DnD-Gate Online Games

Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Fiasko => Thema gestartet von: Marco Manzoni am 01.06.2015, 18:37:55

Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 01.06.2015, 18:37:55
Erster Akt, erste Szene

McMurdo, Büro der Vizedirektorin


Marco hat eigentlich keine Lust auf dieses Problem, aber er weiß, dass er es führen muss. Also macht er sich auf zum Büro des Deputy Directors. Ein Ort, den er in der jüngeren Vergangenheit ziemlich viel besucht hat. In den letzten Wochen weniger. Aber jetzt ist es von neuem nötig. Nach einem einzelnen Klopfen tritt er ein, in der Erwartung die Frau zu treffen, mit der er eine Vergangenheit teilte und ein Problem in der Zukunft: "Dr. Roberts, wir haben denke ich etwas zu besprechen."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 02.06.2015, 06:10:58
"...Ich nehme an, Sie müssen nicht daran erinnert werden, in wessen Verantwortungsbereich solche Dinge fallen. Sehen Sie zu, dass morgen ein Bericht auf meinem Schreibtisch liegt, es sei denn, Sie wollen beweisen, man habe sich in dem in Sie gesetzten Vertrauen geirrt. Einen schönen Tag noch.", hört Marco die vertraute Stimme der Vizedirektorin, nachdem er die Tür geöffnet hat. Der Klang allein genügte, einen Raum von realen 16° Celsius auf gefühlte -16° abzukühlen. Dann legt Dr. Roberts auf und versenkt ihr iPhone in ihrer Handtasche. Sie steht hinter ihrem Schreibtisch und sieht durch ein großes Fenster hinaus auf Schnee, Felsen und Eis. Das Büro ist für McMurdo Verhältnisse groß und erschreckend aufgeräumt. Nicht eine Büroklammer liegt nicht an ihrem vorgesehenen Ort. kaltes, funktionales Metall und Glas dominieren bei den Möbeln und die beiden Stühle für Besucher laden nicht gerade zum Verweilen ein. Verhältnismäßig wenig Bücher und Aktenordner füllen die Regael und Schränke, das eigentliche Arbeitsmittel ist der Ultraflach-Laptop auf dem Schreibtisch. Ein kleiner Beamer kann die Bilder auf die kahle Wand neben der Tür projezieren. Pflanzen oder privaten Schmuc sucht man vergeblich, einzig ihre verschiedenen Auszeichnungen deuten auf die Besitzerin des Büros hin.

Ihr Blick aus schmalen Augen wandert auf den Eindringling und wird entgegen früheren Begegnungen mit Manzoni bei dessen Anblick nicht weicher. Immerhin fährt sie ihn nicht sofort an, sondern wartet, bis er die Tür geschlossen hat. Sie bleibt hinter ihrem Tisch stehen und verschränkt die Arme hinter dem Rücken. "Das cenke ich auch. Was führt dich hierher?", bestätigt sie mit verkniffenem Mund. Doch Marco kann hören, dass der Tonfall deutlich wärmer als gegenüber ihrem vorigen Gesprächspartner ist.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 02.06.2015, 18:31:57
Marco schließt die Tür hinter sich, damit niemand ihr Gespräch belauschen kann: "Das dürfte ja wohl klar sein. Wir müssen etwas wegen der Bilder unternehmen. Weder du noch ich können es uns leisten, dass die irgendwo auftauchen."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 02.06.2015, 23:55:19
Die Erwähnung der Bilder provoziert eine deutliche Reaktion: Dr. Roberts wird kurz bleich, dann rötet sich ihr Gesicht und ihre Ohren. Ob aus Ärger oder aus Scham, ist nicht klar. Die Rolle, die sie in diesen Bildern einnimmt, würde ihr sicher keiner zutrauen, der ihre öffentliche Person kennt. Ihr Blick wandert für einen Augenblick zur Seite und für Marco unsichtbar verkrampfen sich die Hände hinter ihrem Rücken. Ihre Stimme wird eine Spur lauter als sonst, als sie antwortet: "Und wie soll das aussehen? Es ist schon einige Zeit vergangen und dieser Witaker hat nichts getan. Ihn auf die Herausgabe oder Unterlassung zu verklagen vermehrt nur die Aufmerksamkeit."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 03.06.2015, 13:04:47
Marco schüttelt den Kopf bei den Worten der Frau. Wie kommt sie auf die Idee, dass er irgendwen verklagen wollte, das ist absolut nicht das, was er im Sinn hat: "Nun, ich würde auch nicht den Rechtsweg anstreben. Alles, was Aufmerksamkeit auf diese Sache lenkt ist problematisch. Also sollten wir uns eine andere Mthode überlegen, wie wir diesen Kerl los werden. Es sollte schon reichen ihn von der Station zu schaffen. Sicherlich wirst du ihm doch irgendwie Fehlverhalten am Arbeitsplatz bescheinigen können. Solange er nicht merkt, dass wir dafür verantwortlich sind, wird sich das Problem von ganz allein erledigen."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 03.06.2015, 20:00:45
"Oder er fühlt sich in die Ecke gedrängt und nutzt die Bilder zur Rache, selbst wenn er zu betrunken ist - was in diesem Fall ziemlich sein muss -, um keinen Zusammenhang mit mir zu ziehen. Immerhin bin ich für Personalangelegenheiten zuständig.", widerspricht die Blondine ihrem Ex-Lover. "Eine indirekte Attacke ist schon das richtige, aber seine Datenspeicher sind da bessere Ziele. Bisher hatte er keine Korrespodenz mit außen und ich kann mir vorstellen, dass die einzigen Exemplare immer noch auf seinem Mobiltelefon sind." Sie gähnt plötzlich und schüttelt sich, um die Müdigkeit zu vertreiben. Daraufhin schiebt sie ihren Stuhl zurück, setzt sich und faltet die Hände auf dem Tisch. "Geben wir ihm doch Anlass, sich hemmungslos zu betrinken, dann kommst du besesr an seine Sachen heran und mit etwas Glück gibt er mir einen Vorwand, ihn eigentlich rausschmeißen zu müssen. Dann kann ich mich ja gegen die Bilder überzeugen lassen, ihm noch eine Chance zu geben." Kurz zeichnet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab, aber nicht eines von den angenehmen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 05.06.2015, 16:05:09
Marco zuckt mit den Schultern: "Mmh, ja, Vorsicht mag an dieser Stelle weise sein. Ihn dazu zu bringen sich zu betrinken, wird wohl nicht so schwierig sein, betrunken ist er ja eh immer. Aber ihn so betrunken zu bekommen, dass er sich sein Handy abnehmen lässt. Nunja, mal sehen, vielleicht ergbit sich da etwas, an einem der nächsten Abende." Der Italiener hat schon gemerkt, dass er diese Frau nicht dazu würde bringen können, den Kerl einfach aus der Vordertür raus zu werfen, das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Also musste es irgendwie anders funktionieren.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 06.06.2015, 07:04:33
Kirstens sardonisches Lächeln verschwindet. "Ausreichend starken Alkohol kann ich zur Verfügung stellen, auch von verlockend guter Qualität. Dann bräuchten wir nur eine gute Idee, wie er den bekoomt und motiviert ist, ihn zu sich zu nehmen. Vorschläge?" Sie sieht ihren Ex-Lover an. "Nun habe ich das Risiko für mich veringert und mit etwas Glück übernimmt er den gefährlicheren Part, aber wenn das schiefläuft..." Sie reißt sich zusammen und beginnt erneut: "Ich könnte was zu trinken gebrauchen. magst du mir bitte einen Tee machen? Du kennst ja meine Sachen. Wenn du selbst was brauchst, bedien dich." Einen Augenblick ist sie in Gedanken versunken, dann spricht sie: "Fällt dir nicht noch eine andere Methode ein, diese unseligen Photos aus der Welt zu schaffen?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 07.06.2015, 18:03:06
Marco schüttelt den Kopf. Wie hatte er es mit dieser Frau nur so lange ausgehalten? Wenn diese Fotos nicht wären, müsste er sich nicht mehr mit ihr beschäftigen. Aber auch so würde er nicht auf einen Wink von ihr hin Männchen machen: "Ne, mag ich nicht und danke, aber ich brauche nichts. Und ich werd mal sehen, ob ich an die Fotos selbst ran komme. Aber denk dran, du hast mindestens so viel zu verlieren wie ich, vermutlich sogar mehr."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 08.06.2015, 18:59:43
Kirsten sieht auf, eine Spur von Überraschung in ihrer Bewegung verratend. "Hat mich meine Müdigkeit reizbar gemacht? Oder das Thema an sich?" Sie antwortet: "Gerade deswegen sollten wir uns koordinieren, statt uns womöglich gegenseitig im Weg zu sein. Vielleicht..." Weiter kommt sie mit ihrem Friedensgesuch nicht. da meldet sich ihr Smartphone. Sie verstummt, als sie auf das Display sieht, und nimmt an. "Hallo! Was kann ich für Sie tun?" - "Mmh-mmh." - "Jetzt? - Natürlich, dsa lässt sich einrichten." Während ihr Ausdruck geschäftmäßig kühl geworden ist, bleibt ihr Tonfall unverbindlich und nicht so eisig, wie sie Störenfriede sonst behandelt. Sie schaut auf Marco und hebt die hand für eine verscheuchende Bewegung, bremst sich und überlegt es sich anders. Sie nickt ihm kurz zu und dann Richtung Tür, während ihre Lippen ohne Laut etwas formulieren. Dann zuckt sie kurz entschuldigend die Schultern und sieht Marco bei seinem Rückzug zu.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 09.06.2015, 23:53:54
Erster Akt, zweite Szene

McMurdo, etwas abseits vom Hafen

Es ist still, sehr still. Kirsten hat sich daran gewöhnt und hätte es genossen, wenn ihre Gedanekn nicht belastet wären. So viel war passiert und noch sehr viel mehr - wenig Gutes - konnte passieren. Sie hasste es, wenn sie keine Kontrolle über die Situation hatte. Und nun hatte sie keine. Es fällt dichter Schnee und die Gebäude sind nur schemenhaft zu erkennen. Erste Böen kündigen die vorhergesagte Wetterfront an. Die Pfähle und Lampen zur Orientierung tauchen sporadisch entlang des Weges auf. Dr. Roberts zieht ihren edlen hellen Mantel samt gefütterter Kapuze um sich und spürt ihr Smartphone in der einen, den Elektroschocker in der anderen Tasche. Sie erinnert sich auch an das Stück abgerissenes Papier, dass sie in einer der Berichte gefunden hatte. "DIeser elende Witaker...was will er von mir? Mich hier raus zu zwingen, um über die Photos zu sprechen...." Sie strauchelt kurz, als ihr vor aufkommender Übelkeit ein wenig schwindelig wird. "Wenn er nur wüsste, was er mit den Bildern alles anrichten kann - Ich war so eine Idiotin!"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 10.06.2015, 18:07:04
Aus dem Zwielicht des starken Schneefalls schält sich die Silhouette von Sam Witaker. Der Mann ist in eine dicken organen Parker gehüllt, während die schweren Stiefel samt Hose im Schnee versunken. Doch selbst jemand wie Sam Witaker, der tagtäglich solches Wetter gewöhnt ist, muss angesichts des Wetters die Augen zusammenkneifen. Überzeugend von sich selbst wartet er am Treffpunkt, ein Photo in der einen Tasche, eine Pistole in der Anderen. Er weiß nicht einmal warum er sie eingepackt hat, aber das blanke Metall gibt ihm Sicherheit, Macht gegenüber anderen, vor allem diesen Hirnis die wahrscheinlich nicht mal wüssten wie man sie benutzt. Sam denkt nicht, dass er sie benutzt wird, aber Charles hat ihm dazu geraten, als er ihm vom Treffen erzählt hat, als er mal wieder sternhagelvoll gewesen ist. Der schneidende Wind macht ihn jedoch mehr als wach und als die Vizedirektorin erscheint, verschränkt Sam die Arme, lächelt dreckig und kostet den Moment aus. Nun sind die Rollen vertauscht und er hat Macht über sie. Sam schweigt einen Moment, ehe er spricht.
„Du weißt warum du hier bist.“
Eröffnet er kalt das Gespräch und Verachtung klingt in jeder Silbe mit.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 10.06.2015, 22:59:35
Als der andere auftaucht, bleibt Kirsten stehen. Die dicke Kleidung, die um sich selbst geschlungenen Arme, die Kapuze und die Schneebrille machen es nicht leicht, ihren Ausdruck zu lesen. Einzig der Mund zeigt einen verachtenden Zug. Zunächst antwortet sie nicht, dann tritt sie nächer an Sam heran. Kaum einen halben Meter trennen die beiden, als sie antwortet: "Ja und Nein. Die Nachricht enthielt ein Angebot, doch nannte sie keinen Preis." Innerlich ist sie bei weitem nicht so ruhig und gelassen, eigentlich ist ihr speiübel. Steif und aufrecht bleibt sie stehen, einmal kurz zieht sie mit der linken behandschuhten Hand die Kapuze zurecht. Die rechte bleibt in der Tasche und umklammert ein fieses kleines Stück Elektronik.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 10.06.2015, 23:14:50
Der Atmen kommt in eisigen Zügen. Sam ballt die Fäuste in der Tasche und nimmt all seine Konzentration zusammen. Dennoch zittert die Hände unmerklich, leicht.
“Ok nicht versauen. Das ist dein Ticket hier raus.“
Schießt es ihm durch den Kopf und er geht einige Schritte an Kirsten vorbei, während seine Augen für einen Augenblick über das Hafenbecken gleiten.
„Nun Doktor“ betont er das Wort über und fährt fort „wer hätte gedacht, dass du so eine bist. Die Photos, du weiß genau was sie für deine Karriere bedeuten, für dein Leben.“
Er dreht sich um und zieht ein richtiges Photo heraus. Offensichtlich vertraut Sam Technik allein nicht und hat mindestens eine Photokopie gemacht.
„Wenn du willst, dass die Photos für immer verschwenden und du weiterhin deinen Spaß mit deinem Job und mit wer auch immer dein dürres Gestellt bespringen mag haben willst, dann zahl ordentlich, so dass ich hier weg kann und einen schönen Lebensabend habe. Mehr verlange ich nicht und wenn ich erst einmal hier weg bin und ein kaltes Bier am Strand trinke, ist es mir auch egal was ihr hier für abartige Dinge tut.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 11.06.2015, 07:13:54
Als Witaker an ihr vorbeigeht und ihr den Rücken zuwendet, ist Dr. Roberts überrascht und überlegt schon, ihm ihr elektronisches Spielzeug in den Rücken zu rammen. "Anschließend verschwindet er dort im Wasser vor ihm..." Doch eine Windböe und ihre Übelkeit lenken sie einen Augenblick ab. Dann ist es zu spät und er präsentiert ihr eines der unseligen Beweise, zusammen mit unglaublichen Forderungen und treffenden Beleidigungen. Hass schwellt in ihr auf und sie schlägt es ihm mit ihrer linken aus der Hand. Das Photo fliegt mit Schnee und Wind hinaus übers Wasser. Sie ballt eine Faust, dann hat sie sich schwer atmend wieder im Griff: "Nicht gut...Hier ist nicht gut...woanders."
Sie richtet sich auf, tritt wieder an ihn heran und spricht mit leiser Stimme: "So einfach ist das nicht. Da gibt es einiges zu regeln. An wieviel genau haben Sie gedacht? Wie garantieren Sie mir, dass Sie ihr Ende der Abmachung einhalten? Und noch einiges mehr. Bevor hier jemand zufällig etwas sieht, schlage ich vor, wir gehen ein paar Schritte zur Seite." Ohne eine Antwort abzuwarten, stapft Kirsten den Wasserrand entlang, hhinaus über die Grenzen der McMurdo-Station.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 11.06.2015, 16:02:11
Sam wird etwas überrascht von der Reaktion und schaut dem davon segelnden Photo einen Moment hinterher.
“Ich muss echt mehr aufpassen. Feuer hat sie ja, trotzdem weiß ich nicht was jemand an ihr finden soll.“
„Hm hoffentlich findet das Photo jetzt keiner.“
Murmelt er, während es hinaus in die Nacht und das Wasser fliegt. Sam hat keine Ahnung wie stabil das Photo wohl gegen Wettereinflüsse ist, anderseits wird es wohl in wenigen Stunden am Grund des Meeres liegen oder unter Tonnen von Schnee. Doch da versucht die Vizedirektorin sich schon wieder herauszuwinden. Ohne Eile folgt Sam ihr und schließt die Hand fester um die Waffe in seiner Parkertasche.
“Ein Augenblick und es wäre vorbei...nee das ist selbst für meine Verhältnisse dämlich.“
„Ganz einfach, du bist abhängig davon, dass die Photos nicht raus kommen und ich bin abhängig von den Zahlungen. Du kümmerst dich also um meine Versetzung, ein gutes Zeugnis und eine monatliche Zahlung. Das ist euch deine Sicherheit. Selbst ich bin nicht so blöd mich dann nicht an die Abmachung zu halten. Die ganze Sache kann schnell vorbei sein, also zier dich nicht, hast du bei Mar...au Scheiße...“
Unterbricht er seine Worte, als er im Schnee etwas übersieht und mit voller Wucht dagegen stößt, stolpert und sich gerade erst im letzten Moment fangen kann.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 12.06.2015, 00:19:36
Die Stiefel der Frau kämpfen sich mit Mühe durch die Schneeverwehungen, während Wind und Kälte ihr Gesicht schneiden. Aber es tut ihr gut, die Übelkeit nimmt ab. Stattdessen lassen die Worte des Mannes hinter ihr sie glühen vor Zorn. Was glaubte er eigentlich, wer er war? Und was ihr möglich wäre zu tun? Ihr Mann, nciht sie war das Geld. "Ihm einen guten Posten weit weg von hier könnte ich ihm allerdings verschaffen. Müsste er zwar weiter arbeiten, aber sein Einkommen wäre sicher. - Nur will ich ihn eigentlich hinter Gittern sehen, da, wo so ein Schwein hingehört!" Sie folgt seinen Worten nur mit halbem Ohr, da stolpert er plötzlich und bricht ab.

