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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Arma virumque cano... => Thema gestartet von: P. Vergilius Maro am 12.01.2015, 20:07:36

Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 12.01.2015, 20:07:36
Arma virumque cano, Troiae qui primus ab oris
Italiam fato profugus Laviniaque venit
litora, multum ille et terris iactatus et alto
vi superum saevae memorem Iunonis ob iram,
multa quoque et bello passus, dum conderet urbem
inferretque deos Latio, genus unde Latinum
Albanique patres atque altae moenia Romae.
   Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
quidve dolens regina deum tot volvere casus
insignem pietate virum, tot adire labores
impulerit. Tantaene animis caelestibus irae?

Kaum fuhren Sie, die Augen von den Gestaden Siziliens wendend ab, da tosten die Winde heran, getrieben vom Willen ihres Königs, des Aeolus, der ihnen in den felsigen Flanken des Atlas gebietet. Verführt von der Königin Juno und der Hand einer Nymphe folgte er dem Willen der Saturnia und trieb sie an gegen die Trojaner zu schlagen, den wilden Boreas und den tosenden Notus, Eurus mit seinen heißen Lüften und sogar den sonst so milden Zephyrus. Auf Befehl ihres Herrn fuhren sie auf die Schiffe nieder und türmten vor ihnen die Wellen auf. Die einen trieben sie gegen die Felsen, die hoch aus den Wassern ragten, andere begruben sie im Sand, den das Wasser in seinem Zurückweichen offen legte. Wie Insekten von Feuer auseinander getrieben werden, so verteilte sich die Flotte über den Wassern. Die entfesselten Fluten schlugen auf das Deck nieder, rissen Männer mit sich fort und begruben sie in ihrem schwarzen Grab. Kein Lichtstrahl drang mehr durch die finsteren Wolken, keine Hoffnung blieb den Aeneaden. Verzweifelt hoben Sie ihre Hände gen Himmel, baten um Rettung und beweinten ihr Schicksal. Wie grausam mussten die Götter sein, sie fort von ihrer Heimat zu führen, um sie dann so fern von allen Landen dem Untergang preiszugeben?
Jede Hoffnung wich aus ihren Herzen und die Kälte von Wind und Wasser ließ ihre Glieder erstarren. Keine Rettung war in Sicht und ein Schiff nach dem anderen wurde dem Blick des Aeneas entrissen. Schrecken durchfuhr seinen Körper als er eines nach dem anderen kentern sah. Orontes und die Lykier wurden von Wellen begraben, selbst der mächtige Ilioneus und der tapfere Achates vermochten der Gewalt der Winde nicht zu trotzen. Welche Verzweiflung lag da in den Augen des treuen Aeneas! Welch eine Sorge um das Schicksal der Seinen umfasste sein Herz! Flehend reckte er die Hände gen Himmel, ein Gebet auf den Lippen.
Doch um wie viel schlimmer war die Lage für die seinen, die nicht ihres Gefolges, sondern des großen Mannes beraubt wurden. Wenn sein Gesicht Angst zeigte, zeigte ihres Schrecken. Wenn seine Hände flehentlich gen Himmel gereckt waren, so fielen sie auf die Knie. Wenn seine Hände zitterten, so zuckten unkontrolliert ihre Leiber. Schon jetzt flossen Tränen über ihre Wangen, schon jetzt erhob sich Gejammer aus ihren Mündern, schon jetzt schlugen sie mit Fäusten gegen ihre Brust.
Aber tief unter dem Meere wurde der Herr der Fluten des Sturmes gewahr. Mit einer Eile wie nur der Herr des Salzes und der Süße sie unter der weinroten Spiegelfläche kennt, begab er sich zu dem Aufruhr. Er reckte sein Haupt auf den Wellen und wie wenn ein Mann von Macht und Einfluss allein durch sein Auftreten das rasende Volk zur Ruhe bringt, legten sich die Wellen. Die zürnende Faust des Neptun entstieg den Fluten und mit der Wut seiner Stimme wies er die Winde zurück in ihre Schranken. Schlimmer noch getrieben als vom Willen ihres Königs flohen sie zurück in die heulenden Kavernen, die sie bewohnten. Da erhob sich Neptun in seiner ganzen Größe über das Wasser, ergriff die Schiffe, drehte sie auf die richtige Seite und hob auch die verzweifelten Trojaner wieder an ihren Platz. Unter den Rädern seines Wagens legt sich jede Welle. Triton und sein Gefolge der Nereiden ziehen reitend auf Delphinen die zerschmetterten Rümpfe fort von den Klippen, befreien sie aus dem Sand und schicken sie auf die Fahrt hin zu ruhigen Gewässern.

Vor fremden Küsten gab es eine Insel, voll von tiefen Höhlen und Kavernen. So zahllos wie die Augen des Argus waren die Mäuler in der Erde, Verstecke für große Männer, welch rasender Feind sie auch jagen mochte. Aus diesen Mündern hallten die Wellen wieder, drangen an die Ohren der gebeutelten Trojaner. Einsam trieb ihr Schiff dahin, der Mast gebrochen, das Segel zerrissen. Doch hinter der Insel taten sich Hügel auf, das Antlitz eines fremden Landes, nie zuvor gesehen von Trojas Mannen. Schützend lag die Insel vor den Küsten, brach die Wildheit der weiten See. Wie der Feldherr an der Spitze seiner Truppen die Wogen der Feinde teilt, so schütze auch die Insel die Küste. Ein Strand erstreckte sich, ruhig und friedlich, unberührt vom Blut, wie es die Gestade Iliums befleckt hatte und doch nicht vor ihm gefeit. Als sie dies erblickten, fassten die Dardaner neuen Mut. Noch immer fehlte ihnen der Anblick des Mannes, der sie auf diese Reise geführt hatte, doch wenn sie sicher an einer fremden Küste landen können, so mochte dies auch ihm gelungen sein. Das Meer mit den verbliebenen Rudern schlagend treiben sie ihr Schiff zur Küste. Es ächzen die Planken unter der neuen Last und es knarrt der Kiel als er auf den Sand stößt. Eilig springen die Männer hinab und ziehen das Holz, das sie über die Meere getragen hatte, an Land. Ein fremdes Land ist es, keinen Namen vermögen sie ihm zu geben und doch danken sie seinem Boden für ihre Rettung.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 14.01.2015, 12:21:34
Noch immer brannte die Seeluft unangenehm in den Augen des Sprosses des Mars. Immer noch war seine Haut rissig und trocken von zu langer Reise unter unbarmherziger Sonne und in salzgeschwängerter Luft. Aber er hatte es wieder. Das Land unter seinen Füßen fühlte sich immer noch ungewohnt an- aber sicher. Kein Schwanken. Kein Kampf gegen die Wellen, den er nur verlieren konnte. Kein Peitschen des Windes, der ihm Wunden zufügte, schmerzhafter als so mancher Hieb den er in seinem Leben schon einstecken musste.

Als sie von Bord gingen, war er einer der Ersten gewesen. Als vorgeschoebener Grund aus überbordendem Eifer. In Wirklichkeit aber nur, um schnell dem Zwang zu entfliehen, den die See auf ihn ausgeübt hat. Er war noch nie ein begeisterter Seefahrer gewesen. Und die letzten Tage, wenn nicht Wochen haben seiner Selbstbeherrschung das letzte abverlangt. Jetzt aber waren sie angelangt. Das Boot für den Moment sicher am Land. Und Aristeas wieder auf einem Gebiet, wo er sich auskannte. Den Speer in den Boden der Insel gerammt, den Schild darangelehnt, und den Helm scheinbar achtlos danebengeworfen, wartet er darauf, dass die Gefährten, die sich auf dieser beinahe schon den Epen entsprungenen Odyssee zusammengefunden haben, sich versammeln um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 14.01.2015, 15:44:39
Auf und ab, auf und ab. Noch immer spürte Charálampos den Gang der Wellen in seinem Blut, während sein Leib auf dem Sand der fremden Küste ruhte. Wie schrecklich war dieser Sturm, wie grausam die Erfahrung des Verlustes. Doch sie hatten es geschafft zu überleben. Die Götter schienen wenigstens ihnen wohlgesonnen zu sein, auch wenn es einiges an Kraft gekostet hatte. Davon zeugten die Männer im Sand, welche wie Charálampos mitgeholfen hatten, dass Stück Holz, was sie Schiff nannten,  an Land zu bringen.

Für einige Zeit ergab sich Charálampos den Forderungen seines Leibes. In diesem Momenten war es ihm egal, wie nass seine Kleider an ihm hingen und wie weit weg eine schützende Rüstung war. Er genoss es wieder Boden statt Holz unter sich zu spüren. Als er sich aufrichtete, langsam denn mehr ließen seine Glieder gerade nicht zu, sah er wie Männer das Schiff weiter sicherte und die ersten von Bort gingen. Etwas Abseits, sah er auch schon den ersten Krieger in seiner Rüstung und mit Speer. Das Schiff war offensichtlich wieder zu Leben erwacht und reckte seine zerschlagenen Glieder. Langsam ging er zum Schiff hinüber. Wie viele waren wohl von Bord gespült worden? Er selbst hatte gesehen wie zwei Männer von Wind und Wellen fort getrieben worden waren, doch waren es sicher mehr. Denn die Götter der Winde waren grausam, unbarmherzig. Wenigstens sein Bruder sollte in Sicherheit gewesen sein, bei den Frauen und anderen Kindern. Am Kiel des Schiffes angekommen, wendete er seinen zurück zum Strand. Mit rasch wandernden Blick suchte er einen Mann, seinen Freund Triophthalmos. Wo war er nur? Es war einfach zu hektisch gewesen und so hatte er ihn aus den Augen verlohren. Schließlich hieß es überleben.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 15.01.2015, 22:20:39
Als der Sturm aufzog, legte Iliana ihre Rüstung ab und verstaute ihre Ausrüstung sicher im Inneren des Schiffes. Dann sprang sie ins Meer und tauchte unter das Schiff. Unter der Wasseroberfläche war der Sturm deutlich gedämpft. Sie tauchte auf und warnte, wenn es in die Nähe von Felsen ging. Später war das Wasser zu wild. Sie blieb unten und schwamm zu den Unglücklichen, die über Bord gegangen waren. Sie zog sie hoch und schob sie zum Schiff oder zu schwimmenden Trümmerstücken. Da das immer häufiger geschah, sie zu mehreren ins Wasser fielen und teilweise gerüstet waren, ging es bald über ihre begrenzten Kräfte hinaus. Verzweifelt versuchte sie zu helfen, wo es ging, am Ende des Sturmes schaffte sie es zunächst nicht einmal mehr aufs Schiff.

Mit der Ankunft an der fremden Küste winkt Iliana ihren Bruder zu sich, weist auf ihre Rüstung und lässt die Hand anschließend über ihren Körper wandern. Sie helfen sich gegenseitig in ihre Rüstungen mit routinierten Bewegungen. Keiner sagt ein Wort, erst als sie fertig waren, öffnete Iliana leise den Mund. Eine Mischung aus Knurren, Knirschen und langanhaltenden Tönen verlässt ihn, begleitet von einer Menge Gesten: Zuerst zeigt sie schnell hintereinander auf Iphitos und sich, dann rotieren ihre geballten Fäuste umeinander und anschließend bewegen sich die Hande in flacher, waagerechter und nach oben offener Haltung seitwärts. Es folgt eine flache nach unten offene Hand, die waagerecht über etwas streicht und dann auf Stirnhöhe etwas greift und gleichzeitig nach hinten bewegt. Nun ist sie wieder still und schaut erwartungsvoll auf ihren Bruder.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 16.01.2015, 15:39:50
Eine solche Reise zu beschreiben mochte wohl unmöglich sein, wenn sie noch nicht beendet war und wenn man noch mitten im Überleben steckte. Trios fühlte das nasse und dadurch ungewohnt scharfe Tau auf seiner Schulter, wo es das Fleisch oberflächlich schnitt und zerrieb. Es gab jetzt keine Ausrede dafür, denn genau so, wie sie selbst eine Pause brauchte und ihre Wunden lindern, ihrer Verwirrung Abhilfe schaffen mussten, war es so, dass ihre Schiff, wenn auch von Neptuns Gutwillen gerettet, wieder in Schuss gebracht werden musste, ehe sie überhaupt an die weitere Reise denken konnten. Sie hatten Männer und mehr noch lebenswichtigen Proviant verloren, noch mehr Bekannte, manche sicher auf Freunde, Liebe und Verwandte.

Triophthalmos ließ das Seil fallen, als sie ihr Schiff endlich auf den steinigen Sand gehievt hatten. Kurz erwägte er, seinen Körper dem schlaffen und nassen Seil folgen zu lassen und durchzuatmen. Doch es war der falsche Zeitpunkt dafür. Sie waren an einem fremden Ort und auch wenn er Neptuns Gutwillen dankbar und flehend in Empfang genommen hatte, war er - zerstört im Vertrauen durch den Untergang Trojas und der Reise - wahrlich nicht mehr bereit, ewige Dankbarkeit zu beschwören oder zu bezeugen. Wer mochte schon sagen, nach all dem, was passiert war, dass Neptun sie einfach nur aus dem tosenden Meer an fremdes Gestade errettete, um sie dort nur von anderen Gefahren zermatert und getötet zu sehen? Triophthalmos sah inzwischen nach der unsanften und unbefriedigenden, an Härte und Salz nicht zu überbietenden Reise die Feinde überall, in den Ästen der Zypressen, den Bäumen des Totenreiches, in den Olivenhainen, in den Wellen und in jeder Wolke. Alles in ihm rief nur noch nach Überleben und verdrängte jede geistige Regung durch puren, von Schmerz getriebenen Instinkt. Und deshalb folgte er nicht dem Seil, nass und schlaff wie er selbst nach diesem Ritt war, in den Sand, sondern griff nach seinem Schilde und behielt alle drei Augen auf.

Er war immerhin ein Späher und auch, wenn er Aeneas und den Rest der trojanischen Hoffnung nicht mehr sah, sie waren an fremden Gestaden, und noch vor Erschöpfung und Erleichterung blind. Jemand musste sichten, ob Gefahr dräute und wie viele Männer ihnen vom geretteten Schiff geblieben warrn. Und so schritt Trios den zerschlagenen und zerfurchten Holzkörper entlang, versuchte sich einen Überblick über Überlebende und den Zustand des Schiffes zu machen, und dabei auch auf Anzeichen von Freunden und Bekannten zu achten[1]. Seine Augen sahen zumindest ein paar vertraute Gesichter. Er sah Iliana und Iphitos, die er zwar nicht besonders gut kannte, aber die wegen ihrer Eigenarten, für die sie in Sparta als Kinder von der Klippe geworfen worden wären, bekannt waren. Er sah mit halb beruhigtem und halb beunruhigtem Blick, dass es auch Aristeas geschafft hatte, Merope war auch lebendig aus dem hölzernen Leichnamen von Schiffen entstiegen. Und er sah schließlich, dass Charálampos, den er im Chaos der Stürme aus den Augen verloren hatte, über den Strand wankte, augenscheinlich suchte er auch nach Trios.

Trios näherte sich langsam seinem besten Freund, jedoch nicht ohne kurz das Meer und die Perspektive ins Land in Augenschein zu nehmen, mit den Augen den Strand abzusuchen und nach Anzeichen von Feinden oder der Unberührtheit zu schauen[2]. Er lachte auf, als er endlich bei Charis war und schlug ihm freundschaftlich auf den Oberarm und umfasste ihn dann dabei. "Ein Mythenwetter. Wer hätte gedacht, dass die Götter es so auf uns abgesehen haben, was? Irgendjemand von uns muss sie nachhaltig verärgert haben oder sie treiben unsere Spielchen mit uns, was?" Charis konnte erkennen, dass Trios sich nicht ernsthaft freute, höchstens darüber, dass er mit dem Leben davon gekommen war. Und so gingen Trios Blicke an Charis vorbei. Seine Stimme erschall über den Strand.

"WER BRAUCHT HILFE? VERLETZTE? ALLE IN ORDNUNG? WENN JA, SAMMELT EUCH!" Trios wusste nicht, ob ihm das Ergreifen des Wortes zustand. Aber er konnte Aeneas und sein Schiff nirgendwo sehen, und da er nicht genau wusste, wer alles aus der höheren Hackordnung ihres Schiffes überlebt hatte, nahm er das auf sich, die Leute erstmal um sich zu sammeln, damit sie zueinanderfanden. Es war nichts, was ihm persönlich zustehen mochte, aber es war das, was man von einem Bürger Trojas erwarten durfte. Souveränität im Strudel des Chaos. "SAMMELN!", erklang sein Wort nochmals, fordernd und knapp.
 1. Perception 15 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg953736#msg953736)
 2. Perception 26 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg953736#msg953736)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Merope am 16.01.2015, 23:58:01
Kälte machte ihre Glieder klamm und unbeweglich. Gleich zu Beginn des Sturmes war sie beinahe über Bord gegangen und seit dem keinen Moment mehr trocken gewesen, so dass sie jetzt all ihre Habe für nur einen Fetzen trockener Kleidung hergegeben hätte. Merope hatte sich in eine knappe, leichte Tunika gekleidet, in der Hoffnung, dass diese schneller trocknen würde, als das lange Gewand, in dass sie sich für gewöhnlich hüllte. All die Geschichten, die sie gelernt hatte, all die Lieder... nun fühlte Merope sich, als wäre sie selbst ein Teil von ihnen - von den Tragischen und Traurigen, vor allem.

Merope verzagte, wie konnte ein Mensch allein nur soviel Unbill erdulden müssen? Nach dem sie den zornigen Fluten nur knapp entronnen war, hatte sie sich im Schiff verkrochen und still jeden Gott, der ihr bekannt war um Gnade angefleht. Hätte Sie sich nur fallen gelassen und wäre ertrunken, dann hätte der Sturm mit Sicherheit früher aufgehört. Doch einmal mehr hatte Merope erfahren, wieviel ihr das eigene Leben bedeutete. Im Umkehrschluss bedeutete dies, dass ihr das Leben der anderen wohl weniger bedeutete - eine Erkenntnis, die sie mit einem merkwürdigem ambivalentem Gefühl zurückließ, mit Schuld und Scham, aber auch mit... Rausch?

