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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Hell's Vengeance => Thema gestartet von: Menthir am 10.12.2017, 19:51:50

Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 10.12.2017, 19:51:50
Part I - The Road to Hell


Zitat
«Not more than a year after starting my service, my regiment was on
patrol in the east Menador Mountains. A gang of brigands set off
a landslide, then tried to pick us off while we dug ourselves out. We beat
them back, but old Captain Kercerri caught a spear through his leg. We
got out of there, but the captain never quite recovered—you could see it
in his face, in the way he hunched when he walked. Months later, I woke
up in the barracks one day and found the captain was gone—‘walking
the Longacre,’ they said. From my bunkmate’s look, I assumed he’d died,
passed on from some sick that takes old officers. ‘Worse,’ she told me.
‘Retired. Headed off to the fields of weak drink and regret.’
“That’s when I realized there are worse fates than dying in battle.
Longacre’s one.”»

—Viedman Linclair, Doomseer Company, Chelish Army

Sonntag, 30. Gozran 4717 - 00:16 Uhr - In der Nähe der Louslik-Gerberei

In Sichtweite der ersten Ausläufer von Cheliax' größtem Gehölz, dem Whisperwood, lag Longacre wie immer in trügerischer und unangenehmer Stille. Diesem Ort, der vielen nur als Verbannungsort jener Veteranen der großen Kriege galt, die in Ungnade und aus den militärischen Archiven gefallen waren, ihm haftete irgendwas zwischen pittoresker Langeweile und einer warteten Bestie an. Nacht lag über diesem ungewöhnlichen Ort, nur ein paar Lichter leuchteten in den ausgetretenen Sandwegen und vereinzelnd in den gläsernen Fenstern großer, heller Fachwerkbauten. Aus offenen Türen und Fenstern ließ sich hier ein paar Konversationsfetzen aufnehmen und dort ein Lachen. Die Arbeitswoche war vorüber gegangen und die knapp 1.500 Einwohner Longacres schliefen entweder oder gaben sich der Unterhaltung hin, manche tranken, andere sangen, die meisten ruhten nach harter Arbeit.

Doch hier am äußerten Rand von Longacre war die Nacht dunkel und schwer. Nur wenige Wolken trieben ziellos über den sternenübersäten Himmel, dann und wann den schwächlichen Mond verdeckend. Auf der anderen Seite eines armselig bewachsenen Emmerfeldes lag unter einem sternigen Himmel, in bleierner Dunkelheit ein fortartiges Gehöft verborgen. Bucklig lag es dort auf einem halben Hügel und drückte sich an eine Au, die unterhalb des Gehöftes zäh floss. Greifbarer Gestank nach Unrat stieg von dort auf.

Cimri Staelish, eure kindsköpfige, manchmal furienartige Auftraggeberin zeigte zu der schwer auszumachenden Struktur in etwa 150 Metern Entfernung.
"Das ist sie. Die verdammte Louslik-Gerberei. Falls ihr räudigen Hunde es noch nicht verstanden habt, hier nochmal die Auftragsbeschreibung: Wir brechen ein, plündern Ol'Lousliks Büro, sacken ein, was auch immer glitzert und glimmert und verpissen uns, bevor die Schultheiß auftaucht!
Wenn wir getrennt werden und ihr nicht weiterwisst, verzieht euch und seht zu, dass wir uns bei Morgendämmerung am Ash House treffen."


Stumpfes Mondlicht funkelte über ihren Langdolch, den sie beiläufig zog und mit unnatürlich weißem Lächeln betrachtete. "Vergesst nicht, wenn sie euch an Arsch kriegen: ihr seid stumme Krüppel. Haltet eure Schandmäuler, und ich kümmere mich um alles. Ich hab 'ne Garantie, dass wir aus der Sache sauber rauskommen, wenn unser Plan die Au runtergeht. Aber! Nur ein falsches Wort aus eurer Fresse und ich lass euch verrotten!" Eine Sekunde verging und ein schiefes Schmunzeln erschien auf ihren viel zu jungen Gesicht. "Wenn ihr es aber nicht versaut, werden wir alle auf die Rechnung von Razelago zechen! Lasst uns loslegen!"

Während Cimri weiter ihr Langmesser betrachtete, mochtet ihr euch gegenseitig mustern. Es war vielleicht ungewöhnlich, den ersten Auftrag so zu begehen. Aber ihr wart nicht gänzlich unvorbereitet in diesen Auftrag gegangen. Zwar war Cimri, die hier geboren worden war und den kleinen Ort wie ihre Westentasche kannte, der Meinung, dass ein Bruch in einer Sonntagnacht keine große Vorbereitung bräuchte, aber ihr hattet da andere Ideen und hattet gemeinsam oder alleine vor eurem Treffen die Gerberei in Form eines alten Hofes ausgekundschaftet[1]. Es konnte zumindest nicht schaden, sich das von einer Palisade gesicherte Gehöft aus der Entfernung anzuschauen[2], oder sich gar in die Nähe zu wagen[3]. Ein anderer mochte sich umgehört haben[4], oder sich schon um einen einfachen Zugang bemüht haben[5].
Doch die Informationen waren noch nicht ausgetauscht[6] und so langsam begann es in den Fingern zu kribbeln. Gleich würde es losgehen.
 1. Der Abenteuerpfad lässt an dieser Stelle eine retrospektive Auskundschaftung zu. Normalerweise steht dafür jedem SC ein Fertigkeitswurf zu. Das ersetze ich: ihr könnte alle verfügbaren und eigene zusätzlich machen. Für jeden Wurf gilt ein SG von 15 - Ebenso überlasse ich euch, ob ihr euch schon kennt oder genau jetzt kurz vor dem Einbruch kennenlernt.
 2. Wahrnehmung, um sich die Gerberei grundsätzlich anzuschauen.
 3. Wer sich die Gerberei vorher aus der Nähe angeschaut haben will, kann entweder einen Klettern oder Heimlichkeitswurf machen.
 4. Vielleicht hat sich jemand mit Wissen (Lokales) im Vorfeld informiert?
 5. Mechanismus ausschalten
 6. Wenn ihr andere Fertigkeit in den Einsatz bringen wollt, dürft ihr gerne auch kreativ werden.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 17.12.2017, 20:47:02
"Was soll schon groß schiefgehen?", brummte Acillo vor sich hin. Der Antipaladin starrte durch das Dunkel der Nacht auf die Gerberei...
Longacre, dieses Höllenloch. Acillo wusste nicht was er hier sollte. Die Order of the Rack hatte ihn hierhergeschickt. Er sollte sich würdig erweisen. Dann würden sie ihn als Akolythen aufnehmen. Für Acillo war es klar gewesen, sie schickten ihn in ein asmodeusverlassenes Dorf am Arsch der Welt, da sie ihn prüfen wollten. Ihn den aussichtsreichsten Kandidaten der letzten Jahre. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass sie ihn nicht haben wollten. Niemals...

Viel erkennen konnte der Mensch nicht: "Lasst den Halbling vorgehen, dann kann er sich wenigstens nützlich machen.", er verstand nicht wirklich was dieser Sklave hier sollte. Zwar hatte man ihm gesagt, dass er frei sei, aber glauben konnte Acillo es nicht. Vielleicht würde es ein paar Pluspunkte bringen, wenn er ihn zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurückbringen würde...

"Hab das schon verstanden bin ja kein Idiot.", knurrte er Cimri zu: "Lasst uns einfach loslegen. Wird ja durchs warten nicht besser."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 17.12.2017, 21:51:02
"Der Halbling wird nicht gehen müssen. Ich hab mir schon alles angesehen." Eine kleine kaum sichtbare Gestalt schälte sich aus der Dunkelheit und trat neben den deutlich größer gewachsenen Mann. Sie war in dunkle Farben gekleidet und ihre fahle Haut schien mit der Nacht geradezu verschmelzen zu wollen. Sie reichte dem schwer gepanzerten Krieger gerade mal bis zur Brust, aber das schien sie nicht wirklich zu kümmern.
Sie begann mit ihrem schwarzen Haar zu spielen und sprach dann mit ihrer weichen Stimme weiter: "Es sind zwei Gebäude, ein großes und ein halb offenes. Dazwischen liegt nen Hund, als Wache, wir müssen also vorsichtig sein. Um das ganze herum ist eine Palisade, nicht sonderlich gesichert, aber das Tor wird schwer zu öffnen sein und es ist beleuchtet. Aber es gibt eine Öffnung, durch die man sich durchzwängen könnte, mit ein bisschen Geschick."
Mit der rechten Hand strich sie ihre Haare aus dem Gesicht und fuhr dann fort: "Auf alle Fälle ist da jemand, der das Ganze bewacht. Also besser nicht zu viel Krach machen."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Valeria Thorne am 17.12.2017, 23:20:01
Longacre. Ein Ort der Schande, an dem sich die geschlagenen Seelen zum Sterben niederließen, welche zu schwach oder zu feige waren um ein würdiges Ende auf dem Soldatenfriedhof zu finden. Ihrem Onkel würde sämtliches Resthaar zu Berge stehen, wenn er wüsste wo sich seine Nichte herumtrieb. Noch dazu in einer Gesellschaft, die mit einer Ausnahme bestenfalls fragwürdig blieb. Mit großen Tönen hatte sich die junge Chelixianerin von ihren Eltern verabschiedet. Sie würde einen Weg finden, um die beachtlichte Karriere ihres Vater zu übertreffen. Auch wenn sie dafür mit Gesindel eine stinkige Gerberei überfallen musste. Wie sagte schon ihr Großvater: Wer nach dem Golde sucht, der muss zuerst im Dreck graben. Es kommt niemandem in die Tasche geflogen.

Der ehrwürdige Höllenritter namens Acillo, der seine ganz eigenen Absichten für sein Hiersein haben mochte, gab ihr etwas Zuversicht. In seiner Nähe würden ihre Komplizen wohl nicht in Versuchung kommen sie hinterher auszunehmen. Naheliegenderweise verwies er auf die aufgekratzte kleine Gestalt, die sie an ein tollwütiges Wiesel erinnerte. Allerdings war dieses gespenstische Mädchen schon schneller. Valeria bemühte sich, ihre Mundwinkel nicht nach unten verziehen zu lassen. Trotzdem lief ihr ein kühler Schauer über den Rücken, als dieses Wesen sprach.

Sie selbst war natürlich auch nicht untätig gewesen. Wer wäre sie denn, wenn sie nicht auch hier mit ihrem breiten Wissensfundus auftrumpfen könnte?

Jabral Louslik war ein hoffnungsloser Gutmensch, so viel wusste sie bereits. Gute Qualität, faire Preise, gerechte Löhne. Soweit, so in Ordnung. Nicht in Ordnung war, dass er sich Frechheiten gegenüber dem Erzbaron erlaubte und einfach glaubte, er könne keine Steuern zahlen. Da brauchte er sich auch nicht wundern, wenn die Konsequenzen auf dem Fuße folgten.

Wichtig war: Jabral besaß zwei Hunde, einen großen und einen kleinen. Wo einer war, konnte der Andere nicht weit sein. Regelmäßig marschierte ein älteres Paar vorbei, welches als Abtrittarbeiter Unrat aufsammelte  und zu dieser Stunde in die Gerberei brachte.

Jabral selbst dürfte über seinem Wochenabschluss brüten. Wenn er die ganze Nacht über in seinem Büro hockte wie die Henne auf dem Ei...Dann würde dieser Raubzug nicht ohne Konfrontation enden. Aber dafür besaß sie zum Glück nun auch Mittel und Wege. Ihre eigentliche Sorge blieben die Köter.

Was sie wusste, hatte sie ihren Komplizen bereits mitgeteilt. Auf Nimias Bemerkung hin lächelte die junge Frau schief.

"Ich werde mir Mühe geben. Alles Leisesein ist jedoch verlorene Mühe, wenn uns die Hunde wittern. Das alte Ehepaar dagegen sollten wir leicht vermeiden können. Solange wir unentdeckt eintreten können, werde ich dafür sorgen, dass Louslik uns in Ruhe unsere Arbeit machen lässt. Was machen wir wegen den Tieren? "

Valeria war nur unwesentlich größer als die zierliche Schreckgestalt. Ihre leichte Rüstung, in den Nationalfarben gehalten, war eigentlich für Paraden gedacht. Zu dieser dunklen Stunde war sie aber weniger unangemessen als man zuerst denken mochte. Die Haare hatte sich die angehende Sängerin zum Pferdeschwanz gebunden, das Gesicht unter den Augen mit einem Schal verborgen. Welcher Gauner, der etwas auf sich hielt, ging sein Tagewerk schließlich ohne Maskierung an? Einen Sack hatte sie ebenfalls dabei, denn irgendwo musste sie ja den Plunder aus dem Büro verstauen. Sie fühlte sich vorbereitet.
 
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 18.12.2017, 08:51:27
Da waren sie also, eine sehr ungleiche Gruppe. Einer der gerne ein Höllenritter werden wollte, vor dem musste man sich in Acht nehmen, das Mädchen, klein und flink, er hatte sie gesehen, als sie beiden sich das Anwesen gestern schon einmal angeschaut hatte. Aber sie waren sich nicht begegnet. Er wusste nicht, ob sie ihn ebenfalls gesehen hatte, es war ihm auch egal. Aber sie hatte das wichtigste ebenfalls entdeckt, daher musste er nicht alles wiederholen. Sprich nicht wenn du nicht gefragt wirst oder nichts Neues beisteuern kannst. Er beherzigte diese Regel immer, gerade wenn einer dabei war, der wie ein Höllenritter tickte.

Über den Hund hatte er sich Gedanken gemacht, aber leider so schnell kein Gift auftreiben können. "Am besten wäre ein gut gezielter Bolzen für den Hund. Wenn wir die Lücke in der Palisade nutzen können wir auch den stinkenden Hof umgehen."

Mehr sagt er nicht. Es war schon gespannt, wie sich die Hackordnung in der Gruppe entwickeln würde, aber es war klar, dass er nicht oben stand. Aber er würde schon dafür sorgen, dass er auch nicht ganz unten war. In der Mitte war meist der komfortabelste Platz, der Kopf rollte wenn etwas wirklich schief ging und je weiter unten man stand desto größer war die Chance, geopfert zu werden. Die Mitte war also gut.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 18.12.2017, 14:00:00
"Ja gut schicken den kleinen Scheißer nicht vor.", grummelte Acillo: "Wobei ach warte, hast du nicht von einem kleinen Loch gesprochen?", fragte er seine Lippen zu einem diabolischen Grinsen verzogen.

"Ich kann ja auf der Rückseite etwas Krach machen, dass sollte den Hund ablenken. Wir stopfen den Halbling durch das Loch und er macht das Tor auf. Danach können wir rein. Ich komme nach und alles ist geritzt."
Der Antipaladin schien mit seinem Vorschlag durchaus zufrieden zu sein, da er nickte, wie um sich selbst zu bestättigen.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 18.12.2017, 14:16:23
Nimia schüttelte direkt den Kopf: "Das Tor ist zu groß und zu schwer, um es ohne weiteres zu öffnen. Und lautlos geht es ganz bestimmt nicht. Außerdem ist es beleuchtet. Weniger Aufmerksamkeit wird es erregen, über die Palisade drüber zu klettern oder sich eben durch die Lücke zu zwängen." Da sie wohl doch nicht sofort aufbrechen würden, suchte das Mädchen sich einen nahen Baumstamm, ließ sich darauf im Schneidersitz nieder und begann mit ihren Haaren zu spielen: "Das mit der Ablenkung des Hundes könnte klappen. Leichter wäre es aber, wenn wir ihn dauerhaft zum Schweigen bringen könnten. Und den zweiten Köter hab ich nicht gesehen. Der muss also irgendwo drinnen sein oder an einem anderen nicht gut einsehbaren Ort."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 18.12.2017, 14:31:18
"Man kann eine Tür ja auch von außen öffnen, der Hempfling soll ja nur den Riegel öffnen.", antwortete Acillo, ohne den Halbling jemals direkt anzusprechen.
"Außerdem klettert ein stolzer Cheliaxer nicht über den Zaun. Er geht durch die verdammte Tür.", kann sich der Mensch nicht verkneifen. "Und selbst wenns schiefgeht, gibt es in Cheliax nur einen Halbling weniger. Kein allzu großer Verlust."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Wolgwuth am 18.12.2017, 14:34:00
"Es ist immer besser erst gar keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ehe man als Ablenkung selbige provoziert, meint ihr nicht?" fügte die ältere Zwergin aus dem Hintergrund hinzu.

Wolgwuth saß neben Nimia auf dem Boden, mitten im Schlamm der aufgeweichten Erde und hob sanft die ersten Blätter eines frisch getriebenen Strauchs an. Völlig fixiert auf das Grün, führte sie weiter aus "Der gut gezielte Bolzen wäre mir lieber, dennoch ist es sicherlich sinnvoll eine Idee in der Hinterhand zu haben. Eine Ablenkung, die jedoch nicht verlangt, dass wir die Gruppe für den Moment aufteilen und uns selbst schwächen." Sie sah auf und blickte ringsum in die Gesichter ihrer neuen Bekanntschaften. Ihre runzlige, weiße Haut ließ sie älter wirken, als sie in Wirklichkeit zu sein schien und hatte etwas dauerhaft kränkliches an sich.

"Diese Tiere sind scharf und trainiert, die Nasen fein, die Zähne spitz. Doch sind es immer noch Hunde. Was glaubt ihr würden sie mit einem räudigen Straßenkater tun?" Wieder kehrte ihr Lächeln zurück. "Wenn wir schnell genug sind, könnten wir Jabral und die Umbre's ausschalten bevor sie mitbekommen, was genau passiert ist. Würde mir ganz gelegen kommen, die alten Gongsammler unter ihrer eigenen gesammelten Scheiße verrotten zu sehen." lachte sie, während der Trieb in ihrer Handfläche urplötzlich verwelkte und weiße Flecken bekam, ehe sie ihn fest in der Faust zerdrückte und samt dem Wurzelballen beim Aufstehen aus der Erde riss.

Ungeachtet ihrer dreckigen Robe schloss die alte Frau zu Cimri auf und blickte zur leicht erleuchteten Gerberei. "Klingt alles sehr aufregend, lasst uns näher heran." 
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 18.12.2017, 14:57:34
Das Mädchen kicherte leise ob des Geplusters des gerüsteten Mannes: "Das ist kein einfaches Tor mit einem Riegel, sondern eines mit Seilwinde, das macht viel Lärm. Das wird jeden der gerade in der Gerberei ist und nicht sturzbetrunken seinen Rausch ausschläft, wach machen." Bei dem Gedanken an eine Katze hingegen erschien ein süßes Lächeln auf ihren Lippen, bevor sie sich der alten Zwergin zuwandte fügte sie aber noch an: "Der stolze Cheliaxer kann ja auch einfach hier warten und wir klettern ein wenig und zwängen uns durch Lücken in Palisaden."
An die Zwergin gewandt sagte sie dann doch mehr oder weniger aus heiterem Himmel: "Kann es auch ein niedliches Kätzchen sein und kein räudiger Straßenkater? Ich wollte schon immer ein Kätzchen haben."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Wolgwuth am 18.12.2017, 15:16:07
Bei der etwas provozierenden Antwort an Acillo hob Wolgwuth etwas erstaunt die Augenbraue. 'So jung, Respekt hat sie wohl nie gelernt, interessant.'

Als sie sich ihr zuwandte, legte sie den Kopf zur Seite und lächelte verständnisvoll. "Sicher Kindchen, es kann auch ein niedliches Kätzchen sein. Doch erwarte bitte nicht, dass es die Flucht vor den Kötern überlebt." Beschwichtigend strich sie kurz über die Schulter des Mädchens.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 18.12.2017, 17:28:36
Schon nach diesem kurzen Moment war es offensichtlich, wer hier die größte Gefahr für den Auftrag war. Selbstbewusstsein, das auf Fähigkeiten und Erfahrung fußte, war wichtig und zeichnete die Starken aus. Lautes Gekläffe zum Zweck, größer und wichtiger zu erscheinen dagegen zeichnete die schwachen aus. Aber nicht immer war es so offensichtlich wie hier. Dennoch musste man vorsichtig sein, die Höllenritter hatten eine Vorliebe für Großmäuler, wussten sie doch das diejenigen, die nicht mehr zu bieten hatten als ein großes Ego demnächst tot im Dreck liegen würden und nur die Überleben, die wirklich das Zeug dazu haben. Ultor war gespannt, wie sich Acillo in eine Gruppe einfügen würde, oder eher, ob überhaupt.

"Da wir diesmal eher unentdeckt bleiben sollen denke ich auch, dass der Spalt die bessere Wahl ist. Ich glaube Cimris sagte, wir sollten verschwinden, bevor der Schultheiß auftaucht. Ich habe den Spalt gesehen und ich könnte mir vorstellen, das wir da alle durch passen [1] Ich weiß es ist nicht die Art der Höllenritter, aber vielleicht können wir ja zunächst vorgehen und uns um die Hunde kümmern und ihr kommt dann nach, wenn wir die Drecksarbeit gemacht haben und kümmert euch um die Hauptarbeit, nämlich das Plündern." Ultors Worte klangen sachlich, er wollte den Mann nicht reizen, sondern ernsthaft überzeugen, ihnen etwas Vorsprung zu lassen. Er sah nicht so aus als würde er sehr leise sein konnte.
 1. @SL: falls ich das falsch verstanden habe bitte einfach kurz im ooc anmerken.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 18.12.2017, 18:07:43
Mit einem "Genau." meldete sich auch der Halbling endlich zu Wort. Etwas abwesend hatte er mit dem Rücken zur Gruppe gestanden und sich den Hof angesehen. Jetzt drehte er sich um und ging langsam auf den stolzen Cheliaxner zu. Ganz nebenbei spielte er mit seinem Dolch und drehte diesen geschickt in seiner Hand umher. "Der werte Herr lässt den Halblingsklaven die Drecksarbeit erledigen. Ist ja nichts Neues." Pikser grinste breit. Es wirkte trotzdem nicht besonders fröhlich. "Der Halbling wird die Drecksarbeit gerne erledigen. Im Gegensatz zum ehrenwerten Cheliaxner ist er so etwas gewöhnt. Der Halbling wird auch den Hund so lange piksen, bis er sich nicht mehr bewegt, wenn es sein muss." Er war jetzt ganz nahe an Acillo herangekommen. Wirklich bedrohlich sah er aber nicht aus. Eher wie ein kleines Kind, welches mit einem Dolch herumspielte. "Doch der stolze Mann sollte sich nicht wundern, wenn er eines Nachts in den Hals gepikst wird und anschließend an seinem eigenen Blut erstickt, wenn er so weitermacht. Denn er macht einen großen Fehler: Dieser Halbling ist frei und folgt deinesgleichen nicht mehr." Die Höllenritterorden - oder besser den Orden der Götterklaue - hatte er zum Glück hinter sich gelassen. Obwohl er sich sicher war, dass ihn ein paar Überlebende immer noch verfolgten. Er musste stets wachsam sein.
Er versuchte dem Mann vor sich in die Augen zu blicken, was durch seine geringe Größe nicht besonders einfach war. Wut aber auch Vorfreude konnte man in den Augen des Halblings lesen. Er drehte sich wieder zum Rest um. "Nur damit das klar ist: Das gilt auch für euch. Pikser ist frei und wer ihn als Sklaven behandelt, wird von ihm gepikst." Nachdem das geklärt war, kam er auch wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen - schließlich hatte er bereits zugesagt, die Drecksarbeit zu erledigen. "Also..." Er grinste wieder breit, nachdem er das Wort langgezogen aussprach. Diesmal vor Vorfreude auf den Auftrag. "Ich kann ohne Probleme durch die Palisade. Ihr passt da auch durch aber müsst aufpassen, um nicht doch noch Geräusche zu machen. Vielleicht kann ich mir das Haus noch näher ansehen, bevor wir reingehen und gucken, was der olle Ol'Louslik grad so macht." Er sah kurz zu Ultor und dann wieder zu dem Höllenritter, auf den er anschließend mit seinem Dolch zeigte. "Von mir aus kann der Typ auch daneben stehen und Däumchen drehen. Dann wird die Belohnung aber auf die aufgeteilt, die wirklich was gemacht haben."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 18.12.2017, 20:24:35
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 00:18 Uhr - In der Nähe der Louslik-Gerberei

Cimri murmelte ob der Diskussion zwischen ihren Komparsen nur leise vor sich hin, und drehte wie Pikser ihren Dolch auffällig in den Händen. Die Nervosität war zwar nicht ihrem trotzigen, burschikosen Gesicht anzusehen, durchaus aber ihrer nervös am Messer nesteltenden Hand. "Hätte ich mich bloß an eine professionelle Söldnerüberlassung gehalten...Aber der Alte scheint ja irgendwas an ihnen zu finden..."
Mehr als dankbar nahm sie Wolgwuths Anregung auf, sich nebenher dem Gehöft zu nähern. Sie durchstreiften halb gebückt das armeslig bewachsene Getreidefeld, welches eigentlich hätte Wintergetreide hervorbringen sollen und stattdessen nur struppigen, toten Emmer emporwachsen ließ. Es nährte niemanden, verbarg aber ihre Ankunft vor neugierigen Blicken.
[1]
Eine Palisade aus vertrockneten, alten und teils schon angefaulten Baumstämmen umgab die Gerberei. Die drei Meter hohen Stämme standen weit genug auseinander, um eine Hand durchzustecken. Sie diente eher dem Schutz vor wilden Tieren, die vom verwesenden Fleisch angezogen wurden und nicht zum Schutz vor Bewaffneten. Von Westen zogen sich tief eingrabene, matschige Wagenspuren den Weg bis zu einem geschlossenen, scheunentorähnlichen, schweren Plankentor entlang. Die jüngsten Spuren standen noch nicht einmal voll Wasser, sodass vor nicht langer Zeit ein Karren den Weg entlang gekommen sein musste. Doch so mächtig die alten Stämme und so robust das Tor auch war, den fauligen Gestank muffiger Chemikalien und von endloser Scheiße konnte das alte Holz nicht blocken. Es tränten einem die Augen.