Sie fährt herum und sieht, wie er sich wieder fängt. Er hatte eben eine Verwehung durchqueren wollen, die sie umrundet hatte. Nun hatte er etwas freigelegt, etwas dunkles, massives. "Hat da wieder jemand seinen Müll entsorgt, wo er nicht soll?!", schießt ihr durch den Kopf und sie kanalisiert ihre Wut auf die Situation in einige Tritte, die das liegende Ding weiter freilegen. Neben Schultern einer Jacke werden Arme und ein Kopf frei. Kirsten zögert einen Augenblick, dann wandert ihr Blick langsam hoch zu Sam. Sie starrt ihn einfach nur an für eine gefühlte Ewigkeit. Dann hockt sie sich hin und tastet nach der Halsschlagader. "Tot und komplett durchfroren", stellt sie mit einer Stimme fest, die trotz des aufkommenden Sturmes gerade noch hörbar ist.

Sie erhebt sich und dreht den Leichnam mit dem Fuß. Die Statur gehört einem leicht untersetzten Mann mit nur wenig ergrautem Haupthaar, Das zutagekommende Gesicht ist allerdings eine vollkommene Ruine - nicht identifizierbar. "Scheiße, in was will der mich hier reinziehen?! Das wird meine Station ruinieren!", denkt sie panisch, lässt sich aber nichts anmerken. Äußerlich völlig ungerührt bleibt sie stehen neben dem Leichnam und starrt Witaker an, als ob sie ihm diese präsentieren möchte.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 12.06.2015, 15:39:21
Sam will eigentlich schon weitergehen, als seine unfreiwillige Begleiterin ihren Zorn entlädt, auf was auch immer da am Boden liegt. Doch dann wird aus dem Hindernis, welches ihn fast zu Boden befördert hat, eine Leiche. Dank seiner dicken Kleidung und des Sturms bemerkt man es nicht, aber der Arbeiter muss Schlucken. Er hat in seinem Leben schon viel Gewalt und Verletzungen gesehen, aber eine Leiche ist immer noch etwas anderes und der ruhige Umgang von Dr. Kirsten Roberts jagt ihm eher eine Gänsehaut den Rücken herunter, als ihn zu beruhigen.
“Hat sie das geplant, um mich einzuschüchtern? Ist sie eine so eiskalte Schlampe? Bleibt seelenruhig, während eine Leiche direkt vor ihr liegt. Scheiße nein das lass ich mit mir nicht machen.“
Sam ringt etwas um seine Stimme.
„Ja scheiße und jetzt? Ich meine in der Station wurde keiner Vermisster, vielleicht irgendein Fischer oder jemand von woanders?“
“Hoffentlich keiner der am Schmuggel beteiligt ist. Wenigstens ist das Gesicht nicht einsehbar. Ach Scheiße nicht extra hinschauen.“
Wendet Sam einen Moment das Gesicht ab.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 12.06.2015, 19:20:12
Kirsten beobachtet Sam sehr genau. "Er gibt sich keine Blöße. Entweder wusste er wirklich von nichts, oder er tut nur so, um keine Angriffsfläche zu bieten. Mmh...so eine Veröffentlichung können wir uns nicht leisten und eine Untersuchung erst recht nicht. Die Leiche muss verschwinden, dann geht der Druck." Ihr Blick wandert Richtung Hafenwasser, dann zurück zu Witaker und endet schließlich auf der Leiche. Mit schwierig verständlicher Stimme sagt sie, mehr zu sich selbst: "Vermisst wird BISHER keiner, und ein nNichtgemeldeter Besuch wäre denkbar." Dann hockt sie sich demonstrativ wieder hin - auch wenn die Übelkeit wiederkommt - und durchsucht flüchtig die Taschen des Toten. "Keine Papiere, kein Handy, kein Geld, nichts um ihn zu identifizieren.", sie steht wieder auf und klopft sich den Schnee aus der Kleidung, den Blick aufmerksam auf den Lebenden gerichtet. "Quasi unmöglich, ohne Identifizierung das Geschehen aufzuklären - dann suchen sie einen Sündenbock - und wir wären die Finder." Ihr Blick wandert erneut in Richtung Eiswasser, dann fixiert sie den Arbeiter: "Wenn überhaupt jemand etwas erfährt. Wer weiß, wieviele hier schon waren und zum Eigenschutz geschwiegen haben? Und zu ängstlich waren, das hier wirklich im Eis zu begraben..." Sie ließ alles weitere offen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 13.06.2015, 00:06:28
Sam fühlt sich von Minute zu Minute unbehaglicher und kratzt sich am Hals, während die Doktorin ihre Analyse abschließt. Er versteht nicht viel von solchen Sachen, allerdings kann er mehr Ärger tatsächlich nicht gebrauchen. Die Situation hat sich alles, nur nicht in seinem Sinne entwickelt und er knirscht mit den Zähnen.
„Ach Scheiße. Na dann pack mit an und wir versenken sie.“
Hofft Sam die Blicke richtig gedeutet zu haben, auch wenn ihm etwas mulmig dabei ist. Er nähert sich vorsichtig der Leiche und greift ihr unter die Arme.
“Mist was mache ich hier nur. Na ja wenn dann stecken wir beide da drin.“
Mit einem Ruck hebt er sie nach oben und ächzt.
„Aber...die andere...Sache ist...nicht vom...Tisch.“
Bringt er stoßweise hervor, während Sam den Körper wegschleift.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 13.06.2015, 06:44:44
Eigentlich ist Kirsten nach hysterischem Lachen zumute und zu flau, als dass sie sich am Transport beteiligt, aber sie will die Situation nicht verderben. Sie hatte ihn da, wo sie ihn haben wollte, auch wenn es nur eine geringe Verbesserung ihrer Lage bedeutete. Beim Transport hilft sie gelegentlich, bei einer Schneewehe oder etwas ähnlichem. Der Schneefall wird dichter und der Wind nimmt weiter zu, ganz so, als wolle das Wetter die beiden Komplizen gleich mit verschlingen. "Allerdings!", brüllt Dr. Roberts über den Lärm zu Witaker zurück, als der noch einmal an die Photos erinnert. Vorsichtig schieben sich die beiden über das Eis, um schließlich am Rand der Fahrrinne gemeinsam dem Leichnam einen letzten Stoß zu geben. Mit einem lauten Platschen geht der schwere Körper unter und die Wellen verdecken schnell, dass irgendetwas gewesen ist. "So ein Schicksal kann jeden ereilen.", stellt die Frau fest und setzt fort: "Bevor das Wetter zu schlimm wird, sollten wir wieder rein...auf getrennten Wegen." Nach einem allerletzten Blick auf die Stelle, wo die Leiche versank, dreht sich die Vizedirektorin zum Gehen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 13.06.2015, 23:18:31
Erster Akt, dritte Szene

McMurdo, im Quartier von Sam Witaker

Die ganze Nacht läuft einfach nur beschissen. Mit der Selbstverständlichkeit eines Bären im Wald hat sich Kirsten Roberst nach ihrem Leichenfund davon gemacht, während Sam die Hände zitterten. Die Erpressung ähnelt eher einem schlechten Versuch, aber noch ist Sam nicht aus dem Rennen. Er würde einfach einen besseren Zeitpunkt abwarten und etwas Rückversicherung organisieren. Sie weiß jetzt, dass er es ernst meint, aber der Arbeiter hat sie ganz eindeutig unterschätzt. Sam spritzt sich etwas Wasser in das Gesicht und betrachtet sein Gesicht einen Moment im Spiegel.
“Scheiße sehe ich wieder aus. Muss hier endlich raus, ehe die Station mich noch auffrisst.“
Er öffnet den Spiegelschrank über dem Waschbecken und schaut hinein. Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Pflaster, Rasierschaum, Duschgel und ja dahinter glänzte es. Der rettende Flachmann. Mit einem Lächeln angelt er ihn aus dem vollen Schrank und will sich einen Schluck genehmigen.
“Scheiße, leer. Vergessen nachzufüllen.“
Er wirft den Flachmann achtlos in die Badewanne und verlässt das Bad in den kleinen Raum, welchen er sein Zuhause nennt. Eine kleine Kochnische, ein Spind, ein Kühlschrank, eine Liege und ein kleines Radio sind alle was er hier hat. Er schüttelt den Kopf und holt ein Bier aus dem Kühlschrank.
“Muss wohl reichen.“
Genüsslich öffnet Sam es und stürzt es herunter, als es an der Tür klopft.
„Ach ja...einen Moment!
Ruft er und zieht sich seine Hose wieder an und streift ein weißes Shirt über. Wenig später öffnet er die Tür und schaut Charles Miller ins Gesicht.
„Gut, dass du kommen konntest, ich brauche deine Hilfe.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 14.06.2015, 19:47:49
Viele Freunde hatte Charles wahrhaft nicht, was schon recht beschönigend ausgedrückt ist und bei den Frauen schaute es so schlecht wie immer aus. "Alles Schlampen hier!", dachte er sich im Suff. Charles kam auch an eine- mehr oder weniger- gute Flasche Brandy ran. Diese wollte er sich mit Sam teilen. Immerhin war der sein Saufkumpel. Also machte er sich auf den Weg zu ihm.

Sam war glücklicherweise da und machte ihm auch auf. Charles torkelte auch etwas ins Zimmer zu ihm, nachdem er die Tür hinter sich zuknallte. Er roch schon nach Bier und Schnaps. Aber trotz diesen Tatsachen sagte er relativ klar wirkend zu Sam: "Ich habe da noch einen Brandy. Lass uns den erst einmal trinken, dann sieht die Welt doch viel schöner aus! Es ist sogar ein Solera, wenn auch kein Solera Reserva, aber scheiß drauf! Ich hol einfach mal zwei Gläser dafür. Edel geht die Welt zugrund und blabla..."

Ohne auch nur die Reaktion von Sam abzuwarten, holte Charles zwei halbwegs passende Gläser. Dafür, dass es eben nicht seine Wohnung war, kannte er sich schon recht gut aus. Auch ohne zu fragen, ob er überhaupt den Brandy wollen würde, schänkte Charles Sam einfach ein gut gefülltes Glas ein und sich selber natürlich auch. "Cheers!", hieß es dann nur noch von Charles Seite und schon kippte er den Brandy runter. Da der Solera zwölf Monate gereift war, schmeckte er erstaunlich gut, auch wenn er mit einem Solera Reserva oder gar einem Solera Gran Reserva freilich nicht mithalten konnte.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 16.06.2015, 14:40:39
Sam wird wie immer etwas von Charles überrumpelt und lässt ihn einfach in die Wohnung. Etwas zu geräuschvoll schließt er die Tür hinter dem Wissenschaftler und schaut ihm einen Moment nach.
“Wo treibt er immer nur dieses Zeug auf? Ich habe andere Probleme...ach Scheiß drauf.“
Während Charles alles vorbereitet ext Sam sein Bier und setzt sich dann ihm gegenüber. Er nimmt den starken Geruch des Brandys wahr und schüttelt sich leicht. Überzeugt nimmt er das Glas und hebt es ebenfalls.
„Cheers, du hast echt immer den krassesten Scheiß.“
Auch das Glas leert er in einem Zug und hat sofort das Brennen im Rachen, die Wärme im Körper und den scharfen Geschmack auf der Zunge. Sam schüttelt sich leicht und stößt in einem Ächzen die Luft aus.
„Gutes Zeug.“
Bringt er wenig überzeugend hervor, aber der Alkohol entfaltet seine betäubende Wirkung, dass ist alles was für Sam wohl zählt.
„Noch einen und hör zu, Charles. Dr. Roberst, die ist noch eiskalter als ich dachte. Du weißt gar nicht wie kalt. Jedenfalls ich brauche deine Hilfe, um die Kleine so richtig einzuschüchtern. Verstehst was ich meine?“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 17.06.2015, 19:15:12
Charles goß Sam noch etwas ein von dem Brandy. Charles' Augen wirkten schon etwas glasig, was auch auf seinen Alkoholkonsum hindeutete. Es folgte nun eine für Charles typische Wortwahl und Szene: "Den alten Besen willst du eingeschüchtert sehen? Die ist doch wirklich so eiskalt, die würde sich nicht mal von der Folterung ihres eigenen Kindes einschüchtern lassen und würde keine Miene verziehen." Charles fing daraufhin an laut zu Lachen in seinem Suff, als ob er sowas wie einen guten Witz gemacht hätte. "Aber ich versteh dich schon, irgendwie halt... Hat denn dein schönes Foto nicht die erhoffte Wirkung gezeigt? Hast du dir schon etwas bestimmtes für sie ausgedacht? Oder überlässt du das ganz meinem klugen Geist?", daraufhin war nach einem weiteren Schluck Brandy von Charles ein lautes Hicksen zu vernehmen. Wenn man dem Blick des Volltrunkenen richtig folgen würde, dann ging er wohl so in Richtung erwartungsvoll.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 18.06.2015, 21:30:43
Sam schüttelt den Kopf und nimmt noch einen Schluck.
„Kinder? Die wird doch nie im Leben Kinder haben.“
Er leert das Glas und fährt leicht sich verhaspelnd fort.
„Scheiße neee, die Bilda hamsch gar net gebracht. Blieb eischenhart und dann und dann...“
Sam schüttelt sich und erinnert sich, dass er das garantiert nicht herumerzählen sollte. Stattdessen fokussiert er seine Gedanken auf die Hilfe.
„Na ja wir könnten sie zusammen schnappen und ordentlich durch die Mangel nehmen oder in die Ecke drängen. Dann ischt see net mehr so mutig. Dasch sagsch dir oder weischt was besseres?“
Sam überlegt etwas länger und bekommt einen Geistesblitz.
"Oder du machscht ihr klar wie tief see in der Scheiße schitzt. So von Hirni zu Hirni."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 21.06.2015, 21:47:52
Charles stand erst einmal einige Zeit da wie ein Ölgötze und schien zu überlegen. Fast, aber nur fast hätte er vergessen zumindest noch einen Schluck von dem "Stoff" zu nehmen. "Eher das letzte! Was ist aber noch mein Vorteil? Gegen Marco noch irgendwas?", sagte Charles und schon wurde der besoffene Wissenschaftler einsilbiger und auch die Grammatik schien nicht mehr so gut zu sein.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 21.06.2015, 22:12:17
„Dein Vorteil? Scheiße ich dachte wir wären Freunde, Charles.“
Klagt Sam im ersten Moment und schüttet sich etwas nach, nimmt noch mehr von dem viel zu harten Getränken. Es schüttelt ihn, aber dafür wird der Schrecken der Nacht immer undeutlicher, ein willkommener Effekt.
„Pasch auf, wenn wir...wenn wir die Doktoren...alscho diesche Schlampe rum bekommen haben, alscho uns aus der Hand frischt, dann knöpfen wir uns Marco vor, denn dann wird die nüscht mehr tun, nüscht, denn sie ischt ja in unserer Hand. Na wie klingt dasch?“
Schlägt Sam vor und lacht über die ganze Situation. Dann fällt ihm aber etwas ein und er wird ernster.
„Auscherdem...wenn dasch schief geht, dann bin ich am Arsch und wenn ich am Arsch bin, bischt du esch auch. Dann kommt all die Scheiße raus. Allesch und unser Geschäft endet. Dasch willst du doch auch nicht oder? Komm Charles. All das Geld. Isch könnte dir dann allesch übertragen und du sackscht doppelt ein. Na los, schlag ein?“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 23.06.2015, 22:16:42
Charles überlegt etwas und sagt dann trotz seines Alkoholpegels, den er sich vor dem Brandy schon angetrunken hat: "Lass das Geld stecken! Freundschaft reicht! Hatte nur Angst vor dem Drachen. Ich lass mir was einfallen. Aber nicht mehr heute Abend." Charles nahm noch einen Schluck von dem Brandy und sagte dann: "Mit jedem Schluck wird er besser." Daraufhin klaschte Charles einfach mit seiner Hand auf Sams Hand.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 24.06.2015, 17:59:06
Sam schlägt ebenfalls ein und lacht. Freundschaftlich lehnt er sich nach vorne und klopft Charles auf die Schulter.
„Guter Mann, ich wusschte doch man kann schich auf dich verlasschen.“
Er setzt sich wieder hin und hebt das Glas in die Höhe.
„Auf die Freundschaft und den Fall disches Drachen!“
Brüllt Sam fast schon etwas zu laut und stößt mit Charles zusammen an, um sich noch mehr des übelriechendes Zeuges hinunterzuschlucken.
„Aber ja morgen ischt schie dran.“
Bringt er selbstzufrieden hervor, während der Blick immer trüber wird.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 24.06.2015, 18:09:07
Erster Akt vierte Szene

McMurdo, das Labor von Dr. Manzoni und Dr. Miller

Marco hat sich entschieden die Gunst der Stunde zu nutzen, dass er dank dieser fürchterlichen Frau keinen Schlaf finden konnte und hat sich noch einmal zu einer Nachtschicht ins Labor aufgemacht. Es gab noch Dutzende von Messungen zu analysieren. In den letzten Wochen war er abgelenkt gewesen, aber das ist jetzt vorbei. Heute Nacht würde er endlich mit seiner Forschung weiter kommen.
In fester Absicht zu arbeiten, setzt er sich mit seinem Laptop an einen der Arbeitsplätze in dem kleinen aber doch gut ausgestatteten Labor, das er sich mit Miller teilen musste. Aber zumindest heute Nacht hat er es für sich, vermutlich lag Miller irgendwo mit einer halb leeren Flasche Whiskey in irgendeiner Ecke. Gerade will Marco sich an die Arbeit machen, als er auf Millers Arbeitsplatz dessen Laptop entdeckt, der nicht einmal zugeklappt ist. Ob dieser Abend wirklich so erfolgreich sein würde? Seit Wochen hat Marco den Verdacht, dass sein Kollege irgendetwas im Schilde führt. Es sind Kleinigkeiten, aber es ist dem Italiener schon öfters aufgefallen. Merkwürdige Gespräche, Telefonanrufe, unerklärte Abwesenheit, viel ist zusammen gekommen und jetzt könnte Marco vielleicht herausfinden, wo das alles herrührt. Also klappt er seinen eigenen Rechner wieder zu und geht zu dem anderen Arbeitsplatz. Ein Strich über das Touchpad und der Laptop erwacht zum Leben - nicht mal mit einem Passwort ist er gesichert. Interessiert lässt Marco sich nieder und beginnt als erstes den Desktop genauer in Augenschein zu nehmen, um sich dann den Mails zu widmen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 28.06.2015, 00:14:38
Nach einer Nacht im Zeichen des Brandys bei Sam will Charles zwar nur noch schlafen, aber irgendeine paranoide Ader sagt ihm, dass er irgendetwas im Labor vergessen hat. Wenn er nur wüsste was genau? Aber trotzdem treiben ihn wildeste Wahnvorstellungen in das Labor. Und scheinbar hat Charles das Glück des Volltrunkenen an diesem Abend. Er platzt einfach vor Ort hinein, da er grundsätzlich alles hat, um Einlass zu bekommen.

