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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Mutant: Year Zero - Genlab Alpha => Thema gestartet von: Idunivor am 28.01.2017, 20:01:18

Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 28.01.2017, 20:01:18
In arms not worse, in foresight much advanced,
We may with more successful hope resolve
To wage by force or guile eternal war
Irreconcilable, to our grand Foe,
Who now triúmphs, and in th' excess of joy
Sole reigning holds the tyranny of Heav'n.

Kaum merklich aber doch spürbar war der Frühling in diesem Jahr herangekrochen im Paradiestal. Der Winter hatte die Stämme fest in ihrem Griff gehalten und die mutierten Tiere hatte viel Zeit gehabt, um zu reden und Pläne zu schmieden, während draußen eine weiße Pracht das Tal in einen eisigen Mantel gehüllt hielt. Hier sprach man über alles und jeden, aber hinter vorgehaltener Hand wurde viel gemurmelt, von neuen Entführungen, von der Tyrannei der Wärter, vom Widerstand. Für die meisten war er kaum mehr als ein Gerücht, aber doch schien dieser Widerstand überall präsent. Egal, ob durch das Flüstern eines Fremden in einer dunklen Ecke oder ein kleines Briefchen, das plötzlich im Gepäck aufgetaucht war, auf die ein oder andere Art wurden verschiedene Bewohner des Paradiestals eingeladen, den Dachsstamm aufzusuchen und zwar in der Nacht des "Wilden Tanzes". Die großen Feiertage waren seit jeher Gelegenheit, um alte Bekannte zu besuchen, und so dürfte es weniger verdächtig sein, wenn so viele Fremde beim Außenposten des Dachsstamms auftauchten, auch wenn er fernab der anderen Außenposten gelegen war - und fernab der Augen des Hundestamms und der Wärter.
So kam es, dass sich im Laufe mehrerer Tage vor dem Abend des "Wilden Tanzes" einige Fremde in den baufälligen Betonbauten wiederfanden, die den Eingang zum Außenposten der Dachse verbargen. Hier oben, wo die Dachse selbst nicht lebten, bekamen Besucher für gewöhnlich Unterkunft. Also fanden sich ein Kaninchen, ein Bär, ein Luchs und zwei Echsen hier in den zugigen Hallen wieder, die mit ihren grauen Wänden und von Spalten durchzogenen Fußböden nicht sonderlich einladend wirkten. Die Fremden wurden kritisch beäugt von den Bewohnern des Dachsbaus, insbesondere Garcia 13 und Stind 73. Aber da die alte Schildkröte öfters zu Besuch kam, gab es kaum mehr als misstrauische Blicke. Man ließ sie auch in die offenen Bereiche der Tunnel unter dem Hügel hinein, wenn sie einen guten Grund nennen konnten dort hinunter zu müssen, aber die meiste Zeit verbrachten die Dachse dieser Tage so oder so im Freien.
Die Sonne stand bereits tief am Himmel und in wenigen Stunden würde der wilde Tanz beginnen. Zwei große Scheiterhaufen waren unweit des Hügels, auf dem die zwei Gebäude aufragten, aufgeschichtet worden und es würde nicht mehr allzu viel Zeit vergehen, bis sie in glühenden Flammen aufgingen. Dann würde es keine Worte mehr geben nur noch Fauchen, Brüllen und Heulen, keine Werkzeuge, sondern bloße Krallen und Tatzen, selbst Kleidung würde etwas rarer werden, auch wenn die Kälte noch nicht entschwunden war und nur sehr wilde Welpen die Gelegenheit nutzen würden, den Blicken der Älteren zu entschwinden und sich mit einer anderen Art von Tanz zu befassen, bei dem Kleidung doch eher störend war. Aber noch mussten einige Vorbereitungen getroffen werden und die Fremden beobachteten das Treiben.
Alles geschah mehr oder weniger um sie herum. Wiesel liefen an ihnen vorbei um noch mehr Holz zu holen, Vielfraße und Marder bauten in der Nähe der Scheiterhaufen Tische auf, die später mit Speisen gefüllt sein würden. Zwei von ihnen, ein Veilfraß mit besonders zottigem braunen Fell und ein Marder mit einer neongelben Schirmmütze auf dem Kopf gerieten dabei aneinander und wenig später stürzte einer der Tische um, gemeinsam mit den beiden Streithähnen, die beinahe ineinander verbissen waren. Ein alter Dachs, der sein Fell im Nacken und am Kinn in gewundenen Zöpfe geflochten hatte, stapfte auf die beiden zu und tönte mit donnernder Stimme: "Hackl! Pechstein! Lasst den Unsinn, es ist noch viel zu erledigen bis heute Abend." Beide rappelten sich hastig auf und ließen sofort voneinander ab, als sie den Dachs auf sich zukommen sahen. Trotz seines Alters war Hannawald 37 eine ehrfurchtgebietende Erscheinung. Sein Fell glänzte nicht mehr wie früher in schwarz und weiß, sondern die Farben hatten an Kraft verloren. Das galt allerdings nicht für den Rest seines Körpers. Beachtliche Muskeln waren dank der ärmellosen Weste aus braunem Leder an seinen Oberarmen zu erkennen. Und nur weil er sich auf den hölzernen Stab des Alphas stütze bedeutete das nicht, dass er ihn wirklich brauchte, um laufen zu können.
Selbst für die Fremden war dieser Dachs ein beeindruckendes Exempel seiner Spezies und sie konnten nicht so recht die Augen von ihm lassen, während sie um sich herum viel Trubel erlebten. Das galt allerdings nicht für Thofelt 42. Zum einen hatte der alte Dachs dafür schon zu viel Zeit mit Hannawald 37 verbracht, zum anderen gab es auch für ihn viel, was ihn ablenken konnte: wichtige Aufgaben, die er zu erledigen hatte und vielleicht die zwei Wiesel, die sich mit einem toten Baumstamm von beachtlicher Größe abmühten. Der Schweiß von der Anstrengung ließ ihr Fell glänzen und der rote Glanz eines dieser Felle hielt Tholfelts Blicke gefangen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 31.01.2017, 18:36:50
In einer Ecke der ungemütlichen Betonhalle hockte die Luchsseherin mucksmäuschenstill im Schneidersitz auf dem Boden und beobachtete das Hin- und Herwuseln der Dachse und ihrer Gäste draußen im Freien. Auf den ersten Blick fiel sie einem gar nicht auf - ein gefleckter, regungsloser Schatten am Rande der Wahrnehmung - einige Jungtiere hatten sich aber schon mächtig erschreckt, als sie plötzlich merkten, dass da schon die ganze Zeit ein Katzengesicht ohne zu blinzeln durch sie hindurch starrte.
Laetitia 87 wußte natürlich ganz genau, welche Wirkung sie auf andere hatte, insbesondere Nichtkatzen, für die geräuschloses, geduldiges Lauern nicht zum Jägeralltag gehörte. Die mystische, ja gespensterhafte Aura kultivierte sie mitunter völlig bewusst, dennoch steckte hinter ihrer Erscheinung mehr als Trickserei und Blendwerk. Als Seherin bewegte sie sich stets in zwei Welten, der sichtbaren und der unsichtbaren, kommunizierte mit Zeitgenossen und Ahnen gleichermaßen und wußte doch recht viel von dem, was im Paradiestal passierte. Der Widerstand war für die Mystikerin nicht bloß ein Gerücht - er war längst Wirklichkeit, so sehr sich zu gemütlich gewordene Älteste oder kläffende Alphas dagegen sträubten. Auch in der Geisterwelt herrschte Uneinigkeit, doch die schlafende Schlange war erwacht, und im Gegensatz zu den Wärtern war das Verlangen nach Freiheit und Ausgleich eine Urgewalt, die sich nicht ewig zurückdrängen ließ.
Laetitia hatte viele Nächte Zeit gehabt, über ihre Rolle in diesem Gefüge nachzudenken und mögliche Zukunftsvisionen zu erforschen, und diese Zeit auch genutzt. Das Ergebnis ihrer Überlegung war ihre heutige Anwesenheit im Außenposten der Dachse - hier, einem sehr mundanen Boten, der Lemure Zeilinger 34, zufolge, würde sie mehr oder minder alte Bekannte antreffen und weitere Ereignisse ins Rollen bringen können. Ihr Besuch bei den Dachsen konnte unverdächtiger nicht sein: dass die Luchsin regelmäßig beim brummeligen alten Tränkepantscher Thofelt 42 aufkreuzte und sich an den Früchten seines Handwerks gütlich tat, war für viele Marderartige nichts Neues. Dass sie also gerade zur Nacht des Wilden Tanzes irgendein Gebräu aus Wermut und Katzenminze vom Kesselrührer ihres Vertrauens zu beziehen suchte, dürfte wirklich niemanden überraschen.
Die Seherin verbrachte eine halbe Ewigkeit damit, dem Treiben vor der Halle zuzuschauen und nicht einmal mit den Ohren zu zucken, selbst wenn andere, die sie plötzlich bemerkten und sich erschreckten, es taten. Dann, ohne Vorwarnung, stand sie rasch und unvermittelt auf, in einer fließenden und irgendwie verstörenden Bewegung, wie ein Wassertropfen, der nach oben fällt. Wenige kurze Schritte trugen sie zum zotteligen Dachsheiler, dessen Sichtfeld von einem Augenblick auf den nächsten von einem wohlbekannten, umgenähten schwarzen Shirt ausgefüllt wurde. Der Duftgemisch aus Katzenhaar und absonderlichen Berg- und Sumpfkräutern ließ keinen Zweifel an der Identität des Gastes übrig, der Thofelt so zielgerichtet den "sonnigen Ausblick" versperrt hatte.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 31.01.2017, 21:02:12
Weißherbst beobachtete das Treiben um sich herum in höchster innerer Anspannung. Jeder Aufenthalt in Raubtierhabitaten verursachte einen gewissen Stress bei ihm, doch heute war es selbst dafür eine außergewöhnliche Situation. Schon jetzt knisterte die Luft beinahe vor Spannung, und wenn später die Feuer brannten, würden etliche der anderen Tiere sich den Urinstinkten ihrer Vorväter hingeben - für einen Hasen, umgeben von Raubkatzen, Mardern und Schlangen war dies nicht gerade eine beruhigende Vorstellung.

Weißherbst selbst konnte mit dieser Tradition nur wenig anfangen und hielt sich gewöhnlich von den Festivitäten fern, doch diesmal hatte er kaum eine Wahl gehabt, denn Kaka 12 - Einzahn - hatte ihn persönlich mit der Aufgabe betreut, heute hierherzukommen. Den Grund hatte ihm der ältere Rebellenoffizier nicht genannt, doch das war nicht ungewöhnlich für die zu höchster Verschwiegenheit gezwungenen Aufständischen, und seit Weißherbst offiziell der Rebellion beigetreten war, hatte er schon häufiger ähnliche Situationen erlebt - nicht jedoch in einer solch gefährlichen Umgebung.

Der Hase, dessen weißes Winterfell schon wieder fast komplett dem bräunlichen Ton des Sommers gewichen war, nahm sofort einen größeren Abstand, als die Streithähne Hackl und Pechstein sich ineinander verbissen. Es ging los. Schon bald würde es für die Mitglieder des Kaninchenstammes, die schwächsten Bewohner des Tales, brandgefährlich werden. Aus seiner nun etwas abseits gelegenen Position sah er sich nun genauer um und versuchte, mögliche Verbündete zu finden, die ihn schützen könnten, würde es zum Äußersten kommen. Doch außer den Mitgliedern des Dachsstammes unter ihrem beeindruckenden Alpha Hannawald 37 waren nur wenige Außenstehende zu sehen.

Als erstes erspähte er die Seherin Laetitia 87; sie würde ihm schon einmal keine Hilfe sein. Im Gegenteil war der Luchs für ihn vermutlich eine größere Gefahr als alle Marder, Wiesel und Dachse zusammen. Einige Augenblicke später jedoch sah die Lage schon wieder etwas besser aus, nachdem er nacheinander Sting 73, Garcia 13 und vor allem Burton 05 erblickte. Sting war zwar ebenfalls ein Räuber, doch Weißherbst kannte ihn bereits und wusste, dass er ebenfalls in der Rebellion aktiv war. Er hoffte, dieses gemeinsame Band würde verhindern, dass die Echse in ihm plötzlich einen Nachtisch sah. Garcia wurde ihm sicherlich nicht gefährlich, und auch wenn er die alte Schildkröte recht langweilig fand, würde seine bloße Anwesenheit vielleicht schon abschreckend auf die Dachse wirken. Am meisten freute er sich jedoch über die Anwesenheit von Burton, der einer der wenigen im Tal war, die er als Freund bezeichnen würde - und es außerdem locker mit einem ganzen Rudel dieser Dachse würde aufnehmen können. Mit aufgehellter Miene sprang er in wenigen Sätzen zu dem Bär, um dort abzuwarten, was weiter passieren würde. Irgendwer würde sicherlich auf ihn zukommen und ihm erklären, weshalb er hierher bestellt wurde. Hoffentlich, bevor alle ausflippen.

"Hi Burton, waf treibt diff denn hierher?"
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 03.02.2017, 00:41:02
Garcia 13 schaute sich die versammelten Gestalten an, die sich zum Fest eingefunden hatten. Ihm waren die Blicke der Dachse und ihrer Verwandten, die ihn immer wieder streiften, nicht entgangen. Aber er hatte sich über die Jahre daran gewöhnt und so störten sie ihn nicht.
Er hatte sich einen Platz auf einer der Bänke gesichert, die nah an einem der Holzstapel stand. Die Vorfreude auf das bald in seinem Rücken prasselnde Feuer wärmte ihn schon jetzt ein wenig.

Als der Kampf zwischen Vielfraß und Marder ausbrach, seufzte die alte Schildkröte auf und drehte sich mühsam in die Richtung des Spektakels.
Ach ja, die Jugend! So ungestühm müßte man noch mal sein.
Ein wenig bedauerte er es, als der Konflikt so schnell vom Anführer der Dachse beendet wurde. Denn für Garcia 13 waren solche Kämpfe, gerade unter den Jüngeren, auch immer ein Ringen um den Status im Stamm.
Aber vielleicht würden die beiden sich ja später weiter miteinander raufen...
Er verlor sich in Gedanken daran, wie er früher gefochten hatte. Auch wenn viele ihn für langsam hielten, konnte er doch auch ganz schon austeilen.

Aber dann kehrte sein Geist wieder ins Hier und Jetzt zurück. Noch einmal holte er den Zettel hervor, der diesmal für ihn persönlich bestimmt gewesen war. Sonst überbrachte er eigentlich immer die Briefe an andere im Tal, weil er einer der Wenigen war, die immer von Stamm zu Stamm unterwegs waren.
Langsam strich er das Papier glatt und las noch mal die Einladung zum "Wilden Tanz" bei den Dachsen.
Er wußte, daß der Brief nicht von seinem Freund Thofelt 42 stammte, denn die Schrift war eine andere.
Aber wer hatte ihn wohl eingeladen? Und warum?
Er hoffte, daß sich der geheimnisvolle "Gastgeber" bald enthüllen würde, damit er das Fest ungestört geniessen konnte.   
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 04.02.2017, 10:25:30
Schon seit einiger Zeit hatte Sting Kontakt zum Wiederstand. Es war anfangs ein rein geschäftlicher Kontakt. Sie lieferten Sting Rohstoffe, Nahrung und Wasser, und er fertigte und reparierte Waffen für sie, so hatten beide etwas von der Geschäftsbeziehung. Es gab bisher edoch nie wirklich feste Ansprechpartner. Es kamen immer wieder unterschiedliche Personen zu ihm. Oftmals lief es sogar über Mittelsmänner oder Zwischenhändler. Dieser Brief war nun der erst wirkliche direkte Kontakt zum Wiederstand. Sting freute sich irgendwie darauf endlich selbst etwas aktiver zu werden, denn diese ständig steigenden Zölle, abgaben, Kontrollen und Schikanen der Wächter fingen ihn an immer mehr zu nerven. Das einzige was ihn an diesem Treffen störte war, das es ausgerechnet bei den Dachsen sein musste. Irgendwie waren ihm diese Dachse nicht ganz geheuer. Sting konnte es zwar selbst nicht genau sagen warum, aber irgendwie mochte er sie nicht.

Als Sting nun durch das Lger der Dachse streifte fühlte er sich ständig beobachtet und hatte immer wieder das Gefühl das sich wohl am liebsten gleich jemand auf ihn stürzen wollte. Da war es schon fast erleichternd als er in eingen Schritt Entfernung seinen Freund Burton sah. Der große Bär stoch eindeutig aus der Masse heraus, alleine schon wegen seiner Größe. Er wollte hier in der Menge jedoch nicht unbedingt sofort erkenntlich machen das er den Bär kannte. Sting war sich noch nicht so ganz sicher wie sich das ganze hier entwickeln würde. Im Fall eines Kampfes könnte es vorteilhaft sein wenn man den Überraschungsmoment auf seiner Seite hat und plötzlich einen unerwarteten Freund an seiner Seite hat.

Einen Moment später sah er Garcia etwas abseits auf einer Bank sitzen. Sting war eröeichtert ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen. Es könnte bestimmt nicht schaden wenn Sting sich auch erst einmal etwas zurück hält und das ganze mit etwas Abstand betrachtete und sich neben eine potenziell harmlose Gestalt gesellte. Er machte sich auf zu Garcia und näherte sich ihm.

