Leben wie die Tiere
Der Stamm, die Rudel und die Habitate (Anzeigen)Die Stämme sind das wichtigste für alle Bewohner des Paradiestals. Gemäß der Tradition wiegt das Wohl des Stammes immer schwerer als das des einzelnen. Was zum Wohl des Stammes ist entscheidet der Rat der Ältesten, in dem die einflussreichsten Mitglieder des Stammes vertreten sind.
Die meisten Stämme gliedern sich in Rudel, die von einem Alpha angeführt werden, der sein Rudel auch im Ältestenrat vertritt. Anzahl und Größe dieser Rudel unterscheiden sich. Die Ratten und Kaninchen bilden große Rudel mit komplexen Hierarchien, die Bären hingegen sind Einzelgänger und bilden überhaupt keine Rudel. Es gibt keine Familien unter den Tieren des Paradiestals wie die Menschen sie bilden. Für die Tiere ist das Rudel die Familie.
Manch einer wird - sei es wegen seines eigenen Verhaltens oder wegen einer Laune des Schicksals, die ihn merkwürdig verquer auf die Welt hat kommen lassen - von seinem Stamm verstoßen und dann gezwungen durch das Tal zu wandern und sich so durchzuschlagen. Wenige finden Leidensgenossen und überleben gemeinsam, aber die meisten finden den Tod durch eine Bestie, verhungern oder werden von den Wächtern mit ins Labyrinth genommen.
Bis auf den Hirschstamm haben alle Stämme ein eigenes Habitat, das sie bewohnen. Diese Habitate sind von Zäunen eingeschlossen, die jedoch durch den Zahn der Zeit bereits stark angenagt wurden und voll von Lücken und Schlupflöchern sind. Diese Lücken bewachen die Krieger des Stammes, um Monster rechtzeitig abzuwehren, aber auch um Verbannte oder anderes Diebesgesindel fern zu halten. Trotzdem ist es für den, der weiß, wo er suchen muss, nicht schwer hindurch zu schlüpfen. Die Stämme leben verteilt in ihren Habitaten, aber jedes hat eine zentrale Siedlung, die Außenposten genannt wird (dazu siehe unten).
Zwischen den Stämmen gibt es regen Austausch und Handel, auch wenn die Tiere den anderen Stämmen weniger vertrauen als ihrem einigen. In der Vergangenheit hat es auch einige Handfeste Konflikte gegeben, die man wohl als Kriege bezeichnen kann, aber derzeit herrscht Frieden zwischen den Stämmen. Doch zwischen den Katzen und Ratten gibt es immer mehr Spannungen und viele Fürchten, dass ein Krieg ausbrechen könnte.
Das Leben im Tal (Anzeigen)Im Tal zu leben ist einerseits angenehm und andererseits auch gefährlich. Frisches Wasser zu finden ist nicht schwer, aber um Essen müssen die meisten Stämme kämpfen. Mit Ausnahme des Hundestammes, der von den Wärtern besser versorgt wird, ist es ein steter Kampf für die Bewohner des Tals um Essen. Es gibt zwar genug Tiere zu jagen, aber jede Jagd ist immer auch ein Risiko. Denn wilde Bestien streifen umher und der unvorsichtige Wanderer mag von ihnen gefressen werden.
Mehrere Straßen ziehen sich durch das Tal, aber diese werden von den Wärtern kontrolliert. Wer Kontakt mit ihnen vermeiden will, ist deshalb gezwungen durch die Wildnis zu wandern mit all ihren Gefahren. Einige Bereiche des Tals sind außerdem verbotenes Gelände und wer sich ihnen nähert wird von den Wärtern grausam bestraft. Der äußere Zaun zählt dazu, aber auch zwei verbotene Zonen im Tal und die Hütte auf dem Berggipfel dürfen die Stämme nicht betreten.
Die Traditionen des Tals (Anzeigen)Vor langer Zeit haben die Tiere des Tals von den Wärtern das Sprechen gelernt, aber trotzdem kommunizieren sie nicht einfach so wie die Menschen. Gesten, Knurren und Zähnefletschen gehören genau so zu ihrer Verständigung wie das gesprochene Wort.