Irgendwie "fummelt" dieser "Spaghetti-Fresser" da offenbar an seinem Laptop herum. Mit erhobener Faust stürmt Charles auf den Italiener zu und seine lautstarke Stimme stört Marco unsanft bei seinen Nachforschungen: "Hey, Bürschchen, jetzt pass mal auf! Sabotage oder Spionage, was? Willste in den Knast? Was machste da?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 28.06.2015, 20:21:02
Cazzo! Warum muss dieser Idiot sich ausgerechnet diesen Abend aussuchen, um erst seinen Laptop hier zu vergessen und sich dann daran zu erinnern, dass er das getan hat. Der Geruch von einer Menge Alkohol weht ihm entgegen. Wie widerlich dieser Mann war!
Naja, es würde schon schie gehen, selbst ohne Alkohol war dieser nicht allzu helle, so besoffen würde es schon gut gehen. Und so betrunken wie er war, würde Marco es auch in einem Handgemenge mit ihm aufnehmen können und am Ende würde das vielleicht sogar reichen, um diese Ausrede von Wissenschaftler loszuwerden: "Hey, immer langsam. Ich suche nur nach den Ergebnissen der Messungen von letzter Woche. Ich hab meine Festplatte mit den Daten im Quartier liegen lassen und gehofft, dass ich nicht den ganzen Weg zurückgehen muss." Schnell sucht er in seiner Tasche herum, eigentlich sollte er doch seinen Stick dabei haben. Es dauert einen Moment, aber dann holt er ihn hervor und hält ihn dem anderen Mann hin: "Hier, hast du sie? Dann kann ich sie mir rüber ziehen und heute Nacht noch was schaffen." Ein Naserümpfen kann er sich dabei nicht verkneifen, dieser Kerl stank einfach viel zu sehr nach Fusel.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 01.07.2015, 23:00:31
Aber statt einer Beruhigung wird Charles nur nervöser und auch Zornesröte kommt in sein Gesicht: "Hilfe? Wann hast du geholfen? Viren, Viren, alles Viren! Pack das Teil da weg! Ich glaub, ich nehms mit." Charles macht dabei nicht wirklich geschickt den Laptop einfach zu vor der den Händen von Marco. Er scheint ihn mitnehmen zu wollen in seinem Suff. 
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 02.07.2015, 09:03:44
Marco hebt beschwichtigend die Hände: "Hey, immer langsam. Da sind keine Viren drauf. Warum auch? Du weißt so gut wie ich, dass ich die Daten intakt brauche und nicht irgendwie anders. Willst du es ernsthaft so schwer machen? Du weißt genauso gut wie ich, dass unser Projekt hier und sämtliche Forschungsgelder von unserem Erfolg abhängen. Und wir sind jetzt schon Wochen hinterm Zeitplan. Jede weitere Sekunde, die wir verlieren, kostet uns Geld. Also lass mich fix die Daten kopieren, damit ich weiter machen kann. Sonst sind wir beide unseren Job los." Marco hofft, dass der Kerl betrunken genug ist, ihm das abzukaufen. Er hat tatsächlich keine Viren auf dem Stick und beim Kopieren könnte er vielleicht wenigstens sehen, was sich auf dem Computer von Miller befindet.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Charles Miller am 06.07.2015, 12:09:09
Charles schaut Marco nur an wie eine Kuh, wenns blitzt. Er entgegnet ihm nur: "Vertrau' dir nicht! Könnte Trick sein! Außerdem: Du auch den Job los? Das klingt fair!", dann sieht Marco nur noch ein Lächeln, dass irr wirkt. Das Gerede ergibt auch wenig Sinn. Um so verwunderlicher ist es, dass der Laptop-Abbbau klappt. Dann stapft Charles starrsinnig mit dem Rechner davon.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 07.07.2015, 14:45:23
Erster Akt, fünfte Szene

Das Büro des Hausmeisters

Nachdem er in der Nacht zuvor so nah dran gewesen war, hatte Marco die Neugier gepackt. Er wollte endlich dieser Sache auf den Grund gehen, die Charles vor ihm versteckte und dafür musste er an dessen Zeug ran. Den Laptop zu klauen würde wohl auffallen, also würde er versuchen, in das Quartiert seines "geschätzten" Kollegen zu kommen. Er wartete also ab, bis Charles sich endlich verkatert ins Labor quälte und verschwand mit einer Ausrede aus dem Labor.
Sein Weg führte ihn direkt zum Büro eines der Hausmeister, der glücklicherweise über einen Generalschlüssel verfügte. Und mit etwas Überzeugungskraft würde Marco ihn dazu bringen, ihm damit Charles Quartier zu öffnen, das nicht allzu weit entfernt war. Die Tür stand offen, also lehnte Marco sich in den Türrahmen und klopfte an: "Entschuldigen Sie, aber ich hätte ein Anliegen. Mein Kollege hat sich aus seinem eigenen Quartier ausgesperrt und ich habe versprochen, ihm den Gefallen zu tun, mich drum zu kümmern. Könnten Sie mir da weiterhelfen?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 08.07.2015, 18:19:04
Der alte Mann saß hinter etwas, dass ein Schreibtisch hätte sein können, wen man ihn denn unter all den Ordnern und Papieren sehen konnte. Der Computer, eine moderne Workstation, lag abgebaut in der Ecke herum. Die Rollos vor den kleinen Fenstern waren immer noch heruntergezogen und die Deckenleuchte hatte Mühe, sich durch den Rauch hindurch zu arbeiten. Aktenschränke voller Papiere, Werkzeuge und Ersatzteile verteilten sich an den Wänden, der ergraute Teppich deckte nur wenig vom Linoleumboden ab. Vor dem Alten stand eine dampfende Tasse Kaffee, mitten in den Papieren. Er fuhr zusammen und warf das Magazin, in dem er gerade geschmökert hatte, achtlos zur Seite. "Häe? Was denn? So ein Überfall am frühen Morgen? Das muss ja ganz dringend sein. Na, dann schauen wir doch mal." Er stand auf, hantierte an den Schreibtischschubladen herum, murmelte etwas und zog schließlich einen Zettel hervor. Er drehte sich um und öffnete den Schrank hinter sich. Unter anderem kam ein kleines Safe zum Vorschein, samt Tastatur. Grummelnd las er den Code ab und öffnete das Schlüsselschränkchen. Den Kopf halb über die Schulter gedreht fragt er: "Wer ist denn die Glückliche?" Sein Grinsen hätte weniger schmierig sein können.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 09.07.2015, 11:24:38
Der Italiener grinst bei den Worten des alten Mannes ebenfalls: "Schön wär's, aber leider ist es gar keine Glückliche. Charles, mein Laborpartner hatte gestern wohl einen etwas wilden Abend und während er sich darum kümmert seinen eigenen Kopf wieder in Ordnung zu bringen, hab ich ihm versprochen dafür zu sorgen, dass er wieder in sein Quartier kommt."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 09.07.2015, 23:50:30
Das Grinsen verschwand und stattdessen zogen sich die Augenbrauen zusammen. "Charles wer?", sagte er, während er sich umdrehte. Gleich darauf schien sein Gesicht das Interesse schon verloren zu haben. Er schlurfte zum Schreibtisch und ließ den Minitresor offen, während er in den Papieren wühlte. Plötzlich sah er auf: "Welche Wohneinheit ist es? Und hat dieser Laborpartner einen Besuch beim Doc nötig? Wo ist er eigentlich gerade?" Dann zog er eine zerfledderte Mappe hervor und schlug sie auf. Bevor man einen Blick auf die Tabelle werfen konnte, zog er auch noch ein Formular hervor, das Dank Falten und Kaffeefleck nicht gut erhalten war.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 10.07.2015, 10:05:58
"Miller, Charles Miller. Wohneinheit E5. Und er sitzt derzeit in unserem Labor und hält sich an seiner Wasserflasche fest. Wie gesagt, muss ein lohnender Abend gewesen sein für ihn gestern. Aber ich denke mit ein paar Liter Wasser und nem ordentlichen Frühstück, sobald er wieder Appetit verspürt, wird das schon wieder. Wäre ja noch schöner, wenn der Doc jetzt auch noch jeden Kater behandeln müsste. Das hält Charlie schon aus.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 10.07.2015, 19:04:21
Der Hausmeister schob das Formular zur Seite und murmelte etwas in seinen Stoppelbart, während er die Liste durchging. "Ah, hier haben wir es doch. Mmh...ob es da noch ein weiteres Exemplar gibt? Oder muss der Generalschlüssel herahlten?", grummelte erschließlich und sah lustlos in das Schränkchen. "Wobei ich dann auch noch mitgehen müsste, der darf nicht verloren gehen...Hmgr."  Mit einem langen Seufzer drehte er sich wieder um und hob das Formular hoch: "Ich hoffe, Herr Miller ist noch in der Lage, seinen Namen zu schreiben...Tut mir leid, muss sein, du kennst unsere liebe Oberdoktorin." Der Alte zuckte mit den Schultern und machte Anstalten, denn Tisch zu umrunden.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 12.07.2015, 13:54:26
Marco flucht innerlich für einen Augenblick. Dieser alte sollte besser nicht mitkommen: "Ja, ich kenne sie ziemlich gut. Und ich nehm das alles auf meine Kappe. Es dauert ewig jetzt erst zu Charles zu laufen, ihn von seiner Wasserflasche los und einen Stift in seine Hand zu bekommen. Kann ich nicht einfach in Vertretung für Charlie unterschreiben? Wir sind Kollegen und er hat sicher nichts dagegen. Und sie haben ihre Pflicht getan, da ich ja offizielle unterschrieben habe. Das sollte doch den Vorschriften, entsprechen, oder nicht?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 22.07.2015, 18:27:37
Der Alte kratzte sich seine Stoppeln, während er misstrauisch zum jungen Forscher hinüberblickte. Dann zuckte er mit den Schultern und murmelte: "Wenn Sie meinen, Sie müssen es ja wissen. Is' nich' mein Kopf, aber wenn da was kommt, kümmere ich mich persönlich um sie." Er grinste bei was für eine Vorstellung auch immer er hatte und hielt ihm das Formular und Stift entgegen. "Ihren Ausweis muss ich dann natürlich auch sehen. Und zurückbringen nicht vergessen!" Insgesamt schien ihm die Vorstellung, nicht allzulang gestört zu werden, ganz gut, so sehnsuchtsvoll, wie er nach seinem Magazin und Kaffee glotzte.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 23.07.2015, 09:26:19
Marco holte seinen Ausweis heraus und legte ihn dem Hausmeister vor - ein Glück, dass es so früh ist und der Mann keine Lust hat selbst zu laufen. Mit einem "Vielen Dank" verabschiedete er sich und schon als er um die Ecke gebogen war, stand ihm ein breites Grinsen auf dem Gesicht, während er den Ersatzschlüssel zwischen seinen Fingern hin und her tanzen lässt. Das würde ihm sicher weiter helfen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 24.07.2015, 22:29:32
Erster Akt, sechste Szene

Dem scharfen Knall folgte sofort ein blechern-metallenes Reißen und Klötern. "Treffer.", freute Kirsten sich. Sie hatte es nicht verlernt. Wie die meisten ihrer Landsleute wusste sie mit einer Waffe umzugehen, obwohl sie keine eigene besaß und keinen Waffenschein hatte. Entsprechend hatte sie den Chef der SIcherheit, diesen kahlgeschorenen Ex-Soldaten, überzeugt, dass sie zur Abwehr wilder Tiere eine der Stationswaffen bräuchte. Und das sie eine Unterweisung brauchen würde. Damit konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie bekam Training und konnte ihn gleichzeitig aushorchen, was auf der Station so passierte. Sie brauchte Informationen, irgendetwas, was diesen verdammten Mörder und Erpresser in die Enge treiben würde.
Nachher hatte sie noch einen Termin mit dem Chef und dann mit dem Quartiermeister, die könnten auch was wissen. Wer das Opfer war, welche Verbindungen Whitaker hatte und so weiter.
"Danke. Ein paar Runden noch, damit es sitzt.", wendet sich Dr. Roberts an den schweren Mann neben sich. Sie setzte die Waffe ab und überprüfte deren Zustand. Nicht mehr alles an dem Sicherheitschef waren Muskeln, imposant war er jedoch auf jeden Fall. "Bei so vielen Waffen in ihrem Schrank und einer leeren Halle als Schießstand, bin ich die einzige, die einen Gedanken darauf verwendet, sich selbst schützen zu können zu wollen?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 09.08.2015, 09:40:25
Stefan Kuhn setzt den Gehörschutz ab, nachdem Kirsten geendet hat und grübelt einen Moment über die Worte. Er lehnt sich gegen die Trennwand der Kabine und verschränkt die Arme.
„Ein paar Runden werden kaum ausreichen bei Ihrer Erfahrung. Glauben Sie nicht Sie beherrschen den Umgang mit einer Waffe nur wegen ein paar Runden auf dem Schießstand.“ tönt er mit tiefer, mahnender Stimme, während seine dumpfen Augen, die schon zu viel gesehen haben, Kirsten mustern.
„Außerdem nie auf etwas zielen, dass sie nicht auch erschießen wollen. Immer daran denken.“
Gibt er als letzten Rat und geht erst dann auf die anderen Fragen ein.
„Hier sind viele verschiedene Leute auf der Station. Einige lehnen Waffen aus moralischen, ethischen oder Sicherheitsgründen ab, die meisten sind aber der Meinung dass sie es nicht nötig haben. Immerhin ist dafür die Sicherheit da. Dann gibt es natürlich noch die Experten mit Waffenschein, die es meinen nicht mehr nötig zu haben. Fast so schlimm wie Autofahrer, die glauben nach zehn Jahren Pause noch ordentlich fahren zu können. Aber ja die wenigsten nutzen den Schießstand. Ein paar Besucher gibt es hin und wieder.“
Er setzt den Gehörschutz wieder auf und stellt sich neben Kirsten.
„Waffe fest umschließen, sicherer Stand und über die Waffe zielen. Auf die Atmung achten und abdrücken im richtigen Moment.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 11.08.2015, 17:42:59
Kurz stieg in Kirsten der Drang auf, das Gewehr verkehrt herum zu greifen und dem Herrn über den Kopf zu ziehen. Offensichtliches anzumerken und Kritik an ihr zu üben gefile ihr kein bißchen. Sie beherrschte sich und wunderte sich ein wenig, warum sie so nahe stand, ihre Nerven zu verlieren. Aber eigetnlich sollte es sie nicht wundern. Ein irrer Mörder hatte sie in der Hand und forderte, was sie nicht möglich war zu geben. Und auch nicht wollte, denn wann würde das enden, wennn eserstmal angefangen hatte?
Sie richtete ihre Waffe auf das Ziel aus, zielte nur einen Atemzug lang und zog durch. Zufrieden sah sie die nächste Dose vom Tisch fliegen. Etwas ruhiger fragte sie ihren Ausbilder auf Zeit: "Wilde Tiere bewegen sich meistens, vor allem auf einen zu. Was muss man wissen, um diese Ziele ernsthaft zu bedrohen?" Wiedetr überprüfte sie den Zu- und Ladestand der Waffe und wirkte fast geistesabwesend, als sie das Aushorchen fortsetzte: "Welche Besucher gab es denn in letzter Zeit? Und wenn ich jemanden zu meinem Schutz mitnehmen wollte, wen würden sie empfehlen? Wer hat eine Waffe und kann damit umgehen, und wer glaubt es nur? Keine Sorge, das bleibt unter uns, ich will nur nicht an den Falschen geraten." SIe bemühte sich nicht mal um ein Lächeln, sondern sah ihn nur ernst an.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 12.08.2015, 18:10:19
„Tiere zu bedrohen ist meist das Letzte was Sie tun sollten und die meisten wilden Tiere halten sich von Menschen fern. Die Antarktis hat außerdem kaum gefährliche Tiere und die größte Gefahr geht vom Wasser aus. Wenn wir in Afrika wären oder in Kanada würde das anders aussehen.“
Erklärt Stefan ernst und dreht sich in Richtung von Kirsten. Er verschränkt die Arme und verzieht skeptisch eine Augenbraue bei den weiteren Fragen, welche auf ihn einprasseln.
„Es steht mir fern Sie zurecht zu weisen, aber die Sicherheit dieser Station ist meine Aufgabe und Sie stellen verdächtige Fragen. Worum geht es hier wirklich Dr. Roberts? Sie werden hier draußen kaum jemand gegen Pinguine, Vögel, Robben und Wale brauchen oder? Wenn etwas Sicherheitsrelevantes vorgefallen ist, muss ich das wissen.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 18.08.2015, 23:46:38
Innerlich rollte Kirsten zwar die Augen, äußerlich blieb ihre kalte Miene bestehen. "Als ob Tiere hier in irgendeiner Weise gefährlich werden könnten... Weiß doch jeder, worum es eigentlich geht." Als ihr Gegenüber aber Gegenfragen stellt, ist sie ehrlich überrascht. "Das waren zwei Hirnzellen mehr, als ich ihm zugetraut hätte." Sie wägt ab, wieviel sie verraten kann, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Als Verbündeter wäre er sicherlich zu gebrauchen. "Naja,...", druckst sie ein wenig herum. "Im letzten Schneesturm hatte ich eine komische Wahrnehmung. Ich bin nicht sicher, ob sie real war, oder Wind und Schnee draußen mir einen Streich gespielt haben. Eine Figur, wahrscheinlich ein Mann bewegte sich durch das Gestöber, nicht weit von mir. Er tauchte plötzlich auf, reagierte nicht auf meine Kontaktversuche, und verschwand dann plötzlich wieder. Ich glaube nicht an Geister, trotzdem jagt es einem einen Schrecken ein und erinnert einen daran, dass es Möglichkeiten des Schutzes gibt Ich suche eine Erklärung für das Gesehene, möchte aber ungerne die Pferde scheu machen, sollte sich herausstellen, dass da gar nichts war. Ich dachte daran, vielleicht wäre ja ein Besucher nicht richtig weggekommen" Nun mit dieser Erklärung hatte sie nicht wirklich gelogen, aber die Tatsachen anders beleuchtet. Sie hoffte, er würde ihr nun endlich was an die Hand geben.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 19.08.2015, 09:46:13
Stefans Gesichtsausdruck wird nur noch ernster und es scheint als hätte Kirsten in ein Wespennest aus Neugier, Pflichtbewusstsein und Fragen gestoßen.
"Wo ist es gewesen? Warum erzählen Sie das jetzt erst? Es besteht wohl eher die reale Gefahr, dass sie jemanden mit dem Nachwirkungen eines Whiteouts gesehen haben. Dann ist es kein Wunder, dass er nicht reagiert hat und Sie hätten ihm helfen müssen, nicht ihn einfach verschwinden lassen. Wenn Sie dafür den Umgang mit einer Waffe trainieren wollen, machen Sie etwas grundlegend falsch."
Übt der Sicherheitschef nur noch mehr Druck aus und bombardiert Kirsten förmlich mit Fragen, drängt sie in die Ecke.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 25.08.2015, 23:56:43
Dr. Roberts lässt sich nicht beirren und weicht nicht zurück. "Was glaubt der eigentlich, wer er ist?!" Sie starrt ihn eiskalt an und antwortet ruhig und deutlich: "Glauben sie denn, das wüsste ich nicht? Der Schemen war nur so kurz zu sehen, dass ich nicht mal sicher bin, ob er tatsächlich da war. Und wenn ich diesem Phantom ins Eis gefolgt wäre und dabei den Pfad verlassen hätte, wäre ich wohl die nächste...oder einzige gewesen, die verschwunden wäre." Sie beschrieb grob die Gegend, wo sich Sam mit ihr getroffen hatte, allerdings blieb sie dabei, den Weg nicht verlassen zu haben. "Also, wissen sie von jemandem, der verschwunden ist? Oder habe ich ein Gespenst gesehen?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 26.08.2015, 10:31:04
Es ist offensichtlich, dass der Sicherheitschef Dr. Roberts nicht wirklich die gesamte Geschichte abnimmt und möglicherweise eigene Nachforschungen anstellen wird. Er bleibt weiterhin eisern.
„So wie Sie sich im Moment verhalten, könnte man die Idee bekommen, Sie wissen es nicht. Außerdem würde ich fast meine Sie haben sich etwas eingebildet. Das war mitten am Hafen und Sie sagen Sie haben den Weg nicht verlassen? Falls da wirklich jemand war, haben Sie sein Leben riskiert oder wollen Sie mir sagen, dass Sie in einem Schneesturm so weit sehen konnten, dass die Gefahr besteht, dass Sie verloren gehen? Ich werde dem Nachgehen, dass ist meine Aufgabe, aber Sie hätten die ganze Sache viel eher melden sollen, Dr. Roberts.“
Klingt er förmlich enttäuscht und könnte für Dr. Roberts noch Ärger bedeuten. Immerhin hatte sie die Leiche ebenfalls entsorgt.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 29.08.2015, 20:22:11
"Argh...So kommen wir nicht weiter. Hirn zu blöd auch nur die Hälfte zu verstehen - warum habe ich es überhaupt versucht? Aber warte nur, Personalangeleenheiten fallen in mein Ressort!", flucht und schimpft die Vizedirektorin innerlich. Äußerlich wird ihre Haltung nur steifer und der Blick kälter. Mit leicht gepresstem Tonfall gibt sie von sich: "Was soll ich denn melden? Und hat meine Frage es nicht eindeutig gesagt, dass ich mir eben nicht sicher bin? Für die Sicherheit zu sorgen ist ihre Aufgabe und mir vermitteln Sie gerade keine. Ihnen ist also nicht klar, ob jemand vermisst wird? Tja, dann ist wohl auch nichts geschehen!?" Sorge um einen Leichenfund macht sie sich nicht. Die war im Wasser und Eis versunken und selbst wenn, war jemand anderes mit mehr Kraft zum Einschlagen eines Gesichtes notwendig. Von daher war die Entwicklung nicht vollkommen schlecht, nur frustrierend.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 30.08.2015, 13:55:55
Der Sicherheitschef hält sich die Stirn mit der Hand und schüttelt den Kopf.
„Ich erzähle Ihnen nicht, wie Sie ihren Job zu machen haben, und Sie mir ebenfalls nicht. Sie verhalten sich mehr als hysterisch und sollten erst einmal zur Ruhe kommen. Wie ich bereits sagte, ich gehe dem nach und solche Informationen sind nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Wenn Sie jemand vermissen, melden Sie es und gut ist. Die Schießübung ist beendet.“
Verkündet er und streckt die Hand aus, um die Waffe überreicht zu bekommen. Sein Blick ist ernst und er würde dem Nachgehen, denn irgendetwas stinkt an dieser gesamten Sache gewaltig und Dr. Roberst verhält sich mehr als merkwürdig. Irgendetwas steckt dahinter und Stefan würde es herausfinden.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 30.08.2015, 17:01:36
Kurz zuckt etwas durch Kirstens Gesicht, dann bleiben ihre Augen schmal: "Ihr gutes Recht." Sie reicht ihm die Waffe und ergänzt: "Ich bin nicht die Öffentlichkeit und als Verantwortliche in Personalfragen sehr wohl für solche Informationen zuständig. Bei mir wurde bisher kein Vermisster gemeldet, aber der normale Gang ist durch Sie. Sie haben das Recht, mir die Information im Zuge der Ermittlungen vorzuenthalten, aber was die Station als Ganzes betrifft, sollten Sie kundtun, um die Abläufe nicht zu gefährden. Eigentlich sollte es ja nicht notwendig sein, Ihnen ihre Zuständigkeiten aufzuzeigen." Ein leichtes und überhebliches Lächeln huscht über ihr Gesicht, während die Vizedirektorin ihm noch einige Augenblicke zur Reaktion gibt. "Dann wohl nicht.", wendet sie sich zum Gehen und nimmt ihren Termin mit dem Direktor wahr.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 30.08.2015, 19:37:03
Erster Akt, siebende Szene