Zwei Häuser ragten aus der Palisade heraus, beides eher einfache Fachwerkbauten. Das Kleinere der beiden war aus angekohlten Balken gebaut, die dazwischen gezogenen Wände waren gekalkt worden. Das Größere besaß teilweise keine Wände und war stattdessen aus eng zusammenstehenden Balken, ebenfalls angekohlt, gebaut[2]. Lediglich zu den die Palisade verlassenden Außenseiten hatte es gekalkte Wände. Aus dem Hof und vom Tor her kam flackerndes Laternenlicht, irgendwo auf dem Hof prallten zwei Keramikgefäße aneinander und ein leises, zahnloses Pfeifen drang aus dem Hof. Sie pfiff eine alte, textlose Arbeiterweise. Scheinbar waren die beiden Abtrittanbieter des Hofes zurückgekehrt und leerten Nachttöpfe[3].

"Gut. Gut. Ich überlasse euch, was wir machen. Ich weiß, dass am Tor eine verschlossene Durchreiche ist, mit der man den Hebel erreicht. Allerdings könnte man diesen auch von der Innenseite leichter erreichen, dann müsste sich aber wer an dem Köter und den Scheißesammlern vorbeischleichen." Vielsagend zog sie einen Dietrich aus ihrer Tasche hervor. "Ich könnte natürlich die Tür laut öffnen, und mich dann verziehen, vielleicht würde das die Alten und den Köter ablenken, und ihr kommt durch das Loch im Norden und bringt Louslik in eure Gewalt? Keine Ahnung. Ihr seid die Experten. Ich höre auf euer Wort." Sie zwinkerte auffordernd.

Obwohl die Nacht dunkel war, halfen die Lichter, sich auf und in der Nähe des Hofes zurechtzufinden. Cimri rieb sich kurz angewiedert das Gesicht und zog sich dann ein blaues Tuch vor das Gesicht, welches nicht nur ihre Züge grob verbarg, sondern wahrscheinlich ein wenig gegen den absonderlichen Gestank half. Sie selbst blickte in Richtung des Loches in der Nordwand, welches ihr nicht verborgen geblieben war oder zumindest jetzt dank der Hilfe der Kundschafter offenkundig wurde. Sie steckte allerdings den Dolch weg, und zog stattdessen eine Art Ledersack hervor, dessen eines Ende zum Griff gebunden war, und dessen anderes Ende mit Bleikügelchen gefüllt war und sandig raschelte. Einen Totschläger. Sie nickte. Sie war für alle Untaten bereit.
 1. Ich habe euch noch nicht auf der Karte platziert, weil ihr noch ein paar Meter entfernt seid. Ansonsten gelten die normalen Kartenkonventionen. Ein Feld = 1,5m.
 2. Das Gebäude ist die Wasserwerkstatt (https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserwerkstatt) einer Gerberei. Hier läuft auch ein nicht auf der Karte verzeichneter Graben, der aus der vorherig beschriebenen Au gespeist wird und zurück in die Au fließt.
 3. Deswegen der Würfelwurf im Würfelkasten.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 18.12.2017, 21:40:26
Jetzt da sie so nah dran waren und klar war, dass in diesem Moment dort jemand wach war, kam Nimia eine andere Idee. Sie hatte das schon öfters gemacht und es könnte auch hier funktionieren: "Ich könnte auch zum Tor gehen und so tun als bräuchte ich Hilfe. Vielleicht kann ich sie so dazu bringen entweder das Tor zu öffnen oder es lenkt sie so sehr ab, dass ihr ungesehen hinein kommt und das Zeug holen könnt. Vielleicht klappt es sogar den Bären aus seiner Höhle zu locken. Dann könntet ihr es gleichzeitig ausräumen und keiner weiß, was geschehen ist."
Das Mädchen schaute mit großen unschuldigen Augen in die Runde und alle kauften ihr ab, dass sie mit einem aufgesetzten Rehblick so einige Herzen würde erweichen können.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Valeria Thorne am 18.12.2017, 22:07:05
Der Tiefling schien mitreden zu wollen. Er verhielt sich bisher noch recht diplomatisch. Im Gegensatz zu dem Halbling. Dem traute sie tatsächlich keinen Meter weit. Wie ein verzogener Hund knurrte er hier herum und hantierte mit seinem Messer. Acillo würde ihn gewiss einfach nehmen und in der Mitte entzwei brechen können. Hilfreich waren solche Reibereien dennoch nicht. Das vorlaute Schandmaul, das ihnen offenbar den Vortritt überließ, verlor allmählich die Geduld. Ihr Problem, so eine zusammengewürfelte Gruppe musste sich eben entwickeln. Da sie einen Höllenritter dabei hatten, würde früher oder später schon Ordnung eintreten. Während sie sich über dem kargen Feld näherten, wurde der Gestank immer schlimmer. Zum Glück war sie der Magie mächtig und konnte da Abhilfe schaffen. Es wäre reichlich unprofessionell, wenn ihr jetzt schlecht würde.
[1]

So war es schon erträglicher! Und Nimia konnte gleich eine gute Idee vorweisen, die so ähnlich auch schon in ihrem Kopf skizziert war. Valeria nickte zustimmend, ehe sie diesen Plan ergänzte. Auch wenn sie irgendwie gruselig war, auf den ersten Blick konnte so ein netter Geschäftsmann wohl darauf hereinfallen.

"Wir können ja warten, bis die...Aassammler wieder auf die Suche gehen. Nimia wird ein wenig zersaust und klagt unserem Händler ihr Leid. Im besten Falle zeigt er sich uns, dann werde ich ihn heimlich umdrehen - und wir sind drin, ganz einfach!"

Alles Andere war viel zu kompliziert! Und auf Hunde zu schießen erschien ihr doch recht unnötig. Sie konnten ja nichts dafür, was ihr Herr ausgefressen hatte.
 
 1. Prestidigitation: Blumenduft auf ihren Schal
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 19.12.2017, 13:29:53
Das junge Mädchen, das Valeria jetzt noch mehr in den Mittelpunkt gerückt hatte zuckte nur mit den Schultern bei ihrem Vorschlag: "Sicher, das kann ich machen. Und wenn da sonst niemand ist, warten wir einfach bis das Bellen der Hunde ihr Herrchen raus lockt und er zum Tor kommt. Natürlich am Besten, wenn die anderen zwei schon weg sind."
Sie machte sich indessen schon einmal daran die Riemen ihrer Lederrüstung zu lösen, denn es würde wohl niemand dem Mädchen in Rüstung abkaufen, dass sie arm, verletzt und hilfsbedürftig war. Zu der alten Zwergendame sagte sie dabei dann aber noch: "Ein niedliches Kätzchen hätte ich trotzdem gerne."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 19.12.2017, 20:39:37
Etwas überrascht nahm Ultor die Hand vom Schwertknauf, es sollte wohl doch nicht ein behutsameres Vorgehen werden. Ihm war es Recht, sie sollten hier niemand töten, sondern nur ausplündern. Zwischendurch sah er zu Cimri und versuchte ihre Gedanken zu erraten. Es war nicht schwer, offensichtlich hielt sie die Gruppe für ein Haufen Dilettanten, und ganz Unrecht hatte sie damit nicht. Es war nicht klug eine Gruppe, die so unterschiedlich war und sich kaum kannte, für so einen Auftrag auszuwählen. Oder es war sehr klug, denn so würde sich schnell zeigen, ob sie sich zusammen reißen konnten. So ganz wusste er noch nicht, was die anderen jetzt vor hatten, aber wenn er etwas tun sollte, wird es ihm schon jemand sagen. Es gab immer jemand, der den Halblingen  und Tieflingen sagte, was sie tun sollten. Also wartete er ab und hielt die Augen offen.

Als das Mädchen dann wieder von der Katze anfing musste er lächeln, nicht über das Bild des süßen Kätzchens, er dachte viel mehr an ein sehr leckeres Kätzchen, das er vor einigen Monaten über einem offenen Feuer gebraten hatte. Er überlegte ob das Mädchen bei diesem Anblick entsetzt schauen würde, oder nur so tun würde, als würde der Anblick sie entsetzen. Die Kleine hatte es sicher faustdick hinter den Ohren.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 20.12.2017, 11:19:16
Da der Plan gefasst war und es keinerlei Einspruch gab, machte Nimia sich daran, ihre Verkleidung für die Rolle, die sie zu spielen hatte, in die Tat umzusetzen. Sobald sie ihre Rüstung abgelegt hatte, reichte sie sie der alten Zwergin: "Magst du die für mich aufbewahren?" Dann wälzte sie sich regelrecht im Dreck um ihr Untergewand vernünftig dreckig zu bekommen und sie schmierte sich auch einiges an Schmutz in Haare und Gesicht.
Das ganze kostete sie einige Minuten und schließlich verwandelte sie sich selbst in eine veritable räudige Katze. Ihre so oder so schon dunkle Haut und ihr schwarzes Haar waren im Schmutz jetzt kaum noch zu erkennen und Nimia begann bereits zu zittern. Nur ein Teil davon war gespielt, denn als sie auch noch ihre Stiefel auszog und barfuß durch das Gras lief, wurde ihr schnell empfindlich kalt. Sie konnte es nicht erwarten endlich etwas mehr Bewegung zu bekommen, statt hier herumzustehen. Aber sie hielt es aus so gut sie konnte.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Wolgwuth am 20.12.2017, 11:57:00
"Natürlich, Liebchen." gab Wolgwuth entspannt, aber ausdruckslos zurück und verstaute die Rüstung in ihrem Rücksack. Als sich das Mädchen im Dreck suhlte, konnte sie dann aber doch ein unterdrücktes Kichern nicht verbergen. Überlegend rieb die in kleinen Kreisen einen ihrer großen Ohrringe.

"Also schön, euer Vorschlag gefällt mir, eure Einstellung auch. Wir postieren uns in unmittelbarer Nähe, warten etwa zwanzig Minuten, bis die Alten mit ihrer Scheiße weit genug weg sind, und schlagen zu, sobald wir Jabrals 'Vertrauen' haben. Ihn schicken wir ins Reich der Träume, nachdem er für uns das Tor geöffnet hat." Dabei sah sie zu Cimri und ihrem Totschläger. "Ich kümmere mich um die Hunde, doch wir haben nur etwa eine Minute, ehe sie uns erneut anfallen würden, sollte mein Zauber gelingen[1]. Am einfachsten wird sein, wir leinen sie so schnell es geht an. Geht etwas schief, machen wir kurzen Prozess."
 1. Calm animals (http://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/c/calm-animals)
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 21.12.2017, 19:19:32
Als der Halbling ihn bedrohte zog Acillo hörbar Schleim in seiner Nase hoch und spuckte auf den Boden. Es gab zwei Möglichkeiten, er reagierte auf den Halbling und zermatschte seinen Schädel oder er ignorierte ihn. Vielleicht fraß ihn ja einer der Hunde. So wartete der Antipaladin darauf, dass die Menschen abzogen und sie beginnen konnten ihren Plan umzusetzten.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 21.12.2017, 23:02:14
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 00:51 Uhr - In der Nähe der Louslik-Gerberei

Planlos zogen Schäfchenwolken über den Nachthimmel, kaum in der Lage das schwächliche Mondlicht zu verdecken. Die kalte Frühlingsnacht ließ etwas Bodennebel aufsteigen und tauchte die Landschaft in milchiggelbes Licht. Die Temperaturen waren noch frisch, aber nicht unerträglich. Unerträglich war allerdings der Gestank, der von der Gerberei ausging. Es war, als würden sich die Nasen gar nicht an diesen Hort des Unrats gewöhnen wollen. Lediglich Valerias Zauber konnte den Gestank zumindest für sie etwas lindern. Wer auch immer der geheimnisvolle Auftraggeber von Cimri Staelish war, er wollte wortwörtlich erfahren, ob seine angeheuerten Handlanger bereit waren, sich ihre Hände schmutzig zu machen, bereit waren, die Drecksarbeit zu erledigen.

Drecksarbeit erledigten auch zwei ältere Menschen. Eine ganze Weile hatte sie sich in der Gerberei aufgehalten und jetzt öffnete sich schwerfällig und laut das schwere Zugtor der Gerberei. Ein alter Wagen kam in Sichtweite, im Laternenlicht des geöffneten Tores zeigte sich, dass der Wagen von zwei ältlichen, vom Alter gebeugten Menschen gezogen wurde. Ein Mann mit schlohblonden oder schon weißem Haar und einem struppigen Bart, welches beides durch seine flickwürdige Gugel lugte und eine Frau im ähnlichen Alter und ähnlichen Gesichtszügen und Haarfarbe. Beide trugen einfache Leinenkleidung, die inzwischen nur noch als Lumpen taugten. Sie waren beschmutzt mit Fäkalien, aber ihr Wagen zeigte eine Spur deliriösen Humors. Denn obwohl auf ihm hoch gestapelt entleerte Nachttöpfe lagen, war der hölzerne Wagen übersät mit Fingerfarbe. Rote und violette Blumen waren auf ihn gemalt, einige gelbe Bienen umflatterten die Blumen. Beide Alten pfiffen asynchron dieselbe Melodie. Es war dieselbe Melodie, die sie die ganze letzte Stunde gepfiffen hatten. Unter Mühe ihren Wagen durch den Matsch ziehend, erstarb die Melodie immer wieder und wurde an unterschiedlichen Stellen wieder aufgenommen. Müde grüßten sie zum Abschied einem großen, breitschultrigen Mann mit einem zum Zopf gebunden, schwarzen Haaren. Nur kurz konnten sie einen Blick auf ihn werfen, wie er dort mit sauberer Lederschürze und weißem Hemd stand, sachte über das Fell eines braun-weißen Hundes strich, der ihm fast bis zur Hüfte reichte. Augenscheinlich ein Menador-Gebirgshund[1]. Dann schloss sich mit krachendem Rattern wieder das Tor und verbarg den Mann in der Nacht.

Dennoch war es notwendig, Geduld zu zeigen und so konnten sie den Alten einige Minuten zuschauen, wie sie nichts ahnend erst in der Nacht verschwanden und dann sich weiter mühsam und langsam durch den Matsch Richtung Stadt quälten, um an ihrer Waschstationen für ein Kupferentgelt die Nachttöpfe zu spülen und sie den Bürgern von Longacre wieder auszuhändigen.
Aus der Gerberei kam kein Geräusch in dieser Zeit, nur das sanfte Fließen der Au war zu hören und das Schnarchen eines großen Hundes im Hof. Doch Wolgwuths Einschätzung, wie lange sie warten müssten, war gut und da die Alten sich nur langsam und unter Knochenschmerzen fortbewegten, stromerten sie doch nur langsam den Pfad entlang, war eben eine Zeit des kalten, kalkulierenden Wartens angebrochen.

Dann war die Zeit gekommen. Nimia hatte ihre Verkleidung gerichtet und mühte sich, als einzige wirklich frierend, bis zum Tor. Ihre Ankunft blieb unbemerkt, bis sie an das Dorf klopfte und der große Menadorhund sich aufrichtete und mit einem unaufgeregten, aber kräftigen Bellen auf sich aufmerksam machte. Es dauerte einen Moment und der Hund musste wiederholt sein tiefes, langsames Bellen von sich geben, ehe sich in der Gerberei etwas regte. "Ist ja gut, Abbie. Ist ja gut.", sagte eine sanfte Stimme in freundlichem und bestimmtem Ton zu seinem Hund. "Bei Fuß, Archie!", rief er dann rückwärts gewandt und das Kläffen eines deutlich kleineren Hundes antwortete aufgeregt und preschte dann bis zum Tor vor. Durch den Matsch waren die Schritte des Mannes zu hören. Er wurde augenscheinlich von zwei Hunden begleitet.

Langsam öffnete sich das Tor, wieder quarkend und schwer. Irgendwas hatte den Mechanismus in der Vergangenheit beschädigt. Das ganze Torgelände sah aus, als wäre es häufiger von Ochsenkarren beschädigt worden und immer nur notdürftig in Stand gesetzt worden. Als das Tor offen war, stand dort ein großer, kräftiger Mann, der gar nicht so alt war, wie sein Name vermuten ließ. Er trug selbst im Matsch schwarze Halbschuhe und eine Stoffhose. Scheinbar hatte er ungeplant doch noch gearbeitet und hätte eigentlich ausgehen wollen. Er schulterte eine geladene, schwere Armbrust aus robustem, braunen Holz und mit starkem Zugbogen. Eine jener schweren Armbrüste, wie sie die Armbruster der Armee von Cheliax nutzten. In seinen Schritten sah Nimia, dass der Mann zwar noch den Körper eines Soldaten hatte, doch längst nicht mehr dieselbe Kraft in ihm war. Seine Schritte waren etwas steif, er wirkte so, als würde sein Körper in einem Moment gelähmt, im anderen wieder gelöst sein. Augenscheinlich ein verwundeter Veteran der Armee.
Neben ihm standen zwei Hunde. Der ihm bis zur Hüfte reichende Gebirgshund, doch daneben noch ein sehr kleiner Hund mit kurzer Schnauze, langen Schlappohren, schwarzem und mahagonifarbenem Fell: ein Taldor-Spaniel. Der kleine Hund kläffte Nimia aggressiv an und fiepste aufgeregt und feindselig[2], während der große Hund entspannt schaute und das Bellen einstellte. Der Mann entspannte seinen Griff um die Armbrust.
"Alles gut, Archie[3]. Es ist nur ein verirrtes Kind. Sitz." Der Mann lächelte entgegenkommend. "Keine Nacht, um hier alleine vor einer Werkstatt zu stehen." Auch von dem Mann ging der furchbare Gestank von Unrat und Chemikalien aus.
"Bist du irgendwie verloren? Weißt du, wie du in die Stadt findest? Wenn du einen Moment hast, kann ich dich gleich mitnehmen. Ich wollte sowieso bald los. Ist ja doch spät geworden.", er lächelte verlegen und hielt sich die linke Hand hinter den Kopf. Nimia konnte ihm ansehen, dass er sich über sich selbst wunderte und sie mehr musterte, als er ein junges Mädchen mustern sollte.

Das Tor hatte sich geöffnet und somit hatte der Plan bis hierhin gut geklappt. Noch hatte er auch noch nicht bemerkt, dass das Mädchen nicht alleine gekommen war. Allerdings musste Valeria das schützende Emmerfeld verlassen, um ihre Bezauberung wirken zu lassen. Zielgerichtet band sie ihre Worte ein, als sie an die Seite von Nimia treten musste[4]. Jabral verstand nicht, was vor sich ging und schluckte nervös, als ein zweites, bildschönes und in seinen Augen viel zu junges Mädchen vor seiner Tür erschien. Er nestelte sich an seinem Hemd, als wäre es am Hals nun viel zu eng geworden. Unter dem Laternenlicht glänzte der leichte Schweißfilm auf seinen Schläfen, obwohl es eine kühle Nacht war[5].

"Oh, Junge. Was für eine ungewöhnliche Nacht, was?" Gerade der kleine Hund spürte die Unsicherheit seines Herren und fing jetzt auch an zu knurren. Der große Hund schlich bedächtig an die Seite seines Herren und deckte ihn enger. Hunde hatte wie immer einen sechsten Sinn. "Zwei blutjunge, hübsche Engel an meiner Tür mitten in der Nacht.", wieder das verschücherte, überraschte, unsichere Lachen. Er musterte jetzt das Gesicht Nimias genauer und erkannte ihre ungewöhnlichen Augen und unter dem Schmutz erkannte er eine Rune, die ihn erbleichen ließ. Ruckartig fiel seine Armbrust in Anschlag. Er zitterte. "Was wird hier gespielt? Was wollt ihr?"