Von den Menschen sprechen nur den Traditionen. Die mystischen Schöpfer, die die wilden Vorväter verwandelt und ihnen so viel geschenkt haben, wurden solange die Bewohner des Tales denken können, nicht mehr gesehen. Aber sie haben viel zurückgelassen, das noch auf sie verweist. Nicht nur Gebäude, sondern auch Kleider und merkwürdige Artefakte erinnern an sie. Aus diesen Hinterlassenschaften bauen sich die Tiere des Tals immer wieder Talismane oder auch richtige Heiligtümer. Es geißt, die Geister der Menschen lebten noch in ihrer Hinterlassenschaft und wer etwas davon bei sich trägt oder zu den größeren Statuen aus Überresten bete, würde ihren Schutz erhalten.
Vier Mal im Jahr feiern die Tiere des Tals besondere Fest:
Winterblut: Wenn es finster im Tal ist und eisige Kälte alles im Griff hält, müssen die Wärter besänftigt werden, damit sie die Wärme zurückbringen. Dafür wählt jeder Stamm ein Opfer aus - die Methoden unterscheiden sich, mal gehen Freiwillige, mal Ausgestoßene, mal Kranke - und dieses Opfer wird dann zu einer der verbotenen Zonen geschickt, von der es niemals zurückkehrt.
Der Wilde Tanz: Zur Tag-und-Nachtgleiche im Frühling feiern die Tiere des Tals die wilden Vorväter. Während des wilden Tanzes ist es verboten zu sprechen oder Werkzeuge zu nutzen, stattdessen wird sich von rohem Fleisch oder Pflanzen ernährt und die Tiere tanzen die ganze Nacht umher und geben sich ihren Instinkten hin.
Der Lichtwandel: In der kürzesten Nacht des Jahres, wenn die Sonne kaum sinken will über dem Tal machen sich die Jungen der Stämme auf, um sich zu beweisen. Eine lange Wanderung durchs Tal voll von Prüfungen steht ihnen bevor und ihr Aufbruch wird von den anderen Tieren ebenso gefeiert wie ihre Rückkehr - sofern sie zurückkehren.
Menschenfall: Im Herbst, wenn die Tage wieder kürzer werden, gedenken die Tiere des Tals des Falls ihrer Schöpfer. Sie verkleiden sich als Menschen, tragen merkwürdige Verkleidungen, Hüte und sie verehren besonders die Mahnmale der Menschheit, die im Tal verteilt zurückbeliben oder von den Tieren als Heiligtümer errichtet wurden. Sie benehme sich, wie sie glauben, dass die Menschen es taten, tanzen und singen, rezitieren Gedichte und manch ein Seer behauptet sogar von Menschengeister besessen zu sein und seinem Stamm die Lehre der Schöpfer zu verkünden.
Die Wärter (Anzeigen)Die metallenen Wärter sind allgegenwärtig im Tal. Die meisten Tiere verehren sie als Fürsorger, die sich um die Bewohner des Paradiestals kümmern und sie lassen sie ohne Widerstand in den Habitaten gewähren. Es gibt fliegende Drohnen am Himmel und Wärter am Boden. Ein weises Tier, das nicht entdeckt werden will, meidet deshalb zu freie Flächen und die Straßen. Denn hier sind Checkpoints eingerichtet und immer wieder werden sie auch ganz blockiert. Von Zeit zu Zeit werden die Habitate und Außenposten von den Wärtern durchsucht (das Habitat der rebellischen Kaninchen besonders häufig). Dann nehmen sie Tiere mit ins Labyrinth, um mit ihnen zu experimentieren und die meisten kehren nie wieder zurück. Und wenn doch sind sie gänzlich verändert. Sie behaupten nicht mehr zu wissen, was mit ihnen geschehen ist und selbst wenn das nicht stimmt, so verlieren sie doch nie ein Wort darüber. Viele sind gar zu völlig anderen Wesen geworden und nichts erinnert mehr an das Tier, das entführt wurde.
Ein etwas besseres Schicksal als die Entführten, erleiden die Tiere, die von den Wärtern einen Ring bekommen, weil sie aufmüpfig waren. Diese ringe ermöglichen es den Wärtern, die Tiere überall aufzuspüren, auch wenn er sie ansonsten nicht in ihrem Leben stört. Doch ihn zu entfernen ruft die Wärter direkt auf den Plan und nur die mutigsten Rebellen wagen es.
Das schlimmste, was die meisten Tiere des Tals erlebt haben, ist wenn die Wärter kommen und manche Bewohner zwingen merkwürdiges Futter zu sich zu nehmen. Das allein ist meist schon sehr unangenehm, aber noch schlimmer ist meistens das was folgt, Krankheit oder Wahnsinn und manchmal sogar der Tod.
