schnell es ging neben Grimnir. Mit dem Speer sticht er nach der Hyäne, welche gerade Grimnir anfallen wollte. Doch der Stich ist nicht gerade der Beste den er machen kann. Zumindest steht jetzt Grimnir nicht mehr alleine da.[1]
 1. Frei: Sprechen
Bewegung: schräg vor H4 neben Grimnir (3 Felder)
Angriff H4: 9 Schaden 5
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 03.03.2015, 13:48:48
Mit den Hyänen auf der einen, und den sechs Gefährten auf der anderen, stürzen sich beide dieser Seiten in den Nahkampf - nur Manik bleibt hinter seinen Kameraden, um sie mit dem Bogen zu unterstützen. Doch der erste Pfeil des Fhokki fliegt leider haarscharf am Ziel vorbei und verschwindet im Dickicht auf der anderen Seite der Lichtung. Neben dem Waldläufer gibt der zweite Nordmann seinem Pferd die Sporen. Mit einem neuerlichen Kampfschrei gallopiert Ragnar auf eines der zotteligen Tiere zu und lässt sein Schwert niedersausen. Aber auch er hat keinen Erfolg. Seine Klinge pfeift durch die Luft über der Hyäne, als sich diese an den Grund presst und klein macht.

Tarqetik hat mit seinem Gegner mehr Glück. Die Klinge des Brandobianers fährt in einer sauberen, fließenden Bewegung nieder und schlitzt dem Raubtier, das gerade zum Sprung ansetzen wollte, Hals und Brust auf. Ein kurzes Jaulen bricht ab bevor es noch richtig beginnen konnte und der leblose Leib klatscht zurück ins rötlich anlaufende Gras. Grimnir knurrt zufrieden, dass auch einer seiner zweibeinigen Kameraden den Feind hat bluten lassen. Da eilt schon sein Herr und Freund heran - Sanjan stellt sich neben ihn und sticht mit seinem Speer nach der nächsten Hyäne, die sich bereits genähert hat, doch leider ohne Erfolg.

Dafür schlägt nun das Rudel zurück. Die Tiere verfallen in einen noch größeren Rausch, als sie es ohnehin schon waren und werfen sich in einem unkoordinierten Durcheinander auf den Angreifer. Sanjan muss schlucken - wie sehr sich doch die Hyänen von ihren edlen Vettern, den Wölfen unterscheiden. Während bei letzteren eine natürliche Koordination herrscht, die das Rudel geordnet und sinnvoll hätte angreifen lassen, werfen sich die ersteren als tolle Wesen in den Kampf und behindern einander gegenseitig - ein Glück für ihn und seine Kameraden.

Eine der Hyänen sprintet zu ihrem Blutsbruder vor Grimnir und Sanjan und springt den Wolf an. Der Sohn der Bahir beißt die Zähne zusammen, denn diesmal kann sein Freund dem Angriff nicht ausweichen und die Hyäne verbeißt sich in Grimnirs linker Schulter. Der Wolf jault kurz, doch schon geht das Jaulen wieder in ein Knurren über. Wütend schüttelt Grimnir den Angreifer ab und fletscht die Zähne. Blut tritt aus der Wunde, und er scheint leicht zu hinken. Die gelben Augen machen aber deutlich, dass er vorhat, sich für diesen Angriff zu rächen.[1]

Weitere zwei der zotteligen Wesen werfen sich auf Basilio, der gerade aus dem Schatten der Bäume tritt. Eines versucht, nach ihm zu schnappen, doch der Koraker kann mit einem Schlag des Rapierknaufs, das Tier zunächst zurücktreiben. Sicher wird es nur einige Augenblicke dauern, bis beide Hyänen ihn wieder anzufallen versuchen.

Auch eines der großen Männchen macht sich bereit, Sanjan oder Ragnar anzufallen, doch eines der Elfenkinder will die Aufregung nutzen und fliehen. Das Mädchen lässt ihre Beine herabbaumeln und will schon abspringen, da sieht die großgewachsene Hyäne die Beute in Reichweite und dreht sich wieder zum Baum um. Mit einem Schrei versucht das Mädchen, sich wieder hochzuziehen und schafft es im letzten Moment, bevor die Kiefer nur eine Elle unter ihren Beinen zuschnappen. Durch ihren Versuch hat das Mädchen ihre sichere Stellung aufgegeben und hat jetzt nur noch unzureichenden Halt. Immer wieder droht sie abzurutschen und muss neu greifen. Sicherlich wird sie sich nicht mehr lange oben halten können.
 1. Schaden: 5 TP
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 03.03.2015, 21:06:26
Geschwächt, hinkend doch keinesfalls nachgebend funkelt der Wolf das Tier Böse an. Mit gefletschten Zähnen, wirft sich Grimnir auf die Hyäne, welche ihn angegriffen hat. Doch macht sich die Wunde bemerkbar. Der Biss ist nicht so sauber ausgeführt wie der erste.[1]
 1. Angriff H2: 10 Schaden 9
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 04.03.2015, 08:15:38
Mit dem erneuerten Glücksgefühl eines wohlgeführten Streiches, blickt Tarqetik über die rechte Schulter und sieht sich nach dem übrigen Kampfgeschehen um und vergewissert sich über den aktuellen Punktestand. Der Busch und der einfache Felsen behindern seinen Blick, der durch den Helm schon eingeschränkt ist, noch etwas mehr. Da bisher aber nur undefinierbare Sterbelaute von Hyänen zu vernehmen waren ist er sich sicher, dass die Chancen noch sehr gut stehen.

Als Ragnar hoch zu Ross, funkelnden Auges und wild sein Schwert schwingend, an ihm vorbei zum Baum prescht, lenkt auch er sein Ross um den Busch in diese Richtung. Die Hyäne zu seiner rechten ist sein Ziel, doch der Schrei den Mädchens macht ihm gewahr, dass dort eher Not am Mann ist und er dem Sturmangriff des Nordländers besser nicht in die Quere kommen sollte. So gibt er seinem Pferd die Sporen und lässt dieses auf die großgewachsene Hyäne am Fuße des Baumes zusteuern, die immer wieder versucht, das lohnende Festmahl vom Ast zu schälen.

Tarqetik navigiert sein Pferd mit den Schenkeln in den Rücken der Hyäne[1] und stellt sich nach Süden, wo das restliche Rudel sich dem zahlenmäßig unterlegenen Gegner stellt. Schon beim Anreiten[2], ergreift er sein Schwert mit beiden Händen und lässt die bereits blutige Klinge auf das Ungetüm niedersausen.[3]
 1. H7
 2. Reiten: 25
 3. Angriff 14, Schaden 8
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 04.03.2015, 08:49:00
"Das Mädchen!" ruft Basilio, in deren Richtung deutend, dann rennt er auch schon los, ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Die vordere Hyäne schnappt verspätet, dafür aber derart hektisch nach ihm, dass sie das eigene Hinterteil knapper verfehlt als irgendwelche Körperteile Basilios, doch auch die hintere verbeißt sich nur in Luft statt in Fleisch.[1]

Am Baum angekommen, schnappt eine dritte Hyäne nach ihm, größer und wilder als die beiden zuvor. Doch auch von diesem Vieh lässt Basilio sich nicht ablenken, sondern reckt sich nach dem Mädchen, bis er mit der Rechten einen ihrer Füße zu fassen kriegt und sie höher in den Baum stößt, bis sie sicheren Halt gefunden hat.[2]

Dann wendet Basilio sich wieder der tobenden Hyäne zu.
 1. move: Die Bewegung provoziert Gelegenheitsangriffe von H8 und H10, die aber beide daneben (http://provoziert Gelegenheitsangriffe von H8 und H10) gehen (H8 nat. 1). Move ingesamt nach G-14, 3mal schräg, 3mal gerade hoch.
 2. Standardaktion (move): Mädchen in Baum hochheben, dazu Schritt in ihr Feld (F-13). Hebeaktion + der letzte Schritt vom move provoziert GA von H3.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 04.03.2015, 13:21:19
Um seinen Freund wenigstens etwas zu unterstützen, ziehlt Sanjan auf die zweite Hyäne vor ihnen. Doch sein Speerstoß verfehlt das Tier deutlich. Mit Glück aber, kann er wenigstens für etwas Ablenkung sorgen.[1]
 1. Angriff H2: 4 Schaden 4
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 04.03.2015, 18:39:43
Just in dem Moment, in dem der Waldläufer das Ziel erneut aufs Korn nehmen will, werfen sich auch seine Verbündeten in die Schlacht und behindern die Sicht auf das Ziel.
Ein leise gemurmeltes Fluchen wird von des Händlers Schrei überdeckt.

Das Mädchen, was ist mit dem Mädchen?

Noch während der Fhokki den Gedanken in seinem Kopf umherschwirren lässt, sieht er, wie ihr Händler wagemutig, nein, lebensmüde, einfach an den Hyänen vorbei Richtung Baum rennt.
Blitzschnell schaltet Manik, geht einen kleinen Schritt, nimmt die Hyäne ins Visier und lässt den Pfeil fliegen.[1][2]Dieser scheint deutlich besser geschossen als der Letzte.
 1. Bewegung nach L4
 2. Angriff auf H8: 18 > Schaden: 4
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 06.03.2015, 18:00:17
Der Wald scheint in einem vollkommenen, blutigen Chaos zu versinken. Das Gekeife der Hyänen steigert sich noch weiter, als die Tiere sich auf breiter Form gegen Sanjan, Grimnir, Tarqetik und Ragnar werfen. Kiefer schnappen durch die Luft, Zähne werden gefletscht und Krallen blitzen auf. Eine Speerspitze, Grimnirs Fänge und die Schwerter der beiden Reiter stellen sich der Meute entgegen.

Zwei der Hyänen fallen Ragnars Pferd an und einer gelingt es tatsächlich, das Tier in die Flanke zu beißen. Der Hengst wiehert und bäumt sich auf. Ragnar versucht alles, sich im Sattel zu halten, doch mit den Händen an Schwert und Schild ist das ein sinnloses unterfangen. Das Pferd wirft ihn ab und macht sich davon. Sich nach allen Sieten hin wehrend kommt der Nordmann mühsam auf die Füße.

Sanjan und Grimnir sind im Epizentrum des Geschehens, werden hart von zwei Seiten angegangen, doch der Schamane und sein gefährte, können sich die allermeisten Angriffe gut vom Leibe halten, auch wenn sie selbst dabei nicht mehr dazu kommen, einen präzisen Angriff anzusetzen. Sowohl Grimnirs Versuch, als auch der des Bahir gehen fehl. Leider kommt eine der Hyänen durch die Deckung des Wolfs und fügt ihm mit ihren Krallen eine tiefe Wunde an der rechten Flanke zu. Grimnir jault auf und fletscht wieder die Zähne. Diese Wunde ist um einiges tiefer, als die erste, die er noch leicht abgeschüttelt hatte.

Doch die Gefährten lassen diesen Angriff nicht ungesühnt. Maniks Pfeil sirrt zielischer durch die Luft und schlägt in der Flanke der Hyäne ein, die gerade zusammen mit ihrer Artgenossin, nach Basilio schnappten. Das Tier jault laut auf und hinkt zur Seite. Es scheint, als bräuchte es nur noch einen Stubs, um es umfallen zu lassen.

Tarqetik lässt seiner unglücklichen Beute nicht einmal diesen dünnen Lebensfaden übrig. Nachder er bereits eine der Hyänen getötet hat, wendet er sich einer weiteren aus dem rudel zu - einem der beiden großgewachsenen Männchen. Das Tier knurrt ihn wütend an, doch das sollte es auch schon gewesen sein. Die Klinge des Brandobianers saust nieder und schlägt zwischen den Augen der Hyäne im Schädel ein. Nicht Mal für ein Jaulen ist noch Zeit - der Tod ereilt sie sofort.

Derweil startet Basilio etwas abseits des Hauptkampfs seine wagemutige Rettungsaktion. Wie ein Seiltänzer umkurvt er alle drei Hyänen auf dem Weg zum Baum und kommt am Stamm desselben an. Ein kleines Mädchen - goldenes Haar, helle Haut, die dürren Arme und Beine eines Kindes; viel mehr kann der Koraker in der Eile nicht erkennen - schreit wieder spitz auf, doch instinktiv nimmt sie seine Hilfe an und zieht sich mit der Unterstützung am Baum hoch. Sie stellt sich auf den Ast und hält sich am Baumstamm fest - nun sicher vor den Hyänen. Selbiges lässt sich leider nicht von Basilio sagen, der sich nun - immer noch mit der Armbrust in der Hand - gleich drei Hyänen gegnüberstehen sieht: Zwei von ihnen wollen zähnefletschend einen zweiten Angriffsversuch auf ihn starten. Zum Glück ist wenigstens eines der Tiere schwer verletzt und weniger enthusiastisch - Maniks Pfeil steckt in der Flanke des Tieres.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 06.03.2015, 18:54:03
Basilio weicht einen Schritt zurück und lässt seinen Rapier fallen, während er sich die Armbrust wieder mit ihrem Halteriemen über den Rücken wirft.[1] Dann springt er aus dem Stand in die Höhe, bis seine Hände auf etwa zehn Fuß einen stabil wirkenden Ast zu fassen bekommen, zieht und schwingt sich daran hoch, bis er die Beine am nächsthöheren einhaken kann, an welchem er wiederum einmal rückwärts und mit so viel Kraft herumschwingt, dass er nicht nur den Ast darüber zu fassen bekommt, sondern am Schluss auf dem mittleren der drei Äste hockt, also mit den Füßen darauf statt mit den Beinen darunter baumelnd.[2]

Den Triumphschrei, mit dem Basilio seine gelungene Heldenaktion gern der Welt verkündet hätte, unterdrückt er mit Mühe. Statt dessen schaut er sich nach dem Mädchen um, ob sie jetzt auch sicher und hoch genug in den Ästen sitzt.
 1. no action: 5-foot step nach E-12; free: Waffe fallen lassen; move action: Waffen einstecken
 2. Standard Action: Acrobatics = 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 06.03.2015, 21:09:20
Knurrend wendete sich Grimnir zum neuen Gegner. Der Wolf sieht schon ziehmlich angeschlagen aus, dochh offensichtlich will das Tier nicht gegen diese Hyänen verliehren. So beißt er nach dem neuen Gegner.[1]
 1.  Angriff H5 13 Schaden 8
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 06.03.2015, 21:11:31
Auch Sanjan scheint sich nicht unter kriegen lassen zu wollen. Das sein Freund böse verletzt wurde, entlockt ihm aber einen Besorgten Blickt. Denn noch müssen zuerst noch weitere Hyänen fallen, bevor er sich um seinen Freund kümmern kann. So sticht er erneut auf die Hyäne ein, dieses mal etwas Zielsicherer.[1]
 1.  Angriff H4 15 Schaden 5
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 08.03.2015, 11:10:36
Nachdem die getroffene Hyäne humpelnd aus seinem Zielbereich verschwindet, konzentriert sich Manik wieder auf die Gruppe seiner Gefährten. Die Meisten der Hyänen befinden sich von ihm aus gesehen noch immer hinter seinen Gefährten, was einen Schuss gefährlich machen würde.
Nur die Hyäne seinen Landsmann vom Pferd geholt hat, gibt ein relativ offenes Ziel ab.
Ruhig legt Manik den Bogen auf das Ziel an und lässt den Pfeil lossausen.[1]
 1. Angriff auf H1: 24 > Schaden: 5
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 09.03.2015, 07:51:39
„Das Alphatier töten?... das Weibchen… wie soll ich das erkennen?“, ruft Tarqetik Sanjan zu, während er mit einem Ruck die Schwertklinge aus dem Schädel der Hyäne zieht.Zuerst versichert er sich des Kampfgeschehens, und der Haltung der restlichen Kameraden. Dann blickt er kurz hinauf in die unteren Äste des Baumes zu dem Kind, nickt diesem kurz zu bevor er sich wieder ins Getümmel wirft.

Da die eine Hälfte des Rudels im Kampf gebunden ist und diese schon angeschlagen sind, lenkt er sein Pferd um den Baum nach Osten.[1]Sein Pferd kommt auf der Strecke nicht zum Galopp, so trabt es aber gekonnt um das Wurzelwerk auf das Hyänentrio zu, wo sein Reiter die blutige Klinge mit Schwung und aller Gewalt schon auf den Fellkörper des erstbesten Tieres schmettert.[2]
 1. Reiten:14 1 Felder rechts oben, 6 Felder nach Osten, 1 Feld nach rechts-unten
 2. Angriff: 20 - Schaden: 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 10.03.2015, 18:20:43
Der Kampf tobt weiter. Wütend keifend greifen die Hyänen weiter an. Grimnir hat es gleich mit zwei Widersachern zu tun. Der Wolf blutet aus zwei Wunden und fast scheint es, als könnten seine geringeren Brüder ihn hier und heute ob ihrer Überzahl in die Knie zwingen, doch er gibt sich nicht geschlagen. Dem Biss seines ersten Widersachers entkommt er mit einer schnellen Körpertäuschung. Dann schubst er das zweite Tier mit der Schulter zu Seite und bohrt seine Fangzähne tief in die Kehle des ersten Gegners. Wieder ist das Knacken zu hören und der zottelige, braune Körper erschlafft leblos im Maul des Wolfs.

Als ob dies der Aufruf für seine zweibeinigen Kameraden wäre, lassen sie einen tödlichen Hagel aus Schneide und Spitze auf das Rudel herabregnen. Eines der Tiere schafft es, durch die Deckung Ragnars zu kommen und dem gerade wieder auf die Beine gekommenen Nordmann einen tiefen Kratzer zuzufügen - doch dann ereilt die Hyänen der Tod. Innerhalb weniger Sekunden finden Maniks zielsicherer Pfeil, die tödliche Schneide von Tarqetiks Schwert und die Spitze von Sanjans Speer ihr Ziel und strecken drei weitere der Tiere nieder.

Das Rudel gerät in Panik - plötzlich sind mehr als die Hälfte der Tiere, darunter zwei der drei Leiter tot. Die wütenden Keifer weichen einsetzendem, ängstlichem Winseln und das Leitweibchen macht sich mit den überlebenden zwei Artgenossen davon, um die Lichtung zu verlassen. Der blutende Wolf, ein verletzter Nordmann und drei weitere Kameraden bleiben zurück, inmitten von sieben Hyänenleichen.

Basilio beobachtet das alles von der erhöhten Position auf seinem Ast. Keine Frage - diese Söldner verstehen ihr Handwerk. Zumindest wenn es gegen Hyänen geht. Dann vernimmt er wieder diese helle Stimme, die ihn bereits zum Baum geführt hatte; sie zittert vor Angst - oder ist es nur Anspannung? "Sind sie weg?", fragt sie.

Der Koraker besieht sich das Kind, das ihn angesprochen hat genauer. Es ist ein Mädchen von vielleicht zehn Jahren. Mit dürren, alabasterfarbenen Armen und Beinen hält sie sich am Ast fest, auf den er ihr aufgeholfen hat. Die Füße stecken in Lederstiefelchen, die Beine in engen, dunkelgrünen Hosen, die kurz unterhalb der Knie enden. Eine gleichfarbige Weste, zusammengehalten durch einen dünnen Gürtel und ein brauner, leichter Umhang um die Schultern, der jedoch von Hyänenzähnen und -pranken durchlöchert scheint, runden das Bild ab. Ihr golden schimmerndes, hüfthohes Haar ist wirr - irgendwie hat Basilio eine Ahnung, dass das bei ihr wohl selten vorkommt. Die Augen sind hellblau und spitze Elfenohren schimmern aus dem blond heraus. Keine Frage - würde jemand ein elfenkind für eine Novelle erfinden müssen, würde er dieses Mädchen hier für ihn beschreiben.

"Ganz ruhig Schwester. Sie sind weg, hörst du doch", hören plötzlich alle fünf Gefährten die hohe Stimme eines Jungen. Es ist das zweite Kind, das am Baum hängt. Ähnlich gekleidet, ebenfalls ein Elf - doch damit enden die Ähnlichkeiten auch schon. Der Junge hat mittellanges, schwarzes und krausiges Haar, grüne Augen und ein schelmisches Lächeln auf den Lippen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 10.03.2015, 21:02:46
Nachdem die Hyänen die Lichtung verlassen haben, lässt Manik einen Seufzer der Erleichterung erklingen. „Elende Drecksviecher!“, murmelt er, den Bogen noch in der letzten Schussposition befindlich.
Erst danach nimmt er ihn langsam runter, stapft dann aber flinken Schrittes und zielsicher auf die von ihm zuletzt getötete Hyäne zu und begutachtet kniend den noch in dem Tier steckenden Pfeil.
Eine enttäuschte Miene ziehend, richtet der Waldläufer sich wieder auf. Unbrauchbar. Eine Schande.

Einen kurzen Moment steht der Fhokki an Ort und Stelle und schaut sich um, als würde er über etwas nachdenken, doch die Kinder beachtet er ebenso wie seine Kameraden nicht, nur ein "Elendes Drecksviechzeugs!", ist nochmal aus seiner Richtung zu vernehmen. Dann stapft er ebenso flott wie eben an den nördlichen Rand der Lichtung. Hier irgendwo muss sein Fehlschuss niedergegangen sein. Angestrengt schaut er in den Wald, die Bäume und den Boden entlang, ob er den Pfeil irgendwo entdecken kann.[1]

Grade als die Suche beendet ist, fallen ihm zwei Dinge wieder ein: Einmal der Grund warum sie überhaupt auf die Lichtung gekommen sind. Der Zweite lässt ihn schlagartig wieder Richtung Süden blicken und die Hand reflexartig zum Köcher greifen: Irgendwer hatte irgendwann im Kampf was von Reitern geschrien.
 1. Warnehmung: 22
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 10.03.2015, 22:52:40
"Du sprichst ja unsere Sprache", erwidert Basilio dem Mädchen, ehrlich überrascht. Rasch klettert er in ihre Nähe und setzt sich auf einen Ast ihr gegenüber. "Donnerwetter, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Und mutig bist du auch noch! Aber jetzt bist du in Sicherheit. Meine Kameraden haben die Viecher da unten alle vertrieben oder erschlagen, wie dein Bruder richtig erkannt hat. Und wir kommen als Freunde. Wir waren auf dem Weg zu eurem Stamm, weil wir dringend mit eurem König reden wollen. Mein Name ist Gryphius. Wie heißt du?"[1]
 1. Diplomacy = 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 11.03.2015, 14:35:56
Nachdem die Hundevieher sich in das Unterholz zurückgezogen haben, sieht sich Tarqetik noch kurz auf dem Schlachtfeld um. Erst jetzt bemerkt er Gryphius, der sich in den Ästen mit dem Mädchen unterhält. Wirklich verletzt scheint niemand zu sein, auch wenn das versprengte Blut an den Blättern und Ästen, von jedem Teilnehmer stammen könnte. Doch zumindest Tote schien es nicht zu beklagen zu geben.

Gerade als er von seinem Pferd absteigen möchte, sieht er am Rande der Lichtung wie Manik einen neuen Pfeil an die Sehne seines Bogen legt. Da erinnert auch er sich an die Warnung über etwaigen Besuch hoch zu Ross. Er nimmt sein Pferd an die Kantare und lenkt es zielgerichtet zu seiner Gruppe und ruft  Gryphius noch zu: „Es ist vielleicht etwas zu früh, um sich um die Haut anderer zu Kümmern. Unsere eigene sollte uns Sorgen machen.“

„Ragnar aufs Pferd und gib Sanjan Deckung. Manik such´ dir eine Position mit guter Übersicht“, versucht Tarqetik eine mögliche Angriffslinie zu bilden und die Ankömmlinge zu erwarten. Selbst stellt er sich an den östlichsten Rand der Gruppe und nimmt sein Schild in die linke Hand. Bereit die Zügel loszulassen und auf den neuen Gegner zuzupreschen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 11.03.2015, 14:55:13
"Was? Wovon redest du? Haben die Viecher etwa immer noch nicht genug?"

Basilio lässt sich rückwärts fallen, um so, kopfüber vom Ast baumelnd, unter der Baumkrone her nach Hyänen zu spähen, doch erblickt er keine. Mühsam, mit zitternden Bauchmuskeln—Warum habe ich zum Frühstück nur so schnell so viel in mich reingestopft?—zieht er sich wieder hoch[1], um dem Elfenmädchen mit hochrotem Kopf zu versichern: "Alles in Ordnung. Keins von den Viechern zu sehen. Und ich meine vorhin Reiter gehört zu haben, das müssen deine Eltern oder Verwandten sein. Wie weit sind wir eigentlich von eurem Dorf entfernt?"
 1. Acrobatics = 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.03.2015, 01:21:07
Schwer atmend zieht Sanjan den Speer aus der erstochenen Hyäne. Der Kampf war vorbei und sie hatten Gesiegt. Zum Glück hatten sie zwei von drei Leittieren töten können. Dieses Rudel würde wohl damit für längere Zeit keinen Unsinn mehr machen können.
Rasch blickte er zum Baum. Die Stimmen der beiden Kinder hörten sich kräftig an. Nicht so als würden sie an schweren wunden leiden. Nicht so wie Grimnir. Der Wolf stand immer noch mit der frisch gerissenen Hyäne im Maul dar. Er hat sichtlich schmerzen und wie jeder Verletzte wohl auch, wollte er sich kaum mehr bewegen. So wendet sich Sanjan seinen Freund zu und stößt seinen Speer neben sich in die Blut getränkte Erde. „Vaikne mu sõber. Ma olen siin. Tule lõõgastuda, ma aitan sind. Aeglaselt, aeglaselt.“[1] Mit beschwichtigenden Worten geht der Schamane in die Hocke, legt gar eine Hand auf den Wolf, ob wohl ein deutliche Knurren zu vernehmen ist. Langsam hilft er seinen Freind sich hinzulegen. Betastet dabei das Fell. Als er der Wunde in der Flanke nahe kommt, jault Grimnir auf. „Sa näitas neile ja nüüd tulevad lõõgastuda te, ma aitan sind.“[2] Ruhig beginnt der Schamane durch das mit Blut besudelkte Fell zu streichen. Er schließt dabei seine Augen, scheint sich auf etwas zu konzentrieren. Dann beginnt er in eine Art Sprechgesang zu verfallen. Wiederholt immer drei Mal die Sätze „Oh teda vaimud, tema esivanemad, oma aadlikud ole te kõndis meie ees ja kes te arvate, et teie käed kaitsetasemetega meie üle. Vaata oma poja , su vend , su sõber.“[3] Als er die Augen wieder öffnet, benetzt er seine rechte Hand mit dem Blut der nahen Hyäne und seine Linke mit der seines Freundes. Dieser liegt ruhig da. Er winselt und wimmert noch, scheint Sanjan aber vollkommen zu vertrauen. Während dieser weiter im Sinsang etwas murmelt von „Ta võitles vapralt ja nii kulunud rasket haava ta. Aga selle aja teie juurde tulla ei ole. Ma palun teil hoida oma käed teda aidata teda enda nimel jätkuvaltsuur rüselus järgida.“[4] Und dabei die Hände zuerst in die Luft hält, sie jemanden oder etwas zu zeigen scheint und dann von der Mitte des Tieres, durch das Fell die Hände streicht. Als die eine den Kopf und die andere die Rute erreicht hat, lässt Sanajn sie langsam wieder zurück wandern, doch nicht zur wieder zur Mitte des Körpers, sondern über die beiden schweren Wunden. Dort hält er inne und wiederholt den Ritus noch einmal. Wer darauf achtet erkennt, dass das verstrichene Blut warm, rot aufleuchtet und langsam in den Körper des Tieres zu sinken scheint.[5]

Als die Behandlung zu Ende ist, bleibt Sanjan neben seinen Freund sitzen. Dieser rappelt sich langsam wieder auf. Seine Wunden bluten nicht mehr, haben sich wohl auch etwas, auch wenn nicht ganz, geschlossen. Noch so ein großes Abendteuer würde der Wolf nun besser überstehen als zuvor. 
 1. Deyi für: Ruhig mein Freund. Ich bin ja da. Komm entspann dich, ich helf dir. Langsam, Langsam.
 2. Deyi fürDu hast es ihnen gezeigt und nun komm entspanne dich, ich helf dir.
 3. Deyi für: Oh ihr Geister, ihr Ahnen, Ihr Großen die ihr vor uns gewandelt seid und ihr die ihr die ihr eure Hände schützend über uns haltet. Seht euren Freund, euren Bruder, euren Sohn.
 4. Deyi für: Er hat tapfer gekämpft und so auch schwere Wunden davon getragen. Doch seine Zeit zu euch zu kommen ist noch nicht. Ich bitte euch, haltet eure Hände über ihn, helft ihm in eurem Namen weiter der großen Jagt zu folgen.
 5. Heilung (Stufe 1) +4 TP für Grimnir
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.03.2015, 09:07:13
Als Basilio sich wieder heraufschwingt, zuckt das Mädchen wieder zusammen. Der Schreck steckt ihr noch in den Gliedern, doch mit seinen freundlichen Worten hat der Koraker anscheinend schon ein wenig Aufbauarbeit geleistet. Die Elfe schluckt einen Klos hinunter und sagt dann mit heller Stimme: "Danke. Ich heiße Fearchara und das da ist mein Bruder Torin." Bein zweiten Halbsatz deutet sie mit dem ausgestreckten Arm auf den Elfenjungen auf der anderen Seite des Baums. "Wir habe gespielt und die Hyänen haben uns angegriffen." Von unten dringen die Geräusche der anderen Recken zu den beiden hinauf und veranlassen sie zu einer eigenen Frage: "Und wer seid ihr?".

Tarqetiks Worte, mit denen er eine Verteidigungslinie zu organisieren versucht, hallen über die Lichtung - Ragnars kehlige Erwiderung folgt: "Alles klar!". Mit diesem Ausruf schaut sich der Nordmann nach seinem Rappen um, nur um festzustellen, dass er noch nicht zurückgekehrt ist, nachdem er im Kampf geflohen war. Daraufhin umfasst Ragnar mit einem wütenden Fluch Schwert und Schild fester und tritt neben den berittenen Brandobianer. Auch Maniks Erwiderung schießt durch die Blätter - der Fhokki klingt erfreut, immerhin hat er eben seinen verloren geglaubten Pfeil im Dickicht gefunden.

Doch das alles ist vergessen, als das Mädchen Sanjans Gesang und Gesten vernimmt. Ihr blickt heftet sich an den Druiden und den auf dem Boden liegenden Grimnir und sie verfolgt das Ritual wie gebannt. Jede der Gesten und jede neuerliche Formel in der unbekannten Sprache quittiert sie mit erhobenen Augen oder einem überraschten, leichen Zischen. Als sich schließlich Grimnir erhebt, legt sich ein Lächeln auf ihre Züge. Es ist ein wunderschöner, malerischer Augenblick. Der jäh zerstört wird durch den spürbar weltlicheren Ausruf ihres Bruders: "Boah!", schreit der Junge. Fearchara funkelt ihn wütend an, was Basilio fast auflachen lässt.

In diesem Augenblick nimmt der Lärm der sich nähernden Reiter weiter zu. "Achtung!", ruft Ragnar aus und dann ist es auch schon so weit. Fünf Reiter brechen durch die Baumgrenze und lassen ihre Pferde kurz darauf abrupt abstoppen. Ihre einheitliche Kleidung identifiziert sie sofort als Krieger, ihre zwar drahtige und muskulöse, doch vergleichsweise zierliche Konstitution als Elfen. Die Brust bedeckt bei allen eine dunkelbraune Lederweste. Darunter tragen sie ein dunkelgrünes Leinenhemd mit hochgeschlossenem Kragen. Die Beine stecken in einer gleichfarbigen Hose, die Füße und Unterschenkel in Lederstiefeln. An den Satteln aller fünf hängen jeweils zwei gefüllte Scheiden für Kurz- und Langschwert. Jeder der Männer hat außerdem einen Bogen bei sich - zweien hängt er quer über den Rücken, die anderen drei halten die Waffe in den Händen. Besorgt stellen die Männer fest, dass einer einen Pfeil angelegt hat und auf Tarqetik zielt.

Alle fünf Mann tragen ihr glattes Haar deutlich über Schulterlänge und lose zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die spitzen Ohren schauen jeweils hinaus und identifizieren sie ebenfalls als Elfen. Drei sind blond, einer hat schlohweißes Haar und einer eine braune Mähne. Die Augen sind klar und weit und schauen die Männer vor sich durchdringend an. Die Haut hell wie Alabaster und von einer Reinheit, um die Sie viele Mädchen in Dorwida sicher beneiden würden.

Die Reiter werfen sich Blicke und murmeln einander etwas zu, als sie die Szenerie auf der Lichtung erblicken. Die Männer können das Gesagte nicht entziffern - es scheint sich wohl um die Elfensprache zu handeln. Der Braunhaarige - anscheinend der Anführer des Trupps, denn er steht in der Mitte und etwas weiter vorn, hebt seine zur Faust geballte Rechte, ohne sich umzudrehen. Anscheinend ist das ein klares Zeichen - sofort verstummen die anderen vier und ehe sich Grimnir und seine zweibeinigen Kameraden versehen können, haben alle vier ihre Bögen gezogen und zwei weitere ihre Pfeile angelegt.

Daraufhin spricht der Elf mit den braunen Haaren; ein stilisierter Mistelzweig aus einem hellen Metall - wohl Silber - in der Mitte seiner Weste scheint seinen Rang zu kennzeichnen. "Wir holen jetzt die Kinder vom Baum. Bleibt, wo ihr seid und hebt eure Waffen nicht. Wir wollen niemanden verletzten, falls wir nicht dazu genötigt werden."

Als er zu Ende gesprochen hat, will er eben einem seiner Männer das Zeichen geben, sich zum Baum aufzumachen, doch da hört man schon ein dumpfes Prallen. Es ist der Elfenjunge, der sich vom Baum hat auf die Füße fallen lassen und nun mit einem schelmischen Grinsen zu den Reitern schaut. "Hallo, Onkel Liam!", ruft er. "Stell dir vor, ein Hyänenrudel hat uns gejagt, die sind schon nah dran gewesen, als wir uns auf diesen Baum gerettet haben!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.03.2015, 15:54:37
Die vertrauensvolle Geste, als Sanjan seinen Kopf an das wieder gestärkte Tier legt, wird je unterbrochen, als die Reiter auftauchen. Während er sich aufrichtet betrachtete er die Neuankömmlinge. Wegen ihnen waren sie hier und nun hatten sie einen ähnlichen Auftritt hingelegt wie bei den Kargi. Ah, die Ahnen hatten Humor und in letzter Zeit wahrlich ihre Hände über sie. Für einen Moment sinkt der Blick des Bahir auf den Waldboden vor den Reitern. Ihm ist nicht ganz wohl hier vor den Elfen zu stehen. Als er merkt wie die Wärme sich aus seinen Gliedern zurück zieht, blickt er wieder auf. Genau in dem Moment, als der Anführer zu sprechen beginnt. Grimnir, welcher mit dem Rechten Lauf immer noch nicht vollkommen auftreten kann, positioniert sich vor seinem Freund. Mit dem Stolz eines Wolfes der frisch Beute erlegt hat, baut sich das dir auf. Läßt gar seinen Zähne aufblitzen. Sein Knurren ist aber deutlich leiser.

„Wir sind nicht hier um unsere Waffen gegen euch sprechen zu lassen.“ Erklingt Sanjans Stimme, nachdem der Junge gesprochen hat. Er hört sich nicht so selbstsicher an wie bei den Kargi oder den Menschen. „Warum auch? Die Ahnen hatten unsere Wege geleitet, um zufällig euer Blut retten zu können. Es wäre doch sehr dumm nun gegen euch zu kämpfen oder nicht?“ Beim Sprechen blickt der Schamane zum Anführer Liam. Jedoch vermeidet er, dem Mann direkt in die Augen zu sehen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 14.03.2015, 18:10:17
Als die Reiter die Lichtung betreten, verschlägt es Manik zunächst die Sprache.
Er hat noch nie Elfen gesehen, nur Geschichten über ihren Charakter gehört, aber ihr Erscheinen, ihr Auftreten, das ist bombastisch. Strahlend hell, elegant und selbstsicher, fünf Reiter auf ihren edlen Rössern, alle ausgerüstet mit Schwert und Bogen. Die Uniform elegant und doch zweckmäßig, eine leichte Rüstung für ein bisschen Schutz und gute Beweglichkeit. Dazu Autorität und Disziplin. Eine Handbewegung und Schweigen, kein Chaos wie bei den Kargi.
Warum die Neuankömmlinge jedoch die Waffen gegen seine Gefährten und ihn erheben, ist Manik nicht ganz klar. Achtet denn keiner auf die vielen Tierleichen die hier herumliegen? Der Fhokki ist sich jedoch sicher, dass die Elfen keine kriegerischen Absichten haben, steckt seinen Pfeil wieder weg und bewegt sich, den Bogen locker an zwei Fingern der rechten Hand hängend, gemütlich schlendern auf seine Kameraden zu.

Vielleicht hätte ich meine Aufmerksamkeit doch den Kindern schenken sollen, statt den vermaledeiten Pfeilen. Aber hier hat wohl keiner eine Ahnung, wie schwer es ist, vernünftige Pfeile zu bekommen. Naja, die Elfen vermutlich schon. Und wieso scheint der Junge der eben vom Baum gesprungen ist das ganze als total lustiges Abenteuer zu sehen? Sagt man über Elfen nicht, dass sie Verstand besitzen?

Grade als Sanjan zu Ende geredet hat, erreicht Manik seinen Gefährten und klopft ihm einmal mit der freien Hand auf die linke Schulter.
"Mein Gefährte spricht weise," fährt er fort, "wie immer eigentlich. Sagt, Onkel Liam, sind euch die vielen Tierleichen hier nicht aufgefallen? Draussen im Wald müsste auch noch irgendwo was rumrennen in dem ein Pfeil steckt, wenn es noch rennen kann. Aber egal, wie es scheint haben wir die jüngeren eures Dorfes soeben gerettet und obwohl ich mich darüber wundere, dass euer Neffe dies anscheinend als großes Abenteuer zu sehen scheint, statt zu begreifen wie knapp die ganze Sache ausgegangen ist, bin ich doch erleichtert, dass er nicht das Frühstück dieser... Viecher geworden ist. Ein bisschen Dankbarkeit wäre wohl angebracht, anstatt mit euren Bögen rumzufuchteln, oder?", fragend blickt Manik den Anführer der Elfen dabei an.

Zu Sanjan flüsternd fügt er hinzu: "Hm, das war es nicht, was ihr unter Zurückhaltung verbucht wissen wolltet, oder?"

Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 15.03.2015, 12:15:32
Sanjan unterdrückt ein schütteln des Kopfes, als ihn Manik fragt. "Nein, aber jeder wie die Ahnen ihn geschaffen haben." antwortet er dann ebenso leise. So schlecht war ein solcher Charakter ja auch nicht. Denn man wusste immer woran man am Ende war. Für Situationen in denen diese Offenheit hinderlich war gab es am Ende ja auch anderer Charakter.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 15.03.2015, 20:40:15
"Wer wir sind?" entgegnet Basilio dem Mädchen. "Na, eben Gesandte, die geschickt wurden, um mit eurem König etwas wichtiges zu besprechen. Also, da wären erst einmal unsere drei Krieger: Tarqetik, das ist der auf dem Pferd, der gerade so fein Befehle verteilt, Ragnar, der sein Pferd sucht, weil er vorhin runtergefallen ist, und Manik, der seine verschossenen Pfeile aufsammelt und dabei rumflucht. Er flucht nämlich so schrecklich gern. Und dann ist da noch Sanjan. Den hab ich noch nicht viel reden hören, obwohl er unser Sprecher ist, und davon auch noch die halbe Zeit—wie jetzt—in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Ach, und sein Wolf heißt Grimnir, auf den muss man aufpassen, der schnappt sich bei den Mahlzeiten nämlich immer das größte und beste Stück Fleisch. Da muss man echt fix sein, wenn man auch noch was haben will. Ja, und wer ich bin, sagte ich ja bereits. Ich bin eigentlich nur dabei, weil ich einer schönen Dame helfen und gefallen will. Ein klein wenig auch, weil ich reden kann, aber unser Hauptsprecher ist Sanjan."

Nach dieser langen Vorstellung beobachten die beiden zusammen, wie Sanjan seinen Wolf verarztet—magisch gar!—wobei Basilio mehr das Mädchen und ihr Entzücken beachtet als das eigentliche Geschehen, so beeindruckend und überraschend dies ist.

Dann sind die elfischen Reiter heran und erteilen herrisch Befehle, bei angelegten Pfeilen. Verständlich, schließlich geht es um Kinder. Da kann man schon nervös werden, diese von schwer bewaffneten fremden Männer umstellt vorzufinden.

Bei Torins Prahlerei aber verzieht Basilio das Gesicht und vergisst für einen Augenblick die Gefahr, in der sie sich befinden. Wir haben uns auf den Baum gerettet? Du hast dich gerettet und deine Schwester zurück- und allein gelassen. Hyänenfutter wär sie gewesen, wären euch nicht fünf Fremde unverhofft zur Hilfe geeilt. Das hätte Amell nicht passieren können, dass sie sich da allein hätt abmühen müssen, während ich in aller Seelenruh' auf der anderen Seite des Baums sitzen bleib. Überhaupt wär ich niemals als erster hoch!

"Ha, dein Bruder ist ein bisschen ein Prahlhans, kann das sein?" wispert er Fearchara vertraulich zu. "Ob meine Schwester mich früher auch so leicht durchschaut hat, wann immer ich versucht habe, ihr zu imponieren?"

Basilio zwinkert ihr zu und purzelt dann vom Baum. Dolch und Armbrust legt er zu seinem Rapier auf den Boden und trägt daher keine sichtbare Waffe, als er die Arme zu dem Mädchen hochstreckt und ruft: "Komm, Fearchara, ich fang' dich auf!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 16.03.2015, 10:44:26
Tarqetik ist von dem ersten Pfeil, der auf ihn gerichtet ist, gar nicht begeistert. Die weiteren Pfeile und das Drohgebärden des braunhaarigen Anführers steigern seine Grimm weiter, das sich im Knirschen der Zähne wieder spiegelt  und seinen Groll offenkundig macht.

Für die Aufforderung des Anführers  hat Tarketik wenig über und spuckt erst mal den angesammelten Speichel zur Seite seines Pferdes auf den Boden, und hält dabei sein Schwert leicht nach unten. Das Blut der Hyänen rinnt langsam über die Blutrinne und tropft vor den Pferden der Elfenkrieger in das Gras der Lichtung. Er blickt die Elfen von der Spitze ihrer Pfeile entlang, über ihre Haltung in deren Augen an.

Als der Junge vom Baum springt und plappernd zu seinem Onkel läuft und Sanjan dazu seiner Vermittlerrolle gerecht wird, in dem er es mit Logik versucht, wandelt sich das Zähneknirschen in ein schmalllippiges Grinsen, als Manik die Angreifer auf das Offensichtliche hindeuten muss. Tarqetik drückt seinem Pferd die Knie etwas fester in die Flanken und dieses macht zwei Schritte auf die Elfen zu, und vernimmt das leise Ziehen im Holz als die Sehnen angezogen werden gelassen.
Mit festem Blick nun auf den braunhaarigen Anführer gerichtet meint er schlicht: „Auf Eure nette Pfeil und Bogen Gestik wurde mit Freundlichkeit und Logik geantwortet. Da Euch die Natur mit größeren Lauschern ausgestattet hat, bin ich sicher, dass Ihr das auch verstanden habt. Wenn das Streichquintett nun nichts dagegen hat, würde ich mir gerne das holen was mir gebührt.“ Dann verengen sich die Augen des Brandobianers und etwas resoluter meint er: „Wir sind fünf gegen fünf. Da wir in euren Augen wohl die Bösen sind“, er blickt kurz an sich hinab, „oder sagen wir, die weniger gut aussehenden. Dann wäre eines eurer Kinder demnach in unserer Gewalt, sprich ein Druckmittel. Und um dieses Leben zu retten droht ihr denen, die nicht nur die Kinder sondern auch mindestens 3 oder gar 4 von Euch mit in die andere Welt reißen könnten?“[1] Tarqetik wedelt mit seiner Schildhand vor seinem Gesicht auf und ab und meint salopp: „Taktisch vielleicht nicht so gut durchdacht, was?“
 1. Einschüchtern: 19
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 16.03.2015, 19:21:14
Das Elfenmädchen springt schon los, als Basilio die Arme ausstreckt, noch ehe seine Worte ganz gesprochen sind.[1] Er lacht auf und wirbelt sie einmal herum, ehe er sie, mit dem rechten Arm umschlungen, seitlich auf seiner Hüfte absetzt. Dann umrundet er mit ihr den Baum, wobei er größtmöglichen Abstand zu allem hält, was Waffen erhoben hat oder Drohreden hält. Den Elfenjungen sammelt er ein, indem er ihm die Linke auf die Schulter legt und in gutmütigem Ton schimpft: "So, du Lümmel, jetzt erst mal ab zu deinem Onkel. Große Reden schwingen können wir alle später noch."

Den Jungen vor sich herschiebend, nähert Basilio sich den Elfen.

"Wir sind gekommen, weil wir dringend mit euch reden wollen." Beim Wort wir nickt er in Sanjans Richtung. "Was wir mit euch zu verhandeln haben, ist mindestens ebenso sehr in eurem Interesse wie in unserem. Allerdings ist da, wo ich herkomme"—ein kurzer Seitenblick gilt Tarqetik—"das Leben von Kindern kein Handelsgut. Wir kommen in Frieden und würden gern ebenso empfangen werden."[2]

Bei diesen Worten hebt er Fearchara zu ihrem Onkel hoch.
 1. Reaktion des Mädchens per PM mit SL abgesprochen.
 2. Diplomatie = 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.03.2015, 00:03:40
Bei den Worten seiner menschlichen Begleiter verzieht Sanjan keine Mine die andeuten würde, dass er ihnen zustimmt oder wiederspricht. Unter Menschen aufgewachsen, versteht er ihre Handlungen. Als Schamane ist es ja auch mehr seine Pflicht, dass die Traditionen gewahrt werden und kein Krieg sinnlos vom Zaun gebrochen wird, als wie ein Häuptling oder richtiger Anführer die verschiedenen Meinungen zum Schweigen zu bringen.
Nun hing es aber von den Elfen ab und dabei war es fast egal ob sie der bedrohlichen taktischen Analyse oder den beschwichtigenden friedlichen Worten folgten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 18.03.2015, 16:42:11
Der Anführer der Elfen bleibt reglos auf seinem Rappen sitzend, während Sanjan, Tarqetik und Basilio sich äußern, ohne eine Miene zu verziehen. Nur einmal regen sich seine Gesichtszüge, als Fearchara dem koraker in die Arme springt und sich bereitwillig von ihm tragen lässt. Angesichts der Bandbreite der Aussagen, die von beschwichtigend und freundlich bis zu provozierend und drohend reicht, zeugt seine Ruhe von einer bemerkenswerten Selbstbeherrschung.

Als Sanjan geendet hat, bleibt der braunhaarige Elf immer noch stumm. Die grünen Augen mustern die Neuankömmlinge. Die Lippen sind ein schmaler Strich. Da ruft Fearchara ihm zu: "Onkel Liam, dieser Mann hier hat mich gerettet. Er sagt, sie wollen mit Opa reden."

Daraufhin wandert der Blick des Elfen zum kleinen Mädchen und die Gesichtszüge werden etwas weicher, jedoch ohne dass sich ein Lächeln darauf stiehlt. Wieder hebt er die Hand, allerdings diesmal nicht als Faust, sondern mit ausgestreckten Fingern. Auf das Zeichen hin, senken die drei Bogenschützen gleichzeitig die Bögen und nehmen die Pfeile von den Sehnen.

Behutsam und ohne hastige Bewegungen, um Basilio, aber auch Fearchara nicht zu erschrecken, streckt er die Arme aus, nimmt das Mädchen dem Koraker ab und setzte sie vor sich auf den Sattel. "Coinnigh daingean, Fearchara", sagt er, anscheinend in einer fremden Sprache - wohl der Sprache der Elfen.

Dann wandert sein Blick zu dem Jungen, der als Torin vorgestellt wurde. "Torin, suíocháin láithreach i Kaden!", ruft er ihm zu. Dieser schüttelt unwillig mit dem Kopf. "Aber Onkel Liam...". "Ceart!", donnert es ihm entgegen. Da läuft er schnell zu einem der Reiter, die hinten immer noch stumm in einer Reihe stehen, und sitzt bei einem vorne auf.

Erst jetzt, wo die Kinder in Sicherheit und bei ihrem Volk sind, wendet sich der Anführer der Elfen wieder den Neuankömmlingen zu. "Mein Name ist Liam Shanahan. Ich bin Hauptmann der Wache der Adair und dies ist unser Gebiet. Wir wünschen hier keine Reisenden und schon gar nicht welche, die mit blutigem Schwert unterwegs sind." Bei seinen letzten Worten wandert sein Blick zu Tarqetik und die Augen verengen sich. "Und ich mag es überhaupt nicht, wenn das Leben unserer Kinder bedroht wird."

Für einen Augenblick lässt er die Worte in der Luft hängen, doch dann fährt er fort und die Gesichtszüge entspannen sich. "Doch ihr habt ihr Leben gerettet und dafür gebührt euch Dank." Seine behandschufte Hand streichelt über Fearcharas goldenes Haar. "Das Mädchen hier sagt, ihr habt sie vor den Hyänen bewahrt, und eure Verletzungen, sowie die Leichen der Tiere bezeugen das. Und sie sagt mir, ihr wollt unseren Fürsten sprechen.

Der Blick des Elfen wandert zu Basilio und dann Sanjan. "Ihr sagt mir auch, ihr seid zu Gesprächen hier und es wäre für uns ebenso wichtig, wie für euch. Nun - wir wünschen keine Reisende, außer, wenn es unbedingt nötig ist. Und wir enthüllen ungerne unsere Siedlung Fremden. Also sagt mir - was soll nun so wichtig sein, dass wir fünf bewaffnete Krieger in unser Heim führen sollen?"

Wieder einmal wandert der Blick des Elfen zu Tarqetik und auch Ragnar, der auch noch mit gezogener Waffe und grimmigem Blick bereitsteht. Er fixiert die Klingen der beiden Männer und fügt mit Nachdruck hinzu: "Und ich schlage vor, das unserem Beispiel folgend mit weggesteckten Waffen zu tun."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 19.03.2015, 10:16:22
Mit der Zunge beleckt sich Sanjan die Lippen. Wie ähnlich die Elfen und Kargi doch scheinen, mal abgesehen von den Kleinigkeiten wie Befehlsstruktur und Ausrüstung wollen beide Stämme ihre Ruhe. Die Elfen vielleicht sogar noch etwas mehr. „Werter Poegpealik
 [1] wir sind nicht in diesen Wald gekommen um Blut zu vergießen.“ Sagt Sanjan ruhig. Wenigstens redeten sie noch miteinander. „Dass ihr keine Reisenden in eurem Wald wollt, verstehen wir. Das was uns hier her führt sind die Wolken des Krieges und so gesehen ein letzter Versuch ihn abzuwenden. Einen Krieg welche eure Ruhe so oder so zerstören würde. Sei es durch den Lärm der Waffen in euren Wald oder durch das was nach dem Krieg kommen würde. Sicher habt ihr es schon bemekrt, dass es zwischen den Menschen und den Kargi dieser Gegend knistert. Dorwida rüstet sich zum Krieg gegen die Kargi, die Kargi rüsten sich gegen die Menschen und durch die Wege der Ahnen auch gegen euch. Sie haben eure Drohung erhaltendurch die Wege der Ahnen auch gegen euch. Sie haben eure Drohung erhalten und nehmen die Sõnadverd[2] sehr ernst. Doch schicken sie uns als Unterhändler um den Waffenstillstand zu wahren. Ihnen dürstet es nicht nach Blut. Nicht von dem der Elfen, noch der Menschen, nicht heute.“ Kurz blickte er dem Anführer in die Augen. „Ein alter Anfüherer von Dorwida hatte uns zu den Kargi gesendet, um aufzuklären wer das Dorf angreift und Krieg zwischen Menschen und Kargi sähen will. Werdet ihr uns also vor lassen um eure Ruhe zu wahren?“
 1. Deiy für Sohn des Stammesfürsten
 2. Deji für Worte des Blues
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 22.03.2015, 16:54:29
Bei Sanjans Worten - insbesondere, als er von den Kargi und den "Worten des Blutes" spricht, die diese erhalten haben, werfen sich einige der Elfen misstrauische Blicke zu. Doch diese Männer treten deutlich disziplinierter auf, als die Kargi, mit denen die Gruppe in Kezhdal bekanntschaft gemacht hat. Keiner sagt ein Wort oder erlaubt es sich, übermäßige Emotionen auf seinem Gesicht zu offenbaren.

Dann endet der Monolog des Schamanen und es kehrt Ruhe ein. Der Anführer der Elfen - Liam Shanahan, wie er sich nannte - bleibt schweigend sitzen, als würde er seine Antwort abwägen. Einige Sekunden vergehen so in Spannung und der Elf scheint tatsächlich zu einer Antwort anzusetzen, da hören alle einen dumpfen Schlag, wie von etwas, das zu Boden gegangen ist. Alle Augen richten sich auf die Mitte der Lichtung und den Ort, von dem das Geräusch kam und Fearchara stößt einen spitzen Schrei aus. "Hilfe - der Mann ist umgefallen!"

Das Mädchen spricht die Wahrheit - Maniks und Tarqetiks Aufmerksamkeit war so sehr von den Elfen vor ihnen gefesselt, dass sie darüber hinaus das Schwanken und Stöhnen ihres Waffenbruders übersehen hatten. Doch nun hatten die Kräfte Ragnar vollends verlassen und der hühnenhafte Nordmann war vornüber auf die Erde gefallen. Sein Schwert lag einen halben Schritt von ihm entfernt im Gras. Sein Kopf ruhte mit dem Gesicht nach unten in der Erde und der Körper regte sich nicht. Er hatte eine Bisswunde am Oberschenkel - ja; eine Verletzung, die ihm die Hyänen beigebracht hatten. Aber diese war bei weitem nicht ernst genug, um einen solchen Mann in Ohnmacht fallen zu lassen. Oder etwa doch.

Der Anführer der Elfen, legte eine Hand auf den Kopf des kleinen Mädchens vor sich und flüsterte ihr etwas zu, um sie zu beruhigen. Dann brachte er mit einem wütenden "Torin, scíth a ligean!" ihren Bruder zum Schweigen, der gerade wieder einen deplazierten Ausruf ausbrütete.

Daraufhin wandte er sich kurz nach hinten und rief einem seiner Männer etwas in seiner Sprache zu. Während der Mann nickte und abzusteigen begann, nutzte Liam die Zeit, um das Wort an die Neuankömmlinge zu richten. "Wir kennen uns aus mit den Gefahren in diesem Teil des Waldes. Vielleicht kann mein Mann herausfinden, was eurem Freund fehlt. Lasst ihn, ihn untersuchen."

Als er endete, trat der Elf auch schon vor und stand noch drei Schritte von dem reglosen Ragnar, sowie Tarqetik und Manik entfernt. An seinen Hüften baumelten beide Schwerter in ihren Scheiden, sowie ein Reisebeutel, der ihm quer über der Schulter hing. Der Bogen hing an seinem Rücken und er breitete die Hände mit offenen Handflächen aus, um anzuzeigen, dass er keine kriegerische Absicht im Schilde hatte.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 22.03.2015, 22:38:09
Überrascht blickt sich Sanjan um. Hatte der Krieger doch mehr abbekommen als zuerst bemerkt oder war etwas anderes Schuld. Als Liam Hilfe anbot nickte Sanjan zustimmend. Dann wendet er sich auch schon um. Grimnir schaut zu seinem Freund hinauf, als dieser rasch dem Elfenkrieger folgt. Da er den Speer bei ihm gelassen hatte, blieb Grimnir auch an Ort und stelle.

Hinter dem Elfen stehend, blickt Sanjan zu den Gefährten. „Ich passe auf. Wir warten ja eh darauf vorgelassen zu werden oder nicht.“ Als er kurz darauf mit dem Elfen beim Krieger war, ging er sofort in die Hocke und begann die Wunden des Mannes zu untersuchen. Dabei fragt er „Was für Gefahren lauern hier noch? Giftige Schlangen oder Insekten?“[1]
 1. Heilkunde: 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 23.03.2015, 17:54:39
Als Fearchara Basilio ihrem Onkel vorstellt, fällt dem jungen Feldwebel fast die Kinnlade herunter. Opa? Der Elfenfürst ist ihr Opa? Und ich trag sie so unbekümmert auf dem Arm und schimpf den kleinen Elfenprinz einen Lümmel! Oh Delneb, mit dir tät ich kein Würfelspiel wagen!

Als "Onkel Liam" ihm das Mädchen abnimmt, weicht Basilio instinktiv einen Schritt zurück, denn plötzlich steht er ganz allein vor fünf Elfenkriegern hoch zu Ross—so kommt's ihm vor, auch wenn zwei der Söldner gleich in der Nähe stehen.

Opa! Heißt das, die beiden sind die Kinder des toten Prinzen? Oder war der nur ein weiterer Onkel? Sicher würde man den Thronfolger nebst Schwesterlein niemals derart unbeaufsichtigt lassen, dass sie sich nicht nur kurz davonstehlen, sondern tief genug in den Wald gelangen können, um sich von einem Rudel Hyänen um ein Haar auffressen zu lassen? Und wenn doch? Alle Achtung, junger Prinz!

Basilio wirft einen amüsiert-bewundernden Blick in Torins Richtung, doch wird seine Miene gleich wieder ernst. Vaterlos aufwachsen, das ist nicht schön. 'Was, der Mann, der meinen Papa umgebracht hat, hat dich geschickt?' würde Fearchara Basilio nun empört fragen, und nicht mehr seine Freundin sein wollen.

Er überlässst es Sanjan, den Elfen zu erklären, weshalb man mit ihnen reden will, und sammelt derweil seine Waffen ein. Gerade tritt er wieder hinzu, da macht es hinter ihnen einen Plumps. Basilio fährt herum, doch er begreift nicht ganz, was er da sieht. Hä? Wie kann ein Kerl so einfach umfallen? Noch dazu einer, der so groß und stark ist?

"Ähm, ich kenn mich ja allgemein nicht mit Tieren aus und diese Hyänenviecher hab ich heut das erste Mal gesehen, aber... giftig ist ihr Biss nicht, oder? Sonst müsste es Grimnir ja auch umhauen."

Sanjans deutlich kenntnisreicherer Frage fügt er hinzu: "Oder Pilze? Vielleicht ist Ragnar ja in was gefallen, als sein Pferd ihn warf." Basilio versucht sich zu erinnern, wo genau dies geschah, und untersucht dort—mit gebotener Vorsicht—den Boden.[1]

"Hm, nach was halt ich eigentlich Ausschau?" fragt er sich.
 1. perception = 10
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 24.03.2015, 09:10:32
Tarqetik beobachtet entspannter als noch vor wenigen Augenblick das elfische Treiben. Als der braunhaarige Anführer mit der Zurechtweisung der Kinder und seiner Spießgesellen fertig ist, stochert Tarqetik mit dem kleinen Finger in seinem rechten Ohr. „Ruhe und Frieden im Wald wird hier wohl mehr aktiv gelebt wie mir scheint. Bei der Stimme, waren die Hyänen auch gut daran, dass sie rannten.“ An Liam gewandt, spricht er diesen direkt an: „Auf der kleinen Reise durch Wiesen, Bäche, Holzhütten und Bäume, haben wir schon erfahren, dass alle zwei Meter irgendwem irgendwas irgendwie nicht passt. Naja so hat halt jeder seine Lieblingsriten.“ Dann spitzt er die Lippen und mit einem Schnalzen entfeucht ihm: „Aber es am Einfluss der kühle des Waldes auf den Geist liegen, dass wir hier zum ersten Mal einen „Vorschlag“ unterbreitet bekommen. Aber wenn ihro Herrschaftlichkeit recht ist, würde ich mein Schwert erst reinigen, bevor ich es in die Scheide zurück stecke. “ Er gestikuliert etwas unbeholfen mit der Hand und erklärt dabei: „So wegen Rost und Ablagerungen.  Ihr wisst schon. Ist ne Schweinearbeit, das später aus den Ecken heraus zu bekommen.“

Während der Elf und Sanjan sich austauschen beginnt Tarqetik seine Klinge mit einem Fetzen provisorisch zu reinigen. Nach dem das Blut vom Stahl auf den Stoff gewandert ist, steckt er diesen wieder ein und holt einen öligen Lappen hervor, mit der er fast liebevoll die Schneide abgeht. Mit viel Zeit und  sich dabei bewusst, dass das es irgendwo anders etwas Interessanteres zu tun gibt.

Als Ragnar die Beine unter seinem Körper nachgeben und dieser der Länge nach hinfällt, springt Tarqetik neben ihn und fühlt dessen Puls. Ideen nach giftigen Reptilien oder falschem Essen, lassen auch ihn kurz geistig einen Check seines physischen Zustandes machen. Da sich schon Sanjan gekonnt, um die Wunde kümmert, tritt er etwas zurück um den Meister arbeiten zu lassen.
Zu dem Heranstreitenden meint er nur: „Bis an die Zähne bewaffnet. Diese Wald muss wahrhaft ein schrecklich gefährlicher Ort sein.“ Und zu Sanja: „Kann ich etwas tun?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 24.03.2015, 19:52:08
Interessiert hat derweil der Fhokki dem Gespräch zwischen ihrem wortgewandten Gefährten und 'Onkel Liam' gelauscht. Seinen Bogen trägt er weiter an zwei Fingern der rechten Hand an der Sehne und lässt ihn dabei langsam vor und zurück wippen. Mit der Linken wischt er sich mehrmals nachdenklich über das Gesicht und legt die Hand schließlich ins Kinn.
Wieso nur lassen sich die Elfen hier nieder, wissend um die Völker hier und dort und sind dann so misstrauisch gegenüber Fremden die offensichtlich grade ihre Brut gerettet haben.
Grade als er den Gedanken weiter vertiefen will, schreckt ihn das Plumpsgeräusch hinter ihn auf. Als Manik sieht, dass es seinen Landsmann umgehauen hat, wirbelt er rasch herum. der Bogen wird dabei akrobatisch ein kleines Stückchen nach oben geworfen und dann fest mit der Hand am Holzschaft gefasst.

"Was zum...?", fährt es überrascht aus ihm heraus.
"Eben hat er doch noch hinter uns gestanden und... verfluchter Mist!"
Maniks Respekt für Sanjan steigt weiter an, als er sich sofort um den offenbar schwer Verletzten kümmern will und als der Elf vom Pferd absteigt und seine Hilfe anbietet - oder anbieten muss - möchte der Waldläufer am liebsten persönlich zum Elfen gehen und ihn zu Ragnar schieben. Was sollte nur dieser Höflichkeitsmist, natürlich würden sie seine Hilfe annehmen, doch auf Sanjans Wort ist der Elf schon vorgetreten.
Verdutzt und fast schon wehleidig schaut Manik unterdessen auf Ragnar herab. Sie stammen aus der selben Region und hatten doch kaum ein Wort miteinander gewechselt.
"Was ist mit ihm? Was hat er?", hört Manik sich zu Sanjan rufen, doch eigentlich ist ihm klar, dass selbst ihr Schamane so schnell keine Vermutung anstellen kann.
Doch was kann er, Manik, tun? Nichts. Seine Heilfähigkeiten beschränken sich auf das notdürftige behandeln, leichter, äußerlicher Wunden.
Doch während der Fhokki dort steht und auf den immer noch regungslosen Barbaren herabsieht, erinnert er sich an ein paar der Lektionen von zuhause. Ein paar der Pflanzen die giftig waren, würde er wohl erkennen, wenn man sie ihm vor die Nase hielte. Hektisch schaut Manik sich einmal grob in der Gegend um, ob er was entdeckt, doch sein Blick wandert zu schnell über die Grasfläche um was erkennen zu können. Der Wald indes, ist zu weit weg. Maniks Blick fällt auf die Beinwunde: Können die Tiere dieser Region gefährliche Krankheiten mit ihren Bissen übertragen? Angestrengt denkt Manik zurück.[1]
 1. Knowledge (nature): 20
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 27.03.2015, 11:16:47
Mit der Zustimmung der Besucher tritt der Elf näher an Ragnar heran und kniet sich Sanjan gegenüber auf der anderen Seite des liegenden Mannes hin. Während Elf und Halbelf Ragnar untersuchen, lassen Manik und Basilio ihre Blicke über die Lichtung schweifen. Dem Waldläufer fallen durchaus einige Kräuter in der Umgebung auf, aus denen sich sowohl Gifte als auch Heilsubstanzen gewinnen ließen, allerdings nur nach sorgfältiger Verarbeitung - Zerreiben, Abkochen sowie die Beimischung weiterer Substanzen - um hier nur das Naheliegendste zu nennen. Manik kann nichts erkennen, was eine sofortige Reaktion wie bei Ragnar auslösen könnte.

Derweil bemühen sich die beiden Heiler weiter, den Fhokki gründlich zu untersuchen. Als Sanjan Ragnar an die Stirn fasst, stellt er fest, das dieser glüht. Auch ist die Haut leicht gerötet und mit Schweiß bedeckt. Alles deutet auf eine Infektion hin - eine Krankheit, oder vielleicht ein Gift? Aber wie? Der Schamane besieht sich die Wunde seines Kameraden. Es ist eine recht tiefe Fleischwunde am Oberschenkel. Rosa Fleisch schaut zwischen der zerrissenen Haut hervor und Blut rennt immer noch am Bein runter, auch wenn die Gerinnung den Fluss deutlich abgemildert hat. Und dennoch - eine solche Wunde mag schmerzhaft sein und den Gang behindern, aber weder die Schmerzen noch der Blutverlust dürften eine Ohnmacht auslösen.

Doch dann fällt der Blick des Schamanen auf etwas anderes. Fast gleichzeitig deuten sowohl er, als auch der herbeigeeilte Elf auf die gleiche Stelle. Zwei Einstiche nebeneinander - von den Giftzähnen einer Schlange - sind in der Wade des Hünen zu sehen. "A lasair ghorm", ruft der Elf zu den Seinen hinüber. Dann wendet er sich an Sanjan und übersetzt: "Eine Blauflamm. Sehr selten und sehr tödlich."

"Ifreann Fola!", entfährt es Shanahan. "Der Biss einer Blauflamm endet tödlich, wenn er nicht innerhalb von sechs Stunden mit Gegengiften behandelt wird. Euer Freund muss wohl während des Gefechts gebissen worden sein und hat den Schmerz wohl für einen Kratzer oder Biss einer Hyäne gehalten - daher hat er ihn nicht bemerkt. Die Blauflamm ist äußerst selten - er hat großes Pech gehabt, auf eine zu stoßen."

Der Elf, der vor Ragnar kniet, dreht sich um und ruft wieder hinüber: "Tá mé an antidote nach ann. Chun seo a dhéanamh ní mór dúinn a by Jaylin." Die Kameraden können die Worte nicht verstehen, aber sie scheinen nichts Gutes zu bedeuten, denn die Miene des Hauptmanns verfinstert sich; Shanahan zieht die Lippen zu einem Strich zusammen.

Auch die anderen Elfen bleiben stumm. Doch dann plötzlich ruft Fearchara laut aus: "Was? Er hat das Gegengift nicht dabei?" Sie zieht Shanahan an dessen Weste. "Aber sie haben uns gerettet. Wir müssen ihnen helfen, Onkel Liam! Wir müssen sie nach Jaylin bringen!"

"Das würde Opa nie erlauben!", ruft der kleine Junge hinüber, doch Fearchara fährt ihn wütend an: "Halt den Mund, Torin!"

Dann schaut sie wieder zu Shanahan hinauf. "Onkel Liam, bitte! Du sagst doch immer, dass man das Richtige tun muss, auch wenn es gefährlich oder schwer ist." Plötzlich treten Tränen in die Augen des Mädchens. "Diese Leute haben Torin und mich gerettet. Es kann nicht richtig sein, einen von ihnen hier sterben zu lassen."

Wieder sagt niemand ein Wort. Der Hauptmann schaut immer noch mit finsterem Gesicht - doch sein Blick wandert nun vom Verletzten zu dem kleinen Mädchen mit den goldenen Haaren auf seinem Schoß. Wieder vergehen ein paar Sekunden, doch dann zeigt sich auf seinen Zügen ein kaum merkliches, fast trauriges Lächeln. "Du hast Recht, Fearchara", sagt Shanahan. "Das kann nicht richtig sein."

Daraufhin wendet sich der Hauptmann an die Neuankömmlinge. "Wir haben das Gegengift leider nicht dabei. Es ist Jahre her, dass jemand von uns von einer Blauflamm gebissen wurde. Wie gesagt, sie ist sehr selten. Doch wir haben das Gegengift in unserem Dorf. Wir können euch hinbringen..."

Als Shanahan den letzten Satz ausspricht geht ein ungläubiges Raunen durch seine Männer, doch ein einziger strenger Blick über die Schulter reicht, um sie wieder schweigend Haltung annehmen zu lassen. Dann fährt den Hauptmann fort: "Wir können euch hinbringen. Allerdings müsstet ihr zustimmen, euch die Augen verbinden zu lassen und eure Waffen unzugänglich auf euren Pferden zu verstauen."

Der Hauptmann macht eine kleine Pause und fährt dann fort: "Der Standort unserer Siedlung ist vor Außestehenden geheim zu halten, daher sind diese Maßnahmen notwendig. Doch ihr habt zwei unserer Kinder gerettet und euer Freund hat sich unsere Hilfe verdient. Ich gebe euch das Wort eines seabhac fola, dass wir euch nicht hintergehen werden."

Als er endet, strahlt Fearchara über's ganze Gesicht und schaut fröhlich zu Basilio hinünber. Tarqetik dagegen entführt der Ausdruck des Hauptmanns, der für die anderen in der Gruppe keine Bedeutung hat, in seine unagenehme Vergangenheit als Gladiator. Im Ludus, in dem er und sein Bruder trainierten und lebten, gab es auch einen Elfen, der gefangengenommen und als Sklave an ihren Herren verkauft worden war. Er hatte einst erzählt, er wäre ein seabhac fola gewesen; ein Bluthabicht - ein Elfenkrieger, der sich durch besondere Tapferkeit im Kampf ausgezeichnet hätte. Der Brandobianer erinnert sich daran und dadurch auch wieder an das kehlige Lachen seines Bruders, dass er in den letzten Monaten so tief in seinen Erinnerungen vergraben hatte.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 27.03.2015, 13:49:48
"Eine Blauflamm?" fragt Basilio, die Stimme ein wenig höher als sonst. Da die beiden Heiler ihm die Sicht auf den Biss verdecken, kann er diesen nicht einschätzen."Was ist das, Schlange oder Spinne?"

Schneller als die Frage in den Mund ist ihm der Rapier in die Hand gehüpft. Die Klinge gegen den Boden gerichtet, späht er hektisch in alle Richtungen—hektisch wird er zugeben, nicht aber panisch, sollte einer der Anwesenden es später einmal so beschreiben. Ein Mensch wird ja wohl noch vorsichtig sein dürfen! Immerhin, wenn Ragnar gleich nach seinem Sturz gebissen wurde, dann steht Basilio jetzt genau da, wo es passiert ist, und womöglich lauert das Vieh hier noch ganz in der Nähe!

"Ich nehme an, ich halte nach etwas blauem Ausschau?"[1]

Als er in unmittelbarer Nähe erst einmal nichts erblickt, entspannt er sich wieder ein wenig. Der kurzen, aber heftigen Diskussion zwischen den Elfen lauscht er interessiert, wobei es ihn gleichermaßen entzückt, dass Fearchara sich für ihre Retter einsetzt, wie der dumme Einwurf Torins ihn ärgert.

Erlauben? Ha, jetzt kommst du plötzlich mit sowas daher. Ich wette, der Opa hat dir und deiner Schwester nicht erlaubt, so weit draußen im Wald zu spielen! Regeln und Gesetze gelten nur für die anderen, was? Wenn besagter Elfenprinz tatsächlich euer Vater war, kann ich nur hoffen, dass bei euch Elfen die weibliche Erbfolge gilt!

Doch Fearchara setzt sich durch. Ob ihr kindliches Argument Onkel Liam nun wirklich überzeugt hat oder er nur so tut, das sei dahingestellt. Beindruckend ist ihr Einsatz allemal. Basilio will ihr nicht allzu auffällig zulächeln, damit niemand ihm nachsagen kann, er nutze die Situation und Fearcharas jugendliches Alter zu hässlichen Manipulationsversuchen aus, doch nickt er dem Mädchen kurz dankbar zu, wie unter Erwachsenen. Soviel muss erlaubt sein!

Die Forderung nach Augenbinden und Herausgabe sämtlicher Waffen vernimmt Basilio allerdings mit Sorge. Ha, das wird bei seinen hitzigen Gefährten ja bestimmt gut ankommen! Auch ihm ist nicht ganz wohl bei der Sache, sich so vollkommen in die Hand der Elfen zu begeben. Andererseits hat er die Kontrolle über sein Schicksal bereits an diese übergeben, als er die Grenze zu ihrem Wald überquerte. Die Augenbinde ist da nur noch das äußerliche Zeichen. Ein Weigern käme einem Scheitern der Mission gleich und der erhoffte Nutzen rechtfertigt das Risiko. Sollte er die Sache überleben, wird er daheim einiges zu berichten haben! Egal, als wie relevant sich dies im Rahmen seines aktuellen Auftrag erweisen mag, seine allgemeine Mission lautet, jegliche Information über die politischen Mitspieler der Region zu sammeln, ob er den unmittelbaren Nutzen darin erkennt oder nicht. Und in dieser Hinsicht betritt Basilio soeben Neuland! Oh weh, Basilio, bist du dir sicher, dass dich nicht bloß die Neugier treibt? Wie dem auch sei, er wird mit gutem Beispiel vorangehen.

"Ich muss nur schnell mein Pferd holen. Ragnars springt hier auch noch irgendwo herum, weil's ihm durchgegangen ist."

[2]

Nach diesem Hinweis läuft Basilio schnell, jedoch weiterhin nach dieser vermaledeiten Blauflamm Ausschau haltend, das kurze Stück zu seinem Pferd und kehrt bald darauf mit diesem zurück. Zu seiner Erleichterung findet er die Situation unverändert vor; die Angst vor einer Eskalation saß ihm bei jedem Schritt im Nacken. Nun baut er sich vor dem Elfenhauptmann auf, nimmt demonstrativ die Armbrust vom Rücken und befestigt sie hinten auf seinem Sattel, an Zelt und Bettzeug. Dolch und Rapier folgen ohne Zögern. Dann überlegt Basilio. Was tun mit den Messern? Einmal haben sie ihm bereits das Leben gerettet, doch wenn die Elfen derart misstrauisch sind, steht zu befürchten, dass sie ihn noch ganz genau filzen, bevor sie ihn in ihre Siedlung lassen. Und es könnte seiner Gesundheit gar nicht zuträglich sein, wenn sie dabei versteckte Messer fänden.

Also zieht er beide Hemdsärmel hoch, um die Scheide an seinem linken Unterarm freizulegen (und die Abwesenheit einer solchen an seinem rechten zu beweisen), nimmt das Messer heraus und packt es in die Satteltasche. Das Spiel wiederholt er mit den Hosenbeinen, nur dass dort die Klinge rechts steckt.

Tja, und wenn meine Begleiter nicht schon längst geahnt haben, dass ich kein einfacher Händler bin, dann wissen sie es wohl jetzt. Aber um das Problem kümmer ich mich später.

Nachdem auch das zweite Messer verstaut ist, tritt Basilio noch einen Schritt weiter vor. Einen letzten Blick in Fearcharas Richtung kann er sich nicht verkneifen.

"Dann bitte ich um eine Augenbinde", sagt er.
 1. Perception = 20
 2. Während Basilio das Pferd holt, ist vielleicht doch einer der anderen schneller mit dem Waffenablegen oder Augenbinde annehmen. In diesem Fall kann ich den folgenden Text ohne Probleme abändern und danach posten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 27.03.2015, 22:05:45
Nach dem die Erkenntnis gekommen war, was mit Ragnar passiert war, schweigt Sanjan. Seine linke Hand ruht am Hals des Krieges, wo er die Körperwärme und das Pochen des Herzen gut wahrnehmen kann. Derweil zermartert er sein Hirn. Er überlegte was ein Blauflamm ist und was er über dieses Gift wusste.[1] Doch gleich ob Schlange, Spinne oder was auch immer, das Gift schien offensichtlich rasch zu wirken. Dumm war, dass der Kampf es wohl noch schneller durch Ragnar hatte fließen lassen. So glaubt Sanjan nicht wirklich an die sechs Stunden.

„Danke. Doch er glüht schon und  durch den Kampf wird sich das Gift schneller verteilt haben.“ der Schamane sammelt all sein Wissen über Giftebisse zusammen. Ging alles durch was er darüber weiß. Das Fleisch war noch rosa und das Blut rot. Das heißt, dass das Gift nicht die Substanz angriff. Auch der Blutfluss schien normal zu sein, er würde also nicht durch zähes oder schnelles Blut sterben. Damit bleibt nur noch die gefährlichsten Variante, der brennende Schlaf. Entweder würde sein Herz immer schwächer werden oder so schnell schlagen bis es nicht mehr kann. Leicht mit den Kopf schüttelnd biss er sich auf die Unterlippe. Alles konnte jetzt falsch sein.

„Manik, Tarqetik ich brauche das Kraut Natternkopf oder Schlangenwurz. Bis Gryphius wieder kommt, sollten wir es gefunden haben.“ Kaum gesagt, machte er sich daran Ragnar die Bisswunde zu verbinden. „Ah, Natternkopf blüht gerade blau. Es ist eine kerzenartige Pflanze mit wiederlichen Stacheln, die an sonnigen Plätzen wächst. Sie tun nichts, außer einen die Hand piesacken. Schlangenwurz ist seltener. Sie hat lange dunklegrüne Blätter wie eine Lanze. Sie blüht mit einer Hand voll weißer Blüten, die an einen schlanken Wasserschlauch erinnern. Von dieser Pflanze brauche ich die Wurzel.“ Nach diesen Erklärungen machte sich Sanjan daran Ragnar von der Rüstung zu befreien. Der Schamane hatte sich dafür entschieden das Fieber nicht ansteigen zu lassen und sein Herz wieder zu schwach noch zu stark schlagen zu lassen. Als er den ersten Teil der Rüstgung ab hatte, blickt er zu den Elfen auf. „Bitte nehmt einer meinen Speer und mein Pferd mit. Ich werde bei Ragnar bleiben und aufpassen, dass er nicht zu den Ahnen geht, bevor wir nicht alles versucht haben. Ich denke sein Pferd wird mich und ihn besser tragen können als meines. Die Augenbinde trage ich, denn um ihn davor zu bewahren brauche ich meine Augen nicht. Nur genug Wasser.“[2]

Nah diesen Worten wendet er sich wieder Ragnar zu. Rasch sind die letzten Teile der Rüstung entfernt und ein Tuch mit Wasser benetzt. Mit dem Tusch befreit der Schamane das Gesicht und die Brust vom Schweiß. Als dies erledigt ist, benetzt er es mit frischem Wasser und legt es auf Ragnars Kopf. Mit Glück fanden die Anderen eines der Kräuter. Es würden ihnen kostbare Zeit erkaufen.
 1. Wissen Natur: 23
 2. Heilkunde um durch die Planzen und Maßnahmen Ragnar zu stabilisieren: 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 28.03.2015, 22:27:19
Mit einem lauten Klirren gleitet das winzige Durchreichgitter am Boden der Gitterwand auf. Kaum eine Handbreit hoch und vielleicht derer vier breit, ist der sich dadurch öffnende Schlitz dazu gedacht, Nahrung und andere Kleinigkeiten an die Gefangenen reichen zu können, ohne dass mann die Gittertür als Gesamtes aufschließen muss.

Einer der Wächter - ein hochgewachsener, schlaksiger Elf mit hohen Wangenknochen und roten Haaren - schiebt ein halbes Laib Brot und eine metallene Schüssel mit Eintopf hindurch. Zerkochte Fleischbrocken schwimmen in der mattbraunen Brühe - Elrynor vermag nicht zu sagen, ob es Huhn, Kaninchen, Ferkel oder Reh ist. Reh ganz sicher nicht - derart edles Fleisch würde man nicht an einen Gefangenen verschwenden; selbst wenn der Gefangene einst der Sohn eines Edelmanns aus dem eigenen Stamme war. Huhn könnte es sein, oder Kaninchen, aber auch Fuchs, Hyäne oder Dachs. Wählerisch ist man sicher nicht gewesen. Der Wächter - Padraig heißt er - schließt das Durchreichgitter und wieder schneidet das Klirren durch die Ohren des Gefangenen. Elrynor sieht, wie er zur gegenüberliegenden Zelle schreitet und dabei eine Schüssel mit etwas aufnimmt, dass bestenfalls nach verwässertem Kot aussehen mag, und - da ist sich der Hexer sicher - auch nicht besser riecht. Das erinnert ihn daran, dass er es trotz allem immer noch besser getroffen hat, als sein Gegenüber.

Ein weiterer der insgesamt drei Wächter um die beiden Zellen schreitet durch sein Sichtfeld. Er sieht den Mann sich aufstellen, einen Pfeil anlegen, kurz zielen und dann selbigen abfeuern. Die aufgestellte Zielscheibe - wie er aus gelegentlichen Kommentaren des Schützen weiß, gut siebzig Fuß entfernt aufgestellt, liegt außerhalb des Bereichs, den er durch die eine Gitterwand seiner Zelle überblicken kann, doch am zufriedenen Grinsen des selbigen ist abzusehen, dass der Schuss gesessen haben muss. Auch das erinnert ihn daran, dass er es hätte schlechter treffen können.

Wie er aus dem Studium der Bücher weiß, waren die Gefängnisse der meisten Völker feucht und dunkel - oft als Verließe unter der Erde angelegt, mindestens aber hinter hohen und meist fensterlosen Mauern, wo man seine Zeit in triefender, kalter Dunkelheit verbrachte und Tag und Nacht zu einer einzigen, ewigen Dämmerung verschmolzen. Wo man weder die Sonne sehen, noch frische Luft atmen, noch irgendein Geräusch der Außenwelt wahrnehmen konnte. Das alles leuchtete Elrynor als Teil der Bestrafung der Eingekerkerten ein. Er hatte nie verstanden, warum sein Volk ein derart mildes Gefängnis für die eigenen Vebrecher errichtet hatte: zwei Zellen aus hellem Stein - beide knapp zwanig Fuß lang und sieben Fuß breit, mit einem Graben für die Notdurft an einer der kurzen Seiten. Beide Zellen standen in einem Abstand von ungefähr dreißig Fuß zueinander und hatten anstelle der steinernen Wand, stählerne Gitterstäbe auf den einander zugewandten Seiten, so dass die Wächter, die ihr Lager und ihre Feuerstelle inmitten aufschlugen, einen guten Blick auf die Gefangenen hatten. Die Zellen standen ansonsten frei im Wald - abgesehen von dem kleinen Wächterhäuschen etwa eine Viertelmeile von den nächsten Behausungen des Stammes entfernt, aber immerhin innerhalb des Perimeters der Wächter, die um Jaylin patroullierten und damit immer noch innerhalb der Siedlungsgrenzen; Jaylin hatte keine befestigten Mauern, doch den ständigen Patroullien um die Stadt herum entging nichts, und so bildeten deren Routen die inoffizielle Siedlungsgrenze, wie es anderswo Palisadenwände getan hätten. Wo die Männer von Shanahan patroullierten trennten sich Stadt und Wildnis voneinander. Und dennoch: durch die Gitterstäbe kam die frische Luft des Waldes - der Duft von Blumen und Tierdung ebenso, wie der Gesang der Vögel, das Zirpen der Insekten und das ferne Rauschen des Baches im Nordosten. Das Sonnenlicht weckte einen Morgens und die Sterne begleiteten einen Nachts. Alles Annehmlichkeiten, von denen Gefangene in echten Verließen nur träumen konnten - falls sie es denn konnten. Und obwohl Elrynor die Milde dieses Gefängnisses als freier Mann nicht uneingeschränkt gutheißen konnte, war doch nicht zu leugnen, dass sie ihm nun zum Vorteil gereichte.

Seit drei Wochen saß er nun schon in diesem Kerker. Einer Straftat beschuldigt, die er nicht begangen hatte. Fürst Adair machte doch tatsächlich seine Magieexperimente vor nun schon drei Jahren für sein schreckliches Leiden verantwortlich. Und das gestützt nur auf vage und unbewiesene Anschuldigungen aus alten Aufzeichnungen, wonach "unvorsichtiger Umgang mit der Magie zu Pandemie und Siechtum in der Gemeinde" führen könne. Eine absurde, nicht zu beweisende und auf tönernen Füßen stehende Anschuldigung - jedoch immer noch ausreichend, wenn Ankläger und Richter in einer Person zusammenfallen. Seinem Stand hatte er es wohl zu verdanken, dass er die Annehmlichkeiten dieses "Freiluftgefängnisses", wie er es früher scherzhaft getauft hatte, genießen durfte, anstatt von einem der Männer aus der Fürstenwache enthauptet worden zu sein.

In den gut zwanzig Tagen hatte er sich an das tägliche Ritual seiner Wächter gewöhnt. Es waren immer drei - stets zwei aus der Siedlungswache, der Truppe von Liam Shanahan; und seit seiner Einkerkerung einer aus der sechsköpfigen Fürstenwache, der Leibgarde von Declan Adair. Letztere waren allesamt so kaltherzig und elitär, wie ihr Kommandant und der Fürst, welchen sie bedingungslos ergeben waren. Alle in der Siedlung mieden die Blutumhänge, wie sie aufgrund ihrer auffalend roten Kapuzenumhänge genannt wurden; einem Statussymbol, dass  sie von den Wächtern unterscheiden und allen klarmachen sollte, dass diese Männer nur den offenen Kampf wählen und keine Tarnung brauchen. Alle mieden sie, ja - und die Wächter beobachteten sie mit Argwohn und ohne Vertrauen. Letzterem mangelte es auch Declan Adair im Bezug auf die regulären Wächter und deren Kommandanten, wie man in Jaylin munkelte. Nachdem Shanahan einige Male sich öffentlich zurückgehalten hatte, wenn der Fürst neue Vorschläge und Anweisungen zur weiteren Abschottung von fremden Einflüßen vorbrachte, zweifelte Declan an der Loyalität des Kommandanten. Das war wohl auch ein Grund dafür, warum er es vorzog, einen aus seiner Leibgarde an den Zellen zu haben. Und hier wiederholte sich alles im Kleinen. Die beiden Wächter beobachteten den Blutumhang mit Argwohn, während dieser keine Möglichkeit vergab, seine beiden Begleiter von oben herab zu behandeln.

Als Padraig zur gegenüberliegenden Zelle tritt und den Durchreichschlitz aufschließt, wendet sich der Schütze an ihn. "Gib diesem Hund nur die halbe Portion. Diese Viecher sind auch so schon zäh genug. Wir müssen sie nicht auch noch mästen."

Padraig schaut daraufhin stumm zu seinem Kameraden, der am Feuer sitzt und seinen Blick erwidert. In den Augen des Rotschopfs ist Bitterkeit und Bedauern zu lesen, doch sein Waffenbruder deutet mit einer Seitenbewegung des Kopfes an, keinen Streit mit dem Fürstenwächter anzufangen. Daraufhin vergießt Padraig die Hälfte der stinkenden Brühe aus der Schüssel und stellt den Rest in die Zelle hinein. Er tritt zurück und einige Augenblicke später kommt die Elrynor inzwischen bekannte Gestalt aus den Schatten, die vor wenigen Tagen hergeschleppt und in die Zelle geworfen wurde. Ein stämmiger Krieger, mit wulstigen, beeindruckenden Muskeln, einem hart geschnittenen Gesicht und einer wild-lockigen, schwarzen Mähne. Ein Kargi-Krieger, wie aus den Gruselgeschichten für die Kinder des Dorfes, mit grünlicher Haut, wild brennenden, gelben Augen, hervorschimmernden Reißzähnen und üppiger Behaarung auf Brust, Unterarmen und -beinen; zwar nicht sonderlich hochgewachsen, jedoch mit dem breiten Kreuz eines Ochsen. Sein linkes Auge ist immer noch zugeschwollen und Blutergüsse zieren Gesicht und Körper. An seinem Gang ist zu sehen, dass mindestens eine Rippe gebrochen und noch nicht verheilt ist. Der Blick ist gehetzt; wie der eines in die Enge getriebenen Tieres. Und das stimmt ja auch. Auch wenn der Mann sich nun mit dem Gesicht voran hinkniet, die Schüssel aufnimmt und ohne den Rücken zu kehren, wieder in die Schatten zurückkehrt, hat Elrynor den Rücken des Kargi noch aus vorhergehender Beobachtung in Erinnerung und weiß um die roten Streifen, die von den Peitschenhieben der Fürstenwache und der weniger zarten Wächter zeugen. Auch das erinnert ihn daran, dass er es hätte schlechter haben können; aber das ist ein schwacher Trost für jemanden, der zu unrecht eingekerkert wurde vom eigenen Fürsten, den er darüber hinaus auch noch in dessen Politik unterstützt hat.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 29.03.2015, 23:10:33
Hektisch läuft  Manik ein paar Meter in jede Richtung und betrachtet die Flora, kann jedoch nichts erkennen , was auf Anhieb helfen würde oder Ragnars Symptome verursacht haben könnte.
Nervös bückt sich Manik daher neben Sanjan und schaut seinen Handgriffen zu. "Was ist?", "Was  können wir tun?", "Was hat er?", "Schon was rausgefunden?", wirft er immer wieder ein, doch Sanjan und der Elf scheinen sich ganz auf ihre Aufgaben zu konzentrieren und schließlich auch die Ursache zu finden. Ein Biss eines giftigen Tieres!
Als er das hört, fängt er sofort wieder an auf ihren Schamanen und seine helfende Hand einzureden: "Was machen wir?", "Wie kriegen wir das Gift aus seinem Körper?".  Als er Gryphius hektisch umhertanzen sieht, schüttelt er kurz den Kopf, ein solches Tier in ihrer Umgebung hätten sie wohl bemerkt.

Als die Elfen sich einmischen und von einem Gegengift, oder besser dessen Abwesenheit reden, wird der Waldläufer hellhörig. Sie hatten es nicht dabei, unvorbereitetes Pack. Das Einmischen des Mädchens - wie war noch Ihr Name? - stimmt den Fhokki jedoch wieder ruhiger. Ein paar Mal will er sich in die Diskussion doch einmischen. Wie können Sie es wagen, auch nur daran zu denken, nicht zu helfen? Doch das scheint überflüssig. Waffen weg und Augen verbinden, egal, was solls.
"Scheiß drauf, los geht's, los geht's jetzt",  ruft Manik, macht dabei eine heranwinkende Handbwegung und ist schon auf dem Weg zu seinem Pferd um Bogen und Schwert zu verstauen. Er dreht sich nochmal um, um nachzusehen, ob seine Gefährten ihm auch folgen, da sieht er Sanjan noch immer neben Ragnar knien. Was soll das?! Es geht um Leben und Tod! Nur Gryphius scheint zu handeln und geht Pferde holen. Vernünftig. Raschen Schrittes stapft der Fhokki zurück zu seinen Gefährten, um sie zu animieren, sich zu beeilen.

Doch Sanjans ernste Miene und besorgter Blick, sprechen nicht dafür, dass der Schamane sich vom Fleck bewegen möchte.  Pflanzen. Zur Symptomlinderung. Natürlich.
Genau hört Manik zu, wie Sanjan die benötigten Pflanzen beschreibt. Zeit in seiner Erinnerung zu kramen, ob er die Pflanzen schon kennt, ist nicht. Vorhin beim Umschauen hat er doch was Blaues gesehen.  "Ich finde dir was!", verpricht er vollmundig und sein Bogen landet ein paar Meter weiter im Gras.
Schnell läuft der Waldläufer in den nördlichen Bereich der Lichtung und schaut sich um. Als ihm etwas blaues in's Auge fällt, läuft er sofort hin, kniet sich vor die Pflanze und schaut sie sich an.
"Blaue Blüte. Ja. Kerzenartig, naja. Stachelig. hmmmm. Verdammt!" Jedwedes blaues Gewächs in der unmittelbaren Nähe scheint der selben Art anzugehören, doch da fällt Manik eine kleine Gruppe weißer Gewächse ein paar Meter weiter auf, kurz bevor der Wald anfängt.
Schnell robbt er dorthin hinüber und schaut sich wiederrum die Pflanze an. Sie scheint zu passen. Mit bloßen Händen versucht der Waldläufer das Gewächs auszugraben, doch die von Gras bedeckte Oberfläche des Bodens gibt nicht so leicht nach. Rasch zückt er seinen Dolch und sticht in gebührendem Abstand zur vermuteten Position der Wurzel ein paar mal in die Erde. Anschließend wir die Pflanze ausgebuddelt, der Teil oberhalb der Wurzel abgebrochen und achtlos weggeworfen.  Wie viele Wurzeln denn eigentlich?
Ein kurzer Blick zu Sanjan zeigt Manik, dass der immer noch schwer beschäftigt scheint, also wiederholt er das Prozedere bei einer weiteren Pflanze. Kurz nachdem er auch die zweite Wurzel abgetrennt hat, flucht er laut, krabbelt kurz hektisch über den Boden und sammelt die weggeworfene Blüte wieder auf, steht dann auf und rennt zu Sanjan zurück.

"Hier! Hier sind die Wurzeln der zweiten Pflanze die du beschrieben hast. Schlangenwurz.", Manik hält Sanjan die Linke mit den zwei Wurzeln hin und wedelt dann sofort mit der Rechten. "Sind das die richtigen? Hier ist die Blüte?" Der Waldläufer lässt alles neben dem Heiler fallen und setzt sich dann ins Gras.
"Brauchst du sonst noch was? Ansonsten fang ich schon mal an, meine Sachen zu verstauen."
Während er tief durchatmet fällt sein Blick auf Gryphius, der den Elfen offenbar grade ein ganzes Waffenarsenal übergibt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 30.03.2015, 11:02:03
Der Druide blickt den Waldläufer sorgenvoll an. Es sind kaum Worte nötig um ablesen zu können, dass es schlecht stand um den Krieger. Denn noch antwortet Sanjan auf die Fragen von Manik, für welche er vorher kaum Zeit hatte. „Wir kriegen es nicht aus ihm heraus. Für abbinden, aussaugen oder auch abschneiden ist es zu spät. Durch den Kampf konnte sich das Gift schneller verteilen.“ Dann wandert sein Blick zu den Pflanzenteilen. Kurz lächelt er auf. „Ja, das ist Schlangenwurz. Sie wird Ragnars Körper helfen gegen die Dämonen des Gifts zu kämpfen. So die Geister im gnädig sind, erkaufen wir so Zeit bis wir das Gegengift haben.“ Die Wurzeln, welche er braucht, nimmt er Manik ab. „Bitte kümmere dich, wenn die Elfen es tun, um mein Pferd und den Speer. Ich kümmer mich um Ragnar.“

Sehr zuversichtlich sieht der Druide aber nicht aus. Schließlich weiß er, dass bei einem Gift alles falsch sein kann, egal wie gut die Medizin auch sei. Momentan ist es ein Münzwurf, ob das was er tat dem Mann schneller zu den Ahnen brachte oder die Zeit herauszögerte. Doch hat sich Sanjan entschieden nicht nebenher zu Reiten während der Mann starb. Also nimmt er die gefundenen Wurzeln entgegen und beginnt eine von Schmutz und Erde zu befreien. Nur Notdürftig und so rasch es ging. Schließlich hatten sie jetzt eh keine Zeit ein Feuer zu machen, die Wurzeln eine Stunde zu Kochen und dabei einen Singsang für die Ahnen anzustimmen. Dafür wäre im Dorf der Elfen noch Zeit genug. Jetzt aber muss Ragnar die Wurzel Schlucken.

Während Sanjan nun auf der Wurzel herum kaut, sieht er sehr konzentriert aus. Sie schmeckt offensichtlich nicht sehr angenehm und der Schamane muss aufpassen, dass er sie weder angewidert ausspuckt noch zu viel davon schluckt. Als seine Zähne einen faserigen Brei  geschaffen haben, nimmt er einen Schluck Wasser dazu. Mit den so verdünnten Brei in den vollen Backen beugt er sich über den Krieger. Dieser atmet durch das Fieber und den Kampf gegen das Gift schnell. Geduldig wartet Sanjan auf den rechten Moment, merkt sich den Rhythmus. Dann geht es schnell. Rasch, mit der Linken öffnet er den Mund von Ragnar. Wie bei einem Kind, dass das erste Mal Fleisch zu essen bekommt, gibt der Schamane Ragnar den einen Teil des Breies. Mit dem Daumen und Zeigefinger der Rechten massiert er dabei den Hals des Mannes, so dass nach einer Weile der Schluckreflex ausgelöst wird.[1] Es funktioniert gut. Zwischendurch läßt Sanjan Ragnar atmen und nach drei  weiteren Pausen hat der Krieger den größten Teil des wässrigen Breies geschluckt. Nur einmal hatte sich der Krieger verschluckt und Sanjan musste abbrechen.

Mit dem Handrücken wischt sich der Schamane die Reste des Breies von den Lippen bevor er mit einem kräftigen Schluck Wasser, den Rest des widerlichen Geschmackes herunterspült. Er hatte alles getan was er in diesem Moment tun konnte. Nun blieb nur noch auf den Krieger aufzupassen und zu warten, dass das Pferd zurückgebracht wurde und es los gehen konnte.
 1.  Heilkunde, Brei verabreichen: 25
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 30.03.2015, 18:01:48
Als der Schamane ihm sagt, dass er die richtige Pflanze gefunden hat, ist ein erleichtender Seufzer aus Maniks Richtung zu entnehmen. Das wird Ragnar helfen, bis zum Elfendorf durchzuhalten, das MUSS es.
Kurz bleibt der Waldläufer noch sitzen und schaut interessiert dem Anfang des Prozederes zu, wie Sanjan dem Nordmann die Wurzel verabreicht. Es konnte nicht schaden, sich sowas abzugucken. Dann hievt Manik sich schwerfällig auf, sammelt seinen Bogen auf, nimmt Sanjans Speer an sich und begiebt sich in Richtung der Pferde.
Der Gruppe der Elfen, die immer noch auf ihren Pferden verweilen, nickt er kurz zu, dann verstaut er zunächst Sanjans Speer und anschließend seinen Bogen und sein Langschwert wie von den Elfen gefordert.
Danach wandert Maniks Blick wieder zu dem Bewusstlosen und seinen Helfern. Sanjan scheint fast fertig zu sein, jetzt heißt es, sich zu beeilen, damit die Hoffnung auf die Rettung Ragnars weiter leben, vielleicht sogar wachsen konnte.
"Sagt", wendet Manik sich an die Elfen, "wie lange werden wir wohl in euer Dorf brauchen?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 31.03.2015, 03:19:15
Angewidert betrachtet Elrynor die Schüssel Eintopf und entschließt sich aus Erfahrungswerten der letzten drei Wochen dazu, diesen Fraß nicht anzurühren. Brot und Eintopf. Er kann immer noch nicht fassen, dass sein eigenes Volk ihn so schlecht behandelt und ihm diese matschige, nach Nichts schmeckende Brühe anbietet. Wenn der Koch - wenn man ihn denn so betiteln darf - wenigstens etwas von seinem Handwerk verstünde, wäre auch ein Eintopf kein Problem aber das Zeug bekommt er einfach nicht runter.
Doch in diesem Moment, meldet sich knurrend Elrynors Magen zu Wort. Also muss er doch zu altbekannten Mitteln greifen, wie er es die letzten Tage bereits getan hat. Mit einigen einstudierten Worten und einer langsamen, schwungvollen Handbewegung in seine Richtung, lässt Elrynor die Schüssel samt Brot zu sich schweben. Schließlich zerreibt er die Luft über dem Eintopf und ein angenehm würziger Geruch nach frischen Kräutern entsteht in seiner Zelle und verfeinert dabei das Essen.[1]

War diese Aktion unterbewusst als Provokation gedacht, so erfüllte sie bewusst ganz einfach den Zweck, diesen Fraß essbar zu machen. Was sollten die Wachen schon tun? Ihn köpfen? Das werden sie nicht wagen und dieser Tatsache ist er sich bewusst. Zumindest im Moment ist er sicher - bis Fürst Adair plötzlich der Annahme ist, dass Elrynor auch in Gefangenschaft noch eine Gefahr für die Stadt ist. So wie er seinen Herrscher einschätzt, wird das früher oder später geschehen aber bis dahin, ist er sicher.
So lässt sich der Zauberer die Suppe schmecken, während er dabei zusieht, wie der Kargi gefüttert wird. Er erinnert sowohl von seinem Aussehen, als auch von seinem bisherigen Verhalten eher an ein Tier, denn an eine wirkliche Person. Für einen Mann dieses Volkes nichts Ungewöhnliches. Natürlich war Elrynor diesem Kargi-Krieger körperlich völlig unterlegen aber jedes kleine Kind weiß, dass einem bloße Körperkraft in vielen Situationen nicht weiterbringt. Wieder etwas, dass er mit Tieren gemein hat. Natürlich ist die grobe Behandlung des Kargi vollkommen angemessen und dieses Thema ist vielleicht das Einzige, in dem er momentan mit den Wächtern - vor allem dem Blutumhang - übereinstimmt. Elrynor macht sich nicht die Mühe, den Kargi weiter zu beobachten und lenkt seinen Blick lieber auf die Fürstenwache.

Auch wenn Fürst Adair vollkommen paranoid und seine Leibwache nur hier ist, um die eigentlichen Wachen im Blick zu behalten, begrüßt Elrynor die Anwesenheit des Blutumhangs. Er weiß wenigstens, wie man dieses Tier richtig behandelt. Wenn es nach Shanahan geht, würde der Kargi vielleicht sogar genau den gleichen Eintopf kriegen wie er selbst. Sogar diese Brühe ist zu gut für einen Kargi. Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit und eine dreiste Beleidigung ihm gegenüber, wenn der Kargi so behandelt werden würde.
Auch wenn diese Zelle noch recht angenehm ist, kann sich Elrynor nicht damit abfinden, hier zu sein. Die Anschuldigungen waren und sind immer noch vollkommen absurd. Geradezu lächerlich, dumm und ganz einfach falsch. Hätte es der Fürst nicht ernst gemeint, dann würde Elrynor noch jetzt darüber lachen. Stattdessen muss er hier in dieser Zelle sitzen - für etwas verurteilt, dass er nicht getan hat. "Unvorsichtiger Umgang mit der Magie kann zu Pandemie und Siechtum in der Gemeinde führen" hieß es. Das Einzige, was wirklich zu Siechtum führt, ist die Führung der Stadt durch Adair. In diesem Moment verwünscht Elrynor die lange Lebenserwartung der Elfen. So würde sich das Problem erst einmal nicht von selbst lösen.

Doch Elrynor hat schon seit längerem einen Entschluss gefasst. Jaylin hat den Begriff Heimat nicht mehr verdient. Mit Spott, Hass, Neid und dem Misstrauen hätte er ja noch leben können aber die aktuellen Ereignisse zeigen leider deutlich, dass er in dieser Stadt nicht mehr bleiben kann. Selbst wenn er irgendwann seine Freiheit zurückbekommt - woran er sowieso nicht glaubt - würde er hier nur versauern. Er muss seine Fähigkeiten entwickeln und studieren. Jaylin ist der falsche Ort dafür - ganz davon abgesehen, dass es hier gefährlich für ihn geworden ist. Er hat von Hexenmeistern in den Bergen von Cosdol gehört, die zwar abgeschieden leben aber dafür Magie akzeptierten und fördern. Nach 124 Jahren ist die Zeit sowieso reif, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und gerade jetzt, scheint der richtige Augenblick zu sein. Jetzt muss er nur noch einen Weg finden, diese Zelle und schließlich den Wald zu verlassen. Er wird nichts und niemandem hinterhertrauern.
Alleine wird er dieses Ziel allerdings nicht erreichen können. Selbst wenn er irgendwie die Gitterstäbe zerstören könnte - was er nicht kann - dann würden ihn die Wachen aufhalten. Er braucht Hilfe. Vielleicht ist der Kargi ja doch noch zu etwas Nutze? Tiere kann man schließlich auch dressieren und für eigene Zwecke nutzen. Doch dazu muss er erst einmal unbemerkt Kontakt aufnehmen.
Trotz allem sind da immer noch einige andere Probleme. Elrynor besitzt nichts, mit dem er arbeiten oder überleben kann. Selbst wenn er sich dazu herablassen würde, zu jagen, braucht er seinen Bogen. Außerdem fehlt ihm seine treue Begleiterin. Das einzige Wesen, das ihn nicht aufgrund der Magie verachtet und die letzten Jahre stets bei ihm war. Wenn er doch nur wüsste, wo Tháron ist.
Elrynor seufzt. Die Situation scheint aussichtslos zu sein. Der Appetit ist ihm vergangen und so lässt er die halbvolle Schüssel gemächlich zum Gitter schweben, während er darauf wartet, dass irgendetwas passiert.
 1. Prestidigitation
 (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/p/prestidigitation)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 31.03.2015, 16:00:22
"Eine Blauflamm ist eine Schlange", stellt Shanahan klar. Dann sind auch schon alle mit ihren Aufgaben beschäftigt. Zügig machen sich die Gefährten auf, ihr Hab und Gut zusammenzupacken. Als sowohl Manik, als auch Basilio und Sanjan derart schnell einwilligen, sich die Augen verbinden zu lassen und ihre Waffen entsprechend zu verstauen, tauschen einige der Elfen verwunderte Blicke aus. Anscheinend hatte man der Gruppe nicht zugetraut, sich derart um ihren Kameraden zu sorgen oder auf diese Zugeständnisse einzugehen.

Der Anführer - Liam Shanahan - lächelt dagegen und fährt mit der Hand durch Fearcharas blonden Schopf. Einige hektische Minuten vergehen, in denen Basilio Ragnars Pferd einfängt, sowie sein eigenes holt. Als er all seine Klingen an der Satteltasche festmacht, zieht auch Shanahan eine Augenbraue hoch.

Derweil beenden Sanjan und der elfische Heiler ihre Arbeit mit dem verletzten Fhokki. Der Elf trägt eine zähe und unangenehm riechende Paste auf der Wunde auf - Sanjan erkennt sie als zerstoßenes und dann aufgekochtes Gebräu von mehreren Kräutern, das das Gift aus der Wunde ziehen soll. Der Elf schaut zu ihm auf und verzieht den Mund: "Ich weiß - das Gift ist mittlerweile im ganzen Körper verteilt, aber vielleicht können wir zumindest einen kleinen Teil um die Wunde neutralisieren."

Dann ist es so weit - auch Tarqetik fügt sich unwillig und packt sein Schwert zunächst in die Scheide und danach - obwohl es sichtbar Überwindung kostet - an die Satteltasche. Dann greift er wortlos zu Sanjans Speer und bindet selbigen ebenfalls am eigenen Reittier fest. Er führt Sanjans Stute zu seinem Hengst und stellt sie vorsorglich neben diesem auf. Danach winkt der Krieger - immer noch mit unzufriedener Miene - die Elfen herbei.

Diese kommen nach vorne und beginnen damit, den Recken Augenbinden umzulegen. Selbst Ragnar, der weit davon entfernt ist, etwas zu sehen oder das Gesehene zu behalten, bekommt eine. Sanjan wird zusammen mit dem Verletzten auf das Pferd gehievt und spürt den breiten Rücken von Ragnars Hengst unter sich ächzen, als dieser beide Männer aufnimmt. Auch die anderen sitzen auf.

Bevor es losgeht, beantwortet Shanahan Maniks Frage: "Drei Stunden - wenn wir uns nicht unnötig aufhalten. Da eure Augen verbunden sind, nehmen meine Männer die Zügel. Ich bitte euch, ihnen zu vertrauen." Mit diesen Worten gibt er den Befehl zum Aufbruch und die Gruppe setzt sich in Bewegung.

Es ist ein seltsamer, ein verstörender und unangenehmer Ritt. Es fühlt sich in jeder Hinsicht falsch an, nicht die Zügel in der Hand zu haben und darüber hinaus nicht zu sehen, wohin man reitet, doch die Männer nehmen diese Herausforderung auf sich, um ihrem Kameraden zu helfen. Der dumpfe Aufschlag der Hufe - abwechselnd auf nackter Erde, dann wieder auf Gras, gefallenen Blättern und Geäst begleitet sie wie eine unregelmäßige Trommel. Und um sie herum wirken die typischen Waldgeräusche nun noch befremdlicher. Irgendwo in der Ferne ist das Rauschen eines Baches zu vernehmen. So geht die Zeit dahin, ohne dass sich etwas zu verändern scheint.

Vor Sanjan ächzt und stöhnt Ragnar immer wieder. Das Fieber - zunächst durch Sanjans erfolgreiche Behandlung gesunken - beginnt mit der Zeit wieder anzusteigen. Der Krieger kämpft einen Kampf, den er ohne Unterstützung nicht gewinnen können wird. Die Sorgenfalten auf dem Gesicht des Schamanen werden noch größer, als er bemerkt, dass Ragnars Stirn zwar glüht, dass aber Hände, Ohren und Nase anfangen abzukühlen. Dann setzt auch Schüttelfrost ein. Das alles deutet darauf hin, dass das Fieber in die letzte und gefährlichste Phase eintritt.

Gerade will der Schamane nachfragen, wie lange der Ritt noch dauern wird, da hört er in der Ferne einen unverständlichen Ruf - eine helle Stimme. Kurz darauf antwortet Shanahan mit einem eigenen Ruf: "Shanahan agus gardaí. Solicit iontógáil." Anscheinend ist es ein Code oder ein Einlasswort, denn die Reiter, die kurz langsamer geworden sind, nehmen wieder die gewohnte Geschwindigkeit auf. Es geht weiter für ein paar Minuten. Es ist vielleicht eine weitere halbe Meile, die die Pferde zurücklegen - dann gibt der Hauptmann den Befehl, anzuhalten.

Ein paar Sekunden später sind die Wächter neben den Gefährten und helfen ihnen abzusteigen. Um sie herum erhebt sich Gemurmel, dann nimmt man ihnen die Augenbinden ab und die Männer sehen Jaylin, das Elfendorf vor sich: Kleine hölzerne Häuser und Hütten fügen sich so harmonisch in die natürliche Struktur des Wandes ein, dass man annehmen könnte, sie sind ebenso von selbst gewachsen, wie die Bäume an die sie anlehnen und auf deren niedrigen Ästen sich zum Teil Terrassen befinden. Zwischen vielen Bäumen sind Übergänge und Windeltreppen gespannt. Öllampen und -laternen tauchen die schmalen Gassen zwischen den Behausungen in warmes, gelbes Licht. Etwas weiter entfernt sind größere und frei stehende Behausungen zu erkennen, doch ansonsten scheint das Dorf eine Verlängerung des Waldes darzustellen. Schwer zu glauben, dass Wesen, die derart grausame Nachrichten schicken können, wie die auf Dihals Rücken, gleichzeitig einen solchen Sinn für Schönheit und Ästhetik aufbringen.

Um die Gruppe herum haben sich inzwischen gut zwei Dutzend Schaulustige versammelt - Männer, Frauen und Kinder. Spitze Ohren, blasse Haut und die größtenteils silbernen und goldenen Haare der Elfen fallen den Besuchern sofort ins Auge. Die Blicke reichen von neugierig über skeptisch bis feindlich und Gemurmel hält Einzug.

Dann hören sie in der Ferne den Ruf einer Frau: "Torin? Fearchara?" Das kleine Mädchen, inzwischen ebenfalls vom Pferd gestiegen dreht sich um und ruft: "Mama!" Auch Torin dreht sich in Richtung der Frauenstimme. "Wir sind hier, Mutter!"

Die Menge beginnt, sich zu teilen und gibt den Blick frei auf eine herbeieilende Elfe - hochgewachsen, mit hohen Wangenknochen, rotbraunem Haar und grünen Augen. Ihr Gesicht ist vor Sorge gezeichnet, doch als sie durch die Gestalten hindurch die beiden Kinder erkennt, hellt es sich etwas auf. Fearchara stürmt auf die Frau zu und fällt ihr in die Arme, während Torin langsamer hinterher eilt.

Die Frau hebt Fearchara vom Boden und schließt sie in die Arme: "Geht es dir gut, Kleines? Wo wart ihr denn? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" Fearchara weint und erzählt: "Torin und ich wollten nur im Wald spielen. Und dann sind da diese Hyänen aufgetaucht und wir mussten weglaufen!"

Auch Torin kommt nun näher und umarmt seine Mutter, während diese beide dafür ausschimpft, aus der Stadt so weit rausgelaufen zu. "Seit heute morgen schon sucht die halbe Stadtwache nach euch!"

"Ich würde eher sagen, drei Viertel", sagt Shanahan, während er nähertritt und wechselt dann ins Elfische: "Tá brón orm gur thóg sé chomh fada, mo banphrionsa." Daraufhin lächelt die Mutter leicht und nickt: "Go raibh maith agat a thabhairt arís dom mo leanaí, Liam."

Danach fällt ihr Blick auf die Neuankömmlinge und sie runzelt die Stirn und wendet sich wieder auf elfisch fragend an den Hauptmann. Dieser schaut daraufhin zu den Männern hinüber, die immer noch von seinen vier Wächtern und den Schaulustigen umringt sind, und beginnt zu erklären: "Prinzessin Aisling, die Männer, die du hier siehst, waren als erste bei deinen Kindern. Sie haben sie vor dem Hyänenrudel beschützt und gerettet, bevor wir eintrafen. Sie sagten, sie kommen mit wichtiger Nachricht für unseren Fürsten. Aufgrund der Anweisungen deines Vaters, wollte ich ihr Gesuch, nach Jaylin zu kommen, ablehnen, doch einer von Ihnen ist von einer Blauflamm gebissen worden und wäre ansonsten gestorben. Da sie deine Kinder gerettet haben, fand ich es unmöglich, ihnen die Hilfe zu verweigern. Allerdings haben wir ihre Waffen außer Reichweite und hatten auf dem Ritt hierher ihnen die Augen verbunden."

Die Prinzessin schaut während Shanahans Erklärung abwechselnd die Neuankömmlinge an und versucht diese einzuschätzen. Schließlich ruft auch Fearchara ihrer Mutter zu: "Mama, sie haben die Hyänen verjagt und getötet. Eine wollte mich schon beißen, als Gryphius mich wieder auf den Baum geschoben hat. Wir müssen ihrem Freund helfen."

Ihre Mutter nickt nur und tritt näher an die Männer heran. "Mein Name ist Aisling Adair - ich bin die Prinzessin unseres Stammes. Und ich danke euch für die Rettung meiner Kinder. Eure Güte soll euch ebenso vergolten werden." Bei den letzten Worten schaut sie auch herausfordernd in die Menge, um eventuelle feindselige Blicke abzuschrecken oder abzumildern. "Ich habe gehört, dass euer Kamerad von einer Blauflamm gebissen worden ist. Lasst ihn uns so schnell es geht zum Medikus bringen. Und ihr anderen könnt dann bei meinem Vater vorsprechen."

(http://fs5.directupload.net/images/151028/muvq45al.jpg)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 31.03.2015, 23:17:32
Nach dem Verstauen der Gegenstände lässt Manik das Prozedere der Elfen über sich ergehen.  Drei Stunden soll der Ritt also dauern. Würden sie nicht trödeln, hätte Ragnar wohl noch eine Chance, das war gut.
Trotzdem ist der Ritt für den Waldläufer unangenehm. Seine Gedanken Kreisen um seinen Landsmann. Immer wieder ist neben den Geräuschen der Pferde und des Waldes auch Ragnars fieberhaftes Stöhnen zu vernehmen.  Eigentlich hatte er sich vorgenommen, sich anhand von Geräuschen und der Richtung, aus der ihn Sonnenstrahlen möglicherweise zu wärmen vermochten, ein wenig zu orientieren. Doch die Sonne trifft zu selten auf seine Haut und Ragnars Zustand lenkt ihn sowieso zu sehr ab um sich dauerhaft zu konzentrieren und so wird Manik je länger die Reise dauert immer unruhiger.

Seine Sorgen um den Barbaren werden dadurch verstärkt, dass die Reise schier endlos zu dauern scheint, viel länger als von den Elfen gesagt. Vergeht überhaupt Zeit? Kommen sie wirklich gut voran? Necken die Elfen sie bloß und führen sie sinnlos im Kreis um sie dann bei nächster Gelegenheit blind irgendwo zurückzulassen?
Doch irgendwie passt dieser Gedanke nicht zu den Personen, die sie auf der Lichtung kennengelernt hatten. Diese scheinen zwar misstrauisch - aber auch nett und hilfsbereit zu sein, gar nicht passend zu dem Muster, dass der Waldläufer sich vorher zu dem Charakter der Elfen zurechtgelegt hat.
Der Gedanke wird verstärkt, als sie - endlich - im Dorf der Elfen ankommen.
Als dem Fhokki die Augenbinde abgenommen wird, reibt er sich zuerst die Augen. Anschließend betrachtet er, die Szenerie.

Das Dorf beeindruckt ihn. So ein großer Unterschied zum Dorf der Kargi. Perfekt in den Wald eingebunden. So Unterschiedlich wie das Verhalten der Leute. Zwar findet auch hier ein Menschenauflauf statt, jedoch ohne die offenen Anfeindungen und den Hass wie in Kezhdal.
Doch das alles ist jetzt nicht so wichtig. Maniks besorgter Blick wandert zu Ragnar. Der sieht wesentlich fiebriger aus, als bei ihrem Aufbruch auf der Lichtung. Ragnar muss behandelt werden und zwar sofort, steht auf seinem Gesicht geschrieben, als er zu Sanjan blickt.
Die Ungeduld und Nervosität die sich bereits während der Reise aufgestaut haben, vergrößern sich noch, als die Elfen alle Zeit der Welt für eine Begrüßung zu haben scheinen.  Was gibt es denn da noch zu reden? Namen werden genannt, die sich der Fhokki jedoch in dem Moment nicht merkt. Starr schaut er die redenden Personen an. Gewollt das Wort zu ergreifen wagt er hier nicht, aber beinahe platzt ihm der Kragen, bei dem ganzen Geschwafel. Doch dann kommt eine Elfendame endlich von selbst auf die Idee, Ragnar behandeln zu lassen. Das ist gut. Noch gibt es Hoffnung. Jetzt musste es schnell gehen.
"Danke", wirft er nervös ein, "bitte beeilt euch. Es war eine lange Reise. Der Biss ist schon eine ganze Weile her." Der Blick des Fhokki wandert zu Sanjan. "Nachdem unserem Freund geholfen wurde, sprechen wir dann mit dem Prinzen. In beiden Dingen sollten wir keine Zeit vergeuden."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 01.04.2015, 01:10:25
Basilio ist gar nicht überrascht über den Gedanken, dass ein Wesen schön und zugleich grausam sein kann. Die schönsten Frauen spielen bekanntlich am grausamsten mit ihren Verehrern und überhaupt liegt Schönheit ja im Auge des Betrachters. (Bei Grausamkeit ist er sich da nicht so sicher.) Er selbst zum Beispiel findet Kargifrauen attraktiv. Das wusste er vor kurzem noch gar nicht. Das darf man daheim auch niemandem erzählen, es sei denn, man möchte ausgelacht und verspottet werden. So hätte Basilio früher selbst reagiert, wenn ihm jemand so etwas von sich erzählt hätte. Man wage nur einmal einen Vergleich mit der Elfenprinzessin dort drüben. Ist sie nicht hübscher? Ist sie nicht Inbegriff der Schönheit, muss nicht jedes Männerherz bei diesem Anblick höher schlagen? Basilio ist sich sicher: jeder andere seiner Landsmänner, hätte er die Wahl, würde sich lieber die Elfenprinzessin ins Bett holen als ein Grünhautweib, aber auf ihn, Basilio, wirkt die Dame zu kalt, zu stolz, zu unnahbar, egal wie warm sie sich mit ihren Kindern gibt. Ihm friert bei ihrem Anblick. An Maru jedenfalls reicht sie nicht heran.

Und damit ist er wieder bei eben dieser angelangt. Während des langen Ritts hat er sich schon die Zeit mit Gedanken an sie vertrieben—aus Langeweile zunächst, weil sein Gehirn sonst nichts zu tun hatte während der langen drei Stunden und das ertrug er gar nicht, er brauchte etwas zu tun: Eindrücke und Informationen, die es zu vermerken galt, Leute, deren Motive er einschätzen, Gespräche, die er lenken, Gefahren, die er abschätzen, Pläne, die er schmieden musste. All dies blieb ihm während des blinden Ritts verwehrt und so wandte sich sein Denken und Ergründen, da er es nicht eindämmen konnte, nach innen.

Angefangen hatte es dabei gar nicht mit Maru sondern mit dem Elfenmädchen. Basilio war nämlich das Lächeln des Anführer nicht entgangen noch die Geste, mit der 'Onkel Liam' dem Mädchen übers Haar strich, als wolle er sie loben, als sei er sich nur allzu sehr bewusst: ihr allein hatte er es zu verdanken, dass die fremden Krieger brav wie Lämmer ihre Waffen ablegten und sich im blinden Gottvertrauen führen ließen. Und Basilio wäre kein echter Koraker, hätte ihn nicht sofort der Verdacht ereilt: war das kalkuliert von dem Mann? Hatte 'Onkel Liam' die Situation genauso ausgenutzt wie Basilio sich einbildete, dass er selbst es tat? Ha! Basilio hatte sich tatsächlich von der Gegenwart des Mädchens—beider Kinder—einlullen lassen, sich zu sehr darauf verlassen, dass die Elfen ihnen für deren Rettung dankbar waren, egal wie wenig es ihnen behagte, dies zuzugeben. Nicht einmal irgendeine Art von Versprechen, Ehrenwort oder noch so vager Zusage hatte er im Gegenzug verhandelt! Obwohl es jemandem, der lieber mit dem Messer auf lebendigen Häuten schrieb als mit der Feder auf toten, auch zuzutrauen war, sein Wort zu brechen.

Diesen Faden sponn Basilio eine dreiviertel Stunde weiter, bis er sich gewiss war, wie Dihal zu enden, nur würde bei seinem Glück ihn niemand gerade noch rechtzeitig im Wald finden und zu einem Heiler tragen. Und so kam er auf Maru. Maru. Wieso finde ich sie so anziehend? Das soll mir mal einer erklären. Gar nichts vorgefallen ist, gar nicht groß geredet haben wir. Überhaupt, der Gedanke ist lächerlich! Darauf dachte er an Amell und wieder an Maru und verglich die beiden und kam zu dem Schluss, dass er sie beide gleich schön fand, sie beide in gleichem Maße begehrte. Verwirrt fragte er sich: War es nur Trotz, weil Amell demnächst heiraten wollte? Einsicht konnte es ja wohl nicht sein. Einsicht, dass es gänzlich ungebührlich war, über die eigene Schwester so zu denken, vielleicht sogar krank, und er es ihr wie auch dem eigenen Herzen schuldete, der Sache schleunigst ein Ende zu bereiten. Nein, dann hätte ihm nicht ausgerechnet Maru ins Auge fallen dürfen, die schließlich genauso unerreichbar für ihn war wie die Schwester. Darin war sie Amell sogar am ähnlichsten: nur in seinen Träumen würde er sie je besitzen. Wahrlich, er sollte sie sich lieber gleich aus dem Kopf schlagen, so schwer konnte das doch nicht sein. Was fand er überhaupt an ihr? Wusste er das überhaupt? Wie konnte ein Mensch einerseits Amell hübsch finden und Maru andererseits? Das ging doch gar nicht.

Über diese Fragen denkt Basilio noch immer nach, als man sich dem Elfendorf nähert. Und deshalb kommt ihm jetzt beim Anblick der schönen Elfenfrau und all der Anmut um ihn herum ein beunruhigender Gedanke.

Was stell ich dumme Fragen! Nicht, was ich selbst schön finde spielt hier noch eine Rolle, es ist ja bereits um mich geschehen. Da müsst ich mich besser fragen: kann eine Kargifrau jemanden wie mich überhaupt hübsch finden? Blass wie ich bin, schmächtig, so ganz ohne Hauer im Gesicht? Denn egal wie hässlich uns Menschen die übergroßen Beißer der Kargimänner vorkommen, eins weiß ich bestimmt: Kargifrauen werden die Dinger wohl schön und imposant finden und ihre Partner danach aussuchen, wer die schönsten und imposantesten hat!

Nicht, dass auch nur einer dieser Gedanken in seiner jetzigen Lage—oder jeder anderen—angebracht ist. Basilio reißt sich endlich zusammen.

Er tritt ein wenig vor, lächelt Fearchara zu und verneigt sich tief vor Aisling Adair. Beim Aufrichten findet er seinen Blick auf ihren Brüsten wieder. Es ist nicht seine Schuld. Er kann nichts dafür, dass er so klein und die Prinzessin so hochgewachsen ist und der Waldboden hier zudem noch ein ungünstiges Gefälle aufweist. Normalerweise hätte er darüber wohl kaum die Fassung verloren, aber die Gedanken, die ihm eben diese Dame betreffend noch vor wenigen Augenblicken durch den Kopf gingen, scheinen ihm jetzt plötzlich wie auf seiner Stirn geschrieben.

"Ich, ähm", stottert er, errötend. Vergessen ist, was er hat sagen wollen. Da hilft nur ein nochmaliges Verbeugen, aus dem er sich diesmal mit einigem Schwung erhebt, damit sein Blick auch ganz sicher auf ihrem Gesicht landet.[1]

"Gryphius Hengrimm, zu Euren Diensten, fürstliche Hoheit. Ähm, ist das die korrekte Anrede? Wir sind leider kaum informiert über Euer Volk." Das ist jetzt nicht sonderlich elegant formuliert gewesen, aber wenigstens hat Basilio seinen Faden wiedergefunden. "Vielleicht, wenn ich eine ganz bescheidene Bitte äußern dürfte... wenn es nicht zu viel verlangt wäre... könnte einer der Anwesenden es wohl auf sich nehmen uns, bevor wir zum Fürsten gehen, in der korrekten Anrede und Etikette unterweisen? Das würde uns einiges an Peinlichkeit"—ah, Basilio, schlechte Wortwahl!—"oder gar an Missverständnissen ersparen. Wir wären demjenigen zu Dank verpflichtet."

Er sieht sich hilfesuchend zu Sanjan um. Wie hätte ich denn ahnen sollen, dass ich bei einer einfachen Begrüßung etwas falsch machen könne? So ungeschickt bin ich normalerweise nicht. "Nördliche Einsatzgebiete" hin oder her, ich sollte wirklich an meinem Umgang mit Frauen arbeiten, das braucht man doch öfters als ich dachte!
 1. Diplomacy = 7 (nat. 1)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 01.04.2015, 08:54:17
Mit den verbundenen Augen bemüht Tarqetik seine anderen Sinne, um nicht ganz hilflos auf dem Rücken seines geführten Pferdes zu sitzen. Er erkennt aber rasch die begrenzten Möglichkeiten, da das Hören des Windrauschens und dem Knacken von Ästen alle 10 Meter dasselbe zu sein scheint. Immer wieder spuckt er die Mücken aus, wenn er durch einen Schwarm hindurch geführt wird. Bewundernd und die Zähne mit einem Finger reinigend, blickt er sich dann schließlich im Dorf der Elfen um, als ihm gutwillend die Augenbinde wieder abgenommen wird. Die Farben des Holzes, die Windungen der Häuser, die sich an die kleinsten Hebungen im Boden anpassen, das Laub- und Blätterwerk im Licht beschienen Farbenspiel. „Nicht übel hübsches …. Handwerk“, meint er zu Liam.

Danach schwingt sich der Krieger von seinem Ross und sucht vergeblich einen Pfahl um dieses anzubinden. Lässt aber die Zügel dann resigniert die Zügel fallen und meint zu seinem Pferd: „Ich vertraue darauf, dass du nicht an das Gemüse der Einheimischen gehst, aber wenn ich dich am falschen Ast anbinde, legen die Leute hier das vielleicht als Misshandlung von Onkel Baum aus.“ Ein Griff an die Seite seines Sattels, um sich der Lage und der Position von Schwert und Speer zu vergewissern. Nickt dann Onkel Liam sarkastisch kurz zu und wendet sich dem akuteren Problemfall zu.

Mit Sympathie auf den Lippen hört er zu wie der junge Elfenprinz seiner Mutter die Ergebnisse seiner Abenteuerreise durch den Wald beichtet und dabei großzügig und freigiebig die Wahrheit verteilt. Als nach der Geschichtenstunde die Prinzessin der Elfen sich vorstellt und harsch die Hilfe für Radgar bekundet, schüttelt Tarqetik süffisant den Kopf und versucht sein Pferd ruhig zu halten, das unter der donnernden Ansprache der Aisling Adair schon nervös mit den Hufen trippelt.

Tarqetik tritt an Sanjan heran und greift mit beiden Armen unter den ächzenden Radgar, um diesen tragen zu können. Als er diesen mit einem leisen „uff“ gehoben hat, wendet er sich wieder an Aisling Adair: „Vielen Dank.“  Mit zusammengebissenen  Zähnen und hervortretenen Adern auf dem Untarm fragt er noch schnell: „Der Medicus? Wohin?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.04.2015, 15:34:27
Eine ganze Weile bleibt Sanjan hinter Ragnar auf dem Pferd sitzen. Das Dorf, die Elfen schienen ihn zu verstören. Irgendwie ist es gut, dass Ragnar vor ihm auf dem Pferd sitzt. Denn so sieht es so aus als würde er Ragnar einfach nur festhalten, als er an Ragnars Hüfte greift. In Wirklichkeit fühlt er sich aber so unwohl, dass er sich festhalten muss. Menschen, ja selbst die Kargi glaubt er zu verstehen aber Elfen waren für ihn einfach nur anders. Nicht einmal die Schönheit der Prinzessin half ihm über sein Unwohlsein hinweg. Am liebsten würde er den Aufenthalt hier so kurz wie möglich halten. Sobald Ragnar das Gegengift hatte, sie den Kargi und die Elfen ihre verfluchte Krone könnten sie auch schon wieder zurück reisen. Doch erst einmal eines nach dem Anderen.

Ragnar brauchte Hilfe. Dieses Ellenlange gerede, auch wenn es nur einige Minuten dauerte, ist kostbare Zeit für den Krieger. Auf dem Ritt ins Dorf hatte Sanjan ihn nur vor Stürzen bewahrt und davor, dass seine Atmung aussetzte. Doch gegen den beginnenden Schüttelfrost und gegen das Gift war er machtlos. Jeder Augenblick den sie mit Worten vergeudeten, war einer zu viel. Darum ist er auch Manik und Tarqetik dankbar. Besonders als der Krieger mit dem frechen Mund half Ragnar vom Pferd zu bekommen. Unten am Boden legt er Manik eine Hand auf die Schulter und nickt ihm zu. Dann blickt er zur Prinzessin und Gryphius. Der Händler war schnell im Wort und machte das, was Sanjan bei den Kargi gemacht hatte. Gut, damit muss er selbst weniger reden. „Danke werte Tütarpealik[1], wir sind euch für die Hilfe verbunden. Doch die Zeit drängt. Der schüttelnde Schlaf befällt ihn schon. Führt uns, wir folgen.“ Diese Worte waren wohl nicht die Hilfe die Gryphius erwartet hat, aber wenigstens lenkte es um die Etikette ab. Denn Sanjan buckelte nicht vor der Prinzessin. Wie wohl fast jeder Dejymann stand er zur Begrüßung aufrecht und hat die rechte Hand auf die Brust gelegt. Nicht anders hatte er vor dem Kargihäuptling gestanden.

Um seine Bereitschaft zum Gehen zu verdeutlichen, greift er kurz nach seinen Worten nach den Füßen von Ragnar. Auch wenn Tarqetik das größere Gewicht hielt, ächzte der schmale Schamane. Der Krieger ist nicht gerade leicht, noch dazu schmerzt ihm der Hintern und der Rücken. Der Ritt im Sattel, welcher für zwei viel zu klein ist und die Tatsache, dass er selbst nicht an das Reiten in einem Sattel gewöhnt ist, haben ihren Zoll eingefordert.
 1. Dejy für: Tochter des Stammesfürsten
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 03.04.2015, 12:23:16
"Was, du redest gerade so, als ging's mit ihm schon auf sein Ende zu, wie kann das sein? Ich dachte, sechs Stunden bräuchte das Gift?"

Während er neben dem Krankentransport herläuft, kommt Basilio noch so einiges andere seltsam vor, was ihm bestimmt früher aufgefallen wäre, hätte er sich nicht in völlig irrelevante Überlegungen über Frauen und die Subjektivität von Schönheit verrannt. Im Grunde sitzt ihm aber schon die ganze Zeit ein ungutes Gefühl im Nacken: zu viele Zufälle!

Außerdem weiß er doch so einiges über Gifte, es ist eins seiner speziellen Interessensgebiete[1], wenn auch erst seit etwas über einem Jahr, und Kolyak hat noch nichts von einer praktischen Anwendung wissen wollen, dazu sei Basilio insgesamt noch zu grün, müsse noch auf zu viele Dinge achten, und wer mit Giften hantiert, der müsse sich ganz auf diese konzentrieren. Jedenfalls weiß Basilio genug über Gifte, um zu folgendem Schluss zu gelangen:

"Nein, das mit dem Kampf allein erklärt es nicht. So anstrengend war der für unseren Kameraden ja nicht: zweimal zuhauen, vom Pferd fallen, wieder aufstehen. Das hätte der feine Wurzelbrei packen müssen! Überhaupt, wäre es nicht ein gar sehr seltsamer Zufall, dass uns Hyänen und Schlangen zur gleichen Zeit angreifen? Glauben würde einem das keiner, wollte man ihm das erzählen! Nein, ich sag euch was: wenn Ragnar kurz vorm Krepieren ist, gerade so, als wär er vor fünf Stunden gebissen worden, dann ist's wohl auch so lange her! Dann lagen wir falsch und es passierte nicht beim Sturz vom Pferd, sondern beim Frühstück im Lager!"

Die letzte Konsequenz aber spricht er nicht aus: wenn's im Lager passierte, dann ist Ragnar vielleicht nicht der einzige, den die Schlange gebissen hat. Maru! Hoffentlich hat das Vieh Maru nicht erwischt. Ob sie das Gegengift kennt? Sie ist noch zu jung, zu unerfahren, hat ihre Ausbildung bei der alten Dariba nicht zu Ende bringen können, weil diese im Wald verschwand, und wenn die Blauflamm so selten ist, wird das nicht das erste gewesen sein, was die Alte ihr beigebracht hat. Aber selbst, wenn Basilio hier verhandeln könnte, dass man ihnen auch eine Portion des Gegengiftes mitgäbe, wäre alles zu spät!

Delneb, so grausam bist du nicht, ja? Dass du mir das Glück der letzten Tage so verrechnen tätest? Oh Randor, wach über sie, beschütz sie, ich bitt dich!

Das alles behält Basilio für sich, auch wenn ihm die plötzliche Sorge gar jämmerlich ins Gesicht geschrieben steht und jeder, der weiß, wer alles im Lager auf ihre Rückkehr wartet, leicht erraten kann, wem diese gilt.
 1. 
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Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.04.2015, 19:45:14
Als Basilio seine reichlich ungeschickte Vorstellung vor der Prinzessin beendet hat, schaut diese ihn für einige Augenblicke stumm an. Ihre Gesichtszüge bleiben gefasst und falls Basilios Fauxpas ihr aufgefallen ist, so kann sie das meisterhaft verbergen. Aisling - der Blick in ihren Augen macht der ersten Silbe ihres Namens alle Ehre.

Anders sieht es beim Hauptmann der Siedlungswache - dieser verzieht bei Basilios Worten den Mund zu einem süffisanten Lächeln. Als die Prinzessin ihm einen kurzen Seitenblick zuwirft, nickt er: "In der Tat, meine Prinzessin, war der Mann vor euch - Gryphius Hengrimm, wie er sich nennt - derjenige, der Fearchara vor dem Angriff zweier Hyänen bewahrt hat, wie sie mir auf dem Ritt erzählte", sagt er immer noch lächelnd.

"Ja, Mama!", wirft das Mädchen ein. "Er hat mich wieder auf den Ast geschoben, als ich fast runtergefallen wäre!"

Aisling Adair lächelt ihre Tochter an - da kommen auch schon Maniks und Sanjans Einwürfe und die Hinweise auf die Dringlichkeit der Behandlung von Ragnar. Sie nickt dem Fhokki und dem Schamanen zu und schaut dann wieder zu Basilio. "Wir sollten zunächst euren Freund zum Medicus bringen und kümmern uns erst danach um alles weitere. Einen Rat kann ich euch aber schon vorab geben, Gryphius Hengrimm. Schaut meinem Vater stets aufs Gesicht - am besten in die Augen - wenn ihr mit ihm sprecht. Vermeidet andere Körperteile."

Ohne ein Lächeln, dass offenbaren könnte, ob Sie die Aussage als ernste Antwort auf eine so verstandene Beleidigung, oder als einen witzigen Einwurf zum Abbau der Spannung getätigt hat, und ohne eine Entgegnung von Gryphius abzuwarten, wendet sich die Prinzessin an Sanjan. Gern würde Basilio letzteres glauben - auch der immer noch amüsierte Ausdruck auf dem Gesicht des Hauptmanns deutet in diese Richtung. Doch Dihals Rücken lässt eher ersteres vermuten.

Sie will schon etwas sagen, da rutscht Sanjans Kopfbedeckung ein wenig nach hinten, als er Ragnar bei den Füßen packt und offenbart seine leicht spitz zulaufenden Ohren. Aisling hält inne und für eine Sekunde zeigt sich Überraschung auf ihrem Gesicht. "De réir na déithe", murmelt sie. "A leath-fola." Auch um sie herum tuscheln einige der Anwesenden, als sie Sanjans elfisches Blut bemerken. Dann fängt sich die Prinzessin und spricht an Tarqetik und Sanjan gewandt. "Kommt mit - ich führe euch zum Medicus."

Einen Augenblick später ist die kleine Prozession, bestehend aus Tarqetik und Sanjan, die ächzend den schweren Ragnar tragen, Manik, der neben seinem Landsmann geht, Grimnir, der hinterhertrottet und Basilio auf der anderen Seite bereits unterwegs. Aisling schreitet mit sicheren und weiten Schritten voran.

Einige der Schaulustigen wollen folgen, doch Shanahan gibt mit einigen kurzen Handzeichen seinen Männern zu verstehen, dass das nicht erwünscht ist, und ein halbes Dutzend Wachen hält die Menge davon ab. Drei von Shanahans Männern flankieren und decken die Gäste. Der Hauptmann selbst gesellt sich zur Prinzessin, die inzwischen ihre Kinder nach Hause geschickt hat und tauscht mit ihr einige Worte in elfisch aus.

Das Dorf der Elfen hält, was es versprochen hatte, aber dennoch fehlt ein Teil des Ganzen - so fühlen die Besucher. Die natürlich wirkenden Rundungen der Häuser und Hütten fügen sich auch weiter nahtlos in die Landschaft ein und an die sie stützenden Bäume. Die Treppengänge über ihren Köpfen sind häufig genutzt. Auf einigen der Terrassen auf den Ästen sehen sie Bogenschützen Wache halten, auf anderen - offensichtlich zivilen - gehen Dorfbewohner ihrer Beschäftigung nach. Die kommen an zwei Gerberhütten vorbei und können den unangenehmen, überall bekannten Geruch der Gerbemittel riechen. In der Ferne ist sogar ein steinernes Gebäude auszumachen - selbst die Elfen können nicht auf hölzerne Mühlen zurückgreifen.

Was fehlt, ist das, worauf sich der Mythos dieses Volkes gründet, und was das gemeine Volk von Tellene so an dn Elfen fasziniert: ihre Kunst und ihre Magie. Nirgendwo sind Bildhauer zu entdecken, die an einer bezaubernden Holzskulptur arbeiten würden. Auf keiner der Terrassen sitzt ein Meister mit Pinsel vor einer Leinwand. Nirgendwo vernimmt man den bezaubernden Gesang der elfischen Barden, die auf dem ganzen Kontinent berühmt sind. Und nirgendwo sieht man eine Feuerzunge aus dem nichts nach oben schlagen, oder Lichter ohne sichtbare Quelle die Straßen erhellen. All die kleinen magischen Wunder, von denen in den Sagen über die verborgenen Elfendörfer immer gesprochen wird. Nun gut - zumindest die Magie mag der Übertreibung in den Sagen und Geschichten geschuldet sein.

Diese seltsam deplatzierten Gedanken geistern eben durch die Köpfe der Gefährten, als sie endlich vor einem weiten, beigen Zelt mit Vordach hat machen. Die Prinzessin tritt einen Schritt vor und hebtden Vorhang. Shanahan geht hinein und winkt die Gefährten ebenfalls hinein. Wenige Sekunden später befinden sich alle im Zwielicht des Zeltinneren. Es ist das Lazarett des Medicus' - kein Zweifel. Vier Pritschen sind mit Leinenlaken bezogen, aber nur eine am Ende des langgezogenen Zeltes belegt. Ein alter Elf mit schlohweißem, geradem Haupthaar, dass ihm bis zur Rückenmitte reicht, einem Vollbart, der in einem langen, dünnen Zipfel unterhalb des Kinns ausläuft, und einer langen, braunen Robe, wendet sich um und begrüßt Aisling auf elfisch. Diese erwidert den Gruß hastig und beginnt zu sprechen. Sie spricht schnell und in ihrer Sprache, so dass ihre Worte unverständlich bleiben, doch letztendlich deutet der berobte Greis auf einen hohen, mit einem lacken bespannten Tisch, auf den Ragnar abgelegt werden soll - offensichtlich der Behandlungstisch.

"Legt euren Gefährten auf den Tisch", führt Liam Shanahan das Offensichtliche aus. "Das ist unser Medicus - Daragh. Er wird sich um ihn kümmern."

Als Ragnar endlich auf dem Tisch liegt, tritt der Greis heran und ruft mit rissiger Stimme: "Maelis!" Sekunden später taucht eine Junge Elfe mit blondem Haar und schneeweißer Haut hinter einem der Vorhänge auf und eilt zum Behandlungstisch. Als sie die vielen Besucher im Raum sieht, verlangsamt sich ihr Schritt für einen Augenblick, doch dann eilt sie doch heran und fragt den Medicus etwas auf elfisch. Dieser gibt ihr Anweisung, und Maelis eilt zu einem der Arzneischränke, um gleich mehrere Fläschchen zu holen.

Liam Shanahan, der neben Tarqetik und Basilio steht, beginnt leise zu sprechen: "Ich hoffe, euer Freund schafft es. Doch so lange die Ärzte beschäftigt sind, lasst mich euch fragen - ihr seid beide nicht von Dorwida und keine Kargi. Das ist offensichtlich. Woher kommt ihr? Das muss ein gefährlicher Ort sein, an dem selbst ein einfacher Unterhändler gleich drei Klingen am Leib tragen muss", sagt er mit einem Blick zu Basilio. Während er seinen Blick zu Tarqetik wendet, fügt er hinzu: "Und ein noch gefährlicherer, an dem Mann so die Klinge zu führen lernt, wie ihr. Torin hat auf dem Ritt geplaudert, ihr hättet ein wahres Blutbad unter den Hyänen angerichtet. Er nennt euch den Berg."

Während der Medicus die Substanzen in bestimmten Mengen miteinander vermischt, schaut sein Lehrling mit Interesse die Fremden an. Ihr Blick verharrt etwas zu lange auf Manik und als der Fhokki zu ihr hinüberschaut, lächelt sie ihn sogar schüchtern an. Dann räuspert sich die Prinzessin und Aislings strenger Blick fällt auf Maelis. Schnell wendet das Mädchen die Augen ab, doch der Blick kehrt nach kurzer Zeit immer wieder zurück.

In diesem Augenblick ist der Medicus mit der Zubereitung des Arzneimittels fertig und wendet sich an den Schamanen. Er verflüssigt den dickflüssigen Brei mit Wasser und flößt ihn Ragnar ein. Danach wendet er sich an Sanjan: "Ich werde nun seine Bisswunde behandeln. Die Vergiftung ist nun schon weit fortgeschritten. Wir werden ihn mit Lacken, die wir mit kaltem Wasser tränken werden, kühlen. Alles andere wird die Zeit zeigen. Wenn er morgen Abend aufwacht, wird er es schaffen. Wenn nicht, dann nicht."

Dann wendet er sich an Aisling: "Tá a thuilleadh ag teastáil Cuairteoirí anseo." Die Prinzessin nickt ihm und wendet sich an Sanjan: "Ihr könnt hier nichts mehr tun - wir können nun also zu der Nachricht kommen, die ihr übebringen wollt. Mögt ihr vielleicht zunächst mir sagen, was euch zu meinem Vater führt? Ich versichere euch - ich bin der leichtere Gesprächspartner im Vergleich zum Fürsten; es ist also in eurem Interesse. Und bei der Gelegenheit - erzählt mir bitte, woher ihr stammt, deartháir fola."

Zum ersten Mal versteht Sanjan ein elfisches Wort - Blutsbruder. Auch hier hat man seine Herkunft erkannt. Auch hier spielt sie eine Rolle. Doch im Gegensatz zu den Kargi, scheint sie hier zumindest nicht von Nachteil zu sein.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.04.2015, 20:19:05
Als Elrynor mit offensichtlichen Zaubertricks den Eintopf heranzieht und dann auch noch verfeinert, wendet sich der Blutumhang demonstrativ ab. "Pah!", sagt er schnaubend. "Selbst in seinem Käfig macht er weiter. Reicht es nicht, dass du unseren Fürsten vergiftet hast mit deinen Machenschaften?", ruft er Elrynor zu. Dann legt sich ein eiskaltes Lächeln auf seine Lippen. "Aber zum Glück wirst du das nicht mehr lange machen können - bald sind wir dich los."

"Was soll denn das heißen, Rowan", ruft Padraigs Kamerad - der zweite Siedlungswächter. Der Blutumhang - Rowan Sullivan - zieht ein noch breiteres Lächeln und antwortet. "Na - die Vögel zwitschern von den Dächern, dass der Fürst endlich eingesehen hat, dass er mit diesem Hexer hier zu nachgiebig war und dass er ihm endlich die gerechte Strafe zukommen lassen wird", ruft er aus.

Rowan Sullivan - seine Boßheit und Kaltherzigkeit stand beim Kommandanten der Fürstenwache sicher hoch im Kurs, doch schon aufgrund der Tatsache, dass er kein Geheimnis für sich behalten vermochte, weil er es nicht erwarten konnte, sich durch dessen Verbreitung wichtig zu machen, würde dafür sorgen, dass er nie weiter aufsteigen würde, als zu seinen aktuellen Rang.

Dennoch waren seine Worte beunruhigend für Elrynor. Der Elf wollte sich darüber gerade Gedanken machen, da kam eine weitere Störung - diesmal eine willkommene. Er erkannte einen kleinen, blonden Jungen - acht Sommer alt, wie er genau wusste. Es war Balin - der Sohn einer der Mägde im Haushalt seines Vaters. Auf seinen flinken, dünnen Beinen kam der Junge herangeschossen und trug einen kleinen Leinenbeutel in der Rechten. Er schoss geradewegs auf Elrynors Zelle zu, als Padraig ihn am Arm packte und zurückhielt. "Was soll das denn werden, Kleiner?", fuhr er ihn streng, aber nicht zu barsch an.

Balin hielt an und schaute zum Siedlungswächter auf. "Lady Ivsaar schickt mich", sagte er mit seiner hohen Stimme. "Ein paar Äpfel für den Jungen Herren. Sie sagte, einmal im Monat dürfe sie ein Geschenk schicken."

Der Junge hielt Padraig den Leinenbeutel geöffnet hin, so dass dieser hineinsehen konnte. Einen Augenblick später nickte der Wächter. "Na gut", sagte er.

"Was machst du denn da?", fuhr der Blutmantel auf.

"Was soll denn schon sein?", rief Padraig gereizt. "Es sind nur Äpfel - ein Geschenk von seiner Mutter."

"Was, wenn da ein Zauber dran ist?", rief Rowan, doch da war Balin schon am Zellengitter und warf den Leinensack mit einem "Guten Tag, Junger Herr" zwischen den Gitterstäben hindurch, um sich gleich darauf wieder auf den Rückweg zu machen. Der Blutumhang sah die Szenerie, und drehte sich wutschnaubend um.

Elrynor packte den Beutel und machte ihn auf. Es lagen tatsächlich ein halbes Dutzend Äpfel im selbigen. Doch einer von ihnen hatte einen geraden Riss, genau in der Mitte. Als würde er aus zwei Teilen bestehen, die aneinander klebten, aber dennoch eine Fuge hinterließen. Als den Apfel vorsichtig mit einer Hand prüfte, rutschten die beiden Hälften einen Fingerbreit auseinander. Tatsächlich - der Apfel war aufgeschnitten und die beiden Hälften wurden durch zwei ins Fruchtfleisch getriebene Holzstängel zusammengehalten. In der Mitte war der Apfel entkernt und hohl. Ein kleines, zusammengefaltetes Stück Pergament lag in diesem Hohlraum.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 07.04.2015, 21:49:38
Kurz nachdem Sanjan die Beine von Ragnar gehoben hatte, fühlt er wie seine Ohren warm werden. In sich hinein grummelnd, unterdrückt er den Drang sich um zu blicken. Kurze Zeit später ist ihm klar warum seine Ohren warm sind. Seine Kopfbedeckung war verrutscht und er kann gerade nichts dagegen machen. Damit sahen jetzt wohl alle seine spitz zulaufenden Ohren. Wenigstens begleitet die Traube der Schaulustigen sie nicht, und so kann der Halbelf wieder durchatmen. Jedenfalls in dieser Sache.

Auf dem Weg zum Heiler erlaubt sich Sanjan nur ab und an hochzublicken. Diese Elfen wirken auf ihn eher wie ein kriegerischer Stamm als wie das mystische Volk. Das bringt ihm tatsächlich etwas mehr Selbstsicherheit wieder, auch wenn er sich immer noch unwohl fühlt.
Das Heilerzelt erreichen sie für ihn genau richtig. Ragnar ist nicht der leichteste und Sanjan nicht der kräftigste in der Gruppe aber sie hatten es Geschafft. Ragnar liegt vor dem Medicus Daragh und dieser macht sich auch gleich daran ihm zu helfen. So hatte Sanjan einen Moment Zeit um seine schmerzenden Muskeln zu strecken und die Kopfbedeckung zu richten. Innerlich hofft er, dass es nicht zu spät war. Jeder Körper reagierte anders auf ein Gift und Gryphius könnte recht haben, dass der Biss schon länger her war.

