Der erste Schritt (Anzeigen)Der erste Schritt
von Ti
Es war die Zeit der fast vergessenen zwölften Brigade. Die Wege des Schicksaals wollten es, dass sie, kaum gerufen, in das Herz des dunklen Drübens gesandt wurden. Ein grausamer dunkler Auftrag welcher sich in ihr Herz fressen sollte. Denn es ging gegen die wohl abscheulichsten Kreaturen des schwarzen Mannes. Den Trollocs! Wiederwertigen Bastarden. Sie stanken zum Himmel, hatten messerscharfe Hauer um ihrem armen Opfern das Leib vom Fleisch zu reißen und aus ihren Mäulern kam nur schauderhaftes Gebrüll.
Doch mutig stellte sie sich den Ungeheuern. Die eiserne Faust ihrer Anführerin Eneri zerschmetterte Feind um Feind. Mit einem breiten Lächeln auf ihren Lippen brachte sie den Trollocs das Wort der Eisernen. So schafften sie es tief in die dunklen Gewölbe des schwarzen Mannes. Nicht nur Eneri machte den Monstern zu schaffen. Auch die verrückten Ideen der beiden Zwillinge Zahe und Nahklif öffneten so manche Tür und überlisteten so manchen dummen Trolloc.
Kaum hatten sie aber ihr Ziel erreicht, den verschollenen Diener des Uhrwerks gefunden, wurde einer der Ihren gefangen genommen. Es war Hanraz ein verrückter Tüftler. Was für ein Unglück, denn die Brigade konnte nur mit ansehen, wie ihre Mann verschleppt wurde. Ein Gitter versperrte ihren Weg. Sie konnten ihn nicht retten und auch nicht mehr den selben Weg zurück gehen, mussten einen neuen Heimweg finden.
Auf ihrem Weg durch die dunklen Tunnel, waren die scharfen Augen von Alvin, einer geschickten Lady, von großer Hilfe. Wo die Faust versagte, fand sie einen Weg durch die Dunkelheit. Doch zerstritt sich die Brigade an einer Kreuzung. Rechts führte ein Weg zu tönenden Figuren und Links in das Ungewisse. Eneri wollte keinen weiteren Mann verlieren und so den Feinden aus dem Weg gehen. Der stürmische und mindestens genauso sture Hambra jedoch hatte anderes im Sinn. So trennte sich die Brigade. Hambra ging tapfer nach rechts, während alle anderen weiter Eneri folgten. Was keiner der Brigade ahnte. Der Mann hatte sich für diesen Weg entschieden um die Aufmerksamkeit des dunklen Drübens auf sich lenken wollte. Seine Freunde sollten unbehelligt entkommen.
Er stürzte sich wild in das Getümmel mit den tönernden Figuren. Seine Kugeln flogen nur so herum, zerschlugen eine nach der anderen Figur und sein Plan schien auf zu gehen. Drei Trollocs hatten es am Ende auf ihn abgesehen und seine Munition neigte sich dem Ende. Verfluchende Sprüche warf er seinen Gegnern in die wiederwertigen Fratzen und hatte schon abgeschlossen mit dem Jetzt. Da flogen wilde Scherben von zersprungener Luft durch den Raum. Blutend sackten die Trollocs zusammen und Hambra blickte überrascht in das schöne Gesicht des siebenten Brigadiers. Wütend warf ihm dieser vor dumm und starrköpfig zu sein. Sagte aber „Dich hier sterben lassen. Das hast du dir so gedacht. Ich bleib bei dir und sei es nur um dich immer wieder an deine Dummheit zu erinnern.“ Hambra war diese Überraschung durchaus willkommen. Gut, Maisu war der jüngste unter ihnen doch hatte er viele Tricks auf Lager. Vielleicht überlebten die beiden zusammen doch?
So ging es auch schon weiter. Weiter in eine Kammer des Schreckens. Das Junge Gemüt von Maisu zerbrach förmlich und nur der abgehärtete Hambra blieb standhaft bei dem Anblick, welcher sich ihnen bot. Denn sie erblickten das was mit den dummen Toren geschah, die in die Fänge der Trollocs gerieten. Sie wurden zum riesigen Koch gebracht. Einen Hünen mit stählernen Helm und dreckigen Fleischerbeil. Schaudernd erblickten sie ihren verschollenen Mann. Doch es war zu spät. Das Fleischerbeil grub sich schon tief in das Fleisch des armen Mannes.
Wild und Blind vor Zorn richtete Hambra seinen neu geladenen Revolver auf das fast vier Meter hohe Ungetüm. PENG, löste sich der erste Schuss. Die Kugel grub sich tief in den vor Fett triefenden Leib. Der Koch Schrie wütend auf. Rief „THROLLGHUUUUUL, THROLLGHWWUUUULLLWHH!“ und unzählige der tönernden Figuren kamen ihrem dunklen Meister zur Hilfe. Rauchend entluden sich noch weitere Ladungen und Maisu, welcher sich gefangen hatte, ließ erneut die Luft zerspringen, doch der Hüne steckte es einfach Weg.
Dann, bei der Eisernen, stand er auch schon vor Maisu. Überrascht konnte der Junge dem Schlag nicht ausweichen und das Beil grub sich tief in das Fleisch des Brigadiers. Angefacht von den schmerzerfüllten Schreien seines Kameraden feuerte Hambra weiter. Versuchte sich gegen die tönernen Diener zu behaupten, doch rissen sie ihm tiefe Wunden. Lange würden beide nicht mehr durchhalten.
Siegessicher hob der Hüne erneut sein Beil und wieder grub es sich tief in das Fleisch des Jungen. Doch dieser, von Schmerz erfüllt, lächelte den Koch an. „Mein Fleisch kriegst du nicht!“ spuckte er diesem ins Gesicht und umwob sich mit einer hellen Melodie. Mit einem Blick zu Hambra durchflutete diesem daraufhin neue Kraft. Er streckte die Diener nieder und kaum einen Wimpernschlag später sackte auch der Koch zusammen. Sie hatten es gemeinsam geschafft. In letzter Minute aber sie hatten es geschafft.
Maisus Wunden wurden von Hambra aber auch von der zurück bekommenden Eneri versorgt. Den Weg, welchen sie gewählt hatte war eine Sackgasse. Doch die beiden Brigadiere hatten zusammen den größten Feind besiegt und so war der Weg nach Hause wieder frei. Voll Trauer über den Verlust aber auch voller Freude über die erfolgreiche Mission kehrte die zwölfte Brigarde zurück.
Diese und auch alle weiteren Geschichten sollen uns heute Inspiration sein. Mut machen. Nehmt euch ein Vorbild an ihnen und seht, dass ihr, auch wenn ihr glaubt allein zu sein, immer Freunde habt die euch helfen. Freunde mit denen ihr die wiederwertigsten Monster des Lebens schlagen könnt. Doch ihr müsst euren Mut erst finden. Greift ihn, verflucht ihn. Doch wagt den ersten Schritt. Denn ohne ihn kann kein Abenteuer beginnen!