Sie stand auf, nahm das nasse Päckchen mit ihrer spärlichen Habe und kletterte unbeholfen vom Schiff herunter. Das Gefühl, des Sandes unter ihren Sohlen, ließ sie milde Lächeln - eine wahre Freude, wenn der Boden sich nicht mehr zu bewegen wagte, so wie es sich gehörte. Am Strand sah sie sich schließlich nach den Anderen um. Eigentlich kannte Merope alle Flüchtlinge. Die Männer hatten sich mit nur einer Ausnahme schon allesamt bei ihr vorgestellt. Die Ausnahme war Charálampos, gerufen Charis, der gerade bei seinem Freund Triophthalmos, gerufen Trios, stand und mit diesem sprach. Entweder hatte dem Jungen noch niemand erzählt, was man so alles mit Frauen anstellen konnte oder er hatte einen anderen Geschmack. Letzteres traf vermutlich sogar zu, so wie er an dem älteren Trios klebte.
Die Kinder kannte Merope beinahe noch besser. Aus verschiedenen Gründen liebten sie die junge Frau, nicht zuletzt weil niemand so viele Sagen und Lieder kannte, wie sie. Und so schafften sie es auch regelmäßig Meropes Herz zu erweichen und ihren Wünschen nachzugeben. Die meisten Frauen versuchten Merope zu meiden, schafften es aber eigentlich nie, sich nicht doch dazu herabzulassen der Erzählerin ihre Meinung mitzuteilen und dass sie gefälligst ihre Männer in Ruhe lassen sollte. Allerdings gab es auch Frauen, die Meropes Nähe suchten. Es hatte den Anschein, dass es die meisten durch den Sturm geschafft hatten, vielleicht war der Zorn der Götter doch nicht so schlimm gewesen?

Trios brüllte herum, als hätte er es mit einer Abteilung Krieger und nicht mit einem abgerissenen Haufen von Überlebenden zu tun. Andererseits hatte er wohl schon recht und irgendwer musste ja schließlich die Führung übernehmen, also schritt Merope den Strand entlang auf die beiden Krieger zu. "SAMMELN!" brüllte der alte Veteran ein weiteres mal, als Merope neben ihm erschien. "Was, o großer Heerführer, sollen wir denn sammeln?" fragte sie mit einem schelmischen Lächeln, dass ihren unschuldigen Tonfall Lügen strafte. Sie konnte machen was sie wollte, sie zwang sich sogar regelrecht dazu stets freundlich und hilfsbereit zu sein, doch hin und wieder kam sie nicht umhin dem Drang zur Insubordination nachzugeben. Gerade bei Trios machte es ihr Spaß, kamen seine Befehle doch ihrem Empfinden nach wesentlich fordernder als die der anderen Krieger. Wenngleich Merope Führerschaft in einer Situation wie der jetzigen nicht in Frage stellte, beschwor der ihr eigene Freigeist doch immer wieder solche kleinen Spitzen herauf. Hatte sie noch vor Augenblicken finsteren Gedanken nachgehangen, hellte Meropes Gemüt immer mehr auf, während sich all ihre Gefährten langsam um sie herum sammelten. War die Freude am eigenen Leben nicht die schönste Freude? Breit lächelnd zwinkerte sie Charis zu und rief ausgelassen "Die Erde hat uns endlich wieder! Niemand kann mir erzählen, dass der Mensch auf das Meer gehört." Leicht fröstelnd verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah die beiden Männer an "Ein Feuer wäre eine gute Idee, meint ihr nicht? Zum Trockenwerden? Ich bin jedenfalls noch immer ganz nass." Merope hatte sich während ihrer Irrfahrt inzwischen einen gewissen Ruf als schnellste Entfacherin von Feuern jeglicher Art erworben, vom entflammten Herzen bis zum Lagerfeuer. Gerade Letzteres hatte so manchen Stolz empfindlich und nachhaltig verletzt[1]. Als sie an Trios' Gesicht vorbei schaute, konnte sie Aristeas' Gestalt im Hintergrund aufragen sehen. Sie biss sich auf die Unterlippe, denn seit sie sich kannten, seit der letzten Nacht Trojas stand all das was geschehen und gesagt und all das was nicht geschehen und nicht gesagt wurde zwischen ihnen, aber dennoch mochte sie den Krieger, sehr sogar, außerdem hatte sie ja auch noch eine Schuld zu begleichen. "ARISTEAS! HIER SIND WIR!" sie winkte mit einem Arm und zwinkerte Trios dabei übertrieben verschwörerisch zu. Der alternde Späher hatte sie gebeten, sie möge dem jüngeren Waffengefährten ein wenig mit ihrer Nähe erfreuen. Sie konnte sich zwar bisher nicht ausmalen was Trios damit bezweckte, doch dass er etwas bezweckte ahnte sie jedoch schon. Anstatt dies zu hinterfragen, hatte sie sich für den Gefallen mit einer wundervollen Lyra bezahlen lassen. Die Götter allein wussten, wie Trios an das kostbare Instrument gelangt war. Merope war es egal, genauso egal wie ihr Trios' Beweggründe waren.
 1. Natürlich mit dem Zauber Spark
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 17.01.2015, 19:31:58
Endlich auf dem rettenden Sand angekommen, drängten die verbliebenen Trojaner sich zusammen. Schnell retetten sie, was zu retten war vom Schiff, nicht zuletzt das Getreide, die einzige Nahrung die ihnen blieb, feucht von den Wasser der salzigen Fluten.
Dank der Hilfe der Meeresgötter blieb die Mannschaft bis auf einen unversehrt. Nirgends waren Spuren zu sehen von Gerides, dem Steuermann. Eine Welle aufgeworfen von Boreas selbst hatte ihn erfasst und in die Tiefen hinab fortgezogen, so schnell und so grausam, dass selbst die Hand Tritons ihn nicht mehr rechtzeitig zu erreichen vermochte. Vor diesem grausamen Schicksal bewahrt versammelten sich die wenigen Trojaner, ohne Hoffnung auf den Gesichtern. Wie sollte es sie auch geben, wenn sie ihres Anführers, des treuen Aeneas, beraubt waren?
Trios Augen schweiften über die Gesichter und die spiegelnde Fläche des Meeres. Nichts war zu entdecken von den übrigen Schiffen, nur der seichte Wind strich über die Wasser und ein leises Heulen ertönte aus den Höhlenschlünden der Insel. An der Küste, hoch über den kläglichen Überresten des einst so stolzen Schiffes erhoben sich gewaltige Klippen. Hätte ein Feind dort oben gestanden, allein hätte er die Trojaner vom Strand vertreiben können. Doch keine Seele war weithin zu sehen, kein Tier ließ sich sehen, kein Vogel sang sein Lied. Ja nicht einmal Gestrüpp erhob sich auf dem kahlen Fels, geschweige denn ein Baum, der Holz spenden könnte, das Schiff zu reparieren. Wie Mauern ragte der Fels über der Küste auf, nur ein shcmaler Pfad führte nach oben, vorbei an glattem Fels, ganz so als Hätte eine reißender Strom ihn für Jahre poliert. Selbst der Strand erweckt diesen Eindruck, doch von der Gewalt des Wassers ist weithin keine Spur.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iphitos am 18.01.2015, 02:54:44
"Ja, um zu erfahren wohin uns Neptuns Zorn verschlagen hat und ob es Aeneas und die anderen vielleicht in der Nähe an Land getrieben hat." beantwortet der junge Seher was offenbar eine Frage seiner Zwillingsschwester gewesen war ehe er mit dem gewohnten Hinken den anderen an Land folgt.

Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 18.01.2015, 18:23:06
Ignorieren. Einfach ignorieren. Triopthalmos kämpfte innerlich etwas mit seiner Fassung, als Merope diese ins Wanken zu bringen versuchte. Er hatte noch nicht einmal ein Wort zuende gesprochen und schon fiel sie, eine Frau, ihm in jenes. In einem völlig unangebrachten Moment. So war es wohl mit diesen Sirenen, die glaubten, dass all Kosmos sich um sie bewege. Merope war vielleicht nur eine dunkle Helena. Und darin lag auch das Tragische, war Trios doch nicht so viel anders und dachte auch, dass all Kosmos sich um seine Person zu drehen hatte, und dann wieder nicht, wenn aller Druck und alle Verantwortung ihn zu erdrücken schien und Feigheit ihn übermannte. Er atmete durch, verkniff sich einen scharfen Konter oder den erbärmlichen Versuch, sich auf ein Schlachtfeld zu stellen, in dem er der schönen, der mysteriösen Merope so gnadenlos unterlegen war. Sich jetzt in ein Wortgefecht zu stürzen, bedeutete wieder einmal einer List dieser tückischen Schönheit zu verfallen und seine eigene Position zu untergraben und nichts anderes wollte sie doch, und nichts anderes konnte ihr jenes erfreuen, welches einst ein Herz und nun in den Tartarus gesperrt war. Ja, es war kein Amboss, der neun Tage gefallen war, um den Tartarus zu erreichen, es musste ihr Herz gewesen sein. "Oder gar mein Herz, dass sie hinabwarf in ihrer Kühle?" Triophthalmos hatte sie nutzen wollen, um einem Konkurrenten, um Aristeas, das Herz herauszureißen, und als Dank hatte sie das seine genommen und hinabgeworfen. Kämpfe, die man nicht gewinnen konnte, in denen man nur überleben konnte, in denen man Agamemnons Worte zu schätzen lernte. Besser, wer fliehend entrann der Gefahr, als wen sie ereilet! Wäre er nur beim ersten Schlagen seines erwachenden Herzens geflohen statt sich in ihrem Netz zu verfangen. Des Kriegers Herz blieb töricht.

Trios atmete tief durch und wartete darauf, dass sich alle gesammelt hatten. "Ich weiß, wir sind müde. Wir sind nass, durchgefroren, erschöpft, dem schwarzen Grab entronnen und doch herzensschwer über unsere Verluste. Doch dieser Ort ist nicht zu verteidigen, dieser Ort ist fremd und seine Gesinnung uns verborgen.", Triophthalmos rieb sich seine dunklen Augen und den Bart. Er brauchte seine eigene Erschöpfung nicht spielen, sie war so greifbar wie der Tod ihres Steuermannes. Er blickte jedem seiner überlebenden Gefährten und Gefährtinnen in die Augen. Dann zeigte er die Klippe hinauf. "Von dieser Klippe aus kann ein einziger Feind uns vernichten, wenn wir hier unten harren." Sein Finger zog hinüber auf die offene See. "Die See hat uns für den Moment verstoßen und das Land auf dem wir stehen, ist von ihrer Wut ausgewaschen. Es ist kein Ort für ein Lager. Wir werden auf die Klippe ziehen und dort ein Lager errichten, unsere Wunden versorgen und einen Moment der Ruhe finden. Aeneas ist nicht unter uns, und da wir nicht wissen, was mit unserem Herren passiert ist, müssen wir - ja, wir müssen - bei klarem Geiste bleiben, um ihn wieder zu finden, um zu wissen, ob er das Meer gemeistert hat. Dazu brauchen wir unser Schiff, unsere Körper, unsere Augen und unser Vertrauen auf Aeneas."

Trios nahm seinen Schild auf, das dritte Auge zeigend, als er ihn an seinen linken Arm band. "Ich werde mit einigen Freiwilligen Ausschau halten, erfahren wie das Land uns gesinnt ist, während die anderen das Lager errichten, die Wunden schließen, die nasse Nahrung überprüfen. Ein Blick wird auf das Schiff gehalten und Wachen gebildet. Ich und der Trupp von Freiwilligen werden nach dem Lande sehen, nach Hölzern, um unser Schiff in Gang zu bringen, nach Nahrung und nach Hinweisen auf die anderen Trojaner." Seine Befehle waren knapp und prägnant, die Erklärungen nur so kurz, wie er glaubte, dass sie hinzugefügt werden mussten. "Doch vorerst werden wir zur Klippe hinaufziehen und einen Lagerplatz suchen. Packt eure Sachen zusammen und folgt mir."
Erschöpfte Entschlossenheit trat in das Gesicht von Trios. Trotz all ihrer Verluste, er fühlte sich merkwürdig wohl, wie die Augen vieler der Überlebenden auf ihm lagen, hoffnungslos und auf klare Befehle wartend; oder so bildete er es sich zumindest ein. Er sah ihren Kummer, die noch ungetrockneten Tränen des Verlustes, aber er sah auch, dass sie darüber noch nicht so sehr auf Aristeas achteten, ihm etwas Gunst schenkten und war es nur für einen Moment. Einmal wieder vor Aristeas stehen, der ihm sonst alle Gunst abspenstig gemacht hatte: die Gunst des Mars, die Gunst der Bürger, die Gunst der Krieger...die Gunst Meropes? Sein Blick ging durch die Reihen, traf Aristeas Blick und einen Moment länger Meropes, ein Stück weit enttäuscht, ein Stück weit trotzig.

Dann setzte er den Helm auf, der nach einer künsterlischen Darstellung des verdammenden Pferde Trojas geschaffen war und für einen Moment war es jener, der ihnen immer den Verlust ihrer Heimat vor Augen führte, der ihnen jetzt auch den Verlust Aeneas vor Augen führte und sie dennoch weiter in Andenken an Troja und Aeneas - bis sie von seinem Schicksal wussten - führen wollte. Jemand reichte ihm sein Speer und er nahm seine Habe noch auf, ehe er voranschritt Richtung des Aufganges zu den Klippen. "Wir bauen das Lager, und auf dem Weg nach oben, überlegt euch, wer von euch freiwillig mit mehr auf die Suche gehen will[1]. Folgt mir."
Es war wichtig für ihn, dass er den ersten, den entscheidenden Schritt ging, vor Aristeas. Dass die Männer einmal wieder ihm folgten und nicht dem Sohne des Mars. Unter dem Helm verzog Trios das Gesicht, und in Kummer über diesen Zwiestreit, der wortlos und unehrenhaft von ihm begangen worde, schwand die Freunde über diesen ersten Schritt, den er dann tat. Wieso konnte er Aristeas nicht wie einen Bruder lieben? Warum musste er ihn nur so hassen und schätzen zugleich...
 1. Als Angebot, dass wir uns als Gruppe vielleicht darüber zusammenfinden.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 18.01.2015, 19:20:12
Iliana nickt zur Antwort ihres Bruders und prüft ihr Bündel noch einmal sorgfältig, bevor sie es mit ein wenig Mühe anlegt. Schild und Dreizack hängt sie sich an den Rücken, nimmt den Bogen zur Hand und überprüft die Spannung. Dann lässt sie sich von Bord fallen und überholt mit zügigen Schritten Iphitos. Sie sieht sich flüchtig nach den anderen um und nickt Charis zu, ohne seinem Blick zu begegnen. Trotz das sie so bepackt ist, ist sie schnell unterwegs und passiert die Sammelstelle. Kurz zögert sie, als sie Trios Worte hört. Nervös verlagert sie das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und schaut mehrmals kurz auf. Das Zucken ihrer freien rechten deutet an, das sie über etwas mit sich ringt. Dann rafft sie sich auf und läuft weiter in Richtung Felsen. Sie beginnt sich halb laufend, halb kletternd hinaufzubegeben, wohl um den höchsten Punkt zu erreichen, der noch in Sicht- und Hörweite ist, um sich Übersicht zu verschaffen.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 18.01.2015, 22:43:07
Oh wie gut war es, dass es Trios gut ging. Charis war sichtlich erleichtert. Er erwiderte gar dessen Gruß und wich ihm erst einmal nicht von der Seite. Selbst als Merope auftauchte und ihre launischen Stichelei vollzog. Was sahen nur die Männer an ihr? Egal, sollten sie doch sehen was sie wollten.
Während sich alle Sammelten, ließ Charis seinen Blick schweifen. Er entdeckte Thémis wie er mit den anderen Kindern das Schiff verließ. Damit war seine größte Sorge dahin. Fast wäre er zu seinem Bruder gelaufen, doch wenn Trios sammeln rief, hieß es sammeln.  Erst nachdem die Befehle klar waren verließ er seine Seite. Er eilte zu seinem Bruder, vorbei an Iliana. Ihr Nicken registrierte er durchaus. Er hielt gar inne und blickte ihr nach. Ja so musste eine Frau sein. Einer Amazone gleich bereit für jeden Kampf.

Bei seinem Bruder angekommen drückte er diesen an sein Herz. Der Junge musste fast schon schwören, dass es ihm gut ging. Vorher ließ Charis nicht locker. Erst stieg er ins Schiff und holte seine Sachen. Am Ende fehlte nur noch das Heilerzeug. Je mehr sich Charis im Bereich der Heiler um sah, desto wütender und verzweifelter wurde er. Es gipfelte darin, dass er mit der Faust auf den nächstbesten Tisch schlug. Die Zähne fest zusammen beißend, murmelte er einige Flüche und Verwünschungen. Das salzige Wasser, der Wellengang und die stürmischen Winde hatten ihr Schlimmstes getan. Viele Kräuter waren weggeweht worden, nicht besser erging es den Binden und wenn doch noch welche da waren, waren sie klitsch nass. Rumstehen und die Welt verfluchen nützte aber nichts. Charis sammelte das ein, was noch zu gebrauchen war. Für gut zwei Hand voll Verwundeter konnte er Material zusammen stellen. Die Restlichen Sachen mussten erst einmal gewaschen werden und dann gut trocknen.

