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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Ashur - Die Ehre der Quitil => Thema gestartet von: Khenubaal am 23.11.2014, 13:33:29

Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 23.11.2014, 13:33:29
Einstieg für Hogni und Varish

TERRA
Norwegen - das Zeitalter der Götter

Der eisige Wind pfiff sein verstörendes Lied zwischen den Ästen. Die Schneeflocken tänzelten wild über den Baumkronen des kleinen Waldes und nahmen in einem dichten, schrägen Vorhang den beiden Männern die Sicht dermaßen, dass nicht einmal mehr zehn Schritt zu überblicken waren. Um den Bart des Skalden und die Augenbrauen beider Männer hatten sich dünne Eismäntel gelegt und der Schnee färbte ihre Umhänge weiß. Beide hatten die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen und einen Schal um Nase und Mund gewickelt, um die Gesichter so gut es ging vor den Gezeiten zu schützen. Ihre Schritte waren langsam und schwerfällig, die Beine gruben sich bereits knietief in den beängstigen schnell anwachsenden, nachgiebig weichen Schneeteppich. Nicht mehr lange, und sie würden keinen Schritt mehr tun können.
Hogni und Varish stiegen oft die Hügel hinauf und durch das Dickicht der Bäume zu der hochgelegenen Lichtung über dem Bergfried des Jarls. Der Waldläufer kannte jeden Baum und jedes Geschöpf in diesem Wald und der Skalde hatte mindestens ein Dutzend seiner Erzählungen und Heldenlieder auf dem Baumstamm der vor vielen Jahren umkippten Eiche sitzend perfektioniert. Doch an diesem eisigen Januarmorgen hatten sie den Schneesturm nicht kommen sehen – und er kam schneller und war gewaltiger, als jeder andere, an den sich die beiden Männer erinnern konnten.

Links von den beiden brach ein armdicker Ast von einer ausgewachsenen Eiche und wurde mit Wucht den Hügel hinab getrieben. Alle paar Sekunden hörten sie um sich herum splitterndes Holz. Der Wind und der Schnee nahmen ihnen jede Sicht – sie wussten nicht, ob der nächste abgebrochene Stumpf nicht von einem Baum vor ihnen stammen und ihnen mit tödlicher Wucht entgegenkommen würde. Dann, auf einmal, übertönte ein tiefes Knurren den Wind, das immer lauter wurde. Als die beiden Männer zur Seite schauten, sahen sie, wie eines der größten Bäume, sich langsam zu ihnen neigte und die Wurzeln aus dem Boden gerissen wurden. Ein Schatten, wie ein breiter Strich, fiel auf sie und der Eichenstamm, der ihn warf, raste darauf herab. In letzter Sekunde konnte Varish seinen Kameraden mitreißen; die beiden landeten im weichen Schnee und spürten, wie nur eine Elle von ihnen entfernt die Eiche auf den Waldboden krachte und sie mitsamt der Schneedecke einen Dutzend Fuß weiterschob. Geäst regnete hinab und spickte das Weiß mit schwarzen Strichen.

Als die beiden Männer aufschauten, erkannten sie einen kleinen Felsvorsprung, der von oben und zwei Seiten Schutz bot. Es war klar, dass sie den Weg zurück zum Dorf in diesem Sturm nicht mehr schaffen würden. Mit letzter Kraft schleppten sie sich zum schützenden Felsen und gruben sich eine Mulde im Schnee. Varish schaute besorgt in den Himmel, doch schon bald landete Krawl auf seiner Rechten und zog sich danach ebenfalls in den Schutz des Felsens zurück.

So harrten die beiden Männer aus, dicht aneinander gedrängt, um einander zu wärmen und ohne Gefühl für die Zeit. Um sie herum tobte der Sturm weiter, als würden die Götter selbst ihren Zorn an Norwegen auslassen. Mehrere große Bäume wurden aus dem Boden gerissen und richteten beim Fallen Verwüstungen an und einmal knallte ein großer Ast auf das Dach ihrer Notunterkunft unter und flog dann in einem geraden Strich aus dem Blickfeld. Es mochten mehrere Stunden oder nur deren eine halbe vergangen sein, als der Sturm endlich nachzulassen begann. Immer noch fiel Schnee, doch die Flocken flogen nun nicht mehr fast senkrecht, sondern leicht schräg nach unten. Der Wind hatte sich so weit beruhigt, dass man das eigene Wort wieder verstand und auch die Sicht verbesserte sich zusehends.

Endlich trauten sich Varish und Hogni hervor. Als sie aus der Mulde kamen brach die Wolkendecke an einigen Stellen auf und Sonnenstrahlen mischten sich in das Schneegestöber. Die beiden waren abgekämpft und müde. Es schüttelte sie vor Kälte und ihre Glieder schmerzten, doch der Anblick war so schön und so selten, dass beide lächeln mussten. Und dann plötzlich legte sich ein Schatten über sie. Krawl kreischte entsetzt auf und breitete die Flügel auf Varishs Arm aus, jedoch ohne abzuheben. Immer wieder schlug der Adler Alarm und auch andere Tiere des Waldes – Vögel und anderes – verfielen in ängstliches Klagen. Eine Kakophonie der Waldgeräusche erhob sich.

Besorgt schauten Hogni und Varish nach oben – und erstarrten gebannt. Über Ihnen verdeckte der Umriss eines riesigen Fliegers die Sonne. Ein langgezogener, wendiger Hals wurde von einem Dornenbewährten Kopf gekrönt. Grelle Augen leuchteten wie Topaze und aus den Nüstern stieg Rauch auf. Der mächtige Schwanz der Kreatur schnitt energiegeladen durch den Himmel und die breiten Fledermausflügel schlugen mit Macht. Der Schatten der Schwingen fiel auf einer Breite von nahezu Hundert Fuß über die Baumkronen des Waldes. Dann riss der Drache sein Maul auf und gab einen langgezogenen, schrecklichen Schrei von sich, der den beiden Männern das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Mit mächtigen Flügelschlägen begann er sich zu entfernen – die Silhouette wurde immer kleiner und kleiner am Himmel, doch der Waldläufer und der Skalde, konnten nur gebannt stehen und ihr nachschauen. Dann plötzlich, hörten beide ein Summen – zunächst leise, fast unhörbar, wuchs es in seiner Lautstärke schnell heran. Gleichzeitig begannen die Umrisse des Waldes um sie herum zu verschwimmen. Das Summen wuchs an zu einem lauten Schallen und das Bild vor ihren Augen verwandelte sich in einem Mahlstrom. Hogni schloss die Augen, während Varish seine Hände gegen seine Ohren drückte, doch es half alles nicht. Plötzlich hatten beide das Gefühl, dass eine unsichtbare Hand sie packte und mit sich zog. Das Summen verklang und der Mahlstrom verwandelte sich in vollkommene Schwärze – sie tauchten in vollkommen stille und dunkle Leere hinab.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 23.11.2014, 13:35:46
Einstieg für Aenor

GOLARION

Fasziniert blieb Aenor stehen und richtete seinen Blick nach oben. Über zweihundert Fuß hoch erhob sich der majestätische Turm in den Himmel. Der Elf schaute wie gebannt darauf, wie sich die Spitze des Gebäudes den Wolken entgegenstreckte, so als würde sie jeden Augenblick durch diese stoßen wollen. Auch wenn die Zwerge die größten Baumeister auf Golarion waren, so hatte er bei Ihnen so etwas noch nie gesehen. Wieder einmal sah er sich in seinem Entschluss bestätigt, die Menschenstadt aufsuchen zu wollen.

„Eine Schönheit, nicht?“, rief ihm eine Gestalt unten am Tor des Bauwerks zu. Als Aenor zu ihr hinabsah, erkannte er einen dicklichen Herrn mit buschigem, rostbraunen Schnurrbart und roten, glänzenden Wangen. Der Mann lächelte ihn etwas zu gewinnend an und streckte die Hand zum Gruß aus.

„Sie sind bestimmt der Baumeister-Elf, der mir angekündigt worden ist. Man sagte mir schon, dass sie sich den Turm von Gustor ansehen wollen. Kommen sie herein – hereinspaziert, hereinspaziert. Er ist wahrlich eine Schönheit, und ein Meisterwerk der Baukunst dazu. Über zwei Jahrzehnte lang war es das höchste Bauwerk im ganzen Landstrich, können sie sich das vorstellen? Den Stein musste man zum Teil aus dem Steinbruch der Nachbarstadt beschaffen, unserer konnte nicht schnell genug liefern. Und am Fundament hat man lange gearbeitet – es ist doppelt so tief, wie es ursprünglich gedacht war; die Baumeister wollten sicher gehen. Die Steine sind fugenlos gelegt, schauen sie – die Striche lassen sich bestenfalls erahnen, nicht wahr? Und hier, diese Stützbalken…“

Er plapperte und plapperte und plapperte, als er Aenor durch das Tor in das Erdgeschoss des Gebäudes zerrte. Während sein übereifriger Führer banale Fakten aufzählte, die dem Elfen bereits aus dem Studium der Schriften zu diesem Gebäude bekannt waren, achtete dieser auf die Feinheiten, die nicht auf Pergament zu verzeichnen sind. Er bemerkte, die kleinen Eckbalken, die man an einigen der Stützbalken zusätzlich angefügt hatte, ohne dass diese in den Bauplänen auftauchten, erkannte, dass man die Stützbalken nicht einzeln, sondern aus zwei separaten Stämmen gelegt hatte, um mehr Stabilität zu gewährleisten, und dass man bewusst auf das hier in der Gegend seltene Hartholz der Fichte zurückgegriffen hatte.

Irgendwann konnte er den dicklichen Mann abschütteln – dieser war damit einverstanden, dass er den Rest des Turmes allein besichtigte. Aenor machte sich auf, die zwanzig Stockwerke des Bauwerks zu erkunden. Fasziniert beobachtete er die Steinmauern, analysierte die Geometrie des Bauwerks, beachtete die Stützmechanismen, die verwendet wurden. Über zwei Stunden verbrachte er mit dem Studium des Turms.
Schließlich führte ihn sein Weg in das letzte Stockwerk des Gebäudes. Die allgegenwärtige Treppe endete hier und führte nicht weiter. Lediglich ein Seil hing in der Mitte des Raumes hinab und erlangte die Aufmerksamkeit des Elfen. Er schaute daran hinauf und erkannte, dass es zu einer Falltür in der Decke gehörte, über die man wohl auf das flache, mit einer Wehrmauer umgebe Dach gelangen konnte.

Plötzlich hielt Aenor inne und schaute genauer hin. Eine wunderschöne Zeichnung fesselte seine Aufmerksamkeit. Sie nahm die gesamte Decke für sich in Anspruch. Nirgendwo im Turm war er auf Kunst gestoßen – weder auf Bilder, noch auf Statuen oder etwas anderes – doch hier hatten die Erbauer nicht gespart. Es war die Darstellung einer brennenden Stadt. Große Gebäude und weite Felder ringsherum standen in Flammen und die roten Zungen leckten hinauf zum Himmel. Und dort am blauen Firmament hatte der Künstler einen riesigen, schwarzen Drachen platziert, mit mächtigen Schwingen und einem gewaltigen Körper. Seine Augen leuchteten rot und aus den Nüstern stieg Rauch auf. Seinem aufgerissenen Maul entstieg ein Feuerstrahl, der auf die Stadt hinab regnete und offensichtlich für die Feuersbrunst verantwortlich war.

Obwohl Aenor sich nie sonderlich viel aus Kunst gemacht hatte, fesselte dieses Bild ihn. Fasziniert schaute er auf das Antlitz des Drachen und versank immer mehr in seinen rot glühenden Augen. Ein Summen begann um ihn herum, dass immer lauter wurde. Und während er sich über dieses Geräusch wunderte, nahm der Drache immer mehr Raum in seinem Blickfeld ein, als würde er auf das Bild – hin zur Decke – zugezogen werden. Sein ganzes Blickfeld war plötzlich nur noch ein einziges, rotes Glühen und das Summen steigerte sich zu einem Schallen. Und dann – plötzlich – färbte sich alles Schwarz und das Schallen wich Stille. Vollkommene Dunkelheit umfing ihn. 
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 23.11.2014, 13:38:51
Visionen

Ashur…

…Zwei helle Sonnen stehen am Horizont, ihre Strahlen scheinen nieder auf endlose, sanfte Hügelhänge. Das blaue Gras schimmert saphirfarben in dem hellen Licht. Die Kuppeln der schlanken, hohen Bäume neigen sich im Wind, als würde der Wald den Betrachter in den Schlaf wiegen wollen.

Hoch im Himmel ist ein langgezogener, heller Schrei zu hören. Ein majestätisches Rufen, dass über die Hügel donnert. Einige Augenblicke später ertönt ein weiterer Schrei – etwas heller und höher – eine Antwort. Schatten auf dem Boden und das Geräusch gewaltiger, schlagender Flügel sind Vorboten. Dann rauschen die anmutigen, azurblauen Leiber zweier Drachen durch den Himmel.

Sie fliegen gemeinsam, umfliegen einander – als Paar. Immer wieder rufen sie einander etwas zu, durchstreifen den Himmel über Ashur. Vier gewaltige Schatten zeichnen ihren Weg auf den Hügeln nach, markieren sie, als würden sie zu ihnen gehören.

Und das tun sie auch. Es ist ihr Land.

War es schon immer…
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 23.11.2014, 13:40:10
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

(http://rpg-gate.forumprofi.de/download/file.php?id=8)

Mit einem Ruck kam Varish zu sich. Kopfschmerzen, als würden ein Dutzend Raben an seinem offenen Gehirn picken, zwangen ihn, aufzustöhnen. Nur langsam konnte er die Augen öffnen. Er sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln und bemerkte, dass Krawl neben ihm, auf dem Boden gelandet war und ihn wartend ansah.
Neben sich hörte er ebenfalls ein Stöhnen. Als er sich umdrehte, sah er noch zwei weitere Gestalten – Hogni, den Skalden, und einen schlanken Mann mit seltsam spitzen Ohren, wie er sie noch nie gesehen hatte. Langsam kamen die Männer zu sich. Sie fassten sich an den Kopf – auch sie wurden von den gleichen Schmerzen heimgesucht.

Sie alle lagen auf kaltem, steinernem Boden. Stille umgab sie, in der ein leichtes, nachlassendes Flirren in den eigenen Ohren zu vernehmen war. Von hinter ihren Köpfen strahlte etwas und tauchte den steinernen Boden und die Wände des Raumes in kaltes, azurblaues Licht, ließ die uralten Holzbänke, die sich von ihren Füßen aus bis hin zum Raumende erstreckten, tiefenblau erscheinen.