Grüße dich Garcia 13. Ist der Platz hier neben dir noch frei? Ganz schön viel los hier.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 04.02.2017, 11:35:32
Thofelts Blick und Gedanken waren abgelenkt, das Fest selbst interessierte ihn in seinem Alter nicht mehr, er hatte es schon viel zu oft erlebt und der Sinn wie die Aufregung hinter sich gelassen. Aber die Jugend hatte immer noch ihren Spaß damit, vor allem am Ende, wenn sie verschwunden würden, um andere Sachen zu feiern, zu zweit, abseits von Leuten wie ihm. Während er das Wiesel beobachtete schweifte seine Gedanken wieder ab und er seufzte, für einen Moment wünschte er, er wäre wieder jung. Aber Thofelt war alt und eigentlich sollte er nicht mehr Zeit hier draußen verschwenden, es gab Gebräu zu fertigen, Kräuter zu sammeln und zu forschen. Für viel mehr war er sowieso nicht mehr zu gebrauchen und das Fest sollte den Jüngeren überlassen werden, die Wildheit ihrer Gesellschaft war nichts mehr für ihn, er genoss seine Arbeit, auch wenn sein Verstand nicht mehr der Schärfste war. Anderseits war es ein schöner Tag und er konnte sicher noch etwas länger draußen bleiben, den Anblick genießen und vielleicht sogar aushelfen. Ja das könnte er. Doch bevor er weiteren Gedanken nachhängen konnte oder gar eine Entscheidung treffen, schob sich plötzlich eine Katze in sein Blickfeld, Laetitia 87.
Thofelt 42 seufzte erneut und schaute zu Laetitia 87. Mit einem grummelnden Ton sprach der Dachs.
“Die neue Ladung ist noch nicht fertig, aber das weißt du garantiert schon, deine Ohren sind groß genug, um mich beim letzten Mal schon verstanden zu haben. Was machst du also ausgerechnet zu diesem Fest hier bis uns?“
Brummte er und versuchte förmlich durch die Seherin hindurch zu sehen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 06.02.2017, 18:41:03
Die eben erwähnten bepinselten Ohren der Luchsseherin zuckten leicht, was die gebleichten Amselschädel, die Laetitia 87 an ihnen als Schmuck trug, leise rasseln ließ - oder zwitscherten so die Geister der längst verspeisten Vögel? Solche schaurigen Sinnbilder kamen einem häufig in den Sinn, wenn man sich in Gesellschaft der Seherin befand; ob sie etwas damit zu tun hatte, ließ sie stets als offene Frage im Raum stehen.
"Ohren... sind zum Lauschen und zum Flauschen," amüsierte sich die Katze über die Wortwahl des Dachses. Ihre Augen huschten für einen Moment zu dem paar rotbepeltzter Ohren, die der alte Heiler nicht ungerne geflauscht hätte, ihres neckenden Gebarens war sie allerdings nur halb bewusst. Mit breiter werdenden Pupillen kehrte die Mystikerin zum eigentlichen Thema zurück, mehr oder weniger.
"Ohren hören Dinge, Augen sehen Dinge. Ein Pilzchen hat's mir zugezwitschert: Ein Alter Mensch sitzt vor einem eckigen Kasten und schaut hinein. Im Kasten sind Tierchen, ein Dachs, eine Katz, ein Has', ein Bär, eine Echs', eine Schildkröt', sie rennen durch einen Wald aus Schachteln wie der hier," mit einem Nasenzucken wies Laetitia auf die marode Betonhalle, vor der sie standen, "Werden doppelt und dreifach und glücklich und schleudern die maskierten Blechfratzen dem Alten Menschen ins Gesicht."
Die Visionen der Luchsin - und deren Darstellungen durch die selbige - waren meist wirr, aber das wusste sie ja. Sie wollte ja auch nicht etwas verständlich machen, was man nur verstehen konnte, wenn man es selbst erlebt hatte; die Quintessenz ihres Gleichnisses war für Thofelt 42 aber überaus greifbar: Die Seherin war weniger des Wilden Tanzes wegen heute im Außenposten der Dachse (oder zumindest nicht nur), sondern weil sie irgendeiner Art Hinweis oder Eingebung gefolgt war. Ob er diese Information nun ernst nahm oder überhaupt für real hielt, blieb dem alten Heiler natürlich selbst überlassen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 08.02.2017, 23:36:38
Garcia 13 schaute auf, als er so unvermittelt angesprochen wurde.
"Ah, Sting 73! Ja, ja, setz dich ruhig. Ist ja nicht so, als würde mir hier irgendwas gehören."
Die alte Kröte klopfte auffordern auf den Platz neben sich.
Nebenbei steckte er den Zettel weg, holte aus einer anderen seiner Taschen ein paar große Blätter und fing an, diese langsam zu zerkauen, während er die Unterhaltung fortführte.
"Ganz schön viel los und ordentlich Trubel, was?
Bin mal gespannt, wie diese Fusselbälle feiern.
Wenigstens schaffen sie genug Holz für ein ordentlich heißes Feuer herbei."

Aufmerksam studierte Garcia seinen Banknachbarn.
Könnte er der geheimnisvolle Fremde sein, auf den er wartete? Wohl eher nicht, schliesslich hätte er ihn dann auch im eigenen Stammesgebiet ansprechen können.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 09.02.2017, 16:12:41
Thofelt war zu alt, um sich von der viel zu jungen Katze jetzt noch irgendwie vorführen zu lassen. Der alte Dachs verschränkte die Arme und wendete seinen Blick vom dem Wiesel ab, um Laetitia 87 seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Die angebliche Vision ließ ihn nur nachdenklich das Kinnfell kraulen. Manchmal fragte er sich, ob nicht vielleicht doch weniger von dem Zeug für die Seherin brauen sollte, aber er hatte es längst aufgegeben ausgerechnet dieser Katze etwas vorzuschreiben. Die Vision versprach jedoch mehr als Ärger und ließ ihn aufhorchen. Gerade die Erwähnung dieser spezifischen Tiere.
“Ich hoffe deine Pilze machen dir keinen Ärger und ich hoffe du machst keinen Ärger.“
Brummte er und schaute sich um. Tatsächlich konnte er all diese Tiere entdecken, darunter Garcias 13, der sich mit einer Echse unterhielt, Sting 73, so glaubte er. Das konnte doch kein Zufall sein oder? Was hatten sie wohl vor? Und ausgerechnet Walter 08 war auch noch gekommen. Der junge Hase wusste einfach nicht was gut für die Gemeinschaft war. Es würde garantiert Probleme geben. Er schüttelte enttäuscht den Kopf und strich sich durch den Fellbart.
“Ich hoffe du weißt was du tust und dir ist bewusst, dass deine Taten nicht nur dich betreffen. Die meisten fürchte ich habe das schon lange vergessen.“
Wanderte sein Blick ungewollt über Walter 08 und auch die Wieselin, die er zuvor betrachtet hatte.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Burton 05 am 11.02.2017, 23:18:09
Burton 05 war kein geselliger Typ. Wie die meisten Vertreter seiner Art bevorzugte er es, von den anderen Stämmen in Ruhe gelassen zu werden. Von ein paar nützlichen Geschäften hier und da natürlich abgesehen. Die herumwuselnden und streitenden Dachse ließen ihn unwirsch vor sich hingrollen. Ein Gutes hatten diese Feste immerhin – es gab immer reichlich zu essen. Der letzte Winterspeck hatte sich noch nicht ganz verzogen. Zur toten Jahreszeit hatte er sich wie jedes Jahr in seiner Hütte verschanzt und die Tage einfach weg gedöst. Da wäre der Riese jetzt auch wesentlich lieber. Immerhin sorgte Hannawald 37 für Ruhe unter den Störenfrieden. Für sein Alter war der Dachs noch erstaunlich fit. Soetwas konnte er respektieren. Körperliche Ertüchtigung war entscheidend für ein langes Leben – und auch einen klaren Verstand, wie ihm sein Vater zu seiner Zeit vermittelte. Und den würde er heute dringend brauchen. Es war keine Entscheidung, die er leichtfertig treffen wollte. Rebellion brachte einen Sack voll Schwierigkeiten mit sich, mit denen er sich eigentlich ungern befassen wollte. Vielleicht bot sie ihm ein paar interessante Möglichkeiten. Wenn sie Aussicht auf Erfolg hatte, umso besser. Vorerst würde er sich das Ganze erst mal in Ruhe ansehen. Derzeit sah er sich mehr wie einen Beobachter. Einen Mitläufer. Wie aufs gedankliche Stichwort kam ein alter Bekannter schon auf ihn zu gehoppelt.

„Neuigkeiten. Und Essen.“ Brummelte er zur Begrüßung und kratzte sich den Bauch. Das Langohr dachte ähnlich pragmatisch wie er selbst. Vielleicht konnte er sich deshalb recht ordentlich mit ihm verstehen. Auch wenn er für seinen Geschmack mal wieder etwas zu aufgekratzt war. Das lag bei ihnen wohl im Blut.

„Hast dich ganz alleine hergetraut? Dann muss es ja einen guten Grund geben. Geheuer ist dir die Ecke nicht, das rieche ich gleich.“ Stellte er nüchtern fest und ließ nur schwer erkennen, ob er über seinen Hasenkumpel herzog. Ein paar andere mehr oder weniger bekannte Gesichter waren ebenfalls hier, wie er beiläufig bemerkte. Burton beließ es bei einem knappen Nicken, sofern sich ihre Blicke trafen. Er war nicht unbedingt auf ein Schwätzchen vorbeigekommen, also musste das vorerst reichen.           
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Beitrag von: Sting73 am 13.02.2017, 07:12:20
"Danke Garcia13" antwortet Sting und setzt sich neben die alte Schildkröte. Dabei schaut er sich nocheinmal um und sein Blick fällt erneut auf die Holzstapel, "Ja, das könnte wohl ein wirklich schönes Feuer werden." Nach einem kurzen Pause und etwas zögernd wendet sich Sting erneut an Garcia "Sag, Garcia 13, weißt du eigentlich noch warum uns die Dachse nicht mögen?" Es fällt auf das Sting doch recht angespannt ist und ihm die ganze Situation im Moment noch nicht so ganz geheuer ist. Sting ist sich nicht sicher ob es das hier eine Falle der Dachse ist oder ob es wirklich eine Einladung des Wiederstandes ist.
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Beitrag von: Weißherbst am 15.02.2017, 15:24:09
Es war Weißherbst nicht wirklich danach, sein ungutes Gefühl, sich hier inmitten eines Haufens wildgewordener Raubtiere aufzuhalten, mit dem Bären zu vertiefen. Und über den eigentlichen Grund seines Besuchs konnte er natürlich ebenfalls nicht sprechen - auch wenn er Burton mochte, würde alleine das Wissen darüber, dass der Hase sich der Rebellion angeschlossen hatte, sie beide in größte Gefahr bringen.

Statt einer Antwort zuckte Weißherbst daher nur mit den Schultern und blickte sich weiter im Raum um, nun immerhin mit dem beruhigenden Gefühl, neben der stattlichen Statur des Bären nicht mehr automatisch als Beute angesehen zu werden, sollten die primitiven Urinstinkte den einen oder anderen Dachs vollends überwältigen.

Irgendjemand wollte heute mit ihm sprechen, doch der frischgebackene Rebell wusste weder, wer das sein mochte, noch worum es tatsächlich im Detail ging. Wie würde sich sein Gegenüber zu erkennen geben? Und wer würde es sein? Sein Blick streifte vor allem die anderen Nichteinheimischen: Waren alle nur harmlose Besucher, oder war einer von ihnen vielleicht der Kontaktmann der Rebellen?
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Beitrag von: Laetitia 87 am 17.02.2017, 22:08:34
Die Luchsin zuckte mit den Schultern und grinste geheimnisvoll. "Halt den Deckel auf dem brodelnden Kessel, nur zu," forderte sie den Heiler metaphorisch heraus, um ihn danach in Ruhe zu lassen und einmal quer über den Versammlungsplatz zu streifen. Wann der Initiator dieses Treffens-innerhalb-des-Treffens sich zu offenbaren gedachte, wusste die Seherin nicht genau, aber nun hatte sie sich schon einmal selbst für die potentiellen Rebellen und andere 'Teilnehmer' ihrer Vision bemerkbar gemacht.
Weiter zu warten beschloss Laetitia 87 in der Nähe der aufgebauten Feuerstelle, wo es hoffentlich bald warm prasseln und die tanzenden Funken verschwörerische Muster in die Frühlingsluft malen würden. Außerdem wuchsen an den morscheren der zu verfeuernden Holzscheite mitunter interessante Pilze, die im felsigen Habitat der Katzen eher selten vorkamen.
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Beitrag von: Garcia 13 am 17.02.2017, 23:15:30
Gemächlich kaute Garcia 13 weiter auf den Blättern herum.
"Hmmmmm, die Dachse ...uns ... nicht ....mögen?!
Naja, eigentlich ist es ja eher so, daß wir von ihnen angepißt sind. Das vergelten sie uns dann eben entsprechend.
Du weißt schon. Wie man in den Wald reinruft und so...
Aber warum wir Geschuppten diese verfressenen Fusselbälle hassen...ne, an den Grund kann ich mich nicht erinnern. Das ist schon vor meiner Zeit als frisch geschlüpfte Kröte so gewesen."

Garcia 13 hatte die Umgebung nicht aus den Augen gelassen. Und als er jetzt sah, wie Laetita 87 sich der Feuerstelle, an der sie saßen, näherte, zog er unwillkürlich den Kopf ein wenig mehr zwischen die Schultern und in den Panzer hinein. Diese Katzenartige war ihm unheimlich. Und die Gerüchte, die er gehört hatte, taten ihr übriges.
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Beitrag von: Idunivor am 20.02.2017, 18:41:21
Die fremden blieben mehr oder weniger isoliert, da sich nicht nur sie selbst, sondern auch die Dachse fragten, was sie hier eigentlich vor hatten. Die Vorbereitungen gingen weiter und schließlich versank die Sonne hinter dem Horizont und die Dachse waren noch immer bei der Arbeit. Hannawald tat sein Bestes, aber auch er konnte nicht überall sein und hatte selbst noch einiges zu erledigen. Die Dunkelheit war gerade hereingebrochen und einige Fackeln entzündet, aber bis zum Beginn des wilden Tanzes sollte noch etwa eine Stunde vergehen.
Die Fremden wurden weiterhin mehr oder weniger ignoriert, aber dann wurden sie auf etwas aufmerksam, was mehr als nur eine kleinere Streitigkeit zu sein schien. Neben einem der Scheiterhaufen hatte sich eine kleine Gruppe von Dachsen versammelt, von der eine Menge Lärm ausging, ganz so als würde dort eine hitzige Diskussion geführt. Die fremden waren ein bisschen zu weit weg, um es genauer zu verstehen, aber als ein rotfelliges Wiesel sich behende auf den Scheiterhaufen schwang und zu jemandem in der Gruppe am Fuß des Scheiterhaufens hinab rief: "Und warum nicht? Ich kann es doch laut hinaus rufen? Es ist die Nacht des wilden Tanzes! Wo wir uns an unsere Vorfahren erinnern und unsere Vorfahren waren frei! FREI! NICHT EINGEKERKERT! WIR SIND ZUR FREIHEIT GEBOREN! FREIHEIT!" Drei oder vier junge Stammesmitglieder stimmten zaghaft in diesen Ruf ein und dieser weckte jetzt doch die Aufmerksamkeit einiger anderer. Die Außenstehenden erkannten aber auch schnell, dass nach einem Blick in diese Richtung einiges an Kopfschütteln zu sehen war aber gerade unter den jungen Dachsen gab es einige interessierte Blicke und schnell wuchs die Gruppe von Leuten am Fuß des Scheiterhaufens. Aus dieser Gruppe heraus erklang eine donnernde und tiefe Stimme, auch wenn sie nicht so laut und an das Befehlen gewöhnt war wie die von Hannawald, der nirgends zu sehen war: "KOMM DA RUNTER UND HÖR AUF UNSERE TRADITION MIT FÜßEN ZU TRETEN! DIE WÄRTER HABEN SEIT JEHER FÜR UNSER WOHL GESORGT, SIE WERDEN ES WEITER TUN, WENN WIR WIE JEHER UNSERER TRADITION FOLGEN. SO WAR ES IMMER, SO MUSS ES WEITER SEIN!" Ein alter Vielfraß stand aufgerichtet in der Menge, der große Knochenohrringe trug und sich auf einen Holzstab stützte, der auf der Oberseite breiter und flacher wurde, änlich einer Schaufel, aber dafür doch zu schmal und auch nicht stabil genug.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 21.02.2017, 16:14:51
Laetitia 87 war keineswegs überrascht. Der Konflikt schäumte an die Oberfläche, wie die Säfte einer schwärenden Wunde - die alte Gesellschaft riss an den Nähten immer weiter auf. Der alte Dachsseher, der so vehement die Wege der Ahnen verteidigte, gehörte wohl zu der Sorte, die lieber alle drei Augen vor der Veränderung verschloss.
Die Luchsin machte für gewöhnlich selten den ersten Zug. Ganz wie ihre jagende Verwandtschaft zog sie es vor, eine Weile zu beobachten und zum rechten Augenblick in Erscheinung zu treten. So drehte sie ihre Ohren und Augen zunächst zum jungen aufmüpfigen Rotfell, dann zum alten Dachs. Diesen betrachtete sie aufmerksamer, schnüffelte die Luft und fühlte nach seinem Wesen: War er sich seiner Position gänzlich sicher, oder wurde er laut, weil die Geister ihn in seinem Wunschdenken alleine ließen?
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 22.02.2017, 12:39:52
Der Auftritt des Rotfells weckte Weißherbsts Interesse. Er glaubte zwar nicht, dass dies der Grund war, für den er hierhergebeten würde, aber es war gut zu wissen, dass es auch außerhalb des Kaninchenstammes inzwischen offen rebellische Tendenzen gab. Sicherlich waren die jugendlichen Dachse nicht organisiert, sondern folgten, aufgeputscht durch die feierliche Stimmung, einer Laune und ließen sich mitreißen. Dennoch war hier die Saat gesät für eine neue Generation von Freiheitskämpfern, die, wenn sie von den richtigen Pfoten geführt wurden, den Beginn einer Lawine auslösen konnten.
Der Hase notierte sich innerlich die Gesichter der Halbstarken - zu einem späteren Zeitpunkt würde er versuchen, ein paar Worte mit dem rotfelligen Wiesel zu wechseln.

Dass die Zeit noch nicht ganz reif für die offene Revolution war, wurde einige Augenblicke später bewusst, als der alte Vielfraß versuchte, dem Treiben ein Ende zu setzen. Weißherbst musste sofort an Beckenbauer 33 denken: Wie auch er war das hier ein alter Ewiggestriger, der sich verzweifelt an das Bekannte klammerte, voller Furcht, dass der Sturm der Revolution seine wackelige Machtstellung hinwegfegen würde. Aber beide würden bald feststellen, dass sich dieser Sturm nicht bremsen ließ - und wenn sie versuchten, sich ihm entgegenzustellen ... nun,  ein Nachfolger stand bereits parat.