Trotzdem gibt es solche im Tal, die mit den Wärtern zusammenarbeiten. Besonders der Hundestamm steht zu großen Teilen loyal zu ihnen und dafür erhalten sie auch Privilegien wie besondere Versorgung mit Futter, worauf die anderen Stämme misstrauische Blicke werfen.
Der Widerstand (Anzeigen)In letzter Zeit wächst die Unzufriedenheit im Tal immer weiter an. Gerade unter den Jungen werden die alten Tradition und besonders der unbedingte Gehorsam gegenüber den Wärtern, den die ältesten predigen in Frage gestellt. In schattigen Hainen und verborgenen Höhlen spricht man sogar über bewaffneten Widerstand. Am stärksten sind diese Gedanken beim Kaninchenstamm, wo sie sogar offen geäußert werden, was den Kaninchen schon den ein oder anderen Besuch der Wärter eingebracht hat.
Bis jetzt ist unklar, ob es jemanden gibt, der diesen Widerstand anführt oder ob einfach in den Habitaten unabhängig voneinander die Unzufriedenheit wächst. Doch die Aktionen ähneln einander. Es tauchen Graffitis mit Worten wie "Weg mit den Wärtern!" oder "Freiheit den Stämmen!" an Wänden auf, Tiere fangen an, sich ihrer Ringe zu entledigen und in der Wildnis zu verschwinden und immer mehr Tiere verbringen ihre Zeit damit die Wärter zu beobachten und Notizen zu ihrem Verhalten zu machen. Wann zeigen sich Drohnen am Himmel? Wo genau sammeln sich die Wärter am Boden? All das wird minutiös aufgeschrieben und die Notizen werden im Anschluss verborgen. Das Gewagteste bisher waren zerstörte Zäune oder das Blockieren von Straßen, die die Wächter benutzen. Es richtet keinen wirklichen Schaden an, aber es hat symbolischen Wert.
Geographisches
Wichtige Orte (Anzeigen)Der Äußere Zaun
Der äußere Zaun umgibt das gesamte Tal und ist gesichtert mit Stachldraht, Elektrizität und automatischen Wachtürmen. Hier gibt es kein Durchkommen und wer es versucht, findet im besten Fall einen schnellen Tod.
Die inneren Zäune
Die Habitate werden getrennt von Zäunen, an denen der Zahn der Zeit bereits nagt. Stellenweise sind sie noch vollkommen intakt und stacheldraht verhindert auch ein Überklettern. An anderen Stellen ist der Stacheldraht verschwunden und wancherorts sind gar echte Lücken entstanden, durch die zu schlüpfen vermag, wer weiß, dass es sie gibt.
Die Wälder
Die Wälder im Tal sind dicht und dunkel. Hier gibt es viele Tiere, die von den fleischfressenden Stämmen gejagt werden und wer sich vor den Wärtern verstecken möchte ist gut beraten, das hier zu tun, denn dank des Blätterdaches können die Drohnen nicht hineinblicken und die metallenen Füße der Wärter am Boden sind nicht für die Wälder gemacht.
Der Fluss und der See
Von den Bergen hinab fließt ein eiskalter Fluss durch das Tal, der sich im Süden zu einem See verbreitert. Hier haben auf einer Insel die Affen ihr Habitat. Viele Fische tummeln sich hier und ernähren die Tiere des Tals. Doch wer den Fluss überqueren will, ist gut beraten, auf jeden Schritt zu achten. Die Strömung ist stark und messerscharfe Felsen verstecken sich unter der Wasseroberfläche, sodass ein Fehltritt schlimme Folgen haben kann.
Das Skiresort
Die größte Hinterlassenschaft der Menschen im Tal neben den Zäunen ist dieses Resort, das daran erinnert, dass hier einst Menschen ihre Freizeit verbracht haben müssen. Am Westhang der Berge verbindet ein noch in Teilen intakter Skilift mehrere Gebäude und Hütten. Die Teile Richtung Gipfel sind in sehr schlechtem Zugang, aber von den Hütten abwärts, in denen sich das Habitat der Katzen befindet, ist vieles noch so wie in besseren Zeiten. Am Fuß des Skilifts befindet sich eines der größten weitgehend intakten Gebäude des ganzen Tales, in das vom Hundestamm bewohnt wird.