Als die Männer sich umdrehten, erkannten sie die Quelle des Lichts: Ein großer Kristall – etwa halb so hoch, wie ein Mann, mit vielen, stumpfen Bruchkanten und unregelmäßig geformt – ragte aus dem erhöhten Boden heraus. Er strahlte ein pulsierendes, kaltes, weißblaues Licht aus. Er stand dort, wo anscheinend einst eine Bühne war; auf einer Erhöhung von ungefähr drei Fuß über dem kalten Steinboden, auf dem sie lagen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 23.11.2014, 19:54:48
Wie ein Blitz die Nacht erhellt, erhellte ein furchtbarer Schmerz sein Bewusstsein, doch anders als das Licht des Blitz in finsterer Nacht, der sofort wieder verschwindet, blieb der Schmerz und wurde sogar noch stärker. Zuerst war dort nichts anderes und wer auch immer den Schmerz wahrnahm, nahm zunächst nichts anderes wahr. Doch langsam tastetet sich der Geist, der von dem Schmerz gepeinigt wurde, zu etwas vor, dass anders war als die Dunkelheit, etwas, dass mehr wahr als das Nichts, etwas, dass...

Aenor erwachte und spürte einen Furchtbaren Schmerz. Er machte ihm Angst, weniger der Schmerz selbst, sondern das Gefühl zu erwachen, dass ihm so fremd war. Denn sein Volk war nie nicht bei Bewusstsein. Das, was für die anderen Völker selbstverständlich war, nämlich der völlige Verlust des Selbst, jede Nacht - und das Aenor nur aus Büchern kannte, war für ihn erschreckend. Und dann noch dieser Schmerz. Er versuchte sich in seinen Geist zurückzuziehen, etwas Ruhe vor dem Schmerz zu finden, aber es gelang ihm nicht. Doch dann hörte er ein Geräusch in seiner Nähe, ein Rascheln, dass er nicht zuordnen konnte. Er öffnete die Augen, doch es schien ihm eine Ewigkeit zu vergehen, bis sein verschwommener Blick sich klärte und er etwas erkennen konnte. Zunächst achtete er wenig auf seine Umgebung, sondern suchte nach der Quelle der Geräusche. Bald erkannte er eine Gestalt, der unweit von ihm lag und sich bewegte, ihre Kleider raschelten. Und da war noch ein andere Gestalt, auch diese bewegte sich. Aber keiner der beiden schien Aenor zu bedrohen, eher schienen sie ähnlich hilflos und verwirrt wie er.

Er setzte sich auf, versuchte den Schmerz für einen Moment zu ignorieren und überlegte, an was er sich erinnern konnte. Er war...in einem Turm...in einer...Stadt...er war...nach oben...gestiegen. Ja, nach oben. Dort war ein Bild, ein Bild.........von...einem......Drachen. Und dann, war er vielleicht gestürzt, hatte sich den Kopf angeschlagen?
Er schaute sich nun den Raum an, in dem er war. Nein, so sah der Turm nicht aus. Und was war das für ein Licht. Mit Macht drang nun plötzlich der Schmerz wieder in sein Bewusstsein und er konnte ihn nicht weiter zurück drängen. Mit einem Stöhnen sank er zurück auf den kalten Boden.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 24.11.2014, 13:47:21
Benommen zwinkerte Varish ins Licht über ihm, seine Ohren klingelten immer noch von der Tosen das er vernommen hatte und kurz hatte er den Eindruck das sein Gehör für immer verloren gegangen war. Stöhnend hob er eine Hand an sein Gesicht und rieb sich über die Stirn, hoffend so die Schmerzen in seinem Kopf eindämmen zu können.

Erleichtert vernahm er das krächzen von Krawl neben ihm und wälzte sich schmerzhaft auf die Rechte Seite, um sich mühsam auf die Beine zu bringen. Zumindest war das sein Plan, doch diese gaben einfach unter ihm nach. Egal was ihn da erwischt hatte, es war scheinbar ernster als er angenommen hatte. Also schloss er die Augen und konzentrierte sich nur auf das was er hören konnte. Waldgeräusche, Krawl und den Atem von 2 anderen Personen. Das ließ ihn stutzig werden, er war mit Hogni allein unterwegs gewesen. Das versetze ihn in eine gewisse Alarmbereitschaft und das Adrenalin das seinen Körper durchströmte, schob den Nebelschleier und zumindest einen Teil seiner Schmerzen beiseite. Steif erhob er sich und besah sich die Umgebung. Sofort fiel ihm die seltsam dünne aber menschenähnliche Gestalt die etwas entfernt gerade versuchte auf die Füße zu kommen. Bis auf die Spitzen Ohren und das halb verhungerte Aussehen, könnte es sich um einen Menschen handeln. Da er nicht sicher war wie ihnen das Wesen gesonnen war und Hogni gerade erst zu sich kam, stieg er über ihn hinweg und zog dabei das lange Schwert vom rücken um zwischen Hogni und dem Fremden Position zu beziehen. Dann sprach er ihn in seiner Muttersprache an[1]

"Bleibt wo ihr seit, wer seit ihr."

Als er Gelegenheit hatte sich das Wesen genauer aunzusehen, fiel ihm die Fremdartigkeit und die Unterschiede zu einem Menschen noch mehr auf und er umfasste das Schwert fester

"Was ist das für eine Teufelei"

Dabei suchte er immer wieder aus den Augenwinkeln die Umgebung ab, ob noch mehr dieser seltsamen Wesen aus dem Unterholz kommen würden.

 1. Common- In diesem Fall Nord Germanisch.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 27.11.2014, 02:06:00
Leuchtende, grelle, gelborangene Augen waren das Letzte, an das sich Hogni erinnern konnte, bevor ihn die Dunkelheit umfing. Er konnte nicht glauben, zu was diese Augen gehört hatten, denn das konnte nur Eines bedeuten. Als Skalde hatte er schon viele Geschichten über diese sagenumwogende Gestalt gehört und jedes Mal übertrafen sie sich aufs Neue, was die Bosheit dieses Wesens anging. Er hatte viele Namen - Der hasserfüllt Schlagende; Der Totendrache; Der Menschenwürger; Die Natter - aber keiner konnte das Schrecken fassen, dass Nidhöggr (http://de.wikipedia.org/wiki/Nidh%C3%B6ggr) verkörperte. Er war das Ur-Böse. Das diese Kreatur in Midgard - dem Heim der Menschen - sein Unwesen trieb, konnte nur Eines bedeuten und der schreckliche Schneesturm bestätigte seine Annahme nur. Ragnarök (http://de.wikipedia.org/wiki/Ragnar%C3%B6k) - das Götterschicksal und der Untergang der Welt. Der Fimbulwinter (http://de.wikipedia.org/wiki/Fimbulwinter) - den Varish und er miterlebt hatten - war nur der Anfang einer Reihe von Katastrophen.

Mit diesen Gedanken wachte Hogni schließlich auf. Schmerzhaft wurde er sich bewusst, dass er wieder bei Bewusstsein war. Einen Moment lang versuchte er das Geräusch in seinen Ohren und die Kopfschmerzen zu verdrängen, indem er seine Hände auf die Ohren drückte aber es half nichts. Widerwillig öffnete er die Augen und war erleichtert, als er nicht ein weiteres Mal in das Gesicht des Nidhöggr blicken musste. Zumindest für den Moment waren sie in Sicherheit. Dabei erinnerte sich Hogni, dass er mit Varish unterwegs gewesen war. Hastig drehte er sich auf dem Boden um, was ihm nur mehr Schmerzen zufügte. Während er sich an die seltsamen Lichtverhältnisse und ihre Umgebung gewöhnte, hörte er die Stimme seines Enkels.
"Varish!" rief er und betrachtete die andere Gestalt in dem seltsamen Raum genauer. Es war offensichtlich, dass er Schmerzen hatte und nichts mit dieser Situation zu tun hatte. Dafür war nur der Niddhögr verantwortlich und nicht dieser... Mensch? Nein, er musste etwas anderes sein und dann fiel es Hogni wie Schuppen von den Augen.

Vor ihm stand ein Lichtalf.[1] Es war vollkommen offensichtlich - das seltsame Aussehen des Mannes deutete direkt darauf hin. "Halte ein, Varish! Siehst du denn nicht, dass wir einen Lichtalfen vor uns haben?" Mit diesen Worten stand Hogni schließlich auf und stellte sich neben Varish. Vorsichtig aber bestimmt, drückte er die Hände nach unten, die das Schwert hielten. "Verzeih meinem Enkel, er ist manchmal etwas ungestüm... Mein Name ist Hogni Landvik und das ist Varish Khaern Gorlosch. Wie darf ich Euch nennen?" Trotz der Schmerzen und der seltsamen Situation, versuchte Hogni freundlich zu sein. Vor allem da sie einen Lichtalfen vor sich hatten. Waren sie etwa in Álfheimr (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%81lfheimr) gelandet? Das würde zumindest diese fremdartige Umgebung und die Vision erklären.
 1. Ich war mal so frei und habe die Verbindung gezogen, da die Alfen aus der Edda teilweise die Vorbilder für Elfen waren.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 27.11.2014, 10:39:03
Aenor hörte fremde Worte von einem der Anderen, allerdings waren seine Kopfschmerzen gerade so stark, dass er sich nicht auf die Worte konzentrieren konnte. Dann allerdings hörte er erneut Worte, diesmal näher und dringlicher und dies führte dazu, dass er die Schmerzen wieder in den Hintergrund drängte, die Augen öffnete und sich jenen ansah, der mit ihm sprach. Er glaubte zwar zu wissen was der Mann gesagt hatte, allerdings war er nicht sicher, da er die Worte sehr anders sprach und betonte, als die Menschen, mit denen er bislang Kontakt gehabt hatte. Der Mensch hatte etwas bedrohliches und fremdartiges und seine Kleidung deutete darauf hin, dass er aus einem anderen Land als er gekommen war.

Bevor er jedoch reagieren konnte, stand der andere Mensch auf und redete auf den anderen Mensch ein, die beiden kannten sich offenbar und sprachen die selbe Art der Sprache der Menschen. Aenor bemühte sich, zu verstehen, was dieser zweite Mann sprach und stellte Fest, dass dessen Ton sehr viel freundlicher war. Und da hörte er das Wort Lichtalf. Er hatte schon verschiedene Namen der Menschen für sein Volk gehört, dieser war ihm jedoch neu. Gleichzeitig klang dieser Begriff weniger fremd als die Sprache insgesamt.

Aenor rappelte sich hoch und ging einen Schrott auf die beiden Männer zu. Dabei hob er die leeren Hände in die Luft, als Zeichen, dass er keine Waffe trug. Allerdings hielt er dennoch Abstand zu den beiden. Dann sprach er in der Sprache der Menschen seiner Welt: "Und mein Name ist Aenor Larenthanil, aber ihr könnt als Dtgnd den ersten Namen verwenden. Ich entstamme dem Volk der Elfen, so werden wir in meinem Land und in der Thfgts genannt. Ihr könnt aber gerne euren Gthdss für mein Volk verwenden. Aus welchem Land kommt ihr und viel wichtiger, wisst ihr wo wir sind und wie wir hier her kamen?"

Er blieb in ungefähr 2 Meter Entfernung zu den beiden stehen und blieb auch weiterhin aufmerksam. Die beiden sahen kämpferisch aus und schienen einer primitiveren Kultur zu entstammen. Da konnte man nicht vorsichtig genug sein.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 30.11.2014, 01:03:12
Als der Lichtalf die Hände hob und mit ihnen sprach, musste Hogni unweigerlich lächeln. Egal welchem Volk man angehörte oder woher man kam - manche Gesten waren anscheinend überall gleich. Zwar hatte er noch nie einer Person dieser Rasse gegenübergestanden aber trotzdem war sein Verhalten dem der Menschen gleich, was Hogni nur in seiner Annahme bestätigte.
Er tat es dem Elfen - wie er selbst sein Volk nannte - Namens Aenor Larenthanil gleich und bewegte seine Hände demonstrativ von seinem Waffengurt weg, an dem eine scharfe Dänenaxt (http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4nenaxt) hing, die typisch für jeden Krieger seines Landes war. Hinter dem Rücken des Skalden war, neben dem am Rucksack festgeschnurrten Holzschild, auch noch der Griff einer weitaus gefährlicheren Waffe zu sehen - ein riesiges, mit silbernen Runen verziertes Zweihandschwert. Es war das Schwert, welches Hogni als Geschenk von seinem Jarl erhalten hatte. Damit war es sein wertvollster Besitz und gleichzeitig ein sehr bedeutendes Statussymbol in seinem Land.

Das Hogni sein Gegenüber nicht komplett verstehen konnte, empfand er als etwas seltsam, denn sowohl die Zwerge aus Dvalins (http://de.wikipedia.org/wiki/Dvalin_(Zwerg)) Geschlecht, als auch die Riesen aus Jötunheim (http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6tunheim) - welche er mied, soweit es nur ging - konnte er ohne Probleme verstehen. Auch die Frage nach ihrem momentanen Aufenthaltsort war seltsam. Konnte es etwa sein, dass sie sich doch nicht in Álfheimr befanden?
"Es freut mich ein Mitglied Eures Volkes kennen zu lernen, Aenor Larenthanil. Varish und ich stammen aus Gldhfl, einem Land in Midgard (http://de.wikipedia.org/wiki/Midgard). Ich hatte angenommen, dass wir hier in Álfheimr, der Dhltr Eures Volkes sind aber anscheinend habe ich mich geirrt..." Hogni strich sich durch den grau melierten Bart und dachte einen Moment nach, bevor er fortfuhr. "Das letzte, an das ich mich erinnern kann, sind die stechenden Lthdirl des Nidhöggr. Der Totendrache hat Midgard heimgesucht und er muss dafür verantwortlich sein, wie wir hierher gekommen sind." Schließt der Skalde schließlich seinen Gedankengang ab. Für ihn ist diese Sache ganz klar.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 01.12.2014, 07:37:22
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Während der Skalde sprach, klärten sich langsam Sicht und Gedanken der drei Männer. Die Nachwirkungen dessen, was Ihnen das Bewusstsein geraubt hatte und augenscheinlich für Ihre Reise an einen anderen Ort verantwortlich war, ließen langsam nach. Auch das Summen in den Ohren verklang immer mehr und war nur noch ein latentes Hintergrundgeräusch, von dem die Männer nicht wussten, ob es noch in ihren Köpfen klang, oder aus der Umgebung kam.