So wie die Gehilfin, schaut auch Sanjan bei der Behandlung zu. Er konnte hier noch etwas lernen, auch wenn die Befehle des Elfen für ihn unverständlich waren. Als dieser den Schamanen dann in der Handelssprache anspricht, nickt Sanjan dem Medicus dankend zu. „Habt vielen Dank. Hoffentlich schafft er es.“ Sie konnten hier wirklich nicht mehr viel machen. Drei Heiler an zwei Kranken waren deutlich zu viele und schließlich war es nicht Sanjans Schamanenzelt. Dass es sich überhaupt um ein Heilerzelt handelt, wundert Sanjan schon seit dem Betreten. Die Elfen bauten wie sesshafte Menschen und doch ist der Raum für die Heilung nicht in eines der Häuser integriert.

Seltsam aber viel Zeit zum Nachdenken hat er nicht. Die Prinzessin spricht ihn an. Wieder glühen seine Ohren und er ist überrascht, dass er glaubt ihre Worte zu verstehen. Blutsbruder hatte sie ihn genannt. Bevor er ihr antwortet, berührt er Ragnars Schulter und entfernt sich vom Krankenbett. Vor der Prinzessin bleibt er stehen. „Vere õde, Tütarpealik[1] ich komme aus dem Dejystamm der Bahir, welche die weite Steppe und Wälder im Nordosten von Ek'Gakel ihre Heimat nennen.“ Seine Brust schwillt bei diesen Worten an. Er hat sich entscheiden gleich mehr zu beantworten als nur das was die Prinzessin gefragt hatte. „Dort wurde ich geboren als Sohn von Narischa der Jägerin. Mein Vater, welchen ich nie kennenlernte, war ein elfischer Händler. Ich werde Sanjan gerufen.“ Nach dieser etwas genaueren Vorstellung, legt er in höflicher Dejymanier seine beiden zu Fäusten geballten Hände auf die eigene Brust und öffnet sie dann in einer Halbkreisbewegung wieder. „Der Grund, der uns zu euch führt, ist kein sehr angenehmer. Wir sind Abgesandte eines ältesten von Dorwida der um den Frieden der Menschen mit den Kargi bangt. Er hat uns zu den Kargi gesendet um nachzuforschen, ob sie wirklich hinter den Angriffen auf Dorwida stecken und gegebenenfalls den wahren Übeltäter zu finden. Die Wolken des Krieges hängen in der Luft, doch noch sind es nur Androhungen. Bei den Kargi waren wir anwesend, als sie eure Drohung erhalten haben. Sie nehmen sie sehr ernst und so drohen die Wolken des Krieges nicht nur den Menschen sondern auch euch. Die Kargi scheinen aber nicht für die Angriffe auf Dorwida verantwortlich zu sein, was die Sache etwas komplizierter macht. Denn nur durch die wirren dieser düsteren Wolken hat der Kargi eure Grenzen überschritten. Dies ist den Kargi bewusst und sie haben uns als Unterhändler geschickt, um den Frieden zwischen euch und ihnen zu wahren. Ihnen dürstet es nicht nach Blut. Nicht von dem der Elfen, noch den Menschen, nicht heute. Sie bitten auf ihre Art um Verständnis und die Herausgabe ihres Stammesbruders.“[2] Den Reif will er noch nicht präsentieren. Die Prinzessin wird vielleicht eh gleich fragen, was sie dafür bekommen würden, denn ein Frieden mit den Kargi häng ihnen nicht sehr am Herzen. Nicht einmal bei nüchternen Sachlagen wie dieser. Erst dann, wenn tatsächlich fragen würde, will der Schamane lüften, was noch so außer Kräuter in seinem Reisebündel am Gurt verstaut hat.
 1. Dejy für Blutsschwester, Fürstentochter
 2. Diplo 2 ... nat 1
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 08.04.2015, 09:17:07
Zwei Hyänen? denkt Basilio empört. Drei waren's! So schnell wird einem die Heldentat kleingeredet! Na gut, in der einen Hyäne steckte schon einer von Maniks Pfeilen und kurz darauf war's vorbei, aber in dem Augenblick rang Wagemut mit Todesangst in meiner Brust!

Als Aisling Adair ihn anspricht, will Basilio sich schon wieder verbeugen, fängt sich aber gerade noch rechtzeitig. Verflucht, diese alberne Sitte kann man sich angewöhnen, auch wenn man nicht in einer Monarchie aufgewachsen ist. Beim Ratschlag der Prinzessin verzieht er reumütig das Gesicht—egal, wie sie ihre Worte meinte, das ist nie verkehrt—und murmelt bei sich: "So klein bin ich nun auch wieder nicht, dass ich dem Fürsten nicht bis über den Gürtel reiche."

Auf dem Weg zum Medikus und auch dort schweigt Basilio dann erst einmal, während er fieberhaft überlegt: lässt sich sein Fehler nicht vielleicht doch zum Vorteil nutzen? Das ist in seinem Geschäft die halbe Pacht: alles zum Vorteil nutzen, auch die Fehler und persönlichen Schwächen, sogar das eigene Herzensleid, wenn es sein muss, alles wird genutzt, eingebaut, verdreht. Doch diesmal sieht Basilio keine Möglichkeit dazu. Anders als bei den Grünhäuten, bei denen er jedenfalls zu Beginn einfach nur harmlos erscheinen wollte, ein Tölpel und Schmeichler, möchte er hier ernst genommen werden. Dass man ihm die Harmlosigkeit auch nicht so leicht abkaufen würde, zeigt die Frage des Hauptmanns.

"Woher ich komme?" hält Basilio ihn zunächst hin. "Oh, ursprünglich aus Baneta in Pekal. Das ist eine weite Reise, da muss man schon auf sich aufpassen können. Vor allem, wenn man so klein ist wie ich. Die Leute sehen einen Mann wie Tarqetik hier—mit 'Leute' meine ich jetzt Schläger oder Wegelagerer—und sie nehmen Reißaus, ob er bewaffnet ist oder mit den nackten Fäusten daherkommt. Aber bei jemandem wie mir denkt jeder, er dürfte ungestraft einmal draufhauen, zumal ich ein Mundwerk wie ein Großer hab. Diese Kombination hätte mir einmal schon schier das Leben gekostet, in einer dreckigen kleinen Gasse in Baneta, vor einer dreckigen kleinen Kneipe, wohin eine Mutprobe mich geführt hatte. Und Ihr werdet es nicht glauben, eine Grünhaut war's, die damals befand, dass drei gegen einen nicht die feine Art sei, und mir deshalb beistand. Die Lehre, die ich damals daraus zog, war nun allerdings nicht, dass ich lernen müsse, die Klappe zu halten, sondern dass man immer einen unverhofften Helfer dabei haben sollte, sei es eine Grünhaut in der Gasse oder ein Messer im Ärmel. Letzteres ist leider weniger effektiv. Na ja, jedenfalls, hätte der Mann mir damals nicht geholfen, stünde ich jetzt nicht vor Euch. Zwar hat er mir nie gesagt, woher er stammt oder wohin er geht, aber als die Kargi von Kezhdal fragten, ob jemand mutig genug sei, als Unterhändler zu den Elfen zu gehen, habe ich mir gedacht, das ist eine gute Gelegenheit, die alte Schuld zu begleichen.[1]

Und die Messer", fährt er fort, "dass ich die rausgerückt habe, habt Ihr allein Fearchara zu verdanken, obwohl sie mich noch nicht ganz davon überzeugt hat, dass wir nicht doch alle wie Dihal enden werden. Ein Vorschlag zur Güte: Könntet Ihr vielleicht diesmal Kargi-Schriftzeichen verwenden? Die eignen sich soviel besser dazu, jemandem in die Haut zu ritzen, mit ihren geraden Linien. Ich könnte Euch die Nachricht gern vorher auf Papier übersetzen..."

Basilio klappt eilig den Mund zu. Er hat schon zu viel gesagt. Dass er Kargi spricht und schreiben kann, das hat er eigentlich nicht offenbaren wollen.

"Und es waren drei Hyänen", setzt er noch hinzu. "Eine kam von hinten, die hat Fearchara gar nicht gesehen."
 1. Bluff = 11
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 08.04.2015, 16:12:55
Endlich geht es zum Heiler. Das wurde aber auch Zeit.
Als Sanjan sich mit Ragnar abmüht und unter seinem Gewicht ächzt, wünscht Manik sich, dass er eher zur Stelle gewesen wäre und das Tragen seines Landsmannes übernommen hätte. Umso mehr, als Sanjan in Folge seine Kopfbedeckung verrutscht und seine Ohren sichtbar werden. Nervös schaut Manik sich daraufhin um. Hieß es nicht, dass die Elfen die Tatsache, dass ein Halbelf ihr Dorf betritt möglicherweise nicht allzugut aufnehmen würden? Dafür ist es aber ausreichend ruhig. Die Frage ist nur, ob das alles nur Wahrung der äußerlichen Disziplin, sprich Selbstbeherrschung darstellt, oder Sanjans Herkunft wirklich kein Problem darstellt.

Während der Waldläufer stumm neben dem Tross Richtung Heiler herläuft, überkommt ihn zum ersten Mal seit ihrem Zusammentreffen mit dem Elfen ein frösteln. Zum ersten Mal, setzt er deren äußere Schönheit und Ästhetik nicht mit inneren, schönen Charaktereigenschaften, Sanftmut, Gastfreundlichkeit und Ähnlichem mehr Gleich. Vielmehr überkommt auch dem Fhokki das Gefühl, dass es sich schlecht ausrechnen lässt, wie ihr Besuch bei den Elfen wohl enden möge. Doch im Moment, wurde ersteinmal Ragnar geholfen, das war gut.
Bei der Ankunft am Zelt der Heiler ist Manik froh und lässt einen erleichternden Seufzer erklingen. Obwohl der Weg beileibe nicht sehr lang war, kommt es ihm so vor, dass schon wieder zuviel wertvolle Zeit verstrichen ist.
Doch endlich wird Ragnar behandelt. Endlich! Der Blick des Nordmanns ruht auf seinem auf dem Tisch liegenden Kameraden, doch zu der Sorge, die in ihm zu erkennen ist, gesellen sich nun auch Funken von Hoffnung. Gebannt schaut Manik der Behandlung zu, während Basilio und Tarqetik sich offensichtlich lieber mit Liam unterhalten. Die Handgriffe des Medicus, Daragh, wirken sicher und schnell, wofür Manik dankbar ist. Einen Stümper der nichts von seinem Handwerk versteht, hat er aber auch nicht erwartet.
Doch während Manik seinen Gedanken und Sorgen um Ragnar nachgeht, spürt er einen Blick auf sich ruhen. Ein kurzer Blick offenbart, dass ihn Maelis, die junge Gehilfin, die der Medicus herbeigerufen hat, anblickt und anlächelt. Das Lächeln der jungen Elfendame ist bildhübsch und so erwidert er fasziniert ihren Blick, doch das Räuspern der Prinzessin lässt Maelis sich wieder abwenden.
Verärgert konzentriert sich auch Manik wieder auf Ragnar. Sollte die Gehilfin des Medicus nicht ihrem Medicus helfen, anstatt sich auf irgendwelche Gäste zu konzentrieren? Doch nur kurz danach wurde ihm klar, wie absurd der Gedanke ist. Der Medicus kam bestens zurecht und es gibt nichts für Maelis zu tun, außer vielleicht vom Meister zu lernen.  Als ihm das klar wird, huscht seit langer Zeit wieder ein Lächeln über Maniks Gesicht und sein Blick wandert wieder zu der jungen Elfe, die ihn in dem Moment auch wieder, kurz, anblickt. Für einen kurzen Moment sind seine Sorgen um Ragnar vergessen.
Als Daragh Ragnar die Arznei verabreicht hat, wirft Manik ein kurzes „Danke. Danke euch!“ ein und murmelt anschließend ein paar leise, fast geflüsterte Worte an Ragnar. Dabei legt der Fhokki eine Hand auf die Schulter seines Landsmanns.

Als die Prinzessin nach dem Grund ihres Besuches fragt, ist Manik zunächst überrascht. Es war doch wohl unnütz alles zwei Mal erzählen zu müssen? Dennoch lauscht er konzentriert der Erwiderung Sanjans, mit dessen Worten er dieses Mal nicht ganz so zufrieden ist. Sicherlich, die Zeit drängt, aber mit der Tür ins Haus zu fallen, ist doch eigentlich eher sein Part. Immerhin hat er den Reif nicht gleich offenbart.
Als sein Gefährte geendet hat, fährt Manik fort:

„Lasst mich noch ein, zwei Dinge… ergänzen; verehrte Prinzessin.“, beginnt der Waldläufer und schaut ihr dabei direkt in die Augen. „Die Kargi wollen ihren Bruder zurück, dass sie uns vorgeschickt haben um friedlich zu verhandeln, anstatt gleich ihrem Naturell zu folgen und gewaltsam vorzupreschen, - so mit Äxten und Fackeln die euer kostbares Holz beschädigen -  spricht doch für die Grünhäute…, äh in dem Fall, oder nicht?“, ein wenig stolz ist Manik auf den Einfall schon, doch wünscht er sich, er würde ein bisschen ruhiger werden und sich die Worte erst zurechtlegen, bevor sie aus ihm herauspurzeln.
„Ihr seht, wir haben die Beschwerden einer langen Reise auf uns genommen um Blutvergießen zu verhindern. Abgesehen davon, wer weiß wie es euren Kindern nun gehen würde, hätten wir die Reise nicht angetreten. Ich würde sagen… wie nennt ihr das, Sanjan? Eine göttliche Fügung? Wer könnte deeeem noch widerstehen?“, mit einem schiefen, erwzungenen Lächeln blickt Manik die Prinzessin an. Der letzte Satz sollte nicht so sarkastisch klingen, wie er ihn meinte, eigentlich hat er vorgehabt ihn ernst klingen zu lassen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 09.04.2015, 10:31:56
Der kurze Weg zum Medicus bedenkt Tarqetik mit der Idee, dass es für die anderen eine Lehre sein sollte, dass, wenn man sich schon von Kreuzkommtod steckenderweise beißen lassen muss, doch wenigstens die Rüstung ausziehen kann und seinen Freunden den Rücken damit schont.

Klappernd wuchtet er denn den Körper auf den Tisch und tritt zurück, um dem Meister Platz zu machen. Die fast schneeweiße Elfingehilfin ist dem Brandorianer ein heller Fleck in den Augen. „Nicht übel ausgestattet, so ein Behandlungszimmer und edel anzusehen. Die verwendeten Materialien und natürlichen Ressourcen.“ Meint er und blickt sich, um den ersten Blick nicht zu lange ruhen zu lassen auch noch rasch sporadisch im Zimmer um.
Liams Worte reißen Tarqetik dann aus den Ufern des Tagtraumes, leider bevor er noch den Horizont ermessen konnte. Bei der Betitelung durch den Elfenknaben lacht der Krieger kurz begeistert auf und als Basilio sarkastisch in die Beschreibung miteinstimmt, quittiert er es: „Groß und ohne Mitleid. Wie sprach jemand einst: Ja, er beschreitet, Freund, die enge Welt wie ein Koloss, und wir kleinen Leute, wir wandeln unter seinen Beinen und schauen umher nach einem schnöden Grab.“ Dann hält er kurz ein und sagt denn bestimmend weiter: „ Kein schönes Gewerbe, das mit dem Tod“, und mit einem Blick zu Ragnar und mit übertriebener Höflichkeit zu Liam, „den unsere Fehler müssen wir begraben.“

Dann beginnt auch schon Sanjan mit einem kurzen Abriss für den Grund ihres Aufenthaltes im Wald und der Reise zu den Elfen. Manik bessert die Geschichte an einigen Stellen noch notdürftig aus, um die Waage ins Gleichgewicht zu stellen. Als optische Ablenkung zu den Monologen seiner drei Gefährten sieht Tarqetik der heilenden Rührhand des Medicus zu und versucht Ragnars schmerzverzehrte Mine zu deuten. Doch schon nach der ersten Berührung des Elfen an dem verwundeten Nordmann, ist Tarqetik mit der Arbeit des Heilers überfordert und sieht nur noch der Form halber weiterhin zu.
Als es wieder ruhiger geworden ist, spürt er den Blick des Elfenhauptmanns auf sich ruhen. Fragend blickt er zurück und nach einem kurzen Schulterzucken erinnert er sich an dessen Frage. „Es wurde alles gesagt, ich kann die Tatsachen nicht noch weiter ausführen.“ Da der Hauptmann aber mit seinem Blick zu insistieren scheint, gibt Tarqetik noch kurz ein paar persönliche Daten an: „Als in Dorwina die Angst um eine Eskalation mit den Kargi laut wurde, kam diese Kunde auch zu mir. Da es gerade keine anderswertige Arbeit gab und ich ohnehin von Münzenresten aus meinem Beutel lebte, fad ich es eine gute Alternative zum Kämpfen für Herrschaften und ihre politischen Launen. Wer hätte gedacht, wohin dieser Weg doch führen würde.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 11.04.2015, 04:25:35
Das erste Mal seit einer langen Zeit, schlich sich wieder ein Lächeln auf das Gesicht Elrynors. Der Blutumhang - so vorhersehbar Rowan Sullivan war, hatte Elrynor gewusst, dass er so reagieren würde - sprang natürlich auf die kleine Provokation an. Wie ein abgerichteter Hund, dem man einen Befehl gab und der dann entsprechend reagierte. Belohnt wurde der Hund dann mit einem Stück Fleisch und einer Streicheleinheit. Nichts anderes war und tat dieser Mann. Er war einer der Bluthunde des Fürsten und gierte regelrecht nach dessen Anerkennung und einem Leckerli. Der Blutumhang war gefährlich aber diese Eigenschaft war auch die Einzige, auf die er stolz sein konnte. Er ahnte noch nicht einmal, dass seine eigene Wichtigtuerei ihn daran hinderte, weiter aufzusteigen. Er war ein jämmerlicher Mann und irgendwie bedauerte er ihn.
Einen Moment lang überlegte Elrynor, den Blutumhang noch weiter zu provozieren. Wenn es stimmte, was Rowan sagte, dann würde er sowieso bald hingerichtet werden. Er zweifelte nicht an den Worten der Fürstenwache - schließlich war er bekannt dafür, kein Geheimnis für sich behalten zu können. Was konnte Elrynor also tun? Dasitzen und auf seinen Tod warten? Das würde er niemals tun.

Bevor er sich weitere Gedanken zu dem Thema machen konnte, kam ein kleiner Junge auf die Zelle und ihn zu. Elrynor erkannte ihn recht schnell und wusste, dass es Balin sein musste. Doch was ihn viel mehr interessierte, war der Leinenbeutel und dessen Inhalt. Mit einiger Genugtuung sah er dabei zu, wie die Wachen sich stritten und der Junge erklärte, dass es sich um Äpfel - ein Geschenk seiner Mutter - handelte. Elrynor war froh, dass seine Mutter an ihn dachte. Die würden ihn nicht aus dieser Zelle herausbringen aber zumindest konnte er sich damit diesen grässlichen Eintopf ersparen.
"Danke. Bist ein guter Junge." verabschiedete er sich von Balin und lächelte ihm zum Abschied dankbar an. Traurig erkannte Elrynor, dass auch dieser Junge in dem Glauben aufwachsen würde, dass Magie schädlich und schlecht war. Vielleicht hatte man ihm das sogar schon erklärt aber bisher war Elrynor keine negative Einstellung des Jungen zu ihm aufgefallen. Er war immer nett und zuvorkommend gewesen. Eigentlich war es nicht notwendig sich darüber Gedanken zu machen. Er würde ja sowieso bald hingerichtet werden.

Einen Kommentar konnte er sich dennoch nicht verkneifen. "Das ist doch lächerlich." erklärte er Rowan auf dessen Vermutung. "Meine Mutter würde unsere Familie niemals in Gefahr bringen. Diese Äpfel sind sicherlich nicht verzaubert." Er kramte in dem Beutel herum und entdeckte den aufgeschnittenen Apfel. Er hob eine Augenbraue - nahm dann allerdings erst einen anderen Apfel zur Hand und warf ihn durch die Gitterstäbe Rowan zu. "Hier. Ich teile gerne mit meinen Mitmenschen." Er fragte sich, wie weit er bei dem Mann noch gehen konnte und entschied sich dazu, es dabei zu belassen und ihn lieber in Ruhe zu lassen. Er wollte nicht, dass der Mann zu wütend würde aber Elrynor war sich sicher, dass er als Fürstenwache genügend Selbstbeherrschung besaß, um nichts unerlaubtes und unüberlegtes zu tun. Dafür war er viel zu sehr Speichellecker.
Er zog sich wieder in die hintere Ecke seiner Zelle zurück, legte den Sack auf seine Beine und fing an - nachdem er sich sicher war, dass Niemand auf ihn achtete - den Zettel zu lesen. Die Frage, die sich ihm vor allem stellte, war, ob diese Nachricht wirklich von seiner Mutter stammte. Vielleicht auch von jemand anderem aber wer würde für ihn diese Gefahr eingehen? Freunde hatte er nur sehr wenige im Dorf.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.04.2015, 18:32:19
Während Daragh sich um den reglosen Ragnar auf dem Tisch kümmert, entspinnen sich die Gespräche zwischen der Elfenprinzessin, Liam Shanahan und den übrigen Besuchern des Dorfes. Aisling hört den Ausführungen von Sanjan und Manik aufmerksam zu - als beide die Kargi erwähnen, wird ihr Blick hart und die Augen verengen sich kaum merklich. Es ist schwer zu beschreiben, aber es scheint keine Feindseligkeit zu sein, sondern eher Skepsis, oder Wachsamkeit.

"Die Wolken des Krieges brauen sich tatsächlich zusammen, deartháir fola", antwortet sie dem Schamanen, und fährt dann an beide gewandt fort. "Wir haben tatsächlich einen Kargi in unserem Gewahrsam, doch wir haben ihn auf unserem Gebiet aufgegriffen. Das ist ein Bruch des herrschenden Friedensvertrags."

Ihr blickt geht zu Liam Shanahan, Basilio und Tarqetik, die auf der anderen Seite des Behandlungstisches stehen. Die Prinzessin hört, wie der selbsternannte Pekaler eben über Schriftzeichen spricht, die man am besten in die Haut seiner Feinde ritzen sollte. Ihre Augen suchen die des Hauptmanns der Siedlungswache und die Blicke der beiden treffen sich. Ragnars Gefährten bekommen mit, wie Shanahan die Kinnmuskeln anspannt und auch Aisling zieht den Mund zu einem Strich zusammen. Ein ungewohntes, ein unerwartetes Bild. Basilios Worte waren offensichtlich eine Provokation, doch weder lösten sie eine zornige Trotzreaktion bei den beiden aus, noch schien es, als würde es ihnen nichts ausmachen. Fast beschlich einen das Gefühl, als wären sie beschämt - als wären ihnen die Erwähnung dieses Vorfalls unangenehm.

Stille kehrt ein - die dann von Daragh unterbrochen wird. Der Medicus - in seiner hellen Robe und dem schlohweißen, langen Haar und Bart eine erhabene Gestalt - dreht sich plötzlich zur Seite, zieht rüpelhaft den Naseninhalt nach oben und spuckt angewidert auf den Boden. Eine Geste, die derart deplatziert und unerwartet von diesem Mann kommt, wie es nur sein konnte, aber offensichtlich ist es eine Reaktion auf das Thema.

Maelis macht erschrocken ein paar Schritte nach hinten, während sich ihr Lehrmeister wieder nach vorne wendet und mit seiner rissigen Stimme spricht: "Rowan - sin bastaird. Is iad na cábaí fola náire ar ár rialta agus do gach Elf ar Tellene. Féach ar iad. Na fir a cheapann againn mar savages. Agus ceart!"

Wieder wünschen sich Taqrqetik und seine Begleiter - einer von ihnen könnte die Worte verstehen. Offensichtlich kann der Medicus kann offensichlich Binnenbrandobisch, doch diese Worte waren für seine Stammesleute bestimmt.

Liam Shanahan wendet sich an den alten Mann. "Ciúin, Daragh", sagt er. Das Wort 'Ciúin' haben die Gefährten bereits einige Male gehört. Es scheint 'Ruhe' oder 'ruhig' zu bedeuten. "Auch wenn du recht hast", fügt der Hauptmann noch leise hinzu.

Es vergeht wieder ein Augenblick, dann spricht Aisling Adair. "In der Tat haben unsere Männer diese Warnung überbracht:" Ihre Augen richten sich dann auf Basilio. "Ich für meinen Teil hoffe, dass das nie wieder zu geschehen braucht." Dann wendet sie sich wieder an Sanjan und Manik. "Ihr sprecht von dem Zwist zwischen den Menschen und Kargi und davon, dass sie diesen Zwist zu uns tragen wollen. Ich halte die Umstände für klar. Es gab einen Vertragsbruch und dafür sollte es die vereinbarte Strafe geben. Unter normalen Umständen würde ich sagen, dass es nichts mehr zu verhandeln gibt und keine Unterhändler gebraucht werden."

Aisling macht eine kurze Pause und lässt die Worte wirken. Es scheint, als würde sie auch ihre nächsten Sätze überdenken. Liam Shanahan schaut ebenfalls gespannt zu seiner Prinzessin - ebenso, wie wohl auch die Gefährten. Dann fährt sie fort: "Doch das hier sind keine gewöhnlichen Umstände. Die Kargi beweisen Respekt, indem sie euch und keinen der ihren schicken, unser Land zu betreten. Sie machen damit deutlich, dass sie die Vereinbarung, dass kein Kargi unser Land betreten darf, einhalten wollen. Und so sollten wir meiner Meinung nach uns zumindest anhören, was sie - was ihr - zu sagen habt."

Mit diesen Worten wendet sich Aisling an den Medicus. "Kümmert euch weiter um ihn, Daragh." Nach kurzer Pause setzt sie dann hinzu: "Und kommt dann Abends in die Gemächer meines Vaters - wie gewohnt."

Zu den Gefährten schauend, sagt sie dann: "Nun kommt. Ich führe euch zu meinem Vater und unseren Fürsten: Declan Adair."

~ ~ ~

Der Weg ist kurz und aufwühlend. Die Prinzessin, Liam Shanahan und zwei seiner Männer führen die vier Unterhändler über einige Pfade wieder durch das Elfendorf, bis man schließlich eine Art Versammlungsplatz erreicht. Ein runder Platz ist es - festgestampfte, von Pflanzen und Wurzelwerk befreite Erde, von einem Ring aus rechtwinkligen, einen halben Fuß aus dem Boden ragenden Begrenzungssteinen umgeben. Es scheint eine Art Amphitheater zu sein, bloß ohne durchgehendes Rund für die Besuchersitze. Nur auf einer Seite - im Nordwesten, erhebt sich stufig eine gebogene Tribüne gute vierzehn Fuß in die Höhe. Sie wähst stufig zur Mitte an. An beiden Seiten an den Rändern könnten Menschen - oder Elfen Platz nehmen. Zur Mitte hin kommt eine zweite Sitzreihe hinzu, dann eine dritte, dann eine vierte. In der Mitte gibt es keine Sitzreihen, sondern es führen Stufen hoch zu einem Thron, der gut neun Fuß über der Erde angebracht ist. All das ist aus Stein gehauen und mit Holz und Wurzelwerk verziert. Seltsamerweise wirkt es in dieser ansonsten so natürlichen und von Holz dominierten Siedlung nicht deplatziert.

Um die kleine Prozession herum haben sich - wie bereits in Kezhdal - wieder Dorfbewohner gescharrt, die neugierig die Szenerie verfolgen. Kein Zweifel: Während die Männer beim Medicus waren, hat sich die Kunde ihrer Ankunft im Dorf verbreitet. Basilio erkennt an einer Seite Fearchara und Torin stehen, offensichtlich mit einer Amme. Das Mädchen winkt ihm zu und der Junge ist offenbar auch freundlich gesinnt. Sanjan spürt viele Augen auf sich ruhen - offensichtlich ist auch die Neuigkeit von einem Halbelfen im Dorf von Interesse.

Drei Hochgewachsene Elfen in schwarzem Lederpanzer und blutroten Umhängen stehen an den Begrenzungssteinen des Platzes und halten die Menge allein mit ihrem Blick zurück. Langbögen hängen ihnen über den Rücken. Je zwei Klingen zieren die Seiten. Die Gesichter sind grimmig, die Augen kalt. Auch einige Männer der Siedlungswache sind anwesend. Liam Shanahan spricht mit einem der Krieger mit rotem Umhang und die gruppe wird vorgelassen. Aisling bleibt zurück und gesellt sich zu ihren Kindern. Der Hauptmann tritt mit der Gruppe vor.

Dann richten die Gefährten den Blick auf den Thron - und erstarren. Der Anblick, der sich ihnen bietet, ist niederschmetternd. Declan Adair, der mächtige Fürst der Elfen, gleicht einem Leichnam. Sein Haar ist sorgsam zurechtgelegt; es wirkt dennoch wirr und zerzaust, rar und ohne den Glanz, der Seinesgleichen eigen ist. Schlohweiß und trocken wie Stroh umrahmt es seine eingefallenen Wangen und die tiefsitzenden Augenhöhlen. Die Haut wirkt weiß, aber offensichtlich ist sie mit Puder behandelt worden. Dieses soll die rötlichen und violletten Pusteln, die sich über das ganze Gesicht, die schwächlich wirkenden Hände und Beine ziehen, verbergen. Aber es hat den Anschein, als würden sie dadurch nur noch deutlicher hervortreten. Sanjan muss schlucken und auch Tarqetik erkennt die tückische Krankheit, die er einmal bei einem Kameraden im Ludus gesehen hat: Es sind die Dämonsröteln - letztes Stadium, äußerst schmerzhaft, unheilbar, tödlich. Und zum Glück für die Anderen nicht ansteckend.

Auf dem Kopf des Mannes ist ein Kronenreif zu sehen - ähnlich dem des Kronprinzen, den Sanjan bei sich hat. Vor dem Thron steht ein weiterer Soldat mit blutrotem Umhang, langem, goldenen Haar und pechschwarzen Augen - wie eine Kriegerstatue. Liam Shanahan tritt vor und spricht zum Fürsten: "Mein Fürst, hier sind die Männer, von denen man euch berichtete. Sie haben eure Enkel im Wald vor den Hyänen gerettet und sie sagen, sie kommen als Unterhändler von den Kargi von Kezhdal, mit wichtigen Neuigkeiten. In Anbetracht dessen, hielt ich es für angebracht, sie nach Jaylin zu euch zu führen."

Der Fürst hebt müde den Kopf, als er Shanahans Worte hört und schaut diesen mit strengem Blick an. Lange bleibt es stumm, als der Hauptmann zu Ende gesprochen hat. Schließlich erhebt der Fürst seine rissige Stimme. "Ist das so?", fragt er. "Nun - das ist eine weitere der alten Traditionen unseres Stammes - eingeführt von meinem Großvater. Wenn Gäste und Unterhändler zu uns kommen, findet die Unterredung aus Respekt in ihrer Sprache statt. Vielleicht wird es Zeit, dass ich sie aufkündige - nun muss ich mich mit dieser hässlichen Karrikatur von einer Sprache abgeben, anstatt elfisch zu sprechen. Wäre das doch meine einzige Sorge. Aber sagt, Liam, was können diese Männer so wichtiges zu sagen haben, dass ihr unsere aller Sicherheit aufs Spiel setzt und sie ins Herz unseres Heims führt. In meinen Augen ist es Wahnsinn - insbesondere vom Hauptmann der Siedlungswache, der geschworen hat, Jaylin zu beschützen."

Stille kehrt über dem Versammlungsplatz ein. Shanahan hält den Kopf oben und erwidert den strafenden Blick seines Fürsten, entgegnet jedoch nichts. Ein Lächeln huscht über das harte Gesicht des Kriegers am Fuße des Throns. Dann wendet sich der Fürst an die Gefährten; mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. "Nun - Unterhändler - was bringt ihr denn für Kunde, dass mein Hauptmann sich bemüßigt fühlt, Fremde in das Herz unserer Siedlung zu führen?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.04.2015, 23:11:26
Als Elrynor dem Blutumhang den Apfel zuwirft, greift dieser instinktiv zu und fängt ihn auf. Erst ein paar Sekunden später dämmert es Rowan, dass er allein durch das Auffangen schon auf Elrynors Spiel reingefallen ist. Immer noch wütend, dreht er sich um. "Von dir, Zaubererpack, will ich nichts haben", wirft er dem Gefangenen an den Kopf. Dann wirft er den Apfel weiter an Padraig. "Hier - nimm du nur. Du scheinst ja weniger wählerisch, was deine Gesellschaft angeht."

Padraig fängt den Apfel auf. Ohne auf die Worte des Blutumhangs einzugehen, schaut er zu Elrynor und hebt die freie Hand zum Dank an. Dann trottet der Wächter zu seinem stummen Kameraden am Feuer, setzt sich neben ihn und beißt in das Obst.

Elrynor bekommt letzeres nur noch am Rande mit. In der hinteren Ecke seiner Zelle, ist er gerade dabei, das kleine Stück Pergament aufzufalten. Die Schrift ist klein und die Zeilen eng beeinander, um die Nachricht auf dem winzigen Fetzen untertzubringen, doch er erkennt sofort die geschwungene Schrift seines Vaters. Selbst auf diesem kleinen Stück pergament mit den winzigen Lettern sind die Linien immer noch so geschmeidig, wie er es von ihm gewohnt ist. Die Nachricht dagegen ist von nüchterner Geradlinigkeit:

Zitat
Lieber Sohn, es ist so weit. Adair ist vollends verrückt geworden. Wie ich erfuhr, will er morgen deine Hinrichtung befehlen. Sie würde in wenigen Tagen ausgeführt werden. Ich lasse dich nicht im Stich, selbst wenn das das Ende der Ivsaar bedeutet. Ich habe Vorkehrungen getroffen. Halte dich heute Nacht bereit, abzureisen.

Keine Unterschrift - aber für eine solche war auch kein Platz. Und bereits an Anrede und Schrift war zu erkennen, dass es zweifellos ein Brief seines Vaters war. Sollte dagegen der Brief in die Hände der Wächter fallen, wäre die fehlende Unterschrift zumindest eine kurzfristige und schwache Rückzugslinie.

Elrynor ist eben fertig damit geworden, den kurzen Brief zu lesen, da hört er Schritte nahen. Zwei Wachen nähern sich den beiden Zellen. Rowan - inzwischen auf einem kleinen Felsbrocken hockend - erhebt sich: "Was ist los?"

"Befehl vom Klingenmeister Nola", kommt die Antwort. Elrynor erkennt den Namen sofort - es ist der des Hauptmanns der Fürstenwache - des Anführers der Blutumhänge. "Der Kargi wird zum Hexer verlegt. Wir brauchen vielleicht die andere Zelle."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.04.2015, 23:35:39
Den Worten der Prinzessin und des Hauptmann hört Sanjan aufmerksam zu. Er ist über ihre Fassung und gesamte Haltung sichtlich erstand. So kann er sich nicht zusammenreißen. Besonders nicht wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Mit wachen Augen studiert er fast jede Regung der beiden, so faziniert ist er von ihrem Verhalten. Ob wohl alle Elfen so waren? Den kopf leicht schief legend, studiert er auch ihre Haltung zu der Sache mit der Nachricht.[1] Hatten sie etwa wirklich etwas dagegen? Wenn ja wer mochte wohl den Befehl dazu gegeben haben.

Da kommt aber auch schon die Reaktion, welche er eher erwartet hatte. Der Medicus spuckt aus. Es waren also doch nicht alle Elfen so erhaben wie diese beiden. Es gab auch Wutausbrüche und starke Gesten der Abneigung. Nun gut, wenigstens leßt die Prinzessin sie vor.

~

Fast den ganzen Weg zum Fürsten überlegt sich Sanjan wie dieser wohl sein mochte. In Anbetracht seiner Tochter sicher ein starker und stolzer Mann. Jemand der nicht leicht zu überzeugen sein wird. Hoffentlich hatte er genug Einsehen und würde keinen Krieg heraufbeschwören wollen.

Als sie ihr Ziel erreicht haben, blickt sich Sannjan um. Die Elfen, die Langsam die Reihen füllen behagen ihm nicht. Nicht weil sie in der Absoluten unterzahl sind, sondern eher weil sie die Stimmung in der Öffentlichkeit schnell wandeln kann. Jedenfalls war es bei den Menschen und auch bei seinem Stamm so. Sein Unbehagen steigert sich noch, als er merkt wie viele Blicke auf ihn gerichtet sind. Er ahnt, dass einige der Elfen nicht nur wegen der Nachricht hier sind und wirklich einschätzen kann er die Elfen immer noch nicht.

Der Atmen stockt Sanjan und er muss deutlich schlucken. Nur sein Heilerwissen und die Entfernung zum Thon lassen ihn diesem Moment seine Reaktionen kontrollieren. Der Fürst liegt offensichtlich im Sterben.
Die Stimmen von Liam und des Fürsten füllen den Platz. Seltsamer weise wirken ihre Worte so unterschiedlich, so hart. Was war Liam noch einmal? Die kleine nannte ihn Onkel. Also war Liam auch ein Fürstensohn, sein Sohn vielleicht? Doch Shanahan schient höher in der Hierarchie zu sein. Ihr wurde eine andere Art von Respekt gegenüber gebracht, das spürt Sanjan. Warum war dies also so? War Liam vielleicht der Sohn aus einem Nebenzweig oder hatte er sein Recht verloren. Denn selbst wenn er das jüngste Kind des Fürsten sein sollte, müsste er anders behandelt werden und sei es auch nur vom Fürsten selbst. Aber der Fürst machte Liam in aller Öffentlichkeit schlecht, mahnt seinen Fehler.

Sanjan schließt langsam zu Liam auf. In dieser Zeit legt er sich passende Worte zurecht, besonders da er auf seine üblichen Deyiwörter verzichten will. „Herr des Waldes… beginnt der Schamane mit kräftiger Stimme zu sprechen. Seine Augen hat er mühsam auf das Gesicht des Fürsten gerichtet. Ihm fällt es noch immer schwer dem Elfen in die Augen zu blicken. „Es ist eine lange Geschichte, welche uns hier nach Jaylin führt. Doch ich will deine Zeit nicht all zu stark beanspruchen. Mein Name ist Sanjan und das sind Manik, Tarqetik sowie Gryphius.“ Grüßend legt der Halbelf seine geballten Fäuste auf die eigene Brust und öffnet sie nach vorne. Mit geöffneten Armen spricht er weiter. „Schlechte Kunde bringen wir, denn die Wolken des Krieges sind am Horizont erschienen. Dorwida und Kezhdal stehen kurz vor dem Krieg. Ein Ältester von Dorwida schickte uns nach Kezhdal um  in Erfahrung zu bringen, ob die Kargi Wortbrüchig wurden. Doch wir mussten feststellen, dass ihnen das Selbe Schicksaal wie den Dorfmenschen wiederfahren ist.“ Langsam lässt Sanjan die Hände sinken. Immer wieder legt er eine Pause ein um sein vor Aufregung schlagendes Herz zu beruhigen und um passende Worte in der Handelssprache zu finden. „In Kezhdal dann, waren wir zugeben als die Nachricht aus Jaylin eintraf. Die Kargi haben sie sehr ernst genommen, doch ihr heißes Blut wurde von Vernunft gekühlt. Sie schickten uns zum Verhandeln. Zum Verhandeln über das Leben ihres Kriegers. Eines Mannes, der von menschlichen Soldaten gejagt wurde und nur aus diesem Grund deinen Wald betreten hat.“ Sanjan schluckt. Irgendetwas in Sanjan sagt ihm, dass sol langsam der rechte Moment für ihren Trumpf kommt. Der Fürst sollte sich nicht in seiner Wut über die Kargi ergeben, es musste schnell abgebrochen werden. „Es war ein Versehen und keine böswillige Absicht. Kein beabsichtigter Bruch des Friedens. Denn den Kargi sürstet nicht nach dem Blut der Elfen oder der Menschen, im Moment nicht. Sie möchten ihren Krieger zurück haben, lebend.“ Scharf zieht Sanjan die Luft durch seine Zähne ein. Er merkt die Unruhe oder Empörung welche aufkommt, doch lässt er weder dem Fürsten noch dem Volk Zeit los zu schreien. Stattdessen Spricht er noch lauter. „Und sie senden nicht nur Unterhändler, sondern auch ein Preis für ihren Krieger.“ beim reden greift Sanjan an sein Bündel. Stoppt jedoch, als er den harten Blick der blutroten Wache bemerkt. Die Ware scheint zum Sprung bereit, macht er nur eine falsche Bewegung. Langsam holt er also das Bündel hervor und beginnt es auszuwickeln. Kräuter, Stofffetzen und andere Dinge landen achtlos auf den Boden, bis der Schamane den Stoff mit der Krone in den Händen hielt. „Sieh Herr des Waldes! Seht Volk des Waldes! Das ist der Preis, welchen die Kargi bereit sind für ihren Krieger zu zahlen.“ Immer noch langsam wickelt er die Krone aus, lässt das Tuch zu seinen Sachen fallen, so dass nur noch Krone und Schopf in seinen Händen ruhen. Fest greift er beides und hält es dem Fürsten hin. Hoch erhoben, so dass auch alle anderen Elfen es sehen konnten. „Die Krone und der Schopf deines Sohnes.“[2]
 1. Motiv erkennen 21
 2. Dipolomatie 10
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 14.04.2015, 23:42:32
Kaum einen Schritt lässt Grimnir seinen Freund ohne ihn gehen. Dicht bleibt er bei Sanjan. Denn er spürt die Furcht, die Scheu seines Freundes. Wie zufällig berührt der Wolf beim Laufen seine Beine. Zeigt ihm, dass er da ist. Auch auf dem Platz unter all diesen Augen bleibt Grimnir an Sanjans Seite. Doch anders als bei den Kargi, liegt der Wolf nicht zu Sanjans Füßen. Er spürt wie gespannt die Situation ist. Das Sanjan noch verkrampfter wird und doch vor tritt. So steht er die ganze Zeit aufrecht und ruhig neben ihn. Folgt Sanjans Blick mit wachen Augen und Ohren. Zeigt gar seine Zähne als die Wache des Fürsten düster drein blickt. Mehr kann er nicht tun, als einfach da zu sein. Gleich ob seine Pfoten vom weiten Weg schmerzen und sein Körper sich nach Wasser sehnt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 15.04.2015, 04:22:45
Zumindest hatte Elrynor in Padraig einen Mann gefunden, der ihn noch als Elfen und Person ansah und nicht nur als Hexer oder Verbrecher, der den Fürsten vergiftet haben soll. Auch wenn er froh darüber sein sollte, wenigstens eine weitere Person auf die kurze Liste der Elfen setzen zu können, die ihm nicht direkt feindlich gegenüber standen, breitete sich dieses Gefühl nicht wirklich in ihm aus. Padraig tat das, was von ihm verlangt wurde - nicht mehr und auch nicht weniger. Er würde keine Hilfe sein, wenn es tatsächlich zu einer Hinrichtung kommen sollte. Elrynor hätte aber vermutlich selbst so gehandelt wie die Wache, denn es stand mehr als nur die eigene Meinung oder das Leben eines Unschuldigen auf dem Spiel. Wenn Padraig ihm helfen würde, würde der Fürst auch ihn hinrichten. Vielleicht würde er in seinem Wahn sogar so weit gehen, die ganze Familie einzusperren und zu töten. Elrynor war sich nicht mehr sicher, wie weit Adair noch gehen würde.

Er ignorierte den fast schon paranoiden Blutumhang und wandte sich lieber dem Pergament zu, dass zu ihm geschmuggelt worden war. Sollte er hier noch einmal leben herauskommen, würde er Balin belohnen - das hatte der Junge verdient, auch wenn ihm diese Aktion vermutlich befehlt worden war und er kaum eine Chance gehabt hatte.
Vorsichtig und darauf bedacht, dass niemand ihn beim Lesen der Nachricht beobachtete, ging er die Zeilen eine nach der anderen durch. Es gab keinen Zweifel daran, dass die Nachricht von seinem Vater stammte und das machte Elrynor jetzt tatsächlich Angst, denn das bewies vollends, dass auf diesem Pergament die Wahrheit stand. Schon am morgigen Tag, würde seine Hinrichtung befohlen und einige Tage danach durchgeführt werden. Der Blutumhang hatte nicht gelogen. Das war ganz und gar nicht gut.

Doch sein Vater hatte Vorkehrungen getroffen und dieser Offenbarung stand Elrynor sehr gespalten gegenüber. Zum Einen war er froh, dass er nicht im Stich gelassen wurde aber zum Anderen riskierte Vater hier den gesamten Ruf - oder schlimmer noch, das Leben - der Familie. In seinem Wahn und falschen Vorstellungen, würde der Fürst die gesamte Familie hinrichten lassen, wenn bekannt wurde, dass Vater die Befreiungsaktion geplant hatte. Im besten Fall würden sie verbannt werden und alles verlieren, was sie sich über Jahrhunderte aufgebaut hatten. Es rührte Elrynor, dass sein Vater all diese Risiken für ihn einging aber andererseits hasste er es, für den möglichen Tod - in metaphorischen oder wörtlichen Sinne - der Familie Ivsaar verantwortlich zu sein. Er würde sich nie wieder im Spiegel betrachten können, wenn es soweit kommen würde. Es würde ihn zerstören.

Allerdings war Balin bereits verschwunden und so hatte Elrynor sowieso keinerlei Möglichkeiten, seinen Vater aufzuhalten - ganz davon abgesehen, dass Vater bestimmt nicht auf ihn hören würde. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. Heute Nacht war es schon so weit.
Bevor er die Nachricht unbemerkt zerstören konnte - schließlich gab es keinen Grund, sie aufzuheben - kamen zwei Wachen auf die Zellen zu. Ihre Nachricht weckte Elrynors Neugierde aber widerte ihn auch gleichzeitig an. Er? In einer Zelle mit einem dreckigen, stinkenden Kargi-Krieger? "Das kann nicht Euer Ernst sein! Ich habe eine Einzelzelle verdient!" protestiert er laut, obwohl er wusste, dass es nichts ändern würde.
Am interessantesten war allerdings, dass es mindestens einen weiteren Gefangenen geben würde. Bei dem Zustand des Fürsten keine Überraschung. Wenn es so weitergehen würde, landete irgendwann jeder aufgrund einer absurden Anschuldigung in einer Zelle oder würde hingerichtet werden. Elrynor nahm seine Äpfel und bewegte sich so weit vom Eingang der Zelle weg, wie es nur ging. Er wollte nicht in die Nähe des Kargis und seinen Körperausdünstungen gelangen. In dem Moment, in dem die Wachen damit beschäftigt sein würden, den Kargi in diese Zelle zu bringen, nahm er sich vor, den Zettel in ganz viele kleine Teile zu zerreißen und schließlich in den Tiefen des Jutesacks zu vergraben.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 15.04.2015, 11:38:47
Schwester und Bruder also, denkt Basilio, als er den Blick mitbekommt, den die Elfenprinzessin mit 'Onkel Liam' tauscht. Dazu passt, dass sie Adair heißt, was offensichtlich der Name der Fürstenfamilie ist, und er Shanahan. Vorausgesetzt, das sind Familiennamen und werden von den Elfen auch genauso benutzt, wie die Menschen dies in kalamarischer Tradition tun. Zumindest bedeutet das Band zwischen Geschwistern hier genauso viel wie bei den Menschen. Hoffentlich ist der Fürst seinen Enkeln ähnlich eng und treu verbunden. Davon mag am Ende ihr aller Überleben abhängen.

Diese Hoffnung zerschlägt der Anblick des Elfenfürsten. Noch vor dessen Ansprache ist Basilio sich gewiss: mit dem Mann dort wird nicht zu verhandeln sein. Die Sorgen und Hoffnungen der Lebenden sind längst nicht mehr die seinen: alles, was er noch in seiner Zukunft sieht, sind Schmerz und Tod. Herrje, wie kann man sich von einem Mann regieren lassen, der mit beiden Beinen im Grab steht, kaum, dass seine Nasenspitze noch herauslugt? Das ist wieder so eine seltsame Sache, die nur in einer Monarchie vorkommen kann. Daheim wäre ein General, der nicht mehr reiten oder mit dem Schwert zuschlagen kann, schneller als man gucken kann ein General a.D., und sähe er selbst es nicht ein, so kämen die Hauptmänner aller Fronten zusammen und hefteten ihm freundlich, aber bestimmt zum Abschied einen Orden an die Brust. Warum müht der Mann sich in seinem Zustand bloß weiterhin ab? Warum übergibt er nicht an den Enkel, für den wohl die Mutter problemlos übernehmen könnte, bis Torin erwachsen und hoffentlich etwas vernünftiger ist?

Dann öffnet der Fürst seinen Mund und Basilio sieht seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Mit welch böswilliger Freude der seinen Hauptmann herunterputzt! Vor allen Leuten, ohne einen Gedanken an die Konsequenzen für sich selbst oder den Mann oder sein Volk. Überhaupt, was für ein Spektakel er hier inszeniert. Das ist keine diplomatische Verhandlung, das soll ein Schauspiel werden, zur Belustigung der Untertanen. Kommt alle her, morgen mittag gibt es auf dem Marktplatz eine Hinrichtung, dazu Musik und Gaukler und natürlich Freibier obendrauf!

'In meinen Augen ist es Wahnsinn', sagt der Kerl. Ha, der Wahnsinn blitzt tatsächlich dort: in seinen Augen. Von solchen Tyrannen hab ich schon gelesen. Dem Tode nah oder den Tod ersehnend, ist es ihnen gleich, ist es gar ihr Ziel, das ganze Volk mitzureißen in die Unterwelt! Das zeigt schon die pompöse Sprache. 'Herz der Siedlung'! Er hält sich wohl für das Herz: das Herz der Siedlung, das Herz des ganzen Volkes. Ja, und wenn das Herz aufhört zu schlagen, dann stirbt auch der Rest, so muss es sein, so denkt er's sich!

Und mag der letzte Gedanke auch übertrieben sein: Wie soll man einem Mann beikommen, der mit den Gedanken längst im Jenseits ist und für das Diesseits nur noch Hass und Verachtung übrig hat? Der kurz vor dem eigenen Tod so unverhofft die Möglichkeit in die Hände gespielt bekommt, jenen des Sohnes zu rächen, auf eine so perfekt erscheinende Art und ohne mit den Konsequenzen der Tat leben zu müssen? Was könnte ihn davon überzeugen, den Bruder jenes Mannes laufen zu lassen, der den Sohn erschlug? Dazu müsste man ja das Vaterherz überreden, den Sohn freizugeben, an den es sich klammert, mit dem kein Lebender sich vergleichen lässt, denn der Tod hat den Sohn in schwindelnde Höhen erhoben, von wo aus er, der in der Erinnerung des Vaters nun Fehlerfreie, hinab auf die Lebenden blickt, die ihm nicht das Wasser reichen können...

Sanjans wackeres Vortreten unterbricht Basilios Gedankengang. Er lauscht aufmerksam, wie der Halbelf die Situation erklärt, vernünftig argumentiert und am Ende seiner Rede gar die Krone des Elfenprinzen zückt—vielleicht, weil er zu ähnlichem Schluss wie Basilio gelangt ist und sich nur von diesem letzten Trumpf etwas erhofft und auch nur, wenn das Schauspiel des Fürsten noch nicht allzu sehr in Fahrt gekommen, wenn noch nichts gesagt worden ist, das nicht zurückgenommen werden kann.

Während der gesamten Zeit beobachtet Basilio den Fürsten genau: die Gesten während seiner Rede, die Mimik während Sanjans, nichts entgeht dem geschulten Späherblick, und doch ist Basilio hinterher so schlau wie zuvor.[1] Eines nur scheint klar: nichts von dem, was Sanjan sagt, hat den vernebelten Geist des Fürsten erreicht. Eigentlich hat Basilio die erste Reaktion des Fürsten abwarten wollen, doch nun meint er zu sehen, wie der Mann sich bereits aufbläht für eine Gegenrede—einen Monolog, giftende Polemik, im Urteilsspruch mündend!—und er ahnt: wenn er jetzt nicht spricht, so wird es keine weitere Gelegenheit geben. Er tritt also neben Sanjan, während er fieberhaft überlegt.

Woran kann man diesen Mann packen? Ehre, Vernunft, gesundes Eigeninteresse, keiner der üblichen Hebel scheint zu greifen! Wage ich es, wie ich ursprünglich vorhatte, darauf aufmerksam zu machen, dass hier offenbar Kräfte von außerhalb auf hinterhältigste Weise auf die drei Völker einwirken, um sie gegeneinander auszuspielen? Ha, wie könnte der Mann das schön drehen und wenden, bis der Spieß auf uns zeigt! Außerdem ist noch nicht ausgeschlossen, dass am Ende er es ist, der hinter all dem steckt! Verrückt genug dazu wäre er ja. Dass ihm das Wohl der Enkel oder des gesamten Volkes am Herzen liegt oder er dieses überhaupt erkennt, das glaub ich auch nicht mehr, also kann man ihm auch damit nicht kommen. Vielleicht interessiert er sich ja noch für seinen Nachruf? Vielleicht fragt man ihn am besten: wie wollt Ihr der Nachwelt in Erinnerung bleiben, als was für eine Art von Mann und Herrscher? Oder man gibt gleich den Gedanken auf, den Fürsten von seinem geplanten Spektakel abbringen zu wollen und denkt lieber an das Volk drumherum, von denen sich vielleicht doch der ein oder andere schon überlegt, ob man nicht allmählich etwas unternehmen müsse, zum Wohl aller, bevor der Fürst sie in die Katastrophe steuert... Hauptmänner, kehrt heim von allen Fronten und rettet den Staat!

"Hoch geehrter Fürst", beginnt Basilio also, nach der üblichen Verbeugung. Er spricht gerade so laut, dass seine Stimme auch bis zu den Zuschauern ringsum trägt. "Bitte erlaubt mir, den Worten meines Vorredners kurz meine eigenen Gedanken anzufügen. Ich sage Gedanken, denn die Fakten wurden Euch bereits präsentiert. Die Kargi wollten Euch und die Euren keinesfalls herausfordern, sondern sie möchten den Frieden wahren. Dazu haben sie sogar ihren Stolz überwunden und Menschen als Unterhändler geschickt. Die Szene im Verhandlungszelt in Kezhdal hätte Euch gefallen, es war ein herrliches Spektakel! Doch gemeinsam haben Gul Hulad und der ihm treu ergebene Serogul, die von allen den größten Weitblick besitzen, sich durchgesetzt, denn ihnen liegt das Wohl ihres Volkes am Herzen."

Bei der Erwähnung des 'treu ergebenen Seroguls' blickt Basilio pointiert in Liams Richtung, fährt dann aber nahtlos fort:

"Nun ist es nicht so, dass sie den Kampf scheuen, denn die Kargi sind wackere Krieger und der Krieg lockt uns Männer mit Ruhm und Ehre, aber ein Krieg, der wegen eines einfachen Missverständnisses begönne, wäre doch, nun, wie soll ich sagen, aus meiner Sicht nicht nur äußerst überflüssig, sondern zudem höchst peinlich. Man stelle sich das einmal aus Sicht des Historikers oder den Berichten der folgenden Generationen vor: Weil ein Kargi vor Menschen floh und dabei einen Schritt weit über ihre Grenze geriet, wurde er von den Elfen hingerichtet, worauf sich die beiden Stämme für die kommenden zwanzig Jahre bekriegten, bis sie sich gegenseitig nahezu ausgelöscht hatten."

Er wirft einen kurzen Blick in die Runde, um ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen, und dann wieder zum Fürsten.

"Zwanzig Jahre Krieg, übertreibt der Kerl nicht? denkt sich jetzt vielleicht manch einer hier. Schon möglich, aber auf die Zahl kommt es nicht an. Ein Krieg ist leicht begonnen, doch die Geschichtschreibung aller Länder und aller Völker zeigt, dass es allzuoft Generationen dauert, bis er halbwegs überwunden ist. Und wenn jemand den bitteren Ton in meiner Stimme bemerkt, wenn ich von 'Krieg' spreche, dann hat das seinen Grund: in meiner Heimat herrscht gerade Krieg, und etwas schrecklicheres gibt es nicht, selbst, wenn man sich den Preis der Freiheit immer wieder vor Augen hält, denn um eben diese geht es bei uns zurzeit. Ja, dafür mag man all den Schmerz und das Leid gerade noch auf sich nehmen! Um dem Joch der kalamarischen Herrschaft zu entkommen!

Doch in dem Fall, den wir hier jetzt verhandeln, geht es nicht um Freiheit. Es geht nicht um Ehre, nicht um Hab und Gut, nicht ums Überleben. Nur um ein Missverständnis. Das sollte sich doch eigentlich anders klären lassen. Damit die hier Anwesenden nicht eines Tages in die Augen ihrer Kinder oder Enkel blicken und sich der kindlichen Frage stellen müssen: Warum habt ihr euch damals alle gegenseitig totgeschlagen? Konnte man denn gar nichts tun, um es zu verhindern? Dann hätten wir heute es doch alle viel besser."


Basilio verbeugt sich abermals.

"Und deshalb haben die Kargi uns geschickt", endet er. "Denn dieser Blick ist das einzige, was sie auf der Welt fürchten."[2]
 1. Sense Motive=6
 2. Diplomatie=22
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 16.04.2015, 18:36:10
Das Angesicht des Königs der Elfen jagt Tarqetik einen Schauer über den Rücken. Wie groß muss der Lebenswille sein, dass man sich in einem so trägen und schon siechenden Körper der Tortur des öffentlichen Auftretens aussetzt. Ein Wille, ob aus Hass geschürt oder von Liebe angetrieben, verdient sich nicht durch einfaches Sitzen auf dem Thron. Neben all der Schöheit und Anmut, die hier zwischen Flora und Fauna herrscht ist der König ein widernatürlicher Schnitt durch die vollkommene Gemälde.
Auch seine Worte, wenn auch nicht immer verständlich, lassen den König gebietend wirken. Dass sich seine Kinder hier vor dem Volke in Pose werfen hat nicht annähernd die gleiche Wirkung. Fast schon scheinheilig oder beleidigend empfindet Tarqetik das Auftreten der schönen Prinzessin und von Onkel Liam, die nicht mit einem solchen Mann wie ihrem König auf einer Schwelle stehen dürften. Kinder zu Füßen des Meisters, die sich selbst als Schützer ihres Hausherren aufspielen. Vielleicht keine Farce aber doch ein gut überlegten zu Schau stellen der eigenen Person.

Das Peitschen der Diskussionswellen zu den Ansichten von Krieg und Nachtragung scheinen hier schon mehrfach über das Volk und die Elfen hinweggebraust zu sein. In der Ferne war sich Tarqetik sicher ein leises Säbelrasseln zu vernehmen, das auf den Zungenspitzen mittanzte und über die Ohren in die Herzen der Versammelten drang. Ein Rhetorisches Gift.

Fasziniert von den dem Hin und Her regt sich aber bald auch Tarqetiks Gewissen und Verstand: „Es gibt keinen Grund sich einzumischen, wenn sie keine Unterstützung wollen, dann sollte man sich ihnen nicht aufdrängen. Und bei dem vergilbtem Hass, der in den spitzen Gesichtszügen der Leute hier zu sehen ist, möchte ich nicht dort stehen, wo sie vorbei wollen.“
Tarqetik ist es nach den Gegenreden etwas Leid unter den Leuten zu warten was da kommen mag und entfernt sich etwas aus der Mitte des Verhandlungsplatzes und sucht den Gedanken auf, der ihm seinen bezahlten Auftrag mitteilt. Mit einem Schnaufen und einen Kratzen am Bart, der mittlerweile eine unangenehme Länge erreicht hat, erwartet er die nächste Rund im Rassenkampf.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 16.04.2015, 19:44:38
Es ist eine gespannte Stille, die Sanjan mutig mit seinen Worten füllt. Ein weiteres Mal - zum dritten Mal inzwischen innerhalb von zwei Tagen - erklärt der Schamane die Gründe der Reise, die er und seine Gefährten unternehmen. Zum dritten Mal tritt er für Frieden und Verständnis ein. Zum dritten Mal appeliert er an skeptische und misstrauische Fremde. Die ersten beiden Male hatten er und seine Kameraden Erfolg damit, doch dies ist nun die größte Herausforderung.

Die Menge hört ihm aufmerksam zu. Widersprüchliche Emotionen sind auf den Gesichtern zu erkennen. Manche wenige nicken bei seinem Appel an den Frieden, andere - die meisten - verziehen die Lippen bei der Erwähnung der Kargi. Zum Leidwesen Sanjans gehört der Fürst auf dem Thron zu den Letzteren.

Dann zieht der Schamane Kronreif und Haarschopf aus dem Tuch und bietet diese dar. Ein Raunen geht durch die Menge und viele der Elfen beginnen aufgeregt mit ihren Nachbarn zu sprechen. Kein Zweifel, diese Geste hatte eine Wirkung, gleich einem einschlagenden Blitz; die Bewohner von Jaylin sind sichtlich aufgeregt und überrascht. Allerdings lässt sich noch nicht bestimmen, ob sie wie beabsichtig von Vorteil ist, oder eher wie eine Provokation wirkt.

Doch die stärkste Wirkung haben Reif und Schopf - golden in der Sonne schimmernd - auf den Fürsten selbst. Declan Adair verliert sichtlich die Fassung; seine Gesichtszüge entgleisen ihm. Sich auf seine ausgemergelte Rechte stützend, erhebt er sich auf die dürren Beine und schwankt vor Schwäche und Aufregung so sehr, dass sich der Krieger im roten Umhang am Fuße des Throns besorgt umdreht. Doch dann stabilisiert sich der Fürst und die Gefährten erkennen, wie sein Kiefer malmt. Die rötlichen Pusteln unter dem weißen Puder scheinen noch mehr anzulaufen.

Dann tritt Basilio vor und beginnt zu sprechen. Und es ist eine höchst beeindruckende Rede. Der Fürst - wie es eben schien, bereit zu einem Wutausbruch - hält noch einmal inne. Lässt er den selbsternannten Pekaler sprechen, oder hat er sich nocht gefasst? - man weiß es nicht. Es ist die Rede vom Weitblick des Kargifürsten - und von dem seines Sohns. Viele der Anwesenden schauen ungläubig und zweifelnd, als sie dies hören, und einige spucken sogar bei Magos Erwähnung - doch all das ist besser, als die Wut, die ihre Gesichter vorher zeichnete.

Dann spricht Basilio vom Krieg - dem unnötigen Krieg und den Unbillen, die er mit sich bringen würde. Und wieder wirken seine Worte auf die Menge. Einige der anwesenden Elfen nicken sogar zum Zeichen der Zustimmung und die Atmosphäre scheint sich zu beruhigen. Basilio selbst ist zu sehr mit seiner Rede beschäftigt, um es zu sehen, doch Tarqetik und Sanjan erkennen, dass sowohl Liam Shanahan, als auch Aisling Adair aufmerksam und nachdenklich die Worte ihres Begleiters verfolgen. Es ist schwer, die gefassten Mienen der beiden zu deuten; auch die Kronprinzessin - gerührt durch die dargebotenen Reliquien, die ihrem Bruder gehörten, hat sich längst wieder gefangen. Doch sowohl der Schamane, als auch der brandobische Krieger haben das Gefühl, das beide den Worten Basilios zustimmen. Ganz sicher darf sich Manik bei Maelis sein. Der Junge Lehrling des Medicus' hat wohl ebenfalls die Erlaubnis bekommen, sich das Treffen anzusehen - oder soll sie später an ihren Lehrmeister berichten? - und sie nickt eifrig, als sie den gesagten Worten folgt.

Schließlich kommt Basilio auf die Kinder zu sprechen - auf das Leid, das ein Krieg zu ihnen bringen würde und auf den Stab, den sie dann über ihren Eltern brechen würden. Unwillkürlich keimt die Frage auf, ob das kalte Berechnung seitens des Korakers ist, oder nur ein glücklicher Zufall, doch Aisling Adair - die so kalt erscheinende Prinzessin - scheint Torin und Fearchara ein unmerkliches Bisschen fester an sich zu drücken, als noch vor wenigen Augenblicken. Viele der Elfen um den Versammlungsplatz herum nicken. Als Basilio zum Ende kommt, ist die Menge zweigeteilt. Er scheint die Hälfte der Anwesenden, wenn nicht sogar einige mehr, überzeugt zu haben.

Doch hat er auch den überzeugt, auf den es ankommt? Konnte er durch den Schleier der Krankheit und des fortschrietenden Verfalls zum Fürsten durchdringen? Es wird wieder still in Jaylin. Murmelnd unterhalten sich die Umstehenden, doch immer mehr Geflüster bricht ab in Erwartung der Entscheidung des Fürsten.

Schließlich hebt dieser den Kopf - und das Ergebnis ist niederschmetternd. Tränen schimmern in den Augen des Greises; durch das weiße Pulver ziehen sich schlieren über die eingefallenen Wangen. "Die Kargi verhöhnen mich, in dem Sie mir Semias' Totenzeichen schicken?", schreit er voller Wut. Und es wird klar - Basilio hätte mit der Stimme aller Friedensgötter von Tellene sprechen können - es hätte nichts ausgemacht. Er hat viele in der Menge erreicht, doch dieser Mann hat wohl nicht länger zugehört, als er die Wahrzeichen gesehen hat.

"Soll der ewige Abgrund sie alle holen. Es wird keine Gnade geben! Nicht für den Verbrecher in der Zelle. Nicht für die Kargi! Ein Raunen geht durch die Menge. Einige Unterstützer des Fürsten bekunden ihre Fürsprache. Andere tuscheln aufgeregt.

"Mein Fürst", versucht es Shanahan. Doch dieser bringt ihn mit einem lauten "Schweig!" zum verstummen. "Ich werde nicht das Andenken meines Sohnes beschmutzen, wegen der wagen Drohung einer Grünhaut!"

"Vater!", ruft Aisling Adair. "Lass uns die Nachricht in Ruhe bedenken." Inzwischen herrscht Aufregung in der Menge. Viele rufen wild durcheinander, doch die Worte der Prinzessin sind ob ihrer klaren Stimme gut zu verstehen.

Der Fürst schaut zu ihr hinüber. Sein Gesicht ist immer noch vor Wut verzerrt. "Du bist zu Nachgiebig, Aisling. Worte - welche auch immer - ausgesprochen von Kargi und ihren Handlangern; das ist das Gift einer Viper. Ihre Hinterlist hat dich und mich bereits Semias gekostet. Nein - wir werden nicht nachgeben!

Es herrscht weiterer Tumult auf dem Platz. Der Fürst richtet seinen Blick auf den beumhangten Krieger am Fuß des Throns, gibt diesem ein Zeichen und bekommt ein fast unmerkliches Nicken als Erwiderung. Dann schaut er zu Sanjan und Basilio: "Eure Haut mag nicht grün sein. Einer von euch ist sogar ein Halbblut, ein Bastard von unserem Blut." Bei diesen Worten verzieht Liam Shanahan das Gesicht. Es ist fast greifbar, dass er Scham vor Sanjan empfindet für die Aussagen seines Fürsten. Dieser fährt derweil fort. "Daher lasse ich euch für eure Anmaßung nicht sofort hinrichten." Dann macht er eine kurze Pause und fügt laut hinzu: "Aber ihr seid festgenommen!"

In dem Augenblick, in dem Declan Adair die Worte ausspricht, gibt der Krieger am Fuß des Thrones mit dem roten Umhang einen kurzen Befehl und ein Dutzend Wächter um das Versammlungsrund reißen ihre Bögen von den Schultern, ziehen Pfeile und legen schussbereit auf die Gefährten an.

Wieder erhebt sich ein Raunen und erstirbt in Stille. Shanahan murmelt etwas - es klingt wie 'Cacamas!'. Wohl ein Fluch. Und auch Aisling Adair schüttelt den Kopf. Tarqetik, der in der Nähe steht, hört Torin zu seiner Mutter sprechen: "Mama, was macht denn Opa da?". Die Prinzessin schüttelt weiter den Kopf und murmelt leise zu ihrem Sohn: "Einen Fehler, Torin. Einen Fehler."

Declan Adair fährt derweil mit einem diabolischen, zufriedenen Grinsen fort: "Ihr bekommt ein ordentliches Verfahren vor dem Fürstenstuhl. Gleich morgen Vormittag. Dann entscheiden wir, wie die gerechte Strafe für euch aussieht. Und derweil: Klingenmeister Nola - holt mir das zurück, was seither zu mir gehört!"

Der Krieger mit dem blutroten Mantel am Fuß des Throns - offensichtlich Klingenmeister Nola - tritt mit harschen Schritten vor zu Sanjan und lässt sich auch von Grimnirs Knurren nicht beeindrucken. Seine pechschwarzen Augen fixieren den Schamanen. Der Mund ist in einem kalten Lächeln erstarrt. Barsch reißt er Sanjan Reif und Schopf aus den Händen und tritt einige Schritte zurück.

Es ist still geworden am Versammlungsplatz. Die Menge scheint wie gebannt - oder gelähmt? Die Pfeilspitzen blitzen in der Sonne und zeigen auf Brust und Rücken der Gefährten. Die Absätze des Klingenmeisters schlagen hart auf dem gestampften Boden auf. Dann nickt der Fürst. "Gut. Und nun: In die Zelle mit ihnen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.04.2015, 01:06:01
Ziemlich wütend blickt Sanjan dem Klingenmeister nach. Dabei ist er wütender über die Dummheit des Fürsten als über das Grinsen des Elfen. Dieser und auch Shanahan hören von dem Schamanen ein deutliches Knurren. Dann lacht er laut auf. Es ist ein hohles Lachen. „Wie Ehrenhaft unbewaffnete, die auch noch als Boten gekommen sind, gefangen zu nehmen.“ Vom Klingenmeister, an welchen die ersten Worte gerichtet sind, hebt der Schamane den Blick zum Fürsten. „Herr des Waldes, nimm das tote Metall, nimm den Schopf und weine wie die Ahnen für die drei Völker weinen werden. Denn die Kargi haben mit unserem Fehlen, deine Antwort.“ Durch seine Wut, spricht der Schamane nicht so laut wie eben. Fast knurrt er einige Worte mehr als das er sie spricht aber sie sind immer noch laut genug. Dann rührt sich der Halbelf nicht mehr. Blickt weiter stur anklagend auf den irren Fürsten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 17.04.2015, 01:09:22
Immer noch knurrt Grimnir dem Elfen nach, da hört er von Sanjan ein Lachen. Der Wolf blickt zu ihm auf, sieht wie sein Freund die Hände eng am Körper hält, sie zu Fäusten geballt hat. Hört auch das knurren in dessen Stimme. Doch hält sich der Wolf zurück. So wie auch Sanjan. Am liebsten hätte er jetzt diesem Elfen die Waden zerfetzt aber es roch nach Gefahr. Keiner, weder sein Freund noch die anderen in der Rotte haben ihre langen scharfen Zähne und krallen dabei. Warum haben sie sie überhaupt abgelegt. Egal, alleine würde Grimnir nicht weit kommen. Nicht gegen so viele Stachelschweine.

Darum steht Grimnir still. Mit geflätschten Zähnen und einem inneren knurren, so wie auch Sanjan. Beide lassen sich wohl abführen, auch wenn sicher nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.04.2015, 08:13:17
"Halt den Mund!", herrscht der Blutumhang ihn wütend an, als Elrynor aufbegehrt. Doch - welch Ironie - zumindest dieses eine mal ist er mit ihm einer Meinung, auch wenn aus völlig anderen Gründen. Während Elrynor den Zettel vernichtet, wendet sich Rowan wieder an die Wachen. "Das ist kein guter Einfall", sagte er den beiden Männern. "Das sind beides besonders gefährliche Gefangene. Die sollten nicht zusammen untergebracht werden. Wer ist der neue Gefangene? Der sollte lieber zu einem von beiden."

Doch eine der beiden Siedlungswache schüttelt nur den Kopf: "Tut mir Leid, Rowan. Befehl des Fürsten. Ein Schwerverletzter wird in die Zelle verlegt. Daragh wird ihn dort weiter behandeln, also dürfen sich dort keine weiteren Gefangenen aufhalten."

Vielleicht bildet Elrynor sich das nur ein, doch er hat den Eindruck, dass ein Lächeln über die Lippen der Siedlungswache huscht - hervorgerufen vom guten Gefühl, dem Blutumhang etwas abschlagen zu können, ohne Streit oder Schwierigkeiten zu riskieren.

Derweil steht Padraigs Kamerad auf - Elrynor kann sich nicht an dessen Namen erinnern und tritt an die Gitterstäbe der gegenüberliegenden Zelle. "Padraig, hilf mir", ruft er. "Und Rowan, gib' uns Deckung."

"Sag du mir nicht, was ich tun soll", begehrt der Blutumhang auf, doch dann nimmt er den Bogen von der Schulter und legt auf die Zelle an. "Du, Kargi-Abschaum!", schreit er. "Komm her - du wirst verlegt!"

Einige Augenblicke später taucht der versehrte Kargi an den Gitterstäben auf und entblößt die Zähne in einem wütenden Knurren. "Ruhig", ruft Padraigs Kamerad. "Wenn du eine falsche Bewegung machst, steckt der Pfeil in deiner Brust."

Die beiden Siedlungswächter verbinden dem Gefangenen die Handgelenke und führen ihn mit gezogenen Schwertern zu Elrynor rüber. "Trete zurück", sagt Padraig zu Elrynor. Dann ist wieder das vertraute Klirren zu hören und die Tür zur Zelle wird aufgestoßen. Padraigs Kamerad - sein Name ist Amias, wie es dem Hexer einfällt - nimmt ihm wieder die Binde ab, stößt ihn in die Zelle und schließt ab.

Ein Schauder läuft über Elrynors rücken. Da steht er - ein Hüne mit grüner Haut, die unter Dreck und verkrustetem Blut kaum noch zu erkennen ist; von Peitschenhieben und schlimmeren Verletzungen verunstaltet. Seine lockige Mähne ist blutverkrustet, eines der Augen immer noch leicht zugeschwollen und blutunterlaufen. Die gelben Augen fixieren Elrynor mit einem prüfenden, misstrauischen Blick. Die dunklen Lippen signalisieren: 'Komm mir nicht zu Nahe!' Die Brust hebt und senkt sich in Folge schwerer, doch immer noch kräftiger Atemzüge. De Blick aufmerksam auf Elrynor haltend, hockt sich der Kargi in eine Ecke der Zelle. Der Hexer ist so fixiert auf seinen neuen Gast, dass er kaum bemerkt, dass zwei weitere Wachen ächzend einen großen, bewusstlosen Hünen in die eben freigewordene Zelle schleppen, während der Medicus von Jaylin ihnen mit unzufriedenem Blick folgt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 18.04.2015, 11:30:23
Der König im Wald hat seinen Standpunkt klar gemacht und seinen Blick auf die Wirklichkeit ziemlich entwölkt. Tarqetik, der sich langsam an den Rand der Truppe bewegt hatte, hört die Worte die nach Verhaftung und Kerker duften gar nicht gern. Vor seinem inneren Auge Blitzen Bilder von Eisenstangen, blutigem Sand auf und er meint die modrige, faule Luft um sich zu riechen. Auch wenn er es schon weiß, blickt er sich über die Schulter und sieht drei Elfenwachen, die weniger gefährlich wirken würde, wenn die Spitzen ihrer eingelegten Pfeile nicht auf seinen Rücken zielen würden.
„Ganz ruhig Kameraden“, sagt er, während er sich umdreht. „Oder ihr fangt euch ein paar warme Ohren ein.“ Seine Augen verengen sich, die Unterarme spannen sich an und die Knöchel der Hände treten weiß durch die Haut.[1]
 1. Einschüchtern:11
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 18.04.2015, 14:25:44
Als die Gruppe die Heilerhütte verlässt, wirft Manik noch einen letzten, besorgten Blick auf Ragnar. Die Hoffnung, dass sein Landsmann wieder gesund wird, wird größer. Hoffnung die durch einen aufmunternden Blick Maelis‘ weiter gestärkt wird.

Auf dem Weg zu ihrer Audienz, füllt jedoch wieder Unsicherheit Maniks Herz. Das Dorf scheint einer Waage gleich, derzeit noch im Gleichgewicht aber jederzeit bereit in die eine oder andere Richtung zu kippen. Hoffentlich die richtige Richtung.
Das zerschlägt sich, als sie bei Fürst Adair ankommen. Eine Leiche sitzt auf dem Thron! Oder zumindest ein Mann, dem man auf dem ersten Blick ansieht, dass die geistige Gesundheit zu regieren einfach fehlt. Finsternis umgibt den Fürsten und breitet sich in Maniks Augen wie ein sehr dunkler Schatten über den Platz aus, wie eine schwere Last, bereit die Waage entscheidend zu beeinflussen.
Das Sanjan zu Sprechen beginnt, nimmt der Fhokki zunächst gar nicht wahr, und dann, selbst als die Ansprache seines Gefährten zu ihm durchdringt, wirkt alles wie Federn, rein, strahlend weiß, aber viel zu leicht.
Viel zu spät bemerkt Manik, dass der Schamane in seiner Tasche kramt. Sein Herz beginnt schneller zu schlagen. Sie dürfen die Krone nicht rausholen, sie müssen hier weg. Einfach gehen, ohne den Kargi. Die Bestätigung, dass er hier ist, haben sie schon erhalten. Es gab andere Wege als die diplomatische. Doch war es Vertrauen in seinen Gefährten? War es die Präsenz des Fürsten die Manik lähmt, er tut nichts und das Unheil nimmt seinen Lauf. Die Krone wiegt weitaus schwerer als Gryphius‘ Ansprache, auch wenn das einige Leute auf ihre Seite zu ziehen scheint, doch nicht die Richtigen.

Wie aus weiter Ferne dringt der Lärm der Menge zu ihm vor, tumultartig. Einzelne Personen kann er in dem Zustand nicht wahrnehmen. Doch das Ziehen der Waffen, übertönt den Lärm der Menge.
Gefangennahme? Irgendwo in ein tiefes, dunkles Loch gesteckt werden? Kälte? Feuchtigkeit? Das war der Dank?

Das kann nicht euer Ernst sein?“, fährt es aus dem Fhokki hervor. „Das ist der Dank für die Rettung eurer Enkel? Das ist der Dank für die Rettung zweier Elfenkinder?“.[1] Vor Wut schwer atmend steht der Fhokki angespannt bei seinen Gefährten, die Hand zuckt zur Hüfte, doch da ist nichts.
 1. Diplo: 6
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 18.04.2015, 16:17:35
Als nach dem Urteilsspruch des Fürsten die Wogen um ihn herum aufpeitschen, erhebt Basilio weder Protest noch rührt er sich vom Fleck; einzig die Handflächen kehrt er deutlich und zu beiden Seiten nach außen, um anzuzeigen, dass er keinerlei Widerstand leisten wird.

Er hat ja damit gerechnet, dass der Fürst sie erst einmal festhalten wird—schließlich kann der Mann schlecht riskieren, dass sie, wo der Krieg beschlossen ist, irgendwelche Kunde oder Erkenntnis zu den Kargi zurücktragen—aber das mit dem 'ordentlichen Verfahren vor dem Fürstenstuhl' und der 'gerechten Strafe', das klingt verdächtig nach bereits beschlossener Hinrichtung. Ja, der Fürst reibt es ihnen sogar mit Genuss unter die Nase, indem er zuvor betont, dass sie froh sein dürften, dieses Schicksal nicht auf der Stelle zu erleiden. Das findet Basilio dann doch eine etwas übertriebene Reaktion. Ein leicht schmollender Zug legt sich um seinen Mund, was er selbst natürlich nicht bemerkt. Er hat ja nichts per se gegen die Anwendung von Gewalt, oft liegt darin der effektivste Weg, sein Ziel zu erreichen, aber er verabscheut jede Art von Maßlosigkeit. Ekzessive Gewalt ist einfach nur dumm und eine Verschwendung der eigenen Kräfte und kann einem außerdem zukünftige Möglichkeiten verbauen. Ein Chirurg schneidet ja auch nie mehr heraus, als notwendig ist, und genauso sollte man es bei der Gewaltanwendung halten. Dass die Elfen da etwas nicht richtig verstanden haben, ist ihm schon in den Sinn gekommen, als er die blutigen Schriftzeichen auf Dihals Brust und Rücken erblickte.

Gehenkt zu werden, weil du die Sache der Grünhäute vertrittst, ha, Basilio, das hast du gut gemacht! Und dein Nachruf wird lauten: Er könnte noch leben, hätte er sich nur an seinen Befehl gehalten!

Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Die Prinzessin hat aufbegehrt. Onkel Liam hat aufbegehrt. Andere schienen ebenso entsetzt über die Aussicht des Krieges. Aber wird es genug sein? Werden sie schnell genug handeln, wenn sie denn überhaupt handeln?

Da hätte ich auch beim Heer bleiben können: wenn ich doch davon abhängig bin—wenn ich doch nichts anderes tun kann als darauf zu warten und zu hoffen—dass andere das richtige tun.

Sanjan und sein Wolf stehen ebenso ruhig da wie er selbst, was den Halbelfen in Basilios Anerkennung weiter steigen lässt. Die beiden Söldner dagegen schimpfen und zetern und gehen auf Abwehr. Am liebsten würde er ihnen zurufen: 'Halt, nicht! Spart euch eure Kräfte für später!' Hoffentlich schlagen die Elfen die beiden nicht allzu sehr zusammen, das würde eine Flucht doch sehr erschweren.

Basilio sucht Liams Blick. Nicht anklagend schaut er, nicht bittend, nicht herausfordernd. Eigentlich liegt gar kein deutbarer Ausdruck auf seinem Gesicht, doch wenn Liam sich auch nur ein bisschen auf Körpersprache versteht, so wird er bemerken, dass der kleine Mann vor ihm das Rückgrat durchdrückt und dabei auch das Kinn ein wenig hebt, bis er kerzengerade aufgerichtet dasteht: eine Aufforderung, dass um sein Volk zu retten auch er, Liam Shanahan, das Rückgrat durchdrücken müsse und den Blick heben, oder er wird für den Rest seines Lebens geduckt laufen.[1]
 1. Bluff  (http://www.d20pfsrd.com/skills/bluff)(convey secret message) = 25
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 20.04.2015, 19:40:53
Wieder wurde sich Elrynor bewusst, dass er trotz des Misstrauens, des Hasses oder ganz einfach der Abneigung, die ihm entgegen gebracht wurde, noch immer einiges mit den Bewohnern dieser Stadt gemein hatte. In seiner Situation, war diese Erkenntnis aber leider nur ein schwacher Trost. Wenn die Fluchtaktion schief laufen würde, würde nicht nur er selbst, sondern auch seine ganze Familie hingerichtet werden.
Rowan war zwar seiner Meinung aber anscheinend hatte der Blutumhang Angst, dass der Kargi sich mit ihm verbünden würde. Tatsächlich wäre Elrynor dieser Idee nicht wirklich abgeneigt - wenn sein Vater nicht schon für die Flucht gesorgt hätte. Denn auch wenn er Kargis verachtete, konnten sie für seine Zwecke missbraucht werden. Ihm war sein Leben deutlich lieber als die wenigen Minuten, die er sich für die Flucht an dieses Tier halten müsste. Auf wen würde man wohl als Erstes die Bögen richten? Einen Volksfeind oder einen Verräter und Magier?
Zum Glück musste Elrynor nicht auf diese Möglichkeit zurückgreifen. "Nur ein paar Stunden und dann bin ich diesen stinkenden Haufen wieder los."

So beobachtete er gespannt - was blieb ihm auch anderes übrig - wie der Kargi verlegt wurde. Das dabei der Blutumhang Befehle ausführen musste und seine Worte und Bedenken in den Wind geschlagen wurden, gefiel Elrynor, auch wenn er so eine Möglichkeit vermutlich anstelle der Wache voll ausgekostet und noch einen draufgelegt hätte. Vielleicht ergab sich ja auf der Flucht noch eine Möglichkeit, dem Blutumhang zu zeigen, was Elrynor von diesem Arschkriecher des Fürsten hielt.
Er rutschte noch weiter in die Ecke, als der Kargi in eine Zelle gebracht wurde und erwidert seinen Blick. Auch die Aufforderung, nicht zu Nahe zu kommen, beruhte auf Gegenseitigkeit und der Hexer ar froh, dass er diesem Monster nicht näher kommen musste. Auch wenn er nicht wirklich Angst vor dem Krieger hatte, so erkannte er, dass der Kargi trotz seiner Verletzungen durchaus in der Lage sein würde, ihn in zwei Stücke zu reißen und das flößte ihm zumindest Respekt und Vorsicht ein. Es war nicht mehr als eine wilde, tierische Kraft aber auf diesem kleinen Raum, würde das reichen.

Elrynor beobachtete seinen neuen Zellennachbarn genau. Die Verletzungen, die wahrscheinlich von Folter stammten, hatte der Kargi sich garantiert verdient. Er fragte sich noch nicht einmal, was der Grund für die Gefangenschaft und Folter war - so sehr er den Fürsten auch für das hasste, was er ihm angetan hatte, so war er doch immer ein Unterstützer seiner Abschottungspolitik gewesen und dazu gehörte auch, dass diese Tiere auch so behandelt wurden, wie sie es verdient hatten. Er hatte kein Mitleid mit ihm.
Den Blick schließlich von dem Kargi lösend, richtete sich Elrynor dem neuen Gefangenen zu, der in die gerade freigewordene Zelle gebracht wurde. Er richtete sich auf und stellte sich an die Zelle, um etwas genauer erkennen zu können, wer dort in die Zelle gebracht und vom Medicus behandelt wurde.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.04.2015, 14:57:23
Maniks klagende Worte gehen im allgemeinen Raunen der Menge unter. Dann schreiten schon Männer der Siedlungswache sowie die vier Krieger mit den blutroten Umhängen - anscheinend eine Art Elitetruppe - zur Tat, und das bedeutet: auf die Gefährten zu.

Basilio bringt sein Zeichen an und kann erleichtert feststellen, dass Liam es gesehen hat. Der Hauptmann der Siedlungswache steht mit zerknirschtem Gesicht dar, doch er nickt kaum merklich als Antwort. Dann sind schon zwei Elitekrieger und zwei einfache Wächter bei Basilio und Sanjan und packen diese an den Oberarmen, um sie abzuführen.

Ähnlich ergeht es Manik. Tarqetik dagegen wird weniger zuvorkommend behandelt. Die drei Männer, die ihn mit ihren Pfeilen bedrohen, verharren trotz - oder wegen? - seiner Worte regungslos. Doch der Klingenmeister der Elitekrieger, der Sanjan die Reliquien aus den Händen gerissen hatte, tritt an ihn heran und rammt ihm ohne Vorwarnung sein Knie in die Weichteile. Der brandobische Krieger krümmt sich vor Schmerz, da packt ihn Nola am Oberarm und zischt ihn an: "Bedrohe die Männer noch einmal, und es ist mein Schwert, das ich dir zwischen deine Lenden rammen werde."

Die Stimme ist tief und kalt. Ungewöhnlich für einen Elfen, aber sehr passend zu gerade diesem Mann. Dann zieht Nola Tarqetik mit einem Ruck barsch wieder in die Aufrechte und stößt ihn mit der anderen Hand den Wächtern entgegen. "Abführen!"

Die Gefährten sehen noch, wie Aisling Adair zum Thron schreitet und mit ihrem Vater zu sprechen beginnt, während weitere Wachen einen Korridor durch die Menschenmenge öffnen, durch den sie abgeführt werden sollen, und gleichzeitig die Massen davon abhalten, zu nahe an den Thron zu kommen. Während sie von Wachen begleitet durch die Gasse schreiten, betrachten sie Dutzende von Gesichtern von beiden Seiten. Einige sind voller Hass und Abscheu - mermals versucht man sie anzuspucken. Zum Leidwesen von Manik, einmal sogar mit Erfolg.

Doch andere Gesichter zeigen Sorge oder Angst. Der Fhokki erblickt wieder Mealis in der Menge, die mit einem traurigen Gesichtsausdruck der Gruppe nachschaut und ihren Kopf, wie aus Scham, senkt, als sich ihre Blicke treffen. Basilio und Sanjan machen dagegen Fearchara in der ersten Reihe aus. Anscheinend hat sie sich von ihrer Amme losgerissen, die gerade fieberhaft versucht, mit Torin im Schlepptau das Mädchen einzufangen. Als die Männer an ihr vorbeikommen ruft sie zu Basilio. "Tut mir Leid, Gryphius. Ich werde nochmal mit Opa reden - versprochen!" Dann packen ihn wieder die Hände der Wachen und zwingen ihn vorwärts.

Die Gefährten werden von den Wächtern durch Jaylin nach Norden getrieben. Einige Schaulustige folgen im sicheren Abstand von hundert Fuß, doch schon bald nimmt die Anzahl der Gebäude ab und es ist klar, dass sie dabei sind, das Dorf zu verlassen. Beim letzten Bauwerk, einer kleineren, abgeschlossenen Hütte am Fuße einer großgewachsenen Eiche, halten die letzten Schaulustigen an und die Gruppe - vier Kämpen, ein knurrender, treuer Wolf und insgesamt neun bewaffnete elfische Krieger - setzt ihren Weg durch den Wald fort.

Ungefähr eine halbe Meile später erreichen die Männer ein Ansammlung aus drei Gebäuden. Die Gefährten sind nicht überrascht, dass es sich um einen Kerker handelt, doch sie sind sehr wohl davon überrascht, wie dieser Kerker aufgebaut ist. Eine kleine Hütte bildet den Anfang und soll wohl als Wächterhäuschen dienen. Zwei Dutzend Fuß von ihr entfernt stehen zwei rechteckige, steinerne Bauten einandern gegenüber. Sie sind knapp zwanzig Fuß lang und sieben oder acht Fuß breit. Das Dach und drei Wände bestehen aus Stein. Eine lange Seite - jeweils die dem anderen Bau zugewandte - besteht aus einem durchgehenden Gitter aus Eisenstäben. Diese beiden Bauten sind also die beide Zellen des Kerkers von Jaylin - auch wenn das Wort Kerker hier nicht passend erscheint.

Dann fällt den Gefährten die weiße Robe des Medicus in der linken Zelle auf und sie erkennen, das die Tür zu dieser Zelle offen steht. Einige Schritte später ist zu sehen, wie Daragh sich über einen Verletzten auf einer Pritsche beugt - es ist Ragnar. Zumindest verweigert man ihm anscheinend nicht die Behandlung.

Zwischen den beiden Zellen brennt ein Lagerfeuer und zwei Siedlungswächter sowie ein Elitekrieger sind um dieses herum verteilt. Als sie die große Gruppe nahen sehen, springen zwei von ihnen auf. Die Siedlungswache tritt vor und ruft: "Cad atá ar siúl? Cé hé sin?"

Von einem der Wächter, die die Gefährten begleiten, kommt die Entgegnung ebenfalls auf elfisch. Wahrscheinlich eine Erklärung dafür, warum sie hier sind. Was immer der Mann gesagt hat, es hat jedenfalls dem beumhangten Krieger am Lagerfeuer nicht gefallen. Dieser lässt eine Tirade los, der auch ohne Kenntnis der Elfensprache anzumerken ist, dass er wütend und unzufrieden ist. Schließlich ruft einer der Elitekrieger, die die Gruppe begleiten: "Ciúin, Rowan. Gceannas ar an Prionsa, mar sin calma síos." Daraufhin verstummt der Mann.

Als die Gruppe näher herantritt, steht die andere Siedlungswache ebenfalls auf und beginnt, die Tür zur rechten Zelle aufzushließen. Anscheinend soll Ragnar weiterhin allein mit dem Medicus verbleiben und so sollen alle anderen Kämpen in die andere Zelle. Das wäre auch so schon eng geworden, doch nun dürfte es noch enger werden, denn die Gefährten erkennen, dass die Zelle nicht leersteht. Nein - ein hochgewachsener Elf mit blonden, langen Haaren sitzt bereits darin ein und mustert die Neuankömmlinge argwöhnisch, während die Wächter in ihrem Rücken wieder über etwas streiten. Und ein weiterer Gefangener sitzt in der Zelle. Ein Kargi. ein breitschultriger Krieger mit wulstigen Muskeln, dicken Oberarmen, breiter Brust und Stiernacken. Mit ungebändigtem, von Blut und Dreck verklebtem, schwarzen Haar, das ihm lockig bis über die Schultern reicht, flammenden Augen und den grimmigen Zügen eines Kämpfers. Man sieht ihm an, dass er geschlagen, ja misshandelt worden ist. Blutergüsse und Schnitte sind zu sehen. Mindestens eine Rippe scheint gebrochen und ein Auge ist zugeschwollen. Er hockt in einer Ecke der Zelle und beobachtet die Neuankömmlinge voller Misstrauen und Zorn.

"Rein mit euch", hören die Gefährten hinter sich die Anweisung der Wachen und schon werden sie hineingeschubst in die Zelle durch die eben geöffnete Zellentür. Dann fällt diese wieder klirrend zu und das Schloss wird angelegt und verschlossen.

(http://fs5.directupload.net/images/151028/m2rj5x6m.jpg)

~ ~ ~

Elrynor begibt sich nach vorne, um das Geschehen in der gegenüberliegenden Zelle zu betrachten. Er sieht, wie Daragh, der Medicus von Jaylin, sich über einen Verletzten beugt, um diesen zu behandeln. Der Mann ist offensichtlich kein Elf. Es ist ein großgewachsener Hüne - wie die Nordmänner, von denen er gehört hat. Doch was macht er hier?

Es vergehen jedoch nur wenige Minuten, in denen sich Elrynor mit dieser Frage und den Gedanken an den bevorstehenden Fluchtversuch beschäftigen kann, da erhebt sich wieder Lärm, und er sieht wie fast ein Dutzend elfischer Krieger vier Gefangene samt einem Wolf zu den Zellen prozessieren. Es scheint, als würde seine Einzelzelle in wenigen Augenblicken von einer Doppelzelle zu einem Gemeinschaftsraum mutieren. Padraig springt auf und ruft zu den Wächtern: "Was ist den jetzt los? Wer sind das denn?"

"Gefangene. Abgesandte der Kargi. Wahrscheinlich Spione. Auf Befehl des Fürsten sollen sie erstmal eingekerkert werden. Morgen wird ihnen der Prozess gemacht. Sie sollen zu den beiden anderen." Die Antwort kommt von einem der Wächter, die die neuen Häftlinge eskortieren.

Als Sullivan das hört, ist der Blutumhang nicht mehr zu beruhigen. "Was? Seid ihr völlig verrückt. Diese Zellen sind für maximal drei, vier Gefangene gemacht. Das ist ein zu großes Risiko. Dann soll der Alte wieder verschwinden und wir schließen einige von denen mit dem Sterbenden dort drüben ein!"

"Ruhig, Rowan. Befehl des Fürsten, also reg dich ab", kommt als Antwort und als Elrynor hinausspäht, erkennt er, dass ein anderer Blutumhang - einer, der die neuen Gefangenen begleitet - die Antwort gegeben hat. Dann tritt die Gruppe näher und Elrynor erkennt die vier Männer, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können, sowie einen grauen Wolf, die allesamt von den Wächtern in die Zelle hineinbefördert werden, während sich Rowan weiter beschwert. Ein großgewachsener Hüne mit breiten Schultern, ein nicht minder gefährlich wirkender Nordmann. Ein schmächtig, aber wendig wirkender Mann mit schlankem Gesicht und ein Halbelf, der wie ein Wilder aus diesen Landen gekleidet zu sein scheint. Eine obskure Auswahl, die durch den Kargi-Abschaum in seiner Zelle nur noch obskurer wird. Das Ganze wirkt wie ein Scherz des Schicksals - und zwar wie ein schlechter.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 21.04.2015, 17:36:48
Mit wütenden, sturen Blick lässt sich Sanjan abführen. Grimnir, den zum Glück keiner direkt angeht, folgt seinem Freund treu. Trotz seiner Wut, lässt sich der Schamane nicht seine Würde nehmen. So gut es ging schreitet er neben seinem Wächter her, erhobenen Hauptes. Nur als die kleine Fearchara zu ihnen ruft, wendet er seinen Blick zu ihr. Für diesen Augenblick tut es ihm Leid, was der Fürst gerade angerichtet hatte. Warum gab es nur Anführer die nicht erkannten, dass ihre Zeit zu Ende war. Jedoch war es die Angelegenheit dieses Stammes und er glaubt nicht, dass er oder einer seiner Begleiter den sterbenden Fürsten zu einem Kampf um die Krone herausfordern könnten.

Doch schon bald wenden sich Sanjans Gedanken. Schade, der Elfenfürst ist unvernünftiger als der Kargifürst. Das sollte schon etwas bedeuten, aber nun hieß es von hier fort zu kommen. Sie hatten versagt, doch ihr Leben einfach wegzuwerfen, will er nicht. Aus jeder Lage gab es einen Ausweg, sicher auch aus diesen Zellen. Obwohl der Schamane noch nie eine von innen gesehen hatte, glaubt er daran, dass sie fliehen konnten. Nur halt nicht solange, wie dutzende von Wachen um sie herum sind.

Leicht wandert eine Augenbraue fragend nach oben, als Sanjan die Zellen sieht. Ob sie und dort an die Pfähle binden? fragt er sich bevor er realisiert wer in der einen Zelle liegt. Ragnar, hatten wann hatten sie ihn wohl hier her gebracht? In seinen Gedanken spinnt er diese Frage weiter und kommt zu einen üblem Schluss. Wonach er wieder wütend dreinblickt.

In die Zelle verfrachtete und überraschender Weise nicht an einen Pfahl gebunden, wendet sich Sanjan um und ging in die Knie. Er umschlingt Grimnirs Hals und drückt ihn fest an sich. Der Wolf hat es gut gemacht. Hat keinen der Elfen angefallen und war nicht stiften gegangen. So sind wohl die ersten Worte ein Lob an den Wolf. Doch rasch folgen düster klingende. In seiner Muttersprache flucht der Halbelf ähnlich erregt wie der Elf gerade eben. Dabei nutzt er aber fast nur Kraftausdrücke und Wörter die seine Begleiter fragen lassen würden, woher Sanjan diese kannte.

Doch Sanjan braucht es gerade. Er ist so etwas von wütend auf diesen Fürsten, die Elfen, ach ihre ganze Lage, dass er es einmal rauslassen muss. So wirkt er auch deutlich entspannter, als seine Worte enden. Im Schneidersitz, sitzt er nun auf dem Boden. Grimnir hat sich neben ihn gelegt und ließ seinen Kopf im Schoß seines Freundes. Beide achten weder auf den verwundeten Kargi, noch auf den Elfenbastard der mit ihnen in der Zelle sitzt. Der Schamane blickt rüber zur anderen Zelle. Zu Ragnar und dem Medicus Daragh. „Hey Daragh“ brüllt er dann urplötzlich los. „Danke, dass du Ragnar hilfst. Doch lass mich raten. Kaum waren wir verschwunden, haben die Wachen ihn hier her gebracht. Dein Herr des Waldes war doch von Anfang an taub für unsere Worte. Zu Schachde, dass der Tot und die Trauer ihn blind für das Leben gemacht haben. Zu schade, dass er dein Dorf in einen neuen Krieg führt. Venna meditsiin[1] mögest du genug Kräuter haben um den Schmerz und das Blut zu stillen.“ Danach blickt er der Wache, die ihn gerade anfletzen will, er habe zu Schweigen stur in die Augen und schweigt.
 1. Dejy für: Bruder der Heilkunde
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 21.04.2015, 19:03:45
Angespannt bis zum zerreißen, steht Manik in der Mitte des Versammlungsplatzes und beobachtet die sich näherenden Wachen. Feiglinge. Dreckspack. Gnade diesem Abschaum Gott, sollten sie sich noch einmal unter ausgeglicheneren Verhältnissen treffen.
Finster schaut er die beiden Wachen, die ihn abführen wollen an.
Grade als Gedanken des Widerstands in dem Fhokki aufzukeimen beginnen, wird Tarqetik auf unsanfte Art daran erinnert, dass es relativ zwecklos ist, angesichts der Übermacht die sie gegen sich haben. Widerwillig lässt Manik sich daraufhin mitnehmen.
Als irgendsoein aufmüpfiger Tölpel ihn auch noch anspuckt, kann Manik sich nicht mehr zusammenreißen. Wütend versucht er zurück zu spucken, verfehlt sein Ziel jedoch und kriegt dafür, von einem seiner Bewacher einen schmerzhaften Ellenbogenschlag in die Seite ab. Grimmig schaut der Fhokki in die Menschenmenge und macht keinen Hehl aus der Wut, die in diesem Moment in ihm weiter aufsteigt. Nicht einmal der Blick Maelis‘, kann daran irgendwas ändern.
Soll dieses ganze, abartige Volk der Teufel holen.

Als die Gruppe den Wald erreicht, hat der Fhokki sich wieder etwas beruhigt, sucht den Wald ab nach den Stufen in die Tiefe die in ein einsames, dunkles Kellerloch führen, doch er erspäht nichts. Umso überraschter ist Manik, als sie ihre tatsächlichen Zellen erblicken und kurz darauf, erhellt sich sein Gemüt zum ersten Mal seit den Geschehnissen auf dem Versammlungsplatz wieder ein wenig: Ragnar! Und er scheint noch zu Leben. Angestrengt blickt der Fhokki hinüber in die Zelle mit dem Medicus und seinem Landsmann, kann jedoch nichts erkennen.
„Danke! Danke Medicus.“, krächzt er stattdessen hinüber, während sie in ihre Zelle geschleift werden. Sofort stellt sich Manik an die Gitterstäbe und späht angestrengt in die andere Zelle. „Geht es ihm gut? Wird er wieder gesund?“
Doch statt Antworten erhält er nur böse Blicke. Vermutlich wollte der Medicus Ragnar gar nicht helfen. Der Fürst hatte nur Angst, dass ein Toter in Gefangenschaft, dass Volk doch noch gegen ihn rebellieren lassen könnte.

Seine Gedanken und Sanjans Worte lassen wieder Wut im Fhokki aufkeimen. Es stimmt. Sie mussten Ragnar echt schon ziemlich zeitig hier her gebracht haben. Der Hüne trägt sich bestimmt nicht leicht.
Wütend blickt Manik wieder die Wachen an. „Abschaum! Abschaum! Abschaum!“, brüllt er nun wieder aus voller Kehle, auf kein bestimmtes Ziel gerichtet. Doch als sich eine der Wachen ihrer Zelle wieder nähert, springt Manik hastig von den Gitterstäben weg. Komm doch rein um mich zu bestrafen, feiges Stück Dreck. Wollte er brüllen. Doch stattdessen erblickt der Waldläufer zum ersten Mal den Kargi in ihrem neuen Zuhause.
Ein blutrünstiger Krieger, still stehend in der Zelle und die Neuankömmlinge musternd. In dem Moment kann Manik nicht anders als leicht zu schmunzeln, doch es ist kein erfreutes oder fröhliches Schmunzeln. Es hat einen Hauch von Boshaftigkeit in sich und einem aufmerksamen Beobachter könnte klar sein, dass es ein tief zynisches Schmunzeln ist.
„Na, wen haben wir denn da? Immerhin haben wir offensichtlich den gefunden, den wir gesucht haben, wenn das mal nichts ist. Ha! Erfolg!“, plappert der Fhokki unverdrossen los und schnippt dabei die Finger einmal vor dem Gesicht des Kargis. Grade dabei den Kargi weiter zu umkurven und sein dummes Geschwätz weiter fortzuführen, erblickt Manik jedoch den anderen Zellenbewohner.

Urplötzlich bleibt er stehen. Sein Blick haftet auf dem Elfen. So plötzlich wie er stehen geblieben ist, lacht er plötzlich ein lautes, kurzes, heftiges Lachen. „Einer von denen. Hier drin. Erstaunlich.“

Der Gedanke, dass ihr Zellengenosse in einer genauso beschissenen Lage wie sie selbst ist, kommt dem Fhokki in dem Moment nicht. In dem Moment, ist der Elf vor allem eins: Ein Elf. Und was Manik angeht, ist ein Elf grade einfach nur ein Elf und einer so gut wie der andere. Die Hände zu Fäusten geballt, bewegt er sich langsam auf den Mitgefangenen zu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 21.04.2015, 20:29:02
Liams Nicken nimmt Basilio zu Kenntnis, ohne weiter darauf zu reagieren. Er lässt sich willig abführen. Tatsächlich ist sein Schritt federnd, man möchte fast sagen: beschwingt. Und so fühlt er sich auch, trotz ihrer prekären Lage. Ha, was für eine Rede! Und die Leute, auf die er abgezielt hat, scheint er tatsächlich erreicht zu haben. Da! Die Prinzessin schreitet energisch auf ihren Vater zu: das letzte Wort ist für sie noch lange nicht gesprochen!

Bei Fearcharas Zuruf allerdings lächelt Basilio traurig. Die Welt der Erwachsenen muss für Kinder wirklich unverständlich sein! Dass der liebe Opa so was tut und sich dabei auch so gar nicht um das Wohl des Volkes oder der eigenen Familie bekümmert... ach, es ist wohl besser, dass sie den letzten Punkt wohl so recht gar nicht versteht. Er will ihr zuwinken, doch da hat man ihn schon weitergestoßen.

"Man sollte vielleicht eine zweite Amme beschäftigen", merkte er an. "Eine einzelne hat doch gar keine Chance, die beiden im Auge zu behalten."

Der beschwingte Schritt hält ungefähr die Hälfte des Weges an, dann kommen Basilio die ersten Zweifel. Überzeugung heißt noch lange nicht Handeln, und Handeln noch lange nicht Erfolg. Vielleicht darf er sich doch nicht zuviel von Liam und Aisling erwarten. Beim Anblick der Zellen denkt er unwillkürlich: Ich bin noch zu jung zum Sterben! Und als er hineingestoßen wird: Basilio, du Dummkopf! Warum hast du deine Messer hergegeben? Keiner hat dich gefilzt, keiner hätte sie bemerkt! Aber du musstest ja eine große Geste machen. Warum, Vlad, warum geb ich freiwillig einen Vorteil her? Aber vielleicht ist die Geste an Onkel Liam ja nicht verloren gegangen. Vielleicht nützt diese ihm in seiner Zelle mehr als die kleinen Dingerchen selbst.

Ja, und dann schaut Basilio sich um. Kaum hat er den Kargi erblickt—Maniks Ruf "Ha, Erfolg!" macht ihn auf diesen aufmerksam—da geht er auch schon auf ihn zu, ohne sich von dessen finsteren Blick beeindrucken zu lassen, und setzt sich neben ihn, auf die dunklere, den Gitterstäben entgegengesetzte Seite.

"Hallo Barkas", sagt er dabei auf Kargi, leise genug, dass es die Elfenwächter in dem augenblicklichen Tumult hoffentlich nicht hören. "Uns schicken deine Vater und Bruder. Sollten verhandeln mit Fürst von die Elfen über dein Freiheit. Das war Plan eins. Plan zwei gibt es auch, wird enden mit unser aller Tod, nur gerettet wird sein Kargi Ehre. Ich für Plan drei bin. Was meinen du?"[1]

Der Kargi blickt noch finsterer drein, noch misstrauischer als zuvor. Herrje, er hat natürlich recht. Die Idee, dass sie im Auftrag seines Stammes hier sind, ist vollkommen absurd, so wie die Wahrheit eigentlich immer absurder als die Lüge erscheint, bei welcher man sich schließlich ganz an der Situation und der nötigen Plausibilität orientieren kann. Das frustriert Basilio schon seit jeher, dafür hat er wenig Geduld übrig: jemanden von der Wahrheit überzeugen zu müssen, der diese nicht selber sieht. In neun von zehn Fällen ist es verschwendete Liebesmüh! Wie also soll Basilio Barkas nur überzeugen, wie ihm beweisen, dass sie tatsächlich von seinem Vater geschickt wurden?

"Du glaubst mir nicht?" setzt Basilio nach. "Glaubst nicht, dass dein Vater Menschen würde schicken? Na ja, wenn er hätte geschickt einen von seinen Leuten, dann ja wären sie behandelt worden wie du oder wie Dihal, nicht wahr? Dihal lebt noch. Ich ihn im Wald hab gefunden und Dariba ihn hat geheilt. Soll ich beschreiben dir, wie er sieht aus? Wie er war zugerichtet, mit Messer überall hinten und vorn geschnitten zu Zeichen? Soll beschreiben, wie sieht Marus Hütte von innen aus? Und Maru selbst? Ha, wo ich soll anfangen. Mit ihre Augen natürlich. Oder lieber mit ihr stolzes Haltung? Oder die Augen. Lange ich habe nachgedacht, welches Farbe sie haben. Farbe davon nämlich ändert sich, je nachdem, in welches Licht man sie betrachtet. Aber gerade deshalb bin ich zu dem Entschluss gekommen, die richtige Bezeichnung müsse 'Bernstein' sein. Bernstein wechselt seine Farbe ja auch mit dem Licht, überhaupt verspricht er geheimnisvolle Tiefen, genau wie Maru."

Wie Basilio so ins Schwärmen gerät, vergisst er darüber zwei Sätze lang—zwei lange Sätze lang—dass er ja eigentlich nur gebrochenes Kargi spricht.[2] Außerdem kommt ihm der Gedanke, dass es Barkas womöglich gar nicht gern hört, dass ein Mensch so über die Schamanin seines Stammes spricht. Überhaupt klingt er schrecklich übereifrig, auch als er hastig in seinen Beschreibungen fortfährt, diesmal in neutralem Ton. Er beschreibt Marus Hütte, Dihal, Aris und Zahur, und Mago und Gul Hulad.

"Oh, und mein Name ist Gryphius", fällt ihm verspätet ein. "Also, du sehen, alles die Wahrheit!"

Und dann hält er endlich die Klappe. Jetzt liegt es an Barkas.
 1. Diplomatie = 8; @ Meister: ich hoffe, es ist OK, wenn ich in der nächsten Zeile davon ausgehe, dass der Kargi (im nächsten Satz) einfach mal finster dreinblickt, bei einem solchen Wurf. Sonst bau ich auch gern (oder du kannst es selbst) eine andere Beschreibung hier ein.
 2. Das soll die Bluff 15 repräsentieren: dass Basilio ein ganz klein bisschen daneben greift, in seiner Nervosität.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 22.04.2015, 08:38:36
Der Hieb mit dem Knie war gut platziert. Der Brandorianer gellt ein paar Schmerzenslaute, die mehr an ein tiefes  gestocktes Lachen erinnern und sich in der Tonlage rasch noch oben bewegen, als er wieder auf die Beine gezogen wird. Als die Wachen näher treten hebt er kurz den Finger, um um ein paar Augenblicke zu bitten in denen er sich durch Atemtechniken den Schmerz aus der Lendengegend zu vertreiben sucht. Die Arme auf den Knien abgestützt, blickt er kurz zu Nola und versucht ihn sein Leiden im Gesicht nicht sehen zu lassen: „Du kommst schon noch mal durch meine Gasse.“ Nach dem der Schmerz abgeklungen ist, schiebt er salopp einen auf ihn gerichteten Pfeil der zögernden Wachen zur Seite und mit langsamen und breiten Schritte folgt er denn den richtungsweisenden Pfeilen.

Die Rufe und Schmähungen der Dorfbewohner gehen in dem leichten Tinitus unter und auch die hoffnungsweckenden Worte Torins werden verschluckt. Erst als die Gruppe vor den Zellen der Kerker ankommt ist er wieder körperlich und geistig auf das was vor ihm liegt konzentriert.  Als das Klimmpern der Schlüssel die Öffnung der Türe anzeigt, verharren Tarqetiks Füße regungslos. Das Dunkle hinter dieser Türe lässt sein Blut in den Ohren pochen. Als ihn eine Wache am Arm packt, stößt er diese zurück: „Nicht Schubsen!“. Schwer atmend tritt in durch den Türrahmen und hört hinter sich, wie ein Schloss in die Türe fällt. Zeitgleich lässt sich dann der Krieger an einer Wand auf den Boden sinken.  Tarqetik blickt sich etwas in der Zelle um. Den Elf mustert er kurz und grüßt ihn mit einem kurzen Kopfnicken in dessen Richtung. Durch die Gitter sieht er den malträtierten Körper eines Kargi und der Ausspruch von Manik lässt erkennen, dass dies wohl der gesuchte Kargi sein muss, weswegen sie aufgebrochen waren. Vielleicht nicht tot aber wohl kaum einen Schritt mehr davon entfernt als sie selber. Zum Schluss sieht er noch den Umhang des Medicus und die Schatten des Tisches bei diesem lässt den Schluss nahe das Ragnar wohl dort zum Liegen gekommen ist.

Tarqetik legt den Kopf in den Nacken und blickt zur Decke der engen Zelle. Er versucht einen guten Blick auf die Quer- und Stützbalken zu bekommen. Er beäugt die Einfassung der Zellentüre, die Scharniere und den Türsturz.[1]  Dann greift er sich seinen Lederbeutel und legt seine Stirn darauf.
„Ich habe ein Déjà-vu, du auch?“, fragt er zu dem Beutel. „Da hab ich uns wohl im Kreis geführt und das Schlimme ist, auf mich wartet nun das Schafott als finaler Kampf. Doch ich will verdammt sein, wenn diese Mauern hier unser Ende bedeuten.“

Er lässt den Beutel wieder an seinen Platz zurück gleiten und wendet sich dem Elfen zu. „Verstehst Du meine Sprache? Wenn ja, dann kannst Du mir sicher sagen, was für Schwachstellen dieser Raum hat.“ Zu den anderen meint er: „Ich hab langsam die Schnauze voll. Diese Elfen wollen nicht reden, sie wollen Konsequenzen. Ich lass mich nicht weiter als Werkzeug rumschuppsen nur weil andere zu feige sind. Seien es Bauern, Kriegsherrn, Waldgroßväter oder ein paar hübsche Augen.“ „Hey, Barkas. Tapferer Sohn eines Krieges, wie gut siehst du die Chancen, dass Mago eine Aktion führt, um uns hier rauszuholen? Oder stehst du eher für eine Eigeninitiative mit Vergeltung und Blutvergießen positiv gegenüber?“
 1. Gewölbekunde: 7 Baukunst: 19
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 24.04.2015, 19:38:39
Damit, dass Daragh einen Menschen behandelte - dazu noch einen der Nordmänner - hatte Elrynor nicht gerechnet. Natürlich hatte er mit einem verletzten Elfen gerechnet. Vielleicht mit einem der Grenzwächter oder Jäger aber tatsächlich war der Verletzte ein Mensch. Nach seiner Statur zu urteilen vielleicht ein Krieger aber was machte so eine Person in Jaylin?
Die Antwort auf diese Frage folgte recht schnell, ohne das er selbst viel darüber nachdenken brauchte, als Vier weitere Personen samt Wolf von einem ganzen Trupp Elfen begleitet, in seine Zelle gesperrt wurden. Das Protestieren sparte er sich dieses Mal - es hatte ja sowieso keinen Zweck. Sein Name und seine Herkunft hatten ihren Wert schon vor einer ganzen Weile verloren, auch wenn er es nicht hatte wahr haben wollen. Jetzt war er einfach nur noch ein Gefangener. Schlimmer. Ein Verräter. Trotzdem ließ er sich nicht einfach hängen. Heute Nacht wäre er verschwunden und dann gab es einen Neuanfang.

Auch wenn Elrynor mit den Neuankömmlingen am Liebsten nichts zu tun haben und einfach nur bis zur Nacht abwarten wollte, musterte er sie interessiert. Ein Bastard, dem offensichtlich der Wolf gehörte und drei Menschen. Vermutlich gehörte der Verletzte ebenfalls zu dieser seltsamen Gruppe. Interessant war auch, was die Wachen über sie erzählten. Abgesandte der Kargi. Spione. Sie mussten ganz schön dumm sein, als Abgesandte dieser Schweinegesichter, nach Jaylin zu kommen. Jeder halbwegs intelligente Elf hätte sich informiert und gemerkt, dass hier alles den Bach herunterging. Diese Stadt führte eine ganz klare Politik was Außenseiter und vor allem Kargi anging - was hatten sie also erwartet, das passiert? Das sie mit offenen Armen empfangen und an den Tisch des Fürsten geladen werden?
Allerdings handelte es sich um Menschen und es war bekannt, dass sie einen solchen Weitblick nicht besaßen. Über diesen Halbelfen-Bastard wollte Elrynor gar nicht erst nachdenken. Was konnte schon tolles dabei herauskommen, wenn sich ein Elf dazu herablässt, sein Blut mit einer Menschenfrau zu verbinden? Nicht mehr als eine Missgeburt.

Bevor sich Elrynor allerdings weiter in seinen Gedanken hereinsteigern konnte, kam einer der Menschen auf ihn zu. Er war durchaus muskulös und wütend noch dazu. In einem Zweikampf hatte Elrynor keine Chance - es störte ihn auch nicht, das zuzugeben, denn reine Muskelkraft machten noch keine starke Person aus. Also hieß es, mit ihm zu reden und die vorhandene Wut auf ein anderes Ziel zu lenken.
"Erstaunlich ist nur, dass du deine Wut auf einen Unschuldigen lenkst. Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, bin ich auch ein Gefangener und unschuldiges Opfer des Fürsten dieser wunderbaren Stadt. Anstatt mich zu schlagen, solltest du überlegen, wie wir hier herauskommen." antwortete er auf kalamarisch.
Angst zeigte Elrynor keine. Ganz davon abgesehen, dass er in einem Notfall noch immer seine Magie einsetzen konnte - und es auch tun würde, um sein Leben zu schützen - würde er einem Menschen gegenüber keine Schwäche zeigen. Er war ein Elf und diesem Mann allein von seiner Abstammung her weit überlegen. Falls seine Worte keine Wirkung zeigen würden, machte er sich bereit, sich entsprechend zu verteidigen.
Natürlich hatte er keinerlei Interesse daran, diese Menschen und den Bastard tatsächlich zu retten aber das musste natürlich niemand wissen. Wenn er es verhindern konnte, würden sie alle hierbleiben und verrotten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 25.04.2015, 00:07:51
Mit seinem düster dreinblickenden Gesichstsausdruck läuft Manik durch die Zelle auf den Elfen zu. Seine Umgebung nimmt er nicht wahr, nur den Elfen, fest im Blick. Dieser scheint erstaunlicherweise keine Angst vor ihm zu haben und weicht keinen Schritt zurück, murmelt dafür irgendein Zeug, genau hört Manik nicht hin.
Innerlich lacht das Herz des Fhokki auf. Sein Gegner bleibt einfach stehen; wenn er meint, der wird sich wundern. Die ohnehin schon zu Fäusten geballten Hände werden nochmals etwas fester zusammengedrückt. Die Anspannung nochmal etwas verstärkt. Ein kehliges Knurren ist aus Maniks Richtung zu vernehmen. Der rechte Arm holt aus und seine Faust rast mit Gewalt Richtung Elrynor. Die Zeit scheint langsamer zu vergehen. In Erwartung des Treffers auf sein passives Gegenüber, starrt der Fhokki seinem Arm hinterher. Ein kraftvoller Schlag![1]
Doch der, der sich wundert ist am Ende Manik. Zu spät erkennt er, dass zuviel Wut nie ein guter Weggefährte für Kämpfe ist, und so zeigt sein Gesichtsausdruck etwas weniger Wut und dafür eine gehörige Portion Erstaunen, als sein Schlag am Elfen vorbeigeht. So strauchelt Manik am Ende am Elfen vorbei und muss wegen des Schwungs noch aufpassen, dass er sich auf den Beinen hält.
 1. Angriff: 7
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 27.04.2015, 11:19:10
Da Elrynor weiß, was auf ihn zukommt, ist es nicht schwer dem Angriff seines Gegenübers auszuweichen. Er dreht sich, tritt dabei schnell einen Schritt zur Seite und lässt den Schlag ins Leere gehen. Wie ein wildes Tier hat der Mensch geknurrt - vermutlich hat die Wut auf die Elfen Jaylins ihn geblendet und nicht nachdenken lassen. Elrynor hat mehr erwartet - selbst von einem Menschen.
Jetzt weicht er einen Schritt zurück und verpasst dem Mann dabei einen Tritt gegen die Beine, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.[1] "Das ist deine einzige und letzte Warnung. Versuchst du oder einer von euch anderen so etwas nochmal..." Damit sieht er kurz zu seinen anderen Mitgefangenen. "... ziehe ich andere Saiten auf." Innerlich bereitet sich Elrynor darauf vor, einen Zauber zu wirken, der seinen Zellengenossen schon Respekt einflößen würde.[2] "Von einem Bastard und einem Haufen Menschen lasse ich mich nicht einschüchtern." zischt er der Gruppe wütend zu.
 1. Angriff 15 Nichttödlicher Schaden 0
 2. Ready Action: Falls jemand Elrynor angreift, würde er Color Spray zaubern
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 27.04.2015, 13:42:22
Tarqetik sieht den kurzen Schlagabtausch als kanalisieren der Wut an und misst dem Geschehen seine Aufmerksamkeit zu. Nach dem der Elf sich verteidigend an die Wand gestellt hat und Manik die Fäuste noch geballt hält, spricht er zu den beiden: „Manik, ich hab auch eine Wut im Bauch aber das nutzt uns jetzt nichts. Wir sollten lieber darüber nachdenken, wie wir aus diesem Loch wieder raus kommen. Und wenn der Herr Knastbruder-Elf ein paar Ideen hat – er sitzt vielleicht schon länger als einen Augenblick zwischen diesen Mauern – dann würde ich gerne wissen was er denkt oder ob er gar einen Fluchtplan hat. Und wenn es ihm egal ist“, Tarqetik stochert dabei mit einem Fingernagel zwischen seinen Zähnen und zieht das letzte Stück Korn, das sich zwischen zwei Molaren verkeilt hatte heraus, betrachtet es kurz und isst es dann auf. „dann ist es auch gut. Wenn wir aber mehrere Wochen hier verbringen müssen, könnt ihr Beide euch dann immer noch den Kopf einschlagen und wir haben eine Ablenkung vom Mauersteine zählen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 27.04.2015, 15:43:58
Als Manik mit seiner Faust an Elrynor vorbeirauscht und dieser ihn mit einem Tritt aus dem Gleichgewicht bringt, lacht Rowan Sallivan kehlig auf. Der Blutumhang tritt näher an die Gitter heran und lehnt sich an den Stamm einer Eiche. Mit einem Lächeln auf den Lippen ruft er zu den anderen hinüber: "Féach ar an am. An Fiáin agus an fhealltóir téigh go dtí an scornach. Bhuel tá súil againn le rath!"[1]

Einige der übrigen Elfen - es ist ein gutes Dutzend inzwischen, da diejenigen, die die Gefährten hergebracht haben, noch nicht wieder abgezogen sind - fallen in das Gelächter ein. Doch andere bleiben stumm. Eine andere Wache - Padraig, wie Elrynor weiß - kommt dagegen wütend zu den Gitterstäbe. Unterwegs weist er wohl den Blutumhang zurecht. Am Gitter angekommen, fährt er mit dem Schwertschaft über die Stäbe und erzeugt damit ein lautes Geräusch, dass die Aufmerksamkeit der Insassen auf ihn lenkt. "Sofort Ruhe da drinnen", schreit der Elf. "Wenn ihr nicht sofort mit dem Blödsinn aufhört, knebeln wir euch. Das ist die letzte Warnung!"

Dann tritt die Wache einige Schritte zurück. Sein Kamerad tritt an den Mann heran und klopft ihm wortlos auf die Schulter. Der Blutumhang dagegen schüttelt nur den Kopf: "Cad tá tú díreach Coward, Padraig. An bhfuil tú i ndáiríre, aon rud is féidir a bheith ina chúis dúinn roinnt Cealaigh áthas?"[2]

Daragh der Medicus steht nur da mit versteinerter Miene und schaut sich das Schauspiel an. Seit Sanjan ihn gerufen hat, ist er schon in dieser Pose. Er hat den Kopf gehoben und den Bahir angesehen, ohne auf dessen Fragen einzugehen. Das Gesicht des Mannes ist hart. die Lippen scheinen hinter dem weißen Bart zu einem Strich zusammengezogen. Es ist nicht erkennbar, was ihn verbittern lässt - Sanjans Worte und dessen Vorwurf? Oder ist auch er den Gefangenen gegenüber feindlich gesinnt? Nun senkt er den Kopf wieder und widmet sich dem reglosen Leib Ragnars auf dem Tisch vor ihm.

Derweil huscht der Blick des Kargi in der Zelle wie der eines in die enge getriebenen Tieres von einem Gesicht zum anderen; von Basilio zu Tarqetik, von Tarqetik zum Kampf zwischen Manik und Elrynor, von diesem zur Wache an den Gitterstäben, von da weiter zu Sanjan und seinem Wolf und dann wieder zurück zu Basilio.

Als der Koraker zu sprechen beginnt, entblößt der Kargi zunächst seine Zähne in einem Knurren. Offensichtlich traut er den Neuankömmlingen nicht. Doch Basilio fährt fort, erzählt immer mehr Einzelheiten über Kezhdal - über Mago, Gul Hulad und Maru. Und auch Tarqetik spricht den Serogul an, als er sich an ihn wendet. All das scheint zumindest die Feindseligkeit des Kargi zu dämpfen, auch wenn seine Skepsis ihm weiterhin ins Gesicht geschrieben steht.

Schließlich wendet er sich an Tarqetik, obwohl dieser deutlich weniger gesagt hat, als Basilio - ist es wegen der Größe des Mannes, so dass er ihm folgerichtig mehr Entscheidungsgewalt in der Gruppe beimisst? Oder liegt es daran, dass Basilio zu viel gesprochen hat? Mit kehlig-tiefer, rissiger Stimme entgegnet er: "Mein Bruder wird nicht Ruhe, bis er mich befreit. Wieso aber Ukhtark euch geschickt, das ich nicht verstehe."

Dann wendet er sich an Basilio und fügt auf Kargi hinzu: "Nagsasalita ka ng aking kapatid na lalaki, ang aking ama, ang aming Dariba na ipinadala sa iyo. At ngayon nandito ka sa aking cell. Ang Fool gaya ng ipinapakita sa pamamagitan ng mga mangkukulam at ang iba pang mga susunod na pinto ay namamatay. Paano mo ako ay makakatulong?"[3]

Abermals zu Tarqetik gewandt fügt er hinzu: "Ich seid drei Tagen in Zelle. Kein Ausgang, außer mit Waffe ausgraben. Habt ihr Waffe?" Die Worte spricht er leise, so dass nur Tarqetik, Basilio und der ebenfalls in der Nähe sitzende Sanjan diese hören können.

Eine Weise Entscheidung, denn eine der anderen Wachen reagiert verärgert auf Tarqetiks lauten Ruf an Manik. "Hey, ihr da - noch ein Wort über Fluchtpläne, und ich kneble euch den Mund!"

Doch zumindest eine gute Nachricht gibt es - langsam machen sich die Wachen, die die Gefährten zur Zelle geführt haben, wieder auf den Weg zurück ins Dorf. Es sind also nicht mehr zwei gute Dutzend Ohren, die die Gespräche belauschen können, sondern bald nur noch ein halbes Dutzend, wenn man Daragh nicht mitzählt.
 1. Elfisch; Übersetzung für Elrynor: Seht euch das Mal an. Die Wilden und der Verräter gehen sich an die Gurgel. Na hoffentlich mit Erfolg!
 2. Elfisch; Übersetzung für Elrynor: Was bist du nur für ein Feigling, Padraig. Musst du wirklich, alles was uns ein wenig Freude bereiten kann, zunichte machen?
 3. Kargi; Übersetzung für Basilio: Du sprichst von meinem Bruder, meinem Vater, unserer Dariba, die euch geschickt haben. Und jetzt seid ihr hier in meiner Zelle. Der Dummkopf da schlägt sich mit dem Hexer und der andere nebenan liegt im Sterben. Wie wollt ihr den mir helfen?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 27.04.2015, 17:03:27
Mit zugekniffenen linken Auge erwidert Sanjan den Blick von Daragh dem Medicus so lange es geht. Erst als dieser sich abgewendet hat, und wieder seiner Arbeit nachgeht, senkt der Druide den Blick. Es ist eine vertrackte Situation aber nicht mehr zu ändern. Nun heißt es wirklich sich von seiner Wut loszusagen und auf dringlichere Probleme zu richten. Wobei es nicht gerade einfach ist. Dieser Elf der mit ihnen gefangen ist, kaum hatte er den Mund aufgemacht, kann Sanjan ihn schon nicht ausstehen. Schließlich schwingt in der Stimme des Elfen mehr mit als nur die bloße Absicht allen zu drohen.

Langsam flacht Sanjans Wut über die Elfen ab. Es tut einfach gute, Grimnir über sein Fell zu streichen. So konzentriert sich der Halbelf momentan auch nicht weiter auf Manik und den üblen Elfen oder um die andere Seite mit dem Halbork. Nur die Idee an eine Flucht lässt, ihn mit den Ohren zucken. Wie beiläufig scharrt er beim kraulen des Wolfes über den Zellenboden. Wenn der Boden nicht zu hart ist, könnte sich Grimnir durchbuddeln. Aber auch wenn nicht, so fällt ihm doch schon eine andere Möglichkeit ein. Eine die ihm ein leichtes Grinsen ins Gesicht zeichnet. Jedoch teilt er sie den Anderen noch nicht mit. Es war so oder so die Frage, ob sie wirklich einen Versuchen wagen würden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 27.04.2015, 20:16:50
"Meine wichtigste Waffe habe ich immer dabei", sagt Basilio und streckt Barkas zum Beweis die Zunge raus. Bevor er aber auf die anderen beiden Fragen eingeht, lacht er Tarqetik aus. "Was redest du da von Wochen? Hast du nicht gemerkt, wie der Fürst uns hämisch unter die Nase gerieben hat, dass er uns heute nicht hinrichten lässt, aber morgen dann richten will? Ja, was meinst du denn, worin sein Richtspruch bestehen wird? Glaubst du wirklich, dass uns da Zeit zum Ziegelzählen bleibt? Du bist ja putzig."

Das letzte rutscht ihm so raus, weil er sich ärgert, dass Barkas ihn wegen seiner Größe offenbar sofort als rangniedriger als den Söldner einstuft. Was glauben diese Leutchen eigentlich, wer vor ihnen sitzt!

Dann antwortet er hastig und leise, aber zunächst noch in der Handelssprache, sodass auch Sanjan und Tarqetik es verstehen, auf die zweite Frage: "Die Ukhtark haben uns geschickt, weil dies die einzige Hoffnung auf Frieden schien. Denn ein Krieg zwischen Elfen und Kargi würde wahrscheinlich auch Krieg mit den Menschen bedeuten, nicht, weil diese auf Seiten der Elfen wären, sondern weil, so scheint mir, irgendeine vierte Macht, die feige im Dunklen agiert, uns hier alle gegeneinander ausspielt in der Hoffnung, allgemeines Chaos zu stiften. Warum sonst glauben die Menschen, die Kargi hätten ihre Höfe überfallen, die Kargi aber, die Menschen hätten sie angegriffen? Und die Elfen werden auch aufgehetzt gegen die Kargi? Das kann nur ein ganz böses Spiel sein. Und deshalb haben wir Menschen uns bereit erklärt, einen Versuch zu wagen, mit den Elfen zu verhandeln: weil wir keinen Krieg wollen, schon gar nicht, weil irgendwer—ich tät ja auf Kalamar tippen—seinen Spaß mit uns hat und meint, wir seien so dumm und ließen uns täuschen und würden uns schön gegenseitig umbringen, damit sie dann einmarschieren und uns befrieden können. Ha!"

Noch leiser und auf Kargi fügt er dann noch hinzu: "Mehr nicht will sagen. Nicht kann wissen, wie gut Elfen sie hören mit ihre spitze Ohren. Und wahrscheinlich verstehen Kargi, auch wenn so tun als ob nicht! Egal. Wenn Plan gut, du bald wirst sehen. Nur, bitte, du mir versprechen, zu töten keine Elfen, egal wie sauer dass du bist auf sie, ja? Das noch dümmer wäre als was hier Manik macht. Wir gekommen—dein Vater uns hat deswegen geschickt so viel als wie wegen dein Leben!—um zu wahren die Frieden. Dazu du musst heil herauskommen, ja, aber dazu wir auch dürfen töten keine Elfen. Sonst Maru hat recht. Sie glaubt, sei Zeit, alle wir sterben auf Schlachtfeld, sei besser, als leben wie bisher. Aber dein Bruder Mago, er scheint Meinung wie ich: dass sie viel zu jung und zu schön zu sterben auf das Schlachtfeld. Also, du mir vertrauen bis morgen? Wenn ich bloß große Maul, du mir kannst hauen eine links und rechts. Ich sogar werde halten still, dass du triffst besser."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 28.04.2015, 08:34:27
Noch an der Wand der Zelle lehnend hört sich Tarqetik die logischen und politischen Ausführungen Gryphius´ zu ihrer momentanen Lage an. Sowohl dessen Wissen um menschliche, elfische und kargianische Lebensweise und Lebenseinstellung lassen den Krieger etwas die linke Augenbraue heben. Seinen Blick auf die Wachen vor der Zelle gerichtet, nimmt er sich den Sarkasmus wenig vorweg als er sagt: „Ich wusste nicht wie sehr einem Händler die politischen Gepflogenheiten hier zwischen Wald und Wiese bekannt sind. Auch ist es beeindruckend wie sich der Gehilfe eines Kaufmannes darauf versteht Mimik von Leuten zu lesen und daraus prophetische Abhandlungen zu ziehen und gar ein Feindbild an die Wand zu malen. Ich dachte immer es ginge einem Geschäftsmann um den Profit in jeder Lage. Das Fortbestehen der Handelsbeziehungen muss eine Sache sein, die Dir sehr am Herzen liegt.  Ich bin eben nicht so weltgewandt und sehr bieder in meiner Art, aber wo ich herkomme, da pflegten wir die Tradition, wenn einer geht wie n Gauner und quakt wie n Gauner, dann hängen wir in auf wie nen Gauner. “
Am Ende entblößt der Brandorianer seine Zähne zu einem breiten ironischen Grinsen, das schon an ein Fletschen erinnert und hinter seinen, im freundschaftlichen Ton gefasste Worte durchaus eine Drohung lauern lässt. „Den Weg zum Schafott würde ich nur sehr ungern antreten, wenn die einzige Chance dem Henker zu entgehen, die Redegewandtheit einer Elfin und ihrer Kinder ist.“

Als er überzeugt ist, dass die Wachen gerade anderweitig beschäftigt sind und ihre spitzen Ohren auf das Rauschen der Blätter und das Borken der Rinde ausrichten, wendet er seinen Kopf und blickt zu der Nachbarzelle und sagt zu Barkas: „Zudem ist Euer Kriegshäuptling taktisch so erfahren, dass er erst die Lage einschätzen möchte, bevor er seine Krieger blind in einen Angriff hetzt. Aber irgendwie lässt es mich Deine Einschätzung deines Bruders aufatmen. Wer steht nicht gerne mit einer Meute von Kargi Schulter an Schulter, als ihr gegenüber?“

Tarqetik löst sich von der Wand und rückt näher an Sanja und dessen Wolf heran. „Du scheinst hier der mit den besten Nerven zu sein und ich ahne dass hinter Deiner Stirn schon mächtig an Einfällen und Plänen gearbeitet wird. Was hältst Du von dem Plan sich auf der Rückseite dieser Wohnstätte auszugraben? Könnte Dein Freund das in einer Nacht schaffen? Ansonsten sehe ich nur eine Chance, wenn wir die Wachen dazu bringen die Türen zu öffnen.“
Tarqetik bricht hier ab und reibt sich die Nase: „Sie scheinen einem Kampf nicht abgeneigt. Und die Drohung mit dem Knebel, meinst du die machen damit ernst? In meinen Schädel formt sich da die Idee, dass wenn wir Barkas dazu bringen mitzumachen, etwas Radau in beiden Zellen, vorgetäuschte Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten und mit der Neugierde der Elfen spekulierend…“ Dabei wirft er immer wieder einen kurzen Blick auf die Wachmannschaft der Elfen, um sich zu überzeugen, dass ihr Interesse wo anders liegt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 28.04.2015, 09:20:20
"Oh, Händler wie ich—also solche, die nicht drei Pfund Mehl und ein Dutzend Äpfel über die Ladentheke schieben, sondern tatsächlich durch die Welt reisen auf der Suche nach neuen Kontakten—wir interessieren uns sehr für die politische Lage, auch die Sitten und Gebräuche anderer Länder, müssen es sogar! In was für Situationen man sonst alles blind hineinlaufen könnte, wenn man sich nicht vorher informiert!"

Das alles sagt Basilio in ungefähr dem gleichen Tonfall, in welchem Tarqetik ihn angesprochen hat, nur ohne die mitklingende Drohung. Etwas leiser fährt er fort.

"Und ein Feindbild muss ich nicht erst malen, als Pekaler ist mein Feindbild Kalamar. Da steh ich selbst als kleiner Händler in der Patriotenpflicht, wenn ich die Möglichkeit sehe, einen ihrer finsteren Komplotte aufzudecken oder gar zu durchkreuzen, diesen Versuch auch zu wagen. Außerdem geht es mir hier nicht um das Fortbestehen von irgendwelchen Beziehungen, sondern um das Anknüpfen! Ganz allein bin ich auf die Idee gekommen, dass sich in dieser Gegend Möglichkeiten bieten wie sonst nirgendwo. Dass der Elfenfürst derart einen an der Klatsche hat, konnt ich ja nicht ahnen. Normalerweise lässt sich immer ein Handel finden, und es fing ja auch ziemlich gut an."

Er senkt die Stimme abermals. "Halt mich für einen Gauner, wenn du willst, aber es ist nicht die Redegewandtheit, auf die ich setze. Wenn ich recht habe, schaffen wir unsere Verabredung vielleicht gerade noch."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.04.2015, 13:36:31
Zuerst reagiert Sanjan nicht auf die Worte von Tarqetik. Gryphius Rechtfertigung kommt ihm eh dazwischen. Wobei er sich fragt, warum ein Händler sich rechtfertigen muss eine spitze Zunge zu haben. Schließlich kommt ein Händler nicht weit, wenn er nicht Redegewandt ist oder ein Maß an politischen Taktgefühl aufweist.

Aber egal, momentan ist das rauskommen viel wichtiger. Denn auch Sanjan glaubt nicht, dass der Fürst sie so einfach lebend gehen lassen würde und auf die Kargi war nicht zu warten. Leicht neigt er den Kopf zur Seite und betrachtet das erste Mal richtig den arroganten Elfen. Wie er neben Manik steht, immer noch bereit zum Kampf. Er hörte sich nicht nur arrogant an, nein er sieht auch noch so aus. Wie ein Trappenmänchen auf Brautschau. Zu aufgeplustert für die Wirklichkeit und deutlich gefährdeter als die Weibchen.
Ein kurzes, schäbiges Lächeln huscht über die Lippen des Halbelfen, als ein Plan weiter Gestalt annimmt. Denn an die beiden, welche Tarqetik dachte, denkt Sanjan auch. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht alle Radau machen werden müssen. Immer noch mit diesem Lächeln auf den Lippen, wandert Sanjans blick zurück zu Grimnir. Der Wolf ruht mit gespitzten Ohren in Sanjans Schoß. Seine Augen sind zwar geschlossen aber schlafen tut er sicherlich nicht. Viel mehr genießt er nach der Aufregung und Anstrengung des Tages die Nähe zu Sanjan. Welcher dies eindeutig ebenso tut.

Leise, den Blick nur leicht zu Tarqetik neigend und ebenso darauf achtend, dass keine Wache in der Nähe der Gitterstäbe war, flüstert er seine Gedanken zur Flucht. „Rechtzeitig bei den Kargi zu sein, dass ist mir egal. Fliehen wir, wird der sterbende Herr sicher eh seine Häscher schicken und so einen Krieg anfangen. Daher ist es eher an uns vor dem nächsten Morgen zu fliehen, mehr nicht.“ Kurz macht er eine Pause und seufzt leicht. Es gefällt ihm nicht wirklich aber so sieht es gerade aus. „Tarqetik an diese beiden Sachen denke ich auch. Für den Boden gib mir noch ein paar Augenblicke und selbst wenn wird Grimnir nur so breit graben wie seine Schultern sind. Heißt, er, ich und Gryphius dürften durch das Loch passen. Die Chancen für die andere Möglichkeit sind dagegen besser. Wir sind zu vier, sie zu dritt wenn der Heiler fort ist. Damit können wir sie vielleicht überwältigen, besonders wenn sie sich hier rein wagen. Darum und auch weil sie nicht alle als Radaumacher sehen sollten, reicht es aus wenn Manik diesen Storch von Elf hier die Fresse poliert, also einfach weiter macht. Egal wann. Mit Glück werden sie nur die beiden fesseln wollen und je mehr sie kämpfen umso schwieriger wird es für die Wachen. Sie zu bändigen. Wir können ihnen dann in den Rücken fallen. Am Ende, mit noch mehr Glück sperren wir die drei Wachen mit ihren Elfenbruder hier ein und haun mit Ragnar unter den Armen ab. Was denkt ihr drei?“ Der Halbelf hat offensichtlich nicht vor ihren Mitgefangenen mit zu befreien. Schließlich wussten sie weder warum dieser hier gefangen war noch ob er nicht sofort selbst Alarm schlagen würde, und sei es nur um seine eigene Strafe zu mildern.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 28.04.2015, 14:18:34
Meinen Plan find ich besser! denkt Basilio leicht panisch, denn er sieht diesen schon in einem fürchterlichen Gemetzel untergehen. Seine Worte legt er sich deshalb mit Bedacht zurecht.

"Wenn, dann würde ich die frühen Morgenstunden vorschlagen, so auf halbem Weg zwischen Mitternacht und Morgengrauen. Bis dahin haben die Wachen sich an uns gewöhnt und sind, wenn wir uns solange ruhig verhalten, nicht mehr so überwachsam wie jetzt."

Außerdem besteht dann die Hoffnung, dass Liam und Prinzessin Aisling bis dahin etwas in die Wege geleitet haben.

"Was ich nicht gut finde, ist, wie leichtfertig alle außer mir den Gedanken an Frieden fortwerfen. Ich seh da noch nicht alle Hoffnung verloren! Wenn ihr aber hier bei eurer Aktion wild Elfen abmurkst, dann ist's aus, dann habt ihr das Blut von hunderten von Elfen, Menschen und Kargi an euren Händen. Angefangen mit eurem Freund Ragnar da drüben. Wie wollt ihr ihn bei einer wilden Flucht durch die Nacht mitnehmen? Wie ohne Pferde den elfischen Reitern entkommen? Wie ohne Waffen die nächste Begegnung mit Hyänen überleben? Das scheint mir alles sehr..." 'kopflos' liegt ihm auf der Zunge, aber er mildert dies ab zu: "verzweifelt. Ich wünschte wirklich, wir kennten uns schon länger als erst seit gestern, dass ihr mir etwas mehr vertrauen würdet, etwas mehr Zeit lassen..."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.04.2015, 14:39:48
Diesmal ist Sanjan schneller. "Von Elfen abmurksen hat niemand etwas gesagt, aber seltsam das du dies gehört haben willst. Außerdem wie bitte will ein Händler den Toten aufhalten einen Krieg anzuzetteln weil wir geflohen sind? Noch dazu stimmt deine Annahme von vorhin nicht ganz. Der vernünftigste Stamm ist momentan der der Kargi. Die Menschen rasseln mit ihren Waffen und auch die Elfen, wohl dank ihres toten Häuptlings. Die Kargi halten gerade still und stecken ein. Ein Krieg zwischen Elfen und Kargi heißt nicht, dass die Menschen mitmischen würden. Das ist ein anderes Blatt." Obwohl Sanjan ihnen zutrauen würde einfach hinterhältig zuzuschlagen, selbst wenn die Unschuld der Kargi bewiesen wäre. "Deine Ortskenntnisse lassen dich gerade auch im Stich. Diese Elfen hier kommen aus einem großen Steindorf. Sie sind gegangen weil sie mit niemanden Beziehungen haben wollen. Weder mit Menschen noch mit Kargi oder sonst einem Volk. Sie wollen alleine in diesem Wald leben und hassen die Kargi abgrundtief. Da ist das gier gerade mal die Spitze eines tief steckenden Dornes." Tief holt der Halbelf Luft. Irgendwie hatte er sich in Rage geredet und wollte erst wieder runter kommen. Denn wo Gryphius Recht hatte, war die Tatsache, dass sie ihre Pferde und Waffen brauchen um hier wirklich fliehen zu können. Vielleicht brauchten sie also doch den Zellenelfen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 28.04.2015, 18:34:52
Manik taumelt und kann sich noch grade so auf den Beinen halten. Sofort dreht er sich um und will seinem Gegenüber wieder an die Gurgel. „Ihr!“, ruft er laut und zeigt dabei mit dem rechten Arm auf den Elfen, in seinem Gesicht steht ihm noch immer die Wut geschrieben.
Doch in dem Moment dringt das Lachen der Wächter zu ihm vor. Zögernd blickt er sich um und stellt fest, dass er offenbar zur Attraktion geworden ist. Ebenso stellt er dabei fest, dass seine Gefährten sich wohl eher was aus Reden, denn aus Taten machen, so wie er!
Diese Feststellung lässt das Zögern weichen und er macht sich wieder bereit, nochmal auf den Elfen loszugehen. Dessen Drohungen belächelt er. Die werden ihn schon nicht aufhalten.
Das Geräusch von Metall auf Metall und das Geschrei des Wächters, lässt ihn aber aufschrecken.
Daraufhin lässt der Fhokki ein leises knurren vernehmen. „Also gut!“ schreit er mit herausforderndem Blick in Richtung des Wächters. „Wir sind ja schon ruhig, ok?
Kurz wartet Manik eine weitere Reaktion ab, erntet aber nicht mehr als einen ernsten Blick, der verheißt, dass es bei der nächsten Eskapade tatsächlich böse enden könnte, was ihn sich schlussendlich ein bisschen beruhigen lässt.

Grummelnd und ein leises „Elfenbastarde“ murmelnd, wendet er sich daraufhin ihrem Mitgefangenen ab und lässt sich in der Nähe Grimnirs nieder.
Wann hauen die letzten dieser Gaffer endlich ab? Sollen ihren Kumpels zurück ins Dorf folgen.“, wirft er daraufhin ein. Gemeint ist wohl der Rest der Eskorte die sie hergebracht hat und die sich an den Vorgängen in der Zelle offensichtlich erfreut hat.

Daraufhin lehnt der Waldläufer sich an der Wand hinter ihm an, atmet einmal tief durch und seufzt deutlich hörbar. Anschließend fällt sein Blick auf Grimnir, der offenbar schläft.
„Wolf müsste man sein, was? Keine Sorgen. Fressen. Schlafen. Fressen. Schlafen.“, aber noch ehe er den Satz ganz ausgesprochen hat, weiß er, dass das nicht ganz stimmen konnte. Schon mehr als einmal, hat es so gewirkt, als wäre das Tier durchaus in der Lage, sich Sorgen um seinen Freund zu machen. Kurz überkommt dem Fhokki das Verlangen, Grimnir zu kraulen. Was ist das? Will er sein schlechtes Gewissen, wegen des Wutausbruchs etwa durch das Kraulen eines Tiers bereinigen? Aber er wagt es ohnehin nicht, wer weiß wie der Wolf, oder sein Herrchen, reagieren würden. Vielleicht würde der Wolf noch die Wut in ihm spüren und aggressiv reagieren. Ach, was weiß er schon von den Befindlichkeiten der Tiere.

Deswegen widmet Manik sich wieder seinen Gefährten zu und gibt seinen Senf zu den letzten Wortfetzen, die er so mitbekommen hat zum Besten, allerdings nicht ohne vorher noch einmal böse zum Elf zu schielen.
Wie dem auch sei, wir sollten erstmal abwarten, ob die anderen Wachen der Eskorte nicht vielleicht auch wieder gehen, wenn nicht würde das einiges erschweren. Ansonsten stimme ich Sanjan aber zu, eine Flucht würde wohl Krieg bedeuten. Die Frage ist: Was würde keinen Krieg bedeuten? Doch wohl nur ein Wechsel auf dem Thron, oder? Ob wir nun mit dem Kargi flüchten und die Elfen anfangen, oder hier in der Zelle hocken und die Kargi anfangen ist ja ansich auch egal.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 29.04.2015, 16:22:45
Bei Sanjans Erklärung, die Elfen hätten sich in den Elnina-Wald zurückgezogen, weil sie hier allein und in Frieden leben wollen, unbelästigt von Mensch und vor allem Kargi, lacht Basilio laut heraus. Er kann nicht anders. Oh, was die Leute immer von sich behaupten! 'Wir wollen bloß in Ruhe gelassen werden', sagt der eine wie der andere, doch in diesem Fall scheint die Behauptung besonders absurd.