Die Gipfelhütte
Eine kleine wettergeprüfte rote Hütte steht am Ende des Skilifts nahe des Gipfels des westlichen Berges. Viele Legenden ranken sich um die Hütte, die von Tieren gefürchtet und verehrt wird. Es heißt dort oben hausten die Geister der Menschheit und kaum ein Tier wagt es dort hinauf zu steigen.
Die Straße
Von Westen nach Osten zieht sich eine schmale Straße durch das Tal, die sich nach menschlichen Maßstäben in schlechtem Zustand befindet, aber doch von Zeit zu Zeit genutzt wird, um schwere Objekte zu transportieren, da ein paar Spalten und Schlaglöcher wenig sind, angesichts der ansonsten verwilderten Umgebung.
Wanderwege
Das gesamte Tal ist durchzogen von diesen schmalen Pfaden, die einst zum Vergnügen genutzt wurden und jetzt zu den Lebensadern des Handels im Tal zählen. Sie sind die besten Wege, wenn man eine längere Reise vor hat, schnell voran kommen will und gleichzeitig nicht das Risiko eingehen will allzu vielen Bestien zu begegnen.
Die Brücke
Eine einfache hölzerne Brücke überspannt im Süden den Fluss und ermöglicht es so vom Ostteil des Tales in den Westteil zu gelangen, ohne die Gefahr eingehen zu müssen den Fluss an anderer Stelle zu überqueren. Ein alter VW-Bus steht mitten auf der Brücke und der Bärenstamm nutzt ihn als eine Art Jagdhütte, von der aus die Umgebung im Blick gehalten wird und Jagdausflüge im Auge behalten werden können. Leider sind diese Bärenjäger eher eigenbrödlerische Zeitgenossen und sie ziehen es vor, wenn andere die Brücke nicht benutzen.
Die Furt
Wer nicht die Brücke nutzen kann oder will entscheidet sich für gewöhnlich für die Furt, um den Fluss zu überqueren, das ist weniger gefährlich als an anderen Stellen, aber auch hier gibt gilt es, die rutschigen Steine zu überqueren.
Der Wasserfall
Am Ausfluss aus dem See stürzt das Wasser mehrere Meter in einem Wasserfall in die Tiefe und im Frühling versammeln sich hier viele Fische, die ebensoviele Fischer - besonders aus dem Stamm der Bären und der Reptilien - anziehen, die die großen Felsen am Fuß des Wasserfalls als Ausgangspunkt nutzen um ihre Angeln, Netze und Harpunen auszuwerfen.
Der Sumpf
Nordöstlich des Sees gelegen gibt es hier einige feste Stellen aber mehr unsicheres Gelände, über dem immer wieder ein gespenstischer Nebel liegt. Dazu kommen merkwürdige bunte Sträucher. Außer den Reptilien, die hier ihren Außenposten aufgeschlagen haben, gibt es kaum jemanden, der sich im Sumpf wirklich zurecht findet, was ihn zu einem perfekten Versteck macht.
Der Helikopter
An den Rändern des Waldes im Westen liegt seit langer Zeit diese halb eingegrabene Flugmaschine aus alter Zeit. Alle Artefakte sind schon lange aus ihre verschwunden, aber dennoch dient sie als Unterschlupf für Jäger und Wanderer, wenn das Wetter schlecht wird und die Winde scharf wehen.
Die westliche verbotene Zone
Auf der Hälfte des Weges zum Berggipfel liegt ein mehrere hundert Meter breites Gelände, das die Tiere des Tals meiden und fürchten. Umgeben wird das rechteckige Gebiet, von einem fünf Meter hohen, elektrischen Zaun, der den äußeren Zäunen ähnelt, auch wenn er niedriger ist. Von Zeit zu Zeit lassen sich große Schemen innerhalb der Zone entdecken, wenn jemand mutig genug ist sich ihr auf Sichtweiter zu nähern. Doch selbst die verschwinden von einem Moment auf den nächsten einfach im Nichts. Die Tradition verbietet den Tieren aber so oder so hierher zu kommen.
Die östliche verbotene Zone
Ganz ähnlich wie im Westen ist auch dieses Areal von einem Zaun umgeben. Oberhalb der Baumgrenze gelegen, ist dieser Ort nur schwer zugänglich, besonders bei schlechtem Wetter. Da es heiliger Boden ist, kommt aber so oder so, nie jemand her.
Das Labyrinth
Wahrheit oder Mythos? Es heißt die Wärter lebten in einem Labyrinth unter dem Tal, aber keines der Tiere hat es jemals gesehen und kann davon erzählen. Niemand weiß, wohin die Wärter die Tiere wirklich entführen und falls die Entführten zurückkehren, sind sie danach niemals bereit zu erzählen, wo genau sie gewesen sind. Trotzdem gibt es zahllose Geschichten von den schrecklichen Höhlen unter den Bergen, die den Jungen in finsteren Nächten erzählt werden, aber selbst einem Ältesten noch Angst einjagen können.
Habitate und Stämme (Anzeigen)Die Habitate sind der Lebensmittelpunkt der Stämme und werden von ihnen hartnäckig verteidigt - sei es gegen Bestien oder andere Stämme. Jedes Habitat ist mehrere Meilen im Durchmesser und meist leben die Rudel zumindest etwas verteilt. Aber es gibt immer einen Außenposten, der zugleich Hauptort des Habitats ist.
Der Hundestamm - Außenposten: die Hütte
Der Hundestamm ist der reichste und mächtigste Stamm im Tal. Dank des Marktes an der alten Skihütte kontrolliert er den meisten Handel im Tal, was ihm seinen Reichtum einbringt. Zugleich steht er auch den Wärtern am nächsten und bekommt regelmäßig Geschenke von diesen. Nicht nur deshalb blicken viele Augen misstrauisch auf die Hunde.
Die Hütte ist ein vierstöckiges Gebäude am Fuß des westlichen Berges. Neben diesem Gebäude gibt es ein einstöckiges hölzernes Nebengebäude. An beiden Gebäuden hat der Zahn der Zeit schon viel zu nagen gehabt, sie sind aber noch intakt. Manche Fenster sind zerbrochen oder vernagelt, aber hinter manchen leuchtet sogar noch elektrisches Licht, das irgendwie den Verfall überstanden hat. Mindestens hundert Jäger, Sammler und Händler sind meist in der Umgebung der Hütte versammelt und treiben Handel mit ihren Waren. All das wird geschützt von einem Maschendrahtzaun mit einigen wenigen Löchern und zwei Wachtürmen, die von bewaffneten Wölfen und Füchsen besetzt werden.
Der Affenstamm - Außenposten: die Inseln im See
Dr Affenstamm hat immer mit am stärksten Gehorsam gepredigt und gilt als einer der friedlichsten des Tals. Aber in jüngerer Zeit regt sich auch hier Widerstand und hinter vorgehaltener Hand werden die Ansichten der Alphas im Ältestenrat kritisiert.
Zwei Inseln befinden sich in der Mitte des Sees und auf beiden stehen Gebäude mit hölzernen Dächern und kleinen Türmchen. Vereinzelt gibt es hier sogar überwucherte metallene Gitter zum Klettern zwischen zahlreichen Bäumen. In diesen Bäumen gibt es insgesamt zwei Baumhäser und Seile und Hängebrücken verbinden das ganze. Auf der größeren der beiden Inseln leben die Schimpansen und Gorillas, auf der kleineren die Orangutans. Es gibt ein größeres Floß und mehrere kleine Boote, die die Affen benutzen, um zum Festland zu gelangen.
Der Katzenstamm - Außenposten: das Hüttendorf
Der Katzenstamm ist klein und bevorzugt es in Frieden gelassen zu werden. Sie betrachten sowohl Wärter als auch die anderen Stämme misstrauisch und gerade mit den Ratten kommen sie nicht gut aus und in letzter Zeit sind die Spannungen schlimmer geworden.
Der Außenposten der Katzen befindet sich hoch oben an der Flanke des westlichen Berges. Hier stehen acht schwarze Hütten und von einem Korb, der an einem einsamen Baum inmitten dieser Hütten hängt, beobachtet zu jeder Stunde ein Wächter mit einer Armbrust die acht Hütten und den Holzzaun, der sie umgibt. Der Skilift ist nicht weit entfernt und manchmal benutzen die Katzen ihn, um nach oben oder unten zu gelangen. Zwei Rattenschädel auf Spießen dekorieren den Eingang zu ihrem Außenposten - ein klares Zeichen, was sie von diesem Stamm halten.