Wie leise die Umgebung war, wurde plötlich deutlich, als diese Stille von einem tiefen Raunen und Brüllen durchbrochen wurde. Das Geräusch fuhr den drei Männern bis ins Mark und scheuchte Krawl auf, so dass der Adler wild mit den Flügeln schlug, in Anbetracht der Enge des Raums, aber darauf verzichtete, aufzusteigen. Hogni und Varish waren für einen Augenblick wie gelähm, dachten sie doch, dass der Drache - Nidhöggr, wie ihn der Skalde genannt hatte - wiedergekommen war. Doch dann drang die Erkenntnis zu Ihnen durch, dass das Grollen anders klang. Näher und nicht so... majästetisch, wie das des Drachen.

Noch bevor einer von Ihnen etwas sagen konnte, ertönte das Grollen noch einmal. Diesmal konnten sie die Richtung ausmachen, es kam von hinter der Seitenwand des Raumes, die hinter Aenor lag. Ein Schatten fiel durch die mit mattem buntglas verzierten Seitenfenster und mächtiger Schlag von Außen ließ das Gebäude erzittern. Schutt und kleine Steine regneten von der Decke auf die Männer hinab und ein Steinblock - so groß, wie ein Menschenkopf -  brach aus dem oberen Teil der Wand, wahrscheinlich dort, wo es einen Treffer gegeben hatte, und flog in einem Bogen heran. Er krachte genau zwischen den drei Männern auf den Steinboden und ließ sie instinktiv ein paar Schritt zurückweichen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 01.12.2014, 14:14:06
Als sein Onkel begann mit dem Wesen zu sprechen und dieses zeigte das es keine feindseligen Absichten hatte, ließ Varish sein Schwert wieder in dem Wehrgehänge verschwinden. Er war lange nicht so belesen und gebildet wie sein Onkel, weshalb er noch weniger von der Unterhaltung verstand, also beschränkte er sich darauf konzentriert zuzuhören und sich das was er nicht verstanden zumindest zusammen zu reimen.

Als der Schrei schmerzhaft durch seinen Kopf hallte, taumelte er einen Schritt nach hinten und entkam so dem herabfallenden Felsbrocken. Nachdem der Schlag oder was auch immer das Gebäude getroffen hatte, begab er sich zu der Öffnung in der Wand die mit irgendeinem nicht ganz durchsichtigen Material angefüllt war. Er hatte eine Schemenhafte Bewegung gesehen und wollte sicher gehen was dort auf der anderen Seite der Wand war. Krawl befahl er mit einem kurzen Pfeifen in der nähe seines Onkels zu bleiben.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 01.12.2014, 15:56:17
Aenor verstand zwar die meisten Worte des Mannes, deren Bedeutung blieb ihm aber ein Rätsel. Sie waren nicht in seiner Welt, das war sicher. Und als der Mann von einem Drachen sprach, da erinnerte er sich an das letzte Bild, dass er in dem Turm der Menschen erblickt hatte. Gerade als er darauf zu sprechen kommen wollte, hörte er ein lautes und bedrohliches Geräusch. Als das Gebäude erzitterte, zog er instinktiv den Kopf ein und als der Steinbrocken zwischen ihnen auf den Boden krachte sprang er ein Stück zur Seite.

Hier stand er nun, in seiner Reiserobe. Er hatte zwar noch seinen Rucksack, dennoch fühlte er sich unwohl, er war an einem Ort, den er nicht kannte, mit zwei Männern, die offenbar aus einem ganz anderen Teil seiner Welt kamen und sah sich konfrontiert mit etwas, das kaum friedlich wirkte.

Instinktiv wollte er sich mit seiner Magie schützen, allerdings wollte er damit die beiden anderen nicht erschrecken. Er hatte gehört, dass einige primitivere Menschengruppen Angst vor Magiern hatten. Also rief er den beiden zu "Ich muss mich schützen, habt keine Angst vor mir." Dann wirkte er einen Zauber[1].

Anschließend bewegte er sich vorsichtig zum Fenster und wollte einen Blick hinaus werfen. Er bemühte sich dabei, etwas Abstand zu den beiden Menschen zu halten, ohne dass es ihnen auffiel.
 1. mage armor
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 02.12.2014, 13:52:43
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als der Elf seine Worte sprach, blitzte es kurzzeitig um ihn herum auf, als würde sein Körper für einen Lidschlag aufglühen, doch dann war der Spuk wieder verschwunden, noch bevor die beiden Männer sich dies genauer ansehen konnten - oder war es nur ein Streich gewesen, den ihnen ihre Sinne spielten, nach allem, was vor sich ging?

Doch der Schlag gegen die Wand war real - das machte der zerbrochene Stein zwischen ihren Füßen überdeutlich. Varish und Aenor begaben sich zu zwei der mit Buntglas gedeckten Fenster - auch wenn der Waldläufer das Glas nicht als solches erkennen konnte. Sie hatten keine Zeit, sich die Bilder und Muster, die auf den Fenstern waren, genauer anzusehen, und versuchten nur, durch die matten Scheiben hinauszuspähen. Nur Licht und Schatten waren zunächst erkennbar. Der Schemen eines großen Wesens - Aenor hatte Schwierigkeiten, das Wesen durch das Buntglas zu erfassen, doch Varish hatte einen besseren Winkel und schätzte es auf zehn, vielleicht fünfzehn Fuß länge; doppelt so lang wie ein ausgewachsener Elch und auch gut zwei Fuß höher - stampfte draußen auf vier kräftigen Beinen auf und ab. Der Rücken schien unregelmäßig geformt und ein langer Schwanz kreiselte wütend in der Luft.

Dann plötzlich kam der Schweif des Tieres auf das Gebäude zu und sein Schatten verschwand aus dem Blickfeld der beiden Betrachter. Genau zwischen den Fenstern, durch die Aenor und Varish spähten, leicht oberhalb ihrer Köpfe, krachte dieser gegen die Wand. Ein markerschütterndes Dröhnen ging durch den altersschwachen Bau, begleitet vom Bersten von Glas und dem ohrenbetäubenden Ächzen eines brechenden Dachbalkes, der hinter Ihnen, nur zwei Fuß von Hogni entfernt, mit einer Spitze auf den boden krachte, während die andere noch in der Verankerung an der Decke blieb und den Balken somit quer durch den Raum laufend hielt. Die Buntglasfenster splitterten bei der Erschütterung und die Scherben regneten auf Varish und Aenor hinab. Doch den beiden blieb keine Zeit, zu untersuchen, ob sie verletzt waren, denn nun war der Blick nach draußen frei und sie erkannten den Angreifer.

Es war ein riesiges Tier - oder ein Monster? - das beide noch nie zuvor gesehen hatten. Es hatte kein Fell, sondern eine dicke, grünliche Haut, wie rohes, gegerbtes Leder oder die Haut von Elefanten, von denen Aenor gelesen hatte. Ein mächtiger, stachelbewehrter Schwanz schwang hinter dem Tier her und der buckelige Rücken war mit knapp einen Fuß langen, stumpfen Stacheln besetzt. Der kleine untersetzte Kopf, saß auf einem länglichen Hals. Es riss das Maul auf und stieß wieder ein lautes Gebrüll von sich. Danach schwang es wieder seinen Schweif in die Höhe, um den Stachelkopf abermals gegen die Wand niedersausen zu lassen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 04.12.2014, 08:30:11
Er konnte das Wesen das das Gebäude einreissen wollte zwar nicht identifizieren, aber er war sich sicher das es auf kurz oder lang Erfolg damit haben würde. Deshalb steckte er sein Schwert weg und zog den Bogen vom Rücken hervor.

Dann besah er sich den Raum und den Platz davor nochmal genauer an.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 04.12.2014, 18:19:11
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Varish einen hastigen Blick auf den Raum warf, in dem sie sich befanden, fiel ihm wieder der blau leuchtende Kristall an einem Ende desselben ins Auge. Er ragte aus dem Podium, aber nicht so, als wäre er dort aufgebaut worden, sondern leicht schräg und aus einem gerissenen Loch im Boden, als hätte er sich durch die Erde nach oben gebohrt. Unweit davon stand ein hölzerner Redepult auf der Bühne, aus dem gleichen dunklen, nun in tiefenblaues Schimmer getauchtem Holz, wie die einfach gehaltenen Sitzbänke auf der anderen Seite.

Der Raum ist war etwa acht Schritte breit und nahezu doppelt so lang. An den langen Seiten reihten sich oben spitz zulaufende Bunglasfenster aneinander, die nun auf der vom Podium aus rechten Seite gesplittert waren. Auf der dem Podium entgegengesetzten Seite dominierten zwei hohe, geschwungene Türflügel die Wand - aus dem gleichen Holz, jedoch metallverstärktem Rahmen und metallernen Verzierungen, die sich vom Rahmen über das Holz rankten.

Ein neuerliches Brüllen zwang den Waldläufer wieder nach vorne zu sehen, durch das Fenster auf das wütende Wesen vor Ihnen. Am Gras unter den Füßen des Wesens, vielleicht zwei oder drei Fuß unter dem Fensterladen, erkannte Varish, dass sie sich im Erdgeschoss dieses offenbar einstöckigen Gebäudes befanden. Doch dann musste er verdutzt die Augen verengen. Das Gras schimmerte im Licht der Sonne, und zwar in einem verstörenden Saphirblau!
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 05.12.2014, 07:31:30
Aenor wich vom Fenster zurück und flüsterte "Wir sollten hier raus, bevor noch alles zusammen stürzt." Er wich langsam zurück, den Blick weiter auf das Fenster gerichtet.

Als er beim rückwärts gehen beinahe stolperte, drehte er sich um. Nun fing der blau leuchtende Stein seinen Blick ein und er näher an diesen heran. Als er sich auf wenige Meter genähert hatte, versuchte er zu erkennen, ob der Stein magisch war. Während er einen einfachen Zauberspruch wirkte achtete er auch darauf, ob sich der seltsame Lichtblitz wieder zeigen würde und ob er vom Stein ausging[1].
 1. Detect magic
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 05.12.2014, 08:40:33
Kurz warf Varish einen Blick zu dem seltsam gekleideten Wesen das Hogni einen Lichtalf genannt hatte und runzelte die Stirn als er sah das es sich auf diesen seltsamen Kristall zubewegte. Dann wandte er die Aufmerksamkeit erneut dem Wesen vor der Mauer zu. Normalerweise hatte er eine leichte Verbindung zu Tieren und konnte deren Verfassung einschätzen, aber so etwas hier hatte er noch nie gesehen und er wollte es nicht verletzten solange es sich vermeiden lies. Aus diesem Grund besah er sich das Wesen noch einmal genau auf der Suche nach Verletzungen an:[1], aber auch ob das Tier Zeichen einer Krankheit an sich trug[2], etwas das die Raserei erklären würde. Außerdem versuchte er zwischen dem Wesen und denen seiner Heimat Gemeinsamkeiten zu finden. Irgendetwas damit er das Tier vergleichen konnte:[3][4]
 1. Perception: 27 (natural 20)
 2. Heal: 10
 3. Knowledge (Dungeoneering): 13
 4. Knowledge (Nature): 18
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 07.12.2014, 04:20:17
Mit Erstaunen nahm Hogni sowohl den Angriff auf das Gebäude, als auch die Fähigkeiten des Lichtalfen wahr. Auch wenn es nicht viele magiebegabte Menschen in Midgard gab, so war ihm das Wirken von Zaubern nicht fremd - hatte er doch selbst diese Kunst gelernt. Einige der Asen - allen voran Odin - besaßen diese Fähigkeit ebenfalls und auch die anderen Götter und ihr Gefolge nutzten sie, um den Krieg in ihrer Welt für sich zu entscheiden.
Die Angst, die Hogni spürte, war also vor allem dem Angriff auf das Gebäude und der Erinnerung an Nidhöggr geschuldet. Doch er merkte schnell, dass etwas anderes das Brüllen von sich gab und während Varish und Aenor sich den Ursprung genauer ansahen, zog der Skalde seine Axt und befestigte das Holzschild an seinem Arm.

Vermutlich würde er das Wesen, dass sie angriff, früher oder später sowieso sehen und aus diesem Grund bewegte sich Hogni auch nicht auf ihren Angreifer - auch wenn er neugierig war - sondern auf die andere Seite des Raumes zu. Sie mussten hier so schnell wie möglich raus, da hatte der Lichtalf Recht. Instinktiv wich er dem fallenden Dachbalken aus, während er sich auf den Ausgang zubewegte. Er warf dem leuchtenden Kristall und dem davor stehenden Lichtalfen einen kurzen Blick zu, lief dann aber schließlich in die entgegengesetzte Richtung durch den Raum. Leider hatten sie nun nicht genügend Zeit, um die Geheimnisse dieses Ortes zu ergründen.
Die Tür hinter dem Podium war sein Ziel und mit voller Kraft - den Schild schützend und dicht vor seinem Körper haltend - versuchte er sie aufzustoßen, um so in die Freiheit zu gelangen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 07.12.2014, 13:08:41
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Immer noch an dem Fenster, richtete Varish seine Aufmerksamkeit auf das rasende Wesen vor seinen Augen. Hatte es vielleicht sichtbare Wunden, Schaum vor dem Mund, oder dunkle Stellen am Körper - Zeichen einer Verletzung doch Krankheit? Doch das Tier machte es ihm nicht leicht, zu einem Urteil zu kommen. Immer wieder stampfte und brüllte es, blieb in Bewegung. Und so sehr der Waldläufer sich auch bemühte, er konnte sich an kein Wesen in seiner Heimat erinnern, dass so aussah. Es schien eine seltsame Mischung zu sein, aus einer Echse, einem Drachen und vielleicht einer Art dornenbewährter Schildkröte? Eine riesige Echse war wohl der beste Quervergleich, den Varish ziehen konnte[1].

Und ohne Kenntnis über die Art des Wesens war es auch schwer, Verletzungen zu identifizieren. So weit der Waldläufer sehen konnte, war das Tier unverletzt. Er konnte keine Biss- oder Schnittwunden erkennen. Zu den Füßen hin wurde die Hautfarbe etwas dunkler, ebenso an der Schweifspitze - aber da dies an allen fünf Gliedern der Fall war, war davon auszugehen, dass das dem natürlichen Farbverlauf entsprach. Aus dem Maul spritzte beim Gebrüll Geifer, doch das verhielt sich nicht anders, als mit den Wölfen und Bären, die Varish in den Wäldern Norwegens getroffen und gejagt hatte. Und die Augen leuchteten in einem hellen Blau - wieder dieses Blau, wie der Kristall in der Raummitte. Gerade als Varishs Gedanken sich um diesen Punkten zu drehen begannen, machte das Wesen noch einen Satz zur Seite und Varish erkannte knapp ein Dutzend Fuß hinter dem mächtigen Leib eine seichte Grube und beiges Rund. Er besah sich dies genauer und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen - es war ein Nest und die drei kugelförmigen, beigen Steine darin mussten die Eier dieser Kreatur sein. Vielleicht war das Wesen nicht in Raserei, weil es verletzt war, sondern weil es die Neuankömmlinge als Bedrohung für seine Ungeborenen betrachtete?