Neugierig sah sich der Hase um, welche Reaktionen die Worte des Alten bei den Umstehenden auslösten. War ein mehrheitliches Nicken zu sehen, oder gab es Gruppen, aus denen heraus Missbilligung zu spüren war?[1]
 1. Sense Emotion: 2 Erfolge
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 23.02.2017, 07:09:53
Als es plötzlich zu diesem Tumult an der Feuerstelle kam spannte sich Sting unbewußt an und seine Hand wanderte automatisch zu seiner Waffe. Als er dann jedoch sah das der Tumult nicht ihm galt sondern es eher eine Streitigkeit unter den Dachsen war entspannte er sich ein wenig.
Die Neugierde von Sting war jedoch geweckt, er stand auf und wollte sich diese Dachse mal etwas näher anschauen. Er machte sich auf und näherte sich dem Pulk, vielleicht konnte er ja irgend jemand erkennen der ihm schon einmal begegnet war und sich somit als Rebell zu erkennen gab. Sting mochte diese Heimlichtuerei nicht sehr, er war eher ein Typ der Probleme direkt und offen klären wollte. Das rumsitzen machte ihn nur nervös, daher war er ganz froh das er nun aufstehen konnte ohne das er gleich zu sehr auffiel.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 27.02.2017, 11:28:37
Eine kurze Beobachtung genügte, um die Stimmungen auf dem Platz einigermaßen einschätzen zu können. Die große Mehrheit kümmerte sich vor allem um ihre eigenen Angelegenheiten oder schien dem Schauspiel eher neutral gegenüberzustehen. Aber zwei kleinere, etwa gleich große Gruppen, zeigten bei näherem Hinsehen klare Zeichen von Zustimmung in der einen und Ablehnung in der anderen.

Der Hase beschloss, dass dies ein günstiger Zeitpunkt sein könnte, um das rebellische Denken im Dachsbau etwas zu befördern, und bewegte sich langsam in Richtung der Gruppe, die offenbar mit dem alten Vielfraß sympathisierte. Dort angekommen, tat er so, als hätte er die ganze Zeit schon in der Nähe gestanden.
"Jemand follte diefen Taugeniften endlif mal eine Lekfion erteilen. Nifts geleiftet in ihrem Alter, aber grofe Reden fwingen."
Gespannt wartet Weißherbst, ob seine Worte Anklang fanden.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 27.02.2017, 18:33:22
Die Worte der Seherin entlockten dem alten Dachs nur ein enttäuschtes Kopfschütteln. Er würde garantiert nichts unvernünftiges tun, aber die anderen wohl schon. Er seufzte und ließ die Katze ohne weitere Worte ziehen. Sein Blick verblieb jedoch nur noch einen kurzen Moment beim Wiesel, ehe er sich wieder einmal über sich selbst wundern musste. Er war eindeutig zu alt dafür und noch viel schwerwiegendere Sachen lasteten auf seinen ungebührlichen Gedanken. Thofelt 42 lenkte sich lieber selbst ab und nutze seinen, trotz des Alters, noch fitten Körper, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Immerhin war es Tradition und bevor er sich noch weiter den Kopf zerbrach, war etwas körperliche Ertüchtigung nie verkehrt, auch wenn Teile seines Körpers wohl lieber eine andere Art von Ertüchtigung gesucht hätten.
Als dann jedoch nach einigen Stunden harter Arbeit eine ihm wohl bekannte Stimme zur Freiheit aufrief, seufzte der alte Dachs. Er hatte sich gerade zur Ruhe hingesetzt und spürte einen schmerzhaften Stich in der Brust, als er befürchtet wohin dies gehen würde. Als wenig später auch noch eine weitere Stimme erschallte, war das Chaos perfekt und alles so gekommen wie befürchtet. Thofelt 42 richtete sich mit einem Ächzen auf und näherte sich dem Feuer, wo ausgerechnet Walter 08 mehr Gift ausspuckte. Der kleiner Dachs war plötzlich hinter ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
“Sei nicht so vorschnell mit deinen Worten. Jeder leistet seinen Beitrag und Niemand kann Unruhe gebrauchen.“
Danach stellte er sich jedoch zwischen die beiden sich langsam bildenden Lager. Mit lauter Stimme sprach der alte Kräutermischer.
“ES IST TRADITION UNSEREN VORFAHREN ZU GEDENKEN. DOCH WIE DIES ERFOLGT IST JEDEM SELBST ÜBERLASSEN, SOLANGE WIR UNSERER ANIMALISCHEN SEITE GEDENKEN. NUR WEIL DIR DIE ART NICHT PASST, HAST DU NICHT ZU ENTSCHEIDEN WIE JEDER GEDENKT, BJOERNDALEN 86. DEIN STREIT TRITT UNSERE TRADITION MIT FÜßEN, DENN SO GEDENKT KEINER UNSEREN VORFAHREN.“
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 27.02.2017, 20:01:53
Der Vielfraß wandte sich überrascht um, als er die ihm wohl bekannte Stimme vernahm. Er hatte wohl erwartet, dass die jungen in Neuners Rufe einstimmen würden, aber dass es jemand wie Thofelt es tat, überraschte ihn dann wohl doch. Für einen Augenblick wandte er sich von der Wieseldame auf dem Scheiterhaufen ab, auf deren Gesicht jetzt ein Grinsen erschien, das ihre scharfen Zähne entblößte. Der Vielfraß hingegen sprach immer noch laut, schrie aber nicht mehr so wie zuvor und die Konfrontation zwischen den beiden alten ließ auch den Rest der Menge ruhig genug werden, dass alle die gesprochenen Worte verstehen konnten, ohne dass jemand schreien musste: "Und was soll das heißen Thofelt 42? Sollen wir einfach jeden selbst entscheiden lassen, ob er offen gegen die Wärter spricht, sich nachher sogar offen gegen sie wendet? Das widerspricht allem, was wir gelernt haben, als wir jung waren, mein alter Freund."
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Beitrag von: Laetitia 87 am 28.02.2017, 00:24:14
Die Luchsin, auf die in diesem Moment wohl keiner achtete, schmunzelte vor sich hin. Ihr war, als schaute sie einem heranziehenden Unwetter zu: erst hing der verräterische Duft in der Luft, dann fiel der erste Regentropfen, dann der nächste, und der nächste, bis der Regensturm nicht mehr zu halten war.
Doch die rebellische Geste der jungen Wieselin und die unmittelbaren Reaktionen waren nur die offensichtlichen Anzeichen. Laetitia 87 schaute sich genauer unter den anwesenden Dachsen und deren Gästen um - jenen, die sich nicht am Streit beteiligten. Gab es hier weitere stille Beobachter wie sie? Und schlug die Auseinandersetzung am Scheiterhaufen vielleicht Wellen, die von den meisten unbemerkt blieben?
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 28.02.2017, 06:57:44
Sting gesellte sich nun auch noch etwas näher zu der Gruppe der Dachse um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können. Scheinbar könnte sich jetzt hier endlich seine Kontaktperson zeigen.

Ist es der Hase? Oder doch der Dachs der nun das Wort ergriffen hatte? Oder doch einer von diesen Jünglingen? Irgendwie war im Moment alles noch etwas verwirrend, also entschied Sting doch noch einen Moment zu warten und zu schauen ob die Situation bald klarer wird.
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Beitrag von: Thofelt 42 am 28.02.2017, 10:17:35
Ein Teil seines Kopfes schrie dagegen auf was er tat und die Worte des Vielfraßes taten mehr weh, als er bereit war zuzugeben. Aber Thofelt wusste auch was er zu tun hatte. Wahrscheinlich würden manche den Kopf schütteln über sein Verhalten oder ihn gar für verrückt erklären, aber es war wie es war. Der Dachs verschränkte die Arme.
"Als wir jung waren...kannst du dich wirklich noch daran erinnern, alter Freund? Denn soweit ich mich erinnere waren wir alle mal jung, ungestüm und wollten die Welt erobern, unseren Platz finden. Heute sind wir weiser und älter, aber das heißt nicht, dass die neue junge Generation nicht ebenso sich die Hörner abstoßen muss, wie wir. Lasst die Jugend an diesem Fest Jugend sein und die Nacht auf ihre Art und Weise feiern. Mehr sage ich nicht."
Erklärte sich der alte Dachs und setzte dann unbedachter weise noch etwas nach.
"Trag deinen persönlichen Konflikt mit Neuner 13 nicht auf diese Art und Weise aus, keiner von uns kann das mehr hören."
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 28.02.2017, 13:02:41
"Verdammt!"
Er hatte fast spüren können, wie die Stimmung der Konservativen sich mehr und mehr aufschaukelte, und ein Ausbruch kurz bevorstand. In seinem Geist hatte er schon die Wutausbrüche gesehen, die den Umstehenden vor Augen geführt hätten, wie ungerechtfertigt die Angriffe auf die friedlich protestierenden Jugendlichen gewesen wären. Das Bild hätte sich verfestigt: Auf der einen Seite die Alten, die mit Gewalt die Freiheit aller anderen einschränken wollten, auf der anderen Seite die selbstlosen Märtyrer, die trotz aller Widerstände den gerechten Kampf gegen die Unterdrückung kämpften.
Und mit ein wenig Glück und Geschick hätte sich Weißherbst als Stimme der Vernunft profilieren können.

Alles vorbei, weil ausgerechnet der alte Thofelt 42 sich einschalten und die Wogen glätten musste. Ausgerechnet Thofelt, von dem der Hase ansonsten eine hohe Meinung hatte - einer der wenigen Älteren, die vermutlich mit dem Widerstand sympathisierten. Und der hatte Weißherbst hingestellt wie einen dummen Jungen, der sein Babyfell noch nicht abgeworfen hatte.

Nun blieb dem Hasen nichts anderes übrig, als schweigend zuzuhören, wie die beiden Senioren des Dachsbaus miteinander stritten - und sich zu überlegen, ob dies hier der Grund seines Hierseins war? War alles nur inszeniert gewesen? Oder würde ihn doch noch jemand kontaktieren?
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Beitrag von: Garcia 13 am 01.03.2017, 23:34:01
Als es auf einmal Laut in ihrer Nähe wurde, streckte die alte Schildkröte doch wieder den Kopf auf ihrem faltigen, langen Hals in die Höhe, um mehr zu sehen.
Ah, die Jugend begehrt auf! Wie typisch!
Dennoch stimmte er dem jungen Wiesel innerlich zu.
Freiheit!
Ja, das wünschte er sich auch. Denn er hatte schon das ganze Tal bereist und alles gesehen, das es zu sehen gab. Neue Erfahrungen waren, was er sich wünschte.
Dennoch wußte er auch, daß es so etwas erst geben würde, wenn es keine Zäune mehr gab, die sie im Tal halten würden.
Aber wie viel war er selbst bereit dafür zu tun?
Er wußte es nicht, wurde Garcia 13 klar.
Vielleicht gab es hier die Gelegenheit es heraus zu finden.
Für den Moment beobachtete er die Szene weiter und notierte sich innerlich, wer auf welcher Seite stand.
 
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 02.03.2017, 15:18:34
"Persönliche Konflikte?" schnaubte Bjoerndalen 86. "Hier geht es um sehr viel mehr als um persönliche Konflikte! Hier geht es um das Schicksal unseres Stammes!" Jetzt mischte sich das Wiesel von oben auf dem Scheiterhaufen wieder ein: "Ganz richtig, das Schicksal unseres Stammes. Unser Schicksal! Und wenn es um unser Schicksal geht, dann müssen wir das auch selbst in die Hand nehmen und nicht einfach die Väter unserer Väter entscheiden lassen, ohne selbst nachzudenken." Von den jungen Anhängern der Wiseldame gab es jetzt wieder zustimmende Jubeln und auch wenn es nicht allzu sehr auffiel, stimmte doch einige Stimmen mehr in diesen Jubel mit ein, als zuvor. Offenbar hatte der Vielfraß mit seinem Ausbruch genau das Gegenteil erreicht, wozu Tholfelt wohl nicht wenig Beitrag geleistet hatte mit seinem Tadel.
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Beitrag von: Burton 05 am 03.03.2017, 21:44:25
Eigentlich war der Braune nicht hierhergekommen, um sich dieses Gezanke anzuhören. Genau aus diesem Grund war er lieber für sich allein. Jung und Alt schaukelten sich gegenseitig hoch und das Ergebnis würde doch das Gleiche bleiben. Wenn die Jungen zu laut waren, würden die Wächter vorbeischauen, ein paar Unglücksraben verschleppen und ihren Standpunkt bewiesen haben. Die Alten würden sich darin bestätigt sehen, dass stummes Leiden die einzige richtige Lösung blieb. Der Bär konnte beide Seiten nicht besonders leiden. Wieso alles so schwarz und weiß sehen? Damit war Niemandem geholfen. Eher widerwillig erhob er sich und gesellte sich zu dem streitbaren Geknubbel. 

"Humpf. Offener Widerstand beschert uns nichts als Ärger. Ein allzu ungestümes Feuer erstickt schnell an seinem Eifer. Wer die Wege der Alten unbedingt verlassen will, sollte sich wenigstens anhören was sie zu sagen haben. Selbst eine Ameise kann durch Einigkeit und Zielstrebigkeit gewinnen. Davon sehe ich bisher noch nicht viel. "

Burton 05 verließ sich auf die gegebenen Tatsachen. Fakt war - von ein paar einzelnen Meuterern ließen sich die Wächter nicht beeindrucken. Da half auch noch so großer Idealismus und überschüssige Energie nichts. Nach wie vor stand er einer Rebellion skeptisch gegenüber. Es gab keinen König, der sie führte. Vielmehr war es ein wildes Durcheinander mit verschiedenen Ideen und Absichten. Der Hüne brummte halb amüsiert.

"Selbst nachdenken sei euch Jungvolk ruhig vergönnt. Schließlich sollt ihr aus den Fehlern eurer Alten lernen. Nur tot nützt man niemandem etwas. "


Eine neutrale Haltung einzunehmen war immer eine unglückliche Angelegenheit, ließ sich aber eben auch nicht ändern. Der Bär hatte selbst schon manche Freunde eingebüßt. Das wünscht er keinem. Und ohne irgendetwas erreicht zu haben...hätte so jemand tatsächlich besser nichts weiter getan.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 04.03.2017, 18:58:19
Laetitia 87 war bereits dabei, den Pilzbewuchs von einem morschen Holzscheit abzupflücken und zu naschen. Pilze hatten meist die klügsten Ratschläge parat. Burtons Auftritt ließ sie mitten in der Bewegung - eine Hand in der Luft - innehalten. Der Versuch, die Waagschalen ins Gleichgewicht zu bringen, passte durchaus zum muskelbepackten Eigenbrötler, fand sie. Nicht, dass sie sein Einschreiten erwartet hätte - aber genau jene, die nicht taten, was man von ihnen erwartete, waren die Interessantesten.
Die Luchsin riss sich erst davon los, dem Hünen beim Wogenglätten zuzuschauen, als sie ein Ziehen im Hinterkopf verspürte. Die Pilze begannen, eindringlich zu quäken. Die Seherin hatte keine andere Wahl, als dem Drang zu folgen, herumzuwirbeln, auch wenn ihr davon speiübel wurde. Ihr angestrengtes Keuchen klang, als müsste sie einen Haarball auswürgen. Dafür hatte sie jedoch keine Zeit: Die fragilen Sonnenstrahlen des Frühlingsabends brachen sich zur großen Aufregung der Pilze an etwas Metallenem - der schreiend unnatürlichen Haut eines Wärters! Vielleicht war es auch mehr als nur einer, gekommen, den Widerstand im Keim zu ersticken. Wieder war es jedoch an Burton 05 zu tun, was von ihm nicht erwartet wurde, diesmal von den Gefängnishütern: nämlich ihnen in höchst effektiver Art und Weise die Stirn zu bieten und sie zu Haufen scharfkantiger wie schweigsamer Einzelteile zu zerlegen. Gerade gut genug, damit Walter 08, oder Weißherbst, wie er sich nannte, hinterherhoppeln und die interessantesten Teile aufsammeln konnte.
Laetitias Sicht begann rasch zu verschwimmen - ein Hinweis, dass das was sie gesehen hatte, womöglich nicht die Gegenwart war. Trotz jahrelanger Übung fiel es ihr nicht immer leicht, die Fäden der plötzlichen Visionen von den tatsächlichen Ereignissen zu trennen. Mit geweiteten Pupillen und sich drehendem Kopf zog sich die Katzenfrau unauffällig in den nächsten Schatten zurück, um sich in Ruhe einen Reim aus den Stimmen der Pilze zu machen[1].
 1. Scry: Burton, Kampf gegen Wärter, 1 Erfolg (http://games.dnd-gate.de/index.php?topic=8905.msg1025423#msg1025423)
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 05.03.2017, 11:57:06
Thofelt 42 schüttelte zumindest innerlich den Kopf, vor allen Leuten würde dieses Signal wohl etwas falsches senden, zumindest glaubte der Dachs genau das. Die Worte des Vielfraßes waren in seinen Augen nicht viel wert, nicht einmal Thofelt stimmte mit ihm sonderlich oft überein. Das ausgerechnet ein Bären dann auch noch beruhigende, glättende Worte sagte, versetzte dem Dachs einen Stich, fast so schlimm wie Waltz 37. Dennoch musste er die Chance nutzen.
“Darüber wird schon noch früh genug eine Entscheidung fallen, aber nicht durch dich oder mich oder sonst jemand alleine.“
Stimmte er Burton 05 gewissermaßen zu und richtete es an alle Beteiligten. Der Kessel brodelte schon viel zu lange, aber er hatte keine Lust den Deckel drauf zu halten oder ein Teil davon zu sein, er war entschieden zu alt für den Mist.
“Aber heute Nacht sollten wir feiern und gedenken. Morgen ist auch noch ein Tag oder nicht? Lass uns die ganze Sache über einem guten Glas Selbstgebranntem diskutieren.“
Schlug Thofelt 42 Bjoerndalen 86 vor, um sich ihm zu nähern und einladend zu wirken.
“Lass die Jugend heute Abend Jugend sein, während wir Alten uns selbst beschäftigen, was sagst du?“
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 06.03.2017, 21:19:43
Reden, immer nur reden, mehr konnten sie wohl nicht. Weißherbst hatte inzwischen den Faden verloren, wer nun eigentlich wofür plädierte, aber irgendwie waren plötzlich alle einig, dass man zuerst einmal gar nichts machen sollte. Und gar nichts machen war die Beibehaltung des Status quo - etwas, womit der Hase ganz und gar nicht einverstanden war. Doch die allgemeine Stimmung war leider bereits wieder so weit beruhigt, dass ein weiterer Eskalationsversuch, besonders von einem Außenseiter wie ihm, wohl nur das Gegenteil von dem bewirkt hätte, was Weißherbst erreichen wollte.