"Genau, und wenn ich eines Tages meine Ruhe vor den 'Grünhäuten' haben will, dann zieh ich nach Norga-Krangel! He, du da!" ruft er dem Elfen auf der anderen Seite der Zelle zu. "Vielleicht kannst du mir das erklären. Ich hör hier gerade, du und dein Stamm, ihr wärt hierher gezogen, um endlich eure Ruhe vor den Kargi zu haben? Freund Sanjan hier hat das behauptet. Und ich hab ihm geantwortet: Freund Sanjan, hab ich gesagt, das glaub ich nicht, bevor ich es nicht aus dem Mund eines Elfen hör!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 30.04.2015, 08:15:52
Über die einzelnen leichten oder auch schwereren Schwachstellen in seinem ersten Entwurf zur Flucht aufmerksam gemacht, scharrt  Tarqetik mit seinen Stieflabsätzen im Erdboden der Zelle. Mit Sanja noch im Gespräch meint er zum zeitlichen Rahmen: „Mir ist es lieber, je früher wir hier rauskommen umso sicherer für uns. Das Manko mit den fehlenden Pferden gehe ich ein. Es wird einen Versuch wert sein, sich zu Fuß ein paar Stunden Vorsprung in den Wäldern zu schaffen, als hier zu warten.“ Damit geht er auf die Ansichten Maniks ein als er sagt: „Wenn hier wirklich ein Krieg beginnt, so bin ich lieber auf freiem Fuß als zwischen diesen Mauern eingesperrt. Wer weiß, ob die Elfen nicht noch rasch ein Opfer für ihre Götter oder Blut für ihre Kriegsbemalung brauchen…Aber wer weiß schon, welche Götter uns vielleicht in dieser Nacht wohlwollend einen Blick auf uns werfen.“  Auf den Kargi bauend fragt er diesen: „Barka, wie gut kennst Du Dich hier in den Wäldern aus. Würden ein paar Stunden genügen, um genug Weg zwischen uns und mögliche Verfolger zu bringen?“

Den Blick auf die Elfenwachen  gerichtet fährt er fort: „Und was die Ausrüstung angeht, so sind die Waffen unserer nächtlichen Aufpasser ein adäquater Ersatz.“ Und mit verengten Augen lässt er die Knöchel seiner rechten Hand knacksen. „Aber ich bezweifle, dass sie die uns freiwillig überantworten werden.“

Tarqetik sieht auf die Schatten der Gebäude und versucht zu ermessen, wie lange es wohl bis zur Nacht und dem Schutz der Dunkelheit dauern könnte. Als er, den Fluchtplan weiter geistig abwägend, vom Kontaktschrei Gryphius´ zur ländlichen Volksverschiebung unterbrochen wird und sich seine Aufmerksamkeit wieder dem anderen Gast zuwendet. „Es scheint dieser da will oder kann nicht helfen. Was eventuell an der Art der Begrüßungsgeste liegen könnte.“ Dabei klopft er auf Maniks Schulter und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Weniger amüsant denkt er an Ragnar: „Wir werden ihn wohl zurücklassen müssen“, meint er und deutet mit seinem Kinn in Richtung der Bahre. „Kein moralisch ehrenvoller Zug. Aber bei einer Flucht würde er uns vermutlich wegsterben, wenn er es nicht schon unter den Händen des Medicus tut.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 30.04.2015, 10:08:20
"Hach, ihr habt ja alle so überhaupt keinen Ehrgeiz!" seufzt Basilio, als Tarqetik so leichthin vorschlägt, man solle Ragnar in der Zelle gegenüber doch einfach zurücklassen. "Oder Geduld! Noch läuft doch alles nach Plan! Warum werdet ihr denn bloß alle jetzt schon nervös?"

Er beugt sich vor, um das Gesicht zwischen den Knien seiner langausgestreckten Beine zu bergen. Am liebsten würde er schluchzen. Ich hab doch alles im Griff! Davon ist er tatsächlich überzeugt: dass alles nach Plan geht, geradeso, als wäre sein Plan von Anfang an der Plan gewesen. Ja, nur die Kameraden wollen nicht so wie er! Das war daheim anders gewesen, dort hat er eigentlich immer willige Handlanger für seine Aktionen gefunden, zumindest nach den ersten paar Erfolgen war es leicht. Jetzt weiß ich erst, wie Hauptfeldwebel Perron sich immer vorgekommen sein muss, wenn ich mit meinen Ideen ankam... Nein, er hat's doch einfacher mit mir gehabt, er konnte mir ja einfach befehlen, das zu tun, was er sagt! Und sieh, mit was ich mich hier abquälen muss. Ach, General müsst man sein!

Doch selbst ein General sieht seine Pläne ständig durchkreuzt von irgendwelchen frechen Leuten aus anderen Ländern. Nein, damit wirklich alles so läuft, wie Basilio sich das denkt, müsste er schon mehr zu sagen haben als ein bloßer General: die Welt müsst er beherrschen! Dann wär' alles besser. Dieser angenehmen Allmachtsphantasie gibt Basilio sich eine Weile lang hin. Dann richtet er sich plötzlich wieder auf.

"Delegieren ist schon keine leichte Sache. Man will alles selber machen, nicht wahr? Man wird irre vor lauter Warten. Man fängt an zu zweifeln: kann der, der den Auftrag übernommen hat, das auch wirklich so gut wie ich es könnte, wenn ich es selbst machen tät? Argh!"[1]

Basilio wirft den Kopf in den Nacken, dass dieser gegen die Zellenwand knallt, und beißt sich in den Hemdsärmel.
 1. Bluff (convey secret message)=25; die anderen verstehen also, was er sagen will: dass er sich sicher ist, dass er bei den Elfen jemanden "erreicht" hat, der sie hier herausholen wird und auch sonst alles dafür tun wird, damit der Frieden gewahrt wird, über den Basilio hier die ganze Zeit schon redet.
@ Meister (Anzeigen)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 30.04.2015, 19:12:25
Gähnend streckt sich der Fhokki einmal und lauscht dann Gryphius' Schauspiel und Tarqetiks Erwiderung, zu der er stöhnend den Kopf schüttelt. "Selbst ihren 'Gästen' wurden die Augen verbunden, was meinst du wohl, wie sie es mit ihren Gefangenen machen?" wirft Manik ein, als Barkas sich für das Schweigen zu entscheiden scheint. "Und auch vorher wird er kaum lustige Abenteuer-Exkursionen Richtung Elfengebiet gemacht haben um Gefahr zu laufen, als lebende Pergamentrolle zu enden."
Es folgt ein erneut finsterer Blick Richtung Elrynor. Manik wüsste zu gerne, wer aus dem Dorf für das Verunstalten Dihals verantwortlich ist. Der Elf  indes machte keine Anstalten sich zu ihnen zu gesellen oder auch nur näher zu kommen, gut so.
Als Tarqetik ihm den Elfen ansprechend auf die Schultern klopft, kann Manik jedoch selber nicht anders, als kurz zu schmunzeln. Das verfliegt jedoch sehr schnell wieder, als der Brandobianer Ragnar anspricht. "Niemals lassen wir ihn zurück. Niemals!" zischt der Fhokki und schaut Tarqetik böse an.
"Und. Was. Für. Ein. Vermaledeiter. Plan.?", fährt Manik im selben Tonfall aber lieber eine Ecke leiser zu Gryphius fort, ohne die Erklärung ihres Händlers abzuwarten und schlägt sich dabei mir der flachen Hand mehrmals gegen die Stirn.
"Ach, ihr glaubt wirklich, dass es sowas wie einen Umsturz geben wird? Und danach liegen wir uns alle in den Armen und knuddeln? Pffffft", schnaubt der Fhokki verächtlich, atmet tief durch und fügt hinzu: "Da ich mit einem Ausbruchsversuch aber ohnehin warten würde - mindestens bis es Dunkel ist, eher bis nach Mitternacht, werden wir ja sehen, ob euer Plan was taugt! Die sollten sich lieber beeilen. Eure neugewonnenen Elfenfreunde." Das letzte Wort spricht der Fhokki mit besonderer Abscheu aus.
"Und nun? Ein Nickerchen wäre vielleicht nicht schlecht, um nachher bei Kräften zu sein. Und wo kriegen wir was zu essen hier? So langsam könnte ich wieder was vertragen!", fährt er mit nun wieder schmunzelndem Blick Richtung Grimnir fort.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 01.05.2015, 00:34:04
Basilio runzelt die Stirn. Umsturz. Das ist schon wieder so ein seltsames Konzept, wie es nur in einer Monarchie vorkommt. Ein ganz einfacher Amtswechsel. Einen Orden für den alten General, ein Bankett für den neuen, einen Antrittsappell für Offiziere und Mannschaften. Alles kein großer Aufwand. Umsturz. Ha, auf solch spaßige Gedanken verfallen eh nur Leute, die nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen—wie beispielsweise ihr Land gegen die nicht enden wollende Grünhautplage zu verteidigen.

Basilio mustert Manik abschätzend. Der Söldner ist noch sehr jung. Daheim wäre er vielleicht gerade alt genug, um rekrutiert zu werden. Da schießt das Blut wohl noch etwas schneller und heißer zu Kopf, in dem Alter. Wie anstrengend das ist, diese ständigen Gefühlsausbrüche des Jungen![1] Wenn Basilio zwei Kopf größer wäre, hätte er sich jetzt wunderbar mit dem frechen Kerl anlegen können. So bleibt ihm nur, mit einem müden Lächeln abzuwinken.

"Ach komm, Manik, lass uns du sagen. Kameraden sagen du. Und in einer Sache bin ich ja ganz deiner Meinung: es wird keiner zurückgelassen. Das mit den 'Elfenfreunden' seh ich aber so: dass ich, egal wo ich hingehe, es immer erst einmal im Guten versuche und davon ausgehe, mit den Leuten auf freundschaftliche Art auszukommen. Da hält man sich mehr Möglichkeiten offen, weißt du? Wenn's doch zu Streit kommt, kann man ja immer noch draufhauen. Kommt man aber gleich daher und droht mit Prügel, na ja, ich mein ja bloß, da bleibt einem so gar kein Spielraum mehr, nicht wahr? Da legt man sich gleich fest. Überhaupt sollte man nicht ein ganzes Volk verurteilen für etwas, das ihr Herrscher getan hat. Sag, wie alt bist du eigentlich?"
 1. Ähm, ich bin mir übrigens bewusst, dass Basilio mindestens genauso schlimm in dem Punkt ist, gelt? Bloß, er sieht das nicht so. :P
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 02.05.2015, 14:41:40
Barkas verfolgt die Gespräche der Gefährten um ihn herum, so gut er kann. Er kann nicht alles aufschnappen, da alle nur Flüstern und wohl auch, weil er die Händlerzunge nicht so gut beherrscht, wie sein Bruder. Doch er hört genug, um zu verstehen, dass hier über die Möglichkeit zur flucht diskutiert wird.

Schweigend hört er den Ausführungen der Männer zu, doch als diese dann verstummen, ohne dass sich eine Seite hat durchsetzen können, schaltet auch der Kargi sich ein. "Ich vertraue dir, wenn deine Freund das tun", sagt er mit tiefer Stimme und auf Basilio deutend. "Ich bin nutzlos mit Worten, wenn Gespräch mit Aster notwendig - das lasse ich über für dich. Wenn das euer Plan, dann rede du und ich warte ab. Aber ich bin gut mit Stahl - auch gegen Aster. Wenn also das gebraucht wird, kann ich helfen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 03.05.2015, 20:55:00
Als Barkas antwortet, dass er sich nach dem Mehrheitsentscheid richten und entsprechend das Seine dazutun wolle, muss Basilio grinsen. Das war ja richtig diplomatisch ausgedrückt! Zwar hätte er von der Grünhaut lieber ein Versprechen gehört, nach Möglichkeit keine Elfen zu töten, aber jemand, der etwas auf seine Ehre hält, darf nicht so leichtfertig Dinge versprechen, die er womöglich nicht halten kann, das sieht Basilio ein.

Er nimmt einen kleinen Beutel vom Gürtel, leert daraus ein paar Nüsse und eine Trockenpflaume auf seinen Handteller und stopft sich diese in den Mund. Dann hält er den Beutel Barkas hin. "Hast Du Hunger? Du kannst den Rest haben. Viel ist's leider nicht, und der Wasserschlauch ist auch beim Pferd." Dann wechselt er in Kargi, da er doch das Gefühl hat, Barkas versteht die Händlerzunge nicht gar so gut: "Sag, du weißt doch bestimmt, wann hier immer die Wache wechselt?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 04.05.2015, 09:00:21
„Es wäre auch nur eine Anregung gewesen, da sich Ragnar schon auf dem Weg zum Medicus kaum tragen ließ. Aber da wir es ohnehin mit Verfolgern zu tun bekommen, der Wald dicht ist, und unsere Ortskenntnisse auf den Richtungssinn und den Stand der Sterne zurückzuführen sein werden, macht dieser Nachteil zu unseren Gunsten den Kohl auch nicht mehr fett.“

Die Erwähnung von Essen und eine Ruhestunde mit einem Nickerchen fassen Tarqetiks Gemüt nicht. Etwas unruhig trommelt er mit den Fingerspitzen auf seinem Knie, das er sitzend zum Kinn herangezogen hat. „Graben oder Prügel mit Knebel. Vielleicht lässt es sich ja auch verbinden. Wolf und Herrchen verlassen das Gefängnis über den rückwertigen Weg, wir lenken die Wachen ab, so dass sich die beiden von hinten an die Anschleichen können und sobald wir die Wachen in die Zelle gelockt haben, schlagen wir zu.“

Mit den Gedanken bei der Wut von Manik und Barkas stellt der Krieger noch klar: „Die Wachen dürfen uns aber nicht verraten, daher ist zimperliches Vorgehen bei der Flucht nicht gefragt. Direkt und ohne Kompromisse. Lieber sie als ich.“

Dann begibt sich Tarqetik an den Rand der Zelle und spricht zum arbeitenden Medicus wobei er schräg auf die Wachen des Gefängnisses blickt: „Wie sieht es aus? Danke dass Ihr so viel für ihn tut.  Aber was macht die Verwundung? Ist sein Körper stärker als das Gift?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.05.2015, 09:40:20
Die kleine Diskussion verfolgt Sanjan stumm. Um sich weiter zu beruhigen, krault er Grimnir weiter. Erst als der Kargi von Vertrauen spricht, blickt er zur Seite, um zu erkennen wen er anspricht. Kurze Zeit später ist ein Schnaufen zu hören, bevor er mit gedämpfter aber normaler Lautstärke verkündet „Ich vertraue Gryphius nicht.“ Damit hatte sich das Wenn, dann des Kargi erledigt. Denn Sanjan traut dem Händler nur so weit wie er selbst die Handelssprache versteht. Da dieser immer wieder Schlüsselwörter benutzt, die er nicht versteht, ist es damit nicht sehr weit. Außerdem hat Gryphius mit ihnen kein Blut vergossen. Er ist nur ein Anhängsel, höchstens ein Rottenfrischling in den Augen des Druiden. Jemanden den man willkommen heißt aber nicht alleine lassen kann. Noch dazu ist Gryphius äußert gewitzt. In Kombination mit dem Händler kommt für Sanjan heraus, dass der Händler wohl keine Scheu hätte, die Haut von einen von ihnen für seine eigene zu verkaufen.

Was den Plan angeht, fügt er dann wieder leise hinzu, nachdem eine der Wachen ihn böse angeblickt hat. „Ich bin auch nicht bereit Ragnar hier zu lassen. Doch die Zeit der Worte ist fast vorbei. Morgen werden unsere Köpfe auf Lanzen aufgespießt und wir haben nur die Chance den Elfen zu zeigen warum sie ihre Ehre verloren haben. Die Blutröcke werden uns auf jeden Fall töten.“ Wieder säufst. Das Kraulen durch Grimnirs Fell ist dabei anscheinend fester geworden, jedenfalls öffnet der Wolf ein Auge und knurrt leise. „Ruhen wir uns bis zur höchsten Mundzeit aus. Wir alle müssen unsere Kräfte sammeln. Bis dahin haben die Elfen mit Ehre im Blut Zeit etwas zu machen. Ansonsten heißt es Flucht. Grimnir kann versuchen sich durchzugraben. Wenn geschafft schauen wir wer durchpasst. Der Rest kann ja dann durch eine Schlägerei mit dem da hinten die Wachen zur Zelle locken. Nur töten würde ich sie ungern. Bewusstlos schlagen reicht. Wir sind ja nicht ehrlos.“

Nach diesen Worten hebt der Halbelf den Blick. Er ist selbst gespannt was der Medico auf Tarqetiks Frage antwortet. Denn nur weil er eine Behandlung bekommen hat, heißt es nicht, dass er es schaffen wird. Gifte sind halt sehr heimtückisch.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 05.05.2015, 13:14:50
Basilio, der gerade auf ein Stückchen Nussschale gebissen hat, spuckt dieses bei Sanjans Worten aus.

"Ehre, ha! Alle, die davon reden, haben sie natürlich. Was für ein netter Stich in den Rücken!"

Mehr hat er eigentlich nicht sagen wollen, doch dann platzt es aus ihm heraus: "Ist das ehrenvoll? Mal so eben all meine Glaubwürdigkeit zu untergraben? Ja, genau das brauchen wir jetzt! Zwietracht in der Gruppe. Misstrauen. Oh, aber die Dejy haben Ehre, jeder einzelne von ihnen! Sogar so viel, dass sie anderen—ganzen Völkern gleich—die Ehre absprechen können. Was weiß ich denn über euch drei, außer dass ihr beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten den Auftrag fallen lasst und euch nur noch um die eigene Haut sorgt?"

Immerhin ist Basilio so weit Herr seiner Sinne, dass er die Ehre der Kargi—und was er davon hält—aus dem Spiel lässt. Ein ganzes Dorf daniedergemetzelt, Mann, Weib, Kind und der letzte Köter noch, trotz offiziellem Waffenstillstand! Das ist die vielbeschworene Ehre der Grünhäute! Und die Antwort aus Rinukagh, unterzeichnet von Prinz Gabrazel, weil die Angelegenheit offensichtlich nicht wichtig genug war, um Krokal-Marg damit zu belästigen: 'Wir haben dergleichen weder befohlen noch autorisiert. Wenn eure Grenzdörfer Streit mit den unsrigen suchen, ist das nicht unsere Schuld. Bringt Eure Untertanen besser unter Eure Kontrolle, dann wird so etwas nicht wieder vorkommen.'

"Ehre!" fährt er etwas leiser fort. "Wer definiert denn, was das ist? Der, der am lautesten rumschreit, dass er welche hat. Und der Gegner natürlich, der ist ohne Ehre. So ist's in jedem Krieg. Ehrlos ist der Feind und feige natürlich, auch wenn er gerad' die Schlacht gewonnen hat. Weil seine Strategie feige und hinterhältig war! Niemals heißt es clever! Niemals, dass er schlauer war als wir. Feige! Ehrlos! Ha, ich dank auch schön, aber ich definier mir selbst, was Ehre ist, da lass ich mir von keinem was einreden. Genausowenig, wie ich mir von einem Kerl, der einen Kopf größer ist als ich und zwei breiter, sagen lasse, um Schneid zu beweisen müsst ich ihn von vorn und am besten noch mit bloßen Fäusten angreifen. Es diktiert ein jeder das, was er am besten kann, für das einzig wahre, und die Fähigkeiten anderer, wie Köpfchen, Gewandtheit oder Zungenfertigkeit, die sind ehrlos. Und wenn einer sich auch unter drei Hyänen stürzt, um ein Kind zu retten!"

Spätestens bei Erwähnung des Kindes wird Basilio sich bewusst, dass ihm gerade auf unverzeihliche Weise der Kragen geplatzt ist. Ihm kommt gar der Verdacht, dass er die Sache mit der aberkannten Ehre zu Unrecht auf sich bezogen hat. Vielleicht meinte Sanjan tatsächlich nur die Elfen? Oder er meinte doch auch Basilio damit, aber hat es nicht ausgesprochen, und Basilio hat sich den Schuh angezogen, als ob er passen tät. So oder so: Das hätte nicht passieren dürfen! Ehre, denkt er. Aha. So kriegt man mich also noch. Da hat Kolyak sich umsonst abgemüht, mir das Gefühl dafür auszutreiben. Da versagt mein Motto: einfach nicht persönlich nehmen.

Er schüttelt müde den Kopf. "Schön, wenn also mein Wort so gar nichts zählt, dann macht halt, was ihr wollt. Gebt auf. Lasst es zum Krieg kommen. Rettet die eigene Haut. Meine Heimat ist es nicht, um die es geht. Ich hätte meine Hilfe nicht anbieten müssen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 05.05.2015, 14:36:10
Fast schön gemütlich liegt Grimnir in Sanjans Schoß. Es tut so etwas von gut von ihm gekrault zu werden. Auch wenn einige der Einheiten ziemlich grob sind. Was immer seinen Freund gerade aufregt, er hielt die Ohren offen. Ein Wink ein zu lautes Wort und er würde Sanjan schützen. Denn das ist ja seine Aufgabe. Seinen Freund zu schützen, so wie es Sanjan Aufgabe ist, seine Wunden aus dem Kampf zu lecken.
Hinter den Gittern ist ihm selbst auch ziemlich unwohl und nur das Zusammensein mit der Rotte beruhigt den Wolf. Auch wenn hier drinne eine seltsam richende Schlange sitzt. Der Geruch ähnelt dem von Sanjan, sogar mehr als der der Langbeine von draußen. Wer weiß, vielleicht kann die Schlange auch so gut Wunden lecken wie Sanjan oder kannte andere Tricks. Doch momentan war ist ja sein Freund nicht auf diese Langbeine gut zu sprechen.

Rasch drehen sich die Ohren des Wolfes. Die Stimmung in der Rotte hatte sich gekippt. Nein nicht nur das, sein Freund krallt sich gerade in Grimnirs Fell fest. Kein gutes Zeichen. Sanjan scheint ziemlich angespannt zu sein. Fast so als würde er gleich jemanden anspringen wollen. Mit den Augen versucht der Wolf den Übeltäter aus zu machen, doch es sitzen gerade alle zu dicht. Aber eigendlich brauch er es nicht. Die Stimme war klar zu hören. Der Fuchs schien ziemlich aufgeregt zu sein. So als habe ihm jemand auf den Schwanz getreten. Fuchse halt. Immer bemüht um ihre schöne Rute und ein möchtegernschlau mit spitzen kleinen fiesen Zähnen. Für Grimnir gibt es da nur eines, was er tun kann. Er knurrte laut auf. Es war jetzt keine Zeit zu streiten. Sie müssen zusammen halten, gleich ob sie anderer Meinung waren.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.05.2015, 14:57:31
Der erste bei dem das Knurren Wirkung zeigt, war Sanjan. Er lockert seinen Griff, streichelt gar weiter. Den Ausbruch von Gryphius versteht er nicht. Warum reagiert er über die Wahrheit so entsetzt und bezieht das mit der Ehre gleich auf sich? Irgendwie wirkt er wie ein Tier was in die Ecke gedrängt wurde. Doch was war es, was ihn so handeln lässt?

Leicht schüttelt Sanjan den Kopf. „Hast du etwas gegen Ehrlichkeit? Ist sie nicht besser als anderen etwas vorzumachen nur um ihrem Bild zu entsprechen?“ Dabei dachte Sanjan an sein Leben in seinem Stamm. Sein Ganzes alte Leben versuchte er ein Dejy zu sein. Es ihnen recht zu machen, aber er war zu schwächlich, wuchs zu langsam, war unfähig für die Jagt und seine Fähigkeiten in der Nacht waren auch noch gruselig. Dazu kommt ja noch dass er nur ein halbes Blut ist, weder ein Dejy noch ein Elf. „Ich erwarte von dir genauso wenig, dass du mir vertraust. Wir kennen uns dafür zu wenig und so zählen unser beiden Worte mindestens gleich fiel. Mit Ehre hat das gar nichts zu tun. Deswegen, weil wir uns kaum kennen und weil ich keinen Groll gegen dich hege, überhöre ich jetzt einmal deine Beleidigung. Es ist nicht sehr schlau einen Dejy so heraus zu fordern und schon gar nicht einen aus dem Stamm der Bahir.“ den Namen seines Stammes betont Sanjan besonders stark. Er hegt gegen Gryphius wirklich keinen Groll aber gerade in dieser Situation stand er kurz davor die Herausforderung um einen Ehrenkampf anzunehmen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 05.05.2015, 16:25:20
Bahir, Bahir, was weiß ich über die Bahir? Nicht allzu viel! Krieger halt, oder? Hauen gerne drauf, wie man aus Sanjans Verhalten schließen darf. Der springt mich ja gleich auf und wir kloppen uns wie die Lausebengel. Oh, ich hätt nicht übel Lust dazu! Aber der Wolf wird wohl mitmischen wollen, dann wird's mir doch ein wenig zu eng.[1]

Basilio hebt beschwichtigend die Hände.

"Falls in meinen Worten eine Beleidigung lag, so galt sie dir allein und nicht deinem Stamm. Das ist viel leichter zu verkraften, nicht wahr, wenn man es vergleicht. Deine Antwort vorhin, dabei bleib ich jedoch: die war frech und gar nicht ehrlich. Ehrlich wäre es gewesen zu sagen: Ich kenne Gryphius erst seit gestern, deshalb weiß ich nicht, ob man ihm trauen kann. Statt dessen sagst du, dass du mir nicht traust, gerade so als hättest du einen guten Grund, mir zu misstrauen. Und fragst noch dazu, was ich denn von Ehrlichkeit halte!

Schön, dann will ich dir sagen: daraus mache ich mir nicht sehr viel. Ehrlichkeit, wie alles auf der Welt, hat ihre zwei Seiten. Ein schöner Freundschaftsbeweis kann sie sein, bei dem einem ganz warm ums Herz wird. Andererseits kann man jemandem auch ins Gesicht sagen: 'Mann, bist du aber dick geworden!' Und die Frechheit dann damit verteidigen, man habe ja bloß die Wahrheit sagen wollen. An der Ehrlichkeit zerbricht eine Ehe viel öfter als am Seitensprung! Überhaupt liegt die Ehrlichkeit im Auge des Betrachters, so wie die Schönheit auch. Eine Frau versucht sich so zu schmücken, dass sie dem Mann gefällt, dem sie gefallen will. Genauso tut sich der Redner leichter, der den Leuten sagt, was sie hören wollen! Ein Diplomat kann ein noch so ehrenwertes Ziel verfolgen—sagen wir, er versucht, hunderte oder gar tausende Leben zu retten und alles, was er dabei für sich selbst zur Belohnung erhofft, ist, nebenbei bemerkt, das Lächeln einer schönen Frau—ja, glaubst du, das Ziel erreicht er, wenn er sich einfach bloß hinstellt und die Wahrheit spricht? Die Wahrheit allein hat noch niemanden überzeugt! Damit will ich nicht sagen, man müsse sich unbedingt einer Lüge bedienen, um die Leute zu überzeugen. Du hast meine Rede gehört. War eine Lüge dabei? Nein. Aber hübsch aufgemacht war sie, die Wahrheit. Hübscher, als sie ist. So funktioniert Diplomatie. Man muss alles in eine schöne Ordnung bringen, das eine etwas in den Hintergrund stellen, das andere nach vorne rücken, dem hier einen Schmuck verpassen, das hier vielleicht auch ganz verschweigen, und die Alternative muss besonders hässlich gezeichnet werden: nur so bekommt man die Zuhörer auf seine Seite. Ehrlichkeit nützt einem da gar nichts. So ist die Welt nun einmal. Mit der Wahrheit erreicht man oft das Schlechte, mit einer Lüge aber das Gute. Soll man da halsstarrig auf der eigenen Ehrlichkeit beharren, nur weil man sich in einer weißen Weste besser gefällt? Ich sage: solange ein Mann ehrlich ist zu seinen Kameraden, seiner Familie, der Heimat und sich selbst, so lange ist er in dieser Welt ein ehrlicher Mann!

Und nun sag du mir, Sanjan, nachdem ich meine Meinung zur Ehrlichkeit so offen und ehrlich dargelegt habe: Darf man einem Mann, der von sich behauptet: 'Ich bin ein Lügner!' überhaupt glauben, dass er einer ist? Oder sollen wir uns die Zeit nicht lieber—" die linke Pobacke hebend, zieht Basilio ein Paket mit Karten aus der hinteren Hosentasche—"mit einer Partie Whist vertreiben? Kennt das jemand von euch? Vier Spieler bräuchte man dazu. Die Regeln sind auch schnell erklärt. Was ist, hat jemand Lust?"
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Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.05.2015, 17:34:35
Die Augen des Halbelfen verengten sich. Dieser Mensch weiß eindeutig nicht, wann es Zeit ist die Klappe zu halten und dann verwendete er wieder Wörter die Sanjan nicht zuordnen konnte. Drei Mal atmet er tief ein und aus. Blickt Gryphius dabei wütend an. So als ob es gleich losgehen würde. Dann jedoch schnauft er und wendet sich ab. Mit dem Blick zum Gitter verlautbart er „Und du glaubst dein Weltbild sollte jeder übernehmen. Denn alle anderen sind Falsch. Ja die Antwort auf die Frage des Kargi war kurz aber immer noch wahr. Wenn er wissen will warum, kann er die Klappe aufmachen und nachfragen. Ich stimme dir aber zu, dass es mehr als nur eine Art der Ehre gibt und Ehrlichkeit nicht der beste Weg ist. Aber du hast es auch selbst gesagt, in der Familie und ähnlichen Gemeinschaften sollte man möglichst ehrlich sein. Von einem Händler vielleicht zu viel verlangt, so wie es scheint. Außerdem, was soll daran eine Beleidigung sein jemanden zu sagen, dass er dick sei. Das ist eher etwas Gutes, denn es heißt doch, dass er gut jagen kann und seine Familie ernährt.“ Kurz überlegt Sanjan ob er auch das mit den Fremdworten anbringen soll und wie. Dann spricht er weiter, immer noch ohne zu Gryphius zu blicken. „Ansonsten sind mir bei deinen Worten auch einige nicht klar. Warum sollte sich eine freu Schmücken, was ist das überhaupt? Was ist Ehe, Seitensprung, Diplomatie und Diplomat? Diese Worte sind mir unbekannt.“ Kurz hebt der Schamane die rechte Hand, so wie ein Haltbefehl. „Aber ich habe gerade auch kein Interesse mit dir weiter darüber zu reden.“ Damit ist für den Druiden dieser Teil des Gespräches beendet. Nun wartet er nur noch auf die Reaktion des Medico.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 05.05.2015, 17:45:21
Als Grimnir knurrt, schaut Manik einmal besorgt zum Wolf und ist dann auch froh, als dieser keine Anstalten macht, sich irgendwie zu bewegen. Ansonsten verfolgt der Fhokki die Diskussion um Ehre und Wahrheit mit stillem Interesse.
Als Gryphius nach seinem Monolog über die verschwimmenden Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge ein Spiel aus der Tasche zieht, lacht Manik jedoch laut auf.
Nach Sanjans wütender Erwiderung - Manik schaut einmal kurz besorgt aus den Augenwinkeln zu den Wachen - wendet er sich anschließend breit grinsend an Basilio: "Ich kenne das Spiel nicht, aber lasst mich raten: Es geht um Lug und Betrug?", schmunzelnd schüttelt der Fhokki den Kopf. "Eine Interessante Einstellung, die du da zu Ehre und Wahrheit hast. Gott sei Dank, müssen wir uns als deine Kameraden ja dann keine Sorgen machen, nicht wahr?", immer noch schmunzelnd schaut Manik Gryphius mit schelmischem Blick an und putzt sich dabei mit dem Handrücken den Mund ab. "Deiner Einschätzung zu Ehre in ehren, aber was die Wahrheit angeht, so ist sie für mich nur dann die Wahrheit, wenn man auch den richtigen Tonfall trifft. Sage ich meinem schlimmsten Feind 'Ich bin mit deinen Entscheidungen nicht so ganz einverstanden' statt 'Ich will dich umbringen du Drecksau' so ist das für mich eine Lüge. Man drückt nicht das aus, was man ausdrücken will weil man sich selbst irgendeine Art Vorteil davon erhofft, aber das hast du ja selbst zugegeben.", der schelmische Blick verschwindet ruckartig von Maniks Gesicht und er blickt Basilio ernst an. "Oder hast du das nicht?".
Das Problem mit diesen wahrheitsverdrehenden Diplomaten ist doch, dass man nie weiß, ob sie grade mit einem diplomatieren oder eben nicht. Kopfschüttelnd seufzt Manik einmal deutlich hörbar. "Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit dieser Forderung jetzt lächerlich mache: Ihr solltet euch beruhigen, der Streit bringt uns nicht aus dieser Zelle, würde ich meinen.". Während er diese Worte spricht klopft Manik Sanjan beruhigend - so hofft er - auf die Schulter.
"Also. Wie sind nun die Regeln dieses Spiels?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 05.05.2015, 19:55:32
Es ist vielleicht gut, dass Sanjan so entschieden verkündet hat, er wolle nicht weiter diskutieren: Basilio hat schon den Mund geöffnet, um zu erklären, was es mit der Ehe, dem Seitensprung und dem Weiberputz auf sich hat, und erst mit der Diplomatie! Darüber wäre der Tag und die Nacht vergangen! Und vielleicht hätte man sich doch noch gerauft.

Doch ausgerechnet Manik, der Hitzkopf, der gerade noch einen Elfen verprügeln wollte, geht dazwischen. Basilio grinst zurück. An mehreren Stellen von dessen Rede nickt er eifrig—besonders, als es darum geht, dass sie als seine Kameraden ihm sehr wohl vertrauen dürften!

"Zugegeben?" fragt er dann erschrocken. "Was hab ich denn zugegeben? Ach so, dass ich Maru beweisen will, dass sie unrecht hat, dass es doch Hoffnung auf Frieden gibt? Dass ich nicht will, dass ihr ein Leid geschieht? Meintest du das? Nun, das ist die Wahrheit, denn so seltsam kann nur die Wahrheit sein! Glaubst du wirklich, ich würde eine derart unplausible Lüge ersinnen? Und dass es mir hier um den Frieden geht, und sei es um ihretwillen allein, das ist auch wahr. Wie es überhaupt immer wahr ist, dass man mehr als einen Grund für sein Tun hat, nicht wahr? Denn den dritten habe ich auch bereits genannt: dass ich bei all dem versuche, meinen Vater zu beeindrucken und ihm zu beweisen, dass man mich allein in die Welt losschicken kann, dass ich nämlich was taug und zustande bring.

Aber nun zum Spiel. Du hast in gewisser Weise recht. Es geht dabei um Finesse, um Tricks und um Trümpfe, aber auch um Ehre. Whist ist ein Taktikspiel, bei dem eine Portion Glück aber auch nicht schaden kann. Schließlich braucht man auch ein gutes Gedächtnis, um sich zu merken, welche Karten schon gelegt wurden. Welche Farbe Trumpf ist, entscheidet der Zufall: nämlich die letzte Karte, die ausgeteilt wird. Gespielt wird mit einem normalen brandobischem Blatt. 52 Karten, das macht 13 Stiche. Es tun sich jeweils zwei Spieler als Partner zusammen, welche einander gegenüber sitzen. Jeder zieht eine Karte: die beiden höchsten Karten spielen zusammen, und die beiden niedrigsten. So, wer ist noch dabei? Wir brauchen auch gar nicht um Geld spielen. Es macht auch Spaß, wenn man nur die Punkte aufschreibt."

Basilio hält den anderen die verdeckt aufgefächerten Karten hin, damit jeder, der mitspielt, eine ziehen möge: Manik als erstem, und Sanjan als nächstem.

"Komm, gib dir 'n Ruck. Bei nichts versöhnt es sich besser als bei einer Partie Whist!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.05.2015, 20:35:04
Doch Sanjan reagiert nicht einmal auf die Worte des Händlers. Er blickt weiter aus der Zelle. Wartend, dass der Heiler noch antwortet. Die Kartenspiele der Dörfler hat so oder so nicht verstanden. Was hatten sie auch davon mit komischen Bildern auf kleinen komischen Blättern zu spielen?

Als Manik seine Schulter berührt hat, ist es schon ersichtlich gewesen, dass er nicht sehr glücklich darüber ist. Als er merkt, wer es ist, lässt er es aber zu. Und ja, es wirkt auch wirklich beruhigend.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 05.05.2015, 22:02:56
Gequält lächelnd starrt Manik auf die Karten.
"Was du zugegeben hast? Du glaubst zu wissen, was für die Menschen am besten ist, daher hälst du sie von den Tatsachen fern und wendest deine Diplomatie an. Das hast du zugegeben. Aber nur auf Grundlage der Wahrheit kann ich selbst, der die Informationen erhält, entscheiden was das Beste für mich ist, während ich auf der Grundlage von Diplomatie...", je öfter Manik das Wort verwendet, desto ablehnender betont er es, "vielleicht eine andere, falsche Entscheidung treffe. Wem die dann wohl nutzt?"
Maniks Blick wandert von den Karten zu Basilio.
Dann greift er sich eine der Karten aus dem Fächer und schaut sie sich verdeckt eine ganze Zeit lang an.
"Ich weiß nicht, ob das mit dem Spiel so eine gute Idee ist.", fährt er fort und schnippt die Karte wieder Richtung Basilio.

Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 05.05.2015, 22:59:05
Basilio starrt Manik einen Augenblick mit offenem Mund an. Hat denn keiner begriffen, dass er über seine Rede vor den Elfen sprach? Und was ist so falsch daran anzunehmen, dass Frieden für alle das beste sei? Mal ganz abgesehen davon, dass es ihr Auftrag ist, sich für eben diesen einzusetzen, ist er doch das Ziel auch eines jeden Krieges: ein möglichst langer Frieden, zu den eigenen Konditionen vorzugsweise, wobei der Gegner aber niemals so hart angegangen werden darf, dass er sich allzu bald zu einem neuen Krieg genötigt sieht, sei es aus wirtschaftlicher Not oder der Demütigung wegen. Die Alternative dazu ist, dass man sich so lange gegenseitig umbringt, bis keiner mehr übrig ist, der ein Schwert heben kann.

Ja, das ist auch eine Form von Ehrlichkeit! Ich kann dich nicht ausstehen, ich hau dich tot! Pah!

Er will schon etwas entsprechendes sagen, da dreht er die Karte um, die Manik ihm zugeschnippt hat, und grinst statt dessen über das ganze Gesicht. Er hält sie hoch: Herzdame. Kommentarlos packt er die Karten wieder ein bis auf diese, die er an seine Brust drückt, dabei lehnt er sich zurück und versinkt in Gedanken. Wenn niemand Lust auf ein Spielchen hat, um sich die Zeit zu verkürzen und etwas angenehmer zu gestalten, dann wird er sich eben selbst mit angenehmen Träumereien ablenken. Wer weiß, ob sie nicht alle morgen sterben werden oder in der Nacht noch!

Also denkt Basilio über Maru nach. Über Maru und ihn. Allein. An einem zeitlosen, nicht näher definierten Ort. Ihre Hütte ist es nicht, aber auch nicht sein Zimmer im Hause des Generals. Das heißt, zunächst versucht er, das Bild zu verdrängen, will lieber an seine Schwester zu denken, aber das tut zu weh, das ist zu real, da kommt ihm jedes Mal, wenn er sich nur ihr liebes Gesicht vorstellen will, ein Gedanke in die Quere: was ist, wenn ich sie nie wieder sehe? Wie unglücklich wird sie sein, wenn ich nicht zurückkomme, wie lange hoffen, da man keinerlei Nachricht hat? Wird sie weinen an ihrer Hochzeit, aber nicht vor Glück?

Er seufzt bekümmert. Nein, das hat keinen Zweck, sich mit solchen Gedanken aufzuhalten, wo doch gerade eh nichts zu ändern ist. Aber er und Maru, nun, daraus kann nichts werden, ob er hier lebend rauskommt oder nicht, das eignet sich viel besser für müßige Phantasien. Und Basilio lernt auch so manches über sich selbst dabei, das ist wichtig für jemanden in seinem Beruf: zu wissen, was seine Vorlieben sind, um sie nutzen zu können oder aber zu verhindern, dass jemand sie gegen ihn einsetzt. Gerade, was seine Erfahrung mit Frauen angeht, muss man ja in einem ehrlichen Augenblick gestehen, dass der einzig treffende Ausdruck dafür 'dürftig' ist. Daher erwartet ihn jetzt, da er so zum ersten Mal darüber nachdenkt, ohne dass seine Schwester dabei die Hauptrolle spielt, eine Überraschung nach der anderen.

Was, im Ernst? Das würdest du gern mit ihr machen? Ist das nicht ein bisschen... ähm... und das? Davon hab ich ja mal gehört, aber nicht so recht geglaubt... ha, Basilio, betonst du nicht immer, bei allem Hass auf die Grünhäute, es seien keine Tiere? Und jetzt willst du...! Und du meinst, sie ließ sich das gefallen? Es würd' ihr gar gefallen?

Und seine Augen werden immer größer dabei und sein Gesicht heißer, und auch die Karte leidet ein wenig, so fest drückt er sie an sich.

"Hach, wenn es nur nicht so schwierig wäre, zu erraten, was einer Frau gefällt!" ruft er aus. Mit Bedauern steckt er darauf die Herzdame zu den anderen Karten in die Tasche und stellt sich auf den Kopf. Auf diesem verbleibt er so lange, bis das Blut wieder dorthin geflossen ist, wo es hingehört.

Mit einem weiteren Seufzer rollt er sich schließlich auf dem Boden in der Ecke zusammen und klappt die Augen zu.

"Weckt mich, wenn etwas interessantes passiert."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 06.05.2015, 08:41:48
Tarqetik blickt noch zu dem Medicus und versucht über dessen Schulten und am Ellenbogen vorbei zu erkennen was der Heilerelf gerade tut. Doch sind die kleinen und raschen Handgriffe zu präzise und geschickt, so dass Tarqetiks Wissen über Anatomie und Doktorei ihm bald die Information zukommen lässt, dass der Elf sicher weiß was er tut und man den Meister bei der Arbeit nicht stören sollte. So rüttelt Tarqetik noch kurz an der Zelleneinfriedung und wendet sich dann, den Rücken und einen Fuß an der Wand abgestützt seinen Mitinsassen zu.

Als die Diskussion über die Ehre, das motorische Taktgefühl beim  Abstechen und das Abwägen der Vor- und Nachteile der Gruppendynamik beim diplomatischen Kugelstoßen an Lebhaftigkeit zunimmt und die Gefühle der Eingesperrten sich zwischen den Gittern nach vorne Kämpfen, glaubt Tarqetik zu begreifen und mischt sich übertrieben mit einem Augenzwingern in das Gespräch mit ein: „So hat halt jeder seine Lieblingsphilosophie im Gepäck. Diese Ehre, die hat wohl Tausende umgebracht aber nicht einem geholfen. Noch besser ist die Diplomatie, wenn sie uns lehrt, dass der Frieden die Belohnung des Krieges sein soll, weshalb wir uns doch gerne für den Krieg rüsten sollten, damit wir möglichst rasch unsere Belohnung erhalten.“ Hier kann er sich ein Lachen gerade noch unterdrücken und hustet es stattdessen röchelnd in seine Hand. Dann mischt er sich weiter ein, und beobachtet dabei die Reaktionen der Wachen, ob diese auch schön aufpassen: „Und dann die Ehrlichkeit der Wahrheit. Es gibt nur das Richtige. Wehe uns, die wir in dieses Jammertal der Lügen und Verbrechen gefallen sind, unwürdig umgeben von Missgunst... weiter kenn ich den Text leider nicht.“

Sich von der Wand lösend, tigert Tarqetik an der Zellenwand auf und ab, lässt die Füße über den Boden schleifen und  versucht die Wache seinen wütenden Blick sehen zu lassen. Zu den Zellenleuten meint er: „Ein guter Einstieg, vielleicht etwas zu früh, aber so werden die Wachen vielleicht gierig darauf, dass wir uns hier etwas hauen und sie eine Unterhaltungsprogramm bekommen, dass interessanter ist, als einem Stamm beim Borken zuzuschauen.“

Sein Wandabwandern unterbricht der Krieger nur kurz als Gryphius sein Liebeswinden am Zellenboden unternimmt. Tarquetik kratzt sich am Kinnbart und bewertet die Situation neu. Eine gute Darbietung, auch wenn der Händler vielleicht einen Arm, um sein Antlitz zu verbergen,  über seine Augen hätte legen sollen, wo ihm dann die Herzdame theatralisch aus der Hand, die geschwächt von den Widrigkeiten der Geschenisse, wäre.
Wieder späht er über seine Schulter, um die Wachen zu sehen. Falls sie angebissen hätten, wäre dies nun ein gutes Ende für den ersten Akt, und die Zuschauer würden schon unruhig zappelnd auf den Nächten warten.

Tarqetik genießt die Ablenkungen, doch die Zellenwände werden davon auch nicht größer, der Raum nicht weiter, das Schafott nicht kleiner. "Spiel und Wille Gut und Recht, aber ich muss hier wirklich bald mal raus."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 08.05.2015, 08:52:13
Als Basilio Barkas die Nüsse anbietet, zögert dieser zunächst. Doch schon einen Augenblick später hat der Hunger über die Zurückhaltung gesiegt - es ist wohl das Schmackhafteste, was der Kargi seit seiner Gefangennahme zu sich nehmen durfte. Also greift die breite Pranke des Kriegers mit der grünlich-grauen, ledrigen Haut nach den Hülsenfrüchten.

"Danke", murmelt er zwischen den beiden ersten Nüssen, die im Mund landen. Dann deutet seine freie Hand auf eine der Wachen, während er mit gedämpfter Stimme weiterspricht. "Wechsel ist immer bei Aufgang der Sonne. Sind immer zu dritt. Einer mit rotem Umhang und noch zwei."

Derweil steht Tarqetik zwischen den Stäben und ruft seine Frage zu Daragh, dem Medicus hinüber. Der Blutumhang ist abgelenkt und misst dem keine Bedeutung bei, die beiden anderen Wachen lauschen jedoch auch interessiert. Als Tarqetik zu Ende gesprochen hat, hebt der Medicus den Kopf und schaut zur anderen Zelle hinüber und ruft. "Dein Freund ist stark. Und er hat das Wohlwollen der Götter. Das Gift wird ihn nicht töten. In einer Woche wird er aufstehen können - falls er so lange überlebt."

Danach entbrennt die lebhafte Diskussion zwischen den Gefährten. Basilio, Manik und Ragnar ergründen den Wert abstrakter Konzepte wie Diplomatie, Ehre und Ehrlichkeit, bis der Korkaker sich schließlich seinen Träumen an die Dariba hingibt und die anderen schweigend in ihren Ecken sitzen bleiben.

Der Elf sitzt grimmig in seiner Ecke und verfolgt die Diskussion. Die Männer flüstern - eigentlich dürften bei ihm nur Wortfetzen ankommen - aber haben die Elfen nicht ein besseres Gehör als Menschen? So wie er dasitzt und die an ihn gerichteten Fragen ignoriert, scheint er unheimlich zu sein.

Barkas dagegen lauscht den Worten. Als Tarqetik geendet hat, erwidert auch der Fürstensohn der Kargi mit kratziger Stimme. "Es stimmt, was du sagst - viele gute Männer sterben ob der Ehre. Aber für die Ukhtark gilt: 'Lieber in Ehre sterben, als ehrlos leben.' Ein Ukhtark ist nichts mehr in dieser Welt, wenn er seine Ehre verloren hat. Verliert er dagegen sein Leben, nicht aber seine Ehre, lebt er in seien Kindern und in der Erinnerung seines Stammes weiter."

Tarqetik fällt ein, dass Jaresh Dorguln auf seinem Gut - war das vor drei oder vier Tagen gewesen? Es kommt einem wie eine Ewigkeit vor, so viel ist schon passiert - ein weiteres Sprichwort der Kargi angesprochen hatte: 'Ich würde lieber ehrenvoll leben, ohne geehrt zu werden, als geehrt zu werden, ohne es zu verdienen.' Ja - das Konzept der Ehre stand eindeutig im Zentrum des kargischen Dogmas.

Aber all dies scheinen müßige Diskussionen zu sein - begonnen vielleicht, ohne es zu wissen, um die Zeit zu verkürzen hinter diesen Gitterstäben. Und so verrinnt die Zeit, während die Gefährten streiten und die Sonne wandert am blätterbehangenen Himmel weiter. Als die Dämmerung sich ankündigt, geht Daragh und wird von Maelis abgelöst, die nun über Ragnar wacht. Eine der Wachen kommt an die Zelle und öffnet das kleine Gitter am Boden, um 6 Schüsseln brauner Brühe hineinzuschieben. Es ist schwer zu sagen, worum es sich dabei handelt, wahrscheinlich um Wasser mit einigen Reststücken von Huhn - mehr Knorpel und Knochen, als Fleisch. Doch die Mägen knurren und der eigene Proviant ist mit den verlorengegangenen Pferden entschwunden, und so essen die Männer, während der Himmel die Sonne gegen die Sterne tauscht und die Nacht über Jaylin hereinbricht.

~ ~ ~

Ist es Zufall, ein Zeichen, ein Klischee? Gerade als die Männer wieder den Gedankenfaden eines Fluchtplans übernehmen, ist der Ruf einer der Wachen zu vernehmen. Es ist elfisch, aber anscheinend kündigen sich wieder Besucher an - zu dieser späten Stunde.

Einige Augenblicke später ist das Rätsel gelöst - es sind die Prinzessin des Stammes, Aisling Adair, und der Hauptmann der Siedlungswache, Liam Shanahan, die da zwischen die beiden Zellen schreiten. Die drei Wachen nehmen sofort Haltung ein.

"Die Prinzessin wünscht, mit den Gefangenen zu sprechen", ruft Shanahan aus. Interessanterweise benutzt erdie Handelssprache. Anscheinend, damit die genannten Gefangenen ihn auch verstehen können.

"Aj, aj, Herr", ruft die jungenhafte Wache - der Blutumhang hatte sie Padraig gerufen - und deutet mit der Hand Richtung der Zelle.

Shanahan nickt. "Demian", ruft er, und die andere Siedlungswache nimmt Haltung vor dem Hauptmann ein. "Nutzen Sie die Zeit und machen Sie einen Drei-Meilen-Rundgang. Ich löse Sie so lange als dritter Mann der Wache an den Zellen ab. Beginnen Sie im Norden und seien Sie gründlich. Erstatten Sie dann nach umgehender Rückkehr hier Bericht."

"Aj, aj, Herr", bestätigt die Wache und macht sich auf. Derweil versucht Rowan Sullivan wieder die Hauptrolle an sich zu reißen. Er deutet mit der Hand demonstrativ auf die Zelle. "Hier entlang, meine Prinzessin. Aber, wenn ich es anmerken darf, bitte gehen Sie nicht zu nah an die Gitter - zur Sicherheit."

Aisling Adair reagiert lediglich mit einem eisigkalten Blick auf diese Worte und würdigt sie keiner Antwort. Dann treten sie und Shanahan an die Zelle heran. Der Blutumhang und Padraig flankieren sie. Für einen Augenblick herrtscht absolute Stille. Das Uhu einer Eule schneidet durch das Zirpen der Insekten. Irgendwo im Wald raschelt es. Dann beginnt die Prinzessin mit hoher, klarer Stimme zu sprechen.

"Ihr habt meine Kinder gerettet", sagt sie mit einem Blick zu Basilio. "Und ihr habt Blut dabei vergossen", fügt sie sich zu Ragnar umdrehend hinzu. "Ihr kamt her, in friedlicher Absicht und ohne eure Waffen zu erheben, um eine Botschaft zu überbringen. Mein Vater hat das anders eingeschätzt. Das bedauere ich." Wieder kehrt Stille ein. "Ich bin hergekommen, um mich zu bedanken; um mich zu entschuldigen."

Dann blickt die Prinzessin zum Blutumhang neben sich und fügt hinzu: "Und um den Fehler zu korrigieren."

"Wie bitte, was mein..." beginnt Rowan Sullivan überrascht zu fragen, doch er kann den Satz nicht beenden. Aisling Adair lässt den Schaft eines Dolches auf den Hinterkopf des Mannes runterfahren und schickt diesen ins Land der Träume - der Blutumhang sackt bewusstlos zusammen.

"Herr!", ruft Padraig und gelt die Hand an den Schaft seines Schwertes, doch Liam Shanahan legt seine Rechte über die der Wache, bevor diese die Klinge aus der Scheide ziehen kann. "Padraig, Maelis ist derzeit allein mit dem Gefangenen in der anderen Zelle, und die Zellentür steht offen. Das ist ein zu großes Risiko. Ich möchte das Sie hinübergehen und dort die Bewachung des Gefangenen übernehmen. Stellen Sie sich mit dem Rücken zur Gitterwand und mit dem Gesicht zum Gefangenen, damit sie nicht von Bewegungen außerhalb der Zelle ablenkt werden, und verlassen sie Ihren Posten auf keinen Fall, bevor ich Ihnen die Freigabe erteile."

Der Wächter schaut seinen Vorgesetzten verdutzt an. "Aber Herr, der Gefangene ist bewusstlos, er kann nicht aufstehen."

"Er könnte jeden Augenblick aufwachen", hält Shanahan dagegen. Dann verhärtet sich sein Gesichtsausdruck und die Stimme wird schneidend. "Das ist ein Befehl, Soldat!"

Padraig zögert noch einen Augenblick. Dann nickt er, "Aj, Aj, Herr." Mit diesen Worten eilt der Wächter zu der Zelle gegenüber und stellt sich mit dem Rücken zur Gitterwand in dieser auf. Maelis schaut mit großen Augen darauf, was passiert, sagt jedoch kein Wort.

Derweil beugt sich Liam Shanahan hinunter und nimmt dem bewusstlosen Blutumhang die Zellenschlüssel ab. Er übergibt diese an Aisling Adair. Diese nimmt den Schlüsselbund entgegen und tritt an das Gitter. "Serogul Mago schickt uns totes Haar und ein glitzerndes Stück Metall zum Zeichen seiner Gunst? Nur Männer können solche Narren sein, so etwas für von Wert zu halten."

Die Prinzessin lässt den Schlüssel in die Gittertür gleiten, ohne diesen noch umzudrehen und fährt fort mit bestimmter Stimme fort. Ein herrischer Unterton mischt sich immer mehr ein und zeugt von der Stärke dieser Frau. "Mein Vater hat nur noch wenige Monde vor sich, bevor die Götter ihn zu sich rufen. Er hat noch genug Hass in sich, um einen Krieg gegen die Kargi zu beginnen, aber er hätte nicht mehr die Kraft dazu, uns in diesem Krieg zum Sieg zu führen. Wenn mein Vater stirbt, werde ich über die Adair herrschen. Und ich will keinen Krieg mit den Kargi. Sagt es den Hulads, wenn ihr nach Kezhdal kommt."

Sie dreht den Schlüssel und öffnet die Tür einen Spalt breit. "Ich lasse euch frei - und zahle damit auch meine Schuld für die Rettung meiner Kinder ab. Euch alle - auch den Kargi. Die Ukhtark sollen es als Zeichen meines guten Willens betrachten. Sie schickten mir nutzlosen Tand - Haare und Schmuck - als könnte es meinen toten Bruder ersetzen. Ich dagegen gebe ihnen im Gegenzug ihren Sohn und Bruder - lebend. Aber sagt ihnen auch: Ich bin nicht wie mein Vater. Er will diesen Krieg, ist aber zu schwach ihn zu führen. Ich will diesen Krieg nicht. Aber wenn es notwendig sein wird, bin ich stark genug, Kezhdal in Schutt und Asche zu legen. Keiner soll denken, der Tod meines Vaters ist eine gute Gelegenheit, Jaylin anzugreifen. Wer es doch versucht, wird im eigenen Blut ertrinken."

Damit öffnet sie Tür ganz und deutet mit der Hand nach draußen. "Und nun geht - schnell, bevor wir entdeckt werden." Ihr Blick wandert noch einmal zu Ragnar in der Nebenzelle. "Was euren Freund angeht - vertraut mir, wie ich nun euch vertraue. Ich orge dafür, dass ihm nichts passiert."

Liam Shanahan räuspert sich. "Ihr solltet von hier aus nach Südwesten. Etwa eine Meile von hier entfernt stehen eure Pferde bereit. Meine Männer haben 'vergessen', eure Habseligkeiten abzuladen, daher dürften diese noch an den Satteln hängen. Aber ihr müsst euch beeilen. In spätestens einer halben Stunde, wird die Flucht entdeckt und Klingenmeister Nola wird die Verfolgung aufnehmen. Und natürlich auch ich - auch wenn ich woanders suchen werde. Ihr solltet hart reiten, um bis dahin weit genug entfernt zu sein."

Dann geht sein Blick Richtung Elrynor, der mit von Überraschung aufgerissenen Augen die Szenerie aus der hinteren Ecke der Zelle verfolgt. "Für dich steht dort auch ein Pferd bereit, Elrynor. Du gehs't mit diesen Menschen."

Als der Elf geschockt die Stirn in Furchen legt und sich nicht rührt, lacht Aisling Adair auf. "Beeil dich, Elrynor. Du wartest wahrscheinlich auf die Hilfe deines Vaters zur Flucht. Nun - sie steht vor dir. Ich war es, die ihm zugesagt hat, dir zu helfen." Sie lässt die Worte kurz wirken und fährt dann fort: "Geh mit diesen Menschen und komm nicht mehr zurück. Was glaubst du, wie ich die Flucht erklären werde? Deine Magie wird es sein, die die Prinzessin des Stammes und drei Wachen ausgeschaltet hat, so dass du und die anderen fliehen konnten. In einer Stunde wirst du als Verräter des Stammes gelten. Du kannst nicht mehr zurück."

Wieder kehrt Stille ein. Die Stimmung ist so, als hätte eben ein Richter ein hartes Urteil gesprochen. "Aber das ist immer noch besser, als durch die Klinge von Nola zu sterben", fügt die Prinzessin hinzu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 08.05.2015, 10:23:11
Nicht nur die junge Elfenwache ist von den Taten der Prinzessin und des Hauptmannes verwirrt. Auch Sanjan hat sie misstrauisch beäugt. Jedoch zeugen Wort und Tat von Ehre, auch wenn sie kühl vorgetragen sind. Er ahnt, dass die Prinzessin ein riskantes Spiel spielt. Ihre Lüge, um den Krieg zu verhindern, kann leicht aufgedeckt werden. Schließlich mussten nur das Heilermädchen und die junge Wache befragt werden. Doch was hat sie gesagt? Nach dem Aufstehen blickt Sanjan zum mitgefangenen Elf. Sie sagt etwas von Magie. Kann der Elf etwa auch die Ahnen anrufen oder gar andere Wunder? Ein Glück, dass sie nicht gegen ihn gekämpft haben. Die kurze Ruhe tat zwar gut aber Sanjan fühlte sich immer noch geschwächt. Ein Kampf mit Magie wäre jetzt nicht das Beste gewesen.

Während Sanjan noch verblüfft dasteht, nimmt Grimnir die Gelegenheit wahr. Er trottet als erster aus der Zelle hinaus in die neue Freiheit. Draußen reckt und streckt er sich, bevor er sich etwas entfernt. An der äußeren Zellenwand erleichtert er sich. Dann ist er auch wieder bei der Tür und wartet, dass die Anderen heraustreten.

Derweil ist Sanjan aus der Zelle gekommen. Er grüßt die Prinzessin und ihren Hauptmann mit der Faust auf der Brust. „Ich werde den Kargi deine Worte wissen lassen. So die Ahnen es wollen, werden wir noch rechtzeitig sein, um ein Blutvergießen zwischen euren Stämmen aufzuhalten.“ Sein Blick wandert zur anderen Zelle. „Wir haben dir Ragnar schon einmal anvertraut. Es wäre traurig, wenn die Arbeit deines Heilers vergeudet sei. So sei es auch dieses mal.“ Sanjan hört sich deutlich ruhiger an, als noch vor einigen Stunden. Sein Frust scheint größtenteils verschwunden. Doch verliert er kein Wort über ihren Fluchtkumpanen. Für ihn ist es scheinbar klar, dass der Elf nach verlassen das Waldes verschwinden wird, ebenso wie Gryphius nach dem Heimbringen des Kargis nichts mehr in der Gruppe hält.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 08.05.2015, 13:47:29
Tarqetik, der erfolglos nach etwas Schlaf sucht und parallel dazu mit der ländlichen Auslegung eines coq au  vi kämpft, springt sofort auf, als er merkt, wie sich jemand der Umfriedung nähert. Das Gespräch zwischen den Wachen, die Arbeit des Sandmannes, quittiert er mit einem Stirnrunzeln. Bereit das Unausweichliche in der Falle zu erwarten,  entspannen sich seine Muskeln erst als er das unrhythmische Klacken des Schlosses hört.
Die Rede des Prinzessin und des Elfenonkels berühren ihn nicht weiter, nur fragt er sich, warum die Elfen überall und in allen Sagen als grazile und lautlose Kämpfer bekannt sind, wenn man in ihrer Umgebung nicht mal Schlafen kann. Er zeigt keine Anzeichen an Interesse für die Schuld für die geretteten Kinder, aus welcher sich die beiden Elfen durch diese Tat freizukaufen versuchen. Sein Körper giert danach diese Zelle so rasch wie möglich zu verlassen und er schreitet hinter Sanjan aus dem Menschenkäfig hinaus.

Als er an Adair vorbeischreitet, bleibt er kurz stehen verneigt seinen Kopf in ihre Richtung und lässt ein aufrichtiges aber sehr leises: „Danke“ entweichen und wendet sich dann zum Gehen. Den Elfen mit der Beule erleichtert er noch kurz um dessen Schwert, das er kurz in der rechten und dann in der linken Hand rotieren lässt, um dessen Balance zu ermitteln. An Liam vorbei, tritt Tarqetik einen Schritt zurück und fragt den Hauptmann: „Wenn dieser Nola uns mit seinen Leuten einholt, würdet Ihr dessen Tod sehr bedauern? Ich meine so in Richtung, ewig andauernder Hass und Verfolgung gegen uns?“ Die Katzenaugen des Elfenkriegers lassen ihn eine Antwort erahnen, doch er nimmt die, die er gerne möchte. Mit einem Griff an sein Gemächt geht Tarqetik aus dem Gefängnis.

Auf dem freien Feld vor dem Gefängnis zieht der Krieger kurz die Nachtluft mit geblähten Nasenflügeln ein und lässt es mit einem zufriedenen Stöhnen entweiche. Dann dreht er sich um, legt einen Finger an die Lippen und zeigt damit den nachfolgenden Insassen und auch Barkas, still und leise zu sein.
So, Sanja, ich nehme an, Du weißt noch am ehesten, wo unsere Pferde stehen. Und wenn Du schreiend durch die Pfeile eines Elfenhinterhaltes stirbst, werde ich genau hinter Dir in Deckung sein.“ Dabei gibt er der seinem Mitflüchtling ein Nicken mit der Kopf in keine bestimmte Richtung und blickt in die nächtliche Dunkelheit, mit angemessener Paranoia die Schatten nach Schatten absuchend.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 08.05.2015, 18:59:26
Die Ankunft der beiden Elfen reißt Basilio aus einem Schlaf, der in dieser Tiefe und traumerfüllten Süße nur Leuten mit einem blütenreinen Gewissen vergönnt ist. Entsprechend zerknautscht und verwuschelt und ein wenig desorientiert tappst Basilio durch die Gegend, mal diesem in den Weg laufend, mal jenem. Vom Strom der Kameraden erfasst, steht er draußen, ehe er noch ganz begriffen hat, dass man sie offenbar gerade freilässt—genau, wie er vorhergesagt hat! Schließlich findet er sich, noch immer gähnend und sich den Schlaf aus den Augen reibend, in der Nähe der Prinzessin und Onkel Liams wieder, die gerade noch Instruktionen verteilen. Viel Bitterkeit, viele Drohungen, aber doch die ahnende Hoffnung, dass Aisling Adair ein besserer Herrscher als der Vater sein wird. Dann wird zum Aufbruch gedrängt. Halt, nicht so schnell! Er hat den beiden doch auch so viele Dinge sagen wollen, was war das noch alles gleich?

"Mago bedauert es, wisst Ihr?" fällt er, recht undiplomatisch, mit der Tür ins Haus. So schnell, wie ein Mensch nur reden kann, erklärt er dann: "Er hat uns davon erzählt, wie das zugegangen ist, in jenem Kampf. Ich kenne die Umstände nicht: wie und warum es überhaupt dazu kam, wer wen provoziert hat, wer den ersten Schlag getan, ich weiß nur, dass Mago davon sprach ganz ohne den Stolz eines tapferen jungen Kriegers, der sich gegen einen übermächtigen Feind behaupten konnte, sondern eher wie von einer peinlichen Situation. Etwas, das nicht hätte sein dürfen. Eigentlich hätte er sterben müssen, hat er gesagt, eigentlich hätte er keine Chance gehabt. Euer Bruder war der bessere Krieger, das wusste Mago und machte sich schon für die Ewigkeit bereit, da kam ein Zufall ihm zuhilfe: der Prinz, Euer Bruder wurde abgelenkt...

Wenn Ihr die Kargi nur gut genug kennen würdet, könntet Ihr ermessen, was es ihn gekostet hat, das vor Menschen und damit auch vor Euch zuzugeben. Ich glaube, er möchte tatsächlich eine vorsichtige Versöhnung, wenn sie denn möglich wäre, wie ich überhaupt selten einen derart besonnenen Kargi erlebt habe. Ihr sagtet da gerade, das mit der Krone sei eine lächerliche Geste in Euren Augen, sie war aber in allem Ernst gemeint! Vielleicht liegt es daran, dass wir Menschen oder Kargi nicht mehr als fünfzig, höchstens aber siebzig oder achtzig Jahre vom Leben erwarten, aber bei uns ist das Gedenken an die Toten sehr wichtig, und ja, ein besonderer Besitz des Toten kann zum Symbol werden, durch das wir uns dem Toten einerseits verbunden fühlen, andererseits einen Abschluss finden, ihn besser loslassen können, sodass unser Herz ein klein wenig daran heilt. Das wollte Mago Euch im Tausch für das Leben seines Bruders anbieten. Deswegen hat er uns auch erzählt, wie genau es passiert ist... Ach, ich wünschte, ich könnte es besser erklären!"


Er zappelt unglücklich, weil die Worte, die da in aller Eile von seiner Zunge purzeln, nicht halb so schön und überzeugend klingen wie in seinem Kopf. "Jedenfalls, wenn mir noch eine Anmerkung gestattet sei... also, ich weiß, Ihr wollt hier Eure Ruhe haben, aber der Abbruch oder die Verweigerung diplomatischer Beziehungen hat bislang noch immer über kurz oder lang zum Krieg geführt. Jedes kleinste Missverständnis kann einen solchen entzünden, wenn man sich keine Wege offenhält, um es aufzuklären! Wenigstens für einen derartigen Notfall solltet Ihr etwas mit den Kargi und am besten auch mit den Menschen ausmachen, dass man sich irgendwie treffen und sprechen kann, vielleicht auf der Grenze, man müsste nur ein Zeichen vereinbaren... Wenn Ihr wollt, könnte ich dem Serogul etwas derartiges vorschlagen und Sanjan dem Bürgermeister von Dorwida, und wir lassen euch irgendwie eine Antwort zukommen. Also, ich halte das wirklich für dringend nötig. Zumal noch nicht geklärt ist, wer hinter der Sache mit den seltsamen Überfällen steckt, wer hier Kargi gegen Mensch und Elf gegen Kargi und überhaupt alle gegeneinander versucht aufzuhetzen..."[1]

Er schaut Aisling mit großen, bittenden Augen an. Ihre kleine Tochter könnte sie nicht mit größeren oder bittenderen Augen anblicken!
 1. Diplomacy = 10
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 08.05.2015, 20:28:36
Manik ist grade etwas am vor sich hindösen, als die Neuankömmlinge die Zellen erreichen im Gegensatz zu seinen Gefährten aber wenig daran interessiert, was die ganze Prozession wohl zu verrichten habe. Mit halbgeschlossenen Augen betrachtet er die Prinzessin und den Hauptmann müde und bei dem Gedanken daran, dass sie trotz der Rettung ihrer Blagen hier gelandet sind, keimt wieder etwas Wut in dem Fhokki auf.
Als plötzlich das dumpfe Geräusch eines Schlages zu vernehmen ist, ist der Fhokki jedoch hellwach und starrt mit aufgerissenen Augen den zu Boden plumpsenden Blutumhang an.
Was…? Wie…?“, stammelt er noch schlaftrunken, doch ehe er sich versieht, steht er kerzengrade in der Zelle und verflucht Aisling dafür, dass sie sie nicht einfach freilässt, sondern noch eine Rede schwingt.
Als er schließlich im Freien steht, streckt er sich einmal ausgiebig. Anschließend folgt die Andeutung eines dankbaren Nickens Richtung Aisling und ein leise gemurmeltes „Danke.
Grade seine Gedanken gesammelt und sich ein paar Worte zurecht gelegt, beginnt jedoch Basilio auf Liam und Aisling einzuplappern.

Ohne sich um die Worte des Halblings zu kümmern, wendet sich Manik in Richtung Ragnar um und geht ein paar Schritte Richtung seiner Zelle, freilich mit respektvollem Abstand zu der Siedlungswache. Die Gefahr, dass diese einen plötzlichen Anfall von Ehrgefühl bekommt und die ganze Sache doch noch zu verhindern versucht, auch wenn das einem Selbstmord gleichkommen möge, besteht durchaus noch, denkt der Waldläufer sich.
Mach’s gut, alter Freund.“, flüstert der Fhokki, obwohl sie sich nicht allzugut gekannt haben. „Ich hoffe du wirst gut behandelt und wir sehen uns einmal wieder!“. Anschließend fällt der Blick Maniks auf Maelis, die der ganzen Szenerie erstaunt zu folgen scheint.
Bitte!“, fährt Manik halb fordernd, halb flehend fort, „bitte kümmert euch gut um Ragnar, solange dieser sich noch in eurer Obhut befindet.“. Der Waldläufer will noch Worte hinzufügen, dass sie Aislings und Liams Spiel besser mitspielt, auch wenn er nicht genau weiß, was die beiden vorhaben, doch dann denkt er sich, dass die Ablösung des Heilers für Ragnar möglicherweise im Plan der beiden verankert ist und bringt nur noch ein „Danke.“, hervor. Rückwärts gehend schaut er Maelis nochmal eindringlich in die Augen und wendet sich dann nochmal um, an Aisling und Liam.

Vielen Dank“, fährt der Waldläufer hier fort, „schaut bitte, dass ihr nicht zu auffällig am falschen Ort sucht. Was Ragnar angeht, habt ihr uns befreit, also traue ich euch mit ihm. Ich hoffe auch den Menschen die Ragnar helfen, geschieht nichts.“. Dankbar nickt der Fhokki die beiden nochmal an und will schon losgehen, als ihm noch was einfällt: „und das der bewusstlose Blutumhang eure Story widerlegen könnte, wisst ihr vermutlich? Ich würde da kein Risiko eingehen…?

Aber jetzt sollten wir los!“, wendet er sich an die ganze Gruppe, „die Zeit drängt!
Sanjan, meint ihr euer Wolf kann uns führen? Ich könnte den Weg vermutlich auch bestimmen, würde dafür im dunklen aber möglicherweise mehr Zeit benötigen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 09.05.2015, 09:50:27
Die Worte des kleinen Gryphius, gleich wie gestammelt sie sind, lassen erahnen wie ernst ihm die Sache mit dem Frieden ist. Vielleicht hat er schon einmal einen Krieg miterleben müssen und war deswegen so geprägt darauf. Wobei Sanjan ihn nur in einigen Punkten zustimmte. Für den Schamanen ist Krieg niemals ein Weg zum Frieden. Ein Stammesführer sollte das Wohl seines Stammes im Sin haben. Krieg war damit nur die letzte Option zur Verteidigung. Aber sei es drum. Tarqetik, welcher sichtlich auf dicke Hose macht, und Manik sind bereit für den Aufbruch. Besonders die Gesten von Tarqetik lassen Sanjan das erste Mal über den Krieger schmunzeln. Langsam formte sich ein Bild vor den Augen des Schamanen. In einer Rotte war Tarqetik nicht der dummschwatzende Krieger sondern eher der extrem selbstbewusste und wohl auch arrogante. Eine Gefährliche Kombination wenn es nicht um den Kampf geht, aber es gut jemanden dabei zu haben, der einen Gegner mitten ins Gesicht spuckte. Das war schließlich auch eine Art der Ehrlichkeit.

Kurz blickt der Schamane zu den beiden Elfen. Sie waren freundlich zu ihm, andere jedoch nicht. Es ist schon seltsam. Dann antwortet er endlich den beiden in einer angemessenen leisen Lautstärke. „Gut zu wissen Tarqetik, dass du direkt hinter mir sein willst. Damit brauche ich mir um Pfeile in meinen Rücken keine Sorgen mehr machen. Und du, mein bester, dir werde ich dann, wenn wir es überlebt haben, gerne die Pfeile aus deinen Hintern ziehen. Manik, wenn wir auf Grimnir achten, wird er uns vor Feinden waren. Ansonsten kann ich wohl den Weg finden. Also dann, wir müssen uns beeilen.“ Damit macht der Schamane sich bereit nach Südwesten aufzubrechen. Eine Meile muss rasch überwunden sein. Sie hatten wirklich nicht viel Zeit und auf die Begegnung mit Nola sollte vermieden werden. Denn er glaubt nicht, dass vier Emporkömmlinge an die Waffenkunst eines kriegserfahrenen, steinalten Mannes herankommen würden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 09.05.2015, 19:46:37
Als Basilio Aisling von Magos Worten erzählt und die Situation noch einmal zu erklären versucht, bleibt die Miene der Elfenprinzessin zunächst ausdruckslos. Doch bei den Worten des Serogul über ihren Bruder entgleiten die Züge doch ein wenig. Vielleicht ist es nur der Mondschein, aber dem Aristide kommt es so vor, als würde er den Schimmer eines Tränenschleiers auf ihren Augen sehen - auch wenn keine einzige dann ihren Weg über die Wange findet.

Doch die Prinzessin hört zu. Und als er endet, antwortet sie mit bedachter Stimme: "Habt Dank für eure Worte, Gryphius. Es mag sein, dass die Zeit wirklich reif ist für einen echten Frieden. Unsere Väter haben sich bekriegt, und deren Söhne kämpften bis zum Tod. Das soll nicht unseren Kindern geschehen. Wenn es so weit ist, werde ich all dies bedenken."

Als nächstes kommt Barkas aus der Zelle. Das Gesicht des Kargi ist immer noch mit Blutergüssen gesprenkelt. Das Auge öffnet sich langsam, ist jedoch weiterhin stark zugeschwollen. Dennoch murmelt er mit seiner unverkennbar rauh-rissigen Stimme ein "Danke." Dann nickt Barkas Aisling zu und fügt an: "Ich werde meinem Vater und meinem Bruder von deiner ehrenvollen Tat erzählen." Auch die Prinzessin nickt, und der Kargi macht sich auf, sich Manik, Sanjan und Grimnir anzuschließen, die bereits weiter vorne sind.

Während Sanjan und sein treuer Begleiter bereits den weiteren Weg bestimmen, ist Manik jedoch noch an der gegenüberliegenden Zelle. Maelis nickt ihm zu bei seinen Worten und murmelt unsicher etwas. Ihre Stimme ist zu leise, aber es soll wohl eine Beteuerung sein, dass sie sich um den Nordmann kümmern wird.

Damit kehrt der Waldläufer zurück zu Liam und hört gerade noch Tarqetiks Frage an den Hauptmann. Dieser antwortet mit einem schelmischen Grinsen. "Die Frage stellt sich nur hypothetisch, Fremder. Ich glaube, Ieafann Nola würde zakanthischen Schaschlik aus dir machen, insofern brauchst du dir um meinen eventuellen Gram nicht zu sorgen. Aber für den Fall eines Wunders - sei unbesorgt."

Bei Maniks Warnung, der Blutumhang könnte die Geschichte der Prinzessin widerlegen, lacht Liam kurz auf. "Ganz sicher nicht - Sullivan würde auch bestätigen, dass die Götter selbst vom Himmel gestiegen sind, bevor er zugibt, dass wir beide einen Blutumhang ausgeschaltet haben, bevor dieser auch nur seine Klinge ziehen konnte."

"Und selbst wenn doch", fügt die Prinzessin mit einer Stimme, kalt wie Eis, an, "wird mein Vater ihm nicht glauben. Wenn er es täte, müsste er mich enterben und hinrichten. Bei noch zwei Monden zu leben und ohne weitere Erben außer mir würde das das Ende des Hauses Adair bedeuten. Er hat keine andere Wahl, als mir zu glauben."

"Du sprichst harsche Wahrheiten aus, Prinzessin." Es ist die helle Stimme des Elfen, der mit den Gefährten in der Zelle saß. Nun tritt er eben aus der Tür und stellt sich vor Aisling. Mit kaltem, selbstbewussten Blick mustert er die Prinzessin. "Und harsche Lügen auch - über mich."

"Ich rette dir das Leben, Ivsaar", erwidert die Prinzessin kühl. "Behalte es, oder verweile noch länger hier und wirf es weg." Sie dreht sich zu den anderen um und fügt an: "Das gilt für alle von euch. Bricht nun auf und macht schnell."

Die Gefährten wollen bereits aufbrechen, da greift Liam noch nach Tarqetiks Unterarm, um ihn aufzuhalten und spricht noch einmal zu den Männern. "Eins noch. Ihr sagtet, jemand säe Streit zwischen den Menschen von Dorwida und den Kargi. Vielleicht ist es nichts, aber vielleicht hat es ja doch damit zu tun: Meine Männer haben seit einigen Wochen immer wieder bewaffnete Reiter östlich des Waldes auf Höhe von Jaylin oder auch weiter im Norden beobachtet. Wir wissen nicht, wo ihre Basis ist und ob sie eine haben. Zwei Karawanen auf dem Weg nach Dorwida wurden auf Höhe unserer Siedlung auf der Straße überfallen. Wir wissen nicht, ob es diese Reiter waren, die Kargi, oder andere - wir kamen erst an, als es nur noch Leichen und Schutt zu begutachten gab. Aber die Überfälle fanden weit im Norden statt - nicht in der Nähe von Kezhdal, wo die Ukhtark normalerweise angegriffen hätten. Falls die Menschen von Dorwida diese Überfälle meinen, würde ich eher auf die Reitergruppe tippen, als auf die Ukhtark. Vielleicht hilft es euch weiter. Und jetzt - geht schnell"

Die Nachricht sackt noch, da treiben die Prinzessin und der Hauptmann die Gefährten bereits an, und so zieht die ungleiche Siebnergruppe - angeführt vom einzigen Vierbeiner - in den nächtlichen Wald hinaus. Immer weiter geht es im Dickicht voran. Die leisen Sohlen gleiten über weichen Boden und Gras. Das Blätterdach über ihnen glänzt silbern und grau im Schein des Mondes. Die Äste heben sich schwarz ab gegen den dunkelblauen Nachthimmel und zeichnen verwirrende Schatten auf den Boden.

Immer weiter geht es in diesem Wirrwarr, dem grauen Schemen Grimnirs hinterher. Nach einigen Minuten glauben die Männer die Geräusche von Schritten links von sich zu hören, die allerdings schnell wieder von der Nacht verschluckt werden. War das eben der unsichtbare Wächterring um Jaylin, den sie passiert haben? War das die Patroullie, die diesen Ring abläuft? Sie wissen es nicht, doch zum Glück scheint dies nicht mehr wichtig.

Weitere Minuten im schnellen, geduckten und heimlichen Trab vergehen. Dann ist ein leises Schnauben und Wiehern zu vernehmen, das in den Ohren der Männer wie Musik klingt. Und siehe da, der treue Grimnir führt die Gruppe tatsächlich raus auf eine kleine Lichtung, wo die Reittiere der Gefährten festgebunden warten. Sanjan, Manik, Tarqetik und auch Basilio erkennen ihre Pferde sofort. Eine schlanke, graue Stute ist ebenfalls an einen Baum angebunden, mit elfischem Sattel und Zaumzeug - wohl das Reittier für Elrynor. Natürlich haben die Elfen kein Pferd für Barkas vorbereitet, aber es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Ragnars stolzer, dhrokkerischer Stürmer nun ohne Reiter darsteht und wartet. Mit seinem breiten Rücken ist er geradezu prädistiniert für den wuchtigen Kargi. Ein recht barscher Wink des Schicksals - des einen Leid, des anderen Freud.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 09.05.2015, 22:57:01
Etwas erschrocken über die Tränen, stammelt Basilio: "Danke, Prinzessin, mehr wollt ich ja gar nicht... verzeiht, dass ich so plötzlich, so unerwartet... ich wollt nicht unsensibel sein! Wenn ich nur mehr Zeit gehabt hätte, dann hätte ich etwas behutsamer an das Thema herantasten können, etwas weniger direkt... Aber es musste doch gesagt werden. Euch viel Glück und nochmals danke für alles.—Ist ja gut, Leute, ich komm ja schon!"

Doch bei Onkel Liam hält Basilio noch einmal inne. "Danke auch an Euch. Und bitte grüßt Fearchara von mir. Ich hätt' mich ja gern selbst verabschiedet. Ich wollt ihr nämlich noch sagen, dass sie auf ihren Bruder aufpassen soll. Sie ist nämlich die schlauere. Aber sie darf nicht so mit ihm schimpfen! Von den Erwachsenen kriegt er wegen der Dummheiten, die er anstellt, schon den ganzen Tag zu hören: lass das sein, was machst du denn schon wieder, komm gefälligst her! Wenn dann auch die Schwester noch ruft: halt den Mund! Was wird ein Lausebengel wie er dann wohl machen? Noch mehr Dummheiten aushecken natürlich. Ich red' da aus Erfahrung. Eine Schwester muss zum Bruder halten, und wenn er auch im Leben nicht zugeben würd, dass er sie braucht! Aus mir zum Beispiel wäre gar nichts rechtes geworden, wenn ich meine Schwester nicht gehabt hätte, die zu mir hält und mich vor Dummheiten bewahrt. Das hatte ich der Kleinen zum Abschied noch sagen wollen. Lebt wohl!"

Und dann muss Basilio aber auch wirklich los: die anderen sind schon fast außer Sichtweite. Er nimmt die Beine in die Hand und spurtet hinterher.

Nicht ein einziges Wort sagt er während der Flucht durch den Wald. Auch nicht, als man die Pferde erreicht. Er nimmt rasch seine Waffen wieder an sich—Dolch, Rapier, Armbrust, nur die Messer lässt er, wo sie sind, damit Barkas nicht den falschen Eindruck von ihm gewinnt—dann steigt er auf seine brave Stute und wartet ungeduldig, dass es weitergeht. Ein bisschen ärgert er sich ja schon. Keiner der anderen würdigt ihn eines Blickes oder eines Wortes. Er hat die Prinzessin und den Hauptmann davon überzeugt, dass man den Frieden mit den Kargi versuchen solle, nur deshalb haben die beiden das Risiko auf sich genommen, sie alle freizulassen. Wäre ein Schulterklopfen als Anerkennung dafür zu viel verlangt, oder ein leicht dahin geworfenes: 'Vielleicht war es doch nicht ganz so verkehrt von uns gewesen, den kleinen Händler mitzunehmen'? Hach, die Welt ist einfach nicht gerecht!

Er ist als erster fertig und wartet ungeduldig auf den Aufbruch. Hoffentlich erreichen sie Maru und die anderen noch rechtzeitig, sonst war alles umsonst. Und hoffentlich ist keiner der Grünhäute—nein, hoffentlich ist Maru nicht! die anderen sind Basilio herzlich egal—von derselben Schlange wie Ragnar gebissen worden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.05.2015, 17:41:00
Nach einer kräftigen Krauleinheit für den Wolf ist auch Sanjan bereit zum Abreisen. Seinen Speer hat er rasch auf seinen Rücken gebunden und nun sitzt er auf dem Pferd und starrt in den Himmel. Zum Glück waren sie auf einer Lichtung und nur wenige Bäume verdeckten den Blick. So kann der Schamane schnell eine Richtung ausmachen, in welcher sie reiten mussten.[1] Doch er sieht nicht sehr begeistert aus.
Seine Schecke bringt er durch ein Schnaltzen in Bewegung. Doch will er nicht weit kommen. Er lenkt es neben den Elfen und Blick zu ihn hinunter. „Ich denk du willst nicht von deinen ehemaligen Leuten gefangen werden. Also, ich würde sagen es geht da entlang.“ Mit einer Kopfbewegung zeigt er die Richtung an, welche er ausgemacht hatte. Dann fährt er weiter leise fort. „Doch sie werden wohl denken, dass wir diesen Weg genommen habe. Schließlich ist er wohl der schnellste. Also, du als Einheimischer, welchen würdest du nehmen, um den Blutumhängen zu entkommen?“ Kurz wartet er auf eine Antwort, fügt dann jedoch an „Vergiss nicht, bis auf den Kargi haben die anderen keine guten Augen in der Nacht.“
 1. Überleben 29, weg zurück zu den Kargi finden
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 15.05.2015, 08:32:59
Nervös  trippelt Tarqetik mit seinen Fingern am Schwertknauf, während er darauf wartet, dass der Abschied endlich sein Ende findet. Die Floskeln und die Rührung der Betroffenen sind angespannt und sinnierend von den Vorfällen der Leidtragenden. Fast könnte man meinen, es gäbe nur das eine Problem, bei dem sich das Hauptaugenmerk um die Sorge nach einer ruhigen Reise und einer guten Rückkehr zur Mutters Herd richtet.
Der Mond, der sein weißes Licht zwischen den Ästen und Blättern der Bäume auf das Elfengefängnis wirft, taucht das Gebäude in ein beruhigenden, matten Glanz, bar jeder Erinnerung. Kühl läuft es Tarqetik über den Rücken, Nackenhaare und jene am Unterarm stellen sich auf. Er fasst die Waffe, die er der Elfenwache abgekommen, fester und blickt über die Dächer der Häuser, hinab in ihre Schatten.

Das Pferd wird losgebunden und das Sattelleder ächzt leise, als sich Tarqetik auf den Rücken seines Reittieres zieht. Rasch legt er noch den Waffengurt um Schulter und Brust bevor er sein Pferd in Richtung des Waldes lenkt.
„Bevor wir wieder quer durch das Land reiten, Flüsse und Wälder hinter uns lassen nur um dann zu erkennen, dass wir eventuell in die falsche Richtung unterwegs sind, würde ich gerne ein kurzes Palaver darüber halte, wohin!“
Er lenkt sein unruhiges Pferd und meint weiter: „Nachdem uns das Fräulein Elfenmaid etwas von brandschatzenden Reitern im Norden erzählt hat, würde ich gerne, so als Abwechslung von unserer Völkerkundetour, mal unseren Auftrag weiter verfolgen.“ Er blickt nach alles Richtungen: „Aber ich habe keine Ahnung, wo hier Norden ist. Sanja oder Manik, ihr seid in sowas bewandert."

Und zu Barkas: „Krieger. Wir würden Dich aber zuvor noch zu den deinigen begleiten, die vermutlich am Lager schon warten. Nicht nur, dass wir dann unsere Truppenstärke verbessern, vielleicht können uns deine Kargigefährten einen raschen Weg zu der von der Aisling beschriebenen Stelle zeigen.“ Er hält kurz inne und überlegt laut: „Andererseits wäre es vielleicht gar nicht so dumm, wenn wir uns Aufteilen. Würdest Du den Weg zu den anderen finden?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 15.05.2015, 14:02:42
Rasch geht Manik zu seinem Pferd und beginnt, die verstaute Ausrüstung loszumachen und sich wieder mit Schwert und Dolch auszurüsten. Danach folgt eine kurze Überprüfung ob noch alles da ist, doch es scheint nichts zu fehlen, also zögert der Fhokki nicht lange und zieht sich schwungvoll auf das Tier, das sogleich aufgeregt schnaubt.

"Ich glaube nicht, dass wir Versteckspiele betreffend mit den Elfen konkurieren können.", begegnet der Waldläufer auf Sanjans Einwand. "Vielmehr sollten wir unseren Vorsprung den wir haben ausnutzen und auf schnellstem Wege den Kargi zurückbringen. Dann haben wir schonmal einen offenen Punkt weniger."
Auch Manik schaut sich jetzt einmal um und versucht die passende Richtung auszumachen, ist dabei aber nicht so erfolgreich wie Sanjan.
"Ich würde sagen, du reitest vor und wir folgen. Wir sollten dicht zusammenbleiben, damit niemand den Sichtkontakt verliert und verloren geht."
Ungeduldig lenkt Manik sein Tier in die Richtung, in die Sanjan mit dem Kopf gedeutet hat und gibt dem Rest mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie besser aufbrechen sollten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.05.2015, 12:25:30
Elrynor schaut Sanjan ruhig an. Der Halbblut spricht wie selbstverständlich davon, dass er mit ihnen reisen werde. Wie kommt er eigentlich darauf? Warum sollte sich ein Elf - und dazu ein Ivsaar - mit diesen Leuten abgeben? Doch das sind müßige Gedanken. Noch sind sie nicht raus aus dem Machtbereich von Jaylin, und auch wenn es ihm nicht passt, er und diese Leute sind aufeinander angewiesen.

"Ich würde einen Haken nach Westen schlagen - vielleicht zwei Meilen", sagt er. "Das sollte reichen, um die Blutumhänge zu verwirren. Aber wir müssen leise sein. Aber warum sollte ich euch zu den Kargi folgen? Damit mich die Grünhäute aufknüpfen, gleich nachdem ich den Meinen entkommen bin?"

"Nicht aufknüpfen", ertönt die rissige Stimme von Barkas. Der Kargi ist auf Ragnars Pferd gestiegen und lässt es zu Sanjan und Elrynor traben. Er schaut den Elfen direkt an, wärend er spricht - auf dem Rücken des stolzen Rappens wandelt sich sein Bild: er ist nicht mehr der geschundene Gefangene ohne Hoffnung, sondern ein gezeichneter Krieger, der immer noch aufrecht steht. Die Blutergüsse und Schnitte, die seinen Körper bedecken, sind nicht länger Zeichen der Niederlage, sondern wirken nun wie die Beweise überstandener Schlachten.

"Nicht aufknüpfen", wiederholt Barkas. "Deine Prinzessin hat mich gehen lassen. Du wirst Gast sein in Kezhdal. Ein Zeichen für sie, das wir auch suchen keinen Streit."

Da zerreißt plötzlich das Geheul Grimnirs die Nacht und die Männer schrecken auf. Als sie zum Wolf schauen, sehen sie wie dieser die Zähne fletscht und geifernd in den Wald hineinstarrt. Sind die Blutumhänge etwa schon da? Doch nein - als die Gefährten Grimnirs Blick folgen, erkennen Sie ein paar orangener Pupillen, dass ihnen aus dem Dickicht entgegenstarrt und vernehmen ein wütendes Fauchen. Dann löst sich der anmutige Schatten einer Raubkatze aus den Schatten und entblößt scharfe Reißzähne - stählernes Weiß im Mondschein. Es ist ein Luchs - und die verbindet mit den Wölfen gegenseitige Abneigung, wie leicht zu erkennen ist.

Einen Augenblick lang scheint es, als würden die beiden Raubtiere gleich aufeinander losgehen - sie umkreisen sich und fauchen sich an. Barkas zieht Ragnars Bihänder zur Hälfte aus der am Sattel hängenden Scheide.

Doch da schneidet Elrynors helle Stimme durch die Nacht: "Tháron - zu mir!" Der Luchs hält inne - beendet das Vorspiel zum Kampf. Immer noch fauchend und die glimmenden Augen auf Grimnir gerichtet trottet die Raubkatze zum Elfen und setzt sich neben dessen Pferd auf.

Da lässt Barkas den Bihänder wieder in die Scheide sinken. "Dein Freund kann auch mit", sagt er.

Als Tarqetik zu ihm spricht und auch Manik seine Meinung kundtut, nickt der Krieger. "Der Nordmann hat recht. Nach Norden heißt durch Gebiet der Aster - das geht nicht. Müssen jetzt nach Süden sowieso. Von dort können wir suchen die Angreifer. Die Ukhtark werden helfen, wenn es so entschieden wird."

Da auch die Mehrheit der Gruppe dieser Meinung ist[1], bricht selbige kurze Zeit später auf. Es ist ein schneller und harter Ritt. Ein halbes Dutzend Mal drohen die Pferde zu stolpern und sich die Beine zu brechen. Herabhängende Äste peitschen den Männern ins Gesicht und kratzen scharfen Krallen gleich ihre Schultern und Arme, sowie die Flanken der Pferde auf. Doch auch wenn die Versuchung groß ist, die Geschwindigkeit zu drosseln, schlägt keiner das vor. Stattdessen ziehen die Männer die Köpfe tiefer ein und treiben die Reittiere weiter an.

Denn immer wieder vermuten die Gefährten hinter sich Verfolger, drehen sich nach verdächtigen Geräuschen oder einem erhaschten Schatten um. Immer wieder glauben sie das Sirren eines zielsicher abgeschossenen Pfeils hinter sich wahrzunehmen, oder die Hufschläge der Elfenkavallerie. Haben sie sie abgehängt, oder war alles bloß der Trug der eigenen überreizten Sinne? Wie dem auch sei - Geräusch und Schatten wandeln sich nicht zur Fleisch und Blut. Das Vermutete bleibt im Schatten und wird nicht zur Gewissheit. Die Männer verlassen das Gebiet der Elfen unbehelligt.

Weiter geht es gen Süden nach Kezhdal und die Dämmerung nimmt ihren Lauf. Das Schwarz und Dunkelblau am Blätterdach weicht dem Grün, Gelb und Magenta des Morgens. Der Ritt schien nur Minuten gedauert zu haben und gleichzeitig scheint der Schein der Sonne eine Ewigkeit her zu sein. Da halten die Gefährten - Sanjan und Manik haben die Führung übernommen - zielsicher auf die Lichtung zu. Schon von weitem sind das Schnauben vieler Pferde und rauhe Stimmen zu vernehmen. Doch eine von Ihnen übertönt sie alle, intoniert - es ist eine Rede, die dort gehalten wird. Und es ist Magos Stimme.

"Das ist mein Bruder", ruft Barkas und treibt seinen Rappen weiter nach vorn. Dann sind laute und aufgeregte Ausrufe vorne zu hören. Anscheinend haben die Vorposten der Kargi die Reiter entdeckt. "Aka doon! Barkas!"[2], ruft Barkas aus und treibt sein Pferd weiter an.

Dann ist es so weit - die Gefährten brechen zwischen den Bäumen auf die Lichtung hervor. Und finden sich vor einer Speerstarrenden Phalanx wieder. Gut fünfzig Krieger sind in vier Reihen zu über zehn Kämpfern aufgestellt. Diszipliniert halten sie die Ordnung und orientieren sich sofort Richtung Neuankömmling. Jeder deckt mit dem Schild auch den Nebenmann. Die Speere sind aufgerichtet, als hätten kalamarische Ingeneure sie vermessen und angeordnet. Mit schmerzlicher Klarheit demonstrieren diese Männer, warum die Schlachtreihen der Kargi in ganz Tellene gefürchtet sind. Die schreckliche Wildheit der Goblinoiden kombinieren die Kargi mit überlegenem Verstand, eiserner Disziplin und erprobter Taktik und werden somit zu einem selbst für elfische Krieger ernstzunehmenden Feind.

Rechts und links von den Hopliten - an den Flanken - sind jeweils zwei Kavallerieeinheiten in Keilformation postiert. Zwei Dreiecke zu je knapp zehn Reitern. Der Mann an der Spitze des rechten Dreiecks - gerade eben stand er noch mit dem Rücken zum Wald und dem Gesicht zu den Truppen - hebt die linke Hand und ruft laut: "Itigil!"[3]

Es ist Mago - und die Männer gehorchen. Gespannte Bögen in den hinteren beiden Reihen der Phalanx werden abgesenkt und die Pfeile von der Sehne genommen. Die Gefährten sehen sich um. Basilio erkennt Maru auf einer Stute, rechts neben der Phalanx, hinter der von Mago angeführten Kavallerieeinheit. Ein lauter Jubelruf aus derselben lenkt die Aufmerksamkeit von Tarqetik und Manik auf Hasdru. Derweil bemerkt der Koraker auch zwei der Männer, die ihn und Dihal am Tor empfangen hatten in der Phalanx. Aber Khenu und sein Vater sind nirgendwo zu sehen.

Barkas gibt seinem Pferd die Sporen und reitet vor. Er hebt beide Arme, um die Männer weiter zu beruhigen: "Aka doon! Barkas", wiederholt er. Und Jubel bricht in der Menge aus. Mago lässt sein Reittier auch vortrotten und neben dem seines Bruders anhalten, so dass die beiden Männer sich schräg gegenüber sind. Dann reicht er dem Jüngeren die Hand zum traditionellen Kargi-Gruß und dieser schlägt ein.[4] Mago zieht seinen Bruder zu sich und umarmt ihn. "Sinumpa mong anak sa labas!"[5], ruft er aus und sowohl beide Brüder, als auch die Männer hinter ihnen brechen in Gelächter aus.

Da lässt Mago seinen Bruder los und wendet sich lächelnd an die übrigen Gefährten, um diese zu begrüßen, als ein lauter Ausruf durch die Lichtung schneidet: "Aster!" Dieses Wort kennen inzwischen alle Gefährten: Kargi für 'Elf'. Im selben Augenblick rucken alle Köpfe in der Menge Richtung Elrynor. Einen Lidschlag später deuten ein halbes Dutzend Pfeile aus verschiedenen Richtungen auf den Elfen. Beängstigende Stille ist eingekehrt über der Lichtung und das Klirren von gezogenen Schwertern lässt bei den Gefährten die Nackenhaare sich aufrichten.

"Itigil! Itigil!", ruft nun Barkas, um die Menge zu beruhigen. "Dieser Elf kein Feind!", ruft er in der Handelssprache, damit auch Elrynor ihn versteht. Doch der Luchs ist keiner Sprache der Menschen mächtig. Er faucht die Streitmacht vor sich an, drückt sich an den Boden und entblößt immer wieder in Drohgebärden die Zähne.
 1. Das nehme ich jetzt an. Basilio wird wohl sicher schnell zurück wollen (Stichwort Maru  :wink: ), Sanjan und Manik haben die Absicht schon geäußert. Daher habe ich hier gleich weitergeschoben.
 2. Kargi; Übersetzung für Basilio: Ich bin es! Barkas!
 3. Kargi; Übersetzung für Basilio: Halt!
 4. Ähnlich dem römischen Handschlag - beide umfassen sich gegenseitig mit der Hand am Unterarm kurz unter dem Ellenbogen
 5. Kargi; Übersetzung für Basilio: Du vermaledeiter Bastard!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 17.05.2015, 15:19:43
Auf dem wilden Ritt durch den Wald ist Basilio von einem einzigen Gedanken besessen: seiner Sorge um Maru. Nicht nur wegen der von ihm ersponnenen Möglichkeit eines Schlangenbisses, sondern vielmehr wegen des allzu wahrscheinlichen Risikos, dass sie zu spät kämen. Reiten sie überhaupt in die richtige Richtung? Weiß Sanjan, was er tut? Hoffentlich verwirren sie sich durch den Haken nicht bloß selbst! Wie lange ist es bis zum Morgen hin? Basilio hat das Gefühl für die Zeit verloren. Als er durch Ankunft Aislings und Liams geweckt wurde, war es bereits Nacht, aber wie spät? Ein Blick auf den Mond war und ist nicht zu erhaschen, und selbst wenn, würde Basilio dem bleichen Gestirn kaum eine verlässliche Zeit ablesen können, denn er ist kein Mann der Natur. Und selbst wenn er eine verlässliche Zeit wüsste und Gewissheit ob der Zielgenauigkeit ihres Rittes besäße, wäre er doch nicht weniger besorgt. Was nützt all das, wenn die Kargi in ihrem verletzten Stolz, ihrem Zorn, ihren angeborenen Raubtierinstinkten womöglich vor der vereinbarten Zeit die Geduld verloren haben und schon in Richtung der Elfen unterwegs sind? Wenn der Krieg längst begonnen hat? Dann würde Maru bald entsetzlich leiden, an der Seele noch schrecklicher als am Körper, und sich ihrer tapfer-trotzigen Worte entsinnen und sich wünschen, sie zurücknehmen zu können, doch es wäre zu spät.

Basilio steigert sich willig in diese Sorgen hinein, weil er sich dabei sehr wohl selbst durchschaut: so lenkt er sich nämlich von den Widrigkeiten des Augenblicks ab. Sprich: von der Sorge um das eigene Leben (er spürt im Rücken schon die Pfeile der Verfolger); von seiner verzweifelten Mühe, mit den anderen mitzuhalten, welche allesamt besser zu Pferd sitzen als er und wohl auch Luchsaugen im Kopf haben; sodann von der daraus resultierenden Angst, sie zu verlieren (er reitet als letzter und macht sich keinerlei Illusionen darüber, dass ihn jemand vermissen oder, wenn doch, sich mit einer Suche nach ihm aufhalten würde); und zuletzt vom Peitschen der Äste. Letzteres gilt es nämlich mannhaft-klaglos zu ertragen, wie die Gefährten es tun, doch Basilio, nun, wie soll man das jetzt ausdrücken, ohne vor sich selbst das Gesicht zu verlieren, aber wenn es um das Ertragen von Schmerzen geht, dann hat er nun einmal ganz andere Strategien als zumindest die Kameraden daheim.

Er sieht gar nicht ein, warum man so tun muss, als täte es einem nicht höllisch weh, wenn doch jeder genau weiß, dass es so ist. Man stelle sich nur einmal vor, Basilio werde beim Kundschaften erwischt und der Feind setzte ihm folglich mit der Folter zu, um alles mögliche an Information aus ihm herauszupressen. Ja, da traut Basilio sich wohl zu, gerade durch Schmerzgeschrei und Betteln und allgemeine Weinerlichkeit mehr Geheimnisse wahren zu können als manch anderer, der trotzig den Unterkiefer vorschiebt und die Folterqual mannhaft zu ertragen vorgibt. Und doch, zeigt sich nun, hat Basilios Strategie einen großen Nachteil: gegen die Peitschen der Feinde mag sie helfen, nicht aber gegen peitschende Äste. Wenn er also doch einmal vor Schmerz aufkeucht oder ihm gar einen erstickter Schrei entweicht, weil ein Ast ihn so fest erwischt hat, dass er schier aus dem Sattel gehoben worden wäre, dann erreicht er damit nichts außer, dass die Kameraden ihn für eine Memme halten müssen.

Solchermaßen mit den eigenen Unzulänglichkeiten konfrontiert, wird Basilio—gerade noch auf den Schwingen des Triumphes durch berauschende Höhen segelnd—erst verdrossen, dann trotzig, dann kleinlaut, dann elend. In diesem Zustand erreicht er als letzter die Lichtung, auf der ihnen—unerwartet, obwohl man es ja eigentlich erwartet hat—ein kampfbereiter Trupp von fünfzig Grünhäuten gegenüber steht, aufgereiht in beeindruckender militärischer Präzision und Disziplin (weit über dem Niveau von allem, was ein menschliches Dorf aufbieten könnte).

Und Basilio, abgekämpft und niedergeschlagen wie er ist, erstarrt.[1]

So sieht deine Zukunft aus, Basilio, schau nur genau hin und denk dir das ganze zehnfach, hundertfach, tausendfach! Wappne dich, mach dich bereit. Nächstes Jahr wirst du einer solchen Schar noch oft genug gegenüberstehen—außer, du krepierst gleich bei der ersten Schlacht!

Dass Maru sich unversehrt unter den Kriegern befindet, vermerkt Basilio durchaus und sein Herz macht auch einen seltsamen kleinen Stolperschritt, doch die Kehle ist ihm wie zugeschnürt und er verharrt am Rande der Lichtung, stumm-starrend und am ganzen Körper angespannt, als wolle er seiner verschwitzten, vor Erschöpfung zitternden Stute gleich wieder die Sporen geben.

Was tu ich hier bloß? Was für ein Spiel treib ich da nur?

Besäße er Nackenhaare, sie hätten sich aufgestellt.
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Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 17.05.2015, 23:36:11
Vorne in der ersten Reihe hat Sanjan etwas mehr Glück. Das Licht im Wald reicht für seine Augen gerade so aus, um die größeren Ästen aus dem Weg zu gehen. Auch schmiegt er sich eng an den Pferdehals. Überlässt dem Tier die Wegfindung sorgt nur dafür, dass es in die richtige Richtung geht. Dabei riecht er den Schweiß und spürt die Hitze des Tieres. Es ist nicht gut, dass sie die Pferde so hetzen müssen aber alles war besser, als die Pfeile der Elfen. Jedes Mal wenn das Pferd von einem Ast getroffen wird, fühlt er dessen Schmerz mit. Seinen eigen, denn er ist solche Gewalltritte eindeutig nicht gewöhnt, versucht er nicht zu laut kund zu tun. Öfters kommt er auch in die Lage, Gefahr zu laufen vom Pferd zu rutschen. Besonders wenn dieses eine enge kurve nimmt. Er kann sich halten und sie erreichen die Lichtung.

Wiehernd bäumt sich die Schecke von Sanjan auf, als sie unerwartet auf die Phalanx treffen. Der Halbelf krallt sich in das Pferdefell. Versucht sich zu halten, doch dann rutscht er ab. Überraschender weise, landet er auf den Beinen, kann sogar den Huftritten seiner Scheke ausweichen, bevor er doch zu Boden sinkt. Er ist vollkommen durchgeschwitzt, die Innenseiten seiner Beine sind aufgescheuert und seine Knie fühlen sie wie Butter an. Aber, bei den Ahnen, sie hatten es geschafft. Waren in Sicherheit. Zum Glück übernahm der Kargi die Begrüßung. So konnte Sanjan einfach sitzen bleiben und schnaufend seine Gedanken Ordnen. Derweil beruhigte sich die Schecke. Ihre Last ist vom Rücken verschwunden und wirklich weg konnte sie nicht mehr. Sie ist viel zu fertig dafür.

Als dann das Wort Aster ertönt, blickt Sanjan auf. „Ja er ist kein Feind.“ unterstützt er die Worte von Barkas. Mit seiner noch immer erschöpft klingenden Stimme. „Die zukünftige Herrin des Waldes will keinen Krieg. Sie hat uns geholfen.“ Sanjan versucht Mago unter den Kargihäuten zu erblicken, doch ist er dafür gerade in keiner guten Position. „Der Ritt war hart, unsere Tiere können kaum mehr und wir ebenso. Ihr müsst nicht gegen die Aster ziehen.“ Bekommt er noch mit gepresster Stimme heraus, bevor ihm die Luft fehlt zum weiter reden. Schnaufens sitzt er also am Boden. Blickt auf die Kargifüße vor ihm und kann kaum mehr den Kopf heben. 
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 19.05.2015, 19:50:00
Dass Sanjan sich für den Elfen einsetzt, ist nichts ungewöhnliches, aber ein Kargi? Das überrascht Manik durchaus, was aber auch daran liegt, dass er das Konzept ihrer Ehre immer noch nicht verstanden hat.  Er hat es dem Kargi durchaus auch zugetraut, den ‚Aster‘ nach ihrer Flucht zu töten. Schließlich war es nicht Elrynor direkt, der Barkas bei der Flucht geholfen hat und sein Ableben würde in Jaylin auch niemandem auffallen.

Erst jetzt fällt dem Waldläufer auf, dass er immer noch hoch oben auf seinem erschöpften Ross sitzt.
Langsam und vorsichtig steigt er von seinem Tier und bekommt ein dankbares Schnauben zu hören. Als seine Füße wieder die Erde berühren spürt er, wie sie kurz davor sind nachzugeben, doch mit wackligen Knien hält er sich auf den Beinen und schaut stolz auf sein Pferd. Aufmunternd klopft er auf dessen Seite und erntet erneut ein Schnauben.

Sie hatten einen harten Ritt hinter sich. Vollste Konzentration war nötig gewesen um Sanjan durch den Wald zu folgen, vor allem als es noch dunkel war. Innerlich war Manik bereit, die Führung zu übernehmen, sollte es nötig werden, aber ihr Schamane führte sie vorzüglich.
Als dann so langsam aber sicher die Sonne aufging, wurde die Sache etwas einfacher. Man konnte nun sogar sehen wo man hinritt und ebenfalls die Geräusche des Waldes besser einordnen. Angsteinflößende Geräusche verloren so ihren Schrecken und in kurzen Intervallen hatte der Fhokki sogar Zeit, an Jaylin zurückzudenken. An Ragnar, seinen Landsmann. Und auch an Maelis, die blonde Elfenheilern, die sich vielleicht grade jetzt über Ragnar wacht.

Und hinter Sanjan auf die Lichtung zu brechen, ist auch ein Vorteil gewesen, so konnte er ein bisschen weiter hinten stoppen und ihm blieb das Schicksal des Schamanen erspart.
Manik sucht mit seinem Blick den am Boden sitzenden Schamanen, atmet einmal tief durch, schlendert zu ihm hinüber und klopft ihm aufmunternd auf die Schulter.
Gute Führung, alter Junge. Aber was den Elfen angeht, bin ich für meinen Teil nicht so sicher. Es ist immerhin ein ‚Aster‘. Vielleicht ist es ein Spion? Wir sollten… nur um sicher zu gehen, oder?“.
Ein breites Schmunzeln macht sich auf den Gesichtszügen des Fhokki breit.
„Verdammt. Ich war noch nie so froh, eine Horde Kargi zu sehen. Habe ich überhaupt schonmal eine kampfbereite Horde von euch gesehen? Ziemlich beeindruckend.“, plappert Manik an niemand Speziellen gerichtet fort. Doch rasch verschwindet sein Grinsen wieder und er macht sich tatsächlich Sorgen, dass einer der Grünhäute seine Worte für voll nimmt und jeden Moment wild schreiend auf Elrynor losstürmt.
„Nein, Nein“, fügt er deswegen noch hinzu „es stimmt, die Elfenprinzessin will keinen Krieg. Wir sind hier, mit Barkas. Und ehrlich gesagt, können unsere Pferde und wir ein bisschen Verpflegung gut gebrauchen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.05.2015, 20:10:48
Bei Barkas Worten friert die Szene zunächst ein. Auch Mago reißt wieder die Rechte mit geballter Faust hoch, um den Hintermännern anzuzeigen, nicht ohne seinen Befehl anzugreifen.

Als dann Sanjans Beteuerungen kommen, entspannt sich die Lage, nur um von Maniks etwas misslungenem Witz wieder aufgeheizt zu werden. Barkas und Mago blicken überrascht zum Fhokki, während sich der Elf selbst mit einem Fluch auf den Lippen zu ihm umdreht.

Doch da rudert Manik auch schon zurück - Elrynor kann nur ungläubig den Kopf schütteln - ebenso wie Maru, die das jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen tut.

"Gute Nachrichten!", ruft Mago, als er hört, dass die Ukhtark nicht gegen Jaylin ziehen müssen. Dann dreht er sich um und bedeutet seinen Männern, den Rückzug anzutreten. "Sa mga lalaki! Walang labanan ngayon - ngayon namin ipagdiwang. Kami ay lumipat sa Kezhdal."[1]

Freudige Schreie dringen aus Dutzenden von Kehlen und in der Phalanx recken starke Arme die Speere in die Luft. Die Morgensonne blitzt rötlich an den stählernen Spitzen auf, als wären sie mit Blut getränkt und die Männer intonieren lauthals ihren Schlachtruf: "Para Ukhtark!"[2]

Derweil tritt Mago an Sanjan und Manik heran und vollführt mit beiden den Handschlag auf Kargi-Art. Es ist eine kraftvolle Geste - die starken Finger des Seroguls umfassen den Unterarm - die beiden Männer sind so erschöpft, dass es fast schon schmerzlich erscheint. Gleichzeitig nehmen Sie die erstaunliche Kraft, die in dem Kargi-Prinzen wohnt. Keine Schlacht heute - aber er wäre bereit gewesen.

"Ich danke euch", sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen und nickt ihnen zu - ebenso wie auch Tarqetik und Basilio. "Natürlich - natürlich. Wir rasten kurz und ihr bekommt frische Pferde. Eure Tiere werden an den Zügeln geführt werden, so dass sie sich erholen können. Aber erzählt: was ist passiert? Ihr sagtet, die Elfenprinzessin will keinen Krieg. Welche Elfenprinzessin? Sprecht ihr von Aisling Adair? Und wenn ja - warum spricht sie für die Adair und nicht ihr Vater? Ist der Elfenfürst etwa tot?"

Dann fällt der Blick des Seroguls auf Elrynor und seine Lippen ziehen sich zusammen, zu einem Strich. "Mein Bruder und seine Gefährten verbürgen sich für euch", sagt er mit ruhiger Stimme. "Also will ich Ihnen auch glauben. Reitet mit uns nach Kezhdal - dort können wir uns dann ausführlicher unterhalten."

Elrynor erwidert Magos Blick stumm und ungerührt. Nur der Luchs entblößt wieder die Zähne und faucht. Der Serogul schaut mit einem spöttischen Lächeln herab auf den Begleiter des Elfen. "Und behaltet euer Kätzchen im Auge", sagt er dann.

Gleichzeitig winkt er Hasdru und Zahur herbei. Beide geben den Pferden die Sporen und sind in wenigen Augenblicken in der Nähe ihres Kronprinzen. Mago gibt kurze Anweisungen an die beiden. Anscheinend geht es darum, dass sie den Elfen im Verlauf der Rückreise nach Kezhdal im Blick halten sollen.

Zahur führt sein Pferd zu Elrynor und stellt sich neben dem Elfen auf. Er lehnt sich vor und spuckt auf den Boden vor diesem - wahrscheinlich erinnert er sich noch genau daran, mit welchen Verletzungen Dihal ins Dorf gebracht wurde. Doch Mago weist den Krieger harsch zurecht, so dass dieser wieder Haltung annimmt.

Hasdru dagegen hat weniger Interesse an dem Elfen. Er schaut besorgt die Reihe der Gefährten entlang und wendet sich dann an Tarqetik und Manik: "Und wo Ragnar?", fragt er. "Ist er tot?" Verbittert wartet der Kargi auf eine Antwort.

All das bekommt Basilio nur halb mit. Immer noch sitzt er auf seinem Pferd, steigt nicht ab, obwohl die Männer um ihn herum mit Beispiel vorangehen. Der Schlachtruf der Kargi hat den Eindruck nur verschlimmert. Er muss mehrmals blinzeln, um die Morgenröte nicht für Bluttropfen zu halten. Dann spürt er etwas an seinem Unterarm und schreckt überrascht zurück.

"Händler, was ist los?" - es ist Marus Stimme. Die Dariba ist neben ihm, sitzt auf ihrer Stute. Die brauen haben sich besorgt und fragend zusammengezogen. Die Augen schauen ihn verwundert an. "Du siehst aus, als hättest du einen bösen Geist gesehen", sagt sie.

Derweil ebbt langsam die Freude der Menge ab und Unterführer beginnen damit, die Soldaten zu koordinieren. Die Feuerstellen sind schon gelöscht, Zelte bereits abgebaut und verpackt an den breiten Rücken der Krieger - der Tross war zum Abmarsch bereit - nur dreht er nun; nicht nach Jaylin geht es, sondern nach Hause, nach Kezhdal. Und so braucht es auch keine langen Vorbereitungen, bis die kleine Streitmacht sich in Bewegung setzen kann. Die meisten Männer machen sich bereits auf. Nur eine Handvoll bleibt noch zurück mit Mago, Maru, Hasdru, Zahur und den Gefährten, denen eine kurze Rast gegönnt wird.

Der Serogul greift persönlich nach dem Wasserschlauch, während Zahur gepöckeltes Dörrfleisch, aber auch herbes Brot und kalten Braten verteilt. Mago schaut auf zu Sanjan und seinem Bruder. "Erzählt - was ist passiert."
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: Auf Männer! Keine Schlacht heute - heute feiern wir. Wir ziehen nach Kezhdal.
 2. Kargi; Übersetzung für Basilio: Für die Ukhtark
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 22.05.2015, 00:58:56
Aus dem Augenwinkel sieht Basilio eine Bewegung und erkennt gerade noch rechtzeitig, wer da die Hand nach ihm ausstreckt[1], sodass er nur zusammenzuckt und nicht völlig aus seiner Haut springt.

"Maru!" keucht er. "Du bist's." Dann muss er erst einmal wieder Luft kriegen und den Puls runter und dabei überlegen. Er braucht jetzt rasch eine Erklärung für sein schreckhaftes Verhalten! Aber warum redet sie ihn nur so komisch—ironisch?—mit 'Händler' an, ahnt sie, dass er keiner ist? Oder gar, dass 'Gryphius' nicht sein richtiger Name ist?[2] "Ein böser Geist, das trifft es ganz gut", sagt er, um Zeit zu gewinnen. Nein, sie klang freundlich, nicht misstrauisch. Sie hat wohl scherzen wollen, vielleicht gar, um ihn aufzumuntern? Ein Mann darf ja wohl noch hoffen! Jedenfalls wäre eine einfache Erklärung genug, nur nicht ohne Not allzu kreativ werden.

"Ihr jubelt und sprecht von Feiern, als wäre alles vorbei, dabei ist noch gar nichts vorbei! Es fängt gerade erst an. Die Menschen in Dorwida denken ja noch immer, ihr hättet ihre Höfe überfallen und Karawanen werden auch vermisst und euer Mann soll bald hingerichtet werden und wenn wir das nicht ganz schnell klären, dann marschieren eure Krieger so wie sie da gerade aufmarschiert standen bald gegen Dorwida, und dann war alles umsonst. Bei den Elfen haben wir ziemliches Glück gehabt und ich weiß nicht, ob der neue Bürgermeister in Dorwida nur halb so vernünftig sein wird wie Aisling Adair und Onkel Liam, und ich war auch ganz unglaublich in Fahrt, ha, ich wünschte, du wärst dabei gewesen! Die anderen werden dir nämlich nichts Gutes über meinen Auftritt vor dem Elfenfürst berichten, weil sie nichts von Diplomatie verstehen und vielleicht tatsächlich denken, ich hätte zum Fürsten gesprochen und damit nichts erreicht, sonst hätte er uns ja nicht verhaften und einsperren lassen, aber ich habe gleich gesehen, dass der hoffnungslos einen an der Klatsche hat, und habe in Wirklichkeit zu den anderen geredet, und wir wären jetzt nicht hier, wenn ich Aisling und Liam Shanahan nicht überzeugt hätte, uns zu befreien, auch Barkas, damit es keinen Krieg gibt. Ich habe sogar versucht zu erklären, was Mago mit der Geste mit dem ollen Stirnreif eigentlich hat sagen wollen, das hat sie nämlich gar nicht kapiert, aber nach meiner Erklärung hat sie dann doch ganz vorsichtig gemeint: 'Es mag sein, dass die Zeit wirklich reif ist für einen echten Frieden. Unsere Väter haben sich bekriegt, und deren Söhne kämpften bis zum Tod. Das soll nicht unseren Kindern geschehen. Wenn es so weit ist, werde ich all dies bedenken.' Und trotzdem wird es am Ende bloß heißen, ich seh's schon kommen: und beim Kampf gegen die Hyänen saß Gryphius bei den Elfenkindern auf dem Baum!"

Basilio unterbricht sich lange genug, um erstens tief Luft zu holen, zweitens sich mit zitternden Muskeln von seiner Stute gleiten zu lassen, um dann, drittens und auch für ihn sehr plötzlich, Marus Hand mit den seinen zu ergreifen und dabei ganz außer sich auszurufen (obwohl ihm die Rede bis hierher doch eigentlich noch recht gut gelungen war):

"Und die ganze Zeit hab ich mich um dich gesorgt, ob du vielleicht auch von der Blauflamm gebissen wurdest, die Ragnar erwischt hat—ich glaube ja, es muss noch hier im Lager passiert sein—oder was dir alles geschehen wird, wenn wir versagen, wenn ich versage, und wenn du mich jetzt so kopflos reden hörst, wirst du mir gar nicht glauben, wie klar und besonnen ich für euch vor den Elfen gesprochen habe, aber wenn man es selbst sagt, ist's ja gleich geprahlt, und so heißt Tarqetik jetzt also 'der Berg', weil er drei Hyänen umgehauen hat—warte nur ab, die Geschichte braucht nur ein paarmal erzählt werden, dann wird es heißen: mit einem Schlag!—und Gryphius wird, wenn überhaupt, als der 'plappernde Prahlhans' auftauchen. Aber du darfst mich nicht so nennen, schließlich hast du's ja wissen wollen."

Bis hierhin hat Basilio Marus Hand umklammert, zum einen, weil es sich gut und richtig anfühlte, zum anderen, weil er befürchten musste, sonst in die Knie zu gehen oder umzukippen oder etwas ähnlich unrühmliches zu tun, doch inzwischen zittert er gar nicht mehr.[3]

"Ha!" ruft er überrascht und strahlt Maru an. "Es ist alles eine Frage der Balance, weißt du? Wenn ich zu lange geredet habe oder mit dem Kopf gearbeitet, dann brauch ich Bewegung, nach zu viel Bewegung und Kraftanstrengung dagegen muss ich reden, bis alles wieder im Lot ist. Aber du darfst nicht 'Händler' zu mir sagen, ja? Sonst kann ich dich ja gar nicht Maru nennen. Gryphius, bitte."

Und er lässt jetzt doch, mit Bedauern, ihre Hand los.
 1. perception = 23
 2. sense motive = 22
 3. fortitude save = 15 (vs. 12)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 22.05.2015, 14:29:16
Wieder im Sattel schließen sich Tarqetiks Beine um die Flanken des Pferdes. Sein Rücken rastet an seinen Schultern ein und lässt die Arme auf den Hüfen leicht schwingen. So verfällt er, unterstützt durch den gemütlichen Schaukelgang des Tieres unter seinem Hintern, rasch in einen dämmrigen Zustand, der auf seinem Höhepunkt als leichtes Schlafen auszulegen ist. In seinen Gedanken bilden sich die Schatten der Bäume zu Personen, bewaffnet und ohne sinnhafte Ordnung bewegen sie sich an ihm vorbei, tauchen in eine Formation und bilden sich zurück.

Mit dem unvorbereiteten Ruck eine schleichenden Kraft, die sich zu spät darauf besinnt dem Hindernis auszuweichen, kippt der Körper des Kriegers leicht nach vorne und bleibt vornüber gebeugt im Sattel. Geschrei und Gejohle holen den Geist aus den Bäumen wieder in den Kopf zurück. Als sich auch der Rest des Körpers wieder an seine Kraft erinnert, steigt Tarqetik aus dem Sattel und begutachtet die Kargirotte, die sich ohne Tarnfarben im Unterholz positioniert hatte.

Kurz dreht er sich noch um, nur um unsicher zwischen die Bäume zu blicken und sich klar darüber zu werden, dass er nicht zwischen zwei Phalanxtruppen steht. Die Truppe ist noch kaum angekommen, als sich die Erzählungen überschlagen. Berichte und Erlebnisse werden subjektiv aufgewärmt weitergegeben und das kurze Abenteuer zwischen Elfenbäumen und Elfenkerkern widergegeben.

Auf dem Weg zwischen den Pferdeleibern vorbei, zu Hasdru, den aus dieser Richtung waren Worte gefallen, die allesamt an einen Abend mit geschlachtetem Tier und frischem Getränk an warmen Feuern anstatt geopfertem Menschenkopf auf Pfahl im zugigen Waldwind erinnern. Als er Gryphius passiert hat und Teile seines Gespräches mitbekommt, fasst er dem Händler an die Schulter und meint: „Ja es ist alles furchtbar. Gestern noch waren wir beim Henker vorgemerkt und heute müssen wir uns auf ein Fest freuen. Es ist ungerecht, dass so etwas wahr sein kann, wo doch irgendwo irgendwie irgendwer nicht glücklich ist.“Sein Blick wandert zu Maru und ändert den Tonfall in einen etwas fröhlicheren: „Am besten tun wir den sorgengeplagten, selbstlosen Propheten etwas Gutes. Bei dem Fest gibt es doch sicherlich ein kaltes, nasses Loch in das er sich setzen kann und, sofern ihn die Freude des anderen nicht stört, einen Krug mit moosigem Wasser und Brotrinde.“ Kopfschüttelt entfernt sich Tarqetik in die schon vorhin eingeschlagene Richtung, hebt den Zeigefinger seiner rechten Hand und spricht: „Das ist dann wohl das wahre Glück.“

Nach zwei Schritten ist er bei Sanjan und Manik. „Hier gab es was zu Essen?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 22.05.2015, 16:35:04
Mit geballten Fäusten und grimmig verzogener Miene steht Basilio da und starrt dem Söldner nach.

"Wenn meine Mutter nur etwas mehr gegessen hätte, als sie mit mir schwanger war, dann könnt der was erleben!" knurrt er laut genug, dass Tarqetik den ersten Satz noch mitbekommt, doch der ungeknurrte Rest ist nur für Maru bestimmt: "Aber sie war halt sehr auf Mode bedacht, wie bei uns nun einmal üblich: eine Frau hat schlank zu sein und sich zu schnüren—Wespentaille, nennt man das—sogar unter diesen Umständen, und dann waren wir ja auch zu zweit da drin und mussten uns das wenige an Platz und Nahrung auch noch teilen. Übrigens sollten wir hier schnellstmöglich verschwinden. Wir sind ja nur eine halbe Stunde an der Grenze vorbei, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Blutumhänge, die uns verfolgen, diese respektieren werden, zumal sie ja frech behaupten können, wir hätten den da"—er wies auf Elrynor—"entführt und sie hätten uns nachmüssen, etc. Wie es halt so ist. In zwei Monaten, wenn Aisling dran ist, wird's besser, falls sie die Blutumhänge des Vaters in den Griff bekommt, aber sie hat auch treue Helfer auf ihrer Seite, also lasst uns mal das Beste hoffen."

Der Blick, mit dem er Tarqetik hinterher sah, wurde ein wenig neidisch. "Es wäre manchmal schon schön, man könnte nur im Hier und Jetzt leben, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was morgen oder anderswo geschieht, nicht wahr? Aber es muss auch Männer mit Verantwortungsbewusstsein geben, und denen fällt solch Unbekümmertheit schwer. Sag, ich hab den Vater und den Bruder des in Dorwida gefangenen Kriegers vorhin gar nicht gesehen. Weiß man denn auch, dass sie gerade keine Dumm—verzeih, ich meine, keine verzweifelte Tat begehen?

Tut mir leid, meine Gedanken stehen niemals still, aber zurzeit rasen sie, als wäre aus jeder Hölle ein Teufel hinter ihnen her. Bei den Elfen vorhin, gerade aus der Zelle entlassen, die Verfolger quasi schon im Nacken, bin ich noch zurückgeblieben, um Aisling Adair Erziehungstipps für ihre Kinder zu geben! Das heißt, eigentlich hab ich mich an deren Onkel gewandt, so von Mann zu Mann, weil ein Mann so etwas besser versteht, und er sollte auch bloß die Nachricht der kleinen Prinzessin weitersagen. Ihr Bruder ist nämlich ein ganz entsetzlich dummer Lausebengel, den ich eigentlich gar nicht mochte, dabei aber so gut verstand, als würd' ich in den Spiegel schauen. Und so ein Lausebengel, das weiß ich genau, der braucht seine Schwester, denn wenn auch die Schwester ihn wie einen Lausebengel behandelt, wird er immer einer bleiben. Ach, am liebsten wäre ich überall zugleich und tät die Sachen richten, die andere verbocken! Aber das geht natürlich nicht. Ich hätte fast den Anschluss darüber verloren, dann würde ich jetzt sanft schaukelnd an einem Baum hängen oder man benutzte meine Haut gerade als Briefpapier. Aber was ist schlimmer: sich zu sehr um andere zu sorgen oder immer nur um sich selbst? Da tät ich gern eine Antwort drauf finden."

Die nächste Persona, nimmt Basilio sich vor, wird weniger treuherzig. Manches von dem, was ich da gerade vor mich hinplappere, ist ja wirklich nicht zum aushalten! Aber nun gut, es wäre ja auch besser für uns beide, wenn Maru sich entnervt von mir abwendet, so sehr ich mir auch das Gegenteil erträum', also hurtig noch eins draufgesetzt!

Er setzt also ein nachdenkliches Gesicht auf, wie er so zu Mago und seinem "kleinen" Bruder Barkas hinüberschaut, und fährt sich dabei mit der Zunge über die Schneidezähne, erst die obere Reihe, dann die untere entlang.

"Wie wichtig ist es eigentlich bei euch Kargifrauen, dass eure Männer schöne, große Hauer haben? Ich meine, für die Attraktivität, spielt das eine große Rolle?"


Es wäre kein Wunder, wenn Maru sich auf Basilios ganze Rede keinen Reim zu machen wüsste, denn mal scheint er ihr mit verzweifeltem Eifer gefallen, dann wiederum sie von sich stoßen zu wollen. Wie sie seine letzte Frage wohl verstehen wird, als Frechheit oder in unschuldigem Ernst gestellt?[1]
 1. Diplomatie (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg969927#msg969927): gefallen vs. von sich stoßen quasi punktgleich = 23 vs. 24
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 23.05.2015, 09:56:23
Dankend nimmt Manik den Wasserschlauch entgegen und nimmt hastig ein paar Schlücke, bevor er den Schlauch weitergibt. Anschließend wischt sich der Fhokki mit dem Handrücken den Mund ab und schaut Hasdru mit traurigen Augen an. „Fort“, beginnt er zu erzählen, „nicht mehr bei uns. Eine Schlange hat ihn gebissen. Blaufeuer, oder so?“, fragend blickt der Waldläufer zu Sanjan. „Die Elfen haben ihm das Leben gerettet, oder es zumindest versucht. Bei unserer nicht ganz planmäßigen Abreise war seine Zukunft noch nicht klar.“, Manik schluckt schwer und atmet tief durch, bevor er fortfährt. „Wir mussten ihn zurücklassen. Eine Flucht mit ihm wäre nicht möglich gewesen. Haben wir uns gesagt, ohne es zu probieren.“, seufzend wendet Manik den Blick ab, weg von Hasdru. „Vermutlich war es auch so, wenn ich an unseren Ritt zurückdenke. Wir haben ihn Aisling Adair anvertraut. Der Elfenprinzessin die uns und auch Barkas befreit hat. Weiß Gott was mit ihm geschieht. Ich kann nur beten, dass Ragnar kein Bauernopfer eines Plans ist, der ihr Ansehen unter dem Volk stärken soll. Das… das kann ich nur hoffen. Seht her, die Fremden sind geflohen, dafür hängen wir den Ihren noch heute auf. Das mit dem Vertrauen ist bei mir immer so eine Sache, obwohl uns die Prinzessin immerhin schon befreit hat und damit ein großes Risiko eingegangen ist.

Betreten schaut Manik zu Boden als Tarqetik aufkreuzt.
Als Antwort auf seine Frage, beißt er in ein Stück Fleisch, das er von Zahur erhalten hat und schaut den hochgewachsenen Recken dabei ausdruckslos an.

Doch fährt er dann zwischen den Bissen fort.
Nun, was den Einfluss der Prinzessin angeht, so ist der Fürst todkrank und sie hat über seinem Kopf entschieden um einen Krieg zu verhindern, aber auch betont, dass sie ohne zu zögern mit ganzer Kraft einen führen würde, sollte es unumgänglich sein. Oder so ähnlich…
Außerstande fortzufahren seufzt der Fhokki einmal laut und schaut hilfesuchend zu Sanjan und Tarqetik hinüber, in der Hoffnung sie würden verstehen und die Geschichte ausführlicher erzählen.

Dann gibt er sich seinen Gedanken des letzten Tages hin. Die Ankunft bei den Elfen. Ragnars Fall. Das Heilerzelt. Die Gefangennahme. Der Aufenthalt in der Zelle. Das zurücklassen Ragnars… sein Liegen in der anderen Zelle, ungewiss was mit ihm geschehen wird. Kein Abschied. Die Flucht. Der Ritt. Die Ankunft bei den Kargi. Der Moment des Eintreffens auf der Lichtung nochmal als Bild vor Augen. Die Kargiarmee, Mago, Hasdru, Maru… Moment. Plötzlich macht sich ein anderer Gedanke im Kopf des Fhokki breit, ein im Moment wichtigerer.

Eh“, schreit der Fhokki plötzlich auf „wo sind eigentlich Khenu und Hanno, waren die eben da? Ich hoffe die zwei bauen keine Scheiße und sind grade auf dem Weg nach Dorwida?!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 23.05.2015, 10:34:07
Sanjan, der sich wieder aufgerichtete hat aber noch mit zitternden Beinen dasteht, nickt auf auf Maniks Frage „Ja fast, Blauflamm hieß sie.“ dann nimmt er den Wasserschlauch an den Mund und trinkt einen kräftigen Schluck. Auch Grimnir der hechelnd neben ihm steht, bekommt von Sanjan Wasser in den Mund gespritzt.

So wieder zu Atem gekommen führt er Maniks kurze Ausführung fort. „Richtig. Der Herr des Waldes leidet an einer tötlichen Krankheit und wird diesen Sommer nicht überleben. Leider ist sein Geist vernebelt und er ließ keine Worte des Frieden an seine spitzen Ohren. Denn noch hat er den Reif an sich genommen und war in Trauer versunken.“ Der Schamane knirscht mit seinen Zähnen. „In meinen Stamm wäre so jemand schon längst kein Häuptling mehr aber gut ist. Seine einzige Nachfolgerin war zugänglicher für unsere Worte, besonders wohl auch für die unsere Händlers. Aisling möchte wie gesagt keinen Krieg aber ist wie du bereit ihr Volk zu verteidigen. Ihr Vater hat uns ins Gefängnis zu deinem Bruder gesteckt. Aus diesen hat sie uns befreit und die Flucht vorbereitet. Sie trauert ihrem Bruder vielleicht noch nach, aber wegen altem vergossenen Blut weinen. Vielleicht die Möglichkeit für eure beiden Stämme ein glücklicheres Abkommen zu schließen.“ Ab und an blickt Sanjan beim Sprechen zu Barkas und den Anderen, welche jederzeit seine Worte berichtigen oder erweitern können. „Jedenfalls vertrauen wir ihr gerade einen der unseren an. Ragnar der von der Baumflamm gebissen wurde lag im Sterben und kämpft wohl noch gerade gegen die Bösen Geister des Giftes an. Sie hat uns versichert, dass er sicher zurückkommt, sobald er gesund ist.“

 Hungrig leckt sich Sanjan über die Lippen. Grimnir hat sich wieder ein dickes Stück fleisch gesichert und war am Essen. Nun, da alles gesagt wurde, konnte auch er sich etwas nehmen. Gierig schnappt sich Sanjan etwas vom Brot und dem Dörrfleisch und schlingt es fast schon hinunter. Fast hat er sich dabei verschluckt und muss Husten. Nach diesem Happen, sieht er fast noch erschöpfter aus. Anscheinend würde er jetzt am liebsten umfallen und einfach schlafen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 25.05.2015, 22:00:18
Als Basilio Marus Hand ergreift und wild zu reden beginnt, schaut sie ihn an und hört zunächst aufmerksam zu. Dann wird der Koraker immer schneller und wirrer in seiner Rede und gleichsam wächst das Erstaunen und die Belustigung auf Marus Zügen. Die Augen glitzern und volle Lippen formen ein schelmisches Lächeln - jedoch zeugt es eher von Überraschung, ist freundlich und nicht als Spott gemeint.

Als Basilio sie schließlich bittet, ihn beim Namen anzusprechen, lacht sie kurz auf und sagt dann frei heraus: "Schon gut - Gryphius -" - den Namen betont sie besonders - "aber hole mal Luft! Auch wenn deine Geschichte sehr interessant ist und ich gerne hören möchte, was ihr erlebt habt - in dem Tempo halten das deine Lungen nicht aus und geben nach, das sage ich dir als Dariba."

Dann läuft Tarqetik vorbei und wirft seinen spitzen Kommentar in die Unterhaltung. Maru nimmt auch diesen mit einem Kichern zur Kenntnis und lacht auf, als Basilio in Rage gerät. Aber auch diesmal ist es eher ein Lachen, das die Spannung lösen soll und keines, das gegen den Koraker gerichtet ist.

So jedenfalls nimmt es Basilio wahr und setzt gleich zum zweiten Teil seines stakkatoartigen Monologs an. Und hier scheint er es ein wenig zu übertreiben. Zwar hört die Kargi ihm weiterhin aufmerksam zu, doch das Lächeln wird schmallippiger und die Augen ruhiger. Auch wenn der Inhalt der Erzählungen sie sichtlich interessiert, scheint sie der Erzählweise überdrüssig zu werden. Jedoch zeigt sie auch jetzt keine offene Ablehnung, sondern versucht weiterhin ein geneigter Zuhörer zu sein.

Als Basilio letztendlich mit seiner Frage schließt, zieht Maru skeptisch die Augenbrauen zusammen. Sie findet diese wohl frech oder forsch - und bestätigt damit Basilios Annahme. Sie folgt Basilios Blick und schaut ebenfalls kurz zu Barkas und Mago hinüber. Die beiden Brüder liegen sich gerade in den Armen und lachen. "Nun", sagt sie, "die Antwort auf deine Frage ist 'ja' und 'nein' zugleich." Dann wendet sie den Blick von den Brüdern ab und schaut direkt Basilio an. "Die Hauer an sich sind ebenso unwichtig, wie auch jedes andere Körpermerkmal es für sich allein genommen wäre. Einige der größten Krieger unseres Stammes hatten ausgesprochen kleine Hauer und das stand ihnen nie im Weg. Das Problem ist viel mehr, dass die meisten unserer Männer sich große Sorgen machen, falls Ihre Hauer nicht imposant genug wirken. Sie versuchen das durch übertriebenes Gehabe wieder wettzumachen und verlieren dadurch erst das, was einen Mann zu einem Mann macht: nicht seine Hauer, sondern sein Selbstbewusstsein und seine Fassung. Komm, iss und trink etwas und erzähle, was ihr noch erlebt habt."

Mit diesen Worten fasst die Dariba den jungen Mann am Oberarm und zieht ihn sachte zu der Feuerstelle, um die sich gerade die anderen gruppieren. Manik ist gerade dabei, Hasdru von Ragnars Schicksal zu erzählen. Als er endet, nickt der Kargi ihm zu. "Ehrenvolles Handeln von der Seroda der Aster. Ich werde zum Alten Mann beten, dass er Ragnar beisteht."

Die Gefährten setzen sich um die Feuerstelle - es soll nur ein kurzer Moment des Ausruhens sein, bevor es weiter ins Dorf geht, denn die Zeit drängt. "Es sind bedeutende Neuigkeiten, die ihr bringt. Aisling Adair - sie scheint eine weise Frau zu sein", sagt Mago mit bedacht. "Und die Krankheit des Guls der Elfen muss ebenso abgewogen werden. Ich bin gespannt auf eine ausführlichere Erzählung. Am besten beim Ritt."

Auf Maniks Frage hin nickt der Serogul und antwortet dann: "Fast. Und deswegen ist es gut, dass ihr zurück seid. Hanno und Khenu haben sich geweigert, sich uns anzuschließen. Mit einem Dutzend ihrer Sippe sitzen sie gerade auf. Wären wir gegen Jaylin gezogen, wären sie gen Dorwida geritten, um Desto zu retten." Mit diesen Worten schaut Mago zu seinem Bruder und fügt hinzu: "Ich hoffe, du kannst mir etwas von deiner Gefangennahme berichten, was uns hilft Desto ohne einen Krieg zu retten. Die Menschen von Dorwida behaupten, ihr seid ausgeritten in die Neutrale Zone - das stimmt doch nicht, oder Bruder?"

Stille legt sich plötzlich über die Feuerstelle. Alle lauschen gespannt und warten auf Barkas' Entgegnung. Dieser zögert, senkt den Kopf und schaut in die Flammen, fletscht dann trotzig die Zähne. Seine Augen richten sich auf Elrynor - offensichtlich will er nicht vor dem Elfen sprechen - doch dann scheint er diese Zweifel beiseite zu wischen. "Doch", grollt es aus seiner Kehle.

Hasdru entlässt die aufgestaute Luft in einem ungewollten Seufzer aus den Lungen. Maru senkt den Blick gen Boden und murmelt nur "Sumpain lahat ng ito."[1] Mago schaut seinen Bruder nur ungläubig an: "Was?"

"Es war anders, Bruder", sagt dieser voller Zorn und Trotz. Hastig fügt er hinzu: "Lass mich erklären. Wir haben unsere Nordostgrenze patroulliert - entlang der Neutralen Zone, aber immer noch auf unserer Seite, wie von Vater befohlen. Doch dann tauchten drei Reiter auf. Menschen in der Kleidung der Krieger von Ek'Gakel. Sie verspotteten und beleidigten uns. Sie riefen 'Tod den grünen Bastarden' und 'Der Elnina-Wald für Dorwida!' Desto wollte da schon angreifen und auch mein und Argons Blut kochte, aber ich erinnerte mich an die Befehle von Vater und hielt ihn zurück. Dann holten Sie die Bögen von den Schultern und schossen auf uns. Sie begannen auf unsere Rinder zu zielen - der Hirte war in diesem Augenblick nicht bei der Herde - und töteten zwei der Tiere. Da befahl ich den Angriff. Sie flohen - und wir nahmen die Verfolgung auf."

Mago schüttelt den Kopf und seufzt. "Und während ihr sie verfolgt habt, erhielten sie Verstärkung?", schlussfolgert er.

Barkas verneint ebenfalls mit einem Kopfschütteln. "Nein. Sie verschwanden hinter einem Hügelkamm. Wir folgten den Spuren, doch anstatt auf diese drei zu stoßen, stießen wir auf einen anderen Trupp Krieger von Ek'Gakel. Sie waren auch so gekleidet, wie die ersten drei. Auch Krieger der Menschen. Aber es war ein anderer Trupp. Die ersten waren zu dritt - der Anführer war groß, kahl und mit einer Narbe quer über das Gesicht. Der zweite Trupp hatte mehr Mann - sechs oder sieben. Und der Anführer war eine Frau - das Haar rot wie Feuer. Und sie kamen uns entgegen und flohen nicht vor uns. Und sie kamen aus dem Südosten - die drei flohen aber nach Nordosten. Ich hielt sie für Feinde, weil sie die gleiche Uniform trugen, wie die Angreifer. Und sie griffen uns auch sofort an, als sie uns sahen."

Barkas hält kurz inne, seine Augen verdüstern sich. Bitterkeit legt sich wie ein schweres Tuch über seine Worte, als er fortfährt: "Wir haben gut gekämpft; wir haben trotz Überzahl zwei Ihrer Krieger vom Pferd gestoßen. Aber Argon fiel - ein Speer hatte ihn durchbohrt. Und auch Desto war tot - zumindest dachte ich das bis heute. Da versuchte ich zu entkommen, aber ich war verletzt und muss das Bewusstsein verloren haben. Das Pferd trug mich zu den Aster. Sie nahmen mich gefangen. Haben mich gefoltert." Barkas schaut auf zu Mago und der Bluterguss um sein Auge ist pechschwarz und schmerzhaft deutlich zu erkennen. Auch wenn dieser bereits zu verklingen scheint - die Schnitte und Narben auf dem gesamten Körper werden womöglich ewig von den Taten der Elfen zeugen. "Dann geschah das, was diese Männer bereits erzählt haben", fügt der Kargi noch hinzu.

Ruhe kehrt wieder ein. Einige Augenblicke lang spricht niemand mehr. Nur das Knistern des ersterbenden Feuers ist zu vernehmen. Dann atmet Mago schwermütig aus. "Ich bin ebenso voller Zorn wegen dem, was dir wiederfahren ist, Bruder. Aber nein, nein und noch einmal nein. Verstehst du denn nicht? Ihr hättet die Männer niemals verfolgen dürfen, nachdem sie sich zur Flucht umwandten. Das waren die Befehle des Guls." Die Worte sind ruhig gesprochen, und doch schneiden sie so scharf durch die warme Luft, wie eine frisch aus Eiswasser gehobene Klinge. Es ist bezeichnend, dass Mago von den Befehlen des Guls spricht, während Barkas an dieser Stelle stets den Vater nannte.
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: Verdammt noch mal.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 25.05.2015, 23:47:22
Am Feuer setzt Sanjan seine Kopfbedeckung ab. Ihm ist so warm, dass er am liebsten in den nächsten Fluss steigen würde. Auf seinem Fleisch rumkauend, hört er den Worten von Barkas zu. Es bringt weiteres Puzzelteil zu Tage und dieses gefiel ihm ganz und gar nicht. Denn es bestätigte nur die Worte der Elfen und die Vermutung einer dritten Partei. Dummer weise scheint diese Partei einiges im Voraus geplant zu haben, so dass keine der anderen Parteien etwas davon mitbekommen hatte. Was sollen sie nur machen? Zurück nach Dorwida und alles berichten? Sie haben schon einiges zusammengetragen doch wo war der Beweis? Vor den verbländeten Dorfbewohnern würden nur wie Handlanger dastehen, mit den Worten eines dreckigen Kargi und einer Waldelfe. Langsam saugt Sanjan die Luft ein. Ihm gefiel nicht der Schluss zu dem er gekommen war.

„Mago“ beginnt er ruhig seine Worte. „der Kaitsjad Grove linnas[1] Liam erzählte uns seine Krieger haben ungefähr östlich des Waldes, auf der Höhe von Jaylin, bewaffnete Reiter gesehen. Sie haben auch die Überreste angegriffener Karawanen weit im Norden gefunden. Das könnte erklären, warum keine bei den Menschen ankamen. Sie wäre gerade unser ehester Anhaltspunkt.“ Sein Blick wanderte zu Barkas. „Leider scheinen sie wirklich geplant zu agieren. Irgendwie besser als normale Straßenräuber. Vor allem, wenn sie deinen Bruder in die Arme einer Hauptfrau der Ek'Gakel getrieben haben.“ Leichtes Kopfschütteln verrät, dass er die folgenden Worte unwillig sagt „Mein Körper lächts nach eine ruhigen Nacht und doch scheinen die Ahnen es nicht zu wollen. Mago, habt ihr einen Raben der zum Ältesten von Dorwida fliegen kann? Wenn nein werde ich Grimnir senden.“ Sein Blick wandert zu seinem treuen Begleiter. „Wir haben gerade kaum Zeit um den Ältesten zu informieren und nach einem Beweis zu suchen. Daher will ich ihm ein schreiben senden und so Manik und Tarqetik zustimmen, sobald wie möglich diese Reiter suchen. Wir brauchen einen Beweis für die Dorfbewohner von Dorwida. Leider sind wir nur zu dritt und weder der Elf noch der Händler haben die Aufgabe des Ältesten angenommen, daher können wir sie nicht verpflichten mitzukommen.“ ein träges Lächeln zieht über das Gesicht des Halbelfen. „Nimm sie mit in dein Dorf. Zumindest ich werde hier die Nacht verbringen und dann weiter nach Nordosten. Ich weiß nicht wieviel ein oder drei Mann ausrichten können, aber ich vertraue den Ahnen.“ Innerlich hofft Sanjan, dass wenigstens der Händler noch mitkommen würde und dass Mago ihnen zwei drei Krieger zur Seite stellte. Aber zu so früher Stunde mahlt er sich kaum etwas aus.
 1. Deji für: Wächter des Hains
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 26.05.2015, 06:35:47
Der Ritt durch den Wald und die Flucht vor seinem eigenen Volk verlangt einiges von Elrynor ab. Neben der begründeten Angst, plötzlich einen Pfeil im Rücken zu spüren und der Enttäuschung, aus seiner eigenen Heimat fliehen zu müssen - und niemals zu seiner Familie widerkehren zu können - sind es vor allem die schmerzenden Äste, die den Elfen fertig machen. Dazu kommt noch, dass er kein guter Reiter ist. Er hat das Reiten zwar gelernt - genauso wie das Bogenschießen - aber macht von beidem recht wenig Gebrauch. Außerdem ist er nie wirklich groß unterwegs gewesen, sondern hat direkt im Dorf zu tun gehabt und ist damit etwas aus der Übung gekommen.
Elrynor ist zwar froh, mit seinem Leben davongekommen und endlich aus dem Griff des Fürsten entkommen zu sein aber das bedeut natürlich auch, dass er seine Familie nie wiedersehen kann. Seine Flucht wird außerdem ein schlechtes Licht auf die werfen, die ihm Nahe stehen. In seinen letzten, von der Krankheit geblendeten Stunden, würde der Fürst seinen Hass vielleicht auf all die lenken, die jemals engeren Kontakt mit ihm gehabt hatten. Elrynor kann nur hoffen, dass die Krankheit seinen Fürsten so schnell wie möglich dahinraffen wird.

Zumindest ist ihm noch ein Wesen geblieben, das ihn nicht aufgrund seiner Fähigkeiten verurteilt. Tháron ist in den dunkelsten Stunden immer bei ihm gewesen und er ist froh, dass die Luchsin ihn auch jetzt wieder begleitet. Allein ihre Anwesenheit beruhigt den Elfen - was man von dem Begleiter des Bastards nicht behaupten kann. Aber das ist nicht sein Problem und sollte der Wolf Tháron angreifen, würde er schon bemerken, dass die Luchsin kein einfacher Gegner ist. Tháron ist eine Einzelgängerin und braucht seine Hilfe nicht, um sich zu verteidigen - ist aber immer da, wenn Elrynor sie braucht. Die Luchsin hat ihren eigenen Kopf und kann schon auf sich aufpassen, dass weiß er aus Erfahrung. Er macht sich deshalb keine Sorgen um eine Auseinandersetzung zwischen ihr und dem Wolf.

Schließlich hat der Ritt ein Ende und Elrynor atmet erleichtert durch. Erstaunlicherweise haben sie es ohne große Probleme durch den Wald geschafft und die Blutumhänge anscheinend abgehängt. Auch wenn er nur ein Bastard ist, muss Elrynor zugeben, dass der Mann sie gut geführt hat. Bei der Dunkelheit und dem Tempo war das eine gute Leistung.
Jetzt sieht sich der Elf mit einer ganzen Kompanie Kargi konfrontiert, die ihn vermutlich am liebsten Tod sehen würden. Doch zu seinem Erstaunen, setzt sich der gefolterte und misshandelte Kargi für ihn ein und auch der Halbelf versucht zu helfen. Gut so und das Mindeste, was Elrynor erwarten kann. Schließlich sind die Menschen eigentlich nur dank ihm entkommen. Es ist sein Rat gewesen, der sie vor den Blutumhängen geschützt hat und zusätzlich ist er der Sündenbock, der all die Schuld auf sich geladen hat. Er ist es gewesen, der die Prinzessin und die Wachen ausgeschaltet hat. Nicht die Menschen, der Bastard oder der Wolf. Ohne ihn würden sie immer noch in der Zelle vergammeln und schließlich hingerichtet werden.[1]

Der Elf wahrt seine Haltung und versucht nicht zusammenzuzucken, als das Wort "Aster!" ertönt und all die Kargi auf ihn zielen. So ganz gelingt ihm das nicht aber trotzdem bleibt er aufrecht sitzen und entgegnet verbissen die Blicke der verhassten Grünhäute. Nachdem der Moment der Stille vorbei ist und die guten Nachrichten die Menge ablenken, entspannt sich Elrynor wieder. Die verdrängte Angst fällt über ihn herein. Seine Knie fühlen sich plötzlich weich an und einen Moment muss er sich in der Mähne seines Pferdes festkrallen, um nicht einfach abzurutschen und auf den Boden zu fallen.
Der Schwächeanfall geht allerdings schnell vorbei und Elrynor kann endlich mit etwas Würde von seinem Pferd absteigen. "Tháron!" ruft er, als er wieder auf dem Boden steht und etwas Kraft gesammelt hat. Die Luchsin wirft ihm einen Blick zu, fletscht noch einmal die Zähne, faucht die Kargi an und verschwindet dann schließlich in einem nahen Busch.