Mit so vielen Sachen, wie er und sein Bruder tragen konnten, machte er sich dann auf Trios auf die Klippen zu folgen. Das was er anlegen konnte, also seine lederne Rüstung, hatte er über seine nassen Sachen angezogen. Nicht gerade ein angenehmes Gefühl aber es ging nicht anders. Oben würde er seinem Freund die Lage mit den Heilkräutern erklären müssen. Ebenso wie, dass er auf jeden Fall mitkommen würde um ihren Kräutervorrat wieder aufzustocken.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 22.01.2015, 09:52:39
Noch bevor ihre Hände den Aussichtspunkt berührten, der über dem Meer aufragte, wie ein Turm, spürte Iliana in ihrem Blut - dem Blut des Meeres - was sie als nächstes sehen würde. Dort oben, hoch über den Wassern, die ihre Mutter bewohnte, sah sie etwas vor sich, das ihr Angst machte. Denn das Land hinter dieser Klippe war nicht einfach nur Ödnis, kein lebendiger Strauch, kein lebedinger Baum, gar nichts, was dem Willen der Ceres gehorchte schlug hier seine Wurzeln in die fruchtlosen Erdschollen.
Auch jetzt verbarg sich das Flussbett nicht vor ihr. Beraubt war es seines Wassers und das kalte Nass, das sich einst brausend von der Klippe gen Meer gestürzt hatte war nirgends zu sehen.
Indessen trugen die versprengten Trojaner alles von Wert zusammen, sich ein letztes Mal aufraffend, um die Klippen zu ersteigen. Der gebogene Kiel ihres Schiffes würde die Wasser nicht wieder berühren, einen anderen Pfad hatte das fatum ihnen bereitet.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 22.01.2015, 11:24:35
Triophthalmos nahm die Nachricht, dass ihr Schiff irreparabel beschädigt war, mit einem missmutigen Grunzen auf. Das Sammeln von Holz und dergleichen hatte sich also erledigt, und sie mussten einen anderen Ansatz finden, um ihre Gefährten wiederzufinden, oder realistisch betrachtet: um überleben zu können. Der stolze Krieger kratzte sich am Hals, während er über das kahle Land schaute, welches sich ihnen nach dem Aufstieg zur Klippe offenbarte. Waren sie schon tot und in ein Abbild des Tartarus gesteckt, welches voller Ödnis war? Nein, er sah den Himmel über sich. Dennoch ein totes Land, das war beunruhigend und würde ihren Überlebenskampf nicht leichter machen und ein dauerhaftes Lager an dieser Stelle zudem weitestgehend unmöglich werden lassen. Gleichwohl war bei diesem öden Land ein Rastplatz fast so gut wie die nächste und hier waren sie immerhin am Meer, und vielleicht würden Neptun und Triton sie zumindest eine Zeitlang mit Fisch versorgen, bis sie etwas besseres gefunden hatten.

Es machte es dem Krieger jedoch nicht leichter, seinen Waffenbrüdern und den restlichen Überlebenden Mut zuzusprechen, also versuchte er sich gar nicht daran. Stattdessen blickte er sich unter den Trojanern um, nicht ohne vorher nochmal das kahle Land in Augenschein zu nehmen. War es wirklich so gänzlich tot, wie es den Anschein hatte[1]? Sein Blick versuchte Anzeichen von Leben, lebendiger Natur oder zumindest von Spuren lebendiger Wesen abzusuchen. Dann wandte er sich wieder den Trojanern zu. "Wer hat in sich die Kraft gefunden, mich zu begleiten?", fragte er mit gespielter Ruhe, die ihm nicht mehr wirklich innewohnte. All den Weg gekommen, nur um hier zu verrecken, ohne Nahrung und Trinkwasser? "Welche Art von Rettung ist dies, Neptun?"

Ansonsten ging Triophthalmos davon aus, dass seine Befehle weitestgehend unverändert bleiben würden. Jetzt brauchten sich nicht mehr nach Holz Ausschau halten, um das Schiff instandzusetzen, aber alles andere blieb ihre Aufgabe und ihre versalzenen Vorräte mochten noch ein wenig halten, um ihnen etwas Zeit zu geben, die Gegend trotz ihrer Ödnis auszukundschaften. Also stellte Trios sich etwas abseits hin, während die restlichen Trojaner das Lager aufbauten, wartend, dass sich die Freiwilligen zum Kundschaften meldeten.
 1. Perception 18  / Survival 12 (13 bei Spurenlesen) (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg954528#msg954528)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 22.01.2015, 23:47:54
Der Anblick der kargen Gegend jagte Iliana einen Schauer über den Rücken. Sie hasste solche Gegenden, fern vom Element ihrer Mutter und Wesen, mit denen sie sich verständigen konnte. Selbst zum Jagen würde es wohl nicht viel geben. Sie blieb eine Weile stehen und sah sich um, während ihre Kameraden sie einholten. Als diese etwa die gleiche Höhe erreicht hatten, kam sie von ihrem Beobachtungsposten herunter und drückte sich nahe der vorbeiziehenden herum, bis ihr Bruder in der Nähe war.

Sie zog ihn zur Seite und versuchte, ihre Laute leise von sich zu geben. Begleitet wurden sie von einigen Gesten: Zuerst wieder die waagerechte flache Handbewegung, dann fiel die andere ebenso flach auf die erste, begleitet von einem traurigen Gesicht. Sie zeigte auf ihn, dann führte sie die Hand zur Stirn und schließlich öffnete sie sie vor ihm, als würde sie ihn auffordern, etwas zu geben. Eine kurze Pause folgte, dann zeigte sie auf sich, wedelte sie mit zwei Fingern vor ihren Augen, legte sie kurz den Kopf zur Seite auf beide aneinandergelegten Hände und kreuzte zweimal vor sich ihre Zeigefinger, jeweils gefolgt von einer Wellenbewegung und einer zum Mund geführten Hand, als würde sie etwas essen.

Dann lief sie wieder nach vorne und blieb nicht weit von Trios stehen. Sie suchte Blickkontakt, doch kaum kam er zustande, blickte sie weg. Zunächst sieht sie hier- und dorthin, dann geht sie schnellen Schrittes los, sich umzusehen, vor allem an trockenen Pflanzen und am Boden des Flußbettes. "Wie lange ist das Land schon trocken? Was kann man hier wo an Dingen zum Überleben finden? Waren hier schon andere?", fragte sie sich.[1]
 1. Wahnehmung 19, Überleben 17, Naturwissen 9
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iphitos am 23.01.2015, 07:28:53
Iphitos spürt die beginnende Verzweiflung seiner Gefährten.
"Ich werde mit euch gehen, auf dass Apollo unsere Schritte führen mag." meldet sich der
junge Seher  mit fester Stimme auf Trios Aufforderung.
"Wenn der Tot an dieser öden Küste ist nicht unser Schicksal, die alte Heimat wartet wo anders.",
versucht er sich selbst Mut zu machen, "Falls wir denn noch immer das Schicksal des Prinzen Aeneas teilen."
Und damit macht er sich, auf seinen Stab gestützt auf den Weg die Küste hinauf hinter seiner Schwester her.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 25.01.2015, 17:48:37
An was für eine trostloses Stück Land waren sienur gespühlt worden. Hatte Neptun ihnen doch nicht geholfen sondern sie nur nicht in sein Nasses grab ziehen wollen? Sollte jetzt ein anderer Gott sie haben? Charis umgriff seinen Speer fest. Auf den ersten Blick war es aussichtslos, aber so einfach wollte er sich nicht geschlagen geben. Er brachte Thémis und die meisten ihrer Sachen zu einer alten Frau, welche auf die Kinder aufpasste, während ihre Eltern weitere Sachen die Klippe hoch brachten. Nach einigen Worten, hatte er ihr Thémis anvertraut. Seinem Bruder schien dies aber nicht zu gefallen. Er schnappte sich die Hand seines Bruders und blickte hinauf. Tröstend legte dieser ihm seine freie Hand auf den Kopf. „Ich … ich muß gehen, mein kleiner Bruder.“ Bei den Worten versuchte Charis aufmunternd zu lächeln auch wenn ihm nicht danach war. "Keine Sorge ich verspreche dir, ich komme wieder. Ich lasse dich nicht allein.“ Nachdem er sich gelöst hatte, wendete er sich rasch um und schritt auf Trios zu. Dabei murmelte er ein Gebet zu Apollon, dass er auf seinen Bruder aufpassen möge.

Als Trios in Hörweite war, erhob er seine Stimme. „Ich werde dich auch begleiten.“ dabei kam er näher und legte seine linke Hand auf die Schulter von Trios. So als würde er ihn umarmen, beugte er sich vor. Doch war es nur eine leichte Umarmung, denn der Medico überbrachte die schlechte Nachricht mit den Heilersachen. „Fast alle Kräuter sind nicht mehr da oder zu gebrauchen. Wir können nur noch wenige behandeln und dann haben wir neben Hunger und durst noch ein weiteres Problem.“ Als er sich löste, lächelte er Trios gezwungen an. „Wenn du erlaubst werde ich wie die Frau da mir schon mal einen Überblick verschaffen.“ Mit dem Kopf deutete er auf Iliana die gerade das alte Flussbett untersuchte.

Dann ging er auch schon ein paar Schritte weiter. Ließ Trios und Iphitos auf andere Kunschafter warten. Sein Blick schweifte über die Landschaft. Er suchte nach Landmarken oder anzeichen von Pflanzen. Etwas musste es hier doch geben.[1] Nachdem er sich einen Überblick verschafft hatte, und so noch Zeit war, ging er in die Hocke. Sein Blick wanderte über den kargen Boden. Vielleicht fand er Anzeichen von Pflanzen oder eine Fährte. Irgendetwas musste es doch hier geben. Etwas das als Medizin oder essen taugte.[2]
 1. Wahrnehmung 27
 2. Überleben 26
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 27.01.2015, 10:14:44
Unsicher blickt sich der Sohn des Mars um. Blickte auf die niedergeschlagenen Mienen der überlebenden Trojaner- und auf den tiefen Ausdruck der Resignation, der in vielen  von ihnen stand. Aristeas weiss dass er kein Späher ist- nie einer gewesen ist, sondern der Sohn einer Fischerin und der Ziehsohn eines Schmiedes, der vermutlich noch heute auf der Schmiede Eisen in Form hämmern würde, wäre sein Vater nicht der Kriegsgott gewesen...

Manchmal sehnt er sich zu diesen einfachen Tagen am Amboss zurück- aber heute hat er diese Wahl nicht. Heute muss er wieder mit gutem Beispiel vorrangehen. Die Männer inspirieren- und sich beweisen, wie an jedem Tag. "Wir werden doch wohl ein paar Hölzer finden können um uns um ein Schiff zu kümmern. Wir haben gerade den Zorn des Neptun erlebt, der versucht hat uns zu töten. Wir sind aus einer brennenden Stadt entkommen, lebend. Da wird es doch wohl ein Leichtes sein, ein bisschen Baumaterial und Nahrung zu finden, oder?"

Seine Worte sollen aufmunternd klingen. Aufbauend. Aber es ist schwer, aufmunternd zu klingen wenn man sich selbst nicht vertraut.[1] Also versucht er, es durch praktische Nützlichkeit auszubügeln. Lässt seine Sinne über die Umgebung wandern[2]- den Helm immer noch unter den Arm geklemmt, den Speer und den Schild lässig in einer Hand.
 1. Charisma (oder Bluff) 13
 2. Wahrnehmung 26 mit nat. 20
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 30.01.2015, 09:09:23
Einsam und verloren, zurückgelassen ohne ein Spur von Hoffnung oder eine Hoffnung auf Hilfe, schweiften erschöpfte Augen über das Land. Kein Zeichen von Bewegung zwischen den leblosen Erdschollen, alles ist gefüllt von trister Leere. Ohne einen anderen Weg machten die Trojaner sich auf, ließen die Ihren zurück, entschlossen in dieser Trotlosigkeit irgendetwas zu finden.
Der einzige Pfad, der sich auftat, war das Flussbett, seines Wassers beraubt, und lange blieb die Wanderung ohne Ereignis und ohne ein Ziel. Doch dann entdeckten Sie, was einst eine Insel im Fluss, jetzt ein Hühel im Staub war. Und auf diesem Hügel, erhob sich die erste Pflanze, in diesen toten Landen. Einst war es ein majestätischer Baum, seine Wurzeln gruben tief in die Erde, reichten bis hinab zu den Schätzen des Pluto und seine Wipfel ragten empor, grüne Gehege für die geflügelten Vögel. Seine Rinde war damals leuchtend braun, sein Duft süß wie Honig.
Doch nichts war geblieben von all dieser Pracht. Wie die Finger eines Greises, dessen Hände jeder Kraft verloren haben, klammerten sich die Wurzeln an den Boden. Kein Vogel baute sein Nest zwischen den blattlosen Zweigen, die sich wie Dornen gen Himmel streckten. Grau war die Rinde und der Geruch von Tod und Verwesung, wie er einst über den Gestaden Pergamums gelegen hatte, nachdem Hektor den Menoitiden gefällt und die Danaer ins Meer zurückgetrieben hatte.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Merope am 30.01.2015, 22:02:46
Merope hatte sich dem kleinen Erkundungstrupp angeschlossen, einem Impuls folgend, der wohl zum Einem ihrer natürlichen Neugier zuzuschreiben war, zum Anderen aber wohl auch ihrer geringen Begeisterung für Arbeiten, die beim Aufbau eines Lagers anfielen. Also hatte sie sich ihre Rüstung übergeworfen, ihren Bogen genommen und sich den Kriegern um Trios und Aristeas angeschlossen ohne um Erlaubnis zu bitten oder eine Antwort zu erwarten.

Langsam bereute sie ihren Entschluss jedoch. Noch nie hatte sie etwas so langweiliges wie das hier erleben dürfen. Das Land war eine leere Ödnis, die sich vor allem durch die Abwesenheit von allem anderen auszeichnete. Nach kurzer Zeit trabte Merope unachtsam hinter den anderen her, in Gedanken verloren leise eine Melodie vor sich her summend, als plötzlich alle stehen blieben und sie dadurch beinahe mit Charis zusammenstieß.

Vor ihnen erhob sich ein kleiner Erdhaufen, der von einem seit langer Zeit toten Baum gekrönt war. Verständnislos und stirnrunzelnd sah Merope ihre Begleiter einen nach dem anderen an und blickte dann zu dem Gewächs, dass sich einem gebrochenen Knochen aus einer Wunde gleich aus dem Erdreich schälte.

"Warum halten wir, hier gibt es doch nichts zu sehen? In dem Baum dort steckt weniger Leben als in dem Holz unseres Schiffes." murrte sie um dann verbittert fortzufahren "Als wir aufbrachen war mein Herz noch voller Freude ob unseres Überlebens. Doch nun finden wir uns an einem derart kargen Ort wieder, und es scheint je weiter wir gehen nur noch mehr Staub zu geben."  Frustriert warf sie ihre Arme nach oben und setzte sich an den Hang direkt unterhalb des Baumes. Sie verschränkte die Arme vor dem Bauch und blickte Trios als auch Aristeas an, die sie als die Anführer dieses Unternehmens ansah. Die Frustration wich ein wenig aus ihrer Miene, jedoch war leicht zu erkennen, dass sie lediglich der aufkommenden Angst wich "Was, wenn das hier so weitergeht?" Doch Merope wagte es nicht ihre Gedanken auszusprechen. Wenn sie diese Frage stellen würde, dann müsste sich auch fragen, warum die Götter ihnen solch ein Schicksal sandten und darauf gab es lediglich eine Antwort, die sie nicht hören wollte.

"Also was nun?" fragte sie stattdessen "Gehen wir weiter den Fluss entlang oder versuchen wir es mit einer anderen Richtung?"
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 31.01.2015, 18:34:33
Iliana war, als die kleine Schar sich aufmachte, den Fluß entlangzuwandern, vorgelaufen. Sie blieb stets in Sicht- und Rufweite, doch war sie doppelt so schnell wie ihr Bruder. Sie lief das Ufer des Flusses entlang und wich immer wieder für eine kurze Strecke zur Seite ab, wenn der Abstand zu den anderen zu groß wurde. So kam sie als erste bei dem Baum an und wartete am Stamm stehend auf den Rest. Sie nutzte die Zeit, in zu untersuchen[1] und nachzusehen, ob er erklimmbar wäre[2]. Sie wollte die Aussicht nutzen, um weitere Landmarken ausfindig zu machen[3].
 1. Wissen Natur 21, Überleben 14
 2. Klettern 19
 3. Wahrnehmung 24
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 01.02.2015, 18:46:55
Der Krieger mit dem Pferdehelm hatte nickend jedes Angebot, ausgesprochen oder unausgesprochen, begrüßt und bekräftigt. Es war ein gänzlich fremder und karger Ort und nur sich selbst in scheinbar endloser, langweiliger, trister, enervierender Tristesse und Ödnis zu haben, war selbst für einen Mann wie Trios, der in Zeiten der Krise die Einsamkeit so sehr schätzte, untragbar. Dieser berühmte, seelenrüttelnde Unterschied zwischen Ruhe, die angenehm und gewollt war, und Stille, die unerträglich und zerstörerisch war. Und so war er sogar froh, dass Aristeas sich ihnen anschloss, und der Krüppel, der ihm unmoralisch schien, wie die stumme Frau, die immer voranlief, als wäre sie besser zum Kundschaften geeignet, zumindest bis sie den ersten Zyklopen traf. Und so war es nicht an ihm, seine Gefährten zu bemessen, und ihnen zu sagen, wie sie zu folgen oder wohin sie zu treten hatten. Die Phase der Führerschaft, die in ihm aufkam, war so schnell beendet, wie sie aufkam. Nichts mehr als eine kurze Dünung der Wellen in der See der Gleichgültigkeit. Die Ödnis des Ortes färbte auf Trios ab und er fühlte sich in der sandig-steinigen Leere verloren und zusätzlich zur schweren Reise ermattet.