Sam fühlt sich nach der Nacht wie neu geborenen. Auch wenn der gestrige Abend mit Charles mehr als feuchtfröhlich gewesen ist, fühlt sich der Hafenarbeiter voller Energie und mit einem klaren Kopf gesegnet. Sein Körper hingegen ächzt vor Schmerzen durch die unbequeme Nacht auf der Couch. Ob es Charles ähnlich geht, weiß Sam nicht, denn er erinnert sich einfach nicht mehr an das Ende der gestrigen Nacht. Mit leicht schmerzenden Rücken erhebt er sich vom Bett, stößt einige Flaschen um und duscht in aller Kürze. Er muss immer noch die Sache mit der Erpressung klären, bei der Charles helfen will. Allerdings wäre er kein guter Freund, wenn er es ihm allein überlassen würde. Kaum hat er sich abgetrocknet, stülpt er frische Kleidung über, nimmt die treue Waffe mit und verlässt den Raum. Er wirft einen letzten Blick auf die Tür, schließt sie ab und macht sich gut gelaunt auf den Weg zu Charles.

Marco hat einen echten Glückstag erwischt. Der Hausmeister hat sich bequatschen lassen und dank seiner Faulheit noch nicht einmal die Mühe gemacht mitzukommen. Schnellen Schrittes und mit der Vorfreude endlich Charles eins auswischen zu können, eilt der Forscher durch die Flure der Wohnquartiere. Es dauert nur kurze Zeit, bis Marco vor der richtigen Tür steht, und den Schlüssel voller Erwartung in das Schloss gleiten lässt. Mit einem Klicken öffnet sich die Tür und er verschwindet ungesehen in das Innere. Der Forscher findet eine kleine Einraumwohnung vor, wie so viele eine besitzen, und sofort schlägt ihm der harte Geruch nach Alkohol entgegen. Nirgends kann er jedoch Flaschen sehen und es scheint als hätten die wenigen Möbel und Klamotten den Geruch bereits angenommen. Vielleicht hat Charles auch nur eine schlimme Nacht gehabt, jedoch ist keine Spur von ihm zu sehen, wie geplant. Eilig überfliegt der Forscher den Inhalt des Raumes. Der Laptop liegt unaufgeräumt auf der Küchenzeile, aber dazu würde er später kommen. Hektisch durchwühlt er den Schreibtisch und die kleine Kommode und stolpert tatsächlich über etwas. Ein Umschlag mit mehreren Hundert Dollern und einer Nachricht, die an Charles addressiert ist. Er überfliegt sie nur und stolpert über merkwürdige Namen, Tierarten und Bezahlung für den Auftrag. Vor Aufregung zittert ihm fast die Hände. Schnell umschließt Marco den Umschlag, doch als er ihn gerade einstecken will, kracht plötzlich die Tür auf. Als er sich vor Schreck umdreht, den Umschlag noch in der Hand, sieht er Sam dort, gekleidet in einen grauen Pullover, einer Jeans und Sportschuhen.

Er hat im Kopf alles genau geplant. Sie würden Dr. Roberst zu zweit in die Ecke drängen und alles aus ihr heraus pressen, Notfalls mit Gewalt. Sam grinst schon in freudiger Erwartung und stößt ohne zu klopfen die Tür zu Charles Apartment auf. Doch was er dort erblickt ist etwas völlig anderes, als erwartet. Dieser schmierige Italiener, der die Schachtel gevögelt hat, vergreift sich an Charles Sachen. Wutentbrannt zeigt er auf ihn und brüllt.
“Du? Was machst du hier? Leg das sofort hin!“
Ist er völlig aggressiv und kommt schnell näher.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 31.08.2015, 09:07:00
"Woha, immer langsam Kollege!" Marco hebt beschwichtigend die Hände. Das ist doch einer der Saufkumpanen von Charles. Wie hieß er noch? Sam Witwer? Irgendetwas in der Richtung. Was macht der nur hier? So früh morgens sollte der doch entweder arbeiten oder seinen Rausch ausschlafen. Aber vielleicht war er nicht so heller und es würde mit der gleichen Lüge klappen wie beim Hausmeister oder aber er zog sich auf das, was er am besten konnte zurück - Fachsimpeln: "Ich könnte dich das gleiche fragen. Charles hat mich her geschickt, um ein paar Unterlagen für die Arbeit zu holen. Er hat sie gestern Nacht mit hierhin genommen. Messungsergebnis und Prognosemodelle zur Eisentwicklung im Oligozän. Gibt da nen paar interessante Details, die einer genaueren Analye bedürfen. WIr haben Spuren von Cupressaceae gefunden, insbesondere Sequoioideae. Wenn die im Oligozän noch hier gewesen sind, wäre das eine Sensation. Bisher haben wir solche Belege nur für die Arktis und auch dort ging man immer davon aus, dass sie im Zuge des Temperatursturzes spätestens gegen Ende des Eozän verschwunden sind, vermutlich sogar schon im Lutetium oder Bartonium. Sequoioideae! In der Antarktis! Und das in einem Zeitraum von 30-25 mya. Das ist einfach unglaublich."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 31.08.2015, 13:50:28
Sam Witaker wurde tatsächlich völlig überraschend von dem Redeschwall getroffen. Er will gerade zu einer neuen verbalen Schellen ausholen, als diese völlig wirren Worte ihn treffen. Sein Gesichtsausdruck schwankt einen Moment zwischen völligen Unverständnis und Unglauben, während ihm förmlich abzulesen ist, dass er kein Wort versteht.
“Von was in drei Teufelsnamen redet der Typ? Hat Charles wirklich was mit dem Typen am laufen?“
„Äh...ich...habe gestern Nacht mit Charles ausgemacht uns zu treffen, genau. Also steck deine Kupressen sonst wohin!“
Wird Sam fast sofort wieder ausfallend, als ihm ein Geistesblitz kommt.
„Hey, wie kann er das getan haben? Ich war gestern Abend mit ihm zusammen. Du lügst doch.“
Bringt er hervor und baut sich gefährlich von dem Italiener auf, obwohl er selbst nur verschwommene Erinnerungen an gestern Abend, geschweige denn gestern Nacht hatte.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 31.08.2015, 14:48:13
"Waren die beide so besoffen, dass sie sich an nichts mehr erinnern können? Na was solls, vielleicht hilft es mir hier raus." So ohne weiteres lässt sich Marco von dem Kerl nicht einschüchtern, vor allem, weil er jetzt sogar im Recht ist: "Nun, das kann ja gut sein, dass ihr einen Großteil des Abends zusammen wart, aber nachdem ihr fertig wart, ist Charles noch einmal im Labor vorbei gekommen. Ich war auch noch da, ist viel zu tun gerade. Offensichtlich muss es ein feucht fröhlicher Abend gewesen sein, denn Charles hat diese Messergebnisse versehentlich mitgenommen und kämpft jetzt so sehr mit seinem Kater, dass ich sie für ihn holen gegangen bin. Das ist schon die ganze Geschichte. Keine Lüge. Und wenn es nichts anderes gibt, dann würde ich jetzt gern weiter suchen. Unsere Arbeit ist wichtig, das darf nicht ewig dauern."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 31.08.2015, 14:56:57
“Ach verdammt. Macht Charles wirklich so etwas? Irgendetwas war doch zwischen den Beiden? Anderseits muss er mit den Hirnies ja zusammenarbeiten.“ schießt es Sam durch den Kopf. Er hat tatsächlich keinerlei Erinnerungen mehr an die gestrige Nacht und Charles war zumindest am nächsten Morgen nicht mehr in Sams Wohnung. Vielleicht hat Marco also tatsächlich die Wahrheit gesagt?
“Aber von dem schmierigen Typen lass ich mich doch nicht auflaufen lassen.“
Denkt der Hafenarbeiter herausfordernd und streckt die Hand aus, um mit ernsten Blick zu verlangen.
„Dann zeig kurz her den Umschlag, ob da was über Kupressen drin steht, und dann troll dich. Keine Sorge ich klaue keine Forschungsergebnisse. Versteh sowieso nichts von dem überflüssigen Zeug.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 31.08.2015, 15:08:31
"Cazo!" Marco würde einen Teufel tun und diesem Kerl den Umschlag zeigen. Was wollte der eigentlich hier. Aber immerhin hat er ihm eine Vorlage geliefert: "Das sind vertrauliche Forschungsunterlagen, die darf ich ihnen nicht zeigen. §23 Absatz 3: Hiermit verpflichte ich mich sämtliche Ergebnisse und Daten vertraulich zu behandeln und sie niemandem zugänglich zu machen, der nicht über die ausdrückliche Erlaubnis des Forschungsträgers verfügt." Marcos Stimme verändert sich zu einem leicht leiernden Ton, während er die Bestimmung herunter betet, die tatsächlich so in seinem Vertrag steht. "Aber es sollte dir ja wohl als Beweis reichen, dass ich hier drin bin. Wie sollte das gehen, wenn er mich nicht geschickt hätte? Die Tür habe ich ja offensichtlich nicht aufgebrochen."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 31.08.2015, 15:36:40
“Paragraphenreiter?“
Fährt es Sam angewidert durch den Kopf und es ist offensichtlich, dass der Hafenarbeiter nicht begeistert ist. Sein Gesicht färbt sich leicht rot und er hält die Hand weiterhin ausgestreckt.
„Paragraphen kannst mich mal, Absatz am Arsch. Schlüssel für Wohneinheiten sollten auch nie anderen Leuten ausgehändigt werden und ich sehe keine Spur von Charles. Also wie bist du herein gekommen?“
Bleibt Sam eisern und ihm kommt noch eine Idee.
„Aber ich kann gerne Charles anrufen und das klären.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 31.08.2015, 21:39:17
"Mit dem Schlüssel natürlich, wie sonst. Aber ich brauch mir das nicht weiter anhören. Im Gegensatz zu manch anderem habe ich nämlich besseres zu tun als hier herum zu diskutieren." Ohne lange zu zögern huscht Marco an dem Mann vorbei, der noch immer nich ganz nüchtern ist und von der plötzlichen Bewegung überrascht ist, sodass der Italiener zur Tür kommt.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 31.08.2015, 22:25:56
„Was?“ lässt Sam überrascht von sich, als er merkt, dass seine Hochstimmung wohl doch vom Restalkohol stammt und nicht von dem Tatendrang. Marco hat sich vorbei geschoben, ehe er überhaupt reagieren konnte, und ihn dabei aus dem Gleichgewicht gebracht. Er kann sich gerade so noch an der Kommode festhalten, um nicht umzukippen.
“Na warte dich kriege.“
Geht dem Hafenarbeiter noch durch den Kopf, als er den Kopf schwer in Richtung Tür dreht und Marco bereits hindurch schreitet.
“Verdammt so bekomme ich ihn nie.“
Sam fällt nur noch eine Möglichkeit ein den Forscher aufzuhalten. Er greift in die hintere Hosentasche und holt die Pistole hervor. Mit schlafwandlerischer Sicherheit entsichert er sie und zielt auf Marco, der gerade aus dem Raum raus ist.
“Soll ich wirklich? Nur wegen Charles? Am Ende stimmt es...anderseits, wenn dass was belastendes ist, bin ich am Arsch...scheiße keine Zeit.“
Ringt Sam mit sich, der Finger krümmt sich leicht, als Marco gerade um die Ecke gehen will. Sams letzte Chance zu schießen und er...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 02.09.2015, 20:29:21
Erster Akt, achte Szene