Statt die Öffentlichkeit zu suchen, hoppelte der Hase zu dem Wiesel, das den Aufruhr begonnen hatte, und flüsterte ihm ins Ohr: "Die Alten werden immer verfuchen, allef fo fu laffen, wie ef ift. Fie haben einfach ihr Feuer verloren. Aber iff kann diff mit Leuten in Kontakt bringen, die etwaf erreiffen wollen. Wenn du Intereffe haft, nicke einfach mit dem Kopf. Iff werde diff kontaktieren."
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 06.03.2017, 22:07:39
Bjoerndalen 86 brummte resigniert: "Wenn du meinst, Thofelt, wenn du meinst. Aber das wird uns auf Dauer nicht gut tun, das verspreche ich dir. Jedes Mal, wenn wir sie machen lassen, bekommen sie mehr Ohren, die für ihre Worte offen sind." Langsam und bedächtig stapfte er von dannen, während auch Neuner 13 wieder von dem Scheiterhaufen hinabschwang und mit ihrem Auftritt offensichtlich mehr als zufrieden war, denn sie wurde gleich von einigen anderen jungen Stammesmitgliedern umringt.
Als sich dann Weißherbst dazu gesellte, schaute die Wieseldame ihn mit ihren großen Augen an und mit einem Grinsen offenbarten sich ihre Reißzähne und sie nickte knapp. Auch wenn ihr Grinsen irgendwie dann doch ein bisschen beunruhigend waren für den Pflanzenfresser. Die Gruppe um Neuenr löste sich nicht so schnell auf, sondern sie redeten weiter, nachdem Thofelt mit Bjoerndalen den größten Kritiker zum Schweigen gebracht hatte und es war nicht gerade freundlich, was sie über die Wärter und die Traditionen des Stammes zu sagen hatten.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 07.03.2017, 07:09:41
Sting überlegte kurz was er denn nun machen sollte. Auf der einen Seite würde er geren Kämpfen und die Wärter vertreiben, er wusste aber auch das eine offene und direkte Rebellion sofort von den Wächtern blutig niedergeschlagen würde.

Als die Versammlung anfing sich wieder auf zu lösen merkte Sting das sich eine Gruppe sammelte die wohl für eine Rebellion war, wärend die anderen sich zerstreuten. Sting fasste sich und machte sich auf den Weg zur Gruppe der jugendlichen die eben noch so laut waren. Den Hasen entdeckte er zuerst gar nicht. Daher stellte er sich in die Nähe von Neuner 13 "Gut gesprochen kleine. Ihr seid jedoch vielleicht nicht ganz so alleine wie Ihr vielleicht vermutet habt" sagte Sting zwar sehr leise aber trotzdem laut genug das es die umstehenden hören konnten.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 07.03.2017, 15:30:01
Die Pupillen der Luchsseherin zogen sich langsam wieder zusammen; die runden schwarzen Abgründe verjüngten sich zu gelbgrün umrahmten Schlitzen. Die Katze schnüffelte hie und da, konnte jedoch definitiv weder Wächtereisen noch Bärenschweiß erriechen. Was sie gesehen hatte, blieb potentielle Zukunft. Sie musste nur noch herausfinden, warum die Pilze sie darauf hinweisen wollten. War es eine ernsthafte Warnung oder Schabernack?
Die Versammlung der jungen Dachsartigen und einiger anderer Gäste, die sich im Anschluss an den Streit am Scheiterhaufen zusammenfand, ließt Laetitia 87 jedoch die knochengeschmückten Ohren aufstellen. Sie zischte die lautesten Pilze an, ruhig zu sein, und pirschte sich lansgam und unauffällig wie ein wandernder Baumschatten näher an den 'Kessel', in dem rebellisches Gedankengut brodelte, um etwas mehr von den 'aufsteigenden Dämpfen' mitzubekommen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 09.03.2017, 18:29:05
Thofelt war froh, dass die Lage bereinigt schien, auch wenn der Vielfraß leider sein Angebot ausgeschlagen hatte. Der Dachs fühlte sich mal wieder viel zu alt und als er sich mit einem Seufzen umdrehte, war Neuner 13 bereits förmlich umstellt, darunter auch einige der Leute die extra anreist waren. War das vielleicht der Sinn? Hat dass die Katze gemeint? Er wusste es nicht und es erschien ihm nicht richtig in dieser Versammlung überhaupt eine Rolle zu spielen. Er war alt, hatte seine Pflicht getan und wollte nur in Ruhe das Fest genießen. Seine alten Knochen trugen ihm zu einer der wenigen andere Personen seines Alters, der alten Schildkröte Garcia 13. Er setzte sich zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter.
“Hoffen wir, dass die Jugend Vernunft lernt.“
Thofelt schüttelte den Kopf und starrte einen Moment in das Nichts.
“Wollen wir was trinken, Garcia 13? Auf unsere Vorfahren und die guten alten Zeiten?“
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 12.03.2017, 14:39:50
Die fremden hörten in den Gesprächen der jungen Dachse sehr oft das Wort "Freiheit", aber schnell wurde ihnen klar, dass ein Teil dieser Leute tatsächlich einfach nur rebellierte, um der Rebellion gegen die älteren Dachse wegen, aber es waren auch solche dazwischen, die es sehr viel ernster meinten und das rotfellige Wiesel und ihre unmittelbaren Anhänger gehörten sicherlich dazu. Besonders die nicht mehr so laute, aber dafür umso viel ernstere Rede von Neuner 13, die diese nun hielt, da sie sicher war, dass sie gehört und nicht gestört wurde: "Es geht hier nicht einfach darum Regeln zu brechen, es geht um viel mehr. Die Wärter halten uns hier eingesperrt und das ist nicht richtig. Ihr könnt den Zaun von hier sehen, ihr alle. Wieso gibt es diese Grenze und wieso halten wir sie ein? Es heißt immer, dass es zu unserem Schutz ist und dass die Wärter sich um all unsere Bedürfnisse kümmern. Aber tun sie das? Was ist mit unserem Bedürfnis neue Dinge zu sehen? Das Tal ist nicht klein, aber es ist auch längst nicht grenzenlos. Und reden wir gar nicht erst davon, dass es auch so noch genug Schwierigkeiten gibt. Haben wir etwa alles, was wir brauchen? Die Hunde vielleicht, aber wir hier? Jeder Tag ist ein Kampf und wir riskieren unser Leben schon, wenn wir den Außenposten verlassen, um Nahrung zu besorgen. Und beschützen uns die Wärter dabei? Nein, das tun sie nicht. Stattdessen sind es genauso oft sie, die uns beobachten und jagen. Und wenn es stimmt, dass sie nur unser aller Wohl wollen? Wieso fliegen Dronen dann weiter, wenn die Jäger gerade von einem der Untiere überwälftigt werden? Warum schicken sie die Wächter nicht, um den Jägern zu helfen, sondern um die Außenosten zu durchsuchen. Statt uns Nahrung oder Kleidung zu bringen, entführen sie manche von uns und diese kehren nie zurück. Darum geht es hier. Am Ende geht es gar nicht um die Regeln der Ältesten. Diese werden von alleine verschwinden, wenn wir die Ältesten sind. Aber wenn wir so lange warten, dann könnten wir bis dahin schon alle tot sein. Es ist Zeit, dass wir etwas ändern!"
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 12.03.2017, 23:34:02
Garcia 13 sah Thofelt 42 auf sich zukommen und setzte sich erst mal wieder.
Als ihm der Dachs auf die Schulter klopfte, nahm er die Begrüßung mit einem einladenden Nicken zur Kenntnis.
"Ach, Thofelt 42. Du weißt, genau wie ich, daß sie es tun werden. Oder nicht lange genug überleben werden. Es ist das Vorrecht der Jugend, ungestüm und unvernünftig zu sein. Denk mal unsere jungen Tage zurück." Bei den Gedanken über die Späße in seiner Jugend mußte die alte Kröte schmunzeln.
"Einem Schluck wäre ich natürlich nicht abgeneigt. Was hast du denn Gutes?"
Nachdem die beiden Alten einen Schluck genommen hatten, der gemütlich heiß im Inneren von Garcia 13 explodiert war, schaute er wieder zur Gruppe der Aufrührer hinüber.
"Auch ein Teil von mir sehnt sich danach, aus unserem Tal auszubrechen und neue Dinge und Orte zu sehen. Überlegst du nicht auch manchmal, was es da draußen noch gibt? Welche Pflanzen, Früchte und Samen du noch zu diesem brennenden Gebräu verarbeiten kannst?"
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 14.03.2017, 11:32:00
Weißherbst hielt sich noch eine Weile in der Nähe Neuers auf, und seine Überzeugung wuchs, dass das junge Wiesel ein wertvolles Mitglied der Rebellion werden konnte, der er selbst erst seit kurzem angehörte. Doch gerade die Fähigkeit, andere für die eigene Sache zu gewinnen, war wichtig, um die Reihen der Rebellen zu vergrößern und irgendwann den offenen Kampf mit den Wächtern aufnehmen zu können. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg.
Auf jeden Fall würde er die nächste Gelegenheit nutzen, um seinem Führungsoffizier bei den Rebellen die junge Dame ans Herz zu legen (und bei der Gelegenheit gleich die Gründung einer eigenen Zelle unter seiner Führung anzuregen).

Langsam fragte sich der Hase, ob dies bereits der Grund für seine Anwesenheit hier gewesen war, oder ob noch etwas anderes passieren würde. Denn wohl war ihm immer noch nicht unter so vielen Dachsen, und je früher der Grund für seine Anwesenheit vorüber war, desto besser. Suchend blickte er sich um, ob irgendjemand zu sehen war, der eine mögliche Kontaktperson sein konnte, und suchte dabei tapfer Augenkontakt mit den Anwesenden um festzustellen, ob jemand durch eine Geste oder ähnliches den Anschein erweckte, auf Weißherbst zu warten.[1]
 1. Scout: 2 Erfolge
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 15.03.2017, 10:31:15
Thofelt 42 reichte Garcia einen kleinen Schluck eines Versuch eines neuen Gebräues. Gebrannt mit einigen vergorrenen Knollenwürzeln und versetzt mit einigen Preisen geflecker Pilze sowie Kräuter, hatte es eine bittere, brennende und doch erfrischenden Geschmack, mit einem leichten Prickeln auf der Zunge und im Gaumen. Er lauschte seinem Freund und musste zumindest zustimmend nicken, auch wenn die letzte Frage etwas ihn in weckte, ein vergrabener Schmerz. Er atmete tief ein und aus.
"Ich bin zu alt dafür die Welt zu sehen und es gibt noch so viel hier zu entdecken und zu erleben, alter Freund, meinst du nicht?"
Der Dachs sinnierte einen Moment länger und seufzte.
"Möglicherweise gibt es da draußen mehr, aber es ist wirklich an uns, unsere wenige verbleibende Zeit dafür zu nutzen? Haben wir nicht schon genug für alle getan und haben etwas Zeit und Ruhe für uns verdient? Außerdem Niemand weiß was dort draußen auf uns wartet. Möglicherweise nur der Tod und die Wächter beschützen uns wirklich. Möglicherweise aber auch nicht."
Reflektierte er seine Antwort und schüttelte den Kopf. Thofelt war viel zu zerrissen zwischen verschiedenen Gedanken, einer davon ließ seinen Blick einen Moment in Richtung Lagerfeuer schweifen, wo der Rest redete.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 16.03.2017, 21:50:02
Es brauchte einige Zeit, aber schließlich lösten sich die Gruppen wieder auf, denn es wurde Zeit alles vorzubereiten, damit es endlich beginnen konnte. Alle Werkzeuge wurden bei Seite geschafft und es blieben nur die Scheiterhaufen, die Tische mit rohem Fleisch, Früchten und anderer nicht zubereiteter Nahrung. Der Geruch stieg in die Nasen der Dachse und ihrer Gäste und das Wasser lief ihnen im Mund zusammen. Hannawald 37 war jetzt wieder da und die Ereignisse von zuvor schienen vergessen. Aber selbst wenn, hätte jetzt wohl niemand ein Wort darüber verloren. Auch wenn einige im Stamm etwas gegen die Traditionen hatten, so würden sie wohl doch diese Tradition nicht so ohne weiteres.
So gab es im Licht der brennenden Scheiterhaufen kein Wort, das zu hören war, sondern höchstens Fauchen und Brüllen. Die Tiere des Stamms brauchten dafür nicht einmal Musik oder irgendetwas, wie wild wirbelten sie um das Feuer herum. Selbst die Fremden waren jetzt Teil des ganzen. Es kümmerte niemanden, dass sie eigentlich nicht hierher gehörten, sie waren jetzt einfach Teil der wilden Menge, die in dieser Nacht all das ablegte, was sie sonst zu mehr als einfachen Tieren machte. Es vergingen Stunden, in denen nichts passierte. Zumindest nichts, womit nicht jemand gerechnet hätte. Doch dann von einem Moment auf den anderen, die Scheiterhaufen waren schon merklich hinuntergebrannt: "SIE KOMMEN! DIE MASCHINEN KOMMEN!" Es vergingen nur Augenblicke, dann hörten die Dachse und ihre Gäste das bekannte Surren, dass die Drohnen machten, wenn sie so tief folgen. Wie gewaltige metallische Wespen sahen sie aus, die über den Feuern umher surrten. Es waren drei an der Zahl und ihre Scheinwerfer wanderten wie leuchtenden Augen über die Menge. Manch einer war wie angewurzelt stehen geblieben und schaute auf die fliegenden Roboter. Andere fielen auf ihre Knie hinab und senkten ihren Häupter, während wieder andere sich unter die Tische verkrochen. Suchend wanderten sie hin und her und dazu erklangen metallische Stimmen aus den Lautsprechern der Drohnen: "DIES IST EINE SIGMA-7 INSPEKTION! HALTEN SIE SICH BEREIT FÜR MEDIZINISCHE UNTERSUCHUNGEN!"
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 18.03.2017, 20:20:35
Sting war ebenfalls völlig überrascht über das plötzliche auftauchen der Drohnen. Im ersten Moment war er selbst etwas erschrocken und wusste nicht genau was er machen sollte. Doch dann fasste er sich wieder und entschied sich auch ersteinmal dazu lieber in Deckung zu gehen und zu schauen was hier genau vorging. Er suchte sich eine kleine Ecke hinter einer kleinen zusammengefallenen Mauer. Instinktv schnappte er sich dabei noch zwei kleine Dachskinder die er hinter die Mauer zerrte um sie vor den Drohen zu verstecken. Er beugte sich über die kleinen und sagte leise zu ihnen das sie hier bleiben sollten, er würde versuchen sie zu beschützen. Danach streckte er sich vorsichtig über die Mauerreste und beobachte die Gegend und schaute ob eventuell noch andere in der Gefahr waren, bzw wie die anderen reagierten.
Erst jetzt bemerkte er das er seine Ausrüstung und seine Waffen ja dummerwiese vor dem Fest in den Schlafraum gelegt hatte. Um dort hin zu rennen war es jetzt zu spät und würde wohl auch erst einmal zu viel Aufmerksamkeit erregen. Es blieb ihm also nichts übrig wie erst einmal ab zu warten und die Lage zu beobachten.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 19.03.2017, 00:17:53
Bei Thofelt 42s Worten schüttelte Garcia 13 leicht den Kopf.
"Ich hab mein Leben lang dieses Tal durchwandert. Jeden Baum, Fels und Bach gesehen und angefaßt.
Für mich gibt es hier nichts Neues zu entdecken. Abgesehen von Neugeborenen vielleicht."
Die alte
Schildkröte schmunzelte bei den letzten Worten.
"Und das Alter sollte uns nicht als Ausrede dienen, gemütlich und träge zu werden.
Dann sind wir eben ein bisschen langsamer. Aber bisher bin ich immer an mein Ziel gekommen.
Und Gefahren lauern überall. Auch hier kann dich etwas angreifen, dir fällt ein Ast auf den Kopf oder deine
Brennerei fliegt dir um die Ohren."

Garcia 13 beließ es erstmal bei diesen Worten; sollte Thofelt 42 ruhig ein wenig darüber nachdenken.
Außerdem ging jetzt eh das Fest los.

Garcia 13 genoß das Fest, so gut es ihm als Nichtpelzträger möglich war. Hauptsächlich tat er sich an der reichhaltigen Nahrung gütlich, die er sonst auf seinen einsamen Wanderungen eher missen mußte.
Und nicht zu vergessen das Feuer. Wärme war etwas, das seine alten Knochen und Glieder wenigstens für ein paar Stunden das Gefühl gab, wieder jünger zu sein. Und so drehte und wirbelte er in seinem ganz eigenen, langsameren Takt um den brennenden Holzhaufen.
Als aber dann die Schreie kamen, merkte er auf. Er hatte schon einige Überraschungsbesuche der Maschinen in seinem langen Leben erlebt. Aber mitten in der Nacht? Während einer Feier?
Sorgen um sich selbst machte er sich nicht. Bisher hatten sie die Dinger meist in Ruhe gelassen. Aber er hatte auch gelernt, sich nicht zum offensichtlichen Ziel zu machen.
Und so ging er langsam zu der Bank, auf der er sich mit Sting 73 und Thofelt 42 unterhalten hatte.
Dort angekommen griff er nach seinem knorrigen Gehstock, der auch gut als Knüppel geeignet war, und setzte  sich ruhig hin.
Sein Blick glitt von hier aus über das weitere Geschehen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 20.03.2017, 17:36:06
Thofelt hatte eigentlich auf einen entspannend Abend gehofft und eine ausgelassene Feierlichkeit, stattdessen hatten die Wächter anders entschieden. Der alte Dachs konnte sich nicht erinnern, dass dies jemals passiert war. Zwar war er sich nicht sicher, ob es wirklich noch nie vorkam oder sein Gedächtnis ihn im Stich gelassen hatte, aber es erschien ihm ungewöhnlich. Was die undurchsichtigen Wächter an diesem Tag zu dieser Entscheidung gebraucht hatten, darüber konnte er nur spekulieren, aber Thofelt konnte auch nicht anders, als sich zu fragen, ob das Auftauchen der vielen Nichtstammesmitglieder damit zu tun hatte. Der Dachs versuchte jedoch ruhig zu bleiben und die metallenen Konstrukte nicht zu provozieren. Sein Körper spannte sich an, während er beobachtete was als nächstes passieren würde. Der alte Kräutermischer hoffte es würde alles gut gehen und er nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 21.03.2017, 13:21:10
Weißherbst hatte die Wächter schon früher ihre Kreise über dem Dachsbau ziehen sehen, doch im Laufe des Abends wieder verdrängt. Wieso sollten sie auch eine solche Veranstaltung stören? Doch den Wächtern war natürlich alles zuzutrauen; so war sein Unterbewusstsein weiterhin wachsam, und als dann tatsächlich der Alarm erscholl, erwachte der Hase schnell wieder aus seiner Lethargie.

