DnD-Gate Online Games

Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Prim Ultem - Aufbruch in eine neue Welt => Thema gestartet von: Thorgrimm am 22.11.2016, 00:13:51

Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 22.11.2016, 00:13:51
(http://i.imgur.com/NOR8kZl.png)


Folgt
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 22.12.2016, 05:19:22
Mehrere Kilometer bohrten sich die deokischen Gipfel in den Himmel. Von ihnen wehte ein kalter Wind herab, der nur selten auf eine kleine Ansammlung von Gebäuden und dampfbetriebenen Maschinen traf, die sich immer weiter in die Seiten des Gebirges fraßen. Bergbaustädte, in denen nur ein paar dutzend Leute lebten. Nicht viele zog es hierher. Agetas war ein recht trostloses Gebiet und viele hielten es dort nur aus, weil sie auf den großen Gewinn und schnelles Geld in Form von wertvollen Metallen und Edelsteinen hofften. Kaum einer hatte dieses Glück und selbst wenn es doch einmal so weit kommen sollte - Eldos Creek und seine Söldner sorgten dafür, dass man das Herrschaftsgebiet mit leichtem Gepäck verließ.
Der Windstrom zog weiter und erreichte schließlich die Ausläufer des Gebirges, in das sich lediglich knorrige Pflanzen gebohrt hatten. Zwischen anspruchslosen Büschen und widerstandsfähigen Moosen gab es hier kaum etwas zu sehen. Dieser Teil Isygars war kaum bewohnt. Ganz anders sah es dagegen bei den steinigen, klippenartigen Küstenlandschaften aus, an denen sich tausende Menschen und Andersartige niedergelassen hatten, um Handel über das Meer zu treiben. So reihte sich hier Hafenstadt an Hafenstadt - eine schlimmer als die andere. Die größte und berüchtigtste Stadt von allen war Morgh. Ein Nest für Schmuggler, Piraten und Händler, das zwischen und auf zwei steilen Klippengebieten erbaut worden war.
Östlich des Gebirges befanden sich die Flusslande, die in die Herrschaftsgebiete Ethera, Andaran und Rhillat aufgeteilt worden waren. Von weiten, grasbewachsenen Ebenen, über feuchte Sümpfe, bishin zu dichten Wäldern fand man hier fast alles. Die südlichen Flusslande waren ein vergleichbar trockenes Gebiet aber dennoch fruchtbar und dadurch die Kornkammer des Landes. Hunderte Bauernhöfe und reihenweise Felder waren hier über Jahrzehnte nach dem Krieg entstanden. Ein Gebiet, in dem man gut leben konnte - solange man die heftigen Schutzgeldzahlungen an Abigale Hoos verrichtete. Andaran war das genaue Gegenteil von Ethera. Durch die zentrale Lage und die beiden Flüsse Tanradis und Virr war dies das Ballungsgebiet des Landes. So befand sich hier auch die Hauptstadt Natahi, die vom selbsternannten König Orville Torrob beherrscht wurde.
Nördlich von Andaran befand sich das unscheinbare Gebiet Rhillat. Dichte Laubwälder und einige Hügel, zwischen denen sich Flüsse wanden, beherrschten das Landschaftsbild. Nur wenige Personen traf man hier an, da dieser Landstrich kaum etwas zu bieten hatte. Einige wenige Dörfer und Holzfällerlager hatten sich dennoch gebildet. Zwischen ihnen gab es nur spärlich Kontakt. So wie die Bewohner dieses Herrschaftsgebietes recht verschlossen und eigenbrötlerisch waren, so waren es auch die Dörfer. Hier drehte jeder sein eigenes Ding und alle, die sich in Rhillat niedergelassen hatten, hatten dies wohl aus einem ganz bestimmten Grund getan. Ob sie Kriminelle auf der Flucht waren oder einfach nur ihre Ruhe haben und ein friedliches Leben führen wollten, war nicht ersichtlich. Selbst die Favilla Siroki, die dieses Gebiet beherrschte, ließ sich nur selten blicken.

Und trotzdem hatte es einige weitere Personen hierhergeführt. In diesen abgeschiedenen Landstrich, der auf den ersten Blick nicht viel zu bieten hatte. Doch sie waren sich sicher, dass sich der Ausflug nach Rhillat lohnen wird, denn ihnen allen wurden ein lohnendes Geschäft und eine üppige Belohnung versprochen. So zog es einen jeden, ob nun Ambacti, Mensch, Favilla oder Gezeichneter, in ein verschlafenes Dörfchen namens Sepo, welches an die Ufer eines kleinen Flusses gebaut worden war.

Noch nicht einmal 100 Bewohner fasste das Dorf. Es war so unscheinbar und unwichtig wie der Rest des Landes. Der technische Fortschritt hatte hier kaum einen Fuß gefasst. Die dampfbetriebenen Maschinen, die Magnetbahn oder Luftschiffe aus den Großstädten fand man hier genauso wenig, wie große Fabrikhallen und Forschungsanlagen. Handarbeit und Muskelkraft waren hier noch wichtigere Faktoren als das Wissen um den Umgang mit Maschinen.
Ob man nun den beschwerlichen Weg über den Rücken eines Lacretas, die hölzernen Sitze einer Kutsche oder doch das Deck eines kleines Handelsschiffchens hierhergefunden hatte: Der Anblick, der sich ein jeder Person zeigte, war immer der gleiche. Ungefähr zwei Dutzend Gebäude standen hier in gebührlichem Abstand zueinander - der Großteil davon direkt an den Fluss gebaut. Es waren vor allem Fischer und Holzfäller, die sich in diesem Dorf niedergelassen hatten. Einen Bootsbauer und Schreiner sollte es auch geben. Der ein oder andere Händler und ein Wirt mit seinem Gasthaus fehlten natürlich auch nicht. Die wenigen Schiffe, die an dem Dorf vorbeikamen, versorgten die Bewohner mit allem, was sie brauchten.
Hier sollten Guillaume, Orville, Hariq, Voris und Bhekk auf eine Person treffen, die ihnen weitere Informationen und eine erste Bezahlung lieferte. Jedem von ihnen wurde einige Tage zuvor die Eckdaten über den Auftrag erzählt und eine saftige Belohnung versprochen, falls sie diesen annehmen sollten. Gleichzeitig gab es einigen von ihnen die Möglichkeit, ihren eigenen Zielen und Ambitionen zu folgen - wie diese auch immer aussehen mochten.

Es war früher Nachmittag und ein angenehm kühler Wind wurde von den Bergen in das Dorf getragen, sodass die Temperaturen gut auszuhalten waren. Einige Männer und Frauen - die meisten davon Menschen und Gezeichnete - wanderten geschäftig durch das Dorf, hackten Holz oder warfen ihre Netze in dem Fluss aus. Aus dem Bootshaus, welches durch einen morschen Steg mit dem Land verbunden war, erklang das geschäftige Kreischen einer Säge aber sonst wurde ruhig gearbeitet. Die Leute im Dorf waren nicht besonders gesprächig, was man schnell herausfand, sollte man sich mit ihnen unterhalten. Selbst zu dieser Zeit war das Gasthaus des Ortes gut besucht. Es war der Treffpunkt aller Dorfbewohner und Reisender. Ein gemütlicher, zweistöckiger, länglicher Holzbau in der Mitte des Dorfes. Dicke, leicht gelbliche Milchglasfenster verhinderten einen Blick ins Innere des Gebäudes. Doch man musste gar nicht hineinsehen, um zu erkennen, dass hier gute Laune herrschte. Lautes Lachen war bereits zu hören, bevor man überhaupt in den Schankraum eintrat. Vielleicht war dies der einzige Ort im Dorf, an dem es nicht so distanziert zu sich ging.
Ein jeder hatte sich hier eingefunden. Ob er gerade erst angekommen war oder schon seit Tagen auf diesen Moment wartete, wusste wohl nur der Wirt des Gasthauses selbst. Der schlaksige Gezeichnete mit den wirren, schulterlangen Haaren und der fleckigen Haut vermietete die Zimmer im zweiten Stock an jeden, der danach fragte. Sie waren recht spartanisch eingerichtet und beschränkten sich auf ein Bett, das eher einer Pritsche glich, einen schmalen Schrank und einen winzigen Tisch neben dem Bett. Nur wenige Quadratmeter groß aber es reichte aus. Dafür war der Schankraum viel gemütlicher eingerichtet. Der Großteil des Raumes wurde von abgenutzten, runden Holztischen eingenommen, an denen sich jeweils vier Stühle befanden. Eine lange Bar, an der der Gezeichnete mit seiner Favillagehilfin arbeitete, füllte den gesamten hinteren Teil des Raumes. In einer Ecke des Raumes befanden sich eine braune Couchgarnitur und einige Spielereien wie eine Dartscheibe und ein Billardtisch. Zwei runde, chemische Lampen verteilten künstliches Licht im Raum, was aber durch einen brennenden Kamin wieder ausgeglichen wurde. Um die zwanzig Leute mussten sich jetzt hier im Raum befinden - ein Teil davon war in Gespräche über die Götter und die Welt vertieft und wieder andere aßen einfach still ihren Fisch oder tranken Bier.
Schließlich traf die Kontaktperson ein. Ein Ambacti, der eine dicke Lederrüstung trug, welche mit weißen Knochenplatten verstärkt worden war. Sowohl ein Schwert, als auch ein Revolver hingen an seiner Hüfte und waren schnell einsatzbereit. Zielgerichtet lief er in die Mitte des Raumes und sah sich dann aufmerksam nach den Leuten um, die er hier treffen sollte. Anscheinend hatte auch er Beschreibungen bekommen, denn er erkannte alle Personen, die für den Auftrag ausgewählt worden waren. Möglichst unauffällig zeigte er mit dem Finger auf Guillaume, Orville, Hariq, Voris und Bhekk, woraufhin diese die geflüsterten Worte "Folgen sie mir bitte." vernehmen konnten und das, obwohl der Mann nicht in ihrer Nähe stand. Nachdem er ein letztes Mal seinen Blick durch den Raum glitten ließ, wandte er sich zur nicht besetzten Couchgarnitur und nahm etwas ungelenk platz.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 23.12.2016, 00:41:12
Unbändige weiße, glatte Haare, welche nahtlos in den unbändigen, weißen, glatten Vollbart übergingen. Die Haare mehr oder weniger mit einem Kopftuch an den Kopf gebunden, damit sie ihm nicht über die buschigen Augenbrauen vor die Augen fielen, den Bart mit hölzernen Bundknöpfen versehen, welche jedoch im Dickicht des Bartes inzwischen untergingen. Ein alter Offiziersmantel eines der längst schon wieder verschwundenen Herrschaftsbereiche der Flussländer lag um seinen Schultern, etwas fusselig, aber doch noch von schneidigen Schnitt und in den Überresten der kräftigen, roten Farbe. Die Verzierungen waren mit goldfarbenen Fäden genäht. Es war möglicherweise, anhand des Aussehen des Mantels, kein unbedeutender Mann, der diesen Mantel einst trug. Doch nun war er nur noch ein Schatten einstmaligen Glanzes. Und das galt auch für seinen Träger, einen sehr großen, ehemals sicher bulligen Mann, der über zwei Meter groß war. Seine Schultern waren zwar vom hohen Alter etwas gedrückt, aber seine Statur zeigte noch die Überreste einer ehemals sehr formidablen, breitschultrigen Gestalt. In seinen besten Zeiten mochte der alte Mann vielleicht ein Kampfgewicht von um die 110 Kilogramm gehabt haben, doch das Alter zeigte sich eben nicht nur in der Form von Altersflecken.

Seine groben, fingerlos behandschuhten Hände griffen in den Mantel, als der Ambacti sie zur Sitzecke herbeiflüsterte, und fischten eine geschwärzte, verzierte Elfenbeinpfeife hervor. Mit einem Schnippen der Finger entstand eine violette Flamme zwischen seinem Zeigefinger und seinem knotigen Daumen[1], die er sorgsam in die Pfeife setzte. Die Flamme bildete derweil die sehr grobe Silhouette einer breithüftigen, lasziv tanzenden Frau, was den alten Mann mit einem kehligen Lachen erfüllte, während er sich unter den Personen, die ebenso herbeigeflüstert worden, umblickte. Bis auf den kleinen Favilla und den Mann mit den Fledermausohren waren es alles sehr kräftige oder sehr große Leute, was den alten Mann doch mit einigem Erstaunen beeindruckte. Er nickte allen zu, während er die weibliche Flamme mit dem gebärfreudigen Becken beobachtete, wie sie langsam in die Pfeife tanzte und diese sich mit dem Knistern eines entflammenden Holzscheites entzündete[2].

Der große, alte Mann deutete mit der nun dampfenden Pfeife auf einen Sitzplatz. "Ihr werdet einem Alten doch das Vergnügen eines breiten Kissens unter knorrigen Afterballen gönnen, ja?" und lachte dann kehlig, um die unangenehme Situation des Kennenlernens etwas entspannter zu gestalten. Die milchig-trüben, leicht tränigen Augen des Alten lagen einen Moment auf jedem dieser illustren Truppe. Dann nahm er einen tiefen Zug aus der Pfeife und ließ den schwerfälligen Rauch etwas in seinem Inneren verharren, und schob ihn dann durch die Nase hervor mit einem wohligen Stöhnen. Während der Rauch sich um sein Gesicht schmiegte für einen Moment, noch kurz die Form derselben stämmigen Frau annehmend, die eben noch die violette Flamme gewesen war. Sie schwebte hervor an sein Ohr und flüsterte ihm etwas, sich schüttelnd, als würde sie kichern. Auf einmal änderte sich etwas im Blick des Alten, das Tränen der stahlgrauen Augen hörte auf und eine neue Wachheit legte sich auf ihnen nieder. Um den Mann roch es nach starkem Tabak mit einer warmen Note von Vanille und Zimt. Auf seinen Klamotten hatte sich dieser Duft auf ewig niedergelegt, gepaart mit dem Geruch eines alten Mannes. Schweiß, Vanille, Zimt. Eine Spur Unsicherheit.

"Hawkes, mein Name. Orville Hawkes.", eröffnete er schließlich eine Vorstellungsrunde, die er für angebracht hielt. Ihm erschien es am sinnigsten, wenn er das Eis und Misstrauen in solch bunten Runden wohl nicht gleich brechen konnte, dieses Eis zumindest anzuwärmen und etwas zu tauen mit der Offenheit eines langen Lebens. Mit dem Knarren alten Knochen und dem klassischen Stöhnen altersgemäßer Anstrengung ließ sich Hawkes in den Sitz plumpsen und streckte dann die Beine, als müsste er sie ausstrecken.
"Was für eine illustre Congregatio. Was für eine - in der Tat - bunte Versammlung. Scheint ja eine sehr magnetische Sache zu sein, die uns hier von so frei und weit anzieht, nicht wahr?" Wieder dieses kehlige Lachen.
Es konnte kaum darüber hinwegtäuschen, dass der alte Mann tatsächlich einige Kilometer in den Beinen hatte. Der Staub sandiger Pfade lag noch auf seinem alten Offiziersmantel, der Matsch ausgetrampelter Wege haftete an dicksohligen, braunen Lederstiefeln und war erst auf dem Weg hierhin getrocknet. Der Matsch bröckelte so vor sich hin mit jeder abrupten Bewegung des alten Mannes. Etwas Schweiß stand noch immer auf seiner Stirn, da er erst vor wenigen Minuten angekommen war und noch nicht einmal dazu gekommen war, sich ein kühles Getränk und einen starken Schnaps zu ordern, ehe der Ambacti sie zu sich flüsterte. Er leckte über seine von der Reise spröden Lippen. Es war eine für sein Alter ungewöhnlich lange Reise gewesen, aber er hatte jetzt - so gerade in die Tür gefallen - noch kein inneres Interesse, über sie nachzudenken. Zu groß war der Durst und das Interesse, was sich aus diesem Gespräch wohl ergeben würde.

Wohlig stöhnend atmete er aus der Pfeife ein und ließ den weiblichen Dampf wieder sein Gesicht streicheln. Wie gerne hätte er die Reisestiefel ausgezogen und seine Füße geräkelt. Aber der Anstand verbot dies. Er grinste bei dem Gedanken daran, wie seine neuen Bekanntschaften dann in tiefster Agonie zu Boden sinken würden, und schaute dann ob und wie die anderen sich wohl vorstellen mochten.
 1. Zauber: Prestidigation
 2. Zauber von Wand: Heightened Awareness (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/h/heightened-awareness)
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 25.12.2016, 17:22:50
"Einem Alten."
Ob dem Mann wohl bewusst war, dass Guillaume mindestens fünfzig oder sechzig Jahr älter war als er selbst? Aber natürlich merkte man ihm das nicht an - was immer seine "Schöpfer" damals in die Rezeptur gemischt hatten, eine Alterung war wohl nicht vorgesehen. Zumindest war sie dermaßen verlangsamt, dass es normalen Menschen so scheinen musste, als ob die Ambacti unsterblich seien. Nach weit mehr als hundert Jahren wusste Guillaume jedoch nicht, ob das lange Leben Fluch oder Segen war. "Fluch" kam es ihm in den Sinn, als Erinnerungen an Alice in ihm emporstiegen.

Er schüttelte die Gedanken ab und sah sich in der "illustren" Runde um, die Orville Hawkes gerade eröffnet hatte. Den Favilla kannte er tatsächlich bereits, wenn auch nicht persönlich. Doch es handelte sich um den Besitzer einer Bar, in die sich Guillaume regelmäßig begab, um sich ein Wissensquiz anzusehen, das Herausforderer gegen eben diesen Favilla bestreiten konnten. Zumindest war damit sichergestellt, dass jemand mit einem guten Allgemeinwissen in der Gruppe vertreten war.
Der Alte war Guillaume ein wenig suspekt. Er verhielt sich ausgesprochen albern, was der Ambacti bei Menschen hohen Alters eigentlich nicht gewohnt war, und Guillaume hegte den Verdacht, dass er seine Schwierigkeiten haben würde, mit ihm zurechtzukommen. Offenbar konnte der Mann Magie beherrschen, was sein Spiel mit der Flamme nahelegte. Das war wohl auch der Grund, weshalb jemand, der sie vermutlich eher aufhalten würde, zugegen war.
Die anderen beiden konnte Guillaume noch nicht einschätzen; stattdessen stellte auch er sich mit einem Nicken vor.
"Guillaume Lagrange."
Mehr sagte er nicht, sondern wartete erst einmal ab, was ihr möglicher Auftraggeber von ihnen genau erwartete. Er musste jedoch mit seiner ausufernd bestückten Brille, die er auf seiner weißen Stirn trug, und die sein Mal verdeckte, ebenfalls einen merkwürdigen Eindruck auf die anderen machen. Ansonsten trug er keinerlei Schmuck, was ihm mit seiner weißen Haut und der kompletten Haarlosigkeit für die Menschen immer noch fremdartig und etwas künstlich wirken ließ.

Er war am Tag zuvor bereits angereist, nachdem er eine Nachricht erhalten hatte, die ihm die Suche nach einem außergewöhnlichen mechanischem Artefakt versprach, und dazu noch eine stattliche Summe Geld als Belohnung in Aussicht stellte. Guillaume musste keine zwei Sekunden zögern, bevor er sich auf den Weg hierher nach Sepo machte, wo er weitere Informationen erhalten sollte.
Nun war es also soweit, und der Ambacti wartete gespannt, was sie hier erwarten sollte.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 28.12.2016, 10:57:33
Voris, der von Haus aus ein sehr gemütlicher Zeitgenosse war, musterte die kleine Gruppe mit einem Lächeln auf den Lippen. Dies hatte auch den angenehmen Nebeneffekt, dass seine natürlichen spitzen Gesichtszüge etwas runder wirkten. Dazu trug auch bereits seine äußere Erscheinung bei, da sein Bauchansatz nicht zu übersehen war. Er war ein Genussmensch, der zu einer guten Hammelkeule oder einem Schweinebraten einfach nicht nein sagen konnte. Auch das Bier schmeckte ihm recht gut und wovon er reichlich vertragen konnte. Die Gaststätte war meist einer der ersten Orte, welcher er in einer neuen Stadt oder einem Dorf aufsuchte. Nicht nur der Gaumenfreuden wegen, sondern dies war auch der Ort, wo man am schnellsten an Informationen kam und wo man die besten Kontakte knüpfen konnte. War die Zunge erst mit ein paar Freibier gelockert, sprudelten die Geschichten seiner neuen Freunde nur so heraus. Er hatte Übung darin und er lebte davon die kleinen Geheimnisse zu kennen und sie an der ein oder anderen Stelle gekonnt einzusetzen, um ein paar unbequeme Hindernisse aus dem Weg zu räumen, wenn er seine Ware vorbei schmuggeln wollte.

Aber es hatte Probleme gegeben und er musste für eine Zeit untertauchen - zumindest in seiner gewohnten Umgebung. Woher der Fremde wusste, dass er in Schwierigkeiten war, wusste er nicht, aber das Angebot kam gerade zur rechten Zeit. So konnte Gras über die Sache wachsen und nebenbei konnte er noch ein nettes Sümmchen verdienen. Aber jetzt war er gespannt, auf was er sich da eingelassen hatte.

Die Gruppe war auf jeden Fall bunt gemischt. Der Alte mit den weißen Haaren und dem üppigen Vollbart schien auf jeden Fall etwas von Magie zu verstehen, denn die kleine Geste  zum Anzünden seiner Pfeife war dem Gezeichneten nicht entgangen. Der Hüne ohne Haare war unverkennbar ein Ambacti. Nur ein Soldat hatte eine solche Statur. Dies war gar nicht einmal so schlecht, wenn es zu einem Angriff kam. Der Ambacti würde sicher ordentlich zuschlagen können. Der behaarte neben ihm war auch nicht von kleiner Statur. Aber ebenso wie bei Voris handelte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Gezeichneten. Voris wusste wovon er  sprach. Seine Fledermausohren und seine spitze Nase waren unverkennbar. Zwar verdeckte er sie gerne mit seinen langen Haaren und seinem Hut, aber hier in der Gaststätte hatte er ihn abgesetzt, um nicht noch mehr Misstrauen zu erregen. Die anderen würden früher oder später eh erfahren, dass er ein Gezeichneter war. Fehlte noch der kleine Dunkelhäutige. Der hatte noch nichts von sich gegeben, so dass er erst einmal begann sich selbst vorzustellen.