Eisige Kälte umschließt seinen Verstand.
“Wo bin ich? Was ist passiert? Warum bin ich hier?“
All diese Fragen schießen ihm durch den Kopf.
“Wer bin ich? Charles? Charles.“
Sickert die Erkenntnis langsam in seinen betäubten Verstand ein, während er immer noch kaum etwas anderes als die eisige Kälte spürt und das dumpfe Gefühl einer Schwere.
“Was ist nur los?“
Steigt leichte Panik in ihm auf. Er versucht seine Glieder zu heben, aber es kostet ihn zu viel Kraft, so unglaublich viel Kraft.
“Gestern Abend. Ich war bei Sam. Mit Alkohol. Wir haben getrunken, aber so schlimm war es doch nicht oder? Warte...irgendetwas war da noch.“
Grübelt Charles für sich alleine und langsam kehren bruchstückhaft die Erinnerungen wieder. Das Trinken, das Versprechen gegenüber Sam, der Besuch des Labors, der Laptop. Panik steigt in ihm auf.
“Der Laptop. Verdammt wo ist er? Habe ich ihn mitgenommen?“
Die Angst schickt einen Adrenalinstoß durch seine Adern und lässt etwas Gefühl wiederkehren. Seine Glieder immer noch schwer wie Blei bekommen etwas Leben. Mit aller Kraft versucht er sie zu bewegen, merkt nur langsam wie der Blutfluss mehr wird, die Taubheit durch Kribbeln ersetzt wird.
“Doch ich habe ihn den Laptop entrissen, mitgenommen. Nur Wohin? Habe ich weiter getrunken? Ich erinnere mich an gar nichts mehr.“
Charles bringt ein Schmerzenslaut heraus und versucht seine Augen zu öffnen. Die Schwärze wird durch ein blendendes Licht ersetzt und einen Moment glaubt der Forscher nichts außer Weiß zu sehen. Es schmerzt unendlich und er schließt immer wieder die Augen, versucht durch blinzeln mehr zu erkennen.
“Wo bin ich verdammt?“
Er zieht scharf die Luft ein und bemerkt die Kälte, sie brennt in seinen Lungen. Seine Augen gewöhnen sich langsam an die Lichtverhältnisse und Charles kann endlich Konturen erkennen. Irgendwo in der Ferne Silhouetten von Türmen? Gebäuden? Masten? Er weiß es nicht, aber er weiß, dass er mitten im Schnee sitzt, eingepackt in einen Winteranzug. Sein Kopf schmerzt und seine Sicht ist leicht verschwommen.
“Wie bin ich hier hingekommen? Was mache ich ihr?“
Er spürt die Kälte und die Müdigkeit.
“Vielleicht sollte ich mich einfach hinlegen, einschlafen und nie wieder aufwachen. Ich wäre endlich all meine Probleme los und aus der gesamten Scheiße mit dem Schmuggeln ausgestiegen, für immer. Wenn auch anders als erwartet. Scheiße ich will eigentlich nicht sterben.“
Doch die Verlockung ist stark und süß, aber da ist eine andere Sache. Die nagende Stimme in seinem Hinterkopf.
“Wenn es mich erwischt, würde sich Marco die Hände reiben. Arschloch. Er würde einfach gewinnen und ich habe Sam versprochen bei der Erpessung zu helfen. Ach die Fotos, damit könnte ich Marco eins auswischen. Ich kann doch nicht einfach aufgeben.“
Versucht Charles sich selbst anzutreiben. Ungewiss über den Zustand seines eigenen Körper versucht der Forscher alle Kraft aufzubringen, um hoch zu kommen, doch würde es reichen?
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 04.09.2015, 13:01:05
Doch seine Glieder gehorchen ihm einfach nicht. Die Kälte ist tief in seine Knochen gekrochen und sein Lebenswille durch Alkohol und Eis getrübt. Er spürt seine Beine kaum noch und obwohl ihn eigentlich Panik überkommen sollte, fühlt Charles einfach eine innere Ruhe. Der Forscher hat nie nach höherem gestrebt und sitzt sowieso tief in der Patsche.
“Was soll es. Die ganze Sache wäre sowieso aufgeflogen und es ist nicht die schlechteste Art von der Welt zu gehen. Vielleicht wird Marco noch dafür verantwortlich gemacht. Das wäre es. Sam spielt sowieso mit dem Feuer und ich bin der Schmugglersache einfach nur müde. Auf dich Sam und lebe wohl, grausame Welt.“
Gehen seine letzten Gedanke durch sein Gehirn. Erschöpft schließt Charles die Augen und spürt langsam wie die Kälte einer angenehmen Wärme weicht. Sein Körper sich immer entfernter anfühlt und er einfach nur noch loslassen muss. Es würde vorbei sein. Charles Körper verliert jegliche Spannung und er kracht nach hinten um. Bleibt regungslos im Schnee liegen und verbringt die letzten Minuten seines Lebens in wohliger Wärme und ruhiger Gewissheit. Doch trotz dieser Gefühle legt sich ein dunkler Schatten über ihn, wortwörtlich und metaphorisch. Doch dies würde der Forscher nicht mehr bemerken...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 04.09.2015, 13:01:48
Tilt

Tilt ElementAttached Detail
6 Mayhem5 Cold-Blooded Score Setlling
4 Guilt3 Somebody develops a conscience
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 07.09.2015, 20:45:28
Zweiter Akt, Erste Szene

Marco hat Mühe sich auf den Beinen zu halten. Seine Schulter schmerzt, aber er kann sich schlecht behandeln lassen deswegen. Er beißt die Zähne zusammen und klopft an die Tür. Es ist noch nicht lange her, dass er das letzte Mal in Kirstens Büro war, aber dieses Mal hat er etwas in der Hand. Er hat den Umschlang in der Innentasche seiner Jacke, aber das weiß Kirsten nicht. Und um ehrlich zu sein, wäre es ihm lieber, wenn sie dieses Problem für ihn lösen würde.
Er öffnet die Tür geht langsam hinein und bemüht sich seinen normalen Gesichtsausdruck zu bewahren: "Hallo Kirsten." Ohne lange zu zögern schließt er die Tür hinter sich wieder: "Hast du unser gemeinsames Problem schon gelöst?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 08.09.2015, 05:54:05
"Dieser verrückte Trunkenbold. Was hat er geglaubt, erreichen zu können?", denkt die Vizedirektorin verärgert und gleichzeitig nervös. Das Erlebnis des Vorabends beschäftigt sie mehr als die Misserfolge des Morgens. Sie wühlt sich durch Berichte, ist aber nicht wirklich bei der Sache. Übermüdet gießt sie sich schon den dritten Kaffee ein, als es an der Tür klopft. Sie versucht sich zusammen zu reißen und herrscht: "Herein!", während ihre Hand in die Schreibtischschublade wandert. Dann schält sich langsam ein vertrautes und willkommenes Gesicht aus dem Hintergrund. "Marco!", entfährt es ihr, begleitet mit einer erhellten Miene. Seine Frage holt sie aber wieder runter. "Was glaubts du wohl, woran ich..." Da fallen ihr seine Bewegungen auf. Sofort steht sie auf und kommt um den Tisch herum: "Was ist dir denn passiert?! Tut's weh?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 08.09.2015, 09:23:41
Marco hebt die Hand und weicht einen Schritt zurück: "Alles gut, keine Sorge. Nun, ich habe es gelöst. Aber so einfach wird das nicht. Ich brauche einen bewilligten Urlaubsantrag mit sofortiger Abreise. Mindestens sechs Wochen, besser acht." Er muss weg von diesem Ort - und zwar so schnell wie möglich. Zurück in Italien würde er sein Problem schon lösen und dann irgendwann wieder kommen, wenn Gras über die Sache gewachsen war. Oder er würde weg bleiben und sich ein neues Forschungsprojekt suchen. Hauptsache er kam hier raus.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 10.09.2015, 06:28:44
Kirsten bleibt zwar stehen, betrachtet ihn aber scharf: "Wirklich? Das sollte sich aber mal jemand anschauen. In dieser Umgebung ist mit Verletzungen nicht zu scherzen. Und irgendwen mit der 'Harter Hund'-Nummer brauchst du nicht beeinzudrucken." Dann sickert der Rest seiner Worte in ihre Wahrnehmung: "Wie, er will fliehen? Wovor denn? Und mich lässt er alleine...Ok, offiziell ist es ja vorbei, aber..." Ihre Haltung strafft sich: "Was hast du denn getan? Da findet sich sicher eine bessere, dauerhaftere Lösung."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 10.09.2015, 09:15:28
Marco bleibt nach wie vor auf Abstand zu Kirsten: "Wirklich. Und erzähl mir nichts über die Umgebung hier. Ich bin der mit dem Doktor in Ökologie, falls du dich erinnerst. Ich weiß sehr gut, was es mit der Umgebung hier auf sich hat." Eine gewisse Ungeduld spricht aus Marco, als er fortfährt: "Das ist die beste Lösung und dauerhaft ist es auch. Also besorg mir das Ticket und ich gebe dir, was du brauchst, um weiter Eiskönigin in diesem Dreckloch zu spielen, während ich die Wärme von Bella Italia genieße."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 11.09.2015, 23:14:31
Dr. Roberts Augen weiten sich etwas, sie zieht scharf die Luft ein und eine Hand wandert auf ihren Bauch, als ob sie einen Tiefschlag zu verkraften hätte. "Wo ist mein Marco geblieben? Nun gebärdet er sich genauso wie alle anderen! Nein, niemand hat es bisher gewagt, mich so anzugreifen...außer Whitaker." Sie braucht etwas, um ihre Fassung zurück zu gewinnen (und das Gleichgewicht), dann fährt sie ihn an: "Was bildest du dir eigentlich ein? Du möchtest etwas von mir und schlägst diesen Ton an? Ich tue alles für diese Station, damit sie läuft und vielversprechenden Talenten freie Möglichkeiten zu bieten! Dein Arbeitsthema ist dir auf einmal verhasst?" Der nächste Atemzug klingt zunächst mehr nach einem Fauchen, dann verschluckt sie sich und hustet. Sie richtet ihren Kopf wieder auf und starrt ihn an, wohl wütend, oder? "Bin ich der Grund? Oder ist es der Druck durch die Erpressung?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 12.09.2015, 10:05:52
Marco starrt ohne Zögern zurück: "Meine Arbeit, meine Entscheidung. Du kannst mich hier eh nicht festhalten. Die Frage ist nur, ob du deine Probleme auch lösen willst oder ob es dir lieber ist, wenn ich so verschwinde."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 12.09.2015, 23:17:11
"Deine sind es also nicht mehr?", sagt Kirsten in einem halbersticktem Tonfall. Sie wendet ihren Blick ab. Kurz steht sie still da, dann ruckt sie herum und geht wieder hinter ihren Tisch. Sie setzt sich hin und macht sich nicht die Mühe, ihren Gast einen Platz anzubieten. Stattdessen navigiert sie durch ihren Rechner und wendet dann ihren Blick zurück. Er ist leer, während ihr Tonfall geschäftsmäßig ist: "Familiäre, persönliche Notfälle, die eine Sofortabreise erlauben unabhängig von vorher geplanten Transporten, sind auf maximal 7 Tage Abwesenheit begrenzt. Innerhalb dieses Zeitraumes ist aber eine Überprüfung zur Erlaubnis einer Verlängerung möglich." Sie stoppt Marcos Reaktion mit einer hochgerissenen Hand: "Moment, die weiteren Modalitäten gebe ich erst bekannt, wenn ich weiß, um was es geht. Wie sollen sich auf einmal alle Schwierigkeiten lösen?" SIe nimmt ihre Hände von Maus und Tastatur und faltet sie auf den Paperstapeln des Schreibtisches, sodass sie wieder ganz ihrem Gast zugewandt ist. Ihr Ausdruck hat ins misstrauisch-aufmerksame gewechselt.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 15.09.2015, 15:32:27
Marco greift jetzt in die Innentasche und holte den Umschlag hervor, den er in Charles Zimmer gefunden hat. Damit sollte er Kirsten ja wohl überzeugen können. Er wirft ihn ihr auf den Tisch und die stellvertrendende Leiterin kann entdecken, dass blutige Fingerabdrücke auf dem Umschlag sind: "Da ist alles drin, was du brauchst, um den Kerl entweder von der Station zu schaffen oder zu erpressen. Wenn du dann jetzt meinen Antrag hättest. Ich muss meine Tasche packen." Wenig später verschwindet der Italiener mit den nötigen Papieren in sein Zimmer, um seine Habseligkeiten zusammenzusuchen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 18.09.2015, 00:09:17
Zweiter Akt, zweite Szene

Marcos rasche Abgang hat Dr. Roberts verblüfft, verärgert und verletzt zurückgelassen. Mehr automatisch als wirklich mit Konzentration entfaltet sie die Papiere. Erst beim dritten, intensiven Lesen wird ihr klar, was sie hier vor sich hat. Ein triumphales Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. Sie beginnt sofort, Pläne zu schmieden. Das würde sie sich nicht entgehen lassen. Sie fertigte einige Scans und Kopien an. "Dass das unter den Auge*n von der Sicherheit und mir stattfinden konnte, ist unglaublich. Und solche öffentliche Schlagzeilen werden dieser Station möglicherweise den Rest geben.", kommt sie langsam auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Originale steckt sie zurück in den Umschlag und wird erst jetzt gewahr, in was er getränkt ist. "Oh mein Gott, Marco!" Sie schlägt den Umschlag in Folie ein und steckt ihn in einen weiteren.Dann schreibt sie einige Zeilen und packt beides in ein kleines Päckchen. Sie schreibt die Addresse drauf und eilt zur Poststation, es abzusenden. Gleichzeitig sind ihre Gedanken schon nicht mehr bei der Sache: "Der arme Marco! All das vor allem meinetwegen und nun kann er mit der Verletzung nicht mal zu einem ordentlichen Arzt!" Nachdem sie das Päckchen aufgegeben hat, beschließt sie, alles selbst in die Hand zu nehmen. Während sie nachdenkt, wo sie sich treffen könnten, erleichtert sie die Krankenstation heimlich um einige Medikamente, Verbandszeug und den Erste-Hilfe-Koffer. Alles landet in einem Rollköfferchen. Schließlich weiß sie, wohin: Es gab eine nicht mehr benuttze Wohnbaracke am Rande des Geländes, nicht weit von den noch aktiven Wohnbereichen und Laboren entfernt.
Ihre nächste Herausforderung besteht darin, Kontakt mit Marco aufzunehmen, ohne Spuren zu hinterlassen. Sie ist sich sicher, dass er seine geliebten Forschungen nicht würde im Stich lassen. So geht sie dort hinüber und sieht sich um. Im Zweifelsfall würde sie noch ein wenig warten. Es würde ihr besser gefallen, ihn zu überraschen, aber sicher konnte sie sich nicht sein.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 23.09.2015, 14:58:30
Tatsächlich ist Marco gerade in seinem und Sams Labor und sammelt ein paar Akten und Messergebnisse zusammen, während die Forschungsdaten auf eine einzelne Festplatte kopiert wurden. Sein Rucksack steht schon in seinem Quartier bereit. Sobald alle Daten kopiert sind, ist das letzte, was es zu tun gibt, auf den nächsten Transport raus aus dieser eisigen Hölle, weg von all diesen Dingen, den Kopf frei kriegen.
Sein Blick verfinstert sich, als Kirsten auftaucht: "Was denn jetzt noch? Nicht zufrieden mit dem, was du bekommen hast?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 23.09.2015, 23:21:22
Zu ihrer Freude hat sie Erfolg und findet ihren Ex-Geliebten. Seine mangelnde Begeisterung scheint sie nicht wahrzunehmen. Mit schnellem Schritt kommt sie herein und zieht den Koffer mit. In verschwörerisch leisem Tonfall sagt sie: "Ich will gar nichts, ich habe nur gesehen, dass du Hilfe brauchst und möchte sie dir geben. Schau mal." Sie zieht den Reißverschluß ein wenig auf, sodass die Ladung bestehend aus medizinischen Mitteln sichtbar wird. "Ich werde mich um deine Verletzung kümmern, bevor es schlimmer wird oder aufffällt. Komm in ein paar Minuten rüber zur Wohneinheit C-5, du weißt schon, die verlassene." Und schon dreht sie sich um und rauscht hinaus. Über den Laborflur nimmt sie den Nebenausgang und bewegt sich durch die Eiseskälte hindurch in Richtung Nebengebäude.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 24.09.2015, 09:29:15
Noch bevor Kirsten wieder aus dem Raum ist antwortet Marco ihr. Sie war schließlich Schuld an der ganzen Sache. Mit ihr hatte alles angefangen, das eine führte zum anderen und schließlich...
Diese Frau hatte ihn dazu gebracht Dinge zu tun, über die er früher nicht einmal nachgedacht hatte. Er muss so schnell wie möglich weg von hier und all das vergessen. Und dafür würde er ihr sicher nicht in die Baracke folgen. Die Wut auf sich selbst und die nagende Stimme seines Gewissens entladen sich in Zorn: "Lass mich endlich in Frieden! Ich brauche deine Hilfe nicht und ich will sie nicht. Verschwinde, leb dein Leben, wie es dir beliebt. Aber hör endlich auf, mich damit zu behelligen."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 25.09.2015, 22:37:11
Dr. Roberts bleibt stehen und dreht sich langsam um, während Manzoni seine Tirade ablässt. Sie sieht ihn für gefühlte Minuten einfach nur an, mit undeutbarem Gesichtsausdruck. Die Stille wird schon schmerzhaft unangenehm, als Kirsten endlich den Mund aufmacht: "Emotionen freien Lauf gelassen und Dampf abgelassen? Wieder in der Lage, deinen Verstand zu verwenden? Dann sollte dir bewusst werden, dass du deine Verletzung nicht lange verstecken kannst, erst recht nicht auf der Reise. Die dann folgenden Fragen könnten unangenehm für uns beide werden." Nach außen ruhig und souverän, fühlt sich die Vizedirektorin innerlich wie von einem heißen Messer durchbohrt und zerrissen.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 26.09.2015, 10:53:03
"Meine Reise, meine Wunden, meine Sorgen. Muss ich es wirklich nochmal sagen? Ich. will. deine Hilfe. nicht. Also lass mich meine Sachen packen und dann auf Nimmerwiedersehen." Wie um das zu bestätigen, zieht Marco die Festplatte vom Rechner ab, nachdem alle Daten kopiert sind und packt sie zu den Unterlagen in seine Tasche.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 27.09.2015, 22:40:05
Es dauert einen Moment, bis die Reaktion kommt. Sie starrt ihn nur an und bleibt nahe der Tür stehen. Dann öffnet sie den Mund und ihre Stimme ist leise, fast gehaucht: "Wenn das deine Entscheidung ist...Dann wirst du die Konsequenzen alleine tragen müssen. Wer gegen Rat - du weißt, wie mit etwas verfahren wird, was ein Hindernis für den Prozess darstellt." Sie dreht sich um und flieht mehr aus dem Raum, als sie geht. Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Sie merkt, wie ihre Augen feucht und heiß werden. "Nicht jetzt!", versucht sie sich zur Ordnung zu rufen. Aber es tat weh...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 28.09.2015, 16:28:33
Zweiter Akt, dritte Szene