Der Rattenstamm - Außenposten: die Rattenburg
Der Rattenstamm ist der größte Tals und hat in letzter Zeit viele Probleme. Zu viele zu fütternde Mäuler, innere Konflikte und die Auseinandersetzung mit den Katzen. Das sorgt auch nicht gerade dafür, dass die Wärter hier immer als Heilsbringer gesehen werden, sondern die Ratten suchen nach jemandem, dem sie die Schuld an ihrer Lage geben können.
Die Rattenburg ist ein gewaltiges quadratisches Gebäude aus grauem Beton, dessen drei Stockwerke sich in miserablem Zustand befinden. Eine Ecke ist sogar schon ganz eingestürzt und die zahlreichen Räume sind durch hölzerne Zwischenwände oder Vorhänge in noch kleinere Kammern getrennt, in denen die Mitglieder des Stammes leben. Die Ratten im Erdgeschoss, die Hamster im ersten und die zahllosen Mäuse im zweiten Stock. Es heißt irgendwo hätten die Ratten sogar Katzen gefangen, aber ob das so ist, wissen wohl nur sie selbst.
Der Kaninchenstamm - Außenposten: der Kaninchenbau
Der Kaninchenstamm ist der zweitgrößte des Tals und der einzige, in dem offen gegen die Wärter rebelliert wird. Der Hass gegen diese sitzt tief, aber auch die anderen fleischfressenden Stämme sind nicht gerade gern gesehen.
Der Kaninchenbau ist für den Betrachter zunächst ein ähnlicher quadratischer Betonklotz wie die Rattenburg. Aber sobald man näher kommt sieht man die zahlreichen Löcher, die die gesamte Umgebung, die von jedem Baum und jedem Busch befreit wurde, durchbohren. Das Gebäude ist in einem ebenso desolaten Zustand wie das der Ratten und dazu kommen die Löcher im Innenhof und im Erdgeschoss. Die meisten Kaninchen leben auch gar nicht in diesem Gebäude sondern in den Tunneln und Höhlen, die das gesamte Areal durchziehen. Angesichts der offenen Rebellion und der regelmäßigen Wärterdurchsuchungen, haben die Kaninchen viele Wachen, die auf den Mauern des Gebäudes und an den Fenstern stehen oder durch die Tunnel huschen.
Der Reptilienstamm - Außenposten: das Terrarium
Der Reptilienstamm ist einer der kleineren Stämme des Tals und sie bleiben für gewöhnlich unter sich. Sie kümmern sich nicht viel um die anderen Stämme, aber unter diesen haben sie einen schlechten Ruf, da sie Lügner und Betrüger sein sollen. Während sie die meisten anderen Stämme einfach nur nicht mögen, sind die Dachse den Reptilien regelrecht verhasst.
Fünf gläserne Terrarien befinden sich nah beieinander im Sumpf und werden von den Reptilien bewohnt. Es gibt zwar oberirdische Eingänge, aber diese sind versperrt und die Reptilien betreten und verlassen ihre Terrarien durch Tunnel unter der Wasseroberfläche. Einige der Glasplatten, die wie Waben die kugelförmigen Dächer bilden sind zersprungen und viele sind mit Algen bedeckt. Innerhalb der Gebäude gibt es so viele Pflanzen, dass es für Fremde schwierig ist sich zu bewegen und es ist sogar im Winter angenehm warm. Leider sind die fünf Gebäude nicht groß genug für alle Reptilien, sodass manche in umligenden Hütten leben müssen. Dort befindet sich auch eine große Feuergrube, um die herum sich die Ältesten des Stammes, angeführt von der Kröte Piaff 17, versammeln.
Der Bärenstamm - Außenposten: der Bärenpark
Die Bären sind der am wenigsten umgängliche Stamm des Tals direkt nach den Hirschen. Sie ziehen es für sich zu bleiben und kommen auch selten in ihrem Außenposten zusammen. Meist wandern sie allein oder in sehr kleinen Gruppen druch ihr Habitat. Es heißt, dass ihr Anführer, ein alter Bär namens Truffaut 13 von den Wächtern entführt wurde oder anders im Tal verschwunden ist und seit kurzem hat zögerlich sein Neffe Truffaut 21 unwillig die Führung des Stamms übernommen.
Der Bärenpark besteht aus vier niedrigen Betonhäusern, die um einen See herum stehen. Sie haben nur wenige Fenster und die, die sie haben, sind zumeist vergittert. Vielfach wirkt der Bärenpark eher verlassen, weil kaum jemand hier anzutreffen ist, aber gerade im Winter, wenn die Bären allesamt etwas schläfrig sind, sind die Gebäude durchaus gefüllt. Wachen haben die Bären bisher aber nie aufgestellt, weil sie es einfach nicht nötig hatten.