"Voris ist mein Name. Voris Shark'kan, wie er leibt und lebt." Und gleichzeitig beugte er sich ein klein wenig nach vorne und vollführte eine ausladende Bewegung mit seiner rechten Hand. Danach wurde sein Grinsen noch breiter und er blickte schnell von einem zum anderen. Vertrauen erwecken war der erste Schritt, den er stets vollführte. Aber diese Runde war sehr unterschiedlich und es würde sicherlich ein hartes Stück Arbeit werden, zu den Anwesenden vorzudringen.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 30.12.2016, 12:39:24
Hariq war schon seit einigen Tagen in Rhillat. Wie immer, wenn er sein angestammtes Gebiet verließ, versuchte er sich ein möglichst genaues Bild von den Gegebenheiten vor Ort zu machen. Er glaubte zwar nicht, dass etwas schief gehen würde, aber einen Plan für einen eventuellen schnellen Rückzug konnte nie schaden. Etwas verwunderte es ihn als ihm Guillaume in der Stadt auffiel. Ein Zufall konnte dies nicht sein und Hariq sollte Recht behalten als er und einige andere zu dem Treffen abgeholt wurden.

In dem Raum angekommen suchte er sich einen Stuhl etwas abseits und an einer Wand. Als der Alte seine Pfeife rauskramte zündete sich Hariq eine Zigarre an. In seinen kleinen, verbrannten Händen sah die Zigarre ungewöhnlich groß aus. Sorgsam versuchte er die Gruppe einzuschätzen. Immerhin schienen einige für harte Muskelarbeit gut zu sein, beruhigend da Hariq dafür nicht gemacht war.

"Hariq Jara'qan zu diensten." stellte er sich vor und nickte leicht in die Runde. Mehr als ersteinmal in Ruhe zu Ende zu rauchen gab es nicht zu tun. Da keiner genau zu wissen schien worum es ging, machte es keinen Sinn irgendwelche Pläne zu schmieden oder Informationen auszutauschen.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 31.12.2016, 05:10:47
Ein breites Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Ambacti breit, als Orville von seinen knorrigen Afterballen sprach. "Natürlich, setzen sie sich. Sie müssen eine lange Reise hinter sich haben." bemerkte er mit einem, den alten Mann musternden, Blick. Es lag keine Kritik oder Wertung in den Worten - es schien lediglich eine neutrale Feststellung und Reaktion auf die dreckige Kleidung des Alten zu sein.
Einen kurzen Augenblick hing der Blick des Ambacti noch an der tanzenden Flamme fest, bevor sich auch der Rest der Gruppe zu ihm und Orville gesellte. Er begrüßte jeden Einzelnen mit einem anerkennenden Nicken und stellte sich schließlich selbst vor.
"Sie können mich Morgan nennen. Oder Mr. Wright - wie es ihnen beliebt. Wie ihnen sicherlich bewusst ist, bin ich im Auftrag von Siroki hier, um ihnen ihre Aufgabe näher zu bringen." Er rutschte etwas auf der Couch hin und her, um sich in eine gemütlichere Position zu bringen, griff in eine Gürteltasche und zündete sich schließlich die herausgefischte Zigarette an. Nachdem er den Rauch tief ein- und schließlich wieder ausgeatmet hatte, fuhr er fort. "Wie Mr. Hawkes bereits gut erkannt hat, ist dies hier eine recht bunte Versammlung. Seien sie versichert, dass ein jeder von ihnen, eine Rolle in dieser Aufgabe zu spielen hat und ihre Talente und Fähigkeiten sich ergänzen werden. Siroki hat sie selbst ausgesucht und aufgetragen, sie anzuwerben. Sie hat sich bisher sehr selten geirrt und ich bezweifle, dass sie es bei einer so wichtigen Angelegenheit tut."

Der Ambacti zeigte mit seinem fast weißen Finger auf die Favilla, die hinter der Theke beschäftigt war. Er nickte und lächelte ihr zu, als sie sich ihm zuwandte und dann weiterarbeitete. Mr. Wright war ein Ambacti, wie er im Bilderbuch stand. Fast zwei Meter groß, über und über mit Muskeln besetzt, die die Lederrüstung fast zum Bersten brachten. Seine weiße Haut war, bis auf einige Narben, makellos. Seine Ausrüstung schien sauber und gut gepflegt zu sein - so wie auch er selbst. Ein genauerer Blick offenbarte, dass sich selbst unter seinen Fingernägeln kaum Dreck befand. Entweder machte er sich selbst nicht die Finger schmutzig und die Waffen waren einfach nur zur Show oder er achtete sehr auf sein Aussehen.

"Ich hoffe, sie mögen Bier. Ich habe gerade für jeden einen Krug bestellt."
Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, während er an der Zigarette zog. Doch das verschwand schnell wieder und der Ambacti wurde ernst. "Kommen wir für den Moment zum Thema zurück. Der Auftrag, für den sie angeworben wurden, ist von größter Wichtigkeit. Es geht hier nicht nur um ein persönliches Interesse Sirokis. Es geht nicht um die Zukunft Rhillats oder Rashs. Hier geht es um Angelegenheiten, die das Angesicht dieses Kontinentes verändern können und Siroki braucht ihre Hilfe, um zu verhindern, dass dies zugunsten der Qua'kal geschieht."
Die Qua'kal. Ein ebenso mächtiges, wie gehasstes Volk. Die heute lebenden Qua'kal-Fürsten waren die Nachkommen der Menschen, die den Krieg gewonnen oder zumindest einen Vorteil daraus gewonnen hatten. Sie zogen die Stränge hinter vielen großen Konzernen, Firmen und politischen Gruppen. Immer wieder schafften sie es durch das Ausnutzen der Erdbewohner, ihre Machtstellung weiter auszubauen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie es schafften, den ganzen Kontinent zu kontrollieren und jeden, der kein Qua'kal war, zu versklaven.
"Vielleicht haben sie die Gerüchte schon gehört. Die Qua'kal haben Informationen über eine Massenvernichtungswaffe gesammelt, die vor dem Krieg entwickelt aber nie fertiggestellt wurde. In diesem Augenblick sind ihre Wissenschaftler und Mechaniker damit beschäftigt, die Teile dieser Maschine zu bauen oder zu reparieren. Sollten sie das schaffen, wird man sie nicht mehr aufhalten können."

Mr. Wright verstummte, als die Favillakellnerin sich mit schnellen Schritten näherte. In ihren Händen hielt sie einige Bierkrüge, die sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Tisch stellte und sich augenblicklich wieder entfernte. Der Ambacti griff nach seinem Krug, rief ein "Prost!" und gönnte sich einen ausgiebigen Schluck, bevor er fortfuhr.

"Ihre Aufgabe wird es sein, eines der Maschinenteile zu besorgen. Natürlich ist das offiziell illegal und mit einigen Risiken verbunden aber zumindest ein oder zwei von ihnen sind ja Spezialisten in dem Gebiet." Er sah ganz bewusst niemanden direkt an, sondern betrachtete interessiert den Gerstensaft vor sich. "Ich bin im Besitz einiger Informationen über die Wissenschaftler, die in der Anlage arbeiten, die eine Spule für die Maschine herstellt. Wie sie es anstellen ist Siroki egal aber sie müssen diese Spule besorgen. Einen der Wissenschaftler um Informationen über die Anlage zu erleichtern wäre ein Anfang. Wie sie das anstellen: Ob sie ihn belauschen, ihn überreden, bestechen oder zusammenschlagen, ist Siroki egal. Es geht hier um die Zukunft des Kontinentes und da darf man nicht kleinlich sein." Er gönnte sich einen weiteren Schluck Bier und wartete schließlich, Zigarette rauchend, auf etwaige Fragen oder Reaktionen.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 31.12.2016, 18:36:54
Es war wahrlich eine seltsame Gruppe, die hier zusammen gekommen war. Bhekk fiel schnell auf, dass er, anders als unter seinem Volk, hier nicht zu den groß gewachsenen zählte, eine für ihn ungewohnte Situation. Er war mit breit gebaut und in seinem Gesicht wuchs ein dichter Bart. Außerdem drängten sich Haare am Hals unter einer derben Lederrüstung hervor, sein Haar war lang und sogar seine Handrücken waren behaart. Die haut war gebräunt und die Kleidung verriet, das er sich viel draußen aufhielt.

Er hatte sich bisher im Hintergrund gehalten, war ohne zu sprechen als letzter zur der Gruppe getreten und hatte nur leise "Grizzly" gebrummt, als die anderen sich vorgestellten. Er war bei ihnen stehen geblieben, hatte dabei aber einen Platz gewählt, der niemand störte, also nicht direkt hinter einem der anderen, sondern etwas abseits.

Er hatte die anderen gemustert und gehofft, mehr über sie zu erfahren - woher kamen sie, wie lange lebten sie schon hier und was hatten sie erlebt. Aber natürlich wurden bei dieser Zusammenkunft keine Lebensgeschichten erzählt, er hatte auch nicht vor, dies zu tun. Er war nicht hier, um Freunde zu finden, sondern um Geld zu verdienen. Er musste leben und dieser Auftrag konnte ihn für eine Weile von uninteressanten oder gar ihm widerstrebenden Arbeiten befreien. Dafür war er hier, für nichts anderes. Also, zum Geschäft.

Was der Mann über die Gerüchte erzählte, war ihm nicht neu, aber er hatte sich bislang nicht darum geschert. Diese Ganze Sache mit dem Krieg, den Qua'kal und der sogar der Welt selbst war ihm eigentlich egal. Sie waren hier so weit ab von der Welt, dass das alles wenig Bedeutung in seinem Leben hatte - und genau das war das Gute an dieser Ecke ihrer Welt. Aber nun musste er sich soweit damit befassen, wie es für den Auftrag nötig war, mehr nicht, aber auch nicht weniger. Wissenschaftler, Maschinen, Spulen, all diese Dinge kannte er erst seit kurzem. Und überall bedeuteten diese Worte etwas anderes: Gefahr, Segen, Zukunft, Weltuntergang. Für ihn waren sie einfach da. Und manchmal erleichterten sie das Leben, dann waren sie gut. Manchmal bedrohten sie das Leben, dann waren sie schlecht und in allen anderen Fällen waren sie ihm egal. Aber diese Spule, die war nicht egal, sie war wichtig, denn sie war der Auftrag.

Er nahm den Krug Bier und trank einen kräftigen Schluck, er hörte dem Mann zu, bis er geendet hatte. Dann näherte er sich der Stimme des Auftraggebers etwas und fragte, immernoch stehend: "Wo hocken sie denn, eure Wissenschaftler und wie viele andere Leute gibt es da noch, Mechaniker, sicher auch Wachleute, vielleicht sogar Hunde?[1]"
 1. ggf. bitte ersetzen mit einer entsprechenden Tierart deiner Welt
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 01.01.2017, 17:00:14
Guillaume nahm die Beschreibung des Auftrags mit eher zurückhaltender Euphorie zur Kenntnis. Der Einbruch in eine vermutlich schwer bewachte Anlage war nun nicht unbedingt seine Kragenweite, und normalerweise hätte er sich in Hinblick auf das Risiko an dieser Stelle verabschiedet und den Auftrag abgelehnt. Doch er konnte unmöglich zulassen, dass die Qua'kal in den Besitz einer solchen Waffe gelangten, und so blieb er zumindest einmal da, um sich die genaueren Details des Auftrags anzuhören. Eine Sache jedoch ließ ihm von Beginn an keine Ruhe.

"Entschuldigen Sie die Frage, aber wenn wir diese Spule entwenden können: Was hindert die Qua'kal daran, in der Anlage einfach eine weitere bauen zu lassen?

Und wie groß ist diese Spule eigentlich?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 03.01.2017, 12:10:23
Orville hatte Morgan zugenickt, als dieser seine lange Reise feststellte. Für einen Moment war der Alte ins Schweigen verfallen, als zuerst niemand so wirkte, als wolle er ein Gespräch beginnen oder mehr als seinen Namen flüstern. Der Alte sah Verstocktheit. Er hörte die Worte des Grizzlys und von Guillaume, wie sie knöchern auf das Thema lenkten und alles darum ausblendeten. Verstocktheit, welche positiv formuliert Professionalität heißen könnte oder eben als solche missgedeutet würden könnte. War es die Erwähnung der Qua'kal oder vorher schon die Erwartung der Erwähnung, welche alle etwas stocksteif darstehen ließ. War hinter dieser Fassade von Professionalität wirkliche verborgen oder sollte sie nur den Geruch von Furcht überdecken, ausgelöst durch das ungute Gefühl, welche dieses und jenes Gerücht über die Qua'kal beschwor: jene Gerüchte, die besagten, dass die Qua'kal allerlei Widerstand in diverse Fallen lockten, um sie dann auszulöschen, zum Schweigen zu bringen und dergleichen. Und wo würde man solch einem Komplott mehr Plausibilität als in einer abgelegenen Gegend, wo man eine Rotte Fremder aneinander bindet und sie scheinbar oder wirklich auf die Spur der Qua'kal selbst setzt, ausgerechnet durch ein Wesen, welches das Fühlen erst noch erlernen musste oder gar muss[1].
 
Hawkes grinste bei diesen, ihm so eigenen, konspirativen Gedanken willkürlich und nahm dabei das Bier an, welches ihm die Favilla kredenzte. Die breit gebaute Dame aus Rauch, ließ vom rauen, bärtigen Gesicht des alten Mannes ab und ließ sich bis Brust hinab in das gold-perlige Gesöff und räkelte sich lasziv darin, was der alte Mann mit einem funkelnden, doch stillen Lachen quittierten. Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den Gesprächen, die sich sofort um den Auftrag drehten. Professionell eben. Es hatte seine Vor- und Nachteil, und für den Moment war diese berufsbedingte Unterkühltheit vielleicht sogar eher vorteilhaft. Wer konnte das schon sagen?

"Die Herren haben gute und wichtige Fragen gestellt. Ich kann mich diesen nur anschließen, auch wenn ich ein Teil der Antworten zu antizipieren glaube.", äußerte er schließlich und rieb sich die markante Nase in seinem Gesicht, die in ihrer kartoffelförmigen Gnubbeligkeit das ernste und wettergegerbte, faltige Antlitz beherrschte, wie ein Tafelberg eine schroffe Ebene zu beherrschen wusste.
"Darüber hinaus sind wir freilich willens, uns die Informationen anzuhören, anzulesen, anzusehen oder in welcher Form Sie diese auch immer aufzubereiten und vorzulegen bereit sind."
Irgendwie war es schon verwunderlich, dass Morgan Wright die moralische Angelegenheit dieser Tat insofern bewertete, dass er sie zu einer Kleinigkeit oder gar Nichtigkeit herabstufte. Irgendwas an dieser Aussage sagte Orville, dass die Implikationen dieser scheinbar peripheren Tat - Wissenschaftler ausquetschen, Anlage infiltrieren, Spule stehlen, «Lauf der Zukunft ändern» - viel größer waren. Wie Mr. Wright davon sprach, als sei es gleichzeitig etwas äußerst bedeutendes und doch wieder nicht mehr als Lappalie, für die ein paar getauschte Worte und ein ausgetauschter Goldsack reichte, das hatte seinen eigenen Reiz und regte doch den alten Mann zu seiner Lieblingsbeschäftigung an; konspirative Gedanken.

Für den Moment schluckte er sie hinunter, zusammen mit einem Schluck Bier. Er breitete die Hände aus und zeigte offene Handflächen. Offenhändigkeit, eine seltene Tugend unter metaphorischen Kartenspielern; und meist untugendhaft nur dann genutzt, wenn die Hand derartig überragend ist, dass ein Verlieren ausgeschlossen scheint. Hawkes wusste selbst noch nicht, was diese Offenheit ihn kosten könnte, sah aber einen Gegenwert gegeben, in der Hoffnung, dass seine Geste mit den erläuternden Worten verstanden würden. "Mr. Wright. Sie haben angedeutet, dass jener dieses könnte und dieser jenes, doch Sie haben einen ungemeinen Informationsvorteil, den wir zumindest in dieser Hinsicht - die uns betrifft - auflösen sollten, ehe wir uns irgendwelchen Dinge frei heraus und überstürzt verpflichten." Wieder dieses Lächeln, wobei die Augen eher von der Müdigkeit der Reise sprachen denn von ehrlicher Freundlichkeit. Er wandte sich den anderen Gestalten zu, die fortan seine Gruppe bilden könnten oder würden. "Insofern steht es uns wohl zu, dass wir - so schwer das ist - zumindest einen groben Bereich der Expertise offenbaren. Deswegen will ich auch den Anfang machen. Ich bin Alchemist und forschender Arkanist; vor allem interessiert in der Veränderung von Aggregatszuständen, Geisteszuständen und Seinszuständen. Ich würde das gerne ausführlicher erklären, aber ich möchte auch niemanden langweilen mit den Elementen, Fragmenten und Segmenten meines Denkens und meiner Forschung, aber Sie alle verstehen, warum es naheliegend sein kann, einen schrumpeligen Alten mitzunehmen." Bei seiner letzten Bemerkung lachte er freundlich. "Und Sie? Was können Sie beitragen?" Er sprach seine Gefährten an. "Verschießen Sie Blitze aus ihrem Rektum? Erwürgen Sie Monstren einhändig? Jagen Sie vor Stille selbst Schatten Angst ein? Stellen Sie einen Qua'kal in Rätselduellen?" Er zwinkerte und lehnte sich wieder zurück, für einen Moment die durch den Bierkrug schwimmende Dame aus Rauch und Geist beobachtend.
 1. Hunch-Wurf gegenüber Mr. Wright: Sense Motive 19 (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8865.msg1022578#msg1022578)
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 04.01.2017, 02:26:52
Geduldig hörte sich Morgan Wright die Fragen der versammelten Mannschaft an und gönnte sich zwischendurch den einen oder anderen Schluck Bier. Erst als Orville mehr über die Fähigkeiten der einzelnen Personen wissen wollte, mischte er sich freundlich aber durchaus bestimmt ein.
"Entschuldigen sie die Unterbrechung aber ich möchte kurz auf die Fragen eingehen, bevor sie alle sich und die Fertigkeiten vorstellen, die sie mitbringen." Trotz seiner hintergründigen Gedanken musste Orville zugestehen, dass der Mann zumindest momentan vertrauenswürdig wirkte. Er schien völlig ruhig zu sein - seine Mimik und Gestik war nicht auffällig. Es gab keine plötzlichen Veränderungen und auch keine besondere Reaktion, als er das Thema auf die Qua'kal lenkte. Der Ambacti wandte sich an Bhekk.

"Über die genaue Anzahl und Größe der Anlage kann ich genauso wenig sagen, wie über die Lage. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Qua'kal sich nur auf das nötigste konzentriert haben. Es gab keine Berichte über größere Truppentransporte. Im Moment setzen die Qua'kal trotz der Gerüchte auf Geheimhaltung und hoffen darauf, dass ihre Anlagen nicht entdeckt werden. Regelmäßige Transporte von Wachleuten oder Lebensmittel, um diese zu ernähren, würde nur unnötig Aufmerksamkeit erregen." Der Ambacti gönnte sich noch einen Schluck Bier, bevor er fortfuhr.
"Ich schätze ein Dutzend Wissenschaftler, Mechaniker, Magier und Mechomaniker werden für den Bau, beziehungsweise die Reparatur der Spule verantwortlich sein. Mit etwa der gleichen Anzahl Wachen müssen sie rechnen. Dazu kommen etwaige Verteidigungsanlagen. Wachtiere sind möglich - vielleicht haben sie Uomos[1] zur Anlage gebracht." Wright lächelte etwas verschmitzt.
"Alles, was wir über die Wissenschaftler und Mechaniker herausfinden konnten, werde ich ihnen mitteilen, wenn sie den Auftrag annehmen. Sie bekommen außerdem eine Art Steckbrief der einzelnen Personen - in schriftlicher Form." Schließlich wandte er sich Guillaume zu.

"Die Spule ist Teil einer Waffe, die vor dem Krieg gebaut wurde. Natürlich geschah das im geheimen, so wie die Reparatur und der Bau nun ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen. Das bedeutet aber auch, dass selbst die Qua'kal kaum an Informationen über diese Waffe gekommen sind - geschweige denn an vollständige Baupläne. Ein Großteil der Waffenteile wird lediglich repariert, aufbereitet und instand gesetzt. Siroki geht davon aus, dass selbst die Qua'kal nicht wissen, was genau sie tun. Ein Teil zu entwenden wird sie mehrere Jahre - vielleicht sogar Jahrzehnte - in ihrem Vorhaben zurückwerfen. Sie müssten wieder irgendwo am Anfang beginnen." Er seufzte schließlich und schien zum ersten Mal wirklich besorgt zu sein.
"Die Qua'kal ganz an dem Bau zu hindern, wird vermutlich nicht möglich sein. Die Materialien und vor allem die magischen Energien, die für den Bau nötig sind, werden die Qua'kal lange aufhalten, doch irgendwann werden sie es schaffen, auch diesen Teil - oder andere - selbst zu bauen. Doch wenn sie, Mr. Lagrange und alle anderen, die hier am Tisch sitzen und stehen, es schaffen, die Spule zu entwenden, dann gibt das Siroki und ihren Verbündeten - und allen anderen Gegnern der Qua'kal - genügend Zeit, sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Wenn man es also auf den Punkt bringt, legen sie den Qua'kal damit einen ziemlich großen Felsen in ihren Weg." Der Ambacti atmete Tabakrauch aus und verfolgte, wie dieser sich in der Luft verteilte.
"Unser Wissen ist leider begrenzt und es ist mir unangenehm, zugeben zu müssen, dass weder Siroki, noch ich die Ausmaße der Spule kennen. Die Waffe, die daraus entsteht, soll ganze Landstriche verwüsten können. Sie können also davon ausgehen, dass die Spule sehr groß sein wird, um solche Kräfte fokussieren und richten zu können. Doch auch was dieses Thema angeht, werden sie entsprechende Unterstützung bekommen. Siroki wird sich persönlich darum kümmern, den Transport der Spule möglich zu machen."
Morgan Wright entspannte sich wieder etwas und lehnte sich in der Couch zurück. Er hob auffordernd die Hände.
"Nun... dann stellen sie sich doch bitte kurz vor, bevor wir uns wieder etwaigen Fragen zuwenden."
 1. 
Wissen Natur 20: (Anzeigen)
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 04.01.2017, 13:04:57
Der Alte begann, Guillaume langsam auf die Nerven zu gehen. Nicht nur verhielt er sich, als hätte er alle Weisheit mit Löffeln gefressen (vielleicht hatte er dies ja tatsächlich, aber auch in diesem Fall könnte man dies etwas dezenter vorbringen), sondern auch die Art und Weise, wie er für die restlichen Mitglieder der Gruppe sprach, und nicht zuletzt der für Guillaumes Geschmack eher peinliche Sinn für Humor machten ihm den Mann mehr und mehr unsympathisch. Bevor er sich jedoch eine passende Antwort überlegen konnte, die seine Missbilligung ausdrücken würde, ohne gleichzeitig allzu unprofessionell zu wirken, übernahm ihr möglicher Auftraggeber wieder das Wort.