"Medizinische Untersuchungen. Pah! Als ob irgendjemand von so einer Untersuchung wieder zurück kommen würde." Er blickte sich unter den Umstehenden um. Im Kaninchenbau wäre klar, was zu tun ist. Der Stamm würde geschlossen zusammenstehen und den Feind bekämpfen. Aber hier, wo die meisten dem Widerstand noch immer zurückhaltend, wenn nicht sogar ablehnend gegenüberstanden? Wahrscheinlich würden die Leute sich widerstandslos in ihr Schicksal ergeben, immer darauf vertrauend, dass die Wächter ihnen sicherlich nichts Böses antun würden.
Weißherbst wusste besser, wozu sie imstande waren. Zu tief eingeprägt war das große Massaker in den Köpfen aller Mitglieder des Stammes. Ein Angriff ohne Unterstützung war allerdings Selbstmord, und so versuchte der Hase zunächst, sich außerhalb direkter Gefahr zu begeben, während er gleichzeitig Ausschau nach Neuner 13 hielt. "Wenn jemand die Dachse aufrütteln kann, dann sie." Er hielt sich dabei jedoch bereit, im Falle einer Konfrontation mit einem Wächter sofort den Weg nach unten anzutreten.
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Beitrag von: Laetitia 87 am 21.03.2017, 21:37:06
Die Seherin wand und drehte sich am Rande des Feuerscheins, im Gewirr der langgezogenen Schatten, in ihrem eigenen Tanz. Das schwarze Kleid-Shirt hatte sie ganz im Sinne des Festes abgestreift; im Halbdunkel blitzte ihr geschecktes Fell hie und da wie ein gespenstischer Schemen auf. Im Chorus der Frühlingsdüfte zelebrierte Laetitia 87 das Erbe der Bewohner des Paradiestals, Hand in Hand mit Geistern, die ihre Mitfeiernden nicht sahen und nicht spürten.
Die quäkigen Pilzgeister von vorhin meldeten sich früh genug wieder. Keine direkte Warnung - nur ein verschrecktes Zurückweichen vor dem aalglatten, unheilvollen Metallgeruch der Wärterdrohnen. Die Luchsin unterbrach ihr Wogen und Wirbeln nicht; ihr Tanz führte sie an die Seite von Burton 05, lange hielt sie sich aber nicht in der Nähe des Bären auf. Nur ein kaum hörbares Fingerschnippen, ein paar aus dem Takt geratene Glutfunken und eine Spur von Dringlichkeit in der blumigen Duftnote des Frühjahrkatzenfells gaben dem Hünen eine Vorahnung, dass etwas nicht stimmte; kaum einen Lidschlag später war Laetitia bereits in den Schatten am Rande der Versammlung abgetaucht[1].
 1. Sneak 1 Erfolg
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Beitrag von: Idunivor am 22.03.2017, 12:28:37
Es fiel Weißherbst nicht sonderlich schwer die Wieseldame zu finden, denn während er sich suchend umblickte, fanden die Suchscheinwerfer der drei Drohnen in ihr, ihr Ziel: "DIES IST EINE SIGMA-7 INSPEKTION! HALTEN SIE SICH BEREIT FÜR MEDIZINISCHE UNTERSUCHUNGEN!" Anders als zuvor stand die Wieseldame jetzt allein auf weiter Flur und niemand sprang ihr zur Seite. All jene, die nah genug waren, konnten aber hören, wie sie trotzig in Richtung der metallenen Fluggeräte rief: "EINEN TEUFEL WERDE ICH TUN!" Und schon begann sie in Richtung eines der beiden Betongebäude zu laufen, die sich in einiger Entfernung erhoben. Doch die Drohnen folgten ihr mit ihren drei Scheinwerfern und setzten sich in Bewegung, um ihr den Weg abzuschneiden: "BEWAHREN SIE RUHE UND LEISTEN SIE KEINEN WIDERSTAND!" Sie würde es ohne Hilfe niemals bis zu den rettenden Mauern schaffen und selbst die würden nicht unbedingt Rettung bringen. Von den übrigen Stammesmitgliedern machte allerdings niemand Anstalten ihr zu helfen. Auch die anderen jungen Dachse, die Stunden zuvor noch an ihrer Seite gestanden hatten, waren jetzt nirgends zu sehen.
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Beitrag von: Weißherbst am 22.03.2017, 17:42:08
Weißherbst hatte es beinahe befürchtet: Die Wächter hatten es auf Neuner abgesehen, und niemand der Anwesenden schien auch nur eine Pfote rühren zu wollen, um ihr zu helfen. Aber der Hase würde es nicht zulassen, dass ein solcher rebellischer Kopf von den Wächtern mitgenommen würde. Ohne wirklich darüber nachzudenken, zog er seine Schleuder aus der Tasche, schnappte sich einen herumliegenden Stein und feuerte ihn in Richtung des nächsten Wächters[1], während er laut brüllte: "FIE WERDEN KEINEN DER UNFEREN BEKOMMEN! NIEDER MIT DEN WÄFTERN!"

Selbst wenn er nicht traf, würde er zumindest die Aufmerksamkeit von Neuner lenken und ihr Zeit zur Flucht geben können, hoffte er.
 1. Angriff: Erfolg für 1 Schaden
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Beitrag von: Thofelt 42 am 22.03.2017, 20:12:43
Thofelt schnappte nach Luft, als es kam wie es kommen musste. Der Dachs hatte bereits so etwas befürchtet und seine Muskeln spannten sich sofort an. Ihm wurde übel, während sein Magen sich umdrehte, aber er wusste was er tun musste. Ohne irgendeinen weiteren Atemzug zu verschwenden, sprintete der kleine Dachs los und rannte in Richtung von Neuner 13. Sein Blick fiel dabei für einen Moment auf Weißherbst und seine selbstmörderische Aktion. Thofelt 42 hatte keine Zeit dafür und der rebellische Hase würde schon sehen was er davon hatte. Der Heiler jedoch hatte nur ein Ziel, die junge Wieselin, er musste sie vor den Wächtern erreichen, um sie in Sicherheit zu werfen oder falls dies nicht klappen sollte, konnte er sich vielleicht wenigstens den Drohnen in den Weg werfen, um ihr die Flucht zu ermöglichen. Seine müden Knochen protestierten bei jedem Schritt, aber er musste es tun.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 27.03.2017, 23:35:04
Der alten Schildkröte fielen zwei bemerkenswerte Sachen auf.
Und entgegen seinen vor einigen Stunden noch geäußerten Worten war Thofelt wohl doch noch nicht für den Ruhestand und ein bequemes Leben bereit. Denn schon eilte er dem jungen, aufrührerischen Wiesel zu Hilfe.
Ebenso auffällig war das Fernbleiben jedweder anderen Hilfe, wo doch noch kurz vor dem Fest so viele ihren Unmut über die Maschinen kund getan hatten, als sie der Wieseldame zujubelten.
Was tun? Was tun?
Garcia 13 kratzte sich bei seinen kurzen Haarbüscheln am Kopf und stand langsam auf.
Gemächlich ging er ebenfalls in Richung der Wieseldame. Denn solange die Drohnen in der Luft schwebten, konnte er eh wenig gegen sie ausrichten.
Aber wenn sie sie wegbringen wollten, mußten sie ihrgendwann näher kommen. Vielleicht würde er dann zuschlagen. Bis dahin würde er seinen Rolle als alte, gebrechliche Kröte spielen, die nur ein interessierter Gaffer war.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 30.03.2017, 08:13:58
Kurz nachdem Sting die beiden Kinder in Deckung gebracht hatte sieht er wie sich die Ereignisse gerade etwas überschlagen. Der kleine verrückte Hase leistet offen Wiederstand gegen die Maschinen während der alte Dachs versucht auf sie ein zu stürmen, oder aber auch einfach nur Neuer zur Seite zu stehen. Aber egal was er nun vor hatte, zu zweit würden sie den Kampf wohl ncht überleben, schon gar nicht wenn die Drohnen zu dritt an einer Stelle sind.
Sting ging von dem Steinhaufen ein paar Schritte weg, nahm sich einen Stein und warf ihn in Richtung der Drohnen, traf aber leider nicht. "VERSCHWINDET IHR BLECHBÜCHSEN! SUCHT EUCH EINEN GEGNER IM KAMPF MANN GEGEN MANN! ALSO KOMMT UND HOHLT MICH!" rief Sting und rannte los in Richtung der Baracken in denen seine Waffen lagen. Er hoffte das er so zumindest eine der Drohnen weg locken konnte und es auch noch rechtzeitig zu seinen Waffen schaffte bevor die Drohne dann bei ihm ankommt.
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Beitrag von: Idunivor am 31.03.2017, 14:35:50
Die Attacke mit der Steinschleuder fand tatsächlich ihr Ziel und der Stein geriet ihn die feinen Rotorblätter, die eine der Drohnen in der Luft hielt. Es krachte und knirschte und ein wenig Rauch stieg auf, aber fürs erste blieb die Drohne in der Luft. Sie drehte sich aber weg von Neuner und suchte mit ihrem Scheinwerfer nun nach Weißherbst. Dabei ertönte eine blecherne Warnung: "DIES IST EINE SIGMA-7 INSPEKTION! BEWAHREN SIE RUHE UND LEISTEN SIE KEINEN WIDERSTAND! BEI NICHTFOLGELEISTUNG WERDEN WIR STRAFMAßNAHMEN EINLEITEN! Sting mit seinem Steinwurf gelang es hingegen nicht eine der Drohnen abzulenken. Aber dafür nutzte Neuner 13 die Tatsache, dass sie jetzt nur noch zwei der Drohnen verfolgten, um sich aus dem Lichtkreis zu stehlen und ein ganzes Stück in Richtung des Gebäudes zu entkommen. Die beiden Drohnen waren ihr aber nach wie vor dicht auf den Fersen und obwohl ihre Chancen, Deckung zu finden, ein wenig gestiegen waren, waren sie noch immer vergleichsweise gering.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 31.03.2017, 16:36:46
Weißherbst war vorbereitet gewesen, und so konnte er mit Mühe die tief in ihm schlummernden Urinstinkte, reglos stehenzubleiben, als er plötzlich im Lichtkegel stand, überwinden. Eine Drohne hatte er auf sich gezogen, aber vor sich sah er immer noch zwei weitere der Maschinen die verzweifelt zu entkommen versuchende Neuner 13 verfolgen. Es war zu weit - sie würde es nicht schaffen, wenn nicht irgendjemand etwas tat.

Der Hase spürte zwar hinter sich Bewegung - endlich sprangen wohl noch andere Tiere in Aktion - doch es war unwahrscheinlich, dass eines von ihnen noch eingreifen würde können. Weißherbst versuchte, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen, spannte all seine Beinmuskeln an und setzte zu einem gewaltigen Sprung an, der ihn einerseits kurzzeitig aus dem Suchscheinwerfer der Drohne brachte, und gleichzeitig nahe genug an die beiden Verfolger des Wiesels, um zu einem weiteren Wurf mit der Schleuder anzusetzen.[1]

Krachend landete der Hase auf dem Boden und griff sich noch im Weiterlaufen einen Stein, den er sofort in die Schleuder packte. Keuchend ließ er den Stein lossurren, bevor die Drohnen wieder außer Reichweite gerieten. Und tatsächlich: Auch das zweite Geschoss fand sein Ziel![2]

Mehr konnte er für Neuner nicht tun - stattdessen drehte er zur Seite ab, um die Drohnen in eine andere Richtung zu locken, und versuchte währenddessen seine Pfoten zu lockern: Lange würde es nicht dauern, bis die Drohnen zu ihm aufschließen würden, und er musste bereit sein, um im richtigen Moment seine "Geheimwaffe" einzusetzen.
 1. Einsatz von AP Jumper für einen FP.
 2. Treffer, 1 Schaden
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 31.03.2017, 16:50:01
Im Schatten hockend, hatte Laetitia 87 genug Zeit, die Lage zu überblicken, während viele der anderen Anwesenden mit panischer und nicht in allen Fällen erfolgreicher Flucht beschäftigt waren. Selbst die Geister der Ahnen und der Pflanzen schienen für einen Moment den Atem anzuhalten. Der Weg zu Neuner 13 - und weiter ins Halbdunkel - sah frei aus, ausgeleuchtet von kleinen pilzförmigen Irrlichtern. Die Luchsin musste sich entscheiden, ob sie die Barmherzigkeit aufbringen wollte, der bedrängten Wieselin zu helfen, und ob sie sich dabei auf die Hilfe der Baumpilze aus dem Dachshabitat verließ. Und zwar schnell.
Das tat die Seherin auch; sie hinterfragte ihre Entscheidung nicht, sondern gab sich der Inspiration hin und wurde zum huschenden Schatten, der leichtfüßig und geräuschlos die duftgeladene Abendluft teilte. Bis sich eins der Irrlichter kichernd in Nichts auflöste - dann war es aber zu spät. Laetitia fand sich direkt im überlappenden Doppellichtkegel wieder, an Neuner 13s Seite, und mit einem Fuß auf einem scharfkantigen Holzstück, das gleich nachgab. Knack! Fast hätte sich die Katzenartige auch den Knöchel gebrochen, eine schmerzhafte Verstauchung hatte sie aber auf jeden Fall davongetragen[1]. Ihr Ärger entlud sich in einem wilden Fauchen, sowohl gegen die Wärter als auch gegen die unfugtreibenden Geister.
 1. Sneak mit Silent, 2 FP. Fehlschlag, 1 Agilityschaden
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Beitrag von: Sting73 am 31.03.2017, 19:52:01
Sting erkannte das sein Ablenkungsversuch kläglich gescheitert war. Das Einzige was er jetzt noch tun konnte war zu versuchen zu Neuner auf zu schließen bevor die Drohnen sie erreicht haben. Sting gab alles und legte alles in einen kurzen Sprint um näher heran zu kommen und Neuner ein zu holen. "ICH BIN GLEICH BEI DIR! ICH WERDE DIR HELFEN!" schrie Sting schon fast mehr zu sich selbst als zu Neuner. Er hatte das Gefühl ein wenig auf zu holen[1]. Sting rannte so schnell er konnte um hoffentlich noch rechtzeitig bei Neuner an zu kommen.
 1. Move mit 1 Erfolg
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Beitrag von: Thofelt 42 am 02.04.2017, 18:36:55
Thofelts Beine schmerzten mit jedem Schritt und sein Körper protestierte gegen die Torheit und Anstrengung des alten Dachses. Aber er konnte einfach nicht anders und lief weiter, wenn auch in einem viel gemächlicheren Tempo als noch zuvor. Vielleicht konnte er irgendetwas in seinem eigenen Tempo erreichen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse und Laetitia wurde ebenso gestellt wie Neuner. Der Dachs schüttelte nur den Kopf und lief einfach weiter. Er hoffte sie würden lange genug durchhalten, dass er etwas tun konnte, er sie erreichen konnte.
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Beitrag von: Idunivor am 10.04.2017, 14:01:46
Die flucht der Wieseldame und der Tiere, die ihr zahlreich zu Hilfe eilten gestaltete sich als schwierig. Aber irgendwie blieben sie doch vor den Drohnen. Statt wie von der Katzendame vorgeschlagen ein unmittelbares Versteck zu suchen, zog Neuner Laetitia jetzt einfach mit: "Komm hier lang!" und gemeinsam rannten die beiden zu den Häusern aus Beton. Da zeitgleich Weißherbst mit seiner Schleuder noch eine Drohne erwischte und diese so ebenfalls auf sich aufmerksam machte, gelang es den beiden tatsächlich bis in den Betonbau zu kommen, in den ihnen kurz darauf auch Sting folgte. Die Drohnen wollten offenbar nicht so ohne weiteres hier hinein fliegen, denn die einzige Drohne, die noch an der fliehenden Wieseldame gehangen hatte, plärrte nun aus ihrem Lautsprecher: "DIES IST EINE SIGMA-7 UNTERSUCHUNG! LEISTEN SIE KEINEN WIDERSTAND! HALTEN SIE SICH FÜR DIE UNMITTELBARE EXTRAKTION BEREIT!" In dem Betonbau war es nicht zu sehen, aber draußen entdeckten die Tiere nun weitere Scheinwerfer, die sich schnell auf der Straße näherten. Es waren keine Drohnen, sondern Wächtereinheiten, die schwer gerüßteten Wärter, die selbst den größten Bären überragten. Und den Scheinwerfern, die dort näher kamen nach zu urteilen waren es mindesten vier von ihnen, vielleicht sogar mehr.
Weißherbst sah sich indessen mit einer zweiten Drohne konfrontiert und diese wiederholte nicht die vorige Warnung, sondern teilte etwas anderes mit: "STELLEN SIE UMGEHEND DEN WIDERSTAND EIN! DIES IST DIE LETZTE WARNUNG, GEGENMA?NAHMEN WERDEN VORBEREITET!" Ein merkwürdiges Surren drang an die Ohren des Hasen und er wusste nicht so recht, was das zu bedeuten hatte.
Thofelt konnte indessen ebenfalls den Betonbau erreichen, da die Drohnen ihn nach wie vor nicht behelligten, auch wenn Neuner, Laetitia und Sting nicht direkt zu entdecken waren, da sie schon ein wenig früher durch den offenen Türbogen geschlüpft waren.
Die drei fanden sich im Inneren wiederund für einen kurzen Augenblick verschnaufte die Wieseldame, was Sting die Möglichkeit gab aufzuschließen und ihre Worte zu hören: "Das war knapp. Wir müssen verschwinden und zwar schnell. Die werden das nicht auf sich beruhen lassen. Zum Glück haben wir Vorkehrungen getroffen."
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 11.04.2017, 06:52:27
"Vorbereitungen? Welche Vorbereitungen habt Ihr denn getroffen?" fragt Sting noch etwas außer Atem und doch sehr überrascht.