Seine Armbrust zielte auf Nimia, dann auf Valeria, wieder auf Nimia. Sie war geladen und der kleine Taldor-Spaniel knurrte sich die Seele aus dem kleinen Leib. Irgendwas kam dem Mann faul vor, aber er konnte es nicht greifen. Das machte ihn ängstlich. Noch hatte er die anderen nicht entdeckt. Stattdessen erwartete er eine Reaktion der beiden jungen Mädchen. Ihre blutschöne Jugendlichkeit machte für ihn die Situation viel bedrohlicher als wären wieder einmal einschüchternde Schläger des Barons gekommen, um ihn auf Spur zu bringen. Sein Finger zitterte am Abzug. Auch der Menador-Gebirgshund ließ sich jetzt von den Instinkten leiten. Ein tiefes, viel eindrücklicheres Knurren des riesigen Molossers verdeutlichte, dass er sein Herrchen verteidigen würde[6]...
 1. Entspricht in etwa einem Bernhardiner (https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhardiner), nur etwas territorialer vom Verhalten.
 2. Dieser Hund entspricht einem King Charles Spaniel (https://de.wikipedia.org/wiki/King_Charles_Spaniel).
 3. Es gibt eine kleine Anekdote dazu, warum Louslik seinen Hund Archie nennt. Wer einen Wissen (Lokales) SG 12-Wurf schafft, hat bereits davon gehört.
 4. Sollte es später zum Kampf kommen, kannst dich selbst positionieren, aber du musst aufgrund der Zauberreichweite ja innerhalb von 9 Metern deines Ziels sein.
 5. Er schafft seinen Willenswurf. Allerdings hat er keine Ahnung von Zaubern, sondern merkt nur, dass etwas nicht stimmt. Aber nicht was.
 6. Aus Timing-Gründen habe ich deinen Zauber zwar schon würfeltechnisch abgehandelt, Wolgwuth, aber seine Wirkung noch nicht aufgenommen. Wenn du entsprechend handelst oder die Szene eskaliert, kannst du die Wirkung des Zaubers gerne selbst in den Beitrag einbauen. Beide Hunde werden von deinem Zauber betroffen. Sollte der Zauber aus Timinggründen erst später gegen die Hunde gewirkt werden, die Würfe gelten für die ganze Szene. Die Hunde werden also definitiv vom Zauber betroffen, sobald es notwendig wird. Sollte es direkt in einen Kampf gehen, kostet dich der Zauber nicht die erste Kampfrunde, sondern dann gilt es für den Kampfbeginn als gewirkt.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 22.12.2017, 09:32:15
Nimias Gesichtsausdruck wurde noch entgeisterter als er ob der bitteren Kälte so oder so schon war, als Valeria mit ihrer Magie scheiterte. Vielleicht hätte sie doch alles mit ihrer süßen Stimme erledigen und sich gar nicht erst auf dieses magische Spiel einlassen sollen. Wie auch immer, jetzt hing es dann wohl doch an ihr. Also setzte sie einen wütenden Gesichtsausdruck auf und zischte in Richtung von Valeria, die etwas hinter ihr stand: "Lass das Sari! Du weißt doch, dass du das nicht einfach ohne Erlaubnis machen soll!" Dann drehte sie sich wieder zu dem Mann um, klapperte mühelos mit den Zähnen wegen der Kälte und flüsterte ihre nächsten Worte beinahe: "V-Ve-Verzeiht, werter Herr. Meine Schwester, sie vergisst oft, dass es sich nicht schickt, einfach so Magie zu benutzen. Sie wurde mit diesem Talent geboren und... Nunja, sie kann damit dafür sorgen, dass Leute netter zu uns sind. Man kann nie vorsichtig genug sein. Aber ihr seht nicht aus, als wäre das bei euch n-n-ötig", ein Zittern fuhr durch Nimias Körper, das sie überhaupt nicht spielen musste. Es war wirklich außerordentlich kalt hier. "Wir haben uns wirklich verirtt und ich weiß nicht, wo die Stadt ist. Wir wussten nicht einmal, dass es hier eine Stadt gibt. Wir haben nur das Licht gesehen. Seit Tagen haben wir nichts gegessen und sind am Verhungern. Deshalb auch die ungefragte Magie." Auch hier fiel es Nimia nicht schwer sich den Magen zu halten als hätte sie Hunger. Sie hatte immer Hunger. "A-Al-Also, wenn es euch nichts aus macht, könntet ihr uns vielleicht wirklich mitnehmen zur Stadt? Wir wollten nicht unhöflich sein und euch ganz gewiss nicht einfach so bezaubern" noch einmal schaute sie böse in Valerias Richtung "aber es ist wirklich kalt heute Nacht."[1]
Für den Fall, dass er ihre Geschichte nicht glaubte, machte Nimia sich aber schon einmal bereit selbst einen ihrer Zauber zu wirken, um den Mann von der Armbrust in seiner Hand zu befreien.[2]
 1. Bluff 23 (21, wenn Sensual Graces nicht wirkt)
 2. Wenn er feindselig reagiert würde Nimia Command "Drop" wirken
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 22.12.2017, 22:21:22
Ultor hielt sich verborgen, er sah keinen Grund, einzugreifen. Jeder weitere Fremde würde vermutlich dazu führen, dass der Mann etwas dummes tat. Ultor würde ihm gerne die Kehle durchschneiden, aber ihr Auftrag war ein anderer. Sollte das Mädchen seine Chance bekommen. Wenn sie aber versagen würde, konnte er immernoch den Kopf des Mannes vom Rumpf trennen. Bei diesem Gedanken musste er lächeln.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Valeria Thorne am 23.12.2017, 21:09:12
Zu dumm, der Kerl war doch sturer als die Chelixianerin angenommen hatte. Und Nimias Ausreden machten es auch nur bedingt besser. Sie war weder schmutzig noch ging es ihr elend. Natürlich konnte sie jetzt schauspielern und das verzweifelte Waisenkind spielen, aber angesichts des drohenden Fiaskos zog sie es vor, lieber nahe bei der Wahrheit zu bleiben.

"Schon gut. Ich dachte mir, es könne nicht schaden durch die Blume zu reden. Zu mehr als Taschenspielertricks langt es bei mir ohnehin nicht, sonst wäre unsere Situation anders..."
  Mit einer einfachen Handbewegung ließ sie eine hübsche, aber harmlose Gänseblume erscheinen und hielt sie sich wehmütig unter die Nase. Tatsächlich hatte sie damit zu kämpfen, dass ihr Gegenüber selbst wie ein Güllefass roch. Wie ertrug ein Mensch diesen bestialischen Gestank? Ob die Nase irgendwann einfach aufgab? Die Hunde schien es nicht zu stören. Sie mussten ihren Besitzer unter Kontrolle bekommen, dann konnte das hier ohne Gemetzel auskommen. Warum sie nun genau hier waren...Das ließ sie am Besten unter den Tisch fallen.

"Nini besitzt einen Hang für das Dramatische. Wir sind nicht zum Betteln gekommen, davon will ich mich distanzieren! Uns wäre schon geholfen, wenn Ihr uns sicher zu einer preiswerten Unterkunft geleiten könnt. Meine Kunst mag brotlos und undankbar sein, doch wir werden schon eine kultivierte Seele finden, die bereit ist ein paar Münzen für meine Talente opfern. Saria Venas, Poetin und fahrende Sängerin - ich hoffe, wir können auf Euch zählen! Ein Mensch, der Hunde mag, kann in meinen Augen nicht übel sein.[1] "
Ihre leichte Nervosität angesichts ihrer Lage überspielte sie mit einem weichen Lächeln, dass schon manches Mal bei ihrem Vater Erfolg gezeigt hatte.
 1. Diplomatie: 27
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 24.12.2017, 18:19:28
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 00:52 Uhr - In der Nähe der Louslik-Gerberei

Ol' Lousliks Augen flackerten nervös zwischen den Mädchen hin und her. Seine Finger zuckte in der Nähe des Abzuges und er schien sich unsicher über sich selbst zu sein. Er blickte nochmal auf die Stirn von Nimia. War es nur das Licht gewesen? Endlich bewegte sich sein Finger weg vom Abzug und er atmete in langer Wolke aus, als wolle er die Aussagen über die Kälte unterstreichen.

"Verzeiht. Ich war nur erschrocken. Es ist eine merkwürdige Nacht.", sagte er schließlich und seine Handbewegung ließ den Taldor-Spaniel etwas zurückweichen. Scheinbar hatte er seine Hunde gut erzogen und es reichten seine Regungen, seine Gestiken und die Hunde behielten ihren Herren im ausreichend im Blick, um auf diese Zeichen zu reagieren. Der Taldor-Spaniel und der Menador-Gebirgshund waren dennoch jetzt aufmerksam und blieben an den Fersen ihres Herrchens. Und auch die kleinen Bewegungen Jabrals verrieten, dass seine letzten Zweifel nicht ausgeräumt waren. Er senkte seine schwere Armeearmbrust, behielt sie aber so, dass er sie schnell in Einsatz bringen konnte. Zwei Mädchen, die zu später Stunde an seiner Tür klopften, die Rune auf der Stirn, ihre Jugendlichkeit, dass sie sich etwas widersprachen, dass er sich von ihnen angezogen fühlte, es war etwas viel für ihn. Andererseits waren es Kinder. Im Zweifel war ihr Verhalten auf ihre Angst zu schieben. Solches oder ähnliches mochte er denken.

"Dann folgt mir am besten kurz in mein Büro. Ich weiß, der Hof riecht nicht gut. Wir verarbeiten hier die Häute und Felle toter Tiere. Aber ich muss noch kurz meine Sachen packen und dann bring ich euch nach Longacre. Dort muss sich sowieso hin."
Er brabbelte jetzt etwas, scheinbar versuchte er seine Nervosität, die er nicht ganz verstand, wegzureden. Das verlegene Lächeln kehrte in sein Gesicht zurück. "Ich werde euch zum Pub The Arch and the Lark[1] bringen. Dort ist es meist ruhig und er wird nur von Reisenden frequentiert und nicht von den wilderen Gestalten von Longacre. Gerade an so einem Abend. Dort besorge ich euch was zu Essen und ein warmes Zimmer!" Er deutete zu dem kleineren Holzhaus. "Wenn euch der Hof zu sehr riecht, könnt ihr hier natürlich auch warten. Ich werde das Tor offen lassen. Bin in dem Fall gleich wieder da."

Er ging zwei Schritte rückwärts und versuchte im Laternenlicht die Rune auf Nimias Stirn nochmal in Augenschein zu nehmen, doch aufgrund des Schlammes und des Lichts gelang es ihm nicht. Stattdessen zeigte er wieder seine Unsicherheit durch das gequälte, erzwungene Lächeln. Seine Hunden blieben an seiner Seite. Und tatsächlich, er bewegte sich nicht zur Winde des Tores und machte sich direkt auf zu seinem Büro. Sein Taldor-Spaniel folgte ihm auf dem Fuß in durch den Matsch hopsenden Schritten, während der Molosser sich vor die Tür des Büros setzte und die beiden Mädchen von dort aus beobachtete.

Der Weg zum Büro durch den tiefen Schlamm war beschwerlicher als er von außen aussah[2]. Wagenspuren und verstörende Spuren waren über den ganzen, matschigen Hof verteilt. Im Süden standen undurchsichtige Wasserbecken, die in den Boden eingelassen waren. Nicht zu bestimmender Mist verkrustete jedes Becken und halb versunkene Felle und Häute schwammen in diesen ekligen Behältnissen. Aus diesem schäbigen Mischmasch kroch ein unbeschreiblicher Gestank. Ein schwindelerregendes Miasma aus verrottenden Eiern, Gülle und noch viel, viel schlimmeren[3].

Ein schweres Schloss sicherte den Zugang, doch das Schloss stand offen und er ließ auch die Tür offen. In dem Büro waren die Hände mit antiken Gerbwerkzeugen verziert. An einer Wand hingen zwei kunstvolle, stark ornamentierte, dunkelgrüne Lederbehänge, die von höchster Handwerkskunst zeugten. Obwohl die rot abgesetzte Kunst darauf abstrakt war, waren sie die einzigen, wirklich schmückenden Gegenstände in dem rustikalen Büro. Ansonsten war der Raum von einem großen Schreibtisch dominiert, an dem sein Arbeitsstuhl und zwei einfache Stühle für Besucher standen. In einer Ecke stand eine alte Bank, darunter eine alte, braune Schabracke, auf der ein stark angenagter Schweinefuß lag. Archie legte sich auf die Pferdedecke und bewachte von dort aus sowohl seine Schweinepfote als auch seinen Herren.

Jabral selbst setzte sich auf seinen Stuhl und blickte in eine metallene Schatulle, die er nun mit einem Schlüssel, den er aus seiner Hose nestelte, verschloss. An dem Bund hingen zwei weitere Schlüssel, wahrscheinlich für die Türen bzw. das Tor des Hofes. Jabral schob die Schatulle unter seinen Schreibtisch, doch das Klimpern von Münzen verriet den Inhalt dieser Schatulle. "Das wäre schon alles. Ich muss nur meinen Rucksack aufsetzen und wir können los. Oder wollt ihr euch noch einen Moment aufwärmen?"

So entspannt er sich auch zu geben versuchte. Die schwere Armbrust lag jetzt auf dem Schreibtisch und zeigte in die Richtung der Tür, einsatzbereit.
 1. Wissen (Lokales), um mehr zu erfahren.
 2. Alle Felder im Hof sind schweres Gelände.
 3. Wer den Hof betritt, muss einen Zähigkeitswurf gegen SG 12 machen. Wer ihn nicht schafft, ist 1 Runde nauseated (http://www.d20pfsrd.com/gamemastering/conditions/#TOC-Nauseated). Und danach für den Rest der Szene im Hof sickened (http://www.d20pfsrd.com/gamemastering/conditions/#TOC-Sickened). Deine blumige Vorsichtsmaßnahme gibt dir einen +2-Bonus auf den Wurf, Valeria.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 25.12.2017, 12:09:06
Nimia folgte dem großen Mann auch wenn der Geruch ihr alles anderes als zusagte. Sie schluckte die Übelkeit herunter und tapste mit ihren nackten Füßen durch den kalten Schlamm, was alles andere als angenehm war. Trotzdem würde sie weiter das arme Mädchen spielen so gut sie konnte und je mehr sie sich in die Rolle hinein begab, umso überzeugender wurde sie. Nicht zuletzt, weil vieles von dem, was sie hier nun ertragen musste, ziemlich genau dem entsprach, was wohl auch ein armes Mädchen über sich würde ergehen lassen müssen. Aber es diente einem Zweck und als sie die Schatulle sah und den Klang der Münzen hörte wurde ihr klar, dass es die richtige Entscheidung war. Denn Jarbal ließ sie offenbar hier zurück und dann würden die anderen sich das schon holen, wenn sie Jarbal weggelockt hatte.
Auf die Frage des großen Mannes hin schüttelte sie also nur den Kopf und sagte leise, mehr zu sich selbst als zu Jarbal: "Nein, ich will nur ein Bett. Und was zu essen."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 26.12.2017, 02:28:01
Nachdem Pikser seine Meinung und Einstellung deutlich gemacht hatte und sich niemand mit ihm anlegen wollte - zumindest nicht hier und jetzt - nickte er eifrig und spielte weiter mit dem Dolch. Er blieb ruhig und hörte sich den Plan an, den vor allem die anderen Mitglieder dieser ungleichen Gruppe erdachten. Seine Rolle war klar: Er sollte abwarten, bis Jabral weggelockt worden war und dann auf den Hof schleichen, um ihn auszunehmen. Nichts leichter als das. Er hatte schon vieles in seinem Leben getan aber herumzuschleichen und Gegenstände zu klauen, gehörte zu seine Spezialitäten. Außerdem begab er sich so von allen am wenigsten in Gefahr. Er wäre ein Idiot, sich gegen diesen Plan auszusprechen. Während sich die beiden jungen Mädchen also vorbereiteten, schlich Pikser etwas um den Hof. Er blieb auf Distanz aber zumindest so nahe, dass er noch das Gespräch verfolgen konnte. Doch obwohl der Halbling schon etwas herumgekommen war, sagten ihm weder der Name des Hundes, noch des Pubs etwas.[1]
Pikser lief um den Hof, immer darauf bedacht, so unauffällig und leise wie möglich zu sein[2], als Jabral mit den Mädchen das Innere der Gerberei betrat. Sein Weg führte ihn zu dem Loch in der Palisade, wo er sich in den Matsch kniete und das Gelände weiter beobachtete. Er hatte den Hof noch gar nicht betreten aber trotzdem brachte ihn der Gestank fast um den Verstand. Wer konnte hier nur stundenlang arbeiten? Um dem Geruch etwas entgegenzuwirken, hielt er sich den Arm vor Mund und Nase aber helfen tat es nicht viel. Zumindest kippte er nicht um oder übergab sich.[3] Sobald der Gerber mit seinen blöden Tölen abgezogen war, würde sich Pikser durch die Palisade zwängen und das Büro betreten. Er war schon gespannt, was der Mann für wertvolles Zeug angesammelt hatte, auch wenn es vermutlich nicht besonders viel war. Sonst würde er bestimmt nicht hier leben und so eine Scheißarbeit erledigen. Freiwillig tat sich das niemand an.
 1. Würfe bei 10 und 8
 2. Stealth 25
 3. Zähigkeit 15
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Wolgwuth am 28.12.2017, 22:32:42
Wolgwuth kniete hinter einem kleinen Anhöhe und spähte mit dem Rest der Truppe durch das skelettartige Geäst eines Ginsterbusches. Mit ruhigem Gemüt verfolgte sie den Auftritt des Gerberei Meisters. Ihre rechte Augenbraue hob sich leicht erstaunt, als sie seine Blicke und die unsicheren Gesprächsfetzen verstand. Sie grinste unweigerlich. 'Sieh an, sieh an. Es ist also nicht die ausladende Oberweite einer aufreizend gekleideten Bardame, die dich anzieht? Was für ein böser Junge du in Wahrheit bist.'

Vor Entzückung lächelnd über die unerwartete Entdeckung erkennt sie erst auf den zweiten Blick die beiden Hunde neben ihm. "Die kleine Töle sollte keine Probleme bereiten, auf den Großen sollten wir genauer Acht geben. Hunde aus dem Menadorgebirge sind zähe Biester und dieser hier scheint ein gelungenes Exemplar zu sein." flüsterte sie zu den Anderen hinüber.

Als Nimia und Valeria dem Gerber folgten und das Tor weiterhin offen blieb, fügte Wolguth hinzu "Scheinbar glaubt er ihnen. Wir können warten, bis er mit den beiden und seinen Kötern den Hof verlassen hat und weit genug entfernt wäre. Es bliebe uns genügend Zeit, bis er hierher zurückkehren würde und niemand würde uns bemerken."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 30.12.2017, 16:07:17
Acillo schaute schweigend zu wie erst die beiden jungen Frauen verschwanden und dann der großmäulige Halbling. So stand er jetzt alleine mit der uralten Zwergenfrau und dem Halbblut da. Egal wie man es drehte und wendete, ihre Auftragsgeberin, die etwas abseits stand hatte sich eine illustre Truppe ausgesucht. Ob sie Erfolg haben würden, wusste nur Asmodeus. Doch aktuell lag Acillos Hoffnung auf den beiden Frauen, mit etwas Glück würde der Halbling von einem der Hunde gefressen, dann würde der chelixsche Adlige ihn nicht Respekt lehren müssen. So stand er im Dunklen und wartete auf was auch immer passieren würde.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 02.01.2018, 22:05:53
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 00:56 Uhr - In der Nähe der Louslik-Gerberei

"Dann will ich euch doch nicht zu lange warten lassen." Mit einem breiten Lächeln versuchte er Zuversicht und Freundlichkeit zu versprühen, doch sein Gesicht konnte seine Sorgenfalten nicht ganz verbergen, auch nicht seine Zerrissenheit zwischen prickelnder Furcht, leichter, ihn verstörender Erregung und seinem moralischen Empfinden. Er sah aus, wie ein Mann, der eigentlich fliehen wollte, doch dessen Anstand und dessen Prinzipien sich ihm in den Weg stellten; und der über seine eigene Erregung verwundert war.

Die Schatulle war unter dem Schreibtisch verschwunden. Der Schlüssel verschwand noch nicht in seiner Tasche, sondern er hing ihn über seinen Ringfinger und ließ ihn klimpernd um diese Fingerachse wirbeln, setzte dabei mit einem Ruck einen alten, abgetragenen, moosgrünen Lederrucksack auf, dessen Inneres genauso angenehm roch wie der ganze Innenhof. Abstoßend.

"Ich werde euch in die Stadt führen.", sagte er nochmal, als müsste er sich selbst davon überzeugen und nicht die beiden jungen Frauen. Er geleitete sie zu Tür, wobei Archie, der Spaniel, sich sofort an die Fersen seines Herrchens heftete. Hinter sich verschloss er klingend die Tür zu seinem Büro mit dem Schlüssel, den er immer noch nicht in der Tasche verschwinden ließ. Stattdessen stapfte er mit den beiden Frauen durch den tiefen, widerlichen Schlamm und zuckte dabei entschuldigend mit den Schultern. "Ich weiß, es ist wahrlich nicht der schönste Beruf, wenn man es mit der Nase beriecht. Aber es ist ein ehrlicher Beruf. Ein guter. Es erdet einen, mit all den Abfällen zu arbeiten. Erinnert einen, worauf es wirklich ankommt. Wenn man so, wie der alte Fex, in seinem Gutshaus lebt und nur auf den Pöbel herabblickt, vergisst man schnell worauf es ankommt." Er brabbelte erst, um seine Nervosität weiterhin stümperhaft zu verbergen, doch er redete sich jetzt in ein Thema, welches ihn etwas ablenkte. Ihm sogar leicht die Adern nahe der Schläfe zum Pochen brachte. Erzbaron Darellus Fex.
Mit dem letzten Schlüssel an seinem Bund schloss er, so sinnfrei das aufgrund des Zustandes der Palisade sein mochte, die Klappe, durch die er das Tor dank des Zugriffs auf den Hebel geräuschvoll und schmatzend schließend konnte. Archie bliebt seinem Herrchen auf dem Fersen, der Molosser blieb jedoch zurück auf dem Hof und machte keine Anstalten, seinem Herrchen zu folgen. Ein auf den Kopf klopfen hatte gereicht und der Hund hatte sich wieder in den Hof gelegt.

Jabral steckte den Schlüssel weg und setzte den Rucksack jetzt auf beide Schultern. Seine Armbrust trug er immer noch bei sich. Sie war immer noch geladen. Seine Furcht, seine Sorge war noch nicht ganz verschwunden. Aber so langsam war zu erwarten, dass die Mädchen nur zu seiner Sorge beitrugen, aber nicht der alleinige Grund waren. "Das sei als Wort der Warnung gesagt. Longacre ist ein schönes, ein ruhiges, ein moralisches Örtchen. Viele vergessene Veteranen, aber der zurückgezogene Erzbaron ist ein...erratischer Mann. Ich weiß nicht, woher ihr kommt und wohin ihr wollt, meine Damen. Aber ich würde..."
Er atmete tief durch.
"Es könnte die nächsten Tage interessant werden. Sagen wir es so. Vielleicht ist Longacre nicht der beste Ort dieser Tage. Andererseits ist Cheliax nicht das beste Land dieser Tage. Noch nicht, heißt das. Aber vielleicht werden unsere Gebete eines Tages erhört."
Seine Augen glitzerten im Halblicht der Laterne, als sie den Hof verließen. Die Sorge einen Moment vertrieben durch ein Gefühl des Eifers. Doch seine Vorsicht kehrte wieder und er blieb vage. Dann schwieg er und setzte Schritt vor Schritt, nur noch einmal kurz unterbrochen. "Es ist kein ewiger Marsch. Dort hinten dürftet ihr gleich schon die Lichter Longacres sehen."

Endlich war Ol'Louslik fort. Cimri hatte es augenscheinlich nicht gefallen, so lange zu warten. Aber sie hatte dem Plan ihre Zusage gegeben, also musste sie mit den Konsequenzen leben. Aus den Schatten blickte sie den beiden jungen Mädchen hinterher, die zusammen mit Jabral die Gerberei verließen. Ihr Blick hatte etwas Wütendes, etwas Neidisches, was aber nur die Person um sie erkennen konnten, wenn sie die junge Cimri beobachteten.

Dann war es so weit, gemeinsam zwängten sie sich durch das Loch in der Palisade, zwischen die Wasserwerkstatt und das Bürogebäude. Bevor der Hund zu einem bellenden Crescendo ansetzen konnte, hatte Wolgwuth den großen Molosser längst mit einem Zauber in seinen Bann gezogen und ruhig gestellt. Pikser jedoch war schon vorausgeeilt und hatte die notwendigen Vorkehrungen getroffen. Seinem Dietrich hielt keins dieser mickrigen Schlösser stand. Die Tür zum Büro war schnell geöffnet, dieses flink und wie ein Schatten durchquert und obwohl die Metallschatulle robust war, das Schloss hatte bessere Tage gesehen und war teils schon rostig. Von drei Verschlussbolzen hielt nur noch einer das schwere Schloss zusammen, sodass er der Kunst des Halblings nicht wirklich gewachsen war.

Die übrig gebliebenen Gruppenmitglieder konnten gemeinsam einen Blick in die Schatulle werfen. Einige lose Silber- und Goldmünzen lagen verteilt in der Schatulle und gaben die klangvolle Geräusche, doch die meisten Münzen waren sorgfältig sortiert zu 10, 20 oder 50 Silbermünzen und zu diesem Zwecke in Lederrollen eingewickelt und mit einer Sicherheitsnadel verschlossen. Piksers eiliger Blick überschlug, dass sich in dieser Kiste Münzen im Wert von 800 Goldmünzen befinden mussten, mehr als Cimri erwartet hatte.

Ihre Blicke mochten durch den Raum gehen, dort waren immer noch die beiden ornamentierten Ledertapeten, die einigen Wert haben durften, zudem noch einige alte, aber wertvolle Werkzeuge. Und wenn sie sich die Zeit nehmen würden, könnten sie bestimmt noch die alte Wasserwerkstatt nach Wertsachen durchsuchen[1].

Doch vielmehr als die sonstigen Reichtümer fiel noch etwas anders auf, gerade als Pikser die Schatulle wieder schließen wollte. Eine weitere Lederrolle lag darin, doch sie fasste kein Geld, sondern war beschriftet worden. Auf ihr war eine Art Kohlezeichnung, die einen Helm darstellte, der wiederum eher einen Kopf darstellte. Eine engelsgleiche Darstellung, welche die Locken wie einen Heiligenschein trug.
Darunter eine paar kurze Gebetszeilen.

Zitat
My Lady of Valor, Iomedae, Light of the Sword, I call out to Thee in my hour of need.
I lend my voice to the mournful cries of your faithful in this time of darkness and despair.
I pray to thee for guidance, that thy wisdom enlightens me and allows my eyes to perceive some sign that that this path be right,
for no man possesses the foresight to sense where such a path will end.

Was mochte dieses Schreiben wohl bedeuten? Es war auf jeden Fall eine sehr feine Handschrift, geschwungen, geübt und wahrscheinlich nicht dem groben, motorisch versehrten Mann zuzurechnen.

"Wir sollten verschwinden.", mischte sich Cimri schließlich ein und plädierte dafür, zu verduften, ehe sich der Hund von Wolgwuths Zauber erholen konnte. "Wir haben unseren Auftrag erledigt, dank der zugegebenermaßen guten Finten der Mädchen. Wir sollten zusehen, dass wir uns am Ash House treffen und dann unsere Belohnung im Morgengrauen abholen! Ich sag es ungern, auch wenn die Arbeit auf den Schultern der Mädels lag - und wir wissen alle, dass wir Mädels allen Dödeln überlegen sind - aber insgesamt habt ihr gute Arbeit geleistet. Der Herr wird erfreut sein!"
Cimri blickte nervös zu dem Hund. Scheinbar lagen ihr diese Tiere nicht wirklich. Der Gestank des Ortes war ihr ins Gesicht geschrieben. Aschfahl stand sie dort, vergaß sogar ihre schimpfende Sprache, und hielt sich etwas die Bauchgegend, als könnte sie gleich zu brechen beginnen. Für sie war die Sache klar. Abziehen[2].
 1. Ich biete euch eine schnelle Entscheidung an: Wenn ihr mehr als die Schatulle plündern wollt, könnt ihr das tun. Ich liste dann einfach den Loot auf, den ihr in dem ganzen Gebiet finden könnt. Allerdings müsst ihr dafür den Molosser erschlagen. Wenn ihr das tut, könnt ihr das einfach in einem eurer Beiträge bestimmen und das selbst bestimmen, wie das geschieht. - Wenn ihr nur die Schatulle stehlen wollt, könnt ihr euch noch innerhalb der Zauberwirkung von Calm Animal wieder verziehen und es wird eine eher schattenhafte Operation sein.
Wollt ihr also noch ein Zeichen hinterlassen oder die Bedrohung dadurch aufbauen, dass ihr keines hinterlasst? Welche Entscheidung ihr auch trefft, sie wird im weiteren Verlauf Konsequenzen haben.
 2. Ich gebe euch noch die Chance, in der Szene zu verweilen und Vermutungen anzustellen. Ihr habt die vom AP geforderte Herausforderung bestanden. Wenn ihr mit der Umwelt interagiert,
gibt es noch etwas zu erfahren. Allerdings könnt ihr auch zu eurem mysteriösen Auftraggeber weiterziehen.
Ich werde die Szene so schneiden, dass ihr Nimia und Valeria nicht extra einsammeln braucht. Ich gehe davon aus, dass dies passiert. Die beiden können natürlich auch nach Gusto handeln und noch mehr aus Jabral herausbringen oder sonstige Handlungsweisen vorschlagen. Wenn nicht, führt er sie nur in die Taverne. Das würde ich dann im nächsten Beitrag auffassen. Also je nachdem, ob ihr initiativ werdet oder zur nächsten Szene möchtet und nur noch eine Reaktion auf den ersten Erfolg gebt: ihr habt da freie Hand.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 03.01.2018, 18:25:35
Erneut konnte sich Acillo nicht zurück halten und spuckte auf dem Boden aus: "Dieser verfluchte Kerl die Schildhure anbetet. Wahrscheinlich sollten wir ihm ein Zeichen dalassen, dass Cheliax Treu zu Asmodeus steht.", sinnierte der Antipaladin, während er langsam seinen Hammer vom Rücken holte.

Mit langen Schritten ging er aus dem Büro zurück auf den Hof. Dort angekommen stellte er sich breitbeinig über den Molosser. Mit beiden Händen holte er aus und ließ seinen Earthbreaker auf den großen Schädel des Wachhundes niedersausen. Mit einem feuchten Knacken sprang der Schädel des Hundes und Blut floß aus den deformierten Ohren und dem Maul. Er konnte nicht wirklich an sich halten und tunkte einen seiner behandschuten Finger in das noch frische Tierblut und malte nach und nach einen Pentagram von innen an die Tür.

"Wir sollten das verfluchte Lager hier plündern. Eine klare Botschaft senden. Die Anhänger der Hure sind in Longacre nicht willkommen." Damit machte er sich auf sich die Werkstatt genauer anzugucken und vielleicht ein wenig zu verwüsten.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Wolgwuth am 03.01.2018, 20:49:15
Wolgwuth war draußen geblieben. Der leicht verrückte Halbling schien genug Erfahrung beim Einbruch und Diebstahl fremder Habseligkeiten zu haben, sie würde somit vermutlich nur im Weg stehen. Nachdem ihr Zauber den großen Menador besänftigt hatte, kniete sie sich gelassen und ohne einen zweiten Gedanken an den Untergrund zu verschwenden neben ihn.

Die bleiche Zwergin kraulte ihn mit ausdruckslosem Gesicht hinter den Ohren, während der Rüde sich merkwürdig vertraut an ihre Seite presste. Ihre Finger gruben sich durch das dichte Fell und massierten die Haut des Hundes. Plötzlich hielt sie inne und ein leichtes Grinsen trat in ihr Gesicht. Als sie ihre Hand aus dem Fell zog, hatte sich kleines schwarzes, blutsaugendes Ungeziefer an ihr festgesetzt. Verträumt ließ sie die Insekten in ihrer Manteltasche verschwinden und wandte sich wieder dem Hund zu.

'Braves Tier, so ist es gut. Vor ein paar Sekunden noch hättest du jedem von uns liebend gern das Fleisch von den Knochen gerissen, doch jetzt bist du so zahm wie ein Lamm.' Mit der anderen Hand zieht Wolgwuth ein Messer aus ihrem Gürtel und seufzte lautlos. 'Schon merkwürdig, die meisten halten sich so einen wie dich nur für die Bewachung ihres Hab und Guts oder als lächerlichen Ersatz für richtige Gesellschaft. Doch kaum einer erkennt euren wahren Nutzen.' Fast schon liebevoll schielte sie in ihre Manteltasche und beobachtete die umherirrenden Insekten, ehe sie dem Rüden ein letztes Mal über den Kopf streichelte und die Klinge hinter seinem Rücken hob.

Plötzlich sprang die Tür zum Haupthaus auf und die alte Zwergin erkannte Acillo's verärgertes Gesicht. Ihre Augen verengten sich und wichen nicht von seiner Miene. Langsam nahm sie die Hand vom Kopf des Hundes, der sich nun, nachdem Acillo sich zielstrebig auf sie zu bewegte und alles andere als freundlich aussah, knurrend aufrichtete.

Kein Bellen schallte durch den Hof, so schnell traf der mächtige Hammer das Tier und drückte den zerquetschten Kopf direkt neben Wolgwuth tief in den Schlamm. Ihre rechte Seite sowie ihr Gesicht wurden in Blut getaucht. Fasrige, rot verklebte Fellfetzen zogen sich aus der fleischigen Masse zum Hammer Kopf, ehe sie rissen und über den zertrümmerten Schädel des noch zuckenden Körpers fielen. Für einen Moment verharrte ihr Blick auf dem widerlichen Schauspiel, das Messer weiterhin in der Hand. Dann stand die ältere Zwergin auf und sah Acillo in die Augen, der seiner unerklärlichen Wut freien Lauf gelassen hatte. Immer noch zeigte sie keinerlei Emotion, doch fixierte sie ihn länger als nötig gewesen wäre, während sie das Messer wieder an ihrem Gürtel verschwinden ließ. Schließlich schlurfte sie wortlos an ihm vorbei und half den Anderen dabei das restliche Diebesgut zu verstauen.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 03.01.2018, 23:46:18
Nimia bemühte sich weiterhin möglichst unbedarft und unschuldig zu klingen, während sie dem älteren Mann auf dem Weg zur Stadt geradezu am Rockzipfel hing: "Interessant? Was heißt das denn? Kommt vielleicht ein Zirkus in die Stadt? Das wäre sicherlich interessant. Oder meinst du nicht, Schwesterherz? Aber das wäre ja dann was Gutes! Ich hab schon öfters von solchen Zirkusgruppen gehört. Mit Feuerschluckern und Illusionisten und dressierten Tieren. Das würde ich gerne mal sehen." Tatsächlich würde sich Nimia gern mal einen Zirkus ansehen, denn sie hatte gehört, dass deren Vorstellungen äuérst unterhaltsam sein konnten, aber in dieser Situation - ein Zirkus würde schließlich gewiss nicht plötzlich hier auftauchen - erhoffte sie sich, dass der ältere Mann angesichts der Begeisterung des jungen Mädchens etwas mehr über das preisgeben würde, was er über die Zukunft des Ortes wusste.
Denn Nimia hatte das Gefühl, dass es nützlich sein würde, davon zu erfahren. Und selbst wenn nicht. Es schadete nie etwas zu wissen, das andere nicht wussten und Jabral machte ja doch ein rechtes Geheimnis aus dem, was passieren würde. Und nun da Nimias Neugierde geweckt war, wollte sie auch mehr erfahren.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 05.01.2018, 01:16:17
"Blablablabla..." Pikser gestikulierte mit seiner Hand herum - öffnete und schloss sie wie ein sich bewegender Mund. "... ich bin Ol'Louslik, laber viel und hänge gerne mit kleinen Mädchen herum." Der Halbling stach mit dem Dolch gegen die hölzerne Palisade. "Jetzt verschwinde endlich!" Ungeduldig wartete er ab, bis der Mann mit seiner Begleitung vom Hof gegangen war. Als dieser Zeitpunkt endlich gekommen war, huschte Pikser über den schlammigen Hof der Gerberei und machte sich augenblicklich daran, in das Bürogebäude einzubrechen. Eine Leichtigkeit für ihn. Als dann auch der Rest der hinterbliebenen Gruppe das Gebäude betrat, war der Dieb bereits dabei, die Münzen, die ihm das Schloss der Schatulle nicht hatte vorenthalten können, zu zählen. "800 Goldmünzen und eine ketzerische Schrift." sagte er zu niemandem direkt gewandt. Es war eine reine Bestandaufnahme. Sein scharfer und vor allem geübter Blick blieb allerdings nicht an den Münzen hängen. Auch den Rest des Büroraums sah er sich an. Mit einigem Erfolg. Was manche vielleicht als wertlosen Dreck abgetan hätten, erkannte er als wertvolle Ledertapeten.

"Nein, nein, nein!" Er drehte sich zu Cimri um, als diese vorschlug, zu verschwinden. "Wieso schon abhauen?" Es war eine ehrlich gemeinte Frage. "Hier ist noch einiges zu holen. Die Ledertapeten da sind mindestens 400 Goldmünzen wert." Er ging zu den antiken Werkzeugen herüber und wiegte diese in der Hand. "200 für die Werkzeuge hier. Die Initialen kann ich zur Not abfeilen." Mit dem Dolch zeigte er auf die Tür des Bürogebäudes. "Draußen hab ich eine Kiste mit Lederrüstungen gesehen. Wenn wir die transportieren können, sollten das auch nochmal ein paar hundert Goldmünzen sein." Er grinste breit, wie ein Kind, das gerade neue Spielzeuge geschenkt bekommen hatte. "Wenn ich mir die Werkstatt angucke, finde ich bestimmt noch was Wertvolles. Ich sag, wir nehmen den Idioten richtig aus. Der hat doch eh schon so gut wie abgedankt. Kann froh sein, dass wir ihn nicht abmurksen." Der Halbling gluckste. "Vielleicht macht er ja was anderes, als mit Scheiße zu arbeiten, wenn wir ihm alles nehmen. Kann uns dafür eigentlich sogar dankbar sein."

Dass Acillo mit Blut ein Pentagramm an die Tür zeichnete, störte Pikser nicht. "Die Töle ist tot und mit dem Blut da, haben wir auch ein deutliches Zeichen hinterlassen. Dann können wir auch ins ganze gehen und alles mitnehmen, was wertvoll ist." Er sah die alte Zwergin an. "Hey Omi, was hältst du davon?"
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 07.01.2018, 17:32:49
Er hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten, hier waren es andere, die vorangehen sollten.
Halt den Kopf unten und die Augen offen. Alles sehen, nichts sagen, und vor allem, nicht auffallen.
Er kannte die Regeln. Es war egal in welchem Land, ob auf der Seite der hellen oder der dunklen, Menschen waren überall gleich. Er hatte die Regeln immer beherzigt und würde es auch hier tun. Mach dich nützlich wenn du kannst und sonst bleib unauffällig.

Als es dann schließlich ruhiger wurde, der kleine Knappe sich ausgetobt und der Halbling sich groß aufgeführt hatten, ging auch er hinein. Es würde nichts schaden, sich hier nochmal umzusehen, aber warum sollten sie sich um Tapeten kümmern. Wenn sie plündern wollten, konnte er helfen, aber auch er wollte rasch wieder fort.

"Dann lasst uns schnell alles absuchen, damit wir hier weg kommen. Wir müssen auch die Mädchen wieder einsammeln." Es sollte nicht wie eine Anweisung klingen, das war Cimris Aufgabe, sicher würde Acillo auch sagen, das es seine war.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Valeria Thorne am 07.01.2018, 22:15:30
Noch waren sie auf der sicheren Seite. Dem Alten blieben gewisse Zweifel, aber solange sie ihm keinen weiteren Vorwand gaben, sollten ihre Komplizen alle Zeit der Welt für ihren Auftrag haben. Selbst die Messergöre sollte zufrieden sein. Die Aktion konnte ganz ohne Blutvergießen vonstatten gehen. Sachwerte ließen sich ersetzen. Und da Jabral schon seine Steuern nicht bezahlen wollte, war das Geld in ihren Taschen immer noch besser aufgehoben. Den Einbruch hätte er sich auch ersparen können. Mit einem Ohr hörte sie den Ausführungen des Gerbers zu. Natürlich wollte er sein stinkiges Handwerk irgendwie rechtfertigen. Ja, Leute wie er waren notwendig. Leder gerbte sich nicht von allein. Aber man musste eben damit rechnen, dass man nicht sonderlich beliebt in der Damenwelt sein würde. Die junge Cheliaxianerin verdrehte in Gedanken die Augen. Was denn nun, jetzt machte er auch noch Andeutungen, welche verdächtig nach Landesverrat klangen.

„Hm...Dieser Baron scheint nicht viele Freunde unter dem normalen Volk zu haben.  Gibt es denn keine Aussicht auf bessere Zeiten? “ Erkundigte sich die Dunkelhaarige nachdenklich und tätschelte Nimias Kopf. Aus irgend einem Grund erwartete sie fast, dass sie plötzlich Spinnenweben an der Hand hatte...Aber dem war natürlich nicht so. Auch ihrer Gefährtin war nicht entgangen, dass Jabral etwas verbarg.

„Das ist schon ein Weilchen her, hehe...Aber ich glaube, Herr Jabral meint etwas Anderes. Nicht, dass es in diesen Breiten gefährlich wird? “
Vergewisserte sie sich mit einer Nuance des Zweifelns an Jabral. Er hatte da schließlich etwas angedeutet...   
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 12.01.2018, 07:52:02
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 01:16 Uhr - The Arch and the Lark

Jabral Louslik blickte zwiegespalten drein, während sich die Lichter und dann letztlich auch die Fachwerkhäuser von Longacre näherten. Noch immer herrschte reger Betrieb in der kleinen, tummeligen Stadt. Sie war nicht von außergewöhnlichen Ausmaßen, aber wirkte auf ihre Art doch massiv. Zwar führten nur mehr oder weniger nutzlose Stadttore in die Stadt, denn die Stadtmauer war weitestgehend verfallen, wenn auch noch grob wehrhaft. Doch dahinter tauchten massive Häuschen im Grünen auf, die zeigten, dass der gemeine Bürger Longacres nicht alleine in den Häusern lebte. Jedes Wohnhaus beherbergte bestimmt vier oder fünf Familien, was der kleinen Stadt etwas bulliges und gestauchtes gab.

Und während sie auf das Westtor zugingen, war doch selbst aus der Entfernung zu spüren, dass diese bürgerliche Ausgelassenheit und der feiernde Trubel zum Wochenende etwas gedrücktes, etwas wolkiges hatte.

Ähnlich verhielt es sich mit der Reaktion Jabrals, der den Fragen der beiden jungen Mädchen, ihren Andeutungen lauschte. Er traute sich selbst nicht mehr an diesem Morgen, und seine Miene wurde zusehends verschlossener. Aus Selbstschutz. Er hatte die letzten Minuten damit verbracht, sich einzureden, dass die Mädchen nur etwas naiv waren und dass sie tatsächlich mehr zufällig als absichtsvoll bei ihm gelandet waren. Er atmete seine Sorgen stoßweise weg. Er glaubte Nimia, dass sie seine Andeutungen nicht verstehen konnte. Und da Valeria scheinbar überhört hatte, dass es gleichwohl Besserungshoffnungen gab, beschloss der Gerbermeister, nicht ihre - seiner Ansicht nach - jungen, noch hoffnungsvollen Gemüter mit politischen Erklärungen zu belasten. Stattdessen rang er sich ein Lächeln ab, was aufgrund seiner inneren Erregung lächerlich schüchtern wirkte.

"Vergesst einfach, was ich andeutete. Es wird keinen Zirkus in der Stadt geben. Für den Moment wird alles in Ordnung sein. Ihr werdet es sehen. In dem Gasthaus wartet ein warmes Bett und vielleicht noch heiße Suppe." Und schließlich mit Blick auf Nimia. "Und definitiv einen heißen Zuber." Das Licht der ersten Straßenlaterne Longacres, die einer der unsichtbaren Nachtwächter angezündet haben musste, zeigte sein plötzliches Erröten über seine unbeabsichtigte Doppeldeutigkeit.

Sein Gesicht zeigte dennoch, dass er eigentlich genügend zweifelte, um das Auftauchen der Mädchen zu hinterfragen. Andererseits...etwas hielt ihn zurück.
So führte er die beiden Mädchen durch die leicht matschigen Sandwege Longacres. Hier und da waren die Wege einst mit hellem Kiesel aufgeschüttet gewesen, doch viele Wagen, Füße, Hufen und nasse Jahreszeiten hatten die Wege zu Hoppelpisten gemacht. Straßen in ihrem befestigsten Sinne gab es hier nicht.

Sie erreichten ein hohes Haus, aus dem keine Stimmen drangen. Es war zu groß, als dass nur das Gasthaus darin untergebracht war. Doch während durch die Straßen zumindest einige Feiernde wankten und hier und dort noch das Gespräch in Gang war, war dieser Ort ruhig. Valeria und Nimia entging nicht, dass die Gespräche stoppten, als Jabral und die Mädchen in die Nähe kamen und erst danach - flüsternd und lauernd - wieder aufgenommen wurden.

Doch nun standen sie endlich vor einem ungewöhnlich ruhigen, aber immerhin noch beleuchteten Gasthaus. Jabral blickte verlegen drein und zeigte auf seine schmutzige Kleidung. "Ich bin wohl nicht im Zustand, um dieses Haus zu betreten." Er kramte in seiner Tasche, und holte zwei Goldmünzen hervor. "Aber richtet dem Wirt meine Grüße aus. Das Gold wird euch durch die Nacht bringen. Gehabt euch wohl."
Irgendwas trieb den Gerbermeister schließlich schnellen Schrittes fort. Und er erschien erleichtert, dass er nun endlich seinem inneren Drang zur Flucht folgen konnte. Zurück in das Dickicht der Stadt.

Über ihnen war ein verwittertes Schild, auf dem ein halb abgefallener Vogel auf einem verblichenen Torbogen saß. The Arch and the Lark.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 14.01.2018, 20:23:36
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 05:45 Uhr - The Ash House

Es war am Ende schnell gegangen, geordnet, mit einer gewissen, grimmigen Professionalität, wie man es von Loyalisten des Hauses Thrune erwarten durfte und musste. Der erschlagene Hund wurde in einer der Gruben versenkt, das Pentagramm an der Tür würde seine eigene Drohung fortwährend sprechen und das Blut im Hof würde nicht weiter auffallen. Nicht mehr als weiterer Unrat in einem furchterregend stinkenden Hof.

Alles, was nicht sperrig war, wurde sorgfältig verpackt und eingeladen. Alles andere verblieb am Hof. Denn obwohl das Rohleder und die einfachen Rüstungen vor Ort blieben[1], war der wirtschaftliche Schaden für den Betrieb immens. Jabral war vorgeworfen worden, seine Steuern nicht zu zahlen. Auf dunklen Pfaden hatte ihm Longacre das heimgezahlt und ihm einen Schlag zugefügt, von dem er - und seine ihm folgenden Veteranen - sich nicht so schnell erholen würden. Eine Tat, die Konsequenzen für Leben hatte, so leichtfertig sie von außen wirken mochte.

So schnell, wie sie in der Nacht gekommen waren, ihren kleinen Clou vorbereitet und dank der beiden Mädchen durchgeführt hatten, so schnell waren sie alsbald wieder verschwunden. Die Spuren waren deutlich genug, zu zeigen, dass jemand hier war. Für das ungeübte Auge jedoch subtil genug, um nicht verfolgt zu werden. Die tonlose Einschüchtern der bereits vergangenen Tat.



Cimri kam nicht umhin, nochmals ihre Bewunderung auszudrücken. Sie sah inzwischen müde aus und dunkle Augenringe verliefen fast bis in ihre Wangen. Trotz ihres jungen Alters sah sie jetzt wie eine überarbeitete Erwachsene aus, doch ihre Worte waren aufrichtig. Sie unterließ ihr typisches Fluchen.
"Ich bin...hätte nicht gedacht, dass ein paar Heuerlinge so schnell eine innere Hierarchie finden und ein Vorgehen. Ich...danke. Das war haarscharf, dass wir das hinbekommen haben. Ich hätte sonst gut Ärger bekommen." In ihren Worten kam jetzt wieder ihre Schüchternheit zu tragen, die sie ob ihrer Müdigkeit nicht mehr verborgen konnte.

Das selbst bemerkend, stieg Trotz in ihr Gesicht und sie wandte ihren Blick zum alten Ash House, vor dem sie sich - wie abgesprochen - getroffen hatten[2]. Das alte Haus am Rande von Longacre, es machte in den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne einen erbärmlichen Eindruck. Doch woher der Name kam, wurde schnell deutlich. Eine alte, auf einem Ständerwerk stehende Villa, die schon vor Jahren gebrannt haben musste. Sie war verbrannt, aber nicht niedergebrannt. Die restlichen, intakten Glasscheiben trugen alte Rusmuster und ließen kein Blick ins Innere zu. Einstmals hatte die Villa zwei Obergeschosse, doch das Dach und das zweite Obergeschossen waren durch Einsturz eins. Und was von dieser Villa übrig war, sah aus, als könnte es auch jeden Moment nachgeben. Die Narben, entstanden durch das Feuer, entstellten das Haus an allen Seiten. Doch selbst an diesem Ort fand sich neues Leben. Denn durch die Fenster, durch Hitze geborsten, wuchs wilder Efeu, der durch alle Ritzen und Fenster in das zerstörte Haus wuchs. Ein Weg aus zersprungenen Granitplatten führte durch einen löchrigen, weißen Lattenzaun, eine kleine Veranda herauf, zu einer verzogenen Tür, die wohl nur noch mit Gewalt zu öffnen war. Ein stilisierter Wildschweinkopf diente als Türklopfer und gab einen Hinweis darauf, wem das Haus wohl einst gehörte[3].