"Den Fluss hinab.", antwortete Trios schnell und zuerst kurz angebunden, während er den Baum nur knapp beachtete. Ein flüchtiger Blick, eine Einordnung, was dies einstmals für ein Baum gewesen war. Ein genauerer Blick auf den Boden, ob er starke Spuren von Bimsstein oder ähnlichen fand, ein Zeichen dafür, dass Vulcanus sich dieses Ortes als Amboß bedient hatte[1]. Sein Wissen reichte aus, zu wissen, welche Pflanzen in welchem Terrain wuchsen, zumindest die häufigsten Pflanzen, allerdings hatte er nie besonders viel Ahnung von ihren Eigenschaften gehabt. Sorge würde ihm dementsprechend nur machen, wenn es eine Zypresse, der Baum der Unterwelt, war. Nichts wäre ein schlechteres Omen für ihre weitere Reise.

Triophthalmos blickte wieder zu Merope. Er sah in ihr die selbe Tristesse, in ihren Worten denselben Ausdruck, den er auf seiner Seele lasten fühlte. Das Nichts war erdrückend, und kaum gelang es einen Gedanken zu fassen, der einen aus dieser Trostlosigkeit entreißen konnte. Er musste klarer antworten. Worte musste diese unerträgliche Breiigkeit des Seins in diesen gähnenden Momenten aufrütteln, und war es nur für einen Augenblick. "Wir sollten dem Flussbett weiter bis zur Quelle folgen. Es wird uns mindestens an einen Ort führen, an dem wir das Land überblicken können. Vielleicht haben die Götter zumindest einen grünenden Strauch an diesem oberweltlichen Tartarus versteckt."

Dann wartete Trios ab, ob die anderen sich noch weiter mit dem Baum beschäftigen wollten, oder ob sie wie Iliana schon fortgingen und sich langsam von der Gruppe trennten. Trios blickte dabei zu Charis, musternd, ob er in dessen Augen auch sehen konnte, dass er langsam an der Öde verzweifelte. Aus Gewohnheit versuchte er seinem besten Freund ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Er selbst könnte ähnliches zumindest gerade gebrauchen.
Wenn sich keiner weiter um den toten Baum scherte, führte er die Gruppe weiter das Flussbett entlang.
 1. Wahrnehmung 14 und Wissen (Geographie) 16 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg955724#msg955724)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 01.02.2015, 20:56:03
Doch bevor die Dardaner dem Pfad folgen konnten, den der Krieger mit dem Pferdehelm vorgegeben, erklang eine Stimme. Nicht mehr als ein Flüstern und doch zu hören. Sie dringt aus dem Holz selbst, das knöchern und tot gen Himmel ragt. Klagend ist sie und doch irre von einem Wahn: "Wo issst ess? Ich erinnere mich noch an ess. Einssst war esss hier, flossss um mein Heim, hielt mich am Leben. Warum ist esss fort? Wohin ist esss gegangen. Bringt esss mir zurück. Bringt esss her, ich brauche esss. Ohne esss vergehe ich sssterbe ich. Wo issst esss? Bringt esss her."
Erst jetzt auf den zweiten Blick wurden die Trojaner gewahr, welchen Ursprung dieses Stimme hatte. Zwischen der brüchigen Rinde blickten Augen hervor. Kalt und gefüllt von Hass. Zorn und Wahn standen auf dem Gesicht, das einstmals schön gewesen sein mag. Zarte Züge waren verzerrt. Sanfte Augen gefüllt von Wut. Langsam und doch bestimmt schälte sich die dürre Gestalt aus der Rinde. Ebenso ausgemergelt wie der Baum war sie, kaum mehr als ein Schatten ihrer selbst. Und doch war sie sich ihrer Umgebung bewusst. Ihre Augen huschten von einem Gesicht zum nächsten und ihr Flüstern drang an die Ohren der Dardaner: "Wo issst esss? Bringt esss mir!"
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 01.02.2015, 21:55:47
Wie auch den anderen machte diese Tristes Charis zu schaffen. War sein Blick neben der Erschöpftheit noch wach und suchend, so ebbte es mit der Zeit ab. Schließlich sah er nur Steine, Sand und noch mehr Steine. Sicher, einige konnten bestimmt zum heilen verwendet werden aber ohne Nahrung und Wasser sah es eher schlechtaus.

Als sie den Baum erreichten und Merope fast mit ihm zusammengestoßen war, blickte er die Frau finster an. Sie hatte wohl einen Spaziergang durch die königlichen Gärten erwartet oder sonst etwas. Jedenfalls verhielt sich so. Doch aufgeben wollte er nicht. Das reine Vorhandensein des Baumes erfreute Charis Augen. Es zeigte, dass es neben dem Wasser des Flusses auch Natur auf dieser Insel gegeben hatte. Etwas was sie so eindeutig bis jetzt noch nicht vor Augen hatten. Wenn die Götter diese Insel nicht verflucht hatten, so würde wohl Trios Recht behalten. Die Quelle war ein lohnendes Ziel. Müde, aber noch mit reichlich willen nicht aufzugeben erwiderte er den Blick und das Lächeln seines Freundes. Sie waren noch nicht am Ende und es war zu früh aufzugeben.

Gerade als er weiter gehen wollte, erklang die leise Stimme. Plötzlich war er wieder Wach, fühlte nicht mehr den anfangenden Schmerz in den Füßen oder die Stellen wo seine nassen Kleider gescheuert hatten. In Kampfbereiter Pose blickte er sich um, irgendwo musste doch die Quelle der Stimme sein. Die Quelle, welche so sehr nach dem Nassen Glück forderte. Dann realisierte er, dass der Baum, etwas am Baum sprach. Dass sich aus dem Holz ein Wesen schälte. „Eine Dryade.“ Entfuhr es ihm. Dabei machte er einen guten Satz nach hinten. So ein ausgemergeltes Wesen zutreffen, war nicht gut. Da könnte auch gleich eine Harpyie vor ihnen auftauchen. Denn wer könnte schon sagen, was es in seiner Verzweiflung, seinem Hunger tat und auf welche Ideen es kommen mochte.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 03.02.2015, 19:48:30
Iliana hatte gerade festgestellt, dass klettern wohl gut möglich ist, als die Stimme erklang. Sie trat einen Schritt zurück und beobachtete neugierig das Geschehen. Furcht schien der Baumgeist nicht zu wecken, stattdessen gab sie einen leisen, langgezogenen Ton von sich: Mitleid vielleicht? Sie neselte ein wenig an ihrem Gepäck und löste ihren Wasserschlauch. Charálampos Ausruf ließ sie zusammenzucken und sie sah zu ihm herüber, den Kopf leicht schräg. Als die Blicke sich trafen, wandt sie sich wieder dem Baumgeist zu. Sie zeigte kurz ihren Wasserschlauch vor, dann fing sie an, ihn auf das Wurzelwerk auszugießen. Sie wanderte um den Baum herum und goß immer wieder ganze Schlauchfüllungen auf die Insel und das Wurzelwerk. Ihr Gefäß schien nicht leer zu werden.[1]
 1. wiederholte Anwendungen Waser erschaffen
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iphitos am 03.02.2015, 20:45:55
Hinkend erreicht Iphitos den Baum als letzter, gerade als die Dryade ihren Unterschlupf verlässt.
"Keine Angst, Dryaden sind nicht bösartig solange man nicht sie oder ihre Bäume bedroht.
meint er zu Charis als der zurückweicht.
Er ist nicht überrascht als Iliana der Nymphe zu trinken gibt, schließlich ist Dryade eine wenn auch sehr entfernte  Verwandte und als Nymphe des Waldes besonders der Diana verbunden.[1]
"Wir sollten herausfinden was mit dem Fluss passiert ist, wir brauchen das Wasser mindestens so
dringend wie sie, und vielleicht kann sie uns sagen wann das Wasser verschwunden ist und
ob dies plötzlich geschehen ist oder der Fluß über längere Zeit ausgetrocknet ist."

Darüber hatte der Seher auf dem Weg hierher bereits gegrübelt, war aber zu keinem eindeutigen
Schluss gekommen.[2]

 1. Wissen (Religion) 25
 2. Wissen (Geographie) 7 (natürliche 1)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 04.02.2015, 14:03:44
Triophthalmos zuckte kurz zusammen, als er die Stimme des Baumwesens hörte, hatte er sich doch gerade dem Baum abgewandt und war im Begriff gewesen, das Flussbett entlangzuwandern. Da sein Speer in seiner Hand lag, war es purer, ausreichender, antrainierter Reflex gewesen, seinen Speer direkt in Richtung der Stimme zu halten, noch ehe sein Kopf das Wesen in seiner vertrockneten Knorrigkeit überhaupt erfasst hatte. Doch Iphitos' schnelle Erklärung, brachte ihn dazu, diesen schnell wieder zu senken.

Trios beschloss, seinen Mund zu halten und sich nicht in das Gespräch einzumischen, auch da er sah, dass Iliana scheinbar einen Gegenstand besaß, der unendlich Wasser bereithielt, während Iphitos behauptete, dass sie selbst das Wasser des Flusses bräuchten. Könnten sie nicht Iliana auf Ewigkeit an diesen leeren Flusslauf stellen und warten, bis ein neuer Fluss entstanden war? Konnte sie ihr nicht diesen Gegenstand schenken, und so ihr Wohlwollen erlangen?
Aber auch das Wesen, mochte es eine vertrocknete Dryade sein oder nicht - Trios hatte vorher nie eine gesehen - schien nicht in der Verfassung, zu viele Fragen auf einmal behandeln zu können, zu viele Stimmen auf einmal einordnen zu können. Und da die anderen einen Plan zu haben schienen, war es an Trios zu schweigen.

Seine Aufmerksamkeit war jedoch geweckt und sein Gefühl flüsterte ihm weitere Gefahren ein, sodass der Krieger mit dem Pferdehelm die Umgebung aufmerksam im Auge behielt[1], und seinen Speer in der Hand behielt. Denn was würde passieren, wenn die Dryade neidisch würde auf das endlose Wasser und es der Iliana zu entreißen drohte?
 1. Perception 11 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg956183#msg956183)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 05.02.2015, 10:19:24
Ähnlich wie Trios sah es Charis. Er ließ sich nicht von Iphitos Worten beruhigen, behielt sogar eine Kampfhaltung ein. Schließlich, was würde den Baum mehr gefährden als eine Dürre und auch ein verletztes Tier unterschied nach kaum noch wer ihm diese Verletzung zugefügt hatte. Die Spitze des Speeres zeigte aber nicht mehr auf die Dryade. Dies war aber mehr dem Blick von Iliana geschuldet. Denn ihr Umgang mit dem Wesen schien Charis kurz zu verwirren.

Zu Iphitos gewendet sagte er „Dann fragt es wenn ihr es wollt. Ich bleibe aber außerhalb der Reichweite ihrer Äste und Wurzeln.“
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 11.02.2015, 18:10:39
Wie Wasser in der Wüste im Sand verschwindet, so saugten auch die Wurzeln des Baumes die Flüssigkeit auf, die Iliana dort vergoss. Doch statt wieder aufzublühen, blieb die Rinde rissig und der Boden brüchig. Die Nymphe zischte weiter mit ihrer leisen Stimme, indem sie sagte: "Mehr, gebt mir mehr! Gebt mir allesss, wasss ihr habt. Ich brauche esss allesss ohne esss kann ich nicht weiter machen. Er lässsst mich nicht. Gebt esss mir. Gebt esss mir jetzt." Ihre Augen zucken irren hin und her, während ihre blassen Hände das matte Haar durchfurchen. Langsam, kaum merklich Schritt sie auf Iliana zu, ihr Blick gefangen von dem magischen Quell, den die Seetochter bei sich trug.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 12.02.2015, 08:01:20
Schon den Schild zur Hälfte erhoben, tritt der Sohn des Mars zwischen die Nymphe und die Meerestochter. "Du wirst ihr Wasser nicht nehmen- nicht ohne dass sie es wünscht." Mit einem harten Stoß rammt er den Speer neben sich in den Boden, so dass er tatsächlich für den Moment keine Waffe in Händen hält. "Ich bin Aristeas, ein Sohn des Mars. Furcht und Schrecken sind meine Brüder- und mein Zorn ist die Geißel dutzender Feinde gewesen. Mein Name flößt den Begleitern des Agamemnons noch heute Furcht ein. Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Gefährten Leid antust." Das vernarbte Gesicht zieht sich zu einer knurrenden Fratze zusammen, und nur mit Mühe kann der Krieger sich davon abhalten, zum Angriff überzugehen, wie es der archaischere Teil seines Erbes verlangt- aber trotz seiner Beherrschung bahnt sich jener Teil in seine Ausstrahlung einen Weg, lässt jene von schwächerem Gemüt kurz erschaudern- und mit etwas Glück die Nymphe ebenso.[1]
 1. Einschüchtern 35
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 12.02.2015, 08:51:06
Weiter entfernt vom Baum hat auch Charis seinen Speer in den Boden gerammt. Denn auf diese Entfernung, war ein Speer eine lächerliche Waffe. Sein Bogen war hierfür viel besser geeignet. Dafür geeignet um, sollte die Nymphe wirklich blind vor Durst sein, was er ja befürchtete, sie mit Pfeilen zu spicken.

Auf jeden Fall gefiel es ihm nicht, wie sie sich Iliana und deren Wasserquell näherte. Aber Aristeas war schon zur Stelle. Seine kräftige Stimme, welche gut zu hören war, gepaart mit seinen Gesten jagten Charis einen Schauer über den Rücken. Ja, das war halt ein Sohn des Mars und es war gut, dass er keiner ihrer Feinde war.

Für einen Augenblick lößte sich dann sein Blick vom Geschehen am fast toten Baum. Er blickte zu Trios, um zu erkennen ob auch sein Freund für einen Kampf bereit war.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 12.02.2015, 10:26:39
Als die Dryade sich in ihre Richtung wendete, wich Iliana ein wenig zurück, ohne mit dem Gießen aufzuhören. Ihr Blick blieb ruhig, bis Aristeas sich dazwischen wirft. Der Schreck war ihr anzusehen und sie unterbrach ihr Tun. Ohne den Schlauch loszulassen machte sie einige hilflos wirkende beruhigende Gesten hinter dem Rücken des Marssohnes. Mehrmals öffnete sie den Mund, schloß ihn aber wieder ohne einen Laut. Ihr Blick wanderte hilfesuchend zu den anderen Männern und blieb auf ihrem Bruder stehen. Mit flehenden Augen und stumm bedeutete sie ihm durch ihre Kopfbewegungen, bitte einzugreifen. "Bitte Bruder, erkläre der Cousine unserer Mutter, dass das nicht geht und verhindere ein Blutvergießen. Wir wollen doch sowieso den Fluß finden, dann können wir ihn gleich wiederzuherstellen versuchen. Sie weiß doch sicher einiges über das Unglück, dass das Land heimgesucht hat."
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Merope am 12.02.2015, 13:34:51
Als sich die Dryade aus dem Baum schälte, saß Merope noch immer am Fuße desselbe und bemerkte das Wesen erst, als es die Stimme erhob. Wie vom Blitz getroffen sprang die Erzählerin auf und ging auf Distanz zu dem ausgezehrten Baumgeist. Iphitos' Worte drangen zu ihr vor, doch fand sie, dass diese Gestalt nur noch wenig mit den Dryaden aus den Sagen gemein hatte, zeichnete sie das Siechtum doch genauso sehr wie das Land um sie herum. Vielleicht mochte Wasser ja die Medizin sein, doch wer konnte das mit Bestimmtheit sagen? Vielleicht würde sich der Körper der Dryade erholen, aber der Geist geschädigt bleiben, so dass sie ihren Feind nur stärker machten?

Doch bevor Merope ihre Bedenken äußern konnte machte sich die stumme Iliana schon daran Baum und Dryade zu wässern. Zunächst ängstlich beobachtete sie das Geschehen und erkannte, dass nichts Schlimmes geschah. Im Gegenteil. Aristeas donnernder Auftritt sorgte wohl dafür dass sich kein Lebewesen in näherer Entfernung trauen würde, die kleine Gruppe auch nur schief anzuschauen. Merope entschloss sich selbst einzugreifen... ein Stummes Mädchen und ein stattlicher, aber nicht unbedingt diplomatischer Krieger? Das rief eindeutig nach der Erzählerin. Betont gemächlich schritt sie auf die Dryade zu "Oh, wir werden dir Wasser geben. Gerne und viel." Sie schob sich zwischen Iliana und Aristeas hindurch, wobei sie die Frau leicht beiseite schob und sich halb an Aristeas lehnte, halb an ihn schmiegte - ein finsteres Lächeln auf den Lippen. "Doch zuerst wirst du uns sagen, was du weißt. Denn sonst..." Sie machte eine Kunstpause und blickte einen Augenblick lang zur Seite, nur um die Dryade dann gespielt traurig anzusehen "haben wir vielleicht gar kein Wasser mehr."[1]
 1. Diplomatie: 26
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 13.02.2015, 07:27:40
Iliana ließ sich widerstandslos zur Seite schieben von Merope und wirkte erleichtert, da der Bann von Aristeas Worten mit ihrem Auftreten etwas gemildert wurde. Als sie jedoch die Worte vernahm, starrte sie ungläubig auf ihren Rücken: "Wiebitte? Statt respektvoll zu fragen wird der arme Geist erpresst, und das mit meinen Kräften? Was soll das?" Einem ersten Impuls, ihr einfach eine Dusche mit dem Wasser, dass sie gerade wieder aufgefüllt hatte, widerstand sie. Sie senkte die schon erhobenen Arme und stieß sie stattdessen von hinten an. Sie bedachte sie mit einem Blick aus schmalen Augen, begleitet von einer kraus gezogenen Stirn und zurückgezogenen, schmalen Lippen. Leicht schüttelte sie den Kopf ud drehte demonstrativ den Schlauch erneut herum, sodass ein weiteres Rinnsal herauskam.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 15.02.2015, 16:59:43
Triophthalmos hatte Mitleid mit der Dryade, besonders als Merope sie unter Druck zu setzen versuchte. Letztendlich teilten sie doch ein Schicksal, sie war doch nichts anderes als ein verzerrtes, vertrocknetes Spiegelbild, eine verblüffend ähnliche Erscheinung. Ein Wesen, dessen Heimat blank, vertrocknet und leer geworden war, und die sich nach der alten, verdorrten Blüte zurücksehnte. Wohl konnte die Dryade diesen Zusammenhang nicht schließen, da sie Trios und seine Gefährten aus Troia gekommen waren, und ebenso war sie noch zu vertrocknet, als dass sie zugänglich sein würde für die Worte der Gefährten.