Sein Herz hämmert wie wild, er hat es wirklich getan. Sam ist immer noch schlecht bei dem Gedanken, dass er tatsächlich auf Marco geschossen hat. Er hat sich immer für einen harten Hund gehalten, aber irgendwie ist es doch etwas anderes es zu tun als nur darüber zu reden. Dennoch war der Schuss daneben gegangen und Sam fürchtet in kürze die Repressalien zu erleiden, außer Marco steckt ebenso tief in der Scheiße wie er. Nach dem kurzen Zusammentreffern in Charles Zimmer flüchtet er in sein eigenes und trinkt einen Schluck schales Bier, um wieder herunter zu kommen. Sein Herz beruhigt sich langsam wieder und die klarere Gedanken kehren wieder zurück.
“Wo zur Hölle ist Charles und wie hat dieser Hirni den Schlüssel bekommen? Irgendetwas stimmt doch an der ganzen Sache nicht.“
Sam zückt sein Telefon und versucht Charles zu erreichen, doch dieser geht einfach nicht ran. Frustriert legt Sam wieder auf und versucht die Schritte seines Freundes zu rekonstruieren. Irgendeinen Hinweis zu finden. Er streift sich seine dicke Winterkleidung über und verlässt den Wohnblock. Die Kälte schneidet sofort in sein Gesicht und er muss nach Luft schnappen, doch dabei fällt ihm etwas auf. Eine fallen gelassene Wintermütze, eine Schleifspur im Schnee. Mit Eile folgt der Hafenarbeiter dieser nach außerhalb der Forschungsanlage. Die Sonne steht am Horizont und kein Schneesturm steht an, was ihm die Verfolgung vereinfacht. Zu seiner Bestürzung findet er tatsächlich Charles. Er liegt einfach regungslos im Schnee, eine schwere Kopfwunde und irgendetwas schwarzes neben sich. Sam schüttelt den Kopf.
„Verdammt Mann, steht auf. Das kann doch nicht wahr sein.“
Murmelt er panisch und rüttelt Charles auf. Aber sein Freund reagiert einfach nicht.
„Verdammt, Charles. Das ist kein Witz.“
Er versucht nach dem Herzschlag zu lauschen, aber durch die dicke Kleidung hat er keinen Erfolg. Er entfernt die Handschuhe seines Freundes und zieht seine eigenen trotz der schneidenden Kälte ebenfalls aus. Sam fühlt hektisch nach dem Puls und spürt nichts außer eisige Kälte. Erst langsam dämmert dem Hafenarbeiter wie durchgefroren der Körper ist.
„Nein, Charles. Tue mir das nicht an.“
Murmelt er mit leichten Tränen in die Augen.
„Daran ist doch dieses eiskalte Biest schuld.“
Mischen sich Rachegefühle mit Trauer und Schuld. Er hat Charles in die ganze Sache mit hineingezogen und nun hat sein Freund den Preis bezahlt. Oder war es gar Marco? Sam überlegt einen Moment alles hinzuwerfen und die beiden zur Rechenschaft zu ziehen, sie einfach kaltblütig umzubringen. Aber dann kehrt die Übelkeit wieder. Er hat es kaum verkraftet Marco anzuschießen und diese ganze Scheiße hat erst wegen den Fotos angefangen. Es wird wohl Zeit, dass Sam endlich einen reinen Tisch macht und auf sein nagendes Gewissen hört. Die ganze Sache ist außer Kontrolle geraten und er möchte hier weg. Vielleicht ist es besser im Gefängnis zu landen, als weiterhin in dieser elenden weißen Hölle zu sein. Er versucht erfolglos Charles die Augen zu schließen.
„Sie werden dafür gerade stehen, das verspreche ich.“
Kraftlos und mit tränenden Augen erhebt sich Sam wieder und marschiert direkt auf das Büro von Stefan Kuhn zu, dem Sicherheitschef. Er klopft gar nicht erst an und öffnet einfach die Tür, um den Mann in Recherchen wiederzufinden. Sam kommt sofort zum Punkt.
„Ich muss dringend mit Ihnen über mehrere Vergehen direkt vor Ort reden, darunter ein Mord. Charles wurde getötet, von Dr. Roberts oder seinem Kollegen Marco. Alles wegen mir und dieser Photos.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 28.09.2015, 16:42:43
Umgehend vergisst Stefan Kuhn die Papiere, die auf seinem Schreibtisch lagen: "Das sind sehr schwerer Anschuldigungen Mr."der Sicherheitschef braucht einen Moment um den Namen auf Sams Jacke zu lesen "Witaker. Haben Sie irgendwelche Belege für diesen Anschuldigungen? Und von welchen Fotosist hier die Rede?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 28.09.2015, 19:45:27
„Belege? Kommen Sie mit raus und Sie können die Leiche von Charles mit eigenen Augen sehen, wenn diese beiden Verrückten sie nicht in der Zwischenzeit fortgeschafft haben. Verdammt denke Sie ich denke mir das Ganze aus?“
Schmettert er völlig aufgelöst unter Tränen dem Sicherheitschef entgegen und holt sein Telefon hervor. Er navigiert mit zittrigen Händen durch die Menüs und sucht die belastenden Fotos mit denen die ganze Misere angefangen hat.
„Hier diese Fotos...Dr. Roberts ist kein so unbeschriebenes Blatt wie Sie glauben und es würde mich nicht wundern, wenn Sie noch mehr gemeinsam ausgeheckt haben. Verdammt vielleicht wollen sie als nächstes mich umbringen.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 28.09.2015, 20:24:41
Der Sicherheitschef nimmt das Telefon entgegen, schaut die Fotos kurz an und runzelt die Stirn. "Mmh, das ist interessant. Wenn Sie nichts dagegen haben, nehme ich das vorerst an mich. Es scheint ja ein Beweismittel zu sein." So Sam sich nicht weigert, packt er es in eine Tüte, die er aus dem Schrank holt: "Und jetzt zeigen Sie mir, wo sich diese Leiche befindet."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 28.09.2015, 20:37:24
„Nicht so schnell. Verdammt die bringt mich um, sobald sie weiß, dass die Fotos publik sind. Ich brauche Ihre Hilfe oder Schutz, damit ich nicht als nächstes tot im Schnee liege. Die haben Charles einfach kalt gemacht, das ganze Blut und dieser Marco ist heute morgen bei ihm eingebrochen. Am Ende steckt doch er dahinter.“
Wirkt Sam immer noch ziemlich am Rande des Kollaps und mehr als aufgelöst. Der erwachsene Mann zieht den Rotz hoch und versucht die Tränen zurückzuhalten so gut er kann. Der Tod seines besten Freundes nagt immer noch an seinem Hinterkopf und er war Schuld.
„Er, er liegt draußen. Etwas Abseits vom Wohngebäude, knapp außerhalb der Forschungsanlage. Ich, ich habe ihn gebeten mit Dr. Roberts wegen der Fotos zu reden und dann und dann am nächsten morgen konnte ich ihn nicht erreichen und dann bin ich, bin ich über seine Leiche gestolpert, als ich ihn suchen wollte.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 02.10.2015, 14:14:40
Der Sicherheitschef mustert den Arbeiter kritisch. Das ganze Gerede klang für ihn offensichtlich nicht sonderlich überzeugend: "Nicht so schnell? Also gut, dann setzen Sie sich hin und fangen jetzt mal ganz vorne an." Er nimmt wieder an seinem Tisch Platz und holt zugleich ein Funkgerät hervor: "Harris, sehen Sie sich bitte mal in der unmittelbaren Umgebung der Forschungsanlage um. Habe hier jemanden sitzen, der behauptet dort läge ein Toter." Dann wendet er sich wieder Sam zu: "Also? Wo kommen diese Fotos her und wieso sollte deshalb jemand ein Mord begehen?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 03.10.2015, 12:07:34
Sam wirkt etwas unsicher, als es doch alles nicht so glatt läuft. Er schaut sich etwas nervös um, während er den Stuhl vorzieht und sich setzt. Die Fragen könnten ihn etwas in Schwierigkeiten bringen und er schaut sich erst einen Moment unsicher im Zimmer um. Fokussiert sich auf die Akten in den Regalen, das Bild von einem Haus am See und versucht sein möglichstes jeden Blickkontakt zu meiden.
“Scheiße ich reite mich gerade selbst rein, anderseits ist das alles nicht so schlimm wie ein Mord und hey ich will nicht wegen ihr draufgehen. Alles wird gut. Ich muss mich nur zusammennehmen.“
Sam atmet tief durch und sammelt sich, versucht eine gute Geschichte zu überlegen, während er versucht Trauer und Panik zu bekämpfen.
„Einen Moment, bitte.“
Schindet er mit leicht tränenden Augen mehr Zeit heraus oder versucht es zumindest.
„Also ich weiß nicht genau was das Problem zwischen Marco und Charles war, allerdings beschwerte er sich oft über seinen Arbeitskollegen. Sie hatten wohl ernste Probleme miteinander. Was das Photo angeht. Nun sie kennen unsere Chefin, sie ist sehr auf ihren Ruf gedacht, und nun das Photo ist eher versehentlich entstanden. Scheiß Technik heutzutage kann auch kaum ein Mensch mehr vernünftig bedienen. Ich wollte nur ein Paket in der Poststation abliefern und hatte gerade mein Telefon draußen, um die Adresse zu überprüfen, als ich mitten rein gestolpert bin. Vor Schreck habe ich das Photo gemacht und sie hat es natürlich bemerkt und macht mir seitdem das Leben zur Hölle, damit es nicht rauskommt.“
Erklärt er möglichst gesammelt und völlig untypisch für den Hafenarbeit.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 06.10.2015, 15:49:44
Der Sicherheitschef muster Charles kritisch, offensichtlich ist er mit dieser Erklärung alles andere als zufrieden: "Aha. Und Sie wollen mir erzählen, dass jemand wegen dieses Fotos einen anderen Wissenschaftler ermordet, der noch dazu das Foto weder gemacht noch in seinem Besitzt hat, sondern nur ein Gespräch führen wollte? Das ist doch Schwachsinn! Vor allem, wenn ich bedenke, wen Sie hier beschuldigen. Weder Dr. Manzoni noch Dr. Roberts sind mir als besonders gewalttätig begegnet bisher. Da steckt doch mehr dahinter. Also raus damit."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 06.10.2015, 18:47:13
Sam seufzt auf. Er hat gehofft es würde nicht soweit kommen, aber wenn er jetzt nicht mit sich selbst ins Reine kommt, würden die beiden sicherlich davon kommen oder sogar ihn beschuldigen. Die einzige Möglichkeit Kirsten keine Munition zu geben wäre diese bereits selbst zu verschießen. Dennoch graut ihm davor und er zögert einen Moment.
„Ich...“
“Ich bin daran schuld. Er ist nur wegen mir gestorben. Diese ganze Sache war den Ärger einfach nicht wert. Was soll es, der Mörder wird dafür mit seinem Leben bezahlen, und ich bekomme eine Knaststrafe, besser als in dieser weißen Hölle mit der Eisprinzessin zu verrotten. Vielleicht kann ich ja auch Kronzeuge oder so werden. Wie in den Filmen. Es wird schon nicht so schlimm, aber diese ganze Erpresserei, Lügerei und der Schmuggelei hat nichts gebracht.“
Versucht Sam sich selbst Mut zu machen und lässt die Schultern sinken, um dann zu reden.
„Ich...es ist alles komplizierter und es steckt eine Menge Dreck dahinter. Meiner ebenso.“
Sam atmet tief ein und beginnt in einem Redeschwall alles auszuplaudern und zu gestehen, obwohl ihm das wahrscheinlich den Kopf und vielleicht den Rest seines Lebens kosten wird. Er erzählt von seinem gemeinsamen Schmuggeloperationen mit Charles und den Anderen, von der Erpressung Kirstens, dem Fund der Leiche, welche sie beide entsorgt haben, das illegale Eindringen von Marco in die Wohnung von Charles, ja sogar die Tatsache, dass er in Panik auf Marco geschossen hatte. Sam redet sich einfach alles von der Seele und obwohl er sich danach etwas befreiter fühlt, sieht er im harten Blick von Stefan, dass die ganze Sache nicht gut für ihn ausgehen wird...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 13.10.2015, 07:21:12
Zweiter Akt, vierte Szene

Das künstliche Licht der Leuchtstoffröhren der kleinen Halle ist unruhig und zehrt neben der Kälte und den Schmerzen an seiner Verwundung an den Nerven Marcos. Er steht neben gepackten Taschen und wartet auf die Ankunft des Hubschraubers draußen. Die kleine Halle hatte zugeschneite Dachfenster und zwei Thermofenster an der Längsseite, die fast komplett von Regalen, Kisten und Helikopterbrandbekämpfungskram verstellt sind. Neben der Eingangstür, neben der er Position bezogen hat, gibt es noch die Doppeltür zum Landeplatz, vor der zwei junge Arbeiter in dicker Thermokleidung stehen und sich leise unerhalten, während sie ihre selbstgedrehten rauchen. Die Zeit zieht sich zäh wie ein fast eingefrorener Bach dahin und die Kälte kriecht immer weiter in den Raum. Den heißen, pochenden Schmerz unter dem suppenden Verband betäubt es aber nicht. Die Flasche hochprozentiges sieht immer verlockender aus.

Endlich kann man über das Pfeifen des Windes das Knattern von Rotoren hören. Fluchend spucken die Arbeiter ihre Zigaretten auf den Boden und treten sie aus. Marco greift seine Taschen, da hört er polternde Schritte aus dem Inneren der Station. Gleich darauf schwingt die neben ihm auf und drei Gestalten erreichen den Raum: Der kräftig gebaute und nicht mehr nur aus Muskeln bestehnde Sicherheitsbeauftragte Stephan irendwas mit seiner Glatze; In miefenden, dreckigen Klamotten und unrasiert ein schwitzender und keuchender alter Hausmeister, der aussieht, als ob der Leibhaftige hinter ihm wäre; und irgendsoein Laborhelfer, der neben Marco seine Wohneinheit hat und ihm irgendwo auf den Gängen begegnet war und nun triumphierend (statt nur debil wie sonst) grinst. Er zeigt auf Marco und ruft: "Das ist er, habe ich doch gesagt!" Der Hausmeister schaut schuldbewusst weg, während Stephan ihm den Weg zum anderen Ausgang abzuschneiden sucht: "Herr Manzoni, ich muss Sie dringend bitten, mir zu folgen. Es gibt einige Fragen zu klären!"
Die beiden Arbeiter bleiben an der Tür nach draußen stehen und sehen neugierig herüber.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 16.10.2015, 11:57:28
Cazo! So kurz bevor er von dieser verdammten Station weg ist. Naja, vielleicht würde er sich irgendwie da raus winden können. Er setzt ein möglichst unverdächtiges Lächeln auf und antwortet dann dem Sicherheitschef: "Ist das wirklich nötig? Ich habe hier einen Flug zu erwischen. Ein familiärer Notfall, der mich leider zwingt so schnell wie möglich nach Italien zurückzukehren. Schon so wird die Reise eigentlich zu lange dauern. Worum geht es denn? Können wir das vielleicht hier klären?"
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 16.10.2015, 15:28:38
Während der Hausmeister sich schuldbewusst hinter Stephan verkriecht und der Laborgehilfe sich ebenfalls zurück hält, stellt sich Stephan direkt vor Marco und baut sich in seiner gesamten Präsenz auf.
„Ich fürchte ihr Flug muss gestrichen werden Herr Manzoni. Es gibt im Moment viel zu viele Ungereimtheiten auf dieser Station, die geklärt werden müssen, und Sie sind ein Teil davon. Sie haben sich unerlaubt den Schlüssel einer anderen Wohnung erschlichen...“
Der Hausmeister nickt eifrig, während der Sicherheitschef fortfährt.
„...und wurden zuletzt mit Charles Miller gesehen, kurz vor seinem Tod. Es gibt einige Dinge, die geklärt werden müssen. Inklusive der Frage, ob Sie die Täter sind. Also kommen Sie bitte mit, damit diese Angelegenheit geklärt werden kann.“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 16.10.2015, 18:01:31
Er würde hier also nicht wie geplant raus kommen. Es musste also jemand über Charles gestolpert sein. Hätten Sie nicht wie gewohnt zwei oder drei Wochen brauchen können, um die Leiche zu finden? Dann wäre er wieder in Italien gewesen und damit in Sicherheit. Ein Manzoni wurde nicht einfach so verhaftet. Aber hier? Er würde den Teufel tun und den Preis bezahlen. Nicht angesichts dieses Trunkenbolds und dieser Frau, die ihm all die Probleme verursacht hatte.
Er brauchte einige Augenblicke, in denen er sich bemühte möglichst geschockt zu wirken, dann sprach er wieder: "Charles ist tot? Wann? Wo?" Er atmet einmal tief durch, er kennt die Antwort auf die Frage bereits, aber das würde er sicher nicht verraten: "Das dürfen sie mir natürlich nicht sagen. Also gut, ich werde sie begleiten und ihnen alles sagen, was ich weiß."

Im Büro des Sicherheitschefs angekommen, beginnt er dann mit seiner Geschichte. Der kurze Weg hat ihm geholfen sie etwas besser auszufeilen: "Ich weiß nicht, wie viel Sie schon wissen, also fangen wir ganz vorne an. Vor einigen Monaten bin ich für eine kurze Weile eine "unangemessene Verbindung" mit der Stellvertretenden Stationsleiterin Dr. Roberts eingegagen. War nicht sonderlich geschickt, aber was will man machen. Ich weiß selbst, dass so etwas nicht gut aussieht. Immerhin ist sie in den Kommitees für die Vergabe der Forschungsmittel und man hätte das ganze also Vorteilsnahme auslegen können. Wir wurden irgendwann von einem Lagerarbeiter erwischt, Witwar oder Witaker, glaube ich. Er hat mit seinem Telefon einige sehr geschmacklose Fotos gemacht. Daraufhin habe ich diese Beziehung sofort beendet, aber es war natürlich etwas spät. So wie ich es verstanden habe, hat dieser Mann Dr. Roberts mit den Fotos erpresst, woraufhin sie mich sehr deutlich darauf hingewiesen hat, dass sie sehr wohl die Möglichkeit hat, meinen Aufenthalt hier sehr zu Verkürzen und alles, was ich bisher erreicht habe hinfällig zu machen. Mir blieben wenige Alternativen." Er macht eine Pause, um sich zu sammeln und zu überlegen, wie er am besten weiter machen sollte: "Nun fragen Sie sich sicher, was Charles mit der ganzen Sache zu tun hat. Nun, wie es aussieht ist er ziemlich oft mit diesem Witwar oder wie auch immer er heißt einen Trinken gewesen. Zumindest kannten die beiden sich recht gut. Also hat mich Dr. Roberts "gezwungen" in dessen Quartier nach den Fotos zu suchen. Sie kam gestern morgen ziemlich früh zu mir und hat mir gesagt, Charles sei nicht in seine Quartier und das wäre die Chance für mich, da einzubrechen. Ich hatte ja wenig Alternativen, also habe ich den Hausmeister überredet mir den Schlüssel zu geben. Hab mir ne Geschichte ausgedacht, dass Charles ziemlich betrunken sei und im Labor säße und ich Unterlagen für ihn holen solle, was natürlich nicht stimmte. Also der Teil mit dem Labor, da war ich vorher gewesen und hatte es abgeschlossen, damit niemand zufällig rein stolpert. Aber der Teil, dass er betrunken war schon. Am Abend vorher hab ich ihn das letzte Mal gesehen. Da war er wirklich sturzbetrunken, ist dann aber wieder hinaus gestolpert und hat mich weiter arbeiten lassen. Lebendig, das schwöre ich!"
Erneut atmet er tief durch: "Aber wenn ich drüber nachdenke, hätte er eigentlich in seinem Quartier sein sollen, oder nicht. Naja, scheinbar ist er dort nie angekommen. Auf jeden Fall hat Dr. Roberts mir das ziemlich deutlich gemacht. Also bin ich hin, habe die Akten durchsucht und natürlich keine Fotos gefunden. Dafür aber nen paar ziemlich verdächtige Papiere. Denen ließ sich recht klar entnehmen, dass Charles in irgendwelchen Schmuggel-Aktivitäten verwickelt war und dieser Witwar war sein Komplize, zumindest fing die Unterschrift des zuständigen Hafenarbeiters mit nem großen "Wit" an, den Rest konnte ich nicht so richtig lesen.
Ich hatte keine Fotos gefunden, aber dafür eine Mail von zuhause bekommen. Mein Onkel Roberto ist ziemlich schwer krank und keiner weiß, wie lange er noch hat." Marco ist sich sicher, das diese Geschichte halten würde. Wenn jemand von den Manzonis in Neapel etwas von Onkel Roberto hörte, würden sie schon wissen, was sie antworten mussten. "Also bin ich mit den Papieren zu Dr. Roberts und habe gleichzeitig meinen Antrag auf Sonderurlaub eingereicht. Und damit wären wir bei der Hubschrauberplattform angekommen. Ich weiß natürlich, dass Ihre Aufgabe schwierig ist, aber ich hoffe Sie verstehen auch meine Notlage. Roberto hat mich wie ein Vater aufgezogen. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich nicht noch einmal mit ihm sprechen könnte. Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie so bald wie möglich meine Abreise gestatten würden."
Der Sicherheitschef mustert Marco noch einmal eindringlich, scheint aber zumindest vorläufig mit der Geschichte zufrieden: "Ich werde sehen, was ich tun kann, aber halten Sie sich bitte vorerst für Rückfragen bereit."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 20.10.2015, 10:57:36
Zweiter Akt, Fünfte Szene

MArcos Reaktion hat es ihr ganz deutlich vor Augen geführt, Kirsten kannte ihn gut genug. Sie musste sich absichern gegen das, was er ihr antun  würde. Der kleine Macho würde, kaum in Italien angekommen, mit seinen Eroberngen angeben, und ihr einen Höllenritt bescheren. Zumindest war das ziemlich wahrscheinlich. Also hatte sich Kirsten gezwungen gesehen, Vorbereitungen zu treffen. Die nächste Nachricht mit ihrer Darstellung der Geschehnisse hat sie ihrem Anwalt zukommen lassen, damit deren Inhalt älter war als Manzonis Diffamierungen. Noch war alles verschlossen und er wartete auf ihre Erlaubnis, es zu öffnen. Vielleicht würde es nicht soweit kommen, es war jedoch besser, vorbereitet zu sein. Kurz gestand sie sich ein zufriedenes Lächeln ein, bevor sie sich auf den Weg machte für den nächsten Schritt.

Ihre Augen waren gerötet und aus ihrer Frisur hatten sich mehrere Strähnen gelöst, als sie beim Direktor direkt gegenüber anklopfte. Ohne auf eine Antwort zu warten öffnet sie die Tür und betritt das Büro, so, wie sie es immer machte. Der Direktor schreckt auf und bemüht sich, sein Telefongespräch so schnell wie möglich zu beenden: "Es tut mir leid, Schatz, die Arbeit ruft. Nein, kann ich nicht, das wäre Missbrauch. Ja, ich hab dich auch lieb." Er nuschelt leise, doch Kirsten versteht jedes Wort. Normalerweise beendete der Direktor seine Telefonate in ihrer Anwesenheit in ruhiger Art, diesmal riecht sie sein schlechtes Gewissen sofort und genießt den schuldbewussten Blick. Hier hatte sie noch alle Fäden in der Hand.
Sie stellt sich vor dem Schreibtisch auf und spricht gehetzt: "Ich weiß nicht mehr weiter, Sie müssen mir helfen! Vor allem muss ich beurlaubt werden, bevor der Schaden für McMurdo sich noch ausweitet!" So jenseits der Kontrolle über sich war sie noch nie bei ihm aufgetreten.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 24.10.2015, 09:46:25
Der Direktor rutscht unruhig auf seinem Stuhl hin und her, während sein Blick durch das Büro wandert. Fast so als müsste er die Worte erst noch realisieren oder erfassen. Seine Mundwinkel zucken etwas, ehe er sich zu einer gefassten Antwort durchringt.
„Dr. Roberts, Sie wissen ganz genau, dass Sie ihren Urlaub rechtzeitig einreichen müssen, wenn Sie ihn nehmen wollen. Als Vize-Direktorin haben Sie viel zu große Verantwortung, um plötzlich Urlaub zu nehmen. Ich bin sicher es gibt einen andere Möglichkeiten Ihnen zu helfen. Beruhigen Sie sich erst einmal und erzählen es mir in Ruhe.“
Schlägt der ältere Mann vor und erhebt sich schwerfällig, um einen Wasserkocher anzuschalten.
„Etwas Tee?“
Fragt er mit einer Seelenruhe.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 26.10.2015, 19:29:08
"Meinetwegen nur Wasser, aber schaden kann es nicht.", antwortet die Vizedirektorin fast gedankenverloren. Sie sieht den leer gewordenen Platz an und erklärt sich: "Ich bitte um meine Beurlaubung, damit es keine weiteren Versuche mehr gibt, meine Position auszunutzen."
Ohne den verwirrt-überraschten Ausdruck auf dem Gesicht des Direktors zu sehen, beginnt sie auszuführen, zunächst noch mit klarer Stimme: "Es hat einige Unregelmäßigkeiten gegeben, denen ich nachgegangen bin und für die ich erst jetzt Beweise in die Hände bekommen habe: Herr Miller und Herr Whitaker haben gefährdete Spezies für skrupellose Käufer organisiert und ihnen zukommen lassen."
Sie zieht einen Umschlag mit Kopien der Beweise hervor und lässt sie auf den Schreibtisch fallen. "Doch ist das leider erst jetzt klar und greifbar geworden, der Skandal für unsere geliebte Station wird nur schwer zu vermeiden sein. Doch der Grund für die Bitte um Ablösung aus meinen Pflichten ist umfangreicher. Der Herr Whitaker hat mich mit Rufmord und anderen, direkteren Drohungen unter Druck gesetzt, noch bevor ich dieser Papiere habhaft wurde. Bisher habe ich ihnen nicht nachgegeben."
Sie verstummt kurz und sammelt sich sichtlich. Etwas Zittern schleicht sich in ihre Stimme: "Er-er hat mehr gegen mich in der Hand..." Ihre Stimme verliert sich erneut und ihr Blick wandert zur Seite.
"Ach, es ist so beschämend!", entfährt es ihr, dann schluchzt sie und hält sich am Tisch fest.
Ein weiteres Mal reißt sie sich deutlich zusammen: "Ich habe mich geschmeichelt gefühlt, als Mr. Manzoni um meine Aufmerksamkeit warb, so wies ich ihn nicht in seine Schranken. Und dann...dann...hat er einfach..."
Sie verfällt ihn haltloses Weinen und bricht in den Stuhl zusammen.
Bevor sie unterbrochen werden kann, setzt sie unter Schluchzern fort: "Es war so erniedrigend, sein Fetisch ist so beängstigend...pervers...Ich weiß garnicht mehr, wie ich irgendwem in die Augen blicken kann. - Er hat mich danach damit erpresst, so wie Whitaker mit Photos davon. - Wenn bekannt wird, das sowas auf unserer Station - mir passiert ist, oh mein Gott! Zum Glück ist Manzoni jetzt weg...." Weiter kommt sie nicht mehr.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 27.10.2015, 09:27:16
Der Direktor schüttet Kirsten ein Glas Wasser ein und schaut die Vize-Direktorin mit einem aufmunternden Blick an, damit diese erzählt. Doch das was er zu hören bekommt ist alles nur nicht das was der etwas dickliche Mann erwartet hat. Seine Gesichtszügen zeigen einen Moment Hilflosigkeit im Angesicht der Situation und er wirkt einen kurzen Augenblick so, als wolle er Kirsten tröstend umarmen wollen, aber lässt es dann doch bleiben. Er ringt mit seiner Stimme und bringt dann etwas belebt hervor.
„Das ist ja schrecklich Dr. Roberts. Ich...mir fehlen die Worte. So etwas von Herrn Manzoni hätte ich nie erwartet. Ich fürchte da müssen wir etwas tun. Sie sollten unbedingt mit dem Stationspsychologen reden und ich muss Herrn Kuhn informieren über die Geschehnisse. Die Schmuggelsache ist natürlich auch schrecklich, wie konnte so etwas überhaupt auf unserer Station passieren? Und Herrn Manzoni muss sich auch erklären, aber warum sollte er weg sein?“
Klingt er fassungslos und bricht in hektischen Aktionismus aus, während er zum Telefon greifen möchte.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 01.11.2015, 14:12:52
"Ja und werde ich.", bestätigt Dr. Roberts und schaut einmal scheu zu ihrem Vorgesetzten hoch: "Manzoni ist in der Elf-Uhr-Maschine. Er verlangte heute von mir eine Sonderbeurlaubung und - und ich sah mich außerstande zu verweigern." SIe scnieft in ein Taschentuch und rührt das Glas weiter nicht an. "Danke für ihre Hilfe, ich wusste wirklich nicht mehr weiter. Wenn nur ich zu Schaden komme,...naja. Aber ich wollte weder der Station noch Ihnen..." Ihre Stimme verliert sich. "Wenn er nur weg bleibt und kein Skandal entsteht!" Innerlich beginnt Kirsten zu grinsen. Das lief nach Plan. Mit etwas Glück wurde Whitaker schnell und ohne Aufsehen aus ihrem Umfeld entfernt und Marcos Ruf...war mit Sicherheit hinüber. Geschah ihm recht.

Der Direktor verzieht das Gesicht, als er von Manzonis Flucht hört, dann nimmt er den Telefonapparat aus dem Raum und sieht noch einmal, ob er das 'Häuflein Elend' vor seinem Schreibtisch alleine lassen kann, während er den Psychologen und die Sicherheit anruft.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 06.11.2015, 06:47:03
Zweiter Akt, Sechste und letzte Szene

Sam war kalt. Das lag nicht daran, dass der Raum, in dem er sich befand, schlecht geheizt oder isoliert wäre, nein, an etwas anderem. Er saß im Lagerraum der Sicherheit, wo ein Haufen Aktenschränke und Regale voller Krims und Krams ihm Gesellschaft leisteten. Dinge, die Stefan Kuhn für die Arbeit brauchte oder zumindest jemand dachte, er könnte es mal gebrauchen, und Dinge, die sicher aufbewahrt werden mussten. Nun war er auch so ein Ding. Aber durch die Tür zum Sicherheitsbüro konnte er zwar nichts erkennen dank des Sicherheit-Milchglas, dafür jedoch hören. Und was er gerade gehört hatte? Sie hatten den feinen Herrn Manzoni hereingebracht, er hat es sich gemütlich gemacht und eine Geschichte erzählt, die zwar irgendwie logisch klang, aber von vorne bis hinten nur gelogen war oder zumindest sein musste. Und dann hatten sie ihn einfach entlassen. Während die Kälte einer Betäubung gleich in ihn hineinsickerte, hörte Sam Stephan zu seinem Kollegen sagen, dass sie Dr. Roberts nur über den Direktor habhaft werden würden und sie weder ihm getraut hätten.

Bevor der Sicherheitsmann das Telefon benutzte, klopfte es und jemand trat ein. An den Worten der Anwesenden konnte man ablesen, dass der Direktor selbst hereinkam. Seine Stimme klang aufgeregt: "Herr Kuhn, wie ich hörte, haben sie Herrn Manzoni bereits zu sich geholt, welch glückliche Fügung. Sie müssen dringend Herrn Whitaker und Herrn Miller in Gewahrsam nehmen, sie haben bedrohte Spezies geschmuggelt!" Stephan unterbrach: "Das Gerücht ist mir zu Ohren gekommen und Herr Whitaker ist bereits hier. Herr Miller ist erfroren aufgefunden worden und Herrn Manzoni ist gerade vernommen worden. Er wartet nun auf seinem Quartier auf alles Weitere. Dazu müssten Sie mir helfen, dann Frau Roberts..." "Dr. Roberts, bitte! Und bitte lassen sie uns versuchen, Sie aus dem Spiel zu lassen, sie hat schon genug durchgemacht. Herr Manzoni ist ihr gegen ihren Willen...zu nahe getreten. Diesem Wüstling muss Einhalt geboten werden, vor allem, dass er nicht mehr Frau Dr. Roberts weiterhin quälen kann!", der alte Mann war völlig außer sich. "Und das mit dem Schmuggel ist kein Gerücht, das oist eine bedauerliche Tatsache. Hier, diese Beweise hat Frau Dr. Roberts erlangen können." Ein bißchen Papiergeraschel später murmelt der Sicherheitschef: "Aha, tatsächlich, das ist ja interessant. Und die Originale sind wo?" "Werden Ihnen zugestellt, aber bitte Bedenken Sie, das Ganze muss zurückhaltend gehandhabt werden, ein Skandal würde ein schlimmes Licht auf die Station, deren Führung und Sicherheit werfen." Stephan gab ein Knurren von sich.

Sam trat von der Tür. Sollte er laut geben durch die Tür? Er sah sich um, in diesem Raum war viel zu finden. Sein Blick blieb am Fenster hängen. Selten sah das blendende Weiß so einladend aus...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 07.11.2015, 08:40:41
Sam schüttelt entsetzt den Kopf und läuft in dem kleinen Raum auf und ab.
“Das kann doch nicht wahr sein? Diese falsche Schlange und dieser schmierige Itaka. Was fällt denen eigentlich ein und warum fallen die anderen darauf rein? Sind die denn völlig dämlich alle hier? Bin ich der einzige mit Verstand?“
Zirkulieren seine Gedanken und er schaut sich in dem Raum um. Sein Blick schweift über die vielen Aktenschränke, aber sie würden ihm wohl kaum helfen, aber er würde sicher nicht so enden wie sein Freund Charles und die anderen müssen für ihre Taten büßen. Ebenso wie er selbst. Er läuft weiterhin Kreise im Raum und irgendwann bleibt er auch am Fenster hängen, sieht das endlose Weiße und erwägt zum ersten Mal wirklich dorthin zu gehen. Er tritt an das Fenster, beäugt es kritisch und mit einem leichten Zittern.
“Nein ich will doch einfach nur weg, weg aus dieser verdammten weißen Ödnis, aus diesem Scheißdreckskontinent bevor ich Irre werde.“
Zwei Pläne bilden sich gleichzeitig in Sams Kopf. Er muss die anderen davon überzeugen was für Schlangen die beiden sind oder wenigstens entkommen, um sie zur Strecke zu bringen.
“Vielleicht werden sie mir einfach zu hören? Vielleicht...anderseits gibt es hier eine Menge Papier...“
Schießt es ihm durch den Kopf und wenig später ist er bei der Tür, klopft heftig dagegen und brüllt nach draußen.
“Sie glauben doch den beiden nicht oder? Nach allem was ich erzählt habe? Die beiden sind so etwas von schuldig. Sie glauben doch nicht wirklich diesen beiden Giftschlagen? Sie haben Charles auf dem Gewissen, verdammt. Das sind Mörder und keine Opfer!“
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 07.11.2015, 09:30:47
Samm bekommt eine Antwort vom Sicherheitschef: "Ruhe da drinnen, Mr. Witaker. Ich leite die Untersuchung und Sie haben Ihre Aussage bereits gemacht." Anschließend kann er nur noch Wortfetzen von draußen hören, da die beiden offensichtlich nicht mehr so laut sprechen: "Miller ist erfroren? ... schreckliche Umstände ... gute Möglichkeit ... Witaker ... idealer Sündenbock."
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 08.11.2015, 10:53:17
Sam schlägt nur noch heftiger gegen die Tür und ruft laut.
“Verdammt ich kenne meine Rechte! Lass mich verdammt noch mal hier Raus! Ich will einen ordentlichen Prozess!“
Versucht Sam irgendetwas zu retten, aber die beiden reagieren einfach nicht. Er wendet sich von der Tür ab und sackt einen Moment an Ort und Stelle zusammen, vergräbt seinen Kopf in den Armen und murmelt leise.
„Scheiße, dass können die doch nicht machen. Die anderen sind doch Schuld, nicht ich.“
Sein Blick schweift über das Fenster, hinaus in die weiße Landschaft der Antarktis. Sam schüttelt den Kopf.
„Nein, nein...nein...nein...“
Dann fällt ihm aber etwas anderes ein. Er erhebt sich schwerfällig und murmelt.
„Wollen doch mal sehen, wie ihnen das gefällt.“
Wahllos beginnt der Hafenarbeiter Schränke aufzureißen und Papiere im Raum zu verteilen, macht große Haufen und als alles ein einziges Chaos ist, zieht er ein Feuerzeug aus der Hose. Mit einem Grinsen schnappt es auf und er entzündet die Flamme. Einen Moment wie verzaubert starrt Sam darauf, ehe er es lachend in den Papierhaufen wirft und sich anfangen die Flammen auszubreiten, der Raum sich beginnt mit Rauch zu füllen und durch die Tür nach draußen zieht. Sam lacht immer noch schallend.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 08.11.2015, 11:15:43
Die beiden Männer in Stefan Kuhns Büro versuchen anfangs noch Sam und sein merkwürdiges Verhalten zu ignorieren. Als dann allerdings der Rauchmelder los geht und der Geruch unter der Tür drunter durch zieht hört Sam: "Verdammt, was hat der Idiot jetzt angestellt?" Augenblicke später öffnet sich die Tür zu dem nebenraum und Sam sieht sich dem Direktor des Station gegenüber, der die Tür geöffnet hat, während Stefan Kuhn sich auf der gegenüberliegenden Seite an dem Feuerlöscher zu schaffen macht.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 10.11.2015, 16:30:01
Sam lacht und hustet abwechseln, als der Rauch im Raum immer mehr wird, und sein Plan letztendlich aufgeht. Die Tür öffnet sich und der Weg in die Freiheit, nein der Weg zur Gerechtigkeit stand offen. Er darf jetzt keine Sekunde mehr zögern und nahm sofort Anlauf. Ohne Rücksicht auf den Direktor stürmt der massige Hafenarbeit voraus und rammt den wenig trainierten Mann einfach aus dem Weg. Ehe dieser sich erholen kann, greift sich Sam eine auf dem Tisch stehende Tasse und zieht sie mit voller Wucht Stefan über den Schädel. Einen Moment benommen, kann er nicht rechtzeitig reagieren, als Sam kräftig nachtritt, damit der Mann am Boden bleibt. Seine Rache würde kommen, aber dafür braucht er das richtige Werkzeug. Schnell zieht er die Pistole aus Stefans Holster und entsichert diese.
„Zeit zu tun was getan werden muss.“
Kommentiert Sam nur trocken und verlässt den Raum, bereit das Urteil zu vollstrecken, während er immer noch lacht.
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Marco Manzoni am 10.11.2015, 18:50:40
Abschluss-Montage Marco Manzoni

Marco steht in seinem Labor in der McMurdo Station. Nur wenige Tage sind vergange seit die ganze Sache angefangen hat. Während er seine Unterlagen zusammen packt, hält er sich immer wieder seine Schulter. Nachdem alles vorbei war, hat er schließlich doch den Stationsarzt aufgesucht und sich verarzten lassen und jetzt konnte er seinen Arm zwar nicht so gut benutzen dank des Verbands, aber der Arzt hat ihm versichert, dass alles verheilen würde und er keinerlei Verlust bei der Nutzbarkeit haben würde. Trotzdem packt er jetzt seine Unterlagen zusammen. Schließlich ist sein "Onkel" schwer krank und er muss unbedingt nach Hause. Aber immerhin hat er jetzt Zeit seine Forschungsergebnisse ordentlich zusammen zu packen. Da Sam keinen Anspruch mehr auf die Arbeit erheben konnte, packt Marco jetzt alles zusammen, was sie bisher erarbeitet hatten. Niemand behelligt ihn, schließlich war er völlig unschuldig an all den Ereignissen. Nach Meinung der Stationsmitarbeiter war er einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.



Marco sitzt im Aufenthaltsraum des Forschungsschiffes, das ihn zurück nach Italien bringen würde. Er hat seinen Laptop geöffnet und studiert intensiv die Messungsergebnisse. Er ist schon seit Tagen dabei alles auszuwerten und es sieht ganz gut aus, aber bisher hat er nichts besonderes festgestellt, aber das sollte sich jetzt ändern. Im ersten Augenblick kann Marco nicht glauben, was er dort vor sich sieht, denn es ist völlig unmöglich. Aber die Messungen sind eindeutig. Schnell prüft Marco die Ersatzdatensätze und sie alle liefern das gleiche Ergebnis. Diese Erkenntnis würde die Vorstellungen bezüglich des Ökosystems Antarktis grundlegend verändern. Und Marco würde der Wissenschaftler sein, der es entdeckt hat. Und das Beste daran ist, dass er nicht einmal zurück zur Station musste, um weitere Meesungen anzustellen. Einige Anrufe würden genügen, nur um sicher zu gehen und dann könnte er sich schon an die Veröffentlichungen der Ergebnisse machen. Plötzlich neu motiviert, macht er sich zunächst einen Capuccino und geht dann an die Arbeit, es galt die wissenschaftliche Welt zu verändern.



Marco lehnt am Geländer seines Balkons und blickt über die Dächer Roms. In der Hand hält er ein Glas Frascati-Wein und auf dem Tisch neben ihm steht neben einer halbvollen Karaffe sein zweites Buch. Es ist jetzt schon eine ganze Weile her, dass er es veröffnetlich hat, aber es hat genau den Effekt gehabt, den er sich erhofft hatte. Er verbringt die vorlesugnsfreie Zeit immer hier in Rom, das Wetter gefällt ihm sehr viel besser als im verregneten England. Doch dieses Mal ist es ein Urlaub zu einer eher ungewöhnlichen Zeit, doch wenn Marco sich nicht ganz täuscht, dann könnte es etwas zu feiern geben. Seine ganze Familie hat er dafür hier versammelt, nachdem er unter der Hand einen recht eindeutigen Tipp bekommen hat, die Akademie schien sich in ihrer Entscheidung einig zu sein und er hat das Rennen gemacht.
Seine Kollegen von der McMurdo-Station hat er lange vergessen. Mit Ausnahme von Charles Miller, dessen Name als erster in der Widmung seines Buches auftaucht - welch ein Ironie. Doch während Marco sich für einen Augenblick an den Beginn seines Weges in der Antarktis zurück erinnert, klingelt das Telefon und reißt ihn aus seinen Gedanken. Das dürfte Stockholm sein...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Sam Witaker am 12.11.2015, 21:25:27
Abschluss-Montage Sam Witaker

Sam zielt mit erhobener Waffe direkt auf Marco Manzoni. Er hat den Betrüger, den Mörder, diesen verdammten Itaker endlich gefunden, bevor er einfach so verschwinden kann. Mit einem seligen Lächeln fuchtelt er mit der Waffe vor ihm herum. Er will ihn leiden und kriechen sehen, ehe er Marco seiner gerechten Strafe zuführt. Die Gerechtigkeit wird siegen oder zumindest glaubt Sam das für einen Moment, als es ein lautes Knallen gibt, und sein Bein vor Schmerzen förmlich explodiert. Die Waffe kracht zusammen mit dem Hafenarbeiter zu Boden und er hört nur noch, wie Stefan sich versichert, dass Marco nichts passiert ist, welcher jedoch voller Schmerzen die Schusswunde zeigt und beteuert von Sam angeschossen wurden zu sein. Die letzte Lüge sticht Sam ins Herz, denn er hatte noch keine Chance gehabt erneut zu schießen. Sein Versuch eines Protestes wird jedoch je unterbrochen, als er ein Knie in das Rückgrat bekommt.



Sam findet sich zusammen gesunken im Gerichtssaal wieder. Er hat den Blick starr nach unten gerichtet, während er auf seinem Stuhl ein Häufchen Elend ist, die Augen zusammen gesunken, leicht abgemagert und völlig zerzaust. Sein ihm zu gewiesener Anwalt hat ihm eingebläut was für ein Idiot er ist und dass er am besten die Klappe halten soll. Er hat so ziemlich alles versaut was man versauen kann und es gibt keine Chance mehr für ihn irgendwie Straffrei aus der Sache herauszukommen. Nur einmal blickt er auf und lächelt, als Dr. Kirsten Roberts in den Saal geführt wird, und zumindest ihre schmutzige Affäre, die Leistungen, die sie Marco großzügig gegönnt hat, und mehr an das Tageslicht kommen und das Leben der Frau hoffentlich ruinieren.



Sam zuckt zusammen, als der Hammer fiel und das Urteil verkündet wurde. Zwanzig Jahre Gefängnis erwarten den Hafenarbeiter für Brandstiftung, Schmuggel seltener Arten und schwere Körperverletzung. Trotz der Beteuerung, dass Sam zu dem Zeitpunkt von Trauer, Stress und mehr unzurechnungsfähig gewesen ist, bestätigte der Psychologe das Gegenteil und so trifft Sam die volle Strafe. Nur der Mord an Charles wurde ihm nicht zu gesprochen und das Gericht lässt in dem Tatbestand immer noch ermitteln, ein schwarzer Fleck für die Forschungsstation und deren Führung. Unsanft wird er aus dem Gerichtssaal geführt und mit einem Klacken schließen sich die Handschellen um seine Handgelenke. Der Rest seines Lebens ist besiegelt.



Sam findet sich in einer Zelle wieder, die Zeit seiner Strafe hat gerade erst begonnen und es ist unwahrscheinlich, dass der Hafenarbeiter noch einmal ein normales Leben führen wird. Der Wärter verschließt krachend die Zellentür und verschließt nicht nur diese, sondern auch die Zukunft von Sam. Mit hängenden Schultern lässt er sich auf der Pritsche nieder und schüttelt den Kopf. Der einzige Gedanke, der noch durchdringt, ist der Erkenntnis, dass er es wenigstens aus der weißen Hölle geschafft hat, ganz im Gegensatz zu seinem Freund Charles. Sein Mörder läuft wahrscheinlich immer noch auf freiem Fuße umher und es gibt nichts was er tun kann.



Obwohl es ein verregneter Tag ist, geht es Sam überraschend gut. Der ehemalige Hafenarbeiter und jetzt Sträfling ist frisch rasiert und in einem schwarzen Leihanzug gekleidet. Ein Polizist direkt neben ihm hält einen Schirm und Sam hat die Hände vor sich verschränkt. Er hat seinen Frieden mit der Situation gefunden und obwohl jeder nur den Kopf schüttelt über die Dummheiten, welche er begangen hat, konnte er jetzt nichts mehr daran ändern. Sein Leben ist zerstört, Charles ist tot und er kann nichts anderes tun, als seine Strafe abzusitzen und sich damit zu arrangieren. Doch am heutgen Tag ist er aus einem anderen Grund hier. Für die Beerdigung seines Freundes Charles hat ihm das Gefängnis erlaubt die Zellen unter Aufsicht zu verlassen. Er lauscht den Worten des Predigers und ist in Gedanken versunken. Der Regen trommelt unaufhörlich auf die Schirme der vielen Gäste und erst als der Sarg beigesetzt wird, nimmt Sam mehr von der Umgebung und den anderen Leuten wahr. Mitten unter Ihnen entdeckt er ausgerechnet Marco Manzoni. Sein Körper spannt sich an und sein Blick verengt sich...
Titel: [IC] Fiasko auf Eis
Beitrag von: Dr. Kirsten Roberts am 15.11.2015, 08:49:45
Abschluss-Montage Dr. Kirsten Roberts

Mit einem leisen Klicken beendete Dr. jur. Roberts das Ferngespräch. Es war sehr aufschlussreich gewesen. Eigentlich hatte er sich nur nach Ormond Sacker erkundigen wollen, dem Detektiv, den er seiner Frau hinterhergeschickt hatte, und der sich zu lange nicht mehr gemeldet hatte. Es gab keine einzige Spur mehr von ihm, zuletzt war er auf der Station im Eis gesehen worden. Einzig die verwirrte Aussage eines Hafenarbeiters über eine zerschmetterte Leiche, die unidentifizierbar im Eiswasser versunken sein soll, ist geblieben. Als erfahrener Star-Staatsanwalt wusste er, dass daraus kein Fall zu machen war. Kirsten war zu schlau, um Spuren zu hinterlassen oder über sowas verurteilt zu werden und ihm eine Scheidung leicht zu machen. Und der Skandal erst... Immerhin ersparte er sich das Wahnsinnshonorar, berichtet hatte er nämlich nichts.
"Kommt deine Frau etwa zurück?", ertönt eine angenehm junge, aber in ihrer Panik etwas schrille Stimme vom Gastsofa. "Keine Sorge, Schnuckelhäschen, ich habe alles im Griff. Kümmer dich weiter um deine Nägel." Sie war ja hübsch, aber nicht helle - zum Glück, dachte er. Den Protestlaut ignorierte er.
Er hatte die nervösen Männer am anderen Ende der Leitung gut vorbereitet, den miserablen Direktor und Vorgesetzten seiner Frau sowie den hirntot einfach gestrickten Sicherheitschef. Sie hatten ihm einiges Interessantes mitgeteilt: Sie hatten ein Problem mit noch einer Leiche, einem Schmuggelskandal und mit einem Zusammenbruch seiner Frau. Zu letzterem hatten sie ihm nur Diffuses erzählt. So etwas hatte er aber noch nie gehört. Die Eiskönigin auf dem Weg zum Psychater? Bei den anderen Dingen hatte er ihnen alle Sorgen genommen, er würde sich schon um ein vorteilhaftes Urteil kümmern - diese Naivlinge, grinste er innerlich. Dafür würden sie bestimmte Berichte an den Psychater senden. Sie waren sogar so nett gewesen, ihm die Kontaktdaten zu geben. Mit einem Lächeln auf den Lippen wählte er die Nummer.



Der Mann lag bewusstlos vor seinem Schreibtisch auf dem Boden seines Büros. Nur zwei Schmauchspuren an seinem Pulli an seiner Körperflanke zeugten vom geschehenen. Der Elektroschocker lag wieder friedlich auf dem Tisch, während Kirsten ihre frischeroberte Akte durchblätterte. Sie hatte schon mehr als einmal in den psychatrischen Sitzungen nach Einsicht verlangt und diese trotz ihres Rechts darauf nicht bekommen. Nun hatte sie sich den Zugang verschafft und begann zu verstehen, warum sie kienen bekommen sollte. Was da stand, war ungeheuerlich. Ihre ehemaligen Kollegen von McMurdo erzählten von Empathielosigkeit, sadistischen Zügen, eingebildeten Vergewaltigungen und ihren Erzählungen von Männern draußen im Schnee, wo keine gewesen wären. Eine Übertreibung jagte die nächste Lüge, das Bild, dass sich dabei formte, erschloss sich ihr sehr schnell. Doch ihre Familie war nicht besser. Ihr eigener Mann unterstellte ihr Hysterie, häusliche Gewaltanwendung und Wahnvorstellungen. Nebenbei las sie auch etwas über ihre Kinder: Ihr Sohn war wegen Selbstmordversuch in Behandlung, ihre Tochter musste zwangsernährt werden, da sie stark magersüchtig war. Am Ende stand die Analyse: Wahnhafte Psychose, DD schwerwiegende Persönlichkeitsstörung vom antisozialen Spektrum, erhebliches Eigen- und Fremdgefährdungspotenzial, fehlende Entscheidungsfähigkeit, fehlende Krankheitseinsicht, Schuldfähigkeit nicht gegeben, empfohlen wird eine Unterbringung in einer forensisch-psychatrischen stationären Einrichtung bis auf weiteres. Kirsten stand da wie betäubt. In all den Sitzungen hatte es nicht einen Hinweis auf diese Analysen gegeben. Ihr war klar, worauf das hier hinauslaufen würde. Draußen polterten schwere Schritte und die Polizei verlangte lautstark Einlass.



'Roberts versus Manzoni' stand der Titel breit und deutlich auf der Akte. Stolz präsentierte die frischexaminierte Staatsanwältin sie ihrem Chef: "Schauen Sie mal, was ich hier gefunden habe! Ein Wunder, dass sich noch niemand darum gekümmert hat, das ist ja quasi ein Selbstläufer. Ein bekannter Schwerenöter, Beweisphotos, eine glaubhafte Geschichte, die geschädigte Familie ist einflussreich und wird öffentlich keine Freiwilligkeit bei außerehelicher Aktivität einräumen wollen. Die Verteidigung wird einen Höllenjob vor sich haben. Das wäre doch ein guter Einstand, oder?" Ihr Chef schaut sie überrascht an, dann die Akte, woraufhin ihm die Augen endgültig übergehen: "Sind Sie von allen guten Geistern verlassen, da können Sie sich gleich einsargen lassen! Der Ex-Ehemann der Geschädigten ist DER Dr. jur. Roberts, den wollen Sie nicht als Feind! Der Angeklagte ist der berühmte Dr. Manzoni, dessen Arbeiten über Klima und Ökologie internationale Beachtung gefunden haben. Und die Geschädigte selbst ist für unzurechnungsfähig erklärt worden, entmündigt und eingewiesen worden! Was glauben Sie denn da gewinnen zu können? Sie machen sich nur zum Gespött. Wo haben Sie das überhaupt gefunden? Geben Sie her!" Geschockt und kleinlaut verließ die junge Dame das Büro und hörte, bevor sie die Tür schloß, das Rattern des Aktenvernichters.



Die Patientin war nun 20 Jahre bei ihnen gewesen, und Vater Staat hatte in seiner unendlichen Weisheit (entdecktes Einsparpotential) beschlossen, dass solche Langzeitpatienten, die längst rentenfäig wären, nun gesund wären und entlassen werden könnten. Das Abschlussgespräch würde ihm noch eine Weile nachhängen. Während er ihr zu verdeutlichen versuchte, dass sie genesen wäre, hielt sie dagegen. Ihre Alpträume vom ewigen Eis, ihr außerhalb der Station stehend und durch wandelnde Eisleichen den Rüchweg versperrt bekommend, waren nicht verschwunden, sondern hielten sie jede Nacht wach. Ihre Familie hatte sie nicht einmal besucht, sie wusste nicht einmal mehr, wer dazugehörte (hatte ihr Mann nicht neu geheiratet, hatten ihre Kinder Ehen und Kinder?) und wer noch lebte (ihre Kinder waren sehr krank gewesen). Sie hätte auch keine Zukunft, da ihr Vormund gemeinsam mit ihrem Mann ihr für die Rente angelegtes Geld genutzt hatten, da sie kein Mitspracherecht mehr hatte. Sie würde um Anerkennung sozialer Bedürftigkeit kämpfen müssen.
Genutzt hatte es nichts, er hatte sie entlassen müssen. Er sah sie durchs Fenster draußen stehen, mitten im Schneegestöber. Eine dunkle, hagere und hochaufgerichtete Person. Fast so unwirklich wie eine Geistergestalt.

Kirsten spürte die Kälte nicht, als sie ihre Brieftasche hervor holte und aufklappte. Dort war eigentlich nichts drin, nur eine verblichene Photographie: Eines von denen, die Whitaker von ihr und Marco geschossen hatte. Ihr Gesicht zeigte einen unergründlichen Ausdruck, der Entschlossenheit wich, als sie es wieder wegsteckte und ins Schneegestöber hineinstapft.