Cimri ließ die Heuerlinge, wie sie sie benannt hatte, folgen, ging hinauf zur brüchigen Veranda und stieg durch eines der zerbrochenen Fenster neben der verzogenen Tür. Dahinter lagen zerbrochene und verbrannte Möbel, umgeben von stickiger Luft aus Staub und Asche. In der nördlichen Ecke des Raumes lag ein übergroßer Offiziersmantel, abgetragen und löchrig, der wohl als Bettdecke genutzt wurde. Mehrere leere Whiskeyflaschen[4] lagen dort herum, um eine Stelle im Boden, die wohl hin und wieder als Feuerstelle benutzt wurde.
"Keine Sorge.", seufzte Cimri Staelish. "Das ist nur mein Krempel. Wenn ich mal nicht weiß, wo ich eine Nacht unterkomme, dann bleib ich hier."
Von einem Durchgang starrten zwei Cherubengel nieder in diesen Raum, der ehemals wohl eine Eingangsdiele gewesen ist. Die Engel schauten in eine in der Morgendämmerung nur schwach beleuchtete Ecke. Dort stand ein alter, runder Beistelltisch, dessen Furnier längst abgeplatzt war. Auf ihm, eine für den Tisch viel zu große Truhe aus dunklem Holz, mit polierten Schließen. Daneben ein aufrecht stehender Sack, in dem etwas langes und steifes war.

Cimri hielt sie nicht lange nicht einer Führung durch das zerstörte Gebäude auf. Die wenigen, halbwegs intakten Überreste ließen auf veraltete Modeerscheinigungen schließen, die mindestens ein paar Dekaden her gewesen ist. An den Wänden hingen verkohlte Bildnisse, die keinen Rückschluss mehr auf den Inhalt der Malereien zuließen. Aber die Größe der Rahmen ließ auf eine wohlhabende Familie schließen. Cimri führte sie direkt die Treppe hoch, die von hier aus in das erste Obergeschoss führte, in dem fast alles zusammengebrochen war. Die Holzkonstruktion der Decke lag offen, löchrig. Hier wellten sich die vergilbten Tapeten und der plankenhafte Holzboden, doch ein Weg zu einer Tür war freigeräumt, weitere Räumlichkeit waren vom Schutt verborgen.

Die junge Staelish ging zielsicher auf die Tür zu, und öffnete sie ruckartig. Sie musste zumindest etwas Kraft aufwenden, denn auch diese formschön, verkohlte Holztür war durch Witterung, Feuer und Nässe verzogen.
Auf dem zweiten Blick sah man auch, dass sie aufgequollene Bücher zur Seite schieben musste. Der Raum dahinter war in einem furchtbaren Chaos. Umgekippte Bücherregale, ein auf dem Kopf stehender Tisch und vier aufgestapelte Stühle, die vom hereinwachsenden Efeu gefesselt waren, suggerierten, dass diese Raum einst als Hausbibliothek gedient haben wird. Überall lagen verbrannte oder aufgequollene Bücher. Es mussten hunderte Bücher sein, an deren Einbandresten erkennbar war, dass es teure und wertvolle Bücher waren, ehe sie der Zerstörung anheim fielen. Kostbares Wissen brannte einfach nieder, und verwässerte durch den Regen, der durch die zerstörte Decke tropfte. An der Westwand waren genügend herabgefallene Bücher zusammengeworfen und gemeinsam zerquollen, und so voller Unrat, dass sie beinahe wie ein Nest wirkten. Und auf dem zweiten Blick. Auf dem zweiten Blick lag dort etwas, was ähnlich aussah wie ein wolfsgroße Raubkatze oder eine Hyäne. Gelangweilt blickte sie zu Cimri und ließ sie und die Gäste in den Raum. Die Katze lag gut verborgen in ihrem Nest, und ihre Ruhe war augenscheinlich nur gespielt. Eine merkwürdiger Riss schien durch die Mitte ihres Gesichts zu gehen, als könnte sie die Haut ihres Gesichts einfach zurückziehen, wenn sie es wollte[5].

Während das schwarzgepunktete Tier mit cremefarbenen Fell sich weiter in ihrem Nest verbarg und zum Sprung bereit war, ging Cimri auf einen Raumteiler zu, der etwa in der Mitte des Raumes aufgestellt war. Davor standen zwei schimmel-überzogene Ohrensessel, zwischen den Sesseln ein Rundtischchen mit einem Aschenbecher. Das dämmrige Morgenlicht fiel durch die rusigen Scheiben und tauchte das Zimmer in ein violettes, fast noch indigofarbenes Licht. Die Trennwand war aus Papier, wie man es in Minkai kannte. In dem violetten Licht hinter dem Papierschirm tauchte eine schattenhafte Silhouette auf, die vielleicht einem zierlichen, haarlosen Menschen, einem Halb-Elfen oder Elfen gehören mochte.


"Exzellent.", säuselte eine tief-hohe Stimme, die Autorität gewohnt war. Eine Stimme, die dennoch unpassend wirkte, irgendwo zwischen einem erwachsenen Mann und einem kindlichen Mädchen. Schwer einzuordnen, als würde sie mit rauer, männlicher Stimme physisch sprechen und der einer Sechsjährigen in den Köpfen der Abenteurer. Die Stimme im Kopf war eine Nuance eher, ließ es unwirklich wirken. Gefährlich.
"Cimri. Du und deine - noch namenlosen[6] - Partner. Ihr habt euch sehr - gar sehr - zu meiner Zufriedenheit verhalten. Ja..." Die schattenhafte Silhouette legte die Hände zu einer Raute zusammen und hielt sie vor den Kopf und nickte dann auffallend langsam. "Ja. Ein Zeichen zu setzen, und dem - zukünftigen - Pöbel trotzdem keinen Grund gegeben, wieder mit dem Meutern zu beginnen. Ein guter Start in unserer - wunderbare - beginnende Freundschaft. Ihr habt euch als Personen von - außergewöhnlichem - Potenzial erwiesen und die auf euch wartende Belohnung -un- redlich verdient. Ihr werdet eure - passende - Belohnung[7], unten in der Empfangsdiele in der Truhe und daneben finden. Gemeinsam mit einem dem Anlass würdigen Geschenk. Die Steuerschuld - des Louslik - die dürft ihr zudem behalten! Das ist der Beginn, einer fruchtbaren Zusammenarbeit und ich werde nach eurer - verdienten - Morgenruhe mit einem zweiten Auftrag aufwarten. Wenn ihr diesen zu meiner Zufriedenheit erfüllt..."
Jetzt sprach nur die kindliche Stimme in eurem Kopf.
"...wartet Großes auf euch. Sehr großes!"

Die Silhouette nickte bedeutungsschwanger, stützte sich auf die Lehnen ihres Stuhles und beugte sich näher an den Papierschirm, fast auffordernd. "Doch ich wette, ihr habt noch einige Fragen, so nebulös das alles ist. So als Mietklinge hereingezogen zu werden, in Thrunes Zukunft, ohne zu wissen, worum es genau geht und sich erst einmal...beweisen zu müssen. Das ist bestimmt aufreibend, nicht wahr? Als Zeichen meines guten Willens komme ich euch mit einem kleinen Vertrauensbeweis entgegen und sage euch meinen Namen. Razelago. Und ihr dürfte fragen. Vielleicht antworte ich."

Cimri wirkte jetzt nicht verschüchtert, sondern die Figur hinter dem Schirm machte ihr augenscheinlich Angst. Genauso wie das Tier in seinem Papiernest. Cimri lächelte krampfhaft aufmunternd, und machte damit deutlich, dass sie sich zurückhalten würde.
 1. Ich geh jetzt davon aus, dass ihr erst einmal alles mitgenommen habt, außer das Rohleder und die acht normalen, beschlagenen Lederrüstungen. Bei Widerspruch, streiche ich noch etwas raus.
 2. Wenn ihr die Nacht nutzen wollt oder beschreiben wollt, was ihr die Nacht noch getan habt, außer auf das Treffen zu warten. Nur zu. Die Bühne ist eure.
 3. Knowledge (History) oder Knowledge (Local)
 4. Wer sich die Whiskeyflaschen genau anguckt, erkennt, dass sie zur Marke Old Erebus gehören.
 5. Knowledge (Arcana)
 6. Alle fettkursiven Worte erschallen nur in eurem Kopf.
 7. Die zusätzliche Belohnung erscheint alsbald im Lohn der Arglist. Sie braucht also nicht explizit von euch eingesammelt werden, sollte die Szene euch nicht dazu bringen.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 16.01.2018, 16:07:33
Acillo ging, nachdem sie zurückgekehrt waren, direkt auf sein Zimmer. Zuallererst musste er den Morast aus der Gerberei von seinen Schuhen kriegen. Zwar hatte der Mensch schon einiges gesehen, doch der Gestank der nach wie vor an seinen Stiefeln klebte machte seinen Magen periodisch immer wieder flau. Doch selbst das alleine half nicht… selbst nachdem seine Stiefel vom Morast und Kot befreit waren hing ihm der Geruch immer noch in der Nase. So begann er danach seine Rüstung zu reinigen und neu einzufetten; doch auch nachdem er diese langwierige Aufgabe erfüllt hatte vernahm er den Geruch noch. Wahrscheinlich hatte sich der Geruch in seinem Wams festgesetzt. Damit würde er wohl oder übel ersteinmal leben müssen. Er würde ihn bei Gelegenheit waschen, aber als er seine Rüstung gereinigt hatte war es schon Zeit zum Treffpunkt aufzubrechen.
So traf sich der Antipaladin mit den anderen angeheuerten Schwertern von Cimri und folgte dem Haufen zum Ash House. Es schien der perfekte Treffpunkt für ein konspiratives Treffen zu sein. Abseits, verlassen und zum Teil heruntergebrannt. Hier würde sich wohl niemand herumtreiben und wenn hätte diese Person auch etwas zu verbergen und würde wohl kaum den Mund aufmachen.
Das erste Mal brachte ihn die merkwürdige Katze in der Ecke des Raumes aus dem Gleichgewicht. Irgendwie passte hier alles nicht zusammen. Das Gebäude war zerfallen und doch sah es so aus als hätte es sich hier jemand häuslich eingerichtet. Und als ob dieser Jemand einen exquisiten Geschmack hatte. Das zweite Mal traf in die Stimme in seinem Kopf unerwartet. Zuerst hatte er gedacht, er würde normal hören, doch irgendetwas sagte ihm das gewisse Worte nicht für jedermann bestimmt waren. Auch wenn Acillo wusste, dass Magie zu vielem in der Lage war, beunruhigte es ihn zutiefst, dass jemand anscheinend so einfach in seinen Kopf hinein kam.
Besser wurde es als ihr geheimer Auftraggeber davon sprach, dass sie das Geld behalten dürften und eine weitere Belohnung auf sie wartete.
Wenn er sich würdig erweisen würde, würde er als Akolyth in die Order of the Rack aufgenommen werden. Das war ihm gesagt worden und wie es schien gab es hier die Möglichkeit sich würdig zu erweisen. So war es weniger eine Frage als eine Feststellung, die er an Razelago richtete: “Wie auch immer ich Thrune dienen darf, es wird mir eine Ehre sein. Es ist mir ein Verlangen mich dem dreifach verfluchten Haus würdig zu erweisen…“und der Order of the Rack., fügte er in Gedanken an.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 18.01.2018, 18:04:27
Auch Ultor hatte das dringende Bedürfnis seine Kleidung zu wechseln und seine Stiefel fort zu werfen, leider hatte er im Moment kein anderes Paar und daher reinigte er sie ordentlich. Als er erkannt hatte, dass der Mann insgeheim ein Anhänger Iomedaes war musste er ein Schmunzeln unterdrücken. Wer hätte gedacht dass er so schnell einen kleinen Sieg gegen die verhassten Gläubigen erringen konnte. Während er aber in seinem Zimmer saß und die Stiefel reinigte wurde ihm klar, wie albern seine Freude gewesen war. Es war nun wirklich keine Heldentat gegen die Armee der Ketzergöttin. Letztlich waren sie doch einfach Diebe gewesen. Ihm machte das nichts aus, auch Diebe waren wichtig und kleine Nadelstiche gegen den Feind konnten auch nicht schaden. Es wurde Zeit, dass deutlich wurde, dass dies nicht Iomedaes Land war. Und ein Zeichen hatte der Höllenanwärter hinterlassen, deutlich sichtbar und mahnend. Ultor hätte den Hund auf die Türschwelle gelegt und nicht im Becken versenkt, aber auch das war ihm letztlich egal. Er hatte noch kurz geruht und dann waren sie auch schon wieder losgezogen.

Als sie dann zu der Ruine zogen wunderte sich Ultor ein wenig, warum um dieses Nest so viel Aufhebens gemacht wurde. Sollten sie es doch niederreißen, es wirkte eher wie ein Beleg des Niedergangs des Hauses Thrune. Er dachte schon wieder an größere Dinge und das sollte er nicht. Sein Volk sollte sich nicht für die großen Fragen interessieren, außer sie wurden als Kanonenfutter in eine Schlacht geschickt, für die große Sache, die große Sache der Menschen. "Pah", er spuckte aus. Aber er blieb stumm und folgte den anderen.

Beim Betreten des Hauses sah er sich nur kurz den Klopfer an, aber er sagte ihm nichts. Er war noch nicht lange genug in diesem Land um sich mit solchen Dingen auszukennen. Er wunderte sich ein wenig, dass Cimri so offen erzählte, dass sie hier manchmal schlief – oder auch häufiger. War sie stolz darauf, in diesem Loch zu leben, oder hoffte sie, dass etwas vom Glanz des Auftraggebers auf sie abstrahlte, wenn sie zeigen konnte, wie nah sie bei ihm geduldet wurde? Wahrscheinlich war das Untergeschoss nur Tarnung, oben erwartete Ultor elegant ausgestattete und prunkvolle Zimmer – er sollte sich irren. Was er oben vorfand verwirrte ihn vollends. Diese Kreatur, was auch immer es war, machte ihm Angst. Und dann erst die Silhouette. Es dauerte einen Moment bis er die beiden Stimmen sortiert hatte und ihm klar wurde, dass nicht alles zu hören war. Was war das für ein Geschöpf. Und was war das für ein Ort. Er fühlte sich unwohl hier, sehr unwohl. Die säuselnde Stimme, irgendwie wurde das Gefühl immer stärker, dass sie hier mit schmeichelnden Worten geködert wurden und sich in treue Köter verwandeln sollten, so wie die beiden Hunde des Gerbers. Und vielleicht würden sie auch so enden. Andererseits, er war es gewohnt, das man ihm zu brüllte, was er tun sollte und es nicht mit süßen Worten einflüsterte. Und er merkte, wie er sich geschmeichelt fühlte. Er, der Tiefling, der noch nicht mal sein ganzes Leben lang für das Land und das Haus Thrune geschuftet hatte. Ultor war sicher, dass der Mann alles über sie wusste. Aber vielleicht war das ja genau der Grund, warum sie ausgesucht worden waren.

Hatte er Fragen? Wollte er etwas wissen. Ein zweiter Auftrag, und dann noch ein dritter, wie lange konnte man sie mit der Wurst vor der Nase hinhalten. Er musste wieder an den toten Hund denken. "Hoffentlich kann er meine Gedanken nicht hören", schoss es ihm da durch den Kopf und er versuchte, an etwas anderes zu denken: "Nun konnte er sich neue Stiefel kaufen." Sollten doch die anderen Fragen haben, er nicht. Er dachte an seine neuen Stiefel.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 19.01.2018, 17:52:01
Das erste, was Nimia getan hatte, als sie wieder mit den anderen zusammengetroffen waren, war Wolgwuth nach der Katze zu fragen und ihr Gesichtsausdruck war sichtlich enttäuscht, als die Zwergin kein Tier aus ihrem Rucksack hervorzog, ihr aber dafür ihre übrigen Besitztümer zurückgab.
In dem großen Anwesen war Nimia die meiste Zeit eher still, sog aber alles in der Umgebung in sich auf. Als dann Razelago auftauchte, zeigte das junge Mädchen im Gegensatz zu Cimri keine Spur von Angst auf ihrem Gesicht. Stattdessen lauschte sie den Worten der mysteriösen Gestalt mit etwas abwesendem Blick und auch der Schwur des großen Ritters entlockte ihr keine Regung. Schließlich platze es aber dann doch aus ihr heraus und mit ihrem gewohnt unschuldigen Ton sagte sie: "Ich hab ne Frage: Ich hätte gerne ein kleines Kätzchen! Wo bekomme ich eines? Ne grau-schwarz gestreiftes am liebsten."
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 23.01.2018, 16:14:25
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 05:48 Uhr - The Ash House

Ein abwartendes Brummen war hinter dem Papierschirm zu hören. In dem violetten Licht wirkte die Silhouette nun starr, fast etwas hölzern. Nur hin und wieder entlockte es ihr eine langsame, schwerfällige Bewegung, als würde das Sitzen ihr Unbehagen bereiten. Die Hände bildeten weiterhin eine Raute, auch wenn sie von den linken auf den rechten Afterballen wechselte und die Beine übereinander schlug.

Wahrscheinlich erfüllte nur die Reaktion von Acillo Mhartis jenes, welches sich Razelago sich von diesem Gespräch erwartet hatte. Nach einer langen Weile also nur ein Schulterzucken der Silhouette hinter dem Papierschirm, dann löste sie die Raute auf, stützte einen Arm auf das überschlagene Knie und rieb sich die Nasenbrücke, welche Nase und Stirn verband.

"Wenn das eure Wünsche sind, liegt die Erfüllung wohl im Bereich des Machbaren.", sagte ausschließlich die physische Sprache dieses Mannes. Fast etwas enerviert. "Ich habe - so viel will ich verraten sein - Waffen bereitgestellt für euch. Wenn es dem Kindchen beliebt, keine Waffe zu führen, so kann ich sicherlich ein seltenes Osirionkätzchen[1] an der Stelle der Waffe zur Verfügung stellen. Reine Zuchtlinie, aus einem Nebenhaus der untergegangenen Pharaonen von Osirion. Allerdings gibt es sie nicht gestreift, sondern nur getupft."

Die hohe, kindliche Stimme mischte sich wieder darunter. "Doch Thrunes Gunst wird sich nicht nur durch getupfte Katzen zeigen. Wahre Dankbarkeit wird sich manifestieren. Dessen könnt ihr euch sicher sein. Und sicher - ich mag durch Cimri von euch gehört haben - aber ich traue den Worten eines blutjungen Menschenweibes nicht. Und jeder Vorstellung liegt ein gewisser Zauber inne. Wieso nehmt ihr euch nicht die Zeit euch vorzustellen, damit Haus Thrune wahrlich etwas mit eurem Namen anfangen kann, wenn es euch zurecht am Herzen liegt?"

Abschließend sprach die hohe Stimme alleine in eurem Kopf. "Fragt, wenn ihr euch wagt. Doch wisset auch, dass Haus Thrune auch Ignoranz ausreichend zu belohnen und zu schätzen weiß. Tut wie euch geheißen, und Seine Welt steht euch offen."
Die Stimme verdeutlichte mit Nachdruck.
"Eure Tat ist entscheidend. Und eure Tat ist gut."

Cimris Blick verriet etwas Ertapptes, Beschämtes, als Razelago so leichtfertig über sie urteilte. Die merkwürdige, magische Großkatze blickte indes zwischen Cimri und Nimia hin und her. Zweitere blickte sie auf eine Art und Weise an, als hätte sie ihren Wunsch nach einer Katze verstanden. Und missmutig verurteilt. Cimri spürte immer wieder den Blick des in den Büchern versteckten Ungetüms und trat unwillkürlich noch ein, zwei Schritte zurück. Die Stimme in ihrem Kopf schien ihr mehr Schmerzen als den anderen zu bereiten.
 1. Diese Katzen entsprechen der ägyptischen Mau (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptische_Mau).
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 25.01.2018, 04:54:38
Das alte Ash House, vor dem sie sich alle getroffen hatten, enttäuschte Pikser etwas. Er hatte mehr erwartet. Der Name war zwar passend aber wenn sich der Auftraggeber als ebenfalls passend zum Namen und Erscheinungsbild der heruntergekommenen Villa entpuppte, würde es wohl keine sehr lukrative Zukunft geben. Als sie zusammen das Innere betraten, warf der Halbling dem Türklopfer des Hauses einen flüchtigen Blick zu. Vielleicht konnte er ja so etwas mehr über seinen Auftraggeber erfahren.[1] Doch so sehr interessierte es ihn dann doch nicht. Für ihn zählte nur eines: Die Bezahlung. Wenn diese stimmte, war ihm der Rest fast egal. Er folgte Cimri und der Gruppe also heimlich, still und leise durch die Villa, die dem ehemaligen Sklaven nicht viel zu bieten hatte. Das Interessanteste war da für ihn noch Cimris Lager. Tja, die junge Frau hatte es wohl auch nicht einfach gehabt. Vielleicht hatte sie nun, durch diesen Auftrag, ja eine etwas bessere Zukunft vor sich und konnte sich vielleicht eine richtige Unterkunft leisten.

An dem Rest der abgebrannten Villa hatte Pikser kein riesiges Interesse. Zwar suchte er automatisch nach verwertbaren und wertvollen Gegenständen aber das Zeug hier drin war so alt, abgenutzt und beschädigt, dass er vermutlich keinen Käufer dafür finden würde. Außerdem wollte er seinen zukünftigen Arbeitgeber nicht bestehlen. Man biss schließlich nicht die Hand, die einen fütterte. Die vielen Bücher überraschten ihn schon etwas aber es war vor allem die Raubkatze - oder um was es sich auch immer handelte - die seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Seltsames Tier und dazu sicherlich sehr gefährlich. Er schätzte es als eine Art Wächter ein und ermahnte sich, sich möglichst normal und ruhig zu verhalten.
Endlich zeigte sich dann ihr Auftraggeber. Mehr oder weniger zumindest. Der Mann mochte es wohl mysteriös und versteckte seine Identität für den Moment. Auch wenn Pikser das nicht stören sollte, fühlte er sich etwas unwohl bei der Sache. Was, wenn hier ein abgekartetes Spiel gespielt wurde und es sich um einen der Teufelsritter handelte, der irgendwie den Angriff überlebt hatte und nun nach ihm suchte? Sicher sein konnte sich der Halbling nicht. Er blieb auf jeden Fall auf der Hut, während er den Worten des Mannes lauschte.

So wirklich wusste er nicht, was er von dem Auftraggeber halten sollte. Zum einen war er natürlich froh darüber, so gelobt und vor allem entlohnt zu werden aber die zwei Stimmen, von denen eine nur in seinem Kopf erschien und er keine Ahnung hatte, ob er der Einzige war, der sie hörte, ließen ihm die Haare zu Berge stehen. Der Mann, oder wer oder was auch immer er war, war gefährlich. Das spürte Pikser genau. Zumindest einen Namen nannte er ihnen, auch wenn dieser ganz einfach falsch sein konnte. Wenn man einmal davon absah, was der Typ für eine seltsame Gestalt war, war dieses Treffen bisher sehr gut verlaufen. Sie erhielten eine gute Bezahlung und außerdem ein Geschenk. Er war schon gespannt, was sich in der Truhe befand.
Doch als Razelago vorschlug, dass sie ihn etwas fragen konnten, schwieg Pikser. Vielleicht wollte er gar nichts wissen. Manchmal war es besser, unwissend zu bleiben. Außerdem war die Chance, eine ehrliche Antwort zu erhalten, seiner Meinung nach recht gering. Er hielt sich also für den Moment zurück und sah sich etwas unsicher um. Die Katze in ihrem Nest hielt er stets im Auge. Langsam entschlossen sich schließlich zwei der Gruppenmitglieder etwas zu sagen. Pikser konnte bei Beiden nur die Augen verdrehen. Der eine war natürlich direkt mit einem Schwur dabei und das Kind wollte eine Katze. Was hatte Pikser auch anderes erwartet?

Wieder sprach der mysteriöse Auftraggeber und wieder war sich der Halbling nicht sicher, was er von der ganzen Situation halten sollte. Zumindest eines hatte er deutlich verstanden: Dass er eine Waffe geschenkt bekommen hatte. Das war so ungefähr das einzig Positive, dass er aus den Worten ziehen konnte. Alles andere hörte sich wie irgendein sinnloses Geschwafel oder eine Drohung an. Cimri wich zurecht zurück. Eigentlich wollte Pikser auch gehen. Ihm gefiel die ganze Sache nicht. Da waren ihm seine Drecksarbeiten in der Sicherheit der Nacht lieber. Doch er hatte das Gefühl, dass er sich zumindest kurz vorstellen sollte, um nicht in Missgunst zu fallen.
"Ich bin Pikser." fing er also an. "War mein ganzes Leben lang Sklave. Bis vor kurzem. Jetzt such ich einen... Geschäftspartner. Auftraggeber. Wie auch immer. Irgendwo muss das Geld ja herkommen." Entschuldigend zuckte er mit den Schultern. Er machte keinen Hehl aus seiner Gleichgültigkeit. Der Typ wollte sicherlich nicht, dass man ihm Honig ums Maul schmierte. "Jetzt da ich frei bin, habe ich die Wahl. Eine Zusammenarbeit mit euch erscheint mir sehr lukrativ." Mehr wollte und musste er hoffentlich nicht preisgeben. Pikser dachte über eine Frage nach, die er stellen konnte aber ihm fiel nicht viel ein, worauf er überhaupt eine Antwort erhalten würde. "Was ist das da für ein Wesen?" fragte er deshalb einfach und zeigte auf die Katze in ihrem Nest.
 1. Knowledge (local): 12
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Beitrag von: Acillo Mhartis am 25.01.2018, 14:44:24
Verächtlich verzog Acillo das Gesicht als Pikser sprach Einmal ein Sklave, immer ein Sklave. Aber er hütete sich davor es laut auszusprechen. Nicht aus Angst vor dem Winzling, sondern eher aus Respekt vor Razelago. Er wusste nicht wie er reagieren würden sollte er den Halbling vor ihm in den Boden rammen. Aus einem ihm unerfindlichen Grund schien es so als würde Razelago glauben, sie wären aus einem bestimmten Grund zusammengeführt worden.

"Bitte entschuldigt meine Unhöflichkeit mich nicht vorzustellen. Ich nahm an Cimri hätte euch zu eurer Zufriedenheit berichtet, aber so hole ich ihr Versäumnis gerne nach:", entschuldigte sich der Höllenritteraspirant mit einer Verbeugung: "Mein Name ist Acillo Mhartis aus dem Hause Mhartis. Aspirant des Höllenritterordens. Es ist mir eine Ehre euch und dem Haus Thrune dienen zu dürfen."
Erneut verbeugte sich der Kämpfer. Wenn er eine Regel des Zusammenlebens in Cheliax gelernt hatte war es nach oben buckeln und nach unten treten. Und in dieser Situation war klar, dass Razelago oben war. Wie weit oben würde sich in der nächsten Zeit klären müssen. Alles was Acillo in die Lage brachte das Haus Mhartis wieder zu altem Glanz zu verhelfen würde er tun. Er würde den Namen Mhartis wieder groß machen, davon war der Antipaladin überzeugt.

"Trotz einiger unerfreulicher Vorkommnisse[1] steht das Haus Mhartis treu zum Hause Thrune und ist über jede Gelegenheit seine Treue zu beweisen dankbar."
 1. Acillo spielt auf die unerwünschte Hochzeit von Ileosa Arabasti (https://pathfinderwiki.com/wiki/Ileosa_Arabasti) an, die sie zur Regentin von Korvosa (https://pathfinderwiki.com/wiki/Korvosa) machte an
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Beitrag von: Nimia Caedis am 25.01.2018, 21:03:06
Die Aussicht, dass sie tatsächlich eine Katze von diesem Razelago bekommen könnte, ließ Nimia lächeln und als der mysteriöse Gesprächspartner nach einer Vorstellung fragte, antwortete das junge Mädchen recht knapp: "Ich bin Nimia. Und ich mag Kätzchen, auch wenn es Orisonkätzchen sind." Ihr Lächeln wurde noch breiter, auf die Idee irgendwie bei ihrer Ehre zu schwören oder soetwas, grinste sie einfach nur hinein und wartete darauf, dass endlich ihr Kätzchen auftauchte, das der Mann ihr gerade versprochen hatte.
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Beitrag von: Wolgwuth am 26.01.2018, 11:15:25
Den Weg hierher hatte Wolgwuth genossen, die städtische Zivilisation bereitete ihr meist Unbehagen, auch wenn sie es oft nicht vermeiden konnte in den matschigen Gassen der Hütten umherzustreifen, die andere ihr zuhause nannten. Sie störte sich nicht an dem Geruch der Exkremente oder dem Dreck der Straßen, ganz im Gegenteil. Krankheit und Elend wo man nur hinsah. Viele der kleinen Dörfer, die sie in den letzten Jahren auf ihrer Reise nach Süden und zurück durchstreifte, besaßen keinen Medicus. Jedes Jahr aufs neue spürte Wolgwuth ein gewisses Maß an Euphorie, wenn sie darüber nachdachte, wieviele Hütten auf ihrer Rückreise im nächsten Winter wohl noch bewohnt werden. Als sie dem verfallenen Haus näher kamen, bemerkte sie Cimri's Aufregung, die ihre eigene Neugier entfachte. Ein merkwürdiger Ort für ein Treffen mit einem Gesandten des Königshauses – hat sie diese doch eher mit prunkvollerem Auftreten verbunden. Doch sie folgte der angespannten Menschenfrau.

Das Auftreten ihres Auftraggebers erfüllte ihre Vorstellung. Mysteriös und undurchsichtig, sein eigentliches Aussehen zur Gänze verhüllt. Vermutlich war nicht mal seine Stimme echt. Ob er sich ihnen jemals offenbaren würde? Der großen Katze würdigte sie nur einen kurzen Blick. Wolgwuth war sich sicher, würde einer von ihnen dem Sichtschutz zu nahe kommen, wäre das Tier vermutlich mit einem Satz auf dem Neugierigen und würde seine Klauen in sein Fleisch treiben.

Die alte Zwergin richtete sich auf und sprach diesmal mit deutlicher, energischer Stimme.
"Meine Ahnen gaben mir den Namen Wolgwuth. Ich stamme aus Nidal und bin eine Wandernde meines Zirkels. Die Grenzen dieser Lande verschwimmen zusehends und die Entwicklung in diesen Gefilden treibt Unruhe in das Unterholz des Uskwaldes. Ich bin hier, um meinen Teil zu Schlichtung dieses Problems beizutragen."
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Beitrag von: Ultor am 26.01.2018, 11:42:31
Diese Stimmen, dieses Haus, diese Gruppe, all das kam ihm nun ausgesprochen seltsam vor. Aber dann überlegte er, warum er eigentlich hier war. Er erinnerte sich wieder an die seltsame Begegnung, auch damals war es nur eine Stimme gewesen, hier gab es wenigstens noch eine Silhouette, wobei Ultor nicht sicher war, dass da wirklich jemand auf der anderen Seite war. Vielleicht war es auch nur eine Hülle, eine Puppe, um ihnen eine Person vorzugaukeln, damit das Gespräch etwas weniger verwunderlich oder erschreckend wirkte. "Warum bin ich eigentlich hier." Nun, angekommen war er in Cheliax, die erste Prüfung, die damals erwähnt wurde, und weitere. Darum war er hier. Prüfungen, die ihm seinem Ziel näher bringen würden. Es war egal, wie seltsam alles hier war, das ganze Leben war doch seltsam.

"Ultor nenne ich mich und ich trage die Treue zum Haus Thrune schon im Blut, auch wenn der Weg lang war, dies zu erkennen. Ich bin hier um mich zu beweisen. Ich bin dankbar für eurer Geschenk und die Belohnung und werde meine Pflicht tun."

Er biss sich auf die Lippe, Pflicht tun, schon wieder war er in die Falle getappt. Er hatte gedacht, dass er nun seinen Weg gehen würde, seine Ziele verfolgen könnte. Aber er tat doch nur wieder das, was ihm gesagt wurde. Pikser suchte einen Geschäftspartner, er hatte noch nicht erkannt, dass es nur eine andere Form der Sklaverei war, eine selbst gewählte. Aber war er erkannt hatte, war vielleicht das wichtigste: es war besser selbst den Auftraggeber zu wählen als keine Wahl zu haben. Auch Könige waren nicht völlig frei und war nicht auch da Haus Thrune nur ein...Befehlsempfänger? "Sollte ich das je laut aussprechen wird der Möchtegern-Ritter mich sofort dafür töten." Und vielleicht würden sie ja in eine bessere Position kommen, wenn sie ihm für eine Weile gedient hatten.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Valeria Thorne am 31.01.2018, 15:38:43
Nun hatten sie es geschafft. Cimri war von ihrer zweifelhaften Tat beeindruckt. Sie nahm das Kompliment ohne jeglichen Spott hin, der ihr auf der Zunge lag. Ihre Lebensumstände waren sicherlich den ihren völlig entgegen gesetzt. Diese Vermutung bestätigte sich nur, als sie sich später (mithilfe von Magie) wieder frisch und ordentlich im Inneren des Ash House umsah. Es wirkte, als hausten hier irgendwelche Banditen. Hatte sie etwa diese ganzen Flaschen gelernt? Sie selbst trank nicht, aber sie vermutete dass es sich um ein starkes Gebräu handeln musste. 

Weitaus misstrauischer als das Chaos machte sie jedoch die seltsame Katze, die für ihr Empfinden auch aus dem Albtraum eines Kindes hätte entsprungen sein können. Etwas zurückhaltender als sonst trottete sie den Anderen hinterher und hörte schließlich die befremdliche Stimme ihres Auftraggebers hinter einer Trennwand. Die Siluette ähnelte verdächtlich der eines Elfen. Sollte sie das stutzig machen? Es fiel ihr schwer, sich an dieser schwer zu deutenden Stimme und seinem überschwänglichen Gesäusel zu gewöhnen. Sie waren in eine Gerberei eingebrochen, etwas, was auch von schäbigen Streunern hätte erledigt werden können. Zugegeben, ihre Vorgehensweise war natürlich elegant gewesen...

Beinahe musste sie schmunzeln, als es plötzlich um getupfte Katzen ging. Nimia erschien zwar etwas...seltsam, aber offenbar besaß sie auch ganz gewöhnliche Interessen. Eine exotische Katze war neben dem Gold nicht die schlechteste Belohnung. Aber auch eine Waffe klang nicht verkehrt. Hoffentlich war sie hübsch anzusehen. Nahm sie das alles hier ernst? Ein Teil von ihr empfand ein mulmiges Gruseln, doch der andere Teil war neugierig. Haus Thrune...Das hatte sie sich doch etwas anders vorgestellt. Woher kam überhaupt diese Kinderstimme? Sollte sie fragen? Diese Entscheidung wurde ihr in dem Moment abgenommen, als sie sich vorstellten sollten. Vielleicht besser so, wenn sie sich mit dummen Fragen einstweilen zurückhielt. Als sie an der Reihe war, räusperte sie sich kurz.

"Mein Name ist Valeria Thorne. Ich stamme aus Cheliax und will meinen Teil dazu beitragen, die Schönheit unsere Nation zu erhalten. "

Die genauen Hintergründe ihrer Familie schnitt sie vorerst nicht an. Es konnte am Ende auch genauso gut nach  hinten losgehen. Ihr Gegenüber war sicher nicht ungefährlich...





Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 31.01.2018, 21:34:21
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 05:55 Uhr - The Ash House

Die Finger an den Lippen zusammengelegt, zeigte die schattenhafte Silhoutte gesteigertes Interesse an den Namensbekundungen und Erklärungen der Personen, die sich vor ihr versammelt hatten. Hier und da ein angedeutetes, den ebenso angedeuteten Vorstellungen angemessenes, Nicken. Dort sogar ein schnaubendes, leises Lachen, welches mal physisch, mal telepathisch ins Gehör drang.

"Eure Namen haben Gehör gefunden. Und wenn sie vorher nicht dem Haus Thrune bekannt waren, werde ich sie mit sanftem Flüstern lobend weitertragen.", bekundete Razelago schließlich feierlich und nahm die Finger von den Lippen und legte sie auf die Stuhllehnen ab, als wäre jegliche Kraft aus ihnen entwichen und sie nicht mehr als lebloses Fleisch. Sein Oberkörper richtete sich etwas nach vorne. "Zum Abschluss will ich also auch die letzte Frage für den Moment beantworten."
Razelago war bisher nicht weiter auf die Vorstellungen eingegangen und es stand zu befürchten, dass er dies auch nicht weiter tun würde. Gleichwohl stand außer Frage, dass er das Gesagte aufgenommen hatte. Ihre Worte würden Eindruck machen. Razelago ließ sich nur nicht anmerken welchen.
Seine Hand zeigte auf die im Bücherstapel halb verborgene Großkatze, die säuselnde Stimme sprach. "Das ist Gaurig. Mein Krenshar. Ihr würdet euch wundern, zu welch...besonderer...Mimik Gaurig fähig ist. Andererseits solltet ihr das besser nicht herausfordern." Fast schon süffisant ergänzte die physische Stimme. "Und Gaurig liebt das Fleisch Iomedaener ganz besonders." Ein kurzes, stakkatohaftes Lachen beider Stimmen, dann wurde Razelago ernst. Etwas, was durch das unheilvolle Fauchen Gaurigs unterstützt wurde. Ein Blick auf die Großkatze zeigte, dass sie im Gegensatz zu Löwen oder Tigern keine sichtbaren Ohren hatte.
"Geht nun. Wisset, dass ihr gut getan habt. Und versteht die Symbolik eurer Tat. Alles, was ihr tut und tun werdet, es mag euch zuerst trivial erscheinen. Es mag euch gar erscheinen, als seid ihr unterfordert. Als würde man eure Dienste ausnutzen. Doch was ihr erleben werdet, ist Wachstum. Es ist Teil Vorsehung, aber auch Teil eure Willkür. Um also zu verstehen, welche symbolische Brücke zum Haus Thrune gebaut wird: hört, was euer erster Part war."
Die hohe Stimme übernahm. "Es ist nicht grundlos geschehen, dass euer erster Auftrag euch hat für Haus Thrune in Scheiße dienen lassen. Die Tiefe eurer Verzweiflung oder eurer Dienstbarkeit musste getestet werden. Möge dies ein symbolischer Beginn des Aufstiegs aus dem Unrat sein."
Razelago stand auf aus seinem Stuhl und trat so weit von der Papierwand weg, dass die Silhoutte nicht mehr wahrzunehmen war. Doch seine Bewegungen sahen steif aus, wie jemand, der halbwegs gelähmte Beine hatte oder nach schweren Verletzungen einen steifen Rücken hatte. Es hatte etwas puppenhaftes, schwerfälliges.

Dann erhob sich der Krenshar fauchend und Cimri befand, dass der Zeitpunkt des Aufbruchs gekommen war.

Sonntag, 30. Gozran 4717 - 06:15 Uhr - The Ash House

Im zerstörten Wohnzimmer stand wie versprochen die Belohnung. Waffen[1]. Doch rund um die alte Truhe auf dem Tisch und in ihr war noch mehr. Auf ihr ruhte auf einem grünen Samtkissen eine Osirionkatze mit grauem Fell und Tupfen. Sie trug ein grünes Lederhalsband, an dem das Zeichen Haus Thrunes als schwarzer Anhänger hing. Die Katze schaute unaufgeregt und arrogant hernieder auf die Gruppe und verließ erst ihr Kissen, als Nimia in die Nähe der Truhe kam. Ihr nicht mehr von der Seite weichend.

In ihr lag, was Razelago dem Anlass würdig genannt hatte. Ein paar Flaschen Wiscrani[2]-Weins, drei frische Brotlaibe, mit Bärlauch und Knoblauch versetzte Butter sowie diversen Arten geräucherten Flussfisches und Wildschweinschinken, sodass durchaus von einer trefflichen Frühstücksplatte gesprochen werden konnte.

Cimri überließ es jedem selbst, wo er oder sie schlafen wollte. Sie bot an, mit ihr direkt im Haus zu schlafen, doch wer sich dafür zu schade war, dem empfahl sie für die Nacht das Gasthaus The Arch and the Lark[3].

Doch alsbald war es dann Zeit einen Treffpunkt auszumachen und am frühen Nachmittag verabredete man sich, um wieder Razelago zu treffen.

Sonntag, 30. Gozran 4717 - 12:45 Uhr - The Ash House

Das Licht von draußen war heller, doch irgendwas an den Fenster war auch unnatürlich, denn Razelago erschien hinter dem Papierschirm noch immer violett, auch wenn der Anteil an Indigo geringer war. Er wirkte so gebrechlich und steif wie ehedem. Doch an dem Raum hatte sich etwas verändert.
Gaurig, der grimmige Krenshar lauerte in der Mitte des Raumes und zog sich, als die Gefährten eintraten, zögerlich und wachsam zurück in sein Büchernest. In seiner ganzen Größe zeigte sich das Tier alt und mit einigen Narben, die auf viele Kämpfe hindeutete. Als magische Bestie sich zurückzog, gab sie den Blick frei auf ein kleines Tischchen, auf dem eine kohleschwarze Holzkiste stand, die zwar geschlossen, jedoch ohne Schloss war. Auf ihr prangte das Zeichen des Erzbarones. Zwei Hirsche, die blutige Geweihe kreuzten. Razelago ließ die Gefährten Aufstellung nehmen und verschwendete dann diesmal wenig Zeit mit Vorstellung und Vorgeplänkel, daran glaubend, dass er seine Position am Morgen schon deutlich gemacht hatte.

"Dank der Anzahl von Veteranen in dieser Stadt ist es wohl kaum verwunderlich, dass sich an diesem Ort eine Kirche Iomedaes niederlassen konnte. Allerdings nicht mehr lang, wenn Tileavia Allmar, die Priesterin dieses Pfuhls, ihre Worte in die Tat umsetzt." Die Hände der Silhouette bildeten wieder diese ungewöhnliche Raute. "Ich verrate vielleicht nichts neues, wenn ich sage, dass im Reich wachsende Unruhe zu beobachten ist. Nicht nur in Pezzack[4] und entlang der Hellcoast[5]." Ein verächtliches Schnauben unterlegte die nächsten Worte. "Iomedaes Brut wird mutiger und allenthalben tauchen Pamphletschreiber und selbsternannte Herolde auf, die von der Sündhaftigkeit und der Dekadenz der Monarchie salbadern. Und die behaupten, jeder Bewohner von Cheliax hätte unveräußerliche Rechte. Hmpf. Sie scheinen tatsächlich zu glauben, dass dies hier ein Abbild Andorans[6] sei und der allgemeine Bürger bräuchte sich nur absolute Freiheit zu wünschen und sie käme auf Engelsschwingen angebraust. Liederlich und lächerlich! Leere und furchtbare Versprechen, die verkennen, wie hart wir alle für unsere Freiheit und unser Überleben nach dem Ende Arodens gekämpft haben. Aber was solls. Wir alle hier wissen, dass dies Cheliax und nicht Andoran ist - und wo die wahre Macht ruht."
Razelago kratzte sich an der Nase und stöhnte etwas, als wäre ihm blümerant zumute.
"Das fünfte Schwert Allamar sammelt zurzeit alle, die gewillt sind, ihren Lügen zuzuhören, für eine Freiheitspredigt vor ihrer Kirche - in etwa zwei Stunden. Ich weiß nicht genau, was sie vorhat und noch weniger, was sie genau sagen wird, allerdings wird es etwas sein, um die Unruhe auch an diesem Ort zu schüren. Und wir wollen ja nicht, dass die Gedanken eines Jabral Louslik hier Jedermanns Gedanken werden, nicht wahr? Ihre Worte werden nur versuchen, die Loyalitäten an diesem Ort zu verwirren und Frustration unter den Bewohnern Longacres zu säen und das ist gänzlich gegen meine Wünsche!

Sprich: ich will, dass ihr diese Versammlung besucht. In der schwarzen Kiste vor euch sind rote Schärpen mit den Insignien des Erzbarones Fex. Tragt sie und erinnert die Bürger dieses Ortes, dass der Erzbaron nicht ohne seine Unterstützer ist. Und beobachtet gut, was sich dort zuträgt.
Danach wird Cimri mir berichten. Und ihr werdet an Gold das Doppelte pro Nase erhalten, was ihr für den letzten Auftrag bekommen habt."


Cimri ging derweil zu der kohleschwarzen Kiste und öffnete sie und drückte jedem eine Schärpe in die Hand.

"Noch immer müsst ihr in Scheiße wühlen, euch zu beweisen. Diesmal riecht sie immerhin schon etwas weniger. Ist fester.", erklärte die telepathische Stimme kichernd[7]. "Doch hierfür möget ihr mehr Wissen brauchen, also fragt."
 1. Für die Beschreibung schaut bitte in die Gruppenkasse
 2. Wiscrani bezieht sich auf Westcrown und die Nobilität wird meist als Sammelbegriff Wiscrani genannt.
 3. Wer lieber komfortabel schlafen will, streiche sich bitte zwei Goldmünzen ab.
 4. Pezzack (https://pathfinderwiki.com/wiki/Pezzack) - Wissen (Lokales)-Wurf, um mehr darüber zu wissen.
 5. Hellcoast (https://pathfinderwiki.com/wiki/Archduchy_of_Hellcoast)
 6. Andoran (https://pathfinderwiki.com/wiki/Andoran)
 7. Falls ihr Fragen habt, stellt sie bitte bis Samstagabend. Dann schiebe ich euch auf den Marktplatz vor die Kirche, damit ihr wieder einen größeren Handlungsrahmen habt. - Wie immer könnt ihr die schnell durchgespulten Szenen für retrospektive Gedanken und Gespräche nutzen.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 01.02.2018, 12:48:45
Acillo schlief in der Taverne. Auch wenn sein Haus keines der mächtigen in Cheliax mehr war, hieß das noch nicht, dass er in einer Ruine nächtigen würde, zumindest nicht ohne guten Grund. Trotz des weiten Weges war der Aspirant des Höllenritterordens als Erstes morgens wieder auf der Matte. Ohne etwas zu sagen, hörte er sich Acillo die Rede von Razelago an. Ein leichter Anflug eines Katers hallte in seinem Kopf nach von dem Wein von gestern.

Am Ende der Ausführungen wurde er allerdings hellhörig: "Verzeiht die Frage, es gibt mehrere Wege die bewohner an ihre Loyalität zu erinnern. Durch reine Anwesenheit oder es vermag uns gelingen etwas Verstand in ihren Kopf zu schlagen. Sind beide vorgehen gleichermaßen gewünscht oder soll unsere reine Anwesenheit reichen?"
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 04.02.2018, 03:36:50
Interessiert sah Pikser die Katze, Gaurig, an. Wirklich viel konnte er mit der Information, die ihm gegeben wurde, nicht anfangen aber er war trotzdem froh, gefragt zu haben. Vielleicht würde er dem Vieh mal einen Happen mitbringen, auch wenn er es gruselig fand. Razelago mochte es aber anscheinend und es konnte nicht schaden, sich mit seinem neuen Arbeitgeber etwas gut zu stellen. Die Worte zum Abschied nahm der Halbling einfach so hin. Der Mann redete anscheinend gerne und bisher war alles recht gut gelaufen aber wirklich trauen, tat er ihm noch nicht. Er würde schon sehen, ob sie wirklich noch aus dem Unrat aufsteigen würden. Nachdem er den Raum und den seltsamen Auftraggeber hinter sich gelassen hatte, kümmerte sich Pikser direkt um die versprochene Belohnung. Er nahm den Dolch, der aufgrund seiner Größe ganz offensichtlich für ihn gedacht war, an sich und wiegte ihn etwas in der Hand. Betrachtete ihn und warf ihn ein paar Mal in die Luft. Ja, der würde ihm sehr gefallen. Ein gutes Geschenk. So wie die Waffe aussah, war sie mehr Wert, als er jemals in seinem Leben besessen hatte. Sehr vielversprechend. Der ehemalige Sklave gönnte sich ordentlich von den gebotenen Speisen - schließlich waren die umsonst - und machte es sich dann gemütlich. Die Nacht verbrachte er mit Cimri im Haus. Es war zwar etwas schäbig hier aber er hatte schon sehr, sehr viel Schlimmeres erlebt. Sein Sklavenleben war nie schön oder komfortabel gewesen.

Er war gespannt auf den nächsten Auftrag, der sie - laut den Worten Razelagos - weiter aus dem Unrat befördern sollte. Tatsächlich sollten sie nicht wieder einen Gerber überfallen, sondern ganz offiziell zeigen, dass der Erzbaron auch Unterstützer hatte. Sehr interessant. Sie sollten also dafür sorgen, dass die Bürger sich daran erinnerten, wem sie für ihre Freiheit danken konnten. Pikser hatte sich nie wirklich für Politik interessiert. Er hatte sich auch nie mit dem Thema auseinandersetzen können, da er als Sklave und Halbling gar nicht die Möglichkeiten gehabt hatte. Ihn betraf das alles sowieso nicht wirklich. Er war nur ein Halbling und zählte nicht. So war ihm die Aufgabe auch eigentlich egal. Hauptsache es gab eine gute Belohnung und da schon jetzt das Doppelte von dem gezahlt wurde, was sie für den anderen Auftrag bekommen hatten, ließ er es sich nicht nehmen, Motivation zu zeigen. Er war schnell dabei, sich eine der Schärpen zu nehmen und sich diese umzuhängen. "Wir könnten unsere Geschenke ausprobieren und die Prediger... verstummen lassen, wenn ihr versteht, was ich meine." Er drehte seinen neuen, liebgewonnen Dolch in der Hand herum. "Das würde eine deutliche Nachricht sein." Es war eine indirekte Frage, die auf das gleiche Thema abzielte, welches auch der Höllenritter angesprochen hatte. "Gibt es etwas, dass wir nicht tun sollen? Sollen wir etwas geheim halten?"
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 04.02.2018, 12:26:22
Ultor merkte schnell, dass sich in diesem Auftrag etwas verbarg, was ihn von dem letzten total unterschied.

Also wendete er sich zuerst an die Gruppe. "Wir müssen schon aufpassen, denn wenn nur eine gewisse Menge Überzeugte dort sein werden, kann das Zeigen von Stärke schnell ein Bumerang werden. Ich kenne dieses Pack, sie sind so überzeugt von sich, dass sie kaum davor zurück schrecken werden, uns das Fell über die Ohren zu ziehen, auch mit bloßer Hand oder Keulen. Und wenn wir die ersten erschlagen haben, kann es schnell sein, dass die Stimmung sich gegen und wendet. Ich denke wir sollten die Wortführer herausfinden und diesen dann eine persönliche Reaktion zu Teil werden lassen. Hingehen, unters Volk mischen, zuhören und die Richtigen finden und dann leise, aber hart und sichtbar zuschlagen. Und wenn wir uns dann die Richtigen vorgenommen haben, wird das die Gruppe demotivieren und nicht radikalisieren."

Es schaute Acillo nicht direkt an, er wollte den Mann nicht provozieren, allerdings war er sicher, dass ihm dieses Vorgehen am schwersten fallen würde.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 06.02.2018, 13:12:02
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 12:50 Uhr - The Ash House

Razelago verharrte in Stille und einer gewissen Starre, als sich seine Gäste vor dem Schirm austauschten. Ultors Worte waren gerade im Raum verhallt, als er sich erstmals wieder regte, die Arme einfach auf die Armlehnen fallen ließ. Dann wieder Schweigen.

Es war Cimri, welche das Wort vorsichtig ergriff, augenscheinlich bestärkt durch Ultors Worte. Wieder und wieder blickte zum Papierschirm, als würde sie von dort aus irgendeine Bestätigung bekommen, dass sie sprechen durfte. Aber Razelago nahm ebenso nur schattenhafte Abbilder war, wie er selbst als eines wahrgenommen wurde. Cimri atmete tief, aber um Unhörbarkeit bemüht ein und streckte das Kreuz etwas durch. Versuchte sich selbst etwas Haltung zu verleihen, die sie in Anwesenheit von Razelago und Gaurig nur unter großen Mühen hatte.
"Die Worte Ultors...", begann sie vorsichtig, "...erscheinen mir richtig. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Bewohner Longacres Veteranen der Armee sind. Um ihre Fähigkeit, ihre Waffen zu nutzen, braucht es keine Spekulation." Obwohl sie dies sehr deutlich sagte, machte ihre wieder zusammensackende Haltung deutlich, dass etwas auf ihren Schultern lastete, was ihr mehr Sorgen als die Wehrhaftigkeit der Bewohner machte. "Die Diener Iomedaes sind unter Umständen auch formidabel, aber letztlich kann ein offener Angriff dafür sorgen, dass das Wohlwollen der Bürger wirklich gegen uns kippt. Wir brauchen eine gewisse Subtilität." Sie schien immer noch zu verschweigen, was sie eigentlich sagen wollte.

"Sag es ihnen, Cimri!, wurde die Stimme Razelagos erstmalig herrisch, brüsk. Der Schatten hinter der Papierwand rückte schwerfällig in seinem Stuhl hin und her und nahm eine neue, vorgelehnte Sitzpose ein, in der er wieder sofort erstarrte.



Erschrocken blickte Cimri zu der Papierwand. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als Gaurig sich aus den Büchern schälte und sie anfauchte.
"Meine Tante[1] ist die Schultheiß dieses Ortes.", bekannte sie schließlich schmallippig und unsicher zwischen allen Beteiligten hin- und herblickend."Sie ist keine Frau, die zu Iomedae betet und wird selbst an dem Aufruhr interessiert sein, aber unter ihren wachsamen Augen...Es ist das eine, halblegale Dinge zu tun oder illegale Dinge zu tun. Und unter dem Auge des Gesetzes die Iomedaner einfach zu erschlagen. Es würde für mehr Probleme sorgen als es beheben würde."
Mit jedem Wort gewann sie ein Stück ihres Selbstvertrauens zurück und kämpfte gegen die Angst an, welche die große, ohrlose Katze bei ihr auslöste.
"Vielleicht können wir irgendwas tun, um die Veranstaltung zu stören. Wenn wir vorher schon aufbrechen, dann haben wir bestimmt Zeit, uns die Umgebung anzuschauen!", schlug sie schließlich vor.

Razelago kicherte telepathisch und lehnte sich dann wieder zurück. Das erste Mal ließ er seine angespannte Haltung fallen und lehnte sich einfach nur fläzend zurück. "Das Haus ist zutiefst dankbar, dass ihr bereit seid, alles für es zu tun. Aber ich überlasse euer Handeln natürlich eurer Weitsicht. Wenn ihr meint, dass ein direkter Anschlag auf die Priesterin das sinnigste ist, so soll es sein. Bedenket nur - ihr tragt die Konsequenzen eures Handelns."
Razelago ließ die Worte etwas wirken, und fügte schließlich hinzu.
"Ansonsten ist es euch überlassen, ob ihr nur Anwesenheit zeigt und die Predigt beobachtet oder ob ihr in der ein oder anderen Form tätig werdet. Von euch ist nur ersteres erwartet. Wenn ihr zweiteres tut und Erfolg habt, wird der Dank freilich umso größer sein. Keine Tat bleibt ungesühnt, im positiven wie negativen."
Razelagos Pose wurde wieder starr.
 1. Wissen (Lokales)
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Wolgwuth am 10.02.2018, 14:54:21
Ultors Worte erschienen sinnig in ihren Ohren. Niemals würde sie je wieder jemanden, den sie nicht kannte, unterschätzen, egal wie groß ihre innerliche Wut werden würde. Lässt man seinen Gefühlen freien Lauf, vernebeln sie die Sinne und es könnte den eigenen Tod bedeuten, das wusste Wolgwuth nur zu gut.

Gespannt, äußerlich jedoch gelassen wie eh und je, verfolgte sie das Gespräch und die Unterhaltung ihrer neuen Gefährten. Beiläufig blickte sie immer wieder zu der Raubkatze in der Ecke. Jetzt bei ihrem zweiten Aufeinandertreffen faszinierte das Biest die Zwergin. Für einen Moment konnte sie ihren Blick nicht von ihr wenden und fixierte sie, obgleich sie wusste, dass dies normale Tiere ihrer Art in Unruhe versetzen würde. Doch diese Bestie folgte nicht nur ihren Instinkten, hinter den undurchsichtigen Augen schien sie abzuwägen, zu überlegen, klar und deutlich zu denken. Ein interessantes Geschöpf. Sie wollte ihr näher kommen, doch ihre logische Einstellung von letzter Nacht siegte über ihre Neugier und so wand Wolgwuth sich schließlich wieder ihrem Auftraggeber zu.

Die Miene ein schmaler Strich, die Augen unbeweglich, machte sie einen Schritt nach vorne. "Obgleich ihr uns einräumt selbst zu entscheiden, wie unsere Vorgehensweise aussehen darf, so habt ihr zu Beginn eure Worte nicht ohne Grund sachte gewählt. Genau beobachten und zuhören. Natürlich erscheint dies nur all zu logisch, doch bedenkt man die von euch erwähnten 'Unruhen' so drängt sich mir die Frage auf: Glaubt ihr, dass diese Priesterin ein Mitglied vom Orden der Glorious Reclamation ist? Was wisst ihr über Tileavia Allmar?"
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 13.02.2018, 19:53:15
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 12:58 Uhr - The Ash House

Razelagos Pose blieb zurücklehnt und es schien einen Moment so, als würde sich seine Aufmerksamkeit anderen, fernen Problemen zuwenden und nicht mehr den Personen in seiner Umgebung. Deswegen erschien es fast überraschend, als die Stimme wieder ertönte, ohne dass die Silhouette sich einige Zeit bewegt hatte.
"Ich glaube, dass sie es ist: ein Mitglied dieser Reklamation, von der wir noch zu wenig wissen. Aber ich habe mitnichten mehr als mein Bauchgefühl bisher. Einer der Gründe, warum ihr genau zuhören möget. Es würde zumindest zu dem passen, was ich persönlich über Tileavia Allamar weiß. Sie ist das fünfte Schwert und entsprechend gehört sie nicht irgendeinem obskuren Zirkel zu. Sie gleichwohl nicht mehr als ein Bauer in diesem großen Spiel, auch wenn sie sich eine Priesterin schimpft. Die Sache ist jedoch auch die: sie ist wie viele eine Veteranin des Krieges und als solche hier anerkannt. Sie hat erwachsene Zwillinge, die ihr überallhin folgen und auch der angeblichen Erbin[1] folgen. Auch sie sind wohl Pfaffen. Ansonsten ist Tileavia eher unauffällig gewesen, inzwischen verwurzelt mit dieser Gemeinde. Vielleicht ist diese Veranstaltung eine Chance für sie, sich noch einmal von Bedeutung zu wähnen. Aber wie fast alle Krieger dieser Stadt, ist sie nicht grundlos zu unterschätzen."
Razelagos zweite Stimme summte derweil, während seine physische Stimme sprach und beschied schließlich.
"Aber euer Blick vor Ort wird euch besser vorbereiten als mein Geschwafel. Also fort mit euch."

Wieder war es Gaurig, die mit schnellen, kräftigen Schritten und verhaltenem, wenn auch deutlichem Fauchen den Weg vorgab und alle zur Eile antrieb.

Sonntag, 30. Gozran 4717 - 14:54 Uhr - The Market Square

Der gusseiserne und polierte, mannshohe Zaun, der die mit weißem Stein gebaute und mit blaugrauem Schiefer bedeckte Kirche umgab, schenkte der Kirche ein ungewöhnliches Äußeres. Während ansonsten kaum Zäune in Longacre zu bestaunen waren, war dieser Zaun so hoch, als würde er die stählerne Hand Cheliax draußen halten wollen und die Kirche selbst vor dem bösen Äußeren abschirmen wollen. Auf dem ausgetretenen, leicht matschigen Untergrund vor dem Zaunportal hatten sich einige Bewohner und Bürger Longacres versammelt. In den Gesichtern waren Narben zu sehen, manche körperlich, andere seelisch. Der dunkel behangene Himmel spiegelte ihren Gram wieder. So ruhig Longacre wirkte, so belastet und niedergedrückt wirkten seine Bewohner. Bis auf die jungen Bewohner zeigte jeder Spuren vergangenen Ungemachs, ob er wollte oder nicht. Und vielen dieser Besucher war anzumerken, dass sie in Iomedaes Kirche im Allgemeinen einen Ort der Hoffnung sahen. Hier in Longacre waren sie vergessen. Selbst vom Baron fühlten sie sich ignoriert, wenn es nicht gerade um Steuern ging. Sie würden jedes Wort wie ein Schwamm aufsaugen, und sei es nur, um für einen Moment die Tristesse zu vertreiben.

Dennoch war die Strahlkraft Iomedaes nicht so groß, dass sich ein Großteil der fast 1600 Einwohner dieses Ortes versammelt hätten. Mehrere Grüppchen von Alten und Arbeitern hatten sich versammelt, vielleicht waren es 50 bis 70 Zuhörer, gleichwohl genug, ein Pulverfass zu entzünden. Auffällig war, dass es allesamt Menschen waren.

Vor dem Portal stand ein einsamer Tisch, um den sich mehrere Neugierige sammelten. Er war leer, doch allein seine Anwesenheit erregte Aufmerksamkeit. Einzig eine strahlend weiße Tischdecke säumte ihn.

Cimri schaute sich nervös um und zeigte auf die den Platz umgebenden Häuser. Überall waren kleinere und größere Läden. Sie waren nicht geschlossen, doch aus den über den Läden befindlichen Stockwerken schauten hinter Vorhängen und Gardinen neugierige Augen hervor. Im Schatten der Läden standen ebenfalls die Neugierigen. Und dann erkannte Cimri, dass sie auch abseits der Neugierigen nicht alleine waren.
"Ich sehe ihre Hilfsschulzen, sie wird nicht fern sein.", verwies Cimri auf ihre Tante. Sie zeigte auf zwei in Lederrüstung gekleidete Männer, welche das Zeichen von Cheliax am Revers trugen; einer postierte sich an einem steinernen Brunnen auf dem Platz, der andere im Osten an den Hauswänden. "Ich sehe sie selbst nur noch nicht..."

Langsam legte sich eine schwüle Spannung über die Menge, die dort wartete. Gebannt blickten sie auf die geschlossene Tür der Kirche. Hinter den hohen Bleiglasfenstern des stadtbild-prägenden, wuchtigen Gebäudes waren flackernde Lichter zu sehen. Irgendeine Vorbereitung fand dort statt...



...wie sie vielleicht auch die letzten zwei Stunden unter den neuen Dienern Thrunes stattgefunden hatte. Nachdem sie Razelagos ungewöhnlich ausgestatteten Lieblingsplatz für Treffen verlassen hatten, hatten sie sich die Situation vor Ort bereits angeschaut.



Besonders auffällig schienen die drei folgende Lokalitäten, als sie sich in und um den Marktplatz umschauten:

Gegenüber der Kirche befand sich ein verschlossener Laden, deren Tür verrammelt worden war. Die Fenster waren notdürftig mit Holzplanken zugenagelt worden. Three Bands Copper war auf einem verblichenen und rostigen Schild, welches einst den Laden zierte. Eines der vielen Opfer, die von der Steuerlast des Erzbarons erdrückt worden war. Doch Pikser fand schnell heraus, dass an der Seite eine Treppe in das zweite, ebenfalls verwaiste Geschoss führte und mit seiner Schlossknacker-Expertise könnte er den Weg freimachen zu einer guten Schützenposition.

Acillo Mhartis fiel der verwaiste Karren in der sogenannten Seward Street auf. Eine ältliche und abgemühte, geradezu hutzelige Dame hatte den Karren und den ihn ziehenden Esel dort geparkt. Die Straße war nur wenig besucht und die Dame war als eine der ersten direkt zum Platz der kommenden Predigt gegangen, ein heiliges Symbol der Iomedae küssend und dann umklammernd.
Acillo sah bald, dass auf dem Karren vier Holzfässer voller brennbaren Teers. Und obwohl die Holzfässer zu groß waren, um sie zu werfen, waren sie letztlich immer noch rund und brennbar.

Die kleine Gasse, welche die Seward Street vom Market Square trennte, lag dagegen zu dieser Tageszeit in tiefen Schatten und bot eine hervorragende Möglichkeit, wenn man sich vor der Menge verbergen wollte und gleichzeitig einen guten Zugriffspunkt haben, sollte man improvisieren wollen.

Zuletzt gab es noch einen öffentlichen Brunnen auf dem Platz, in dessen Nähe auch das Anschlagbrett stand, welches jedoch seit geraumer Zeit verwaist war und an dem nur fleckige, zerfledderte Zettel hingen, die der Regen dahingerafft hatte.

Das war die Situation, als die neuen Diener Razelagos oder Thrunes begannen, sich auf die Predigt der Kirche vorzubereiten[2].
 1. Gemeint ist Iomedae
 2. Ihr könnt Infos auch auf kurzem Dienstweg im OoC holen, wenn ihr Bestimmtes wissen wollte, um es in euren Beitrag einzubauen.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 14.02.2018, 03:22:39
"Dann nicht." erwiderte Pikser einfach und zuckte mit den Schultern. Er bestand nicht darauf, irgendwen umzubringen. Wenn es der Sache eher schaden würde, würde das auch sein Verhältnis zu diesem Razelago schaden und da hatte er keine Lust drauf. Der Mann hatte anscheinend einige Ressourcen zur Verfügung und das sollte ausgenutzt werden. Wie sich im Laufe des Gespräches ergab, würden sie sich etwas zurückhalten müssen. Allerdings nicht komplett. In irgendeiner Form durften sie tätig werden. Nur sollten sie niemanden umbringen. Alles etwas verwirrend für Pikser, weshalb er nur mit einem Ohr zuhörte. Was er allerdings genau hörte, waren die letzten Worte des verhüllten Mannes - oder was auch immer er war. Besser vor Ort vorbereiten als dem Geschwafel zuzuhören, klang für den ehemaligen Sklaven wunderbar. So machte er sich mit dem Rest der Gruppe auf den Weg.

Er erreichte die Stadt allerdings etwas später als der Rest. Acillos Vorschlag, die Menge mit Scheiße zu bewerfen, fand Pikser nicht nur symbolisch sehr passend, sondern einfach auch lustig, weshalb er nicht zögerte, sich selbst mit der Aufgabe zu beschäftigen. Nachdem sie schon vorher durch Scheiße gewatet waren, machte ihm das jetzt auch nicht mehr sehr viel aus. Mit einem Eimer voller ekelerregender Munition, erreichte er schließlich die Stadt. Den Eimer - bedeckt mit einem Tuch, um den Inhalt vor neugierigen Blicken zu bewahren - stellte er vorerst in die Gasse. Dann erkundete er vorsichtig die Gegend und entdeckte den Laden, dessen Schlösser seinen Künsten nicht standhalten konnten. Er sah sich kurz im Inneren um und kehrte dann zur Gruppe zurück.
"Der verlassene Laden da ist ne gute Position, um die Leute zu beschießen oder zu bewerfen, ohne direkt entdeckt zu werden und bietet Deckung. Ich denk, ich werd von oben mit der Scheiße werfen." Er grinste breit. "Wenn wir die Predigerin schon nicht umbringen dürfen, sollten wir sie zumindest lächerlich machen, damit jeder bemerkt, wie schwachsinnig die ganze Predigt ist." Er sah vor allem zu den magiebegabten Gruppenmitgliedern. "Könnt ihr irgendeine lustige Magie wirken? Eine Illusion vielleicht? Oder sie zu etwas zwingen?" Zwar war offensichtlich, dass die Menschen hier verzweifelt waren und dadurch auf jeden Blödsinn hereinfallen würden aber wenn die Predigerin zu einer Lachnummer wurde oder anderweitig negativ auffiel, würden selbst diese Seelen sie und das, für das sie stand, nicht ernst nehmen. Zumindest hoffte Piker das.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 15.02.2018, 16:36:45
Nimia interessierte all das Gerede nicht. Das, was dieser Schattenmann zu sagen hatte nicht und das, was ihre Gefährten jetzt besprachen auch nicht. Sie hatte beim letzten Mal die ganze Arbeit gemacht. Jetzt sollten das die anderen erledigen. Außerdem war sie viel zu sehr mit ihrer neuen Spielgefährtin beschäftigt, die ihr nicht mehr von der Seite wich und die sie immer wieder auf den Arm nahm, streichelte und ihr tief in die Augen sah.
Sie dachte noch immer über einen Namen für ihr neues Kätzchen nach, während der Rest ihrer Gefährten Pläne schmiedete und wirkte völlig teilnahmslos und in das Spiel mit dem Tier versunken.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 19.02.2018, 15:27:16
Schweigend verließ Acillo das Anwesen. Es machte nicht viel Sinn groß zu reden, bevor sie nicht wussten wie genau die Gegebenheiten vor Ort waren.

Den Vorschlag von dem Halblingssklaven beachtete der Aspirant des Höllenritterordens kaum. Hätte den Vorschlag jemand anderes gemacht, hätte er vielleicht gelacht, aber dem unverschämten Dieb würde er nicht bestärken. "In der Seward Street gibt es einen Wagen auf dem Teer gelagert ist. Ich werde die Fässer an die nächsten Straßenecke bringen. Die Fässer kann ich dann später, bei Bedarf, entzünden."

Sein Blick glitt immer wieder zur Kirche auf dem Platz: "Wir sollten uns ein Zeichen überlegen, wenn wir losschlagen wollen. Wir sollten wenn alle Register ziehen.", warf Acillo in die Runde.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 19.02.2018, 19:18:20
Ultor wusste nicht recht, was er von der Idee halten sollte. Er sah es nicht als seine Aufgabe, den Menschen zu erklären, wie Menschen tickten. Und er merkte eine gewisse Genugtuung, als er sich vorstellte, die die Menschen von den "Geschossen" getroffen wurden. Aber dennoch wollte er voran kommen und hier nicht versagen. Also entschloss er sich doch zu einem kurzen Kommentar, dann sollten die anderen entscheiden, was sie tun wollten. "Die Leute hier fühlen sich schon wie der letzte Dreck, ihr kennt die Menschen besser, aber ich fürchte, dass ihr sie noch weiter in die Arme der Ketzer treibt, wenn ihr sie so weiter zu demütigen versucht. Auf jeden Fall sollten wir uns nicht sehen lassen, wenn wir die Idee umsetzen."

Das mit dem Feuer dagegen gefiel ihm. Dennoch, er wird sich gut verstecken und zuschauen, denn er war schon ziemlich neugierig darauf zu sehen, was passieren würde.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Valeria Thorne am 25.02.2018, 10:44:48
Noch immer war sich das Mädchen nicht sicher, ob Razelago zu trauen war. Die Männer und Frauen des Hauses hatte sie sich anders vorgestellt. Er versuchte ihre Tat zwar mit vielen Worten auszukleiden, aber viel geleistet hatten sie bis dahin noch nicht einmal. Wie seltsam. Valeria beschloss, der Gestalt gegenüber tunlichst zurückhaltend zu bleiben und sich in Verschwiegenheit zu hüllen.
Im Wohnzimmer lagen anschließend tatsächlich die Waffen bereit. Ihr Geschenk war zu ihrem Bedauern kein Produkt aus ihrer Region, aber dennoch fand sie schnell Gefallen daran. Seine Verarbeitung war ausgezeichnet und die roten Linien gaben dem Speer etwas Mysteriöses. Da sie in Abenteuerlaune war, schlief sie heute ausnahmsweise mal nicht in einem Gasthaus, sondern versuchte es mit einer Nacht in diesem Muffhaus. Schließlich schaffte es die gleichaltrige Ganovin ja auch irgendwie und sie mochte ihren Horizont erweitern.

...

Am Mittag des nächsten Morgens stand ein erneutes Treffen mit der ominösen Gestalt an. Die Dunkelhaarige nickte grimmig, als er von den Unruhen in ihrem stolzen Reich sprach. Iomedaes Anhänger konnten tatsächlich sehr penetrant sein und ihr Wirken halt mitnichten dabei, dass Ruhe und Frieden einkehren konnte. Dafür waren schließlich die Höllenritter da. Absolute Freiheit klang zunächst angenehm, aber es bedeutete auch Chaos und verschwommene Grenzen. Es existierten nun einmal Unterschiede. Jeder, ob Baron oder Bauer, spielte eine eigene bedeutsame Rolle. Aber man konnte sie unmöglich gleich nennen. Absolute Freiheit war gefährlich. Die nächste Aufgabe war entsprechend ganz nach ihrem Geschmack. Zusammenhalt war die starken Wurzeln, die eine Nation im Boden verankerten.  Ihre Mitbürger daran zu erinnern erschien ihr als eine wichtige Aufgabe. Ihr "Test" war ein wenig fragwürdig gewesen, doch dieses Mal hatte sie noch weniger Bedenken.

Valeria verfolgte die Unterhaltung passiv. Cimri sprach einen wichtigen Punkt an. So verblendet die Gläubigen von Iomedae auch waren, es war falsch sie einfach niederzustrecken. Man musste schon klüger vorgehen und ihre Lügen aufdecken. Das war bei einem Haufen von alten und verbitterten Veteranen nur leichter gesagt als getan...

Nachdem sie das Anwesen verlassen hatten, war ihre Gruppe gefragt. Die Bardin hatte unterwegs nachgedacht. Die Vorschläge der Anderen erschienen zum Teil wie die Streiche bösartiger Kinder. Sollten sich Geistliche davon abschrecken lassen? Irgendwie mussten sie ihre Bürger erreichen und den Pfaffen den Wind aus den Segeln nehmen.

"Den einen oder anderen magischen Trick beherrsche ich, aber erwartet nicht zu viel. Einer Person seinen Willen aufzuzwingen klappt bei so sturen Gesellen nicht sonderlich gut. Ah, es würde sie sowieso nur etwas freundlicher stimmen, ihren Willen brechen und sie Dinge tun lassen liegt nicht in meiner Macht. Ich kenne den einen oder anderen Taschenspielertrick. Einmal hatte mich eine neidische Henne derart provoziert, dass ich ihr einen magischen...Furz angedichtet habe. Aber das hilft uns wohl kaum weiter. "
Erzählte sie mit einem unterdrückten Grinsen und überlegte weiter.

"Das Klügste wäre, wenn wir sie nicht offen zu blamieren versuchen. Subtile Mittel sind gefragt! Vielleicht hören wir uns die Predigt einmal an und suchen nach Angriffspunkten. Den Menschen fehlt es an Hoffnung und Abwechslung. Sie hocken lieber bei ihrem Alkohol und pflegen ihre düsteren Gedanken. Wenn alle Stricke reißen, unterhalten wir die Menge eben mit einem Liedchen. So eine trockene Predigt bietet nicht viel Unterhaltung."


Was sie hier planten, konnte nur allzu leicht auf sie zurückfallen. Und da Nimia mit ihrem neuen Haustier beschäftigt war, waren die anderen Frauen gefragt. Piekser und inzwischen auch Acillo besaßen zwar eigenwillige Ideen, tendierten aber bisweilen dazu es zu übertreiben.

Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 25.02.2018, 18:34:07
"Gut dann geht der Halbling ins Obergeschoß. Ultor und Wolguth ihr kümmert euch um die Fässer. Ich trage sie euch bis zur Ecke. Sucht euch Stroh und malt noch ein Pentagramm in die Gasse. Die Anhänger der Ritterdirne sollen ruhig wissen was hier los ist. Der Rest kommt mit mir und wir laufen Patrouille, wir müssen ja auch Präsenz zeigen.
Sollte ich anfangen wie wild zu winken fangt an. Ihr könnt eins der Fässer in Richtung der Masse rollen. Guckt nur, dass ihr die Stadt nicht abfackelt. Fragen?"
, fragte Acillo unwirsch.

"Valeria kommt mit mir. Wenigstens ein paar von uns sollten Patrouille laufen. Von daher kann sie sich nicht mit dem Halbling verstecken und rumzaubern.", da anscheinend niemand wirklich einen Plan formulieren wollte, machte es Acillo, zwar würde im Falle des Scheiterns wahrscheinlich er dafür verantwortlich gemacht, anderseits im Falle eines Erfolges...
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 06.03.2018, 13:26:52
Da war er wieder, die übelste Mischung der menschlichen Charaktereigenschaften. Arroganz und Kurzsichtigkeit und der Glaube, jeder müsse nach seiner Pfeife tanzen. Acillo passte wirklich gut zu den Höllenrittern, soviel stand fest. Ultor hatte aber keine Lust sich mit dem Mann anzulegen, seinesgleichen zogen dabei immer den kürzeren. Sollte er doch hier herum stolzieren, das würde die Menge ablenken. Also nickte er nur und ging los. In Richtung der Ecke, wo die Fässer sein sollten. Sobald er ein Stück weit entfernt war, ging er aber langsamer. Er hatte es nicht eilig.
Als er dann bei den Wagen mit den Fässern angekommen war, sah er sich zunächst erst einmal um. Er brauchte ein Versteck, von dem aus er den Platz und die Predigerin sehen und hören konnte, aber er musste auch einiger maßen zügig wieder zu seinem "Auftrag" kommen können. Und er suchte nach einem Fluchtweg, falls das hier alles schief gehen würde.

Er ließ sich also Zeit, wich den Leuten auf der Straße so gut wie möglich aus, lief mit gesenktem Blick herum, um keine Aufmerksamkeit zu erregen und wartete, bis es hier los ging.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Nimia Caedis am 06.03.2018, 14:13:24
Nimia spielte weiterhin mit ihrem Kätzchen und tat dabei so, als würde sie von den ganzen Diskussion nichts mitbekommen. Als Acillo dann seine Befehle hinausposaunte tat sie weiterhin so, als hätte sie das nicht wirklich gehört. Die Schärpe, die sie bekommen hatten, trug sie sowieso nicht. Passte nicht zu ihrem Teint. Aber ein junges Mädchen wie sie hätte wohl eh niemand für voll genommen bei so einer Angelegenheit. Also sagte sie einfach nur: "Mironax und ich hören uns dann mal an, was die Dame zu sagen hat." Dann schaute sie zu der Katze auf ihrem Arm, die sie mit ihren großen Augen anschaute: "Mironax gefällt dir nicht, oder? Keine Sorge, mir auch nicht. Ich wollte das nur einmal ausprobieren. Uns fällt schon, was besseres für dich ein. Was hälst du von Bertha? Nicht? Stimmt, dass klingt eher nach einer Kuh..." Sich weiter mit ihrer Katze unterhaltend, tänzelte Nimia jetzt auf den Platz, wo die Vorbereitungen getroffen wurden ohne noch einmal zu ihren Begleitern zurückzublicken.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Menthir am 24.03.2018, 16:19:46
Sonntag, 30. Gozran 4717 - 15:04 Uhr - The Market Square

Acillos Worten - ob nun widerwillig oder nicht - Folge leistend, brachten sich alle an ihre jeweiligen Positionen. Teilweise an der Teerfässern wartend, mit Unrat bewaffnet oder eben mit Acillo auf Patrouille. Lediglich Nimia bestand auf ihre Unabhängigkeit und ergatterte stattdessen einen Platz weit vorne in der Nähe des Tisches. Zwischen genug Personen verborgen, um unauffällig zu sein, und doch nah genug, um jede Regung der Predigerin zu sehen, so es so weit sein sollte. Zwischen den Erwachsenen dorthin zu gelangen, war keine Schwierigkeit gewesen.

Eine gewisse Anspannung war über den Platz hin spürbar. Nimia, die im Dickicht der Besucher stand, spürte dies unmittelbar. Die Anspannung war in durchgedrückten oder gebeugten Körper spürbar, sie war zu riechen, fast mit ihren bloßen Händen fassbar. Selbst Bertha, Mironax, oder wie auch immer die Katze heißen mochte, konnte nicht mit katzenhafter Erhabenheit, mit dieser diesen Wesen angeborenen Ignoranz für alles Menschliche, über den Ereignissen thronen und verbarg sich tief in der Umarmung des dhampirischen Mädchens.

Pikser hatte von seiner Position einen guten Überblick über die Ereignisse unter ihm. Und da jeder mit Spannung darauf wartete, was passierte, ging seine Anwesenheit völlig unter. Ihm selbst entging nicht, dass Acillos Patrouille beobachtet wurde. Seine Augen sahen eine schmale, hoch aufgeschossene Frau in dunkler Kleidung, die sich ihren Weg vorsichtig durch die Menge bahnte. Problemlos glitt sich durch die Leute, sobald diese sich ihrer gewahr wurden. Sie trug das Abzeichen von Cheliax auf einer dunkelbraunen Lederrüstung. Über ihre Schulter war ein Köcher gehenkt, in welchem demonstrativ nur drei weiß befiederte Pfeile steckten. Sie hatte sich einen dunklen Langbogen aus Komposithölzern übergehängt, an ihrem breiten Ledergürtel hingen zwei Beile in Schlaufen. Sie hatte ernste und klare Züge, und einen fokussierten Blick.
Der Halbling folgte dem Blick der Frau, die augenscheinlich zu den Hilfsschulzen gehörten. Sie blickte abschätzig auf Cimri und folgte dem Mädchen, bis sie diese Patrouille mit dem Zeichen des Erzbarons weitestgehend unauffällig eingeholt hatte.

"Cimri. Oh süße Cimri. Wie geht es meiner Lieblingsnichte?", die Abschätzigkeit, die Geringachtung in der Stimme hatte eine gerütteltes Maß an Erfahrung, die sofort glauben ließ, dass die Beziehung zwischen den beiden nicht von Frieden erfüllt war. Doch Cimri selbst erschrak. Sie hatte ihre Tante, die Dorfschulzin, nicht kommen hören und sehen. Zu sehr war sie gebannt, was vorne passieren mochte. Die Tür zur Kirche hatte sich inzwischen geöffnet und leise, kaum deutbare, doch rhythmische Klänge drangen aus ihr. Ebenso war Acillo überrascht, dass diese Frau auftauchte, die in etwa so groß wie er selbst war. Doch die Frau blickte nur Cimri an. Das Gespräch wurde nicht von vielen verfolgt, die schwüle Spannung steigerte sich mit den dumpfen Tönen in der Kirche. Würde es endlich losgehen?
Noch etwas überrascht, brachte Cimri nur ein hohes. "Alles gut.", hervor. Etwas panikhaftes lag in ihrem Blick und sie schaute durch ihre Tante hindurch. Die Tante nutzte hingegen den Moment der Überraschung, um sich die Begleiter Cimris anzuschauen. Unverhohlen spitzte sie spöttisch die Lippen, als sie das Zeichen des Erzbarons an Acillos Brust sah.
"Das ist ja einiges zwielichtiges Volk, mit dem du dich in letzter Zeit rumtreibst, Cimri. Möchtest du mir deine neuen Freunden nicht vorstellen?"
"Nicht wirklich, Tante.". Cimri gewann ihre schnippische Art wieder und wollte sich nicht überrumpeln lassen. Die Tante nickte nur und ließ es dabei bewenden. Aber sie ließ Cimri noch nicht in Ruhe.
"Also bist du wirklich hier, um der Predigt der Allamar zu lauschen? Ich hätte dich bisher nicht wirklich für den religiösen Typ gehalten, meine Liebe."
"Nicht wirklich, aber ich würde religiös werden, sollte die Allamar die Roben fallen lassen, männliche Geschlechtsteile offenbaren und sich als Priester der Calistria zu erkennen geben.", Cimri lachte jetzt schnippisch und es war klar, dass sie nicht anderes beabsichtigte, als ihre Tante zu provozieren. Etwas, was an der ernst wirkenden Dorfschulzin abperlte wie warmer Sommerregen. Dennoch schien die ältere Staelish zu bemerken, dass sie mit jeglicher Form von Gespräch nicht weiterkam und zum Punkt gelangen musste.
"Du weißt nicht zufälligerweise was von den Vorgängen in der Gerberei letzte Nacht? Von dem Blutpentagramm? Vom Verschwinden des Wachhundes?"
Cimri gähnte ostentativ und zuckte mit den Schultern. "Sollte ich?" Auch hier gab die Staelish-Tante schnell auf und wechselte noch einmal das Thema.
"Und was hat es mit deiner Schärpe auf sich? Bezahlt der Alte jetzt etwa schon Kinder, weil er keine eigenen Parteigänger mehr hat?"
Cimri schien genug von dem Gespräch zu haben und zuckte jetzt bockig die Schultern. "Ist es jetzt schon eine Strafttat, Patriotin zu sein? Du trägst doch selbst das Symbol von Cheliax."
Das erste Mal war sowas wie ein Zucken der Augenbrauen der großen Frau zu sehen. Doch sie sah wohl ein, dass ein weiteres Gespräch keine Chance hatte. Stattdessen blickte sie jetzt zu Acillo, den sie als Rädelsführer auszumachen glaubte. Alleine aufgrund seiner Haltung und seiner Statur. "Ich werde euch im Auge behalten."
Dann stellte sie sich in die Nähe des Brunnens und beobachtete die Prozession.

Pikser sah von seiner Position als erstes, dass sich eben jene Prozession im Portal der Kirche zusammentat. Zuerst sah er Kinder im Alter von 8-12 Jahren, welche in den weißen Gewändern von Messdienern entzündete Kerzen in die Hände gedrückt bekamen, welche fast so groß wie sie selbst waren. Sie erinnerten an gigantischen Taufkerzen. Insgesamt waren es acht Kinder. Vier vorne trugen die Kerzen, am Ende des Zuges waren noch vier, wovon zwei simple, aber rhythmische Trommelschläge von sich gaben, während seiner eine simple und hohe Melodie auf Schalmeien spielten. Zwischen den acht Kindern waren drei Personen positioniert. Alle drei hatten ritterliches Gebaren und traten in Rüstungen auf. Ihre Gesichtszüge zeigten Ähnlichkeit. Eine Frau und zwei Männer, die sich auffallend ähnlich sahen. Tileavia Allamar und ihre Zwillingsöhne. Die Söhne flankierten die Mutter, die ihrerseits ein blaues Samtkissen trug. Auf dem Kissen war nichts geringeres als ein maskenhafter Vollhelm zu sehen, welcher den neuen Dienern des Erzbarons auffallen bekannt vorkam.


Die 50 bis 70 Zuschauer wuchsen noch um eine handvoll Persönchen an, die von dem Klang der Schalmeien angelockt wurden. Die Spannung war nach wie vor greifbar. Die kleine Gruppe prozessierte bis zu dem Tisch mit der weißen Tischdecke. Die Kinder blieben dahinter zurück und stellten sich in respektvoller Pose auf. Die Musikantenkinder spielten noch. Die beiden Allamarsöhne, beide mit dem Schwerte Iomedaes auf der Brust, postierten sich vor dem Tisch. Sie waren bewaffnet mit Streitkolben, die sie lässig auf den Schulter liegen hatten. Ihre entspannte und zugleich bedrohliche Pose reichte, dass die Menschen einen Schritt zurückwichen und der Tileavia Platz ließen um ihren Tisch. Feierlich setzte sie den engelsgleichen Helm ab und ließ ihn in Richtung der Anwesenden blicken. In dem Moment, in dem sie ihn abgesetzt hatte, verklangen die Schalmeien und die beiden Trommeln taten noch fünf Schläge, ehe sie langsam verhallten.

Die dunkelhaarige, etwas bleiche Frau mit langem, schwarzem Haar trat vor und stellte sich hinter den Helm. Alle Aufmerksamkeit gehörte für den Moment ihr. Ihr weißgelbes Gewand flatterte im leicht aufziehenden Wind. Kam es nur so vor, oder wich die Schwüle einer angenehme Prise?
"Freunde und Nachbarn, ich habe wunderbare Nachrichten zu teilen! Wir alle kennen Härten in unseren Leben - unnötige Sorgen, Ungerechtigkeit, sogar Grausamkeit. In der Tat ist das der Kampf aller, die da leben."
Kunstpause. Zustimmendes Raunen.
"Aber viele uns kennen noch mehr Härte und Leid. Viele von uns haben Lasten getragen, die nicht die Erbin uns auferlegt hat, sondern auferlegt wurde durch jene, die ihren Namen verfluchen und uns Gläubige verspotten. Doch heute halte ich in meinen Händen kraftvolle Worte der Märtyrer und der Starken unseres Glaubens, Herolde des Willens unserer Göttin, die eure Sorgen, eure Nöte versteht und sie zu enden trachtet!"
Langsamer Aufbau. Die sorgenvollen Gesichter der Männer und Frauen, die zur Kirche gekommen waren, spiegelten den Wunsch nach Hoffnung. Sie hofften geradezu, dass die Priesterin fassbare Hoffnung verkündete. Sie lauschten jetzt ihren Worten inbrünstig, dürstend. Sie selbst berührte sanft den angelischen Helm und zog dann einen Brief aus ihrer Robe. Langsam rollte sie ihn aus. Sie kostete ihren Moment aus.
"Ich habe diesen Brief letzte Nacht erhalten, lauschet:
»Bürger von Longacre. Die Zeit eurer Erlösung ist nahe! Wenn das Lied der Erbin erschallt, müssen alle entscheiden: lebt als selbstgefällige Vasallen der Korruption und des Bösen, oder umarmt die Ehre und beansprucht den Ruhm, der euer ureigenstes Recht ist! Die Glorreiche Reklamation gibt dir eine Wahl! Gezeichnet, Lencia Visserene, Erbritterin der Glorreichen Reklamation.«
Freunde, es liegt an uns den Glauben an Iomedae wiederherzustellen und ihm seinen rechtmäßigen Platz in Cheliax wiederzugeben. Wir müssen die Nation für das wahre Erbe zurückfordern. Und nun haben wir ein Zeichen bekommen - das der Engelsritter nach Longacre gekommen ist, um an unserer Seite zu streiten."


Andachtsvoll trat die Frau zwei, drei Schritte von dem Engelshelm zurück und begann den Kindern zu bedeuten, dass sie das Musizieren wieder beginnen sollten. "Lauschet dem Lied der Erbin!", verkündete die Priesterin, als die Kinder anfingen, ihre Instrumente vorzubereiten...
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Acillo Mhartis am 26.03.2018, 20:41:40
Immer wieder ließ Acillo seinen Blick über die Menschen schweifen. Er war wachsam und rechnete jederzeit damit einen Paladin der Ritterdirne zu sehen, er wusste selbst nicht genau warum. Fast war er ein wenig enttäuscht als er nur Cimris Tante kennenlernte. Dem Gespräch lauschte er eher uninteressiert, erst als sie auf die Gerberei zu sprechen kam wurde es etwas interessanter. Doch anscheinend hatte sie keine Hinweise, was Acillo sehr gelegen kam.
"Es gibt viele Frauen, die mich in den Augen behalten. Doch entschuldigt ihr seid nicht ganz mein Typ.", antwortete er auf die letzte Äußerung der Gesetzeshüterin. Einen Moment blieb er noch bei Cimri stehen, doch dann begab er sich näher zur Bühne, da sich die Tore der Kirche öffnete.

Zuerst lauschte er den Worten der Priesterin, zuerst schien es sich nur um das ewige Bla-Bla der Iomedae-Änhanger, doch nachdem die Kinder nach der Aufforderung sich zu entscheiden drehte er sich um und brachte mit einem Schritt etwas Abstand zwischen sich und die Besucher damit Pikser ihn besser sehen konnte. Er hob beide Hände über den Kopf und winkte mit durchgestreckten Armen, wobei er aber nicht genau in die Richtung des Verstecks des Halblings guckte. Dabei bewegte er sich von der Menge weg, um nicht in die Bahn der Teerfässer zu kommen.
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Ultor am 03.04.2018, 09:25:19
Ultor lauschte den Worten und ein böses Lächeln konnte er sich nicht verkneifen. "Wenn der Lied der Göttin im Chaos untergeht wird es ein eindeutiges Zeichen sein. Also, los geht's!"

Also bereitete er sich vor. Er schlich vorsichtig zu den Fässern und versuchte sie in eine gute Position zu bringen. Es dauerte länger, als er gedacht hatte, denn die Fässer waren schwerer, als er erwartet hatte[1]. Dann bereitete er eine eine Flamme vor.

Er wollte mit den Fässern nicht der erste sein. Ein bisschen Unruhe dort unten vorher hielt er für gut. Ein bisschen der Scheiße wäre ein guter Anfang. Und wenn sie dann dachten, dass es das schon gewesen war, dann würde das Feuer zeigen, wer hier der einzig wahre Gott ist. Wenn diese Leute die Wahrheit nicht erkennen konnten, dann mussten sie so viel Angst haben, dass sie wenigstens folgen. Schafe fragt man auch nicht nach ihrer Meinung, man zeigt ihnen, wer das Sagen hat.
 1. Stärkewurf 7
Titel: Part I - The Hellfire Compact - The Road to Hell
Beitrag von: Pikser am 03.04.2018, 16:16:56
Immer wieder warf Pikser seinen neuen Dolch in den Boden, nur um ihn daraufhin wieder herauszuziehen und in seinen Händen herumzudrehen. Es war vor allem Langweile aber auch Nervosität, die ihn dazu trieb. Er konnte es kaum noch erwarten, bis die große Show stieg - auch wenn er so langsam leise Zweifel daran hatte, ob ihre Vorgehensweise wirklich die Richtige war. Wenn das Ganze in einer Katastrophe endete, würde er zumindest seinen Spaß haben und sich heimlich verziehen können. Wenn nicht, war das sogar noch besser, denn wer wurde schon dafür bezahlt, Leute mit Kacke zu bewerfen? Wenn der ehemalige Sklave darüber genauer nachdachte, war es eine Win-Win Situation für ihn. Irgendwann machte er sich daran, vorsichtig aus dem Fenster zu gucken. Seine Einschätzung war richtig gewesen: Dieses Gebäude war der ideale Platz, denn er hatte alles bestens im Blick und gleichzeitig bot es ihm Schutz. Niemand schien ihn zu entdecken. Der Halbling kicherte leise vor sich hin, während er die erste Scheißbombe in die Hände nahm und darin herumwog. Man, das würde ganz schön eklig werden.

Die Frau, die er entdeckte, würde sicherlich noch ein Problem werden aber da er keine Möglichkeit hatte, die Gruppe irgendwie zu warnen, ohne sich selbst zu verraten, blieb er still. Cimri schien die Alte aber auch gut abwimmeln zu können, denn nach einem kurzen Austausch verzog sie sich auch schon wieder. Kurz darauf ging es auch schon los. Piker war nie ein religiöser Mann gewesen - obwohl er als Sklave vielleicht Schutz und Erlösung hätte darin suchen können - und so langweilte ihn die Prozession nur. Lediglich die drei Hauptpersonen und dieser seltsame Helm erhielten die Aufmerksamkeit des kleinen Beobachters. Das konnte noch problematisch werden. Diese beiden Ritter würden nicht einfach so dabei zusehen, wie die Menge und die Kirche beschmutzt und angegriffen wurden. Sie würden sich wehren und die Gruppe war durch die Schärpen ganz gut zu erkennen. Das war nicht gut aber hielt ihn trotzdem nicht von seiner Arbeit ab.

Es gab viel Bla-Bla, bei dem Pikser gar nicht erst zuhörte. Trotzdem bahnten sich einige Worte ihren Weg in sein Gehirn und auch wenn er nicht der Schlauste war, so verstand er doch, was hier vor sich ging. Die Menge sollte dazu gebracht werden, sich zu wehren. Für die falsche Göttin zu kämpfen. Nicht solange Pikser etwas dagegen tun konnte. Er hob bereits die Scheiße über seinen Kopf, als er Acillo in der Menge entdeckte, der ihm eindeutige Handzeichen gab. Na, dann durfte er wohl die Party starten. Er nahm eine der gefüllten Schweineblasen und nahm ordentlich Schwung. Vor allem die Predigerin und ihre beiden Ritter wollte er treffen. Auch den Tisch und den Helm. Wenn die Menge was abbekam, war das aber auch nicht so schlimm.[1]
 1. Falls nötig: Angriffswurf 16