Der Elf atmet durch und beobachtete die Szenerie, die sich ihm bietet. Die Gespräche und das freudige Wiedersehen ignoriert er und macht sich lieber Gedanken darüber, was er hier überhaupt macht. Die Prinzessin hatte ihm geraten, mit den Menschen zu fliehen und das war auch eine gute Idee gewesen. Aber die Flucht ist vorbei und er ist in relativer Sicherheit. Was soll er jetzt tun? Er ist niemandem mehr zu Dank oder Gehorsam verpflichtet. Die Prinzessin hat ihm zwar das Leben gerettet aber im gleichen Zug nicht nur verbannt, sondern mit ihrer Geschichte und dreisten Lüge auch noch seinen Familiennamen in den Dreck gezogen. Damit sind sie quitt. Hier gibt es nichts, was ihn hält und würde er jetzt mit dem Pferd davonreiten, würde ihn wirklich jemand aufhalten?

Nichts verbindet ihn mit den Personen, die ihn umgeben. Ihr Schicksal interessiert den Elfen nicht wirklich und trotzdem setzt er sich zu ihnen ans Lagerfeuer - mit möglichst viel Entfernung zu den Kargi. Das ist aber eher der Erschöpfung als irgendetwas anderem, wie zum Beispiel Zuneigung, geschuldet. Nebenbei hört er zu, was erzählt wird aber er versteht weniger als die Hälfte, da er die Hintergründe nicht kennt. Für ihn ist allerdings klar, dass die Kargi-Patroullie einen Befehl ignoriert und direkt die Folgen kennen gelernt hat. Interessant ist dieser Hintergrund allemal, vor allem weil es die Folterung des Kargi erklärte. Tatsächlich wecken diese ganzen Geschichten aber das Interesse Elrynors. So erhebt sich schließlich die leise, helle aber dennoch selbstbewusst klingende Stimme des Elfen. "Um was für eine Aufgabe handelt es sich, die ihr angenommen habt?"
 1. Hier sei erwähnt, dass das natürlich nur Elrynors Sicht der Dinge ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 26.05.2015, 07:29:26
Die Antwort folgt ziehmlich kurz angebunden und ohne großen Blickkontakt. "Zu klären wer Dorwida wirklich angreift. Die Kargi sind es nicht. Die Elfen sind es nicht. Wer dann?"^Dabei ist aber auch Sanjans Überraschung diese Frage von dem Elfen zu hören, deutlich in seiner Stimme wahrnehmbar.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 26.05.2015, 12:00:36
Als Maru auf seine freche Frage antwortet, lacht Basilio zunächst entzückt auf. Wie gekonnt sie die Spitze umbiegt, dass diese auf ihn zurück zeigt, und wie gnadenlos sie damit zusticht. Ha, der saß! Mit welcher Akkuratheit gezielt und getroffen. Allerdings scheint sie es gar nicht so gemeint zu haben. Als Spitze. Wie ernst sie ihn anschaut! Es hat ein Rat sein sollen. Ein gut gemeinter. Herrje, diese wunderschöne Frau gibt ihm einen gutgemeinten Rat. Sein übertriebenes Gehabe? Es stört sie. Nun gut, das hat er bezweckt, nur wünscht er sich jetzt ihr Lächeln zurück. Das eigene entgleitet ihm, je länger er über die Antwort nachdenkt, bis sein Blick so ernst ist wie ihrer.

Ist das der Grund, warum ich mit Frauen so gar kein Glück habe? Abgesehen davon, dass ich mich immer in die falsche vergucke... aber mit den anderen komme ich ja noch nicht einmal ins Gespräch oder trau' mich auch nur auf zehn Schritt heran, weil mich vorher schon ein Blick oder ein Kichern die Flucht ergreifen lässt.

'Sei einfach nur du', riet Amell ihm bei solchem Anlass gern, 'lass doch mal das ganze Gehabe sein. Dann werden sich die netten, ehrlichen Mädchen zu Scharen auf dich stürzen, so schnell kannst du gar nicht davonlaufen!' Und nun sagt Maru das gleiche und setzt noch einen drauf: nicht seine geringe Größe mache ihn zu einem kleinen Mann, sondern das Selbstvertrauen, das ihm fehle, weil er sich seine mangelnde Körpergröße so zu Herzen nimmt. Und das Selbstvertrauen, das fehlt ihm nicht nur im Umgang mit den Damen.

"Oh weh, Maru. Der Schuh passt!" murmelt er. "Der Schuh passt ja, aber eine Ohrfeige wär' mir lieber gewesen."

Und jetzt, Basilio, konzentrierst du dich wieder auf deinen Auftrag, ja? schimpft er sich selbst. Herrje, von allen Komplikationen, mit denen er hätte rechnen können, Frauenprobleme! Da wäre er im Leben nicht draufgekommen. Auch die abschließenden Ermahnungen Kolyaks, als dieser ihn auf den Weg schickte, erwähnten dies mit keinem Ton.

Nachdem Maru ihm solchermaßen den Wind aus den Segeln genommen hat, lässt er sich stumm und willig von ihr zum Lagerfeuer ziehen, wo er sich neben sie setzt—ungeachtet seines Vorsatzes, doch besser auf Abstand zu gehen. Ein Gegenargument ist rasch zur Hand: so mitten unter einem Haufen kriegsbereiter Kargi zu sitzen, das schult die Nerven, härtet ab, und wer weiß, wozu ihm diese kalte Nervenruhe bald schon nützen wird!

Gemeinsam lauschen sie Barkas' Bericht. Es folgt Magos Rüge. Ruhig gesprochen, besonnen, aber ha, Basilio weiß, wie er sich dabei fühlen tät, wär' sie an ihn gerichtet! Nachdem sich Sanjan geäußert hat und, zur allseitigen Überraschung, sogar der bis jetzt wortkarge Elf, ergreift Basilio das Wort. Er spricht jetzt ruhig, leise, so dass nur der Kreis um das Feuer ihn hören kann, und das auch nur, wenn sie fein still sind.

"Der Feind ist schlau. Verdammt schlau. Das fällt einem immer schwer zuzugeben, ist aber besser, als den für dumm zu halten, der auf die Finte hereinfiel. Die ganze Sache war zeitlich perfekt geplant und koordiniert, und ich wette, es war auch kein Zufall, dass Barkas die Patrouille anführte. Der jüngere Bruder, der etwas zu beweisen hat! Da kannte sich jemand aus, da hat euch jemand sehr genau beobachtet. Ein lang angelegter Plan, mit Geduld, Geschick und fast bewundernswerter Keckheit ausgeführt. Wenn man denn jemand ist, dem Keckheit imponiert", schränkt Basilio ein und räuspert sich.

Er ist sich bewusst, dass er nun so gar nicht mehr wie ein Händler klingt. Diese Persona hat leider die Grenze ihrer Nützlichkeit erreicht, sie war ja auch nur für einen kurzen Aufenthalt in Robuselido gedacht. Zwar ringt Basilio noch mit dem Entschluss, doch welche Wahl bleibt ihm? Normalerweise gilt der Grundsatz: niemals zurückrudern, niemals etwas zurücknehmen. Immer frech vorwärts preschen, ergänzen, ausschmücken, wo nötig 'Missverständnisse aufklären', aber auf gar keinen Fall jemals eine Lüge zugeben. Aber das wird ihm niemand abkaufen: dass ein Händler sich freiwillig meldet, eine gefährliche Bande—ob Räuber, Söldner oder fremdländisches Militär—auszuspionieren! Zumal Sanjan und auch die anderen ihm klar zu verstehen gegeben haben, dass sie ihm nicht trauen. Und doch, er muss wissen, was da los ist! Bis jetzt wäre es ihm ja doch eher etwas schwer gefallen, Hauptmann Kolyak den Abstecher zu den Kargi zu erklären. Leicht hätte dieser ihm vorwerfen können, sein Auftrag habe anders gelautet: im Fall eines Problemes sofort heimzukehren und Bericht zu erstatten, damit gegebenenfalls jemand Erfahreneres losgeschickt werden könne, aber jetzt war ganz klar: er muss es tun, nur er ist vor Ort und die Zeit läuft davon. Und so, wie die Lage sich darbot, würde er sich mit Rückendeckung von Kameraden doch ein wenig wohler fühlen. In dem Fall aber ist es besser, er verkündet es selbst, dass er kein Händler ist, anstatt auf die entsprechenden Verdächtigungen zu warten, die mit Sicherheit kommen würden. Das gibt wenigstens einen Punkt für Ehrlichkeit, ja?

Und so fährt Basilio, nach kurzem Zögern, fort: "Ich bin mir unschlüssig, was als erstes getan werden muss: nach Dorwida, euren Mann dort rausholen mit dem Wissen, das wir jetzt besitzen, egal, dass es auf der Beweisfront mau ausschaut, oder zuerst die Bande ausspähen. In Dorwida gäbe es ja auch einen Ansatzpunkt. Was Hauptfrau[1] Ejdarn und Sidal Darren gesagt haben, kann ja beides nicht stimmen. Doch wer hat gelogen, wer wurde getäuscht?

Zur Erklärung an unsere Freunde von den Ukhtark: Hauptfrau Ejdarn—ebenjene, die Barkas soeben erwähnte—hat berichtet, so wurde mir abends bei meiner Ankunft im Wirtshaus erzählt, sie hätte die Kargi, welche den Hof der Darrens angegriffen hätten, verfolgt und sie dann, als man sie stellte, gewarnt und erst, nachdem diese sich nicht ergaben, angegriffen. Dann ist da noch Sindal Darrens Geschichte. Nun trau ich dem ohne weiteres zu, dass er sich für ein paar Münzen bereit erklärt hat, den Helden zu mimen, aber die Hauptfrau auch? Einer oder der andere, ja, aber beide? Nun gut, unmöglich ist es nicht, aber allgemein scheint mir doch wenig Verlass auf die Augen sämtlicher Augenzeugen. Als hätten sie allesamt irgendwelche seltsamen Pilze gegessen. Oder..."


Er wendet sich an den Elf. "Aisling sagte, Ihr kennt Euch mit Magie aus? Wenn die Bande aus Kalamar stammt oder von dort zumindest Unterstützung erfährt, nun, in Kalamar kennt man sich mit Magie wesentlich besser aus als bei uns. In den Geschichtsbüchern ist von Schlachten die Rede, bei denen ganze Truppenteile sich in Luft auflösten, sobald man sie anzugreifen versuchte. Könnte es sich hier um einen solchen Fall handeln, dass den Augen zumindet einiger der Zeugen etwas vorgegaukelt wird? Was bräuchte es dazu? Bevor Ihr meine Frage beantwortet, muss ich noch ein... Missverständnis aus dem Weg räumen."

Er fasst ganz kurz, und möglichst unbemerkt von den anderen, nach Marus Hand und drückt sie, einerseits um sich Mut zu machen, andererseits als vorausschauende Bitte um Verzeihung, um ihre Fürsprache und Unterstützung zu erheischen. Dann erhebt er sich aus dem Schneidersitz in die Hocke, schluckt, und wendet sich vor allem an die Grünhäute, mit nur gelegentlichem Blick nach hinten zu Sanjan, Manik und Tarqetik.

"An dieser Stelle scheint mir ein Geständnis unumgänglich. Alles andere wäre eine Beleidigung eurer Intelligenz. Ein Händler, der sich freiwillig meldet, gut ausgerüstete und militärisch ausgebildete Banditen zu jagen? Hm, obwohl, es könnte einem Händler wohl mal einfallen, den Spieß umdrehen zu wollen, ha, wär' das ein Spaß! Doch die Wahrheit ist: ich bin selbst ein Söldner. Die Händlergilde von P'Bapar hat mich beauftragt herauszufinden, was mit ihren verschwundenen Karawanen geschehen ist.[2]

Bitte lasst mich noch erklären: als ich euren Mann Dihal im Wald fand, musste ich mich schnell entscheiden. Eigentlich hatte ich, ganz ohne Kontaktaufnahme, nur einen kurzen Blick auf Kezhdal werfen wollen, ob sich dort Spuren eines Raubzugs fänden, hatte aber schon so meine Zweifel. Die Geschichte, die man sich in Dorwida erzählte, schien mir gar allzu seltsam! Sicher sein konnte ich mir aber noch nicht, als ich Dihal fand, dass ihr nichts damit zu tun hattet. Da konnt ich ihm schlecht sagen: ich untersuche die Sache mit den verschwundenen Karawanen! Aber da liegen und verbluten lassen wollte ich ihn auch nicht. Das muss man mir immerhin zugute halten, dass ich meinen Plan komplett über den Haufen geworfen habe, um euren Mann zu retten für den Fall, dass ihr eben unschuldig wäret. Als dann immer klarer wurde, dass dem tatsächlich so war, wusste ich nicht, wie ich mich zu erkennen geben sollte. Und na ja, ein wenig Angst hatte ich schon um meine eigene Haut. Verzeiht bitte. Darüberhinaus ist mein Interesse an der Situation aber genau das, was ich Euch zu verstehen gegeben habe: wenn irgend möglich, den Frieden zwischen allen Beteiligten zu wahren. Und das wünsche ich mir im übrigen nicht nur im Interesse der Händler von P'Bapar."
An dieser Stelle gilt ein scheuer Blick Maru, bevor Basilio sich direkt an Mago wendet und ihm dabei gerade in die Augen sieht: "Wenn Ihr es mir also erlaubt, würde ich meine Bemühungen gern mit den Euren koordinieren, Euch also in dieser Sache mit meinen bescheidenen Fähigkeiten zur Seite stehen, gar Eurem Ratschluss folgen bezüglich dessen, was zuerst getan werden muss. Was sagt Ihr?"[3]
 1. Oder wie ist ihr Offiziersgrad, weiß Basilio das?
 2. knowledge (local)=18 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg970209#msg970209); Bluff, s. hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg970241#msg970241), alles bzgl. Söldner im Auftrag der Händler von P'Bapar.
 3. Diplomatie, s. ebenfalls hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg970241#msg970241), alles bzgl. Frieden wahren, Zuneigung zu Maru, Zusammenarbeit in dieser Sache.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 26.05.2015, 22:55:09
Ein lautes, kehliges Lachen durchdringt die Stille, die nach Basilios Geständnis kurz wie ein Schleier über der Gruppe gehangen hat. Doch es ist eher ein aufgeregtes, zynisches denn ein fröhliches, freudiges Lachen.
Als Manik die Blicke der Anderen auf sich spürt hört er so plötzlich wie er angefangen hat wieder auf, erhebt sich und baut sich und seine imposante Größe direkt vor Basilio auf.
Achso, DARUM hältst du nicht so viel von Ehre und Wahrheit!“, platzt es aus dem Fhokki heraus, „na JETZT ergibt das Alles auf einmal Sinn. Der, der ständig darüber schwadroniert wie VERDAMMT unwichtig denn die Wahrheit sei, hat uns nach Strich und Faden belogen. So sieht’s aus!“. Maniks Gesicht bekommt schon eine leicht rötliche Färbung, doch er ist noch lange nicht fertig. Wild gestikulierend redet er sich langsam in Fahrt: „Ist das jetzt auch Diplomatie? Uns die Wahrheit sagen, weil es dir grade jetzt nutzt, Herr Söldner? Was ist? Antworte!“, verlangt Manik, inzwischen brüllend, wendet sich dann aber ab und stapft ein paar Meter davon, wo er beginnt, aufgeregt umherzulaufen und Basilio nachzuäffen. „Seht her, ich bin der arme, kleine, schwache Händler Gryphius. Ich will nur handeln. Und kleine Mädchen vor Hyänen retten. Achso ich bin übrigens ein Söldner und genauso gewieft wie ihr, mindestens. Habe aber trotzdem noch das Wohle aller im Sinn. Genau.
Plötzlich bleibt Manik stehen und wird schlagartig still, fixiert nach einem kurzen Blick in die Runde Basilio. „Stimmt das nun, Händler? Wollt ihr wirklich einen Krieg verhindern? Wollt ihr das?

Was auch immer nun kommt, dies ist die entscheidende Frage. Doch würde er die Antwort überhaupt glauben können? Ist das wichtig, solange er Ihnen hilft? Heiligt der Zweck die Mittel? Wann? Wo ist die Grenze? Und wo ist der Vorteil von Gryphius‘ Lügerei gewesen? Eigene Motive, das ist die einzige, logische Antwort auf diese Frage. Doch seine Redegewandtheit steht außer Frage. Vielleicht nicht schlecht so einen dabei zu haben. Wenn er die Gruppe verrät kann man ihn immer noch dafür bestrafen, oder? Falls man dann noch die Gelegenheit hat, versteht sich. Doch eins traut Manik Gryphius nicht zu, Grausamkeit.

Und immerhin kennen sie nun die Wahrheit.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 28.05.2015, 11:20:31
Tarqetik stellt die Beine über Kreuz und lässt sich an der entfachten Feuerstelle nieder. Die Hitze der Flammen wärmt seine Hosen und nährt die Müdigkeit von neuem. Die freigestellte Jause wärmt von innen und die aufgenommene Magenarbeit macht sich durch ein zufriedenes Aufstoßen bemerkbar. Erst als der Löffel in die sauber ausgeschabte Holzschüssel zurückklimpert widmet sich der Krieger wieder seiner Umwelt und nimmt am Geschehen teil.

Den stillen Elfenbegleiter und der feliden Begleitung interessiert zuschauend, wendet sich Tarqetik dem Planungsstab zu, um über die weitere Reise zu verhandeln. Bevor noch mehr Zeit über die Wiesen streift, versucht der Krieger den Auftrag voranzutreiben: „Dieser Auftrag zieht uns ohnehin durch das ganze Land und bevor wir nun zurück nach Dorwina traben, um Lügner auszuspähen,  dann sollten wir uns doch auch im Norden umsehen, wo anscheinend die Überfälle stattgefunden haben. Auch wenn ich um die Begleitung der Kargi froh bin, so reichen vier Mann und ein Wolf mehr als aus um entdeckt zu werden, da müssen wir nicht auch noch einen Tross mit uns führen. Eine Wegbeschreibung und wir machen uns auf. Die Gegend glänzt nicht gerade an Gastfreundschaft.“ Er blickt in die Richtung, wo er die Himmelsrichtung Norden vermutet. „Da es weder die Kargi noch die Elfen waren, soweit wir wissen, bleibt uns ohnehin nicht wirklich eine Wahl als nach dem großen Unbekannten Ausschau zu halten.“ Während Tarqetik noch spricht, findet seine Zunge ein Stück des Dörrfleisches zwischen seinen Zähnen und beginnt das verhakte Stück herauszusaugen. "Und wenn wir dort nichts finden, können wir immer noch zurück nach Dorwina reiten und mal einen vorläufigen Bericht abgeben."

Die Beichte des Händlers stimmt den Krieger zufrieden: „Hier höre nur, dass du bereits bezahlt wirst also meine Entlohnung für diesen Weidenrundgang nicht mit dir geteilt werden muss.“ Er spuckt den Knorpel aus und blickt den Händlersöldner an: „Und… eine Finte? Im Ernst? Du lebst vom feinschliffen Zungenspiel und es kommt Finte dabei raus?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 28.05.2015, 20:00:45
"Ja, das will ich", beantwortet Basilio Maniks letzte Frage als erstes. Seine Stimme klingt ruhig, wenn auch ein wenig gepresst. Als Manik so plötzlich vor ihn hinsprang, hat er nicht einmal gezuckt. (Dass sein Herz einen erschrockenen Satz tat und ihm nun in der Kehle schlägt, sieht ja niemand.)[1] "Ein Krieg ist schlecht für den Handel, und mir wurde ein hübscher Bonus versprochen, wenn ich nicht nur herausfände, was los sei, sondern auch zur Lösung des Problems beitrüge. Was mich an dem Angebot mehr interessiert als das Geld: der Ruf. Den muss ich mir nämlich erst noch verdienen, so lange mach ich die Sache hier noch nicht."[2]

Eigentlich will Basilio die Grünhäute im Auge behalten, da er aus dieser Richtung den größeren Kummer erwartet wegen ihrer absurd rigiden Vorstellung von Ehre. Darüberhinaus hat er soeben mehr oder weniger zugegeben, sich Kezhdal mit Spionageabsicht genähert zu haben, dafür wird man schnell mal aufgeknüpft. (Sie werden mir ja wohl zugute halten, dass ich inzwischen zweien von ihnen das Leben gerettet habe? Wie? Nein? Was soll der finstere Blick, komm, gebt euch einen Ruck!) Doch Maniks wilde Gesten direkt vor seiner Nase lenken Basilio ab: der Junge will schon die ganze Zeit jemanden verprügeln, ist nun also Basilio dran? Doch man scheint sein Verbrechen für verzeihlicher als das der Elfen zu halten, denn der nun schon zweifach verhinderte Schläger zügelt sich diesmal aus eigener Willenskraft.

"Worüber beschwerst du dich eigentlich, Manik? Wär's dir lieber gewesen, ich hätt' vorher herumgetönt, wie wichtig es für mich sei, allzeit und allerorten die Wahrheit und nichts als eben diese zu verkünden? Gerade in der Hinsicht habe ich also die Wahrheit gesagt.

Überhaupt, was heißt hier: 'nach Strich und Faden belogen'? Eine winzig kleine Ungenauigkeit im Detail war's, über die wir hier reden, zu einem Zeitpunkt vorgebracht, wo keiner den anderen kannte. Dass ich einen Unterschied zwischen 'Fremden' und 'Kameraden' mache, sagte ich bereits, und du wirst mir nicht weismachen können, dass du es anders handhabst. Im Hinblick auf die Ehre aber verwechselst du mich mit ihm.
" Er nickte in Tarqetiks Richtung. "Ihm zufolge hat die Ehre bislang zwar tausende umgebracht, aber nicht einem geholfen. Ich hingegen halte große Stücke auf sie: weit mehr, als ihr von einem Händler hättet erwarten dürfen. Meine Versprechen, zum Beispiel, halt ich ein. Ich versprach, euch bei der Verhandlung mit den Elfen zu unterstützen, und genau das tat ich.

Nun wird Verhandlungsgeschick beim Auskundschaften des Banditenlagers kaum nützen, deshalb merkte ich bescheiden an, dass ich auch im Ausspähen nicht gänzlich ungeschickt bin. Im Kampf dürft ihr euch ebenfalls weit mehr auf mich verlassen als auf einen armen kleinen Händler. Das zu klären erschien mir wichtig, bevor wir uns gemeinsam an ein derart gefährliches Unterfangen wagen: unser Leben könnte davon abhängen, dass jeder die Fähigkeiten der Kameraden in etwa kennt. Soviel zum Nutzen, den ich mir hiervon erhoffe. Also, was ist? Meine Karten liegen offen auf dem Tisch."


Zu Tarqetik aber sagt er: "Ja, keine Sorge, auf Euer Geld bin ich weder scharf noch angewiesen." Dann stutzt er. "Was hast du gegen 'Finte'? Ist doch ein schönes, brauchbares Wort, das genau meint, was ich sagen will. Das ist wichtig, dass die Wörter sagen, was man sagen will. Wieso, wie hättest du's denn formuliert?"
 1. will save = 19
 2. 
@ Sanjan (Anzeigen)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 28.05.2015, 22:01:53
So konzentriert ist Basilio auf seine Worte, dass ihm erst jetzt auffällt, dass Maru ihre Hand aus der seinen herausgezogen hat. Sie schaut ihn mit versteinerter Miene an und in ihren Augen kann Basilio wie einen bleichen Schleier die Enttäuschung erkennen. Sie schüttelt nur stumm und anklagend den Kopf; irgendwann taucht ein Funke in den Augen auf, zerreißt den Schleier und bringt die Iris zum Glimmen - es ist Wut.

"Ach so ist das?", fragt sie. "'Eine winzig kleine Ungenauigkeit im Detail' ist es für dich, dass du eigentlich gar kein Händler bist, der hilfsbereit einen der unseren rettet, sondern ein Spion, der sich in unsere Mitte schleichen sollte. Du belügst uns und versuchst uns das auch noch als etwas Gutes zu verkaufen."

Plötzlich hält es die Dariba nicht mehr sitzend aus. Sie erhebt sich, so gefasst, wie sie nur kann, doch die Wut ist ihr deutlich anzumerken. "Feige nenne ich das, und beleidigend!", fährt sie Basilio von obe herab an.

Der Koraker hört Kränkung in der Stimme. Maru spricht von dem Verrat an den Ukhtark, aber er kann sich den Eindrucks nicht erwehren, dass sie sich persönlich verraten fühlt. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie sich ihm gegenüber geöffnet hatte: ihre bitteren Worte am Vorabend des Rittes nach Jaylin, der Abschied am nächsten Morgen, das Zusammentreffen vor wenige Minuten. Das alles ist eben durch die aufgedecken Lügen vergiftet worden, scheint es.

Der jüngere der beiden Brüder - immer noch geknickt wegen Magos Schelte - versucht sachte zu schlichten. Er hebt beschwichtigend die Hand: "Ruhig, Maru. Immerhin hat er mir verholfen zu Flucht. Und anscheinend auch Dihal gerettet."

"Kush, Barkas!"[1], fährt die Dariba ihn an. Dann wendet sich Maru an den Serogul:"At - maaano kami ngayon espiya sa aming gitna?"[2]

So angesprochen, hebt Mago die Brauen und schaut Maru scharf an. Sein Gesicht ist absolut gefasst und reglos. Der strenge Blick und die hart geschnittenen Züge lassen ihn wie eine Statue wirken. Als wohl einziger am Feuer lässt er noch nicht erkennen, wie seine Meinung zu Basilios Geständnis ist.

"Hindi", antwortet er der Dariba mit ruhiger und fester Stimme. "Subalit isaalang-alang ang lahat ng bagay bago kami gumawa ng mga desisyon."[3]
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: Halt den Mund, Barkas!
 2. Kargi; Übersetzung für Basilio: Und - dulden wir nun Spione unter uns?
 3. Kargi; Übersetzung für Basilio: Nein. Aber bedenken alles, bevor wir Entscheidungen treffen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 29.05.2015, 02:02:12
Auch Sanjan wirkt noch ziemlich ruhig. Doch das täuscht. Er ist vom Ritt und der nahezu rastlosen Nacht einfach zu ausgemergelt, um wie Manik oder Maru aufzuspringen. So ist von ihm auch als erstes ein müdes seufzen zu hören. Ähnlich wie in der Zelle bei den Elfen beginnt er durch das Fell seines Gefährten zu streichen. Dieser kaut noch genüsslich auf einen Knochen herum. Seine Ohren sind aber aufgestellt, wohl wegen der hektischen Bewegungen der Zweibeiner.

„Maru hat gut gesprochen.“ beginnt er und blickt zu Gryphius. Auch sein Blick verrät, dass er gerade sehr wütend ist. „So etwas ist für dich eine kleine Ungenauigkeit die ja jede Lüge verzeihlich macht? Dich hat wohl die Ämmaemand[1] fallen lassen, als du aus deiner Mutter gekrochen bist. Sanjan zog sich an seinen spitzen Ohren. „Oh mein Freund sieh nur. Meine Ohren sind spitz aber kein Problem, ich bin ja eigentlich ein Mensch.“ Nach dieser Geste folgte eine eher wegwerfende. „Ach was nein, ich bin ein Elf. Zwar sind sie nicht so spitz wie seine da aber sie sind immer noch länger als die eines Menschen, und noch dazu stört mich die Dunkelheit weniger als dir.“ Dann deutete er auf seine Tätowierungen am Gesicht und den freien Unterarmen. „Wenn wir schon dabei sind, das ist alles nur Schmuck und erzählt nicht wer meine Mutter war. Welches Tier ich gejagt habe um ein Mann zu werden und das ich der Nachfolger des Stammesschamanen hätte sein sollen.“ Grimnir knurrt auf, als Sanjan ihn ins Fell greift. „Und falls es dir nicht aufgefallen ist, er ist kein Hund sondern ein Wolf.“ Selbst knurrend wendet Sanjan den Blick ab in die Flammen des Feuers. „Wally[2] das Wort hört sich mehr wie eine Beleidigung als wie ein Name oder Titel an. „Falls es dir noch nie aufgefallen ist, die Welt ist voller kleinen Dingen die doch große Unterschiede darstellen. Egal was ich sage ich bleibe immer ein Silaster und zwar der einzige aus dem Stamm der Bahir.“

Der Schamane zieht die Beine an sich heran und läßt den Kopf auf den Knien ruhen. „Vom Händler zu Söldner der nur das Geld will. Mein Gefühl sagt, dass ich dir nichts glauben sollte. Nichts mehr was aus deinem Mund kommt. Vielleicht nicht einmal deinen Namen. Ah, ein Händlerauftrag. Wie untypisch. Soweit ich Händler kenne würden sie kein Geld für einen Mann rauswerfen der kein Geld wieder einbringt. Sie würden sich eher mehr Händler als sonst anheuern und dann die Gefahr gleich bei der nächsten Lieferung platt machen. Aber einen einzigen Söldner, nein. Ebenso wenig glaube ich dir mehr, dass du nur Gutes willst. Sonst hättest du uns nicht angelogen und deine Lüge bringt uns mehr in Gefahr als alles andere.“ langsam wandert der Blick von Sanjan zu Mago. „Hättest du nicht mitgeholfen Barkas zu befreien und den Frieden mit den Aster zu wahren, naja aber Mago sieht aus, als würde da eh noch ein Wort kommen.“ Sein blick wandert weiter zum ehemaligen Händler. So liegt nun sein Kopf seitlich auf den Knien. „Seltsamer weise scheinst du mir auch nicht der Mann zu sein, der nur auf Geld aus ist. Dafür ist dir dein Ruf zu wichtig.“ kurz hält er inne. Der wütende Sarkasmus ist aus seinen Worten verschwunden und er hört sich langsam mehr enttäuscht an. „Doch eines glaube ich dir. Das du dein Wort hältst. Darum und weil dank dir der Frieden gewahrt wurde, bin ich gewillt dir eine zweite Chance zu geben. Aber nur unter einer Bedingung.“ Sein müder Blick wird auf einmal ziemlich ernst. Er hebt sogar den Kopf von den Knien. „Bei den Ahnen, bei deinen Eltern, den Eltern deiner Eltern und deinen Kindern gib uns hier und jetzt dein Wort, dass du Gyphius der Söldner bist, dass du im Auftrag der Händler die Gegend auskundschaften sollst um den Grund für die verlorenen Karawanen zu finden und dass du uns als deine Kampfgefährten nie wieder anlügst.“ Nach diesen Worten blickt er Gryphius fest in die Augen. „Bevor du uns dein Wort gibst, bedenke, dass du bei nur einer einzigen Unwahrheit Schande über dich, deine Ahnen und deine Abkömmlinge bringst. Vielleicht mag so eine Familienschande in deiner Heimat nichts wert sein, aber wir sind gerade nicht dort.“
 1. Dejy für Hebamme
 2. Dejy für Vollidiot
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 29.05.2015, 05:05:27
In das Lagerfeuer vor sich blickend, hüllt sich Elrynor nach seiner kurzen Zwischenfrage wieder in Schweigen und hört den Gesprächen zu, die sich um ihn herum entwickeln. Er versteht noch immer nicht alles aber kann sich langsam einen Reim darauf machen, was diese Gruppe überhaupt erst in sein Dorf geführt hat. Das ändert natürlich nichts an seiner Einstellung und Meinung gegenüber diesen Menschen. Wer sich auf den Weg in ein Dorf macht, um so wichtige Themen zu hinterfragen und einen anstehenden Krieg zu verhindern, sollte sich wirklich etwas besser informieren. Hätten sie Nachforschungen betrieben, dann wären sie vermutlich vorsichtiger den Elfen gegenüber gewesen und hätten über die vorherrschende Meinung Fremden und anderen Rassen gegenüber Bescheid gewusst. Allerdings ist Elrynor nicht überrascht, dass ihre Mission in einer Zelle und ohne seine Hilfe sogar mit dem Tod geendet wäre. Das alles passt sehr gut in das Bild, dass er von Menschen hat und Halbmenschen sind da vermutlich auch nicht besser. Ihre Kurzlebigkeit macht sie impulsiv und unfähig ordentlich zu planen.

Das einer der Menschen seine Kameraden auch noch angelogen hat, war dieser Mission sicherlich nicht besonders zuträglich. Wer weiß schon, was für Probleme der falsche Händler hat entstehen lassen, um seine Identität zu schützen? Von Ehrlichkeit und Vertrauen hängt der Erfolg einer Mission auch ab. Allerdings ist Elrynor nicht daran interessiert, jetzt einen Vortrag über diese Themen zu halten. Er ist zwar neugierig aber das Thema interessiert ihn dann doch nicht genug, um sich auf das Niveau dieser Leute herunterzulassen und mit ihnen zu reden, als würde er dazu gehören. Ganz davon abgesehen ist es fraglich, ob sie überhaupt dazu fähig sein würden, ihm und seinen Worten zu folgen. Dumm schienen sie nicht zu sein aber mit seinen 124 Jahren, ist er ihnen allein an Lebenserfahrung weit überlegen.

So sitzt der Elf weiterhin schweigend vor dem Feuer und ruht seinen geschundenen und schmerzenden Körper aus. Bis auf ein kurzes Lächeln ist ihm keine Reaktion anzusehen. Zu beobachten, wie sie sich gegenseitig Vorwürfe machen und auf die Lüge des Händlers reagieren, besaß schon einen gewissen Unterhaltungswert. Jetzt fehlt nur noch, dass die Kargi dem Menschen an die Gurgel gehen und ein Kampf zwischen den beiden Parteien ausbricht.
Elrynor entsinnt sich, dass ihm eine Frage gestellt worden war und auf die will er noch antworten. Er räuspert sich und ignoriert den Fakt, dass gerade ein Gespräch geführt wird. Schließlich lässt er sich dazu herab, sein Wissen mit Menschen und Kargi zu teilen und da ist es doch das Mindeste, dass die Gespräche eingestellt werden, wenn er redet. "Ich bezweifle, dass dieses Pack die Macht besitzt, so mächtige Illusionsmagie zu wirken." Völlig undenkbar. "Es gibt nur sehr wenige Personen, die dazu in der Lage sind und die haben sicherlich Wichtigeres zu tun." Elrynor ist in seinem Element und ringt sich sogar dazu durch, etwas mehr zu erzählen. "Schwächere Illusionsmagie hätte man einfach durchschauen können. Es hätte etwas gefehlt, zum Beispiel Gerüche oder Geräusche."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 29.05.2015, 05:33:03
Als Marus Schelte auf ihn niederprasselt, zuckt Basilio zurück wie ein getretener Hund. Als sie gar vom Serogul verlangt—was, dass man den Spion hinrichten solle?—weiten sich seine Augen ungläubig. Meint sie das ernst? Man braucht bloß eine kleine Lüge zuzugeben und schon zählt gar nichts mehr, was man getan hat, doch zum Großteil für sie getan hat? Schon weicht das Lächeln der Mordlust? (Jemand, der sich besser mit Frauen auskennt als Basilio, hätte ihm dies vielleicht vorhersagen können.)

"Feige", murmelt er empört. "Es hat meinen ganzen Mut gebraucht, um... Wie hätte ich es denn früher...? Ihr hättet mich doch gleich...! Ich musst' doch erst mit Taten zeigen... Ich wollt's doch wieder gutmachen!" endet er verzweifelt. "Lass es mich doch wieder gutmachen."

Doch seine Worte fallen bei der schönen Dame auf taube Ohren und dann legt zu guter Letzt auch noch Sanjan los, dass dem armen Basilio Hören und Sehen vergeht. Wer hätte gedacht, dass in diesem schmächtigen Kerl, kaum größer als er selbst, so viel Wut steckt? Wut, die streckenweise überhaupt nichts mit Basilio zu tun hat, wie die bitteren Worte über die gemischte Abstammung zeigen, sich aber trotzdem über ihn entläd wie ein Gewitter im Erntemond.

Und deshalb soll man niemals eine Lüge zugeben. Aber du wusstest es ja mal wieder besser als alle Regeln. Herrje, vielleicht ist es gar nicht so schlecht, die Grünhäute knüpfen dich auf, das erspart dir wenigstens den Bericht daheim!

Schließlich kommt der Halbelf zum Ende und Basilio, noch immer hockend, öffnet selbstbewusst den Mund, um leichthin zu versprechen, was als Bedingung gefordert wurde. Doch die Worte kommen ihm nicht über die Lippen. Eigentlich hätte es eine leichte Übung für ihn sein sollen. Hach, er taugt aber wirklich zu gar nichts. Vater hat sich in mir geirrt... oder Maru mich bloß verwirrt? Er seufzt.

Während Basilio aber noch fieberhaft überlegt, was er Sanjan antworten solle, meldet sich der Elfenmagier zu Wort und lässt sich tatsächlich dazu herab, auf die Frage zu antworten, die Basilio gestellt hat, als alles noch in Ordnung war. Einen Augenblick lang starrt Basilio ihn mit offenem Mund an. Das ist ja alles hochinteressant und es drängen sich ihm auch gleich ein oder zwei Fragen nebst einer Anmerkung auf, doch Sanjan wartet noch immer und mit deutlicher Ungeduld auf Antwort. Basilio kommt zu dem einzigen Schluss, zu welchem er kommen kann.

"Ach, es war ja nur so ein Gedanke", sagt er und erhebt sich nun doch, aber sehr langsam, um niemanden nervös zu machen. "Dass wir uns, zwecks gemeinsamen Zieles, zusammentun könnten. Doch du verlangst zu viel mit deinem Schwur. Das meiste davon hätte ich dir ohne Zögern und von ganzem Herz zugesagt, aber so... Ach, sei's drum. Ich arbeite eh besser allein. Lebt wohl und bestes Gelingen bei eurem Unterfangen."

Ein wenig zweifelnd sieht er zu seiner abgekämpften Stute hinüber, um die er sich sowieso dringend kümmern sollte, die ihn aber kaum an diesem Tag noch weit tragen würde. Er macht einen Schritt in ihre Richtung, da hält er noch einmal inne.

"Ja, was glaubt ihr alle denn eigentlich, das ich mit meinem Eingeständnis bezwecken wollte, wenn nicht genau das, was ich sagte?" platzt es aus ihm heraus. "Außer vielleicht, dass ich Maru nicht länger anlügen wollte, weil es mir das Herz zerriss. Oh ja, ein eiskalter, durchtriebener Bursche! Wenn 'wally' Hornochse heißt, dann sag ich: wally in der Tat!"

Bei diesen Worten greift er, ohne schnelle Bewegungen, in seine hintere Hosentasche und zieht er die vorderste Karte hervor. Herzdame. Er betrachtet sie kurz, lächelt spöttisch, und wirft sie ins Feuer.

"Lehrgeld. Der Fehler passiert mir nicht noch einmal." Er nickt in die Runde und wendet sich zum Gehen.[1]
 1. Huch. Et tu, Basilio?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 29.05.2015, 10:54:58
Sanjan schüttelt den Kopf zu Gryphius Reaktion aber er hatte es schon geahnt. Offensichtlich ist auch das mit dem Söldner eine Lüge und wohl nicht  einmal der Name stimmt. So in die Ecke gedrängt zerbrachen Lügen halt schnell und dieser Wally hatte nicht einmal den Schneid zu sagen, dass er ertappt wurde. Nein er macht nun auf, er sei doch jetzt das Opfer und wie gut ist es doch, dass ich gerade die Wahrheit gesagt habe. Die Augen des Halbelfen verengen sich. Wahrscheinlich denkt er jetzt, wie dumm es doch war seine Lüge platzen zu lassen und will es nächstes Mal besser machen.

Ihm fallen prompt einige schärfe Beleidigungen ein, doch anstelle sie zu äußern richtet er sich auf. Danach würdigt er dem Wally keines Blickes. Er schaut nur den Serogul an. „Damit ist dann wohl alles gesagt und kleine Lüge ist doch eine größere.“ er zieht schwer die Luft durch die Nase ein. „Wenn der Elf mit möchte, kann er dies meinetwegen tun. Damit wären wir dann zu viert und ich sende Grimnir morgen mit einem Schreiben in Dorf.  Gebt uns bitte ein paar Tage Zeit. Falls ihr nichts von uns oder dem Ältesten hört, heißt es, dass wir versagt haben und ihr von den Menschen angegriffen werdet. Aber hoffen wir einmal das Beste.“ Der schnappt sich seine Kopfbedeckung vom Boden und wartet nur noch auf eine Reaktion des Kargi. Ansonsten ist wohl für ihn der Abend gelaufen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 29.05.2015, 13:17:06
Basilio versucht es ein letztes Mal. Die Angst, so vor seinen Vater treten zu  müssen, ist einfach größer als seine Angst vor allem, was die Grünhäute ihm antun könnten. Und obwohl er auf Sanjans erneute Anschuldigung reagiert, sieht er dabei Mago an, der sich bislang noch nicht geäußert hat. Die rechte Faust hebt er zum Herzen.[1]

"Folgendes schwöre ich beim Grab meiner Mutter, der verfluchten Verräterseele meines Vaters und beim Glück und Leben meiner liebsten Zwillingsschwester: Ich möchte wirklich herausfinden, wer hier unter den drei Völkern einen Krieg anzetteln will, und einen solchen nach Möglichkeit verhindern; meine beruflichen Qualifikationen sind die genannten; mein Angebot, euch nach bestem Vermögen zur Seite zu stehen, ist mir ernst und ich plane keinerlei Hinterlist; ich würde nichts tun, das Maru ein Leid erzeugt; ich finde wirklich, die Ukhtark sollten mit Dorwida, sobald die aktuelle Krise überstanden ist, einen neuen Vertrag aushandeln, der beiden Seiten gerecht wird; und meinen Kameraden wäre ich ein treuer Kamerad. Sogar, dass ich vor allem deshalb hier bin, weil ich meinem Ziehvater beweisen will, dass ich was taug, stimmt, auch wenn ich in der Hinsicht meine Felle davonschwimmen sehe." Etwas leiser—betreten oder gar kleinlaut?—fügt er hinzu: "Im Übrigen stimmt überhaupt alles, was ich Maru gesagt hab."
 1. Gleiche Situation, gleicher NPC, gleicher Diplomatie-Wurf, gelt?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 29.05.2015, 14:20:58
Als Basilio sich hinstellt und seinen Schwur leistet, treffen sich die Augen des Serogul mit den seinen. Mago ist immer noch reglos, die Gesichtszüge immer noch streng ud angespannt.  Dann endet der Koraker und alle am Feuer warten auf die Reaktion des Häuptlingsohnes.

Einige Sekunden vergehen, ohne dass sich etwas tut. Dann erhebt sich Mago langsam vom Feuer und geht auf Basilio zu. Das Gesicht immer noch hart, die Augen mit scharfem Blick geschlagen, sieht seine breitschultrige Gestalt beängstigend aus, wie sie auf Basilio zusteuert. Als der Krieger dann, immer noch wortlos, nach dem Dolch an seinem Gürtel greift und diesen herauszieht, stockt den Anwesenden - vor allem aber Basilio selbst - der Atem.

Noch ein Schritt und Mago steht genau vor ihm, hebt die Rechte... und reicht Basilio den Dolch mit dem Griff nach vorn. "Ein langer Schwur, den du da schwörst", sagt er mit bestimmter Stimme. "Ich bin bei dem Bahir - ich weiß nicht, ob man dir glauben kann. Und Maru hat Recht - Spione dulden wir nicht in unserer Mitte."

Dann hält er kurz inne und schaut nacheinander seine Stammesgenossen an - Barkas, Zahur, Maru, Hasdru - bis der Blick über die Gefährten streift. "Aber du hast meinen Bruder gerettet", fährt er fort. "Und du hast Dihal gerettet. Egal, was sonst noch ist - dafür stehen wir in deiner Schuld und das ist der Grund, warum ich diese eine Lüge, die du nun aufgedeckt hast, nicht sao bestrafe, wie wir es zu pflegen tun." Mago blickt Basilio direkt in die Augen. "Das gilt aber nicht für weitere."

Dann wendet sich der Kämpfer ab und tritt einige Schritte zurück, bevor er sich wieder umdreht. Basilio kann sich entspannen - die Bedrohungslage ist nicht mehr so extrem, wie sie davor schien. Doch der Serogul fährt fort: "Ich kann dich aber auch nicht gehen lassen, so lange wir nicht sicher sind, auf welcher Seite du tatsächlich stehst. Du hast zu viel in Kezhdal gesehen und zu viel im Muog gehört, als dass wir dich laufen lassen könnten, ohne Vertrauen zu dir zu haben.

Daher mein Angebot: Sanjan, Tarqetik und Manik werden die Söldner im Norden suchen und versuchen, diesen Fall aufzuklären. Ich werde sie begleiten. Und vielleicht auch der Aster hier.
" Ein Seitenblick geht bei diesen Worten zu Elrynor. Dann schaut Mago wieder zu Basilio und deutet auf das Messer. "Wir Kargi besiegeln unsere Eide mit dem eigenen Blut. Besiegle auch du deinen Eid, damit wir ihn glauben können. Und dann komm mit uns und beweise uns, dass dein Schwur ernst gemeint war. Verdiene dir das Vertrauen zurück, von dem du meinst, dass es dir jetzt schon zusteht. Das, oder der Kerker in Kezhdal - du hast die Wahl."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 29.05.2015, 15:12:32
Basilio, der das Messer aus Magos Hand instinktiv entgegengenommen hat, steht da und überlegt. Einen Schwur mit dem eigenen Blut, das geht schlecht, ohne den eigenen Namen zu benutzen. Wenn er aber seinen Namen nennt, dann wäre der Kerker ihm gewiss, oder schlimmeres. Da wäre es doch besser, er geht gleich in den Kerker und versucht, von dort zu fliehen? Ja, das ist die einzige Möglichkeit. Alles andere wäre Wahnsinn. Herrje, es sind Grünhäute! Dies ganze Gerade über Vertrauen, Ehre, Schuld und Schwur, das sollte doch so an dir vorbei gehen, es ist der Feind, der vor dir steht! Lass dir bloß nicht vom dem imponieren!

Basilio richtet sich zu seiner vollen Größe auf und tritt vor, den Dolch erhoben. Ein letztes Zögern, dann schneidet er sich über den zuvor entblößten linken Unterarm, knapp über dem oberen Riemen seiner versteckten, zurzeit leeren Messerscheide.

"So bezeuge ich, Basilio Aristide de Laroque, Feldwebel der Korakischen Armee, mit meinem Blut: dass alles, was ich soeben geschworen habe, die Wahrheit sei. Mein Auftrag, jetzt und im allgemeinen, lautet mein Volk zu schützen wie jeder Soldat, darüberhinaus aber stets nach Alternativen zum ewig währenden Krieg Ausschau zu halten, der die Geißel unserer beiden Völker ist und den wir gründlich satt haben—also nach allem, das Frieden zwischen uns stiften könnte oder zumindest einen etwas dauerhafteren und ehrlicheren Waffenstillstand."

Basilio hält die Luft an, während er auf Magos Reaktion wartet. Alle Farbe ist ihm aus dem Gesicht gewichen, doch keiner der hundert widersprüchlichen Gedanken, die ihm durch den Kopf jagen, findet Ausdruck auf seiner Miene.

Hier ruht Basilio. Er könnte noch am Leben sein, hätte er bloß das Maul gehalten. Oder sich an seinen Auftrag gehalten. Oder sich bei der Armee besser in die Disziplin gefügt. Oder er wäre erst gar kein Soldat geworden, bei seiner Größe. Am besten wäre er gar nicht geboren worden... Ob Mago meinen Namen kennt? Herrje, natürlich wird er ihn kennen...

Es vergeht eine Ewigkeit, deren Ende Basilio ebenso herbeisehnt wie mit Schrecken erwartet.

Da soll mich einer nochmal einen Feigling nennen!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 29.05.2015, 15:45:42
Genauso eine Reaktion hat der Fhokki von Gryphius erwartet. Grade will er zum Konter ansetzen, da erhebt Maru die Stimme. Zuerst ist Manik sich unsicher, ob sie ihrem Lügner nicht sogar beistehen wird, doch als sie anfängt zu sprechen, macht sich ob ihrer Worte ein immer breiteres Grinsen auf dem Gesicht des Fhokkis Platz.
Ein wenig mehr überrascht ist Manik allerdings, bei Sanjans harschen Worten. Zwar weiß der Waldläufer um den Umstand, dass der Schamane einen ähnlichen Standpunkt wie er vertritt, in diesem Sachverhalt, doch diese Heftigkeit kommt dann doch unerwartet. Als Sanjan kurz Details aus seiner Vergangenheit anschneidet zuckt der Fhokki sogar leicht zusammen. Die Bitterkeit ist deutlich aus der Stimme des Dejy rauszuhören.
Als schließlich auch noch Mago seine Meinung auf eine sehr direkte Art kund tut, ist die Freude auf Maniks Gesicht kaum zu übersehen. Gott sei Dank. Andere die seiner Meinung waren, was das anging. Als der Serogul seinen Dolch zückt und damit schnellen Schrittes auf Gryphius zustapft, weiten sich zwar kurz die Augen des Fhokki, aber wirklich was dagegen tun, wenn die anwesenden Kargi sich zu sowas entschließen würden, könnte er eh nicht. Und wenn das nunmal die Strafe in Kezdhal für solches Verhalten ist, dann ist sie auch verdient.
Doch es kommt anders. Mago bietet Gryphius einen Blutschwur an. Großartige Rede des Kargis und Manik ist gewillt, sich einzumischen und ihm zuzustimmen. Angesichts der Situation, der Stille die sich über sie alle gelegt hat, hält er sich jedoch zurück und beobachtet gespannt die Szene.

Als schließlich Gryphius Schwur aus ihm herausfällt, wie Wasser einen Wasserfall hinunter und Manik sich dessen Gewahr wird, was da eben gesagt wurde, kann der Fhokki wieder nicht anders und fängt lauthals an zu lachen. Basilio. Feldbewebel. Armee. Also ist das eben erfolgte Geständnis auch nur eine Lüge gewesen. Manik kann nicht anders. Er schüttelt sich vor Lachen und muss sogar zu Boden gehen, weil sonst seine Beine von selbst nachgegeben hätten. So kniet er dort und ergibt sich seinem Lachanfall, ohne die verwirrten, überraschten und auch bösen Blicke, die auf ihm ruhen zu bemerken. Erst als er in einer kurzen Pause zum Luft holen aufblickt und Magos verärgerten Blick sieht, wird Manik schlagartig wieder still.
Ähm, Verzeihung.“, räuspert er sich, „Bitte, ähm, Fahrt fort, aber da das jetzt die zweite Wahrheit innerhalb von fünf Minuten war, wollt Ihr vielleicht nach einer Dritten fragen…
Schmunzelnd erhebt sich der Fhokki wieder und legt brav die Hände übereinander.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 29.05.2015, 19:14:24
„Es wird für nun Basilio keine dritte Wahrheit mehr geben.“ Mischt sich Sanjan ein. Seine Augen sind immer noch wütend zusammen gezogen. Seine Vermutung, dass auch das mit dem Söldner gelogen war, hat sich bestätigt. Darum ist er jetzt gerade auch nicht wirklich belustigt.

Langsam schließt er zu Mago auf, stellt sich rechts neben den Serogul und betrachtet die Verletzung am linken Unterarm des Menschen. Mit nun mehr ernsten als wütenden Blick, hebt er seine rechte Hand, streckt den Zeigefinger aus und so Basilio keine Anstalten macht sich wegzudrehen, berührt er gar den Unterarm kurz über den Schnitt. „Mit Blut hast du geschworen. Wir haben dich gehört Basilio, Madu keele[1]. Jedes deiner Worte und so wie die Ahnen ihr Blut nicht vergessen, werden wir deinen Schwur auch nicht vergessen.“ Kurz hält der Schamane inne. Sein Blick wandert zu Mago, dann schaut er jedoch wieder Basilio an und fährt fort. „Für die Kargi kann ich nicht sprechen, aber als Bahir und Schamane sage ich dir. Du hast mit Blut geschoren. Ist eines deiner Worte unwahr, brichst du damit also deinen Schwur kenne die Folge.“ Mit dem Fingernagel des Fingers der bis jetzt noch auf Basilios Arm ruhte, fährt Sanjan dem Felwebel auf der Haut entlang zur Unterseite des Armes. „Denn ein solcher Bruch kann nur mit Blut gesühnt werden. Ich werde mir also die Stelle genau merken von wo du Blut genommen hast.“ Mehr sagt er nicht, aber die Geste ist wohl klar. Er hat Basilio gerade versprochen ihn den Arm ab diesem Schnitt abzuschneiden. Falls sich wirklich herausstellt, dass auch die dritte Wahrheit eine Lüge ist.
 1. Dejy für Schlangenzunge
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 30.05.2015, 16:17:26
Ein eifriges Nicken des Fhokki begleitet Sanjans Worte an Basilio. Der Gesichtsausdruck wird noch zufriedener, als er das langsame Rinnen des Blutes aus der Armwunde des nun Soldaten sowie seinen gequält ungewissen Gesichtsausdruck betrachtet.
Da dies nun anscheinend geklärt scheint, dürfte ich noch eine Anmerkung machen?“, meldet sich der Fhokki dann, nach Sanjans Drohung, fast schon fröhlich wieder zu Wort und schaut nach einem kurzen Blick auf Basilio dabei hauptsächlich den Serogul an.
Ich stimme ja durchaus zu, dass wir uns auf die Suche nach diesen Söldnern begeben sollten. Aber heute ist schon der fünfte Tag nach unserem Aufbruch in Dorwida. Der Gefangene sollte nach sieben Tagen - nach der Rückkehr des Richters - hingerichtet werden. Wenn Desto stirbt, hilft uns das Auffinden der Räuber auch nichts. Und einen Tag müssen wir, mindestens, für die Rückkehr nach Dorwida einplanen.“, Manik macht eine Pause und wirkt als würde er über etwas nachdenken, dann hellt sich sein Gesichtsausdruck auf, offenbar ist es ihm eingefallen, „Von eventuellen Aktionen Hannos oder Khenus gar nicht anzufangen. Also… ähm… falls ihr noch keinen Ort im Kopf habt, an dem wir die Suche beginnen können, weil er ein gutes Versteck abgeben würde zum Beispiel, würde die Suche bestimmt ein wenig Dauern. Dann sollten wir darüber nachdenken, vielleicht eher die zeitkritischen Aufgaben anzugehen, oder?“, fragend blickt Manik in die Runde und sucht in den Gesichtern seiner Gefährten und der Kargi, nach Anzeichen dafür, dass sein Gedankengang Sinn ergibt. „Oder wir schicken Grimnir schonmal mit einer Botschaft zu Jaresh oder sowas? Du erwähntest sowas etwas früher, Sanjan.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 31.05.2015, 21:37:39
Bei Basilios Schwur zieht Mago nur kurz die Augenbrauen hoch, als dieser sich als Feldwebel des Korakischen Heeres zu Erkennen gibt. Doch schnell beruhigt sich sein Blick wieder. Die Gefährten denken zurück an die Ruhe und Gefasstheit, mit der der Serogul die eskalierende Szene vor dem Muog gelöst hatte, als Manik von einem Holzscheit getroffen worden war, an seine bedachten Worte bei der Versammlung der Ältesten und auch seine Aussagen, am Vorabend des Marsches nach Jaylin. Keine Frage - dieser Kargi verfügte eine für seine Art seltene Selbstbeherrschung.

Anders verhält es sich mit den anderen Ukhtark am Feuer. Zahur und Hasdru ziehen scharf die Luft ein und Maru schlägt sich die Hand vor den Mund. Auch Barkas ist die Überraschung sichtlich anzusehen. Im Sitzen richtet er seinen Oberkörper auf und starrt den Koraker an. "Ano?"[1], fragt er entgeistert.

Doch Mago bringt ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und so kann Basilio seinen Schwur beenden und mit dem Schnitt in den Unterarm besiegeln. Sanjan erhebt sich und bringt seine Drohung heraus - danach versucht Manik das Gespräch wieder auf ihren Auftrag zu lenken. Doch diese Bemühungen kommen wohl anscheinend zu schnell.

Zahur, Hansdru und Barkas reden durcheinander. Basilio ist zu aufgeregt und die Ukhtark sprechen zu schnell, um alles zu verstehen, doch er hört die Worte Espiya und Anay heraus - Spion und Verräter. Anscheinend sprechen Zahur und auch Hasdru davon, dass man einen Koraker nicht in der eigenen Mitte dulden darf.

Schließlich ruft Zahur aufgeregt: Ang Koraker mga kaaway. Ang mga ito ay sa digmaan sa Norga-Krangel!" Als Hansdru die fragenden Blicke der Gefährten bemerkt, übersetzt er: "Zahur sagt, Koraker sind Feinde von Kargi. Sie sein im Krieg mit Norga-Krangel."

"Aber nicht mit uns", antwortet Barkas mit scharfem Blick zu Zahur. Danach fallen seine Augen auf Basilio: "Auch wenn deine Lügen auch mir nicht gefallen."

Für einige Augenblicke ist wieder Stille eingekehrt. Dann spricht wieder Mago: "Barkas hat recht", sagt er. "Unsere Vorfahren sind hier geblieben, weil sie dachten, dass wir mit dem Menschen zusammenleben können. Unsere Vettern im Südosten sind im Krieg mit Korak. Aber es ist ein Krieg, den sie begonnen haben aus freien Stücken und den sie aus freien Stücken weiterführen. Es ist nicht unser Krieg." Der Serogul richtet seinen Blick auf Basilio. "Und die Koraker sind nicht unsere Feinde."

Wiederum nach einer Pause fährt er fort: "Was du in deinem Schwur zugegeben hast, braucht Mut. Ich will deinen Worten glauben, so lange deine Taten sie nicht widerlegen. Unsere Abmachung gilt also - du kommst mit uns." Wärend Mago spricht, fällt Basilios Blick auch auf Maru. Die Dariba sagt nichts, sie sitzt immer noch am Feuer - das Gesicht ein Schlachtfeld widersprüchlicher Gefühle. Wut ob der doppelten Lüge? Erleichterung, dass Basilio nicht hingerichtet wird? Oder Enttäuschung? Der Koraker kann es nicht benennen. Er weiß nur, dass Maru bei der aufgeregten Diskussion nicht länger seine Bestrafung gefordert hat - aber sie hat auch keine Partei für ihn ergriffen. Sicher ist nur, dass die Situation sie aufwühlt, auch wenn sie es zu verbergen sucht.

Doch Magos Stimme reißt den Koraker aus diesen Gedankengängen. Dieser wendet sich eben an Manik, Sanjan und Tarqetik und geht auf deren Worte ein: "Du hast Recht, Manik. Das Gebiet im Norden ist weitläufig und wir haben praktisch nur noch einen Tag, bis wir Boten nach Dorwida schicken müssten." Der Serogul hält kurz inne und überlegt. "Es gibt kein Versteck, dass ich mit Bestimmtheit nennen könnte - es sind mehrere Ruinen im Norden und auch einige Wäldchen und Höhlen, die sich zum kampieren eignen würden, aber es gibt eine andere Möglichkeit. Unsere Späher haben in der Neutralen Zone eine Karawane ausgemacht. Es ist ein kleiner Zug - bewacht von drei Söldnern. Es ist unterwegs Dorwida nach P'Bapar. Heute Nachmittag wird es im Norden ankommen - im Gebiet, in dem die anderen Überfälle auf die Karawanen stattgefunden haben sollen. Wir könnten bis zum Anbruch des morgigen Tages dieser Karawane folgen und hoffen, dass sie die Söldner anlockt. Eine andere Möglichkeit, innerhalb eines Tages die Männer zu finden, sehe ich nicht."

Dann schaut er wieder zum schweigsamen Elfen: "Für den Fall, dass Magie im Spiel ist, wie vermutet wurde - könntest du diese erkennen, wenn du sie siehst?"
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: Was?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 01.06.2015, 01:52:23
"Ach Barkas", sagt Basilio in dessen ungefähre Richtung, "jetzt, wo ihr wisst, wer und was ich bin, wird keine Lüge mehr notwendig sein."

Sein Versuch zu grinsen missrät ihm kläglichst. Jetzt, wo die Anspannung mit einem Schlag gewichen ist, sind seine Knie butterweich. Das kommt wohl noch von dem anstrengenden Ritt, denkt Basilio sich. Gegessen hat er, im Gegensatz zu den anderen, ja auch noch nichts—wann zuletzt? Zudem hat er in seinem Eifer ziemlich tief geschnitten, die Wunde klafft weit offen und das Blut strömt seinen Arm hinunter. Da ist es wirklich kein Wunder, dass ihm ein wenig schummrig wird.

"Du brauchst dir die Stelle nicht zu merken", sagt er zu Sanjan, wobei er ihm den Dolch des Serogul in die Hand drückt. "Es wird eine Narbe bleiben."

Damit lässt er sich, wo er steht, auf den Boden plumpsen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 01.06.2015, 10:22:35
Tarqetik sieht sich die ganze Schose mit Blut und Namen, Ideen und Ehre, Eide und Strafen mit an, kaut an einem Grashalm, den er neben sich ausgerissen hat. Nachdem sich die Wellen geglättet haben und nun jeder von dem guten Wert und der Ehrlichkeit überzeugt ist, beginnt man wieder mit dem Thema Arbeit.

Zu dem aufgebrachten Sanja und seinem geforderten Schwur spricht Tarqetik noch rasch: „Nichts gegen die Ahnung und deren Kinder und Götterwelten in denen sie nun leben dürfen, aber glaubst Du ein Mann der lügt und betrügt, der würde auf seine Vorfahren etwas geben? Oder würde er nur lernen besser zu lügen, ja Geständnisse vorzuziehen, um auf seinem Weg zu bleiben? Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, nur wenn man genügend Angst um sein eigenes Leben hat, dann pariert man und ist ehrlich.“ Seine Lippen spitzen sich und lassen die Zunge schalzen: „Zudem wollte, oder will er mit seinen Taten etwas beweisen. Das „Wollte“ – so mit im Baum sitzen und Speichellecken, war vielleicht nicht der beste Start, aber das „Will“ wird sich zeigen. Und es ist doch nun genau so, als hätte er vor uns seinen Kopf zu verpfänden. Einen Pfahl finden wir dann schon schnell.“ Laut lacht der Krieger aus und stellt sich vor den Händlersöldner und misst mit seinen Händen dessen Kopfgröße ab. „Wenn die Mission schief geht und wir dann unsere schlechte Laune an jemandem auslassen müssen, sprich die Schuld zuweisen, dann könnte er ganz praktisch werden.“ Tarqetiks Stimme fällt bei den letzten Satz sichtlich ab, seine Augen glänzen etwas und die Lippen zeigen die blanken Zähne.

Magos Vorschlag zu weiteren Vorgehen trifft bei Tarqetik auf einen einladenden Gesichtsausdruck. Er hört dem Kargi aufmerksam zu und zählt dabei an seinen Fingern die Tage und Möglichkeiten ab, die ihnen noch bleiben, um alles zumindest soweit zu Ende zu bringen, dass zu den Spesen noch was abfällt. „Nun gut. Karawane als möglicher Köder. Dann sollten wir aber rasch zu Pferde sein und den Abstand verringern. So gern ich mir auch dieses Schmierentheater aus dem Parkett ansehe, auf den finalen 3. Akt warte ich dann doch gerne.

Der Krieger schickt sich an zu seinem Pferd zu gehen: „Na Hophop, Mago von den Kargi führt uns, ein möglicher Verräter in den Reihen und eine lange Strecke ohne große Aussicht auf Erfolg liegen vor uns, und Gerüchte werden uns begleiten.“ Er winkt seine Mitreisenden auf zu den Pferden auch dem Elfenneuling zeigt er mit dem Kopf an, dass es weitergeht. Tarqetik schwingt sich in den Sattel und nimmt die Zügel kurz. „Wenn wir zu spät kommen sollten, dann sollten wir hoffen, dass die Karawane etwas von Wert bei sich hat, damit die letzten sieben Tage nicht ausschließlich vom Fett und Fleisch unserer Knochen gelebt haben.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.06.2015, 08:43:49
Ernst folgt der Schamane den Worten von Taryetik. Er hat es tatsächlich wieder geschafft gut zu sprechen und dabei noch über so viele Grenzen zu trampeln wie es geht. Als er Endet und zu den Pferden geht schüttelt er nur den Kopf. Die Aussicht auf noch einen Ritt gefiel ihm nicht, aber welche Optionen hatten sie? Es blieb kaum mehr Zeit und da hieß es wohl Zähne zusammen beißen und durch. Kaum will er sich aufmachen, landet sein Blick bei Basilio. Knurrend denkt er über etwas nach, bevor er schnurgerade zu seinem Pferd geht. Nach wenigen Augenblicken kommt er wieder und hockt sich neben Basilio. Ohne viele Worte, schnappt er sich dennoch blutenden Arm. Während er beginnt die Wunde zu säubern, kaut er auf etwas herum. Er geht dabei nicht gerade sanft vor, schadet der Wunde aber auch nicht. Als sie dann frei von Blut ist, spuckt er in seine Hand und beginnt die grüne Masse über den Schnitt zu streichen. Mit der anderen Hand, hält er Basilio fest, dass er den Arm nicht einfach wegziehen kann. Zum Abschluss verbindet er das Ganze und steht auf. „Die nächsten drei Tage machen wir es genauso. Dann dürfte die Wunde gut angeheilt sein. Ob eine richtige Narbe daraus wird oder nur ein Strich entscheidet dein Körper und die Ahnen.“ Damit geht er zu seinem Pferd. Tätschelt es und nimmt die Decken sowie seine anderen Sachen vom armen Tier. Dann wendet er sich dem frischen Tier zu, welcher von den Kargie bereit gestellt wurde.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 02.06.2015, 09:21:01
"Danke", sagt Basilio, doch da hat Sanjan ihm bereits den Rücken gekehrt. Zweifelnd folgt Basilios Blick dem Mann zu den frischen Pferden, wo auch Tarqetik bereits aufgesessen ist.

Oh je, ob ich das schaffe? Aber verdammt will ich sein, wenn ich hier vor den Grünhäuten und meinen blutrünstigen Gefährten Schwäche zeige... jetzt, wo ich kein dummer kleiner Händler mehr bin.

Er rappelt sich also wieder auf, auch wenn er dabei schwankt, schnappt sich noch rasch etwas Brot und Fleisch vom Proviant der Ukhtark, und hält kurz vor Barkas inne.

"Danke", sagt er auch hier. Ein letzter Zwischenhalt dann vor Maru. Dort sucht er lange nach den richtigen Worten, findet aber keine. Überhaupt, sie wird von ihm keine weiteren Erklärungen oder Beteuerungen hören wollen. Sie wird von ihm gar nichts mehr hören, sehen oder wissen wollen. Da bleibt ihm nur noch eins zu tun.

"Patawarin ninyo ako, Maru", entschuldigt er sich in fehlerfreiem Kargi (oder zumindest frei von absichtlichen Fehlern). "Hindi ko ibig sabihin upang saktan ang damdamin mo. O kasinungalingan. Akala ko hindi marami, maliban kung paano mabuhay ang susunod na sandali." Und wie hübsch du bist. Dass du mich an Amell erinnerst. Dass ich dich irgendwie mag und dir gefallen möchte, egal wie verwirrend und verstörend ich das finde. Ha, das sag ich wohl besser nicht. Nur eines noch. "Nais ko sa iyo ang lahat ng mga pinakamahusay na. Paalam."[1]

Dann macht auch Basilio sich auf, sein Gepäck von der erschöpften Stute zu holen und zu welch Reittier auch immer man ihm zuweisen würde zu tragen. Dabei steckt er, ohne den geringsten Versuch, es zu verbergen, seine beiden Messer wieder dahin, wo sie hingehören. Dabei fällt ihm auf, dass der Elf noch immer reglos am Feuer sitzt—unentschlossen, wie ihm scheint, aber Elfenmienen sind schwer zu deuten. Soviel meint er nach seiner doch sehr überschaubaren Erfahrung bereits sagen zu dürfen. Dafür sehen sie um so mehr, hab' ich das Gefühl.

"Was ist, Elrynor, kommst du mit?" spricht er ihn an. Sein Interesse an dem Elfen ist zweifach. Zum einen wäre es schön, nicht der einzige unter den Gefährten zu sein, der misstrauisch beäugt wird, obwohl Basilio prahlen darf, den Elf darin in Windeseile überholt zu haben. Zum zweiten: Basilio hat noch nie jemanden zaubern sehen. Am liebsten würde er ihn gleich bitten: zauber mal was! Den Blick, welchen er dafür ernten würde, kann er sich allerdings vorstellen.

"Es fragt hier niemand, was du ausgefressen hast." Dass er etwas ausgefressen haben muss und nicht bloß wie sie dumm mit dem Fürsten aneinander geraten ist, scheint Basilio dagegen unbestritten, sonst hätte Aisling den Mann nicht verbannt, sondern ihm gesagt, er solle sich ein paar Monate versteckt halten, bis ihr Vater gestorben wäre und sie fest im Sattel säße, und dann zurückkehren. "Interessant ist nämlich bloß die Frage: Wie sehr liegen die Deinen dir noch am Herzen, obwohl sie dich verbannt haben? Möchtest du uns helfen herauszufinden, wer sie in den Krieg stürzen will? Die Kerle werden es nämlich weiter versuchen, auch wenn wir ihren ersten Plan vereitelt haben. Entscheid dich."

 1. Kargi für: Es tut mir leid, Maru. (...) Ich wollte dich nicht beleidigen. Oder belügen. Ich habe überhaupt nicht viel gedacht, außer, wie ich den nächsten Augenblick übersteh'. (...) Ich wünsch' dir alles gute. Leb wohl.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 02.06.2015, 21:28:15
"Ich bin mir nicht sicher", beginnt Manik während auch er seine Sachen auf das frische Pferd hievt, "ob die Elfen in den Plänen der Räuber wirklich eine Rolle gespielt haben." Er hat interessiert hingehört, als ihr Feldwebel ihren Elfen angesprochen hat. "Dass ein durchgehendes Pferd genau in's Gebiet der Elfen reitet, kann nun wirklich niemand vorhersehen.", nachdenklich blickt der Fhokki auf die Seite des Pferdes und schüttelt dann den Kopf. "Zumindest würde ich meinem Plan nicht so einem Zufall aussetzen. Wobei ja auch was vom El-Dingens-Wald gefaselt wurde, oder?" Sein ratsuchender Blick wandert zu Barkas, dann aber von dort weiter zu Elrynor. "Was natürlich nicht heisst, dass ihr nicht mitkommen sollt, obwohl ihr ein Elf seid... äääähm, was nur heißen sollte, dass ihr entscheiden sollt, wie ihr wollt, wobei ihr das ja bestimmt sowieso tut. Genau. Wie auch immer... sollen wir los?"

Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 02.06.2015, 21:59:19
"Ein größerer Zufall, als dass eine Kargi-Patrouille ausgerechnet auf eine Menschenpatrouille trifft in einer Weise, dass jede Seite sofort denkt, der andere sei der Angreifer, den sie verfolgen?" fragt Basilio. Er gibt sich echt alle Mühe, nicht spöttisch zu klingen. Es klingt wirklich nur ein klein wenig spöttisch. Das laute 'Ha!' am Ende hat er sich jedenfalls verkniffen!

Ha, Basilio! Du weißt schon, dass das Teil deines Problems ist? Deine Besserwisserei? Der spöttische Ton? So kann man doch mit den Leuten nicht reden! Mit Vorgesetzten nicht, aber auch nicht mit Kameraden. So wirst du nie akzeptiert. Gut, nun bist du gerade ein wenig durch den Wind und von allen Seiten droht man dir, verschiedene deiner Körperteile abzuhacken, aber das ist noch lange kein Grund, in diesem Ton...

"Aber genau das wollen wir ja herausfinden", räumt er schnell ein. "Wer sie sind, was sie planen. Ich bin da ein wenig auf Kalamar fixiert, das geb ich zu. Vielleicht steckt wer ganz anders dahinter. Vielleicht gar gewöhnliche Räuber. Aber Zufall war das trotzdem nicht, dass auch die Elfen mit reingezogen wurden. Das wäre ein schlechter Plan, wenn so etwas zufällig geschehen könnte und das eigentliche Vorhaben womöglich gefährden. Dazu war die erste Begegnung zu sorgfältig geplant, als dass... Aber wir werden ja sehen."


Inzwischen hat er seine Satteltasche verstaut und mustert nun sein Reittier. Das Vieh ist deutlich größer als alles, was er sich je freiwillig ausgesucht hätte. Wie soll er nur seinen Fuß in den Steigbügel bringen? Wie sich mit einer Hand—auch noch die falsche—hochziehen? Was, wenn er nicht hochkommt, wenn er wie ein Reitanfänger auf einem Bein herumhüpfen muss, während das andere in der Luft hängt mit dem Fuß in Kopfhöhe, und dann rutscht auch schon der Sattel um den Bauch des Pferdes herum, und... ach, das hat man alles schon erlebt! Ihm wird ganz flau im Magen. Bitte nicht. Nicht vor diesem Publikum. Nicht vor Grünhäuten. Also los, es hilft ja nix! Mit Schwung und der richtigen Hand. Beiß einfach die Zähne zusammen!

Doch ach, das war nicht seine Stärke.[1] Schon der Griff nach oben an den Sattel zeigte: der linke Arm zieht ihn nicht da hoch. Hoffentlich hat niemand seine schmerzverzerrte Miene bemerkt! Basilio marschiert eilig um den Gaul herum und reevaluiert seine Lage. In seinem Leben ist er noch nicht von rechts aufgestiegen. Alles ist verkehrt herum! Da verwechselt man ja schier seine Beine. Na gut, es hilft ja nichts. Eins, zwei, und hopp!

Zu seiner großen Erleichterung kommt er nicht nur problemlos, sondern fast schon elegant von der falschen Seite auf sein viel zu großes Pferd.[2]
 1. Zähigkeit = 3
 2. ride =20
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 04.06.2015, 10:39:57
Elrynor nickt auf Magos Worte hin, bleibt jedoch gewohnt einsilbig. "Ja - ich denke, das könnte ich." Der Elf macht sich langsam auf zu seinem Reittier und tätschelt dabei kurz den Hals der Luchsin. Er scheint mitzukommen - warum er sich so entschieden hat, teilt er zunächst nicht mit. Wer weiß, vielleicht später?[1]

Mit allen anderen macht sich auch Barkas wieder auf, sein Pferd zu satteln. Mago dreht sich nach seinem jüngeren Bruder um. "Was machst du da?"

"Ich komme mit", antwortet dieser lapidar und fährt fort, die Riemen festzuschnallen.

Mago dagegen lässt die Zügel seines Hengstes los und läuft zu seinem Bruder rüber. "Nein, das wirst du nicht. Wir reiten tief in die Neutrale Zone. Ich will nicht, dass mehr als ein Kargi bei der Gruppe ist, um die Menschen von Dorwida möglichst wenig zu provozieren."

Barkas nickt. "Gut. Dann reite ich anstelle vor dir."

"Das tust du ganz sicher nicht. Das ist meine Angelegenheit", antwortet Mago mit Bestimmtheit. Das Gesicht nimmt wieder harte Züge an, als müsste der Serogul Wut zurückhalten.

"Mago", sagt Barkas aufgebracht. "Ich muss mit. Ich muss meine Ehre wieder reinwaschen. Du hast es selbst gesagt: ich habe den Befehl unseres Vaters missachtet und uns an den Rand eines Krieges gebracht. Und dann habe ich mich auch noch gefangen nehmen lassen. Wie soll ich so den Ältesten und dem Gul unter die Augen treten? Vater wird es nicht wie du bei mahnenden Worten belassen. Er wird mich wahrscheinlich in seine Arme schließen und Willkommen heißen. Und dann wird er mich für meine Fehler für eine Woche in die Grube werfen lassen. So kann ich nicht zurück."

Der Serogul zögert, bevor er antwortet. "Wärst du mein Sohn, würde ich das auch so machen."

"Mago" - es ist die helle Stimme von Maru, die sich nun in die Diskussion einschaltet. "Bitte bedenke - Barkas ist der Einzige, der beide Truppen der Menschen gesehen hat. Wenn die Wegelagerer im Norden die erste Gruppe gestellt haben, dann könnte er die Männer wiedererkennen. Und er könnte - falls die Gruppe danach nach Dorwida reitet - als Augenzeuge dort sprechen. Du nicht."

Stille kehrt ein. Mago denkt über die Worte nach. Schaut zu Dariba und dann wieder zu seinem Bruder. Schließlich holt er tief Luft, dass sich die wulstigen Brustmuskeln wölben und stößt diese mit einem resignierten Seufzer aus. "Also gut" - er reicht seinem Bruder wieder die Hand zum Kargi-Gruß und zieht ihn an sich heran, als dieser einschlägt. "Ngunit dalhin ito ng mas mahusay na oras na ito"[2], fügt er noch hinzu als sie sich wieder lösen und gibt Barkas einen brüderlichen Klaps auf den Hinterkopf.

Der jüngere Ukhtark lächelt und nickt. Dann steigt er auf das Pferd und treibt es zu den anderen. Mago läuft dagegen zu Sanjan, Manik und Tarqetik, die bereits aufgesessen sind. Er wendet sich an den Schamanen und spricht leise, so dass nur die drei Männer sie hören können: "Sohn der Bahir, sei wachsam. Ihr könnt weder dem Aster, noch dem Krieger dort vollends trauen. Haltet die Augen offen - was Feind und Freund angeht." Dann nickt er noch einmal allen in der Gruppe zu. "Die Karawane ist auf der Straße nach P'Bapar unterwegs. Wenn ihr nun nach Nordostost, dürftet ihr auf sie treffen. Ich schlage vor, dass ihr der Karawane in unauffälligem Abstand folgt. Wenn ihr zu nah dran seid, bemerken euch die Söldner und halten sich womöglich zurück. Gute Jagd."

Die Gefährten nicken ebenfalls und wenden sich um. Auch die anderen Kargi verabschieden sich. Zum Schluss Maru mit einem an alle gerichteten: "Viel Glück!" Dann bricht der Trupp auf - eine illustre Gruppe bestehend aus einem Nordmann, einem Bahir-Schamanen, einem Feldwebel des korakischen Heeres, einem ehemaligen Gladiator, dem jüngeren Sohn eines Guls der Kargi, einem verstoßenen Elfen-Hexer, einem treuen Wolf und einer aufgebrachten Luchsin.

Die frischen Pferde sind schnell und so lässt die Gruppe bald die Ausläufer des Waldes hinter sich und reitet durch die weiten Ebenen der Neutralen Zone. Wieder einmal kommt es den drei Menschen und dem Halbelf in den Sinn, dass hier Hektar über Hektar von fruchtbarem Land brachliegt aufgrund der Vereinbarung zwischen Kezhdal und Dorwida. Die Ambitionen beider Dörfer ergeben Sinn ob dieser Verschwendung. Doch die Gedanken sind zäh und verkleben im Kopf wie Baumsaft. Das rhytmische Auf und Ab auf dem Pferderücken und die Hufschläge im Takt rufen mit Macht den Schlaf herbei und die Männer müssen sich anstrengen, die Augen offen zu halten. Seit nunmehr fast 30 Stunden haben sie nicht geschlafen, sieht man von den ein- oder zweistündigen Nickerchen ab, die der eine oder andere in der Zelle gehalten hatte. Keine Frage - eine gute Vorbereitung auf einen bevorstehenden Kampf sieht anders aus.[3]

Die Sonne verlässt bereits den Zenit und beginnt sich wieder gen Horizont zu neigen - zeigt an, dass die Mittagshitze bald wieder Geschichte sein wird, da erspähen Maniks geübte Augen in der Ferne die Staubfahne der Karawane. Schon bald können auch die anderen die vier Wagen - jeweils von zwei Mulis gezogen - und die insgesamt fünf Reiter um sie herum erkennen. Einer von diesen scheint ein Kind auf einem Pony zu sein.
 1. Hi Thorgrimm - ich habe das Mal so eingebaut, wenn du nichts dagegen hast. Du kannst ja retrospektiv dazu was sagen, wenn du willst.
 2. Kargi; Übersetzung für Basilio: Aber mach' es diesmal besser.
 3. Malus von -2 auf alle Skill-, Rettungs- und Angriffswürfe, bis die Gruppe wieder mindestens 6 Stunden Schlaf hatte. Die Regel habe ich mir jetzt einfallen lassen - falls es spezifische, offizielle Regeln zu Schlafmangel geben sollte, kann man mich gerne per PM darauf hinweisen und ich schaue mir die an und entscheide, ob wir das anpassen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 04.06.2015, 15:47:31
Nachdem beschlossen wurde, dass Barkas sie anführt und die beiden Brüder sich gerade verabschiedet haben, lenkt Basilio sein Pferd zu Barkas hinüber. "Tinulungan mo ako", sagt er, sodass die anderen Ukhtark es auch hören. "Kailangan ko ng tulong sa iyo. Kaya na namin pareho ang makatatayo sa harap ng aming mga magulang, at makikita mo ito nang walang kahihiyan sa mga mata. Hindi ka magsisisi."[1]

Er sieht erst Barkas, dann Mago in die Augen, dann wendet er sein Pferd zum Aufbruch.

Und nein, ich schau mich nicht nach ihr um, denkt er, während der Trupp sich in Bewegung setzt. Ha, ich hab schließlich auch meinen Stolz! Sie wollte mich einsperren lassen oder hinrichten und beim Abschied hat sie fein aufgepasst, mich ja nicht anzuschauen, also denk ich gar nicht daran, mich umzudrehen! Und dabei bleibt er[2], auch wenn er es wenig später schon bereut. Na wunderbar, mein Stolz ist mir geblieben. Viel lieber aber hätte ich gewusst, ob sie mir nachgeblickt hat und wie sie dabei ausgeschaut hat! Ach, warum habe ich mich nicht umgedreht?

Der folgende Ritt aber lässt ihm keinerlei Muße, über Maru oder irgendwas sonst nachzudenken. Barkas drängt in gutem Tempo voran und die Erschöpfung macht Basilio bald zu schaffen. Trotzdem aber ist er aufgedreht, voller Tatendrang. Heldentaten warten auf sie! Was für ein skurriler Trupp sie doch sind. Den Elfen wird er im Auge behalten müssen. Die anderen verschwenden zuviel Aufwand darauf, ihn, Basilio, im Auge zu behalten. Der Elf dagegen scheint auf sie alle ein Auge zu haben, besonders aber auf den Kargi. Ha, was für eine putzige Situation! Basilios Augen jedenfalls sind groß und glänzen vor Aufregung.

Als das Gelände sie doch einmal zwingt, das Tempo zu verlangsamen, denkt er über seine Lage und das weitere Vorgehen nach. Ob es in der Geschichte Koraks je einen Spion gegeben hat, der sich selbst auf diese Weise verriet? Oh je, warum mache ich alles, was ich anpacke, so furchtbar gründlich? Warum muss ich, wenn ich Mist baue, gleich Bockmist bauen? Und doch, auch mit der Wahrheit lässt sich arbeiten. Er muss nur versuchen, einen Nutzen daraus zu ziehen. Ein findiger Kopf kann schließlich aus nahezu allem einen Nutzen ziehen, so wie überhaupt kaum etwas auf der Welt derart endgültig ist, dass es sich nicht um- oder zurechtbiegen lässt. Wer weiß, langfristig gedacht wäre es vielleicht nützlich, diesen Grünhäuten hier zu beweisen, dass ein Mensch durchaus etwas von Ehre versteht, dass er sein Wort hält, dass man sich auf ihn verlassen kann. Aber dann zieht Barkas das Tempo wieder an und Basilios Gedanken verwirren sich, weil er sich ganz auf den Ritt und das Gelände konzentrieren muss.

Einige Stunden kämpft Basilio schweigend gegen die immer mächtiger werdende Erschöpfung. Jeder Knochen im Leib tut ihm weh, sogar an Stellen, an denen er gar keine Knochen vermutet hätte. Die Augen drohen ihm zuzufallen und immer wieder sackt er plötzlich nach vorn und kann sich nur so gerade noch fangen. Um sich abzulenken versucht er zunächst, ein Gespräch mit dem Elfen anzufangen.

"Wie funktioniert das denn so mit der Magie?" fragt er Elrynor unter anderem. "Auf was müssen wir uns gefasst machen, im Kampf, mit dir an unserer Seite?"

Kurz darauf sagt er zu Tarqetik, Manik und Sanjan: "Im Ernst, ich weiß gar nicht, warum ihr so verschnupft seid mit mir. Euch habe ich doch gar nicht belogen, nur die Kargi. Ihr wart bloß zufällig zur selben Zeit am selben Ort! Wisst ihr, was ich glaube? Ihr ärgert euch gar nicht über mich und dass ich euch täuschen wollte—denn das wollte ich ja gar nicht—sondern über euch selbst, dass ihr mir auch nur ein Wort geglaubt habt. Wahrscheinlich habt ihr sogar etliche Warnsignale ignoriert? Aber dafür kann ich ja schließlich nichts."

Der Grund dafür, dass er so frech er daherplappert, dürfte aber nicht schwer zu erraten sein: inzwischen schwankt er doch sehr bedenklich im Sattel, seine Augen liegen tief in den Höhlen und blass ist er auch.

Etwas später lenkt er sein Pferd neben Barkas. Man reitet gerade wieder ein wenig gemächlicher, sodass Basilio wieder zu Luft kommt.

"Mago ay isang mabuting kapatid[3]", beginnt er einleitend, doch danach schweigt er erst einmal eine geraume Weile, um Barkas die Gelegenheit zu geben sich zu wundern, worauf der Mensch wohl hinaus will. Erst, als Basilio eine gewisse Unruhe (oder Verärgerung?) bei dem Kargi spürt, fährt er fort. "Mula sa aking tatlong kapatid na lalaki, dalawang ay patay, isang ay nawawala. Hindi ko pa nakita sa kanya para sa labing-walo taon. Kapag ako ay anim na taong gulang, ang aking mga magulang ay pinugutan ng ulo. Sa harap ng aking mga mata.[4]"

Er macht eine weitere Pause, in der Barkas hoffentlich zum falschen Schluss gelangt: dass Basilio seine Familie im Krieg mit Norga-Krangel verloren hat. Dann stellt er klar: "Kalamar ito ay masisi, hindi Norga-Krangel.[5]" Wieder eine Pause, diesmal kurz. "Parehong sa Korak at sa Norga-Krangel may mga tao na sa tingin maaari silang manalo ito digmaan. Dahil ako ay may aking sariling mga teorya. Kung Korak at Norga-Krangel ay magkasama handa na kapag kapwa natin nanghihina at nabawasan sa gayon na ang digmaan sa pagitan ng sa amin sa wakas hihinto, pagkatapos Kalamar ay salakayin at tangayin sa kabuuan ng parehong mga bansa at maaaring tumayo walang laban sa kanila, dahil kami ay may bawat isa pinalo sa bingit ng kawalang-kaya.[6]"

Mehr sagt Basilio nicht dazu. Die Wahrheit spricht für sich selbst, heißt es ja so schön. Soll Barkas seine eigenen Schlüsse daraus ziehen, weshalb Basilio ihm das erzählt und was er damit sagen will, dann kann niemand hinterher behaupten, er hätte gelogen.

Die Wahrheit ist, dass er sich selbst noch keinesfalls sicher ist, ob er in den Ukhtark etwas anderes als "den Feind" sehen kann. Verbündete für dieses eine Unternehmen, nun, damit hat er kein Problem, aber wird er je einen der ihren Kamerad nennen können? Freund gar? Ist es überhaupt möglich, so weit über seinen Schatten zu springen? Den Hass auf die Grünhäute zu überwinden, der ihm schon mit der Muttermilch eingeflößt wurde? 'Unsere Vorfahren sind hier geblieben, weil sie dachten, dass wir mit dem Menschen zusammenleben können', hat Mago gesagt, und zwar mehrmals, in ähnlichem Wortlaut. Das findet Basilio sehr interessant, da hätte er ja gern nachgehakt. Wie kamen die Vorfahren auf diese Idee, wie sind sie da herangegangen, sie umzusetzen, kann man daraus etwas lernen? Jedenfalls kann es nicht schaden, die Ukhtark noch ein wenig zu beobachten und ihren Ideen zuzuhören. Wer weiß, was für 'Wahrheiten' er dabei erfährt und wie sich seine 'Wahrheiten' darüber verändern werden.

"Ist sie eigentlich deine Schwester?" fragt er Barkas unvermittelt. "Maru? So wie sie dir erst über den Mund gefahren ist, dir aber gleich darauf beigestanden hat, da hab ich mich bloß gefragt: so was tät eine Schwester machen."

Genau in diesem Augenblick aber deutet Manik nach vorn: er hat die Karawane entdeckt.
 1. Du hast mir geholfen. --- Ich werde dir helfen. Damit wir beide vor unsere Väter treten können und ihnen dabei ohne Scham in die Augen sehen können. Du wirst es nicht bereuen.
 2. will save = 19 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=7636.msg971336#msg971336)
 3. Kargi für: Mago ist ein guter Bruder.
 4. Kargi für: Von meinen drei Brüdern sind zwei tot, einer verschollen. Ich habe ihn seit achtzehn Jahren nicht mehr gesehen. Als ich sechs Jahre alt war, wurden meine Eltern enthauptet. Vor meinen Augen. [Basilio spart sich die Erklärung, wie er noch einen Vater haben kann, obwohl seine Eltern tot sind, weil er davon ausgeht, dass Barkas es sich denken kann. Das werden die Kargi ja wohl ähnlich handhaben: dass ein anderer Krieger den Sohn eines gefallenen Kriegers als eigenen Sohn aufnimmt?]
 5. Kargi für: Daran ist Kalamar schuld, nicht Norga-Krangel.
 6. Kargi für: Sowohl in Korak als auch in Norga Krangel gibt es Leute, die meinen, sie könnten diesen Krieg gewinnen. Ich habe da ja meine eigene Theorie. Wenn Korak und Norga-Krangel miteinander fertig sind, wenn wir uns gegenseitig derart geschwächt und dezimiert haben, dass der Krieg zwischen uns endlich aufhört, dann wird Kalamar einmarschieren und über beide Länder hinwegfegen und niemand wird sich ihnen entgegenstellen können, denn wir haben uns gegenseitig an den Rand der Hilflosigkeit geprügelt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 04.06.2015, 16:23:15
Die Kargi diskutieren ihre Familientradition und Ehrenpunkte unter dem Vater und Anführer der Sippe und finden langsam eine Einigung. Tarqetik lehnt sich in seinem Sattel etwas zurück und beschäftigt sich mit einem eingerissenen Fingernagel, der nach der Behandlung mit seinen Zähnen noch schlimmer aussieht als zuvor. Ein ureigener Instickt zwingt ihn dazu mehrfach rasch auf sein linkes Handgelenk zu tippen, wobei er sich dieser Geste sehr wundert.

Endlich sitzen auch die anderen auf den Rücken ihrer Reittiere und fühlen sich bereit aufzubrechen. Dem umsichtigen Rat den jungen Ukhtard sendet er ein wohlwollendes Nicken, um ihm seinen Dank und seine Bedenken zu bedanken. Dann wendet er sein Pferd, um dem Tross und seinem Führer zu folgen.
Die Gegend ist angenehm überschaubar und bietet fast schon einen idyllischen, friedliebenden Eindruck. Tarqetik lässt seinem Pferd die lange Leine so dass es sich an dem Vordermann orientieren kann während der Mann im Sattel in ein gemütliches Dösen verfällt, der Kopf über nach vorne gebeugt, hängt er ein bisschen tot in den Steigbügeln.

Der Warnruf von Manik, der die Karren zuerst sieht, weckt den Krieger sofort auf. Er blickt nach vorne und als er die Staubwolken sieht die über den Boden kriechen springen seine Lippen zu einem Lächeln.
„Wie war das? Lange Abstand halten und hoffen, dass die Räuber dumm und gierig sein, damit wir brutal und gewinnbringend aggieren können. Kennt jemand die Gegend, in die wir nun reiten? Gäbe es passende Stellen für einen Überfall, den man als Räuber und heimtückischer Wegelagerer gut nutzen könnte?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 04.06.2015, 19:47:16
Ungeduldig scharrt Manik mit den Füßen, als die letzten Worte vor dem Aufbruch ausgetauscht werden. Der Fhokki sagt nichts mehr, auch wenn Basilios Einwand ihn schon wieder in nicht geringem Maße ärgert. Es gibt einen Unterschied zwischen planbaren und nicht planbaren Dingen. Das sollte grade ein Soldat eigentlich wissen. Sicherlich war die Begegnung der Kargi mit den Menschen geplant gewesen. Aber das Reinziehen der Elfen? Wäre Barkas nicht von den Elfen gefangen genommen worden und hätte noch am selben Tag Bericht beim Gul erstattet, wäre das Dorf vielleicht noch am selben Tag in die Kriegsvorbereitungen zur Befreiung Destos gestartet, vor Ihrer Ankunft dort. Bevor irgendetwas hätte beschwichtigt werden können.
Elender Dummkopf denkt er daher nur, als er sich auf das Pferd schwingt, nicht nur ein Lügner, auch noch nicht besonders Helle.

Der Ritt mit den frischen Tieren geht schnell voran, doch fällt es dem Fhokki schwer die Konzentration hoch zu halten. Mehrmals erwischt er sich dabei wie er für ein paar Sekunden wegdöst. Jedesmal wacht er erschrocken wieder auf und ärgert sich maßlos über sich selbst. Grade wenn man  vorne mitreitet und auf der Suche nach etwas ist, darf das nicht passieren.
Die Trägheit schwindet jedoch und weicht der Wut, als Basilio sie wieder in seiner unendlichen Weisheit anquatscht. Wütend will Manik zunächst erwidern, dass das jawohl das Gleiche sei. Ob der Koraker jetzt wirklich so dreist sein will und die nächste Ausrede suchen. Er hätte ja dann in Abwesenheit der Kargi alles klären können, was er aber nicht getan hat.
Stattdessen frisst der Waldläufer die Wut aber lieber in sich hinein und erklärt es sich damit, dass jedes vernünftige Einreden auf Basilio sowieso nichts zu bringen scheint. Völlig merkbefreit, der Kleine.
Ein Gutes hat die Aufregung und das Nachdenken über Basilio jedoch. Die Trägheit und Müdigkeit bleiben verschwunden und so fällt ihm kurze Zeit später etwas ins Auge, das die gesuchte Karawane sein muss. Mit einem aufgeregten Ruf macht er seine Gefährten darauf Aufmerksam und zeigt mit dem Arm in die entsprechende Richtung. Die Entdeckung lässt nicht nur die Trägheit endgültig verschwinden, sondern scheint sogar neue Energie zu bringen, die Manik sogleich auf die Aufgabe lenkt. Was jetzt? Gute Frage Tarqetik. Einen kurzen Moment grübelt der Fhokki bevor er sich ein paar Meter zurückfallen lässt und so antwortet, dass es die ganze Gruppe mitkriegen sollte.

„Selbst wenn es diese Stelle gibt, ist nicht gesagt, dass sie auch genutzt wird, es ist aber trotzdem eine gute Idee. Ich würde sie noch darum ergänzen, dass einer von uns direkt zur Karawane stößt, die Leute dort begleitet und informiert.
“, sein Blick wandert zu Basilio. „jemand Unauffälliges. Sofern die Karawanen nicht immer die Gleiche Anzahl an Begleitern haben und ein oder zwei mehr nicht auffallen würden zumindest. Der Rest kann sich ja die Stellen die in Frage kommen würden ansehen gehen und versuchen die Gefahr auszuschalten, bevor sie entsteht.
Daraufhin atmet Manik feste aus und zuckt mit den Schultern. Es wird auf jeden Fall ein schwieriger Spagat, sowohl die Karawane zu schützen, als auch die Räuber zu finden oder anzulocken.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 04.06.2015, 22:08:12
Aufrecht sitzt Sanjan die ganze Zeit im Sattel. Er muss sich zwar ziemlich konzentrieren mit dem Geist nicht weckzunicken, doch ist er von seinem Körper selbst überrascht. Die Schmerzen vom nächtlichen Ritt waren wie weggeblasen und auch die Anstrengungen dieses Rittes, steckt er gut weg.[1] Und das musste er, denn das Pferd war auch für ihn viel zu groß. Er wusste warum er sich damals für seine Schecke entschieden hatte, aber nun auf diesen Rappen sitzend, flucht er innerlich bei jeder unerwarteten Bewegung des Tiers. Das Tier lässt dafür auch nichts aus. Es hat eindeutig gemerkt, in welchem Zustand sein Reiter ist, und wartet nur darauf, dass er runter rutscht. Die Büsche, kleine Hacken und leichte Sprünge helfen ihm auch noch dabei.[2] Am Ende, ist es dem Tier auch fast gelungen, nur noch ein schneller Spurt, aber da entdecken die Reiter ihr Ziel.

Sanjan hebt daraufhin seinen Blick. Bei der Provokation von Basilio hatte er sich nicht gerührt. Dafür war er nun doch schon zu Müde. Jetzt jedoch rattert sein Verstand. Leider fällt ihm nicht sehr viel über dieses Route ein.[3]. Dafür ist er nun wieder Wache. Nur noch ein Kampf, ein Ritt und sie könnten sich ausruhen. Diesem Ziel nahe, blickt der Schamane über Landschaft und versuchte genaueres bei der Karawane zu erkennen.[4] Das gesehene noch verarbeitend, murmelt er dann „Schwer auf die richtige Entfernung zu achten. Haben sie Späher, werden sie wohl auch unsere Staubwolke sehen. Aber wenn wir alle die Karawane verstärken machen sie einen Rückzieher oder kommen mit ausreichend Männer. Vielleicht sollten wir wirklich einen hinsenden. Einen der auch die Angreifer so lange in Schach halten kann bis die anderen als Nachhut eingreifen können.“
 1. Zähigkeit 20
 2. Reiten 4
 3. Wissen Geogr. 9
 4. Wahrnehmung 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 05.06.2015, 00:12:49
"Dann kommt ja bloß 'der Berg' infrage", sagt Basilio, Tarqetik zuzwinkernd. Doch sofort wird er wieder ernst.

"Maniks Plan klingt nicht schlecht. Ich sehe zwei Probleme, die es zu lösen gilt. Erstens, wenn wir jemanden dorthin schicken und der erzählt den Leutchen, dass hier in der Nähe womöglich Räuber im Hinterhalt lauern und wir ihren Zug aber gerne als Köder benützen täten—nun, ich will mal großzügig sagen, dass ich zwei Möglichkeiten sehe, wie sie darauf reagieren, wovon eine lediglich etwas wahrscheinlicher scheint. Entweder sie sagen: Au ja, tolle Idee, da helfen wir gern, oder sie machen kehrt und bringen sich schleunigst in Sicherheit.

Zweites Problem: Wir können nicht wissen, ob ein Späher der Bande die Karawane nicht schon in Sicht hat oder jeden Augenblick haben wird. Wer immer von uns sich ihr nähert, könnte dabei also bereits beobachtet werden.

Nun hätte ich da eine Idee, wie beides zu lösen wäre, aber dazu bedarf es einer List. Unschuldige Menschen würden dabei belogen werden, was die ehrlicheren unter uns bedrücken würde und sogar ich wäre nicht wenig betroffen, sollte bei dem Überfall dann jemand von ihnen zu Schaden kommen. Ich darf nur schnell die Alternative hochhalten: wenn wir die Leute dort warnen und sie entscheiden sich zur Flucht und die Räuber entkommen uns daraufhin, dann wird's die nächste Karawane erwischen und wer weiß wie viele Leute in Dorwida und Kezhdal und außerdem versuchen wir unser bestes, ihnen zu helfen, unter Einsatz unseres eigenen Lebens."


Basilio räuspert sich verlegen. Der Satz hatte so gut angefangen, doch dann hat er sich auf apologetische Abwege eingelassen. Warum eigentlich? Er schlägt nichts vor, was Mago nicht zuerst vorgeschlagen hätte: die Karawane bleibt der Köder... Zurück zum Punkt.

"Also, ich denk' mir das so: ich reiß mir meine Wunde vom Blutschwur wieder ein bisschen auf, sau mich noch ein wenig mehr mit meinem Blut ein, dann nimmt Tarqetik mich zu sich aufs Pferd und wir reiten gemeinsam zur Karawane. Dort erzählt er dann, er hätte mich in der Wildnis aufgelesen, halb verhungert und verdurstet, verirrt und verwirrt, von wilden Tieren angefallen, wie es scheint—vielleicht kann eins unserer beiden wilden Tiere hier vorher noch meine Kleidung entsprechend zurichten—und ob die Leutchen nicht so liebeswürdig wären, mich ein Stück auf einem ihrer Karren mitzunehmen, bis ich wieder bei Kräften sei. Dafür täte er auch gern seinen Schwertarm und sein wachsames Auge zum Begleitschutz anbieten. Vielleicht gelingt es auch, mich im Wagen so unterbringen, dass ich etwas versteckt liege und die Banditen bei einem Überfall dann überraschen könnte, aber das ist schon schmückendes Beiwerk. Was meint ihr?" endet Basilio zaghaft, ja regelrecht verunsichert klingt seine Stimme. Er sieht vom einen zum anderen, beifallheischend trotz geringster Hoffnung.

Ach, jetzt fallen gleich wieder alle über mich her, es kann ja gar nicht anders kommen.

[1]
 1. perception = 18; Wenn ich ein Späher wär, von wo aus würde ich die Karawane ausspähen? Und: Ist das "Kind" wirklich ein Kind?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 06.06.2015, 03:40:18
Auf was hat Elrynor sich da nur eingelassen? Was hat ihn dazu getrieben, das Angebot dieser Gruppe anzunehmen? "Ja - ich denke, das könnte ich." Die Worte hatten seinen Mund verlassen, bevor er wirklich darüber nachgedacht hatte. Natürlich will er einen anstehenden Krieg verhindern, auch wenn ihm Menschen und Kargi eigentlich egal sind und Seinesgleichen ihn lieber tot als auf einem Pferd reitend sehen wollen. Eigentlich kann ihm dieses gesamte Pack egal sein. Er könnte alle in einen riesigen Sack stecken und draufhauen - den Richtigen würde er immer treffen. Sein eigenes Volk hat ihm misstraut, ihn verachtet und wegen seiner angeborenen Fertigkeiten gefürchtet. Bis auf seine Familie hat es niemanden gegeben, den er wirklich einen Freund hat nennen können. Schuldet er den Elfen des Elnina-Waldes also etwas? Nein. Genauso wenig wie diesen Menschen oder den Kargi.
Was ist es also, dass ihn trotzdem hat mitgehen lassen? Seine neu gewonnene Freiheit sicherlich nicht. Er konnte sich besseres vorstellen, als sein Leben so kurz, nachdem er dem Tod entkommen ist, ein weiteres Mal auf die Waagschale zu legen. Langsam fängt es dem Elfen an zu dämmern, was diese Leute von anderen unterschied und ihn dazu gebracht hat, mitzukommen. Sie verachten ihn nicht. Natürlich misstrauem sie ihm aber nicht aufgrund seiner Fähigkeiten. Niemand scheint ein Problem mit der magischen Kraft zu haben, die er seit seiner Geburt in such trägt. Der Lügner scheint sogar echtes Interesse und keinerlei Angst davor zu haben. Ja, das muss es sein. Er hat eine Gruppe gefunden, die ihn mehr oder weniger - für ihn hat es sich zumindest so angehört - sogar um Hilfe gebeten hat. Er kann seine Magie einsetzen, ohne Angst zu haben, direkt gehängt oder hingerichtet zu werden.
Für Elrynor reicht diese Tatsache für den Moment aus, um der Gruppe zu folgen. Die Zukunft ist schließlich nicht festgeschrieben und er kann sich noch immer von ihnen trennen, wenn ihm der Gestank der Schweinenasen oder die Dummheit der Menschen zu viel werden.

All diese Gedanken und noch viel mehr beschäftigen ihn auf dem langen Ritt, bis ihn Basilio, der Lügner, anspricht und ein Thema anschneidet, welches Elrynor durchaus gewillt ist mit ihm zu diskutieren. Diese Möglichkeit hat sich bisher nie wirklich ergeben und der Elf ist tatsächlich froh, über seine Fähigkeiten reden zu können - auch wenn sein Gesprächspartner lediglich ein Mensch ist. Trotzdem gibt es eine Sache, die ihm schon mehr als einmal aufgefallen ist und ihn stört - ja, fast schon wütend macht. Dieser Mann - und da war er nicht der Einzige - duzt ihn. Anscheinend bringt man Menschenkindern keine Manieren bei, wenn sie aufwachsen. Elrynor ist ein Ivsaar. Ein Elf edlen Blutes und mit mächtigen Ahnen, die noch bis heute magische Kräfte durch ihr Blut weitergeben haben. Was bildet sich dieser Mischling ein? Glaubt er wirklich, auf einer Stufe mit ihm zu stehen? So sehr Elrynor das Thema auch gefällt, er wendet sich hochnäsig ab und wechselt kein Wort mit dem Mann.[1]

Schließlich erreichen sie ihr Ziel - die Karawane ist bereits in Sichtweite. Wieder fangen die Menschen wild an zu diskutieren, ohne sich einen Moment Zeit zu nehmen, die gesamte Situation zu beobachten und zu analysieren. Typisch für die Kurzlebigen und ein Fehler, den er nicht machen würde. Zuerst verschafft sich der Elf einen genauen Überblick über das Gebiet.[2] Gibt es Hügel hinter denen man sich verstecken kann? Wälder die Deckung bieten? Irgendwelche Besonderheiten in der Landschaft, die man für einen Überfall nutzen kann?[3]
"Wenn wir sie sehen können, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie uns ebenfalls entdeckt haben." Meldet sich Elrynor nach langem Schweigen wieder zu Wort. Die hohe Elfenstimme ist leise aber bestimmt und selbstbewusst. "In dieser Gegend gab es bereits Überfälle und wir müssen der Karawane auf jeden Fall verständlich machen, dass wir nicht dafür verantwortlich sind. Ich denke Eine oder Zwei Personen mehr werden nicht auffallen. Die Karawane wird von Söldnern beschützt und ich bezweifle, dass die Angreifer wissen, wie viele Söldner es genau sind." merkt er an und wendet sich an Basilio. "Wenn diese Bande wirklich einen Späher hat, wird dieser nicht nur die Karawane, sondern auch einen Teil des Weges im Blick und uns damit bereits entdeckt haben. Sie müssen schließlich sichergehen, dass niemand den Überfall stört. Außerdem löst Euer Vorschlag dieses Problem nicht." Vielleicht fällt dem Mann ja nebenbei auf, dass Elrynor ihn nicht duzt. "Gesehen werden wir in jedem Fall und da hilft dann auch diese kleine List nicht viel. Ganz davon abgesehen, dass wir gar nicht erst erzählen müssen, dass sich hier irgendeine Bande rumtreibt. Das wissen die Mitglieder der Karawane bereits - sonst hätten sie keine Söldner angeheuert." Elrynor kommt zum Ende dieses ungewöhnlichen Redeflusses. "Ich würde also vorschlagen, die Karawane zumindest zu informieren, dass wir keine Gefahr darstellen. Eine Person reicht da völlig aus. Der Rest sollte sich, wie Manik vorgeschlagen hat, die Stellen anschauen, die für einen Überfall geeignet wären. So schwächen wir unsere Gruppe nur minimal - falls wir wirklich auf die Gruppe stoßen - und müssen keine Geschichten erfinden oder Blut vergießen." Mit diesen Worten endet der Elf und wartet darauf, was der Rest zu diesem Vorschlag zu sagen hat.
 1. Eigentlich hätte ich Elrynor hier auch etwas (nicht so nettes aber trotzdem hilfreiches) sagen lassen können aber da die aktuelle Szene schon viel weiter ist, macht das keinen Sinn mehr. Gerne zu einem anderen Zeitpunkt.
 2. Perception 5...
 3. Survival 20
Knowledge Nature 23
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 06.06.2015, 11:18:38
Sehr richtige Worte. Elrynors Geist scheint wacher zu sein als der der restlichen Gruppe, schließlich ist er auch nicht seit zwei Tagen. Oh wie sehr sehnt sich Sanjan gerade nach einem schönen weichen Fleck Moos und der Wärme von Grimnir. Der Arme, Sanjans Blick wandert zu seinem Freund, seine Pfoten mussten gerade brennen.

Leicht schüttelt er seinen Kopf. Er durfte jetzt nicht abschweifen. Nur noch drei Sachen, dann können wir schlafen. ruft er sich in Gedanken zu. Es war nicht gut, dass er es überhaupt machen muss aber sie hatten keine Zeit mehr. „Elrynor hat gut gesprochen. Die Karawane wird nicht dumm sein und die Räuber schon gar nicht. Besonders wenn sie Kargi und Menschen gegeneinander aufhetzen. Nur weil alle außer wohl drei, tot müde sind, dürfen wir nicht vorschnell sein.“ Wieder schüttelt der Halbelf seinen Kopf und reckt sich auf seinem Pferd. Ihm tut langsam auch der Rücken vom Reiten weh. „Von daher ist wohl sein Einwand und Vorschlag gerade der Beste. Madu willst du immer noch zur Gruppe reiten? Mit deiner Keerutada[1] kannst du sich sicher überzeugen, dass wir harmlos auf ihrer Seite sind.“ Träge betrachtete Sanjan Basilio bei seinen Worten. Er selbst war unter Menschen aufgewachsen, kannte ihren Geruch aber langsam war es nicht nur der Kargi dessen Körpergeruch kräftig, um es nett zu umschreiben, ist. Da hatte Elrynor einen passenden Gedanken. „Was eine Deinen Vorschlag angeht, die Wunde würde ich nicht aufreißen und es ist auch nicht nötig. Schau an dir hinab, schau dir die anderen an. Wir alle, außer Elrynor, sehen gerade aus, als wären wir halb tot. Haben wohl Kratzer, wunde Stellen und sind mit Blut beschmutzt. Du sogar mit deinem eigenen. Äußerdem riechen wir gerade so als hätten wir an den Lahingu päeval[2] teilgenommen.“ Ein kurzes Blinzen verrät, dass ihm gerade auffällt, dass seine Kampfgefährten mit diesem Dejybegriff nichts anfangen könnten. „Em, da treffen sich Männer aus verschiedenen Stämmen und Familien und kämpfen ohne große Pausen drei Tage mit einander zu Ehren der Ahnen und ihrem Stamm. Wenn ihr mögt kann ich euch mehr erzählen aber jetzt zurück zur Karawane. Folgen wir Elrynors Plan?“
 1. Dejy für: gespaltene Zunge
 2. Dejy für: Tage des Kampfes – Khenubaal, ich hab es mal erdichtet. Gibt es ja eigendlich in jeder Volksgruppe und gerade denke ich an türkischen Ringkampf
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 06.06.2015, 11:32:54
Als Sanjan zu seinem Gefährten glickt, schaut Grimnir hoch. Er trotet gerade neben dem Pferd. Sein offenes Maul, der hinkende Lauf und sein ebenfalls müder Blick verraten viel wie es ihm gerade geht. Im Moment hat der Wolf nur einen Gedanken, seinem Freund folgen und nur dies lässt ihn nicht zurückfallen. Das und die Aussicht auf ein großes, saftiges Stück Fleisch. Für ihn hatte sich bis jetzt die Reise gelohnt, ja er wurde verletzt aber Sanjan hat seine Wunde geleckt und für ihn war immer etwas abgefallen. Sei es das Fleisch dieser Wasserzweibeiner, recht zäh für Fisch, oder das Fleisch der Kargitiere. Sehr lecker. ^Hier nach wird es sicher wieder auch etwas gutes geben. Vielleicht ein saftiges Reh oder einen Hirsch. Auf jeden Fall etwas, was er nicht mit dieser Katze teilen wird. Wobei sie ja ihrem vollkommen hörig war. Sein Blick wandert bei diesen Gedanken zum Luchs. Am liebsten hätte er gerade geknurrt aber das hatte Zeit. Zeit bis er wieder vollkommen bei Kräften ist. Soll sie jetzt nur so stolz herumwatscheln. Nach dem guten Fleisch und einer langen Nacht wird die Rangordnung klarer sein.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 06.06.2015, 12:48:55
Als Basilio seinen Einwand vorträgt rollt Manik mit den Augen. Dieser kleine Wicht versteht wirklich gar nichts, gar nichts. Ja, jede Lüge ist die gleiche, unabhängig von Schwere und Motiv. Ist klar, Basilio. Mit unverhohlen aggressivem Blick, mustert der Fhokki den Koraker, entscheidet dann aber, dass es jetzt wichtigere Dinge gibt und Unrecht was die Ausführung des Plans angeht, hat er auch nicht.
Doch bevor Manik sich weitere Gedanken machen kann, meldet sich überraschenderweise ihr Elf zu Wort, mit einem ebenso klugen Einwand. Mit einem schnellen Handgriff wendet Manik sein Pferd so, dass er Elrynor anschauen kann, ohne sich dabei umdrehen zu müssen und nickt ihm anerkennend zu. Auch Sanjan scheint der Plan zu gefallen und nach dessen Ausführungen nickt der Fhokki auch ihm zu.
Ich glaube nicht, dass wir bereits von dem Späher der Räuber entdeckt sind. Falls doch, hätten wir jetzt schon Scheiße gebaut und könnten wieder abziehen. Wir sollten bei der Suche auf jeden Fall versuchen Hügel und Baumansammlungen als Sichtschutz zu verwenden.
Angestrengt blickt Manik zur Karawane hinab und versucht zu ergründen, wie wehrhaft die Söldner im Falle eines Angriffs wohl sein würden, aber Sie ist viel zu weit weg.
Ihr habt in der Tat gut gesprochen, Elrynor“, wendet der Fhokki sich an den Elfen. „Die Frage ist, ob wir wirklich nur eine Person runterschicken wollen. Im Falle eines Angriffs auf die Karawane, muss die Person auf jeden Fall genug Zeit schinden können, bis wir eintreffen.“ Ein Blick zu Basilio folgt, wobei Manik erhellt den Kopf schief legt und so tut, als wäre es ihm grad wie Schuppen von den Augen gefallen. „Ah, ok, das kriegt unser kleiner Feldwebel sicher hin. Zur Not bindet er denen gleich zwei Bären auf den Rücken.“ Ein Lächeln kann sich der Waldläufer dabei nicht verkneifen.
Also los? Ich denke wir haben keine Zeit zu verlieren.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 06.06.2015, 13:51:18
"Madu oder wally, ja was davon jetzt?" grummelt Basilio bei Sanjans Worten. "Lohnt es sich überhaupt, dass ich mir deine Schimpfwörter merk, wenn du doch jedesmal mit einem neuen daher kommst?"

Er findet seinen Plan weiterhin nicht schlecht, außer dass Sanjan recht haben mag und er auch ohne weitere Verkleidung schon halbtot aussieht. Dass die Karawane dort drüben aber in dieser Gegend schon mit Ärger rechnet, scheint ihm weniger gewiss. Ohne die Information der Elfen können sie ja gar nicht wissen, dass die Überfälle ganz hier in der Nähe passiert waren, und wären in dem Fall drei Söldner nicht ein bisschen wenig als Begleitschutz? Es sei denn, das da drüben sind ganz gewitzte Kerle, die ihrerseits versuchen, den Räubern eine Falle zu stellen. Wer weiß, vielleicht liegen weitere Söldner versteckt auf den Karren! Dann würde er sich ganz schön blamieren, mit einer so elaborierten Finte, wie er sie sich ausgedacht hatte, dort anzukommen.

"Hm, ja", lenkt er daher ein. "Mit Bären aufbinden wird da nicht viel, die Angreifer werden mir ja kaum Zeit zum Reden lassen. Ein bisschen herumwedeln mit dem Rapier, mehr könnt' ich nicht ausrichten. Überhaupt, warum seid ihr euch alle so schnell einig, mich zu den Ködern zu schicken? Wollt ihr mich loswerden? Wenn unser 'Berg' hier"—er nickt Tarqetik zu—"sogar Kamerad Ragnar bei den Elfen zurückgelassen hätte, ohne mit der Wimper zu zucken, da muss ich mich doch fragen, ob ihr euch, wenn's hart auf hart kommt, nicht ganz schnell einig wäret: ach, den wally da drüben, den vermisst eh keiner! Wenn die Räuber ihn abmurksen, umso besser: dann ist endlich Schluss mit seinem Geschwätz!"

Nach einer kurzen Denkpause fügt er noch hinzu: "Hab ich schon mal erwähnt, dass ich gut schleichen kann?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 06.06.2015, 14:10:43
Basilio tritt mal wieder in einen dicken Fettnapf. Sanjan jedenfalls verzieht das Gesicht und kann sich ein geknurrtes „Jetzt ist genug.“ im Befehlston nicht verkneifen. Er ist ja selbst nicht gerade alt aber gerade kommt ihm Basilio vor wie ein kleines Kind, dass nicht merkt wann es genug ist. „Wir haben ein Ziel und das verfolgen wir nun. Keine Zeit für Streiterein, Wally Madu.“ Er saugt die Luft ein und blickt wieder nach vorne. „Da du deine Zunge nicht einsetzen willst Madu, wäre Tarqetik der nächstbeste. Er kann schließlich auch gut reden und ist, da hast du Recht, ein streitbarerer Kämpfer. Unseren Kargi oder den Elfen können wir nicht schicken und auch ich würdewohl mehr Unruhe stiften. Manik würde ich lieber bei uns behalten. Also Einer von euch Bleibt nur übrig. Targetik machst du es?“ Beim Sprechen wandelt sich der Befehlston wieder in seine normale Stimmlage. Auf die Anschuldigungen von Basilio ging er, bis auf die Sache mit den Spitznamen, nicht weiter ein. Dafür hatten sie jetzt kaum Zeit.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.06.2015, 22:39:33
Als Basilio Barkas auf Kargi anspricht und von seiner Vergangenheit erzählt, hört der Ukhtark genau zu, unterbricht den Koraker aber nicht. Erst als dieser geendet hat, spricht er: "Hindi ko alam ang aking sarili sa pulitika. Iyan Magos area. Siya ay ang mas lumang - siya ang magiging Gul; dapat siyang mamuno. Ako ang mas bata isa - Susunod ako sa kanya. Alam ko wala tungkol Kalamar at alam ko kaunti tungkol Korak."[1]

Der Kargi macht eine kleine Pause und fährt dann fort: "Ngunit tinuturuan mo ako labanan. At itinuro mo sa akin kung ano ang gagawin ng karangalan at katapatan. Lahat ng sa iyo - at sa iyo din - makatulong sa amin. At ikaw ay nakatulong sa akin break libreng ng duwende. Na hindi ko makalimutan."[2]

Mit diesen Worten treibt Barkas sein Pferd wieder an und zieht wieder an die Spitze. "Tayo'y ay may ilang mga tagumpay ay - at marahil nagpapatuloy tayo sa mga darating na araw at ang mga araw matapos na at makikita mo ang iyong mga kapatid na lalaki muli sa ibang araw"[3], ruft er zurück.

Als dann Basilio nach seinem Verhältnis zu Maru fragt, muss Barkas kurz auflachen. "Nein - nach dem Blut ist sie nicht meine Schwester. Wir sind nicht verwandt. Aber wir drei - Mago, sie und ich - sind zusammen aufgewachsen. Seit wir laufen konnten, waren wir zusammen unterwegs. Ich habe keine Schwester, aber ich denke, es muss sich wohl so anfühlen, wie das mit ihr."

Stunden später hat die Gruppe die Karawane ausgemacht und verfällt in die hitzige Diskussion, wie man am besten vorgehen sollte. Der Ukhtark hält sich zurück, während die anderen Männer die Lage besprechen und selbst der Elf äußerst sich. Elrynor und Sanjan versuchen der Straße vor sich und der Gegend um sich herum, ihre Geheimnisse zu entlocken. Die Landschaft ist weitgehend gut einsehbar, doch immer wieder fällt das Auge dabei auf kleinere Wäldchen und Baumgruppen, hinter denen sich einige Reiter verstecken könnten. Es lässt sich jedoch nicht der eine, perfekte Ort für den Hinterhalt ausmachen - da wird man entweder selbst Späher vorausschicken oder eben immer wieder auf der Hut sein müssen.

Derweil wendet Basilio seine Aufmerksamkeit mehr der Karawane vor ihnen selbst zu. Liam Shanahan hatte die Söldner im Norden vermutet und so dürften diese aus der - von Basilio und den Kameraden aus gesehen - entgegengesetzten Richtung auf die Karawane zukommen. Bedenkt man noch, dass diese nach Nordwesten reist, so befindet sich die Gruppe nun hinter dieser in südöstlicher Richtung. Die Söldner dagegen würden - falls sie nicht vorher die Straße überquert und sich im Süden verschanzt hatten, eher vom Norden aus kommen. Viele Unsicherheitsfaktoren und wenig Gewissheit bei diesem Thema also.

Dafür kann Basilio jedoch das Rätsel mit dem Kind lösen. Beim genauen Blick auf eben diesen Reiter erkennt er die typischen Unterschiede - die gedrungenere Gestalt, die kürzeren Arme und Beine. Es handelt sich allem Anschein nach um einen erwachsenen Zwerg und nicht um ein menschliches Kind. Und dieser ist wohl auf einem Vertreter einer etwas kleineren, gedrungenen Pferderasse aus den Bergen unterwegs und nicht auf einem Pony.

Barkas schaltet sich schließlich auch mit in die Diskussion ein: "Der Vorschlag, jemanden zur Warnung zu schicken, ist gut. Ich schlage vor, wir folgen der Karawane im sicheren Abstand und kommen zu Hilfe, wenn sie angegriffen wird. Aber wenn ihr entscheidet, ihr wollt vorausreiten und selbst die Räuber suchen, dann willige ich ein."

Der Kargi überlässt also die endgültige richtung den anderen Reitern und wartet ab, wie sie sich entscheiden. Seine Augen richten sich nun auf Tarqetik, der noch nicht auf Sanjans Aufforderung reagiert hat, die Nachricht an die Karawane zu überbringen.
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: Ich kenne mich nicht aus mit Politik. Das ist Magos Gebiet. Er ist der Ältere - er wird Gul sein; er muss führen. Ich bin der Jüngere - ich werde ihm folgen. Ich weiß nichts von Kalamar und ich weiß wenig über Korak.
 2. Kargi; Übersetzung für Basilio: Aber man hat mich Kämpfen gelehrt. Und man hat mich gelehrt, was Ehre und Loyalität bedeuten. Ihr alle - und du auch - helft uns. Und ihr habt mir geholfen, von den Elfen freizukommen. Das vergesse ich nicht.
 3. Kargi; Übersetzung für Basilio: Lass uns Erfolg haben - und vielleicht überleben wir den kommenden Tag und die Tage danach und du siehst irgendwann deinen Bruder wieder.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 08.06.2015, 05:56:49
Die Komplimente seiner neuen Gefährten entlocken Elrynor keine Reaktion. Sie haben für ihn einfach keinen großen Wert, da sie von Menschen, Kargi und einem Bastard ausgesprochen worden sind. Auf Lob von Seinesgleichen hätte er anders reagiert. Dazu kommt - wenn er an ihr Zusammentreffen in Jaylin zurückdenkt - das diese zusammengewürfelte Gruppe anscheinend wenig Verständnis für gute Planung und Taktik hat. Es ist für Elrynor also nicht verwunderlich, dass man seinen Vorschlag annimmt und ihn lobt. Er hat ganz einfach nichts anderes erwartet. So reitet er erhobenen Hauptes weiter und hört den weiteren Gesprächen zu.
Während sich Elrynor also umsieht und einige Orte entdeckt, die sich für einen Hinterhalt eignen würden, versucht er die Streitgespräche auszublenden. Es ist nicht nur vollkommen unnötig, sondern auch noch vergeudete Zeit. Statt sich zu streiten, sollten sie ihre nächsten Schritte überlegen. Für persönliche Angelegenheiten ist zu einem späteren Zeitpunkt noch genügend Zeit, findet der Elf. Ihm ist es eigentlich völlig egal, ob sich diese Leute gegenseitig an die Kehle gehen aber schon bald würden sie vermutlich kämpfen müssen und da ist etwas Konzentration angesagt.

"Die Räuber werden nicht mit einem Angriff rechnen. Wenn wir die Initiative ergreifen, haben wir einen Vorteil." teilt Elrynor seine Einschätzung mit. Es gibt noch eine Sache, die er ansprechen muss, bevor sie sich trennen. Denn wenn es zum Kampf kommt, wird er seine magischen Kräfte einsetzen und er will keine Verwirrung stiften oder Unruhe verbreiten. Elrynor weiß, was allein der Anblick von Magie ausrichten kann. "Ich besitze zwar einen Bogen, mit dem ich auch umzugehen weiß aber ich werde auf meine magischen Kräfte zurückgreifen, um Euch zu helfen. Zwei Zauber werde ich im Kampf einsetzen. Zum Einen ein Kegel aus grellen Farben, der meine Gegner einige Sekunden bewusstlos schlagen und betäuben wird[1] und zum Anderen ein glitschiges Öl[2], mit dem ich sie entwaffnen oder zu Fall bringen werde. Ich mache mir nicht die Hände schmutzig aber durch meine Hilfe, sollte Euch dieser Teil weitaus einfacher fallen." erklärt der Elf seine Vorgehensweise. Er wartet noch entsprechende Fragen oder Kommentare ab und wendet sich ein weiteres Mal an die Gruppe. "Wir sollten keine Zeit verlieren. Jede Minute die wir untätig hier bleiben, besteht die Chance, dass wir von den Räubern entdeckt werden."
 1. Color Spray (http://paizo.com/pathfinderRPG/prd/spells/colorSpray.html)
 2. Grease (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/g/grease)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 08.06.2015, 22:56:41
Basilio hat, wie er zu seiner Freude feststellt, tatsächlich schon sehr viel über die Kargi von Kezhdal gelernt. Sie haben offenbar Humor, hauen einem nicht gleich auf die Nase, wenn man sich für ihre "Schwester" interessiert—wahrscheinlich weil sie wissen, dass diese sehr gut allein mit dem frechen Kerl klar kommt—und sie scheinen ganz und gar unfähig zu sein, zwischen den Zeilen zu lesen, und wenn die Worte dort auch noch so groß geschrieben sind. Politik! Als ob er da vorhin über Politik geredet hätte! Über sich selbst hat er geredet. Hat dem jüngeren Gulsohn erklären wollen, wie es sein kann, dass ein Koraker nicht wild darauf aus ist, Grünhäute abzumurksen, und dafür seine guten Gründe hat. Das scheint an Barkas aber völlig vorbeigegangen zu sein. Vielleicht, weil für ihn die Sache eh erst einmal erledigt war? Wer braucht schon eine rationale Erklärung, wenn er den blutigsten Blutschwur in der Geschichte der Blutschwüre bezeugen durfte!

Wenn es Basilio nur gelänge, genügend Details zu sammeln und sie hübsch genug zu präsentieren, wird er Hauptmann Kolyak vielleicht doch überzeugen können, nicht völlig unnütz in der Gegend umhergeirrt zu sein. Ob er ihm gute Beziehungen zu Kezhdal auch irgendwie als wünschenswerte Errungenschaft verkaufen kann? Hm, dafür ist das Dorf leider zu unwichtig. Und 'gut' wäre momentan ja auch eine leichte Übertreibung in Bezug auf Basilios Beziehungen dort... Nein, er muss darauf hoffen, dass es hier tatsächlich eine feine Verschwörung aufzudecken gibt, nur das wird ihn retten! Obwohl, was hat  Vater zum Schluss noch gesagt (als Basilio sich beschwerte, der Auftrag sei ja bloß ein Botengang, wozu bräuchte man da ihn?): 'Zeig uns erst einmal, wie du dich da draußen anstellst. Wenn du lebend zurückkommst, sehen wir weiter.'

Ein wenig seltsam findet Basilio es ja schon, dass Barkas sich sogar der Meinung der anwesenden Menschen, Elfen und Halbelfen anschließen will. Ha, für so demokratisch—oder unterwürfig? weil er bloß der jüngere Bruder ist?—hätte er ihn jetzt nicht gehalten.

"Wie gesagt, ich weiß nicht, ob man sie wirklich warnen sollte", wiederholt er seine bereits vorgebrachten Bedenken. "Was ist, wenn einer der angeheuerten Söldner in Wirklichkeit für die Bande arbeitet oder bestochen ist? Wenn er ihnen signalisiert, sie sollen nicht angreifen...? Ich mein ja nur. So hätte ich einen derartigen Überfall geplant." Das letzte sagt Basilio bloß so dahin. Eigentlich will ihm momentan so gar keine Idee einfallen, wie er einen Überfall auf einen Wagenzug in einer platten Gegend wie dieser geplant hätte; außer "auf sie mit Gebrüll" fällt ihm nichts ein.[1] Ach, wenn er nur nicht so müde wäre... "Das Kind auf dem Pony ist übrigens kein Kind, sondern ein Zwerg.[2] Das seh ich von hier. Unser Finanzminister ist nämlich ein Zwerg. Grässlicher Kerl. Münzen statt Augen hat der im Kopf. Macht immer Witze über meine Größe..."

Basilio, hör auf zu faseln! Gerade sitzen! Munter dreinblicken! Gleich musst du um dein Leben und deine Ehre fechten. Ach, warum hast du dich bloß nicht umgedreht! Fallen könntest du gleich im Kampf und hast die letzte Gelegenheit verpasst, den letzten Blick...

Er schluckt und wartet auf die Entscheidung der anderen. Anders als Barkas hat er hier ja nicht wirklich eine Stimme.
 1. Knowledge (warfare & military) = 11
 2. Perception = 18
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 10.06.2015, 16:18:50
"Bruder, hinter dir!" Der Schrei hallt über den blutbenetzten Sand der Arena, winded sich zwischen einem halben Dutzend in Zweikämpfen verkeilten, vor Schweiß glänzenden Leibern hindurch, übertönt den extatischen Jubel der Menge. Sein Bruder hört ihn.

Er wirft sich zur Seite auf den Boden. Die Klinge des Hoplomachus hinter ihm schneidet nur einen Lidschlag später durch die Luft. Der Hoplomachus gerät aus dem Gleichgewicht und stolpert nach vorn. Sein Bruder hat sich derweil abgerollt und bringt sich mit einem Sprung wieder in die Senkrechte. Die muskulösen Beine sind braungebrannt von den endlosen Trainingstagen in der Sommersonne. Schweiß glänzt einem Ölfilm gleich auf nackten Beinen und Unterarmen. Eine Lederrüstung schützt den Torso, verziert mit dem vierköpfigen Drachen des Ludus
Télsorro. Sein Bruder ist ein Dimachaerus - also kein Schild für ihn, dafür zwei Kurzschwerter. Und bei Gott, sein Bruder weiß, wie man sie führen muss.

Der Hoplomachos hat sich gerade wieder gefangen, dreht sich schwerfällig um, da prasseln die schnelle Hiebe auf ihn hinunter. Der erste lenkt den rechteckigen Schild zur Seite, der zweite schlägt ihm die Klinge aus der Hand. Streich drei und vier landen auf Brustpanzer und geschlossenem Helmvisier. Funken sprühen; der Hoplomachos stolpert nach hinten. Sein Bruder holt ihn ein und lässt mit einem animalischen Schrei beide Schwerter nach vorne schnellen. Die Klinge bohren sich über der Lederrüstung, knapp unter dem Hals ein und brechen auf dem Rücken aus dem Hoplomachos hervor. Blut spritzt - regnet nieder auf Sand und auf seinen Bruder. Die Menge johlt auf.

Da muss er selbst wieder in den Kampf eingreifen. Ein sehniger Svimohzer stürmt auf ihn zu. Rundschild kracht auf Rundschild, die Kurzschwerter kreuzen sich - Murmillo gegen Murmillo. Er rollt sich nach hinten ab; dann noch eine Rolle, um dem hinabsausenden Hieb zu entkommen. Der Gegner stürmt vor. Langes, schwarzes Haar, zu Zöpfen geflochten, olivfarbene Haut. Er wartet ab, auf einem Bein knieend. Kurz bevor der Gegner ihn erreicht, schwappt der Schildarm nach oben, stäubt einen Schwall Sand ins Gesicht des Südländers. Dieser stolpert, öffnet die Deckung. Er wirft sich zur Seite und lässt die Klinge stehen; reißt eine tiefe Wunde ins Bein seines Gegners. Dieser fällt mit einem Schmerzensschrei auf die Knie. Er ist hinter ihm, setzt die Spitze von oben zwischen linker Schulter und Brustbein an und lässt die Klinge gen Herz hineinfahren. Sieg.

Weitere Kämpfe. Weitere Tote. Der Abend ist lang. Der Primus überfüllt mit frischen, unerfahrenen Kämpfern - seines Namens nicht würdig. Die Sonne senkt sich, da stolpert er gen eisernes Gitter - in die Katakomben der Arena - hinaus aus dem Rund des Gemetzels. Leichen säumen seinen Weg. Er kann sich kaum auf den Beinen halten, doch er stützt seinen Bruder. Eine tiefe Wunde klafft in dessen Bauchflanke. Er droht, das Bewusstsein zu verlieren. Mit em Blut sickert sein Leben hinaus - und es wird endgültig im Sand versickern, wenn der Heiler sich nicht schnell genug um ihn kümmert.

Er schreitet durch das Gattertor, neben ihm sein Bruder. Zurkas, die Luduswache blickt auf, mit einem Grinsen so voller Hass und Schadenfreude, wie es nur sein kann. "Na, Tarqetik, schleppst du wieder deinen Bruder ins Leben zurück. Du vergeudest deine Zeit. Entweder er schafft es allein, oder er reißt dich mit in den Abgrund. So sieht es nämlich aus."

Er will was erwidern, doch dafür fehlt die Kraft. Die eigenen Blessuren und das Gewicht seines Bruders, der zusammenzusacken droht, fordern all seine Reserven. Da vorne sieht er den Heiler herbeieilen. Plötzlich wird es dunkel vor seinen Augen...


"Tarqetik, machst du es? - Sanjan hat ihm eine Frage gestellt, doch Tarqetik braucht einen Moment, um sich zu orientieren. Er muss eingenickt sein, während die Gefährten weiter diskutiert haben. Und dieser Traum. Nein - eine Erinnerung. Er hatte eine Szene aus der eigenen Vergangenheit vor Augen. Sein Bruder...

"Da sind sie!" Das ist Barkas' rauchige Stimme, die durch die Luft schneidet und die Aumerksamkeit aller nach Norden lenkt. Ein kleines Wäldchen ist dort zu finden, ungefähr tausend Fuß von der Straße entfernt. Eine Handvoll Reiter ist aus dem Wäldchen gebrochen und hält auf die Karawane zu. Die Männer unten sind in Aufruhr. Das Kind - oder der Zwerg? - deutet in mehrere Richtungen, gibt Befehle. Er scheint keinen großen Erfolg zu haben. Die übrigen drei Reiter und die Wagen traben orientierungslos, bilden noch keine gescheite Verteidigungslinie. Offensichtlich ist die Karawane überrascht.

Die Entfernung der Reiter zu dem Tross ist die selbe, wie bei den Gefährten. Gingen diese zum Gallopp über, kämen sie gleichzeitig mit diesen an; sie aus dem Süden, die Reiter aus dem Norden kommend. Etwas blitzt dort vorne auf, reflektiert das Sonnenlicht. Die Angreifer haben ihre Klingen gezogen. "Heja!", Wiehern, eine Staubwolke steigt auf - Barkas hat seinem Hengst die Sporen gegeben, gallopiert auf die Karawane zu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 10.06.2015, 17:32:16
Als Barkas losschreit, zuckt Manik überrascht zusammen und schaut zur Karawane runter. Nach kurzer Zeit entdeckt er dann auch die Gruppe von Reitern aus dem Wäldchen. Als Barkas losreitet, schüttelt der Fhokki genervt den Kopf, macht sich dann aber auf, hinterherzureiten. Den Kargi alleine vorreiten zu lassen hatte auch keinen Sinn. Mit einer Kopfbewegung gibt er seinen Gefährten das Zeichen zu folgen.
Er nimmt sich vor, sich etwas zurückfallen zu lassen, wenn sie die Karawane erreichen, damit er aus der Ferne mit seinem Bogen wirken kann. Vielleicht würde es, je nach Aufteilung und Situation, sogar möglich sein, vom Pferd auf das Dach eines Wagens zu steigen? Wobei er dort auch eine gute Zielscheibe abgeben würde.
Während er versucht mit Barkas Schritt zu halten und sein Pferd nochmal zu Höchstleistungen antreibt, versucht er zu erkennen, wie ihre Gegner bewaffnet sind.[1]
 1. Wahrnehmung: 21 -2 = 19
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 10.06.2015, 18:51:52
"Haltet nach Bogenschützen Ausschau!" ruft Basilio und prescht Barkas ohne Zögern hinterher, dem eigenen Rat folgend.[1] Nein, nein, nein, so hatte das nicht laufen sollen! Jetzt denken die in der Karawane doch bestimmt, man stecke mit den Angreifern im Bunde! Ha, so muss es doch sein, wenn eine Grünhaut voranreitet, dazu Menschen und Elfen hinterdrein! Wo sonst als in einer Räuberbande tät man die drei Völker Seite an Seite kämpfen sehen? Wie mache ich denen bloß klar, dass wir auf ihrer Seite sind?

Im vollen Gallop greift er nach hinten und zieht die Armbrust, lässt für einen Augenblick die Zügel fahren und lenkt das Pferd mit den Knien—geradeaus, geradeaus, das versteht sogar ein Grünhaut-Ross![2]—und legt einen Bolzen ein. So früh wie möglich will er damit—ob er trifft oder nicht—in Richtung der Angreifer schießen, nur um den Verteidigern anzuzeigen, auf wessen Seite man zu kämpfen gedenkt. Leider macht das dumme Pferd, gerade als Basilio abdrücken will, einen ganz närrischen Satz, und sein Schuss geht irgendwo in den blauen Himmel hinein[3].

Doch Basilio hat einen Plan B. (Er hat immer einen Plan B.) Schon während er die Armbrust lud, hat er versucht, sich an alle Sprüche Finanzminister Blims (nebst seiner zwergischen Konsorten) zu erinnern und reiht nun in gebotener Eile alles aneinander, was ihm halbwegs passend erscheint, in der Hoffnung dem Zwerg damit klarmachen zu können, man käme als Helfer.

"Jamoalar uchun, ajdodlarimiz uchun, Do'stiga uchun!" krakeelt er also aus vollem Hals. "O'lim mitti dushmanlari uchun! Va keyin bir bochka bo'shatish ochiq![4]"
 1. Perception = 11; Ini = 10 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg972282#msg972282)
 2. Ride check von DC 5 trivial, auch bei -2
 3. Angriff = 2 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg972297#msg972297); aus 160ft auf die Angreifer, die dann hoffentlich noch nicht im melee mit den Verteidigern sind; der Schuss soll nur so ungefähr in ihre Richtung gehen, jedenfalls nicht in Richtung Karawane
 4. Linguistics = 15; Der Satz soll Zwergisch sein und heißen: "Für den Clan, für die Ahnen, für den Kamerad! Tod allen Feinden der Zwerge! Und hinterher wird ein Fass geleert!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.06.2015, 14:01:11
Sichtlich unzufrieden, blickt Sanjan den drei Reitern nach. Gut die Räuber hatten ihnen die Entscheidung abgenommen, aber so loszustürmen. Er macht es ihnen nicht nach, nimmt sich etwas Zeit die neue Situation auf seinen müden Schädel wirken zu lassen. Grimnir hat da schon einen Satz gemacht. Er will den Reitern nach, wittert die Gefahr. Doch als er bemerkt, dass Sanjn nicht folgt, bleibt er stehen und lässt das Pferd des Schamanen aufschließen. Dieser hat betrübt festgestellt, dass sie die Räuber nur unter großem Zeitverlust umrunden konnten und wohl kaum schneller an der Karawane sein würden. Eine sehr schlechte Situation für sie. Besonders da ein Kargi an der Spitze reitet. Die Karawane war ja bestimmt auf einen Angriff der Kargi gefasst, aber gut über verschüttete Milch ist nicht zu weinen. Also nimmt Sanjan seinen Speer zur Hand und gab dem Pferd und Grimnir das Zeichen zum Losstürmen. Die Ersten ihrer Gruppe kann Sanjan wohl nur noch mit Glück einholen und Grimnir ist durch die lange Reise arg erschöpft.[1]
 1. Ini:
Sanjan 18 Grimnir 9
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 12.06.2015, 15:54:36
Die Sonne brennt Tarqetik in den Augen. Er richtet seinen Kopf nach unten und drückt die Helligkeit mit Daumen und Zeigefinger aus seinem Kopf. Unter seinen Augenlidern erscheinen Linien und Figuren. Dreiecke, Tetragone, Kreise. Alles wirrt durch seinen Kopf. Die Linien vor seinem inneren Auge verdichten sich, schließen sich zusammen und passen sich seinem Spektrum an und formen dunkle Gestalten, die ins Licht treten. Gesichter
von Menschen, die die Vergangenheit bereits verschluckt hat, doch sie immer wieder nach oben wandern lässt.
 
„Verschluck die Toten und lass mich in Ruhe“, fährt der Krieger die Geschichte im Allgemeinen an und wagt Sprünge durch die Zeit hindurch, weg von fernen Orten zum Hier und Jetzt. Er wendet sich Sanjan zu. „Dort unten in Gedanken sah, ich nen Mann, der gar nicht war. Heute ist er nicht mehr dort. Ich wünscht, ich wünscht er ginge fort.“ Doch noch ehe er die Umrisse des Schamanen von denen seines Tagtraumes abzugrenzen im Stande ist, überschlagen sich die Ereignisse.

Das Rufen wird ersetzt durch das Getrappel der Pferde. Beides verweilt nur bedingt an Tarqetiks Ohr und noch weniger davon dringt bis zu seinen Gedanken vor um seinen Verstand auf die neue Umgebung einzustellen. Die beiden Pferde vor ihm rufen ihm die Aufgabe, die Zerschlagung der Räumer und Kriegstreiber in Erinnerung. Reste seinen Traumes; vor ihm öffnet sich der Weg, die Hallen des Kampfes öffnen ihre Tore zu einer weiten Wiesen, das Johlen der Menge verblasst zum Schnaufen der Pferde. Tarqetik spürt das schwere Eisen auf seinem Körper, der Geruch von Fett und gescheuertem Stahl steigt ihm in die Nase. Leicht benetzt er sich seine Lippen und ihm scheint ein vertrauter Geschmack auf ihnen zu liegen. Er spuckt aus und streift mit seiner bewehrten Hand über den Lederbeutel am Sattelknauf. Flüsternd „Noch einmal stürme, noch einmal. Fass den mordend Stahl für blutig´ Werk. Noch einmal.

Sein Pferd hat der Krieger unter Kontrolle, so dass dieses nicht dem Herdentrieb folgend den anderen nacheilt und seinen Reiter ungewollt und unvorbereitet in einen Kampf trägt. Die blassen Schemen von Wald, Wiese und Reiter aktivieren nun das Gehirn des Krieges und schalten auf Adrenalin um. Rasch vergewissert sich Tarqetik seiner Waffen. Schwer und Schild sind locker und ohne Hindernis an Körper und Sattel befestigt. Die Füße und Stiefel sitzen richtig, dem Pferd Befehle zu erteilen. Seine rechte Hand schließt das Visier des Helmes und die Linke verschließt den Riemen um das Kinn. Sein Blick folgt gelassen den vorauseilenden Pferden.

„Ha“ gibt er den Befehl und sanft drückt er die Flankes des Reittieres, das sich in Trapp setzt. Den Bewegungen passt sich der Körper an und ermöglichen Tarqetik noch das agieren mit seiner Wehr. Ein Griff unter den Sattel fördert den Speer zu Tage, den er zuerst noch gerade gen Himmel in der rechten Hand hält und einen Sonnenstrahl in der Spitze glänzen lässt. So wie das Pferd seinen schweren Köper zum Galopp bringt, bringt Tarqetik den ehernen Spieß in eine vorlagernde Lage. Die Spitze, auf ein Ziel, unbekannt an Aussehen, ausgerichtet, streift am rechten Ort des Pferdes und gibt dem Ross den Weg vor. Die Hufe graben sich durch die Grasnarbe, wühlen das Erdreich auf.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.06.2015, 10:27:06
Und so geben die Gefährten ihren Rössern die Sporen und gallopieren Richtung Karawane. Auch Elrynor und Tharon schließen sich an. Wieder ist es ein wilder Ritt, ganz so wie noch in der Nacht, wieder klammern die Männer sich an die Rücken der Pferde. Doch dieses Mal wird der Ritt kurz sein - ein Kampf wartet.

Vor Ihnen beginnt ein Wuseln, einem Ameisenhaufen gleich. Die vier Wagen der Karawane halten an - ihre Kutscher versuchen die Pferde zu beruhigen. Manch einer greift nach etwas - vielleicht nach einem Dolch, um sich zu verteidigen.

Ganz anders der Zwerg auf seinem Pferd und die vier Reiter - offensichtlich die Wachen der Karawane. Der Zwerg scheint Befehle zu brüllen, mit ausgestreckten Armen Anweisungen zu geben. Er deutet zunächst in beide Richtungen - gen Angreifer aus dem Norden, aber auch gen den Gefährten. Und tatsächlich - die Männer spannen Bögen - zwei in jede Richtung. Da ertönt Basilios laute Stimme und der Zwerg lässt die Männer kurz innehalten, als er die Sprache seines Volkes hört. Nach kurzer Pause beordert er einen weiteren der Reiter auf die Nordflanke - nur einer verbleibt noch im Süden. Unklar, ob er nur die Kontrolle über seinen Ross verloren hat, oder ob er auf die Ankunft der Gruppe aus dem Süden wartet.

Die drei Mann im Norden formieren sich - und zwar gegen eine klare Übermacht. Ganze zwölf Reiter hat Basilio gezählt - neun von Ihnen stürmen mit Schwertern und Schilden bewaffnet vor, drei bleiben dahinter stehen und spannen ihre Bögen - ebenso wie die Karawanenwachen. Sechs Pfeile schwirren durch die Luft, die entgegenlaufenden Flugbahnen kreuzen sich hoch am Himmel, dann senkt sich der gefiederte Tod wieder Richtung Boden. Es pfeift in der Luft. Die drei Pfeile der Karawanenwachen verschwinden im Dickicht hinter den Angreifern. Die der Angreifer dagegen sind besser geschossen. Zwei landen ohne Schaden jeweils im Erdreich bzw. in der Zeltplane eines Wagens. Ein dritter bohrt sich in die Flanke eines der Mulis, die den zweiten Wagen ziehen. Das arme Tier heult auf beginnt sich aufzubäumen, der Kutscher hat alle Hände voll zu tun, es unter Kontrolle zu bringen.

Derweil kommen die Gefährten der Szenerie immer näher. Es wird ein Kopf an Kopf-Rennen - sie werden wohl gleichzeitig mit den Angreifern die Karawane erreichen. Immer besser sind Einzelheiten an den Angreifern zu erkennen. Basilio beschirmt die Augen und schaut genau hin - und erschaudert: Die Haut der Angreifer schimmert im Licht der Nachmittagssonne grünbraun. Schwarze Mähne ziehen sich im Wind hinter ihnen her. Er sieht hier einen Kargi-Trupp voranstürmen, keine Frage. Und als ob das nicht genug wäre, bestätigt nun Barkas seine schlimmsten Befürchtungen; der Ukhtark reißt überrascht die Augen auf und ruft voller Entsetzen: "Kargi? Na hindi maaaring!"[1]

Auch die anderen sehen es und müssen diese neue Information zunächst verarbeiten. Lediglich Manik, der einen besonders guten Blick erwischt hat, fallen weitere Einzelheiten auf. Die Angreifer sind ungewöhnlich schlank für Kargi - zumindest wenn man die Ukhtark als Referenz nimmt. Ihre Arme und Beine scheinen dünner zu sein und weisen nicht die wulstigen Muskelstränge auf, die gut an Barkas und Mago zu beobachten waren, wie auch an den anderen Männern im Muog. Vielleicht ein anderer Stamm?

Doch viel Zeit zu Überlegen hat der Fhokki nicht mehr. Vielleicht reicht es noch für einen kurzen Zwischenruf - danach werden beide Gruppen bei der Karawane sein und der Klingentanz dürfte beginnen.
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: "Kargi? Das kann nicht sein!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 14.06.2015, 16:45:26
Je weiter die Gruppe sich der Karawane in wildem Galopp nähert, desto mehr Details lassen sich erkennen und als die Angreifer schließlich als Kargi identifizierbar sind, ist auch beim Fhokki der Schreck zunächst groß.
Barkas' überraschter Ruf von dem Manik nur das Wort "Kargi" erkennen kann, lassen ihn sich auf die Angreifer konzentrieren. Etwas an Ihnen ist anders, als an den Kargi die er bisher getroffen hat. Doch was weiß er schon. Wer weiß wie viele Formen und Farben es von denen gibt! Er versucht zu erkennen, ob das Verhalten und die Bewegungen der Angreifer ihn an etwas bekanntere Spezies erinnern, doch Entfernung, Müdigkeit und Nervosität vor dem Großen Kampf verhindern, dass der Waldläufer irgendwas erkennt, was eine Identifizierung möglich macht[1] und so erschließt er sich für den direkten Weg und informiert laut rufend immerhin noch seine Kameraden über die Entdeckung:
"Diese Kargi sind ungewöhnlich dünn, nicht so athletisch wie die Ukhtark!", ruft der Fhokki laut, "Barkas! Gibt es Stämme in der Gegend, die sich daran erkennen lassen?"
Zeit auf eine Antwort zu warten, hat der Fhokki indes nicht mehr, jetzt gilt die volle Konzentration dem Kampf.
 1. Knowledge: 1
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 14.06.2015, 19:07:21
Tarqetik findet sich in der ersten Reihe wieder. Vor ihm das Ende der Karawane und zwei Angreifer, die auf den letzten Wagen zureiten. Er zieht am rechten Zügel und drückt seine Ferse in die rechte Flanke seines Pferdes. So dreht er in einem leichten Boden nach Norden ab und beschließt so die rechte Flanke.[1]

Als das Pferd geradewegs auf die Angreifer im Norden zu galoppiert, lässt Tarqetik die Zügel fallen  und lenkt das Pferd mit den Schenkeln. Der Krieger nimmt den Schaft des Speeres unter den rechten Arm und fasst mit der linken Hand den Schild fest und hält sich diesen knapp unter den Augen über die Brust.
Sein Ziel ist es einen der beiden Angreifer[2], ihn aus dem Sattel zu werfen und sich dann um den anderen der beiden kargiähnlichen Reiter zu kümmern und so die flankierenden Angreifer zu flankieren.
 