Nachdem sich Sting kurz umgeschaut hat um sich etwas zu orientieren fragt er Neuner "Sag, wo genau sind wir gerade? Weißt du wo unsere Ausrüstung ist? Ich fühle mich ohne Waffen gerade irgendwie etwa nackt, und würde gerne etwas mehr als nur meine Klaune haben wenn diese Metallbüchsen hier eindringen."

Sting beobachtet die Gegend und schaut durch einen schmalen Schlitz nach draußen um zu sehen ob die anderen mittlerweile auch Deckung finden konnten oder sie in Gefahr sind. Wo ist denn dieser kleine verrückte Hase mit seiner Schleuder, der hat echt Mut bewiesen., schoß es Sting durch den Kopf
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 11.04.2017, 10:18:48
Die Situation wurde langsam konfus. Aus den Augenwinkeln sah Weißherbst, wie plötzlich die Luchsin bei Neuner auftauchte, und auch Sting 73 folgte den beiden. Letztes war eine gute Nachricht für ihn, denn der Raptor war definitiv auf der Seite der Rebellen, und würde sicherlich alles tun, um Neuner zu helfen.

Währenddessen war seine Mission von Erfolg gekrönt, was ihn aber gleichzeitig in immer größere Schwierigkeiten brachte: Auch die zweite der drei Drohnen hatte nun auf ihn umgeschwenkt und plötzlich befand er sich im Doppelscheinwerferlicht zweier Verfolger. Immerhin: Die anderen würden das Gebäude wohl erreichen, und so blieb er stehen und drehte sich langsam zum Scheinwerferlicht um. Seine Hoffnung war, dass sie ihm dort, wo er jetzt hinwollte, nicht würden folgen können. Wenn er sich getäuscht hatte, war es um ihn geschehen.

Was auch immer passieren würde, er würde zumindest mit Stil gehen.

Aufmüpfig streckte er beide Vorderpfoten in die Luft und machte eine unzweideutig obszöne Geste in Richtung der Scheinwerfer. Wie er dort stand, im gleißenden Licht, musste er wirken wie einer der menschlichen Rockstars von früher, die er in seinem Fotoalbum gesehen hatte.

"WENN IHR MIFF WOLLT, HOLT MIFF DOCH!" brüllte er den Drohnen entgegen, machte einen Satz und verschwand im Erdboden.[1]
 1. Aktivierung Burrower, um für 1 FP aus einem Konflikt zu entkommen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 11.04.2017, 14:13:02
Die Wieseldame grinste Sting wissend an: "Dies und das, man kann ja nie wissen, was passiert. Ihr werdet es gleich sehen." Zielstrebig eilte Neuner 13 durch die verlassenen Räume und wusste offenbar ganz genau, wo sie ihn wollte und antwortete dabei auch auf Stings Frage nach seinen Waffen: "Die kann ich später holen lassen. Fürs erste ist es wichtiger, zu verschwinden. Auf offenen Kampf sind wir nicht vorbereitet. Nocht nicht."
Neuner führte die beiden in eine kleine Kammer, deren Tür halb verottet war und aus den Angeln hin. Es gab hier mehrere alte Regale und einige schmale Fenster nahe an der Decke. Ohne Umschweife ging die Wieseldame zu einer Ecke des Raums, wo sich ein großer haufen alten Stoffes befand. Sie griff nach etwas in diesem Haufen und hob ihn an, zusammen mit einer Falltür, die einen Tunnel verborgen hatte, der nach unten führte. "Fürs erste ist es wichtiger hier zu verschwinden. Wir hatten diese Inspektion nicht geplant, aber wenigstens zeigt sich, dass wir euch richtig eingeschätzt haben. Kommt, ich erkläre alles, sobald wir außer Gefahr sind. Die Wärter werden nicht so schnell aufgeben." Ein wenig ungeduldig stand sie an der Falltür, die den Blick auf eine einfache hölzerner Leiter verborgen hatte, die etwa vier Meter in die Tiefe führte und von dort ging offenbar ein Tunnel weiter.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 12.04.2017, 18:39:42
Thofelt 42 atmete schwer, als er endlich das Gebäude erreicht hatte. Er war einfach nicht dafür gemacht und musste wohl froh darüber sein, dass andere besser und schneller gehandelt hatten, als er selbst. Aber was sollte er machen, er war nun einmal nicht mehr der Jüngste und wenigstens war Neuner und Laetitia in Sicherheit. Zumindest hoffte er das. Ein letztes Mal blickte er nach draußen, konnte aber den Hasen nicht mehr entdecken. Er hatte offenbar bereits einen Weg gefunden, was dem alten Dachs nur recht war. Er betrat das Betongebäude und schaute sich vorsichtig um. Leise flüsterte er in das Innere.
"Laetitia 87, Neuner 13?"
Der Dachs bewegte sich dabei tiefer hinein und hielt nach den Anderen Ausschau.
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Beitrag von: Laetitia 87 am 12.04.2017, 22:48:40
Die Seherin folgte selten der Weisung eines Wesens aus Fleisch und Blut, diesmal entschied sie jedoch, dass es die weisere Option war. Ob sie sich auf Neuner 13 eher verlassen konnte, als auf die hiesigen Pilzgeister, blieb fragwürdig, aber auf keinen Fall hatte sie vor, im Scheinwerferlicht der Wärter zu bleiben und sich schnappen zu lassen. Also ließ sie es gewähren, dass die Wieseldame sie in Richtung eines der alten Gebäude zog, riss sich aber schnell los, um selbständig mitzugehen.
Die Augen der Katzenartigen gewöhnten sich schnell an die Düsternis im Bau, aber sie ließ sich von anderen Sinnen leiten, als vor ihrem inneren Auge der Hauch einer Vision aufblitzte. Eigentlich nur das, was sie vorhin bereits gesehen hatte - nur dass es ein anderes Ende nahm. Kein gutes für den Bärenhünen. Die Wärter hatten ihn.
Laetitia 87s Bauchgefühl sagte ihr, dass es diesmal kein geisterhafter Schabernack war. "Burton 05," raunte sie mit Grabesstimme und zog langsam die Daumenkralle quer über ihren Hals. Auf Thofelts Erkundigung nach ihr selbst ging sie nicht weiter ein; ihre Stimme sollte als Anwesenheitszeichen genügen. "Nein, wir können nichts tun," fügte die Luchsin finster hinzu, ehe die anderen auf die Idee kamen, zurückzurennen. Es war Schicksal, gegen das sie nicht ankommen konnte.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 13.04.2017, 07:05:46
Stng schaute sich noch einmal kurz um, "Sind alle in sicherheit? Haben es alle in die Gebäude geschafft?" Da Neuner jedoch zur Eile drängte hatte Sting nicht genügend Zeit um sicher zu gehen das wirklich alle in Sichheit waren. Er hoffte einfach nur das es die anderen auch alle schaffen würden und war somit gezwungen den Worten der Wieseldame zu vertrauen. "Dann wollen wir hoffen das Eure Vorbereitungen auch wirklich gut waren und alle in Sicherheit sind". Sting folgte Neuner und den anderen, schaute sich dabei aber immer wieder um, um zu schaune ob es auch wirklich alle geschafft hatten bzw. ob ihnen auch wirklich kein Wächter folgte.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 13.04.2017, 15:13:08
Je mehr der Verfolgten in dem Betongebäude verschwanden und sich damit anscheinend erst mal in Sicherheit brachten, desto mehr beschleunigte Garcia 13 seine Schritte, bis er in einen leichten Dauerlauf verfiel.
Im Vorbeikommen sah er noch, wie der mutige Hase vom Erdboden verschluckt wurde und damit auch aus den Scheinwerferkegeln entfleuchte.
Er selbst hatte es bisher geschafft, sich im Dunkel zu halten.
Nun sah er Thofelt 42 gehetzt und außer Atem am Durchbruch im Betonklotz ankommen.
Der alte Freund hatte ihn wohl in der Dunkelheit auch nicht bemerkt, jedenfalls glitt der Blick des Dachses über ihn hinweg.
Leise lachte Garcia 13 in sich hinein. Auf leisen Sohlen folgte er dem Trinkkameraden aus früheren Zeiten in die Finsternis der Behausung.
Als er dessen flüsterndes Rufen hörte, raunte er:"Im Moment mußt du wohl mit mir vorlieb nehmen."
Er hoffte, Thofelt42 würde keinen zu großen Schreck bekommen und folgte ihm weiter.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 15.04.2017, 12:42:05
Die Wieseldame sagte auf Stings Kommentar nur: "Wollen wir es hoffen. Aber jetzt sollten wir hier erst einmal verschwinden."



Statt der beiden Tiere, nach denen Thofelt gerufen hatte, tauchte neben Garcia ein dritter alter Dachs bei ihnen auf. Bjoerndalen 86 stützte sich auf seinen Paddel und grummelte: "Da siehst du's Thofelt. Alles geht zum Teufel. Jetzt haben wir die Katastrophe. Und alles wegen dieser Unruhe. Kommt mit, wir können jetzt nur hoffen, dass die Wärter dieses Durcheinander vergeben werden und keine grausame Rache üben werden." Entschlossen stapfte der Vielfraß in Richtung eines der Hinterausgänge des Gebäudes.



Als Weißherbst wieder aus dem Boden auftauchte, konnte er sehen, dass die Drohnen die Suche nach ihm aufgebegen hatten und auch nicht mehr um das Gebäude herum schwebten Stattdessen hatten sich ihre Scheinwerfer auf ein neues Ziel konzentriert, das auf dem freien Feld stand. Aber dem Hasen wurde sofort klar, dass er diesem neuen Ziel nicht würde helfen können, denn zu den drei fliegenden Drohnen hatten sich jetzt noch fünf weitere Wärter hinzugesellt und die metallenen Kolosse, die auch als Wächter bezeichnet wurden, schlugen mit ihren eisernen Armen auf den ebenso hünenhaften Bären ein, der sich ihrer nicht erwehren konnte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war das Schauspiel auch schon vorbei und die Wärter und die Drohnen mit ihren Scheinwerfern zogen mit ihrer Beute von dannen.
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Beitrag von: Weißherbst am 16.04.2017, 01:13:52
"Burton!"

Weißherbst spürte einen stechenden Schmerz, als er begriff, was gerade passiert war. Er selbst hatte durch seine Taten seinen Freund erst in Gefahr gebracht, das war ihm klar. Die Drohnen hätten Neuner vermutlich erreicht und wären zufrieden mit ihrer Beute abgezogen, wenn er sich nicht eingemischt hätte. Aber warum in aller Welt hatte Burton sich nicht in Sicherheit gebracht?

Düsternis hüllte sich um seine Gedanken: Burton war sein einziger Freund gewesen. Der Hase versuchte zwar immer, sich selbst glauben zu machen, dass Freundschaften ihn nur schwach und anfällig werden ließen, aber in seinen einsamen Stunden verspürte er oft den Schmerz des Alleinseins. Und nun war Burton fort - der Einzige, den er noch annähernd als Freund bezeichnen würde, war nun Sting - doch diese Freundschaft war doch eher oberflächlicher Natur.

Nachdem der Hase eine Weile so dagesessen hatte, lenkte er seine Gedanken wieder auf das, was eben geschehen war. Die Wächter hatten eine Versammlung angegriffen, das kam selten vor. Das allein bereitete ihm schon Sorgen, doch mehr noch die Tatsache, dass die Drohnen zielstrebig auf Neuner 13 zugeflogen waren. Gab es etwa einen Maulwurf unter den Dachsen? Hatte jemand den Wächtern verraten, was sich zugetragen hatte? Oder konnten sie dies tatsächlich aus ihrer Position am Himmel mitgehört haben? Weißherbst hatte vorher gesehen, dass Drohnen in einiger Entfernung patrouilliert hatten, aber er hatte keine solch direkte Konfrontation erwartet.
Die andere Seite der Medaille war jedoch, dass dieser Angriff der Rebellion wohl wieder zusätzlichen Zulauf bringen würde - und das Ziel, die Dominanz der Wächter zu brechen, etwas näher kommen ließ. Und Neuner war der Schlüssel dazu! Ihr galt der Angriff, und die Rebellion würde sie benötigen, um Kapital zu schlagen.

Weißherbst sah sich um und machte sich dann auf den Weg zu dem Gebäude, in dessen Richtung Neuner geflohen war.
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Beitrag von: Sting73 am 17.04.2017, 19:08:06
Sting folgte den anderen und Neuner. Er bildete dabei das Schlusslicht und schaute sich immer wieder um ob sie verfolgt werden.

Nach gefühlten unendlichen Minuten und mittlerweile unzähligen Abbiegungen und endlosen Minuten des Schweigens und ohne Anzeichen von Verfolgern wagte es Sting wieder zu sprechen und wandte sich an Neuner "Wo führt Ihr uns hin? Wie geht es jetzt weiter? Irgendwie würde ich mich freuen wieder den Sternenhimmel über meinem Kopf zu sehen und gerne würde ich kontrollieren ob alle überlebt haben. Meint Ihr es ist schon wieder sicher?"
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Beitrag von: Thofelt 42 am 19.04.2017, 15:31:32
Thofelt 42 musste tatsächlich ein Zusammenzucken unterdrücken, als plötzlich Garcia auftauchte und ihm antwortete. Er brachte nur ein unverständliches, verstimmtes Brummen von sich. Als Bjoerndalen 86 auch noch auftauchte, stieg die Laune des Dachses nicht gerade. Ganz im Gegenteil.
“Meinst du das ist wirklich nur deswegen? Als würde sie erst seit gestern solche Worte nutzen. Es wird so oder so passieren, wie es immer passiert ist, alter Freund. Die Wächter wird nie jemand verstehen.“
Kommentierte er nur, während er immer noch schwer atmete, und folgte dem alten Vielfraß nicht sofort. Er wollte wissen, wo die Anderen hin verschwunden sind. Thofelt 42 schaute sich kurz um, aber er konnte keine Spur von den Anderen finden und folgte missmutig doch dem Weg des Vielfraßes.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 22.04.2017, 04:47:41
"Rache? Seid wann haben Maschinen Gefühle?
Sie tun, was ihnen aufgetragen wird!
Von wem auch immer!
Nur der könnte Rachegefühle haben. Aber warum sollte er? Seine Maschinen sind nicht kaputt gegangen. Er hat nur ein anderes Opfer bekommen, als er vielleicht wollte."

Garcia 13 war Bjoerndalen 86s Gerede zu dick aufgetragen. Der ebenfalls alte Dachs sollte es besser wissen, fand er. Solche Dinge passierten schon seid Garcia 13 sich erinnern konnte; und das war länger als die meisten im Tal lebten. Meistens war es, weil sich Verwandte oder Paare schützen wollten, und deshalb die Maschinen angriffen.
Einfach mehr Gefühle als die Maschinen!
Die alte Kröte seufzte hörbar.
"Ich weiß, du magst es von mir nicht hören. Als glaube einfach Thofelts Worten, wenn es für dich einfacher ist."
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 23.04.2017, 13:08:02
Dass Laetitia 87 anscheinend keiner zugehört hatte, störte diese im Augenblick nicht. Zu gerne verschloss man Augen, Ohren und Nasen vor den Worten jener, die mit der unsichtbaren Welt in Verbindung standen - das war für die Seherin nichts Neues. Von der unterirdischen Finsernis nicht zu unterscheiden, glitt die humanoide Raubkatze auf weichen Pfoten hinter der gerschrumpften Prozession her und ließ nur ein spöttisches Schnurren vernehmen, als Sting seine Frage nach Überlebenden in den Raum warf.
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Beitrag von: Idunivor am 28.04.2017, 19:39:20
Der ebenso alte Vielfraß knurrte hörbar bei den Worten von Garcia 13 und antwortete Thofelt dann: "Na, dein Freund glaubt aber offensichtlich ziemlich gut zu verstehen, dafür, dass man sie nicht verstehen kann. Jetzt kommt schon mit, damit ich euch etwas zeigen kann, das euch vielleicht das ein oder andere verstehen lässt. Also kommt jetz, wir gehen!" Entschlossen stapfte Bjoerndalen 86 nun in Richtung des Hinterausgangs, wohin auch immer dieser führen mochte.



Weißherbst konnte nichts tun als zusehen, wie der Bär weggeschleppt wurde, aber zumindest entdeckte ihn niemand - zumindest niemand von den Wächtern. Denn während er noch über den Verlust seines hünenhaften Freundes nachdachte, näherte sich eins der Wiesel, das Stunden zuvor bei Neuner gestanden hatte und sprach den Hasen an: "Gut gemacht. Das war ne große Leistung, die du vollbracht hast und für den Bären hätte niemand von uns noch etwas tun können. So weit ist es noch nicht. Aber vielleicht ändert sich das bald. Und ich kann dich mit den richtigen Leuten zusammenbringen, um dafür etwas zu tun."



Laetitia, Sting und Neuner wanderten eine ganze Weile durch den Tunnel und dabei beantwortete die Wieseldame zumindest die pressendsten Fragen von Sting: "Ich führe euch zu einem Ort, wo es zumindest vorerst sicher vor den Wärtern sein dürfte, allerdings muss ich euch leider enttäuschen, den Sternenhimmel werdet ihr dort nicht zu sehen bekommen. Denn wo man den Himmel sehen kann, können die Drohnen auf uns herabblicken. Wir können nur hoffen, dass alle heil davon gekommen sind. Wie ich bereits sagte, wir waren nicht bereit für so einen Angriff so früh. Wir sind immernoch dabei mehr Leute für unsere Sache anzuwerben. Es gibt noch zu viele, die lieber daran glauben möchten, dass die Wärter alles zum Guten wenden wollen. Nun, ich glaube heute hat mal wieder bewiesen, dass das nicht wirklich der Fall ist. Aber trotzdem haben wir bei diesen Angriffen nur wenig Alternativen dazu wegzurennen und uns zu verstecken. Denn gegen die Wärter vermögen wir kaum etwas auszurichten."
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Beitrag von: Weißherbst am 02.05.2017, 13:30:04
Weißherbst blickte überrascht auf, als er von dem Wiesel angesprochen wurde. Von was redete der da? Weißherbst war es doch, der Neuner mit den richtigen Leuten zusammenbringen wollte! Waren die Wiesel etwas ebenfalls in der Rebellion aktiv? Oder hatten sie ihre eigene Organisation? Was immer es war: Hier waren Tiere, die die richtige Einstellung hatten, und er musste herausfinden, was dahintersteckte.