Der Dachsstamm - Außenposten: der Dachsbau
Der Dachsstamm ist ebenfalls nicht sonderlich zahlreich und noch dazu liegt ihr Habitat am westlichen Rand des Tals. Da die Daches beinahe ununterbrochen miteinander streiten - Dachse mit Vielfraßen, Wiesel mit Mardern und niemand mag die Frettchen - haben sie kaum Einfluss unter den Stämmen im Tal. Tatsächlich vergessen die meisten oft, dass es sie überhaupt gibt. Die einzige Ausnahme bilden die Reptilien, die seit Generationen ihren Hass gegenüber den Dachsen schüren.
Zwei verlassene Gebäude in Sichtweite des äußeren Zauns weisen auf den Dachsbau hin. Aber mehr als das tun sie nicht, denn niemand lebt in ihnen. Der eigentliche Bau befindet sich in dem Hügel, auf dem sie stehen, den die Dachse bewohnen. zahlreiche Höhlen und größere Kammern durchlöchern den Hügel. In einer großen Halle gibt es sogar Bankreihen. Hier hält der Anführer des Stamms Hannawald 37 seine Versammlungen ab. Dank der kaum sichtbaren Höhlen, findet sich ein Besucher oft schnell umzingelt von Vielfraßen und Mardern mit Schrottspeeren.
Der Hirschstamm
Der Hirschstamm hat weder ein Habitat noch einen Außenposten und die wenigsten Mitglieder von allen Stämmen im Tal. Die Hirsche sind Einzelgänger und sie zeigen sich nur selten bei den anderen Stämmen. Sie treffen auch ihre Artgenossen nicht allzu häufig, aber ein aufmrksames Auge kann von Zeit zu Zeit einen Hirsch entdecken, der einen anderen Stamm beobachtet. Denn auch wenn sie kaum im Tal zu entdecken sind, so gibt es sie doch und sie interessieren sich durchaus für das, was vor sich geht. Nur dass sie dabei selbst nicht gern gesehen werden wollen.
Erweiterte Infos zu den Stämmen
Dieses Wissen haben nur die Charaktere, die tatsächlich zu diesen Stämmen gehören, wenn ihr das selbst entdecken wollt, lest also am Besten nur die Dinge, die sich auf euren eigenen Stamm beziehen.
Der Katzenstamm (Anzeigen)Die Katzen leben sehr isoliert auf dem Berg und haben nicht sonderlich viel Kontakt zu anderen Stämmen. Es kommt nur sehr selten Besuch und selbst Katzen, die für lange Zeit im Tal unterwegs waren, werden bei ihrer Rückkehr misstrauisch beäugt. Oben in der Kälte gibt es auch immer wenig Feuerholz, wenig Nahrung und wenig Treibstoff für die wenigen Relikte der alten Zeit, die noch funktionieren.
Caesar 37, auch bekannt als Nachtklaue, ist derzeit Alpha des Katzenstamms. Er ist einer der wenigen Luchse im Stamm und ein erfahrener Jäger bei Tag wie bei Nacht. Er misstraut allen Fremden aber die Ratten bedenkt er mit glühendem Hass und auch ein Freund der Wärter ist er nicht gerade.
Der Katzenstamm befindet sich seit mehreren Monaten im Krieg mit dem Rattenstamm. Es läuft nicht also gut für die xenophoben Katzen, denn die Ratten haben eine ganze Reihe an Katzen gefangen genommen und Caesar 37 weiß nicht so recht, wie er damit zurecht kommen soll.
Der Kaninchenstamm (Anzeigen)Während die meisten anderen Stämme noch über den Widerstand diskutieren, ist er im Kaninchenbau schon längst Realität. Das ganze begann vor einem Jahr, als einige Kaninchen sich unter dem großen Zaun drunter her zu buddeln versuchten. Als sie raus kamen wurden sie von Drohnen entdeckt und allesamt umgebracht. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und jetzt befinden sich die Kaninchen unter Führung ihres Alphas „General“ Wurzler in offener Rebellion. Fast der ganze Stamm lebt jetzt in den Tunneln des Baus, die die Wärter nur mit Mühe erreichen können und sogar das meiste Gemüse wird jetzt hier unten gezüchtet.