Auf seinem Pferd passiert der Krieger das hinter Ende des letzten Karrens. Er legt den Speer quer über den nach unten gebeugten Hals des Pferdes, so dass er seinen Gegner zu seiner Linken angreifen kann. Die Sitze zittert leicht aber zielt auf den Äußeren der beiden herannahenden Reiter.[3]
 1. Drehung um 45° nach rechts und verfügbare Felder gerade nach oben zum Feind in gerade Linie; ich hab die einzelnen Felder gezählt und nicht immer zwei für die Pferdefelder
 2. R8/R9
 3. R9
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 14.06.2015, 20:57:40
Ebenfalls Sanjan ist über die Schnelligkeit seines Kagipferdes überrascht. Doch so kann er mit dem Speer in der Hand Tarqetik folgen. Die Gruppe der Gegner war groß und sie mussten diese zusammen erledigen. So versuchte er nicht einen anderen der kargiähnlichen Männer anzugreifen, sondern sucht sich das gleiche Ziel wie Tarqetik aus. Mit dem Speer, als er nahe genug ist, sticht er mit der Wucht des Rittes auf den Gegner ein.[1] Was wohl nicht die beste Idee war.
 1. Bewegung: gerade nach Norden auf R9 zu
Angriff: 4 Schaden 2*2 …
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 14.06.2015, 21:02:25
Ähnlich verfährt der Wolf. Er ist jedoch schon ziehmlich erschöpft und läßt sich hinter Sanjan zurückfallen. Wo Sanjan schon weiter vorne ist, erreicht er den Stein. Sein Freund muss also etwas warten, bis der Wolf mitkämpfen kann.[1]
 1. Bewegung: Volle, bis zum linken unterem Feld am Stein
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 15.06.2015, 22:36:50
Basilio bleibt so dicht wie möglich an Barkas dran, doch dieser reitet schneller als er und zudem in gerader Linie auf den auserkorenen Gegner zu, während Basilio sein Ross zwei kleine Haken schlägen lässt. Ha! Das macht Spaß, ein tatsächlich kampfgeschultes Pferd unter sich zu haben statt der braven Händlerstute! Selbst freihändig—denn Basilio spannt abermals seine Armbrust—lässt es sich lenken, als ahne es den Willen des Reiters oder vielleicht sieht es die Lage genau wie er.

Dicht an der Karawanenwache vorbei führt der Ritt. Basilio sucht Augenkontakt mit dem Mann und nickt ihm zu; erst, als er ihn passiert hat, hebt er die Armbrust gegen den Feind. Abgesehen hat er es auf die Bogenschützen, von denen einer gerade zum Schuss noch ein wenig vortritt... Ha, so ein Depp! Warum schießt der nicht aus seiner Deckung heraus?

Basilio legt an, zielt kurz, und... trifft![1]
 1. Pferd: move nach R 16 (4 NW, 2 W, 2NW, 1 W, 1 NW)
Basilio läd dabei die Armbrust (Ride DC 5 schafft er ohne Wurf auch bei -2)
Armbrustangriff auf B2, hoffentlich noch flat-footed: Angriff = 15, Schaden 5
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.06.2015, 11:17:47
Barkas schüttelt nur noch den Kopf, als er Maniks Frage hört. Der Ukhtark sieht sichtlich geschockt aus - mitgenommen. Anscheinend hat er immer noch nicht verarbeitet, dass hier tatsächlich Kargi am Werk sein sollen "Es gibt keine anderen Stämme in Ek'Gakel", ruft er Manik nur zu. Für mehr ist keine Zeit, schon erreichen die Reiter die Karawane und brechen entzwei.

Tarqetik, Sanjan und Grimnir schlagen den direkten Weg nach Norden ein und preschen hinter dem letzten Karawanenwagen vorbei auf zwei der angreifenden Reiter zu. Der treue Wolf kann das Tempo der stürmenden Rösser nicht mitgehen und muss abreißen lassen. Die beiden Recken dagegen erreichen die feindlichen Reiter mit gesenkten Speeren. Tarqetik ist nur eine Pferdelänge weiter vorn und erfolgreich. Sein Gegner - ebenfalls heranreitend - versucht den eigenen Hengst einen Haken schlagen zu lassen und Tarqetik dann von der Seite mit dem Langschwert anzugreifen, doch das Manöver misslingt. Der Brandobiner ahnt die Bewegung des Feindes und korrigiert leicht seine Bahn. Der Speerspitze trifft genau den Schild des Kargi, doch das Holz zersplittert unter der Wucht des Ansturms. Der Speer bahnt sich seinen Weg weiter, durchschlägt den Lederpanzer und tritt am Rücken wieder hervor, reißt den Reiter vom Pferderücken.

"Bruder!", Tarqetik schüttelt den Kopf. Zu ähnlich ist diese Szene der eben gerade wiedererlebten aus seinem Traum. Doch dann ist die Erinnerung wieder gewichen und die Wirklichkeit zurückgekehrt. Der tote Feind droht ihm mit seinem Körpergewicht den Speer aus der Hand zu reißen, doch Tarqetik kann den Körper im letzten Moment von der Klinge gleiten lassen. Die Leiche klatscht ins Gras, das tobende, führerlose Pferd wendet sich zur Flucht und gallopiert davon.

Eine halbe Pferdelänge links hinter sich ahnt der Brandobiner Sanjan. Der Schamane prescht ebenfalls voran, kann aber seinen Speer nicht rechtzeitig auf den zweiten feindlichen Reiter in der Nähe umlenken und so auch keinen Schaden unter den Feinden anrichten.

Bei diesen weicht der erste Schock Wut und Trotz. Zwei feindliche Reiter - die arme im Grünton der Kargi, langes, verfilztes Haar - stürmen heran und versuchen die beiden Gefährten zu umzingeln. Beide greifen an, doch die Hiebe sind schlecht vorbereitet. Tarqetik fängt die Klinge mit seinem Schild ab und auch Sanjan kann dem Morgenstern mit einer geschickten Drehung ausweichen. Die Pferde wiehern und bäumen sich auf, Dampf steigt von den Rücken gen Himmel. Vier Rösser samt Reiter haben sich im Nahkampf verkeilt.[1]

Derweil werfen sich überall entlang der Karawane Wachen und Angreifer in den Kampf. Mehrere Duelle bilden sich, eine Frontlinie kristallisiert sich heraus. Gekreuzte Klingen stimmen das Lied des Todes an. Und in der Mitte des ganzen treffen wohl die Anführer der beiden Seiten aufeinander. Der stämmige Zwerg, der eben noch Befehle erteilt hatte, hat nun Breitaxt und Schild fest umschlossen und wirft sich in den Kampf gegen einen der Angreifer. Schräg von vorn eilt ein hochgewachsener Kargi heran. Er trägt eine volle Plattenrüstung und einen metallernen Schild und scheint der Anführer der Angreifer zu sein.

Genau auf diesen hält Barkas zu. Ohne der Karawanenwache in seinem Weg Beachtung zu schenken, gallopiert der Krieger zwischen den Wagen auf diesen Gegner hin. Die Wache auf seinem Weg schaut ihm ungläubig nach. Basilio, der gleich hinter Barkas ist, hört noch die Worte "Bei den Göttern...", doch dann erblickt der Mann Basilio und sieht, wie Tarqetik und Sanjan sich auf die Feinde werfen. Der Groschen fällt, er dreht sich um und gallopiert ebenfalls zur Frontlinie.

Derweil ist Barkas an dieser angelangt. Seine Stimme donnert über die Ebene, er ruft den Gegner im Plattenharnisch: "Kapatid ng dugo, dalhin sa iyo ng kahihiyan sa Ukhtark. Kumpletuhin ang mga ito, o kailangan kong gawin ito!"[2]

Der Ukhtark wartet ab, nimmt Schwung aus seinem Ritt, hofft. Und macht damit einen Fehler. Der Reiter im Plattenharnisch brüllt auf - ein langes und lautes Brüllen, aber heller als das von Barkas. Er reißt das Breitschwert hoch und lässt die Klinge auf den Ukhtark niederfahren. Barkas hebt den Schild über den Kopf, kann den Hieb aber nur von der Halswurzel auf das Brutbein umlenken. Die Klinge dringt durch den Lederpanzer und reißt eine tiefe, klaffende Wunde quer über die Brust des Kriegers auf. Der Ukhtark brüllt vor Schmerz auf - aber er hält stand.

Basilio beobachtet dies alles, während er sich in Position bringt. Er spannt die Armbrust und legt auf einen der Bogenschützen hinter der Frontlinie an. Und auch dieser zielt und schießt. Beide Geschosse sind gleichzeitig in der Luft. Basilios bohrt sich knapp unterhalb des Brustkorbs in den Bauch des Gegners und lässt diesen wanken. Der Koraker will schon einen Jubelschrei ausstoßen, da hört er das Sirren, sieht den Pfeil. Die Spitze bohrt sich rechts in die Brust und treibt Basilio die Luft aus den Lungen. Die Arme sinken herab, das Bild vor den Augen beginnt zu verschwimmen. Er kann sich kaum noch auf dem Pferd halten.
 1. Ich bitte Sanjan und Tarqetik um Perception-Checks gegen DC 15
 2. Kargi; Übersetzung für Basilio: Blutsbruder, du bringst Schande über die Ukhtark. Beende es, sonst tue ich es!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 17.06.2015, 20:05:41
Beim Antritt verliert der Fhokki etwas Boden und erreicht die Karawane erst als viele seiner Gefährten sich schon in die Schlacht gestürzt haben. Nachdem er sich beim heranpreschen einen kurzen Überblick über die Situation verschafft hat, entschließt er sich Sanjan und Tarqetik zu folgen. Mit den beiden Recken nicht weit von ihm, würde hoffentlich keiner der Reiter wagen, ihn direkt anzugehen.[1]. Barkas' und Basilios Motto ab durch die Mitte findet der Fhokki idiotisch.
Kurz bevor er hinter dem hintersten Wagen verschwindet, sieht er noch, wie Basilio heftig von einem Pfeil getroffen wird.[2]
Erschrocken bringt Manik sein Pferd hinter dem Wagen zum stehen und steigt ab[3], während er versucht den Wagen als leichte Deckung zu verwenden.
Sein Blick schweift zu Sanjan, der grade einen Gegner im Nahkampf konfontriert. Ein Ruf bezüglich Basilios Verwundung könnte den Schamanen für einige entscheidende Sekunden aus der Konzentration reißen und ihm so einem Angriff aussetzen[4], also entschließt Manik sich, erst noch abzuwarten, immerhin schien ihr Feldwebel sich vorhin sogar noch auf seinem Pferd halten zu können. Stattdessen macht der Fhokki sich schussbereit und sucht sich schonmal ein passendes Ziel.
 1. Move nach DD14
 2. Wahrnehmung: 22
 3. Abstieg auf CC14
 4. keine Ahnung ob das wirklich so ist, ich find es klingt sinnig
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 19.06.2015, 06:13:14
Im Gegensatz zum Rest der Gruppe, treibt Elrynor sein Pferd nicht direkt an, sondern versucht erst einmal die Situation zu erfassen und sich einen Überblick zu verschaffen. Überstürztes Handeln kann sie jetzt alle den Kopf kosten - also heißt es Ruhe bewahren. Der Elf erkennt aber recht schnell, dass sie sich beeilen müssen, um noch rechtzeitig beim Überfall anzukommen und helfen zu können. "Los Tháron! Iad a fháil!" Während er sein Pferd zu Hochleistungen antreibt und die Luchsin es tatächlich schafft, die Geschwindigkeit des Pferdes zu halten, greift Elrynor nach dem Bogen auf seinem Rücken - entscheidet sich aber im letzten Moment dagegen, die Waffe zu ziehen.
Er erinnert sich an die Worte und das Gespräch beim Lager. "Illusionen.". Als Manik dann davon spricht, dass ihre Gegner - Kargi?! - seltsam dünn sind und Barkas antwortet, dass es keine anderen Stämme gibt, ist für den Elfen klar, was er als Erstes tun sollte. Noch im Ansturm auf ihre Gegner, rezitiert Elrynor die Worte eines Erkenntniszaubers und bereitet sich auf die Veränderungen in seinem Blickfeld vor. "Tabhair dom soiléireacht ar Lies agus Fírinne!"[1] Er schließt für einen kurzen Moment die Augen und als er sie wieder öffnet, untersucht er die Umgebung nach magischen Auren, die auf Illusionsmagie hinweisen. 
Schließlich erreicht er einen großen Felsen und steigt von seinem Pferd ab, um diesen als Deckung zu nutzen.[2] Er schmiegt sich dicht an den kalten Stein und beobachtet, ob es sich bei ihren Gegnern tatsächlich um Kargi oder um etwas anderes handelt. Er versucht die Schmerzensschreie der Kämpfenden auszublenden und bereitet sich darauf vor, in den Kampf einzugreifen.
Währenddessen rennt die Luchsin am Felsen vorbei und nährt sich ihrem ersten Gegner.[3]
 1. Standard Action: Detect Magic (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/d/detect-magic) - 1st Round: Presence or absence of magical auras.
 2. Move nach GG13 und Abstieg auf FF13
 3. Move + Move nach GG8
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 19.06.2015, 09:26:40
Auch die letzten Angreifer und Karawanenwachen werfen sich in die Schlacht - nun ist die Frontlinie geschlossen und das stählerne Chaos komplett. Auf der linken Flanke muss sich eine der Wachen gegen gleich zwei Angreifer erwehren - sie wird wohl nicht mehr allzu lange durchhalten. Danach ziehen sich gleich vier ausgeglichene Zweikämpfe über die Front. Der Anführer der Angreifer hat Barkas eine schwere Wunde zugefügt, doch der Zwerg scheint seinem Gegner auch an Geschick und Kraft überlegen - wird es etwa auf einen Zweikampf zwischen diesen beiden hinauslaufen?

Manik und Elrynor entscheiden sich beide für die rechte Flanke, an der ihre Gefährten bereits einen Gegner niedergestreckt haben und die Oberhand zu gewinnen scheinen. Beide halten auf die Gemengegruppe aus den vier Reitern zu.

Als der Ivsaar die Formel aufsagt und seine Augen aufschlägt, braucht er ein paar Lidschläge, um sich zu orientieren. Doch dann sieht er das Glimmen schräg links vor sich. Noch ein Lidschlag, und er hat es besser erfasst - es kommt aus der Richtung der Frontmitte, wo Barkas, der Anführer der Angreifer und der Zwerg in ihre Kämpfe verwickelt sind. Doch wozu gehört dieser magische Schein von der Farbe der Morgenröte? Der Hexer ist so sehr mit dieser Frage beschäftigt, dass er es versäumt, wie geplant vom Ross zu gleiten.[1]

Derweil springt Manik von seinem Pferd und sucht mit den Augen den Schamanen. Ursprünglich will er ihm Basilios zustand mitteilen. Sein Blick fällt auf Sanjans Oberarm, gleitet an diesem hinab und dann am Speerschaft nach vorne. Sanjans Speer deutet geradewegs auf das Gesicht seines Gegners. Eine hässliche Fratze - es ist das Gesicht eines Kargi, aber Manik hat die letzten Tage genug Ukhtark gesehen, und dieses Gesicht scheint ein Zerrbild dessen zu sein. Ja - Zerrbild ist genau das richtige Wort. Es erscheint dysproportional und aufgedunsen. Dann fällt es dem Waldläufer wie Schuppen von den Augen...

Dreißig Fuß weiter vorne zieht Sanjan gerade seinen Speer zu einem erneuten Stoß zurück und beobachtet das gleiche Antlitz. Ungewöhnlich breit ist es, obwohl der Körper des Kargi vor ihm sogar dünner ist, als gewöhnlich. Die Wangenknochen sind unterschiedlich hoch, die Haut ungewöhnlich glatt und bartlos, die Augen viel zu tief in den Höhlen. Das Gesicht sieht unnatürlich und abstoßend aus. Dann schreit sein Gegner und hebt ebenfalls seinen Morgenstern zum Angriff. Er schreit - doch die Lippen des Kargi bewegen sich nicht. Und Sanjan kommt zur gleichen Erkenntnis, wie Manik: dieser Mann trägt eine Maske - eine Kargi-Maske...
 1. Elrynor hat bereits Move und Standard Action verbraucht - ohne Fast Dismount kann er diese Runde also nicht mehr absteigen
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 19.06.2015, 12:19:18
Viele Beine, viel zu viele Beine. Doch das schreckt den Wolf nicht ab. Denn die Jagt tobt schon so stark, dass kaum einer auf seine Beine achtet. Weder die Pferde noch die Zweibeiner auf deren Rücken. So schnell ihn seine eigenen Beine tragen können, eilt er nach vorne. Sanjan war kein guter Jäger und braucht seine Hilfe. Kurz überlegt er, sich über das Pferd her zu machen. Doch dann fällt sein Blick auf das Bein des Reiters. Es ist durch dessen Angriff tiefer gerutscht, so dass Grimnir es mit einem Satz erreichen kann. Dies wagt er dann auch. Ungeachtet, dass er das Pferd dabei aufschrecken könnte, versucht er mit seinen Zähnen das Bein des Reiters zu erwischen.[1]
 1. Bewegung nach: cc6
Angriff auf R7: 17 Schaden 4
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 19.06.2015, 12:33:13
Sanjan auf seinem Pferd bekommt den Angriff seines Freundes nur aus den Augenwinkeln mit. Er konzentriert sich ganz auf den Kargi vor sich. Nein kein Kargi, mehr stimmt nicht. Nicht nur, dass sie zu dünn sind, sie wirken auch gestenlos. Die Bewegung seines Gegners passte einfach nicht. Da bildet sich auch schon eine Lücke. Der Arm des Mannes folgt noch seinem letzten Angriff. So präsentiert er Sanjan seine Seite und der Druide nutzt es. Mit dem Speer stößt er zu. Dabei ruft er laut, nach seinem Kampfschrei „SIE TRAGEN MASKEN!“[1]
 1. Angriff auf R7: 17 Schaden 2
Frei: sprechen
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 20.06.2015, 19:22:02
Der eherne Speer, der sich durch Fleisch und Knochen von Tarqetiks Gegenüber gebohrt hat, entgleitet dem Krieger, als der tote Körper vom Pferd zu Boden fällt. Der Stiel steht nun gerade gen Himmel, verlangt von Tarqetik aber, dass er ihn mit ganzer Kraft aus dem Leichnam ziehen muss. Da der nächste Gegner aber schon parat für den weiterführenden Kampf steht, entscheidet sich Tarqetik dafür, der Speer vorerst beiseite zu lassen und mit seinem Schwert den Kampf weiter zu führen.

Den Anderthalbhänder führend, bringt Tarqetik sein Pferd zum Stehen, um sich dem Gegner zu seiner Rechten zuzuwenden. Im Geiste sieht er sich umgeben von den Mauern der Arena, die aus dem grünen Gras zu erwachsen scheinen und vom hellen Sand geschluckt werden. Das Gluckern von aufstoßendem Blut füllt seine Ohren und mit verzehrter Miene lässt er den breiten Stahl durch die Luft schwingen. Die scharfe Schneide fährt knapp über dem Kopf des Pferdes seines neuen Gegners und mit der Spitze öffnet er dem verkleideten Reiter die vordere Brustwehr und schneidet diesem tief in die Eingeweide.[1]
Das Blut besprengt das Gras in einem weiten Bogen und Tarqetik entfährt ein fast fröhliches Grunzen, ob dem Erfolg seines zweiten Angriffes.
 1.  Angriff auf R8.
Ang:17
Schaden:10
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 21.06.2015, 11:07:52
Sein kargisches Streitross Pferd trabt noch ein Stück weiter in dieselbe Richtung, bis Basilio es endlich neben dem Kutscher des zweitvordersten Wagen zum Stehen bringt. Während er noch überlegt, welche seiner Gliedmaßen er zum Absteigen benötigt und ob diese ihm momentan überhaupt gehorchen, rutscht er schon vornüber aus dem Sattel. Trotzdem schafft er es irgendwie, die Füße rechtzeitig unter sich zu bringen, um darauf zu stehen zu kommen. Dass er dabei zum Stehen kommt, verdankt er allerdings nicht seinen Knien, die kraftlos unter ihm zusammenknicken, sondern seiner linken Hand, welche—obwohl er sie einen Augenblick zuvor noch seine "schlechte Seite" genannt hätte—zum Sattelknauf fliegt und Basilio auffängt.[1]

Etwas ungläubig starrt er den Pfeil in seiner Brust an, der das Leder seiner Rüstung glatt durchschossen hat. Wie wenig Schmerz er verspürt! Das verwundert ihn am meisten. Wie dumm er gewesen ist! Ich hätte erst Deckung suchen sollen, dann schießen! Aber seine Dummheit erstaunt ihn weniger als der Schmerz, der auf sich warten lässt. Wird schon noch kommen...
 1. Pferd, single move nach M16;
Basilio, move: Abstieg auf L16 (fast dismount missglückt). Von dort aus habe ich, falls sie nächste Runde noch da stehen, wo sie jetzt (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8306.msg973506#msg973506) stehen, KW1, KW2 und den Zwerg (sowie F1 + F2) im 8 Kästchen-Radius.
Basilio müsste jetzt erst einmal total cover vor den Bogenschützen haben, wenn er sich ein bisschen hinter Ross und Wagen duckt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 23.06.2015, 23:45:43
Die vier Wagen der Karawane auf dem sonst so beschaulichen Überlandweg versinken im Lärm und Geklirre des Kampfes. Der blutige Klingentanz geht weiter und fordert Opfer auf beiden Seiten.

Der "alte Mann" ist ein Stratege, ein Schutzgott der disziplinierten Truppen, der Patrioten, die für Heimat und Ehre in den Kampf ziehen. Er war nie der Erwählte der Gladiatoren, doch heute scheint er bei Tarqetik zu sein und seine Hand zu leiten. Mit seinem Bastardschwert öffnet der Brandobiner die Brust seines Gegners. die schwarze Mähne des Kargi fliegt im hohen Bogen zurück, als der Körper nach hinten geschleudert wird und vom Pferd fällt. Dumpf klatscht der Tote im Gras auf - das Pferd macht sich davon. Tarqetiks zweites Opfer heute. Die Haut ist grün, die Augen leer, doch schwarze Bartstoppeln auf heller Haut zieren plötzlich das Kinn, während das Gesicht auf Lippenhöhe wieder ins Grüne der Kargi übergeht. Die Maske ist verrutscht - auch dieser Mann war kein Kargi.

Fast zeitgleich mit Tarqetik landet auch Sanjan einen Treffer bei seinem Gegner. Der Speer reißt das Wams des Reiters vor ihm an der Seite auf und zieht eine blutige Wunde knapp unterhalb der Rippen. Der Mann schreit und das Pferd bäumt sich auf. Zeitgleich verbeißt sich Grimnir im Bein des Feindes und zerrt ihn herunter. Der Krieger fällt vom Pferd und landet hart auf dem Rücken. Doch im Gegensatz zu seinen beiden Kameraden, die tot neben ihm im Gras liegen, ist dieser Mann noch nicht besiegt. Während auch sein Reittier sich davon macht, erhebt sich der Krieger wieder auf die Beine. Auch er trägt eine Maske, das ist inzwischen klar. Sein Bein ist blutüberströmt und er hinkt, auch aus der Bauchwunde sickert der Lebenssaft hinaus. Er hebt die Hand mit dem Streitkolben leicht an und macht einen Schritt nach hinten auf die Bogenschützen in seinem Rücken zu.

In kürzester Zeit haben damit Tarqetik und Sanjan die linke Flanke der Angreifer aufgerieben. Doch war das auch schnell genug? Wird die restliche Verteidigungslinie dem Angriff der übrigen Wegelagerer standhalten können, bis die beiden Gefährten diese von der Seite aufrollen? Die Frage ist noch nicht zu beantworten.

Ein Triumphschrei gellt über die Front. Der Zwerg und eine der Karawanenwachen haben einen weiteren Reiter mit gekonnten Hieben niedergestreckt. Der Körper des Toten hat sich im Sattel verfangen und das durchgehende Ross trägt diesen nun im Gallopp vom Schlachtfeld. Die Leiche baumelt grotesk verdreht auf dem Rücken des Tieres. Alles scheint sich zu einem Sieg für die Karawane und die Gefährten zu wenden, doch das Schicksal dieses Kampfes ist noch nicht entschieden. Über die gesamte Front verteilt greifen die Wegelagerer noch einmal an und scheinen in den tobenden Kämpfen mit den Verteidigern immer mehr die Oberhand zu gewinnen.

Und dann passiert ist. Barkas hat sich anscheinend in einen Kampfrausch gesteigert. Er will den Anführer der Feinde niederstrecken und damit den Kampf beenden - seine klaffende Wunde beachtet er nicht einmal. Mit funkelnden Augen und einem ohrenbetäubenden Kampfschrei auf den Lippen stürzt er sich auf seinen Gegner. Doch er hat es allem Anschein nach mit einem erfahrenen Krieger zu tun und die Verletzung behindert den Ukhtark mehr, als er gedacht hat. Der Anführer der Wegelagerer weicht dem Angriff gekonnt aus und bringt sich seinerseits in eine gute Angriffsposition. Die Schwertklinge ist in der Luft, der Streich gekonnt, schnell und von der Seite. Barkas kann nicht mehr ausweichen und der Stahl frisst sich abermals durch seinen Wams und die Muskelwülste an rechter Schulter und Brust.

Der Krieger wankt im Sattel. Einen Lidschlag lang scheint es, als würde er gleich aus selbigem Fallen. Die Wunde an der Schulter geht bis auf die Knochen und auch die Brust ist schwer verletzt. Seine Rechte öffnet sich und die Klinge gleitet hinaus. Der Anderthalbhänder fällt - fast erwartet man ein schicksalsschweres Klirren, wenn er auf dem Boden aufkommt, aber es ist grasbedeckter Erdboden, zusätzlich aufgeweicht mit Blut. Die Klinge fällt dumpf und fast unhörbar auf den Grund. Barkas beugt sich vor, kann sich kaum noch im Sattel halten, klammert sich an Mähne und Zaumzeug seines Reittiers.

All das sieht Basilio. Der Koraker hat sich mit letzter Kraft zu einem der Karawanenwagen geschleppt und dort vom Pferd gleiten lassen. Nun beobachtet er den Ukhtark, dem es anscheinend ebenso schlecht geht, wie ihm selbst. Der Anführer der Wegelagerer trägt einen Plattenpanzer. Das Gesicht ist hinter einem heruntergeklappten Visier verborgen. Ein Mann aus Stahl. Die Klinge in seiner Hand scheint eine Sonderanfertigung zu sein. Sie ist dünner als gewöhnlich und gewellt. Eine einschüchternde Gestalt - ein Henker, der mit dem nächsten Streich den Lebensfaden des Ukhtark durchtrennen wird.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 24.06.2015, 08:46:14
Tarqetik atmet schwer und linst durch sein Visier und überblickt das Schlachtfeld durch den engen Schlitz seines Helmes. Gleich eben sich sieht er den Schamanen. Sanjan und dessen Wolf haben ihr Opfer unter Kontrolle, auch die Händler mit ihrer Zwergenmannschaft halten sich gut. Tarqetik blickt sich noch kurz nach hinten um, um keine unlieben Überraschungen zu erleben. Er kann nur den Waldläufer erkennen, der sich den Feind mit seinen Pfeilen vom Leib halten will. Den Elfen und den Sölderhändler kann er auf die Schnelle nicht ausmachen, auch ist der Kampf zu seiner Rechten zu Wirr, um Genaueres zu erkennen.[1] Dafür erspäht er nun die Bogenschützen, die aus der zweiten Reihe heraus ihre Gegner mit Pfeilen eindecken.

 1. Wahrnehmung: 10
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 24.06.2015, 09:26:24
Basilio sieht den Gepanzerten mit seinem Henkerschwert und ist froh, dass dieser ihn erst einmal nicht sieht. Nein, der starre Blick des Mannes ruht ganz auf Barkas, der Körper scheint sich gar anzuspannen für den finalen Streich. Was reitet dieser Depp auch mittenrein? Und zwingt mich hinterher? Vlad bewahre uns vor jüngeren Söhnen, die sich beweisen wollen!

"WALLY!" ruft er laut, obwohl er vielleicht ein paar Augenblicke länger leben würde, wenn er still bliebe. "Wally, wally, wally!"[1] Für mehr bleibt ihm keine Puste.

Hoffentlich hört mich einer der Kameraden und schaut rüber und tut was! Ohne Barkas kann keiner von uns nach Kezhdal zurück. Na ja, jedenfalls ich könnte nicht zurück.
 1. Dejy für Vollidiot
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 24.06.2015, 18:28:24
Der Wagen bietet offenbar gute Deckung. Keiner der gegnerischen Bogenschützen kommt auf den Trichter auf ihn zu schießen. Ein leichtes Schmunzeln macht sich auf den Gesichtszügen des Fhokki breit. Dieses Pack, fühlt sich sicher hinten, auf den Pferden. Nicht mehr lange.
Manik will grade einen Pfeil einlegen, da macht Sanjans Kampfschrei auf sich aufmerksam.
Masken? Verwundert blickt der Fhokki auf den Mann den Sanjan und sein Wolf eben zu Fall gebracht haben. Auf die Art wie er sich wieder aufrappelt. Die Bewegungen dabei.
Konnte es sein…?[1]
Doch Sanjan muss noch Bescheid Wissen über Basilio, aber genau in dem Moment ist auch dessen Stimme zu vernehmen, womöglich mit letzter Kraft.
Verdammt. Er kann sowieso nichts tun und ihm nun am meisten helfen, wenn er Gefahren eliminiert. Der Waldläufer konzentriert sich auf den äußeren der Bogenschützen, der, der den Schamanen grade verfehlt hat. Er achtet auch auf dessen Verhalten, gewinnt jedoch keine neuen Erkenntnisse. Ein leises *fling* ist zu vernehmen, als der Waldläufer die Sehne loslässt und den ersten Pfeil in Richtung des Feindes schickt.[2]
 1. Wahrnehmung: 11
 2. Angriff: 12 (fe:14), Schaden: 5 (fe:7)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 25.06.2015, 07:43:39
Während der Kampf auf dem Schlachtfeld nur so tobt, ein Krieger nach dem anderen von kalten Stahl erschlagen wird und damit das Gras Rot färbt, schleicht die Luchsin Tháron an den Kämpfenden vorbei und nähert sich vorsichtig ihrem Ziel. Leichtfüßig und fast geräuschlos, huscht sie in das Wäldchen hinter den Bogenschützen und fährt kampfbereit ihre Krallen aus.[1]
Viel zu sehr ist Elrynor damit beschäftigt, die jetzt klar erkennbare, magische Aura zu lokalisieren, sodass er vergisst, von seinem Pferd zu steigen. Im Nachhinein kommt ihm das allerdings recht gelegen, denn er hat seinen Blick auf den Anführer der Angreifer gerichtet und sieht, dass Barkas schwer getroffen wird. Elrynor kann den Krieger jetzt nicht mehr retten aber der Anführer ist ein gefährlicher Gegner und muss ausgeschaltet werden. Noch ist der Elf zu weit von dem Geschehen entfernt, um gegen ihn vorzugehen aber zum Glück sitzt er noch auf seinem Pferd. Sein Blick fällt auf die beiden toten Angreifer und Elrynor ist sich sicher, dass seine Hilfe hier nicht benötigt wird. Er gibt seinem Pferd die Sporen und reitet weiter ins Schlachtfeld hinein.
Auf dem Weg zu dem Mann in Vollrüstung und dem Ursprung der magischen Aura, bemerkt der Magier, wie nur wenige Meter vor ihm ein Kampf tobt. "Saill lè timpeall do aírm!" rief er dem Mann zu und augenblicklich bildete sich ein fettiger, öliger Film auf seiner Waffe und sie drohte, diesem aus der Hand zu rutschen.[2]
 1. Tháron: Bewegung+Bewegung auf U1 (Stealth 17 (-5 durch höhere Bewegunsgrate))
 2. Elrynor: Bewegung auf AA10 (steigt nicht vom Pferd ab) und Standard Aktion: Grease (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/g/grease) auf die Waffe von R6 (Konzentration geschafft DC 11 -> 17).
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 27.06.2015, 12:07:10
Als der heruntergestoßene Krieger noch einen Schritt nach hinten machen will, ist der Schamane da. Gekonnt schwingt der Bahir seinen Speer und trifft den maskierten Gegner mit dem Schaft am Kopf. Daraufhin sinkt dieser zu Boden. Die linke Flanke der Angreifer ist somit gesäubert. Der Ansturm von Sanjan und Tarqetik war zu viel für die Wegelagerer. Doch im Zentrum der Schlachtlinie und weiter links tobt der Kampf weiter.

Pfeile schwirren durch die Luft - bis auf eines verfehlen alle ihr Ziel. Doch der eine sichere Schuss ist der von Manik. Die Spitze bohrt sich durch das Lederwams eines der berittenen Schützen. Allein die Wucht des Geschosses ist schon ausreichend, um den Mann hintenüber vom Pferd zu reißen. Sein Körper klatscht ins Gras, während das erschrockene Tier davongallopiert. Manik kann nicht erkennen, ob der Mann tot ist, aber Fakt ist, dass er sich nicht mehr rührt.

Seine beiden Kameraden sind so sehr damit beschäftigt, diesen Schock zu verdauen - sie versuchen ihre Pferde wieder unter Kontrolle zu bringen und gleichzeitig den Schützen auszumachen - dass sie nicht bemerken, wie die Luchsin sich in ihrem Rücken heranschleicht.

Derweil murmelt der Elf seine Worte und webt damit einen weiteren Zauber. Eine schwarze Aura umhüllt für wenige Sekunden den Streitkolben des unglücklichen Reiters. Dann verschwindet diese und die Waffe beginnt zu glänzen, als wäre sie von einem Ölfilm bedeckt. Und das scheint sie auch zu sein, denn sie beginnt, ihrem Träger zu entgleiten. Der überraschte Krieger versucht hastig, den Griff neu zu fassen, doch er schafft es nicht. Der Streitkolben landet im Gras und der Mann kann gerade noch den Hieb der Karawanenwache vor sich mit dem Schild umlenken. Unbewaffnet wird er ein leichtes Opfer sein, wenn er sich nicht davonmacht oder Hilfe bekommt.

Überall an der Front geht der Kampf zwischen den Wegelagerern und den Karawanenwachen weiter. Barkas' Leben hängt immer noch am seidenen Faden - wird der Anführer der Angreifer ihn zerschneiden. oder kommt noch rechtzeitig Hilfe?

Basilio kann darauf derzeit nicht einwirken. Seine Kräfte reichen nur so weit, sich hinter dem Wagen in Schutz zu halten. Da sieht er, wie der Kutscher sich zu ihm herunterbeugt und ihm die Hand reicht. Es ist ein junger Mann - etwas füllig und mit teigigen Wangen. Das Aschbraun der schütteren Haare deutet auf brandobische Wurzeln. In seinen Augen ist die Angst klar erkennbar. Die Stimme zittert ein wenig, als er spricht: "Du blutest. Komm, versteck' dich im Wagen!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Grimnir am 28.06.2015, 18:42:43
Die Augen von Grimnir funkeln. Sein Freund hat Beute gemacht. Der Wolf leckt sich über die blutigen Lefze. Er kam in Jagtstimmung, auch wenn seine Pfoten schmerzten und er lieber schlafen wollte. So wartete er auch nicht lange, bis sein Freund wieder zu Atem kam. Er wollte auch einen der Männer erlegen. So stürmte der Wolf los. Zwei der Angreifer waren in seiner Reichweite und kurz sah es so aus, dass er auf den Bogenschützen los gehen würde. Doch er hatte ein besseres Ziel. Eines was einen fatalen Fehler gemacht hatte. Den Reiter, dessen Schwert gerade zu Boden gefallen war. Der mit dem Schild den Angriff des anderen Mann abblockte, aber immer noch die Hand nach unten hielt. Die, mit der er versucht hatte, nachzugreifen.

Grimnir war hinter dem Pferd und nutzte diese Gelegenheit schamlos aus. Kein Armpanzer konnte den Mann schützen, seine Kralle hatte er verloren und nun war er Grimnirs Beute. Der Wolf sprang und trieb seine scharfen Zähne in die Hand des Mannes und wohl nicht nur der Mann war überrascht, sondern auch dessen Pferd.[1]
 1. Bewegung: Y5
Angriff R6: nat 20 (21) Schaden 7 – Bestätigung 14 Schaden 5
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 28.06.2015, 19:01:30
Während sich Grimnir in den Arm des Kriegers verbiss, blickte Sanjan überrascht in die Mitte des Kampfgeschehens. Barkas schien es erwischt zu haben und von Basilio war nichts zu sehen. Auch wenn er schwören könnte, dass er dessen Stimme aus dieser Richtung gehört hatte. Mit Pech würdes es ihm genauso gehen wie Barkas. Doch was sollte Sanjan tun? Er war zu weit Weg um Barkas zu erreichen, war aber auch zu weit weg um die Schützen zu erreichen. Zähne knirschend blickte er sich um zu Tarqetik. Der Krieger hatte seinen zweiten Gegner erlegt. „Die Schützen.“ sagte er rasch zu ihm. Sie mit ihren Bögen waren am gefährlichsten und so ritt Sanjan los, direkt auf die beiden zu.[1]
 1. 2 Bewegungsaktion zu V3
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 29.06.2015, 08:28:57
Während das Kampfgebrüll an der linken Flanke noch laut einher geht, sind die Geräusche an der anderen Flanke am abflauen. Den Hinweis von Sanjan, der auf die zwei berittenen Bogenschützen im Norden zeigt, quittiert Tarqetik mit einem kurzen Nicken und den blanken Fletschen der Zähne, die Augen im Tunnelblick den Feind taxierend.

Er verstaut sein Schwert wieder und schließt seine Faust fest um den langen Speer, der noch im Torso des letzten Gegners steckt. Zeitgleich lenkt er sein Ross nach links und gibt diesem einen festen Druck in die Flanken. Mit der Geschwindigkeit des antrabenden Pferden reißt er den Speer aus dem Körper des Toten und festigt die blutende Spitze für den weiteren Kampf zwischen Arm und Körper. Frisch gewappnet stürmt er hinter Sanjan auf die Bogenschützen zu.[1]
 1. Bewegungsaktion zu Y4; über AA4
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 29.06.2015, 19:55:36
Grimnirs Angriff ist verheerend. Der Wolf verbeißt sich in der Hand des Mannes und zieht ihn mit seinem gesamten Körpergewicht und der kinetischen Energie seines Sprunges vom Pferd. Der Mann kann sich nicht auf dem Ross halten und fällt. Gleich unter ihm hat sich sein Schwert - eben noch in seiner Hand - zwischen zwei kleineren Steinen verklemmt. Er landet mit dem Nacken auf einem der Seitenarme des Knaufs, der schräg nach oben zeigt. Ein Knacken ist zu hören, als die Wirbel brechen. Sofort hört der Mann auf zu schreien und ein Schleier legt sich über seine Augen. Dieser Wegelagerer wird nie wieder durch diese Lande ziehen.

Derweil stürmt der Zwerg mit einem wütenden Kriegsschrei auf den Lippen auf den Anführer der Angreifer zu. Dieser muss Barkas außer Acht lassen und sich auf den neuen Gegner konzentrieren. Er hebt seinen Schild und dreht sich zur Seite, doch der Angriff des Zwergs ist von einer solchen Wucht, dass dessen Kriegshammer den Schild entzweibrechen lässt. Holzsplitter regnen hinab und der Gepanzerte zieht die Linke zurück, als wäre sie zumindest gestaucht, wenn nicht gebrochen. Er hebt das Schwert und lässt es kreisen. Dabei schreit er auf brandobisch: "Rückzug!

Seine Männer brauchen keine zweite Aufforderung - insbesondere, da auch die anderen Karawanenwachen ihre Gegner auf der linken Flanke wieder bedrängen und die beiden Bogenschützen sich dem wütenden Ansturm von Tarqetik und Sanjan gegenübersehen. Der Widerstand scheint zu brechen. Die Schlachtreihe löst sich auf. Einer der Angreifer ganz links und einer der Bogenschützen reagieren am schnellsten. Sie wenden ihre Rösser und gallopieren gen Norden. Der Bogenschütze verschwindet im Dickicht des Wäldchens, auch der Nahkämpfer hält darauf zu. Die anderen Männer dürften es ihnen gleichtun, sobald es für sie möglich ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 30.06.2015, 01:07:12
Was der Mann gerufen hat, versteht Sanjan nicht, aber die Flucht, zu welcher sie Ansetzen spricht Bände. Als der Bogenschütze vor ihm es seinem Kameraden gleich tun möchte, holt Sanjan mit dem Speer aus. So schnell durfte sich der Mann nicht aus dem Kampf verabschieden. Doch der Schwung von Sanjan war lasch.[1]
Nach dem Schlag, blickte sich der Druide um. Vielleicht kam noch ein weiterer Krieger ihm zu nahe. Auf jeden Fall schien er keine Anstalten zu machen, die Reiter zu verfolgen. Wenigstens jetzt im Moment nicht.
 1. Gelegenheitsangriff B2: 11 Schaden 8
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 30.06.2015, 22:24:33
Ich blute, sagt der Mann. Scharf beobachtet! Basilio weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll. (Alternativ zieht er noch "vor Schmerz wimmern wie ein Mädchen" in Betracht.) Aber verflucht will er sein, wenn er schon wieder derjenige ist, der sich auf den Baum (oder in den Wagen) flüchtet. Im Kampf mit den Hyänen war es eine taktische Entscheidung gewesen, die er schon getroffen hatte, bevor er überhaupt loslief, aber hier? Was wäre hier die Entschuldigung?

Bevor er sich aber entscheiden muss, ruft der Gepanzerte, der kurz zuvor noch wie ein Henker geblickt hat, laut zum Rückzug, was sofort ein allgemeines und gänzlich undiszipliniertes "Rette sich, wer kann" unter dem Feind auslöst.

Derweil ist Basilio die Armbrust aus der kraftlosen und vor Blut glitschigen Hand geglitten. Das soll ihm gerade recht sein, dann kann er sich damit halbwegs am Bock festhalten. Mit der Linken hält er noch immer den Sattelknauf gepackt. Solchermaßen gestützt späht er jetzt über den Rücken der Mulis auf das Schlachtfeld, soweit der Wagen ihm die Sicht freilässt.

Und sofort löst sich das Chaos unter seinem taktisch geschulten Blick in die schönste Ordnung auf. Jetzt, wo er selbst nicht mehr daran teilhat, wo er sich nicht überlegen muss, was er selbst als nächstes zu tun hat: jetzt erblickt er eine Situation fast wie aus dem Lehrbuch. Und da, wo sie sich nicht ans Lehrbuch hält, ist ihm nicht weniger klar, was getan werden muss.

Und da die einzige Waffe, die ihm in seiner Lage noch bleibt, eh seine Zunge ist, ruft er lauthals Befehle hinaus: an die beiden Karawanenwachen in der Nähe, die beiden Fahrer, ja, selbst den Zwerg, der hier ja wohl klar das Sagen hat. Nur hält Basilo gar nicht lange genug inne, um sich zu überlegen: ja, warum sollte einer von ihnen sich um das scheren, was das kleine Bürschlein da herumschreit! Wir kennen ihn nicht und er hat sich gleich abschießen lassen, wie ein Depp ist er mittenrein geritten!

Doch weil Basilo keine Zeit hatte, darüber nachzudenken, ist in seiner Stimme nicht der geringste Zweifel zu hören. Wie ein erfahrener Hauptmann klingt er, befehlsgewohnt, zuversichtlich, Herr der Lage. Wenn außer Basilio selbst hier jemand Alonso Alvareste, den Kommandanten der Südfront, persönlich kennen sollte, so dürfte es diesem leichtfallen zu erkennen, dass Basilio sich genauso anhört wie er! Wortwahl, Tonfall, Lieblingsfluch: alles passt. Allein die Zuversicht dieser Stimme hebt die Moral der Kämpfenden in seiner Nähe.[1]

Was er genau ruft, hätte Basilio hinterher gar nicht mehr sagen können. Vielleicht macht er einen der Fahrer (falls einer von denen eine Schusswaffe in der Hand hält) darauf aufmerksam, welcher der beiden Bogenschützen dort hinten schon fast vom Pferd fällt, oder er macht dem Söldner ganz links Mut, seinem fliehenden Gegner vielleicht doch noch einen Abschiedshieb zu versetzen, oder weist den geradeaus an, den seinen doch möglichst noch (lebend!) vom Pferd zu holen. Doch was ihm eigentlich am Herzen liegt, ist der Anführer. Verflucht, wenn der Kerl entkommt, ist womöglich alles umsonst gewesen! Wer weiß, ob einer der anderen überhaupt einen Schimmer vom eigentlichen Plan hat? Es könnten normale Banditen sein, die gar nicht wissen, dass sie von dem Kerl da zu einem besonderen Zweck eingespannt wurden!

Also ruft Basilio dem Zwerg zu—gerne hätte er es auf Zwergisch gerufen, doch statt "Anführer", "aufhalten" und "befragen" fallen ihm nur die Worte: "Haushaltsdefizit", "Steuererhöhung" und "Schutzzölle" ein[2]—daher muss es wohl oder übel die Handelssprache tun: "Haltet den Anführer auf, wir müssen ihn verhören!"
 1. Knowledge (warfare & military) = 22 (hatte die -2 mal wieder vergessen) => KW 1, KW 2, F1, F2, und der Zwerg erhalten den Bonus; vielleicht gibt es ja noch diverse GA's oder es setzt jemand den Flüchtenden nach.
 2. Linguistik = 6 (nat. 1)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 03.07.2015, 12:27:02
Basilio muss feststellen, dass seine Stimme - oder ist es die von Alvareste, Kommandant der Südfront? Nein, es ist tatsächlich seine - wie für die Schlacht gemacht scheint. Die Karawanenwachen nehmen die Worte an. Er glaubt zu erkennen, dass die meisten seinen Anweisungen unbewusst folgen.

Doch der Feind, den es zu bekämpfen gilt, zieht sich zurück. Die übrigen fünf Reiter, die noch auf der Ebene zu sehen sind, drehen ab, und gallopieren gen Norden in das Wädlchen hinein - darunter auch der gepanzerte Anführer der Bande. Barkas ist damit beschäftigt, sich auf dem Ross zu halten und kann nicht mehr eingreifen. "Sinumpa!"[1], ruft der Ukhtark voller Wut.

Und die Karawanenwachen machen ebenfalls keine Anstalten, den Angreifern zu folgen. Die Männer drehen ab. Zwei haben Verletzungen im Kampf davongetragen und halten sich an den Stellen, an denen Blut das Leder rot färbt. Die anderen recken jubelnd die Fäuste gen Himmel. Offensichtlich betrachten diese Männer ihre Arbeit als getan.

Sanjan und Tharon versuchen noch, den letzten noch sichtbaren Bogenschützen an der Flucht zu hindern. Der Schamane verfehlt den Mann um Haaresbreite. Die Luchsin ist erfolgreicher. Im Sprung reißt sie eine tiefe Wunde im rechten Bein des Mannes, doch dieser kann sich auf dem Pferd halten und gallopiert ins Dickicht der Bäume.

Kein Feind steht noch auf dem Schlachtfeld. Doch fünf von ihnen liegen reglos im Gras - und mindestens einer ist am Leben.
 1. Kargi; Übersetzung für Basilio: Verdammt!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 03.07.2015, 13:23:30
Als sich die Feinde zur Flucht entscheiden, hat Tarqetik seinem Ross bereits die Zügel freigelassen und dieses wechselt rapide vom Trapp in den Galopp. Da der Krieger schon so schön im Zuge ist, fällt es ihm gar nicht erst ein den Kampf als beendet zu sehen. Vor allem nicht als er unten den Fliehenden einen auffällig gepanzerten Reiter erblickt, der sich ins Unterholz des Waldes zurückzuziehen versucht.

Auch die anderen, noch berittenen, Feinde fliehen ins Dickicht des nördlichen Wäldchens und Tarqetik setzt sich auf deren Spur. Nur wenige Meter vor sich kann er den gepanzerten Reiter ausmachen, der sein Pferd zwischen die Bäume lenkt. Als Tarqetik die Grenze des Wäldchens überschreitet, kann er nur noch leise hinter sich die Jubelrufe der Karawanenwache hören. Er nimmt sein Pferd wieder an die kurze Kandare und lenkt das Tier geschickt zwischen den Baumstämmen und dem Strauchwerk des Dickichts hindurch[1]. Den Speer nicht mehr eingelegt sondern diesen leicht gehoben vor sich herführend, bemüht den Gepanzerten nicht aus den Augen zu verlieren und ihn wenn möglich noch zu einem Kampf zu stellen, prescht er durch das Unterholz.

Der Blick des Krieges ist schon durch das Visier eingeengt, doch im Kampfrausch kürzt sich sein Blickfeld noch mehr ein; den gepanzerten Reiter im Fokus haltend und dabei darauf bedacht, nicht von niedrigen Ästen oder von einem oder mehreren Nachzüglern der Angreifer in die Zange genommen zu werden.

Komm schon her und kämpf mit mir“, ruft er schnaufend unter seinem Helm dem Verfolgten nach.
 1. Reiten: 21
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 03.07.2015, 15:00:35
"Byudjet kamomadi!" stimmt Basilio dem Ukhtark in seinem Fluch bei. "Soliq o'sish! Himoya tariflar!"[1] Dann spuckt er angewidert ein letztes Wort in der Handelssprache hinterher: "Masken!"

Er drückt dem Fahrer, der ihm vorhin Hilfe angeboten hat, die Zügel seines Pferdes in die Hand, taumelt ein paar Schritte zur Seite, um sich vor Wagenrädern und Pferdehufen in Sicherheit zu bringen, und geht neben einem kleineren Felsbrocken erst in die Knie, bevor er seitwärts auf den Hintern sinkt. Mit dem Rücken an den Felsen gelehnt—und eine Hand auf die Brust gepresst, direkt unterhalb des Pfeilschaftes—schließt Basilio die Augen und überlässt die Welt zur Abwechslung einmal sich selbst.
 1. Zwergisch für: Haushaltsdefizit! Steuererhöhung! Schutzzölle!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 03.07.2015, 16:02:40
Nur kurz ärgert sich Sanjan über das Verfehlen des Bogenschützen. Mit der Wunde, die der Luchs gerissen hat, wird er nicht weit kommen. Auch wenn es gegen sein Verlangen ist, eine Jagt so zu beenden, tat er es. Er blickt zurück zur Karawane, den am Boden liegenden Räubern und seinen Kameraden. Einige sind offensichtlich verletzt und sein Platz ist damit hier. Tarqetik hingegen ist gerade an ihm vorbei gesaust. Schneller als er blicken kann, verschwindet dieser mit dem Räubern im Wald. Nicht sehr überrascht, aber besorgt blickt er zu  Manik und Elrynor. „Helft bitte Tarqetik. Ich kümmere mich um die Verwundeten und kann euch, wenn nötig, durch den Wald folgen.“ sagte er und lenkt sein Pferd auf den Anführer der Karawanenwachen. „Ich bin ein Heiler. Falls ihr keinen habt, kann ich auch eure verletzten versorgen. Und“ er deutete mit den Speer auf den Räuber welchen Grimnir vom Pferd gerissen hatte. „Einer sollte sich um die Banditen kümmern. Alle die noch leben, brauchen wir als Gefangene für das Dorf Dorwida. Denn wir sind beauftragt worden die Angriffe zu untersuchen.“

Grimnir der neben seiner Beute steht, leckt über seine Lefzen. Zweibeiner sind nicht so nach seinem Geschmack aber so langsam sollte es wieder einen Happen geben.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 04.07.2015, 21:13:09
Als die ersten Reiter des Gegners die Flucht ergreifen, dauert es nicht lange bis sich alles in wildes Gewusel wandelt und der Rest auch, relativ unkoordiniert, Reißaus nimmt.
Einen weiteren Pfeil schon in der Hand, legt Manik noch auf einen der Flüchtenden an, doch die Bande ist zu schnell im Dickicht verschwunden. Außerdem schiebt sich ein vertrauter Umriss ins Sicht- und somit auch ins Schussfeld, der sich beeilt den Reitern in vollem Tempo nachzueilen.
Fluchend richtet Manik sich auf, joggt ein paar Schritte, senkt den Bogen aber hebt dafür die Stimme.
"HE, TARQETIK, HE, KOMM ZURÜCK MAN!"
Doch es ist zu spät. Der Recke ist schon im Wald verschwunden, bedröppelt schaut Manik in Richtung Fluchtweg, als Sanjan ihn und Elrynor auffordert, zu Folgen.
Entgeistert schaut der Fhokki Richtung Schamane und zuckt mit den Achseln.
"Sachmal, bist du bescheuert? Der Kampf war durchaus knapp und jetzt sollenwa da in unserm Zustand zu dritt, maximal, in Unterzahl also, da hinterher? In unbekanntes Gebiet? Durch den Wald? In vollem Galopp? Ne lass Mal. Wenn Tarqetik schlau ist, wird er merken, dass ihm keiner folgt und ebenfalls umdrehen. Bei der wilden Flucht, dürfte das Pack eh genug Spuren hinterlassen, um Ihnen in drei Wochen noch zu Folgen."

So wendet Manik sich ab, ohne auf eine Erwiderung zu warten, oder den Eindruck zu erwecken, abweichende Meinungen würden ihn interessieren. Stattdessen macht er sich auf den Weg zu den Räubern, die Sanjan und Tarqetik an der rechten Flanke aufgemischt haben, um zu prüfen welche davon noch Leben und sich eine Möglichkeit auszudenken, die noch Lebenden zu fesseln. Vielleicht haben sie auch was Nützliches dabei. Wobei wohl keiner so dämlich wäre, irgendwelche Beweise, die zu den Hintermännern der Überfälle führen bei sich zu tragen.

"Außerdem will ich mich nicht auf die Karawanenwachen verlassen, was das abfertigen unserer Freunde angeht." murmelt er noch vor sich hin.
So befestigt Manik den Bogen wieder auf seinem Rücken und zieht zur Vorsicht sein Langschwert. Wer weiß, welcher von denen seine Umnachtung nur vortäuscht.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 06.07.2015, 03:00:33
Der Kampf tobt weiter und so bleibt dem elfischen Zauberer kaum Zeit, mit anzusehen, wie sein Zauber einen der Angreifer entwaffnet und so den Zweikampf zwischen ihm und der mit ihm kämpfenden Wache entscheidet. Stattdessen reitet Elrynor weiter auf den Anführer zu und plant, diesen daran zu hindern, das Leben des Kargi zu beenden.
Doch mit einem Mal wendet sich das Blatt und die Angreifer fangen an sich zurückzuziehen. Elrynor muss nicht verstehen, was der Mann in der Plattenrüstung schreit um zu erkennen, dass sie den Kampf bereits gewonnen haben. Während er die Zügel seines Pferdes fester greift und sein Reittier in Richtung des Wäldchens lenkt, bemerkt er, dass Tarqetik in vollem Galopp an ihm vorbeireitet und den Flüchtenden folgt. Was denkt sich der Mann nur? Niemand folgt ihm und auch wenn der Bastard ihn darum bittet, Targetik zu folgen, schüttelt Elrynor nur den Kopf. Manik spricht aus, was sich der Elf denkt, auch wenn die Formulierung eine Andere ist.

"Ich werde für diesen Verrückten nicht mein Leben aufs Spiel setzten. Die Angreifer sind verletzt und werden nicht weit kommen, bevor sie rasten müssen. Sollten wir uns dazu entscheiden, dann können wir auch später noch die Verfolgung aufnehmen und sie sicherlich einholen. Tháron kann ihrem Geruch folgen und uns zu ihnen führen." erklärt der Elf und reitet in Richtung des kleinen Wäldchens. "Tháron! Teacht chùgam!" Elrynor steigt von seinem Pferd und läuft einige Schritte in den Wald, als er plötzlich ein Rascheln im Gebüsch neben sich vernimmt und die Luchsin neben ihm auftaucht. Er krault sie und nimmt schließlich die Zügel seines Pferdes in die Hand, um zurück zur Gruppe zu gehen. Dort angekommen sieht er sich um und fängt an, bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Natürlich macht sich der elfische Zauberer nicht selbst die Hände schmutzig, sondern nutzt einen kleinen Zauber[1], um diese Aufgaben zu erledigen und sich nützlich zu machen.
 1. Prestidigitation (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/p/prestidigitation)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 07.07.2015, 15:30:27
Mit schäumendem Maul stürmt Tarqetiks Ross in das Wäldchen hinein. Der Krieger duckt sich unter den herabhängenden Ästen und treibt sein Reittier zwischen Wurzelwerk und Baumstämmen den weggallopierenden Wegelagerern hinterher. Die Verhöhnung des Anführer der Gruppe zeigt keine unmittelbare Wirkung - Tarqetik ist sich nicht einmal sicher, ob im Chaos dieses Rittes seine Worte überhaupt klar zu vernehmen waren. Ein, vielleicht zwei Minuten später ist das kleine Wäldchen durchritten und die sieben Reiter sowie ihr Verfolger kommen wieder auf die freie Ebene hinaus.

Die Hufen schlagen weiter im Takt auf die Erde auf und treiben die Gestalten Richtung Norden. Nun, da sie im Freien sind, und die Pferde sich leichter lenken lassen, drehen sich einige der Männer im Sattel um und schauen nach hinten, um sich ein Bild von der Lage zu machen - auch der Vollgepanzerte selbst. Als dieser nach hinten sieht und Tarqetik allein erblickt, hebt er seine Linke in die Höhe, um seinen Männern etwas zu signalisieren. Gleichzeititg schreit einer der anderen Männer seinen Kameraden etwas zu. Tarqetik kann nicht den ganzen Ausruf verstehen, doch er schnappt das Wort "allein" auf.

Die Reiter teilen sich daraufhin in zwei Gruppen auf, die in gegenläufig verlaufenden, kleinen Halbkreisen, ihre Pferde Richtung Tarqetik wenden. Der brandobische Krieger ist noch gut zwanzig Meter von der Gruppe entfernt. Seine sieben Gegner haben sich wieder in einer Reihe aufgestellt und erwarten seinen Ansturm. Einer der Männer - der Bogenschütze - legt einen Pfeil an und spannt die Sehne. Der gepanzerte Anführer schreit: "DU NARR! HAU AB, ODER KOMM HER UND STIRB!

Derweil, eine halbe Meile von ihrem Kameraden entfernt, versuchen die übrigen Gefährten im Chaos des erkaltenden Schlachtfelds sich zurecht zu finden oder nützlich zu machen. Basilio sinkt entkräftet mit dem Rücken an die Wagenwand gelehnt ins Gras. Er hat gerade die Augen geschlossen, da spürt er ein Rütteln an seiner Schulter auf der verletzten Seite und ein stechender Schmerz durchfährt seinen Körper. Er reißt mit einem Ächzen die Augen auf und blickt in das schmale jugendliche Gesicht des Kutschers, der ihm gerade noch Unterschlupf angeboten hatte. Die Augen sind vor Aufregung weit, die Pupillen, das dichte, dünne Haar und die rudimentären Ansätze eines Schnurrbarts tiefschwarz. Die Haut ist sicherlich sonnengebräunt, doch auch von Natur aus dunkel. Kein Zweifel - Basilio schaut in das schmale Knabengesicht eines jugendlichen Dejy.

Als der Knabe das Ächzen vernimmt, lässt er die Schulter des Korakers los: "Oh, tut mir Leid", sagt er. "Bleib' hier sitzen. Ich hole jemanden, der helfen kann." Für einen Augenblick verschwindet er aus dem Blickfeld und Basilio hört, wie er nach Hilfe ruft. Etwas später fällt dann der Schatten des Dejy zusammen mit dem eines hochgewachseneren Mannes auf den de Laroque. Basilio blickt auf und erblickt einen hageren mittfünfziger, mit ergrautem Haupthaar, Vollbart und ledriger Haut. Der Mann spuckt einen Zweig aus, den er eben noch zwischen den Zähnen hatte, entblößt gelbe Zähne und spricht den Jungen an. "Hol mein Verbandszeug, Kirus. Außerdem Holz, zum Feuermachen. Und meinen Brandy."

Der Knabe - Kirus? - nickt und macht sich davon. Der alte Mann dagegen kniet sich vor Basilio hin und besieht sich die Wunde genauer. "Ziemlich in die Scheiße gegriffen, würde ich sagen, Junge. Aber keine Sorge - das kriegen wir wieder hin."

Sanjan - auf der anderen Seite der Wagenreihe - bekommt von alledem nichts mit. Er sieht, wie die Männer ihre kleineren und größeren Wunden zu versorgen versuchen. Sicher wird seine Hilfe hier willkommen sein. Dann stiehlt sich aus dem Häuschen der vordersten Kutsche der knallrote Kopf eines Mannes heraus. Dieser schaut sich hektisch um, bläst eine blonde Locke aus dem Gesicht zur Seite und ruft dann herüber. "Ist die Luft wieder rein, Hrothgar?"

Der Zwerg - immer noch auf dem Pferd und zu Barkas hinüberreitend - verdreht die Augen und ruft zurück. "Ja - Geord. Wir haben die Angreifer zurückgeschlagen." Nach einem kurzen Zögern fügt er hinzu: "Und danke für deine Unterstützung im Kampf, Herr. Sie war wirklich willkommen." Die Aussage lässt den Blondschopf noch röter anlaufen, während einige der Karawanenwachen mühsam das Lachen unterdrücken.

Der Herr der Karawane, Geord, will bereits etwas antworten, da erblickt er Barkas, der kraftlos in seinem Sattel sitzt, und lässt einen spitzen, weibischen Schrei los. "Hrothgar - da ist noch einer von Ihnen! Der lebt! Schnell - tötet ihn!"

Hektik kommt wieder auf, doch der Zwerg hebt beide Arme in die Luft. "RUHE!", brüllt er mit tiefer Stimme. "Du Narr, der hier hat auf unserer Seite gekämpft. Genau, wie die beiden da - er deutet auf Sanjan und Elrynor, die in der Nähe sind. "Keiner tötet ihn."

Dann treibt der Mann sein Pony näher an Barkas heran, der sich vornübergebäugt an das Zaumzeug klammert, und legt den gepanzerten Arm auf die Schulter des Ukhtark. "Siehst mitgenommen aus", sagt er. "Ist nicht einfach, gegen deine Blutsbrüder zu kämpfen - ich weiß, wovon ich rede."

Barkas schüttelt nur unmerklich den Kopf: "Das sind nicht meine Blutsbrüder", sagt der Kargi mit rauchiger Stimme.

Hrothgar will gerade etwas erwidern, da hört er die überraschten Rufe der anderen Wachen um sich herum. Als er und auch Sanjan sich nach dem Grund umsehen, erkennen sie, wie Elrynor, scheinbar mit purer Willenskraft, umgekippte Töpfe wieder aufstellt, zerrissene Planen wieder vernäht und Blut von den Ladeflächen und Seiten der Wagen verschwinden lässt. Der Zwerg verdreht die Augen: "Was für ein Tollhaus" murmelt er.

Einige Dutzend Schritt entfernt nähert sich Manik gerade den Opfern von Tarqetik und Sanjan. Er inspiziert die Leichen. Die Arme der Männer sind mit grünlicher Farbe beschmiert. Als er mehrmals mit ein wenig Druck über Hautstellen fährt, offenbart sich darunter das Beige und Rosa der Menschen. Über den Gesichtern tragen die Männer die Masken von Kargi. Sie sind starr und leblos, und dennoch von höchster Qualität, mit sehr viel Detail und sehr lebensecht. Wie ist diese Qualität überhaupt möglich? Der Waldläufer stutzt zunächst - ein schrecklicher Verdacht beschleicht ihn. Er betastet eine der Masken genauer mit der Hand - kann das wirklich sein? Angewidert muss er die Frage mit einem "Ja" beantworten. Das ist das Gesicht eines Kargi - natürlich wurde die Haut bearbeitet, damit sie nicht fault, doch ursprünglich spannte sie sich über Fleisch und Knochen eines Kargi, bevor man sie mit scharfem Messer entfernt und zu einer Maske verarbeitet hat.

Der Waldläufer will eben diese schreckliche Erkenntnis verarbeiten, da fällt sein Blick auf etwas, was am Gürtel von einem der Männer hängt. Es ist ein weiß gefärbtes Lederband. Ein Alltagsgegenstand, der einen nicht weiter kümmern sollte, doch Manik kümmert er, denn er erkennt ihn wieder. Plötzlich spürt er wieder das Gewicht seiner toten Schwester auf seinen Armen, meint, seine Finger wären klebrig von ihrem Blut und nicht von der grünen Farbe auf der Haut der Toten. Ein Deja Vu. Das Lederband ist mit dhrokkischen Zeichen in Rot verziert und erzählt die Geschichte seines Stammes. Die jungen Mädchen in seinem Dorf banden sich die Haare mit solchen Bändern zurück oder flochten sie in ihre Zöpfe ein. Seine Schwester - seine tote Schwester - hatte ein rotes mit weißen Zeichen. Es steckte immer noch in ihrem Haar, als er sie gefunden hatte und er hatte sie mit dem Band zusammen beerdigt. Doch Helga - ihre beste Freundin, die ebenfalls von den Banditen entführt worden war - hatte er nicht unter den Leichen finden können. Er hatte angenommen, dass die Leiche beim Massaker bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet worden war. Keiner hätte dieses Blutbad überleben können. Oder doch? Helga hatte ein weißes Lederband um ihr Haar getragen. Dieses weiße Lederband. Und dann rührt sich der Mann - er ist nicht tot...
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 07.07.2015, 23:22:22
"Barkas zuerst", keucht Basilio, als der Mann mit dem Zweig etwas von Holz und Brandy faselt. Holz zum Draufbeißen, wie? "Barkas ist... Sohn des Gul. Wenn krepiert... nicht gut."

Er hat zwei Gründe für seinen Großmut: erstens, weil er sich denkt, dass das heldenmutig klingen muss, ganz wie ein Anführer, der um seinen Mannen besorgt ist; zweitens, weil er dadurch etwas Zeit gewänne, bevor ein gutmeinender Mensch an dem Pfeil in seiner Brust herumreißen würde.[1]

Doch wirklich heldenmutig klingen seine Worte nicht. Dazu zittert seine Stimme zu sehr. Herrje, jetzt überschlägt sie sich auch noch! Da ist es vielleicht gut, dass Basilio seine schreckensweiten Augen nicht sehen kann, oder dass ihm soeben der letzte Rest Farbe aus dem Gesicht gewichen ist, als er nämlich in der Nähe einen fehlgegangenen Pfeil auf dem Boden entdeckt. Widerhaken! Die Pfeilspitzen bestehen aus Widerhaken.

Basilio schnaubt verächtlich. (Es hat verächtlich klingen sollen, doch irgendwie schleicht sich ein kurzes Wimmern ein und schlucken muss er auch.)

"Ha! Sich als... Grünhäute...  ausgeben, aber... keine Ahnung haben! Grünhäute... benutzen... gar-gar-gar keine Widerhaken... runde Spitzen... ehrlich nennen sie's... Widerhaken... unehrenhaft!"

Dann geht Basilio die Luft aus und er kann nur noch einmal in Barkas' Richtung nicken, um den Mann an die Bitte zu erinnern.
 1. Bluff (um heldenmutig zu klingen, statt so jämmerlich wie er sich wirklich fühlt) = 9 (hatte mal wieder die -2 vergessen...)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 08.07.2015, 02:06:17
Die Sonne scheint prall vom Himmel. Kein Wölkchen ist weit und breit am Himmel auszumachen. Ein wunderschöner Tag bahnt sich an, eigentlich. In voller Montur steht Manik auf dem Dorfplatz und starrt rüber zu der Hütte der Ältesten. Über seiner einfachen, sommerlichen Stoffkleidung trägt Manik sein Lederwams. Im Waffengürtel ist ein kleines Schwert eingesteckt, der Bogen ist auf seinem Rücken befestigt. Sein Gesichtsausdruck steht in Kontrast zu dem Wetter und lässt wenig Freude vermuten. Obwohl es noch früh Morgens ist, ist es schon warm und erste Schweißperlen zeichnen sich auf der Stirn des Fhokki ab.
Aus der Hütte dringen laute Stimmen zu ihm herüber. Stimmen die sich streiten. Die seines Vaters ist auch dabei. Eigentlich wollte er heute mit seinem Vater in den Wald gehen, Dinge über die Jagd lernen. Die Lektionen braucht Manik zwar nicht mehr, davon ist er überzeugt, aber allzuviele Gelegenheiten mit seinem Vater Zeit zu verbringen ohne gestört zu werden, gibt es nicht mehr. Ältestenpflichten hier. Arbeit dort. Und Familie ist wichtig, sagt sein Vater immer. Man hat nur die eine und kann sie sich nicht aussuchen.
Wütend schnaubt Manik und wendet sich von dem Holzhaus ab, schlägt einen Pfad weg vom Dorfplatz Richtung Wald ein. Auf dem Weg dorthin grummelt er vor sich hin. Dann geht er eben alleine, scheiß Politik. Nutzlose Diskussionen. Reden statt Handeln. Worum es geht, weiß Manik nicht, aber er hat das Pferd Mikas vor der Hütte erkannt. Er kann Mika nicht leiden. Mika ist ein Ältester aus einem anderen Dorf, Jyrkka, nicht weit von hier. Ein Tagesmarsch. Er kommt ihm falsch vor. Immer wenn er ihn sieht, fühlt er sich, als würde Mika ihn als dummes Kind betrachten. Der Blick. Die Worte. Alles was er tut, wirkt einfach überheblich. Egal worum es bei den Diskussionen geht, Manik fragt sich, warum man mit solch abscheulichen Menschen überhaupt diskutieren muss.
He, Manik, was grummelst du da wieder vor dich hin?
Abrupt bleibt er stehen und sieht, wer nach ihm gerufen hat. Der Weg Richtung Wald hat ihn ein Stück durch das Dorf geführt, so auch an dem Haus ihrer Familie vorbei. Es ist seine Schwester, die ihn herzhaft anlächelt. Warum kann diese Frau nur Tagein Tagaus so lächeln, fragt der Fhokki sich unwillkürlich. Ihr braunes Haar ist zurückgebunden, damit es bei der Arbeit nicht im Weg rumhängt. In Ihren Händen hält sie einen Hammer.
Was machst du da?“, weicht Manik ihrer Frage aus, „bist du jetzt neuerdings unter die Handwerker gegangen?
Irgendwer muss sich ja um das Familieneigentum kümmern, während die Männer draußen im Wald spielen sind.“, grinst sie zurück. „apropos Männer, wo ist Vater?
Politik.“, schnaubt Manik verächtlich.
Ah, daher die Laune.“, gibt Sie zurück.
Ja, daher die Laune.“ Genervt wendet Manik sich ab und will seinen Weg fortsetzen, bleibt dann aber nochmal stehen und wendet sich nochmal um.
Warum kommst du nicht mit, Freya? Damit kannst du auch später noch weiter machen.“, dabei deutet Manik mit dem Finger auf ihre Unterkunft. „Alleine gehen ist Langweilig, ich zeige dir ein bisschen, wie man Spuren liest.
Pfft, das kann ich doch schon längst, Blödmann.“, gibt sie noch immer lächelnd zurück, schmeißt dann aber nach kurzem Zögern ihr Werkzeug fort und folgt ihrem Bruder.

Im Wald ist es angenehm kühl. Der Schatten, der von den Bäumen geworfen wird, fleckt den Boden in einem unregelmäßigen Muster. Nach anfänglichen Diskussionen und Frotzeleien ist nun Stille zwischen den Geschwistern eingekehrt und Manik sucht konzentriert nach Spuren, die es zu verfolgen lohnt. Ob es so klug gewesen war, seine kleine Schwester mit in den Wald zu nehmen, wird sich auch erst noch zeigen, denkt er, während er von einer zunächst vielversprechenden Spur wieder ablässt. Es hat lange nicht geregnet. Der Boden ist relativ trocken. Es wird schwer werden, was zu finden.
Wie Vater reagieren wird ist quasi nicht vorherzusehen. Möglich, dass es ein Donnerwetter hagelt. Noch in Gedanken vertieft, entdeckt der Fhokki ein vertrautes Muster im fast zu harten Erdboden. Eine Hirschspur, gerade so erkennbar.
Nach einer kurzen Einweisung für seine Schwester, die Spur und das geräuscharme Fortbewegen im Wald betreffend, machen die Geschwister sich auf den Weg, der Spur zu folgen. Immer wieder wird die Spur schwächer und wieder stärker, je nach Beschaffenheit des Bodens, aber nie wird sie wirklich gut erkennbar. Trotzdem hält Manik immer mal wieder an und lässt seine Schwester die Spur weiterverfolgen, muss ihr aber immer wieder rasch zur Seite stehen. Nach einiger Zeit nähern sich die beiden einer von Büschen umgebenen Lichtung und die Spur scheint durch die Büsche dorthin zu führen. Abgeknickte Zweige sprechen eine deutliche Sprache. Die Sonne scheint hell in den Wald und sorgt zusammen mit den Büschen dafür, dass sich nicht erkennen lässt, was sich auf der Lichtung befindet. Vorsichtig schiebt Manik die dornenbewehrten Zweige eines Busches weg und zuckt überrascht zusammen, als er den Hirsch tot auf der Lichtung liegen sieht. Durch das Geräusch alarmiert schauen nun zwei gelbe Augen aus Richtung des Kadavers in ihre Richtung.

Erschrocken stöhnt Manik auf und steht auf. „Lauf.“, sagt er leise aber bestimmt. „Los lauf.
Als er das beruhigende Geräusch des Wegrennens seiner Schwester vernimmt, beginnt er langsam Rückwärts zu gehen, lässt den Blick aber nicht von der Lichtung ab. Sein Schwert ist bereit alles was durch die Büsche bricht anzugreifen, aber es kommt nichts. Als er sich weit genug weg wähnt, dreht er sich ebenfalls um und beginnt aus voller Kraft loszurennen.
Wie dumm er doch gewesen ist. Die Spur eines schweren Hirsches war kaum zu erkennen, darum waren die Spuren der leichteren Tiere gar nicht zu erkennen. Ebenso musste der Hirsch irgendwann verletzt worden sein. Auch das hat er nicht erkannt. Nichts mehr lernen können, soviel dazu, so töricht, so unvorsichtig. Nach einem kurzen Sprint holt er seine Schwester ein und der Sprint ist kurz darauf beendet. Kein Tier scheint ihnen zu folgen, offenbar ist die Mahlzeit wichtiger. Erleichtert atmet Manik auf und sucht den Blick seiner Schwester, doch die ist bis über beide Ohren am Grinsen.
Das war aufregend!“, ruft sie.
Ungläubig schüttelt Manik den Kopf und nimmt seine Schwester bei beiden Schultern. „Du weißt nicht, wieviel Glück wir hatten.“, redet er eindringlich auf sie ein. „Wölfe sind Rudeltiere, wer weiß wieviele da waren, vielleicht hatten sie schon begonnen uns zu umzingeln!
Sei mal locker, ist doch nix passiert. Wenigstens mal ein bisschen Aufregung.“, keck schaut sie ihn an. In dem Moment fällt ihr auf, dass sie ihr Haarband verloren hat, doch nur ein paar Meter zurück, schimmert es auffällig auf dem Waldboden. „Ich finde es gut, dass du mich mitgenommen hast,“, beginnt sie, während sie es holen geht. „Auch wenn es vielleicht gefährlich wurde, weiß ich doch, dass du alles getan hättest, um mich zu beschützen. Ich bin wirklich froh, einen Bruder wie dich zu haben.
In dem Moment steht sie schon wieder neben ihm, das rote Haarband bereits wieder im Haar und zieht an seiner Hand. „Los komm, lass uns wieder zurückgehen, los, komm schon.