Aus den Augenwinkeln beobachtete Trios auch, wie Aristeas sich aufbaute und sie bedrohte. Es war die Art von Selbstverständlichkeit in martialischer Hinsicht, die Trios so neidete und bewunderte, warum er gleichzeitig gerne an der Seite des Aristeas kämpfte und gleichwohl hoffte, dass die Götter ihm seine Worte in der Kehle stecken ließen, dass er dann verreckte. Obwohl Trios spürte, dass er das Leid der Dryade nachvollziehen konnte, weil ihr Schicksal nicht so weit auseinander lag, wusste er nicht, wie er dies in Worte fassen sollte, nachdem sich die Situation entwickelte, wie sie sich nun eben entwickelt hatte. Und so hoffte Trios lediglich, dass das Wasser Ilianas und die Drohungen von Aristeas und Merope reichten gemeinsam reichten, die Dryade zu klaren Worten zu bringen. Ansonsten stand es befürchten, dass sie die Dryade zum Sterben zurückließen, und das würden die Götter sicher nicht im besten Sinne vergelten...
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 19.02.2015, 08:58:56
Als sich Merope an ihn lehnte, ihn streifte, hätte der Sohn des Mars beinahe den Schild fallen lassen. Nur mit mühsam erworbener Beherrschung lässt der Krieger die Deckung oben. Schafft es (hofft er) sogar, nicht zusammenzuzucken als die mehr als angenehme Berührung ihn streift- und könnte sich innerlich ohrfeigen dass es ihn so aus der Bahn wirft. Hofft nur, dass sein nicht nur überraschtes Keuchen der Schönheit entgangen ist.

Ärgerlich schiebt er die Riemen des Brustpanzers zurecht. Blickt die Dryade finster an. Hofft halb darauf, dass sie doch noch etwas Übles versucht- und hofft im gleichen Moment, sein Schwert nicht in dem Blut des Naturgeistes baden zu müssen. Aber es wäre eine willkommene Chance seine Unsicherheit in Wut umzusetzen- mit Wut kann er umgehen. Mit anderen Gefühlen nicht.
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Beitrag von: P. Vergilius Maro am 19.02.2015, 12:25:00
Mit zitternder Bewegung wich die Nymphe zurück, ihre borkigen Beine schon wieder in den Stamm des Baumes schmelzend. Furcht zeigte sich auf ihrem Gesicht, ob der zürnenden Worte des Marssohnes: "Leid, wessssen Leid issst esss, Sohn des Marssss? Nichtsss leidet wie ich, wenn man esss mir raubt. Und allesss nur ssseinetwegen." Die Worte von Merope ließen die Nymphe nur noch weiter mit ihrem Baum verschmelzen, sodass kaum mehr als ihr Gesicht übrig blieb: "Gebt esss mir oder lasssst mich in Frieden in meinem Sssschmerz. Gebt esss mir."
Die Wurzeln des Baumes erneut vom Wasser benetzt, wuchs sie von neuem hervor, wie die Blume am ersten Tag des Frühlings, die durch die weiße Decke, die die Welt gefangen hält bricht: "Ja, dasss issst essss, wasss er mir verweigert. Gebt esss mir, lasst esss mir, befreit mich von sssseiner Sssstrafe. Ich brauche essss, brauche essss allessss, kann nicht ssssein ohne esss. Esss verrinnt, allesss verrint, sssseine Strafe und ihr Fluch allesss nur ssseinetwegen." Trotz der Fluten, die sich dank Ilianas großem Herzen auf die Wurzeln ergossen haben, blieben sie brüchig wie der Arm eines greisen Mannes, der kein Schwert mehr zu heben vermochte. Nichts wandelt sich und selbst der Boden um den Baum der Nymphe verweilte in seiner Trockenheit, einer Trockenheit, die es nicht hätte geben dürfen und doch war sie dort.
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Beitrag von: Triophthalmos am 21.02.2015, 15:27:09
Keine klaren Worte. Das Wasser schien nicht zu helfen, die Dryade sprach nur in Rätseln und Andeutungen und vielleicht würde man nicht mehr über das Schicksal des Wesens herausfinden. Trios schulterte seinen Speer und trennte sich mehrere Schritte von seiner Gruppe, gleichwohl noch in Hörweite seiner Gefährten, und starrten dem entleerten, verwurzelten Flusslauf entlang. Es vergingen mehrere Sekunden auf diese Weise, in der er sich vorstellte, wie Wasser diesem Flusslauf entlangraste und die Ebene wieder mit Leben versorgte, wie langsam das Grün in diese sandige Ebene zurückkehrte und die Trostlosigkeit des Nichts ersetzt wurde durch die Üppigkeit des Lebens.

Der Krieger drehte sich über seine Schulter. "Für sie wird es nur Hilfe geben, wenn wir herausfinden, was mit dem Fluss passiert ist. Sie giert nur noch wie Lotophage nach jenen namensgebenden Pflanzen, welche Vergessen bringen und ein selige Gefühl hinterlassen, blind und zerfressen vom Schmerz des Verdurstens. Und wer sind wir, die wir nicht so schnell dank Iliana verdursten werden, die wir gerade selbst eher dem Ertrinken entgehen mussten, dass wir glauben, jene verstehen zu können, die wahrhaftig nach Leben dürsten." Dann vollendete er die Drehung und blickte die arme, trocknende Dryade und ihren sterbenden Baum an. "Wenn wir die Quelle des Flusses finden, und die Flussgötter diesen Ort nicht flohen, werden wir sehen, was wir tun können. Was können wir mehr geben? Was können wir mehr tun?"

Dann drehte sich der Krieger wieder dem Flussbett zu. Den Quelle des Flusses zu finden, die hoffentlich auf einem erhöhten Punkt lag, war sowieso die erste Hoffnung, um das Land zu überblicken. Es war die Voraussetzung, um vielleicht Aeneas zu entdecken oder Hinweise auf Leben zu finden, eine Weg für die Überlebenden auszumachen und sich zu sammeln. Er ging ein, zwei Schritte vor, noch immer in Hörweite verbleibend, um seine Aufbruchsbereitschaft zu unterstreichen, aber eben auch auf seine Gefährten zu warten.
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Beitrag von: P. Vergilius Maro am 21.02.2015, 15:40:14
Als ein weiterer der Dardaner das Wort an die Dürstende richtetete, zuckten ihre Augen noch immer ein wenig irre hin und her. Aber die direkte Ansprache schien sie dann doch reagieren zu lassen: "Er wird esss euch nicht geben. Er will esss mir verweigern, wie ich mich ihm verweigert habe. Dasss issst sssseine Rache. Und ssssie hilft ihm dabei. Weil ssssie ihn mag, weil er ihr von dem Raub erzählt hat. Und ich bin essss die leidet. Allesss nur ssseinetwegen. Zwingt ihn essss freizugeben. Dasss issst esss, wasss ich brauche. Oder bittet Ssssie ihn zu zwingen, ssssie kann essss. Keiner von unssss kann ssssich ihr wiederssssetzen." Die armselige Kreatur sank wieder ins Holz hinein. Doch nur Sekunden vergingen, bevor sie wieder auftauchten. Wie neue Äste wuchsen ihre dürren Arme aus dem Holz, in ihrer Farbe kaum von dem knorrigen Holz zu unterscheiden: "Geht zu ihm und zwingt ihn, dann bekomme ich esss." Es bestand kein Zweifel, dass der gequälte Naturgeist den Trojaner einen Richtung wies. Tiefer ins Innland, wo sich die Hügel seicht erhoben, genau dorthin, wo auch Trios Augen schon nach dem Ursprung des Flusses gesucht hatten.
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Beitrag von: Iliana am 21.02.2015, 23:35:34
Eine Weile starrte Iliana auf ihr vergossenes und schnell versickerndes Wasser[1] und schien zu überlegen. Trotzdem hörte sie zu und sah zum Baumgeist. Schließlich probierte sie selbst, einen Schluck aus ihrem Wasserschlauch zu nehmen, bevor sie gemessen auf die Dryade zutrat und ihr den Schlauch zum Trinken anbot. Sie beachtete Aristeas und Merope nicht. Stattdessen drehte sie sich nach Übergabe um und stieg zu ihrem Bruder runter. Leise gab sie zunächst einen langgezogenen Ton von sich, der über Knacklaute in ein Schnarren überging. Begleitet wurde es von einer fragenden Geste mit offen vorgestreckten Händen und leicht vorgestrecktem Kopf, als ob sie etwas erbitten würde, dann streckte sich die eine Hand unter der anderen mit einem Finger hervor und schließlich machten beide parallel eine Bewegung, als würden sie über Halbrunde streichen.
 1. Wissen Religion 12; Wissen Natur 25; Überleben 26; Magie antdecken -> Was könnten Ursachen hierfür sein? Was nicht?
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Beitrag von: P. Vergilius Maro am 22.02.2015, 14:05:04
Die Nymphe floss zurück in ihren Baum und begegnete Iliana, die ihr den Wasserschlauch entgegen streckte. Gierige Hände schlossen sich um das Leder und hoben es in die Luft. Ein kleiner Wasserfall, nicht tosend und doch lebensspendendes Nass, ergoss sich in Richtung des Mundes der gequälten Kreatur. Doch wie zuvor den Boden, benetzte er auch die Lippen nicht, sondern schien wie im Nichts zu verschwinden, verschlungen von welcher Kraft auch immer, die hier am Werk war. Verzweiflung schlich sich in die Augen der Nymphe. Zunächst langsam, dann immer schneller, bis sie am ganzen Leib zitterte und den Wasserschlauch auf den Boden fallen ließ: "Nein! Nein, nein, nein. Wiesssso trifft mich ihr Hasss? Ihr habe ich nichtssss getan. Und doch ssstraft sssie mich. Fluch ihr, Fluch all den ihren. Möge ihr Kind erssssticken an der Frucht, die esss gefangen hält. Nie wieder ssssoll sssie das Licht sssehen. Verweilen sssoll sssie in Finsssternisss." Fluchend und murmelnd kauerte sich die Nymphe an den Fuß des sterbenden Baumes. Keine Tränen ergossen sich auf den Boden, wie hätte sie auch weinen können, da nicht einmal ein Tropfen Wasser ihre Lippen benetzte.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 24.02.2015, 21:44:04
Iliana setzt ihr Aneinanderreihen von leisen unmenschlichen Lauten fort, begleitet von Gesten. DIe fragende Geste mit den seitlich hin und her bewegten offenen Handflächen kommt erneut. Dann legt sie die Hände zusammen, mcht eine umfassende Geste mit gestreckten Fingern und zuückt dann drohend den Zeigefinger. Als sie danach auf sich weißt, dann hinter sich und die Fäuste aufeinander prallen lässt, untrebricht sie die verzweifelte Stimme des Baumgeistes. Die Geweihte dreht sich herum, erklimmt die ehemalige Insel und nähert sich der zusammengebrochenen Kreatur. SIe kniet sich nieder und umarmt das borkige Wesen, streicht ihr über den Rücken und bemüht sich, sie wortlos zu trösten. Wer jedoch ihr Gesicht sehen kann, sieht, dass Ilianas Gesicht mehr und mehr von Wut verzerrt wird.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 26.02.2015, 11:12:16
"Vielleicht sollten wir die Kreatur erlösen... ihre Worte scheinen keinen Sinn zu ergeben. Und sie scheint nichtmal zu heilen, wenn wir ihr alles Wasser das wir haben geben würden. Ich sehe ungerne einer Kreatur beim Leiden zu." Unwillkürlich hat der Krieger den Griff seines Schwertes fast zärtlich gestreichelt- jetzt schließt er bereits die Hand halb darum. "Ich kann es tun, ihr müsst noch nichteinmal zusehen..."
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Beitrag von: Iliana am 26.02.2015, 22:13:05
Ilianas Kopf schnellt herum zum Sprecher und ihr Blick ist nicht weniger finster. Überdeutlich schüttelt sie den Kopf und schiebt die Dryade ein wenig weg. Dann steht sie auf und bleibt demonstrativ zwischen dem Marssohn und dem Baumgeist stehen. Ihre Stimme macht ein knarrendes Geräusch, während ihre Hand sich zunächst auf Aristeas richtet, um dann mit einer wischenden Bewegung Richtung des aufbruchsbereiten Triophtalmos zu weisen. Kurz sucht ihr Blick den ihres Bruders und Charalampos. Dann nimmt sie wieder Verteidigungshaltung an.
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Beitrag von: Cei Maiante am 27.02.2015, 16:36:05
„Aristeas!“ erklang die Stimme von Charis scharf als der Marssohn deutlich andeutete den Baum fällen zu wollen. Bevor dieser jedoch weiter sprach, wanderte sein Blick zu Trios wie dieser ins Land blickte. Für ihn, der die ganze Szene um die Dryade aus der Entfernung beobachtete hatte, war der Wunsch von Trios klar. Dieser schien der Dryade helfen zu wollen, welch edle Tat. Außerdem brauchten sie am Ende auch den Fluss, denn das Wasser von Iliana würde nicht reichen um alle Schiffbrüchigen zu versorgen, Pflanzen aus dem dürren Boden zu locken und Tiere zurück zu holen. Zusammen mit der Weitsichtigkeit von Trios und der Stärke von Aristeas hatten sie wirklich gute Karten. Doch nun hieß es erst einmal das Feuer des Marssohnes in die richtige Richtung zu lenken.

„Laß dein Schwert stecken. Sie leidet ja aber sie ist kein verwundeter dem nicht geholfen werden kann. Triophthalmos hat schon entschieden ihr zu helfen. Falls wir versagen, was wir aber nicht werden, kannst du immer noch Gnade zeigen. Möglichst mit festen Blick sah er zum Marssohn, doch ihm war gewissen, dass er einen Zweikampf, selbst mit den Augen, kaum gewinnen konnte. So überspeilte er seinen abwendenden Blick mit der Tatsache, dass das Schultern des Bogens Aufmerksamkeit brauchte.

Als es erledigt war, hatte er seinen Speer wieder in der Hand und gesellte sich zu seinem Freund dessen vollen Namen er nur sprach, wenn es um formelle Angelegenheiten ging. Leise wendete er sich dann an diesen. „Trios, entschuldige wenn ich zu weit gegangen bin. Du wolltest sicher Aristeas gerade daran erinnern, wer die Rotte führt. Also, fühl dich nicht von unsere Freundschaft eingeengt. Schließlich bin ich auf Missionen nicht an erster Stelle dein Freund sondern wie alle anderen auch ein Teil deiner Rotte. Ein Teil auf den du dich verlassen kannst.“ Kurz lächelte Charis und hob wieder den Blick, welchen er bei seinen leisen Worten gesenkt hatte.
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Beitrag von: Triophthalmos am 27.02.2015, 19:51:58
Trios blickte seinen Freund nur an und antwortete nicht auf seine geflüsterten Worte, leicht nickend. Er verstand die Worte von Charis und allgemein brauchte es zwischen ihnen nicht eine Myriade von Worten, um einander zu verstehen. Charis hatte nichts falsch gemacht, er war nicht zu weit gegangen. Er hatte als freie Mann gehandelt, und was anderes konnte man von einem Trojaner erwarten?
Er blickte nun Iliana und Aristeas an, wie sie dort so standen, um ein Schicksal in der Art ringend, wie es nicht das ihre sein konnte. Zwar hatte Charis alles wichtige gesagt und Triophthalmos hätte schweigen können, aber vielleicht war es ratsam noch ein paar versöhnlichere Worte zu finden.

"Wir haben genug Götter gegen uns aufgebracht, und wem steht es schon zu, der Schönheit das Leben aus dem Leibe zu würgen, auch wenn sie verwelkt? Wenn ihr euch um das holzerne Weibe scheren wollt, nur zu. Ich würde jedoch überlegen, sie danach zu fragen, von welchem Fluch sie spricht, und wie wir ihr genau helfen können, wenn ihr wirklich etwas tun wollt. Vielleicht weiß sie ganz genau, was sie getan hat? Und was sie verärgert hat. Ihr Gnade schenken? Gnade steht nur den Mächtigen zu, nicht uns. Ihr Wasser schenken? Suchen wir die Quelle des Flusses oder die Flussgötter, vielleicht können sie uns helfen. Vielleicht kann auch durch den Durst Trübe uns helfen, wenn sie einen sinnigen Satz herausbekommt. Hat Troja uns nichts gelehrt? Haben wir dort auch in den Straßen gestanden und uns angeschrien, wer die Schuld am Pferde hat? Oder haben wir uns unseres Lebens erwehrt? Wenn ja, dann haben wir - wenn wir gnadenvoll sein können - vielleicht Verständnis für den Kampf der Durstenden[1]."

Trios hat Unschuldige sterben lassen, um seine Haut zu retten, seine Worte sind versöhnlich für die Gruppe, wenn auch für ihn selbst erlogen. Er war nur Wut, Hass, Feuer und Verrat in Trojas Niedergang. Er war erbärmlich. Innerlich kann er Aristeas Regung verstehen. Vielleicht wäre allen geholfen, aus dem Baum Feuerholz zu machen und damit eine warme Nacht zu verbringen. Aber Frauen, selbst wenn sie sich wie Kriegerinnen gebärdeten, waren zu weich in ihrem Kerne, und die anderen würden ihnen das nachtragen. Vielleicht würden ihnen sogar die Götter es nachtragen, wenn sie eine Dryade töteten. Es war kein Moment für unnötigen Streit, obwohl Trios in diesem Streit etwas wunderbar belebendes sah. Etwas, was die Dösigkeit der Landschaft, die an ihm zerrte, wieder wachrüttelte. Er blickte zu Aristeas. Es war Trios schwer gefallen, Aristeas zu widersprechen und hätte Charis das nicht übernommen im Namen von Trios, der Krieger hätte es auch nicht gewagt dem Sohn des Mars zu widersprechen, selbstangenommene Führerschaft hin oder her.

"Also fragt sie oder folgt mir.", Trios drehte sich wieder um, in Richtung der anhebenden Brüste der Erde schauend.
 1. Bluffen 25 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg959223#msg959223) - Das Über-den-Kopf-Bestimmen bezüglich des Schicksals der Dryade und der Bezug zu ihr, soll sie dazu bringen, vielleicht etwas mehr über den Fluch zu verraten. Vielleicht provoziert sie diese Gutsherrenart ausreichend, in ganzen Sätzen über ihr Problem mit uns zu sprechen und den Fluch zu erläutern.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iphitos am 28.02.2015, 16:33:16
Für Merope hatte Iphitos nach ihrem kaltherzigen Erpressungsversuch nur einen Blick in dem sich Abscheu
und Verachtung mischten über. Was immer sie an körperlicher Attraktivität für ihn haben mag, ihren
Geist findet er abscheulich.
Seiner Schwester "hört" der junge Seher aufmerksam zu, nickt und mach beruhigende Gesten mit den Händen
er er die Stimmer erhebt:
"Er hat recht!" ,stimmt der Seher Trios  zu, "Als Troer im Gefolge des Aeneas haben wir schon Juno zu unversöhnlichen Feindin", wendet er sich an Aristeas, "willst Du nun auch Diana und Ceres gegen uns aufbringen, Sohn des Ares? - vielleicht hat uns Vater Neptun gerade um dieses Flusses und dieses leidenden Wesens wegen an diese Gestade geworfen, auf das wir helfen."
Damit kniet er bei der Dryade nieder und bemüht sich um einen beruhigenden Tonfall
"So es sterblichen möglich ist wollen wir euch helfen, oh Dryade, aber dafür müssen wir wissen was geschehen ist, wer ist er der euch verflucht hat, was habt ihr im verweigert und wer ist Sie, die ihn zu zwingen vermag?"
"ich hoffe für Dich und uns, dass "Sie" nicht Juno selbst ist, denn dann wird unser kommen Dir nur mehr Leid bringen" denkt er bei sich.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 05.03.2015, 14:29:57
Die Augen der Nymphe suchten die des Knienden und fanden sie. Eine Spur des Wahnsinns – brennend vor Durst – wich zurück bei den freundlichen Worten. Der Blick wanderte in die Ferne, hin zu einem Ort, den niemand außer der Nymphe selbst mit seinen Augen zu berühren vermochte. Ihre Züge schienen sich gar wundersam zu verändern. Ein Hauch des Lebens kehrte zurück auf ihre Haut und nicht mehr zischend, sondern wohlklingend war ihre Stimme. Eine Erinnerung an das, was sie einst gewesen war, lebendig geworden in der Erinnerung an das, was einst gewesen ist: “Einst war ich glücklich an diesem Ort, lebte hier. Verbrachte meine Zeit in Freude und Licht, umspült vom Wasser. Immer sang er für mich: Akantha, Akantha! Das war sein Ruf. Von morgens bis abends erklang er und ich hörte ihn gern. Auf seinem Muschelhorn spielte er für mich und mit Freuden lauschte ich ihm. Mein Triton, sagte ich zu ihm, spiele für mich für immerfort. Doch er unterbrach sein Spiel und kam zu meiner Insel, stellte sich ans Ufer, der Meerblaue, und seine Worte waren süß und doch abstoßend in meinen Ohren: Komm mit mir, verlasse diesen Ort, begleite mich zu meinem Palast, empfangen will ich dich mit meinem Hofstaat, alle sollen für dich ihre Lieder spielen. Komm mit mir, Akantha! Sei meine Gefährtin für diesen Tag.
Es leuchteten ihm die Augen als er das sprach. Aber wie hätte ich mit ihm kommen sollen, ich bin Akantha, dies ist mein Platz. Niemals habe ich mich hier fortbewegt und niemals könnte ich gehen. Das sagte ich ihm, bat ihn: Meerblauer, verweile bei mir und erfreue mich mit deinem Spiel. Keiner spielt das Muschelhorn wie du. Spiele für mich und schenke deiner Akantha ein Lächeln. Das ist alles, was ich wünsche.
Und doch spielte er nicht für mich, nein, in Zorn geriet er, ob seiner Schmähung. Wie gern hätte ich ihn hier willkommen geheißen und seinem Spiel gelauscht, doch alles woran er dachte, war sein goldener Palast und sein Hofstaat. Angefüllt mit dem Thiasos, mit den Fischen des Meeres und den Nereiden, die umherschwimmen voll Freude. Niemals hätte ich Akantha dorthin gepasst, mein Platz ist hier, auf meiner Insel.
Bitter war die Stimme die erklang, voll Kälte wie die tiefsten Tiefen eines lichtlosen Meeres: Nie wieder werde ich für dich spielen und meine Fluten sollen deine Zehen nicht mehr umspielen. Austrocknen sollst du, deine Haut soll brechen, eines jeden Nasses beraubt. Und er nahm seine Wasser und zog sie mit sich, fort von hier zurück zu seinem See, wo sein goldener Palast steht. Und dort sitzt er auf seinem Thron, zürnend und ohne Gnade, hält seine Wasser zurück.
Und doch war dies nicht das ganze Unglück, das er mir bereitete. Noch schenkten die nassen Hyaden mir Trost. Er mochte mich des Wassers an meinen Zehen beraubt haben, aber von Zeit zu Zeit kam das Nass aus den Gefilden des Höchsten und gewährte mir Erleichterung. Getrieben von seiner Wut, wandte er sich an die Ernährerin, die Mutter der Pflanze: Fruchtbare Mutter, höre meine Worte. War ich es nicht, der zu dir kam und dir erzählte von der Hand des Tiefen, die sich legte auf den marmornen Schenkel der Deinen. War ich es nicht, der jedes Wort dir berichtete in deiner Trauer, auf dass die Wahrheit der Tat ans Licht kommen möge. Verdankst du es nicht mir, dass in drei Teilen des Jahres bei dir weilt und nur den einen bei ihrem Gatten verbringt? Soll dieser Dienst unerhört bleiben, die Worte unbeantwortet, die Gunst unerwiesen? Ich bitte dich, Ceres, große Mutter, gewähre mir diesen Lohn und sprich deinen Fluch über sie. Lass sie verwelken, wie einst die ganze Welt verging, als du in Trauer um deine Tochter warst. Verwehre ihr das kühle Nass, das aus den Himmeln kommt, auf dass sie erkennt, wie närrisch es ist, Triton abzuweisen.
Es erhörte sein Flehen die Fruchtbringerin und entzog mir auch den letzten Trost der mir geblieben war. Jetzt lebe ich hier, alleingelassen von meinen Brüdern und Schwestern, die längst dem Zorn des Meerblauen gefolgt sind und mich meiden, auf dass sie nicht auch von seinem wütenden Auge erblickt werden. Nichts ist mir geblieben, alles ist fort und mein Triton zürnt mir in seinem Palast aus Gold.“

Eine einzelne Träne, benetzte ihre Wange, nahm alles Leben, das die Erinnerung zurückgebracht hatte mit sind und floss hinab zu ihrem Kinn. Dort hing sie, wie der Wassertropfen am feuchten Stein, bis sie zu Boden fiel, der rissig war wie nun wieder Akanthas Haut.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Triophthalmos am 05.03.2015, 20:11:59
Mit sichtlichem Unbehagen hörte sich der Krieger mit dem Pferdehelm die Geschichte der Dryade an. Wie sie Triton Selbstsucht vorwarf, wo sie doch selbst Selbstsucht zeigte. Beide stritten darum, welches Heim wohl das wichtigere sei und beide kamen zum Ergebnis, dass ihr Baum oder ihr Palast der prächtigere oder wichtigere Ort sei. Aber das war nicht der wichtigste Punkt, der Trios ein Gefühl von Unbehagen in die Magengegend zauberte und ihn kurz nach Luft schnappen ließ, während er die Reaktionen seiner Gefährten beobachtete. Manchmal war es eben wirklich ein Segen gewesen, weniger oder nichts von den Hintergründen zu wissen und sich in seinem Schicksal leiten zu lassen. Zu viel Wissen und vor allem zu viel Halbwissen lähmte, ließ einen zu den falschen Schlüssen komme, ließ einen Tatsachen manchmal gar unnütz hinterfragen, sorgte für Verwirrung und Unbehagen. Sodass Trios auch jede Regung der Dryade verfolgte, jede brüchige Bewegung ihrer bröckelnden Lippen, jede ungehörige und sonderbare Bewegung. Er wollte sicher gehen, dass ihre Geschichte stimmte, auch wenn es wahrscheinlich wahr, dass sie in ihrer Lage zumindest grob die Wahrheit kündete, aber es war eben nicht auszuschließen, dass sie etwas aussparte oder ihre Emphasen auf Punkte setzte, welche sie zum Handeln drängen sollte[1].

Wieder schaute der Krieger zwischen seinen Gefährten hin und her, und sprach endlich seine Bedenken aus. "Neptun und Triton retteten uns aus dem Griff des Windes, holte uns mit seinen Delfinen zurück in ruhige Gewässer und ließen uns in ihrer Gnade am Leben." Triophthalmos blickte nun vor allem jenen Gefährten in die Augen, denen er eine tiefere Verbindung zu den Göttern nachgesagt wurde und auch Merope, die ohne Zweifel, aus der Sicht des Trios, mit ihrer Durchtriebenheit die Götter gegen sie alle aufgebracht haben musste. "Wenn das der Grund ist, warum unsere Männer und Frauen dursten müssen, werden wir eine Lösung finden müssen. Aber wir sollten den Zorn Tritons im Auge behalten, sollten wir uns für solches entscheiden."

Er war jedoch nicht der, welcher über die Köpfe seiner Begleiter entscheiden wollte. Er wusste, dass die Stumme vielleicht eine andere Meinung haben mochte, oder Mitleid. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte Aristeas sie erlöst, andererseits hätte Triton sie dann vielleicht gehasst? Ging es darum, die Dryade von der Wegreise zu überzeugen, sie zu brechen?
Wer konnte schon wissen, was die Götter wirklich bewegte. Was brachten ihm also die Gedanken? Es ging nur darum, erst einmal das Überleben der Trojaner zu sichern, der Rest war gleich. Nur würde diese Überlegung nicht alle überzeugen, so viel war Trios deutlich.
 1. Motiv erkennen 23 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8372.msg960120#msg960120)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Merope am 05.03.2015, 21:06:09
Merope hatte sich zurückgehalten, nachdem Iliana und die Anderen sich dazu entschlossen hatten, den Erpressungsversuch der Musikerin zu unterlaufen. Mit den Augen rollend betrachtete sie das stumme Weib, wie es sich voller Mitleid um die Dryade bemühte und wandte sich dann angewidert ab. Wie konnten die beiden Geschwister überhaupt Troja überlebt haben, wo doch jeder sehen konnte, dass mit den beiden etwas nicht stimmte. Sie schämten sich nicht einmal für ihre Absonderlichkeiten und die Leute glaubten auch noch die beiden wären von den Göttern gesegnet. Neid und Zorn überkamen Merope, die zwar mit Schönheit gesegnet war, sich selbst jedoch als verflucht erachtete.

Erst die Geschichte der Dryade und Trios' Worte rissen die Erzählerin von ihren niederträchtigen Gedanken fort. Sie bemerkte den Blick, den der ältere Krieger ihr zuwarf. Er wirkte kritisch, beinahe feindseelig, so dass Merope unwillkürlich erschrak und sich ertappt fühlte.

"Vielleicht lässt er ja mit sich reden?" fragte Merope ungewohnt kleinlaut aber dennoch vorsichtig hoffend "Ich meine... vielleicht... Gott hin oder her, er ist ein Mann, dem das Herz gebrochen wurde und nun zürnt. Das ist nicht... unlösbar." Sie kaute nervös auf ihrer Lippe herum und blickte in der Runde umher, um zu erkennen, was die Anderen davon hielten.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 07.03.2015, 13:57:57
Ilianas Haltung entspannte sich, als sich zunächst Charálampos, dann auch Triophthalmus und Iphitos gegen Aristeas Vorschlag aussprechen. Trotzdem blieb sie an der Stelle zwischen dem Marssohn und der Dryade stehen und diesem zugewandt, solange dieser seine Haltung nicht aufgab. Endlich wurden dem Baumgeist die Fragen gestellt, die die Nereidentochter selbst interessierten. Sie lauschte der Antwort und ein Wechselbad von Gefühlen spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder: Neugier, Sehnsucht, Unverständnis und eine stetig steigende Wut, wenn nicht Hass. Ihre Anspannung ließ sie zittern und noch einige Augenblicke still stehen, bevor ihr Kiefer zu mahlen begann und Entschlossenheit in ihren Blick wanderte. Auf Trios Worte reagierte sie mit einer zustimmenden Neigung des Kopfes, um sich dann Merope zuzuwenden, als diese sprach. Kurz stahl sich Überraschung in ihren Blick, dann nickte sie zustimmend. Mit einer weiteren Geste schlug sie der anderen Frau und ihrem Krieger vor, sich zu Trios auf den Weg zu begeben, bevor sie sich der Drayde zuwendete, sich mit einer schwachen Verneigung verabschiedet und selbst den Flußlauf hinauf die Insel verließ.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iphitos am 08.03.2015, 23:58:33
Iphitos nickt.  "Wir sollten es auf jedenfall versuchen. Schließlich hat er von ihr verlangt ihre Heimat aufzugeben. Als würde er sich für immer von seinen Wassern entfernen und wenn er sie liebt sollte ihr Leid ihn nicht unberührt lassen. Aber vielleicht lässt sich ein Kopromiss finden, ähnlich dem der Proserpina."
"Apollon steh' uns und dieser leidenden Kreatur bei. Sie verdient nicht was Triton ihr antut."
"Als Sterbliche können wir Triton nicht zwingen" ,wendet er sich der Seher wieder an Akantha,
"aber wir werden  für euch zu sprechen wenn wir ihn finden. Währet ihr bereit so wie Proserpina ein
viertel des Jahres bei eurem Geliebten zu verbringen wenn ihr dafür die anderen drei Viertel hier verbringen
dürft?"

Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 12.03.2015, 00:06:31
„Vielleicht nicht ohne Grund.“ murmelte Charis laut als sich seine Augen mit denen von Trios trafen. Er glaubte zwar nicht, dass Götter einfach auf das Wort von sterblichen hören würden aber sie hatten einen Halbgott dabei und vielleicht hatte das Gewicht, oder würde sie davor bewahren einfach ersäuft zu werden. Mal sehen ob die Zuversicht von Iphitos und Merope begründet war.
Er wendete sich also in Richtung der Flussquelle und wartete darauf, dass sich die anderen vom verfluchten Baum abwenden würden. Durch Rumstehen würden sie weder den Meereskönig noch die Mutter der Erde treffen.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 12.03.2015, 16:24:18
Das Funkeln des Wahnsinns war zurückgekehrt in die Augen Akanthas und so brannten sie sich in Iphitos Blick als er eine weitere Frage stellt: "Ich brauche essss zurück. Um jeden Preisss. Er mussss es mir zurückgeben." Meropes ins offene gesprochene Frage bekam erhielt gar nicht erst eine Erwiderung. Um Worte mit ihr zu wechseln, geleitet von der Vernunft, würde man wohl den meerblauen Gott davon überzeugen müssen, die Wasser wieder fließen zu lassen.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iphitos am 16.03.2015, 22:17:02
"Wir werden tun was wir können!" verspricht der junge Seher ehe er sich wieder erhebt und hinter seiner Schwester her den Fluß hinauf humpelt.
"Triton ist hoffentlich nicht so herzlos, dass er sie lieber qaulvoll sterben lässt als einen Kompromiss zu akzeptieren!" hofft er.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 22.03.2015, 11:13:23
Die Leidende hinter sich lassend setzten die Dardaner ihre Wanderung durch die Ödnis fort. Langsam stiegen sie die Hügel hinauf, nichts schien auf Veränderung zu deuten, doch schließlich erreichten sie den Scheitelpunkt. Ihr Blick fiel hinab auf gewaltige Wasser, soweit das Auge reichte erstreckte sich das Nass.
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Chott_el_Djerid.JPG)
Der Blick der Helden wanderte über das ersehnte Nass und sie sahen das Flussbett, das sich einst aus diesem See speiste doch jetzt trocken war, ganz so als weigerte sich das weinrote Wasser in es hinein zu strömen. In der Mitte des Sehes, hoch aufragend über den Wassern thronte der Palast des Muschelhornspielers. Beinahe schien er über dem Wasser zu schweben mit seinen goldenen Mauern, doch als die Heroen näher rückten, die Knöcheln umspült von den Wassern des Sees erkannten sie die Wellen, die die Mauern umspülten und es so aussehen ließen, als würde der Palast in der Luft hängen.
Auf dem untersten Treppenabsatz erwarteten Najaden gehüllt ihn Panzer aus Schuppen mit Speeren aus Korallen die Neuankömmlinge. Bestimmt waren ihre Stimmen, klar ihr Ton: "Welche Flut spült Fremdlinge an unsere Gestade? Wer ist es, der das Haus des Triton sucht, die Herrlichkeit des Meerblauen zu betrachten wünscht?"
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 22.03.2015, 22:30:11
Wie schon beim vorigen Wegstück war Iliana stets ein Stück vorangelaufen und hat sich immer mal wieder seitlich einige Meter ins Land begeben. Auf der letzten Anhöhe hielt es sie nicht lange und sie eilte voraus ins Wasser, wo sie kurz ihre Sachen ablegte und eintauchte, bevor sie ans Ufer zurückkehrte und in ihren Rucksack wieder aufnahm, auf die anderen wartend.

