DnD-Gate Online Games

Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Ein Königreich für Erastil => Thema gestartet von: Blutschwinge am 28.05.2018, 17:44:15

Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 28.05.2018, 17:44:15
Und das gelang ihnen auch. Zwar hatten sie das Tempo verlangsamen müssen, als die Sonne schon hinter dem Horizont verschwunden war, aber bevor die Dunkelheit der Nacht sie vollends einhüllte sahen sie die düster Aufragenden Mauern von Wildwasser.

Den Namen hatten sie von Almaran erfahren, aber viel mehr wussten sie nicht über diese Stadt. Als sie sich der Stadt näherten hörten sie überraschte Rufe hinter der Mauer. Kurz darauf sahen sie ein Licht näher kommen und kurz darauf schaute ein Mann mit einer Fackel über die Mauer in ihre Richtung.

"He da, wer seid ihr, was wollt ihr. Stopp, bleibt wo ihr seid, unsere Bolzen haben euch im Ziel." Seine Stimme klang nervös oder überrascht oder beides.

Im Licht der Fackle sahen sie nun auch das Tor, ein einfaches zweiflügeliges Tor. Und im Halbdunkel konnten sie weitere Bewegungen ausmachen, vielleicht war die Sache mit den Bolzen also keine leere Drohung.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 29.05.2018, 08:49:28
Der junge Mann lenkte Alec einige Meter näher an die Mauer, achtete aber darauf, dabei keinerlei bedrohliche Gesten zu machen. Er wollte nur nicht zu laut schreien müssen, um mit dem Schützen zu sprechen: "Seid gegrüßt! Mein Name ist Eronomion und ich und meine Begleiter sind Reisende im Dienste Erasthils. Der Erste Jäger des Königs mag unsere Ankunft bereits angekündigt haben, so er schon von seiner Jagd zurückgekehrt ist. Wir sind hier um dem Herren dieses Landes unsere Aufwartung zu machen und wären euch dankbar, wenn ihr uns trotz der späten Stunde noch in eure Stadt lassen würdet, auf dass wir nicht hier draußen vor den Mauern die Nacht verbringen müssen."
Im Zweifel würden sie das natürlich einfach tun und ein Lager in Sichtweite der Stadtmauern aufschlagen, aber ein weiches Bett wäre Eronomion dann doch lieber als der harte Boden hier draußen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.05.2018, 10:50:11
Für einen Moment hörten sie, wie die Männer oben miteinander flüsterten. Dann sahen sie den Kopf des Mannes wieder.
"Also, äh, ja. Gut, dann lassen wir euch ein. Aber wir haben euch weiter im Visier, macht also keinen Mist!"

Es dauerte einen Moment, dann hörten sie, wie ein Balken bewegt wurde und kurz darauf öffnete sich das Tor. Der Mann mit der Fackel stand weiterhin oben und spähte über die Mauer.
Im Tor tauchten nun auch zwei Männer mit Fackeln auf und winkten die Gruppe heran. Im Hintergrund sahen sie einen Mann, der schnell zu einem Gebäude lief.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 29.05.2018, 14:08:16
EldarRil ritt an die Seite von Eronomion, sagte aber zu den Wachen nichts und dachte sich lieber seinen Teil Ich habe Euch auch im Blick, also macht auch ihr bloß keine falsche Bewegung.
Stillschweigend ritt er neben Eronnmion her und beobachtete die Umgebung ganz genau.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 30.05.2018, 09:21:33
Langsam trabte die Gruppe also durch das Tor. Sie konnten erkennen, dass das Tor in keinem besonders guten Zustand war. Es war zwar noch einigermaßen stabil, aber es wurde nicht besonders gepflegte. Mit einem einfachen Rammbock wäre man sofort in der Stadt. Auch die Mauer hatte schon länger keinen Handwerker mehr gesehen.

Als sie durch das Tor geritten waren kam ein Mann aus dem Haus in ihre Richtung gelaufen, in dem die Wache eben verschwunden war. Er war älter, gut gekleidet, trug eine ordentliche Rüstung, aber keinen besonderen Schmuck. Seine Haltung zeigte eine militärische Ausbildung. Sein Schwert hatte er nicht gezogen und und er lief langsam und schien entspannt.

Irgendwann traf man aufeinander, der Mann blieb gut 5 Meter vor Eronomions Pferd stehen. "Na, Besuch. Und das so spät. Willkommen in Wildwasser, Reisende. Ihr habt unsere Wache ganz ordentlich erschreckt, was? Und ihr habt also Derior geholfen, die Bestie zu erlegen - ein fieses Viech, ich habe es gesehen, gruselig. Gut. Ihr findet unsere beste Unterkunft im Sturmriesen, direkt am Marktplatz, dort entlang. Der Wirt ist sicher noch auf, er wird noch Gäste haben. Oder gibt es noch etwas zu besprechen?"

Die Männer entspannten sich sichtlich, als sie hörten, was der Mann sagte. Offenbar war er eine Autorität unter den Wachmännern.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 30.05.2018, 10:54:40
Eronomion stieg direkt von seinem Reittier ab und führte Alec jetzt am Zügel, um dem anderen Mann auf Augenhöhe zu begegnen: "Habt vielen Dank, dass ihr uns zu dieser späten Stunde noch eingelassen habt. Und ein Bekannter, der schon das ein oder andere Mal hier war, hat uns um einen Gefallen gebeten. Er kennt den Wirt des Alten Schmiedes und deshalb hat er uns gebeten, damit sein Freund auch einmal ein paar Münzen in den Beutel bekommt, zunächst dort zu übernachten. Könnt ihr uns den Weg dorthin weisen? Sobald wir unsere Pflicht in dieser Sache erfüllt haben, werden wir gewiss auch den Sturmriesen besuchen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 31.05.2018, 05:19:19
Den Vorschlägen Eronomions hatte Alyssa nichts zuzufügen und da sie eine derjenigen war, die aufpassen mussten, würde sie sich gegen die Absprachen auch nicht wehren. Alle waren recht schweigsam - der Tag war anstrengend gewesen - und so ging auch die Hexe früh schlafen, um am nächsten Tag wieder frisch und erholt zu sein. Den ganzen Tag waren sie unterwegs aber sie schafften es schließlich, ohne große Zwischenfälle, in Wildwasser anzukommen.
Kaum hatten sie sich der Stadt genähert, da wurden sie auch schon aufgehalten und bedroht. Na das war ja eine nette Begrüßung. Selbst als Eronomion sie vorstellte und klar machte, dass sie erwartet wurden, blieben die Wachen aggressiv. Mit was für Leuten hatten die denn sonst zu tun, dass sie so vorgingen? Wütenden Bauern oder Bewohner vielleicht? Überraschen würde es sie nicht.
Als sie das Tor aber hinter sich gelassen und die Stadt betreten hatten, wurden sie endlich freundlich begrüßt. Anscheinend war der Mann ein Offizier oder etwas Ähnliches - mindestens aber jemand, dem Respekt entgegengebracht wurde. Gut. Den mussten sie sich merken. Mit ihm sollten sie sich wahrscheinlich gut stellen.
Am liebsten hätte Alyssa gefragt, ob alle Reisenden so von den Wachen begrüßt wurden oder wieso diese so schreckhaft und aggressiv Fremden gegenüber waren aber sie biss sich auf die Lippe und versuchte sich an die Absprachen zu halten. Eronomion war hier der Diplomat und sie würde sich hüten, seine Anstrengungen zunichte zu machen. Sie blieb also still und machte einen erschöpften Eindruck - den sie nicht einmal spielen musste - damit sie in Ruhe gelassen wurden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 31.05.2018, 15:49:12
Der Mann nickte Eronomion zu. "Klar, der Alte Schmied ist auch eine gute Unterkunft. Er ist etwas abseits, Gäste wohnen meist lieber am Markt. Aber auch der alte Karl wird noch wach sein. Folgt der Gasse dort, sie führt in einem weiten Bogen an der Stadtmauer entlang. Ihr müsst die Stadt beinahe halb umrunden, dann kommt ihr zu einem kleinen Brunnen. Wählt von dort nicht die breite Straße, sondern eine kleine Gasse und nach 20 Schritt steht ihr vor eurem Ziel. Karl hat einen eigenen Stall, ihr könnt die Tiere also dorthin mitnehmen. Gehabt euch wohl.
Damit zeigte er noch einmal in die richtige Richtung und trat dann einige Schritte beiseite, damit Eronomion weiter reiten konnte.

Dann rief er den Wachen zu. "Und ihr macht das Tor jetzt wieder zu, es sind keine Geister, die gekommen sind, nur Reisende." Er lachte einmal auf und wartete, bis der Trupp sich in Bewegung setzte.

Die Wachen begannen aber sofort, das Tor zu schließen und sich wieder ihren Aufgaben zu widmen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 31.05.2018, 20:00:46
Eronomion kristallisierte sich mehr und mehr als Anführer ihrer kleinen Gruppe heraus, und Ponzio hatte nichts dagegen einzuwenden. In seiner Jugend hätte er sich womöglich selbst in den Vordergrund geschoben, doch das Alter und die Folgen des Alkohols hatten ihn vor solchen Dummheiten geheilt, und heute blieb er gerne in der zweiten Reihe und ließ andere die Gespräche führen. Außerdem gefiel ihm die Einstellung des jungen Mannes - er selbst hatte sicherlich keine Probleme damit, mit der Wahrheit auch einmal hinterm Berg zu halten. Auch wenn diese Mission für ihn ein Weg war, seine Sünden der Vergangenheit zu verarbeiten, war es doch angenehm, dass die allzu moralisch aufgeladenen Teile ihrer Gruppe nun nicht mehr unbedingt die Tonart angaben.



Als sie nach einer nicht allzu langen Reise schließlich in der Hauptstadt ankamen, führte also weiterhin Eronomion die Gespräche mit den Wachen, was Ponzio die Gelegenheit gab, sich das Verhalten der Männer und überhaupt den Zustand der Stadt genauer zu beobachten. Es wurde schnell deutlich, dass bei weitem nicht alles in Ordnung war hier - was aber auch niemand von ihnen erwartet hatte nach allem, was sie vorher bereits gehört hatten. Die Verteidigungsanlagen der Stadt waren ziemlich offensichtlich nicht im besten Zustand, dafür waren jedoch die Wachen so nervös, dass Ponzio tatsächlich Sorge hatte, einer von ihnen würde aus reiner Angst einen Armbrustbolzen abschießen. Erst der Wachhabende, oder wer der Mann war, der sie in Empfang nahm, strahlte eine gewisse Sicherheit und Routine aus, die die Spannung langsam aus der Situation nahm.

Erst als sie bereits an dem Mann vorbeiritten, griff auch der Magier in das Gespräch ein und sprach den Soldaten direkt an: "Habt vielen Dank für Eure Hilfe, guter Mann. Verzeiht, dass wir uns - außer unserem Anführer - noch nicht vorgestellt haben, aber wir haben eine anstrengende Reise hinter uns, und der Empfang hat uns einen kleinen Schrecken in die Glieder fahren lassen. Mein Name ist Ponzio." Einen nach dem anderen stellte er auch die restlichen Mitglieder der Gruppe vor. "Dürften wir erfahren, mit wem wir es zu tun haben?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 31.05.2018, 21:50:09
"Noch eine Stadt," dachte Kivan. Er selbst konnte Menschenmassen nicht gut ertragen und auch wenn er natürlich wusste, dass Erastil für einen Einklang zwischen Zivilisation und Natur eintrat, war die kalten Mauern, der Dreck und der Gestank größerer Städte für den Waldläufer manchmal etwas, das schwer zu ertragen war. An Orten wie diesem sehnte sich ein Teil von ihm nach seiner Heimat. "Wir haben eine Mission zu erfüllen", schalt er sich als er sich bei dem Gedanken erwischte, dass er eigentlich lieber woanders wäre und folgte dann den anderen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 01.06.2018, 15:01:34
Der Mann nickte Ponzio nach dessen Vorstellung zu. "Kein Problem, es ist spät und wir sind alle müde. Dorn ist mein Name, Maruk Dorn. Gute Nacht."

Dann ritt die Gruppe langsam in die geheißene Richtung. Es war dunkel in den Gassen Wildwassers. Hin und wieder konnten sie durch eine der großen Straßen einen Blick in Richtung der Mitte werfen und dort sahen sie vereinzelt Laternen brennen, aber hier am äußeren Rand war es dunkel. In den Häusern brannte kaum ein Licht und Laternen gab es keine, auch nicht an der Straße. So nutzen sie eigene Lichtquellen, damit die Pferde genug sehen konnten. Es war still, nur der Klang der Hufe hallte durch die Straße.

Es war mehr als offensichtlich, dass die Gebäude nahe der Stadtmauer in einem weit erbärmlichen Zustand waren als die Stadtmauer, die immerhin keine Löcher aufwies. Allerdings konnte man auch bei der Mauer erkennen, dass der Zustand sich verschlechterte, je weiter man sich von dem Tor entfernte. Und wie Kivan erwartet hatte kamen sie auch durch einen sehr armen Teil der Stadt, indem es furchtbar stank und einige Gebäude so baufällig aussahen, dass die Gruppe hoffte, dass darin niemand mehr wohnte.
Eine Stadtwache war ihnen während des Ritts nicht begegnet. Der ein oder andere Kopf war hinter ihnen aufgetaucht, neugierig schauend, wer da so spät mit Pferden durch die Gegend ritt. Aber immer mit ausreichend Abstand, um kaum entdeckt und schon gar nicht angesprochen zu werden.
Als sie sich dann den kleinen Platz mit dem Brunnen näherten, verbesserte sich der Zustand der Häuser zusehens und am am Brunnen angekommen erhellte sogar eine Laterne den Platz. In der Mitte des Platzes stand ein gemauerter Brunnen, in dessen Mitte auf einem kleinen Podest eine Steinfigur eines Mannes stand. Das Gesicht kam keinem aus der Gruppe bekannt vor, aber die Statue war in einem guten Zustand und wurde offensichtlich gepflegt.

Schnell fanden sie nun den restlichen Weg und standen kurz darauf vor der gesuchten Taverne. Diese war in einem alten, aber gut gepflegten Haus untergebracht, lag aber wahrlich abseits. Das besondere an dem Haus waren zwei Türme, die sich nach hinten erhoben. Sie waren ein ganzes Stück höher als die Umliegenden Gebäude und würden sicher einen guten Überblick erlauben. Die Türe war geschlossen, aber im Innern waren noch Stimmen zu hören, die nach späten Gästen klangen. Die Häuser waren hier zwar, wie üblich, aneinander gebaut, an der rechten Seite gab es aber einen schmalen Gang nach hinten.

Und kurz darauf betraten sie die Schankstube. Der Raum war kleiner als sie erwartet, vielleicht acht einfache runde Tische standen hier und ein großer langer Tisch mit einfachen Bänken. Und dort saßen noch fünf Männer mit Bierkrügen vor sich. Am Ende des Tisches stand der Wirt, ein Mann mit einem langen hellen Bart. Auch er hatte einen Bierkrug vor sich stehen, ein Besen lehnte neben ihm an der Wand. Natürlich beendete das Eintreten der Gruppe das Gespräch sofort, die Blicke der Männer wirkten neugierig und freundlich.

Der Wirt kam ihnen ein Stück entgegen. "Oh, späte Gäste. Willkommen in meinem Haus, ich bin Karl, die meisten nennen mich aber der Hering. Das dürft ihr auch gerne machen, ich nehme es nicht krumm. Ihr sehr müde und hungrig aus. Sucht ihr Unterkunft oder eine Abendspeise?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 01.06.2018, 18:29:02
Eronomion war nicht unbedingt begeistert von Wildwasser. Diese Stadt verdiente den Namen dann doch nicht so recht und war ein ziemliches Dreckloch. Aber immer noch besser als die echten Drecklöcher, in denen sie ihre Zeit auf der Straße hatten verbringen müssen. Als die Umgebung dann besser wurde, hellte sich auch Eronomions Gemüt zusehends aus und die Taverne sah tatsächlich vielversprechend aus.
"Beides, so ihr es anbieten könnt, Karl. Und ein Bekannter hat uns die Turmzimmer empfohlen, wären die für uns frei?" Eronomion lächelte freundlich und stellte anschließend sich und seine Begleiter vor.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 02.06.2018, 11:42:46
Das Gesicht des Wirtes begann zu leuchten, als Eronomion vom Turmzimmer sprach.

"Oh ja, beide Türme sind frei, ihr könnt auch aussuchen ob ihr unterm aufgehenden oder untergehenden Mond schlafen wollt. Und was das Essen angeht, ich habe noch warmen Braten oder Eintopf, oder auch beides zusammen. Und Bier, dunkles herbes oder helles kräftiges. Ihr könnt euch einen eigenen Tisch suchen oder zu uns an die Theke kommen." Die Theke war offenbar der lange Tisch, denn er deutete zunächst auf die leeren Tische und dann zu der Gruppe von Männern.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 03.06.2018, 01:55:56
Der schlechte Eindruck, den Alyssa schon beim Eintreten in die Stadt bekommen hatte, verschlimmerte sich zusehends. Man mochte meinen, dass zumindest die Stadt, in der der Verwalter seinen Sitz hatte, in einem guten Zustand war aber hier sah es ja teilweise schlimmer aus als in den Dörfern, die sie auf ihrem Weg durchs Land besucht hatten. Ja, die Männer und Frauen, die auf dem Land lebten mochten nicht reich sein aber ihre Häuser waren zumindest keine Bruchbuden und stinken tat es dort auch nicht. Sogar die Stadtmauer sah so aus, als würde sie jederzeit in sich zusammenfallen. Was machte denn dieser selbsternannte König die ganze Zeit?
Zumindest schien nur ein Stadtteil in so einem erbärmlichen Zustand zu sein. Schon bald erreichten sie den Platz mit dem Brunnen und kurz darauf die Taverne. Hier sah es schon wieder annehmlich aus und das machte der Hexe Hoffnung, dass sie vielleicht einfach nur einen falschen Eindruck bekommen hatte. Zusammen mit dem Rest der Gruppe betrat sie das Gasthaus und auch wenn die dortigen Räumlichkeiten wenig Platz boten, war es doch angenehm. Sie wurden herzlich empfangen und selbst die anderen Gäste schienen freundlich zu sein. Vielleicht konnte man aus ihnen sogar ein paar erste Informationen rausbekommen.
"Ich nehme etwas Eintopf und ein helles Bier." Da sie bereits von Eronomion vorgestellt worden war, verzichtete sie darauf, dies ein weiteres Mal zu tun. Ohne lange nachzudenken oder sich mit der Gruppe abzusprechen, setzte sie sich an die Theke. "Wir sind gerade erst in Wildwasser angekommen. Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass die Wachen so schreckhaft sind? Ich könnte schwören, die waren kurz davor, uns über den Haufen zu schießen." Konnten ja durchaus wichtige Informationen sein und ganz davon abgesehen, war sie einfach neugierig. Normal war dieses Verhalten auf jeden Fall nicht.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 03.06.2018, 11:16:53
Eronomion lächelte freundlich: "Unter dem untergehenden Mond sollte uns zu Pass kommen denke ich. Und ich will nicht für all meine Begleiter sprechen, aber ich nehme wie Alyssa gern etwas von dem Eintopf und auch ein helles Bier." Mit diesen Worten setzte er sich an die Theke. Hier konnte man sicher einiges interessantes darüber hören, was gerade in der Stadt vorging, insbesondere wenn man das ein oder andere Bier mit diesen Männern trank. Im Moment waren sie auf verzweifelter Suche nach jedem Fetzen Wissen über Wildwasser, den sie bekommen konnten. Also sollten sie keine Chance verstreichen lassen, etwas zu hören.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 03.06.2018, 14:49:22
EldarRil war nicht wirklich begeistert hier in der Stadt zu nächtigen, doch aktuell blieb ihm wohl nichts anderes übrig, denn sonst würde er wohl nichts über die Zustände in der Stadt und dem Umland zu erfahren.

Mit einem freundlichen "Erastil, zum Gruß", setzte sich der Elf an den Tisch zu den Männern und seinen Kammeraden und bestellte ebenfalls einen Eintopf und ein Bier.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 04.06.2018, 09:05:37
Der Wirt nickte bei Alyssas Bestellungen und bei ihrer Frage zu den Wachen ging ein Schmunzeln durch die Runde der Männer.
"Oh, ihr habt die Buben sicher erschreckt. Die Geschichten von der soldatentötenden Bestie, dann die Ankunft und Ausstellung dieser furchterregenden Kreatur. Und wenn dann spät am Abend bewaffnete Leute in die Stadt wollen, nun, das kann den einen oder anderen schon nervös machen. Außerdem gibt es schon Gerüchte, vielleicht ja über euch. Da soll eine Gruppe den ersten Jäger geholfen haben, das Biest zu erlegen, andere sagen, sie hätten es frei gelassen und wieder andere wollen gehört haben, dass es gar nicht Derior war, sondern die seltsamen fremden, die mit dunklen Rüstungen und brennenden Schwertern durch den Wald zogen. Nun, ich sehe zwar weder dunkle Rüstungen, noch brennende Schwerter, naja, zum Glück sind eure Schwerter dort, wo sie keinen Schaden anrichten können, vielleicht brennen sie ja, wenn mein Essen nicht schmeckt. Wie dem auch sei, nehmt's den Jungen nicht übel, sie sind einfach ängstlich. Die Wache hat hier normalerweise nicht viel zu tun, alles wirklich wichtige machen die Soldaten des Königs oder die Jäger Deriors."

Auch bei den anderen nickte er. "Der untergehende Mond also. Gut, nach dem Essen stehen die Räume bereit."

Dann schaute er zu Ponzio und Kivan. "Und was kann ich euch bringen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 06.06.2018, 12:37:44
"Den Braten!" erwiderte Ponzio, der jetzt erst merkte, wie ihm der Magen bereits in den Kniekehlen hing. Reisen machte ihn hungrig, und der Gedanke an einen leckeren Braten ließ ihm das Wasser im Mund zusammen laufen. "Und ein Dunkles, und spart nicht beim Einschenken!" folgte es fast automatisch. Erst dann merkte Ponzio, was er gerade gesagt hatte, und erstarrte innerlich. "Ah nein. Lasst das Bier. Ein Krug Wasser, wenn Ihr so nett sein würdet."
Kaum war Ponzio also in so etwas wie einer Stadt angekommen, setzten die alten Reflexe wieder ein - er musste wirklich aufpassen.

Der Geschichte des Wirtes hatte Ponzio aufmerksam gelauscht: Es war immer gut, wenn man wusste, was in der Stadt über einen erzählt wurde. Und um zu erfahren, wie die Menschen dachten, war ein Wirt die erste Anlaufstelle.
"Wie Ihr schon festgestellt habt, tragen wir weder dunkle Rüstungen noch flammende Schwerter. Ich stelle mir letzteres auch eher unpraktisch vor; allein der Verschleiß an Schwertscheiden dürfte einen arm machen, und die ganzen Verbrennungen, die man sich zuzieht, noch gar nicht eingerechnet. Aber die Geschichte klingt spannend. Was hat es denn mit dieser Kreatur, von der Ihr sprecht, auf sich? Sie wurde ausgestellt? Und was erzählen die Leute? Wollt Ihr Euch nicht etwas zu uns setzen, ich gebe Euch ein Bier aus."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 06.06.2018, 14:07:28
Auch Kivan hätte aufmerksam zu. Dies war allerdings eine der Situationen, in der sich lieber zurückhielt und anderen das Wort überließ, die sich auf derlei Geplänkel besser verstanden. Dem Waldläufer war die Rolle des Beobachters lieber. Als der Wirt ihn direkt ansprach, antwortete er natürlich trotzdem höflich und bestellte ebenfalls etwas Braten und helles Bier. Dann setzte er sich zu den anderen, wobei er darauf achtete, dem Schankraum nicht den Rücken zuzukehren, damit ihm nichts entgehen konnte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 06.06.2018, 19:37:10
Als alle am Tisch saßen schaute Karl einmal in die Runde und dann zu Ponzio. "Oh, habt ihr es am Magen? Wasser, ja ich kann euch auch Wasser bringen." Er wollte sich gerade umdrehen, in Richtung Küche, hielt dann aber noch kurz inne, bis Ponzio geendet hatte. "Oh, Thorsten hier kann euch mehr davon erzählen, ich kümmere mich jetzt um das Essen und das Bier, also die Getränke."

Einer der Männer am Tisch mit Glatze war offenbar der angesprochene und er zögerte nicht lange und begann zu erzählen. "Ja, was hört man so alles? Die Bestie konnte fliegen wie ein Vogel, springen wie ein Fuchs und töten wie ein Bär. Als Derior sie in die Stadt brachte wurde sie für einen Nachmittag auf dem Marktplatz präsentiert, auf kleinen Stöcken, so dass sie stehen blieb - und sie sah wirklich furchterregend aus. Größer als die Wölfe, die ich früher gejagt habe und die Zähne erst. Naja, dann wurde sie wieder weg gebracht, bevor sie anfing zu stinken. Aber er lässt sie sicher ausstopfen, damit der König sie als Trophäe in seinen Garten stellen kann. Ja, aber die Leute sind ängstlich. Sowas hat es hier noch nie gegeben. Und dann noch ihr, die plötzlich auftaucht. Die Zentauren sollen auch wieder auf Krieg aus sein. Ihr besucht uns in unruhigen Zeiten, ihr Leute, in sehr unruhigen Zeiten. Was treibt euch denn her, außer das ihr im Turm unter dem untergehende Mond schlafen wollt? Es waren schon lange keine Fremden mehr in unserem Land, hier kommt eigentlich niemand her, die Leute gehen eher weg."

Die anderen Männer tranken weiter, sprachen nicht und schauten, nachdem Thorsten geendet hatte, die Abenteurer sehr neugierig an. Und aus der Küche hörten sie das klappern von Krügen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 09.06.2018, 02:21:18
"Ach..." machte Alyssa. "... so ist das also." Es gab schon Gerüchte über sie und dann waren noch andere Geschichten im Umlauf und die Gegend sonst ruhig. Dann konnte sie verstehen, wieso die Wachen so seltsam drauf gewesen waren - wenn auch nicht gutheißen. Denn Wachen sollten für Sicherheit sorgen und Angst war da auf Dauer nicht sehr hilfreich. Viel interessanter waren aber die Gerüchte, die erzählt wurden. Dunkle Rüstungen und brennende Schwerter? Wie kam man nur darauf? Mit ihnen konnte das wenig zu tun haben. Ob es noch weitere Personen gab, auf die diese Darstellung passte? "Soweit ich weiß, besitzt keiner von uns ein brennendes Schwert. Außerdem seht ihr bestimmt, dass wir keine dunklen Rüstungen tragen. Was erzählt man sich noch über diese Gruppe?"
Schließlich kam es natürlich so, wie es kommen musste. Man wollte nicht nur Informationen geben, sondern auch welche bekommen. Es gab eben nichts umsonst. Alyssa zögerte einen Moment aber erinnerte sich dann an Eronomions Worte. Sie wollten bei der Wahrheit bleiben, also würde sie auch die Wahrheit erzählen. "Dann ist es ja gut, dass wir gerade jetzt kommen." erwiderte sie also auf den Kommentar, dass sie in unruhigen Zeiten dieses Land besuchten. "Wir wollen helfen und untersuchen einige, seltsame Geschehen. Unter anderem eine Krankheit, die die Tiere befällt und aggressiv macht. Oder eben dieses Wesen im Wald." Sie überlegte einen Moment, ob sie mit weiteren Informationen herausrücken sollte oder nicht. Da Eronomion das aber bereits bei ihrer Ankunft getan hatte, würde es hier sicherlich auch nicht schaden. Die Männer hier schienen nett zu sein. "Wir sind im Dienste Erastils unterwegs und in Wildwasser, um uns dem König vorzustellen und den ersten Jäger zu treffen."
Ein bisschen stolz war sie ja schon auf sich. Dieses Mal hatte sie nicht gezögert, den Verwalter als König zu bezeichnen. Sie hielt sich an das, was der Diplomat in der Runde erzählt hatte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 11.06.2018, 08:37:05
Die Männer hörten neugierig zu, nickten immer mal wieder und der ein oder andere lächelte, als Alyssa sagte, sie wollen helfen. Thorsten aber blieb ernst und sagte schließlich. "Oh, das ist schön, es ist selten geworden, das Leute helfen wollen, ohne etwas dafür bezahlt zu bekommen. Da wird der König sich freuen. Von dem Biest wissen wir ja, aber was sind das für wild gewordene Tiere, davon haben wir hier noch nichts gehört."

Einige der Männer murmelten etwas, wären Thorsten sprach, aber es war kaum zu verstehen.[1]

Und da brachte der Wirt auch schon das Bier und einen Krug mit Wasser für die Gruppe.
 1. Wer mag kann Perception würfeln
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 11.06.2018, 22:28:21
Eronomion war jetzt wieder richtig glücklich. Er saß in einem Schankraum, hielt ein Bier in der Hand und konnte nett mit zivilisierten Menschen plaudern. Das einzige was noch fehlte war eine Schankmaid, aber man konnte nicht alles haben. Also nahm er einen tiefen Schluck und sagte dann mit einem Lächeln auf den Lippen: "Nunja, solange man abends ein gutes Bier bekommt, reicht das ja um glücklich zu sein. Dann kann man tagsüber auch guten Gewissens ein paar selbstlose Taten vollbringen." Anschließend wandte er sich an einen der Männer, der seinem Kameraden etwas zugeflüstert hatte: "Verzeiht, ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, aber auf dem Weg hierher haben wir einige Leute getroffen, die Schwierigkeiten mit den Tieren hatten und als die gute alyssa gerade davon sprach, habt ihr etwas gemurmelt. Wir sind etwas ratlos in dieser Sache und wenn ihr einen Hinweis für uns habt, wo wir hier fündig werden könnten, würde uns das sicherlich weiterhelfen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 12.06.2018, 07:18:49
EldarRil hält sich zurück und lauscht den Gesprächen, das Reden überlässt er seinen Begleitern.

Auf der einen Seite fühlt sich der Elf in der Stadt nicht gerade besonders wohl, aber auf der anderen Seite ist es auch mal wieder schön im warmen und trockenen zu sitzen und etwas gutes zu Essen und zu Trinken zu geniesen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.06.2018, 07:43:25
Thorsten lachte. "Ihr habt gute Ohren, obwohl sie gar nicht spitz sind. Aber von Tieren, die sich komisch verhalten, wissen wir wirklich nichts hier. Mein Freund, Rador, ist ein Liebhaber alter Geschichten und träumt von etwas, das wir hier lange nicht mehr haben, nämlich das Gefühl, gesegnet zu sein. Er hat nicht auf die Geschichte mit den Tieren reagiert, sondern auf den Namen eures Gottes."

Nun nahm auch er einen Schluck aus seinem Bierkrug und schien fertig mit dem Thema zu sein.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 12.06.2018, 08:51:31
Daraufhin blickte Eronomion direkt zu Rador: "Nun, Rador, wenn ihr ein Freund alter Geschichten seid und diese noch dazu eine Geschichte von Erastil ist, dann lasst sie hören. Wir haben schon andere Diener Erastils getroffen in diesem Land, aber eigentlich wissen wir nur wenig von der Vergangenheit, die er und dieses Land teilen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.06.2018, 19:03:48
Rador schaute sich etwas erschrocken um, als er direkt angesprochen wurde. Hilfe suchend schaute er zu Thorsten, der aber reagierte nur mit einem breiten Grinsen. "Äh, also...", stammelte er herum, als Karl, der Wirt kam und das Essen brachte.

Als er alles abgestellt hatte, stellte er sich hinter Thorsten und schlug ihm mit beiden Händen kräftig auf die Schulter. "Nun lass ihn doch nicht so schmoren, du weißt das er nicht gerne redet." Aber Thorsten reagierte auch darauf nur mit einem breiten Grinsen. Es war allerdings ein freundschaftliches Grinsen und auch die anderen am Tisch amüsierten sich etwas über den armen Rador, der mittlerweile schwitzte und händeringend nach einem Ausweg suchte. Schließlich kam Karl ihm zur Hilfe, er hatte sich auch ein Bier mitgebracht und setzte sich nun zu der Gruppe.

"Also, wie ihr vielleicht wisst war dies hier früher alles Elfenland. Also, ganz früher. Dann kamen die ersten Menschen und viele folgten Erastil, denn hier war alles ein riesiger Wald. Sagt man doch so?" Fragend schaute er in die Runde und einige Männer nickten.
"Wie auch immer, das ist lange her und heute ist es anders. Aber die ersten Siedler beteten zu Erastil und so setzte sich der Glaube hier lange fest. Und nun heißt es, es hätte mal ein Heiligtum hier gegeben, eine besondere Grotte, ein Abotrettom oder so. Früher, als ich noch ein Kind war, erzählte mir meine Großmutter Geschichten davon, von einem Ort voller Magie und toller Pflanzen. Und sie erzählte, dass immer wieder Leute kamen und danach gesucht haben. Ham's aber nie gefunden, sagte sie. Und jetzt sucht schon lange keiner mehr danach. Aber Rador denkt, und so ganz falsch könnte er damit nicht liegen, dass es doch einen Grund haben muss, das ihr Leute hier einfach so herkommt und helfen möchtet, im Namen Erastils. Denn irgendwie müsst ihr euer Bier ja bezahlen, Prost übrigens, und die schönen Waffen, die ihr habt und all das, was ihr so braucht, um in der Welt herum zu reisen und euch um kranke Tiere und wilde Bestien zu kümmern. Nicht wahr?"
Karls Stimme war ganz sachlich, fragend, ein bisschen eindringlich vielleicht, aber freundlich und nicht bedrohlich. Wieder nickten und brummten die Männer zustimmend.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 13.06.2018, 03:15:28
Schweigend beobachtete Alyssa, wie Eronomion das Gespräch lenkte und auch ohne Probleme den flüsternden Mann - oder besser seinen Freund - dazu brachte, seine Worte noch einmal laut zu wiederholen. Sie war immer wieder erstaunt, wie gut er in solchen Situationen war und froh darüber, dass er hier war. Als Belohnung erhielten sie eine kleine Geschichte, die gar nicht mal so uninteressant war. "Ihr meint ein Arboretum." murmelte sie laut nachdenkend, als der Mann von einem Abotrettom sprach. "Eine Ansammlung von besonders vielen, exotischen und verschiedenen Pflanzen." wiederholte sie die Beschreibung, die sie irgendwann mal in einem Buch gelesen hatte. Das war wirklich eine gute Nachricht. Wenn es dieses Heiligtum Erastils wirklich gab, dann sollten sie ebenfalls versuchen, es zu finden. Allerdings erst später.
Sie lächelte Karl an. "Nach diesem Heiligtum zu suchen und es zu finden, wäre wirklich eine schöne Aufgabe aber unsere Prioritäten liegen leider woanders." erklärte sie geheimnisvoll. Sie überließ es Eronomion weitere Informationen locker zu machen. Sie traute sich nicht, zu sehr aus dem Nähkästchen zu plaudern. "Gold ist zwar schön und gut und sicherlich auch notwendig aber wir sind nicht hier, um unsere Taschen zu füllen." Sie machte eine wegwischende Handbewegung. "Da gäbe es einfachere und lukrativere Möglichkeiten, als durch dieses Land zu wandern und den Leuten zu helfen." Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Wenn wir wirklich auf Geld aus wären, würden wir Monster wie das im Wald jagen und uns dafür entlohnen lassen. Oder Ruinen nach alten Artefakten durchsuchen."
Sie trank einen Schluck Bier und wandte sich nochmals an die Männer. "Aber ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Wisst ihr noch etwas über diese Gruppe mit flammenden Schwertern und schwarzen Rüstungen?" Vielleicht war es auch gar kein interessantes Thema oder sie wussten nicht mehr aber zumindest noch einmal nachharken wollte sie.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 13.06.2018, 18:22:54
Karl nickte, als Alyssa vom Arboretum sprach. "Ja, das war's, was mit Pflanzen."

Als Alyssa dann geendet hatte, sagte er "Jetzt habt ihr euch schön drum herum gemogelt, warum ihr helfen wollt und nicht nach die Ruinen plündert - naja, die gibt es hier leider auch nicht. Aber eigentlich ist es egal, es ist eure Sache und bisher macht ihr einen ehrlichen Eindruck. Aber jetzt wollt ihr mich doch auf den Arm nehmen. Natürlich gibt es keine Ritter in dunkler Rüstung und brennenden Schwertern, aber ihr wolltet doch hören, was man hier so sagt. Die Leute warten darauf, euch zu sehen, naja, oder die, die sie sich vorstellen. Mal sehen, was sie sagen, wenn ihr euch beim König vorstellt, wenn ihr danach seine Burg verlasst, wird der Platz sicher voll sein, so schnell wird sich verbreiten, dass ihr da seid."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 14.06.2018, 10:30:10
Die letzte Aussage machte Ponzio hellhörig, nachdem er dem Geplänkel bis dato vorwiegend still zugehört hatte. Ein Arboretum mochte ja für einen Pflanzenkundigen einen wertvollen Schatz darstellen, ihn selbst interessierte so etwas eher wenig. Und die Aufgabe, sinnvolle Informationen aus seinem Gegenüber herauszukitzeln, erledigte Eronomion viel besser, als er es auch nur ansatzweise könnte.

Die Aussicht jedoch, eine Person des öffentlichen Interesses zu werden und an der Burg von einer Menschenmenge begrüßt zu werden, behagte dem älteren Mann überhaupt nicht. In seiner Jugend, da wäre es noch anders gewesen - er hätte in der Bewunderung der Menge geradezu gebadet, vorausgesetzt es war Bewunderung, die ihnen zufliegen würde. Doch jetzt und hier ...

Auch war er nicht sicher, ob es für ihren Auftrag von Vorteil sein würde, allzu großes Aufsehen zu erregen. Natürlich, sie mussten ein positives Bild von sich inszenieren, damit die Bewohner des Landes ihnen Vertrauen schenken und sie nicht als Usurpatoren davonjagen würden, wenn sie den Anspruch der Kirche anmeldeten. Doch wenn sie zu schnell zu viel Zustimmung erhalten würden, und dies auch noch direkt vor den Augen des sogenannten Königs geschehen würde - nun, wie er solche Leute kannte, würde der Mann sie sofort als Konkurrenz betrachten (in diesem Fall sogar zu recht, wie Ponzio sich eingestehen musste) und alles in seiner Macht stehende unternehmen, um das Problem aus der Welt zu schaffen - also Ponzio und seine Gefährten. Besser, man baute zunächst langsam und stetig das Vertrauen der Bevölkerung auf und brach nicht mit Gewalt in die öffentliche Wahrnehmung ein.

"Nein, nein!" rief Ponzio daher aus. "Wir wollen kein Aufheben um uns. Es gibt doch auch gar nichts zu sehen. Gibt es keine Möglichkeit, die Audienz etwas diskreter zu veranstalten?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 14.06.2018, 11:41:39
Eronomion blickte zu dem alten Mann und musste instinktiv lächeln: "Keine Sorge, Ponzio, ich werde euch schon das Rampenlicht stehlen." Denn anders als der Magier hielt er es für eine ziemlich gute Idee, dass sie schnell bekannt wurden. Wenn sich einmal herum sprach, dass sie hier waren, um im Namen Erastils Probleme zu lösen, dann würden die Leute schon von allein kommen. Und über kurz oder lang würden sie den Verwalter wohl von seinem Thron stürzen müssten. Die Menschen hier wollten etwas anderes, das hatte er schon in kurzer Zeit gemerkt. Sie hatten einfach nur keine echte Alternativ zu ihrem "König". Er und seine Freunde würden diese Alternative im Namen Erastils liefern. Und am Besten fingen sie jetzt schon damit an.
Also wandte er sich noch einmal an Karl: "Ihr wäret überrascht, wie gut sich Erastil um die seinen kümmert, sei es indem es doch einen Lohn für die Hilfe gibt, die gegeben wird, ohne dass man Bezahlung verlangt hätte oder indem er es entweder durch das Schicksal, die Natur oder durch die Hand seiner Diener so einrichtet, dass man alles bekommt, was man braucht. Solange man bescheiden ist und keinen großen Luxus sucht, kann man sehr wohl allein davon leben im Namen Erastils den Menschen auf dieser Welt zu helfen." Dass er selbst längst nicht so aufopferungsvoll dem Gott der Natur folgte und durchaus auch Luxus zu genießen wusste, ließ Eronomion lieber unerwähnt. Das mussten diese Männer nun wirklich nicht wissen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 14.06.2018, 17:13:52
Karl schmunzelte und nun mischte sich Thorsten wieder ein. "Ich fürchte die Stadtwachen werden schon dem einen oder anderen erzählt haben, dass ihr angekommen seid und bis morgen früh weiß es die ganze Stadt. Ihr könntet aber einen Mittelsmann losschicken, der eine Audienz für euch erfragt. Wenn ihr es wünscht werden wir natürlich darüber schweigen, wo ihr untergekommen seid."

Dann stand Karl weder auf und machte sich auf den Weg nach oben. "So, jetzt muss ich aber die Zimmer richten."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 14.06.2018, 17:23:52
EldarRil wurde hellhörig als dieses Erastil Heiligtum zur Sprache gekommen war, mischte sich aber nicht ein um nicht unnötige Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Er persönlich wäre am liebsten sofort aufgebrochen um danach zu suchen, aber er wusste auch das es ohne nähere Informationen total sinnlos wäre los zu ziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt würde er jedoch noch einmal die Sprache auf das Heilgtum bringen um mehr darüber zu erfahren.

Die Vorstellung das sie von einer Menschenmenge bedrängt werden die sie alle bewundernwollen bereitete EldarRil bauchschmerzen, er war nicht unbedingt ein Freund davon zu einem Helden erhoben zu werden. Er wäre lieber im Hintergrund geblieben, musste Eronomion innerlich doch irgendwie zustimmen das es vielleicht auch nicht unbedingt falsch ist wenn sie schon einmal bekannt wären in der Stadt, das könnte für die weiteren Pläne bestimmt hilfreich sein.

EldarRil hielt sich weiterhin im Hintergrund und lauschte den Gesprächen aufmerksam.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 17.06.2018, 14:32:13
Karl ging also nach oben und die Gruppe blieb mit Thorsten und den anderen Männern zurück. Die Gruppe widmete sich dem Essen, die Männer dem Bier.

Irgednwann fragte Thorsten in Richtung Ponzio, aber es war klar, das er alle meinte. "Sollen wir geheim halten, dass sie hier wohnen?"

Sonst wurde nicht viel gesprochen. Bald darauf kam Karl nach unten, die Zimmer waren fertig. Die ersten Männer verabschiedeten sich bald, als letzter ging Thorsten. Karl brachte die Gruppe dann nach oben, zunächst führte er sie in den ersten Stock, hier gab es einen Flur mit einigen Türen, vermutlich auch mit Gästezimmer, auch wenn es derzeit keine anderen Gäste zu geben schien. An beiden Enden des Flurs gab es eine weiter Treppe, die sehr viel schmaler war und nach oben in die Türme führte. So gelangten sie in das Turmzimmer, einen großen Raum, in dem mehrere Betten an den Wänden standen, außerdem gab es wohl noch weitere Schlafgelegenheiten unter dem Dach des Zimmers, dort gelangte man über zwei Leitern.

"Oben können zwei Leute schlafen, oder vier, dann ist es aber etwas eng. Hier unten stehen noch genug Betten, so das alle einen Platz finden werden. Frühstück gibt es ab Sonnenaufgang unten. Eine gute Nacht wünsche ich".

Es gab rund herum einige kleine Fenster, durch die man die Stadt vermutlich gut überschauen konnte, wenn es hell war. Jetzt allerdings war kaum etwas zu erkennen, da es nahezu kein Licht in der Stadt gab. Nur an einer Stelle, vermutlich der Marktplatz im Zentrum, war spärlich beleuchtet. Eines der Häuser konnte man gut erkennen, denn es hatte eigene Laternen. Es unterschied sich baulich kaum von den anderen Häusern, daher war schwer zu sagen, worum es sich handelte. Ein Stück dahinter war ein dunkler Schatten eines höheren Gebäudes auszumachen, aber ohne Licht war nichts weiter zu erfahren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 20.06.2018, 20:48:12
Nachdem ihr Gastgeber gegangen war und sie alle zunächst einmal etwas verloren in dem Raum standen, brach Ponzio schließlich das Schweigen: "Ich nehme gerne eines der Betten hier unten - die Leitern zu erklimmen überlasse ich den jungen Leuten."
Um seinen Worten Gewicht zu verleihen, ließ er sein Bündel wahllos auf eines der nächstgelegenen Betten fallen, und sich selbst dann hinterher. "Könnte etwas weicher sein für meinen Geschmack, aber nach den letzten Tagen will ich nicht meckern." grinste er und wurde dann ernster. "So, was denkt ihr von dieser Stadt? Besonders glücklich scheint die Lage ja auch hier nicht zu sein - nur wie sollen wir vorgehen? Und wie treten wir diesem König entgegen? Ich selbst denke ja, wir sollten nicht allzu forsch auftreten und erst einmal ausloten, wie die Stimmung in der Stadt ihm gegenüber ist."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 21.06.2018, 11:22:11
Eronomion überlegte nicht lange, bevor er Ponzio antwortete. In seinem Kopf hatte sich bereits ein recht genauer Plan geformt für das weitere Vorgehen: "Ich denke auch, dass der König dieses Ortes kaum den Rückhalt in seiner Bevölkerung hat. Aber ich glaube, dass wir sicher gehen müssen, dass das für uns der Fall ist.
Deshalb stimme ich zu, dass wir von diesem Anspruch erst einmal nichts erwähnen und auch die Legitimität des Königs fürs erste vor niemandem anzweifeln sollten. Sehen wir für den Anfang einfach, was er denn genau mit uns anfangen möchte. Und dann wird es weiter gehen. Ich schätze wir bleiben am Besten bei einer Halbwahrheit, was unseren Aufenthalt hier anbelangt. Wir sind im Dienste Erastils hier, um den Bewohnern des Landes zu helfen und wenn jemand nach unserer Motivation fragt, dann ist es der Wille im Namen Erastils Gutes zu vollbringen. Das stimmt ja auch. Dass dir Kirche uns für eine ganz spezifische Aufgabe hier vorgesehen hat, verschweigen wir aber besser fürs erste.
Wenn der König uns als seine neuen Helden präsentieren möchte, umso besser. Denn solange wir die Helden sind, bleiben wir auch die den Einfluss haben. Wir müssen nur sicher gehen, dass wir uns nicht zu seinen Schergen machen lassen und etwas tun, was unserer Aufgabe zuwiderläuft. Aber fürs erste sollten wir ihm in jedem Fall nicht die Stirn bieten oder ihn kritisieren, wenn wir ihn morgen treffen. Wir sind einfach froh endlich jemanden gefunden zu haben, der uns sagen kann, wo genau das Volk hier Hilfe braucht."
Beim letzten Satz lächelte Eronomion auf seine spöttische Art. Er war sich ziemlich sicher, dass die Vorstellungen des Königs davon, was das Volk brauchte, sich deutlich von dessen echten Wünschen und Bedürfnissen unterschieden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 21.06.2018, 11:49:32
"Ich vermute zwar nicht unbedingt das wir als Helden präsentiert werden, sondern viel mehr als Laufburschen die gerade durch Zufall vorbeigekommen sind und einfach nur Glück hatten. Er wird seinen ach so tollen ersten Jäger als großen strahlenden Helden präsentieren", EldarRil war an zu merken das er den Jäger nicht besonders leiden konnte, und nach einer kurzen Pasue sprach er dann weiter "Aber ansonsten halte ich deinen Plan für eine gute Idee Eronomion"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 21.06.2018, 11:50:04
"Du machst das schon," ermutigte ihn Kivan. "So wortgewandt wie ihr beide seid, wird es uns sicher gelingen den Verwalter im Unklaren über unsere wahren Absichten zu lassen. Ich denke auch, dass dies der beste Weg ist. Vielleicht gelingt es uns ja, mehr über den heiligen Ort des Alten Meisterschützen herauszufinden. Es wäre nicht nur eine gute und gottgefällige Tat, wenn es uns gelänge, die Bevölkerung wieder die Wunder Erastils mit eigenen Augen sehen zu lassen, sondern dürfte uns auch zusätzlichen Rückhalt im Land verschaffen." Die letzten Worte sagte der Waldläufer mehr vor sich hin als dass er eine richtige Antwort erwartete. Als sich dessen bewusst wurde, wandte er sich nochmals an Eronomion. "Ich wäre dir dankbar, wenn du das Heiligtum morgen ansprechen könntest." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und kletterte die Leiter hinauf um sich schlafen zu legen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 21.06.2018, 14:43:14
Die Nacht verging ohne besondere Vorkommnisse und sie schliefen gut, sehr gut. Ob es der Mond war, der am Himmel stand und auf sie herunter schien, oder die Betten in einem Haus, konnten sie nicht sagen. Aber alle fühlten sich am nächsten Morgen sehr erfrischt und waren guter Laune. Nun bei Licht konnten sie einen Blick auf die Stadt werfen und wie sie es erwartet hatten, erhielten sie einen guten Überblick- Sie waren am Rand der Stadt, das wussten sie ja bereits. Auf der anderen Seite konnten sie in einiger Entfernung den Fluss sehen. Er glitzerte im Sonnenlicht und es war ein toller Anblick. Die Stadt dagegen, das war etwas anderes. Zuerst fiel ihnen ein großes Gebäude auf, früher hätten sie wohl prächtig gesagt. Aber davon war nichts mehr zu erkennen. Es wirkte ein bisschen wie eine Kathedrale, mit einem runden Kuppeldach, umrandet von vier kleinen Türmen. Aber keiner von ihnen hätte den Mut, dieses Gebäude zu betreten, denn es war eine Ruine. Als sie sich weiter umsahen traf ihr Blick auf den Marktplatz und die Gebäude dort, die im Unterschied zu dem anderen Gebäude sehr gepflegt waren. Offenbar gab es also noch Handwerker, die Gebäude in Schuss halten konnten, für das andere Gebäude aber offenbar nicht zuständig waren. Sie hätten erwartet, dass der König in jenem großen Gebäude residieren würde, die Häuser am Markplatz wirkten eher wie Handelshäuser. Sie sahen weitere gut gepflegte Gebäude am Markt, aber je weiter man in die hinteren Häuserreihen blicke desto schlechter sahen die Häuser aus. Einige wenige würden sie als Ruinen bezeichnen.

Karl war im Schankraum, als sie nach unten kamen und hatte schon einen Tisch mit dem Frühstück bereitet, es gab Brot, Marmelade, Ziegenkäse und Speck. Andere Gäste waren keine da, aber das hatten sie auch nicht erwartet. Als die Abenteurer ihn nach dem verfallenen Gebäude fragten, erzählte er von der alten Zitadelle des Königs. Der König nutze sie aber schon seit langem nicht mehr, er lebe und regiere in seinem Stadthaus. Sie konnten dies aber nicht vertiefen, denn es jemand, es war aber kein Gast, sondern ein Mann, der die Gruppe ohne viele Worte zu einer Audienz des König bat. Da dies ja genau ihr Ziel war folgten sie dem Mann, sobald sie aufgegessen hatten. Er führte sie durch  kleine Gassen in Richtung Marktplatz, dann schienen sie aber einen weiten Bogen zu machen. Der Mann ging zügig und als man ihn auf den Umweg ansprach antwortete er nur knapp, dass noch keine Audienzzeit sei und man daher einen anderen Eingang benutzten müsse. Für jene mit etwas Weisheit sieht es dagegen mehr danach aus, als wolle der Mann sie ohne großes Aufsehen und fern der großen Straßen zum König bringen.

Schließlich erreichten sie die Rückseite eines der Gebäude am Marktplatz und betraten es tatsächlich durch einen Hintereingang. Es war aber offenbar kein Dienstboteneingang, denn die gingen durch einen Flur, der mit Teppichen ausgelegt und mit Bilder geschmückt wurde und direkt in einen großen Saal führte, in dem der König offenbar seine Termine wahrnahm, denn auch dieser war repräsentativ ausgestattet. In der Mitte des Raum stand ein schwerer Holztisch und ein Stuhl mit hoher Lehne und filigranen Holzverzierungen, bezogen mit farbigen Polstern. Dort saß ein kleiner Mann mit Glatze - dafür trug er aber einen vollen Bart – über einigen Papieren. Drei Wachen in feinen Rüstungen mit glänzenden Stangenwaffen standen hinter dem Mann und betrachteten die Gruppe neugierig. Ein Blick zurück verriet, dass sie wohl einen privaten Zugang in die Halle genutzt hatten, denn von Innen war die Tür, durch die sie gekommen waren, kaum zu erkennen. Der Bote wies die Abenteurer in die Mitte des Raums vor den Tisch. Sie mussten stehen, denn es gab keine Stühle.

Als sie dort standen hob der König, denn wer sollte es sonst sein, aber sogleich den Blick und begrüßte die Gruppe.
(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
"Ah, da seid ihr ja. Ihr wurdet bereits angekündigt und ich warte mit Spannung darauf, was euch in mein Land gebracht hat. Mein Name ist Taradae, der Dritte und ich bin der Herr dieses Landes."

Er war sitzen geblieben und blickte nun auffordernd in die Runde. Der Bote hatte sich an die Wand neben der verborgenen Tür zurück gezogen und wartete.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 24.06.2018, 15:19:19
Eronomion ärgerte sich über die Art und Weise, wie sie zum König gebracht wurden. Er hätte es vorgezogen, dass man sie dem Volk gleich präsentierte, aber der König schien andere Pläne zu haben. Nunja, sie würden schon etwas daraus machen. Auf dem Weg achtete er zudem darauf, ob er irgendwo die Wache entdeckte, deren Bruder sie im Wald gerettet hatten. Ein Gespräch mit diesem Mann wäre sicherlich hilfreich, um die Lage einschätzen zu lernen.
In dem Audienzzimmer angekommen, verneigte Eronomion sich tief: "Eure Hohheit, Eronomion zu euren Diensten. Dies sind meine Begleiter Alyssa, Kivan, Ponzio und Eldarril." Eronomion machte eine ausladende Geste in Richtung seiner Gefährten und hoffte, dass sie es ihm gleichtun und sich ebenfalls verneigen würden. Dann hob er langsam den Blick und antwortete auf Tardaes Frage: "Wie euer erster Jäger euch gewiss bereits berichtet hat, sind wir im Dienste Erastils in euer Land gekommen, um zu sehen wie und wo wir in seinem Namen Gutes vollbringen können. Deshalb sind wir eurem ersten Jäger und seinen Männern im Wald begegnet. Weil wir von der Bestie gehört hatten und deshalb haben wir nicht gezögert einzugreifen, als sie angriff."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 25.06.2018, 13:56:07
EldarRil war nicht unbedingt verwundert das man sie auf einem Umweg durch einen Hintereingang in den Palast geschmuggelt hat. Er ist sogar fast etwas überrascht das man sie überhaupt zum "König" gebracht hat und nicht in einen Hinterhalt gelockt hat. EldarRil wurde darin nur bestätigt das der König die ganze Sache unter dem Mantel des Schweigens halten will und bloß kein großes Aufsehen erregen will.

Während Eronomion die Gruppe vorstellt, verbeugt EldarRil sich auch, aber nicht wirklich besonders tief.

EldarRil kann aber nicht länger inne halten und muß nun doch eine Frage stellen die dem König vielleicht nicht genehm ist und für die er sich später sogar wahrscheinlich eine weitere Moralpredig von Eronomion anhören muß, aber jetzt brennt es ihm doch zu sehr auf den Lippen und er will deutlich machen das man sie nicht unbedingt für doof verkaufen braucht. "Verzeiht wenn ich so dirket und unaufgefordert zu Wort komme. Aber ich habe da eine Frage die mich dann doch interessiert" EldarRil hält einen kurzen Moment inne "Ist es in Eurem Königreich so Sitte und Brauch das man geladene Gäste durch einen Hintereingang in den Thronsaal zum König führt? Gibt es weitere Sitten und Bräuche die wir vielleicht vorab kennen sollten um uns nicht ungeziehm zu verhalten?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 25.06.2018, 14:29:52
Eronomion wollte innerlich schreien, als der Elf direkt anfing dem König irgendwelche Fragen zu stellen. Man ging nicht zu einem König und fragte ihn nach derlei Dingen, wenn er nicht bereits signalisiert hatte, dass er gefragt werden wollte und auch Antwort zu geben bereit war.
Hatte er nicht deutlich genug gesagt, dass diese schwierigen Verhandlungen besser denen überlassen werden sollten, die wussten, was sie taten. Er würde es wohl so einrichten müssen, dass er in Zukunft allein mit diesem Mann sprach und seine Begleiter was auch immer währenddessen taten. Aber vielleicht würde Taradae ja darüber hinweg sehen, dass der Elf so forsch zu sprechen begann. Vielleicht würden sie jetzt erfahren, was für eine Art Mann er war. Also biss Eronomion die Zähne zusammen und wartete schweigend ab, seine Züge eine ruhige freundliche MAske, die nichts von seinem inneren Ärger verriet.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 25.06.2018, 15:59:42
Der König lächelte Eronomion freundlich an, während dieser sprach und blickte während der Vorstellung die Abenteurer nacheinander konzentriert an. Am Ende kehrte sein Blick zurück zu dem jungen Mann und mit einem angedeuteten Nicken beantwortete er dessen freundliche Geste. Er hörte auch EldarRil aufmerksam zu und seine Züge verrieten nicht, was er dachte.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
"Zunächst einmal freue ich mich, dass ihr so rasch hier eingetroffen seid. Mein erster Jäger sprach voller Hochachtung vor eurer Jagdkunst und wir sind zollen euch Respekt für eure Leistung. Ihr habt euch eine ehrenwerte Aufgabe gesetzt und auch wenn es mich überrascht, was ihr sagtet, ist es doch schön, dass es Leute wie euch noch gibt in dieser Zeit. Und das ist auch schon der Weg zur Antwort auf eure Frage. Wie ihr sehr ist viel zu tun, ihr habt gesehen, dass im Land einiges vor sich geht, was mich und die Menschen beunruhigt. Daher diese Privataudienz, außerhalb des Protokolls und früher als es mit einem dem Protokoll entsprechenden Termin möglich gewesen wäre. Ich hatte erwartet, dass euch dies erfreuen würde. Aber Elfen und Menschen haben häufig eigene Bräuche und Elfen legen weniger Wert auf das Protokoll, soviel ich weiß. Daher halten wir auch hier in der Region Abstand voneinander und vermeiden so wir überflüssige Unannehmlichkeiten und Verärgerungen auf beiden Seiten."

Er schien einen Moment zu überlegen, ob er noch etwas hinzufügen sollte, wechselte dann aber nach einer kurzen Pause das Thema.
"Möchtet ihr gerne das Monster sehen, zu dessen Tötung ihr ja einen bedeutsamen Teil beigetragen habt?"
Fragend schaute er freundlich in die Runde.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 26.06.2018, 15:02:49
Nun war es also soweit: Sie waren zum sogenannten König geladen, und zu Ponzios Verwunderung wurden sie tatsächlich durch den Hintereingang im Verborgenen zu ihm geführt. Soviel also zu seiner Vermutung, der Mann würde ihren scheinbaren Ruhm für seine eigenen Zwecke nutzen wollen. Offenbar sah er sie stattdessen tatsächlich bereits als Gefahr für seine Machtansprüche an und wollte lieber kein Aufhebens um sie machen - vielleicht auch, um sie im Zweifel relativ geräuschlos verschwinden lassen zu können.

Ponzio wusste nicht, ob er nun froh sein sollte, dass sein Wunsch erfüllt worden war, keine große Sache aus ihrem Besuch zu machen, oder ob dies doch nur dem Verwalter helfen würde. Doch ändern ließ es sich nun ohnehin nicht, also konzentrierte er sich lieber auf den Besuch selbst, bei dem wie abgesprochen zunächst Eronomion das Wort von ihrer Seite führte.

Dem anfänglichen Geplänkel konnte der alte Magier dabei nur wenig abgewinnen. Notwendig, um die Fronten abzustecken, sicherlich, aber für die Feinheiten von Diplomatie und Gegendiplomatie war Ponzio schlicht zu direkt. Als jedoch die Frage nach dem Monster aufkam, war er auf einen Schlag hellwach und nickte energisch.
"Sehr gerne, Eure Majestät!"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 26.06.2018, 18:36:12
Nun war also endlich der Tag gekommen, dem sie alle seit dem Anfang ihrer Reise entgegen gesehen hatten. Sie würden den selbsternannten König des Landes treffen und damit endlich sehen, wer diesen riesigen Haufen Wildnis und seine Einwohner eigentlich regierte. Der Tag begann sehr gut. Sie schlief bestens. Vermutlich hatte sie schon viele Wochen nicht mehr so gut geschlafen. Das reichhaltige Frühstück brachte sie wieder zu Kräften und als sie sich auf den Weg machten, fühlte sie sich bereit für das Treffen mit dem Herrscher - oder besser Verwalter.
Dass ihr erster Eindruck von der Stadt sich nur bestätigte überraschte sie nicht aber machte sie dennoch etwas traurig. Lediglich die Gebäude um den Marktplatz konnte man noch so bezeichnen. Der Rest glich eher Ruinen. Ein toller Mann, der noch nicht einmal die Hauptstadt in Schuss halten konnte. Sein Haus allerdings, schien noch im guten Zustand zu sein. Was für ein Wunder.
Es störte sie nicht wirklich, dass sie durch einen Hintereingang zum König geführt wurden. Sie hätte es zwar begrüßt, den offiziellen Weg zu gehen aber im Endeffekt konnte man nicht verhindern, dass sie dem Volk begegneten. Alles nur eine Frage der Zeit. Schließlich erreichten sie einen Saal, in dem ein kleiner Mann seine Gäste empfing. Einen besonderen Eindruck machte er nicht - er hatte keine Ausstrahlung oder besonderes Charisma. Normalerweise merkte man so etwas Herrschern und Anführern sofort an. Bei diesem hier war das nicht so.
Das Reden überließ sie Eronomion - auch als Eldarril sich einmischte und eine Frage stellte. Alyssa hätte auch gerne die ein oder andere Frage gestellt und dem so genannten König mal gehörig die Meinung gegeigt aber sie hielt sich zurück. Trotz der Grenzüberschreitung des Elfs, blieb der kleine König recht ruhig und freundlich. Er schien seine Maske - wenn es denn eine war - gut aufrecht erhalten zu können. Mal sehen, was sie im Laufe dieser Audienz noch über ihn herausfinden konnten. "Gerne." antwortete Alyssa ihm nur freundlich - blieb aber ansonsten ruhig und im Hintergrund. Erst dann fiel ihr ein, dass etwas fehlte. Also machte sie es Ponzio nach. "... eure Majestät."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 27.06.2018, 09:59:12
Taradae machte nicht viele Worte, sondern nickte nur dem Diener an der Wand zu. Dieser erwachte sofort aus seiner starren Haltung und ging zu den Abenteurern.
"Wenn ihr mir folgen möchtet, seine Majestät kommt gleich nach. Hier entlang." Er zeigte auf eine normale Tür, die scheinbar in einen Nebenraum führte, und ging dann voraus. Etwas zögerlich folgte die Gruppe, aber durch die offene Türe konnten sie nun den anderen Raum erkennen und sahen dort verschiedene präparierte Tiere.

Als sie den Raum  betraten starrte die Bestie sie an, bereit zum Sprung. Zunächst waren sie erschrocken, denn das Wesen sah fast lebendig aus. Aber dann erkannten sie, dass hier jemand meisterhafte Arbeit geleistet hatte. Das Tier war so präpariert worden, dass es erschien, als würde es den Beobachter gleich anspringen wollen, mit schwarzen Augen und gebleckten Zähnen. Das Wesen war größer, als sie es erwartet hätten, fast so groß wie ein großes Kalb. Es hatte kein Fell, aber eine silber-graue glatte Haut, die immernoch schimmerte, allerdings weniger stark als im lebendigen Zustand. Es war wirklich eine beängstigende Erscheinung.

Plötzlich hörten sie tief und leise die Stimme des Königs hinter sich.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
"Furchteinflößend, nicht wahr? Aber nun ist es erlegt." Er ging langsam an ihnen vorbei zu dem Wesen, betrachtete die Kreatur und legte dann seine auf dessen Körper. Langsam strich er darüber und konnte sich wohl der Faszination des Schreckens nur schwer entziehen. Auch die Abenteurer verspürten ein ähnliches Gefühl beim Anblick des Wesens. "Es war ein Schädelgeld auf das Wesen ausgesetzt, jeder von euch erhält als Belohnung 100 Goldstücke. Damit ist eure Weiterreise vermutlich gesichert. Wir danken euch für die Hilfe und wünschen euch alles Gute."

Abrupt löste er sich von dem Tier und ging zurück in den Raum mit dem Audienztisch.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 28.06.2018, 14:00:51
Aha, nun kamen sie der Sache schon näher. Der sogenannte König hatte sich nicht einmal besondere Mühe gegeben, seine eigentliche Intention zu verbergen. Die Anweisung war klar: Nehmt das Gold und verschwindet von hier, und macht mir bloß keinen Ärger. Nun, den ersten Teil würde er gern erfüllen, denn Gold konnte er gut gebrauchen. Ob die anderen ihres nahmen oder dem Tempel von Erastil spenden würden, war ihm dabei gleich.
Verschwinden würde er jedoch nicht, jetzt schon gar nicht. Dass der Mann als Herrscher nichts taugte, sah man an jeder Ecke des Königreichs, und am deutlichsten vielleicht sogar hier in der Hauptstadt. An Gold schien nicht unbedingt Mangel zu herrschen, wenn man die ausgelobte Belohnung betrachtete. Vermutlich betrachtete er das Land als seinen Selbstbedienungsladen, kümmerte sich ansonsten aber rein gar nicht um die Bevölkerung. Ponzio kannte solche Typen, es gab sie überall. Und einem von ihnen eine Lehre zu erteilen, erfüllte ihn bereits jetzt mit Vorfreude. Doch sie mussten vorsichtig sein, einfach würde es wohl nicht werden.

"Na gut, dann sehen wir uns das Vieh doch mal an. Nicht, dass noch viel zu entdecken wäre, jetzt wo es präpariert wurde." Ponzio trat näher an die Kreatur heran und kramte noch einmal in seiner Erinnerung, was er über solche Kreaturen wusste. Irgendetwas anderes ging in diesem Land noch vor, etwas woran der Herrscher wohl zumindest keine direkte Schuld traf. Nun, er tat nichts, um das Problem zu lösen, doch es war etwas falsch hier. Und dies war momentan die beste Spur, die sie hatten, so dünn sie auch sein mochte.[1]
 1. Knowledge (Nature) 14
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 29.06.2018, 14:00:01
Während der Rest sich mit der Bestie befasste, nutzte Eronomion die Gelegenheit etwas ungeströter mit Taradae sprechen zu können und folgt ihm in Richtung der Audienzzimmers. Er blieb allerdings dort am Eingang stehen: "Verzeiht, eure Majestät, doch könnt ihr vielleicht noch eine Minute eurer Zeit erübrigen?" Er bemühte sich um die angemessene Unterwürfigkeit und so der König ihn nicht abwies, trat er von neuem vor dem Schreibtisch: "Wie ihr ja bereits wisst sind wir im Auftrag der Kirche Erastils unterwegs und auf unseren Reisen haben wir von einem seiner alten Tempel gehört, der sich hier in der unmittelbaren Umgebung befunden haben soll. Eine Grotte gefüllt mit allerlei exotischen Pflanzen. Wir haben kein festes Ziel in euren Landen, doch es ist sicher im Sinne Erastils, dass wir diesen alten Tempel wiederentdecken und eventuell sogar ermöglichen, ihn wieder in Betrieb zu nehmen. Aber wie ihr schon so treffend bemerkt habt, sind wir fremd in diesen Landen und wären deshalb für eure Hilfe höchst dankbar."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.06.2018, 16:40:58
Ponzio betrachtete das Wesen und schließlich strich auch er ihm über den Körper. Was hatte wohl diese Täuschung der Augen hervorgerufen? Obwohl die Haut völlig glatt aussah stellte er fest, dass sie wohl ganz feine, silbrig schimmernde Schuppen hatte. Als er darüber strich stellte er fest, dass die Farbe sich scheinbar änderte. Aber egal in welche Richtung er über die Haut strich, das Tier blieb zu sehen. Das Wesen sah wie ein normales Tier aus, es hatte alle Merkmale eines Jägers, vielleicht aber ein paar zu viele auf einmal. Er glaubte nicht, dass dieses Wesen auf natürlichem Weg, also ohne einen Eingriff von außen, so entstanden wäre. Aber er hielt es immer noch für ein Tier – ein sehr gefährliches Tier. Es hatte aber nichts mit den veränderten Schweinen gemein, die sie gesehen hatten. Etwas Neues fiel ihm sonst nicht auf.

Während Ponzio also das Tier untersuchte, sprach der König mit Eronomion. Er zögerte kurz und ging dann langsam in Richtung des Tischs. Als Eronomion nach der Grotte fragte zog ein belustigendes Grinsen über das Gesicht des Königs.
(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
"Ach ja, die Grotte. Ich kenne die Geschichte, die meisten hier kennen sie wohl. Naja, die jungen Leute wohl nicht mehr und ich habe auch schon seit langem niemand mehr davon sprechen hören. Als ich ein kleiner Junge war, kamen immer wieder Suchende an den Hof meines Vaters. Keiner hat je etwas gefunden und irgendwann wurde es still um diese Geschichte. Also, ich glaube nicht daran, mein Vater glaubte nicht daran und ich kenne auch niemand, der heute noch ernsthaft daran glaubt. Wir haben keine Aufzeichnungen darüber, in keiner Chronik die ich kenne wurde die Grotte je beschrieben. Sie wurde schon in jeder Ecke des Landes vermutet und gesucht, ich könnte euch also gar nicht sagen, wo ihr suchen könntet. Vielleicht ist die Geschichte eine Legende, vielleicht gab es sie ja wirklich irgendwann, ich weiß es nicht, aber falls es sie wirklich gab, ist ihre Lage über die Zeit verloren gegangen. Wenn ihr also danach suchen wollt, kann ich euch nicht davon abhalten, aber ich fürchte, ihr werdet nichts finden."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 30.06.2018, 18:10:44
Als Eronomion mit dem Verwalter verschwunden ist und sonst niemand in Höhrweite ist spricht EldarRil zu seinen Kammeraden in leisem Ton "Was wollen wir denn nun mit diesem Elfenhassenden und Menschenmißachtenden Verwalter machen? Dieser Mann ist doch nur auf seinen eigenen Vorteil aus und will uns mit ein paar Goldmünzen zum schweigen bringen und dafür sorgen das wir so schnell wie möglich von hier verschwinden. Was wollen wir denn nun als nächstes unternehmen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 04.07.2018, 16:21:42
Überrascht war Alyssa schon etwas, dass der sogenannte König sie einfach mit etwas Geld abwimmeln wollte. Gleichzeitig war das aber auch ganz gut für sie alle, denn das bedeutete, dass er sie entweder nicht ernst nahm oder zumindest nicht für eine Gefahr hielt. Von ihren wirklichen Plänen ahnte er anscheinend nichts. In Gedanken versunken, antwortete sie EldarRil erst recht spät.
"Wir machen gar nichts mit ihm." antwortete sie grinsend. "Wir werden ihn mit unserer eigentlichen Aufgabe überraschen, wenn es soweit ist. Ich glaube es ist ganz gut so, dass er uns einfach loswerden will. Er unterschätzt uns und hält uns nicht für eine Gefahr. Wir werden ihm in Zukunft das Gegenteil beweisen." Nachdenklich spielte sie etwas mit einer Haarsträhne. "Ich würde sagen, wir machen erst einmal weiter wie bisher. Es gibt noch vieles zu tun. Ich würde irgendwann auch gerne mit den Zentauren über den Konflikt sprechen." Unabhängig davon, ob sie es wollte oder nicht, mussten sie es im Sinne ihrer Aufgabe sowieso tun.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 04.07.2018, 16:58:45
"Ah, so lange ist das also her. Nun, wir werden uns wohl trotzdem danach umsehen, wer weiß, vielleicht ist Erastil ja auf unserer Seite und schickt uns die rechten Hinweise um sie zu finden. So oder so werden wir wohl auch noch eine Weile in der Stadt sein. Nach den Tagen in der Wildnis ist das eine willkommene Abwechslung. Und wie ich bereits sagte, dass Mandat Erastils für uns ist es den Menschen zu helfen, falls also eine weitere Gefahr wie diese Bestie auftaucht, zögert nicht uns darüber zu informieren." Eronomion wartete ab, ob der Verwalter direkt etwas zu sagen hatte, dann verabschiedete er sich höflich und mit einer tiefen Verbeugung, um zu seinen Gefährten zurückzukehren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 05.07.2018, 12:00:51
Eronomion war sich ziemlich sicher, dass Taradae nicht besonders begeistert von seiner Ankündigung war, dass sie die in der Stadt bleiben wollten. Aber der Mann hatte sich gut unter Kontrolle und so verriet seine Miene kaum etwas über seine Gedanken. Er war zwar keine besonders charismatische Erscheinung, aber Eronomion erkannte eindeutig die Zeichen eines Mannes, der sich seiner Position und seiner Macht bewusst war.

"Oh, ihr seid natürlich willkommen in dieser Stadt. Allerdings möchte ich euch um eines bitten. Es gibt immer Streitigkeiten unter den Menschen und ich und meine zwei Richter tun alles, uns so schnell wie möglich darum zu kümmern. Dennoch gibt es Wartezeiten. Solltet ihr gebeten werden Konflikte oder Streitigkeiten zu lösen, dann haltet bitte kurz Rücksprache mit meinen Richtern. Wir kennen die Familien und die verschiedenen Fehden und Eitelkeiten. Nicht alle spreche immer  die ganze Wahrheit und man könnte versuchen, euch für Eigeninteressen einzuspannen. Und wenn ihr etwas benötigt, dann wendet euch bitte an meinen Sekretär oder an den ersten Jäger, je nachdem in wessen Zuständigkeit es fällt. Darf ich euch morgen Abend zum Abendessen einladen, heute Abend bin ich leider verhindert, aber ich würde gerne mehr von euren bisherigen Reisen hören."



Während dessen bereitete der Sekretär in einer Ecke einen Beutel mit Münzen für jeden Abenteurer vor. Nachdem Eronomion sein Gespräch mit dem König beendet hatte kamen die anderen zurück in den Audienzsaal und erhielten ihre Beutel. Danach verabschiedeten sich alle und der Sekretär führte sie auf demselben Weg hinaus, auf dem sie hinein gekommen waren. Falls die Abenteurer es wünschten brachte er sie zurück in ihre Taverne, falls nicht verabschiedete er sie. Bei Fragen war er immer hier an diesem Eingang zu finden, es gab einen Klopfer draußen. Nach dem ersten Jäger konnten sie bei den königlichen Ställen fragen, die nur wenige Meter von der kleinen Tür entfernt zu sehen waren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 06.07.2018, 14:54:15
"Na das war ja erfreulich.", stellte Ponzio trocken fest. Immerhin klimperte ein Beutel voller Goldstücke unter seinem Mantel, aber das war auch schon alles, was er dem Verwalter an Positivem abgewinnen konnte. Die Abgesandten Erastils beschlossen, zunächst wieder zurück zu ihrer Herberge zu gehen, um dort in aller Ruhe die nächsten Schritte planen zu können. Dass sie wie vom selbsternannten König gewünscht bald wieder abreisen würden, kam für niemanden in Frage, doch wussten sie bisher noch nicht einmal wirklich, bei wem sie ihren Anspruch geltend machen konnten.

"Wir sollten uns meiner Meinung nach als erstes nach diesem obersten Richter erkundigen. Das sollte ja nicht so schwer sein, und falls er noch existiert, haben wir hoffentlich einen Verbündeten. Falls nicht, dann müssen wir weitersehen." begann der Magier schließlich die Beratung.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 08.07.2018, 23:03:57
"Das ist eine gute Idee. Allerdings sollten wir auch die Augen und Ohren nach Erastils Hain offen halten. Die Menschen hier mögen ihn zwar fast vergessen haben, doch ich bin mir sicher, dass ihnen der heilige Ort den Glauben an den alten Meisterschützen zurückgeben könnte. Es wäre nicht nur eine fromme und gottgefällige Tat, sondern würde auch Zuversicht verbreiten." , sagte Kivan, der sich in Gegenwart des Verwalters bislang sehr zurückhaltend verhalten hatte. Höfische Angelegenheiten und Etikette waren nicht gerade sein Spezialgebiet.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 09.07.2018, 15:02:18
Eronomion neigte das Haupt als der König sprach: "Wir werden diese Einladung mit Freuden annehmen, eure Majestät."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 09.07.2018, 17:02:13
Taradae nickte als Eronomion für die Gruppe die Einladung annahm. "Dann schicke ich euch morgen einen Boten zum Schlag der Abendglocke, der euch in meinen Sommergarten geleiten wird."
Kurz darauf kamen auch die anderen Abenteurer und der König verabschiedete die Gruppe. Die Abenteurer verzichteten auf die Begleitung des Dieners und gingen alleine los. Sie wählten nicht den direkten Weg, sondern wollten etwas von der Stadt sehen.

Wildwasser hatte eine runde Grundstruktur, in der Mitte lag der Marktplatz und um diesen herum waren die Gebäude in Kreisform errichtet worden. Die Zitadelle lag am Rand der Stadt, allerdings nicht in der Richtung, in die sie gingen. Auf dem Marktplatz, den sie ein paar Mal durch die Straßen sehen konnten, stand eine Gruppe von Menschen vor einem der Häuser, dies war offenbar das Haus, in dem der König residierte. Die Türen waren nun geöffnet und immer wieder gingen Leute hinein oder kamen heraus. Einige Wachen standen an der Tür, es sah aber alles ruhig dort aus.

Alyssa war neugierig, was die Leute hier bewegte und so ging sie auf den Platz. Es war nicht schwer mit den Menschen in Kontakt zu kommen, denn die wartenden standen in Gruppen dort und schwatzten. Sie sahen eine Gruppe von gut gekleideten Leuten, vermutlich Händler, aber überwiegend waren es einfache Leute, Bauern oder einfache Handwerker, die hier zu warten schienen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 10.07.2018, 15:26:22
Alyssa zuckte nur die Schultern auf Ponzios Kommentar. Natürlich hatte er Recht aber nun war zumindest ihre Reisekasse gefüllt und sie wussten, was sie vom König erwarten konnten. Nicht viel. Doch sie sollten nicht den gleichen Fehler machen wie er es tat und ihr Gegenüber unterschätzen. Denn er besaß noch immer zwei Dinge, die viel wert waren: Einfluss und Geld. Zum Gegner sollten sie ihn sich nicht machen. Schließlich nickte sie ihren Gefährten zu, während sie das Gebäude verließen und langsam den Marktplatz erreichten.
"Ich würde früher oder später Kontakt mit den Zentauren aufnehmen wollen, um den Konflikt besser verstehen zu können. Vorher wäre es aber gut, wenn wir uns die Stadt etwas angucken könnten und uns umhören, was die Leute hier vom König halten." Da entdeckte sie die Menschenmenge vor dem Gebäude und zählte Eins und Eins zusammen. "Da kommen diese hier doch gerade Recht." schmunzelnd näherte sie sich einer der Personen, die dank ihrer Kleidung als Bauer zu erkennen war. Das hier war der perfekte Ort um etwas über die Probleme und Wünsche der Bevölkerung zu erfahren. Vielleicht konnte man auch etwas über den König herausfinden.
"Seid gegrüßt." Sie lächelte freundlich. "Hier stehen ja viele Leute herum. Erwarten hier alle eine Audienz mit dem König?" fragte sie ganz frei heraus. "Mein Name ist übrigens Alyssa." stellte sie sich noch kurz vor, ehe sie die Antwort abwartete.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.07.2018, 16:40:57
Die Männer und Frauen schauten sich kurz verdutzt an, sie hatten wohl nicht erwartet, angesprochen zu werden. Dann antwortete einer der Männer, ein kleiner dicklicher Kerl mit roten Wangen und freundlichem Gesicht. Er war der älteste in der Gruppe. "Ne mir wolln net zum König, mir wolln zum Rechtsmann. Der da", er zeigte auf eine Gruppe von Bauern, die einige Meter entfernt stand und ebenfalls miteinander sprachen, "dem seine Ziegen sind abgehaun und ham unseren Frühkohl gefressen. Alles weg, die ganze Ernte kaputt. Und nu sacht der, das sinn halt Tiere, da kann ich nix für. Das geht aber nicht, ich will dafür was ham, ein paar Ziegen vielleicht. Der Rechtsmann soll das klären." Die anderen hörten zu und mischten sich nicht ein.

Der Mann, der offensichtlich zu Gegenpartei gehörte, hatte gemerkt, dass über ihn gesprochen wurde und sich genähert, weil er neugierig war, was dort gesprochen wurde. Als er die Worte des Mannes hörte, kam er herüber. "Son quatsch. Der Zaun war ganz, vielleicht hast du die Ziegen ja raus gelassen, damit sie deinen mickrigen Kohl fressen, um dafür was besseres zu bekommen. Die Ziegen machen keine Tür auf, die kommen da nich raus. War nich meine Schuld. Außerdem ein paar Ziegen für ein bissel Kohl, das ist doch Wucher. Hörst du, Wucher!"

Nun war auch der Eifer der ersten Gruppe geweckt und der Mann und die Frau begannen auf die anderen Gruppe einzureden. "Was, mir ham nix gemacht, deine Fiecher warns. Der Zaun ist doch morsch, total morsch. Schon lange. Wer die Fiecher hält ist auch verantwortlich. Und jetz willst dich drücke, du oller Hund."

Und nun musste Alyssa fürchten, dass gleich die Fäuste fliegen würden, denn die Männer waren bereit, aufeinander loszugehen und die Frauen beschimpften sich nun ebenfalls.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 10.07.2018, 17:07:14
"Ja lasst uns die Stadt etwas erkunden und sehen was das Volk so spricht", sagte EldarRil zu seinen Begleitern als die Gruppe endlich den Verwalter verlassen hatte.

Das Gold in den Taschen des Elfen sah er immer noch irgendwie als Schweigegeld an und er war sich nicht sicher ob er das Gold wirklich behalten wollte und überlegte was er damit tun könnte um es sinnvoll zu nutzen, denn irgendwie war es ihm im innersten nicht wirklich recht es zu behalten.

Als die Gruppe dann auf den Marktplatz trat und Alyssa die Bauern ansprach wunderte sich der Elf wie schnell die Mensch in einen so argen Streit ausbrechen konnten wegen etwas Kohl und ein paar Ziegen. "Verzeiht werte Herren und Damen, aber das muß doch hier nicht in einem Streit ausarten. Sagt was Glaubt Ihr wird Euch dieser Rechtsmann wohl raten? Seit ehrlich zu uns und verratet uns wie hoch denn wirklich der finanzielle Schaden für Euren Kohl ist? Was würdet Ihr für eine gerechte Entlohnung für Euren Schaden halten? Wie wird bei Euch hier in der Stadt ein solcher Fall im Normalfall gelöst?", fragte der Elf neugierig, aber trotz allem mit ruhiger und friedlicher Stimme um die streitenden Personen nicht noch weiter auf zu regen, aber hoffentlich etwas mehr zu erfahren ob denn in dieser Stadt wirklich Recht gesprochen wird und jeder eine faire Chance auf ein gerechtes Urteil hat oder ob der Verwalter die Gesetzte hier schon so verdreht hat das auch hier nur Unrecht gesprochen wird.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.07.2018, 18:14:38
Leider musste EldarRil feststellen, dass die Menschen ihm nicht wirklich zuhörten, zu stark war ihr Ärger und zu laut ihr Disput als das sie die ruhige Stimme des Elfen registriert hätten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 11.07.2018, 12:10:22
Ponzio trat hinter EldarRil, als dieser sich anschickte, eine Verhandlung an Ort und Stelle durchführen zu wollen. "Lass sie.", riet er dem Elfen. "Es steht uns nicht zu, hier über Recht und Unrecht zu urteilen. Und die unterlegene Partei würde es ohnehin nicht akzeptieren. Das würde nur zu Ärger führen, den wir vermeiden wollen. Lass sie zum Richter gehen. Aber ich würde mir gerne ansehen, wie er Recht spricht."

Ob dieser Rechtsmann wohl der oberste Richter war, den sie suchten? Selbst wenn nicht, wusste er sicherlich, wo man den Mann finden konnte. Außerdem war Ponzio tatsächlich neugierig auf die hiesige Rechtssprechung - viel konnte man daran lernen über die Umstände in der Stadt.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 11.07.2018, 12:34:44
Als EldarRil merkte das er kein Gehör fand bei den Streithähnen und als dann auch noch Ponzio auf ihn zukam, wandte sich EldarRil ab und sagte zu Ponzio "Du hast wohl Recht. Und ja, auch mich würde sehr interessieren wie hier Recht gesprochen wird. Sofern es sich wirklich um Recht und nicht um Unrecht handelt. Also laßt uns sehen was dieser Richter zu dieser Situation sagt und wie er das Problem löst.", damit entfernte er sich einige Schritte von den Streitenden, nicht das er noch versehentlich mit in ein Handgemenge verwickelt wird.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 11.07.2018, 13:55:53
Als der Streit begann wurden die Wachen aufmerksam und als klar wurde, dass sie nicht von alleine aufhören würden, kamen zwei Wachen herbei. Sie drängelten sich zwischen die Streithähne und als sie sich weiter beschimpften schnauzten sie die Männer und Frauen einmal kräftig an und hoben drohend ihre Stangenwaffen. Für die Abenteurer war klar, dass sie nicht ernsthaft jemanden verletzten wollten, aber die Drohung reichte, um die Gruppen zu trennen. Und so stellten die beiden Gruppen den alten Abstand wieder her und bald beruhigte sich die Stimmung wieder.

Eine der Wachen kam daraufhin zu den Abenteurern. "Habt ihr heute Rechtstag, dann zeigt mir eure Tafel." Die Frage klang routiniert, er stellte sie wohl regelmäßig.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 15.07.2018, 22:39:59
Als niemand anderes etwas sagte, äußerte sich Kivan, obwohl er wenig vertraut im Umgang mit städtischen Angelegenheiten war, denn er wollte die unangenehme Stille, die durch die Frage des Mannes entstanden war, nicht länger im Raume stehen lassen. "Wir haben keine Tafel und keinen Rechtstag, guter Mann. Unser Begehren ist, den Richter in einer anderen, allgemeineren Angelegenheit zu sprechen. Wir sind neu in dieser Stadt und wollen ihn und die Menschen in Erastils Namen unterstützen. Wenn er anderweitig beschäftigt ist - der Halbelf schaute hierbei kurz auf die streitenden Bauern - kommen wir gerne ein anderes Mal wieder."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.07.2018, 18:52:39
Der Wachmann hörte ebenso routiniert zu wie er vorher gefragt hatte, als Kivan aber Erastil erwähnte, änderte sich sein Gesichtsausdruck leicht. "Oh, das kann ich nicht entscheiden. Aber kommt mit, ich bringe euch zum Sekretär der Richter."

Er winkte ihnen, ihm zu folgen und führte sie durch die wartenden und hinein in das Gebäude. Nun sahen sie, dass es zwei Eingänge gab und kurz darauf wurde ihnen klar, dass es sich um zwei Gebäude handelte. Von außen waren sie prachtvoll hergerichtet und die Fassaden gingen so ineinander über, dass es zunächst wie ein Gebäude erschien. Es war ein sehr gut gepflegtes Fachwerkhaus. Teile der Fachwerkzwischenräume waren mit buntem Holz getäfelt. Die Türe stand offen und dort standen zwei Wachen. Dort residierte wohl der König.
Daneben gab es einen weiteren Eingang mit einer breiten einflügeligen Tür und dorthin führte der Wachmann die Gruppe. Auch hier stand eine Wache vor der Tür und dieser nickte dem Wachmann zu, der die Gruppe führte.
Im Innern war ein großer Raum, der wie eine Wartehalle wirkte, denn auch hier standen überall kleine Grüppchen herum. Der Wachmann führte die Gruppe zielstrebig zwischen den Leuten hindurch, winkte einem Mann an einem Tisch an der Seite zu und führte sie durch einen dunklen und engen Korridor in einen weiter hinten liegenden Raum. Dort klopfte er an und betrat dann den Raum, als er herein gerufen wurde.

In dem Raum saß ein kleiner dicker Mann an einem Schreibtisch, der über und über mit dicken Folianten bedeckt war. An den Wänden standen massive Holzregale und darin lagen weitere Bücher. Der Mann blickte zunächst nicht auf sondern fragte nur "Welches Buch?"
Der Wachmann verstand offenbar und antwortete. "Oh nein, kein Buch, Gäste. Die Fremden sind da und wollen den Richter sprechen."
Sofort blickte der Mann auf und sah die Gruppe mit zusammen gekniffenen Augen an. Es dauerte einen Moment bis er zu erkennen schien, wer da vor ihm stand und dann hellte sich auf. "Gut, das du sie her gebracht hast. Du kannst gehen, ich kümmere mich um sie." Der Wachmann nickte und verließ den Raum.

Der Mann stand auf, er war kaum 1,5m hoch und wirklich sehr dick. Er trug gute aber einfach gehaltene Kleidung und war sicher schon weit über 60 Jahre alt. „Laron ist mein Name, der Sekretär des hohen Gerichts. Was kann ich für euch tun?“
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 18.07.2018, 17:15:09
Als sie plötzlich vor dem Sekretär standen, war Ponzio noch überrumpelt von der Geschwindigkeit der Entwicklung. Gerade noch wollte er nur beobachten, auf welche Weise und mit welchem Maß hier Recht gesprochen wurde, doch das konnte er dem Mann ja kaum sagen: "Entschuldigt, wir wollten nur mal sehen, ob dieses Gericht nicht nur eine Farce darstellt, um der Selbstbereicherung des sogenannten Königs eine Legitimation zu geben."? Nein, das würde wohl nicht besonders gut aufgenommen werden.

Also erinnerte sich der Magier an seinen ursprünglichen Vorschlag - wenn sie nun schon einmal hier waren, konnte er auch mit der Tür ins Haus fallen: "Seid gegrüßt, Laron! Ponzio ist mein Name, dies sind meine Gefährten, auf deren Vorstellung ich verzichten möchte, um Eure wertvolle Zeit nicht stärker zu strapazieren als notwendig. Wir sind auf der Suche nach dem obersten Richter, und würden wenn möglich gerne um eine Audienz bei ihm bitten. Sicherlich könnt Ihr uns weiterhelfen?"

Ponzio hatte ein gutes Gefühl bei dem Mann. Ob es am Alter lag, dass vermuten ließ, dass er seinen Posten bereits vor der Machtergreifung des neuen Königs inne hatte, oder an der freundlichen Reaktion auf ihre Anwesenheit: Er hoffte, der Mann würde auf ihrer Seite stehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.07.2018, 07:45:57
Der Sekretär zögerte nicht lange und beantwortete Ponzios Frage.

"Oh, wir haben hier zwei königliche Richter, sie sind für die alltägliche Rechtsprechung verantwortlich. Beide haben einen sehr vollen Tagesplan, ich kann aber versuchen, ein Gespräch mit einem der beiden zu organisieren. Und dann gibt es noch den obersten Richter, er berät den König in rechtlichen Fragen. Außerdem untersteht er nicht dem König, sondern dem Land. Leider ist unser erster Richter verschwunden, daher könnt ihr bei ihm nicht vorsprechen. Wolltet ihr mit dem obersten Richter sprechen oder mit den königlichen Richtern?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 19.07.2018, 10:30:05
EldarRil hört dem Sekretär aufmerksam zu und ist dann erstaunt als plötzlich zur Sprache kommt das der Oberste Richter verschwunden ist. "Verzeiht meine Neugirde. Aber weiß man wo der Oberste Richter hin ist? Ist er nur verreist und er kommt in ein paar Tagen wieder? Oder sucht man ihn und niemand weiß was mit ihm passiert ist?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.07.2018, 12:52:54
Der Sekretär schaute etwas verdutzt bei der Frage.
"Nein, wir wissen nicht, wo er hin ist, sonst wäre er ja nicht verschwunden. Er hat die Stadt vor einigen Wochen in seiner Kutsche verlassen, er wollte in Landesinnere, wohin war aber nicht bekannt. Aber es schien etwas wichtiges zu sein. Als er nach zwei Wochen nicht wieder zurück gekehrt war, haben wir den König ersucht, ihn zu suchen. Aber der Suchtrupp hat ihn nicht gefunden. Auch die Kutsche wurde nicht gefunden. Einer der Händler hatte vor, einen eigenen Trupp loszuschicken, aber er hat nicht so viele Männer und Freiwillige konnte er keine finden. Es sind so viele Leute weg gezogen, Wildwasser ist nicht mehr das, was es mal war. Ihr habt euch keine gute Zeit für einen Besuch ausgesucht."

Nach einem kurzen Moment der stille schüttelte er den Kopf, als wolle er die trüben Gedanken vertreiben. "Aber so ausführlich wolltet ihr es vermutlich gar nicht wissen. Soll ich versuchen, einen Termin bei den königlichen Richtern zu bekommen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 19.07.2018, 19:50:21
Kivan runzelte die Stirn. Das klang sehr merkwürdig. "Nein, nein, erzählt uns bitte alle Einzelheiten über das Verschwinden des obersten Richters, denn das klingt nach etwas, bei Ihr unsere Hilfe gebrauchen könntet. Wer ist zum Beispiel der Händler, von dem Ihr spracht?", fragte er daher schnell den Beamten, bevor dieser das Thema wechseln konnte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 20.07.2018, 07:48:39
Laron wollte gerade anklopfen als man Schritte im Flur hörte und es kurz darauf klopfte. Der Sekretär schaute zur Tür und dann zu der Gruppe. "Oh, ich habe leider jetzt zu arbeiten. Ich schicke euch heute Abend einen Boten."Dann rief er ohne ein weiteres zögern in Richtung der Tür: "Nur herein." Dabei nahm er ein Buch und blätterte darin.

Die Tür öffnete sich sofort und ein Wachmann kam herein. "Schwierig, schwierig", sagte Laron. Dann sah er zur Wache. "Welches Buch?"
Die Wache, ein Mann, den die Gruppe draußen nicht gesehen hatte, zögerte und schien zu überlegen, was er sagen sollte. "Na was ist, willst du was anderes?"

"Äh ja, ist alles in Ordnung?" Die Wache schaute zu der Gruppe und dann wieder zum Sekretär. Es war ein junger Mann und er wirkte recht nervös.

Laron dagegen blieb ruhig. "Ja, die Leute hier wollen einen Termin beim Richter, aber du siehst ja, wie es draußen aussieht." Er seufzte laut und klappte das Buch zu. "Also, wie gesagt, wenn sich eine Lücke auftut, schicke ich einen Boten. Und jetzt habe ich zu arbeiten."
Der Wachmann stand unschlüssig im Raum, blickte zur Gruppe, dann wieder zum Sekretär. "Das gilt auch für dich, Bursche."

"Oh ja, Entschuldigung." Der Mann machte fast einen Satz und lief zur Tür. Er wollte gerade gehen als er zögerte und die Tür für die Gruppe aufhielt. "Verzeihung, bitte nach euch." Es war als Geste des Respektes gemeint, offenbar akzeptierte er die Gruppe als ranghöher.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 20.07.2018, 20:08:23
Kivan nickte dem Mann freundlich zu als sie nach draußen gingen. Er fand es bemerkenswert, dass der Sekretär nicht vor der Wache weiter reden wollte und einen falschen Grund für das Schicken des Boten vortäuscht. Sein Unbehagen war den aufmerksamen Sinnen des Halbelfen nicht entgangen. "Dass der Mann nicht offen sprechen will, sagt schon viel aus", flüsterte er den anderen zu als sie wieder unter sich waren. "Ich bin sehr gespannt, was uns Laron später zu berichten hat. Möglicherweise steht er dem Verwalter kritisch gegenüber, wenn er seinen eigenen Wachen nicht traut. Anscheinend hatte der Wachmann ja gar keinen echten Grund zum Vorbeikommen. Vielleicht war es nur Neugier, vielleicht aber auch der Auftrag, uns auf die Finger zu schauen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 24.07.2018, 06:29:43
"Würde mich nicht überraschen, wenn er auf uns aufpassen sollte." kommentierte Alyssa nur Kivans Worte. Sie hatte sich die letzten Minuten recht ruhig verhalten und sich ihren Teil gedacht. Dass es alles so schnell ging war eine schöne Überraschung und machte die ganze Sache einfacher. Da hörte es aber schon mit schönen Überraschungen auf, denn der oberste Richter war verschwunden. "Wenn der obere Richter wirklich ein Mann des Landes und nicht des Königs ist, kann ich mir gut vorstellen, dass der König ihn beseitigen wollte. Dass der Suchtrupp dann nichts gefunden hat, überrascht mich überhaupt nicht. Zutrauen würde ich dem König, dass er so etwas tut."
Sie strich sich nachdenklich durchs Haar. "Das Verschwinden des Richters zu untersuchen könnte hilfreich sein. Wenn es allerdings schon einige Wochen her ist, ist die Chance, ihn lebend zu finden, wahrscheinlich gleich Null. Aber vielleicht finden wir Beweise, die wir gegen den König verwenden können. Wir sollten auf jeden Fall mit diesem Händler sprechen." Leider würden sie noch etwas auf den Boten des Sekretärs warten müssen. Ärgerlich. Das gab ihnen allerdings die Zeit, sich doch noch etwas in der Stadt umzusehen und umzuhören.
"Da wir sowieso auf den Boten warten müssen, können wir uns auch weiter die Stadt und die Bewohner ansehen." schlug sie schließlich vor.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 25.07.2018, 08:44:31
"Dann lasst uns mal sehen auf welche Merkwürdigkeiten wir hier in der Stadt noch treffen", stimmte EldarRil zu. Der Elf war ebenso sehr interessiert daran heraus zu finden was mit diesem Richter vorgefallen ist, doch man konnte die Zeit bis zum Treffen bestimmt auch noch sinnvoll in der Stadt verbringen, denn vielleicht ergibt sich ja noch mehr.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 26.07.2018, 08:43:58
Sie verließen also das Gebäude, überquerten den Platz, auf dem immer noch viele Leute warteten, die Stimmung war aber wieder ruhiger, und wanderten ein wenig ziellos durch die Straßen.

Der Zustand der Gebäude unterschied sich stark in den verschiedenen Stadtbezirken, im Zentrum waren die Häuser in einem guten Zustand, in den Randbereichen dagegen oft nicht. Außerdem fiel ihnen auf, dass offenbar die Zahl der Bewohner im Vergleich zu früher stark abgenommen hatte. Je weiter sie sich vom Zentrum entfernten desto häufiger fielen ihnen leerstehende Gebäude auf, die oft in einem erbärmlichen Zustand waren. Gerade am Rand gab es an einigen Stellen mehrere verlassene Gebäude, die so nahe bei einander standen, dass sie, sollte nur eines von ihnen einstürzen, vermutlich der ganze Block mit gerissen werden würden. Wie viele Menschen im Moment in Wildwasser lebten konnten sie nicht schätzen.

Sie wurden auf der Straße nicht abgesprochen, aber manchmal blieben Leute stehen und tuschelten, sobald die Gruppe vorbei gegangen war. Sie sahen viele einfach Menschen - sie sahen übrigens nur Menschen - mit einfacher Kleidung. Nicht alle wirkten arm, aber kaum einer wirkte reich. Mache hatten tiefe Sorgenfalten, andere nicht. Es gab Ecken in der Stadt, da wirkte die Stimmung niedergedrückt, meist dort, wo die Gebäude Ruinen näher kamen als Wohnhäusern. Aber es gab auch Ecken, da hörte man das Lachen der Menschen und spielende Kinder.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 26.07.2018, 15:13:47
Das Gespräch mit dem Sekretär war zwar in gewisser Hinsicht aufschlussreich, jedoch andererseits auch unbefriedigend gewesen. Das Verschwinden des Richters war zweifellos verdächtig, und ein Blick in die Runde offenbarte, dass jeder von ihnen den gleichen Gedanken hatte: Der Verwalter musste ihn beseitigt haben, auf welche Weise auch immer.

Es schien Ponzio, als würde auch der Sekretär nicht unbedingt auf der Seite des selbsternannten Königs stehen, und überlegte schon, wie sie sich dies zu Nutze machen konnten. Doch das Hereinplatzen der Wache unterbrach diesen Gedankengang vorerst - Ponzio machte sich allerdings eine innerliche Notiz, und es war ja auch noch die Rede von einem Boten gewesen.

Auf dem Rückweg fielen auch dem alten Magier die baufälligen Gebäude auf, und auch wenn er selbst kein Fachmann war, so schien ihm doch dies eine Sache zu sein, wo man den Menschen in der Stadt helfen konnte - denn letztlich war dies immer noch einer ihrer Aufträge. Kurzentschlossen ging er auf eine Gruppe Bürger zu, die in der Nähe eines solchen baufälligen Hauses standen.
"Seid gegrüßt! Ponzio ist mein Name, bitte verzeiht die Störung. Es steht mir zwar nicht zu, aber ich bin nicht umhingekommen, den Zustand der Gebäude hier zu bemerken. Ich bin nicht vom Fach, aber einige davon scheinen mir kurz vor dem Einsturz zu stehen. Gab es vor kurzem ein Erdbeben, einen Sturm oder etwas ähnliches? Wie kommt es, dass noch nicht mit der Instandsetzung begonnen wurde? Fehlt Baumaterial? Tüchtige Zimmerleute?"
Ponzio gab sich dabei redlich Mühe, nicht von oben herab oder tadelnd zu wirken, sondern echtes Interesse an den Problemen der Leute zu zeigen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 27.07.2018, 08:05:07
Es war eine Gruppe von Frauen, die Ponzio ansprach. Sie hatte es sich vor ihrem Haus gemütlich gemacht und ihre Arbeit mitgebracht. Die eine schälte Kartoffeln und Rüben, eine war mit Nadel und Faden und mehreren Wäschestücken beschäftigt und drei Frauen nutzen gemeinsam einen großen Waschzuber zum Waschen.

Als sie angesprochen wurden, sahen die Frauen auf. Die Wäscherinnen machten einfach weiter, aber die Näherin stand auf und wurde somit zum Ansprechpartner des Mannes.

"Jaja, die Häuser. Das ist schon schlimm. Keiner mehr da, der hier wohnen will. Und da kümmert sich halt keiner. Naja, der Baumeister des Königs schaut immer mal danach. Dann bauen die da auch manchmal dran rum. Er sacht, die halten."

Ein alter Mann kam aus einem der Häuser, er schien neugierig zu sein, wer da gekommen war. Als er hörte, worüber gesprochen wurde, beschleunigte er seine humpelnden Schritte, auf einen Stock gestützt. "Ach, Junge. Die Stadt verfällt. Kein Erdbeben, kein Sturm, es ist die Zeit. Die Zeit nagt an uns alles." Er hustete einmal laut, dabei zitterte sein ganzer Körper. Der Mann war um einiges älter als Ponzio. "Und wir haben nich das Geld, das alles reparieren zu lassen, auch nicht an unseren Häusern. Gibt zu wenige Handwerker und die sind dann noch teurer als sonst. Arbeiten fast nur für die Händler, die Geldsäcke. Immerhin, der Baumeister guckt wirklich. Er hat ein paar eigene Männer, die das nötigste machen, bei den Häusern, in denen keiner wohnt. Und manchmal kriegen wir auch ein bisschen Hilfe, billiger als bei den anderen Handwerkern. Warum fragste, suchste ein Haus? Da hinten steh noch eines, das ist in einem ganz guten Zustand. Gehörte meinem Bruder. Ich kann es dir verlaufen." Er grinste breit bei dem Angebot und zeigte seinen fast zahnlosen Mund.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 27.07.2018, 13:13:46
"Hm, aber könnt ihr da nicht selbst was machen? Wo sind eure jungen Leute, wohnen die nicht hier?" entgegnete er der Frau, noch bevor der Alte aus seinem Haus kam. Nachdem dieser ausgeredet hatte, entgegnete der Magier auch ihm: "Was soll das Haus denn kosten? Ansehen schadet ja nicht. Aber noch was anderes: Wo kann ich denn diesen Baumeister finden?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.07.2018, 10:14:20
Als Ponzio nach dem Preis des Hauses fragte wusste der alte Mann zunächst gar nicht, was er antworten sollte. Zu überrascht war er wohl von der Frage. Diese Pause nutze de Frau, um zu antworten. Sie stellte sich vor Ponzio, stemmte die Hände an die Hüfte und sah Ponzio mit festem Blick an. "Wo unsere jungen Leute sind? Sie arbeiten natürlich, was glaubst du denn, um diese Zeit. Auf den Feldern, in den Häusern und Lagern der Händler, bei der Wache. Wir haben keine Zeit durch die Stadt zulaufen und in die Luft zu gucken, wir müssen arbeiten, um uns das Essen kaufen zu können. Und natürlich schauen unsere jungen Leute n ach den Häusern und helfen, wo sie können. Aber sie sind nun mal keine Baumeister. Und da mein Onkel hier wohl nicht recht weiß, was so ein Haus hier wert ist, gebe ich dir Antwort. Tausend Goldstücke. Es ist ein gutes Haus, stabil und aus guten Steinen. Die Balken sind trocken und das Dach ist dicht. Das ist ein guter Preis."



Eronomion dagegen hatte sich von der Gruppe gelöst und war in eine andere Richtung spaziert. Er war auf der Suche nach dem Wachmann aus dem Wald und so ging er zunächst zum Marktplatz und von dort die Hautstraße in Richtung des Tors, denn dort waren die meisten Wachen unterwegs. Am Tor trieb er sich eine Weile herum, so unauffällig, dass ihn niemand ansprach. Aber er erkannte keinen der Männer. Er wollte schon wieder gehen, als einige Männer zum Tor kamen, nicht in Uniform, aber der Wache offensichtlich gut bekannt. Und bei dieser Gruppe entdeckte Eronomion den gesuchten Mann.[1]
 1. Eronomion ist damit nun einige Stunden vor dem Rest der Gruppe
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 03.08.2018, 05:01:52
Auf dem Weg durch die Stadt wurde Alyssa klar, dass hier nicht alles nur schlecht war. Es war immer noch ein Ort, an dem man leben konnte. Sie konnte lachende Menschen und spielende Kinder hören - so wie sich eine Stadt eben anhören sollte. Doch nur weil man hier leben konnte, hieß das nicht, dass es ein gutes Leben war. Große Teile der Stadt glichen eher Ruinen und die Menschen dort sahen sehr besorgt aus.
Ponzio sprach einige der Leute an und was diese erzählten deckte sich mit dem, was sie bereits aus anderen Quellen gehört hatten. Die Menschen verließen die Stadt und so standen die Häuser leer. Anscheinend gab es nicht genügend Geld, um die Häuser zu reparieren. Bis auf diesen ominösen Baumeister gab es niemanden, der sich darum kümmerte. So baute die Stadt natürlich weiter ab und wurde weniger wohnlich. Klar, dass die Leute sich dann nicht wohl fühlten und ausziehen wollten.
Zumindest half ihnen das Gespräch weiter. Es gab noch eine Person, die das Herz am rechten Fleck zu haben schien. Der Baumeister half aus und arbeitete billiger als der Rest, der von den reichen Händlern gekauft wurde. Gut, dass der noch nicht verschwunden war, wie der Richter. Andererseits kümmerte er sich ja um die Stadt und da hatte der Verwalter wohl keinen Grund, den Mann zu beseitigen. Mit ihm zu reden, sollte ihr nächster Schritt sein.
"Ja, das ist tatsächlich ein guter Preis." kommentierte Alyssa die Worte der Frau. Sie sah den Rest der Gruppe an. Sich hier niederzulassen, würde hilfreich sein. Diese Aufgabe würde noch viel Zeit in Anspruch nehmen und sie wollte nicht die ganze Zeit im freien oder einer Taverne übernachten. Außerdem konnten sie so besser einen Blick auf die Taten des Verwalters werfen und ihn im Auge behalten. "Wir sollten uns zusammensetzen und über das Angebot nachdenken." schlug sie vor. Schließlich wandte sie sich aber noch einmal an die Frau. "Wo können wir denn den Baumeister finden? Wir würden uns gerne mit ihm unterhalten."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 03.08.2018, 13:47:00
Ponzio war noch am Nachdenken, als Alyssa ihn in seiner Entscheidungsfindung unterstützte.
"Gut, wir nehmen es. Allerdings kann ich nur die Hälfte des Geldes gleich bezahlen, den Rest muss ich abstottern. Doch als Sicherheit habt ihr das Haus - wenn ich mich aus dem Staub mache, habt ihr das Gold und das Haus dazu."

Die Frage nach dem Baumeister, die er auch schon gestellt hatte, interessierte ihn weiterhin brennend, und so blickte er die Frau erwartungsvoll an und würde auch noch einmal nachhaken, bis sie eine Antwort bekamen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 03.08.2018, 15:53:28
EldarRil war bisher eher schweigsam zu dem ganzen Thema mit dem Haus, musste sich dann aber selbst zugestehen das es vielleicht wirklich keine schlechte Idee ist wenn man sich hier eine dauerhafte Basis erschafft in der man unterkommt und somit dann auch als Bürger der Stadt gilt.

"Wir werden zusehen das wir das restliche Gold so schnell wie möglich auftreiben, da könnt Ihr Euch gewiss sein", meinte er dann nur so nebenbei zu dem Mann und der Frau.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 06.08.2018, 11:36:15
Nun geschah etwas seltsames. Die Frau, die bis eben so selbstsicher vor ihnen stand, schien plötzlich verwirrt und unsicher, als die Leute vor ihrem Haus ernsthaft zu erwägen schienen, das Haus zu kaufen und als dann Ponzio sogar sagte, er könnt die Hälfte direkt bezahlen, sah sie sich ängstlich, fast panisch um, als wolle sie sehen, welche der Frauen gerade zuhörte. Und natürlich hörten alles zu, die Frauen um sie herum hatten die Arbeit eingestellt und starrten die Leute und Antonia mit großen Augen an.

Nun war es der Alte, der ihr zur Seite sprang. "Das müssen wir alles in Ruhe besprechen. Auch wir untereinander." Aber auch er schien nicht recht zu wissen, wie. Aber Antonia schien sich gefangen zu haben. "Ich weiß, wie wir es machen. Ich lasse nach dem Baumeister schicken und er kann das Haus mit euch zusammen anschauen. Aber er ist sehr beschäftigt. Ich denke es wird ein paar Tage dauern, bis er Zeit hat."
dann ging sie einen Schritt näher an Ponzio heran und sprach leise weiter. "Wenn ihr mir sagt, wo ich euch finde, dann sage ich euch Bescheid. Und erzählt nicht so laut herum, dass ihr Geld habt. Die Stadt hat viele Ohren."

Die Frauen lauschten nun um so aufmerksamer, aber sie schienen die letzten Worte von Antonia nicht verstanden zu haben. In einigen Gesichtern war deutlich die Enttäuschung aber auch die immer noch wache Neugier zu sehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 06.08.2018, 13:58:20
Ponzio wurde sich schlagartig bewusst, dass er sich hier möglicherweise gerade zur Zielscheibe gemacht hatte. Innerlich ohrfeigte er sich - er war kein naiver Landbewohner, er hätte es besser wissen müssen.
"Im Alten Schmied." flüsterte er zurück. Doch hatte er immer noch keine Antwort auf seine andere Frage erhalten. "Der Baumeister. Bitte, wir würden ihn gerne in einer weiteren Angelegenheit sprechen, es ist sehr wichtig. Könnt ihr uns nicht sagen, wo wir ihn finden können?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 06.08.2018, 16:11:26
"Ich Glaube wir sollten jetzt gehen und darauf achten das uns niemand offensichtlich verfolgt", meinte EldarRil leise zu seinen Kameraden, als der Elf spürte wie die Stimmung plötzlich kippte.

EldarRil fing an sich etwas nervös um zu schauen ob denn plötzlich noch mehr Personen auf die Gruppe aufmerksam wurden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 07.08.2018, 09:16:55
Antonia war froh, dass Ponzio so schnell geschaltet hatte.
"Wenn ihr ihn selbst aufsuchen wollt, dann müsst ihr in den Handwerkerbezirk." Sie beschrieb ihnen den Weg, diesen Teil der Stadt hatten sie bislang noch nicht besucht und er lang auch nicht auf dem Weg zum Gasthaus. Aber es war ja gerade um die Mittagszeit, daher wäre ein Abstecher dorthin möglich. Aber die Frau fügte noch etwas an. "Aber ihr werdet ihn über Tage selten zu Hause antreffen, es sind viele Häuser in der Stadt zu begutachten. So, nun müssen wir aber weiter arbeiten, wir haben schon genug Zeit vertrödelt." Sie versuchte wieder einen heiteren Ton anzunehmen, aber dies gelang ihr nur zum Teil.

Aber die Aufforderung reichte aus, damit alles wieder ihre Arbeit fortsetzten, zumindest halbherzig, denn immer wieder richteten sich die Blicke der Frauen verstohlen auf die Gruppe oder Antonia.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 08.08.2018, 22:31:53
Eronomion war glücklich endlich sein Ziel gefunden zu haben, auch wenn er sehr gut damit leben konnte eine Weile einfach durch diese Stadt zu laufen. Sicher, sie war nicht gerade ein Juwel, aber es war Zivilisation und dementsprechend besser als das, was sie zuvor gehabt hatten. Mit seinem charakteristischen Lächeln auf den Lippen ging er auf den Mann und seine Begleiter zu und sprach ihn direkt an: "Ah, schön euch wiederzusehen. Ihr habt es also heil hierher geschafft. Das freut mich." Dann wandte er sich an seine Begleiter - und auch den Soldaten selbst - um sich vorzustellen: "Mein Name ist Eronomion und es ist mir eine Freunde eure Bekanntschaft zu machen. Meine Begleiter und ich sind erst gestern hier angekommen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.08.2018, 13:32:01
Keiner der Männer achtete auf Eronomion, bis er direkt auf sie zusteuerte. Der Soldat erkannte ihn sofort und blieb stehen, um ihn zu begrüßen. "Wir haben es schon gehört, dass ihr angekommen seid. Willkommen in Wildwasser." Er schaute Eronomion an und schien zu überlegen, was er sagen sollte. Die anderen Männer standen aufmerksam um ihn herum. "Mein Name ist Moris. Meinem Bruder geht es nicht besser. Naja, also er ist nicht tot, sagt der Heiler, aber am Leben ist er irgendwie auch nicht. Er scheint tief und fest zu schlafen, unnatürlich tief. Ich verstehe das nicht richtig, der Heiler aber wohl auch nicht. Ich habe nichts, was euch euch geben kann, außer meinem Dank. Aber wenn ihr etwas braucht, dann sagt Bescheid. Ihr könnt immer bei der Wache nach mir fragen."



Der Rest der Gruppe hatte sich derweil von Antonia verabschiedet und sich auf den Weg zurück in die Taverne gemacht. Als sie dort ankamen war eine junge Magd gerade dabei, den Schankraum zu schrubben. Sie bat die Gruppe nachdrücklich, außen herum zu gehen, da der Boden erst trocknen müsse. Sie sollten durch den Stall in den Hinterhof gehen, Karl wäre dort. Sie taten also, wie ihnen geheißen wurde, der Blick der Frau machte klar, dass sie keinen Widerspruch dulden würde und so kamen sie in einen kleinen Hof, der eher ein Garten war. Überall wuchsen Pflanzen, blühende Blumen, aber auch Beeren-Sträucher und einige kleine Obstbäume. Karl saß dort und schnitt Gemüse, das er in einen Kessel warf.

Es gab hier auch zwei Bänke und die Gruppe konnte sich setzen. Karl nickte ihnen zu, unterbrach seine Arbeit aber nicht. "Ich komme erst wieder zum Bier wenn drinnen alles trocken ist. Sonst reißt mir Jella den Kopf ab."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 10.08.2018, 16:30:07
Eronomion war durchaus überrascht, dass es dem anderen Mann noch immer so schlecht ging: "Das tut mir Leid, Moris. Und ihr schuldet uns nicht mehr als euren Dank, macht euch keine Sorgen. Wir sind hier im Dienste Erastils, um dem Volk zu helfen, da zählt ihr ohne Zweifel dazu. Vielleicht könnten wir ja eurem Bruder auch einen Besuch abstatten? Wir haben schon einiges gesehen auf unseren Reisen. Und es scheint das ein oder andere Rätsel zu geben, das dieses Land quält. Vielleicht finden wir so einen Hinweis darauf, was genau hier vor sich geht." Eronomion überlegte für einen Augenblick, was er hier offenbaren sollte. Er verschwieg lieber, dass keiner von ihnen ein ausgebildeter Heiler war, das mussten die Männer nicht wissen, denn wer wusste schon, was sie alles dem ersten Jäger und dem König erzählen würden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.08.2018, 18:54:42
Moris nickte, allerdings sagte sein Blick, dass er nicht daran glaubte, dass jemand seinem Bruder helfen konnte. "Ja, ihr könnt ihn besuchen. Er liegt im Lazarett der Wache, bei der Kaserne." Als er Eronomions fragenden Blick sah erklärte er ihm, wo dies zu finden war.

Daraufhin klopfte ihm einer der Männer auf die Schulter. "Es wird Zeit." Zu Eronomion gewandt sagte er: "Unsere Schicht fängt gleich an, wir müssen nun los. auch von uns ein Willkommen in der Stadt."

Moris nickte und die Männer verabschiedeten sich freundlich von Eronomion und gingen dann zur Wachstube.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 20.08.2018, 19:43:00
Eronomion verabschiedete sich ebenfalls freundlich und ging dann seiner Wege. Er würde diese Leute sicherlich einmal wiedersehen, aber zunächst galt es zu klären, was mit diesem Obersten Richter war. Und dafür musste er sich wieder mit seinen Gefährten treffen. Vielleicht wussten diese ja schon mehr. Er würde sie wohl in ihrer Unterkunft finden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 21.08.2018, 03:12:28
Na das war ja ein seltsames Erlebnis geworden. Anscheinend gab es einige Parteien oder Personen in der Stadt, die sich sehr für das Geld von Reisenden interessierten. Wenn sie so an die Gesichter und Reaktionen zurückdachte, vielleicht sogar einige der Leute, mit denen sie gesprochen hatten. Eigentlich nichts beunruhigendes - Diebe und Banditen gab es schließlich überall. Sie wischte den seltsamen Gesprächsverlauf zur Seite und konzentrierte sich auf die guten Nachrichten. Schon bald würden sie den Baumeister kennen lernen und vielleicht sogar ein Haus hier besitzen.
Zurück in der Taverne, lächelte sie der Magd nur wissend zu und ging mit dem Rest der Gruppe in den Hinterhof, um sich dort einen Moment auf eine der Bänke zu setzen. "Kein Problem." erwiderte sie Karl, als dieser sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigte. "Wir warten sowieso noch auf einen Freund." Es dauerte eine Weile, bis Eronomion zurück war aber auch er würde wohl von Jella in den Hof geschickt werden, sodass sich die Gruppe dort auch komplett wiederfinden würde. Sie grüßte den jungen Mann mit einem Nicken und einem Lächeln. "Wir haben ein paar interessante Dinge herausgefunden. Ein Baumeister in dieser Stadt scheint wohl auch ein guter Mann und möglicher Verbündeter zu sein. In ein paar Tagen können wir mit ihm Reden. Ach, vielleicht können wir sogar ein Haus kaufen. Wie sieht es mit dir aus? Irgendwas nützliches?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 21.08.2018, 14:43:16
Ponzio musste schmunzeln, als er Eronomions erstaunten Blick sah, und entschloss sich, noch ein paar Sätze zur Aufklärung hinzuzufügen.
"Ich habe eine ältere Frau gefragt, warum sie nichts tun, um die Gebäude besser in Stand zu halten. Es mangelt zum einen wohl am Geld, zum anderen aber auch an fähigen Handwerkern. Die wenigen, die es gibt, arbeiten fast ausschließlich für die reichen Händler, und sind dann auch entsprechend teuer. Außerdem stehen immer mehr Häuser leer, weil die Menschen weggehen. Dann hat sie mich gefragt, ob ich nicht das Haus ihres Bruders kaufen will, und ich dachte mir, das wäre eigentlich keine schlechte Idee.

Einerseits erleben wir dann direkt die Sorgen und Probleme der Menschen hier, und ich dachte mir, wir können direkt an der Basis Hand anlegen, um den Leuten zu helfen. Ja, und es gibt einen Baumeister, der wohl das möglichste tut, um die Häuser in Schuss zu halten, mit dem wollen wir uns treffen. Wie Alyssa schon sagt, ein möglicher Verbündeter."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 21.08.2018, 15:52:15
Der junge Mann nickte. Das klang tatsächlich sehr sinnvoll. Sie würde dem König irgendwie erklären müssen, warum sie sich nun doch hier ansiedelten, aber das hatte gewiss noch ein wenig Zeit. Stattdessen nahm auch er sich die Zeit zu erklären, was er herausgefunden hatte: "Das hört sich doch gut an. Mit der Belohnung des Königs sollten wir eine Anzahlung ja auch hinbekommen, wenn nicht gar den ganzen Kaufpreis.
Ich habe auch den Soldaten gefunden, dem wir im Wald geholfen haben. Sein Name ist Moris und er hat gesagt, wir sollen uns ruhig bei ihm melden, wenn wir etwas benötigen. Allerdings ist er für gewöhnlich wohl auch mit anderen Wachen zusammen.
Er hat mir jedoch auch etwas über seinen Bruder erzählt, das interessant sein dürfte. Wie es aussieht hat dieser sich von seinen Verletzungen nicht vollständig erholt. Er liegt in einer Art Koma im Lazarett der Wache und niemand weiß, wieso er nicht aufwacht. Das mag etwas mit dieser Kreatur zu tun haben und eventuell sollten wir uns das auch einmal ansehen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 21.08.2018, 17:44:33
Ponzio stimmte dem jungen Mann zu: "Das sollten wir tun. Ich könnte zumindest versuchen herausfinden, ob sein Koma durch Magie oder auch ein Gift verursacht worden ist."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 21.08.2018, 18:48:16
"Ich stimme Euch zu, wir sollten dem Soldaten auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Vielleicht sogar noch bevor unser Besuch hier eintrifft, denn ich Glaube wir haben eh noch etwas Zeit", meinte EldarRil.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 22.08.2018, 23:00:42
Der halbelfische Waldläufer verfolgte die Gespräche seiner Gefährten ohne aktiv daran teilzunehmen. Er fühlte sich fremd in der Stadt. Das lag nicht daran, dass er tatsächlich ein Fremder war und auch nicht an den Bewohnern. Es war viel mehr ganz einfach so, dass Kivan zur Zivilisation ein zwiespältiges Verhältnis hatte - wie auch Erastil. Auf der einen Seite begrüßte er den Fortschritt und die Annehmlichkeiten des Stadtlebens, auf der anderen Seite waren ihm der Dreck und das Getümmel zuwider. Vielleicht war es seine elfische Seite, die dafür sorgte, dass er zu den Bewohnern größerer Siedlungen meist keinen rechten Zugang fand.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 27.08.2018, 09:30:06
Aber so richtig aufraffen konnte sich die Gruppe nicht. Sie waren hungrig als Eronomion zu ihnen stieß und die angenehme Wärme im Hinterhof des Gasthauses machte sie alle etwas schläfrig. Kurz nach Eronomions Ankunft kamen Jella und Karl zu ihnen, holten schnell einen großen Holztisch aus einem Schuppen und noch eine Bank und kurz darauf stand das dampfende Abendessen und die Getränken auf dem Tisch.

Nach dem Abendessen verbrachten sie die Zeit, indem sie sich gegenseitig auf den neusten Stand brachten und die verschiedenen Informationen diskutierten, die sie gesammelt hatten. Es schien nun zu spät zu sein, um noch nach dem verletzten Wachmann zu sehen und so kümmerten sie sich um ihre eigenen Belange oder vergnügten sich mit den von Karl gebrachten Würfeln und Spieltäfelchen.

Als es dann langsam dunkel wurde kam ein Mann zu ihnen und brachte, wie erwartet, eine Einladung zu einem der örtlichen Händler. Er wartete, während sie sich vorbereiteten und brachte sie dann, wieder durch kleine Gassen und Nebenstraßen, zu einem Gebäude, dass sie durch einen Seiteneingang betraten. Offenbar sollte nicht jeder sehen, dass man hier zusammen kam.

Der Mann führte sie in einen kleinen Raum, in dessen Kamin ein kleines Feuer prasselte und ein überraschend großer Tisch Platz gefunden hatte. Dort saß bereits ein überraschend junger Mann, er war nur wenige Jahre älter als Eronomion. Dieser erhob sich, als die Gruppe eintrat und begrüßte sie.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13596;image)
"Willkommen, willkommen hier im Haus. Mein Name ist Larn Renesse und ich führe dieses Handelshaus zusammen mit meinem Vater. Er ist leider derzeit verreist, daher kann nur ich euch empfangen. Bitte nehmt Platz."

Ein Diener kam und brachte Getränke und einige Kleinigkeiten zum Essen für die Gäste und verschwand dann wieder.
"Man hört ja viele Geschichten über euch. Aber was genau euch in dieses Land führt habe ich noch nicht herausfinden können, manche sagten, ihr seid Monsterjäger, andere sprechen von Schatzjägern, aber ich hörte auch, dass ihr die Bestie selbst hier her gebracht habt um euch als große Helden aufzuspielen. Vermutlich ist nichts davon wahr, daher dachte ich mir, ich spreche lieber selbst mit euch. Denn neugierig bin ich natürlich schon, was der Grund eurer Reise ist, schließlich befinden wir uns hier nicht gerade im Zentrum der Welt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 29.08.2018, 21:00:00
Eronomion war inzwischen so gewohnt, die halbwahre Geschichte vom Auftrag der Kirche Erastils zu erzählen, dass sie ihm schnell von der Zunge rollte: "Monsterjäger mag es manchmal treffen. Wir sind im Namen Erastils hier, weil der Landstrich wohl die Hilfe brauchen kann, und von dem, was wir bisher gesehen haben - das Monster eingeschlossen - stimmt das wohl. Und es ist ja gerade der Wunsch Erastils, dass nicht nur für die großen Zentren gesorgt ist, sondern auch für die entlegenen Regionen. Deshalb sind wir also hier. Wenn ihr also etwas wisst, wobei ihr Hilfe brauchen könnt, lasst ruhig hören. Deshalb sind wir hier und da wir fremd hier sind, sind wir darauf angewiesen, dass man uns bittet, Hilfe zu leisten. So war es auch im Fall dieser Bestie, die manch einen Holzfäller überfallen hatte. Aber das wisst ihr ja sicher bereits."
Dass sie etwas von ihm wollten und gern wissen wollten, wo der Oberste Richter sein mochte, verschwieg Eronomion fürs erste. Vielleicht kam Larn ja von allein darauf zu sprechen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 30.08.2018, 08:17:06
Der Mann nickte Eronomion zu.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13596;image)
"Nun, das ist ja ein interessanter Zufall, nicht wahr? Denn ihr seid ja genau deshalb hier, weil es etwas gibt, wobei wir Hilfe benötigen. Ihr habt nach dem Ersten Richter gefragt und er ist verschollen. Der König ließ ihn suchen, seine Leute konnten aber keine Spuren finden. Auch mein Vater und ich sind durch sein Verschwinden sehr besorgt, daher schickte mein Vater einige unserer Wachleute aus, aber auch sie hatte keinen Erfolg. Unsere Männer sind allerdings nicht sehr geübt darin, Leute aufzufinden, die verschwunden sind oder verschwinden wollten. Wie auch immer, keiner weiß, was genau passiert ist, ob er überhaupt noch lebt und falls ja, wo er sich befindet. Wenn ihr aber helfen wollt, ihr seid Abenteurer, ihr verfügt sicher über Fähigkeiten, die wir nicht haben. Ist es so etwas in der Art, das eurem Gott als Aufgabe vorschwebt?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 03.09.2018, 06:33:11
Alyssa nickte dem jungen Mann zu. "Wenn wir ehrlich sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der oberste Richter noch lebt, sehr gering nach dieser langen Zeit aber wenn es eine minimale Chance gibt, dass er noch lebt, dann benötigt er unsere Hilfe. Da niemand weiß was genau passiert ist, möchten wir das ebenfalls herausfinden. Wir müssen ausschließen, ob nicht noch ein Monster sein Unwesen treibt oder es eine andere Gefahr für dieses Land und seine Bewohner gibt." Inklusive eines gierigen Verwalters, der die Personen ausschaltet, die ein Problem für ihn werden könnten. Davon sagte sie aber natürlich nichts. "Um also eure Frage zu beantworten: Ja, das ist eine Aufgabe, die wir im Namen Erastils erledigen würden."
Sie war schon erstaunt, über die Art und Weise, in der sie empfangen worden waren. Obwohl es ja nicht das erste Mal gewesen war, dass ein Treffen so geheim abgehalten wurde. Auch darüber, dass sie nicht vom eigentlichen Besitzer des Handelshauses, sondern seinem Sohn empfangen worden waren, war sie überrascht. Doch im Endeffekt machte es keinen großen Unterschied, wenn beide Personen an einem Strang zogen. Vielleicht waren diese beiden Händler ebenfalls Verbündete, wenn sie sich Sorgen um den obersten Richter machten. Zeit, etwas nachzuhaken. "Verzeiht aber wieso setzen Händler wie ihr und euer Vater ihr eigenes Kapital ein, um ein weiteres Mal nach dem obersten Richter zu suchen, wenn die Versuche des Königs schon keinen Erfolg gezeigt haben? Habt ihr ein persönliches Interesse daran, ihn zu finden?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 03.09.2018, 06:41:29
EldarRil hörte sich die Unterhaltung eine zeit lang an und lies die Situation auf sich wirken.

"Wenn wir Euch helfen sollen, und wenn das ganze möglichst schnell gehen soll, dann wäre es für uns vor allem sehr hilfreich wenn Ihr uns alle Informationen gebt die Ihr bisher heraus gefunden habt. Wo und wann wurde der Richter das letzte mal gesehen? Weiß man wo er genau hin wollte? All das wären gute Punkte an denen wir dann ansetzten können um den Richter vielleicht zu finden oder seine Spur auf zu nehmen", fragt der Elf dann ruhig nach.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 03.09.2018, 17:10:03
(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13596;image)
"Naja, wir sind da nicht so sicher, er ist einfach verschwunden, mit der Kutsche. Es könnten natürlich Räuber gewesen sein, aber auch dann hätten wir doch irgendwelche Spuren finden müssen. Wir hoffen auf jeden Fall, dass er noch lebt. Aber es ist wohl so wie ihr sagt, wahrscheinlich ist unsere Hoffnung nicht klug. Dennoch, wir hoffen. Mein Vater führt dieses Handelshaus in der fünften Generation, das ist unsere Heimat und die ist uns wichtig. Und der erste Richter ist wichtig für die Stadt und für das Land. Die Männer des Königs sind nicht alle so fähige Leute, wie ihr vielleicht glaubt. Der erste Jäger konnte sich nicht an der Suche beteiligen, weil er auf Monsterjagd war und sein Stellvertreter, nun ja, er ist der Sohn eines reichen Mannes mit Einfluss und er kann Derior nicht das Wasser reichen. Daher hoffte mein Vater, dass unsere Leute mehr herausgefunden würden. Und sie waren durchaus erfolgreich, zumindest am Anfang. Der Richter hat seine Kutsche über den Fluss bringen lassen und wollte zum alten Oki fahren."

Er sah die fragenden Blicke der Gruppe und fuhr direkt mit einer Erklärung fort. "Der alte Oki ist ein Einsiedler. Eigentlich ist er gar nicht so alt und eigentlich ist es auch nicht mehr Oki. Oki war wirklich alt, ein alter Mann, der in einem Baumhaus in der Ebene jenseits des Flusses lebte. Aber auch der älteste Einsiedler stirbt irgendwann und das Baumhaus blieb verlassen zurück. Nach einigen Jahren lebte dann plötzlich jemand Neues dort, ein junger Mann, der sich genauso in Felle hüllte wie Oki und genauso von der Jagd lebte und sich von den Menschen fern hielt. Also nannten ihn alle einfach wieder Oki und so ist es bis heute geblieben. Man sagt, er nenne sich mittlerweile selbst so. Wie auch immer, dorthin wollte er, ist aber nie dort angekommen, so sagte es Oki jedenfalls den Männern des Königs. Unsere Wachen haben also den Weg vom Fluss bis zu Oki abgesucht, um Spuren zu finden, aber das Wetter hatte war uns nicht gnädig gewesen. Der viele Regen im Frühjahr hatte alle Spuren verwischt. Mit Oki selbst konnten unsere Männer nicht sprechen, er war wohl wieder auf Jagd und nachdem sie eine Woche vergebens gewartet hatten, mussten sie zurück, ohne Vorräte gingen zur Neige. Vermutlich ist Oki der einzige, der wirklich weiter helfen könnte, denn der Richter muss einen Grund gehabt haben, zu ihm zu fahren. Aber Oki ist sehr verschlossen und es ist schwer aus seinen Worten die Wahrheit und von den Geschichten zu trennen. Er ist etwas seltsam. Manche sagen auch dass das Baumhaus etwas damit zu tun hat, das Oki, also beide Okis so komisch sind. Aber ich glaube das nicht. Er lebt dort alleine und ich glaube dann wird man einfach seltsam, mit den Jahren. Okis Haus ist einfach zu finden, ihr müsst nur dem immer Richtung Sonnenuntergang gehen und dann kommt ihr nach gut einem Tag an einen kleinen Bach und der führt direkt zu Okis Bäumen."

Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 07.09.2018, 07:52:36
"Dann wird dieser Oki wohl unsere aktuell beste Spur sein. Wir sollten uns wohl auf den Weg machen und selbst schauen was wir dort oder auf dem Weg dorthin herausfinden können. Oder habt ihr eine bessere Idee?", fragte EldarRil seine Begleiter.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 09.09.2018, 21:54:10
"Das werden wir auf jeden Fall tun." antwortete Ponzio dem Elfen. "Und ich bin mir sicher, wir werden diesen Oki finden. Wie ihr schon sagtet", fügte er mit einem Blick auf Larn hinzu, "verfügen wir vermutlich über andere Mittel als eure Männer.

Doch mich interessiert noch etwas anderes. Ihr sagt, dass der oberste Richter wichtig für die Stadt und das Land ist. Könnt ihr das etwas ausführen? Und uns etwas mehr zu diesem Richter und dem Amt sagen? Was genau sind seine Aufgaben, wie wird er ausgewählt, wer setzt ihn ein? Und wenn er nun schon so lange vermisst wird: Wer hat seine Aufgaben übernommen, und weshalb ist nicht schon ein Nachfolger oder zumindest Vertreter benannt?"


Natürlich hatten die Fragen des Magiers den Hintergedanken, dass ihr Gegenüber etwas mehr über seine eigene Haltung zum sogenannten König durchscheinen ließ, und sie dadurch besser einschätzen konnten, ob er ein wertvoller Verbündeter werden konnte - daher beobachtete Ponzio ihn genau bei seiner Antwort.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.09.2018, 09:47:27
Larn schien erfreut, dass die Gruppe daran  interessiert war, nach dem Richter zu suchen. Nach Ponzios Frage stutzte er aber zunächst und überlegte dann einen Moment, bevor er antwortete.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13596;image)
"Ja, warum. Das ist eine gute Frage, darüber habe ich bisher nicht nachgedacht, das ist einfach so, so kenne ich das, seit ich ein Kind war. Die Flusskönigreiche haben eine lange und nicht immer rühmliche Geschichte. Es gab viele Kriege, Despoten und was auch immer. Und so wurde wohl irgendwann das Amt des obersten Richters geschaffen, von wem weiß ich nicht und wann das war kann ich auch nicht sagen. Er ist sowas wie das wachsame Auge auf den König und seine Leute. Also er ist unabhängig von ihm, aber im Alltag hat er keine echte Aufgabe. Das Amt ist lebenslang vergeben, aber wenn der oberste Richter alt wird oder krank, ernennt er einen Nachfolger. Nur er kann das. Deshalb gibt es keinen Nachfolger, wir wissen ja auch nicht, was mit ihm passiert ist. Solange nicht klar ist, ob er noch lebt, kann glaube ich kein anderer das Amt übernehmen. Und da er keine direkten alltäglichen Aufgaben hat, läuft hier alles auch ohne ihn weiter. Aber mein Vater kennt sich mit den Gesetzen da besser aus. Für ihn war es wichtig, dass es diese Regel gibt, so kann der König nicht einfach einen Gefolgsmann zum obersten Richter machen. Ich finde das ziemlich kompliziert, denn jetzt gerade sieht man ja, was passieren kann. Auf der anderen Seite kann es nicht schaden, einen obersten Richter zu haben, denke ich. Ich bin so groß geworden, bei uns hieß es: „bete für den König und den obersten Richter“, das war einfach so."

Dann zuckte er mit den Schultern. "Aber egal ob oberster Richter oder anderer Richter oder wer auch immer, ein Mann ist verschwunden, einfach so, ohne Spuren. Und das ist nicht gut. Daher halte ich es für wichtig, ihn zu finden."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 12.09.2018, 10:51:11
Eronomion ließ es sich nicht nehmen, der antwort des jungen Mannes noch etwas hinzuzufügen: "Und recht habt ihr, es sollte egal sein ob jemand oberster Richter ist oder ein einfacher Bauer und wir würden ihn auch suchen, wenn er ein Bauer wäre.
Wir werden uns also zum alten Oki aufmachen und sehen, was wir herausfinden können."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.09.2018, 14:43:12
(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13596;image)
"Wunderbar, wenn ihr herausfinden könnt, was passiert ist, stehen wir in eurer Schuld. Wenn ihr zurück seid kommt bitte zu mir und berichtet, was ihr herausgefunden habt. Vielleicht ist mein Vater dann auch wieder hier."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 12.09.2018, 15:51:54
Ponzio war sehr zufrieden mit der Antwort des jungen Mannes: Endlich wussten sie mehr über diesen obersten Richter - und es war nun auch klar, weshalb sie sich mit ihrem Anspruch an diesen hatten wenden sollen. Umso wichtiger war es, den Mann zu finden, sei es tot oder lebend. Denn auch wenn es nobel klang, was Eronomion sagte, die Wahrheit war leider, dass es eben doch einen Unterschied machte, ob sie nun einen armen Bauern suchten oder den Mann, der wichtig für die Zukunft des gesamten Landes war.

Der Magier machte sich nur wenig Hoffnung, dass sie den Richter tatsächlich lebend würden finden können. Doch auch wenn nicht, so mussten sie doch herausfinden, wie und warum er verschwunden war. War, wie man vermuten konnte, der Verwalter beteiligt, so würde ein Beweis dafür sicherlich ausreichen, um die Bevölkerung hinter ihrem Anliegen zu versammeln. Und war er tatsächlich geflohen und noch am Leben, so würde seine Autorität ihren Anspruch deutlich untermauern.

"Wir werden Euch auf dem Laufenden halten. Und so bald aufbrechen, wie es unsere Vorbereitungen zulassen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 14.09.2018, 06:56:50
EldarRil war ebenfalls froh zu hören das es hier wohl jemand gibt der diesem angeblichen König Einhalt gebietet. Jetzt mussten sie nur noch Hoffen das sie diesen obersten Richter auch noch lebend wiederfinden würden. Gedanklich richtete der Elf ein kurzes Stoßgebet an Erastil in der Hoffnung das dieser seine schützende Hand über den Richter hält und das sie den Mann noch finden werden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 15.09.2018, 05:29:17
Das waren doch interessante und vor allem gute Nachrichten. Selbst wenn sie den obersten Richter nur tot auffinden würden, würde das zumindest den Weg für einen Nachfolger ebnen und so wie das Larn erzählt hatte, war es extrem wichtig für das Land, dass dieses Amt besetzt war. Alyssa war hoffnungsvoll, dass sie zumindest herausfinden konnten, was mit dem Richter geschehen war. Es war sehr unwahrscheinlich, dass er überlebt hatte aber so makaber es sich auch anhörte, selbst seine Leiche half weiter.
Der Besuch in der Stadt hatte sich bisher sehr gelohnt. Nun hatten sie schon einige Ansprechpartner und mögliche Verbündete. Zumindest hatten sie einflussreiche Personen kennengelernt, die den momentanen Verwalter des Landes auch nicht passend fanden. Wenn die Zeit gekommen war, würden sie sich wohl an diese Leute wenden müssen aber bis es soweit war, gab es viel zu tun. Alyssa mahnte sich dazu an, sich auf die momentane Aufgabe zu konzentrieren.
"Danke für die Informationen. Ihr wart uns eine große Hilfe." sagte sie noch, bevor sie sich schließlich abwandte und zur Abreise bereit machte. Dieser alte Oki war also ihr nächstes Ziel. Seltsame Geschichte und seltsamer Geselle. Mal sehen, was sie herausfinden konnten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.09.2018, 13:36:16
Larn bedankte sich und kurz darauf verabschiedete sich die Gruppe von ihm. Den Weg zurück zur Taverne fanden sie problemlos und bald darauf gingen sie schlafen.

Am nächsten Morgen brachte die junge Frau, die gestern die Schankstube geputzt und die der Wirt Jella genannt hatte, das Frühstück und zwei Nachrichten.
"Heute morgen auf dem Markt kam eine der Wachen zu mir und sagte, das ich euch sagen soll, dass der Mann im Lazarett gestorben ist. Und dann kam heute ganz früh eine Frau, die etwas von einem Baumeistergespräch erzählte und ich solle euch sagen, dass er im Moment keine Zeit habe. Aber in fünf Tagen, sobald es hell genug ist, sollt ihr kommen und er wird es euch zeigen. Dafür das ihr erst so kurz hier seid, habt ihr schon viele Kontakte geknüpft. So und jetzt, wer will Speck und Ei und wer Hirsebrei?"

Sie verteilte großzügig, was immer die Abenteurer wollten und bald waren sie alle satt. Karl war heute nicht in der Taverne.
Falls jemand nach ihm fragt... (Anzeigen)

Das Wetter war gut an diesem Morgen und bis zum Abendessen beim König war noch viel Zeit.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 16.09.2018, 14:50:21
"Speck und Eier bitte", antwortete Kivan, der sich noch immer nicht wirklich wohl in der Stadt fühlte. Er wäre zu gerne sofort aufgebrochen um nach dem obersten Richter zu suchen, doch er sah ein, dass das Treffen mit dem selbsternannten König Priorität hatte. Er sah sich in der Runde um. "Habt ihr eine Idee, was wir bis heute Abend machen könnten?", fragte er während er auf das Essen wartete.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 20.09.2018, 17:45:41
Aber so richtig wussten die Abenteurer auch nicht, was sie noch tun konnten, einige waren mit den Gedanken schon beim Abendessen, andere bei der Suche nach dem Richter. Und so verbrachten sie den Tag mit ihren Angelegenheiten und am späten Nachmittag erreichte sie ein Bote mit der Einladung zum Abendessen mit dem König und den beiden Vorsitzenden des Händlerrates. Von Jenna erführen sie, dass die Händler der Stadt sich in diesem Rat zusammengeschlossen hatten, um ihre Interessen zu vertreten. Er hatte keine offizielle Aufgabe, aber durchaus Einfluss auf die Politik. Obwohl der Handel in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen hatte, waren die Händler immer noch wichtig, denn dies war der einzige Weg hier zu Wohlstand zu kommen.

Das Essen sollte aber nicht im Haus des Königs stattfinden, sondern im Adlerkeller, einem alten Gewölbe unter einem alten Gebäude. Dieses Gebäude soll angeblich vor Jahrhunderten ein Tempel eines blutrünstigen Gottes gewesen sein, dessen Priester die damalige Siedlung regierten. Eine kleine Gruppe von Männern und Frauen hatte sich, so lautet die Legende, dem Kampf gegen diese Herrschaft verschrieben und wurde unerbittlich gejagt. Irgendwann gelang es ihnen  aber, einen Unterschlupf direkt unterhalb des Tempels zu gründen und von dort den Kampf auf die Straßen zu tragen und die Macht der Priester schließlich zu brechen. Der Tempel wurde damals zerstört. Die Ruine wurde vor langer Zeit von einem Priester der Dämmerblume bezogen, der dem Tempel eine neue, gute göttliche Aura verleihen wollte. Er scheiterte, es geschahen böse Dinge in dem Haus und schließlich rannte der neue Tempel nieder. Schließlich versuchte ein Händler, das Gebäude zu nutzen und baute er wieder auf. Aber auch er hatte kein Glück. Seine Frau stark im Kindbett, sein Kind bald darauf ebenso und seine zweite Frau hinterging ihm mit einem Stallknecht und tötete schlussendlich ihren Ehemann im Schlaf. Die Familie des Händlers war ausgelöscht, die Mörderin und der Stallknecht wurden hingerichtet und so verfällt das Haus seit dem. Das Gewölbe darunter aber, der Adlerkeller, das Zentrum des Widerstands einer längst vergessenen Zeit, der wird heute für feste oder Bankette genutzt. und dorthin hat der König geladen.
Der Adlerkeller lag etwas abseits des Zentrums im Händlerviertel. Das Gebäude mit dem Adlerkeller war leicht zu finden und am Eingang brannten bereits gut sichtbar mehrere Fackeln und zwei bewaffnete Soldaten waren ebenfalls dort. Sie ließen die Abenteurer aber ohne Zögern passieren.

Sie betraten das Gebäude durch einen nahezu runden Eingang, eine Steintreppe führte  nach unten und sie gelangten in ein Kellergewölbe, dessen Decke aus gemauerten Steinen bestand. An den Wänden hinten große bunte Teppiche mit verschiedenen Wappen und Symbolen und in der  Mitte stand eine Tafel, die ungefähr zehn Leuten Platz bot und die bereits festlich gedeckt war. Auch am Fuß der Treppe standen zwei Soldaten, aber in festlicher Rüstung und mit geschmückten Waffen. Mehrere Bedienstete warteten an verschiedenen Stellen am Rand des Raums. Ein Bediensteter eilte gerade in eine Ecke des Raums und dort sahen die Abenteurer nun zwei Männer und eine Frau stehen, den König und vermutlich die beiden Ratsleute.
Als die Gruppe die Treppe nach unten kam und die Wachen passierten klopften diese mit ihren Stangenwaffen auf den Boden und sofort wendete sich der König der Treppe zu, um sich kurz darauf mit seinen Begleiter*innen zu nähern.  Und so traf man sich einige Meter vor der Tafel. Der König, in einem feinen aber nicht protzigen Hausanzug, und der Mann und die Frau, die ebenfalls sehr edel gekleidet waren.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
"Willkommen", begrüßte Taradae III die Gruppe. "Darf ich Ihnen die weiteren Gastgeber vorstellen. Dies sind Kathalina Lain, erste Rätin der Händler und ihr Stellvertreter, Eron Park."
Die Anwesenden begrüßten sich und begaben sich anschließend zu Tisch.



(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13613;image)
Die beiden Vertreter*innen der Händler erkundigten sich zunächst nach der Reise der Gruppe und es entwickelte sich ein unaufdringliches Gespräch über die Region, das Klima, den vielen Regen im Frühjahr und diverse andere Unwichtigkeiten.



(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13612;image)

Aber dann, die Vorspeise, ein sehr würziger und leckerer Schinken zusammen mit einer der Gruppe unbekannten herb-süßen Frucht, kam natürlich die Frage nach dem Grund des Besuchs und nach ihren weiteren Plänen. Dazu gab es Rehbraten mit roten Kartoffeln und Wurzelgemüse.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 22.09.2018, 18:54:42
Eronomion war schon am späten Nachmittag in ihrem Zimmer verschwunden zusammen mit einem geheimnisvollen Bündel, das seine Begleiter ihn tief in seiner Satteltasche hatten hüten sehen. Jetzt holte er es hervor und sie bekamen schließlich seinen Inhalt zu sehen - nach etwa einer Stunde. Der junge Mann, der aus ihrem Zimmer hinunter kam sah verwandelt aus im Vergleich zu dem, der sie die letzten Tage auf der Straße begleitet hatte. Denn seine Gewänder waren nun offensichtlich nicht mehr dazu gedacht, praktikabel zu sein, sondern sie sollten beeindrucken. Er trug ein Leinenhemd mit silbernen Knöpfen, einen Seidenumhang der durchwirkt war mit Silberfäden und dazu sogar einen passenden Hut mit breiter Krempe, auch wenn die Feder ein wenig verknickt war und es ihn den größten Teil der Stunde gekostet hatte, sie so gut es ging zu richten. So passend gerüstet für ein königliches Bankett erwartete der junge Mann ihre Gastgeber.
Im Adlerkeller angekommen hellte sich sein Gemüt noch deutlicher auf, als es sonst schon der Fall war und man spürte, dass der Junge Mann nun in seinem Element war. Er trieb ohne Schwierigkeiten denselben Smalltalk, in dem sich auch die zwei Händler und der Herrscher des Landes übten. Insbesondere ihrer weiblichen Gastgeberin gegenüber war der junge Mann außerordentlich zuvorkommend und seine Manieren erwiesen sich als tadellos. Das hinderte ihn aber nicht daran, der Händlerdame den ein oder anderen verführerischen Blick zuzuwerfen, aber so, dass nur sie es bemerkte.
Als dann schließlich der Moment gekommen war, über ihre weiteren Pläne zu sprechen, erwarteten es sine Gefährten regelrecht, dass er das Rede übernehmen würde und Eronomion enttäuschte sie nicht: "Nun, wie ihr ja sicher schon zu Genüge gehört habt, sind wir im Dienste Erastils in dieses Land gekommen, um zu helfen, wo unsere helfende Hand gebraucht wird. Und in den zwei Tagen, in denen wir hier eure Gastfreundschaft genossen haben, sind wir tatsächlich schon auf das ein oder andere gestoßen, wo wir mit unseren Talenten von Nutzen sein könnten. In der Tat überlegen wir uns dauerhaft hier in eurer Stadt anzusiedeln - nicht um für immer hier zu bleiben, sondern um immer wieder hierher zurückzukehren von unseren Reisen durch das wilde Land der Flusskönigreiche. Erastil schickt uns zwar in die Wildnis und dort gibt es sicher auch genug für uns zu tun, man denke nur an die Bestie in den Wäldern und eine merkwürdige Krankheit hat einige Tiere im Westen befallen. Aber auch hier vor Ort scheint ja das ein oder andere vor zu gehen, wofür Erastil uns geschickt haben mag. Wir hörten, der oberste Richter des Landes sei verschwunden auf der Reise zu einem Einsiedler. Dem alten Obi oder so ähnlich? Nun, wir dachten wir schauen uns diesen Einsiedler einmal an. Selbst wenn er nichts über das Verschwinden dieses Richters weiß, der wenn ich es recht verstanden habe ein hoher Würdenträger des Landes ist, mag er uns doch spannendes erzähen können. Wir haben nämlich von einem alten Heiligtum des Erastil gehört, das seid Generationen verschollen ist. Nun, die Wege der Götter sind schwer zu ergründen, aber es scheint mir doch kein Zufall zu sein, dass wir im Dienste eines Gottes in diese Lande kommen, in dem einst ein großes Heiligtum zu seinen Ehren gestanden hat."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: EldarRil Sturmreiter am 24.09.2018, 07:00:48
Während sich die anderen auf das Abendessen vorbereiteten oder sich anderweitig die Zeit vertrieben ging EldarRil in sich und suchte sich eine ruhige Ecke.
Seine Gedanken schweiften ab in die weiten Steppen und zu seinem Clan. Er machte sich viele Gedanken warum er denn eigentlich hier ist und was er denn hier überhaupt machte.

Als die Gruppe dann schlußendlich aufbrechen wollte meinte er nur "Geht Ihr ohne mich zum König. Ich brauche mal einen Moment für mich alleine und muß mir über einiges klar werden."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 26.09.2018, 07:38:34
Die Händlerin genoss die Konversation mit Eronomion ganz offensichtlich und spielte sein Spiel mit, diskret und mit viel Freude. Ihr Stellvertreter hörte überwiegend zu, besonders als Eronomion dann von ihren Pläne sprach. Kathalina war jedoch auch sehr interessiert daran und so war sie es auch, die darauf antwortete.
(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13613;image)
"Ja, der Richter. Unschön ist das, sehr unschön. Unser Regent hat sich bemüht, ihn zu finden, aber es gelang seinen Männern nicht. Naja, der erste Jäger musste ja auch Jagd auf dieses Untier machen. Wobei, im Nachhinein wohl gut, denn so konnte er es in eure Hände treiben und ihr habt das Problem ja vortrefflich gelöst, wie man so hört." Der Blick des Königs verfinsterte sich bei ihren Worten, denn es wurde deutlich, wie wenig sie von seinen Männern hielt.
Der andere Mann, Eron, wollte gerade etwas sagen, als Kathalina schon weiter sprach. "Von daher kann es sicher nur gut sein, wenn ihr euch auf die Suche macht. Es wäre wirklich bewundernswert, wenn ihr noch eines dieser Rätsel hier lösen könntet. Und wenn ihr hier eine Unterkunft benötigt, dann sagt nur Bescheid, meine Familie hat ein Gästehaus, das meist ohne Gäste ist. Was wolltest du sagen, Eron?"


(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13612;image)
Eron Park lächelte, als er angesprochen wurde. "Ich wollte nur erinnern, dass die Männer des Königs eine gute Arbeit leisten, bei der Witterung in diesem Frühjahr hätte auch Derior wohl keine Spuren des Richters mehr gefunden." Dann wechselte er das Thema."Und was war das mit kranken Tieren im Westen, davon habe ich nichts gehört. Hat Almaran wieder mal keine Berichte geschrieben? Und dann beschwert er sich, das der König sich nicht kümmert." Er trank einen kräftigen Schluck aus seinem Becher.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 27.09.2018, 00:18:50
Ponzio musste beinahe lächeln, so einfach wie die beiden es ihnen machten, ihre Loyalitäten einzuschätzen. So langsam bildete sich tatsächlich ein Bild heraus, wer unter den wichtigeren Persönlichkeiten der Stadt auf der Seite des sogenannten Königs einzuordnen war und wer ein potenzieller Unterstützer sein konnte. In diesem Fall konnten sie wohl Kathalina auf die Liste möglicher Verbündeter setzen.

Der Zweck ihres Besuches hier war dem Magier immer noch nicht so recht klar; hatte der König sie eingeladen, um sie auf seine Seite zu ziehen? Zu überwachen? Vermutlich ging es ihm genauso wie Ponzio selbst darum, seine Gegenspieler besser einschätzen zu können.
Immerhin konnte Ponzio sich in Ruhe zurücklehnen und das Reden Eronomion überlassen, der sich förmlich nach dem Rampenlicht riss, das der ältere Mann ihm gerne gönnte. Allerdings hatte er es sich nicht nehmen lassen, den Aufzug Eronomions mit diversen ironischen Kommentaren zu bedenken, während sie sich auf den Weg zu ihrem Treffen gemacht hatten.

Nun beschloss Ponzio jedoch, endlich seine Zurückhaltung aufzugeben und sich in das Gespräch einzumischen - wenn die Sprache ohnehin schon auf den Richter gekommen war, wollte er es sich nicht nehmen lassen, den Naivling spielend noch etwas in dem Thema zu rühren.
"Der Verlust einer solch wichtigen Persönlichkeit muss ein schwerer Schlag für das Land und auch Euch persönlich sein. Ich bin sicher, nach allem, was wir gehört haben, dass die erfahrene Stimme des obersten Richters fehlt. Wie plant ihr denn, mit diesem Verlust umzugehen, sollten wir, was leider zu befürchten ist, keine Lebenszeichen des Mannes finden? Soll ein neuer oberster Richter gewählt werden?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 28.09.2018, 11:09:16
Diesmal war es der König, der antwortete.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
"Nun, natürlich ist es ein großes Problem, wenn eine wichtige Person einfach verschwindet, es ist beunruhigend, das so etwas hier passieren konnte. Aber für unseren Alltag hat es kaum Auswirkungen. Der erste Richter hat direkten Aufgaben, dafür sind die örtlichen Richter zuständig. Zwar kann sich jeder an den obersten Richter wenden, aber die alltäglichen Streitigkeiten und Fälle hat er auch immer an das hiesige Gericht abgegeben. Aber ihr habt Recht, dieser Fall zeigt, dass unser Land im Moment nicht so sicher ist, wie wir es gerne hätten. Die Nähe zu den Flusskönigreichen, in denen oft Anarchie und Gewalt herrscht, scheint sich im Moment hier zu zeigen. Der oberste Richter kann nicht einfach ersetzt werden, es ist ein kompliziertes Verfahren, so lange wir aber nicht wissen, was geschehen ist, ändert sich nichts. Das heißt der Posten steht ihm zu und bleibt frei."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 30.09.2018, 14:54:29
"Nun, dann ist es ja umso wichtiger, dass wir herausfinden, was mit ihm geschehen ist. Es wäre natürlich eine Freude, wenn wir ihn zurückbringen könnten, aber wenn ich das Verfahren richtig verstanden haben, dann muss so oder so sein Schicksal geklärt werden, damit in eurem Reich alles seinen geordneten Gang gehen kann."
Und dann beantwortete Eronomion auch noch die Frage, die der andere Händleranführer nach den Tieren im Westen gestellt hatte: "Nun, auf unserer Reise sind wir häufiger mit wilden Tieren aneinander geraten, als man es erwartet hätte und einmal waren sogar die Nutztiere irgendwie wild geworden und haben auf einem Gehöft die Bauern angegriffen. Wir konnten das klären, aber es war doch ein wenig rätselhaft. Die Natur zu beschützen ist die Pflicht der Diener Erastils und das wirkte nicht, als wäre hier alles in Ordnung. Das Gleiche gilt für die Bestie, die wir gemeinsam mit eurem Ersten Jäger erlegt haben. Wir stochern da aber auch völlig im Nebel."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 02.10.2018, 06:10:01
So wirklich freute sich Alyssa nicht auf das Essen mit dem König und den Händlern. Viel lieber wäre sie auf Spurensuche gegangen und hätte nach dem obersten Richter oder diesem Einsiedler gesucht. Doch das musste warten, denn die Einladung konnten sie schlecht ausschlagen. Wenigstens schien Eronomion sich auf den Abend zu freuen und kleidete sich sogar extra dafür um. Sehr schick, wie sie zugeben musste. Gut, dass sie ihn hatten. Ohne ihn würden sie sicherlich nicht so gut mit dem König und seinen Leuten zurechtkommen, denn soweit sie das bisher einschätzen konnte, hatten sie alle kein Blatt vor dem Mund und waren nicht unbedingt sehr diplomatisch veranlagt. Ganz von dem Abend selbst, fand sie auch die Lokalität etwas seltsam. Ein altes Gewölbe unter einem verfluchten Tempel. Sehr angenehm. Doch Alyssa versuchte das positive an der Sache zu sehen: Wenigstens würde es etwas Gutes zu Essen geben. So betrat sie mit dem Rest der Gruppe das Gebäude und stellte sich auch den beiden Händlern vor. Sonst blieb sie allerdings recht still und überließ, wie immer, Eronomion das Reden.
Es war nicht überraschend, dass er in seiner Aufgabe richtig aufging. Sie selbst hielt sich zurück, kümmerte sich darum, ihren Hunger zu stillen und hörte aufmerksam zu. Ihre Ohren waren regelrecht gespitzt, denn gerade hier konnte es sehr wichtige Informationen geben. Gerade diese Kathalina sollten sie vielleicht im Blick behalten, da sie ganz offen negativ von den Leuten des Königs berichtete und ihnen sogar Hilfe anbot. Es konnte natürlich auch nur ein Bluff sein oder ein Versuch, sich bei ihnen einzuschmeicheln, um später wichtige Informationen zu bekommen. Diese Einschätzung wollte sie Eronomion überlassen, da er ein besserer Menschenkenner war. Eron Park dagegen vertraute sie nicht. Das Gespräch wurde langsam auch auf ein Thema gelenkt, dass Alyssa sehr interessant fand. Die mysteriöse Krankheit, die die Tiere befallen hatte. Jetzt war vielleicht die Möglichkeit gekommen, sich selbst etwas einzubringen. Sie überließ ihren Gefährten die Erklärung und räusperte sich dann leicht, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
"Vielleicht kann ich etwas weiterhelfen, was die Krankheit angeht." Sie war sich nicht ganz sicher, ob das, was sie vorhatte, jetzt überhaupt angebracht war. Deshalb blieb sie etwas zurückhaltend. "Ich habe sicherheitshalber einige Skizzen gemacht, als wir auf die Krankheit getroffen sind. Ich kann sie also etwas... anschaulicher machen, wenn ihr das wollt." Sie zögerte etwas. "Vielleicht ist das beim Essen aber nicht die beste Idee - es ist nicht gerade appetitlich." Sie sah die beiden Händler und den König an, wartete auf eine Reaktion. Sollten sie lieber darauf verzichten, würde sie das Thema fallen lassen und nicht weiter verfolgen aber wenn sie sehen wollten, was sie gezeichnet hatte, würde sie die Skizzen aus ihrem Rucksack herausholen. Jedes Mal, als sie auf die Krankheit getroffen waren, hatte sie Skizzen mit Kohlestift angefertigt.[1] Eine war nicht so gut geworden aber die anderen zeigten detailliert und deutlich die betroffenen Stellen und verschiedenen Besonderheiten der Krankheit.
 1. Ergebnisse der Craft-Würfe waren: 11, 19 und 25
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 03.10.2018, 15:59:48
Der König und Kathalina stutzte bei der Geschichte mit den Tieren, Eron dagegen schien sich nur wenig dafür zu interessieren.

(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=9165.0;attach=13533;image)
Es war wieder der König, der das Wort ergriff. "Auch das klingt sehr beunruhigend. Bitte zeigt die Bilder doch Derior und erzählt ihm davon, das ist seine Aufgabe."


(https://games.dnd-gate.de/index.php?action=dlattach;topic=8927.0;attach=13613;image)
Kathalina nickte, offenbar zufrieden mit dieser Lösung. Und dann wechselte sie das Thema. "Woher kommt ihr eigentlich und wie habt ihr euch gefunden?"

Die Bediensteten hatten inzwischen die Teller der Vorspeise abgeräumt und den Rehbraten gebracht. Immer wieder eilten sie leise hin und her, schauten, ob die Schalen und Krüge noch ausreichend gefüllt waren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 09.10.2018, 20:49:50
Eronomion entschied sich auch hier mit einigen Halbwahrheiten zu antworten und keine elaborierte Lügengeschichte zu spinnen, die würden nur irgendwelche unbedachten Bemerkungen seiner Begleiter oder andere Quellen ruinieren: "Nun, tatsächlich hat uns Erastil zusammengeführt. Wir haben uns in einem Tempel des alten Gottes in Macridi getroffen und sind von dort in diese Lande aufgebrochen, um zu sehen, was wir hier im Namen Erastils vollbringen könnten. Wie man sehen kann, sind wir ein recht bunt zusammengewürfelter Haufen, aber das ist wohl auch das Beste, wenn man hier in den wilderen Regionen unterwegs ist. Zwar folgen nicht alle von uns voll und ganz den Wegen Erastils, aber uns eint der Wunsch hier in diesen Landen etwas Gutes für die Menschen zu vollbringen. Und das hat uns letztlich hier zu euch in die Stadt geführt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.10.2018, 07:47:47
Die Erklärung schien den Gastgebern offenbar auszureichen, denn außer einigen oberflächlichen Fragen zu Erastil ging niemand mehr auf das Thema ein. Überhaupt widmete sich die Gesellschaft nun stärker dem Hauptgericht. Eronomion und Kathalina führten ihre ganz eigene Art der Unterhaltung weiter und hatten scheinbar viel Spaß dabei, der König hielt sich eher zurück und Eron interessierte sich für aktuelle Informationen aus Macridi, viel erfuhr er jedoch dazu nicht, da keiner der Abenteurer sich dort gut auskannte. Und so kam bald das Dessert, süßer Kuchen mit einem Kompott aus eingekochte Früchte, und der Abend klang langsam aus.

Schließlich verabschiedeten der König und die beiden Händlervertreter ihre Gäste. Das Angebot sich von den Wachen begleiten zu lassen lehnte die Gruppe ab und verschwand alsbald in die Dunkelheit. Sie erreichten auch ohne Zwischenfälle ihre Unterkunft und hatten eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen wollten sie sich zügig auf die Suche machen und so trafen sie sich zu einem kurzen Frühstück im Schankraum, Karl hatte schon alles vorbereitet. Zur Überraschung der Gruppe saß dort schon ein Gast an dem Tisch, der offenbar für die Abenteurer gedeckt worden war.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 13.10.2018, 09:45:51
Karl begrüßt die Gruppe freundlich und übergibt dem ersten den er sieht einen Brief "Dies soll ich Euch von Eurem Freund dem Elfen übergeben. Und am Tisch werdet Ihr schon erwartet"

Wer den Brief ließt erfährt dann das EldarRil zurück zu seiner Sippe ist, da er sich in diesen Landen und den Städten einfach zu beengt fühlt und er gemerkt hat das die Politik der Menschen für ihn als Elf nicht das richtige ist.

Der fremde sitzt Pfeife rauchend am Tisch und begrüßt die Gruppe mit einem freundlichen "Guten Morgen, Erastil zum Gruße. Verzeiht wenn ich Euch schon zu so früher Stunde belästige noch bevor Ihr Euer Frühstück zu Euch genommen habt. Wenn ich richtig informiert bin dann seit Ihr auf der Suche nach dem Obersten Richter. Mein Name ist Kyras Goldhand, und ich wünsche ebenso wie Ihr das der Richter wieder sein Amt ausführt und wohlbehalten in die Stadt zurück kehrt. Wenn es Euch also nicht stört dann könnte eine Zusammenarbeit für beide Seiten von Interesse sein"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 13.10.2018, 10:02:37
Eronomion musterte den Mann kritisch. Dass sie auf der Suche nach dem Richter waren, war zwar kein Geheimnis, aber dass hier noch jemand so kurz nach dem sie sich damit befassen wollten auftauchten, war doch irgendwie verdächtig. Insbesondere zu dem Zeitpunkt, zu dem einer der ihren gerade so plötzlich verschwunden war. Allerdings passierte hier wohl nicht allzu viel Spannendes und ihre Ankunft hatte offenbar binnen kürzester Zeit eine Menge Staub aufgewirbelt. Also ließ sich der junge Mann am Tisch nieder, nachdem er Karl um ein Frühstück gebeten hatte und sprach den Fremden an: "Nun, werter Herr Goldhand, das ist ja außerordentlich interessant. Doch bitte, beginnt doch zunächst ein wenig mehr von euch zu erzählen. Ihr habt ja offenbar schon von unserer Gruppe gehört, sonst wäret ihr nicht hier, aber euer Name sagt mit nichts, also erleuchtet mich Unwissenden."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 13.10.2018, 11:31:45
Es fällt auf das der Mann auch nicht mehr der jüngste ist, er könnte fast so alt wie Ponzio sein, oder auch älter. An Ausrüstung scheint er nicht viel bei sich zu haben, nur das was er am Leibe trägt und einen Rucksack der neben ihm auf dem Boden steht. Wenn man nach Waffen Ausschau hält, dann fällt einem nur ein Degen auf. Ansonst sieht der Mann aus wie als ob er sich oft im freien aufhält, denn sein Gesicht ist wettergegerbt und seine Kleidung scheint gut dafür geeignet zu sein auch bei schlechtem Wetter im freien zu reisen.

"Das ihr noch nichts von mir gehört habt wundert mich nicht wirklich. Ich bin ein Reisender der überall und nirgends zu Hause ist. Meine Eltern führten ein großes Handelsimperium im hohen Norden, was nun mein Bruder übernommen hat, und ich somit die Freiheit genieße mich anderen Dingen zu widmen. Unter anderem ist das im Sinne Erastils nach Wissen und Informationen zu jagen. Auf dieser Suche trieben mich die Wege in diese doch etwas entlegene Gegend. Als ich am späten Abend des gestrigen Tages hier unterschlupf fand wurde mir zugeflüstert das hier einiges nicht so läuft wie man es gewohnt ist. Auch hörte ich davon das eine Gruppe von Helden nach dem obersten Richter suchen würden. Da ich aktuell ebenfalls daran interessiert bin das hier wieder Ordnung einkehrt und man der Kirche Erastils endlich das zugesteht was ihr Ihr gehören soll, bin ich daran interessiert den Gerüchten zu folgen die besagen das Ihr hier seit um in diesem Lande dem Namen Erastils zu dienen. Wie Ihr seht scheint Erastil daran interessiert zu sein das sich unsere Wege kreuzten, denn sonst wäre ich wohl kaum genau zu diesem Zeitpunkt hier angekommen. Und die Suche nach verloren gegangen Sachen ist so etwas wie mein Steckenpferd, ich suche gerne nach Dingen, Wissen, Personen oder anderen Sachen die verloren gegangen zu scheinen."

Kyras nimmt einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und spricht dann ruhig weiter "Nun wisst Ihr bereits mehr über mich wie ich über Euch, denn ich kenne noch nicht einmal Euren Namen, und habe bisher nur Gerüchte von Eure Gruppe und Euren Heldentaten vernommen, von daher wäre es nur höflich wenn Ihr ebenfalls ein wenig über Euch und Eure Freunde erzählen könntet."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 13.10.2018, 14:19:51
Während Kyras auf die Reaktion der anderen und auf die Erklärungen von Eronomion wartet bestellt er sich ebenfalls ein Frühstück bei Karl sowie einen Krug frischen Wassers.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.10.2018, 14:07:06
Während die Gruppe noch etwas überrascht den Brief von EldarRil liest und den Mann am Tisch etwas misstrauisch beäugt, kommt Karl und bringt das Frühstück.

"Ich habe euch eine Fähre über den Fluss bestellt, in einer Stunde. Die Pferde könnt ihr mitnehmen. Wenn ihr was hier lassen wollt kann ich euch die Zimmer frei halten, müsst auch nicht dafür zahlen. Kommen gerade eh keine Gäste in die Stadt."

Dann ging er wieder nach hinten in die Küche und ließ die Gruppe alleine.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 17.10.2018, 15:53:06
Sowohl das Essen mit dem König und seinen beiden Handelsvertretern, als auch die Nacht in der angestammten Taverne waren sehr angenehm, sodass Alyssa am nächsten Morgen gut ausgeruht aufwachte und sich an den Frühstückstisch setzte. Zu ihrer Überraschung saß dort schon eine andere Person - ein älterer Mann, der gut für den Aufenthalt in der Natur ausgerüstet schien. Nach seinem Aussehen schien er sich auch öfter im Freien aufzuhalten. Ein Reisender? Vielleicht ein Abenteurer? Während sie sich ohne viel Misstrauen an den Tisch setzte, las sie den Brief, der ihnen von EldarRil hinterlassen worden war. Er hatte sich also still und heimlich davon gemacht, um zurück zu seiner Sippe zu gehen. Schade. Er war zwar etwas Eigen aber trotzdem Teil der Gruppe gewesen und sich dann nicht persönlich zu verabschieden, nahm sie ihm doch etwas übel. Doch sie konnte ja sowieso nichts daran ändern und nun sollte sie dem Neuling mehr Aufmerksamkeit schenken.
Der war bereits im Gespräch mit Eronomion und erzählte daraufhin etwas von sich selbst. Kein Mann weniger Worte aber es half, sich ein gutes Bild von ihm zu machen. Ein Reisender, der das gleiche Interesse hatte wie sie. Interessant. Womöglich wollte Erastil wirklich, dass sich ihre Wege kreuzten. Er wusste auch wer sie waren und was sie ungefähr vorhatten. Es war nur fair, wenn Alyssa etwas mehr erzählte. Wie schon am gestrigen Abend Eronomion, fing sie ganz am Anfang an, damit Kyras ein gutes Bild von der Sache hatte.
"Wir haben uns in Macridi in einem Tempel Erastils getroffen und uns dazu entschieden, in diesem Land im Namen Erastils Gutes zu tun. Den Menschen zu helfen." Für den Moment ließ sie ihren eigentlichen Auftrag aus der Sache raus. Zwar war sie nicht wirklich misstrauisch aber man konnte nie wissen. Später konnte man Kyras immer noch davon erzählen, wenn man wusste, dass man ihm vertrauen konnte. "Nun, ihr habt ja bereits einige Geschichten und Gerüchte über uns gehört. Im Moment suchen wir nach dem obersten Richter. Er ist eine wichtige Person für dieses Land und auch wenn wir nicht damit rechnen, dass er noch lebt, müssen wir wissen, was mit ihm passiert ist. Denn erst wenn sicher ist, dass er nicht mehr lebt, kann ein Nachfolger seinen Platz einnehmen. Wir glauben, dass es ein wichtiger Schritt für das Land sein wird, wenn es wieder einen obersten Richter gibt." Erst als sie das erzählt hatte, fiel ihr auf, dass sie sich selbst noch gar nicht vorgestellt hatte. "Ach, ich bin übrigens Alyssa. Schön euch kennenzulernen." Sie lächelte fröhlich und stellte auch den Rest der Gruppe vor. "Ich habe nichts dagegen, dass ihr euch uns anschließt. Was sagt ihr dazu?" womit sie sich an die anderen im Schankraum wandte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 18.10.2018, 22:02:28
"Wir wandeln auf dem Pfad der Gerechten", antwortete Kivan lakonisch der jungen Frau. "Und Erastil wacht über uns. Jeder wahre Gläubige ist mir willkommen." Er hob die Hand zum Gruße. Der Waldläufer sprach die religiösen Worte vor allem für sich selbst, auch wenn er sich das nicht anmerken lassen wollte. Auf Grund der Fluktuation in ihrer Gemeinschaft hatte sich nämlich der Keim eines Zweifels bzgl. des Erfolges ihrer Unternehmung in seinen Gedanken eingenistet. Gewiss, er vertraute Erastil und kannte auch seine eigenen Fähigkeiten, aber trotzdem kam er nicht um die Frage herum, warum nun schon das dritte Gruppenmitglied gegangen war. Eine Antwort hätte er bislang nicht gefunden und so grübelte er still vor sich hin.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 18.10.2018, 22:38:27
Wie die anderen wurde Ponzio am nächsten Morgen durch das neue Gesicht an ihrem Frühstückstisch und die Nachricht EldarRils auf das Äußerste überrascht. Auch er fand die Art und Weise des Abschieds des Elfen merkwürdig und musste sich auch eingestehen, dass sie ihn kränkte. Schließlich hatte der Mann gestern Abend genügend Gelegenheit gehabt, als er ihnen sagte, dass er zu dem Essen nicht mitgehen würde. So aber war es letztlich eine Flucht bei Nacht und Nebel, und Ponzio fragte sich, welche inneren Dämonen es gewesen sein mochten, vor denen EldarRil geflohen war. Er befürchtete, dass er sie auf diese Weise nicht loswerden würde, doch er wünschte dem Elfen das Beste.

Ohnehin schon in gekränkter und nachdenklicher Stimmung, hatte er zunächst kein Interesse an einer Konversation mit ihrem Tischnachbarn. Dieser jedoch dafür umso mehr, und so erfuhr Ponzio widerwillig die halbe Lebensgeschichte des Mannes. Interessant wurde es jedoch erst dann: Entweder es handelte sich um einen äußerst plumpen Versuch, sie auszuspionieren, oder der Mann meinte es tatsächlich ernst. So oder so, die Gerüchte, von denen er redete, beunruhigten Ponzio aufs Äußerste.
"Wo habt ihr denn solche Gerüchte gehört?" fragte er und musterte den Fremden kritisch. Er hatte bisher noch keine Veranlassung, ihm zu trauen, auch wenn Alyssa wohl anderer Meinung war. Doch wenn das Gerücht, dass sie das Land unter die Herrschaft der Kirche bringen wollten, im Umlauf war, hatte sich ihre Situation gerade dramatisch verschlechtert.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 19.10.2018, 18:59:28
"Nunja, eines der vielen Gerüchte besagt zum Beispiel das Ihr ein furchterregendes Monster getötet hättet, und so etwas spricht sich natürlich sehr schnell rum. Wenn man dann diesen Gerüchten etwas nachgeht erfährt man sehr schnell das eine Gruppe mutiger Abenteuer in der Stadt ist, die wohl im Auftrag Erastils handeln da sie offen dessen Worte verkünden und auch sein Zeichen auf der Brust tragen. Und derjenige der dann noch ganz genau hin hört und etwas nachforscht der erfährt dann sogar das es Gerüchte gibt das Ihr den verschollenen obersten Richter suchen wollt.", Kyras macht eine kurze Pause und nimmt einen tiefen Zug aus seiner Pfeife.

"Das einfach Volk ist nunmal sehr geschwätzig, und freut sich wenn sie Ihre Geschichten einem aufmerksamen und dankbarem Zuhörer erzählen dürfen. Ihr Glaubt gar nicht was einem die Leute alles erzählen wenn man sich nur die Zeit nimmt und Ihnen zuhört", dabei muß Kyras etwas lächeln und nimmt einen weiteren Zug aus der Pfeife.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 21.10.2018, 11:26:59
Eronomion teilte Ponzios Misstrauen. Sie waren noch nicht bereit, zu offenbaren, was sie wirklich hierher geführt hatte. Aber andererseits wollten sie das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen und da halfen ihnen genau solche Gerüchte weiter. Wenn sich erst einmal herum sprach, dass sie im Namen Erastils Gutes taten, dann würde die Bevölkerung binnen kürzester Zeit mit ihren Sorgen zu ihnen kommen und nicht zu ihrem König. Freilich konnten sie mit Kyras nicht über ihren echten Auftrag sprechen, aber für ein oder zwei Tage, sollte das schon möglich sein. Außerdem hatte sie so einen einheimischen Zeugen für ihre Taten, das konnte auch nicht schaden. Also dürfte dieser Kyras ihnen wohl von Nutzen sein, auch wenn er genauso gut ein Spion des Königs sein mochte: "Nun, dann habt ihr richtig gehört. Wir haben tatsächlich vor nach dem verschwundenen Richter zu suchen und da ihr euch hier in der Gegend besser auszukennen scheint und wir fremd sind, könnte uns ein ortskundiger Führer bei dieser Suche tatsächlich von Nutzen sein."
Eronomion blickte noch einmal zu Ponzio, der als einziger noch nicht zugestimmt hatte, Kyras als Begleiter zu akzeptieren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 21.10.2018, 12:10:10
"Ihr scheint mir nicht ganz richtig zugehört zu haben, ich bin ein Reisender der hier ebenso fremd ist wie Ihr. Meine Wege führten mich eher zufällig in diese Gegend, und mindestens genau so zufällig wurde ich auf Eure Gruppe aufmerksam. Ich bin also alles andere als ortskundig, aber ich kann Euch mein Wissen und meine Fähigkeiten gerne zur Verfügung stellen damit wir gemeinsam den obersten Richter finden und dafür sorgen das er wieder sein Amt ausführen kann", korrigiert Kyras Eronomion als dieser ihn als ortskundig bezeichnet; dabei setzt er aber ein freundliches lächeln auf um zu signalisieren das er diese Verwechslung nicht übel nimmt und daran interessiert ist für Klarheit zu sorgen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 01.12.2018, 16:51:29
Auch wenn Teile der Gruppe den Neuen etwas misstrauisch beäugten brachen sie bald zusammen mit ihm auf. Karl wies ihnen den Weg zum Flusstor, das derzeit viel seltener benutzt wurde als das Landtor, durch das die Gruppe in die Stadt gekommen war. Der Weg zum Fluss war von dort einfach zu finden, allerdings zögerten sie kurz, als sie an eine Abzweigung kamen. Der eine Weg führte zu einem kleinen Hafen, der nicht besonders gut in Schuss zu sein schien, wie so vieles hier, auch lag dort kein Schiff vor Anker. Der andere, schmale Pfad führte zu einem einzelnen Anleger und dort konnten sie bereits die Fähre sehen. Sie lenkten also ihre Pferde dorthin. Ein einfacher, aber stabiler Holzkahn lag dort am Ufer. Eronomion zahlte dem Mann seine Münzen und dann brachte der Fährmann sie auf die andere Seite. Die Überfahrt dauerte eine ganze Weile, obwohl die Strömung hier nicht sehr stark war. Aber das Gewicht der Tiere führte dazu das die Fähre nicht so rasch voran kam. Der Fährmann ließ sich aber davon nicht aus der Ruhe bringen. Mit einer langen, stabilen Stange lenkte er die Fähre mit leichter Hand. Nur die Schweißperlen auf seiner Stirn ließen erahnen, wie schwer diese Arbeit war.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 28.09.2019, 16:54:42
Zurück in Wildwasser



Es war später Nachmittag, als sie das Stadttor von Wildwasser durchquerten, nachdem sie den Richter gerettet hatten. Ihr Weg führte sie direkt in die Taverne und dort trafen sie wieder auf Karl.

"Na, ihr wart ja eine Weile weg. Ihr seht aus, als ob ihr hungrig seid." Also bekamen alle zunächst etwas zu Essen und zu trinken. Die wenigen Gäste schielten neugierig zur Gruppe, aber keine sprach sie an. Irgendwann lachte Karl laut auf. "Nun lasst sie doch mal in Ruhe Essen. Heute gibt es hier keine Neuigkeiten.

Bald darauf hatte der letzte Gast den Schankraum verlassen und Karl setzte sich zu ihnen. Er stellte einen kleinen Krug auf den Tisch, dem ein scharfer Geruch nach Brandwein entströmte, und einige kleine Becher. Ponzio bekam einen eigenen Becher mit einem würzig riechenden Getränk, das aber nicht nach Alkohol roch. Karl nickte ihm zu. "Ist mindestens genauso gut wie das andere Zeug."
Dann blickte er in die Runde "Ich bin auch Neugierig. Alles gut gelaufen, man hörte, dass ihr auf der Suche nach unserem obersten Richter gewesen seid. Und, habt ihr ihn gefunden?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 01.10.2019, 04:37:15
Mit fünf Tagen war Alyssa zufrieden. Das war sicherlich genügend Zeit um die Nachforschungen anzustellen, ohne ihren Feinden zu viel Zeit zu lassen. Dass sich Oki und der Richter zusammen mit den beiden Männern in der Zwischenzeit an einen anderen Ort zurückziehen würden, war eine sehr gute Idee. Oki war fähig genug, den Richter zur Not zu verteidigen. Trotzdem hoffte die Hexe, dass das nicht nötig werden würde. Sie hatten sich nun so angestrengt den Richter zu finden - ihn jetzt wieder zu verlieren wäre schrecklich.
Zwei Tage waren sie schließlich nach Wildwasser unterwegs. Ihr Weg führte sie augenblicklich zu ihrem Stammlokal. Karl wusste genau, was sie brauchten und so konnten sie sich nach der langen Reise wieder etwas entspannen und mit dem Essen stärken. Alyssa nippte an dem Branntwein bevor sie die Neugierde ihres Wirtes befriedigte. "Ja, wir haben ihn gefunden aber er ist noch an einem sicheren Ort und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren." Sie vertraute Karl aber es war trotzdem schlau, nicht alle Informationen preiszugeben. Der Verwalter schreckte vor wenig zurück und wenn er erfuhr, dass der Richter befreit worden war, würde er sich in die Enge gedrängt und bedroht fühlen. Das machte ihn noch gefährlicher. Folterung würde er bestimmt auch nicht meiden, um an Informationen zu kommen. Es war also auch sicherer für Karl, wenn er nicht alles wusste.
"Vielleicht kannst du uns helfen." Er war ja schon eine Weile in der Stadt und sah als Wirt auch viele Leute. Alyssa kramte in ihrem Rucksack herum und entfaltete ein Pergament. Darauf zu sehen war die Zeichnung des Offiziers, die sie mithilfe der Beschreibung der beiden Söldner angefertigt hatte. "Hast du diesen Mann schon einmal gesehen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 01.10.2019, 10:10:59
Karl schien erfreut zu sein. Dann sah er sich die zeichnung an. Er überlegte einen Moment, dann nickte er.
"Ja, ich glaube schon. Das könnte Jorek sein, er gehört zur persönlichen Wache des Königs. Ein sehr ehrgeiziger Mann, der unbedingt nach oben kommen will, bei ihm müsst ihr aufpassen."

Er fragete nicht weiter nach sondern stand auf und füllte die Krüge nach, setztze sich dann aber wieder.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 01.10.2019, 20:02:20
"Danke. Ist während unser Abwesenheit etwas besonderes in der Stadt vorgefallen? Wir waren ja eine Weile weg", antwortete ihm Kivan und nahm einen tiefen Schluck zu sich.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 02.10.2019, 11:09:25
Karl musste nicht lange überlegen. "Naja, das übliche. Ein kleineres Handelshaus ist abgebrannt, es soll ein Blitz gewesen sein. Fast die Familie ist in den Flammen gestorben, schrecklich. Die Aufregung um die Bestie hat sich etwas gelegt, es kommen kaum noch Leute, um sie anzuschauen. Es gab Beschwerden, dass die Sämereien und Ziehfrüchte in diesem Jahr wieder teurer geworden sind, es gab laute Beschwerden, aber dann ist der Wortführer von der Leiter gefallen. Es gibt im Moment nur einen Händler, der sowas verkauft und der kann die Preise verlangen, die er will."

Man merkte ihm an, dass es ihn ärgerte und die Gleichgültigkeit nicht echt war, die er auszustrahlen versuchte. Er trank sein Bier leer und stand auf. "Nachtisch? Meine Tochter hat einen gewürzten Griesbrei mit Früchen gekocht."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 02.10.2019, 11:54:56
Karls Worte ließen Eronomion hellhörig werden: "Ein Handelshaus ist abgebrannt? Welches denn?"  Es war nur eine Vermutung, aber immerhin hatten Händler sie den Richter suchen geschickt. Es machte sein, dass hier jemand Rache geübt hatte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 03.10.2019, 07:31:54
Kyras hörte sich die Unterhaltung zuerst auch recht entspannt an und genoss dabei das gute Essen und den Brandwein sowie das Bier. Als Karl dann jedoch von diesen scheinbaren Zufällen anfing zu erzählen wurde Kyras hellhörig.

"Oh ja, von dem Nachtisch würde ich gerne kosten. Doch sind das nicht ein wenig zu viele Zufälle von denen Ihr da gerade berichtet? Ist schon komisch das ein Redelsführer von der Leiter stürzt und ein Handelshaus abbrennt, und vermutlich beide nicht gerade auf Seiten des Königs stehen. Das klingt doch ganz danach das hier jemand nachhelfen würde."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 03.10.2019, 12:28:09
Karl reagierte erste einmal nicht auf die Fragen und ging nach hinten. Kurz danach kam er mit einer großen Tonschüssel und einigen kleinen Tonschalen zurück. Er stellte alles in die Mitte, der Brei roch würzig, fruchtig und süß. Kyras erhielt zuerst eine Schale, dann schaute er in die Runde und jeder der nickte bekam ebenfalls eine Portion.

Danach ging er zur Tür und schloss ab, kontrollierte alle Fenster und schloss die Läden, zündete einige Öllampen an, stellte sie auf den Tisch und setzte sich dann wieder.
"Das Handelshaus gehörte der Familie Kampini, Leute aus Varisia, sie lebten aber schon seit fast fünf Jahrzehnten hier. Eines der Kinder scheint nicht im Haus gewesen zu sein, man hat eine Leiche zu wenig gefunden, das ist komisch. Kampini war eines der letzten Häuser, dass noch regelmäßig Handel mit weiter entfernten Region trieb. Unabhängige Geister, treu zum König, aber mit einem eigenen Kopf. Ich denke, dass war eher der Grund für den Unfall. Es gab eine unabhängige Untersuchung, hier gibt es noch viele Leute, die ihre Arbeit ordentlich machen und man fand keine Anzeichen für einen Feuerleger, es hat sich also jemand viel Mühe gegeben damit. Das mit der Leiter ist aber sehr plump, die Wache hat die Untersuchung geführt, darauf kann man nichts geben. Es gibt viele übereifrige Günstlinge, die gerne die Probleme für den König weg räumen, nicht immer mit seinem Wissen. Hier ist es nicht einfach zu verstehen, wer für was verantwortlich ist oder wer welche Interessen hat, selbst für uns, die hier wohnen, nicht. Ihr solltet also aufpassen, mit wem ihr sprecht und wer alles zuhört. Ihr glaubt vielleicht, ihr seid stärker als alle anderen, das stimmt vielleicht sogar, aber alle Stärke hilft manchmal nichts."
Damit begann er sich seinem Brei zu widmen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 04.10.2019, 11:50:45
Ponzio hätte sich beinahe verschluckt und das leckere Gebräu, das Karl ihm aufmerksamerweise angeboten hatte, ausgespuckt, als Alyssa so offen sprach, doch er konnte sich gerade noch beherrschen. Dass sie so leichtfertig preisgab, den Richter gefunden zu haben, ging dem alten Mann gehörig gegen den Strich - so nett und hilfsbereit Karl wirkte, letztlich war er immer noch ein Wirt, und seiner Erfahrung nach würde es nicht lange dauern, bis sich die Nachricht in der Stadt verbreitet hatte.

Doch anschließend musste er zugeben, dass die Offenheit der jungen Frau ihnen einiges an Informationen eingebracht hatte. Der Name der Wache war schon einmal Gold wert, und wenn er es wirklich war, so hatten sie sich einiges an Zeit gespart. Was Karl allerdings danach noch erzählte, machte deutlich, dass es um Wildwasser noch deutlich schlechter stand, als er bisher gedacht hatte.

Den Nachtisch ignorierte der Magier komplett, denn die vielen Zwischenfälle hatten ihm jetzt schon den Appetit verdorben.
"Das klingt, als ob wir endlich aktiver werden müssen, Stärke hin oder her. Kannst du uns bitte den Namen des Sämereienhändlers geben? Mit dem sollten wir mal ein Wörtchen sprechen. Das mit dem Handelshaus ist komplizierter - wer könnte denn am meisten profitieren, wenn mit entfernteren Regionen kein Handel mehr getrieben wird?"

Die Miene des alten Mannes wurde entschlossener. "Also, meiner Meinung nach sollten wir dringend zwei Leute aufsuchen: Diesen Jorek und den Händler, der die Sämereien verkauft. Ich denke, wir müssen mal anfangen zu zeigen, dass Handlungen Konsequenzen haben, und die Anarchie in dieser Stadt zurückdrängen. Das Handelshaus sollten wir auch untersuchen, aber das erscheint mir eine langwierigere Sache zu sein."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 04.10.2019, 19:22:11
"Da stimme ich dir voll und ganz zu Ponzio!", antwortete Kivan dem Gruppenältesten. "Es klingt doch ganz so, als würde irgendjemand unruhig werden. Oder waren solche Ereignisse auch schon unserem Eintreffen hier gang und gäbe Karl?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 07.10.2019, 05:37:44
Es überraschte sie überhaupt nicht, dass die Person, die sie suchten, eine persönliche Wache des Königs war. Das bestätigte ihre Vermutungen und gab ihnen ein genaues Ziel vor, um das sie sich kümmern konnten. Was der Wirt daraufhin allerdings erzählte, ließ tief blicken, wie es um die Stadt und die Menschen hier bestellt war. Es konnte gut sein, dass der König gar nicht direkt in die ganzen "Unfälle" verwickelt war. Anscheinend gab es genug Menschen hier, die sich freiwillig um die Gegner des Mannes kümmerten. Das machte die ganze Sache komplizierter.
"Was ist mit diesem Eron Park, den wir getroffen haben? Stellvertreter der ersten Rätin der Händler und wie es mir vorkam, Freund und Unterstützer des Königs." schlug Alyssa vor, als Ponzio danach fragte, wer am meisten von dem verhinderten Handel profitieren konnte. "Vermutlich geht es aber nur um Kontrolle. Wenn kein Handel mehr mit anderen Ländern geführt wird, sind die Menschen von ihrem Land und König abhängig."
Sie dachte über die Vorschläge und weiteren Fragen nach. "Was sollen wir mit Jorek tun? Wir wissen nun, wer die Söldner angeheuert hat. Sollten wir nicht auf den Richter warten? Wenn wir Jorek nun aufsuchen, hat er genug Zeit zu fliehen oder Vorbereitungen zu treffen. Ist es nicht besser, ihn zu überraschen?" Der Rest hörte sich in ihren Ohren allerdings gut an. Mit dem Händler sollten sie auf jeden Fall sprechen. Vielleicht konnte er etwas mehr Licht in diese Sache bringen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 07.10.2019, 15:24:39
"Hm, ein guter Einwand." antwortete Ponzio der jungen Frau. "Allerdings wissen wir noch nicht sicher, ob es sich wirklich um diesen Jorek handelt. Und auch nicht, ob er selbst auf die Idee kam oder einen Auftrag vom sogenannten König hatte. Wenn er allerdings sehr ehrgeizig ist, könnte es schon sein, dass er auf eigene Rechnung gehandelt hat. Ich würde zumindest gerne etwas mehr über den Mann herausfinden; vielleicht können wir ihn beobachten?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 15.10.2019, 09:48:11
Irgendwann zogen sich alle in ihre Zimmer zurück und genossen die Nacht in einem richtigen Bett. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück erfuhren sie von Karl, wo die Königliche Wache ihre Kaserne hatte, wo Jorek wohnte wusste er aber nicht.[1]

Und so machten sie sich auf, um sich ein wenig in der Stadt rund um die Kaserne umzuschauen. Nachdem der König ja nicht mehr im ehemaligen Schloss residierte, sondern in der Stadt, war auch die Wache umgezogen und nun in einem ehemaligen Handelshof untergebracht. Es gab zwar einen Hof mit Stallungen, vermutlich ehemalige Lagerhäuser, der Begriff Kaserne erschien aber eher unpassend. Durch einen großen Torbogen im vorderen Gebäude gelangte man in den Hof. Bei ihrem Besuch war das Tor offen und sie sahen nur eine eher gelangweilte Wache im Innern des Durchgangs sitzen.
In diesem Teil der Stadt waren die Straßen recht eng und viele Menschen nutzen die Straße. Daher war es am Tag relativ einfach, das Gebäude zu besuchen und vermutlich auch eine Weile zu beobachten, ohne viel Aufsehen zu erregen.
 1. Wenn ihr wollt kann er es aber für euch herausfinden
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 20.10.2019, 19:42:14
Beim Frühstück diskutierte die Runde, welchem der Vorfälle man nun zuerst nachgehen solle, und entschied sich zunächst einmal dafür, Jorek vorerst in Ruhe zu lassen und hoffentlich in Sicherheit zu wiegen. Der Vorfall mit der Leiter war wohl derjenige, dessen Spuren am leichtesten zu folgen war, und so wollten sie an diesem Tage erst einmal dem nachgehen. Doch damit war noch nicht geklärt, welches die erste Anlaufstelle sein sollte.
"Wir könnten versuchen, mit den Wachleuten zu sprechen, die die Untersuchung durchgeführt haben, wir könnten aber auch den einen Händler aufsuchen, der noch Sämereien verkauft. Und am Ende können wir auch noch versuchen, mit der Familie des Opfers zu sprechen. Wir sollten wohl alles davon tun, womit fangen wir an?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 20.10.2019, 22:15:02
"Ich würde sagen mit der Familie", antwortete ihm Kivan. "Sie können uns sicherlich am meisten weiterhelfen - wenn sie es denn in ihrer jetzigen Situation wollen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 21.10.2019, 06:27:15
Kyras nickt zustimmend auf Kivan´s Vorschlag "Ja, ich Glaube auch das wir dort am Anfang wohl die meisten Informationen erhalten werden. Die Familie dürfte wohl am mitteilungsfreudigsten sein."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 25.10.2019, 10:22:38
Also machten sie sich von der Kaserne aus auf den Weg zur Familie Turan, sie hatten von Karl erfahren, wo sie lebte. Die Turans waren Markt- und Straßenhändler, sie hatten einen kleinen Stand auf dem Markt und an den anderen Tagen gingen sie von Haus zu Haus, um die Lebensmittel zu verkaufen. Sie kauften ihre Waren aber überwiegend von anderen Händlern, reisten also selbst nicht zu den Bauern. Der verstorbene Mann war außerdem der Sprecher der Straßenhändlergilde.

Sie hatten das Zentrum der Stadt verlassen, die Turans wohnten in einem Randbezirk, bemerkten Kivan und Kyras eine Gestalt, die ihnen zu folgen schienen. Und nachdem sie noch um ein paar Ecken weiter gegangen war, stand fest, sie wurden beobachtet.[1]
 1. Den anderen fällt allerdings nichts auf.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 25.10.2019, 19:09:43
Während die Gruppe so durch die Stadt streifte und Kyras es aufgefallen war das sie beobachtet wurden, flüsterte er beiläufig und möglichst unauffällig jedem zu das sie verfolgt werden. "Was wollen wir unternehmen?", dabei versuchte Kyras immer möglichst entspannt zu wirken und rauchte gemütlich Pfeife.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 27.10.2019, 01:49:01
Es war nicht schwer, die Kaserne und die dort stationierten und arbeitenden Wachen zu beobachten aber schon bald entschieden sie sich dazu, ihren Fokus auf ein anderes Problem zu setzen. Die Handelsfamilie schien ihnen interessanter oder zumindest hilfreicher zu sein, als im Moment Jorek zu beschatten. Sie machten sich also auf den Weg zu der Familie aber Kyras machte sie schnell darauf aufmerksam, dass sie es nun waren, die beschattet wurden. Was sollten sie also tun?
Es war nur eine Person, die wohl keine Probleme machen würde, wenn sie sie erwischten. Außerdem hatte sie bestimmt einiges zu erzählen. "Wir sollten unserem Verfolger eine Falle stellen." meinte Alyssa nachdenklich. "Wir gehen dahinten rechts in die Gasse und warten, bis die Person uns folgt. Dann schnappen wir sie." Wenn sie sich alle an die Wand lehnten und abwarteten, sollte die Person schnurstracks in sie hineinlaufen. Wenn nicht, gab es immer noch andere Möglichkeiten, sie aufzuhalten. Schlafzauber zum Beispiel.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 27.10.2019, 19:17:50
"Dafür!" entgegnete Ponzio knapp. Er begrüßte es sogar, dass sie verfolgt wurden, denn so konnten sie möglicherweise an neue Informationen kommen - außerdem wurde so langsam aber sicher deutlicher, wer auf welcher Seite stand in dieser Stadt. Er folgte also Alyssas Vorschlag und bereitete sich darauf vor, ihren Verfolger abzufangen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 31.10.2019, 19:05:27
Die Gruppe bog also in eine nahegelegene Gasse ein. Während Kivan und Kyras sich im Schatten versteckten, gingen die anderen weiter. Sie hatten bald das Ende der Gasse erreicht, aber niemand bog hinter ihnen ein. Kivan und Kyras hatten die Kreuzung im Blick und auch ihnen fiel nichts und niemand auf. Und so standen sie dort, unschlüssig, was zu tun sei.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 01.11.2019, 10:12:05
Sie warteten noch ein Weile. Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass der Mann verschwunden war, ging Kivan wieder zu den anderen. "Das hat ja leider nicht funktioniert," sagte er leicht verärgert zu den anderen. "Kommt, lässt uns weitermachen. Vielleicht taucht er noch mal auf."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 05.11.2019, 06:53:36
"wir sollten die Augen offen halten. Jetzt sind wir zumindest gewarnt das wir nicht alleine sind auf der Straße", meint Kyras mit einem unzufriedenen brummen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 05.11.2019, 09:28:41
Sie gingen also weiter, blieben aber aufmerksam. Bald erreichten sie das gesuchte Haus, von ihrem Verfolger war nichts mehr zu sehen. Vielleicht hatten sie sich ja auch getäuscht.
Das Haus war klein, aber gut gepflegt. Davor saß ein stämmiger Mann auf einer einfachen Holzbank, neben ihm lag ein schwerer Hammer. Als er die Gruppe erblickte, die auf das Haus zu hielt, stand er auf und sah sie grimmig an.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 05.11.2019, 10:46:47
Eronomion war zu sehr damit beschäftigt, froh darüber zu sein, endlich wieder in etwas zu sein, das zumindest entfernt als ein zivilisierter Ort gelten konnte, um sich viel mit diesen neuerlichen Angelegenheiten zu beschäftigen, die in den wenigen Stunden nach ihrer Rückkehr auf sie einprasselten. Am nächsten Morgen hatte er sich dann aber ein wenig gesammelt, endlich ein sauberes Hemd angezogen und fühlte sich bereit für neuerliche Heldentaten. Das Herumkriechen in irgendwelchen Gassen überließ er dann direkt Kivan und Kyras. Er wollte nicht sein frisches Hemd gleich wieder ruinieren. Da sich nichts aus dem ganzen ergab, zuckte auch er nur mit den Schulter, jetzt umso gewisser, dass sie in dieser Stadt sehr vorsichtig damit sein mussten, wem sie vertrauten.
Als sie dann schließlich das Haus der Opfers erreicht hatten, verneigte er sich vor dem stämmigen Mann und sagte: "Verzeiht, dass wir euch stören, doch wir hörten, dass diese Familie kürzlich eine Tragödie ereilt hat, die mehr als stutzig macht und da wir von der Kirche Erastils in diese Lande geschickt wurden, um den einfachen Leuten zu helfen, wollten wir unsere Unterstützung bei der Aufklärung der Sache anbieten."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 05.11.2019, 20:08:55
Den Hammer in der Hand sah der Mann Eronomion einen Moment schweigend an. Dann fragte er, "Was bist du denn für einer?", sein Tonfall war dabei aber freundlicher, als es die Worte vermuten ließen.

Dann klopfte er an die Tür. "Du hast Besuch."

Kurz darauf öffnete eine Frau die Tür, sie war um die Vierzig, trug ein einfaches Kleid und eine schwarze Trauerbinde am rechten Oberarm. Sie sah den Mann verwundert an und er nickte in die Richtung der Gruppe. Langsam ging die Frau auf Eronomion zu. "Mein Name ist Lenia und dies ist mein Haus. Was kann ich für euch tun?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 06.11.2019, 03:17:51
So wirklich konnte sich Alyssa mit dem Gedanken, dass sie sich in der Verfolgung geirrt hatten, nicht anfreunden. Irgendwie musste ihr Verfolger gemerkt haben, was sie geplant hatten. Vielleicht war es zu offensichtlich gewesen, plötzlich in eine einsame Gasse zu laufen. Vielleicht hatte die Person auch einfach gemerkt, dass sie entdeckt worden war. Sicher war nur, dass sie alle sehr vorsichtig sein mussten und nun davon ausgehen konnten, dass ihre Aktionen nicht geheim bleiben würden. Vermutlich würde ihr Gegner über alles Bescheid wissen, was sie taten.
Von der ominösen Person war nichts mehr zu sehen. Es blieb ihnen also nur übrig, den Plan weiter zu verfolgen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie ihr Ziel und dort hatten sie nach einem kurzen Intermezzo auch Kontakt mit der Person, die sie gesucht hatten. Da allerdings Eronomion das Gespräch führte und von Lenia direkt angesprochen worden war, wollte Alyssa nicht stören. Sie überließ dem jungen Mann das Reden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 06.11.2019, 08:27:37
Eronomion verneigte sich auch vor der Hausherrin: "Nun, werte Lenia, mein Name ist Eronomion und ihr solltet weniger Fragen, was ihr für uns tun könnt, als, was wir für euch tun können. Wir haben von dem Schicksal eures Mannes gehört und sind hier, um unsere Hilfe anzubieten. Denn die Kirche Erastils hat uns genau zu diesem Zweck in diese Lande entsandt, damit wir den Bewohnern helfen so gut wir können."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 10.11.2019, 15:02:38
Lob an begrüßte es, dass die anderen das Gespräch übernahmen. Es ärgerte ihn jedoch immer noch, dass sie den Spitzel nicht erwischt hatten. Der Waldläufer hielt sich daher zurück und ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen. Es war schließlich nicht unwahrscheinlich, dass sie weiterhin beobachtet wurden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.11.2019, 19:51:22
Die Frau sah Eronomion verwundert an und dann blickte sie misstrauisch nach rechts und nach links. Sie schien etwas ratlos darüber, was hier gerade passierte. Schließlich nickte sie. "Dann kommt mal rein."

Sie ging ins Haus, die Gruppe hinterher. Der Mann setzte sich wieder auf die Bank, warf der Gruppe aber ebenfalls einen misstrauischen Blick hinterher. Drinnen war es eng und dämmrig, das Haus war klein und hatte nur winzige Fenster. Die Gruppe passte gerade so hinein. Sie zeigte auf einige Holzschemel, die um einen Tisch standen. "Ich habe nur vier Hocker, der Rest von euch muss wohl stehen. Und anbieten kann ich euch auch nichts."
Der Raum war ordentlich eingerichtet, die Möbel aus guten Holz, aber einfach gefertigt. Lenia selbst blieb stehen und sah die Gruppe schief an. "So, ihr wollt also helfen. Und wie?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 12.11.2019, 12:37:19
Wie selbstverständlich setzte Ponzio sich auf einen der angebotenen Hocker - ein Privileg des Alters, welches er sich ungefragt herausnahm.
"Es gibt viele Wege, Erastils Werk zu tun." begann er, ohne auf Eronomion zu warten. "Einer ist der der Gerechtigkeit. Eurer Familie ist großes Unrecht angetan worden, und wir möchten den oder die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Wir wollen sicherstellen, dass so etwas nicht wieder geschieht, und dafür sorgen, dass in dieser Stadt wieder jeder frei sein Handwerk ausüben und frei seine Meinung äußern kann, ohne mit finsteren Machenschaften zu rechnen. Dazu müssten wir aber mehr über die Hintergründe dessen erfahren, was Eurem Mann zugestoßen ist.

Doch wir verstehen auch, dass Gerechtigkeit Euch nicht satt macht. Könnt Ihr uns mehr über Eure Situation erzählen? Gibt es einen Sohn, der das Handwerk Eures Mannes weiterführt? Wie sieht Eure finanzielle Situation aus? Wir haben, das muss ich leider dazu sagen, keine unbegrenzten Mittel zur Verfügung, doch wo es angemessen und notwendig ist, können wir Euch schon aushelfen."


Ponzio sah die Frau erwartungsvoll an: Sie konnte womöglich zur wichtigen Verbündeten werden, und er war bereit, davon auch einen Teil seiner privaten Goldreserven anzutasten. Doch viel konnte er ihr nicht anbieten, nicht nach dem Hauskauf.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 15.11.2019, 11:29:33
Der Blick der Frau wurde immer verwunderter. Als Ponzio fertig gesprochen hatte, sah sie die Gruppe einen Moment an.
 
"Also, ihr seid wirklich komisch. Ich habe von euch gehört, ihr seid berühmt. Man sagt, ihr wollt hier ein Haus kaufen, ihr habt ein Monster getötet und jetzt kommt ihr zu mir. Und ihr scheint es gut zu meinen, aber ehrlich, ihr glaube ihr seid noch nicht lange genug hier um zu verstehen, wie das hier läuft. Mein Mann wurde umgebracht. Die Leiter wurde angesägt, das hat die Wache schnell herausgefunden, aber sie stand draußen, niemand hat etwas gesehen, man geht hier nachts nicht vor das Haus, also selbst wenn ihr es ernst meint, ihr kriegt den nicht. Und das Geschäft, das schaffen wir schon, ich brauche dafür keinen Sohn, meine Tochter und ich schaffen das auch. Wir Frauen halten hier viel zusammen. Das einzige, was uns hier helfen kann, ist die Zerschlagung der Händlergilde und ihrer käuflichen Helfer in der Verwaltung. Und das vermögt ihr nicht, fürchte ich."

Ihr Blick wanderte erneut über die Gruppe, als versuche sie zu erkennen, was in diesen Köpfen vorging.
"Aber ihr gebt den Menschen tatsächlich Hoffnung. Man spricht überall von euch. Also prüft eure Leitern, bevor ihr sie benutzt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 16.11.2019, 04:48:00
Für den Anfang hielt sich Alyssa etwas zurück und überließ es dem Rest zu reden. Sie begnügte sich damit, sich an den Tisch zu stellen und dem kurzen Gespräch zuzuhören. Bestärkend nickte sie Ponzio zu, denn seine Worte fand sie sehr gut gewählt. Auch Lenia schien dieser Meinung zu sein und sie war dankbar für die Hilfe, auch wenn sie glaubte, dass sie den Täter nicht finden konnten.
"Das freut uns zu hören. Wenn wir euch und eurer Tochter sonst irgendwie unter die Arme greifen können, dann sagt uns bitte wie. Wir versuchen zu helfen, wenn wir können." Zumindest ein letztes Mal wollte Alyssa das Angebot machen, auch wenn Lenia nicht wie eine Frau schien, die auf Hilfe angewiesen war oder diese überhaupt groß wollte. "Habt ihr keine Anhaltspunkte, denen wir nachgehen können, was den Täter angeht? Sind euch in letzter Zeit irgendwelche Personen besonders aufgefallen? War eine Person öfter hier, die ihr sonst nie gesehen hattet? Hattet ihr oder euer Mann Streit mit jemand bestimmtem? Alles was euch komisch vorkommt, kann ein möglicher Hinweis sein, also zögert nicht, uns davon zu erzählen."
Sie strich sich nachdenklich durchs Haar. Was konnten sie noch tun, um hier an mehr Informationen zu kommen? "Könnt ihr uns vielleicht den Ort zeigen, an dem euer Mann von der Leiter gestürzt ist?" Alyssa hatte nicht viel Hoffnung, dass sie dort mehr erfahren konnten. Es schien wirklich nur eine angesägte Leiter gewesen zu sein aber man konnte ja nie wissen, was eine magische Untersuchung und ein paar Adleraugen zu Tage fördern konnten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 16.11.2019, 12:00:26
Auch Kyras hörte sich erst einmal alles in Ruhe an und machte sich seine eigenen Gedanken zu dem was bisher gesagt wurde und welche Fragen bisher gestellt wurden. Es schien wohl nicht ganz so einfach zu werden wie sich alle erhofft hatten. Der oder die Täter waren also nicht gerade dumm und unvorsichtig.

"Ich möchte gerne noch einen weiteren Ansatz verfolgen bei dem Ihr vielleicht behilflich sein könnt", meldet sich dann Kyras zu Wort "Ihr habt von der Händlergilde erzählt. Könnt Ihr uns davon etwas mehr erzählen? Denn Ihr habt Recht wir sind noch nicht lange hier und kennen daher noch nicht alle Abläufe in dieser Stadt. Welchen Einfluss hat diese Händlergilde? Wie ist sie strukturiert? Wie wird man darin Mitglied? Wer gehört aktuell dazu und gibt es dort eine gewisse Rangfolge? Und was noch viel interessanter ist, wie hängt die Verwaltung in dem ganzen und welche Vorteile hat sie daraus? Ihr seht es wäre interessant für uns zu verstehen wie dieses ganze System funktioniert, denn nur wenn wir das verstanden haben, haben wir vielleicht eine Chance einen Weg zu finden wie man es ändern kann oder zu unserem Vorteil ausnutzen kann um es für alle gerechter zu machen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.11.2019, 18:20:37
Lenia antwortete zunächst auf Kyras Frage, vielleicht weil es die zuletzt gestellte gewesen war.

"Alle Händler der Stadt sind in der Händlergilde vertreten. Die großen Handelshäuser sind seit jeher darin vertreten und die kleineren Gewerbe können einen oder zwei Vertreter schicken. Die Händler bringen die Waren in das Land oder hinaus, sie bringen das Geld und sie haben das Sagen. Das ist so, seit ich mich erinnern kann. Gegen die Händler kann niemand etwas ausrichten, auch der König nicht. Und die Händler haben sich alles schön aufgeteilt, jeder handelt mit anderen Waren, so kommt man sich nicht in die Quere und kann die Preise diktieren. Der König hat einmal versucht, daran etwas zu ändern, es ist schon lange her, aber er ist gescheitert. Er wollte die Steuern erhöhen, um die Stadt besser in Stand halten zu können und plötzlich fehlen viele Waren, entweder waren die Wagen überfallen worden oder die Waren waren zu teuer geworden, so dass wegen der neuen Steuern der Handel nicht mehr lohnend war. Das ging fast ein halbes Jahr, bis die Not so groß war, dass die Steuern wieder gesenkt wurden, sie waren dann sogar niedriger als zuvor. Einige Jahre später versuchte der König, anderen Händlern eine Lizenz in der Stadt anzubieten, aber die wenigen Interessenten sprangen alle schnell ab. Es gab Gerüchte über Unfälle bei den auswärtigen Händlern und wer weiß was noch. Am Ende hat der König scheinbar den Kampf aufgegeben und die Stadt damit an die Händlergilde verkauft. Seit dem lenken die Sprecher der Händler die Geschicke der Stadt und des Landes, im Moment sind es Kathalina Lain und Eron Park. Aber der Titel Sprecher ist untertrieben, sie haben das Sagen und keiner widerspricht. Immerhin, sie sorgen dafür, das alle nötigen Waren da sind, aber die Preise steigen immer wieder. Ja, und mein Mann, der hat sich im Winter beschwert, weil wir an die einfachen Leute unsere Sachen verkaufen und die haben kein Geld. Wir können also nicht mehr verlangen, aber wir müssen immer teurer einkaufen. Also hat er sich mit anderen Markthändlern zusammen geschlossen und sie haben sich beschwert. Und was dann passierte, wisst ihr ja. Es ist draußen im Hof passiert, er musste aufs Dach, da gibt es ein Loch, das immer wieder geflickt werden muss. Die Leiter haben die Wachen mitgenommen. Sicher hat jemand aus der Gilde den Auftrag für den Unfall gegeben, aber wer weiß ich nicht. Im Moment haben wir keinen neuen Sprecher der Markt- und Straßenhändler, es hat sich keiner gefunden, der es machen wollte. Es ist sowieso egal. Wenn wir immer freundlich nicken, können wir auch weg bleiben und wenn wir widersprechen, passiert ein Unglück. Die Preise sind vor ein paar Tagen wieder gesunken, weil sie billiger einkaufen konnten, behaupten sie. Ich glaube sie wollen erstmal wieder alle zur Ruhe bringen. So läuft es hier in der Stadt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 16.11.2019, 18:43:45
Kyras ist doch etwas überrascht und zugleich doch sehr froh das sie diese Informationen nun erhalten haben und vor allem das es doch so detailliert war. Vor allem ist es nun klar das es in der Stadt doch noch mehr Machtpositionen gab wie nur den König. Es ist aber auch erschreckend wie machtvoll diese Händlergilde wohl ist.

"Um Sprecher der Markt- und Straßenhändler zu werden, bracht man vermutlich einen entsprechenden Handel? Kann jeder hier ohne weitere Auflagen Händler werden, oder muss man zuvor so etwas wie eine Konzession erwerben? Wenn ja was müsste man tun um eine solche Konzession zu erhalten?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 17.11.2019, 12:54:32
Lenia nickte. "Nur wer das Verkaufsrecht hat, darf handeln und für den Markt braucht man eine Marktlizenz. Und dann benennen wir als Markt- und Straßenhändler denjenigen, der für uns in der Gilde spricht. Und die ganzen Rechte und Lizenzen erteilt der Handelsrichter, nach Genehmigung durch die Händlergilde."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 19.11.2019, 00:15:31
"Ist die Situation denn schon lange so wie Ihr sie beschreibt?", wollte Ponzio wissen. Auch er war überrascht - waren sie etwa auf dem kompletten Holzweg gewesen, und die Misere der Stadt lag weniger an der Habgier des Königs als an seiner Schwäche, sich nicht gegen die Handelsgilde durchsetzen zu können?
"Und hatte der Richter nichts zu den Gegebenheiten zu sagen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 19.11.2019, 19:51:31
"Hmm, Na gut. Was meint Ihr wie realistisch es ist das wir es schaffen eine solche Lizenz zu bekommen? Und was würde es uns kosten? Es wäre doch zu schön wenn wir einen Fuß in diesen Rat rein bekommen würden. Vielleicht kann uns mein Bruder ja auch ein wenig bei diesem Manöver unterstützen. Es muss ja mal zu etwas gut sein das er im Norden das Handelsimperium unserer verstorbenen Eltern übernommen hat."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 21.11.2019, 07:35:52
Lenia zuckte mit den Schultern. "Das ist schon immer so, es sind Geschichten. Mein Vater hat sie mir erzählt, er war auch schon Markthändler hier. Und es ist ja alles nicht gegen das Recht oder man hat es nicht geschafft, etwas zu beweisen."

Als Kyras dann nach einer Lizenz fragte, musste sie lachen. "Naja, ihr müsst hier wohnen, aber ein Haus habt ihr ja bald. Ehrlich, ich kann es mit nicht vorstellen, dass es einfach sein wird, aber wenn ihr nur lange genug aushaltet und lästig seid, also immer wieder anfragt und Einsprüche gegen die Ablehnungen einlegt, dann wird die Verwaltung vielleicht irgendwann nachgeben."

"Trinkt ihr Tee, dann setze ich mal Wasser auf." Der eher zurückhaltende Haltung hatte die Frau mittlerweile abgelegt. Sie ging in die kleine offene Kochnische und begann ein glimmendes Feuer anzufachen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 21.11.2019, 11:50:37
Die Fragen von Kyras sind im Moment alle erst einmal beantwortet.

"Ich dachte mir schon das es alles etwas zeitaufwendig und schwierig werden wird", meinte er dann nur knapp "Achja, den Tee würde ich sehr gerne annehmen"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 24.11.2019, 09:17:11
Es dauerte eine ganze Weile, bis das Wasser kochte. Lenia bereitete derweil eine einfache Tonkanne vor, warf einige getrocknete Blätter hinein und am Ende füllte sie noch etwas ein, das wie ein dunkler Sirup aussah. So lange hatte die Gruppe die Möglichkeit, sich ungestört zu unterhalten.

Schließlich füllte sie das kochende Wasser in die Kanne und brachte den Tee und danach einige kleine Tongefäße zum Tisch, neben dem die Gruppe platz genommen hatte. Danach verteilte sie den Tee an alle, die ihn probieren wollen, Lenia trank ebenfalls davon. Er roch würzig nach Kräutern und schmeckte angenehm kräftig und leicht bitter.

Sie tranken also ihren Tee und dann verabschiedeten sie sich. Beim hinausgehen sagte Lenia zu Kyras: "Wenn du eine Lizenz hast dann komm wieder vorbei. Und wenn es nicht klappt kannst auch kommen, dann kriegst du hier einen Tee, das macht gute Laune." Sie lachte und wünschte der Gruppe alles Gute.

Als sie aus dem Haus kamen saß ein Junge neben dem Mann auf der Bank. Er sprang auf, als die Gruppe das Haus verließ und kam auf sie zu. "Karl hat mich geschickt um euch zu holen. Und er hat gesagt, ich bekomme dafür ein Kupferchen von euch" Breit grinsend stand der Junge vor ihnen.[1]
 1. Wenn ihr zurück geht, schiebe ich euch weiter. Falls nicht sagt einfach, wohin ihr wollt.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 01.12.2019, 13:11:45
Ponzio überlegte kurz - wenn Karl sie holen ließ, hatte er ihnen vielleicht etwas mitzuteilen. Ansonsten konnten sie später noch ihren anderen losen Fäden nachgehen.
"Hier, für dich." sagte er, als er dem Jungen ein Kupferstück zuschnippte. "Dann geh mal voran, nicht dass wir uns noch verirren." fügte er lächeln hinzu.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 01.12.2019, 13:36:51
Kyras bedankte sich noch bei Lenia für den Tee und die ausführliche Erklärung des örtlichen Handelssystems, und er versicherte ihr das er garantiert nicht zum letzten mal hier gewesen ist und sich schon darauf freut weiter mit Ihr zusammen zu arbeiten.

Also Ponzio draußen vor dem Haus dann dem Jungen eine Münze zuwirft, nickt Kyras nur zustimmend "Ja, dann schauen wir mal was es an Neuigkeiten gibt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 02.12.2019, 08:24:14
Der Junge reagierte zunächst völlig überrascht, als Ponzio ihm die Münze gab, aber dann schloss er schnell die Hand und strahlte übers ganze Gesicht.
Dann drehte er sich um und sagte dabei: "Hier lang" und sauste los. Sie hatten Mühe, dem Jungen zu folgen, er führte sie durch schmale Gassen, durch kleine Tore über Hinterhöfe und einmal mussten sie sogar über einen kleinen Bachspringen. Aber er brachte sie in Windeseile zur Taverne, sie selbst hätten sich die doppelte Zeit benötigt.

Vor dem Alten Schmied blieb er stehen. "Hier ist es. Guten Tag." Und schon hatte er sich wieder umgedreht und war um die nächste Ecke verschwunden. Als sie die Taverne betraten war Karl gerade dabei, Tische für das Mittagessen vorzubereiten.

"Ah, da seid ihr ja. Da kam vorhin ein Brief für euch an, gebracht von einem großen wunderschönen Vogel. Er ist leider gleich wieder abgeflogen, hat also wohl nicht auf Antwort warten wollen. Ich hole ihn, setzt euch."
Er ging nach hinten, nahm einen Schlüssel aus irgendeiner Schublade, öffnete ein Schränkchen, verschloss alles wieder und brachte der Gruppe einen versiegelten hölzernen Behälter. Karl ging zurück in die Küche und sie konnten ihre Post ungestört öffnen.

Sie fanden ein kleines Briefchen: "Der neue Regent ist gefunden und wird in 3 Wochen ab der Ankunft dieses Briefes über den Fluss direkt in Wildwasser ankommen. Bitte bereitet alles vor."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 02.12.2019, 21:06:11
"Hmm, das kommt überraschend schnell", sagte Kivan nach einem kurzen Augenblick des Nachdenkens. "Das bringt uns ganz schön in Zugzwang. Ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit gehabt. Wir sollten sobald wie möglich mit dem obersten Richter sprechen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 04.12.2019, 06:51:53
"Na das ging ja jetzt dann doch schneller wie gedacht. Den Richter sehen wir ja erst in ein paar Tagen, bis dahin sollten wir hier noch ein paar Nachforschungen anstreben, denn so allmählich scheint die Zeit etwas zu drängen", meinte Kyras während er noch darüber nachdenkt was die sinnvollsten nächsten Schritte sind.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 09.12.2019, 07:50:12
Es war Ponzio, der sich dafür aussprach, nach dem Haus zu sehen, auch wenn sie den Termin mit dem Baumeister um einen Tag verpasst hatten. Also gingen sie direkt los und fanden nach einigen Versuchen auch das Haus. Sie trafen Antonia an, die damit beschäftigt war, einen großen Zuber zu schrubben. Sie bat sie herein und freute sich, dass Ponzio und seine Leute doch wiedergekommen waren, scheinbar hatte sie nicht daran geglaubt. Tatsächlich war der Baumeister am gestrigen Tag beim Haus gewesen, aber als er hörte, wer sich für das Gebäude interessierte, war er nicht böse gewesen. Da gerade Mittagszeit war schickte sie eins der Kinder los, um nach ihm zu fragen. Und Antonia kümmerte sich wieder um einen großen Topf auf dem herd, in dem eine Suppe oder ein Eintopf köchelte. Es dauerte nicht lange, bis der Junge mit einem Mann zurück kam. Er war über 50 Jahre alt, sah aber noch kräftig und gesund aus.

"Ah, ich habe schon gehört das ihr wieder in der Stadt seid. Als man mir sagte, ihr wollt ein Haus kaufen habe ich an einen Scherz geglaubt. Ich bin Elias, Baumeister der Stadt. Ihr wollt euch das Haus ansehen, nicht wahr? Dann kommt, ich habe leider nicht viel Zeit."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 09.12.2019, 19:39:09
"Dann sollten wir keine Zeit verschwenden wenn Ihr in Eile seit", meint Kyras freundlich und folgt dem Baumeister dann.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 09.12.2019, 19:57:53
Ponzio stimmte seinem Begleiter zu, und so verloren sie keine Zeit und folgten Elias in Richtung des Hauses. Da der Baumeister schon gesagt hatte, dass er nicht viel Zeit hatte, wollte der Magier diese wenige Zeit so gut wie möglich nutzen und suchte auf dem Weg das Gespräch mit dem Mann.

"Wir haben viel Gutes über Euch gehört, guter Mann. Scheinbar seid Ihr derjenige, der dafür sorgt, dass die vernachlässigten Häuser hier nicht komplett einstürzen. Habt Ihr diesen Auftrag vom König erhalten oder macht Ihr das aus eigenem Antrieb? Aber was ich nicht verstehe: Wieso sind die Häuser denn in einem so schlechten Zustand? Stehen sie alle leer? Und wieso dachtet Ihr, es sei ein Scherz, dass wir eines erwerben wollen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 09.12.2019, 22:01:22
Elias nickte. "Jaja, der König, er ist ja nicht dumm. Wisst ihr, Wildwasser ist wie ein Haufen Klötzchen, die sich gegenseitig stützen. Als die Stadt gebaut wurde, waren Steine knapp, so sagt man und daher hat man gespart. Der ganze Innere Kern der Stadt bleibt also nur stabil, wenn die Häuser stehen bleiben. Und da wohnen all die Händler und Kaufleute. Also muss das in Stand gehalten werden. Und das ist mein Beruf, habe ich von meinem Vater gelernt und er von seinem Vater. Und mein Sohn macht das auch. Die Vierte Generation Stadtbaumeister. Es stehen aber nicht alle Häuser leer in der Kernstadt. Aber hier draußen. Wir sind hier nicht mehr im inneren Kern der Stadt, ihr braucht also keine Angst zu haben. Hier steht viel leer, weil so viele weg gegangen sind in den letzten Jahrzehnten. Die goldenen Zeiten unseres Landes sind vorbei, viele sind weggegangen, weil man hier nichts mehr verdienen konnte. Und viele sind weg weil das Leben hier schwieriger wurde, wenn man nicht die richtigen Leute kannte. Auch viele Handwerker sind weg. Auch deshalb sehen die Häuser so aus. Die Leute haben kein Geld, sich teure Steine zu kaufen und Handwerker zu beschäftigen und weil es so wenig Handwerker gibt, sind die noch teurer."

Sie hatten das Haus erreicht und Elias öffnete die Tür. Er hatte einen Schlüssel. Das Haus war offenbar nicht bewohnt, aber sauber. Offensichtlich war es kürzlich gefegt worden. Elias ging vor, nach wenigen Metern mussten sie vier Stufen nehmen, um in den Flur zu kommen. Eine einfache Holztreppe führte rechts neben dem Flur nach oben. Elias blieb stehen und wartete, bis alle da waren.

Dann sagte er etwas leiser. "Aber die Leute flüstern, dass etwas kommt. Und das ihr etwas darüber wisst. Etwas, das hier alles ändern soll. Der Rabenmann hat es erzählt, er hat es in den Steinen gelesen."

Er nickte in die Runde. "Also, wo wollen wir anfangen, oben oder hier unten?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 13.12.2019, 13:06:03
"Der Rabenmann?" entgegnete Ponzio leise, sagte aber weiter nichts zu Elias' Andeutungen. Dies hier war offenbar der falsche Ort und die Wände konnten Ohren haben.
"Lasst uns oben anfangen, dann haben meine armen Knochen das Schlimmste hinter sich." sagte er stattdessen laut.
"Wovon haben die Leute denn früher gelebt?" wollte der Magier das Gespräch jedoch noch nicht beenden. Der Baumeister machte einen vernünftigen Eindruck, und vielleicht konnte er wirklich zu einem Verbündeten werden. Schließlich war nun nicht mehr viel Zeit, bis der Umsturz? (war es nicht genau das, was sie hier planten, dachte er bei sich) stattfinden würde. Und wenn sich die Lage danach bessern zum Besseren wenden sollte, mussten sie zunächst die Gründe herausfinden, weshalb es gerade so schlecht lief. War es wirklich nur die Korruption des Verwalters und seiner Gefolgsleute, oder steckte doch mehr dahinter? Schließlich hatten sie merkwürdige Dinge außerhalb der Stadt erlebt, für die der Mann sicherlich nicht verantwortlich war: Wildgewordene Tiere und anderes.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 13.12.2019, 18:59:07
Noch auf dem Weg zum Haus und dem Baumeister machte sich Alyssa Gedanken um die Informationen, die sie erhalten hatten. 3 Wochen hatten sie Zeit, um alle ihre Aufgaben zu erfüllen. Viel zu wenig, wie sie glaubte. Doch sie war dennoch froh, dass ein Ende in Sicht war und sie darauf hinarbeiten konnten. Nun wussten sie, dass sie sich etwas beeilen mussten. Es blieb nur zu hoffen, dass der König nicht Wind davon bekam, dass seine Regentschaft schon sehr bald aufhören würde.
Beim Haus angekommen, warteten sie eine kurze Zeit auf den Baumeister und verloren keine Zeit. Sofort gingen sie zu dem Haus herüber, welches sie kaufen wollten. Das Gebäude interessierte Alyssa weniger. Viel mehr war sie an den Worten des älteren Mannes interessiert. Sie bestätigten, was die Hexe für Erfahrungen gemacht und schon gedacht hatte. Der Verwalter hatte die Stadt und das Land zugrunde gerichtet. Nur einigen Menschen war es zu verdanken, dass die Stadt nicht schon längst komplett verlassen war und aus Ruinen bestand. Der Baumeister war einer dieser Menschen, trotz der schweren Lebensumstände, die er erwähnte. Ein guter Mann also, was auch Ponzio sagte.
"Es ist sehr edel von euch, sich um die Stadt und die Gebäude zu kümmern, obwohl das Leben hier so schlecht und schwer ist." Da Ponzio bereits nach diesem Rabenmann gefragt hatte, erwähnte Alyssa ihn nicht, auch wenn diese Person sie wirklich sehr interessierte. Wenn er wirklich etwas über ihre Mission und den neuen König wusste, dann mussten sie den Rabenmann kontaktieren und sichergehen, dass er auf ihrer Seite stand und nicht auf der des Verwalters. "Wie steht es um dieses Gebäude? Sauber ist es ja aber was könnt ihr als Baumeister sagen? Muss noch etwas repariert oder verbessert werden?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 17.12.2019, 18:19:14
Der Baumeister stieg also nach oben. Während dessen erzählte er einfach weiter. "Naja, wovon Leute halt so leben. Früher gab es mehr Handel, nicht in die Flussländer, das war schon immer eine unsichere Sache, aber nach Süden. Mehr Händler heißt auch mehr Handel. Aber irgendwann ist das Land eben eingeschlafen. Und das hat nichts mir edel zu tun. Hier ist mein Zuhause und dann macht man halt seine Arbeit. Sinn nicht alle so Geldgierig hier." Er lachte, musste dann aber kurz stehen bleiben, um Luft zu holen. "Ah, Reden und Treppen steigen, das geht nicht zusammen."

Also schwieg er, bis sie oben waren. Er klopfte gegen die Außenwände. "Alles gut. Trockene Wände, keine großen Risse, kein Schimmel und kein Ungeziefer. Das Haus ist gut. Der Mann, der hier gewohnt hat, ist alt und krank, daher wohnt er drüben bei seinem Bruder. Ist ein gutes Haus, das kann ich euch versprechen. Nicht riesig, für euch alle vielleicht ein bisschen eng. Hier oben sind's vier Zimmer, unten die Küche, Zuberraum, Gesindekasten und Katzenbett. Und unten drunter noch der Rübenkeller und ein Fassloch. Hinten raus noch ein kleiner Hof, aber da kommt man nur durch das Haus hin, also kein Stall. Es gibt aber ein paar Häuser weiter einen alten Stall, der nicht mehr benutzt wird und den ihr vielleicht günstig mieten oder kaufen könnt. Dann braucht ihr aber einen scharfen Hund, sonst bringt euch der Stall nichts. Schaut ruhig rein."
Er zeigte auf die vier kleinen Zimmer vor ihnen. "Ihr könnt überall klopfen, wenn ihr wollt, da passiert nichts."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 19.12.2019, 22:59:09
Kivan sah sich ohne großes Interesse um. Sein Interesse galt ihrer Mission. Es war zwar selbstverständlich für ihn, dass er so lange bleiben würde, wie Erastil es verlangte, allerdings konnte er sich kaum vorstellen, für längere Zeit an diesem Ort zu bleiben - zumindest nicht länger als nötig. Daher hielt er sich zurück und ließ Ponzio und Alyssa die Unterhaltung führen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 20.12.2019, 18:49:30
Sie besichtigten nun nach und nach das ganze Haus. Der Gesindekasten war ein kleines Zimmerchen unter der Treppe mit einem kleinen Fenster zum Hof. EIn großer Kachelofen war in die Wand zwischen der Küche und dem Bad (Zuberraum) gebaut, und das Katzenbett war eine Nische hinter den Kachelofen in der Küche, mit einem Sims, auf dem man einigermaßen bequem und, wenn der Ofen beheizt wurde auch gemütlich warm, liegen konnte. Das Fassloch war ebenfalls in der Küche, es war ein kleiner Raum (ca. 2x2m), verschlossen mit einer Holzklappe, dort war es kühler als im Rübenkeller, daher wurden dort die verderblichen Lebensmittel gelagert.
Das Haus wirkte tatsächlich gut in Schuss, aber es würden einige Schönheitsreparaturen nötig sein.
Nachdem Elias ihnen alles gezeigt und alle Fragen beantwortet hatte, verabschiedete er sich. Falls die Gruppe aber noch andere Häuser anschauen wollte, könnte er ihnen etwas vermitteln. Der Bruder des Hausbesitzers, der das Haus verkaufen wollte, war gerade nicht zu Hause, daher zogen sie sich erst einmal wieder in die Taverne zurück, um zu beraten, was nun zu tun sei.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kyras Goldhand am 21.12.2019, 11:13:33
Kyras verabschiedet sich von dem Baumeister mit den Worten "Vielen Dank für Eure Zeit, das Haus ist wirklich nicht schlecht, doch für uns alle vielleicht etwas klein. von daher würde ich gerne auf Euer Angebot zurück kommen, falls Ihr also noch etwas anderes findet, würden wir uns sehr freuen wenn Ihr Euch bei uns meldet."

Als Sie dann alle wieder in der Taverne zusammen saßen wandte sich Kyras an seine Mitstreiter "Und nun? Welcher Spur wollen wir als nächstes nachgehen? Wollen wir den Offizier direkt ansprechen und mit den Vorwürfen konfrontieren? Oder wollen wir erst noch weitere Nachforschungen anstellen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 22.12.2019, 19:45:12
"Ich würde gerne den Brand untersuchen, bin aber natürlich kein Fachmann. Wir haben zwar alle eine Vermutung, aber wir sollten uns sicher sein, dass auch diese Aktion aus dem Kreis um den Verwalter heraus verursacht wurde," sagte Kivan.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 23.12.2019, 19:12:50
"Ich denke, wir müssen uns eine generelle Strategie überlegen." antwortete Ponzio nachdenklich. "In zwei Wochen kommt der Gesandte, um hier die Amtsgeschäfte zu übernehmen. Stand jetzt sehe ich nur zwei Möglichkeiten, wie das enden kann: Entweder der Verwalter oder einer aus seinem Stab entsorgt ihn geräuschlos, oder er schafft es, seinen Anspruch öffentlich zu machen, und es wird Gewalt geben, im schlimmsten Fall einen Bürgerkrieg. Es gibt scheinbar zu viele mächtige Leute, die ein Interesse daran haben, den jetzigen Status beizubehalten. Wir sind einfach noch nicht so weit."

Erneut dachte Ponzio nach, bevor er fortfuhr: "Vielleicht ist es an der Zeit, dem Verwalter unseren Anspruch offenzulegen. Bisher sind wir den Weg der kleinen Schritte gegangen, um langsam das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Aber das ist ein langsamer Weg, und Zeit haben wir nun keine mehr. Wenn wir in die Offensive gehen, stellt sich vermutlich schneller heraus, wer unser Freund und wer unser Feind ist. Aber es würde uns natürlich in sehr viel größere Gefahr bringen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 26.12.2019, 17:01:04
Noch während der Baumeister über das Haus erzählte, verfiel Alyssa in Gedanken. Was machte sie hier eigentlich? Ein Haus war zwar schön und gut aber eigentlich nichts was sie brauchte. Sie war noch jung und außerdem immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter. Die letzten Monate hatte sie auf Wanderschaft verbracht und hatte nicht vor, dass jetzt plötzlich zu ändern. Es gab immer noch so viele Fragen, die sie an ihre Mutter hatte. Was es mit ihren Kräften auf sich hatte. Ihrer Vergangenheit und ihrem Vater. Vor allem wollte Alyssa aber mehr über ihre Mutter wissen. Sie wusste, dass es da viele Geheimnisse gab und das sie kein normaler Mensch war. Nein. Bevor sie nicht mehr erfahren hatte, würde sie niemals sesshaft werden können.
Aber das Thema war auch schnell vorbei. Das Haus war schnell besichtigt aber noch hatten sie keine Entscheidung getroffen. Sie mussten sich in Zukunft noch einmal genauer über dieses Thema unterhalten. Bis dahin sollten sie sich auf andere, wichtigere Sachen konzentrieren. Also kehrten sie in die Taverne zurück. Sie nickte dem Rest zu, als jeder einen Vorschlag unterbreitete. "Ponzio hat recht. Wir haben nun nicht mehr viel Zeit und müssen anders vorgehen. Bevor wir den Verwalter konfrontieren, sollten wir aber vielleicht den Brand untersuchen und den Offizier aus dem Weg räumen. Vielleicht finden wir durch den Brand noch wichtige Anhaltspunkte oder Freunde des Verwalters. Den Offizier sollten wir auf jeden Fall... aus dem Weg räumen. Einsperren und außer Gefecht setzen. Am besten bevor wir zum Verwalter gehen." Das würde für Verwirrung sorgen und zumindest die Wache etwas abschwächen. "Ich schlage also erst den Brand vor. Das sollte nicht allzu lange dauern."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.01.2020, 18:46:34
Es war noch früh genug, um sich das abgebrannte Handelshaus anzuschauen. Das Haus der Familie Kampini lag nicht direkt am Marktplatz, sondern an der dahinter liegenden Straße, dennoch konnten sie hier gut erkennen, was der Baumeister gemeint hatte. Die Häuser teilten sich hier scheinbar die Zwischenmauern und deshalb waren die Seitenwände der beiden benachbarten Häusern mit Balken abgestützt worden. Dazwischen klappte eine Lücke, denn die nach dem Brand vermutlich noch stehen gebliebenen Mauerreste waren bereits abgetragen worden. Als sie dort standen und schauten kam ein Mann der Stadtwache zu ihnen und fragte, was sie dort taten. Er ließ sich aber leicht abwimmeln und so konnten sie sich in Ruhe umsehen. Allerdings schauten auch einige Nachbarn neugierig aus den Fenstern und beobachteten die Gruppe bei allem, was sie taten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.01.2020, 11:44:30
Ponzio begann die Ruinen zu untersuchen und stellte schnell fest, dass hier bereits jemand aufgeräumt hatte. Die Mauern waren überwiegend abgetragen und die Steine fortgeschafft worden, daher war es unmöglich, noch irgend welche Spuren zu finden.
Als er gerade mit einem Kopfschütteln den neugierigen Blicken der anderen anzeigte, dass er nicht gefunden hatte, trat ein Mann an die Gruppe heran. Er war in einen guten Hausanzug gekleidet und trug ein Kurzschwert am Gürtel, was nicht so richtig zu seiner Kleidung passte.
"Seid gegrüßt, ich bin Jahn, Herr des Hauses von Steinhagen, wir leben dort drüben. Ich habe euch hier gesehen und wollte fragen, ob ich euch helfen kann. Es war ein furchtbares Feuer, wir kannten die Familie gut, eine Tragödie. Wir haben mit geholfen, hier zu löschen, mit den Männern der Stadtwache. Leider konnten wir das Haus nicht retten, aber wenigstens die Nachbarhäuser."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 19.01.2020, 23:37:16
Kivan nickte dem Mann zu. Es war schließlich nicht selbstverständlich, dass jemand Fremden weiterhelfen wollte, insbesondere wenn die Gerüchte stimmten und hier kein Unfall geschehen sein sollte. "Ja, eine Tragödie. Mein Name ist Kivan, stellte er sich vor. "Wir sind im Dienstes Erastils in dieses Land gekommen und versuchen den Leuten hier zu helfen, wenn wir es können. Vielleicht habt ihr schon von uns gehört. Was könnt ihr uns über die Ursache dieses Brandes sagen? Habt ihr etwas mitbekommen? Und die..." Der Halbelf räusperte sich. "...Vorgeschichte interessiert uns auch
 Hatte die Familie vielleicht Feinde?"
Er musterte den Mann eindringlich.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 20.01.2020, 20:25:36
Jahn von Steinhagen hatte offenbar schon von der Gruppe gehört, denn er nickte bei Kivans Worten.

"Ja, ihr seid bekannt in der Stadt, berühmt oder eher berüchtigt? Es gibt Stimmen, die glauben, dass mit euch all das Chaos angefangen hat. Bevor ihr hier aufgetaucht seid, war alles ruhig. Wir machen uns so unsere Gedanken, was das bedeuten kann, dass ihr hier seid. Aber wer weiß schon, was hier wie zusammen hängt. Ich nicht. Aber Wildwasser ist meine Heimat und ich bin in Sorge um die Stadt und das Land. Und ich bin nicht der einzige. Aber jetzt zu den Kampinis. Nun, wir waren Nachbarn aber keine engen Freunde, das werdet ihr schnell erfahren, wenn ihr euch umhört. Aber auch keine Feinde. Die Kampinis gingen immer ihren eigenen Weg und mit dem Kopf durch jede Wand. Das gefiel nicht immer allen, mir auch nicht. Wildwasser muss zusammen halten, wir befinden uns hier am Rand der Flussreiche, viele Länder werden beherrscht von Despoten, Räubern oder Dämonenanbetern. Wir haben nur diese eine Stadt, Wildwasser hat keine echten Soldaten und wir liegen weit ab der großen Handelsrouten. Wir müssen zusammenhalten. Und das sahen die Kampinis nicht immer so. Aber bevor ihr fragt, wir zünden hier keine Häuser an, wenn wir nicht einig sind. Wir lösen Konflikte anders. Wir haben sie aus dem Händlerrat gewählt und damit war ihr Einfluss geschwunden. Auf der Straße oder dem Markt kann aber jeder sagen, was er will, das könnt ihr überprüfen. Die Stadtwache sucht eine frühere Dienstmagd, sie wurde rausgeworfen, weil sie in die Schatulle gegriffen haben soll. Tilly ist ihr Name, sie lebte in den Baracken am Osttor, sie ist aber wohl verschwunden, die Stadtwache konnte sie nicht finden. Aber wirklich glauben kann ich das nicht, sie war nicht bösartig, vielleicht ein bisschen langsam im Begreifen, aber ein Haus anzuzünden, das passt nicht zu ihr. Aber wer kann den Leuten schon in die Köpfe gucken. So, jetzt habt ihr alles gehört, was die Nachbarn so tratschen können. Gibt es sonst noch etwas, das ihr wissen möchtet?"

Der Mann blieb die ganze Zeit freundlich, aber es wurde klar, dass er die Anwesenheit der Gruppe hier nicht sehr hoch schätzte. Aber Kivan zweifelte nicht einen Moment an seinen Worten, er schien ehrlich und offen zu sein. Sein Haus war von zwei Wappen geschmückt, dem des Königs und einem weiteren, vermutlich dem seines Handelshauses.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 20.01.2020, 22:39:02
"Danke, wir werden der Sache nachgehen. Wer kannte diese Tilly denn näher?" sagte Kivan."Eurem Worte entnehme ich im Übrigen, dass ihr von Brandstiftung als Ursache ausgeht. Was macht euch da so sicher?" Der Waldläufer haderte kurz mit sich, konnte es sich dann aber gerade noch verkneifen, dem Mann einen längeren Vortrag über den Unterschied zwischen Gemeinschaftssinn und einer Wagenburgmentalität zu erläutern.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 21.01.2020, 04:10:50
Auch wenn der Brand schon eine Weile her war, wollte Alyssa sichergehen, dass sie nichts übersahen. Sie murmelte einige magische Worte[1] und ging neugierig umher. Vielleicht konnte sie ja noch Spuren von Magieeinwirkung erkennen, auch wenn es bisher nach klassischer Brandstiftung aussah. Nachdem das erledigt war, wandte sie sich ebenfalls dem Nachbarn zu, der sie wohl loswerden wollte und deshalb so nett Auskunft gab.
Was er sagte, war zum Teil nichts Neues. Es gab keine andere Heimat als Wildwasser und kaum Möglichkeiten außerhalb der Stadt ein ordentliches Leben aufzubauen. Man müsste zusammenhalten. Was übersetzt hieß, dass sie den König ertrugen, weil sie keine andere Wahl hatten. Das haben die Kampinis anders gesehen, weshalb man sie versucht hat wegzuekeln. Das hat anscheinend nicht geklappt und so hat man ihnen mit dem Brand einfach ihr Haus genommen. So schlussfolgerte zumindest Alyssa.
Es war fraglich, ob sie mehr herausfinden konnten. Lediglich diese Tilly schien vielleicht mehr zu wissen oder irgendwie involviert zu sein. Dass sie verschwunden war, bewies eigentlich nur, dass sie irgendetwas damit zu tun hatte. Vielleicht war sie gezwungen worden. Der König und seine Handlanger hatten jetzt schon öfter bewiesen, dass sie andere Leute gerne ihre Drecksarbeit erledigen ließen. "Ist euch in der Zeit um den Brand herum irgendetwas Besonderes aufgefallen? Ihr lebt hier ja schon länger und kennt die Gegend und die Nachbarn gut. Irgendwelche fremden Personen oder ähnliches?"
 1. Magie entdecken
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 21.01.2020, 15:13:39
Von Steinhagen musste bei Kivans Frage schmunzeln. "Nun, ich dachte ihr seid hier weil ihr glaubt, der Brand wäre gelegt worden. Ich weiß es nicht. Die Wache hat nach Tilly gesucht und weil sie verschwunden ist, gab es eben Gerüchte.  Das Feuer ist am frühen morgen entdeckt worden, es kann auch einfach ein Unglück gewesen sein. Es wäre nicht das erste Mal dass eine Heizkiste oder ein nicht ganz erloschener Kamin ein Haus in Brand steckt."

Alyssa bemerkte nur eine einzige magische Aura und die kam wohl vom Schwert ihres Gesprächspartners.
"Fremde haben wir hier kaum in der Stadt, ich glaube ihr seid im Moment die einzigen und euch habe ich noch nicht hier in der Gasse gesehen."Erstmals sahen die Abenteurer ein Lächeln in dem sonst eher ernsten Gesicht des Mannes.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 22.01.2020, 00:49:01
"In welcher Weise wollten die Kampinis denn nicht mit dem Rest Wildwassers zusammenhalten?" schaltete Ponzio sich in das Gespräch ein, der bislang die verkohlten Ruinen studiert hatte.

Weiter führte der Magier seine Frage nicht aus, er wollte dem Mann nicht womöglich irgendwelche Antworten in den Mund legen. Ponzio hatte seine eigene Meinung vom Verhalten des Mannes, der so zuvorkommend sämtliche Gerüchte, die in der Nachbarschaft umhergingen, für sie vortrug - so dass sie gar keine Notwendigkeit mehr hatten, mit anderen Nachbarn zu sprechen. Doch er wollte ein besseres Gefühl für die Einstellung des Mannes bekommen, und so sah er ihn nur hinter seinen buschigen Augenbrauen an.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 22.01.2020, 14:55:33
"Sie wollten neue Handelspartner suchen. Es ist nicht einfach für uns, Handel zu treiben, wegen der Lage des Landes, der weiten Wege und der kleinen Mengen, die wir benötigen. Außerdem sind wir umgeben von Ländern oder Leuten, die uns nicht sehr freundlich gesonnen sind. Sie wollten sich stärker in die Flusskönigreiche orientieren, aber das ist gefährlich. Ich erinnere mich an zwei Handelshäuser, die sowas schon mal probiert haben und beide sind sie untergegangen. Entweder wurden ihre Trecks überfallen und ausgeplündert oder es wurden Mitglieder der Familien entführt und das Lösegeld brach ihnen das Genick. Man kann den Leuten dort nicht trauen. Und dann wollten die Kampinis ihre alten Kontakte nach Varisia auffrischen. Varisia. Wisst ihr, wie weit das weg ist und was es kostet, ein Schiff dorthin zu schicken? Wir alle sollten dafür mit bezahlen - und das wollte die Mehrheit nicht. Wenn sie ein solches Abenteuer wollen, sollen sie es auch finanzieren. Das ist aber auch schon einige Jahre her und seid sie nicht mehr im Händerrat waren, wurde es ruhiger. So, jetzt muss ich aber langsam wieder an die Arbeit, ich glaube mehr weiß ich auch nicht zu sagen."

Er zuckte mit den Schultern und wartete noch einen Moment, ob doch noch eine Frage kam.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 24.01.2020, 04:58:29
Das war ja alles ganz interessant, half ihnen aber leider nicht wirklich weiter. Die einzige Spur war diese Tilly aber die konnte anscheinend niemand finden. Vielleicht hatte sie wirklich das Feuer gelegt und war dann geflohen. "Danke für die Hilfe." Für sie war damit alles gesagt und weitere Fragen hatte sie auch nicht mehr. Erst als der Mann sich verabschiedet hatte, sprach sie die Gruppe wieder an.
"Ich habe gesehen, dass sein Schwert magisch ist. Vielleicht eine Belohnung für einen gelegten Brand?" Ausschließen konnte sie es nicht. Tilly könnte etwas davon mitbekommen haben und nun geflohen sein, weil sie um ihr Leben fürchtet. Möglich wäre es. Alyssa zuckte mit den Schultern. "Unsere einzige wirkliche Spur ist Tilly aber ich wüsste nicht, wie wir sie finden können, wenn niemand anderes sie bisher gefunden hat." Sie kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Andererseits haben wir auch den Richter gefunden, obwohl der lange verschollen war. Wir könnten zu den Baracken, wo sie gelebt hat. Vielleicht finden wir ja was Interessantes. Was meint ihr?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 24.01.2020, 07:29:24
"Ich finde das eine gute Idee," antwortete Kivan der jungen Frau. "Eine andere Spur haben wir ja nicht."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 27.01.2020, 19:30:34
Also gingen sie zum Osttor. Schon der Außenbezirk der Stadt war eindeutig der bisher ärmlichste Teil, den sie gesehen hatten. Die Häuser waren in einem sehr schlechten Zustand und manche Gebäude waren trotzt offensichtlicher Baufälligkeit immernoch bewohnt. Die Baracken aber waren noch schlimmer. Aus einiger Entfernung sahen sie aus wie übereinander gestapelte große und schiefe Holzkisten, die an der Außenmauer nach oben gewachsen waren. Teilweise waren es sechs Kisten übereinander und in der Breite sicher 20 - 30 dieser Behausungen. Viele waren nach vorne einfach mit einem Tuch oder Fell zugehängt, einige wenige hatten eine Vorderseite aus Holz mit einer kleinen Klappe. Über einfache Leitern konnte man nach oben klettern und sollte irgendwann eine der unteren Kästen zusammen brechen, könnte das ganze Konstrukt einstürzen. Ein Brunnen lag einige Meter davor uns hier war viel betrieb. Eine Frau stand dort und sorgte für Ordnung, aber die Schlange der Leute, die Wasser schöpfen wollten, war lang. Viele hatten nur kleine Gefäße oder Eimer dabei.
Kinder spielten rund um den Brunnen, einige Hunde sprangen herum und die ein oder andere Ratte war auch zu sehen. Es roch streng nach zu vielen Menschen auf zu engem Raum, aber nicht nach Fäkalien.

Einige Stadtwachen liefen gerade vorbei und blieben einen Moment stehen und beobachteten mit scharfem Blick das Treiben.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 27.01.2020, 20:17:33
Kivan rümpfte seine Nase. Das hier waren die weniger erfreulichen Mitbringsel der Zivilisation und nicht gerade das, was sich Erastil vorgestellt hatte, befand der Waldläufer. Er hatte wenig Interesse daran, hier länger als nötig zu bleiben, aber was half das schon. Er wollte sich bereits in Bewegung setzen als ihm etwas besseres einfiel. "Das klingt nach der idealen Aufgabe für euch beide," sprach er Ernonomion und Kyras mit einem Grinsen an. "Wenn hier jemand etwas herausfinden kann, seid ihr beide das."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 29.01.2020, 13:47:54
Eronomion nickte bei Kivans Worten. Diese ganze Sache kam ihm komisch vor und er vermochte nicht so recht, sich für diese Angelegenheit zu begeistern, da er in Gedanken an anderen Orten weilte. Aber jetzt suchte er sich eine kleine Gruppe spielender Kinder aus und kramte in seinen Taschen nach der kleinen Pfeife, die er seit Ewigkeiten mit sich herumtrug, aber noch nie benutzt hatte. Dann ging er zu der Gruppe hin und wartete bis er ihre Aufmerksamkeit hatte. Anschließend hielt er die Pfeife zwischen zwei Fingern hoch und sagte: "Ihr könnt euch diese Pfeife verdienen, wenn ihr mich zu jemandem bringt, der Tilly, die Dienerin der Kampinis, persönlich und gut kannte."[1]
 1. Falls nötig: Diplomacy 23 (https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,8931.msg1076950.html#msg1076950)
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.01.2020, 17:40:26
Einige der Kinder sprangen sofort heran und hüpften um Eronomion herum. "Ich kenne sie!", "Ich auch, ich auch...", "...aber ich am besten.". "Gibts auch Tabak dazu", rief ein weiterer Junge und grinste Eronomion frech an.

Da griff die Frau resolut ein. "So weit kommts noch, verschwindet ihr Bengel." Und die Kinder trollten sich. Dann ging sie einen Schritt auf Eronomion zu. "Wir alle kennen Tilly, aber wir wissen nicht, wo sie ist, das haben wir auch der Stadtwache gesagt." Sie sagte den letzten Satz sehr laut und blickte dabei in Richtung der Wachmänner, die den Brunnen beobachteten.
"Aber ihr könnt mir helfen, ihr habt ein paar starke Männer unter euch. Na, ihr habt doch sicher nichts besseres vor?" Dabei zwinkerte sie Eronomion unauffällig zu.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 29.01.2020, 18:10:18
Eronomion packte die Pfeife wieder ein und winkte den Rest der Truppe heran: "Ganz im Gegenteil, gute Frau, wir sind hier, um uns um die Probleme der Leute zu kümmern. Das ist Erastils Auftrag für uns. Worum auch immer es geht, wir stehen zu eurer Verfügung."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 30.01.2020, 04:55:31
Die Baracken waren schlimmer, als es sich Alyssa vorgestellt hatte. Sie verschränkte die Arme und betrachtete das Geschehen. Zumindest die Tiere und Kinder schienen ihren Spaß zu haben. Sie mussten sich schließlich keine großen Sorgen machen. Schon auf den ersten Blick sah die Hexe, dass man das Leben dieser Leute sehr schnell und einfach besser machen konnte. Doch der Verwalter kümmerte sich wahrscheinlich gar nicht erst darum. Ein weiterer Grund, ihn abzusetzen. Brauchen tat sie diesen allerdings nicht. Sie war sich ihrer Mission bewusst und würde alles dafür geben, sie zu erfüllen.
"Wir helfen gerne. Sagt uns, was wir für euch tun können." bat sie die Frau, deren Aufmerksamkeit Eronomion auf sich gezogen hatte. Alyssa hatte das kurze Gespräch nicht mitbekommen - lediglich die Worte, die offensichtlich für die Wachmänner gedacht waren. Es schien, als würde diese Leute Tilly schützen und sehr wohl wissen, wo diese war. Nun galt es nur an diese Information zu kommen. Das würde hoffentlich nicht schwer werden, wenn sie helfen konnten und bewiesen, dass man ihnen trauen konnte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 30.01.2020, 11:02:59
Die Frau, Nuia war ihr Name, nickte erfreut. "Na dann mal los, wir müssen da hinten hin."

Sie führte die Gruppe ein Stück hinein in die Baracken zu einem Holzkasten, der eingebrochen war. Die darüber liegende Holzkonstruktion hielt zwar noch, aber keiner der Helden würde derzeit in einer dieser Kisten leben wollen. "Wir brauchen starke Arme, um zusammen die Kiste zu reparieren. Ihr haltet, wir helfen und befestigen die Balken."

Da die Gruppe bereits eingewilligt hatte, vergeudeten sie keine Zeit. Schnell waren fünf Frauen und drei halbwüchsige Jungs zusammengekommen. Die Jungs und die Abenteurer hatten die Aufgabe, den eingebrochenen Balken oberhalb der Kiste anzuheben und in Position zu halten, während eine zierliche junge Frau nach oben kletterte und mit mehrere neue Balkenstücke außen herum festnagelte, als würde man einen Knochenbruch schienen. Es war ein hartes Stück Arbeit und die Männer schwitzen ordentlich, aber bald war es geschafft. Die Kiste war repariert und das Konstrukt stabilisiert.

Erschöpft setzten sich alle auf eigne Steinhaufen in der Nähe. "Danke, ihr habt uns sehr geholfen." Nuia war alleine mit der Gruppe, die anderen waren wieder verschwunden, um ihren Aufgaben nachzugehen, die Bengel und Schaulustigen hatte Nuia verscheucht.
"So, nun zu eurer Frage. Niemand weiß, wo Tilly ist. Aber wenn ihr mit versprecht, ihr so viel Geld zu geben, dass sie irgendwo anders neu anfangen kann und helft, sie heimlich aus der Stadt zu schaffen, bringe ich euch zu ihr."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 31.01.2020, 12:49:20
Eronomion verstand jetzt, was hier vorging. Nachdem er gesehen hatte, wie die Menschen hier lebten, hatte er schon vermutet, dass die Stadtwachen hier nur wenig erfahren konnten. Diese Leute achteten aufeinander. Also antwortete er: "Wir sind hier, weil wir wissen wollen, was es mit dem Hausbrand auf sich hat. Und euren Worten entnehme ich, was wir bereits vermutet haben, dass Tilly hier zum Sündenbock gemacht werden soll. Wir möchten nur mit ihr sprechen und wenn sie tatsächlich fliehen will, dann werde ich ihr persönlich das Gold dafür geben. Aber vielleicht überlegt sie es sich auch noch einmal, nachdem sie mit uns gesprochen hat. Wir sind hier um Leuten wie ihr und euch zu helfen. Vielleicht können wir genug tun, um es für alle hier besser zu machen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 31.01.2020, 17:12:33
"Ja, ich glaube das ihr Durst habt, wir haben aber nur Wasser."

Während Sie Eronomion Wasser in einen Tonbecher füllte, sprach sie leise mit ihm.
"Das ist alles nicht so einfach, fürchte ist. Aber ihr seid im Moment die beste Chance für Tilly. Also kommt heute Abend zum Geisterhaus, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Ihr findet es, wenn ihr der Hauptstraße aus der Kernstadt in Richtung der alten Königsfeste folgt. Ihr könnt es nicht verfehlen, es ist das letzte stehende Haus dort, alle anderen sind bereits zusammen gestürzt. Aber kommt ohne Licht und achtet auf fremde Schatten."

"Nein, Bier haben wir hier nicht, nur Wasser. Wenn euch das nicht fein genug ist, dann müsst ihr woanders hin gehen. Prost. Jetzt muss ich aber wieder an den Brunnen, bevor sie sich die Köpfe einschlagen. Danke nochmal!"

Damit drehte sie sich um und ging zurück zum Brunnen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 02.02.2020, 12:30:19
Ponzio hatte sich im Hintergrund gehalten, während Eronomion und Alyssa mit der Frau sprachen, denn er hatte das deutliche Gefühl, dass er mit seiner Art und Weise hier ohnehin nicht viel erreichen würde. So hatte er dann auch das Geflüsterte nicht wirklich verstehen können und wartete darauf, dass die beiden berichteten, was sie erfahren hatten.

"Gut." bemerkte er, als die beiden das Gesagte weitergegeben hatten. "Das bringt uns immerhin ein bisschen weiter. Aber lasst uns das ganze besprechen, wenn wir wieder zurück im Gasthaus sind."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 04.02.2020, 17:44:56
Sie kehrten zunächst zurück ins Gasthaus zurück und aßen zu Abend. Als es dann dunkel wurde, gingen sie los. Der Weg war einfach zu finden und es gelang ihnen ohne Probleme, die Stadtwachen auf ihrem nächtlichen Rundgang zu umgehen. Diejenigen, die im Dunkeln nicht gut sehen konnten, wurden von den anderen rechtzeitig gewarnt. Bald hatten sie das Stadtzentrum und die inneren Gebäuderinge hinter sich gelassen. Die Häuser wurden bald wieder einfacher und auch zunehmend baufälliger.

Sie konnten schon den jetzigen äußeren Ring sehen, das war die letzte Häuserreihe vor dem Teil der Stadt, in dem der nicht mehr genutzte ehemalige Königssitz lag. Kivan hatte nun immer häufiger das Gefühl, eine Bewegung aus dem Augenwinkel gesehen zu haben. Aber so sehr er sich auch bemühte, er konnte keinen Verfolger entdecken. Aber er war sicher, da war jemand oder etwas, irgendwo im Schatten.

Das Geisterhaus konnten sie noch nicht sehen, es konnte aber nicht mehr weit entfernt sein.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 04.02.2020, 21:57:51
Kivan verlangsamte sein Tempo etwas und ließ sich zwischen seine Gefährten zurückfallen. "Ich bin mir sicher, dass wir beobachtet werden. Es wäre wohl besser, wenn wir nicht direkt zu dem Haus gehen", flüsterte er.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 06.02.2020, 11:07:39
Kivan sah sich um. Es waren vermutlich noch einige hundert Meter bis zu ihrem Ziel. Die Gebäude des äußeren Rings waren überwiegend dunkel, das bedeutete aber sicher nicht, dass sie nicht bewohnt waren, eher das es den Leuten an Geld für viel Licht fehlte. Aber sicher gab es auch unbewohnt Häuser. Dahinter, das hatten sie schon einmal aus der Ferne gesehen, waren nurnoch wenige verlassene Gebäude, vieles war dort bereits abgebaut worden. Heute war es also eine freie Fläche, hinter der sich ein Hügel erhob, auf dem die ehemalige Königsresidenz lag, umgeben von einer Mauer. Das Geisterhaus lag vermutlich näher an dem äußeren Ring. Nun mussten sie entschieden, wohin sie wollten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 07.02.2020, 00:21:38
"Ich könnte einen Unsichtbarkeitszauber auf einen von uns wirken. Allerdings nur auf einen, und er hält auch nur wenige Minuten. Zumindest könnte aber jemand versuchen, unseren Verfolger ausfindig zu machen - jemand, der sich leise bewegen kann und gute Augen hat."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 13.02.2020, 08:07:11
Sie diskutierten leise ihre Ideen und dann wurde eine Entscheidung getroffen. Sie gingen weiter bis zum äußeren Ring und als sie die letzte Gebäudereihe passiert hatten schwenkten sie nach rechts, damit die Gebäude sie vor den Blicken eines Verfolgers schützen sollten. Ponzio  nutze seine Magie, um Kivan unsichtbar werden zu lassen und dieser trennte sich von der Gruppe.
Danach gingen die anderen wieder in Richtung Burg. Hier gab es nur spärliches Licht, daher fiel nicht direkt auf, dass jemand fehlte. Kurz darauf waren sie im Dunklen verschwunden.

Kivan wartete an den Gebäuden einen Moment und beobachtete das Ende der Straße, aus der ihr Verfolger kommen musste.[1]
 1. bitte noch einmal Wahrnehmung würfeln
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 15.02.2020, 19:46:43
Kivan wartete also in seinem Versteck auf den Verfolger und es dauerte nicht lange, bis er ihn entdeckte. Allerdings nicht aus der Gasse, sondern auf dem Dach der Häuser sah er plötzlich eine schwarze Silhouette. Leuchtfüßig kroch die Gestalt den Dachfirst entlang und spähte dann in die Dunkelheit, der Gruppe hinterher. Nachdem sie einen Moment dort verharrt hatte, rutschte die Gestalt das schräge Dach bis zum Rand hinunter und kletterte dann flink und unglaublich geschickt an der Hauswand hinunter. In Kivans Richtung sah sie nicht, scheinbar hatte sie ihn noch nicht entdeckt.

Unten angekommen konnte Kivan nicht viel mehr erkennen, der Verfolger war mittelgroß und schlank und in einen dunklen Umhang gehüllt, das Gesicht lag im Schatten. Langsam folgte er der Gruppe, sein Gang war seltsam wippend.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 18.02.2020, 00:19:23
Nachdem er den Zauber auf Kivan gewirkt hatte, ging Ponzio mit den anderen weiter die Straße entlang, wobei sie sich nun nicht gerade beeilten, an ihr Ziel zu kommen. Er hoffte, dass die Augen des Halbelfs gut genug waren, um ihren Verfolger ausfindig zu machen, und machte sich innerlich schon bereit auf einen möglichen Kampf. Zwar war es vielleicht unklug, ihren Verfolger hier auf offener Straße zu stellen, doch vielleicht würde genau das auch ein Zeichen setzen.

Was immer Kivan erreichen würde, sie mussten etwas unternehmen, bevor sie den Verfolger an ihr Ziel führen und das Leben einer unschuldigen Person auf's Spiel setzen würden. Mit gespitzten Ohren lauschte der Magier auf die Umgebung, während er begann, magische Energie in sich zu fokussieren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 22.02.2020, 14:02:42
Der Halbelf legte auf sein Ziel an. Kurz zögerte er, doch dann wischte er die aufkeimenden Zweifel beiseite und schoss. Es konnte sich schließlich nur um einen Feind handeln, sagte er sich. Der erste Schuss war gut plaziert und traf die schwarze Silhouette mitten in den Rücken. "Los Kameraden, zu mir!", schrie er aus vollem Halse.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 23.02.2020, 16:36:02
Der erste Pfeil traf und die Gestalt zuckte erschrocken zusammen, der zweite Pfeil traf sein Ziel nicht. Das Wesen hockte sich kurz hin und spähte herum, als Kivan dann nach den anderen rief, sprang der Verfolger auf und rannte zurück zum Haus. Kivan war überrascht, wie schnell er laufen konnte. Mit einem Sprung krallte sich die Gestalt an die Mauer und begann nach oben zu klettern.[1]
 1. Bitte einmal Initiative von allen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.02.2020, 18:34:59
[1]
Der Verfolger reagierte am schnellsten und versuchte weiter nach oben zu klettern, allerdings verlor er kurzzeitig den Halt und kam gerade so an den Rand des Dachs, blieb dort aber hängen.
 1. Runde 1:
Verfolger
SC
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 29.02.2020, 23:37:37
Ponzio sah sofort, dass er keine Chance haben würde, den Mann zu erreichen; viel zu behende kletterte dieser an der Wand hoch und Vorsprung hatte er ohnehin. Doch er konnte Kivan dennoch auch von hier helfen: Er lief ein Stück auf das Haus zu und begann dann, eine Zauberformel zu sprechen. Nur Momente später hüllte eine Wolke schimmernder Partikel ihren Verfolger ein und zeigte seinen Freunden deutlich, wo dieser sich aufhielt. Und mit ein wenig Glück würde der Staub ihm auch noch die Sicht nehmen.[1]
 1. Glitterdust, hat 140 Fuß Reichweite. Ich gehe davon aus, dass das reicht, da ich pro Bewegungsaktion 30 Fuß laufen kann. Wenn er keinen Will Save schafft, ist unser Verfolger außerdem 4 Runden geblendet.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 02.03.2020, 23:49:38
Eronomion rannte nun los so schnell er konnte, um diesen Verfolger zu erwischen und zog dabei auch einen Säbel aus der Scheide, nur um sicher zu gehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 03.03.2020, 21:51:58
Kivan schoss derweil zwei weitere Pfeile auf das Ziel ab, die auch beide ins Ziel trafen. 
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 06.03.2020, 10:10:00
Beide Pfeile trafen ihr Ziel, ein Zücken ging durch den Körper, aber die Gestalt konnte sich halten. Dann kletterte er nach oben auf das Dach, blickte sich dort noch einmal um und begann über das Dach zu rennen. Eronomion und Kivan sahen, dass etwas von der Gestalt nach unten gefallen war und nun vermutlich am Boden vor dem Haus lag.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 08.03.2020, 20:37:57
Eronomion zögerte nicht lange, sondern er schwang sich selbst geschickt die Wand des Hauses hinaus. Zunächst fand er nur einen schlechten Griff, aber dann fasste er eine Fensterbank und binnen kürzester Zeit stand auch er auf den Dächern der Stadt.[1]
 1. Erfolg bei der Kletterprobe
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 10.03.2020, 19:43:17
Kivan eilte die Gasse entlang, um der Gestalt zu folgen. Mit Genugtuung sah er, dass sie etwas fallen gelassen hatte und dass Eronomion ihr auf den Fersen war. Beunruhigend war dagegen, wie viele Treffer sie bereits kassiert hatte. War es ein Mensch? Das konnte der Halbelf angesichts der Wendigkeit und Konstitution ihres Gegners kaum glauben. Sicherheitshalber murmelte er ein kurzes Stoßgebet zu Erastil.[1]
 
 1. Bewegungsaktion + Standardaktion True Strike
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 14.03.2020, 16:27:55
Auf diese Entfernung konnte Ponzio nicht viel ausrichten und er zweifelte daran, ob er in seinem Alter noch eine solche Wand erklettern konnte. Er hätte dem Mann eine rollende Feuerkugel hinterher schicken können, aber selbst diese würde ihn nicht mehr einholen.

Also beschränkte er sich darauf, den anderen hinterherzulaufen. Zumindest konnte er den Gegenstand an sich nehmen, den ihr Verfolger fallen gelassen hatte, während die anderen ihm hinterhereilten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 17.03.2020, 11:31:21
Da Eronomion oben auf dem Dach stand konnte er den Verfolger am besten sehen und er war überrascht, wie schnell die Gestalt laufen konnte. Leichtfüßig sprang die Gestalt über die Dächer und schaffte es mit überraschender Leichtigkeit sogar, über eine der Straßen auf die nächste Häuserreihe zu springen. Eronomion war klar, dass er ihn nicht einholen würde, solange der Verfolger nicht stolpern oder fallen würde.

Ponzio war derweil mit Alyssa an dem Haus angekommen und sah sich den Gegenstand an, den der Verfolger verloren hatte. Es handelte sich um eine Tierpfote, die mit verschiedenen Federn geschmückt war. Viel mehr konnte er in dem dämmrigen Licht nicht erkennen. Ein gerissenes dünnes Lederband war daran befestigt, scheinbar war der Gegenstand als Anhänger getragen worden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 17.03.2020, 22:13:48
Kivans Gebet schien Wirkung zu entfalten, denn sein nächster Pfeil flog wie von Zauberhand gelenkt in Richtung des Zieles. Der Waldläufer nahm das zum Anlass, gleich zwei weitere Pfeile hinterherzuschicken. Während er bei dem ersten noch zuversichtlich war, dass er das Ziel erreichen könnte, musste er leider beobachten, dass der zweite Pfeil in einem Schornstein stecken blieb.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Eronomion am 18.03.2020, 15:38:53
Da Kivan mit seinen Bogen noch immer dabei war den Flüchtigen mit Pfeilen einzudecken, eilte Eronomion so weit er konnte trotzdem hinterher. Vielleicht würden die Geschosse des Halbelfen ihn ja zu Fall bringen und ihm so die Gelegenheit geben, ihn einzuholen. Sollte dem nicht so sein, blieb er aber an der Kante des Daches stehen und kehrte dann nach kurzer Zeit zu seinen Begleitern zurück. Den Verfolger hatten sie abgeschüttelt, jetzt sollten sie schnell zu ihrem Treffen gehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.03.2020, 19:28:45
Kivan hatte sich getäuscht, denn nur einer seiner Pfeile traf das Ziel, der zweite flog haarscharf am Kopf des Flüchtenden vorbei. Eronomion sah der Gestalt nach, die kurz darauf das nächste Dach überwunden hatte und verschwand. Aber er würde einige Wunden von dieser Begegnung davon tragen und die Gruppe sicher so schnell nicht vergessen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 23.03.2020, 11:44:28
Der Halbelf ärgerte sich, so eine Chance vertan zu haben und biss die Zähne zusammen. Dann eilte er zu den anderen. "Ich habe ihn bestimmt vier Mal getroffen", teilte er fast entschuldigend mit, wobei er für seine Verhältnisse recht aufgeregt war. "Er war aber nicht nur zäh, sondern auch verdammt schnell. Ich glaube, dass das kein Mensch war." Kivan blickte in die Gesichter der anderen, wartete aber keine Antwort ab. "Er hat auch etwas verloren, habt ihr das gesehen?"

Ponzio zeigt ihm daraufhin den Gegenstand, den er aufgesammelt hatte. Kivan konnte damit allerdings nichts anfangen. So ein Symbol hatte er noch nie gesehen. Sie würden sich später darum kümmern müssen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 24.03.2020, 10:18:33
So richtig konnte keiner mit dem Gegenstand etwas anfangen, aber das Licht hier war dämmrig und sie waren ja aus einem andern Grund hier - später konnten sie sich noch genauer damit befassen. Ponzio steckte es also ein und sie beeilten sich in Richtung des Geisterhauses zu gehen, bevor der Verfolger es sich vielleicht anders überlegte.

Sie mussten noch ein ganzes Stück gehen, hier war es nun, bis auf die spärlichen Licht des Nachthimmels, fast völlig dunkel. Es war ihnen als wandelten sie zwischen Ruinen, früher mussten hier einmal Häuser gestanden haben, aber viel war davon nicht geblieben. Da aber auch keine Schuttberge zu erkennen waren, hatte man die Häuser vielleicht abgetragen. Falls sie sich dafür interessierten, mussten sie aber bei Tag nochmal wieder kommen.

Bald darauf sahen sie ein dämmriges kleines Licht, das in der dunklen Nacht zu schweben schien. Einige Hände zuckten schon zu den Waffen, als sie erkannten, dass es eine kleine Kerze im Fenster des einzig verbliebenen Hauses war. Sie zeigte ihnen den Weg und kurz darauf standen sie vor der Tür. Kaum waren sie angekommen, wurde sie von innen geöffnet und ein Frauengesicht blickte ihnen entgegnen und winkte sie herein. Es war Lenia - auch wenn es einen Moment dauerte, bis die Gruppe sie erkannte - die Frau des Händlers, der von der Leiter gestürzt war. Als sie alle drinnen waren, schloss sie schnell die Tür.

Im Innern konnten sie kaum etwas erkennen, auch diejenigen mit Dämmersicht sahen kaum mehr. In einer Ecke saß eine Gestalt auf einem Hocker und da waren noch mindestens zwei weitere Gestalten, die ganz in dunkle Kleidung gehüllt in verschiedenen Ecken des Raums standen und auch ihre Gesichter verborgen hielten.

"Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell wieder sehen. Hier ist Tilly. Wenn ihr mir einen Beutel mit schönen Münzen für ihre Flucht gebt, könnt ihr mit ihr sprechen." Lenia hielt die Hand auf und  wartete.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 27.03.2020, 14:41:49
Auch Ponzio konnte sich im Moment keinen Reim auf den Gegenstand machen, den er aufgehoben hatte, und so steckte er ihn schließlich ein. Sie konnten ihn später noch genauer untersuchen, momentan hatten sie etwas anderes vor.

Es war ihm zwar nicht so wohl, nach diesem Zwischenfall immer noch zu ihrem Treffpunkt mit Tilly zu gehen, doch sie hatten auch keine wirklichen anderen Alternativen, und so beschlossen sie, das Risiko einzugehen. Wenig überraschend sahen sie die Frau des Händlers wieder, und auch einige andere Gestalten hielten sich in dem Haus auf, die er im Schatten jedoch nicht erkennen konnte.

Den angesprochenen Beutel hatten sie bereits vorbereitet[1], und so zog Ponzio ihn aus seiner Robe und ließ ihn in ihre Hand gleiten.
 1. würde noch ooc absprechen, wieviel Geld drin ist
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 05.04.2020, 17:13:53
Ponzio zog also einen Beutel heraus und zählte einige Goldstücke ab. Da er nicht sicher war, wie viel Geld sie erwarteten, zählte er langsam und beobachtete sein Gegenüber. Am Ende waren es sieben Goldstücke, die in Lenias Hand landeten und von dort in einen Beutel wanderten. Daraufhin gingen alle zu der Gestalt. Sie saß auf einem Schemel und als sie aufblickte waren alle etwas verwundert, denn es blickten sie die Augen einer jungen Frau an, kaum 18 Jahre alt. Lenia gab ihr den Beutel, der sofort in ihrer Schürze verschwand. Sie lächelte dankbar. „Na komm, erzähl ihnen deine Geschichte.“

Tilly begann also von den Ereignissen rund um das Feuer zu sprechen. Sie schlief wie immer in ihrer Kammer, als sie durch seltsame Geräusche geweckt wurde. Es war mitten in der Nacht und zuerst dachte sie, der Herr könne nicht schlafen und sei im Haus unterwegs. Aber es war deutlich zu hören, dass es mehrere Leute waren, also wollte sie nachsehen.
"Meine Kammer war unten, neben den hinteren Lagerräumen. Aber dort war niemand. Durch eine offene Türe konnte ich aber leise Stimmen hören und war neugierig. Dort waren Männer und sie gossen Lampenöl in den Kamin und auf die Matte davor. Ich bin wohl n die Tür gestoßen, jedenfalls haben sie mich gehört und mir einen Sack über den Kopf gezogen. Und dann weiß ich nichts mehr. Ich bin mit einer ziemlichen Beule am Kopf in einem Verschlag aufgewacht. Warum sie mich nicht erschlagen haben, weiß ich nicht, aber sie haben es nicht getan. Und außerdem hatten sie mich schlecht gefesselt. Da war ein Katzenloch und da bin ich raus gekommen. Die meisten glauben nicht, das man da durch kommt, aber ich hab’s geschafft. Und dann bin ich abgehauen. Ich wusste nicht wohin dann habe ich gehört, dass mich die Wache sucht, weil ich Feuer gelegt haben soll. Das stimmt nicht! Und der Herr hat mich auch nicht rausgeworfen. Und auch habe nichts geklaut, niemals würde ich den Herrn beklauen! Und weil ich nicht wusste wohin bin ich in die Baracken, zum meiner Cousine. Und die hat mich zu Lenia gebracht. Ich weiß nicht, wer die Männer waren, aber eingesperrt haben sie mich in einem Lagerhaus des Hauses Lain. Die Hexe muss das alles angezettelt haben. Aber sie hat überall ihre Spitzel, auch in der Wache. Und keiner kommt an sie heran. Deshalb muss ich weg. Ich kann euch auch nicht weiter helfen. Ich werde vor keinem Richter sprechen, denn sonst bin ich tot bevor ich Piep sagen kann. Ich sage euch die Wahrheit, aber es nutzt euch nicht viel."

Es war klar, dass sie all ihren Mut benötigt hatte, um alles zu erzählen und jedem war klar, dass man sie nur mit Gewalt dazu bringen würde, vor einen Richter zu treten. Lenia klopfte ihr auf die Schulter.
"Eine Frage habt ihr, dann müsst ihr gehen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 08.04.2020, 23:56:12
Kivan hörte ihr aufmerksam zu, doch seine Miene verfinsterte sich zusehends. "Danke für Euren Mut, begann er zu sprechen als sie fertig war. "Es muss sehr schwer für Euch gewesen sein, nicht nur alles zu verlieren, sondern auch noch zu Unrecht im Verdacht zu stehen und Euren Namen nicht reinwaschen zu können. Seid unbesorgt, Euer Geheimnis ist bei uns sicher. Ihr habt uns sehr geholfen und wir werden der Sache auf den Grund gehen." Der Waldläufer deutete etwas unbeholfen eine Verbeugung an und nickte den Frauen dankend zu. Fragen hatte er nicht mehr, denn seiner Meinung nach stand fest, was nun zu tun war. Sein Blick zu den anderen lies daran auch keine Zweifel aufkommen. Die Frage war für ihn nur, ob sie gleich oder erst am nächsten Tag das Lagerhaus aufsuchen sollten. Wenn sie einen der Entführer erwischen würden, könnten sie sicherlich etwas über die Hintergründe der Tat erfahren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 10.04.2020, 15:48:25
Es war wirklich ärgerlich, dass ihr Verfolger entkommen war und das, obwohl er einiges hatte einstecken müssen. Ein normaler Mensch war das nicht gewesen. Viel zu schnell, zu geschickt und zu zäh. Wahrscheinlich war Magie im Spiel gewesen, wenn sie sich so den Gegenstand ansah, den die Person fallen gelassen hatte. Für sie sah es ein bisschen aus wie ein Fokus oder Fetisch. Der eines Druiden oder Waldläufers wahrscheinlich. Weiter darüber nachzudenken brachte sie allerdings nicht weiter. Sich mit Tilly zu treffen allerdings schon und so ging es nach dem kurzen Intermezzo auch zu ihrem eigentlichen Ziel. Dem Geisterhaus. Sie durften keine Zeit verlieren.
Das Gebäude trug seinen Namen zurecht aber das hielt sie nicht auf. Schnurstracks gingen sie ins innere, wo sie gleich von mehreren Personen erwartet wurden. Zwei davon waren wahrscheinlich zur Sicherheit dabei. Lenia kannten sie ja bereits und Tilly berichtete von den Ereignissen, nachdem Ponzio einige Goldmünzen in einem Beutel rübergereicht hatte.
Anscheinend war sie einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und hatte deshalb etwas gesehen, was sie nicht hätte sehen sollen. Ganz so wie sich Alyssa es gedacht hatte. Einige Männer hatten den Brand gelegt und diese waren wohl im Dienste des Hauses Lain beauftragt gewesen. Interessant. Kathalina Lain und ihren Stellvertreter hatten sie ja schon gesprochen. Es fügte sich also alles zusammen. Nur das sie eine Hexe sein und überall Spitzel haben soll war neu. Doch Alyssa glaubte der jungen Frau. Sie hatte keinen Grund zu lügen. