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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D/d20 3E => [d20 Modern] Der Tantalum-Komplex => Thema gestartet von: Sternenblut am 09.05.2015, 14:12:58

Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 09.05.2015, 14:12:58
21. Mai 2015, 11:00 Uhr vormittags.

Der Himmel war leicht bewölkt, doch ansonsten hätte das Wetter nicht besser sein können. Die meiste Zeit über schien die Sonne, nur gelegentlich war sie kurz verdeckt. Es waren rund zwanzig Grad Celcius, die durch eine leichte Brise aufgefrischt wurden. Der unendlich wirkende Ozean - egal wohin man sich wendete, er reichte bis zum Horizont - war ruhig, fast gemächlich.

Wenn Duncan die Augen schloss, erinnerte ihn außer dem salzigen Geruch in der Luft kaum etwas daran, dass er sich mitten im Pazifik befand, hunderte Kilometer entfernt vom nächstgelegenen Land - den Norfolkinseln, die ihrerseits fernab von allen größeren Landmassen lagen. Fast fühlte es sich an, als würde man auf einer Strandpromenade in irgendeiner schicken Touristenstadt entlang gehen. Zwei junge Frauen in Bikinis, Cocktails in der Hand, liefen fröhlich lachend an ihm vorbei, eine der beiden - die Blonde - zwinkerte ihm keck zu.

Der ganze Komplex, hatte er wenig interessiert in den Hochglanz-Flyern gelesen, war dem Aufbau einer riesigen tropischen Lilie nachempfunden. Die weißen Brücken, auf denen sich draußen das Leben abspielen sollte und die im Zentrum des Komplexes aufeinandertrafen und dort einen großen Platz bildeten, ähnelten den Strukturen innerhalb der Blütenblätter. Der Boden war aus einem Material, das scheinbar nie dreckig wurde: Obwohl bereits die meisten Gäste vor Ort waren, viele Leute herumliefen und auch mal - absichtlich oder versehentlich - etwas fallen ließen, blieb der Boden strahlend weiß. Und für größere Sauereien war das Putzpersonal jederzeit in der Nähe.

Er hatte sich, pflichtbewusst wie er war, genau im Komplex umgesehen. Es gab dezent in Zivil gekleidetes Sicherheitspersonal, an allen öffentlichen Orten gut versteckte Kameras, Lautsprecher für Notfälle, und die Apartments waren mit modernster Sicherheitstechnik versehen, um Einbrüche zu verhindern. Auch, wenn ein Einbrecher nicht einfach fliehen konnte: Auf dem Tantalum-Komplex war Platz für immerhin fast 50.000 Menschen, da machten solche Maßnahmen schon Sinn.

Ein Kamerateam - eine dunkelhaarige Reporterin in den Mittzwanzigern, ein junger Kerl mit Mikrofon und ein mit seiner Ausrüstung überforderter etwas älterer Typ mit einer großen, tragbaren Kamera - beeilte sich, an ihm vorbeizukommen. "Macht schon, schneller, ich bin mir sicher, das war die Jolie!" trieb die junge Frau ihre Kollegen an, ohne Duncan auch nur eines Blickes zu würdigen.

Es war ein seltsam gemischtes Publikum: Stars und Sternchen, die ins Rampenlicht wollten, sensationshungrige Reporter, reiche Touristen, und mitten in diesem Trubel zurückhaltende Wissenschaftler, die eigentlich nur in Ruhe ihre Arbeit machen wollten. Letztere traf man vor allem in den Innenbereichen des Komplexes an, nur wenige ließen sich längere Zeit draußen blicken. Sein Auftraggeber würde es vermutlich ähnlich handhaben.

"Duncan? Duncan Buchanan?"

Er wusste die Stimme hinter ihm nicht gleich einzuordnen. Ein Asiate, so viel hörte er heraus, aber trotzdem musste er spontan an Afrika denken... er drehte sich um, und dann erkannte er ihn. Baihu Zhang, ein ehemaliger Mitarbeiter von Hiisi Industries. Er war im Grunde fast ein Klischee-Asiate, sah man davon ab, dass er sich als Söldner hatte engagieren lassen: Klein (gute zwei Köpfe kleiner als Duncan), drahtig, und ein herausragender Kampfsportler. Duncan erinnerte sich, wie Baihu ihm bei einem Hinterhalt in Zentralafrika das Leben gerettet hatte, indem er in kaum mehr als fünf Sekunden mit gezielten Tritten vier bewaffnete Islamisten ausgeschaltet hatte.

Baihu hatte allerdings früher den Absprung geschafft als Duncan. Nach Afrika hatte er den Dienst quittiert. "Ich gehe zurück nach Hause. Das hier ist nichts für mich, nicht in dieser Form. Ich melde mich daheim beim Militär." Und seitdem hatte Duncan nichts mehr von ihm gehört.

Aber jetzt stand er dort, in einem schicken asiatischen Anzug, ganz in schwarz, das kurze schwarze Haar zu einem strengen Scheitel gekämmt. "Du bist es, oder? Was hat dich denn hierher verschlagen?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 02:22:22
Die Sonne hätte noch ein wenig wärmer sein können, aber ansonsten war es perfekt. Richard lag auf einer bequemen Liege, am äußeren Rand der zentralen Konstruktion des Tantalum-Komplexes, direkt an dem künstlich geschaffenen Süßwasser-Fluß, der von den Leuten als Swimming-Pool genutzt wurde. Ein Kellner brachte ihm gerade ein neues Getränk - "Bitte sehr, Mister Powell", sagte er ehrfürchtig und ging dann wieder -, und auf den Liegen um ihn herum sonnten sich vor allem hübsche junge Frauen. Natürlich, deshalb hatte er den Platz ja gewählt.

Einige von ihnen sahen kichernd und tuschelnd zu ihm, bisher hatte ihn jedoch noch keine angesprochen. Aber das war nur eine Frage der Zeit, wie er wusste.

"Oh, welch ein Anblick! Man sieht förmlich den Dampf von Ihnen aufsteigen, so heiß sind Sie, Mr. Steam!" Er erkannte die Stimme sofort, ebenso das herzliche Lachen, das folgte. Sharon Joans, seine ehemalige Filmpartnerin, die in einem luftigen weißen Sommerkleid und mit cooler schwarzer Sonnenbrille vor ihm stand. Drei Meter hinter ihr, in dezentem Abstand, zwei Bodyguards, klassisch mit Anzug und Special-Agent-Sonnenbrille. "Heey, Ricky, wie geht es dir?" rief Sharon, und öffnete ihre Arme für eine Umarmung.

Das Tuscheln und Kichern neben und hinter ihm war für einen Moment verstorben, und die meisten Augen lagen nun auf Sharon.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 02:47:26
Es war geschafft! Vor einer Minute hatte Markus die letzten Zeilen Programmcode geschrieben, die den robotischen Unterwasser-Arm steuern sollten. Das Labor gehörte Liu Bio Sciences, aber der Großteil der Technik kam von Whitechapel. Er und seine Kollegen hatten unter Hochdruck die letzten Wochen durchgearbeitet, um alle Anforderungen rechtzeitig zur Eröffnung fertig zu bekommen. (Natürlich hatten die Projektmanager wieder einmal den Zeitplan festgelegt, ohne mit den Entwicklern zu sprechen - die jegliche Fehlplanungen dann durch Überstunden ausgleichen mussten.)

Das Labor selbst sah ein wenig aus wie das futuristische Versteck eines James Bond-Bösewichts: Vollgestopft mit neuester Technik, durch die monochrome Farbgebung und die Abrundungen überall trotzdem stylish. Ja, hier hätte man durchaus den Showdown eines James Bond-Streifens drehen können.

Dieser Raum alleine war gute fünfzig mal dreißig Meter groß, mit Konsolen rund um die Außenwand, und an jedem einzelnen Platz gab es ein Fenster mit Ausblick in die pazifische Unterwasserwelt. Doch die Fische, die gerade vor Markus entlang schwammen, interessierten ihn im Augenblick weniger. Er hatte seinen letzten Test gestartet, und der außen angebrachte Arm war perfekt ausgefahren, und hatte jede gewünschte Drehung und Wendung mitgemacht. Es funktionierte - das letzte Mosaiksteinchen dieses Mega-Labors. Immerhin, eine Stunde, bevor sie die Deadline gerissen hätten.

"Wunderbar. Ganz wunderbar." Die Frau, die hinter ihm stand, und ihm bereits seit zwei Stunden immer wieder nervös über die Schulter gesehen hatte, war Frau Tanaka, eine leitende Mitarbeiterin des Labors. Sie hatte sich Mühe gegeben, freundlich mit allen umzugehen - allerdings hatte sie im an das Labor angeschlossenen Meeting-Raum einige Treffen mit den Projektleitern gehabt, die wohl weniger freundlich abgelaufen waren. Howard, der für die Einbindung der Elektronen-Mikroskope zuständig war, war einmal bleich und mit zitternden Fingern aus einem Meeting gekommen - und er war eigentlich jemand, den nichts so schnell aus der Fassung brachte.

Frau Tanaka, eine Chinesin, die aussah, als wäre sie geradewegs aus einem Anime entsprungen (von den übertrieben großen Brüsten einmal abgesehen - ganz schlecht ausgestattet war sie aber auch nicht), klatschte zwei Mal freudig in die Hände. "Dann fahren wir jetzt erst einmal alles herunter. Frau Liu kommt zur Eröffnung in einer Stunde, und wird nach der großen Ansprache draußen sofort das Labor besichtigen. Bis dahin müssen wir hier alles noch ein wenig schick machen." Sie sah mit einem strahlenden Lächeln in die Runde. "Ich danke allen Mitarbeitern von Whitechapel für die hervorragende Arbeit und die großen Leistungen, die Sie hier erbracht haben. Sie haben einen wichtigen Beitrag für die wissenschaftliche Forschung erbracht. Vielen Dank! Nun genießen Sie Ihren Aufenthalt hier im Tantalum-Komplex!"
Mit diesem Satz deutete sie mit ausgestreckter Hand auf die Tür, die so angebracht war, dass man sie in der weißen Wand kaum sehen konnte - wenn man nicht wusste, wo sie war.

Die noch verbliebenen sechs Kollegen von Markus, unter ihnen sein Projektleiter Jamie Gordon, erhoben sich. Jamie ging als erster, sah nur noch einmal kurz zu Frau Tanaka und nickte ihr mit aufgesetzter Freundlichkeit zu, dann verließen sie alle das Labor.

Als sie draußen im Gang waren, schloss Jamie die Tür hinter sich. Nachdem sie einige Meter den strahlend weißen Gang hinab gelaufen waren, Richtung Ausgang, seufzte Jamie, und fuhr sich durch die mittellangen roten Haare. "Bin ich so froh, nie wieder mit dieser Furie arbeiten zu müssen. Kennt ihr die Szene aus Kill Bill, wo Lucy Liu über den Tisch springt und den einen Bandenchef enthauptet?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 03:09:57
Das Meer schien nie zu enden. Seit ihrem Start auf Norfolk Island - was ein paradiesischer Ort zum Leben war - hatte Tián nicht viel mehr gesehen als blauen Himmel, ein paar weiße Wolken, und blaues Wasser.
Ihr Gepäck war zum Glück bereits drüben, sonst wäre es eng geworden. "Willkommen im Eurocopter EC 120", hatte sie der Pilot begrüßt, von dem er bisher wenig mehr als den Helm gesehen hatte. Und besonders viel gesprochen hatte er danach auch nicht mehr.

Seine Mitpassagiere waren dafür deutlich angenehmer. Linda, 28 Jahre, Belgierin, vor einem Monat von Tiáns Doktorvater für die Mitarbeit auf dem Tantalum-Komplex engagiert worden. Sie erinnerte ihn ein wenig an die junge Jodie Foster, nur mit langen Haaren und etwas weicherem Gesicht. Sie lächelte viel, erzählte von ihrer Heimatstadt Charleroi, von ihrem Bruder, der elektronische Musik komponierte, ihrer leicht verrückten Tante, die nach einem Lottogewinn vor vier Jahren bereits die halbe Welt bereist hatte, und von ihren beiden Katzen Nelly und Holly, auf die gerade ihre beste Freundin Sanne aufpasste.

Linda plapperte nicht, sie erzählte einfach nur gerne und viel, und sorgte dafür, dass die Zeit im Hubschrauber schnell verflog - im wahrsten Sinne des Wortes. Sie konnte aber ebenso gut zuhören wie erzählen, was das Gespräch wirklich angenehm machte.

Der dritte im Bunde war Jonas, ein Deutscher, bereits knapp über Vierzig, kahlgeschoren. Er war schmächtig, und trug dabei zu weite Kleidung (ein offensichtlich bereits etwas älteres blaues Hemd und eine dunkelorange Stoffhose, dazu weiße Sneaker). Es sah fast aus, als hätte man ihn geschrumpft, aber seine Sachen wären gleich groß geblieben. Er war sicherlich ein schräger Charakter, und mit seinen doch recht schiefen Zähnen auch kein besonders hübscher Anblick, offenbarte aber im Gespräch (wenn er denn einmal etwas sagte) ein erstaunliches Wissen - er schien ein wandelndes Lexikon zu sein, und konnte zu praktisch jedem Thema etwas beitragen.

Jonas Temper, eigentlich Ingenieur, wusste offenbar selbst noch gar nicht so genau, wofür ihn Professor Layne eigentlich brauchte. "Er hat auf mich eingeredet, bis ich unterschrieben habe. Fühlte sich an, als hätte ich einen Staubsauger bestellt", war die einzige lustige Äußerung, die Jonas während des Flugs gemacht hatte - auch wenn er sie selbst offenbar gar nicht lustig gemeint hatte.

"Seht mal!" rief Linda plötzlich aus und deutete aus dem Fenster. In der Ferne war etwas zu sehen, mitten im Ozean -eine grün-weiße Insel, die aus dem Meer ragte.

"Nur noch ein paar Minuten", äußerte sich der Pilot nun auch wieder. "Wenn ihr wollt, drehen wir einmal eine Runde über den Komplex. Landen werden wir auf einer Plattform außerhalb, da holt euch dann ein Shuttleboot ab."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 21.05.2015, 15:08:15
Die für Kurzweil sorgenden Gespräche waren sehr angenehm. Sie zeigten, dass sie wohl ein gutes Team bilden können. Das Forschen und Arbeiten könnte also sehr interessant werden. Auch wenn Jonas ziemlich mürrisch war. Nun, Tián würde sicher ebenso ungehalten sein, wenn er einfach ins kalte Wasser geworfen worden wäre aber es war ja nicht sein erster Auftrag in der Forschungsgruppe. So wusste er, dass am Ende jeder gebraucht wurde, der im Team war. Dies würde sicher auch auf Jonas zutreffen. Denn er hatte einen sehr wachen Verstand und beim ihm zeigte sich mal wieder, dass ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilt werden sollte. Obwohl, wenn er auch in der Forschung solche Kreativität an den Tag legte, wie in seiner Kleiderwahl. Großartig, gepaart mit seinem Wissen würde er bestimmt Dinge, Wege sehen, die ein anderer übersehen hätte. Genau so jemand war genau richtig in einer Forschungsgruppe. Ein Querdenker, Freigeist. Nun musste es Jonas nur noch selber merken.
Die Gespräch treibenden Linda war keine Nervosität an merkbar. Sie offenbarte viel von sich aber es schien genau ihre Natur zu sein. Ihre Gabe dabei auch noch zuzuhören zu können, machte sie nur noch sympathischer.

Als sie dann alle auf den Tantalum-Komplex aufmerksam machte, blickte auch Tián aus dem Fenster. Ihm Schlug das Herz höher, so aufgeregt war er auf seine neue Arbeitsstelle. Als dann noch der Pilot den Anflug vermeldete, steigerte sich diese Vorfreude noch. Ohne lange über die Frage nach zu denken, antwortete Tián „Eine Runde, gerne doch. Wir müssen doch wissen wo wir die nächsten Monate zusammen arbeiten.“ Kurz war er versucht auf Jonas Worte einzugehen. Doch er meinte seine Worte ziemlich ernst und da jetzt rumzustochern war eine dumme Idee. Also blickte er einfach nur zu den Anderen, ob auch sie den Rundflug haben wollten. Es war ja auch sicher ihre letzte Chance für die nächsten Monate die Anlage von oben zu sehen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 15:21:47
Linda nickte bei dem Vorschlag sofort begeistert, während Jonas nur mit den Schultern zuckte - dann aber doch gebannt den Blick aus dem Fenster richtete. Langsam wurde der Komplex größer, nahm Formen an. Aber wie lange es dauerte, bis sie langsam näher kamen, zeigte erst, wie groß die Anlage eigentlich war.

Auf einmal schüttelte Jonas den Kopf, und sah mit fast ehrfürchtigem Blick zu seinen beiden Begleitern. "Das ist kein Mond", sagte er. "Es ist eine Raumstation."

Linda sah den Deutschen irritiert an und blickte dann hilfesuchend zu Tián. Jonas selbst verzog keine Miene, und richtete seinen Blick wieder auf den Komplex.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 21.05.2015, 16:28:57
Der Blick von Tián verriet, dass auch er verwirrt war. Für einen Moment herrschte damit Stille bis er sich etwas herleiten konnte. „Ziemlich bildreich Jonas. Raumstation, Mond mh, wenn ich so darüber nachdenke hast du Recht. Der Komplex ist abseits allen menschlichen Lebens, schwimmt so weit ab vom Festland oder einer Insel im Meer, dass wir hier nicht verloren gehen sollten und ist auch noch autark. Also wirklich ein Mond oder eine Raumstation.“ Trotz dieser Herleitung war er unsicher ob Jonas auf künstliche Monde, wie Satelliten bildreicher genannt werden konnten, hin spielte. So war sein Lächeln zu Linda auch eher verlegen als selbstsicher. „Aber auf jeden Fall schöner als die ISS.“ Sein Blick wanderte zu Jonas und aus dem Fenster, auf den näher kommenden Komplex. Wie atemberaubend das doch war. „Wenn die Stadt auch noch fliegen könnte, dann wäre es doch eher ein Raumschiff.“ Für einen Moment hing er seinem Gedanken nach. Eine fliegende Stadt, das wäre auch etwas aber auch so war der Komplex, nach allem was er hörte, einmalig. Wieder zu Jonas gewandt, fragte er „Darauf hast du doch angespielt oder?“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 17:10:07
Fast wie erstarrt drehte sich Jonas zu seinen beiden Mitpassagieren um. "Das ist nicht euer Ernst, oder? Alec Guinness als Obi-Wan Kenobi an Bord des Millennium Falcon? Erste Begegnung mit dem Todesstern?"

Linda runzelte ihre Stirn. "Kenobi? Das ist Star Wars, oder? Ich muss gestehen, ich habe nur den ersten gesehen, und fand ihn ziemlich furchtbar. Aber Kenobi, war das nicht Ewan McGregor, der..."

"Bitte was??" unterbrach der Deutsche sie. "Ewan McGregor? Oh Gott, du hast nur die neuen Filme gesehen. Das ist doch nicht Star Wars! Du musst die alten Filme sehen. Und am besten in der klassischen Version, ohne digitale Überarbeitung und neu eingefügte Szenen. Harrison Ford als Han Solo, ich garantiere dir, du wirst ihn lieben!"

So viel, und mit solcher Leidenschaft, hatte Jonas während des ganzen Flugs nicht am Stück erzählt - es war für ihn offenbar ein echtes Herzensthema.

Wieder sah Linda hilfesuchend zu Tián. "Ähm, ja, in Ordnung, wir können ihn uns ja mal ansehen..."

Auf einmal meldete sich wieder der Pilot zu Wort. "Han Solo ist wirklich der Coolste. Echte Kulturlücke, die ihr beiden da habt."

Jonas wandte sich mit einem Lächeln dem Piloten zu. "Gott sei Dank..."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 21.05.2015, 17:22:57
Markus musste schmunzeln, als er die Worte seines Kollegen hörte. Ihm waren auch schon ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen, aber offen ausgesprochen hatte er sie noch nicht.
"Da hast Du es ja gut, wenn du bald die Sause machen kannst. Ich habe das Vergnügen, noch ein paar Wochen hintendran hängen zu dürfen. Kundenbetreuung, Notfall-Service und der ganze Kram. Wenigstens ist hier soweit alles frei."
Sie bogen um eine Ecke und dann sagte er: "Komm, lass uns noch einen Trinken gehen - auf den erfolgreichen Abschluss."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 17:39:15
"Verdammt gute Idee", schloss sich Jamie dem Vorschlag an. "Rauf in den Trubel oder lieber hier im unteren Bereich bleiben und Fische gucken?"

Jacques, der einzige Franzose in ihrem Team, schüttelte den Kopf. "Ehrlich, ich bin total fertig. Muss ins Bett. Ich hatte drei Stunden Schlaf in den letzten 72 Stunden." Elias und Samu, beides Finnen, nickten sofort bei seinem Einwand. "Roger, hier sieht's ähnlich aus."

Damit blieben noch Lenni, ebenfalls Finne, und Douglas, seines Zeichens überzeugter Afroamerikaner, dessen Mischung aus Hugo Boss-Anzug und Rastalocken immer etwas absurd wirkte. "Auf zum Alkohol!" rief Douglas. "Egal wo, Hauptsache viel davon, und ein paar hübsche Frauen für uns alle!"

Jamie lächelte. "Aber bitte keine Asiatinnen mehr. Da bin ich traumatisiert."

Sie kamen an der Milchglastür an, hinter der einer der sogenannten Knotenpunkte lag: Eine Art kleiner Aufenthaltsraum mit Bänken und Wasserspender, einem Aufzug an jeder Seite, einem frei zugänglichen Computerterminal in der Wand, und einer weiteren Milchglastür gegenüber, durch die es in den sogenannten Leisure-Bereich dieses Unterwasser-Stockwerks ging.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 21.05.2015, 17:50:37
Markus konnte die anderen Verstehen. Auch ihn hatten die letzten Wochen ausgelaugt, doch hatte er vor, sich heute in den Trubel zu stürzen.

"Na oben natürlich, sonst lohnt es sich doch nicht."

Er hoffte, seine Wahl würde den anderen gefallen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 18:12:08
Jamie ging vor, öffnete die Tür und drückte sofort den Aufzug-Knopf. "Genau. Lasst uns ein paar Hollywood-Schönheiten aufreißen!" Er grinste breit, und die anderen erwiderten sein Grinsen. "Wenn wir Keira Knightley begegnen, die gehört mir", meldete Douglas selbstbewusst seine Ansprüche an.

Lenni lachte nur. "Bin verheiratet, aber ansonsten dabei."

Sie verabschiedeten sich kurz von den drei anderen, und dann kam auch schon der Aufzug an. Man hörte ihn nicht; lediglich ein blaues Licht um den Knopf verriet, dass er kam. Mit einem leisen Surren öffneten sich die Türen und gaben den Weg in den voll verspiegelten Aufzug frei.

Jamie drückte auf die "0", die zum Deck führte, und nur wenige Sekunden später waren sie bereits oben. Der Aufzug war so gut konstruiert, dass man von dem sonst üblichen kurzen Schwindelgefühl fast nichts bemerkte.

"Hab übrigens gelesen, dass Sharon Joans wohl auch heute ankommt", erzählte Jamie. "Wenn ihr mich fragt, der heißeste Feger von ganz Hollywood." Er sah zu Douglas. "Die ist also für mich, wenn wir ihr begegnen", sagte er grinsend.

Die Türen öffneten sich, und vor ihnen lag die weiße "Promenade", die am äußeren Rand des künstlichen Flusses lag. Hunderte Menschen tummelten sich im oder am Wasser oder liefen über die weißen Wege, die zum Zentrum des Außenbereichs führten. Etwa alle hundert Meter gab es eine kleine, mobile Cocktailbar, und die mit Hemd und Fliege ausgestatteten Kellner und Kellnerinnen flogen förmlich durch die Menge, um alle Wünsche zu erfüllen.

Eine leichte Brise blies ihnen den Geruch von Salzwasser ins Gesicht, die Sonne schien angenehm, aber nicht zu warm. Irgendwo in der Ferne hörte Markus einen Hubschrauber, den er aber aus der jetzigen Position noch nicht sehen konnte.

Douglas, der sonst so wortgewandt war, klopfte plötzlich mit offenem Mund auf Markus' Schulter. "Jessica Alba", sagte er mit ungläubiger Stimme, und deutete auf eine Frau, die keine fünfzig Meter von ihnen entfernt auf einer Liege lag und sich sonnte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 21.05.2015, 19:09:20
Markus schreckte aus seinen Gedanken auf, als Douglas ihm auf die Schulter klopfte.

"Und die ist dann für mich", grinste er seine Kollegen an.

"Aber erst einmal sollten wir uns in Stimmung bringen."

Tief atmete er die salzige Luft ein, die Sonne wärmte sein Gesicht.

"Ja, das ist besser, als unsere Gruft da unten."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.05.2015, 19:25:55
"Ja, ja, in Stimmung bringen ist gut", stimmte Douglas ihm zu, der die plötzliche "Begegnung" mit dem Hollywood-Star noch nicht ganz verkraftet hatte. Wie auf Kommando war auch schon eine Kellnerin bei ihnen. Sie trug, wie alle ihre Kolleginnen, eine weit gefasste weiße Bluse, eine schwarze Fliege, eine schwarze, enge Hose und eine ebenfalls schwarze Schürze darum. In der Hand hielt sie ein Tablett mit einem guten Dutzend schmaler Gläser, die Hälfte davon leer, die andere mit einer prickelnden Flüssigkeit gefüllt.

"Champagner, die Herren? Geht im Rahmen der Eröffnung aufs Haus. Oder darf ich etwas anderes bringen?"

Während Jamie und Douglas ihre Bestellung aufgaben, gab Markus' Smartphone den Ton für eine eingehende SMS von sich. Er sah nach, von wem die Nachricht war - doch zu seiner Überraschung stand dort keine Nummer, auch kein von ihm eingespeicherter Name, nur ein einzelner Buchstabe: F.

Irritiert öffnete er die Nachricht. Dort stand:


Finde Sektion U. Vorsicht. Gefahr! Du bist nicht frei.


Die Kellnerin blickte ihn erwartungsvoll an. "Und für Sie?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 21.05.2015, 23:52:27
Freudig und amüsiert blickte Richard auf.
Sofort stand er auf und schloß Sharon in die Arme, aber nicht zu fest. Er drückte sie ein wenig an sich, gab ihr einen Kuß auf die Wange und hielt sie dann leicht an den Hüften.
"Shary, Chéri! Du sollst mich doch Rock nennen.
Du weißt doch, wegen dem Management"
, flüsterte er ihr den letzten Satz zu.
Er schenkte ihr ein unwiderstehliches Lächeln, während er sie noch einmal bewundernd von oben bis unten betrachtete und dann im Plauderton fortfuhr.
"Du siehst wunderbar in diesem Kleid aus. Aber du weißt ja selbst, daß du immer wunderschön bist.
Was treibt dich hierher? Ich hatte gehört, du bist mit Dreharbeiten in Paris beschäftigt."

Die Leibwächter beachtete er nicht weiter und für den Moment waren auch die anderen Damen vergessen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 22.05.2015, 00:09:55
Markus zog seine Stirn in Falten. Ausgerechnet jetzt, wo er sich mit seinen Kollegen amüsieren wollte, kam die Nachricht. Er konnte sich schon denken, von wem diese Nachricht war, aber ausgerechnet jetzt?

"Ja, ich nehme auch ein Glas."

Schnell kippte er sein Glas hinunter, dann wandte er sich an die anderen: "Entschuldig mich, aber für einen FTF muss man schon der Erste sein. Der Zweite hat schon verloren. Trinkt für mich mit und entschudigt mich bei Jessica."

Er wartete die Proteste der anderen garnicht ab und begab sich in seine Unterkunft. Dort bewaffnete er sich, nahm sein GPS mit und startete eine Suche an seinem Laptop, den er dafür mit dem Hausnetzt verband, nach Sektion U.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 00:12:27
Sharon erwiderte Richards Kuss auf die Wange, und ebenso sein kurzes Flüstern. "Wenn du mich fragst, ist das ein Fehler." Sie lächelte ihn an, und nickte bei seiner nächsten Frage. "Ich verpasse doch nicht deine Premiere!"

Sie sah sich kurz um, und breitete die Hände zu einer umfassenden Geste aus. "Ein bemerkenswerter Ort, nicht wahr? Nicht nur das Bauwerk als solches, auch die Forschungen, die hier stattfinden sollen. Es ist wie im Science Fiction-Film. A propos, hast du den Kommentar von David Phelps in der Post zur Eröffnung gelesen? Er hat dich erwähnt."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 00:26:53
Seine Kollegen sahen ihn enttäuscht an. "Geocaching? Hier? Jetzt? Du bist echt ein Nerd", warf ihm Douglas vor. "Wenn du schnell genug bist, komm zurück. Und dann musst du nachholen, was du verpasst hast. Wir erwarten dich!" rief ihm Lenni hinterher.

Um zu den Apartments zu kommen, musste Markus eine der Brücken über den Fluss überqueren, und auf gleichem Wege beim nächsten "Berg" wieder auf die andere Seite gelangen. Von dort aus war es nicht mehr weit - der Aufzug brachte ihn schnell ins 3. Stockwerk, in dem er sein Apartment hatte, das nur gute zwanzig Meter von dem Knotenpunkt entfernt lag, an dem er herauskam.

Zu seinem Glück hatte er für seine Arbeit eine Freigabe für die Baupläne des Komplexes erhalten, wenn auch nicht zu allen technischen Details. In jedem Fall musste er sich nicht extra einhacken, um seine Suche zu starten. Tatsächlich waren die verschiedenen Bereiche des Komplexes in einzelne Sektionen eingeteilt. Es gab die Bereiche A bis C (die Berge), Bereich D (das Deck) und Bereich E (alles unterhalb des Decks). Die Sektionen waren wiederum grobe architektonische Einteilungen, relevant etwa für Sicherheitsvorkehrungen und ähnliches. Wie die Bereiche begannen sie bei A, und endeten bei...

Sie endeten bei R. Eine Sektion U existierte nicht.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 22.05.2015, 00:48:35
Also doch ein Klischee erfüllt. Der Ingenieur Jonas Temper redete über einen Film. Als Linda Star Wars erwähnte machte es bei Tián klick. Ja den Film kannte er, aus seiner Kindheit und einmal ansehen, aber diese Szene und dann noch der Schauspieler. Jonas konnte also tatsächlich über jedwedes Thema mitreden. Nur offensichtlich bei Linda und Tián hatte er eine Grenze damit überschritten.
„Ich werde mich dann wohl auch anschließen müssen.“ meldete sich Tián zu Wort. Er hatte nicht so das Verlange diese Bildungslücke zu schließen aber es war Gut zur Gruppenfindung. Vielleicht waren die Filme auch gar nicht so schlecht. Da gab es doch dieses kleine grüne Männchen was irgend ein Meister war und die soziale Mitteilung dieser Filme, war sicher auch Interessant. „Also treffen wir uns bei dir irgendwann und schauen uns Star Wars an.“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 22.05.2015, 00:49:44
"Das war ja mal wieder klar", murmelte Markus. "Also keine offizielle Sektion. Na, dann versuchen wir mal, dir anderweitig auf die Schliche zu kommen."

Ein paar Mausklicks später öffnete er den Source-Code des Spiders, der ihm im Firmencomputer bei Whitechapel weiter geholfen hatte. Er modifizierte ihn so, dass er eine automatische Suche im Firmennetz nach Sektion U startete und dabei seine Aktionen verschleierte.[1]

"Na dann, mach dich mal auf die Reise." Markus wartete auf die Ergebnisse der Suche.[2]
 1. Computer Use: 31
 2. Investigate: 22
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 22.05.2015, 01:06:36
"Ja, hab ich gelesen. Und das Ding hier ist einfach fantastisch. Das hab ich schon gesehen, als wir hier gedreht haben.
Du machst dir keine Vorstellung von dem, was alles gar nicht öffentlich zugänglich ist.
Da konnten wir während der Bauarbeiten zum Glück noch überall hin."

Richard kommt ins Schwärmen.
"Ich bin am überlegen mir hier ne Wohnung zu kaufen.
Was meinst du? Könnte der Komplex das neue Mekka der Schönen und Reichen sein, wo man unbedingt dabei sein muß?"

Er hatte Sharon bei der Hand genommen und war mit ihr zu einer der Barpavillione gegangen, wo er kurz für sie beide etwas zu Trinken bestellte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 01:13:22
Zum ersten Mal, seit sie sich kennengelernt hatten, grinste Jonas - und hatte dabei die leuchtenden Augen eines kleinen Jungen. "Nicht irgendwann. Heute Abend den ersten Teil, und die anderen beiden an den Abenden danach."

Linda nickte einfach nur, und sah dann verstohlen grinsend zu Tián. "Ich freu mich drauf", sagte sie.

Dann kamen sie dem Komplex so nah, dass sie die Strukturen genauer sehen konnten. "Jeder der drei Berge ist einem Bereich zugeordnet", erklärte der Pilot. "Wohnen, arbeiten, einkaufen. Im Normalfall könnte ich in der Mitte landen, aber das würde die ganzen Stars und Touristen da wohl nicht besonders begeistern. Deshalb gibt es die Landeplattform, auf der ich auch gleich auftanken kann."

Er deutete nach vorne, auf das Wasser vor dem Komplex. "Die weißen Dinger, die ihr da seht, sind Segelboote und Yachten. Manche von den Touris sind direkt damit hergekommen, den anderen reichte wohl der Platz auf dem Komplex nicht aus." Er lachte leise. "Und da vorne ist auch unsere Plattform."

Das im Vergleich zum Komplex winzig wirkende Konstrukt war wenig mehr als eine stählerne, von einem hohen Zaun umgebene Plattform mit einem großen weißen "H" in der Mitte und einem zum Komplex zeigenden Metallsteg.

Schließlich war es soweit, und sie erreichten den Komplex. Jonas zückte sein Smartphone und machte damit Aufnahmen, während der Hubschrauber in die Höhe stieg, um über den ersten Berg hinweg zu fliegen. Der Ausblick war einfach atemberaubend. Linda klebte förmlich am Fenster, die Hände auf das Glas gelegt, und starrte nach unten (http://vincent.callebaut.org/planche-lilypad_pl41.html).[1]

Der Pilot machte einen kurzen Rundflug und ließ den Hubschrauber dabei nach unten sinken. Dann war der kleine Ausflug vorbei, und sie steuerten die Plattform an. Keine Minute später setzten sie sanft auf der leicht schwankenden Plattform auf, und der Pilot stellte den Motor ab. "Dann mal viel Spaß an Bord, oder so", verabschiedete er sich. "Und hört auf euren Freund. Wartet nicht mit Star Wars."

Draußen kamen ihnen zwei Männer entgegen gelaufen, die graue Kapuzenmäntel trugen und sie offenbar abholen wollten.
 1. Richard und Duncan bekommen den Flug des Hubschraubers natürlich mit.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 01:34:24
Markus musste einige Minuten warten, bis alle öffentlich zugänglichen Daten des Tantalum-Netzwerks durchsucht waren. Tatsächlich fand er jedoch nur einen einzigen Eintrag - ein Chat-Protokoll einiger Ingenieure, die am Bau beteiligt waren. Jemand fragte nach der Stromversorgung für Sektion U - die keinem der anderen Teilnehmer bekannt war. Der Fragende korrigierte sich daraufhin: "Sektion I - sorry, hab mich vertippt."

Das war alles. Kein weiterer Hinweis auf eine Sektion U im gesamten Netzwerk - jedenfalls nicht in den leicht zugänglichen Bereichen.

Auf einmal öffnete sich ein Fenster an seinem Bildschirm. Die Konsole ging auf. Eine Abwehr gegen Hacker? Nein, er hatte noch nichts getan, was verboten gewesen wäre, es hätte sogar durchaus Teil seines Jobs sein können.

Dann erschien ein Text in dem Konsolenfenster.


Nicht hier.


Blinkend stand der Cursor in der nächsten Zeile.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 01:44:45
Sharon lächelte. "Um ehrlich zu sein, bin ich da unsicher. Es ist exklusiv, ja, aber auch verdammt weit weg von allem. Ich würde es mal so sagen: Nur, wenn du das Geld wirklich, wirklich übrig hast und dir keine bessere Verwendung einfällt."

Sie nahm den Erdbeer-Prosecco entgegen - ihr Lieblingsgetränk, wie er wusste -, und stieß mit ihm an. Dann schlenderte sie mit ihm über die Promenade, den Blick auf die hohen Palmen gerichtet, die ihren Teil zu dem Strand-Feeling an Deck beitrugen.

"Ich bin wirklich gespannt auf deinen neuen Film. Rock ist zur Zeit definitiv mein Lieblings-Actionheld." Sie warf ihm ein Lächeln zu, für das sie auch aus ihren Filmen bekannt war - ein Lächeln, das Männerherzen zum Schmelzen brachte. Dann sah sie sich kurz um - im Augenblick war niemand in ihrer unmittelbaren Nähe (von den Bodyguards einmal abgesehen). "Aber falls du nicht schon den nächsten Teil planst... es gibt da ein Projekt, über das ich gerne mit dir reden würde. Aber absolutes Stillschweigen, auch gegenüber deinem Management."

Sie trat einen Schritt näher an ihn heran, und sah ihn mit ihren großen braunen Augen von unten an. "Interessiert?" fragte sie in einem Tonfall, der irgendwo zwischen schüchtern und lasziv lag.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 22.05.2015, 02:01:06
"Nun, ich könnte mit dem Geld auch dir was Schönes kaufen. Das wäre auf jeden Fall keine Verschwendung", gab er mit einem schelmischen Schmunzeln zurück.

Während des Spaziergangs hatte er sich bei ihr eingehagt. Er genoß definitiv ihre Gesellschaft.
Blöde Karriere! Warum müssen wir nur immer so tun, als wären wir noch zu haben.
Richard war sich natürlich der Aufmerksamkeit, die ihre Anwesenheit besonders bei den Paparazzi erzeugte, bewußt. Morgen würden bestimmt wieder Fotos und Artikel erscheinen, die die Gerüchteküche über ihre Beziehung kochen lassen würden.
Ihr Lächeln ließ auch sein Herz höher schlagen.
"Ich schreibe grad ein wenig, an einem Drehbuch. Vielleicht können sie davon was in den nächsten Teil einbauen. Geplant wird jedenfalls schon.
Und da du gerade die große, neue Berühmtheit bist, könnte es sogar sein, daß sie dir eine Rolle anbieten.
Aber bis es soweit ist, hab ich nichts zu tun.
Worum gehts?"
Sharon hatte ihn neugierig gemacht.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 02:29:54
Sharon schmunzelte leicht, schüttelte dann aber den Kopf. "Nichts gegen gute Action, aber ich fürchte, die Rock Power-Filme passen nicht ganz zu mir. Was das Projekt angeht... nicht hier. Komm nach der Eröffnungsfeier in mein Apartment. Dritter Stock, das letzte Apartment ganz links, Nummer 300."

Sie sah sich um. "Aber jetzt sollten wir den Fotografen nicht noch mehr Material liefern. Ein bisschen Gerüchteküche ist gut, zu viel schadet dem Geschäft." Sie lächelte. "Ich freu mich auf deinen Besuch."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 22.05.2015, 09:06:12
Markus schaute ein wenig genervt auf den blinkenden Cursor. "Oh Mann, auf solche Spielchen habe ich keine Lust. Ich wollte feiern - trinken und mich mit Frauen amüsieren.... Und jetzt so etwas. Verdammter Mist!"

Wo dann?

Flink tippte er die Worte in die Tastatur.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 22.05.2015, 10:17:13
Was nicht alles für ein gutes Team getan werden musste. Tián war über die Aussicht auf den sofortigen Filmabend nicht erfreut, stimmte aber mit einem „Ja Ok“ zu. Damit war wohl sein Abend, nein die nächsten Abende im Labor gestrichen.

Als dann die Strukturen des Komplexes sichtbar wurden und sie nach einer kurzen Erläuterung des Piloten ihren Rundflug begannen, schnappte auch Tián sein Smartphone.  Der Moment war einfach gut um Bilder zu schießen. Ja, er hatte zwar auch eine Digitalkamera aber das rausholen hätte zu lange gedauert.
Was für eine Aussicht, was für eine Meisterleitung der Technik.

Der Rundflug war viel zu schnell vorbei aber wenigstens hatten sie einen und das auch noch bei so einem sympathischen Piloten, spät aber wenigstens etwas. Dieser hatte sich wohl gefreut, als ein Thema aufkam bei welchem er einfach mitreden konnte. Das Vorstellen und dann über Forschungen und Reisen reden war ja schon speziell. Wobei Tián kurz inne hielt und sich fragte welche Fachrichtung wohl die von Linda war. Er konnte sich gerade nicht erinnern, was sie gesagt hatte. Nur das sie aus Belgien kam und vom Professor für die Mitarbeit engagiert wurde.

Dem Piloten dankend, auch für die letzten Worte, verließ Tián dann den Hubschrauber. Er half Linda beim aus steigen, so sie es wollte und zückte als erstes wieder sein Smartphone. Dieser Moment, die Wellen, die schwimmende Stadt auch das musste festgehalten werden. Hier auf Meeresniveau was das Konstrukt noch beeindruckender. Erst nachdem er drei vier Fotos geschossen hatte, atmete er tief ein. Wieder auf dem Ozean zu sein war auch sehr angenehm. Die salzige Luft, die Weite.

Dann waren auch schon die zwei Männer nahe. „Danke für das Abholen. Wir sind die Forschungsgruppe von Professor Layne aus Hamburg. Wo müssen wir denn hin?“ fragte Tián freundlich.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 11:51:04
Der Cursor blinkte wieder einen Moment, dann erschien schnell ein neuer Text.


Keine Spielchen. Überlebenswichtig.


Einen Moment blinkte der Cursor wieder nur, dann wechselte er in die nächste Zeile.


Social Engineering. Liu Bio Sciences.


Wieder eine kurze Pause, dann die nächste Zeile.


Sie wollen Tián Haas. Ankunft Hubschrauber, jetzt. Kann dein Schlüssel sein.


Markus selbst war zwar mit einigen Dutzend anderen Arbeitern per Schiff angekommen, hatte die Landeplattform aber vom Deck aus gesehen. Ein Shuttleboot brachte diejenigen, die dort ankamen, zum Komplex, an die gleiche Anlegestelle wie sein Schiff. Ein großer Aufzug hatte sie von dort an Deck gebracht. Der Aufzug kannte nur diese beiden Stationen: Oben an Deck und unten an der Anlegestelle.

Eine weitere Zeile erschien.


Sei unauffällig. Sie werden ihn beobachten.


Einen Moment lang blinkte der Cursor noch, dann schloss sich das Konsolenfenster.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 12:09:47
Die beiden Männer grüßten die Neuankömmlinge freundlich. "Mark Whitmore, und das ist Zane Duncan. Ich bringe sie zum Shuttleboot", er deutete in Richtung des Stegs, der gute zwanzig Meter entfernt an der Plattform angebracht war, "und damit zur Anlegestelle des Komplexes. Von da geht's gleich an Deck."

Er griff in seinen Mantel, und holte drei braune Briefumschläge heraus, die er verteilte. "Das sind Ihre Zimmerschlüssel, Deck 2, Apartments 105 bis 107. Außerdem das übliche Infomaterial, Werbeflyer zum Komplex und so."

Er deutete mit ausgestrecktem Finger auf das hoch über ihnen liegende Deck. "Wenn Sie Ihre Ankunft richtig feiern wollen, an Deck ist wohl gerade einiges los. Kostenloser Champagner, jede Menge Stars. Wenn Sie lieber ins Zimmer wollen, der größte der drei Berge ist der Wohnblock."

Whitmore war bereits losgelaufen, während er erzählte, während Duncan offenbar beim Piloten blieb. Der Weg zum Steg war schnell hinter sich gebracht. Das Shuttleboot passte zum Look des Komplexes: Futuristisch, eher wie ein Raumschiff (http://assets6.thrillist.com/v1/image/1351741/size/tl-horizontal_main_2x/10-futuristc-mega-yachts-that-will-exist-before-you-die) gestaltet (das dürfte Jonas gefallen!), und natürlich ganz in Weiß.

Über eine kurze Leiter gelangten sie von hinten an Bord. Whitmore wartete, bis alle an Bord waren. "Bereit? Am besten setzen Sie sich, die Anfahrt ist immer etwas ruckelig."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 22.05.2015, 14:45:51
Richard schnaufte gespielt empört auf.
"Meine Filme passen nicht zu dir?! Steigt der Oscarprämierten Dame der Ruhm schon zu Kopf?"
Ein Grinsen zierte sein Gesicht.
"Nur Spaß, kein Problem.
Arbeiten wir eben bei deinem Ding zusammen."

Sein Blick glitt zu Sharons männlichen Schatten und Richard legte ein bisschen Bedauern in seine Stimme.
"Deine beiden Anstandsdamen würden gar nicht zulassen, daß zwischen uns mehr läuft. Da mußt du dir um die Fotographen keine Gedanken machen.
Dann bis nachher. Ich freu mich auch schon, auf ein bisschen privates Zusammensein."

Zum Abschied zwinkerte er ihr zu und begab sich wieder in Richtung seiner Liege.
Der einen oder anderen Schönheit warf er dabei kurz einen aufmunternden Blick zu.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 22.05.2015, 14:48:21
„Tián Haas, freud mich.“ erwiederte er die Begrüßung höflich und nahm den braunen Briefumschlang entgegen. Nachdem jeder einen hatte, folgten sie dem Mann. Nicht nur Jonas gefiel was er dort zu sehen bekam, auch Tián gefiel was er sah. Rasch waren noch ein paar Fotos geschossen, bevor es dann an Deck dieses kleinen Raumschiffes ging.

Die Panoramasicht und noblen Ledersitze ließen einen fast förmlich dahinschmelzen. So machte es sich der Arzt auch rasch bequem in einen der Sitze und begann den Briefumschlag nach dem Schlüssel sowie interessanten Flyern zu durchsuchen. Wenigstens stand schon mal seine Zimmernummer auf dem Umschlag. Er hatte genau die mittlere Zahl, die 106, erwischt. Gar nicht so übel.

Als dann Mark Whitmore fragte ob sie bereit waren, verkündete Tián „Ich wäre bereit.“ und blickte zu den anderen Beiden. „Was das nachher angeht, ich weiß nicht. Auf großen Rummel mit Sternschnuppen bin ich nicht aus, aber wenn ihr wollt, können wir ein Glas Champagner oder auch zwei zusammen trinken. Sozusagen auf unsere Ankunft und die zukünftige Zusammenarbeit. Danach sehen wir uns ja eh bei dir Jonas. Welche Nummer hast du eigentlich erwischt? Ich hab die 106.“ Er lächelte und hielt, das was er für den Schlüssel hielt, freudig hoch. Großer Rummel war dann auch wirklich nichts für ihn. Lieber wollte er sein Zimmer besichtigen, schauen ob alles angekommen ist und dann vielleicht sogar noch in das Labor reinschnuppern, bevor es am Abend hieß Star Wars ansehen bei Jonas.

Sein Blick wanderte von einem zum anderen und er versuchte einzuschätzen, ob einer der beiden oder auch beide wohl lieber länger auf der Veranstaltung blieben. Dann wendete er sich noch einmal kurz an Linda „Ah Linda, wir waren so am Plaudern, dass ich es fast vergessen habe dich zu fragen. Was ist denn dein Spezialgebiet und für was hat dich Professor Layne engagiert? Bei mir ist es ja als Humanmediziner, Biologe und Chemiker.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 15:41:48
Linda überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. "Ein paar Stars mal aus der Nähe sehen, hätte schon was. Außerdem ist die offizielle Eröffnung in weniger als einer Stunde. Was haltet ihr davon: Wir mischen uns zumindest bis nach der Eröffnung ein bisschen unters Volk, danach schauen wir weiter. Einverstanden?"

Nun war es Jonas, der wenig begeistert zu Linda blickte. Er seufzte. "Na von mir aus. Ich trinke allerdings nichts, nur als Vorwarnung."

Dann öffneten die beiden ebenfalls ihre Umschläge, und holten die kleinen Pappkärtchen hervor, in denen die Zimmerschlüssel steckten - im Scheckkartenformat, ganz wie in einem Hotel. "Nummer 105", erklärte Linda. "107", schloss Jonas.

Auf Tiáns Frage reagierte Linda wieder mit einem Lächeln. "Ich habe zwei Schwerpunkte. Taxonomie und Epigenetik. Der Komplex hat die nötige Ausrüstung für Tiefsee-Forschungen, und Professor Layne erzählte mir, dass er einer neuen Art auf der Spur ist - Details hat er mir noch keine verraten. Er meinte nur, wenn sich die bisherigen Indizien bestätigen, könnte darin ein großes medizinisches Potenzial liegen."

Schon kurz darauf kamen sie an der Anlegestelle des Komplexes an. Sie lag unterhalb (http://vincent.callebaut.org/plancheg.php?planche=lilypad_pl37) des Komplexes, und so veränderte sich das Licht: Statt Sonnenschein wurden sie nun von künstlichen Strahlern beleuchtet.

Das Shuttleboot fuhr gute zehn Meter unterhalb des Komplexes entlang, bis es die Anlegestelle erreichte. Whitmore fuhr das Boot seitlich heran, und machte es dann mit einem einfachen Seil an der Anlegestelle fest. Dann legte er eine metallene Rampe zwischen das Boot und den weißen Boden, der wie eine Mischform aus Stein und Plastik wirkte - edel, futuristisch, eben wie der ganze Komplex. Das einfache Seil und die manuell angebrachte Rampe wirkten da fast archaisch, deplatziert.

"Willkommen im Tantalum-Komplex", hieß Whitmore die Forscher offiziell willkommen. "Sie betreten jetzt das wohl modernste Bauwerk der bisherigen Menschheitsgeschichte."

Er deutete auf eine große, doppelflügelige Milchglastür etwa zehn Meter entfernt. "Da vorne ist ihr Knotenpunkt, ein kleiner Aufenthaltsraum, in dem sich auch der Aufzug nach oben befindet. Solche Knotenpunkte finden Sie überall an Bord, um in die verschiedenen Bereiche des Komplexes zu gelangen. Ich kann sie leider nicht weiter begleiten, aber der Aufzug ist wirklich einfach zu bedienen: Es gibt nur einen Knopf. Er bringt sie nach oben, wenn Sie unten sind, und nach unten, wenn Sie oben sind."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 22.05.2015, 16:03:36
"Na, dann mache ich mich mal los."

Er kontrollierte den Sitz seiner Waffen, die er versteckt trug, schaltete die Trackaufzeichnung seines GPS ein und machte sich auf, den Neuankömmling zu treffen. Vorher fuhr er sein Notebook herunter.

"Vielleicht brauche ich etwas Werkzeug."

Er stopfte es in seinen Rucksack und verließ seine Unterkunft.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 16:35:22
Als Richard die "Anstandsdamen" ansprach, lachte Sharon nur. "Die arbeiten für die Firma meines Cousins. Ist eigentlich ziemlich übertrieben, aber eine tolle Werbung für ihn. Ich tu ihm einen Gefallen damit."

Dann trennten sich ihre Wege, und Richard kehrte zu seiner Liege zurück. Es dauerte nicht lange, bis er bemerkte, wie zwei der jungen Damen - schlanke Bikini-Schönheiten mit langen Haaren, die eine blond, die andere kastanienbraun - sich von ihren Liegen erhoben und lächelnd auf ihn zugingen.

Plötzlich aber hielten sie inne, und Richard bemerkte eine weitere Frau, die gerade aus dem Wasser gestiegen war, kaum einen Meter von ihm entfernt. Es war eine Asiatin, etwas älter als er vielleicht, sportlich - ihre Bauchmuskeln zeichneten sich deutlich ab -, in einem trägerlosen schwarzen Bikini, mit dem Aufdruck eines kleinen roten Drachens auf der rechten Seite des Oberteils (das fast etwas zu klein für ihre durchaus beachtliche Oberweite war). Sie trug ihre Haare schulterlang, und als sie an dem Geländer aus dem Wasser stieg, zeigte sie dabei eine solche Präsenz, dass die beiden anderen Schönheiten erst einmal vorsichtig abwarteten.

Und tatsächlich sah sie zu Richard. "Rock Power?" Sie lächelte, nicht etwa das begeisterte, hingerissene Lächeln eines typischen weiblichen Fans, sondern äußerst selbstbewusst. "Ich hatte ja gehofft, Ihnen hier vielleicht zu begegnen, aber gleich nach meiner Ankunft, wenn ich das erste Mal aus dem Wasser steige... ich liebe Ihre Filme!" Sie ging einen Schritt auf ihn zu, ohne den beiden anderen Frauen Beachtung zu schenken. "Darf ich mich zu Ihnen gesellen?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 22.05.2015, 17:05:14
„Ah verstehe, das ist sehr gut.“ erwiderte Tián nach den Erläuterungen von Linda. Mit dem Hinweis auf ein neues Tiefseelebewesen konnte er sich auch denken warum ein Jonas mit dabei war. Vielleicht sollte er dafür sorgen, dass sie das Wesen unter Oberflächendruckverhältnissen untersuchen konnten. Sozusagen den Tiefseelebensraum im Labor nachahmen. Das wäre sehr faszinierend. Denn so würde es für Tián leichter sein das Wesen Biologisch und Chemisch zu untersuchen, seine möglichen Heilstoffe zu entdecken. Vor Aufregung massierte er seine Hände.

Bevor er jedoch weiter nachfragen konnte, erreichten sie auch schon den Komplex und legten an. „Also dann, Eröffnung ansehen, was trinken und dann weiter sehen.“ sagte er und stand auf. Zu Jonas gewannt meinte er „Gute Einstellung. Magst du Fruchtcocktails? Kokosnusskirsch ist mein Favorit wenn es was nicht alkoholisches sein soll. Ich bin gespannt was sie hier anbieten.“
Dann machte er sich auf zum Steg. Er bedankte sich bei Whitmore für die erneute Begrüßung und die Einweisung. Hatte aber eine Frage. „Müssen wir auf etwas Besonderes achten? Ich meine damit so etwas wie, der Maschienenraum ist für uns Tabu und vom Militär fernhalten. Hier gab es doch auch Militär richtig?“ Würde Whitmore ihm diese Frage beantworten, hieß es auf nach Oben. Er war schon gespannt wie es dort aussah. Von Oben wirkte ja alles anders.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 18:08:12
Whitmore nickte. "China hat ein paar tausend Mann hier, aber die haben jeweils eigene Bereiche in den Wohn- und Bürokomplexen. Wenn ihr da auch nur in die Nähe kommt, bemerkt ihr das schon rechtzeitig. Ansonsten sind die Soldaten durchaus darauf eingestellt, dass sie hier unter Zivilisten sind und sich entsprechend zu verhalten haben. Ich bin schon einigen begegnet, die waren eigentlich alle ziemlich nett."

Während er sprach, holte er die Rampe wieder ein, und machte sich daran, das Seil wieder zu lösen. "Generell ist es eigentlich so, dass man ohne besondere Zugangscodes in die gesperrten Bereiche gar nicht rein kommt. Und wenn man sich mal verläuft, gibt es an jeder Ecke des Komplexes Touchscreens in der Wand, um sich wieder zu orientieren. Das Ganze ist ja auch auf Touristen ausgelegt, und die sollen sich wohlfühlen. Also keine Sorge!"

Kurz verabschiedeten sie sich noch von Whitmore, dann machten sie sich auf zu dem "Knotenpunkt", von dem er gesprochen hatte. Eine Bank aus einem schicken, exotisch wirkenden Holz, mit weißen Kissen ausgestattet, einer der erwähnten Touchscreens in der Wand, ein Wasserspender in der Ecke - und die Tür zum Aufzug, mit einem einzelnen metallenen Knopf daneben.

Linda drückte ihn, und schon kurze Zeit später öffnete sich die Tür - kein einziges Geräusch hatte den Aufzug angekündigt, nur ein sanftes blaues Licht um den Knopf in der Wand kündigte sein Kommen an. Der Aufzug war komplett verspiegelt, und bot genug Platz für zwanzig oder mehr Personen. In einer Metall-Leiste in der Wand war ein handflächengroßer Touchscreen angebracht, auf dem in großer Schrift die Worte "Zum Deck" und ein Pfeil nach oben zu sehen waren. Tián betätigte ihn, und sofort ging es nach oben.

Es dauerte nicht lange, bis sich die Türen wieder öffneten. Sie kamen offensichtlich am äußeren Rand eines der "Berge" wieder heraus. Vor ihnen lag die weiße Promenade mit den Palmen, Cocktailständen und zahlreicher Menschen, in Badeanzügen, Sommerkleidern oder dem, was hier offensichtlich die Kellner-Uniformen waren. Irgendwo entdeckte Tián sogar einen Mann, der wie ein arabischer Scheich gekleidet war, mit seinem Gefolge.

Linda legte ihre Hände auf die Wangen, und sah sich staunend um. "Das ist der Wahnsinn!" stieß sie aus, und sah dann mit einem Grinsen zu den beiden Männern.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 22.05.2015, 18:35:10
Als Markus sein Zimmer verließ, begegnete ihm draußen ein - offensichtlich angetrunkenes - junges Pärchen. Die beiden küssten sich recht hemmungslos und waren offenbar auf dem Weg in ihr Apartment waren (brauchten dabei aber viel Zeit für jeden zurückgelegten Meter, weil sie immer wieder stehen blieben). Markus bemerkten sie kaum.

Ansonsten waren die Gänge wieder einmal leer, die Menschen waren wohl allesamt entweder draußen, oder hatten sich komplett zurückgezogen. Der Aufzug brachte den Technik-Experten schnell nach unten, von dort war der Weg zum Anlegestellen-Aufzug nicht mehr weit. Er war noch gute zwanzig Meter entfernt, nur einen Meter neben ihm ein Cocktailstand, als die Aufzugtür sich öffnete, und eine Gruppe von drei Personen herauskam: Eine junge Frau, ein etwas schräg angezogener, schmächtiger Glatzkopf und ein Asiate. Die drei sahen sich, scheinbar ziemlich begeistert, in ihrer neuen Umgebung um.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 22.05.2015, 19:02:12
Überrascht trat Tián aus dem Fahrstuhl. So schnell oben zu sein, hatte er nicht erwartet. Der Anblick aber raubte ihm den Atem. Es war einfach beeindruckend was hier in so kurzer Zeit mitten im Meer errichtet wurde. Sein Blick wanderte über das Deck, die Berge und wieder zurück. Lindas Worte umschrieben genau das was er gerade dachte. Es war erlegend, schön und noch pragmatisch.

Langsam wanderte sein Blick zu den Menschenmassen an Deck. Sein bewundernder Gesichtsausdruck wandelte sich kurz zu einem nicht so erfreuten doch dann lächelte auch er. „Ganz schön voll hier, aber es ist ja auch die Eröffnung und wau sind das viele verschiedene Menschen.“ Er machte seinen Briefumschlag so klein es ging und steckte ihn weg. Dabei ließ er seinen Blick weiter Schweifen bis er das fand, was er suchte. „Seht da.“ sagte er und deutete auf einen Cocktailstand gut zwanzig Meter von ihnen entfernt. „Da finden wir doch sicher was passendes für uns zum trinken und dann genießen wir die Eröffnung.“ Zu beiden lächelte er freundlich und ging langsam auf den Stand zu. Seine Hände versenkte er in die Taschen seines braunen Parkas, welchen er offen trug.
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Beitrag von: Duncan Buchanan am 23.05.2015, 09:21:15
"Verdammt, Zhang, dich hab ich hier nicht erwartet. Immer noch nicht zurück nach China geschickt worden?" Buchanan erhebt sich, geht zu seinem alten Kameraden, beglückt ihn mit einem kräftigen Händedruck. "Nichts aufregendes. Personenschutz- die Zeiten, in denen wir mit nur einer Handvoll Leute ein Lager der verdammten Machetenschwinger gestürmt und abgebrannt haben. Heute passe ich auf einen paranoiden Wissenschaftler auf, der Angst hat hier," er schließt mit einer Geste den gesamten Komplex ein, könnte ihm etwas geschehen. Aber hier ist die Sicherheit besser als im Buckingham Palace, habe ich das Gefühl. Hier ist es so sauber, ich glaube sogar wenn irgendein Spinner faules Obst nach ihm schmeißen würde würde irgendwas es vorher polieren und saubermachen. Und das ist die schlimmste Gefahr die auf ihn zukommt. Und dafür ein solches Apartment und eine ziemlich gute Bezahlung? Untätig wie der kleine Finger eines Dudelsackspielers? Kann nicht klagen. Was treibt dich her? Steigst du auch ins Wissenschaftsgeschäft ein- oder willst du dich vielleicht mit dem großen Rock Power messen?`" Buchanan grinst ihn an. "Der soll hier irgendwo auch rumlaufen, angeblich. Vermutlich irgendein Promogag."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 23.05.2015, 12:44:00
Baihu erwiderte seinen Händedruck, und schenkte ihm ein breites Lächeln. "Klingt gefährlich", spöttelte er, mehr auf seinen Auftraggeber als auf Duncan bezogen. Ihm fiel auf, dass etwas an seinem asiatischen Freund anders war, konnte es aber nicht gleich greifen... dann sah er es. Seine Augen waren leicht milchig.

"Doch, ich war in China, bin jetzt auch auf einer Operation hier." Er verzog das Gesicht. "Mich hat's erwischt, Buchanan. Ich bin immer heil zurückgekommen, egal ob Islamisten, Schwerverbrecher, oder Regierungstruppen. Nie auch nur ein ernster Kratzer. Und dann..." Er seufzte. "Eine beschissene Übung. Mein dämlicher Offizier konnte eine echte Handgranate nicht von einer Attrappe unterscheiden. Drei Monate Krankenhaus, der rechte Arm ist nicht mehr kampfgeeignet, und ich seh wie ein Neunzigjähriger ohne Brille."

Er breitete die Hände aus. "Das hier soll wohl eine Art Wiedergutmachung sein. Beförderung, strategische Verantwortung - die wollen mich an einen Schreibtisch setzen. Dabei lege ich nur mit dem linken Arm noch immer jeden meiner Kollegen auf die Matte."

Er lachte. "Aber, ja, zumindest kann ich mir die nächste Rock Power-Premiere ansehen!"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 27.05.2015, 02:37:13
Markus sah die drei Personen aus dem Aufzug kommen, dem Aufzug, den er aufsuchen und beobachten wollte. Na gut, eine der Personen wird woghl der Gesuchte sein. Tián Haas schien ein asiatischer Name zu sein. Also kam nur eine Person der Gruppe in Frage. Markus folgte den Dreien zum Coctailstand. Er würde sich dort einen Drink bestellen und sich in der Nähe der Gruppe aufhalten. Vielleicht bekam er ja Informationen zur Identität der Fremden. Von seiner Position konnte er auch noch die Aufzugstür im Blick behalten, für den Fall, er würde sich jetzt irren.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 27.05.2015, 02:46:02
Die drei näherten sich plaudernd, lachend und staunend dem Stand. Der glatzköpfige, schmächtige Mann sprach mit eindeutig deutschem Akzent: "Also gut, ich gebe die erste Runde, Tián danach, und als Gentleman bestehe ich darauf, dass Linda von uns beiden eingeladen ist. Alle d'accord?"

Linda sah lächelnd zu dem Deutschen. "Ingenieur, wandelndes Lexikon, Cineast und jetzt auch noch Gentleman - du überrascht mich immer wieder aufs Neue, Jonas!" Kurz beugte sie sich zu Tián vor und flüsterte ihm zu: "Du musst aber nicht mitmachen. Ich bin schon ein großes Mädchen und kann für mich selber zahlen."
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Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 27.05.2015, 06:04:07
Als die Asiatin auf sich neben seine Liege stellte, stand Richard auf. Noch während er sich zu der Dame umdrehte, warf er den anderen beiden Frauen ein herzliches Lächeln zu. Das er dann natürlich auch der Bikini-Schönheit, wenn Mann den auf dieses Aussehen stand, vor sich schenkte.
"Natürlich dürfen sie. Ich bin immer für meine Fans da."
Wieder mal schlich sich ein spitzbübisches Grinsen in sein Gesicht, das sich bisher als sehr populär erwiesen hatte.
"Allerdings glaube ich nicht, daß dies Zufall ist. Jemand wie sie, weiß bestimmt, wie sie bekommt, was sie möchte. Wie in diesem Fall die Erfüllung ihrer Hoffnung auf meine Gesellschaft!"
Richard wingte einen Kellner heran, damit sich die Dame etwas zu trinken nehmen konnte.
Interessiert betrachtete er weiter ihr Gesicht und wartete darauf, ob sie sich vorstellen würde.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 27.05.2015, 09:05:32
Markus freute sich innerlich, dass er die Zielperson gefunden hatte.

Sie wollen Tián Haas.

Das hatte F. geschrieben. Nun, es war sicherlich gut, diesen Tián nun im Auge zu behalten. Vielleicht ergab sich ja etwas Ungewöhnliches, da war es gut, wenn er in der Nähe blieb. Oder der Asiate führte ihn zu Sektion U. Da musste Markus Wachsamkeit noch höher sein. Um einen klaren Kopf zu behalten, bestellte er sich einen Virgin Strawberry Magarita und genoss diesen sichtlich. Dabei behielt er Tián im Auge und versuchte, weiterhin das Gespräch zu verfolgen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 27.05.2015, 09:07:03
Die Asiatin legte den Kopf leicht zur Seite und lächelte Richard unschuldig an. "Ich bin nur ein einfaches Mädchen vom Land", erwiderte sie. Sie streckte ihre Hand aus. "Ran Mae Liu. Ich gehöre zu den Wissenschaftlern hier an Bord."[1]

Sie sah sich kurz um, und entdeckte dann wenig weiter eine leere Liege. Sie zog diese kurzerhand näher, bis sie neben der von Richard stand, und setzte sich dann darauf. "Sie wären überrascht, wie viele meiner weiblichen Kollegen von Ihnen schwärmen - Tica zum Beispiel schaut nie irgendwelche Filme. Aber bei Rock Power ist sie immer am ersten Tag im Kino." Sie beugte sich ein wenig näher, und sagte dann in verschwörerischem Ton: "Ich glaube fast, sie ist richtig in Sie verschossen."

In dem Moment tauchte ein Kellner bei Ihnen auf. Er sah, dass Richards Glas noch gefüllt war, und wandte sich dann an die Asiatin. "Frau Liu, was darf ich Ihnen bringen?"
 1. 
Knowledge (Current Events) gegen DC 18, um zu wissen, wer sie ist.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 27.05.2015, 12:23:25
Richard lachte auf.
"Erfreut ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Ran Mae Liu, einfaches Mädchen vom Lande.
Entschuldigen sie meine Unwissenheit, aber um uns Peinlichkeiten zu ersparen, welches ist ihr Nachname? Ich komme da immer ein wenig durcheinander."
Mit einem süßen, verlegenen Lächeln kratzte Richard sich am Hinterkopf und überging erst einmal die Schmeicheleien.
Er überlegte, aus welchem Teil Asiens die Dame wohl kommen könnte.
"Allerdings frage ich mich, wie ein Mädchen vom Lande gerade in Asien, zur Wissenschaft kommt?
Ich selbst muß leider gestehen, daß meine Leistungen in Naturwissenschaften immer nur gerade so reichten.
Was ist ihr Gebiet?"

Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 27.05.2015, 14:03:39
Das "Mädchen vom Lande" lachte kurz, als Richard sie nach ihrem Namen fragte. Sie gab noch ihre Bestellung bei dem Kellner auf - Champagner -, dann sah sie wieder zu 'Rock'. "Nennen Sie mich Ran Mae, das ist mein Vorname. Was die Wissenschaft angeht, China ist ja kein Entwicklungsland mehr - auch auf dem Lande habe ich schon in der Jugend viel gelernt. Und nachdem ich erstmal 'angesteckt' war, gab es kein Zurück mehr."

Ihre Augen glänzten, als sie davon sprach - die Wissenschaft war offenbar ihre echte Leidenschaft. "Übrigens die Genetik - mein Fachgebiet", beantwortete sie Richards letzte Frage. "Aber eigentlich sehe ich mich eher als, wie sagt man in ihrer Sprache? Universalgelehrte. Nur wer über den Tellerrand blickt, sieht die wirklich großen Möglichkeiten."

Sie überlegte einen Moment, und sah den aufstrebenden Hollywood-Star mit einem verschmitzten Lächeln an. "Was halten Sie davon, einer jungen chinesischen Wissenschaftlerin den Tag ihres Lebens zu schenken? Ich könnte Ihnen mein Labor zeigen, und Tica würde wahrscheinlich in Ohnmacht fallen, wenn sie Sie sieht.'
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 27.05.2015, 18:18:15
Ein Grinsen bekam Linda zur Antwort. Tián wollte Jonas nicht nachstehen. „Dacor. Es wird sicher auch noch genug Gelegenheiten geben, wo eine Revanche möglich ist.“ sagte er dann in seinem nur leicht akzentuierten Englisch. Kurz darauf folgte auch schon die Bestellung bei der Barfrau. Tián genehmigte sich einen Cherry Kiss, einen Cocktail verschiedenen Säften der mit Kirschsirup abgerundet wurde.
Nachdem dann auch seine beiden Begleiter ihre Getränke in der Hand hatten, hob er sein Glas an. „Auf gute Zusammenarbeit.“ und schlürfte gut ein Viertel des Glases aus. „Ich bin schon gespannt auf unserer Labor und nicht nur darauf. Wir müssten ja auch noch Zugang zu einem Tiefseeroboter bekommen.“ Er lächelte leicht und ließ seinen Blick nichts suchend über die Gäste dieser Feier schweifen. „Naja, ich glaube nicht sofort an einen Erfolg in der Tiefsee. Dafür aber können wir sicherlich einige Proben an Fischen, Quallen und hier vorkommenden Seeschlangen zusammentragen. Hier müssten auch noch Arten vorkommen, die in den inselnahen Regionen nahezu ausgerottet sind. Ah, wer weiß ob die Geschichten über sie stimmen. Wohl am Ende wir.“ Er nahm einen weiteren Schlug von seinem Cocktail und blickte wieder zu seinen Kollegen. „Sagt einmal, hat Professor Layne bei euch auch dafür gesorgt, dass ihr auch nicht die ganze Woche im Labor verstecken könnt? An zwei vollen Tagen darf ich in der medizinischen Station arbeiten. Mal sehen was es hier für Fälle gibt.“ Das alles hörte sich eher freudig an. Ihm schien es nicht sonderlich zu stören nicht alle Tage forschen zu können.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 27.05.2015, 22:12:59
"Auf gute Zusammenarbeit!" stießen die anderen beiden mit Tián an - Jonas mit einem Virgin Colada, Linda mit einem Gin Tonic. Dass sie die einzige war, die Alkohol trank, schien sie nicht weiter zu stören.

Sie lächelte bei Tiáns Frage. "Professor Layne dürfte sich darüber im Klaren sein, dass ich dann gar nicht erst gekommen wäre. Habe ich mich erstmal verbissen, dann bleibe ich dran, bis ich den Schweinehund erlegt habe." Ihr Lächeln verwandelte sich in einen entschuldigenden Blick. "Rein metaphorisch gesprochen, ihr wisst schon", erklärte sie grinsend.

Jonas zuckte nur mit den Schultern. "Da ich noch gar nicht so genau weiß, was auf mich zukommt, weiß ich auch nicht, ob noch was anderes auf mich zukommt. Naja." Dann nickte er in Richtung des Büro- und Laborkomplexes. "Der Deepviewer X-7 ist zur Zeit das modernste, was es an Tiefseerobotern am Markt gibt, und hier im Tantalum-Komplex gibt es gleich drei davon. Kann zu einer Tiefe von bis zu 6.000 Meter runter gehen. Der Meeresboden liegt von hier genau 4.837 Meter unter uns, ist damit also zu erreichen."

Linda sah ihn erstaunt an. "Und das weißt du..." Mit einem Stirnrunzeln erwiderte er ihren Blick. "Habt ihr euch nicht vorbereitet? Livermore hat alle Spezifikationen sämtlicher technischer Gerätschaften für die wissenschaftliche Arbeit auf ihrer Website veröffentlicht - bis aufdiejenigen, die die Mieter selbst herbringen, natürlich." Die junge Belgierin sah zuerst zu Tián, dann wieder zu Jonas. "Und du hast alle auswendig gelernt?"

Er schüttelte den Kopf. "Quatsch, natürlich nicht. Nur durchgelesen."

Sie sah einen Moment nachdenklich zu Tián, dann wieder zu Jonas. "Okay, das muss ich jetzt einfach versuchen. Wir greifen auf zwei Rasterelektronenmikroskope vom Komplex zu. Was für eine Auflösung haben die?"

Jonas zuckte wieder mit den Schultern. "1,9 nm bei 1kV und 1,0 nm bei 20 kV im Hochvakuum." Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Getränk. "Aber was hat das jetzt damit zu tun?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 27.05.2015, 22:22:40
Eine Frau Mitte zwanzig, wasserstoffblonde, kurze Haare über großen, blauen Augen, kam auf Markus zu. Sie war kaum größer als 1,60m, trug ein helles, gelbes Sommerkleid und hellbraune Stiefeletten, dazu eine kleine schwarze Handtasche über der Schulter. Mit ihren vollen Lippen lächelte sie Markus an. "Bon soir", sagte sie auf Französisch, und sprach dann mit deutlichem Akzent weiter. "Mein Date hat mich leider versetzt, und nun suche ich jemanden, der gern seine Zeit mit mir verbringen würde." Sie streckte den Arm aus, hielt Markus die Hand jedoch so hin, dass nicht ganz klar war, ob sie einen Handkuss wollte oder ihm die Hand schütteln wollte. "Ich bin Lilou, und du bist hoffentlich der edle Prinz, der mir meinen Tag rettet?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 27.05.2015, 23:07:36
Über die Wortwahl von Linda hob Tián kurz eine Augenbraue. Es passte durchaus zu ihr. Denn um wirklich ein Individuum richtig einzuordnen, brauchte es die Verbissenheit eines Schweinehundes. Fast genauso reagierte er auch auf Jonas Worte. Der Mann hatte einen wirklich vermosen Verstand. Sich so etwas nur durch das Durchlesen zu merken, einmalig.

So wie auch Jonas nahm auch Tián einen weiteren Schluck. Dann antwortete er auf die Frage des Mannes. „Einiges, mein lieber.“ Er blickte zu Linda und dann wieder zu Jonas. „Aber vielleicht kannst du mir auch Helfen. Für die genaue Taxonomienierung wird Linda Zugang zu einem Sequenzierer benötigen. Da der Komplex das neuste vom neusten hat, wird es sich sicher um einen Sequenzierer der dritten Generation handeln. Arbeitet dieser nach der Protonen oder Flurophorenmethode?“ Gespannt blickte der Asiate den Europäer an. Für Nichtwissenschaftler, wie einige der umstehenden Gäste, musste sich das Ganze sehr verwirrend anhören. Gut unter Rasterelektronenmikroskope konnte sich sicher noch der ein oder andere etwas vorstellen aber beim Sequenzierer, besonders wenn die Abkürzung DANN wegließ, wüsste wohl kaum einer, was damit gemeint und Untersucht werden könnte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 27.05.2015, 23:45:05
"Es gibt beides an Bord", erklärte Jonas, der sich den Beinamen "wandelndes Lexikon" wohl nun endgültig verdient hatte. "Zwanzig Hilltec Laser-Fluoreszenz-DNA-Sequenzer, und zehn Galvaton Ionen-Protonen-Sequenzer vom Typ LX Beta. Die haben hier an Nichts gespart.[1] Was davon gemietet wird, entscheidet wahrscheinlich der Prof."

Gute sechs oder sieben Meter entfernt entdeckte Tián eine asiatische Frau, die etwa in seinem Alter sein musste, und die ihn direkt anlächelte. Sie sah aus wie gezeichnet: Ein fein geschnittenes Gesicht, ausgeprägte Wangenknochen, schöne, mandelförmige Augen. Ihre schwarzen Locken fielen über ihre Schultern, als wäre es ihr einziger Existenzzweck, das schöne Gesicht der Frau zu umspielen. Sie trug einen Business-Dress: Eine schlichte weiße Bluse unter einer schwarzen Weste, dazu einen etwas mehr als knielangen schwarzen Rock, und relativ niedrig gehaltene Stöckelschuhe. Und sie kam direkt auf Tián zu.

Jonas, der davon nichts bemerkte, erzählte einfach weiter. "Mich würde interessieren, was die Firmen, die hier angemietet haben, selbst mitbringen. Da wird ja gerne getrommelt, man arbeite mit dem allerneuesten Equipment, aber meistens ist das bestenfalls die halbe Wahrheit - mit einigen wenigen, glorreichen Ausnahmen. Und die haben dann teilweise echte technische Wunderwerke im Repertoire."

Als er zuende gesprochen hatte, kam die junge Frau bei ihnen an, und verbeugte sich leicht. Mit einem Lächeln sah sie in die Runde. "Ich hoffe, ich darf Sie kurz stören. Mein Name ist Aiko Tanaka. Sie sind Herr Tián Haas, richtig? Ihr Herr Professor hat Sie mir empfohlen. Haben Sie einen Moment Zeit?"
 1. 
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Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 28.05.2015, 06:13:32
Richards Lächeln wurde ein wenig traurig, als er kurz auf die Uhr schaute.
"Ein Tag in ihrer Gesellschaft wäre der Traum jeden Mannes. Aber leider bin ich heute schon anderweitig verplant. Die Eröffnung, wissen sie? All dieser Publicity-Kram, den man über sich ergehen lassen muß."
Kurz stockte er, um dann wieder wie die Sonne zu strahlen.
"Aber morgen habe ich bisher nichts vor. Da würde ich den ganzen Tag ihnen gehören, wenn es paßt. Und ihre Kollegin können sie dann ein wenig darauf vorbereiten, damit sie keinen Infarkt bekommt.", schlug er enthusiastisch vor.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 28.05.2015, 07:06:25
Ran Mae schenkte Rock ein strahlendes Lächeln. "Den ganzen Tag? Wer könnte da Nein sagen." Sie überlegte kurz. "Einige meiner Termine lassen sich vielleicht nicht verschieben, aber ich werde schauen, was sich machen lässt. Tica erzähle ich aber lieber noch nichts, sonst wird sie sich bis dahin auf nichts anderes mehr konzentrieren können."

Sie legte sich nun auf ihre Liege, und genoss für einen Moment mit geschlossenen Augen die Sonne. "Als echter Gentleman holen Sie eine Lady sicherlich in ihrem Apartment ab, nicht wahr? Zimmer 30, im Erdgeschoss." Sie öffnete wieder die Augen, und sah zu ihm. "Sind Sie Frühaufsteher oder Langschläfer?"

Ein Kellner kam auf sie zu, brachte Ran Mae ihren Champagner, und ging wieder. Sie nahm einen Schluck, und wandte sich dann wieder an Richard. "Sagen Sie, Rock, dürfen Sie mir verraten, worum es in ihrem neuen Film geht? Zumindest ganz grob? Ich weiß, die Premiere ist erst in einigen Tagen, aber ich kann schweigen wie ein Grab, versprochen!"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 28.05.2015, 13:34:59
Anerkennend blickte Tián das wandelnde Lexikon an, als sein Blick von der schönen Frau abgelenkt wurde. Er dachte sich, dass sie wohl eines dieser Sternchen war, welche sich hier versammelt hatten und wendete sich wieder dem Gespräch zu. So war auch er überrascht, als sie die Gruppe und dann speziell ihn ansprach.

Mit der freien Hand vor der Brust, die Fingerspitzen auf sein Kin gerichtet, erwiderte der Asiate die Begrüßung der Frau. Da er auf die Schnelle nicht einschätzen konnte, aus welchem Land sie stammte, war diese eher buddhistische Verbeugung das höflichste und schnellste was er auspacken konnte. „Ah sicher doch Frau Tanaka.“ Rasch leerte er sein Glas und meinte zu den Anderen, dass sie sich ruhig auch ohne ihn die zweite Runde auf seine Kosten genehmigen könnten. Er würde gleich wieder da sein.
Dann wendete er sich wieder an die Frau. „Da ich gerade erst angekommen bin, kann ich noch keinen Ort anbieten zum in Ruhe reden. Wenn sie möchten können wir ein Stück gehen und sie erzählen mir, wie ich ihnen helfen kann.“ Er lächelte leicht und fragte sich, als was der Herr Professor ihn empfohlen hatte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 29.05.2015, 17:15:33
"Verehrte Lilou. Es tut mir Leid, dass du versetzt wurdest. Der Nichtsnutz muss ziemlich blind sein.  Ich spendiere dir auch gerne einen Drink, aber ich weiss nicht, wieviel Zeit ich mit dir verbringen kann."
Markus spendiert der Blondine einen Drink und rutscht dann verschwörerisch näher.  Flüsternd fährt er fort. "Siehst du die Asiatin dort?"
Markus zeigt vorsichtig auf Tanaka.
"Das ist sozusagen mein Boss hier im Komplex.  Dann macht sie einem Avancen, ein Lächeln hier, eine Berührung dort. Nur damit die Arbeiten voran gehen. Mit dem unausgesprochenen Versprechen nach mehr. Und was jetzt?? Schau dir nur diesen asiatischen Schnösel an. Was hat der, was ich nicht hab?"
Er setzt ein betroffenes Gesicht auf und macht eine geheimnisvolle Pause.
Dabei konzentriert er sich weiter auf Tian.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 29.05.2015, 17:47:54
Lilou hörte ihm mit verschwörerischer Miene zu - und ihr Atem machte deutlich, dass sie schon etwas mehr getrunken hatte, obwohl sie noch klar sprach. "So eine Schlampe", flüsterte sie gespielt-empört zurück. Sie nahm den Drink - Long Island Ice Tea - dankend an und schenkte Markus ein Lächeln. "Du bist ein lieber Kerl. Es gibt viel zu wenig liebe Kerle auf der Welt, weißt du das?"

Und auf einmal legte sie ihre Hand auf seine Wange, drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite, und gab ihm dann einen Kuss auf die andere Wange. "Mein strahlender Ritter", fügte sie in ihrem französischen Akzent noch hinzu. Nun war sie es, die sich verschwörerisch zu ihm hinbeugte. "Ich mache nie Versprechen, die ich nicht halte", erklärte sie im Flüsterton. "Ich gebe aber auch nicht schnell ein Versprechen ab. Das muss man sich schon verdienen. Aber wenn ich etwas verspreche, dann halte ich mich nicht zurück." Sie stockte einen Moment, dachte offenbar über ihre eigenen Worte nach. "Ich bin mir nicht sicher, ob der Satz Sinn ergeben hat, aber du verstehst, was ich meine, oder?"

Dann erst fiel ihr Blick auf Tián und Markus' "Chefin". Sie nahm einen weiteren Schluck ihres Getränks. "Manche Frauen stehen auf solche Typen. Ist aber kein Schnösel, dafür ist er nicht schick genug. Eher der Intellektuelle. Du weißt schon, super schlau, aber im Alltag verstehen sie die einfachsten Tricks nicht. Wahrscheinlich gefällt ihr das an ihm. Leicht zu manipulieren." Sie schüttelte den Kopf, und nahm noch einen Schluck. Verschwörerisch rückte sie noch näher zu ihm, und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Weißt du, woher ich das weiß? Meine ältere Schwester. Die manipulativste Frau, die ich kenne. Ihr Schicksal? Die Männer haben sich nie in sie verliebt, nur in ihre leeren Versprechen."

Sie nickte in Richtung von Frau Tanaka, die offenbar im Begriff war, einen Spaziergang mit Tián zu machen. "So eine willst du gar nicht. Selbst im Bett weißt du nie, was nur vorgetäuscht ist. Solche Frauen können gar nicht richtig loslassen."

Erneut kam sie etwas näher, stand nun halb hinter Markus, die Hand immer noch auf seiner Schulter. Ihr Kopf war neben seinem, und sie flüsterte weiter: "Statt mit ihr könntest du dich auch mit mir beschäftigen, mein Prinz. Ich sehe jedenfalls einiges, was du hast, dass der da nicht hat."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 29.05.2015, 17:58:01
Frau Tanaka nickte lächelnd. "Eine sehr gute Idee." Langsam schlenderten sie über die Promenade, unter den Palmen entlang, wobei die Asiatin sie gezielt von Zuhörern weg steuerte.

"Professor Layne hat mir von Ihrer Doktorarbeit erzählt, als wir gemeinsam auf einem Symposium waren. Und ihr Forschungsgebiet passt wie ein Mosaikstein in die aktuelle Arbeit unserer Firma." Sie lächelte. "Um das gleich auszuräumen: Wir wollen Sie auf keinen Fall davon abhalten, ihre Arbeit fertigzustellen. Ganz im Gegenteil, wir würden Sie gerne unterstützen. Ich bin hier, um Ihnen anzubieten, ganz unverbindlich in unserem Labor mitzuarbeiten. Sie können unsere Geräte nutzen, auf unsere Datenbanken zugreifen, sich mit den anderen Forschern unterhalten. Und ohne ins Detail zu gehen, aber wir haben für unsere Arbeit hier einen deutlich zweistelligen Millionenbetrag investiert."

Sie blieb kurz stehen, und wandte sich Tián direkt zu. "Ich schätze Ihren Professor sehr, und Sie sollen auch weiter mit ihm arbeiten. Aber obwohl er für jemanden aus der nicht-kommerziellen Forschung schon gut ausgestattet ist, sind seine Möglichkeiten sehr begrenzt. Das ist ihm bewusst, und deshalb hat er auch in den Kontakt eingewilligt."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 30.05.2015, 16:52:51
"Ich fürchte,  so schnell kann ich sie nicht vergessen.  Ich muss wissen,  was sie machen. Aber du kannst mich ja begleiten."
Markus stand auf und lächelte Lilou schüchtern an. Dann schlenderte er langsam den Asiaten hinter her.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 30.05.2015, 21:26:27
Lilou sah Markus mit einem enttäuschten Schmollmund-Gesicht an, und schüttelte den Kopf. "Das ist das Problem mit den lieben Kerlen", sagte sie zu sich selbst. "Loslassen ist nicht ihr Ding."

Sie lief Markus hinterher, und hakte sich bei ihm unter. "Also gut, mein Prinz, wir machen ein Geschäft. Ich bin zu betrunken, um das hier lange mitmachen zu können. Aber wenn du dich unbedingt damit quälen willst: Schau dir ein paar Minuten ihr Techtelmechtel an. Und danach gehen wir in mein Apartment, und ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit du sie zumindest so lange vergisst, wie du bei mir bist." Sie lächelte ihn an. "Und ich verspreche nicht schnell was, hatte ich das erwähnt? Entweder das, oder die traurige, einsame Lilou muss sich einen neuen Prinzen suchen."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 30.05.2015, 23:20:01
Mit Lilou untergehakt schlenderte Markus den Asiaten hinterher. Im Moment war die Blondine die perfekte Tarnung.  Später würde er sie irgendwie loswerden müssen.  Er nahm noch eine Flasche Champus für unterwegs mit. Vielleicht brsuchte er sie noch.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 30.05.2015, 23:21:11
Seine Hände hielt Tián wie viele seines Berufstandes hinter seinen Rücken, in einander gelegt. Er hörte Frau Tanaka genau zu, ganz genau. Es war verlockend. Freier Zugang zu einem Labor der kommerziellen Forschung und das auch noch ganz unverbindlich. Aber genau solche Labore waren es, warum Forschung immer noch Geld kostet, warum Universitäten sich um Investoren und andere Geldquellen bemühen mussten und warum es in der Medizin eine Mehrklassenbehandlung gab. So blickte er zwar tatsächlich nachdenklich doch ohne Begeisterung die Frau an. Wäre es nur ein medizinisches Problem gewesen aber gut.

„Ich verstehe. Um welche Art der Forschung geht es, dass sie jemanden wie mich haben wollen? Es gibt bessere Ärzte und auch besserer Forscher als mich.“ Natürlich hatte Tián Vertrauen in sich und seine Arbeit. Das sein Professor über ihn mit ihr gesprochen hatte, stärkte ihn sogar noch mehr. Er wollte einfach genau wissen warum sie ihn haben wollte.  Bevor sie antwortete, fügte er noch die Frage an „Da ich auch wenn unverbindlich ein Mitarbeiter von ihnen wäre, nehme ich doch auch richtig an, dass sie, als Organisation, die Rechte an meinen Erkenntnissen haben und vermarkten werden? Jedenfalls an denen die meine Arbeit bei ihnen betreffen.“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 31.05.2015, 01:05:52
Frau Tanaka hörte Tián aufmerksam zu, ließ ihn jedoch erst aussprechen, bevor sie etwas sagte. "Wir sind kein Pharmaunternehmen, Herr Haas. Wir verdienen einen großen Teil unseres Geldes mit Patenten, das ist wahr - allerdings befolgen wir dabei stets zwei Prinzipien. Erkenntnisse, die so wichtig, so grundlegend sind, dass sie Allgemeingut sein sollten, patentieren wir nicht - sondern stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Und zweitens, wenn wir ein Patent anmelden, dann vergeben wir Lizenzen nie exklusiv und stets zu Kosten, die auch für kleinere Unternehmen bezahlbar sind." Sie lächelte. "Genau genommen sind wir ein großer Dorn im Auge der Pharmaindustrie, aber wir sind zu gut, als dass sie auf uns verzichten könnten."

Sie liefen an einem Kamerateam vorbei, das gerade ein Interview mit jemandem führte, der offenbar zur Mannschaft des Tantalum-Komplexes gehörte. Frau Tanaka schwieg, bis sie an der kleinen Gruppe vorbei waren, und so konnte Tián ein wenig von dem Interview aufschnappen.

"Und wie genau ist der Komplex verankert? Wir befinden uns fast 5.000 Meter über dem Meeresboden", fragte die Reporterin einen etwa vierzig Jahre alten Mann in blauem Hemd und Jeans. Er strich sein blondes, schütteres Haar nach hinten, und nickte.
"Tatsächlich war das eine der großen Herausforderungen, die fast zu Beginn des Baus gelöst werden mussten. Vier Stahlseile, jedes davon etwa mit einem Umfang von der Größe meines Brustkorbs, sind in gleichmäßigem Abstand zueinander an der Unterseite des Komplexes befestigt. Und ja, sie reichen die gesamte Strecke bis zum Meeresboden - mehr als 4.800 Meter tief."
"Ein solches Stahlseil reißt sicher nicht - aber besteht die Gefahr, dass es sich aus der Verankerung lösen könnte?"
Der Sprecher des Komplexes schüttelte den Kopf. "Das ist extrem unwahrscheinlich. Der Komplex ist darauf ausgelegt, sogar einen starken Taifun unbeschadet zu überstehen. Und selbst wenn so etwas passieren sollte: Zwei Seile werden benötigt, um den Komplex zu stabilisieren. Es würde dann vielleicht ein klein wenig unruhiger werden, aber es wäre immer noch sicher. Würde sich ein Seil lösen, wäre es innerhalb eines halben Tages repariert, ohne dass unsere Gäste etwas davon mitbekommen würden..."

Sie ließen das Reporterteam hinter sich, und die Asiatin blieb erneut kurz stehen. Mit einem Lächeln nickte sie in Richtung des Interview-Teams. "Da habe ich ganz nebenbei noch etwas gelernt." Sie strich ihr Haar aus ihrem Gesicht, und erneut fiel Tián ihre Anmut auf. Es war nicht nur ihr Aussehen: Diese Frau bewegte sich mit einer Grazie, die ihr Äußeres noch unterstrich.

"Wir unterteilen alle Projekte in zwei Gruppen", fuhr sie mit ihren Erklärungen fort. "Es gibt die Internen Projekte, die in der Regel das Ziel haben, ein Patent zu erstellen, und die Open Science-Projekte, deren Erkenntnisse wir kostenlos und frei verfügbar veröffentlichen. Die Mitarbeiter der Internen Projekte besprechen regelmäßig, ob Bestandteile ihrer Projekte in den Open Science-Bereich verschoben werden sollten. Und diese Entscheidung treffen die Forscher eigenständig, das ist keine wirtschaftliche Entscheidung. Ihre Arbeit", sie machte eine kurze Pause zur Unterstreichung ihrer Aussage, "wäre selbstverständlich im Open Science-Bereich angesiedelt."

Sie griff in ihre Weste, und holte ein schwarzes iPhone heraus. Sie deutete kurz auf das Gerät. "Wussten Sie, dass der Tantalum-Komplex eine Direktverbindung zu einem unterseeischen Kabel für die Telefon- und Internetverbindung hat? Wir sind mitten im Pazifik, und haben eine Anbindung, die mindestens so gut ist wie mitten in New York." Mit einigen schnellen Bewegungen entsperrte sie das Smartphone, klickte einige weitere Male, und hielt Tián dann das Display hin. Es zeigte ein Video: Ein Wesen unter Wasser, das vielleicht eine Pflanze war, aber auch eine Koralle hätte sein können.[1]

"Wissen Sie, was Xenophyophoren sind?"[2]

"Was Sie hier sehen, ist eine neu entdeckte Spezies, die wir gerade untersuchen, und die direkt unter uns am Grund des Meeres lebt. Wir haben einen absoluten Zufallstreffer gelandet, das gebe ich gerne zu. Einen, von dem wir sofort entschieden, dass es ein Open Science-Projekt wird. Denn diese Spezies zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine einzigartige Substanz absondert. Eine medizinisch relevante."

Sie sah Tián aufmerksam an, beobachtete seine Reaktion. Gleichzeitig schien sie selbst ein wenig aufgeregt, und ihre Augen glänzten, als sie weiter sprach. "Sind Sie noch interessiert?"
 1. Etwa so (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/XenophyophoreNOAA.jpg)
 2. Knowledge (earth & life sciences).
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Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 31.05.2015, 05:26:50
Auch Richard setzte sich wieder auf seine Liege.
"Es kommt immer darauf an, wann ich ins Bett gekommen bin." Sein Lächeln nahm wieder einen verschmitzten Zug an.
"Sagen sie mir einfach, wann ich sie abholen soll, Ran Mae."
Er räckelte sich ein wenig in der Sonne und nahm dann einen Schluck von seinem herrlich erfrischenden Gin Tonic.
Richard tat so als müßte er kurz überlegen.
"Tja, der Film.....was kann ich ihnen wohl erzählen, ohne das ich meine Verschwiegenheitspflicht verletze?
Hm, also ich habe eine Bekannte, eine Tiefseeforscherin. Und die wird entführt. Nun ja, und ich muß sie dann natürlich retten.
Sie sehen also der Titel "Rock Power III - The Deep Secret" ist wohl gewählt. Und dieser Komplex hat natürlich auch eine Bedeutung; schließlich wurde hier das Ende gedreht.
Ansonsten bekommen sie mich gewohnt gut gelaunt und in Action zu sehen."

Entwaffend schaute er Ran Mae an und hoffte, dies würde ihr erst mal als Antwort genügen.
Dann lehnte auch er sich ein wenig zurück, allerdings war seine Liege so eingestellt, daß er eher saß als lag.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 31.05.2015, 09:52:07
Die Forscherin hörte Rock gespannt zu, und lächelte dann. "Welch ein Glück für die Forscherin, einen Freund wie sie zu haben", sagte sie mit einem angedeuteten Grinsen. "Ich bin schon sehr gespannt. Ich habe ein Ticket für die Premiere, fünfte Reihe. Das dürfte ein ziemliches Erlebnis werden."[1]

Ran Mae stellte ihre Liege ebenfalls etwas hoch, und drehte sich ein wenig zur Seite, um Richard besser ansehen zu können. Da sie nur einen Bikini trug, waren ihre "weiblichen Reize" so recht deutlich zu sehen. "Ich frühstücke um 8 Uhr morgens. Lassen Sie uns gemeinsam frühstücken", schlug sie vor. Dann setzte sie ebenfalls ein verschmitztes Lächeln auf. "Ich bin schon viel zu lange nicht mehr richtig spät ins Bett gekommen."
Sie sah ihm dabei direkt in die Augen, offensichtlich auf eine Reaktion wartend.
 1. Eines ist Rock auch ohne irgendeinen Wurf klar: Wenn man auf einer Hollywood-Premiere in der fünften Reihe sitzt, ist man nicht irgendwer. Sie dürfte also nicht nur Geld, sondern auch einen gewissen VIP-Status haben, was für eine Forscherin eher ungewöhnlich ist.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 31.05.2015, 11:47:03
Überrascht lauschte Tián den Worten von Frau Tanaka und fragte sich wie doch gleich der Name ihres Unternehmens war. Denn es hörte sich für ihn zu verlockend an. Leider stellte er fest, dass sie dies nicht gesagt hatte oder er sich einfach nicht daran erinnerte. Da wäre jetzt ein Gedächtnis wie das von Jonas sehr praktisch.
Dem Interview hörte er nur beiläufig zu. Die Worte von Frau Tanaka hatten schon bewirkt, dass er seine totale Abwehrhaltung aufgab. Besonders bei dem –Dorn im Auge der Pharmaindustrie– musste er schmunzeln. So ein Rebell war er nicht, aber er hatte seine Prinzipien und seine Prinzipen schienen nicht so unterschiedlich zu sein wie die dieser Firma. Das stellte er fest, als sie über die Forschungsweise der Wissenschaftler sprach. Wo er so darüber nach dachte, würde bei ihm am Ende genau so eine Haltung dabei heraus kommen. Kostendeckendes Arbeiten mit Profit der in unprofitable aber bewegendere Forschung gesteckt wurde.
Diese sehr schöne Frau machte ihm also beim zweiten darüber nachdenken ein sehr gutes Angebot. Für den Augenblick einen Wimpernschlages gab er sich einem anderen Gedanken hin. Dem Gedanken, dass sich so wohl jemand fühlen müsste, wenn eine Göttin einem ein Angebot machte. Die Göttin Saraswati kam ihm bei der Geste von Frau Tanaka in den Sinn. Mit ihren schwarzen Haaren und dieser Anmut schien sie auch wahrlich einer Göttin nahe.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, hörte er ihr lächelnt weiter zu und ihr Angebot wurde noch verlockender. Dann zückte sie auch schon ihr iPhon und präsentierte ihm den Xenophyophoren. So auf die Schnelle vielen ihm nur die Eckpunkte dieser Spezies ein. Faszinierend, dass so eine Spezies gleich am Ende der vier Kabel leben soll. Als sie dann noch offenbarte, dass die Xenophyophore ein Substanz absondert, welche medizinisch relevant war, weiteten sich seine Augen. Sofort ratterte sein Hirn los. Da es sich um einen Einzeller handelte und Zellen im Grunde ähnliche Aufbaustrukturen hatten, war so eine Enddeckung medizinisches Gold wert. Denn eine einzelne Zelle war einfacher zu untersuchen als ein Zellenkomplex wo noch gegenseitige Wechselwirkungen hineinspielen konnten. Wobei natürlich die Tiefseebewohner die am wenigsten untersuchten Lebewesen der Welt waren. Denn wie hieß es? Der Mond war besser untersucht als die Tiefen unserer eigenen Meere.
Schwer atmete er aus, um sein Hirn zu stoppen weiter über die Möglichkeiten nachzudenken. „Frau Tanaka mir fallen sofort dutzende von Fragen ein. Fragen die nicht öffentlich gestellt werden sollten, noch nicht. Es…“ Er musste da eine Pause machen. „Es verschlägt mir förmlich die Sprache. Eine Xenophyophore, ein Einzeller der nach dem Bild mehr als zehn Zentimeter groß ist, und damit in die Normalgröße seiner Art hineinfällt, soll eine Substanz absondern mit medizinischer Relevanz. Wau, einfach nur Wau.“ Wieder atmete er tief aus um seiner Aufregung Einhalt zu gebieten. Es sah nicht professionell aus, wenn ein Arzt wie ein kreischendes Mädchen vor einen Popstar dastand aber so ähnlich fühlte er sich gerade.
„Linda, eine andere Mitarbeiterin von Professor Layne erzählte mir, dass der Professor auf der Spur nach einer neuen Art war. Nach dem Symposium und ihrem Treffen mit ihm hat das eine mit dem Anderen aber nichts zu tun oder? Selbst wenn nicht, genau deswegen wurde dieser Komplex gegründet, nicht war? Nicht als Ausflugsort für irgendwelche Sternchen oder als Militärbasis sondern als reine Forschungsstation. Damit die Forscher einzeln aber auch gemeinsam die Tiefsee und das Meer um sie herum ergründen konnten.“ Er breitete eine Hand aus und zeigte damit auf den Ozean um seine Worte zu unterstreichen. „Frau Tanaka wenn die beiden Projekte nichts miteinander zu tun haben, es ehrt mich, dass sie mit dieser Entdeckung zu mir kommen und ich wäre ein Dummkopf wenn ich nicht zusagen würde. Natürlich als gerne als freier Mitarbeiter aber nachdem was sie sagen, passt die Philosophie ihrer Organisation zu der meinen. Kann ich eine Karte von ihnen haben?“ Er lächelte leicht. Mit dem Namen wollte er die Worte von Frau Tanaka überprüfen und als freier Mitarbeiter könnte er eh jederzeit aussteigen, wenn etwas gegen seine Prinzipien ging. Innerlich und äußerlich lachte er gerade. Denn mit dem Xenophyophoren hatte sie gerade einen Köder ausgeworfen, den er samt Hacken einfach schlucken musste.
„Uh, ich kann mir gerade vorstellen was für eine Aufregung diese Entdeckung bei ihren Forschern auslöste. Puh, also ich weiß nicht wie ihr Team zusammengestellt ist aber falls sie noch eine Taxonomin sowie Epigenetikerin und einen Ingenieur mit einen fotographischen Gedächtnis benötigen finden sie diese auch im Team von Professor Layne.“ Wieder lächelte er. „Oder frage ich einmal anders. Wenn ich denke das die beiden dem Projekt um die Xenophyophore behilflich sein könnten, dürfen sie dann auch mitmachen? Beim Ingenieur könnte ich mir vorstellen, dass er eine Kammer entwickelt, die die Verhältnisse in der Tiefsee nachahmt. Schließlich wäre das eine, dass mit einer der ersten Schritte. Mh, oder der Stoff entwickelt sich erst durch den Druckunterschied, das langsame Aufsteigen oder oder oder. Wo war nochmal ihr Labor? Wollen wir nicht gleich losgehen?“ Fast vergaß er dabei sein Versprechen mit dem Filmabend und die sonstigen Aufgaben. Aber erst einmal stoppte er seinen Redefluss. Denn er ahnte jetzt schon, dass die Nacht heute sehr kurz werden würde.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 31.05.2015, 12:22:23
Frau Tanaka nickte bestätigend, als Tián Professor Layne ansprach. "Wir haben einige Forschungsergebnisse mit ihm geteilt. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Da draußen gibt es mehr als nur diese eine Spezies zu entdecken. Aber ja, es gibt Überschneidungen. Tatsächlich unterstützt uns ihr Doktorvater allerdings auch bei weiteren Projekten. Glauben Sie mir, dies hier ist nicht das einzige faszinierende Projekt, an dem wir arbeiten." Wieder setzte sie ihr Lächeln auf, und die kleinen Grübchen in ihrem Gesicht zeigten sich. "Wir sind übrigens... finanziell nicht ganz unbeteiligt an Professor Laynes Ausstattung. Keine Spende, sondern Bezahlung für die hervorragende Arbeit, die er schon für uns geleistet hat."

Als Tián über den Komplex sprach, nickte sie erneut. "Ja, das ist der Kern des Ganzen. Die Touristen, das ganze Drumherum... es dient zwei Zwecken: Der Finanzierung, und dem kostenlosen Generieren von Aufmerksamkeit. Schauen Sie sich einmal um, wie viele Kamerateams hier sind. Selbst der Large Hadron Collider am CERN hat keine solche mediale Aufmerksamkeit bekommen. Die ganze Welt schaut auf ein Wissenschaftsprojekt, und sie hört den Wissenschaftlern zu. Die Stars sorgen nur dafür, dass die Kameras auf den Komplex gerichtet bleiben. Das Konzept ist genial. Hätte man diese Aufmerksamkeit durch Werbung erreichen wollen, das wäre teurer als der ganze Komplex geworden."

Bei Tiáns Vorschlag, auch sein übriges Team an Bord zu holen, hob Frau Tanaka abwehrend die Hand. "Ich fürchte, wenn wir das machen, reißt mir Professor Layne irgendwann den Kopf ab. Es ist sein Team, und so interessiert ich bin, aber da muss ich auch diplomatisch bleiben."

Dann griff sie erneut in ihre Westentasche, und holte eine Visitenkarte hervor. Auf den ersten Blick konnte er ein strahlend blaues Logo erkennen, mehr nicht. Obwohl sie die Karte in der Hand hielt, zögerte Frau Tanaka noch. "Sie haben vermutlich bereits von unserer Unternehmensgründerin gehört. Ich möchte Sie bitten, zwei Dinge im Kopf zu halten. Erstens: Sie müssen unterscheiden zwischen Unternehmen und Inhaber - insbesondere bei uns, wo die Forscher im Grunde fast freie Hand haben. Und zweitens: Die Unternehmensgründerin ist ein kleines Genie in Sachen PR. Ähnlich wie beim Tantalum-Komplex, haben ihre Handlungen oft eine andere als die vordergründig offensichtliche Bedeutung. Sie hat zum Beispiel ein Buch veröffentlicht, durch das sie massiv in die Kritik geraten ist - das aber dem Unternehmen auch zum Durchbruch verholfen hat, weil es plötzlich in aller Munde war. Ohne ihr Buch wären wir nicht hier, und deshalb hat sie es geschrieben - auf Kosten ihres eigenen, persönlichen Rufs."

Erst nach dieser Vorrede gab sie Tián die Karte. Das Logo zeigte eine angedeutete Weltkugel mit einer Doppelhelix in der Mitte. Die Karte war zweiseitig bedruckt: Einmal in Englisch, einmal in Chinesisch. Der Firmenname lautete: Liu Bio Sciences.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 31.05.2015, 13:21:23
Als Tián das Logo las, biss er sich auf die Unterlippe. Dass Frau Tanaka zwischen ihrer und der Forschung von Professor Layne Grenzen ziehen musste, verstand er. Er musste sich jetzt auch eingestehen, dass er von seinem Doktorvater überrascht war. Er arbeitete also mit der Firma von Frau Liu zusammen. Vielsagen sog er die Luft durch die Nase ein. Frau Liu hatte einen eindeutigen Ruf in der Wissenschaft aber auch in der Öffentlichkeit und dieser Ruf war nicht der angenehmste. Von PR verstand er selbst wenig aber ja, Aufmerksamkeit war immer ein Weg der schwer für die Wissenschaft war. Denn die breite Masse wurde schlussendlich nur mit wirklich kritischen Thesen angesprochen. Die Nachricht über ein Heilmittel wurde oft übertrumpft von Skandalen.
„Ich verstehe.“ sagte er und steckte die Karte in die Innentasche des Parkas. „Ich muss gestehen, das ich Child Design nicht gelesen haben aber ja Genetik ist ein heiß diskutiertes Thema. Moralisch und auch Ethisch hat dieses Gebiet der Wissenschaft eindeutig Probleme. Denn es ist eine der Wissenschaften die genau an den normalen Ethischen Grenzen kratzt und so die Moral verändern kann. Aber ähnliche Diskussionen gab es im späten Mittelalter auch in Europa. Wo jeder mit etwas mehr Wissen über den Körper oder auch nur anderen ethischen Ansichten verbrannt wurde.“ wieder biss er sich auf die Unterlippe. „Da mein Bereich mehr in Richtung Pflanzen und Tiere geht, habe ich auch nur ein einfaches Verständnis für die Arbeit von ihr. Ich brauchte mich ehrlich gesagt noch nie mit dieser ethischen Grenze auseinander setzen. Wo sie aber Recht haben, eine Organisation ist nicht gleich ihrem Gründer. Auch aus meiner Sicht, spricht einiges dafür, sich erst einmal ein Bild zu machen. Zum einen muss ich auch gestehen, dass ich sehr gespannt bin auf Frau Liu. Denn ja sie ist ein Genie, und gleich wie die Öffentlichkeit denkt, dass ist unumstreitbar.“ Er merkte wie seine Hände feucht wurden. Es war gefährliches Eis auf dem sich Frau Liu bewegte und jeder ihrer Mitarbeiter damit auch. Aber in Anbetracht der Chancen für die Medizin, wie könnte er da einfach ablehnen? „Ich denke es wird noch einen Vertrag über die Freie Mitarbeit geben aber ich kann ihnen Frau Tanaka sagen, dass ich immer noch interessiert bin. Der Ruf der Öffentlichkeit täuscht oft und ich wäre kein Wissenschaftler, wenn ich einfach auf das hören würde was andere sagen. Ich denke ich werde es nachholen und Child Design lesen und mir erlauben mein eigenes Bild über ihre Firma und Frau Liu zu machen.“ Er lächelte Frau Tanaka an und wie in der westlichen Gesellschaft üblich, hielt er ihr die Hand hin. „Also es freut mich, dass sie auf mich zugekommen sind. Wann darf ich mit der Forschung bei ihnen anfangen?“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 31.05.2015, 14:28:54
Lilou war sichtlich an dem Champagner interessiert, und nach ihrem Long Island Ice Tea merkte man ihr nun den Alkohol auch schon deutlicher an. Ungefragt erzählte sie Markus von ihrer Heimat Paris, davon, dass ihr Vater ein reicher Manager war, sie mit viel Geld versorgte, aber ansonsten nicht viel Zeit für sie hatte. Lilou selbst studierte Kunst an der École des Beaux-Arts in Paris, und würde im nächsten Jahr ihren Abschluss machen. Danach, so der Plan, wollte sie eine eigene Galerie eröffnen, und sich zugleich selbst als Malerin einen Ruf machen.

Plötzlich unterbrach sie sich, und sah überrascht zu Markus. "Hast du das gesehen? Sie hat ihm eine Visitenkarte gegeben. Das ist gar kein Techtelmechtel, obwohl der Junge schon ziemlich auf sie steht, das ist klar. Aber für sie ist das nur Business." Sie blieb stehen, und hielt Markus dabei am Arm fest. "Also, mein Prinz, wie sieht es aus? Ich für meinen Teil brauche keinen Spaziergang mehr, sondern etwas... menschliche Nähe."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 31.05.2015, 14:46:02
Frau Tanaka nickte, als Tián über Frau Liu sprach. "Ja, das ist sie, und zudem eine unglaublich interessante Person. Sie wird Sie ziemlich überraschen, da bin ich sicher."

Sie lächelte wieder ihr bezauberndes Lächeln. "Es freut mich sehr, dass Sie so offen sind. Ihr Professor hat nicht zu viel versprochen. Lesen Sie das Buch, aber vergessen Sie nicht: Manches ist bewusst so geschrieben, um zu provozieren - und manchmal überschreitet sie Grenzen, weil sie weiß, dass man nur so zumindest einen Bruchteil davon tatsächlich erreichen kann. Frau Lius Herz gehört der Wissenschaft und der Zukunft der Menschheit. Deshalb sind wir hier, auf dem Komplex."

Sie deutete auf die Karte. "Schreiben Sie mir eine E-Mail, dann lasse ich Ihnen einen Vertragsentwurf zukommen. Wir haben Standardverträge, die sehr fair sind." Sie nahm die ihr angebotene Hand an und schüttelte sie - es war ein überraschend fester Händedruck für die sonst so sanft wirkende Frau. "Wenn wir den Vertrag unter Dach und Fach haben - von unserer Seite aus gerne gleich morgen früh."

Kurz dachte sie noch über etwas nach, und nickte dann zu sich selbst. "Ich will Ihnen gegenüber ganz offen sein. Meine Hoffnung ist, dass Sie nach Abschluss Ihrer Doktorarbeit eine Festanstellung bei uns annehmen - vorausgesetzt natürlich, beide Seiten sind mit der freien Zusammenarbeit bis dahin zufrieden. Aber ich habe da wenig Zweifel. Abgesehen von den wissenschaftlichen Möglichkeiten verdienen unsere Forscher auch sehr gut, deutlich über Branchenstandard. Aber das Angebot der freien Mitarbeit gilt unabhängig davon, ob Sie einen solchen späteren Schritt in Betracht ziehen oder nicht."

In dem Moment gab ihr Handy einen kurzen Piepston von sich. "Was für ein Timing. Meine Mitarbeiter brauchen mich. Es hat mich sehr gefreut, Sie persönlich kennenzulernen, Herr Haas, und ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit!"

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, wandte sich Frau Tanaka um und zückte auch gleich ihr Handy, um zu telefonieren.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 31.05.2015, 18:08:47
„Vielen Dank, bis dann.“ sagte er nur noch. Eine sehr geschäftstüchtige Frau diese Frau Tanaka dachte er sich nur noch. Jetzt hieß es aber zurück zu Linda und Jonas. Der zweite Cocktail wartete und er musste ja auch noch eine Mail absenden. Die Information mit der Telefonleitung war auch sehr Hilfreich. Er hatte sein Smartphone noch nicht auf eine Verbindung kontrolliert aber nun. Rasch war auch sein Telefon hervorgeholt, und während er sich auf den Rückweg machte, kontrollierte er ob er in das Internet kam. Wenn ja, wäre eine Mail schnell gesendet und nebenbei könnte er auch noch das Buch Downloaden.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 31.05.2015, 19:38:25
Tatsächlich entdeckte Tián gleich eine ganze Reihe WLAN-Netzwerke:

TK-GUEST
TK-Maintenance
TK-Common
TK-Apartments
CNN-Secure
Wireless-17
Acra-Tellion
WelcomeToTheGrid
Jun-1
BBC-Local


Sortiert nach Empfangsstärke (wobei selbst das schwächste noch guten Empfang hatte), war TK-GUEST wohl auch inhaltlich die beste Chance. Tián probierte, sich zu verbinden, was auch gelang. Ein Browserfenster öffnete sich, mit folgendem Hinweistext:


Willkommen auf dem Tantalum-Komplex!

Sie haben den passwortfreien Gast-Zugang gewählt. Dieser erlaubt den Zugriff auf das World Wide Web sowie Standard-E-Mail-Verbindungen. Andere Dienste sind nicht freigeschaltet. Kritische Websites (z.B. Angebote für Personen über 18 Jahren) sind gesperrt. Die Zugangsgeschwindigkeit ist zudem gedrosselt.

Bitte wenden Sie sich an unser Personal, wenn Sie Fragen haben. Als Touristik-Gast steht Ihnen alternativ das kostenfreie Netzwerk TK-Common zur Verfügung. Bei Ihrer Anreise haben Sie alle Informationen hierzu erhalten. Als Mieter bzw. Mitarbeiter der im Komplex befindlichen Unternehmen steht Ihnen für private Zwecke das Netzwerk TK-Apartments zur Verfügung. Informationen zum Login finden Sie in der Willkommens-Mappe Ihres Apartments.

Für einen Zugang über Ihr Unternehmen sprechen Sie bitte mit Ihrem Administrator oder Vorgesetzten.


Trotz der Einschränkungen funktionierte der E-Mail-Versand problemlos. Auch "Child Design" fand er schnell als E-Book, und startete nach dem Kauf den Download. Dieser ging überraschend schnell vonstatten - wenn dies die gedrosselte Geschwindigkeit war, würde er im "richtigen" Netzwerk definitiv ohne jede Einschränkung arbeiten können.

Schließlich kam er wieder bei seinen beiden Kollegen an. Während Jonas gerade mit seinem Samsung-Smartphone beschäftigt war, erwartete Linda ihn mit einem erwartungsvollen Grinsen. "Erzähl, erzähl, erzähl!" forderte sie ihn auf.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 01.06.2015, 15:57:30
Markus sah, dass sich die beiden Asiaten trennten. Als der junge Mann, das Ziel seiner Interesse, sein Smartphone aktivierte, nutze er die Gelegenheit. Schnell sagte er zu Lilou: "Trink noch einen Schluck, ich muss schnell etwas nachschauen."

Er holte sein PDA heraus, und scannte die WLAN-Verbindungen. Sicherlich würde er den Gast Zugang benutzen, wenn er gerade erst angekommen war. Er erkannte das nächste Handy (Markus stellte sicher, dass er am nächsten zu Tians Handy war) und während sein Programm den Datenstrom des Netzwerkes filterte, kopierte es die ausgehende E-Mail auf sein Gerät. Dann stellte er fest, dass der Asiate noch einen Download durchführte. Sein Programm kopierte auch diesen und schleuste dabei unbemerkt einen Trojaner zur Kontrolle Tians Handy ein. Er kontrollierte den Einwahlknoten des WLANS, aktivierte den GPS-Chip in einem getarnten Modus und checkte die Position des Gegenübers. Egal, wohin Tian mit dem Smartphone ging, er würde es wissen, sein Trojaner würde auch den gesamten Datenverkehr überwachen[1].Markus hatte den Asiaten, hoffte er zumindest.
"Lilou, meine Liebe. Wie war das mit der unvergesslichen Nacht?"
 1. Computer Use: 33; Ich hoffe, das reicht für die angegebene komplexe Aktion
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 01.06.2015, 18:17:51
Da die Mail schnell geschrieben war, sie bestand ja auch nur aus den Worten –Danke für das Gespräch, hier meine Mailadresse- und der Ellenlagen Autosignatur einer Universität, wanderte das Smartphone bald wieder in eine Tasche. Bei seinen Kollegen angekommen, grinste er verschwörerisch und bestellte sich noch einmal den gleichen Drink. An die Bar lehnend, drehte er sich um. „Unser Professor war mit ihr auf einem Seminar. Dort hat er mich ihr empfohlen. Sie arbeitet für eines der anderen Labore und möchte dass ich mitarbeite als freier Angestellter.“ Er nahm einen Schluck und blickte zu Linda. „Für das was sie wollen konnte ich nicht nein sagen. Sie haben eine Art entdeckt und möchten dass ich bei der Untersuchung mithelfe. Also das gleiche wie bei uns, nur das wir unseren Fang noch machen müssen.“ Er lächelte Linda an. „Daran glaube ich fest und dann wird es vielleicht auch etwas ähnlich großes. Jedoch gibt es einen Hacken.“ Der Blick von Tián wandelte sich zu einem nachdenklichen. „Die Chefin der Firma hat keinen guten Ruf, aber sie hat viel versprochen und falle etwas nicht stimmt, kann ich jeder Zeit raus. Mh, ihr kennt sicherlich die Dame Liu Ran Mae?“ Sein Glas drehte er bei den Namen in der Hand. Auf das Buch war er schon gespannt, besonders durch den jetzt auf eine populistische Schreibweise gelenkten Blick.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Duncan Buchanan am 02.06.2015, 08:01:45
"Schwacher Trost. Aber was wollen die Chinesen überhaupt auf einer Öko-Forschungsplattform? Sieht mir eher nach einem Ort für Baumschmuser, Kittelträger und Sternchen aus als nach einer militärischen Basis. Hat sowieso ein bisschen viel Security für meinen Geschmack. Das Ganze hier ist mir ein Wenig suspekt."

Ein wenig unschlüssig kratzt sich Dunchan am Hinterkopf. "Aber eigentlich könntest du mir das auch bei einem Bierchen erklären, anstatt auf einem öffentlichen Platz- wie siehts aus? VIelleicht haben die hier ja doch irgendwas das nicht aus Soja besteht."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 03.06.2015, 01:23:57
Baihu schüttelte lächelnd den Kopf. "Streng geheim - aber eigentlich nichts allzu Wildes. Sagen wir mal, der Forschungsaspekt steht im Vordergrund."

Sein Blick wanderte über die Umgebung. "Schon ziemlich gut abgesichert - aber wenn man Hollywood-Stars am Fließband herschifft, gehört das wohl dazu. Insofern schon nachvollziehbar."

Dann nickte er in Richtung eines Cocktailstandes, und zog Duncan im gleichen Moment auch schon mit. "Bier klingt gut. Gibt's nicht an jedem Stand, aber bei dem hier hatte ich gestern schon eins." Einige vereinzelte Gäste standen dort, beachteten Duncan und seinen alten Gefährten aber nicht weiter. Sie waren gerade angekommen, da klingelte Duncans Handy. Es war sein Auftraggeber, Dr. Steins. Baihu lächelte ihm zu. "Geh ran, ich hole in der Zeit das Bier."

Während der Chinese mit dem jungen, südamerikanisch wirkenden Barkeeper sprach, begrüßte Duncan seinen Geldgeber. "Hallo, Herr Buchanan. Hören Sie mich? Mein Empfang ist schlecht." Tatsächlich kam Duncan etwas seltsam vor - es mussten wohl die Empfangsstörungen sein, Steins wirkte irgendwie abgehackt. Erst, nachdem Duncan bestätigt hatte, dass er ihn verstand, sprach der Wissenschaftler weiter. "Ich bin in Sorge um meine Sicherheit", begann er.

Dann hörte Duncan ein seltsames Klicken. "Bitte entschuldige das kleine Spielchen", sagte Baihu zu ihm. Doch es war nicht der Baihu, mit dem er gerade hier war, der gerade mit zwei Flaschen Bier zu ihm kam. Es musste sich um eine Aufzeichnung handeln. "Ich rechne damit, beobachtet und abgehört zu werden. Aber ich habe Vorsorge getroffen. Sollte irgendjemand dieses Gespräch belauschen wollen, hört er nur deine Unterhaltung mit einem paranoiden Auftraggeber. Zusammenschnitte aus Telefonaten, die ihr geführt habt.  Sag zwischendurch mal sowas wie: Ja, natürlich, Dr. Steins."

Es entstand eine Pause in der Leitung, und genau in dem Moment kam Baihu mit dem Bier bei ihm an. Er drückte Duncan lächelnd eines davon in die freie Hand, und stieß mit ihm an. Dann sprach die Stimme am Telefon weiter. "Du kannst es dir wohl schon denken, du bist nicht zufällig hier. Ich habe dafür gesorgt, dass du Steins empfohlen wurdest. Denn ich brauche deine Unterstützung, Duncan." Der "echte" Baihu ihm gegenüber machte mit der linken Hand eine "Schnatter-Schnatter"-Geste und lächelte dabei. Wieder entstand eine kurze Pause. Baihu schien alles perfekt orchestriert zu haben.

Die Stimme am Telefon sprach weiter. "Mich hat jemand kontaktiert. Ein Typ namens Decker. Er hat mich auf eine Spur gebracht. Wir haben ein abgeschlossenes Militärnetzwerk. Klassifiziert mit Stufen von eins bis acht, letzteres die Sicherheitsstufe für das Oberkommando. Decker wies mich auf einen Bereich im Netzwerk hin. Sicherheitsstufe Null. Die gibt's gar nicht. Netter kleiner Trick - mit der Wirkung, dass nicht einmal das Oberkommando Zugriff hat."

Wieder eine Pause. Baihu nahm einen Schluck von seinem Bier, seufzte und tippte auf seine Armbanduhr. Dann sprach der Baihu am Telefon weiter.

"Durch Decker kam ich rein. Ich sag dir, Duncan, abgefahrenes Zeug. Es gab millionenschwere Bestellungen von Militärgerät, das nie ankam. Und das ist nur der Anfang. Namenslisten. Richard Powell, Sharon Joans und auch viele unbekannte. Und Pläne. Diese Leute wurden hergebracht, Duncan. Manche Pläne haben sich über Jahre hingezogen. Ich weiß nicht, wer dahinter steckt, aber irgendjemand nutzt die Ressourcen des chinesischen Militärs für eine großangelegte Verschwörung oder irgendwas in der Art. Ich habe noch weit mehr, aber ich muss erst wissen, ob du mich unterstützt. Ein bisschen kann ich dir dafür bezahlen, aber nicht viel. Wenn du dabei bist, dann frage mich nach dem Telefonat, ob wir uns nicht gegen sieben zum Abendessen treffen sollen. Und jetzt verabschiede dich von Dr. Steins."

Duncan hörte erneut ein Klicken, dann herrschte Stille. Baihu sah ihn gelangweilt an. "Endlich fertig?"

Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 03.06.2015, 04:31:44
Richard lachte kurz auf und schwenkte dann gespielt empört den erhobenen Zeigefinger.
"Na, na, meine Liebe, sie machen mir doch wohl kein unmoralisches Angebot?!
Wir kennen uns ja kaum und ich bin nicht der Typ für eine Nacht."

Dann grinste er wieder.
"Wir können uns aber gerne zum Frühstück treffen. Es gibt hier ein nettes Bistro auf Ebene 20 namens "Le petit Appétit". Dort gibt es frischgebackene Croissants und besten Tee direkt aus China. Oder falls sie mehr auf Kaffee aus sind; haben sie dort auch eine große Auswahl, mit handgemahlenen Bohnen aus Afrika und Südamerika."
Fast geriet Richard ins Schwärmen, für den kleinen Laden, den er durch Zufall entdeckt hatte.
Wegen Ran Mae war er sich dagegen nicht so sicher. Natürlich sah sie gut aus, aber irgendwas.... Er konnte nicht den Finger drauf legen, also blieb er erst mal bei seiner unverbindlichen Fröhlichkeit.
Er nahm sich vor, später mal ihren Namen im Web zu suchen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 03.06.2015, 09:23:38
Die Zeit war zu knapp für eine perfekt gestaltete Mail, insofern musste Markus ein wenig improvisieren. Aber kurz darauf ging eine Phishing-Mail an die Adresse des Asiaten raus. Reagierte er darauf, wäre der Trojaner installiert - und Markus hätte Zugriff auf die alle wichtigen Informationen. Da er selbstgeschriebenen Code verwendete, der noch nicht x-fach von Cyberkriminellen für Betrugsversuche gebraucht worden war, standen auch die Chancen gut, an Anti-Viren-Software vorbeizukommen - wenn der Asiate so etwas überhaupt installiert hatte. Und seine Spuren hatte Markus ebenfalls sehr gut verwischt.

Lilou sah ihn mit einem Schmollmund an. "Wäre ich nicht so betrunken, mein Prinz, dann wäre ich spätestens jetzt weg. Ich muss dir doch wichtiger sein als so ein blödes Gerät. Du magst ja ein lieber Kerl sein, aber bisher behandelst du mich nicht gut." Der Schmollmund verwandelte sich in ein schelmisches Lächeln. "Das wirst du wieder gutmachen müssen."

Sie nickte in Richtung der Apartments. "Dein Zimmer oder meins?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 03.06.2015, 09:41:27
Lindas Augen wurden groß, als Tián den Namen verriet. "Das kann nicht dein Ernst sein! Ich hab das Buch gelesen, die Frau kennt gar keine Ethik. Ganz nach dem Motto: Was gemacht werden kann, sollte auch gemacht werden. Für so jemanden kannst du nicht arbeiten wollen!"

Jonas steckte sein Smartphone weg, und sah ruhig in die Runde. "Hab das Buch auch gelesen. Ich fand es eigentlich ziemlich gut. Und Liu zieht schon klare Grenzen, die sind nur weiter gesteckt als bei den meisten. Aber sie hat geniale Ansätze, und würden mehr Leute ihren Empfehlungen folgen, dann wäre die Welt ein besserer Ort." Er zuckte mit den Achseln. "Meine fünfzig Cent jedenfalls."

Mit offenem Mund sah Linda ihn an, und schüttelte den Kopf. "Hast du gelesen, dass sie dafür plädiert, jedes einzelne Kind noch im Mutterbauch, so früh wie möglich -'

"Auf genetische Defekte hin zu untersuchen, ja. Und sie sagt ganz klar, dass das Ergebnis dann bestimmen muss, was danach passiert. Das Ergebnis, nicht der Arzt, nicht die Eltern." Er zuckte wieder mit den Schultern. "Meine Schwester... sie..." Er räusperte sich, und sah an Linda vorbei in die Ferne. "Sie hat einen Gendefekt. Ich will nicht ins Detail gehen, aber es ist schlimm. Vor einiger Zeit hat sie mal gesagt: Ich wünschte, dass an meiner Stelle ein gesundes Kind geboren worden wäre, auch wenn es mich dann nicht geben würde." Er sah zu Boden, schluckte, und sah dann wieder auf. Er blickte Linda nun direkt in die Augen. "Mit Lius Vorschlägen hätte sie gesund zur Welt kommen können. Aber niemand traut sich, die Wege zu gehen, in den meisten Ländern ist sogar die Forschung in der Richtung verboten. Es wird deshalb noch viel mehr Kinder geben, die das gleiche erleben müssen wie meine Schwester."

Nun stand Lindas Mund wieder offen, aber nicht mehr aus Empörung, sondern weil sie offensichtlich nicht wusste, was sie sagen sollte. Der Deutsche zuckte erneut mit den Schultern. "Ich finde die Frau klasse. Sie hat Mut und Intelligenz. Wenn nur 10 Prozent ihrer Vorschläge breite Anwendung finden würden, würden wir in einer besseren Welt leben."

Dann sah er zu Tián. "Also, unentdeckte Spezies... ein Fisch? Riesenkrake? Leviathan?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 03.06.2015, 10:15:51
Ran Mae warf Richard ein entwaffnendes, aber auch schelmisches Lächeln zu. "Ich finde daran nichts unmoralisch. Man sollte das Leben genießen, wann immer man kann. Aber ich habe auch nichts gegen ein näheres Kennenlernen."

Sie wandte sich wieder um, und genoss die wärmende Sonne. "Das Bistro klingt wunderbar. Ich bin übrigens eher die Kaffeetrinkerin."

Dann warf sie einen Blick zur Seite, und in dem Moment bemerkte auch Richard, dass jemand auf ihn zukam. "Sie haben offenbar Verehrerinnen jeden Alters", sagte Ran Mae lächelnd. Eine ältere Dame kam auf ihn zu, irgendwo zwischen achtzig und neunzig Jahren, wie Richard vermutete. Sie trug ein lila-schwarzes Kostüm und einen großen, ebenfalls lila-schwarzen Hut mit breiter Krempe, unter dem ihre silbergrauen Locken zum Vorschein kamen. Es wirkte ein wenig so wie Miss Marple auf einer Modenschau.

"Entschuldigen Sie bitte", sprach sie Richard an. Ihr Akzent war französisch, allerdings so minimal, dass man es kaum heraushören könnte. Sie schien nervös zu sein, und ihre Hände zitterten leicht. "Sie sind doch dieser Agent aus dem Kino, Monsieur Power, richtig?" Sie sah sich sich um, fast, als würde sie befürchten, dass man sie beobachtete. "Ich benötige Ihre Hilfe, bitte. Mein Mann ist verschwunden, und ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll." Sie befeuchtete ihre Lippen, und nestelte nervös an ihren Händen. "Jacques, Jacques Moreau. Er ist so ein guter Mann, er würde mich nicht einfach alleine lassen. Wir haben diese Einladung hierher bekommen, sind gestern angekommen, und jetzt ist er einfach weg. Ich habe solche Angst, Monsieur Power, bitte, Sie müssen mir helfen."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 03.06.2015, 20:20:06
Tián biss sich auf die Unterlippe als Linda loslegte und dann Jonas die Geschichte seiner Schwester erzählte. Irgendwie hatte er Lindas Reaktion von beiden erwartet, und war nun von der Offenbarung genauso überfahren wie wohl Linda. Schweigsam drehte er sein Glas in der Hand. Es war schwer, wenn sich ein Patient Aufgabe, wenn er sagte er will nicht mehr leben. So ähnlich musste es wohl auch der Schwester von Jonas gehen. Für die Genesung und das Leben selbst war diese Einstellung immer tödlich. Sei es in der modernen oder in der alten Medizin. Nicht um sonst wurden Patienten vor einem Eingriff gefragt wie sie sich fühlten.

„Mh ja, ein Leviathan wäre schon etwas aber es ist viel simpler. Es ist eine recht große Xenophyophore. Nach dem Foto wohl mit eine der größeren. Leider fehlte der Maßstab.“ Seine Stimme hörte sich gedrückt an und er drehte immer wieder das Glas in seiner Hand. „Eine Rarität an sich aber noch dazu sondert sie einen potenziell für die Medizin nützlichen Stoff ab. Ihr müsst verstehen, als Mediziner und als Forscher konnte ich da nicht nein sagen. Besonders da Frau Tanaka sagte, die Forschung über diese Xenophyophore sei vollkommen im Open Source Bereich der Firma angesiedelt. Heißt, alle Ergebnisse, die ich und andere Forscher machen stehen der Allgemeinheit zur Verfügung.“ Er atmete tief ein nahm einen Schluck. „Ich habe nicht vor meine Seele zu verkaufen und die Ethik in den Wind zu schießen. Meine sagt, dass ich dem Menschen helfe und nicht einfach daneben stehen kann.“ langsam hob er den Blick zu Linda. „Ich will und werde kein zweiter Doktor Frank Steins und genauso wenig habe ich vor einen genetischen Genozid zu unterstützen. Ihr Buch habe ich noch nicht gelesen, aber wenigstens heute Abend will ich es anlesen und dann, falls ich sie treffe, kann ich mir von ihr eine eigene Meinung bilden.“

Nun blickte Tián zu Jonas. Für einen Moment schieg er. Dann machte sein Smartphone ein leises Geräusch, wohl war eine Mail oder SMS eingegangen. Doch er machte im Moment keine Anstalten nach zu kucken. Schließlich erwartete er nur die Mail mit dem Vertrag und dieser konnte warten. „Mehr kann ich über die Xenophyophore nicht sagen. Ich muss sie zuerst gesehen haben, oder den Stoff den sie absondert. Ich bin selbst gespannt welche Wirkung genau dieser Stoff auf menschliche Zellen hat. Die Fantasie könnte jetzt durchdrehen aber bleiben wir ruhig. Vielleicht stellt sich am Ende raus, dass der Stoff zu giftig ist oder nicht synthetisiert werden kann. Mal sehen.“
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Beitrag von: Markus Müller am 04.06.2015, 17:49:36
"Lilou, meine Bude kenne ich schon genug. Warum gehen wird nicht einfach zu dir?"

Sichtlich zufrieden lächelte er der Blondine zu. Für diesen Tag hatte er genug geleistet, alles andere würde er schon herausbekommen.

Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 05.06.2015, 06:04:23
Richard fühlte sich ein wenig von der älteren Damen überrumpelt. Und innerlich verwünschte er sein Management, daß diese "Rock Power"-Scharade aufgebaut hatte.
Nach außen aber wirkte er ruhig und gefaßt, als er sich auf der Liege aufrichtete. Er legte ein beruhigendes Lächeln auf und griff nach einer der Hände der Frau, während er auf der Liege Platz machte.
"Kommen sie, Madame. Setzen sie sich erst mal hin. Und dann erzählen sie mir, was genau passiert ist.
Ich glaube nicht, daß sie sich allzu große Sorgen machen müssen. Schließlich sind wir auf einer Insel. Da kommen Leute nicht so einfach weg."

Mitfühlend tätschelte er ihre Hand und überlegte, wie er sie dazu bringen konnte, sich an die normalen Sicherheitskräfte des Komplexes zu wenden, ohne aus der Rolle zu fallen.
Die Asiatin, Ran Mae, hatte er für den Augenblick erst mal ausgeblendet.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 07.06.2015, 09:50:01
Ein zufriedenes Lächeln erschien auf Lilous Gesicht. "Mein Vater hat mir eins der richtig teuren Zimmer bezahlt. Dritter Stock, Nummer 303. Leider war ganz oben keins mehr frei, der Ausblick muss der Wahnsinn sein." Sie kicherte leicht - der Alkohol zeigte offenbar immer mehr Wirkung -, und schlang ihre Arme um Markus' Oberkörper. "Führ mich hin, ich bin zu... angeheitert."

Also machte sich Markus' mit ihr auf den Weg. Tatsächlich hatte er heute genug geleistet: Die Arbeit im Labor, die fast auf die letzte Minute fertig geworden war, dann hatte er die Feier mit seinen Kollegen unterbrochen, um einer mysteriösen Spur nachzugehen, hatte im Schnelldurchlauf einer Zielperson einen Trojaner verpasst (jedenfalls, wenn der "angemessen" auf die Mail reagierte) - es war fast ein wenig wie in einem Spionage-Film. Die schöne Frau an seiner Seite passte auf jeden Fall sehr gut ins Bild, und den Spaß hatte er sich nun auch verdient.

Er stieg mit Lilou in den Aufzug, und kam kurz darauf im dritten Stock an. Die Gänge waren hier nicht anders gestaltet als überall sonst - futuristisch, minimalistisch, strahlend weiß. Lange, schmale Deckenleuchten lieferten das Licht, durch Milchglas gefiltert, das die Gänge erhellte. Sonnenlicht gab es nur in den Apartments selbst.

Schließlich kamen sie bei Lilous Apartment an, kurz vor Ende des Ganges. Die junge Französin ließ Markus kurz los, holte eine Schlüsselkarte heraus und öffnete die Tür. Das Apartment, das Markus erwartete, war stilistisch ähnlich wie sein eigenes - aber das war auch die einzige Ähnlichkeit. Nach einem kurzen Eingangsbereich kamen sie direkt in das Wohn- und Eßzimmer, und alleine dieser Raum war größer als sein gesamtes Apartment. Alleine auf den drei - drei! - Couches hätten leicht fünfzehn Leute Platz gefunden.

"Abgefahren, oder?" fragte Lilou lächelnd. "Erinnert mich an diesen Science Fiction-Film mit Sharon Joans. Die wohnt übrigens auch irgendwo hier auf dem Gang." Sie orientierte sich kurz, und streckte dann beide Hände aus, jeweils in eine andere Richtung. "Küche", erklärte sie und sah nach rechts. "Mehr Alkohol." Mit Blick nach links erklärte sie: "Schlafzimmer. Wohin?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 07.06.2015, 11:23:56
Rock bekam mit, dass Ran Mae hinter ihm aufstand, allerdings nicht weg ging. Was sie tat, konnte er von seiner Position aus nicht sagen. Die ältere Dame nickte ihm lächelnd zu, und setzte sich zu ihm.

"Jacques wollte lediglich etwas einkaufen. Das war heute Morgen um acht Uhr. Seitdem ist er nicht wiedergekommen." Richard fiel auf, wie heftig die Hände der alten Dame zitterten - sie war sehr aufgewühlt. "Ich habe schon mit einem Mann von der Polizei gesprochen", erklärte sie, "aber er hat mich nicht ernst genommen. Er sagte mir, mein Mann wäre gar nicht an Bord. Aber ich bin doch mit ihm zusammen hierher gereist!"

Einige Tränen liefen über Frau Moreaus Gesicht, und sie sah Richard hilfesuchend an. "Wissen Sie, Jacques ist ein berühmter Hirnforscher. Was ist, wenn ihn jemand entführt hat? Das..." Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Das klingt vielleicht verrückt, aber im Nachhinein kam mir manches an der Einladung hierher komisch vor. Ich glaube..." Sie zögerte einen Moment, und sprach dann flüsternd weiter. "Ich glaube, dass wir verfolgt wurden, seit wir hier angekommen sind."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 07.06.2015, 12:01:12
Linda lächelte schief. "Doktor Frankenstein, ja. Aber so schätze ich dich auch wirklich nicht ein." Sie sah von Jonas zu Tián und wieder zurück. "Ich kann euch verstehen. Ich werde diese Liu wohl trotzdem nicht leiden können, aber ich respektiere eure Ansichten dazu."

Sie sah wieder zu Tián. "Also dann - herzlichen Glückwunsch! Das ist eine tolle Chance, die du bekommst." Sie hob ihr Glas. "Auf Tiáns Erfolg!"

Jonas reagierte sofort, und hob ebenfalls sein Glas. "Auf deine Chance", prostete er. Mit der freien Hand tippte er, ohne hinzusehen, etwas in sein Smartphone, und warf dann einen kurzen Blick auf das Display. "Xenophyophore. Abgefahrene Viecher, kannte ich noch nicht."

Nachdem sie angestoßen hatten, klingelte Lindas Handy. Sie sah kurz nach, und blickte dann in die Runde. "Unser Professor. Ich geh mal besser ran."

Während die junge Frau das Gespräch annahm, wandte sich Jonas wieder seinen Artikeln über die Xenophyophore zu. Tián nutzte die Gelegenheit, um nachzusehen, was für eine Nachricht er erhalten hatte. Es war eine kurze E-Mail, die offenbar vom System des Tantalum-Netzwerks kam:


Sehr geehrter Besucher,

Sie haben eine E-Mail über den Gast-Zugang des Tantalum-Komplexes verschickt.

Um den Mißbrauch unseres Netzwerks durch SPAM-Versender zu verhindern, bestätigen Sie bitte, dass die E-Mail tatsächlich von Ihnen verschickt worden ist. Ihre E-Mail wird erst nach Bestätigung an den Empfänger weitergeleitet. Klicken Sie dazu bitte auf folgenden Link:

E-Mail-Versand bestätigen

Sollten Sie keine E-Mail verschickt haben, können Sie diese Nachricht ignorieren.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!
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Beitrag von: Noth am 07.06.2015, 18:08:17
Diese moderne Technik, zum einen ein Segen zum anderen ein Fluch. Wie schön war es doch auf dem Schiff ohne empfang aber das war ja hier leicht zu replizieren. Doch erst einmal drückte Tián den Link. Dass es sich um eine Fishingmail handeln könnte, darauf kam Tián absolut nicht. Stattdessen freute er sich eher über diese Sicherheitsebene auf dem freien W-Lan.

Nachdem das erledigt war, wendete sich Tián wieder seinem Drink zu. Die anderen beiden waren noch beschäftigt aber viel würde wohl auch nicht mehr passieren. Die Eröffnung müßte gleich losgehen und dann wollte er auf sein Zimmer. Er war gespannt wie es aussah und ob all seine Sachen angekommen waren. Dann hatte er ja auch schon eine gute Nacht Lektüre und es gab ja noch den Filmabend bei Jonas. Was für ein erster Abend.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Duncan Buchanan am 08.06.2015, 11:48:26
"Natürlich, Mr. Steins. Habe natürlich nichts Wichtigeres zu tun." schafft es Buchanan zu improvisieren- kann sich aber ein verwundertes Augenbrauenziehen in Richtung seines alten Freundes nicht verkneifen. Schließlich wandert die stoßfeste Hülle seines Handys wieder in die Tasche des Anzugs. "Sorry Baihu, die Arbeit ruft- ich fürchte ich muss noch ein paar Sicherheits"mängel" prüfen. Aber was hältst du davon mich heute abend um Sieben zum Essen zu treffen? Angeblich soll es im Turm 3 einen guten Argentinier geben. Dann kannst du mir auch noch mehr davon erzählen wie du die letzten Jahre verbracht hast- wahrscheinlich spannenderer Stoff als das was ich erzählen könnte."
Unterdrückte Ungeduld schwingt in seiner Stimme mit- die aber auch durchaus für normale Enerviertheit gehalten werden könnte. Ihm ist die Sache suspekt- aber es klingt zumindest wieder spannender als das Überprüfen von Brandschutzverordnungen...
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 08.06.2015, 11:59:02
Baihu schüttelte den Kopf. "Arbeit könnte so schön sein, wenn es keine Auftraggeber und Vorgesetzten gäbe, nicht wahr?" Er lächelte. "Der Argentinier klingt gut. Und ja, ich habe einiges erlebt - aber dazu dann heute Abend mehr. Ich freu mich schon!"

Er wollte sich gerade verabschieden, da wanderte sein Blick zum nächstgelegenen Cocktailstand. "Sieh an, sieh an. Sharon Joans. Heißes kleines Ding, nicht wahr?" Er grinste. "Vielleicht kriegst du ja ihre Zimmernummer raus, wenn du zwischendurch mal Zeit hast."

Dann wandte er sich wieder Duncan zu. "Hat mich echt gefreut. Aber jetzt lass ich dich arbeiten. Bis heute Abend!"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 08.06.2015, 12:15:40
Verschwörerisch beugte Richard sich näher an Madame Moreau und schaute sich noch einmal kurz um. Dabei fiel sein Blick auch kurz auf Ran Mae, jetzt wo sich die ältere Dame gesetzt hatte.
"Wieso sollte man ihn denn entführen? Arbeit er an irgendetwas Geheimen?"
Richard bedauerte, daß seine Inteligenz nicht mit der seiner Rolle mithalten konnte. Rock hätte jetzt laut Drehbuch sofort gewußt, was zu tun wäre. Richard dagegen mußte einen Moment überlegen.
Wie ging man am Besten vor? Vor allem, wenn der Sicherheitsdienst nicht helfen wollte?
Aber langsam nahm ein Plan in seinem Kopf Gestalt an; schließlich lernte man doch ein wenig, wenn man seine Filme sah beziehungsweise sogar die Hauptrolle spielte.
"Sind die Sachen ihres Mannes noch in ihrem Zimmer? Wenn ja, dann könnten wir damit vielleicht dem Sicherheitsdienst beweisen, daß sie nicht alleine angereist sind. Außerdem gibt es hier überall Kameras, da müßten sie doch bei der Ankunft aufgezeichnet worden sein?", flüsterte er weiterhin auf ihre Umgebung achtend.
Dann richtete er sich wieder auf.
"Wir sollten noch mal mit der Sicherheit reden! Schließlich bin ich jetzt dabei! POWER ON!!"
Energisch erhob er sich und lächelte versichernd auf Madame Moreau herab, während er eine heroische Pose einnahm.
Sein Management wäre Stolz auf ihn, hatte er doch soeben den Slogan gebracht, der eines seiner Markenzeichen werden sollten. "Power on!", wer dachte sich nur sowas Lächerliches aus?
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Beitrag von: Markus Müller am 08.06.2015, 13:58:16
Markus gefiel das futuristische Design der Wohnung, die ganzen technischen Spielereien begeisterten den Nerd.

'Hier lässt es sich leben. Ich sollte Lilou öfter besuchen.'

"Dein Vater blättert dafür bestimmt eine Menge hin. Ihm muss viel an dir liegen."

Markus ließ sich auf eine Couch fallen. Markus schlenderte in die Küche, sah auch dort die ganze Technik.

"Warum kommst Du nicht einfach her?"

Als Lilou zu ihm herüberkam, packte er die angeheiterte junge Frau, setzte sie auf die große Arbeitsplatte der Küchenzeile und begann, sie lang anhaltend zu küssen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 08.06.2015, 14:50:30
Richard bekam mit, dass Ran Mae hinter ihm sich langsam um sich selbst drehte - was sie dort genau tat, sah er aber nicht. Madame Moreau sah ihn mit einem dankbaren Lächeln an. "Ich bin so froh, dass Sie mir glauben. Diese beiden Polizisten, mit denen ich gesprochen habe, hielten mich glaube ich für verrückt. Aber ich bin nicht verrückt", beteuerte sie.

Sie schniefte leise, und stand dann auf, als Richard sie dazu aufforderte. "Das ist eine gute Idee", flüsterte sie, als er von den Sachen ihres Mannes sprach. "Ich habe auch ein Bild von ihm, in meinem Portemonnaie. Er ist einer der besten Hirnforscher der Welt. Ich weiß nicht, wieso man ihn entführen sollte, aber irgendetwas ist ihm zugestoßen, das weiß ich."

Während sie sprach, konnte Richard erkennen, was Ran Mae tat: Sie hielt Augenkontakt zu jemandem, den Richard nicht gleich sehen konnte. Doch nach einem Moment fand auch er die beiden Männer, die zügig auf sie zukamen. Sie trugen schlichte schwarze Hosen und ebensolche Schuhe, weiße Hemden, und einer von beiden hatte einen großen schwarzen Koffer in der Hand.

Ran Mae legte ihre Hand auf Richards rechte Schulter, und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich würde Sie gerne den Helden spielen lassen, aber ich habe das Gefühl, die beiden Herren dort kümmern sich besser um die Dame."

Madame Moreau hatte die beiden noch nicht entdeckt. Beide hatten kurz geschnittenes Haar, der eine blond, der andere dunkelbraun. Der Blonde mit dem Koffer war etwas kleiner als Richard, sein Gesicht fein geschnitten, mit auffälligen Wangenknochen und einer hohen Stirn, die durch sein langsam verschwindendes Haupthaar noch betont wurde. Der andere war gut eineinhalb Köpfe größer als Richard, Typ Bodybuilder, mit breiten Schultern und einem ebenso breiten Gesicht. Seine Nase sah aus, als wäre sie schon mehrfach gebrochen worden. Während der "Bodybuilder" sehr ernst aussah, schien der Blonde mit dem Koffer eher besorgt - beide aber beeilten sich, zu Richard zu kommen.

Die ältere Dame sprach währenddessen weiter. "Wissen Sie, Jacques sollte hier eigentlich einen Kollegen treffen - aber kaum waren wir da, hieß es, er habe abgesagt. Aber die Sekretärin von der Universität habe ich vorher noch nie gesprochen. Sie meinte, es wäre ihr erster Tag. Ich habe mir in dem Moment nichts dabei gedacht, aber jetzt..."
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Beitrag von: Sternenblut am 08.06.2015, 15:02:30
Schließlich legte Linda auf, und steckte ihr Handy weg. Sie sah lächelnd in die Runde. "Unser Tián hier ist offenbar heiß begehrt." Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Getränk - ziemlich offensichtlich, um Tián extra auf die Folter zu spannen. Gemächlich stellte sie das Glas ab, und sah dann unschuldig in die Runde. Erst nach einem weiteren Moment sprach sie endlich.

"Also, Professor Layne lässt euch auf dem Tantalum-Komplex willkommen heißen, und freut sich schon, euch nach der Eröffnungszeremonie im Labor zu begrüßen. Während Jonas und ich allerdings als arme Arbeitsbienen gleich dort bleiben sollen, möchte er Tián sofort wieder entführen."

Jonas, dem Lindas "Feinheiten" scheinbar komplett entgingen, nickte nur. "Soll mir Recht sein, ich freu mich drauf, mir das Labor genauer anzusehen."

Linda sah ihn einen Moment überrascht an, zuckte dann aber nur mit den Schultern. "Also, Tián, der Professor meinte, dass es wohl einen interessanten medizinischen Fall an Bord gibt, zu dem er dich mitnehmen möchte. Offenbar irgendein VIP, dessen Management den Professor um Rat gebeten hat. Mehr weiß ich auch noch nicht, aber mir scheint, dass du heute einen aufregenden Tag vor dir hast."
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Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 09.06.2015, 15:54:03
Richard war etwas überrascht von den Vorgängen.
"Ich verstehe nicht ganz...."
Unwillkürlich stellte er sich zwischen die Neuankömmlinge und Madame Moreau, während er Rin Mae antwortete.
"Nun, ich weiß nicht, wer diese Männer sind. Aber ich habe der Dame versprochen, ihr zu helfen. Und das werde ich tun, Miss Liu!" Bewußt wählte er dabei ihren Nachnamen, um zu signalisieren, daß die Zeit für fröhliches Flirten vorbei war.
Nichts desto trotz lächelte er die beiden Männer freundlich an und versuchte sie einzuschätzen. Waren sie eine Gefahr, denn irgendwas war hier komisch?
Er wußte, er war schnell und einigermaßen gut trainiert. Schnelligkeit sollte also die Kraft des Großen gut kontern können. Nur über den Kofferträger war er sich nicht sicher.
Irgendwie fühlte er sich auf einmal mehr als Rock Power als jemals zuvor. Hier gab es kein Drehbuch; hier konnte er jenen Charakteren, die seine Leidenschaft entfacht hatten, nacheifern und den Hilflosen beistehen.
"Was wünschen sie? Ein Autogramm?", richtete er seine Worte an die Männer.
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Beitrag von: Sternenblut am 09.06.2015, 16:10:37
Die Männer blieben zwei Schritte von Richard entfernt überrascht stehen. Der größere der beiden zögerte einen Moment, und sprach dann die ältere Dame an. "Madame Moreau? Wissen Sie noch, wer wir sind? Wir sind hier, um Ihnen zu helfen!" Er sprach dabei ungewöhnlich vorsichtig, fast bedächtig, als wolle er verhindern, ein Reh aufzuschrecken.

Der Blonde hingegen wandte sich direkt an Richard. "Dürfte ich Sie einen Moment sprechen, Monsieur? Unter vier Augen."

Madame Moreau sah ängstlich zwischen Richard und den Männern hin und her. "Mr. Power... ich kenne diese Männer nicht. Sie helfen mir doch, oder?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 09.06.2015, 16:22:54
Bestätigend nickte er Madame Moreau zu.
"Natürlich, das habe ich ihnen versprochen. Ihnen wird nichts passieren, solange sie bei mir sind."
Wie sehr hoffte er, daß  er dieses Versprechen würde halten können.
"Ich werde nur kurz sehen, was diese Herren wollen. Keine Angst."
Irgendwie wurde die ganze Sache immer merkwürdiger. Er war sich nicht sicher, ob er die Männer für vertrauenswürdig hielt[1], tat aber doch einige Schritte zur Seite, um sich mit dem Blonden zu unterhalten. Dabei behielt er aber immer noch die Umgebung, insbesondere den Bodybuilder, im Auge.
"Nun, was haben sie mir zu sagen?", kam es etwas aggressiver als gewünscht aus seinem Mund.
 1. hab mal nen sense motiv gemacht; ergebnis nur ne 8
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 09.06.2015, 16:41:21
"Luc DeBlanc", stellte er sich vor. "Wir arbeiten für Monsieur Moreau, den Schwager der Dame, die sie hier kennengelernt haben."

Er seufzte. "Ich nehme an, sie hat Ihnen irgendeine tragische Geschichte von ihrem Mann erzählt?" Er sah mit traurigem Blick zu der alten Dame.  "Sie leidet an einer Kombination aus Demenz und emotionalem Trauma", erklärte er. "Sie hat vor Kurzem ihren Mann verloren, und das nicht sehr gut verkraftet. Sie kann nicht akzeptieren, dass er fort ist, und hält andere Personen für ihren Ehemann - am häufigsten ihren Schwager."

Luc DeBlanc, wie er sich vorgestellt hatte, Rang sich ein Lächeln ab. "Madame Moreau ist eine großartige Frau, aber seit einiger Zeit benötigt sie professionelle Hilfe. Und dafür sind mein Kollege und ich da." Er deutete auf den Bodybuilder. "Sie haben sicher nichts dagegen, wenn wir uns jetzt um sie kümmern?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 09.06.2015, 18:01:21
Auch Tián war damit beschäftigt sein leeres Glas wegzustellen. Er beobachtete ihre Mimik jedoch besser als Jonas. Linda schien nach diesem schweren Thema wieder bei Laune zu sein, wenigstens etwas Gutes. Von ihrer Nachricht war Tián aber trotzdem überrumpelt. „Einen interessanten medizinischen Fall?“ murmelte Tián fragend. Jetzt schon, was mochte das nur sein und warum war es so eilig? Der Komplex würde ja nicht morgen abheben und fortfliegen. Naja, nicht mit vier Ankerseilen. „Zum Urlaub machen sind wir auch nicht hier.“ lachend blickte er zu Linda. „Dann sehen wir doch noch unser Labor und wohl auch mehr als unsere eigenen Zimmer. Die restlichen Sachen ablegen und uns in das Zimmer-W-Lan einwählen schaffen wir doch noch, oder?“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Duncan Buchanan am 10.06.2015, 09:25:52
"Bis heute Abend. Zieh dir was Ordentliches an, wir wollen ja mit unserem Date Eindruck schinden." Mit einem Grinsen dreht sich der ehemalige Söldner zu Miss Stones. "Also bitte, ich möchte mich doch nicht mit dem großen Rock Power anlegen- der soll doch angeblich was mit der am Laufen haben. Nee, da bleib ich lieber bei der süßen Brünetten vom Empfang- die ist auch weniger schwer zu haben und sorgt für weniger meise Schlagzeilen." Mit einem aufmunternden Schulterklopfen macht sich Buchanan auf den Weg zu seinem Zimmer- legt das Sakko ab, blickt sich im Zimmer um- und gönnt sich erstmal einen aus der Hausbar. Cac, wo gerate ich hier rein... ich wusste das an diesem Komplex nicht alles so glatt laufen kann wie es aussah... In einem Zug (und mit einem Abfälligen Verziehen des Gesichts) stürzt er den Whiskey herunter, gönnt sich einen Zweiten- ehe er an den futuristischen Schrank tritt, ihn im dritten Versuch aufbekommt. Den länglichen Koffer herausholt.
Mit zwei schnellen Handgriffen ist die Kaliber-12-Pumpgun einsatzbereit. Lässt er Kugel um Kugel in dem Magazin verschwinden, ehe er mit einem befriedigenden Klacken durchläd, die Waffe wieder in ihrem Futteral verstaut. Er wil nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen- aber gleichzeitig gibt ihm zumindest das Wissen, irgendwo seinen Friedensstifter bereit zu haben, ein Bisschen Sicherheit. Immer noch nachdenklich, prüft er sein Handy. Seine Mails. Beruhigt sich mit dem Ausmisten des Posfachs.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 10.06.2015, 13:01:45
"Ich bin Rock Power, angenehm."
Richard reichte dem Mann die Hand. Zwar wirkten die Männer ehrlich besorgt, aber ihr Auftauchen gerade jetzt hatte schon etwas Seltsames. Irgendwie kam er sich tatsächlich wie in einem Film vor, wo gerade in dem Moment, in dem der Held um Hilfe gebeten wird, die Bösen mit einer plausiblen Erklärung auftauchen, um ihr Opfer doch noch zu kriegen. Deshalb würde er die beiden Männer auch nicht einfach so mit Madam Moreau ziehen lassen.
"Ich habe der Dame etwas versprochen. Und ich denke, mein Wort zu halten. Vielleicht hilft es ja sogar dabei, sie ein wenig zu beruhigen.
Was halten sie davon, wenn wir alle vier kurz bei der Sicherheit vorbeigehen und uns die Aufzeichnung ihrer Ankunft anschauen?"

Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 10.06.2015, 15:08:34
"Rock Power?" Richards Gesprächspartner verzog ungläubig das Gesicht. "Ein... interessanter Name."

Er sah zu seinem Kollegen, dann zu Madame Moreau. "Das Wichtigste ist, dass sich die Madame nicht aufregt. Eine so direkte Konfrontation mit der Wahrheit... ich bin nicht sicher, wie sie darauf reagieren würde. Was halten Sie davon: Wir bringen die Madame erst einmal auf ihr Zimmer, und geben ihr ihre Medikamente. Danach wird sie erfahrungsgemäß ohnehin erst einmal ein oder zwei Stunden schlafen. Und dann können wir gern mit der Sicherheit reden."

DeBlanc sah Richard mit festem Blick an. "Ich müsste das nicht machen. Ich könnte ebenso gut jetzt den Sicherheitsdienst rufen, um durchzusetzen, was nötig ist. Aber jegliche zusätzliche Aufregung wäre schlecht für die Madame, und nur deshalb stimme ich zu."

Ran Mae hatte Richards Liege umrundet, und stellte sich nun neben die beiden Männer. "Bitte, mein Herr, es gibt doch keinen Grund für Aggressionen. Mr. Power möchte helfen, genau wie Sie." Sie sah zu Richard. "Die Dame benötigt tatsächlich Hilfe, Rock. Haben Sie das Zittern der Hände gesehen? Das war nicht nur Nervosität, sondern ein körperliches Symptom ihrer Krankheit. Sie hat Sie für einen echten Agenten gehalten, obwohl Sie wusste, dass sie Sie aus dem Kino kennt. Sie leidet offensichtlich an Paranoia und Wahnvorstellungen, und das Schlimmste, was man ihr antun kann, ist, sie darin zu bestärken."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 10.06.2015, 18:22:57
"Ich denke, Madame Moreau ist bereits aufgeregt. Deshalb halte ich es auch für unklug, ihr jetzt noch die Stütze zu nehmen, an die sie sich klammert.
Aber von mir aus können wir auch erst mal auf ihr Zimmer gehen. Und dort warten, bis sie sich beruhigt hat.
Warum nehmen sie nicht schon mal mit ihrem Auftraggeber Kontakt auf, damit er uns dort trift?
Und wenn sie die Sicherheit rufen wollen, halte ich sie bestimmt nicht davon ab. Schließlich wollten wir ja eh zu denen."

Die Bemerkung DeBlancs fand Richard sehr merkwürdig. Warum drohte er mit der Sicherheit, wenn Richard genau da hin wollte? Und wieso "druchsetzen, was nötig ist"? Das klang nicht danach, als würde die Sicherheit Hilfe bringen.
Schließlich wand er sich noch Ran Mae zu.
"Ich habe gemerkt, wie sehr sie zittert.
Und meinem Management ist es wichtig, meine Rolle zu etablieren. Da ist es nur verständlich, wenn sie mich darin wahrnimmt.
Für mich bei weitem kein Anzeichen für Paranoia oder Wahnvorstellungen.
Und genau Paranoia scheint mir hier eher das Problem zu sein; nicht ihre Demenz.
Aber genug davon. Ich habe etwas versprochen!"

Richard ging wieder auf Madame Moreau zu und hakte sich bei ihr unter.
"Diese Männer wollen uns auf ihr Zimmer begleiten. Von dort aus sehen wir dann weiter, wenn sie damit einverstanden sind."
Auffordernd sah er die beiden Männer an, damit sie vorgehen konnten.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 10.06.2015, 19:40:33
DeBlanc schüttelte den Kopf. "Monsieur Moreau ist in seiner Klinik in Lyon, wo er nach einer Heilung für die Schwester seiner Frau sucht." Er sah zu Madame Moreau, und dann wieder zu Richard, leicht verärgert. "Ich verspreche Ihnen, wenn Sie etwas tun, was Ihren Zustand verschlimmert, dann werden Sie es bereuen." Er sah wieder zu der alten Dame, diesmal mit sorgenvollem Blick.

Ran Mae hielt sich zunächst zurück, legte Richard aber die Hand auf den Oberarm, als er sich bei Madame Moreau eingehakt hatte. "Ich begleite Sie, nur für den Fall. Die... Stimmung zwischen Ihnen und den beiden Herren scheint nicht die beste zu sein."

Irritiert sah Madame Moreau zu den beiden Männern. "Ich kenne die beiden zwar nicht, aber wenn Sie das für richtig halten, Monsieur Power, dann vertraue ich Ihnen."

Und so machte sich die kleine Gruppe um die alte französische Dame auf den Weg zu den Apartments. Der Aufzug brachte sie bis hinauf in den obersten Stock, wo sie die üblichen weißen Gänge erwarteten. "Dort entlang", führte Madame Moreau sie - allerdings schienen auch die beiden Männer den Weg zu kennen. Schließlich standen sie vor der richtigen Tür - Apartment 30-315. Madame Moreau nahm ihren Hut ab, und ein silbergrauer Lockenkopf kam zum Vorschein. Sie hielt den Hut umgedreht vor sich, und Richard konnte erkennen, dass am inneren Rand eine schmale Befestigung angebracht war - dort steckte ihre Schlüsselkarte. Sie zog sie heraus, und setzte den Hut sogleich wieder auf.

Das Apartment war atemberaubend. Nicht nur wegen der Räumlichkeiten - Richard selbst hatte ein ähnliches Apartment, nur auf einem anderen Stockwerk. Doch hier gab es zwei Dinge, die es bei Richard nicht gab: Überall im Raum verteilt waren orangene Rosen. Auf jedem Tisch, jedem Sideboard, an freien Stellen an den Wänden standen Vasen mit den Blumen und verteilten den zarten Geruch der Rosen im ganzen Apartment.
Das zweite war der Ausblick: Er war hier am höchsten Punkt des Komplexes, sah über die anderen beiden Türme hinweg, hinaus auf den unendlich wirkenden Pazifik. Die Sonne stand am Himmel, ihr Licht brach sich durch eine vereinzelte, schneeweiße Wolke und schien auf das tiefblaue, ruhige Meer.

DeBlanc und der Bodybuilder, dessen Namen Richard noch nicht kannte, führten Madame Moreau gemeinsam mit Richard ins Schlafzimmer, während Ran Mae respektvoll am Eingang stehen blieb und die Tür hinter sich schloss. "Jacques' Sachen..." murmelte die alte Dame, und sah sich irritiert um. "Wo sind denn seine Sachen?"

DeBlanc warf Richard einen bedeutungsvollen Blick zu. Und tatsächlich schien alles hier eine eindeutige Sprache zu sprechen: Hier wohnte eine Frau, und zwar alleine. Es gab Damenschuhe, aber keine Herrenschuhe. An der Tür zum Bad hing ein rosaner Morgenmantel - nur dieser eine, keiner für einen Mann.

Im Schlafzimmer angekommen, setzte sich Madame Moreau auf ihr Bett, und ließ sich dabei von Richard helfen. "Sie sind so lieb, Monsieur Power, noch viel netter als im Kino", lächelte sie ihn an. Dann fiel ihr Blick auf einen Bilderrahmen, der auf dem Nachttisch stand. Mit gerunzelter Stirn griff sie danach, und betrachtete das Bild eindringlich.

DeBlanc wandte sich seinem Kollegen zu. "Maurice!" schalt er ihn. "Du hast das Bild schon aufgestellt? Das ist zu früh!"

Mit offensichtlich schuldbewusstem Blick sah Maurice zu der Dame, und wollte sich ihr gerade nähern, doch DeBlanc kam ihm zuvor. "Darum können wir uns doch später kümmern, Madame Moreau. Es wird jetzt Zeit für Ihre Medikamente. Sie wissen, dass Sie Medikamente einnehmen müssen?" fragte er sanft.

Doch die Madame hörte ihm nicht zu. Sie sah zu Richard, und hielt ihm das Bild hin. Es zeigte sie, vor vielleicht fünfzehn oder zwanzig Jahren. Sie war auf einem Boot, ein - vielleicht französischer - Hafen im Hintergrund. An ihrer Seite ein gutaussehender Mann um die Sechzig, das graue Haar stramm zurückgekämmt, der sie umarmte und ihr gerade einen Kuss gab.

"Wer ist denn der Mann auf dem Bild? Den habe ich noch nie gesehen."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 10.06.2015, 23:40:58
Richard genoß kurz den Ausblick und den Rosenduft.
Aber er war wegen etwas anderem hier. Noch während sie durch das Apartment gingen, schaute er sich um, ob nicht doch irgend etwas in Unordnung war. Oder war es nicht vielleicht sogar zu ordentlich.
Leider kannte er Madame Monreau nicht gut genug, um zu entscheiden, wie sie ihr Zimmer hinterlassen würde.
Wie würde es aussehen, wenn die Sachen ihres Mannes weggeschafft worden wären?
Als ihm dann Madame Moreau das Bild hinhielt, nahm er es vorsichtig aus ihrer Hand und betrachtete es[1]. Dann sah er sie an. "Darauf habe ich leider keine Antwort." Entschudigend und schuldbewußt schaute er sie an. "Haben sie noch andere Fotos? Vielleicht fällt es ihnen dann wieder ein, wenn er auch auf einem anderen Bild ist."
 1. Ist der Name des Bootes zu sehen?
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 00:47:31
DeBlanc sah Richard mit scharfem Blick an. Er schüttelte den Kopf. "Es reicht!" zischte er ihn an. "Gehen Sie jetzt und lassen Sie uns unsere Arbeit machen! Sie machen alles nur noch schlimmer!"

Dann wandte er sich an Madame Moreau, und tätschelte ihr sanft die Hand. "Madame?" Er öffnete seine Tasche, und holte eine Medikamentenpackung hervor. Er zog einen Streifen mit grünen Tabletten heraus. "Sie kennen dieses Medikament, nicht wahr?"

Madame Moreau sah ihn an, blickte dann auf das Medikament, und nickte. "Ja, das ist gegen meine Kopfschmerzen. Aber woher haben Sie die?"

Dann sah sie wieder zu Richard.

"Wer sind Sie?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 01:45:59
Linda lächelte Tián an. "Wir müssen ja nicht bis zum Schluss der Eröffnungszeremonie bleiben. Dann haben wir auf jeden Fall genug Zeit, um noch aufs Zimmer zu kommen."

Die drei Kollegen genossen weiter ihre Getränke, bis schließlich die offizielle Eröffnung stattfand. Genau in der Mitte des Komplexes, auf der zentralen Plattform, wurde eine Bühne aufgebaut, und überall auf der Promenade wurden Leinwände aufgestellt. Der Aufbau ging überraschend schnell vonstatten - nach nur einer halben Stunde war alles vorbereitet.
Ein Mann im Anzug kam auf die Bühne. Über die Entfernung hätte Tián kaum mehr als irgendeine Person erkannt, aber die Leinwände zeigten ihn in Großaufnahme, wie er vor seinem Mikrofon stand. Überall vor ihm standen die Kamerateams, Mikrofone wurden ihm entgegen gehalten. Tián hatte sein Bild in der Broschüre gesehen: Malcolm Donald Forth, der Vorsitzende der Livermore-Foundation.

"Willkommen im Tantalum-Komplex!" begrüßte er die Menge, und erhielt sogleich großen Applaus. Forth sah aus wie ein Bilderbuch-Manager: Graues Haar, ein angedeuteter Seitenscheitel, aber nicht zu streng, ein anthrazitfarbener Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte, und natürlich ein Lächeln mit perlweißen Zähnen.

"Ich begrüße Sie alle auf dem wohl modernsten Bauwerk der Menschheitsgeschichte, und freue mich, dass Sie hier sind. Vor fünf Jahren haben wir dieses Projekt erstmalig vorgestellt, und niemand glaubte uns, dass wir es in so kurzer Zeit fertigstellen könnten. Aber wir haben es geschafft! Die größte wissenschaftliche Forschungseinrichtung der Menschheit schwimmt mitten im Pazifischen Ozean. Und ganz nebenbei bietet sie einen fantastischen Ausblick, finden Sie nicht auch?"

Lachen ertönte, und Forth grinste in die Kamera. Er hatte solche Reden schon viele Male gehalten, das war deutlich zu merken.

"Natürlich ist der Komplex weit mehr als nur eine Forschungseinrichtung. Es ist ein Ort zum Leben, zum Einkaufen, zum Entspannen. Wir haben diesen Ort ganz bewusst auch als Ziel für Touristen geplant. Und nicht nur das, in wenigen Tagen findet hier sogar eine Hollywood-Premiere statt: Der neue Rock Power-Film wird hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert! Ich wünsche allen, die Tickets dafür haben, schon jetzt viel Spaß. Ich muss unbedingt Mr. Power suchen, der heute auch unter uns ist, und ihn fragen, ob er mir noch einen Platz organisieren kann." Erneut das weiße Grinsen, und ein Lachen vom Publikum.

Dann aber wurde Forth ernster. "Aber bei all dem, was dieser Komplex noch ist: Denken Sie daran, dass wir allem voran auf einer Forschungseinrichtung sind. Einige der klügsten Köpfe der Welt befinden sich hier, und arbeiten daran, unser aller Zukunft zu sichern. Die Livermore Climate Foundation hat das erklärte Ziel, die Folgen des Klimawandels zu erforschen und zu bekämpfen, und eine lebenswerte Wert für uns und unsere Kinder zu erhalten. Dieses Ziel, der Glaube an eine bessere Zukunft, und die Verantwortung für die Taten, die wir bereits begangen haben, sind der Grund dafür, dass wir heute hier stehen."

Er schwieg einen Moment, und sah in die Menschenmenge vor sich. "Ich möchte Ihnen damit nicht die Freude an den Getränken vermiesen. Sie kennen sicherlich alle die Werbung von Organisationen, die Ihnen vom Leid der Welt erzählen, um Sie dazu zu bringen, ein bisschen was zu spenden. Aber hier geht es nicht ums schlechte Gewissen. Es geht um Verantwortung. Wir sind hier, weil wir ein gemeinsames Ziel haben, weil wir gemeinsam eine Verantwortung übernehmen wollen. Und jeder Einzelne von Ihnen, der heute hier ist, trägt dazu bei, dass wir das tun können."

Ein leichtes Lächeln erschien wieder in seinem Gesicht. "Wenn Sie sich nach Ihrer Rückkehr ein Elektroauto kaufen, werde ich ganz sicher nichts dagegen einzuwenden haben." Das Grinsen wurde etwas breiter. "Aber ich bin kein Prediger, war ich noch nie. Wenn wir die Zukunft für uns alle retten wollen, dann müssen wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Und das gelingt nicht durch ein paar Elektroautos mehr oder weniger. Dafür müssen wir die Politik und die großen Unternehmen auf unserer Seite haben. Lassen Sie mich Ihnen eine kleine Anekdote erzählen..."

Forth erzählte, wie er alleine durch den Bau des Komplexes in Kontakt mit Staatsoberhäuptern gekommen war, die sich früher nie mit ihm hatten treffen wollen, und dass heute sogar einige wichtige Regierungsmitglieder verschiedener Länder anwesend waren. Er sprach von den großen Plänen der Wissenschaftler an Bord, den Problemen des Klimawandels, ihren Ursachen und wie man ihnen begegnen konnte. Dabei gelang es ihm, die Stimmung nie kippen zu lassen: Selbst wenn er ernst wurde, wurde er nie dramatisch oder vorwurfsvoll. Unterm Strich war es eine hoffnungsvolle Rede, die wie nebenbei die gigantische Leistung lobte, die mit dem Bau des Komplexes vollbracht worden war.

Irgendwann war Forths Rede zuende, und dann folgten die Eröffnung eines während der Rede aufgebauten Buffets und die Einspielung von Musik - Elvis Presley mit "Treat me nice". Schließlich nickte Linda Tián zu. "Okay, lass uns gehen." Sie nahm sich noch einen Teller von dem Buffet mit, und dann machten sie sich auf zu ihren Apartments.

Die Zimmer waren schnell erreicht, und Jonas und Linda verabschiedeten sich vorerst von Tián - in fünfzehn Minuten wollten sie sich auf dem Gang wieder treffen.

Tiáns Apartment war nicht allzu geräumig - eine kleine Küche, ein Bad mit Dusche und Wanne, ein kleines Wohnzimmer und ein Schlafzimmer mit Schrank, Einzelbett und Nachtschränkchen. Wie alles hier war es recht futuristisch eingerichtet, ohne dabei wirklich ungemütlich zu wirken. Der Kühlschrank war gefüllt, der Wandfernseher breit, der WLAN-Empfang hervorragend und das Bett sehr bequem.

Tián richtete sich ein, so gut es auf die Schnelle ging, und traf sich dann wieder mit Linda und Jonas auf dem Flur. Nun war es Zeit, ihre Arbeitsstätte kennenzulernen.

Der Weg in den anderen Turm war nicht allzu weit, und Linda erzählte währenddessen, was sie schon alles herausgefunden hatte. "Wenn es mal stürmen sollte, dann können wir in den unteren Stockwerken, also unterhalb der Promenade, über verschiedene Gänge zu jedem Punkt im Komplex kommen. Man muss also nicht nach draußen, wenn das Wetter schlecht ist." Dann erschien ein Grinsen auf ihrem Gesicht. "Und ich habe vielleicht eine Möglichkeit gefunden, an Tickets für die Rock Power-Premiere zu kommen. Jemand Interesse?"

Jonas verdrehte nur die Augen. "Nicht meine Art von Film", erklärte er. Linda sah Tián fragend an, erzählte aber im gleichen Moment schon weiter. "Habt ihr übrigens schon das Neueste gelesen? Rock Power und Sharon Joans sind wohl beide hier im Komplex, und angeblich gab es schon heiße Flirts. Ich finde ja, die wären ein Traumpaar!" Jonas' Augen verdrehten sich noch weiter, während die erzählte, doch zu seinem Glück kamen sie bald vor der Tür des Labors an.

Sie befanden sich in den untersten Abschnitten - kein Sonnenlicht kam mehr hierher, nur das künstliche Deckenlicht erhellte ihre Umgebung noch. Die Tür war weiß und nahezu nahtlos in die Wand eingebettet. Ohne den Kartenleser an der Wand hätte man die Tür glatt übersehen können. Linda zog eine Karte hindurch - "hat mir der Professor zukommen lassen", erklärte sie -, und dann betraten sie ihre zukünftige Arbeitsstätte.

Der Raum war gute sechs mal acht Meter groß, mit hohen Decken. An der Außenwand waren Fenster angebracht, durch die sie den Ozean sehen konnten - einige Fische schwammen gerade an ihnen vorbei. Die Tische waren mit diversen technischen Geräten vollgestellt, einige davon mehrfach vorhanden, und natürlich mehrere Computer (Professor Layne setzte auf Apple-Geräte - "reduziert den Wartungsaufwand", sagte er immer).

Layne selbst saß an einem der Schreibtische und las in einem Buch, als sie hereinkamen. Er sah aus, wie Tián ihn in Erinnerung hatte: Ein hochgewachsener Mann, schütteres graues Haar, leicht gewellt, ein leicht hager wirkendes, markantes Gesicht, und vor Neugierde funkelnde grüne Augen.

Der Professor drehte sich auf seinem Drehstuhl um, und stand mit einem Lächeln im Gesicht auf. Er setzte die schmale Brille ab, und streckte Linda die Hand hin. "Linda! Jonas! Tián! Ich freue mich, dass ihr es hergeschafft habt." Er schüttelte jedem von ihnen die Hände, und begrüßte sie noch einmal auf dem Komplex.

"Also... dies ist einer der beiden Räume, in denen wir in der nächsten Zeit arbeiten werden. Es gibt noch ein weiteres Labor im oberen Bereich, mit einer Minimal-Ausstattung - vor allem dafür gedacht, wenn man einfach mal wieder Tageslicht beim Arbeiten braucht."

Er führte die drei herum, stellte jedes einzelne Gerät vor, und erklärte, dass sie auch Zugriff auf Tauchroboter und anderes Gerät hatten, dass zum Komplex gehörte.

Dann sah er zu Jonas. "Du fragst dich sicherlich schon, wofür ich dich hier eigentlich brauche, nicht wahr?" Er grinste schelmisch, während Jonas nickte. "Abgesehen von deinem faszinierenden Gedächtnis und lexikalischem Wissen, möchte ich, dass du mir ein Modul für einen der Tauchroboter konstruierst. Eines, das wir dann unten am Meeresboden absetzen. Ich möchte einige ganz spezielle Bewohner dort in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, und zwar über längere Zeit." Er lächelte. "Ich erzähle dir später mehr."

Dann sah er zu Linda. "Und mit dir, Linda, werde ich gleich auch genauer über diese speziellen Bewohner sprechen. Es geht um eine Fischart, die meines Wissens nach bisher noch unbekannt ist. Sie weist einige sehr spezielle Eigenheiten auf, insbesondere im Bereich der Kommunikation - eine für Fische ungewöhnlich hohe Intelligenz. Aber auch dazu später mehr."

Dann sah er zu Tián. "Und hier mein begehrter Doktorand. Ich hörte, Frau Tanaka hat dich schon kontaktiert? Geschäftige junge Frau, aber äußerst intelligent. Eine Schmeichlerin vor dem Herrn, wenn sie denn will, aber auch eine äußerst fähige Wissenschaftlerin. Konntet ihr euch einigen?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 02:02:12
Lilou hatte Markus nicht zu viel versprochen: Sie war in der Tat wild und ungezügelt, und sie wusste sehr genau mit dem menschlichen Körper umzugehen. Markus achtete nicht genau auf die Zeit, doch es vergingen bestimmt eineinhalb oder zwei Stunden, bis die junge Frau erschöpft neben ihm einschlief.

Nackt und verschwitzt lag Markus neben ihr, und ruhte sich aus. Auch er war etwas erschöpft, aber nicht müde, und so nahm er sich seinen PDA, um sich zu beschäftigen.

Sofort fiel ihm die gute Nachricht auf: Seine Phishing-Mail hatte Wirkung gezeigt - er hatte jetzt Zugriff auf das Smartphone des Asiaten. Dessen GPS war allerdings ausgeschaltet, so dass eine genaue Ortung nicht möglich war. Zumindest Tiáns Kommunikation aber konnte er verfolgen, und vielleicht würde der Asiate ja auch zwischendurch sein GPS aktivieren - in dem Fall würde er ihn sofort lokalisieren können.

Aber noch etwas anderes fiel ihm auf: Er hatte eine Datei auf seinem Desktop, die vorher nicht da war. Und ihm fiel nur eine Person ein, der er zutraute, sein System zu hacken.

Die Datei enthielt eine Verknüpfung zu einem gesicherten Chatroom, in dem sich Markus bald darauf wiederfand. Seine Gesprächspartnerin nannte sich "Ivy", sein eigener Name war als "Mr. X" voreingestellt.


Ivy> Danke, dass du meiner Einladung gefolgt bist. Du solltest übrigens unbedingt die Sicherheit deines Systems verbessern. Wenn du möchtest, schicke ich dir nachher ein PDF, das dir die Lücken aufzeigt.
Ivy> Aber erstmal habe ich eine wichtige Frage an dich. Vorweg: Dieser Chat ist so sicher, wie er nur sein kann. Selbst die NSA würde hier nicht reinkommen. Du kannst also offen sprechen.
Ivy> Bist du die FF-Zelle im Tantalum-Komplex? Hast du das mit dem Grid aufgezogen? Oder weißt du, wer es ist?


Der Cursor blinkte, und wartete auf eine Antwort von "Mr. X".
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 02:15:50
Eine ganze Weile hatte sich Duncan mit seinem Handy beschäftigt, doch irgendwann war alles sortiert und jede offene Mail bearbeitet. Er hörte von draußen, dass die offizielle Eröffnung losging, aber weder die Rede noch das Buffet interessierten ihn besonders.

Doch dies und der Whiskey hatten geholfen, ihn zu beruhigen, und so nutzte er die Zeit, um eine Weile auf seiner Couch zu entspannen. Im Moment konnte er ohnehin nicht viel tun, außer bereit zu sein. Heute abend würde er mehr erfahren.

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war - er war zwischendurch eingedöst -, als er vom Ton einer ankommenden SMS geweckt wurde. Er griff nach dem Handy und sah nach.


Dritter Stock, Apartment 300. Jemand in Gefahr. Du wirst bereits beobachtet. Hänge Verfolger ab. Ich werde helfen, so gut ich kann. Aber sei vorsichtig! Ich kann nur aus der Ferne agieren. Decker
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 11.06.2015, 12:26:40
Es war also doch noch ein netter Abend geworden und die Bemühungen, das Telefon zu hacken, waren sogar von Erfolg gekrönt.

Schnell las er sich die Posts im Chatroom durch und antwortete:

Mr.X> Ja und Nein.
Mr.X> Schick mir die Datei.
Mr.X> Was ist der Grid?


Er war gespannt auf die Antwort.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 13:31:12
Kaum hatte Markus geantwortet, stand auch bereits eine Datei zum Download bereit. Sie war nicht groß - die wichtigsten Lücken ließen sich meist mit wenigen Worten erklären, umso mehr, wenn der Leser etwas von der Thematik verstand.

Dann erschien Ivys Antwort.


Ivy> Jemand hat ausgewählten Personen Informationen zukommen lassen. Mir, und Leuten, die noch deutlich besser sind als ich.


Markus wusste, dass er vermutlich mit einem der besten Hacker der Welt sprach. Sie gehörte zu den Invisibles, und entweder war sie dem Zugriff der Behörden entkommen, oder sie sprach aus dem Gefängnis mit ihm. Beides wäre gleichermaßen beeindruckend.


Ivy> Du weißt wirklich nichts vom Grid? Die Quelle ist im Komplex. Das Grid ist...


Der Cursor blinkte einige Sekunden.


Ivy> Abgefahrenes Zeug. Stell dir vor, jemand hätte dir 1950 vom Internet erzählt.
Ivy> Aber das ist nicht alles. Wer dahinter steht, kontaktiert wichtige Leute. Nicht die, die von der Allgemeinheit als wichtig bezeichnet würden, sondern von uns.
Ivy> Das Problem ist...


Wieder blinkte der Cursor einige Sekunden, diesmal etwas länger als zuvor.


Ivy> Ich kontaktiere dich, weil ich sonst niemanden vor Ort habe.
Ivy> Wer auch immer dahinter steht... wenn das, was er sagt, wahr ist, dann stehen uns gefährliche Zeiten bevor. Wenn er lügt, dann ist ER gefährlich.
Ivy> Ich spreche nicht über Gefängnis. Über die Behörden. Das sind Peanuts.
Ivy> Ganz ehrlich: Ich habe Angst.


Der Cursor blinkte erneut. Markus dachte schon, Ivy wäre fertig, da erschien doch noch eine Zeile.


Ivy> Ist dir in den letzten Tagen etwas Seltsames aufgefallen? Irgendetwas?
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 11.06.2015, 14:16:41
Mr.X> Aufgefallen ist mir eigentlich nichts. Wir sind mit unseren Installationen fertig geworden.
Mr.X> Ich wurde gestern von dir (hoffe ich zumindest) zur Suche nach Sektion U geschickt.
Mr.X> Keine Informationen dazu gefunden.
Mr.X> Nach Tian Haas gesucht und mit Spyware infiltriert.
Mr.X> Treffen mit heißer Blondine (nennt sich Lilou). Ist schon etwas ungewöhnlich. :)



Markus macht eine kleine Pause.


Mr.X> Wovor hast du genau Angst?
Mr.X> Kannst Du mir Unterlagen zum Grid schicken?
Mr.X> Danke für das File.


Markus scannte die Daten und öffnete dann das File. Interessiert begann er zu lesen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 11.06.2015, 14:38:41
Die Rede war beeindruckend auf mehrere Arten. Denn Tián interessiere sich kaum für die gesagten Worte, schließlich könnte da auch ein Politiker stehen. Viel mehr war er überrascht wie überzeugend und Selbstsicher die Mimik und Gestik des Mannes war. Ein Geschäftsmann durch und durch.
Nach der Rede, holte er sich wie Linda einen Teller mit rasch zu essenden Stücken vom Buffet bevor es losging in die Zimmer. Als er es betrat, stand er überrascht da. Er hatte ein Zimmer erwartet und kein ganzes Apartment. Es war zwar kleiner als die Räume in denen er als Kind aufgewachsen war, aber größer als die Kajüte auf dem Forschungsschiff oder das Studentenzimmer während des Studiums. Auf jeden Fall reichte es mehr als aus und wenn seine Sachen ausgepackt waren, würde es schon heimischer aussehen. Doch dafür war keine Zeit. Er wechselte nur bei seinem Smartphone das W-Lan und konnte prüfen ob alle Taschen da waren. Da ging es auch schon los.

Anders als Jonas überlegte Tián kurz, ob er auf den Vorschlag von Linda eingehen sollte. Er hatte Plakate vom Film gesehen, doch wirklich interessant sah er nicht aus. Einzig die Tatsache, dass einige Teile hier im Komplex gedreht wurden, interessierten Tián. Denn noch lehnte er dankend ab und meinte zu Linda nur, dass sie vielleicht die beiden Stars hier treffen würden. Schließlich hatte der Manager so eine eindeutige Andeutung gemacht.

Das Labor, welches sie betraten, war überwältigend. Besonders, da es unter Wasser lag und die Bullaugen einen Blick in den Ozean zuließen. Einfach malerisch und durften sie arbeiten.
Der Begrüßung und der Einführung folgte er dann auch aufmerksam. Als sich dann das Geheimnis um Jonas Anwesenheit lüftete, lächelte Tián. Auf so etwas ist er nicht gekommen aber es extrem spannend. Ein Tier über lange Zeit in der Tiefsee beobachten. Sehr anspruchsvoll, vor allem da das Gerät hohen Druck und verschiedenen Temperaturen standhalten musste. Ah und die Aufnahme- und Übertragungsart erst. Aber darüber darf sich jetzt Jonas Gedanken machen.
Als der Professor dann von der Intelligenz sprach, wurde Tian neugierig. Was war das nur für ein Fisch? Doch da stand der Professor auch schon vor ihm. „Ja wir konnten uns einigen.“ antwortete Tián ihm auf seine Frage. „Ich werde ihr bei der Xenophyophore helfen und bin schon sehr gespannt darauf. So wie begeistert sie darüber war, hört es sich sehr groß an. Aber mal sehen und ich hoffe ja auch noch für ihre Aufgaben genug Zeit zu haben. Schließlich bin ich dank ihnen hier und nicht dank Frau Tanaka.“ Er lächelte leicht. „Linda meinte, sie hätten da auch schon einen interessanten Fall und ich bin gespannt was es ist.“ 
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 15:06:06
Professor Layne lächelte. "Ach das. Wahrscheinlich mehr heiße Luft als sonstwas, aber ich möchte auf Nummer sichergehen. Manchmal wird man überrascht und hinter der heißen Luft verbirgt sich doch etwas Spannendes." Er legte seine Hand auf Tiáns Schulter, und führte ihn ein wenig von den anderen beiden weg - die sich bereits mit Begeisterung um ihre neuen Arbeitsgeräte kümmerten.

"Eins der Hollywoodsternchen hier an Bord hat ein paar... seltsame Symptome. Deren Management hat mich um Hilfe gebeten, weil sie mich von einem früheren Fall her kannten - über zehn Jahre her, aber ich bin offenbar in Erinnerung geblieben. Das Wichtigste an der ganzen Geschichte ist Verschwiegenheit." Er sah Tián mit ernstem Blick an. "Verschwiegenheit ist kein Problem für dich, oder? In deinem Vertrag ist das ohnehin festgehalten, aber bei dieser Sache darf nicht einmal eine Andeutung durchrutschen. Es geht um den guten Ruf der betroffenen Person."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 15:20:15
Der Cursor blinkte eine ganze Zeit, ohne dass sich etwas tat. Markus dachte für einen Augenblick sogar, die Verbindung wäre abgebrochen.

Er überflog in der Zwischenzeit das Dokument. Die Sicherheitslücken, die Ivy genutzt hatte, waren tief im System selbst verankert. Eine kleine Lücke im Netzwerksystem öffnete ein Tor zum Dateisystem, das, kombiniert mit einer Lücke in der Userverwaltung, externen Zugriff ermöglichen konnte. Markus war sich nicht sicher, ob er diese Lücken überhaupt entdeckt hätte, selbst wenn er danach gesucht hätte. Um sie zu schließen, würde er Änderungen direkt im Betriebssystem selbst vornehmen müssen.

Schließlich antwortete Ivy.


Ivy> Ich habe dich nicht kontaktiert. Ich habe keine Ahnung, was Sektion U ist, oder wer Tian Haas ist.
Ivy> Keine Unterlagen zum Grid. Zu heiß, um es schriftlich zu fixieren. Nur so viel.
Ivy> Ich habe gestern einen ersten Testlauf damit gemacht, und konnte in Pentagon-Rechner einsteigen. Die höchste Sicherheitsstufe, und die haben nicht einmal gemerkt, dass ich da war. Und das war nur ein Testlauf.
Ivy> Sei vorsichtig.


Erneut blinkte der Cursor für einen Moment, dann erschien etwas Neues.


Decker> Ich bin nicht euer Gegner.
Decker> Ich versuche, zu beschützen.


Blinkend wartete der Cursor auf eine Eingabe.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 11.06.2015, 16:33:50
Markus war ein wenig genervt, dass noch jemand in dem sicheren Chat war. Langsam begann er an seinem Sicherheitsstandard zu zweifeln.

Mr. X> Wenn ihr noch ein paar Leute einladet, wird das eine richtig schöne Party.
Mr. X> @Decker: Also warst du das? Was soll das alles? Erzähl.
Mr. X> Und mach schnell!


Markus schaute rüber zu Lilou, ob sie noch schlief.

Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 11.06.2015, 17:28:02
Tián nickte. Verschwiegenheit gehörte zur Medizin. Niemand außer der Patient oder seine engste Familie hatten etwas über seinen Gesundheitszustand zu erfahren. Das war tatsächlich eine Ehrensache und da benötigte es nicht einmal den Vertrag. „Sicher doch. Kein Wort wird darüber zu niemanden meine Lippen verlassen.“ er lächelte Professor Layne an. „Was sind das für Symptome oder wollen wir woanders sprechen?“ das es ein Sternchen war, welches den Professor um Hilfe gebeten hatte, hatte Tián schon vermutet, doch dass sie eine Freundin vom Professor war überraschte ihn denn noch etwas. Aber anstelle jetzt soziale Kontakte nachzufragen hieß es sich um den Fall zu kümmern.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 17:57:02
Lilou schlief tief und fest, und bekam von Markus' Gespräch nichts mit. Sie lag nur da, atmete ruhig und bot einen wunderbaren Anblick.


Ivy> Ich habe ihn nicht eingeladen, er hat sich eingehackt.
Ivy> @Decker: Was soll das alles? Nutzt du das Grid hierfür? Ich mag deine Vorgehensweise nicht sonderlich.
Ivy> @X: Sei vorsichtig.


Ivy hatte kaum ihre zweite Zeile geschrieben, da kam auch schon die Antwort - Decker musste höllisch schnell tippen, so viel war klar.


Decker> Habe keine Wahl. Menschenleben in Gefahr. Auch meins. Das Grid ist nur eine Brücke.
Decker> Sektion U ist der Zugang. Der Puppenspieler ist ihnen entkommen. Er ist selbst nur Opfer, aber muss aufgehalten werden.


Einen Moment blinkte der Cursor wieder nur, dann antwortete Ivy.


Ivy> Das ist doch Bullshit. Kryptischer Verschwörungstheorie-Mist, und dafür sollen wir unsere Ärsche riskieren? Erzähl was vernünftiges, oder ich bin raus. Riskiere jetzt schon zu viel für meinen Geschmack.
Ivy> Und überhaupt, der "Puppenspieler"? Klingt wie ein schlechter Hollywood-Bösewicht.


Der Cursor blinkte diesmal einige Sekunden, bevor Deckers Antwort kam.


Decker> Ich habe ein Video. Überwachungskameras des TK. @Ivy: Nur über TK-Netz zugänglich. Vertraust du X?


Decker postete einen Link, eine IP-Adresse im lokalen Netzwerk des Komplexes. Nach kurzem Zögern klickte Markus den Link, und ein Video öffnete sich.

Man sah die Promenade des Komplexes von schräg oben, irgendwo in der Nähe des Eingangs zum Apartment-Aufzug. Ein älterer Herr lief ins Bild, Glatze, weißes Hemd, weiße, weite Hose. Aus der anderen Richtung kamen ihm zwei Männer entgegen, die ihn ansprachen. Zunächst wirkte alles freundlich, doch plötzlich ging der ältere Mann in die Defensive. Er schüttelte den Kopf, und hob abwehrend die Hände. Die anderen beiden sahen sich kurz um. Dann packte der größere der beiden Männer - Typ hirnloser Bodybuilder - den älteren Herrn am Arm und zog ihn zu sich, während der andere ihm ein Tuch auf den Mund drückte. Sekunden später fiel der ältere Mann bewusstlos zu Boden, und die beiden anderen packten ihn unter den Armen und trugen ihn weg - außer Sichtweite der Kamera.

Im Chat-Fenster erschien weiterer Text.


Decker> Ich muss gehen. Sonst werde ich entdeckt.
Decker> Ich brauche eure Hilfe. Bitte.
Decker> [logged out]
Ivy> X? Was hast du gesehen? Was hältst du von der Sache?
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 18:09:59
Layne schüttelte den Kopf. "Die beiden sind schon viel zu vertieft, um uns zu hören", erklärte er lächelnd. Dann wurde er wieder ernst. "Kopfschmerzen, schlechte Träume, und zuletzt wohl sogar Halluzinationen. Außerdem gab es im näheren Umfeld der Person wohl noch jemand mit ähnlichen Symptomen."

Er seufzte. "Um ehrlich zu sein... in diesen Kreisen... ich tippe auf Drogenmissbrauch und Angst davor, es zuzugeben. Das ist die wahrscheinlichste Erklärung. Aber ich wäre ein schlechter Wissenschaftler, wenn ich mich auf Wahrscheinlichkeiten verlassen würde. Und sollte eine neuartige Epidemie hier im Komplex zu massenhaften Halluzinationen führen, dann würde ich das schon gern frühzeitig wissen."

Er lächelte, und klopfte Tián auf die Schulter. "Das war natürlich nur ein Spaß. Aber ich möchte trotzdem keine Option ausschließen, und genau deshalb möchte ich, dass du mitkommst. Wenn sich der Drogenverdacht nicht bestätigt, brauche ich jemanden zum kreativen Austausch." Er hob seinen Arm und sah auf seine Armbanduhr - ein schlichtes, silbernes Modell mit klassischem Ziffernblatt. "Wir werden bald erwartet, aber wenn du dich noch etwas umsehen möchtest, ein paar Minuten haben wir sicherlich noch."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 11.06.2015, 18:21:17
Tián kratzte sich am Kopf unter der Mütze. Das hörte sich wirklich nach Drogen an oder nach Wassermangel durch die Arbeit. Wobei Halluzinationen und der zweite Fall die Sache schon schwerer machten. Nachdem er zu Linda und Jonas geblickt hatte, schüttelte er den Kopf. „Mir juckt es in den Fingern aber hier rennt ja nichts weck.“ Er lächelte und deutete an die Wand, wo die Tür sein müsste. „So sie bereit sind, können wir also los. Das hört sich sehr interessant, besonders wenn die Vermutung nicht stimmt und wir eine neue Theorie aufstellen müssen.“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 11.06.2015, 19:39:18
Markus betrachtete das Video schweigend.

Mr. X> Ein alter Mann, er wird entführt. Ziemlich brutal.
Mr. X> Ich denke, wir sollten diesem Decker helfen und herausfinden, wer der Mann ist - und was mit ihm passiert ist.
Mr. X> Kann ich auf dich zählen?


Markus versuchte herauszubekommen, wann und wo das Video gemacht wurde.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 21:51:04
Der Cursor im Chat-Fenster blinkte eine ganze Weile, ohne dass etwas geschah.

Markus betrachtete in der Zwischenzeit noch einmal das Video. In der unteren rechten Ecke entdeckte er einen Zeitstempel. Das Video war von heute morgen, 08:12 Uhr. Was Markus dort sah, war erst wenige Stunden her.

Dann antwortete Ivy.


Ivy> Ich bin dabei.
Ivy> Aber halte die Augen offen. Wer auch immer Decker ist - er hat Sachen drauf, die ich noch nie zuvor gesehen habe.
Ivy> Es besteht die Gefahr, dass er Social Engineering mit uns betreibt. Dass er uns rumkriegen will. Wozu auch immer.
Ivy> Wenn er unser Freund ist, dann ist er der stärkste Verbündete, den ich je hatte. Wenn er unser Feind ist... gnade uns Gott.


Einen kurzen Moment blinkte der Cursor wieder nur, dann folgte noch eine weitere Zeile.


Ivy> Und ich bin Atheistin.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 11.06.2015, 23:48:55
Jetzt wurde Richard doch etwas überrascht. Er hatte keine Erfahrung mit Demenzkranken, deshalb wurde er von dem plötzlichen Nicht-Erkennen kalt erwischt.
Etwas unentschlossen stotterte er. "Ich ... ich bin Rock Power. Sie... sie hatten mich um Hilfe gebeten. Aber wenn jetzt alles wieder gut ist, dann gehe ich wohl besser.
Erkennen sie ihre Helfer?"

Bei der letzten Frage deutete er auf DeBlanc und Maurice. Vielleicht konnte sich Madame Moreau ja jetzt erinnern, wenn sie doch die Pillen erkannte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.06.2015, 23:52:46
Madame Moreau sah zu den beiden Männern, dann wieder zu Richard. "Nein. Wobei helfen sie mir denn?"

DeBlanc sah zu Richard, und deutete in Richtung Tür. "Gehen Sie. Jetzt", flüsterte er. Dann wandte er sich wieder an die alte Dame, und reichte ihr eine der Tabletten. "Eine Tablette, vorsichtig zerkauen, und ohne Wasser herunterschlucken. Das wissen Sie doch noch, oder, Madame?"

Mit empörtem Gesichtsausdruck sah sie ihn an. "Na was denken Sie denn? Ich nehme die Tabletten seit drei Jahren jeden Tag. Denken Sie, ich bin vergesslich, nur weil ich alt bin?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 12.06.2015, 00:36:14
"Oh, war nicht so wichtig. Ich gehe dann besser wieder. Ihnen noch einen schönen Tag." Fröhlich lächelte er Madame Moreau zu, während er Maurice am Arm nahm und ihn mit aus dem Zimmer führte.
Im Wohnbereich raunte er diesem dann zu: "Okay, für den Moment gehe ich. Aber das Ganze hier ist mir nicht geheuer. Die Dame erkennt euch beide auch nicht. Also laßt euch nicht einfallen, irgendwelche Sachen zu machen.
Ich werde später noch mal nach Madame Moreau sehen. Und wenn mich dann irgendwas stört, hält niemand mich so einfach auf oder schickt mich weg!
Nur das das klar ist!"

Schließlich setzte er wieder seine freundliche, unverbindliche Miene auf, als wenn nichts gewesen wäre.
Beim Rausgehen winkte er dann noch kurz Frau Liu zu. "Dann bis morgen Morgen. Acht Uhr hatten wir, glaube ich, gesagt."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2015, 00:55:09
Ran Mae sah - offensichtlich erleichtert - zu Richard. "Dann ist jetzt alles in Ordnung?" Sie lächelte. "Gut. Ich werde mich jetzt auch mal umziehen. Auf mich wartet gleich noch Arbeit. Ich freue mich auf morgen früh."

Maurice hatte auf Richards Warnung nur mit einem unverständigen Kopfschütteln reagiert, und war dann wieder zu seinem Kollegen zurückgegangen.

Und so verließ "Rock Power" das Apartment der französischen Dame. Dies war wohl eher keine Geschichte für einen der Rock Power-Filme...

Egal, ob ihm nach Feiern zumute war - er musste sich auf der Eröffnung sehen lassen. Er zog sich kurz in sein eigenes Apartment zurück, machte sich etwas frisch und dann auf den Weg zur Zeremonie. Zumindest erwartete ihn im Anschluss etwas erfreuliches: Der Besuch in Sharons Apartment, und die Erklärung des "Projekts", das sie ihm angekündigt hatte.

Auf dem Weg nach unten erhielt er noch eine Mail seines Managements mit einem Link zu einem Zeitungsartikel, der Sharon und ihm mal wieder eine geheime Affäre andichtete - offenbar waren sie bei ihrem kurzen Zusammentreffen gesehen (und fotografiert) worden. Zumindest war die Mail unkommentiert - keine Kritik, einfach nur eine kurze Notiz.

Nach der - etwas langweiligen - Eröffnungs-Rede und der Eröffnung des Buffets folgten für Richard Small Talk, das Schütteln vieler Hände und natürlich Interviews. Gerade hier, kurz vor seiner Premiere für einen Film, von dem einige Szenen genau hier spielten, war er ein begehrter Interview-Partner. Eine kanadische Reporterin verwechselte ihn allen Ernstes mit Ian Somerhalder, aber davon abgesehen, lief es sehr gut.
Schließlich verstummte die Musik, und die Einweihungszeremonie war vorüber. Er gab noch ein letztes Interview, aber dann wurde es Zeit.

Also machte er sich auf den Weg zu Sharons Apartment.

Dritter Stock, Apartment 300. Den Weg brachte er schnell hinter sich, und bald stand er am Ende des besagten Ganges und drückte den Klingelknopf an dem kleinen Kasten neben der Tür, der auch das Kartenlesegerät enthielt. Sekunden später öffnete sich die Tür.

Vor ihm stand eine kleinere, jüngere Version von Sharon: Die gleiche dunkelbraune Haarmähne, fast ebenso hübsch, aber eindeutig nicht älter als siebzehn - und gute zehn Zentimeter kleiner. Das war Lindsay, Sharons jüngere Schwester, die er bisher erst einmal getroffen hatte. Sie sah zu ihm auf, und ein breites Grinsen erschien in ihrem Gesicht.

"Rock Power!" rief sie voller Begeisterung, und hüpfte einmal auf und ab. "Sharon, du Biest, wieso hast du mir nicht gesagt, dass er kommt?"

In dem Moment trat auch schon Sharon an die Tür. "Shhhh", zischte sie, "nicht so laut!" Ihr Blick fiel auf Richard, und sie lächelte ihn an. "Es gibt schon wieder neue Zeitungsartikel über uns - schon gelesen, was für geheime Treffen wir draußen hatten?"

Sie ließ Richard herein, und schloss die Tür hinter ihm.

Sharons Apartment war dem seinen ähnlich, allerdings unterschied es sich in einem wesentlichen Punkt: Es gab kaum ein Möbelstück, über dem nicht irgendein T-Shirt, eine Jacke, oder irgendein anderes Kleidungsstück hing. Vom Stil her war es leicht, die Sachen Lindsay zuzuordnen: Klassische Girlie-Kleidung.

Sharon führte Richard an den Wohnzimmer-Tisch, räumte einige von Lindsays Sachen zur Seite, und bot ihm dann einen Stuhl an. "Schön, dich zu sehen", begrüßte sie ihn noch einmal. Aufgeregt setzte sich Lindsay gleich auf den Stuhl neben jenen, den Sharon Richard gerade angeboten hatte. "Also... seid ihr denn jetzt zusammen? Ich meine, so richtig? Ich finde ja, ihr wärt ein tolles Paar!"

Mit empörtem Gesichtsausdruck blieb Sharon stehen und wandte sich ihrer Schwester zu. "Bist du jetzt endlich ruhig?" Sie sah zu Richard. "Es tut mir leid, ich musste sie mitnehmen. Genau genommen ist sie sogar schon einen Tag länger hier als ich."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2015, 01:19:10
Professor Layne lächelte, ein Lächeln irgendwo zwischen Zufriedenheit und einem schelmischen Grinsen. "Immer auf der Suche nach etwas Besonderem", kommentierte er Tiáns Verhalten. "Gut, dann lassen wir die Stars nicht warten. Ich erzähle dir auf dem Weg mehr... sofern die Gänge leer sind."

Und so machte sich Tián mit seinem Doktorvater auf den Weg zu dessen Patienten. Der Professor nahm einen schwarzen Aktenkoffer mit auf den Weg. Im Aufzug angekommen, begann Layne zu erzählen. "Sie kennen sicherlich Sharon Joans? Sie hat eine kleine Schwester, Lindsay. Steigt gerade auch ins Filmgeschäft ein. Nun, unsere Patientin ist Lindsay. Siebzehn Jahre jung." Er lächelte schief. "Im besten Partyalter, fürchte ich", unterstrich er seine Vermutung.

Dann öffneten sich auch schon die Aufzugtüren, und sie kamen auf der Promenade an. Obwohl die Eröffnungsfeier vorbei war, war das "Deck" des Tantalum-Komplexes, wenn man es denn so nennen konnte, noch immer voller Menschen - nicht wenige davon Reporter, die mit irgendwem Interviews führten.

Professor Layne schwieg auf dem Weg bis zum Aufzug eisern, und atmete schließlich entspannt auf, als sich die Aufzugtüren hinter ihnen schlossen. Er schüttelte den Kopf. "Ich mag keine Menschenmassen. Ich mag Menschen, aber nicht in Massen." Er lächelte.

"Um weiter zu erzählen... ich kenne den Manager von Frau Joans, nicht sie persönlich. Er hat natürlich noch andere Künstler unter Vertrag, und ich habe ihm - eher durch Zufall - vor längerer Zeit schon einmal geholfen. Deshalb kam er jetzt wieder auf mich zu."

Er klopfte auf seinen Aktenkoffer. "Wir machen direkt das volle Programm: Blutabnahme, Speichelprobe, Urinprobe, Haarprobe. Sie wird nicht begeistert sein, aber wenn es Drogen waren, dann will ich schnellstmöglich den Hinweis darauf. Und wenn nicht - will ich das nur umso schneller wissen."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 12.06.2015, 02:18:54
Somerhalder, dem seh ich nicht mal annährend ähnlich.
Richard war froh als die Interviews endlich zu ende waren. Er freute sich zwar ein wenig über den Artikel. Dann hatte sein und Sharons Zusammensein genau den Effekt gehabt, den er und sein Management sich wünschten. Hauptsache in der Presse sein.
Doch plötzlich überkam ihn, wie nicht zum ersten Mal, ein bisschen Wehmut. Wie mußte es wohl sein, ein Leben jenseist allen Rubels und Trubels zu führen? Klar, seine Mutter hatte ihn im Jugendalter ziemlich klein gehalten, aber die eine oder andere Rolle hatte er ja doch bekommen. Und damit war er natürlich auch in der Schule einer der Beliebteren gewesen. Welches Mädchen wollte nicht mit dem Filmstar gehen?
Als Lindsey ihm die Tür öffnete, war er kurz verdutzt. Aber dann begrüßte er sie auch schon mit einem strahlendem Lächeln, als wäre sie die einzige Person auf der Welt blickte er in ihre Augen. "Hallo, Lindsey! Fabelhaft dich zu sehen. Ich weiß gar nicht, wie ich ohne dich auskommen konnte.
Und wer ist diese Sharon. Die schickst du besser weg, damit ganz unter uns sein können."
Eigentlich wußte er, daß er sich nicht so einen Spaß mit ihr erlauben sollte, aber er konnte einfach nicht widerstehen.
Er wußte Sharon würde ihm dafür eine Standpauke halten, aber damit konnte er umgehen.
Als er reingebeten wurde, folgte er der Einladung.
Auf Lindseys Frage gab er noch eine kurze Antwort, halb ernst und halb im Spaß.
"Deine Schwester weigert sich, in einem meiner Filme mitzuspielen. Also muß ich mich nach jemand Anderem umsehen, der zu mir paßt. Wie siehts aus Lindsey? Hättest du nicht Lust?"
Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
Aber er war wegen dem Angebot hier, daß Sharon machen wollte. Also lehnte er sich zurück, als sie ihre Schwester zur Ordnung rief und wartete auf ihre Eröffnung.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 12.06.2015, 08:40:28
Mr. X> Schön, dass du mit dabei bist.
Mr. X> Das ist alles erst heute Morgen passiert.
Mr. X> Weißt du etwas mit Sektion U anzufangen?
Mr. X> Womit fange wir an?



Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2015, 09:43:33

Ivy> Gesichtserkennung. Schick mir zwei oder drei Screenshots von dem Video. Nur den Ausschnitt vom Gesicht des Opfers.
Ivy> Irgendwo muss er ja registriert sein. Passfotos, Polizeiakten, soziale Netze - ich mache mich auf die Suche.
Ivy> Die Datei auf deinem Desktop noch nicht löschen. Das ist der sicherste Kontakt, den wir momentan haben - auch wenn ich keine Ahnung habe, wie Decker reingekommen ist.
Ivy> Er muss das Grid benutzt haben, Funktionen, die ich noch nicht kenne.
Ivy> Von Sektion U habe ich noch nie gehört. Teil des TK? Soweit ich weiß, gibt es da keine solche Sektion.


Der Cursor blinkte wieder für einen Moment, Ivy schien über etwas nachzudenken.


Ivy> Gehen wir davon aus, dass im Moment noch niemand etwas von uns ahnt. Dann sollten wir Informationen sammeln, die wir vielleicht später brauchen.
Ivy> Im Moment kannst du dich ganz ohne Zeitdruck in die Systeme hacken, ohne, dass jemand mit dir rechnet.
Ivy> Versuche, an folgende Daten zu kommen: Die gesamte Gästeliste des TK - wenn möglich, auch Archivdaten und zukünftige Buchungen. Das gleiche für Mitarbeiter - Angestellte und Externe.
Ivy> Vom chin. Militär lass erstmal die Finger, zu heiß - obwohl ich gerne wüsste, was die dort machen.
Ivy> Vielleicht kannst du auch Zugriff aufs TK-Sicherheitssystem bekommen. Kameras, Kommunikationssysteme, Alarmsysteme. Sowas kann nützlich werden.
Ivy> Aber nur, wenn es nicht zu riskant wird.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2015, 09:58:55
Lindsay sah Richard mit einem breiten Grinsen an. "Wo soll ich unterschreiben?" Dann sah sie zu Sharon, und wurde etwas ernster. "Allerdings... habe ich vielleicht schon Verpflichtungen."

Sharon setzte sich zu ihnen an den Tisch, und brachte ein Tablett mit Gläsern, Tassen und Getränken mit: Wasser, Limonade, Kaffee. "Bedien dich", sagte sie, doch dann legte sie ihre Hand auf Richards. Es schien ihr selbst gar nicht aufzufallen.

"Trotz deiner Frechheiten werde ich dir jetzt erstmal von meinem Projekt erzählen. Oder eigentlich... möchte ich erst ein paar Worte zu Rock Power verlieren."

Sie griff nach einer Tasse und der Kaffeekanne, und nahm damit auch ihre Hand von Richards. "Ich weiß, wie wichtig die Rolle für dich ist, dass sie dein Durchbruch war. Aber seien wir mal ehrlich: Kannst du als Rock Power wirklich zeigen, was du kannst?"

Nachdem sie ihren Kaffee eingegossen hatte, zog sie ein iPad, das auf dem Tisch lag, zu sich, und öffnete eine Website. Sie zeigte den Kommentar von David Phelps, den Richard bereits kannte. "Rock Power steht sicherlich nicht für eine sachliche Auseinandersetzung, sondern für Spaß und Coolness", zitierte sie den Artikel. Sie sah Richard mit ernstem Ausdruck an. "Das ist okay für den Moment, aber willst du wirklich dauerhaft in dieser Schublade landen?"

Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, und sah Richard erwartungsvoll an. Auch Lindsay sah gespannt zu ihm.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 12.06.2015, 19:33:43
Richard überlegte kurz.
"Naja, du weißt, daß wir die Marke "Rock Power" bewerben wollen. Gerade heute bekommst du über das Merchandise mehr rein als über Einspielergebnisse der Filme. Und natürlich ist mir bewußt, daß ich irgendwann zu alt bin, um noch als sportlich zu gelten. Wobei ich hoffe, ähnlich lange so beweglich zu bleiben wie Jackie Chan." Er grinste in die Runde.
"Außerdem habe ich mit meinem Manager schon besprochen, daß wir auch immer etwas ersnte Themen in die Filme einbauen sollten. So wie dieser kleine Part jetzt in "The Deep Secret", in dem wir die Meeresverschmutzung und Überfischung theamatisieren.
Klar ist nicht viel, aber wir stehen ja auch erst am Anfang."

Nun wurde sein Grinsen noch breiter.
"Erinnert ihr euch an diese leidigen Samstag-morgen-Cartoons, die auch immer eine moralische Botschaft vermitteln wollten?
Stellt euch das mal als "Rock Power"-Cartoon vor."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 12.06.2015, 22:23:57
Markus machte ein paae Screenshots, versuchte dabei das Gesicht so gut wie möglich darzustellen. Dann packte er die Dateien und schickte sie los

Mr. X> Die Bilder sind unterwegs. Danke für die Hilfe.
Mr. X> Sei vorsichtig.
Mr. X> Ich versuche Informationen zu sammeln.
Mr. X> Schaue, was Mr. Haas macht.



Er kontrollierte, was Mr. Haas so machte, dann warf er wieder einen Blick nach Lilou.



Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2015, 22:44:53
Der Cartoon-Vergleich brachte die beiden Frauen zum Lachen. "Du als Cartoonfigur? Na Hauptsache, du hast keine Gastauftritte bei Sponge Bob", grinste Lindsay.

Sharon aber wurde schnell wieder ernst. "Ich verstehe dich, und ich werde dich ganz sicher zu nichts drängen. Wenn das der Weg ist, der für dich richtig ist, dann ist es gut so." Sie drehte die Kaffeetasse in ihrer Hand, und sah ihn nachdenklich an. "Aber ich habe gesehen, was du kannst, Richard. In unserem Film hast du ein bisschen davon zeigen können. Mein Problem mit den Rock Power-Filmen ist nicht die Handlung. Rock ist... nun ja, Rock eben. Ich würde mir wünschen, dass du die Chance erhältst, zu zeigen, was du wirklich kannst. Vielleicht geht das mit Rock. Ich sehe es bisher nicht."

Lindsay trommelte unruhig mit den Fingern auf den Tisch, und wartete darauf, dass Sharon fertig wurde. Als sie dann einen Moment schwieg, nutzte Lindsay ihre Chance sofort. "Erzähl ihm von dem Drehbuch!" Die junge Frau war regelrecht nervös vor Begeisterung, und strahlte Richard an. Ihr Lächeln war ähnlich dem ihrer Schwester, nur nicht ganz so herzerweichend - jedenfalls noch nicht.

Sharon nickte. "Kennst du den Slogan 'Serien sind die neuen Blockbuster'?" Das Lächeln war nun fast verschwunden - sie war ganz im Geschäftsmodus. "Sieben Staffeln, das ist die übliche Länge erfolgreicher Serien. Wir haben ein Konzept, an das ich glaube. Und ich habe die Mittel, die erste Staffel selbst zu produzieren. Keine Produktionsfirma, die einem reinredet."

Ihr Blick wanderte zu Lindsay, die Richard gespannt ansah, dann wieder zu ihm. "Wir zwei in den Hauptrollen, und Lindsay gehört ebenfalls zum Kern-Cast. Und was das Merchandise angeht... Videospiele, Klamotten, Technik. Ich bin im Gespräch mit..." Sie räusperte sich, und konnte sich nun doch ein Grinsen nicht verkneifen. "Einem großen Smartphone-Hersteller. Eine eigene, für die Serie gebrandete Reihe ist im Gespräch."

Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, aber ihre Augen blieben auf Richard geheftet. "Das hier könnte das Größte sein, was ich je mache. Und ich will dich dabei haben, Richard, unbedingt. Aber natürlich nur, wenn du auch willst."

Sie stellte die Kaffeetasse ab. "Soll ich weiter erzählen?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 12.06.2015, 22:55:07
Lilou schlief nach wie vor fest. Ivy hingegen reagierte prompt.


Ivy> Bilder sind da. Ich starte verschiedene Suchläufe.
Ivy> Wer ist eigentlich dieser Haas?


Das GPS von Tián Haas' Handy war noch immer ausgeschaltet. Lediglich eine neue Mail war angekommen - ein Arbeitsvertrag zwischen ihm und der Firma Liu Bio Sciences. Markus überflog ihn - es ging wohl um eine freie Mitarbeit, und Tián würde im Rahmen der Bürozeiten freien Zugriff auf das Labor bekommen.

Decker hatte also Recht gehabt. Um an Liu Bio Sciences heranzukommen, war Haas ein geeigneter Mann. Die Frage war noch, wie ihn Liu zu Sektion U führen würde.


Ivy> Jacques Moreau. Französischer Hirnforscher, Mediziner. Hab sein Bild auf verschiedenen seiner Bücher gefunden.
Ivy> Warum entführt jemand einen Hirnforscher?
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 13.06.2015, 16:39:04
Mr. X> Wenn ich das nur wüsste.

Schnell flogen Markus Finger über die Tastatur.

Mr. X> Ich wird mal ein paar Recherchen anstellen, was Mr. Moreau hier wollte.
Mr. X> Ich melde mich. Schick mir eine Nachricht, wenn Du etwas weißt.



Markus verspürte ein Hungergefühl. Außerdem wollte er sich nicht einfach so aus dem Staub machen, ohne sich von Lilou zu verabschieden. Vielleicht ließ sich die Beziehung ja ausbauen....

Markus ging in die Küche und suchte etwas zu Essen. Danach würde er seine Netzrecherchen beginnen, dazu würde er jedoch sein Appartement aufsuchen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 15.06.2015, 11:53:13
Tián hörte seinem Professor zu. Den Namen Sharon Joans hatte er tatsächlich schon einmal gehört, zuletzt durch Lindas Mund. Doch hatte er zu ihr weder ein Gesicht noch die Erinnerung an einen Film von ihr. Nun ja, das war im Moment auch nebensächlich. Schließlich ging es auch um ihre Schwester. Offensichtlich gab es eindeutig Indizien, die die Vermutung des Drogenmissbrauches unterstrichen und der Professor hatte sich gut vorbereitet. „Ich verstehe.“ antwortete Tián dann. „Die Untersuchung werden also sie leiten. Heißt während sie die Anamnese bei der Schwester und der Umgebung vervollständigen, soll ich Blut, Speichel und so weiter abnehmen. Dabei kann ich mir dann auch das Mädchen genauer ansehen, nach Einstichen suchen, Verfärbungen der Schleimhäute schauen und generell darauf achten, ob sie uns etwas verheimlicht, richtig.“ Kurz ging er alle möglichen Wege, wie Drogen aufgenommen werden konnten durch. Oral und Nasal wurden die Schleimhäute angegriffen, Spritzen wurden gerne in die Armbeuge gesetzt aber bei jemanden der sich auskannte auch in Finger, die Zunge, die Achseln und in andere Stellen, welche normalerweise nicht sofort geschaut wurde. „Mh, bei so einer Aufmerksamkeit, kann gleich nach weiteren Symptomen gesehen werden. Die Untersuchung ist ja schon sehr intensiv und die Lymphen abtasten, leichte Verfärbungen der Schleimhäute, Reizungen der Haut und Ähnliches dürften dabei auch auffallen. Doch was ist mit dem zweiten Patienten? Werden wir ihn auch untersuchen? Ein Vergleich könnte Hilfreich sein neben den Laboruntersuchungen, besonders wenn diese den ersten Verdacht nicht bestätigen und den zweiten Verdacht nur Hinreichend untermauern.“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 15.06.2015, 13:14:20
Richard hatte sich, während Sharon erzählt hatte, ein Glas Mineralwasser eingeschenkt. Nach einem kurzen Schluck drehte er es jetzt langsam in den Händen. Er schaute ein wenig verlegen auf und  Sharon in die Augen.
"Du weißt, daß ich immer Interesse daran habe, mit dir zu arbeiten. Sonst hätte ich dir vorhin kaum ein ähnliches Angebot gemacht.
Aber du kennst auch das Geschäft. Du weißt, daß ich das nicht allein entscheiden kann. Jedenfalls nicht so einfach.
Ich habe Verträge mit meinem Management. Ich werde es mit denen besprechen müssen.
Vielleicht ergibt sich ja auch die Möglichkeit, daß unsere ...."Produktlinien" kompatibel sind.
Das würde es natürlich leichter machen."

Wieder blickte er überlegend in das Glas zwischen seinen Händen.
"Also...ich wäre gern dabei, denke ich. Erzähl noch ein bisschen und ich verspreche, ich werde es meinem Management versuchen, schmackhaft zu machen."
Wieder nahm Richard einen kleinen Schluck und lehnte sich auf der gemütlichen Couch zurück.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 16.06.2015, 07:10:47
Ein Lächeln erschien in Sharons Gesicht. "Ich habe nicht vor, dich gegen dein Management aufzubringen. Aber ich wollte zuerst dich ins Boot holen, bevor wir mit denen reden." Das Lächeln wurde noch etwas breiter. "Und ich habe mir durchaus auch Gedanken um Rocks Zukunft gemacht. Wir könnten eine etwas längere Pause zwischen den Staffeln einlegen, damit du in der Zeit Rock-Filme drehen kannst. Und wie du gehört hast, hättest du auch gleich eine neue Darstellerin mit an Bord." Dabei sah sie zu ihrer kleinen Schwester, die Rock breit angrinste.

Dann lehnte sie sich mit verschwörerischer Miene vor. "Zum Konzept... das Ganze ist eigentlich aus einer Diskussion zwischen Lindsay und mir entstanden, was im Serienmarkt momentan noch fehlt. Wenn man sich die letzten Jahre anschaut: SF mit Battlestar Galactica, Zombies mit den Walking Dead, Politik mit House of Cards, Drogen mit Breaking Bad, Comedy sowieso im Überfluss... es scheint alles durch zu sein. Aber eins fehlt noch." Sie sah Richard mit leuchtenden Augen an. Offenbar hatte dieses Projekt wirklich ihre Leidenschaft entfacht. "Cyberpunk. Es gab mehrere Cyberpunk-Wellen in der Vergangenheit, die letzte große durch Matrix - im Moment sind wir in einer Flaute. Aber die dauert nicht mehr lange. Der Videospiel-Markt wirft immer mehr in der Richtung raus. Und Matrix ist lange genug her, damit nicht alles damit verglichen wird."

Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee, sprach dann aber gleich weiter. "Das Setting ist ein paar Jahrzehnte in der Zukunft. Es gab einen Krieg zwischen dem vereinigten Europa und den USA. Afrika ist zu einer eigenen Wirtschaftsmacht aufgestiegen, Asien ist ebenfalls stark. Während des Kriegs wurden Parallel-Netze zum Internet aufgebaut, abgekapselte kontinentale Netze, um die Rivalen und Feinde draußen zu halten. Diese Netze sind virtuelle Realitäten, deutlich komplexer als das heutige Internet. Cybertechnologie ist während des Krieges zur Serienreife gelangt, um verletzte Soldaten wieder auf Vordermann zu bringen. Und es gab konkrete Versuche in der Klontechnologie, die aber nach ersten Erfolgen international verbannt wurde."

Nun erschien ein Grinsen in ihrem Gesicht. "Verbannt heißt natürlich nicht verschwunden. Eine militärische Geheimorganisation hat Klone als Spezialagenten geschaffen, um sie überall in der Welt einzusetzen. Und da kommen wir ins Spiel. Wir drei sind Klone, die der Organisation entkommen sind. Und wir kämpfen gegen die Militärorganisation, einerseits für unsere eigene Freiheit, andererseits, um weiteren Klonen das Schicksal als unfreie Agenten zu ersparen."

"Der Clou dabei", erklärte sie, "ist, dass wir natürlich auch die anderen Klone zeigen werden. Wir sind unsere eigenen Klone - unser Aussehen, aber eigenständige Persönlichkeiten, mit eigenen Fähigkeiten, ausgebildet für unterschiedliche Ziele, eventuell sogar durch Cyberimplantate in der Persönlichkeit verändert. Die Bandbreite an Charakteren, die wir darstellen können, ist unendlich."

Sie sah Richard erwartungsvoll an. "Was hältst du davon?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 16.06.2015, 15:19:51
Nachdenklich strich Richard sich durchs Haar.
"Uh, da hast du dir aber was vorgenommen.
So viel Hintergrund muß in ner Serie wahrscheinlich über die erste Staffel erst mal etabliert werden.
Das mit dem Cyber-dingens klingt interessant. Vielleicht auch, weil ich davon mal so gar keine Ahnung hab. Das mit der Nebenwelt, in der man ein Superheld sein kann, fand ich jedenfalls damals ziemlich cool."

Er lächelte Sharon und Lindsey zu.
"Vor allem die Klamotten waren ganz nett. Nicht dieses "Unterhose über der Hose" wie Superman.
Allerdings weiß ich nicht, ob diese Klone-Krieger-Geheimorganistion-Geschichte nicht doch etwas totgelaufen ist.
Spontan fallen mir da "Dark Angel", "The Clone Wars" und jetzt noch aktuell "Orphan Black" ein, die dieses Thema in den letzten Jahren benutzten.
Ich gebe zu, die Möglichkeit, verschiedene Charaktere zu spielen, reizt aber schon."

Er hoffte, daß seine Anmerkung die beiden Mädels nicht zu sehr runterzog. Dann kam ihm aber ein Gedanke.
"Ich will euch natürlich nicht in euer Projekt reinreden.
Aber vielleicht kann man über diese Matrixwelten ja irgendwie unterschiedliche Charakter einbauen?
Wie gesagt, ich kenn mich da nicht so aus. Ich meine nur, daß man dann nicht diese Klon-Sache braucht.
Überhaupt,..."

Jetzt wirkte Richard tatsächlich ein bisschen verlegen, weil er nicht die gleiche Begeisterung wie Sharon aufbrachte.
"...warum sollte diese Organisation mehrere Klone basteln? Da reicht doch auch eine Gruppe aus verschiedenen Leuten, oder?"
Fast entschuldigend blickte er Sharon an.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 18.06.2015, 06:43:50
Der Professor nickte lächelnd. "Auf den Punkt gebracht. Deshalb arbeite ich so gern mit dir. Naja, unter anderem deshalb." Er grinste kurz, wurde dann aber wieder ernst. "Sei aber sensibel. Du hast ein siebzehnjähriges Mädchen vor dir - wir wollen sie nicht traumatisieren, weil sie eine Abtastung nicht mit ärztlicher Professionalität wahrnimmt - sie ist nunmal kein Arzt, sondern eine erblühte Jugendliche."

So modern Professor Layne in vielen Punkten auch war: "Erblüht", solch eine Wortwahl, die ihm hin und wieder unterlief, entlarvte ihn dann eben doch als einen Mann älterer Generation.

Er deutete mit einem Nicken nach vorne. "Da ist die Tür, am Ende des Ganges."

Als sie davor standen, betätigte der Professor die Klingel.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 18.06.2015, 06:57:30
Sharon schien in keinster Weise enttäuscht, sondern lächelte immer noch. "Siehst du? Auch deshalb will ich dich an Bord haben. Ich will solche Sachen mit dir und Lindsa zusammen ausdiskutieren." Sie warf einen kurzen Blick auf eine an der Wand hängende Uhr - im Grund eine Kristallspirale mit zwei Zweigern, ohne erkennbare Ziffern -, dann sah sie wieder zu Richard. "Es gibt gute Gründe für die Klongeschichte, aber noch können wir alles umstellen. Der Hauptgrund war, ehrlich gesagt, die Möglichkeit zu bieten, unterschiedlichste Charaktere zu spielen - und ein vielfach bewährtes Konzept zu nutzen. Als 'totgeritten' hatte ich es nicht wahrgenommen. Aber wie gesagt, darüber können wir reden."

Sie sah zu Lindsay. "Schwesterchen hier hat gleich noch einen Termin, ein Arzt, der zu uns kommt. Keine Angst, nichts ernstes. Aber ich möchte dir noch etwas zeigen."

Sharon lief zu der Wand, die der Eingangstör gegenüber lag, und stellte sie vor einen Gegenstand, der noch unter einem weißen Laken verborgen war. Richard hatte ihn beim Reinkommen kaum bemerkt, und ihn für ein Regal, eine Standuhr oder ähnliches gehalten.

"Wir nennen es die 'Basis-Bedrohung'. The Walking Dead lebt davon, das immer, überall, zu jeder Zeit menschenfressende Zombies auftauchen können. Die Massen der Zombies stellen eigentlich gar keinen Teil der Geschichte mehr dar, sie sind eher Rahmenbedingungen der Welt, so wie Kälte und Schnee in der Arktis. Eine Gefahr, die im Normalfall leicht zu überwinden ist, die aber trotzdem konstant vorhanden ist." Sie griff nach dem Laken, zog aber noch nicht daran. "Ich präsentiere: Die Cyber-Polizei der Zukunft, eine künstliche Intelligenz in einem gut bewaffneten Roboterkörper."

Nun zog sie an dem Laken. Das Konstrukt darunter war eine etwas mehr als menschengroße Figur, zwei Arme, zwei Beine, Rumpf und Kopf. Aber damit schwanden die Ähnlichkeiten zu echten Menschen auch schon. Der linke Arm endete in einer Maschinenpistole, oberhalb davon war ein Mini-Raketenwerfer angebracht. Der rechte Arm wies eine lange, breite Klinge am Unterarm auf, die Hand war ein gefährlich wirkender Greifer.
Der Körper war keinesfalls ein geschlossenes System: Die Arme, Beine und der Brustkorb zeigten Schläuche und knochenähnliche Strukturen. Die Figur sah aus wie eine Mischung aus Zombie und industrieller Tötungsmaschine. Die dunkelrote Farbe der Figur machte sie nicht gerade vertrauenswürdiger.

In dem Moment klingelte es. Sharon drehte sich zur Tür, dann wieder zu Richard. Während sie das Laken wieder über die Figur zog, sagte sie zu Richard: "Wir unterhalten uns gleich weiter. Auch die hier sind noch offen zur Diskussion, es ist nur ein erster Entwurf."

Lindsay war sofort aufgestanden und zur Tür gegangen, als diese geklingelt hatte. Sie öffnete sie, und dahinter standen zwei Männer: Ein älterer Mann mit einem Koffer, und ein jüngerer asiatischer Herkunft. Der ältere war hochgewachsen, hatte schütteres, leicht gewelltes graues Haar, ein leicht hager wirkendes, markantes Gesicht, und trug einen dunkelgrauen, etwas älter wirkenden Anzug. Der Asiate sah fast eher wie ein Seemann aus: Blaue Fischermütze, abgetragene Jeans und ein alter brauner Parka.

Vor Tián stand ein wunderschönes junges Mädchen: Langes, glattes dunkles Haar, ein leicht exotisch wirkendes Gesicht[1], große, dunkelbraune Augen, und das alles mit perfektem Styling im Girlie-Look: Ein knapp über den Knien endendes Blümchenkleid, ein rosa Shirt, das unten abgerundet war und den Blick auf ihren Bauchnabel frei gab, und offene Sandaletten, perfektes Make-Up und Schminke, die ihre großen Augen und ihre Wangenknochen unterstrichen.

Der Professor begrüßte sie lächelnd. "Professor Timothy Layne, dies ist mein Assistent Tián Haas. Ich glaube, ihr Management hatte uns zu Ihnen geschickt?" Lindsay sah die beiden lächelnd an und streckte gleich ihre Hand aus. "Lindsay Joans. Kommen Sie rein. Das dort ist meine Schwester Sharon, und dort Rich... Rock Power, Sie kennen ihn ja sicherlich aus seinen Filmen." Mit einem kurzen Grinsen sah sie zu Richard, dann wieder zu dem Professor und Tián. Sharon eilte ebenfalls zu den neuen Gästen und begrüßte sie.
 1. phillipinischer Einschlag
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Duncan Buchanan am 18.06.2015, 07:46:48
Bestätige, simste Duncan nur zurück. Griff bereits unter das Jacket, zog die schwere Pistole deutscher Fertigung hervor. Kurz überprüfte er sie. Lud durch, sorgte dafür, dass er dank Kugel im Lauf einem potentiellen Angreifer einen Schritt voraus war- und begab sich dann in Richtung des Apartment 300, die Pistole wieder im versteckten Achselholster verborgen, die Miene so ausdruckslos wie leer- ein ganz normaler Gast, der wohl nur einem sehr aufmerksamen Beobachter auffallen würde.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 19.06.2015, 13:06:10
Tián lächelte bei dem alten Wort. Ja das war Timothy Layne. Genau das. Nickend stimmte er ihm zu. Das kleine Mädchen sollte nicht eingeschüchtert werden und egal was es war, sie brauchten eine Vertrauensbasis.

Dann standen sie auch schon vor der Tür. Nachdem der Professor geklingelt hatte, machte ein junges Mädchen auf. Tián dachte an eine Freundin der Patientin, doch nach der Vorstellung war er überrascht. Es passte und war wohl auch die Reaktion, welche die Kleine mit der Anmerkung auf Rock Power und ihre Schwester auslösen wollte, doch war Tián mehr darüber erstaunt wie die junge Lindsay vor ihnen stand. Kurz ohne wirklich zu starren, betrachtete er das hübsche Mädchen. Suchte mit seinem Wissen oberflächliche Anzeichen einer Krankheit, wie bei Schnupfen abgeschürfte Haut unter der Nase oder errötete Wangen.[1] Er wollte sich einfach einen ersten Eindruck verschaffen.

Erst dann reagierte er auf ihre Worte. Lächelte und nickte zu den dreien. „Es freud mich sie kennen zu lernen.“ rasch blickte er aber von Rock Power zu Lindsay und dann zu ihrer älteren Schwester. „Wenn sie möchten, können wir später wieder kommen. Wenn ihr Gast gegangen ist.“ er sagte es fast mehr zu Sharon, blickte dabei aber Lindsay an. Denn er war sich noch nicht sicher, in wie weit die Kleine für sich bestimmen durfte. Schließlich wurde er und sein Professor durch den Manager gerufen und nicht durch die Familie oder die junge Lindsay selbst.
 1. Treat Injury 26
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 19.06.2015, 14:37:37
Auf die Ansage mit dem Artz blickte Richard kurz besorgt zu Lindsay.
Als Sharon dann zum abgedeckten Gegenstand lief, stand auch Richard auf.
Als ihm dann das Modell präsentiert wurde, pfiff er kurz erstaunt auf.
"Na, da seid ihr ja schon weit fortgeschritten, wenn du schon Props bauen läßt.
Sieht ziemlich gefährlich aus, das Ding."

Grad wollte er es sich genauer anschauen, als es klingelte und Sharon die Figur wieder abdeckte.
Er betrachtete die Neuankömmlinge interessiert und grüßte kurz.
Auf die Anmerkung des jüngeren Mannes hin, sah er fragend zu Sharon und Lindsay. Bisher hatten die Frauen nichts davon gesagt, daß er gehen sollte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.06.2015, 10:37:57
"Nein, sie bleiben natürlich", erklärte Sharon, und lud die beiden Männer mit einer Handbewegung ein, weiter in das Apartment hinein zu kommen. Der Professor ließ es sich nicht nehmen, auch Richard per Handschlag zu begrüßen, und nahm dabei Tián mit.

"Lindsay, am besten gehst du mit deinen Gästen in dein Zimmer, da habt ihr die Ruhe für alles weitere." Dann sah sie zu Richard. "Es wird nicht allzu lange dauern, denke ich, und wir können uns in der Zeit sicherlich beschäftigen", sagte sie und zwinkerte ihm dabei zu.

Tián hatte die Zeit genutzt, Lindsay genauer in Augenschein zu nehmen. Allerdings hatte sie, wie ihm jetzt auffiel, recht viel Make-Up im Gesicht, wodurch mögliche Symptome, die sich an der Haut zeigen mochten, vermutlich versteckt wären.

Lindsay nickte, und deutete mit der Linken in Richtung einer Tür. "Dann dort entlang." Sie führte Layne und Tián vorbei an einem mit einem Laken bedeckten Gegenstand, und blieb dann plötzlich auf Höhe dieses Objekts stehen. Sie starrte einen Moment auf das Laken, sah dann zu ihrer Schwester. "Sharon, hast du das..."

Sie kam nicht dazu, ihren Satz zu beenden. Das Laken bewegte sich, fiel zu Boden, und dahinter kam eine gefährlich wirkende Figur zum Vorschein, eine futuristische Monstrosität, die in jedem Blockbuster-Kinogebäude ein echter Hingucker gewesen wäre. Diese Figur allerdings stand nicht nur da... sie bewegte sich. Der Kopf ging von Lindsay über Tián zu Layne, dann schnellte der Arm vor, und der Professor wurde mit Wucht durch den halben Raum geschleudert und traf mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf.

Im gleichen Moment schrien Lindsay und Sharon vor Entsetzen auf.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.06.2015, 10:53:21
Während Markus genüßlich ein Brot kaute, hörte er im Schlafzimmer plötzlich die Titelmelodie von Indiana Jones ertönen. Nach einem kurzen Moment verstummte die Melodie bereits wieder, und er hörte ein verschlafenes "Oui?"

Er ging einen Schritt in Richtung Schlafzimmer, und konnte das Gespräch so recht gut hören - zumindest Lilous Seite, die allerdings nicht allzu viel sagte. "Papa!" sagte sie auf Französisch und mit deutlicher Überraschung. "Was, jetzt? Oh, in Ordnung. Ja. Ja, natürlich. Ja, Papa."

Danach herrschte einen Moment Stille, bevor die Bettlaken zur Seite geworfen wurden und Lilou einen Moment später - noch immer völlig unbekleidet - vor Markus stand. Ein Lächeln erschien in ihrem Gesicht. "Du bist noch da." Im gleichen Moment aber verschwand ihr Lächeln wieder. "Ich fürchte, ich muss dich bitten, zu gehen. Und zwar jetzt sofort. Mein Vater hat angerufen, er kommt in zehn Minuten am Komplex an, ich wusste nichts davon. Glaub mir, du willst ihm nicht begegnen, nicht hier und nicht jetzt und nicht so." Trotz ihrer Worte schlang sie ihre Arme um ihn, und lächelte ihn an. "Versteh das nicht als Abfuhr. Ich würde dich gerne wiedersehen. Falls du das auch möchtest, mein Prinz."

Dann fiel ihr Blick auf eine Digitaluhr an der Küchenwand. "Aber jetzt muss ich dich rauswerfen. Es tut mir wirklich leid."

Sie ließ ihn los, und lief in Richtung Bad. "Ich muss unter die Dusche. Bitte pack deine Sachen. Und wenn du magst, auf dem Nachttisch liegt etwas zu schreiben. Ich würde mich über deine Handynummer freuen. Wenn du nicht magst, ist das auch in Ordnung. Es war schön!"

Nach ihren letzten Worten ertönte auch schon das Geräusch der Dusche. Markus blieb wenig anderes übrig, als sich anzuziehen, seine Sachen zusammenzupacken, seine Nummer dazulassen, falls er das wollte, und das Apartment zu verlassen. Das Gute war, dass er das ja ohnehin vorgehabt hatte.

Eine Minute später öffnete er die Tür und verließ Lilous Apartment. Er schloss die Tür hinter sich, und wollte sich gerade nach rechts in Richtung Aufzug wenden, als er auf der linken Seite, hinter der Tür am Ende des Ganges, etwas hörte: Das entsetzte Schreien mehrerer Frauen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 21.06.2015, 11:03:34
Duncan lief so schnell, wie er konnte, ohne dabei aufzufallen, durch die Gänge des Komplexes. Er spürte deutlich das Holster, das ihm im Augenblick Sicherheit gab. Während er lief, beobachtete er seine Umgebung, ob ihm jemand auffiel. Wurde er tatsächlich beobachtet? Gab es jemanden, den er verdächtig fand?[1]

Er stieg in den Aufzug. Eine weitere Person war darin, aber der blonde Mann hatte offenbar die Promenade als Ziel - er fuhr ganz nach unten. Als Duncan ausstieg, nickte er ihm kurz höflich zu, und sah dann wieder zu Boden.

Nun war er fast da. Duncan lief aus dem Knotenpunkt hinaus in den Gang, und kam gerade an der Biegung an, die ihn, wenn er die Aufteilung der Apartments richtig verstanden hatte, zu seinem Ziel bringen musste - Apartment 300 dürfte am Ende des Ganges sein. Er hörte gerade noch, wie irgendwo hinter der Biegung eine Tür verschlossen wurde; ob jemand in einem Apartment verschwunden war oder aus einem herauskam, konnte er noch nicht sagen.
 1. Ergebnis folgt, nachdem deine Würfelergebnisse da sind - siehe OOC
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 21.06.2015, 12:38:46
Im Vergleich zum Professor wirkte Tián reservierter. Er gab Richert nur ganz kurz und lasch die Hand. Denn noch fragte er sich, ob die Gerüchte, die Linda verbreitet hatte, war waren oder nicht. Dass er hier war, unterstrich sie ja. Nun gut, das war Sternchengehabe. Entweder sorgten ihre Manager für diese Gerüchte, hatten sie beauftragt zu flirten oder sie nutzten den Rum des anderen aus oder es war doch liebe. Wer weiß. Linda würde ihn und Jonas bestimmt über die kommenden Techtelmechtel auf dem Laufenden halten.

Auf dem Weg in Lindsays Zimmer dachte der Arzt über das Makeup nach. Es sprach nicht gerade für sie. Vielleicht war dem Mädchen etwas peinlich was sie verstecken musste aber im Gegenzug war sie auch noch zu jung. Das sprichwörtliche dicke auftragen von Schminke war in ihrer Altersgruppe und ihren sozialen Verhältnissen gang und gebe. Vielleicht würde sich das mit einem Studium ändern aber wohlmöglich würde die kleine eher ihrer Schwester nacheifern. Egal, das Gesicht konnte sie so schminken aber andere Körperteile? Wenn noch etwas geschminkt war, was nicht üblich war, würde der Verdacht eher zum Verstecken gehen. Aber das war ein Thema für das Zimmer und nicht hier.

So in Gedanken bekam Tián kaum mit, was Lindsay ihre Schwester fragte. Danach war es zu spät. Die Ereignisse überschlugen sich. Ein Kostüm, eine Puppe, ein Roboter, ein Bionikwesen? Sehr interessant wenn es letzteres wäre, die Biomechanik konnte schon einige Wunder bewirken aber diese Klingen und Waffen. Nein das war zu viel des guten. Auf jeden Fall ließ der Blick der Person Tián erstarren. Dann flog auch schon Professor Layne durch den Raum. Ein schlechter Scherz oder was? Und die beiden Frauen schrien auf. Tián stand geschockt da. Blickte in Richtung Wand, an welche der Professor geknallt war wie ein nasser Sack Muscheln und wieder zu der fremden Person. „Was was soll das?“ fragte Tián ungläubig.[1]
 1. Ini 20
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Duncan Buchanan am 23.06.2015, 06:56:48
Weiterhin lauscht der ehemalige Söldner auf Veränderungen. Schiebt unauffällig die Rechte schon unter sein Sakko- während er sich Nummer 300 nähert, sich bereit macht, einzugreifen wenn es erforderlich wird. Schließlich hat er die Tür erreicht. Klopft an, als wäre es das Normalste der Welt. "Sir, wir haben gehört Sie haben hier ein Problem?" Dabei schiebt der Daumen unter dem Sakko schon den Sicherheitshebel der treuen Sig in die richtige Position... und hörte hinter sich erneut das Geräusch. Wandte sich um. "Sir, ich glaube nicht dass Sie hier sein sollten. Bitte gehen Sie weiter, es ist alles unter Kontrolle. Es gibt keinen Grund hierzubleiben." Kurz musterte er den Mann- schüttelte fast unmerklich den Kopf und wandte sich wieder der Tür zu.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 23.06.2015, 08:40:58
Markus verließ das Appartement von Lilou mit einem zufriedenen Lächeln. Er beschloss, auch sie bei seinen Recherchen ein wenig zu beleuchten. Er merkte sich noch ihre Zimmernummer und hoffte, dass sie zurück rief. Wer mochte ihr Vater sein, wenn sie solch einen Respekt vor ihm hatte. Auf der anderen Seite finanzierte er ja ihren aufwendigen Lebensstil. Plötzlich hörte Markus das Schreien von Frauen. Kurz überlegte er, das zu ignorieren, aber dann machte er sich doch auf, zu Hilfe zu eilen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 02.07.2015, 22:52:46
Im Apartment wendete sich die Figur Tián zu. Sie hob drohend den klingenbewehrten Arm. Tián fiel auf, dass die Klinge keinesfalls scharf war: Es war eine Imitation, wie eine dieser Figuren, die man in Videotheken oder Kino-Eingangshallen sehen konnte.

Doch plötzlich erschien ein schimmerndes Licht um diese Klinge herum, ein grünlicher Schein. Es war nur Licht, und doch reagierten Tiáns Instinkte, warnten ihn, dass diese Licht-Klinge gefährlich war...

Der Passant, dem Duncan auf dem Gang begegnet war, schien seine Warnung nicht ernst zu nehmen, und wandte sich ebenfalls der Tür des Apartments zu. Mit einem Mal erschien am Kartenleser neben der Tür ein grünes Licht - ganz so, als ob jemand die richtige Schlüsselkarte hineingesteckt hätte. Das Licht ging nicht an, wenn man die Tür von innen öffnete, nur bei Aktivierung durch eine Schlüsselkarte. Wie es schien, war der Weg ins Apartment für die beiden Männer frei.

Richard war kurz verwirrt. Sollte dies eine Demonstration sein? Dann war der Zeitpunkt wirklich schlecht gewählt. Und der ältere Arzt schien sich verletzt zu haben.
Aber schon übernahmen Richards jahrelang geschulten Reflexe, noch bevor er überhaupt richtig darüber nachdachte.
Mit einigen schnellen Schritten war er bei Lindsay, hob unbewußt das Laken auf und stellte sich zwischen sie und die Figur.
Auch von Nahem sah sie mehr wie ein Kunststoff-Aufsteller aus.
Richard ging in Verteidigungspostition und wartete erst mal ab, ob dies nicht doch alles ein Mißverständnis war.

Markus erreichte die Tür des Appartements und konnte einen Blick auf die Situation sehen. Mr. Haas schien in starker Bedrängnis zu sein. Die Worte des ominösen Deckers kamen ihm in den Sinn. Wenn er jetzt eingreifen würde, wäre der Asiate ihm etwas schuldig. Er zog seine Pistole und drückte, das Cyberwesen im Visier, ab.

Was für ein seltsames Licht an der Klinge. Die Zeit verging träge und wieder überschlugen sich die Ereignisse. Als die Figur sich zu Tián wendete, zuckte er förmlich zusammen. Sein Hirn dachte nur noch an einen schlechten Scherz, während sein Körper eine natürliche Verteidigungsposition einnahm.
Dann kam auch schon der Schauspieler zu ihm und den Frauen. „Vorsicht, die Klinge ist gefährlich!“ Rief er aus, während er realisierte, dass sich ein Schuss gelöst hatte. Verdammt was machte er hier nur?

Ein Knall ertönte, Lindsay schrie erneut auf, und Markus' Waffe riss ein Loch in die linke Seite des - Wesens? Was genau hatte er da eigentlich vor sich? Es war kein Mensch und überhaupt kein biologisches Wesen, so viel war nach dem Schuss klar. Es bestand aber auch nicht aus Metall, wie er es bei einem Roboter erwartet hätte. Fast schien ihm der Angreifer aus einer Art Hartplastik zu bestehen - was aber nun wirklich nicht sein konnte...

Lindsay, die zunächst erstarrt vor der Figur gestanden hatte, lief nun panisch davon, in Richtung ihres Zimmers. Sie schrie erneut, riss eine Tür auf und verschwand dahinter.

Sharon war etwas gefasster. Auch sie hatte zunächst vor allem gestarrt, doch nun Griff sie mit zitternden Händen nach der Kaffeekanne auf ihrem Tisch und warf damit nach dem Cyber-Angreifer. Aber auch, wenn sie gar nicht schlecht gezielt hatte, verfehlte das improvisierte Wurfgeschoss knapp sein Ziel und landete krachend an der Wand, wo der Deckel der Kanne absprang und den gesamten Inhalt über Wand und Boden verschüttete.

Obwohl die Wucht des Schusses das Cyberwesen kurz aus der Balance gebracht hatte, schien es sich ansonsten nicht weiter um den Treffer zu kümmern. Sein Kopf wandte sich Tián zu - und es hob die Klinge. Gezielt richtete es die Waffe auf Tiáns Kopf, und stieß damit zu. Der Wissenschaftler reagierte nicht schnell genug, um auszuweichen. Es war kein Metall, keine spürbare Klinge, die gerade die obere Schicht seiner Haut zerschnitt und ein Rinnsal aus Blut über Tiáns Gesicht laufen ließ. Es fühlte sich eher an wie die unsichtbare Kraft zweiter Magneten, die sich abstießen. Der Widerstand zwischen den Magneten war real, obwohl die beiden Objekte nie wirklich aufeinandertrafen. Der Unterschied war, dass diese Klinge nicht einfach nur Druck auf ihn ausübte. Die Kraft, die auf ihn einwirkte, war schneidend - im ganz wörtlichen Sinne.

Die Verletzung, die Tián erlitt, war nicht schlimm. Doch das Blut lief, und der Schmerz zog durch seinen Kopf, als hätte er sich mit einem Küchenmesser geschnitten.

Verdammt- der Kerl vor ihm hatte gerade eine Kanone gezogen, und irgendetwas nicht sichtbares ins Visier genommen. Mit einer fließenden Bewegung zieht Duncan die eigene Waffe- richtet sie fürs Erste auf den Bewaffneten vor sich- und rückt vor. "Ganz ruhig, Cara. Was auch immer du da tust- runter mit der Kanone, oder ich verpasst dir ein Loch groß genug dass du Whiskey drin lagern kannst..." Klickend entsichert die Waffe- und er ist bereit zu feuern, sollte der seltsame Typ mit der riesigen Kanone nicht einlenken. Er wollte ersteinmal einen Überblick über die Situation- und von hier sah er nichts.

Als knapp neben ihm eine Pistole knallte, zuckte Richard zusammen.
War das der Cyperpolizist gewesen? Ihm blieb wenig Zeit die Situation zu erfassen. Neben sich sah er sowohl den verletzten, jungen Arzt. Auf der anderen Seite einen Neuankömmling, der ebenso wie die Plastikfigur eine Waffe trug.
Dieses Chaos mußte schnell beendet werden, bevor noch jemand ernsthaft zu Schaden kam.
Mit einer schnellen Bewegung schwang Richard das Laken in seiner Hand empor und versuchte es über den Kopf des Angreifers zu werfen und es festzuwickeln, um diesem vielleicht die Wahrnehmung zu nehmen. Dadurch sollte es hoffentlich ruhiggestellt werden.
Oder es würde einfach wild in der Gegend rumfuchteln. Wie auch immer; alles war besser als gezielte Angriffe dieses Dings.

Markus fluchte innerlich. Sein Schuss schien nicht erfolgreich gewesen zu sein. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken.

'Vielleicht kann ich es ja überladen.'

"Dieser Decker hätte mich ruhig vor diesem Ding warnen können. Dann würde ich nicht so blöd dastehen."

Markus sah, das einer der Anwesenden dem Ding ein Laken über den Kopf warf.

'Das müsste gehen.'

Ein weiterer Mann kam und sprach wahrscheinlich zu ihm. Eindeutig eine Drohung. Er steckte seine Waffe weg und zog den Elektroschocker hervor.


"Später. Erst einmal muss das Ding ausgeschaltet werden."

Fest biss Tián die Zähne aufeinander. Ihm war eiskalt geworden. Diese Waffe, der Schnitt. Es herrschte ein Chaos und dieses Wesen, was immer es war, es wäre nicht gut, es frei herum laufen zu lassen. Lindsay hatte wohl das einzig richtige gemacht. Fliehen, doch würde es wohl folgen und auf seinem Weg mehr Menschen verletzen. War es ein Art von Terroranschlag?
Tián wendete den Blick ab, so als würde er seinen Fluchtweg überprüfen. Dann Machte er einen Satz, nach vorne. Versuchte den Klingenarm zu greifen um Herrn Power zu helfen. Vielleicht zu zweit konnten sie es zu Boden bringen.

Gemeinsam schafften Richard und Tián es, das Laken wieder über die so überraschend lebendige Figur zu ziehen. Das Ding schien dadurch tatsächlich orientierungslos; einen Moment lang erstarrte es und wusste scheinbar nicht, was es jetzt tun sollte.

Sharon nutzte die Gelegenheit, und griff nach ihrem Handy. Sie drückte etwas auf ihrem Handy, und wurde offenbar sofort durchgestellt. "Kommt ins Apartment!" rief sie. "Sofort!"

Das Ding griff nach dem Laken, ungelenk, fast wie eine Marionette. Die schimmernde Klinge durchschnitt das Laken, traf dabei auch den Brustkorb des Cyber-Wesens, das die Selbstzerstörung nicht einmal zu bemerken schien. Sekunden später fiel das Laken wieder zu Boden.

Endlich konnte auch der Ire einen Blick auf die Kreatur werfen- und schwenkte die Waffe herum. Der Idiot mit der Kanone schien mit einem Mal weniger wichtig. Zuerst musste diese Kreatur erledigt werden- auch wenn ihm gerade schmerzlich auffiel, wie dringend er die etwas mehr Durchschlag bietende Schrotflinte doch hätte mitbringen sollen. So blieb ihm nur die treue Sig- und die spuckte gerade schon das erste Geschoss in Richtung des Viehs.

Das Roboter-Ding - auch wenn es wie eine Figur wirkte, was außer einem Roboter sollte es sein? - wurde von Duncans Schuss einen Schritt zurückgeworfen. Der Treffer hatte einen Teil des "Gesichts" zerrissen, und das Ding bewegte nun den Kopf hin und her, als habe es Schwierigkeiten, seine Gegner genau auszumachen.

Für Richard wurde es für seinen Geschmack etwas zu bleihaltig in Luft. Schon zwei, ihm unbekannte Männer, die einfach auf das Ding schossen. Da wollte er lieber nicht im Weg stehen und sich zufällig eine Kugel einfangen.
Er griff nach dem Arm des jüngeren Arztes und zog ihn halbherzig mit sich.
"Lieber weg hier, bevor wir auch was abkriegen. Lassen sie uns nach ihrem Kollegen schauen!"
Und damit begab er sich in Richtung des älteren Arztes in der Hoffnung, nicht zu spät zu kommen und wenigstens bein bisschen helfen zu können.

Obwohl der andere Typ ballerte auf das Ding. Trotzdem hielt Markus an seinem Plan fest und verpasste dem Wesen einen Elektroschock.

Sehr bereitwillig folgte Tián. Es waren Leute da, die sich um das Ding kümmerten und ihnen war er wohl eher im Weg als das er helfen konnte. Beim Professor angekommen, verschaffte er sich einen Überblick. Hatte er noch Puls, blutete er irgendwo, brauchte er erste Hilfe?

Leise fluchte der Söldner über den Umstand, noch eine weitere Kugel in das Drecksvieh jagen zu müssen- aber er folgte mit dem Lauf den Bewegungen der Kreatur, drückte erneut den Abzug- jagte erneut einen sirrenden Boten des Todes in Richtung des unerwünschten Viehzeugs. Krachend schlug auch dieses Geschoss ein- hoffentlich dieses Mal ein wirksamerer Treffer.

Das "Ding" ließ Richard und Tián ziehen, ohne Ihnen nachzustellen. Es wandte sich Duncan zu, doch im gleichen Moment wurde es von dem Elektroschocker getroffen. Es passierte - fast nichts. An der Stelle des Aufpralls kräuselte sich die Oberfläche etwas, fast wie bei geschmolzenem Plastik, dann lief das Ding auf Duncan zu - schwerfällig, wie eine schlecht gespielte Marionette, und trotzdem schnell genug, damit Duncan nicht einfach ausweichen konnte.

Das Ding holte zu einem Schlag gegen Duncans Kopf aus - und Duncan hob erneut die Waffe und zielte genau auf den Kopf des Cyberwesens.

Ein Knall ertönte, und im gleichen Moment flogen Fetzen aus Kunststoff durch das Apartment. Duncan hatte das Gesicht des Gegners zerfetzt. Das Licht um die Klinge verblasste, verschwand, und das Ding blieb starr stehen, als hätte es sich nie bewegt.
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Beitrag von: Sternenblut am 02.07.2015, 22:56:23
Tiáns Untersuchung brachte eindeutige Ergebnisse: Der Professor hatte einen harten Schlag gegen den Kopf bekommen, und war ohnmächtig geworden. Schlimme Folgen waren nicht zu erwarten, aber möglicherweise eine Gehirnerschütterung und einige Prellungen vom Sturz.

Das Beste wäre vermutlich, ihn natürlich aufwachen zu lassen und so die erste Heilung des Körpers nicht zu unterbrechen. Eine weichere Liegefläche wäre aber sicherlich angebracht.
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Beitrag von: Sternenblut am 02.07.2015, 23:08:19
Sharon hatte gerade ihr Handy weggelegt und nach einem Küchenmesser gegriffen, da erstarrte das Cyber-Ding. Unsicher starrte sie es einen Moment an, dann fiel ihr Blick auf eine Tür weiter hinten im Raum.

"Lindsay!" rief sie und rannte zu ihrer Schwester, das Messer einfach fallen lassend.
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Beitrag von: Noth am 03.07.2015, 12:29:51
Erleichtert blickte Tián auf. Dem Professor ging es gut. Auch das Ding, darauf konnte sich geeinigt werden, nicht mehr. Die Soldaten, Wachen oder was auch immer hatten ihre Pflicht getan. „Helfen sie mir ihn auf ein Sofa zu legen. Den Rest schafft sein Körper alleine. Ihm geht es gut und außer blaue Flecke und ein Schwindelgefühl wird er nichts haben.“ sagte Tián zum Schauspieler, als sich die Lage beruhigt hatte. Seiner Kollegin schaute er nur kurz hinter her. Sicher machte sie sich Sorgen um ihre kleine Schwester, doch diese war in einen sicheren Raum geflohen. Jedenfalls dachte Tián nicht, dass das Mädchen so dumm war, in einen Raum zu fleihen, wo noch so ein Ding herumstand.

Darum griff er nach den Beinen des Professors um seine Worte in die Tat umzusetzen.
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Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 05.07.2015, 06:01:19
Kurz war Richard hin und her gerissen. Auf der seinen Seite wollte er Sharon folgen, auf der anderen konnte er aber auch den Arzt nicht einfach so hier liegen lassen. Er entschied sich erst mal dem Professor zu helfen. Danach konnte er immer noch nach den Frauen sehen.
Und so griff er nach den Schultern des älteren Mannes und hiefte ihn mit auf die Couch.
"Gut, das ihm nichts weiter fehlt. Sah ziemlich heftig aus, dieser Stoß."
Richard blickte zu den beiden bewaffneten Gestalten am Eingang des Appartements.
Wer ist das? Bodyguards?
Erst jetzt fiel ihm auf, daß Sharons Bodyguards von vorhin nicht mit im Raum waren. Und die beiden bei der Tür sahen ihnen auf jeden Fall nicht ähnlich.
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Beitrag von: Markus Müller am 08.07.2015, 11:06:23
Markus schaute sich die Überreste des Dings an. Solch eine Technologie hatte er noch nicht gesehen. Er machte sich Notizen und ein paar Fotos. Dieser Sache würde er weiter verfolgen. Er war gespannt, was Ivy dazu sagen würde. Auf der einen Seite faszinierte ihn die Technik des Cyberwesens, auf der anderen Seite ärgerte es ihn immer wieder, wenn seine oder auch anderer Leute Erfindungen zu kriegerischen Zwecken verwendet werden. Als er sich überzeugt hatte, dass es keine Gefahr mehr darstellte, suchte er den Asiaten. Dieser verarztete gerade den älteren Mann, jedoch ging er zu ihm und flüsterte ihm zu: "Ich bin gewarnt worden, dass Sie nicht sicher sind. Darum bin ich hier, um Ihnen zu helfen. Ich muss mit Ihnen reden, am besten ungestört. Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu."
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Beitrag von: Noth am 11.07.2015, 17:45:58
Der Asiate, der gerade überprüft ob der Professor immer noch schlief, blickt verwirrt zu dem fremden Mann. Ungestört reden, mit einem Typen der ohne zu zögern auf jemanden schießt? Irgendwie kam Tián dies mehr als dumm vor. Doch er glaubte keine Lüge in seinen Worten zu hören. Also wer hatte diesen Kerl zum Schutz geschickt?

„Das muß wohl noch warten.“ antwortet Tián und blickt zum Fremden. „Wer sind sie überhaupt und wer hat sie geschickt?“ Kurz blickt er zur Tür hinter welche die beiden Schwestern verschwunden sind. Hoffentlöich ging es ihnen gut.
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Beitrag von: Markus Müller am 14.07.2015, 17:33:25
"Ich bin nur ein Techniker. Woher die Warnung kam, kann ich nicht sagen, da ich es selbst nicht weiß. Vielleicht war es der Geist in der Maschine. Ich weiß, es klingt verrückt, aber es hat sich ja als wahr erwiesen."
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Beitrag von: Noth am 17.07.2015, 21:35:15
`Offensichtlich glaubte Tián dem Techniker nicht. Seine Augen blieben an der Schusswaffe und dem Elektroschocker kleben. Was machte ein Techniker mit solch einer Ausrüstung. „Seltsam, dass ich hier bin ist nur ein Zufall.“ Woher wusste dieser Mann also, dass er hier war. „Aber gut, reden wir wenn die Sache ausgestanden ist.“ Er blickte zum Professor und dann Richtung Tür, hinter welche beide Frauen verschwunden waren.
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Beitrag von: Sternenblut am 19.07.2015, 11:16:53
Kurz darauf erschien Sharon wieder, ihre verängstigte Schwester im Arm. Sie selbst sah ebenfalls verstört aus. Ihr Blick fiel auf den Professor. "Wie... wie geht es ihm? Ist er..."
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Beitrag von: Noth am 19.07.2015, 11:55:26
Tián schüttelte den Kopf. „Er wird wohl ein paar blaue Flecken davon tragen aber er ist ok. Wie geht es ihnen?“ stellte er nach der Antwort die Frage zurück. Auch wenn es offensichtlich war, dass die beiden unter Schock standen. Sie hatten wohl auch nicht erwartet, dass dieses Ding aufstehen konnte und herumlief. Was war hier nur passiert?
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Beitrag von: Sternenblut am 19.07.2015, 12:15:45
Lindsay starrte schweigend auf das noch immer im Raum stehende Ding, das sie noch vor wenigen Minuten für nichts anderes als eine Figur gehalten hatte. Sie schien Tiáns Frage nicht einmal zu bemerken.

Sharon atmete erleichtert aus. Im Gegensatz zu ihrer Schwester mied sie es, den Blick auf ihren nun wieder erstarrten Angreifer zu richten. "Uns geht es soweit gut. Aber Sie bluten. Warten Sie, ich hole einen Verbandskasten und etwas zum Saubermachen."

Sie führte Lindsay zu einem der freien Plätze auf dem Sofa, und ließ sie dann los. Lindsay klammerte sich noch einen Moment an ihren Arm, ließ sie dann aber doch gehen. Weiter blieb ihr Blick starr auf die Figur gerichtet.

In dem Moment ertönten schnelle Schritte aus dem Gang, und kurz darauf kamen die beiden Leibwächter ins Zimmer gestürzt, die Richard bereits draußen kennengelernt hatte. Einer von ihnen hatte seine Waffe gezogen, der andere hatte seine Hand am Holster unter seiner Anzugjacke. "Was ist passiert? Sind Sie in Ordnung?" fragte er an Sharon gerichtet.

Sein Kollege konzentrierte sich auf Duncan, der im Moment als Einziger noch eine Waffe in der Hand hielt. "Auf den Boden damit, aber schnell!"
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Beitrag von: Noth am 19.07.2015, 23:51:04
Tián blinzelte einige Male. In diesem Moment prüfte sein Körper wohl alles durch. Dann faste er sich an die Wange. Stimmt, das seltsame Schwert hatte ihn geschnitten. Es hatte gebrannt und nur durch die Aufregung und das Adrenalin hatte sein Körper und sein Hirn den Schmerz vergessen. Jetzt drängte er sich jedoch wieder in sein Bewusstsein zurück. Nachdenklich betrachtete er sein eigenes Blut an den Fingern. „Danke, und ein Spiegel wäre auch gut.“ Meinte Tián zu Sharon als ihre Leibwächter ankamen. Er blickte zu ihnen, doch dann wieder zu Sharon. Für seinen Geschmack waren gerade zu viele Menschen mit Waffen in einem Raum. Er selbst könnte sich jetzt nur noch verarzten lassen, vielleicht das Ding ankucken und dann warten dass der Professor aufwachte. Eine Untersuchung der kleinen Schwester war wohl heute nicht mehr möglich und dann gab es ja noch diesen Techniker.
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Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 24.07.2015, 06:32:47
Richard war froh, daß es dem Professor einigermaßen gut ging. Und als Sharon und Lindsay wieder das Zimmer betraten, atmete er erleichtert auf.
Ihren Schock konnte er gut nachvollziehen. Deshalb besorgte er Sharon, Lindsay und sich selbst erst mal einen Drink, wobei der für die junge Schwester natürlich ohne Alkohl war.
Diese reichte er dann auch an die jeweilige Person weiter, während er sich neben Lindsay setzte.
Als diese dann etwas panisch darauf reagierte, daß ihre Schwester wegging, nahm er sie vorsichtig in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Dies half ihm auch selbst, ruhiger zu werden und über die Ereignisse nachzudenken.
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Beitrag von: Markus Müller am 28.07.2015, 13:53:33
Markus hielt sich zurück und lauschte den Schilderungen der andren, was denn eigentlich passiert ist.
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Beitrag von: Sternenblut am 23.08.2015, 20:56:10
Lindsay nahm Richards Umarmung dankbar an. Der Schauspieler spürte, dass sie noch immer leicht zitterte. Sie sah ihn nur kurz an, dann blickte sie schnell zu dem Ding in der Mitte des Raums zurück.

Sharon sah zu ihren beiden Leibwächtern. "Ich glaube, das ist nicht nötig. Alle hier haben geholfen."

Die beiden Männer sahen sich irritiert um. "Und der Angreifer? Ist er entkommen? Sollen wir den Sicherheitsdienst rufen?"

Sharon ging vorbei an den Männern zur Tür und schloss sie. Dann zeigte sie auf die Figur. "Das dort war unser Angreifer. Irgendjemand hat uns statt einer Filmfigur ein... ich weiß gar nicht genau... einen Killer-Roboter oder so geschickt. Und nein, den Sicherheitsdienst sollten wir außen vor lassen."

Sichtlich verwundert, begutachteten die beiden Männer die Figur, während Sharon kurz in einem Nebenraum verschwand und mit einem Verbandskasten wiederkam. Sie setzte sich zu Tián, öffnete den Kasten und holte ein Fläschchen und einen Wattebausch heraus. "Ich mache es erst einmal sauber. Das kann etwas brennen."

Der Leibwächter, der Duncan angegangen war, wandte sich derweil erneut an ihn und an Markus. "Dann vielen Dank für Ihre Hilfe. Dürfen wir trotzdem erfahren, wer Sie eigentlich sind?"
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Beitrag von: Noth am 24.08.2015, 16:39:36
Thian ließ sich von der Schauspielerin verarzten. Er zuckte, als sie die Wunde mit dem Alkohol reinigte. Wenn er das im Labor erzählen würde, dass ihn Sharon verarztet hatte, oh je. Aber hiervon durfte er eh kein Wort verlieren. „Mis Sharon, es geht allen den Umständen entsprechend gut.“ begann er nach einer Weile. „Haben sie etwas dagegen wenn ich mir das Ding ansehe. Auch wenn es versucht hat uns umzubringen, ist es faszinierend. Ist es bionisch, kybernetisch? Den Hausbesuch sollten wir vertragen oder?“ Er blickte sie bei den Worten nicht an. Hielt den Kopf so, dass sie ihn weiter behandeln konnte.
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Beitrag von: Markus Müller am 25.08.2015, 12:14:06
Markus schaute den Leibwächter nachdenklich an. Ihm gegenüber sollte er nicht so viel preisgeben. Darum fiel seine Antwort recht knapp aus. "Ich bin einer der Techniker. Als ich den Lärm hier hörte, bin ich hergeeilt." Verwirrt schaute er auf das Ding und redete dann weiter, um so anderen Fragen vorzubeugen. "So etwas habe ich noch nie gesehen. Es ist mir ein Rätsel, wie es funktioniert."
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Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 26.08.2015, 00:56:05
Richard blieb erst mal sitzen und schaute sich die Vorgänge an.
Es waren auf einmal doch recht viele Personen im Raum, von denen er außer den Frauen keinen kannte.
Aber auch ihn interssierte das Ding, das sie angegriffen hatte.
Und so stellte er Sharon, als sie mit der Behandlung des Mannes fertig war, erst mal eine Frage, die er für wichtig hielt.
"Sag mal Sharon, wo hast du das Ding eigentlich her? Ich meine, wer hat es entworfen und wo ist es gebaut worden?"
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Beitrag von: Sternenblut am 26.08.2015, 06:52:35
Sharon schloss Tiáns Behandlung ab, und klebte den schmalen, weißen Verband an seiner Stirn fest. Sie nickte. "Ja, ich denke, das kann warten." Auf seine Frage nach dem "Cyberwesen" nickte sie erneut. "Aber seid vorsichtig, ja?"

Dann sah sie zu Richard. "Ein Künstler aus Castle Rock in Maine. Ich habe extra jemanden ausgesucht, der nicht besonders bekannt ist, und der schon früher ähnliche Projekte gemacht hat - gut, zuverlässig, verschwiegen. Aber er hätte weder die Mittel gehabt, so etwas zu konstruieren, noch irgendeinen Grund dazu." Sie dachte nach. "Überhaupt wüsste ich niemanden, der hierfür einen Grund gehabt hätte", ergänzte sie leiser.

Noch einmal sah sie sich in der Runde um. "Danke an alle für die Hilfe."
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Beitrag von: Duncan Buchanan am 28.08.2015, 08:15:40
Nur langsam entspannte sich Duncan. Ließ schließlich, als die Anspannung der Leibwächter sich ein Wenig gelegt hatte, die Sig wieder in ihrem Holster unter seiner Schulter verschwinden, blickte sich im Raum um. "Duncan Buchanan, für die Sicherheit von Dr. Steins zuständig. Ich bin... zufällig auf dieses Problem gestoßen..." Ich sollte den Leuten hier lieber nicht verraten das ich seltsame SMS bekomme die mir Zusammenstöße verraten bevor sie stattfinden... Er wendet sich den Leibwächtern zu. "Früher war ich bei Hiisi Industries. Da war das hier noch ein leichter Auftrag. Allerdings frage ich mich, was ein Techniker mit einem großkalibrigen Revolver an diesem Ort hier treiben mag..." Der Blick wandert wieder auf Müller, dessen Bewaffnung ihm immer noch deutlich mehr Sorgen macht als Anschläge auf Prominente- die Anschläge waren normal, wenngleich robotische Angreifer doch eher selten vorkamen- aber Bewaffnete ohne richtige Ausbildung konnten zu einem Problem werden... Sei es Terrorismus oder blinder Stand-Your-Ground-Aktionismus nach amerikanischem Vorbild.
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Beitrag von: Noth am 29.08.2015, 09:38:55
Vorsichtig befühlte Tián den Verband. Er saß gut und würde wohl den Tag aus reichen. Heute Abend, könnte er sich im Spiegel selber die Wunde ansehen und zur Not eine Heilsalbe auftragen. „Danke Mis Sharon.“ sagte er und stand auf.
Sein Blick wanderte zu dem Ding. Die Waffe welche es hatte war seltsam. Auch schien es, soweit er es mitbekommen hatte, vollständig aus Plastik zu sein. Was die Immunität gegen die Bewaffnung der fremden Helfer erklärte. Langsam näherte er sich. Dabei wanderten seine Augen über den Körper. Menschlich sah es aus, unästhetisch aufgepumpt aber menschlich. Immer noch bedacht, legte er seine Hand, nahe den geschlagenen Wunden auf die Figur. Hatte sie Eigenwärme. Als er sicher war, dass sie sich nicht wieder bewegte, beugte er sich über die Wunden. Sie waren der Beste Punkt um in das Ding zu sehen ohne eine Autopsie machen zu müssen. Hatte es Blut oder eine andere adäquate Flüssigkeit, welche auf organische Bestandteile schließen ließ?[1] Bei der Untersuchung merkte er jedoch immer wieder Angst in ihm hochsteigen. Dieses Ding machte ihm Angst, auch jetzt noch.
 1. Knowledge (earth & life sciences) – Biologie, Forensik 12
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Markus Müller am 01.09.2015, 08:19:27
Nachdem Markus mit seiner Untersuchung des Gegners nur weitere Fragen, aber keine Antworten gefunden hatte, beobachte er aufmerksam, was Tián damit anstellt. Gespannt war er auf die Ergebnisse des Asiaten.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 04.09.2015, 07:56:09
Als Duncan Hiisi erwähnte, zog der Sicherheitsmann die Augenbrauen hoch. "Nicht schlecht... alles klar." Dann sah er zu Markus. "Seine Frage möchte ich allerdings auch nochmal stellen. Was machen Sie mit einem Revolver hier, wenn Sie doch nur ein Techniker sind?"

Währenddessen untersuchte Tián das seltsame Gebilde, das sie angegriffen hatte. Schnell wurde ihm eins klar: Es handelte sich in keiner Weise um ein lebendes Wesen. Er hatte es hier mit Plastik zu tun, und so weit er es erkennen konnte, mit nichts anderem als Plastik. Er konnte sich nicht einmal erklären, wie das Ding sich überhaupt hatte bewegen können, denn das Material war hart.

Seine einzige Erklärung war, dass etwas im Inneren des Konstrukts die chemische Struktur des scheinbaren Plastiks verändert hatte. Das alleine war gar keine so große Sache - wie die Figur dann aber dazu gekommen war, sich zu bewegen und anzugreifen, dafür fand er keine Erklärung.

In der Zwischenzeit setzte sich Sharon wieder zu ihrer Schwester, und nahm das verschüchterte und verstörte Mädchen in den Arm. "Alles ist gut, hörst du?"
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Beitrag von: Noth am 04.09.2015, 08:30:23
Fragend kratzte sich der Mediziner am Kinn. „Hartplaste.“ murmelte er laut mehr zu sich selbst. Kopf schüttelnd zog er sich dann zurück. Vielleicht, aber nur vielleicht wurde bei der Konstruktion dieses Gerätes auch intern anatomische Maßstäbe angesetzt. Doch hier und jetzt konnte er es nicht sagen, geschweige denn, er wusste nicht einmal wo er anfangen sollte zu suchen. Ihm vielen nur medizinische Verfahren ein um in das Innere des Gerätes zu sehen ohne auseinander zu nehmen. Eine chemische Analyse einer inneren Plastikschicht, wäre vielleicht auch aufschlussreich. Würde die Mobilisierung auf chemischen Wege passieren, wären Rückstände sicherlich nachweisbar.
„Es ist ein Produkt der Technik. Erschreckend das so ein Soldat überhaupt möglich ist.“ sagte er, als er sich zu den anderen im Raum umgedreht hatte. „In einem technischen Labor könnte es näher untersucht werden aber  so kann ich mir kaum erklären, wie es ohne organische Komponenten so agieren konnte.“ Langsam ging er von dem Gerät weg. „Der Herr Techniker ist hier wohl mehr der Ansprechpartner als ein Mediziner.“ Tián blickte einen Moment Markus an. Seine Worte hatte er nicht vergessen aber ganz koscher kam ihm der Techniker nicht vor.
„Mis Sharon“ richtete er seine Worte, als er bei den beiden Frauen angekommen war. „Am Ende ist es ihr Gerät. Was soll damit passieren? Ihre Leibwächter könnten es entsorgen. Doch es bleibt dann immer noch die Frage wer ein Attentat auf sie vor hatte. Hier wäre der Sicherheitsdienst oder eine ähnliche Organisation ein guter Ansprechpartner, denke ich.“ Tiáns Blick ging zum immer noch bewusstlosen Professor und dann zurück zu Sharon. „Falls der Techniker kein technische Labor zur Verfügung hat, oder sie niemanden kennen der eines hätte, könnte ich mir vorstellen, dass unser Professor nicht abgeneigt wäre ihnen auch in diesem Fall zu helfen.“ Tián sprach langsam und wohl überlegt. „Sein Forschungslabor wäre zur Untersuchung gut ausgestattet und einer meiner Kollegen ist selbst ein begabter Techniker. Doch wegen der Nutzung seines Labors, sollten wir ihn vorher fragen.“ Sein blick wanderte weiter zu Lindsay. „Mis Lindsay keine Sorge. Keiner wurde schwer verletzt und das Gerät ist wieder ruhig. Auch sind ja nun ihre Leibwächter da. Sie werden sicher auf sie aufpassen und ihre Schwester wird wohl dafür sorgen, dass es niemanden mehr schaden kann.“ Das arme Ding hatte wohl den Schock ihres Lebens bekommen. Es war gut, dass ihre Schwester so gefasst war, sie gar tröstet. So brauchte sie wenigstens in diesem Fall kaum weitere Betreuung. Erst einmal musste sie den Schreck verkraften und brauchte körperliche Geborgenheit. Wofür ihre Schwester gerade sehr gut sorgte.
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Beitrag von: Markus Müller am 04.09.2015, 09:35:13
Nachdem Markus den einen Muskelmann ignoriert hatte, fing jetzt auch noch der andere an, lästige Fragen zu stellen. Wie hasste er diese laufenden Muskeln ohne Hirn, jedoch sah er sich genötigt, auf die Frage zu antworten.
"Nun, durch Zufall bin ich darauf gestossen, dass in der letzten Zeit Wissenschaftler und andere kluge Männer verschwunden sind."
Er schaut den Leibwächter an und flüstert geheimnisvoll: "Ich wittere da eine Verschwörung!"
Dann redet er "normal" weiter: "Ich fühle mich nicht sicher. Mein Kopf ist mir und meiner Firma einfach zu wertvoll, um ihn mir von einem ungehobelten Grobian einschlagen zu lassen! Darum habe ich einen Revolver - und die passende Lizenz."
Für Markus war das Thema damit erledigt. Er wendete sich wieder der Maschine zu. Die Idee, es genauer zu untersuchen war verlockend. Doch wo? In seinem Raum war er nicht gut genug ausgestettet, bei Fräulein "Kill Bill" wäre er falsch. Er sollte auf den Vorschlag des Asiaten eingehen. Darum sagte er zu ihm:
"Mich würde brennend interessieren, wie das Ding funktioniert. Ich würde daher gerne auf ihr Angebot zurückkommen, es im Labor ihres Professors zu untersuchen."
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Beitrag von: Noth am 06.09.2015, 14:11:02
Tián lächelte lindsay aufmunternt zu. Dann blickte er zum Technicker. "Wirklich erlauben kann es nur der Professor." Mit diesen Worten ging er zu selbigen. Legte seine Fingerspitzen an dessen Handgelenk und prüfte den Puls. Es war wohl an der Zeit den Wissenschaftler aus seinem unfreiwilligen Schlaf zu wecken. Daher beigte er sich vor. "Herr Professor, bitte wachen sie auf." sagte er und schlug sampft auf dessen Hand. Eine Berührung im Gesicht war zwar üblicher, aber darauf verzichtete er gerade. Im Prinzip musste der schlafende Körper nur so irritiert werden, dass er die höheren Funktionen aktiviert.
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Beitrag von: Sternenblut am 14.09.2015, 06:02:15
Die beiden Leibwächter drehten sich gleichzeitig zu Markus um, als dieser von verschwundenen Menschen sprach. "Sie meinen, Leute wurden entführt? Ist das Ihr Ernst?" fragte nun der zweite Bodyguard, der sich bisher zurückgehalten hatte, ungläubig. "Woher haben Sie die Information, und was wissen Sie genau?"

Als Lindsay von weiteren Entführungen hörte, stieß sie ein kurzes, ängstliches Wimmern aus, und verkroch sich noch weiter in Sharons Armen.

In dem Moment schlug der Professor die Augen auf. Fast schloss er sie gleich wieder, doch Tián gelang es, ihn vollständig aufzuwecken. Er fasste sich stöhnend an den Kopf. "Ich bin wohl ohnmächtig geworden..."

Er setzte sich halb auf, mit offensichtlichen Kopfschmerzen, und sah sich dann in der Runde um. "Keine akute Panik, also keine Hinweise auf eine ansteckende Krankheit." Sein Blick fiel auf Tiáns Verband. "Du bist aber auch verletzt. Bist du auch..?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, dann müsstest du von einer Krankheit ausgehen und würdest nicht so ruhig hier sitzen."

Fragend sah er in die Runde. "Sind wir etwa... angegriffen worden? Von wem denn bloß?"
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Beitrag von: Noth am 17.09.2015, 10:12:32
Das Blinzeln von Tian verriet, dass er ein paar Augenblicke brauchte, um mit den Worten des Professors mitzukommen. Dann lächelte er sanft, beruhigend. „Ja alles ist wieder in Ordnung. Bleiben sie bitte noch etwas sitzen. Sie haben lange gelegen und für den Kreislauf wäre es ja nicht gerade angenehm, aber das wissen sie ja.“ wieder lächelte er als würde er einfach mit einem Patienten reden. Mit weiter ruhiger, leicht schwingender Stimme erklärte er ihm dann was geschehen war, dass sie angegriffen wurden und er, der Professor, den ersten Schlag abbekommen hatte er selbst Bekanntschaft mit der Klinge der Plastik machen durfte. Tian erklärte aber auch, dass die Plastik sich nicht mehr bewegte und dass sie den Grund für ihre Anwesenheit auf ein andermal verschieben müssten. „Ja und dann gibt es noch die Plastik. Mis Lindsay kann sich den Angriff nicht erklären und ich würde streckenweise gerne wissen was die Plastik wirklich ist. Einen großen medizinischen Erfolg hier zusehen, erwarte ich nicht. Eher ein Konstrukt der Ingenieurswissenschaften.“ In einer Pause blickte der junge Arzt zur Plastik. „Um es zu untersuchen fehlt und hier das Material. Dürfen wir ihr Labor dafür nutzen? Unser Ingenieure würde sich sicher auch brennend dafür interessieren.“
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Beitrag von: Sternenblut am 17.09.2015, 19:38:45
Der Professor blieb - als guter Patient - liegen, wandte aber seinen Blick zu der Figur. "Das Ding da? Ernsthaft?" Er sah verwundert zu Tián. "Ich hätte nicht damit gerechnet, in diesem Leben noch einen echten Killerroboter zu Gesicht zu bekommen."

Er nickte. "Wir sollten es unbedingt gut absichern, aber ja, wir können es im Labor untersuchen."
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Beitrag von: Noth am 27.09.2015, 15:30:25
Freudig lächelte Tián bei den Worten des Professors auf, verzog aber gleich wieder das Gesicht, als die Wunde und das Pflaster sich zu spannen begannen. Er war wohl gespannt zu erfahren, ob die Hartplastikpuppe ein interessantes Innenleben besaß oder nicht. „Wenn sie erlauben, rufe ich gleich einmal im Labor an und lass eine liege mit Spanngurten herbringen.“ Sogleich zückte er sein Smartphone, doch wartete er höflich ob der Professor Einwände hatte. Wenn müssten sie das Ding wohl oder übel alleine in das Labor schaffen. Wobei dies wohl auch ginge, schließlich war es nur eine Puppe und war da nicht irgendetwas mit einer Filmpremiere?
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Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 28.09.2015, 00:02:41
Als einer der fremden Männer davon sprach, daß in letzter Zeit wohl mehrere Leute verschwunden sind, wird Richard ruhig. Er überlegt, ob er von dem älteren Herrn und seiner angeblich dementen Frau erzählen soll, entscheidet sich dann aber erst einmal dagegen. Zu unvertraut sind ihm die ganzen Leute im Raum.
Er könnte es nachher Sharon erzählen. Vielleicht wüßte sie, wie man die Sache angehen sollte.
Und so verfolgt er erst einmal weiter die Gespräche.
Als allerdings ein Abtransport des Angreifers diskutiert wird, mischt er sich doch ein.
"Entschuldigen sie, aber die Figur gehört immer noch Miss Joans. Ohne ihre Zustimmung sollten sie sie also erst einmal liegen lassen!"
Dann wand er sich leise an Sharon, darauf bedacht, daß auch Lindsey ihn nicht verstehen konnte.
"Hör mal, Sharon. Mir ist da auch was passiert. Du solltest gut überlegen, ob du irgendwelchen Unbekannten einfach so das Ding mitgibst. Es könnte nämlich auch einfach verschwinden."
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Beitrag von: Sternenblut am 04.10.2015, 22:03:27
Sharon sah zu der Figur, und dann zu den beiden Leibwächtern. "Derek", sprach sie den einen der beiden an, "können Sie helfen, die Figur ins Labor zu bringen, und sie bestmöglich bewachen? Und dann fragen sie bei ihrem Chef an, ob er zwei weitere Leute herschicken kann. Ich glaube, wir können sie gebrauchen."

Dann erst wandte sie sich wieder an Richard. "Was genau ist dir passiert?"
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 06.10.2015, 07:48:24
Richard schaute sich noch mal kurz im Raum um, aber anscheinend waren die anderen mit der Statue beschäftigt.
Im Flüsterton erzählte er Sharon kurz von der Frau, die ihn kurz vor der Eröffnungsfeier angesprochen hatte. Und von der Asiatin und den "Aufpassern". Dann ging er noch kurz auf die Ereignisse im Zimmer der Dame ein.
"Ich fand das alles mehr als merkwürdig.", schloßer dann seine Erzählung.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 10.10.2015, 10:30:53
Sharon nickte langsam, während sie noch über die Erzählung nachdachte. "Unter anderen Umständen würde ich sagen, dass es vermutlich wirklich nur eine verwirrte alte Dame war - so traurig es ist, aber so etwas kommt vor. Aber... hiernach... und wenn dein Bauchgefühl dir sagt, da stimmt etwas nicht... sollten wir dem nachgehen."

Markus schien eine ganze Zeit mit sich zu ringen, bevor er auf die Frage des Bodyguards einging. Schließlich nickte er. "Ein Mann namens Jacques Moreau. Hirnforscher. Bin durch Zufall über eine Aufnahme der Sicherheitskameras gestolpert, die seine Entführung zeigte. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit jemandem darüber zu sprechen."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 11.10.2015, 13:16:19
Als einer der Fremden den Namen Moreau erwähnte, horchte Richard auf.
Wieder flüsterte er zu Sharon. "Hörst du!? Das ist genau der, von dem ich sprach.
Also geht da echt was Seltsames vor. Wir sollten aufpassen! Denn anscheinend hat es wer immer auch dahinter steckt ebenfalls auf dich abgesehen."

Richards Miene verfinsterte sich bei dem Gedanken,  Sharon oder ihre Schwester könnten in Gefahr sein.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.10.2015, 13:43:03
Sharons Blick verfinsterte sich ebenfalls. Sie sah in die Runde, von einem zum anderen, dann wieder zu Richard. "Teilen wir die Information mit den anderen?" fragte sie leise. Sie schien dazu bereit, überließ die Wahl aber Richard.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 11.10.2015, 19:48:17
Von den sich verfinsternen Blicken bekam Tián nichts mit. Er kümmerte sich darum, dass die Figur abgeholt wurde und telefonierte gerade mit dem Labor. Er war gespannt, welcher der Beiden mit der Barre hochkommen würde. Denn mehr als die Apartmentnummer wollte er am Telefon nicht sagen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 16.10.2015, 14:42:27
"Ich weiß nicht. Du bist die Empathische von uns beiden. Wenn du meinst, man kann ihnen vertrauen." Richard schaute sich die Personen im Raum noch mal an.
Ja; wem von ihnen konnten sie in solcher Situation trauen?
Entschuldigend zuckte er mit den Schultern, nachdem er den Ball wieder zu Shanon gespielt hatte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 28.10.2015, 07:08:24
Sharon sah sich in der Runde um, überlegte einen Moment und wandte sich dann wieder an Richard. "Nach dem hier haben wir ohnehin keine große Wahl. Und ich habe eigentlich ein ziemlich gutes Gefühl bei allen hier im Raum."

Während sich die beiden unterhielten, bekam Tián Jonas an den Apparat. Er erzählte dem deutschen Ingenieur nur das Nötigste, doch das genügte, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. "Ich hole eine Trage oder etwas in der Art, und dann komme ich bei euch vorbei. Gib mir zehn Minuten."

Damit beendete er das Gespräch - und wie Tián Jonas einschätzte, würde er tatsächlich in exakt zehn Minuten da sein.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 28.10.2015, 23:19:39
"Dann sollten wir es ihnen erzählen.", flüsterte er weiter und fügte an," Vielleicht sollte Lindsey davon nicht so viel mitbekommen. Oder was meinst du?"
Er überließ es dann Sharon, sich um ihre Schwester zu kümmern, bevor er die Anwesenden ansprach.
"Ich hatte heute schon eine merkwürdige Begegnung, die auch in diese Sache mit reinspielen könnte."
Kurz gab er noch einmal die Ereignisse wieder, die er vor kurzem auch Sharon offenbart hatte.
Aufmerksam betrachtete er die Minen der Anderen, um ihre Reaktion einzuschätzen, auch wenn er nicht sehr gut darin war.[1]
 1. Sense Motiv: 8
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 29.10.2015, 14:43:41
Tián hatte sich neben den Professor gesetzt, während Richard ihnen von der alten Frau berichtete. Beim zuhören hob er eine seiner Augenbrauen. „Hört sich wie eine Entführung mit Vertuschung und das hier? Auf dieser Insel scheint ja einiges vor sich zu gehen.“ sagte er und blickte rüber zur Puppe. „Fragt sich, ob das eine mit dem anderen zutun hat und wer hier Fäden zieht.“
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 11.11.2015, 10:37:48
Markus schien eine Weile mit sich zu ringen, bevor er ebenfalls sprach. "Ich bin auch auf ein paar merkwürdige Dinge gestoßen." Er sah sich unter den Anwesenden um, als wolle er sie abschätzen, und sprach dann weiter. "Ich bin auf Hinweise einer Sektion U hier im Komplex gestoßen. Als Techniker habe ich Zugriff auf die gesamten Baupläne. Es gibt keine Sektion U." Er zuckte mit den Schultern. "Wenn hier wirklich Leute entführt werden, und danach sieht es aus, dann bringt man sie vielleicht dahin."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 13.11.2015, 13:34:34
Norfolk Island lag inzwischen weit hinter ihm, und der Tantalum-Komplex musste bald in Sichtweite sein. Blauer Himmel erstreckte sich über ihm, blaues Meer unter ihm. Svante war froh, nicht mit einem der Boote anreisen zu müssen.

Er war gespannt auf Cane London, dessen Projekt ihn überhaupt erst zum Tantalum-Komplex gebracht hatte. Die bisherigen Ergebnisse seiner Arbeit waren äußerst spannend, aber erst ein Blick in den Code würde ihm zeigen, wie gut das Projekt wirklich war. Big Data trifft auf Neurolinguistik trifft auf Gesetzesdatenbanken in maschinenverständlicher Form. Wenn Londons Software wirklich konnte, was sie zu können schien, hätte sie das Potenzial, die Welt zu verändern.

Der Pilot deutete mit dem Finger nach vorne, in die blaue Unendlichkeit. Svante sah genauer hin; ja, da war etwas zu sehen. Wenig mehr als ein kleiner Fleck, der nur sehr langsam größer wurde. "Direkt landen, wenn wir da sind, oder erst noch ein kleiner Rundflug?" fragte ihn der Pilot über Funk.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Svante "Vargen" Ångström am 14.11.2015, 10:59:20
"Ein Rundflug natürlich! Zeig mir das Ding in all seiner Pracht!" Svante starrte gebannt in die Richtung, in die der Pilot gedeutet hatte, während der Fleck langsam Proportionen annahm. Zunächst sah er noch aus wie eine normale Insel, dann aber wurde mehr und mehr die Gleichmäßigkeit der Formen deutlich. Wahnsinn! Das Ding musste das jährliche Bruttoinlandsprodukt eines mittelgroßen Staates gekostet haben; wie zum Teufel hatte Livermore das finanziert?

Er riss sich von diesem Gedanken wieder los. Arbeiten konnte er später, jetzt genoss er erst einmal den Ausblick und ließ den Piloten den Komplex mehrere Male umrunden, um so viele Details wie möglich aufnehmen zu können. Sein Aufenthalt auf der Insel war zwar zunächst einmal geschäftlicher Natur, aber wenn er schon hier war, wollte er sich natürlich auch amüsieren. Auch wenn er auf diese Promiaufläufe gut verzichten konnte und daher erst nach der offiziellen Eröffnungszeremonie anreiste, hatte er doch vor, sich dort auch ordentlich zu erholen - wenn die Details mit London geklärt waren, wollte er sich eine Yacht mieten und ein wenig Tauchen gehen. 

Beim Gedanken an den Grund seines Besuchs stieg eine andere Art der Vorfreude in ihm auf. Wenn das, was Cane London ihm bisher gezeigt hatte, sich bestätigte, hatte es durchaus das Zeug, die Welt ähnlich zu erschüttern wie Snowden und zuvor die Wikileaks-Enthüllungen. Aber die Komplexität der Aufgabe schien ihm immens - er zweifelte zumindest daran, ob eine Software wirklich dazu imstande war, das zu leisten, was London versprach. Aber jetzt hatte er bald Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen. Sein Herzschlag beschleunigte sich schon wieder, und das hatte nur bedingt mit der bevorstehenden Landung zu tun.

"Also George, wo landen wir jetzt?" fragte Svante den Piloten.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Sternenblut am 15.11.2015, 13:53:23
Der Pilot setzte zu einem Kurvenflug an, und Svante wurde auf seinem Sitz nach links gezogen. Als der Helikopter wieder in gerader Position war, deutete George auf eine metallene Plattform nicht weit vom Komplex entfernt. "Dort ist der Landeplatz. Ein Shuttleboot bringt dich von dort zum Komplex. Die Boote sind auf futuristisch gemacht, aber das ist nur Show - technisch sind die nichts Besonderes, was ich so gehört hab."

Der Helikopter verlangsamte seinen Flug, und schließlich ging George fast steil gerade nach unten. Einige Momente später setzten sie sanft auf der Plattform auf. Die Rotorblätter wurden langsamer, und der Lärm, der sie während des gesamten Fluges begleitet hatte, verschwand allmählich. George nahm die Ohrschützer, die zugleich Kopfhörer und Funkgerät waren, ab, und deutete nach draußen. Zwei Männer kamen auf sie zu.

"Deine Eskorte ist da, und ich hoffe, mein Mittagessen."
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Svante "Vargen" Ångström am 16.11.2015, 00:30:42
"Eine Eskorte? Ich fühle mich wie ein Star - oder ein Verbrecher." Svante hatte das Grummeln in seinem Magen auf den Helikopterflug geschoben, aber nun merkte er, dass er auch Hunger hatte.
"Was gibt es denn? Ich könnte auch was essen - wenn Du Zeit hast, lade ich Dich zum Mittagessen drüben in den Komplex ein, da wird es ja hoffentlich ein vernünftiges Steak geben. Ich hab noch etwas Zeit bis zu meinem Termin."
In der Tat hatte er bereits für den Nachmittag sein erstes Treffen mit Cane London anberaumt; aber bis dahin hatte er locker noch drei Stunden Zeit, um etwas zu essen und sich kurz im Komplex umzusehen.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Richard "Rock Power" Powell am 19.11.2015, 23:31:44
"Das klingt auf jeden Fall danach, als sollten wir das suchen.
Vielleicht können wir ja bei der Frau anfangen, die mich um Hilfe gebeten hat. Beziehungsweise bei ihren Beschützern. Und dieser Asiatin, die sich eingemischt hat."

Richard machte einfach mal ein paar Vorschläge ins Blaue hinein. Vielleicht fand sie ja einer der anderen annehmbar.
Denn eigentlich fühlte er sich nicht gerade wie derjenige, der hier das Kommando übernehmen sollte. Er war schließlich nur Schauspieler und normalerweise gab es ein Drehbuch, an das er sich in solchen Situationen halten konnte.
Das er wirklich mal in einen Si-Fi-Verschwörungs-Thriller geraten könnte, wäre ihm nie eingefallen.
Deshalb glitt sein Blick auch wieder zu Sharon, die sich wohl mehr Gedanken um so etwas gemacht hatte.
Titel: Willkommen im Tantalum-Komplex
Beitrag von: Noth am 20.11.2015, 14:35:02
Leich verwirrt schaute Tian zum Schauspieler und den anderen. Das Netz schien sich ja gerade zu verdichten und er bekam ein mulmiges Gefühl im Magen. So schillernd diese schwimmende Stadt auch war, sie hatte offensichtlich einige Makel. Im Grunde wie jede andere Stadt in der Welt auch. Doch da dachte man nicht darüber nach. Hier waren sie aber direktmit der Gefahr konfrontiert. Sein Blick ging hinüber zu der leblosen Puppe. Ja, untersuchen wollten sie sie doch was dann? An die hiesige Polizei wollte sich die Schauspielerin nicht wenden und Privatdedektive waren sie nicht. Jeden falls fühlte er sich nicht so. Zähne knirschend blickte er zurück. „Diese Indizien sind nicht gerade gut. Doch haben wir ein Problem. Ja, wenn wir die Puppe untersuchen, wenn wir diese Sektion oder was auch immer finden, was machen wir dann? Oder ist einer von euch beim Sicherheitsdienst oder eine Privatdedektiv?“