Tropfnass begleitet sie die Gruppe auf dem Weg zum Palast, den sie mit großen Augen bewundert, ebenso wie die Wachen. Deren Präsenz bringt sie allerdings dazu, ein-zwei Schritte zurückzufallen und das Geschehen aufmerksam zu beobachten. Sie wartet, ob jemand anderes das Wort ergreift, da sie weiß, dass ihr Reden manchmal an Diplomatie zu wünschen übrig lässt, besonders, da sie es so selten ausübt.
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Beitrag von: Aristeas am 28.03.2015, 10:00:16
Mit festem Blick fixiert der Sohn des Mars die Diener des Triton- die Faust um den Schaft des Speeres geschlossen, den Schild halb erhoben, die Füße bereit, vor seine Gefährten zu treten- aber solange es nicht darum geht, sie mit Furcht und Gewalt zu vertreiben, ist er der Falsche für den Erstkontakt- zu sehr ist sein Gebahren von den archaischeren Aspekten seines göttlichen Vaters geprägt. Er ist kein Diplomat- er ist ein Kämpfer, ein Streiter, ein Bringer des Todes. Stahl sind seine Worte- sein Speer seine Stimme.
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Beitrag von: Cei Maiante am 28.03.2015, 10:09:02
Charis blieb neben Trios stehen. So viel Kontakt mit den Magischen Wesen gefiel ihm nicht. Schließlich zweifelte er daran, dass sich Götter durch die Worte einfacher sterblicher umstimmen ließen aber wie schon am Baum. Sie hatten ja selbst einen Halbgott dabei. Damit war her seine Rolle klar. Den Mund halten zu kucken und darauf achten, dass sie einen Fluchtweg hatten. Hoffentlich schlug jetzt niemand vor, dass sie in diesen Wasserpalast gehen sollten. Dies wäre ihr sicheres Ende, wenn Triton oder eines seiner Wesen es so wollte.
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Beitrag von: Iliana am 01.04.2015, 21:36:19
Als Iliana die abwartende Haltung der anderen erkennt, tritt sie nach vorne und gibt zögerlich einige Laute von sich, während eine ihrer Hände auf Höhe des Ohres einige schnelle Bewegungen macht: Es bildet eine Muschel, zeigt auf die Najaden und dann auf sich. Da ihre Gegenüber ihr nun die Aufmerksamkeit zuwenden und nicht irritiert wirken, setzt die Nereidentochter fort, diesmal deutlich schneller und von so geringen und fixen Gesten begleitet, dass man kaum folgen kann. Erst als sie nacheinander auf die Gruppenmitglieder zeigt und jedesmal nach einigen Lauten eine Pause lässt (offensichtlich damit man Gelegenheit hat, zu seiner Vorstellung etwas hinzuzufügen, zum Beispiel den Namen, den die Verfluchte nicht auszusprechen vermag), wird es klarer, worum es gerade geht. Zum Schluss folgt ein fragender Laut.
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Beitrag von: P. Vergilius Maro am 02.04.2015, 12:33:26
Die Worte der Meerestochter fanden Gehör, die Speere sanken zu Boden, Augen blickten wissend zu den Fremden, die sich vor ihnen aufgebaut hatten: "Die Wasser trugen schon Wort vom grausamen Kampf der Trojaner. Wir hörten bereits vom Fall Hektors und vom Schicksal des Aiakiden. Auch die Mühen des Aeneas sind uns nicht unbekannt. Die Irrfahrten und das Opfer von Actium all dies haben wir bereits vernommen. Es ist der Wille unseres Herrn, dass ihr, die ihr über die Meere verstreut getrieben werdet, willkommen seid in seinen hohen Hallen. Der Meerblaue wird euch empfangen, so ihr willens seid, ihm euren Respekt zu zollen."
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 03.04.2015, 16:16:39
Leicht ob Charis eine Augenbraue. Was meinten diese Wasserwesen mit Respekt zollen? Opfergaben hatten sie nicht dabei, wenigstens nicht so reichlich wie bei einem Besuch eines Tempels oder spielten sie auf etwas anderes hinaus? In diesem Fall war Charis einfach zu unerfahren und so blickte er Hilfesuchend zu Trios und den anderen. „Was meinen sie damit?“ fragte er leise zum neben ihm stehenden Trios. Es war aber noch laut genug, dass auch einer der Anderen es mitbekommen könnte.
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Beitrag von: Iphitos am 09.04.2015, 20:09:43
Iphitos hat die Frage des jungen Heilers mitbekommen.
"Lediglich den Respekt, den ein König und Gott verdient. Er ist Gastgeber und läd uns ein, daher sind
keine Gaben notwendig."
beruft er sich auf das Wissen, dass er im Haushalt des Laokoon und im
Tempel des Apoll erworben  hat.

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Beitrag von: P. Vergilius Maro am 11.04.2015, 11:02:00
Trios hatte schon die ganze Zeit während dieser Begegnung geschwiegen. Irgendetwas bewegte den Mann mit Pferdekopfhelm, ein Gedanke wuchs in seinem Kopf, bereit hervorzuspringen wie Pallas aus dem Kopf des Höchsten. Jetzt da es hieß die Hallen des Meergottes zu betreten, sprang er hervor: "Kein Ort ist dies für mich, den Palast des Meerblauen zu betreten gestattet das Fatum mir nicht. Ihr werdet gehen und das Wort führen. Ich jedoch werde zu unseren Brüdern und Schwestern zurückkehren, die gewiss ebenso der Hilfe und Führung bedürfen." Sein Blick wanderte nun zu Aristeas, dem jungen Sohn des Kriegsgottes: "Gedenkt der Taten des Aiakiden, wenn ihr diesen Ort betretet, Sohn des Mars. Dies mag euch den Pfad zeigen, den zu beschreiten die Götter uns bestimmt haben."
Ein weiteres Mal blickte der Krieger zu den Wächtern am Torbogen des Palastes und neigte sein Haupt, bevor er seinen Abschied von den Gefährten nahm: "Der Wille, der euch treibt hat euch durch Stürme und jeglichen Unbill getragen. Er wird euch auch dies überstehen lassen."
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Beitrag von: Iliana am 13.04.2015, 20:30:26
Iliana hat nach Charálampos Frage kurz eine nachdenkliche Miene aufgesetzt und sich zur Rotte umgedreht. Dann schien ihr etwas einzufallen und sie öffnete den Mund, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Ein Schatten von Verärgerung zog über ihr Gesicht, bevor sie schüchtern dem Blick ihres Gegebübers auswich. Sie drehte sich erneut zum Palast um, nachdenklich auf der Unterlippe kauend. Geistesabwesend nickte sie zur Antwort ihres Bruders, dann macht sie bereits Anstalten, sich in Bewegung zu setzen. Trios Ruf ließ sie stoppen und sich im Zuwenden. Ihre Gesichtzüge deuteten Erstaunen an, bis der Marssohn zum neuen Rottenführer erklärt wurde. Sie sah ihn skeptisch an (oder vielleicht sogar mit Abneigung?), jedenfalls bestätigte sie ihn nicht mal durch ein Nicken. Stattdessen verabschiedete sie sich mit einem laxen Winken von Trios. Danach bedankte sich die Undinentochter bei den Najaden und trat ein, den großen Helm vom Kopf ziehend.
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Beitrag von: Aristeas am 14.04.2015, 10:36:57
Der Rückzug des sonst so dominanten Triophthalmos verwundert den Sohn des Mars mehr als er sich eingestehen wollte. Tief in seinem Inneren hatte er gehofft, weiter die zweite Reihe hinter dem erfahrenen Veteranen halten zu können- und dessen Erwartungen daran, dass er seinen Platz einnimmt, machen ihm mehr Angst als er zu zeigen bereit ist.

So nickt er nur dem Soldaten respektvoll zu. "Ich werde Euch nicht enttäuschen, Sohn Troias." Er überlegt einen Augenblick ihn mit einem anständigen Kriegergruß zu verabschieden- entscheidet sich dann aber doch, Iliana hinterherzuschreiten.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 14.04.2015, 23:57:15
Anders als Charálampos. Festen Schrittes ging er zu seinem Freud und verabschiedete sich wie ein Mann. Hieß also er griff nach dessen Unterarm. Sein Gesicht jedoch zeigte großes Erstaunen und Verunsicherung. „Mögen die Götter über deinen Weg wachen.“ sagte er und fügte noch leise an „Sei vorsichtig mein Freud.“ Dabei suchte er dessen Blickkontakt. Er hoffte darauf, dass es nur ein Witz war oder er ihm sagte mit zu kommen. Doch weder das eine noch das andere geschah.
Betrübt wendete sich Charálampos ab. Blickte einen zähen Moment zu Aristeas der schon drauf und dran war Iliana zu folgen. Triophthalmos Anweisung war klar und er hegte keinen Groll gegen Aristeas doch wusste er im Moment nicht ob er dem Marssohn genauso folgen könnte wie seinen Freund.
Schweren Schrittes folgte er den anderen beiden. Senkte den Blick und nahm an der Schwelle wie Iliana seinen Helm ab.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 15.04.2015, 16:17:33
Auch die finstere Dame in den Reihen der Helden erhob nun das Wort, sich an die Seite des Kriegers mit dem Pferdehelm stellend: "Auch mein Pfad ist ein anderer. Ich werde euch zurück zum Meer begleiten Trios. Nichts wird mich dazu bewegen auch nur einen Fuß in diesen goldenen Palast zu setzen." Offensichtlich scheint es, dass die beiden nicht von ihrem Vorhaben abzubringen sein würden und so trennen sich die Wege der beiden von dem ihrer Gefährten, deren Schritt, geleitet von den Speeren der Wachen, hinein führt in die goldene Halle des Meerblauen. Selbst Priamos in all seinem Reichtum hätte hier gestaunt ob der Kunstfertigkeit mit dem das rotblonde Gebälk verziert ist. Rinnsale schlängeln sich duch die Bodenplatten und Wasser tropft von den Wänden, ganz so als hätte sich die Halle gerade erst aus den Fluten erhoben. Hoch sind die Wände und lang die Gänge, gesäumt von Muscheln und Korallen wie man sie sonst am Meerboden finden, gefärbt wie der Glanz des Wassers und das Gold der im Okeanus versinkenden Sonne.
So gelenkt setzen die Helden ihren Fuß dorthin, wo zuletzt der Aiakide stand, auf der Suche nach dem Weg zum Garten, in die Halle des Triton, des Meerblauen, des Muschelhornspielers. Angefüllt ist sie mit seinen Dienern, sein ganzer Thiasos hier versammelt um die Brunnen. Manch einer liegt halb im Wasser, andere laufen umher und in Mitten des treibens ist Triton selbst. Gebettet auf ein Lager aus Polstern und Muscheln, den menschlichen Leib hoch nach oben streckend. Sein Bett ist zugleich auch Brunnen, denn sein Leib ist geteilt wie seine Natur. Nur bis zum Nabel ist er Mensch, darunter ist er den Fischen gleich, die das Meer bewohnen. Seine Flosse ruht im Wasser, seine Augen wandern umher, das Treiben der Seinen beobachtend.
So wird er auch der Helden gewahr und mit ihm schweigt die gesamte Halle, die Augen gerichtet auf die Fremden, die das Reich des Gottes betreten.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 17.04.2015, 22:20:07
Als sich auch Merope zurückzog, zögerte Iliana kurz. Sie wirkte unsicher, wie sie darauf reagieren sollte und verpasste so die Chance, einen Abschied auszudrücken. Sie sah ihr nach und zuckte schließlich mit den Schultern. Zunächst mit festem Schritt stapfend, dann schließlich beschwingt lief sie durch die Hallen und bewunderte den Reichtum, die Kunstfertigkeit und vor allem das Wasser. Sie begann unwillkürlich einzelne Noten zu summen, bis sie mit Ankunft in der Halle aus dem Tagträumen erwachte und erschrocken verstummte.