Derweil hatte sich Aenor vom Fenster abgewandt und hin zur Bühne und auf den Kristall zubewegt. Gut fünf Fuß von diesem entfernt - ungefähr dort, wo er vorhin zu sich gekommen war und unweit des herabgestürzten Balkens - blieb er stehen und vollführte erneut ein kurzes Ritual. Für einige Augenblicke schob sich der Schleier der Astralebene vor seine Augen, durch den alles mundane in Grau getaucht war. Seine Fingerspitzen, die die letzten Bewegungen der magischen Formel vollführten, leuchteten dagegen in scharfem Kontrast dazu in hellem, warmem Licht; die Konturen waren in Weiß getaucht und zeugten von der Magie, die durch ihn floss. Und der Kristall leuchtete auch - viel heller, als vorhin; nun, auf der astralen Ebene betrachtet. Das helle Saphierblau pulsierte nicht länger innerhalb des Steins, sondern ströhmte förmlich aus ihm in alle Richtungen und machte ihn wie selbstverständlich zum Mittelpunkt des Raums.

Der Magier spürte deutlich, dass er es hier mit einer starken magischen Kraft zu tun hatte. Ihre Auswirkungen wurden zur Spitze hin schwächer, je weiter der Kristall aus dem Boden herauswuchs und die Aura ließ noch weiter nach in der Umgebung des Kristalls. doch an seiner Wurzel war die Magie deutlich zu spüren und Aenor vermutete, dass sie unter der Erde noch stärker sein musste.[2]

Während sich der Elf auf die Betrachtung des Kristalls konzentrierte, entschied sich Hogni für die naheliegendere Tat - und er tat dies nicht zu früh. Ein weiteres Mal stürmte das Wesen mit Gebrüll von Außen heran und ließ seinen mächtigen, dornenbesetzten Schweif von Außen an die Mauer krachen. Ein türgroßes Stück - mehrere, schwere Steine, die vom Putz zusammengehalten wurden - brach aus derselben, und krachte auf die Bühne. Staub stieg auf und verteilte sich im Raum. Mit einem Ächzen gab ein weiterer Dachbalken nach und krachte hinunter auf den Kristall, nur um von diesem abzuprallen und entzweigebrochen auf der Bühne zu landen. Dann rieselten mittelgroße Steine von der Decke über der Bühne und ein Riss lief längsseits durch die Raumdecke. Lange würde dieses Gebäude nicht mehr stehen.

Der Skalde stürme zwischen den Sitzbänken durch den Gang auf das Tor zu. Je näher er den Türflügeln kam, desto besser erkannte er, dass sie massiv gearbeitet waren. Die metallernen Verzierungen zogen sich über beide Türflügel und stellten offensichtlich eine Sagenszene des Erbauerfolkes dar. Er erkannte ein stilisiertes Bauwerk unten und große, fliegende Wesen am Himmel. Mehr Zeit für die Betrachtung blieb ihm nicht mehr. Hogni war am Tor und versuchte einen der Türflügel aufzudrücken - doch dieser gab nicht nach. Der Skalde erkannte kein Schloss auf der Innenseite - entweder hatte sich das Tor im Laufe der Zeit verbogen und steckte fest, oder es war von außen mit einem Vorhängeschloss gesichert.
 1. Siehe Bild im Thread "Sulu Legas bahir"
 2. Ich habe angenommen, dass du drei Runden lang den Zauber gewirkt hast. Mach bitte einen Check auf Knowledge (Arcana) um die Aura/Auren der Magie zu identifizieren.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 08.12.2014, 01:28:26
Sie hatten keine Zeit mehr. Das Gebäude würde schon bald in sich zusammenfallen und wenn sie sich dann noch in ihm befanden, würden die Steinmassen sie erschlagen und sich als Grab über ihnen auftürmen. Hogni musste etwas tun. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er die verzierten Türflügel einer deutlichen Untersuchung unterzogen aber jetzt ging es ums nackte Überleben und damit hatte er nicht mehr als einen kurzen Blick für die schönen Zeichnungen übrig. Der Skalde und leidenschaftliche Kämpfer bemerkte, wie sein Blut in Wallungen geriert und Adrenalin durch seinen Körper gepumpt wurde. Noch Ein, Zwei Mal warf er sich mit seinem gesamten Gewicht und all seiner Kraft gegen die Tür[1] und hoffte, dass kein Schloss sie von außen versperrte. Sollte dies noch immer nicht helfen, dann müssten sie einen anderen Weg hinaus finden. "Helft mir mal hier bei der Tür, die kriege ich alleine nicht auf!"

 1. Stärke 11
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 08.12.2014, 10:19:28
Als Varish den Ruf Hognis von der anderen Seite des Raums hörte, wandte er sich vom Fenster ab. Hier konnte er nichts ausrichten, also hetzte er durch den Raum und wich dabei den Trümmern auf dem Boden aus um sich dann zusammen mit Hogni gegen die schwere Tür zu werfen.[1] Doch auch zusammen schafften sie es nicht die Tür aufzubrechen. Fieberhaft blickte er sich um Raum um, als sein Blick auf die schwere Axt von Hogni fiel.

"Schlag sie ein."
 1. Str: 8
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 08.12.2014, 14:30:05
Die herabfallenden Brocken brachten Aenor zurück in die Realität und zeigten ihm, dass keine Zeit mehr für das Studium des fantastischen Objekts waren. Gerne hätte er weiter die Aura des Kristalls gespürt, ihre Kraft und Schönheit erlebt und vielleicht etwas von seinem Geheimnis erforscht. Doch nicht jetzt. Er sah sich um, die beiden Menschen machten sich an der schweren Tür zu schaffen, konnten sie aber nicht öffnen. Aenor wusste, dass er ihnen dabei keine große Hilfe wäre. Also nahm er einen der Steinbrocken, die auf dem Boden lagen und eilte in Richtung der Tür. Dort warf er den Stein in eines der Fenster, die auf der dem Angreifer angewandten Hausseite lag. "Kommt, hier geht's raus", rief der den beiden anderen zu, während er versuchte, mit einem weiteren Stein oder Holzstück, die scharfen Kanten des Glases aus dem Rahmen des Fensters zu entfernen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 10.12.2014, 21:40:12
Immer wieder warf sich Hogni gegen den Türflügel, ohne dass sich dieser rührte. Wenige Augenblicke später war Varish an seiner Seite und krachte ebenfalls mit der Schulter gegen das eisenbewährte Holz. Die beiden Männer stöhnten auf und der Waldläufer spürte, wie der Schmerz seinen Oberarm und die Schulter hochkroch, doch knarrend öffnete sich der Türflügel einen Spalt weit. Es war vielleicht nur eine Handbreit, die sich das schwere Holz bewegt hatte, doch trotzdem war es ein Grund zum Jubilieren, bedeutete es doch, dass die Tür nicht mit einem Schloss versperrt, sondern lediglich verklemmt war.

Doch leider war sie dies immer noch. Ein fingerbreiter Lichtstreifen viel durch den geöffneten Spalt ins Innere und legte sich wie ein Schwertstrich quer über den Raum. Staubpqrtikel tanzten in den Sonnenstrahlen. Doch der Spalt war nicht breit genug, als dass die Männer hätten sich durchquetschen können. Weitere Anstrengung war nötig, wollten sie die Tür denn weiter aufschieben.

Plötzlich hörten die beiden Nordmänner neben sich das Splittern eines Fensters. Als sie sich umdrehten, sahen sie den Elfen, mit erhobener Hand vor einem der Buntglasfenster stehen. Dort, wo sich das bunte Mosaik befunden hatte, klaffte nun ein von zackigen Kanten umrahmtes Loch. Offensichtlich hatte Aenor einen Stein durch das Fenster geworfen und dieses bersten lassen. Nun rief er sie in seiner fremd klingenden Zunge raus.

Die Worte des Elfen gingen nahezu unter im Ächzen der Dachbalken über ihnen, dann krachten plötzlich zwei weitere der schweren Holzbalken von der Decke. Einer landete knapp hinter der ersten Sitzbankreihe. Der zweite krachte genau auf die dritte Sitzbankreihe und der Lärm berstenden Holzes erfüllte den Raum. Staub kam von allen Richtungen, er wirbelte vom Boden auf und rieselte von der Decke hinunter, füllte die Luft und die Lungen der Männer – tänzelte im dünnen Lichtstreifen. Aenor musste unvermittelt husten und krümmte sich. Dann traf ein weiterer Schlag die Wand des Gebäudes und Krach erfüllte wieder den Raum; große Gesteinsbrocken begannen sich am entgegengesetzten Ende des Raumes von der Decke zu lösen und krachten auf die Bühne und ihren Vorplatz. Einer fiel auf das Rednerpult und ließ das Holz splittern wie trockenes Reisig. Weitere Risse zogen durch die Decke und es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis sie auch auf dieser Seite des Raumes einzustürzen beginnen würde. Die Männer mussten sich entscheiden – bearbeiten sie weiter die Tür, oder wagen sie es, sich durch das scharfkantige Viereck des Fensters zu zwingen. Was immer sie auch vorhatten – sie mussten es schnell tun, denn schon bald würden Schutt und Gestein sie unter sich begraben.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 11.12.2014, 04:55:21
Auch wenn nur ein kleiner Spalt in der Tür aufgetaucht war, so hieß es doch, dass die Tür nicht verschlossen, sondern sie einfach nur zu schwach waren, um das verbogene Holz zu bewegen. Sie würden ihre Anstrengungen erhöhen müssen, um in die Freiheit zu gelangen. Hätte er doch nur einen der drei magischen Gegenstände, die auch Thor besaß. Megingiard (http://de.wikipedia.org/wiki/Megingiard) würde ihm in dieser Situation äußerst nützlich sein aber leider waren die Zwerge nicht besonders großzügig mit ihren Geschenken und ein solches Artefakt, würde Hogni niemals von ihnen geschenkt bekommen. Die Idee, die Tür einfach zu zerschlagen, war ihm auch schon gekommen aber das würde vermutlich noch viel länger dauern. Trotzdem nickte er seinem Enkel zu und nahm die Axt zur Hand.
Doch es kam nicht so weit, die Tür einzuschlagen. Der Lichtalf hatte einen anderen Weg aus dem Gebäude gefunden und auch wenn die Überreste des Glases scharf waren, war dies der bessere Weg. Was waren schon einige weitere Verletzungen, wenn er mit dem Leben davon kam? Er hatte schon schlimmeres getan, um im Krieg der Götter dem Tod zu entkommen. Die Tür war ein zu großes Hindernis und so wandte sich Hogni von ihr ab und ging in den Raum hinein. "Varish, wir werden zerdrückt, bevor wir die Tür aufbrechen können." Mit diesen Worten nahm auch der Skalde einen großen Fels in die Hand und warf ihn durch das nächstbeste Fenster. Die scharfen Überreste bearbeitete er mit der Axt, bevor er sich daran machte, aus dem Gebäude zu steigen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 11.12.2014, 08:41:50
Mit einem Nicken zog Varish den Bogen von der Schulter und konzentrierte sich auf die Stelle an der das Wesen immer wieder gegen das Gebäude krachte. Er hatte nicht vor auf es zu schießen, er wollte lediglich seinem Onkel Deckung geben bis dieser das Gebäude verlassen hatte. Als dieser Das Fenster überwunden hatte, kletterte auch Varish aus dem Gebäude hinaus und liess sich auf den Boden davor fallen. Den Bogen zog er sofort erneut. Wenn die Kreatur nur einen halbwegs guten Geruchssinn hatte, würde sie wissen das die drei das Gebäude verlassen hatten.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 11.12.2014, 11:17:47
Froh darüber dass der seltsam gekleidete Mensch mit seiner Axt die Glassplitter entfernte suchte Aenor einen halbwegs sichern Platz neben dem Fenster und wartete darauf, dass er fliehen konnte. Als die beiden Männer hinaus geklettert waren, folgte er ihnen. Draußen scheute er sich rasch um. Als er sah, dass die beiden ihre Waffen zogen, ließ er den Blick schweifen, um nach einem Versteck Ausschau zu halten. Er wollte mit dem Monstrum auf der anderen Seite nicht aneinander geraten.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 12.12.2014, 18:24:47
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Mit bestimmten Hieben seiner Dänenaxt zerteilte Hogni die Glasscherben an dem Fensterrahmen und kletterte dann hindurch. Noch während er sich durch den Spalt zwängte, spürte er ein kleines Zwicken in der linken Handfläche und die Wärme des auslaufenden Bluts - er hatte sich wohl doch an einer der Scherben geschnitten.

Varish und Aenor, die ihm nachfolgten, hatten da mehr Glück. Um sie herum tobte ein Staubsturm und immer mehr Steine regneten von der Decke. Der Waldläufer war als erster draußen und atmete erleichtert auf, als hinter ihm Krawl mit einem Schrei durch den Spalt flog. Dann kletterte auch Aenor hinaus - und das nicht zu früh: Hinter ihm kam ein Gutteil der Decke runter und eine Staubwolke stob gleich nach dem Elfen aus dem Fenster nach draußen. Weißer Staub legte sich auf Aenor und Varish und zwang die beiden zum Husten. Hogni hatte sich bereits etwas weiter vorgerollt.

Dröhnend stürzte die Decke des Gebäudes ein. Es dauerte, bis die Männer einen klaren Gedanken fassen konnten, doch dann überfluteten sie die neuen Bilder: sie lagen auf graubraunem, harten und kargem Boden. Hier und da sproß Gras aus selbigem und einige Sträucher ragten zaghaft hinauf - doch das Gras war blau und auch die Blätter der Sträucher waren das. Und als wäre das alles nicht verstörend genug, erkannten die Männer, dass alles um sie herum nicht nur einen, sondern gleich zwei Schatten zu werfen schien. Als sie hinaufblickten, sahen sie den Grund - gleich zwei Sonnen schienen auf sie hinab: eine war groß, hell und golden, wie sie es gewohnt waren; die andere war kleiner und schien in feurigem, dunklem Orange.