Los, komm schon… Los…

~~~~~

Als Manik sich wieder der Realität gewahr wird, kommt das einem Schlag mit einem Holzhammer gleich. Ungläubig schüttelt der Fhokki den Kopf. Das Haarband. Am Handgelenk des Räubers der unter ihm liegt und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zaghaft windet um sich zu befreien. So unwirklich. Als ob DAS der Traum wäre und seine Schwester noch lebt, als könnte er hier entfliehen.
HALT DIE FRESSE.“, brüllt Manik den Räuber an und drückt ihn dabei an den Schultern runter. „HALT DIE FRESSE! HALT. DEINE. BLÖDE. FRESSE!
Dieser windende Wurm, lenkte ihn nur ab. Entfernt in seinen Gedanken gab es ein Detail, das er seinen Kameraden eben noch mitteilen wollte, doch es ist nun zu weit Weg.
Stattdessen betrachtet er das Blut an seinen Händen. Das Blut seiner Schwester.
Er hat sie nicht retten können, dabei hat sie ihm vertraut, dabei ist Familie so wichtig.
Das hat ihm sein Vater gelehrt und trotzdem wollte der nach dem Verschwinden der Mädchen lieber reden statt handeln. Das passte gar nicht zu ihm. Vielleicht wollte er gar nicht…  wieder das Winden.
Genervt greift Manik sein Schwert, das er vor dem Durchsuchen der Körper daneben abgelegt hatte und hält es dem Räuber mit der Schneide an die Kehle. Als er zu sprechen beginnt, nähert er sich mit dem Gesicht dem des Mannes unter ihm. „Ich. Habe. Gesagt. Halt. Deine. Blöde. Fresse.“, zischt der Fhokki wütend.
Aus dem Hals des Mannes quillt ein kleiner Tropfen Blut. Offenbar hat er etwas zu feste gedrückt. Egal worauf er achtet, alles erinnert ihn im Moment an Freya. An sein Versagen. Und die Manifestation seines Versagens liegt unter ihm. Den Todesstoß hatte ein Mensch begangen, aber nur weil Orks angegriffen haben. Und hier lag er nun. Der Mensch mit dem grünen Gesicht. Manik ist zum Weinen zumute. Jetzt. Hier. Ist doch egal, was noch passiert. Keiner kann froh sein, jemanden wie ihn zu haben. Doch das Haarband. Das Haarband ist eine Möglichkeit, zumindest noch die zu bestrafen die es verdient haben. Zumindest noch seinen Schmerz auf andere zu übertragen.
Wütend, aber schon wieder fokussiert schaut er den Mann unter sich an. Ruhig legt er das Schwert zur Seite, zieht seinen Dolch und lässt ihn ohne Vorwarnung auf die Schulter des Mannes niedergehen.
Als die Schmerzensschreie des Mannes abgeklungen sind, schaut er ihm direkt in die Augen.
LOS! REDE DU SCHWEIN!“, schreit Manik ihn an, „DU SOLLST REDEN HABE ICH GESAGT. WOHER HAST DU DAS HAARBAND?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 08.07.2015, 09:00:54
Etwas weiter im Norden reitet Tarqetik aus dem Wald und blinzelt kurz in der Sonne. Als der Kämpfer sich gewahr wird, dass die Angreifer sich neu formieren, zügelt er sein Pferd, lässt es einen kleinen Kreis reiten bevor es zu stehen kommt. Das Tier schüttelt seinen Kopf, als Tarqetik die Zügel etwas anzieht. Nervös schart es mit den Vorderhufen im Gras.

Der Kämpfer sieht sich nun sieben Berittenen gegenüber. Ein kurzer Blick über die Schultern und er weiß wie das Kräfteverhältnis steht. Sein Selbsterhaltungstrieb erringt, sei es durch das frische Adrenalin oder durch den kühlen Gegenwind beim Reiten durch den Wald, wieder die Oberhand in seinem kriegerischen Bewusstsein.Eine Idee keimt und verspricht zu einer guten, vielleicht einzigen Möglichkeit zu werden.

Tarqetik richtet sich in seinem Sattel auf und ruft mit sicherer Stimme seine Gegner an:
Heute war kein guter Tag für Euch. Wieviele Männer habt Ihr verloren? Fünf? Sechs? Ich hoffe, Ihr werdet gut bezahlt, um hier im Dreck zu krepieren. Seit Euch gewahr, dass meine Leute sich sammeln und schon bald zu mir aufschließen werden. Mit jeden Moment, den Ihr vertrödelt, rückt Euer Tod durch diesen Wald näher. Ich hab´ Zeit… ihr nicht.
Eure Kampfkraft reich gerade aus um harmlose Händler zu überfallen. Mir aber wurde beigebracht zu töten, schnell und effektiv.
“ Tarqetik nimmt sein Schild zur Seite. Auf seiner Rüstung prangen Blutflecken und selbst im Fells am Hals seines Pferdes leuchtet das Blut seines zweiten Opfers. Dazu schwenkt er den blutbenetzten Speer und lenkt die Spitze über die Reihe seiner Feinde entlang.

Nun denkt ihr, dass ihr sieben gegen mich seid. Doch Euer Anführer ist schwer verwundet, vier weitere vom Kampf erschöpft und der Schütze zittert noch vom Ritt. Eure Rüstungen sind schlecht, eure Pferde schnaufen schon mächtig. Euer Angriff würde darauf beruhen, dass Ihr wünscht, noch genug Kraft zu haben, um gegen mich zu bestehen und die Hoffnung, dass die Zeit für einen weiteren Kampf ausreicht. Doch die Wahrheit ist, auch wenn ich fallen sollte, so habe ich Euch aufgehalten und mindestens drei von Euch in die andere Welt geschickt. Meine Leute haben dann nur noch die Aufgabe den Rest von Euch einfach zu massakrieren.

Tarqetik schluckt kurz um seinen Mund neu zu befeuchten. Er lässt den Reitern kurz Zeit seine Rechnung in Ihr Unterbewusstes vordringen zu lassen, bevor er mit fester und gebieterischer Stimme weiterspricht.

Doch noch habt Ihr Möglichkeiten. Ihr könnt einfach Weglaufen. Ihr teilt Euch auf, so dass ich die Verfolgung abbrechen muss und entschwindet. Doch Ihr wisst, dass Ihr Euch so nur etwas Zeit vor dem Rechtspruch und dem Schafott verschafft; man ist Euch auf der Fährte. Die andere Möglichkeit wäre, dass Ihr Euch hier und jetzt ergebt.

Tarqetiks Stimme wechselt in einen gütigeren Ton und versöhnlichen Klang.

Ihr habt keinen der Händler getötet oder ihre Fracht gestohlen, sie werden es Euch nachsehen. Zudem weiß ich, dass Ihr angestiftet wurdet diesen Überfall zu begehen und ich bin befugt jedem Mann Vergebung zukommen zu lassen, der mithilft die Hintermänner dieses niederträchtigen Komplettes auszumachen. Männer, denen Euer Leben nichts bedeutet, die Euch lediglich ausnützen. Wollt ihr für diese Leute sterben, gefoltert und an Bäume genagelt nach dem Tode rufend? Und ich kann mir gar nicht vorstellen, was erst die Kargi mit Euch anstellen werden. Ich verspreche Euch, dass Euch bei uns kein Leid geschehen wird. Weder durch das Schwert des Henkers noch durch einen Strick um den Hals. Also entscheidet Euch. Kämpft und Sterbt. Flieht und versteckt euch, oder kehrt als freie Männer in Euer Leben zurück.“[1]

Tarqetik ordenet seine Wehr zum Kampf.
Nicht ich. Ihr habt die Wahl!
 1. Einschüchtern: 19
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.07.2015, 09:57:09
Das Pferd von Sanjan trabt weiter auf den Zwerg und den Kargi zu, als ein Schmerzensschrei die Luft zerreißt. Überrascht blickt er in die Richtung aus welche er kam und erblickt Manik wie er einen noch lebenden Räuber malträtiert. Er fragt sich was dies solle, hatte er wirklich gerade Haarband geschrien. Ein Knurren entging seiner Kehler. Tarqetik ist in den Wald verschwunden, Basilio war nicht zu sehen, Elrynor nutzt seine Magie für Kleinigkeiten und Manik fragt nach einem Haarband. „Ich stimme zu.“ sagt er mit dem Blick zum Zwerg. Sanjan konnte sich denken was die Wortzusammensetzung Tollhaus bedeutete und es passte gerade.

Um sich zu sammeln, schließt der Druide die Augen, holt tief Luft und lässt sie geräuschvoll durch seine Zähne aus dem Mund fahren. Dabei versucht er zu Ordnen was gerade am Wichtigsten ist. Der Räuber ist es auf jeden Fall nicht. Sie könnten auch eine Leiche nach Dorwida schleifen und auf den Dorfplatz als Beweis werfen, wobei wenigstens ein lebender Hurensohn besser ist. Manik wird ihn hoffentlich nicht gleich umbringen. Basilio ist nicht zu sehen, daher ist seine Lage nicht zu überschauen. Bleibt also noch Barkas. Mit dieser Entscheidung treibt er sein Pferd weiter zu Barkas und dem Zwerg an. So dass er kurze Zeit danach neben dem Kargi ist. Elrynor Taten ordnet er nicht einmal als Problem ein. Solange ihn keiner für die exzessive Anwendung von Magie aufknüpfte, ist es dem Schamanen erst einmal egal.
„Hrothgar, richtig? Mein Name ist Sanjan“ wendet sich Sanjan an den Zwerg und legt eine Faust an seine Brust als Gruß. „Ich sehe einen der unseren nicht, kann einer der deinen ihn bitte suchen? Er müsste dem Kargi hier, Barkas ist sein Name, gefolgt sein.“ Dann blickt der Schamane zum stolzen Kargi, der immer noch, trotz Schmerzen, im Sattel sitzt. „Barkas, lass dich versorgen.“ sagt er und steigt vom Pferd. Am Boden muss er kurz warten, bis seine Beine sich gesammelt haben, dann geht er zu Barkas hinüber und hilft ihm aus seinem Sattel herunter. Was er gerade so schafft. Am Boden fängt Sanjan an die Wunden des Kargi zu untersuchen, verschafft sich einen Überblick über diese und holt von seinem Pferd Kräuter und Verbände, mit denen er anfängt Barkas zu versorgen.[1]
 1. Heilungkunde 14 (erste Hilfe)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 11.07.2015, 14:41:41
Als Tarqetik seine Rede beendet hat, kehrt Ruhe ein. Ein paar Sekunden lang spricht niemand. Das Schnauben von einem der Rösser ist umso lauter zu vernehmen. Dann klappert etwas, was der Brandobiner nicht sofort zuordnen kann. Noch ein Lidschlag, und er merkt, dass der Vollgepanzerte auf seinem Hengst sich ein wenig schüttelt - und lacht. Die Männer neben ihm auf den Rössern schauen ebenfalls überrascht zu ihrem Anführer, sind verdutzt.

Dieser hebt den Kopf und schlägt sein Visier hoch. Tarqetik erblickt ein langgezogenes Gesicht. Dunkle Bartstoppen sprenkeln das Kinn, das linke Auge ist unter einer schwarzen Klappe verborgen. Die dazugehörige Narbe zieht sich über Wange und Stirn. Harte Gesichtszüge. Der Mann schaut harsch nach links und rechts zu seinen Männern. "Was glotzt ihr denn so? Hat dieser Gaukler etwa euch Angst gemacht. Zigo - schieß."

Der Bogenschütze - Zigo - hebt unschlüssig die Arme und lässt einen Pfeil Richtung Tarqetik fliegen. Offensichtlich ist der Mann verstört - sowohl sein Anführer, als auch sein Feind haben ihn gerade bedroht - der Pfeil landet gute zwei Fuß vor den Vorderbeinen von Tarqetiks Hengst im Gras und bleibt stecken.

Der Anführer der Männer wendet sich an Tarqetik: "Du scheinst völlig größenwahnsinnig zu sein. Der einzige Grund, warum du noch lebst, sind das knappe Dutzend Männer, das dir vielleicht folgt." Er deutet auf den Pfeil vor Tarqetik im Boden. "Das war eine Warnung für dich. Komm mir und meinen Männern nie wieder zu nah. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, überlasse ich dich nicht Zigo. Dann kümmere ich mich selbst um dich. Mal sehen, wie vorlaut du bist, wenn ich dir meine Klinge zwischen die Augen getrieben hab'."

Mit diesen Worten gibt der Einäugige seinen Männern ein Zeichen, senkt sein Visier wieder und gallopiert davon. Seine sechs Mann folgen ihm auf dem Fuß.

Auf dem Schlachtfeld wird derweil Basilio verarztet. Anscheinend sieht man ihm den Schreck über die bevorstehende Behandlung an. Als er auf die Widerhaken hinweist, legt ihm der Mann die ledrige Hand auf die Schulter. Im Gegensatz zu dem jungen Kirus, achtet er darauf, die andere Schulter zu nehmen und keine Schmerzen zu verursachen. "Ruhig Blut, mein Junge. Das kriegen wir hin - Widerhaken oder nicht. Und um deinen Gul-Sohn oder wie auch immer soll sich erstmal Hrothgar kümmern. Ich seh' ihn mir danach an."

Bald trifft Kirus wieder ein. Basilio hört, wie der Junge einen ziemlichen Lärm verursacht - anscheinend hat er eben einen ganzen Stapel Feuerholz fallen lassen. Der Alte schaut missmutig zu ihm hinüber. "Mach' ein Feuer."

Während Kirus ein kleines Feuer entzündet, bricht der Alte einen fingerdicken Zweig, den er vom Boden aufsammelt, in zwei ca eine Handbreit lange Stücke. Schon bald hört Basilio das Holz neben sich im Feuer knistern, dann das Gluckern von Flüssigkeit in einem metallernen Behälter. Es blitzt etwas auf - der Alte hat ein Messer gezogen - aber wozu? Er scheint es zur Seite zu legen. Ein paar Minuten vergehen, in denen sich er der Aufgabe widmet, Basilios Wams und Unterhemd um die Wunde herum aufzuschneiden. Dann hört der Koraker ihn sagen: "Halt' ihn fest, Kirus - an den Schultern, klar?"

"Ja, Dewon", antwortet der Junge Dejy und Basilio spürt, wie er sich hinter ihn schiebt und seine Hände unter die Achselhöhlen des Korakers führt, um die Schultern festzuhalten.

Dewon bäugt sich vor und legt ihm einen metallernen Flachmann an den Mund. Brandy gluckert, füllt seinen Gaumen und brennt sich die Lunge hinab. Basilio muss husten, doch da hat der Alte das Gefäß bereits wieder zurückgezogen und legt Basilio eines der beiden Zweigstücke in den Mund. "Beiß' jetzt da drauf, mein Junge. Und mach' keine Dummheiten, ja?"

Bevor Basilio etwas erwidern kann, lehnt sich Dewon zurück. Mit einer Hand drückt er Basilio flach gegen Kirus. Mit der anderen reißt er ihm den Pfeil aus dem Körper. Der Schmerz saust durch Basilios Körper, wie ein böser, schlauer Blitz, der sich in ihm verfangen hat. Sein Blick verschwimmt, er sieht undeutlich etwas rötlich glimmend aufblitzen. Ist das etwa der Dolch, den Dewon vorhin weggelegt - ins Feuer gelegt - hat? Das Glimmen kommt näher, die glühende Dolchspitze berührt die Wunde und desinfiziert sie und eine neuerliche Woge Schmerz fährt in den Koraker. Er bäumt sich auf, keucht, doch Kirus scheint ein krätiger Bursche zu sein und hält ihn fest.

Dann nimmt Dewon die Spitze von seiner Haut und seinem Fleisch. Es zischt und riecht nach Verkohltem. Der alte schraubt die metallerne Flasche wieder auf und gießt den Rest des Brandy über den Wunde aus. Wieder Schmerz, aber verglichen damit, was vorher war, nur ein blasser Abklatsch. "So - geschafft. Gut gemacht, mein Junge. Wie heißt du? Du kannst ihn übrigens loslassen, Kirus."

Derweil kümmert sich der Bahir um Barkas. Vorsichtig hilft Sanjan dem Ukhtark aus dem Sattel und lässt ihn ins Gras sinken. Dieser hat zwei tiefe Schnittwunden davongetragen. Er hat bereits eine Menge Blut verloren und weiteres Blut sprudelt weiter aus dem kräftigen Körper. Es ist gerade Mal zwei Tage her, als der Kargi mit schweren Verletzungen in der Zelle der Elfen von Jaylin festsaß. Die Wunden von damals sind noch nicht recht vernarbt, nun werden sie von neuen Schnitten überkreuzt.

Sanjan holt Kräuter und Salben und macht sich an die Arbeit. Hrothgar, der Zwerg bleibt die meiste Zeit bei ihm, auch wenn er immer wieder kurz abdreht, um seinen Männern Anweisungen zu geben. Als Maniks Opfer aufschreit, schaut er auch kurz hinüber, beschließt aber, zunächst nicht einzuschreiten.

Schließlich ist Sanjan mit dem Säubern und Einsalben der Wunden fertig. Er legt zwei breite Druckverbände an, um die Blutungen so schnell und gut es geht zu stillen. Barkas stöhnt auf, als der Schamane ihm den Verband um Bauch und Rippen wickelt - anscheinend ist eine der Rippen mindestens geprellt, wenn nicht gebrochen - doch es führt kein Weg am Verband vorbei und der Ukhtark erträgt die Schmerzen schweigend wie ein Mann.

"Du hast ganz schön Übung, Sohn des Waldes. Ich kenne einige der Dejy-Stämme in Ek'Gakel. Sag - welchem gehörst du an?", fragt Hrothgar. "Kannst du mir sagen, wer ihr seid. Eine Grünhaut, die gegen andere Grünhäute kämpft, ein Halbblut wie du und dieser unheimliche Kerl da vorne? Ich habe ihn gerade lautstark verteidigt. Ich will wissen, ob ich einen Fehler gemacht habe." Der Zwerg spricht ruhig, besonnen. Die Waffe hat er weggesteckt. Er will nicht povozieren. Doch er musstert Sanjan ganz genau.

Elrynor hört die Worte des Zwerges, während er weiter sein Werk verrichtet. Er spürt die Blicke der anderen Männer auf sich ruhen. Einige machen heilige Schutzzeichen ihrer Götter und wenden ihm dem Rücken zu. Andere sprechen leise miteinander, tuscheln mit vorgehaltener Hand. Überall ist Misstrauen und Angst zu spüren - aber noch keine Aggression.

Er macht noch ein paar Schritte am Waldrand - Tharon kommt zu ihm hinübergetrabt. Da hört er plötzlich ein Stöhnen und etwas rascheln. Zunächst denkt der Ivsaar, er hätte sich verhört, doch dann wiederholt sich das Geräusch. Als Elrynor sich danach umdreht, erkennt er, dass der im Gras liegende Bogenschütze noch am Leben sein muss. Der Mann zuckt immer wieder - wahrscheinlich vor Schmerzen - und stöhnt auf.

Von alledem bekommt Manik nichts mit. Sein Geist und seine Augen sind auf den Mann unter ihm verengt. Dieser schreit und windet sich in Agonie, als Manik ihm unvermittelt den Dolch in die Schulter rammt. "Ahh - ihr Götter, tut das weh... Hör auf, du kranker Bastard! Ahh..." Der Mann verschluckt sich an seiner eigenen Spucke und hustet diese schließlich aus, nur um weiterzuschreien. "Ahh.. was sagst du? Welches verdammte Haarband denn? Welches Haarband? Ahh..."

Offensichtlich scheint der Mann nicht zu verstehen, was der Fhokki mit dem Haarband meint. Ausgeschlossen, dass er unter solchen Schmerzen glaubhaft Unwissen vortäuschen könnte.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 11.07.2015, 15:30:42
Mit letzter Kraft spuckt Basilio die beiden Stücke des Zweiges aus, den er während Dewons Behandlung entzwei gebissen hat.

"Ba-ba-ba...si-si...li-liii...o", bringt er gerade noch zitternd und schnaufend hervor, während sich bereits alles um ihn herum dreht, dass er nicht weiß, ob er steht, sitzt oder liegt. Seine Umgebung entgleitet ihm Stück für Stück: Gesichter, Stimmen, Landschaft, Geräusche, der Schmerz, und ganz zum Schluss die Gerüche, von denen ein besonders hartnäckiger ihn bis in die Ohnmacht verfolgt: der nach verbranntem Fleisch.[1]

Es ist gut, dass Kirus nicht der schnellste ist und Basilio zu dem Zeitpunkt noch festhält: so sinkt der junge Feldwebel, der nicht ganz so hart im Nehmen ist, wie er gern wäre, statt auf den Boden nur an dessen Brust zurück.
 1. Fort save = 8 vs. 15
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.07.2015, 16:22:05
Sanjan kontrolliert noch einmal den Sitz der beiden Verbände, bevor er zu Barkas Pferd geht und den Wasserschlauch des Kargi an sich nimmt. „Ich bin ein Bahir.“ antwortet der Schamane auf die Frage des Zwerges und geht zurück zum Kargi. Bevor er Barkas hilft die ersten Schluck Wasser zu sich zu nehmen, probiert Sanjan aus dem Schlauch. Einige Krieger, und da macht er keine Unterschiede, haben leiber den Schlauch mit vergorener Schafsmilch, Wein oder anderem alkoholischen Gesöff gefüllt. Gut, normalerweise ist es ihm egal, was die Männer als Durststiller tranken aber Barkas durfte jetzt nur Wasser zu sich nehmen. Wein ist halt kein guter Ersatz für Blut, auch wenn es die selbe Farbe hat. Mit einem Nicken quittiert er, dass wirklich Wasser enthalten ist und geht in die Hocke.
„Du musst jetzt gut Trinken.“ sagt er zu Barkas und setzt ihn den Wasserschlauch an den Mund. Vorsichtig beginnt er ihm das abgestandene Wasser einzuflößen. Die ersten Schlucke bekommen dem Kargie nicht und sind nach einem starken Husten wieder draußen. Sanjan überrascht dies gar nicht. Sein  Magen ist noch auf Kampf eingestellt und will jetzt nichts haben. Doch so leicht gab der Schamane nicht auf. Barkas musste den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Die nächsten Schlucke gehen schon besser und nachdem sie drinne bleiben, ließ der Schamane Barkas alleine trinken.

Er selbst richtet sich auf und holt sich ein Tuch aus seinem Bündel. Mit diesem beginnt er die Hände vom Kargieblut zu befreien. Derweil hat er nun Zeit weiter auf die Fragend es Zwerges einzugehen. „ Jaresh Dorguln ein Ältester von Dorwida, der alte Dorfhäuptling, hat uns einen Auftrage gegeben. Dorwidas Höfe wurden angeblich von Kargi drangsaliert und  ebenso die Händler auf der Straße zum Dorf.“ Mit einer kurzen Kopfbewegung deutet Sanjan auf den Wagen mit dem Händler. „Das Problem ist euch allen sicher bekannt. Nun, glaubt der momentane Häuptling, dass es der nahe Kargistamm war und hat Soldaten zur Hilfe gerufen. Jaresh glaubt dem aber nicht. Seine Aufgabe an uns ist also herauszufinden wer das Dorf angreift.“ Der blick des Schamanen geht zu Barkas. „Istuma!“ befiehlt er in einem harschen Tonfall wie wohl jeder Heiler einen unvernünftigen Patienten anschnauzen würde. Denn Barkas versuchte gerade auf zu stehen, was nicht erträglich in seiner Lage war. „Bleib sitzen!“ wiederholt er seinen Befehl in der Handelssprache, als er merkt das Barkas ihn nur überrascht anstarrt. „Du wirst wieder früh genug stehen können, aber bleib jetzt sitzen und schnauf durch.“ Dann blickt er zurück zum Zwerg und fährt mit ruhiger Stimme fort. „Wir haben herausgefunden, dass auch die Kargihöfe angegriffen werden und vermuten nun Dritte dahinter. Darum sind wir auch hier, denn in dieser Gegend sollen die Karawanen angegriffen worden sein. Wie wir sehen, waren wir nicht nur rechtzeitig hier, sondern hatten auch noch Recht. Wobei es mich wundert, dass es Männer mit Kargimasken sind.“
Er streicht sich erschöpft durch die Haare. Ihm sieht jeder so langsam an, dass er schon viel zu lange auf den Beinen war, und nahe seiner körperlichen Grenze ist.

„Leider ist uns der Anführer durch die Lappen gegangen, hoffentlich kommt unser Freund auf keine dummen Ideen. Und wir wissen immer noch nicht genau wer dahinter steckt. Aber wir haben einen Gefangenen und einer Karawane helfen können. Das ist doch etwas.“ Sanjan lächelt müde. „Hat einer deiner Männer unseren Wally Madu gefunden? Den der mit Barkas, dem Kargi, geritten ist? Wenn ja sollte ich wohl langsam zu Manik, meinen Freund dahinten, dem Gefangenen. Ich und Grimnir hatten ihn arg zugesetzt und er darf uns nicht wegsterben.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 11.07.2015, 16:41:28
Dass dieser Bastard sich weigert, ihm die verlangten Informationen zu geben, macht Manik im ersten Moment fassungslos. Verblüfft schaut er auf das wimmernde Etwas unter ihm. Dann fällt sein Blick wieder auf den Arm, den mit dem Band. Das in Maniks Geist rot wirkende Band leuchtet wie Blut auf und Blut soll vergossen werden, wenn der Mann etwas mit dem Tod seiner Schwester zu tun hat. Die Überraschung ist wieder Grimmigkeit und Jähzorn gewichen. Der Fhokki umfasst den Dolch fester und holt aus. Wenn ein Stich in die Schulter keine Wirkung zeigt, wird dies vielleicht ein Stich in die verlogenen Augen des Mannes schaffen.

Doch kann er keine Niederträchtigkeit und Lüge in den Augen des Mannes erkennen. Nur Todesangst. Der Mann hat Angst um sein Leben. Kein Wunder. Er ist schwer verletzt und jemand mit einem Dolch in der Hand, bereit zum zustoßen, hat ihn fest im Griff. Hat sich so seine Schwester gefühlt? Hat seine Schwester so ihre letzten Sekunden erlebt? Vom einem Mann fest umschlossen? Außerstande seinem Griff zu entkommen oder sich irgendwie zu verteidigen? Den Tod kommen sehen, ohne was dagegen tun zu können? Hilflos den kalten Stahl näher kommen zu sehen und schließlich an ihrer Haut zu spüren, zu spüren wie aus Kälte plötzlich Wärme wird, wenn das Blut zu sickern beginnt und die Lebenskraft erlischt?

Entkräftet lässt Manik die Waffenhand wieder sinken. Wie ein Häufchen Elend hockt er jetzt über dem Räuber, dessen Todesangst ihm noch immer ins Gesicht geschrieben steht. Die Augen zucken panisch hin und her und nebenbei ist immer mal wieder ein leises Wimmern oder Seufzen zu hören. Des Fhokkis Blick fällt zur Seite, auf das weiße Lederband. Wie dumm er sich mal wieder Verhalten hat. Vermutlich weiß der Mann wirklich nicht, was er meint. Mit zitternden Händen steckt Manik seinen Dolch weg und beginnt umständlich am Arm des Räubers zu zupfen, kämpft darum, das Lederband abstreifen zu können. Als er es schließlich in Händen hält, betrachtet er es genau.

Irgendwo wird er Helgas Haarband her haben. Helga, die Schönheit mit den langen, blonden Haaren, die das Band immer dazu benutzt hat, sich die Haare hinten zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden. Sie war oft zu Gast um Freya zu besuchen, bildschön, ein bisschen Frech und nahm vor Allem kein Blatt vor den Mund. Dafür respektierte Manik sie immer besonders. Unwillkürlich muss Manik Lächeln als er an ihr Lächeln denken muss und eine einsame, bedeutungsvolle Träne benetzt ein Auge des Waldläufers, die obwohl so klein, eine große Vielfalt an Gefühlen beherbergt. Freudige Erinnerungen seiner Kindheit mit Freya und Helga. Wut und Verzweiflung über das Verschwinden der Mädchen. Kampfeslust und Aufregung bei der Suche nach Ihnen. Die Trauer beim Auffinden seiner geliebten Schwester. Trostlosigkeit beim umherwandern danach. Motivation als ihm eine neue, bedeutungsvolle Aufgabe angeboten wurde. Und jetzt ganz frisch. Scham. Weil er beinahe einen wehrlosen, bereits verwundeten Mann getötet hätte über den er gar nichts weiß, außer dass er einer Bande angehört, die Karawanen überfällt und von dem er vor Allem noch Informationen braucht von denen er bisher immer dachte, dass es sie gar nicht gibt. Danach kann man dem Kerl immer noch seine verdiente Strafe zukommen lassen, doch im Moment hätte er beinahe eine einzigartige Chance weggeschmissen.

So wendet er sich wieder dem Wegelagerer zu. „Dieses Haarband meine ich, du ….
Die Augen des Fhokki weiten sich, als er die geschlossenen Augen seines Gegenübers erblickt.
Verdammt! Er braucht noch eine Auskunft des Mannes, er darf nicht tot sein!
Hektisch beginnt der Waldläufer an den Schultern des Mannes zu rütteln. „He. He wach auf. HE.“ Doch er gibt keine Reaktion von sich und als der Fhokki die Schultern wieder los lässt, sackt alles wieder kraftlos auf den Boden zurück. Verdammt, verdammt, verdammt. Wirres Zeug fluchend lässt Manik von dem Mann ab und überlegt was er nun tun soll, doch eigentlich ist es klar.
Er nimmt sein Schwert, steht auf und schaut rüber Richtung Wagen.
Sanjan. HEE. SAN-JAAAAAAN.“ Der Waldläufer läuft ein paar Schritte in die Richtung und winkt dem Dejy hektisch zu. „SANJAN! Der Überlebende braucht Hilfe.“ Auf Maniks Gesichtsausdruck steht die pure Verzweiflung geschrieben. Der Mann darf nicht sterben und wenn doch, ist es allein seine Schuld.
Doch der Schamane scheint ihn bemerkt zu haben, Gott sei Dank.
Schnell packt Manik noch das Band weg, damit ihn keiner danach fragt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 11.07.2015, 17:38:50
Der angesprochene beißt die Zähne zusammen. Mit den Gedanken daran, ob Manik es doch übertrieben hatte, eilt er zum rufenden Waldläufer. Auf eine Antwort des Zwergs kann er leider nicht warten.

Sofort lässt er sich neben dem Räuber ins Gras sinken und löst den Griff um sein Heilerbündel. Schnell hat er sich einen Überblick verschafft. Grimnirs Biss, sein Speerstoß und nun auch ein Dolchstoß in die Schulter. Verdammt, dass wäre für jeden zu viel. Doch noch scheint Blut aus den Wunden zu sickern. Sein Ohr legt er auf die Brust des Mannes, lauscht. Da, ein Herzschlag. Er lebt noch. Gerade so aber noch war es nicht zu spät. Mit der linken Hand befreit er den Mann von der grausamen Maske, läßt diese neben sich ins Gras fallen. Für Heilkräuter und Verbände war es zu spät. Nur die Ahnen konnten dem Mann noch helfen. Rasch taucht der Schamane einen Finger in das frische Blut des Mannes, zeichnet damit spiralen auf dessen Gesicht. Dann, zum Abschluss seiner Vorbereitungen, taucht er seinen Finger erneut in das Blut und malt auch sich eine Spirale auf die Stirn. Nur durch das frische Glänzen zeichnet diese sich von den Lienen in Sanjans Gesicht ab.

Er schließt seine Augen, bringt sich zur Ruhe und beginnt einen Singsang anzustimmen. Dieser ist nicht laut und wiederholt etliche Male ähnliche Wörter. In seiner Muttersprache ruft er die Geister an, bittet sie für diesen Mann seine Blutungen zu stillen, ihn in dieser Welt zu lassen.[1] Es dauert eine Weile, bis sein Singsang endet und er sofort sein Ohr auf die Brust des Mannes legt und nach dem Herz lauscht.
 1.  Zauber: stabilisieren
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 11.07.2015, 19:27:42
Als Basilio wieder langsam zu sich kommt, fühlt er sich von dünnen Armen geborgen. "Maru", murmelt er, "oh Maru!" Er blinzelt. Und blinzelt erneut. Beim dritten Mal erst dämmert ihm, wo er sich befindet. Nanu, wie kommt Maru hierher? Ist sie uns gefolgt? Nein, ach, das wird sie ja wohl kaum. Die Hände sind ja auch gar nicht grün. Wie schade!

"Ich bin nicht in Ohnmacht gefallen", sagt Basilio, während er sich aufzurichten versucht. "Ich habe bloß kurz die Augen zugemacht."

Bei seinen Bemühungen wird ihm gleich wieder schwindelig und schlecht und dunkle Flecken tanzen vor seinen Augen, dass ihm die Sinne schier gleich wieder schwinden, doch ausgerechnet der Schmerz in seiner Schulter holt ihn zurück. Darauf konzentriert er sich also. Auf den Schmerz. Damit er nicht wieder umkippt. Alles um ihn herum kommt ihm so unwirklich vor. Nur der Schmerz nicht.

"Wie ist die Lage?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 11.07.2015, 21:00:08
Manik ist froh, dass Sanjan sofort herübereilt und sich um den Mann kümmern kann. Offenbar hat er seine anderen Verpflichtungen bereits abgeschlossen.
Nervös bleibt der Fhokki in der Nähe um ihm bei seinem Handwerk zuzusehen. Unsicher sucht er auf den Gesichtszügen des Dejys nach Zeichen von Anklage oder Missbilligung, kann jedoch auf Anhieb keine finden. Manik greift in seine Tasche und fühlt nach dem Band.

Was fühle ich da? Hoffnung? Vielleicht lebt Helga ja noch. Dann muss ich sie finden, um jeden Preis.
Vielleicht konnte sie vor dem Massaker fliehen. Vielleicht war sie gar nicht dort. Vielleicht hat sie sogar Informationen über die Angreifer? Das sind verdammt viele vielleichts. Nichts von dem werde ich herauskriegen, wenn der Typ da stirbt. Mit ihm würde die Hoffnung sterben. Verdammt! Einen Mann im Kampf zu verwunden ist das eine, aber jemand Verletztem noch einen Dolch reinzurammen, das ist... ja, ehrenlos.


Der Waldläufer fragt sich warum er grade jetzt an Kargi denken muss und atmet einmal tief durch, sein Blick fällt auf den Schamanen und sein Ritual. Es ist gut, dass sie jemanden mit solch guten Heilkünsten dabei haben.
Während Sanjan seinen Singsang fortführt, lässt Manik seinen Blick über die Szenerie schweifen und saugt während seiner Befragung verpasste Eindrücke in sich auf.
Während er sich noch über die Zauberstricks ihres Elfen wundert, hört der Singsang plötzlich wieder auf. Manik wendet sich wieder zum Verletzten um und sieht, wie der Dejy offenbar nach dem Herzschlag des Mannes lauscht.
"Und? Wird er Überleben?" will Manik wissen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 13.07.2015, 08:17:22
Die sieben Reiter werden langsam in der Ferne kleiner. Tarqetik sitzt auf seinem Pferd und betrachtet den Pfeil, der unweit vor ihm im Boden steckt. Dann blickt er den Fliehenden hinterher und hebt kurz der Schultern und atmet genussvoll ein und aus.

Vielleicht momentan außer Spesen nichts erreicht, doch einen Kämpfer mit nur einem Auge müsste in der Gegend sicherlich bekannt sein. Kurz streift der Gedanke, die Sieben doch noch zu verfolgen durch seinen Kopf, doch verflüchtigt sich dann doch schlussendlich, als Tarqetik seinen einsamen Stand bemerkt.

Mit einem Druck in die rechte Flanke, lenkt er sein Pferd nach rechts und umreitet gemütlich das kleine Wäldchen. Dabei achtet er darauf, ob sich nicht noch ein Pferd der gefallenen Räuber zeigt, oder sich ein Nachzügler durch das Unterholz schlägt. So trabt der Kämpfer gemütlich zurück zu den Wagen, überzeugt, dass es dort etwas mehr zu tun gibt, dass nicht mit einer Einszusieben-Situation gegen ihn besteht.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 14.07.2015, 08:06:07
Als Tarqetik sich kurz vor dem Kampfplatz wiederfindet, erspäht er eines der getürmten Pferde, das sich nahe der Waldgrenze aufhält und sich dort um Stress der vorangegangenen Schlacht erholt.[1]
Tarqetik steigt von seinem Pferd ab, nimmt sein ein Stück Seil aus einer der Satteltaschen und geht ruhig und langsam auf das leicht verschreckte Tier zu. Während er das Seil zu einer Schlinge knotet, lässt er das fremde Pferd nicht aus den Augen. Er schätzt dessen körperlichen und geistigen Zustand ab und möchte es auf keinen Fall verschrecken. Während Tarqetik sich auf eben jenes Tier konzentriert, übersieht er im hohen Gras eine Wurzel. Das Klappern seiner Rüstung, gepaart mit dem Schnarren eines Fluches, lässt das Tier aufhorchen. Es wendet abrupt seinen Körper und läuft schnurstracks von Tarqetik weg, in den Wald hinein.[2]

Der Kämpfer rappelt sich wieder auf und blickt dem fliehenden Pferd noch kurz nach, bevor der Schatten der Bäume es ganz verschluckt. Mit einer abwertenden Geste seiner rechten Hand, dreht sich Tarqetik rum und geht zurück zu seinem, brav wartenden Ross, verstaut das Seil und schwingt sich in den Sattel. So kehrt er zu seinen Kameraden, ohne Beute, zurück.

Auf dem Schlachtfeld tummelt sich noch eine rege Menge an Personen. Wie Ameisen, die ihren Weg verloren haben, und sich neu koordinieren müssen. Zwischen all dem Laufen und Gerede von Zwergen, Menschen und Tierlauten, bemerkt Tarqetik wie sich Sanjan über einen Mann gebeugt hat und daneben Manik steht, die Arbeit überwachend. Überrascht, wenn es da wohl erwischt hat, lenkt er sein Pferd in diese Richtung. Als er sieht, dass sich der Schamane um einen der Räuber kümmert, nickt er kurz anerkennend und spricht zur Manik: „Ist das der einzige dieser Bande, der noch irgendwie lebt oder hat es irgendwo noch einen anderen?
 1. Überleben:21
 2. Mit Tieren umgehen:7
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 16.07.2015, 04:35:16
Lediglich ein Schnauben entfährt Elrynor, während er mit seiner Arbeit weitermacht und versucht, den Wachen samt ihrem zwergischen Anführer keine Beachtung zu schenken. So ganz will das dem stolzen Elfenmagier allerdings nicht gelingen. Er ist es gewöhnt, dass man ihm aufgrund seiner Fähigkeiten Misstrauen entgegen bringt und hat ein dickes Fell entwickelt aber trotzdem kann er diese fast greifbare Angst nicht ignorieren. Wenn sich Tiere in die Enge gedrängt und bedroht fühlen, greifen sie an - das ist bei diesen Leuten nicht anders. Wenn er die Situation ignoriert und einfach weitermacht, dann wird die Angst und Skepsis früher oder später in Gewalt umschlagen und das muss er verhindern.
Was Elrynor aber nicht verhindern kann ist, dass sich ein wütender Unterton in seine Stimme mischt, als er seine helle Stimme erhebt. Es macht ihn wütend, dass man ihm für seine Arbeit nicht dankt.

"Was seid ihr eigentlich? Wachen und Händler oder dämliche, feige Bauerntölpel? Hört auf mit diesen schwachsinnigen Zeichen, die euch sowieso nicht schützen werden und helft lieber, die Verletzten zu versorgen. Statt dumm rumzustehen, solltet ihr lieber etwas nützliches tun. Ich spare Euch mit meiner Magie nicht nur kostbare Zeit, sondern auch noch einen Haufen Münzen, die ihr sonst für die Reperatur der Wagen und dem Ersatz der Waren aufwenden müsstet."

Er dreht sich um und geht einige Schritte auf den Waldrand zu. "Aber wenn ihr meine Hilfe nicht wollt und zu viel Angst vor Magie habt, dann schert euch doch zum Teufel. Feicfidh tú a fheiceáil cad tá tú é!" ruft er den Menschen ohne sich umzudrehen wütend zu. Für ihn hat sich dieses Thema erledigt.
Tatsächlich ist es nicht der fehlende Dank oder das Misstrauen selbst, dass ihn so wütend macht. Es ist die Enttäuschung darüber, dass sich nichts geändert hat. Elrynor hat damit gerechnet, dass Personen, die nicht durch Fürst Adair beeinflusst werden, seiner Magie etwas offener gegenüberstehen. Er hat nicht an Verständnis oder Akzeptanz geglaubt aber nachdem niemand in der Gruppe, mit der er aus seiner Zelle entkommen war, ein allzu großes Problem damit gehabt hatte, dass er ein Magier war, hatte sich so etwas wie Hoffnung entwickelt. Diese ist jetzt zerstört worden. Es hat sich nichts geändert und es wird sich auch nichts an diesem Thema ändern, bis er Gleichgesinnte gefunden hat.

Wenigstens hat er noch immer Tháron, die ihn auch mit seinen magischen Kräften akzeptiert. Manche würden sagen, dass sie nur ein dummes Tier ist aber er weiß es besser. Elrynor kniet sich zu der Luchsin herunter und krault sie hinter den Ohren, was ihr ein Schnurren entlockt. "Maith thú, Tháron!" lobt er seine Gefährtin.
Erst dann hört er das gequälte Stöhnen eines Verletzten. Vorsichtig nährt sich der Elf dem Bogenschützen und betrachtet diesen einen Moment. Er selbst kann dem Mann nicht helfen aber er will ihn auch nicht elendig verrecken lassen. Vielleicht weiß er sogar etwas, dass ihnen weiterhelfen kann und da wäre es doch Schade, wenn er diese Informationen mit in sein Grab nehmen würde. Elrynors Blick sucht das Schlachtfeld nach dem Halbelfenbastard ab aber dieser beugt sich gerade über einen anderen Mann und scheint beschäftigt zu sein. "Wenn ihr damit fertig seid, dumm in der Gegend herumzustehen, dann sollte sich jemand dazu durchringen, sich um diesen Verletzten hier zu kümmern." ruft er den Karawanenmitgliedern deshalb zu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 18.07.2015, 10:57:15
Hrothgar hört sich Sanjans Erläuterung an und nickt. "Ich verstehe. Wir wurden in Dorwida gewarnt, dass Kargi Karawanen in dieser Gegend überfallen. Nun - offensichtlich war das nur die halbe Wahrheit. Danke für eure Hilfe. Ohne euch hätten wir den Angriff wohl nicht zurückschlagen können."

Als Manik ihn ruft, widmet Sanjan seine ganze Aufmerksamkeit dem verletzten Angreifer. Die Haut des Mannes ist fleckig, rötliche Flächen ziehen sich über das hagere Gesicht - wohl Reizungen von der Kargi-Maske. Das rostblonde Haar steht in schütteren Stoppeln vom Kopf ab und setzt sich als unregelmäßiger Bart über die eingefallenen Wangen hinunter zum schmalen Kinn fort. Eine tiefe Furche teilt dieses und verliert sich auf dem Weg zur Unterlippe. Alles in Allem ist der Mann nicht als Schönling zu bezeichnen. Haar- und Hautfarbe deuten auf kalamarische Wurzeln - vielleicht ein Glücksritter aus Pekal oder Paru'Bor?

Während der Schamane den Mann verarztet, bemerkt er, dass die Wegelagerer sparsam mit ihrer Tarnung umgegangen sind. Die grüne Farbe - wohl irgendeine Pflanzenpaste - ist nur auf Hals, Armen und Unterschenkeln aufgetragen, also nur auf sichtbaren Hautflächen. Alles, was unter Kleidung verborgen liegt, wurde nicht gefärbt.

Manik wartet so geduldig er kann, während Sanjan mit seiner Arbeit fortfährt. Der Bahir kommt zum Ende, gerade in dem Augenblick, in dem Tarqetik zu ihnen stößt. Der Mann ist stabil, doch immer noch in einem gefährlichen Zustand. Er reitet nicht mehr auf den Abgrund des Todes zu, doch sein Hengst ist nur wenige Fuß von dessen Klippen entfernt zum Stillstand gekommen und es wird noch ein wenig dauern, bis er sich wieder Richtung der Wiesen des Diesseits aufmacht.

Sanjan ist sich sicher, dass ihr Gefangener noch einige Stunden in der Bewusstlosigkeit verbringen wird, bis er wieder zu sich kommt, doch das ist nicht das Hauptproblem. Bei den schweren Verletzungen des Mannes, kann dieser nicht auf einem Pferd transportiert werden - die Erschütterungen des Rittes würden die Wunden wieder aufreißen und innere Blutungen verursachen. Wenn er reisen muss, dann nur auf einem Wagen, möglichst weich gebettet. Doch die Gefährten haben keinen Wagen, und selbst wenn sie einen hätten, müssten sie in Kürze nach Dorwida aufbrechen, um noch rechtzeitig zur Verhandlung von Desto da zu sein, denn die Reise mit dem Wagen würde länger dauern, als ein Ritt im vollen Gallop.

Während dem Schamanen all dies durch den Kopf geht, fährt Elrynor gerade die Männer der Karawane an, die ihn unverhohlen anstarren. Einige von ihnen lassen Flüche in Richtung des Elfen fahren. Auch Hrothgar meldet sich und wendet sich an den Ivsaar: "Ruhig Blut, Langohr. Meine Männer haben auch deine Haut eben gerettet, während du hinten in sicherem Abstand warst."

Doch bevor der Zwerg noch weiter ausholen kann, unterbricht ihn Barkas' tiefe und rauchige Stimme. "Lass ihn, Hrothgar", sagt der Ukhtark, während er sich aufrichtet. "Er gehört zu uns." Hrothgar schaut einige Lidschläge lang zum Kargi, nickt schließlich und wendet sich Richtung Basilio, Dewon und Kirus. Der Koraker - vor wenigen Augenblicken erst zu sich gekommen - hat gerade noch Elrynors Ausbruch und die Reaktion der anderen darauf mitbekommen. Nun hört er, wie Hrothgar seine Befehle erteilt. "Dewon - schau dir den Bastard, von dem der Elf spricht, mal an."

Dewon nickt: "Ay, Hrothgar." Dann wendet sich der alte Mann noch einmal an Basilio. "Ich würde sagen, die Lage ist chaotisch, aber ungefährlich. Bleib noch ein paar Lidschläge sitzen. Danach kannst du aufstehen, wenn die Beine dich tragen."

Mit diesen Worten macht sich der Heiler der Karawane auf zum zweiten Überlebenden unter den Angreifern. Elrynor sieht, wie der alte Mann sich hinkniet und beginnt, den Verletzten zu untersuchen. Barkas dagegen erhebt sich mühsam auf die Beine und wendet sich Richtung Basilio. "Wie geht es dir?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 18.07.2015, 15:19:17
"Magie?" ruft Basilio. "Wie, Elrynor hat gezaubert und ich hab's verpasst? So'n Mist aber auch!"

Mit Kirus' Hilfe rappelt er sich auf, kaum dass Dewon ihm gesagt hat, er solle noch ein Weilchen sitzen bleiben. Wankend schleppt er sich zum Wagen und umrundet diesen, wobei er sich mit der guten Hand daran abstützt. Als er endlich die volle Sicht auf das Schlachtfeld besitzt, lehnt er sich aufseufzend zurück. Leider ist von Elrynors Zauberei nichts mehr zu sehen. Auf Barkas' Frage nach seinem Befinden, mustert Basilio diesen von Kopf bis Fuß.

"Ziemlich genau wie dir", stellt er trocken fest. "Das heißt, wenn du dich auch ganz schrecklich über dich selbst ärgerst, was für ein Trottel du warst, einfach so mittenrein zu reiten..." Sein Grinsen, das eigentlich verschmitzt hätte werden sollen, gerät ihm ein wenig gequält.

Er wendet sich an Hrothgar. "Lasst uns lieber nicht darüber streiten, wer hier wen gerettet hat. Ein jeder hier hat das seine dazugetan." Oder es zumindest versucht. "Nennt Barkas also keine 'dreckige Grünhaut' und unseren Elfen nicht 'Langohr' und seht ihn wegen seiner Magie auch nicht schief von der Seite an, dann können wir die besten Freunde sein."[1]

Und überhaupt will ich mich hinlegen und schlafen! Und nicht vermitteln, beruhigen oder schmeicheln oder einem von euch in den Arsch kriechen müssen, also kommt einfach alle mal aus eurem heraus und benehmt euch!

Seine Rede hat scherzhaft und versöhnlich klingen sollen, tat es aber nicht. Ungeduldig hat er geklungen, die Stimme gepresst vor Schmerz und Ärger. "Ach Scheißdreck, Mist verdammter, soll doch alle der Teufel holen! Und der Anführer ist uns auch durch die Lappen gegangen!"

Dabei fällt sein Blick auf einen der gefallenen Angreifer in der Nähe und er erkennt, aus was für einem Material die Maske hergestellt wurde. Ihm klappt die Kinnlade runter.

"Das... ist ja... krank!" stottert er. "Herrje, da muss aber einer ziemlich Wut auf die Grünhäute haben! Das brächt' ich nicht fertig, trotz Valbona, und auch keiner der Kameraden, mit denen ich das Jahr an der Südfront gedient hab'. Hm, bis auf den alten d'Orsay vielleicht. Dem haben sie Frau und Söhne umgebracht und die beiden Töchter verschleppt... der hätt' sowas fertiggebracht. Einmal hat er von meinen Augen einem Gefangenen... ach, das tut nichts zur Sache."

Er macht ein paar Schritte auf Barkas und Hrothgar zu und senkt die Stimme ein wenig, dass es möglichst nicht jeder mitbekommt. "Barkas, kann es sein, dass ihr jemanden derart angepisst habt, dass er das alles hier aus Rache an euch inszeniert? Es scheint doch alles irgendwie gegen euch gerichtet! So gern ich an ein kalamarisches Komplott glauben würde, die Machart der Masken scheint mir auf etwas persönliches zu deuten. Gibt es da jemanden, der einen Grund hätte, Rache an den Ukhtark zu nehmen, und der über derartige Mittel, Überzeugungskraft und Willensstärke verfügt, um eine solche Operation aufzuziehen? Dem es scheißegal ist, wieviele Menschen er dafür umbringen muss oder wieviele Unschuldige dabei umkommen werden, solange es nur euch erwischt?"
 1. Diplomacy = 6 (nat. 1, und die -2 mal wieder vergessen)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 18.07.2015, 18:47:49
Sanjan geht ganz in seiner Arbeit auf. Nur als der Elf von einem zweiten Verletzten spricht, hebt er den Kopf. Senkt ihn aber wieder, als der Zwerg ihren Heiler zur Hilfe schickt. „Er wird nicht jetzt sterben, doch werden wir einen Wagen brauch um ihn lebend zu transportieren.“ Nach diesen Worten an Manik, kann sich der Halbelf nun ganz diesem Dummkopf hier widmen. Der andere scheint ja wieder aufgetaucht zu sein.

So rutscht der Schamane über den Boden zu den Beinen des Mannes. Die Bisswunde seines Tierischen Begleiters ist wohl die schwerste Wunde. Besonders da Sanjan weiß, dass der Biss von Grimnir und seinen Brüdern unbehandelt schnell zu Eiter und Wundfieber führen kann. Mit einigen raschen Handgriffen ist die Hose weiter aufgerissen und die Wunde mit Wasser gespült. Dabei schaut er sich die Wunde ganz genau an, klappt jeden Hautfetzen um und weitet sie sogar etwas, um auf den Boden der Wunde blicken zu können. Erleichtert atmet er auf. Er findet keinen Blutquell. Grimnirs Zähne haben zwar gute Arbeit geleistet, die Haut zerfetzt und Fleischbrocken rausgerissen aber zu keinen Blutquellen geführt. Etwas tiefer vielleicht aber so nicht. Gut das der Mann bewusstlos war, denn nun nimmt der Halbelf sein Jagtmesser zur Hand und beginnt die Wundränder zu begradigen. Dabei entfernt er auch restliche lose Fleischbrocken. So gesäubert macht er sich an die Arbeit, die Wunde mit einer Knochennadel zusammen zu nähen. Das wird für den Mann eine weitere Narbe geben, aber wenigstens kann Sanjan die Wundränder zusammen führen. Zum Abschluss legt er einige Kräuter aus seinem Heilerbeutel auf die Wunde. Sie werden dem Mann etwas vom Schmerz nehmen und die Heilung unterstützen. Ein fester Verband schließt das ganze ab.

Ähnlich geht er bei der Speerwunde vor. Sie ist deutlich sauberer als der Wolfsbiss und zum Glück nicht tief. So ist sie deutlich schneller behandelt. Über die dritte Wunde murrt Sanjan leise. Sie ist tiefer und nichtgerade breit. Keine Waffe mit der Sanjan gekämpft hatte. Da hat es wohl jemand beim Verhör übertrieben. Doch der Mann hat Glück. Dank den Ahnen blutete die Wunde kaum mehr und den Rest muss sein Körper schaffen. Heißt, der Schamane schmiert die Wunde mit einer grünlichen Paste ein. Vernähen braucht er sie noch nicht und wenn der Mann Glück hatte, wird sie sich von alleine schließen.[1]

Als alle Wunden versorgt sind, säubert Sanjan sich die Hände. Jetzt kümmert er sich um etwas, was ihn die ganze Zeit stört. Es könnte zwar ein Zufall sein, oder andere Gründe haben aber der Mann war nicht ansprechbar um es abzuklären. Also nimmt Sanjan eine der grün bemalten Hände des Mannes. Säubtert sie gründlich und betrachtet die Haut darunter. Der Halbelf hat die Befürchtung, dass die Männer beim Mischen der Frabe blind jedes Kraut genommen haben. Gefährlich wenn Efeu oder ähnliches dabei ist. Neben jucken haben die Männer dann nämlich ein Gift auf ihre Haut aufgetragen und durch Wunden oder das simple Essen auch noch aufgenommen. Für solche Vergiftungen hat er die Kräuter da, aber erst einmal sehen ob die Vermutung stimmte.
Gerötete Haut ist zum Beispiel ein Anzeichen für die juckende Wirkung der Farbe. Aber nicht nur seinen Augen traut der Halbelf. Die noch bemalte Hand nehmend, schloss er seine Augen und führte die Hand des Mannes unter seine Nase. Einige giftige Kräuter lassen Pasten besonders stark riechen. Mal metallisch, mal süßlich. Zum Schluss steckte Sanjan sogar die Zunge raus und schmeckte die Farbe. Ein bitterer Geschmack wird seine Vermutung weiter unterstützen. Nichts desto trotz spuckte er rasch, dass auf jeden Fall salzig schmeckende Gemisch aus.[2]
 1. Heilung 25, versorgen der Wunden
 2. Heilkunde 25 um mögliches Gift zu erkennen
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 19.07.2015, 05:17:05
"Was soll das denn heißen?" knurrt Elrynor in Richtung des Zwergs. Natürlich weiß der Elf genau, was Hrothgar damit sagen will und diese Anschuldigung kann er nicht auf sich sitzen lassen. Dazu hat sich noch immer niemand zu einem schlichten "Danke" herabgelassen. Elrynor steht kurz davor, dem mistigen kleinen Dreckwühler zu zeigen, dass er sich nicht mit einem Magier anlegen sollte. Doch bevor er auch nur in Richtung des Zwerges aufbrechen und ihm eine Kostprobe seiner magischen Kräfte geben kann, verteidigt ihn gerade Barkas.
Das ist nicht unbedingt notwendig, da Elrynor solche Probleme lieber selbst regelt aber er weiß, das ein Angriff auf den Anführer der Karawanenwachen jetzt sehr kontraproduktiv wäre und so schluckt er seinen Ärger herunter. Statt dem Zwerg also einen Zauber entgegenzuwerfen, tritt der Elf lediglich gegen das Gras auf dem Boden und lässt einige Grashalme durch die Luft fliegen.

Da sich jetzt jemand um den Verletzten kümmert, wendet sich Elrynor wieder ab. Er hat kein Interesse daran, sich seine Hände schmutzig zu machen und außerdem kennt er sich sowieso nicht mit der Behandlung von Verletzungen aus.
So geht er zusammen mit Tháron in Richtung Barkas und Basilio. "Ihr hättet mich nicht verteidigen müssen. Ich hätte diesem Dreckwühler schon ein bisschen Respekt und Dankbarkeit eingeflößt." begrüßt er die beiden mürrisch. Doch er wechselt schnell das Thema. "Ich bin nicht sicher, ob wir die Zeit haben, uns jetzt hier gemütlich darüber zu unterhalten, wer hinter den Angriffen steckt. Habt ihr nicht etwas von einer Verhandlung erzählt?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 19.07.2015, 13:26:44
Nervös steht Manik neben dem Verletzten und Sanjan und wartet auf eine Rückmeldung des Schamanen, nur kurz abgelenkt von Tarqetiks Frage, doch hat die irgendjemand anderes wohl schon beantwortet.  Dass es anscheinend noch einen Überlebenden gibt, tangiert den Fhokki im Moment nur am Rande. Dieser hier ist der Wichtige, doch kommen Manik Zweifel, ob seine Kameraden das auch so sehen. Insbesondere Tarqetik, aber auch Basilio und ihrem Elfen traut er durchaus zu, dass sie den unnötigen Ballast lieber eher als spät loswerden wollen, wenn es ohnehin noch einen weiteren, nicht so schwer, Verletzten gibt. Dann wird er Ihnen vielleicht doch erzählen müssen, was es mit seinem besonderen Interesse an dem Mann auf sich hat. Sich somit auch Ihrem Urteil aussetzen müssen. Doch vielleicht reichte auch Sanjans Wertschätzung des Lebens auf seiner Seite. Als dessen Einschätzung schließlich kommt, seufzt der Fhokki erleichtert auf und nimmt seine Hand aus der Tasche in der er vorher gestresst das Haarband geknetet hat.
Dennoch, er braucht noch Informationen von dem Mann und es sieht nicht so aus, als würde dieser so schnell wieder aufwachen.
Wann wird er denn wieder ansprechbar sein?
Manik denkt gar nicht dran, jetzt von der Seite der Beiden zu weichen. Genau beobachtet er die akribische Vorgehensweise Sanjans und versucht sich einzelne Schritte zu Merken. Es wäre schon praktisch, selber gewisse Grundkenntnisse bei der Versorgung von Verletzten zu besitzen. In jedem Fall hat er aber nur Bewunderung für die Genauigkeit der Arbeit des Schamanen übrig.

Dass sie den Verletzten nicht ohne Wagen transportieren können, stellt allerdings ein Problem dar.
Der Fhokki dreht sich Richtung der Karawane und betrachtet die Wagen. Vier Stück. Vielleicht können Sie sich einen dieser Wagen borgen.  Genau genommen könnte man sogar argumentieren, sie hätten sich einen der Wagen verdient. Dankbar klopft Manik Sanjan auf die Schulter, noch ein „Ich gucke mal was den Wagen angeht“ murmelnd und wendet sich dann kurzentschlossen Richtung Wagen um und hält auf die Gruppe dort zu. Als der Fhokki näher kommt hört er noch das Wort Dreckwühler -  offenbar ist der Zwerg gemeint - und Verhandlung aus dem Mund ihres Magiers, der sich daraufhin auch vom Zwergen abwendet.
Erst jetzt erkennt Manik auch die Schwere der Verletzungen von Barkas und Basilio, da diese jedoch offenbar schon wieder stehen können, kümmert sich Manik nicht weiter darum. Offenbar alles halb so wild. Und ein wenig Strafe für einen Frontalangriff durch die Mitte schadet auch nicht. So eine Torheit könnte vielleicht auch mal Ihn und die schlaueren Kämpfer der Gruppe in Gefahr bringen.
Hey“, beginnt Manik und winkt kurz mit der rechten Hand und fokussiert dann Zwerg.
Hallo Herr… Zwerg. Bitte verzeiht die Respektlosigkeit von Ihm“, dabei zeigt Manik kopfschüttelnd mit ausgestrecktem Arm mit dem Zeigefinger auf Elrynor. „Manik. Ihr Zwerge schätzt glaube ich Direktheit, oder? Hört man zumindest so. Ähm… Sagt mir, an wen müsste ich mich wenden um mir einen eurer Wagen zu borgen? Wir wollen die überlebenden Räuber später gerne noch befragen und bräuchten einen um sie zu transportieren.
Eigentlich wäre auch noch jemand gut, der den Wagen dann auch fährt. Aber man muss ja nicht gleich mit allem auf einmal rausplatzen. Und zur Not würde er den verdammten Wagen ohnehin stehlen und höchstpersönlich fahren verdammt nochmal.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 19.07.2015, 14:58:16
"Ja schon", antwortet Basilio auf Elrynors Einwand, dann kommt ihm erst einmal Manik dazwischen. Als dieser ausgeredet hat, fährt Basilio fort: "Eigentlich sollten sich sofort alle, die noch reiten können, im gestreckten Galopp und mit einer von den grünbemalten Leichen samt Maske im Gepäck gen Dorwida reiten, um Destos Hinrichtung aufzuhalten, sonst haben wir hier mit allem nichts erreicht. Der Rest"—hierbei sieht er kurz zu Barkas hinüber—"und vielleicht auch du, Elrynor, weil man in Dorwida mit Elfen noch nicht viel zu tun gehabt haben dürfte, kommt ihnen mit den noch lebenden Räubern hinterher."

Damit sieht er Hrothgar erwartungsvoll an, was dieser von Maniks Vorschlag hält, den Basilio jetzt nicht wiederholt hat, obwohl er den Wagen einen sehnsüchtigen Blick zuwirft. Hinlegen. Schlafen. Einfach nur so daliegen, nichts tun, alles loslassen.

"Ach, wär' das schön", murmelt er.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.07.2015, 16:12:39
Als Sanjan die Farbe auf der Haut des Gefangenen prüft, kann der Schamane erleichtert aufatmen. Zumindest ist diese nicht giftig und es ist keine weitere Verletzung bei dem Mann zu behandeln. Dem herben Geruch nach hat man die Paste aus Gartenmelde und Lauch herausgepresst oder erkocht. Der Bahir schaut sich nach hinten um und sieht, wie gerade Manik zur kleinen Gruppe, bestehend aus Basilio, Barkas, Hrothgar und - etwas abseits stehend - Elrynor tritt.

Als Basilio Barkas anspricht, versteht der Ukhtark nicht sofort, worauf dieser hinaus will. Anscheinend hat Barkas noch nicht mitbekommen, dass die Masken der Angreifer von echten Kargi stammen. Noch benommen von seiner Verletzung, versucht er den Ausführungen des Korakers zu folgen. Schließlich sickert die Erkenntnis durch, seine Augen weiten sich. Er greift herb nach einem der Toten in seiner Nähe, zieht ihm die Maske vom Gesicht, betrachtet und betastet den Stoff fassungslos.

"Nein", murmelt er geistesabwesend. "Wir sind hier unerwünscht, aber wir haben keine Todfeinde außer den Elfen in Jaylin. Oder zumindest wissen wir von keinen anderen." Der Ukhtark schaut weiter auf die Maske, die grotesk verformt und ledrig, wie eine böse Karikatur auf seiner Handfläche liegt, in Wogen an seinen Fingern herabhängt. Es ist kaum zu glauben, dass dieser proportionslose Fetzen einst das Antlitz eines Lebewesens gewesen sein soll. "Wir haben vor vier Monaten fünf Mann auf einer Erkundungsreise in den Norden verloren", sagt Barkas mit bebender Stimme und Tunnelblick. "Aber das ist keiner von Ihnen. Das ist überhaupt kein Ukhtark."

Während Barkas mit den inneren Stimmen ringt, wendet sich Manik an Hrothgar und bringt seine Bitte vor. Der Zwerg nickt und will gerade etwas antworten, als die rundliche Gestalt des Herren der Karawane wieder hinter dem vordersten Wagen auftaucht. Der kleinwüchsige Mann - Geord - springt von der Ladefläche und torkelt in Richtung der Gruppe: "NEIN!", schreit er voller Wut. "Ihr kriegt keinen von meinen Wagen. Schlimm genug, dass wir hier auf offener Straße überfallen werden, wegen irgendwelcher Probleme, die eure Freunde in Dorwida und der da" - er deutet mit dem Finger auf Barkas - "haben! Seht euch das an. Ein Viertel der Ladung ist dahin und die Brandpfeile haben die Wagenabdeckungen beschädigt. Die Reparatur wird mich bestimmt ein Fünftel des Erlöses kosten! Bei Guldwon, dem Grundherren, womit habe ich das verdient!"

Der Zwerg schaut bei diesem Ausbruch zunächst den Karawanenherren an, dann Manik. Er zuckt unmerklich mit den Schultern. "Beruhige dich erstmal, Geord. Wir haben gewusst, dass die Straße gefährlich wird. Ohne diese Männer hätten wir den Angriff nicht zurückschlagen können. Wir schulden Ihnen was."

"Ich schulde denen GAR NICHTS!", schreit der Karawanenherr zurück. Sein ganzes Gesicht ist inzwischen rötlich angelaufen. "Was glaubst du, warum die uns helfen? Aus reiner Nächstenliebe? Wären sie nicht selber hinter der Bande her, hätten sie auch keinen Finger krumm gemacht! Von meinen Wagen kriegen die KEINEN!"

Hrothgar zuckt wieder mit den Achseln. Er scheint den Wutausbruch seines Gegenübers recht gelassen zu nehmen. Den Gefährten ist nicht klar, was der Grund dafür ist - die stoische Art des Zwerges, oder die Tatsache, dass er eventuell schon ein paar solcher Ausbrüche erlebt hat. "Schon gut, Geord", sagt er. "Dann kriegen sie eben meinen Wagen."

"Wie bitte?" - der Karawanenherr starrt Hrothgar fassungslos an.

"Du hast richtig gehört", sagt der Zwerg. "Einer der Wagen gehört mir. Die Ladeflächen sind eh nur zu Hälfte voll bis P'Bapar. Wir laden meine Ware auf deine drei Wagen um und ziehen weiter. In P'Bapar besorge ich mir einen neuen Wagen - es wird sowieso Zeit für mich, auszubauen."

Der Zwerg macht eine Pause, um Geord eine Möglichkeit zum Antworten zu geben. "Du verzichtest auf einen Großteil deines Profits, wenn du einen Wagen sinnlos zurücklässt", sagt dieser immer noch verdutzt.

Hrothgar winkt ab. "Das glaube ich nicht. Wenn hier die Hölle losbricht, weil die Dörfler und die Kargi Krieg führen, ist diese Route erstmal verloren. Ich sichere mir meinen Profit."

Ohne weiter auf den Karawanenherren zu achten, dreht sich Hrothgar zu Manik und Basilio um. "Ihr könnt meinen Wagen haben - das ist der dritte in der Reihe. Kirus wird den Wagen fahren. Er wird ihn bei Jemma, der Händlerin lassen, bis ich ihn abholen komme. Und: ich hab' was gut bei euch."

Bei den letzten Worten verzieht der Zwerg die Lippen zu einem Lächeln. Die dicken, silbernen Bartsträhnen heben und senken sich durch die Bewegung. Da zerreißt ein lautes Röcheln die Luft. Der Verletzte, an dem Dewon arbeitet, beumt sich auf. "Scheiße!", flucht der Heiler.

Das scheint wie ein Weckruf für Barkas zu sein. Still hat er während des Streits der beiden Karawanenführer dagesessen und auf die Maske in seiner Hand gestarrt, als würde ihn die Unterhaltung nichts angehen. Jetzt hebt er den Kopf. "Ich bringe diese Bastarde alle um", sagt er mit rissiger Stimme. Die Gesichtszüge sind bis zum Zerreißen angespannt, auch die Arm- und Handmuskeln zeichnen sich unter Haut und Sehnen ab. Der Kargi kocht innerlich.

Plötzlich springt er auf - ohne Rücksicht auf seine Verletzung - und läuft mit großen Schritten Richtung Dewon und verletztem Angreifer. Der Ukhtark schiebt Dewon beiseite und greift den Verletzten am Kragen. Mühelos hebt er ihn hoch und zieht einen Dolch aus der Scheide. "DU VERFLUCHTER BASTARD! WOHER HABT IHR DIESE MASKEN? WOHER?"

"Beruhige dich, Mann!", ruft der Heiler, während er sich berappelt. "Der Mann ist tot, hörst du? Tot! Er hatte innere Blutungen - die habe ich nicht mehr stoppen können. Hat gerade den Löffel abgegeben."

Barkas atmet schwer, hält den Dolch immer noch an der Kehle des leblosen Mannes. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis er den Sinn von Dewons Worten erfasst. Endlich lässt der Kargi den Dolch sinken. Seine Hand öffnet sich und die Leiche klatscht auf den Boden, wie ein nasser Sack. Der Ukhtark wendet sich an Dewon. "Tot? Gut! Das werden sie bald alle sein: dieser Anfüher mit seinem seltsamen Schwert, die anderen, die weggelaufen sind. Aber anfangen werde ich mit dem, der noch hier ist."

Mit diesen Worten stampf Barkas mit gezogener Klinge und hassverzerrtem Gesicht Richtung Tarqetik, Sanjan und letzter lebender Angreifer.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 21.07.2015, 18:21:46
Basilio, verdutzt über den Ausbruch, starrt Barkas hinterher und ist sogar, für einen kurzen Moment, sprachlos.

"Es sind die kleinen Hauer", bietet er Hrothgar und den Umstehenden als Erklärung an. "Maru sagt, Kargimänner mit kleinen Hauern versuchen das durch besonders kriegerisches Verhalten und auch sonst durch ganz unerträgliches Imponiergehabe auszugleichen, obwohl den Frauen die Größe der Hauer eigentlich gar nicht wichtig ist..." Dann eilt er Barkas aber auch schon hinterher.

"Jetzt wart' doch mal, Barkas!" ruft er schon von weitem. "Hier wird kein Gefangener umgebracht! Erstens ist das ehrlos"—nachdem Barkas vorhin nicht einmal kapiert hat, dass Basilio ihn einen Trottel genannt hat, obwohl der für seine Verhältnisse ziemlich unverblümt war, nimmt Basilio nun kein Blatt mehr vor den Mund: alles, was nicht direkt und wörtlich gemeint ist, scheint der Gulssohn eh nicht zu verstehen—"zweitens ist das nicht dein Gefangener, sondern unser, und deshalb entscheiden wir gemeinsam, was wir mit ihm machen!"[1]

An dieser Stelle lässt Barkas von dem ersten—toten—Gefangenen ab und stapft zum nächsten, und damit dem letzten überlebenden Angreifer. Auch Basilio ändert seinen Kurs.

"Und hört endlich auf herumzujammern, dass euch niemand hier haben will! Habt ihr nicht auch anfangs Streit gesucht und Leute umgebracht? Was erwartet ihr? Zu einer guten Nachbarschaft gehören immer zwei! Habt ihr denn jemals versucht, Eure Nachbarn auch nur kennenzulernen? Und überhaupt versteift Maru, Mago und auch du euch immer nur auf das Negative, wollt alles andere weder sehen noch wahrhaben! Ein Koraker—ein Koraker!—ist dir gerade in die Schlacht gefolgt, und wage es nicht einmal, mir dafür irgendwelche selbstsüchtigen Motive zu unterstellen! Also krieg' es lieber mal in deinen Dickschädel 'rein, dass wir hier zusammenarbeiten! Und den letzten Lebenden, den brauchen wir zum Verhören, sonst haben wir hier mal wieder gar nichts gekonnt. Ich dachte, du wolltest deinem Vater beweisen, dass du auch besonnen vorgehen kannst? Wolltest deinen Fehler von neulich gutmachen? Was war der Fehler noch einmal? Richtig: voranpreschen ohne Nachzudenken, weil du vor Wut nur noch rot gesehen hast!"

Mit diesem letzten Ausruf tritt der schmächtige Basilio dem heranstürmenden, nach Blut gierenden Barkas mit vor der Brust verschränkten Armen in den Weg.
 1. Diplomacy = 22, s. auch den Rest der Rede. Die -2 wegen Müdigkeit mal wieder vergessen, aber dank Sanjan kommen ja +2 wieder drauf.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 21.07.2015, 19:38:16
Sanjan, der sich am Unterarm den Mund säubert, verfolgt die Szene. Er versteht die Wut des Kargi und bedauert nicht im geringsten den Tot des zweiten Räubers. Würde sie nicht den letzten Überlebenden noch brauchen, hätte er wohl nichts dagegen, wenn Barkas ihn sich vornimmt. Doch ein hätte steht nicht zur Frage. So richtet sich Sanjan schon auf, als Barkas sich an den zweiten Lebenden erinnert. Diese Krieger waren doch überall gleich. Vier Schritte geht er auf Barkas zu, blickt dabei zu Grimnir, welche gerade sein Fell säubert. Einige knurrende, kehlige Geräusche entfahren dem Mund des Schamanen und der Wolf blickt überrascht drein. Scheinbar verarbeitet Sanjan gerade keine Wut oder sonst was in ein Knurren, sondern hat zusammen mit der Körperhaltung etwas zu Grimnir gesagt. Auf jeden Fall gesellt sich der Wolf müde zu seinem Freund. Er blickt hoch, dann in die Richtung in welche auch Sanjan sieht. Dieser starrt den Kargi an. Eben wie ein Heiler der seine Verwundeten vor einem dummen wilden Mob schützen will.

Was Basilio zum wütenden Kargi sagt, versteht der Halbelf nicht vollkommen. Doch die letzten Worte sind, dank der Nähe, klarer. Als die beiden dann nahe genug sind, damit er nicht schreien muss, fügt Sanjan an. „Ich verstehe deinen Zorn, aber willst du etwa auch dich mit einem Heiler bei der Arbeit anlegen? Maru hat euch doch sicher beigebracht, dass es keine gute Idee ist, so etwas zu tun. Der Mann ist halb Tot und wird am Ende wohl für seine Taten so oder so getötet. Da brauchst du jetzt nicht deine Wut an ihm auslassen.“[1] Von der Haltung, mit geballten Fäusten vorne, spricht auch Sanjans Körper, dass er den Mann verteidigen wird. Anders als Basilio denn der Schamane ist sichtlich bereit Barkas zur Not einzubläuen, dass es sehr dumm ist einen Heiler zu verärgern. Besonders wenn dieser einen zuvor noch eine schwere Wunde verbunden hat.
 1. aid another Basilio 15 -> Erfolg
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 21.07.2015, 19:59:03
Als der kleine Wicht von vorne sich einmischt und anstatt des Zwerges antwortet wendet Manik sich überrascht in dessen Richtung. Das Schreien des Mannes hat was von dem Krakeelen eines Kleinkindes. Schreiend, plärrend klingelt die Stimme in Maniks Ohren. Dass dem Kerlchen nicht bewusst ist, wieviel Glück er eben gehabt hat, vermag auch nicht für eine positive Grundstimmung des Fhokkis gegenüber ihm zu sorgen.  Verdammt nochmal! Reicht die Rettung der verfluchten Karawane etwa nicht aus?
Schmunzelnd nimmt Manik das Schulterzucken des Zwergs zur Kenntnis und schaltet auch auf Durchzug. Hm. Ob er auch so rüberkommt wenn er mal wieder jemanden anbrüllt? Wie ein kleiner, fieser Giftzwerg? Umso erfreulicher ist jedoch das Verhalten des Zwergs.
Danke. Ich würde jedoch sagen wir sind Quit. Immerhin seid Ihr überhaupt noch in der Lage einen Wagen zu verleihen, Dank uns.

Wie um seine Worte zu unterstreichen ertönt ein lautes Röcheln. Blitzartig dreht sich Manik um, die Ursache ausspähend. Sein erster Blick fällt auf den Mann, der das Haarband getragen hat, der Zweite geht zu Sanjan, doch der Schamane lässt keine Anzeichen erkennen, dass es diesem Räuber schlechter geht. Anschließend wandert der Blick rüber zu Dewon. Und Barkas, der inzwischen dort angekommen ist und laut rumbrüllt. Was zum…? Doch mit einem Mal dämmert dem Fhokki was Sache ist. Die Masken. Noch ehe er den Gedanken weiter gedacht hat, stapft Barkas auch schon davon, auf den letzten der Überlebenden zu.
Panik macht sich im Fhokki breit. Wenn der trotz der Verletzung noch kraftvolle Kargi den Räuber noch erreicht, nicht auszumalen… dann würde vielleicht eine einmalige Chance verschwinden. Nein, das kann er nicht zulassen. Auf keinen Fall.
Mit einem schnellen, strammen Schritt, ohne zu rennen, begibt Manik sich auf Abfangkurs. Er sieht noch wie Basilio und Sanjan auf Barkas einreden, der kleine Koraker stellt sich sogar mutig als erster in seinen Weg. Die mit ihrem Reden, es gibt Zeiten, da müssen einfach andere Saiten aufgezogen werden. Er würde nicht darauf hoffen, dass Barkas wirklich für beruhigende Worte empfänglich war, dafür steht zuviel auf dem Spiel.
Ein schabendes, unverwechselbares Geräusch erklingt. Stahl blitzt in Maniks rechter Hand auf, als er weiter auf den Kargi zustapft, den Arm ausgestreckt, bereit

HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAALT“ brüllt er aus voller Kraft und bleibt einige Meter vor ihm stehen, bereit einzuspringen wenn der Krieger seinen Weg fortzusetzen gedenkt. Der Fhokki atmet schwer. Die Anspannung ist ihm förmlich anzusehen. Er hat Barkas fest im Blick, starrt ihn gradezu an. Achtet auf jede kleine Bewegung, die die nächste Aktion des Kargis verraten kann.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 22.07.2015, 01:02:33
Bei Sanjans Worten nickt Basilio, bei Maniks trommelfellzerreißenden Schrei zuckt er zusammen. Dass dieser gar Stahl zieht, hört Basilio bloß, denn er wendet den Blick nicht von Barkas ab.

Herrje, was hat der gute Manik nur?

"Gemeinsam", wiederholt er beschwörend. "Wir sind doch auf deiner Seite, Mann! Lass uns gemeinsam vorgehen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 22.07.2015, 13:26:37
Tarqetik ist mittlerweile vom Pferd gestiegen, steht bei Sanjan, und sieht diesem beim Singen und Malen zu. Dabei linst kurz über die Schulter als Manik einen Wagen samt Lenker organisiert und will sich gerade wieder dem letzten und einzigen Gefangenen zuwenden als Barkas aufgebracht angefahren kommt. Vorerst noch ruhig sieht er sich die Situation an und hört sich die Standpunkte der Leute an, bevor er sich zu einem Tun entschließt. Zu dem Verwundeten meint er nur: „Na, da wird sich wohl entscheiden ob sie Dich hier an einen Baum nageln oder ob sie Dich in Dorwina an einen anderen Baum hängen.“ Und streicht dabei mit dem Zeigefinger quer über seinen Hals. „Aber wie es aussieht hast Du hier doch noch ein paar Freunde, die Dich nicht dem Tod und dem Verderben überlassen. Mal sehen ob Du Dich da entsprechend hilfsbereit zeigen kannst.

So überlässt Tarqetik den Räumer dessen Geschick und geht auf Barkas zu. Dabei legt er seine Hand an den Schwertgriff und die Klinge erscheint. Zwei Schritte vor dem Kargi lässt er aber davon ab und meint zu sich selbst: „Wer bezahlt mich denn schon dafür, dass ich Kargi umbringe."  So geht er schnurrgerade an dem Trio vorbei, klopft dem Kargi noch kurz auf die Schulter und lässt das Szenario hinter sich zurück.

Tarqetik schreitet an dem aufgebrachten grünen Hünen vorbei auf den Leichnam des verbluteten Räubers zu. Der Kämpfer kniet sich neben den Toten, zieht sich einen Handschuh aus und durchsucht rasch dessen Taschen. Etwaige Goldstücke lässt er in die eigene Tasche wandern. Er sucht an dem Körper nach einem Ring oder etwas zur Identifizierung. Als er fertig ist, greift er nach seinem Schwert und mit einem einzigen Hieb trennt er den Kopf vom dem übrigen Körper. Mit der noch behandschuhten Hand greift er sich den Kopf samt Maske und spaziert über die Wiese zu dem nächsten Toten hin. Hier wiederholt er seine Tätigkeit. Diesen Vorgang geht er bei allen toten Räuber nach und bringt die Köpfe schließlich zu dem zur Verfügung gestellten Wagen.

Ohne sich an einen bestimmten Zuschauer zu wenden sagt er, als er die Köpfe am Wagen begutachtet und sich nach einem passenden Sack für seine Sammlung umsieht: „Wer weiß, vielleicht sind die Gesichter dieser Kerle in Dorwina bekannt, könnte ja sein. Zudem haben wir so auch ein paar Beweise zusätzlich zu dem einen – noch nicht gelynchten – Kerl und seiner Räubergeschichte; sofern die überhaupt etwas taugt."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 24.07.2015, 00:35:18
Respektlosigkeit. Ha! Elrynor hätte bei den wenigen Worten Maniks laut aufgelacht, wenn er nicht so wütend gewesen wäre. Respektlos war vor allem dieser unzivilisierte Haufen gewesen, indem er ihm kein bisschen Dank - stattdessen sogar offenes Misstrauen - entgegenbrachte und das setzt sich auch noch fort, als der Karawanenführer zu geizig ist, einen der Wagen abzugeben.
Erstaunlich ist nur, dass der Dreckwühler auf ihrer Seite steht und seinen Wagen hergibt. Doch an eine nette Geste denkt Elrynor erst gar nicht. Er hat hier einen geizigen, kleinen Zwerg vor sich und die haben nur eins im Sinn: Gold, Schätze und alles andere was glänzt und wertvoll ist. So ist der elfische Magier auch nicht überrascht, als der Dreckwühler seinen Wagen an die Bedingung eines Gefallens knüpft. Natürlich würde diese Bedingung dem Zwerg weit mehr nützen, als ein einfacher Wagen.
Auch wenn Elrynor Manik nicht mag und immer noch an die Situation in der Zelle denken muss, stimmt er dem Mann zu. "Ich kann den Wagen auf der Reise reparieren aber mehr kannst du nicht erwarten. Ich mache keine krummen Geschäfte mit einem Zwerg - vor allem dann nicht, wenn der Gefallen nicht genauer beschrieben wird."

Bevor er sich weiter mit dem wandelnden Flohzirkus beschäftigen kann, ertönt ein lautes Röcheln und Barkas verliert die Kontrolle über sich. Auch wenn die Reaktion des Kriegers nachvollziehbar ist, so ist sie doch übertrieben. Blinde Wut und Rachegelüste bringen Barkas nicht weiter und die Gruppe noch weniger. Natürlich ist das mit Schaum vor dem Mund schwer zu verstehen, weshalb Elrynor auch nicht daran glaubt, dass Barkas das einsieht. Er muss auf anderem Weg zur Ruhe gebracht werden. Kurz denkt der Elf darüber nach, dem wütenden Kargi mithilfe eines Zaubers eine Auszeit zu gönnen aber Basilio scheint alles im Griff zu haben. Nach den Worten des Mannes beruhigt sich der wütende Krieger sichtlich.
So bleibt Elrynor einfach weiter bei dem Wagen, achtet darauf, was der Zwerg zu sagen hat und versucht sich selbst wieder etwas zu beruhigen. Als dann aber Tarqetik mit einem Haufen Köpfe an ihm vorbeigeht, kann sich der Magier nicht halten. Er folgt dem Mann.
"Ich bin sicher, dass lebensechte Kargi-Masken Beweis genug sind. Müsst Ihr wirklich die Leichen schänden, indem Ihr ihnen die Köpfe abschlagt? Wo sind wir denn hier? In einem Dorf voller stinkender Schweinsgesichter?"
Elrynor ist offensichtlich angeekelt und wütend. Auf was für Leute hat er sich hier nur eingelassen? Ein Köpfe-sammelnder Irrer, ein zurückgebliebener Halbelfenbastard, ein kleiner aggressiver Giftzwerg und ein Mann, den Elrynor zwar kaum einschätzen kann aber der lügte wie gedruckt, falsche Identitäten hatte und ein zu vertrautes Verhältnis - für ihn zumindest - zu Kargi hat.
Langsam schüttelt der Magier den Kopf. Das kann ja noch lustig werden...
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 24.07.2015, 11:57:54
Mit einem passenden Jutesack, den er im Wagen gefunden hat, steht Tarqetik etwas abseits des neuen Wagens und hält einen der abgeschlagenen Köpfe in den Händen. Durch selektives Drücken an Wangen und Genick versucht er das überschüssige Blut aus der Halswunde ausrinnen zu lassen. Vor seinen Füßen färbt sich das Gras gesprenkelt rot, als der Krieger beginnt, durch abgehacktes Durchrütteln, das Blut aus dem schon bleichen Kopf heraus zu schütteln.

Mit einem trägen Blick zur Seite, dem Elfenzauberer mit einem Nicken vorerst zustimmend, setzt Tarqetik seine Arbeit vor fort.
Ein paar hübsche Kargimasken könnten, sofern die Menschen in Dorwina selbstlose Gesellen wären, die bereits keine vorgefertigte Meinung haben, welche sie nur schwer aufgeben werden, sicherlich das Dorf und ihre Anführer von einer Doppelspiel, einer dritten…“ hier dreht sich der Kämpfer in Richtung der Wälder der Elfen, die er irgendwo am Horizont vermutet, um, „oder gar einer vierten Partei überzeugen.“

Tarqetik begutachtet das stockende Rinnsal am durchtrennten Hals und beurteilt den Erfolg seiner Tätigkeit. Zufrieden nickend wirft er den ersten Kopf in Richtung des Sackes, wo dieser auf dem Boden sich noch einige Male weiter dreht und neben dem Sack liegen bleibt.
Doch leider stehen sich bei den Menschen zwei Parteien gegenüber, von denen eine um jeden Fall ihre Reputation und Fortbestehen nur mit Blut befriedet sehen.“

Tarqetik greift sich den nächsten Kopf aus seiner Sammlung und beginnt auch diesen zuerst leicht und dann stärker zu schütteln.
Auch würde ich selbst, mich wohl kaum von ein paar Masken überzeugen lassen, dass Mord und Totschlag nun aus den Landen vertrieben sind, sondern würde mich auch über einen oder mehrere Schuldige sehr freuen. Zudem erbringt sich so auch der Beweis, dass man etwas getan hat. Auch wenn es vielleicht nicht schön ist, so ist es doch praktisch.“

Tarqetik lässt den Kopf in das Gras zu seinen Füßen fallen und schiebt diesen in Richtung des Jutesackes, wo bereits der erste liegt.
Was Euren religiösen oder ethischen Standpunkt angeht, die Leichen zu schonen und vielleicht noch ein Gebet über die Körper zu streuen; so brauchen die zum Tod gebrachten Herren hier, ihre Köpfe nicht mehr und haben mit ihrer rüpelhaften Aktion, nämlich diese braven Händlerleute ermorden zu wollen, jeglichen Komfort nach dem Tod wohl in den Wind geschossen.

Erneut beugt sich der Kämpfer, um den nächsten Kopf aufzuheben. Diesen an den Haaren haltend, zieht er ihm die Maske ab und hält ihn vor sich über die Schultern.
Barkas, was sagt Ihr? Würden sich diese Köpfe nicht formidabel an Spießen über einer Palisade machen?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 25.07.2015, 09:06:11
Als Basilio sich Barkas in den Weg stellt, droht die Situation für einen Augenblick, zu eskalieren. Der Ukhtark behält seinen Schritt bei und drückt mit der Brust gegen den Koraker. Basilio stemmt die Hacken in die feuchte Erde und beginnt auf ihn einzureden, doch seine Worte zeigen erst Wirkung, als Barkas ihn bereits knapp drei Fuß vor sich hergeschoben hat.

Dann aber hält der Ukhtark endlich an. Sein Blick ist immer noch voller Zorn und die breite Brust hebt und senkt sich unter den schweren Atemzügen. Sanjan tritt heran und redet auch auf ihn ein. Der Bahir schaut dabei auch auf den Druckverband um die Rippen von Barkas. Dieser hat sich ganz unmerklich gelockert, aber nicht so stark, dass er ausgetauscht werden müsste.

Einige Augenblicke vergehen, ohne dass ein Laut zu hören ist. Auch die Besatzung der Karawane beobachtet mit angehaltenem Atem, was vor sich geht. Langsam beruhigt sich Barkas' Atmung, der Ukhtark bekommt sich immer besser unter Kontrolle. Der blanke Zorn in seinen Zügen weicht kalter, kontrollierter Wut. Schließlich senkt er die Rechte samt Dolch ab und strafft den Körper, so dass Basilio erleichtert aufseufzen kann.

"Also gut", sagt er mit rissiger Stimme. Da hallt Maniks Schrei durch die Luft. Alle Anwesenden drehen sich nach dem Fhokki um - so auch Barkas. Der Ukhtark bemerkt den blanken Stahl in Maniks Hand und für einen Lidschlag schwebt ein neuerlicher Ausbruch in der Luft. Wird er sich diese Provokation gefallen lassen, oder geht das heiße Kargi-Blut mit ihm durch? Aber anscheinend wirken die Worte seiner Gefährten immer noch nach; Barkas hat sich unter Kontrolle. Ohne ein weiteres Wort lässt er den Dolch wieder in die Scheide fallen und dreht Manik wieder den Rücken zu. Er wendet sich an Basilio und Sanjan. "Also gut", wiederholt er noch einmal und diesmal mit lauterer und klarerer Stimme. "Dann soll er leben. Noch. Für Desto. Lasst uns, ihn nach Dorwida schaffen." Für einen Moment hält der Kargi inne. Der Unterkiefer malmt, der Blick geht in die Ferne. "Und wenn das erledigt ist, dann schicken wir jeden einzelnen von diesen Bastarden in den Tod." Den Gefährten ist nicht klar, ob Barkas mit 'wir' die Gruppe gemeint hat, oder die Ukhtark.

Derweil beginnt Tarqetik sein dunkles Ritual. Seine Worte an den Gefangenen sind wohl eher an die Umstehenden gerichtet - vielleicht ein Versuch, Barkas ein wenig Genugtuung zu verschaffen? - denn der Adressat selbst ist immer noch bewusstlos, und kann sie nicht vernehmen. Dann macht sich der Brandobiner auf, die Leichen der Wegelagerer zu Köpfen.

Als er den ersten Kopf abschlägt, geht ein schockiertes Raunen durch die Reihen des Karawanenpersonals. Zwei der Karawanenwachen ziehen ihre Schwerter aus den Scheiden. Einer schreit: "HEIDE!" Da hebt Hrothgar beschwichtigend die Rechte. "Halt!, ruft er. Der Zwerg verzieht das Gesicht, man sieht ihm an, was er von Tarqetiks Vorgehensweise hält, und das ist nicht viel. Aber er ruft seine Männer dennoch zu Ordnung auf. "Wenn es hilft, einen Krieg zu verhindern, soll er es machen. Wir mischen uns nicht ein."

"Ich schon", ruft Dewon, als Tarqetik zu dem toten Schützen geht, den er eben noch behandelt hatte. Der Heiler stellt sich vor die Leiche. "Diese Leiche schändest du nicht, Kempe", sagt der alte Mann ruhig, aber bestimmt, so dass Tarqetik sich unverrichterer Dinge der nächsten zuwenden muss.

Das Gemurre unter den Leuten nimmt wieder zu, doch keiner widersetzt sich Hrothgars Anweisungen. Einmal wohl aufgrund der Autorität des Zwergs. Aber wahrscheinlich auch, weil sein Befehl eine gute Entschuldigung dafür darstellt, einer Konfrontation mit dem Brandobiner aus dem Weg zu gehen. Immerhin erinnert sich noch jeder der Anwesenden daran, dass der Mann mit seinen ersten beiden Hieben zwei Feinde niedergestreckt hat und danach einer Übermacht hinterhergeritten ist.

Als Tarqetik dann damit beginnt, abgeschlagenen Köpfe zu bearbeiten und sich schließlich an Barkas richtet, wendet sich der Kargi nach ein paar Sekunden ab. "Mir ist es egal, ob ihre Köpfe auf Spießen stecken, oder nicht. Hauptsache, sie leiden genug vor dem Tod."

Da hält es der Karawanenherr nicht mehr aus. "Na Glückwunsch, Hrothgar! Du hast gerade deinen Wagen einem irren Schlächter und Heiden, einem Elfen-Hexer, einem Verrückten, der Gefangene foltert, einem ebenso verrückten Kargi, einem Wald- und Wiesenmann und diesem schmächtigen Quatschkopf überlassen. Großartig gemacht! Glückwunsch noch mal."

Der kleine Mann - wieder in Rage geraten - dreht sich zum Zwerg um und deutet mit seinem wulstigen Zeigefinger auf ihn. "Mir reicht es! Wir packen die Sachen sofort um und brechen ohne Verzögerung auf. Ich will mit diesen Wilden keine Sekunde länger zusammen sein!" Daraufhin stampf er davon und erteilt entsprechende Befehle. Die Männer der Karawane beginnen damit, den dritten Wagen zu leeren und die Waren auf die drei anderen Wagen zu verladen.

Dewon kommt zu Hrothgar und stellt sich neben diesem auf. Mit der ledrigen Hand fährt er über seinen Bart. "Also ich bin ja nicht häufig einer Meinung mit Geord, Hrothgar, aber irgendwie hat er diesmal nicht ganz unrecht."

Der Zwerg nickt. "Ja." Dann, nach ein paar Sekunden fügt er hinzu. "Und halt die Klappe, alter Mann." Der Heiler schmunzelt.

Hrothgar macht ein paar Schritte auf Basilio und Sanjan zu. Anscheinend hat er beschlossen, Manik und Elrynor zu ignorieren, um keinen Streit zu provozieren. "Ich vertraue darauf, dass ihr den Wagen in Dorwida an Jemma übergebt, wie besprochen. Und dass ihr eure Leute im Griff habt." Er schaut vielsagend in Tarqetiks Richtung. "Ich bin selbst Soldat gewesen, war lange genug im Krieg. Ich weiß, das sowas manchmal sein muss. Muss es diesmal sein? Da bin ich mir nicht sicher. Er muss was erlebt haben, oder eine dunke Seele - ihr werdet es besser einschätzen. Auf jeden Fall solltet ihr das nicht an belebten Orten wiederholen. Die Menschen in Ek'Gakel sind göttergläubig - sie werden solche Leichenschändungen nicht dulden."

Danach wendet der Zwerg sich Elrynor zu. "Danke für euer Angebot, den Wagen auszubessern. Das nehme ich gerne an", ruft er diesem zu. Es scheint, dass die Karawane in einigen Minuten zum Aufbruch bereit sein wird.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 25.07.2015, 12:51:59
Nachdem Barkas seinen Dolch weggesteckt hat, atmet Manik erleichtert auf. Die Körperspannung weicht einem eher lockereren Stand und auch sein Schwert findet den Weg zurück in die Scheide.
Doch seinen Blick lässt er vorerst nicht von Barkas ab. Zu unberechenbar ist das Verhalten des Kargi.
‚Noch‘, ‚Für Desto‘. Diese Worte lassen den Fhokki aufhorchen. Wenn der Mann auf der Reise nach Dorwida nicht aufwacht, durchaus im Bereich des Möglichen, oder die benötigten Informationen nicht preisgibt, würde der Streit mit Barkas dort in die nächste Runde gehen. Vielleicht sollte er einfach mal mit dem Krieger reden. Ein Ukhtark sollte doch eigentlich was für Familie übrig haben, auch wenn Helga nicht zur Familie gehört. Aber das weiß der stämmige Kargi natürlich nicht. Gehört. Jetzt tut er schon so, als sei er sich gewiss, dass sie noch am Leben ist. Beinahe willkürlich zuckt der Fhokki einmal zusammen und muss sich den Gedanken vom Leib schütteln. Sein Blick wandert gen Boden und die Hand in die Tasche. Hoffnung. Was wären wir ohne? Maniks Blick hebt sich wieder und fokussiert erneut Barkas. Es hilft nichts. Die Vergangenheit ist geschehen und jetzt muss alles Nötige unternommen werden um die Zukunft zu gestalten auch wenn das bedeutet, dass er sich unangenehmen Fragen wird stellen müssen. Manik nimmt all seinen Mut zusammen, atmet noch einmal tief durch und will sich grade Richtung Barkas aufmachen, als aus Richtung der Wagen lautes Gemurmel und das Meckern des Karawanenführers zu vernehmen ist.

Überrascht dreht Manik sich um und versteht zunächst gar nicht was los ist. Von Tarqetiks Rundgang nichts mitbekommen, nähert er sich der Szenerie. Als er die ausgebluteten Köpfe im Gras liegen sieht, dazu Tarqetiks unbekümmerten, selbstzufriedenen Blick ist der Fhokki zunächst fassungslos.
"WAS ZUM TEUFEL…?“ fährt es aus ihm hervor, während er Tarqetiks Tat noch erfasst. „Hätte ein Kopf nicht gereicht wenn du schon Trophäen mitnimmst?“ Kopfschüttelnd lässt Manik den Blick über das Schlachtfeld schweifen und entdeckt die ganzen kopflosen Leichen. Nicht, dass ihn die Tat besonders anekelt, da ist er ganz der Pragmatiker. Eine Leiche braucht ihren Kopf nunmal nicht mehr, aber der Gedanke mit einem Sack voller Köpfe zu reisen verursachte trotzdem ein unwohles Gefühl in der Bauchgegend des Waldläufers. „Die trägst du gefälligst selbst, die kommen nicht in den Wagen!“ fordert er deswegen von Tarqetik. Die ganze Geschichte wäre wohl auch ohne Köpfe zu beweisen.

Als die Karawanenmeute sich für den Aufbruch bereit macht, wendet Manik sich auch wieder von Tarqetik ab, es gilt ebenfalls so langsam aufzubrechen. Wenn sie schon mit Wagen reisen wollen, sollten sie wenigstens nicht trödeln.
„Was ist?“, wendet er sich an die versammelten Gefährten. „Sollen wir das Schlachtfeld so zurücklassen, oder haben wir einen dieser Samariter bei uns, der jetzt noch fordert die Leichen zu verbuddeln, so als ob es die toten Körper interessiert? Ich buddel nicht.“ Den letzten Satz murmelt Manik leise, mehr zu sich selbst. „Ansonsten schlage ich vor, dass sich die Verletzten zuerst im Wagen ausruhen.“ Sein Blick wandert zwischen Basilio und Barkas hin und her. Dann klopft er zwei Mal gegen das Holz des Wagens und begibt sich Richtung des Korakers.
Sag mal, tust du mir einen Gefallen? Achte mal bitte ein bisschen auf Barkas und dass er die Pfoten von dem letzten Überlebenden lässt, ja?“ flüstert er ihm, fest in die Augen blickend, zu. Einfacher wäre es, wenn er endlich mit Barkas redet. Sein Blick fällt auf den Kargi der aber grade mit anderen Dingen beschäftigt scheint. Während der Reise, redet Manik sich ein, während der Reise, ganz sicher. Anschließend geht es direkt weiter zu Sanjan. Anscheinend macht sich eine gewisse Hektik im Fhokki breit, so redet er ziemlich schnell, als er sich an den Schamanen wendet: „Brauchen wir eine Trage um den Verletzten auf den Wagen zu hieven, oder übersteht der das auch so? Brauchen wir sonst noch was für die Reise? Kräuter? Irgendwas anderes was der Genesung des Mannes zuträglich ist?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 25.07.2015, 15:24:12
Als Barkas endlich stehenbleibt, lehnt Basilio sich für einen Augenblick erschöpft an seine Brust. (Nirgendwo, wo der Kargi verbunden ist, so achtsam ist er dabei schon.) Fast schläft er darüber ein—die Position ist wirklich sehr bequem—doch ein Beben, gefolgt von seltsamen Worten, in denen es um Köpfe auf Spießen ging, lässt ihn aufschrecken. Er tritt einen wankenden Schritt zurück und sieht sich panisch um.

"Wie, was? Köpfe auf Spießen?"

Als er sieht, worum es geht, fällt ihm abermals die Kinnlade runter. "Alles Verrückte", murmelt er verzweifelt. "Kein einziger dabei, der 'Hier!' geschrien hat, als die Götter den Verstand verteilten." Er malt sich aus, wie Tarqetik den Sack mit den Köpfen in Dorwida vor den gaffenden Einwohnern ausschüttet mit den Worten: "Und hier sind unsere Beweise!" und seine Knie werden weich. Ha, wo soll man da beginnen aufzuzeigen, wie schwachsinnig diese Idee ist? Sie hatten doch einen Wagen! Sie hätten die Leichen der Räuber einfach komplett aufladen können! Und überhaupt—

Doch Hrothgars Worte unterbrechen seinen entrüstenden Gedankensturm und erinnern ihn an etwas.

"Ich hab so etwas erst einmal erlebt und wie gesagt, der Mann hatte seinen guten Grund gehabt." Stirnrunzelnd beobachtet er Tarqetiks weiteres Tun. Hat der Mann ähnliches durchgemacht wie der alte d'Orsay? Andererseits musste Basilio mit sechs Jahren ebenfalls mitansehen, wie man seinen Eltern den Kopf abgeschlagen hat, und trotzdem verspürte er nicht das geringste Bedürfnis, Leichen zu schänden. Oder Lebende. Eigentlich war er in der Hinsicht sogar noch eine größere Zimperliese. Jemanden foltern? Brrrr. "Ich schätze, jeder geht mit solchen Erlebnissen anders um."

Dann fällt ihm ein, dass ein einziger unter den Anwesenden vorhin bewiesen hat, dass hinter seinen Augen ein Verstand sitzt und nicht bloß Füllmaterial, um die Luft draußen zu halten.

"Sanjan, ich würde das für keine gute Idee halten, wenn irgendwer in Dorwida den Inhalt des Sackes da zu sehen bekommt. Es wird garantiert den gegenteiligen Effekt haben, den Tarqetik sich erhofft. Beweisen tun abgeschlagene Köpfe nämlich gar nichts, am Ende erzeugen sie nur Mitleid für die so Geschändeten—egal, dass es Räuber waren. Stell dir vor, mit etwas Pech ist da gar ein Dörfler darunter, irgendein nutzloser jüngerer Sohn, der nichts erbt und deshalb in die Welt hinauszog, sein Glück zu machen, und nicht weiter als bis zur nächsten Räuberbande kam! Aber selbst wenn nicht... Man sieht es ja an Barkas—nichts für ungut, Mann!—aber er sieht bloß diese Masken, die nur ein kranker Geist gefertigt haben kann, und denkt gar nicht darüber nach, ob die dafür Getöteten vielleicht selbst Verräter, Mörder, Räuber oder Kinderschänder waren, die völlig zu Recht vom Leben befreit wurden. Nein, der grausame Tod, oder vielmehr der Schindluder, der mit ihren Leichen getrieben wurde, er allein reicht aus, um Barkas zu solch wilder Rede hinreißen zu lassen und ganz Kezhdal auf Ehre zu verpflichten, die Männer zu jagen, die dies verbrochen haben.

Ich fürchte, Tarqetiks Köpfe könnten eine ähnliche Reaktion in Dorwida hervorrufen. Also wenn wir das Pech haben, einer von denen stammt von da. Wenn nicht, werden wir trotzdem unseren Ruf als perverse Leichenschänder weghaben und alles, was wir sagen, wird von da an kaum mehr ein Gewicht haben. Ach Mann, was für ein Schlamassel. Vielleicht könnten wir ja den unversehrten Toten noch mitnehmen? Eine Leiche mit ganz normalen Kampfspuren könnte unseren Bericht sehr wohl unterstreichen, aber keine Köpfe, mit deren ehemaligen Besitzern wer-weiß-was passiert sein könnte."
Er blickt unsicher zu Dewon hinüber, der noch immer schützend über der Leiche steht. "Dir wird der gute Mann den Toten vielleicht überlassen, wenn du ihm versicherst, niemanden von uns da heranzulassen."

Er holt kurz Luft, sieht Hrothgar erschöpft an, erinnert sich, dass er diesem noch nicht für seinen Wagen und sonstige Hilfe—auch hier nur ein Kopf mit Verstand dabei!—gedankt hat, und holt dies nach.

"Danke, Hrothgar, für Wagen und sonstige Unterstützung. Ja, wir werden den Wagen bei dieser Jemma, von der Ihr sprecht, abliefern." Er unterbricht kurz, um Maniks Vorschlag zu lauschen. "Begraben? Nein, das wird kaum nötig sein. Vielmehr denke ich, dass wir uns alle schleunigst aus dem Staub machen sollten. Die Räuber könnten jederzeit mit Verstärkung zurückkommen! So lange haben sie an ihrem Plan gefeilt und gemacht—all die Vorbereitung, die geschickte Durchführung!—und jetzt sind wir Hansel ihnen draufgekommen, ja, da denk ich mal, die werden versuchen, uns aufzuhalten, bevor wir irgendwem davon erzählen können! Uns noch eher als euch, Hrothgar, denn ihr zieht ja erst einmal in die andere Richtung und hier wird sich alles in den nächsten zwei Tagen entscheiden, und dann ist ihnen vielleicht egal, wem ihr was erzählen könntet, denn nachträglich würd' das nichts ändern hier, wenn erst einmal Blut zwischen Menschen und Ukhtark geflossen ist. Also auf, Leute, lasst uns los!"

Mit diesen Worten klappt Basilio vor Erschöpfung einfach zusammen und rührt sich nicht mehr.[1]
 1. Zähigkeit = 1
Titel: Dorwida
Beitrag von: Elrynor Ivsaar am 27.07.2015, 01:58:22
Da hat er es ja wieder. Jetzt wird er schon mit diesen Leuten in einem Satz genannt und verglichen. Es ist eine Sache als Hexer bezeichnet zu werden aber auf eine Stufe mit einem Köpfe abschlagenden Irren und einem Folterer gebracht zu werden, ist wirklich zu viel für den Elfen. Am liebsten hätte er schon jetzt einfach kehrt gemacht und wäre alleine weitergeritten. Was schuldet er diesen Männern eigentlich? Nichts. Wenn überhaupt, schulden sie ihm noch immer Dank dafür, dass er ihnen geholfen hatte, aus der Zelle herauszukommen. Und was schuldet er seinem Volk? Genauso wenig. Es ist lediglich der Mangel an Ausrüstung, der ihn davon abhält, weiterzuziehen und einen anderen Weg als diese Verrückten einzuschlagen. Sobald er in dem nächsten Dorf angekommen ist, sich ausgerüstet und eine Nacht geschlafen hat, würde er seinen eigenen Weg gehen und so schnell wie möglich Abstand zwischen sich und diesen Leuten bringen.

Tarqetiks Worte ignoriert der Elf. Auch auf Basilio oder Manik reagiert er erst einmal nicht, auch wenn ersterer mit seinen Worten Recht hat. Statt allerdings groß mit Worten um sich zu werfen und ellenlange Monologe zu führen, lässt Elrynor Taten sprechen. Ohne ein Wort zu sagen, greift er nach dem Sack voller Köpfe und wendet sich ab.[1] Ihm geht es tatsächlich um moralische Grundlagen und dazu gehört für ihn, dass man Leichen nach dem Tod nicht schändet. Auf welche Weise auch immer.
Sein Weg führt den Elfen mitsamt Tháron im Schlepptau, über das blutige Schlachtfeld. Vorbei an den Mitgliedern der Karawane, bis in den kleinen Wald. Mithilfe seiner magischen Kräfte[2] hebt er eine kleine Grube aus, legt die Köpfe herein und begräbt diese. Er ist sich bewusst, dass er nicht jede Leiche begraben kann und glaubt auch nicht, dass das unbedingt notwendig ist aber zumindest sollte diese Aktion eine gewisse Wiedergutmachung für das Unrecht sein, dass der Krieger angerichtet hat.
Auf dem Rückweg zum Wagen, sieht sich Elrynor noch etwas in dem Wald um und geht einen kleinen Umweg. Er hat die Worte Maniks nicht vergessen und sucht nach Kräutern, die dem Verletzten helfen könnten, die Reise zu überleben.[3]
 1. Sollte jemand versuchen ihn aufzuhalten, wird Elrynor Gebrauch von Color Spray (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/c/color-spray) machen.
 2. Prestidigitation (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/p/prestidigitation)
 3. Survival 8 (gewürfelte 1) und Wissen Natur 18
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 28.07.2015, 09:53:53
Als Basilio die Knie  nach geben und der kleine Mann zusammen bricht, ist Tarqetik kurz abgelenkt und meint dann lachend: „Gut wenn es der Wunsch des Herrn ist, möglichst schnell von hier zu verschwinden, dann sollten wir vielleicht nachgeben und dies tun. Ihn mitzunehmen, auf den Wagen zu heben, gut zu versorgen würde uns ja echt nur aufhalten…“

Nach getaner Blutausleer-Aktion, dreht sich Tarqetik zu seinem Pferd aber nicht ohne sich von dem Wagen ein Stück Tuch genommen zu haben.

Bei seinem Pferd angekommen wischt er die gröbsten Blutspuren mit dem Tuch vom Stahl seiner Waffen. Anschließend  zieht er aus der Satteltasche ein in Öl getränktes Tuch und beginnt die Klinge des Schwertes und die Spitze des Speers zu reinigen, dass das Metall wieder glänzt. Die Blutflecken auf seiner Kleidung lassen sich nicht mehr ausreiben aber zumindest sein Pferd und der Sattel werden noch geputzt.

Gerade hat er den Speer wieder befestigt, da bemerkt der Krieger, dass den Köpfen zu seinen Füßen auf magische Weise  eigene Füße gewachsen sind, diese in den Jutesackt hüpften und stolperten, und schließlich auch der gefüllte Sack aufgebrochen ist, sein Glück zu suchen. Dafür ist dieser auf die Schulter des Elfenmannes geklettert, und sich von diesem nun weiter tragen lässt. Kopfschüttelnd steht Tarqetik vor seiner frischen Blutlache und sieht dem Elfen zu wie er nicht gerade gewandt mit dem Sack nach Norden wankt.

Grummelnd stemmt er seine Hände auf seine Hüften. „So ein leiser spitzohriger Schlingel“, entfährt es ihm und er schreitet schon aus, um seinen Geschenkesack zurück zu fordern, doch mit einem Blick zum Himmel, wo die Sonne strahlt, beschließt Tarqetik, dass es doch zu warm ist, um die Arbeit wieder aufzunehmen und sich zu einem Disput über die Wichtigkeit von Köpfen hinreißen zu lassen. Seufzend erschlägt er eine Fliege, die, vom Kadavergeruch angelockt, sich auf seinen Arm gesetzt hat und wendet sich dann seinem Pferd  und der anderen begonnen Arbeit zu.

Mit etwas grobem Sand und Holzspähen reibt er das Öl von seinem Schwert bevor er die Klinge wieder in der Scheide versorgt. Ein Griff zum Sattelknauf und schon sitzt Tarqetik wieder im Sattel. Von seinen Schuhspitzen fällt ein letzter einsamer blutroter Tropfen auf den Boden und wird vom Gras verschluckt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 05.08.2015, 22:15:56
Ungläubig betrachtet Sanjan das Schauspiel welches Tarqetik abzieht. Diese Räuber haben keine Ehre bewiesen, ihre Knochen auf irgend eine Weise aufzubewahren, war eine Zeitverschwendung. Noch dazu glaubte der Halbelf wie Basilio nicht, dass es eine gute Idee war, den Dorfbewohnern abgeschlagene Köpfe zu präsentieren. Egal ob Bailios Kopf da nahe an der Wahrheit war oder nicht.

Bevor er jedoch etwas wegen der Köpfe machen kann, muss er noch auf Manik Fragen Antworten. „Ein Brett zum Heben wäre gut und blutstillende Kräuter. Nicht nur für ihn sondern für die anderen auch.“ Er blickt zu dem bewusstlosen Mann. „Etwas fiebersenkendes wäre wohl auch gut. Denn das wird wohl kommen.“ Nach diesen Worten, geht Sanjan in die Knie und legt Basilio die Hand an den Hals. „Unser Freund hier wird wohl jetzt eine Weile schlafen. Zuviel für seinen Körper.“ Erschöpft schließt er seine Augen. Es waren viel zu ansträngende Tage um sich jetzt noch wirklich aufregen zu können. „Hrothgar, auch ich verspreche es dafür zu sorgen. Vielen Dank für den Wagen.“ sagt er und richtet sich wieder auf. Während er zum alten Heiler herüber geht, überlegt auch er was Tarqetik zu solch einer Tat bewegte. Doch sein müder Kopf brachte kaum mehr richtig klare Gedanken hervor.

„Ihr verteidigt auch eure Patienten, was.“ sagt der Schamane ernst, mit müden Blick. „Was wollt ihr nun mit diesem Körper tun? Begraben, verbrennen oder überstellt ihr ihn mir. So die Ahnen es wollen kann seine Leiche in Dorwida verbrannt und unter die Erde gebracht werden. Ich passe auch auf, dass unser Berserker seinem Hals nicht zu nahe kommt.“ mehr konnte er jetzt gerade nicht anbieten oder versprechen. Tatsächlich ist wohl eine kampfgeschundene Leiche aussagekräftiger als ein Sack voll Leichen. Wo ist dieser Überhaupt? Hatte nicht Elrynor ihn genommen? Jedenfalls will Sanjan es aus den Augenwinkeln mitbekommen haben. Egal nun heißt es wirklich weiter. Sie müssen zurück ins Dorf.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 06.08.2015, 10:32:50
Und so machen sich die Gefährten auf den Weg nach Dorwida. Barkas, der Basilio rücklings unter den Armen festgehalten hatte, damit dieser nicht mit dem Kopf auf der Erde aufkommt, wartet ab, bis Manik und Sanjan eine improvisierte Trage herbeigeschafft haben. Dann hilft er dem Fhokki, den Koraker auf den Wagen zu schaffen. Einige Felle sind im Innenraum ausgelegt, so dass der erschöpfte Körper nicht auf den harten Brettern zu liegen kommt. Basilio lässt all dies mit sich geschehen und bleibt ebenso regungslos, wie der bewusstlose Gefangene, den diesmal Sanjan und Manik herbeischaffen und neben ihn legen; der Schamane verzichtet lieber darauf, den Transport dieses Mannes auch Barkas anzuvertrauen.

Tarqetik und Elrynor machen sich derweil ebenso reisefertig und Dewon lehnt Sanjans Angebot ab, die Leiche des Mannes in seine Obhut zu übergeben: "Nein, mein Junge - aber Danke. Wir machen einen Scheiterhaufen für die Gefallenen, ob nun kopflos oder nicht. Dann ziehen wir weiter."

Man sieht dem kleinwüchsigen Karawanenherren an, dass ihm die neuerliche Verzögerung überhaupt nicht passt, doch Hrothgar nickt bei den Worten des greisen Heilers und so verzichtet Geord auf ein erneutes Wortgefecht. Stattdessen stampft er unzufrieden und voller Wut zu seinem Wagen hinüber und hievt seinen rundlichen Körper auf den selbigen.

Einige Minuten später sind die Gefährten zum Aufbruch bereit. Kirus hat auf der Kutscherbank Platz genommen und die Zügel in der Hand. Hrothgar hat ihn noch einmal eingewiesen, was er zu tun hat. "Wenn ihr in Dorwida angekommen seid, suchst du die Schänke am Marktplatz auf und fragst nach Jemma, der Halblingsfrau, klar? Sobald du sie triffst, sagst du ihr, dass du zu mir gehörst und dass ich sie bitte, den Wagen bei sich unterzustellen, bis ich ihn auf dem Rückweg abhole? Du selbst kannst bis dahin gerne in ihre Dienste treten oder dich auf den Feldern verdingen, Junge. Und hier - nimm das schon als Vorschuss." Mit diesen Worten hatte Hrothgar dem jungen Dejy eine kleine Lederbörse in die Hand gedrückt. Kirus hatte genickt. "Ja, Herr." Nun sitzt er auf der Holzbank und bemüht sich seine Nervosität angesichts seines Sitznachbarn zu verbergen. Von allen möglichen Plätzen hat sich Barkas ausgerechnet den neben Kirus ausgesucht; der junge schielt immer wieder unsicher zum Kargi hinüber.

Sanjan nimmt ebenso auf dem Wagen Platz, um sich weiter um die beiden Verletzten im Hinterraum zu kümmern. Und so bleibt Manik, Tarqetik und Elrynor die Aufgabe, rittlings den Wagen zu begleiten und die drei Pferde ihrer Gefährten mitzuführen.

Der Weg ist so ruhig, wie er in Anbetracht der Umstände nur sein kann. Die weiten Felder und kleinen Wäldchen, die die Männer bereits vom Hinweg kennen, streben Ihnen nun wieder in umgekehrter Reihenfolge entgegen. Der Grund - in der Nähe des DuKemp-Moores noch stellenweise eine Herausforderung für die beiden Rappen, die den Wagen ziehen - wird besser und fruchtbarer, je weiter es gen Osten nach Dorwida geht. Doch die erschöpften Männer können diese Annehmlichkeiten der Reise weder erkennen, noch wissen sie diese zu würdigen. Die ausgelaugten, von Schlafmangel und Scharmützeln übermüdeten Körper fordern Tribut. Jeder Stein unter den Wagenrädern, jede Baumwurzel oder Unebenheit im Grund scheint trotz der ausgelegten Felle in den müden Knochen der Wageninsassen widerzuhallen. Und die drei Reiter verfluchen jedes Auf und Ab auf dem Pferderücken; trotz Erfahrung und exzellenter Reiterhosen sind die Oberschenkelmuskeln verkrampft und Schenkel und Waden aufgescheuert. Dazu kommt noch Anspannung und Ungewissheit wegen dem, was vor Ihnen liegt. Elrynor sieht seiner ersten Begegnung mit einer Menschensiedlung entgegen, ebenso Barkas, der immer grüblerischer wird, je weiter sie sich von Kezhdal und dem Elnina-Wald entfernen. Tarqetik verarbeitet noch die Reaktion seiner Gefährten auf das Köpfen der Gegner. Hätte sein Bruder auch so reagiert? Oder hätte er ihm lachend auf die Schulter geklopft? Basilio ist wohl in seiner eigenen Traumwelt gefangen, während Sanjan sich um die beiden Verwundeten sorgt. Und Manik? Von Selbstzweifeln und Sorge um Helga und den Mann, der die Verbindung zu ihr darstellt, zerwühlt, hält er sich auf dem Rücken seines Rappens.

Irgendwann neigt sich die Sonne dem Horizont entgegen. Der Himmel färbst sich von Himmelblau zu ungewohntem Lapislazuli; die Sonnenscheibe verdunkelt sich von Gelb zu einem orangenen Feuerball mit roter Korona. Barkas schaut sich das Schauspiel mit zusammengefurchten Brauen an. "Ein blutger Himmel", sagt er. "Die Alten sagen, das wäre ein schlechtes Omen.

Dann - irgendwann - schlafen die Wageninsassen ein. Irgendwann wechseln Reiter und Insassen und Kutscher, so dass jeder der Männer unruhige Gedanken gegen unruhige Träume und eine Prise Schlaf tauschen kann.[1] Kurze Mahlzeiten werden auf dem Wagen und zu Pferd eingenommen, als es dann am frühen Morgen zu dämmern beginnt - irgendwann.

In der Ferne ist bereits der blaue Strom zu erkennen, der Dorwida in zwei Häften teilt. Nicht mehr lange, und die Häuser des Dorfes treten als braune und schwarze Klackse auf der Asche und dem Grün des Szenerie in Erscheinung. Ihnen voraus liegt der vertrauete, golden-grüne Flickenteppich von Weizenfeldern und Weideland mit den Landgütern in der Umgebung.

Barkas schüttelt den Kopf. "Also so sieht es aus, wenn man gutes Land im Überfluss hat zum Bestellen und es auch nutzen darf." Er schnaubt. "Ein Bruchteil dieser Weite würde reichen, um ganz Kezhdal zu versorgen, und wir könnten noch Handel treiben."

Plötzlich hört sich der Kargi gar nicht mehr so wild an, wie noch am Vortag. Nur müde - und enttäuscht. Als ob er das Thema wechseln wolle, sagt er plötzlich: "Ich glaube, ich weiß, wer der Anführer der Bande war." Er hält kurz inne und fährt fort. "Als wir - mein Trupp mit Desto - an unserer Grenze angegriffen wurden, war der Anführer des Trupps ein hochgewachsener Mensch. Kahl mit einer Augenklappe. Sie haben geschrieen. Der Anführer der Wegelagerer war genauso gebaut. Und ich glaube, es war die gleiche Stimme. Ich denke, es war dieselbe Bande."

Kirus, der junge Dejy, der so lange geschwiegen hatte, nickt plötzlich. "Ja - da hast du recht", sagt er mit unsicherer Stimme. Als er die fragenden Blicke der Männer um sich herum sieht, versucht er ein Lächeln, das aber kläglich in sich zusammenfällt. "Ich war eine Zeit lang Knappe beim Offizierskorps von Ek'Gakel. Es gab einen Offizier - Edmond Sildan. Er war genauso, wie du ihn beschrieben hast. Groß, kahl, mit Augenklappe. Und grausam. Er hat viel geschrieen. Er hat mich oft angeschrieen. Ich erkenne sein Schreien überall, auch nach drei Jahren. Und das auf dem Schlachtfeld muss er gewesen sein - ich war wie gelähmt vor Angst, als ich die Stimme hörte."
 1. Ihr seid wieder ausgeschlafen. Der Malus von -2 auf alle Würfe ist somit wieder aufgehoben
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 06.08.2015, 19:23:37
Gemächlicher Schritt, leicht schaukelnd und monoton schreitet Tarqetiks Pferd hinter den Wagen einher. Ohne Mühe trägt es seinen Reiter und dessen Werkzeug geradewegs in eine vor ihm liegende Gegend. Langsam hat sich auch der Reiter erholt, doch ist der Sattelrücken des Pferdes noch immer bequem genug, immer wieder kurz einzudösen.

Aufgeschreckt blickt er sich nach dem Sekundenschlaf immer wieder um, ob er nicht einen Angriff, einen Überfall durch eine weitere böse gesinnte Macht oder einen alten Widersacher verpasst hat. Doch niemand hat einen solchen Versuch gewagt. Zumindest auf das Ross ist verlass, dass es nicht in den Wagen rennt, sollte dieser abrupt stehen bleiben.
Etwas nervös blickt Tarqetik über die Schulter. Die offenen Wiesen und weiten Weiden zeigen keine dunklen Flecke, die als sieben Racheräuber ihnen auf der Spur zu sein scheinen. Die Umrisse Dorwidas, die nun bald schon vor der Gruppe aus der Wiese wachsen müssten, und die Sorge um Verfolger wechseln sich ab.

Barkas Meinung zu dem unbestellten Land der Menschen in diesem Gebiet reißt den Söldner aus einem seiner Nickerchern, da dieser genau neben ihm ist, als er spricht. Tarqetik blickt sich zum ersten Mal etwas allgemeiner um und erkennt viel grünes Gebiet. „Ja, nicht übel hübsch. Auch wenn ich mich nicht in der Agrarwirtschaft auskenne und die Hektar und Morgen von Land nicht prozentuell zum Ertrag aufrechnen kann. Aber ich gebe Dir soweit Recht, dass von dem Gras hier niemand satt wird, nicht mal über dritte. Hopfen. Das würde das Auge mehr erfreuen. Und auch die Vorfreude auf das nächste Dorf in dieser sonst so ungastfreundschaftlichen Gegend hier steigern. Etwas Freude wäre in diesen Lagen und Gemütern nicht verkehrt.“ Hierbei schnalzt Tarqetik mit der Zunge und befeuchtet seinen Gaumen ehe er ausspuckt. „Dann wären die Gasthäuser hier nicht mehr genötigt ihre Biere mit Obst oder sonstigen Früchten zu strecken.“ An dieser Stelle streckt es Tarqetik etwas und er schüttelt sich. „Ein wirklich herbes, Monate langes gereiftes Helles, das …“.

Der junge Fuhrmann unterbricht den Gedanken an Hopfen und Malz mit einer interessanten Neuigkeit.
Augenklappe, Kahlkopf, Offizier…gut gut. Das ist nun ein großes Puzzleteil, das uns das aus dem Wagen auf die Fahrbahn fällt. Was fangen wir damit an, frage ich mich. Zwischen einem cholerischen Ausbilder bei Ekl Gakl und einem verkleideten Räuberhauptmann  gibt es noch mindestens einen, vielleicht sogar zwei Wandlungsprozesse oder eine Zwischenpartei, die dem ganzen etwas mehr Sinn und Hintergrund geben.“

Der Krieger lässt sein Pferd etwas ausscheren und neben dem Wage reiten und stemmt sich im Satten nach oben um vielleicht doch noch ein paar Meter weiter blicke zu können. „Wie weit ist den dieses bescheidene Saftbierdorf denn noch weg?“ Entfährt es ihm rau aus trockener Kehle.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 06.08.2015, 20:21:18
Als die kleine Gruppe aufbricht, ist Manik erst noch wachsam und angespannt. Immer wieder geht sein Blick zu dem Wagen, kleinste Anzeichen suchend, ob der Mann vielleicht aufgewacht ist. Anschließend folgt meistens ein angsterfüllter Blick zu Sanjan, jederzeit damit rechnend, dass der Schamane den Kopf schüttelt und den Tod des Räubers bekannt gibt, doch nichts dergleichen geschieht. Mit der Zeit werden die Sorgen weniger und Müdigkeit und Erschöpfung nehmen Überhand. Der Gang des Pferdes wird zu einem rhythmischen auf und ab und als es dunkel wird, nickt Manik auf dem Rücken seines Pferdes ein, schreckt aber kurze Zeit später wieder auf.
So mancher Baum ähnelt wahlweise Freya, Helga oder den Banditen und öfter als ihm lieb ist, muss der junge Fhokki die Augen zukneifen und die Trugbilder so verscheuchen.

Im Wagen findet er schließlich ein wenig unruhigen Schlaf, in unregelmäßigen Abständen aufstöhnend und dabei die Namen seiner Schwester und ihrer Freundin flüsternd.
Als es Morgen wird und der Tross sich Dorwida nähert, sitzt Manik, sich sporadisch den Nacken massierend, wieder auf seinem Pferd. Er sollte mit Barkas reden. Ach was, er sollte mit der ganzen Gruppe reden, allein was fehlt, ist Mut.
Wenn es ihnen wirklich gelingen sollte, die Meute von der Unschuld Destos zu überzeugen, dann wird der Mob garantiert einen Ersatz verlangen. Und was läge da näher, als einen der wirklichen Räuber an Destos statt aufzuhängen, so schwerverletzt er auch sein mochte. Oder würde das Gros des Dorfes gar nichts von ihrer Ankunft mitbekommen? Dann könnte er weiter schweigen.
Der Blick des Fhokki fällt auf ihren Heiler. Ihm würde es reichen, das Leben des Mannes zu beschützen, schätzte er, auch ohne weiteren Grund.
In Gedanken versunken bekommt Manik die neuen Informationen zwar mit, kann sie jedoch nicht richtig verarbeiten. Andere Sachen sind jetzt wichtiger, als sich in den Plausch des Trios da vorne einzumischen.

Nicht mehr weit!“, antwortet er schließlich gedankenverloren auf Tarqetiks Frage. Jetzt galt es. „Ich finde übrigens, wir sollten den Räuber nicht direkt mit nach Dorwida reinnehmen, sondern irgendwo unterbringen“, beginnt der Fhokki ernst und bestimmt wirkend, aber mit einem leichten, kaum wahrnehmbaren Zittern in der Stimme. „Wenn wir Desto frei bekommen, wird es dem Mob oder der Stadtgewalt nach Blut dürsten, da wird der Mann ein willkommenes Opfer sein.“, nervös blickt Manik zu seinen Gefährten und fügt dann noch hastig einen Satz hinzu. „Wenn wir Desto nicht frei bekommen, können wir den Richter ja immer noch zu ihm bringen.
Das wird Barkas nicht gefallen. Das wird ihm ganz und gar nicht gefallen, auch nicht mit dem letzten Zusatz. Nervös blickt der Fhokki in Richtung des wilden Kriegers.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 06.08.2015, 23:43:29
So ruhig Basilio in der Gefängniszelle der Elfen geschlafen hat, so unruhig wirft er sich auf dem Wagen hin und her, dabei träumt er von derselben Person. Diesmal allerdings ist sie wütend auf ihn. Mit beiden Fäusten hämmert sie auf ihn ein, immer wieder auf die wehe Schulter, und schimpft dabei: "Schlagt ihm den Kopf ab, den Kopf ab, sag' ich! Spionen muss man den Kopf abschlagen! Jetzt macht schon, sonst mach ich's!"

"Maghintay, hindi, Maru, na maaari mong ngunit hindi mo nais na!" ruft er entsetzt. "Ito lamang ang mga pangalan ay ngunit isang kasinungalingan, lahat ng iba pa ay ang katotohanan. Nais mo bang talaga, na maari mang dalhin ang aking ulo? Mona ibinalik ko ang aking ulo! Maru, aking mahal, maging akin mangyaring wala nang kasamaan! Hindi ako dito sa iyo upang panoorin ang lihim."[1]

Mit diesen Worten fährt Basilio schließlich hoch und blickt in Barkas' grünes Gesicht. "Kaya ngunit sinasabi ng isang bagay! Dapat mong tahimik na. Lamang ako ay ginagawa kung ano ang naisip ko na ma-kinakailangan. Bakit ang mga ito ang paggawa ng tulad ng isang malaking mabahala ng mga ito? Ha, na hindi na kumuha! Sa lahat ng mga balakid at panganib, na kung saan ako o ang aking ama o sinuman na inaasahan—kalungkutan sa isang babae! Ang tiwala ako sa bahay ng anumang."[2]

Damit dreht Basilio sich noch einmal um und schläft ein paar Stunden weiter. Diesmal ist es, bis auf eine noch etwas erregte Anfangsphase, ein ruhiger Schlaf.

Als er dann mitten in der Nacht aufwacht, ist er trotz Schmerzen—Nein, ich wimmer nicht, ich wimmer nicht!—bestens gelaunt und halbwegs gut erholt. Seinen Platz im Wagen bietet er sofort einem der anderen Schlafbedürftigen an und klettert, mit ein wenig Unterstützung, auf das große Kargipferd. Seinen Traum hat er vergessen bis auf ein Detail, das durch seine Blutrunst herausticht.

"Köpfe!" grummelt er in Tarqetiks Richtung. "Ich hab' von abgeschlagenen Köpfen geträumt! Wahrscheinlich hab' ich die ganze Zeit neben einem Sackvoll davon geschlafen."

Doch als er erfährt, dass die Köpfe auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben sind, ist er—bei aller Erleichterung—sofort bereit, die Sache zu vergessen. Eine letzte Bemerkung will hinaus: "In Svimohzia, habe ich gehört, hacken die Krieger ihren Feinden die Köpfe ab, braten deren Hirne und verspeisen sie. Dadurch soll die Intelligenz der Feinde auf sie übergehen. Wenn wir das nächste Mal mehr Zeit haben, kannst du's ja mal ausprobieren."

Danach reitet Basilio für eine erstaunlich lange Zeit schweigend vor sich hin. Endlich dämmert der Morgen und Dorwida taucht in der Ferne vor ihnen auf. Barkas' bedrückt-neidischen Kommentar erwidert er mit einem aufmunternden Schlag auf die Schulter.

"Ach, das kriegen wir schon hin, Mann. Ein gemeinsamer Feind! Die grausamen Masken! Das sollte die Verhandlungen sehr erleichtern. Überhaupt, die Zeiten werden immer unsicherer, wer will da nicht ein Dorf voll tapferer Krieger zum Freund haben. Ein echtes Bündnis diesmal zwischen Dorwida und Kezhdal! Kein so'n halbgarer Waffenstillstand, der nur so lange hält, wie man einander nicht im Dunklen begegnet. In Dorwida dürfte der Bürgermeister einige Probleme machen, der scheint mir ja weder sehr gescheit noch phantasiebegabt. Aber auch davon lassen wir uns nicht aufhalten. Was meinst du? Könnte man das bei deinen Leuten vorschlagen?"

Dann lauscht er zuerst Barkas, dann Kirus, die beide so ihre Vermutung zum Anführer der Banditen haben.

"Ein gakelitischer Offizier? Verflixt, was hat das schon wieder zu bedeuten. Abtrünnig ist er dann ja wohl, aber wer würde uns das glauben? Ach herrje, warum klingt die Wahrheit immer so unglaubwürdig? Da soll ein Mann nicht verzweifeln!"

Trotz seiner Worte sieht Basilio nicht im mindesten verzweifelt aus, vielmehr das  Gegenteil: seine Miene ist verzückt, die Augen leuchten und man sieht genau, dass er dahinter mindestens ein Dutzend Theorien spinnt, fast kann man das Rattern der Räder im Getriebe hören... ach, nein, halt, das ist der Wagen.

Plötzlich fragt er Kirus interessiert: "Wieso hast du eine solche Angst vor deinem ehemaligen Ausbilder? Ich mein, was hat der denn so gemacht außer schreien? Also, ich hab ja auch so manchen Ausbilder gehabt, der viel geschrien hat, aber da ist nicht einer drunter, vor dem ich Angst gehabt hätte, geschweige denn vor Angst gelähmt gewesen wäre. Das kenn' ich eher andersrum, wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob es wirklich Angst war, die meine befehlshabenden Offiziere bei meinem Anblick erstarren ließ..."

Dann ist er schon wieder in Gedanken versunken.

"Hm", macht er, als ihm eine Idee kommt. Er zögert noch ein wenig, weil's ihm dann doch selbst ein wenig grauslich vorkommt. Aber davon soll man sich nicht abhalten lassen. "Meint ihr, es könnte nützen... so zu Demonstrationszwecken... wenn einer—also ja, ich tät mich auch freiwillig anbieten—in so einer falschen Kargi-Verkleidung nach Dorwida reitet? Nur, falls die Leute die Masken sehen und sich rausreden wollen: Haha! Der war gut, aber auf so einen billigen Trick fällt ja wohl keiner rein. Das habt ihr und euer Kargifreund euch bloß ausgedacht!"

Er sieht von dem Gefangenen zu sich und wieder zu dem Gefangenen. "Oder bin ich zu klein?" fragt er verdrossen. "Sollte lieber 'der Berg' ran?"
 1. Kargi für: "Halt, nein, Maru, das kannst du nicht wirklich wollen!"—"Es war doch bloß der Name gelogen, alles andere die Wahrheit. Willst du denn wirklich, dass sie mir den Kopf abschlagen? Verdreht hast du ihn mir ja schon! Maru, mein Herz, sei mir doch bitte nicht mehr bös'! Ich bin doch gar nicht hier, um euch auszuspionieren."
 2. Kargi für: "So sag doch auch etwas! Sie soll sich wieder beruhigen. Ich habe doch nur getan, was ich in der Situation für notwendig hielt. Warum macht sie eine so große Sache daraus? Ha, das ist doch nicht zu fassen. Von allen Gefahren und Hindernissen, mit denen ich oder mein Vater oder sonstwer hätte rechnen können—Kummer wegen einer Frau! Das glaubt mir daheim keiner."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 09.08.2015, 15:39:29
Als der etwas kürze Mann sich seiner Lebensgeister wieder etwas sicherer ist und im Wagen Allüren und Ideen aus seinem Gesundeten Körper entweichen lässt, versucht in Tarqetik in seiner Euphorie etwas zu dämpfen: „Wenn du dich an einen Menschen erinnerst, ist es nicht sein Kopf an das du denkst.“ Tarqetik blickt den noch leicht lädierten Mitreisenden an, „Naja, deiner charmanten Art zu Folge, denkst du bei Frauen wohl gerne etwas tiefer.“ Er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Den Menschen geht’s dreckig genug. Nicht nur als Kind, auch erwachsen schlägt man sich durch diese Welt. Im Regen stehend zwischen marmornen Dächern, hungrig umgeben von gedeckten Tischen. Wenn statt eines Gruswortes, man den Hunger auf der Zunge trägt, froh in ausspeiend zu können.
Der Krieger greift nach dem Wasserschlauch, der am Sattelknauf baumelt, entkorkt ihn und leert sich einen Schluck in den Mund. Er spült kurz seine Zähnen durch und spuckt dann einen kurzen Wasserstrahl aus, der genau die sich drehenden Wagenräder trifft.
Da standen Tauben und Raten auf dem Speiseplan. An Knochen aus der Gasse haben wir genagt, und einen Menschen sicher nicht verschmäht.

Dann setzt er den Wasserschlauch wieder an und trinkt genüsslich.„Aber natürlich hege ich nun gewisse Besorgnisse, wenn ein charmanter Diener von DurchundDurchgelaucht auf dem harten Bretterboden des Wagens seinen Schönheitsschlaf nicht ausgiebig genießen konnte.“ Amüsiert meint der Krieger weiter:
Aspik oder Gelee zum Frühstück? Wenn selbst die Wilden zwischen Büschen und Stäuchern ein gewissen Essensniveau haben. “ und fügt er ernsthaft an, „Beides aus Hirn gemacht, wie es heißt, und sicher nicht das schlechteste was aus dem Tier wird. Nun, wenn der Mensch doch über dem Tier steht, dann wäre sogar das Aspik dementsprechend qualitativer.“ Tarqetik blickt gerade aus auf die Schatten, die bald schon Schiefer und Holz von Häusern sein könnten. Der Wasserschlauch baumelt wieder über den Sattel als er sein Pferd wendet und wieder hinter dem Wagen trabt.

Mit dem Kopf zu Manik deutend und anerkennend nickend: „Das siehst Du mal, wer hier einen klaren Verstand hat. Was tun mit dem werten Herrn Räuber? Im Dorf stehen wir wohl zwei Lagern gegenüber, die, die in aufhängen wollen und die, die die noch schneller aufhängen wollen. Und bei einer Nacht im örtlichen Gefängnis sind noch so manche Spuren aus aufgeschnittenen Kehlen vergangen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 09.08.2015, 21:00:33
"Äh, genau", kommentiert Basilio die skurrilen Essenspläne Tarqetiks. Nach wenigen Worten tut es ihm schon leid, etwas gesagt zu haben. "Aber ich bevorzuge kalamarischen Tintenfisch zum Frühstück."

Nicht zum ersten Mal fragt er sich, ob sein muskelbepackter Begleiter nicht vollkommen irre ist. In dem Fall ist es vielleicht gar nicht so schlau, mit oder über ihn oder auch nur in seiner Gegenwart zu scherzen.

"Ich, ähm, red bloß so daher, nicht wahr?" sagt er rasch. "Wenn's dich stört, kann ich's aber auch sein lassen. Also, bevor's dich in den Fingern juckt und du mir den Kopf abhauen willst, einfach was sagen, ja?"

Dann überlegt er, was Tarqetik wohl mit seinem Vorwurf gemeint haben könnte, bei Frauen denke Basilio ja offensichtlich etwas tiefer. Als er es endlich kapiert—peinlich, wie lange er dafür braucht!—wird er feuerrot im Gesicht. Sofort will er protestieren und sich solche Unterstellungen verbitten, aber ach, es stimmt ja! Noch nie in seinem Leben hat er so wenig mit seinem Kopf gedacht wie zurzeit und im Hinblick auf... ausgerechnet, von allen Frauen, auf die sein Auge hätte fallen können... und nicht nur irgendeine Grünhaut, nein, gleich die Dariba des Stammes! Ach, wenn Amell ihm doch erst nach seiner Rückkehr von ihrer bevorstehenden Hochzeit mit Hauptfeldwebel Groß von Kotz erzählt hätte, vielleicht wäre die Sache hier gar nicht passiert, wäre sein Herz noch sicher geborgen in der—wenn auch genauso hoffnungslosen—Liebe zu ihr...

Basilio stöhnt gequält auf.

Oder vielleicht ist der Gedanke eher tröstlich? Ja, genau! Die Sache ist nämlich rein körperlich. Weil ich so lange nicht... wegen Amell... eine ganz normale Reaktion also! Ich müsste bloß mich einmal so richtig, ähm, abreagieren, und das Problem ist erledigt. Überhaupt, ich hab' genug vom Schmachten. Das hab' ich nun doch schon jahrelang mitgemacht, das brauch' ich echt nicht mehr. Ha, das ist doch mal ein Plan! Und besser hier als daheim, auch wenn dort das ein oder andere Angebot im Raum steht, wenn ich die Andeutungen richtig verstanden habe, aber ich kann unmöglich mit einer von Amells Freundinnen... die besprechen doch alles miteinander! Ne, das erledigt man besser in der Fremde. Und dann wird Maru ganz schnell vergessen sein...

"Wir haben übrigens gar keine Durchlauchten bei mir daheim", stellt er noch klar. "Nur einen Herrn General. General Alere Garnak heißt der zurzeit. Und ich bin weder sein Diener noch bezahlt er mich für meinen Charme, aber wenn er zu mir sagt, Steh auf einem Bein, dann steh' ich auf einem Bein."

Mit diesen Worten lenkt auch Basilio sein Pferd in die Nähe ihres Gefangenen.

"Natürlich nehmen wir ihn mit ins Dorf", sagt er zu Manik. "Einen anderen Nutzen hat er für uns ja nicht, außer unsere Worte zu belegen. Aber vielleicht sollten wir ihn vorher doch ein wenig befragen, wenn wir ihn wach bekommen. Vielleicht ist er längst wach und tut bloß so, als sei er's nicht..."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 10.08.2015, 12:48:42
Für Sanjan ist der Teil seiner Kutschfahrt eine Wohltat. Der ewig lange Ritt hat deutlichen Tribut gefordert und nun endlich kann er sich auch darum kümmern. Rasch sind seine Beine frei gelegt und er kann die wunden Stellen trocknen. Eine Heilsalbe noch über die Stellen verteilt und schon konnte er sich wieder den beiden Verletzten widmen. Dem bewusstlosen Basilio lässt er die gleiche wohltuende Prozedur zu teil werden. Dabei schaut er sich die Behandlung seiner Wunden an. Über das Ausbrennen der Wunde schüttelt der Halbelf leicht den Kopf. Effizient aber nicht immer nötig. Die Nachbehandlung ist immer so aufwändig und wirklich verheilen wird dies nun nicht mehr. Langsam driften seine Gedanken ab.  Er denkt auf einmal daran, dass wohl alle einmal ein langes Bad im Fluss gebrauchen könnten. Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht, als er an das Abtrocknen mit frischen Moos oder trockenen Gras denkt. Ein Ruckeln des Wagens holt den Halbelfen schnell wieder in die Realität. Über die Gedanken an wohltuender Körperpflege war er eingenickt. Seufzend, zieht er sein Fell vom Kopf und legt es Basilio als Kissen unter dessen Kopf. Auch der Gefangene bekommt ein Fell, vom Wagen, als Kissen bereitgestellt.

Ab und zu fällt sein Blick auf den jungen Deji und den Kargi. Die Angst des Burschen war förmlich zu riechen. Zu welchem Stamm gehört er wohl?[1] Doch wirklich lange kann er sich nicht auf diese neuen Gedanken konzentrieren. Immer wieder nickt er ein. Viel zu tun ist für ihn nichts. Beide Verletzten schlafen und ihre Körper sowie die Ahnen sind an der Reihe.

Nicht schlecht überrascht blickt Sanjan drein, als er von Basilio durch seine Kargiworte aus dem Nickerchen gerissen wird. Wo wohl der Soldat diese Sprache gelernt hat, wer weiß und über diese Gedanken nickt Sanjan auch schon wieder ein.

Als es dann hieß genug geschlafen, überließ auch Sanjan seinen Platz einem Anderen. Doch er nahm lieber vorlieb mit dem Kutschbock als mit einem Pferd. Die Heilsalbe und trockene Tücher für die wund gerittenen Stellen bietet er auch allen anderen an. Die Versorgung überlässt er jedoch ihnen selbst.

Am nächsten Morgen sitzt Sanjan immer noch neben dem Dejibruder auf dem Kutschbock. Dafür kann Barkas, nach dem wechseln des Verbanden wieder reiten. An dem Gespräch mit dem was aus Hirn gemacht werden kann beteiligt sich Sanjan nicht. Die Hälfte der Essensvorschläge versteht er auch nicht. Es hört sich für ihn aber nach rohem Hirn an. Wie widerlich, Hin schmeckt doch nur gebraten, mit den anderen Innereien, gut. „Ei mõelda, mida nad on barbarid, mu vend.[2] sagt er zu diesem ruhig und macht sich erst dann einen Kopf über die gefallenen Worte.
„Nein.“ mischt sich dann Sanjan ein. „Es wäre dumm jetzt ins Dorf zu fahren. Zuerst zu Jaresh Dorguln. Sein Gehöft liegt eh auf dem Weg. Er kann uns in die Verhandlung einführen. Reinplatzen in einen Nõukogu küla[3] wäre mehr als dumm. Zu der Maskenidee, gibt es von mir auch ein nein. Nein, weil wir dann gleich sagen könnten, hey wir waren es.“ Die Idee passt zu Basilio aber sie war noch zu unausgereift. „In diese Richtung liegt Jaresh Gehöft.“ sagt Sanjan zum Abschluss und blickt deutet in die Richtung. Dann blickt er nach Hinten in den Wagen auf den gefangenen. Basilio könnte Recht haben. Lange genug geschlafen hatte der Mann.
 1. Geo - Aus welchem Stamm kommt er/Woher stammt er? 18
 2.  Nicht darüber nachdenken, was für Babaren sie sind, mein Bruder.
 3. Rat des Dorfes
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 11.08.2015, 22:24:58
Als der Koraker sich an Kirus wendet und ihn nach dem Grund für seine Angst vor Sildan fragt, nickt der junge Dejy nur, ohne ihn anzusehen. "Der Mann hat nicht nur geschrieen", sagt er leise. "Harte Strafen waren sein liebstes Mittel. Ich weiß noch, wie Soldaten für einen vollen Tag in Erde eingegraben wurden, bloß weil ihre Haltung zu lasch gewesen sein soll. Und einen anderen Rekruten hat er mit zehn Peitschenhieben bestraft, weil der sein Pferd schlampig gestriegelt hatte. Mit dem Mann will man nichts zu tun haben."

Sanjan besieht sich den Jungen, während dieser spricht. Das längliche Gesicht, die dunklen Augen, das schwarze Haar, dass ihm weich und leicht gewellt auf die Stirn fällt. Vielen deutet auf einen Defohy hin. Seltsam, denn dieser große Stamm ist dafür bekannt, auf seine Sippe aufzupassen. Man sieht selten einen Defohy mit Fremden ziehen. Und im gakiter Heer dienen sie schon gar nicht.

Wie dem auch sei, das Gespräch wandert weiter zu dem weiteren Vorgehen. Gerade als die Männer über den Zustand des Gefangenen zu sprechen anfangen, ist auch ein Stöhnen aus dem inneren des Wagens zu vernehmen. Zunächst ist es leise, dann kommen leise gemurmelte Worte heraus. "Das stinkt Edmond, scheiße. Schon gut, ich zieh's ja an..." Die gemurmelten Worte brechen ab in unregelmäßigen Atemzügen. "Oh scheiße, Orks. Orks! Wacht auf!" Die letzten Worte schreit der Mann. Anscheinend träumt er zusmmenhangslose Traumfetzen. Oder sind es Erinnerungen? "Ich hab' dir gesagt, du sollst hinten bleiben, Helga, verdammt. Hör auf mich! Ahh..."

Der letzte Schrei klingt anders, bewusster. Auch ist ein Ruck und das Rascheln von Decken zu hören. Anscheinend ist der Gefangene gerade aufgewacht. Als der Schamane ins Wageninnere schaut, sieht er sich bestätigt. Der Mann versucht sich gerade mühsam auf den Ellenbogen aufzurichten.

Die Blicke der anderen Männer wandern unwillkürlich alle zum überdachten Wagen. Da schneidet Barkas' rauchige Stimme durch die Morgenluft: "Ein Trupp". Der Ukhtark hebt die wulstige Hand und deutet den Weg entlang Richtung Dorwida. Jetzt können es auch die anderen sehen. Ungefähr eine Meile vor Ihnen - eine halbe Meile vor den ersten Gütern um Dorwida, scheint sich ein halbes Dutzend Männer aufzuhalten. Auf die Entfernung kann man das nicht mit Sicherheit sagen, doch die ähnliche Bekleidung und Bewaffnung lässt auf reguläre gakiter Truppen - alle bis auf einen scheinen lederne Kopfbedeckung zu tragen; alle haben einen Schild auf dem Rücken und ein Schwert gegurtet; sechs Pferde grasen unweit.

Der Trupp steht - er scheint die Straße zu bewachen. Sicher haben die Männer auch die kleine Karawane der Gefährten bereits bemerkt, auch wenn sie ebenfalls keine Einzeheiten ausmachen konnten auf diese Entfernung. Doch es ist zu sehen, dass zwei von ihnen die Augen beschirmen und in Richtung des langsam auf sie zurollenden Wagens blicken.

Barkas schaut zu seinen Gefährten. "Waren die schon da, als ihr von hier weggeritten seid? Oder ist das neu? Was machen wir jetzt?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.08.2015, 09:43:17
„Das war es wohl mit Jaresh und nein, das sind wohl Vorbereitungen für den Krieg.“ antwortet Sanjan und blickt zurück in den Wagen. „Esivanemad ei teiega.[1] Du solltest dich nicht so viel bewegen, mein Freund. Deine Wunden könnten wieder aufreißen und ich meine nicht die Bisswunde am Bein.“ Der kurze Schlaf hat warlich gut getan. Sanjans Stimme hörte sich ziehmlich ruhig an. Dass es aber nicht genug Schlaf war, ist an ihm noch deutlich zu sehen.
Der Blick des Schamanen wandert zum Kamerraden, welche mit dem Gefangenen im Wagen liegt und dann zu Grimnir. Auch der Wolf darf sich gerade ausruhen. Seine Beine und sein gesamter Leib haben es sehr nötigt. Nun liegt der Wolf einfach nur so da. Scheint zu dösen aber die aufgerichteten Ohren und die leicht geöffneten Augen sprechen bände. Grimnir ist bereit die Beute zur Ruhe zu bringen. Ein leises Knurren unterstreicht dies auch noch.

Sich so versichert, dass der Gefangene keine Dummheiten machen kann, blickt Sanjan wieder nach forne. „Eigentlich haben wir nichts zu verbergen.“ sagt er und legt dem Defohy seine Hand auf die Schulter. „Wir haben hier einen jungen Händler, ich bin einiger maßen bekannt im Dorf und noch dazu wollen wir einen Gefangenen abliefern.“ Sein blick geht zu Barkas „Nur das die Ukhtark gerade als Feinde angesehen werden, ist nicht gut.“ Kurz überlegt er und zieht seine Hand von Kirus Schulter zurück. „Ich wäre für ehrliches Vorgehen. Madu und noch einer können vorreiten und die Wachen informieren. Sie auch überzeugen, das Barkas keine Gefahr ist.“ schlägt er vor. Die Worte mit dem blauen Himmel bewahrheiten sich offensichtlich. Aber ihre Aufgabe war bis jetzt auch nicht gerade leicht.
 1. Deji für: Die Ahnen seien mit dir.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 12.08.2015, 14:37:14
"Oh", sagt Basilio zu Kirus. "So einer also. Ja, das lässt sich in einem größeren Heer leider nicht vermeiden, dass man auch hin und wieder solchen Abschaum unter den Offizieren hat. Ich hab mal zwei Mann in meinem Trupp gehabt, die vorher bei so nem Kerl waren. Hat ganz schön lange gedauert, bis ich sie dazu gebracht hab, mir zu vertrauen."

Und die andere Hälfte seines "Trupps" bestand aus zwei bulligen Schlägern: nichts im Kopf aber anderthalb davon größer als Basilio und die Schultern doppelt so breit. Diese zwei hat er kaum dazu gebracht, sich auch nur in Bewegung zu setzen. Erst, als er das Vertrauen der anderen beiden gewonnen hatte und diese—sie waren zwar nicht größer, aber irgendwie gefährlicher als die beiden Schläger—seine Autorität dann stillschweigend und subtil drohend unterstützten, spurten letztere plötzlich. Aber auf keiner Mission vorher oder seitdem hatte Basilio so sehr improvisieren müssen, um die Sache doch noch zu einem glücklichen Ende zu bringen—mal davon abgesehen, dass er danach zum ersten Mal das Wort "Insubordination" um die Ohren gehauen bekam, wenn auch noch mit dem Zusatz: "gefährlich nahe an..." Aber was hätte Basilio denn in seinem Bericht sagen sollen? "Ich musste improvisieren, weil ich mich zunächst bei meinen Leuten nicht durchsetzen konnte?"

"Jedenfalls hast du Glück, dass du da weg bist. Mit Hrothgar fährst du besser." Auch er klopfte Kirus auf die Schulter. "Wenn dir noch irgendwas einfällt, was man über den Mann wissen muss—Freunde, Kontakte, Ansichten, Lieblingsstrategien—alles könnte helfen, ihm das Handwerk zu legen."[1]

Dann wacht der Gefangene auf und brabbelt vor sich hin, noch ehe er ganz bei sich ist. Putzig. Aber leider etwas arg wirr. Oder vielleicht gar nicht mal so sehr?

"Orks!" ruft Basilio, nun doch allmählich verzweifelt. "Was haben jetzt auch noch Orks mit der Sache zu tun?" Er überlegt angestrengt, was er über die Orks in der Gegend weiß. Als er Hauptmann Kolyak nach einer Bewertung der Ork-Situation in Ek'Gakel gefragt hat, meinte dieser bloß (und das war schon das dritte Mal in Folge, daher klang seine Stimme reichlich genervt): "Rein und raus in die Stadt, wie oft denn noch? Wenn dir dabei ein Ork über den Weg läuft, hast du dich nicht an deine Befehle gehalten, und dann sind Orks dein geringstes Problem."

Also, was weiß Basilio über Orks? Nichts, außer dass sie sich gern mal mit den Krangi verbünden, obwohl die beiden außer der grünen Haut—im Falle der Orks mehr grau als grün, hat Basilio mal gehört—den Hauern und ihrem Hass auf die Menschen eigentlich nichts gemein haben. Wenn es keine Menschen zu bekriegen gäbe, würden Orks und Krangi sich mit Wonne gegenseitig abmurksen.[2]

Er beugt sich vom Sattel aus über den Gefangenen. "Sag schon, was ist mit den Orks? Wer ist Helga? Und warum lauft ihr mit den Gesichtern toter Grünhäute herum? In deinem eigenen Interesse sagst du uns besser gleich, was du weißt. Das ist deine einzige Chance, den da"—er nickt Richtung Barkas—"davon abzuhalten, dich langsam zu Tode zu foltern und den da"—er deutet mit dem Daumen auf Tarqetik—"deine Innereien zu Wurst zu verarbeiten und dein Hirn in Aspik zu servieren. Wenn du's genau nimmst, hast du hier einen einzigen Freund: mich. Ich halte nicht viel davon, anderen Lebewesen Schmerz zuzufügen."[3]

Ach herrje, das war jetzt weder überzeugend noch einfallsreich noch elegant in der Formulierung. Woran man sieht, ich rede lieber vernünftig mit den Leuten, statt ihnen zu drohen...

"Weißt du was über Orks in dieser Gegend?" fragt er Barkas.

Ihm ist nicht entgangen, dass der Gulsohn seine Frage vorhin ignoriert hat. Was geht in dessen Schädel wohl vor? Findet er den Vorschlag mit dem Bündnis einfach albern, interessiert er sich bloß nicht für diese "Politik", traut er Basilios Absichten nicht, wird ihm dessen Geplapper zu viel, oder findet er es einfach lästig, wie Basilio hier einen auf "Freund und Kamerad" macht, wo er sonst doch dafür bezahlt wird, Grünhäute totzuhauen?[4]

Basilio lenkt sein Pferd zu dem Kargikrieger hin und senkt leicht die Stimme. "Kayo ay hindi magalit sa akin, dahil may itinatago ako sa iyo mula sa pagpatay ng tao na ito? O dahil sa kung ano ang iyong ako bilang lahat ng bagay hagis sa kanyang ulo? Kaya hindi ko matandaan kung ano ang sinabi ko doon sa mga detalye... ang paraan sinadya ko ang lahat ng ito bilang... kaya kakaiba na ang tunog sa akin, uri ng bilang... uh, kaibigan. Kaya sa pamamagitan ng mga mas bata na anak na mas bata sa anak na lalaki. Dahil alam ko kung paano ito. Ngunit marahil ang aking imahinasyon pati na rin ang di-makatarungang ano at makita ang pagkakatulad kung saan sila ay hindi umiiral."[5]

Dann sieht auch er zu den gakitischen Soldaten hinüber. Bei Sanjans Worten nickt er.

"Ja, das ist ein Problem", sagt er. "Ich könnte da schon hin. Am besten gleich mit Barkas zusammen. Und weißer Fahne. Oder weißem Hemd. Hat einer von euch ein Hemd, das noch halbwegs weiß ist? Und ihr bringt den Elfen heil rein. Elrynor, vielleicht magst du dir etwas über deine Ohren ziehen. Die Soldaten sind von außerhalb, die kennen weder Sanjan noch dürften sie anderen Völkern sonderlich aufgeschlossen sein. In einer Situation wie dieser hier wird gern schnell mal angenommen, alles, was nicht Mensch ist, steckt unter einer Decke und ist folglich der Feind."

Er holt tief Luft, stößt einen noch tieferen Seufzer aus und meint abschließend: "Hach, wird das alles einfacher, wenn ich dann endlich mal General bin."
 1. Diplomacy = 27 (nat. 20) (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg979000#msg979000)
 2. Knowledge (local) = 10
 3. Aid Intimidate = 4 vs. 10, failed
 4. Sense Motive = 22
 5. Diplomacy = 23; Kargi für: "Du bist doch nicht sauer auf mich, weil ich dich davon abgehalten habe, den Mann zu töten? Oder wegen dem, was ich dir da alles an den Kopf geworfen habe? So genau kann ich mich nicht erinnern, was ich da im einzelnen gesagt habe... Jedenfalls meinte ich das alles als... nun ja, irgendwie schon als... ähm, Freund. So von jüngerem Sohn zu jüngerem Sohn. Weil ich weiß, wie das ist. Aber vielleicht bilde ich mir da auch zu unrecht was ein und sehe Ähnlichkeiten, wo gar keine sind."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 12.08.2015, 14:49:17
Kurz hebt Sanjan seine Augenbraue. Dann greift er nach hinten in den Wagen. So angelt er sich seine Kopfbedeckung, welche kurz darauf seine verwuschelten Haare und die spitzen Ohren bedecken. Es ist auch etwas gegrummeltes in der Dejysprache zu vernehmen. "Lõpus hoida neid meile, sest kaks Dejy istun siin kasti."[1] Am Ende seiner Worte fällt sein Blick auf Kirus.
 1. Dejy für: Am Ende halten sie uns auf, weil hier zwei Dejy auf dem Bock sitzen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 12.08.2015, 20:10:25
Die kurze Charakterbeschreibung des cholerischen Soldatenhauptmanns lässt Tarqetik nicht schaudern. Auch bei der Beschreibung der lasziven Strafen zuckt der Krieger nicht, führt aber eine Hand an seinen Bart – der durchaus mal gestutzt gehörte – und befühlt die Narben, die sich über Wange und Kinn ziehen.

Gesellschaft. Unter Waffen, aber kein Pferd wiederrum darunter.“ Der Blick wandert zum Wagen und der angefangene Gedanke wird unter den knarrenden, langsam drehenden Rädern zerquetscht.
„Sehr prognostisch“ spricht er zu Basilio. „Söldner würden nicht aus der Laune heraus angreifen, nur um etwas anzugreifen. Vor allem nicht wenn nichts dabei herausspringt. Und wenn du dir unsere illustere Gesellschaft anschaust… würdest du hier etwas Wertvolles erwarten, dass es wert wäre brutal oder aufdringlich zu werden?

An den Kargi gewandt und mit abwehrendem Gestus spricht Tarqetik: „Auch wenn es viel verlangt ist. Reiß dich an deinem Kriegerriemen und nimm dein Temperament an die Kandare. Versuch es mit Gemütlichkeit und etwas Gelassenheit. Ich reite mal an die Spitze und frag nach, was diese „Blockade“ soll.“

Er drück seinem Pferd die Fersen etwas in die Flanken, so dass dieses in einen leichten Trab verfällt und Geschwindigkeit aufnimmt. Als Tarqetik auf der Höhe des Gespanns ist wendet er sich noch einmal an seinen Kameraden.
Ihr im Wagen könntet aber darauf achten, dass es nicht auffällt, dass dort drinnen gerade noch Tod und Leben Seilziehen gespielt haben, falls die Patrouille ihren Kopf ins Wagen innere streckt. Zudem sollte unser Gast das Gefühl bekommen, dass Aufmüpfen und Scherereien nicht zu seinen Lebenserhaltenden Eigenschaften zählen werden. So als Freund zu Freund nimmt er den Rat sicher gerne an.“
Tarquetik linst an Sanjan vorbei auf den Gefangenen und knirscht mit den Zähnen.
Aber lass uns mal schauen was die werten Herren Krieger oder Kämpfer von uns wollen. Wenn sie frech werden oder gar rabiat, gibt’s ein paar Ohrfeigen.“ Der Krieger lacht herzlich. Doch als die Töne im Wind davon gesegelt sind, hat er schon den Kinnriemen seines Helmes befestig und das Schwertheft zur Probe aus der Scheide gezogen. Offenen Visieres reitet er weiter und setzt sich an die Spitze des Zuges.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 12.08.2015, 21:47:41
Nein, tun wir nicht. Will Manik grade an Basilio gerichtet erwidern, da regt sich im Wagen etwas. Sofort spitzt der Waldläufer die Ohren und achtet auf jedes gemurmelte, gestöhnte oder geseufzte Wort, das der Gefangene von sich gibt. Dabei reitet er näher an den Wagen heran, um den Mann sowohl besser im Blick zu haben, als auch besser verstehen zu können.
Helga! Der Räuber erwähnt Sie beim Namen! Und… Orks? Ein kalter Schauer läuft Manik über den Rücken als er seine Gedanken zu den Worten des Mannes sortiert.
Hat er da grade von jener Nacht gebrabbelt? Nach allem was Manik weiß, war es das reinste Gemetzel, ohne Überlebende. Doch klingt es gradezu so, als sei der Mann dabei gewesen. Von Gänsehaut befallen spielt der Fhokki im Geiste verschiedene Szenarien durch, wie alles gelaufen ist, wie die Leute gestorben sind. Wie seine Schwester gestorben ist. Den Gedanken mag er nicht denken, schüttelt ihn schnell wieder ab. Die Bilder müssen raus aus seinem Kopf, das Wesentliche muss erfasst werden, er muss mehr erfahren, jetzt!

Doch grade als sich Manik an den Mann wenden will, fängt Basilio auch schon an auf ihn einzuplappern. Schmerz hier, Unheil dort, bester Freund ich. Ja. Vom Plappern versteht der Koraker wirklich was. Helga. Orks. Damit könnte er Ihrem Winzling wohl helfen, doch erneut wird seine Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema gelenkt, als Barkas den Trupp Soldaten gesichtet hat.

Wenn das Soldaten sind, die die Aufgabe haben, die Straße zu bewachen, wird ungewöhnliches Verhalten dann nicht eher ihre Aufmerksamkeit auf uns lenken?“, bringt der Fhokki sich erstmals ein. „Wir reisen mit einem Karren. Warum nicht einfach so die Reise fortsetzen. Warum sollten sie uns so nicht durchlassen? Was ist wenn die Typen auf Krawall aus sind? Wäre es dann nicht eher schlecht eine Vorhut zu schicken?
Als jedoch Tarqetik spricht und schon ein bisschen schneller wird, seufzt Manik resignierend.
Oder wir tun es einfach, ich würde vorschlagen Basilio begleitet unseren Hünen. Die Zunge und das Schwert sozusagen.“ Bei den Worten muss Manik erstmal seit längerem sogar wieder schmunzeln. „Nehmt Barkas mit, vielleicht fühlen Sie sich nicht so bedroht da vorne, wenn er mit einer kleineren Gruppe das Erste Mal gesichtet wird, wer weiß.“ Schulterzuckend hüpft Manik mit diesen Worten von seinem Pferd und geht schnellen Schrittes hinter dem Wagen her. „Und ich kümmere mich um den Gefangenen, macht Platz da im Wagen, lasst mich rein!“ Ein kurzes stocken, dann folgt wieder ein Schmunzler. „Keine Sorge, der Dolch bleibt dieses Mal stecken, wenn unser Freund da drin artig ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 13.08.2015, 09:45:46
"Die Hälfte der Zeit versteh ich ja kein Wort von dem, was er so dahersagt", kommentiert Basilio Tarqetiks Rede. Er muss an die Zelle bei den Elfen denken, als Tarqetik mit seinem Lederbeutel geplaudert hat. "Ich bin mir auch nie ganz sicher, ob er überhaupt mit uns spricht."

Basilio, der sein Ross soeben einen Schritt zügeln will, damit sie mehr Zeit hätten, den Gefangenen zu verhören, blickt dem Söldner hinterher, der im Gegenteil sein Reittier antreibt, um schneller bei dem gakitschen Wachposten zu sein. Er blinzelt ein paarmal. Und noch einmal. Dann hellt sich seine Miene auf.

"Ha! Ich glaube, ich habe endlich begriffen, wie Demokratie funktioniert!"

Er selbst reitet aber neben dem Wagen her. Den Gefangenen wird er nicht aus den Augen lassen oder aus der Hand geben, bis dieser ordentlich verhört worden ist. Basilio braucht dringend Antworten! Wie sonst soll er daheim seine ganzen eigenmächtigen Entscheidungen rechtfertigen, wenn er kein befriedigendes Ergebnis vorzuweisen hat?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 15.08.2015, 12:02:39
Mit einem schnellen Satz klettert der Fhokki auf den Wagen und lässt sich dort nieder. Seinen Blick richtet er auf den Räuber und starrt diesem schweigend einige Zeit in die Augen. Manik versucht etwaige Gefühlsregungen, Angst, Wut, Schmerz dort zu erkennen. Dann grinst er plötzlich. „Hi.“ Bringt er hervor. „Mich kennst du ja schon – glaube ich, aber wer bist du und woher kommst du?
Wieder schweigt Manik einige Sekunden, eine Antwort oder eine andere Reaktion abwartend. Der Mann scheint nicht grade froh darüber, hier schwerverletzt im Wagen zu liegen, jetzt auch noch mit ihm. Sollte er das ausnutzen? Doch auf die Schnelle fällt Manik sowieso keine andere Methode ein, den Mann zum Reden zu bringen.
Kurzerhand zieht er seinen Dolch, versucht jedoch den Räuber gleich wieder zu beruhigen. „Keine Sorge, bist du artig, passiert dir diesmal nichts. Oh… ich formuliere es anders, tue ich dir diesmal nichts.“ Wieder lässt der Waldläufer seine Worte ein wenig einwirken, spielt dabei ein wenig mit dem Dolch rum, lässt den Mann jedoch nicht aus den Augen.
Weißt du? Ich bin kein Mann großen Gelabers. Blabla. Wer mag sowas schon, oder? Darum sage ich dir gleich klipp und klar, wie deine Optionen sind: Du verrätst uns alles was wir wissen wollen und zwar so schnell wie möglich. Weißt du? Es gibt nämlich auch ein Zeitlimit. Da! Weiter vorne, weiß nicht ob du es von deiner Position aus erkennen kannst, gibt es nämlich eine Art kleine Straßensperre. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Soldaten einen der gemeinen Räuber, der die Überfälle auf die Karawanen mitgemacht hat, gerne einsperren würden – oder schlimmeres. Und wenn wir erstmal in Dorwida sind, tjaha! DA suchen sie nur zu dringend nach jemandem, den sie aufhängen können. Baumeln lassen, vor lauter Publikum! Am Strick aufhängen! Erst macht es Klapp, dann Knacks, dann vielleicht noch grrrrrrgl, tja und dann, dann jubelt das Volk.[1]
Die Worte unterstreicht Manik mit dazugehörigen Gesten, bei dem Röchellaut fasst er sich mit der freien Hand an den Hals, streckt die Zunge raus und verdreht die Augen.
Innerlich verflucht er aber den Umstand, dass sie noch immer auf Dorwida zurollen. Er muss den Mann um jeden Preis vorher ausquetschen, zur Not würde er den ganzen Tross anhalten müssen, oder sie verstecken den Mann vor den Soldaten. Aber vielleicht glaubt der Mann ihm ja und beeilt sich, alles zu erzählen, dann wäre es egal.
Also. Erzähl uns doch deine Geschichte, hm? Dann können wir auch ein gutes Wort für dich einlegen. Fang damit an, wovon du grade im Traum gebrabbelt hast. Der Knirps dort, hat dir die Fragen schon gestellt. Du hast was von einem Orkangriff gefaselt und einer Helga, hm? Woher kanntet ihr euch? Was ist mit ihr geschehen? Wo ist sie jetzt?
Ganz oder gar nicht Manik, ganz oder gar nicht. Unbehagen steigt in dem Waldläufer auf, aber es bringt ihm nichts, jetzt nur die Hälfte zu erfahren. Es muss sein. Ganz oder gar nicht. Er atmet tief durch und seine Hand gleitet in die Tasche. „Warum trägst du ihr Haarband als Armreif spazieren, hm?“ Manik kann die fragenden und verwunderten Blicke auf ihm gradezu spüren. Was ist das? Warum ist das jetzt wichtig? Blabla. Das ist das einzige, was jetzt wichtig ist, denn der Kerl hat definitiv eine begrenzte Lebenserwartung. Aber vielleicht schadet ein wenig sofortige Ablenkung auch wieder nicht.
Und wie ist es dann dazu gekommen, dass du mit Kargimasken durch die Gegend rennst und wehrlose Händler überfällst, hm? Ein Punkt übrigens, der unserem echten Kargi dort vorne überhaupt nicht gefällt. Vielleicht lassen wir ihn noch ein bisschen mit dir spielen, bevor wir ankommen, würde dir das gefallen? Los. Sprich! Von Anfang an!
 1. Einschüchtern: 15
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 15.08.2015, 22:07:01
Zurecht, denn Sanjan blickt ziemlich fragend wieder nach hinten in den Wagen. Er fragt sich warum für Manik der Name eines Mädchen an erster Stelle kommt. Warum er so darauf rum pocht. Und woher weiß er etwas von einem Haarband? Mehr Fragen als Antworten aber am Ende kommt er ja zum dringlicheren Punkt. Immer noch ruhig, und überraschend sachlich hackt der Deji nach „Du solltest auf den Messerspieler hier hören. Bei den Ahnen war unser Kargifreund sauer aber keine Sorge, umbringen wird er dich nicht. Dafür sorge ich schon. Doch du glaubst nicht was ein Körper so überstehen kann. Geritzte Schrift über den ganzen Leib, gebrochene Knochen, kochendes Wasser uh.“ Sanjan blickt wieder nach forne und dabei auch kurz zu Barkas „Ja, leben lassen wird er dich, nur ob du noch alle Gliedmaße benutzen werden kannst, das kann ich nicht versprechen.“[1] Innerlich schaudert Sanjan. Es gibt ein Maß, welches er Barkas einräumt, doch bei dem wohl gerade angedeuteten endet dieses Maß.
 1. aid another Einschüchtern 21 -> Erfolg
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 17.08.2015, 17:16:52
Als Basilio Barkas zu Rede stellt, hört der Kargi zunächst stumm zu. Sein Blick wird nachdenklich und es vergehen auch einige Sekunden, bevor er etwas zu erwidern weiß. Schließlich spricht der Ukhtark aber: "Patawarin mo ako, Basilio. Kung mananatili ako tahimik tungkol sa iyong mga salita, ito ay hindi dahil duda ako sa iyo, ngunit dahil lamang ito ay kasing-dali ng sasabihin mo. Ito lang ang mahirap na naniniwala na kami ay makikita matapos ang lahat ng mga taon ng digmaan at galit patungo sa tunay na kapayapaan."[1]

Barkas hält kurz inne, dann schaut er den Koraker an: "Sinubukan mo sa Kapmf upang makatulong sa akin. At matapos na kayo ay mananatili sa akin bilang kung nais ko na ang mga bilanggo. Pasasalamat ko sa iyo; Hindi ko makalimutan."[2]

Wieder kommt eine Pause, der Kargi zögert. Doch auch diesmal überwindet er sich und macht weiter. "Habang ikaw ay natutulog, ikaw ay kahit na nagulat. Usapan sa iyo Kargi. Tila may Maru. Sinasabi ko sa inyo, magpasan Huwag makakuha kaya baliw dahil sa kung ano ang kanyang sinabi dahil. She excitedly. Ngunit na ngunit na ito ay hindi ang kanyang mga bagay. Ikaw ay hindi ang kanyang ay hindi mahalaga. Iyan ay mabuti."[3]

Barkas fühlt sich sichtlich unwohl bei diesem Monolog. Anscheinend ist der Krieger es nicht gewohnt, über Gefühle zu reden. "Ngunit ako balaan ka, ang mga matatanda ay hindi gusto ang katunayan na ang isang maputla balat ng Dariba nais na gawin ang courtyard"[4], schiebt er nach, in einem hilflosen Versuch, die Atmosphäre wieder aufzulockern.

Dann entbrennt auch schon die Diskussion um das weitere Vorgehen und den Gefangenen. Schließlich zwängt sich Manik in den mit Leinen abgeschirmten Innenraum des Wagens. Sanjan und Kirus sehen vom Kutschblock aus zu, wobei der junge Dejy immer wieder auch den Blick nach vorne richten muss, um die beiden Pferde auf Kurs zu halten.

Als Manik damit beginnt, dem Gefangenen wieder mit dem Dolch zu drohen, ist diesem die nackte Angst ins Gesicht geschrieben. Bei Sanjans bildhafter Beschreibung der möglichen Foltertechniken quillen ihm fast die Augen aus dem Kopf. "Beruhigt euch, Mann!", schreit er. "Ich sag's euch ja. Ich sag' euch alles." Er holt tief Luft, hustet, und beginnt, kurzatmig und eilig zu sprechen. "Helga - ich hab' ihr Haarband, weil sie mir gehört, verstehst du? Sie ist seit Monaten bei uns gewesen. Sinisar hat sie und die andere rauben lassen - in einem Kaff drüben im Nordosten; bei den Fhokki. Für sich und seine Leute, die Hauptmänner halt. Als die Orks angegriffen haben, hab' ich sie mit rausgeholt. Ich hab' sie gerettet. Vor den Grünhäuten, meine ich. Sinisar ist tot, die anderen auch. Also gehört sie jetzt mir. Sie ist bei uns. Ich meine bei Edmond und den anderen. Ich habe mich ihnen angeschlossen, nachdem meine Leute tot waren."

Schwer und schnell atmend schaut der Mann seine Bewacher an. Immer wieder geht sein Blick zum Dolch, den Manik immer noch erhoben hält. Dann fällt er auf Barkas, und er erinnert sich an Maniks zweite, offensichtlich weniger dringliche Frage. "Die Masken", plappert er sofort wieder los. "Edmond hat sie besorgt. Sagte, wir sollen sie anziehen. Götter, es ist so heiß unter den Dingern. Und es stinkt so fürchterlich. Wenn es gegen die Leute hier geht, dann als Kargi. Wenn es gegen die Kargi geht, dann als Gakeliten. Hat nicht erklärt, warum. Der Auftraggeber will es so. Ich vermute, wir sollen Zwietracht säen. Was weiß ich, Mann!"

Wieder muss der Mann husten. Sanjan schaut sogar noch einmal auf den Verband, so sehr keucht der Gefangene, doch der Schamane hat gute Arbeit geleistet. Alle Verbände sitzen fest und keine Wunde ist wieder aufgegangen. "Bitte, lasst mich gehen", sagt er. "Ich hab' euch alles gesagt. Lasst mich gehen und wir sehen einander nie wieder."

Derweil reitet Tarqetik den Gefährten etwas voraus auf die Gruppe entlang des Weges zu. Es dauert nicht lange, bis einer der Männer zu den anderen schaut und mit ausgestrecktem Arm in seine Richtung deutet. Zwei von ihnen greifen nach Bögen, die an einem nahen Baum lehnten, doch keiner macht Anstalten, seinen zu spannen. Je näher der Brandobiner der Gruppe kommt, desto mehr Details kann er erkennen. Runde Holzschilde, mit Eisen verstärkt. Kurz- oder Langschwerter an den Hüften. Lederwamse am Körper - der Anfüher trägt ein Kettenhemd und einen runden Helm. Vor allen Dingen sticht ihm aber das Blau der Hemden unter den Rüstungen ins Auge - die charakteristische Uniform der gakelitischen Truppen.

Als Tarqetik in Rufweite der Männer kommt, hebt der Anführer den Arm. "WER DA?, ruft er rüber.
 1. Kargi: Tut mir Leid, Basilio. Wenn ich zu deinen Worten schweige, dann nicht, weil ich an dir zweifle, sondern nur daran, dass es so einfach werden wird, wie du sagst. Es ist einfach schwer zu glauben, dass wir nach all den Jahren von Krieg und Hass zu einem echten Frieden finden werden.
 2. Kargi: Du hast im Kampf versucht, mir beizustehen. Und danach hast du mich zurückgehalten, als ich den Gefangenen umbringen wollte. Dafür danke ich dir; das vergesse ich nicht.
 3. Kargi: Als du geschlafen hast, hast du im Schlaf geredet. Du hast Kargi gesprochen. Mit Maru und dann mit mir - über sie. Ich sage dir, mach' dich nicht so verrückt wegen ihr; wegen dem, was sie da gesagt hat. Sie hat sich aufgeregt. Ich habe sie noch nie so aufgeregt gesehen. Aber das bedeutet doch, dass es ihr nicht egal war. Du warst ihr nicht egal. Das ist gut. Das ist ein Anfang.
 4. Kargi: Aber ich warne dich: den Ältesten wird das nicht gefallen, dass eine Blasshaut der Dariba den Hof machen will.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 18.08.2015, 11:10:05
Keine guten Nachrichten. Jemand, und nicht einmal diese Söldner, steckt hinter den Angriffen in dieser Region. Es wird für das Dorf sicher schwer werden, herauszufinden wer es war. Gedankenversunken wendet Sanjan seinen Blick nach vorne. Tarqetik ist nun alleine vorgeritten. Bis jetzt läuft alles sehr glatt. Sein Blick wandert zu den Soldaten, die als Wachen eingeteilt wurden. Gleich sind sie in Sicherheit.

Für einen Moment verharrt der Gedanke in Sanjans Kopf. Dann drängen sich die Worte des Gefangenen hinein. Sie sollten sich als Gakeliten verkleiden. Beim folgenden Gedanken weitet Sanjan seine Augen, sind sie jetzt etwa zu unvorsichtig? Er blickt weiter nach Vorne und versucht jede feindselige Handlung der Männer zu erkennen.[1] Dabei spricht er Barkas, ohne den Blick abzuwenden an „Barkas, schau dir die Soldaten vorne an. Erkennst du einen von ihnen? Wenn ja ist das ein Problem.“ Das der Gefangene mithören kann, interessiert Sanjan in diesem Moment nicht. Manik ist mit seinem Dolch dicht genug an dessen Kehle und der Mann hat gerade zu viel Angst.
 1. Wahrnehmung 26 - achtet darauf ob sie in Angriffshaltung übergehen
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 18.08.2015, 14:18:10
"Ha, hindi ko sinasabi na ito ay magiging madali", sagt Basilio in eine von Barkas' Pausen hinein, "o na ito ay agad-agad na humahantong sa isang tunay na kapayapaan, ngunit ang bawat hakbang sa direksyon na ito tila sa akin sa kanan. Ang ibang mga opsyon na mayroon kami, kaya ibig sabihin ko sa iyo dito bilang namin sa bahay, kaya ngayon sinubukan madalas sapat; tingin ko ito ay oras upang subukan ang isang bagay na naiiba."[1]

Doch Barkas ist noch nicht fertig mit dem, was er sagen will. Der Themawechsel geht in eine Richtung, die Basilio ganz und gar nicht erwartet hat. Das heißt, zunächst bekommt er es gar nicht mit, denn:

"Ich rede im Schlaf?" platzt er entgeistert auf Brandobisch heraus. Fassungslos wiederholt er für Barkas: "Makipag-usap ko sa aking pagtulog? Kargi? Pakikipag-usap ako Kargi habang natutulog ako?"

Dann erst begreift Basilio, um welches Thema es geht, und wird feuerrot bis an die Haarwurzeln—gerade so, als wolle er den Ältesten vorführen, wie lächerlich es sei, ihn als "Blasshaut" zu bezeichnen.

"Ano? Hindi, Maru, ako... Oh, magandang langit, na ang... Hindi, hindi mabuti! Kailangan mong ngunit... kung ako ay hindi... kaya isa sa atin ay may pa na panatilihin ang isang malinaw na ulo! Iyon ay ito ay walang karapatan sa Kezhdal, sa tingin ko sa sarili ko! Ano ang gagawin kung ano ang sa aking tahanan... kaya, Ama, hindi ko alam, hindi siya maaaring... kundi ang lahat ng mga uwak sa paligid sa kanya! 'Katulad ng ama', sasabihin nila, kaya bilang aking tunay na, hindi ang aking ama-amahan, 'at huwag mo matandaan kung paano ito napunta sa kanya'? Oh, kung lamang hindi kaya Maru... kapag lamang gawin hindi ko... Ibig sabihin ko, kung paano dapat ito pumunta? Ha, kapag Maru nais lamang pinagtibay anak na babae Krokal-Marg, ako ay magmumungkahi ng mga ito sa susunod na kasunduan ng kapayapaan, na kung saan doon ay sa monarkiya madalas: ang anak na babae ng isang hari na may ang anak ng ibang, kaya upang magpatibay na muli ang kontrata... Alam mo na, dapat ako rin bilang isang ulo ng malaking katad bag pinalamanan bilang Tarqetik at pagkatapos ay makipag-usap sa mga ito at sabihin sa kanya ang lahat ng aking pangahas pangarap!"[2]

Basilio klappt den Mund zu, die Luft anhaltend, schüttelt sich dann wie ein nasser Hund, als wolle er auf diese Art alle überschüssigen Worte und Gedanken loswerden, stößt endlich mit einem Japser die angehaltene Luft aus, schluckt noch einmal geräuschvoll und sagt: "Makipag-usap ko na masyadong marami. Kahit habang natutulog ka!" Er nickt in Richtung Dorwidas und des Wachpostens. "Ngunit ito ay mas mahusay aming pag-aalaga ng mga bagay na maaaring mabago at din, batay sa mga kaganapan sa mundo, minsan mas mahalaga."[3]

Dem Verhör des Gefangenen lauscht er natürlich auch, aber im Augenblick kann er die Worte nur aufnehmen; darüber nachdenken wird er, sobald sein Kopf sich wieder normaler Körpertemperatur annähert, statt wie ein Kohlestück zu glühen. Ein einziges Wort sticht heraus: Moment mal, hat Manik mich gerade 'Knirps' genannt?

Den Wachtposten sieht er sich allerdings beim Näherreiten doch noch einmal ganz genau an. Wirken die Männer wie echte Soldaten? Diszipliniert? Einheitlich in Kleidung und Gebaren? Oder kommt es ihm eher wie ein "Haufen" statt wie ein "Trupp" vor? Doch leider ist er in Gedanken noch zu sehr bei Maru, als dass man seinen Verstand militärisch, diszipliniert, scharf, oder irgendetwas in der Richtung nennen könnte.[4]
 1. Kargi für: "Ha, ich sag ja nicht, dass es einfach wird" – "oder dass es sofort zu einem echten Frieden führt, aber jeder Schritt in diese Richtung scheint mir der richtige. Die Alternative haben wir, also ich meine: ihr hier genau wie wir daheim, ja nun schon oft genug ausprobiert; ich finde, es wird Zeit, mal was anderes zu versuchen."
 2. Was? Nein, Maru, ich... ach, du liebe Zeit, das ist doch... Nein, nicht gut! Sie muss doch... wenn ich schon nicht... also einer von uns muss doch einen klaren Kopf bewahren! Dass es in Kezhdal keinem recht wäre, das denk ich mir! Was meinst, was bei mir daheim... also, Vater, ich weiß nicht, er würde vielleicht nicht... aber die ganzen Krähen um ihn herum! 'Ganz wie der Vater', werden sie sagen, also wie mein richtiger, nicht mein Ziehvater, 'und erinnert ihr euch, wie es mit ihm endete?' Ach, wenn Maru nur nicht so... wenn ich bloß nicht... Ich meine, wie sollte es denn gehen? Ha, wenn sie Krokal-Margs Ziehtochter wäre, würde ich's ja beim nächsten Friedensvertrag vorschlagen, das gibt es doch in Monarchien öfters: die Tochter des einen Königs mit dem Sohn des anderen, so zur Bekräftigung des Vertrages... Weißt du, ich sollte mir auch so einen kopfgroßen Lederbeutel ausstopfen wie Tarqetik und dann mit ihm reden und ihm all meine verwegenen Wunschträume erzählen!"
 3. "Ich rede zuviel. Sogar im Schlaf!"—"Wir sollten uns besser um Dinge kümmern, die sich ändern lassen und die außerdem, auf das Weltgeschehen bezogen, erst einmal wichtiger sind."
 4. Perception = 20; knowledge (military) = 12
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 18.08.2015, 22:53:42
Helga lebt! Maniks Herz macht vor Freude einen Satz, als er das erfährt, der Fhokki muss sich jedoch gleich wieder beherrschen, als der Räuber Sie als sein Eigentum bezeichnet. Die freie Hand ballt er zur Faust, der Arm zuckt leicht zurück, als hätte er vor, zum Schlag auszuholen. Aber er kann es sich nicht leisten den Mann jetzt auszuknocken, noch nicht. Finster blinzelt er ihn stattdessen an, packt ihn schließlich am Kragen als er ausgeredet hat. „SIE IST NIEMANDES EIGENTUM. NIEMANDES. HÖRST DU?“ Wütend lässt der Fhokki den Mann wieder los und schnaubt verächtlich.
Weiß Edmond wer euer Auftraggeber ist? Wo ist euer Lager? Beschreibe es so genau wie möglich, los!

In Maniks Kopf entstehen schon Gedanken zu Plänen zur Rettung Helgas, als der misstrauische Unterton in Sanjans Stimme seine Aufmerksamkeit erregt. Er blickt nach vorne, streckt den Kopf und bemerkt die Soldaten nun auch, wundert sich, da er nichts Sonderbares entdecken kann, aber über Sanjans Misstrauen und runzelt die Stirn.
Was ist los? Die sehen von hier aus, als wären sie auf unserer Seite.“ Doch die Reaktionen auf seine Frage zeigen ihm eindeutig auf, dass es eine der dümmeren Sorte war.
Lauf nicht weg.“ Faucht er den Gefangenen an.
Schnurschtracks verschwindet der Dolch in der Scheide und der Fhokki hüpft vom Wagen, seinen Bogen sofort bereit machend.
Und wenn du es in deinem Zustand doch versuchst, sind meine Pfeile schneller als du.“ Wendet er sich von draussen grinsend an den Gefangenen. „Doch bisher warst du ja artig, willst wohl nicht gehängt werden, hm? Naja, würde ich auch nicht. Also, beantworte lieber noch meine Fragen.“

Unten läuft Manik zu Fuß hinter dem Wagen, darauf bedacht, nicht gesehen zu werden. Sind die Soldaten echt, wären sie sicher wütend darüber, dass eine ankommende Kolonne sich waffenbereit macht, sind sie es nicht, hat er vielleicht einen Überraschungsmoment auf seiner Seite. Wie auch immer, wenn auch nur die kleinste Chance besteht, dass es zu einem Angriff kommen könnte, will er nicht im Wagen bleiben.
Doch was würde er machen, wenn er so einen Angriff planen würde, sicher nicht mit der ganzen Truppe auf der Straße warten. Misstrauisch beäugt Manik daher die Gebiete abseits der Wege, Felder in denen man sich verstecken könnte, Bäume, Gebäude, Steine und sucht dort nach allem, was ihm verdächtig vorkommt.[1]
 1. Wahrnehmung: 21
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 19.08.2015, 20:53:56
Locker im Sattel und im leichten Schritt des Pferdes mitwippend, nähert sich Tarqetik langsam den Soldaten. Bereits als er sich gut zwischen Wagen und Soldaten befindet, kann er letztere zu den gakelitischen Truppen zuordnen. Das nicht von Hektik begleitete Treiben des Trupps und dem sachten antreten ihres Feldwebels lassen in Tarqetik hoch zu Ross nicht sonderlich Gefahr erkennen. Sein Pferd nähert sich, stur verfolgend den gerade Weg, dem sich aufraffenden kleinen Haufen. Noch kurz blickt sich Tarqetik nach dem Wagen um, ob sich dort etwas getan hat und wie sich seine Reisemeute gibt. Dann bremst er auch schon sein Rettier und es steht der Kopf seines Pferdes vor der ausgestrecken Hand des galkelitischen Soldaten.

Tarqetik führt seine rechte Hand an die Stelle zwischen Ohr und Schläfe und lässt diese dann rasch wieder lustlos sinken: „Grüße Soldat“, raunt er schon fast überfröhlich dem Mann vor ihm zu und grinst diesen auch mit entblösten Zähnen an. „Wer wir sind, das geht dich wenig bis gar nichts an, aber was wir sind, das sage ich dir gerne. Wie reisen im Auftrage eines Großgrundbesitzers und Händlers aus Dorwida.“ Tarqetik achtet auf die restlichen Soldaten, und wendet sich dann wieder dem Anführer zu. „Jaresh“, und beobachtet dessen Rektion.
Aber sag an. Feldwebel. Ein dienstbeflissener Soldat wie du und mit beachtlichen Kumpanen, ich schätze nicht, dass galkelitische Truppen“ und Tarqetik deutet auf die Uniformen, „hier im schönen Grasland so kurz vor Dorwida Patrouillendienst haben. So unter Waffen und emsig beim der Stange, was ist es das euch hierherverschlagen hat. Gibt es unschöne Nachrichten oder sucht ihr etwas bestimmtes?

Tarqetik dreht sich wieder zu dem Wagen um. „So oder so. Es ist mir ehrlich gesagt egal. Lass uns weiterziehen, der Tag war lang und heiß und lang. Mein Hintern ist das Sattelleder leid und meine Kehle das geschmacklose Wasser aus den Bächen hier. Ich will diese Stiefel ausziehen, meine Bezahlung und die Sonne nicht mehr vor morgen früh durch das Fester des Gasthauses aufgehen sehen.“ Seine Stimme legt einen Ton der Müdigkeit an und lässt Vorfreude mitschwingen, als er seinen Blick in Richtung der Schatten und erkennbaren Formen der Häuser von Dorwida richtet.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 19.08.2015, 22:33:42
Sanjans volle Aufmerksamkeit ruht nicht mehr ganz bei den fremden Soldaten. Er löst von seinem Gurt das Jagdmesser und hält es Kirus hin. Hierbei achtet er darauf es nicht zu hoch zu halten. „Wenn das eine Falle ist, nimm mein Messer und geh nach hinten zum Gefangenen. Dort bist du sicherer und kannst ihn aufhalten, falls er dumme Sachen machen will.“ in seiner Muttersprache fügt er noch an. „ Kui oled tabanud raske jalg haava, ta on vähemalt Murheen valu. Peas haav, võite ka pakkuda, kuid rohkem ettevaatlikud siin. Mis löök rindkere haav, siis saad teda tappa, vältida! Hast du verstanden Kirus?“[1]
 1. Dejy für: Wenn du hart auf die Beinwunde schlägst, wird er mindestens vom Schmerz betäubt. Auf die Kopfwunde kannst du auch noch schlagen, aber hier vorsichtiger. Mit einem Schlag auf die Brustwunde kannst du ihn töten, vermeide es!
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 23.08.2015, 10:53:56
Bei Tarqetiks Antwort, die von Satz zu Satz barscher wird, an den Grenzlinien der Höflichkeit entlang segelt, diese aber doch nicht überquert, runzeln einige der Männer die Stirn. Der Kommandant des Trupps schaut fragend zu einem seiner Männer, wendet sich dann in Richtung des Brandobiners "Nein - wir tun hier keinen einfachen Patroulliendienst. Dorwida und die Güter rundum sind in den letzten Wochen Opfer von Angriffen durch die Kargi geworden. Die Kommandantin bereitet den Gegenangriff vor. Heute Mittag tagt das Gericht von Dorwida - sie werden die gefangene Grünhaut verhören und dann wahrscheinlich hinrichten. Sobald seine Schuld feststeht, ziehen wir los. Wir sind der Vorposten. Und außerdem passen wir hier auf, dass es keine weiteren Angriffe von den Kargi auf die Dörfler gibt."

Dann hält der Mann wieder kurz inne und schaut abermals nach hinten zu seinen Leuten. Den beiden Bogenschützen bedeutet er, die Sehnen nicht zu spannen, die Bögen aber weiter in den Händen zu behalten. "Du sprichst von Jaresh Dorguln - ein ehrenwerter Mann. Was ist das für ein Auftrag? Und wir müssten kurz in euren Wagen sehen. Sobald ihr die Fragen beantwortet habt und wir nachgeschaut haben, könnt ihr passieren."

Die übrigen Gefährten weiter hinten, hören wie sich Tarqetik und die Männer unterhalten, können aber die einzelnen Worte noch nicht verstehen. Nicht mehr lange, und das wird sich ändern, denn der Wagen kommt dem vorangerittenen Brandobiner immer näher.[1]

Im Wageninneren hebt der Gefangene abwehrend die Hände, als Manik ihn wieder anfährt. "Schon gut, Mann. SCHON GUT! Beruhige dich. Ich mein' ja nur, dass ich auf sie aufgepasst hab', klar?" Er holt noch einmal tief Luft und fährt dann fort. "Bei den Göttern, was weiß ich, ob Edmond den Auftraggeber kennt. Der redet immer mit jemandem, der zu uns kommt. Das muss einer von dessen Leuten sein. Der bezahlt ihn ja auch. Wahrscheinlich weiß er was - ja. Unser Lager - das ist im Nordwesten. Da gibt es eine kleine Festungsruine. Da ist es."

Die Stirn des Mannes glänzt, Schweißperlen rinnen hinab. Die Befragung, die Angst und die Wunden treiben den Körper wieder an den Rand der Belastbarkeit. Nach dem er wieder Keuchen musste, braucht es etwas, bis sich die Atmung beruhigt hat. Schließlich spricht er aber wieder hastig - ja fast schon eifrig, als sei ihm ein Licht aufgegangen: "Hey, sag' mal: Was interssiert dich die Kleine überhaupt so? Kennst du sie etwa? Bist du auch aus dem Nordosten? Aus Dhrokker? Etwa aus demselben Kaff, wie sie?" Er hält kurz inne und die Augen weiten sich. "Ja, das muss es sein. Du stammst aus demselben Dorf, oder? Dein Gesicht - du siehst so aus wie sie und die andere. Mehr wie die andere, aber du kommst auch aus Dhrokker." Der Mann stockt, muss dann schlucken. "Hey Mann!", ruft er, "ich hab sie gerettet, Mann! Ich hab' sie gerettet. Die Grünhäute haben alle abgeschlachtet in dieser Nacht. Alle! Ich hätte fliehen können, aber ich hab' meinen hässlichen Arsch riskiert, um ihren hübschen da rauszuholen! Das ist doch was, Mann! Das ist doch was. Ich zeig dir, wo sie ist, aber ihr müsst mich gehen lassen!"

Die letzten Worte schreit der Mann Manik nach, der gerade aus dem Wagen entschwindet, um sich auf die neue Bedrohung vorzubereiten. Kirus nickt Sanjan zu, als dieser ihm sagt, wie er den Mann in Schach halten soll, und begibt sich ins Wageninnere.

Derweil beklagt sich Basilio auf Kargi darüber, dass doch zumindest einer klaren Kopf bewahren solle - und Barkas lacht kehlig auf. Es tut gut, den derben Hühnen lachen zu hören. Für einen kurzen Augenblick ist die scheinbar ewig düstere Miene einem Lächeln gewichen, dass die breiten Hauer und die mächtigen Schneidezähne entblößt. "Ha! Huwag mong asahan mula sa isang babae ng Ukhtark na siya mapigil ang malinaw na ulo?"[2], ruft er belustigt.

"Du sollst noch viel lernen über unsere Frauen, Freund Basilio, entfährt es dem Kargi in der Handelssprache, bevor er wieder in seiner Mutterzunge weitermacht. "Kahit Maru ay ang Dariba. Kahit na ito nang matalino at maging malakas at panatilihin ang iyong isip sa check dapat - ito ay isa Ukhtark. Hindi mo maaaring tanggihan ang kanilang pinanggalingan. Kung ang isang tao insulto o nagbabanta sa kanila o sa kanilang mga pamilya, sila ay kumilos gaya ng leon pagprotekta ng kanyang anak."[3]

Anfangs noch belustigt, wird Barkas' Stimme im Verlauf dieser Worte immer gefasster. Er spricht wieder ernst und ruhig, aber nicht länger grimmig, sondern lediglich eindringlich - nicht, um den Koraker abzuwehren, sondern so, als wolle er, dass Basilio wirklich versteht, was er meint. "Aber lass uns jetzt lieber an Desto denken und nicht an Maru", sagt er zum Abschluss.

Als Sanjan ihn fragt, ob er einen der Männer da vorne erkennen kann, beschirmt der Kargi die Augen mit der Hand und kneift die buschigen Brauen zusammen. "Ja", sagt er schließlich. "Nicht bei denen, die uns ursprünglich angegriffen haben. Aber ich glaube, zwei von denen waren bei dem Trupp dabei, der uns bei der Verfolgung der ersten Angreifer dann gestellt hat - der Trupp, der von der rothaarigen Frau angeführt wurde." Der Blick des Ukhtark verhärtet sich: "Sie haben Argon getötet und Desto gefangen genommen."

Elrynor, der sich lange zurückgehalten hatte, lacht bei diesen Worten auf. "Die Welt der Kurzlebigen ist ein Tollhaus", sagt er. "Ein Wunder, dass es noch Menschen, Kargi und all die anderen gibt, so wie ihr euch gegenseitig an die Kehle geht, wie wilde Tiere. Ich verstehe das n..." - den letzten Satz bricht er mitten im Wort ab. Anscheinend hätte er ob seiner Belustigung fast zugegeben, dass er etwas nicht versteht.
 1. In meinem nächsten Post wird der Wagen zu Tarqetik aufschließen.
 2. Kargi: Ha! Du erwartest von einem Weib der Ukhtark, dass sie klaren Kopf behält?
 3. Kargi: Auch wenn Maru die Dariba ist. Auch wenn sie weise und stark sein und ihren Geist im Zaum halten muss - sie ist eine Ukhtark. Sie kann ihre Herkunft nicht verneinen. Wenn jemand sie oder ihren Stamm beleidigt oder bedroht, wird sie sich so verhalten, wie eine Löwin, die ihre Jungen beschützt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 23.08.2015, 20:52:18
Sanjan nickt zu Barkas Worten. Mit den Zügeln des Wagens in der Hand, lauscht er diesen und wirkt beruhigter. „Sehr gut. Dann haben wir es fast geschafft.“ Kurz geht ihm eine bissige Bemerkung durch den Kopf. Schließlich wenn man sich wie die Elfen in ihrer Langlebigkeit ergeben, wie soll man nur das Leben genießen? Alles wird am Ende langweilig oder? Aber egal.
Basilio und auch Manik scheinen Frauenprobleme zu haben. Wenigstens sie die von Manik interessanter. Eine Bekannte aus dessen Heimat die von ehemaligen Soldaten gerettet wurde. Was mag da nur passiert sein? Doch der Halbelf blickt weiter nach vorne. Die Wachen verhielten sie ruhig und wenn sie an ihnen vorbei waren, dann hätten sie es wirklich geschafft.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 24.08.2015, 22:59:34
Basilio blickt Barkas prüfend von der Seite an. Er ist sich gar nicht mehr sicher, ob dieser wirklich alles so verkehrt versteht, wie er tut; nein, allmählich mehren sich die Indizien, dass der Gulsohn es vielmehr faustdick hinter den Ohren hat. Wenn er zum Beispiel erst antwortet: 'Ha, du erwartest von einem Weib der Ukhtark, dass sie klaren Kopf behält'—gerade so, als hätte er, Basilio, ihn ihr verdreht—dann aber im nächsten Satz selbst alles verdreht und den 'klaren Kopf' plötzlich auf etwas ganz anderes bezieht: ja, da will der freche Kerl ihn wohl aufziehen!

In Anerkennung des Treffers zeigt Basilio so viele Zähne, wie er nur kann, und gibt (nur ganz leicht verdrossen) zurück: "Nais kong hindi nila o saktan ang damdamin ng kanilang mga panginoon. Ngunit ikaw ay palaging kaya mabilis na gumawa ng pagkakasala, paano maaari isang tao maiwasan ito?"[1]

Gar nicht so dumm, nein. Nur ein jüngerer Sohn, der es gewohnt ist, dass eh bei allem der Ältere zuerst gefragt wird und dann ist die Sache erledigt? Vorhin jedenfalls, als Basilio erklärte, wie er sich das vorstellte mit dem nächsten Friedensvertrag zwischen Korak und Norga-Krangel, da meinte er auch ein kurzes Aufflackern des Verstehens in Barkas' Augen gesehen zu haben. Nein, gar nicht so dumm. Und wahrscheinlich interessiert er sich sogar für Politik.[2]

Herrje, Basilio, weißt du auch, was du da tust? Du hast doch einen Plan, oder? Ich weiß, dass du einen hast... na ja, den Keim einer Idee... irgendwas mit 'Vertrauen aufbauen' kommt darin vor oder etwas ähnlich aberwitziges... hoffentlich kostet es dich nicht deinen Kopf!

Den "Freund" scheint Barkas jedenfalls halbwegs ernst gemeint zu haben. Das ist ja mal ein Anfang.

Doch jetzt konzentriert Basilio sich erst einmal auf das laufende "Verhör" im Wagen und muss feststellen, dass es außer ihm noch andere gibt, die ganz und gar nicht bei der Sache sind. Auch Manik und der Gefangene reden, statt über die Überfälle auf Karawanen und Höfe in dieser Gegend, lieber über hübsche Ärsche und Frauen namens 'Helga'—Verlobte? Schwester?—und Grünhäute, die irgendwo irgendwen abgeschlachtet haben. Basilio benötigt ein paar Gedankengänge mehr, als ihm lieb ist, um zu kapieren, dass hier von Orks die Rede ist.

"Ich finde es verwirrend, wenn die Leute auch Orks 'Grünhäute' nennen", mault er. "Grünhäute, das sind die Kargi. Die Haut der Orks soll ja überhaupt mehr grau also grün sein, oder bestenfalls 'schmutziggrün', nicht so ein reines, sattes, gleichmäßiges—" Er unterbricht sich. Bilder tauchen in seinem Kopf auf: Bilder mit reichlich Haut, reiner, sattgrüner, samtweicher Haut... und definitiv ein sehr hübscher...

"Desto", sagt er. "Wir denken jetzt an Desto."

Dabei schaut er besorgt nach vorne, wo Tarqetik bereits mit den Soldaten spricht. "Und ihr seid euch auch ganz sicher, dass er nicht doch einen seiner abgehackten Köpfe dabei hat?" fragt er Barkas halblaut.
 1. Kargi für: "Ich wollte weder sie noch ihren Stamm beleidigen. Ihr seid aber auch immer so schnell beleidigt, wie soll ein Mensch das vermeiden können?"
 2. Sense Motive = 25
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 25.08.2015, 21:04:46
„Ihr passt darauf auf?“ Der Vorreite zieht eine Augenbraue hoch. „Und die Angriffe hören dann automatisch auf oder wie? Da habt ihr ordentlich was vor. Wenn ihr paar Mann die angreifenden Horden der Kargi aufhalten wollt. Oder möchte eure Kommandantin nur einen sehr genauen Bericht darüber wie die Kargi eingefallen sind und mit welchen Häusern sie begonnen haben. Es scheint mir nicht fair, ein paar so feine Männer an forderste Front zu stellen.“
Tarqetik blickt über die Köpfe der Soldaten in das Umland der kleinen Stadt. Seine Augen wandern die paar Morgen Land und die kleinen Wäldchen ab. „Oder gibt es hier noch gut getarnte Spezialverbände, die euch zur Seite stehen, wenn es hart auf hart kommt? Oder ist das Hauptheer ein blitzeschnelles Bataillon von berittenen Bogenschützen?“
Der Krieger lacht kurz und herzlich aber nicht beleidigend auf.

Als das Lachen vom Wind verstreut wurde, wendet sich Tarqetik wieder dem Anführer des Trupps zu. „So das war der Witz zum aktuellen Geschehen. Werden wir wieder ernst.“
Tarqetik deutet mit seinem linken Daumen über die Schulter auf den Wagen hinter sich, dann dreht er sich im Sattel und ruft etwas lauter: „Außer ein paar faulen Säcken, die sich zu gut zum Spazieren sind, ist da eh nichts drin“. Seine Worte schießen auf den Wagen zu und hämmern an die Ohren der Insaßen.
Dann sieht Tarqetik wieder den Anführer an und meint: „Glaubt Ihr etwa, dass ich eine Bande von Grünhäuten hier spazieren führe?
Dann sieht er wieder nach Dorwida und in seinem Ton ändert sich die Stimmlage, vermischt sich mit Vorfreude: „Ah dann erwartet mich ja was in der Stadt, zu dem ich nichtzu spät zu kommen möchte. Das wird eine Heiterkeit, etwas fürs Auge und dann geht der Prosit auf die Gemütlichkeit los. Das ist auch ein Grund dafür, warum mir das Soldatenleben nicht behagen würde. Alles verpasst man.“

Tarqetiks Stimme lässt die wohlklingenen Ton langsam verrauchen als er fortfährt: „Aber zu deiner „einen“ Frage: Nun Jareshs Name dürfte mehr als genug für mich bürgen. Aber da ich seinem Andenken und Wort nicht etwas schlechtes anhängen lassen will, denn Verschwiegenes kann leicht so interpretiert werden, kann ich Dir sicher sagen, was ich tue.“
Tarqetik klopft auf den Hals seines ruhig stehende Tieres und dann auf seinen Schild: „Ich sorge dafür das Waren von A nach B gelangen. Meistens über C. Wir haben uns von einer Karawane getrennt mit der wir einiges Durchgemacht haben. Ein Konvoi, der nun weiter nach Westen zieht, und wir gemütlich nach Hause. Leerer Wagen, leerer Magen. Das ist nicht mein Wagen. Daher kann ich euch nicht einfach so da rein lassen. Ihr habt Order und ich habe Zuständigkeiten bzw. Rechtfertigungen.“
Der Krieger rückt sich im Sattel etwas zurecht, als er die letzten Worte ausspricht.
„Sei kein Amtsschimmel und lass mich weiter. Ich habe die letzten Tage schlecht genug verbracht. Und in diesen Gegenden ist es momentan ja so, dass überall Gefahr lauert. Echsenmenschen am Wasser, Kargi auf Blutsuche, Elfen beim Hyänenfangen… überall kann man sich Feinde machen.“
Dann wendet Tarqetik seine Augen direkt auf die des Anführers und zieht dessen Blick auf sich: „Und ich werde doch hier nicht auch Feinden gegenüberstehen müssen, oder?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 26.08.2015, 02:50:39
Mit Wohlwollen nimmt Manik die Informationen auf, die der Gefangene recht bereitwillig preisgibt, als er anfängt so arglos über die Herkunft des Fhokki zu plappern, verfinstert sich dessen Blick jedoch rapide. Er ist jetzt zu weit weg, um ihn auszuknocken. „Sprich nicht über Dinge, die dich nichts angehen!“ zischt Manik.
Dennoch, der Mann kann ihn zu Helga führen!
Noch eben hier in Dorwida alles Regeln, Desto holen, dann ab zu den Banditen und Helga befreien. Bilder entstehen vor den Augen des Fhokki, wie seine Pfeile die Herzen der Feinde durchschlagen, Helga unversehrt in der Mitte, wie sie ihn erblickt, ihm für ihre Rettung dankt. Sie laufen mit ausgestreckten Armen aufeinander zu, doch grade als Manik die Umarmung erwartet, rammt Sie einen Dolch in seine Seite und flüstert ihm zu: „Du hast versagt!“
Der Waldläufer schüttelt sich und wird sich wieder seiner Umgebung gewahr, hält sich die Stelle, an der ihn der vermeintliche Dolch getroffen hat. Konzentration ist jetzt vonnöten. Ja. Konzentration.
Sein Blick fällt auf den Gefangenen.

Habt ihr das eben gehört? Der Mann kann uns zum Lager der Banditen führen!“, tut Manik kund, die Unruhe wegen des Tagtraums ist ihm möglicherweise noch anzumerken. Seine Stimme stockt ein wenig. „Ich denke wir sollten dafür sorgen, dass die Wachen ihn nicht in ihre Griffel kriegen. Er könnte uns zu den Hintermännern der ganzen Aktion hier führen!
Dass Barkas die Wachen wiedererkennt, beruhigt Manik nicht im Geringsten. Wer weiß schon, was hier wirklich vorgeht. Er erinnert sich an die Szene auf dem Dorfplatz vor einer Woche. Sind die Soldaten nur mit Feuereifer dabei und auf das Komplott reingefallen, oder sogar Teil des Plans? Hinter dem Wagen zu bleiben, ist zunächst sicherer.
Daraufhin lugt Manik einmal um den Wagen herum nach vorne, zu Tarqetik, und versucht irgendwas zu erkennen, doch ihm fällt nichts auf. Tarqetik jedoch zeigt genau in dem Moment in ihre Richtung und ruft was von faulen Säcken.

Nachdenklich kratzt sich Manik über das Kinn. „Wie heißt du eigentlich?“, wendet er sich wieder an den Gefangenen. „Wenn du gefragt wirst, bist du einer von uns, klar? Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass das in deinem Interesse liegt. Hab‘ dir ja gesagt, was sie hier gerne mit Leuten die an den Überfällen beteiligt waren, machen würden. Stichwort baumeln lassen. Und du Kirus, versteck den Dolch wenn die Soldaten in den Wagen schauen wollen.“ Unbehagen macht sich in Manik breit, als er durch den Wagen vor zu Barkas schaut. "Barkas, du wirst doch nicht auf die Wachen losgehen, sofern sie uns passieren lassen wollen, oder? Das wäre nämlich nicht sehr förderlich, was die Befreiung Destos angeht. In der Ruhe liegt die Kraft.“ Ein deutliches Schmunzeln huscht über Maniks Lippen, wenn er wieder zu Ironie in der Lage ist, scheint sich ihre Lage wohl zu bessern.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 01.09.2015, 22:48:01
Überrascht schaut Barkas zu Basilio, als dieser ihm vorwirft, schnell beleidigt zu sein. "Hindi ko nasaktan, Basilio. Lamang ako ay natutuwa sa iyong pagpili ng mga salita."[1] Als ob er seine Worte unterstreichen wolle, klopft er dem Koraker auf die Schulter. Basilio reißt die freundlich gemeinte Geste fast vom Rücken seines Rappens - die Herzlichkeit der Ukhtark.

Es ist wahrlich schwer, aus dem jüngeren Soh des Guls vollends schlau zu werden. Mit Sicherheit ist er noch längst nicht so beherrscht und erfahren, wie Mago. Wahrscheinlich wird er das auch nie sein - dafür scheint sein Blut noch einmal heißer zu kochen, als das seiner Stammesbrüder; das hat man im Getümmel des Kampfes deutlich in seinen Augen gesehen, wenn auch nur kurz. Aber er ist auch nicht der grobe und einfältige Schlächter, als welche die Kargi gerne von den Menschen dargestellt werden.

Dieses vorurteilsbehaftete Bildnis bietet sich an bei Barkas - ja, es drängt sich beinahe schon auf. Der wulstige Rücken ist der eines Ochsen, breit und stark genug, um gleich zwei Männer darauf zu tragen. Die mächtige Brust hebt und senkt sich im Takt der tiefen Atemzüge. Das Gesicht ist nicht das Werk eines großen Meisters, sondern eher mit grober und eiliger Hand gemeißelt - harte Züge, tiefe Augenhöhlen, buschige Brauen, eine Plattnase.

Doch in den tiefliegenden, orangenen Augen funkelt ein wacher Verstand. Die Gefährten haben den Mann erblickt, als er wie ein Tier geprügelt und gehetzt in seinem Käfig saß und allem und jedem misstraute. Es scheint, als würde nun langsam der wahre Charakter des jüngeren Bruders hervorkommen. Und der scheint deutlich vielschichtiger, als zunächst gedacht.

Das alles geht Basilio durch den Kopf. Er weiß nicht, ob Barkas auch ein großes Interesse an der Politik hat. Nach allem, was er von ihm gesehen und gehört hat, überlässt er dieses Feld wohl lieber dem Serogul. Doch ganz sicher denkt der Ukhtark oft über Götter, die Welt und die Umwelt nach - und irgendwann umfasst Politik alle diese Ebenen, selbst die Götter.

"Der Kargi sollte sich lieber im Wageninneren verstecken", ruft Elrynor und zieht damit die Aufmerksamkeit auf sich. "Oder wollt ihr denen da vorne wirklich noch eine Grünhaut präsentieren? Die sind durch den irren Brandobiner schon verwirrt genug."

"Ich verstecke mich nicht", antwortet Barkas mit kehliger Stimme. Der Ukhtark schaut über die Schulter finster zum Elfen hinüber. Dann wendet er sich an die anderen. "Ich verstecke mich nicht", wiederholt er. "Wir sind hier mit Beweisen für die Unschuld der Ukhtark. Also muss ich mich auch nicht verstecken."

Dann mischt sich Manik ein und schlägt vor, den Gefangenen zu verstecken und seine Identität nicht preiszugeben. Als er dann auch noch seine Sorge bezüglich Barkas äußert, schüttelt der Ukhtark den Kopf. "Nein, Manik.", sagt dieser. "Ich werde nur aufrecht zu den Menschen gehen. Wir - die Ukhtark - sind bereit für Krieg und für Frieden. Mal sehen, was die Menschen uns geben wollen." Nach kurzer Pause fügt er hinzu: "Was den Gefangenen angeht - das ist mir einerlei. Aber wenn wir das Lager der Männer finden können, die uns in die Falle gelockt haben, dann werde ich sie jagen und zur Strecke bringen."

Mit diesen Worten holt die kleine Karawane auch schon Tarqetik ein. Der verängstigte Gefangene hat nur noch die Zeit, hastig bei Maniks Worten zu nicken und seinen Namen preiszugeben: "Bosol", krächzt er noch heraus.

Den Soldaten bietet sich ein verworrenes Bild. Basilio, Barkas und Elrynor auf ihren Pferden, dazu auch Grimnir und Tharon sind klar zu erkennen. Sanjan sitzt auf dem Kutschbock und führt den Wagen. Bosol und Kirus sind im Wageninneren und vor Blicken sicher. Und Manik? Der hat sich zur Seite in den Schatten einiger naher Bäume geschlichen. Doch ob seine Tarnung gut genug ist, um den Blicken der Wachen zu entgehen, muss sich noch zeigen.[2]

Der Kommandant des Trupps schaut - wie auch einige seiner Männer - verdutzt zu Tarqetik und den herannahenden Gefährten."Tut mir Leid", sagt er schließlich. "Befehl ist Befehl - ich muss mir jeden Wagen ansehen, bevor ich ihn passieren lasse. Jaresh Dorguln ist ein ehrenwerter Mann. Wenn ihr uns den Wagen vorzeigt, habt ihr nichts zu befürchten. Und da ihr nur Händler seid, wenn ich dich richtig verstehe, habt ihr auch keinen Grund, ihn uns nicht zu zeigen."
 1. Kargi: Ich bin nicht beleidigt, Basilio. Ich war nur belustigt durch deine Wortwahl.
 2. An Manik: Bitte einmal auf Schleichen/Stealth würfeln
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 02.09.2015, 01:14:52
"Hindi mo, Barkas, ang lahat ng sa iyo!" seufzt Basilio, als er wieder Luft bekommt. Es ist nicht zu fassen, der Kerl versteht aber auch gar nichts richtig. "Ang iyong berdeng balat ganap pangkalahatan. Sa mga bagay na sinasabi ay kung paano salamangkahin hilaw itlog. Sa dalawampu't ng mga ito sabay-sabay! Sa mas maraming mag-alala tungkol sa isang beses, ito ay hindi pagpunta."[1] Diesmal zwinkert er, damit Barkas hoffentlich kapiert, dass die Worte nicht ganz ernst gemeint sind. Ein wenig ja schon, aber nicht ganz. Ob es diese Kategorie im Denken eines Kargikriegers überhaupt gibt?

Doch inzwischen sind sie fast beim Wachposten angelangt. Da kommt der Elf mit einem seltsamen Vorschlag.

"Was, verstecken? Quatsch. Erstens, haben wir nichts zu verbergen, zweitens haben die ihn längst gesehen, und drittens wäre das kein guter Auftakt für Verhandlungen. Abgesehen davon könnt ich mir vorstellen, dass die Soldaten da drüben Barkas' Gegenwart weitaus gelassener aufnehmen werden als der übereifrige Bürgermeister. Vielleicht können sie uns gar helfen, diesen und andere Leute im Ort zu beruhigen. Warum seht ihr in allem und jedem immer nur einen potentiellen Feind statt eines potentiellen Verbündeten? Also, los, bester Fuß vor!"

Basilio sieht auffordernd zu Sanjan hinüber, welcher vorhin für ein ehrliches Vorgehen plädiert hat. Außerdem ist es ja ihr Auftrag gewesen, nicht Basilios, der nicht einmal die Details kennt. Soll Sanjan also den Anfang machen.

Da allerdings schnappt Basilio die letzten Worte des Kommandanten auf—Wie, was, wir sind Händler? So hat Tarqetik uns vorgestellt?—und ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Händler! Ja, das will er gern übernehmen, Gryphius Hengrimm zu Diensten, mit Wagen und Wachen, die Waren geraubt. Schon will er vor mit wichtiger Miene und geschwellter Brust, da fängt er Sanjans Blick auf und sinkt in sich zusammen. Keine Lüge mehr in seiner Gegenwart oder er will ihm den Arm abtrennen, oder so ähnlich hat es doch geheißen.

Schön, also doch Sanjan vor.
 1. Kargi: "Nicht du, Barkas, ihr alle!" – "Ihr Grünhäute ganz allgemein. Mit euch zu reden ist wie mit rohen Eiern zu jonglieren. Mit zwanzig Stück auf einmal! Auf so viel auf einmal achten zu müssen, das kann nicht gutgehen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.09.2015, 10:42:30
Doch Sanjan rüht sich kaum auf dem Kutschbock. Auch wärend des Vorschlages vom Elfen und den Einwänden hatte erweiter vorraus geblickt, so als gäbe es da nichts zum Besprechen. Vom stehenden Wagen aus blickt er zu den Soldaten, die hoffentlich das waren was sie zu sein scheinen, und zu Tarqetik. Auch er hat die Worte des Kommandant gehört. Als Händler hatte der Krieger sie also vorgestellt. Einen Moment braucht der Dejy um zu verstehen, denn ja im Prinzip handelten sie auch. Nicht mit Waren zu direkten gebrauch sondern mit Informationen, der Heilkunst und auch ihrer eigenen Manneskraft. Söldner, wenn man es so wollte, waren damit Händler die ihr eigenes Selbst als wiederverwendbare Ware verkauften.
Mit diesen Überlegungen atmete Sanjan tief ein. "Nur zu. Erschreckt nur nicht. Wir haben da auch welche drinne, die mit dem Ruhen an der Reihe sind. Einer von ihnen ist auch noch schwer verletzt. Aber keine Sorge, er ist versorgt."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 02.09.2015, 22:30:14
Als sie sich den Soldaten nähern, huscht Manik hinüber zu einer kleinen Baumgruppe. Sicher ist sicher. Würde einer der Männer den Wagen kontrollieren, hätte er sonst keinen Platz zum ausweichen.
"Schön brav sein, Bosol." flüstert er dem Räuber noch zu, dann ist er auch schon weg.
Seine Konzentration gilt der Szenerie vor ihm. Genau beobachtet er die Soldaten und achtet auf deren Bewaffnung und Verhalten, sollten sie sich kampfbereit machen, will er als Erster bereit sein.[1]
Die Bäume stehen nicht sehr dicht beieinander und auch das Gestrüpp wächst nicht allzu üppig. Dennoch versucht Manik unbemerkt zu bleiben, indem er sich rasch von Baum zu Baum bewegt und unnötige Geräusche vermeidet. Einmal tritt er dennoch auf einen kleinen Ast, dessen Knacken ihm bedrohlich laut vorkommt und ihn zu einem leisen Fluchen verleitet, während er regungslos in Deckung verharrt.[2]
 1. Wahrnehmung = 19
 2. Stealth = 11
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 03.09.2015, 17:34:00
Der Krieger drück seine Augen mit Daumen und Zeigefinger am Nasenrücken etwas ein.
"Na wenn es Dir Freude macht, dann schau dir den Wagen an, Feldwebel."
Tarqetik treibt sein Pferd etwas zur Seite und macht den Weg für die Soldaten frei. In einem sehr langsamen Schritt trottet sein Pferd nun auf die Bogenschützen und die anderen Soldaten zu. Scheinbar so als hätte das Pferd von sich aus diese Bewegung getan.
Als der Anführer ihn passiert hat, kontrolliert Tarqetik noch kurz seine Waffen. Ein flüchtiger Blick auf den Wagen, Sanjan und den Rest, zieht seine Lippen an einem Mundwinkel leicht nach oben.
"Nur immer Vorsichtig mit den Pferden, die sind wie der Rest bedacht darauf, dass sie nach Hause kommen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 03.09.2015, 20:13:57
Entgegen seiner vorigen Worte, vonwegen "potentielle Verbündete" hat Basilio nun doch plötzlich Sorge, dass die Wachen womöglich mit dem Räuberhauptmann unter einer Decke stecken oder sich der ein oder andere zumindest nicht zu fein wäre, gegen entsprechende Bezahlung einen kleinen Auftrag für diesen Edmond Sildan zu erledigen: also zum Beispiel einen lästigen Zeugen zu entsorgen. Er schaut sich die Herren Soldaten ganz genau an, sowie deren Pferde in der Nähe. Sieht einer davon so aus, als sei er—oder es—vor kurzem noch lang und stramm geritten?[1]

"Was mich ja ein bisschen wundert", sagt er dabei in seinem leutseligsten Plauderton zum Kommandanten, um diesen ein wenig abzulenken und zudem von ihrer aller Harmlosigkeit zu überzeugen[2], "ist warum Ihr Euch mehr für unseren Wagen interessiert als für den stolzen Kargikrieger an unserer Seite. An anderen Orten, da bin ich mir sicher, täten wir mit ihm ein tolles Aufsehen erregen, so wild und stattlich wie er ausschaut! Also ich zum Beispiel täte ganz furchtbar erschrecken, wenn so ein Kerl plötzlich vor mir auf der Straße steht und ich kenne nicht einmal seine Absichten. Das Herz täte mir in den Hals hüpfen vor banger Sorge um mein Leben! Das wäre vielleicht anders, wenn ich so wehrhaft wäre wie Ihr. Aber vielleicht ist der Anblick eines Kargis hier in der Gegend auch einfach nichts ungewöhnliches, ja, etwas alltägliches, dass Ihr ihn so gar nicht zur Kenntnis nehmt, Herr Hauptmann?"

Basilio lächelte liebenswürdig und redete den Kommandanten zum Schluss auch mit seinem korrekten Rang an.[3]
 1. Perception = 15
 2. Bluff = 13
 3. Ist's ein Feldwebel oder was? Kann Basilio das erkennen? Wenn ja, dann soll oben in der Lücke der korrekte Rang stehen. Kommentar SL: Ist ein Hauptmann und Basilio kann das erkennen - eingefügt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 09.09.2015, 14:03:19
Als Sanjan und Tarqetik den Soldaten die Erlaubnis erteilen, ins Wageninnere zu schauen, deutet der Anführer der kleinen Gruppe zweien seiner Männer an, dem nachzukommen. Die beiden kommen vor. Einer legt die Hand auf den Knauf seines Schwertes, während der andere den Vorhang des Wagenzelts zur Seite zieht.

Trübes Licht fällt durch den Spalt im Vorhang ins Innere; Bosol liegt weiterhin auf den Fellen. Der Verband an Schulter und Brust ist dank Sanjans Bemühungen frisch. Der Mann scheint eingenickt zu sein. Kirus neben ihm schaut zu den Soldaten auf. "Alô", sagt der Junge - Sanjan erkennt den örtlichen Dialekt des Defohi-Stammes. Anscheinend ist der Junge so nervös, dass er unbewusst zu seiner Muttersprache gewechselt ist, anstelle seinen Gruß in der Handelssprache vorzubringen. Der Defohi-Dialekt ist nah am Sprech der Bahir, so dass der Schamane sich mit dem Jungen, wenn nötig, auch in der eigenen Zunge unterhalten könnte. Kurz keimt bei ihm die Frage auf, warum ein so starker und zahlenmäßig großer Stamm, der derzeit auch einige Spannungen mit der sesshaften gakelitischen Bevölkerung durchmacht, diesen Jungen nicht in seinen Schoß zurückholt, doch die aktuellen Ereignisse lassen keinen Raum, diesen Gedanken weiterzudenken.

Der Schamane sieht, dass Kirus Fingerknöchel und Kuppen weiß schimmern. Der Junge ist angespannt und versucht es so gut wie möglich zu verbergen. Zum Glück scheinen die Soldaten das nicht zu bemerken. "Alles in Ordnung bei euch?, fragt der Mann, der die Zeltplane zur Seite gezogen hat.

Der Dejy schluckt einen Klos herunter und antwortet. "Ja - alles in Ordnung. Bosol ist verletzt, wir wollen ihn in Dorwida verarzten lassen."

Der Soldat schaut noch einmal ins Zeltinnere und begutachtet den Rest der Einrichtung, ohne etwas verdächtiges zu erkennen. Dann sieht er fragend zu seinem Kameraden hinüber. Als auch dieser mit einem Kopfschütteln verneint, lässt er die Plane sinken.

In all dieser Zeit hat Barkas noch kein Wort gesprochen. Er sitzt schräg hinter Basilio und Sanjan auf seinem Ross. Anscheinend haben Tarqetiks imposante Erscheinung und der Wagen an sich die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich gezogen. Als dann noch der Koraker und Sanjan gesprochen haben, haben sich die Augen der Männer vollständig von Barkas und Elrynor abgewandt.

Als Basilio dann aber anfängt zu sprechen und auf Barkas hinweist, geht ein Rauhnen durch die Reihen. Stahl klirrt, als drei Schwerter aus den Scheiden gezogen werden, und verschreckt die Pferde, so dass sich Tarqetiks und Basilios reittiere sogar aufbäumen. Der Hauptmann - der Koraker erkennt den Rang des Mannes - ist einer von denen, die die Klinge gezogen haben.

"Bei den Göttern!", ruft er. Zwei andere Männer legen Pfeile an die Sehnen und spannen die Bögen. Einen Augenblick lang scheint es, als würde der Trupp zum Angriff übergehen. Doch dann beweist der Hauptmann, dass man ihn wohl nicht umsonst zu einem solchen ernannt hat.

Nachdem der erste Schock überwunden ist, senkt er die Rechte mit der Klinge wieder ab und hebt die Linke beschwichtigend in Richtung seiner Männer hinter ihm. "Was bei den Feuern von Tartaros hat das zu bedeuten? Sprecht schnell!"

Und der Kargi antwortet, bevor einer der anderen Gefährten etwas sagen kann. "Ich bin Barkas, Sohn des Hulad - Hirogul der Ukhtark", ruft er mit fester und rauchiger Stimme - einer Stimme, die Menschen, die ihn als Feind einschätzen, vor Furcht die Nackenhaare aufstellen muss. Während er spricht, treibt er sein Pferd an und reitet zwischen Basilio und Sanjan hindurch mit erhobenem Kopf, aber ohne Eile in die erste Reihe, so als wolle er sich den Männern besser zeigen. Wenn das als beschwichtigende Geste gemeint war, so könnte sie durchaus auch als ungewollte Drohung enden, geht es da seinen Gefährten durch den Kopf. Die wulstigen Muskeln an breiter Brust und mächtigen Schultern schimmern in der Sonne, die Hauer blitzen im Schein auf wie weißes Gold. Und natürlich sind da die orangeroten Augen.

Basilio sieht das alles, doch entgegen aller Logik bleiben seine Gedanken für einen Augenblick an nur einem Wort hängen. Der Koraker erinnert sich an den Terminus aus seinem Sprachunterricht. Während Serogul für "Kronprinz" in der Sprache der Kargi steht und die Bezeichnung stets dem ältesten Sohn des Guls zukommt, ist Hirogul die Bezeichnung für alle anderen, jüngeren Söhne des Hauses. In gewisser Weise auch eine Bezeichnung für ihn selbst.

Seine Ausbilder hielten es für wichtig, dass die Kadetten diese Termini kennen. Immerhin waren Söhne des Guls stets lohnenswerte Ziele - es konnte nicht schaden, ihren Titel beim Lauschen feindlicher Rufe oder dem Lesen feindlicher Depeschen schnell zu erkennen.

Nun bot sich einer dieser Männer freiwillig den Menschen an. Mago hätte wahrscheinlich passendere Worte gefunden. Er hätte nicht so grimmig geblickt, wie sein jüngerer Bruder eben gerade. Vielleicht wäre er gleich vorgeritten, damit seine Entdeckung keinen Staub aufwirbelt. Und er wäre sich seiner einschüchternden Erscheinung bewusst gewesen. Aber Mago war nicht hier. Und Barkas gab sein Bestes. Er blieb wie versprochen ruhig und besonnen: "Ich bin hier, um meinen Waffenbruder, den die Menschen von Dorwida gefangen halten, zurückzufordern. Und um euch auszurichten, dass die Ukhtark keinen Streit mit den Menschen dieses Landstrichs suchen. Wir haben euch nicht angegriffen. Lasst uns durch."

* * *

Manik beobachtet die Szene aus knapp hundert Fuß Entfernung. Es grenzt an ein Wunder, dass die Wachen ihn nicht bemerkt haben - für seine Verhältnisse war er nicht besonders leise gewesen. Aber gegen einen ehemaligen Gladiator in Drohlaune, einen Wagen samt Insassen und einen Kargi verblasst wohl jeder periphere Eindruck.

Gerade will der Fhokki ruhig durchatmen, als ihn eine sanfte Stimme über und leicht hinter ihm wie ein Blitz trifft. "Hallo, guter Mann."

Überrascht reißt der Waldläufer den Kopf nach oben, um die Quelle auszumachen. Zunächst ist nichts zu sehen. Die Sonne scheint durch das Blätterwerk und kreiert ein unregelmäßiges Schwarzweißmuster, das in den Augen brennt - dann erkennt er eine Verdickung und hört ein Kichern. Eine Sekunde später landet eine kleine Gestalt neben einem der Baumstämme auf dem Laub.

"Sachte, sachte", sagt das Mädchen - es scheint ein Kind zu sein. "Ich will ja nicht, dass du mich in deiner Aufregung erschießt. Für einen Jäger machst du beim Herumschleichen ziemlich viel Lärm. Aber der alte Mann scheint wohl auf das richtige Pferd gesetzt zu haben, als er euch vor einer knappen Woche angeheuert hat. Ich muss gestehen, als ich euch in der Taverne aufgegabelt habe, hatte ich selbst wenig Hoffnung, aber ich konnte Jaresh die Bitte einfach nicht abschlagen."

Sie deutet mit dem Finger in Richtung Dorwida. "Die Verhandlung über den Kargi beginnt wohl in ungefähr einer Stunde. Der Richter ist zwei Tage früher zurückgekehrt, deswegen wurde sie vorgezogen. Jaresh ist vor Ort - er hat mich gebeten, hier nach euch Ausschau zu halten und euch mit den Wachen zu helfen, falls ihr auftaucht - jede Minute könnte zählen."

Da fällt es Manik endlich wie Schuppen von den Augen. Vor ihm steht Jemma - der Halbling, der ihn, Ragnar und Tarqetik in der Taverne von Dorwida angeheuert hatte. Nur fünf oder sechs Tage sind vergangen, aber ihm kommt es so vor, als wäre es vor einer Ewigkeit gewesen - so viel ist in der Zwischenzeit passiert.

Jemma lächelt wieder ihr schelmisches Lächeln, an dass er sich noch gut erinnern kann. "Wenn ich den großen, grünen Muskelprotz da betrachte, scheint ihr ja Erfolg gehabt zu haben. Nur den armen Hrajr und seine Männer packt ihr irgendwie falsch an. Erst Bedrohen, dann Anlügen und jetzt fordert auch noch ein Kargi unverblühmt Einlass in die Stadt. Warum habt ihr es nicht mit "Wir sind im Auftrag von Jaresh Dorglun unterwegs und haben wichtige Neuigkeiten für den Bürgermeister Hiram Sulu und die Offizierin Lihana Ejdarn" versucht? Ich meine, ich habe ja selbst ein gesundes Misstrauen gegenüber der Wahrheit, aber ab und an als Ausnahme kann man doch bei der bleiben."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 12.09.2015, 23:20:04
Entgeistert starrt Manik die Halblingsfrau an. Er hat sich so sehr auf das Geschehen am Wagen konzentriert, dass er sie erst bemerkt hat, als er angesprochen wurde. Und auch der Wagen ist es, zu dem jetzt wieder sein Blick gleitet, kurz, um zu gucken ob er eingreifen muss, dann widmet er sich wieder Jemma. Zähneknirschend mustert er sie von oben bis unten, innerlich schon wieder fluchend. Sicher, man sagt Halblingen nach, sich hier und dort gut verstecken zu können, trotzdem war er vorhin unachtsam und das ärgert den Waldläufer sichtlich.
Wir waren uns nicht sicher, ob es sich um einen echten Wachtrupp handelt und daher etwas misstrauisch.“, erwidert der Fhokki kurzerhand. Eindringlich schaut Manik Jemma in die Augen und fragt sich, wieviel er ihr jetzt schon erzählen soll. Da die Zeit drängt, erstmal nicht viel. „Die ganze Geschichte erzählen wir euch später. Kurz gesagt steckt ein Trupp Räuber hinter den Angriffen auf die Karawanen und soll sowohl über Kargi- als auch über Gakelitenverkleidungen verfügen.

Einmal schwer durchatmend fährt der Fhokki fort, nachdem er noch einmal rüber zum Wagen geschaut hat. „Wenn die Verhandlung schon in einer Stunde beginnt, sollten wir uns beeilen. Also? Wie kriegen wir diesen Hrajr dazu uns mitsamt Wagen durchzulassen? Wie wäre es, wenn du dorthin marschierst und dem guten Mann verklickerst, was du mir grade als Wahrheit in Erinnerung gerufen hast, so als Gesandte Jareshs, hm? Ich hab‘ da so meine Zweifel, dass der arme Mann – oder seine Schützen -  so positiv darauf reagieren würden, wenn zusätzlich zu den drei von dir genannten Punkten noch ein augenscheinlich lauernder Bogenschütze aus dem Wald spaziert, es könnte ihn gar noch mehr verschrecken. Mal abgesehen davon, dass ich mir den Namen des Bürgermeisters damals schon nicht gemerkt habe und bis dort vor bestimmt nochmal vergessen würde.“ Jemmas schelmisches Lächeln erwidert Manik jetzt mit einem eigenen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 13.09.2015, 11:07:50
Innerlich schlägt sich Sanjan die Hand an den Kopf. Ach was die Wunden wieder aufreißen, der Schlange hätte er eher androhen sollen, ihm seine Zunge rauszureißen und an die Stirn zu nähen. Was hat sich Basilio nur dabei gedacht, die Wachen auf ihren Kargikrieger aufmerksam zu machen. Im Prinzip kann es wie ein Hilferuf armer Händler gedeutet werden, die von den Kargi bedroht werden, und so einen Spion ins Dorf schleusen sollen. Dabei war die Kontrolle doch gut verlaufen. Ähnlich wie bei Kirus wurden Sanjans Knöchel weißer, als er die Zügel fester umgreift. Was für ein Mist und Barkas stieg auch noch ein. Das kam davon, wenn jemand eine ellenweite Interpretation als Begründung für die Anwesenheit nutzte. Nur Tarqetik in den Karren zu fahren, war auch keine Option gewesen.
Für einen Moment schließt der Dejy seine Augen. Die Fingerknochen bekommen wieder Farbe. Wenigstens hielt der Soldat noch inne, es ist also noch längst nicht das Kind in den Brunnen gefallen und Tarqetik kann seine Klingen stecken lassen. „Ihr seht also, dass uns die Zeit drängt. Der Kargi möchte seine Botschaft den Ältesten des Dorfes und dem Bürgermeister überbringen, und wir haben auch noch etwas dazu zu sagen. Da ihr alles kontrolliert habt, über Barkas bescheid wisst, lasst ihr uns passieren?“ Der Blick des Schamanen ist auf den Anführer der Soldaten gerichtet. „Wenn ihr Barkas oder uns nicht traut, stellt eine Wache ab. Die uns ins Dorf begleitet und beim ältesten Jaresh prüfen lässt, ob wir in seinem Auftrag reisen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 19.09.2015, 16:15:03
Als Barkas endet, legt sich fühlbare, ja greifbare Anspannung über die Gruppe. Sanjan spricht ruhig und besonnen, doch in der entstandenen Stille schrecken seine Worte einige der Männer fast auf. Die Hände der noch Unbewaffneten liegen an den Schäften; diejenigen Soldaten, die bereits Schwerter gezogen haben, heben die Spitze langsam vom Boden. Der Anführer der Gruppe schaut grimmig zum Kargi, während dieser den Blick erwidert.

Dann, plötzlich, schneidet eine laute, helle Stimme durch die Szenerie. "Hrayr! Ruhig Blut, Mann!" Der Anführer des Trupps schaut zur Quelle, ebenso wie auch die anderen Soldaten und die Gefährten. Schräg hinter dem Wagen, aus der Richtung einer kleinen Baumgruppe nähern sich zwei Gestalten. Basilio, Tarqetik und Sanjan brauchen nicht lange, um die größere als Manik zu erkennen. Bei der kleineren dauert es länger, doch zwei der Männer kennen sie und schon bald fällt auch hier der Groschen: es ist Jemma, die Halblingsfrau, die sie in der Schenke von Dorwida im Auftrag von Jaresh Dorguln angeheuert hat. "Sag deinen Leuten, sie sollen die Schwerter senken!", ruft der Halbling noch einmal, während sich das Duo endgültig der Gruppe nähert.

"Jemma?", fragt der Anführer der Gruppe überrascht. "Was machst du hier? Und warum mischst du dich ein?"

"Das sind die Leute, die Jaresh Dorguln losgeschickt hat, um mit den Kargi zu verhandeln. Ich weiß es, Hrayr - ich habe sie angeheuert" Die kleine Frau blickt dem Hauptmann bestimmt in die Augen. "Du hast schon mal gegen Kargi gekämpft. Ich bin mir ziemlich sicher, du willst das nicht wieder tun, wenn es nicht unbedingt sein muss. Lass die Leute durch - ich bürge für sie. Wenn du willst, dann mach es, wie der Dejy vorgeschlagen hat. Sollen zwei deiner Männer uns begleiten."

Es ist schwer zu sagen, ob Barkas' Appel, Sanjans Worte, oder Jemmas Rede den Ausschlag gibt - wahrcheinlich ist es ein Zusammenspiel von allem - doch der Hauptmann gibt abermals das Zeichen an seine Männer, sich zurückzuhalten.

Er schaut noch einmal zu Tarqetik und dann zu Barkas, der immer noch hoch aufgerichtet und mit grimmigem Ausdruck auf seinem Ross sitzt, dann wandert sein Blick zurück zu Jemma. "Und du bist dir sicher, dass du diese Leute kennst?", fragt er.

Jemma lässt die Augen über die Gefährten schweifen. "Ich kenne sie", sagt sie und fügt leise flüsternd, so dass nur Manik es hören kann, hinzu: "Zumindest die meisten."

Hrayr überlegt noch einige Augenblicke, doch schließlich fügt er sich. "Also gut", sagt der Hauptmann. "So soll es sein. Wir lassen euch durch. Pretos, Ortan - ihr begleitet die Gruppe nach Dorwida zum Gericht."

* * *

Und so macht sich die Gruppe eilig nach Dorwida auf. Rechts und Links passiert man die Güter der Landbesitzer in immer dichterer Bebauung - Arbeiter auf den Feldern blicken und beschirmen die Augen, um sich die seltsame Gruppe näher anzusehen. Doch keiner tritt heran.

Irgendwann fällt einem wohl Barkas auf - ein älterer Mann, der aufgeschreckt aufschreit und dem jüngeren neben sich eilig seine Entdeckung mitteilt. Beide lassen die Sensen fallen und laufen zum Landhaus. Jemma verzieht den Mund. "Nichts für Ungut, Hirogul, aber du solltest besser erstmal einen Kapuzenumhang rüberwerfen - ginge das? Wenn wir an jedem Landhaus erstmal lang und breit erklären müssen, warum du Richtung Dorwida reitest, fürchte ich, werden wir nicht mehr rechtzeitig zur Verhandlung ankommen."

Die Halblingsfrau macht eine kurze Pause. "Und außerdem wäre es doch arg langweilig", fügt sie mit schelmischem Lächeln hinzu. Ein plumper Witz - aber authentisch. Sie schafft es, damit die Spannung rauszunehmen. Ob nun deswegen, oder nicht, Barkas nickt und legt sich den zerschlissenen, braunen Umhang um, den ihn Kirus aus dem Wageninneren reicht. Die mächtige Brust und die breiten Schultern zeichnen sich immer noch deutlich unter dem Stoff ab, doch für einen flüchtigen Beobachter aus einiger Entfernung sieht der Ukhtark nun wie ein menschlicher Hühne aus.

So reitet die Gruppe schließlich in Dorwida ein und begibt sich auf direktem Wege zum Dorfzentrum und dem Rathaus, in dessen großer Halle die Verhandlung stattfinden soll. Die Straßen der Stadt scheinen wie leergefegt. Bis auf einen kleinen Trupp Gardisten am Dorfeingang, der die Gruppe nach Hinweis der beiden abgestellten Begleiter durchlässt, ist weit und breit niemand zu sehen. Kurz wundern sich die Gefährten über diesen Umstand, doch schon bald ist dieses Rätsel gelöst: Die Dörfler haben sich samt und sonders auf dem Hauptplatz in der Mitte des dorfes versammelt.

Manik und Sanjan stutzen, als sie die Menge zunächst hören und dann bald, nach dem Einbiegen zum Platz auch sehen. Hier auf diesem Grund hatten sich vor einer knappen Woche bereits die Menschen versammelt, als der Bürgermeister über den letzten Agriff der Kargi berichtet hatte. Hier hatten sie beide gestanden und dem Wortgefecht zwischen Hiram Sulu und Jaresh Dorguln gelauscht. Nun drängen sich allem Anschein nach noch einmal doppelt so viele Menschen auf dem runden Platz, wie damals.

Als Reiter samt Wagen auf den Platz einlaufen, teilt sich die Menge, zwar widerwillig, aber stetig. Auch hier sind einige Wachen postiert - es ist ein Glücksfall, dass Hrayr, der Hauptmann, zwei seiner Männer mitgeschickt hat; wieder einmal verständigen sich diese mit den anderen Soldaten und letztere Helfen, einen korridor zu schaffen. Einer der Begleiter tritt vor und ruft: "Die Männer müssen zur Verhandlung. Sie bringen Neuigkeiten über die Kargi."

Bevor eine der Wachen etwas erwidern kann, ertönt der Schrei einer Frau: "Kargi! Ein Kargi!" Die Bäuerin deutet mit dem finger auf Barkas, dem gerade seine Kapuze vom Haupt gleitet. Geschrei und Gemurre erhebt sich in der Menge. Die Situation droht, zu eskalieren.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 21.09.2015, 11:34:09
Etwas angespannt sitzt Tarqetik im Sattel, als sich der kurze Zug auf den lehmig schlamm bedecken Straßen der kleinen Stadt, einem akustischen Lageplan folgend, einen Weg zum Hauptplatz bahnt und dort auf eine nicht gerade ruhige Menschenansammlung trifft.

Nachdem sich das Treffen mit dem kleinen Wachtrupp in Wohlgefallen aufgelöst hatte, hatte Tarqetik zuerst noch etwas entspannter gewirkt. Das Leder von Sattel und Handschuh der Kampfhand hatten erlösend geknarrt als die Schenkel an den Pferdeflanken entkrampft wurden und der Griff um das Schwertheft gelockert wurde und sich die Hand nun leger auf den Knauf des Sattels legte, wo sie die Zügel wieder aufnehmen konnte. Das Visier wurde wieder geöffnet und der Blick weitläufiger auf Mensch, Land und Stadt gerichtet.
Die Hilfe von der Halblingsdame und den Soldaten dankend angenommen, reiht sich Tarqetik hinter der Begleitung und vor dem Wagen ein, als sich der Trupp Richtung Stadt wendet. Die leeren Gassen und Straßen waren kein gutes Vorzeichen für eine gütliche und harmonische Ankunft. Die scheint sich zu bewahrheiten als der kleine Truppe mit Wagen und Pferden um die Ecke biegt und auf dem Hauptplatz eintrifft.

Kurz vor der Menschenmenge hält der Söldner sein Pferd an, und verschaffte sich einen Blick über die Menge. Das kurze Schaben an seinem Bart, der die letzten Tage gesprossen war, rauschte in seinen Ohren, als dieses monotone Geräusch vom Geschrei der Menge abgelöst wird. Den Adrenalinspiegel noch nicht unter die Bereitschaftsgrenze fallen gelassen, reagiert Tarqetik sofort auf den steigenden Lärmpegel der Bürger und Bauern, das schon an Panik zu grenzen scheint.
Erst ein raschen metallisches Scharren, dann wirft die Klinge seines Schwertes einen sich kurz darin spiegelnden Sonnenstrahl blendend über die Menge hinweg als er dieses aus der Scheide zieht. Parallel dazu lässt er mit einer raschen Bewegung seines Nackens das Visier vor seine Augen fallen.
Das Schwert nur in einer Hand haltend, lässt er die Klinger vor sich einen horizontalen Bogen ziehen, wobei die Spitze auf die Köpfe der umherstehenden Menschen zeigt. Mit dem Schwert  schafft er sich so zu beiden Seiten etwa einen Meter Abstand zu der Menge.

Mit sicherer Stimme brüllt Tarqetik gegen die langsam aufbrausende Menge: „Zurück mit euch. Pack!“[1]
Dann drückt er seinem Ross sanft die Fersen in die Flanken, und lässt es langsam über den Platz schreiten. Dabei erinnert er die leicht vordrängenden Massen daran, was ihnen blühen könnte, falls sie der ersten Wahrnung nicht folgen sollten. „Der gehört nicht Euch. Alles was sich am und um den Wagen befindet sehe ich als mein persönliches Vorrecht an, und ein ergreifendes Vorgehen gegen diese Objekte würde ich als versuchten Diebstahl und Beschädigung meiner Ware ansehen….“
Das Schwer schwenkt rasch von einer Seite zur anderen.
„Und wehe dem, der sich an meiner Ware vergreifen will. Dem erspare ich das Altern und dem Schnitter seine Arbeit.“

Die Menge nicht aus den Augen lassend, hebt Tarqetik seine linke Hand und weist mit einer kurzen aber prägnanten Bewegung derselben, den Wagen hinter sich an, ihm zum Podium auf dem Platz zu folgen.
 1. Einschüchtern: 21
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 21.09.2015, 14:21:17
Das Pferd steigt, Basilio fällt. Natürlich auf die wehe Schulter. Immerhin, den Hals hat er sich nicht gebrochen, das beweist der gellende Schmerzensschrei. Und das fürchterliche Fluchen auf Kalamarisch, welches erst aufhört, als er bei der Generation der Urgroßeltern der Soldaten angekommen ist, deren Dummheit auch schon derart verboten war, dass es besser gewesen wäre, sie hätten keine Kinder gezeugt, und überhaupt, gibt es in diesem Land keine Gesetze gegen Inzucht?

Mühsam rappelt Basilio sich wieder auf, wobei ihm so schwindelig wird, dass ihm schier die Sinne schwinden, doch Delneb sei Dank behält er sie am Ende doch beisammen. Die Zähne zusammengepresst, klopft er sich den Staub von der Kleidung und sieht sich nach seinem dämlichen Ross um. Nach kurzer Flucht wartet es nun dummbrav hinterm Wagen. Mit einem letzten Fluch (die arme Mutter des Tieres betreffend) stiefelt Basilio los, es zu holen. Dabei kommt er an ihrem Elfen vorbei.

"Ich muss mich bei dir entschuldigen, Elrynor", sagt Basilio, ohne die Stimme auch nur im geringsten zu senken. "Sie hatten Barkas doch noch nicht gesehen. Dein Vorschlag war aber auch Kappes. Im Wagen hätten sie ihn ja bloß schneller entdeckt als direkt vor ihrer Nase!"

Dann taucht Manik plötzlich wieder auf in Begleitung einer Halblingsfrau, und während diese sich bei den Soldaten offenbar für die kleine Gruppe verbürgt, grübelt Basilio über ein inzwischen allzu vertrautes Problem nach: Und wie soll ich auf dieses riesige Mistvieh draufkommen mit nur einem halben gesunden Arm? Wie bin ich denn vorhin draufgekommen? Vom Wagen aus rübergeklettert. Aber wie bin ich auf den Wagen gekommen? Gar nicht. Die anderen müssen mich aufgeladen haben mitsamt dem sonstigen Gepäck.

Also führt Basilio das Pferd am Zügel und marschiert zu Fuß in Dorwida ein, humpelnd, als letzter, und gar nicht mehr gutgelaunt. Jeder Knochen im Leib tut ihm weh. Schlimmer aber ist die Schmach, dass er sich hat werfen lassen. (Noch etwas, das in seinem Bericht nicht auftauchen würde...) Aber im Ernst, wer hätte denn ahnen können, dass die Kerle ebenso blind wie blöd sind? Immerhin schimpfen sie sich Wachen. Der da will gar ein Hauptmann sein! Das Wort besitzt hierzulande offenbar eine völlig andere Bedeutung als daheim in Korak. Diese bösen Gedanken können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Basilio Barkas momentan nicht ins Gesicht schauen mag.

Was! denkt er trotzig. Ich hab' halt gerade nicht aufgepasst. Hatte nur Auge auf den Gefangenen, weil ich dachte, dass die Kerle sich um die Grünhaut so gar nicht scheren kann nur bedeuten, der Kerl im Wagen ist ihnen wichtiger, weil sie womöglich den Auftrag haben, ihn als unseren einzigen Zeugen mundtot und überhaupt ganz tot zu machen....

Und so reicht ein düsterer Gedanke dem anderen die Klinke in die Hand. Als Basilio zur aktuellen Lage die düsteren Gedanken ausgehen, rücken solche nach, die er bei früherer Gelegenheit verdrängt oder hintenangestellt hat. Zum Beispiel:

So, so, Bosol ist also einer von uns. Das hat Manik ihm geheißen zu verkünden. Und was ist daran jetzt anders als an dem, was ich den Ukhtark erzählt habe? Da legt ja wohl einer zweierlei Maß an, ganz wie's ihm passt, und fühlt sich moralisch noch überlegen dabei, ha! Da muss ich mich freilich schämen, ein derart unehrenhafter Kerl zu sein. Da hab ich's freilich verdient, dass mir der Arm abgehackt wird. Ach, ist das alles putzig!

Erst als im Dorf um sie herum das Volk immer aufgeregter wird, hebt Basilio den Kopf. Und platzt.

"Kargi! Ein Kargi!" imitiert er die kreischende Bauersfrau mitsamt Fingerzeig. Wie satt er es hat, immer nur auf ruhig und freundlich und geduldig und verständnisvoll zu machen, während er die ganze Zeit von nichts als Dummheit umgeben ist. "Ja was, ihr habt euch doch versammelt, um einen Kargi zu sehen, am liebsten baumelnd! Das ist doch der Grund dafür, dass sich der ganze Mob hier versammelt hat, nicht wahr?"

Auch andere Rufer und Murrer aus der Menge ins Auge fassend, fährt er fort: "Ja, habt ihr denn gar keinen Stolz? Macht doch die Augen auf und braucht euer Hirn, bevor ihr schreit und murrt und den tollsten Unfug daherquatscht! Denn was sagen euch die Augen? Dass die Leute hier vor euch soeben erst einen Kampf auf Leben und Tod überstanden haben! Und der Kargi? Ha, der Kargi auch! Gegeneinander, glaubt ihr jetzt wohl gern, aber sieht das wirklich so aus? Warum spaziert er dann wie ein Kamerad an unserer Seite? Ich sag's euch: weil er als Kamerad an unserer Seite gekämpft hat gegen die Räuber, die eure Karawanen und eure Höfe überfallen! Und da wollt ihr die Knüppel nicht einmal lange genug stecken lassen um zu hören, was wir für Neuigkeiten bringen? Beweise, dass die Kargi gar nicht hinter den Überfallen stecken? Von den wahren Tätern erfahren? Also ehrlich, verzweifeln möcht' man an der Dummheit dieser Welt!"[1]
 1. Diplomacy = 8 (nat. 1)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 21.09.2015, 16:03:13
Sehr tief atmet Sanjan ein. Das Gespann kann für den Moment auch alleine gerade austrotten, mitten durch die Menge hindurch. Kargi und Soldaten sind also an das Krankenlager zu fesseln. Wenn er Maru noch einmal treffen würde, muss er sie fragen, wie sie mit solchen Kranken umging. Nun ja, auf Reise war es etwas anderes als in einem Stamm. Hier konnte er die verletzten nicht in sein Heilerzelt aufnehmen, und auch für Heiltees mit beruhigender oder ermüdender Wirkung hatte er keine Zeit gehabt. Bei den Ahnen, anstrengend. Besonders wenn die Verletzten so stolz waren und nicht sagten, dass sie schmerzen hatten sondern es ignorierten bis sie platzten, wie gerade hinter dem Wagen geschehen. Aber Heiltee ist wohl ein Gedanke. Dem Hünen, wenn sie weiter zusammenreisten, sollte er wohl Elfenbuttee nahe bringen. Das Kraut dürfte ihn beruhigen und aus seiner wohl nicht gerade lichten Gedankenwelt reißen. Kaum zu glauben, dass er ihn gar richtig verstanden hatte. Er sieht also den Gefangenen und den Kargi wirklich als Ware an. Söldner halt. Wenigstens scheinen die Leute Platz zu machen.

Mit einen Blick in den Wagen, kontrollierte Sanjan ob hinten noch alles in Ordnung war. „ Kirus, kui kõik on tehtud, me joome teed koos vanematega.“[1] bei dem Angebot lächelt Sanjan leicht. Die Kräuter für den Tee hatte er dabei und die berauschende Wirkung wird beide lockerer machen. Jetzt geht aber sein Blick wieder nach vorne. Bald hatten sie es geschafft. Nur noch ankommen hieß es.
 1. Deji für: Kirus, wenn alles geschafft ist, trinken wir etwas Ältestentee zusammen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 21.09.2015, 21:28:57
Dass Jemma die Sache mit den Wachen zügig und unkompliziert löst, imponiert dem Waldläufer. Die Dame hat offenbar einen gewissen, guten Ruf und Ihrem Wort wird Gehör geschenkt. Oder ist das nur der verlängerte Arm Jareshs? Gewiss ein Mix aus Beidem. Bewundernd blickt Manik drein und kann sich ein breites, fröhliches Grinsen nicht verkneifen, als Sie ihm zuflüstert und die Gardisten schlussendlich nachgeben.

Wie Basilio bewegt Manik sich dann hinter dem Wagen, allerdings zu Pferd und nicht, weil er einfach langsam ist, sondern weil er Bosol im Auge behalten muss. Wer weiß, was der Mann noch für Dummheiten Wagen würde. Außerdem hat man von hinten alles viel besser im Blick. Und der Koraker… wenn er zu stolz ist um nach Hilfe zu fragen, soll er seinen kleinen Körper halt zu Fuß hinter der Gruppe herschleifen. Seine Wahl. Einen kurzen, mitleidigen Blick gönnt der Fhokki ihm, dann ist die Sache erledigt.

Als sie sich dem Dorfplatz nähern und die Lautstärke schon ahnen lässt, wieviele Menschen sich dort versammelt haben, spürt Manik schon wieder ein gewisses Unbehagen ihn ihm aufkeimen. Viele Menschen bedeutet auch viel Potenzial für Probleme, was sich kurz darauf bestätigt.
Tarqetiks Griff zum Schwert lässt den Fhokki aufschrecken und ebenfalls zum Schwert greifen, allerdings lässt er es noch in der Scheide, behält die Hand aber fest am Griff. Als der Gefühlsausbruch des Korakers über die Menge hereinbricht, lacht Manik schallend auf.
Siehst du, DAS war mal schön ehrlich!“ schaut er ihn grinsend an.
Ob die Menge sich aus Angst vor dem Zachel ihres Hünen oder der Komik ihrer halben Portion noch zurückhielt, ist ihm allerdings nicht klar. So nutzt er seine Größe und richtet sich auf seinem Pferd auf. Irgendwo musste doch jemand sein, der für sie einspringen kann.[1] Jaresh zum Beispiel, sein Wort würde sicherlich für Beruhigung sorgen. Oder auch sein Name?
JARESH.“ Schreit er kurzerhand. Sein Blick fährt über die Menge. „WIR SIND IM AUFTRAG JARESHS HIER UND DER KARGI GEHÖRT ZU UNS. BERUHIGT EUCH, LASST UNS GEWÄHREN ODER AUCH BEIDES.
 1. Wahrnehmung: 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 29.09.2015, 16:14:30
Basilios erster Gedanke nach dem Gefühlsausbruch ist: hach, das war mal dringend nötig! Doch die Selbstgeißelung folgt auf dem Fuße: Nein, wie unprofessionell! Warum schmeißt du nicht gleich die brennende Lunte ins Pulverfass! Schließlich wird er zu allem Überfluss auch noch defensiv, und daran sieht man vielleicht am ehesten, wie sehr ihn die vergangenen—waren es vier? fünf? sechs?—Tage mitgenommen hatten, ganz zu schweigen von seiner Verletzung, die seit dem Sturz vom Pferd pocht und brennt und sticht.

Jedenfalls giftet er, als er Maniks Worte hört, gleich in dem Ton weiter, wenn auch weniger laut und nicht mehr an die Zuschauer, sondern die Kameraden gewandt:

"Ehrlich? Wieso sollte das, was man im Zorn spricht, ehrlicher sein als alles, was man unter normalen Umständen von sich gibt? Warum sollte ein Mensch, nachdem er sich tagelang den Arsch wundgeritten hat, von Hyänen schier zerfleischt, von Räubern erschlagen und gleich von zwei verschiedenen Völkern um ein Haar aufgeknüpft oder auf noch publikumswirksamere Weise zu Tode geschunden worden wäre, nachdem er einen Pfeil in die Brust geschossen und wieder herausgerissen bekam und bei alledem nicht einmal eine anständige Mahlzeit abkriegte, warum sollte dieser Kerl der Wahrheit näherstehen als derselbe Mann gesättigt, ausgeschlafen und mit ordentlich verbundenen Wunden? Wieso sollte das hier"—er deutet mit der freien Hand auf sein wütendes Gesicht—"mein' wahres Gesicht' sein, wenn ich die ganze restliche Zeit, die ihr mich kennt, nichts als freundlich und hilfsbereit war?"

Er schnaubt so laut, dass sein Pferd den Kopf hebt und sich umschaut, doch dann atmet er tief ein, schließt kurz die Augen und murmelt zu sich selbst, dass nur die unmittelbar Umstehenden die Worte verstehen: "Für Desto. Desto noch, und dann ein richtiges Bett und eine ganze Nacht Schlaf und ein warmes Frühstück."

Und auch wenn das ganze nur wie eine Fortsetzung seines Wutausbruchs wirkt, hat Basilio sich doch wieder soweit im Griff, dass er einen Zweck dabei verfolgt: er hofft sehr, dass seine Aufzählung der durchlebten Gefahren das Publikum neugierig genug machen möge, damit es, statt Krawall zu schlagen, erst einmal zuhören wird.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 09.10.2015, 13:20:59
Als Tarqetik mit einem Klirren sein Schwert aus der Scheide zieht, geht ein Raunen durch die Menge und die ersten Reihen weichen zurück. Die beiden Soldaten, die die Gefährten begleiten, schauen zunächst zum Brandobiner - unschlüssig, was sie nun tun sollen. Doch nach wenigen Lidschlägen beginnt dieser zu sprechen; die Männer sehen, dass er die Dörfler nicht angreifen will, und wenden sich nun ihrersets diesen zu, um sie weiter zurückzudrängen. Zwei andere Männer aus dem Heer, die vor den Toren des Rathauses Wache stehen, ziehen ihre Klingen und machen einige Schritte nach vorn.

Tarqetiks Stimme hallt über den Platz - und der Hüne trifft den richtigen Ton. Unzufriedenes Gemurre ist zu hören, vielerorten werden Fäuste gehoben, doch die Statur des Kämpfers und nicht zuletzt die vielen Blutflecken an Rüstung und Stiefeln sind Warnung genug. Niemand aus den vorderen Reihen traut sich noch nach vorn.

Dann beginnt Basilio zu sprechen, schüttet sein Herz aus. Vorwürfen an die Menge folgt ein rascher Abriss des Erlebten - der Hinweis auf all die Kämpfe. Zunächst buht die Menge - ein matschiger Pfirsich fliegt nur eine Handbreit an dem Gesicht des Korakers vorbei. Dann ist sie sich uneins. Einige schweigen und wollen hören, was der Mann zu sagen hat. Andere lachen über den Streit mit Manik und zeigen, dass sie Basilio kein Wort glauben. "Halt doch die Klappe!", schallt es aus den hinteren Reihen. Als Basilio schließlich von einem Kampf gegen die "wahren Angreifer" spricht und Barkas als Verbündeten bezeichnet, beginnt die Menge zu brodeln.

"Lügner!"" hallt es aus der Menge. "Das ist ein Kargi-Freund" - "Lasst ihn reden! Ich will hören, was er zu erzählen hat!", halten einige dagegen. "Der hat nur Lügen zu erzählen. Knöpft ihn am besten gleich mit der Grünhaut auf!"

Elrynor hat Probleme, seine Stute im Zaum zu halten. "Was für Dummköpfe" flüstert er. Jemma, zwischen ihm und Manik, hört den Elfen. "Je größer die Menge, desto größer die Dummheit" murmelt sie gedankenverloren.

Wieder scheint Bewegung in die Menge zu kommen, da hallt Maniks laute Stimme über den Platz, als dieser nach Jaresh ruft. Einige Augenblicke später geht das Tor des Rathauses auf und fünf Gestalten in den Uniformen des gakelitischen Heeres stürmen heraus. Die Sonne blendet die Gefährten, so dass sie nur die Umrisse sehen können. Die Gestalt in der Mitte scheint den Befehl zu führen. Rasch und mit heller Stimme gibt sie Anweisungen an die vier Krieger, die mit ihr aus dem Inneren des Rathauses gekommen sind. Die Männer gesellen sich zu den vieren, die bereits die Gefährten umgeben und bilden eine nach außen stachelige Gasse zum Rathaustor für den Wagen und die Reiter.

"Ruhe! Ein Angriff auf einen meiner Männer ist ein Angriff auf das gakelitische Heer. Jeder, der das wagt, wird sich vor Gericht verantworten müssen!, hallt die klare Stimme des Kommandanten über den Platz, während die Gefährten langsam, angeführt von Tarqetik, zwischen den Soldatenrücken auf das Rathaustor zuhalten.

Die Sekunden ziehen sich und kurz steigt der Lärmpegel der Menge noch an. Doch dann zeigen die Worte des Kommandanten Wirkung und die Menschen werden stiller, die Rufe nach "der Wahrheit" oder "dem Lügner" immer seltener.

Noch ein paar Schritte und Tarqetik, Sanjan und Manik erkennen die Gestalt, die die Befehle gibt. Kommandantin Lihana Ejdarn, Offizierien des gakelitischen Heeres und Befehlshabende über die Truppen in Dorwida. Vor einer Woche stand sie auf dem Podium auf ebendiesem Platz und verkündete die Vorbereitung eines Gegenschlags gegen die Kargi, für welchen sie Freiwillige suchte.

Tarqetik geht plötzlich durch den Kopf, dass er - ebenso wie Ragnar und Manik - heute nur hier steht, weil er diesem Aufruf gefolgt ist. Hätte Jemma sie nicht durch eine glückliche Fügung für Jaresh gewonnen, würde er jetzt seine Klinge wetzen, um womöglich Mago oder einem der anderen Krieger der Ukhtark im Kampf gegenüberzustehen.

Das kurz-lockige, feuerrote Haar schimmert wie entflammte Bronze in der Sonne. Die Augen mustern die Neuankömmlinge durchdringend - der Mund ist grimmig zu einem Strich gepresst. "Was bei Tartaros geht hier vor?", fragt die Kommandantin Ortan, einen der Soldaten, der euch nach Dorwida begleitet hat. "Wer seid ihr?" - diese Frage geht an Tarqetik und Sanjan, die weiter vorne sind.

Dann fällt Ejdarns Blick auf Barkas und sie zieht scharf die Luft ein. Ihre Hand geht instinktiv runter zum Schwertgriff, doch sie hält mitten in der Bewegung inne. "Dich kenne ich", murmelt sie. "Ich weiß aber nicht mehr, woher..."

"Aber ich weiß es." Barkas' Stimme ist gewohnt rissig - doch über das Rissige hat sich noch ein weiteres Zittern gelegt. Ein Zittern, dass Basilio instinktiv dazu bringt, zum Hirogul zu schauen. Der Koraker sieht, wie dessen Kiefern malmen. "Dein Trupp hat vor einer Woche meine Patroullie angegriffen und aufgerieben, als wir die Banditen verfolgten", fährt Barkas fort. "Und du warst es, die Argon getötet hat."

Jemma beugt sich wieder zu Manik und murmelt: "Ich kenne die Grünhäute ja nicht so gut. Aber ich nehme an, das wird jetzt ein Problem."

Ein Klicken ist zu hören. Die Gefährten brauchen ein Paar Sekunden, um zu verstehen, dass es Barkas' Fingerknöchel sind, die unter dem Druck der geballten Fäuste knacken. Der Ukhtark bebt vor Wut, aber er straft Jemma Lügen; er schafft es, die Kontrolle über sich zu behalten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 10.10.2015, 00:18:56
Ein Kargifreund! Was für eine spaßige Bemerkung. Gerne würde Basilio schallend lachen, doch der fordernde Ruf aus der Menge, ihn gleich mitaufzuknüpfen, bringt ihn dann doch ein wenig aus der Fassung. Aufknüpfen? Halt, nein, so war das nicht gedacht. Was ist nur mit den Leuten hier in der Gegend los? Da will jeder jeden umbringen und alle ihn!

Und Manik hat mich hier auch noch als gewohnheitsmäßigen Lügner vorgeführt! Aber ach, ich selbst hab's mir mit meinem Ausbruch verdorben und Lügner hätten sie mich geschimpft allein für meine Worte, Barkas habe wie ein Kamerad an unserer Seite gekämpft. Die Wahrheit will halt niemand hören, als diplomatische Strategie taugt sie einfach nicht. Aber komisch ist's ja schon, dass ich bei den Kargi die richtigen Worte fand und sogar bei den Elfen, über die ich gar nichts weiß, dafür aber ausgerechnet meine Mitmenschen so grundverkehrt anpacke.

Mit diesen Gedanken beschäftigt versucht er in der Menge die größten Unruhestifter auszumachen, um sich deren Gesichter zu merken und an ihrem Aussehen und Gebaren abzuschätzen, was für eine Sorte Mensch er da vor sich hat, doch es sind einfach zu viele und er kann nicht immer sehen, wer spricht, und die Rufe kommen ja von überall um ihn herum, sodass er sich nicht schnell genug in jede Richtung wenden kann.[1]

Inzwischen hat die Situation sich längst weiterentwickelt, und nicht unbedingt zum Guten. Basilios Blick zuckt zu Barkas hinüber—der Blick, aber nicht die Hand. Barkas hat beim Wachposten vorhin bewiesen, dass er sich am Riemen reißen kann und darüberhinaus kommt diese Begegnung hier alles andere als unerwartet, also gibt es keinerlei Grund, den Ukhtark durch eine solch ängstliche Geste zu beleidigen.

Stattdessen tritt er lediglich neben Barkas und ergänzt: "Und wir wissen, wie es dazu kam. Wie es wirklich dazu kam."
 1. perception = 10 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg984699#msg984699)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 12.10.2015, 10:31:40
Tarqetik lässt sein Pferd noch ein paar kleine Schritte auf die Kommandeurin zumachen. Er blickt sich kurz nach der brodelnden Menge um, die wie die Oberfläche eines Sees leicht auf und abgeht. Das mögliche Brechen der Wellen und der Garndenlinie zwingt im ein blankblinzelndes Lächeln ab. Wenig hält er von dem gemeinen Pöbel, der nur in der Masse an Stärke und Wurfkraft gewinnt, und abschätzig blickt Tarqetik durch das Spalier seines Helmes.

Als die harsche weibliche Stimme vom Rathaus aus ihm entgegen schallt, stellen sich seine Prioritäten neu ein. Sein Pferd tänzelt annähernd am Platz stehend und zeigt damit Spuren von Nervosität und Erregung. Den Schild fest mit der linken Hand haltend, versucht Tarqetik die Zügel mit zwei Fingern etwas straffer zu nehmen, und den Kopf des Tieres nach unten zu halten.
Die neuen alten Anfeindungen zwischen der Anführerin der Garde und dem Hirogul treten gerade hervor, als der Krieger etwas sagen möchte. Doch die Besorgnis vor einem Eskalieren scheint nicht gegeben, da weder die eine das Schwert in der Scheide lässt und der andere ebenfalls die Hand ruhig hält.
Nach einem verstrichenen Moment zur Kontrolle, wendet der Kämpfer seinen Blick und rückt seine Körperform auf dem Sattel gerade. Ein dumpfes und kurzes Surren ertönt als der Brandobiner sein Schwert zurück in die Scheide fahren lässt. Das Visier wird nach oben geklappt und Tarqetik bemüht sich um einen eher freundlichen und ruhigen Gesichtsausdruck, als er zu Lihana Ejdarn spricht:
Auch wenn es schwer zu glauben ist, werte Frau, bringen wir hier weder Ärger noch Leid….“

Der Ton seiner Stimme wird von einer leichten Gereiztheit unterstrichen, die im Verlauf der Worte aber an Raison zurückgewinnt.
Aber auch keinen Gefangenen für Eure Unterhaltung am Schafott oder die Handhabe zur Möglichkeit zur Rache.

Tarqetik deutet dabei leicht nach hinten zu Barkas. Dann wendet er sich an die umstehenden Massen und verleiht seiner Stimme etwas mehr an Lautstärke.
Im Auftrag von Jaresh, der auf eine beiderseitige Aussöhnung mit den Kargi und nicht auf einen offenen und blutigen Krieg hofft, bringen meine Kameraden und ich euch Kunde über die Vorgänge im Grenzland. Entdeckungen über Verrat, Mord und noch weitere Schandtaten, mit dem die Menschen und die Kargi getäuscht werden sollten.

Seine Worte schweben noch über den zusammengeströmten Pöbel, als Tarqetik wieder zu Lihana Ejdarn spricht:
Wir, wenn ich so verwegen sein darf, würden Euch, dem Herrn Jaresh und dem Stadtrat gerne unsere Erkenntnisse mitteilen. Und das am liebsten noch bevor der Gefangene Kargi aufgehängt wird und die Sache hier noch eskaliert. Ob Ihr uns glaubt oder nicht, überlasse ich gerne Euch, aber uns zumindest anzuhören könnte sich für Euch und die Menschen hier lohnen und das eine oder andere Leben retten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 13.10.2015, 10:53:58
„Dies kann gleich vor Gericht passieren.“ fügt Sanjan an. „So ist auch gleich der Richter eingeweiht und es kann in Ruhe gesprochen werden.“ Weiter hier draußen sprechen, vor den aufgebrachten Dorfbewohnern, empfand Sanjan als Falsch. Es gab zwar Stimmen welche auf ihrer Seite waren, aber auch genug welche dagegen sprachen. Auch zweifelte er an, dass sich der Mopp lange von der Drohung der Frau abhalten ließ. Besonders junge Leute würden sich wohl nicht abschrecken lassen.

Insgesamt überrascht war er von Tarqetiks Worten. Er hatte eindeutig einen lichten Moment, oder anders gesagt viele verschiedene Gesichter. Die sich auch manchmal überlagern können. Im Grunde war der Krieger damit gefährlicher als der Lügner Basilio, die Frage wäre nur, ob er die Masken bewusst aufsetzte, wie Basilio, oder nicht. Aber das war eine Frage die nicht wichtig war, jedenfalls im Moment.

Der Blick des Schamanen blieb vorne bei der Soldatin. An ihr mussten sie vorbei, doch hatte sie hier, als gerufene Wache Rechte? Die Politik der Dörfler war verwirrend für den Dejy. Zum schluss, daran glaubte er, müsse sie sie so oder so vorlassen. Vor zum Gericht oder dem Dorfherren.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 13.10.2015, 22:56:05
Als das Rathaustor geöffnet wird, glaubt Manik schon, seinem Ruf nach Jaresh sei Gehör geschenkt worden, doch heraus tritt nur die rothaarige Soldatin. Wie hieß sie noch? Zu seinem Erstaunen entsteht auch keine neue Diskussion und die plärrende Menge wird zur Ruhe gebracht.

Vor dem Rathaus entsteht dann jedoch das nächste Problem. Maniks besorgter Blick in Richtung Barkas wandelt sich jedoch nach Jemmas Kommentar zu einem Schmunzeln. Die Halblingsdame und ihre Kommentare, das mag er und so schaut er sie breit grinsend an, als er flüsternd erwidert: „Normalerweise ja, aber es scheint, als schaffe er es, das Feuer in sich zurückzuhalten, zweifelsohne eine enorme Anstrengung. “. Er ist darauf bedacht, dass Barkas seine Worte nicht hört, auch wenn dieser im Moment ruhig bleibt, ist sich der Fhokki doch gewiss, dass der kleinste Funke das Schwelen in dem Krieger erneut entfachen könnte.

Den ausgesprochen Weisen Worten ihres Kriegers – zum Glück hatten sie ihm die Köpfe weggenommen, wer weiß was sonst passiert wäre – und Zusatz des Schamanen hat der Waldläufer indessen nicht mehr viel hinzuzufügen.
Ja, lasst uns hinein gehen und dort über Schuld und so weiter sprechen.“ bringt er noch nickend hervor.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 14.10.2015, 13:59:43
Als Barkas spricht, weiten sich Ejdarns Augen für einen Augenblick und sie scheint sich zu erinnern. Als die Gefährten, einer nach dem anderen, das Wort an sie richten, hört sie aufmerksam zu, doch der Blick fixiert weiterhin den Ukhtark.

Dieser steht nur starr da und erwidert den Blick der Kommandantin. Basilio - immer noch neben dem Hirogul, spürt - wie dieser nach und nach immer mehr die Kontrolle über sich zurückgewinnt. Die Hände entkrampfen, die Atmung beruhigt sich wieder. Die orangenen Augen sind jedoch unverändert auf die rothaarige Frau vor sich gerichtet.

Als Auch Manik geendet hat, kehrt Schweigen in die Gruppe ein und der wieder ansteigende Lärmpegel der Menge wird bemerkbar. Ejdarn wirft einen raschen Blick auf ihre Männer, die den Karawanenwagen samt Reittier und die kleine Prozession abschirmen. Die Menschen sind noch zurückhaltend - ihre Warnung hat gewirkt; keiner wagt sich an die Soldaten heran. Doch das wird nicht mehr lange so bleiben.

Schließlich nickt die Kommandantin: "Also gut - lasst uns reingehen und hören, was ihr zu sagen habt. Richter Anis hat den Vorsitz." Dann fällt ihr Blick auf die Blutflecken auf Tarqetiks Rüstung und Umhang und schließlich auf den Schwertknauf an seiner Linken. Er gleitet hinüber zu Sanjans Speer und Maniks gefiederten Pfeilenden, die hinter dessen Rücken heraufragen, und bleibt schließlich an Barkas' gewaltiger Klinge haften. "Aber im Rathaus selbst ist mit Ausnahme für die Wachen das Tragen von Waffen untersagt. Wenn ihr reinkommen wollt, dann werdet ihr eure Klingen am Eingang abgeben müssen."

Mit diesen Worten tritt die Kommandantin - ohne sich umzudrehen, oder den Blick von der tobenden Menge und der Gruppe der Gefährten zu wenden - einige Schritte zurück zum Rathaustor und klopft mit der Linken gegen die schwere Eichenholztür. Einen Lidschlag später wird ein Türflügel von einem weiteren Soldaten aufgemacht. Der junge Mann hört und sieht die aufgebrachte Menge und ist sichtlich überfordert mit der Situation. "Ja, Kommandantin?", strammelt er.

Ejdarn nickt in Richtung der Gefährten. "Wir haben weitere Zeugen, Nardin. Diese Männer wünschen vor Gericht zu sprechen und werden ihre Waffen bei dir und Jorik abgeben." Nachdem die Anweisung erteilt ist, richtet die Kommandantin ihren Blick fragend auf die Gruppe und wartet deren Entscheidung ab.

Die Menge wird immer lauter und eine vorbeifliegende, verfaulte Tomate rauscht nur einen halben fuß am Kopf von Elrynors Stute vorbei, so dass das Tier wiehert und sich erschreckt aufbäumt. Der Ivsaar kann sie nur mit Mühe und einer ganzen Reihe elfischer Verwünschungen unter Kontrolle halten. Er wendet sich wütend an die anderen: "Also - worauf warten wir? Lasst uns reingehen und die Sache hinter uns bringen. Vielleicht gibt es ja da drinnen jemandem mit auch nur ein bisschen Verstand. Hier draußen in der Menge ja anscheinend nicht."

Mit diesen Worten steigt Elrynor aus dem Sattel und will sein Pferd an einem der Verandenpfosten des Rathauses anbinden. "Ihr passt hier aber gut auf meine Stute auf, klar?", herrscht er die Soldaten an.

Plötzlich ist eine unsichere Stimme zu vernehmen. "Hm..." - es ist Kirus, der immer noch auf dem Kutschblock sitzt und sichtlich verunsichert ist durch die Ereignisse um sich herum. Er blickt fragend zu Sanjan. "Soll ich hier draußen warten?"

"Eine gute Frage", wirft Jemma ein, bevor der Dejy reagieren kann. "Und eine noch bessere wäre, ob wir nicht noch etwas oder jemanden mitnehmen sollten, wenn wir reingehen? So, zwecks Beweisführung?" Sie nickt bei den letzten Worten Richtung Karrenverschlag.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 14.10.2015, 20:48:37
Waffen abgeben? Warum wollte nur jeder ständig, dass sie Ihre Waffen abgeben? „Was wollen die alle nur mit unseren Waffen?“, grummelt Manik und wendet sich wieder im Flüsterton an Jemma: „Wenn wir unseren Grünling ein wenig piesacken, braucht der keine Waffen um da drin aufzuräumen.“ Das ist vielleicht ein wenig optimistisch, aber das letzte Mal, das eine Waffenabgabe anstand, ist noch nicht sehr lange her und noch gut in Erinnerung.
Seufzend will der Fhokki sich schon auf den Weg in Richtung Eingangstür gehen, als Jemma an ihren Gefangenen erinnert. „Du hast wie so oft Recht.“verkündet Manik lobend. Hastig dreht er sich auf dem Absatz um und geht eiligen Schrittes in Richtung des Wagens, einen besorgten Blick zur Menge werfend. Eine weitere Tomate kommt in seine Richtung geflogen, landet aber gut einen Meter vor seinen Füßen. Das Werfen von Obst nach ihnen macht ihn zu einem gewissen Grad sauer und so erwidert er die Blicke des geifernden, immer lauter werdenden Mobs mit unverhohlener Verachtung.

Wie feige aus einer Menge heraus etwas nach der Gruppe zu werfen. Am liebsten würde er etwas zurückwerfen. Einen Pfeil. Mit seinem Bogen. Wobei das vielleicht ein bisschen übertrieben wäre, wobei… ein Schuss in die Hand, das wäre doch was. Der Fhokki stellt sich den Schmerzensschrei eines Werfers vor, der im Moment des Wurfes von einem Pfeil die Hand durchbohrt bekommt und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Und es ist dieses Lächeln mit dem er zu Bosol in den Karren steigt. „Wir sind da.“, beginnt er knapp. Das Lächeln verschwindet, die Miene wird ernst, er schaut Bosol eindringlich in die Augen. Der Mann scheint immer noch ängstlich zu sein, vielleicht sollte er ihn nicht verschrecken. „Du kommst mit und erzählst denen, was du mir erzählt hast, und wenn sie dich bestrafen wollen dafür, werfe ich ein, dass du uns zu der Gruppe, zu den Anführern, führen kannst und willst.“ Der Fhokki denkt kurz nach. „Erschrecke jetzt nicht, keine Sorge.“ Manik zieht seinen Dolch, für zufällige Beobachter soll es den Eindruck erwecken, als er schneide er Bosol nur los, doch am Ende der Aktion wandert der Dolch nicht an den dafür vorgesehenen Platz, sondern vorsichtig an den seitlichen Bund seiner Hose, versteckt, wie Manik hofft. Sein Blick fällt wieder auf Bosol. „Je besser du dich beträgst, desto besser deine Chancen, würde ich meinen!“. Der Waldläufer hofft, dass sein Gesichtsausdruck irgendwie aufmunternd wirkt.

Na toll, sehr einfühlsam mal wieder, soviel zum Thema nicht verschrecken. Genialer Plan übrigens. Niemandem was erzählen und trotzdem auf den Mann angewiesen sein. Was ist, wenn sie ihn trotz allem sofort hängen wollen? Achso. Ihn mit einem Dolch freikämpfen natürlich. Wenn das mal nicht durchdacht ist.

Mit all den Gedanken im Kopf will Manik einen lockeren Sprung vom Karren machen und stolpert dabei fast, kann sich jedoch halten. Anschließend schaut er zur Gruppe. „Hilft mir hier jemand? Ich bezweifle, dass Bosol schon wieder kräftig genug um zu laufen ist, oder Bosol, was sagst du?

So oder so, geht es Richtung Rathaus, Richtung Verhandlung. Was Sie wohl da drin erwarten wird? Mehr Vernunft als bei den Kargi oder Elfen? Spannende Frage. Am Eingang gibt Manik sein Langschwert ohne Umschweife dem Mann namens Nardin. Oder ist das jetzt Jorik?
Ob ich wohl meinen Bogen behalten dürfte? Immerhin sprach die da nur von ‚Klingen abgeben‘, sieht nicht wie eine Klinge aus, das Ding, oder? Und bis ich das Ding da drin geladen und gespannt habe, bin ich eh von 10 Soldaten mit gezogenen Schwertern umzingelt. Na, was sagt ihr? Einem alten Mann würdet ihr auch nicht den Stock wegnehmen, oder?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 14.10.2015, 22:47:09
Auch Basilio begibt sich zum Wagen und schnappt sich dort die erbeuteten Kargimasken. Sich eine davon vors Gesicht haltend, wendet er sich der Menschenmenge zu und ruft: "Buh!"

Kurz darauf steht er vor den beiden Soldaten, die Befehl haben, ihre Waffen entgegen zu nehmen und überlegt. Er überlegt so lange, dass sein Zögern dem aufmerksamen Beobachter auffallen musste, auch wenn dieser die Ursache dafür wohl eher missverstehen würde. Nicht vor der Waffenabgabe zierte Basilio sich, sondern vor dem Betreten eines gakitischen Gerichtssaals. Auch in Ek'Gakel—wie eigentlich überall—stand der Strick auf Spionage. Wenn also einer seiner Begleiter erwähnte, dass er ein korakischer Offizier war, gar mit Auftrag unterwegs...

Ach, warum habe ich die Sache nicht vorhin angesprochen, als wir noch unter uns waren. Die halbe Nacht hätte ich Zeit dazu gehabt! Nein, so habe ich mir meinen ersten Auftrag nicht vorgestellt: von einem Patzer zum nächsten tappsen! Ah, hoffentlich haben die anderen mehr Verstand als ich! Das wär's noch, wenn ich Grünhäute und Spitzohren übersteh, aber bei den Menschen dann am Galgen baumel.

Derweil entledigt er sich schon einmal der offensichtlichen Waffen—Rapier und Armbrust—auch wenn eigentlich klar ist, dass er es nicht wagen kann, auch noch Waffen in den Gerichtssaal zu schmuggeln. Also zieht er als nächstes, fast ohne zu zögern, auch die beiden Messer aus ihren versteckten Scheiden und gibt sie mit kaum hörbarem Zähneknirschen ab.

Wozu habe ich die eigentlich mitgenommen? Wenn es wenigstens Teil einer Einschüchterungsstrategie wäre. Oh Delneb, bei meinem Glück sitzt da drinnen Logan Horvitt in der ersten Reihe!

Logan Horvitt ist der Dorfsäufer vom Dienst, mit dem Basilio sich bei seinem ersten Aufenthalt in Dorwida etwas länger in der Taverne unterhalten hat und der ihm bereitwillig alles erzählte, was sich am Vormittag auf dem Dorfplatz abgespielt hatte. Vorgestellt hatte Basilio sich natürlich als Gryphius Hengrimm. Den Grund dafür will er dem Richter eigentlich auch nicht erklären müssen...

"Kargifreund", murmelt er kopfschüttelnd vor sich hin. "Herrje, mein Ruf ist ruiniert."

Dann zwinkert er Barkas zu und grinst.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 15.10.2015, 08:50:09
Tarqetik sitzt noch auf seinem Pferd, die Vor- und Nachteile der Abgabe seiner Waffen abwägend, als seine Kameraden bereits diese Entscheidung für sich getroffen hatten. Langsam lenkt er sein Pferd voran bis Rathaustor und bringt es rechts daneben zum Stehen und steigt von seinem Ross.

Als Manik versucht den lädierten Zeugen aus dem Karren zu hieven, wendet sich Tarqetik dem unschlüssigen Lenker des Furwerks zu:
„Kirus. Geh Manik etwas zu Hand und stütze unseren netten und ruhigen Begleiter auf dem Weg ins Rathaus, nicht das er uns verloren geht.“

Er wartet noch ab bis das Trio, gefolgt von Basilio an ihm vorbei ist und stampft dann auch zum Tor. Seinen Speer lässt der Brandobiner unter dem Sattelblatt stecken, auch den Schild belässt er an seinem Pferd zurück.
Auf Höhe der Kommandantin beginnt Tarqetik seinen Waffengurt abzuschnallen und wickelt die Ledergürtel um die Scheide seines Schwertes. Den Dolch schob er provisorisch zwischen die Lederbänder. Das gesamte Packet drückt er dann dem Herrn am Eingangstor in die Hand. Anschließend öffnet der Krieger den Verschluss seines Helmes und wirft diesen dem Mann zu, der bereits seinen Waffengurt trägt.
Die metallbewähren Handschuhe auf Augenhöhe hebend, fragt er zynisch: „Ich werde hiermit  wohl kaum einem ihrer hohen Herren das Herz herausreisen können, oder?“

Mit einem schelmischen Grinsen steht der Krieger waffenlos vor Ejdarn. „Ihr solltet Euch geehrt fühlen. Das letzte Mal als ich auf das… sagen wir „Bitten“ einer Frau meine Waffen ablegte, hatte diese selbst auch nur das nötigste am Leibe. Eine Eigenschaft, die die Entschlusskraft einen Mannes durchaus beeinflussen kann.“
Das verschmitzte Grinsen ist nun besser zu sehen. „Wie sieht das bei Euch aus? Darf ich zumindest auf einen Kuss hoffen?
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 16.10.2015, 11:54:12
Als Manik in den Verschlag tritt und Bosol die Neuigkeiten mitteilt, schüttelt der Mann zunächst nur mit dem Kopf. "Nein", murmelt er. "Ich hatte doch gesagt, nicht nach Dorwida, die werden mich umbringen...", doch schon hat der Waldläufer ihn gepackt und hilft ihm aus dem Wagen und herunter. Bosol humpelt immer noch aufgrund der Bauchwunde - die Bauchmuskulatur ist in Mitleidenschaft gezogen. Doch auf den herrischen Hinweis von Tarqetik hin, springt Kirus vom Kultschbock hinunter und stützt den Mann auf der anderen Seite. So machen sich die drei auf zum Eingang.

Die Kommandantin verzieht das Gesicht, als sie den Verletzten sieht, verzichtet aber auf Einwände und Fragen. Anscheinend soll der Rest drinnen geklärt werden. Als Manik am Eingang sein Langschwert abgibt, aber den Bogen behalten will, schaut der Mann namens Nardin fragend zu Ejdarn. Diese steht gerade hinter der kleinen Dreierkette aus Manik, dem verletzten Bosol und Kirus. Sie macht einen Schirtt auf die Rücken zu und ergreift mit der Rechten die gefiederten Pfeilspitzen, die am Rücken des Waldläufers aus dem Köcher schräg nach oben ragen.

"Du kannst den Bogen gerne behalten, wenn es unbedingt sein muss", sagt sie. "Uns reicht es, wenn die Pfeile hierbleiben." Mit diesen Worten zieht sie die Geschosse aus dem Köcher und drückt sie dem anderen Soldaten - Jorik - in die Hand. Doch die Szene hat auch ihr Gutes. Anscheinend hat niemand bemerkt, dass Manik noch einen Dolch bei sich trägt.

Als der Waldläufer, zwar unwilligen Schrittes, aber dennoch mit den beiden Begleitern ins Rathaus tritt, folgen auch Sanjan und Elrynor. Beide geben die Waffen zügig ab und verschwinden im Inneren. Dem Elfen sieht man an, dass er so schnell wie möglich aus der Reichweite des Mobs gelangen will.

Als nächstes ist Basilio an der Reihe und gibt seine Waffen ab. Nardin nickt dem Koraker zu und nimmt die Klingen entgegen. Anscheinend hat ihn noch niemand erkannt, denn die Wachen verhalten sich ruhig. Dann ändert sich der Gesichtsausdruck der Wache und Basilio ahnt schon Schlimmes. Wodurch hat er sich verraten? Er hat doch nichts getan?

Ein Schatten fällt auf Nardin und liefert die Erklärung. Basilio kann erleichtert aufatmen. Die Anspannung im Gesicht des Soldaten gilt nicht ihm, sondern Barkas. Der Ukhtark ist neben Basilio getreten, und nickt ihm kurz zu, als dieser ihn auf die Bezeichnung "Kargifreund" hinweist.

Sein Blick ist grimmig, die orangenen Pupillen fixieren den Soldaten. Basilio bemerkt, dass Barkas im Gegensatz zu seinem älteren Bruder nicht besonders hochgewachsen ist. Doch die immense Schulterbreite des Ukhtark verfälscht diesen Eindruck. Seine Brust- und Rückenmuskeln wölben sich wie Berge über dem mächtigen Rippenkorb und Schultern und Nacken erinnern an die eines Ochsen. Selbst unter den Kargi ist der Hirogul eine imposante Erscheinung und für Nardin muss es so aussehen, als würde ein Bulle hoch über ihm aufragen.

Der Koraker erinnert sich, dass Barkas erst vor wenigen Tagen in Gefangenschaft war und dem Tod in die Augen geblickt hat. Und nun fordern Menschen, die einen seiner Kameraden im Kampf getötet haben und einen weiteren zum Tode verurteilen wollen, ihn auf, seine Waffen abzugeben und sich ihnen auszuliefern. Keine leichte Entscheidung.

Doch der Hirogul wird damit fertig. Sein Blick wandert zu dem kleinen Haufen Waffen, den die Gefährten bereits abgegeben haben und dann noch einmal zu Basilio. Schließlich greift er kopfüber, zieht das mächtige Bastardschwert aus der Scheide und reicht es wortlos an Nardin. Der Soldat schluckt und nimmt die Klinge entgegen. Dann folgen Schild und zwei Dolche. Daraufhin dreht sich Barkas um und nickt Lihana Ejdarn zu. Immer noch stumm tritt er ins Rathaus.

Als letzter kommt Tarqetik an die Reihe. "Ha!" - Die Kommandantin lacht kurz auf, als sie die schelmischen Worte des Kriegers hört. "Ich habe einen anderen Vorschlag. Ihr geht jetzt da rein und sagt was ihr zu sagen habt. Falls ihr keine Schwierigkeiten macht und auch noch wirklich etwas sinnvolles zu dieser Sache beitragt, gibt es von mir einen festen, freundschaftlichen Händedruck."

Damit betritt die Gruppe geschlossen das Gebäude. Jemma bindet noch schnell die Pferde an und folgt den anderen.

* * *

Im Rathaus angekommen, gelangt die Gruppe durch einen kurzen Korridor zum Sitzungssaal. Dieser ist voll besetzt - sechs Reihen von Zuschauern haben auf den Bänken Platz genommen und blicken auf das Podium. In der Mitte - auf einem erhöhten Sessel und vor einem ebensolchen Pult, sitzt ein Mann in schwarzer Robe. Das dunkelgraue Haar ist noch leicht von schwarzen Strähnen durchzogen. Es ist kurzgeschnitten und bildet einen Kontrast zu den meisten Frisuren im Raum. An den Seiten findet es nahtlos den Übergang zu einem ebenso gepflegtem Vollbart. Die Haut ist dunkel, macht einen wettergegerbten Eindruck und verrät zumindest Beimischungen von Dejy-Blut. Die stramme Haltung und - so weit sichtbar - der immer noch gut in Form befindliche Körper unterstreichen den asketischen Eindruck. Das muss wohl Richter Anis sein, von dem Ejdarn gesprochen hat.

Für den Betrachter links vom Richter stehen ein halbes Dutzend Stühle, auf denen weitere Männer Platz genommen haben. Gleich neben dem Richter sitzt Bürgermeister Hiram Sulu in beiger Robe. Es folgen weitere Ratsherren. Die meisten sind in Sulus Alter - Männer jenseits der Vierzig oder Greise. Nur einer ist jünger - ein Mann mit kurzem braunen Haar.

Rechts vom Podium stehen zwei weitere Soldaten und der Scheriff des Ortes, Gelspad, um die Anklagebank herum - einem klobigen Holzklotz, der mehr an einen Block auf dem Marktplatz, als an ein Pult erinnert. In das Holz ist ein metallener Haken eingelassen, von dem eine Kette nach oben führt und die Handgelenke des Angeklagten umschließt. Und da steht er - ein hochgewachsener, ungewöhnlich schlanker Kargi. Nicht so muskulös, wie Barkas, aber dafür drahtig und ausdauernd. Schnittwunden ziehen sich über die grünliche Haut, ein Bluterguss zeichnet sich Blau ab an den Rippen. Das langgezogene Gesicht wird von einer schwarzen, lockigen Mähne umrahmt, die feuerroten Pupillen sind trotzig in die Menge gerichtet. Das muss Desto sein.

Als die Gruppe hereinkommt, richten sich alle Augen auf die Gefährten. Ein Raunen geht durch die Reihen, als Barkas ausgemacht wird. Einige der Anwesenden springen auf. Die Soldaten legen die Hände an die Schwertknäufe und Fragen werden gebrüllt, bis Lihana Ejdarn mit erhobenen Händen die Menschen beruhigt.

"Barkas! Alam ko na hindi mo ipaalam sa akin pababa, kapatid na lalaki!"[1], schallt es plötzlich durch die Halle. Es ist der Gefangene, dessen rissige Stimme - typisch für die Ukhtark - durch den Raum trägt.

Der Hirogul schluckt, als er seinen Kameraden sieht. "Hindi sa buhay na ito o sa susunod na mga kapatid na lalaki.", ruft er. "Ang iyong kapatid, ang iyong ama, kami ay handa na ang lahat. Kami ay labanan ang kanilang mga paraan kung kailangan maging."[2]

Der laute Knall des Richthammers schneidet durch Barkas' letzte Worte und beendet gleichzeitig das Gemurre in der Halle. "RUHE!", donnert Richter Anis. "Was bei Tartaros geht hier vor, Kammandantin?"

Lihana Ejdarn tritt vor. "Richter Anis, diese Männer behaupten im Auftrag von Jaresh Dorguln mit den Kargi verhandelt zu haben. Sie behaupten, wichtige Neuigkeiten zu bringen. Neuigkeiten, die im Bezug auf die heutige Verhandlung von Bedeutung sind und vor Gericht gehört werden sollen."

"Ihr habt es tatsächlich geschafft!" - ein alter Mann ist aufgestanden und schaut freudig zu den Gefährten. Sanjan, Manik und Tarqetik erkennen die graue Mähne und das freundliche Lächeln von Jaresh Dorguln. Der Dejy wendet sich an den Richter. "Varoth..., Richter Anis - diese Männer sagen die Wahrheit. Ich habe sie vor einer Woche angeheuert, mit dem Auftrag, mit den Ukhtark zu sprechen und die Wahrheit über die Überfälle ans Licht zu bringen. Ich bitte das Gericht, sie anzuhören."

"Das ist doch lächerlich - hör endlich auf damit, Onkel!", ruft der junge Mann aus dem Podium. Bürgermeister Hiram Sulu hebt beschwichtigend die Hände. Als der junge Mann wieder schweigt, wendet er sich ebenfalls an den Richter. "Richter Anis, die Verhandlung läuft bereits, wir sollten sie nicht durch Aussagen unglaubwürdiger Quellen verfälschen. Die Beweislage ist doch eindeutig genug?"

Für einen Augenblick kehrt Stille ein. Alle warten auf die Entscheidung des Richters. Doch bevor dieser etwas sagen kann, macht Barkas zwei Schritte nach vorn. Nardin und Jorik stürmen vor und halten ihn an den Armen zurück, aber der Ukhtark geht in seiner Wut noch weitere zwei Schritte und schleift die Männer mit, bevor er zum Stillstand kommt. Die Zuschauer in den letzten zwei Reihen springen verängstigt auf und weichen zurück. "Desto hat nichts getan!", ruft Barkas. "Lasst mich sprechen!"

Die Stimme des Kargi donnert durch den Raum. Schwer atmend hält er inne und schaut zum Richter. Der Mann bleibt erstaunlich gefasst und erwidert den Blick ruhig. Ein paar Sekunden vergehen, dann schlägt Richter Anis noch einmal mit dem Hammer auf das Pult. "Also gut. Das hier ist eine Halle der Gerechtigkeit. Jeder soll gehört werden. Sprecht. Sagt, was ihr zu sagen habt."
 1. Kargi, Übersetzung für Basilio: "Barkas. Ich wusste, dass ihr mich nicht im Stich lasst, Bruder!"
 2. Kargi, Übersetzung für Basilio: "Nicht in diesem Leben und auch nicht im nächsten, Bruder. Dein Bruder, dein Vater, wir alle stehen bereit. Wir werden den Weg freikämpfen wenn es sein muss."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 16.10.2015, 12:33:58
„ In tarkus esivanemate annab meile ülevaate“[1] spricht Sanjan rasch und tritt vor. So getrennt von Grimnir fühlte er sich nicht sher wohl, aber der Wolf war daraußen bei ihren Sachen besser aufgehoben. „Wie der Älteste Jaresh sagt, hatte er uns ausgesandt um Klarheit zu bringen.“ dabei legte er die Flache Hand auf die Brust und neigte leicht das Haupt vor dem Richter. Mit den Einstiegsworten zusammen dürfte es dem Halbdejy zeigt das Sanjan ein eher traditioneller Dejy ist. „Es war ein überraschend schwer und langer Weg zu den Ukhtark und zurück. Mit vielen Nächten ohne Schlaf. Kohtunik[2] Anis wisst ihr, dass die Kagi von Menschen angegriffen werden? Sie sind sehr gereist, haben gar ihre Patrouillen verstärkt aber ihren Worten nach den Schwur nicht gebrochen.“ Langsam geht Sanjan noch ein paar weitere Schritte vor, jedenfalls soweit es der Respekt gestattet. „Sie sind es nicht, welche die Karawanen angreifen und dieses Dorf bedrohen. Jemand will es dem Dorf nur glaubend machen.“ Sanjan nutzte das aufkommende murren der Zuhörer für eine Pause. „Wir selbst haben vor nicht mal einen Tag einer Karawane geholfen, weit ab vom Kargigebiet, dem Angriff der wahren Übeltäter zu entgehen.“ Mit der linken Hand deutete er auf Kirus. „Dieser Bursche ist einer der geretteten Händler. Er hat gar die Stimme des Anführers der Angreifer erkannt auch wenn er nicht das Gesicht des Mannes trug, an welchen sich Kirus erinnert. Das kann wohl zuerst unser Madu erklären.“ Damit zeigte Sanjan auf Basilio und überließ ihm mit der Maske das Feld.
 1. Dejy für: Auf das die Weißheit der Ahnen uns Erkenntnis schenkt
 2. Dejy für Richter
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 17.10.2015, 14:26:47
Und wieder passiert so viel um ihn herum, dass Basilio kaum weiß, wohin gucken, damit ihm nichts wichtiges entgeht. Ein Auge auf Barkas, das andere auf die Offizierin, vermerkt er wohlwollend sowohl den machtvollen Willensakt, mit dem ersterer sich zusammenreißt, als auch Lihana Ejdarns Reaktion auf Tarqetiks deplazierte Schäkerei.

Ha, so sähe die Disziplin also aus, wenn man Frauen ins Heer lässt. Amell wettert ja immer, man solle endlich diese alberne Regelung aufheben, in anderen Ländern täte man den Frauen ja auch nicht verbieten, für ihr Vaterland zu kämpfen. Hach, wie wütend sie immer wird, wenn ich konter, dass irgendwer ja die nächste Generation Soldaten gebären muss. Aber sehr interessant, einmal eine Offizierin bei der Arbeit zu beobachten. Einen effizienten Eindruck macht sie ja...

Was Basilio an Lihana Ejdarns Reaktion aber noch viel mehr interessiert: der versprochene Händedruck. Das Angebot scheint ehrlich gemeint, in anderen Worten: offenbar ist sie tatsächlich daran interessiert, dass die Lage doch noch entspannt und ein Krieg mit den Grünhäuten vermieden wird. Er ist geneigt anzunehmen, dass sie nicht mit Edmond Sildan unter einer Decke steckt. Ähm. Also, das sollte jetzt keinerlei Anspielung sein...

Etwas zögernd folgt Basilio ihrem kleinen Zug in den Gerichtssaal und hält sich auch dort zunächst im Hintergrund, bis Sanjan ihn plötzlich verbal vorschiebt. Die Augen des Richters, Bürgermeisters und, so kommt es Basilio vor, des gesamten Saales richten sich auf ihn, während sein eigener Blick hilfesuchend zu Manik und Tarqetik wandert, gerade so als erhoffe er sich, einer der beiden möge sich doch vordrängeln. Als ihm keiner der beiden den Gefallen tut, räuspert Basilio sich so bescheiden, wie er nur kann, und tritt vor. Einen Schritt. Einen zweiten. Dritten. Dann geht's schon ein wenig besser und er langt vor der Bank des Richters an. Ein militärisch knappes Nicken als ersten Gruß geht an den Richter, ein etwas tieferes an den Bürgermeister, auch wenn dieser tatsächlich noch alberner ist, als Basilio ihn sich vorgestellt hat, den Erzählungen des Dorfsäufers nach zu schließen.

"Ehrenwerter Richter Anis", beginnt Basilio, während er noch fieberhaft überlegt, wo er eigentlich mit seinem Bericht beginnen soll. "Bürgermeister. Meine Kameraden und ich bringen Euch Beweise, dass die Kargi nicht hinter den Überfällen stecken. Vielmehr sind sie Ziel ganz ähnlicher Überfälle, allesamt von einer dritten Partei begangen. Diese ist sowohl für die Überfälle auf die Karawanen verantwortlich als auch für das Missverständnis, über welches dieses Gericht zu befinden hat. Denn ebendiese dritte Partei hat gleichzeitig einen Überfall auf eine hiesige Farm wie auch auf Kargigebiet verübt und zwar auf eine derart koordinierte Art und Weise, dass sich ihre jeweiligen Verfolger in der Mitte trafen"—er nickt zu Lihana Ejdarn, dann zu Barkas und Desto—"und sich gegenseitig für die jeweils Verantwortlichen hielten. Es ist ein teuflicher Plan, den wir hier aufgedeckt haben. Wir haben Zeugen, Beweisstücke, einen Gefangenen." Er deutet auf Kirus, dann Bosol, dann wendet er sich an Barkas.

"Hirogul Barkas, Ihr erlaubt, dass ich dem Gericht kurz die Zusammenhänge darlege? Im Anschluss daran könnt Ihr Details, die ich vielleicht übersehen habe, ergänzen."

Mit Barkas' Einverständnis gewappnet, tritt Basilio noch einen Schritt vor und legt zwei der Kargimasken auf das Richterpult. Die dritte hält er sich abermals vor das Gesicht und blickt damit einmal kurz durch den Raum.

"Man denke sich einen etwas kräftigeren Kämpfer dazu, die Haut mit einer grünen Paste eingeschmiert, dazu Dämmerlicht, und schon haben wir einen Überfall der Grünhäute." Er wendet sich kurz ans Publikum. "Aus der Entfernung ist dies vielleicht nicht zu erkennen, aber dies sind echte Häute, abgezogen von—es steht zu hoffen: toten—Grünhäuten." Und wieder zum Richter gewandt: "Ganz offensichtlich beabsichtigt hier jemand, Dorwida und Kezhdal gegeneinander aufzuhetzen, ja, in einen blutigen Krieg zu stürzen. Doch ich beginne hinten. Ehrenwertes Gericht, bitte erlaubt mir, ein wenig auszuholen, damit ich Euch von Anfang an berichten kann, wie wir das alles aufgedeckt haben."[1]

Auf ein entsprechendes Zeichen des Richters hin, fährt er fort. Dabei räumt er als erstes aus dem Weg, was sich nicht mehr länger aufschieben lässt, ohne aufzufallen, und bleibt auch sonst so nahe an der Wahrheit (was ihn selbst betrifft), wie es nur eben geht. Über die Konsequenzen wird er sich hinterher Gedanken machen.

"Um als erstes dem Vorwurf zu begegnen, eine unglaubwürdige Quelle zu sein: euer ehemaliger Bürgermeister sagte ja bereits, dass er meine Kameraden angeheuert hat. Ich dagegen stieß später hinzu. Mein Name ist Basilio Aristide de Laroque, Sohn General Garnaks und gewiss kein Kargifreund. Ich war in einer privaten Angelegenheit unterwegs und auf dem eiligen Weg heimwärts, um die Hochzeit meiner Schwester nicht zu verpassen, als ich—einen gebührlichen Bogen um Kezhdal schlagend—mitten auf meinem Weg einen tödlich verletzten Krieger der Ukhtark fand. Befremdlich war zudem, dass der Mann brutalst gefoltert worden war. Mehr noch: Schriftzeichen waren ihm in die Haut geritzt worden. Es war also nicht zu verkennen: hier will jemand eine Nachricht schicken. Aus Rache für die Überfälle? ging mir durch den Kopf. Davon hatte ich nämlich auf meiner Durchreise gehört. Eigentlich wollte ich mich nicht einmischen, aber es lief meinem Ehrgefühl zuwider, den Mann einfach im Staub verbluten zu lassen, Grünhaut hin oder her. Also verband ich seine Wunden und wir schleppten uns gemeinsam zu seinem Dorf, wo zur gleichen Zeit Jareshs Gesandte bei Gul Hulad vorsprachen."

Basilio berichtet so knapp wie möglich, wie man im Muog erfuhr, dass die Kargi ebenfalls unter Überfällen litten und dachten, die Menschen von Dorwida hätten ihrerseits den Friedensvertrag gebrochen und dass Sanjan ihnen mit Mühe einen Aufschub abgerungen hat, um die Ursache des Missverständnis aufzuklären.

"Dies führte uns aber zunächst zu den Elfen im Elnina-Wald, denn von ihnen stammte die blutige Nachricht auf Dihals Haut. Ich hatte meine Hilfe angeboten, da ich in Verhandlungen nicht ganz ungeschickt bin: kein erfahrener Diplomat, bei weitem nicht, aber doch mit einem gewissen Interesse in dieser Richtung."

Bezüglich der Geschehnisse bei den Elfen geht Basilio noch weniger ins Detail, da der ganze Streit zwischen Elfen und Kargi sowie die Probleme, welche die Elfen gerade mit ihrem Fürsten haben, ja überhaupt nichts zur Sache tut. Lieber konzentriert er sich auf das wenige, das zählt: dass es dort einen ähnlichen Friedensvertrag gibt, der auf dem Spiel stand; dass es ihnen gelang, die Freilassung des Hiroguls zu verhandeln, welcher auf Elfengebiet geraten war, als Lihana Ejdarn ihn verfolgte; dass zum Dank dafür, dass sie die Sache dort aufklären konnten, der Hauptmann der Elfenwache ihnen berichtet habe, in welcher Richtung sie die Quelle der Karawanenüberfälle vermuteten.

Ja, und dann ist Basilio auch schon beim eigentlichen Überfall angelangt. (Das Zwischenspiel mit den Kargi und dem kleinen privaten Missverständnis tut noch weniger etwas zur Sache als die Komplikationen bei den Elfen.) Auch von diesem berichtet er zu knapp wie möglich und so detailliert wie nötig. (Nötig ist dabei natürlich, vor allem den Heldenmut des Hiroguls herauszustellen.) Dann noch schnell, was das Verhör des Gefangenen ergeben hat: nämlich eine Bestätigung dessen, was Kirus bereits an der Stimme erkannt hatte:

"Hinter den Überfällen steckt, zumindest auf der durchführenden Seite, Edmond Sildan, ehemaliger Heeresoffizier, der, so würde ich nach der Beschreibung vermuten—vielleicht kann Kommandant Ej-, äh, -in Ejdarn das bestätigen oder korrigieren—wegen übermäßiger Gewaltanwendung den eigenen Rekruten gegenüber entlassen wurde und sich nun von einem Hintermann, den unser Zeuge leider nicht namentlich kennt, zu Raub- und Mordtaten anheuern lässt.

Um nun zu guter letzt auf die Sache zurück zu kommen, die hier eigentlich verhandelt wird: Der Angeklagte ist nicht nur unschuldig an den Überfällen, Ihr würdet mit seiner Verurteilung sogar dem Wunsch der eigentlichen Täter entsprechen. Wenn die Menschen von Dorwida deren perfiden Plan aber vereiteln wollen, wären sie besser beraten, sich mit ihren Nachbarn aus Kezhdal gegen diese freche Bande zu verbünden und deren Nest auszuräuchern. Dabei ließe sich hoffentlich auch in Erfahrung bringen, wer dies alles denn nun in Auftrag gegeben hat."


Nach einem abermaligen Nicken tritt Basilio wieder einige Schritte vom Richterpult zurück und wartet auf Reaktionen oder Ergänzungen. Etwaige Zwischenrufe aus dem Publikum hat er zuvor geflissentlich überhört, jetzt spitzt er aber die Ohren.
 1. Diplomacy = 22 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg985439#msg985439)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 19.10.2015, 08:56:25
Tarqetik zwinkert der Kommandantin über die Maßen zynisch zu.
„Ich werde Euch beim Wort nehmen. Ich hoffe aber doch sehr, dass es dann doch ein warm-feuchter freundschaftlicher Händedruck wird.“

Schon trottet er mit leichter Enttäuschung auf den Lippen durch das Tor. Im Sitzungssaal angekommen mustert der Krieger kurz die Anwesenden und zieht sich dann an eine Wand zurück, an der er sich mit verschränken Armen anlehnen und den nun folgenden Ereignissen mühelos folgen kann.

Barkas Auftritt, die durchbrechenden Gefühle des Kargi gegenüber seinem Bruder ist für Tarqetik bewegend, auch wenn die Worte nicht verstanden werden und in der harten Aussprache Hoffnung und Zuneigung nicht zu deuten ist, ist die Gestik und das Minenspiel nicht zu verklären.
Nach der Vorstellung und Einführung in das Was und Wer, bemerkt der Krieger etwas was ihm ein fast prophetisches Lächeln ins Gesicht zaubert. Seine Augen weiten sich etwas als er Jaresh erblickt, der die Gedanken an den leeren Lederbeutel in seinen Satteltaschen bringt. Und die Gedanken hören sich wie klirrende Münzen an.

Wenig zufrieden mit der Dauer der Situation und nicht angetan von der Gesellschaft von Wachen, Richter und Schaulustigen, springen Tarqetiks Gedanken zwischen den Gesichtern der Sprecher und den Holzbalken der Dachkonstruktion hin und her. Je länger die Anhörung dauert umso flacher wird der Winkel, in dem seine Beine ihn an die Wand stützen. Ohne das donnernde Knallen des Hammers des Richters, der die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Podium lenkt, wäre die Szenerie weniger fokussiert.
Während nacheinander die Personen ihre Meinung und Wissen kundtun, bemerkt Tarqetik seinen trockenen Mund. Mit der Zunge fährt er über seine Zähne und versucht den Speichelfluss anzuregen. Man sollte den Sprechern ein Glas mit Bier zur Seite stellen, damit sich das Reden auch lohnt, fährt es ihm durch den Sinn.
Als plötzlich Stille den Raum erfasst, sich ausdehnt und die Wände zu bersten drohen, weiß Tarqetik, dass alles wichtige gesagt und getan wurde. Was nun doch seine Neugierde erregt, ist die Frage nach dem Kommenden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 19.10.2015, 18:30:51
Stumm starrt Manik gradeaus und verharrt regungslos, als ihm die Pfeile abgenommen werden. Anschließend geht er ohne ein weiteres Wort zu sagen, in das Gebäude. Nach ein paar Metern atmet der Fhokki tief durch. Sein Plan ist aufgegangen. Ein wenig Ablenkung und niemand hat den Dolch bemerkt, doch muss er widerstehen, danach zu tasten. Und was er damit eigentlich vorhat, weiß er auch noch nicht.
In der Halle angekommen, verhält Manik sich still, hält sich jedoch in der Nähe von Bosol auf. Sollte es Anzeichen dafür geben, dass der Mann einer Panik nahe kommt will er ihn mit sanften Worten beruhigen.

Jarehs Anwesenheit freut den Waldläufer, ansonsten betrachtet er sowohl das Publikum als auch die Entscheider hier im Saal mit einer gewissen Abfälligkeit. Keiner von denen war dabei. In Kezhdals Haupthaus in Mitten von grölenden, teilweise feindseligen Kargi, in Jaylins Zelle oder bei der hitzigen Schlacht um die Karawane. Und trotzdem würden sie gleich Entscheidungen treffen.
Während Basilios Rede schweigt Manik weiter. Gedanken schwirren durch seinen Kopf, wie es wohl mir Bosol weitergehen wird. Selbst wenn sein Wert erkannt, er genutzt wird um das Versteck der Räuber zu erreichen, was dann? Es wird sie sicherlich ein Trupp Soldaten begleiten. Vielleicht auch mehr. Was, wenn die einfach blind das Lager stürmen? Ohne Rücksicht auf Verluste? Was wenn es gar nicht so weit kommt und Bosol den Tod noch hier in Dorwida findet, sei es durch die Gerichtsbarkeit oder vielleicht einen Verbündeten der Räuber,  der ihn zum Schweigen bringen will?

Ein kurzer Moment der Stille reißt den Fhokki aus seinen Gedanken und er erkennt, dass Basilio wohl geendet hat, mit seiner Ansprache. Was auch immer ihr kleiner Mann wohl gesagt haben mag, es dürfte durchaus eine treffende, in gewissem Maße parteiische Ansprache über ihre Reise gewesen sein, auch in seinem eigenen Interesse. Manik schüttelt sich einmal und er spürt, wie sich alles in ihm anspannt, in Erwartung der Reaktion der Leute hier.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 20.10.2015, 15:46:59
Als Basilio zu erzählen beginnt und von ihren Abenteuern erzählt, hat er zunächst einen schweren Stand. Immer wieder schütteln einzelne Zuschauer - auch Hiram Sulu selbst oder andere Ratsherren auf dem Podium - ungläubig den Kopf, wenn er von den Kargi als Opfer einer Verschwörung und nicht als Angreifer spricht. Oder sie lächeln und wenden den Kopf ab, um zu signalisieren, dass sie die Worte des Korakers für ausgemachten Humbug halten. Nur Richter Anis hinter seinem Pult und der Scheriff verkneifen keine Miene und bleiben stumm.

Basilio jedoch macht unbeeindruckt mit seiner Erzählung weiter und der Koraker läuft dabei zur Höchstform auf. Nach und nach dringen die Argumente durch zu den Zuhörern. Zwar werden die Zwischenrufe immer lauter und erboßter, als er die Kargi zunehmend im besseren Licht darstellt, doch sie werden auch deutlich seltener. Bei der Präsentation der Kargi-Maske geht ein Raunen durch die Reihen und die Zwischenrufe werden gänzlich zu einem Flüstern gedämpft.

Als Basilio seine Erzählungen beendet, breitet sich Schweigen über dem Raum aus. Für einige Augenblicke weiß wohl niemand, was zu sagen wäre. Schließlich spricht Hiram Sulu: "Das ist eine gute Geschichte, die wir hier zu hören bekommen. Aber sie ist auch ganz schön abenteuerlich. Wie können wir darauf vertrauen, dass diese Männer die Wahrheit sagen und nicht von den Kargi gekauft wurden?"

"Aber wir können nicht voraussetzen, dass sie nicht stimmt", fällt ihm sein Nachbar auf dem Podium ins Wort. "Es gibt zu viele Indizien, die diese Geschichte stützen."

Da hebt Richter Anis die Hand. "Ich will hierzu den Gefangenen und den Kargi befragen", sagt er und deutet dabei auf auf die Gefährten.

Als erstes tritt Barkas vor. Als der Hirogul an das Richterpult tritt und sich zu den Zuschauern umdreht, geht abermals ein Raunen durch deren Reihen. Zu beängstigend wirkt der massige Kargi auf die Umgebeden. Barkas erzählt noch einmal, was sich aus seiner Sicht an jenem schicksalhaften Tag zugetragen hat - wie er, Argon und Desto von einer marodierenden Bande angegriffen und zur Verfolgung provoziert worden sind und dann in den Trupp von Lihana Ejdran ritten.

Als die Gefährten sich umsehen, bemerken sie viele feindselige Gesichter in der Menge, doch niemand hat die Courage, den Kargi offen durch Zwischenrufe zu stören. Doch neben diesen erkennen Basilio, Manik, Sanjan und Tarqetik auch nachdenkliche Mienen, die offen beeindruckt sind von Barkas' Auftreten und Erzählung.

"Ich habe einen Freund, einen Bruder verloren. Argon fiel in diesem Kampf. Aber ich bin bereit, einzusehen, dass es eine Falle der Söldner war - ich werde keinen Groll hegen, wenn die Menschen es auch nicht tun und meinen Bruder freigeben", kommt Barkas schließlich zum Ende.

Abermals kehrt Stille ein. Der junge Ratsherr lehnt sich nah vorne und will etwas sagen, doch der Richter lässt ihn nicht dazu kommen und ruft Bosol nach vorne in den Zeugenstand. Barkas nickt er nur zu. "Danke, Hirogul."

Als Bosol die Aufforderung sieht, nach vorne zu kommen, beginnt er zu zittern. "Die werden mich hängen", flüstert er zu Manik. Aber es ist keine Zeit, etwas zu ändern. Zwei Wachen machen einige Schritte auf den Mann zu und nehmen ihn mit nach vorne.

"Wer bist du?", fragt der Richter direkt, als Bosol vor ihm ankommt.

"Bosol Shalaya, euer Ehren", antwortet dieser.

Richter Anis deutet auf Basilio. "Du hast den Mann gehört. Er hat schwere Vorwürfe gegen dich erhoben. Was kannst du dazu sagen?"

Der Richter fixiert den Befragten mit seinem durchringenden Blick und wartet auf Antwort. Stille hält Einzug, während alle auf die Antwort warten. Manik schaut zu seinem Gefangenen und erkennt, das Bosols Stirn perlt und glänzt. Offensichtlich schwitzt der Mann vor Angst. Einige Lidschläge lang sagt er nichts - wahrscheinlich überlegt er, ob er lügen soll. Doch ein Blick zu den Gefährten genügt, um zu sehen, dass ihn das nicht weit bringen wird. "Es stimmt", sagt er schließlich.

Abermals raunt das Publikum auf. Fäuste werden erhoben. "Mörder!", "An den Galgen mit dem!", "Legt ihn in Ketten!" sind nur einige der Ausrufe. Bosol scheint unter dem Andrang fast zusammenzuschmelzen, doch der richter sorgt mit einigen Hammerschlägen für Ruhe und lässt den Mann weitererzählen.

Bosol erzählt seine Geschichte. Als er bestätigt, dass Edmond Sildam wirklich der Führer der Räuberbande ist und den Auftrag zu der Provokation der beiden Dörfer angenommen hat, scheint das ratsgebäude ob der Aufregung der Menge fast zu bersten. Wutschreie und Flüche schwirren durch die Luft. Plötzlich tritt Lihana Ejdarn zwischen ihren Soldaten vor und ergreift Bosol mit beiden Händen am Kragen. Sie hebt den Mann vom Boden und zischt ihn zwischen zusammengebissenen Zähnen an. "Dieser Bastard! Dieser verdammte Bastard! Wer hat euch den Auftrag erteilt? Rede! Wer!" Sie schüttelt den Mann durch, dass dieser aufstöhnt. Sanjan ist klar - macht sie das noch einmal, ist die Wunde wieder aufgebrochen. "Und wo bei den Neun Höllen steckt er! Wo steckt Sildan!", schreit sie den völlig perplexen Mann an.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 21.10.2015, 09:19:09
Den Ausführungen des Gefangenen hört Tarqetik zu, sieht sich aber vorwiegend die anderen Zuhörer des Gerichtes an. Gerade die Ankläger und Befürworter des Kampfes gegen die Kargi stehen in seinem Blickfeld. Wer sich wohl wie verhalten mag.

Die Rufe nach einer raschen und endgültigen Justiz gegen den Mann Bosol amüsiert den Söldner etwas und abschätzig schüttelt er leicht den Kopf. Heute geschickt gehängt und Morgen die Sühne ableisten.
Als aber Lihana Ejdarn den Gefangenen am Kragen packt und ihn einer ersten Stufe des Verhörs aussetzt, verengen sich die Augen von Tarqetik, er stößt sich von der Wand ab, verlässt seinen gemütlichen Lehnplatz und geht auf die Kommandantin zu.

Entschieden greift er nach den Händen, die Bosol gepackt halten und zieht diese von dem malträtierten Mann.
Eure Wut in Ehren, Madam´". Er schiebt sich zwischen Bosol und seine Angreiferin. „Doch es steht Euch nicht zu die Ware zu beschädigen, es sei denn Ihr erwerbt sie, dann könnt ihr machen was Ihr wollt. Bis dahin haltet entschieden Abstand ein. Eure bunten Abzeichen und farbenreichen Markierungen schützen Euch nicht vor allem!
Tarqetik legt den Kopf schief und lässt sein Genick knacken.[1]

Er ist ein Söldner, kein blutrünstiger Wilder oder ein Kriegsgewinnler. Angeheuert für das beste Angebot von anderen Männern, der Gefahren bewusst, dass es ihm an den Kragen geht, wenn er versagt.“ 

Tarqetik blickt über die Schulter zu Bosol und spricht leicht erhebend zu ihm: „Das Risiko war Dir bewusst und nun erwartet dich der Strick mein Freund, aber wohin kommen wir, wenn wir Freischärler nicht aufeinander achten. Nicht lange und man gibt uns die Schuld für alles, wenn es keinen besseren zum Aufhängen gibt, was?
Dann wieder zu Lihana und dem Gericht: „Ich bin sicher, dass er Euch sagen wird, was Ihr wollt, ohne dass man ihm zu Leibe rückt. Geld kann einen Menschen durch aus in Versuchung locken, aber Angst bei Hoffnung vor dem Tode – und die damit verbundenen Schmerzen – können auch sehr beflügelnd wirken.
Tarqetik öffnet seine Arme zu einer einladenden Geste und spricht weiter: „Wenn Ihr Edmond Sildam wirklich wollt, nun ja, was hält Euch davon ab, bezahlter Schwerte gegen ihn zu schicken,  den Schurken aufzuspüren und abzuliefern? Und wie es aussieht, sofern dieser Streit mit den Kargi beigelegt ist…
Ein Blick zum Podium, dem Gericht und dem angeketteten Kargi, „…und ich nehme an er ist beigelegt,  habe ich gerade Zeit.

Ein selbstverliebtes Grinsen geht über das Gesicht des Kriegers.
Oder wollt Ihr Eure verbliebene Reputation mit den paar gakelitischen Soldaten wieder erlangen und diese durch die Lande ziehen lassen?
 1. Einschüchtern: 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 21.10.2015, 15:18:17
Eines wird Sanjan gerade klarer. Wo Basilio eine Schlangenzunge hat, hat Tarquetik eher eine Kuradi keel.[1] Dunkle Andeutungen und auch Taten waren offensichtlich sein Ding. Für einen Augenblick sah er vor seinem inneren Auge wie kalt der Krieger auf dem Schlachtfeld die Köpfe der anderen Räuber abgeschnitten hatte. Wie das Blut der Toten. Den Kopf schüttelnd verdrängte er das Bild. Wenigstens stand er nun vor Basol, schützte ihn so.

„Nicht nur das.“ sprach Sanjan mit dem Blick zum Richter. „Im Wagen hat Basol zugestimmt uns zu diesem Sindal zu führen. Als Zahlung für sein Leben. Das ist denke ich auch hier gültig.“ In einer Pause geht er auf die Dreiergruppe zu und positioniert sich neben Basol. „ Kohtunik, es liegt an euch ob nicht nur der Kargi lebend hier herauskommt sondern auch Basol. Wie entscheidest du?“ Mit der linken Hand deutet der Schamane auf den Verband um Basols Bein. Dieser steht ziemlich bleich da. „Erlaubst du das Basol weiter lebt und zur Milderung seiner Strafe uns alle zum Kopf der Bande führt, oder kann er gleich hier sterben.“ Der vormals beige Verband ist nun deutlich rot gefärbt und auch Blut tropft schon auf den Holzboden. „Wenn du es also erlaubst, muss ich mich rasch um seine Wunden kümmern. Sonst kann er bald nichts mehr sagen.“[2]
 1. Dejy für Teufelszunge
 2.  Aid another Diplo: 3 gescheitert
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 21.10.2015, 19:18:09
Die Schweißperlen, die Bosol überall runterrinnen, beunruhigen den Waldläufer doch ungemein. Immer wieder versucht er dem Mann daher, einen gewissermaßen aufmunternden Blick zuzuwerfen. Würde er jetzt die Nerven verlieren, vielleicht sogar versuchen rauszurennen, nicht auszudenken. Manik schüttelt sich bei dem Gedanken.
Mit beunruhigender Miene beobachtet er unterdessen, das Pack, dass zu fortschreitender Dauer von Bosols Gesagtem immer lauter wird. Wieso nur, lässt man Leute, die sich nicht zu benehmen wissen zu einer Gerichtsverhandlung vor? Er landet auch bei Jaresh, der, wie es nicht anders zu erwarten ist, die Ruhe behält, aber durchaus ebenfalls einen besorgten Gesichtsausdruck aufgesetzt hat.

Als die Rothaarige urplötzlich mit einer großen Portion Wut in den Augen hervortritt,  schreckt Manik zusammen. Vor seinem inneren Auge zieht sie ihre Waffe und hackt Bosol vor den Augen der gesamten Audienz kurz und klein. Das hast du nun von deinem Zögern du Idiot! Ungläubig und kopfschüttelnd „Nein, Nein, Nein“ murmelnd, blinzelt Manik den Tagtraum weg und sieht noch wie Bosol von der Frau geschüttelt wird.
Nein!“ murmelt der Fhokki wieder, dieses Mal aber bestimmter, Ejdarn fest im Auge, eine Hand zuckt an seine Rechte Seite, Richtung Dolch, ist bereit ihn sofort zu ziehen.
Mit großen, festen Schritten geht er auf sie zu. Auf Außenstehende könnte der Fhokki mit seinem starren, wütenden Blick und den geballten Fäusten den Eindruck erwecken, er möge sich gleich mit Karacho auf die Kommandantin stürzen, wohl darum, stellen sich ihm auch zwei Soldaten prompt in den Weg. Das macht Manik jedoch nur noch wütender, geschickt gelingt es ihm, einer der Wachen auszuweichen, doch sein Versuch die Zweite einfach mit der Schulter wegzustoßen misslingt. Der Mann ist groß, offenbar zu stark und mit seiner Rüstung auch viel zu schwer und so prallt der Waldläufer einfach nur an der Person ab. An seiner rechten Seite taucht auch schon der andere Soldat wieder auf, und hält ihn von dort fest, während der Riese ihn von links greift. "LASST MICH DURCH! LASST MICH LOS! IHR BASTARDE, LOSLASSEN!", brüllt Manik unentwegt und stemmt sich mit voller Kraft gegen die Wachen, was diese jedoch nur dazu bringt, noch fester zuzupacken. "Halt endlich Still Freundchen.", entgegnet der eine mit genervter Stimme. Als der Fhokki merkt, dass er sich nicht aus eigener Kraft befreien kann, wird Lihana das neue Ziel seiner Wut. Er will grade in ihre Richtung schreien, als er sieht, dass sich Tarqetik schon im Clinch mit ihr befindet und Bosol schließlich befreit.
Das beruhigt Manik so sehr, dass die Soldaten offenbar auch keinen Grund mehr sehen, ihn weiter festzuhalten. Dennoch bauen sie sich demonstrativ vor ihm auf. So braucht Manik den Durchbruch zu der Kommandantin nicht nochmal versuchen, also wirft er ihr auf Fhokki noch ein paar Schimpfwörter rüber, bevor sein Blick zu Bosol wandert und ins besorgte wechselt. Der Mann wirkt nicht sehr munter.
"Du hast viel Mut bewiesen.", wendet er sich aufmunternd an ihren Gefangenen, wobei dieser grade hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt zu sein scheint und Verzweiflung und Angst ihm auf dem Gesicht geschrieben stehen. "Lass dich da nicht beirren.", wiederholt Manik bestimmter. "Unser Schamane kümmert sich um dich und wenn ihn jemand aufhalten möchte, wird er das bereuen.", Maniks Blick wandert zum Richter, verweilt dort kurz und reist anschließend weiter zu Ejdarn, der er mit unverhohlener Verachtung in die Augen schaut. "Los, Sanjan, helfe ihm. Bitte."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 22.10.2015, 18:32:58
Basilio tat recht daran, während seiner Rede die Ohren gegenüber jedweden Zwischenrufen auf taub zu stellen, denn kaum ist er glücklich am Ende angelangt und lauscht nun, was die Leute um ihn herum zu sagen haben, da wünscht er sich schon, er hätte es nicht getan. Was für ein Zirkus! Und der lustigste Spaßmacher von allen ist, wie zu erwarten war, Bürgermeister Sulu.

Gerade bläht Basilio sich auf und will diesem frechen Dorfdiktator zeigen, was es heißt, einen Koraker zu bezichtigen, er ließe sich von Grünhäuten bestechen oder gar anheuern, da reißt Richter Anis das ihm gebührende Ruder wieder an sich, welches ihm kurzzeitig entglitten war.

Herrje, Basilio, mit einer derart kurzen Lunte kenn' ich dich gar nicht! Was lässt du dich von solch einem Deppen überhaupt provozieren? Und was, bitteschön, sollte das vorhin da draußen? Den Pöbel anzupöbeln, der eh schon nach Blut und Vergeltung schrie: ha, was hast du dir denn dabei gedacht? Bildest du dir nicht allzu gern etwas auf deinen schlauen Kopf ein? Glaubst damit die schmächtigen Schultern aufzuwiegen? Dann sei auch schlau!

Richter Anis—ganz im Gegensatz zum Bürgermeister—beeindruckt Basilio mit seiner sachlichen Ruhe. Während dieser zunächst Barkas, dann Bosol befragt, behält Basilio den Bürgermeister und auch den jungen Schnösel im Auge, der sich so dafür einsetzt, dass die Wahrheit möglichst nicht ans Licht kommt.[1]

Und weil Basilio sich so sehr auf diese beiden konzentriert, wird er von dem Tumult, der sich im Gerichtssaal erhebt, kaum dass der Richter das Verhör beendet hat, völlig überrumpelt. Plötzlich wird gedroht und geschoben und getobt und geschrieen und immer mehr Körper geraten in teils unkontrollierte Bewegung und Basilio rettet sich mit einem Sprung zum Richterpult, um nicht von der gewalttätigen Masse mitgerissen oder umgerannt zu werden, denn keiner der erregten Hünen scheint ein Auge darauf zu haben, was sich da auf halber Höhe zwischen ihren Beinen herumdrückt.

Aus dieser relativen Sicherheit heraus hebt Basilio mehrmals an, seine Kameraden zur Vernunft zu bringen und überhaupt die jeweiligen Parteien zu beruhigen (leider ohne die geringste Beachtung zu finden): "Herrje, Mann, du kannst vor Gericht doch nicht drohen... das ist doch wirklich... wart doch erst einmal ab, was beschlossen wird... unnötig!" und "Frau Kommandantin, ich bitte euch, der Mann ist schwer verletzt!" und "Ihr müsst den Jungen entschuldigen, es geht um eine Frau... eine Freundin von ihm... sie wurde von den Räubern verschleppt und wenn Bosol stirbt, kann er uns das Lager nicht zeigen, und wenn er uns das Lager nicht zeigen kann, dann können wir das arme Mädchen auch nicht..."

An dieser Stelle reißt Basilio der Geduldsfaden. Er springt auf das Richterpult, steckt den gekrümmten Daumen und Mittelfinger in den Mund und pfeift den Saal zur Ordnung.

"Also bitte, Leute, was soll das hier?" ruft er. "Wir sitzen doch alle im selben Boot, also KRIEGT EUCH ENDLICH EIN!"[2]

Sein Blick fällt auf Barkas, der inmitten der Unruhe steht wie ein Fels in der Brandung, und so fügt er lakonisch hinzu (mitten in die plötzliche Stille hinein): "Zumindest hat der Hirogul uns gerade bewiesen, dass ein 'Barbar' der Ukhtark sich zivilisierter zu benehmen weiß als ein Raum voller Menschen."
 1. Sense Motive (Bürgermeister) = 18 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg986069#msg986069); Sense Motive (junger Schnösel/Neffe vom wem? Jaresh?) = 23
 2. Diplomacy = 17
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 24.10.2015, 17:37:40
Als Tarqetik dazwischengeht, die Kommandantin und Bosol voneinander zu trennen, sieht es kurzzeitig so aus, als würde Ejdarn auf den Söldner losgehen. Doch einen Augenblick später eilen Scheriff Gelspad und die beiden Soldaten herbei, die Desto flankierten, herbei und ziehen die beiden auseinander. "Kammandantin - bitte", sagt einer der Männer. "Lasst von ihm ab."

Maniks laute Rufe hallen durch das Rathaus und dann redet auch Sanjan auf den Richter ein. Es gibt viele Zwischenrufe. Basilio beobachtet dabei die Männer auf dem Podium - vor allem den amtierenden Bürgermeister Hiram Sulu und den Jungen Ratsherren - Destan Dorguln, den jüngeren Bruder von Jaresh. Beide scheinen besonders aufgebracht ob der letzten Wendung der Ereignisse. Sulu wirkt verwirrt, Dorguln wütend.

Schließlich tritt Basilio vor und an dem auf seinem Hosenboden hockenden Bosol vorbei. Der gefangene Söldner hält sich an der Bauchseite und ächzt. Der Koraker beginnt zu sprechen - als er dann aufgebracht auf das Rednerpult steigt und ruft, hallt das Krachen des Richthammers fünf, sechs Mal in schneller Abfolge durch den Saal.

Die Menge beruhigt sich. Richter Anis steht auf und misst Basilio mit einem Blick, der eisiger nicht hätte sein  können. Erst als der Mann die Augen wieder der Menge zuwendet, merkt der Koraker, dass er nicht mehr auf dem Richterpult steht, sondern bereits wieder auf den Boden gestiegen ist.

"Seht doch, was hier los ist - was diese Leute hier veranstalten!", schreit einer der Ratsherren aufgebracht. "Wenn das so weitergeht, fließt hier Blut", murmelt Destan Dorguln.

Richter Anis wendet sich wieder um und schaut die beiden Ratsherren mit demselben eisigen Blick an, mit dem er eben noch Basilio bedacht hat. "Blut wird hier ganz sicher keins fließen", sagt er mit ruhiger, aber fester Stimme. "Und jetzt bitte ich um Ruhe."

Dann geht sein Blick Richtung Sanjan. Er nickt dem Schamanen zu: "Bitte verarzten sie den Gefangenen. Sie können das Hinterzimmer des Rathauses nutzen, neben meinen Räumlichkeiten." Sanjan wirft einen raschen Blick auf Bosol. Die Wunde ist zwar aufgebrochen, aber ein neuerlicher Druckverband sollte die Probleme lösen. Es dürfte nicht allzu lange dauern.

Derweil wendet sich der Richter der Zuschauermenge zu. "Der nächste, der ohne Erlaubnis des Gerichts das Wort ergreift, oder gar handgreiflich wird, wird wegen Missachtung des Gerichts für drei Tage in die Zelle geschickt. Die Zellen sind fast zehn Fuß lang und fünf breit, und wir haben ganze zwei davon. Ich glaube, wenn wir uns Mühe geben, bekommen wir bis zu 50 Mann in eine rein. Dann können alle zwar nur im Stehen schlafen, aber das wäre mir egal. Insofern - wir haben genug Platz."

Die Menge starrt stumm und ruhig geradeaus. Alle weichen den Augen des bärtigen Dejy aus. Dieser schaut derweil zu Lihana Ejdarn. "Kommandantin - es tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber das gilt auch für Euch. Können Ihr mir erklären, was dieser Ausbruch sollte? - so habe ich Euch noch nie erlebt."

Lihana Ejdarn reißt sich von den beiden Männern los, die sie an den Oberarmen halten und nickt dem Richter zu. "Es tut mir Leid, euer Ehren. Ich habe die Beherrschung verloren. Dieser Mann sprach von Edmond Sildan - einem ehemaligen Kommandanten des gakelitischen Heeres. Viele wissen, dass der Mann wegen  mehrfacher Übertretung seiner Befugnisse, wegen Verstößen gegen den Kodex des Heeres und übertriebene Grausamkeit gegen Untergebene und Feind unehrenhaft entlassen worden ist. Doch was nur wenigen bekannt ist, ist dass er blutige Rache geübt und zwei der vier Kommandanten, die über die Entlassung beschieden haben, umgebracht hat. Er ist ein Schwerverbrecher - und wenn die Möglichkeit besteht, ihn festzusetzen, muss ich diese Wahrnehmen."

Ejdarn schaut nacheinander zu Manik, Sanjan und Tarqetik und nickt diesen zu. Bei den ersten beiden will sie sich wohl damit für ihren Ausbruch entschuldigen, bei Tarqetik handelt es sich wohl eher um eine Zusage zu seinem Angebot. Das Wort richtet die Kommandantin aber wieder an den Richter: "Euer Ehren, ich kenne Euer Urteil noch nicht, aber ich bitte Euch, den Gefangenen zumindest bis zum Abschluss der Suche nach Sildan in meine Obhut zu übergeben."

Sie schaut kurz zu Bosol, danach zu Barkas und Desto. "Und was die Kargi angeht - ich glaube Ihnen. Die Geschichte des Hirogul, deckt sich mit dem, was unser Gefangener Sheriff Gelspad erzählt hat." Anscheinend kann der Sheriff ein wenig Kargi, denn die Gefährten erinnern sich, dass Desto keine anderen Sprachen spricht. "Ich finde, wir sollten die Männer freilassen."

Bei den letzten Worten springt ein feister Mann in der zweiten Reihe auf und schreit: "Blödsinn - die Grünhaut hat Männer des Heeres auf dem Gewissen. Schuldig oder nicht - den können wir nicht gehen lassen!" Barkas atmet angestrengt die Luft ein und ballt die Fäuste, doch er tut nichts. Basilio, der den Ukhtark beobachtet, geht plötzlich auf, dass er Barkas' Luftholen nur deswegen so klar hören konnte, weil der Raum ansonsten in völliger Stille ist. Auch dem Mann, der eben gesprochen hat, kommt das schlagartig zu Bewusstsein, als er in die ausdrucklose Miene von Richter Anis sieht. "Ich..., ich..."

"Sheriff Gelspad", unterbricht der Richter ihn, "bitte schaffen Sie den Unruhestifter in die Zelle. Drei Tage und drei Nächte wegen Missachtung des Gerichts."

"Ja, euer Ehren", antwortet der Sheriff ruhig und setzt sich in Bewegung. Der feiste Mann beginnt zu stammeln und ist damit immer noch beschäftigt, als er von Gelspad und einer weiteren Wache aus dem Raum geführt wird.

Richter Anis wendet sich an die Zuschauer. Seine Stimme ist fest, die Wortwahl sicher.
"Im Anklagepunkt "Mehrfacher, vorsätzlicher Angriff auf das Dorf Dorwida, sowie dessen Ortschaften", befindet das Gericht den Angeklagten für nicht schuldig.
Im Anklagepunkt "Mord an gakelitischen Bürgern und Mitgliedern des gakelitischen Heeres" befindet das Gericht den Angeklagten für nicht schuldig.
Im Anklagepunkt "Verletzung des Vertrags von Dorwida durch Übertritt der festgelegten Grenzen, sowie Ungehorsam und Gewaltanwendung gegenüber Mitgliedern des gakelitischen Heeres" befindet das Gericht den angeklagten für schuldig im Sinne der Anklage
"

Ein eisiges Schweigen legt sich über den Saal. Alle Anwesenden sind gespannt auf das Strafmaß. Der Richter fährt nach einer kurzen Pause fort. "Das Gericht verurteilt den Angeklagten zu einem vollen Jahr Gefängnis im dorwidischen Kerker. Alternativ - und falls sowohl der Angeklagte, als auch die Kommandantin der Truppen in Dorwida zustimmen - kann der Angeklagte seine Schuld durch tätige Mithilfe bei der Aufklärung der Angriffe auf Dorwida abtragen. Nach Abschluss der Ermittlungen wird das Gericht auf Basis des Zeugnisses der Kommandantin darüber befinden, ob die Haftstrafe erlassen werden kann."

Gemurmel erhebt sich im Raum und Destan Dorguln schlägt die Hände vor's Gesicht. Doch der Richter achtet nicht darauf und lässt den Hammer noch einmal geräuschvoll auf den Tisch knallen. "Die Anhörung ist beendet", sagt er laut, während er aufsteht.

Dann ruft er die Gefährten und Ejdarn zu sich an den Pult. "Ihr habt vorgeschlagen, bei der Aufklärung gegen Entgelt zu helfen", sagt er zu Tarqetik. "Ich denke, das ist ein guter Ansatz." Er wendet sich an Ejdarn. "Was sagt ihr? Und: nehmt ihr den Kargi mit? Ich will euch das nicht aufzwingen, aber er ist in dem genannten Anklagepunkt schuldig - ich kann ihn nicht freisprechen. Ich beuge das Recht schon so sehr ich kann, indem ich keine ebensolche Anklage gegen den zweiten Kargi erhebe." Sein Blick streift bei diesen Worten Barkas, der widerwillig nickt. "Aber wenn wir den Mann für ein Jahr einsperren, haben wir Krieg mit Kezhdal. Und so wie es scheint, ist das ein abgekartetes Spiel, bei dem es den echten Angreifern genau darum geht. Darum bitte ich, denkt gut nach, bevor ihr ablehnt."

Ejdarn schüttelt den Kopf und schaut zu Barkas und dann zu Desto, der immernoch angekettet und verloren am Block steht - ohne ein Wort zu verstehen. "Euer Ehren, Ihr bringt mich in die neun Höllen - Kargi im Heer?" Sie schüttelt wieder den Kopf - dann atmet sie resignierend aus. "Also gut", sagt sie alles andere, als begeistert.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 25.10.2015, 01:06:41
Als der Richter so plötzlich von seinem Hammer Gebrauch macht, purzelt Basilio regelrecht vom Pult. Dem eisigen Blick begegnet er mit einem Augenaufschlag reinster Unschuld und duckt sich dann, ein knappes "Verzeihung!" auf den Lippen, vor dessen Zorn zur Seite weg. Um Desto herum ist soeben viel Platz geworden, also verdrückt Basilio sich kurzentschlossen dorthin. Ohne weitere Präambel und in so wenigen Worten wie möglich fasst er für den Angeklagten die bisherigen Geschehnisse im Gerichtssaal zusammen. Um so leise sprechen zu können, dass er durch diese Aktion nicht abermals den Zorn des Richters erregt, muss Basilio sich mächtig in die Höhe recken, um seinen Mund in die Nähe von Destos Ohr zu bringen.

Mit seinem geflüsterten Bericht wird er gerade rechtzeitig fertig, um die Urteilsverkündung simultan dolmetschen zu können. Auch das anschließende Gespräch zwischen Richter und Kommandantin übersetzt er.

"Oh, at bago ko makalimutan, ako Basilio"[1], stellt er sich schließlich vor und verabschiedet sich mit einem aufmunternd gemeinten Schlag auf Destos Schulter. Der Weg zu seinen Gefährten, die sich um das Richterpult und die Kommandantin versammeln, führt ihn an dem jungen Ratsherren vorbei, der seiner Enttäuschung über das Urteil nur allzu deutlich Ausdruck verleiht.

Steckt er vielleicht mit Sildan unter einer Decke? Verspricht er sich von einer Auseinandersetzung mit Kezhdal womöglich einen Zuwachs an Landbesitz? Ha, andere für sich kämpfen lassen und selbst profitieren! Vielleicht sollte ich seine Besitzverhältnisse mal genauer unter die Lupe nehmen—wenn ich hier je mal zu Atem komme.

Jetzt sagt er erst einmal: "So enttäuscht wie Ihr darüber seid, dass es keinen Krieg mit Kezhdal gibt, kann nur jemand sein, der nicht die geringste Ahnung hat, worauf er sich dabei einließe. Gut zwei Jahre ist es schon her, dass ich mir die Überreste eines unserer Grenzdörfer, ungefähr so groß wie euer Dorwida hier, ansehen durfte, aber der Geruch steckt mir immer noch in der Nase. Der Anblick hat sich auch so sehr in mein Gedächtnis gebrannt, dass ich bloß die Augen zu schließen brauch, um die Toten vor mir zu sehen mitsamt den ganzen Fliegen und Geschmeiß, dass es mich am ganzen Körper kribbelt, aber der Geruch... der sticht mir in die Nase, wann immer er will, ohne dass ich sagen könnt, durch was er jetzt eigentlich beschworen wurde. Na ja, gerade weiß ich's."

Damit tritt er zu den anderen.

"Kommandantin", beginnt er. "Auch ich würde die Sache hier gerne noch einem glücklichen Ausgang entgegensehen, auch wenn es mich eigentlich nichts angeht und ich kein Geld von Euch annehmen darf, um mir von heimatlicher Seite nicht Bestechlichkeit oder dergleichen vorwerfen lassen zu müssen—obwohl ich nicht nein sagen würde, wenn ein Heiler sich meine Schulter noch einmal anschauen könnte. Also sagt, ob Ihr mich brauchen könnt und in welcher Kapazität. Als Diplomat zurück nach Kezhdal, um letzte Wogen zu glätten, oder hättet Ihr mich auf der Mission zum Räuberlager gerne dabei? Als Späher taug ich leidlich, mit dem Rapier, nun, da bild' ich mir eigentlich auch ein, ab und an ein weiche Stelle beim Feind zu finden, sofern man mich nicht vorher vom Pferd runterschießt.

Eine letzte Anmerkung sei mir noch gestattet, jetzt gar nicht mal an irgendjemand bestimmtes gerichtet: aber ein Friedensvertrag, bei dem man den beiden Parteien keinerlei Möglichkeit einräumt, einander zu kontaktieren für den Fall, dass sich Missverständnisse ergeben, die es aus dem Weg zu räumen gilt, das ist einfach... lasst mich kurz nach einer besseren Formulierung dafür suchen... also, ähm, nein, ich geb's auf... Jedenfalls finde ich, dass man da für die Zukunft etwas ausmachen sollte. Dann hätte Sildans Komplott gar nicht aufgehen können. Ich mein' ja bloß."


Als Basilio endet, ist sein Blick, der einmal die Runde gemacht hat, wieder voller Erwartung bei der Kommandantin angelangt.
 1. Kargi für "Oh, und ehe ich es vergesse, ich bin Basilio."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 27.10.2015, 11:20:25
Der Richter ist wohl oder übel eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Während das Urteil verkündet wird bleibt Sanjan bei Bosol. Er würde eigentlich gleich in das Hinterzimmer gehen, aber irgendwie weiß er in der Situation nicht, ob er es machen dürfte. Über das Urteil selbst macht sich Sanjan keine wertenden Gedanken. Es ist gesprochen und der Weg eingeschlagen.

Nun ist es wohl an der Zeit sich um die Wunde des Gefangenen zu kümmern, egal wer ihn bekommen würde. Doch der Richter wollte noch etwas. Immer wieder zu Bosol blickend, hört sich Sanjan die Worte von Anis und Basilio an. Kurz fragt er sich, was Tarqetik während der Verhandlung gesagt hatte, nickt dann aber. „So ihr einen Heiler benötigt werde ich auf die Suche nach Sildan mitkommen. Im Fall von Madus Vorschlag mit Verhandlungen in Kezhdal sind sicherlich andere besser geeignet.“ kurz blickte er zu den anderen und dann wieder zu Anis. „Ich kümmere mich jetzt um Bosol und du Madu kannst mir auch deine Schulter zeigen.“ Nach den Worten wartet Sanjan noch kurz, nickt dann zum Richter und begleitet Bosol dann in das Hinterzimmer. Mindestens eine Wache vom Sherif begleitet ihn und auch Kirus.

Im Hinterzimmer lässt Sanjan die Tür zum Gerichtssaal offen, um laute Äußerungen noch mitzubekommen. Bosol darf sich derweil mit Kirus Hilfe es auf einem Tisch gemütlich machen. „Am besten solltest du dich gar nicht bewegen.“ meid Sanjan und löst die Verbände um Bauch und Bein. „Aber das ist wohl nicht drinne.“ Mit Kirus Hilfe ist um den Bauch schnell ein neuer Verband gelegt. Das Stöhnen von Bosol kündet davon, dass die beiden nicht gerade sanft mit ihm umgehen. Auch das Bein hat schnell einen neuen Verband. Dabei sucht Sanjan endlich das Gespräch mit dem jungen Dejy. „Kirus, du gehörst doch zu den Defohi oder nicht? Was machst du soweit von deinem Stamm entfernt?“ sind die Kernfragen, welche er am Ende stellt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 27.10.2015, 17:32:11
Still steht Manik im Gerichtssaal und hört zu. Immer wieder bedenkt er nebenbei Lihana mit grimmigen Blick, ihm ist nicht wohl dabei, dass sie mitkommen würde auf die nächste Mission. Doch nach kurzer Zeit, gilt seine Aufmerksamkeit dem Schamanen. Was denkt der sich dabei, so lange zu warten. Am liebsten würde er ihn Anschieben, Bosol muss verarztet werden!
Als Sanjan ihren Gefangenen in das Nebenzimmer mitnimmt beruhigt Manik sich und ärgert sich über seine eigenen Gedanken. Als ob der Mann Bosol nicht genauso sehr behandelt sehen will, wie er. Und in guten Händen ist er sowieso.
Doch eine Sache interessiert ihn noch. Als sich eine Gelegenheit bietet, tritt er einen Schritt vor und wendet sich an den Richter.
"Euer Ehren", beginnt Manik verhalten, direkten Augenkontakt vermeidend. "Bitte erlaubt mir die Frage, ob ihr schon eine Idee zur Beurteilung unseres Zeugen habt. Es hat ungeheuren Mut erfordert heute hier aufzukreuzen, mit nichts als dem Willen, uns zu helfen." Zu erwähnen, dass Bosol kaum eine Wahl hatte, wäre jetzt nicht klug. Zumal ihr Gefangener wohl auch selber nichts darüber sagen würde, stellt es ihn doch in ein besseres Licht. Und angeschleppt hätten sie ihn sowieso, als Zeugen. Dennoch fährt Manik auf der Schiene fort, jetzt dem Richter etwas selbstbewusster in die Augen schauend. "Und wenn man all das zusammenzählt. Den Mut hier aufzukreuzen, das Führen zu den Hintermännern, dann sollte man sich auch mal überlegen, ob ein Mann nicht eine zweite Chance verdient hat! Also... wäre meine Meinung dazu.

Der Fhokki deutet eine leichte Verbeugung an. Ob die jetzt angebracht ist, oder nicht, weiß er nichtmal, aber es scheint ihm zu passen. Würde Bosol hier zu irgendwas verurteilt, würde das ganz und gar nicht zu seinem Plan passen. Genausowenig, wie es zu seinem Plan passt, dass die wütende Rothaarige mitkommt. Sein Plan steht fest, seit er weiß, dass Bosol Helgas Aufenthaltsort kennt. Er würde dem Mann, der die Frauen aus ihrem Dorf geraubt hat, höchstpersönlich seine gerechte Strafe zukommen lassen, sobald er seinen Zweck erfüllt hat. Das könnte ein schöner Augenblick werden.

Sobald er seine Antwort vom Richter hat, nimmt Manik sich vor, stößt er zu Sanjan und erkundigt sich nach Bosols Zustand.

Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 30.10.2015, 07:48:27
Noch immer gehen die Wellen im Ratsgebäude hoch und schwanken zwischen den Meinungen der Kontrahenten für das Pro und Contra, dem neuen Beweismaterial Glauben zu schenken und das Blutvergießen noch etwas nach hinten zu schieben.

Tarqetik steht noch immer zwischen den Soldaten und dem Gefangenen, der nun am Boden kauert und von Sanjan austangiert wird. Seine Kameraden stehen schon bereit dem Ruf des Richters nach einer Klärung der ganzen Vorkommnisse zu folgen und wahrscheinlich um das Ende dieser Reise mitzuerleben.
Der nach vorne gesprungene Basilio scheint dies so oder so zu wollen, doch aus Furcht davor genau wie dieser durch Ehre und ermunterndes Kopfnicken bei einem feierlichen Bankett abgetan zu werden, räuspert sich der Krieger kurz und legt Basilio eine Hand auf die Schulter: „Mein netter Freund hier hat bereits so gesprochen, wie es nur ein Mann von Ehre tun kann und auch meine anderen Kameraden scheinen nichts dagegen zu haben noch etwas mehr dieser schönen weiten grünen Wiesen zu erkunden.“
Er blickt zu Manik und Sanja über die Schulter.

„Doch bin ich kein Mann von solch edlem Gemüt. Sicher, ich bin gegen unnötiges Blutvergießen und Ungerechtigkeit gegenüber Unschuldigen; Hautfarbe und Zahnlänge unbeachtet. Und ich möchte nicht gierig wirken oder den Respekt des Gerichtes verlieren, doch auch wenn meine Person und Arbeit vielleicht keinen fixen Preis haben, so haben sie doch zumindest Kosten. Wenn Ihre Gnaden dies berücksichtigen würden, wäre mein Status gefestigert.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 30.10.2015, 21:56:24
Der junge Ratsherr schaut fassungslos zu Basilio, als dieser ihm von seinen grauenvollen Erfahrungen mit den Kargi berichtet, erwidert jedoch nichts. Anscheinend ist der Mann ob der Worte des Korakers, oder auch der jüngsten Ereignisse im Gerichtssaal sprachlos.

Richter und Kommandantin hören zunächst schweigend den Ausführungen der Gefährten zu. Auch Barkas hat sich dazugesellt. Knapp hinter der Traube der Männer steht Sheriff Gelspad; er und zwei Wachen flankieren Desto, den man inzwischen vom Holzpflock losgemacht hat. Der Hirogul nickt bei Sanjans Worten. "Ich bin bereit. Wir werden mit Desto gegen die Angreifer ziehen und euch die Ehre der Ukhtark vor Augen führen." wendet er sich an Ejdarn.

Die Kommandantin ist überrascht, nickt dem Ukhtark aber ebenfalls zu, ebenso wie Sanjan und Basilio, die bereits ihre Hilfe angeboten haben. Dann wendet sie sich an Tarqetik. "Verstanden, Söldner", sagt sie ruhig. "Ich hatte euch von Anfang an so eingeschätzt und das ist auch in Ordnung. Die Stadt hat Mittel bereitgestellt, um zusätzliche Männer für die Verteidigung gegen die Kargi anzuheuern. Nun - der Feind ist ein anderer, aber die Mittel sind noch da. Jeder von euch erhält fünfundzwanzig gakelitische Kuri[1] pro Tag, dazu noch einmal einhundert, falls wir Erfolg haben und die Feinde aufreiben oder festnehmen können."

Richter Anis hebt die Hand. "Bevor es hier mit euren Verhandlungen weitergeht..." - er wendet sich an Manik; Sanjan hat sich bereits mit Bosol und einer der Wachen in das Hinterzimmer begeben. "Ich stimme zu, dass sich der Mann ein wenig guten Willen von uns verdient hat, mit seiner Aussage", lenkt der Dejy ein. "Allerdings kennen wir noch nicht das wahre Ausmaß seiner Schuld, weil wir ihn nicht befragt haben und es kein Verfahren gegen ihn gegeben hat. Ich bin aber bereit, auch bei eurem Gefangenen, genauso vorzugehen, wie bei dem Kargi. Er darf euch begleiten und seinen Wert beweisen. Anschließend werden wir ihn verhören und sein Verhalten bei eurer Mission berücksichtigen."

Es ist viel los im Saal des Ratsgebäudes. Die ersten Zuschauer scheinen aufbrechen zu wollen, Menschen laufen durcheinander. Manik hört Jemmas helle Stimme und dreht sich nach ihr um. Jaresh und die Halblingsfrau lächeln und winken die Gefährten zu sich. Auch die Kommandantin sieht das. "Offensichtlich habt ihr noch einiges zu tun. Aber Edmond wird nicht mehr lange in seinem Lager bleiben, wenn er herausfindet, dass wir den Aufenthaltsort kennen. Und ich bin mir sicher, dass er es schnell herausfindet, so wie ich ihn kenne. Daher die Bitte: Kommt mit auf das Hinterzimmer und lasst uns das Vorgehen besprechen. Danach wird noch Zeit sein, bevor wir aufbrechen.

* * *

Derweil ist Sanjan dabei, mit Kirus' Hilfe die Wunden ihres Gefangenen zu versorgen. Die Götter meinen es nicht gut mit Bosol, geht es dem Schamanen durch den Kopf innerhalb von nur anderthalb Tagen muss er die gleichen Wunden inzwischen zum dritten Mal versorgen.

Die Arbeit ist schließlich getan und Sanjan wendet sich an Kirus. Der junge Defohi hat mit der Frage zunächst nicht gerechnet und bleibt stumm - überlegt anscheinend, wie er antworten soll. Als er dann spricht, ist die Stimme unsicher und traurig, doch die ungewohnt erwachsene Wortwahl überrascht widerum den Schamanen. "Ich bin der fünfte Sohn von einem fünften Sohn. Bei den Defohi bedeutet das, dass man entweder ein guter Jäger ist, oder nicht viel vom Leben zu erwarten hat. Und ich war kein guter Jäger. Als dann auch noch mein Vater starb und Mutter neu heiratete, entschloss ich mich, es woanders zu versuchen. Als die Karawane von Meister Geord bei uns halt machte, sprach ich mit Dewon. Ich mochte den alten Mann, und auch Hrothgar. Also heuerte ich an."

Der junge Dejy hält kurz inne. Die Augen sind in die Ferne gerichtet, der Mund zu einem Strich verzogen. "Manchmal frage ich mich, ob meine Brüder und meine Mutter mich vermissen. Aber so richtig daran glauben kann ich nicht", fügt er schließlich leise hinzu.

Der Schamane denkt über eine Erwiderung nach, als die Tür aufgeht und das kleine Hinterzimmer sich rasch füllt. Neben der Kommandantin treten auch seine Gefährten ein - auch Barkas und Elrynor, der seit dem Eintritt in das Ratsgebäude eisern geschwiegen hat; es folgen der Sheriff und zwei weitere Wachen, zusammen mit Desto in ihrer Mitte. Bosol wacht ob des Lärms aus seinem kurzen Schlaf auf und stöhnt leise, aber wohl eher wegen Kopfschmerzen und vor Aufregung, und nicht wegen den inzwischen gut versorgten Verwundungen.

Lihana Ejdarn wendet sich nach einem kurzen Moment des Sortierens an die Anwesenden. "Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich Euch sagen, dass ich vorhabe, das Lager der Räuber so schnell wie möglich zu stürmen", eröffnet sie. "Nach dem, was euer Gefangener erzählt hat, haben sie sich in der verlassenen Festung Gulasalo verschanzt. Das wird keine einfache Aufgabe; die Mauern sind gut erhalten. Aber ich kenne die Festung; ich den Grundriss. Und ich weiß, wie wir vorgehen müssen."

Die Kommandantin macht einen Schritt vor und stützt sich auf den Tisch, auf dem der Verwundete liegt. Sie schaut den Gefährten nacheinander in die Augen. "Ich weiß, wie man Gulasalo nehmen kann. Aber ich brauche einen Stoßtrupp von erfahrenen Männern, der die Festung infiltriert und einige Verteidigungsanlagen außer Betrieb setzt. Das ist keine Aufgabe für reguläre Soldaten. Ihr habt bewiesen, dass ihr mit schwierigen Situationen umgehen könnt. Ich möchte daher euch - zusammen mit zweien meiner erfahrensten Männer - diese Aufgabe übertragen. Es wird gefährlich werden, daher frage ich noch einmal: Seid ihr immer noch einverstanden? Wenn ja, bitte ich die beiden dazu und erläutere meinen Plan im Detail."

Mit diesen Worten richtet sich die Kommandantin wieder auf und schaut die Gefährten erwartungsvoll an.
 1. Ein Kuri entspricht einer Goldmünze
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 31.10.2015, 14:00:14
Sanjan blinzelt als die anderen ihn aus seinen Gedanken reißen. Sschließlich war es immernoch seltsam, dass Kirus nicht von seinem Stamm nach Hause gerufen wurde. Selbst als Nichtjäger war er noch zu etwas zu gebrauchen oder lag es daran wie der Junge seinen Stamm verlassen hatte?
Zum nachfragen kam er offensichtlich nicht. Kurz nickt er Manik zu, um ihm zu signalisieren dass mit Bosol alles in Ordnung ist, dann steht er ruhig neben dem Tisch. Die Aufgabe der Frau hört sich gefährlich an. Zudem ist es mehr als dumm in ihrer Verfassung jetzt ja zu sagen. Der Überfall auf einen kriegerischen Stamm wie die Banditen bräuchte ausgeruhter Kämpfer aber die Natur ist nie voller Nachgiebigkeit. Es hieß immer ja oder nein, ein später gab es nicht. So willigt Sanjan zähneknirschend zu. "Gut, viel mehr als meinen Speer oder die Schleuder schwingen, werde ich wohl nicht mehr zu Stande bringen doch mein Speer gehört dir. Wenn die anderen auch zu sagen, werde ich auf ihre Leiber achten und mit meinem Speer das möglichste tun." Das er noch einmal Groß die Konzentration fand die Ahnen um größere Unterstützung zu bitten, hieran zweifelt er stark. Doch auch eine verbundene Wunde kann Zeit erkaufen und zusammen mit Grimnir schäute er keine Jagt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 31.10.2015, 22:20:36
"Ha!" ruft Basilio, als Barkas verkündet, er wolle mit zum Räuberlager. "Ha!"

Dann fällt ihm etwas auf. "Und wer berichtet dann in Kezhdal, was wir herausgefunden haben und vor allem, dass Desto in Ordnung ist und nicht morgen auf dem Dorfplatz aufgehängt wird—und das alles möglichst glaubhaft? Nicht, dass die Ukhtark einen Überfall zu seiner Rettung starten!"

Dann fällt ihm noch etwas auf. "Bei dir sollte der Heiler aber auch noch mal mehr als einen Freundschaftsbesuch abstatten. Ah!" seufzt er. "Ngayon Maru ay magiging dito... at hindi na magalit sa akin."[1]

Vor seinem inneren Auge sieht er sie über sich gebeugt—er liegt statt Dihal in ihrer Hütte—und in ihrem ernsten Blick flackert Sorge auf. Und dann legt sie beide Hände auf seine entblößte Brust und...

Sanjans Stimme reißt Basilio aus seinem Tagtraum. "Wie, was? Ja, also, ich meinte schon etwas mehr als 'anschauen', auch wenn ich mich in der Weise ausgedrückt habe. Wenn ich 'ne Woche zum Auskurieren hätt'... Und Barkas! Kommandantin, gibt es hier denn niemanden, der etwas mehr kann als Verbände wechseln und Pasten anrühren? Und wann gedenkt ihr auszurücken? Wieviel Rast wäre für uns noch drin? Herumschleichen und sabotieren ist sonst ja genau mein, ähm, Stil.

Ach, aber hat jemand denn mal unseren Bosol hier gefragt, wieviele Mordbuben in der Festung denn nun eigentlich herumspringen? Nur so zur Abwechslung tät ich nämlich gern einmal nicht, wenn es sich irgend vermeiden lässt, mit zu wenigen Leuten gegen eine zahlenmäßig erdrückende Übermacht ausziehen. Obwohl, hm, das gehört bei uns in Korak ja schon zum Lebensgefühl dazu.

Eine letzte Bitte hätte ich aber noch: falls ich bei der Aktion krepier, könnt jemand meinem Vater ein nettes Brieflein schreiben, damit er über meinen Verbleib Bescheid weiß? Von meiner Schwester ganz zu schweigen. Das wäre mir sogar noch weniger recht, wenn sie unnötig auf meine Rückkehr wartet."


Während seiner Rede ist Basilio, trotz der Enge der Stube, energisch auf und ab marschiert. Er redet zwar von Rast und Ruhe, tatsächlich aber scheint er am liebsten gleich aufzubrechen—Verletzung hin oder her. Lästig, sowas. Dass der Körper mit dem Geist nicht mithalten kann!

"Ach, und auch wenn ich kein Geld dafür nehmen kann, eine Zusage hätte ich doch von Eurer Seite gern, unseren Erfolg bei der Aktion vorausgesetzt: dass man sich hinterher hier mal richtig zusammen setzt und einen anständigen Friedensvertrag mit Kezhdal aufsetzt, oder es wenigstens nach bestem Willen und Gewissen versucht. Wenn so viele Mittel bereitgestellt werden, die Gegend mit roher Gewalt zu 'befrieden', dann könnte man doch auch ein paar davon locker machen, um es mal im Guten zu probieren. Das gilt umso mehr, wenn sich hier am Ende herausstellen sollte, dass es zumindest einigen der Beteiligten bei all dem um Landbesitz und Bereicherung der eigenen Taschen ging—während die Ukhtark auf dem Gebiet, das der letzte Vertrag ihnen zusteht, kaum genug erwirtschaften können, um ihre Leute satt zu kriegen. Ein Vertrag kann nur dann auf Dauer Bestand haben, wenn beide Seiten damit leben können."

An dieser Stelle bleibt er stehen, zufällig in der Nähe der Kommandantin, die ein wenig blaß und erschöpft auf ihn wirkt. Der Blick leicht verschleiert starrt sie geradeaus, den Mund halb geöffnet. Ihr scheint ein wenig die Luft ausgegangen zu sein; vielleicht liegt es ja auch nur an der gedrängten Fülle des kleinen Zimmers, allerdings hat Basilio diesen Effekt auch schon an frischer Luft beobachten können, wenn jemand versucht hat, seiner sprunghaften Rede zu folgen.

"Hauptfeldwebel Perron hatte da so eine Atemtechnik", sagt er besorgt. "Lang durch die Nase ein, tief in den Bauch rein, und dann kräftig durch den offenen Mund ausstoßen. Sein Blick wurde dadurch leicht glasig und die Gesichtshaut überzog sich mit einer feinen Röte, besonders die Nase, als hätte er zuviel Wein getrunken, aber es schien ihm zu helfen."
 1. Kargi für: "Jetzt müsst Maru hier sein... und nicht mehr bös' mit mir."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 01.11.2015, 11:30:02
Als die rothaarige Furie was von „im Sturm nehmen“ brabbelt, schreckt Manik auf.
Ehm, gnädige Frau“, sagt er mit einem spitzen Unterton in der Stimme, als alle soweit ihre Argumente vorgebracht haben, „ist euch mal in den Sinn gekommen, dass dort neben Räubern auch unschuldige Zivilpersonen zugegen sein könnten? Die bei einem Sturmangriff in Mitleidenschaft gezogen werden könnten?“, eine kurze Pause folgt, Manik scheint sich seiner nächsten Worte nicht sicher zu sein. „Oder habt ihr es nicht so mit Denken, so als guter Soldat?“, platzt es noch unbedacht aus ihm hervor.
Der Fhokki schaut ihr direkt in die Augen und wird davon nicht einen Millimeter abweichen.

Was. Soll. Das? Achso. Du Idiot. Was soll das, du Idiot? Jetzt wäre der mehr als perfekte Zeitpunkt alles zu erzählen, jetzt. Stattdessen posaunst du hier groß rum, wirfst der Alten Schimpfwörter an den Kopf. Willst du, dass Alles eskaliert? Willst du dich in eine Situation manövrieren, in der du alles erzählen MUSST? Was soll das sonst?

Zähneknirschend hält Manik den Erwiderungen die da kommen mögen Stand und fährt danach normal fort. „Basilio hat zudem Recht. Wir sollten Bosol fragen, was wir dort vorfinden werden und dementsprechend vorgehen. Ansonsten. Holt eure Leute rein, sofern man denen vertrauen kann, und lasst uns den Plan besprechen.“
Dann können wir auch zu Jaresh und Jemma und mit denen noch ein wenig plaudern, fügt er in Gedanken noch hinzu.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 01.11.2015, 12:27:55
Als Basilio nach seiner langen Rede der Kommandantin auch noch Atmungsratschläge gibt und Manik salopp seine Zweifel vorträgt, hallt ein kehliges Lachen durch den Raum. Es kommt vom Sheriff von Dorwida, Pero Gelspad. Zum ersten mal sehen sich die Gefährten den Mann genauer an. Mit einer Höhe von fast sechs Fuß überragt er selbst Desto und Tarqetik, der Körperbau aber bildet einen klaren Kontrast zu den Muskelwülsten des Kargi und des Brandobiners. Die Gliedmaßen sind lang und sehnig, die Schultern zwar gesund und straff, doch bei weitem nicht so breit. Ledrige Haut spannt sich über Knochen und Fleisch. Das Gesicht ist langgezogen, die dunklen Augen liegen tief und zeugen von Schläue, die Wangen sind bedeckt von einem dichten Vollbart. Das schwarze Haupthaar ist fingerlang, bedeckt die Ohren und fällt leicht in die Stirn. Kein Grau zu erkennen, obwohl die Falten auf der Stirn und um die Augen von mindestens vierzig Wintern zeugen.

Er macht ein paar Schritte nach vorn und schiebt sich zwischen Tarqetik und Elrynor vorbei zur Kommandantin. "Der Jüngling und der Witzbold hier haben Recht, Lihana", sagt er immer noch mit einem Grinsen. "Nach allem, was du mir erzählt hast, ist Sildan zwar ein Monster, aber auch ein fähiger Kommandant. Du darfst dich bei dieser Sache nicht von deinen Gefühlen beherrschen lassen. Wir müssen zunächst so viele Einzelheiten, wie möglich klären."

"Ich kenne den Mann, Pero", gibt die Kommandantin zwischen zusammengebissenen Zähnen zurück. "Ich kenne Gulasado. Ich kenne alle Berichte über die Bande. Und ich kenne die Konsequenzen, wenn man sie weitermachen lässt. Ich brauche nichts mehr zu klären." Ihre Augen funkeln wieder vor Wut.

"Deine Berichte sind mehr als ein Jahr alt, Lihana. Vielleicht hat er neue Leute angeworben. Vielleicht wird er von jemandem unterstützt. Und wann warst du das letzte mal in Gulasado? Vor drei Jahren, vor fünf? Man kann an so einer Festung vieles umbauen." Gelspad deutet mit dem Finger auf Bosol, der sich langsam auf der improvisierten Pritsche aufzurichten versucht. "Wir haben einen Gefangenen hier, der das alles aufklären kann. Und dann können wir uns entsprechend vorbereiten. Wir wären dumm, das nicht zu nutzen."

"Wenn wir zu lange zögern - ihm Zeit geben - riskieren wir, dass er uns wieder entwischt. Soll ich das etwa tun?", gibt die Kommandantin zurück. Die letzte Frage schreit sie fast hinaus.

"Wenn die Alternative lautet, blind in einen Hinterhalt zu laufen und sinnlos deine Männer zu opfern, dann ja. Dann sollst du das tun", gibt Gelspad ebenfalls schreiend zurück. Stille kehrt ein. Die drei Soldaten im Raum schauen verunsichert zu den beiden hinüber, während diese für einen Augenblick wütende Blicke austauschen. Dann fährt Gelspad immer noch aufgeregt, aber mit leiserer Stimme fort und redet auf die Kommandantin ein. "Wenn du das jetzt falsch anpackst, dann gibt es wieder ein Blutbad und du bekommst ihn nicht, verstehst du das etwa nicht?" Plötzlich packt er die Frau an beiden Schultern und schüttelt sie grob. "Verdammt, Ejdarn!", schreit er, während diese ihn überrascht anstarrt. "Du bist einer der besten Kommandanten des Heeres. Es ist lächerlich, dass ich dir sowas banales erklären muss. Bei den Göttern - ich weiß, was er dir angetan hat, aber reiß dich zusammen!"

Stille. Dann ist ein Scharren zu hören. Einer der Soldaten macht einen Schritt nach vorne. "Kommandantin?", fragt er unsicher. Seine Befehlshaberin wird angegriffen, aber vom Sheriff der Stadt. Er ist zwar außerhalb der Hierarchie des Heeres, aber in Krisensituationen immer noch sein kommisarischer Vorgesetzter. Außerdem wertet die Kommandantin das vielleicht doch nicht als Angriff? Offentsichtlich weiß der Soldat nicht, wie er sich verhalten soll.

Ejdarn atmet schwer - fixiert mit ihrem Blick immer noch Gelspad. Schließlich hebt sie die Hände und macht sich sachte vom Sheriff los. Dann hebt sie die Rechte mit offener Handfläche dem Soldaten entgegen. "Schon gut", beruhigt sie ihn. "Geh raus - rufe Flannait und Jamir herein." Es folgt ein tiefer Atemzug - dann geht der Blick wieder zu Gelspad. "Schon gut", wiederholt sie. "Aber wir müssen alles dafür tun, dass er nicht abhaut, bevor wir da sind", sagt sie nun im ruhigeren Ton.

"Das wird er nicht" - plötzlich schaltet sich eine dritte Stimme in das Gespräch ein - zögernd, unsicher; alle Blicke gehen in Richtung des Gefangenen. Manik muss grinsen. Offensichtlich hat sich Bosol endgültig entschieden und will die Gelegenheit beim Schopfe packen, sich vor dem Gericht zu empfehlen. "Das wird er nicht", wiederholt er. "Gulasado ist gut befestigt. Wir haben die Festung wieder instandgesetzt. Wir... ich meine, er kann selbst eine dreifache Übermacht mühelos abwehren. Wir... ich meine, er hat drei Dutzend Männer. Und er weiß, dass die Wache in Dorwida zusammen mit den Söldner, vielleicht sechzig-siebzig Mann zählen wird. Bis Truppen aus Rabuselido, Sisalasido oder aus den umliegenden Festungen hinzugezogen werden, dauert bis mindestens eine Woche. Also wird er es nicht eilig haben."

Gelspand und Ejdarn starren den Mann fassungslos an. "Drei Dutzend?", fragt die Kommandantin. "Das ist das Doppelte von dem, was er früher hatte. Du lügst doch!"

"Nein!", beharrt Bosol. "Ich lüge nicht. Ich habe mich mit Überlebenden unserer Bande ihm angeschlossen, vor etwas weniger als einem Jahr. Wir allein waren schon ein halbes Dutzend. Und er hat noch andere aufgenommen."

Der Sheriff schüttelt den Kopf. "Das sind zu viele", murmelt er. "Selbst wenn wir mit der gesamten Truppe ausrücken, sind das zu viele - sie werden die Festung halten. Und wir können nicht mit der gesamten Truppe ausrücken und Dorwida schutzlos zurücklassen."

"Wenn wir das Haupttor sabotieren können, dann nützt ihnen die Festung nichts", hält Ejdarn dagegen. "Dann können wir mit vierzig-fünfzig Mann angreifen."

"Das ist immer noch zu wenig", antwortet Gelspad. "Sie haben über dreißig Mann, können sich auch drinnen verschanzen und kennen die Festung. Wir brauchen mindestens siebzig-achtzig Mann und das offene Tor, damit es Sinn ergibt - das weißt du."

"Wir haben aber keine siebzig-achtzig Mann, Pero!" - die Kommandantin gibt sich sichtlich Mühe, nicht wieder die Stimme zu erheben.

Offensichtlich hat sie mit ihrer Feststellung recht. Gelspad hat darauf nichts zu erwidern. Für einige Sekunden tritt wieder Stille ein. Doch dann spricht Barkas: "Doch - die haben wir."

Nun schauen alle im Raum zum Hirogul hinüber. Dieser nickt dem Koraker zu. "Basilio hat recht - ich muss die Meinen über Desto informieren - ich muss erst einmal zurück nach Kezhdal. Aber diese Männer haben auch die Ukhtark mehrfach angegriffen. Sie sind auch unsere Feinde. Ihr werdet drei volle Tage brauchen, bis ihr bei der Festung seid, die ihr Gulasado nennt. Desto und ich können in zwei Tagen in Kezhdal sein - zwei Tage später stoßen wir mit einer vollen Kompanie der Ukhtark zu euch - achtundvierzig Hopliten und ein Dutzend Kataphrakten. Ihr müsstet nur einen einzigen Tag länger warten."

Ejdarn schaut Barkas ungläubig an. Gelspand neben ihr grinst. "Ich müsste noch was anderes tun", murmelt die Kommandantin. "Ich müsste euch vertrauen - so sehr, dass ich euch gehen lasse, obwohl euer Kamerad sich laut Richterurteil noch beweisen muss. So sehr, dass ich einen kostbaren Tag länger warte, bevor ich angreife."

Barkas Kiefer malmen bei diesen Worten. "Ihr Menschen werdet es nie verstehen. Für euch ist die Ehre nur ein leeres Wort, ohne Bedeutung. Aber nicht für uns. Bezichtige mich noch einmal der Lüge, Weib, und dann vergesse ich, dass du eine Frau bist."

"Sachte, sachte", mischt sich Gelspad ein und tritt mit erhobenen Händen zwischen die beiden. In die nun entstandene Stille hinein mischt sich das Knarren der Außentür des Raums. Schritte sind zu vernehmen und zwei Gestalten betreten den Raum.[1] Doch die Aufmerksamkeit aller Anwesenden ist weiterhin auf die beiden Streithähne in ihrer Mitte gerichtet.

Barkas hebt leicht den Kopf. Die Augen sind verängt, der Blick feindselig. "Das ist mein Angebot. Ich bin nicht an euren Trupp gebunden. Wir werden so oder so die Banditen angreifen. Nehmt unser Angebot an und seid siegreich mit uns. Oder lehnt es ab und sterbt ohne uns am Vortag."
 1. Flannait und Jamir, herzlich Willkommen im InGame-Thread.  :wink:
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 01.11.2015, 14:17:10
Schallendes Gelächter hallt durch den Raum, dem die beiden Streithähne aber nicht gewahr werden. Amüsiert verfolgt der Fhokki den Disput zwischen Lihana und dem Sheriff, gespannt ob die Kommandantin schließlich nachgeben und die Argumente auf sich wirken lassen wird. Seltsamerweise keimt aber auch Sympathie für sie auf. Was auch immer ihr neben dem Tod einiger Kameraden widerfahren war. Dass sie nun mit solch einer Emotionalität an die Sache herangeht, spricht in Maniks Augen für Edjarn. Lieber so, als Soldaten, die nur Dienst nach Vorschrift tun, mit so wenig Aufwand wie möglich. Die Frau ist mit dem Herzen dabei. Dennoch gut für sie, dass der Sheriff hier ist, um sie zur Vernunft zu bringen. Mit dem Herzen kann man schlecht denken und Helga gefährden lassen würde er sie nicht.

Als dann nach Bosols Worten, ein aufmunterndes Nicken geht in Richtung ihres Gefangenen, die Diskussion um Mannstärke weitergeht, klatscht Manik sich innerlich vor den Kopf. Er will grade das Offensichtliche aussprechen, da tut Barkas es selbst.
Mit einem Grinsen verfolgt er wiederrum die Dikussion der Rothaarigen - offenbar steht rothaarig hier für Temperament - und Barkas. ‚Kargi‘ steht ja ohnehin für Temperament.

Clever!“, mischt Manik sich schließlich ein, ohne die Neuen großartig zu beachten. „Am Vortag sterben die Menschen ohne die Kargi und am… am… am Nachtag sterben dann die Kargi ohne die Menschen! Ja, so machen wir es. Klingt doch sinnig! Alle sterben und der Feind gewinnt.“ Kopfschüttelnd schaut Manik abwechselnd zu Lihana und Barkas, fährt dann fort bevor einer der Beiden was erwidern kann. „Achja, ich vergaß. Kargi haben natürlich kein Problem damit, eine Festung zu stürmen die von kümmerlichen Menschen besetzt ist, oder wie soll das sonst gehen?
Also Erstens. Barkas ist nicht verurteilt oder sonst was. Warum soll er nicht gehen dürfen, gnädige Frau?
“ Der selbe, spitze Unterton wie eben. „Zweitens. Wenn ich das mit der Ehre und so inzwischen verstanden habe, wobei ich mir da nicht sicher bin. Nun. Wenn ein Kargi sagt, er erscheint zum Kampf. Ja, dann tut er das auch.“ Jetzt sucht der Fhokki Bestätigung bei Basilio.
Also, wenn ich die Wahl habe zwischen Angreifen und Sterben oder noch einen Tag warten. Die Wahl fiele mir ziemlich leicht, Kommandantin.
Uuuuund. Dann gibt es noch, am wichtigsten, Drittens
.“ Manik ist inzwischen voller Eifer am Argumentieren. Seine Hände unterstreichen das Gesagte und er blickt all seine Gesprächspartner an. „Wieso wollt ihr alle unbedingt einen Frontalangriff auf die Festung ausführen? Selbst wenn es gelingt, viele werden sterben. Vielleicht… kann man die Festung außer Gefecht setzen ohne großen Kampf. Indem man Sildan festsetzt, verschleppt, gleich an Ort und Stelle meuchelt oder sonst was?“ Er blickt fragend in die Runde. „Bosol! Wie werden seine Anhänger wohl reagieren, wenn sie plötzlich keinen Sildan mehr haben? Seid ihr ihm eher wohlgesonnen gewesen? Werden sie verbittert kämpfen oder sich rasch ergeben?
Gespannt blickt der Fhokki auf ihren Gefangenen, eine Antwort erwartend. Wenn sie einfach nur den Anführer ausschalten müssten, wäre das am einfachsten – und für Helga am sichersten.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 02.11.2015, 00:21:57
Eigentlich will er sich nicht einmischen, als Barkas und die Kommandantin sich voreinander aufbauen wie zwei Gockel. Die Leutchen hier in der Gegend, Menschen wie Ukhtark, müssen lernen, mit solchen Konfliktsituationen allein fertig zu werden, schließlich wird Basilio nicht immer da sein, um Händchen zu halten und zu vermitteln. Aber dann hat er plötzlich Sorge, dass vielleicht zu viele Personen auf einmal und von allen Seiten auf die Kommandantin eindringen und ihr ins Geschäft reden wollen. Jeden Augenblick kann es ihr zuviel werden. Er weiß ja selbst ganz genau, wie es ist, wenn man doppelt so sehr wie alle anderen für den Respekt und Gehorsam seiner Untergebenen kämpfen muss, weil diese nun einmal allesamt anderthalb Kopf größer und doppelt so breit waren. Und immer muss man, um die gleiche Anerkennung zu erfahren, doppelt so erfolgreich sein!

Basilio tritt so bescheiden wie möglich an Lihana Ejdarns Seite und blickt zu Barkas hoch. "Und doch, mein Freund, fällt es uns genauso schwer, euch zu vertrauen, wie umgedreht. Bedenke, was du von ihr verlangst: dass sie eine Missachtung des soeben gefällten Gerichtsurteil riskiert. Desto wurde ihrer Verantwortung übergeben. Ich weiß ja nicht, wie die Strafe im hiesigen Heer bei Befehlsmissachtung ist, aber denken wir uns einfach mal, dass es für sie sehr unangenehm werden könnte.

Ich bitte aber die Kommandantin zu bedenken, welche Botschaft diese Geste an Gul Hulad und ganz Kezhdal senden würde. Klar, man könnte Barkas allein dorthin schicken und er könnte berichten, aber stellt Euch die Wirkung vor, wenn er mit Desto dort einzieht! Wieviel mehr Gewicht werden seine Worte im Muog haben! Wieviel leichter wird es ihm fallen, die Seinen davon zu überzeugen—wenn sie Desto mit eigenen Augen vor sich sehen—dass die Menschen von Dorwida tatsächlich nichts mit den Überfällen auf Kargigebiet zu tun haben, dass sie tatsächlich zusammen mit den Ukhtark gegen die eigentlichen Täter vorgehen wollen, dass sie bereit sind, den Ukhtark Vertrauen und Respekt entgegenzubringen. Immerhin wurde einer der ihren getötet, Kommandantin.

Ach, jetzt kling ich doch schon wieder belehrend! Dabei wollte ich Euch eigentlich nur unterstützen"
, endet er unglücklich.[1]

Zu seiner eigenen Überraschung wendet er sich danach an Barkas. Die folgenden Worte purzeln aus ihm heraus, ehe er sie herunterschlucken kann. "Und ich wünschte wirklich, du würdest nicht immer sagen, wir hätten alle keine Ehre im Leib. Wenn du willst komm' ich mit nach Kezhdal und beweis' es dir! Dein Vater soll das Urteil fällen, das Mago mir in Aussicht gestellt hat![2] Ich werd' nicht versuchen, mich da herauszumogeln!"

Er ist sich nicht ganz darüber im klaren, was ihn dazu veranlasst hat, dieses Angebot zu machen. Geht es wirklich um Ehre? Oder zumindest um seinen Plan, sich das Vertrauen und den Respekt der Ukhtark zu erringen, um zu beweisen, dass dies zwischen Mensch und Grünhaut möglich ist, sogar wenn ersterer aus Korak stammt? Oder hat er, Basilio, einfach nur den Verstand verloren?

Für einen Augenblick scheint es fast so. Denn als sein Blick an Barkas vorbei auf die beiden Neuankömmlinge fällt, sieht er jemanden, der eigentlich nicht hier sein kann. Nein, seine Augen müssen ihn täuschen. Die Aufregung! Alles bloß die Aufregung!

Er blinzelt mehrmals, um das rothaarige Trugbild hinwegzublinzeln, doch es bleibt hartnäckig stehen.

"Flannait?" entfährt es ihm. "Du... hier?"
 1. Diplomacy = 17
 2. Basilio bezieht sich auf das, was Mago hier (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8293.msg970661#msg970661) sagte: "Du hast zu viel in Kezhdal gesehen und zu viel im Muog gehört, als dass wir dich laufen lassen könnten, ohne Vertrauen zu dir zu haben."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 02.11.2015, 10:00:55
Etwas unsicher ob der Frage der Taktik, steht Tarqetik nun wieder etwas abseits der Diskussion. Mit den Fingernägeln streift er durch seinen Bart und sucht mit den Augen nach einer Trinkmöglichkeit. Dabei beginnt er etwas am Rand der Rednertraube auf und abzulaufen.

Die erste Möglichkeit seinen Sold zu verdingen gefällt ihm gar nicht und er zieht die Augenbrauen stark zusammen. Doch als der Kargi seine 60 Leute mit in den Topf um den Kampf gegen die Horden der Räuber wirft, entspannt sich deine Mimik wieder.

In seinem Kopf rattern die Zahlen samt Zahlendreher und geben ihm eine Möglichkeit der ungefähren Übersicht der Chancen, das versprochene Geld auch wieder auszugeben; und möglichst wenig auf die Verpflegung der Wunden verschwenden zu müssen. Die Summe, welche Unterm Strich noch übrig bleibt, reicht aus, dass der Krieger kurz den Kopf hebt und friedlich nickt.

Vor dem inneren Auge sieht sich der Söldner schon mit dem Geld in der Tasche vom Schlachtfeld reiten, doch die Vorstellung gerät dann doch wieder ins Stocken. Genug hat er von Armeen gesehen und erlebt, die zwei oder noch mehr Anführer hatten, selbst Sölderheere waren da nicht immer besser als schlechter. Übermotiviert und gierig auf den Obulus, war so etwas kaum zu halten.
Tarqetik bricht sein ziehlloses Schlendern ab und schiebt sich nochmal durch die Menge zur Kommandantin. Hier stellt er ihr noch weitere Fragen:„Burgaufbau, Mannschaft, Torsabotage… schön und gut. Wie steht es aber mit Sturmleitern, Schutzschilden, Pferden, Transport und Verpflegung. habt ihr so was alles zur Hand, Mylady Kommandant? Eine befestigte und bemannte Burg ist kein Kargiwall.“

Etwas herablassend und auf ihr Temperament bauend, belehrt sie Tarqetik in monotoner Stimmlage: „Selbstüberschätzung, schlechte Vorbereitung, mangelnde Disziplin sind unliebsame Begleiter, die sich Euch an die Fersen heften können.“

Zum Schluss kann er sich der Meinung zur Lebensphilosophie Barkas´nicht entziehen: „Ehre hat Tausende umgebracht und nicht einen aus der Schlacht gerettet. Krieg ist brutal und grausam, Barkas. Es ist keine schöne Arbeit. Ich danke den Göttern, das das so ist, sonst würde es uns am Ende noch gefallen.“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 02.11.2015, 16:41:56
Still verfolgt Sanjan das Gespräch, mischt sich jedoch nur bei der Angelegenheit mit der Heilung ein. Er teilt BasiMio mit, dass er ihn sehrwohl auch anders versorgen kann. Besonders wenn sie mehr als nur ein paar Stunden hatten.
Ansonsten hält er sich aus Diskussion heraus. Er kennt die Bedeutung des Worts Festung nicht und muss hier auf das Wissen der anderen vertrauen. Das suchen von Dingen, erstes vermitteln oder auch das führen von Personen auf Wanderschaft sind neben der Heilkunde eher seine Gebiete. Nun scheint es jedoch eher in eine Schlacht zu gehen. Etwas mit dem er noch nie zutun hatte. Hier sind die anderen drei wohlmöglich besser geeignet. Einer von ihnen wird wohl die Gruppe in die Schlacht füren, nur wer?

Sein Blick rasch zur Tür. Etwas neues tat seinen Augen und Ohren wohl gut. Besonders da sich noch für ein Vorgehen entschieden werden musste.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Flannait Adair am 03.11.2015, 02:22:37
Flannait war nicht glücklich mit der Situation. Dem was sie draussen vor und auf dem Weg durch das Gerichtsgebäude aufgeschnappt hat konnte sie entnehmen das sich an dem Plan zur Strafexpedition
anscheinend etwas geändert hatte. Neue Beweise, irgentwas über einen Kargi der nach Dorwida gekommen
sei um für den anderen zu bürgen. Gerüchte über Räuber, die in Wahrheit hinter allem stecken sollten und die gewiss im Dienst der verfluchten Fanatiker aus Slen standen und ähnliche Mutmaßungen.
Das sie am Eingang Pfeile, Dolch und ihre Elfenklinge abgeben musste hat auch nicht geholfen, ohne das vertraute Gewicht der Waffe und des gefüllten Köchers auf ihrem Rücken fühlt sich die Halbelfe beinah nackt.

Da Lihana Ejdarn aber in ihren Streit mit dem Sheriff und dem größeren der beiden Kargi verwickelt ist bleibt Flannait zunächst am Eingang stehen, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
Beim Anblick der beiden Kargi werden die tiefgrünrn Augen der Halbelfe eisig und verengen sich zu schlitzen - sie vermag weder ihre Missbilligung noch ihr Misstrauen zu verbergen, selbst wenn sie wollte. Erst der völlig unerwartete Anruf durch Basilio lässt sie ihren Blick von Barkas lösen.
Eine steile Falte erscheint zwischen den dünnen dunkelroten Augenbrauen und es dauert etwas ehe sie Basilios Gesicht und Stimme zuordnen kann. Immerhin ist es zwei Jahre her das sie sich zuletzt gesehen haben und das war hunderte von Meilen weiter südöstlich und Basilio hatte die Uniform und den Brustpanzer eines Unteroffiziers der korakischen Armee getragen.
Dann macht sich Verwunderung auf dem Gesicht der Halbelfe breit und all die Gerüchte die beim plötzlichen Verschwinden des Generalssohns an der Front herumgeschwirrt waren kommen ihr in den Sinn:
"Übergelaufen zu Kalamar - ein Veräter wie sein Vater vor ihm." - völliger Schwachsinn das. "Auf einer seiner Selbstmörderischen Missionen von den Kargi abgemurks worden, aber die sagen nichts weil sie den Waffenstillstand nicht gefärden wollen bevor sie bereit sind." - schon sehr viel eher möglich. "Aus der Armee getürmt, konnte doch eh nie anständig nen Befehl befolgen" - nicht der Basilio den sie in Valbona getroffen hatte - stimmt Befehle aufs Word zu befolgen war nicht imer sein Ding, aber deins ja auch nicht. " und bestimmt ein dutzend weiterer Theorien, eine waghalsiger als die andere.
Flannait jedenfalls hatte, ähnlich wie D'Orsay und ein paar andere die unter ihm gedient hatten Basilios verschwinden bedauert und gehofft er möge wieder auftauchen. Mit einer harmlosen Erklärung oder einer haarsträubenden Geschichte und seinem charmanten Lächeln.
Aber nach einem Jahr hatte sie die Hoffnung weitestgehend aufgegeben den kleinen Feldwebel je wiederzusehen, was auch immer aus ihm geworden war.
Und ganz sicher hatte sie nicht damit gerechnet in in El'Gakel und ausgerechnet in Dorwida - nur einen Tagesritt von Jayvin- wiederzusehen.
"Basilio Aristide de Laroque? Ich könnte Dich das gleiche fragen. Bist Du unter die Söldner gegangen?"
Sie spricht die Händlersprache, aber die glockenhelle Sopranstimme hat den gleichen melodischen elfischen Akzent, den einige der Anwesenden noch vor kurzer Zeit bei den Einwohnern von Jaywin gehört haben.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 03.11.2015, 07:53:03
Als die rothaarige Erscheinung ihn mit Namen anredet, schließt Basilio kurz die Augen und gratuliert sich still. Gut, dass du bei den Grünhäuten längst reinen Tisch gemacht hast! Und dann vor Gericht deinen richtigen—und vollen—Namen genannt. Ha! Mehr Glück als Verstand, wie recht hatte Kommandant Alvareste!

Er beginnt sich auszumalen, in was für einem Schlamassel er jetzt stecken würde, wäre er noch immer als Gryphius Hengrimm unterwegs, und bekommt weiche Knie. Sich nach einer nahen Sitzgelegenheit umsehend, aber keine findend, richtet er sich statt dessen zu seiner vollen Größe auf—immer noch zwei Fingerbreit kleiner als sie, verdammt!—setzt das charmant-spitzbübischste Lächeln auf, das er in seiner wachsenden Panik hinbekommt, und antwortet leichthin:

"Ich, Söldner? Ach, i woher! Auf der Durchreise war ich bloß, als ich in diesen Schlamassel hier 'reingeriet. Amell heiratet ja demnächst, ich weiß nicht, ob du davon gehört hast, und ich wollt ihr was richtig schönes besorgen, wo sie doch meine einzige und meine liebste Schwester ist, aber seit dieser grässliche Blim[1] die Einfuhr von Luxusgütern komplett hat verbieten lassen—als wären die horrenden Schutzzölle vorher nicht schlimm genug gewesen—nun ja, also, wie soll ich sagen? Die Schwarzmarktpreise kann ich mir einfach nicht leisten! Da hab ich mir meine brave Stute und ein paar Wochen Urlaub genommen und bin über die Grenze... als ob wir Norga Krangel leichter in die Knie zwängen, bloß weil wir unseren Frauen keine basirischen Seidenschals oder pekalschen Parfüms schenken."[2]

In seiner überzeugenden Entrüstung innehaltend, wirft er einen gekonnt verlegenen Blick in die Runde und räuspert sich dann.

"Aber, ähm, vielleicht erzählen wir uns den Rest unserer Neuigkeiten nach der, ähm, Besprechung hier, unter vier oder zumindest weniger Augen."

Auch in seinem Kopf kreisen die wildesten Vermutungen, was die Anwesenheit der Söldnerin, die so lange an der korakischen Südfront gekämpft hatte, in Dorwida erklären könnte. Die Möglichkeiten reichen von: 'Der Waffenstillstand wurde ihr halt allmählich zu langweilig!' bis hin zu 'Ach herrje, hoffentlich arbeitet sie nicht für Sildan in der Hoffnung, hier einen Krieg im Kleinen anzuzetteln, bei dem sie endlich wieder Grünhäute abmurksen darf!'

Dann fällt ihm etwas auf[3] und er bekommt große Augen—"schreckensrund" mag dies von außen erscheinen.

"Deshalb kam mir der Name so bekannt vor!"

Nach diesen kryptischen Worten sinkt Basilio zu Boden und birgt den Kopf in beiden Händen.
 1. Finanzminister von Korak, ein Zwerg, ungefähr so beliebt wie die Goblins von Gringott's
 2. Bluff=23
 3. Int-Check = 15
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 03.11.2015, 10:54:11
Der Dejy mit dem Wolfsfell auf dem Kopf verdreht die braunen Augen. Innerlich erwartet er gegen Basilios Worte nun eher ein längeres Gespräch als wirklich etwas zielführendes. In Ermangelung seines Speeres macht er es sich auf dem Boden bequem. Seine Fellrüstung bewegt sich dabei unsanft über die Haut und kurz denkt er darüber nach, mit welcher Paste er am ehesten seine wunde Haut versorgen kann. Eine die in der Aussicht auf die Schlacht möglichst lange seinen Körpergeruch unterdrücken kann. Kurz in den Raum blickend überlegt er auch seinen Kameraden die Paare nahe zu legen. Besonders wenn sie eine geheimeren Weg einschlagen. Für Menschen war der Geruch nicht so wichtig aber Wachhunde können sie momentan meilenweit erriechen. Das trockene Blut an ihnen und auf ihnen wäre dabei sicher auch noch hilfreich.

Sitzend geht sein Blick zurück zu dem ungleichen Paar in der Tür. Er streicht sich einige der schwarzen fettigen Haare aus dem Gesicht. Was wohl die beiden für die Mission beitragen können?  Wenigsten kampfstark sehen sie aus. Allmählich wandern seine Gedanken zu der Festung. Er überlegt sich wo sie Festung nach ihrem Wissen liegt und welches natürlichen Gegebenheiten vorhanden sind. Da er sie noch ganz zuordnen kann, fallen ihm spontan nur die üblichen Gegebenheiten ein, welch in dieser Region weit verbreitet sind.[1]
 1. wissen GEO 9, wissen Natur 14
Titel: Dorwida
Beitrag von: Jamir Masaad am 06.11.2015, 01:05:06
Da stand in der Tür also ein Halbling in einer schweren Rüstung. Ein Halbling! Er wirkte völlig deplatziert in dieser Rüstung, die auf der Vorderseite aus überlappenden Metallstreifen und auf der Rückseite mit Leder zusammengehalten wurde. Immerhin schien es sich nicht um die Rüstung eines Kindes zu handeln, sondern war angepasst auf seine nicht ganz drei Fuß große Gestalt. Auf der Brust baumelte an einem Lederriemen ein hölzernes Kunstwerk: zwei sich umklammernde Hände. Am rechten Arm war ein schwerer Schild aus Stahl angebunden, den der Kurze mit der Spitze auf dem Fußboden abgestellt hatte.

Trotz seiner geringen Größe konnte der geneigte Betrachter sich einer gewissen Ausstrahlung des Halblings nicht entziehen. Die rotbraunen Haaren waren gepflegt und gingen über die Kotletten in einen sauber gestutzten Bart über. Einen eindrucksvollen Konterpart bildeten die grünen Augen, die mit einem festen Blick durch den Raum schweiften. Dabei wurde nicht ganz klar, ob er jemanden oder etwas suchte. Oder einfach nur einen Überblick haben wollte.

Mit kurzen Schritten folgte er der grazilen Halbelfe und stand wortlos neben ihr.

Was auch immer Rana mit dieser Prüfung erreichen will, ich muss versuchen seinen Willen zu erfüllen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 06.11.2015, 22:56:47
Während rings um ihn die Gespräche weitergehen, versucht Sanjan sich an die genauen Gegebenheiten um die Festung herum zu erinnern, doch er war nur einmal kurz in der Nähe von Gulasado und es will ihm partout nichts einfallen, außer dass es ganz in der Nähe der Festung ein kleines Wäldchen gibt, wie so viele in der Gegend um Dorwida und das DuKemp-Moor herum.

Derweil melden sich nacheinander die Gefährten und gehen dazwischen, um den Hirogul und Ejdarn zurückzuhalten. Jeder von ihnen hat auf seine Weise Erfolg. Während Basilio mit seinen mahnenden Worten Barkas ein wenig zu beruhigen vermag, lenkt Manik das Gespräch schnell wieder auf die Taktik und weg von den hochkochenden Emotionen.

Und zum Erstaunen aller schlägt auch Tarqetik in diese Kerbe. Als der Brandobiner mit seinem letzten Satz noch andeutet, dass das Schlachten ihm keine Freude bereitet, fixiert Barkas ihn mit einem anerkennenden Blick. Vielleicht haben die abgeschlagenen Köpfe nach dem Kampf bei der Karawane doch weniger über diesen Mann ausgesagt, als zunächst angenommen?

Diese Gedanken werden von dem kurzen Zwiegespräch zwischen Flannait und Basilio unterbrochen. Ejdarn dreht sich erstaunt zu der Halbelfe um. "Ihr kennt euch?" Mit einem Blick zu den anderen fügt sie dann hinzu: "Das sind Flannait Adair und Jamir Massad. Ich möchte sie eurer Gruppe zuteilen, solltet ihr euch unserem Angriff anschließen. Flannait kennt die Gegend wie ihre Westentasche und könnte ohne Probleme ein ganzes Jahr in der Wildnis überleben. Und Jamir ist ein erstaunlicher Kämpfer und hat auch heilende Hände" - sie wendet sich an Basilio. "Das war doch eben gefragt, oder nicht?"

Bei der Nennung von Flannaits Nachnamen mahlen Barkas Kiefer - er schaut zu Desto hinüber und murmelt etwas; dieser verzieht das Gesicht. Doch erstaunlicherweise kann sich Barkas zurückhalten. Die Kommandantin bemerkt dies aber nicht. Sie nickt den beiden Neuankömmlingen zu und murmelt etwas Gelspad. Der Sheriff nickt und beginnt damit, Flannait und Jamir mit kurzen, klaren Sätzen über den bisherigen Verlauf der Verhandlung und der nachfolgenden Gespräche ins Bild zu setzen.

Bosol hat sich ein wenig erholt und spricht jetzt mit ruhigerer und bedachterer Stimme Manik an. "Das wird nicht zu machen sein", antwortet er auf dessen Frage. "Ich meine - klar, niemand ist begeistert von Sildan. Ich denke, wenn er hingemeuchelt wird, während eine Armee vor den Toren der Feste steht, werden die meisten lieber aufgeben, als zu kämpfen. Aber ihr kommt nicht an ihn ran."

Der Dejy richtet sich mit einem Ächen vollends auf und lässt die Beine von der Pritsche runterbaumeln, während er sich in eine sitzende Position bringt. Kurz will Sanjan eingreifen, doch anscheinend hält der neue Verband gut, und so lässt der Schamane ihn gewähren. "Sildan ist in der Festung immer mit mindestens drei Getreuen unterwegs, manchmal auch mit mehr. Und seine Gemächer und seinen Kriegsrat hat er in dem großen Turm untergebracht. Der hat nur einen Zugang über den großen Innenhof und der wird Tag und Nacht bewacht."

"Der Pardal-Turm", wirft Ejdarn ein. Es scheint, als würde die Kommandantin im Geiste schon den Aufbau durchgehen. "Ja", Bosol nickt ohne große Überzeugung - anscheinend kennt er den Namen nicht, will aber sich damit nicht aufhalten. "Jedenfalls - ich wüsste keinen Weg, wie man unbemerkt an ihn herankommen soll. Und selbst wenn - er ist ein guter Kämpfer. Er wird sich lange genug wehren, bis seine Leibgarde da ist."

"Genau deswegen sollten wir das auch gar nicht erst versuchen", schließt die Kommandantin den Gedanken ab. "Ich gebe euch Recht, Manik. Und dir, Pero. Ein Frontalangriff kann nicht funktionieren. Und wir haben zwar genug Pferde und Proviant für eine längere Belagerung, aber nicht die Zeit dafür und auch keine Sturmleitern und keinen Sturmbock", führt sie mit einem Blick zu Tarqetik aus. "Wir müssten das Belagerungswerkzeug vor Ort bauen und das kostet Zeit, und dann müssten wir immer noch über den Graben. Aber wenn wir das Aufzugtor sabotieren können, so dass es offen liegt und wir den Graben zügig überqueren und in die Burg gelangen können, dann können wir den Kampf rasch und ohne größere Verluste beenden. Es gibt einen Geheimgang - so tief, dass er unter dem Graben hindurch führt. Über den kann eine kleine Gruppe diesen unterqueren und dann in die Burg gelangen. Und wenn es derjenigen Gruppe dann gelingt, das Tor im richtigen Augenblick zu sabotieren, dann wäre das schon mehr als der halbe Sieg." Es ist klar, dass Ejdarn die Gefährten meint, wenn sie von "dieser Gruppe" spricht.

"Vorausgesetzt, wir hätten genug Männer", fügt Gelspad ein. Die Kommandantin schaut ihn finster an und verzieht dann das Gesicht. Sie wendet sich an Barkas, der nun wieder stumm und ausdruckslos neben Desto steht. "Also gut", sagt sie. "Abgemacht. Ich vertraue auf dein Wort, Hirogul. Geht beide und trefft uns mit der versprochenen Kompanie am vierten Morgen von heute an. So oder so - es soll sich zeigen, ob die Menschen von Dorwida den Kargi vertrauen können, oder nicht."

Barkas Gesichtsausdruck bleibt grimmig, doch er nickt Ejdarn zu. "So soll es sein, Tenyente der Menschen." antwortet er. Basilio und Flannait erkennen das Wort - es bedeutet 'Hauptmann' in der Sprache der Kargi. Da wendet sich Barkas auch schon dem Koraker zu. "Dein Angebot zeugt von Mut, Basilio. Aber mein Bruder hat dir Gelegenheit gegeben, deinen Wert zu beweisen, indem du bei der Aufklärung der Angriffe hilfst. Und ich denke, die ist erst abgeschlossen, wenn wir die Räuber zur Strecke gebracht haben. Du wirst noch früh genug Mago treffen. Am vierten Morgen von heute an - an der Festung, wie ausgemacht. Dort soll dann er entscheiden."

Stille kehrt ein. Gelspad und Ejdarn, aber auch Barkas und Desto schauen zu den Gefährten - Basilio, Manik, Sanjan und Tarqetik. Wie werden sich die Männer entscheiden? Falls sie einwilligen, muss das Vorgehen noch genau besprochen und geplant werden.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 07.11.2015, 15:29:26
Obwohl Basilio natürlich genau zuhört, hebt er seinen Kopf erst, als Barkas die Kommandantin anspricht und kurz darauf ihn. Und wie immer überschlagen sich seine Gedanken.

Er nennt die Kommandantin Tenyente und nicht mehr Weib, gut, da sind wir ja schon einmal einen Riesenschritt weiter! Ob sie's kapiert? Zumindest willigt sie ein. Und auch sie tut dabei so, als sei da nichts groß dabei, als sei das nicht gerade irgendwie doch ein historischer Augenblick. Ha, die beiden müsste ich mal zusammen an den Whist-Tisch bekommen! Ah, aber was macht Flannait? Sie lauscht den Erklärungen des Scheriffs und blickt dabei, wie sie immer blickt: als würde sie seine Stärken und Schwächen vermessen, um vorbereitet zu sein, falls man sich gleich im Kampf gegenübertritt. Adair, oh je, Adair! Tochter des toten Elfenprinzen? Jede Hoffnung, dass sie's nicht ist, hat die Kommandantin gerade mit einem Satz zerschlagen: kennt die Gegend wie ihre Westentasche! Also muss sie's sein. Man stelle sich vor! Dieselbe Trauer um ihn wie sein Schwesterherz, das doppelte an Wut und Hass, und keine Kinder, um deretwillen man sich in seinem Rachedurst mäßigen müsste. Ach, was soll ich bloß tun?

Aber hatte die Kommandantin nicht gerade etwas von Heiler gesagt—wo denn? Huch, wieso ist dem sein Kopf denn auf meiner Höhe, ich sitz doch auf dem Boden, oder bin ich schon wieder aufgesprungen? Nein, ich sitz noch. Ha, es gibt tatsächlich Leute, die kleiner und schmächtiger sind als ich. Das kleine Kerlchen verschleppt ja kaum die eigene Rüstung! Als hätte er Schneider oder Schuster werden wollen. Was der wohl zu beweisen hat? Na gut, aber heilende Hände hat er, sagt die Kommandantin. Da kann er doch gleich mal anfangen! Doch zuerst, was redet Barkas da frech? Ich müsst' meinen Wert beweisen? Habe ich das nicht längst doppelt und dreifach? Ach, und er lehnt meinen Vorschlag ab. Eigentlich sollte ich erleichtert sein. Warum bin ich es nicht? Aber siehst du, da habe ich schon wieder was über die Kommandostruktur der Grünhäute gelernt. Dass es nicht so einfach ein quasi monarchisches System ist, wo "Häuptling" für "König" steht, wurde mir ja schon im Muog klar. Allenfalls mit einer parlamentarischen Monarchie könnte man's vergleichen, denn die Ältesten müssen dem Häuptling zustimmen. Doch offenbar hat auch der Serogul mehr Aufgaben und Machtbereiche als ein "Kronprinz", wenn er über einen möglichen Spion richten darf, nicht der Vater oder die Ältesten. Ach, er könnte mir die Sache bestimmt genau erklären. Wem antworte ich jetzt zuerst?


"Meinen Wert muss ich beweisen? Ich dachte mein Wort!" entscheidet er sich für Barkas. Dann zur Kommandantin gewandt: "Mich müsst ihr nicht fragend anschauen. Ihr habt gehört, was der Hirogul gesagt hat: will ich MaGO je wiedersehen, muss ich mit zur Festung!"

Dass Basilio dabei die zweite Silbe des Namens bedeutungsschwanger betont, dürfte der Kommandantin auffallen (und falls nicht, dann das begleitende Augenzwinkern), auch wenn sie den Grund dafür nicht verstehen kann. Außerdem lässt Basilio ihre Frage, ob er und Flannait sich schon kennten, unbeantwortet. (Aus seiner Sicht gibt es nichts zu antworten, denn sie hat sich ja nicht nach den weiteren Umständen erkundigt, nur nach dem Faktum, welches durch die Art, wie er und die Halbelfe sich begrüßt haben, ja bereits offensichtlich ist.)

Er wendet sich zu Sanjan: "Bist du dabei? Und danke für dein Angebot. Bevor die letzte Schlacht geschlagen ist, werde ich sicherlich darauf zurückkommen."

Es folgt ein Blick zu Flannait—panisch, scheint ihr, denn derartig verunsichert kennt sie Basilios Miene nicht: gleich einem Jongleur, der zu viele Bälle in der Luft hat und im Geiste bereits den ersten abstürzen sieht und dann wird kein Halten sein—bevor er den Halbling anspricht.

"Werter Jamir, eigentlich ist es nicht meine Art, bei einem Fremden, dem man gerade erst vorgestellt wurde, gleich mit einer Bitte ins Haus zu fallen: aber wenn Ihr Eure heilenden Hände mal herzeigen wolltet, täte ich euch das hoch anrechnen. Dabei bitte ich jetzt nicht einmal zuvorderst für mich, sondern kam mir gerade der Gedanke, ob man unsere beiden neuen Freunde, bevor sie sich auf den Weg machen, nicht ein wenig heilen könnte, besonders aber Desto, damit keine Gerüchte aufkommen, die Menschen würden ihre Gefangenen misshandeln."

Den letzten Satz wiederholt er auf Kargi und fügt hinzu, sowohl an Barkas als auch Desto selbst gewandt:

"Mangyaring? Mas mapadali ang bagay na ito. Hindi lamang ang matibay na pananalig sa muog, din ang lahat ng bagay na nanggagaling sa ibang pagkakataon. Oo, na mahusay na pakikitungo, ngunit mahusay na pakikitungo ay hindi kahiya-hiya. Siyempre Desto isumbong makatotohanan kung ano ang nangyari, ngunit nakikita ay muli na naiiba. Nakakakita ng isang bagay na laging gumagana nang mas mahusay kaysa sa mga salita. At sa lahat ng mabubuting bagay na nangyari sa nakalipas na ilang araw, maaari ka lamang isumbong dahil ang masamang na nagpapakita ng kanyang kang makakuha ng isang kalamangan, na kung saan ay magiging katwirang gagawin."[1]

Zu Flannait sagt er: "Ora non mi meraviglio più che la piccola Fearchara fosse così coraggiosa."[2][3]
 1. Kargi für: "Bitte? Es würde die Sache sehr erleichtern. Nicht nur die Überzeugungsarbeit im Muog, auch alles, was später kommt. Ja, das ist Diplomatie, aber Diplomatie ist nicht ehrlos. Natürlich soll Desto wahrheitsgemäß berichten, was vorgefallen ist, aber sehen ist noch einmal anders. Sehen wirkt immer stärker als Worte. Und von all den guten Dingen, die in den letzten Tagen vorgefallen sind, könnt ihr nur berichten, da würde das Schlechte, das ihr ihnen zeigt, einen Vorteil erhalten, der nicht gerechtfertigt wäre."
 2. Kalamarisch für: "Nun bin ich nicht mehr überrascht, dass die kleine Fearchara so tapfer war."
 3. Bluff = 22 vs. DC 20 (http://www.d20pfsrd.com/skills/bluff) (convey secret message, complex) - Damit will er ihr folgendes sagen: "Liebste Flannait, ich habe eine wirklich wahnsinnig gute Erklärung für das alles hier, bitte bitte gib mir die Gelegenheit, sie dir nachher in privater Ruhe nachzuliefern!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Flannait Adair am 08.11.2015, 01:01:01
Flannait beantwortet die nahezu rhetorische Frage der Kommandantin nur mit einem kurzen bestätigen Nicken. Von Basilios Erklärung hat sie natürlich kaum ein Wort geglaubt, dafür erinnert sie sich zu gut an seine flinke Zunge.
Da sie den Kargi selbst bei ihrem kurzen Wortwechsel mit Basilio nicht aus den Augen gelassen hat entgeht
Barkas Reaktion auf ihren Namen der Halbelfe nicht. Dass er sich beherrschen kann macht ihn nur gefährlicher und unberechenbarer als die meisten Kargi, die sich nur allzu leicht zu unüberlegten Handlungen provozieren lassen.
Etwas, das Flannait in ihrer Zeit an der Südfront nur allzu oft ausgenutzt hat.
Das Mago, den sie nie gesehen hat noch lebt und sie nun sogar weiß wo der Serogul in zwei Tagen zu finden sein wird erfüllt sie mit Anspannung und Dankbarkeit.
"Go raibh maith agat Huntress iontach do sheachadadh mo chreiche i mo bhaint amach"[1]
Noch vor vier Jahren hätte sie dem Serogul ohne zu Zögern einen Pfeil oder eine Klinge in den Rücken gejagd, erfüllt vom Durst nach Rache und in den Grünhäuten nicht mehr als Ungeheuer sehend.
Aber die Zeit an der Südfront hat ihren Blick auf die Kargi ebenso wie den auf ihr eigenes Volk verändert.
Sie hat gelernt den Sinn der Grünhäute für Ehre schätzen gelernt, gerade auch, weil die Koraker ihn so oft vermissen ließen. Sie will noch immer Rache für ihren Vater, aber sie wird den Serogul nicht aus dem Hinterhalt erschießen oder ihm einfach die Kehle durchschneiden. Er soll zumindest wissen wer ihn warum tötet und wie Prinz Semias soll er mit der Klinge in der Hand auf dem Schlachtfeld sterben.

Über Jamirs Präsenz hatte sich die Elfe nur so lange gewundert bis sie das Symbol Valaennons[2] das er auf der Brust trägt erkannt hat. Für sie ist er nur ein anderer Narr, der glaubt die Leute würden je aufhöhren sich mit Gewalt zu nehmen, was sie anders nicht bekommen können. Sie hat in Korak einige von der Sekte der Friedensprediger[3] erlebt und hält nicht viel von ihrer Philosophie, aber zumindest würden die Heilfähigkeiten des Halblings nützlich sein.
Bei der Erwähnung ihrer Cousine, die gerade vier Jahre alt war als Flannait ihre Heimat verlassen musste huscht ein seltenes Lächeln über Flannaits Gesicht.
Fearchara und Torin waren zu jung gewesen um sich um das Menschenblut in ihren Adern zu kümmern, für sie war ihre Cousine einfach nur Flannait gewesen, die Cousine, mit der man Spaß haben konnte. Gemoppt ob ihres Blutes hatte Flannait sich zu der Zeit bereits ein dickes Fell zu gelegt, aber Fearchara hatte ihre Verteidigung mit der bedingungslosen Zuneigung die Kindern eigen ist mühelos durchbrochen.
Neben ihrem Vater Semias und iher Tante Aisling waren die beiden Elfenkinder die einzigen Adair die Flannait tatsächlich vermisst hatte als ihr Großvater sie praktisch aus Jayvin verbannt hatte.
"Lei è una Adair, il coraggio è nel nostro sangue."[4] antwortet sie Basilio in der Sprache ihrer Mutter und mit einem fast unmerklichen Nicken bestätigt sie, das sie mehr als nur die Worte verstanden hat.
"und Du erklärst mir besser bald, warum sie Bedarf hatte ihren Mut zu beweisen, aber nicht hier und nicht jetzt."

"Wenn seine Männer Sildan nicht ergeben sind, wechselt sie in die Handelssprache zurück, "dann sollten wir ihnen einen Ausweg bieten, ein Mann der überzeugt ist, dass er ohnehin sterben wird, kämpft nur um so härter." Der Blick der Halbelfe fällt auf Bosol und sie kann oder will die verachtung nicht ganz aus ihrer eiskalten Stimme heraushalten als sie fortfährt"wieviele euer Spiesgenossen werden Sildan wohl die Stange halten, wenn wir ihnen ihr Leben für Zugang zur Burg bieten, oder im Austausch für Sildans Kopf?"




 1. Elfisch für: Danke große Jägerin, dass Du meine Beute in meine Reichweite führst."
 2. Elfisch: The Peacemaker
 3. Orientiert an dem (https://dead11.obsidianportal.com/wikis/the-peacemaker)hier:
 4. Kalamarisch für: Sie ist eine Adair, Mut liegt uns im Blut.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Jamir Masaad am 09.11.2015, 01:11:19
Fragend betrachtete Jamir Basilio. Was wollte der Kerl nur von ihm? Bevor dieser sich richtig vorstellte, stellte er erste Forderungen. Was genau dachte sich dieser lange Fatzke eigentlich?

"Über die Gefangenen und ihre Behandlung habe ich nicht zu urteilen. Zumal ich ebenso nicht einmal weiß wer ihr seid und welche Befugnisse ihr habt." Danach wendet sich der Halbling, nach Hilfe suchend im Raum um.

Es muss doch jemanden geben, der mir hier statt Geschwafel klare Vereinbarungen und Vorgehensweisen nennen kann. Dann streicht er sich durch roten Bart und betrachtet seine potenziellen Ziele. "Ohne Befehl werde ich hier nichts tun, da ich die einzelnen Parteien zu wenig kenne." spricht er Basilio direkt an.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 09.11.2015, 10:48:18
Ein Heiler, der nicht von sich aus heilen will? So etwas ist mir noch nicht untergekommen. Ha, selbst der grobschlächtigste Feldscher, den ich in meinem Leben getroffen habe, ließ sich nicht lange zu seinem Werke bitten und Befehle verteilte er munter selbst! Verbat sich jegliche Einmischung! 'Nein', hat bis auf eine unrühmliche Aussage jeder von ihnen gesagt, 'ich lass niemanden verbluten, auch keine dreckige Grünhaut.'

Doch wenn sich Basilios Erstaunen auf seiner Miene zeigt, so fängt er sich gleich darauf wieder.

"Verzeiht, ich dachte, Scheriff Gelspad hätte uns vorgestellt. Heißen tue ich Basilio, aber wer ich bin lässt sich nicht so leicht erklären, das werdet Ihr in den nächsten Tagen dann schon selbst herausfinden müssen. Ich selbst würde mich ja als 'die Stimme der Vernunft' beschreiben. Befugnisse habe ich hier jedenfalls keine. Ich stamme aus Korak und bin nur auf der Durchreise."

Basilio bemüht sich sehr, die nächsten Worte mit einem gewinnenden Lächeln zu versüßen. (Der Neuankömmling bevorzugt offenbar klare Verhältnisse, da mag dies als ein kleiner Schock kommen.)

"Wenn Ihr Euch uns vieren hier"—mit dem Finger deutet er rasch auf die Mitglieder seiner kleinen Gruppe, die man an ihrem verdreckten Zustand aber auch leicht erkennen kann—"für die geplante Sabotage-Aktion anschließen wollt, könnte die Sache mit 'auf einen Befehl warten' allerdings etwas schwierig werden: bei uns hat bis jetzt jeder einfach immer das getan, was er gerade für richtig hielt."

Er nickt in Richtung der beiden Ukhtark.

"Zudem gibt es niemanden, der hier einen Befehl erteilen könnte. Barkas und Desto sind weder Gefangene noch irgendjemandem in diesem Raum unterstellt. Es täte einzig ihrer und Eurer Bereitschaft bedürfen, um ihre Wunden zu versorgen."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 09.11.2015, 12:01:21
Die Stimmung in der Halle war nun in eine bestimmte Richtung gelenkt und verhärtete sich wie die Spitze einer eingelegten Lanze. Tarqetik kam dieses Vorgehen sehr gelegen, war es doch nicht sein Broterwerb bei Verhandlungen zu warten. Seinesgleichen wurden immer erst nach den Verhandlungen, den Beleidigungen und der Disharmonie gerufen. Dann wenn sich die Parteien auf einen Feind geeinigt hatten, dem alles zur Last gelegt werden konnte.

„Wenn die alten Männer genug vom Reden haben, dürfen die jungen zum Sterben gehen.“ Tarqetik schob seine Erinnerungen vor und zurück, konnte sich aber nicht erinnern, wer und wo man ihm das einmal gesagt hatte. Doch nun, da Hauptmann und Richter für den Sturm bereit waren und sicher gehen konnten, dass ihnen nichts geschehen könnte – ja sie könnten sogar recht erfolgreich aus der Sache aussteigen – war es dem Söldner klar, dass er dem Zahltag näher rückte. Er schnalzte mit der Zunge.

Auf ein Wort noch,“ Tarqetik richtete sich ungeduldig darauf endlich aus diesem Raum wegzukommen, wo über Leben und Tod entschieden wurde, die gleiche Luft wie die Kriegstreiber zu atmen, machte ihm das Sprechen sichtlich schwerer. „diese nette Dame mit den spitzen Ohren und geschliffenen Worten hat durchaus Recht.“ Eine durchaus praktische Idee war ihm aufgegangen.

Meine Herren, ich habe bereits gegen Sildan und seine Spießgesellen gekämpft. Sieben von ihnen waren zu feige mich anzugreifen. Sie haben die Schlacht vielleicht zum ersten Mal als Verlierer verlassen und der Schreck saß ihnen tief in den Knochen. Sie haben die Flucht vorgezogen und kaum noch ihrem Anführer die Stange gehalten. Gebt ihnen die Chance sich zu ergeben, verstreut sie in alle Winde. Wer weiß,“ Tarqetik blickt rasch durch die Bänke der Hetzer „es wird vielleicht die Zeit kommen, da ihr selbst wieder Söldner anheuern müsst.“

„Dass ihr Sildan lebendig fangt, ist doch eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht können Euch seine Hauptleute, ja ihre Haut damit erkaufen, in dem sie Informationen zu den Auftraggebern herausrücken. Wie ich nun in dieser netten Runde hier erfahren habe, ist Sildan nur ein scharfer Hund, der von der Kettel gelassen wurde, was für einen Nutzen hätte er denn von einem Krieg?“
Seine Stimme nimmt einen fast süßlichen Ton an als er die Anfüherein mit seinen Augen fixiert: „Aber ihr seit der, der Zahlt also wird man auf Euch hören. Aber wenn Ihr dann den Angriff führt, Ejdarn, vertraut darauf, dass ich hinter Euch stehen werde, wenn ihr als Erste den Turm angreift.“ Tarqetik hält kurz inne. "Aber trödelt nicht. Denn die Berechnung der Unkosten beginnt ab heute." Und zu der Menge gewandt, ein Nicken zu seinen Kameraden: "Und wenn ich das sagen darf, wir sind jede Münze davon wert."

Sich selbst anzupreisen ist ein hartes und nicht gerade gemütliches Unterfangen; aber zumindest erspart es einem das Anbiedern. Ehrliche Menschen würde es abstoßen, zumindest solange es ihnen gut geht. Aber die, die ihre Probleme mit dem Messer der anderen gerne regeln, spricht es dann doch auf dem richtigen Niveau an. Und so sollte es auch sein.

Dann wendet sich der Krieger Richtung Ausgang. Als er Barkas passiert, zwinkert er diesem verschwörerisch zu: "Nutzt die Zeit euch Freunde zu machen, Krieger der Kargi. Denn vielleicht steht Ihr heute an der Abzweigung, von der aus Euch ein Weg in den Untergang führt. Auch wenn dies Euch wie der Pfad der Ehre vorkommen mag."
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 10.11.2015, 13:32:11
Ein blinzeln zeigt an, dass Sanjans Aufmerksamkeit bis eben gerade abgeschweift war. Seine Augen ruhen nun wieder klarer auf dem kleinen Krieger. Dieser hatte also heilenden Hände. Eine interessante umschreiben, denn wie ein Heiler sah er nicht aus. Viel zu kriegerisch. Langsam legte der Deji den Kopf an seine Schulter und betrachtet das Metall der Rüstung. Er scheint wieder ein Beispiel für den metallischen Reichtum der sesshaften Volker zu sein. Mit einem Knochenspeer könnte ein Krieger ihm kaum etwas anhaben. Doch, ein lächeln zog sich über Sanjans Lippen. Es gibt immer eine Schwachstelle. Bei ihm hier waren es die Ritzen und Ansätze der Rüstungsteile.

„Ich heiße Sanjan.“ sagte er knapp zu dem kleinen und blickte dann über Basilio zur Hauptfrau. „Und werde wie gesagt mit machen. Wobei ich wie Madu wohl so wenig wie möglich töten würde wollen.“ er hielt kurz inne und richtete sich auf, so dass er nicht mehr um den Tisch blicken musste um die Frau anzusehen. „Wenn wir schon in das Lager der Banditen eindringen können wir schon etwas mehr machen als nur den Eingang sichern. Sicher ist das schon eine harte aufgabe für sich aber um sie insgesamt zu schwächen, kampfunfähig zu machen wäre es auch denkbar ihnen etwas ins Trinken zu geben. Etwas, was ihnen rasch ziemliche Bauchschmerzen bereitet, die aber nach einem Tag verschwunden sein werden. Das hängt aber zum einen von der Tageszeit ab und zum anderen ob die Heiler des Dorfes die richtigen Kräuter parat haben.“ Wieder schwiegt er kurz. Gegen den Bandietenanführer und seine Wachen will er ungern agieren aber dies würde wohl nötig sein. „So der Weg passierbar ist, könnten wir dann wirklich gegen den Bandietenanführer vorgehen. Sei es vor oder während des Angriffes. Aber die Entscheidung obliegt dir.“ Nach diesen Worten an die Hauptfrau, blickt er zu ihrem Elfen. Dieser hat bis jetzt kaum etwas gesagt. Es stand also zur Frage, ob er mitkommen würde oder nicht. Denn seit sie das Dorf betreten hatten, ist er ihnen nicht mehr verpflichtet gewesen. Das ist er eh nie gewesen aber nun interessiert es seinem Dorf eh nicht mehr war sein würde.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Jamir Masaad am 10.11.2015, 17:48:13
Jamir räusperte sich, um trotz seiner geringen Größe die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„Ich muss das kurz für mich zusammenfassen, sonst verliere ich den Faden. Die beiden Kargi sind als keine Gefangenen, dennoch hat man sich nicht um ihre Wunden gekümmert? … Wir sollen also aufbrechen um in das Lager der Banditen einzudringen? Wann soll das geschehen? … Und warum müssen wir überhaupt eindringen? Wenn diese Banditen nicht einmal bei einer sieben zu eins Übermacht an Angriff denken, wirken sie auf mich nicht sonderlich gefährlich. … wenn ich zum Schluss noch erfahren dürfte ob die Beiden mit uns kommen sollen, kann ich wohl auch eine Entscheidung über ihre Behandlung fällen.“

Zwischen seinen Pausen hatte er zum Sheriff und der Hauptfrau geschaut. Danach noch zu Tarqetik und letztendlich auch zu Basilio.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 10.11.2015, 18:38:19
Still stellt sich Manik etwas an den Rand und lauscht den Einwürfen der Gefährten und anderen Anwesenden. Neugierig betrachtet er die Neuankömmlinge. Seine Aufmerksamkeit fällt, verständlicherweise, ist die zu betrachtende Person doch einfach viel größer, zuerst auf Flannait. Von Oben bis Unten betrachtet er die Elfe und runzelt die Stirn ob ihres kriegerischen Aussehens. Das gefällt dem Fhokki, so jemanden konnten sie brauchen, allerdings fragt er sich, was sie hier tut. Bei ihrem Namen indessen, fällt Manik nichts weiter auf.
Bei dem kleinen Mann wundert der Fhokki sich nur, dass es so kleine Rüstungen gibt und begutachtet Jamir skeptisch.

"Die beiden Kargi sind entweder erst seit kurzem kein Gefangener mehr, oder erst seit kurzem aus einer Schlacht zurückgekehrt, je nachdem welchen Ihr betrachtet." mischt Manik sich prompt ein, ohne wirklich angesprochen zu sein. "Und wir wollen eindringen, weil wir den Anführer schnappen wollen." Oder jemanden befreien. "Die beiden Kargi werden Verstärkung holen und dann zu uns stoßen. Beantwortet das eure Fragen? Reicht euch das um den beiden Herrschaften zu helfen?" Im letzten Satz schwingt ein Hauch von Bissigkeit mit, die wohl nur denen auffallen dürfte, die Manik bereits kennen. Auch der Fhokki fragt sich, wieso ein Heiler nur da steht und auf Befehle wartet, um jemandem zu helfen. War genau das nicht die Aufgabe? Leuten Helfen?

Danach widmet der Waldläufer sich wieder den Leuten die ihm bekannt sind.
"Deine Idee gefällt mir, Sanjan. Das könnte die Sache etwas einfacher machen. Ich bin wohl dabei."
Nachdenklich blickt der Fhokki in die Runde, senkt dann seinen Kopf und kaut auf seiner Unterlippe, die Hände tief in den Taschen vergraben, die eine zu einer Faust geballt, die andere das Band haltend. Jetzt oder nie. Wenn die Taktik erst steht, ist jeder verärgert, wenn er sie wieder über den Haufen werfen muss. Zurecht. Manik holt tief Luft, hebt seinen Kopf und schaut nochmal in die Runde. Und schweigt.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 10.11.2015, 20:01:17
Basilio schaut den Halbling eine ganze Weile lang sprachlos an. Man könnte auch sagen: ihm bleibt die Luft weg vor Überraschung. (Obwohl die Ursache dafür, dass er keine Luft mehr bekommt, wohl eine ganz andere ist: diese wird einfach immer knapper in diesem kleinen, viel zu vollen Raum. Und wenn die anderen das gar nicht zu bemerken scheinen, dann liegt das wohl daran, dass Basilio doppelt so viel Luft braucht wie sie, weil er doppelt so viel redet.)

Jedenfalls starrt er den Halbling noch immer mit offenem Mund an, da hat Manik schon auf dessen Fragen geantwortet. Hervorragend! Das meiste dürfte damit jetzt ja wohl klar sein. Eine kleine Ergänzung:

"Die Banditen sind sehr gefährlich. Wären wir nicht gewesen, hätten sie es geschafft, einen Krieg zwischen Dorwida, Kezhdal und auch dem Elfendorf Jaylin anzuzetteln. Ob letzteres Absicht oder Versehen war, wissen wir nicht. Jedenfalls hätte es hier um ein Haar ein ganz gewaltiges Blutbad gegeben. Ach, und etliche Karawanen haben sie auch abgeschlachtet, und Höfe überfallen, und jetzt haben sie sich in einer Festung verschanzt. Und deshalb müssen wir da rein: weil die Banditen da drinnen sind und nicht von allein rauskommen. Außer zum heimlichen Morden. Die sieben, von denen unser Kamerad dort spricht, flohen gerade verletzt von einem Schlachtfeld und hatten von daher wohl keine Lust auf noch mehr Prügel. Zwei von uns haben dieses Schlachtfeld aber auch nur knapp mit ihrem Leben verlassen. Überhaupt habt Ihr unseren Tarqetik noch nicht im Kampfrausch erlebt. Bei den Elfen wird er 'der Berg' genannt. So, klingt das alles nun gefährlich genug? Sonst mag die Kommandantin doch vielleicht einfach den Befehl dazu geben, sich um die Wunden unserer Verbündeten zu kümmern, das würde die Sache vielleicht vereinfachen?"

Er blickt bittend zu Lihana Ejdarn. "Ach, und Kommandantin? Wahrscheinlich habt Ihr selbst schon an sowas gedacht, aber vielleicht könntet Ihr uns, mit Bosols Hilfe, eine möglichst genaue Karte der Festung und unmittelbarer Umgebung anfertigen? So gern ich improvisier, gegen ein wenig Vorbereitung hätte ich auch nichts einzuwenden."

Zu Sanjan spricht er mit letzter Kraft: "Und mit meiner Schulter, da warte ich gern auf deine Hilfe."

Daraufhin krabbelt er zur Tür, zieht sich an der Klinke hoch und taumelt, gierig nach Luft schnappend, in den Gang hinaus.

Maniks Verlegenheit ist ihm übrigens nicht entgangen, nur hat er ihn nicht vor allen Leuten darauf ansprechen wollen. Später, wenn man wieder unter sich ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 16.11.2015, 18:37:35
In der Tat sind viele Anwesend im Raum und so werden wieder eine Reihe von Vorschlägen geäußert. Es ist so eng im Gedränge, dass Sanjan erst realisiert, dass Elrynor wohl wieder aus dem Raum verschwunden ist, als er den Ivsaar auszumachen versucht.

Lihana Ejdarn und Pero Gelspad dagegen kommen den gestellten Fragen und Kommentaren nach. Bei Basilios und Maniks Worten in Richtung Jamir nickt die Kommandantin schließlich. "Ich bin dein vorgesetzter Offizier, Masaad", sagt sie, "aber deine Gabe ist keine reine Soldatenpflicht, sondern ein Geschenk deines Gottes. ich glaube nicht, dass ich darüber befehlen kann - das geht nur dich und deinen Gott was an. Ich denke allerdings, du solltest diesen Männern helfen. Nach allem, was wir wissen, haben sie für die Sache von Dorwida Blut vergossen." Sie zögert kurz und schaut zu Barkas. "Selbst der Kargi", fügt sie schließlich murmelnd hinzu.

Als Flannait nach der Loyalität und dem Mut der Söldner fragt, zögert Bosol kurz. Offensichtlich denkt der Gefangene darüber nach, versucht seine - ehemaligen? - Gefährten einzuschätzen. "Viele würden gerne darauf eingehen", sagt er schließlich. "Aber sie werden Angst haben, sich gegen Sildan zu wenden. Er hat alle unter seiner Knute. Sie werden ihn mehr fürchten, als eure Drohungen." Der Dejy zögert kurz, schaut von einem Gesicht zum Anderen, leckt sich über die Lippen. Kommandantin und Scheriff sind erfahren genug, um ihm die Sekunden zu geben. Schließlich fährt er fort. "Wenn es wirklich ein Problem mit dem Wasser gäbe" - er nickt in Sanjans Richtung - "dann könnte eine Meuterei organisiert werden. Aber nur, von innen heraus. Jemand müsste vorher in die Festung und drinnen die Leute überzeugen. Jemand, der keine Angst vor Sildan hat. Jemand, der die Leute davon überzeugen kann, dass es mehr Sinn hat, vor ihm Angst zu haben, als vor Sildan" Tarqetik stellen sich die Nackenhaare auf. Bosol vermeidet es peinlichst, in seine Richtung zu schauen, und doch wird der Brandobiner das Gefühl nicht los, dass der Wegelagerer genau ihn bei der beschriebenen Aktion im Sinn hat.

Schließlich wendet sich der Wegelagerer aber doch Tarqetik zu. "Was deinen Vorschlag angeht - außer Sildan selbst kennt nur noch Ruhusch den Namen der Auftraggeber. Das ist sein Berater und Stellvertreter. Ein schrecklicher Zvimohzer. Schwarz wie die Nacht. Sein ganzes Gesicht ist von Narben übersät und er dient einem dunklen Gott. Er ist immer an Sildans Seite. Wenn wir auszogen, schloss er sich im Turm ein. Ihr müsstet an einen von den beiden kommen, um die Hintermänner zu enttarnen. Wir - meine ehemaligen Kameraden und ich - kennen sie nicht."

Gelspad nickt und wendet sich an Sanjan und Ejdarn. "Das könnte funktionieren. Wie wird die Wasserversorgung in der Burg sichergestellt?"

"Es gibt einen Brunnen, eine unterirdische Wasserquelle. Aber ich weiß, wie man von Außen an sie rankommt", antwortet die Kommandantin knapp.

Gelspad nickt. "Dann wäre es das doch? Wir kombinieren beide Vorschläge. Wir vergiften das Wasser und senken so die Moral. Dann dringt eine kleine Gruppe in die Burg ein, wirkt auf die demoralisierten Männer ein und erzwingt eine Meuterei, damit die Männer die Tore öffnen."

"Und was, wenn der Plan nicht funktioniert und die Männer nicht meutern? - es ist wieder die tiefe und rissige Stimme von Barkas, die den Raum durchschneidet. Für einen Moment fokussiert sein Blick Flannait - er schaut die Halbelfe einen deut zu lange an, als dass es als Streifen gedeutet werden könnte. Die Lippen zucken ganz kurz, doch der Kargi hat sich schnell wieder unter Kontrolle, wendet den Blick in Richtung des Scheriffs und sagt nichts mehr.

"Dann muss die Gruppe, die eingedrungen ist, die Tore selbst öffnen", antwortet Gelspad.

Ejdarn schüttelt den Kopf. "Das wird sie nur tun können, so lange sie nicht entdeckt ist, und sie wird sich zeigen müssen, wenn Sie eine Meuterei anzetteln will." Ein paar Sekunden herrscht Stille - die Kommandantin denkt über die genannten Möglichkeiten nach. Schließlich hebt sie die Hand. "Ich muss das genaue Vorgehen noch einmal genau durchdenken. Für heute ist das genug - wir haben bereits einen groben Plan. Ich muss noch den Abmarsch der Truppen für morgen vorbereiten. Die Männer müssen zusammengezogen werden."

Ganz die Befehlshaberin, wendet sie sich nach und nach den Männern dun Frauen im Raum zu, während sie sie anspricht. "Sanjan - bitte sprich mit unserem Feldarzt und unserem Koch. Nenne ihnen die Kräuter, die du brauchst, um die von dir beschriebene Wirkung auszulösen, wenn man sie ins Wasser gibt. Nichts tödliches - wir sind keine Meuchelmörder. Es soll sie schwächen, ihren Willen brechen.[1]Du - Bosol? - du bleibst hier. Wir gehen heute den Plan der Festung Raum für Raum durch, du beschreibst mir alle Veränderungen, damit wir eine Karte anfertigen können." Sie wendet sich den Kargi zu. "So soll es sein. Der Gefangene Kargi - Desto - kann gehen. Ihr beide sprecht oft von Ehre. Diese Männer hier treten für euch ein. Und wir haben besondere Umstände. Ich hoffe, ich muss diese Entscheidung nicht bereuen."

Barkas nickt noch einmal. "Musst du nicht, Tenyente", antwortet er. "Wir werden wie vereinbart am Treffpunkt sein. Und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir unseren Beitrag leisten." Der Hirogul schaut zum brandobischen Kämpen und dann wieder zu Ejdarn. "Tarqetik hat recht - es ist ein Scheideweg. Noch einer nach dem Vertrag von Dorwida. Ich werde an meinen Bruder und meinen Vater berichten. Wir werden da sein."

Jetzt ist es an der Kommandantin, zu nicken. "Dann geht, wenn ihr so weit seid, und benachrichtigt Kezhdal - sagt den Männern, dass die beiden Kargi abreisen dürfen. Gebt dem Gefangenen sein Pferd zurück" - die letzten Worte gehen an zwei Soldaten, die stumm im Raum gewartet haben.

Danach wendet sich Ejdarn wieder den Gefährten zu. "Kommt morgen bei Sonnenaufgang wieder auf den Platz. Dann bricht der Zug auf. Lasst uns alles weitere auf dem Weg besprechen. Die Reise dauert zwei Tage, wir werden genug Zeit für die Einzelheiten haben." Sie hält kurz inne und schaut einen der Soldaten an, der ihr zuvor etwas zugeflüstert hatte. "Und wenn ich es richtig verstanden habe, will Jaresh Dorguln euch sehen - zumindest einige von euch."
 1. Ich bitte um Skill-Checks auf "Beruf Kräutersammler" und "Wissen Natur" - beides DC 20, bitte so lange Checks durchführen, bis der Wurf geschafft ist. Basierend auf deinen Würfen schicke ich dir eine PM, inwieweit die Bemühungen von Erfolg gekrönt waren und wie schnell es ging.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 16.11.2015, 20:28:59
„Nachdem ich mit Jaresh gesprochen habe, werde ich die beiden treffen.“ Den Befehl der Kommandantin nimmt Sanjan offen an. Es war seine Idee und sie scheint sogar machbar zu sein. Im Hinterkopf beginnt er schon mal die Kräuter welche für kurze Zeit Übelkeit, Unwohlsein oder auch Niedergeschlagenheit verursachen durchzugehen. Das Problem íst dabei aber die Jahreszeit. Beispielsweise der Kälberkopf, für zweibeinige Lebewesen nicht tötlich giftig aber verursacht Gleichgewichtsstörungen und gar leichte Lähmungen, wächst zwar auch jetzt noch aber ist schwer von den wirklich giftigen Verwandten zu unterscheiden. Im Frühling und Frühsommer wäre es leichter.[1]
Bevor er geht blickt Sanjan zu seinem Patienten und zum jungen dejy Händler. „Kirus du wirst doch auch bei Jaresh sein. Die Halblingsfrau ist ja auch da. Lass und heute Abend was gutes Trinken.“ freundlich lächelt er seinen Dejybruder an und geht dann los. Neben den Kargi bleibt er stehen. „Barkas, kannst du bitte mein Pferd mit zur Schlacht bringen. Ich würde euch gerne euer Pferd zurückgeben und dort wäre die nächste Gelegenheit.“ Kurz wartet er auf eine Antwort, dann verlässt er den Raum und macht sich auf den Weg zu Jaresh.
 1. gegen DC 20
Beruf Kräutersammler in der vierten Runde mit 24
Wissen Natur erste Runde mit 23
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 16.11.2015, 22:28:16
Von der restlichen Beratung—irgendwas mit Brunnen vergiften und noch wildere Dinge—bekommt Basilio nur noch am Rand und aus der Ferne mit. Kaum aus dem Zimmer getreten, stößt er beinah mit jemandem zusammen—einem heimlichen Lauscher? Nein, es ist der zaubernde Elf! Wie kommt der denn auf den Gang hinaus? Basilio hat ihn definitiv mit ins Zimmer kommen sehen. Doch jetzt ist der Elf draußen und scheint nicht so recht zu wissen, ob er draußen bleiben will oder doch lieber hineinkommen, und Basilio weiß nicht so recht, ob er drinnen bleiben oder doch lieber hinaus will, und da sie beide also weder den eigenen Willen kennen noch den des anderen, kommt keiner vor oder zurück.

"Ja, was jetzt, entscheid dich, rein oder raus!" sagt Basilio gereizt, und meint damit zu gleichen Teilen sich selbst wie Elrynor. "Allerdings ist das keine gute Idee, da jetzt hinein zu wollen. Erstens ist's noch voller als vorher, zweitens kommt hier bald eh alles herausgeströmt."

Darauf tritt der Elf einen Schritt zurück und Basilio drückt sich an ihm vorbei wie auch an dem Katzenvieh, das Elrynor wieder im Schlepptau hat. Offenbar ist ihm nicht wohl gewesen, es so lange allein zu lassen.

Erst draußen bemerkt Basilio, dass die Tür gar nicht wie erwartet auf den Flur hinausgeführt hat, sondern ins Freie, und er sich in einer Art Hinterhof befindet. So kopflos kennt er sich gar nicht. Ihm ist zuvor nicht einmal aufgefallen, dass der kleine Raum zwei Türen besaß. Was jetzt? Wieder hinein? Er muss sich doch seine Waffen wieder beschaffen. Die Welt aber hat andere Pläne mit ihm. Sie schwankt ganz bedenklich. Schwarze Flecken tanzen vor seinen Augen und schon wollen seine Knie einknicken. Basilio drückt sie energisch durch.

Herrje, Basilio, reiß ich dich zusammen! So lange hast du durchgehalten, das bisschen schaffst du auch noch! Stell dir einfach vor, was es gleich für viele gute Dinge gibt! Ein Bad. Ein Bett. Eine warme Mahlzeit. Sanjans heilende Hände. Die Reihenfolge entscheide ich spontan, jedenfalls werde ich keinen Schritt über die Dorfgrenze tun, ehe ich nicht alles davon gehabt habe! Das heißt, eine letzte Sache muss ich zuvor noch erledigen—es gibt immer eine solche letzte Sache, nicht wahr? Aber ach, es hilft ja nichts! Flannaits unerwartetes Auftauchen, herrje, ich muss doch wissen... wie soll das denn... kann es überhaupt? Ich wüsst nicht wie! Nein, ich glaub, es kann nicht gut gehen! Was immer sie geplant hat, es wird ihr nicht auszureden sein, aber genau das wäre meine einzige Hoffnung, denn ich will nicht, dass dem einen, noch dass dem anderen etwas passiert. Und wenn sie von Maru erfährt, was werde ich mir da wohl anhören müssen? Wenn umgedreht, sie davon berichtet, was wir zuletzt... Aber nein, ich bin mir sicher, dass irgendeine Klausel vonwegen Geheimhaltung Teil ihres Vertrag gewesen ist. Ach, aber ich bin viel zu sorglos an die ganze Sache herangegangen. Wie hab ich das bloß geschafft, mich so gründlich zwischen alle Stühle zu setzen? Egal, jedenfalls sitze ich dazwischen und weiß nicht mal, worum es ging!

An dieser Stelle spürt Basilio etwas hartes, kaltes unter seinem Hintern. Offenbar ist er doch auf dem Boden zusammengesunken. Er kann dies nur raten aus dem, was er fühlt, denn seine Augen sind ihm zugefallen und die Lider scheinen zentnerschwer.

Macht nichts. Ich werde ihn schon riechen, wenn er hier vorbeikommt.[1] Nur einschlafen darf ich nicht.
 1. perception (hören, riechen) = 13 (achtet darauf, wer an ihm vorbeigeht, wartet insbesondere auf die beiden Kargi)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Flannait Adair am 18.11.2015, 01:07:29
Mit einem Nicken zur Kommandantin folgt Flannait dem Deji. Sie ist heilfroh der stickigen Luft zu entkommen.
Ausserdem will sie ihre Waffen zurück. Als sie den Gerichtssaal verlässt hat sie eigentlich vor Basilio zu finden um von ihm mehr über  dessen Gefährten und die ganze Situation zu lernen, vor allem aber über die Ereignisse in Jayvin und seiner Begegnung mit ihrer Cousine, aber alle Gedanken an den jungen Koraker verschwinden abrupt als sie vor der Tür auf ein Gesicht trifft, dass sie hier noch weniger erwartet hat als Basilios.
In seiner engstirnigen Arroganz und seinem Eifer Declan Adair seine Ergebenheit zu zeigen hat Elrynor die halbmenschliche Enkelin des Fürsten, diesen Beweis der Schande seines Erben mit kühler Distanz und Abneigung behandelt wenn ihr Vater zu gegen war, mit offener Verachtung und Hass wenn nicht.
Oft genug hatte der Hexer seine eigene Frustration über das Misstrauen und die Abneigung mit der ihm die anderen Einwohner von Jawyn ob seiner Fähigkeiten begegneten an der jungen Halbelfe ausgelassen.
Allerdings hatte er genug Angst und Respekt vor Prinz Semias gehabt um sich auf Worte und den ein oder anderen grausamen Streich zu beschränken.
Flannait hatte ihn gehasst, fast so sehr wie den Blutumhang Rowan Sullivan, den sie einmal vor den Augen ihres Vaters in einem Übungskampf besiegt hatte und der ihr diese Demütigung nie vergeben würde und von da an keine Gelegenheit ausgelassen hatte, ihr das Leben zur Hölle zu machen.
Sie hatte geglaubt das dieser alte Hass von dem neueren auf die Kargi ausglöscht oder zumindest geschwächt worden war, aber als er hier plötzlich vor ihr stand war der Hass plötzlich wieder da heiß und hungrig wie in den zwei Jahren zwischen Semias Tod und ihrer Verbannung aus Jayvin.
Unwillkürlich fuhr ihre Hand zur linken Schulter, wo der Griff ihres Schwertes hätte sein sollen.
Was bei der Jägerin macht der hier?
Aber wie immer wenn der Hass in ihr am heißesten lodert wird sie nach aussen um so kontrollierter und
ihre Stimme hätte heißen Tee gefrieren lassen als sie ihn mit beißender Ironie begrüßt.
" Beannachtaí Treoraí! An bhfuil tú anseo a mharú dom chun bhfabhar chun curaí leis nó rinne tú mo sheanathair tú ar deireadh mar a chuir mé isteach ar deoraíocht?[1] fragt sie während ihr gleichzeitig die Frage durch den Kopf schießt wie ihr Großvater nur Stunden nach ihrer Ankunft von ihrer Anwesenheit in Dorwida wissen kann. Der Gedanke, das der Hexer aus anderen Gründen hier sein könnte kommt ihr gar nicht.
 1. Elfisch: "Seid gegrüßt Zauberer!
Bist Du hier um mich zu töten um Dich bei ihm einzuschmeicheln oder hat mein Großvater dich
endlich wie mich ins Exil gesand?"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 18.11.2015, 19:45:05
Angespannt lauscht Manik noch den Worten der anderen Beteiligten in dem Raum und kaut sich dabei immer wieder auf der Lippe herum. Wieder einmal schilt er sich selbst und flucht in Gedanken über seine Passivität. Aber noch war nichts geschehen. Der Plan soll nochmal im Detail besprochen werden, hieß es eben noch. Und zumindest sind sie schonmal abgekehrt vom Plan des Frontalangriffs durch ein geöffnetes Tor. Das beruhigt ihn wieder ein wenig.
Als die Besprechung endlich vorbei ist, ist Manik froh aus dem engen Raum herauszukommen und streckt sich erstmal genüsslich, nachdem Basilio und Elrynor den Zugang freigemacht haben, wobei der Fhokki dabei herzhaft gähnt.
Dann erinnert er sich an die letzten Worte Ejdarns und sieht sich nach Jaresh und Jemma um. Es gibt viel zu erzählen. Jaresh wird sicherlich die ganze Geschichte interessieren und Jemma wird, sofern noch aufzufinden, den ein oder anderen klugen Kommentar oder witzigen Spruch beisteuern. Beides ist dem Waldläufer sehr willkommen.
Auf dem Weg hinaus kommt er an Basilio vorbei, der noch an der Wand lehnt und so aussieht, als würde er jeden Moment vor Erschöpfung zusammenbrechen. Der Fhokki überlegt kurz, ob er was Aufmunterndes sagen soll, aber ihm fällt nichts ein und so geht er einfach an ihm vorbei. Nach Ausruhen ist ihm jetzt ganz und gar nicht zumute.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 18.11.2015, 21:57:48
Tarqetik hört noch mit einem halben Ohr dem verwundeten Gefangenen zu, der sich nun sehr redselig gibt und mit allerlei Informationen über die Burg, die Mannschaft und die Anführer heraus rückt. Informationen, sofern sie richtig sind, sind immer ein großer Bonus, den man als ersten ausspielen sollte. Zudem könnte es des den Kampf mehr als vereinfachen, wenn ein paar dieser Ideen greifen und wirken würden. Blindlings in eine Burg zu stürmen ist aber durchaus eine Aufgabe, bei der gerne Söldner herangezogen werden, vor allem wenn es Einzelne ohne fixen Vertrag sind… da spart man sich sicher einige Münzen.

Die Zahl der Zwischenrufe, Ideen die Burg zu erstürmen nehmen zu. Eine oder andere Idee entlockt Tarqetik ein leichtes zustimmendes Nicken, doch unter all Menschen hier ist es nicht auszumachen, wer die Idee vorgebracht hat. Der Krieger zieht eine nachdenkliche Miene. Bei vielen Ideen ist aber auch die Gefahr größer, dass eine oder mehrere schief gehen können.

Auch die Arbeiten danach sind nicht zu vergessen, wenn sich die Männer nicht ergeben, einen guten Kampf liefern, wird danach viel Erde umgegraben werden müssen. Und die Überlebenden? Ein Seil und ein kurzer Ruck. Dabei verkrampft sich leicht sein Magen. Das flaue Gefühlt scheint mit ein Grund zu sein, dass sich der Krieger an sein eigentlichen Vorhaben in der Stadt erinnert.

Er nickt seinen Kameraden kurz zu, macht eine kurze Trinkbewegung und schreitet dann Richtung Türe und verlässt das Ratsgebäude. Wieder an der frischen Luft, greift er sich den netten Mann, dem er seine Waffen gegeben hat und fordert diese mit einem kurzen Fingerzeig zurück. Er schmeißt den Waffengurt über den Sattel seines Pferdes und führt es an den restlichen Schaulustigen vorbei zur Taverne, wo er dieses anbindet und samt Waffengurt die Stube betritt. An einem Tisch an der Wand lässt er sich auf die Holzbank fallen, knallt den Gurt daneben und bittet den Wirten ihm doch etwas von dem fruchtwässrigem Bier und einer warmen Mahlzeit zu bringen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 19.11.2015, 16:05:10
Leichten oder schweren Schrittes drängen die Leute an Basilio vorbei. Den Kopf an die Wand gelehnt, die Augen noch immer geschlossen, achtet er auf die Geräusche und Gerüche. Ein gutes Stück entfernt—wohl bei der offenen Tür zum Zimmer des Richters—sagt Flannait etwas unverständliches in ihrer Muttersprache, vermutlich zu Elrynor. Den Tonfall kennt Basilio nur zu gut. Eiskalt. Er grinst. Nur ganz selten hat sie mit ihm so geredet; oft dagegen mit anderen Kerlen, die meinten, einen Kommentar abgeben zu müssen zur Tauglichkeit von Frauen in der Armee. (Auf die noch häufigeren anzüglichen Bemerkungen hat sie dagegen selten reagiert, zumindest in Basilios Gegenwart. Seltsam ist allerdings, dass die wenigsten ihrer Kameraden derartige Sprüche ein zweites Mal gewagt haben.) Da Basilio aber gleich von Anfang an klargestellt hat, für ihn zähle einzig die Kompetenz, hat er in der Hinsicht niemals Schwierigkeiten mit Flannait bekommen.

Hoffentlich wird das demnächst nicht anders.

Kaum ist ihm dieser beunruhigende Gedanke gekommen, da riecht er auch schon das Nahen der beiden Grünhäute. Mit einer Willensanstrengung klappt Basilio die Augen auf. Kurz überlegt er, ob er sich aufrappeln soll, um etwas mehr in Augenhöhe mit ihnen reden zu können, entscheidet dann aber, dass ein solcher Akt ihm gerade zu anstrengend ist.

"Hey, warte, Barkas!" sagt er, als dieser zusammen mit Desto schon an ihm vorbeimarschiert, und platzt, kaum dass die beiden sich umgedreht haben, mit seiner Frage heraus: "Bitte sag mir noch rasch, wie es eigentlich zu der Todfeindschaft mit den Elfen gekommen ist. Die andere Seite kriege ich in den nächsten Tagen bestimmt zu hören und ich selbst weiß gar nichts darüber! Wie soll ich da irgendwas zum Guten bewirken"sprich, ein Unglück verhindern"wenn ich keinen Überblick über die Hintergründe habe. Von beiden Seiten."

Er beginnt in der Handelssprache, denn es stehen etliche Leute in der Nähe: Gelspad, die Kommandantin, zwei Soldaten, und Basilio will sich nicht nachsagen lassen, er hätte allerlei Heimlichkeiten mit den Grünhäuten zu besprechen. Nach den ersten beiden Sätzen aber wechselt er dann doch ins Kargi. Das eine fühlt sich ebenso falsch an wie das andere! Sei's drum. Wenn Flannait doch aus der Ferne die Ohren spitzt, ist's eh egal, denn sie versteht beides. Sein Interesse, als Außenstehender die Sache von allen Seiten zu beleuchten, ist ja wohl verständlich, das kann sie ihm nicht absprechen. Trotzdem trägt er seine Bitte halblaut vor. Barkas tut es ihm zunächst gleich (halblaut, auf Kargi), wird aber während der Rede immer lauter und erregter:

"Da gibt es nicht viel zu erzählen, Basilio. Wir sind Kargi - selbst die Menschen hassen uns. Und die Adair? Die hassen alles Andersartige - und uns noch mehr als das. Als sie in den Elnina-Wald zogen gab es von Anfang an Krieg. Ich kann dir nicht sagen, wer als erster zugeschlagen hat. Wer den ersten Pfeil abgeschossen hat. Es spielt aber auch keine Rolle. Wir waren darauf bedacht, das kleine Bisschen an Land, dass der Vertrag von Dorwida uns gelassen hatte, zu behalten. Wir wollten nicht teilen. Und die Adair wollten uns ausrotten. So einfach ist das. Wer immer als zweiter zugeschlagen hat, hätte es genauso gut auch als erster getan - er war nur nicht schnell genug. So weit ich weiß, waren wir nicht schnell genug."[1]

Barkas hält kurz inne und hustet leicht - als müsse er all den Groll und all den Hass, der wieder hochkocht, irgendwie ausdrücken. "Dass Mago den Kronreif ihres Kronprinzen behielt. Manche sagen, das hat die Feindschaft noch weiter verfestigt, die Hoffnung auf Frieden zerstört. Mein Bruder glaubt das selbst. Narren - alles Narren. Basilio - mein Bruder ist zehn mal klüger, als ich es bin. Ein Glück, dass er der Serogul ist und nicht ich. Ein Glück, dass er einst herrschen wird. Aber was das angeht, machen ihn seine Schuldgefühle blind. Dass er den Kronprinzen erschlagen und den Reif behalten hat, hat den Kampfgeist der Adair gebrochen. Das hat uns diesen Waffenstillstand ermöglicht und den Krieg beendet. Nur das. Wenn er damals nachgegeben hätte, hätten die Adair einfach weitergemacht. Deren Gul hält uns für wilde Tiere. Er will uns vernichten. So jemand würde keine ehrbare Geste zu schätzen wissen. Er würde das nur als Schwäche deuten. So jemand versteht nur das Gesetz der Stärke."

Voller Wut schaut Barkas in die Richtung von Flannait. "Du hast viele Freunde, was - Koraker? Auch unter den Adair?" Ohne eine Antwort auf diese Frage abzuwarten fügt der Ukhtark hinzu: "Jedenfalls - das ist alles, was ich dir dazu sagen kann."

Von Barkas' Heftigkeit nicht wirklich überrascht, aber dennoch mit der ganzen Situation überfordert (in seinem Zustand: jeder Knochen im Leib tut ihm weh, und die Schulter erst!) stürzt Basilio sich auf den letzten Punkt und protestiert: "Freunde, ja! Mit denen, die nirgendwo wirklich dazugehören, weil sie zu anders sind, die deshalb überall zwischen den Stühlen sitzen, die nicht auf die Unterstützung von ihresgleichen bauen können, weil sie ihresgleichen nicht besitzen: mit denen verstehe ich mich immer auf Anhieb! Nicht die Adair, Declan Adair hasst alles Andersartige! Mal dir selbst aus, was das für ein Halbblut geheißen haben muss. Die Frage ist aber doch: wenn dieser giftige alte Kerl in ein paar Monaten endlich krepiert, bekommt die neue Generation dann eine neue Chance? Oder werdet ihr alle es zulassen, dass er aus dem Grab weiterregiert, dass der Hass, mit dem er alle infiziert hat, weitergrassiert wie die Pest?"

Die letzte Konsequenz dieser Frage spricht Basilio nicht aus: Gibt es wirklich niemals ein Entkommen aus diesem Teufelskreis? Hass, Gewalt und Rache: wird es immer so weitergehen, ohne dass eine neue Generation es je besser machen könnte? Können zwei Todfeinde niemals Frieden finden?
 1. Dieser und die beiden folgenden Absätze sind natürlich vom Meister.
Die Unterhaltung der beiden ist komplett auf Kargi. Da ihr anderen (bis auf Flannait, die's versteht, und Jamir, den es wenig interessieren wird) aber eh nicht da seid (und außerdem gar keine andere Sprache vorkommt), fand ich es dann doch etwas sinnfrei, alles auf Googledigook zu übersetzen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 21.11.2015, 22:32:20
Es dauert nicht lange und Tarqetik findet sich dort wieder, wo ihr ganzes Abenteuer seinen Lauf aufgenommen hatte - auf einem Schemel an der Theke des Roten Mustangs wieder. Der dickliche Mann hinter dem Tresen lächelt den Krieger an - und diesem fällt plötzlich der Name des Wirts wieder ein, Neidur; seltsam, wie manche Nebensächlichkeit im Gedächtnis hängen bleiben.

Das Licht in der Schänke ist fahl und flackernd, es speist sich aus mehreren Kerzen auf den Tischen des Raumes, zwei Öllampen und dem spärlichen Rest an Sonnenstrahlen, der sich durch die Fensterbretter kämpft. Einige der Tische sind besetzt, die meisten Besucher unterhalten sich leise. An einem ist es lauter; es wird geflucht. "Ach - sollen die Dämonen Anis holen! Wie konnte er dieses Monster freilassen. Unsere vorfahren wussten schon, warum man die Kargi besser tief in die Wüste jagd."

"Ja!", "Genau!" - viel Zuspruch und wenig Reflexion; ein typisches Stammtischgespräch, dass sich da zu entspinnen beginnt.

Tarqetik hat beim Zuhören eben seine Bestellung an den Wirt weitergegeben, da lenkt ein kehliges Prusten einige Schemel links von ihm seine Aufmerksamkeit eine schmächtige und wettergegerbte Gestalt. Der Mann ist dürr und sehnig, die Haut spannt sich wie Leder über Hals und Schädel. Eine Hackennase und tiefe Augen wecken Erinnerungen an seine Überfahrt aus Brandobia in die Jungen Königreiche - sie hatten damals zwar nur den äußersten Norden der Elos-Wüste gesehen, doch die Wüstennomaden waren auch dort zugegen und der Typus war unverkennbar. Die Augen - tiefliegend und schwarz wie dunkle Seen - zeugten von einer gewissen Schläue. Oder doch Gerissenheit? Schmale Brauen und ein ebensolcher Schnauzbart zogen schwarzen Strichen gleich über das Gesicht.

Als der Mann Tarqetiks Blick bemerkte, lächelte er und entblößte schadhafte Zähne, dann hob er entschuldigend die Hand. "Tut mir Leid, Kämpfer", sagte er. "Ich musste lachen bei den Worten der Leute da. Reden von Kargi, als ob sie je mal gegen einen gekämpft hätten. Die würden sich doch einpissen und einscheißen, wenn sie mal Mann gegen Mann gegen einen von denen ranmüssten."

Der Nomade richtete seinen Blick auf den halbleeren Humpen helles Bier in seiner Hand. "Das ist bei meinen Leuten anders. Ich hab' selber gegen welche gekämpft. Und ich habe lange Zeit welche trainiert - für die Zinasthra."

Der Name schlägt bei Tarqetik ein wie eine schmerzhafte, heiße Nadel. Er hat dort nie gekämpft, aber er war Gladiator. Viele Jahre. Und jeder Gladiator in den jungen Königreichen kennt die Arena der Wüstenstadt Prompeldia. Dort werden die blutigsten und hässlichsten Spiele der ganzen Region ausgerichtet. Und viele sagen auch, die von ganz Tellene. Wenn dieser Mann nicht lügt, dann gehört er zu einer Gladiatorenschule. oder er gehörte ihr zumindest an. Tarqetiks Vergangenheit schien einen knochigen Arm in die Gegenwart zu strecken zu wollen.

* * *

Barkas nickt Sanjan zu, als dieser ihn auf sein Pferd anspricht. "Das mache ich, Saserdote", sagt er. "Wir sehen uns dort."

Dann ist Sanjan auch schon raus aus dem stickigen Zimmer und wenige Augenblicke später auch aus dem Rathaus selbst. Kirus folgt ihm und nickt ihm bei seinem Angebot zu. Der Schamane schaut auf den Platz, der sich merklich geleert und erkennt wie insgeheim erwartet im Schatten eines der Häuser Jaresh und Jemma. Beide begrüßen gerade Manik, der sich wohl einige Lidschläge früher, aber mit gleichem ziel nach draußen begeben hatte; Sanjan und Kirus gesellen sich ebenfalls dazu.

"Schön, euch zu sehen!", ruft Jaresh aus. Dann schaut der ergraute Mann zu Sanjan und seine Gesichtszüge werden noch ein wenig weicher. "Besonders dich, Sanjan. Wir kennen uns schon länger. Als ich wusste, dass auch du dabei bist, hatte ich mehr zuversicht."

"Du wirst sentimental, alter Mann", wirft Jemma neckend ein. "Ich habe doch gesagt, dass sie es schaffen."

Jaresh gibt einen kehligen Lacher von sich. "Ha! Du hast gesagt, ich würde mich an einen Strohhalm klammern, der zu Hälfte trockenbrüchig und zur Hälfte verfault sei."

"Sowas hätte ich niemals gesagt - ich kenne mich in der Landwirtschaft überhaupt nicht aus."

"Sinngemäß."

"Ich wollte nicht zu optimistisch klingen." Beide lächeln, dann fügt der Halbling mit einem gewinnenden und absichtlich übertriebenem Lächeln hinzu: "Aber ich habe natürlich immer an euch geglaubt."

Jaresh winkt ab. "Wir wollen wieder ernster werden. Ihr habt viel erreicht und dafür gebührt euch der Dank von ganz Dorwida. Ich war im Saal und habe die Ausführungen eures Kameraden zur Reise mit angehört. Aber sagt - hättet ihr Zeit, heute mit auf meinen Hof zu kommen und mir genauer von Gul Hulad und anderen einzelheiten zu erzählen. Ich würde euch gerne auch ausbezahlen - euren gerechten Lohn. Auch wenn ihr morgen wieder ziehen müsst, wenn ich es richtig verstanden habe. Und natürlich sind auch all eure Gefährten eingeladen, wenn sie wollen."

* * *

"Ich brauche keinen Hass. Und den Krieg auch nicht!"[1], platzt es aus Barkas heraus, als Basilio seine letzten Worte spricht.

Desto legt ihm die Hand auf die Schulter und der Hirogul beruhigt sich wieder ein wenig. "Du sprichst wahre Worte, Basilio. Und ich für meinen Teil habe auch eine Ehrenschuld vor der Merovina der Elfen. Sie hat mich gehen lassen und das werde ich nicht vergessen. Ich werde mich für neue Gespräche mit den Elfen aussprechen." Basilio erinnert sich an den Begriff - Merovina stand in der Sprache der Kargi für "edle Tochter" - eine exakte Entsprechung für 'Prinzessin' hatten sie in ihrer streng patriarchalischen Kultur nicht. "Aber ich bin nur einer. Und selbst wenn mein Bruder es genauso sieht - unser Vater lebt noch. Und noch viele andere, die den Krieg miterlebt und Söhne und Väter und Brüder verloren haben. Ich weiß nicht, ob sie das so sehen werden."

"Nicht meine Sippe", presst Desto hervor, und er sagt das nicht bedauernd, sondern wütend. Barkas nickt. "Aber lassen wir mal die Ukhtark beiseite - bist du dir sicher, dass die Adair einen Neuanfang wollen? Ich meine nicht nur die Merovina, sondern der Stamm? Du hast gesehen, wie sie mich behandelt haben. Bist du dir wegen denen sicher?" Der Hirogul schaut kurz zu Seite zu Flannait. "Kannst du dir zumindest bei der da sicher sein?"

Es klingt herausfordernd, trotzig - Basilio könnte sich sogar angegriffen fühlen. Doch so ist es nicht. Der Koraker merkt deutlich, dass die Fragen nachdenklich und ehrlich gestellt werden und nicht als Gegenargument gedacht sind - trotz des aufbrausenden Tons des Hiroguls, der anscheinend untrennbar zu ihm gehört.

"Es wird ein steiniger und langer Weg sein, Basilio", fügt Barkas an - immernoch auf eine Antwort wartend, "falls es ihn überhaupt gibt."

* * *

Elrynor schaut einige Augenblicke Flannait entgeißtert an - dann fängt sich der Hexer und entblößt die makellosen Zähne in einem eisigen Lächeln. Diese Sekunden haben aber gereicht, um der Elfe zu zeigen, dass der Ivsaar ebenso überrascht ist, sie hier zu sehen, wie sie ihn. Ihr Großvater hat ihn also wohl nicht beauftragt.

"Tá an domhan fíor madhouse. Anois Buailim an bastaird ar ár Prionsa marbh arís"[2], antwortet er mit schneidend heller Stimme. "Clocha sneachta, Flannait - iníon de Semias. Bhí Shíl mé go bhfuil tú ar feadh i bhfad marbh. An smaoineamh is dócha an chuid is mó i Jaylin. Mar sin ná bíodh imní ort - do sheanathair ní ag lorg agat."[3]

Er schaut kurz zu Basilio hinüber, der eben mit den Kargi spricht. Barkas redet auf den Koraker ein, während ihn Desto an der Schulter zurückhält. Plötzlich lächelt der Elf ein trauriges Lächeln. "I ndáiríre, ní ba chóir dom a bheith ionadh - ar bhealach oiriúnach tú do na daoine seo. Luíonn sé le réasún go bhfuil a fhios agat leo. Shortsighted agus tiomáinte ag mothúcháin, ionas go bhfuil siad. An lanky níl an-cainteach. Is dócha go bhfuil a dúirt sé cheana féin agat, agus mura bhfuil, ansin beidh sé a dhéanamh do cinnte, mar sin is féidir liom a dhéanamh díreach chomh maith féin: Do seanathair theastaigh mé chun báis, mar gheall ar eagla sé mo bronntanais agus nach dtuigeann siad. Ach bhí mé in ann éalú roimh cuireadh an phianbhreith amach. Táim anois outcast, ach is mian leat."[4]

* * *

Jamir verlässt den Raum als letzter und findet sich kurze Zeit später ebenfalls auf dem Dorfplatz wieder. Seine zukünftigen Weggefährten, darunter auch die beiden Männer, die zu heilen er gebeten wurde, stehen zerstreut auf dem Platz - haben sich in drei kleine Gruppen gespalten. Der schmächtige Mann, der um Heilung gebeten hatte, spricht gerade mit den beiden Kargi. Flannait hat sich zu einem Elfen gestellt. Der Schamane und der Waldläufer standen bei einem älteren Mann und einem Halbling. 'Jemma', schoss es ihm durch den Kopf. Als Halbling lernte man Seinesgleichen an neuen Orten schnell kennen - das änderte sich nicht. Er hatte schon ein Paar Worte mit der spitzzüngigen Frau gewechselt - lebensfroh war sie, das musste man ihr lassen.

Und der große Krieger? Der schien gänzlich verschwunden zu sein. Der Paladin überlegt, was er als nächstes tun soll.
 1. Die komplette Unterhaltung in diesem Absatz ist auf Kargi
 2. Elfisch: Die Welt ist wahrlich ein Tollhaus. Nun treffe ich auch den Bastard unseres toten Prinzen wieder.
 3. Elfisch: Sei gegrüßt, Flannait - Tochter von Semias. Ich hatte gedacht, dass du schon lange tot bist. Das denken wohl die meisten in Jaylin. Also keine Sorge - dein Großvater sucht nicht nach dir.
 4. Elfisch: Eigentlich darf ich gar nicht überrascht sein - irgendwie passt du zu diesen Leuten. Es ist folgerichtig, dass du sie kennst. Kurzsichtig und von Emotionen gelenkt, so sind sie. Der schmächtige da ist sehr geschwätzig. Wahrscheinlich hat er es dir schon erzählt und wenn nicht, dann wird er es ganz bestimmt tun, also kann ich es genauso gut auch selbst machen: Dein Großvater wollte mich hinrichten lassen, weil er meine Gaben fürchtet und sie nicht versteht. Aber ich konnte entkommen, bevor das Urteil vollstreckt wurde. Ich bin jetzt ein Ausgestoßener, genauso wie du.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 22.11.2015, 01:06:10
Das Angebot hört sich richtig gut an. Den Abend bei Jaresh verbringen und von der Reise erzählen. So lächelt Sanjan freudig. „Ich bin dabei.“ sagte er prompt und blickte zu Kirus. „Das hier ist Kirus, er gehört zur Händlertruppe mit dem Zwerg und dem dicken.“ Sein blick wandert zur Halblingsfrau und dann zurück zu Jaresh. „Er sollte dich Jemma suchen und dann auf die Rückkehr des Zwerges warten. Sicher darf er doch mitkommen, oder?“ sein lächeln wurde deutlich breiter. „Wir können heute Abend nicht nur über die Kargi reden, sondern auch über die schurkische Hand dahinter und ein paar Stammesgeschichten vielleicht auch noch.“ Mit dem Daumen seiner linken Hand deutet er auf Kirus, welcher zu seiner linken steht. „Er kennt nämlich diesen Soldaten, weshalb die Frau fast ausgerastet war und unseren Feind zu kennen, auch wenn es schon Jahre her ist, ist sicher gut. Um die Stimmung bei den Themen zu heben hab ich auch einen Vorschlag.“ mit der sinkenden linken Hand klopt sich Sanjan auf einen seiner Kräuterbeutel. „Ich könnte uns Šamaan Pakiruumi[1] machen. Die nötigen Kräuter habe ich und wenn du so gut wärst und noch etwas Kumys[2] oder etwas passendes dazu gibst, kann ich es sofort zubereiten. Für unsere Freunde wie Manik und Jemma wäre es doch sicher auch etwas, mal was richtig Dejy zu trinken. Das erklärt das breite Grinsen des Schamanen voll und ganz. Denn die Kräuter vermögen die alkoholischen Geschmack der Pferdemilch nicht nur zu überdecken, sondern stärken auch die Rauschwirkung des Getränkes ohne dabei Kopfschmerzen am nächsten Tag erwarten zu müssen. Kein Wunder schließlich sind einige Pilze und Kräuter, die normaler weise nicht in die Pfanne kommen, Teil dieser besonderen Art von Kumys. Unter den Bahir wird der Trunk meistens nur von den Schamanen und älteren des Stammes getrunken. Bei besonderen Anlässen, wie eine kommende Jagt, dürfen auch jüngere Stammesmitglieder den Trank trinken. Es soll ihnen Mut für die Jagt bringen und so die Ahnen es wollen auch Visionen.
 1. Dejy für Schamanentrunk
 2. Kumys = vergorene Pferdemilch
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 22.11.2015, 16:55:52
"Sicher?" lacht Basilio müde.[1] "Ha, wie sollte ich mir sicher sein können, ich kenne die Leute doch gar nicht. Zu Aisling Adair bin ich ja vielleicht durchgedrungen, bei ihr denke ich, vielleicht will sie den Frieden um ihrer Kinder willen, und dieser 'Onkel Liam' schien mir auch ganz vernünftig. Aber darüberhinaus gibt es Dutzende Faktoren, die mir unbekannt sind. Erst einmal muss sie sich ja nach dem Tod ihres Vaters als Fürstin durchsetzen, vorher ist jede Spekulation eh müßig. Ich wollte mit meiner Bemerkung kein Wissen oder auch nur Zuversicht vortäuschen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass sich hier demnächst eine Gelegenheit bieten wird, wie sie so schnell nicht wiederkommt. Ob ihr—oder die Elfen—diese ergreifen wollt, ist allein eure Entscheidung. Die Geschichte unser Welt zeigt ja, dass die meisten solcher Gelegenheiten ungenutzt verstreichen, weil keiner sie auch nur erkennt, oder falls doch, es nicht laut auszusprechen wagt, oder falls doch, dafür verlacht, verstoßen oder umgebracht wird.

Ja, du bist nur einer. Und Destos Sippe mag es anders sehen. Und dein Vater mag noch leben. Und vielleicht gibt es keine Hoffnung. Im Ernst, ich versuche hier gar nicht, dich davon zu überzeugen, du müsstest dich für irgendwas einsetzen. Das ist ganz allein deine Entscheidung. Falls du dich aber dafür entscheidest, möchte ich dir eine Sache mit auf den Weg geben, die ich nach bitterem Lehrgeld herausgefunden habe. Davon zu reden ist mir sehr peinlich, ich hoffe also, du tust es nicht einfach als frechen, da ungebetenen Ratschlag ab, noch dazu von jemandem, den das alles eh nichts angeht. Also, wegen meiner unkriegerischen Statur haben die mir unterstellten Soldaten—allesamt einen Kopf größer, die Schultern doppelt so breit—anfangs immer gemeint, sie könnten mir auf der Nase herumtanzen. Hätte ich da jedesmal versucht, sie alle sofort und gleichzeitig davon zu überzeugen, dass ich aber ihr vorgesetzter Offizier sei und sie mir gefälligst zu gehorchen hätten, ich hätte mich niemals durchgesetzt. Statt dessen habe ich mir immer ein oder zwei ausgeguckt—die richtigen müssen es sein—und diese überzeugt, bis sie auf meiner Seite waren, und mit ihrer Hilfe konnte ich dann die meisten anderen herumkriegen, bis der letzte Rest dann nicht mehr anders konnte, als mit der Mehrheit mitzuziehen. Was man aber nie schafft: alle zu überzeugen. Das darf man sich auch gar nicht als Ziel setzen, sonst verliert man den Mut: zu recht, denn ein solches Unterfangen wäre tatsächlich hoffnungslos. Nimmt man sich aber einen nach dem anderen vor, ohne allzu weit vorausschauen zu wollen, dann wird dank der Verbündeten plötzlich möglich, was am Anfang, als man noch alleine dastand, unmöglich erschien.[2]

Wie aber schon gesagt: meine Angelegenheit ist das alles ja eigentlich nicht. Was ich euch versprochen habe, werde ich halten, einen glücklichen Ausgang unseres Angriffs auf Gulasado vorausgesetzt (und mein eigenes Überleben): dass ich als Außenstehender ohne eigene Interessen an der Sache meine Hilfe anbieten werde, so denn beide Seiten sie annehmen wollten, einen neuen und gerechteren Vertrag zwischen Kezhdal und Dorwida auszuhandeln. Den Rest des Weges müsst ihr selber gehen. Ich will aber glauben, dass ihr es schafft.

Oh, und bei Flannait will ich gern ein gutes Wort für euch einlegen. Bei ihr läge mir die Sache besonders am Herzen, weil sie nämlich wirklich eine Freundin ist."


Die ganze Rede hält Basilio noch immer vom Boden aus. Um ein Haar endet er mit den Worten: könnte mich jetzt bitte jemand ins nächste Bett tragen?
 1. Basilios Rede komplett auf Kargi.
 2. Diplomacy = 27 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg989705#msg989705), natürliche 20. Basilio versucht Barkas zu überzeugen, derjenige zu sein, der hier den Anfang macht und die Seinen überzeugt, doch auch mit den Elfen den Frieden zu suchen, wenn Aisling Adair sich nach dem Tod ihres Vater durchsetzen kann und sich zu einem solchen Frieden bereit zeigen würde.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 22.11.2015, 20:03:44
Ein lautes Lachen schallt über den Platz, ob Jareshs und Jemmas gespielten Disputs.
Ich auch.“, wirft Manik nach Sanjans Antwort auf das Angebot des alten Mannes daher auch direkt ein, immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ich weiß nur nicht, wo der Rest schon wieder abgeblieben ist.“, fügt er schulterzuckend hinzu.
Der Blick des Fhokki wandert über den Platz, findet jedoch nur Jamar. „Dort ist einer der Neuen, die uns zugeteilt wurden.“, wirft er auf den Paladin zeigend ein. „Tarqetik ist glaube ich vor uns raus, aber keine Ahnung wohin, Basilio noch drinnen. Übrigens zusammen mit den Kargi. Vielleicht wollt ihr ein paar Worte an einen der Söhne des Guls richten, Jaresh?“. Manik weiß nichtmal, was das für Worte sein könnten, aber es erscheint ihm in dem Moment einfach logisch, schließlich ist Jaresh der Initiator der ganzen ‚Friede mit den Kargi‘ Aktion.
Wie dem auch sei, ich freue mich darauf, euch zu berichten. Und ebenso auf spitze Kommentare und mir unbekannte Getränke.“ Maniks Blick wandert dabei mit breitem Lächeln von Jaresh, zu Jemma und schließlich zum Schamanen, dessen Vorschlag dem Fhokki einige Vorfreude bereitet. Mit Kräutern kann der Dejy offensichtlich umgehen, was schadet es da, das Wissen zum Vergnügen einzusetzen. Oder um seine Sorgen zumindest für einen Abend zu vergessen. „Und eine Möglichkeit, sich bei euch den ganzen Dreck abzuwaschen, gibt es sicherlich auch, oder? Es ist ja ein Wunder, dass ihr uns erkannt habt. Wahrscheinlich hat Jemma mich vor der Stadt gar nicht erspäht oder gehört, sondern einfach gerochen.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 26.11.2015, 09:42:09
Tarqetik sitzt über einen Teller mit dampfendem Inhalt gebeugt und saugt gerade an seinen rechten Eckzähnen, wo sich ein Stück Geste verklemmt hat. Nach unter zu Hilfenahme eines Fingers wird das widerspenstige Stück doch noch herausgeholt. Zufrieden mit den kleinen Erfolg greift der Krieger zu dem halbvollen Humpen und spült sich damit den Mund aus. Kurz wird gegurgelt und dann wandert der fast leere Humpen zurück auf den Tisch und mit dem rechten Handrücken wird Bart und Lippen gesäubert.

Gerade als Tarqetik das Mahl bezahlen möchte, bemerkt er den Nomaden, der, den Augenkontakt als Aufforderung angesehen hat, beginnt mit dem Krieger ein Gespräch führen. Die ersten Aussagen sind einfaches Kerngedankengut, eines Mannes, der sich seiner Vergangenheit und seinem Können durchaus sicher sein kann. Doch mit ein paar wenigen Worten, fesselt der Mann sofort Tarqetiks Gedanken, wirft sie zurück. Erinnerungen an Legenden, Geschichten, erzählt von verkrüppelten Gladiatoren und begeisterten blutgierigen Zuschauern. Prompeldia.

Beim Schlafe der Vorangegangen, Zinasthra. Da seid Ihr ja weit gekommen und habt den Sand gegen die Grasebenen getauscht. Was für einen Grund könnte man haben ein profitables Gewerbe wie die Ausbildung von Schlachtvieh aufzugeben, oder sucht Ihr hier nach einer noch besseren Anstellung?
Tarqetiks Ton ist leise aber voller Zynismus. Er steht auf, lässt ein paar Münzen auf den leeren Teller fallen, greift den Humpen und leert sich den restlichen Inhalt in den Mund.

Er betrachtet den Nomaden genau, prüft dessen Gesicht und Hände auf Narben, Brandzeichen oder Markierungen. „Habt Ihr den schon Kargi in der Arena gesehen?“ Tarqetik blickt zum Fenster und meint: „Einen dieser grünen Bullen, geschunden von der Peitsche und getrieben von der Gier seiner Herren, in der Arena ist immer noch ein Unterschied zu einem Kargi, der mit seinesgleichen gegen Eindringlinge sein Heim verteidigt.“

Der Krieger greift sich seinen Waffengurt, schultert diesen mit der Linken und geht einige Schritte auf den dunkel gebräunten Mann zu. „Ich sehe keine Anderen wie Euch. Fahrt Ihr auf eigene Rechnung oder habt Ihr nur per Zufall dieses nette kleine Dorf ausgesucht um“, Tarqetik hebt eine Braue, „vielleicht die Saison mitzunehmen. Zu Tun wird es sicher bald etwas geben und ein begabter Mann wie Ihr, Ihr habt es doch sicher nicht nötig durch die Dörfer zu schleichen. So manch ein Gutsherr würde viel Bezahlen wenn ein Zinasthra als Wache bei Ihm weilen würde. Wer legt sich bei Verhandlungen schon mit einem Kämpfer der Zinasthra an?“
Titel: Dorwida
Beitrag von: Flannait Adair am 28.11.2015, 20:01:16
Das die Paranoia ihres Großvaters soweit fortgeschritten ist, dass er einen seiner treuesten Anhänger verbannt überascht selbst Flannait, die alles andere als eine hohe Meinung von ihm hat, so dass sich ihre Augen weiten und sie fast unmerklich die schlanken roten Augenbrauen hebt wärend sie die Augen unverwand auf den Elfen fixiert. "Ich bin kein bischen wie Du!"
"Níl mé toirmeasc!"[1],  Flannait lächelt kalt und bitter
"Ní nach raibh an sean-fhear a thuiscint an-soiléir, thug mé liom dul ar shiúl, ach ní raibh mé ciontaíodh."[2] Sie zögert kurz, so als müsse sie sich über ihre Gefühle erst klar werden,
dann zuckt Flannait die Schultern und die Spannung weicht sichtlich aus dem Körper der Halbelfe:
"Nu toisc fáilte a chur roimh wizards deoraíocht. Agus ná bíodh imní ort an oiread agus is ba mhaith liom grá a fheiceann tú marbh go fóill, a deir an shíl go bhfuil tú chun cónaí i deoraíocht neamhréasúnach inár measc gearr-cónaí neamh-elves dom fiú níos mó. D'fhéadfadh sé a mhúineadh tú go leor. Mar sin, beidh mé a fhágann tú d'aonar chomh fada agus a dhéanann tú dom an tseirbhís chéanna."[3] Dann kehrt die beissende Ironie in ihre Stimme zurück: "Bain sult as do sorcerer saol nua."[4]

Und damit lässt sie den Elfen stehen und hohlt sich bei der Wache am Eingang ihre Waffen zurück ehe sie sich nach Basilio umschaut. Dabei höhrt sie den letzten Teil seiner Worte zu den Kargi.
Allerdings will sie die beiden Grünhäute nicht wissen lassen, dass sie deren primitive Sprache versteht und reagiert daher nicht.
Das der junge Koraker sie als Freundin bezeichnet überrascht sie etwas. Sie hatte ihn gemocht damals an der Südfront, aber Freundschaft. Andererseits, sie hatte ihn vermisst, und nicht nur als fähigen Unteroffizier mit der Bereitschaft zu tun was zu tun war ohne viel Rücksicht auf die Regeln. So gesehen war er wohl tatsächlich ein Freund. Hier in Dorwida jedenfalls derjenige der am nächsten kam. Um eine Konfrontation mit den Kargi zu vermeiden, beschäftigt sie sich damit ihre Grauschimmelstute Caoimhe[5]von dem Pfosten vor dem Gerichtsgebäude loszubinden, an den sie das Pferd bei ihrem Eintreffen gebunden hat,
während sie darauf wartet, dass die Grünhäute verschwinden, damit sie Basilio zumindest einen Teil der vielen Fragen die ihr auf der Zunge brennen stellen kann. Ausserdem dürfte der Korakter wissen wo dieser
Jaresh Dorguln zu finden sein würde. Dort würde sie dann auch die anderen Gefährten etwas näher kennenlernen können. Ausserdem klang es so als würde es da was besseres als Standartwegzehrung zum essen geben, also macht euch vom Acker Grünhäute.
 1. Elfisch: ich bin nicht verbannt.
 2. Elfisch: Nicht dass der alte Mann mir nicht sehr deutlich zu verstehen gab ich solle verschwinden, aber ich wurde nie verurteilt.
 3. Elfisch: Nu denn Hexer, willkommen in der Verbannung. Und keine Sorge, so sehr ich dich immernoch gern tot sehen würde, der Gedanke das Du in der Verbannung unter uns  irrationalen kurzlebigen nicht-Elfen leben musst sagt mir nochmehr zu. Es könnte Dich eine Menge lehren. Also werde ich Dich in Ruhe lassen, solange Du mir den gleichen Dienst erweist.
 4. Elfisch: Genieße dein neues Leben Hexer.
 5. Elfisch Name: beautiful Girl
Titel: Dorwida
Beitrag von: Jamir Masaad am 30.11.2015, 09:38:41
Jamir rauchte der Kopf. Derart viele Gesichter, Geschichten samt Irrungen und Wirrungen hatte er nicht erwartet. Er sortierte noch immer die Gedanken in seinem Verstand, als er den Raum verließ. Endlich im Hof angekommen atmete er kräftig durch. Die frische Luft half ihm einen klaren Kopf zu bekommen. Er blickte sich um und strengte sich an, die Gesichter mit Namen zu versehen.

In einer Ecke des Hofes sah er diesen Basilio, der sich als Anführer der Gruppe dargestellt hatte und die beiden Kargis, die wohl keine Gefangen zu sein schienen. Obwohl er sich hierbei nicht ganz sicher war. Also ging er mit kurzen aber anmutigen Schritten auf die Herrschaften zu.

„Ich grüße Euch. Ich musste mir vorerst einen Überblick verschaffen, bevor ich mich einbringe. Da ihr meiner Prüfung standhieltet, will ich euch die Ranas Gnade zuteilwerden lassen, sofern es euch noch danach ist.“ Er hob seine rechte Hand und berührte Basilio am Bein, schloss die Augen und sagte mit fester Stimme: „Ranas, lass diesen Mann genesen damit er in deinem Namen Frieden bringen kann.“ Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in Basilio aus.[1]

Dann wandte er sich den beiden Kargi zu. „Auch ihr sollt Ranas Gnade spüren, da ihr ein wichtiger Teil für den Frieden zwischen Eurem Dorf und Dorwida seid. Ranas sieht es mit Genugtuung wenn sich ein jeder am Frieden beteiligt.“ Mit diesen Worten berührt er auch Barkas und Desto und auch sie spüren wie die göttliche Kraft durch sie fließt.[2]
 1. LoH: 4TP
 2. LoH: jeweils 2TP
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 30.11.2015, 12:34:11
Der Nomade lächelt bei Tarqetiks Worten. Er stellt seinen Humpen ab und reicht dem Brondabiner die noch kalte, feuchte Rechte zum Gruß. "Semid Qasaar", stellt er sich vor. "Nein - ich biete mich nicht als Söldner an. So weit wird es nicht kommen. Ich war selber Gladiator. Habe mehr als zehn Jahre auf dem heiligen Boden der Arena gestanden. Mein Leben wird immer mit dem blutigen Sand von Zinasthra verbunden sein. Ich habe mir die Arenen von Pekal angesehen und jetzt reise ich zurück."

Qasaad schaut Tarqetik mit einem prüfenden Blick an. "Du hast die Statur eines Gladiators", sagt er. "Viele haben die Statur eines Kämpfers, aber die würden keine drei Minuten auf dem Sand überleben. Nein - du hast die Statur eines Gladiators. Es sind andere Muskelgruppen, die Betonung finden. Eine andere Haltung, als bei Wachen oder Soldaten. Ich kenne mich aus damit."

Der Mann steht von seinem Hocker auf und knallt eine Silbermünze auf den Tisch. Neidur, der Wirt, ist zur Stelle, um diese mit einem leise gemurmelten Dank aufzusammeln. "Der erste Krieger von Prompeldia sieht dir ähnlich. Aber er hat keinen Bart und das Haar ist Pechschwarz. Aber ansonsten sieht er dir zum Verwechseln ähnlich", erzählt Qasaad weiter. "Ich trainiere ihn schon seit vier Jahren. Ein Murmillo. Ich sage dir - das ist der beste Gladiator, den ich erlebt habe, seit Levorus die Freiheit geschenkt wurde. Und dieser Junge ist erst zwanzig. Er tauchte irgendwann auf bei uns, wurde an uns verkauft. Kannte nicht einmal seinen Namen. Und jetzt? Jetzt nennt ihn jeder nur Huschkarl - den Schlächter - und er ist der berühmteste Mann in der Elos-Wüste. Wenn du mal in Prompeldia bist, komm vorbei und sieh ihn dir an. Du wirst es nicht bereuen."

Mit diesen Worten verabschiedet sich Qasaad und verlässt den Mustang. Als Tarqetik kurze Zeit später seinem Beispiel folgt, sieht er, dass auch die anderen Gefährten sich wieder auf dem Platz zusammengefunden haben. Vom redseligen Nomaden fehlt allerdings jede Spur.

* * *

Während Basilio spricht, beruhigt sich Barkas' Mimik. Die Worte scheinen zum Hirogul durchzudringen. Und auch Desto verstummt leicht. Als der Koraker schließlich endet, nickt Barkas. Er will gerade etwas erwidern, als Jamir zu der Gruppe tritt und die Verletzungen der Männer heilt.

Barkas schaut zu dem kleingewachsenen Halbling hinunter - es ist eine komische Szene und Jamir wird auch etwas mulmig zu Mute, als der doppelt so große und wahrscheinlich drei mal so schwere, ungeschlachte Ukhtark auf ihn herabblickt. Doch der Hirogul nickt nur. "Danke, Ramas Mann", sagt er mit seiner inzwischen gewohnten, rissigen Stimme.

"Aking salamat", sagt auch Desto. Jamir kann die Worte nicht verstehen, sich aber denken, was sie bedeuten. Basilio dagegen weiß es sicher. Desto sagt ebenfalls 'Hab' Dank'.

Schließlich wendet sich Barkas wieder Basilio zu und spricht in der Händlerzunge weiter. "Vieles, was du eben gesagt hast, stimmt, mein Freund. Wir Ukhtark sind dir zu Dank verpflichtet und das werde ich meinem Bruder sagen." Dann hält er kurz inne und lächelt. Es ist ungewohnt und kein schöner Anblick. Gelbe Hauer schauen unter den wulstigen, gräulichen Oberlippe hervor. Es ist ein Lächeln, dass viele Menschen wohl eher erschrecken, als milde stimmen würde. Doch für Basilio, der den Mann dahinter kennt, ist es inzwischen ebenso natürlich, wie das Lächeln eines seiner anderen Gefährten. "Und Maru sage ich es auch", fügt Barkas hinzu. "Und wenn es daran geht, für den Frieden anzutreten, hoffe ich, dass der Serogul und die Dariba mich unterstützen werden."

Mit diesen Worten schaut Barkas zu Desto und dann zu Sanjan, Manik und Kirus, die bei Jaresh und Jemma stehen. "Für uns wird es Zeit, aufzubrechen. Ich verabschiede mich noch kurz von den anderen und wir reiten los." Dann schaut er wieder zu Basilio und reicht ihm die Hand. "Wir sehen uns in drei Tagen auf dem Feld vor Gulasado."

Nach dem Händedruck verabschiedet sich Barkas auch bei Jamir, dem eben aus der Schenke kommendem Tarqetik und der vorhin gesichteten Gruppe. Dann sitzen die beiden Kargi auf und reiten los Richtung Kezhdal.

Da bemerkt Basilio, das Flannait eben in seine Richtung blickt.

* * *

Elrynor lächelt bei Flannaits Worten nur kalt. Schließlich murmelt er: "Ádh mór i an deoraíocht deonach."[1] Damit dreht sich der Ivsaar um und geht in Richtung seines Pferdes. Tharon, seine Luchsin, folgt ihm gehorsam, nicht ohne Flannait noch ein letztes mal anzufauchen.

Als Flannait wieder auf den Platz zurückkehrt, bemerkt sie, dass Elrynor nicht mehr da ist und auch sein Pferd scheint zu fehlen. Hat er sich von den anderen verabschiedet? Sie weiß es nicht. Dann machen sich die Kargi auf und stoßen zu der größeren Gruppe dazu. Basilio steht allein und wird gerade auf sie aufmerksam.

* * *

Jaresh und Jemma nehmen Sanjans Angebot, noch einen Kräutersud am Abend beizusteuern, gerne und erfreut an. Als Manik nach einem Bad fragt, lächelt der ehemalige Bürgermeister breit. "Aber sicher - ich lasse das Bad füllen und auch die Sauna einheizen und dann könnt ihr euch den Dreck vom Leib schrubben. Das habt ihr euch redlich verdient!"

Ein angeregtes Gespräch entspinnt sich. Sanjan bemerkt, wie Kirus an Jemma herantritt und ihr von Hrothgars Auftrag erzählt. Die Halblingsfrau ist zunächst überrascht, hört aber immer interessierter zu, während der junge Dejy vom Überfall, den zur Hilfe eilenden Gefährten und dann von hrothgars Entscheidung erzählt, ihnen den Wagen zu überlassen. Sie nickt mehrmals.

Plötzlich sind Schritte zu hören und das Gespräch bricht ab. Die beiden Kargi - Barkas und Desto treten an die Gruppe heran. Jemma schaut die beiden hochgewachsenen Ukhtark von unten aus an und Manik bemerkt, wie die pfiffige Händlerin kurz schlucken muss. Dann fängt sie sich aber wieder, schaut zum Fhokki und lächelt diesen vielwissend an.

Barkas macht noch einen Schritt vor und reicht seine riesige, ungeschlachte PRanke Jaresh Dorguln zum Gruß. "Gul Jaresh", sagt er mit ruhiger Stimme, "ich bin Barkas, Sohn des Hulad, Hirogul der Ukhtark. Im Namen meines Vaters und meines Stammes zolle ich dir Respekt für deine Freundschaft zu den Ukhtark. Hab' Dank dafür, diese Männer" - er macht eine Handbewegung, die die Gefährten umfassen soll - "als Unterhändler geschickt zu haben. Sie haben einen Krieg zwischen meinem und deinem Stamm verhindert."

Jaresh - die Witze sind vergessen, der alte Mann ist ernst und gerührt von den Worten des Kargi - erwidert den Händedruck. Er zuckt kurz zusammen, anscheinend hat Barkas zu stark zugedrückt. Der Kargi räuspert sich entschuldigend und lockert die Finger, Jaresh lächelt. "Hab Dank, Barkas, Sohn des Hulad. Richte Gul Hulad aus, dass seine Freundschaft unvergessen ist. Ich danke im Namen aller Menschen von Dorwida, für seine Weißheit und sein bedächtiges Handeln." Jaresh kennt noch gar nicht die Einzelheiten der Reise - offensichtlich ist das eine rituelle Formel, denn inwieweit Gul hulad weise oder bedächtig gehandelt hat, muss er erst von den Gefährten erfahren.

Doch Barkas ist zufrieden mit der Antwort. Er verabschiedet sich von Manik, Sanjan und sogar von Kirus und winkt dann auch Tarqetik zu. Dann sitzen die beiden Kargi auf und reiten los.
 1. Elfisch: Viel Glück in der freiwilligen Verbannung.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Sanjan, von den Bahir am 30.11.2015, 14:52:04
Mit der Hand auf der Brust verabschiedet sich auch Sanjan von den beiden Kargi. Später wird es sicher sehr nützlich sein auf mit den Kargi gut Freund zu sein, doch zuerst musste der Plan der Frau überstanden werden. Wieder zu den anderen blickend, hebt Sanjan die Hand. „Ich habe noch einen Auftrag von der Frau. Mit den Arzt und Kräuterkundlern soll ich reden für einen Plan, aber den Weg zu dir kenn ich und das Wasser sowie die Sauna wird auch dann noch warm sein.“ wieder lächelt Sanjan breit. „Uh das wird eine Nacht, zusammen in der Sauna mit einem guten Tropfen.“ Auf das freud er sich besonders. Der Trunk wirkte bei Hitze noch besser und nach diesen Tagen hatten sie es sich wirklich verdient. „Ich kenne ja den Weg zu dir. Es wird auch nicht lange dauern.“ Mit gehobener Hand verabschiedet er sich von der Gruppe. Nickt Kirus noch einmal zu und macht sich dann auf den Weg zum Kräuterkundigen. Der müsste ja wissen wo der Feldarzt der Soldaten ist.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 30.11.2015, 20:25:36
Rana. Dieser Name wird in Korak nur von den verträumtesten Zeitgenossen ab und an in den Mund genommen, meistens dann, wenn es mal wieder darum geht, einen Waffenstillstand mit den Grünhäuten auszuhandeln, von welchem alle wussten, dass er eh nicht lange halten wird. Nur einige wenige, zumeist Jüngere, geben die Hoffnung nicht auf—die Älteren haben schon zuviele Verträge mit Norga-Krangel zerbrechen sehen.

Aber was redet der Kerl da von Prüfung? Aber ah, lass ihn reden, solange er von Gnade redet. Heißt das, er hat sich endlich entschlossen... ah, ja, das heißt es!

Seltsam verlegen—so zumindest kommt es Basilio vor, andere würde es vielleicht als bescheiden oder unaufdringlich interpretieren—legt der Halbling seine Hand auf Basilios Knie, nicht auf die ebenso leicht erreichbare Schulter oder Arm.

Und dann verschlägt es Basilio erst einmal die Sprache. Er ist noch niemals von einem Priester geheilt worden; bislang hat es für seine Verletzungen immer der Feldscher getan. Aber das hier ist... ganz anders. Er muss sich mächtig zusammenreißen, um nicht aufzuseufzen oder gar vor Wohlgefühl aufzustöhnen. Wo die wärmende Kraft seinen Körper passiert, verschwinden die Schmerzen, kehrt Ruhe ein. An der wehen Schulter langt sie leider erst ganz zum Schluss an, als sie selbst schon im Schwinden begriffen ist, und so reicht es dort nicht ganz, aber ah, so wohl hat Basilio sich nicht mehr gefühlt, seit er daheim aufgebrochen ist!

Er öffnet die Augen, die auch er unbewusst geschlossen hat. "Danke." Mehr fällt ihm dazu nicht ein. Ha, als hätte ihm jemand bei Tisch das Salz herübergereicht. Er versucht es noch einmal mit etwas mehr Nachdruck, wenn schon nicht Eloquenz. "Das tat wirklich gut, also, äh, vielen Dank. Und bei dem Überblick, da können meine Kameraden und ich sicher gleich helfen. Da drinnen, da mussten wir nur noch schnell die Dinge erledigen, die eben noch rasch erledigt werden mussten..."

Er beobachtet, wie Jamir sich auch um die beiden Ukhtark kümmert. Ein Krieger des Friedens. Irgendwie widersprüchlich. Hoffentlich ist er keiner von denen, die ständig predigen, Friede könne nur mit Gewalt durchgesetzt werden, und damit jedem übers Maul fahren, der an eine andere Art von Frieden auch nur zu glauben wagt. Solche Leute kennt Basilio zur Genüge. "Erst, wenn wir Norga-Krangel in den Staub getreten haben, kann es Frieden geben!" Na ja, so ungefähr drückt Feldmarschall Tagikil[1] sich gerne aus, ohne des Generals Irritation zu bemerken, die sich allerdings auch nur in einem unmerklichen Zucken um die Augen herum ausdrückt. So subtil, dass Basilio sich nicht ganz sicher ist, ob er es nicht dazugedichtet hat. Nicht von ihm erfunden jedenfalls sind die Worte des Generals, die dieser hinter verschlossener Tür sprach und in alleiniger Anwesenheit von Basilio selbst und Hauptmann Kolyak, gerichtet an letzteren: "Ich will Alternativen, Anatol! Ohne Hilfe von Ek'Gakel... kurz vor dem Staatsbankrott... wer weiß, wie lange die Zwerge ihren Teil noch leisten wollen oder Ek'Kasel und P'Bapar... und ringsum die Hurra-Schreier, die unverdrossen Hurra und Hau drauf schreien! Hat denen in der Schule keiner das Rechnen beigebracht?"

Beim Gedanken an diese Szene muss Basilio—bei allem Ernst der Lage—lächeln. Jamir schaut gerade herüber. Möglich, dass dieser das Lächeln auf sich bezieht. Eigentlich sieht der Halbing ja nicht wie ein fanatischer Kriegstreiber aus, beschließt Basilio. Man soll keine vorschnellen Schlüsse ziehen.

Als Barkas sich verabschiedet, ist Basilio einmal mehr bass erstaunt, wie seine Rede bei diesem angekommen ist. Wie, was, wer? An welcher Stelle habe ich ihn an irgendwelchen Dank erinnert, zu dem sein Stamm mir verpflichtet sei? Können sie denn gar nicht anders denken als in Kategorien von Pflicht, Schuld und Ehre? Nicht, dass mir diese Worte nicht auch viel bedeuten, aber... also, ich sprach, wenn ich von etwas in der Größenordnung sprach, doch eigentlich von Vertrauen. Stell ich mich so ungeschickt an oder Barkas oder ist unsere Denkart am Ende so verschieden, dass wir gar nicht anders können, als an einander vorbeizureden und aus allem einen unterschiedlichen Schluss zu ziehen?

Aber da Barkas offenbar zufrieden ist mit dem, was er verstanden hat, hütet Basilio sich, da irgendwas korrigieren zu wollen.

"Gutes Gelingen!" wünscht er ihm statt dessen in der Handelssprache. "Aber Maru sagst du besser, was für ein schrecklicher Kerl ich bin! Ein ganz schlimmer Schwerenöter, kannst du ihr versichern. Jeder Frau, der wir begegnet sind, habe ich schöne Augen gemacht, allenorts habe ich hübsche Freundinnen, sogar unter den Elfen, kein Rock ist vor mir sicher, wenn deren Trägerin nicht schnell genug wegläuft!" Er schaut dabei vielsagend in Richtung Flannait, die gerade ebenfalls herüberschaut, und zwar mit einem derart eisigen Blick, dass er sich unwillkürlich davor wegduckt—und überlegt, ob sie wohl in ihrem Leben schon einmal einen Rock getragen hat, irgendwie kann er es sich nicht vorstellen—bevor er seinen Faden (oder Seemansgarn) unverdrossen weiterspinnt: "Ein Herzensbrecher, wie er im Buche steht! Nur nicht einlullen lassen soll sie sich von meinen hübschen Worten! Besser wär's für sie und mich, wenn du ihr das alles so erzählst."

Er versucht munter zu klingen, als spräche er von einer Tändelei und nicht von einer Herzensangelegenheit. Für jemanden, der ihn nicht kennt, klingt er wohl auch so.[2] Nur das Augenzwinkern, das man hätte erwarten können, das will ihm nicht gelingen.

"Bis in einigen Tagen", verabschiedet er die beiden Kargi und sieht ihnen noch eine Weile lang nach.

Als sich kurz darauf Flannait nähert, streckt er ihr eine Hand hin. Wer weiß, wenn sie gutgelaunt ist—aber wie sollte sie in dieser Situation gutgelaunt sein?—zieht sie ihn ja vielleicht auf die Beine.

"Du hattest Fragen? Immer her damit. Ich habe auch einige an dich, vor allem natürlich, wie's dir in den letzten beiden Jahren ergangen ist. Was dich hierherführt ist weniger schwer zu erraten. Aber vielleicht suchen wir uns am besten erst mal ein privateres Plätzchen, vorzugsweise mit Speisen und heißem Wasser in der Nähe. Dank Jamir spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, aufzustehen und ein solches ausfindig zu machen. Da hinten stehen irgendwo meine Kameraden herum, man sollte sich absprechen. Irgendwie habe ich das Bedürfnis, wenn mir schon niemand auf die Schulter klopft für meinen Beitrag zum Abwenden einer Katastrophe, mir wenigstens von irgendwem ein Abendessen spendieren zu lassen! Verzeih die vielen Worte, ich bin gerade ein wenig wie im Rausch. Ha, im Gerichtssaal warst du gar nicht dabei, oder? Nein, sonst hätte ich dich ja gesehen. Oder vielleicht hab ich's nicht, ich war ziemlich aufgeregt..."
 1. Oberster Priester des Vlad-Tempels (Temple of Armed Conflict) in Korak und einer von General Garnaks wichtigsten militärischen Beratern.
 2. Bluff = 16 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8280.msg990766#msg990766)
Titel: Dorwida
Beitrag von: Manik am 01.12.2015, 22:47:21
Manik kann seine Vorfreude auf den Abend, ein heißes Bad, ein anständiges Mahl, einen leckeren Trunk, nicht verbergen, das will er aber auch gar nicht. Ein breites Lächeln zeichnet sich auf dem Gesicht des Fhokki ab, das man so nicht allzuhäufig sieht und nur noch breiter wird, als Jemma bei den Kargi schlucken muss. Er zwinkert ihr schelmisch zu.
"Bis die Tage!", wirft Manik den Kargi noch hinterher, als sie aufbrechen und schaut den beiden nachdenklich hinterher.

Eine wohlige Wärme überkommt den Fhokki, als er an das erste Zusammentreffen mit den grobschlächtigen Kargi zurückdenkt, große Reiter auf prächtigen Rössern, während er ein Bad genommen hat, an den Ritt durch Kezhdal, an die Rede vor den Ältesten. Froh ist er gewesen, als sie zu den Elfen aufgebrochen sind, die Kargi hinter sich lassend. Damals ist ihm das richtig vorgekommen. Jetzt nicht mehr. Denn bei den Gedanken an die Elfen weicht die Wärme Kälte. Wie es seinem Landsmann Ragnar wohl grade geht? Müßig darüber nachzudenken, mehr als reine Spekulation würde sowieso nicht herauskommen. Und seit dem ist es bergauf gegangen. Eine Spur zu Helga! Wer hätte das erwartet. Dank Bosol weiß er, wo er sie findet und schon bald, macht er sich auf den Weg dorthin.

Ein durchaus zufriedenes aber auch müdes Lächeln setzt bei Manik ein, als er nochmal in die Runde schaut. "Also. Gehts los? Ich kann es kaum erwarten. Und wenn ihr jetzt fragt 'Was?'", er schaut kurz zu Jemma, von der er am ehesten irgendeinen spitzen Einwurf erwartet und fährt kurz darauf fort "antworte ich 'Alles'"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Flannait Adair am 02.12.2015, 00:11:26
Einmal mehr entlockt Basilio Flannait mit seinem Wortschwall ihr so seltenes Lächeln.
Ich hab Dich wirklich vermisst Du verlogener kleiner Bastard - Von wegen rein zufällig hier Basilios glattzüngige Erklärung für seine Anwesenheit in Dorwida hält sei bestenfalls für die halbe Wahrheit.
"Nein, ich fürchte ich und Jamir sind erst gegen Ende dazugerufen worden. Und nun auf die Füße mit Dir." und während sie mit der Linken ihr Pferd am Zügel hält greift die zierliche Halbelfe mit der Rechten das Handgelenk des Korakers und zieht ihn auf die Füße.
"Wenn ich mich nicht irre sind wir von einem gewissen Jaresh Doguln zu Bad und Abendessen eingeladen worden. Ich nehme an Du weißt wer das ist und wo der zu finden ist? Auf dem Weg kannst Du mir deine Gefährten vorstellen und mir berichten warum das Gerücht über dein Ableben das an der Front umging so übertrieben war." Das Lächeln verschwindet als Flannait Basilio direkt in die Augen blickt ohne ihren Griff um sein Handgelenkt zu lösen und sie wechselt unvermittelt ins kalamarische "e poi si riferire a me dalla vostra visita a Jaylin e mio cugino. vale a dire la verità!"[1]  Der Wechsel in die Spache ihrer Mütter und ihr Tonfall machen unmissverständlich klar dass sie sich nicht leicht mit einer Lüge wird abspeisen lassen,
aber auch das dies ein Gespräch ist das in vertraulicherer Umgebung als dem Marktplatz von Dorwida stattfinden wird. Sie mag dort nicht willkommen sein, zumindest nicht solange mein Großvater lebt, aber es ist immernoch ihr Zuhause und auch wenn sie dem alten Mann keine Träne nachweinen wird gibt es doch noch ein paar Elfen in Jaylin an denen ihr sehr liegt. Erst als sie Verständnis in Basilios braunen Augen liest lässt sie sein Handgelenk los.
"Aber nun lass uns deine Gefährten, ein Bad und ein gutes Abendessen finden. Hast Du ein Pferd?"
und über deine grünhäutigen Freunde reden wir besser nach dem Essen, es könnte mir sonst den Appetit verderben."
 1. "und dann wirst Du mir von eurem Besuch in Jaylin und meiner Cousine berichten. und zwar die Wahrheit!"
Titel: Dorwida
Beitrag von: Basilio Aristide am 02.12.2015, 12:57:36
"Ableben?" entfährt es Basilio. "Nein, wie seid ihr denn darauf gekommen? Abkommandiert wurde ich, mehr nicht. Da sieht man mal wieder: Soldaten sind schlimmer als Waschweiber, wenn es um Tratsch und wilde Gerüchte geht."

Er klopft sich den Staub vom Hosenboden und rückt dann seinen Gürtel zurecht. Dabei vermisst er etwas.

"Waffen", murmelt er und sieht sich nach dem Kerl um, bei dem er sie abgegeben hat—ohne Erfolg.

"Ich muss wohl noch kurz vorne vorbei. Pferd? Ja, eins von den riesigen Kargibiestern da. Meine Stute steht in Kezhdal. Du würdest das mit dem Abendessen also auch so sehen: dass dieser Jaresh uns dazu einläd? Ja, er hat sich wohl nur ein wenig undeutlich ausgedrückt, als er vorhin ausrichten ließ, er wolle einige von uns sprechen, oder dem Soldaten, der die Nachricht überbrachte, ist da was durcheinander geraten. Also, ich schätze mal, Jaresh ist der grauhaarige Kerl, mit dem Manik gerade spricht. Die adrette Halblingsdame daneben heißt Jemma und arbeitet für ihn. Vielleicht stellen wir uns geschwind vor, bevor wir unsere Waffen holen. Wer weiß, ob die Leute danach noch da wären. Sanjan ist ja auch schon wieder verschwunden. Herrje, das geht alles schneller, als man den Kopf wenden kann. Manchmal wünsch ich mir militärische Disziplin zurück!"

Er hält inne, um Luft zu holen. Und wo er gerade dabei ist, holt er mehrmals tief Luft.

Und du hast gedacht, es sei Gryphius, der so viel redet, und auch nur ihm gerät alles wirr durcheinander? Ein geschwätziger Händler eben, während deine Worte und Gedanken natürlich militärisch geordnet und präzise sind? Ha! Jetzt reiß dich mal am Riemen. Wer zu viele Worte macht, wird nicht gehört, weil die wichtigsten untergehen.

"Jedenfalls bin ich froh, dass du an unserer Front nicht dein Ableben gefunden hast."

Dass er eine Front grundsätzlich für keinen Ort hält, an dem Frauen sich herumtreiben sollten, behält er wie immer, wenn Flannait in der Nähe ist, wohlweislich für sich. Wobei: Halblinge sind irgendwie genauso fehl am Platze an einer Front, zumal an der korakischen Südfront. Dementsprechend hat Basilio dort auch genausoviele Halblinge wie Frauen getroffen: einen. Ebenfalls ein guter Späher. Oswin hatte er geheißen. Weniger flink mit dem Messer als Flannait, dafür ungeschlagen im Steine schleudern. Aus Nahkämpfen hielt er sich jedenfalls raus, dabei hatte er Oberarme und Schultern so breit wie dieser Jamir hier mitsamt den Schulterpolstern seiner Rüstung. (Die Aufforderung zum Armdrücken hat Basilio seinerzeit ausgeschlagen—zur allgemeinen Heiterkeit.)

Er wendet sich an den Halbling. "Und was führt Euch nach Dorwida, werter Jamir? Das dürfte eine spannende Geschichte sein!"

Dabei macht er eine einladende Geste in Richtung Manik und den anderen. Die drei setzen sich in Bewegung.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Jamir Masaad am 02.12.2015, 23:36:42
Der Halbling nimmt Basilios Redeschwall zur Kenntnis, versucht aber nur das zu verwerten, was für ihn von Bedeutung ist. So drückt er den Rücken durch und antwortet: „Ich fürchte die Geschichte ist weniger spannend als erwartet. Ich diene dem Orden, der es sich zur Aufgabe machte für Frieden in allen Landen zu sorgen. Dorwida steht kurz davor, seinen Frieden zu verlieren. Zumal wollten die Führer des Ordens sehen, wie gut ich mich außerhalb der sicheren Mauern des Klosters mache. Ich solle meine eigenen Erfahrungen mit den Leuten machen. Mit den Leuten, die tagtäglich den Frieden bedrohen. Ich solle lernen was sie antreibt und wieso. Naja jetzt bin ich hier“, sagt er mit einem Schulterzucken.

„Meine Waffen will ich auch wieder an mich nehmen und dann muss ich etwas speisen. Mir brummt jetzt schon mein Magen vor lauter Hunger.“

Titel: Dorwida
Beitrag von: Tarqetik am 03.12.2015, 23:02:08
Tarqetik tritt wieder auf den Hauptplatz. Den Waffengurt immer noch geschultert wirft er einen Blick quer durch die Menschen und über ihre Köpfe. Er dreht den Kopf zur Seite und spuckt aus.

Heiliger Boden, hat der Kerl gesagt. Tarqetik schmeckt noch die leichte Süße des Bieres auf seiner Zunge.
Mit einem Mal meint er wieder den trockenen Geschmack von Sand auf seinen Lippen zu fühlen. Der Wind streicht ihm in die Augen. Klappernde Klänge von Schuhen auf dem Lehmboden der Straßen, die Augen der Menschen, die in Ansehen. Eine Gesichtslose Menge und klatschende Töne. Die Häuser werfen ihre Schatten breit über die Straßen, wie die Sonnendächer und an ihrer Fassade bricht sich der Schall. Ein Echo. Entfernt aber noch immer klar und deutlich. Diese Schreie nach Blut gemischt mit dem tosenden Applaus, wenn einer zum letzten Mal in den Sand fällt. Tarqetik schüttelt kurz den Kopf und die Traumbilder verlassen sein Gehirn und werden wie Wassertropfen an den Haaren abgeschüttelt.

Für immer mit dem blutigen Sand verbunden sein. Nun, ein Lügner war dieser Qasaar nicht. Ein Gemüt wie ein Fleischerhund, aber er hat durchaus Recht, denkt sich Tarqetik als er langsam über die Straße geht. Statur einen Gladiators? Die Narben noch, aber sonst. Ausgebildet um zu unterhalten, Kunststücke mit dem Schwert aufführen. Richtig stehen, den Leuten Einblicke geben. Doch im echten Kampf? Brutale direkte Angriffe, schnell und wendig bedeuten nichts, wenn keiner neben einem Steht. Auch wenn es etwas weich klingt. Als Söldner hatte er im Kampf mehr Freundschaft in einem Kampf als in allen Jahren der Arena.

Tarqetik stampft weiter auf seine neuen bzw. erneuten Kameraden zu. Seine Augen zu engen Schlitzen gedrückt, das Haar hängt unsauber in die Stirn.
Huschkarl – der Schlächter. So einen Namen würde sich doch keiner selbst geben. Nun die Kasse stimmt für den der ihn erfunden hat sicher. Nun, so als Murmillo. Das Gesicht verdeckt, der große Helm. Ein Name der am Aussehen hängt und vielleicht irgendwann auch vom Sande verschluckt wird.

Auf dem Platz trifft der Krieger auf den Halbling mit dem offenen und direkten Blick und die Elfin, die sich anscheinend gut mit dem Händler Basilio verträgt. Sie alle stehen bei Manik und Jemma. Diese Zwei scheinen wohl zu wissen, wie man den Tag am besten und sinnvollsten beenden kann, zumal auch diesen, nachdem sie doch länger als er im Ratshaus saßen, der Sinn nach einem vollem Magen stehen muss.
Titel: Dorwida
Beitrag von: Khenubaal am 06.12.2015, 17:51:36
Nach und nach sammeln alle Gefährten ihre Waffen ein und machen ihre Pferde los. Der alte Gutsherr und ehemalige Bürgermeister von Dorwida hat keine Schwierigkeiten damit, auch die drei neuen Gesichter mit auf sein Gut einzuladen. "Wer das Vertrauen von Sanjan gewonnen hat, oder von Lihana Ejdarn empfohlen wird, ist bei mir willkommen", sagt er, während er Flannait, Jamir und Basilio nacheinander die Hand reicht. Dann bricht die Gruppe rittlings und im langsamen Trab gen Westen auf.

Manik, Jemma und Kirus reiten nebeneinander. Der junge Dejy erzählt weiter seine Geschichte. Die Halblingsfrau fragt mehrmals nach Hrothgar, erinnert sich an einzelne Episoden. Anscheinend kennt Sie den Zwerg aus früheren Unternehmungen gut. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie Kirus natürlich bei sich aufnehmen werde, bis Hrothgar ihn wieder in Dorwida abholen will. Kirus dagegen schweigt bei diesen Worten und schaut zu Manik hinauf. Seine Augen suchen Sanjan, der jedoch noch nicht bei der Gruppe ist - da er den Schamanen nicht erblickt, senkt er den Blick wieder und murmelt nur "Vielen Dank, Herrin."

Tarqetik reitet vorn mit Jaresh - die beiden Männer unterhalten sich, doch Jaresh zügelt sein Interesse weitestgehend, da er die ganze Geschichte erst hören möchte, wenn alle beisammen sind. Als der Brandobiner ihm von seiner kürzlichen Begegnung im Mustang erzählt, lacht Jaresh kurz auf. "Zinasthra ist wirklich legendär", sagt er. "Ich habe einen Geschäftsfreund gehabt, in Betasa. Bei seinen Anfängen war er Lannista gewesen und hatte bis zuletzt noch einen Ludus. Ich habe bei ihm einige Gladiatorenkämpfe gesehen - in der Hauptstadt, seinerzeit auch in Pekal. In Prompeldia bin ich aber noch nie gewesen. Ich hätte den Mann aus dem Mustang gerne kennengelernt."

Basilio, Jamir und Flannait sind ebenfalls zusammen unterwergs. Die Halbelfe und der Koraker würden wohl gerne ausführlicher und vertraulicher miteinander reden, doch die anderen sind zu nah dran dafür, um Geheimnisse auszutauschen. So müssen die beiden entscheiden, was auf dem viertelstündigen Ritt für fremde Ohren bestimmt ist, und was nicht.[1]

Sanjan trennt sich in Dorwida von den anderen und nimmt sich noch die Zeit, mit Koch und Feldscher zu sprechen. Zu seiner Freude haben die beiden die meisten, benötigten Kräuter. Was nicht auf Lager ist, werden sie besorgen. So kann der Schamane recht schnell zu den anderen aufschließen und erreicht die Gruppe, kurz bevor diese an den Toren von Gut Dorguln ankommt.

Das Anwesen und die Weizen- und Weidefelder der Dorguln erstrecken sich hinter dem hölzernen Zaun und glitzern grün und golden in der Sonne. Es ist keins der größten Gestüte um Dorwida, doch es ist eines der ältesten, wie auch die Familie Dorguln eine der ältesten Familien des Dorfes ist. Es hat gutes Weideland mit einem schönen und großzügig gebauten Anwesen aus Holz. Ein halbes Dutzend Arbeiter ist auf den Feldern zu beobachten. Diese sind in Parzellen eingeteilt. Zwei kleinere Rinderherden weiden auf dem Gras.

Jaresh streckt sich kurz in den Steigbügeln und beschirmt die Augen mit der Rechten. "Beide Schornsteine qualmen", sagt er schließlich mit einem Lächeln. "Die Saune wird bereits aufgeheizt und das Essen dürfte dampfen, wenn wir ankommen."

~ ~ ~ ENDE KAPITEL 1.1: DORWIDA ~ ~ ~

 1. Wenn jemand von euch - nicht nur Flannait und Basilio - auf dem Ritt etwas kundtun möchte, kann er das gerne in seinen nächsten Beitrag einbauen