Während Guillaume dessen Worten lauschte, stellte sich bei ihm ein immer stärker werdendes Gefühl ein, dass Morgan Wright ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählte. Etwas sagte ihm, dass "Zeit geben, sich vorzubereiten" in Wirklichkeit bedeutete, dass Siroki die Waffe selbst bauen wollte, und er wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte.
Auf der einen Seite wäre es aus seiner Sicht eine Katastrophe für Prim Ultem, wenn die Qua'kal bei ihrer ohnehin schon gegebenen Dominanz nun auch noch eine Waffe derartiger Zerstörungskraft in die Finger bekommen würden. Er hasste die Qua'kal aus vollem Herzen für das, was sie der Welt angetan hatten, wozu letztendlich auch seine eigene Erschaffung gehörte, und würde alles dafür tun, um zu verhindern, dass sie erneut eine solche Macht erlangten; auf der anderen Seite jedoch traute er auch der Herrscherin von Rhillat nicht im Geringsten über den Weg. Was würde passieren, wenn eine Macht hier am Boden in den Besitz einer solchen Waffe gelangen sollte? Würden sie die Qua'kal herausfordern und dadurch einen erneuten Krieg in Gang setzen, der ähnlich zerstörerisch werden könnte wie der letzte? Guillaume hielt es zumindest nicht für ausgeschlossen, dass genau das passieren könnte.

Was also war zu tun? Der einzige Weg, um einschreiten zu können, bevor etwas derartiges geschehen konnte, war offenbar, selbst an der Bergung dieser Spule beteiligt zu sein. So hätte er womöglich sogar die Möglichkeit, das Teil zu zerstören und somit sowohl die Qua'kal in ihren Plänen zurückzuwerfen, als auch zu verhindern, dass Siroki eine Massenvernichtungswaffe in die Hände bekam.
Also war es entschieden, er würde mitmachen.

Die Spule selbst erinnerte ihn an "Echo", seinen bislang spektakulärsten Fund, der, so vermutete er, auch dazu geführt hatte, dass er hierfür kontaktiert worden war. Vor einigen Monaten erst hatte er eher zufällig die Energiezelle gefunden, die diese Kriegsmaschine einst angetrieben hatte. Die Maschine selbst hatte den Krieg glücklicherweise nicht erlebt, aber mit Hilfe des Energiekerns waren Forscher schließlich in der Lage, die Wirkweise zu enträtseln. Die Ähnlichkeiten waren unübersehbar, und Guillaume nahm an, dass der bescheidene Ruhm, den ihm der Fund in der Archäologengemeinschaft gebracht hatte, über irgendwelche Umwege Siroki zu Ohren gekommen war.

Die Gründe für seine Anwerbung waren letztendlich egal - er war hier, und das war, was zählte. Auch wenn er noch keine Ahnung hatte, was genau sie erwartete: Es führte kein Weg daran vorbei, diesen Auftrag anzunehmen.
"Gut, ich nehme an!"" verkündete er daher, ohne dass die Frage bisher gestellt worden wäre, und wendete sich dann Orville zu. "Was ich beitragen kann? Alles, was Sie aufgelistet haben, und noch einiges mehr. Ich komme ungesehen in verschlossene Gebäude und wieder hinaus, auch wenn man das aufgrund meiner Statur anzweifeln mag. Ich kenne mich ganz gut mit mechanischen Gerätschaften aus. Und im Notfall kann ich mich einigermaßen zur Wehr setzen."
Diese kurze Auflistung sollte für den Moment genügen; solange sie nicht offiziell zusammenarbeiteten, sah Guillaume zumindest keinen Grund, ausführlicher zu werden, und so lehnte er sich wieder zurück und wartete auf die Ausführungen der anderen.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 05.01.2017, 18:51:22
Bhekk war hier, weil es einen Auftrag gab. Er verstand nicht Recht, warum der Gelehrte sich aufführte, als wären Sie ehemalige Dorfnachbarn, die lange fort gewesen waren und nun wieder zusammen kamen und versuchten, den anderen mit ihren Fähigkeiten zu übertrumpfen. Er wollte den Auftrag erledigen, die Belohnung einsammeln und dann seine Ruhe haben. Er würde mit dem komischen Kauz danach nicht mehr zu tun haben, warum sollten sie also Freunde werden. Außerdem würde der Alte sowieso nur Scherze auf seine Kosten machen, natürlich war Bhekk nicht ansatzweise so klug wie dieser Mann, er hatte kaum Bücher gelesen, sein Wissen hatte er durch zuschauen, zuhören und ausprobieren gelernt. Das war nicht weniger wert als das Bücherwissen. Aber jeder war wie er war und nach allem, was Bhekk bisher über den Auftrag erfahren hatte, war jemand wie der Gelehrte wichtig, wahrscheinlich sogar nötig, um ihn zu überleben. Also würde er auf ihn ebenso gut aufpassen wie auch die anderen und er würde auch ein Bier mit ihm trinken, ebenso wie mit den Anderen, solange der Auftrag dauerte. Danach würde jeder seiner Wege gehen.

Also, der Auftrag. Daher antwortete er dem Gelehrten nur knapp. "Das Geplauder können wir doch auf später verschieben, wie es aussieht werden wir eine ganze Weile zusammen rumlaufen und viele langweilige Abende an mickrigen Lagerfeuern sitzen. Dann haben wir Zeit genug für die Lebensgeschichte. Also, das ist nicht böse gemeint. Aber im Moment interessiert mich etwas anderes mehr. Herr Wright, habe ich das richtig verstanden, sie wissen zwar, wen wir suchen, aber nicht wo sie stecken? Wir müssen also nicht nur einen Weg finden, die Kerle zum Reden zu bringen, sondern vorher ihre Frauen zum Reden bringen, um sie zu finden? Das klingt nicht gerade sehr unauffällig." Er schaute Morgan Wright ziemlich zweifelnd an.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 05.01.2017, 20:25:03
Die Fragen, welche der Bärrtige und der Ambacti stellten, lagen Voris ebenfalls auf der Zunge - und noch einige andere. Die Antworten, welche ihnen Mr. Wright gab, waren allerdings alles andere als zufriedenstellend.

Dies erinnerte ihn an sein letztes Abenteuer, als sie wie gewöhnlich versuchten einige Zubehörteile einer Dampfmaschine zu schmuggeln. Wie konnten seine Kumpanen nur so planlos an die Sache herangehen. Voris arbeitet lieber vor, um das Risiko zu minimieren. Aber diese Tölpel trotteten einfach drauf los und bekamen sofort die Quittung, als ein neuer Zöllner aufgetaucht war. Stümperhaft!

Und wie es sich hier anhörte, waren sie auf dem besten Weg genauso ahnungslos in die nächste Falle zu tappen. Hatte Mr. Wright nicht gesagt, dass Siroki sie alle wegen ihrer Fähigkeiten ausgesucht hatte. Dann sollte sie aber wissen, dass er sich damit nicht zufrieden geben würde.

"Auf dieses köstliche Gebräu musste ich inzwischen schon ein paar Tage verzichten. Umso besser schmeckt es jetzt. Protst!" In seiner geselligen Art prostete er Mr. Wright und den anderen erst einmal zu.
"Bah! Daran könnte ich micht gewöhnen." Wie hatte er ein kühles Bier auf der Reise hierher vermisst. Er hatte sich auf Umwegen durchgeschlagen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Er machte eine kurze Pause, stellte den Krug ab und wandte sich dann an Mr. Wright.
"Von Haus aus bin ich Seemann und schon viel in dieser Welt herumgekommen. Und sagen wir es einmal so: Viele machanische und technologische Gerätschaften sind mir auch nicht ganz fremd. Man lernt viele Leute kennen und bekommt so einiges mit.

Wenn ich aber die Antworten höre, so kann ich ebenso wie unser Freund Grizzly hier, den ein oder anderen Zweifel nicht ganz abschütteln. Wir kennen die Gegebenheiten des Ortes und der Bewachung nicht. Wir wissen nicht wie das Artefakt aussieht und demzufolge auch nicht, wie wir es abtransportieren können.  Ihre Annahmen sind nichts weiter als Vermutungen, welche sie aus ein paar Beobachtungen ziehen. Selbstverständlich ist alles illegal und wir sind für uns verantwortlich.

Niemand hier ist daran interessiert, dass die Qua'kal eine neue Kriegswaffe bauen. Aber die Chancen diesen Auftrag auszuführen sind gleich null. Wo ist der Plan für die Durchführung eines solchen Manövers? So eine Angelegenheit bedarf Vorbereitung. Und mit der Aussage, dass die Informationen schon noch irgendwie kommen werden, kann ich mich nicht so ganz anfreunden."


Sein Ton hatte an Bissigkeit zugenommen. Doch nun wurde er wieder freundlicher. "Aber vielleicht sollten wir einfach abwarten, bis sie uns mit neuen Details versorgen. Ich könnte es hier schon noch ein paar Tage aushalten." Er nahm einen weiteren Schluck von dem süffigen Bier.

Er hatte schon abgesetzt, als er noch einmal das Wort ergriff. "Aber eins würde mich doch noch interessieren. Warum müssen wir die Spule unbedingt stehlen? Dies wird nicht unbemerkt bleiben. Genau so gut könnten wir die Spule ein für alle Mal vernichten, so dass wir sicher sind, dass sie niemand mehr benutzen kann. Eine kleine Explosion durch unseren Alchemisten und schon ist die Sache erledigt."
Fragend schaut er in Richtung von Mr. Wright. Was steckte tatsächlich hinter dem Diebstahl der Spule?
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 09.01.2017, 11:19:43
Die badende Frau erhob sich aus den Resten langsam vergehenden Schaumes, ihr plumper Körper schüttelte sich kurz, der Rauch stob auseinander und verschwand. Der Alte blickte mit dem ihm seligen Lächeln dem Schauspiel hinterher und gönnte sich dann wieder einen Schluck Bier, gefolgt von einem Zug aus seiner Pfeife. Seine etwas tränigen Augen, von Wind und Wetter noch gereizt, blickten zwischen seinen Gefährten hin und her, die sich auf ihre jeweilige Art langsam aber sicher profilierten. So konnte er über Guillaumes Erwiderung herzlich lachen, wurde jedoch von Voris und des Grizzlys Zweifeln etwas ernster. Der Rauch der Pfeife tropfte jetzt schwer, harzig in den Bart des alten Vollbartträgers und schien diesen voller zu machen; verdeckte die Spuren des Alters, der dünn werdenden Haare aber nur unzureichend. Orville rieb sich müde die Augen, unterdrückte jedoch einen Gähner. Es wäre dem wichtigen Thema nicht angemessen und würde sicher falsch gedeutet werden, wie so vieles bei einem ersten Treffen.

"Wenn ein vollständiger Plan vorläge, wäre dieses Treffen und dieses Gespräch, in dieser geführten Art - zumindest höchstwahrscheinlich - nicht notwendig.", bemerkte Hawkes jetzt mit ernsthafteren, tieferen Ton in der Stimme. "Gleichzeitig ist Mr. Wrights abwartendes, noch nicht allzu viel offenbarendes Verhalten nachvollziehbar. Der arme Mann hat eine sicher auch nicht glückliche Aufgabe darin bekommen, fünf Personen, die sich weitestgehend fremd sind und nichts voneinander wissen, zusammenzubringen. Alle fünf haben zumindest den Geruch von Söldnertum oder Opportunismus an sich, müssen jedoch gegen die Qua'kal in einer geheimen Sache eingesetzt werden. Diesen Spagat zu schaffen, genügend zu verraten, um die Söldner nicht abspringen zu lassen, und zu wenig zu verraten, als dass die Informationen etwas nützten, wenn man sie an die Qua'kal und ihre Lakaien verkaufte, gelingt längst nicht jedem." Hawkes blickte Mr. Wright an und nickte ihm zu. "Zwar hat Siroki uns aus diversesten Gründen aufgelesen, gleichwohl ist klar, dass dieses grundsätzlichen Misstrauen auch uns durchlaufen muss. Bezüglich unseren Nächsten, uns selbst und dem Auftrag. Keine ganz leichte Ausgangssituation; einer der ich deswegen mit etwas Vertrauen zu begegnen versuchte. Insofern, werter Grizzly, erachte ich Einblick in die Fähigkeiten und Erfahrungen durchaus als Notwendigkeit, auch um selbst planend tätig werden zu können. Gleichwohl ich Ihnen recht gebe, dass die Lagerfeuergeschichte für ebenjenen Ort bestimmt sein sollten."

Orville konnte die Zweifel von Voris und Bhekk nur zu gut verstehen, er teilte sie eigentlich sogar. Aber seine Neugier, endlich mehr Hinweise auf die Taten und Werke der Qua'kal zu bekommen: es fixte ihn an. So sehr, dass er sich mühsam an das Einmaleins von Verhandlungen, Verträgen und Verhalten während Auftragsvergaben erinnern musste. Er musste sich zwingen, seine Gedanken nicht abdriften zu lassen. Wie die Qua'kal sich wohl das Leben erhielten? Waren die Sagen war, dass sie das Spiel mit Zeit und Tod verstanden? Orville rieb sich wieder die Augen. War diese Spule ein Schlüssel, um Todesmagie und Lebensmagie, wenn man Magie darin unterteilen wollte, zu kanalisieren? Konnte er damit sein Leben verlängern?
"Ich bin mir sicher, dass wir über diese Schlucht des Misstrauens und des Zweifels eine Brücke des Vertrauens schlagen können." Der alte Mann nahm noch einen Zug aus der Pfeife. Diesmal ließ er den Rauch einfach und ohne magische Verzierung, ohne Wirkung aus seiner Nase entweichen. Er hatte keinen Blick dafür, zu sehr musste er sich an die Verhandlung per se klammern. Die Qua'kal lauerten in seinem Kopf, hinter jeder Ecke vermutete sein müder Kopf Winkelzüge und Hinterhalte. "Freilich weiß ich nicht, wie diese Brücke zu bauen ist. Ich weiß nur, dass sie nicht das Werk des Einzelnen sein kann. Deswegen meinen Dank an alle, die Einblick in sich geben, damit wir die Sache besser zu bewerten wissen. Gleichwohl verstehe ich, dass gewisse Vertrauensverhältnisse aufgebaut sein müssen, um mehr Information zu erhalten. Die versprochene, erste Bezahlung, Mr. Wright, würde einige meiner Zweifel ganz sicher stillen. Wie sie sicher über mich erfahren haben, bin ich durchaus eine unstete Person, die selten lange an einem Orte leben kann oder in einem Gewerke ausdauern mag; aber ich kann mit einigem Stolz sagen, dass ich nie einen Kontrakt zwischen mir und einem Auftraggeber leichtfertig in den Wind geschlagen oder aufgegeben habe. Ich gedenke, so wir fair miteinander umgehen und in keine Fallen gelockt werden oder nur als Köder oder Ablenkung fungieren, die für eigentliche Ziele geopfert werden sollen, meinen Ruf nicht zu opfern."
Orville rümpfte die Nase. Guillaume hatte die Vorhut in dieser Verhandlung übernommen und damit ein gutes Zeichen gesetzt, dass es vorangehen sollte.
"Insofern bin ich bereit, dass Vorgeplänkel einzustellen, mich bereitzuerklären, am Auftrag mitzuwirken und in die Details zu gehen. Da ich davon ausgehe, dass die wirklichen Informationen einen Gutteil meiner jetzigen, möglichen Fragen beantworten, werde ich noch davon Abstand nehmen."

Er hatte es getan. Kurzentschlossen, müde von der langen Wanderung, war er bereit dazu, sich das genauer anzuhören. Eigentlich hatten die Worte Belohnung, Qua'kal und große, magische Energien, die kanalisiert werden können, gereicht, um sein Interesse zu wecken. Und jetzt wollte er die echten Details, und nicht abklopfen, in welche Richtung solche Details gehen könnten. Er war in gewisser Weise gierig nach dem, was da kommen mochte. Und seine Gedanken begannen sich sofort zu drehen, auf der Suche nach einer Lösung nach dem, was ihm mit jedem Tag wütender dräute: das natürliche Ende seines Lebens.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 19.01.2017, 16:13:58
Langsam begann Guillaume eine Theorie zu entwickeln, die das Verhalten des alten Mannes erklärte. Vermutlich hatte eine wie auch immer geartete Erkrankung seines Geistes dazu geführt, dass er außerstande war, Gedanken zu hegen, die er nicht direkt laut aussprach. Wie sonst war zu erklären, dass er es für nötig befand, jede Selbstverständlichkeit lange und breit auszutreten, anstatt einfach einmal ihren Auftraggeber zu Wort kommen zu lassen. Natürlich war diese Theorie Unsinn, doch bereitete es dem Ambacti eine gewisse innere Genugtuung, die Redseligkeit Orvilles auf diese Weise zu erklären. Ein leichtes Lächeln spielte auf seinen Lippen, bevor er schließlich in dessen Redeschwall einfiel, bevor das Blut Gelegenheit bekam, aus seinen Ohren zu schießen.