Was die Kaninchen wirklich gefährlich für die Wärter macht ist eine Entdeckung, die sie vor einer Weile gemacht haben und vor den anderen Stämmen bisher geheim halten: Schießpulver. Die Lernmeister, wie sich die Techniker der Kaninchen nennen haben eine Reihe gefährlicher Ideen, was man mit dieser Wiederentdeckung der Menschen anfangen könnten. Die Wärter vermeiden deshalb vermehrt überhaupt ins Habitat zu kommen, da die Kaninchen einige böse Überraschungen für sie bereit halten. General Wurzler träumt schon von einem „Freien Königreich Tiefwurzel“, in dem es niemanden mehr gibt, der die Kaninchen stört.
Nicht alle Mitglieder des Stammes sind mit dem General einer Meinung, besonders unter den Hasen finden sich einige, ihr Alpha Beckenbauer 33 (auch bekannt als „Kegel“) inbegriffen, die mit der radikalen Linie nicht einverstanden sind.
Der Bärenstamm (Anzeigen)Die Bären treffen sich nur sehr sehr selten, meistens wandern sie allein oder in sehr kleinen Gruppen umher. Außer im Winter, im Winter ziehen sich die meisten Bären in ihren Unterschlupf zurück, schlafen viel und gehen nicht mehr so viel raus, ähnlich wie es ihre tierischen Vorfahren getan haben. Sie halten nicht wirklich Winterschlaf, aber sie sind weniger aktiv.
Kürzlich ist der Alpha der Bären Truffaut 13 verschwunden und sein Neffe Truffaut 21 hat die Führung übernommen. Da die Bären sich aber so oder so kaum treffen ist das nicht wirklich wichtig, da es so oder so fast keine Entscheidungen zu treffen gibt, solange nicht etwas deutlich anders wird im Tal.
Der Dachsstamm (Anzeigen)Die Dachse sind nicht allzu zahlreich und sie leben in den äußersten Ausläufern des Paradiestals. Noch dazu sind sie meistens so sehr mit internen Streitereien beschäftigt, dass die Besucher nicht allzu viel Freude an ihren Besuchen haben. Noch dazu sind die meisten von ihnen ziemlich mürrisch und haben ein aufbrausendes Temprament, was die Lage nicht besser macht. So kommt es auch, dass sie meistens ihre Ruhe haben, sowohl vor den Wächtern als auch vor den anderen Stämmen.
Hannawald 37 ist ein alter Dachs und Alpha des Stammes. Die meiste Zeit ist er damit beschäftigt Streitereien innnerhalb des Stammes zu schlichten, die die ganze Zeit auftreten. In letzter Zeit wird das schwieriger, weil sogar die Dache angefangen haben über den Widerstand zu diskutieren. Eine junge Wieseldame mit einem temprament, das genau so feurig ist wie ihr rotes Fell, names Neuner 13 predigt seit einer Weile lautstark, dass man etwas tun müsse, und der alte Vielfraß Bjoerndalen 86 lässt keine Gelegenheit aus ihr zu widersprechen und sein Alter allein hat bisher verhindert, dass es zu einer ernsthaften Schlägerei gekommen ist.
Der Reptilienstamm (Anzeigen)Die Reptilien verlassen ihren Sumpf nicht allzu viel, weil sie die Feuchtigkeit dort mögen. Die meisten von ihnen leben im Außenposten und genießen dort die Wärme des Wassers. Im Sommer finden sich mehr von ihnen draußen in der Sonne, wo sie dann ebenfalls die Wärme genießen.
Ihr Verhältnis zu den anderen Stämmen ist wenig angespannt, aber sie bekommen selten Besuch, aber wenn nötig verlassen sie die Sümpfe und wandern durchaus hin und her, besonders auf den Märkten lassen sich immer Reptilien antreffen.
Selbst die Ältesten sind sich nicht mehr ganz sicher, was es war, dass den glühenden Hass auf die Dachse ausgelöst hat. Ein vergangener Krieg, ein ungerächtes Unrecht, ein unerwartete Verrat? Die Repitlien wissen es nicht mehr, aber eins ist sicher, sie haben sich daran gewöhnt die Dachse zu hassen. Und auch wenn die Dachse selbst dieses Gefühl nicht so glühend erwidern, lassen sich so gut wie nie Reptilien davon überzeugen, den weit entfernten Stamm zu besuchen.