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Archiv => Archiv - Online-RPGs D&D 5E => Vergessene Reiche - Aus dem Abgrund => Thema gestartet von: Mhyr am 18.11.2015, 19:53:37

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 18.11.2015, 19:53:37
In Gefangenschaft der Drow! Dieses Schicksal wünschte man niemanden, doch hier warst du; eingesperrt in einer dunklen Höhle, kalte, schwere Eisenringe eng um Kehle und Handgelenke. Du warst nicht allein. Andere Gefangene teilten dein Schicksal in diesem finsteren Außenposten in den Tiefen des Unterreichs, fern dem Licht der Sonne.

Deine Fänger wurden von einer grausamen Drowpriesterin angeführt, die Herrin Ilvara vom Hause Mizzrym genannt wurde. In den vergangenen Tagen warst du ihren Launen mehrfach ausgesetzt. Sie trug durchscheinende Seidenroben und eine bissige Peitsche. Die Drow wurde stets von zwei männlichen Leibwächtern begleitet. Das Gesicht und der Hals des einen war grässlich vernarbt, während der andere noch immer die schrecklich schönen Gesichtszüge der Dunkelelfen besaß.

Herrin Ilvara zog es vor ihren Willen mit der Peitsche zu äußern und dich daran zu erinnern, dass du ihr gehörtest.
Noch während du deine Flucht plantest hallten ihre Worte in deinem Kopf wider:

„Finde dich mit deinem Schicksal ab, lerne zu gehorchen und du magst überleben.“
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 19.11.2015, 23:20:18
Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 7 für Tisuriel Durothil im Außenposten


Es wurde laut unter den anderen Gefangenen, die den Sonnenelf aus seinen finsteren Hirngespinsten rissen. Sie bildeten eine bunte Mischung aus Völkern die, wie so viele, mit den Drow verfeindet waren: drei Tiefengnome, ein Ork, eine Schildzwergin und ein männlicher Zwerg mit graublauer Haut - es konnte sich um einen der berüchtigten Derro handeln - ausserdem waren da noch ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell, ein Fischmann mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Pilz mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Ja, Drow waren dafür bekannt erbitterte Machtkämpfe in den eigenen Reihen zu führen.

Vor zwei Tagen lebte auch noch ein Mensch in der Dunkelheit dieser versperrten Höhle. Der Waldläufer war jedoch bereits schwer verwundet, als ihn die Drow in diesen gottverlassenen Außenposten, irgendwo im Unterreich, verschleppt hatten. Er erlag seinen Wunden und hinterließ Tisuriel Durothil seine Beinschiene, eine rostige Eisenstange. Sonst war nichts von ihm geblieben. Herrin Ilvara hat seinen geschundenen Leichnam holen lassen.

Ein Streit zwischen dem bulligen Ork und dem schmutzigen Quaggoss, in einer peinlich knappen Brokatweste, wurde immer lauter. Plötzlich brachte das bestialische Brüllen des Tiefenbären alle zum schweigen. Die Gefangenen machten dem wütenden Hünen Platz und selbst der Ork verzog sich an den vergitterten Höhlenzugang.

Der Quagoss in der roten Samtweste mit Gold durchwirkten Kragen, die seinen pelzigen Bauch herausschauen ließ, saß plötzlich wieder ganz ruhig und gelassen dem Sonnenelf gegenüber. Er blickte ihn müde lächelnd an und begann in fliesendem Elfisch ein Gespräch:

Elfisch (Anzeigen)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 20.11.2015, 10:27:03
Tisuriel interessierte sich letztlich nicht so sehr für das, was die anderen Gefangenen hier unten taten. Natürlich waren sie mögliche Helfer bei dem auf Dauer unvermeidlichen Fluchtversuch, aber er wollte nicht den jüngsten Fehler wiederholen und den Feind unterschätzen. Deshalb wartete er ab und ließ die Tage über sich ergehen, immer aufmerksam die Situation beobachtend. Es gefiel ihm nicht sonderlich ein Gefangener zu sein, aber er wusste, dass seine Zeit schon kommen würde. Und immerhin konnte er seine verzwickte Lage nutzen, um wichtige Lektionen für die Zukunft zu lernen. "Alles ist eine Waffe im Kampf gegen die dhaerauw" hatte man ihm im Tempel beigebracht und hier unten würde sich letztlich Wissen als mindestens genauso mächtige Waffe erweisen wie ein Schwert.
Als ihn dann aber der Quaggoss ansprach und das auch noch in seiner Muttersprache war Tisuriel klar, dass sich ihm hier eine Gelegenheit bot, weshalb er umgehend antwortete: "Primitiv? Sicherlich, aber nicht bar jeglicher Effizienz. Zumindest sofern man Stärke vernünftig einzuschätzen vermag. Nur weil jemand die größeren Muskeln hat, muss das nicht immer auch bedeuten, dass er der Stärkere ist. Letztlich ist es nicht mal so wichtig, wie stark man wirklich ist, so lange die anderen einen selbst für den Stärkeren halten."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 20.11.2015, 10:42:46
Der Quagoss schmunzelte und entblößte dabei seine spitzen, monströsen Eckzähne. Dann antwortet er wieder in der elfischen Sprache, die so gar nicht zu seinem bestialischen Aussehen passen wollte.

"Da mögt Ihr Recht haben, mein Lieber. Da mögt Ihr Recht haben. Und ja, dass diese Unterkünfte für Unsereins nicht angemessen sind, liegt auf der Hand." Der Tiefenbär blickte betrübt auf seine blutigen Krallen. Dann fügte er wieder lächelnd hinzu: "Oder auf der Pranke."

Nachdem er eine geraume Weile in die Dunkelheit der Höhle gestarrt hatte erklärte er: "Ihr müsst wissen, ich bin Prinz Derendil, Erbe des Königreichs Nelrindenvane im Hochwald. Ein böser Magier verfluchte mich und hält mich in diesem widerlichen, schmutzigen Pelz eines Tiefenbären gefangen. MICH, einen SONNENELFENPRINZEN! Aber Ihr habt Recht, bevor ich diesem schrecklichen Körper entkommen kann, müssen wir aus diesem gottverlassenen Loch entkommen!"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 20.11.2015, 16:35:38
Damit hatte Tisuriel nun wirklich nicht gerechnet. Ein verwandelter Volksbruder, der gerade mit ihm zusammen hier eingesperrt sein sollte? Vielleicht lenkte der Schwarze Bogenschütze seine Schritte doch hier unten. Er neigte höflich seinen Kopf: "Es ist mir eine Ehre euch zu Treffen Prinz Derendil. Ich bin Tisuriel aus dem Hause Durothil und ich werde mein möglichstes tun, euch in dieser misslichen Lage zu helfen. Doch dieses Königreich, von dem ihr sprecht, Nelrindenvane, ich habe nie zuvor von ihm gehört. Gewiss ich bin fern des Festlandes in Leuthilspar aufgewachsen, doch ich dachte immer die Elfenreiche der alten Heimat wären mir alle ein Begriff."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 21.11.2015, 00:32:43
"Es ist eine Schande, dass sich das Volk so voneinander entfernt hat. Aber nun gut, wir werden unseren Untergebenen mit gutem Beispiel vorangehen, Meister Durothil. Bitte nennt mich Derendil, wenn es Euch beliebt." Der Quagoss erhob sich und schlenderte durch die Höhle hinüber zu dem leiblichen Sonnenelfen. Er schien irgendwie erleichtert und voller Hoffnung, wenn man das aus den bestialischen Gesichtszügen eines Tiefenbären überhaupt lesen konnte.

"Ich danke Euch für Euer großzügiges Angebot, doch zunächst sollten wir tatsächlich unsere Flucht plan..." Das hämische Lachen eines Drowwächters am Gittertor schnitt Derendil das Wort im Maule ab.

Auch der Drow sprach Elfisch zu ihnen: "Und ich bin der Erzmagier von Menzoberranzan! Soll ich dich in Spinnenfutter verwandeln, Tiefenbär? Die Guten haben aber noch nicht einmal den Menschen von Vorgestern angerührt. Eingesponnen baumelt er nutzlos in der Dunkelheit. Ja, sie mögen ihr Futter lebendig und voller Tatendrang, ganz so wie ihr es offenbar seid, Prinz Dathiir nebst Gefolge!", und seine Augen funkelten wie Rubine in den Schatten des Höhlenmundes, während sein Blick zu Tisuriel hinüberwanderte.

Nach einem unangenehm langen Augenblick verabschiedete sich der Drowwächter von den Gefangenen: "Aber wenigstens sprichst du eine halbwegs kultivierte Sprache, Biest. Halbwegs, Dathiir. Und jetzt haltet euer Maul da drin!"

Die Belustigung des Orks neben dem Gittertor, der ganz offensichtlich kein Wort verstanden hatte, wuchs von einem breiten, dümmlichen Grinsen zu einem lauten Lachanfall, als er ihren Kerkermeister in sicherer Entfernung wusste. Als der Drow jedoch fluchend zurückgestürmt kam, suchte er geduckt das Weite und versteckte sich hinter dem kleinen Grüppchen von Tiefengnomen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 22.11.2015, 13:11:01
Und wieder kehrten die düsteren Gedanken des Sonnenelfen zurück. Herrin Ilvara und ihre Untergebenen waren, wie alle Drow, zu schrecklichen Gräueltaten fähig. Gegen die Aussichten auf eine Strafe, für einen geunglückten Fluchtversuch, erschien die tägliche Schufterei hier unten in den lichtlosen Landen des Unterreichs wie die Sommerfrische an den Küsten von Immerdar.

Bedrückt ging Tisuriel die Rahmenbedingungen für einen Fluchtversuch durch: Vier Laternen die das schwache, grünliche Licht von unterirdischen Pilzen ausstrahlten sorgten für eine kränkliche Beleuchtung. Die zugige Höhle, die seine Kerkermeister beschönigend "Sklavenunterkünfte" nannten, war gute dreißig Fuß lang und besaß die grobe Form eines Auges. An ihrer breitesten Stelle maß sie knappe zwanzig Fuß. An einem Ende versperrte ein schweres Gittertor den einzigen Zugang, während sich die Gefangenen am gegenüberliegenden Ende für gewöhnlich in grobschlächtig getöpferte Nachttöpfe erleichterten. Der Sonnenelf kannte diese ekelerregende Behältnisse nur zu gut, denn es war seine Hauptaufgabe diese in das verunreinigte Wasserbecken vor der Höhle zu entleeren und sie anschließend peinlich genau unter den Augen der Drowwächter zu reinigen.
Gegenüber dem Gittertor hing ein großer Stalagtit, gut bestückt an Tonschalen in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte. Eine Hängebrücke verband die Sklavenunterkünfte mit diesem Wachturm unter dem sich dicke Spinnennetze über einem unterirdischen See spannten. Gespeist wurde der See von einem Wasserfall, der für eine trostlos gleichbleibende Geräuschkulisse sorgte.
Neben den Sklavenunterkünften befand sich die stinkende Höhle der versklavten Quagosse. Diese Tiefenbären waren den Drow völlig hörig und befolgten blind jeden ihrer drakonischen Befehle.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 22.11.2015, 13:24:29
Tisuriel bedeutete dem Elfenprinzen gemeinsam mit ihm zur dem Eingang gegenüber gelegenen Höhlenwand zurückzuweichen. Dort angekommen ließ er sich nieder und flüsterte dem verwandelten Volksbruder leise in ihrer Muttersprache zu: "Also gut, hier sollten sie uns zumindest nicht sofort hören. Wir können wohl sicher sein, dass wir ganz allein hier nicht heraus kommen. Wir werden die Hilfe der anderen Gefangenen brauchen. Das erste Hindernis ist das Gitter, das diesen Raum verschließt. Ist euer verwandelter Körper kräftig genug es aufzubrechen? Ansonsten müssten wir irgendwie versuchen an den Schlüssel zu kommen oder die Wachen zu überwältigen, wenn sie einen von uns heraus lassen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 22.11.2015, 13:54:17
Derendil folgte dem leiblichen Sonnenelfen in den hinteren Teil der Höhle. Er lauschte seinen Ausführungen und antwortete leise auf Elfisch:

"Ja, es mag sein, dass ein Tiefenbär das Eisengitter öffnen kann. Doch was ist mit den Wachen im Turm, Tisuriel? Es sind stets drei an der Zahl! Man kann sie vom Eingang aus erkennen. Wieviele es sonst noch gibt vermag ich nicht zu sagen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 23.11.2015, 14:21:57
Tisuriel überlegte eine Weile: "Die werden wir irgendwie ablenken müssen. Wenn wir erst mal draußen sind, können wir sie vielleicht überwältigen, aber so weit müssen wir es vorher schaffen. Sonst kommen sie mit ihren Giftbolzen und unser Ausbruchsversuch scheitert."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 23.11.2015, 16:22:43
Der Quagoss mit der Elfenzunge starrte geraume Zeit in die Finsternis der Höhle. Dann antwortete er: "Ihr mögt Recht haben, Meister Durothil. Aber wir können es nur mit der Hilfe des Pöbels hier schaffen.", und zeigte mit seine gefesselten Pranken in die Runde.

(http://s23.postimg.org/ux9fy4qcr/Sarith.png)

"He da! Manche von uns verstehen was du von dir gibst, Tiefenbär!", knurrte plötzlich der einzige Drow auf dieser Seite des schweren Gittertores. "Und Sarith Kzekarit duldet diese Beleidigungen nicht länger! Ihr zwei Hübschen wollt doch nicht, dass jemand da draussen von eurer kleinen Hochzeitsreise erfährt, oder?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 24.11.2015, 08:57:20
Tisuriel funkelte den Dunkelefen mit hasserfüllten Augen an, bevor er ihm auf Elfisch Antwort gab: "Verräterblut, das von seinen Verräterbrüdern im Stich gelassen wird. Wollt ihr uns ernsthaft drohen, dhaerauw? Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden kümmert, was wir hier drinnen mit euch anstellen. Also haltet eure verdorbene Zunge in Zaum, bevor wir uns entscheiden, euch ihrer zu erleichtern."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 24.11.2015, 12:28:26
Auf der dunklen Stirn des Drow bildeten sich dicke Schweisstropfen und er stöhnte etwas gequält auf, bevor er dem Sonnenelfen dann dennoch sichtlich furchtlos und mit einem müden Lächeln im Gesicht erwiderte: "Ja, unsere Völker haben sich in der Vergangenheit einen gewissen Schlagabtausch geliefert. Wir beide teilen dennoch dasselbe Schicksal, Elf. Oder meint ihr tatsächlich gemeinsam mit nur einem stinkenden Quagoss, der sich selbst für Elfenadel hält, vor Herrin Ilvara und ihrer Meute fliehen zu können? Glaubt mir, es sind zu viele, um ihnen einfach entrinnen zu können. Wenn sie euch wieder eingefangen haben, werden sie euch eine lange, lange Zeit foltern, mit ihrer llothgegebenen Macht wieder herstellen und noch länger foltern und dann werden sie euch vielleicht irgendwann den Spinnen zum Fraß vorwerfen oder die wahren Tiefenbären, unsere netten Nachbarn von nebenan, reissen euch einfach in Stücke und saufen euer Blut wie Ihr Oberflächenabschaum Honigwein am Mittsommertag.“

Derendil brüllte Sarith etwas unverständliches, ohrenbetäbendes Entgegen, dann herrschte Stille.

Wenig später näherten sich dem Gittertor schlurfende Schritte.
Zwischen den rostigen Eisenstäben schälte sich aus der Dunkelheitein ein grässlich entstelltes Drowgesicht. (Anzeigen)

"Essen ist fertig.“, bemerkte Sarith noch sarkastisch, bevor ihn ein heftiger Hustenanfall schüttelte. Als dieser wieder nachließ, massierte er sich zitternd mit seinen gefesselten Händen die Schläfen. „Naja, mal sehen was uns das kaputte Spielzeug der Herrin heute wieder gezaubert hat.“

Die Svirfnebli sprangen als erste auf und rannten, so weit das ihre Fußfesseln überhaupt zuließen, zum Tor. Einer der drei bemerkte freudig etwas in der Handelssprache des Unterreichs. „Ich wette es gibt Pilzsuppe.“ Sobald er die Worte jedoch ausgesprochen hatte, blickte er etwas bedrückt auf den grauen Pilz mit den stämmigen Beinchen zurück, auf dem er vor kurzem noch gesessen hatte und fügte hastig hinzu: „Nichts für Ungut, Stu. Wir sind nur halb verhungert!“

Der Derro reihte sich ebenfalls rasch ein. Die Zwergin und der Ork bewegten sich dagegen nur zögerlich und unter gemurmelten Beschwerden hinter den Kurzgewachsenen zur Essensausgabe.

Nachdem die ersten Gefangenen ihre einzige Mahlzeit des Tages gesichert hatten, holten sich auch Sarith der Drow und Derendil der Quagoss ihren Napf mit der dünnen Suppe.

Nur der Fischmann blieb wie gewohnt an der südlichen Höhlenwand nahe des Eingangs sitzen und genoß die kühlen Rinnsale die sich dort gebildet hatten.

Kurz nach dem Essen fielen die Gefangenen in einen tiefen, unnatürlichen Schlaf.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 24.11.2015, 14:37:00
Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 8 für Tisuriel Durothil im Außenposten
Tag 1 für Orel Sturmreiter im Außenposten


Eine ruhige, doch deutlich vernehmbare weibliche Stimme weckte die Gefangenen und hallte durch die Ohren eines blutverschmierten Menschen auf dem kalten Steinboden vor den Sklavenunterkünften. Sie riss den jungen Mann aus seinen Erinnerungen. Auch wenn er ihre Gestalt nicht erkennen konnte, so bahnte sich ein Bild, getrieben von Furcht, in Windeseile ihren Weg, vorbei an jenen Erinnerungen bis vor sein inneres Auge. Die dunkle Haut, der gnadenlose Ausdruck in ihren glühenden Augen und die von Blut triefende Peitsche, jagten den eisigen Schauer des Entsetzens über seinen geschundenen Rücken.
Das Bild brannte sich in sein Gedächtnis und ihre Worte würde er nie vergessen. (Anzeigen)

„Finde dich mit deinem Schicksal ab, lerne zu gehorchen und du magst überleben.“

Wieder schnitt die Peitsche der Drowpriesterin in sein Fleisch und so schrie der Mensch bis er das Bewusstsein verlor, bis ihn vollständige Dunkelheit umfing.

* * * * *

Wenig später erwachte Orel Sturmreiter wieder in der Höhle die er zuvor nur durch das Gittertor erahnen konnte. Kalte, schwere Eisenringe lagen eng um seine Kehle und Handgelenke, doch seine Wunden waren wie von Zauberhand geschlossen worden. Eine bunte Mischung aus verschiedensten Völkern war neben ihm in der schummrig beleuchteten Höhle eingesperrt. im grünlichen Licht erkannte er einen Sonnenelfen, drei Tiefengnome, einen Ork, eine Schildzwergin und einen männlichen Zwerg mit graublauer Haut - bei dem es sich um einen der berüchtigten Derro handeln konnte - ausserdem waren da noch ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell in einer albern knappen Brokatweste, ein Fischmann mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Pilz mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Alle waren sie gefesselt, ganz so wie er selbst, auch der Drow.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 24.11.2015, 15:44:44
Die Stimmen in seinem Kopf wurden allmählich lauter und begannen zu schmerzen. Seine Beine trieben ihn vorwärts. Panik kroch seine Eingeweide entlang und quetschte seinen Magen. Er würde es nicht schaffen, die Stimmen kamen immer näher. Doch warum lief er überhaupt? Er war ein Sturmreiter, ein gestandener Offizier der Miliz von Langsattel, ein aufstrebender Waffenexperte. Noch nie war er weggelaufen. Ein Verlangen sofort umzukehren, verdrängte die Panik und seine Beine stoppten. Aus dem Nichts zog Orel eine gleißende Gleve und stellte sich den immer lauter werdenden Stimmen entgegen, die zu einem Sturm aus unverständlichen Schreien und Befehlen wurden. Schützend nahm er die Hand vor sein Gesicht, doch blieb er an Ort und Stelle stehen. Auch er schrie nun und versuchte die Stimmen zu übertönen. Dann riss ihn ein grelles Licht aus seinen Alpträumen.

Orel riss die Augen auf. Ein heftiger Ruck und die Anspannung seiner Muskeln, ließen den Mann am Boden zucken. Ein dumpfer Aufschrei ging in ein kehliges Knurren über, als er das Gesicht gen Steinboden drehte. Spucke, vermengt mit altem Blut rann auf den Boden der Höhle und zog Fäden, als der muskulöse Kämpfer sich in eine hockende Position quälte. Er atmete schnell und kalter Schweiß rann sein Gesicht hinab.

Verschwommene Gestalten vor ihm wurden langsam erkennbarer, doch war es immer noch sehr dunkel. Mit ruckartigen Bewegungen versuchte der Mann schnell einen Überblick zu bekommen. "Wo..wo bin ich?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 24.11.2015, 16:08:14
Tisuriel musterte den Neuankömmling, während er sich so gut es ging die Schläfen rieb angesichts der Nachwirkungen des Schlafgiftes, das sich im Essen befunden haben musste: "Im Unterreich, in einem Lager der dhaerauw." Selbst in der ihm etwas fremderen Zunge der Menschen benutzte Tisuriel das alte elfische Wort, das man wohl am ehesten mit "Verräter" übersetzen konnte, das seine Glaubensbrüder noch immer für die Dunkelelfen verwendeten. In den Ohren eines Menschen dürfte es etwas merkwürdig klingen, aber was gemeint war, war offensichtlich. "Und in Gefangenschaft, wie ihr ohne Zweifel schon festgestellt habt."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 24.11.2015, 17:12:51
Orel versuchte sich zu erinnern, doch dröhnte sein Kopf, wie nach einem durchzechten Abend im vergoldeten Hufeisen. Seine linke Hand rieb sich die in Falten gelegte Stirn, während er sich an einen freien Platz der Höhlenwand sinken ließ. Das einzige, an das er sich im Moment erinnern konnte, waren die Schmerzen der Folter, die er über sich ergehen lassen musste. Und dann das Bild dieser widerwärtigen Kreatur. Sein Blick fiel auf den sich offensichtlich auch in Gefangenschaft befindenden Drow auf der gegenüberliegenden Seite der Höhle. Wut verdrängte jegliches Gefühl aus seinen Gedanken, doch hielt er sich zurück.

Mit einem Ruck testete er die eisernen Fesseln auf ihre Stärke. Ketten rasselten. Dann wandte er sich immer noch etwas benommen den anderen Mitgefangenen zu. "Mein Name ist Orel." Er atmete resignierend aus "Sturmreiter, aus Langsattel, falls das eine Rolle spielt. Wer seid ihr?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 24.11.2015, 18:06:06

(http://s23.postimg.org/3zsxtsn6z/image.jpg)

Gerade noch hatte sie wie erschlagen auf dem Höhlenboden gelegen, doch nun meldete sich die rothaarige Schildzwergin mit einem Hoffnungsschimmer in ihren dunklen Augen zu Wort: "Sturmreiter? ... Aus Langsattel? Arrr, Dumathoin allein weiss weshalb euch die Götter an diesen trostlosen Ort verbannten. Doch ich begrüße Euch als Verbündeten des Königreichs Gauntlgrym!" Sie erhob sich um laut rasselnd mit ihren gefesselten Händen zu salutieren. "Eldeth Feldlauf, zu Diensten! Kundschafterin unter Befehl von König Bruenor Heldenhammer. Arrr, beim Wegfinder, wenn wir uns hier rausgekämpft haben, führe ich uns nach Gauntlgrym! Sollen sich diese verkommenen Dunkelheimer hier doch ohne uns die hässlichen Köpfe einschlagen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 25.11.2015, 14:04:40
"Gauntlgrym. Ich kenne die Geschichten, die sich um diesen Ort ranken und von der Hilfe der Harpells berichten." Orel beobachtete mit erstaunter Miene den Salut der Zwergenfrau. Einen kurzen Moment hielt er inne, doch dann deutete auch er eine militärische Geste an. Wie lange seid ihr schon in Gefangenschaft, Eldeth?

Sein Blick wanderte wieder gen Felsboden. Sein Hand sammelte den Dreck und ließ ihn aus der geschlossenen Faust wie durch einen Trichter wieder zu Boden rieseln. Dann sah er erneut zu dem Dunkelelfen in der anderen Ecke. "Scheinbar gibt es selbst innerhalb der Schreckensherrschaft der Drow makabere Regeln, die ihr nicht eingehalten habt. Oder seid ihr etwa der Spinnenschlampe, die ihr als Göttin verehrt, auf die Füße getreten?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.11.2015, 21:20:23
"Ich bin seit neun Ta... also, ich bin neun Mal in dieser höhle nach geraumer Zeit erwacht." Eldeth bemerkte, daß Orel sich an den Drow gewandt hatte und bemerkte nur: "Der Dunkelheimer da spricht kein Gemein. Oder er tut nur so. Er wird Euch jedenfalls nicht antworten." Die Zwergin warf Sarith einen finsteren Blick zu und spuckte aus. Der Drow hingegen lächelte milde, dann schüttelte ihn ein weiterer Hustenanfall.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 25.11.2015, 22:22:40
Nachdem der Dunkelelf auf seine zugegebenermaßen provokanten Worte keine Reaktion zeigte, drehte der junge Mann sich etwas weg und ließ ihn in Ruhe. Scheinbar verstand er ihn wirklich nicht. Orels Augen wanderten weiter über seine Mitgefangenen. Einige der Wesen, die hier mit ihm eingeschlossen waren, kannte er bisher nur aus Büchern oder Geschichten. Er hatte noch nie einen Mykoniden hautnah vor sich gehabt. In Büchern aus seinen jungen Jahren wurden sie als etwas skurile Gärtner des Unterreichs dargestellt. Doch wurde er in den Überlieferungen alter Reiseberichte seiner Ahnen schnell eines besseren belehrt. Absonderliche Geschöpfe waren sie mit morbider Esskultur, rotteten sich zu Stämmen zusammen und lebten abseits jeglicher Zivilisation in den dunklen Landen. Misstrauisch, aber doch meist freundlich, wurden sie beschrieben. Manche von ihnen waren in offenen Kämpfen nicht zu verachten, und sie verteidigten, wenn es darauf ankam, ihre Heimat bis zum Letzten, wie es auch Orel tun würde. Trotz ihres Aussehens konnte man ihnen schon allein dafür Respekt zollen.

In diesem Moment kam es ihm wieder in den Sinn. Das brennende Gehöft, die ihn begleitenden Wachmänner. Orel blickte sich rasch um, konnte jedoch keinen anderen Wachhabenden der Miliz Langsattel's erkennen. Seine Zähne begannen zu knirschen, als ihn der Schreck an das womöglich Geschehenen einholte. Hoffentlich hatten sie nicht noch mehr Gehöfte verloren. Sein Hauptmann und auch die Harpells würden Nachforschungen anstellen und erfahren, was mit ihm und den Anderen geschehen war. Er musste hier herauskommen, irgendwie aus den Klauen der Dunkelelfen fliehen. Vielleicht konnte ihm Eldeth wirklich weiterhelfen.

Der junge Mann richtete sich an der Wand auf und versuchte sein Gleichgewicht zu halten. Sein Kreislauf ließ ihn anfangs etwas taumeln, doch fing er sich recht schnell und begann im difusen Licht die Höhlendecke und den vergitterten Eingang zu betrachten. "Haben ...argh... haben sie euch auch gefoltert?" Diesmal schien er die Frage nicht nur an die Zwergin sondern auch an den fahlen Elfen zu stellen, der ihm anfangs antwortete.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 26.11.2015, 14:19:50
"Es sind dhaerauw, das liegt in ihrer verdorbenen Natur. Sie ergehen sich genüßlich im Schmerz andere, egal, ob sie etwas von euch wollen oder nicht. Jeder hier dürfte eine Rechnung mit ihnen zu begleichen haben." Tisuriel schaute einmal in die Runde. Ihre Zahl nahm zu und das war gut. Je mehr Hände sie hatten, desto eher mochte es ihnen gelingen einen Ausbruch erfolgreich durchzubringen.
Der Mensch schien recht fähig zu sein und auch wenn das militärische Gebärden der Zwergin an diesem Ort sie wenig weiterbringen würde, so konnte sie doch nützlich sein bei einem Ausbruch.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 26.11.2015, 14:51:19
"Arrr, beim Herrn der Zwillingsäxte, da habt Ihr Recht, Elf. Ihr Spitzohren mögt nicht oft Recht haben, aber hier liegt Ihr richtig. Ich für meinen Teil habe eine Rechnung mit den verkommenen Dunkelheimern offen!", bekräftigte Eldeth die Worte des Sonnenelfen. Sie schlug ihre gefesselten Fäuste zornig auf den Höhlenboden.

Daraufhin schreckte Derendil auf und brüllte die Zwergin bedrohlich an. Eldeth versuchte den wütenden Tiefenbär sogleich mit beschwichtigenden Handbewegungen wieder zu beruhigen. "Verzeihung, ich wollte Euer Schoßtier nicht ärgern, Meister Duro...sil.", entschuldigte sich Eldeth schließlich kleinlaut.

Doch vor dem Gittertor waren schon wieder die schlurfenden Schritte des entstellten Drows zu vernehmen. "Hört auf so einen Lärm zu machen, oder ich zeige euch was mit meinem Gesicht geschehen ist. Auch wenn ihr dann weitaus weniger auf dem Basar einbringt."

Unter kehligem Husten antwortete ihm Sarith: "All... alles in Ord... nung. Sie entschei... eiden gerade wen der Quagoss beglücken soll, Jor... Jorlan."

Und so entfernten sich die schlurfenden Schritte des Drowwächters wieder.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 26.11.2015, 20:10:46
Der junge Mann machte einen Schritt zurück, als die katzenartige Gestalt plötzlich nach vorne schnellte und bedohlich knurrte. Er wusste nicht, was er da vor sich hatte, doch anscheinend gehörte das Biest zu dem Sonnenelf und es bestand keine Gefahr. Dennoch überlegte er kurz, welcher Rasse dieses Geschöpf angehörte.[1] 

Orel sah hinüber, als sich das hässlich entstellte Gesicht des Drow aus der Dunkelheit schälte. Die Sprache, die gesprochen wurde, verstand er nicht, doch das war ihm gerade egal. Der Wächter Langsattels kämpfte mit sich selbst, keine Dummheit zu begehen und im hinteren Bereich der natürlichen Zelle zu verharren. Erst als der unbekannte Drow und Mitgefangene etwas darauf erwiderte, schien das Interesse des wachhabenden Dunkelelfen nachzulassen. Misstrauisch beobachtete Orel ihn noch einen Moment, bevor er, wissbegierig, wie es seine Art war, fragte "Was hat dieses Scheusal von sich gegeben? Wozu brauchen sie uns, wollen sie uns als ihre Sklaven halten oder wollen sie uns einfach nur an den höchstbietenden verkaufen?"
 1. Int: 14, History: 5 - Weiß ich was ein Quagoss ist und falls ja, was genau weiß ich über diese Kreaturen?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 26.11.2015, 22:03:38
Zunächst hatte Orel den Quagoss im schwachen Licht der Laternen nicht als solchen, als Tiefenbär erkannt. Er hatte bereits Geschichten von den blutrünstigen Bestien gehört, die von Drow so oft als Muskelmasse bei Überfällen eingesetzt wurden. Und für gewöhnlich waren die einfältigen Wesen auch nicht viel mehr als eine weitere grausame Waffe der Drow.

Sarith blickte dem Wächter hinterher und begann zu lachen. Sein Gelächter schlug bald in einen weiteren heftigen Hustenanfall um, nach dem der Dunkelelf nur noch zitternd und schwitzen auf dem Höhlenboden liegen blieb.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 27.11.2015, 15:57:10
Auch wenn Tisuriel sowohl die Worte des Wärters als auch die Antwort des Drow verstanden hatte, zuckte er als Reaktion auf die Frage des Menschen mit den Schultern. Es könnte sich noch als Vorteil erweisen, dass Tisuriel die Sprache ihrer Kerkermeister erlernt hatte, und das wollte er noch nicht aufgeben.
Stattdessen beantwortete er die Frage, die der Mensch ihm zuvor gestellt hatte: "Ich bin euch meinen Namen bisher schuldig geblieben: ich bin Tisuriel aus dem Haus Durothil. Und auch wenn ich es nicht so donnernd verkünden will wie die Zwergendame, ich denke wir haben hier ein gemeinsames Ziel, das es zu erreichen gilt. Aber dasbedarf sorgfältiger Planung."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 27.11.2015, 17:00:30
"Ja, das mag schon sein, Meister Duro... Spitzohr, aber wir dürfen auch nicht zu lang warten! Der Junge hat Recht! Was wollen die eigentlich mit uns? Wenn sie uns nur Stück für Stück abmurksen wollen, so wie diesen Waldläufer der jetzt bei den Spinnen baumelt, dann sind wir mit einem schnellen Fluchtversuch doch gut beraten, oder? Vielleicht wollen sie uns aber auch tatsächlich einfach nur verkaufen. Meint Ihr die anderen Dunkelheimer wissen mehr?", mischte sich Eldeth wieder ein.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 27.11.2015, 19:38:46
"Sehr erfreut, Tisuriel aus dem Hause Durothil." Orel war bemüht die Höflichkeit des Elfen zu erwidern. "Und ihr habt Recht, ich für meinen Teil werde es nicht darauf ankommen lassen, in diesen Hallen zu verrecken oder als Spielball eines Hauses dieser Kreaturen zu enden." Der junge Mann sah bei seinen letzten Worten kurz zu Sarith, ehe er begann weitere Fragen zu stellen. "Ich kann mich an den Weg zu diesen Zellen kaum erinnern, wart ihr in der Zeit eurer Gefangenschaft schon einmal außerhalb dieser Wände?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 28.11.2015, 15:18:32
Tisuriel nickte: "Ja, allerdings nicht sonderlich weit. Dort draußen zum leeren der Krüge." Mit einem Nicken in Richtung der Ecke, wo die Gefangenen ihre Notdurft verrichteten, fuhr Tisuriel fort: "Da ist nen Wachturm, in dem sich Wächter befinden und ne zweite Höhle mit Quagossen, die den dhaerauw hörig sind. Mehr habe ich aber auch noch nicht gesehen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 28.11.2015, 21:10:37
Die Zwergin sank enttäuscht auf den steinernen Höhlenboden zurück, als Elf und Mensch ihr kaum noch Beachtung schenkten. Sie murmelte etwas in ihren nicht vorhandenen Bart und legte sich auf die Seite.

Nur wenige Gefangene hatten die nahezu lautlosen Schritte der Drow vor dem vergitterten Eingang zu ihrer Unterkunft vernommen, so waren viele von ihnen sichtlich überrascht, als sich das rostige Eisentor plötzlich schrill quietschend öffnete und ein kleiner Schwarm Dunkelelfen mit gespannten Handarmbrüsten in die Höhle einfiel. Es waren acht an der Zahl. Sie huschten wie Schatten hinein, drängten ihre Gefangenen zurück und schafften so Platz für ihren Anführer, einen betont langsam und bedeutungsschwanger schreitenden Aristokraten. Seinen Stand verriet nicht nur das überhebliche Auftreten, sondern auch seine kostbaren Seidengewänder. Er hielt lediglich einen zierlichen, schwarzen Zauberstab in der Hand, der das grünliche Licht der Laternen wiedergab.

Es war das tägliche Prozedere der Zuteilung undankbarer Aufgaben für die Gefangenen. Doch keiner konnte vorhersagen, wann dies geschah. Es war im Allgemeinen schwer zu sagen welche Tageszeit an der Oberfläche herrschte. Im Unterreich hatte Zeit scheinbar eine andere Bedeutung.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 29.11.2015, 12:29:44
Orel trat einen Schritt zurück, als die Wachen ihre kleine Zelle betraten. Es waren zu viele, um sie zu entwaffnen und auszuschalten, darüber war er sich schnell im Klaren. Abschätzend beobachtete er die in feine Gewänder gehüllte Gestalt und wartete auf ihre Reaktion.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.11.2015, 12:34:23
Der Drow deutete mit dem magischen Gegenstand auf Derendil und den Mykonid, den die Svirfneblin immer nur "Stu" nannten. Die beiden erhoben sich und machten sich unter dem Rasseln ihrer Ketten auf den Weg zum Ausgang.

"Ein Tragtier für die Fässer und ein Stühlchen für die Priesterin, die es antreibt.", bemerkte er sichtlich amüsiert.

Der aristokratische Anführer wählte zwei weitere Gefangene aus: "Das Zwergenweib und der Kuo-Toa an den Wasserfall. Bevor uns die beiden noch vollständig austrocknen." Ein gehächeltes Lachen ging durch die Drowrunde.

"Sooo... Der Neuzugang an den Fahrstuhl. Er soll mit dem Ork die Fässer entgegennehmen und im Außenposten verteilen. Und du, meine kleine Svirfneblinschnalle, bedienst den Aufzug."

Mit seinen letzten Anweisungen deutete er auf Orel, den Ork und die Gnomin.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.11.2015, 13:11:05
Vor den Sklavenunterkünften wartete Herrin Ilvara im lilafarbenen Licht des Wachturms auf die Gefangenen. Sie war von vier Drowsoldaten umringt, die wiederum von sechs Quagossen umgeben waren. Auf einem siebten Tiefenbär saß die unberechenbare Befehlshaberin des Außenpostens.

"Auf die Knie, ihr Maden.", zischte sie Orel und die anderen beiden an.

* * * * *

Der Drow mit dem Zauberstab deutete auf den Derro und seinen Artgenossen Sarith. "Ihr habt heute Dienst in der Kapelle. Ich warne euch, macht keinen Fehler! Ihr würdet ihn teuer... sehr, sehr teuer bezahlen! Und wenn ihr fertig seid, können wir uns auf dem Boden der heiligen Halle SPIEGELN!"

Als Elf und Zwerg bedachtsam aus der Höhle schlichen wendete sich der Aristokrat an Tisuriel: "Du bist aufgestiegen. Heute darfst du die Nachttöpfe von den wahren Herrschern des Unterreichs leeren, Dathiir. Denn heute hast du Dienst im Wachturm! Du begleitest die beiden Svirfneblin. Der Kleine da bedient während wir speisen, der noch kleinere zeigt dir unsere Latrine."

Der Drow hatte sich bereits zum verlassen der Sklavenunterkünfte gedreht, da wirbelte er auf dem Stiefelabsatz noch einmal herum. "Oder möchtest du auch lieber das Essen servieren, Dathiir?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 29.11.2015, 13:15:49
Tisuriel bemühte sich möglichst viel vom Stützpunkt aufzunehmen und sich zu merken, wie er aufgebaut war. Wo es Türen gab und ob die Drow sie mit Schlüsseln öffneten oder, ob sie unverschlossen waren.
Bei der Frage des Drow zuckte Tisuriel mit den Schultern und tat so, als würde er nicht wirklich verstehen, aber er konnte sich nicht gänzlich beherrschen und murmelte zu sich selbst: "Was immer dir beliebt, dhaerauw."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 29.11.2015, 14:05:34
Seine Atmung wurde schneller. Orel blickte in die Augen der Frau, die ihn vor einiger Zeit folterte. Er wusste nicht mehr wann dies alles geschehen war, doch ihren Ausdruck würde er nie wieder vergessen. Angst machte sich bemerkbar und er senkte langsam den Kopf, während er sich gefolgsam hinkniete. Doch dann, zum ersten Mal und trotz des mulmigen Gefühls, verdrängte Wut und der Wunsch nach Vergeltung seine Unsicherheit. 'Du bist die, die bald auf die Knie sinken wird, grausame Hexe.' Er würde sich nicht bis an sein Lebensende für dieses grausame Volk aufopfern, er würde sich aus ihren rabenschwarzen Fängen freikämpfen. Doch der Zeitpunkt dafür war noch nicht gekommen. Er brauchte mehr Informationen über seinen Aufenthaltsort.  Die Augen zu Schlitzen verengt, beäugte er die Umgebung.[1]
 1. Perception 23
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.11.2015, 15:20:32
Vor den Sklavenunterkünften:

Nachdem der Ork ihrem Befehl zu langsam Folge leistete, erhielt er einen geräuschvollen Hieb mit der Peitsche, als er dann doch zu Boden sackte. Die Tiefengnomin hatte die Handelssprache der Oberfläche nicht verstanden und war auch noch nicht auf die Knie gesunken. Die Drow erhob sich von ihrem pelzigen Sessel und trat näher an die kleine Frau heran. Sie zog ein magische Rute, an deren Ende sich drei dunkle Tentakel wanden. Laut kreischend schlug sie diese Tentakel der Gnomin ins Gesicht und riss sie zu Boden.

"Weisst du immer noch nicht wie Frau sich in der Gegenwart einer Llothpriesterin zu verhalten hat? Das muss ich dir doch eigentlich nicht mehr beibringen, oder? Aber du hast Recht Svirfneblin, es macht einfach zu viel Spass!"

Und mit ihrem letzen Wort, begann Herrin Ilvara die zitternde Frau auf dem Boden auszupeitschen.
Der Ork neben Orel begann zu zittern und bald war die Nase des Menschen erfüllt vom beissenden Angstschweiss seines Leidensgenossen.

Er sah von seiner erniedrigenden Position auf den Knien zwischen Drow und Quagossen nicht viel. Zwischen ihren Beinen sah er jedoch eine hölzerne Hängebrücke, die zu einem riesigen Stalagtiten führte, der ganz offensichtlich von den Drow in eine Art Gebäude verwandelt worden war. An seinen natürlichen Aussenwänden waren zahlreiche Tonschalen angebracht, in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte. Ohne diese Laternen könnte er hier unten nicht die Hand vor Augen sehen. Zu seiner rechten führten in den Stein geschlagene Stufen weiter nach unten in die Dunkelheit. Von seiner linken vernahm er das stetige Geräusch des Wasserfalls, den man auch in den Sklavenunterkünften hören konnte.
Orel konnte erkennen, dass die Drow hier draussen dunkle Kettenpanzer trugen, während die Drow in der grünlich beleuchteten Höhle hinter ihm mit beschlagenen Lederpanzern geschützt waren. Ausserdem waren sie neben ihrer Handarmbrust nur mit einem Kurzschwert bewaffnet. Die in der Höhle hatten trugen zwei Schwerter auf dem Rücken.

Herrin Ilvara überragte alle männlichen Drow. Sie hielt in der linken Hand die magische Rute mit den Tentakel und führte mit der rechten Hand die mehrköpfige Peitsche, deren Spitzen mit blitzenden Haken besetzt waren. Orel sah eine dunkle Flüssigkeit von der Peitsche auf den Boden tropfen, noch bevor diese vom Blut der Svirfneblin trieften.

* * * * *

In den Sklavenunterkünften:

Vorsicht, Dathiir. Hüte deine Zunge, oder die Tentakel von Herrin Ilvaras Rute werden sie dir aus dem vorlauten Maul reissen. Der Drow trat näher an Tisuriel heran. Nun erkannte der Sonnenelf, dass er unter den Seidengewändern einen dunklen, beschlagenen Lederwams trug. Am Gürtel des Aristokraten hingen zwei äusserst kunstvoll gefertigte Kurzschwerter. Er umkreiste den Gefangenen mit langsamen, lautlosen Schritten.
Plötzlich flüsterte er ihm ins Ohr: "Euer aller Schicksal ist besiegelt und liegt nun in den Händen von Lolth allein. Und die Spinnenkönigin wird ihre Entscheidung durch eine ihrer Priesterinnen verkünden. Was mit den anderen geschehen wird, vermag ich nicht zu sagen. Du, Dathiir, wirst jedoch am meisten leiden. Vermutlich wirst du der Königin der Dämonennetzgruben nach Tagen, Zehntagen oder Jahren der Folter geopfert werden. So oder so, du wirst uns einen netten Batzen auf dem Basar einbringen, denn lebende, unversehrte Dathiir sind in Menzoberranzan Mangelware."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 29.11.2015, 15:40:09
Orel's Blick war gen Boden gerichtet, als er aus den Augenwinkeln die Auspeitschung mit ansehen musste. Er vermutete nur, dass die Tiefengnomin dem Befehl der Oberin nicht schnell genug Folge geleistet hatte, doch war es genauso gut möglich, dass sie ihrer Grausamkeit nur mal wieder freien Lauf ließ.

Sein Mund stand leicht offen und seine Augen waren starr. Am liebsten würde er schnell nach der Peitsche greifen, sie um ihren Hals wickeln und... Den Kopf immer noch nicht erhoben konnte er sich nicht länger zurückhalten. "Wenn ihr sie halb tot prügelt, ist sie euch nicht mehr von Nutzen. Ihr verschwendet nur Zeit und heilende Mittel, um sie wieder für eure Arbeiten einsetzen zu können."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.11.2015, 16:49:48
"Ach, die Menschenmade hat was zu sagen. Das glaube ich nicht!", entgegnete die Drowpriesterin und schickte den nächsten Peitschenhieb ins Gesicht des Menschen. Die Verletzung durch die Hakenenden der garstigen Waffen wären nicht so verheerend ausgefallen, doch das Gift brannte in Orels Fleisch wie Feuer.[1] Dunkelheit umfing ihn.

* * * * *

Er kam auf einer großen Holzplattform wieder zu sich. An ihrem Rand ragten zwei weitere Stalagtitengebäude, blau beleuchtete Türme der Drow, in die Finsternis des Unterreichs. Schwere Türen führten in ihre Innenräume. Hinter Orel versperrten drei größere Tore den Zugang zu Höhlen in der gegenüberliegenden Felswand. Zu seiner Linken führten in den Stein geschlagene Stufen nach unten in die Dunkelheit. Zu seiner Rechten verengte sich die Plattform zu einem schmalen Holzsteg entlang der Felswand.

Er hörte, wie auch der Ork neben ihm wieder zu Bewusstsein kam, während sich eine jüngere Drowpriesterin in weißgrauen Seidengewändern noch über die Svirfneblin beugte. Sie sprach ein düsteres Gebet und schloss die Wunden der kleinen, grauen Frau.

Die Drow kicherte als sie bermerkte, dass die Gefangenen wieder zu sich kamen.
 1. 5 piercing damage + 16 poison damage
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 29.11.2015, 22:00:19
Tisuriel ließ die Ankündigungen des Adligen über sich ergehen, er war nicht so dumm, hier Widerworte zu geben. Er wusste, dass er allein mit seiner Stimme einen Sturm aus arkanen Energieklingen entfesseln konnte, um dem hochmütigen Verräterelfen das Maul zu stopfen, aber auch das würde er nicht tun - ein weiterer Trumpf, den er ausspielen würde, wenn er einen größeren Effekt erzielen konnte. Also schwieg er und machte sich an die unangenehme Arbeit, bemüht mögliche Schwachstellen im Wachturm zu entdecken.[1]
 1. Perpcetion 6
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.11.2015, 09:38:21
Den Schrecken in Form der schattenhaften Drow in den Sklavenunterkünften hinter sich, fiel es Tisuriel nicht einfach gelassen vor die Höhle zu treten, wo Herrin Ilvara mitsamt Gefolge auf ihn wartete.

"Goooldstück!", schnurrte Sie. "Ich hoffe du konntest gut schlafen und dich etwas erholen. Heute warten groooße Aufgaben auf dich, denn dein erster Zehntag ist bald voll. Bemühe dich und du wirst dein jämmerliches Dasein als Dathiir noch etwas länger führen können." Sie wartete auf den Drow mit dem Zauberstab. Die beiden tauschten sich scheinbar in der Zeichensprache ihres Volkes aus, die Tisuriel zwar beherrschte, aber er konnte ihre Hände von seiner Position aus nicht einsehen.

"Goldstück, Meister Shoor Vandree hier berichtet mir gerade, dass du heute im Wachturm eingeteilt bist. Du darfst endlich an der Latrine deiner Besitzer Dienst verrichten. Das wird dich aber freuen, oder? Nun, dann will ich die Herren nicht aufhalten. Frohes Schaffen!"

An dieser Stelle übernahmen die vier Drowsoldaten in den Kettenpanzern die Gefangenen und führten sie in den Wachturm.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 30.11.2015, 10:04:21
Orel rieb sich das Gesicht, als er zu sich kam. Er erwartete weitere Narben, doch schienen alle Wunden geschlossen worden zu sein. Seine Glieder waren träge, so als hätte ihn ein voll bepackter Handelskarren überrollt. Er richtete sich langsam auf und sah sich um. Anscheinend erging es dem Halbork und der Tiefengnomin nicht anders. Dieses grausame Volk. Verachtung füllte seine Gedanken. Er spürte die noch geschwollenen Stellen auf seiner Haut. Die Peitsche der Oberin hatte ganze Arbeit geleistet.

Als die Dunkelelfe kicherte, stützte sich Orel auf beide Arme und lehnte sich etwas zurück. Er erwiderte das widerwärtige Kichern mit einem kurzen Grinsen und wartete ab, was passieren würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.11.2015, 12:29:05
Das Kichern der Drow verstummte und sie erhob sich. Sie machte eine kaum merkliche Handbewegung, die so viel wie „nach oben“ bedeutete, und Krallen besetzte Pranken an pelzigen Arme packten Orel unsanft und rissen ihn nach oben. Er war aufgerichtet, als würde er stehen, doch seine Füße berührten die Holzplattform nur noch mit den Zehenspitzen. Zu beiden Seiten spürte er den heissen Atem von Quagossen.

"Meister Duskryn, wenn Ihr Euch um diesen Spaßvogel kümmern wollt…“, raunte sie und wirbelte herum, um die Plattform über den Steg an der Felswand zu verlassen.

Kopfschüttelnd betrat der entstellte Drow das Sichtfeld von Orel Sturmreiter.

„Svirfneblin, du stellst klar, dass der Mensch lernt Priesterinnen von Lolth Folge zu leisten. Hast du mich verstanden? Oder du verbringst einen Zehntag in der Bärenhöhle.“

Die Tiefenbären neben Orel begannen gierig auf die Gnomin unter ihm zu starren. Geräuschvoll leckten sie sich die Mäuler, bis ihnen der Drow mit einem Fingerschnippen befahl den Menschen abzusetzen. Sie warfen ihn ein paar Fuß weit in Richtung Plattformrand. Orel segelte durch die Luft, kam hart auf und konnte in seinen Fesseln das Gleichgewicht nicht halten. Er stürzte und schlitterte über die unebene Holzkonstruktion bis zur Absturzsicherung. Sein Kopf ragte über den Plattformrand hinaus und er blickte durch ein paar Spinnweben hindurch in die bodenlose Dunkelheit unter dem Außenposten.[1]

Rechts von ihm konnte er im bläulichen Licht der Stalagmitentürme einen eisernen Käfig erkennen, der über einen Seilzug von einem hölzernen Kragarm abgehängt war. Es musste sich um den Fahrstuhl handeln, von dem Herrin Ilvara gesprochen hatte.

Wieder packten ihn die Quagosse und richteten ihn auf. Dieses Mal stellten sie ihn auf seine Füße. Die Svirfneblin nahm ihren Platz an einer Reihe von Hebeln neben dem Fahrstuhl ein, während der Ork den Eisenkäfig betrat.

"Du kommen?“, fragte er gelangweilt in gebrochenem Gemein.
 1. 4 damage
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.12.2015, 00:13:15
Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 9 für Tisuriel Durothil im Außenposten
Tag 2 für Orel Sturmreiter im Außenposten
Tag 1 für Heynryck, Corwin und Floki im Außenposten


Dunkelheit umgab Heynryck, Corwin und Floki. Feuchtes, grobes Tuch war dicht über ihr Gesicht gespannt und machte das Atmen schwer. Sie spürten wie warme Blutströme ihren misshandelten Körper hinabrannen. Ihre Augen waren sehr viel besser in der Nacht als die der Menschen, die so große Teile der Oberfläche Faerûns beherrschten, doch sie konnten dennoch nichts sehen. Nur Dunkelheit.

Sie konnten auch nichts hören, ausser das Rascheln des Stoffs über ihrem Kopf. Teilweise war ein rhythmisches Auf und Ab zu spüren. Wie auf einem Schiff. Oder einem geschmeidigen Reittier. Dann wieder nichts. Keine Bewegung. Kein Laut. Kein Licht.

Es dauerte eine geraume Zeit, bis gedämpfte Stimmen zu vernehmen waren. Keiner der drei verstand was gesagt wurde. Die Sprache besaß stellenweise den weichen Fluß von Elfisch, doch brach dann wieder abrupt ab. Es lag eine gewisse Missgunst und Boshaftigkeit in der Melodie jener Worte.

Plötzlich schlugen die drei auf einen harten Untergrund auf. Die Säcke wurden ihnen vom Kopf gerissen. Und zahlreiche Zähnefletschenden Bestien knurrten sie an. Ja, sie konnten in einem schwachen bläulichen Licht, das von der steinernen Decke einer riesigen Höhle ausging, ein halbes Dutzend Quagosse erkennen. Hinter den zotteligen Tiefenbären waren die dunklen, schattenhaften Umrisse von Elfen zu erkennen. Dunkelelfen. Sie befanden sich in der Gefangenschaft der Drow.

Dieses Schicksal wünschte man niemanden, doch hier waren sie.

Die Quagosse legten ihnen freudig brummend kalte, schwere Eisenringe eng um Kehle und Handgelenke. Dann trat eine hoch gewachsene Drow vor die geifernde Meute. Sie trug durchscheinende Seidenroben über einer düsteren Rüstung. An ihrem Gürtel wanden sich Tentakel, während sie eine mehrköpfige Peitsche über den Köpfen der Tiefenbären Knallen ließ.
"Ich bin eure Besitzerin. Ihr nennt mich Herrin Ilvara und tut was ich sage, oder diese Peitsche zerschneidet euer Fleisch und das Gift ihrer Haken wird die zerfetzten Reste von euren bleichen Knochen brennen. Findet euch mit eurem Schicksal ab, lernt zu gehorchen und ihr mögt überleben.“

Dann zischte die Peitsche auch schon auf Heynryck, Corwin und Floki herab. Ihr eigenes Blut und brennendes Gift nahm ihnen schon bald wieder die Sicht und Dunkelheit umfing sie wieder.

* * * * *

Irgendwann danach fanden sich die drei in einer deutlich kleineren Höhle wieder. Vier Laternen die das schwache, grünliche Licht von unterirdischen Pilzen ausstrahlten sorgten für eine kränkliche Beleuchtung. Die weitestgehend natürliche Kammer war gute dreißig Fuß lang und besaß die grobe Form eines Auges. An ihrer breitesten Stelle maß sie knappe zwanzig Fuß. An einem Ende versperrte ein schweres Gittertor den einzigen, sichtbaren Zugang, während sich eine bunte Mischung an anderen Gefangenen in den Schatten nahe den Felswänden aufhielt.

Es war eine wahrlich bunte Mischung aus Völkern die, wie so viele, mit den Drow verfeindet waren: drei Tiefengnome, ein Sonnenelf, ein Mensch, eine Schildzwergin und ein männlicher Zwerg mit graublauer Haut - es konnte sich um einen der berüchtigten Derro handeln - ausserdem waren da noch ein Ork, ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell in einer viel zu kleinen Brokatweste, ein Kuo-Toa mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Mykonid mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Ja, Drow waren dafür bekannt erbitterte Machtkämpfe in den eigenen Reihen zu führen.

Durch das Gittertor war ein großer Stalagtit zu sehen der von der Höhlendecke hing. Der Abtropfstein war gut bestückt mit Tonschalen in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 01.12.2015, 20:49:19
Als Orel erneut in der kleinen Höhle erwachte, wirbelte sein Kopf, wie nach einem ausgiebigen Abend in den Stadtkneipen. Was würde er jetzt für einen der grässlich starken Schnäpse aus dem spielenden Golem tun. Er war schwach und müde. Diese Prozedur wurde langsam alltäglich. Wütend auf sich selbst und seinen Zustand, kroch er in eine der Ecken. Es gab nichts was er in diesem Moment daran ändern konnte. Sich von seinen Schmerzen ablenkend, begann er sich mit den weiteren Insassen auszutauschen. Jimjar, der älteste Gnom, und Eldeth beherrschten die gemeine Sprache und verstanden ihn. Scheinbar lebten hier mehr als drei Dutzend Dunkelelfen und fast zwei Dutzend Quagosse. In den Spinnweben unterhalb des Außenpostens, die Orel während seiner Folter erkennen konnte, lebten riesige Spinnen. Auch war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie alle in die Stadt der Spinnen, nach Menzoberranzan, gebracht werden würden. Sie mussten hier verschwinden, aber alleine wäre das ein unmögliches Unterfangen.

* * * * *

Ein Quietschen hallte durch die kleine Zelle, als das gitterne Tor aufgestoßen und Orel unsanft aus seinem leichten, sehr kurzen Schlaf gerissen wurde. Er schreckte orientierungslos nach oben. Am Rande der difusen Beleuchtung erschienen mehrere Wachen der Drow und stießen drei neue Gefangene in die Zelle. Der Mensch erkannte zwei weitere Gnome und einen Halbelfen. Ihre eisernen Ketten prallten auf den Stein. Orel sah die Striemen auf ihren Körpern und empfand Mitleid.

Nachdem er sich in eine hockende Position brachte, waren die Wachen verschwunden. Er keuchte. Seine Muskeln hatten sich über Nacht, oder besser den Zeitraum, den sie zur Ruhe nutzen konnten, verkrampft und er begann gegen den Schmerz zu kämpfen. Dann sah er auf die geschunden Körper der armen Hunde, die sein Leid nun teilen mussten und wartete ab.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 01.12.2015, 21:08:04
Als Heynryck zu sich kam war sein erster Reflex eine Verteidigungshaltung, "aber vor wem?" Sein Gesicht war von den Hieben immer noch sehr geschwollen und sein Sehvermögen auf dem linken Auge eingeschränkt. Obwohl ihm klar war, dass die Anwesenden wahrscheinlich schon das Übelste mit ihm angestellt hätten, während er bewußtlos in der Zelle lag, schaut er sich nach einer Ecke in diesem Loch um in der er sich schnell zurück ziehen kann, nur um festzustellen, dass die besten Plätze bereits belegt waren. Ohne Worte zu verliehren und ohne den Gnomenbrüdern zu viel Aufmerksamkeit zu schenken bewegt sich der Halbelf mit dem Rücken an einen kleinen Stalagmiten. Sein Humpeln versuchte er sowie jede andere Schwäche so gut es geht zu verbergen.

Er versuchte sich zu erinnern, wie er in diese Lage gekommen war und es kam im langsam wieder in den Sinn. Er erinnerte sich an die Stimmen der anderen im Konservatorium wie sie ihn als Charlatan und Betrüger beschimpfen und seinen Schwur es allen zu beweisen. Einen Pakt mit diabolischen Kräften und den von ihm angestrebten Wissensaustausch hatte er sich aber anders vorgestellt. Eher kam seinem naiven, jüngeren Ich eine Studienreise in den Sinn. "Gefährlich zugegeben, aber das diese ein so jehes Ende finden sollte..?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 02.12.2015, 12:01:19
Floki war müde. Müde und zerschuden. Kaputt.
Er schüttelte seinen kleinen Kopf und spuckte Blut geräuschvoll auf den Boden. Sein Blut, Gift und Galle.
Was das hier alles sollte, erschloss sich ihm nicht. Warum gerade er entführt wurde ... es dämmerte ihm, dass er mit seinem Bruder zusammen gewesen ist.
Hastig blickte er sich um. Und sah das zerschundene Bündel von Gnom, welches sein Bruder sein musste. Vorsichtig rappelte er sich auf und torkelte, gifttrunken, zu Corwin herüber.
Zärtlich legte er diesem eine Hand auf die Schulter, seine Umgebung noch völlig ignorierend.
"Hey, Corwin. Hörst Du mich? Hey, Bruderherz ... bist Du noch da?"
Er flüsterte und seine Stimme war zittrig. Seine Nasenflügel bebten aufgeregt und seine Atmung war schnell. Fast schien es so, als ob man seinen lauten Herzschlag hörten konnte.

In Erwartung einer Antwort, schaute er sich das erste Mal um. Die Schemen, die langsam Gestalt annahmen, klärten sich vor seinen Augen. Der Schmerz wurde etwas weniger und sein Körper begann wieder zu funktionieren. Hörbar atmete er tief ein. Stutzte kurz, doch dann nahm er seinen Mut zusammen:
"Wer seid ihr alle? Was ist hier eigentlich los?"
Er sprach niemanden direkt an, merkte sich aber schonmal das Aussehen der grundverschiedenen Gestalten in der Höhle. Genauso, wie die Tür, das Schloss, die Gitterstäbe, die Wärter ... er suchte innerlich schon nach Möglichkeiten. Möglichkeiten ... sie waren schon immer da. Bestimmt auch jetzt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 02.12.2015, 13:05:28
Orel wischte sich mit dem Handrücken den kalten Schweiß von der Stirn. "Gefangene, so wie ihr es seid, kleiner Freund. Sklaven der Brut Lolths." entgegnete er ausdruckslos. Mit schmerz-verzogenem Gesicht rappelte der Mann sich langsam auf und ging auf den Gnom zu. Seine verfilzten langen Haare hingen in dicken Strähnen über sein vernarbtes Gesicht. "Dunkelelfen nahmen euch gefangen, erinnert ihr euch? Ich heiße Orel Sturmreiter, Offizier der Mauer Langsattel's. Gleiches ist auch mir widerfahren."

"Die Hexe hatte wohl besonders viel Freude an eurem Bruder" er runzelte die Stirn, als er sich den wohl bewusstlosen Gnom genauer ansah. Er kannte die Narben und geschwollenen Stellen. "Aber keine Sorge, sie haben ihn aller Wahrscheinlichkeit nach geheilt, so wie jeden hier, den sie fast zu Tode folterten. Doch brauchen sie uns noch, damit wir Arbeit für sie verrichten."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.12.2015, 14:09:35
Die drei Svirfneblin schlurften kettenrasselnd durch das grünliche Licht in den Sklavenunterkünften auf die beiden Gnomengebrüder zu. Sie ließen dabei den Mykonid Stu zitternd unter einer der lichtspendenden Tonschalen zurück. Angeführt wurden sie von Jimjar, dem Größten des Trios. "Auch wir grüßen euch, Brüder von der Oberfläche. Die Zwillinge nennt man Drunter und Drüber. Ich bin Jimjar. Herrin Ilvara scheint euch wirklich übel erwischt zu haben. Aber am besten ihr rappelt euch schnell auf. Schwäche verzeiht man im Unterreich nicht so leicht. Die langen Kerle hier werden euch sonst nur übervorteilen."
Drunter und Drüber blickten sich verstohlen um, und beobachteten die anderen Gefangenen.
"Kein Angst, ich wette hier spricht ausser uns niemand Gnomisch.", versuchte Jimjar sie zu beruhigen.

Der Svirfneblin hatte seinen Ratschlag soeben ausgesprochen, da setzte sich Ront der Ork auch schon laut seufzend auf den grauen Pilzmann.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.12.2015, 15:13:15
"Alless... klar?", fragte eine ruhige, tiefe Stimme neben Heynryck. Neben dem Halbelf stand plötzlich der Zwerg mit der graublauen Haut. Er hatte wirres weißgraues Haar und milchige pupillenlose Augen, die ihn befremdlich anstarrten. Nach einer längeren Pause fügte sein kurzgewachsenes Gegenüber etwas hinzu: "Buppido der Name. Wie nennt man Euch? ... Oder versteht Ihr etwa die Handelssprache gar nicht? ... Mir gefällt jedenfalls das Muster in Eurem Gesicht. Das ist Blut, oder?"

"Nun lass den Guten doch erst Mal ankommen, Buppido.", mischte sich plötzlich der Kuo-Toa ein, der wie immer völlig entspannt an der feuchten Höhlenwand nahe dem Gittertor lehnte. "Wie du schon vermutet hast, wird er dich ohnehin nicht verstehen. Seine bleiche, schuppenlose Haut verrät uns doch, dass er von der Oberfläche kommt. Entspann dich, mein Lieber, entspann dich." Das geschuppte Doppelkinn des Fischmanns wackelte wild hin und her, als er die wenigen Worte mit seiner triefend nassen Aussprache fabrizierte. Er schien befremdlich gelassen, ja gar zufrieden, da zwischen den Rinnsalen an der Höhlenwand.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 02.12.2015, 20:10:39
Nur langsam lichteten sich die Schatten, die sich dumpf über Corwin gelegt hatten. Mit der abnehmenden Schwärze kamen auch die Schmerzen und die Erinnerungen zurück. Mein Bruder, nach so langer Zeit habe ich Dich endlich gefunden. Ich weiss immer noch nicht, wie Du dieses Unheil über unsere Familie gebracht hast.  Hat nun auch dieser Überfall auch etwas mit Deinen damaligen Taten zu tun?
Als er langsam die Augen öffnete, erkannte auf seinen Armen und an seinem Oberkörper die Spuren der Misshandlung, die er durch die ebenholzfarbige Elfe erfahren hatte. Unter seinem Bauch spürte er ein Seil liegen. Wo kommt das denn her??, fragte er sich, fand aber keine Antwort darauf. Noch immer brannten seine Wunden wie Feuer. Während er sich langsam aufsetzte, versuchte er das Seil unter den Lumpen zu verstecken, in die er gekleidet war. Nur schemenhaft zuerst nahm er jetzt die weiteren Gestalten in der Höhle wahr.
"Wo bin ich? Ist mein Bruder hier? FLOKI", brüllte er, doch nur kurz, bis ihn ein Hustenanfall schüttelte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 02.12.2015, 22:06:32
Ein kurzes, leises Lachen durchfuhr den Halbelf, gefolgt von einem Brennen ist seiner Lunge. Mit dieser Art von Kamaradschaft hatte er unter den Gefangenen nicht unbedingt gerechnet, aber wahrscheinlich war es nach den Torturen die sie teilten kaum anders zu erwarten gewesen.
"Es ist nicht meine erste Sprache, aber ich habe Eure Handelssprache gelernt. Ihr könnt mich Heynryck nennen."

Die Anspannung wich etwas aus ihm und er versuchte sich an einem Lächeln in der Hoffnung, das unter dem Fischvolk und dem Dunkelzwergen solche Gesten ähnliches bedeuten, wie bei den Oberflächenbewohnern. Nun bemerkte er, dass er bei der Tortur zwei Schneidezähne verlohren haben mußte, und es verlieh ihm ein etwas komisches Aussehen. Sicher das kleinste seiner Probleme, sofern er irgendwann wieder einen Tempel und dort etwas Gold für Heilung lassen kann.
Unter anderen Umständen wäre diese Situation sicher ein hochinteressantes, sozio-kulturelles Experiement, bestimmt mehr als nur eine Studienarbeit wert.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.12.2015, 22:23:35
"Sieh an!", raunte der Derro und warf dem Kuo-Toa einen erstaunten Blick zu. "Wir haben einen Gelehrten unter uns. Sehr erfreut. Und sehr... handlich einen Übersetzer zu haben. Wisst Ihr, es ist weitestgehend schwierig sich mit den Oberflächenbewohnern zu verständigen, ... wenn man nicht dieselbe Sprache spricht. ... Und, wenn ihnen immer das Blut in den Adern gefriert, sobald sie einen zu Gesicht bekommen."
Das Gesicht des Derro verzog sich zu etwas wie einem Lächeln und der Kuo-Toa schien auch zu lachen. Der Fischmann versuchte es eine ganze Weile erfolglos zu unterdrücken und sein aufgedunsener Leib waberte von den Schwimmhäuten bis zum Doppelkinn.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.12.2015, 09:03:31
Orel nickte den Gnomen um Jimjar zu und grinste leicht, als Corwyn erwachte. Wer so laut schreien konnte, dem ging es nicht allzu schlecht. "Ruhig Blut, eurem Bruder scheint es den Umständen entsprechend gut zu gehen."

Corwyn und Floki also. Der Offizier merkte sich die Namen und stützte sich auf sein rechtes Knie. Der Kreatur, die einem Fisch mehr als einem Mann ähnelte, schien es nach dem Tag am Wasserfall besser zu gehen, zumindest schloss Orel das aus dem schallenden Gelächter. Während seine Blicke noch auf dem Kuo-Toa verweilten, bemerkte er Ront und die Selbstverständlichkeit, mit der er den Mykonid als Stuhl nutzte. Mehr zu sich selbst raunt er "Kann jemand dem Ork vielleicht klar machen, das der Pilz kein Stuhl ist."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 03.12.2015, 09:44:52
Der Ork stand entrüstet und völlig verständnislos auf. "WAS DU WOLLEN?!?", brüllte er Orel zu.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.12.2015, 10:59:16
Seufzend stand Orel auf und wendete sich dem Ork zu. "Der Mykonid ist nicht zum daraufsetzen da, oder würde es euch gefallen, als Stuhl herhalten zu müssen? Seid vernünftig und habt etwas Respekt vor ihm, seht ihr nicht, wie ängstlich er sowieso schon ist."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 03.12.2015, 11:08:20
"Pilzmann namen Stul! Ront sitzen Pilzmann.", erklärte der Ork, dessen bestialische Gesichtszüge sich zu einer Maske des Zorns verwandelt hatten. Er machte sich besonders schwer und bog die an sich stämmigen Beinchen des Mykonides gefährlich weit durch. Stu zitterte. Voller Angst und voller Anstregung.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 03.12.2015, 11:33:59
Tisuriel beobachtete fürs erste das Treiben unter den Neuankömmlingen und mischte sich nicht direkt ein. Er wollte sich zunächst ein genaues Bild von diesen Leuten machen, um dann gezielter und vor allem geplanter mit ihnen zu sprechen. Sie mussten sich vernünftig organisieren und zwar am Besten so, dass ihre Wärter das nicht sofort bemerkten. Das würde minutiöse Planung erfordern und um damit beginnen zu können bedurfte es eines klaren Eindrucks, womit sie es zu tun hatten.
Leider verstand er nicht, was die Gnome zueinander sagen, aber der Austausch zwischen dem Halbelfen und dem Derro interessierte ihn genauso sehr wie der zwischen dem Ork und den Menschen. Es würde schwierig werden beiden zu folgen, aber es war einen Versuch wert.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.12.2015, 12:57:24
Orels Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Ihr wollt wirklich das Risiko eingehen, einen Sklaven eurer Peiniger, zu verletzen? Sie werden euch sicher liebend gerne und mit Freude zu Tode foltern, wenn sie für den Mykoniden weniger Gold erhalten, weil ihr ihm die Beine gebrochen habt. Ich hielt euch für schlauer."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 03.12.2015, 15:09:57
Der Ork sah Orel eine Weile dümmlich an. Dann keifte er los. "Ich RONT! RONT von die EISSCHILDKLAN! Nix gehen nach Risiku! Ront will gehen Klanhöhle! JETZT!" Ront betonte jedes gebrüllte Wort indem er sich leicht erhob und wieder auf Stu fallen ließ. Mit dem letzten Wort des Orks brach der Mykonid zusammen. Er begann bräunlichen Dampf auszustoßen, der schnell auch den Menschen erreicht hatte. Nur der konzentrierte Beobachter konnte die Wolke um Mykonid, Ork und Mensch überhaupt wahrnehmen.

"Magga... ", entfuhr es Drunter. "... Cammara.", beendete Drüber. "Bei den Steinen.", übersetzte Jimjar.

Plötzlich sprach Stu zu Orel, oder es erklang vielmehr der verzweifelte Wille des Mykonids im Kopf des Menschen:
"Ich bitte Euch, edler Krieger. Beschützt mich vor diesem Wilden. Er zerquetscht mich noch! Ihr werdet auf Ewig im Nimmerlichthain willkommen sein! Ich flehe Euch an, helft mir."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.12.2015, 15:39:50
Orel wendete sich nun gänzlich dem Ork zu, als die pilzähnliche Kreatur zusammenbrach. Er brauchte einen Moment, um die telepathische Energie zu verstehen, die der Mykonid offenkundig benutzte, um mit ihm zu kommunizieren. Der Mann hatte nicht erwartet, das der Ork seiner Bitte Folge leisten würde. Ihn dazu zu zwingen, den Mykonid in Frieden zu lassen, wäre nicht sonderlich klug. Er musste es mit Worten schaffen, ihn davon abzuhalten, den Pilz zu zerquetschen.

"Ihr wollt in die Höhlen eures Klans zurück? Dann steht auf und lasst den Pilz zufrieden, wir brauchen ihn, sonst werdet ihr hier nie rauskommen!" 'du dämliche, einfältige Kreatur.' Den Rest des Satzes dachte Orel im Stillen und wartete ab.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 04.12.2015, 08:45:49
Floki betrachtete das bunte Treiben um ihn herum aufmerksam. Es passierte sejhr viel, sehr plötzlich und alles gleichzeitig. Die Ungeduld vieler Menschen -und anderer Völker- konnte er nicht verstehen. Auch der Drang, sich jederzeit profilieren zu müssen und sich kräftemäßig abzugrenzen. Platzhirsche in Gefangenschaft. Er lachte innerlich.

Gerade wollte er sich dem Ork zuwenden und diesen zur Räson bringen, als sein Bruder endlich das Bewusstsein erlangte.
"Pssst, Corwin, ich bin hier.
Was ... was ist bloß geschehen? Was sind das hier für Leute? Sie reden von Drow und dass wir Gefangene seien. Aber was wollen die von uns? Ich meine ... von 'uns'? Du weißt schon, wir taugen wenig als Sklaven."


Er wandte sich dem streitenden Damaraner und dem Ork zu:
"Hey, seid still. Oder wollt ihr die Aufmerksamkeit der Wächter auf uns lenken?
Das wäre Wahnsinn. Idiotie!"

Er holte entnervt und geräuschvoll Luft.
Er war nicht das erste Mal in einer solchen Situation. Gefangenschaft war schwer zu überleben und da musste man sich anpassen und im Heimlichen seine Ränke schmieden.
"Du ..." er deutete auf den Ork
"Du lässt jetzt den Pilz in Ruhe, ja?
Und der Rest ist jetzt mal leiser. Aufmerksamkeit wird zu Strafen führen. Und wenn ich den Märchen über Drow glauben schenke, dann werden das immer und ausschließlich drakonische Strafen sein."

Er machte eine umfassende Handbewegung.
"Wir müssen uns zusammenraufen. Nur gemeinsam ... ge-mein-sam ... können wir das hier überleben."
Er betonte das Wort 'gemeinsam" sehr deutlich, damit auch jeder Verstand, worum es hier ging.
Und er ließ sich Zeit mit Reden und Taxieren der anderen Mitgefangenen.
Es war wichtig, dass alle einen kühlen Kopf behielten.

Abschließend nickte er jedem Einzelnen zu und stellte sich vor:
"Mein Name ist Floki. Das hier ist mein Bruder Corwin."
Dabei half er seinem Bruder, seiner besseren Hälfte im wahrsten Wortsinne, auf die Beine.

Auch wenn Floki wohlweise gesprochen hatte, so war er kein Redner oder geborener Anführer. Seine Worte klangen ausgewählt, doch seine gnomische Stimme und der grummelige Unterton vermochten die Worte nicht so zu übermitteln, wie es ein redegewandter Barde es hätte tun können.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 04.12.2015, 10:42:26
Das wütende Gebrüll von Ront brachte alle in den Sklavenunterkünften zum Schweigen. Den Derro, den Kuo-Toa, die Gnome und selbst den Mykonid in den Gedanken des Menschen. Er sprang auf und brüllte noch lauter. Der Ork setzte gerade zum Sturmangriff auf Orel an, als etwas geräuschvoll in das Gittertor krachte. Das zottelige grauweiße Fell verriet, dass es sich um einen der Tiefenbären handelte. Wieder und wieder warf sich der Quagoss gegen die rostigen Eisenstäbe. Die Gefangenen zuckten jedes Mal unwillkürlich stärker zusammen.

Dann hörte man das Schloss klicken und der nächste Ansturm ließ das Eisentor gegen die Felswand schlagen. Orange Funken sprühten und der Quagoss schoss in die Höhle.

(http://s23.postimg.org/4mjzkgg5n/Qua.jpg)

Die erprobten Kämpfer unter den Gefangenen wappneten sich gefesselt gegen einen Angriff der blutrünstigen Bestie von Humanoid, doch dunkle Tentakel schlungen sich um den Hals des Tiefenbärs und rissen ihn heftig zurück, so dass er mit dem Rücken hart auf den Steinboden aufschlug. Herrin Ilvara schälte sich aus der Dunkelheit jenseits des Eingangs. Die Priesterin war umringt von den schattenhaften Drow in beschlagenem Leder.

Knallend schlug sie ihre Peitsche über den Köpfen der Gefangenen in die Luft.

"Willkommen auf Velkynvelve, Frischfleisch. Tut was ich sage und ich verfüttere euch weder an unsere geliebten achtbeinigen Schätze noch an die stinkenden Quagosse! Du, du und du mit den Waldgnomen in die Bärenhöhle. Ihr mistet aus! Angeleitet werdet ihr dabei von Goldstück Dathiir hier, unserem Fachmann für Dung und alles Stinkende."

Sie zeigte unmissverständlich auf Tisuriel, Orel, Heynryck und die Gebrüder Fundur´unkel.

"RAUS MIT EUCH, oder wollt Ihr etwa meine Peitsche kosten?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 04.12.2015, 11:30:06
Orel blickte noch einmal zurück und sah Ront direkt in die Augen, dann drehte er sich um und befolgte missmutig den Befehl der Oberin. Er wusste, was ihm drohen würde, wenn er sich erneut widersetzen würde und das würde einem Ausbruchsplan entgegenwirken. In gemäßigtem Tempo lief er an den Drow vorbei nach draußen und wartete dort auf die restlichen Gefangenen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 05.12.2015, 01:13:50
"Ja, Herrin. Sofort, Herrin.", sagte Heynryck mit heller Stimme und schlüpfte wieder in die Rolle die er gegenüber den Drow spielte. Der Halbelf stemmte sich auf seine Füße und bewegte sich vorsichtig mit kleinen Schritten und gebückt Richtung Ausgang. Dabei drehte er den Kopf und grinste so dümmlich wie er kann in Richtung der Drow ohne direkten Blickkontakt zu suchen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 05.12.2015, 09:21:41
"Floki, ich bin froh, dich unter den Lebenden zu sehen", begrüßte Corwin seinen Bruder und sah sich die Gestalten an, die sich um ihn herum befanden. Nun, bei allen Unterschieden eint uns zumindest der Wunsch, nicht bis an unserer Lebensende Knechte der schwarzen Herrin zu sein. genug Kampfeswille scheint vorhanden zu sein, hier auszubrechen, dachte er sich, während er  den erst kurz vor dem Blutvergießen abgebrochenen Schlagabtausch zwischen dem Menschen und dem Ork verfolgte.
Als die Drow-Priesterin sie aufforderte, die Höhle zu verlassen, ging Corwin gebückt an ihr vorbei, um ihr nicht die die Augen schauen zu müssen und auch die Konturen des Seils unter seinen Lumpen zu verbergen. Dies kann mir und meinem Brueder noch einmal bei unserer Flucht helfen, deshalb darf sie es nicht entdecken.
Als er die Herrin passiert hatte, suchte er die Nähe zu seinem Bruder. "Bruder, hat dies hier irgendetwas mit Deinen Geschäften in der letzten Zeit zu tun?", flüsterte er ihm zu. Dabei war er auch ein Auge auf den Menschen, den Halbelfen und den Elfen, die sich mit Ihnen in der Gruppe befanden. Könnten wir es schaffen, gemeinsam aus dieser Hölle zzu entfliehen?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 05.12.2015, 12:30:13
Aus Tisuriels Augen sprach offen der Hass, als die Priesterin die Zelle betrat. Das konnte er nicht verbergen, dazu waren die Dienerin der Spinnendämonin zu sehr die Verköprerungen all dessen, was ihr Volk zu Verrätern machte. Also bis er die Zähne zusammen, konnte sich aber nicht davon abhalten dem Blick der Widersacherin für einige Sekunden zu begegenen, bevor er das Haupt neigte und sich wortlos in Bewegung setzte ihren Befehlen Folge zu leisten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 07.12.2015, 10:59:47
Floki stolperte stillschweigend hinter seinem Bruder Corwin aus der grün beleuchteten Höhle. Vor den Sklavenunterkünften wartete eine große Gruppe aus Quagossen und Drow. Jeder Tiefenbär trug entweder eine Fackel oder eine Forke. Das orange Licht der Flammen brannte förmlich in den Augen der Oberflächenbewohner, die sich mittlerweile an die Dunkelheit des Unterreichs gewöhnt hatten. Die bestialischen Kerkermeister richteten ihre rostigen Mistgabeln auf die Gefangenen und gaben ihnen unmissverständlich zu erkennen in welche Richtung sie sich zu bewegen hatten: Bärenhöhle.

Knurrend trieben sie das rasselnde Grüppchen ausgetretene Steinstufen hinab nach Norden. Am unteren Ende der Treppe warteten bereits zwei weitere Quagosse mit Fackeln und ein Drow. Kurz darauf wurden Orel, Tisuriel, Heynryck und die Gnomenbrüder in einen stinkenden Höhlenschlund gedrängt. In der Höhle stand der schwere Geruch von Raubtieren. Der Boden war mit verdrecktem, dunkel verfärbtem Stroh ausgelegt, das warm und weich von den Ausscheidungen der Quagosse war.

Hinter den Gefangenen funkelten die bösen Augen der Tiefenbären im Fackellicht, während ihnen der Drow unter tiefer Kapuze durch einfache Handbewegungen ihre Tagesaufgabe erklärte. Er zeigte auf das verschmutzte Stroh und auf den Felsvorsprung, der das Wasserbecken vor der Bärenhöhle überblickte. Dann zeigte er auf eine Reihe von Säcken neben dem kleinen Wachposten und auf den Höhlenboden. Orel erkannte die Säcke vom Vortag. Es waren die Strohsäcke, die er zusammen mit Ront hierher getragen hatte.

Der Drow schlüpfte wie ein Schatten durch die Gruppe grinsender Quagosse mit den Fackeln und Forken. Das feurige Licht der Flammen erhellte jedoch nur noch einen letzten Augenblick die verdreckte, stinkende Bärenhöhle, denn nun verließen auch die zotteligen Diener der Dunkelelfen ihre Unterkunft.

Und die Dunkelheit, in der sie die Oberflächenbewohner zurückließen, war schwärzer als jede andere, der sie bisher in Velkynvelve begegnet waren. Vor allem für den Mensch erschien die Finsternis undurchdringlich.

Die Mistgabeln hatten die Tiefenbären ebenfalls wieder mitgenommen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 07.12.2015, 12:59:52
"Großartig, gefangen in einer dunklen Höhle voller Bärendung und Pisse." Ohne die Hand vor Augen zu sehen, zog Orel einen Fuß aus der weichen, warmen Masse aus Stroh und Exkrementen und verzog angewidert das Gesicht, als ein schmatzendes Geräusch seine Vorstellung verstärkte. Wie weit würde er noch sinken müssen - dieses elende Volk. Doch nun waren sie alleine und er konnte den Fluchtgedanken ansprechen, ohne sofort Gefahr zu laufen, von einem Wächter gehört zu werden. Ob er allen Anwesenden vertrauen konnte, wusste er nicht, doch musste er die Chance nutzen. Dennoch gelang es ihm nicht irgendjemand in dieser Schwärze auszumachen.

"Es ist einfach zu düster hier drin, ich kann nichts erkennen." Blind versuchte der Mann sich an die nächstgelegene Wand zu erinnern und stampfte mit Bedacht zu eben dieser. "Beherrscht jemand von euch die Beschwörung einer einfachen Lichtquelle?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 07.12.2015, 20:22:54
Während die Gruppe Gefangener ihren Weg zu den Quagossenunterkünften machte, bewegte sich Heynryck gebückt und vermeidete immer noch Blickkontakt. Sein Geist war jedoch wachsam und versuchte sich so viel einzuprägen wir er konnte. Er zählte die Anzahl der Tiefenbären und der Wachen, die ihnen begegneten. Er zählte die Schritte und merkte sich die Art der Türen die sie passieren. Wie waren diese zu verriegeln und in welche Richtung zu öffnen. Dies sind alles Details die bei einer Flucht von bedeutung sein könnten.

Als sie die Höhle betraten konnte Heynryck das Würgen nicht unterdrücken. Es dauerte einige Momente bis er wieder sprechen konnte.
"Leider kann ich mit dieser Art von Magie nicht dienen und es ist eventuell auch nicht der richtige Augenblick um unseren Peinigern unser Können zu demonstrieren. Mein Name ist übrigens Heynryck." stellte sich der Halbelf vor. "Wir werden deine Arbeit übernehmen wenn du in ein paar Minuten immer noch nichts erkennen kannst. Sonst schaffen wir das alte Stroh bis zum Eingang und du übernimmst es dort und entsorgst es über die Kante. Dort sollte es noch etwas heller sein."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 07.12.2015, 21:08:19
Tisuriel kümmerte sich nicht allzu sehr darum, dass ihnen erneut eine unangenehme Aufgabe zugewiesen worden war. Jede Demütigung nährte das in seinem Innern lodernde Feuer des Hasses, aber er würde es nicht entfesseln - noch nicht.
Auf die Frage des Menschen antwortete er: "Solcherlei Dinge sollten wir in der Tat besser für uns behalten. Es wäre närrisch Waffen offen zu legen, die wir später dirgend brauchend können. Aber immerhin sollten wir bei dieser Arbeit halbwegs ungestört sein und die Chance erhalten, fern ab der übrigen Gefangenen zu reden. Ihr seid alle neu hier und wisst noch nicht wie es läuft. Geduld ist unsere mächtigste Waffe gegen die dhaerauw. Wir werden den richtigen Zeitpunkt brauchen, um zu handeln, und einen genauen Plan."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 07.12.2015, 22:58:51
Orel versuchte sich an die Dunkelheit zu gewöhnen und konzentrierte sich auf einen Punkt. Ihm viel kein Verwendungszweck eines einfachen Lichtzaubers ein, der als Waffe dienen könnte, doch anscheinend wussten die Drow nicht, ob einer seiner Mitgefangenen des Magiewirkens mächtig war. Wenn dem so war, sollten sie dies allerdings für sich behalten, da stimmte der Mann stillschweigend zu. "Gut, ich werde versuchen etwas zu erkennen. Doch, Geduld Tisuriel, sollten wir nicht zu viel haben. Die Späherin aus Gauntlgrym scheint schon lange hier unten zu verweilen und konnte den Gesprächen der Wächter lauschen. In spätestens einem Zehntag, eher früher, werden Gesandte aus Menzoberranzan eintreffen und uns in die Stadt der Spinnen treiben. Vorher müssen wir hier verschwunden sein, andernfalls scheint der Tod das bessere Schicksal zu sein."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 07.12.2015, 23:27:17
"In jedem Fall sollten wir nicht davon ausgehen mehr als einen Fluchtversuch zu bekommen. Ein Zeitpunkt soll also gut überlegt sein. Wir fünf scheinen alle von der Oberfläche zu sein. Ohne ein paar von unseren Zellengenossen werden wir uns kaum in diesen Unterreichen zurecht finden. Ich könnte nicht sagen, ob uns ein Tunnel zurück an die Oberfläche oder direkt in eine Lawaspalte führt und schätze mal ihr seid hier in etwa so nützlich wie ich. Ich gerne versuchen mehr aus dem Grauzwerg, dem Dunkelelf und dem Kua-Toa herauszubringen."

Immer mal wieder schaute Heynryck aus der Zelle unter dem Vorwand etwas Stroh vor die Tür zu schaffen. Niemand sollte unangemeldet in ihre Diskussion platzen.
"Tisuriel war Eurer Name?" sprach der Halbelf den Sonnenelfen an. "Ihr seid von uns am längsten hier? Was konntet ihr bereits über diesen Ort in Erfahrung bringen? Gab es bereits einen Fluchtversuch?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 08.12.2015, 09:51:50
"Die Gnome, die beiden Kurzen Drüber und Drunter sind Brüder. Jimjar, der Dritte scheint schon am längsten hier gefangen zu sein und die Gruppe anzuführen. Sie kommen aus Blingdenstein. Jimjar ist der einzige die Gemeinsprache der Oberwelt beherrscht. Er erzählte mir das im Außenposten neunzehn Drow stationiert sind. Inbegriffen sind die Hauptmänner Shoor Vandree und Jorlan Duskryn, sowie die Priesterinnen Ilvara Mizrym und Asha Vandree. Außerdem leben wohl zwölf Quagosse in dieser Höhle und ein paar Riesenspinnen in den Netzen unter dem Außenposten. Ront, der Ork, redet immer von seinem Klan, dem Eisschildklan."

Orel tastete sich weiter in der Dunkelheit vorwärts und hoffte das Tor zu erreichen, durch welches sie vor wenigen Momenten in die Bärenhöhle getrieben wurden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 08.12.2015, 12:38:47
Heynrycks Kontrollgang zum Ausgang erleichterte auch dem blinden Orel sein Vorhaben. Der Halbelf musste am Höhlenausgang immer wieder feststellen, dass die beiden Drowsoldaten am nördlichen Wachposten sein Tun beobachteten. Der Mensch konnte dort, nahe dem lilafarbenen Licht des Wachturms, etwas mehr als "gar nichts" erkennen, aber nur schemenhaft. Plötzlich bließ den beiden ein kühler Luftzug ins Gesicht und eine Riesenspinne kletterte an den Gefangenen vorbei.

(http://s14.postimg.org/ahzgle7wx/image.jpg)

Das Netz der haarigen Biester kam hinter der hölzernen Absturzsicherung gefährlich nah an den Felsvorsprung heran, von dem Heynryck das verdreckte Stroh in die Dunkelheit warf. Der Halbelf erkannte in der Tiefe die matte Reflektion der verdreckten Wasseroberfläche eines unterirdischen Sees. Der Mensch hingegen schien von den schwarzen Schleiern des Unterreichs umgeben.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 08.12.2015, 18:45:14
Mit einem dümmlichen Grinsen grüßte Heynryck die Wachen und begab sich ebenso schnell wieder zurück in die Hohle. Ohne weitere Hilfsmittel würde ihnen eine Flucht kaum gelingen. Darum schaute Heynryck, ob es doch nicht vielleicht irgendetwas Nützliches hier für sie geben sollte. Leider konnte er nichts finden, was für sie irgendwie eine Hilfe hätte sein können.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 09.12.2015, 11:22:19
Sobald alle wieder versammelt waren, setzte Tisuriel, wärhend er arbeitete die Aufgabe fort, die anderen ins Bild zu setzen: "Der Quagoss, der bei uns in der Zelle sitzt ist auch auf unserer Seite. Die hier allerdings nicht. Wenn das ganze funktionieren soll, müssten wir auf alle Fälle dafür sorgen, dass diese Tiefenbären hier uns nicht in die Quere kommen. Die daherauw allein sind bereits gefährliche Gegner, mit ihren Schosstieren im Rücken haben wir wenig Chancen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 09.12.2015, 12:47:30
"Das wiederrum bedeutet, wir müssten sie in ihrer Höhle einsperren, heimlich fliehen oder für so viel Ablenkung sorgen, dass sie nicht auf uns aufmerksam werden." führte Orel mit bedachter Stimme weiter aus. "Vielleicht könnten wir einen der Dunkelelfen überraschen und außer Gefecht setzen, aber darauf anlegen würde ich es nicht. Ein offener Kampf wäre, wie Tisuriel schon sagte, unser Ende. Als Führerin durch die dunklen Lande könnten wir uns an die Zwergin halten. Sie sollte als Späherin ausreichend über die Pfade und Gefahren dieser düsteren Tunnel Bescheid wissen. Oder dieser Pilzmann, scheinbar kann er telephatisch mit anderen Wesen in Verbindung treten und sich so verständigen."

Orel nahm einen weiteren Sack entgegen und kippte seinen Inhalt einmal mehr über die Kante, nachdem er sich dieser vorsichtig genährt hatte. Er blickte einen kurzen Moment länger über den Rand und überlegte. 'Wo dieses Gewässer wohl hinführen mag, ob es eine starke Strömung gibt? Es wäre sicher einfach vom Rand zu springen, nur musste man hoffen, nicht in einem der Netze hängen zu bleiben.' Der Mann kehrte in die Höhle zurück und gab den leeren Sack an Heynryck weiter. "Wichtiger ist noch, wie es weitergeht, wenn wir unsere Zelle verlassen haben. Immerhin gibt es wohl mehrere Wege, der Aufzug zu den unteren Gebieten nahe des Sees ist wohl zu auffällig und langsam..."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 09.12.2015, 19:37:25
Der Gestank in der Höhle raubte Corwin auch nach längerem Aufenthalt noch den Atem. Angewidert bewegte er mit Händen und Füßen ein wenig der stinkenden Masse auf dem Boden. Bloß kein Aufsehen erregen, da haben die Großgewachsenen schon Recht.
Da sein Bruder in einer düsteren Schweigsamkeit gefangen zu sein schien, ließ er ihn erst einmal in Ruhe arbeiten und lauschte dem Gespräch der anderen. Als der Mensch, der den Namen Orel trug, gesprochen hatte, räusperte er sich, um auf sich aufmerksam zu machen. "Liebe Mitgefangene, wir sind ja glücklicherweise erst seit kurzem hier, aber die Bewirtung hier lässt doch arg zu wünschen übrig und auch die Gastfreudschaft wird nicht besonders groß geschrieben, so dass mein Bruder und ich nichts dagegen hätten, unseren Aufenthalt hier abzukürzen. Wo immer ich behilflich sein kann, werde ich mit anpacken", sprach er mit einem Blick in die Runde. "Und ich habe ein Seil, was uns vielleicht irgendwie weiterhelfen könnte, Allerdings ist es nicht gerade besonders lang und reicht damit nicht für einen Abstieg", fügte er flüsternd hinzu und deutete auf sein Lumpengewand, worunter er dieses versteckt hielt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 09.12.2015, 21:12:43
"In der Tat brauchen wir wohl ein längeres Seil für einen Abstieg. Springen scheint mir kaum eine Option und niemand hat es verdient hier zurück gelassen zu werden, in anbetracht der Gastfreundlichkeit unserer dunkelhäutigen Freunde. Ich denke auch, dass je großer unsere Gruppe wird, desto höher wird unsere Chance Zivilisation zu erreichen. Wo könnte man so ein langes Seil finden? Rationen und Waffen wären natürlich auch vorteilhaft."
Heynryck versucht den leeren Sack wieder mit Stroh zu befüllen, aber die Arbeit geht ihm kaum von der Hand.
"Ich verfüge über einen Angriffszauber mit einiger Reichweise, hoffe aber das wir nicht in die Situation kommen, dass wir uns den Weg freikämpfen müssen. Vielleicht können wir einen Drow bestechen?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 10.12.2015, 08:14:06
Gestank. Arbeit. Gestank. Seil ... Warte ... Seil?

Floki blickte plötzlich auf, er war in einer Art arbeitsamer Trance gefangen und hatte sein -ihm wohl leidlich bekanntes- Gefangenenprogramm abgespult.

"Äh ... ich habe auch ein Seil. Nicht lang, aber gut erhalten."
Er bleckte die Zähne, um Galgenhumor zu zeigen. Was aber kläglich misslang. Es sah eher resigniert aus.

"Ich will ja nicht unken, aber erzähltet ihr nicht von mehreren gut gerüsteten Drow und diesen Höhlenbären und Wasweißichdenns?
Ich glaube nicht, dass wir eine Chance haben, hier ohne Hilfe heraus zu kommen.
Wir sollten uns vor Allem einen Überblick über das alles hier verschaffen. Über alles.
Wir sollten auch testen, wie weit wir uns in unserem Aufgabenbereich bewegen dürfen. Grenzen austesten. Das wird weh tun. Sehr weh tun. Aber ich denke, das ist notwendig.
Zu guter Letzt möchte ich hinzufügen, dass wir dem mitgefangenen Drow nicht vertrauen dürfen. Er wird uns ans Messer liefern, wenn er dadurch wieder an Ansehen unter seinesgleichen finden kann."

Floki schaute sich um. Erst aufmerksam und vergewissernd, dann hilfesuchend.

"Ich könnte für kleinere Ablenkungen sorgen. Aber das war es auch schon. Aktuell bin ich nur klein und schnell aus der Schusslinie, wenn es sein muss. Mein Beitrag ist sehr gering. Tut mir leid. Nicht einmal LIcht kann ich herbeihexen."
Er zuckte aufrichtig mit seinen schmalen Schultern und guckte verdrießlich auf den Boden.
Er raffte sich auf und ging auch kurz zum Gatter, riskierte einen Blick nach draußen ... und nach unten.

"Hier unten, der See, meint ihr wirklich, der könnte unsere Rettung sein?"
Er schüttelte seinen kleinen Kopf.
"Vielleicht sollten wir 'was hinunterwerfen, das wir irgendetwas erkennen können. Oder jemanden?
Das Seil reicht definitiv nicht."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 10.12.2015, 09:28:54
"Einfach so in den Abgrund zu springen, wäre tatsächlich ein Risiko. Als sie mich folterten, konnte ich die dicken verzurrten Netze unter den Plattformen und Brücken erkennen. Allein die Vorstellung, wie groß ihre Erschaffer sein müssen. Selbst wenn wir schwer genug sind und durch die Netze brechen, könnten wir immer noch auf Grund schlagen. Andererseits bin ich bereit im Notfall dieses Risiko einzugehen, bevor mich ein kurzes Leben als Sklave dieses Volks erwartet." Orel spuckte neben sich, doch den grässlichen Geschmack im Mund bekam er nicht los. "Aber es gibt immer einen Weg, kleiner Freund!" versuchte der Mann dem Gnom Mut zu machen. "Wir werden hier herauskommen, und das mit so vielen wie irgend möglich." Er kratzte sich am Hinterkopf. Verdreckt und verschwitzt erkannte er das erste Mal wie sehr er sich vor sich selbst ekelte. Was würde er jetzt nur für ein Bad geben. Die Wut auf seine Peiniger, die ihm dies durch die Gefangenschaft verwehrten, vertrieb diesen doch so natürlichen Gedanken schnell wieder. Orel strengte sich noch mehr an, endlich etwas in der Dunkelheit der Höhle auszumachen, als er schon den nächsten Sack in die Hände gedrückt bekam.

"Bestechung halte ich für keine gute Idee, die Wachen dienen der Oberin und sind vermutlich aus Angst zu loyal, als das sie uns nicht verraten würden. Und ich stimme zu, wir sollten dem mitgefangenen Drow genauso wenig trauen. Irgendwie müssen wir es schaffen, unsere Zelle im richtigen Moment zu öffnen und schnell zu verschwinden oder während unserer Arbeitseinteilung einen Fluchtversuch unternehmen. Vielleicht können wir irgendwie ein Feuer als Ablenkung legen?" grübelte der Mensch laut weiter.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.12.2015, 12:03:36
"WAS QUATSCHT IHR DAUERND? IHR SOLLT ARBEITEN!", blaffte die Gefangenen irgendwann einer der beiden Drow an. "Ja, und bei Ghaunadur, ihr stinkt! Schlimmer als die Tiefenbären! Bewegt euch, BEWEGT EUCH! Wir wollen nicht in eurem Mief Wache halten.", fügte der andere hinzu. Dann widmeten sie sich wieder einer leisen Unterhaltung in ihrer Muttersprache. Nur Tisuriel konnte ein paar Fetzen des Gesprächs verstehen: "... aber die Vandree hat ihm schon ganz schön, seinen hässlichen, verbrannten Kopf verdreht. Das sag' ich dir, Nadal. ... Und weil du gerade Den welcher lauert angerufen hast, sei vorsichtig mit solchen Dingen! Sonst endest du wie er. Und das ohne davor das Spielzeug von Herrin ..."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 10.12.2015, 16:44:28
"Jawohl, Herr. Verzeiht, Herr. Wir werden schneller arbeiten." beschwichtigte Heynryck und führte danach mit gedämpter Stimme die Konversation mit seinen Mitgefangenen fort.
"Also, mit so einem Seil und einer Stange oder einem länglichen Stein könnten wir versuchen Physik zu nutzen um das Gitter unseres Zelletors zu verbiegen. Für einen Elfen oder Menschen wird es wahrscheinlich nicht reichen, aber ein Gnom könnte eventuell durchpassen."

Tatsächlich gab es keinen besonderen Grund dem gefangenen Drow zu vertrauen, aber den gab es bei den anderen Gefangenen auch nicht. Ganz ohne jemandem zu vertrauen würde ihnen die Flucht, aber wohl kaum gelingen werden und besonders der Drow könnte sich als sehr hilfreich entpuppen.
"Ich werde versuchen den Drow mal etwas auszuhorchen und auf die Probe zu stellen. Verraten wird er jemanden wohl nur, wenn er danach in eine andere Zelle kann. Ansonsten wären seine Stunden gezählt."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 11.12.2015, 08:23:12
"Mir fällt da noch etwas ein ..."
der kurzbeinige Gnom lächelte schief
"Wir sollten unsere Besprechungen in dieser Runde hier abhalten. 'Wir' wollen hier raus. 'Wir' können hier eventuell sogar raus. Aber den anderen Mitgefangenen ist nicht zu trauen. Dieser Froschfischmenschkuodingsbums oder der Drow sind üble Gesellen. Der Pilz taugt aktuell recht wenig. Die Tiefengnome könnte man zu gegebener Zeit einweihen. Aber wir sollten unbedingt aufpassen, wann wir über unseren Ausbruchsplan reden.
Und noch eins. Wir sollten uns etwas Zeit lassen.
Wächter werden mit der Zeit unachtsam. Dann müssen wir aber erstens unsere Arbeit verrichten. Und zweitens als absolut gefahrlos angesehen werden. Denn auch wenn sie uns noch spotten, sie unterschätzen uns noch nicht. 'Noch' nicht."

Das Grinsen wirkte aufgesetzt, aber es erreichte dennoch seine Augen.
"Wer von euch konnte denn noch etwas in diese Gefangenschaft retten? Corwin und ich haben Seil. Hat vielleicht jemand noch etwas anderes? Also ... äh ... öhöm ... wenn jemand kleine Metallteile, Nadeln, Nägel oder sowas hätte ... damit könnte ich 'was 'Anfangen'..." er malte Gänsefüßchen in die Luft, die kaum einer sehen würde. Aber es war deutlich, worauf er hinaus wollte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 11.12.2015, 08:58:25
Mit vorgehaltener Stimme und Bedacht hinterfragte Orel die Aussagen des Gnoms. "Ist das eine Einschätzung eurerseits? Immerhin seid ihr erst seit kurzem hier. Woher sollen wir wissen, das wir euch und eurem Bruder trauen können? Was ich damit sagen will, wir sitzen alle im selben Boot, versteht ihr." verächtlich blickte er am Eingang vorbei, hinüber zu den difusen Lichtern in der Dunkelheit der Höhle, wo er die Wächter vermutete. "Bei dem Drow stimme ich euch zu, es liegt wohl in seiner Natur, doch die Zwergin, die Gnome oder auch der Pilz genießen bei mir mir genauso viel Vertrauen wie ihr beide gerade." Drastisch waren seine Worte, doch waren sie wahr. Orel kannte seine Mitgefangenen nur wenige Stunden. Derzeit vermochte er nur grobe Einschätzungen zu treffen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 11.12.2015, 11:25:38
"Gleiches gilt für den Quagoss. Ich traue ihm sehr viel mehr als jedem einzelnen von euch. Letztlich ist es einfach. Die dhaerauw sind der Feind, den es zu schlagen gilt und wir können es uns nicht leisten zu großes Misstrauen ihnen in die Hände spielen zu lassen." Tisuriel gab sich indessen Mühe während er leise sprach weiter zu arbeiten. Es würde ihren Wärtern nicht gefallen, wenn sie nicht vorwärts kamen und sich jetzt unnötig durch Folter schwächen zu lassen wäre sehr dumm. "Jeder einzelne dhaerauw in diesem Stützpunkt verdient den Tod, und das ist die einzige Sprache, die sie verstehen. So will es der Nachtjäger."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 11.12.2015, 17:21:13
"Schon gut, schon gut.", sagte Heynryck in der Elfensprache zu Tisuriel bevor er in der Gemeinsprache fortfuhr. "Wir sind in der Tat nicht so lange hier und haben wohl nur ein Bruchteil von dem durchmachen müssen, was euch in den letzten Wochen widerfuhr. Unsere Flucht hat aber Priorität gegenüber eventuellen Racheplänen. Sobald wir einmal in Sicherheit sind, so habt ihr meinen Segen hier wieder herzukommen und euch zu revangieren. Bei den Göttern, vielleicht komme ich sogar mit euch! Wir sollten dennoch so viele von den Gefangenen mit uns nehmen wie möglich. Natürlich würde ich unter normalen Umständen auch keinem Ork mein Leben anvertrauen. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, dass er einem die Hand reicht, wenn man stolpert. Man muß aber kein Meisterstratege sein, um zu wissen, dass der Ork bei einer Flucht nützlich sein könnte."

"JETZT IST ABER ENTGÜLTIG RUHE DA!" brüllte eine der Drowwachen in den Quagossenstall. Auch diejenigen im Stall die der Handelssprache des Unterreichts nicht mächtig waren, konnten verstehen, was gemeint war. Der Dunkelelf wäre bestimmt hineingekommen, um eine Form der Bestrafung auszuüben, allein der üble Geruch schien ihn jedoch davon abzuhalten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 12.12.2015, 10:39:41
"Ich kann keinen der anderen Gefangenen einschätzen, euch alle ehrlich gesagt auch noch nicht ganz, aber ich denke, dass ich euch zumindest für die Zeit unserer Flucht vertrauen werde", fügte Corwin mit einem leichten, schiefen Grinsen hinzu, was bedeuten sollte, dass seien Aussage halb im Scherz gesagt, aber durchaus einen wahren Hintergrund hatte.
"Ich hätte da noch eine verwegene Idee,", fuhr er leise flüsternd fort, als alle nahe beieinander standen. "Was haltet ihr davon, wenn wir bei passender Gelegenheit einer der Drow-Weiber habhaft werden und uns dadurch die Flucht erpressen können. Das wäre zwar nicht die feine gnomische Art, aber ich meine wir sollten alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.  Ilvara wird wahrscheinlich eine Nummer zu groß sein, aber wie sieht es mit Asha Vandree aus? Ich habe die anderen Gefangenen über sie sprechen hören, gegen Sie würde ich mir eine Chance ausrechnen, wenn wir zusammen arbeiten und sie überraschen könnten. Was sagt ihr?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 12.12.2015, 12:23:58
"Gegenüber den Männern mag das funktionieren. Aber Ilvara würde sie wohl opfern, wenn sie so schwach ist sich gefangen nehmen zu lassen. Wir sollten nicht mit Nächstenliebe in diesen schwarzen Herzen rechnen." Tisuriel griff sich einen weteren großen Haufen Dung und spürte die unangenehme Wärme, verbunden mit dem scharfen geruch. Aber das war ihm egal, seine Emotionen zu kontrollieren, hatte er unter den Rächern schnell gelernt. Auch wenn Kontrolle vielleicht das falsche Wort war, er kanalisierte einfach alles, was er fühlte in seinen Hass auf den Feind.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 13.12.2015, 18:51:04
"Nun Tsuriel, dann vertraue ich hier auf Dein Urteil. Ich dachte nur, wenn diese Asha aus einer bedeutenden Familie käme, würde diese sie vielleicht wohlbehalten zurück haben wollen. Aber das scheint bei den Drow kein erfolgversprechender Weg tzu sein. Die Geschichten über ihre Grausamkeit und Hartherzigkeit werden demnach alle zutreffen", erwiderte Corwin leicht bedrückt. Anschließend beäugte er noch einmal den Abgrund, der zum See führte und wendete sich dann wieder halbherzig seiner Sklaventätigkeit zu. "Baravar wird uns einen Weg zur Flucht eröffnen, ich muss nur auf ein Zeichen achten."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 14.12.2015, 11:04:03
Der Mann stimmte stillschweigend zu. Er verachtete diese Brut zu tiefst und hegte keinen Zweifel daran, dass sie für ihre Überzeugung oder den eigenen Vorteil auch die eigenen Kinder opfern würden. Es war gut mit den Neuankömmlingen ins Gespräch zu kommen. So, und nur so, konnte er sie einschätzen. Allesamt schienen sie vernünftig, wenn auch noch etwas undurchsichtig. Doch das wird sich legen und sie werden einen Weg aus den eisernen Fängen der Dunkelelfen finden. Orel packte ein letztes Mal einen der vollen, vor Dung stinkenden, Säcke und trug ihn zum Abgrund.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 15.12.2015, 14:31:58
Die Stunden vergingen langsam, sehr langsam, denn die ekelerregende Plagerei in der Bärenhöhle schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. Ja, Zeit schien im Unterreich eine andere Bedeutung zu haben. Irgendwann verstummten die Gespräche und jede Bewegung der verkrampften Muskeln schmerzte die Gefangenen. Dann erschien der feurige Lichtschein der Fackeln im Höhlenmund.

Ein halbes Dutzend Quagosse stapfte durch das frische Stroh. Die Tiefenbären drängten die Gefangenen an die Rückwand der Höhle und grinsten zähnefletschend. Ein paar von ihnen gingen in die Knie und bedeuteten den gefesselten Oberflächenbewohnern, das Stroh mit ihren Fackeln in Brand zu setzen. Das Licht brannte in den Augen der Gefangenen, die so lang in völliger Dunkelheit gearbeitet hatten.

Plötzlich durchbrach ein Drow die Formation der Quagosse. Es war ein betont langsam und bedeutungsschwanger schreitender Aristokrat. Seinen Stand verriet nicht nur das überhebliche Auftreten, sondern auch seine kostbaren Seidengewänder über einem kunstvoll gefertigten schwarzen Lederwams. Er hielt lediglich einen zierlichen, schwarzen Zauberstab in der Hand, der das feurige Licht der Fackeln wiedergab.

"Und jetzt seht zu, dass ihr rauskommt! Oder will jemand als Häppchen bleiben?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 15.12.2015, 15:08:33
Orel blinzelte und kniff die Augen zusammen, als die Flammen in dem Raum nach oben steigen. Zu kurz war der Moment, um etwas zu erkennen, bis der Drow sie nach draußen wies. Ohne jeden Widerstand tat der Mensch wie ihm geheißen wurde, um nicht wieder bis zur Ohnmacht gefoltert zu werden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 15.12.2015, 15:30:00
Der Drow nimmt das Verhalten des Menschen mit einem überheblichen Grinsen zur Kenntnis.

"Na, los, meine kleinen MISTFLIEGEN!", fordert er auch die anderen Gefangenen auf.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 15.12.2015, 21:55:53
"V.. V... Verzeiht, Herr." sagte Heynryck zu seinem Drow-Peiniger erneut in seiner Rolle. "Diese Kreaturen v.. v... verstehen die Unterreichsprache nicht. Ich, Euer Diener, Putre, kann für Euch übersetzen, wenn ihr w.. w... wünscht.". Er warf sich vor dem Dunkelelfen auf die Knie und schaute auf wie ein streunender Hund der auf einen Leckerbissen hoffte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 16.12.2015, 12:01:25
Der Drow betrachtete den Halbelf angewidert mit gerümpfter Nase. "Ein Dolmetscher? Nicht schlecht. Auch wenn du mehr als einfältig scheinst, du Mistfliege. Und du stinkst nicht nur, sondern scheinst auch noch unreines Blut in deinen Adern zu haben.", antwortete er und betrachtete für einen Augenblick die leicht spitzen Ohren von Heynryck. "Sag den anderen, dass sie ein erfrischender Wasserfall erwartet, der ihnen den Dreck aus dem Gesicht wäscht."

Der Drow wirbelte herum und wies die Quagosse an: "Der hier bleibt, bis die anderen sich in Bewegung setzen. Wenn er nicht recht vermitteln will, reisst ihn in Stücke und gönnt euch etwas Halbdreck, äh... Halbelf."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 16.12.2015, 18:39:35
"Jawohl, Herr. Ihr schmeichelt mir zu sehr, Herr." sagte der Halbelf in der Rolle des Putre. "Wir sollen zum Waschen zum Wasserfall." Bei der Übersetzung behielt er die Stimme seiner Rolle bei um weiterhin die Drow zu täuschen.

Es war riskant mehr Aufmerksamkeit als nötig auf sich zu lenken. Das wußte Heynryck. Die Chance, dass die Drow ihm gegenüber jedoch etwas weniger Wachsam sein oder mit ihm vielleicht mehr Informationen teilen würden, verleitete den Paktmagier zu dieser Entscheidung.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 16.12.2015, 19:26:55
Auch diesmal vermied Corwin es, dem Drow in die Augen zu schauen. "Baravar, verhülle mich in den Schatten", flehte er innerlich zu seinem Gott, sammelte aber seine Kraft, um sich im Notfall wie ein in die Enge getriebener Dachs wehren zu können. Kurzzeitig kamen Zweifel in ihm auf, ob sein Gott ihn überhaupt einem diesem Ort tief unter der Erde finden würde, doch dann zwang er sich, Vertrauen in seinen Glauben zu finden und den anderen zu folgen.
Als Heybnryck die für Corwin unverständliche Sprache der Drow übersetzte, freute er sich zunächst darauf, den Dreck von seinem Körper waschen zu können, doch im gleichen Moment kamen Zweifel auf, wieso es den Drow nun plötzlich wichtig war, dass sie sich wuschen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 17.12.2015, 09:46:39
Kurz sah Orel hinüber zu dem Drow, als er den unterwürfigen Ton des Halbelfen als übertriebenes Schauspiel erkannte.[1] Diese Fratze im flackernden Licht der Höhle, dieser überhebliche Ton und die Grausamkeit, die ihm Spaß zu bereiten schien. Mit einem schnellen Satz wäre er an Heynryck vorbei und könnte seine Ketten wie eine Schlinge um den Hals des widerwärtigen Sklaventreibers legen. Danach würden ihn die Quagosse jedoch in der Luft zerreißen und seine Eingeweide auf dem Höhlenboden verteilen. Mit verbissenem Blick ging er, den Kopf gesenkt, an ihm und den Tiefenbären vorbei und auf den Wasserfall zu. 'Stanken sie so sehr, dass selbst ihre Peiniger dies nicht mehr aushielten?'
 1. Mutmaßung von Orel Sturmreiter.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 17.12.2015, 11:48:51
Zehn Quagosse trieben die Gefangenen durch den Außenposten, über die Hängebrücken durch den Wachturm, bis zum Wasserfall. Unsanft reihten sie den Mensch, den Halbelf, die beiden Waldgnome und den Sonnenelf auf der Hängebrücke auf. Die Holzplanken schwankten durch die kraftvollen Bewegungen der Tiefenbären. Zwei Mißtgabelträger drängten sie im feurigen Lichtschein einer Pranke voll Fackeln zum weiß sprudelnden Wasser. Die Fackelträger lachten. Das Gelächter wurde jedoch, wie jedweder Protest der Gefangenen, vom Rauschen des Wasserfalls geschluckt. Jenseits des Fackelscheins waren die dunklen Schatten der Drow zu erkennen.

Dann warfen die Quagosse die Fackeln um Haaresbreite an den Oberflächenbewohnern in die herabstürzenden Wasserfluten. Jeder Lichtträger wurde mit einem Zischen in die Tiefe gerissen. Es wurde dunkler und dunkler, bis nur noch der schwache lilablaue Lichtschein von den Hängetürmen der Drow die Finsternis des Unterreichs fernhielt.

Plötzlich rollte ein schweres Holzfass über die Hängebrücke und krachte gegen Orel Sturmreiter, der sich nur schwer  schützen konnte.[1]

"FÜLLNNN unn WASCHNNNN!", brüllte einer der Tiefenbären.

Heynryck übersetzte.[2]
 1. 2 bludgeoning damage
 2. Hoffe die Annahme war im Sinne des Spielfortschritts in Ordnung.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 17.12.2015, 13:47:10
Tisuriel übte sich weiterhin in Geduld. Ihre Zeit zum Handeln würde kommen, aber nicht jetzt, sondern erst später. Auch wenn er die Worte der Drow direkt verstand, bemühte er sich erst nach der Übersetzung zu reagieren. Es konnte ja nicht schaden. Am Wasserfall angekommen, folgte er wie gewohnt den Anweisungen ihrer Kerkermeister und trat an Orels Seite, um das Fass aufzustellen und es dann in den Wasserfall zu halten, um es zu füllen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 17.12.2015, 17:11:38
Tisuriel stellte das Fass auf. Es war schwer. Dennoch wuchtete er den Behälter über die Absturzsicherung der Hängebrücke. Das Fass füllte sich so schlagartig mit dem eiskalten Wasser, dass es den Elfen einfach von der Hängebrücke riss. Tisuriel war mit seinen Fesseln an einem der Fassreifen hängen geblieben und hatte sich so plötzlich nicht befreien können. In nur einem kurzen Augenblick hatte ihn das weiß schäumende Wasser verschluckt.

Die Quagosse blickten sich mit angsterfüllten Augen um, während sie sich gegenseitig beunruhigt anbrummten. Dann fanden ihre böse funkelnden Raubtieraugen die verbliebenen Gefangenen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 17.12.2015, 17:45:37
Es würde also noch dauern, bis eine Flucht gelingen könnte. Das war Floki irgendwie recht. Er hatte Geduld, viel Geduld. Eine seiner wenigen Stärken. Er war ein Jäger im Schatten und hatte einige kleinere Tricks auf Lager. Ein kleines, aufmerksames Wiesel. Auch wenn er früher abfällig Furukel genannt wurde -ein Seitenhieb auf den komplizierten und unglücklichen Familiennamen, sowie seine von Aknenarben verunzierte Visage- so war er auf der Straße doch immer Wiesel genannt worden.

Wie ein Wiesel also begann er innere Ruhe vor einer Jagd zu tanken. Er bereitete sich auf das vor, was kommen mochte. Und es würden harte Zeiten kommen, dessen war er sich sicher.
Mit seinen Gedanken allein, folgte er dem kleinen Trupp zum Wasserfall. Arbeit, auch Drecksarbeit machten ihm nichts mehr aus. Es gehörte dazu, sich die Finger schmutzig zu machen.

Auf der Brücke lauschte er dem tief fallenden Wasser und überdachte seinen Plan, dort hinabzuspringen.

Doch plötzlich fiel Tisuriel. Verdammt! er hatte gerade angefangen, den misanthropischen Elfen zu mögen. Er dachte, dass sich eine Wellenlinie einpendeln hätte können.
NEIN! Dachte er. Er sah das Geschehen in Zeitlupe und versuchte, den fallenden Halbelfen zu fassen. Doch wie sollte er das anstellen? Gefesselt und so weit weg.
So blieb es bei einer halbherzigen Geste mit ausgestrecktem Arm und einem Stolperschritt in Richtung Tisuriels.
"Nein. Das darf nicht ..." er verstummte und sah die dreckshöhlenbären anklagend an.
"Das gibt Ärger. Die Herrin wird NICHT begeistert sein."
Wütend dreht er sich zu dem Abgrund, um zu sehen, was mit Tisu wohl passieren würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 17.12.2015, 21:04:30
Auf dem Weg zum Wasserfall versuchte Heynryck so viele Details des Außenposten aufzunehmen wie möglich. Alles war ihnen irgendwie bei einer Flucht behilflich sein könnte war für ihn von Interesse. Während er sich an der Rehling der schaukelnden Hängebrücken festhielt, überprüfte er das Material aus dem diese gemacht war. Auch das innere des Stalatiten war relevant. Ließ sich dieser Ort verteidigen? Waren dort vielleicht irgendwelche Gegenstände die Hilfreich sein könnten?

Am Wasserfall angekommen konnte sich der Halbelf ein ehrliches Lächeln kaum verdrücken. Die Chance darauf sich etwas waschen zu können, war wie ein Lichtblick. Nicht nur die letzte Arbeit sondern der Dreck der letzten Wochen hing sehr an ihm und die Erfrischung würde auch seinem Geist gut tun.
Der Paktmagier glaubte seinen Augen kaum als der Sonnenelf plötzlich vom Wasser mitgerissen wurde. Reflexartig versuchte er Tisuriel zu greifen, aber er war schon im Dunkel der Höhle verschwunden. Heynryck starrte über den abgrund und versuchte etwas zu erkennen, aber das Wasser in der Luft trug zur schlechten Sicht bei. War dies vielleicht die Ablenkung auf die sie gewartet hatten? Die Quagossen standen immer noch entsetzt, wie angewurzelt dar. Sie hatten die Worte des Gnoms nicht verstanden darum wiederholt er sinngemäß.
"Was wird die Herrin sagen, wenn ihr Eigentum verschwindet? Direkt von unter eurer Nase und ihr steht nur so da."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 17.12.2015, 21:37:03
Es geschah für Orel wie in Zeitlupe. Tisuriel rechnete nicht mit der Wucht des Wassers, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Die zur Hilfe ausgestreckte Hand des Mannes griff ins Leere und er starrte mit aufgerissenen Augen in die dunklen Tiefen, in denen sich das Wasser mit rasender Geschwindigkeit verlor.

Einen Moment blieb er wie angewurzelt stehen, dann drehte er sich hastig um. Ganz im Gegenteil zu dem Halbelf und dem Gnom entgegnete er gereizter, als die Quagosse sich nicht rührten. "Was steht ihr hier nur rum, zum Aufzug! Mit viel Glück treibt er unten im Wasser und ist nicht auf die Steine geschlagen." 'War dies Absicht oder Pech gewesen, wollte der Elf nur seine eigene Haut retten? Nein, das würde er nicht einfach so riskieren.' Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Tiefenbären seine Worte nicht verstehen konnten und er sah hilfesuchend zu Heynryk.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 18.12.2015, 11:54:23
Nachdem Heynryck übersetzt hatte war nur noch das Rauschen des Wasserfalls zu vernehmen. Die Gefangenen konnten sehen, dass die Quagosse einen Kampf mit sich ausfochten. Manche der Tiefenbären waren wütend und wollten die vermeintlich wehrlosen Oberflächenbewohner einfach nur in Stücke reissen, andere hatten die unverständlichen Worte des Gnoms und die Übersetzung des Halbelfen, aber sichtlich verunsichert.

Plötzlich kam ein Drowsoldat in Kettenpanzer auf die Hängebrücke gerannt. Geschickt bahnte er sich einen Weg durch die angriffslustigen Quagosse, die angsterfüllt zurückwichen. Er zählte rasch die Gefangenen durch, dann blickte er am Wasserfall entlang in die Tiefe der Höhle unter dem Außenposten.

"In die Sklavenunterkünfte mit den Mistfliegen!", befahl er den Quagossen, bevor er so schnell wie er gekommen war wieder zwischen den zotteligen Dienern der Drow verschwand.

"Mitkommnnn!", brummte das mächtigste Exemplar der Tiefenbären auf der Hängebrücke die Gefangenen an.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 18.12.2015, 15:11:35
"Tisuriel, nein", rief Corwin dem fallenden Elfen hinterher, der im Schaum des herabstürzenden Wassers verschwand. Somit war es alo geschehen: Der erste dieser Gruppe, der er es zugetraut hatte, dass sie einen Weg in die Freiheit finden würde, war gestorben. Vollkommen ohnmächtig funkelte der Gnom die Quargosse. Kurz überlegte er, selbst hinterherzuspringen, doch dann gewann sein Lebenswunsch die Oberhand. Ohen WIderstand ließ es sich von den Tiefenbären abführen. Wie lange werde ich hier überleben?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 18.12.2015, 16:00:36
Orel stand noch einen Moment starr am Abgrund, bis einer der Tiefenbären ihn an der Schulter nach hinten riss und mit den anderen abführte. Auf dem Weg zu den Zellen sprach der Mensch kein Wort und blickte verbissen zu Boden. Er hoffte der Elf hatte überlebt, war er hier doch am längsten gefangen und wusste viel über die Gewohnheiten und Lebensweise der Drow. Außerdem schien er zwar kalt, aber freundlich und weise zu sein. Ein herber Verlust, doch ein unkontrollierter Sturz aus dieser Höhe? Nein, vermutlich war er tot. Sie mussten sich damit abfinden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 21.12.2015, 09:57:50
Floki reihte sich neben seinem Bruder ein, als sie abgeführt wurden.
Leise flüsterte er:
"Wenn Tisuriel überlebt haben sollte, wird er uns holen kommen. Wenn er allerdings verletzt sein sollte ... dann können wir seiner armen Seele auch nicht mehr helfen.

Sag mal Bruderherz, hast Du außer dem Seil noch etwas retten können?
Ich bräuchte kleine Metallstifte oder Spangen oder so. Damit könnte ich versuchen, die Schlösser an den Fesseln zu lösen ..."

Er schaute seinen Bruder verschwörerisch an.
"Ich will hier nicht als Fischfutter enden!"

Floki flüsterte leise, aber auch Heynryck und Orel hätten ihn verstehen können.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 21.12.2015, 11:47:16
Orel, Heynryck, Corwin und Floki wurden von den Quagossen zurück in die Sklavenhöhle gebracht. Auf dem Rückweg in die Zelle, als die kleine Gruppe der Gefangenen den Wachturm passierte und fast die Tür zur kürzeren Hängebrücke erreicht hatte, stürzte sich Heynryck zu Boden und begann zu schluchzen.

"AAHHH, ich habe alles gesehen! Der Elf ist einfach gesprungen. Er muß verrückt geworden sein und wollte sich das Leben nehmen. Die schlechte Behandlung wird wohl noch mehr in den Selbstmord treiben, und es wird keine Sklaven mehr zum Verkauf geben.", jammerte der Halbelf.

Die drei Diensthabenden erhoben sich vom Glücksspiel. "Was soll das?", fragte der Hauptmann in beschlagenem Leder. Der Drow bahnte sich einen Weg zum Halbelf und packte ihn unsanft im Genick. Während er Heynryck unsanft auf die Beine zog und ihn streng ermahnte, bewachten die beiden anderen Soldaten in Kettenpanzer die Gefangenen mit gezogenen Handarmbrüsten. Floki wollte das Ablenkungsmanöver des Halbelfen nutzen etwas Nützliches in der Wachstube ausfindig zu machen und mitgehen zu lassen, doch in seiner Reichweite befand sich nichts von Wert für die "Mistfliegen" und jeder Versuch an die Gegenstände auf dem Tisch zu kommen wäre vermutlich mit einem vergifteten Armbrustbolzen unterbunden worden.

"ABFÜHREN!", befahl der Drowhauptmann den Quagossen schließlich.

Die anderen Gefangenen nahmen Abstand von den "Mistfliegen", wie sie die Drow getauft hatten. Doch die Gedanken der vier waren ohnehin bei Tisuriel. Auch die anderen Gefangenen schienen betroffen, dass nicht alle fünf aus der Bärenhöhle zurückgekehrt waren. Sie stellten aber keine Fragen. Eine marternde Stille machte sich breit.

Kurze Zeit später kehrten die Tiefenbären zurück. Die zotteligen Diener der Drow trugen vier schwere Holzfässer. Ein Dunkelelf öffnete den Quagossen das Gittertor und erklärte amüsiert: "In meiner Dienstzeit wird nicht gestunken. Und ich bin mir sicher, dass selbst ihr Mistfliegen dankbar sein werdet." Er deutete auf den Menschen, den Halbelfen und die beiden Waldgnome. "Los, aufstehen und vortreten."

Die Quagosse stellten die vier an die Höhlenwand nahe des Eingangs und übergossen sie mit dem eiskalten Wasser des Wasserfalls, dann brüllten sie wütend und schlugen auf die Holzfässer ein, während die Gefangenen zitternd vor ihnen standen.

Der Drow pfiff die Tiefenbären zurück und verriegelte lachend das Tor.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 21.12.2015, 12:29:50
Floki blieb kurz, wie angewurzelt stehen und schaute sich dann triefnass um.
"Dreckspack!"
Sogleich machte er sich daran, die Überreste der Holzfässer zu untersuchen. Er suchte nach Metall, Nägeln oder Ähnlichem. Es musste doch etwas zu finden sein.
Das Wasser und die Kälte konnte er zwar nicht verdrängen, aber die Aussicht auf einen kleinen Helfer für den Ausbruch ließ ihn sich beeilen. Er wollte diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 21.12.2015, 13:27:09
Der kurze Schock des eiskalten Wassers verschwand recht schnell, doch zitterte Orel am ganzen Leib. Die Kälte der Höhle griff nach ihm und er versuchte das restliche Wasser auf seiner Haut los zu werden. Mit blauen Lippen blickte er hinüber zu Floki und lachte kläglich. "Recht habt ihr, junger Freund. Wartet, ich helfe euch." Dann griff er in den hölzernen Schutt. Möglicherweise war eines der Eisenbänder noch lang genug, um es als Waffe zu verwenden.[1]
 1. Perception 13
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 21.12.2015, 16:39:47
"Nein, lieber Bruder, ich habe nichts metallisches bei mir. Aber ich will ebenso wie Du hier möglichst schnell und vor allem lebend raus", flüsterte Corwin seinem Bruder zur Antwort zurück und trottete dann schweigend weiter in die Höhle.
Mit knirschenden Zähnen ließ er den Wasserguss und den Hohn seiner Peiniger über sich ergehen. Als er sah, dass Floki die Reste der Fässer nach Metallteilen durchsuchte, stellte er sich zunächst so vor ihn, dass keiner der Wärter, der kurz in die Höhle guckte, sehen konnte, was sein Bruder suchte. Fluchend wrang er seine Lumpen aus und hoffte, dass sein Bruder erfolgreich sein würde.
Als dann auch Orel begann, die Bruchstücke der Fässer zu untersuchen, ließ Corwin von dem Versuch, seinen Bruder zu decken, ab und stellte sich so in den Höhleneingang, dass er den Menschen und seinen Bruder warnen konnte, wenn sich ein Wächter nähern würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 22.12.2015, 18:31:56
Floki und Orel hatten auf mehr Splitter und Metallteile gehofft, die der Wutanfall der Quagosse in den Sklavenunterkünften hinterlassen hat. Sie finden nur ein paar seltsame, lange Holzfasern, die von dem Fass zu stammen scheinen.

*     *     *     *     *

Tisuriel kam prustend wieder an die Wasseroberfläche. Es hatte eine geraume Zeit gedauert in den Verwirbelungen des herabstürzenden Wasserfalls die Orientierung wieder zu erlangen, abseits des aufgewühlten Wassers war der unterirdische See jedoch leicht zu durchqueren gewesen. Das Wasser war kalt, aber unverhofft erfrischend. Der gefesselte Sonnenelf war dennoch froh das felsige Ufer erreicht zu haben. Bis auf einen gehörigen Schrecken in den Gliedern war er völlig unversehrt.

Zunächst vernahm er nur den Hammerschlag seines eigenen Herzens, dann hörte er das Keuchen von Tiefenbären und das Qietschen ihrer Krallen, wie die Diener der Drow über den Felsboden der Höhle hasteten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 27.12.2015, 12:29:44
Tisuriel prustete leise als er auftauchte und warf sich auf das steinige Ufer. Als er dann schon Augenblicke später die Tiefenbären hörte, sah er sich hastig um, ob er hier irgendwo ein Versteck entdeckten konnte - vielleicht ein Felsüberhang über dem Wasser, unter dem die Tiefenbären ihn nicht entdecken würden oder etwas vergleichbares.[1]
 1. Perception 13
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 27.12.2015, 19:20:49
Tisuriel sah keine Felsbrocken oder Abtropfsteine hinter denen er sich verstecken konnte. Nur Unrat, der auf der Wasseroberfläche trieb, oder die dunkle Tiefe des unterirdischen Sees konnte den Sonnenelf vor den Quagossen verbergen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 27.12.2015, 22:23:49
Wieder zurück in der Zelle versuchte sich Heynryck mit dem verbleibenden Wasser so gut zu reinigen wie es ging. Den schlimmsten Dreck konnte er abwaschen, aber der Geruch würde wohl noch lange an ihm haften. Er gesellte sich zum Drow der mit ihnen in der Zelle gefangen war.

"Den Elfen hat es erwischt. Einfach von der Brücke in die Tiefe gestürzt ist er. Sollte er den Sturz überlebt haben und schwimmen können... weit wird er mit den Fesseln nicht kommen. Er hat es wohl hinter sich."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 27.12.2015, 23:26:31
"Uh, das klingt nicht gut. Wenn ihn die Felsen nicht getötet haben, dann wartet da unten noch eine böse Überraschung auf deinen Halbbruder. Ein Schlick lebt nämlich im Müll, auf dem See. Aber er ist harmlos, ausser man stört ihn oder kommt ihm zu nah und macht ihm sein Futter streitig. So oder so, es war leichter für den Dathiir als es in Menzoberranzan geworden wäre.", antwortete der Drow unbetroffen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 27.12.2015, 23:42:55
"Ihr kennt Euch wohl aus in Menzoberranzan. Woher wisst Ihr das mit dem Schlick?" fragte der Halbelf. Die Stadt der Spinnen kannte Heynryck nur aus einem Lexikoneintrag von Orten, die unbedingt zu meiden waren. Der Dunkelelf war vielleicht ein Strafgefangener, der nur zufällig mit den Sklaven gesteckt wurde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 28.12.2015, 09:04:05
Nun blickte Sarith den Halbelf allerdings betroffen an. Dann schüttelte ihn ein Hustenanfall. "Ja, ... ich war bereits in der Stadt ... der Spinnen. ... Und ... ich an eurer Stelle ... würde mich ... nicht zu sehr auf ... auf die Tempel von Lloth freuen!" Dicke Schweisstropfen bildeten sich auf der Stirn des Drow. Er unterdrückte weitere Huster und fuhr fort: "Ich weiss dass er da im Dreck lauert, weil ich ihn gesehen habe." Sarith verlor den Kampf gegen den Husten und konnte lang nicht weitersprechen.

Erschöpft ließ er sich gegen die Höhlenwand sinken. "Ihr könnt mir glauben oder es auch ganz einfach lassen ... Dathiirblut."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 28.12.2015, 10:07:55
Tisuriel schwamm so leise er konnte angesichts seiner Fesseln konnte zu einem der größeren Müllhaufen, der auf dem Wasser trieb, in der Hoffnung sich dort vor dem Feind verbergen zu können und ihn so davon überzeugen zu können, dass er nicht mehr am Leben und in den dunklen Untiefen verschwunden war.[1]
 1. Stealth 11
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 28.12.2015, 12:17:43
Orel atmete resigniert aus. Auf einem Bein stützend drehte er den Kopf zur Seite und schloss kurz die Augen. Er knirschte etwas mit den Zähnen, dann ließ er die letzten Holzstücke, die er in der zur Faust geballten Hand hielt fallen und stand auf. Nichts war übrig geblieben, die Quagosse hatten ganze Arbeit geleistet. Daraufhin sah er zu Floki und nickte ihm zu. "Alles nur Kleinholz, das Metall ist verbogen und zerrissen, nicht zu gebrauchen. Habt ihr etwas?" Der Mensch wrang erneut seine immer noch feuchten Gewänder aus und wischte sich das Gesicht ab. Den Gestank merkte er schon gar nicht mehr. Doch fiel ihm Heynryck auf, der mit dem Drow sprach. Mit gerunzelter Stirn rief er zu ihm hinüber "Hey, seid vorsichtig. Ich glaube er ist krank." dann wanderte sein Blick zu dem Dunkelelf und verfinsterte sich. "Außerdem ist ihm nicht zu trauen. Seine Existenz beruht auf Hass, Verachtung und Intrigen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 28.12.2015, 17:53:02
Heynryck nickte dem Menschen kurz zu in der Hoffnung, das Licht reiche für Ihn auf um es als solches zu erkennen und fuhr dann mit seinem Gespräch fort. "Oh, ihr habt den Schlick gesehen? Was habt ihr sonst noch so gesehen? Was wisst Ihr sonst noch über diesen Ort?" Der Halbelf räusperte bevor er mit gedämpfter Stimme fort fuhr.
"Ihr würdet ein paar Freunde gebrauchen können. Wenn es nach dem Menschen dort geht würdet ihr die nächste Rast nicht überleben. Er mag keine Drow, sowie die meisten anderen hier wohl Euren Verlust auch nicht besonders stören würde."

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 28.12.2015, 18:07:33
Sarith wischte sich den Schweiss von der Stirn. Er begann zu lachen, doch das Gelächter schlug schnell in einen weiteren Hustenanfall um. "... ihr ... braucht mich ... sehr viel mehr, als ... dass ich euch ... brauche. Und ihr ... denkt doch wohl nicht ... dass ihr ein schreck... schrecklicheres Schicksal für mich bereit haltet, als ... als meine Artgenossen? Mir wird vorgeworfen einen anderen Drow auf blutrünstige Art und Weise ermordet zu haben. Das Problem daran sind die Beweise und ich wurde neben dem entstellten Leichnam gefunden. Nach unseren Gesetzen gehört mein Arsch nun der Spinnenkönigin. ... Ich meine voll und ganz. Das wird ein Fest! ... Ein blutiges ... Fest für die Priesterinnen." Er blickte in das grünliche Licht der Lampen.
"Zum Beispiel weiss ich, dass etwas nicht stimmt. Ein Versorgungszug aus Menzoberranzan hätte bereits seit Tagen Velkynvelve erreicht haben sollen..."

*     *     *     *     *

Zwei Quagosse erreichten den Rand des natürlichen Wasserbeckens, in dem sich Tisuriel verbarg. Laut schnaufend suchten sie die Gegend ab. Nachdem sie nicht sogleich fündig wurden, begannen sie sich zu streiten und anzubrüllen. Der Sonnenelf verbarg sich unter Wasser und tauchte nur kurz zwischen den treibenden Abfällen auf, um kurz Luft zu holen.

Plötzlich erklang eine Stimme im Geist des Magiers: Fleisch für den Gesichtlosen Fürsten!

Unweigerlich entkam dem Elf sein Luftvorrat und als er an die Wasseroberfläche kam, um wieder zu Atem zu kommen, hatten ihn die Quagosse entdeckt und riefen ihm zu: "Los, Elf! Komm' herrr!"

Die Tiefenbären gingen das Seeufer wie hungrige Raubtiere ab und zeigten Tisuriel, dass es an Land kein entrinnen für ihn gab.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 28.12.2015, 21:06:49
"Wie du willst, Nachtjäger" dachte Tisuriel im Stillen, während er so gut er in seinen Fesseln zum Ufer schwamm, um sich von den Tiefenbären aus dem Wasser ziehen zu lassen. Zwei von ihnen waren mehr als er händeln konnte, erst recht, wenn oben noch mehr warteten.
Auch wenn er die Tiefenbären verstand, mühte er sich den Schein aufrecht zu erhalten: "Na endlich, ich dachte schon ihr lasst mich hier unten ertrinken." Er hatte keine Ahnung, ob sie ihn wirklich verstanden, aber er würde es ja bald erfahren.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 29.12.2015, 08:03:26
"Wenn es Euer plan ist sich dem nahenden Schicksal in den Klauen der Spinnenkönigin zu ergeben, so braucht Ihr sicherlich niemanden. Das der Versorgungszug nicht gekommen ist könnte allerdings ein Zeichen für ein anderes Schicksal sein. Was ist das überhaupt für ein Versorgungszug? Etwas wie eine Karavane?"
Heynryck hatte noch reichlich fragen parat, hatte aber das Gefühl, dass er bei denen anderen Zelleninwohnern auf mehr Willen zur Zusammenarbeit stoßen würde. Außerdem war immer noch vorsichtig dem Drow gegenüber zu erwähnen, dass bereits Fluchtpläne geschmiedet wurden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 29.12.2015, 17:08:14
"Hab auch nichts gefunden." verärgert drehte sich Floki zu Orel und atmete tief durch.
"Ich brauche dringend etwas, um die Schellen zu lösen. Falls man uns also irgendwann mal Werkzeuge für unsere Arbeiten geben sollte, denkt daran ..."

Etwas misstrauische äugte er zu dem Drow und dem Halbelfen hinüber.
Ihm passte es nicht, dass die beiden sich unterhielten. Was könnte man schon mit einem Drow zu schaffen haben?
Aber da er nicht wusste, wofür das irgendwann einmal gut sein mochte, beließ er es dabei.

Er ging zu seinem Bruder nach vorne und legte ihm die Hand auf die Schulter:
"Wir kommen hier schon raus, Bruder. Das verspreche ich dir.
Und ... ich habe nichts mit dieser Entführung zu schaffen. Ich bin schon etwas länger aus dem Millieu raus."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.12.2015, 12:32:23
"Ja, verdammt. ... Der Versorgungszug ist sowas wie eine Kara... Karawane! Lebensmittel werden zum Außenposten geschafft und ... und Sklaven nach Menzoberranzan.", erwiderte der Drow bevor ihn ein Hustenanfall schüttelte.

*     *     *     *     *

Hinter dem Sonnenelf hob sich das Wasser. Eine schwer definierbare Form wurde erkennbar, die weder Wasser noch Stein war. Plötzlich erhob sich über das aufgewühlte Wasser und den Unrat darauf ein Arm aus der undefinierbaren Masse.[1]
 1. Es geht im Kampf-Thread weiter! (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8553.0)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 30.12.2015, 15:27:13
Der Halbelf schüttelte nur den Kopf und begab sich ohne ein weiteres Wort zu verliehren zurück zum Kua-Toa und der Derro. Den Drow als unkooperativ zu bezeichnen wäre geschmeichlt und ein verläßlicher Fluchtgefährte würde er kaum werden.

"Seid mir gegrüßt, meine Mitgefangenen." Er versuchte etwas Selbstironie in die Stimme zu legen. "Mußtet Ihr schon mal einen Quagossenstall reinigen? Ich hoffe ich werde den Geruch jemals wieder los werden. Der Elf ist den Wasserfall heruntergestürzt wie ihr vielleicht gehört habt. Kennt ihr den Lage dieses Außenpostens? Wie weit ist es von hier nach Menzoberanzan und aus welchen Orten in den Unterreichen kommt ihr? Wie Ihr euch denken könnt weiss ich so gut wie nichts über die Lokalitäten hier."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 31.12.2015, 09:15:14
"Seid auch Ihr uns gegrüßt, ... verehrter Mitgefangener.", erwiderte der Derro charmant. Er und der Fischmann begannen zu lachen. "Nein, musssten wir nicht.", beantwortete der Kuo-Toa die Frage von Heynryck. Die Worte wurden von schleimigem Wasserspritzern begleitet. "Dies ist Shuushar der Erwachte und mich nennt man Buppido. ... Wie nennen Sie Euch ... an der Oberfläche?", fuhr der Derro etwas schwerfällig fort, ohne die anderen Fragen des Halbelfen zu beantworten.

*     *     *     *     *

"Bei den Seldarine, wirklich?", dachte Tisuriel. Nicht, dass die Gefangenschaft durch die Drow genug wäre. Jetzt tauchte auch noch ein Unterreichsmonster auf, mit dem er sich auseinandersetzen musste. So gut er konnte schwamm Tisuriel zum Ufer, um zu sehen, was die Quagosse tun würden. Mit etwas Glück würden sie ihn raus ziehen und bei dem Versuch von diesem Wesen verschlungen werden. Dann hätte er alles, was er brauchte.

Tisuriel hatte den Felsboden der Höhle noch nicht erreicht. Knappe zwanzig Fuß trennten den gefesselten Magier noch von den Tiefenbären. Einer der beiden schrie zu seinen dunklen Herren empor: "HIER! WIR hammm den ELF!"

Die Quagosse sprangen aufgeregt am Ufer umher. Sie trauten sich nicht ganz ins Wasser, wollten aber ihre vorteilhafte Stellung gegenüber dem Sonnenelfen auch nicht aufgeben.

Langsam näherte sich die dunkle Form, die graue Masse, dicht unter der Wasseroberfläche dem Elf. Sie war keine zehn Fuß mehr entfernt.

Tisuriel legte die verbliebene Strecke zum Ufer zurück, streckte die gefesselten Arme aus dem Wasser und fuhr die Quagosse in seiner Muttersprache an:"Nun zieht mich schon raus ihr hirnlosen Fellknäule!"

Die Tiefenbären packten den Sonnenelf und zogen ihn aus dem Wasser. Einer der beiden zerrte ihn ein paar Fuß weg vom Wasser, während der andere blieb und lautstark Drohgebärden ausstieß. Die graue Masse bewegte sich unter der Wasseroberfläche lautlos weiter auf die Humanoiden zu. Der Quagoss am Ufer machte sich so groß er konnte und brüllte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 31.12.2015, 13:05:24
"Es ist mir eine Ehre. Ihr könnt mich Ryck nennen und ich stamme aus der Oberflächenstadt Tiefwasser. Leider kenne ich mir hier sehr wenig aus. Wenn Ihr mir allerdings etwas über die Unterreiche erzählen könnt, wäre ich sehr erfreut. Was habt ihr gemacht bevor ihr hier hergebracht worden seid?"

In dem Moment war von außerhalb der Zelle in einiger Entfernung Quagossengebrüll zu hören. Es war nichts genaues zu verstehen, aber offensichtlich ging dort etwas vor sich. Viele der Gefangenen gegaben sich zum Gittertor, um etwas von dem was vor sich ging aufzuschnappen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.01.2016, 13:25:23
Tisuriel blieb fürs erste ruhig auf dem Höhlenboden liegen, schnappte nach Luft und beobachtete, was die Quaggosse jetzt taten. Wenn sie sich auf einen Kampf mit dieser Kreatur einließen, könnte er vielleicht eingreifen und sich befreien, aber das würde sich erst noch zeigen.

Die Quagosse brüllten sich aufgeregt an und immer wieder nach oben in den Außenposten der Drow hinauf: "HIER! ... HIER ISS DER ELF!" Der eine Tiefenbär zog den Gefangenen fünf Fuß weiter landeinwärts, während der andere noch den Schlick beobachtete.

Die graue Masse im Wasser bewegte sich bedrohlich und langsam auf das Ufer zu. Hier und da wirbelte so etwas wie ein Ärmchen empor.

*     *     *     *     *

"Nun Tiefwasser ist uns hier unten ein ... Begriff. Ich komme aus Gracklstugh. Das ... ist die Stadt der Grauzwerge. Übrigens ein hervorragender Ort ... Ausrüstung zu erstehen. Ich bin mir sicher, dass ich uns dort hin führen ... könnte. Falls wir hier rauskommen.", erklärte der Derro und hob seine gefesselten Hände.

"Meine Heimatgewässer sind Teil des Dunkelsees." Das geschuppte Doppelkinn des Fischmanns wackelte wieder wild hin und her, als er die wenigen Worte mit seiner triefend nassen Aussprache hervorbrachte. Er gluckste und der schuppige Hautsack unter seinem Mund wackelte noch stärker. "Ihr werdet nicht wissen wo oder was der Dunkelsee ist, aber er ist groß, riesig und wunderschön!"

"Sie haben den Elf, gefunden!", verkündete Jimjar. Derendil stürmte zum Gittertor, die Tiefengnome rasselten etwas langsamer hinterher und kurz danach taten es ihnen auch die Zwergin und der Ork gleich.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.01.2016, 13:45:45
Die Quagosse zogen sich mit dem Gefangenen zurück. Sie brachten sich vor dem Schlick in Sicherheit und Tisuriel zum Aufzug. Bald zog Spinnenseide den Eisenkorb Fuß um Fuß zurück in den Außenposten. Der heisse Atem der Tiefenbären blies ins Gesicht des Sonnenelfen, dann meldete sich die klare Stimme von Ilvara Mizzrim zu Wort:
"Goldstück, was machst du für Sachen? Wir dachten bereits du wärest ins Jenseits entronnen. Auf dich warten doch noch Jahre der Folter! Das willst du doch nicht verpassen, oder?" Die Priesterin schwebte neben dem Fahrstuhl und wurde dabei von vier Drowsoldaten in beschlagenen Lederpanzern begleitet.

Oben angekommen wurde Tisuriel von vier Quagossen empfangen, die ihn unsanft zurück in die Sklavenunterkünfte zerrten. Begleitet wurden sie dabei auch von den schattenhaften Drow. Hauptmann Shoor Vandree stellte persönlich sicher, dass der Sonnenelf wieder eingesperrt wurde. Seine Herrin, seine lautlosen Soldaten und die Tiefenbären waren längst verschwunden, da starrte der Drow noch eine Weile durch das Gittertor auf den Elfenmagier, zu dem sogleich der Quagoss Derendil kam und sich nach seinem Befinden erkundigte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 02.01.2016, 10:33:29
"Ja, wir werden hier rauskommen", antwortete Corwin seinem Bruder und versuchte dabei selbst die Enttäuschung zu verbergen, dass weder er noch Orel bei den Trümmern der Fässer irgendetwas entdecken konnten, was ihnen bei der Flucht weiterhelfen würde. Zwar konnte Corwin auch noch auf Kräfte zurückgreifen, die Baravar ihm verlieh, sah aber immer noch nicht den Zeitpunkt gekommen, dies vor ihren Mitgefangenen sowie ihren Peinigern zu offenbaren.
"Ich möchte Dir glauben, Floki. Diese Nummer wäre wohl auch für Dich etwas zu groß gewesen", führte er weiter aus, grinste seinen Bruder kurz an und schaute sich in ihrer Gefangenhöhle um. Heynryck unterhielt sich immer noch mit den Gefangenen in der seltsam anzuhörenden Unterreichsprache, die Corwin weder sprach noch verstand, was seine Möglichkeiten, sich mit den anderen zu verständigen, deutlich einschränkte. Hoffentlich kann er weitere verlässliche Helfer für unserer Vorhaben gewinnen.
Als dann urplötzlich Tisuriel in der Zelle wieder auftauchte, konnte Corwin seinen Augen kaum trauen. Er hatte den Elfen für tot gehalten. Mit einem freudigen Grinsen ging er auf ihn zu. "Die unerwartesten Gäste sind häufig die willkommensten, haben schon meine Eltern immer gesagt", sprach er ihn und und ergänzte dann flüsternd seine Fragen. "Bist Du absichtlich runtergesprungen? Ich habe auch mit dem gEdanken gespielt, aber die Überlebenschancen schienen mir zu gering. Gibt es unten einen Fluchtweg?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 02.01.2016, 12:48:23
Der Mensch setzte sich nach seinDie lauten Geräusche zogen Orel an das Gitter der Zelle. Er presste sein Gesicht nahe an die Stäbe. Plätzlich tauchten vor ihm schwarze Gestalten auf und das Tor wurde aufgestoßen. Er wich zurück und erblickte den Sonnenelfen, den er für tot geglaubt hatte. Triefend naß und zitternd wurde er in die Sklavenunterkunft gedrückt. Der Mann trat neben den Tiefenbären und blickte kurz an dem Überlebenden vorbei zum Zellentor, welches wieder verriegelt wurde. Er erkannte den Drow in den feinen Gewändern, wie er sie beobachtete, oder besser, wie er den Elfen beobachtete. Unverwandt blickte er mit finsterer Miene in die Augen ihres Peinigers, bevor er Corwin an der Schulter anstieß, um ihn auf ihren Zuhörer aufmerksam zu machen. "Tisuriel! Helm sei Dank, ihr seid wohl auf."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 03.01.2016, 09:32:57
Es würde noch genug Zeit geben sich mit den Mitgefangenen zu unterhalten, dachte Heynryck und wendete wie viele andere seine Aufmerksamkeit dem todgeglaubtem Sonnenelfen zu. Er schien nicht verletzt zu sein und ein Abstieg oder gar ein Sprung ein möglicher Fluchtweg.

"Seid ihr verletzt?" fragte der Halbelf Tisuriel. "Wir hatten bereits das Schlimmste vermutet."

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 03.01.2016, 12:14:37
Tisuriel begegnete dem Blick der Drowpriesterin und schreckte vor dem Augenkontakt nicht zurück: "Wie könnte ich, Mylady." Spott erklang in seiner Stimme und für einen Augenblick wartete der Sonnenelf die Reaktion ab, wich dann aber zurück und gesellte sich wieder zu seinen Kollegen in die Zelle. Auf deren Rückfragen sagte er nur: "Der Pfeilbringer hat scheinbar noch Pläne mit mir." Derendil legte er dankbar die Hand auf die Schulter: "Es ist gut zurück zu sein und ich habe einen Blick auf den See werfen können. Eine finstere Kreatur lebt dort unten, es wäre ein riskanter Fluchtweg, aber zumindest würde uns niemand ohne weiteres folgen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 03.01.2016, 13:26:16
"Bitte erzählt mehr über diese finstere Kreatur, die sich dort unten verbirgt." bat der Halbelf Tisuriel in der Gemeinsprache, sodass die nicht die Sprache der Elfen beherrschten sie verstehen konnten. Es hatte nicht mehr als ein paar Minuten gedauert bis die Quagossen bei Ihm waren. Bei einer Flucht müßten Sie sicher gehen etwas mehr Vorsprung zu haben und sich nicht mit Bewohnern des Sees aufhalten. Wahrscheinlich handelte sich es dabei um den Schlick den schon der Drow erwähnt hat. Sollte der Sonnenelf die Geschichte bestätigen, so könnte dies bedeuten, dass der Dunkelelf vielleicht nicht vollkommen nutzlos für sie war.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Tisuriel Durothil am 04.01.2016, 17:27:17
Tisuriel zuckte ratlos mit den Schultern: "Es gab da nicht viel zu sehen. Eine graue Masse, die sich auf dem Wasser bewegte. Es streckten sich immer mal wieder kleinere Ärmchen aus dieser Masse hervor, aber mehr habe ich in dieser lichtlosen Höhle nicht erkennen können."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 04.01.2016, 18:43:37
Heynryck war sich nicht sicher ob er schon mal von so einem Monster und Bewohner der Unterreiche gehört hatte. Direkt viel ihm ein wo er in der Bibliothek von Tiefwasser darüber nachlesen würde, fand diese aber nicht in seiner Reichweite. Die reine Distanz zu dieser Bibliothek spielte aber keinerlei Rolle. Sie hätte auch zu zwei Mauern weiter sein können, wäre ihm unter ähnlichen Umständen dennoch unzugänglich.

Der Halbelf begab sich wieder zu dem Derro und dem Kuo-Toa zurück. "Kennt ihr Kreaturen wie der Elf diese beschrieb?" fragte nach dem er die Ausführungen des Sonnenelfs übersetzt hatte. "Ihr wolltet mir gerade noch erzählen was ihr gemacht habt bevor ihr gefangen genommen wurdet und wie ihr gefangen wurdet."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 04.01.2016, 21:21:07
Buppido und Shuushar schüttelten den Kopf. "Nein, ... schwer zu sagen. ... Vermutlich ein Schlick. Grau oder schwarz, vielleicht."

"Schreckliche Dinge!", spuckte der Kuo-Toa plötzlich Heynryck ins Gesicht. "Wie meine geschuppten Brüder und Schwestern, habe ich schreckliche Dinge getan. Im Namen unserer dunklen Göttin Blibdoolpoolp oder nur um zu zeigen wer der größere Fisch ist. Doch solche Dinge liegen hinter mir. Ich bin erwacht! Hörst du Halbblut? Ich bin erwacht und habe den weltlichen Dingen entsagt. Frieden, ich habe Frieden gefunden. Kein Verlangen, Halbblut. Kein Verlangen, das ist die Lösung aller Probleme." Der Kuo-Toa brabbelte noch unverständlich weiter und versprühte schleimiges Wasser dabei, dann spuckte er: "Und doch verlange ich noch. Ja, ich verlange danach meinen geschuppten Brüdern und Schwestern diesen Frieden, diese Glückseligkeit zu bringen. Ja, wenn wir fliehen können, möchte ich euch nach Sloobludop führen. An den Ufern des Dunkelsees können wir Boote besteigen und den Drow entkommen!"
Der Derro sah Heynryck während dem ungewöhnlichen Gefühlsaubruch des Kuo-Toas entschuldigend an. Als nur noch Speichel den Mund des Fischmanns verließ, antwortete auch er dem Halbelf ausführlicher: "Nun, ... äh ... ja, wie dem auch sei, ich schufftete unter dem eisernen Stiefel der Duergar, ... wie jeder in Gracklstugh. Irgendwann hatte vermutlich ein Grauzwerg mit einem anderen Grauzwerg ein Geschäft abgeschlossen und ... ich wurde in einem rußgeschwärzten Tunnel niedergeschlagen. Ich fand erst hier ... in dieser grün ... beleuchteten Höhle wieder zu Bewusstsein. Wie ... ist es euch ergangen? Ich vermute ähnlich."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 05.01.2016, 08:16:59
Floki hatte seine Mühe, sich in dem Gewusel in der Höhle zurechtzufinden.
Jeder sprach mit jedem und das musste doch gehört werden, dachte er sich und legte seinen Finger an die gespitzten Lippen.
"Psst ..."
Er machte eine kurze Pause.
"Leute, seid leiser. Die kriegen das bestimmt mit, wenn wir uns alle hier gleichzeitig unterhalten.
Und dann ... dann gibt es bestimmt Strafarbeiten.
Das können wir echt nicht gebrauchen."

Er schüttelte energisch seinen Kopf, bis er merkte, dass seine gesamten Gesten und seine Mimik eh nicht gesehen wurden.

"Könnte uns vielleicht mal jemand in der Zwischenzeit übersetzen, was hier so besprochen wird? So kommen wir nicht voran. Wir sollten planen. Vorsichtig planen und vorsichtig vorgehen.
Ich höre nur Gesprächsfetzen in unterschiedlichen Spachen und verstehe ... rein. gar. nichts.!"

Entnervt hob er die Ärmchen und ließ diese wieder fallen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 05.01.2016, 10:54:48
"Haha, lieber Bruder, mir geht es ähnlich, ich verstehe gar nichts! Lass uns doch mal zu den Gnomen dort drüben gehen, vielleicht können wir von Ihnen mehr erfahren und sie sprechen hoffentlich auch unsere Sprache", sagte er zu Floki und bewegte sich dann zu der Gruppe Tiefengnome, in der Hoffnung, sein Bruder würde ihm Folgen.
"Seid gegrüßt, liebe entfernte Verwandte. Mein Name ist Corwin, ich bin ein Waldgnom. Das dort ist mein Bruder Floki", stellte er sich sich der Gruppe Gnome vor. "Ich bin zusammen mit meinem Bruder gefangen genommen worden, vor einigen Tagen oder Wochen. Ich habe hier unten sämtliches Zeitgefühl verloren. Wie seid ihr in diese Lage geraten? Und wisst ihr, warum man uns gefangen hält? Sollen wir nur Sklavendienste verrichten oder gar einem dieser schrecklichen dunklen Götzen der Drow geopfert werden?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 05.01.2016, 12:39:46
Hauptmann Shoor Vandree beobachtete die Gefangenen noch immer durch das rostige Gittertor. Plötzlich wirbelte er herum und gab einem seiner Soldaten ein paar Handzeichen, die Tisuriel nicht erkennen und somit auch nicht lesen konnte, dann verließ er mit leisen Schritten den grünlichen Lichtschein der Sklavenunterkünfte.

Wir sind erfreut, Corwin. Doch ich wette dein Bruder hat Recht, wir sollten uns unauffälliger unterhalten. Ja, ich spreche die Handelssprache der Oberfläche., antwortete Jimjar für die drei Tiefengnome. Drunter blickte ihm dabei über die linke Schulter und Drüber über die rechte.

Kurz darauf verkündete ein Drowsoldaten am Gittertor: "Essenszeit! Dathiir du teilst aus."
Heynryck und Jimjar übersetzten und Tisuriel tat wie ihm geheißen. Absolute und gespenstische, ja übernatürliche Stille kam mit den grobschlächtigen Tonschalen in die Sklavenhöhle. Als jeder Gefangene ausser dem Sonnenelfen eine dampfende Schüssel mit dünner Pilzsuppe in den Händen hielt, packten Tisuriel zwei Quagosse und warfen ihn über die hölzerne Absturzsicherung in die Spinnennetze. Die magische Stille fiel und im Außenposten war nur noch das erregte Kreischen der Riesenspinnen zu vernehmen.
"Was glotzt ihr so?", fragte der Drowsoldat. "Hauptmann Vandree hat Essenszeit angeordnet. Das gilt auch für die heiligen Geschöpfe unserer Königin der Dämonennetzgruben." Dann wurden die grässlichen Geräusche der Spinnen vom Gelächter der Drow und der Quagosse abgelöst.

Hauptmann Vandree trat wieder vor das verschlossene Gittertor. "Jetzt ist Schluss mit dem Geschnatter. Und wenn ich noch ein Wort über Flucht oder Dergleichen vernehme, kostet euch das mehr als ein Goldstück."

Heynryck und Jimjar übersetzten leise die finsteren Worte des Drow.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 05.01.2016, 21:41:57
Geschockt und verwirrt zugleich blickte Orel durch die Gitterstäbe auf das Geländer am Abgrund. Als Tisuriels Augen weit aufgerissen hinter der felsigen Kante verschwanden, erkannte der Mensch, dass der Sonnenelf erst jetzt verstanden hatte, das er sterben würde. Er sollte als Fraß für die Spinnen, die Hoheitstiere der Drow enden. Allein die Vorstellung ließ den Mann erschaudern. Bisher hatte er geglaubt als Sklave wichtig und teuer genug zu sein, als dass die Dunkelelfen sie aus Spaß umbringen würden, doch scheinbar sollte er sich dessen nicht so sicher sein. Diese Feststellung allein versiegelte den aufkeimenden Zorn in seiner Brust und ließen ihn mit ausdrucksloser Miene von dem Eingangstor zurücktreten, während der Drow etwas unverständliches zurück krächzte.

Für ein paar Minuten setzte sich der Wächter Langsattels wortlos in die Nähe der Zwergin und versuchte den erlebten Schrecken zu verdauen. Dann sah er auf und blickte in die Runde. "Einer weniger, wir sind alle entbehrlich. Irgendwann werden sie dafür bezahlen." Orels Emotionen glichen einem Pulverfass, dessen Lunte langsam abbrannte. Seine Augen suchten unterbewusst nach dem Mykoniden und er hoffte inständig, dass er nicht wieder als Stuhl missbraucht wurde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 06.01.2016, 02:49:19
Noch wenige Augenblicke zuvor waren sich Heynryck und viele der übrigen Gefangenen sicher, dass Tisuriel nicht den Sturz vor dem Wasserfall überlebt hatte. Als die den Goldelfen wieder sehen konnten keimte in ihnen ein Funke der Hoffnung und wahrscheinlich war dieser genau das was die Drow im Namen von Lolth - ihrer Choasgöttin - zum Erlischen bringen wollten. Wie Sinnlos erschien die Rettung vor dem Schlick und den Sturz ohne Verletzung überstanden zu haben.

Eigentlich wollte sich Heynryck noch einmal mit dem Kua-Toa unterhalten, doch die Ereignisse des Tages, sofern man in den Unterreichen von so etwas sprechen konnte, waren zu viel für Ihn und er beschloss sich nach der Einnahme der Mahlzeit schlafen zu legen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 06.01.2016, 09:00:59
Floki wollte seinem Bruder zustimmen.
Doch die folgenden, plötzlichen Missetaten der verabscheuungswürdigen Drow ließen ihn innehalten.
Einen Gefangenen ohne Vorwarnung den Spinnen zum Fraß vorzuwerfen hätte er nicht erwartet. Wenngleich er mit dem Tode einiger Gefangenen gerechnet hatte. Dennoch musste er sich eingestehen, dass das Leben eines Sklaven wohl doch weit weniger wert war, als er es gedacht hatte.
Und plötzlich wurde ihm klar, dass er es nicht mit bösen Menschen von der Oberfläche zu tun hatte. Menschen, die rücksichtslos waren und dennoch einen letzten Funken Anstand besaßen.
Nein.
Das Böse hier hatte eine neue Qualität. Er kannte dies nicht. Und ihm wurde Angst und Bange, bei dem Gedanken an ein Überleben. Wie sollte das wohl vonstatten gehen? Wie würde er seinen Bruder hier herausholen können?
Angst nistete sich langsam ein. Sie fraß sich in sein Herz und seine Hände wurden kalt und schwitzig. Sein kleiner Leib zitterte, als er sich resigniert an eine Felswand lehnte und langsam zu Boden rutschte, die dürren Beinchen weit von sich gestreckt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 06.01.2016, 10:41:48
Als Derendil begriff welches schreckliche Schicksal Tisuriel erlitten hatte sprang er auf und warf sich gegen das Gittertor. Er brüllte so laut er konnte und schrie seine Trauer über den Verlust des leiblichen Sonnenelfen in die Dunkelheit des Unterreichs hinaus.

"Arrr, das werden sie!", knurrte Eldeth.

Jimjar beobachtete die beiden Waldgnome. Dann blickte er hinüber zu Orel und Stu, der umringt wurde von den Gnomen. Er streichelte sanft den grauen Scheitel des Mykonids und dieser verströmte seine Sporen. Plötzlich erklang die Stimme des Svirfneblins im Geiste des Menschen und dem der Waldgnome: "Interessant. Nicht der grausame Tod des Elfs, nein. Aber die Tatsache, dass Zauber von aussen in diesen Kerker gebracht werden können, aber nicht in ihm gewirkt werden können. Ich habe das mit meinen angeborenen magischen Fähigkeiten getestet, glaubt mir. Ich wette, dass die finstere Magie der Drow das unterbindet!"

Die Klagelaute des Quagoss waren mittlerweile nicht viel mehr als ein wimmerndes Fiepen. Da erschien der Schatten eines Drow am Gittertor und das leise Klicken einer Handarmbrust war zu vernehmen. Derendil sank kurz darauf bewusstlos zu Boden.

"Ruhe, verdammt! Schlaft endlich!", befahl der Drow.

Jimjar übersetzte den anderen gedanklich, während Buppido, Shuushar, Ront und Sarith resignierend dem Befehl gehorchten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 08.01.2016, 09:15:00
Unruhiger Schlaf senkte sich auf die Männer und Frauen in der grünlich beleuchteten Höhle herab. Hier und da schreckte ein Gefangener rasselnd wieder auf, doch dann wuchsen die Schatten, sie wurden schwarz, undurchdringlich und griffen nach den Sklaven der Drow.

Orel, Heynryck, Floki und Corwin fanden sich in den dunklen Tunneln des Unterreichs wieder. Jeder von ihnen war allein. Sie wussten nicht wie lang sie bereits das Labyrinth aus den gewundenen Gängen durchwanderten, doch plötzlich hoben sich die schwarzen Schatten zu ihren Füßen als ölige, pechschwarze Tentakel und griffen nach ihnen. Sie begannen zu rennen und ein haarsträubendes Heulen erhob sich irgendwo hinter ihnen über den eigenen, ohrenbetäubenden Herzschlag. Sie stürzten und die Wunden, die ihnen die Drow zugefügt hatten, platzten wieder auf. Weiße, fette Maden krochen aus den blutenden Öffnungen in ihrem eigenen Fleisch hervor. Kurze Zeit später waren sie umgeben von pulsierenden schwarzen Tentakel und weißen Maden die sie langsam erstickten.

*     *     *     *     *

Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 3 für Orel im Außenposten
Tag 2 für Heynryck, Corwin und Floki im Außenposten
Tag 1 für Amaryl im Außenposten


Corwin wurde aus der pulsierenden Masse gerissen und baumelte kopfüber von einer Tentakel. Dunkelheit umgab ihn. Neben ihm erschienen zwei riesige, feurige Augen in den undurchdringlichen Schatten. Dann schrie ihn das unsichtbare Maul unter den glühenden Monsteraugen an. Der heiße Atem der alptraumhaften Kreatur brannte wie Feuer auf seiner Haut, bevor ihn die ölige Tentakel fallen ließ. Er stürzte in die Dunkelheit. Plötzlich schlug er hart auf und tauchte in kaltes Wasser ein. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und wieder drohte er zu ersticken.

Nach Luft ringend und Schweiß gebadet erwachte der Waldgnom inmitten der anderen Gefangenen, die ihn besorgt ansahen. Er wusste, dass er geträumt hatte, doch er wusste auch, dass in der Dunkelheit des Unterreichs etwas schrecklicheres als die Drow lauerte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 08.01.2016, 14:21:36
Verzweifelt versuchte Corwin sein wild schlagendes Herz zu beruhigen. Der feige Mord an Tisuriel und unruhige Schlaf in Verbindung mit dem Alptraum hatten ihn zutiefst erschüttert. War er bisher immer davon ausgegangen, dass der hier schon irgendwie rauskommen würde, musste er nun einsehen, dass die Chancen sehr gering waren, jemals wieder das Licht der Oberfläche zu erblicken. Kurz versuchte der Waldgnom, sich in ein stilles Gebet an Baravar zu vertiefen, gab dann aber schnell auf, weil seine Gedanken immer wieder zu der alptraumhaften Bestie aus seinem Traum wanderten. Er stand auf und ging vorsichtig zum Eingang der Gefangenenhöhle. Dort schaute er heraus, um sicherzugehen, dass das Tentakelmonster nicht direkt vor dem Eingang wartete. Anschließend schaute er sich um, ob jemand von den anderen Gefangenen ebenfalls schon wach wäre. Dabei trat er aufgeregt von einem Fuß auf den anderen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 09.01.2016, 07:59:24
Heynryck schrak aus seinem Traum auf und brauchte ein paar Momente, um die Bilder zu verarbeiten. Aufgrund des Blutes seines Mondelfenvaters geschah es nur selten, dass er träumte und an einen Traum wie diesen konnte er sich nicht erinnern. Kurz fragte er sich ob es eine Botschaft von seiner Patronin ist, bis er bemerkte, dass auch die anderen Gefangenen augenscheinlich ähnliche Erfahrungen in der Nacht machen mußten.
Der Halbelf schaute sich in der Runde um und frage dann die offensichtliche Frage. "Solche Albträume habe ich bisher noch nicht erlebt. Träume von Maden und Tentakeln und ich hatte keinerlei Kontrolle über das was geschah. Habt ihr ähnliche Träume gehabt?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 09.01.2016, 12:19:49
Lange lag Orel auf der Seite, die Beine leicht angezogen, die Hände unter dem Kopf, bis der Gnom hochschreckte. Er wusste nicht warum, doch konnte er sich es denken. Es glich nur zu genau seinem Erwachen, der Schreckmoment, das Gefühl des Falls, das Krampfen der Muskeln. Und dann war da noch die Angst, die Angst vor dem, was er in seinen Träumen erblicken konnte. Er konnte sich dies alles nicht erklären, doch verstand er, dass sein Geist langsam zu bröckeln begann und er, so wie anfangs auch Tisuriel langsam ruhiger wurde und nicht mehr so viel über alles nachdachte.

Als Heynryck ebenfalls hochschreckte, drehte der Mensch sich zur Seite und setzte sich auf. "Ja, so wie es scheint genau den Gleichen" antwortete Orel mit ausdruckslosem Gesicht.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 10.01.2016, 07:11:32
In einer der Ecken in dem Loch in dem sie festgehalten wurden saß der Quagosse und kauerte mit dem Gesicht zur Wand. Die anderen Gefangenen hilten wie immer Abstand zu ihm zu dem großen Ungetüm. Heynryck bewegte sich dennoch zu dem Quagossen und sprach Ihn in der Zunge der Elfen an.
"Verzeiht, ich habe Euren Namen nicht mitbekommen. Ist die Sprache der Elfen die einzige Sprache die ihr beherrscht?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 10.01.2016, 10:58:20
Als er sah, dass sowohl Orel wie auch Heynryck aus ihrem unruhigen Schlaf aufwachten, ging Corwin auf sie zu und setzte sich neben Orel. "Habt ihr das gleiche geträumt? Von Maden und riesigen Tentakelmonstern, die hier im Unterreich lauern? Sollte das eine Warnung sein oder uns noch mehr Angst machen? Ich habe gehört, dass die Drow die Fähigkeit haben in den Geist anderer Wesen einzudringen und sie auf die Weise zu foltern! Glaubt ihr, dass ist hier geschehen?", richtete sich Corwin flüsternd an den großgewachsenen Mitgefangenen. Dabei blickte er sich zu seinem Bruder um und hoffte, ihn unversehrt zu sehen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 10.01.2016, 13:44:41
Orel sah zu dem kleinen Mann, der sich neben ihn setzte. Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn, atmete schwer aus und hustete leicht. Die stickige Luft der Zelle machte sich langsam bemerkbar. Ruhig antwortete er dem Gnom auf seine Frage. "Sieht so aus. Doch ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass dies von den Drow herrührt. Sind nicht Spinnen ihre Schützlinge?" 'Tisuriel könnte dies sicher bestätigen...' Er richtet seinen schmerzlichen Blick kurz gen Zellentor. "Maden, schwarze Tentakel. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat und schon gar nicht warum wir den selben Traum teilen mussten, aber es heißt sicher nichts Gutes." Ein kehliges, kurzes Lachen entfährt ihm. "Nicht das an dieser Situation irgendetwas gut zu sein scheint."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 10.01.2016, 16:26:00
"Ja, Magie welche Botschaften in Träumen übermittelt oder Träume kontrollieren kann ist mir bekannt." sagt der Halbelf zu seinen Gefährten von der Oberfläche etwas belehrend. "Elfen verwenden solche Magie allerdings allgemein nicht, da Elfen und da zähle ich unsere Drow mal mit dazu, selbst nicht schlafen, sondern einen meditationsartigen Zustand einnehmen, der [Trance][1] genannt wird, folglich auch nicht träumen." Nach einer kleinen Pause fügt er noch hinzu. "Das und die Tatsache mit den Spinnen."
 1. Nur für den Fall, dass es einen deutschen Begriff dafür gibt den ich nicht kenne.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.01.2016, 16:42:54
Der Quagoss schien den Halbelf nicht zu bemerken, er hielt eine rostige Eisenstange in den Pranken und wisperte etwas geistesabwesend in die Dunkelheit am Rande des grünlichen Lichtscheins aus den irdenen Schalen an der Höhlenwand.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 12.01.2016, 09:01:34
Floki flüsterte mehr, als dass er seinen Mitgefangenen antwortete:
"Tunnel, Schwärze, Schattententakel. Bin ... gelaufen. Immer weiter. Dann ein Heulen und meine Wunden brachen auf, es ergossen sich Maden ... furchtbar. Was ... was tut man uns hier an?"
Hoffnungslos blickte er sich um, schaute den Anderen in die Augen.
"Sie wollen uns brechen. Und dann ... dann werden sie uns ihrer dunklen Herrin zum Fraße vorwerfen."
Ein Schaudern zog über den krummen Rücken des geschundenen Gnoms.
"Wir scheinen alle das Gleiche geträumt zu haben. Ich denke auch, dass diese Träume geschickt wurden."

Doch der kleine Gnom wollte nicht aufgeben. Niemals würde er aufgeben.
Er reckte sich.
"Aber es geht weiter. Wir werden noch nicht herausfinden können, was das alles zu bedeuten hat. Aber wir müssen überleben. Wenn man das Unglück von Tisuriel betrachtet ... er überlebt den Fall ins Becken, um dann kurz darauf den Spinnen zum Fraß vorgeworfen zu werden.
Also gebt Obacht. Wir müssen aufeinander aufpassen."

Beiläufig ging er zu dem Quagossen, der völlig geistesabwesend schien.
"Hey Freund, das hier brauchst Du sicherlich nicht, oder?"
Langsam und ganz vorsichtig versuchte er dem riesigen Wesen die Eisenstange aus den Pranken zu nehmen.
Niemals. Aufgeben.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.01.2016, 09:53:01
WRAARRRR!!!, brüllte Derendil den Waldgnom an. "Wir brauchn' Eisenstock! Du schwach zu."
Er sah Floki traurig und entschuldigend an, dann blickte er Hilfe suchend zu Heynryck hinüber. "Ich bitte Euch verehrtes Halbblut, erklärt dem Gnom, daß diese Waffe, das Erbe des ehrenwerten Tisuriel Durothils, in den Händen eines Kriegers besser aufgehoben ist, als zwischen seinen zarten Fingerchen."
Derendil wartete ab, bis Heynryck übersetzt hatte, bevor er sich erhob und zu Orel ging. Er kniete vor dem Menschen nieder und übberreichte ihm feierlich die Eisenstange.
"Führt diese Waffe gegen unsere Feinde und im Gedenken an unseren Freund Tisuriel."
Jimjar übersetzte die letzte Worte des Tiefenbärs in Brokatweste mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 12.01.2016, 11:16:56
Orel blickte den Tiefenbären verdutzt an, bevor er die Stange entgegen nahm. Als wirkliche Waffe konnte man das rostige Stück Eisen jedoch nicht bezeichnen, aber ein paar Schläge würde er damit austeilen können. Hatte Tisuriel während seiner Zeit hier unten dieses Stück vor den Augen der Drow verbergen können? Der Mann atmete tief und griff langsam und etwas unsicher an die Schulter des Quagoss. "Habt Dank, Derendil. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass euer Freund nicht umsonst gestorben ist." Dann blickte er zu Heynryck als Zeichen und Bitte für eine erneute Übersetzung seiner Worte.

Wie konnte er sich nur so gehen lassen. Entschlossen richtete er sich auf. Seine Muskeln spannten sich an und die Ereignisse der letzten Tage rasten an seinem inneren Auge vorbei. So hoffnungslos die letzten Stunden für die Mitgefangenen und ihn gewesen sein mögen, er würde dafür sorgen, dass zumindest diese kleine Gruppe nicht in die Fänge der Spinnengöttin geraten würde.

Schnell stellte er sicher, dass die Wachen vor dem eisernen Tor zu ihrer Zelle ihnen keine weitere Beachtung schenkten, dann sprach er zur Gruppe. "Gut, wir haben jetzt lange genug in diesen Zellen ausgehalten und unsere Situation hat sich nicht verbessert, eher im Gegenteil. Doch dies wird uns nicht daran hindern aus den Klauen dieser Mörder zu fliehen. Bisher konnten wir keine Ausgänge auf den oberen Ebenen entdecken, auch sieht die Konstruktion dieses Postens offenkundig nicht danach aus, als ob hier oben irgendwo noch ein Durchgang in die weit verzweigten Höhlen des Unterreichs existieren würde. Das bedeutet also, die Zugänge zu dieser riesigen Kaverne müssen sich auf der unteren Ebene befinden. Durch Tisuriel haben wir erfahren, dass der See einen Schlick beherbergt. Alleine mit Sicherheit ein todbringender Feind, doch gemeinsam ist er vermutlich zu bezwingen. Jedoch gibt es zwei Probleme." der Mann begann in der Zelle auf und ab zu gehen. "Zum einen haben wir die Spinnennetze, die unseren Sprung bremsen oder uns gänzlich aufhalten könnten. Und zum anderen besteht immer noch die Gefahr auf einen Felsen aufzuschlagen. Sicher die Netze könnten wir, wie der Elf, am Wasserfall umgehen, doch werden die Quagosse nach diesem Zwischenfall vorsichtiger sein und es wird nicht mehr so einfach beim Waschen in die Nähe davon zu gelangen. Desweiteren dauert es nicht all zu lange, bis unsere Peiniger mit dem hölzernen Aufzug folgen werden. Uns bleibt also wenig Zeit, sofern sie unseren Sprung bemerken und wir den Sturz unbeschadet überstehen." nachdenklich reibt Orel sich den Nacken. "Allerdings bleibt uns wohl keine andere Wahl. Der Aufzug ist zu auffällig, zu langsam und bietet keinen Schutz vor ihren vergifteten Bolzen. Die Frage ist also, wie kommen wir unbemerkt aus unserer Zelle und erreichen ohne viel Aufmerksamkeit den Wasserfall. Sobald wir die rettende Dunkelheit der Tunnel erreicht haben, liegt es an unseren Mitgefangenen." Nun sah er zu Stu, den Tiefengnomen, Jimjar und insbesondere zu Eldeth. "Ihr kennt die raue Umgebung des Unterreichs und könnt uns durch ihre Tunnel zu einem sicheren Ort führen. Das könnt ihr doch oder?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 12.01.2016, 13:21:12
"Ääähhh ..."
Floki bleib wie angewurzelt stehen und blickte dem Quagossen konsterniert hinterher. Seine Finger wurden unruhig und seine Nase kribbelte. Aber diesmal gabs nichts drauf. Immerhin.

Nach einiger zeit gesellte er sich wieder zu den Anderen und hörte Orel aufmerksam zu.
Nickend nahm er dessen Monolog zur Kenntnis, auch wenn er nicht der Meinung war, dass man schon agieren müsse. Er wollte lieber abwarten.

"Unbemerkt?"
Er zog beide Augenbrauen hoch.
"Mit 'dem' da?"
Er zeigte mit dem Daumen über seinen Rücken zu Derendil.
"Hmpf. Nee. Das wird so nichts, mein Bester.
Da wäre es besser, wenn man sich aufteilte. Einige heimlich, die anderen ablenkend.
Nur kann ich diese Dunkelelfen nicht richtig einschätzen. Das wird haarig. Sehr, sehr haarig."

Er dachte dabei an die Beine der Spinnen. Es schauderte ihn.

"Aber ein Sprung in den See könnte einiges an Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn Alle mitmachen, dann kann ich vielleicht heimlich den Aufzug manipulieren und verschwindifix machen."
Es klang schon fast nach einem Spiel bei dem kleinen Gnom. Vergnügt rieb er sich die Hände.
"Aber ... wir schaffen das!"
Aufmunternd schaute er seinen Bruder Corwin an.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 12.01.2016, 14:09:57
Der Mann hatte anfangs das Gefühl der Gnom würde die Situation nicht ernst genug nehmen. Doch hielt er den Gnom nicht für einfältig genug, und so ignorierte er den spielerischen Unterton. Immerhin war er mutig genug, einen Versuch zu wagen.

"Ich denke niemand glaubt, dass es einfach wird aus diesem Gefängnis zu entkommen, doch müssen wir es versuchen. Ehrlich gesagt halte ich es für keine gute Idee wenn wir uns trennen. Je länger eine der Gruppen die Aufmerksamkeit auf sich zieht, umso wahrscheinlicher ist es, dass diese gefasst wird. Ich werde keinen Unschuldigen zurücklassen und für unsere Flucht büßen lassen." Orel stockte kurz und sah dann unvermindert zu dem husteten Drow hinüber. Seine Herkunft war es, die ihn in den Augen des Menschen in ein schlechtes Licht rückte. Sicher kannte er ihn nicht, doch Sprösslinge dieser Brut waren alle gleich. Gab es eine Möglichkeit ihn und seine Herkunft zu nutzen? War dieser Gedanke ... nun ... richtig? Er schüttelte ihn ab. 'Nein, wir würden nciht besser sein als er.'

"Hört zu, wir müssen einen Weg finden die Zelle aufzuschließen oder unverschlossen zulassen. Bestechung eines Wächters fällt weg. Daher könnten wir für Ablenkung sorgen, damit einer unserer Gnome einen der Schlüssel entwendet. Sicher das wird schnell auffallen, daher müssen wir danach schnell handeln. Oder vielleicht können wir das Schloss so blockieren?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.01.2016, 15:10:22
Die feinen Waldgnomenohren vernahmen plötzlich schlurfende Schritte vor dem Gittertor.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 12.01.2016, 16:41:09
"Psst ... da kommt wer ..."
Plötzlich war der spielerische Ton des Gnoms wieder weg.
Ernst schaute er in die Runde und legte seinen Finger demonstrativ langsam auf die gespitzten Lippen.
Pssssssssst

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.01.2016, 16:53:49
Das entstellte Gesicht von Jorlan Duskryn schälte sich aus der Dunkelheit. Der Drow starrte mit ausdruckslosem Blick in die Höhle mit den Gefangenen. Er beobachtete die Sklaven seines Volkes für einen Moment, dann schlurfte er wieder davon.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 12.01.2016, 17:22:42
Orel nickte dem Gnom für seine rechtzeitige Warnung anerkennend zu. "Also, habt ihr eine Idee? Ich denke die rostige Stange als Brecheisen zu nutzen, wird vermutlich nicht den gewünschten Erfolg erzielen."

Leise sprach er weiter. "Wenn wir nur hier rauskommen würden zu einer von uns festgelegten Zeit, wäre das schon ein großer Vorteil. Auch sollten wir bedenken, dass in den Wachtürmen zur Schlafenszeit nur wenige Wachen direkt postiert sein werden. Vielleicht kommen wir irgendwie an eine der Armbrüste mit den Gift getränkten Bolzen? "
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.01.2016, 17:35:04
Wieder strich Jimjar dem Mykonid über den grauen Scheitel, der sogleich seine Sporenwolke ausstieß. "Danke, Stu.", vernahmen Corwin, Floki, Orel und Heynryck den Svirfneblin Jimjar innerlich. "Und ich danke auch Dir, Floki, für die Warnung. Das ist bestimmt die unauffälligere Methode miteinander zu kommunizieren." Der Tiefengnom sah unbeteiligt zum Gittertor, obwohl er sich gerade mental mit den anderen unterhielt.

"Arrr, bei Klangeddin Silberbarts heiligen Zwillingsäxten, wir schlagen einfach genug Drowschädel mit der Eisenstange ein und fliehen ins Unterreich!", verkündete Eldeth ihren starken Willen. "Und ja, verdammt! Es ist besser so zu planen, da bekommen die Dunkelheimer nichts mit. ... Oder?"

"Nein, ich habe Stu gebeten den Derro, den Kuo-Toa, den Ork, den Quagoss und den Drow aussen vor zu lassen. Wisst ihr, wir Svirfneblin haben schlechte Erfahrungen mit ihren Artgenossen gemacht. Was meint ihr?", antwortete Jimjar.

"Könntet Ihr uns nach einer Flucht sicher zum Nimmerlichthain führen, werte Zwergendame?", fragte Stu besorgt.

"Ja, kann ich! Es wird aber alles andere als ein Spaziergang, das versichere ich dir Stu. Wir brauchen etwas Ausrüstung und müssen uns gut überlegen, wie wir an Wasser und was zu beissen rankommen. An Bier ist nicht zu denken. Ihr Oberflächenbewohner müsst wissen, dass das Unterreich nichts als ewige Nacht bedeutet. Jedes Geschöpf befindet sich im unausweichlichen Überlebenskampf mit seiner Umgebung. In den Städten der zivilisierteren Völker nimmt dieser Kampf nur eine andere Form an, doch er ist allgegenwärtig. Vergesst das in der Dunkelheit nicht. Niemals!", erinnerte Eldeth die Gefangenen in der Sporenwolke.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 12.01.2016, 17:55:32
"Sei dank, geehrter Stu." kommunizierte der Halbelf lächelnd und legte eine Hand vorsichtig auf den Myconoid. Die Oberfläche fühlte sich warm und weich an und der kleine Pilz schien sehr entzückt über die Tatsache, den anderen nützlich zu sein. "Es ist das erste Mal das ich so eine Art der Kommunikation benutze und es ist wirklich sehr beeindruckend."

Dann an Jimjar gerichtet fuhr er fort. "Für eine Planung ist es sicherlich vorteilhaft, wenn wir nicht die Gedanken von allen in unseren Köpfen gleichzeitig lassen. Ich bin aber nicht dafür dass wir irgendjemanden zurück lassen auch den Quagossen und den Orc nicht. Ich habe nicht mehr Anlaß Euch zu trauen als Ihnen, werter Svifniblin. Was ist mit den beiden anderen Tiefengnomen? Was ist die nächte sichere Siedlung von diesem Außenposten? Wir benötigen sicherlich bald auch Rationen, wenn wir hier keine Stehlen können."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 12.01.2016, 18:11:29
Das ist gut, danke Stu.

Auch an die anderen gerichtet, denkt Orel weiterhin laut mit. Gibt es eine Möglichkeit unseren Nahrungsvorrat durch die Flora und Fauna des Unterreichs zu sichern, oder müssten wir auf unser Glück vertrauen? Und könnt ihr etwas über den Nimmerlichthain erzählen, ich habe noch nie von diesem Ort gehört.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.01.2016, 19:08:25
"Oh, wir hören erst mal nur zu.", bemerkte Drunter.

"Der Nimmerlichthain ist wundervoll! Nicht zu kalt und nicht zu warm. ..., schwärmte Stu.

"Ich sage es nur ungern, aber wenn ich mich nicht irre, ist Sloobludop die nächstgelegene Stadt.", behauptete Eldeth.

Schön feucht! Ja, wir finden dort frisches Wasser! Und Moos, Moos, Moos! So viel Moooos ihr nur essen könnt! Ihr esst doch Moos, oder?", schwärmte Stu weiter.

"In Sloodludop? Ach, du meinst den Nimmerlichthain. Nein, behalte deinen schimmligen Salat! Wir gehen auf die Jagd!", legte Eldeth bestimmt fest.

"Aber ist das nicht viel zu gefährlich?", fragte Stu, spürbar verängstigt.

"Ja, vielleicht bräuchten wir etwas mehr, als eine rostige Eisenstange...", gestand die Schildzwergin sich und den anderen ein.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 12.01.2016, 20:39:59
Heynryck hatte in Tiefwasser im Herbst oft Flußkrebse gegessen. So wie Spinnen haben Flußkrebse auch acht Beine.
"Vielleicht können wir eine der Spinnen unten erschlagen und als Ration mitnehmen? Sollte nicht so viel anders schmecken als Flußkrebs oder?". Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke. "Was wenn Tisuriel nocht lebt und in einem Kokon eingesponnen und für den späteren Verzehr aufbewahrt wird?"
Ohne es zu merken hatte Ryck seine eigenen Gedanken an die anderen kommuniziert.
"Besteht diese Möglichkeit? Kann der Goldelf vielleicht noch am Leben sein?" fragte er mehr sich selbst als an die anderen Gerichtet. "Damit sollten wir nicht rechnen. Aber wenn die Möglichkeit besteht Tisuriel zu retten so sollten wir einen Versuch unternehmen." Nachdem er diese Gedanken übermittelt hatte beobachtete er genau die Svifniblin und deren Reaktion auf seinen Vorschlag.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 13.01.2016, 11:39:53
"Das kann gut sein!" kommunizierten Jimjar und Eldeth den anderen nahezu gleichzeitig.

"Die Riesenspinnen da draussen fressen ihre Opfer nicht sogleich. Nein, die haarigen Biester lähmen was ihnen ins Netz geht und spinnen es ein. Erst später, wenn sie der Hunger plagt, packen sie ihren regungslosen Imbiss aus und laben sich daran. Arrr, nur Dumathoin weiss, ob Tisuriel noch am Leben ist! Ich würde mich aber nur ungern mit den Schoßtieren der Drow anlegen.", erklärte die Schildzwergin.

"Nein, wir auch nicht.", pflichtete ihr Jimjar bei.

"Magga..., bestärkte Drunter ihren Artgenossen.

...cammara.", vollendete Drüber die Redewendung der Tiefengnome.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 14.01.2016, 05:06:44
"Ich habe nur einen Feuerzauber mit dem ich den Spinnen oder dem Netz zusetzen könnte. Ich glaube nicht, dass das ausreichend ist. Es ist wirklich eine Schande. Dem Quagossen sollten wir davon erstmal nicht erzählen, nur sollte es notwendig sein. Eventuell würde ich den für eine Brücke aufbewahren wollen, mit der wir unsere Peiniger von uns abschneiden können. Die meister Drow scheinen sich in dem Teil des Außenpostens jenseits des Wasserfalls zu befinden. Naja, wir müßten hier natürlich zuerst immer rauskommen.", dachte Heynryck, so dass es die anderen verstehen können.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 14.01.2016, 12:09:14
Orel nickte zustimmend. "Ja, hebt euch eure Magie für unsere Flucht auf. Ein einziger Zauber wird diese Biester in ihren Netzen vielleicht vertreiben, doch sicher nicht erlegen. Außerdem wissen wir nicht, wo sich der vermeintliche Kokon mit dem Elfen befindet...", der Mann verstummte kurz und stellte bedauernd fest, dass ihnen wohl keine Chance für die Rettung Tisuriels gegeben wurde, "Wenn er überhaupt noch lebt. Ich bezweifle es ehrlich gesagt." Der Mann sah kurz zu Boden und ließ seine Worte im Raum stehen, bevor er weiter sprach.

"Ich denke auch, dass wir die Spinnen so weit es geht meiden sollten. Eldeth, Stu, wie weit entfernt liegt dieses Sloodludop?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 15.01.2016, 10:33:57
"Ich will nicht nach Sloo..., setzte Stu zum Protest an. Doch die Schildzwergin zerschnitt seinen Gedankengang: "Einen Zehntag, wenn uns die Götter gnädig sind."

... aber Sloobludop ist am Dunkelsee. Ist es da nicht schrecklich gefährlich?", vollendete der Mykonid etwas später seine Bedenken.

"Ja, der Dunkelsee steckt voller Gefahren. Aber auch nicht mehr als der Rest des Unterreichs, Stu. Der Immerlichthain ist eine verdammte Oase! Sowas gibt es nicht oft hier unten. Und Wesen aus Fleisch und Blut, wie wir alle, sind dort auch nicht allzu gern gesehen. Vermute ich. Am Dunkelsee könnten wir mögliche Verfolger wahrscheinlich auch besser abschütteln. Auch wenn mir der Gedanke, ein Boot zu besteigen und die pechschwarzen Gewässer des Sees zu überqueren, jetzt schon zu wieder ist. Es wäre wohl der schnellste Weg nach Gauntlgrym, wo wir wirklich in Sicherheit wären!", erläuterte Eldeth ihre Einschätzung.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 15.01.2016, 11:01:00
"Gut, Gauntlgrym soll unser Ziel sein. Wenn das bedeutet diesen See zu überqueren, dann sei es so. Dieses Risiko sollten wir eingehen. Wisst ihr, was über dem Dunkelsee liegt, wo befinden wir uns in etwa auf einer Karte der Oberwelt?" Der Mann erkannte die Unsicherheit in den Worten des Mykoniden. "Stu, habt keine Furcht. Wir wissen uns zu verteidigen, wenn es darauf ankommt."

Orel blickte entschlossen reihum in die diffus erleuchteten Gesichter seiner neuen Gefährten. "Nun bleibt dennoch weiterhin die Frage, wie wir auf unserem Weg überleben. Welche Arten von Kreaturen leben in diesen Gefilden des Unterreichs?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 15.01.2016, 17:46:34
"Einen Augenblick, Orel. Warum sollten wir bis nach Gauntlgrym fliehen? Wir wollen zurück nach Blingdenstein. Und ihr wärt dort auch willkommen. Von dort gibt es ebenfalls Wege zurück in die Welt da oben. Was meint ihr, Gnomenbrüder?", warf Jimjar ein. Drunter und Drüber blickten dem Svirfnebli über die Schulter und sahen Corwin und Floki fragend an.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 15.01.2016, 20:40:55
"Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass Sloobludop ein erstrebenswertes Ziel ist. Die Kua-Toa werden uns wahrscheinlich nicht willkommen heißen. Auch wenn unser Shuushar ein liebenswerter Zeitgenosse zu sein scheint, so berichtet er,dass sein Volk im Namen Ihrer Gottheit Blibdoolpoolp schlimme Dinge tun. Dennoch ist es vielleicht gut den Dunkelsee anzusteuern um eventuelle Verfolger abzuschütteln. Was ist denn die nächste Siedlung nach Sloobludop? Kann jemand vielleicht eine Karte in den Staub zeichnen?" übermittelte der Halbelf gedanklich.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 16.01.2016, 10:01:57
"Auch wenn mir die Orte, die ihr so nennt, alle nichts sagen, so sollten wir doch sehen, dass die Drow uns hier im Unterreich deutlich überlegen sind, was die Orientierung angeht. Dementsprechend denke ich, wir sollten so schnell wie möglich zur nächst gelegenen, halbwegs sicheren Stadt reisen, auch wenn es sich um die Siedlung der Kua-Toa mit dem unaussprechlichen Namen handelt", wandte Corwin an dieser Stelle ein, nachdem er bisher nur der Unterhaltung seiner Mitgefangenen zugehört hatte. "Um auf Orels Frage nach möglichen Gefahren im Unterreich im Unterreich zurück zu kommen: Weder ich noch mein Bruder waren bisher hier, da kann ich euch nicht weiterhelfen. Ich möchte nur auch allen anderen berichten, dass ich in der vergangenen Nacht einen Traum von einem riesigen Tentakelwesen hatte, dass im Unterreich lauert. Ich denke nun, dass dies eine Warnung sein sollte. Was für ein Wesen das nun tatsächlich ist, vermag ich nicht zu bestimmen", dachte Corwin für alle vernehmbar weiter und war weiterhin verwundert über diese mundlose Art der Kommunikation, die über alle Sprachgrenzen hinweg funktionierte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 16.01.2016, 10:06:19
Als Corwin sich in der Zelle weiter umschaute, fiel sein Blick auf den wieder schlafenden bewusstlosen Tiefenbär und den immer noch in ihm steckenden Bolzen. Schnell drehte er sich zu seinem Bruder um und zeigte auf Derendil die Leiche. "Schau mal Floki: Kannst Du mit Hilfe der Bolzenspitze nicht die Tür unserer Zelle öffnen? Du warst doch immer besonders ... geschickt, wenn es darum geht, aus Deinem Zimmer zu entkommen, obwohl unsere Eltern schon abgeschlossen hatten", sprach er seinen Bruder leise auf Gnomisch an. In der Aufregung seiner Entdeckung hatte er kurzzeitig vergessen, dass er dies auch gedanklich hätte übermitteln können.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 19.01.2016, 10:58:51
Stöhnend erhob sich der einzige Drow hinter den rostigen Eisenstäben. Er hustete und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Sarith rasselte in die Mitte der Gnome und legte seine dunkle Hand auf den grauen Mykoniden. Erleichtert atmete er die Sporen von Stu ein, als wäre es die frische Luft der Berge oder der See im goldenen Licht der Oberfläche.

Ich weiss, was hier vor sich geht und wenn ihr mich nicht miteinbezieht, liefere ich euch aus. Also was meint ihr verdammten Bleichgesichter und armseligen Stumpen?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 19.01.2016, 22:35:45
Augenscheinlich leidete der Dunkelelf unter einer Art sucht. Dass das Gift von Pilze in geringen Dosen zu Rausch und einer Abhängigkeit führen kann, hatte er gelesen. Dass dies aber auch durch die Sporen passieren kann war ihm soweit neu, Heynryck gestand sich aber ein zu wenig über die Mykonidsporen zu wissen. Er beschloss sich dazu Notizen zu machen, sobald er wieder Zugang zu etwas Schreibmaterial haben würde.

"Stu?" dachte der Halbelf an den Mykonid gerichtet in der Hoffnung, dass der telepathische Link immer noch besteht und dass sich Sarith nun nicht im mentalen Ring befindet. "Was macht dieser Drow da? Ist dieses Verhalten nicht etwas komisch?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 20.01.2016, 08:36:31
Floki kam wenig gut damit zurecht, dass plötzlich Stimmen in seinem Kopf waren. Er wagte es kaum zu denken. Was würden die Anderen nun über ihn herausfinden können? Wie sollte er sich verhalten?
Es war nicht seine Natur, sich Fremden gegenüber derart zu öffnen.
Also beobachtete er das Spektakel eine zeitlang und machte sich seinen Reim auf diese neue Art der Kommunikation. Ungeheuerlich, ja. Aber verdammt praktisch.

So hörte er sich die Standpunkte und Vorschläge der Anderen an und bekam dann doch das Gefühl, dass sie es schaffen könnten. Sie waren einen Schritt weiter gekommen.
Plötzlich durchbrach Corwin die Stille. Eigentlich leise, wie es seine Art war. Aber es mutete in dieser unerwarteten Plötzlichkeit sehr laut an, so dass sich die Ohrhärchen von Floki aufstellten.
"Psst, Bruderherz. Red' nicht so viel. Wir müssen leise ...
Warte ... was hast Du da? Gib her, Corwin. Ha! Das wird uns helfen können.
Du bist der Beste!"

Am liebsten wäre er seinem Bruder um den Hals gefallen.
"So, Leute. Ich könnte von nun an auch wieder von Nutzen sein. Ich habe den ersten Teil Werkzeug.
Daher noch einmal an alle: alles kann mir helfen. Nadeln, Nägel, kleine Klingen, Feinwerkzeuge.
Damit kann ich uns aus den Fesseln und vielleicht sogar aus der Zelle befreien."

Er machte eine sehr verräterische Pause.
"Ich bin Feinmechaniker von Beruf, müsst ihr wissen."
Das war eindeutig gelogen.
Er schaute auf den Tiefenbären und war dankbar, dass dessen Unglück vielleicht allen helfen mochte. Vielleicht. Aber ihm war es wichtiger, Zuversicht auszustrahlen.

Als der Dunkelelf sich meldete, war ihm klar, dass Unheil in dessen Stimme mitschwang. Er konnte die Worte nicht deuten, aber er wusste instinktiv, dass es nichts Gutes zu bedeuten hatte.
Zur Not schaffe ich ihn weg!
Er ertappte sich bei dem Gedanken und war froh, diesen nicht "laut" gedacht zu haben.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 20.01.2016, 10:53:51
"Ich, ich weiss auch nicht. Ja, das ist seltsam. Aber er ist auch ein Drow.", antwortete Stu und brach die mentale Verbindung zwischen den Gefangenen ab. Die braune Sporenwolke löste sich in Luft auf.

Sarith grinste trimphierend in die Runde und setzte sich wieder an die Höhlenwand.

"Du stinkender Haufen Orkdung!", knurrte Eldeth.

"Ruhe!", ermahnte sie Jimjar.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 20.01.2016, 18:45:08
Verbissen sah der Mann zu dem Dunkelelfen hinüber, sein Griff zog sich fester um die Eisenstange. Er hatte nicht verstanden, was der Drow sagte, doch hatte er scheinbar dafür gesorgt, dass die gedankliche Verbindung und somit ihr Vorteil erlosch. Orel's Augenbrauen sanken tiefer und seine Wangenknochen traten stärker heraus, als er sich langsam, den Blick nicht von dem Hustenden abwendend, aufrichtete.

Vergeblich versuchte er das unwohle Gefühl in seiner Magengegend zu ersticken, doch kroch es langsam seine Eingeweide empor und war wohl nicht mehr zu stoppen. "Jimjar," sein Blick funkelte und suchte die Hände Sarith's, "was hat er gerade gesagt. Warum wurde unsere Verbindung unterbrochen?" fragte er unerwartet ruhig.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 20.01.2016, 19:16:14
Auch Corwin war verwundert, also plötzlich die Stimmen aus seinem Kopf wieder verschwanden. Die Worte des Dunkelelfen verstand er nicht, aber an der Aussage Orel und dessen gespannter Körperhaltung konnte er ersehen, dass der Drow etwas damit zu tun hatte. Aufmerksam wartete der Gnom, wie sich die Situation entwickeln würde und bereitete sich auf das Schlimmstmögliche vor.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 21.01.2016, 06:46:07
"Er sagt er würde und ausliefern, sollten wir ihn nicht miteinbeziehen.", sagte Heynryck zum Menschen wärend er den Drow mustert und seine weitere Vorgehensweise überdenkt.

"Lieber Sarith", sagt der Halbelf mit einem Lächeln an den Drow gerichtet. "Aber an wen wollt ihr uns ausliefern und warum? Ich bezweifle, dass Euer Wort bei eurer Verwandtschaft irgendwie gewicht hat. Aber verzagt nicht! Wir können alle Freunde sein. Sagt, wo würdet ihr hingehen wollen, sollte irgendwann die Tür dieser Zelle offen stehen und niemand außer uns in diesem Gefängnis zu finden sein."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 21.01.2016, 12:32:22
Mit einem Blick nach draußen vergewisserte sich Orel, dass die Wachen nicht in Hörweite waren, bevor er auf den Dunkelelf zuging. "Hört mir gut zu Dunkelelf." Der Mann sah kurz zu Jimjar und Heynryck hinüber, die sich offenkundig mit ihm verständigen konnten und hoffte auf eine Übersetzung. "Bisher habe ich euch trotz eurer Herkunft in Ruhe gelassen, doch solltet ihr euch dazu hinreißen lassen, diesen Unschuldigen noch mehr Schmerz und Leid zuzufügen, werde ich euch eigenhändig dafür richten, habt ihr mich verstanden."[1]

Nach unten gebeugt sah er in die schwarzen Augen des Drow. In seinem derzeitigen Zustand wirkte seine Haltung alles andere als einschüchternd, doch konnte man erkennen, dass der Mann es mit seinen Aussagen sehr ernst meinte. Immerhin hatte er nichts mehr zu verlieren, falls ihr gefasster Plan schief ging. "Und jetzt wartet weiter hustend in eurer Ecke, bis wir einen Entschluss gefasst haben, dann habt ihr eventuell eine Chance zu überleben. Andernfalls droht euch der sichere Tod." Langsam richtet er sich wieder auf. "Ich kenne die Geschichten über eure Sippe. Ihr hofft auf Gnade, wenn ihr diesen Versuch vereitelt, doch wisst ihr so gut wie ich, dass ihr ein toter Mann seid, wenn ihr es nicht schafft vorher heraus zu kommen." Orel begann leicht zu grinsen. "Ihr seid auf uns angewiesen, also wagt es nicht noch einmal uns zu unterbrechen oder zu stören!" Mit diesen Worten verließ er den Drow und ging hinüber zu Stu und strich ihm leicht über den Pilzkopf.
 1. Einschüchtern 3
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 21.01.2016, 12:34:16
"Nun, ich bin so oder so dem Tode geweiht. Und Herrin Ilvara wäre sicher ebenfalls an euren Fluchtplänen interessiert. Noch könnt ihr es euch aussuchen, wen von uns beiden ihr lieber dabei hättet. Ausserdem kennt sich von euch doch keiner im Unterreich aus! Die Zwergin? Dass ich nicht lache, die kennt vielleicht ihre Stollen und Steinbrüche, aber die Ewige Nacht? Nicht wirklich. Und diese mickrigen Wichte da, bleiben bei jedem glitzernden Stein stehen, bis sie eher früher als später das nächstbeste Monster reisst. Glaubt was ihr wollt, aber ihr braucht mich.", erklärte Sarith und endete mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 21.01.2016, 15:49:30
"Ach, Floki, könnt ihr mit ein paar Münzen noch etwas anfangen?" flüsterte der Mann und zog eine goldene, sowie zwei kupferne, dreckige Münzen hervor. Zwei davon fand er im Unrat dieser Zelle, die andere wurde ihm bei der Gefangennahme nicht abgenommen.

Orel sah zu Sarith zurück, nachdem ihm seine Worte übersetzt wurden. Der Drow würde sie allesamt in das Verderben stürzen. "Du scheinst nicht zu verstehen, Dunkelelf, wir brauchen euch ganz und gar nicht. Ihr braucht uns, denn wie ihr gerade sehr richtig meine vorigen Worte wiederholt habt, ist euer Tod bereits sicher. Deine einzige Chance zu überleben sind wir." Nun schenkt er dem Drow das gleiche überlegene Lächeln, behält ihn jedoch dabei im Auge, um ihn im Zweifelsfall schnell außer Gefecht zu setzen.[1]
 1. Wahrnehmung 9
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 21.01.2016, 19:53:47
Für einen Moment starrten sich Orel und Sarith an. Keiner der beiden wollte das Blickduell verlieren und dem anderen nachgeben. Plötzlich waren wieder schlurfende Schritte vor dem Gittertor zu vernehmen. Quietschende wurde das Tor geöffnet und der entstellte Drow, Jorlan Duskryn, trat ein.

"Macht euch bereit. Drei Gnome nach draussen!" Als sich die drei Tiefengnome zum Tor bewegten warf er ein: "Nein, nicht ihr drei zusammen. Zwei von euch und einer von euch beiden.", und zeigte auf die beiden Waldgnome. Corwin, Drunter und Drüber traten hinaus.

"Los, noch drei Gnome. Was, wir haben nicht genug? Dann du, du und du.", bestimmte er und zeigte auf Floki, Jimjar und Stu.

"Nun brauchen wir ein paar kräftige Hände, die auch anpacken können.", erklärte er. Ront trat vor. Offenbar hatte er tatsächlich etwas verstanden, von dem was der Drow gesagt hatte. Vielleicht aber auch nur "kräftig". "Gut, du, du und du." Nach Ront zeigte er auf Orel, Derendil und Eldeth.

"Der Rest erhält heute eine besondere, ehrenvolle Aufgabe. Es gibt keine Fehltritte. Nicht so wie gestern am Wasserfall, oder euer Tod wird sehr viel langsamer und grausamer werden, als der des Dathiirs. Ihr werdet im Tempelturm dienen, denn scheinbar versteht ihr etwas vom Leben im Unterreich und wisst die Gesetze der Spinnenkönigin zu befolgen. Tut ihr es nicht..." Er ließ die Gefangenen die Bedeutung seiner letzten Worte erst völlig aufnehmen, bevor er in den grünlichen Lichtschein der Tonschalen trat und seine entstellten Gesichtszüge zur Schau stellte.

*     *     *     *     *

Vor dem Tor, auf den Felsvorsprung am Wachturm, wurden die Gefangenen wie jeden Tag von den Anführern der Drow erwartet, die die Tagesaufgaben verteilten.

Corwin, Drunter und Drüber wurden zum Dienst in der Haupthalle abgestellt. Sie sollten damit beginnen die vier runden Holztische zu decken. Eine weibliche Drowsoldatin in beschlagenem Leder beobachtete jede Bewegung der Gnome und korrigierte sie, teilweise recht heftig und grob, wenn sie nicht ihren Vorstellung entsprechend aufdeckten und dekorierten.

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Zwei weitere Drowsoldaten und vier Quagosse hielten vor der Haupthalle Wache.

*     *     *     *     *

Floki, Jimjar und Stu wurden in den Offiziersquartieren eingesetzt. Sie sollten die Böden schrubben und alles säubern. Zwei männliche Drow in beschlagenem Leder überwachten die drei dabei. Jedoch waren sie hauptsächlich in ein Brettspiel vertieft. Nur hin und wieder stand einer der beiden auf, um seine Wut über die drohende Niederlage am Spieltisch an den Gefangenen loszuwerden.

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Vor der Tür hielten zwei Drowsoldaten Wache und auf der Holzplattform saßen vier Quagosse vor der Haupthalle.

*     *     *     *     *

Orel, Derendil, Eldeth und Ront waren wieder zum Dienst am Aufzug eingeteilt. Unten wartete ein Haufen an Handelswaren auf die vier, der oben im Außenposten verteilt werden sollte. Oben überwachte ein männlicher Drow jeden Handgriff der Gefangenen. Er trug eine schwarze Robe die von ein paar Fetzen Spinnenweben akzentuiert wurde.

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Ab und an glotzten die Tiefenbären auf der Holzplattform zum Aufzug herüber.

Unten wurden sie von einer weiblichen Drow in beschlagenem Leder überwacht, die stets einen Pfeil auf ihren Bogen gelegt hatte und ganz offensichtlich nur auf einen Grund wartete ihre Zielgenauigkeit auf die Probe zu stellen.

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Um die Gefangenen und den kleinen Berg aus Säcken, Fässern und Truhen kreisten vier Quagosse.

*     *     *     *     *

Heynryck, Buppido, Sarith und Shuushar waren im Tempelturm eingeteilt. Bereits am Portal, dessen dunkles Holz mit Spinnenmotiven aus schwarzem Eisen geschmückt und befestigt war, empfing sie eine hochgewachsene Drow. Sie hielt zwei gefährlich aussehende Schwerter in den Händen und ihre bösen Blicke brannten sich förmlich in die Gefangenen.

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"Wascht euch die Füße!", befahl sie herrisch und zeigte auf einen Holzeimer mit Wasser. Nachdem die Gefangenen den Befehl ausgeführt hatten, verlangte sie: "Trocknet euch die Füße!" Ein Drowsoldat in Kettenpanzer warf Sarith ein weißes Tuch aus Spinnenseide zu. Dann öffnete sein Kamerad das Portal.

Der Raums dahinter wurde spärlich, von blutroten Flammen, beleuchtet. Sein Boden war mit schwarzen Matten ausgelegt auf denen dünnen Spinnennetzmuster aus silbriger Seide des abyssale Licht wiedergaben. Im Zentrum des Tempelraums befand sich einen massives Podest aus schimmerndem Ebenholz. Eine riesige Spinne thronte auf dem Podest über den Gefangenen, die von den Drowsoldaten unsanft in den Raum und auf die Knie gezwungen wurden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 22.01.2016, 10:52:46
Im Gegensatz zu Shuushar und Buppido erkannte Heynryck sofort, dass es sich bei der Riesenspinne um eine Holzstatue handelte. Sarith zeigte sich ebenfalls unbeeindruckt. Der Kuo-Toa begann ungewöhnlich viel schleimiges Wasser abzusondern und der Derro ging in eine Tiefe Verteidigungshaltung.

Die Drow erklärte: „Schätzt euch glücklich! Ihr dürft heute der Spinnenkönigin dienen. Doch wagt nicht zu glauben, dass ihr mehr als ein wandelnder Haufen Fleisch seid! Ja, ihr seid nicht viel mehr als Spinnenfutter! Eure erste Aufgabe wird es sein diese Spinne zu säubern. Ihr poliert das Ebenholz, dass sich die Priesterinnen darin spiegeln können! Und jetzt LOS!"

Von hinten legten die Drowsoldaten den Gefangenen weitere Spinnenseidentücher über die Schulter.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 22.01.2016, 15:56:48
Orel versuchte seine aufgezwungene Arbeit so schnell wie möglich zu erledigen und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In unregelmäßigen Abständen versuchte er beim Schleppen der Säcke etwas zu entdecken, was ihnen nützlich sein und er unbemerkt entwenden könnte.[1]
 1. Wahrnehmung 6
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 22.01.2016, 16:10:58
Ohne einen Blick zu riskieren konnter der Mensch nicht fühlen oder riechen was er da alles vom Aufzug und der Holzplattform in die Haupthalle mit der Küche, die Offiziersquartiere und zum Tempelturm trug. Nur die großen, gelben Käseräder erkannte er selbstverständlich als das, was sie waren: Pfeilgelöcherter aus Tiefwasser.[1]
 1. Käse in den Reichen (http://forgottenrealms.wikia.com/wiki/Cheese)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 23.01.2016, 07:41:55
"Ja, Herrin! Sofort Herrin!", antwortete der Halbelf auf das Kommando der Drow. Sich die Füße zu waschen würde ihm sicherlich gut tun und so tat er wie ihm geheißen.

Mit gespielter erfurcht verneigt sich Heynryck in der Rolle des Putre lange vor dem Abbild der Spinnengöttin. Es fiel ihm sichtlich leicht. Tatsächlich war dies eine nicht zu verachtende künstlerische Leistung die denen der Elfen der Oberfläche kaum in etwas nachstand und das Ebenholz, dass du an der Oberfläche wuchs, war hier in den Unterreichen sicherlich noch kostbarer.

Als er das Tuch erhielt, machte Ryck sich sofort an die Arbeit, aber nicht ohne so viele Details des Raumes zu verinnerlichen wie möglich. Ein und Ausgänge, Wandschmuck und ähnliches würden bei der Flucht eventuell hilfreich sein, auch wenn sie nach Heynrycks momentanen Idee überhaupt nicht bis über die zweite Hängebrücke kommen würden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.01.2016, 10:35:00
Nachdem der erste Schrecken abgefallen war, begannen die Gefangenen rasselnd die Spinnenstatue zu reinigen. Die dunkelhäutige Aufseherin mit den zwei Schwertern scheuchte sie unnachgiebig von Spinnenbein zu Spinnenbein, bis nur noch der fette Unterbauch des Monsters in Reichweite war. Als Heynryck kurz verschnaufte, um sich für die mühselige Arbeit über Kopf bereit zu machen, schweifte sein Blick durch den Raum. Im hinteren Teil befand sich ein halbkreisförmiger Berg aus Samt- und Seidenkissen die von Silberfäden geziert wurden. Dann entdeckte der Halbelf mit Entsetzen ein, zwei, drei, vier schwarze, kreisrunde Augen in denen sich das abyssale Licht der roten Flammen spiegelte. Es waren zweifellos Spinnenaugen. Echte Spinnenaugen. Und ihre Größe ließen auf eine echte Riesenspinne unter den Kissen schließen.

"Annehmbar.", quittierte die Drow die Leistung der Gefangenen. "Wenn ihr mit dem Bauch fertig seid, benetzen zwei von euch ihre Tücher mit Öl. Dann heisst es auftragen und polieren! Auftragen und polieren. VERSTANDEN?"

Buppido, Shuushar und Sarith taten wie ihnen geheißen. Drowsoldaten gossen Öl auf die Tücher des Derro und des Kuo-Toa und begannen von Neuem mit den acht Beinen der Statue.

Plötzlich konnten die Gefangenen ein Kichern am Eingangsportal vernehmen. Eine sichtlich amüsierte Drow in Seidenroben stand auf den schwarzen Matten des Altarraums.

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Die Aufseherin steckte ihre Schwerter weg und verneigte sich. "Priesterin.", begrüßte sie die Drow. Dann wandte sie sich wieder an die Gefangenen: "Schneller, schneller, schneller! Fester! Die ehrenwerte Priesterin Asha Vandree soll sich in der Spinne SPIEGELN können!"

Die Priesterin kicherte. "Kümmert euch um den oberen Teil, Izzia.", befahl sie mit sanfter Stimme und schlenderte um die Statue zu den Kissen. Während die Soldatin nach oben schwebte, ließ sich Asha Vandree seufzend in die Kissen fallen.

Izzia begann ebenfalls die hölzerne Riesenspinne zu polieren. Sie murmelte dabei fremde, kehlige Worte in einer abscheulichen Sprache. Es war weder die Handelssprache des Unterreichs, Drow oder Elfisch. Angst erfüllte die Gefangenen, die diese Sprache nicht kannten und auch nicht verstanden. Nur Heynryck war der Sprache der Dämonen mächtig. Er verstand die finsteren Gebete an die Spinnenkönigin.

"Ihr sprecht die Zunge der Dämonennetzgruben?", fragte Asha freudig überrascht. Nun spürte auch der Halbelf, wie ihm die kalte Angst die Kehle zuschnürte. Kurz darauf erkannte er, dass die Priestern die andere Drow angesprochen hatte und nicht ihn.

Zwischen den beiden Frauen entwickelte sich ein vertrauliches Gespräch. Es drehte sich um die männlichen Drow des Außenpostens und ihre Qualitäten als Liebhaber. Es ging aber auch um die Nützlichkeit von Jorlan Duskryn für Asha Vandree, das konnte Heynryck ganz deutlich heraushören. Sie nutzte den entstellten Edelmann und ehemaligen Liebhaber von Herrin Ilvara ganz offensichtlich dazu mehr Informationen über ihre Vorgesetzte zu erlangen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.01.2016, 12:10:24
Auf der Holzplattform vor dem Aufzug herrschte zu dieser Zeit reger Betrieb. Vier Quagosse lungerten in ihrem Zentrum herum und beobachteten die Gefangenen bei ihren mühseligen Aufgaben. Orel, Derendil, Ront und Eldeth schleppten gerade ein paar Säcke in die Haupthalle, da betrat Herrin Ilvara die Plattform. Sie funkelte die Vier an, dann wanderte ihr zorniger Blick zu den Tiefenbären, die sich eilig erhoben und versuchten Haltung anzunehmen.

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Ihr Mund verzog sich zu einem triumphierenden Lächeln, das sie ganz plötzlich wieder fallen ließ und die Drowwachen vor den Offiziersquartieren und der Haupthalle anherrschte: "ICH WÜNSCHE ZUM HEUTIGEN FEST KEINE KOMPLIKATIONEN! MEIN GOLDSTÜCK WAR EIN HOHER PREIS, DEN DIESE NÄRRISCHEN MÄNNER FÜR DIE UNTERGEBENHEIT DER SKLAVEN BEZAHLT HABEN. UND GLAUBT MIR, ICH WERDE HERAUSFINDEN, OB ES DER BEFEHL VON DUSKRYN ODER VANDREE WAR! SOETWAS WIEDERHOLT SICH HEUTE NICHT!"

Die oberste Befehlshaberin von Velkynvelve schrie dabei so laut, dass ihre Worte auch in der Haupthalle von Corwin, Drunter und Drüber, sowie in den Offiziersquartieren von Floki, Jimjar und Stu gehört werden konnten.

Jimjar übersetzte flüsternd für den Waldgnom und den Mykonid was Herrin Ilvara gefordert hatte.

Die Säcke auf den Schultern der Gefangenen hatten offensichtlich getrocknete Pilze enthalten, denn als Orel seine Ladung im Küchenbereich der Haupthallte abgesetzt hatte, raunte ihn ein Drow mit Schürze an, packte ihn am Kragen und zerrte ihn zum Ausgang. Er zeigte auf die Offiziersquartiere.

Der Mensch tat wie ihm geheissen und schleppte den Sack zum östlichen der beiden Hängetürme. An der Tür, zwischen den beiden Drowwachen, erwartete ihn bereits Jimjar mit zwei grünblauen Tonschalen.

"Hier, füll' die Schalen mit den Pilzen auf, Orel. Die Savaspieler[1] sind hungrig.", bat der Svirfnebli den Menschen. Während er den Sack entleerte, erklärte ihm der Tiefengnom, was Ilvara Mizzrym gefordert hatte.

Als die Schalen gefüllt waren stieß Jimjar eine der beiden Wachen zurück in den Hängeturm und die andere Wache Orel zurück zum Aufzug.
 1. Sava, das strategische Brettspiel der Drow (http://forgottenrealms.wikia.com/wiki/Sava)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 25.01.2016, 13:30:00
Orel folgte widerwillig den Befehlen der Dunkelelfen. Als er mit dem Sack voller Pilze in den Wachturm Hängeturm[1] geschickt wurde und Jimjar ihm erklärte, was die Worte der Priesterin zu bedeuten hatten, weiteten sich seine Augen. 'Ein Fest, heute. Das ist unsere Chance, sie werden abgelenkt sein, sie werden trinken und ihre Aufmerksamkeit wird schwinden. Das müssen wir nutzen.'

Auf dem Weg zurück versuchte Orel sich ein weiteres Mal alle Wege, alle Durchgänge, Türen und Schlösser zu merken. Wieder beim Aufzug angekommen, besah er sich, während er weiterarbeitete immer wieder den Mechanismus der Gerätschaft, um den Waldgnomen später bei Fragen eine genauere Antwort liefern zu können.
 1. Mhyr: Habe das mal editiert, bevor Verwirrung ausbricht.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.01.2016, 16:33:57
"Arrr, beim Barte der Verehrten Mutter, mein Magen knurrt wie eine Bärin die ihre Jungen verteidigt. Und wir schleppen für die übelste Sorte von Dunkelheimer hier lauter Köstlichkeiten durch die Gegend.", fluchte Eldeth neben Orel.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 25.01.2016, 16:42:25
"Ich will mir nicht vorstellen was sie mit unseren Händen machen würden, wenn wir einen Griff in die Säcke riskieren würden. Aber immerhin wissen wir so, wo sie ihre Rationen horten. Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, wenn ihr versteht." gab Orel ruhig zurück.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.01.2016, 16:48:13
"Arrr, bei Moradins Hammer! Du hast Recht, Kamerad. Denn die brauchen wir noch, um ihnen das verdammte Leben aus dem Hals zu würgen!", pflichtete Eldeth dem Menschen bei.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 25.01.2016, 17:40:20
Orel grinste bei den Worten Eldeths. "Wie Recht ihr damit habt, sparen wir uns unsere Kräfte für diese Zeit." Der Mann sah zurück zu ihren Aufpassern und wartete kurz, um nicht unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dann raunte er zu der Zwergin hinüber. "Hört mal Eldeth, unter uns. Ich habe nicht vor, den kranken Verräter aus unserer Zelle mit zu schleppen. Ich weiß, dass ihr ähnlich denkt, doch bei den restlichen Gefangenen bin ich mir nicht sicher. Ihr seid die Einzige, der ich ein gewisses Vertrauen entgegen bringe, auch wenn ich euch kaum kenne. Kann ich mich auf eure Unterstützung verlassen, wenn es zu dieser Entscheidung kommt?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.01.2016, 18:08:47
Auf Eldeths Gesicht machte sich ein teuflisches Grinsen breit. "Arrr, bei Klangeddins Zwillingsäxten! Diesem Dunkelheimer drehe ich höchst persönlich die Gurgel um."

Ein Quagoss schien die kurze Unterhaltung der Gefangenen bemerkt zu haben. Langsam erhob sich und machte ein paar bedrohlich Schritte auf Orel und Eldeth zu. Als die Zwergin wieder einen Sack schulterte und in Richtung Haupthalle rasselte, machte er wieder kehrt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 25.01.2016, 21:09:06
Heynryck empfand eigenartige Freude beim reinigen und polieren der Spinnenstatue und er ertappte sich einige Male wie er die Handwerkskunst bewundere. Ob diese wohl von Skalven oder von den Drow selbst erschaffen wurde? Einzig die Anwesenheit der Riesenspinne zwischen den Polstern bereitete ihm doch einiges an Umbehagen.

Für einen Moment überlegte Ryck ob er in der Sprache des Abgrunds antworten sollte. Es reizte ihn wirklich sehr, rein wissenschaftlich, bezogten sich doch seine Studien fast ausschließlich auf die Schriftsprache. Die Aussprache erinnerte ihn jedoch sehr an das Diabolisch in der er erst kürzlich einiges an Praxis sammeln konnte.
Er entschied sich dagegen. Sollten seine neuen Gefährten bald eine Flucht planen, wäre zu viel Aufmerksamkeit sicher nicht gelegen, jedoch würde es sicher nützlich sein sich die Worte dieses Loblieds an Lolth einzuprägen. So wittmete er sich wieder seiner Aufgabe und schweifte nur hin und wieder gedanklich ab, wenn er überlegte was er mit einer dieser Dunkelelfenweibchen machen würde wenn er die Gelegenheit hätte mit ihnen etwas Zeit alleine zu verbringen und ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 26.01.2016, 15:43:50
Orel wollte gerade ebenfalls den Sack mit den restlichen Pilzen wieder aufheben, da bemerkte er den schwarz gerobten Drow neben sich. Der Dunkelelf hatte den Gefangenen mit einem Zauber belegt, bevor dieser auch nur daran denken konnte die Flucht oder eine andere Maßnahme gegen die Magie zu ergreifen. "So ist es besser. Eure Zunge widert mich einfach nur an, Mensch. Du wirst unten gebraucht. Los, beeil dich!", sagte der Arkanist in der finsteren Abwandlung der elfischen Sprache und Orel verstand jedes Wort, als wäre es die Handelssprache von Faerûns Oberfläche. Derendil wartete bereits im Aufzug auf ihn. Zwei der anderen Quagosse setzten den Fahrstuhl in Bewegung und die Gefangenen rauschten durch die Dunkelheit der Höhle unter dem Außenposten.

Der Mensch konnte nicht die Hand vor Augen sehen. Irgendwo weit über ihm leuchtete Velkynvelve an der Höhlendecke, doch hier unten war es stockfinster.

"Hervorragend, Duskryn! Dieses Geschenk wird die Priesterin besänftigen.", vernahm er die Stimme von Shoor Vandree, dem Drow mit dem schwarzen Zauberstab der die Gefangenen so oft eingeschüchtert hatte.
"Ich danke Euch, Meister Vandree.", entgegnete Jorlan Duskryn, dessen Stimme der Mensch ebenso gut in der Dunkelheit erkennen konnte.
"Wisst Ihr, Duskryn, es war vielleicht etwas vorschnell das Goldstück von Herrin Ilvara zu opfern, doch es steht zu viel auf dem Spiel. Die Sklaven dürfen ihre Fesseln nicht abschütteln und zitternde Händen schlüpfen sehr viel schlechter durch die Schellen als solche voller Entschlossenheit ohne jede Furcht."
Etwas wurde von einem Wagen oder Reittier gezogen und sackte in die Pranken von Derendil, den Orel neben sich spürte. "Hier, Orel. Pack mit an! Aber Vorsicht, das Bündel ist unwahrscheinlich klebrig.", bat ihn der Tiefenbär auf Hochelfisch. Auch diese Sprache verstand der Mann aus Langsattel problemlos.

Die Gefangenen trugen das klebrige Paket in den Fahrstuhl. Das Gitter wurde geschlossen und der Aufzug brachte sie zurück in den Außenposten. Als sie die Lichter von Velkynvelve wieder erreicht hatten, sah Orel wie Derendil versuchte einen Blick in das weißgelbe Bündel zu erhaschen. "Krallen weg, Quagoss!", warnte plötzlich die Stimme von Shoor Vandree, der lautlos neben dem Aufzug nach oben schwebte.

(http://s22.postimg.org/v1saqf65d/Sho.jpg)

Zuversichtlich, dass keiner der Gefangenen einen weiteren Blick wagen würde, wurde der Drow schneller und überholte den Fahrstuhl. Orel und Derendil waren scheinbar wieder allein.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 26.01.2016, 19:21:24
Corwin bemühte sich, den Ansagen der Drow beim Decken und Dekorieren der Tische möglichst genau nachzukommen, schaffte aber nicht immer den Anforderungen der Aufpasserin gerecht zu werden. Bei jedem harten Wort erwartete er fast, die Striemen einer Peitsche auf seinem Rücken zu spüren. Dennoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Während der Arbeit an den Tisches behielt er immerdie Augen auf, ob er in einer günstigen Situation ein Messer oder eine Gabel mitgehen lassen könnte. Sollte sich die Chance ergeben, wollte er diese nutzen.
Immer wieder kehrten aber auch seine Gedanken zu seinen Mitgefangenen zurück. Ich hoffe, den anderen geht es gut. Mag es unter den Gefangenen einen Spitzel geben, der den Drow die groben Pläne einer Flucht zugetragen haben könnte? Was würde sie dann erwarten? Sind die ersten von Ihnen bereits der scheußlichen Drow-Göttin geopfert worden? Ein Gefühl völliger Hilflosigkeit legte sich bleiern auf das Gemüt des Gnoms, während der Tag verging.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 26.01.2016, 22:51:50
Verdutzt sah Orel einmal mehr in die Dunkelheit, während sie aus dem Aufzug stiegen. Im ersten Moment hasste er es, seine Peiniger und ihre gnadenlosen Unterhaltungen mit anhören zu können, doch immerhin war es ihm nun möglich mit Derendil zu sprechen, nachdem die Magie des Dunkelelfen ihm dabei half die Sprache der Drow und scheinbar auch die der Elfen zu verstehen.

Er riss seinen Blick los und nickte Derendil zu. "Könnt ihr ... mich nun auch verstehen?" fragte der Mensch unsicher unter den Anstrengungen, als er dem Tiefenbären half, das klebrige Etwas in den Aufzug zu hiefen. Orel hegte plötzlich einen schrecklichen Verdacht. Durch das Gespräch der beiden Drow unten am Aufzug wurde er an den verfütterten Sonnenelfen erinnert. Nachdem Shoor Vandree neben ihnen verschwunden war, beeilte sich der Mensch und erfühlte die Größe des Pakets.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 26.01.2016, 23:12:35
Der Tiefenbär legte seinen Kopf schief und zuckte dann nur mit den Schultern. Es war völlig klar, dass er Orel nicht verstanden hatte. Der Mensch erkannte jedoch nicht nur das, sondern auch das klebrige Bündel ziemlich schnell als mit Spinnenweben verschnürten Menschen, Ork oder Elf.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 27.01.2016, 19:34:54
Sein Gedanke schien sich zu bewahrheiten. Hatten sie hier Tisuriels toten Körper, oder das was davon übrig geblieben ist, vor sich?

Bleich stand der Mensch auf und ließ von dem verschnürten Paket ab. Scheinbar hatte der Tiefenbär ihn vorher nicht verstanden und auch nicht über den Inhalt des Pakets nachgedacht. Das war gut, denn er wusste nicht wie die Bestie darauf reagieren würde.

Orel lehnte sich gegen die Aufzugswand und wartete, bis sie oben ankommen würden. Scheinbar war der Körper des Sonnenelfs die Opfergabe des heutigen Fests, von dem die Dunkelelfen sprachen. Der makabre Gedanke, dass Tisuriel ihnen nun doch noch bei ihrem Ausbruchsversuch behilflich war, ließ ihn kläglich seufzen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 28.01.2016, 10:18:36
Als Corwin unterhalb des Tisches Messer und Gabeln an Drüber weiterreichte, wurde die Versuchung irgendwann zu groß und er versuchte sein Glück etwas zu entwenden. In einem vermeintlich unbeobachteten Moment ließ er eine silberne Klinge in den Schatten seiner Lumpen verschwinden. Er drehte sich zu Drunter um mehr Besteck entgegenzunehmen, nur um festzustellen, dass die Drow mit der Peitsche über ihm aufragte. Sie stieß ihn mit einem Tritt mehrere Fuß zurück, während ihre Peitsche fauchend die Luft durchschnitt und in die Hand des Waldgnoms biss.[1]

"Noch so ein Versuch und ich schneide sie dir ab!", zischte sie Corwin mit funkelnden Augen an. Die Übersetzung ins Gnomische durch Drunter wäre kaum nötig gewesen, da die Drow ihr Schwert eine Hand breit aus der Scheide gezogen hatte und im spärlichen Licht der Halle schimmern ließ.
 1. 3 slashing damage
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 28.01.2016, 11:37:37
Corwin fühlte, wie sein Herz mehrere Sekunden aufhörte zu schlagen. Kurz versuchte er dem Blick seiner Peinigerin stand zu halten, dann zog er das Messer aufreizend langsam, aber so, dass sie es sehen konnte, aus seienr Kleidung und legte es auf die richtige Position auf dem Tisch. Verdammt, Baravar hat anscheinend keien Macht an diesem verfluchten Ort, dachte er bei sich. Von weiteren Versuchen würde er heute absehen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.01.2016, 15:57:00
Oben angekommen begrüßte der Arkanist Orel und Derendil mit einer gezischten Aufforderung: "Na, los. Tragt das Bündel zum Tempelturm!" Der Mensch konnte den Drow noch immer problemlos verstehen.

Aus dem Augenwinkel sah er Shoor Vandree und Jorlan Dukryn am Rande der Holzplattform. "Folgt mir zu Herrin Ilvara, Duskryn. Wir werden ihr das Geschenk sogleich übergeben, bevor die Feierlichkeiten über uns hereinbrechen.", sagte der Liebling von Ilvara Mizzrym und klopfte dem entstellten Kerkermeister auf die Schulter.

*     *     *     *      *

In der Haupthalle hatten sich die vier großen, kreisrunden Tische mittlerweile in festliche Tafeln verwandelt. Corwin, Drunter und Drüber waren bereits voller Vorfreude, die pedantische Aufseherin mit der Peitsche loszuwerden, da trugen Ront und Eldeth vier weitere, aber deutlich kleinere, kreisrunde Tische in die Höhle.

"Oh, nein..." seufzte Drunter resignierend. Ihr Zwillingsbruder strich der Svirfnebli aufmunternd mit seinen gefesselten Händen über die Wangen.

*     *     *     *      *

Die Offiziersquartiere begannen im spärlichen Licht der farbigen Flammen zu glänzen und zu schimmern. Floki und Jamjar waren geschafft. Auf Stu hatten die beiden Gnome ein silbernes Tablett gezurrt, damit dieser die Bedienung der Sava spielenden Offiziere übernehmen konnte, während sie selbst die Möbel und Böden polierten.

Einen finsteren Fluch ausspuckend, sprang der Verlierer plötzlich auf und schlug dem Mykonid die Karaffen und Gläser vom Tablett und gegen die Wand. Kristall splitterte und die Drow wurden laut. Klingen wurden gezogen, dann richtete sich der Zorn gegen die Sklaven:

"Was braucht ihr so lang? Hier sieht es aus wie in einem Orkstall! Macht das weg! JETZT! Und beeilt euch, es geht bald los." Jimjar begann die Scherben aufzusammeln und übersetzte für Floki, während Stu zitternd neben ihnen stand.

*     *     *     *      *

Die Drowdamen im Altarraum hatten sich mittlerweile von Sarith dunklen Wein auf den Kissenberg servieren lassen. Bald darauf gingen sie dazu über sich in der Sprache der Dämonen über intimste Details der Liebeskunst auszutauschen und zu fantasieren was man mit Drow, Derro, Kuo-Toas und Halbelfen so alles anstellen könnte. Manches war nahezu schmeichelhaft, anderes gewagt, das meiste ekelerregend und einige Dinge in einer anderen Sprache kaum auszudrücken. Wieder lief Heynryck ein kalter Schauer über den Rücken. Er begann die vergifteten Spinnenmännchen und ihren verhältnismäßig schnellen Tod nach der Paarung zu beneiden.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 29.01.2016, 21:19:04
Biologie war kein Feld in dem Ryck mit besonders viel Wissen glänzen konnte. Jedoch aus einem Buch, das von dem Druiden Melbrix geschrieben war, hatte er gelernt, dass es Spinnen gibt bei denen die Männchen erstaunliche und waghalsige Strategien entwickeln um nicht nach der Paarung als Mahlzeit zu enden. Oft hatten diese mit Täuschung, Einschüchterung oder auch Akrobatik zu tun. Der Halbelf nam sich vor dringend mehr darüber in Erfahrung zu bringen, sollte er sich mehr in der Gesellschaft dieser entfernten Verwandten aufhalten müssen. Die Erzählungen dieser beiden Weibchen waren aber ein faszinierender erster Einblick.

Nach einiger Zeit war Heynryck zu frieden mit seiner Arbeit und schaute ob der Derro und der Kua-Toa ähnlich vorankamen. Der Derro war ein ausgezeichneter Handwerker, der Fischmann hatte jedoch offensichtlich seine Schwierigkeiten. Aus diesem Grund machte sich der Halbelf daran seinem schuppigen Gefährten die Arbeit abzunehmen und die von ihm hinterlassenen Schleimspuren zu entfernen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 30.01.2016, 11:18:22
Widerwillig nahm er den verschnürten Körper über die Schulter, sah kurz zu Derendil und folgte dann den Anweisungen des Arkanisten. Während er den steinernen Pfad entlang ging, blieben seine Augen gen Boden gerichtet. Zu gern würde er jetzt mit dem Drow sprechen können, zu gern würde er jetzt seine angestaute Wut an ihm auslassen. Was würden sie nur mit dem geschundenen Körper anfangen, immerhin war er schon tot. So bestialisch, wie sie mit ihren Sklaven oder Gefangenen umgingen, führte dazu, dass Orel sich lieber nicht weiter darüber Gedanken machen wollte. Als er vor dem Tempelturm stand sah er den Dunkelelfen abwartend an.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.01.2016, 18:45:22
Das Tempelportal wurde geöffnet und Orel konnte in den rot glühenden Altarraum sehen. Der Raum wurde spärlich, von blutroten Flammen, beleuchtet. Sein Boden war mit Matten ausgelegt, die mit schwarzem Samt bezogen waren auf dem dünne Spinnennetzmuster aus silbriger Seide des abyssale Licht wiedergaben. Im Zentrum des Altarraums befand sich ein massives Podest aus schimmerndem Ebenholz auf dem eine riesige Spinnestatue aus dem selben Material thronte. Hinter dem Altar befand sich ein halbkreisförmiger Berg aus Seidenkissen die von Silberfäden geziert wurden. Auf den Kissen lagen zwei Drowdamen. Die eine trug die durchschimmernden Roben einer Priesterin, die andere das beschlagene Leder der schattenhaften Dunkelelfenkriegerinnen.

"Aaaah! Sklaven, tragt das Geschenk herein!", befahl Asha Vandree überschwänglich Buppido, Sarith und Heynryck. "Du behältst deine schleimigen Flossen bei dir, Fischmann! Und du, Mensch, wirst keinen deiner schmutzigen Füße auf den Boden dieses Tempels setzen!" Sogleich übersetze Heynryck für Orel, bevor ein Unglück geschah. "Legt es unter die Statue! Ja, genau dort, auf den Altar.", gab sie weiter Anweisungen.

Nachdem Shoor Vandree und Jorlan Duskryn ihre Stiefel ausgezogen und ihre Füße gewaschen hatten, betraten die Edelmänner den Altarraum. Als sie durch das Portal traten flüsterte Meister Vandree einem der Drowsoldaten einen Befehl zu, der sogleich verschwand. Sein Kamerad blieb und versperrte Orel und dem Tiefenbär den Zugang zum Tempelturm. Die Drowkriegerin erhob sich von den Kissen und zog ihre Klingen. Unsanft trieb sie die vier Gefangenen ebenfalls vor das Portal.

Kurze Zeit später kehrte der Drowsoldat zurück und führte Herrin Ilvara mit zwei Leibwächterinnen und einigen Gefangenen dahinter, die von zähnefletschenden Tiefenbären vorwärts getrieben wurden, vor den Hängeturm. Unter ihnen waren auch die beiden Gnomengebrüder.

Voller Freude sprang Asha Vandree auf und trat an das Tempelportal. "Herrin Ilvara, seid gegrüßt!", sprach gefasst zu ihrer höher gestellten Artgenossin. "Die Spinnenkönigin nimmt und die Spinnenkönigin gibt, das muss ich Euch nicht sagen." Die Hand der Hohepriesterin griff bei den dreisten Worten ihrer Untergebenen zu Peitsche, doch als Asha zur Seite trat und den Blick auf den Altar freigab, hoben sich ihre Hände zu einem müden Klatschen.

"Was habt Ihr nur wieder ausgeheckt, Asha?", fragte Ilvara Mizzrym mit einem wissenden Lächeln, als sie die steile Hängebrücke aus Spinnweben zum Tempelturm emporstieg. Orel, der noch immer die finstere Sprache der Drow beherrschte, begann zu übersetzen, bis Herrin Ilvara die Gefangenen am Portal erreicht hatte.

Shoor Vandree trat hinter seiner Verwandten hervor und begrüßte die Anführerin der Drow mit einer tiefen Verbeugung. "Es war selbstverständlich die Einsicht einer Frau, dieser Frau mit dem Namen Vandree, die ihr durch Lolth zu Teil wurde, die diese Gabe ermöglichte. Und ich als niederer Mann, kann mit meinen bescheidenen Mitteln hierbei nur zur Hand gehen. Doch ich erachtete es als meine Pflicht, da dieser unüberlegte Befehl, den Dathiir zu opfern, ebenfalls von einem Mann, diesem Mann mit dem Namen Duskryn, gegeben wurde."
Herrin Ilvara starrte mit zornigen Augen in den Altarraum und fand Jorlan Duskryn. "Ist das so, werte Herren?", zischte sie so giftig wie eine Viper. Man konnte Jorlans Fingerknochen knacken und Zähne knirschen bis vor den Tempelturm hören, als sich sein ganzer Körper, ob dieser Beschuldigung verkrampfte.
"Wir bestrafen Euch später, Duskryn. Nun wollen wir uns an den Gaben der Spinnenkönigin laben.", bestimmte Ilvara Mizzrym unerwartet. "Ich bitte Euch, Asha. Schneidet es auf, schneidet es auf!"
Die jüngere Priesterin zückte einen silbernen Opferdolch, der im magischen Licht des Altarraums blutrot schimmerte. Dann beugte sie sich über das klebrige Bündel aus Spinnweben unter der hölzernen, gut polierten, Riesenspinne.

Langsam zerschnitt sie die weißgelben Fäden, dann öffnete sie behutsam den Kokon um die bleiche Waldelfin mit den bläulichen Lippen. Amaryl hatte sich wahrscheinlich seit Tagen nicht mehr rühren können. Ihr Körper war zugleich eiskalt und brannte vom Spinnengift, das sie so lang gelähmt hatte. Doch plötzlich konnte sich sich wieder regen, ihre Augen blinzeln lassen und endlich wieder etwas benetzen, einen tiefen Atemzug nehmen und den Kopf etwas bewegen.

"Willkommen auf Velkynvelve, Dathiir.", begrüßte Ilvara Mizzrym die Elfin auf dem Altar. "Nun bis du mein. Und ich bin deine Herrin Ilvara. Finde dich mit deinem Schicksal ab, lerne zu gehorchen und du magst überleben.“

Die Gefangenen vor dem Hängeturm, zwischen einem guten Dutzend bösartiger Quagosse, sahen nicht alles was im Altarraum vor sich ging, aber das meiste und den Rest konnten sie sich nach der Übersetzung durch Orel denken.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 30.01.2016, 22:17:00
Eines Tages hatte es so weit kommen müssen. Es war so lange gut gegangen, das sie sich irgendwann zu sicher gefühlt hatte. Sie hatte längst das Zeitgefühl vergessen und konnte schon gar nicht mehr sagen, wie lange nun schon im Unterreich unterwegs war. Wochen? Monate? Jahre? Nicht, das es eine Rolle spielte. Jetzt war sie hier. Eingesperrt in einem übergroßen Kokon gingen ihr unterschiedliche Gedanken durch den Kopf. Fühlte sich so eine Leiche an, wenn sie bestattet wurde? Eine Larve hatte wenigstens die Aussicht darauf zu gegebener Zeit seine Flügel auszubreiten und davonzufliegen. Für sie dagegen fühlte es sich eher wie das Ende an. Gelähmt von einer unerhörten Überdosierung an Spinnengift hatte sie die letzten Tage mehr tot als lebendig in eisiger Starre verbracht.

Heute dagegen standen die Dinge anders. Sie konnte dumpfe Stimmen wahrnehmen und spürte, wie sie mitsamt ihrem seidigen Kerker transportiert wurde. Zweifellos steuerte sie unaufhaltsam auf direktem Wege in den nächsten Spinnenmagen zu. Hier unten stand sie in der Nahrungskette sehr nicht weit oben. Dabei hätte sie gut und gerne noch Jahrzehnte mit ihren Forschungen verbringen können. Oh, richtig. Sie hatte immer noch nicht daran gedacht, mal wieder bei ihren Verwandten vorbeizuschauen. Der Gedanke kam ihr doch ein wenig spät...

Plötzlich, ein Lichtblick. Der Kokon wurde aufgeschnitten und die Elfe konnte endlich wieder etwas sehen. Theoretisch, denn jetzt brannten ihre Augen fürchterlich! Blinzelnd versuchte sie das unangenehme Gefühl der Trockenheit abzuschütteln. Leise aufkeuchend atmete sie durch und verkrampfte sich prompt. Geräuschvoll schnaubte sie durch die Nase aus. Wenn auch benommen nahm sie unwillig Notiz von der gebieterischen Stimme, die sie unangenehm an ihren alten Herren erinnerte. So war das also...In Gefangenschaft der Drow, ihren finsteren Vettern. Und weit und breit kein Ritter...oder auch Ritterin in strahlender Rüstung, der in letzter Sekunde zu ihrer Rettung hereinbrechen würde. Die junge Druidin wusste nicht recht, was sie in diesem Augenblick fühlen sollte. Angst? Sicher. Aber unpassenderweise war sie gerade nur froh, sich langsam wieder bewegen zu können. Ihre Gastgeberin besaß noch nicht einmal die Absicht, sie gleich zu töten. Das klang doch ganz vielversprechend. Überleben war ein gutes Stichwort. Darum sollte sie sich jetzt bemühen. 

"...Bitte verzeiht, das Ihr mich in dieser misslichen Lage vorfinden müsst. Ich würde Euch die nötige Ehre erweisen, doch mein Körper ist noch immer etwas taub. Amaryl Nilith Elavain, zu Euren Diensten. Herrin Ilvara. "


Der letzte Teil kam mit einer kleinen Pause, war er doch äußerst gewöhnungsbedürftig. Trotzdem, sie versuchte wenigstens jeglichen Ärger im Moment zu vermeiden. Ihre Zunge war noch schwer und fühlte sich wie ein regelrechter Fremdkörper in ihrem Mund an. Widerlich. Aber da musste sie jetzt eben durch. Klug wie sie war, entschied sie sich für die einzig sinnvolle Handlungsweise - und legte gleich jeglichen Widerstand nieder. Was blieb ihr auch sonst übrig? Im Stillen entsendete sie dennoch ein entschuldigendes Stoßgebet an Mielikki.

Man mochte ihre Worte womöglich als spöttische Bemerkung verstehen, doch ihre weiche, melodische wenn auch etwas monotone Stimme ließ scheinbar auch auf eine gewisse Humorlosigkeit schließen. Sie war es schlicht nicht gewohnt, sich mit anderen Elfen zu unterhalten. Erst recht nicht, seit sie unter Tage reiste. Pflanzen und Mykoniden waren für lange Zeit ihre einzigen Gesprächspartner. Man mochte die 'Neue' auf den ersten Blick für eine Mondelfe halten - zweifellos floß ihr Blut in ihren Adern. Ausgebleichtes, fast weißes Haar umrahmte ein blasses, puppenhaftes Gesicht. Emotionsarm, leblos geradezu schien ihre Mimik. Recht ausdruckslos blickten kühle blaue Augen nach vorn und musterten die Drow abwartend. 
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 31.01.2016, 13:04:07
Sie würden ihn öffnen und sie mussten dabei zu sehen. Orel sah etwas besorgt zu Derendil hinüber. Was würde passieren, wenn Tisuriels Körper nun unter den Augen des Quagoss einem teuflischen Ritual unterzogen werden würde. Er erkannte hinter sich nun auch die beiden Gnomenbrüder und nickte ihnen zu. Das fasrige Knacken jedoch griff nach der Aufmerksamkeit des Mannes und so versuchte er etwas über die Schulter des Wächters hinweg zu erkennen.

Der Kokon brach langsam auf und ein bleiches Gesicht erschien. Aus der Entfernung erkannte der Mensch in dem difusen Licht nur ein paar spitze Ohren und befürchtete das Schlimmste. Doch als er erneut zur Seite sah, hatte Derendil nicht bereits einen der Wächter vor ihm überwältigt. Er schien sich zu beherrschen und seine Wut zu kontrollieren. Vermutlich wusste er, was ihn andernfalls erwarten würde. Etwas beruhigter folgte Orel mit einem mulmigen Gefühl der Prozedur.

Dann plötzlich trat die Priesterin nach vollendetem Werk zur Seite und der Mann vernahm eine nicht erwartete weibliche Stimme. Sie hörte sich heiser und kratzig an, doch es war die einer Frau. Er legte den Kopf etwas zur Seite und tatsächlich sah er in dem aufgebrochenen Kokon eine bleiche Elfe. Ilvara begrüßte sie mit den für ihn nur all zu bekannten Worten als eine weitere gefangene Sklavin für ihre finsteren Hallen.

Fast war Orel dankbar darum, dass sie sich nicht alle ein weiteres Mal mit Tisuriel auseinander setzen mussten. Sein Tod traf alle sehr unvorbereitet und war ein schrecklicher Verlust. Kurz vor der Durchführung ihrer Flucht wäre eine solch schreckliche Erinnerung nicht sehr förderlich und könnte ihre Entschlossenheit schwächen. 'Doch was ist nun mit dieser Frau? Was hatte die Priesterin mit ihr vor, immerhin konnte Orel sich nicht daran erinnern, so viel Publikum bei seiner Folterung gehabt zu haben.'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 31.01.2016, 18:32:37
Mit einem Lächeln im Gesicht half Asha Vandree, die jüngere Drowpriesterin, Amaryl ihre tauben Arme zu befreien. "Kommt Schwester, Dathiir. Gleich habt Ihr es geschafft." Shoor Vandree war plötzlich an ihrer Seite und legte die schlanken Handgelenke der Elfin in eiserne Schellen, die an einer längeren Kette befestigt waren. "Geht es? Richtet Euch auf. Kommt, ich helfe Euch.", unterstützte sie Asha fürsorglich. Als die Waldelfin saß, riss sie der Edelmann von Lolths Altar.[1] Amaryl konnte ihre Beine noch nicht rühren, waren diese doch noch immer mit Spinnweben verklebt. "Steh' auf!", befahl Herrin Ilvara.
Die Drow ergötzten sich eine Weile an der Hilflosigkeit der blassen Elfin, dann schlug Ilvara Mizzrym mit ihrer Tentakelrute zu und riss ihr den Kokon vom Unterleib.[2] "Oh, wartet, da hängt noch was.", bemerkte Asha und öffnete mit dem Opferdolch die Nähte von Ashas Lederpanzer, ihren Beinkleidern und Stiefeln.
"Los, Duskryn legt ihr die Fußfesseln an!", befahl Shoor Vandree seinem entstellten Artgenossen mit einem triumphierenden Lächeln im Gesicht. Der Drow tat wie ihm geheißen und legte die Elfin in Untergewändern in Ketten.

"Hervorragend! Lasst uns in die Haupthalle ziehen, das Festmahl beginnt in Kürze.", ordnete Herrin Ilvara an und schlang ihre Tentakelrute um die Handschellen der Waldelfin. Sie zerrte Amaryl vor den Tempelturm und deutete mit ihrer freien Hand auf die Spinnweben unterhalb des Außenpostens. "Ja, das Festmahl hat in der Tat bereits begonnen."

Die Drowsoldaten drehten sich ebenfalls um, dann die Tiefenbären und Gefangenen, nur um zu sehen wie zwei Riesenspinnen sich an einem Kokon, ganz so wie den von Amaryl, laut kreischend gütlich taten.

Herrin Ilvara lachte. "Das war dein Vorgänger, Dathiir. Enttäusche mich nicht oder du wirst sein Schicksal teilen. Oder ein schlimmeres. Du musst wissen, die Spinnenkönigin nimmt und die Spinnenkönigin gibt. Ganz so wie ihr beliebt."

*     *     *     *     *

Kurze Zeit später fanden sich alle Gefangenen in den Sklavenunterkünften wieder. Wie schon so oft hatten die Quagosse und Drow sie unsanft unter Androhung von Gewalt hinter die rostigen Eisenstäbe getrieben.

Vier Laternen die das schwache, grünliche Licht von unterirdischen Pilzen ausstrahlten sorgten für eine kränkliche Beleuchtung der kleinen Höhle. Die weitestgehend natürliche Kammer war gute dreißig Fuß lang und besaß die grobe Form eines Auges. An ihrer breitesten Stelle maß sie knappe zwanzig Fuß. An einem Ende versperrte ein schweres Gittertor den einzigen, sichtbaren Zugang, während sich eine bunte Mischung an anderen Gefangenen in den Schatten nahe den Felswänden aufhielt.

Es war eine wahrlich bunte Mischung aus Völkern die, wie so viele, mit den Drow verfeindet waren: drei Tiefengnome, zwei Waldgnome, ein Halbelf, ein Mensch, eine Schildzwergin und ein männlicher Zwerg mit graublauer Haut - es konnte sich um einen der berüchtigten Derro handeln - ausserdem waren da noch ein Ork, ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell in einer viel zu kleinen Brokatweste, ein Kuo-Toa mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Mykonid mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Ja, Drow waren dafür bekannt erbitterte Machtkämpfe in den eigenen Reihen zu führen.

Durch das Gittertor war ein großer Stalagtit zu sehen der von der Höhlendecke hing. Der Abtropfstein war gut bestückt mit Tonschalen in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte.
 1. 4 damage.
 2. 2 damage
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 31.01.2016, 21:52:17
Geschunden fand sich die Elfe wenig später in den Sklavenunterkünften wieder. Sie hatte die Späße der Drow stillschweigend hingenommen und war ohne die vielleicht erwarteten Verwünschungen und Schmerzensschreie davongezerrt worden. So rabiat ihr Humor auch sein mochte, ein Gutes hatte die schmerzhafte Tortur immerhin gehabt - die Netze waren endlich ab und das Gift hatte sich allmählich aus ihrem Körper verabschiedet. Starr saß sie wie eine gebrochene Puppe in einer dunklen Ecke des Kerkers und starrte für eine Weile ins Nichts. Die unschöne Begegnung mit ihrer neusten Nemesis musste sie erst einmal für sich verarbeiten. Der Anblick der Spinnen hatte in ihr gemischte Gefühle ausgelöst. Auch wenn es nicht ganz richtig war, freute sie sich in der Tat schon auf den Tag, an dem Ilvaras Haustiere nicht wählerisch waren und sie samt ihren Anhang zum Nachtisch verspeisten.

Mit einem lautlosen Seufzen setzte sie sich schließlich gerade auf. Leicht verzog sie den Mund. Das man ihre Kleidung zerschnitten hatte, nahm sie ihren Gastgebern übel. Zu dumm, sie hatte den Drow für eine lange Zeit aus dem Weg gehen können. Da passte man einmal nicht auf...

Nach und nach inspizierte ihr Blick die Einrichtung der schäbigen Unterkunft. Dabei wurde sie auch den anderen Insassen gewahr, die damit schon ein wenig länger als sie einsaßen. Irgendwie war sie nur nicht recht in der Stimmung, sich vorzustellen. Leise ächzend streckte sie ihre Beine aus und fuhr sich über das blasse Gesicht. Zögernd betrachtete sie die Schäden, welche die grobe Behandlung bei ihr hinterlassen hatten. Der Schmerz war nach wie vor intensiv und störte beim Denken. Besser, sie kümmerte sich gleich darum. Langsam streckte sie ihre Hand aus und ließ sie über die blutigen Striemen schweben. Amaryl stimmte einen melodischen Singsang an, doch die heilende Magie wollte sich nicht manifestieren. Etwas oder jemand unterdrückte das Wirken von Zaubern in dieser finsteren Höhle. Untermalt von einem melodischen Singsang begann ihre Hand in einem grünlichen Licht zu erstrahlen. Wärme durchzog ihre Haut, als sie geduldig die verletzten Stellen abfuhr und nach und nach ihre Wunden schloss. Es fiel ihr jedoch äußert schwer, sich zu konzentrieren.[1] So richtig gelingen wollte ihr Vorhaben dann doch nicht... 

 
 1. Cure Wounds: 4 HP geheilt
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.02.2016, 10:29:05
Ein Gefangener schälte sich rasselnd aus den waldgrünen Schatten und kam auf Amaryl zu. Er war klein, ein Tiefengnom. "Geht's?", fragte er aufrichtig besorgt.

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"Mich nennen sie Jimjar. Die Zwillinge sind Drunter und Drüber."

(http://s11.postimg.org/8qdbzm22b/Dru.jpg)
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"Und die Gnome von der Oberfläche sind ebenfalls Geschwister. Der da ist Corwin und der andere Floki." Der Svirfnebli hatte die anderen Gnome gerade vorgestellt, da erhob sich der Quagoss in der Brokatweste und stellte sich bedrohlich über Jimjar.

(http://s10.postimg.org/6h1nv6hzt/Der.jpg)

"Wie du bereits herausgefunden hast, können wir hier drin keine Magie wirken.", fuhr er den Tiefenbären ignorierend fort. "Aber ist es so schlimm, dass nur die Macht der Götter deinen Schmerz lindern kann? Nein, ich denke nicht.", fügte er aufmunternd hinzu. "Wir bekommen sicher bald etwas Pilzsuppe, die wird dich wärmen und wieder etwas stärken."

Die Schildzwergin knurrte dem Menschen etwas daraufhin etwas: "Arrr, die Götter müssen uns hassen! Jetzt haben wir wieder so ein mickriges Spitzohr an der Backe. Aber die Ketten reichen ja auch noch nicht! Wie sollen wir denn mit dem Klotz am Bein fliehen?"

(http://s23.postimg.org/3zsxtsn6z/image.jpg)

"Äh... ihr wollt... fliehen?", mischte sich plötzlich der Derro ein.

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"Ich könnte uns nach Gracklstugh... führen. ... In der Stadt der Klingen... findet ihr... was euer Herz... begehrt... und mehr.", führte er seinen Vorschlag weiter aus. Sein Gesicht glich dabei einer schwer zu lesenden Maske: er verzog keine Miene und in seinen milchigen Augen war weder Aufrichtigkeit noch Lüge zu entdecken.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 01.02.2016, 11:43:52
Stillschweigend musste Orel der Zwergin zustimmen. Stark sah die Elfin bei weitem nicht aus, doch wenn der Tiefengnom Recht hatte, dann war sie in der Magie begabt. Und das konnte ihnen, sobald sie die Zelle verlassen hatten, sehr hilfreich sein. "Abwarten Eldeth, scheinbar beherrscht sie heilende Magie, das könnte uns von Nutzen sein. Und irgendwas sagt mir, dass sie keine typische Frau ihrer Art ist."

Abschätzend beobachtete der Mann Amaryl.[1] Ihre helle Haut und die fast weißen Haare fielen ihm schon auf, als sie wieder in ihre Zelle gesperrt wurden. Fast erinnerte sie ihn an eine Mutation, eine Albino, wie sie sonst hauptsächlich im Tierreich vorkam.

Etwas verwundert, als sich der Derro plötzlich in der Sprache der Zwerge in ihr Gespräch einmischte, blickte Orel ihn für einen Moment wortlos an.[2]
 1. Perception 19, Survival 15
 2. Knowledge History 12 - Was weiß Orel über die Stadt der Klingen?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.02.2016, 11:55:58
Orel wusste von Gracklstugh, der berüchtigten Stadt der Duergar nur, dass sie sowas wie die Rüstkammer des nördlichen Unterreichs war, wo züngelnde Flammen und glühende Kohlebecken die Dunkelheit durchbrachen.
Während er über die Stadt der Klingen und das Angebot des Derro nachdachte, betrachtete er die Elfin und entdeckte zwischen ein paar weißgelben Fäden, eine lebende Spinne, so groß wie eine Zwergenfaust auf ihrer Schulter! Die Spinne war ruhig. Sie schmiegte sich an die blasse Elfin wie ein verängstigter Säugling und wirkte überhaupt weder bedrohlich noch angriffslustig. Offenbar hatte Amaryl sie noch nicht bemerkt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 01.02.2016, 12:48:11
"Ihr meint, ihr führt uns in die Stadt der Duergar. Ein Ort an dem uns vermutlich genauso viel Gefahr drohen könnte wie hier."

Orel richtete sich plötzlich etwas auf und blickte erstarrt und angespannt auf die Schulter der Elfin. Genauer gesagt auf die Handteller große Spinne, die bewegungslos zwischen den Resten des Spinnenkokons ruhte. "Amaryl, so war doch euer Name. Auf eurer rechten Schulter, bewegt euch nicht zu hastig." Langsam ging er ohne eine hastige Bewegung auf sie zu, um die Spinne mit einer schnellen Handbewegung zu entfernen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.02.2016, 13:13:06
Schutz suchend verkroch sich die Spinne unter dem verklebten Haar der Elfin.

"Nun, ... auf das Wort der Duergar kann man sich wenigstens... verlassen.", entgegenete der Derro. "Großartig! Sloobludop, Gracklstugh und der Nimmerlichthain? Drow, warum schlägst du nicht noch Menzoberranzan vor?", schnitt ihm Eldeth nahezu das Wort ab. Sarith verstand offenbar nur "Menzoberranzan" und hustete ein gequältes Lächeln in sein Gesicht.

(http://s8.postimg.org/jkdvlnulh/Sar.jpg)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 01.02.2016, 15:21:13
Frustriert ließ die Waldelfin ihre Hand wieder sinken. Wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn Magie in diesen Zellen möglich war. Daran hatte sie nicht sofort gedacht. Aus einer Ecke trat einer der Gefangenen auf sie zu. Ah, der Tiefengnom. Auf seine Frage hin nickte sie. Nennenswerte Emotionen zeigte sie nicht, doch wenigstens ihre Aufmerksamkeit hatte er. Ihre Stimme war ruhig und noch etwas heiser, als sie sprach.

„Ich sollte es überleben. Die Zeit im Kokon war alles andere als erfreulich. Verglichen damit geht es mir schon wieder besser. “

Dahin zurück wollte sie nicht unbedingt noch einmal. Eine Probe von diesem Spinnengift hätte sie allerdings durchaus ganz gerne. Es wäre sicher überaus nützlich auf der Jagd – und um unbequeme Naturen effektiv loszuwerden.   

Nach und nach stellten sich einige der Gefangenen vor. Die Druidin nickte den Anderen zu.

„Amaryl.“
Wiederholte sie und rieb sich kurz die Nase, als der Quagoss ihren misslungenen Zauber ansprach. Womöglich hatte er bemerkt, das sie alles andere als angetan davon war.

„Es ist unangenehm.“
Erklärte sie schlicht und überwand sich zu einem dünnen Lächeln. Ihr Gegenüber schien es gut zu meinen, das musste sie ihm wohl zugute halten. Immerhin, wenn sie zu essen bekamen konnte sie sich darauf beschränken ihre Verletzungen auszukurieren.

„Hm...Das klingt verlockend. Ich hatte noch nicht das Vergnügen, die drowsche Küche auszuprobieren. Wie lange seid ihr schon hier? Und worauf darf ich mich während meines Aufenthaltes gefasst machen? Welche Späße treibt diese Ilvara mit uns...“

In ihrer Vorstellung mochte alles möglich sein – von simplen Arbeitssklaven über Hofnarren bis hin zu weit furchteinflößenderen Pflichten in den finsteren Schlafgemächern. Allzu rosige Aussichten waren das nicht. Als sie gewahr wurde, das sie angestarrt wurde, starrte sie zurück. Fragend neigte sie den Kopf ein wenig zur Seite, dann spürte sie ein Kitzeln in ihrem Nacken.

„Eine Spinne? Lasst nur, ich glaube kaum, das sie mich als Beute ansieht.“
Die Elfin winkte gelassen ab und wartete einen Moment, ob sich das scheue Tier von selbst zeigte. Vielleicht ließ es sich ja auf die Hand nehmen? Jetzt war sie neugierig, welches Exemplar sich da ihre Wenigkeit als Versteck ausgewählt hatte.   
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.02.2016, 18:20:10
Die Worte der Elfin bestätigend kletterte die Spinne vom Hals, über die Schulter, den Arm entlang bis zur Hand, die so vertraute Bewegungen für die Achtbeinerin machte. Sie rieb sich mit ihrem pelzigen Körper an Amaryls Handrücken und streckte die vorderen Beine nach den Fingern aus. Ihre Färbung war im grünlichen Licht der Tonschalen schwer zu bestimmten, doch sie besaß ein auffälliges Muster, das an zackige, abstrakte Flammen erinnerte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 01.02.2016, 19:24:50
Amaryl verschränkte ihre Beine zum Schneidersitz und nahm die Spinne in die flache Hand. Während sie geduldig auf Antworten für ihre Fragen wartete, nahm sie sich die Zeit, das Tier eingehender zu betrachten. Niedlich, wie zutraulich es bereits war. Ein interessantes Muster besaß sie ebenfalls. Die war ihr schon etwas sympathischer als ihre großen Vertreter. Im Stillen überlegte sie, wie viel sie über ihre Art noch wusste.[1]
 1. Wissen Natur: 15
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 02.02.2016, 06:14:48
Nachdem Sie aus dem Tempel gedrängt wurden hatte Heynryck keine direkte Sicht auf das Geschehen, aber nicht minder Neugier, was dort geschah. Er hörte Teile der Unterhaltung von drinnen und fragte sich zuerst wer das sein könnte, der so vertraut mit der Lolth Priesterin aus dem Hause Mizzrym redet. Er hätte panische Schreie erwartet, wenn es sich hierbei um einen lebenden Gefangenen handelte. Als die Elfin jedoch in Ketten gelegt und abgeführt wird ist sich Ryck sicher, dass es jemand interessantes sein wird. Jemand der eventuell ähnlich wie er ein Spiel der Manipulation treibt. Zurück in der Zelle war sich Heynryck schon gar nicht mehr so sicher.

"Wie das Schicksal so spielt." sagte Heynryck in der Sprache der Elfen zum dem verzauberten Quagossen. "Sieht so aus als hätten wir wieder einen Elf in unserer Gesellschaft?" Danach lauschte er der Konversation seiner Mitbewohner. Heynryck würde ich erstmal zurück halten. Zu viel Gerede wird in diesem Moment ohnehin nur die Aufmerksamkeit der gereizten Wachen auf sich lenken, die wegen ihrer Pflicht hier nicht an den Festlichkeiten teilnehmen konnten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 02.02.2016, 08:57:37
Floki war, wie zuvor, wieder in seine ruhige Beobachterrolle gefallen.
Sowohl bei seiner Arbeit bei den Drow, die er tadellos verrichtete, als auch apäter in der Zelle mit der neuen Mitbewohnerin. Das war ihm nicht fremd. Neue Gefangene kommen, wenn Alte gehen. Das Rad dreht sich ... und Baravars Schatten verschlingt alles!

Abschätzend, nicht abschätzig, betrachtete er die Waldelfe.
Er machte sich so seine Gedanken, warum sie hier war und was es mit dieser Spinne auf sich hatte. Doch konnte er sich noch keinen Reim darauf machen.
Er streckte seine spindeldürren Gliedmaße aus und taperte beiläufig zu einer Laterne. Diese nahm er aus ihrer Halterung und setzte sich dann neben die Waldelfe.
Während er sich setzte, nestelte er an der Lampe, in der Hoffnung, etwas Brauchbares davon zu lösen. Den Henkel zum Beispiel.
Er lächelte die Elfe verlegen über seine dürre Schulter an und prokelte weiter an der Lampe.
"Ich bin Floki. Hoffentlich schaffst Du es hier heraus."
Es klag ehrlich. Und verlegen. Offenbar war Floki in solchen Gesprächen nicht bewandert.

Das Licht half auf jeden Fall, die Szenerie etwas besser zu beleuchten und warf viele tanzenden Schatten auf und um die Beteiligten.
Baravar ist hier, Corwin!
Vielleicht würde sein Bruder das Zeichen verstehen, denn Floki kannte den hilflosen Gesichtsausdruck seines Bruders nur allzugut.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 02.02.2016, 09:58:05
Orel zog langsam die Hand zurück und sah misstrauisch auf die Hand, in der es sich die Spinne, wie ein zutrauliches Nagetier, gemütlich machte. "Ihr seht so aus, als hattet ihr schon öfter etwas mit diesen Tieren zu tun." Der Mann musterte sie noch einen Moment lang. "Wie lange war das Unterreich vor eurer Gefangennahme schon eure Heimat, Amaryl. Eure Haut ist blass und euer Haar fast schneeweiß, sehr ungewöhnlich für eine Mondelfe."

Fast schon erwartete der Mensch eine spitze Antwort auf seine zugegebenermaßen forschen Fragen, doch in diesen Zeiten konnten sie sich die Rücksicht auf den Gebrauch einer angemessenen Etikette nicht leisten. "Mein Name ist Orel, aus dem Hause Sturmreiter. Langsattel war vorher meine Heimat. Und um eure Frage zu beantworten. Wir dienen als Sklaven, ab und zu auch als Trainingspuppen. In nicht all zu ferner Zeit sollen wir wohl in der Stadt der Spinnenkönigin gebracht werden, um dort verkauft zu werden." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu. "Außer, wir können das verhindern." Bei diesen Worten achtete der Mensch auf ihre Reaktionen
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.02.2016, 10:07:03
Das Gesicht des Svirfneblis verfinsterte sich, ob Amaryls Frage. "Zu lang...", antwortete er noch, bevor die anderen Gefangenen auf den Neuankömmling eindrangen. Jimjar zog sich in den kleinen Kreis der Tiefengnome zurück.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 02.02.2016, 11:49:17
Zu lange, das hatte sie befürchtet. Sie nahm an, das ihr 'Vorgänger' bereits einen Fluchtversuch gestartet haben könnte. Während sich der Tiefengnom entfernte, gesellten sich andere Gesichter zu ihr. Interessanterweise besaß einer ihrer Mitgefangenen eine Laterne. Hatte er sie etwa mitgehen lassen?

"Alles eine Frage der Zeit. Amaryl."
Mit einem kurzen Nicken grüßte sie Floki, der ähnlich wie sie nicht allzu vertraut mit so viel Gesellschaft war. In ihrem Fall machte sie gute Miene zum bösen Spiel. Sie fühlte sich nicht unbedingt wohl, doch unter ihresgleichen zu sein war da noch die weit angenehmere Alternative als die Drow. Schließlich wandte sie sich wieder dem Menschen zu.

"Mein Vater war der Druide unserer Sippe. Er hat mich manches gelernt. Nicht immer habe ich zugehört, ansonsten säße ich vielleicht nicht hier."


Ohne die Miene zu verziehen versuchte sich die Druidin an einem trockenen Scherz. Besser, sie tat das so bald nicht wieder.

"Ich habe das Unterreich freiwillig aufgesucht, um seine Vegetation gründlicher zu erforschen. Seine vielfältige Fauna ist dabei auch nicht uninteressant. Man könnte sagen, hier unten ist meine zweite Heimat. Wie lange ich schon unten bin...Kann ich nicht mehr sagen."


Die Spinne setzte sie einstweilen auf ihren Schoß und ließ sie frei herumkrabbeln. Dann nahm sie mit zwei Fingern eine lange Haarsträhne in die Hand, als müsste sie sich ihrer eigenen Farbe vergewissern.

"Bevor ich hinabgestiegen bin, war mein Haar noch blond. Es hat ein wenig an Farbe verloren, nicht wahr?"
Was im Einzelnen dazu geführt hatte, verriet sie dabei nicht. Jeder von ihnen sollte wissen, das das Untereich kein vernüglicher Ort war. Erst recht nicht für einen Oberflächenbewohner.

"Ihr irrt im Übrigen, Herr Orel. Aber Ihr habt auch nicht ganz unrecht. Tatsächlich bin ich eine Waldelfe. Jedoch habe ich auch das Blut der Teu-Tel-Quessir in mir. "
Sie verwies damit auf ihre blauen Augen, die wie kalte Smaragde erschienen.

"Vererbung ist eine faszinierende Angelegenheit. In meinem Fall wurde eine Generation übersprungen. Es ist eine seltene Eigenart, die sich auch bei Pflanzen beobachten lässt. Habt ihr schon einmal Erbsen gezüchtet?"

Etwas wichtiger war noch die Tatsache, das sie bald verkauft werden sollten. War dem so? Dann brauchte sie sich ja auch nicht an Ilvaras finsteres Gesicht zu gewöhnen. Recht offensichtlich spielte ihr Gegenüber auf einen Fluchtversuch als mögliche Aussicht an. Amaryl lehnte sich leicht zurück und hielt sich nachdenklich das Kinn.

"Ich denke nicht, das ich als Sklavin besonders viel lernen werde. Und das, was ich lernen könnte - will ich nicht in meinem Gedächtnis behalten. Leider sind mir noch die Hände gebunden. Ihr habt es vermutlich selbst beobachten können. Sobald wir jedoch draußen wären...Ich kenne die Wildnis und bei Gesundheit werde ich die Anderen schon halten können..."


Die Waldelfin blickte den Menschen nun direkt an. Es lag etwas seltsam Geistesabwesendes in ihrem Blick, so als würde sie geradewegs durch ihn hindurchsehen.

"Gibt es schon Ideen?"   
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 02.02.2016, 12:21:55
Ob er schon mal Erbsen gezüchtet hatte – war ihr bewusst, in welcher Lage sie sich befanden? Ungläubig starrte der Mensch in die gläsernen Augen, entschied sich jedoch nicht darauf einzugehen. Genauso überging er die Tatsache, dass seine Vermutung ihrer Herkunft falsch war. Doch viel interessanter war ihre  Geschichte über ihren Aufenthalt in den düsteren Gefilden des Unterreichs. Auch sie könnte die Gruppe durch die dunklen Tunnel führen und sie wären nicht auf die Hilfe des Drow oder des hinterlistigen Derro angewiesen.

"Ihr kennt also die tiefen Lande und wisst hier zu überleben, das könnte uns dienlich sein." Wenn sie, wie sie sagte, wirklich schon längere Zeit hier unten überleben konnte, würde sie wissen, wie man in den riesigen Höhlen an Nahrung und Wasser kommt. Scheinbar war ihnen Helm gnädig und trieb seine schützende Faust zwischen sie und ihre Peiniger. Bald schon würden sie frei sein und die schreckliche Sklaverei der Drow hinter sich lassen. Kurz fiel sein Blick auf den hustenden Drow nahe des Zellentors. "Dieser Mykonid, sein Name ist Stu, hilft uns bei der Verständigung. Genaueres sollten wir mit seiner Hilfe besprechen."

Seine Gedanken flogen, doch plötzlich schob sich für einen kurzen Moment die Vision, die ihnen im Traum erschien, vor sein inneres Auge und ließ ihn unvermindert zusammen zucken. Zurückhaltend fügte er, etwas aus dem Zusammenhang gerissen, fragend hinzu, "Sagt, hattet ihr vor einiger Zeit vielleicht einen schrecklichen Traum, an der ihr euch noch erinnert?" Orel hoffte, dass die Herkunft dieses Traums eine Nebenerscheinung der finsteren Machenschaften der Dunkelelfen war und wollte sich vergewissern. 'Sie kann dies nicht auch erlebt haben, vermutlich wird sie mich gleich mit seltsam argwöhnischem Blick betrachten.'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.02.2016, 14:45:57
Orel hatte einen wunden Punkt getroffen. Amaryl hatte nämlich in der Tat bereits im Kokon an Alpträumen gelitten.
Sie fand sich immer wieder von schwarzen Schatten, öligen, pechschwarzen Tentakel umschlungen. Irgendwo in der Ewigen Nacht vernahm sie ein haarsträubendes Heulen. Dann war ihr eigener, ohrenbetäubender Herzschlag zu laut. Sie stürzte und die Wunden, die ihr die Spinnen zugefügt hatten, platzten wieder auf. Weiße, fette Maden krochen aus den blutenden Öffnungen in ihrem eigenen Fleisch hervor. Kurze Zeit später war sie wieder umgeben von pulsierenden schwarzen Tentakel und weißen Maden die sie langsam erstickten. Sie hatte gehofft diese Träume vergessen zu können, doch da waren sie wieder und marterten Amryl erneut.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.02.2016, 15:02:21
"Ja, VERDAMMT! Es gibt Ideen! Wir kämpfen uns einen Weg aus Welkinwelfe und ziehen nach Gauntlgrym!", klärte Eldeth die Elfin auf. Kurz darauf waren Schritte vor dem Gittertor zu vernehmen und alle Gefangenen zuckten zusammen. "RUHE!", schrie ein Drowsoldat in die grünlich beleuchtete Höhle, bevor er wieder davon schlurfte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.02.2016, 09:47:38
Irgendwie hatte Orel diese Befürchtung gehabt und schon vermutet, dass dieser Traum nichts mit ihrer Gefangenschaft zu tun hat. "Könnt ihr etwas aus diesen Bildern deuten, Amaryl?" Abrupt hielt er inne, als er die hässliche Fratze des Kerkermeisters an den Gitterstäben erkannte, nachdem Eldeth lautstark und scheinbar verärgert auf die Nachfrage der Elfin antwortete.

Eldeth, beherrscht euch! Das bringt uns nicht weiter. flüstert er leise, aber mit Nachdruck zu der Zwergin, nachdem er etwas abgewartet hat, bis der Wächter sich wieder entfernt.

"Alle weiteren Gespräche sollten wir mit der Hilfe von Stu führen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 03.02.2016, 10:49:59
Der kleine graue Mykonid trat zwischen den Svirfnebli hervor und begann den braunen Sporennebel zu verbreiten. In den Köpfen von Orel, Amaryl, Heynryck, Corwin und Floki erklang plötzlich die unsichere Stimme von Stu.

(http://s9.postimg.org/g5wpdfkb3/Stu.jpg)

"Nein, ich will nicht nach Gauntldings, aber auch nicht nach Grackldings, Sloobludings oder Blingdings. Es tut mir so leid, Gnomis! Ich will einfach nur zurück in den Nimmerlichthain."

"Arrr, dich versteht nur Dumathoin, Pilz!", vernahmen die Gefangenen Eldeths Mißmut.
"Magga...", begann Drunter.
"...Cammara.", beendete Drüber die Redewendung der Tiefengnome.

Sarith erhob sich und rasselte in den bräunlichen Nebel. "Darf ich? Oder soll ich den Kerkermeister dazubitten?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 03.02.2016, 19:32:54
Die Angst, die Corwin nach dem missglückten Versuch, Messer und Gabeln zu stehlen, überkommen hatte, begleitete ihn den ganzen Weg zurück in die Zelle. Auch hier brauchte er eine Zeit lang, seinen Atem und Herzschlag zu beruhigen, so dass er erst spät bemerkte, dass sie Zuwachs bekommen hatten. Zunächst schweigend hörte er der Unterhaltung der anderen Gefangenen mit dem Neuankömmling zu. Eine Elfe, die sich im Unterreich auskennt. Das könnte unsere Chancen deutlich erhöhen, nach einem geglückten Fluchtversuch zu überleben.
Als der Mykonid seien Sporenwolke ausbreitete, glaubte Corwin zunächst, dass sein Schädel platzen müsste, weil plötzlich die Gedanken aller seiner Mitgefangenen wieder in seinem Kopf erschienen. Nachdem er sich aber wieder berappelt hatte, nutzte er die hitzige Debatte um das mögliche Ziel eines Fluchtversuches, um sich der Elfe vorzustellen: Ich grüße Dich, Amaryl, mein Name ist Corwin, mein Bruder Floki hat sich Dir ja schon vorgestellt. Wie Du siehst, sind wir uns noch etwas uneins, wohin unsere gemischte Reisegruppe als nächstes gehen sollte. Ich muss sagen, dass es mir egal ist, Hauptsache wir kommen hier lebend raus..
Doch bevor er abwarten konnte, ob Amaryl seine etwas ungelenke Begrüßung erwidern würde, hörte er den Erpressungsversuch des Drow und drehte sich zu ihm um. Wir dürfen ihm nicht trauen, ließ er die anderen wissen und wartete ab, wie die Gefangenen reagieren würden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 04.02.2016, 09:54:55
Als die Gedanken der anderen Gefangenen, kurz nachdem Orel die Elfin auf ihre Alpträume angesprochen hatte, eindrangen, erschien Amryl die Spinne auf ihrer Hand eine Oase der Abgeschiedenheit. Sie dachte an die Stille des Unterreichs, die beeindruckenden Pilzwälder und die kühlen, unterirdischen Wasserströme die diese Wildnis durchzogen. Sie gehörte zur Gattung der Wolfsspinnen. Genauer gesagt handelte es sich um eine Nebelspinne, die ursprünglich an den südlichen Küsten der See des Sternenregens beheimatet war und vermutlich über Karawanen den Weg nach Norden gefunden hatte. Oder waren sie so weit südlich des Zugangs den Amaryl einst verwendet hatte um in die Ewige Nacht hinabzusteigen?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 04.02.2016, 15:02:44
Orel weckte die Erinnerungen an einen äußerst unbequemen Traum. Für gewöhnlich war sie der Erzähler ihrer eigenen Träume, während sie sich in Trance befand. Dieser finstere Abschnitt jedoch war völlig außer Kontrolle gewesen. Sie hatte schon angenommen, das es durch ihre Gefangenschaft im Kokon geschuldet war. Und ihr Gegenüber hatte eine ähnliche Erfahrung gemacht. Amaryl hob darüber eine Braue. Ihre Gesichtszüge spannten sich an. Auch wenn ihre Miene Aufschluss gab, es ließ sich doch ansehen das es weitaus angenehmere Gesprächsthemen für sie existierten. Lautlos aufseufzend ordnete sie ihre Gedanken, während Stu seine Sporen verteilte. Das Verfahren seiner Art kannte sie ja bereits. Überflüssigerweise räusperte sie sich noch, ehe sie antwortete.

"Schwarze Tentakel, verunreinigte Wunden, ein Heulen, das durch Mark und Bein geht? Wovon handelte Euer Traum? Der gleiche Inhalt? Ich weiß nicht genau, was das zu bedeuten hat. Lasst mich überlegen..."


Möglich war es wohl, das sich das Spinnengift negativ auf ihre Traumerfahrung ausgewirkt haben könnte. Rauschgifte waren kein Neuland für sie - leider kam es ab und an vor, das einem der Kopf üble Streiche spielte und die Erfahrung ruinierten. 

Im Schutze des Nebels stellte sich nun auch ein anderer Gnom vor, Flokis Bruder. Stumm nickte sie ihm zu.

"Grüße. Ich habe noch kein Reiseziel, würde mich aber wohl Stu anschließen. Ich habe gute Erfahrungen mit der Gastfreundschaft der Mykoniden gemacht. Dafür müssen wir aber zunächst einmal freikommen, nicht wahr?"

Die Herkunft der Spinne war ebenfalls etwas, das ihre Gedanken beschäftigte. So richtig erfasst hatte sie in ihrer Ablenkung noch nicht, was der Drow nun genau wollte. Die Waldelfe zog es daher vor, einen Moment zu schweigen und ihre Überlegungen in Ruhe zu Ende zu führen.


 
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 05.02.2016, 06:45:46
Heynryck fielen eine Anzahl von Dingen ein die er gerne mit Sarith machen würde, aber durch die Magieblockade in der Zelle waren ihm weitenstgehens die Hände gebunden. Dennoch hielt er die Drohung des gefangenen Schwarzelfen für hohl und leer. "Warum sollte einer der anderen Drow seinen Worten glauben schenken." dachte er unfreiwillig zu den anderen.

"Mach wie du meinst, Sarith. Du wirst nur den Zorn deiner Artgenossen auf dich lenken und sollten Sie dir glauben schenken, werden sie den Mykonid aus der Zelle nehmen. Das war es dann mit deiner regelmäßigen Dosis Sporen." Ryck lächelte bei seinen Worten. Er wußte von der Abhängigkeit die der Drow zu die Sporen entwickelt hatte. Mit hoher Wahrscheinlich würde er die Gesellschaft des Mykonids nichts auf's Spiel setzen.

"Was das Ziel betrifft so sollten wir meiner Meinung nach die nächstgelegensten Siedlung ansteuern und danach auch gerne alle anderen möglichen Ziele besuchen. Wir bringen dich schon zum Nimmerlichthein, Stu. Unabhängig davon wo wir hinziehen, brauchen wir einen Plan was wir mit Sarith machen. Er wäre sicher Nützlich, aber ein zu hohes Risko. "
Der Halbelf wollte nicht schnellstmöglich wieder an die Oberfläche. Mehr lag ihm lag daran herauszufinden was hier in den Unterreichen vor sich geht. Außerdem fand er die Aussicht das erste Mal Teil einer Abenteurergruppe - wie sie in den Geschichten seines Vaters vorkamen - zu sein, sehr vorlockend.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 05.02.2016, 09:53:37
Orel war aufgestanden, sein Blick verriet die Anspannung, die seine Muskeln hervortreten ließ. 'Wollte dieser zum Tode verurteilte Narr nun wirklich seine letzte Chance zu überleben aufs Spiel setzen?' Fassungslos und zornig machte er einen Schritt auf den Dunkelelfen zu, doch stoppte er, als Heynryck zu sprechen begann. Immer noch ungewohnt erkannte er erst spät, dass er in der Sprache der Elfen die provokativen Worte des Drow mit einer neuen Information im Keim erstickte. 'Also brauchte er den Mykonid, interessant. Hustet er deshalb so viel, wird dies von den Sporen verursacht oder ist er tatsächlich krank?'

Der Mann starrte den Drow an und wartete auf seine Reaktion.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 05.02.2016, 10:21:09
Das überlegene Lächeln im schweissbenetzten Gesicht des Drow fiel wie eine Maske, ob der Worte des Halbelfen. Er nahm eine letzten tiefen Atemzug in der Sporenwolke und machte den gedanklich Verbundenen ein Angebot: "Schon gut, schon gut. Ich will nur sagen, dass ich dabei bin. Mein Leben ist ohnehin verwirkt."
Dann zog er sich in die Nähe des Gittertors zurück.

Plötzlich meldete sich von der feuchten Wand auch Shuushar zu Wort: "Ich auch. Wir müsssen nach Sloobludop und mein Volk erleuchten!"

(http://s14.postimg.org/4a7rbmau9/Shu.jpg)

Ront, der Ork, saß nur nasebohrend nahe den stinkenden Tonschalen gegenüber dem Eingang und erfreute sich an den grüngelben Brocken die er zu Tage förderte. Ab und an blickte er verwirrt zu den anderen Gefangenen auf.

(http://s11.postimg.org/fwrlfed4j/Ron.jpg)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 07.02.2016, 22:07:13
Einen Moment sah er dem Drow nach, dann wendete sich Orel wieder den Anderen zu. Das Misstrauen über den plötzlichen Rückzug konnte und wollte der Mensch noch nicht ablegen, und wenn es nach ihm ging, würde der Verräter sie nicht einen Schritt weit aus diesen Zellen begleiten. 'Gut, das wäre geklärt.' anerkennend nickt der Mann dem Halb-Elf zu. 'Der Gnom hier wird uns beim Verlassen der Zelle helfen. Und so wie es aussieht schon recht bald. Zu Ehren eurer Gefangenschaft, Amaryl, sitzen heute scheinbar die Korken der Weinflaschen lockerer als sonst. Diesen Umstand sollten wir nutzen. Bekommt ihr das hin, Floki?' Kurz auf dessen Reaktion wartend, führte Orel weiter aus.

'Sobald wir die Zelle verlassen haben, müssen wir den hoffentlich einzelnen Wächter überwältigen. Die mit Spinnengift getränkten Bolzen von dessen Armbrust können wir zur Verteidigung gut gebrauchen. Vielleicht hilft sie uns an noch mehr Waffen aus den Wachräumen und Schlafgemächern zu kommen. Jimjar, ihr habt ihnen heute Speisen und Getränke dorthin gebracht. Was konntet ihr euch merken, gab es etwas Nützliches, was zu unserer erfolgreichen Flucht beitragen könnte? Danach kommt der eigentlich riskante Teil. Entweder wir springen in den, von einem Schlick bewohnten, See und riskieren einerseits in den dicken Fasern der Spinnen hängen zu bleiben oder andererseits auf einem der Steine, die aus dem Wasser ragen, aufzuschlagen. Oder wir nehmen den Aufzug, der jedoch langsam, auffällig und ohne Schutz vor den giftigen Bolzen unserer Peiniger in die Tiefe gleitet. Dummerweise befinden sich die einzigen Ausgänge dieses Postens am Boden dieser riesigen Kaverne, also haben wir keine andere Wahl.'

An Eldeth gewandt vollendete er die Zusammenfassung seiner bisherigen Gedanken. 'Eldeth Feldlauf kann uns nach geglückter Flucht in die sicheren Gefilde Gauntlgryms führen. Die Zwerge dieses altehrwürdigen Reichs sind mächtige Verbündete meiner Sippe. Sie werden uns Schutz und Aufenthalt gewähren.'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 08.02.2016, 12:17:40
"Heute, war ich mit Floki und Stu in den Offiziersquartieren eingeteilt. Wie der Wachturm haben auch diese Hängetürme zwei Ebenen. Oben schlafen die Drow, unten vertreiben sie sich die Zeit. Neben ihren Betten haben sie Truhen in denen sie ihre Rüstung und ihr Schwert, ihre Handarmbrust, die dazugehörigen Bolzen und ein Fläschchen von dem Schlafgift. Vermute ich zumindest. Ausserdem liegt in jeder dieser Truhen noch ein langes, langes Seidenseil mit einem Kletterhaken. Ich wett die Dinger könnten hilfreich sein. Aber ich setze all das Geld, das ich in eben jenen Truhen mitgehen habe lassen, dass es keiner von uns in die Offiziersquartiere schafft! Oder will sich hier jemand sechzehn Silbermünzen und neun Goldmünzen verdienen will?"
Der Mund unter Jimjar großer Knollennase verzog sich zu einem breiten Grinsen, das schnell seine elfenbeinfarbenen Zähne zeigte.

"Magga...", begann Drunter.
"...Cammara.", beendete Drüber die Redewendung der Tiefengnome.
Die Zwillinge schüttelten nur den Kopf, völlig ungläubig was Jimjar da gewagt hatte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 09.02.2016, 06:35:21
"Ich schätze unsere Chancen auch nicht hoch ein unentdeckt in die Schlafgemächer und wieder heraus zu kommen. Unsere Priorität sollte auch einer Flucht liegen. Je länger Sie durch die Feier nichts von unserer Flucht wissen, desto mehr Vorsprung werden wir bekommen. Wir arbeiten uns bis zum erstern Stalagtiten vor wo wir uns mit der Ausrüstung versorgen die wir bekommen können und dann seilen wir uns ab. Unten haben wir noch Spinnen und einen Schlick vor uns. Wie ich aber auch schon Tisuriel sagte, sollten wir später mit mehr Verbündeten hier wieder einen Besuch abstatten wäre ich dabei."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 09.02.2016, 10:40:56
'Gut, dann scheiden die Schlafgemächer wohl aus. Doch haben wir nur ein Seil, das im übrigen zu kurz ist. Vermutlich brauchen wir zu lange, also stellt euch auf einen Sprung ins eiskalte Wasser ein.' Orel sah reihum in die Gesichter der Gefangenen und blieb bei Floki hängen.

'Also Floki, wollt ihr euch am Schloss versuchen? Andernfalls locken wir bei Zeiten die Wache nahe ans Gitter und überwältigen sie. Die Metallstreben haben genug Abstand zueinander. Sobald ich ihn fest im Griff habe, packen sich zwei von euch seine Arme und ein Weiterer knebelt ihn mit Stofffetzen. Mit dem Schlüssel der Wache kommen wir hier unerkannt raus und kommen eventuell auch an mehr Ausrüstung.'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 09.02.2016, 19:40:49
Ja Floki, lass uns keine Zeit hier mehr vergeuden. Ich glaube, die Chancen werden nicht besser, wenn wir länger warten würden. Wir haben keine Chance, sämtliche Gänge dieser Festungsanlage auszuspionieren, wir müssen darauf hoffen, dass Baravar seinen verhüllenden Schatten auf uns legt und unsere Flucht deckt. Wir müssen es versuchen!
Eine merkwürdiger Enthusiasmus durchfuhr Corwin, als die Pläne für den Ausbruch konkreter wurden. Er umarmte Floki und gesellte sich dann etwas näher zu Orel. Von dem hoch gewachsen Menschen erwartete er mit den meisten Schutz für ein kleines Wesen wie ihn.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 09.02.2016, 20:25:51
"Sobald ich aus dieser Zelle herauskomme, könnte ich für zusätzliche Seile sorgen...Sofern Dornenranken als Seile bezeichnet werden können. Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen wir hinterher in einen See springen? Kann denn jeder von uns schwimmen? Wie sieht es mit dir aus, Stu?"

Auf dem Papier klang der Plan nach einer Möglichkeit. Aber sie wollte doch lieber sicher gehen, bevor sie dumm dastanden. Ob ein einziger Wachmann im Übrigen tatsächlich der einzige Widerstand auf ihrem Weg sein würde? Irgendwie bezweifelte sie es. Auf alle Fälle wollte sie zuerst einmal raus aus diesem Kerker. Danach konnten sie immer noch weitersehen. Ilvaras Peitsche war keine Erfahrung, die sie so gern noch einmal wiederholen wollte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 10.02.2016, 08:25:53
Floki hielt seinen Bruder einen kurzen Augenblick länger fest, als dieser schon losließ und setzte dann einen enthusiastischen Gesichtsausdruck auf.
Wir können das schon schaffen. Und niemand hat behauptet, es ginge einfach. Wir müssen aber einen guten Moment abwarten. Eine Wache zu überwältigen ist zu gefährlich. Wollen wir nicht lieber den Turnus ihrer Wachgänge herausfinden und uns klammheimlich aus dem Staub machen?
Für Floki war es sehr ungewohnt so zu sprechen. Aber er konzentrierte sich nach Geisteskräften.
Und was ist jetzt mit dem Dunkelelfen hier? Der Feind unserer Feinde ist zwar nicht notgedrungen unser Freund ... aber wir können ihn auch nicht zurücklassen. Oder?
Es gibt einfach noch einige Dinge zu klären, bevor ich mit meinem behelfsmäßigen Dietrich versuchen könnte das Schloss zu öffnen.
Was eigentlich, wenn dort ein Alarmzauber draufläge?

Floki wurde unsicher.
Der Feind und die Umgebung ließen ihn seinen Instinkt fast vergessen.
Früher war alles einfacher gewesen. Viel einfacher.
Ich kann letztendlich für die Mechanik und Heimlichkeit sorgen. Mehr ist aber wirklich nicht drin. Entschuldigt das bitte.
Lasst uns also festhalten, wer hier eigentlich was kann und wofür bei der Flucht verantwortlich sein wird. Ja?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 10.02.2016, 11:25:53
'Das Problem dabei ist, dass uns diese Erkenntnisse nicht weiterhelfen würden. Wenn auf dem Tor ein Alarmzauber liegen sollte, dann können wir diesen nicht ausschalten oder umgehen. Wir werden ihn auslösen, wenn wir hier raus wollen. Und damit rechnen, dass uns die Dunkelelfen sofort auf den Versen sein werden, müssen wir so oder so. Den Wachwechsel müsst ihr beobachten, doch ich bezweifle, dass wir diesen überhaupt mitbekommen. Durch dieses winzige Gatter erkennt man fast nichts. Aber ihr habt Recht, etwas Zeit haben wir noch. Wir sollten herausfinden, wie viele Wachen uns im Auge haben.'

Bestimmt verschränkt Orel die Arme vor der Brust, dann nickt er Amaryl zu. 'Gut, somit haben wir eine Alternative. Ein einziges Seil würde uns einfach zu sehr verlangsamen.'

'Und um die Frage zu klären, was jeder von uns beitragen kann. Ich bin ein Wächter Langsattels, geschult im Umgang mit fast jeder Waffenart. Gebt mir Schwert oder Bogen und ich werde euch zu verteidigen wissen, so mir Helm seine Stärke verleiht.' beherzt klopft der Mann mit angespannten Muskeln einmal auf seine Brust.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.02.2016, 16:08:39
"Arrr, bei Moradins Barte und ich bin Kundschafterin in den Diensten des Königs von Gauntlgrym! Wenn ich meinen Streithammer und meinen Schild wieder habe breche ich diesen Gott verdammten Dunkelheimern jeden Knochen! ... Und dann kann ich euch durch das Unterreich führen. ... Nach Gauntlgrym.", erklärte auch Eldeth ihre Fähigkeiten und verstärkte ihre Angaben indem sie ihre gefesselten Fäuste rasselnd zusammenschlug.

"Ich... ich weiss nicht.", beantwortete Stu die Frage der Elfin.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 10.02.2016, 16:41:30
'Keine Sorge Stu, wir werden euch schon nicht untergehen lassen.' versicherte Orel dem untersetzten Pilzwesen und lehnte sich gegen die nächstgelegene Wand, um auf die Reaktionen seiner Mitgefangenen zu warten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.02.2016, 16:52:27
"Nun, wir können recht unauffällig sein. Ich wette sogar Drow haben Probleme uns Svirfnebli zu entdecken!", steuerte Jimjar bei und nickte Drunter und Drüber zu. Die Zwillinge sahen sich nur kopfschüttelnd an, ganz so als wollten sie mit dem gefährlichen Vorhaben ihrer Mitgefangenen nichts zu tun haben.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 13.02.2016, 09:08:31
"Orel hat recht. Entweder wir versuchen es und lösen den Alarmzauber aus - wenn es einen gibt - oder wir werden hierdrin zu Schlamm und Schimmel werden. Wir können nur hoffen, dass unsere Götter uns gewogen sind", bekräftigte Corwin flüsternd die Aussage des Menschenkriegers. Dann gab er seinem Bruder einen Klaps auf den Rücken. "Los Bruder, probiere es, ich werde dafür beten, das Baravar unsere Taten vor unseren Feinden verhüllen möge." Daraufhin begann der Gnom mit einem leisen Singsang.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 16.02.2016, 06:26:55
"Ich beherrsche ein paar arcane Handgriffe, wie ich bereits sagte. Den Alarmzauber können wir eventuell testen." Heynryck begab sich zum Tor und band das kurze Stück Spinnenseide, das er in seinem Hemd trug um zwei benachbarte Stangen am Rande des Gatters. Danach nahm er die Eisenstange[1], spannte diese in das Seil und began damit zu drehen. Das Seil verkürzte sich mehr und mehr und spannte sich um die Stangen.
 1. Ich würde gerne davon ausgehen, dass ich die kurz geliehen bekomme ohne es auszuspielen
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 16.02.2016, 09:26:30
Orel gab etwas misstrauisch die eiserne Stange an Heynryck weiter. Doch als dieser seinen Plan erkannte, meldete sich die Stimme des Mannes in dessen Gedanken. 'Halt, Heynryck, nicht so stürmisch, wir können das Gitter mit purer Kraft nicht mehr in seine Ausgangslage zurückbiegen, die Wärter werden es mit Sicherheit bemerken. Die Idee ist gut, jedoch wartet bis wir bereit sind.'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 16.02.2016, 09:43:47
Heynryck legte sein Werkzeug an und drehte. Die Gitterstäbe ächzten, doch gaben nicht nach.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 16.02.2016, 13:44:28
"Orel hat recht, mein Freund."
Sanft drückte sich der zierliche Gnom an dem für ihn hochgewachsenen Halbelfen vorbei.
"Das probieren wir mal auf meine Art ..."
Er zückte den improvisierten Dietrich, den er in mühevoller Kleinstarbeit aus dem Lampenhenkel gemacht hatte hervor und prokelte in dem Schloss herum.
Er hatte ein gutes Gefühl und seine Hände, seine feinen Ohren und sein sechster Sinn waren auf Höchstleistung.
"Das. Muss. Doch. Zu. Knacken. Sein."
Wie ein Mantra wiederholte er diese Worte. Leise und rhythmisch. Fast wurde er aufgeregt, denn sein Gefühl für Mechanik war an diesem Tage ganz besonders gut, wie es ihm schien.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 16.02.2016, 14:24:52
Mit seinen eigenen Werkzeugen wäre der Gnom ganz gewiss erfolgreich gewesen. Mit dem Draht jedoch konnte er nicht wie gewohnt arbeiten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 17.02.2016, 10:55:01
Erschüttert wichen Halbelf und Waldgnom vom rostigen Gittertür zurück. Es würde schwerer werden als befürchtet. Als wieder zwischen den anderen Gefangenen auf dem kalten Höhlenboden saßen, vernahmen sie die schlurfenden Schritte ihres Kerkermeisters: Jorlan Duskryn. Wie vermutet schälte sich kurz darauf das entstellte Gesicht des Drow aus den Schatten vor den Sklavenunterkünften.

(http://s1.postimg.org/69f6hkf7z/image.jpg)

Er wurde von zwei Quagossen begleitet, deren Zähne gefährlich im grünlichen Licht der Tonschalen funkelten. Einer der Tiefenbären trug einen großen Topf, der andere einen Stapel grobschlächtiger, teilweise gesprungener Schalen.

"Essenszeit.", verkündete der Drow und die Quagosse begannen die Schälchen zu füllen. Nach und nach erhoben sich die Gefangenen rasselnd um durch die Gitterstäbe ihre Ration zu erhalten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 18.02.2016, 07:08:12
Hungrig nahm Heynryck die Schäle entgegen. Für einen Moment hatte er vergessen in die Rolle des unterwürfigen Putre zu schlüpfen, die er gegenüber seinen Fängern spielte. Der Frust über den Fehlversuch am Gitter ließ seine Augen für einen Moment in Wut funkeln, doch seine Miene fiel schnell wieder in das dümmliche lächeln, welches er den Drow immer zeigte.
"Hmmm.... lecker!" sagte der Halbelf zu Jorlan ohne probiert zu haben, die Schüssel an seine Brust gedrückt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 18.02.2016, 08:51:11
Floki stand kurz peinlich berührt neben dem Schloss.
Es wollte aufgehen, das hatte er im Gefühl. Also musste es die widerwärtige Magie der Drow gewesen sein, die ihn scheitern ließ.
Als dann der Wärter vorbei kam, tat der kleine Gnom ganz unbekümmert und setzte eine hungrige Miene auf.
"Danke!"
Schnell nahm er sein Essen und würgte es sich herunter.
Und er stahl sich in den hinteren Bereich der Zelle.
Hoffentlich natte niemand seinen Dietrich bemerkt. Eine abgehackte Hand war das Mindeste, was er erwartete.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 18.02.2016, 09:09:08
Verzweifelt über den erfolglosen Versuch, hätte Orel fast die Chance genutzt und Jorlan durch das Gitter ergriffen. Im letzten Moment sah er auch die zwei Quagosse und hielt sich mit geballten Fäusten zurück. Wortlos nahm er eine der Schüsseln entgegen. So kann ein Plan auch zu Beginn wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Er hatte fest damit gerechnet, dass Floki sie mit seinem improvisierten Werkzeug aus diesem Schlamassel holen würde. Zugegebenermaßen war dies, wenn er nochmal darüber nachdachte, so unwahrscheinlich, wie die Tatsache, dass sie hier einfach unbemerkt rausspazieren würden. Der Gnom hatte alles probiert, was ihm möglich gewesen war.

Mit starrem Blick ließ sich der Wächter Langsattels an der nächsten Wand zu Boden sacken und begann die undefinierbare Flüssigkeit zu schlürfen. Das er fast am verhungern war, merkte er erst nach dem ersten Schluck. Um hier herauszukommen, blieb ihnen wohl nun nichts anderes übrig, als einen der Wächter am Tor zu überwältigen. Orel sah in die Gesichter der Anderen, bevor er wieder aus seiner Schale schlürfte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 19.02.2016, 00:40:37
Etwas länger als er eigentlich vorhatte musterte Ryck seinen Kerkermeister und zu seiner Überraschung musterte er ihn in ähnlicher Weise. Überraschender Weise stellte Heynryck einen Hauch von Mitgefühl bei der Drow fest oder etwas was der Halbelf als solches interpretierte. Auch die Verärgerung über seine Herrin war unübersehbar. "Kann es wirklich sein, das er für den Tod von Tisuriel zu verantworten ist oder wurde er nur dafür verantwortlich gemacht, weil es der Myzzrym nicht gefallen hat?" dachte Heynryck.
"Herrin Illvara plant heute eine besondere Feierlichkeit, nicht wahr? Wollen wir nicht hoffen, dass es nicht zu ungeplanten Zwischenfällen kommt." Mit dem gleichen dümmlichen Grinsen wie sonst begleitet er seinen kaum ernst gemeinten Wunsch, bereit sogleich eine Bestrafung für seine Worte zu erhalten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 19.02.2016, 08:35:00
Der entstellte Drow dachte einen Augenblick lang nach, dann sah er sich um und antwortet dem Halbelfen: "Und ihr plant eure Flucht von Velkynvelve, ... nicht wahr?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 19.02.2016, 14:06:35
Sogleich verschwand das Grinsen von Heynrycks Gesicht. "Was nun?!" dachte der Halbelf verzweifelt in Hoffnung, dass die mentale Verbindung zu seinen Mitgefangenen noch bestand. Vielleicht wäre es am besten einfach verrückt zu spielen und sich zu verziehen. Aber was sollte nun abstreiten bringen.
"Ohne fremde Hilfe ist das wohl ein unmögliches Unterfangen." Der Halbelf sprach leise sodass die Quagossen nicht verstehen konnten, auch wenn sie die Sprache der Elfen nicht beherrschen würden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 19.02.2016, 14:32:15
Jorlan Duskryn blickte sich verstohlen um. "Das sehe ich ähnlich. Doch was wäre euch eine solche fremde Hilfe wert?", flüsterte er durch das rostige Gittertor hindurch.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Amaryl am 20.02.2016, 20:19:53
Die Waldelfe nahm sich ihre Portion und verzog sich in eine Ecke, von der aus sie ihre Mitgefangenen in Ruhe beobachten konnte. Heynryck hatte bereits eine nette Idee gezeigt, wenn auch voreilig und etwas ungeplant umgesetzt. An seiner Stelle hätte sie einfach den Ork dafür herangeholt. Vielleicht sollte sie das bei passender Gelegenheit ansprechen? Fürs Erste schiener allerdings in ein Gespräch mit dem entstellten Drow verwickelt zu sein. Sie entschied sich dafür, nicht länger als nötig in ihre Richtung zu sehen und konzentrierte sich lieber erst einmal auf ihr Essen. Wenn sie einen Ausbruch planten, musste sie bei Kräften sein. Ob ihr die Spinne irgendwie dabei helfen könnte? Es wäre wohl etwas zu viel verlangt, von der Kleinen einen Satz geklauter Schlüssel zu erwarten. Noch hatten sie ja Zeit...Lieber nichts überstürzen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 21.02.2016, 07:46:23
Gedanken rasten durch den Kopf des Halbelfs, aber leider nur seine eigenen wie es schien. Er hatte zwar einen kleinen Edelstein, aber er dachte nicht, dass es Jorlan um so bemittleidenswerte Reichtümer geht. Vielleicht sollten Sie ihm anbieten, sich ihrer Flucht anschließen können. Vielmehr wird es ihm wahrscheinlich darum gehen, seine ehemalige Geliebte zu demütigen, so wie sie es mit ihm tun.
"Wir besitzen nichts von Wert was ich euch anbieten könnte. Allerdings könnten wir bei einer Flucht eine Aufgabe erledigen um der Herrin Illvara Unannehmlichkeiten zu bereiten."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 21.02.2016, 09:52:28
Corwin sah fasziniert zu, wie sein Bruder nur mit Hilfe eines kleinen Drahtes geschickt am Schloss der Zellentür arbeitete. Doch als Floki plötzlich die Gesichtszüge entgleisten, war auch Corwin klar, dass er es nicht geschafft hatte, die Zellentür zu öffnen."Vielleicht kannst Du es später noch einmal probieren, flüsterte er seinem Bruder möglichst leise aufmunternd zu, obwohl sich auch das Gemüt des Gnomenpriesters nach diesem Fehlschlag deutlich verdüstert hatte. Er spät bekam er deshalb mit, dass sich Heynryck sehr leise mit ihrem missgestalteten Zellenwärter zu unterhalten schien. Corwin schob sich ein bisschen weiter an die Zellentür heran, um etwas von der Unterhaltung mitzubekommen und hörte so mit, dass Heynryck ihm als Gegenleitung für die Hilfe bei der Flucht anbot, dass die Gefangenen eine Aufgabe für ihn übernehmen könnten. Vielleicht könnte man ihm anbieten, mitzukommen, dachte Corwin in diesem Moment bei sich, wagte aber nicht, es auszusprechen, da man Drow nicht trauen konnte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 21.02.2016, 14:04:00
Ein bösartiges Grinsen machte sich auf dem entstellten Gesicht von Jorlan Duskry breit. "In der Tat, ihr könntet mir ebenfalls einen kleinen Gefallen tun. Wartet auf mein Zeichen."

Während der Drow davonschlurfte knurrten die Tiefenbären den Halbelfen noch etwas an, bevor auch sie sich langsam entfernten.

Kurze Zeit später senkte sich unruhiger Schlaf auf die Männer und Frauen in der grünlich beleuchteten Höhle herab. Hier und da schreckte ein Gefangener rasselnd wieder auf, doch dann wuchsen die Schatten, sie wurden schwarz, undurchdringlich und griffen nach den Sklaven der Drow.

Amaryl, Orel, Heynryck, Floki und Corwin fanden sich in den dunklen Tunneln des Unterreichs wieder. Jeder von ihnen war allein. Sie wussten nicht wie lang sie bereits das Labyrinth aus den gewundenen Gängen durchwanderten, doch plötzlich hoben sich die schwarzen Schatten zu ihren Füßen als ölige, pechschwarze Tentakel und griffen nach ihnen. Sie begannen zu rennen und ein haarsträubendes Heulen erhob sich irgendwo hinter ihnen über den eigenen, ohrenbetäubenden Herzschlag. Sie stürzten und die Wunden, die ihnen die Drow zugefügt hatten, platzten wieder auf. Weiße, fette Maden krochen aus den blutenden Öffnungen in ihrem eigenen Fleisch hervor. Kurze Zeit später waren sie umgeben von pulsierenden schwarzen Tentakel und weißen Maden die sie langsam erstickten.

* * * * *

Das Jahr der Roten Hexe, 1491 TZ
Irgendwann im Sommer
Irgendwo im Unterreich
Tag 4 für Orel im Außenposten
Tag 3 für Heynryck, Corwin und Floki im Außenposten
Tag 2 für Amaryl im Außenposten
Tag 1 Thalra im Außenposten


Heynryck wurde aus der pulsierenden Masse gerissen und baumelte kopfüber von einer Tentakel. Dunkelheit umgab ihn. Neben ihm erschienen zwei riesige, feurige Augen in den undurchdringlichen Schatten. Dann schrie ihn das unsichtbare Maul unter den glühenden Monsteraugen an. Der heiße Atem der alptraumhaften Kreatur brannte wie Feuer auf seiner Haut, bevor die ölige Tentakel zu schmelzen begann. Das dunkle Fleisch schmolz und tropfte wie Pech in die Dunkelheit hinab. Dicke Ketten kamen zum Vorschein, deren Glieder den Halbelf plötzlich nicht mehr in der Luft halten wollten und ihn in den freien Fall schickten. Dann stoppten sie den Sturz heftig und schmerzhaft. Heynryck baumelte orientierunglos in der Dunkelheit und drehte sich im Kreis, dann zog ihn die Kette langsam nach oben auf die glühenden Monsteraugen zu. Langsam schälte sich aus den Schatten eine riesige Eiserne Jungfrau. Das Folterwerkzeug ragte bedrohlich über Heynryck auf, dann schlugen ihm Flammen aus den glühenden Augen der geschlossenen Jungfer entgegen. Hilflos hing er mitten in der Luft. Erst als jegliche Bewegung aus der Kette und dem Halbelf geschwunden war erklang die blecherne, donnernde Stimme der eisernen Riesin:

"Wissen ist Macht, Heynryck."

Dann zersprang die Kette, von der der Paktmagier baumelte, und er stürzte in die Finsternis.


Nach Luft ringend und Schweiß gebadet erwachte der Halbelf inmitten der anderen Gefangenen, die ihn besorgt ansahen. Er wusste, dass er geträumt hatte, doch er wusste auch, dass im Unterreichs etwas schrecklicheres als die Drow lauerte.

So fiel den wenigsten von den Gefangenen auf, dass Sarith nicht mehr der einzige Drow hinter dem Gittertor war. Ethena "Thalra" Claddt'tar rappelte sich auf. Ihr Schädel schmerzte, ob der heftigen Strafen, die Herrin Ilvara über sie verhängt hatte. Die Worte der Priesterin hallten noch immer durch ihren gemarteten Kopf: „Finde dich mit deinem Schicksal als Sklavin der Spinnenkönigin ab, lerne zu gehorchen und du magst überleben.“

Vier Laternen die das schwache, grünliche Licht von unterirdischen Pilzen ausstrahlten sorgten für eine kränkliche Beleuchtung der kleinen Höhle. Die weitestgehend natürliche Kammer war gute dreißig Fuß lang und besaß die grobe Form eines Auges. An ihrer breitesten Stelle maß sie knappe zwanzig Fuß. An einem Ende versperrte ein schweres Gittertor den einzigen, sichtbaren Zugang, während sich eine bunte Mischung an anderen Gefangenen in den Schatten nahe den Felswänden aufhielt.

Es war eine wahrlich bunte Mischung aus Völkern die, wie so viele, mit den Drow verfeindet waren: drei Tiefengnome, zwei Waldgnome, eine Oberflächenelfin, ein Halbelf, ein Mensch, eine Schildzwergin und ein männlicher Zwerg mit graublauer Haut - es konnte sich um einen der berüchtigten Derro handeln - ausserdem waren da noch ein Ork, ein Quaggoss mit schmutzigem, weißgrauem Fell in einer viel zu kleinen Brokatweste, ein Kuo-Toa mit geschuppter, purpurfarbener Haut, ein grauer Mykonid mit zwei stämmigen Beinchen und ein Drow. Ja, Thalras Volk war dafür bekannt erbitterte Machtkämpfe in den eigenen Reihen zu führen.

Durch das Gittertor war ein großer Stalagtit zu sehen der von der Höhlendecke hing. Der Abtropfstein war gut bestückt mit Tonschalen in denen das lilafarbene Feenfeuer der Drow züngelte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 22.02.2016, 00:11:35
Die ebenholzfarbene Haut der Drow wirkte nicht, als hätte sie jemals schwere Arbeiten getan. Sie war relativ zart und wirkte selbst für nicht-Drow jung, während Elfen sie vermutlich für ein körperlich fast ausgewachsenes Kind halten könnten. Die groben Ketten stellten einen starken Kontrast zu ihrer Bekleidung dar: Zerschlissene, aber im Originalzustand extrem edle Unterwäsche. Ihr langes weißes Haar war durchsetzt mit silbernen Strängen und war in einer komplizierten Frisur zusammengehalten worden, von der jetzt noch Teile unter dem zerzausten herausgelösten Strähnen erkennbar waren. Nachdem sie ihre Augen aufgeschlagen hatte und deren rotes Glimmen sichtbar geworden war, begann sie vorsichtig, sich zu bewegen und zu untersuchen wie jemand, der nicht erwartet hatte, sich in diesem unbeschädigten Zustand zu befinden.
All ihre Kraft hatte sie gegen die Gefangennahme gestemmt, doch gegen ihre Volksgenossen und den Dämon hatte sie keine Chance gehabt. Was dann folgte...sie schüttelte den Kopf, sich daran zu erinnern, tat weh, ebenso wie die Kopfbewegung. Mit einem leichten Stöhnen erinnerte sie sich an die Worte ihrer Peinigerin. "Wenn du wüsstest, wer ich wirklich bin, würde es mir ganz anders ergehen." Aber wirklich trösten konnte sie der Gedanke nicht. Sie sah sich um und musterte die Mitgefangenen. "Interessante Versammlung, deutlich exotischer als mein 'Haushalt'. Nur leider kennen die mich noch nicht." Sie beschloß, nicht von sich aus auf die anderen zuzugehen, sondern sie durch Beobachtung besser kennenzulernen. Der Halbelf schien eine besondere Position einzunehmen, so wie die anderen sich um ihn scharrten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 24.02.2016, 07:01:17
Noch am Vortag als die Waldelfe zu ihnen in den Kerker geworfen wurde, scharrten sich die Mitgefangenen nur so um ihre neue Zellengenossin. Bei der Schwarzelfe schien das anders. Alle hielten gehörigen Abstand, sogar der Sarith. Bei den Drow waren die Weibchen ihren männlichen Artgenommen fast in jeder Beziehung überlegen. Sie waren es die die Gesellschaft dominierten und den meisten Respekt geboten.

Heynryck fühlte sich durch die Blicke von Thalra bedroht und er schüttelte verdrängte den Eindruck den die Abträume bei ihn hinterlassen hatten schnell ab. Er fragte sich ob es angebracht ist wieder ein kleines Rollenspiel zu machen und den unterwürfigen Putre zu geben, mit dem er die anderen Dunkelelfen täuschte. Eventuell war dies aber die Gelegenheit eine neue Verbündete zu machen.
"Seid mir gegrüßt..." er überlegte welche Anrede er benutzen sollte, aber nichts schien wirklich angemessen. "Habt Ihr bereits Bekanntschaft mit Herrin Mizzrym machen können? Welchem Umstand verdienen wir die Ehre Eurer Gesellschaft?
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 24.02.2016, 16:17:28
Orel griff sich mit beiden Händen an den schmerzenden Kopf, nachdem er erneut mit kaltem Schweiß auf der Haut aus dem unruhigen Schlaf schreckte. Diese Bilder hinterließen schreckliche Narben in seinem Gedächtnis. Nicht das erste Mal hatte er darüber nachgedacht, ob die ewige Dunkelheit und die Folter der Dunkelelfen seinen Verstand langsam aber sicher in den Abgrund zogen.

Als er sich langsam beruhigt hatte und die Drow am Ende der Kammer erblickte, stockte er und starrte sie unverwandt an. 'Schon wieder, sie haben schon wieder eine der ihren zur Strafe in Gefangenschaft gesteckt? Oder ist sie überhaupt in Gefangenschaft? Vielleicht nutzen sie ihre Schwester, um uns zu belauschen.' Der Mann schüttelte schnell darauf den Kopf. 'Schwachsinn, dafür müssten sie nicht eine solche List durchführen. Doch was tut dann eine zweite Drow hier in den Sklavenunterkünften. Was hat sie getan, und noch viel wichtiger. Wie können wir sie loswerden und aus unseren Plänen raushalten.'

Orel setzte sich leicht auf und rief zu Heynryck in gewohnt fester Stimme. "Heynryck, was hat euch gestern der Kerkermeister gefragt?" Er wusste, dass dies völlig aus dem Zusammenhang gerissen anklagend klang, doch brannte ihm diese Frage schon die ganze Nacht auf der Zunge. Die Dunkelelfe schien er vorerst zu ignorieren.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 24.02.2016, 17:32:35
Statt der Gelegenheit, erst einige Eindrücke durch Beobachtung zu gewinnen, wendet sich der Halbelf gleich an sie. Innerlich erwartet sie schon einen Angriff, schließlich hatten ihre Volksgenossen den ANwesenden sicher nicht weniger übel mitgespielt wie ihr, und sie war nun einmal eine von ihnen. Äußerlich ließ sie sich nichts anmerken, sondern starrte ihn nur aus den glühenden Augen an, während sie sich, soweit es ging, gemütlicher hinsetzte. Die unterwürfige Haltung überraschte sie dann doch. "Eine Falle? Oder glauben sie, ich hätte irgendeinen Einfluss?" Sie schob sich einige Strähnen aus dem Gesicht und neigte kurz den Kopf: "Ich grüße euch ebenfalls und danke für die freundlichen Worte. Mein Name ist Thalra. Es  - Ich bekleide keinen höheren Rang mehr als ihr, übertreibt es mit eurem Respekt bitte nicht, Halbblut. Die von euch benannte war es, die mich persönlich willkommen hieß. Die Art ihrer Gastfreundschaft passte sich allerdings an, als eine Yochlol - eine Zofe der Spinnenkönigin - mich eine Verräterin am Volk nannte." Thalra sah nicht ein, warum sie die Antwort verweigern sollte, solange die Wahrheit sie nicht weiter in Schwierigkeiten brachte. Außerdem war das Gesagte etwas, dass hier bald (oder schon?) das ganze Wachpersonal wissen würde.
Den lauten Zwischenruf des Menschen verstand sie zwar nicht, aber sie schnappte den Namen ihres Gegenübers auf. Sie zuckte zusammen und nahm an, dass er den Halbelfen fragte, was der den bitte von einer Drow wollte. Oder etwas ähnliches. Ihr Blick wanderte kurz rüber, dann kehrte er zu ihrem Gesprächspartner zurück. Ihre Fragen hielt sie zurück, bis die Situation geklärt war.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 25.02.2016, 17:03:18
Nach zwei Nächten mit schrecklichen Alpträumen fühlte sich Corwin wie gerädert, so als ob der Ort sämtliche Kraft und Lebensenergie aus ihm herauszuziehen würde. Benommen bekam er mit, dass die Gruppe der Gefangenen sich um eine weitere Drow vergrößert hat, diesmal eine weibliche Drow. Können wir ihr trauen? Oder ist dies ein billiger Trick, um unseren Fluchtversuch praktisch von innen heraus zu sabotieren?" frage sich der Gnom. Dann aber siegte die Neugier über die Zweifel und er ging auf sie zu. "Hallo, mein Name ist Corwin, da drüben ist mein Bruder Floki", sagte er und beäugte sie dabei. "Warum seid ihr hier?" frage er unverblümt und war gespannt, was sie antworten würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 25.02.2016, 22:24:54
"Und was denkt ihr wird euch erwarten? Ich bin sicher es handelt sich nur um eine infame Intrige aus dem Abgrund und nichts könnte ferner der Wirklichkeit liegen." Der Halbelf versuchte herauszufinden, ob die Drow sich bei einer Flucht gegen ihre Mitgefangene richten würde, ohne es offensichtlich zu machen.

"Wir haben einen Verbündeten in dem entstellten Schwarzelfen. Er sagt, er wird uns bei der Flucht helfen, um der Herrin in die Suppe zu spucken, aber es gibt eine Gegenleistung, die er dafür von uns fordern wird. Er wird uns ein Zeichen geben, also sollten wir uns bereit machen... nicht das wir übertriebene Reisevorbereitungen zu treffen hätten. Auch wenn es sicher praktisch wäre wenn wie diese hier verlieren könnten." Erklärte der Halbelf dem Menschen in der Gemeinsprache der Oberfläche in leisem Ton und hielt seine Handschellen in die Höhe. "Wir müssen alle anderen Informieren, damit sie sich leise verhalten, wenn die Zeit kommt. Ein paar Mitgefangene sollten wir allerdings vielleicht noch etwas ausloten." Er deutete in Richtung der Drow die mit Ihnen gefangen, waren aber noch nicht miteinander gesprochen hatten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 27.02.2016, 09:01:25
Der Halbelf schien durch den Menschen nicht allzusehr beeinflusst worden zu sein, zumindest blieb er dabei, mit ihr zu sprechen. Er und der Gnom, der sich hinzugesellte hatten aufmerksam aufgeschnappt, dass sie durchaus einer Oberweltsprache mächtig war. "Definitiv nicht dumm.", dachte sie und antwortete bereitwillig. Allerdings merkte man schnell, dass sie die Sprache nicht im Alltag zu verwenden gewohnt war. Sie klang altertümlich, hochgestochen und verwendete neutrale beziehungsweise uneindeutige Zwiachentöne. "Ich fühle mich beehrt durch eure freundlichen Worte und grüße dich und deinen Bruder ebenfalls mit zugeneigten und offenen Gedanken. Ich war und bin ein Gast der werten Mizzrym und ihrem Gefolge. Bei dieser Gelegenheit hat allerdings eine Dienerin unserer Göttin Worte gesprochen, die die anderen dazu bewegten, mich als Verräterin an Volk und Göttin wahrzunehmen. Es wäre vermessen von mir zu behaupten, mir wären ihre weiteren Entscheidungen über die Form meiner Bestrafung bekannt, aber vorläufig teile ich euer Schicksal."
Bei den Worten des Halbelfen überlegte sie kurz, welchen Zweck diese hatten und ob er wirklich so dachte, wie diese nahelegten. Eigentlich hätte sie so ein Verhalten mehr vom anderen anwesenden Drow erwartet. Vielleicht war es die Folge seines längeren Aufenthaltes hier oder der Versuch, dem Unwillen seiner Peiniger zu entgehen. Das sah sie für sich nicht ein. "Wenn ich eine Vermutung anstellen darf, gehe ich davon aus, dass meine Zukunft hier zunächst zwei Formen annehmen kann: Entweder besteht sie aus erniedrigender und demütigender Sklaverei oder aus endloser Folter. Darüberhinaus wird es früher oder später auf einen gewaltsamen Tod hinauslaufen." Eigentlich versucht sie, lakonisch zu klingen, doch verraten ihre nervösen Handbewegungen beim Gedanken an den Tod etwas anderes. "Wenn ihr euch eine Hoffnung macht, dass ich unter Umständen bei meinem Volk in eine Position zurückkehren könnte, aus der heraus ich euch helfen kann, muss ich euch leider enttäuschen. Das über mich gesprochene Urteil in diesem Reich ist absolut und in einem anderen wäre ich nur ein Flüchtling. Aber vielleicht gebt ihr mir einen Namen, mit dem ich euch ansprechen kann? Wo stammt ihr her? Und wäret ihr so freundlich, mir einen Einblick in eure Erlebnisse und Mitgefangenen zu geben?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 27.02.2016, 10:12:10
"Floki, jaja, richtig. Ich bin Floki."
Eher beiläufig nickte der spiddelige Gnom der neuen Inhaftierten zu.
So viele neue Gesichter ... so viel Risiko und Verantwortung ...
Floki passte es nicht, dass es immer mehr Leute wurden um die man sich kümmern musste. Er war Verantwortung nicht gewohnt und wollte diese zu diesem Zeitpunkt erst recht nicht.
Aber es kam immer anders, als man es brauchte. Innerlich rückte er sich kurz zurecht und schob auch die Schmach der Niederlagen gegen das Zellenschloss zur Seite.

Er tastete sich zu Stu vor und legte diesem behutsam die hand auf den Pilzkopf.
Stu, mein fungizider Freund. Es lag ein wohlwollender Humor in seiner Stimme. Einfühlsame Wesen hätten wahrnehmen können, dass er es aufrichtig meinte.
Kannst Du uns noch einmal die Möglichkeit geben, in Gedanken zu kommunizieren? Ich befürchte, dass zu viele Gespräche die Wachen anlocken könnten. Und ich würde ungern noch länger auf die nächsten Arbeiten und Bestrafungen warten.
"Psst, wartet bitte einen Moment, bevor ihr weiter redet."
Floki legte seinen Zeigefinger verschwörerisch an die gespitzten Lippen. Sein Blick ruhte alldieweil auf den beiden Neuankömmlingen.
"Wir können gleich ungestört reden und endlich Nägel mit Köpfen machen."
Auch wenn er seine Ungeduld und Angst versuchte zu überspielen, so war ihm beides doch anzumerken.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 27.02.2016, 21:58:42
Der Mykonid hüpft von einem Fuß auf den anderen, da er sich darüber freute seinen Freunden nützlich sein zu können. Seine warmblütigen Mitgefangenen schmiedeten Fluchtpläne und Stu war davon überzeugt dass sie ihn zurück zur Nimmerlichtgrotte bringen würden. Die bekannte Wolke mit telepatischen Sporen breitete sich von dem Pilzjungen aus und schlossen die Oberflächenbewohner ein.

Der Halbelf lächelte wissend der Dunkelelfe zu. "Man nennt mich Heynryck. Ich komme von der Oberfläche wir ihr Euch vorstellen könnt. Wahrscheinlich wird euch die Siedlungs nichts sagen." Die Stadt Waterdeep war natürlich auch in den Unterreichen bekannt, das wußte Ryck, aber er wollte nicht, das sich die Diskussion um ihn dreht. Vielmehr wollte er mehr über seine Mitgefangene erfahren.
"Wir haben die Gnome hier und die anderen Oberflächenbewohner. Interessant ist Quasosse, da er behauptet ein Verwunschener Prinz der Ar-tel-quessir[1] ist. Meiner Meinung nach ist es sogar einiger Maßen glaubhaft. Sarith der Drow ist wohl nur ein erbärmlicher Schatten des Drow der er einmal war Er ist krank und wird eventuell nicht so lange überlegen. Noch kürzer wenn er weiter Konfrontation mit dem Menschen sucht."[/b]
 1. Sonnenelfen
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 27.02.2016, 22:16:20
"Seid ihr euch dabei sicher? Glaubt ihr nicht, er würde sich nur einen Spaß mit einem missglückten Fluchtversuch und den darauffolgenden unendlichen Qualen der Folter mit der Tentakelpeitsche machen? Versteht ihr nicht, diesem Volk ist nicht zu trauen, dieser dort hinten hat es schon bewiesen."

"Und sie," verächtlich sah er zu der undurchsichtigen weißhaarigen Drow hinüber und verzog das Gesicht, "warum sollte sie besser sein als andere ihrer Art. Nur weil sie aus welchen Grund auch immer in die Missgunst ihrer Schwestern gefallen ist, hat sie vorher dieselben Gräueltaten verübt wie jede andere ihrer Sippe." Orel wusst, wie wenig Gewicht seine Worte hatten, denn auch er würde es auf einen Versuch ankommen lassen. Nichtsdestotrotz sprudelten seine Gedanken in Form von Worten direkt und ohne weiter darüber nachzudenken aus ihm heraus. Als Floki Stu erneut um Hilfe bat, blieb der Mann ruhig und wartete auf den Sporenregen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 28.02.2016, 13:36:06
"Ich bin mir relativ sicher, dass es sich um keinen grausamen Spaß handelt. Natürlich können wir Jorlan aber auch nicht trauen. Wenn es ihn zurück in die Gunst seiner Herrin bringen würde, wird er uns sicherlich ins offene Messer laufen lassen. Das wird aber kaum reichen. Ihr habt ja selbst gesehen wie sie mit Jorlan umgeht. Meiner Ansicht nach ist es das Risiko wert, zumal wir keinen besseren Fluchtplan haben." antwortet Heynryck dem Kämpfer nun auf telepathischem Weg.
"Was diese Drow bei uns betrifft so haben wir im wesentlichen drei Optionen. Entweder wir blasen sämtliche Fluchtpläne ab, aus Angst vor möglichem Verrat. Die zweite Option wäre bis wir uns in relativer Sicherheit befinden ihr einen Vertrauensvorsprung zu geben. Die letzte Wahl ist es sie vorsorglich zu töten ohne wirklich sicher zu sein, auf wessen Seite sieht steht. Zurücklassen bedeutet das gleiche Schicksal wie töten. Das gleiche gilt auch für Sarith oder anderen denen ihr nicht vertraut. Das sollte wirklich unsere aller letzte Option sein."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 28.02.2016, 21:04:30
Orel sieht den Halbelf abschätzend an, drückt sich dann von Wand, an der er lehnte, ab und entspannt in der Hocke sitzen. 'Bisher haben sie nichts getan, was dies rechtfertigen würde. Auch wenn ich immer noch davon ausgehe, dass zumindest Sarith uns bei der ersten Gelgenheit in den Rücken fallen wird, so bin ich bereit das Risiko einzugehen. Jedoch weiß jeder von euch, dass diese beiden Dunkelelfen aufgrund ihrer Natur zu allem fähig sind und waren. Beide weisen ein Leben auf, dass lang genug ist, um viele unserer, eurer Art zu versklaven oder auszulöschen. Das liegt nunmal in ihrer Natur, und es Bedarf weit mehr als ein paar Worte, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Sarith wollte uns schon einmal verraten, und ich würde ihm nicht nachtrauern, wenn ihm die Flucht misslingen würde.'

'Gut, lassen wir es darauf ankommen. Warten wir ab, wie Jorlan uns hier herausbekommen möchte, und was er als Gegenleistung verlangt.'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 29.02.2016, 19:34:15
Thalra verstand nicht alles, was der andere Gnom zu ihr und dem Rest der Gefangenen sagte, aber seinen Namen und die Aufforderung, leise zu sein, kamen bei ihr an. Sie nickte und lächelte fast schüchtern. So blieb sie zunächst still und merkte, dass die anderen wohl nicht nur mit Worten kommunizierten. Die Worte Heynrycks offenbarten einige spannende Informationen, während der barsche Ton und die Blicke des Menschen gut geeignet waren, ihr Furcht einzuflößen. Allzu lange hielt es sie nicht an ihrem Platz.
Sie erhob sich leise und schlich zu Heynryck hinüber, um sich neben ihn zu setzen. Dabei trafen einige Lichtstrahlen von draußen auf ihre Haut und ließen diese an vereinzelten Stellen ungewöhnlich metallisch-violett schimmern. Im Schatten verschwand der Effekt sofort. Sie setzte sich neben den Halbelfen und begann zu flüstern: "So sei es denn, Heynryck, seid bedankt für die Freundlichkeit. Quasosse scheint wirklich das Ergebnis einer interessanten Geschichte zu sein. Aus euren Worten entnehme ich, dass ich mich vor dem Menschen in Acht nehmen muss. Leider kann ich mich nicht direkt mit ihm verständigen. Magst du ihm bitte versichern, dass ich es nicht darauf anlege, auf seine falsche Seite zu geraten. Vielleicht habt ihr einen Rat, wie ich mich ihm gegenüber verhalte? Ansosnten würde es mich interessieren, wie die ABläufe hier sind, damit ich mich, soweit es geht, darauf vorbereiten kann."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 02.03.2016, 10:21:23
Sehr viele Drow kannte er nicht, aber dieses Weibchen schien sehr atypisch zu sein. In der Geschichte der Schwertküste gibt es allerdings Geschichten über andere atypische Exemplare dieser Rasse.
"Orel, so heißt der Mensch, ist keine Gefahr solange ihr euch nicht gegen andere Gefangenen richtet. Ich bin nicht sicher was ihr mit Abläufe meint. Die Abläufe des Gefangenendarseins sind relativ selbsterklärend." Vielleicht braucht ihr euch auch gar nicht mehr daran zu gewöhnen fügte er gedanklich hinzu.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 02.03.2016, 16:52:27
[SIEHE ANHANG]

Aus dem Wachturm waren Stimmen zu vernehmen und so stieß sich der keuchende Kerkermeister von den Eisenstäben ab und spurtete zum Stalagmiten zurück.[1]
 1. Auch noch nicht gehabt, dass während dem schrieben mein Browser abstürzt und ich den Text nur noch via Screenshot retten kann. Kaum Zeit, daher müsst ihr erst mal mit diesem Behelfnis klar kommen. Sry!
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 02.03.2016, 18:05:13
Thalra bedankte sich für die Antwort und stellte den anderen leise noch mehr Fragen, vornehmlich spezifischere als die nach den Abläufen generell: Wann gab es Essen? Wurde man aus der Zelle gelassen? Welche Behandlungen und Fronarbeiten erwarteten einen? Und ähnliches mehr.

Als der Kerkermeister auftauchte, lauschte sie zunächst seinen Worten, konnte den Inhalt aber nicht fassen. "Was erwartet der von uns?! Glaubt der ernsthaft, Oberweltler würden sich auf sowas einlassen, vor allem ohne Grund, zu vertrauen?!" Sie zweifelte seine Worte an und versuchte, deren Glaubwürdigkeit und versteckte Agenda zu erahnen[1]. Ehrlich überrascht wäre sie von solchen Spielen nicht, denn sie hatte ihr Volk gesehen und am eigenen Leib erfahren. So blieb sie still und rührte sich nicht, zunächst davon ausgehend, dass die anderen noch nicht so verzweifelt waren, so etwas in Betracht zu ziehen.
 1. Insight 12
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 02.03.2016, 19:53:33
Corwin konnte nicht glauben, was er da hörte! Zwar entsprach die Aussage des Kerkermeisters allem, was er bis jetzt über die schrecklichen Dunkelelfen gehört hatte, doch er mochte nicht glauben, dass dies ein ernsthaftes Angebot war. Der treibt doch nur ein sadistisches Spiel mit uns, dachte er bei sich, ehe er Orel und Heynryck aufsuchte."Das können wir nicht zulassen. Er will doch nur ein Spiel mit uns spielen. Da lasse ich mich nicht drauf ein, werde keinen hier ermorden, nur damit wir fliehen können. Dann müssen wir einen anderen Weg finden", sprach er entrüstet auf sie ein und blickte mit lodernden Augen seine Gesprächspartner sowie alle, die noch um sie herumstanden an. Er würde sich auf diesen Handel nicht einlassen!
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.03.2016, 10:29:54
Orel verstand kein Wort des Dunkelelfen, doch als Corwin auf sie zukam und völlig entsetzt die Worte ihres Kerkermeisters wiederholte, stockte ihm der Atem. Natürlich hatte er nicht daran geglaubt ohne Gegenleistung aus dieser Zelle befreit zu werden, immerhin wusste Jorlan, dass ihm ein ähnliches Schicksal blühen würde, wie Sarith oder der anderen Dunkelelfe, die hier mit ihnen fest saß. Aber ein Mord? Unweigerlich ertappte sich der Mensch bei dem Gedanken an Sarith, doch hasste er sich im selben Moment dafür, überhaupt so etwas in Erwägung zu ziehen. Es wäre einfach nicht richtig und sie wären somit nicht besser als ihre Peiniger. Orel sah etwas abwesend an Corwin vorbei, als dieser erwartungsvoll zu Heynryck und ihm blickte. Als er sich aus seiner Starre lösen konnte, blickte er kurz hinüber zu dem Halbelf, und hoffte auf eine Antwort, die ihm die Bürde der Reaktion auf diese Gräueltat abnehmen würde, doch schien auch er die Worte erst einmal verdauen zu müssen.

"Das wäre nicht richtig Corwin, ihr habt schon Recht..." überwand Orel sich mit unsicherer Stimme.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 03.03.2016, 12:43:33
Hätte Ryck vielleicht nicht übersetzen sollen was Jorlan gesagt hat? Weiter hielt er sich mit Einschätzungen und Vorschlägen zurück. Hätten Sie vor gehobt jemanden zu opfern, zum Beispiel Jorlan, der wahrscheinlich ohnehin nicht mehr lange Leben wird, so wäre dies einfacher ohne alle vorher zu informieren. Diese hinterlistige Art würde aber nur weiter das Mistrauen unter den Gefangenen beflügeln und entgültig wahrscheinlich den Zusammenhalt den sie bei einer Flucht benötigen würden zu nichte machen.
Sie würden Jorlans Angebot ablehnen müssen und auf eine andere Gelegenheit oder eine andere Idee von ihm warten müssen, solange nicht in den nächsten Stunden jemand auf natürliche Art und Weise sterben würde. Interessiert wartet der Halbelf ab, was die anderen Gefangenen zu dem Angebot zu sagen haben. Vorallem was Sarith, der Derro oder der Orc zu sagen haben interressiert den Halb-Elf.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 03.03.2016, 13:28:50
Orel dachte über die Worte des Dunkelelfen, die Ryck in aller Kürze übersetzt hatte, nach und flüsterte mehr zu sich, aber doch so laut, dass ihn seine Mitgefangenen um ihn herum hören konnten.

"Nun, wenn wir zustimmen und die Gänze seines Plans erfahren würden, könnten wir vielleicht die Situation an unsere Vorstellungen angleichen. Er ist der Kerkermeister und wird vermutlich zu Tode gefoltert, wenn wir, die Gefangenen, unter seiner Aufsicht fliehen konnten. Demnach schätze ich wird er die Leiche als Vorwand für den Versuch, uns aufgehalten zu haben, hernehmen. Vielleicht wird er einem anderen seiner Sippe die Schuld für unseren Ausbruch in die Schuhe schieben und trifft gerade die Vorbereitungen für seinen Verrat, um später bei der Aufklärung der Flucht den entscheidenden Hinweis geben zu können. Oder hat er gar vor uns zu begleiten?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 03.03.2016, 19:57:24
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Das bekannte, überlegene Lächeln im schweissbenetzten Gesicht von Sarith blieb in der Gegenwart von Thalra aus. Er hustete still vor sich hin und blickte in die Dunkelheit jenseits der stinkenden Tonschalen mit den Ausscheidungen der Gefangenen.

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Die Tiefengnome blieben ebenso still und leise. Sie regten sich kaum, tuschelten wenn überhaupt nur untereinander und achteten tunlichst darauf keinen Blickkontakt zu der Drow hinter den Gittern aufzubauen.

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Selbst der entspannte, friedliche Shuushar saß nur mehr schweigsam da und schien noch mehr der schleimigen Flüssigkeit, die seine Schuppen bedeckte, abzusondern.

Während die Oberflächenbewohner zu diskutieren begannen, erhob sich der Derro und rasselte zu der Drow.

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"Darf ich... meine Aufwartung machen? Sie nennen mich... Buppido. Aus der... mächtigen Stadt der Klingen, Gracklstugh. Willkommen in unseren... bescheidenen Unterkünften. Konntet Ihr verstehen, was der Wärter mit dem Bleichgesicht... besprochen hat?"

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Hinter dem Derro zitterte der graue Mykonid, den vor kurzem noch eine braune Sporenwolke umgeben hatte, von dem sich nun aber alle etwas zurückgezogen hatten.
Laut schmatzenden kam der Ork aus den Schatten jenseits des grünlichen Lichtscheins von den Nachttöpfen. Er schleckte einen Finger ab und schob ihn sich dann tief in den Mund.
Ront entdeckte Stu und ging grinsend auf den Mykonid zu.

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Plötzlich sprang ihm der Quagoss mit der lächerlichen Brokatweste in den Weg und knurrte ihn so laut und furchteinflößend an, dass allen in der Höhle ein kalter Schauer über den Rücken kroch.
Er streckte seine rechte Pranke aus und sprach in fließendem Elfisch: "Den da! Wir kaufen uns mit seinem Leben frei! Die Orks sind seit jeher die Feinde unseres Königreichs und des Hochwaldes, denen nichts besseres einfällt als zu plündern, zu morden und zu zerstören. Er ist so böse wie jeder seiner üblen Artgenossen und so wahr Corellon Larethian, Gruumsh Einauge besiegte, so will ich, Prinz Derendil und Thronerbe derer von Nelrindenvane, diesen Unhold niederstrecken!"

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Die Schildzwergin war sogleich Feuer und Flamme, sprang auf und rief kampfeslustig:

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"WAS SAGT ER? WAS SPRICHT DER VERFLUCHTE WERQUAGOSS?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 04.03.2016, 09:42:20
Alarmiert sprang Orel auf, die Hände zu Fäusten geballt. In der Einen hielt er die Eisenstange fest umschlossen. Erst jetzt bemerkte er seine eiskalten Glieder, die sich durch die rasche Bewegung fast lahm anfühlten. Das Adrenalin half seiner Durchblutung und ließ ihn schwitzen.

"Er will den Ork erschlagen." Ront hatte er schon längst verdrängt und vergessen, nachdem er sich nicht mehr an Stu verging. Doch hatte Derendil nicht ganz Unrecht. Orks waren erbitterte Kämpfer, Vergewaltiger, Mörder und Plünderer, die auch durch die Lande Langsattels streiften. Nicht nur einmal wurden Gehöfte und Felder seiner Heimat von Orks überfallen und geplündert. Und nicht nur einmal wurde er mit einem Trupp der besten Späher des Ortes entsandt, um die Marodeure zu jagen und zur Strecke zu bringen. Dennoch hatte diese mutwillige Opferung einen fahlen Beigeschmack. Orel stand wie angewurzelt da, nicht fähig eine Entscheidung zu treffen oder dazwischen zu gehen. Kurz sah er hinüber zu Sarith, nur um sicher zu gehen, dass dieser sein teuflisches Grinsen aufgesetzt hatte, so wie der Mensch es von einer solchen Kreatur erwartete.
Erst sein Instinkt ließ ihn handeln. Schnell versteckte er seine improvisierte Waffe vor den Augen der baldig erscheinenden Wachen. Die Anspannung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann machte er einen Schritt auf den Quagoss zu, stellte aber sicher nicht zwischen dem Ork und dem vermeintlich verwandelten Elfen zu stehen.

"DERENDIL! Beim eisernen Wächter, seid vernünftig! Die Wachen werden jeden Moment hier sein!" Er konnte kein Elfisch, hoffte jedoch durch seine Gestik und Mimik verstanden zu werden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 05.03.2016, 04:58:07
Heynryck blickte schaute zu Orel und wollte ihm deuten sich um die Zwergin zu kümmern, doch er war schon auf dem Weg. Der Halbelf war froh nicht selbst in der Haut dieser bemitleidenswerte Kreatur zu stecken. Ryck hatte einschreiten können um Derendil zu beschwichtigen und an seine kultivierte Seite zu appelieren oder er hätte ihn noch etwas befeuern können um das von Jorlan gestellte Problem zu beseitigen. Er entschied sich dazu sich vorläufig neutral zu verhalten und zu beobachten, auch wenn sich zurück zu halten sich nicht unbedingt neutral anfühlte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 05.03.2016, 08:41:52
Thalra zuckte zusammen, als der Derro neben ihr auftauchte. Sie hatte gehofft - eigentlich hoffte sie noch immer, das keine Aufmerksamkeit auf sie fiel. Wenn die anderen sie als Bauernopfer auserwählen würden, hätte sie ihnen nichts entgegenzusetzen. Sie hatte keine Kräfte mehr oder einen nennenswerten Einfluss aufgebaut. So wendete sie sich ihrem Gesprächspartner zu und flüsterte leise ihre Antwort: "Ich danke euch, Buppido. Mein Name ist Thalra. Ich stamme aus Menzoubarranzan. Soweit ich es mitbekommen habe, hat der Wärter angedeutet, er würde uns eine Fluchtchance schaffen, wenn wir einen von erschlagen. Was würdet ihr annehmen, hat er von so etwas?" Sie versuchte ihn in einem leisen Wortweschel zu ziehen und sich die Chance, einen Verbündeten zu gewinnen, nicht entgehen zu lassen.
Die Ansage des Elfenprinzen erschreckte sie. So hatte sie sich die Oberweltler nicht vorgestellt. Sie hatte den Geschichten ihrer Volksgenossen keinen Glauben geschenkt, seitdem sie durch ihre Diener anderes gehört hatte. Ihren ersten Impuls, sich einzumischen, unterdrückte sie. Er hatte sie schon in so viele Schwierigkeiten gebracht. Und hier konnte es gut passieren, dass sie die falsche Seite wählte oder, kaum dass sie in Erscheinung trat, sie das nächste Ziel wurde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 07.03.2016, 17:23:14
Die anderen Gefangenen weichen von den beiden Hünen Derendil und Ront zurück, die sich zähnefletschend anknurren und kurz davor sind aufeinander loszugehen.

Weiter im Combat-Thread (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8553.msg999974#new)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 09.03.2016, 19:44:28
Ungläubig beobachtete Corwin, wie plötzlich sich die Situation änderte. gerade noch hatte er zu verhindern versucht, dass es einen Toten in ihren reihen geben würde, nun aber musste er mit ansehen, wie der verwandelte Elf und der Ork aufeinander losgingen. Da er den beiden körperlich weit unterlegen war und auch nicht auf die Kraft seines Gottes zurückgreifen konnte, zog er sich zurück, schickte ein kurzes Gebet zu Baravar und hoffte, dass jemand seiner kräftigen Mitgefangenen diesem Irrsinn ein Ende setzen würde.

Es stand fest, der Quagoss würde nicht auf ihn hören. Sie würden sich gegenseitig zerfleischen, wenn er nicht dazwischen geht. Ein kurzer Seitenblick verriet ihm, dass auch die Zwergin drauf und dran war, auf den Ork los zugehen. "Eldeth, haltet euch da raus, oder wollt ihr von den Drow zu Tode gefoltert werden!" Hastig drehte er sich wieder zu Ront und dem verzauberten Elfen. "Derendil! Tisuriel hätte das nie unterstützt, hört auf damit, oder ihr endet so wie er!" Es war unklug dazwischen zu gehen, würde er doch die Chance auf eine Flucht für sie schmälern, wenn sie durch diesen Kampf getrennt werden würden. Doch was sollte er tun, er konnte nicht zu lassen, dass Derendil den Ork einfach so zerfleischt.

Hilfesuchend richtete er sich an Heynryck und die Gnome. "Nun sagt doch was, er versteht mich ja nicht einmal! Wir müssen ihn zur Vernunft bringen, oder wir werden getrennt oder doch zu Tode gefoltert"

Corwin nahm den Hilferufvon Orel auf. Schnell wandte er sich zu Derendil um und wiederholte Orels Ansage, nur diesmal auf Elfisch. "Derendil! Tisuriel hätte das nie unterstützt, hört auf damit, oder ihr endet so wie er!"," brüllte er dem Quagoss so laut es ging entgegen, dann zog er sich sofort wieder zurück, um nicht das nächste Ziel des Tiefenbären zu werden.

Gerade überlegte die Drow, ob sie es wagen könnte, den Derro danach zu fragen, wie es ihn hierher verschlegen hat, da bricht ein Kampf aus. Sie sieht hinüber und kann nur schwer ihre Überraschung verbergen. Die verhaltene Reaktion der anderen Oberweltbewohner erstaunt sie auch. Fieberhaft grübelt sie, ob sie eine Einmischung riskieren kann. "Wenn die sich erstmal ernsthaft ineinander verkeilt haben, kriegen wir sie nur schwer auseinander, vor allem auch später..." Sie brauchte Hilfe, und das dringend.

Sie wendet sich an Buppido, aber laut genug, dass auch andere es hören konnten: "So wird das nichts, wenn wir sie wirklich beeinflussen wollen, müssen wir sie halten. Wir sind viele und sicher gibt es auch Mutige und Starke darunter, die sich von dem Gebrüll nicht abschrecken lassen?! Buppido, würdet ihr helfen?" Ihre Augen glühten auf, als sie beschwörend auf ihn und indirekt die anderen einspricht, aber die nervösen Hände verrieten aufmerksamne Beobachtern, dass sie sich in ihrere Rolle nicht wohlfühlte. "Hoffentlich geht das nicht nach hinten los."

Ront brüllte laut auf, als ihn die Pranke des Tiefenbären erwischte. Im Gegenzug wollte er Derendil einen Haken mit seiner fleischigen Faust verpassen, doch die Handschellen und Ketten hielten die volle Kraft zurück, so prallte der Schlag wirkungslos an der pelzigen Brust des Quagosses ab. Winselnd hüpfte der gefesselte Ork in den hinteren Teil der Höhle zurück.

Buppido blickte fragend zu Thalra, dann zu Derendil empor und wieder zu der Drow. Was auch die Antwort des Derros auf die Frage der Dunkelelfin sein sollte. Die übrigen Gefangenen kauerten mit schreckerfüllten Gesichtern im grünlichen Schein der Tonschalen in möglichst großer Entfernung zum Handgemenge.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 15.03.2016, 12:56:44
Brüllend setzte Derendil dem Ork nach und schlug wieder zu. Ront wich den Pranken des Tiefenbären aus, doch dieser rammte ihm seine Schulter in den Brustkorb. Der Ork war gerade noch den scharfen Krallen ausgewichen und befand sich in Rücklage, da warf ihn die Wucht von Derendils Angriff ein paar weitere Fuß nach hinten und noch näher an den stinkenden Haufen von Tonschalen heran.

Nachdem auch Corwins Worte in der Sprache der Elfen keine Wirkung bei dem Quagoss zeigten, stand Orel für einem Moment etwas hilflos nun mittlerweile hinter dem blauen Ungetüm. Er wägte ab. Wenn er nun dazwischen ging, könnte es sein, dass Derendil auch auf ihn losgehen würde. Der Tiefenbär, wenn auch vielleicht nur verzaubert, war jedoch deutlich stärker als er und wäre ihm in einem Handgemenge durch seine Statur und seine klauenbesetzten Pranken überlegen. Es wäre fast schon Wahnsinn dazwischen zu gehen, und das alles nur für einen stinkenden Ork? Orel lockerte seine Haltung und richtete sich zur Gänze auf, sein Blick wurde eisern und kalt. Schnell überflog er den Boden und sammelte auf dem Weg zum Gitter einen Stein auf und klopfte mehrere Male mit aller Kraft gegen die eisernen Stangen. Durch den erneuten Lärm hoffte er die Wachen schneller zu ihrer Zelle zu bewegen. Natürlich gab er Acht darauf  bei näherkommenden Schritten aus dem Weg zu gehen und den Stein fallen zu lassen.

Thalra spürte die Enttäuschung deutlich. Keiner tat etwas gegen diesen Irrsinn, dabei hatte sie eigentlich gedacht, die Oberweltler wären anders. Und ihre Situation ärgerte sie. "In meiner alten Position und mit meinen Kräften hätte ich das unterbinden können und nun - kann ich nichts bewirken, nicht mal eine Person überzeugen. - ARGH" Ihr Gesicht zuckt vor Ärger. Sie spürt, wie die Wut wie eine Welle über ihr zusammenschlägt. Ihre Augen leuchten nicht nur rot, sondern zeigen nun auch geschlitzte Pupillen. Was der Mensch tat, begriff sie nicht im Ansatz. Wollte er sie alle in Schwierigkeiten bringen und dachte, er könnte sich einschmeicheln? Oder hatte ihn die Angst übermannt? Sie klammerte sich an ihre Wut, um nicht auch der Verzweiflung anheim zu fallen. Sie zwang sich zu ruhigerem Nachdenken. Sie konnte den anderen ihre Gedanken darlegen, aber würde das helfen? Und selbst ohne Buch hatte sie noch einige Zaubertricks übrig. Vielleicht...Sie versuchte, das Bild einer Waffe in ihrer Hand entstehen zu lassen.

Thalra spürte eine Macht die sie davon abhielt ihre magischen Kräfte einzusetzen. Und so stieg wieder Verweiflung in ihr auf.

Doch Ront, der Ork, war noch sehr viel verzweifelter als die Drow. Ein quiekte wie ein verängstigtes Schwein und. wollte an dem Quagoss zu den anderen Gefangenen durchbrechen. Die breite Gestalt Derendils mit den dicken Muskeln unter einem schmutzigen, grauen Pelz, ließ ihm keine Chance zu entkommen. So versuchte der Ork nurmehr den tödlichen Pranken des Tiefenbären auszuweichen.

Während die anderen Gefangenen immer noch voller Schrecken und Grauen, vor der Brutalität des Elfisch sprechenden Tiefenbären, gelähmt an den Höhlenwänden kauerten trat Eldeth näher an den ungleichen Zweikampf heran.

"Arrr, bei Klangeddin Silberbart, du hast ihn, Derenderill! TÖTE DAS GRÜNE SCHWEIN! Jede Pranke eine Zwillingsaxt des Schlachtenvaters! JAAAAA!"

Aus einer anderen Ecke hustete Sarith amüsiert. "So ist es gut Bärchen... so ist es... gut! Gleich haben wir unseren Teil der Abmachung... erfüllt."

Noch einen Moment zuvor hatte sich Heynryck noch zugetraut Derendil mit ein paar Worten der Vernunft zur Räson bringen zu können. Mit Tisuriel war allerdings wahrscheinlich auch ein weiteres Stück von Derendils Elfendarseins gestorben. Dies ist bei echten Verwandlungen nicht unüblich, dass die Persönlichkeit der Verwandelten nach und nach dem Wesen der neuen Gestalt weicht.
Für Ront würde der Halbelf kaum seine Haut riskieren, so kurz bevor ihnen die Flucht gelingen könnte. Ryck haßte den Ork oder seine Rasse nicht. Tatsächlich war er dankbar für das Opfer war Ront für die anderen bringen würde. Nun blieb nur zu hoffen, dass sich Jorlan an seine Abmachung halten würde. Er sah die Spannung die sich in Thalra aufbaute. Vorsichtig nam er sie beim ellenbogen und zog sie zurück. Er schaute sie an und schüttelte vorsichtig den Kopf und zu deuten, dass sie sich nicht einmischen sollte.

Floki zog sich aus dem unmittelbaren Kampfgebiet in Richtung des Ein-, beziehungsweise Ausganges zurück. Ihm war glasklar, dass selbst ein beginnender Kampf schon für Aufseher und somit offene Zellentüren sorgen konnte. Daher kauerte er sich in den Schatten neben der Tür und wartete auf seine Chance ...
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 17.03.2016, 14:31:48
Vor dem Gittertor erklang die Stimme von Jorlan: "WAACHEEE!"

In der Zelle brüllte wieder der Quagoss blutdurstig auf und schlug mit seinen Pranken nach dem stürzenden Ork. Ront fiel mit dem Hinterkopf auf eine der bereits gesprungenen Tonschalen und zertrümmerte sie. Der stinkende Inhalt ergoss sich auf den Höhlenboden und Derendils Opfer winselte verzweifelt, als er versucht auf einer Mischung aus den rutschigen Ausscheidungen und seinem eigenen Blut wieder auf die Beine zu kommen.

Das der Zauber nicht wirkte, überraschte Thalra nicht, so hielt sich die zusätzliche Enttäuschung in Grenzen. Sie überlegte, woher der Effekt rühren konnte. Laider kam sie nicht wesentlich weiter als zu dem Punkt, dass es sich um Bannmagie handeln musste. "Irgendwie muss die aber stabilisiert werden, umdauerhaft zu wirken. Wie könnte man das wohl brechen?", grübelte sie, als ihr Arm berührt wurde. Instinktiv zog sie ihn weg und drehte sich in Abwehrhaltung um. Ihre Augen funkelten Heynryck wütend an. "Ihr wollt es einfach geschehen lassen?!", entfuhr es ihr leise zischend. "Ihr solltet mein Volk kennen."

Auch weiterhin hielt sich Corwin zurück und beobchtete den tödlichen Zweikampf und verzweifelte daran, nichts machen zu können. Doch ohne seien Magie war er den muskelbepakten Käpfern weit unterlegen. Er schickte ein kurzes Stoßgebet an Baravar, dass durch eine göttliche Fügung das scheinbar unvermeidliche doch nicht eintreten würde.

Als der Wärter nach Unterstützung brüllte, hatte Orel sich ein wenig zurückfallen lassen und starrte mit kaum zu bändigender Unruhe auf den Quagoss. Er war sich sicher, dass er den Ork in wenigen Momenten niedergestreckt haben würde. Gegen die Klauen und den massigen Körper konnte Ront nichts entgegen setzen, niemand von ihnen konnte das. In seine Gedanken über die Richtigkeit dieser Tat vertieft, klammerte er sich an jede Ablenkung und schämte sich insgeheim ein wenig, nicht mehr gegen diese Grausamkeit unternehmen zu können. Was würden sie vor allem tun, wenn Jorlan sich nur an ihrer Verzweiflung ergötzte und sie zum Narren hielt? Geistesabwesend blieb sein Blick wieder an dem unförmigen Gesteinsbrocken hängen, der von einem Haufen Kiesel aufgefangen wurde, als er ihn beiläufig fallen ließ. Plötzlich weiteten sich seine Augen ein wenig und er griff hastig nach ein paar kleineren Exemplaren. Daraufhin schloss er zu Floki auf und flüsterte ihm zu "Floki, ich weiß das hört sich vermutlich etwas kleingeistig an, aber das Schloss am Gittertor scheint von normaler Machart zu sein. Meint ihr wir können den Riegel mit einem passenden Stein unbemerkt blockieren? Wir brauchen eine Alternative. Diesen Dunkelelfen ist nicht zu trauen." Auch Orel war bewusst, dass dieser einfache Vorschlag kaum Erfolgschancen versprach, aber sie kämpften hier um ihr Überleben, und so war jede ungenutzte Chance eine Vergebene.

Ront gelang es wieder auf die Beine zu kommen und versuchte sich mit seinen gefesselten Händen vor den erbarmungslosen Pranken des Tiefenbären zu schützen. Er quiekte panisch und brüllte weinerlich immer wieder: "HEEELFT!"

Eldeth marschierte rasselnd hinter Derendil und wandte sich den übrigen Gefangenen zu: "Wer sich hier einmischen möchte, muss erst an mir vorbei!"
Und auch Sarith bewegte sich näher an den ungleichen Zweikampf heran. Dicke Schweissperlen rannen das ebenholzfarbene Gesicht des Drow hinab, der beuruhigt zwischen den Kämpfern und dem Rest der Gefangenen hin und her blickte. "Beeil dich, Bärchen. ... Zerfetz' ... seine Kehle, bevor ... die Wachen hier sind."

Die Svirfnebli schienen schockiert den Atem anzuhalten, während der redselige Derro nur befremdlich still war und sein geschuppter Freund mehr und mehr Flüssigkeit absonderte. Stu zitterte hinter den anderen Gefangenen. Der Mykonid schien ausser sich vor Angst.

Sofort zog der Halbelf seine Hand zurück und hilt beide Hände in Schellen mit den Handflächen zur Schwarzelfe gerichtet nach oben. "Was genau stellt ihr euch vor was ich machen soll?" "Mir sind die Hände gebunden", dachte er hinterher und versuchte einen unschuldigen und hilflosen Eindruck zu machen. Den Scherz auszusprechen traute er sich aber nicht in dieser Situation. Aber was konnte er wirklich unternehmen? Magie würde nicht funktionieren und mit dem Elfen zu sprechen hätte ein Risiko selbst zum Ziel des Quagossen zu werden oder von der Zwergin angegriffen zu werden. Derendil hatte dem Halbelfen bisher kaum bis keine Beachtung geschenkt. Außer Tisuriel war er niemandem in der Zelle gegenüber wirklich freundlich gesonnen gewesen.
"Ihr solltet mein Volk kennen." wiederholte Ryck gedanklich. Was meinte Sie damit? Das Männchen den Weibchen immer gehorsam zu leisten hatten? Sicherheits halber machte er einen Schritt zurück und wünschte sich insgeheim das alles schnell vorüber sein würde. Dann würde die wahre Herausforderung aber erst ihren Anfang haben.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 19.03.2016, 22:26:24
Ront hatte sich soeben wieder erhoben, da verpasste ihm Derendil einen Kinnhaken mit seiner offenen Pranke und schlitzte ihm die Kehle auf. Mit einem lauten, gurgelnden Geräusch verließ ein großer Schwall Blut den Sterbenden. Ein weiterer Prankenhieb öffnete seine Brust und schickte den Ork wieder auf den Boden zwischen die verschmutzten Tonschalen.
Plötzlich wirbelte der Quagoss zähnefletschend herum.

Am Gittertor erklang unterdessen wieder die Stimme von Jorlan: "Doch noch nicht jetzt, ihr Trottel! ... Aber so weit, so gut. Versteckt die Leiche, wenn die Wachen sie entdecken, werdet ihr bestraft und wir können von Neuem beginnen. Na los, beeilt euch! Sie sind gleich hier."

Es fiel Thalra schwer, ihre Wut aufrecht zu halten und merkte, das Verzweiflung ihren Platz einnehmen wollte. Ihre Hand zuckte in Richtung des Halbelfen, begleitet von einem gezischten: "Ist euch Zusammenarbeit ohne furchteinflößenden Anführer etwa genauso fremd..." Sie unterbrach und fuhr herum, als der Kampf sein blutiges Ende nahm. Nun war es zu spät. Ihr wurde physisch schlecht, aber das Training ihres Volkes hielt sie aufrecht. Immerhin verschwand das wütende Leuchten aus ihren Augen.

Das der Quagoss sich nun umdrehte und den Anschein erweckte, weiter töten zu wollen, jagte ihr Angst ein. Wenn er sich weiter für Corellons Inkarnation hielt, konnte sie sich ausmalen, wer das nächste Opfer sein würde. Und mit Ronts Tod waren ihre Chancen noch geringer, den Wüterich aufzuhalten.
Jorlans Worte halfen nicht gerade. Ihr fiel allerdings auf, dass vermutlich nur wenige ihn verstanden hatten. Sie drückte sich an die Wand und sprach hastig auf die Nahestehenden ein, nebenbei übersetzend: "Wir müssen unsere Stärke zusammentun, um ihn von weiterem sinnlosem Morden abzuhalten! Redet mit ihm! Seine blutigen Krallen und der Leichnam dürfen nicht von den Wachen entdeckt werden, sonst war alles umsonst und wir werden nur bestraft! Stellt euch so, dass die Krallen und der Leichnam nicht zu sehen sind!" Sie wechselte noch einmal die Sprache: "Unser ehrenwerter Wächter und vielleicht zukünftiger Befreier hat gerade verkündet, dass es noch keine Leiche hätte geben dürfen, also müssen wir den Bären bändigen, seine blutigen Krallen und den Leichnam vor den Wächtern verstecken, am besten, indem wir uns ins Sichtfeld stellen. Er behauptet, sonst wäre alles umsonst und die Bestrafung würde kommen." Ihre Augen fixierten die Gefangenen nacheinander, es lag sowohl etwas Beschwörendes als auch etwas Verächtliches in ihnen.

Für einen kurzen Moment blickte Orel die Dunkelelfin an. Er verstand kein Wort was sie sagte, aber es konnte nichts gutes heißen. Ihre Worte waren so intensiv. Wenn er nicht wüsste, dass das Wirken eines Zaubers innerhalb dieser Zelle unmöglich war, hätte er schwören können, sie würde sich ihrer dunklen Magie bedienen. Seine Miene verfinsterte sich zusehends und zeigte seine Abneigung, bevor er sich wieder dem Quagoss zuwendete. "Derendil, hört auf!" er breitete schützend und beschwichtigend die Hände aus, als er ein paar Schritte auf den verzauberten Elfen zu ging. "Es reicht!"

Nachdem der Quagoss Ront getötet hatte, war Eldeth mit einem boshaften Grinsen hinter Derendil stehengeblieben. Erst als der Tiefenbär sie mordlustig anknurrte ging sie in eine Berteidigungshaltung. Sarith hingegen war sogleich ein paar Schritte zurückgewichen.

Auf Thalras Worte hatten sich jedoch einige andere Gefangene näher herangewagt: Shuushar, Jimjar und Buppido.

Floki ging der gewaltsame Tod des Orks nicht sonderlich nahe. Er war Gewalt und Tod gewohnt. In den Gassen wurde auch keine Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten genommen. Nur der Stärkste oder der Klügste überlebte lange genug.
Also wendete er sich dem angebotenen Steinchen zu und durchdachte den Plan, der ihm angeboten wurde.
"Danke. Wir werden sehen, was ich damit aurichten kann .... und ob es dazu kommen wird."
Floki war sich nicht sicher, ob sein Plan noch aufgehen würde, wenn er nicht mehr alleine in der dunklen Ecke stünde. Aber er wollte seinen Versuch einfach nicht abbrechen. Flucht und Freiheit für alle waren das vorrangige Ziel. Und auf den einfältigen Ork konnte man eh verzichten.

"Prinz Derendil! Ich bitte Euch, verhaltet euch ruhig oder alles wird umsonst gewesen sein." appellierte der Halbelf eindringlich an die übergroße Gestalt des Tiefenbären. Er machte einen Schritt auf Derendil zu und hoffte etwas Vernunft in seinen Augen zu erblicken zu können. "Ihr habt ein großes Opfer gebracht als ihr eure noblen Hände mit dem Blut dieses Orks besudeltet, aber Ihr mußt nun gegen die Instinkte und Verlangen eurer Gestalt ankämpfen. Verliehrt nicht Euer Wesen als Ar-tel-quessir als Folge des Verwandlungsfluchs. Bald können wir die Freiheit wieder erlangen und nach einer Möglichkeit suchen, Euch zurück in Eure Heimat zu bringen."

Derendil schüttelte seinen zotteligen Kopf. Schäumender Speichel und Blut spritzten auf die Gefangenen, die dem Tiefenbären am nächsten standen. Die Worte des Halbelfen schienen ihn beruhigt zu haben, denn die Mordlust war aus seinen Augen verschwunden.

Kurz darauf waren auch schon die Drowsoldaten aus dem Wachturm am Gittertor.

"Was gibt es, Meister Duskryn?", fragte einer der Männer.
"Ich dachte die reissen sich in Stücke! Es schien darum zu gehen, wer zuerst auf den Topf darf.", antwortete der entstellte Kerkermeister. "Aber seht selbst, sie haben sich wieder lieb", fügte er amüsiert hinzu.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 22.03.2016, 13:53:51
Die Gefangenen waren scheinbar gut genug platziert, dass die Wachen den toten Ork und den blutbesudelten Tiefenbären nicht entdeckten. Zudem zog Thalra die Blicke der Drow auf sich. Lüstern blickten die Wachleute sie unverhohlen durch das Gittertor an; ein Verhalten von Männern das Frauen gegenüber in Menzoberranzan völlig undenkbar gewesen wäre.

"Gut. Ich brauche euch offensichtlich nicht mehr. Alles ist in Ordnung. Wegtreten!", befahl Jorlan Duskryn seinen Untergebenen.

Nachdem die Soldaten wieder im Hängeturm verschwunden waren wendete sich der entstellte Drow wieder zischend an die Gefangenen:

"Glück gehabt. Also bei der Wachablöse werde ich für eine Ablenkung sorgen. Bewaffnen könnt ihr euch dort drüben im Turm. Tötet die Wachsoldaten und nehmt euch was ihr braucht in der Kammer über der Stube. Entscheidet selbst, wie ihr fliehen wollt, aber ich schlage euch einen Sprung in die Spinnennetze vor. Von dort könnt ihr euch in das Wasserbecken fallen lassen."

"Warum in die Netze und nicht gleich ins Wasser?", fragte plötzlich Buppido misstrauisch dazwischen.

"Weil ich nicht weiss, wie tief das Becken ist!", entgegnete Jorlan gereizt.

"Und Verpflegung? Finden wir über der Wachstube auch Essen und Trinken?", mischte sich auch Jimjar ein.

Der Kerkermeister blickte sich nervös um, dann antwortete er gehetzt: "Ja, verdammt! Ich sehe was ich tun kann. Legt den toten Ork vor das Gittertor und verwischt die Spuren. Das schuldet ihr mir!" Der entstellte Drow öffnete das Schloss, lehnte die Tür an und verschwand in Richtung Turm.

"Was hat der Dunkelheimer gefaselt?", fragte nach einer Weile Eldeth.
Jimjar fasste zusammen, nur um von der Schildzwergin erneut angeraunzt zu werden: "Ja, sicher. Vertraut ihr ihm? Und wenn schon, was machen wir wenn wir einigermaßen ausgerüstet sind? Wohin ziehen wir? Wen nehmen wir mit? Oder geht's gleich los?"

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 22.03.2016, 14:14:51
Ungläubig blickte Orel dem Kerkermeister in die Augen, bis diese in der Schwärze hinter dem Tor verschwanden. Erst jetzt bemerkte er das angelehnte Tor. Unsicher machte er ein paar Schritte darauf zu, nur um sich zu vergewissern, dass das Tor auch wirklich unverschlossen war. 'Warum tut er das? Ihm muss klar sein, dass auch wenn diese Finte funktionieren sollte, sein Kopf dafür rollen wird.' Fieberhaft suchte der Mensch nach einer sinnvollen Erklärung für Jorlans Verhalten, doch kam er zu keiner zufrieden stellenden Erkenntnis. 'Nun, wir haben wohl keine andere Wahl...'

"Nein, wir warten noch ab. Er hat von einer Ablenkung während der Wachablöse gesprochen. Wenn wir vorher verschwinden, könnten wir auf zu viel Gegenwehr treffen. In Ketten würde dies unseren Tod bedeuten. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf die Worte des Drow zu vertrauen. So oder so werden wir in ihren Fängen früher oder später sterben." Grimmig blickte Orel durch die Runde und hob die behelfsmäßige Eisenstange, ihre einzige Waffe, hinter einem abgebrochenen Stumpf eines Stalagmits hervor. "Sucht alles zusammen, was ihr mitnehmen wollt, oder was uns als Waffe dienen könnte. Zwei von uns sollten das Tor beobachten. Falls unerwartet einer der Wächter hier vorher auftaucht, müssen wir schnell reagieren."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 22.03.2016, 16:48:07
Ungläubig verfolgte Corwin die Geschehnisse der letzten Minuten. Noch immer fühlte er sich vollkommen ohnmächtig und bedauerte, dass der Ork sterben musste, auch wenn er grundsätzlich wenig für Orks überhatte. "Niemand sollte grundlos sterben, nicht einmal ein Ork."
Auch bei Corwin sorgte das Auftauchen des entstellten Kerkermeister vor allem für Misstrauen. "Warum macht er das? Was hat er bloß davon? Eigentlich darf man ihm nicht trauen, aber warum sollte man Gefangenen eine solche Falle stellen wollen? Corwin konnte sich keinen Reim auf die Situation machen. Nachdem Orel seine kurze Ansprache gehalten hatte, nickte er dem Menschen zu, um diesem zu signalisieren, dass er verstanden hatte. Dann suchte er seinen Bruder. "Floki, wir sollten versuchen beisammen zu bleiben. So kleine Kerle wie wir können von den Großen schnell zertrampelt werden", flüsterte er ihm zu.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 22.03.2016, 19:55:51
Jorlans genauen Plan wie er die Flucht gegenüber den anderen Drow darzustellen gedachte, kannte Heynryck nicht doch die Details waren für ihn wenig relevant, wenn er dann doch schon ziemlich weit von hier zu sein gedachte. Den Ork beim Verlassen vor der Tür zu lassen war sicherlich kein Problem und sofern er eine Seite zwischen Jorlan und Mizzrym wählen müßte würde er sich sicher für den entstellten Hauptmann entscheiden.
Sinnlos hatte der Ork sicherlich nicht sein Leben lassen müssen, ermöglichte es ihnen doch die Flucht. "Dein Opfer werde ich nicht vergessen, Ront. Möge bei Gruumsh noch Platz für dich sein." flüsterte er zu sich selbst.

"Floki, könnt ihr mir vielleicht aus diesen Fesseln helfen? Wenn es einen Moment gibt die Handschellen los zu werden, so ist es nun wohl der Richtige. Ihr hattet doch etwas wie ein Dietrich oder?", sprach Ryck zum Waldgnom.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 25.03.2016, 07:11:51
Thalras Nervosität überdeckte den Ärger, den sie durch die geringe Beteiligung an ihrem Plan verspürt hätte, unter normalen Umständen. Sie fragte sich, woran es lag: An dem Misstrauen ihr gegenüber, oder waren sie einfach inkompetent? Als die Blicke der Wachen sie so unverhohlen striffen, hätte sie gerne darauf reagiert, denn selbst auf der Männer-dominierten Akademie waren diese zurückhaltender gewesen. Doch wäre es ein Zeichen von Schwäche gewesen, vor allem sich zu bedecken oder die Blößen abzuwenden. "Nur die Schwachen können es sich nicht leisten, auf profane Schutzkleidung zu verzichten.", erinnerte sie sich an die Regel und präsentierte einen gelangweilten Gesichtsausdruck. Zusätzlich erhöhte es die Erfolgschancen des Tricks, da sie abgelenkt waren. Nachdem sie wieder abgezogen waren, dankte sie den Helfern demonstrativ auf beiden Sprachen, um die nicht beteiligten an ihr Versäumnis zu erinnern.

Die folgenden Absprachen verfolgte sie wieder aus der Position einer Beobachterin. Es klang zwar gefährlich, aber nicht unmöglich. Was er aber davon haben würde, war ihr immer noch nicht klar. Und wenn er die Orkleiche als Beweis seines heroischen Versuches, sie aufzuhalten, darstellen wollte - Er hatte die falschen Verlezungen. Dem Wortwechsel der Gefangenen, die nun vermutlich eigene Pläne schmiedeten, konnte sie nicht folgen. Zumindest schien es im Moment nicht um sie, sondern vornehmlich um Floki zu gehen. Sie hielt sich nich allzu weit von der angelehnten Zellentür auf, damit der Mensch die nicht einfach zuschlägt, wenn er draußen und sie noch drinnen ist. Ob sie ihren Wert mit der schnellen Reaktion vorhin bewiesen hatte, war unsicher, da machte sie sich nichts vor.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 29.03.2016, 08:08:28
Floki nahm seinen Bruder fest bei der Schulter und drückte diese aufmunternd.
"Wir schaffen das. Wirste schon seh'n ..."
Er verfiel wieder in seinen Gossenslang, aber seine Worte waren voller Zuversicht.
Kleine Gnome würden immer irgendwie verschwinden können. Und Baravar schien ihnen noch nicht vollends abgeneigt zu sein.

Angesport von seiner wachsenden Zuversicht, nickte er Ryck zu und machte sich an den Fesseln zu schaffen.
Doch irgendwie war er noch etwas abgelenkt und schaffte es nicht sofort. Innerlich machte sich mal wieder Unruhe breit. Waren sie doch verflucht? Oder war sein improvisierter Dietrich einfach nur vollkommen unnütz?

Er lächelte Ryck aufmunternd zu, wissend, dass seine Miene nicht sonderlich erbaulich wirkte.
Doch das Schloss musste irgendwann nachgeben. Floki war hartnäckig.
Sehr hartnäckig.
Er hasste es zu verlieren, zu scheitern, zu versagen.
Das durfte nicht passieren ...
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.03.2016, 11:48:52
Klick, klick, klick, sprangen die Handschellen der Gefangenen auf und eine neue Form der Angst machte sich in der grünlich beleuchteten Höhle breit: die Furcht vor der Freiheit das Gefängnis ungehindert verlassen zu können.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 30.03.2016, 07:35:06
Und so löste Floki die Handfesseln der Gefangenen mit einem freudigen, aber dennoch konzentrierten Grinsen im Gesicht. Ein ansteckendes Grinsen von einem Ohr, bis zum Anderen.

Bei der dunklen Elfe blieb er kurz stehen.
Eindringlich betrachtete er sie und schüttelte kurz den Kopf und sagte:
"Lass mich das nicht bereuen, hörst Du?"
Ihre Schellen löste er etwas langsamer, als ob er seiner Entscheidung nicht ganz sicher sei.
Aber auch diese sprangen andlich auf.

"Und jetzt?"
Er blickte erwartungsvoll in die Runde.
Er war kein Anführer. Noch nie. Vielmehr ein Opportunist.
Und auch hier wollte er die Entscheidungen Anderen überlassen.
Er bewegte sich geschmeidig neben seinen Bruder. An ihn würde er sich halten, komme was wolle.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 30.03.2016, 10:17:54
"Danke, Floki." Orel rieb sich die geschwollenen und blutverkrusteten Handgelenke. Es war ein wohltuendes Gefühl das schwere Eisen endlich los zu sein. Misstrauisch blickte er noch einmal hinüber zu Derendil und dann zu der Dunkelelfe. Für einen kurzen Moment hatte er das Bedürfnis den Gnom von seinem Vorhaben abzuhalten, als er auch ihre Fesseln öffnete. Doch dies würde nur zu einer weiteren Diskussion führen und das konnten sie jetzt nicht gebrauchen. Er würde sie im Auge behalten, und falls sie versuchen sollte ihn oder einen Anderen außer den kranken Drow zu hintergehen, würde er sich persönlich um sie kümmern.

"Wir müssen auf das Zeichen warten, vorher laufen wir Gefahr zu viele Wachen anzutreffen. Falls sie ihre Tiefenbären auf uns hetzen, haben wir wenig Chancen. Also bleibt ruhig und sammelt eure Kräfte, schon bald werden wir hier raus sein. Floki könnt ihr das Tor bewachen? Wir müssen schnell reagieren, sollte eine Wache der Zelle zu Nahe kommen und das unverschlossene Tor bemerken."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 30.03.2016, 10:40:48
Mit wachendem Erstaunen schaute Corwin seinem Bruder bei seiner Arbeit zu. Das sein Bruder sein "Handwerk" so gut verstand, wusste er nicht. Nachdem seine Fesseln gelöst waren, rieb er sich das Blut zurück in seien Hände und grinste seinem Bruder zu. Dann ging er zu Orel. "Wir müssen alles, was wir unterwegs finden und als Waffen und Werkzeuge benutzen könnten mitnehmen, sonst haben wir wohl gar keine Chance", sagte er dem großen Menschen, obwohl er sich sicher war, dass dieser dies genauso gut wusste. Dennoch fühlte sich Corwin nun etwas weniger hilflos und bereitete sich auf das unvermeidliche vor.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.03.2016, 11:43:12
Erleichtert rieben sich die Gefangenen die Glieder und so mancher klopfte dem Waldgnom mit dem erlösenden Dietrich auf die Schulter. Drunter blickte Floki lang und voller Dankbarkeit in die dunklen Augen. Noch während dem innigen Moment zwischen den beiden Gnomen erhob sich fern aber unheilverkündend ein Summen und Brummen irgendwo in der riesigen Höhle, in der sich der Außenposten Velkynvelve befand.

"Arrr, soll das das Ablenkungsmanöver des Drow sein?", fragte Eldeth enttäuscht in die Runde.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 30.03.2016, 15:18:12
Orel nickte Corwin aufmuntert zu. "Keine Sorge, unser Ausbruch wird gelingen. Sehen wir zu, dass wir bereit sind, wenn der Kerkermeister sein Zeichen gibt." Der Mensch hielt die eiserne Stange in sicherem Griff und ging zu Floki an den Eingang. Sein Bruder hatte Recht, sie würden alles gebrauchen können, doch Steine und Stöcke würden nichts gegen die Armbrüste und Klingen der Drow ausrichten können. Er hoffte inständig, dass sie die Wachen in deren Stube überrumpeln können, bevor sie entdeckt werden.

Die Schwärze vor dem Tor bereitete ihm immer noch Mühe etwas zu erkennen. "Floki, ihr..." doch weiter kam er nicht. Das surrende Geräusch und Eldeths Hinweis ließen ihn still werden. Konzentriert versuchte er das Geräusch zu zuordnen.[1]
 1. Perception 22
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.03.2016, 15:30:10
Am Gittertor war das bedrohliche Geräusch noch lauter. Es klang wie ein enormer Bienenstock, der irgendwo zwischen den Stalagmiten hing und sich gerade in die Höhle entleerte. Oder besser gesagt ein Wespennest, denn es lag eine gewisse Angriffslust in dem Lärm. Und er wurde mit jedem Herzschlag lauter. Hier und da war zudem ein Rauschen in der Luft zu vernehmen, ganz so wie der sporadische Flügelschlag einer riesigen Fledermaus, eines großen Vogels oder der eines ausgewachsenen Drachens.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 30.03.2016, 23:18:01
Als ihm die Fesseln abgenommen wurden rieb sich Heynryck einige Momente die Handgelenke und den Hals. Bei ihm hatte das Metall weniger Spuren hinterlassen als bei vielen anderen Gefangenen, zumal er noch relativ neu im Außenposten war. Die Handschellen würden aber eventuell später noch mal hilfreich sein und so band er sich die Ketten um die Hüfte, um diese eventuell später noch mal zu benutzen.

"Vielleicht sollten wir nicht mit allen in den Turm eindringen. Unauffälligkeit ist sicher im Sinne einer gelungenen Flucht." sagte der Halbelf und wiederholte es in der Gemeinsprache der Unterreiche.
"Was ist das!?" frage er als er das Flappen vernahm. Sehr verunsichert schaute er durch die Runde ob jemand etwas zu diesem eigenartigen Geräusch sagen könnte. Ist das Signal von Jorlan auf das wir warten? Ist das die Ablenkung oder sind wir vielleicht nur eine Ablenkung für irgendein anderes Vorhaben? dachte er. Es war aber wohl ohne Bedeutung. Auf eine weitere Chance zur Flucht müßten Sie nicht hoffen.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 30.03.2016, 23:23:51
Thalra war überrascht, als der Gnom mit dem Namen Floki ausnahmslos alle Ketten löste, auch ihre. "Etwas von dem, was meine Sklaven erzählt haben, scheint also doch zu stimmen..." Sie ließ sich das zwar nicht anmerken, lächelte aber kurz freundlich und scheu. Der warnende Unterton seiner Worte entging ihr nicht, verstehen tat sie ihn nur leider nicht. So neigte sie ihren Kopf in der hockenden Haltung, die sie zwecks Befreiung durch den Kleinen sowieso hatte annehmen müssen, und dankte: "Empfangt meinen innigsten Dank für euer großzügiges, von mir unverdientes Vertrauen." Sie hoffte, er würde wie sein Bruder die andere Elfensprache beherrschen. Aber warum sollte er dann diese nicht verwenden? Sie hätte damals mehr Sprachen lernen müssen...
Sie verstand den folgenden Wortwechsel nicht und versuchte, durch Beobachtung zu verstehen, was die anderen planten, während sie aufstand. Es wurde ihr nicht klar, daher fragte sie dann doch: "Bitte, was denkt ihr, sollten unsere nächsten Schritte sein? Ich würde gerne helfen oder zumindest nicht im Weg stehen. Und wenn wir getrennt werden, wäre es besser, wenn wir eine Zielrichtung hätten, um uns wiederfinden zu können. Alleine stehen unsere Chancen schlecht." "Andererseits...wenn jemand gefangen wird oder gegen uns arbeitet, sollte er nicht zuviel wissen, um es nicht verraten zu können. Aber ohne Hilfe bin ich verloren!" Sie merkte, wie es ihr kalt den Rücken runterlief. Das Summen erhöhte ihre Nervosität noch, sie spürte, wie ihre Stirn schweißfeucht wurde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 31.03.2016, 09:10:30
"Wir sollten warten, bis die dunklen Elfen vom nördlichen Wachposten an uns vorbei gelaufen sind. Dann hätten wir freie Bahn für unsere Flucht.
Was meint ihr?"


Das Geräusch beunruhigte den jungen Gnom, denn er kannte es nicht.
Aber ... es war auch eine Chance. Vielleicht die Einzige. Die Letzte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 31.03.2016, 09:35:26
"Es klingt wie ein...ein Insektenschwarm." Unweigerlich musste der Mann an den Traum der letzten Nächte zurückdenken, als Maden ihn samt Haut und Haaren unter sich begruben. Angeekelt schüttelte er den Kopf und versuchte das Geräusch weiter zu lokalisieren. "Könnt ihr etwas erkennen? Meine Augen sind nicht für diese Dunkelheit gemacht."

Auf Flokis Vorschlag hin, nickte er zustimmend. "Ja, nicht nur wir werden diese Geräusche vernommen haben. Mit etwas Geduld werden wir leichter vorankommen, warten wir noch einen Moment."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 31.03.2016, 13:19:55
Die Tiefengnome, Stu, Shuushar, Buppido und Sarith hielten sich noch immer zurück. Derendil kam mit Eldeth an das rostige Gittertor.

"Das muss das Zeichen sein!", platzte es nach einer Weile aus Eldeth heraus, und auch Derendil brummte sein Wohlwollen zum Ausdruck bringend.

Kurz darauf wurde der gellende Schrei eines Vogels in der Höhle unter Velkynvelve laut. Das Mark und Bein erschütternde Kreischen hallte marternd durch die unterirdische Kammer und erhob sich mit Leichtigkeit über die Kakophonie des Flügelschlags.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 01.04.2016, 08:36:36
"Nein, wartet!" sagte der Halbelf zur Zwergin. "Was immer dieses Geräusch sein mag, es wird bald einen Alarm geben und wahrscheinlich werden die Wachen und die Quagossen aus diesem Teil weggelockt werden. Jetzt die Zelle zu verlassen wäre der schlechteste Moment."
Er wiederholt was er Eldeth gesagt hat sinngemäß in der Sprache der Elfen und hoffte darauf dass in Derendil noch genug Vernunft von seinem letzten Appell verblieben war.
"Sobald wir dann keine Drow mehr im Rücken haben sollten wir mit einem Stoßtrupp zum Turm. Gehen wir mit allen wird ein Rückzug nur erschwert. Die anderen bereiten sich auf dem Abstieg vor. Freiwillige?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 01.04.2016, 09:31:43
Orel nickt Ryck zu. "Der Halbelf hat Recht, wenn wir jetzt losstürzen laufen wir ihnen vermutlich nur in die Arme. Wir warten noch einen Moment." Entschlossen sieht er zu Eldeth und Derendil. Ihre impulsive Art könnte dieses Unterfangen weiterhin gefährden, daher hoffte er auf Verständnis der Beiden. 'Doch was bei der eisernen Faust war dieser Schrei? Was geht hier vor?'

Der Mensch blickte weiterhin hinaus in die Dunkelheit und erwähnte nur beiläufig, dass er die einzige Waffe trug und mit in die Unterkünfte vordringen würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 01.04.2016, 13:48:11
Derendil und Eldeth traten entschlossen einen Schritt nach vorn. Die anderen Gefangenen am Gittertor spürten den heissen Atem des Tiefenbären im Gesicht, während die Tiefengnome eine Geflüsterte Diskussion am anderen Ende der Höhle begannen.

"Ich wette das ist das Zeichen!", bermerkte dann auch Jimjar. "Geht ihr voran und bahnt uns mit dem Quagoss einen Weg, wir kümmern uns um die Leiche."

Als der Drow realisierte was die Svirfnebli vorhatten, bot er seine Hilfe an. "Ich gehe euch Schwächlingen mal... zur Hand."

Der Derro und der Kuo-Toa schlossen sich dem Drow an.

Und Stu blieb zitternd zwischen dem Tor und den blutverschmierten Tonschalen stehen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 04.04.2016, 11:21:27
Kampfeslärm wurde laut im Außenposten. Die Gefangenen konnten nicht sagen wer sich dort in den Schatten der magischen Lichter von Velkynvelve bekriegte, doch die bekannten Klänge bewaffneter Auseinandersetzungen spielten sich vor dem bedrohlichen Hintergrund des Flügelschlags ab, der hier und da von entsetzlichem, unnatürlichem Kreischen durchbrochen wurde. Bald mischte sich das Gegröle der Quagosse zu den Kampfgeräuschen. Vom linken Rand des Gittertors konnten die Gefangenen sehen wie die zotteligen Sklaven der Drow Steine und Unrat über die Absturzsicherungen in die Höhle hinabschleuderten. Das Brüllen der Tiefenbären zeugte von Blutlust, Wut und Furcht.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 04.04.2016, 15:32:33
"Die Tiefenbären sind aus ihrer Höhle gelassen worden. Sie scheinen gegen irgendetwas oder irgendjemanden zu kämpfen. Hört ihr die Kampfgeräusche?" Orel lauscht noch einen kurzen Moment, dann dreht er sich entschlossen zu den anderen Gefangenen. "Also gut, eine bessere Chance werden wir vermutlich nicht bekommen. Lasst uns hier verschwinden." Sachte drückt er das Gitter der Zelle auf.

"Ich werde versuchen in den Wachturm zu gelangen. Eldeth, ich könnte eure Kampferfahrung brauchen. Und den Quagoss sollten wir auch mitnehmen. Jeder der sich mir anschließen möchte, möge uns folgen. Der Rest bereitet den Abstieg vor. Und habt ein Auge auf die Drow." Orels ernster Blick haftet auf der kleinen Gruppe, ehe er vorsichtig einen Schritt nach draußen macht und sich, die Eisenstange fest im Griff, hastig umsieht.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 04.04.2016, 17:43:14
"Was wollt ihr denn im Wachturm? Sollten wir nicht sehen, dass wir so schnell wie möglich hier herauskommen und uns verstecken", beklagte sich Corwin der Orels Vorgehen nicht verstand. Das Brüllen der Tiefenbären und das schreckliche Summen nagten an den Nerven den Waldgnoms. Wir werden das schonschaffen, Baravar stehe mir bei! Von seinem kurzen Stoßgebet etwas beruhigt wandte er sich Floki zu. "Willst Du auch mit den in den Wachturm?", fragte er seinen Bruder.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 04.04.2016, 22:19:15
"Wir brauchen Waffen, Corwin, Verpflegung und Wasser. Niemand weiß, wo wir uns genau befinden und unsere Flucht wird nicht lange unbemerkt bleiben. Vielleicht müssen wir vor ihren Spähern fliehen und schaffen es nicht uns selbst zu versorgen. Niemand kennt die Höhlen nahe dieses Postens, daher hilft uns alles, was wir mitnehmen können." antwortet der Mensch flüsternd und sichtlich verwirrt, hatten sie doch über ihr Vorhaben schon vorher gesprochen. Doch vermutlich war es einfach das Unbehagen, was Corwin zweifeln ließ. "Ihr habt eine gute Auffassungsgabe, und euer Bruder ist recht geschickt will ich meinen. Bleibt ihr hier draußen und habt ein Auge auf die Umgebung, damit ihr uns Bescheid geben könnt, falls wir entdeckt werden. Außerdem brauchen wir eine geeignete Absprungstelle, dort wo die Netze der Spinnen dünn genug sind, um unseren Sturz etwas abzufedern, aber nicht aufzuhalten." Der Mann sah noch einmal aufmuntert zu den Gnomenbrüdern hinunter, bevor er ein paar Schritte weiter hinaustrat, um den anderen Platz zu machen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 05.04.2016, 03:02:29
"Ich komme auch mit. Und eventuell sollten wir die Schwarzelfin auch mitnehmen. Sie kann uns über mögliche Fallen oder Hinweise in der Sprache der Drow informieren und ihr trau ich etwas mehr als Sarith." Heynryck nickte dem Menschen zu. Es war ein Risiko aber ein kalkulierbares.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 05.04.2016, 06:24:33
Thalra blieb zunächst an der Wand und verfolgte das Geschehen weiter, ohne mehr als zehn Worte zu verstehen. Darauf aufmerksam machen wollte sie aber auch nicht, wahrscheinlich handelten die anderen in Absicht oder gingen einfach davon aus, sie könnte alles verstehen. Sie wollte sie über ihre Schwäche im Unklaren lassen, denn das Zugeben einer Schwäche war den ihren deutlich ausgetrieben worden. Und gerade heir, wo ihre Position ziemlich schwach war, konnte sich alles zu einem endgültigen Fehler verwandeln. Und die Blicke und wahrscheinlich auch Worte des Menschen erinnerten sie ständig daran. Sie erwiderte diese mit freundlicher Ernsthaftigkeit.
Als der Drow mit einigen Mitgefangenen den Leichnam transportierte, versuchte sie sich kurz, zur Mithilfe zu überwinden, aber es gelang ihr nicht. Stattdessen bemerkte sie die zweite Gruppe, die sich für den Aufbruch nach draußen bereit zu machen schien. Sie löste sich von der Wand und näherte sich ohne Kommentar, aber fet entschlossen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 05.04.2016, 12:48:24
Derendil stürmte voran. Eldeth blickte zu den Männern an ihrer Seite empor. "Orel, Ryck, war schön kuschelig mit euch da drin, aber jetzt wird es Zeit weiterzuziehen." Sie erhob ihren Dolch, der nicht mehr als ein langer, spitzer Splitter einer der verdreckten Tonschalen war und rief einen ihrer Götter an: "Klangeddin! Hörst Du mich? Arrr, bei deinen Zwillingsäxten, segne diese Waffe!"

Noch schien der Quagoss mit der Brokatweste von seinen Artgenossen nicht bemerkt worden zu sein. Verunsichert wirbelte Derendil herum. Geifer lief zwischen seinen Raubtierzähnen auf seine blutverschmierte Brust. "Turm oderrr Qagosssee?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 05.04.2016, 19:19:25
"Nun gut Orel, mein Bruder und ich werden Wache stehen und euch hoffentlich rechtzeitig warnen können. Beeilt euch aber Bitte und passt auf euch auf und nehmt am besten diesen verwandelten Elfen mit, damit er hier keinen Blödsinn macht", gab Corwin dem Menschenkrieger zu verstehen und winkte dann seinen Bruder zu sich heran. Ängstlich horchte er auf das Brüllen der Tiefenbären. Er hoffe inständig, dass Derendil diese nicht mit einem unüberlegten Angriff direkt zu ihm,  Floki und den übrigen Gefangenen führen würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 05.04.2016, 21:32:45
Nun war es geschehen dachte Heynryck. Seine eindringlichen Worte hatten Derendil und die Zwergin nicht erreicht. Nun hier zu warten war kaum eine bessere Option als im Sturm den größeren Wachturm zu nehmen. "Der verwandelte Elf nimmt wohl eher uns mit! Corvin, bitte passt mir auf Stu auf. Bindet ihn euch auf den Rücken wenn es sein muss." antwortete der Halbelf dem Waldgnom und warf ihm sein kurzes Stück Seil zu.
"Derendil, wartet auf uns. Wir wollen gemeinsam zum Turm." . Mit einem resingnierendem Winken bat er Orel, Thalra der Zwergin und dem Quagossen zum Turm zu folgen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 06.04.2016, 16:22:28
Vier Quagosse standen brüllend und tobend vor der Nachbarhöhle, die manche der Gefangenen zu gut kanten. Hinter den Tiefenbären waren auch zwei Drowsoldaten zu sehen, die wesentlich gelassener in die Höhle hinaus blickten.

Wer ihrem Blick folgte, erkannte die Ursache all dieses Aufruhrs: zwei abscheuliche Kreuzungen, aus einem Humanoid und Geier, mit purpurfarbener, unreiner Haut die nur stellenweise mit schmutzigen grauen Federn bedeckt war, wurden von fünf fetten, bläulichen Riesenföiegen mit langen, spitzen Stacheln in ihren vage humanoiden Gesichtern durch die Höhle getrieben. Die Scheusale bekämpften sich verbissen, während sie wieder und wieder am Außenposten vorbeikreisten.

(http://s16.postimg.org/6kzw94vlh/image.jpg)

Dann hatte einer der Drow Derendil entdeckt. Als er seinen Arm hob, um einen Befehl auszusprechen, schien eines der Insekten von den Angriffen der Quagosse zu nah angelockt worden zu sein. Die Tiefenbären und Drow an der Absturzsicherung hielten sich die Ohren zu, doch vergebens, der dröhnende Flügelschlag des Scheusals hatte beiden Dunkelelfen und dreien ihrer Pelzigen Sklaven das Bewusstsein geraubt.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 06.04.2016, 17:07:46
Noch hatte die Drow sich hinten gehalten, aber eindeutig den ersten Ausbrechenden angeschlossen, da stockte die Gruppe und sie geriet weiter nach vorne. "Turm...", begann sie leise auf Derendils Frage zu antworten, doch dann sprach Heynryck. "...oder seht ihr eine Chance, ihn entweder mitzunehmen oder zu weiterer Ablenkung anzustiften?" Dann nahm sie sich kurz Zeit, die geflügelten Wesen zu mustern. "Mittlere Dämonen, können Magie-, Gift- und Elementarresistenz aufweisen. Na, an denen werden unsere Bewacher auch zu knabbern haben, wenn sie nicht, wie üblich, abwarten, wer gewinnt und den Sieger niedermachen.", murmelte sie vor sich hin, der Anfang klang wie rezitiert. "Also?", suchte sie neugierig oder sogar herausfordernd den Blickkontakt mit den anderen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 07.04.2016, 06:29:43
"Das ist mal eine Ablenkung!" murmelte Ryck und bewegte sich weiter vorsichtig in Richtung des Wachturms. Er hatte kein Interesse sich in diesem Moment auf einen vermeidbaren Kampf einzulassen und diese Dämonen schienen ja die Drow gut in Schach zu halten. Wie war es Jorlan gelungen so eine Ablenkung zu organisieren? Dunkelelfen machen sich oft gefährliche Magie zu nutze. Er hatte vielleicht später Zeit sich darauf einen Reim zu machen. Nun wollten Sie erstmal zum Turm und er hielt sich so gut es ging an die Schatten. Die Frage von Thalra ging leider im der Aufruhr unter.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 07.04.2016, 09:51:38
Mit düsterem Blick beäugte er die Dunkelelfe, als Ryck sie zu sich rief und sie als Verstärkung mitnehmen wollte. "Was, wenn..." zischte er in die Richtung des Halbelfen, bemerkte jedoch, dass diese Diskussion völlig fehl am Platz war. Er biss sich auf die Zunge und schluckte seinen Ärger ohne ein weiteres Wort hinunter. Entschlossen nickte er Corwin zu, bevor er so unauffällig es ging, den anderen folgte.

Als er die Dämonen erblickte, weiteten sich seine Augen. Er hatte bisher nur Geschichten über die Wesen des Abyss gehört, doch noch nie hatte er eines aus nächster Nähe gesehen. Furchtbar und grausam sahen sie aus, wie man es aus den Büchern und Erzählungen der Alten kannte. Orel riss sich zusammen und wendete den Blick ab. Sie waren auf freiem Feld und mussten den Turm so schnell es ging erreichen.[1]
 1. Stealth 3
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 07.04.2016, 11:42:23
Derendil schlich lautlos mit Ryck und Eldeth zum Wachturm, während die Drow zurückblieb und ihr wissen über Dämonen flüsternd rezitierte. Orel hörte ihr zu und verstand kein einziges Wort, dann machte er sich daran den anderen zu folgen. Seine Glieder waren noch immer taub von den Fesseln und platschten seine nackten Füße laut auf den Boden. Zu laut, um unbemerkt an dem Quagoss vorbeizukommen.

Weiter im Combat-Thread (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8553.msg1003101#new)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 08.04.2016, 21:55:19
Thalra trat vorsichtig zurück, als ihr klar wurde, das die anderen kein Interesse, weder an ihrem Wissen noch an der Übezeugung des Quagoss hatten. Gerade wollte sie ihnen hinterher, da stieß sie sich den Zehen an einigen spitzen, lockeren Steinen. Während sie ihren Fluch, Schmerz und Überraschung nooch unterdrücken konnte, schepperten die Steine nicht weniger als der tumbe Mensch lärmte. Die Drow ärgerte sich, sah sich einmal um und flitzte los. An den anderen vorbei betrat sie die Hängebrücke und eilte zum Wachturm. "Ohne Waffe bleiben mir nur ein paar Zaubertricks und ein bißchen Haut, um mich vor dem Monster zu schützen."

Ryck konzentrierte sich auf den Weg vor ihnen. Je mehr sich die Drow mit den Dämonen befaßten desto besser war es für die Gefangenen. Vor Ihnen lag der Turm mit den Vorräten und der Weg erschien frei.

Orel stand einen Moment lang da und beobachtete die Reaktion des Quagoss, der sie bemerkt hatte. Schnell löste er sich aus seiner Starre und lief den anderen über die Hängebrücke hinterher. Sie brauchten Waffen, und zwar schnell, sonst würde ein bevorstehender Kampf sehr einseitig ablaufen.

Derendil blickte wieder verunsichert zwischen seinen Mitgefangenen und dem verbliebenen Quagoss vor dem nördlichen Wachposten hin und her. Plötzlich schüttelte er seinen Kopf und rannte auf die Tür zum Hängeturm zu, krachte hinein und prallte wie ein großer Fellball von ihr ab.

Eldeth blieb am Anfang der Hängebrücke stehen und deckte den Rücken der beherzten Vorhut am Wachturm. Sie ließ den feindlichen Tiefenbären dabei nicht aus ihren harten, funkelnden Augen.

Der Quagoss sah furchterfüllt vom Fliegendämon über den Spinnennetzen zu den entkommenen Gefangenen vor dem Wachturm. Er kauert hinter der Absturzsicherung und über einem seiner zotteligen Artgenossen. Unsanft begann er an dem Bewusstlosen zu rütteln.

Der Dämon beobachtete noch einen Moment die Geschehnisse im Außenposten, dann wandte er sich wieder dem Luftkampf zu und schoss wie ein Pfeil in den grau gefiederten Flügel eines Vogeldämons.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.04.2016, 10:53:25
Als Derendil von der Tür zurück geworfen wurde, verzog Heynryck das Gesicht in Ärger. Sollte die Tür Magisch verriegelt gewesen sein, würde es ihrem Fluchtplan einen jähes Ende bereiten. Er bahnte sich den Weg zur Tür und untersuchte diese für einen Moment. Dann versuchte er sie vorsichtig zu öffnen um festzustellen, ob diese verriegelt war oder sie auf eine andere Weise zu öffnen ist, idealer Weise ohne die Wachen innen mehr zu alarmieren, als er der Versucht von Derendil schon getan hatte.

Mühelos gelang es dem Halbelf die Tür einen Spalt breit zu öffnen.

Innerlich konnte die Drow nur den Kopf schütteln über die Zwergin. "Wenigstens wirft sie sich nicht in einen aussichtslosen Kampf und lockt das Biest oder den Dämon auf uns." Sie selbst eilte weiter über die Brücke und trat neben Heynryck. Leise und angestrengt lauschend versuchte sie soviel auszumachen, wie geht, während sie sich leicht an die geöffnete Tür lehnte, ihr Ohr anlegte und mit den roten Augen ins Halbdunkel hineinstarrte.

Die Wachstube auf der unteren Eben des Hängeturms schien leer zu sein. Einer der Stühle lag umgestoßen im Raum und die andere Tür stand halb offen. Der Kampfeslärm und die scharfen Befehle von Herrin Ilvara waren so von der anderen Seite des Außenpostens noch lauter zu vernehmen.

"Das Erdgeschoss scheint leer, die Wachen kämpfen drüben unter ihrer Herrin und haben die Tür dorthin offengelassen.", teilte sie flüsternd mit, bevor sie die Tür aufschob, hineinschlüpfte und die andere zuschob.

Auch Orel schloss zu den Anderen auf und betrat den Turm. Schnell konzentrierte er sich auf das Wesentliche. Alles an Waffen, Rüstungen und Nahrung, sowie Rucksäcke und Beutel könnte ihnen von Nutzen sein.

Der Wachturm hatte offensichtlich zwei Innenräume. Der untere Raum, die Wachstube, war mit einem schlichten Holztisch und drei passenden Stühlen möbliert. Einer der Stühle lag umgestoßen auf dem Steinboden. Auf dem Tisch lag ein Dolch, ein paar Spielwürfel und eine Hand voll Münzen. Zudem befand sich ein kleineres Schreibpult in dem Raum und eine Hängekonstruktion aus Spinnweben, in der mit einem dunklen Eisenhaken ein kleiner Köcher mit winzigen Armbrustbolzen befestigt war. Der obere Raum war nur über eine Strickleiter aus Spinnweben erreichbar.

Derendil schlüpfte gerade durch die Tür, während Eldeth immer wieder einen beunruhigten Blick in den Turm zu den anderen warf. "Beeilt euch! Der Quagoss weckt noch die ganzen Dunkelheimer wieder auf!"

Der Tiefenbär schlug indessen entnervt seinem Artgenossen auf den Brustkorb, da seine zärtlicheren Versuche keine Wirkung gezeigt hatten. Der Geschlagene schreckte wutentbrannt auf und wollte dem anderen geradewegs in die Schnauze schlagen, da wies dieser auf Eldeth und so sprang er stattdessen los. Während der Quagoss sich daran machte den nächsten Tiefenbär zu wecken, hatte der andere die Zwergin nahezu erreicht.

Wortlos, aber mit einem Nicken folgte Floki seinem Bruder.
In der Situation konnte er wenig beitragen und wollte auch niemandem zur Last fallen.
Die Idee mit dem Kurzschwert von der einen Wache hatte er schon verworfen. Zu gefährlich.

Corwin fing das Seil von Heyryck, der verschwunden war, ehe der Waldgnom ihm danken konnte. Kurz blickte er sich um. "Stu, bleib hier an der Wand", sprach er die pilzkreatur an, in der Hoffnung, dass diese ihn verstehen und auf ihn hören würde. Ich habe eigentlich jetzt keine Lust, einen aufgebrachten Pilz durch die Höhle zu jagen. Bitte erspare mir diese Prüfung, Baravar.
Dann wandte er sich seinem Bruder zu: "Komm Floki, wir schauen vorne, ob den anderen im Turm Gefahr droht" sprach er und rückte vor bis zum Ausgang der Zelle, wo er sich hinkriente und verstohlen um die Ecke in Richtung der kämpfenden Drow und der übrigen Scheusale.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 18.04.2016, 17:34:49
"Schnappt euch den Dolch und die Bolzen. Vielleicht ist noch irgendwas in dem Schreibpult. Ich sehe mich oben um!" rief er zu Ryck, sah dann wiederum misstrauisch zu Thalra und hielt einen Moment inne. Die Zähne zusammen beißend unterdrückte er seinen Hass auf ihre Art und nickte zur Strickleiter, um ihr zu signalisieren ihm zu folgen. Er würde noch ein paar Hände gebrauchen und sie mussten schnell sein, er hatte also keine Wahl. Mit ein paar starken Zügen kletterte der Mann in Windeseile die Stricke empor und drückte langsam die hölzerne Falltür nach oben.

Orel drückte die Falltür auf und fand sich in einer Waffenkammer wieder. Eine einzelne silbrige Flamme züngelt im Zentrum an der Decke des Raumes und erweckt den befremdlichen Eindruck in eine großes Spinnennest geraten zu sein. Die kreisrunden Wände sind vollständig mit einer ähnlichen Hängekonstruktion aus Spinnenseide versehen. Darin erkennt der Mensch sechs dunkle Kettenhemden, sechs Rundschilde, sechs Handarmbrüste, zehn Köcher mit winzigen Bolzen, sechs Kurzschwerter, zehn Dolche, sechs schwarze Lederbeutel, zwei braune Lederbeutel und vier 100 Fuß lange Seidenseile.

Nachdem sie die Tür zugedrückt hatte, sah sich die Drow um und entdeckte Dolch und Köcher. "Den will garantiert jemand haben.", dachte sie bei sich und greift sich im vorbeigehen den Köcher. Sie bemerkt, dass der Mensch sie auffordert, ihm zu folgen. Also nickt sie und tut das, ein wenig amüsiert darüber, dass sich die Rollen ihrer Völker gerade umgekehrt hatten. Und er ihr tatsächlich den Rücken zuwendet. Dann machen sich aber Nervosität und Sorge wieder breit und sie ist vorsichtig und aufmerksam.

Der Halbelf, der noch in der Tür zum Turm, stand visierte den Quagoss, der versuchte seine Kollegen zu wecken, an und rief die Mächte der neun Höllen zu seiner Seite. Arcane Energie umschwirrte seine Hände, die sich zu einer halbdurchsichtigen, waberden Scherbe manifestierte. Mit einem kurzen Kommando lößte die Schwerbe sich mit explosionsartiger Beschleunigung in Richtung des Tiefenbären und traf ihn an der Schulter. Warmes Blut verteilte sich in seiner Umgebung, dass für die Anwesenden mit Infravision einen ähnlichen Eindruck machte, wie ein Feuerwerk auf die die Bewohner der Oberfläche.
Mit einem zufriedenen Grinsen machte sich Ryck hastig auf zum Tisch auf dem der Dolch lag und nahm diesen sowie das Geld und die Würfel zu sich bevor er sich unter die Falltür begab. "Bewaffnet Euch und kommt runter. Wir werden das Waffenlager nach einem Kampf plündern müssen."

Der Quagoss brummte, den Schmerz unterdrückend, als die magische Energie von Ryck in ihn einschlug.

Der soeben geweckte Quagoss krachte wie eine Unheil bringende Furie aus Fängen und Krallen, laut hächelnd in die Schildzwergin am Ende der Hängebrücke. Eldeth wurde von seinen Pranken schwer verwundet, die viel zu schnell auf sie hernieder fuhren als dass sie hätte ausweichen können.

Tapfer taumelte sie in ihrer Verteidigungshaltung rückwärts auf die Hängebrücke und stieß im rechten Moment mit ihrem Scherbendolch zu. Der scharfe Splitter bohrte sich tief ins Fleisch des Tiefenbären, doch zerschnitt auch Eldeth die Hände. Nur unter der Anrufung der Morndinsamman vermochte die Zwergin noch auf den Beinen zu bleiben.

Laut brüllend sprang Derendil aus dem Turm auf die Hängebrücke und seinen Artgenossen zu.

Mit schaudern beobachtete Corwin aus seinem Versteck heraus den Angriff des Tiefenbären, der die Schildzwergin mit ihren Pranken schwer verletzte. Einen Moment zögerte der Waldgnom, ihr zur Hilfe zu eilen. Dann gab er sich einen Ruck und eilte los. Ich kann es nur probieren. Baravar selbst wird entscheiden ob geheilt wird. So schnell wie möglich bewegte sich Corwin an der Wand entlang und näherte sich geduckt dem Kampfplatz in der Hoffung nicht gesehen zu werden. Als er hinter Eldeth angekommen war, stimmte er ein leises Gebet an Baravar an. Fast unverzüglich merkte er die Energie, die aus den Schatten der Umgebung zu stammen schien und seine ausgestreckte Hand entlangfuhr. Mit einem letzten Dankeswort an seinen Gott ließ er die gesammelte Energie in die Zwergin fahren und hoffte, dass sie dort ihr heilendes Werk tun würde.

Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 20.04.2016, 09:29:11
Die junge Drow kletterte ins obere Stockwerk und sah sich fix um. "Irgendwas, um es anzuziehen? Kettenhemd und Schild sollte ich vielleicht meiden." Mit flinken Bewegungen gürtete sie sich ein Kurzschwert und einen Dolch um, griff sich zwei Handarmbrüste und einen weiteren Köcher und endete schließlich mit je einem Blick in einen braunen und einen schwarzen Beutel. "Hoffentlich halten die noch lange genug durch...sonst müssen wir die Brücke kappen."

Orel griff hastig nach einem Kurzschwert und zog danach einen der Schilde aus der Aufhängung an der Wand. Einen kurzen Moment stand er direkt neben der Drow und studierte beiläufig ihre flinken Bewegungen, als er sie aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. Auch er griff nach einem der Beutel, prüfte seinen Inhalt und knotete ihn an den Griff des Schildes. Dann drehte er sich erneut mit ernster Miene zu Thalra, nickte ihr zu und stieg die Strickleiter wieder nach unten.

Als sie den Inhalt der Beutel identifiziert hatte und bemerkte, dass sich der Mensch auf den Weg nach unten machte, schob sie alle schwarzen Beutel der Öffnung zu und rief nach unten: "Heynryck, hier haben wir eine Menge Krähenfüße. Nehmt sie gegen die Wächter." Drei konnte sie auf die Schnelle am Menschen vorbei nach unten rutschen lassen.

Der Halbelf fing den Beutel ,der ihm zugeworfen wurde und begab sich mit diesem zusammen wieder zur Hängebrücke. Draußen angekommen faßte er erneut den gleichen Quagoss ins Auge, den er bereits in der letzten Runde verletzen konnte und beschwor erneut seine gespenstischen Energieentladung. "Deine Mutter ist eine Trollfußmatte! Komm doch her oder brauchst du Hilfe für ein paar Sklaven?" rief er durch die dunkle Höhle in der Hoffnung, dass das Dämonische Brummen nicht alles überdeckte.

Derendil warf Eldeth fast um, als er sich brüllend an ihr vorbeischob und knapp über Corwins Kopf hinweg, um sich in einen Zweikampf mit dem geweckten Quagoss zu stürzen. Der erste Prankhieb des Tiefenbären in der Brotkatweste ließ Blut und Speichel aus der Schnauze seines Artgenossen spritzen. Als der Getroffene zurückwich traf ihn der zweite Hieb in die Brust. Doch der zottelige Lakai der Drow zeigte sich noch immer angriffslustig.

Eldeth hielt sich zurück und verharrte in ihrer Verteidigungshaltung, den Scherbendolch zwischen sich und den Quagossen. Sie schien nach der magischen Heilung durch den Gnom wieder etwas standhafter, jedoch noch immer bleich wie ein Geist.

Derendil wurde ebenfalls von den Pranken seines Widersachers getroffen, die seine Weste aufschlitzten und blutige Wunden in seiner Brust hinterließen.

Der Tiefenbär inmitten der Bewusstlosen verlor unterdessen auch bei seinem zweiten Artgenossen die Geduld und schlug ihn einfach so lang bis er die Augen aufschlug. Allerdings ließ sich dieser nicht so schnell abwimmeln und auf die entflohenen Gefangenen hätzen, sondern schlug zurück. Zwei heftige Prankenhiebe des aufgesprungenen Bärs trafen den Überraschten Wecker am Kopf und öffneten blutende Wunden.

Im letzten Moment duckte sich Corwin unter Derendil hinweg und bekam nur noch aus dem Augenwinkel mit, wie dieser den anderen Quagoss schwer verletzte. Corwin nutzte die Gunst der Stunde und bewegte sich so unauffällig wie möglich zurück die Höhle, die so lange ihr Gefängnis darstellte. "Alles gut, ich bin heil wieder zurück", flüsterte er seinem dort wartenden Bruder zu und schaute sich nach dem Mykonid um, in der Hoffnung, dass dieser in der Höhle geblieben war.

Nachdem die Gefangenen Ronts Leiche vor das Gittertor geschleppt hatten, bewaffneten sich die Svirfnebli und der Derro wie Eldeth mit langen, scharfkantigen Splittern aus den zertrümmerten Tonschalen.

Es war jedoch Sarith, der sich in den Kampf mit den wütenden Quagossen einmischte. Der Drow schloss seine bedrohlich glühenden Augen. Schweissperlen rannen seine dunkle Stirn herab, dann streckte er seine schlanken Finger aus, er rief "Feuerball" und rote Flammen begannen um den Quagoss und die Absturzsicherung aufzuzüngeln.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 26.04.2016, 12:32:31
Heynryck lief zum Eingang der Gefängniszelle und rief hinein. "ALLE RAUS! SCHNELL ZUM TURM!" er schaute die Gnome an und hoffte darauf sie könnten für Bewegung sorgen. "Wir werden versuchen die Quagossen aufzuhalten bis alle draußen sind."
Die Insassen hatten lange auf diesen Moment gewartet und so überwindete Hoffnung die Angst. Den Leichnam des Orks hatten sie schon an der Tür und er viel nur so aus der Zelle heraus als die Gefangenen aus ihr platzten. Ryck bewegte sich zur Seite und öffnete das Säckchen mit den Fußangeln die er über die obersten Stufen der Treppe verstreute die von den Quagossenhöhle hinauf zu den Sklavenunterkünften führten.

Nachdem Thalra festgestellt hatte, dass es keine weitere Ausrüstung im oberen Bereich gab, vor allem nicht die der Gefangenen wie ihr Zauberbuch und -utensilien, zuckte sie mit den Schultern und trat an das Loch. Mit einem Schwung ging sie über den Rand, fing sich kurz ab, indem sie sich mit den Händen an den Rand hängte, dann ließ sie sich vorsichtig fallen, ohne sich am Beutehaufen zu verletzen. Unten angekommen griff sie jeweils ein Beutel Krähenfüße und einen mit Nägeln. In letzeren füllte sie die auf dem Tisch achtlos liegen gelassenen Goldmünzen, bevor sie ihn verschloß und mit beiden Beuteln am Gürtel in Richtung Gefängnis den Turm verließ. Auf der Brücke unterwegs machte sie Platz für entgegenkommende, während sie die erste ihrer Handarmbrüste griff und lud. Die Situation sah zwar nicht so schlimm wie befürchtet, aber weiter nicht gut aus. Hoffentlich konnten sie verhindern, dass die anderen Drow gewarnt wurden.

Orel blickte über die Schulter und nickte Ryck zu, als dieser an ihm vorbei lief und einen der Beutel dem Treppenabsatz leerte. Der Mensch folgte ihm mit Derendil und platzierte sich vor dem Absatz, um den nahenden Quagoss abzufangen.

Derendil schnaufte einen Augenblick durch, dann machte er sich für den Ansturm des nächsten Tiefenbärs bereit.
Eldeth schüttelte den Kopf und somit scheinbar ihre Schmerzen ab. „LOS! IHR HABT DEN HALBELF GEHÖRT! AB, IHR DUNKELHEIMER! IN DEN TURM MIT EUCH! JETZT!“, schrie sie die angsterfüllten Gefangenen im grünen Licht der Pilzlampen an.

Der Quagoss sprang die Treppe empor und über die Krähenfüße, die Ryck soeben ausgelegt hatte, einfach hinweg. Derendils Pranken und Orels Schwert hatten ihn bereits erwartet. Klinge und Krallen fanden mühelos ihr Ziel und ließen den zotteligen Körper blutbesudelt zurück, doch der Tiefenbäre brüllte laut auf und schlug wie wild um sich. Er traf seinen Artgenossen in der Brokatweste und durchdrang auch die Verteidigung des Menschen.

Aus dem Schatten heraus beobachtete Corwin das Kampfgeschehen, unsicher, ob er versuchen sollte direkt einzugreifen und dann die Aufmerksamkeit der Feinde auf sich zu lenken. Er entschied sich dagegen, als er sah, dass sich Ryck auf die Zell zubewegte und schließlich alle Gefangene anwies, zum Turm zu laufen. Corwin drehte sich um und winkte den anderen Gefangenen zu, in der hoffnung dass auch die, die die Sprache des Halbelefen nicht verstehen konten, seine Geste richtig interpretierten. Dann wandte er sich seinem Bruder zu. "Geh schon mal rüber, Floki, ich schaue, dass alle hier raus sind", sprach er zu ihm und schubste ihn Richtung Ausgang. Dann schuate er sich um, ob einer der Gefangenen noch Hilfe brauchte. Besonders achtete darauf, dass auch Stu sich der Gruppe der Gefangenen anschloss.

Die Gnome waren die ersten, die den Worten von Corwin und Eldeths Befehl Folge leisteten. Stu drückte sich nah an die Waldgnome und Amaryl, während die Gefangenen von der Höhle in die kleine Wachstube flohen. Kurz darauf folgten auch Shuushar und Buppido, sowie der Drow Sarith. Die Schildzwergin verblieb am Gittertor und hielt sich ihre Wunden, bevor sie sich auf den Weg zum Wachturm machte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 29.04.2016, 09:52:19
Zusammen mit den anderen zog sich der Halbelf über die Brücke zum Turm zurück, bevor er aber das Innere des Turms betrat drehte er sich zum Kampf um und entlud eine weitere Ladung zerstörerischer Magie in Richtung des Quagossen der sich mit Derendil im Zweikampf befand.

Der Quagoss schrie laut auf und spuckte Blut und Zähne, als die magische Energie aus Rycks Händen in seiner Schnauze einschlug. Blut strömte nur so aus seinem Maul, dennoch setzte er bereits zum nächsten Angriff an.

Orel starrte zur Wand und wankte für einen Moment, als ihm die Klauen des Quagoss das Gesicht und den Hals aufrissen. Ein eiserner Geschmack breitete sich in seinem Mund aus und er spuckte Blut. Adrenalin pumpte durch seine Venen, während er die Schmerzen überwand und nach der Brust des Tiefenbären stach.

Die Waffe des Menschen drang tief in die blutbesudelte Brust des Tiefenbärs und durchbohrte sein Herz. Heisses Blut ergoss sich über die Schwerthand von Orel, während der Quagoss tot von seiner Klinge rutschte.

Die erste Armbrust geladen tänzelt die Drow am Rand der Hängebrücke entlang, um den Entgegenkommenden ausreichend Platz zu lassen. Wieder festen Boden unter den Füßen stellt sie fest, dass die größte Gefahr vom wachen Quagoss bei den Drow ausgeht. Wenn er die wachbekommt, würden die vermutlich Hilfe zu rufen versuchen. Doch mit der armseligen Handarmbrust konnte sie nicht viel ausrichten. Und bis an den Bären in den Nahkampf war weder zeitlich (vor allem wegen der Krähenfüße) noch gesundheitlich eine gute Idee. Und ohne Zauberbuch mit vorbereiteten Sprüchen... Kurz verengten sich ihre Augen, als ihr ein andere, etwas abwegiger Einfall kam. "Selbst für Nicht-Drow sind die doch eigentlich ziemlich beschränkt..." Sie versuchte sich - so gut es eben als kleine Dunkelelfe ging - nach vorne zu drängen und in Pose zu werfen, um dann mit lauter Stimme den Quagoss anzufahren: "HALTET STILL, SOFORT! WAGT ES NICHT; SIE ANZUFASSEN! IHR WISST; WAS UNGEHORSAM BEDEUTET!"

Der Quagoss hatte gezögert die Drowsoldaten zu wecken, bevor er doch begann die Elfen anzustoßen. Erst als Thalra ihm einen Befehl zurief hielt er in seinem Vorhaben inne. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und brüllte zornig aus der Tiefe seiner zotteligen Brust: "DU SKLAVE! ICH WISSEN!"

Dann ließ er sich auf alle Viere fallen und spurtete auf die Gefangenen zu. Er hatte die Treppe bereits erreicht, aber Rycks Krähenfüße noch nicht.

Derendil baute sich schützend vor den anderen Flüchtingen auf.

Mit Erleichterung nahm Corwin wahr, das die Flüchtlinge aus der Zelle soweit sicher in den Turm gelangt waren. Dann dreht er sich zum Kampfgeschehen um. Er konzentrierte sich auf die Kraft Baravars, die er in den zahlreichen Schatten ihrer Umgebung fand und merkte wie Energie seinen Arm entlangfuhr. Mit einer fließenden Bewegung und einem kurzen Stoßgebet entließ er diese Energie aus seiner Hand, die sowohl Schatten wie auch Licht sammelte und als dünner flammender Strahl auf den Quargoss zuflog, der mit großer Geschwindigkeit auf ihre Gruppe zukam.

Flammen aus gleißenden Licht ergossen sich auf den Quagoss, der gerade die Treppe empor stürmte. Er wollte ausweichen, doch sein schmutziges Fell verwandelte sich für einen Augenblick in ein schmerzhaftes Spiel aus Licht und Schatten.

Floki ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und trat auf die Hängebrücke vor dem Wachturm heraus. Er konzentrierte sich auf die magischen Kräfte die seinem Volk innewohnen und ließ das Summen der Dämonenflügel hinter dem strauchelnden Tiefenbären entstehen. Der Drowdiener war die Flammen gerade losgeworden, da warf er angsterfüllt einen Blick über die Schulter, während er die Treppe hinaufspurtete.

Die befreiten Gefangenen im Turm begannen sich mit dem Inhalt der Waffenkammer auszurüsten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.05.2016, 10:07:22
Der Halbelf zog sich vom Kampfgeschehen zurück in das Innere des Wachturms und Schoss mit arkaner Enegrie in Richtung des nähernden Quagossen, verfehlte aber dieses Mal sein Ziel weit.

Die Drow geriet ein wenig ins Schwitzen, als der Quagoss sich nicht nur nicht hereinlegen hat lassen, sondern auch zum Angriff ansetzte. So gut es war, dass er aufgehört hat, weitere zu wecken, so sehr gefährdeten die Verletzungen und Verzögerungen den Erfolg der Flucht. Unkonzentriert hob sie ihre Armbrust und zielte auf den Berg Muskeln und Fell, der da auf die zukam. "Ob dieser kleine Bolzen da überhaupt durchkommt? Wo ist Schlafgift, wenn man es braucht?" Sie drückte ab, aber das Geschoß schrammte nur oberflächlich am Tiefenbärenfell entlang. Unwahrscheinlich, das er davon irgendwas gespürt hatte.

Orel erkannte schnell, dass er in seiner Position nicht viel ausrichten konnte, solange Derendil die Treppe vollends ausfüllte. Er selber konnte mit dem Quagoss in dem hitzigen Gefecht kaum klar machen, wie er reagieren soll, und so rief er zu Ryck nach hinten. "Heynryck, macht dem verzauberten Elfen klar, dass er zurücktreten soll, sobald der andere Quagoss in den Krähenfüßen steht und er nach ihm geschlagen hat!" Der Mensch wartete den Moment ab und hoffte Derendil würde dementsprechend reagieren.

Derendil knurrte etwas unverständliches und wartete mit Blut triefenden Pranken auf den nächsten Quagoss. Zwei tote Tiefenbären lagen bereits neben dem Entflohenen.

Doch der Drowdiener kam nicht bis zu ihm. Noch immer abgelenkt von der Illusion des Waldgnoms, trat er laut winselnd in die Krähenfüße, die der Halbelf ausgelegt hatte. Derendil schnellte vor und schlug zu.

Die erste Pranke traf mit voller Wucht den Schädel und öffnete eine lange Platzwunde über die Stirn, bis hin zur Schläfe. Dann hatte sich der Drowdiener wieder gefasst und verteidigte sich mit den eigenen Pranken.

Sogleich wich Derendil zurück und machte dem Mensch Platz.

Ermutigt, dass Baravar seien Bitten auch hier im Unterriech erhörte, wartete Corwin, ab, bis ihm das Kampfgetümmel abermals die Möglichkeit bot,  den Quargoss mit den feurigen Strahlen zu treffen. Als sich ihm die Möglichkleit bot, stimmte er abermals eine kurzes Bittgebet an den Schattenmantel an und zielte auf den Tiefenbären.

Flammen aus gleißenden Licht ergossen sich wieder über den Quagoss, während er versuchte den Angriffen und Krähenfüßen auszuweichen. Er sprang zurück und entging so dem magischen Feuer, das einfach in Schatten zerfloss.

Amaryl bemerkte wie schlecht es der Schildzwergin wirklich ging und legte ihr eine schlanke, helle Hand auf die Schulter. Sie wisperte ein paar elfische Worte und machte mit ihrer freien Hand eine fließende Bewegung. Dankbar blickte Eldeth auf die schwindenden Schnitte in ihren Handflächen.

Die anderen Flüchtlinge rüsteten sich weiter aus.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.05.2016, 10:08:32
Der letzte aktive Quagoss auf ihrer Seite erwies sich als zäher als die anderen, stellte Thalra fest und zielte erneut an den anderen Kämpfern vorbei auf das Monster. Diesmal ging der Bolzen aber noch weiter daneben, er striff nicht einmal das Fell. Langsam panisch werdend fluchte sie innerlich über sich selbst, warum sie nur so wenig Waffenkunde trainiert hatte. Nun, ohne Buch, war sie kaum in der Lage sich zu schützen. Über Rüstungen wollte sie gar nicht erst nachdenken. "Nutzlos, das bin ich....Ich kann nicht zurück ins alte Leben und ohne Hilfe werde ich nicht überleben. Aber überall werden sie mich wegen meiner Rasse zurecht hassen...Warum bin ich anders?!" Äußerlich bildeten sich nur einige Schweißtropfen, während sie mit konzentriertem Gesichtsausdruck die Armbrust nachlud.

Orel nutzte den Ausfallschritt des Quagoss und stach nach der felligen Brust des Tiefenbären, verfehlte jedoch erneut. Fluchend machte er Platz für Derendil und trat einen Schritt zurück.

"Verbarrikadiert die Tür." sagte Heynryck zum dem Quatoa und dem Dunkelelfen die sich an der Ausrüstung bedienten und deutete auf die Tür die zur Hängebrücke auf der anderen Seite des Wachturms führte. "Wenn es geht unauffällig. Dort sind noch genug von unseren Peinigern die uns gerne wieder in der Zelle sehen."
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder die Quagossen der mit Derendil und Orel immer noch auf der anderen Seite kämpfte und entfesselte wieder destruktive Energie in dessen Richtung.

Nach den Angriffen von Thalra und Orel, war es der magische Streifschuss von Heynryck der den Quagoss weiter zurückschrecken ließ.

Derendil schnaufte heftig und ließ sich noch weiter vom Kampfgeschehen zurückfallen. Er hatte zahlreiche blutende Wunden im Schlagabtausch mit seinen Artgenossen erlitten und nutzte nun die Verschnaufpause die ihm der Mensch verschafft hatte.

Der zottelige Drowdiener vor den Flüchtenden bewegte sich in einer tiefen Verteidigungshaltung über die Krähenfüße die Treppe hinab. Dann war der Abstand groß genug und er wagte es ihnen den Rücken zu zukehren. Der Tiefenbär humpelte wieder zurück in Richtung der bewusstlosen Drow.

Floki zog sich alldieweil zurück in den Turm und durchstöberte die von Thalra runtergeschmissene Ausrüstung. Das sah gut aus und er deckte sich mit zwei fremdartig aussehenden Dolchen, einem kurzen Schwert, einer Rüstung und einem Beutel mit Fußangeln ein.
Und ein Seil. Man konnte nie genug Seil dabei haben!
Dann fiel sein Blick auf die Handarmbrüste. Dunkle Erinnerungen wurden wach und geistesabwesend nahm er eine dieser verhassten Waffen auf und band sich auch einen Köcher um den Oberschenkel.
Ausgerüstet machte er sich wieder auf den Weg zu seinem guten Beobachterposten und pfriemelte weiter geistesabwesend einen kleinen Bolzen auf die Handarmbrust. Endlich konnte er helfen ...

Corwin blickte nur kurz dem fliehenden Tiefenbär hinterher, dann wandte er sich zum und eilte seinem Bruder zur Ausrüstung bei Turm hinterher. Während Floki mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck eine der kleine  Handarmbrüste nahm, schaute sich Corwin genauer um und entdeckte ein Kurzschwert sowie Krähenfüße, die er sofort an sich nahm. Mit dem Schwert in der Hand fühlte er sich etwas wohler, als er sich wieder diorthin umwandte, von wo er den nächsten Angriff erwartete.

Sarith hielt kurz inne und warf dem Halbelen aus dem Turm ein bösartigen Blick zu, während der Fischmann eilfertig nickend und dabei mit schleimigem Wasser um sich spritzend begann die Tür mit seinen Flossen zu betatschen. Buppido der Derro beobachtete seinen Leidensgenossen einen Moment, dann schob er den schweren Zurkholzriegel in die dafür vorgesehene Halterung und nickte Heynryck zu, obwohl dieser die bestätigende Geste vermutlich ohnehin nicht sehen konnte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.05.2016, 10:09:41
Thalra war zwar besorgt, ob die von Heynryck angewiesene und wahrscheinlich von den Gefangenen umgesetzte Verbarrikadierung nicht gerade die Aufmerksamkeit auf sie lenken würde, doch hatte sie keine Zeit, sich viel Gedanken zu machen. Der verflixte Quaggoss vor ihnen schien leider durch die Verletzungen wieder zu Verstand gekommen zu sein und sich zurückzuziehen, um die anderen zu wecken. "Wir werden ihn stoppen.", teilt sie wie eine Tatsache mit, da sie die Alternative wahrscheinlich kaum erleben werden. Sie wartet nur ab, bis sich das Monster umdreht und die Krähenfüße hinter sich gelassen hat, schon sprintet sie los. Sie drückt sich an den anderen vorbei, tänzelt ohne Schwierigkeiten über die Fußfallen und Treppenstufen und folgt dem Wächtertier, gerade außer Prankenreichweite. Sie versucht, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen: "Das war ein Fehler.", zielt kurz mit der Armbrust und drückt ab.

Mit einem Satz hechtete Orel dem Quagoss hinterher, als er erkannte, was dieser vor hatte. "Haltet ihn davon ab, die Wachen zu wecken!" Schnell rannte er seinem Gegner hinterher und stieß mit seinem Kurzschwert nach dem Rücken des Tiefenbären, doch dieser hatte ihn erneut kommen sehen und wich gekonnt aus.

Semitransparente Scherben arcaner Enegie traf die Wand der Höhle während der Quagoss eiter in Richtung seiner Herren humpelte und der Halbelf leise Fluchte.

Der Quagoss knurrte getrieben auf, als der magische Strahl aus Rycks Hand an ihm vorbeizischte. Seine zornigen Augen entdeckten Thalra, die sich unterdessen an ihm vorbeigehuscht war. Er schlug mit der linken Pranke zu, doch die Drow war schneller als er. Dann setzte er jedoch zum Sprung an, auf den Thalra zu langsam reagierte. Der Tiefenbär hatte sie überrumpelt und einfach umgeworfen, um zu seinem bewusstlosen Artgenossen und den Drow zu kommen. Verbissen humpelt er über sie hinweg, die Treppe hinunter.

Cowin raffte die Ausrüstung zusammen und drehte sich um, so dass er mitbekam, dass der letzte noch stehende Tiefenbär fliehen wollte. "Bitte lasse dies nicht zu, Baravar" betete er kurz leise, sammelte abermals Energie und schickte eine von Schatten umspielte Flamme hinter dem Tiefenbären her

Floki lugte indes ums Eck und schoss einen Bolzen auf den fliehenden Quagossen.
Er war sich nicht sicher, ob er seine Möglichkeiten in diesem Kampf voll ausschöpfen konnte, aber zielsicher war er schon immer gewesen.

Schmerzerfüllt knurrend sprang der Quagoss aus der Reichweite Corwins heiliger Flammen und in die Schussbahn seines Bruders Floki. Wieder knurrte er auf, als der winzige Bolzen in seiner Schulter landete.

Als Amaryl die zahlreichen Wunden in Derendils blutverklebtem Fell entdeckte, legte sie auch ihm ihre heilende Hand auf.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.05.2016, 10:10:24
Orel erkannte seine Chance, als der Tiefenbär nach seinem Ausweichschritt Thalra nachsetzte. Mit einem zweiten schnelleren Stich traf er den Quagoss in der Flanke. Dieser taumelte einen Moment zur Seite, Orel hatte nun einen Vorteil und nutzte diesen unterbewusst. Schon lange hatte er keine Klinge mit so kurzer Reichweite geführt, doch schien jeder weitere Schlag sein altes Training wieder aufzufrischen. Mit einer leichten Körperdrehung folgte der Mensch dem unsicheren Schritt der Bestie, bevor sich seine Klinge erneut durch den dicken Pelz schnitt und ein dunklere Rinnsal über seinen Arm lief.

Der letzte Angriff des Menschen ließ den wütenden Quagoss plötzlich fauchend herumwirbeln. Blut und schäumender Speichel spritzte Orel ins Gesicht, der unbändige Mordlust in den roten Augen des Drowdieners erkannte.

Mehrere Salven arcaner Energie bombardierten den angeschlagenden Quagossen aus den Händen des Halbelfen. Einige schlugen in den geschundenen Körper und öffneten neue blutende Wunden während er weiter in Richtung der Schlafenden Drow humpelte.

Thalra weicht den Schlägen des Tiefenbären aus beziehungsweise hat das Glück, dass sie nur so oberflächlich streifen, dass ihre Haut nicht durchdrungen wird. Kurz will sie ihrem Impuls folgen und einen Schutzspruch wirken, doch kann sie sich noch stoppen. "Deine Kraft ist verbraucht, dumme Echse!" Das Zögern lässt sie sich nicht ausreichend konzentrieren und so wird sie von dem Monster einfach umgeworfen, geht zu Boden und wird überrannt. Verärgert steht sie auf, lädt in seinem Rücken die kleine Armbrust nach und drückt ein weiteres Mal ab. Diesmal findet der Bolzen ganz deutlich sein Ziel und dringt tief nahe der Schultern in sein Opfer ein.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 10.05.2016, 10:14:20
Mit dem Tod des letzten wachen Tiefenbärs, wurden die flüchtigen Gefangenen wieder der Schlacht gewahr, die am anderen Ende des Außenpostens und in der Höhle unter Vekynvelve tobte. Noch immer hing das Summen zahlreicher Dämonenflügel in der Luft das ab und an von den Todesschreien der Sterblichen und dem erschütternden Kreischen der Scheusale durchbrochen wurde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 10.05.2016, 10:33:02
Orel stand keuchend vor dem blutigen Ungetüm, dass gerade seinen letzten Atemzug tat. Für einen kurzen Moment richtete er sich aus seiner Kampfposition auf, ließ sein Schwert jedoch nicht sinken. Schnell vergewisserte er sich, dass keine der Drow aus ihrer Ohnmacht erwacht waren, dann wendete er sich um und lief zum Turm. "Rüstet euch, schnell. Die Ablenkung des Kerkermeisters hat wohl Überhand genommen!"

So schnell er konnte streifte er sich eines der Kettenhemden über und nahm die übrig gebliebenen Beutel, die keiner mehr brauchte, an sich.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 10.05.2016, 21:18:12
Der Halbelf sah den immer noch großen Haufen an Waffen und Ausrüstungsgegenständen und bediente sich ausgibig. Von vielem würde er sich eventuell auf dem Weg wieder trennen wollen, aber das Gedanke, dass die Waffen hier bei den Drow wieder dafür verwendet werden könnten, andere wie ihn zu versklaven oder zu töten sagte ihm alles andere als zu.
Dann warf er sich eine der dunklen Beschlagenden Lederrüstungen über und justierte behelfsmäßig die einige Riemen damit er sie nicht verliehren würde. Auf der Flucht könnte er viele der Riemen immer noch fester schnallen. Dann warf er erneut einen Blick aus der Tür auf die schlafenden Drow. Ob von denen eventuell eine gute Ablenkung und Mahlzeit für die Spinnen unten machen würde?, dachte er während sich ein kleines diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht breit machte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 11.05.2016, 16:06:08
Während Amaryl weiter die Wunden der tapferen Schildzwergin behandelte, rüsteten sich die anderen aus. Drüber und Drunter hielten sich lang zurück, dann nahmen aber auch die beiden Tiefengnome etwas aus dem chaotischen Haufen auf dem Boden der Wachstube. Beiden zogen einen Dolch hervor.

"Können wir auch eine Armbrust und ein Schwert bekommen?", fragte Drunter für sich und ihren Bruder Drüber zaghaft in die Runde.

Sarith warf den Svirfneblin nur einen überheblichen Blick zu und bediente sich weiter ohne zu antworten.
Jimjar hielt inne und wartete ab, die anderen schienen die Zwillinge nicht zu beachten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 11.05.2016, 23:21:31
Der Halbelf wendete sich wieder zurück an die Gruppe. Kurzerhand übergab er den Zwillingen die beiden Handarmbrüste und jeweils 5 Kästen mit Bolzen, sowie jeweils einen Dolch. "Bleibt in meiner Nähe sollte ein Kampf beginnen und haltet euch aus dem Nahkampf fern. Jetzt laßt uns nach unseren Schläfern schauen." sagte Ryck und bereitete den Weg zurück zu der Hängebrücke.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 12.05.2016, 07:36:11
NAchdem das Monster endlich gefällt war, blieb die Drow ein paar Augenblicke stehen, um nach Luft zu schnappen. Sie wechselte ein paar Blicke mit dem Halbelfen und dem Menschen, doch die bewegten sich gleich wieder zurück zum Turm. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Dann seufzte sie, steckte die Armbrust weg und machte sich daran, zuerst die Drow, dann den überlebenden Quaggoss zu fesseln und zu knebeln, inständig hoffend, dass sie nicht aufwachten. Als sie fertig war, Durchsuchte sie die Gefangenen und nahm ihnen, was sie gefährlich machen konnte oder den Fliehenden nutzen könnte. Kurz grübelte sie, ob es nicht sicherer wäre, sie wehrlos wie sie waren endgültig zum Schweigen zu bringen. Dann dachte sie an alles, was sie über die Oberweltevölker gehört hatte und bremste sich von der Umsetzung. "Ich darf deren Misstrauen meinem Volk und damit mir nicht auch noch bestärken, ich brauche sie!"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.05.2016, 10:13:21
Drunter und Drüber schlichen hinter Ryck und den anderen die Treppe hinab zu den bewusstlosen Drow. "Oh, können wir die Schwerter der Elfen bekommen?", fragte Drunter für sich und ihren Bruder Drüber zaghaft in die Runde. "Mein Bruder und ich würden uns damit einfach sicherer fühlen, als mit den Dolchen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.05.2016, 10:28:25
Eldeth sah noch immer schwach aus. Die Farbe wollte einfach nicht so recht in ihr Gesicht zurückkehren, dennoch war sie den anderen gefolgt und fragte: "Wer hat die Waffenkammer geplündert? War da auch ein zwergischer Streithammer, die Waffe meiner Ahnen? Mein Schild war auch nicht dabei. Arrr, diese verdammten Dunkelheimer müssen unsere Ausrüstung an einem anderen Ort aufbewahren!"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.05.2016, 10:33:32
Die Waldgnome bemerkten plötzlich wie sich jemand oder etwas von der anderen Seite an der verriegelten Tür des Wachturms zu schaffen machte. Der Kuo-Toa tat es ihnen gleich und stürmte mit platschenden Flossen auf die Hängebrücke. "WASSS AUCH IMMER IHR MACHT, BEEILT EUCH! SSSIE KOMMEN! WIR MÜSSSSSEN WEG HIER!", spuckte er dort mit jeder Menge schleimigem Speichel den anderen Flüchtigen hinterher.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 12.05.2016, 12:16:46
Orel hatte gerade sein Kettenhemd zurecht gezogen. Es saß nicht perfekt, aber es würde reichen müssen. Die eisernen Glieder des Hemdes waren kalt und ließen ihn erschaudern, doch immerhin war er noch zu einem Gefühl fähig. Er grinste, bevor er zu Eldeth blickte. "Ich weiß wie wertvoll eure Ausrüstung für euch sein musste, doch dies sind nur Gegenstände. Wenn ihr wieder in euren Hallen seid, werdet ihr zu Ehren eures Gottes und der überstandenen Prüfung eine neue Waffe schmieden und einen neuen Schild binden. Ihr werdet sie mit noch mehr Stärke führen."

Orel griff sein Schwert fester, als der Kuotoa aufgeregt und wild blubbernd auf die Brücke rannte. Dann erkannte auch er die kratzenden Geräusche an der Tür. 'Wir wurden bemerkt, nicht gut.' Mit einigen schnellen Schritten und einem kontrollierenden Blick auf den Rest der Gefangenen lief er mit Ryck zu Thalra hinüber. Etwas ungläubig starrte er für einen Moment auf die verschnürten Drow. Er hatte fest damit gerechnet, sie hätte sie längst erdolcht. Etwas verhalten nickte er ihr zu, wagte jedoch nicht sie länger anzusehen. Womöglich hatte Orel sie doch falsch eingeschätzt, doch jetzt war nicht die Zeit, um sich über so etwas Gedanken zu machen.

"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie die Tür aufgebrochen haben. Wir sollten springen, hier und jetzt!"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 12.05.2016, 15:35:41
"Ich wette, dass der Mensch Recht hat! Wenn wir jetzt nicht springen ist es sicher bald zu spät. In die Netze oder ins Wasser?", bestärkte Jimjar Orel in seinem Vorschlag. Kurz darauf wurden die Worte des Svirfneblin von einem dumpfen Schlag gegen die verriegelte Tür des Wachturms unterstrichen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 12.05.2016, 16:51:37
Sie war kaum mit ihren Tätigkeiten fertig und trug zwar wenig passende, aber wieder Kleidung, da kamen die anderen Gefangenen ausgerüstet mit der Beute wieder. Langsam stand sie auf und wartete ab. Sie wollte weder einen schwachen noch einen aggressiven Eindruck machen, gerade jetzt, wo die anderen umso mehr Mittel hatten, ihrem Hass auf ihr Volk Ausdurck zu verleihen. Sie sicherte ihre Ausrüstung und fragte in die Runde: "Wie sieht der Plan jetzt aus? Warten wir auf eine günstige Gelegenheit und revanchieren uns bei unseren Gastgebern, in der Hoffnung, Reitechsen und die Dinge zu bekommen, die sie uns abgenommen haben? Oder geht es nach unten?" Sie zeigt dorthin und bemerkt am Verhalten des Menschen, das sie ihn mit den lebenden Gefangenen überrascht hat. Sie erlaubt sich nur innerlich, sich über den kleinen Sieg zu freuen. Stattdessen wirft sie auch einen Blick nach unten. "Zuerst die Netze der Drinnen, weiter unten Wasser voller Unrat. Wohin gehen wir, wenn wir erstmal weggekommen sind?" Weiterhin versuchte sie, sich nützlich zu machen. Und hatte vor allem Angst, dass sie ohne Buch und Komponenten noch schwächer war als ohnehin schon. Aber sie wusste keinen Weg, wie sie die zurückholen können würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 13.05.2016, 08:42:09
Floki und Corwin hatten sich wieder zusammengefunden und huschten Seite an Seite, wie in ihren unbeschwerten Jugendtagen, zur Brüstung.
Corwin machte dem Kuo-Toa verständlich, dass dieser schnell folgen möge und riskierte einen längeren Blick nach unten.
Floki indes nahm schon Anlauf und zielte grob in die Richtung, in der der Elf damals abgestürzt war. Dort sollte auf jeden Fall Wasser sein.
"KEINE ZEIT!"
Floki klatschte in die Hände.
"Wer zuletzt unten ist, wird gefressen ..." es sollte die Situation auflockern, vielleicht nützte es.
Denn Diskutieren und Pläne schmieden mussten sie auf später verschieben. Erstmal raus aus der vermaledeiten Höhle.
Corwin gestikulierte in die Richtung, die ihm am sichersten erschien und mit einem Satz war Floki über die Brüstung verschwunden und Corwin hinterher ...
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 13.05.2016, 10:46:35
Orel blickte sich rasch um und erkannte Stu nahe der Brücke. Er lief zu ihm hinüber und bat Ryck ihm zu helfen den kleinen Kerl mit einem der Seile aus der Waffenkammer auf seinen Rücken zu binden. Als er sicher war, dass der nicht gerade leichte Pilzmann festgezurrt war, ging er an die Stelle, an der die Gnome in die Dunkelheit gesprungen waren und hielt einen Moment inne, um das unbehagliche Gefühl in der Magengegend zu unterdrücken.

"Also dann, hoffen wir das wir nicht hängen bleiben oder unten aufprallen." Kurz winkt er Thalra auffordernd an ihre Seite, er hatte sich mittlerweile fast schon daran gewöhnt nicht verstanden zu werden. Sein Blick fiel dabei auf Sarith, doch würde er die Auseinandersetzung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben müssen.

Er nickte Ryck entschlossen zu, spannte die Muskeln an und sprang beherzt über das Geländer. Sofort drückte er Arme und Beine  eng aneinander in der Hoffnung zu wenig Auflagefläche für die klebrigen dicken Spinnennetze zu bieten. Die kalte Höhlenluft rauschte um seine Ohren und das Adrenalin hielt seinen Geist wach, während er hoffte nicht gleich in einer blutigen Masse zu enden.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 13.05.2016, 22:21:02
Nachdem alle Gegenstände unter die Flüchtigen verteilt waren bewegte sich Ryck über die Hängebrücke zu einem niedrigeren Abspruchpunkt und schaut nach unten wo er am besten hinab kommt. Der Beherzte Sprung des Menschen erstaunt ihn wirklich sehr. Ryck war sich sicher, dass Orel in der Dunkelheit nicht viel sehen konnte und das er gleich als erstes den Sprung wagte zeugte von viel Mut oder vielleicht auch Leichtsinn. In keinem Fall wollte er aber die Gesellschaft der Dunkelelfen weiter in Anspruch nehmen und kletterte auch über das Geländer von wo er sich in die Tiefe gleichen ließ.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 14.05.2016, 07:15:14
Die Handzeichen des Menschen waren einfach zu verstehen, so nickte Thalra ihm nur zu, aber ohne sich zu bewegen. Eigentlich fürchtete sie sich davor, dass ihre Peiniger wieder aufschließen würden, aber zum einen vermisste sie ihre Ausrüstung und zum anderen wollte sie sehen, wie es allen anderen af ihrem Weg nach unten erging. Dann könnte sie sich besser auf die Gefahren einstellen. Als sie dann beobachtete, wie einige in Schwierigkeiten kamen, seufzte sie. Wider besseren Wissens zielte ihr Sprung dann in die Nähe desjenigen, der am weitesten oben und am meisten in Probleme geraten war[1]. "Auf keinen Fall dürfen die den Eindruck bekommen, ich wäre eine Last.", rechtfertigt sie sich vor sich selbst.
 1. Athletic 19
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 16.05.2016, 14:05:45
Die Flüchtigen sprangen allesamt direkt in die klebrigen Spinnenetze, die nahezu unter dem gesamten Außenposten hangen. Dabei rauschten sie an einem weiteren Fliegendämon vorbei der offenbar versuchte in den Wachturm vorzustoßen, in dem sie sich vor wenigen Augenblicken noch ausgerüstet hatten.

Zunächst konnten sich alle nur sehr mühsam bewegen, denn nach und nach sprangen auch Derendil, Eldeth,  Buppido, Shuushar, die Svirfneblin und Sarith hinterher. Die Netze schwangen wild von oben nach unten und zogen an jeder Bewegung der Flüchtigen. Zuletzt kam die Waldelfin, die sich behände in den Spinnweben bewegte und den anderen half loszukommen. Sie bestand zuversichtlich darauf sich um die Spinnen zu kümmern.

So taten es die anderen nach und nach Tisuriel gleich und glitten aus den Netzen in den eiskalten Wasserfall und rauschten mit den schäumenden Fluten nach unten. Kurze Zeit später trieben fast alle von ihnen in kaltem, dunklen Nass zwischen unterschiedlichstem Unrat.

Alle bis auf Amaryl, die offensichtlich ihr Leben für die Freiheit hatte geben müssen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 16.05.2016, 21:51:49
Leise schwammen die Flüchtigen an das nahe Gelegenste Ufer. Alle waren sehr angespannt, denn Sie hatten die Geschichte über den Schlick gehört der hier unten lebte, doch für dem Moment übertönte der Kampf der sich weiter oben abspielte und die Geräusche der vielen Schwimmer alle möglichen Hinweise und zwischen dem Unrat in der Dunkelheit einen kalten Schlick auszumachen war ihnen auch nicht möglich.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 17.05.2016, 13:29:48
Nach den ersten Schritten auf den klebrigen Netzen bereute Thalra bereits ihre Entscheidung zur Hilfe entgegen ihres Naturells. So war sie froh und nur allzu bereit, die Unterstützung der anderen an eine andere abzutreten, die sich ihrer Sache sicher schien. Elegant glitt sie weiter hinunter und tauchte unten angekommen unter. Als sie wieder auftauchte, bemerkte sie die Eile der anderen und schloß sich vorsichtshalber an. Ihre nassen Klamotten machten es ihr nicht leicht, aber schließlich holte sie die anderen am Ufer ein. Sie stemmte sich hoch und wrang den Stoff aus. Anschließend überprüfte sie ihre Ausrüstung und die Vollzähligkeit der Gruppe. "Wir sind noch nicht alle, habt ihr gesehen, wo die Elfe geblieben ist?" Angestrengt sah sie ins Dunkel, ob sie Bewegungen ausmachen konnte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 17.05.2016, 17:04:33
Das kalte Wasser schien Corwin kurzzeitig die Luft aus den Lungen zu saugen, als er endlich unten ankam. Prustend tauchte er auf und schnappte nach Luft, ehe er sich selbst ermahnte leise zu sein. Triefend nass zog er sich mit den anderen Gefangenen ans Ufer, nicht ohne Floki einen Blick zu zuwerfen "Danke Bruder, wenn Du nicht vorweg gesprungen wärst, stünde ich wahrscheinlich immer noch oben auf dem Turm." Kurz betastete er sich, ob alle seine Gegenstände noch da waren, dann wandte er sich Thalra zu. "Ich habe Amaryl seit Beginn des Kampfes nicht mehr gesehen. Vielleicht ist sie beim Aufprall ins Wasser ohnmächtig geworden. Wir sollten den Fluss durchsuchen." Er watete zurück in den Fluss, so tief, dass er noch stehen konnte und versuchte unter Wasseroberfläche zu spähen, ob er etwas erkennen konnte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 17.05.2016, 19:24:30
Ein Gefühl der Leichtigkeit beschlich ihn während er fiel. Das Gewicht des Pilzmannes spürte er nicht. Orel hatte sich blitzschnell aus dem natürlichen Netz befreit und glitt, den Anderen hinterher weiter in die Tiefe. Fast hatte er die Ketten der Dunkelelfen, die ihn mehrere Tage gefangen hielten abgeschüttelt, doch war die Gefahr noch nicht vorbei. Dieser Gedanke beherrschte seinen Geist, doch jetzt, in diesem Moment, spürte er die Leere um sich herum. Ungewissheit und der Zwang der Untätigkeit ließen seinen Körper verkrampfen, bis er die harte Spannung der Wasseroberfläche durchdrang und sein Überlebensinstinkt seinen Verstand wachrüttelten.

Mit einem kräftigen Stoß gelangte er an die Oberfläche und versuchte die Stimmen und Geräusche der restlichen Mitgefangenen zu erahnen. Schließlich konnte er die Stimmen der Gnome deuten und erkannte unsanft den flacher werdenden Boden. Prustend und etwas außer Atem zog er sich mitsamt dem Mykoniden an Land, löste das triefende Seil mit seinem Kurzschwert und drehte sich zu Stu um. "Bist du in Ordnung?" In die Dunkelheit starrend fühlte er sich wie ein Blinder auf den unwegsamen Straßen Langsattels. "Ryck, Corwin, sind alle unten angekommen, ist jemand verletzt?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 18.05.2016, 21:30:37
Erschöpft zog sich der Halbelf ans Ufer und schaute zurück zum Außenposten. Über ihnen topte immer noch ein Kampf der Flugdämonen und der Drow, dessen Geräusche die des Wasserfalls immer noch überdeckten. Von dem Grauen schlick war nichts zu sehen in dem dunklen See, doch zwischen dem Abfall der sich durch die Wellen der Schimmer bewegte war es kaum realtisch ihn wahrzunehmen. Ebenso war keine Spur von der Amaryl. In den Netzen der Spinnen über ihnen war nichts als Schatten, aber nichts davon sah so als als hätte es sich um die Waldelfin handeln können.
"Wir sollten zusehen einen Vorsprung zu erarbeiten, nur für den Fall, dass wir verfolgt werden und auch noch Spuren in eine andere Richtung zu hinterlassen als die in die wir gehen. Jimjar, könnt ihr unsere Spuren verwischen? Ihr könnt Euch bestimmt gut in diesem Terrain aus." sagte er als alle Übriggebliebenen es an Land geschafft hatten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 19.05.2016, 22:15:55
Orel ortete die Stimmen und versuchte krampfhaft mehr zu erkennen, doch musste er sich endlich damit abfinden, dass sich die lange Dunkelheit des Unterreichs für ihn wohl nie darbieten wird. Schnell stand er auf, als Stu zwar nicht antwortete, sich aber bewegte und richtete sich an die wenigen Bewegungen, die er in der Schwärze ausmachen konnte. "Ihr habt Recht, wir können nicht warten, uns bleibt nicht viel Zeit bis sie unsere Flucht bemerken. Wo ist hier der Ausgang, ich kann meine Hand vor Augen nicht erkennen."
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 20.05.2016, 08:42:47
Mühsam schleppte sich Floki an das Ufer und verschaffte sich einen Überblick über die Situation und die Überlebenden.
"Puh, Glück gehabt. Wir haben es geschafft.
Und jetzt ... sachnell weg hier."

Er zupfte seinem Bruder am Ärmel um eine Reaktion zu bekommen.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 20.05.2016, 15:14:53
Thalra war sich immer noch nicht sicher, auf welcher Sprache sie mehr erreicht, also wechselte sie zur vertrauteren der beiden: "Wir sollten uns beeilen, wegzukommen, nicht dass das warten oder suchen einer Person den Rest gefährdet - wäre sicher nicht in ihrem Sinne...Aber wo wollen wir hin, vor allem mit so wenig Ausrüstung und ohne Vorräte?" Sie hockte sich hin und spähte vorsichtig zum Wasser und in die Höhe, ob sie nicht doch noch eine Spur der Elfe findet würde - ohne Erfolg. Ohne ihre Sorgen auf dem Gesicht sichtbar werden zu lassen, suchte sie die Blicke der Gruppe.

Dabei fiel ihr auf, dass sich einige vorsichtiger bewegten und sprachen, als es die Heimlichkeit neben dem Wasserfall nötig machte. Kurz runzelte sie die Stirn, bis ihr die einfache Erklärung kam. Mit einem Schmunzeln entspannten sich ihre Geschtszüge und sie murmelte ein paar Worte vor sich hin. Gleich darauf erschienen schwach leuchtende Kugeln von vielleicht zwei Fingerbreiten Durchmesser. Sie waren violett wie die im Außenposten, doch durchzogen silbrige Schlieren die unstete Oberfläche. Das abgegebene Licht war kalt, aber es erleichterte die Orientierung.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 20.05.2016, 17:57:58
Nach und nach erreichten auch die anderen Flüchtigen das Ufer. Als die weibliche Drow Ausrüstung und Vorräte angesprochen hatte, begannen der Derro, der Kuo-Toa und der männliche Drow gereizt über die beiden bedeutenden Themen zu diskutieren, während Jimjar und Drunter sich nach einem Weg aus der Höhle umsahen. Die Svirfneblin sprachen über die Ziele der anderen Flüchtigen und sagten immer wieder "Blingdenstein", das konnten ihre Volksvettern die beiden Waldgnome ganz deutlich hören.

"Arrr, wo bleibt die mickrige Elfin?", meldete sich gewollt abfällig Eldeth zu Wort.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 21.05.2016, 09:42:45
Als Jimjar seinen Namen hörte sah er kurz auf und zuckte etwas zusammen. Er zögerte mit seiner Antwort. Dann sah er Thalra und Sarith an und erwiderte: "Nun, ich wette das könnte ich, auf dem Weg nach Blingdenstein. Aber da sind Drow eigentlich nicht willkommen. Eigentlich. Es gab jedoch auch schon ausnahmen und ich wett die könnte es wieder geben!"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 21.05.2016, 11:55:09
"Ist sie nicht unten angekommen? Vielleicht treibt sie bewusstlos auf dem See, könnt ihr irgendwas erkennen? Bei Helm, diese schwarze Suppe ist undurchdringlich." Orel blickte wirr durch die Dunkelheit und erhoffte sich von seinen Mitgefangenen irgendwelche Signale. Er erkannte die Stimmen der Gnome und verfluchte erneut seine Unfähigkeit ihre Sprache zu verstehen. "Stu, bitte." Schnell tastete er nach dem Pilzkopf, um erneut eine Sporenwolke zu erbitten, die ihnen eine gedankliche Verbindung erschaffen würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 21.05.2016, 15:20:31
Auf das Zeichen des Menschen breitete sich von dem Myconid die bekannte Sporenwolke aus und umschloss die sich ordnende Gruppe der Flüchtigen. Sarith sog besonders viel dieser Sporen tief in seine Lungen und gab einen erlößtes Seufzen von sich.

"Nichts wie weg." bemerkte der kleine Pilzmann. "Ich hoffe wir kommen bald zur Nimmerlichtgrotte."

"Jimjar, es sagt niemand, dass ihr die Drow mit nach Blingdenstein nehmen müßt. Es geht nun erstmal darum nicht wieder da oben zu landen. Verschleiert erstmal hier unsere Spuren damit unsere Verfolger nicht wissen welchen der Hölenausgänge wir benutzt haben. Ich würde darum vorschlagen, wir gehen erstmal alle in diese Richtung..." der Halbelf zeigte auf einen Riss in der Wand direkt gegenüber vom Wasserfall und dann du dem Ausgang denen Sie sich am nächsten befanden. "...und machen dann einen Bogen nach da. Thalra bitte steuert die Feenlighter zu dem mittleren Ausgang und laßt sie dort drinnen verschwinden. Vielleicht werden wir bereits beobachtet. Eldeth, würdet ihr bitte unseren Menschen an die Hand nehmen?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 22.05.2016, 21:14:26
'Gut,' der Mensch nickt zustimmend auf Rycks Worte und sieht zu Thalra, 'nutzen wir diese Ablenkung und verschwinden von hier. Stu, ich nehme euch erneut auf den Rücken, so sind wir schneller. Wir bringen erst einmal genug Abstand zwischen uns und diesen Außenposten und überlegen dann, was unser nächstes Ziel sein wird.'

Er nahm Eldeths Hand und ließ sich durch die Schwärze führen. Orel erkannte, wie die Geräusche des Wasserfalls leiser und schließlich dumpfer wurden, während sie den Riss passierten.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 23.05.2016, 09:06:16
Als die Sprache auf die vermisste Elfe kam, schüttelte Floki nur traurig den Kopf. Er hatte mitgezählt, als er im Wasser war. Eine Person fehlte.
Doch ihm war klar, dass die Flucht jetzt vorrangig war. Also schaute auch er sich um und stimmte dem Vorschlag von Ryck schließlich wortlos zu. Demonstrativ ging er nach vorn der Gruppe und untersuchte die Gegend. Sein Gefahrensinn war schon immer gut ausgeprägt. hier würde er sich beweisen können.
Eine Handarmbrust gespannt in der Linken, winkte er die anderen in die angezeigte Richtung.
Er hoffte, dass jeder einfach sein oder ihr Bestes geben würde. Zum Wohle der Gruppe.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 23.05.2016, 09:58:40
Die Flüchtigen hatten sich soeben am Ufer gesammelt und wollten sich gerade zu einer Flucht in die ewige Dunkelheit des Unterreichs formieren, da tat es einen lauten Knall hoch über ihren Köpfen, knapp unter der Höhlendecke. Schockiert blickten alle unweigerlich empor und sahen verpuffende Stichflamme, die für einen kurzen Augenblick selbst dem Menschen die Schlacht um Velkynvelve enthüllte. Schwebende Drow verteidigten sich gegen geflügelte Dämonen, Mischwesen die Eigenheiten von Insekten oder Vögeln aufwiesen. Dann regnete es rote Funken und mit dem Regen klatschten zwei dunkle Körper, die soeben noch durch die Luft flogen, vor ihnen auf den Höhlenboden; ein kleiner und ein großer. Der kleinere Körper gehörte einem Drow und rührte sich nicht mehr, der größere einem stark verletzten Vogeldämon, der aus zahlreichen Wunden dunkles Blut vergoß und dessen Gefieder verbrannt, verätzt und verklebt von Säure war. Er schüttelte benommen seinen Geierkopf und entdeckte das Grüppchen am Ufer.

(http://s33.postimg.org/5ulszr973/Vrock.jpg)

Weiter im Combat-Thread (http://games.dnd-gate.de/index.php/topic,8553.new.html#new)
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 25.05.2016, 22:59:25
Auch mit seiner Dunkelsicht konnte Ryck den Demon nur schämenhaft ausmachen. Der Anblick reichte allerdings um ihm einen Klos im Hals zu bescheren. Er nahm dennoch seinen Mut zusammen und wirkte erneut seinen Standardangriffszauber.

Orel hielt inne und erschrak für einen Moment, als die für ihn nur als schwarze Schemen erkennbaren Kreaturen von der Decke stürzten. Die abstruse gefiederte Bestie stand nun zwischen ihnen und dem Ausgang. Sie mussten schnell handeln, bevor die kämpfenden Dunkelelfen sie bemerkten. Orel zog seine Klinge, vergaß für einen Moment den Pilz auf seinem Rücken und stürmte auf den Dämon zu.

"Los, lauft in den Tunnel, ich halte sie solange auf!"

Floki war noch nie ein eleganter Kämpfer, der gern und ausgiebig zeigte, was er konnte. Er schoss, routinemäßig, und lud schnell nach. Es wirkte, als wäre er diese "Arbeit" gewöhnt ...

Als Orel auf das Scheusal zulief, brach er in eine Wolke unreiner Luft, das spürte er. Mit jedem Atemzug drang die Verschmutzung in seinen Körper, doch er kämpfte dagegen an, wie gegen die Furcht, die sich in dem Menschen breit machte, als sich der Dämon zu seiner vollen Größe erhob. Mit einem gellenden Schrei machte er ihm klar, dass er diesen Kampf unmöglich gewinnen konnte: "VVVROOOCKK!"

Der Bolzen aus Flokis Armbrust, obwohl meisterlich platziert, drang nicht wirklich durch das dunkle, verklebte Gefieder an der Kehle des Vogeldämons und verdeutlichte diese Einschätzung nurmehr. Doch der Energiestrahl von Ryck hatte das Scheusal verletzt, das hatte man gehört. Vielleicht war er also doch zu besiegen.

Corwin registrierte nur kurz, dass der Bolzen seines Bruders keinen Schaden anrichtete und der Angriff von Orel ins Stocken geriet. Er hoffte, dass die heilige Flamme seines Glaubens das Scheusal verletzten konnte, sammelte seine Energie und ließ diese auf die Kreatur zufliegen.

Silbrige Flammen ergossen sich über den Dämon, der sich siegessicher über Orel mit weit ausgebreiteten Schwingen und aufgeplusterter Brust erhob. Das heilige Feuer fraß sich förmlich durch den bereits geschundenen Körper des Monsters und so schmolz es in einem Spiel aus Licht und Schatten dahin, bis nur noch eine schwarze, blasenwerfende Masse auf dem Höhlenboden von dem furchteinflössenden Scheusal übrig war.

Dahinter lag der Leichnam eines gerobten, männlichen Drow in einer Pfütze von losen Papierbögen, Schriftrollen und aufgeschlagenen Büchern.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 25.05.2016, 23:43:13
Thalra war überrascht von dem neuen Effekt, der telepathischen Verbindung. Sie verscheuchte zunächst alle Gedanken und leerte ihren Kopf wie zu einer Meditation. Ent sprechend träge kamen ihre Gedanken auf Heynrycks Vorschlag: "Wenn ihr wünscht." Und sie schickt eihre Lichter zum entsprechenden TUnnel. Dann stürzten aber einige Kämpfende neben ihnen ab und sie erstarrte. Ihr erster Reflex iwar es, zu fliehen zu versuchen. Als sich dann aber die andern auf das Wesen stürzten, schaute sie erstaunt. Sie begann, sich Richtung Ausgang zu begeben, aber lud auch ihre Armbrust und schickte die Lichter zum Kampfgeschehen zurück. Während sie zielte, brach das Wesen schon zusammen. "Ein Glück, es war schon schwer verletzt...Oh, entschuldiugt." Sie hatte schon wieder vergessen, das sie in Verbindung standen. Sie sendete erneut ihre Lichter zum Tunneleingang und begab sich zur Drowleiche. Sollte es sich tatsächlich um einen Magier handeln?! Sie sammelte so schnell es ging alles ein, was er an Ausrüstung bei sich trug, nachdem sie sicher war, dass er nicht mehr lebte.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ryck am 26.05.2016, 07:19:35
Heynryck begleitete Thalra zu dem gestürzten Drow und schaute sich die Sachen genau an die sie an sich nahm. Unter den Dokumenten könnten auch Informationen über Thalra selbst sein, die ihrer offiziellen Geschichte widersprachen. Sie sollte nichts verschwinden lassen, aber der Halbelf wollte sie nicht sein Mißtrauen spüren lassen[1].

Er drehte den Körper des Dunkelelfen um und schaute nach Lebenszeichen. Auch stellte er sicher, dass der gerobte Drow nichts mehr bei sich trug was ihnen womöglich auf der Flucht helfen könnte.
 1. Deception 8
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 27.05.2016, 10:01:07
Orel erkannte den toten Drow. Es war der Arkanist, der ihn mit einst während den Schindereien im Außenposten mit einem Zauber belegt hatte, der ihn die finstere Sprache der Dunkelelfen verstehen ließ.

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Die entflohene Drow sah sofort, dass zwei der Bücher weitaus weniger beschädigt waren als der Rest. Die meisten waren verbrannt und aufgesprengt, so dass um den Toten jede Menge verkohlter Papierfetzen und Scherben herumlagen. Die Vermutung lag sehr nah, dass es sich um magisch verstärkte Zauberbücher handelte. Eines war mitternachtblauem Leder und mit kunstvollen, geschwungenen Brokateinlagen versehen, das andere war in einen dunklen, pelzigen Einband geschlagen und wurde durch einen schwarzen Stahlrahmen verschlossen gehalten. Das Schloss des Rahmens wies auf den ersten Blick keinerlei Schlüsselloch auf. Thalra vermutete, dass es sich um Spinnenhaut handelte. Zudem entdeckte sie noch zwei schlichte, Schriftrollenbehälter aus gewöhnlicherem Leder und einen Komponentenbeutel am Gürtel des Drow.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 27.05.2016, 14:02:06
Orel sah etwas schockiert von dem toten Körper des abscheulichen Wesens vor ihm zu Corwin. "Gut gemacht..." Zahlreiche Wunden überzogen das gefiederten Wesen. Der Kampf mit dem Arkanisten der Dunkelelfen hatte beide Kontrahenten letztendlich das Leben gekostet. Für den Mensch verlief dieser Augenblick wie in Zeitlupe, während er um den toten Dämon herumging, doch hielt dies nur für kurze Zeit an. Der Kampf über ihnen tobte weiterhin und sie mussten hier weg. 'Nehmt alles was wir gebrauchen können und dann nichts wie weg. Noch einmal werden wir nicht so viel Glück haben!'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Ethena "Thalra" Claddt'tar am 28.05.2016, 08:09:20
Thalra nahm die Bücher und Schriftrollenbehälter an sich, zunächst ohne ihren Inhalt eines Blickes zu würdigen. Dann warf sie sich die Komponententasche und den Umhang über und stand wieder auf. Dass Heynryck ihr zu Hilfe kam, wertete sie als positives Zeichen, entweder hatte sie etwas Vertrauen erworben oder er war halt leichtgläubig. Als der Mensch zum Aufbruch drängte, stimmte sie ihm zu: "In Ordnung, ich wollte nur sicher gehen, dass wir nichts liegen lassen. Zumal ich mit diesen Dingen umgehen kann. Das Sichten, was es ist, kann ich unterwegs erledigen." Sie verriet damit zwar einen Teil ihrer Fähigkeiten, wollte aber lieber überschätzt denn unterschätzt werden. Trotz der Eile blätterte sie kurz durch die verstreuten und teilweise zerstörten Papiere, ob sie noch etwas Interessantes fand[1]. Dann schloß sie sich dem Aufbruch an und begann unterwegs, ihre Beute zu begutachten: Was war in den Robentaschen? Für welche Zauber waren die Komponenten vorhanden? Was verbarg sich in den Schriftrollenbehältern und magisch verstärkten Büchern?
 1. Wahrnehmung 13
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Corwin am 28.05.2016, 09:01:55
Corwin war sehr überrascht von der Kraft seines Zaubers, der zuvor bei den Tiefenbären kaum Schaden anzurichten vermochte. Er blickte kurz auf seien Hände, dann wandte er sich an Orel. "Dankt nicht mir, sondern Baravar, der die Vernichtung dieser Kreatur wünschte." Kurz schaute er sich um, was die anderen so machten, Er erkannte, dass Thalra und Heynryck einen toten Drow untersuchten, dann schaute er sich nach seinem Bruder um. "Wie sollten hier schnell verschwinden", erklärte er Orel und schaute furchterfüllt in die Höhe, aus Angst, dass von dort eine weitere finstere Kreatur zu Ihnen hinabsteigen würde.
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Orel Sturmreiter am 28.05.2016, 16:14:49
Orel sah gehetzt von einem Ausgang zum Nächsten.
'Jimjar, irgendjemand, wohin führen diese Tunnel? Welcher Ausgang verspricht uns den schnellsten Weg zu einem sicheren Unterschlupf und Ausgang an die Oberwelt?'
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Floki am 30.05.2016, 09:02:18
"Gut gemacht, Bruderherz!"
Floki war dankbar, dass sein Bruder noch immer, oder besser schon wieder, auf die Macht des gemeinsamen Gottes zugreifen konnte.
Denn auch wenn sich ihre Wege getrennt hatten, so war auch der Glaube an Baravar ein Band, welches sie noch immer verband.

Als die Drow den toten Arkanisten untersuchte, schaute Floki neidisch aus einiger Entfernung zu.
Er hatte hier unten sein Ich verloren, wie es schien. Er war nicht mehr erster, schnellster und derjenige, welcher sich bereicherte.
Dieser Gedanke fesselte ihn einen Moment, so dass er noch immer dort stand, als die Drow fertig war. Er schaute noch immer auf einen weit entfernten Punkt hinter der Drow, dem toten Arkanisten und dem Höhlenboden. Und etwas regte sich in ihm. Ein längst vergessenesw Gefühl ...

Er ruckte seinen Kopf hoch und deutet auf den mittleren Weg.
"Dort entlang?"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.05.2016, 10:17:08
Eldeth und Derendil schlossen zu Floki, Orel, Ryck und Thalra auf. „Ja, welchen Weg nach Gauntlgrym nehmen wir?“, fragte die Schildzwergin schroff. „Der Tunnel da dürfte nach Norden und Blingdenstein, aber auch Menzoberranzan führen. Geradeaus geht es demnach nach Westen und zu den schleimigen Ufern des Dunkelsees. Und wenn wir den Südtunnel nehmen kommen wir nach Gracklstugh.“ Den Namen der letzte Stadt sprach sie wie eine Beleidigung aus und warf Buppido einen düsteren Blick zu. "Arrr, da hausen wohl die verkommendsten Dunkelheimer, Duergarr und Derrro!“ Sie spuckte aus.

Jimjar erreichte das Grüppchen. „Ich kann euch nicht durch das ganze Unterreich führen, aber nach Blingdenstein finde ich den Weg. Und ich wette, das ist auch der beste Weg zurück an die Oberfläche!"
Titel: Der Außenposten
Beitrag von: Mhyr am 30.05.2016, 18:08:27
Der Kampfeslärm hoch über den Köpfen der Flüchtigen wurde lauter. Das Summen der Insektenflügel kam näher und die Schreie der Drow wurden verständlicher. Als sich einige der ehemaligen Gefangenen, die gerade den mächtigen Dämon zerstört hatten, auf den Weg zum westlichen Höhlenausgang machten, begannen auch die anderen zu laufen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie den Tunnel erreicht hatten. Für den einzigen Menschen war es eine Flucht in absolute Ungewissheit, in die Dunkelheit.