"Ihr habt Recht, alter Mann!" Bewusst hatte er diese Anrede gewählt. "Sicher wird Monsieur Wright seine Informationen mit uns teilen, und sicherlich werden Fragen offen bleiben, deren Antworten wir selbst herausfinden müssen. Wo wäre sonst der Anreiz? Doch seht, er möchte die ganze Zeit etwas sagen, doch ist zu wohlerzogen, um euch ins Wort zu fallen. Also bitte, M. Wright. Ihr habt das Wort!"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 25.01.2017, 19:07:48
Freude, ob der Zusage Guillaumes, wurde sogleich von einem enttäuschten Blick und einer gerunzelten Stirn abgelöst, als Bhekk und Voris sich nicht dazu bereiterklärten, an dieser Mission teilzunehmen, die die Zukunft des gesamten Kontinentes verändern konnte. Trotzdem hörte der Ambacti geduldig zu, rauchte seine Zigarette und sparte es sich, die verschiedenen Personen und ihre Fragen oder Argumente, zu unterbrechen. Schließlich schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht, als er etwas Unterstützung von Seiten Orvilles bekam und Guillaume das alles eher als Herausforderung, denn Hinderung sah. Der ehemalige Soldat wurde allerdings schnell wieder ernst und sah alle - vor allem Bhekk und Voris - eindringlich an.
"Ich glaube, sie haben noch nicht ganz verstanden, in welcher Lage wir alle - und damit meine ich nicht nur diejenigen, die in dieser Runde sitzen, sondern jeden Erdbewohner - uns wirklich befinden. Lassen sie mich etwas genauer werden: Die Qua'kal werden das wiederholen, was vor über hundert Jahren diese Welt ins Chaos gestürzt hat und wenn sie diese Waffe besitzen, wird der Krieg dieses Mal ganz anders ausgehen." Wirght rang nach den richtigen Worten und versuchte es mit einem anderen Ansatz.
"Sie haben Recht damit, dass es keinen vollständigen Plan gibt." gab er schließlich zu. "Das liegt daran, dass selbst Siroki, mit all ihrer Macht und ihrem Wissen, erst vor kurzer Zeit von dem Vorhaben der Qua'kal erfahren hat. Es gab einfach nicht genügend Zeit, um einen Plan bis ins kleinste Detail auszuarbeiten. Wir müssen jetzt handeln und deshalb sind sie hier." Er räusperte sich, trank den letzten Schluck Bier und fuhr fort. "Stellen sie sich vor, Siroki hätte keine Informationen einholen können. Was wäre dann wohl passiert?" Er ließ diese Frage offen. "Wir besitzen nicht viele Informationen aber es ist alles, was wir haben. Sie sind für diese Mission geeignet und werden dafür bezahlt, dieses Land, diesen gesamten Kontinent, zu retten. Außerdem glaube ich fest daran, dass sie dazu fähig sind, Eigeninitiative zu ergreifen."
Mit diesen Worten griff der Ambacti in ein kleines Täschchen, welches an seinem Gürtel hing und holte einige weitere Beutel daraus hervor, die er jedem am Tisch reichte. Sie passten gut in die Handfläche und bestanden aus hellbraunem Leder. "2000 hebarische Pfund[1] für jeden von ihnen. Sie erhalten 4000 weitere Pfund, wenn der Auftrag zufriedenstellend ausgeführt wurde. Ich hoffe diese Summe beseitigt einige ihrer Zweifel." kommentierte er lediglich mit einem Seitenblick in Richtung Orvilles.
"Lassen sie mich einige ihrer Fragen beantworten." begann er wieder. "Wir wissen zwar nicht genau, wie die Spule aussieht und welche Ausmaße sie besitzt aber ich erwähnte bereits, dass Siroki ihnen beim Transport helfen wird. Wie sie vermutlich wissen, ist Siroki eine mächtige Magierin. Höchstwahrscheinlich könnte sie sich selbst mit den Qua'kal-Fürsten messen. Sollten sie den Auftrag annehmen, werde ich ihnen einen kleinen Gegenstand geben. Durch diesen Gegenstand ist es Siroki möglich, für eine kurze Zeit ihren Standort zu bestimmen. Sollten sie die Spule also erreicht haben, müssen sie den Gegenstand nur aktivieren und Siroki wird sich für eine begrenzte Zeit zu ihnen teleportieren können. Ihr wird es möglich sein, die Spule auf magische Weise zu verkleinern und ihr Gewicht zu verringern. Während dieses Vorgangs wird es notwendig sein, sie zu verteidigen, denn diese Zauber benötigen außergewöhnliche Konzentration." Wright drückte die Zigarette aus und legte sich die folgenden Worte zurecht.
"Natürlich müssen sie die Spule erst einmal finden." Er sah zu Bhekk. "Wir konnten einige Informationen über die Wissenschaftler und Arbeiter der Anlage einholen. Sie werden also wissen, mit wem sie sich einlassen und wo diese Person zu finden ist. Natürlich sind auch hier unsere Informationen aufgrund der kurzen Zeit begrenzt aber es gibt durchaus Fakten, mit denen sie arbeiten können. Wie unauffällig sie die Wissenschaftler befragen, ist ihre Angelegenheit." Er wandte sich schließlich an Voris.
"Sie können davon ausgehen, dass die Informationen, die ich ihnen gegeben habe, soweit richtig sind - auch wenn es nicht viele sind. Etwa zwei Dutzend Wachen und eventuell Uomos. Da die Qua'kal auf Geheimhaltung setzen, werden auch keine Spezialkräfte oder größeren Maschinen eingesetzt. Für Männer ihres Kalibers, sollte das machbar sein. Außerdem können sie sich die Anlage, wenn sie diese gefunden haben, erst einmal gründlich untersuchen und sich selbst ein Bild machen. Davon zu reden, dass die Chancen gleich Null sind, halte ich für sehr übertrieben. Sie sind Schmuggler." offenbarte Wright ganz nebenbei, als wäre dieser Umstand nichts Besonderes. "Es überrascht mich, dass gerade sie so pessimistisch sind. Ihre Arbeiten waren jahrelang extrem risikobehaftet. Von dem, was ich über sie erfahren habe, weiß ich, dass sie schon schwierigere Aufgaben erledigt haben." Dann kam der Ambacti zum letzten Punkt.
"Die Spule zu zerstören, würde zwar die Qua'kal weiter zurückschlagen aber uns nicht helfen. Wie ich bereits erklärte, wird die Waffe sowieso gebaut werden. Ob nun nächstes Jahr, in fünf, zwanzig oder fünfzig Jahren. Die Qua'kal werden nicht ruhen, bis sie diese Maschine in den Händen halten können und Siroki ist sich sicher, dass sie es schaffen werden. Wir müssen also dafür sorgen, dass wir uns entsprechend gegen diese Waffe verteidigen können. Die Spule zu besitzen, würde es Siroki und ihren Verbündeten erlauben, Gegen- und Abwehrmaßnahmen zu entwickeln." Der Ambacti zündete sich eine weitere Zigarette an, atmete tief ein und sah dann in die Runde.
"Ich verstehe, dass sie mir und Siroki misstrauen, doch wir wollen nur das Beste für unsere Welt. Ich kann ihnen keine Versicherung für unsere guten Intentionen geben und ich kann sie nicht dazu zwingen, diesen Auftrag anzunehmen. Doch die Zeit drängt und wir brauchen fähige Leute, die dazu bereit sind, für unsere Zukunft zu kämpfen. Siroki ist sich sicher, dass sie diese Leute sind und ich glaube ihr. Wie ist es mit ihnen? Er ließ diese Frage einen Moment im Raum stehen. "Ich bin dazu bereit, weitere Fragen zu beantworten aber ich werde mir das Recht erhalten, Informationen zurückzuhalten, die sie erst bekommen, wenn sie annehmen." machte er schließlich klar und überließ es damit allen anderen, etwas beizutragen.
 1. Benannt nach dem Kontinent Hebar (auf dem wir spielen) wurde das Pfund nach dem Krieg eingeführt, um den Aufbau und den Handel zu vereinfachen. Bis auf Sesbel, das Inselkönigreich Rho'tis und Danik'dar wird das Pfund überall akzeptiert. Ein Pfund entspricht einer Goldmünze auf Golarion.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 30.01.2017, 09:12:04
Bhekk hörte dem Mann schweigend zu. Zuerst war er etwas verwundert über dessen emotionalen Ausbruch, aber dann überlegte er. "Ach ja, die Welt retten kommt immer gut, dann noch auf die Tränendrüse drücken und und schließlich mit einem ordentlichen Haufen Geld locken. Alles dabei, der Mann versteht das Geschäft." Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, unterbrach den Mann aber nicht. Als Mr. Wright geendet hatte trat ein Moment der Stille ein, alle schienen die Informationen und ihre Gedanken zu ordnen.

Eine mächtige Waffe, egal in wessen Händen war das nicht gut, aber in den Händen der Qua'kal war vermutlich das schlechteste, aus seiner Sicht. Da hatte Mr. Wright Recht. Aber in den Händen von Siroki, war das wirklich besser? Auch sie eine mächtige Zauberin, die Welt wäre wohl besser ohne alle diese Zauberer dran. Vielleicht reichte ihr dieser Flecken Land nicht und da "ihr" Volk keine gute Armee abgab wäre so eine Waffe eine gute Sache, um ihren Einfluss zu erweitern, was wohl auch wieder Krieg bedeuten würde. Aber Krieg hier und nicht wo anders. Er hatte sich gerade hier eingelebt, nach vielen Jahren der Wanderschaft, wenn man es so nennen wollte und er stellte fest, genau in diesem Moment wurde ihm das zum ersten Mal wirklich bewusst, dass er hier beinahe zu hause war. Ein Gefühl, dass er lange vergessen hatte. Aber wenn irgendwer würde auf diese Mission gehen, vielleicht würden sie ja dabei mehr herausfinden, vielleicht sogar einen Funken Wahrheit und konnten dann besser beurteilen, was zu tun war. Und es war wirklich viel Geld.

"Jetzt hat er mich doch eingekauft, der Knilch" dachte er, bevor er sagte. "Ist ja schon gut, Wright, musst nicht gleich jammern. Wobei Jammern und Drohen so dicht beieinander, das ist schon eine reife Leistung. Also, ich mach auch mit."
Nun war es doch an der Zeit, sich hinzusetzen. Er nahm das Bier und trank einen Schluck. Dann wanderte sein Blick durch die Runde. Wie würden die anderen reagieren. Wen hatten sie denn da, den alten Kauz, einen Schmuggler, den Kerl mit den Fledermausohren, der bisher kaum einen Satz gesagt hatte, einen Söldner und ihn. Lustige Truppe. Und was würde der Alte wieder für ein Zeug reden, bevor er sich zum Auftrat bekannte, oder eben nicht? Er trank sein Bier, lehnte sich zurück und wartete ab.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 30.01.2017, 22:23:27
"Ehrlich gesagt, stärken die Antworten mein Vertrauen in die Mission keinen Deut mehr als vorher", antwortete der Voris gleichgültig. "Diese Versprechungen höre ich tagein und tagaus. Jeder schiebt die Schuld auf die anderen und man selbst gehört immer zu den Guten." Er nickte zustimmend, stellvertretend für Mr. Wright. "Stimmt's?"

Dann nahm er einen Schluck aus seinem Humpen und begann erneut zu reden. "Aber es scheint mir, dass ihr euch sehr viel Mühe bei der Auswahl dieser kleinen Runde gemacht habt. Wenn ihr tatsächlich Erkundigungen über mich eingeholt habt, was ganz nebenbei gesagt nicht jeder so einfach fertig bringt, dann wisst ihr, dass sehr wohl, dass mich die Gegebenheiten nicht abschrecken. Aber ich möchte auch ein paar Informationen aus euch herauslocken und ihr seid nicht gerade sehr spendierfreudig. Da möchte ich schon noch etwas mehr sehen."

Er blickte stehenden Blickes von einem zum anderen. "Ich hatte es wahrhaft schon mit weitaus größeren Tölpeln zu tun. Ihr scheint mir aus einem anderen Holz geschnitzt zu sein. Die Sache beginnt interessant zu werden. Ich denke ich bin auch dabei."

Ob er tatsächlich die Spule herausschaffen würde, wusste er noch nicht. Er musste dringend mehr darüber erfahren. Kamen sie vom Regen in die Traufe, sobald die Zauberin die Spule besaß?
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 31.01.2017, 00:54:26
Guillaume verkniff sich gerade noch ein anerkennendes Pfeifen. "2000 Pfund, nicht zu verachten!" Tatsächlich war er zwar nicht gerade abgebrannt, aber erst kürzlich hatte er exakt diese Summe in einen magischen Ring investiert, der ihn ein wenig besser vor Angriffen schützen sollte. Das Geld so schnell wieder hereinzuholen war etwas, das er sich damals kaum erhofft hatte. Und bei erfolgreicher Erledigung des Auftrags gab es sogar das Doppelte obendrauf!
Ob das allerdings wirklich erstrebenswert war, das würde er sich noch genauer überlegen müssen. Natürlich musste er verhindern, dass die Qua'kal in den Besitz einer Waffe gelangten, die erneut das Antlitz der Welt verändern konnte, doch ob es viel besser war, dass Siroki eine solche Macht in den Händen hielt, sah er ebenfalls skeptisch. In seinen Augen war es am besten, niemand erlangte sie, doch das war vermutlich auf Dauer nicht zu verhindern - in diesem Punkt musste er Mr. Wright zustimmen.

Wie dem auch sei, die erste Priorität für ihn war gewesen, bei diesem Auftrag dabei zu sein. Nur so hatte er überhaupt die Chance, die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Was ihm fehlte, waren Informationen. Informationen über diese Spule, und über die Waffe, deren Bestandteil sie war. Und Informationen über Siroki, ihre Beweggründe und ihren Charakter.
"Nun, es scheint, als würde nur noch Monsieur Jara'qans Antwort fehlen. Dann könnten wir etwas tiefer in die Informationen eintauchen, die ihr sicherlich noch für uns habt. Vorab würde ich bescheiden die Bitte an Euch adressieren, ob es uns möglich ist, mit Siroki direkt zu sprechen. Ihr spracht davon, dass wir Siroki misstrauen würden, und die beste Möglichkeit, ein solches Misstrauen auszuräumen, ist aus meiner Erfahrung ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 02.02.2017, 19:32:29
Wright ließ sich Zeit damit, irgendetwas zu kommentieren und rutschte etwas auf der Couch herum, um sich einen besseren Platz zu suchen. Erst als Guillaume um ein Gespräch mit Siroki bat, überzeugte sich der Ambacti davon, dass die Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war und vorerst keiner mehr etwas sagen wollte. Als Erstes wandte er sich dem anderen Ambacti zu.
"Ich bezweifle, dass ein Gespräch mit Siroki zur Zeit möglich ist." offenbarte er direkt, ohne viel drumherumzureden. Doch eine Erklärung folgte. "Sie hat mich nicht ohne Grund damit beauftragt, mit ihnen zu sprechen. Wie ich erzählte, gibt es mehrere Anlagen, die Teile der Maschine herstellen, reparieren oder restaurieren. Auch um diese muss sich gekümmert werden. Siroki wird nicht einfach abwarten, während sie ihre Arbeit erledigen. Es gibt weitere Gruppierungen, die sich um andere Angelegenheiten kümmern. Diese Sache kann nicht alleine von einer Gruppe, bestehend aus 5 Personen, erledigt werden. Es ist viel mehr nötig, um diese Bedrohung aufzuhalten. Deshalb wird Siroki auch nur für den Teleport der Spule bereit stehen und für nichts anderes." Er stoppte seinen Redeschwall, dachte einen Moment angestrengt nach und fuhr dann fort. "Sie werden sicherlich nach dem Abschluss dieser Sache eine Möglichkeit haben, mit ihr zu reden. Bis dahin müssen sie mit mir Vorlieb nehmen."
Er wandte sich schließlich noch an Hariq Jara qan. "Was ist mit ihnen? Sind sie bereit, bei dieser Aufgabe mitzuwirken?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 05.02.2017, 11:01:17
Hariq saß die ganze Zeit in Ruhe paffend in seiner Ecke und hörte konzentriert zu und versuchte sich einen Reim auf die Situation zu machen. Als er direkt angesprochen wurde schwieg er noch einen Moment. Er inhalierte tief und stieß ein letztes Mal eine Rauchwolke aus. Danach drückte er seine Zigarre aus: "Ich bin dabei. Ich denke nicht, dass man so ein Angebot ablehnen kann.", er grinste leicht: "Und da mir früher oder später mal eine der fliegenden Inseln gehören wird muss ich ja alles tun damit einige Besitzer hre nicht mehr brauchen.

Nun denn. So scheint unsere erste Aufgabe zu sein Informationen zu sammeln. Sobald wir die Unterlagen zu den Mitarbeitern haben, werden wir ihnen wohl einen Besuch abstatten müssen. Wie ihr sicherlich schon gesehen habt bin ich nicht der Mächtigste. Zwar vermag ich eine Waffe zu führen, aber das ist nicht wiklich mein Spezialgebiet. Ich verstehe etwas von Magie, aber am Besten kann ich wohl mit Menschen umgehen. Wenn es also darum geht Informationen zusammeln würde ich das nur zu gerne übernehmen."

Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 17.02.2017, 04:02:49
"Wunderbar!" schloss Wright schließlich sichtlich erfreut. "Es freut mich, dass sie alle diese Entscheidung getroffen haben. Sie werden schnell merken, dass ihr Misstrauen unbegründet ist." Der Ambacti nickte wissend und versicherte sich ein letztes Mal, dass sich nicht doch noch jemand verabschieden wollte. Da dem nicht so war, fuhr er fort.
"Da diese Angelegenheit jetzt geklärt ist und sie sich alle dazu bereit erklärt haben, die Mission zum Erfolg zu führen, will ich ihnen die geforderten Informationen nicht weiter vorenthalten. Behalten sie aber bitte all das, was ich ihnen bereits mitgeteilt habe, im Hinterkopf. Die Qua'kal haben darauf geachtet, ihre Wissenschaftler zu schützen und wir hatten nicht viel Zeit, um ausreichend Informationen einzuholen." Mit diesen Worten wandte sich der Ambacti ab und wühlte in der bereits bekannten, magischen Tasche, die an seinem Gürtel hing. Nach einigen Sekunden hatte er mehrere Dokumente ans Tageslicht befördert und diese auf dem Tisch ausgebreitet. Insgesamt waren es vier Blätterhaufen.[1] Der ehemalige Soldat räusperte sich.
"Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Wissenschaftler und Arbeiter direkt in der Anlage untergebracht sind um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen und die Produktion oder Reparatur zu beschleunigen. Informanten, eigene Untersuchungen und Sirokis Zauber haben bestätigt, dass diese vier Personen, deren Steckbriefe jetzt vor ihnen auf dem Tisch liegen, in der Anlage der Spule arbeiten aber nicht dort leben. Sie sind also ihre beste Möglichkeit, um an weitere Informationen zu kommen."
Wright machte es sich jetzt wieder gemütlicher und zündete sich eine weitere Zigarette an. "Sehen sie sich die Steckbriefe genau an. Ich bin noch so lange hier, wie sie mich brauchen. Sollten sie keine Fragen oder Forderungen mehr haben, dann würde ich sie gerne ihrer Arbeit überlassen und mich um weitere Angelegenheiten kümmern."
 1. Informationen habe ich in den NPC-Thread (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8868.msg1024589#msg1024589) gepostet.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 17.02.2017, 14:24:21
Guillaume nahm sich wahllos einen der Haufen und blätterte ein wenig darin herum. Es handelte sich um ein recht ausführliches Dossier über eine Qua'kal-Frau namens Georgia Bolt, komplett mit Familienangehörigen, Hobbies, und einigen anderen interessanten Informationen - jemand hatte einigen Aufwand veranstaltet, um an diese Informationen zu kommen. Nach einigem Blättern kam der Ambacti jedoch zu dem Schluss, dass diese Frau vielleicht nicht gerade die beste Anlaufstelle war. Sie wurde dauernd begleitet, was es schwierig machte, an sie heranzukommen; als Qua'kal war sie vermutlich auch nicht leicht käuflich, wenn es darum ging, ihre eigenen Leute zu hintergehen.
Die anderen Dossiers gingen gerade durch die Hände seiner neuen Mitstreiter, aber ohnehin brauchten sie etwas Ruhe, um Dinge zu besprechen, die nicht für fremde Ohren gedacht waren.

"Es wird das Beste sein, wir sehen uns das irgendwo genauer an, wo wir nicht so in der Öffentlichkeit sitzen, oder was meint ihr? Dann können wir die nächsten Schritte offen besprechen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 18.02.2017, 20:04:11
Bhekk wartete darauf, dass die Stapel, die langsam die Runde machten, nacheinander bei ihm vorbei kamen. Rasch überflog er jeweils die Informationen, suchte nach offensichtlichen Schwachstellen oder aussichtslosen Fällen und reichte die Unterlagen weiter. Er hatte schnell zwei Favoriten: Os'saya, der zurückgezogen lebte und dessen Bruder ein gutes Druckmittel abgeben konnte - falls sie es schafften, ihn zu entführen, und Whitlock, mit regelmäßige, Ritual, dass aber doch nicht immer gleich war, vielleicht konnte man ihm etwas ins Essen mischen.

Dann schaute er zu dem Ambacti. "Ich glaube ihr habt Recht, aber unser Gastgeber scheint sich hier inmitten des Schankraum ausreichen unbeobachtet und unbelauscht zu fühlen." Er sah sich um und versuchte abzuschätzen, ob der Platz wirklich so gut geeignet war.

"Oder ist hier etwa Magie im Spiel, die uns schützt" fragte er sich selbst und suchte nach Anzeichen dafür.[1]
 1. Perception 23
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 19.02.2017, 10:50:20
Als der Ambacti die Steckbriefe herumreichte und Voris sich die Beschreibung der vier Mitarbeiter an der Spule durchlass, blieb sein Blick vor allem an Os'saya heften. Er war der vermeindlich schwächste Gegner und somit am leichtesten einzuschüchtern und er kannte sich vermutlich am besten mit der Spule aus. Er war weniger ein Organisator wie Georgia Bolt, sondern ein Wissenschaftler, der sich mit den Phenomen der Spule auseinander setzte. Und genau darüber wollte Voris mehr wissen.

Er blickte kurz um sich.
"Wenn uns bisher jemand belauscht hat, dann ist es eh zu spät. Außerdem habe ich nicht vor, hier bereits unsere weiteren Pläne bis ins Detail bekannt zu geben."

Er griff nochmals zu der Beschreibung von Os'saya und schob sie dem Ambacti hinüber.
"Der würde mich allerdings besonders interessieren. Habt ihr die genaue Adresse und eventuell noch ein paar Informationen zu dem Bruder?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 22.02.2017, 14:33:58
Nachdem er auch einen Blick auf die anderen Dossiers werfen konnte, warf Guillaume einen skeptischen Blick auf Voris Shark'kan.
"Genau deshalb möchte ich an einen ruhigeren Ort - um unsere weiteren Pläne zu besprechen. Mr. Wright, es ist doch sicherlich möglich, Sie zu kontaktieren, sollten sich im Zuge unserer Planungen noch speziellere Fragen ergeben? Ansonsten sehe ich nicht, was es bringen soll, wenn wir hier herumsitzen und schweigend das Papier anstarren."

Guillaume bekam langsam das Gefühl, dass er es mit einem Haufen Einzelgängern zu tun hatte - ob sie tatsächlich zu einem Team zusammenfinden würden, in dem jeder die Schwächen des anderen mit den eigenen Stärken ausgleichen konnte? Die Zeit würde Klarheit bringen. Aber er selbst war nicht gerade jemand, der den Kitt einer Gruppe darstellen konnte. Er war zwar nicht mehr der Einzelgänger, der er einmal gewesen war, aber das machte aus ihm noch keinen Ausbund an Kontaktfreudigkeit.

Während sie noch dort saßen, versuchte der Ambacti, sich mögliche Strategien zu überlegen, um über die Zielpersonen an Informationen zu kommen. Am besten wäre es natürlich, sich das Vertrauen von jemandem auf der Liste zu erschleichen, und an dieser Stelle dachte er zuerst an Paul Whitlock. Zwar war der Mann paranoid, aber in Guillaumes Erfahrung sehnte sich jeder, der allein lebte, nach Freundschaft. Und durch die speziellen Vorlieben und Hobbies konnte man die Paranoia vielleicht sogar zum eigenen Vorteil nutzen, wenn man es geschickt anstellte. Die anderen konnte man natürlich immer versuchen, mit Gewalt einzuschüchtern. Die Vorgehensweise war jedoch riskant, insbesondere bei Magiebegabten, vor denen er jede Menge Respekt hatte. Aber er wollte nun endlich auch die Meinungen der anderen hören, ohne gezwungen zu sein, in verklausulierter Sprache zu reden. Ungeduldig wartete er, ob sie noch Fragen an ihren Auftraggeber hatten.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 24.02.2017, 01:17:03
Geduldig wartete Wright ab, bis die ersten Dokumente überflogen worden waren. Als die ersten Fragen und Zweifel aufkamen, richtete sich der Mann etwas auf und räusperte sich.
"Die Angestellten dieses Gasthauses sind Freunde Sirokis. Sie können sich sicher sein, dass keine wichtigen Informationen hier herausgelangen werden." Ob der Ambacti einfach nur zuversichtlich war, weil er die Freunde der berüchtigten Favilla kannte oder tatsächlich Magie im Spiel war - wie Bhekk vermutete - wurde nicht direkt klar. Der haarige Gezeichnete konnte zumindest auch bei näherer Untersuchung der Umgebung nichts besonderes feststellen. "Doch es ist natürlich ihnen überlassen, wo sie sich über die Details unterhalten."
Er wandte sich an Voris. "Ahtat ist etwa zwei Tagesreisen per Fuß entfernt. Wenn sie einen Lakreta mieten, sollten sie es in weniger als einem Tag schaffen. Os'saya ist zwar sehr schwach aber sein Bruder ist stark - selbst für einen Gezeichneten. Wir vermuten, dass er von den Qua'kal bezahlt wird, um seinen Bruder zu schützen. Es ist also nicht auszuschließen, dass er Unterstützung erhält aber für genauere Informationen fehlte uns die Zeit. Sie sollten den Mann aber nicht unterschätzen."
Wright kramte schließlich in seiner Tasche und nahm eine silberne Platte heraus. Diese reichte er mit einem Nicken an Guillaume weiter. Die Platte war poliert und quadratisch, nur wenige Zentimeter dick aber so groß, dass man sie mit beiden Händen halten musste. "Mit dieser Scheibe können sie Kontakt mit aufnehmen. Ich besitze das Gegenstück. Ich zeige ihnen am besten gleich, wie sie funktioniert."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 24.02.2017, 11:56:33
"Na gut, dann können wir ja offen reden."
Guillaume war sich nicht sicher, ob das tatsächlich der Fall war, aber zumindest im Moment würde er ihrem Auftraggeber das nötige Vertrauen schenken.

Nachdem er sich von Mr. Wright die Funktionsweise der Kommunikationsscheibe hatte zeigen lassen - ein faszinierendes Werkzeug - sah der Ambacti die Zeit gekommen, um die Diskussion über ihr mögliches Ziel in Gang zu bringen.
"Ich denke, wir haben im Grunde drei Möglichkeiten, um an Informationen zu gelangen. Erstens, wir können eine der Zielpersonen heimlich überwachen und versuchen, auf diesem Wege die Daten anzuzapfen, mit denen die Person zu tun hat - möglicherweise Schriftstücke abfangen, Kontaktpersonen observieren, und so weiter.
Zweitens, der direkte Weg: Wir können versuchen, eine der Personen in unsere Gewalt zu bringen, und Informationen aus diesem Weg aus ihr herauszupressen.
Drittens, wir können versuchen, uns in das Vertrauen einer oder eines der Vieren einzuschleichen.

Weitere Vorschläge fallen mir im Moment nicht ein, aber vielleicht einem von euch. Vermutlich bietet sich nicht jede Vorgehensweise für jedes der Ziele an. Die erste Frage, die wir uns stellen sollten, ist in meinen Augen daher: Was wollen wir überhaupt herausfinden? Geht es primär um Pläne der Anlage, Sicherheitseinrichtungen und -Prozeduren? Geht es darum, technische oder Details über die Spule herauszufinden? Vermutlich beides, und noch mehr. Denn eins ist wohl klar: Irgendwann müssen wir in die Anlage einbrechen, um die Spule herauszuholen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 27.02.2017, 13:26:41
Nur kurz schaut Hariq von den Blättern auf die vor ihm liegen und ihre Zielpersonen beschreiben: "Dann können wir ja erstmal hier bleiben. Da wir hier nirgends heimisch sind können wir nicht sicher sein nirgends belauscht zu werden und wenn unser Auftraggeber dem Ort hier vertraut soll es gut genug für mich sein."

Danach ist sein Blick wieder von den Papieren gefesselt. Ab und an bewegen sich seine Lippen, wenn er eine Beschreibung erneut ließt oder einfach nebenbei angestrengt überlegt.
"Gewalt ist so ein profaner Weg Informationen zu sammeln. Nicht uneffektiv, aber ich bin der Meinung wir sollten zuerst etwas anderes versuchen. Dieser Paul Whitlock scheint mir ein geeignetes Subjekt zu sein. Vielleicht kann man sich seine Paranoia zu unserem Zweck nutzen. Sollte ihn jemand etwas offensichtlicher beschatten und wir würden ihn vor seinem 'Verfolger' warnen, könnten wir vielleicht ein paar Informationen aus ihm heraus. Vielleicht können wir sogar einen Hinterhalt vorspielen und ihn retten. Allerdings könnte es dann sein, dass er sich in die Anlage zurück zieht und wir keinen Zugriff mehr auf ihn haben."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 02.03.2017, 22:27:41
Orville nahm sich die Zeit, seine Gefährten zu beobachten. Er lehnte sich zurück, immerhin hatte er einen bequemen Platz ergattert, und ließ die schwelenden Gedankenfabriken seiner neuen Gefährten für sich arbeiten, während er sich einen großen Moment der Erholung gönnte. Wie gerne würde er doch die Stiefel ausziehen und sich für einige Minuten auf's Ohr hauen. Jeder kann sagen, was er will, aber nicht einer kann behaupten, dass Alter an so einem Menschen spurlos vorbei geht. Er ist taffer als die meisten alten Männer in seinem Alter, aber der kalte Atem des nahenden Endes ist zunehmend zu spüren, der Zenit körperlicher Kraft und physischen Wachstums längst hinter sich gelassen, gar kaum noch in Sichtweite.

Der Arkanist nahm sich die Dossiers als Letztes und blätterte sie mit interessiertem Blick durch. Hatte er bereits von einem der Personen gehört oder waren sie sonstwie aufgetaucht[1]? Orville wusste, wie furchtbar klein diese Welt sein konnte und welche wunderbaren Zufälle Personen wieder zueinanderführten, die sich längst vergessen wähnten.
Interessiert hörte sich der alte Mann die Worte seiner neuen Gefährten an und nickte hier und da beiläufig, um zu signalisieren, dass er den Gedankengängen bezüglich des Besprechens außerhalb eines Gastsaals und die Ideen, welche Personen zu favorisieren sein, folgen konnte und wollte.
Der schwere, fast dickflüssige Rauch der Pfeife waberte formlos an seinem Gesicht entlang und hüllte es in denkenden Nebel. Wie seine Gefährten ergab er sich in die Situation und beschloss die Besprechung direkt hier durchzuführen.

"Ich teile den Eindruck, dass wir uns subtileren Wegen zuwenden sollten, meine Herren. Wenn ich anmerken darf: meine Expertise ließ mich wenig Drogen - im wissenschaftlichen Sinne versteht sich - unversucht lassen. Drogen-induzierte Euphorie ist ein bewundernswerter Zungenlöser, gerade bei an sich verschlossenen und eher introvertierten Personen. Gleichwohl würden mich die personenspezifischen, charakterlichen Spezifikationen, wenn ich es so technisch ausdrücken darf, grundsätzlich interessieren und die Dossiers geben zwar einen groben Einblick, aber keine wirklichen Details zur mentalen Verfassung dieser Personen. Dennoch schätze ich, dass wir davon ausgehen dürfen, dass jede Person eine gewisse Drucksituation erfährt durch die Teilnahme an dieser heiklen und geheimnisvollen Operation zur Komplettierung der Spule. Jede Zielperson wird sich dementsprechend zumindest grobe Ideen über die eigene Partizipation und Sinn und Zweck ihres eigenen Einsatzes gemacht haben. Vielleicht rüttelt es an der einen oder anderen Person und gibt uns einen Hebel.

Was die Frage Mr. Lagranges angeht, ich teile die Antwort, die er darauf selbst gegeben hat. Wir werden die Spezifika für unseren Auftrag erfahren müssen, aber den Rahmen zu erfahren, um auch auf unerwartete Wendungen mit gemessener Improvisation reagieren zu können, erscheint mehr als sinnvoll.
Wenn ich in der Metapher der drei Pfade bleiben darf, würde ich dazu tendieren, mit dem ersten Pfad der Überwachung und des oberflächlichen Informationsgewinnung zu beginnen und das Ganze unter Umständen mit Einbruch garnieren. Gerade jene Personen, welche abseits der Anlage alleine in ihren eigenen Häusern leben, dürften Informationen zu ihrem Wirken am heimatlichen Hort vorhalten, ob nun aktiv oder passiv: ich denke an Tagebüchern, Aufzeichnungen, Ideen, Zeichnungen oder auch nur obskure, briefliche Gespräche mit Familien, Freunden oder der Stubenspinne Murphy."

Der Alte hatte ein Glänzen in den Augen, obwohl nur schwer einzuschätzen war, ob das an Müdigkeit, der Freunde an der Aufgabe oder an dem ganzen Rauch in seinen Augen lag.

"Danach würde ich in einer zweiten Phase den dritten Pfad Mr. Lagranges bevorzugen und eine gewisse Basis des Umganges schaffen, wenn das Zeitfenster und die Person dies zulässt. Wenn die beiden Pfade nichts ergeben, wegbrechen oder unsere Zielperson Lunte riecht, werden unsubtile Wege uns immer offen stehen und sollten uns immer in der Hinterhand sein. Obgleich ich für solch physisches Verhalten wohl aus dem besten Alter bin, schätze ich noch immer den Anblick einer zünftigen und barfäustigen Keilerei." Orville Hawkes zwinkerte und amüsierte sich prächtig bei der Vorstellung. Er liebte organisierte Faustkämpfe und das Wetten auf dergleichen war ihm schon immer ein gehöriges Laster gewesen, sodass ihm der gute Verdienst für die Aufgabe sehr entgegen kam. Irgendwo in seinem geistigen Hinterstübchen regte sich jedoch Zweifel und Widerstand und dafür, dass Mr. Wright eben noch fabulierte, dass an ihnen doch die Welt hängen würde, war die Bezahlung doch fast ein wenig mau und enttäuschend. Aber mit einem gedanklichen linken Überhand-Konterhaken ließ Orville den Zweifel metaphorisch in die Seile sinken und verschloss die innere Tür. Mr. Wright hatte immerhin von mehreren, unbekannten Gruppen gesprochen und so eine Operation verlangte Siroki sicher einen hohen materiellen und logistischen Einsatz ab, mal ab von den ganzen Loyalitätsproblemen mit Söldnern und zusammengewürfelten Trüppchen.

Orville setzte die Pfeife wieder an den Mund und atmete ein weiteres Mal tief ein, ließ den Rauch ganz langsam aus der Nase entweichen und sagte schließlich.
"Mein Bauchgefühl sagt mir ebenfalls, dass Whitlock aufgrund seiner Lebensweise ein geeignetes Ziel ist, um ihn mit Drogen und Verlockungen gefügig zu machen oder seine Paranoia gegen ihn oder seine Arbeitgeber zu nutzen. Sein technischer Sachverstand kann uns sicher einiges über den Herstellungsprozess und die Hintergründe verraten. Die physische Konstruktion ist unter Umständen in einem ersten Schritt schneller zu stoppen als eine magische Dekonstruktion. Ich muss meine Gedanken aber dazu noch ein wenig wälzen, es ist erst einmal nur ein Bauchgefühl.

Ohne jetzt genaues zu wissen, würde ich ihn beobachten, dann weiter beobachten und durch eine kleine Abordnung von uns sein Haus auf dem Kopf stellen, wenn er nicht vor Ort ist - oder eben gemeinsam, wenn er auf Arbeit ist. Dann wenn wir mehr über sein Persönlichkeitsprofil wissen, eine Annäherung wagen und irgendeine Form von pseudoehrlicher und drogeninduzierter Verbrüderung, um an die technischen Details der Anlage und der Konstruktion zu kommen oder ihn gar umzudrehen, wenn wir seine Paranoia füttern können. Gewalt käme nur in Frage, wenn unser vorheriges Vorgehen schief geht und wir nicht zulassen können, das unsere Operation auffliegt."


Plötzlich hält der Mann im alten Offiziersmantel inne und blickt dann zu Mr. Wright. "Apropos auffliegen: sie haben von mehreren Gruppen, die für Siroki wirken, gesprochen. Da ich davon ausgehen, dass sie untereinander nicht oder kaum bekannt sein sollen, sie also unabhängig voneinander arbeiten. Wie ich groß ist die Gefahr, dass unsere Wege sich fälschlicherweise und dann gefährlicherweise kreuzen?"
Mit dieser Frage erkannte Orville, dass er doch einige Steine angestoßen hatte und sehr die Initiative nach seiner ruhigen Zuhörphase übernommen hatte. Also lehnte er sich wieder zurück und überließ seine Gefährten der Reflektion des Gesagten. Und versuchte selbst, seine sich immer bohrender vortastenden Zweifel verstummen zu lassen.
 1. Kann man einen Wissenswurf für diese Gestalten machen, und wenn ja, was für einen?
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 06.03.2017, 05:01:42
Wright hatte die folgende Diskussion ruhig verfolgt und es sich währenddessen gemütlich gemacht. Als er Orville antwortete, richtete er sich wieder etwas auf "Ich bezweifle stark, dass sich ihre Wege kreuzen werden. Jede Gruppierung ist mit einer anderen Aufgabe vertraut und wir haben keine Informationen darüber, dass die Anlagen der Qua'kal untereinander zusammenarbeiten. Momentan gehen wir davon aus, dass jede Anlage autark arbeitet und nur Informationen an eine Zweigstelle weitergibt. Das heißt, dass die anderen Gruppen, die Siroki angeheuert hat, nichts mit der Anlage und den Personen zu haben wird, die an der Spule arbeiten."
Der Ambacti blickte nach oben, als würde er durch die Decke des Gasthauses sehen können oder sich an etwas erinnern. "Wir glauben, dass eine Fabrik auf einer der Himmelsinseln für den Informationsaustausch, die logistischen Angelegenheiten und schließlich auch den Zusammenbau der Waffe zuständig ist. Es sollte also zu keinen Komplikationen in der Richtung kommen. Vielleicht hilft ihnen diese zusätzliche Information weiter."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 06.03.2017, 17:49:11
Bhekk wurde jetzt schon übel, wenn er daran dachte, dass er mit dem Alten längere Zweit zusammen reisen sollte. Offenbar hörte er sich gerne Reden und musste trotz seines hohen Alters ständig jedem mitteilen, wie klug er war. Entweder war er das wirklich und konnte nicht normal sprechen, oder er war es nicht und versteckte dies hinter einem Meer aus überflüssigen Worten.

"Also kurz gesagt willst du dem Mann, der gerne Essen geht, irgendwas rein mischen, damit er uns was erzählt. Am besten sollte das, was du ihm da rein mischen willst, auch dafür sorgen das er vergisst, das er uns was erzählt hat. Warum sagst du das nicht einfach so, dass es jeder versteht?"

Er schüttelte den Kopf und versuchte den Ärger zu unterdrücken. "Aber wir müssen ja wissen, wohin er zum Essen geht. Oder willst du ein eigenes Restaurant aufmachen und warten, bis er kommt? Ach ich weiß nicht. Sollen wir einfach mal zu dem gehen und unser Glück versuchen? Und wenn's nicht klappt verhauen wir den Bruder und knöpfen uns den Os'saya vor!"

Bhekk bereute jetzt schon, sich gemeldet zu haben. Er hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache, und der Alte trug seinen Teil zu diesem schlechten Gefühl bei. Er würde sie noch alle ins Unglück stürzen. Aber einfach aussteigen konnte er jetzt wohl kaum noch, nachdem er jetzt von dem Plan wusste würde Mr. Wright nicht einfach so gehen lassen. Eine schöne Scheiße hast du dir da eingebrockt.

Er sah sich um, die anderen waren auch ziemlich still. Es fehlte ein Gegengewicht zu dem geschwätzigen Mann. Er nahm sein Bier, trank einen kräftigen Schluck und wartete ab.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 06.03.2017, 21:34:59
Auch wenn Guillaume es schwierig fand, den ewig zu währen scheinenden Ausführungen des alten Mannes zuzuhören, musste er dennoch anerkennend feststellen, dass er zu den gleichen Schlüssen und Gedankengängen wie der Ambacti selbst gekommen war. Auch wenn Guillaume lange nicht so viele Worte verwendet hätte, konnte er den Plänen Orvilles zustimmen und tat dies mit einem kurzen: "Einverstanden. Wäre genau meine Vorgehensweise gewesen." An Bhekk gewandt, der wohl ein wenig größere Schwierigkeiten mit der blumigen Sprache des Alten hatte, fügte er hinzu: "Wir folgen dem Mann natürlich - er führt uns also selbst zu dem Restaurant. Außerdem sehen wir uns zuerst in dessen Wohnung um, um herauszufinden, an welchem Hebel man bei Whitlock ansetzen kann. Und Drogen kann man auch in einen Drink schütten."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 07.03.2017, 08:07:18
"Gute Idee, aber nicht zu Ende gedacht."

"So weit so gut, aber das Jagen auf unbekanntem Gebiet birgt immer Risiken. Wir kennen die dunklen Ecken und Fluchtwege nicht und wissen auch nicht, wer da sonst noch so da sein wird. Außerdem sind wir noch nicht aufeinander eingespielt, wir wissen nicht, wie wir auf Ärger reagieren, wer durchdreht, wer ruhig bleibt." Er trank noch einen Schluck
"Aber das können wir wohl im Moment nicht ändern. Vielleicht können wir ihm ja ein Zettelchen von einem neuen Restaurant zuspielen, das wir ausgekundschaftet haben, er wird neugierig und geht uns in die Falle. Wir werden sehen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 13.03.2017, 19:02:21
Nun mischte sich auch Vorik wieder ein. "Ich glaube zwar nicht, dass wir an die Spule kommen, ohne uns um die Magie zu kümmern, aber wenn ihr euch erst den Mechaniker vornehmen wollt, soll es mir auch recht sein." Er lies ein spitzbübisches Grinsen über seine spitzen Backen huschen. "Es hat auch einen angenehmen Nebeneffekt. Der Mann liebt gutes Essen, und wie man an mir sieht, kann ich auch ganz gerne einen Happen vertragen." Dabei strich er sich über seinen deutlich sichtbaren Bauch.

Dann wirft er nochmals einen Blick auf die Vita von Paul Whitlock. "Hier steht, dass er möglichst immer in einem unbekannten Restaurant essen geht. Dies heißt dann wohl, dass uns gar keine andere Möglichkeit bleibt, als ihm zu folgen und die Gaststube nach ihm zu betreten. Zumindest können wir uns erst einmal abwechseln, damit wir eine Einschätzung bekommen, was er gerne zu sich nimmt. Mit dem richtigen Menü lässt vielleicht das Eis brechen. Auch könnten wir vielleicht sehen, welche Art von Wein ihm mundet. Die Aussicht auf einen guten Tropfen, lässt ihn sicher nicht kalt."

Er blickte noch einmal fragend zu Mr. Wright. "Ist bekannt, wie er sich fortbewegt? Wir müssen einen Weg finden, ihm unauffällig zu folgen."

Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 16.03.2017, 13:03:52
Orville nickte Mr. Wright zum Danke für die Erläuterung zu und setzte zu einem tiefen Zug seiner Pfeife an.

Der Pfeifenrauch tropfte jetzt mit hoher Viskosität am Barte des alten Arkanisten herab, sammelte sich schwer zu seinen Füßen. Jene Tropfen, die dort aufprallten, verwandelten sich in kleine, stumme, scheinbar lachende Kinder, welche silhouttenhaft für einen Moment über den Boden tollten, ehe sie sich auflösten, mit dem Luftzug in Ritzen, unter Stühlen und Tischen waberten und dort schwer klebend verblieben. Der Alte beobachtete das mit einem merkwürdigen, erheiterten Leuchten in den Augen.
Das Wunder von Drogen. Er konnte sich diesem kleinen, spontanen Schauspiel widmen und gleichzeitig hatten seine Gefährten seine Aufmerksamkeit. Wenn dieses doch nur ohne einen Preis käme, wie schön könnte das Leben sein. Es würde seine Abhängigkeit von ihm selbst bescherten Illusionen vermindern, um diese so moderne, so niederdrückende, so furchtbare und todbringende Welt zu ertragen.

"Mich ließe ein guter Tropfen sicher auch nicht kalt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was unbekanntes Restaurant hier heißt. Ist es wirklich unbekannt oder ist es nicht vielmehr so, dass er ein ihm von Cuisine und Trunk unbekanntes Restaurant aufsucht, um Neues zu probieren; er also trotz dieser relativen Unbekanntheit doch Wissen über die jeweiligen Lokalitäten haben kann. Das soll uns nicht in unserem Plan stören, ihn dennoch an diesen Ort zu folgen. Aber es könnte uns unter Umständen, wenn die andere Lesart möglich ist, den Vorteil der Vorbereitung geben, wenn er sich Restaurants vorher ausguckt und sie auf diese Art des Probierens und Verkostens kennenlernte. Ein bestochener Koch, eine manipulierte Essensgabe, ein neu eingestellter Kellner oder Ober; die ihm relative Unbekanntheit seines Fresstempels, zu dem er pilgern mag, lässt uns durchaus, wenn antizipierbar, ein paar strategische oder - wenn wir es erst mit seinem Betreten erfahren - zumindest taktische Vorteile."

Sein Blick ging wieder auf die tollenden Kinder aus Rauch und bewusstseinserweiternder Droge und langsam spürte er die restliche Anspannung von sich abfallen. Obwohl er von Fremden umgeben war, es wurde ihm angenehmer, geselliger. Zum einen, weil sie miteinander sprachen und kabalierten, zum anderen dank der wundersamen, arkano-medizinischen Pfeife. Das ermöglichte ihm, befreit von seinen inneren Zweifeln sich auf die Sache selbst zu konzentrieren und so dachte er nochmal über die Zielpersonen nach. Er hatte bisher allerdings nur von einer wirklich vorher gehört. Die Worte, die ihn mit seiner Eingebung, woher er diese Person kannte, verließen, waren um einiges fluider als der Rauch, der gleichzeitig und schwerfällig mit austrat.

"Georgina Bolt wäre eine für mich persönlich durchaus interessante Zielperson. In der eher wissenschaftsphilosophischen Zeitschriftschrift »Future Inquirer« hat sie vor einigen Monaten - nagelt mich nicht auf die genaue Ausgabe fest, ich habe sie wahrscheinlich in meiner Bibliothek irgendwo - behauptet, sie hätte den Prozess Psychischer Transplantation zwischen klassischen Leib und artifizieller Maschine nicht nur verstanden, sondern erweitert zu entweder gar psychischer Duplikation + Transplantation oder zumindest einer Form von psychischer Division + Transplantation; wenn nicht gar in eine Form eines psychischen Holismus, der sich mehrerer artifizieller Somata und des Ursprungskörpers simultan bedienen kann. Was heißt das in einfachen Worten: sie hat nichts geringeres behauptet, als dass sie einen Weg gefunden hätte, einen humanoiden Geist, die Psyche, also Seele oder was man auch immer als Kern unseres nichtkörperlichen Lebens bezeichnet, sprich Identität, Bewusstsein, Unterbewusstsein, in einen autonomer Roboter zu verfrachten und einen Geist über mehrere Körper zu verbinden. Sie könne so Automaten jedweder Art bewusst und/oder unterbewusst steuern; der Automat kann dann jedoch auch selbstständig agieren, solange er an diesen Geist gebunden ist; eben eine Form von geistig betriebenen Automatismus."
Orville wirft einen vielsagenden Blick zum Ambacti. "Es ist insofern selbstverständlich, warum die Qua'kal ein großes Interesse haben mit ihr zusammenzuarbeiten. Und es wird Mr. Shark'kans Vorliebe sicher eher entsprechen, wenn wir sie bekämen, verbindet sie doch mechanische und magische Grundkenntnisse und kann uns so mehr über die Gesamtoperation und die mechanisch-magischen Zusammenhänge sagen."

Der alte Mann nahm mit gichtgeschwollenen Fingern nochmal die Informationsmappe auf und blies den nun sich wieder normal verhaltenden Rauch auf die Mappe, als würde er etwas offenbaren, was dem flüchtigen Blick verborgen bliebe. "Wenn wir diese Informationen als Portfolio verstünden, käme mir das Ganze, diese Informationslage über Ms. Bolt zu perfekt, zu gut vor. Intelligent, umsichtig, breit geschult, intaktes Familienleben, willfährige Dienerin der Qua'kal, die möglicherweise eigenständig Erkenntnisse über die Funktionsweise der alten Magie der Qua'kal gewonnen hat...
Nach ihrer Veröffentlichung - sie ist nicht länger als ein oder zwei Jahre her - hat sie das Thema im Inquirer nicht weiter verfolgt und es wurde als Falschinformation oder wissenschaftlicher Scherz betrachtet und vergessen. Ich denke, dass diese Erkenntnis spätestens dann die Qua'kal auf sie aufmerksam gemacht. Was mich also trotz meines Interesse etwas abschreckt, ist das etwas zu perfekte Portfolio. Nicht, dass die Person mir Angst machte, sondern eher die unbekannte Begleitung und der möglicherweise direktere Zugang der Qua'kal zu ihr."
Der Rauch strömte derweil vom Buch hinab, nahm jetzt flüchtige Formen einer Hand an, glitt weiter herab und ergriff den schweren und zähflüssigen Rauch, der noch von den letzten Zügen unter dem Tisch waberte. Er formte aus dem schweren Rauch nun wieder zwei Kinder, gesichtslos, androgyn, aber doch augenscheinlich lachend und tollend. Die Hand, die sie formte, wurde zu einem sie immer mehr bedeckenden Schatten, nachdem sie die beiden handgroßen Rauchkinder auf dem Tisch zwischen ihnen absetzte. "So perfekt, dass nur die Kinder die natürliche Angriffsfläche zu bilden scheinen. Aber wer wagt es, über die Kinder zu drohen? Sind wir solche Unmenschen, dass wir das Liebste gegen einen Menschen verwenden oder gar richten? Und wenn ihre Veröffentlichungen selbstständig waren, sind wir die Einzigen, die diesen Hebel nutzen? Was, wenn die Qua'kal ihn auch einst nutzten oder noch immer nutzen? So eine interessante Frau, aber so viele Unwegbarkeiten. Sodass ich noch auf die Karte Whitlock setze mit allem, was wir besprochen haben."

Dann wandte sich Orville doch noch zu Bhekk um, der ihn nach seiner Art der Kommunikation fragte. "Augenscheinlich habe ich es so gesagt, dass jeder es versteht. Ich sehe frohen Herzens, dass du es verstanden hast. Und das mag mir als Bestätigung dienen, dass alle es verstanden."
Derweil lösten sich die Kinder aus Rauch wieder auf und der Rauch strömte auseinander, verband sich mit jenem, der durch unzählige Zigaretten, Zigarren und Pfeifen im Rauch schwebte. Orville lehnte sich wieder zurück und zwinkerte Bhekk zu. Dann blickte er zwischen allen hin und her.
"Da wir die Details wahrscheinlich erst klären können, wenn wir uns auf dem Weg gemacht haben und erste Erkundigungen eingeholt haben: wann wollen wir beginnen?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 16.03.2017, 16:38:56
Guillaume hatte sich bisher immer für recht intelligent gehalten, auch wenn seine Interessen weniger in ausgefeilter Kommunikation lagen als in handfester Technik. Doch der Wortschwall des Alten war auch für ihn nur schwer zu verstehen, so dass er Bhekks Frustration durchaus nachvollziehen konnte. Selbst wenn er auch nur ein Wort von Orvilles Erörterung des wissenschaftlichen Artikels von Ms. Bolt verstanden hätte - bevor dieser sie nochmals für Laien zusammenfasste - brachten sie die selbstverliebten Gespräche des Gelehrten nicht weiter.

Die Kernaussage jedoch war trotz aller verschwurbelten Sprache zu ihm durchgedrungen, und hatte dabei ein Frösteln bei Guillaume ausgelöst: Den Geist eines Menschen in einen Roboter zu verfrachten.
Der Ambacti konnte sich an nichts erinnern, was vor dem Kriegsende vorgefallen war, aber eines wusste er: Die Qua'kal hatten die Ambacti auf irgendeine Art und Weise gezüchtet. War er also nicht selbst eine Art Roboter, dem eine menschliche Seele eingepflanzt worden war? Nur mit dem Unterschied, dass seine Komponenten nicht mechanisch, sondern biologisch waren? Und wenn man diesen Gedanken weiter dachte: Woher kamen die Seelen von Menschenkindern? Auch deren Körper wurden auf eine Art und Weise produziert - nur auf natürlichem Wege. Guillaume schüttelte sich: Diese Ideen wuchsen über seinen Intellekt hinaus und bereiteten ihm Kopfschmerzen.

"Gut, wir sind wohl beim Du angelangt, das ist mir sehr recht und ich werde mich anschließen. Aber, Orville: Wir haben nun alle verstanden, dass du uns intellektuell um Längen überlegen bist. Doch die wahre Kunst liegt darin, komplexe Sachverhalte auch denen erklären zu können, die wie wir nicht an deinen Verstand heranreichen. Dabei sind manchmal weniger Worte mehr, denn wenn die wichtigen Informationen in einem Wortschwall komplexer Fremdwörter versteckt sind, schalten schlichtere Gemüter wie das meine ab."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 16.03.2017, 22:13:17
Orville zog eine Augenbraue hoch. Er sollte seinen Intellekt darstellen? Ein Ausdruck von Verwirrung trat in sein Gesicht, als der Zweite dies andeutete. Dass er sich kompliziert ausdrückte, das mochte ihm wohl einleuchten. Die Pfeife leuchtete auf, als er einen weiteren, tiefen Zug nahm und den Rauch in der Lunge hielt.

"Ich glaube, hier müssen wir einem Missverständnis dringend vorbeugen. Ich käme nicht ernsthaft in Versuchung, irgendjemand glauben machen zu wollen, ich sei mit einem größeren Intellekt gesegnet. Man verzeihe einem alten Mann, dass es ihm im Altersstarrsinn schwer fallen will, sich an die botsmäßige Umgangssprache der Jugend oder der Jüngeren anzupassen. Ja, ich will hinzufügen, dass ich mehr Zeit mit den Toten und dem Labor verbringe, als dass ich unter Menschen komme. Ich bitte auch herzlich um Verzeihung, sollte ich jemanden mit irgendeiner Form gefühlten Intellektualismus auf die Füße getreten sein und er sich im Geiste geschmälert gefühlt haben sollte. Ich bin sicher, dass ein jeder hier, seine Kugeln im Lager hat und zu eigenständigen Schlüssen kommen kann und wird. Ich habe kein Interesse an irgendwelchen Vergleichen zwischen uns. Ich kenne meinen Wert, sie den ihren. Dass sie hier sind, beweist, dass sie sich in der Hinsicht nicht beweisen müssen."

Orville lächelte freundlich und entließ den Rauch, ohne ihn irgendwie zu beeinflussen. Er stieg ganz normal zur Decke und waberte dort, ehe sich seine sichtbaren Elemente auflösten.
"Ich würde sogar soweit gehen, meine Herren, ihnen zu raten, dass sie aufhören, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Ich brauche sie nicht lange kennen, um zu wissen, dass ich vielleicht etwas springend und kompliziert für ihre Sprachgewohnheiten salbadere, allerdings sind sie plietsch genug, dass sie keinen Übersetzer für meine Sprache brauchen oder ich mit allen wie mit einem Kindchen sprechen muss. Ich verstehe jedoch, wenn sie unter diesen Umständen gerne meine Dienstleistung erbitten und ich ihnen das Zuhören und Mitdenken so einfach wie möglich mache. Ich will mich redlich darum bemühen, aber ich brauche wohl etwas Zeit, um mich ihren Sprachgewohnheiten anzupassen."
Er räusperte sich und überlegte, wie er das eben Gesagte noch leichter ausdrücken könnte.
"Wenn ich das von mir eben Gesagte in verkürzter und simplifizierter Form repetieren darf: Ich denke, dass ein unbekanntes Restaurant bedeutet, dass die Küche oder Karte Mr. Whitlock unbekannt ist, nicht sein Ort.
Wenn er diese ihm unbekannten Karten in Restaurants testet, können wir das für uns nutzen. Selbst wenn dem nicht so ist, wird es uns nutzen, dass er das Personal nicht kennt, um unseren Plan umzusetzen."

Er blickte sich um, in der Hoffnung zu erkennen, ob das jetzt deutlicher war.
"Georgina Bolt behauptet, dass sie ihren Geist so teilen, spiegeln oder verändern kann, dass sie damit die Kontrolle von Robotern übernehmen kann, die aber aufgrund der Verbindung zu ihrem Geist, Intellekt oder wie auch immer selbstständig handeln können. Deswegen ist sie für die Qua'kal interessant. Möglicherweise müssen wir auch mit belebten Robotern als Gegner rechnen. Sie ist das schwerere Ziel, weil die Qua'kal möglicherweise mehr Interesse an ihr als an anderen Mitarbeitern haben, weil ihr Wissen helfen kann, die Qua'kal zu verstehen.
Die Infos über sie sind zu gut, erscheinen mir geschönt, und die Möglichkeit, dass die Qua'kal näher an ihr sind, lässt mich dazu tendieren, lieber Mr. Whitlock als erstes Ziel zu wählen. Zumal wir die unbekannte Person kaum einschätzen können, ohne sie lange auszuspähen. War das deutlich genug?"


Wieder zwinkerte der Alte und setzte die Pfeife an den Mund.
"Kommen wir wieder zur entscheidenden Frage: wann geht es los?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 17.03.2017, 13:48:40
Guillaume begann, darüber nachzudenken, ob die Bezahlung es tatsächlich wert war, dem dauernden Redeschwall des Alten ausgesetzt zu sein. Die richtige Strategie, diesen zu unterbinden, hatte er bisher noch nicht gefunden - der letzte Versuch war eindeutig gescheitert, und langsam bekam er Kopfschmerzen dabei, dem Redefluss folgen zu wollen. Er nahm sich vor, bei der nächsten Gelegenheit Ohrenstöpsel zu besorgen.

Plötzlich machte etwas im Geist des Ambacti klick: Auf den Mann, der vor einigen Monaten diesen riesigen Aufstand in einem Restaurant gemacht hatte - Guillaume hatte genauso geflissentlich wie vergeblich versucht, die Szene zu ignorieren - passte die Beschreibung Paul Whitlocks perfekt. Orvilles Wortschwall musste seinen Verstand benebelt haben, dass er erst jetzt den Zusammenhang erkannte. Und auch von Rokia Piétr hatte er natürlich schon gehört, schließlich war der Gylrin in der gleichen Branche tätig wie er selbst.

"Mir fällt gerade eine alte Geschichte ein, die ich vor einigen Monaten in einem Restaurant erlebt habe. Dort ist mir ein Mann aufgefallen, und zwar aus dem Grunde, dass er sich ständig umgesehen hat, als würde er sich verfolgt fühlen. Er hat deswegen sogar einen anderen Gast belästigt. Von seiner ganzen Art her würde ich einiges darauf verwetten, dass es sich um diesen Paul Whitlock gehandelt hat.
Was aber sehr viel interessanter ist: Obwohl ich mich ungern in die Angelegenheiten anderer Leute einmische, führte dieser Mann Selbstgespräche in einer Lautstärke, dass ein Weghören beinahe unmöglich war. Letztlich hat er sich lange darüber ausgelassen, dass er bisher kein Restaurant gefunden hat, in dem er einen bestimmten Likör bekommen hätte, was war es noch gleich?"

Guillaume grübelte einige Momente und formte stumm Laute.
"Chamacenischer Likör, genau! Und Kaisergarnelen. Für diese beiden Dinge würde er alles geben, sogar töten! Wenn es wirklich Whitlock war - und das sollte sich spätestens dann feststellen lassen, wenn wir ihn beschatten, ließe sich diese Informattion sicherlich nutzen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 18.03.2017, 19:42:45
Bhekk bemerkte, wie sich die Worte des alten Mannes in das plätschern eines Baches verwandelten und seine Gedanken abschweiften, und als er es bemerkte versuchte er sich zusammenzureißen und zuzuhören. Der Mann hatte sicher etwas zu sagen, man musste es nur in den vielen Worten erkennen. Bhekk war mittlerweile garnicht mehr so sicher, ob der Alte sich wirklich gerne Reden hörte oder ob er gar nicht merkte, viel viele Worte er so benötigte, um seine Gedanken mitzuteilen. Vielleicht lebte er ja schon länger alleine und er versuchte auf diese Art, etwas wie ein Gespräch entstehen zu lassen, nur mit sich selbst, oder er war lange mit Leuten zusammen gewesen, die Stundenlang in Bibliotheken saßen und sich in langen Monologen ihre Sicht auf die Welt erläuterten oder oder oder. Er hatte keine Ahnung und so kurz wie er den Mann erlebt hatte sollte er sich keine feste Meinung über ihn bilden. Er würde nur aufpassen müssen, immer bis zum Ende zuzuhören, damit er das wichtige nicht verpasste.

Die Geschichte des Ambacti riss ihn aus seinen Gedanken. "Ein seltsamer Zufall, dass ihr ausgerechnet einen der Leute von der Liste schon getroffen haben könntet. Aber auch interessant. Von dem Likör habe ich noch nie gehört, aber Garnelen, das sind doch diese glitschigen kleinen Dinger."

Dann schaute er zu Orville "Heute Abend werden wir wohl nicht mehr losziehen. Vielleicht morgen, wenn wir uns geeinigt haben, wohin wir wollen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 28.03.2017, 14:07:17
Gib deine Informationen nie als Erster preis. war eines von Hariqs Motto. Beim Kartenspielen oder im Schachern um Informationen. Immerhin zeigte es, dass er nicht der Einzige war der in der Lage war den Wert von Fakten zu kennen. Genüsslich lehnte er sich zurück und hörte schweigend zu. Nachdem anscheinend keine weiteren Informationen auf den Tisch kamen, blies er langsam den Zigarrenrauch aus und räusperte sich:
“Georgia Bolt scheint meinen Informationen zu Folge eine ziemlich geniale Mechanikerin zu sein. Sie besitzt einen humanoidgestalteten Roboter. Irgendwie steht sie mit dem Roboter in Verbindung, auch wenn ich nicht weiß wie. Sie scheint zusätzlich ein Faible für teure magische Gegenstände zu haben.
Os'sayas Bruder war schonmal Kunde in meiner Bar. Er scheint nicht allzu viel Respekt vor seinem Bruder zu haben. Er selber ist ein ganz schönes Tier. Sein Bruder verbringt wohl sehr viel Zeit vor einem Spiegel. Ich vermute, dass dieser magisch ist, denn sein Bruder ist wohl in der Lage in dem Spiegel zu verschwinden.
Unser Paranoider Freund Paul Whitlock hat panische Angst vor Echsenmenschen und glaubt wohl selbst zu den ‚Erleuchteten‘ zu gehören, auch wenn er wohl noch nie einen von ihnen getroffen hat.“

Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 05.04.2017, 05:07:36
Einige Minuten lang wurde noch - bei einem weiteren Bier, wenn gewollt - diskutiert, bis schließlich eine Person ausgewählt worden war. Paul Whitlock, der paranoide, alte Mechaniker, war also das Ziel. Ob sich der Mann freiwillig dazu überreden lassen würde, Informationen zur Spule und der Anlage zu teilen oder würde man Gewalt anwenden müssen? Ein genauer Plan existierte noch nicht aber man hatte genügend Informationen zu dem Mann ansammeln können, um einige Punkte zu haben, die man angreifen konnte. Vielleicht konnte man ihn mit chamacenischem Likör oder Kaisergarnelen überreden? Vielleicht musste man aber auch andere Möglichkeiten aufgreifen. Hariq Jara'qan hatte davon gesprochen, dass Whitlock Angst vor Echsenmenschen hatte und mit den Erleuchteten in Verbindung treten wollte - um was für eine Gruppe es sich da auch immer handeln mochte. Wenn keiner dieser Wege Erfolg zeigte, konnte man immer noch Gewalt anwenden oder sich einfach einer anderen Person auf der Liste zuwenden.
Wright schien zufrieden mit diesem ersten Treffen und den Ergebnissen zu sein. Niemand hatte sich direkt von dem Auftrag abgewandt oder diesen abgelehnt und es waren erste Pläne entstanden. Mehr hatte der Ambacti nicht erwartet. Er verabschiedete sich schließlich mit den Worten, sich mit ihrer Auftraggeberin in Verbindung zu setzen und bald wieder Kontakt mit der Gruppe aufzunehmen. Zur Not würden sie auch mit ihm - mithilfe des magischen 'Spiegels' - immer Kontakt aufnehmen können, wenn es notwendig war. Wright ließ die Gruppe also alleine in dem Gasthaus zurück. Die Favilla-Kellnerin - und anscheinend eine weitere Verbündete - verriet der Gruppe, dass ausreichend Zimmer für die Nacht bezahlt und hergerichtet worden waren, sodass man direkt am nächsten Tag, frisch ausgeruht, mit der Aufgabe starten konnte.
Am nächsten Morgen betrat die Gruppe zusammen ein kleines Holzschiff, das sie über den Fluss, der durch das Dorf floss, zu ihrem richtigen Reisegefährt bringen würde. Einige Stunden verbrachten sie zusammen auf dem Schiff und erreichten schließlich den Taium und damit den breitesten und tiefsten Fluss des Landes. Dort war ein großes Handelsschiff unterwegs, dass die Gruppe aufnahm. Das Dampfschiff fuhr durch Rhillat und dann durch Andaran, um Waren zu liefern. Auf dem Weg würden sie recht nah an Sehega - Whitlocks Heimatdorf - vorbeikommen. Einige Stunden vergingen, bis ein Matrose ihnen schließlich berichtete, dass es nur noch wenige Minuten dauern würde, bis sie Sehega erreicht hatten.
Wenn die Gruppe noch etwas zu besprechen hatte, dann würde jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür sein. Es war jetzt später Abend und es war recht kühl geworden. Die riesigen Dampfkessel des Schiffs heizten zumindest das Innere gut genug, um es dort angenehm warm zu haben und so verbrachte die Mannschaft und alle weiteren Passagiere ihre freie Zeit in der Kantine und damit auch dem Aufenthaltsraum des Schiffes. Dieser lag mittig und war direkt mit dem Deck verbunden. Lange, metallene Tische und ungemütliche Stühle füllten den Raum. An einer Wand befand sich eine Art Theke, an der etwas zu Essen und Trinken verkauft wurde. Gerade war Eintopf im Angebot. Dicke, runde Gaslampen tauchten den Raum in helles, unangenehm chemisches Licht.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 11.04.2017, 13:21:56
Auf dem Schiff achtete Hariq darauf immer mittig zu stehen. Zwar ist klar, dass er kein Seeman war, doch darüber hinaus waren ihm offene Wasserflächen suspekt. Vielleicht hing das mit seiner natürlichen Affinität zu Feuer zusammen. So schaute der Barde gen Himmel, um den Anblick vom Wasser zu vermeiden. Immer wieder wartete bis die Gruppe alleine war bevor er seine Gedanken laut formulierte.

"Wir sollten Paul Whitlock vielleicht ersteinmal beschatten. Unauffällig, meine ich. Wir sollten eine grobe Idee über seinen Tagesablauf bekommen. Auch wenn wir nicht vorhersagen können in welches Restaurant er geht. Danach können wir versuchen seine Angst vor den Echsenmenschen auszunutzen. Wenn wir uns dabei beobachten lassen wie wir ihn observieren können wir vielleicht etwas Schminke oder eine Maske verwenden. Danach stellen wir uns im als 'Erleuchtete' vor. Vielleicht können wir hier etwas Magie nutzen um den Effekt zu unterstützen. Dann müssten wir versuchen ihn zu überzeugen, dass der Ritus zum Beitritt der Erleuchteten es erfordert uns zu unterstützen unser Ziel zu erreichen. Eine Hand wäscht die Andere."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 11.04.2017, 16:19:42
Während der Schiffsfahrt waren alle Mitglieder der Gruppe mit ihren eigenen Vorbereitungen beschäftigt gewesen, und so kamen sie erst kurz vor dem Ziel wieder zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Hariq ergriff als Erster das Wort, und Guillaume stimmte ihm zu:

"Das sehe ich ähnlich. Wir müssen ihn erst besser kennenlernen. Das Dossier ist eine Sache, aber eigene Beobachtungen sind durch nichts zu ersetzen. Ich würde vorschlagen, dass immer zwei von uns sich ihm an die Fersen heften, während die anderen sich ausruhen und Besorgungen machen können. Auf jeden Fall brauchen wir ein Gasthaus hier oder in der Nähe, und wir sollten nicht zu großes Aufsehen erregen. Wie viele Einwohner hat dieses Dorf eigentlich?
Alles weitere würde ich planen, wenn wir Mr. Whitlock etwas besser einschätzen können."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 16.04.2017, 10:24:21
Die anderen waren wohl keine Jäger. Natürlich war es wichtig, mehr über das Ziel zu wissen, aber es war nicht so einfach, misstrauische Wesen zu beobachten, egal ob Mensch oder Tier.

"Ihr habt Recht, wir müssen mehr erfahren. Aber wenn unser Ziel nur halb so paranoid ist wie es erscheint wird es ihm auffallen, wenn plötzlich neue Gesichter in seiner Umgebung auftauchen und ihm immer wieder begegnen. Auch wenn wir uns aufteilen wird er bald bemerken, dass er einige Personen plötzlich häufiger sieht, die er vorher noch nicht gesehen hat. Ich würde vorschlagen wir suchen uns ein Versteck in der Nähe seines Baus, äh also seiner Wohnung und spähen erstmal seinen Tagesablauf aus. Und wenn wir ihn direkt beobachten dann sollten wir da immer einige Tage Pause machen, damit er nicht misstrauisch wird. Über sein Dorf weiß ich leider nichts zu sagen."

Dann sah er den alten Mann an. "Ihr erschafft doch eure magischen Spielchen, könnt ihr mit eurer Magie auch Leute aus sicherer Entfernung beobachten?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 01.05.2017, 18:22:48
Schnell wurde klar, dass es nicht mehr viel zu besprechen gab und sich die Gruppe direkt vor Ort umsehen musste, um weitere Schritte unternehmen zu können. Nach einigen Minuten kam der Matrose wieder und erzählte, dass er sie jetzt an Land bringen würde. Das Dampfschiff selbst würde keinen Halt in Sehega machen - dafür war das Dorf zu klein und unbedeutend für den Handel - sodass sie mit einem Beiboot an Land fahren mussten und dort abgeladen wurden. Es dauerte nur wenige Minuten, bis alle Passagiere wieder festen Boden unter den Füßen und damit ihr Ziel erreicht hatten. Sie standen auf einem einfachen Holzsteg und konnten sowohl einen genaueren Blick auf Sehega werfen, als auch den Matrosen, der sich wortkarg verabschiedet und schon wieder auf dem Rückweg zum Dampfer war.
 
Das Dorf war am Fuße eines kleinen Hügels gelegen und schmiegte sich zwischen diesen und den breiten Taium. Umgeben war es fast von allen Seiten von einem dichten Laubwald, der lediglich im Osten von Holzfällern etwas dezimiert worden war. Sehega hatte viele Ähnlichkeiten mit dem Dörfchen Sepo, in dem sie sich mit Wright unterhalten hatten. Der Fortschritt, der in anderen Städten im Land deutlich zu sehen war, hatte hier noch nicht wirklich Einzug erhalten. Alles war etwas ursprünglich geblieben, so wie es fast überall in Rhillat der Fall war. Einige wenige Gaslampen und alte Laternen beleuchteten das Dorf, das jetzt, am fortgeschrittenen Nachmittag langsam von der Dunkelheit heimgesucht wurde.
Ein großer Teil der Gebäude waren schnell als Wohnhäuser identifiziert aber etwas abseits stand auch ein Sägewerk, welches lautstark in Betrieb war. Ein kleiner Markplatz nahm die Mitte des Dorfes ein und direkt an diesem Platz fand man einige Geschäfte und zwei Gasthäuser. Am Markplatz selbst, befanden sich im Moment nur einige, geschlossene Holzlädchen. Auch eine recht große Lagerhalle befand sich direkt in der Mitte des Dorfes aber von außen war nicht ersichtlich, was sich darin abspielte. Auf dem Hügel, an dem das Dorf lag, stand ein einzelnes Herrenhaus, welches von einer breiten Steinmauer umgeben war. Doch das war es nicht, nach dem die Gruppe suchte. Whitlocks Haus befand sich nicht im Kern, sondern etwas am Rand des Dorfes. Nachdem sie einige, wenige Minuten gelaufen und dabei den, recht eigenbrötlerischen aber dennoch neugierig schauenden, Bewohnern des Dorfes begegnet waren, erreichten sie das letzte Haus des Dorfes. Dahinter lag nur noch tiefster Wald.

Aus sicherer Entfernung konnten sie das Haus des Mechanikers etwas genauer unter die Lupe nehmen. Es schien nicht viel herzumachen und den anderen Wohnhäusern im Dorf zu ähneln. Ein kleines, heimeliges Holzhaus mit einer breiten Veranda samt Schaukelstuhl und einem weiteren, überdachten Vorbau, unter dem sich allerlei Dinge sammelten - unter anderem Brennholz. Aus dem Kamin des Hauses ergoss sich dicker Qualm, der sich in den nahen Baumkronen verlor. Trotz dieser gemütlichen Atmosphäre konnte man auf den ersten Blick sehen, dass Whitlock hier wohnte. Dicke Holzbretter versperrten anstatt von einfachen Vorhängen die Sicht ins Innere des Hauses. An der gegenüberliegenden, zur Wald ausgerichteten Seite des Hauses, stand eine große, stählerne Maschine samt Kessel, welche sich auf den zweiten Blick als Generator herausstellte und das Haus mit viel mehr Energie versorgte, als es augenscheinlich brauchte. Bis auf die Geräusche des Generators, der leise vor sich hinarbeitete, war nichts zu hören. Durch den fortgeschrittenen Tag waren aus dieser Entfernung auch keine weiteren Details mehr auszumachen.[1]
 1. Wer sich dem Haus nähern möchte und irgendetwas genauer ansehen will, darf zwei Würfe auf Wahrnehmung machen
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 09.05.2017, 09:46:00
"Also ich sollte nicht in die Nähe der Hütte gehen. Ich bin vielleicht klein, aber in ungefähr so geschickt wie ein Ambacti auf Drogen.", erklärt Hariq süffisant. Er ist schon neugierig wofür der Generator da ist, aber noch war es zu früh die Aufmerksamkeit des paranoiden Technickers auf sich zu ziehen.

"Vielleicht sollten wir uns erst einmal um eine Unterkunft bemühen. Danach könnten wir ja etwas essen gehen. Immerhin müssen wir so oder so die Restaurants dieser Stadt erkunden, oder nicht?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 09.05.2017, 16:39:39
"Na na, soll das etwa heißen, wir Ambacti wären nicht geschickt? Also ich bin zwar groß, aber ich bin einigermaßen geübt darin, nicht aufzufallen. Ich werde mir das mal aus der Nähe ansehen. Irgendetwas muss er ja in der Hütte haben, was die ganze Energie braucht."

Mit diesen Worten entfernte sich Guillaume von den anderen und schlich näher an Whitlocks Haus heran[1], wobei er sich des Schutzes der Bäume bediente. Dabei siegte zuerst seine technische Neugier und er sah sich den Generator genauer an, bevor er das Haus genauer unter die Lupe nahm, ob sich dort nicht irgendwo eine Möglichkeit finden würde, in das Innere zu spähen - oder womöglich sogar einzusteigen.[2]
 1. Stealth 30
 2. Perception 22 und 17
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 10.05.2017, 23:43:07
Die Dampferfahrt hatte dem Gezeichneten sichtlich Spaß gemacht. Es war schon wieder viel zu lange her, dass er auf einem Boot gefahren war, so dass er, kaum an Bord, bereits mit den Matrosen ins Gespräch gekommen war. Zwar hatte er weniger Erfahrung mit den Dampfschiffen als mit Segelschiffen, aber um so mehr interessierte ihn die Technik des Antriebs. Und so lies er sich einige der Details zeigen und erklären. Bei den Matrosen fand er auch gleich ein offenes Ohr, denn nicht viele interessierten sich so für deren Arbeit und konnten im Gegenzug einiges über die älteren Schiffsmodelle berichten.

Als die Diskussion über die Beschattungsmethoden einsetzte, hielt sich Voris erst einmal zurück, da Paul Whitlock nicht seine erste Wahl gewesen war. Doch die Gruppe kam nicht wirklich zu einer einheitlichen Vorgehensweise, so dass er dann doch das Wort ergriff.

"Unser Freund Grizzly hat Recht. Auch wenn wir uns abwechseln, werden uns die Dorfbewohner und auch Paul Whitlock sicher bald erkennen. Vor allem, wenn wir zum Beispiel in den Gaststuben gemeinsam auftreten. Wir sind nun einmal hier fremd und somit erst einmal neu und interessant.

Im Gegenteil finde ich die Tatsache, dass Guillaume ihn bereits einmal in einem Restaurant angetroffen hat sogar von Vorteil. Bei ihm wird er am wenigsten Verdacht schöpfen, selbst wenn er ihn mehrfach antrifft. Vielleicht entdecken die beiden auf diesem Weg ihre gemeinsame Vorlieben für bestimmte Gerichte und Getränke. Er bräuchte sich nicht groß verstecken, sondernd läuft ihm einfach von Zeit zu Zeit über den Weg."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 12.05.2017, 21:23:50
Guillaume entschied sich, die Initiative zu ergreifen und sich das Haus genauer anzusehen. Vielleicht konnte er sogar einen Weg finden, in das Gebäude einzusteigen und sich genauer umzusehen. Im Schutze der Bäume, die es im direkten Umfeld des Hauses wirklich zur Genüge gab, schlich der Ambacti voran. Was er aus der Ferne bereits gesehen hatte, bestätigte sich jetzt nur. Sämtliche Fenster waren mit dicken Holzbrettern versperrt worden, sodass es unmöglich schien, ins Innere zu blicken. Es war sorgfältig gearbeitet worden, sodass es keine Spalten gab, durch die man hindurchblicken konnte. Es sollte keine große Überraschung sein, dass der alte Mann solche Maßnahmen ergriffen hatte. Er war paranoid und fühlte sich stets beobachtet.
Das Haus war gut gepflegt und recht sauber für seinen Standort. Die Veranda war völlig von Laub befreit. Nichts regte sich und lediglich der Generator und der nahe Wald sorgten für eine Geräuschkulisse, was dem Ambacti bei seiner Schleichaktion allerdings nur behilflich sein konnte. Der Generator war - aus der Nähe betrachtet - noch größer als Anfangs angenommen. Dicke Rohre waren mit dem Haus verbunden und führten Energie und heißen Wasserdampf ins Innere. Eine geeignete Möglichkeit, sich in das Gebäude zu schleichen, fand Guillaume auf den ersten Blick nicht. Die Fenster waren versperrt, die Eingangstür nicht geeignet und selbst wenn er den Kamin als Möglichkeit angesehen hätte - vielleicht für den kleinen Favilla - war dieser in Betrieb. Doch auf der Rückseite, neben dem Generator, fand der Ambacti schließlich eine Treppe, die zu einem Kellereingang führte. Die Tür war mit einem dicken Schloss gesichert - konnte aber eventuell geknackt werden, wenn man die Fähigkeiten besaß.
Bevor Guillaume allerdings weitere Schritte planen konnte, hallte eine laute Stimme über das Gelände des Hauses. "Verschwindet ihr garstigen Echsenmenschen! Ich gebe euch eine Minute und wenn ihr dann nicht verschwunden seid, schieße ich euch über den Haufen!" Die Stimme war die eines alten Mannes und musste irgendwo von der Front des Hauses kommen.[1]
 1. Alle außer Guillaume dürfen mal einen Wahrnehmungswurf machen
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 15.05.2017, 15:01:56
Wie erwartet hatte Guillaume keinen Zugangspunkt zu Whitlocks Haus gefunden, und auch keine Möglichkeit, in das Innere zu spähen. Höchst interessant war jedoch der Generator, der offensichtlich deutlich mehr Energie lieferte, als für ein Haus dieser Größe notwendig gewesen wäre. Der Ambacti war sich sicher, dass dies irgendetwas mit Arbeiten für die Spule zu tun haben musste, und hätte nur zu gerne einen Blick ins Innere geworfen. Als er dann neben dem Generator die Tür erblickte, war es fast um ihn geschehen gewesen. Schon war er dabei, jede Vorsicht in den Wind zu schießen und sich am Schloss zu schaffen zu machen, als plötzlich die Rufe von der Vorderseite des Hauses ertönten.

Schnell besannte sich Guillaume eines Besseren und zog sich unter dem Schutz des lärmenden Generators in die Deckung des Waldes zurück. Es war sicherlich ohnehin die bessere Idee, darauf zu warten, dass Whitlock das Haus verließ, bevor man einen Einbruch versuchte. Außerdem war Guillaume recht überzeugt davon, dass das Innere dieses Hauses nicht ungesichert war. Ein Mann wie Whitlock würde sicherlich Fallen einbauen, um "die Echsenmenschen" aufzuhalten.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 16.05.2017, 17:06:11
Bhekk mochte keine Schiffe, dort gab es keine Bäume, sie schwankten und die Maschinen verbreiteten einen furchtbaren Gestank. Nein, er mochte keine Schiffe. Es war daher sehr froh, als sie endlich ihr Ziel erreicht hatten.
Das machte ihren Auftrag aber zunächst nicht einfacher. "Wir werden hier auffallen wie fliegende Schweine" brummte er vor sich hin, als sie das kleine Dorf erkundeten. Aber es half nichts. Sie waren hier, ihre Zielperson war hier und nun mussten sie das beste daraus machen.

Ihr erster Weg führte sie zum Haus den Mannes, um einen ersten Eindruck zu erhalten. Er wollte zunächst die weitere Umgebung anschauen, die Straßen, mögliche verstecke, mögliche Hinterhalte, aber bevor er reagieren konnte war Guillaume schon auf dem Weg zum Haus. "Dieser Vollidiot, was denkt er sich nur.". Hätte er geahnt, mit was für Dilettanten er hier unterwegs war, hätte er es sich zweimal überlegt, den Auftrag anzunehmen. Und prompt kam es so, wie es kommen musste. Es gab wahrscheinlich irgend eine Form von Alarmanlage um das Haus, immerhin keine automatische Waffe.

Bhekk duckte sich hinter dem Busch, den er sich ausgesucht hatte[1], und raunte den anderen zu "In Deckung.". Dann versuchte aus der Ferne zu erkennen, ob er irgendwo jemand sah, vielleicht wirklich mit einer Waffe.[2]
Das ganze mochte aber ein gutes haben, vielleicht verstanden die anderen jetzt, dass man planen musste, wenn man einen paranoiden Techniker beobachten und erwischen wollte.
 1. Stealth 25
 2. Wahrnehmung 18
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 17.05.2017, 22:20:44
Der Alte hatte die Frage Bhekks mit für ihn ungewöhnlich kurzen Worten verneint, und sich dann gedanklich aus dem Gespräch entfernt. Er hatte keine Möglichkeit, auf sicherer Entfernung Personen auszuspähen. Jedoch hatte er angefügt: "Mitnichten bin ich irgendeine Form von Erkenntnismagier, Spionagezauberer oder Hellseher, doch wenn ich die Chance habe, nahe genug an ein Gebäude zu kommen, wie an seine Tür, habe ich doch entsprechende, magische Improvisationswerkzeuge eingepackt, um uns eine gewisse Abhilfe zu verschaffen."
Er hatte kurz auf den Lippen gehabt, die Funktionsweise seiner Handschuhe minutiös zu beschreiben und sich dann doch dagegen entschieden. Ihm entging nicht, dass er seine Gruppe mit seinen wortreichen Äußerungen auf die Nerven zu fallen schien in dieser noch ungewissen Situation. Also bemühte er sich auch hier um eine kurze Äußerung. Der Rauch setzte wieder in kunstvoller Form ein, bildete einen Vorhang vor den Augen Bhekks, als sich zwei rauchende Hände in der Gestalt von Orvilles Handschuhen den Vorhang griffen und ihn lichteten. "Diese Handschuhe ermöglichen es mir, durch festes Gestein, durch Holz und sonstige feste Materien zu schauen, wenn diese nicht zu dick sind." Er ließ Bhekk auf die alten Offiziershandschuhe blicken, die wahrlich schon bessere Tagen gesehen hatten, und doch von alter, guter Qualität sprachen.
Dann war er verstummt und dann wortlos gefolgt, als sie endlich aufbrachen.

Die kurze Fahrt verbrachte Orville schmauchend und brütend. Nicht wegen seiner Gefährten, vielmehr wegen der Ungewissheiten, die dieser Auftrag mit sich brachte. Was genau würde sie erwarten? Wo konnten sie zuverlässige Informationen gewinnen? Es waren ungewohnt viele offene Fragen. Sein mathematisch-denkender Geist quälte sich mit den vielen Variablen in dieser undurchsichtigen Gleichung. Also verbrachte Orville Hawkes die Zeit in Stille und für sich und grübelte. Oder er schlief, noch immer erschöpft von der langen Reise.

Auch danach war er in düsteren Gedanken gefangen. In jenen Gedanken, die wenig mit dem Ziel, aber doch mit seiner Endlichkeit zu tun hatten. Würde ihn dieser Auftrag tatsächlich näher bringen in seinen Forschungen? Er wollte sich seinen Gefährten nicht offenbaren, noch nicht. Ein tieferes Interesse verfolgte er, außer den paar Münzen, die klingelten. Und so bildet sich der milchige Schleier, der auf seinen Augen lag, auch um ihn und er wirkte die Zeit seiner Reise entrückt und unnahbar.
Erst Bhekks Ausruf, sich in Deckung zu begeben, ließ ihn kurz hochfahren und ehe er einen Gedanken verschwendete, übernahm das motorische Gedächtnis und vollführte einen Reflex, der den alten Mann mit ungewöhnlicher Behändigkeit mit seiner Umgebung verschmelzen ließ, gut versteckt zwischen schmalen Bäumchen und einer Hausecke[1].

Seine Augen beobachten das Häuschen und die Situation weiter. Zielsicher griff seine Hand in die Tasche und wie von Wunderhand entzündete sich die Pfeife, die an den Mund des Alten glitt. Tief atmete er den magischen Dampf ein und behielt ihn, um sich nicht zu verraten, noch in sich[2].
Er blieb passiv, seine Augen, sein Geist suchten nach einer Chance und er beschloss, die Situation genau zu beobachten. Dabei entging ihm nicht der kleine Mund auf der Eingangstür, der eindeutig magischer Natur sein mochte. Doch wozu er gut war, wollte ihm nicht einfallen. Zu sehr achtete er darauf, was dort nun passieren mochte. Und so fiel ihm auch erst jetzt auf, dass Guillaume gar nicht bei ihnen stand.
 1. Stealth 27
 2. Von Wand of Heightened Awareness eine weitere Ladung verbrauchen
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 22.05.2017, 16:20:49
Bei genauerer Betrachtung der Eingangstür wurde deutlich, dass der Mund aus der Tür herauszuwachsen schien und sich bewegte. Es war nicht etwa Whitlock selbst, der die Warnung sprach, sondern dieser magische Zauber, der sich in Form des Mundes manifestierte. Auch blieb es nicht bei dieser einen Warnung. Die Worte wurden mehrfach wiederholt - etwa zwei bis drei Mal pro Minute. Es war schnell klar, dass dies ein automatischer Alarm war, der neugierige Personen einfach nur verscheuchen sollte. Ob Whitlock auch für deutlichere Warnungen gesorgt hatte, würde die Gruppe wohl noch herausfinden müssen. Einige wenige Minuten blieben Guillaume und die restliche Gruppe versteckt hinter Bäumen, Büschen und Steinen, bevor sich wieder etwas tat.
"Verschwindet ihr garstigen Echsenmenschen! Ich gebe euch eine Minute und wenn ihr -" wiederholte sich der magische Alarm ein weiteres Mal, bis er plötzlich unterbrochen wurde. Genaue Beobachter konnten sehen, dass auch der Mund verschwand und sich in das Holz der Tür zurückzuziehen schien, als sich die Tür öffnete. Nicht langsam oder vorsichtig, sondern sehr plötzlich. Die Eingangstür wurde regelrecht aufgestoßen und gegen die Wand geschleudert.

Ein älterer Mann trat aus dem Haus. Er zögerte keine Sekunde, seine Waffe zu erheben und dabei seinen Blick ganz genau auf die Umgebung zu richten. Während er seine Augen zusammenkniff und langsam das Gelände absuchte, bewegte sich sein geschlossener Mund unablässig und verzog sich. Whitlock - denn um niemand anderen konnte es sich bei dem Aussehen handeln - lief leicht gebückt aber schien trotz dieser Tatsache und seines fortgeschrittenen Alters, dennoch recht gut zurecht zu sein. In seinen Händen ruhte eine alte Büchse, die mit einem Zielfernrohr ausgerüstet war und seinem Blick genauestens zu folgen schien. Whitlock hatte die Ärmel seines grauen Hemdes und Jacketts hochgekrempelt. Er trug eine schwarze Hose und schlammverkrustete, dunkelbraune Lederstiefel. Generell sah man seiner Kleidung das Alter an - sie war abgenutzt und etwas zerschlissen. Wäre da nicht die Kette einer goldenen Taschenuhr und zwei blitzende Ringe gewesen, hätte man auch denken können, dass der Mann mit seiner Arbeit kaum Geld verdiente.
Entweder war es einfach nur Pech oder er hatte tatsächlich etwas mit seinen alten Augen erspäht, denn er bewegte sich langsam und vorsichtig direkt auf die Stelle zu, an der sich die Gruppe - bis auf Guillaume - aufhielt.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 22.05.2017, 18:37:26
Der alte Mann war schon irgendwie beeindruckend, das musste Bhekk schon zugeben. Wie plötzlich und geschickt er sich vor den Blicken Dritter zu verbergen wusste, das hätte er nicht erwartet. Als die Türe sich dann öffnete hielt er die Luft an. Da war er, der Mann, um den sich ihr Auftrag drehte. Zuerst hoffte Bhekk, er würde ein paar Schritte aus der Türe machen und sich dann unverrichteter Dinge wieder zurück ziehen, doch es kam anders. Er kam näher - und er war bewaffnet. Wenn er sie jetzt entdeckte, wie sie in den Büschen um sein Haus herum hockten wäre ihr Auftrag vermutlich schon gescheitert bevor er richtig begonnen hatte.

Je näher er kam, desto unwohler fühlte sich Bhekk. Sollte er versuchen, ihr weg zu locken? Er hatte schon das ein oder andere Mal den Betrunkenen gemimt. Aber sein Aussehen war sehr auffällig und er hatte keine Zeit mehr, sich zu verkleiden, was er sonst immer getan hätte. Wenn er jetzt aus dem Verstecke kommen würde, dann wird ihm Mr. Wright sicher bei ihrer nächsten Begegnung sofort erkennen. Er wusste nicht recht, was er tun sollte. Also blieb er in seinem Versteck und hoffte, dass vielleicht einer der anderen eine Idee hatte.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Orville Henry Hawkes am 30.05.2017, 19:19:13
Wen hatte ihr paranoider Freund entdeckt? Der alte Mann unterdrückte das Rauchen seiner Pfeife, um sich nicht durch den distinkten Geruch seines Berauschungsmittel zu verraten. Er verhielt sich so ruhig, wie es sein klopfendes Herz zuließ. Er war diese Form der Arbeit nicht mehr gewohnt und spürte so doch den Zahn der Zeit durch die schnelle Bewegung. Aber er war überrascht, dass er diese Handgriffe immer noch so blindlings beherrschte. Er war sich recht sicher, dass Whitlock nicht ihn entdeckt haben konnte. Also blieb er ruhig und beobachtete, ging die Optionen durch.

Sein Blick schweifte in die direkte Umgebung und prüfte, ob einer seiner Gefährten sich einen faux pas geleistet hatte oder einfach unglücklich entdeckt worden war. Aber warum sollte er sie als Echsenmenschen bezeichnen? Fieberhaft rannte der Geist des Alten und versuchte gleichzeitig die Umgebung genauer zu studieren - gab es beispielsweise eine einigermaßen geeignete Fluchtroute, die ungesehen zu nehmen war[1] - und zudem auch zu überlegen, ob er wusste, dass Echsenwesen hier tatsächlich hier Unwesen trieben[2]. In Gedanken formulierten sich - ohne sein Zutun - berauscht von dem Kraut arkane Silben, noch zusammenhangslos. Doch mit jeden Moment formten sie ähnlich dem Rauch, der noch in ihm waberte, langsam begreifbare Bilder und einen aussprechbaren Satz. Falls Whitlock zu viel sah, Orvilles Geist kannte diesen arkanen Satz, der einem Mann das Augenlicht zu vernehmen mochte. Er würde den Spruch nicht nutzen wollen, nur als letzten Ausweg. Noch immer hoffte er, dass sie ihrem Anfangsplan folgen konnten. Doch was ist, wenn Whitlock die Nerven verlor? Was, wenn er die Nerven so früh im Auftrag die Nerven verlor?

Und so zwang er sich der alte Arkanist tief und ruhig zu atmen und die Szene weiter zu beobachten, auch wenn er seinen Puls rasen spürte und sich gar nicht ausmalen wollte, was passierte, wenn Whitlock sie jetzt schon entdeckte oder gar wild auf diese von ihm wahrgenommenen Echsenmenschen schoss...
 1. Wahrnehmung 28
 2. Wissen (Geografie) 19 -
- oder auch Wissen (Lokales) 15 für vielleicht lokal-spezifischeres Wissen
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 31.05.2017, 11:51:22
Die Maschinerie - oder besser der Zauber - die Whitlock verwendete, um Spione abzuwehren, fand Guillaume höchst interessant, so dass er unvorsichtigerweise zögerte, während der Mann aus dem Haus kam und sich nach Eindringlingen umblickte. So bemerkte er, dass dieser offenbar in die Richtung sah, in der seine Gefährten noch versteckt lagen, und dort etwas entdeckt zu haben schien.

Guillaume versuchte es mit dem ältesten Trick der Welt: Er schnappte sich einen Stein vom Boden und warf ihn im hohen Bogen in eine dritte Richtung, so weit wie möglich weg von ihm selbst und seinen Freunden, in den Wald. Vielleicht würde das Whitlock ja tatsächlich lange genug ablenken, so dass sie alle verschwinden konnten?
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 31.05.2017, 22:38:20
Auch Voris war nicht unbemerkt geblieben, dass der ältere Mann, bei dem es sich dem Aussehen nach mit ziemlicher Sicherheit um Paul Whitlock handeln musste, irgendetwas in ihrer Richtung entdeckt haben musste. Sofort verzog er sich komplett hinter den Stein, um nicht den kleinsten Anhaltspunkt zu liefern. Dafür streckte er seine großen Ohren weiter aus, um die näher kommenden Schritte abschätzen zu können.


Zum davonlaufen war es jetzt zu spät, sie brauchten eine andere Strategie. Entweder einem der neuen Kumpanen gelang es den misstrauischen Whitlock doch noch abzulenken oder sie mussten sich schnell etwas einfallen lassen. Voris hatte auch schon eine Idee. Er zog aus seinem Rucksack eine kleine Schnapsflasche heraus, wartete aber mit dem Öffnen noch, ob sich der Echsenhasser tatsächlich bis in ihr Versteck vorwagte.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 02.06.2017, 04:57:19
Fieberhaft wurde überlegt, wie man den alten Mann austricksen oder seinen scharfen Augen entkommen konnte. Während die einen noch nachdachten und die anderen erste Vorbereitungen trafen, kam Whitlock immer näher. Die alte Büchse hatte er auf den Felsen gerichtet, hinter dem sich der Großteil der Gruppe versteckte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während er versuchte, irgendetwas Genaueres zu sehen. Unaufhörlich bewegte sich sein Mund aber ob er irgendetwas Sinnvolles murmelte, war nicht zu hören.
Der Mann kam immer näher und mit jedem Schritt den er tat, erhöhte sich die Chance, entdeckt zu werden. Bis Guillaume eine Idee hatte und einen Stein warf. Er landete auf der anderen Seite des Hauses und verursachte in der relativen Stille des Waldes ein lautes Poltern. Blitzschnell drehte sich Whitlock um - mit einer Schnelligkeit, die man ihm niemals zugetraut hätte - und schoss sofort auf Geräusch. "Hab ich dich, du mieser Kaltblüter!" Etwas schneller als vorher, begann er nun, in die Richtung zu laufen, aus der das Geräusch ertönt war.
Wenn es einen geeigneten Moment gab, sich zu verziehen, dann wäre dieser jetzt gekommen. Andererseits war der alte Mann jetzt ganz nah und wenn man eine etwas aggressivere Vorgehensweise wählen wollte, um an Informationen zu kommen, dann wäre dies wohl auch ein guter Zeitpunkt.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 06.06.2017, 12:02:54
Voris war schon drauf und dran gewesen die Flasche zu entkorken, um den Betrunkenen zu mimen. Der Schweiß war ihm deutlich auf die Stirn getreten, als Paul Whitlock immer näher gekommen war. Und auch sein belaibter Körper hatte sich gemeldet, so dass die Kleidung unbehaglich nass an ihm hing.

Und so stieß er mit einem Seufzer der Erleichterung die angehaltene Luft aus, als der Mann in die andere Richtung verschwunden war. Er deutete seinen weiteren Kumpanen mit einem Fingerzeig an, dass sie sich erst einmal verziehen sollten. Sie hatten genug gesehen, um zu wissen, wie sie den Wissenschaftler notfalls überrumpeln konnten. Wenn sie aber sein Vertrauen beim Essen gewinnen wollten, durften sie keine Gegenüberstellung riskieren.

Er erhob sich geduckt und begann den Rückzug anzutreten.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 08.06.2017, 13:02:57
Auch Bhekk atmete durch, als der Mann der Ablenkung folgte[1]. Als er weit genug entfernt war, verließ Bhekk sein Versteck und zog sich ebenfalls vorsichtig zurück. Er suchte sich in der Nähe ein Versteck und wartete auf die anderen, sie sollten sich hier nicht trennen.
 1. (ich gehe davon aus das wir das mit bekommen haben)
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 09.06.2017, 04:26:40
Whitlock schien schwer damit beschäftigt zu sein, nicht vorhandenen Echsenmenschen nachzujagen und so war der perfekte Augenblick gekommen, sich zurückzuziehen. Auch wenn das erste Zusammentreffen zwischen der Gruppe und dem alten Mechaniker und Gourmet nicht perfekt verlaufen war, so hatte man doch einige Einblicke gewinnen können, die sich später noch als nützlich erweisen konnten.
Nachdem also jeder den Rückzug angetreten und in den nahen Wald gegangen war, sammelte sich die Gruppe wieder und entschied, ein nahes Gasthaus zu besuchen, um sich zu besprechen. Obwohl Whitlocks Haus etwas abseits des Dorfes lag, dauerte es nur wenige Minuten, bis man zu den örtlichen Gasthäusern gelangt war. Beide waren direkt in die Mitte des Dorfes gebaut worden und schmiegten sich so an den dort befindlichen Marktplatz, auf dem zu so später Stunde allerdings nichts los war. Einige alte Gaslampen verbreiteten ein schummriges Licht auf dem Platz. Deutlich war zu sehen, dass die Gasthäuser geöffnet waren. Allerdings traten nur einige gedämpfte Stimmen und Gelächter auf den Marktplatz.
Kurzerhand entschied sich die Gruppe für das erstbeste Gasthaus, den "lahmen Lacreta". Lediglich einige große, gelbliche Milchglasfenster unterschieden das Haus von den umgebenen Wohnhäusern. Und das hölzerne Schild über der Eingangstür natürlich. Fetter Efeu wanderte von einer Seite des Gebäudes bis zur anderen und hüllte die steinernen Wände in ein grünes Gewand. Auch hier schob sich dicker Qualm aus einem Schornstein in den Himmel.
Als die Gruppe die Tür öffnete, erwachte eine eiserne Figur am Rande zum Leben. Sie war nicht viel mehr als ein menschlicher Kopf und ein einzelner Arm, die an der Wand befestigt waren. Der Arm wanderte zum Kopf, hob einen Zylinder zur Begrüßung und ließ eine mechanische Stimme erklingen. "Willkommen im lahmen Lacreta." Eigentlich nichts ungewöhnliches aber hier im Dorf etwas fehl am Platz. Nachdem die Maschine ihren Satz aufgesagt hatte, erstarrte sie wieder.
Man trat ein und wurde sogleich von einem stämmigen Gezeichneten begrüßt. "Ah, Fremde! Willkommen, willkommen!" rief der Mann voller Elan. "Setzt euch! Macht es euch gemütlich und dann erzählt mir, was euch zu so später Stunde noch in ein so abgelegenes Dorf treibt." Klar dass der Wirt jeden Bewohner des Ortes kannte und Fremde sofort erkannte. Vielleicht war er nur neugierig - vielleicht aber auch vorsichtig. Er sah auf jeden Fall wie jemand aus, der sich wehren konnte. Als Gezeichneter hatte er einen sehr kräftigen Körperbau. Zwei Hörner - eines davon abgebrochen - entsprangen seinem kahlen Kopf. Er trug lediglich ein weißes Baumwollhemd, eine braune Hose und gemütliche Pantoffeln. Sein Körper war von dicken Haarbüscheln übersäht, die hier und da von grauen Kratern unterbrochen wurden. Ein einzelner Zahn trat wie ein Hauer aus seinem grinsenden Gesicht. Kein schöner aber doch freundlicher Anblick.
Einige Gäste - drei Gruppen zu jeweils drei bis vier Personen - drehten sich zu den Neuankömmlingen um. Gemischtes Volk, das nicht besonders auffällig für diesen Ort schien. Allerdings sahen sie weitaus unfreundlicher aus und die meisten lächelten nicht einmal.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 12.06.2017, 16:51:27
Hariq verschwindet mit dem Rest seiner Truppe schnell wieder. Immerhin würde Paul es wohl als einen "normalen" Angriff der Echsenmenschen sehen.

Der Barde schreckte zusammen als plötzlich eine Maschine ihne begrüßte. Nicht doch er solche Apparate nicht kennt, aber damit gerechnet hat er trotzdem nicht. Er schaut sich in der Taverne um, doch er kann nichts erkennen was er nicht erwartet hat; ein paar Besucher, wahrscheinlich die Hälfte schon leicht angetrunken und einen neugierigen Schankwirt. Ihm nimmt es Hariq nicht übel, immerhin ist es eine Art Selbstschutz neue Gäste einschätzen zu können.
Da anscheinend keiner der Anderen den ersten Kontakt herstellen möchte ist es der Barde, der das Wort ergreift: "Tja wir sind nicht von hier: Überraschung.", beginnt Hariq mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Ich schreibe ein Buch über verschiedene Regionen von Prim Ultem. Eine Art Reisebericht. Geographische Eigenheiten, kulinarische Spezialitäten und ähnliches."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 18.06.2017, 18:51:18
Guillaume atmete erleichtert aus, als seine plumpe Ablenkung tatsächlich funktioniert, und verschwand dann so schnell wie möglich im Wald, um sich nach einem großen Bogen wieder mit den anderen zu treffen. Nach einer kurzen Besprechung beschloss die Gruppe, sich zunächst im Ort ein Gasthaus zu suchen, nachdem man ja nun einen ersten Eindruck der Lage - und ihrer Zielperson - erhalten hatte.
Bei der Auswahl des Etablissements ließ der Ambacti den anderen die Führung, denn ihm war es letztendlich recht egal, wo sie sich niederließen, und die anderen konnten vermutlich besser beurteilen, welcher Ort für ihre Zwecke am nützlichsten war; sein Spezialgebiet lag eher woanders, zum Beispiel im technischen Bereich, so dass ihn der mechanische Grüßaugust auch nicht weiter überraschte, denn er hatte schon von einiger Entfernung erspäht, was es mit der Figur auf sich hatte.

Drinnen angekommen, hielt sich Guillaume zunächst etwas im Hintergrund und musterte stattdessen das Innere des Hauses sowie ihren Gastgeber. Er war froh darüber, das Hariq die Frage des Gezeichneten beantwortete, denn in diesem Moment wäre er vermutlich zu überrascht gewesen, um sich auf die Schnelle etwas aus den Fingern zu saugen.
So ließ er Hariq die Führung und spielte das Spiel mit, indem er hinzufügte: "Außerdem sind wir hungrig nach der langen Reise; was für Leckereien habt Ihr uns denn anzubieten? Vielleicht ja sogar etwas, dass es in das Buch meines Kollegen hier schafft?"
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Thorgrimm am 19.06.2017, 04:21:11
"Bist wohl ein Witzbold, was?" Mit einem Grinsen auf dem Gesicht, ging der Wirt zu einem großen Tisch und lud die Gruppe mit einer deutlichen Geste dazu ein, sich zu setzen. Der Gezeichnete schien sich eine der Tischgruppen ausgesucht zu haben, die möglichst weit weg von den anderen Gästen war.
"Ein Reisebericht also." begann der Wirt wieder das Gespräch aufzunehmen. "Da wirst du hier in Rhillat nicht viel zu schreiben haben. Ruhiges Fleckchen muss ich sagen. So mögen wir es und so soll es auch bleiben. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt." Der Mann behielt seinen freundlichen Ton bei aber es wurde recht offensichtlich, dass dies nicht komplett ernst gemeint war. Ein gewisses Maß an Geschäftssinn war vermutlich auch ein Grund, warum er nicht direkt unfreundlich war.
"Das Essen hier wird aber bestimmt gut genug sein, um es in dein Buch zu schaffen." Der Wirt redete weiter, als wäre nichts Besonderes passiert. "Hier gibt es das zarteste Yurala-Ragout weit und breit. Geröstete Rotschuppenbarsche - frisch aus dem Taium gefischt. Empfehlen kann ich auch Feuerrücken-Braten. So scharf, dass man wirklich glaubt, er würde brennen!" Er klopfte lachend auf den Tisch. "Ha! Mein persönlicher Favorit." Schließlich wurde er wieder etwas ernster. "Naja, ich lass euch mal in Ruhe aussuchen. Sagt mir Bescheid, wenn ihr mich braucht!"
Der Wirt verließ den Tisch wieder. Doch man wurde das Gefühl nicht los, dass die Freundlichkeit nur gespielt war. So wie die anderen Gäste geguckt hatten, waren Fremde hier wohl nicht so gerne gesehen und der Wirt machte da wohl keine Ausnahme.
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Guillaume Lagrange am 20.06.2017, 12:04:19
Guillaume wusste sofort, dass er den Feuerrücken-Braten nehmen würde. Während seiner ersten Jahre, als er noch auf der Suche nach sich selbst war, hatte er unter anderen mit scharfem Essen versucht, das gesamte Gefühlsspektrum, das den Menschen offenstand, zu entdecken und zu erleben. Es war zwar zunächst eine schmerzhafte Erfahrung gewesen, aber mit der Zeit hatte er eine Vorliebe für pikante Speisen entwickelt, die sich bis heute hielt.

Die zurückhaltende Freundlichkeit des Wirtes war ihm jedoch nicht entgangen; Fremde waren hier offenbar ungewöhnlich, und der Ambacti schalt sich dafür, nicht daran gedacht zu haben - in kleinen Dörfern war dies natürlich ganz normal. Allerdings würde es ihre Aufgabe nicht gerade erleichtern, wenn sie auffielen wie bunte Hunde, während sie versuchten, einen Mann zu beschatten.
"Also ich weiß, was ich nehme. Was ist mit euch?", sagte er laut zu den anderen, und setzte leiser hinzu: "Wir fallen zu sehr auf; vielleicht sollten wir unsere Herangehensweise überdenken."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 20.06.2017, 16:37:19
Ja, so war es wohl. Hier lief gerade alles schief was schief laufen konnte. Auf der anderen Seite, wenn sie nun wirklich versuchten, die Gegend anzuschauen, alte Geschichten zu sammeln und ähnliches hatten sie einen guten Grund, hier herumzuschnüffeln und m an würde sich an sie gewöhnen, wie an komische bunte Hunde, die irgendwann irgendwie dazugehörten.

"Ich will das Yurala-Ragout, und ein Bier."

Dem Ambacti und auch den anderen flüsterte er zu: "Zu spät, also spielen wir jetzt einfach mit.Wenn wir skurrile Geschichten hier sammeln haben wir auch einen Grund, das komische Haus am Ende des Dorfs zu besuchen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Voris Shark'kan am 26.06.2017, 22:42:11
Auch Voris hatte nicht das Gefühl, dass sie sich bisher besonders Geschickt angestellt hatten. Die erste Begegnung mit dem Wissenschaftler wäre beinahe ins Auge gegeangen und auch hier in der Gaststube waren sie auf dem besten Weg dieses Missgeschick zu wiederholen.

"Als alter Seefahrer nehme ich natürlich die Rotschuppenbarsche!" Darauf hatte er nun so richtig Appetit. Es war schon eine Weile her, dass er auf dem Boot unterwegs war und er hatte sich in der letzten Zeit mehr schlecht als recht ernährt, um dem Trubel etwas aus dem Weg zu gehen.

"Lasst uns ein paar Bierchen drinken und die Geselligkeit heben. Vielleicht kommen wir ja auch mit den anderen ins Gespräch und dann sieht man uns nicht mehr ganz so als Fremde an. Beim nächsten Besuch sind wir dann bestimmt schon herzlicher willkommen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Hariq Jaraˈqan am 03.07.2017, 11:47:32
"Was immer der Koch empfiehlt wird es für mich tun.", orderte Hariq.

Als der Wirt gegangen war und die Gruppe anfing Pläne zu machen schaltete der Barde sich ein: "Ich glaube kaum, dass wir auf irgendeine Weise nicht aufgefallen wären. Es sei denn die Hälfte von uns hätte im Wald campiert. Wenn hier innerhalb von einem Tag zwei Reisegruppen eintreffen ist das genauso verdächtig meint ihr nicht? Nach dem Essen werde ich den Koch über den Klee loben und nach anderen Restaurants befragen, nur um einen Vergleich der kulinarichen Spezialitäten im Dorft zu haben. Danach sollten wir die Etablisments besuchen und uns die Lage der Küche angucken. Das nächste wäre sie zu besuchen und etwas zu schleimen. So dass wir eventuell uns beim nächsten Besuch, wenn Paul Whitlock da ist fragen können ob einer von uns, der "Experte" sich die Küche angucken kann, um etwas über die Zubereitung des großartigen Essens X zu lernen. Dann kann man versuchen etwas in sein Essen zu mischen. Alternativ ist die gesamte Besucherschaft des Restaurants dran, damit wir Zugriff bekommen."
Titel: 1. Coup - Die Spule
Beitrag von: Bhekk am 05.07.2017, 13:53:10
Bhekk hörte den Vorschlägen der anderen aufmerksam zu, und sah sich in dieser Zeit in der Taverne um. So unauffällig wie möglich schaute er die anderen Gäste an. Was waren das für Leute, fragte er sich, eher Handwerker, einfaches Volk oder Schurken?[1]

Als er aufgegessen hatte begann dabei leise auf seiner kleinen Trommel einen monotonen Rhythmus zu spielen, nicht aufdringlich, eher einschläfernd. Seine Trommel hatte einen sehr tiefen Klang und manchmal nutze er sie, wenn er nicht einschlafen konnte.[2]
 1. Perception 19
 2. Perform Trommel 8