Die Zeitspanne reichte, dass der Rest der Rotte ankommt und die Stille drohte, unangenehm zu werden. Schließlich trat die Halbnereide vor und verbeugte sich steif, Waffen, Rucksack und Schild auf dem Rücken, Helm unterm Arm und den anderen Arm an die Brust gelegt. Sie hielt diese Haltung für kaum drei Sekunden, da war sie auch schon wieder aufgerichtet und sah Triton direkt in die Augen. Mit ihrer freien Hand machte sie einige flüchtige Gesten, teilweise in Richtung ihrer Gefährten, während sie sprach[1]. Wie immer hörten normale Ohren nur eine Folge langgezogener Töne, Knarr- und Klacklaute.
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Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 19.04.2015, 12:05:42
Triton wandte seine Kopf, beiläufig lächelnd, die Lider schwer von den Tränken des Meeres. Wie ein Gast zu später Stunde nach zu viel des unvermischten Weines sich kaum noch auf dem Lager hält, so saß auch der Meerblaue dort in der Halle. Doch seine Worte waren klar und deutlich, drangen durch Luft und Wasser zugleich: "Viel habe ich gehört von euren Fahrten Trojaner und viel gesehen von euren Schiffen. Ich selbst war es, der befahl euer Schiff an diese Gestade zu spülen, dem Willen des Höchsten zu folgen. Nun steht ihr hier in meinen Hallen, die Augen erhoben in Stolz. Ihr die das fatum an diesen Ort zu gelangen entschied. Sohn des Mars starrend vor Waffen mit eisernem Blick, Meerestochter und Meeressohn, geweiht den olympischen Geschwistern und auch ihr Jüngling, noch unerprobt und doch gewandt. Ich kenne eure Namen und ihr kennt den meinen, doch euer Wollen kenne ich nicht. Also sprecht. Niemand soll Triton vorwerfen, er weise seine Gäste ab."
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 21.04.2015, 18:05:51
An der Schwelle zum nassen Reich, wendete sich Charálampos um. Mit sichtlicher Überraschung im Gesicht realisierte er Meropes Entscheidung. Doch er blickte nicht zu ihr sondern zu Trios. Was hat nur diese Frau damit vor? fragt er sich und hofft, dass sein Freund ihr nicht erliegen mochte.
Dann folgte er auch schon Iliana. Der Weg zum Thron des Triton war einfach nur atemberaubend. So mochte sich wohl jeder den Weg zu einem Gott vorstellen. Hoffentlich war dieser ihnen auch wohlgesonnen und nicht blind in seiner Wut. Die Augen des jungen Heilers wurden noch größer, als er dann mit den Anderen vor Triton stand. Anders als Iliana war er innerlich immer aufgeregter geworden. Keine Freude drang in sein Herz und nun stand er wie angewurzelt da. Schluckte und grüßte den Meeresgott wie Iliana erst nachdem er realisierte, dass er immer noch angewurzelt dastand. Jedoch blickte er nur verstohlen zu Triton. Er wagte es nicht dem Gott in die Augen zu blicken, geschweige denn etwas zu sagen. Iliana hatte offensichtlich schon das Wort übernommen und so aufgeregt wie er sich gerade fühlte, würde er wohl kaum ein klares Wort heraus bringen.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 22.04.2015, 18:57:20
Die geweihte Meerestochter blieb still, während Triton sprach, doch wich sie seinem Blick nicht einmal aus, als er diesen Umstand direkt ansprach und sich ihr zuwendete. Wie ihre Haltung aufrecht war, so war ihr Ausdruck ernst. Nachdem der Herr des Palastes geendet hatte, sah Iliana kurz hinüber zu ihrem Bruder, wobei ihr Blick auch Charálampos streifte. Dann sah sie zu Triton zurück und nickte steif. Ein Schwall von Lauten folgte, etwas zögerlicher als der letzte, doch nicht wegen mangelndem Selbstbewusstsein.[1]
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Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 26.04.2015, 10:24:36
Der Meeresgott blickte die vier Trojaner mit durchdringenden Augen an: "Euer Pfad ist gelenkt, nicht von meinem Willen, auch wenn ich es war, der euch an diese Gestade trieb. Nicht zurück auf das Wasser geht er von hier und so bemüht euch nicht ihn zu beschreiten. Lange vorgezeichnet ist er, gelenkt vom Willen des Höchsten. Das ist es, wohin ich euch den Schritt zu weisen vermag. Alles andere mag in meiner Macht stehen, doch niemandem gewähre ich dies, so er nicht die Kraft des Alkiden hat."
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 26.04.2015, 17:01:59
Langsam nur tritt Aristeas vor. Verneigt sich respektvoll- aber innerlich bebend. "Der Alkide ist nur ein Sohn des Jupiter- und damit wohl kaum das Maß der Stärke. Die Kraft des Alkiden mit der Meinen zu vergleichen ist wohl kaum ein gerechter Vergleich für ihn- aber gerne will ich beweisen, dass meine Kraft die Seine übertrifft, ebenso wie die Kraft meines Vaters die des Seinen übertrifft." Mit einem unübersehbar vom Furor verzerrten Gesicht blickt der Sohn des Mars vor. "Was ist die Prüfung des weisen Triton, um mich... um uns würdig zu erweisen?"
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 26.04.2015, 19:18:03
Die Worte des Kriegers lockten ein Lächeln hervor und das Gesicht des Meerblauen wandelte sich. Sein Blick lag jetzt starr auf dem Sohn des Mars: "Hört, hört, der ein Sohn des Mars der sich für stärker hält als es der Stärkste der Argonauten war. Ich will euch sagen, welche Prüfung der Alkide bestand, als er den Pfad zu den Äpfeln der Hesperigen suchte. Er bezwang mich, Körperkraft gegen Körperkraft. Schwert gegen Schwert. Haltet ihr euch dessen für fähig, Aristeas von Troja? Glaubt ihr, dass ihr mich besiegen könnt?" Zuvor kaum zu sehen geriet jetzt das Schwert in den Blick, das an der Liege des Meeresgottes lehnte. Lässig warf er es von der einen Seite zur anderen, wog es in der Hand. Doch noch blieb die Klinge in der Korallenscheide, die Augen des Gottes fordernd auf den Sterblichen gerichtet, der in seinen Palast gekommen war.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 26.04.2015, 19:28:34
Einen Moment stockt der Sohn des Mars. Überlegt, ob einen Gott zu fordern eine kluge Entscheidung wäre- aber als Sohn des Mars eine Herausforderung zurückzuweisen wäre ebenso eine dumme wie unehrenhafte Entscheidung. Also tritt er vor. Nickt seinen Begleitern noch einmal zu. "Diese Aufgabe zu bewältigen, wenn sie selbst der Argonaut vermochte, sollte kein Problem für einen Sohn des Mars sein! Ich habe vor Troja so viele Feinde niedergestreckt, dass die Wächter des Styx mich vermutlich als ihren Helden gefeiert haben- und eine Herausforderung, die ausgesprochen wurde, ist eine Frage der Ehre. Ich werde kämpfen, und ich werde siegen, so wahr ich ein Sohn Mars Gradivus bin." Seine Hand ruht auf dem kurzen Schwert an seiner Seite- auch wenn er mit dem Speer deutlich erfahrener ist.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 26.04.2015, 19:39:23
Jedes Wort in der gewaltigen Halle verstummte nun. Kein Wind wehte, während Triton sich von seiner Liege erhob, das gewaltige Schwert aus der Scheide ziehend: "Nimm deinen Speer, närrischer Sterblicher. So oder so wirst du dich Triton nicht gewachsen zeigen." Der Wille des Gottes ließ einen Kampfplatz mitten im Palast entstehen, ganz wie die Arenen in den Städten. Der Hofstaat des Meerblauen stand versammelt um diesen Platz und in ihm Triton selbst, das Schwert in der Hand, bereit dem Sohn des Mars seine Hybris auszutreiben.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 26.04.2015, 19:59:30
Iliana hatten die letzten Worte Tritons für einige Augenblicke schweigen lassen. Sie sah ihn weiter direkt an und es war zu merken, dass sie nachdachte. Als dann Aristeas vortrat und das Gespräch fortsetzte, sah sie ihn mit einem Anflug von Misstrauen von der Seite an. Die Richtung des Gespräches aber brachte ihren Ausdruck dazu, sich in Richtung Erstaunen zu wandeln. Sie fiel dem Marssohn nicht in den Arm oder hob auch nur das Wort, sondern tart zur Seite. Ihr ernstes Gesicht sprach nicht dafür, dass sie den Fähigkeiten ihres Begleiters misstraute, eher für einen Respekt den beiden Kontrahenten gegenüber. Mit Entstehen der Arena ging sie einige Schritte rückwärts, bis sie am Rand stand und sich uz den Zuschauern gesellte. Ein paar leise knarrende Geräusche kamen aus ihrer Kehle, während sie ein Handzeichen machte.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Aristeas am 28.04.2015, 13:09:04
Mit einem dumfen Klang schlägt der Schild des Halbgottes auf dem Boden auf, als er ihn abstreift- das hier war ein Kampf Waffe gegen Waffe, und für feiges Verstecken hinter dem Holz war kein Platz in einem Duell der Götter. Aristeas stürmt los- den Speer in beiden Händen, nicht weiter auf Deckung achtend, beseelt von der Pflicht, den Sohn des Zeus zu überflügeln, indem er die Hybris des Triton in noch epischerem Maße überflügelt. Wie der Stachel eines zustoßenden Skorpions lässt er den Speer auf den Gott zurasen- ein ordentlicher Stoß, kein Meisterstoß. Aber einem Sohn des Mars würdig.[1]
 1. Charge, 25 erreicht, 9 Schaden
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 28.04.2015, 13:54:30
Charálampos war noch immer zu keinem Wort fähig. Selbst als Triton den Marssohn herausforderte und dieser es auch noch annahm. Es war wirklich dumm für einen sterblichen einen Gott herauszufordern aber Halbgötter waren ja schon wieder etwas anderes. Irgendwie mussten sie sich wohl immer von ihrem eigenen Blut beweisen. Aber egal was der Grund war, die Götter waren ihnen wohlgesonnen einen Halbgott mit an diese Gestade gespült zu haben, der wohl auch noch fähig war einen Gott zu fordern. Kein anderer von ihnen könnte das wohl.
Als die Arena erscheint, gesellt sich der junge Trojaner zu Iliana. Der Kampf würde sicher interessant werden und mit Glück überlebte der Marssohn auch noch und konnte in den Augen von Triton Ehre sammeln. So schaute er interessiert zu, als Aristeas zum ersten Stoß ausholte.
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Beitrag von: P. Vergilius Maro am 28.04.2015, 16:07:29
Wie Hektor gegen seinen Feind zuschlug, so traf auch der Marssohn den Gott. Sein Speer durchstieß die feuchte Haut und göttliches Blut benetzte seine Spitze. Doch grausam war die Antwort des Meerblauen und selbst der Aiakide hätte nicht so an einem Gegner Rache nehmen können. Ein gewaltiger Hieb des Korallenschwertes und der Hochmut wurde mit jeder Luft aus dem Körper des Trojaners getrieben. Nie zuvor hatte er einen solchen Hieb ertragen, nie zuvor solche Schmerzen erdulden müssen.[1] Er spürte bereits die Schwärze am Rand seines Blickes nahen, aber irgendwie konnte er sich noch auf den Beinen halten, den Blick auf das lachende Gesicht des Meergottes gerichtet, der offensichtlich genau weiß, dass nichts dem Trojaner jetzt noch den Sieg würde schenken können: "Seht ihr nun Göttersohn, welche Welten euch und den gewaltigen Sohn des Zeus trennen? Den Okeanos selbst zu überschreiten wäre einfacher."
 1. Kritischer Treffer: 37 SP für Aristeas (das ist tatsächlich so ne Punktlandung gewesen...)
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 29.04.2015, 19:59:54
Vom Rand des Ringes den kurzen Schlagabtausch verfolgend, stockte Charálampos der Atem. Ja das war ein Gott. Das war der Unterschied zwischen rein göttlichen Blut und dem der Menschen. Das war die Kampfkraft die in ihm Stecke. Es so offensichtlich zu sehen, war schon etwas Einmaliges. Auch wenn ihr Kampfgefährte darunter zu leiden hatte.
Kurz wanderte sein Blick zu Iliana, dann über Aristeas zu Iphitos und ihm wurde etwas klar. Mit Merope und Triophthalmos waren nicht nur zwei Streiter gegangen, nein sie beide waren auch so normal wie er selbst. Wobei bei der Hexe Merope war er sich nicht ganz sicher. Egal, Aristeas war ein Halbgott und die beiden Geschwister waren auch keine normalen Menschen. Wie sollte er mit ihrem Blut, mit ihrem Erbe mithalten? Als einfacher Sterblicher stand er im Endeffekt unter ihnen. War nichts Besseres als ein Wundenpflicker und mit Pech brauchten die drei nicht einmal ihn dazu.
Sichtlich betrübt über diese Gedanken hob er seinen Blick. Er wollte sehen, wie der Halbgott mit der vernichtende Niederlage umging.
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Beitrag von: Iliana am 01.05.2015, 22:21:18
Iliana war still stehengeblieben und beobachtete die beiden Kontrahenten. Nur direkt neben ihr Stehende konnten sehen, dass ihre Haltung leicht verkrampft vor Anspannung war. Sie wusste selbst nicht, für wessen Seite sie sein sollte. Als das Schild auf dem Boden rollte, legte sie ein wenig den Kopf schief, sie wusste wohl nicht recht, was es damit auf sich hatte. Und dann kam noch der Treffer den Marssohnes hinzu, der die Jägerin zu einem anerkennenden Nicken zwang.
Die Antwort des Triton ließ sie kurz erschreckt die Augen schließen. Ihre erste Reaktion war, nach ihren Waffen zu greifen und vorzustürzen, doch bremste sie sich. Einen halben Schritt nach vorne richtete sie sich wieder auf und besah die Situation, um Zeugnis ablegen zu können. Jedes Eingreifen hätte ihrer Ansicht nach  mangelnden Respekt den Kämpfern gegenüber bewiesen. Zumal der Marssohn noch stand und alle auf seinen nächsten Schritt warteten.
Innerlich fragte die Nereidentochter sich, wie ihr Bruder zu handeln gedachte.
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Beitrag von: Aristeas am 04.05.2015, 17:55:40
Langsam geht der Marssohn in die Knie. Blickt auf das Blut, das ihn umgibt, das von der Klinge des Gottes tropft, dass aus ihm rinnt wie ein einziger Fluss. Und in seinem Geist hallen nur drei Worte wieder: Nicht gut genug. Er war besiegt. Blamiert. Gescheitert. Klappernd fiel der Speer zu Boden, unbeachtet, unwichtig. Er öffnete den Mund- als wolle er etwas sagen. Doch keine Worte könnten sein Versagen ausdrücken. Keine? Doch. "Großer Triton... ich sehe meine Unterlegenheit ein. Und... Aristeas, Sohn des Mars, bittet um Verzeihung ob seiner Hybris. Wenngleich meine Abstammung ebenso edel ist wie die des Alkiden, so ist meine Stärke ihm ebensowenig gleich wie sie Eurer Stärke nicht annähernd ebenbürtig ist." Blut in den Augen, blickt er in Tritons Richtung- und direkt durch ihn hindurch, als könnte er ihn nicht erkennen.
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Beitrag von: Cei Maiante am 05.05.2015, 09:43:42
Ein leises knirschen ist zu vernehmen, als Charálampos den griff um seinen Speer verfestigt. Gerade unterdrückt er den Reflex einfach zum verwundeten zu stürmen, um ihn zu versorgen. Denn der Kampf war noch nicht zu ende. Der zweite Teil hatte begonnen und der Marssohn hatte seine Niederlage eingestanden. Nun lag es am Gott zu entscheiden was als nächstes passierte. So wanderte sein Blick auf Triton.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 06.05.2015, 09:52:39
Es strahlten die Augen des Meerblauen, zunächst noch von Kampfeslust, doch schnell von Freude. Ein lautes Lachen erschallte in der Halle und das Korallenschwert sank langsam gen Boden: "Wahrhaft Sohn des Mars, gedenkt dieser Lektion auf eurem zukünftigen Pfad. Wäret ihr ein anderer und würde nicht der Willen des Höchsten eure Schritte lenken, so wäre dies euer Ende gewesen. Nicht jeder Kampf, der sich bietet, kann gewonnen werden. Aber es ist wie es ist und niemals würde ich mich dem Willen des größten der Kroniden widersetzen. Deshalb erhaltet ihr doch den Wink, den zu geben ich euch bei einem Sieg versprach. Lenkt eure Schritte von hier gen Norden und schaut nicht zurück auf das, was hinter euch liegt. Dort werdet ihr Wort erhalten von dem, den zu finden euch bestimmt ist."
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Beitrag von: Iliana am 14.05.2015, 00:53:02
Iliana beobachtete die beiden Duellanten weiter und gab ihnen noch einen Augenblick nach den letzten Worten, bevor sie sich leise an ihren Bruder wendeteund mit Zeichensprache fragte, ob er sich um beide Verletzten kümmern würde. Sie wartete allerdings seine Antwort nicht ab, sondern trat einige Schritte vor, sah von der Seite auf den Marssohn und hinunter zu seinem Speer. Dann passierte sie ihn und blieb schräg vor ihm, nicht zu weit von Triton, stehen.

Mit einem kurzen Nicken tat sie ihren Respekt kund, dann sah sie ihm erneut in die Augen und setzte zu einer kurzen Rede an. Die unverständlichen Laute sprudelten in rascher Folge.[1] Diesmal gab es keine Gesten, nur einzelnes Zucken ihrer Hände. Am Schluss sieht sie Triton aufmerksam und abwartend an.
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Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 14.05.2015, 11:59:24
Noch immer zögerte Charálampos in den Ring zu stürmen. Abwechselnd blickte er von Triton zu Aristeas und Iliana. Die Worte des Gottes hatten den Marssohn nicht freigegeben, jedenfalls wusste das Charálampos nicht genau. Er biss die Zähne zusammen, lauschte den unverständlichen Worten von Iliana und knurrte fast. Dann rang er sich endlich durch. Er machte sich auf in die Arena zu gelangen, mit  größt möglichen Respekt. Seinen Speer legte er außerhalb des Rings ab und er blickte immer wieder zu Triton. Verstohlen, nicht direkt in die Augen. So er Aristeas erreichte, hieß es wohl schnell Handeln. Die Wunde am Leib des Marssohns war groß und vor allem tief.
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 15.05.2015, 21:33:50
Triton musterte die Halbnereide nur amüsiert, immer ein Lächeln auf den Lippen. Zugleich löste sich der Kampfplatz auf, hanz so als sei nichts vorher hier gewesen und der Thiasos des Gottes wandte sich wieder seinen Belangen zu, die Fremden nur noch beiläufig beachtend. Der Meerblaue indessen erhob von neuem seine Stimme zunächst noch immer Lächelnd: "Das fatum lenkt euren Schritt von hier aus. Der Weg zurück ist für euch nicht zu beschreiten, diesen Pfad gehen andere und auch ihr Geschick ist gelenkt vom Willen des Höchsten. " Als dann die Sprache auf das Wasser kommt verfinstert sich der Blick des Gottes: "Die Wasser werden nicht fließen und eure Gefährten wird es nicht betreffen. Dies ist entschieden und nichts wird es ändern. Mein Wille hält diese Wasser zurück und mein Wille wandelt sich nicht."
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 17.05.2015, 16:16:04
Ilianas Augen wurden schmal und ihre Haltung ablehnend. Sie ignoriert die Veränderung der Umgebung und das Handeln ihrer Begleiter. Stattdessen starrt sie Triton an und hebt ihre Stimme. Die Laute klingen aufgeregt und vorwurfsvoll[1]. So sehr sie Bewunderung für den Wassergott hat, so wenig Verständnis hat sie für sein Handeln. Nicht immer versteht sie den Hass ihrer Beschützerin auf Männer, doch dieses Mal merkt sie, wie er sie beseelt. Warum durfte ihre entfernte Verwandte keine eigenen Entscheidungen fällen?!
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Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: P. Vergilius Maro am 17.05.2015, 17:09:02
Wut wie im Kampf mit dem Marssohn loderte nun von neuem in den Augen des Meerblauen erregt von den ungebührlichen Worten seines Gastes: "Wiederhole nicht den Fehler des Göttersohns, kleine Sterbliche. Närrisch ist, wer ohne Bedacht in den Hallen eines Gottes spricht. Ich war freundlich zu euch, soweit es der Wille des Höchsten von mir verlangte. Strapaziert nicht meine Geduld, geht und stellt mich nicht in Frage, nicht in meiner Halle, wo mein Wort Gesetz ist."
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Cei Maiante am 17.05.2015, 17:36:54
Durch die Umwandlung verunsichert, blickte sich Charálampos um. Doch lag die Aufmerksamkeit weder des Gottes noch eines seiner Anhänger auf ihnen. So als wäre nichts passiert, als sei alles nur für die Kurzweil gewesen, wirkte es für den Menschen.
Kopfschüttelnd und nun ebenso die Umgebung nicht beachtend, machte er weiter wo er aufgehört hatte. Bei Aristeas. Die Wunde war übel und es war ein Wunder, dass der Mann noch bei Bewusstsein war. Aber gut, so konnte wenigstens er das Grummeln von Charálampos. „Dumm einfach nur dumm. Einen Gott herauszufordern. Bei allen, was passiert hier nur gerade. Was ist das für ein Fatum? Pah, um uns noch mehr solcher kleinen Lektionen zu zeigen.“ Vorwurfsvoll blickte er dem Marssohn in die Augen. Als er diesen nicht gerade zimperliche aus seiner Rüstung geschält hatte und mit dem Verbinden der Wunde begann.  „Dank den Göttern das Triton dich nicht halbiert hat und ich noch etwas für dich machen kann. Die Wunde ist tief und er hat dir mindestens einen Knochen durchtrennt.“ Mit einem Ruck zog er den Verband fest und holte eine dick eingepackte Phiole aus seinem Bündel. „Denk das nächste Mal oder willst du sterben?“ Kurz schloss der Augen und schüttelte den Kopf. Dann öffnete er die Phiole und hielt sie an Aristeas Lippen. „Trink das, es ist widerlich aber wird die Knochen und Fleisch zusammenziehen, auf das sie besser heilen mögen.“ Vorsichtig flößte er ihm den aus etlichen Kräutern gebrauten Trank ein.[1]
Nachdem Aristeas den meisten Teil der Flüssigkeit geschluckt hatte, hielt Charálampos ihm eine zweite Phiole hin. Diese sollte der Marssohn offensichtlich selber trinken.
 1. kleiner Heiltrank: 4 TP für Aristeas
Titel: Musa, mihi causas memora, quo numine laeso
Beitrag von: Iliana am 25.05.2015, 18:19:52
Iliana weicht einen Schritt zurück, hält dem zornigen Blick aber stand. Etwas leiser und hastiger, trotzdem noch deutlich antwortet sie in ihrer Lautsprache.[1] Ihre Ohren fühlten sich warm an und ihr wurde klar, dass sie es irgendwie falsch angefangen hatte, doch nun gab es kein Zurück mehr und ihre Wut hielt noch immer an. So sehr sie die Wunder des Palastes begeisterten und sie sich den Anwesenden verbunden fühlte, so sehr stieß sie das Verhalten des Triton gegenüber ihrer entfernten Verwandten und Geschlechtsgenossin ab. Sie wusste wieder, warum ihre Herrin ihre Ansichten über Männer hatte. Ein wenig davon blitzte nun auch in ihren Augen.
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