Eine Felswand, vielleicht vier Mann hoch, erhob sich in einem Kreis um sie herum. Das zerstörte Gebäude schien im Mittelpunkt zu stehen, auf jeder Seite etwa fünfzig Fuß von der Felswand entfernt. Zu einer Seite schien die Felswand immer niedriger zu werden, bis sie eine Höhe von nur wenigen Fuß erreichte. Hier erkannten die Männer einen Durchgang, über den man wohl dieses Plateuau verlassen konnte. Doch gerade als sie in den Blick fassen wollten, was hinter dem Durchgang zu sehen war, versperrte ihnen der massige Leib der wütenden Kreatur die Sicht. Wutentbrannt brüllte das Wesen auf und ließ seinen hauerbewährten Schweif wieder durch die Luft schnappen. Dann senkte es den Kopf und stampfte mit den Vorderbeinen auf - sich zum Angriff bereitmachend.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 15.12.2014, 09:35:15
Schnell erkannte der Elf, dass es hier kein sicheres Versteck vor dem Wesen gab und drehte sich nach Menschen um. "Ich kann nicht gegen das Hiuzrefk kämpfen, und möchte es auch nicht. Ich könnte versuchen, es mit Magie kurz zu verwirren, aber ob die djuhgk reicht, weiß ich nicht. Dort müssen wir raus, habt ihr einen Hkiug?" Fragend schaute er die beiden an und behielt mit einem Auge das Wesen im Blich, und bereitete sich darauf vor, seinen sich zu nähern und einen Zauber zu wirken.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 16.12.2014, 10:26:46
Steht rum und zuckt mit den Schultern. Mit Magie hatte er nichts zutun. Also zog er seinen Bogen erneut von der Schulter und wartete auf das Tier.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 17.12.2014, 03:28:21
Der Schnitt in der Handfläche war zwar ärgerlich, hielt Hogni aber nicht weiter von seinem Vorgehen ab. Gerade hatte er sich aus dem Fenster geworfen, als das Gebäude auch schon einstürzte und ihn für einen Moment völlig aus dem Konzept brachte. Doch selbst als er sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren konnte, musste er erst einmal mit dieser seltsamen Welt klar kommen. Von blauem Gras und zwei Sonnen hatte er noch nie gehört. Er musste sich also tatsächlich auf einer anderen Welt befinden. Unwillkürlich erinnerte sich Hogni daran, dass auf seiner Welt der Untergang eingeleitet worden war. Skalli (http://de.wikipedia.org/wiki/Skalli) musste ihrer einen Sonne vermutlich schon gefährlich Nahe gekommen sein.

Doch für den Moment musste sich der Skalde auf die Kreatur vor ihnen konzentrieren. Er hörte dem Lichtalf aufmerksam zu und nickte dann. "Wir sollten nicht unnötig den Gklhi suchen, sonst enden wir womöglich wie Sigdrifa, die von Odin aufgrund unnötiger Kämpfe und Morde mit einem Schlafdorn gestochen und in Jhihalh versetzt wurde.[1] Mit diesem Schlafdorn will ich versuchen, das Monster einzuschläfern." Damit fing der Skalde an zu gestikulieren und dabei in einen leisen Gesang zu verfallen. Über dem Wesen erschien ein leicht durchsichtiger, großer Dorn, der sich nach dem Beenden des Gesangs in den Hals des Wesens bohrte.[2]
 1. Siehe z.B. Sigdrifa (http://www.wodanserben.de/sigdrifa.php) oder auch besser bekannt in der Sage von Siegfired dem Drachentöter (http://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_der_Drachent%C3%B6ter)
 2. Schlaf (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/s/sleep) DC 14
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 17.12.2014, 10:56:02
Aenor sah die Verwirrung in den Augen des Menschen und dieser würde nun sicher auch Aenors Verwirrung sehen, denn er verstand kaum, was der Mensch ihm sagen wollte. Er war sich nicht sicher, welche der Worte des Menschen er nicht verstand, weil er dessen Legenden oder Geschichte nicht kannte und welche er aufgrund der fremdartigen Aussprache nicht erkannte. Aber ihm war klar, dass dieser Mensch das Wesen mit einer Waffe angreifen wollte, die es einschläfern sollte. Er hoffte, dass der Dorn keinen Dolch oder etwas ähnliches beschrieb, denn dann ,müsste der Mann sich mit so einer Waffe an das Wesen heran gehen. Vielleicht war es ja ein Pfeil oder etwas ähnliches.
Aenor versuchte in dieser Situation so viel Unsicherheiten wie möglich auszublenden und konzentrierte sich auf die Flucht. Wo er war bzw. warum es hier so seltsam aussah würden ihm die beiden Menschen hoffentlich erklären können, wenn sie erst die Gelegenheit zu einem Gespräch in Sicherheit und Ruhe finden würden.  Er wartete also ab, bereit seine Magie einzusetzen, falls es dem Mann nicht gelang, mit seiner Waffe das Wesen in Schlaf zu versetzen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 18.12.2014, 19:19:23
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Rissig erklang die Stimme des Skalden und seine beiden Begleiter erkannten verwundert, wie sich der durchsichtige Dorn über der Kreatur bildete und auf sie herabsank. Das Wesen zuckte , begann seinen Kopf hin und her zu schütteln. Was immer Hogni beabsichtigt hatte, es schien seine Wirkung nicht erreicht zu haben - wieder brüllte die Kreatur und richtete sich sogar kurz auf den Hinterbeinen auf, um wieder krachend auf den forderen Pfoten zu landen.[1]

Da trat Aenor nach vorne und formte mit seinen Händen einen kleinen Fächer, der von ihm weg hin zu dem Wesen zeigte. Plötzlich stoben transparente, buntfarbene Lichtstrahlen aus seinen Handflächen und tauchten die Kreatur in einen strahenden, regenbogenartigen Schimmer. Die beiden Nordmänner mussten die Augen zusammenkneifen, so hell waren die Strahlen - ohne Zweifel, war das Licht für das Wesen sehr unangenehm.

Und so drehte es sich zur Seite und gab einen Schrei von sich - doch im Gegensatz zum Gebrüll davor, klang dies weniger nach Einschüchterung, sondern eher nach Wimmern. Immer wieder schüttelte es den Kopf, warf ihn sogar hin und her. Es schien, als hätte der Zauber des Lichtalfen, wie ihn Hogni genannt hatte, das Wesen geblendet, denn es schien die drei Männer nicht länger zu fokussieren.[2]
 1. Erfolgreicher Rettungswurf, keine Wirkung
 2. 2 Runden Blinded und Stunned; danach 1 Runde Stunned
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 19.12.2014, 01:16:33
Ein bisschen enttäuscht war Hogni schon darüber, dass sein eigener Zauber nicht den gewünschten Erfolg gehabt hatte aber jetzt war nicht die Zeit für falschen Stolz. So schluckte der Skalde seine Enttäuschung herunter und wandte sich an den Lichtalfen und Varish. "Wir sollten und jetzt beeilen und Jjaihk. Schnell, solange das Monster uns nicht Ihjhojh kann!" Damit wandte sich Hogni dem einzigen Fluchtweg zu und rannte darauf los. Das gewohnte Gewicht der Axt in seiner Hand gab ihm Sicherheit aber trotzdem fing er an, seinen Schild zu lösen und an seinem Arm zu befestigen - falls noch mehr Probleme auftauchen sollten, wollte er gerüstet und bereit sein.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 19.12.2014, 10:45:11
Aenor nickte de Mensch zu. "Ja, ich weiß auch nicht gtjghz, wie lange das Tier dgtrfsa sein wird."
Dann lief er los, so schnell er konnte. Er lief einen weiten Bogen um das Ungetüm, zum einen, da er nicht wusste, wie lange der Zauber anhalten würde und zum anderen um nicht zufällig  niedergetrampelt zu werden.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 02.01.2015, 11:31:21
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Und so liefen die drei Männer an dem Wesen vorbei richtung des einzigen Ausgangs, den das Rund der Klippen ihnen bot. Immer noch schlug die Kreatur mit dem Schweif gen Boden und brüllte auf, doch sie schien geblendet und benommen von dem Zauber Aenors - weder bemerkte sie die drei Läufer um sich herum, noch verfolgte sie diese.

Krawl hatte sich in die Luft geschwungen und folgte seinem Meister. Als die Recken den Durchgang durch die Klippen erreichten, ließ sich der Adler etwas absinken und flog ein halbes Dutzend Fuß über ihren Köpfen durch den Durchgang. Hogni, Varish und Aenor dagegen rannten, so schnell sie ihre Füße trugen. Sie wichen dabei Geröll und aus dem Boden ragenden, versteinerten Wurzeln aus - sprangen über größere Gesteinsbrocken und Unebenheiten hinweg.

Dann war der Rand des Durchgangs erreicht. Als erster lief Hogni durch diesen - ihm auf den Fuß folgten Aenor und Varish. Der Skalde schritt aus der Enge der Felsen und vor ihm öffnete sich eine weite Ebene. Immer noch schnaufend vom Laufen, erkannte er Berge und Wälder in der Ferne, und die schimmernden Turmspitzen einer Stadt - doch bevor er die Bilder einordnen konnte, riss ihn ein Schrei aus der Betrachtung. Anscheinend hatte das Laufen die drei so ermüdet, dass sie beim herausstürmen nicht auf die Bilder in ihrer unmittelbaren Nähe geachtet hatten.

Ein kleiner Bach entsprang aus der Felswand, aus der sie gerade selbst herausgestürmt waren - keine dreißig Fuß von Ihnen entfernt. An ihrer Quelle waren drei Gestalten. Eine stand, eine kniete neben einer dritten, die nah am Wasser lag. Sie sahen menschenähnlich gebaut aus, doch anstatt ihre Haut war grau, die Gliedmaßen lang und die Gesichter so fremdartig, wie man sich diese nur vorstellen konnte. Schwarze Westen und Rüstungen mit silbernen Verzierungen bedeckten ihre Körper und ließen Arme und Untebeine frei.[1]

Der Stehende und der Knieende hatten die Gesichter zu den Neuankömmlingen gedreht und schauten diese an. Anschenend war es der Stehende gewesen, der geschrien hatte. Nun wiederholte er seinen fremdartigen ruf: "Hàseke!"

Was immer es auch bedeuten sollte, er verlieh seinen Worten Nachdruck mit einem gespannten Langbogen, der auf Hogni gerichtet war. Die Spitze des langen Pfeils schimmerte im Licht der beiden Sonnen über Ihnen.
 1. Für eine genauere Beschreibung, reicht dieser erste Eindruck noch nicht - weiteres folgt in den nächsten Posts, wenn die SCs Zeit hatten, sich die Wesen anzusehen. Ein Bild habe ich dennoch im Upload-Thread als Hilfestellung hochgeladen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 04.01.2015, 11:02:11
Aenor rannte so schnell er konnte, doch er merkte bald, dass die beiden anderen bessere Läufer waren. Seine Beine schmerzten, seine Lunge brannte und der Schweiß lief ihm in Strömen herunter. Die Situation erinnerte ihn an die Stunden des Waffentrainings, auch dort hatte sich schnell gezeigt, dass es ihm an Kraft und Ausdauer fehlte. Allerdings waren die Anstrengungen der Kampfstunden an die Leistungsfähigkeit der Schüler angepasst worden, hier dagegen ging es ums Überleben. Er konnte nicht einfach anhalten, also lief er weiter, so schnell er konnte.

Als sie dann endlich den Durchgang erreicht und durchschritten hatten, musste Aenor sich setzen. Er würdigte die Umgebung kaum eines Blickes, waren seine Augen doch vom Schweiß getrübt und brannten und überall in seinem Körper spürte er die Schmerzen der ungewohnten Überanstrengung. Er lehnte sich an die Felswand und konzentrierte sich auf seinen Atem.

Doch kurz darauf wurde er erneut gestört, er hörte den seltsamen ruf, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und schaute die fremdartigen Wesen an. Nun konnte er nicht weiter ignorieren, dass alles auf dieser Welt einfach nicht richtig war. Seine seltsamen Begleiter, die Farbe der Pflanzen und nun doch die weit seltsameren Wesen dort. Doch wieder blieb keine Zeit, sich all das in Ruhe zu betrachten und darüber nachzudenken, denn erneut wurden sie bedroht. Als er den Bogen in der Hand des Wesens sah, rappelte sich Aenor wieder auf und rief seinen Begleitern zu "Achtung, dort.". Dann hob die Hände als Zeichen, dass er keine Waffe trug und ging einen Schritt zur Seite, um etwas Abstand zu den anderen beiden herzustellen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 08.01.2015, 15:24:04
So schnell ihn seine Beine trugen, rannte Hogni in einem großen Bogen um die wütende Kreatur herum und auf den Ausgang der Klippen zu. Zum Glück schien der Lichtalf das Zaubern ebenso gut zu beherrschen, wie er selbst - vielleicht sogar besser? - und so schafften sie es tatsächlich, auf die Ebene herauszutreten. Hier waren sie vermutlich in Sicherheit, denn dieses Monster würde Probleme damit haben, ihnen zu folgen, also entschied sich Hogni dazu, erst einmal durchzuatmen und dabei die Landschaft vor sich zu betrachten. Zumindest schien hier nicht alles völlig fremd zu sein aber bevor er sich weiter mit den neuen Eindrücken beschäftigen konnte, riss ihn der Ruf eines Fremden aus seinen Gedanken.

Drei menschliche Gestalten waren auf die Gruppe aufmerksam geworden und eine bedrohte ihn sogar. Der Skalde konnte nicht anders als seine Erfahrungen und Erinnerungen zu durchsuchen aber so sehr er sich auch anstrengte: Weder die graue Haut, noch die langen Gliedmaßen oder die schwarzen Westen und Rüstungen ließen auf irgendein ihm bekanntes Volk schließen. Das konnte bedeuten, dass sie sich auf einer völlig fremden Welt befanden... nur wo waren sie? Und Warum?
Doch die Bearbeitung dieser Fragen musste warten. Die glänzende Pfeilspitze zeigte ihm ganz deutlich, dass er handeln musste und zwar sofort. Zumindest waren die drei Gestalten nicht direkt zum Angriff über gegangen und das musste bedeuten, dass sie nicht direkt feindlich gesinnt waren, sondern sich nur verteidigten. Vielleicht verteidigten sie nur die Gestalt, die am Wasser lag und womöglich verletzt war?

Vorsichtig und betont langsam legte Hogni seine Axt und den Schild vor sich auf den Boden und hob wie auch Aenor zuvor die Hände, zum Zeichen, dass er unbewaffnet und keine Gefahr war - was natürlich nicht ganz stimmte, denn er hatte noch immer den ein oder anderen Trick auf Lager. Selbst ohne Waffe war er eine Gefahr - dank der Unterstützung, die ihm seine Götter zukommen ließen. Während Hogni auf jegliche Regung der Fremden achtete, näherte er sich ihnen langsam mit gehobenen Händen. Er wollte einen genaueren Blick auf sie und vor allem das am Boden liegende Wesen werfen. Er bezweifelte zwar, dass sie ihn verstanden aber trotzdem versuchte er mit den Fremden zu reden. "Wir wollen euch nichts tun und sind keine Ghdihg. Wir sind Fremde hier. Wir sind Jhijha." sprach Hogni betont langsam und deutlich. Sollte der Fremde Anstalten machen zu schießen, würde er wieder zurückweichen und weitere Reaktionen abwarten.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 09.01.2015, 20:12:49
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Varish die Neuankömmlinge sah, ging seine Han reflexartig zum Bogen an seinem Rücken, doch bevor er diesen vn der Schulter nehmen konnte, hörte er bereits die Worte seines Onkels, der die Gestalten vor ihnen beruhigen wollte, und hielt in seiner Bewegung an.