"Waf ... wer find diefe Leute? Wann kann iff fie treffen?" antwortete er daher neugierig. "Ift Neuner in Ordnung?"
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Beitrag von: Thofelt 42 am 02.05.2017, 17:19:39
Thofelt musterte seinen weit gereisten Freund einen Moment skeptisch. War es wirklich so einfach? Er schüttelte den Kopf und musste dem alten Vielfraß zu stimmen. Die Wächter konnte man nicht so einfach verstehen, er war sich ziemlich sicher, aber er musste sich merken Garcia 13 irgendwann danach zu fragen. Nachdem es nichts mehr für ihn gab und es aussieht, als hätte er Neuner sowie Laetitia aus den Augen verloren, folgte er einfach stumm Bjoerndalen 86. Dennoch fragte er sich was der Alte ausgerechnet ihm zeigen wollte.
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Beitrag von: Sting73 am 04.05.2017, 07:21:40
Sting entspannte sich etwas, war aber noch immer aufmerksam. Er folgte Neuner, und mit jedem Schritt wuchs seine Neugierde auf das was denn nun kommen würde. Scheinbar hatte er es nun geschafft direkten Kontakt zu dem Wiederstand auf zu nehmen und würde nun gleich mehr erfahren.
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Beitrag von: Laetitia 87 am 04.05.2017, 07:35:23
Ebenso wie Sting 73 hatte Laetitia 87 dem Ganzen nichts mehr hinzuzufügen, und zog außerdem vor, die (zugegebernermaßen nicht sehr orthodox verlaufene) Nacht des Wilden Tanzes nicht durch mehr unnötige Worte zu entweihen. Ihre übliche Rolle als stumme Beobachterin fiel der Seherin auch gar nicht schwer. Schwerer war es eher, sich nicht auf weiteren Schabernack der Pilzgeister einzulassen, aber diese begannen bereits zu verblassen, von der Katzenartigen geflissentlich ignoriert.
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Beitrag von: Idunivor am 05.05.2017, 23:03:41
Da der Hase eine ziemlich deutliche Antwort erhielt, nämlich, dass er selbst sehen würde, wie es Neuner ging, wenn er dem Wiesel folgte, redete er nicht mehr lange, sondern er hoppelte dem anderen hinterher. Dieser führte ihn zu einem kleinen Gebüch, das einige hundert Meter vom Dachsbau entfernt war. Gerade als das Wiesel, das sich als Pechstein 42 vorgestellt hatte und Weißherbst das Gebäsch erreichten, sahen sie im Schutz der Dunkelheit und der Sträucher drei Gestalten aus dem Boden klettern, die sich sehr schnell als ein Wiesel, ein Luchs und ein Reptil erwiesen.
Neuner entdeckte die beiden anderen schnell und sobald sie nah genug gekommen waren, dass man nicht allzu laut sprechen musste, sagte die offensichtlich erschöpfte und von dem Marsch durch den engen Tunnel schmutzige Wieseldame: "Ein Glück, dass du und deine Schleuder eben da waren. Sonste wäre das übel für mich ausgegangen fürchte ich."
An ihn un die zwei anderen gewand, fügte sie dann noch hinzu: "Vielen Dank für euren Einsatz. Es hat sich gezeigt, dass unsere Kontakten icht geirrt haben, als sie euch kontaktiert und zu uns eingeladen haben. Willkommen beim Widerstand. Ich glaube nicht, dass wir noch viel diskutieren müssen, ob ihr wirklich bereit für den Kampf seid. Das habt ihr schon bewiesen. Und es war sehr viel brenzliger, als wir gedacht hatten."
"Brenzlig? Mit deinem Gerede hast du nen ganzen Flächenbrand entfacht, wie es scheint" das tiefe Poltern, das jetzt erklang stammte von Bjoerndalen 86, der mit Thofelt und Garcia im Schlepptau angestapft kam und Neuner für einen Augenblick anfunkelte und die Zähne bleckte. Die Wieseldame war aber offensichtlich nicht eingeschüchtert, sondern sagte einfach: "So sieht es aus und es zeigt, dass ich einen Nerv getroffen habe." Angesichts der leichten Verwirrung, die sie auf den Gesichtern der Fremden sieht, die Stunden zuvor noch einen heftigen Streit zwischen diesen beiden beobachtet hatten, fuhr sich Neuner mit einer Klaue durchs Fell auf dem Kopf, blickte einmal in die Runde und sagte dann - begleitet von einer ausladenden Geste ihrer anderen Klaue in Richtung des Vielfraßes: "Darf ich euch meinen Stellvertreter vorstellen? Nichts ist besser, um die jungen Leute für unsere Sache zu gewinnen, als ein alter Vielfraß, der sie anschreit, dass sie es auf keinen Fall tun sollen." Bjoerndalen grinste bei dieser Vorstellung nur breit und stützte sich auf seinen Paddel, während Neuner die beiden zuletzt angekommenen, insbesondere Thofelt ansprach: "Es ist gut euch hier zu haben. An Lebenserfahrung mangelt es uns im Widerstand am meisten und das ist genau das, was ihr zur Genüge mitbringt."
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Beitrag von: Sting73 am 06.05.2017, 20:47:47
Sting war froh als er aus dem Erdloch endlich wieder raus war und holte erst einmal tief Luft und klopfte sich den gröbsten Schmutz ab, bevor er die anderen freudig begrüßte.

"Na das habt Ihr aber echt geschickt eingefädelt. Also ich bin auf Euer Schauspiel reingefallen und war fest der Meinung das Ihr zwei euch eigentlich Spinnefeind seit. Echt gutes Schauspiel." Sting klopfte Bjoerndalen dabei anerkennend auf die Schultern.

Nach einem kurzen Moment fragte Sting dann neugierig "Und wie habt Ihr Euch das jetzt vorgestellt? Was ist Euer Plan? Wie soll es weitergehen?"
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Beitrag von: Laetitia 87 am 10.05.2017, 17:35:26
Die Luchsseherin schüttelte sich nach der kleinen Kletterpartie kurz aber kräftig und schnurrte anerkennend ob der dramatischen Enthüllung. Sie gab ganz und gar nicht gerne zu, überlistet worden zu sein, erst recht nicht von ihren mundanen Mitbewohnern des Paradiestals, musste aber zugestehen, dass sich diese Marderartigen vortrefflich auf Täuschung und Trickserei verstanden - so wie die Geister, die im hiesigen Pilzbewuchs hausten. Ihre Gefühle und Intentionen zu lesen, würde Laetitia 87 noch mühevoll lernen müssen.
Immerhin hatten sich Zeilinger 34 und ihre vergangenen Visionen als größtenteils verlässlich erwiesen. Hier war sie nun, auf einer geheimen Versammlung des Widerstands. Die Mystikerin verschränkte die Arme und legte den Kopf schräg, in Erwartung einer Erklärung, die auch Sting 73 schon gefordert hatte.
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Beitrag von: Weißherbst am 11.05.2017, 11:55:34
Weißherbst musste anerkennend feststellen, dass die beiden Dachsartigen ihre Rollen wirklich überzeugend gespielt hatten. Er selbst hatte ja die gleiche Idee verfolgt, als er die älteren Dachse gegen die jungen Rebellen aufhetzen wollte; aber er musste sich eingestehen, dass Bjoerndalen es glaubhafter und überzeugender dargestellt hatte als er selbst.

Nach dem ersten Schock über die Enthüllung wuchs daher sein Optimismus, hier tatsächlich Gleichgesinnte getroffen zu haben, die ebenfalls in der Lage waren, unkonventionelle Methoden zu ergreifen, um zum Ziel zu gelangen. Er spürte eine gewisse Wesensverwandtschaft zwischen den anwesenden Dachsen und sich selbst und hatte das Gefühl, nun endlich den richtigen Schritt unternommen zu haben, um das Joch der Wärter endgültig abzuschütteln.

Gleichzeitig stellten sich jedoch unzählige neue Fragen: War Neuner etwa die Anführerin der gesamten Rebellion? Oder nur einer Zelle? Welche Verbindung hatte sie zu Weißherbsts Kontakten im Kaninchenstamm? Und wieso wurde er hierhergeschickt? Und die anderen? Waren sie hier zufällig gelandet, da sie sich aktiv gegen die Wärter aufgelehnt hatten und dadurch Neuner gefolgt waren? Oder steckte ein Plan dahinter, so wie es Neuners Worte vermuten ließen.

"Waff genau geht hier vor?" fragte er stattdessen zunächst einmal vorsichtig. "Wie ftehft du in Verbindung mit gewiffen Leuten im Kaninfenftamm? Und waff genau ift dein Plan?" Er war sich noch nicht sicher, ob er wirklich jedem der Anwesenden trauen konnte, daher würde er sicherlich keine Namen nennen, solange er sich nicht sicher war, dass sie alle im gleichen Team spielten.
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Beitrag von: Garcia 13 am 12.05.2017, 06:06:53
Garcia 13 setzte sich, als sie bei der gar nicht so kleinen Gruppe angekommen waren, erst mal hin.
Von seiner Überraschung über die Enthüllung der Zusammenarbeit der beiden Streithähne konnte man im Dunkel nicht viel sehen; außerdem tat sein reptilisches Aussehen ebenfalls etwas dazu bei.
Die alte Kröte nahm auch das Kompliement erst mal schweigen an und sah zu Thofelt. Er hatte als Einheimischer hier eher das Sagen.
Und so ganz verstand Garcia 13 eh nicht, was von ihm erwartet wurde.

Aber wie sich zeigte, waren die Jüngeren unter ihnen wieder mal besonders erpicht darauf, auf sich aufmerksam zu machen, wie Sting 73 und der kleine Hase zeigten.
Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, auf diese Ungeduldt der Jugend zu vertrauen. Oft stellten sie die Fragen, die auch ihn interessierten. Später konnte er dann weise tun, wenn er sich so gab, als hätte er alles schon gewußt. Der Gedanke zauberte kurz ein Lächeln auf sein Gesicht.
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Beitrag von: Thofelt 42 am 14.05.2017, 10:55:22
Thofelt war dem alten Vielfraß gefolgt und war alles andere als erfreut über die Offenbarung. Zwar beruhigte ihn das Wissen, dass Neuner wie Laetitia in Sicherheit waren, aber die Überraschung kränkte ihn im Inneren. Er hatte sich wie ein liebestoller Narr verhalten und hätte es eigentlich besser wissen müssen. Zwar ist er nicht unbedingt der Klügste, aber er hätte es eigentlich wissen müssen. Am liebsten wollte er einfach verschwinden und den Moment vergessen.
Leider war das nicht so einfach, denn er wurde direkt von Neuner angesprochen und rümpfte die Schnauze.
"Der Widerstand... als wenn das mein Platz wäre. Sollen sich die Jungen doch darüber den Kopf zerbrechen. Ich bin eindeutig zu alt dafür und wie ich Laetitia gesagt hatte, bringen sie alle nichts als Ärger."
Thofelt 42 schüttelte den Kopf und schaute zu Bjoerndalen.
"Scheint als hättet ihr schon genug Erfahrung und weniger Dummheit."
Klang er etwas verbittert und drehte sich um, um zu gehen.
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Beitrag von: Idunivor am 14.05.2017, 12:37:39
Die Wieseldame hielt Thofelt auf: "Warte, hör dir wenigstens an, was ich zu sagen habe. Bjoerndalen und ich, wir brauchen euch hier im Dachsstamm tatsächlich nicht. Das bekommen wir alleine hin. Aber der Widerstand ist mehr, als mutige Reden schwingen und nichts verändern. Es ist etwas wirklich großes. Und wir hier sind nur ein kleiner Teil. Es gibt Sympathisanten in allen Stämmen und es gibt einen Anführer. Er hat die Nachrichten an euch alle geschickt, dass ihr zu uns zum Bau kommen sollt, damit wir sehen können, ob ihr die richtigen seid. Und ihr seid die richtigen, ihr alle. Du auch Thofelt. Jugendliche Herzen mit dem Willen zum Kampf füllen, das können Bjoerndalen und ich auch allein. Aber wir brauchen im Widerstand auch Leute, die das große ganze im Blick behalten. Die sehen, was genau wir tun können. Unser Anführer hat eingesehen, dass es mehr Planung und Verstand braucht und dass er nicht alles allein entscheiden kann. Deshalb wird Pechstein hier" Neuner deutete auch das Wiesel, das auch schon Weißherbst her gebracht hatte "euch auch zu ihm bringen. Ihr sollt die Stämme des Tals vertreten und helfen zu entscheiden, was es am besten zu tun gilt. Und dafür brauchen wir nicht nur glühende Begeisterung für den Kampf, sondern auch Erfahrung und Bedachtheit." Erst sah Neuner bei diesen Worten zu Sting und Weißherbst, dann zu Laetitia, Garcia und Thofelt, offenbar in der Hoffnung, dass sie alle Interesse an diesem Plan zeigen würden.
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Beitrag von: Weißherbst am 15.05.2017, 12:02:34
Weißherbst brauchte keine weitere Motivation mehr: Endlich war er dort, wo er hingehörte! Schon lange wollte er aktiv am Kampf teilnehmen, und auch wenn die Kaninchen mehrheitlich kritisch gegenüber den Wärtern eingestellt waren, war es nicht so leicht gewesen, Kontakt mit dem eigentlichen Widerstand aufzunehmen. Doch nun sollten sie sogar den obersten Anführer treffen! Und aktiv am Kampf teilnehmen!

"Iff bin dabei!" platzte es aus ihm heraus, sobald die letzten Worte Neuners Lippen verlassen hatten. Sollten die anderen sich über seinen Eifer erheitern, es war ihm egal. Er wollte nur mitmachen - und diesen verdammten Wärtern so fest wie möglich in ihre Blechhintern treten.
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Beitrag von: Sting73 am 16.05.2017, 20:50:42
Sting wusste nicht genau was er jetzt sagen sollte, also fasste er sich kurz und meinte nur "Auf mich könnt Ihr zählen. Was braucht Ihr nun, und wo soll es hin gehen?"

Sting schaute in die Runde und hoffte das sich noch möglichst viele andere anschließen würden. Der kleine Hase war ja mal wieder mutig vorangeprescht und hatte sofort zugesagt. Irgendwie wurde der kleine Kerl immer symphatischer.
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Beitrag von: Garcia 13 am 21.05.2017, 23:24:19
Garcia 13 war während des Zuhörens in sich zusammengesunken und wirkte ein bisschen wie ein bemooster Stein zwischen ein paar alten Ästen. Eine alte Gewohnheit, die er sich in den Zeiten seiner Wanderungen angeeignet hatte, um unauffällig zu bleiben.
Doch jetzt streckte er sich und richtete sich auf, blieb aber noch sitzen.
"Naja, mal sehen was euer großer Anführer zu sagen hat,", er grinste etwas über das Wortspiel, "kann ja nicht schaden, denke ich."
Kurz fragte er sich, ob er damit nicht schon ein bisschen von der Bedachtheit demonstrierte, die anscheinend von ihm erwartet wurde.

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Beitrag von: Thofelt 42 am 22.05.2017, 16:19:51
Thofelt überlegte einen Moment einfach weiterzugehen und die Worte auf taube Ohren fallen zu lassen. Er hatte das schon viel zu oft gehört und was berief diesen Anführer überhaupt dazu einer zu sein? Er schüttelte vom Rest abgewandt den Kopf, denn er war einfach viel zu alt. Allein der kurze Sprint, den er völlig widersinnig und umsonst hingelegt hatte, hatte ihn an den Rand der Erschöpfung gebracht. Die meisten der Anderen waren natürlich sofort Feuer und Flamme, aber warum sollte er hier weg wollen? Weg von allem, um sich die törichten Reden eines weiteren selbsternannten Egomanen anzuhören, am Ende war er noch so schlimm wie Walter. Nein der Dachs wusste, dass das nicht sein Ort oder sein Kampf war. Thofelt schaute nach oben und musste grübeln.
“Aber wo ist mein Platz? Was will ich überhaupt noch vom Leben? Von mir? Warum klage ich ständig und ändere doch nichts, während das Herz blutet?“
Er wusste es nicht, aber er hatte nicht viele Freunde und die wenigen Anderen, die er ausstehen oder wenigstens tolerieren konnte, würden sich gerade mitten in den Tod stürzen. Konnte er da wirklich einfach beiseite stehen? Sollte er nicht wenigstens die Torheit mit eigenen Ohren hören?
Der Dachs drehte sich mit einem verstimmten Brummen um.
“Ich höre es mir an, aber wenn es so töricht ist wie ich erwarte, werde ich spätestens morgen wieder hier sein.“
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Beitrag von: Idunivor am 24.05.2017, 11:55:08
Die Wieseldame kommentierte die Bereitschaft der übrigen Talbewohner jeweils mit einem zufriedenen Nicken und schaute dann zuletzt zu dem alten Dachs, der als einziger noch zu Zweifeln schien: "Nun, das könnte schwierig sein, der Weg ist dafür deutlich zu weit, zumindest mit den Drohnen in der Luft. Es wäre töricht, jetzt nicht besondere Vorsicht walten zu lassen, sämtliche Deckung zu nutzen und nicht aufzufallen. Ihr werdet also schon eine Weile unterwegs sein, um unseren Anführer zu treffen. Aber es wird den Weg wert sein, da bin ich mir sicher."
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Beitrag von: Weißherbst am 24.05.2017, 16:25:11
Es würde mehr als einen Tag dauern, wieder hierher zurückzukehren? Weißherbst war gespannt, an welchem abgelegenen Ort der Anführer sich aufhalten würde. Oder war es sogar möglich, dass der Anführer es geschafft hatte, hier herauszukommen?

Er konnte es kaum noch abwarten, endlich aufzubrechen, und so blickte er erwartungsvoll zu dem alten Dachs, während er nervös mit den Hinterbeinen wippte.
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Beitrag von: Laetitia 87 am 28.05.2017, 22:46:58
Laetitia 87s Zustimmungsbekundung war ein Nicken, und ein kryptisches "Das Feuer ruft die Motten". Trotz ihrer regelmäßigen Ausflüge in die Geisterwelt wusste sie nicht, wer der Anführer des Widerstands war, und sie hatte einen sehr starken Eindruck, dass sie es nur in der wachen Welt herausfinden konnte. Auf den schmeichelnden Apell an ihre 'Erfahrung und Bedachtheit' ging sie nicht weiter ein, auch wenn sie Neuner 13 im Stillen für ihr manipulatives Geschick lobte - gerade angesichts von Thofelts hinter Murren und Widerwillen verborgener Zustimmung.
Der Seherin war aber auch bewusst, dass der Weg zum Anführer auch eine Art Prüfung darstellte. Wer die gefährliche Reise auf sich nahm und durchstand, würde ihm ganz gewiss anders begegnen als nach jetzt, nach dem kurzen, aber nahezu glimpflich verlaufenen Zwischenfall. Im Gegensatz zu Weißherbst konnte die Luchsartige ihre Erwartung und Anspannung allerdings gut im Zaum halten.
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Beitrag von: Sting73 am 29.05.2017, 06:46:19
"Es ist bestimmt eine gute Taktik jetzt erst einmal etwas Ruhe zu bewahren. Gerade nach dem was eben erst geschehen ist. Damit haben wir garantiert mehr wie genug Aufmerksamkeit erhalten. Das ist für das weitere Vorgehen bestimmt nicht unbedingt vorteilhaft. Wir sollten uns daher auf der Reise wohl wirklich mehr im Hintergrund bzw Untergrund aufhalten; das kostet zwar mehr Zeit wird aber wohl besser sein für uns." gab Sting als Zustimmung zu dem Plan bekannt.
Man konnte ihm aber auch anmerken das er vor Anspannung und Aufregung schier platzte vor Tatendrang. Sting würde sich am liebsten direkt auf die nächste Drohne stürzen um seiner Anspannung freien lauf zu lassen und die angestaute Wut ab zu reagieren. Sting wusste aber auch ganz genau das dies wohl aktuell einem sinnlosen Selbstmord Kommando nahe kommen würde und wohl mehr Schaden als nutzen würde.
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Beitrag von: Thofelt 42 am 29.05.2017, 14:23:06
"Worauf habe ich mich da nur wieder eingelassen?"
Wollte der alte Dachs schon fast wieder protestieren, aber er wusste, dass er selbst an den besten Tagen nicht die Geschwindigkeit von irgendwem der Anwesenden erreichen würde, na ja außer Garcia 13 vielleicht, und deshalb seine Worte wohl nicht sonderlich ernst gemeint waren. Aber auch das mussten sie ihm wohl erneut auf die Nase binden. Der alte Heiler brummte noch etwas vor sich hin und sagte dann eher widerwillig als überzeugt.
"Dann sollten wir bald aufbrechen, ich möchte vor dem Sommer wieder in Ruhe in meiner Behausung schlafen."
Auch die Worte meinte er nicht ganz ernst, auch wenn es in seiner aktuellen Laune nicht gerade so klang. Er würde sich anhören, was dieser selbst ernannte Anführer zu sagen hatte, aber er sah sich einfach nicht als ein unkluger Aufrührer, nicht in seinem Alter. Sein Leben war fast vorbei, er wollte es solange genießen wie er konnte, am besten ewig. Aber das so fürchtet er würde nur ein ferner Traum bleiben und mit einer Rebellion im Nacken gänzlich unmöglich, wenn die Wächter ihn töten sollten.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 30.05.2017, 22:42:26
Mit der Zustimmung der vier nickten Neuner und Bjoerndalen, bevor die Wiseldame ein letztes Mal Worte an sie richtete: "Sehr gut, wir werden hier bleiben und unsere Arbeit fortsetzen. Sobald ihr euer Gespräch hinter euch habt, wird es sicherlich nicht mehr so viele Fragen geben." Mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden in Richtung des Dachsbaus, vermutlich um Kapital aus dem Eingreifen der Wärter zu schlagen und neue Gesichter für den Widerstand zu gewinnen.
Von jetzt an übernahm Pechstein die Führung. Er sagte nur: "Folgt mir möglichst nah und haltet die Köpfe unten. Wir haben einen schwierigen Weg vor uns und müssen hoffen, dass die Drohnen uns nicht erwischen." Anschließend schlug das Wiesel eine doch nicht allzu langsame Gangart an, aber er ahctete doch darauf, dass Thofelt und Garcia längst nicht so schnell unterwegs waren wie er in seinen jungen Jahren. Er führte die fünf Talbewohner gen Süden und bewies dabei, dass er sich gut auskannte, denn von einem Gebüsch fand er immer zielgerichtet das nächste ohne allzu viel Zeit im offenen Feld verbringen zu müssen. Hier war das Paradiestal weniger beeindruckend als an anderen Orten. Es gab keine lauschigen Bäche oder atemberaubende Ausblicke, stattdessen gab es hier nur niedriges Gebüsch und offenes Feld. Die ein oder andere Blume hatte sich noch auf die Ebene verirrt, aber insgesamt war es hier eher karg.
Doch allzu viel Zeit auf die Umgebung zu achten hatten die sechs eh nicht, da sie doch sehr darauf konzentriert waren, auf dem Weg zu ihrem Ziel nicht entdeckt zu werden. Sie waren eine Weile unterwegs in Richtung Süden und in der Dunkelheit kamen sie nicht allzu schnell vorwärts. Irgendwann mussten sie tatsächlich eine Pause machen, denn die Nacht war außerordentlich anstrengend für sie gewesen. Sie fanden eine Kuhle, die von dichtem Gebüsch umgeben war und sie gut genug vor Augen im Himmel verbarg, sodass sie zumindest ruhig schlafen konnten für einige Stunden. Dann machten sie sich wieder auf und nach einigen Stunden, ließ Pechstein immer wieder Hinweise fallen, dass sie bald an ihrem Ziel sein würden.
Doch statt ihr Ziel zu erreichen spürten sie, wie der Boden zitterte. Irgendetwas merkwürdiges ging vor, aber was genau war es?[1]
 1. Jeder von euch würfelt bitte Scout
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 02.06.2017, 22:29:05
Thofelt 42 hatte seine Sachen zusammen gesucht und wieder in seine weiße Robe mit der Lederschürtze gehüllt. Der Stoff fühlte sich vertraut an und erinnerte ihn daran, dass die Feierlichkeiten so furchtbar unterbrochen wurden. Normalerweise war es nicht die Zeit dafür, aber was blieb ihm anderes übrig. So folgte er den Anderen durch die karge Gegend, um diesen selbsternannten General zu treffen. Der Weg führte sie immer weiter nach Süden und mit jeder erblickten Blume bereute Thofelt es etwas, dass er mehr darauf achten musste nicht zurückzufallen und entdeckt zu werden, als vielleicht ein paar interessante Kräuter zu sammeln. Er musste irgendwann mit Garcia darüber reden.
Doch im Moment war nicht daran zu denken, denn er schnaufte und schwitze mit jedem weiteren Schritt und war trotz der Kühle der Nacht viel zu angestrengt auf dieser Reise. Als dann plötzlich nach mehreren Stunden Reise das Rumoren des Bodens beginnt, seufzte der Dachs.
“Das...wird...ja...immer...besser...“
Er versuchte zu Atmen zu kommen und irgendwie den Ursprung der Erschütterung ausfindig zu machen, aber er sah kaum etwas, während Sterne vor seinen Augen tanzten.
“Ich...bin...echt...zu alt...dafür.“
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Beitrag von: Laetitia 87 am 04.06.2017, 17:11:10
Laetitia 87, inzwischen wieder in ihr umgenähtes Shirt gekleidet und mit dem fetischbehangenen Stab bewaffnet, erkannte den einen oder anderen Teil der Route aus ihren Wanderungen durch die Geisterwelt wieder. Stundenlang über offenes Gelände zu ziehen, vor allem bei Tageslicht, war für sie hingegen eine weit weniger alltägliche Erfahrung - und für den physischen Körper auch eine nicht ganz unanstrengende. Nicht so sehr wie für den betagten Thofelt, aber dennoch spürbar kräftezehrend.
Als der Boden unter den Füßen der angehenden Widerstandskämpfer zu beben begann, stellten sich die bepinselten Ohren der Katzenartigen erst auf, um sich suchend hin und her zu drehen. Dann aber ließ sich die Luchsin auf die Erde fallen und drückte ein Ohr auf den Boden. Doch irgendwie konnte sie sich keinen Reim auf die sonderbare Erschütterung machen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 06.06.2017, 06:38:29
Sting suchte noch schnell seine Sachen zusammen bevor sie alle zur der spannenden und anstrengenden Reise aufbrachen.
Sting konnte mit dem Tempo von Pechstein gut mithalten. Er war froh das er mal wieder etwas rum kommt im Tal. Auf der Reise kamen sie an viele Stellen die gut versteckt waren, daher war Sting nicht verwundert das er diese Ecken noch gar nicht kannte, da er bisher meistens doch eher die ewas breiteren Wege benutze und nicht wirklich im Unterholz und Gestrüp unterwegs war.
Sting war jedoch stets hoch konzentriert und hielt die Umgebung im Auge und hielt Ausschau nach evtl. Drohnen.

Kaum das Sting diese unbekannten Erschütterungen spürte griff er instinktiv zu seiner Waffe, ohne zu Wissen was da genau vor sich ging.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Idunivor am 07.06.2017, 13:49:33
Aus dem Boden nur wenige Meter von der kleinen Gruppe entfernt brach von einem Moment auf den anderen eine merkwürdig anmutende Kreatur hervor. Sie hatte einen länglichen Körper und ein spitzes Maul, das mit drei Reihen scharfer Zähne bewehrt war. Ihre schuppige Haut war bräunlich verfärbt und sie lief auf vier kleinen Beinen, die in Klauen endeten, die offenbar genauso gut zur Fortbewegung unter wie über der Erde geeignet waren. Laetitia und Thofelt waren überrascht davon, aber die zwei Echsen und der Hase hatten das Zittern vorher gespürt und die Erde schon Falten werfen sehen, wo die Kreatur jetzt aufgetaucht war.[1]
 1. Ihr befindet euch jetzt in einem Conflict. Weißherbst, Sting und Garcia sind in der Initiative vor der Kreatur dran, Laetitia und Thofelt danach. Ihr seid alle auf Entfernung "Near"
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 08.06.2017, 00:24:27
Garcia 13 bemühte sich, dem forschen Schritt des Wiesels zu folgen. Die Umgebung, durch die sie jetzt streiften, kannte er schon. Naja, eigentlich kannte er fast jeden Winkel im Tal, schließlich war er seit Jahren darin unterwegs gewesen. Und immer den selben Weg zu gehen, wäre langweilig gewesen.
Allerdings konnte er Thofelt 42 in einer Sache zustimmen. Sein eigenes Tempo wäre ihm in seinem Alter lieber gewesen. So stützte er sich auf seinen vertrauten Wanderstab, während sie durch das Tal marschierten, und nutzte seine Erfahrung, um möglichst sich und die Gruppe im Verborgenen zu halten.

Schon vor einigen der anderen bemerkte er die Erschütterung des Bodens. Grad wollte er alle darauf aufmerksam machen, als auch schon diese seltsame Kreatur aus dem Erdgrund geschnellt kam.
Um sich zu verstecken, war es  zu spät, also blieb wohl nur ein Kampf. Garcia 13 hoffte, daß sie den schnell und ohne großes Aufsehen zu erregen, ausfechten konnten.
Er nahm seinen Wanderstab fester in die Hände, zog den Kopf etwas in den Panzer ein und machte sich bereit, dem Gegner einen ordentlichen Hieb mit dem Knüppel zu geben, sollte es ihm zu nah kommen.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 08.06.2017, 06:36:36
Sting machte einen Schritt zur Seite und versuchte sich vor Thofelt und Laetitia zu stellen so das diese hoffentlich vor dem Angriff des Monsters beschütz sind.
Sting holt mit einem großen Bogen Schwung und schlägt mit aller Kraft auf das Monster ein in der Hoffnung das sein Treffer entsprechende Wirkung zeigen wird.[1]
 1. Treffer, 5 Schaden
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Beitrag von: Weißherbst am 08.06.2017, 14:06:46
Weißherbst hatte früh gemerkt, dass die Vibrationen wohl von einem Raubtier stammten, und war daher vorbereitet, als plötzlich die Kreatur vor ihnen aus dem Boden brach. Da ihm klar war, dass ein solches Tier voll von seinen animalischen Instinkten beherrscht wurde und es daher keine Möglichkeit gab, mit ihm zu verhandeln, hatte er seine Schleuder bereits griffbereit.
Bevor die Kreatur zum Angriff ansetzen konnte, sammelte er einen Stein auf und ließ ihn mit der Schleuder in Richtung des Tieres sausen - und tatsächlich schaffte er es zu treffen![1]
 1. Treffer, 1 Schaden
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Beitrag von: Idunivor am 16.06.2017, 09:21:49
Die Kreatur war von den starken Hieben des Vorschlagshammers offenbar völlig in Rage gestürzt worden, denn ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohl sütrzte sie sich auf Sting um ihre Messerscharfen Zähne in die Schuppen der Echse zu schlagen.[1]
 1. Gepushter Angriff mit 2 Schaden und 1 Trauma, Sting kann Armor von seinen Hockey-Pads würfeln, um den Schaden zu reduzieren und Naturla Armor einsetzen (Schaden -1 für 1 FP)
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 18.06.2017, 12:13:22
Thofelt war zwar alt, aber seine Körperkraft hatte selbst dann nicht nachgelassen. Für seine geringe Größte war er immer noch ein zäher Kämpfer. Als das Wesen auftauchte, zögerte er also keine Sekunde an die Seite von Sting87 zu springen und nach dem Wesen zu schlagen. Aber der Dachs hatte die Fähigkeiten des Feindes bei weitem überschätzt und konnte den vor Schmerzen sich herumschleudernden Tausendfüßler nur schwer erwischen. Seine Angriffe rauschten nutzlos durch die Luft, während er ein Knurren von sich gab.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 19.06.2017, 15:21:22
Laetitia 87 wich erst zurück, knurrte und spitzte die Ohren. Sie sah sich um und schnupperte umher, konnte allerdings keine weiteren Kreaturen in der Nähe ausmachen. Sting 73 stellte sich dem Ding bereits entgegen, sodass die Seherin es in sicherem Abstand umkreisen konnte. Auch Thofelt 42 folgte trotz seines Alters seinen wilden Dachsinstinkten, sodass die Luchsin sich zunächst zurückhalten wollte - im Rudel jagen oder kämpfen gehörte normalerweise nicht zu ihrem Repertoire.
Als das Monstrum sich jedoch rücksichtslos in Stings Rüstung verbiss, witterte sie eine Gelegenheit, die zu verlockend erschien. Der Hals des Wesens bot sich ihr für einen kurzen Moment ungeschützt dar, und die Katzenartige nutzte den Augenblick, um vorzuschnellen und die Spitze ihres Stabes ins Fleisch des unachtsamen Gegners zu stoßen[1].
Laetitias Angriff saß. Die Kreatur hielt abrupt in ihrem Angriff und ließ Sting los. Kaum hatte die Seherin ihre Waffe weggezogen, brach das Raubtier auf dem aufgewühlten Boden zusammen.
 1. Erfolg, 2 Schaden
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Sting73 am 20.06.2017, 06:59:08
"Da hatten wir ja Glück. Gutes Teamwork. Wenn ich das richtig sehe wurde keiner verletzt, ... oder?" Sting schaut sich kurz um ob seine Gefährten auch wirklich alle unverletzt sind. "Wir sollten wachsahm bleiben, nicht das es hier noch mehr von diesen Monstern gibt."

Sting bleibt weiter kampfbereit und beobachtet die Umgebung ob es weitere Anzeichen von Monster oder evtl. von Wächtern gibt.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Weißherbst am 20.06.2017, 11:43:43
Erstaunlich schnell hatten sie das Tier erlegt, und Weißherbst musste zugeben, dass einige fähige Kämpfer in ihren Reihen waren; offenbar hatten die Rebellen ganze Arbeit bei der Auswahl geleistet. Nun wollte der Hase jedoch so schnell wie möglich weiter - der Geruch des Blutes verursachte eine leichte Übelkeit bei ihm, und er wollte sich so weit wie möglich von hier entfernen, bevor ihm richtig schwindlig wurde.

"Ja, Wachfamkeit ift gut. Und wir follten nift hierbleiben, bif andere Raubtiere den Blutgeruch wittern." drängte er, vor allem an Pechstein gewandt.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Thofelt 42 am 21.06.2017, 18:32:33
Thofelt war froh, dass der Feind trotz seiner Größe so schnell erlegt wurden konnte. Sting hatte gute Arbeit geleistet, obwohl er ein Reptil war, und die Seherin hatte wie zu erwarten war, sofort die Lücke gesehen. Der Dachs steckte das ungewohnte Messer wieder weg und schnuppert einen Moment an der erlegten Bestie. Der Geruch erinnerte ihn jedoch an nichts was er als schmackhaft empfinden würde und so wendete er sich wieder ab.
“Lasst uns gehen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns oder nicht?“
Schaute er in Richtung des Führers und wünschte sich er würde sich irren. Die Wanderung würde für den alten Dachs nur noch anstrengender werden.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Garcia 13 am 26.06.2017, 05:35:24
"Sehr gut! Das habt ihr ja schnell erledigt.", lobt Garcia 13 die Aktivitäten der jungen Kämpfer.
Neugierig betrachtete er das Ungetüm, das sie wohl rein aus Instinkt angegriffen hatte. Denn sie waren eine ziemlich große Gruppe; andere Raubtiere hätten sich von ihnen allein deshalb ferngehalten.
"Die Krallen und Zähne sehen brauchbar aus, wenn sich noch jemand eine Waffe basteln möchte.
Und auch die Haut scheint eine ordentliche Dicke zuhaben. Leider haben wir im Moment keine Zeit, die richtig zu gerben. Einige von euch Fusselbällen sollten trotzdem überlegen, ob sie sich nicht wenigstens ein paar Stücke rausschneiden wollen. Das sollte fürs Erste gehen."
Grinsend schaute er die Pelzträger der Reihe nach an.
Titel: Erstes Buch: Das verlorene Paradies
Beitrag von: Laetitia 87 am 27.06.2017, 18:30:44
Die Seherin ging neben dem erlegten Räuber in die Hocke und schloss die Augen. Hinter ihren Augenlidern sah sie den Geist der Kreatur sich benommen regen. Wenn er schnell zu sich käme, würde er sie durch die Geisterwelt verfolgen - das Risiko wollte Laetitia 87 nicht eingehen. Sie begann zu schnurren - eine Art Schlaflied für den Geist - während sie mit einer Hand eine Handvoll Erde aufhob und sie in einem verwobenen Muster auf den Schädel des Monstrums rieseln ließ. Ewig würde es die nunmehr körperlose Entität nicht binden; früher oder später würde sich die Luchsin ihr in der Unsichtbaren Welt stellen müssen - aber das würde dann zu ihren Bedingungen sein.