Einige Augenblicke verstrichen in Stille und Erwartung, gestört nur von einem Ruf Krawls, der sich über den Köpfen von Freund und Fremdling im Kreisflug befand und auf Anweisungen wartete. Augenblicke, lang genug, dass sich die beiden Nordländer und der Lichtalf, wie sie ihren Begleiter getauft hatten, ein besseres Bild von den Gestalten an der Quelle machen konnten.

Es waren fremdartige Wesen. Wesen solcher Art, wie sie sie noch nie zuvor erblickt hatten. Gesichter in einem Gemisch aus Grau und Blau schauten auf sie, die Oberfläche nicht mit einer Haut oder mit Pelz überzogen, wie die Männer es kannten, sondern mit einer Art weichem, dicken Leder, dass oft poliert und behandelt worden war - dies war der Eindruck, der sich aufdrängte. Sie schienen in Schichten aufgetragen und waren langgezogen - mit spitzem Ende unten - das Kinn? - und oben. Sie waren haarlos und ohne erkennbaren Mund oder ein Nasenbein. Dafür hatten Sie die durchdringendsten Augen, die Hogni, Varish oder Aenor je erblickt hatten: kein Weiß, keine erkennbaren Pupillen, sondern ein helles, blaues Licht, dass aus ihnen heraus zu leuchten schien, ähnlich wie das Leuchten des Kristalls, an dessen Fuß sie in dem nun eingestürtzten Gebäude aufgewacht waren.[1]

Die Köpfe krönten langgewachsene Körper - nahezu zwei Meter groß, geschätzt an der stehenden Gestalt. Die Haut war auch hier in dem gleichen graublauem Ton und sah ebenso wie weiches Leder aus. Die Beine waren lang, die Obenbeine muskulös, während die Unterbeine dünner wurden. Ähnlich verhielt es sich auch mit den Armen und dem Oberkörper selbst. Während erstere in den Oberarmen dicker waren und in langen, dünneren Unterarmen endeten mit langfingringen Händen, verfügten zumindest die beiden Gestalten, die nicht lagen, über breite Schultern, eine im Vergleich zu einem Menschen mächtige Nackenmuskulatur und wallende Brustmuskeln. Doch die Taillie fiel - zumindest bei dem stehenden Schützen, bei dem sie sichtbar war - unnatürlich dünn aus, ähnlich einer Frau, obwohl die Männer sie als männlich einstuften.

Die Beine steckten in schwarzen Sandalen. Ein schwarzer Wappenrock, besetzt mit bläulich reflektierendem Metall, schützte Hüften und Oberbeine und eine schwarze, ärmellose Weste mit ebensolchen Verstärkungen und silbernen Streifen, die halbkreisförmig jeweils zu dritt auf jeder Seite über die Schultern liefen und sich vorne auf der Brust und wohl hinten zwischen den Schulterblättern in einem nicht erkennbaren Symbol trafen. Dunkle Umhänge hingen ebenfalls an den Westen und boten wohl Schutz vor ungemütichem Wetter und Blick.
Die unterarme steckten in dicken, schwarzen Schützern, die vom Handgelenk bis zum Ellenbogen liefen, also über fast zei Fuß. An den Ellenbogen blitzte sowohl bei dem stehenden, als auch bei dem Knieenden etwas auf - als würden Messerklingen - ungefähr einen halben Fuß lang, aus den Armschützern heraus nach hinten ragen.

Das alles konnten die Männer erkennen, als einige wenige, stille Sekunden vergingen. Dann stand der Knieende auf und trat neben seinen Kameraden. Sein linker Arm ging nach oben und einen Augenblick lang dachten Hogni, Varish und Aenor, dass die Gestalt eine Waffe zog, doch stattdessen wanderte eine leere Hand nach oben und legte sich auf den Unterarm des Kameraden, der den Pfeil im gespannten Bogen führte.

Eine tiefe, brummende Stimme war zu vernehmen, doch sie war nicht laut, wohl an den Kameraden und nicht an die drei Fremden gerichtet: "Csendes, Sulingor. Ezek a lények nem innen." Mit diesen - leider unverständlichen Worten - dürckte er den Arm des Schützen hinunter. Langsam ging der Halbkreis des Bogens samt der Pfeilsspitze herunter.

Dann sprach der Mann lauter zu den Fremden: "Keresünk nincs vita, Dehir." Er machte einen Schritt auf die Gefährten zu. "Ért engem?"
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Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Varish am 13.01.2015, 08:36:19
Aufs laufen Verstand er sich und auch wenn er nicht gerne ein feindlich gesinntes Geschöpf im Rücken hatte, das ihm nachsetzen konnte, wollte er das Wesen das vor ihm schlief auch nicht einfach umbringen. Dafür wusste er zu wenig über den Grund und das Wesen selbst.

Also rannte er neben Hogni durch die Verengung hindurch und folgte seinem Onkel, dabei lenkte er Krawl immer wieder mit kurzen lauten Pfiffen in die entsprechende Richtung.

Als er die drei seltsamen Wesen sah, wollte er schon zu seinem Bogen greifen, doch als sein Onkel einige Schritte auf die Wesen zuging, besann er sich eines besseren. Mit einem kurzen Pfiff rief er Krawl zu sich auf den Falknerhandschuh und strich ihm beinahe sanft über das Gefieder. Er Verstand die fremden hier sowieso nicht. Und die Natur und Tiere ebenfalls nicht. Sollten sich die Gelehrten damit herumschlagen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 13.01.2015, 10:34:06
Aenor schaute mit Staunen auf die Wesen. Als klar wurde, dass keine direkte Gefahr für einen Angriff bestand, begann er sich intensiv umzuschauen. Zuerst betrachtete er die Wesen, dann ihre Kleidung und das Symbol. Anschließend die Umgebung, die Pflanzen, den Boden und die Gestirne.

Er hatte sich immer für die verschiedenen Welten, die rund um seine Welt lagen, interessiert und darüber viel gelesen und gelernt, allerdings hatte er niemals von einer Welt wie dieser gehört, geschweige denn von diesen Wesen. Gleichzeitig ärgerte er sich. Zwar hatte er mit viel Fleiß verschiedene Sprachen erlernt, allerdings hatte er sich wenig für Zaubersprüche interessierte, die fremde Sprachen verständlich machen können. Dies rächte sich nun. Und so wusste er nicht, was die Wesen zu ihnen sprachen, allerdings war er ziemlich sicher, dass es nicht aggressiv war.

Er überlegte, was die Wesen dort wohl getan hatten, als er und seine Begleiter aufgetaucht waren. Einer lag am Boden, allerdings hatten dessen Worte scheinbar Bedeutung für die anderen. War er gefallen, trainierten die Wesen den Kampf oder hatte das liegende Wesen eine Pause gemacht und sich ausgeruht?[1]

Aenor hielt sich zurück, der Mensch konnte kluge und ruhige Worte sprechen und es war sicher besser, wenn nur einer für die Gruppe sprach. Also beobachtete er weiter.
 1. Perception: 18
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 15.01.2015, 15:45:17
Während Hogni darüber nachdachte, was er wohl am besten tun oder sagen sollte - da sich sowohl Aenor der Lichtalf, als auch sein Enkel auf ihn zu verlassen schienen - betrachtete er die Wesen genauer. Hatte er Anfangs noch gedacht, dass es sich bei dieser Welt um Álfheimr (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%81lfheimr), die Welt der Lichtalfen handelte, so war er sich jetzt sicher, dass es sich weder um diese Welt, noch um eine der anderen ihm bekannten handelte.
Die Wesen hatte keinerlei Ähnlichkeiten mit denen, die ihm in den Sinn kamen. Sie erinnerten an keine der Bewohner Midgards (http://de.wikipedia.org/wiki/Midgard), Asgards (http://de.wikipedia.org/wiki/Asgard_(Mythologie)) oder Utgards (http://de.wikipedia.org/wiki/Utgard). Es war also eine völlig fremde Welt auf der sie gelandet waren. Der Grund dafür war dem Skalden noch verborgen aber es war sehr wahrscheinlich, dass diese Wesen hier lebten und deshalb vielleicht sogar wissen konnten, warum die drei hier gelandet waren. Vermutlich konnten sie ihnen sogar helfen, von hier wieder zu verschwinden und nach Hause zu finden.

Zumindest schienen die Fremden - oder besser Eingeborenen? - momentan keine Gefahr zu sein. Sie konnten sich sicherlich, wie der Bogen und die Klingen bewiesen, verteidigen aber sie senkten die Waffen und wollten diese Begegnung friedlich lösen. Darauf lies sich doch aufbauen. Leider half das nicht dabei, sie zu verstehen und so blieb Hogni nichts anderes übrig, als weiter in seiner Sprache mit ihnen zu sprechen.
"Ich kann euch leider nicht verstehen aber wir werden euch nichts tun." Er überlegte, was er sonst noch sagen konnte. "Ist euer Jilghgi verletzt?" der Skalde zeigte auf den am Boden liegenden Fremden. "Vielleicht können wir helfen." Vorsichtig näherte er sich weiter den Fremden. Wenn der am Boden liegende wirklich verletzt war und er ihm half, dann würde das ein Zeichen des Friedens sein und zumindest beweisen, dass von ihnen keine Gefahr ausging.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 15.01.2015, 19:41:54
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Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Hogni einige Schritte auf die Dreiergruppe zuging, machte der Schütze anstalten, seinen Bogen wieder zu heben, doch der anfangs Knieende, der seinen Pfeil bereits einmal gesenkt hatte, legte wieder seine Hand auf dessen Oberarm und verhinderte dies. "Csak várj, Suligor. Ők nem értenek meg minket. De nem úgy tűnik, hogy ellenségesek", sagte er zu diesem.

Der andere schüttelte daraufhin den Kopf. "Ezek a démonok", sagte er, und Hogni überlegte, was wohl das Wort démonok bedeuten sollte, klang es doch wie Dämon in seiner eigenen Sprache. Aber vielleicht - oder hoffentlich - war dies nur ein Zufall.

Doch der Schütze fügte sich - wie es wohl den Anschein machte - seinem Anführer und ließ die Waffe unten. Der Letztere dagegen wandte seinen Blick wieder zu Hogni. Er schlug sich die Rechte auf die Brust und sprach "Venegor". Dann deutete er mit seiner Linken auf den Schützen. "Suligor." Danach zeigte seine Linke auf die Gestalt am Boden, die wohl ohne Bewusstsein war, denn sie hielt die Augen geschlossen und reagierte nicht. "Navaras."

Dann trat der Sprechen noch einen weiteren Schritt vor und deutete mit den offenen Handflächen beider Hände auf Hogni und seine Begleiter, in Erwartung einer Antwort.

Derweil versuchte Aenor, sich ein detaillierteres Bild von seiner Umgebung zu machen. Er erkannte, dass rechtc vom Eingang - wenn man die Schatten der größeren der beiden Sonnen als Anhaltspunkt nahm, wohl im Süden - sich ein kleines Wäldchen erstreckte. Im Norden und Nordosten dagegen erhob sich eine Bergkette und an ihrem Fuß blitzten die steinernen Mauern und Türme einer Stadt auf. Dazwischen lag eine karge Ebene, die jedoch dem dichter werdenden Blau nach zu urteilen, weiter gen Osten und Norden immer grüner, oder hier wohl blauer wurde. Auch im Osten erkannte er einige Wädchen und Hügel, die den Blick über die Ebene schwierig gestalteten. Weit im Südosten - wohl zwei Tagesreisen entfernt war wieder ein Gebirgszug zu sehen und ein Wald an seinem Fuße. Zwischen ihnen und diesen Punkten mochten einige Dörfer liegen, oder auch nichts - das ließ sich von hier aus nicht ausmachen.

Richtig überrascht war Aenor jedoch davon, was er über seinem Kopf sah - nicht nur die beiden Sonnen waren immer noch verwirrend, sondern auch die fliegenden Steine, oder Berge - oder Inseln? - die scheinbar regungslos am Himmel hingen. Er konnte nicht sagen, wie weit entfernt diese waren, oder wie groß, doch es schien, als hätte jemand unförmige, pyramidenartige Steine genommen, diese mit der Spitze nach unten gedreht und an einer unsichtbaren Schnur an den Himmel gehängt. Sie waren in allen Richtungen auszumachen. Aenor erkannte wohl knapp ein Dutzend. Manche waren größer oder näher, andere weiter, oder kleiner - er konnte nicht ausmachen, was eher zutraf. Die größten Objekte ließen sich mit der Fläche einer Hand am Himmel vom eigenen Blick verbergen. Die kleinsten nur mit dem Daumen.

Der Elf schloss die Augen, um wieder zur Besinnung zu kommen und richtete den Blick auf die Fremden. Er konzentrierte sich auf das Symbol auf der Brustmitte der beiden Gestalten und versuchte es zu erkennen. Die Form sagte ihm auf Anhieb nichts - sie war fremdartig. Doch er erkannte, dass es ein Buchstabe, oder zumindest ein Zeichen sein musste.

Ա

Aber was mochte es bedeuten?
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 17.01.2015, 15:12:00
Als die fremden Wesen scheinbar ihre Namen nannten, kehrten Aenors Gedanken wieder ins hier und jetzt zurück. Er zeigte auf sich und sagte "Aenor", den Namen seiner Familie nannte er sicht, er war schon für die anderen Völker in seiner Welt oft nicht einfach auszusprechen, dann überlegte er, ob er die anderen ebenfalls benennen sollte, entschied sich aber dagegen. Er wollte die Namen nicht falsch aussprechen und außerdem war es ihm lieber, wenn dieser Hockny weiter der Ansprechpartner in ihrer Begegnung blieb. Er raunte ihm zu "Nennst du ihm eure Namen?"

Dann wanderte sein Blick wieder zu der Stadt. Wie weit entfernt mochte sie ungefähr sein?
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 21.01.2015, 15:40:29
Über die Frage des Lichtalfen musste Hogni nicht lange nachdenken. Natürlich würde er sich und auch seinen Enkel vorstellen - Aenor selbst hatte das ja bereits getan. Es gehörte schließlich zum guten Ton dazu und sie waren hier die Fremden und mussten sich benehmen. Hogni hatte in den letzten Jahren - nachdem er in den Dienst seines Jarls getreten war - die Erfahrung gesammelt, dass man Konflikte besser diplomatisch löste und sich benehmen sollte. Vor allem als Gast, auch wenn sie alle nicht freiwillig hier waren.
So legte der Skalde eine Hand auf seine Brust und stellte sich vor. "Hogni." Daraufhin zeigte er auf seinen Enkel und sogar auf den Adler. "Varish. Krawl." Schließlich näherte er sich vorsichtig den Eingeborenen, wobei er seinen Rucksack vor sich auf den Boden legte und unter Aufsicht aller Anwesenden darin herumwühlte. Ein kleines Fläschchen, mit roter Flüssigkeit gefüllt, hielt der Skalde in seinen Händen, als er fertig war und wieder aufsah.
Den Bogenschützen, der sie vielleicht für Dämonen aber für mindestens gefährlich hielt, ignorierte er für den Moment. Er schien dem Anführer Namens Venegor zu vertrauen und deshalb wandte sich Hogni direkt an ihn. Er zeigte auf den vermutlich Verletzten und dann auf die Flasche. Den noch verschlossenen Heiltrank führte er an seinen Mund, schloss die Augen, schluckte und öffnete sie schließlich wieder.
Währenddessen versuchte er zu erkennen, ob der Bewusstlose - Navaras wurde er genannt - tatsächlich verletzt war und Blut verlor bzw. Wunden zu erkennen waren. Wenn es sich nämlich um einen Zustand handelte, der nicht durch den Heiltrank behoben werden konnte, wäre diese ganze Sache umsonst gewesen. So wartete Hogni darauf, dass er Navaras den Heiltrank einflößen durfte oder nicht.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 25.01.2015, 18:22:33
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Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Aenor seinen Namen nannte, entspannte sich auch der Bogenschütze ein wenig. So banal es auch klingen mochte, doch die Nennung des eigenen Namens schien überall - selbst in dieser fremden Welt und auf diese fremden Wesen - eine beruhigende Wirkung zu haben.

In diesem Augenblick richtete der Elf seine Aufmerksamkeit wieder auf die Stadt in der Ferne. So weit er es erkennen konnte, war diese am Fuße der Berge gebaut und mit einer Wehrmauer umgeben. Hohe Turmspitzen erhoben sich dahinter - anscheinend aus hellem Stein gebaut. Es musste eine recht imposante Stadt sein. Aenor schätzte die Entfernung bis zu ihr auf ungefähr zwei volle Tagesreisen zu Fuß.

Bei Hognis Worten nickte derjenige, der sich Venegor nannte. Als der Skalde dann in seinen Sachen zu wühlen begann, flüsterte der Bogenschütze seinem Anführer wieder etwas zu, doch dieser nickte nur und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, zu schweigen.

Endlich hatte Hogni den gesuchten Heiltrank gefunden und beförderte ihn aus der Tasche. Beim nähertreten beobachteten ihn die beiden stehenden Männer genau. Der Blick des Nordmanns galt allerdings eher dem Liegenden. Und dieser schien ernsthaft verletzt. Auf Höhe des Bauchs sah der Skalde zwei tiefe Schnittwunden - so als wären sie mit Schwertklingen zugefügt worden. Der Brustkorb hob und senkte sich unter Anstrengung die Augen waren geschlossen.

Hogni trat näher und legte den Heiltrank demonstrativ zunächst an die eigenen Lippen. Venegor hob daraufhin die Handflächen in iner Geste, die wohl Abwarten suggerierte. Er deutete auf den Trank in den Händen des Skalden und dann auf Hogni selbst. "Az első, akkor", sagte er und imitierte die Bewegung, als würde er einen Schluck aus der Flasche nehmen. Dann deutete er auf den Verletzten auf dem Boden neben sich und fügte hinzu: "Csak ekkor vette."

Hogni konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber es sah so aus, als würde die Gestalt ihn auffordern, zunächst selbst zu kosten, bevor sie ihm erlauben würde, den Trank einem der eigenen Männer einzuflößen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 30.01.2015, 18:18:26
Schon als Hogni sich dem Verletzten langsam näherte, kamen ihm erste Zweifel, ob der eine Heiltrank wirklich reichen würde. Die Verletzungen waren tief und er konnte nicht sagen, wie lange der Mann hier schon lag und wie viel Blut er bereits verloren hatte. Er musste einfach hoffen, dass der Heiltrank genügte - ansonsten musste er dem Mann auch seinen Zweiten einflößen. Wenn er das denn durfte. Wie der Wanenkrieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Wanenkrieg)[1] bewies, bedurfte es immer einer Handlung, um Frieden zu schaffen. Hier würden sie keine Geiseln austauschen aber um das Vertrauen zu erlangen, würde er einen der ihren heilen.
Das man ihnen nicht traute, nahm Hogni den Eingeborenen dieser Welt nicht übel. Er hätte vermutlich genauso gehandelt. So entkorkte er vorsichtig und unter Beobachtung der beiden Fremden den Heiltrank und trank einen kleinen Schluck, um die Wirkung des Heiltranks nicht abzuschwächen. Schließlich wartete er das Zeichen - ein Nicken würde ihm schon reichen - ab und würde dann dem Verletzten vorsichtig den Heiltrank einflößen.
 1. Asen und Wanen tauschten als Zeichen des Friedens Geiseln aus und vermischten sich dadurch. Der Krieg war beigelegt.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 02.02.2015, 16:33:52
Aenor wartete gespannt, was nun passieren würde, während Hogni sich den Wesen näherte. Hognis Idee war klug gewesen, wenn sie funktionierte. Dennoch bemerkte Aenor eine wachsende innere Anspannung und im Geist ging er seine Zauber durch, für den Fall, dass die Wesen doch plötzlich feindselig werden würden.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 08.02.2015, 12:56:28
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Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Hogni den Trank vorsichtig an die eigenen Lippen hob und einen Schluck nahm, nickte ihm der Fremde, der sich als Venegor vorgestellt hatte, zu und trat einen Schritt zur Seite. Damit ermöglichte er dem Skalden, sich seinem Verletzten Kameraden zu nähern, der auf dem Boden neben dem Bach lag. Der Schütze sagte nichts, behielt jedoch auch den Bogen unten und entspannte die Sehne; es schien, als hätte Hognis Geste das Vertrauen der Fremden geweckt.

Der Skalde trat näher und kniete sich vor dem Verletzten hin. Aus dieser nächsten Nähe konnte er sich den sonderbaren Fremden genauer ansehen. Kleine Nasenlöcher verbargen sich im Gesicht, waren jedoch unter einem der mittigen Auswüchse, die die Fremden an der Stelle der Nase hatten, nahezu unsichtbar verborgen. Und der lippenlose Mund war ebenfalls kaum zu erkennen, so lange er geschlossen war. Die Haut - wenn man sie so nennen mochte - war eine Mischung aus grau, blau und grün, und obwohl sie sich ledrig anfühlte, hatte man den Eindruck, als wäre sie zugleich auch leicht schuppiger Natur. Kein Zweifel - diese Wesen waren das Fremdartigste unter den Humanoiden, was dem Norweger je begegnet war.

Zumindest seine Wunden machten einen vertrauten Eindruck. Nachdem er so viele Schlachten miterlebt hatte, konnte Hogni klar die Schnitte einer Klinge an einem Körper erkennen, auch wenn dieser Körper nicht menschlich war. Knapp oberhalb der rechten Hüfte des Fremden verlief ein langer und tiefer Schnitt, aus dem dunkles, nahezu schwarzes Blut quoll. Seine Kameraden hatten wohl versucht, ihn zu verbinden, doch der schwarze Verband - ein Stück Stoff, herausgerissen aus der Uniform - war verkrustet und lose, unfähig, weitere Flüssigkeit aufzunehmen. Und als wäre das nicht genug, erkannte der Skalde noch eine tiefe Wunde auf der linken, oberen Bauchseite - knapp unterhalb der Stelle, wo bei den Menschen das Herz lag. Hier hatte wohl jemand zugestoßen und die Klinge tief hineingetrieben. Immer mehr schwarzes Blut quoll auch aus dieser Wunde. Auch ohne genaueres über die Anatomie dieser Wesen zu wissen, war Hogni klar, dass der Fremde vor ihm einen aussichtslosen Kampf kämpfte, wenn er keine Hilfe erhielt.

Hogni fand den Mund des Verletzten, schob seine Linke unter dessen Kopf und hob ihn leicht an. Dann flößte er dem Bewusstlosen langsam die dunkelrote Flüssigkeit aus der Phiole ein. Für einen Augenblick tat sich nichts - die beiden Stehenden schauten angespannt und stumm auf sie hinab. Doch dann erkannte Hogni erleichtert, das vertraute, rötliche Leuchten, dass um die Wunden des Mannes erschien.

Der Schütze, den man ihnen als Suligor vorgestellt hatte, machte erstaunt einen Schritt zurück. "Amikor a sárkány! Mi ez?", rief er aus. Doch Venegor, wie er sich nannte, bleib zwar erstaunt, doch ruhig stehen. "Mágia, Suligor. Ez az magia. Ezek a dehir nahuri", sagte er.

Derweil nahm das Leuchten weiter zu und Hogni erkannte, wie sich die Wunden des Mannes zu schließen begannen. Der Blutfluss war unterbrochen und die lange Schnittwunde begann zu trocknen. Auch die tiefe Wunde auf dem Bauch zog sich zusammen. Es dauerte einige Augenblicke, dann begann die Kraft des Heiltranks nachzulassen und das Leuchten verblasste und verschwand. Als es entschwunden war, erkannte der Skalde helles, weißes Fleisch an der Stelle, an der sich der lange Schnitt befunden hatte. Nur noch ein dünner Strich in der Mitte des dickeren, hellen Streifens deutete an, dass die Wunde noch nicht völlig geschlossen war. Und auch die tiefe Wunde hatte sich stark zusammengezogen und die Blutung war deutlich zurückgegangen, wenn sie auch nicht völlig gestoppt war. Keine Frage, mit der Wirkung des Tranks waren die gröbsten Verletzungen beseitigt.

Dies sah wohl auch Venegor so - der Fremde kniete sich neben Hogni und sah sich seinen Kameraden an. Langsam kam dieser zu sich und murmelte einige Worte, auf die Venegor knapp antwortete. Dann schaute er zu Hogni hinüber. Als er sicher war, dass der Skalde ihn ansah, legte er sich eine Hand auf die Brust und führte dann die offene Handfläche in dessen Richtung. Dabei sprach er ein Wort aus: "Köszönöm."

Plötzlich fiel Hognis Blick auf das linke Bein des Verletzten. Er erkannte knapp oberhalb des Knöchels zwei helle Punkte nebeneinander - als hätte es dort zwei kleine Stichwunden gegeben, die der Heintrank wohl auch geheilt hatte. Als Venegor seinen Blick bemerkte, ballte er eine Hand zur Faust.

Dann geschah etwas. Aenor und Varish, die unweit standen, und die Szene aufmerksam beobachteten, hörten, wie der knieende Fremde, der sich Venegor genannt hatte, etwas in seiner Sprache sagte, während er auf das Bein und die Stelle mit den Stichwunden deutete. Es hörte sich an wie: "A Fekete Vipera."

Doch es war nicht das, was der Skalde hörte. Während der Fremde zu ihm sprach, überkam Hogni plötzlich eine Nachwehe der Vision, die er erlebt hatte, bevor er in der Kapelle aufgewacht war.

Der riesige Kopf eines silberblauen Drachen starrte ihn an, während rigsherum Nebel war. Die Augen des Drachen leuchteten in grellem Weiß und Hogni hatte das Gefühl, als würde dieser Blick ihn messen und wiegen. Dann überkam ihn Dunkelheit.


Das Ganze hatte nur einen Augenblick gedauert - ein einziges Blinzeln - und war wieder vorbei. Hogni war wieder auf dem harten Boden, vor dem Verletzten, den man Navaras genannt hatte, und hörte ebenfalls die Worte Venegors. Nur vernahm er nicht die unverständlichen Worte einer fremden Sprache, sondern verstand das Gesagte: "Die Schwarzviper."

Während der Skalde diese Erkenntnis noch verarbeitete, hörte er, wie der Schütze, der immer noch neben ihnen stand, plötzlich den Pfeil fallen ließ, mit dem Finger zu Varish deutete und seinem Neffen etwas zuschrie: "Mivel - a Fekete Vipera! Vigyázat!"

Sowohl Aenor, als auch Hogni und Venegor folgten der Deutung und schauten zum jungen Nordmann. Auch Varish sah herunter, an seinem Bein entlang, als er die Worte hörte. Doch es war zu spät - der Waldläufer konnte nur noch erkennen, wie eine kleine, schwarze Schlange, ungefähr zwei Fuß von seinem Bein entfernt, sich spannte und sprang. Der Körper - einem Strich gleich - flog auf sein linkes Bein zu und die Zähne bohrten sich in das Fleisch, ungefähr auf Höhe der Wade.

Aenor hörte, wie sein neugewonnener Begleiter vor Schmerz aufschrie und zu Boden fiel. Ebenso vernahm es Hogni.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 08.02.2015, 17:34:16
Aenor lauschte den Worten der Fremden, während er aufmerksam ihre Reaktionen beobachtete. Er entspannte sich etwas als Hognis Trank seine heilende Wirkung zu entfalten schien. Und dann schnappte er das erste Wort auf dass er glaubte zuordnen zu können. "Magia", manche Begriffe schienen auf allen Welten ähnlich zu sein. Und er registrierte mit Freude, dass die Fremden in Gegenwart von Magie nicht in Panik ausbrachen.

Kurz darauf hörte er noch ein Wort, dass ihm bekannt vorkam, "Vipera". Gerade freute er sich noch darüber, die ersten Worte scheinbar erkannt zu haben, als doch die Ereignisse überstürzten. Er hörte den Warnruf des Fremden und drehte sich um, doch da war es schon zu spät. Die Schlange hatte den zweiten Menschen bereits angefallen und gebissen. Instinktiv riss Aenor seine Waffe vom Gürtel, auch wenn er wusste, dass er damit nicht gut umgehen konnte. Um den Mensch nicht unnötig zu verletzen, beschwor er seine Magie herauf und versuchte die Schlange von dessen Körper fort zu ziehen[1] und sie zu erschlagen, sobald dies möglich schien[2]. Dabei achtete er aber darauf, dass die Schlange ihn nicht beißen konnte, indem er den Zauber so lange wie möglich aufrecht erhielt, um die Schlange damit festzuhalten.
 1. Mage hand
 2. Angriff: 8
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 10.02.2015, 03:18:10
Zufrieden stellte Hogni fest, dass der Heiltrank seine Wirkung auch in dem fremden Körper des Eingeborenen dieser Welt, erfolgreich entfaltete. Er konnte schließlich nicht wissen, wie die Wesen auf die Magie seiner Welt reagierten aber der Versuch hatte sich gelohnt und der Mann würde seine schweren Wunden überleben. Da hatten die Eingeborenen aber wirklich Glück gehabt, dass Hogni mit den beiden anderen hier gelandet war. Oder handelte es sich um Schicksal und hatte eine der drei Nornen (http://de.wikipedia.org/wiki/Nornen) ihre Finger im Spiel gehabt? War ihm dieser Weg, den er seit der Ankunft auf dieser Welt betreten hatte, vielleicht von Anfang an vorbestimmt gewesen?
Hogni war nur bei einer Sache wirklich sicher. Das der Fremde ohne seine Hilfe nicht überlebt hätte. Er war froh, dass er hatte helfen können. Doch unweigerlich stellte er sich die Frage, was der Grund für diese Verletzung und dem damit verbundenen Kampf gewesen war? Eine Klinge hatte die schweren Verletzungen verursacht. Auf welcher Seite standen die Fremden? Wer waren ihre Gegner und auf welcher Seite befand sich Hogni und seine beiden Begleiter? Sollte er überhaupt auf einer Seite stehen?

Der Skalde warf seine Fragen beiseite, als der Verletzte langsam wieder zu Bewusstsein kam und Venegor seinen Blick suchte. "Köszönöm." Die damit verbundene Geste zeigte Hogni, dass es sich um eine Art des Dankes handeln musste. Mit einem Lächeln erwiderte er die Geste und drückte die Hand des Fremden. "Gern geschehen." antwortete er.
Dann überkam ihn eine Vision. Ein Drache schien ihn zu mustern aber es war nicht Nidhöggr. Dieser Drache sah anders aus und irgendwie wusste Hogni, dass nicht dem Volk der frei Fremden das Land gehörte, auf dem sie sich befanden, sondern Drachen wie dem aus seiner Vision.
Irritiert und für einen Moment desorientiert, schüttelte der Skalde seinen Kopf. Dann geschah etwas, was er nicht für möglich gehalten hatte. Er verstand sein Gegenüber. Oder sprach Venegor plötzlich seine Sprache? Lag zwischen der Vision und den Worten eine Verbindung? Hatte der Drache ihn vielleicht beobachtet und seine Handlung gegenüber den Fremden als gut befunden? War das kurze Verständnis, ein Geschenk, oder ein Zeichen gewesen?

"Die Schwarzviper..." murmelte der Skalde nachdenklich, als sein Neffe tatsächlich von eben diesem Wesen angegriffen wurde. "Verdammt!" rief er und zückte augenblicklich seine Axt. Nachdem der Lichtalf die Schlange von dem Körper Varishs weggeschafft hatte und nach ihr schlug, versuchte auch Hogni die Schlange zumindest zu verscheuchen[1], damit er sich anschließend um die Verletzung seines Neffen kümmern konnte.
 1. Angriff mit 8...
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 15.02.2015, 13:00:12
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als die Schwarzviper sich in Varishs Bein verbiss, sprang auch Venegor auf. Hogni erkannte, wie dieser seine Fäuste kurz ballte, als würde er einen Schalter am Handgelenk am Rande seiner ledernen Unterarmschützer betätigen. In diesem Augenblick sprangen zwei, knapp vier Fuß lange Klingen - ähnlich den Schneiden von Schwertern - aus den Schützern. Die Klingen waren unten an den Handgelenken befestigt und standen in einem Winkel von ungefähr 30 Grad von den Unterarmen des Fremden ab, wie lange Messer, die man mit der Klinge nach hinten hält.

Zusammen mit Hogni stürmte auch er nach vorne zu Varish. Derweil griff eine durchsichtig schimmernde, magische Hand nach der Schwarzviper - Aenors Zauber. Auch wenn der Magier das vorher nie versucht hatte, funktionierte diese Idee. orange schimmernden, durchsichtigen Finger, legten sich um den schwarzen Leib der Schlange und rissen sie vom Bein des Nordmanns. Kaum war dies geschehen, stürmten auch schon Aenor, Hogni und der Fremde herbei und versuchten, der Schwarzviper mit ihren Klingen den Garaus zu machen. Doch das flinke Wesen befreite sich aus der Umklammerung der Hand und begann, sich zwischen dem niedersausenden Stahl hindurchzuschlängeln. Eine nach der anderen landeten die Klingen auf dem harten Boden, ohne die Schlange zu treffen. dann fiel ein geflügelter Schatten auf den schwarzen Leib und einen Augenblick später bohrten sich Krawls messerscharfe Krallen in die schwarze Haut. Der Schnabel des Bergadlers schloss sich um den Hals der Viper und der Halswirbel brach mit einem Knacken. Dann schwang sich Krawl mit einem spitzen Schrei wieder in die Luft und hob den toten Körper der Schlage in die Höhe, nur um sie einige Dutzend Fuß entfernt aus ebensolcher Höhe wieder herabfallen zu lassen.

Derweil schrie Varish noch einmal auf. "Bei den Göttern! Onkel, tu etwas - es brennt, wie erhitztes Eisen!" Als Hogni und Aenor sich zu dem liegenden Nordmann umdrehten, sahen sie zwei scharlachrot leuchtende Einstichlöcher vom Biss der Viper. An den entzündeten Rändern der runden Wunden und dem bereits jetzt leicht angeschwollenem Fußgelenk war zu erkennen, das der Biss giftig gewesen sein muss. Auch Venegor beeilte sich, mit Hogni Schritt zu halten und eilte zu Varish, während der andere Fremde - Suligor - bei dem zu sich kommenden Navaras blieb.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 19.02.2015, 14:22:05
Aenor stand neben dem am Boden liegenden Mann und konnte nichts tun. Er überlegte, ob ihm nicht doch etwas einfiel. Er hatte so viel gelernt, er hatte bei seinem Studium der Pflanzen auch etwas über ihre Heilwirkungen gelernt, dieses Wissen aber nie erprobt. Auch wenn er sich an eine Pflanze erinnert hätte, in dieser Welt würde er sie nicht finden und wie er sie anwenden sollte wusste er auch nicht. Er erinnerte sich an die Worte der Jäger bei sich zu Hause. Viele hatten über die Magier gespottet, sie würden den ganzen Tag vor Büchern sitzen, aber nichts lernen, was man wirklich benötigte, wenn es darauf ankam. Er hatte immer über sie gelacht, hatte er doch bei den Magie-Lehrern gesehen, was sie alles vermochten. Aber er hatte nie darüber nachgedacht wie lange es dauern würde, dies alles zu lernen und er hatte nie erwartet, mal in eine solche Situation zu kommen.

So stand er da und wartete, ohne das er etwas tun konnte.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 20.02.2015, 06:04:34
Hogni war durchaus überrascht, über die plötzliche Bewaffnung des Fremden aber er war schon davon ausgegangen, dass er seine Waffen lediglich versteckte. Tatsächlich konnten diese Klingen verantwortlich für die Wunden des ehemals Verletzten gewesen sein. Natürlich hatte nicht Venegor seinen Freund verletzt aber vermutlich war es ein anderes Mitglied seiner Rasse gewesen. Das bedeutete, dass es zumindest Auseinandersetzungen - vielleicht sogar Krieg - gab aber das war nur eine Vermutung. Bevor sich der Skalde weiter mit diesen Gedanken beschäftigen konnte, biss die Schwarzviper seinen Neffen.

Sofort eilte er zu Varish und versuchte nicht so verzweifelt zu klingen, wie er war. "Keine Angst, ich helfe dir." sagte er und sah sich die Verletzung genauer an. Doch so sehr er auch wollte - er hatte weder das Wissen, so eine Verletzung zu behandeln, noch hatte er die richtigen Gegenstände oder gar ein Gegenmittel. Was sollte er nur tun? Er besaß noch einen Heiltrank aber der würde Varish nicht helfen. Er würde die Wunde schließen aber nicht das Gift aus seinem Körper entfernen. Verzweifelt wandte er sich an die Fremden - allen voran Venegor, der ihr Anführer zu sein schien. Er zeigte auf die Wunde und zuckte dann mit den Schultern. "Was soll ich tun? Ich kann ihm nicht helfen. Habt ihr ein Gegenmittel?"
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Khenubaal am 22.02.2015, 14:38:42
ASHUR
Das 4.837. Jahr seit dem Blutschwur von Adun

Als Hogni Venegor ansprach, war dieser bereits bei ihm und kniete sich neben den Skalden. Er rief etwas in seiner unverständlichen Sprache zu seinem Kameraden, der die Schlage als erster gesehen hatte. Dieser eilte nun ebenfalls herbei und kramte dabei in einer seiner Taschen. Er holte schließlich einen kleinen Beutel und reichte ihn rüber.

Venegor griff danach, öffnete den Beutel. Dann holte er ein kleines Messer aus der Scheide an seiner Beinschiene - die Klinge blitzte im Schein der beiden Sonnen auf. Er schüttelte ein wenig orangefarbenes Pulver auf die Klinge, griff in eine andere Tasche und holte eine kleine ledergebundene Feldflasche hervor. Dann entschraubte er sie mit einer Hand und ließ ein paar Tropfen auf das orangene Pulver tropfen, das daraufhin zur Paste erweichte.

Wortlos setzte der Fremde die Feldflasche ab und zerrieb mit den Fingern der freien Hand die Paste ein wenig, damit sich Pulver und Wasser besser miteinander verbinden konnten. Dann legte er die besudelten Finger auf die Wunde und begann die Paste um und in diese einzureiben.

Varish schrie vor Schmerz auf, doch protestierte nicht - anscheinend hatte der Nordmann verstanden, dass die Fremden zu helfen versuchten. Dennoch schien er sich immer noch vor Schmerzen zu krümmen.

Venegor wandte sich an Hogni und sprach: "A paszta segít. De a méreg megöli, ha nem kap ellenszert. Barátunk is így érez." Der Skalde konnte kein Wort verstehen. Der Fremde versuchte seine Worte zu untermalen, indem er auf die Wunde zeigte und dann andeutete, etwas zu trinken - ein Gegenmittel? Bei den letzten Worten deutete er auf den dritten Fremden, der nach Hognis Hilfe zu sich gekommen war und ebenfalls die Bissstellen aufgwiesen hatte.

Als er sah, dass Hogni ihn nicht verstand, nahm er das Messer und begann Umrisse in den Boden zu zeichnen. Er zeichnete ein X in den Grund und deutete dann mit beiden Händen auf sich, Hogni und die anderen Umstehenden. Dann zeichnete er ein Quadrat mit einem Dreieck darüber - ein Haus mit einem schrägen Dach - ungefähr einen Fuß entfernt vom X. Er deutete noch einmal auf Varishs Bein, wiederholte die Trinkbewegung und zeigte dann auf das Haus. Dann zog er eine Linie mit dem Messer vom X zum Haus.

Wieder stöhnte Varish auf. "Ő a fájdalom", sagte Venegor - um seine Worte zu untermalen, ballte er die Fäuste und ließ den Oberkörper zittern. er versuchte wohl Schmerzen darzustellen.

Dann schaute er zu Aenor hinüber und rief. "Tud hadd aludni?", fragte er. "Alvó vagy hideg.", wiederholte er. Zunächst verstand Aenor die Worte nicht, doch plötzlich überkam ihn ebenfalls die Nachwege einer Vision. Es war ein kurzer Augenblick - er sah nur Schwärze, doch er hörte das Schlagen von Schwingen und den Schrei eines Drachen.

Dann war der Augenblick vorbei und er hörte den Fremden fragen: "Schlafen oder Kälte." Venegor sprach immer noch die fremde Sprache, doch Aenor - und nur Aenor unter den drei Begleitern - hatte diesen Satz verstanden, als würde er die Sprache kennen.
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Hogni Landvik am 23.02.2015, 01:18:28
Mit Schrecken beobachtete Hogni, wie sich Varish vor Schmerzen krümmte und die Eingeborenen versuchten ihm zu helfen. Seltsamerweise musste der Skalde genau in dem Moment über die Bestrafung Lokis (http://de.wikipedia.org/wiki/Loki) nachdenken, da dieser für den Tod Balders (http://de.wikipedia.org/wiki/Balder) verantwortlich war und ihn daran gehindert hatte, von Hel (http://de.wikipedia.org/wiki/Hel_(Mythologie)) erlöst zu werden und zurück in den Götterhimmel zu kommen. Als Strafe wurde er mit den Gedärmen seiner beiden Söhne an drei Felsen gefesselt und über ihm eine Giftschlange auf einen Ast gehängt, die Gift auf ihn tropfen lässt.[1]
Hogni schüttelte seinen Kopf, um die Gedanken zu verdrängen und beobachtete, wie die Fremden sich um die Wunde seines Neffen kümmerten. Varish durfte nicht sterben. Nicht so früh. Nicht hier - so weit von Zuhause entfernt.

Doch Venegor schien einen Plan zu haben und nach einiger Zeit verstand der Skalde. Sie sollten Varish zusammen zu einem Haus - vielleicht einer Siedlung? - bringen, wo es ein Gegengift gab. Anscheinend hatten sie allerdings nicht viel Zeit und so nickte Hogni nur grimmig und beugte sich sofort zu Varish herunter, um ihm beim Laufen zu helfen oder ihn zu tragen, falls er nicht laufen konnte.
 1. Siehe auch Lokis Strafe (http://www.wodanserben.de/strafe.php)
Titel: Venegor, sul de Jormungand
Beitrag von: Aenor Larenthanil am 25.02.2015, 10:41:38
Als der Fremde mit Hogni sprach glaubte Aenor zunächst, er wolle, dass Hogni auch Varish einen Heiltrank gab. Doch als er anfing auf dem Boden zu zeichnen erkannte Aenor, dass es etwas anderes war, worum es ging. Sie sollten den Mensch wohl zu einem Haus bringen oder wollten sie wissen, wo das Haus der Neuankömmlinge war? Das würde allerdings schwer zu erklären sein. Als die Vision ihn übermannte musste er sich darauf konzentrieren, nicht das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen und als er dann einen Teil des Satzes des Fremden verstand wuchs seine Verwirrung weiter. Aber er glaubte, dass der Mann ihm sagen wollte, dass Varish sterben würde, wenn nichts passierte.

"Komm Hogni, lass uns deinen Freund aufheben und dann hoffe ich, dass der Fremde uns eine Richtung zeigen wird, in die wir gehen müssen - falls ich ihn richtig verstanden habe. Ich glaube, wir müssen und beeilen, um deinen Freund zu retten." Er wollte es nicht aussprechen, was er wirklich dachte "Falls wir überhaupt eine Chance haben wollen, deinen Freund zu retten."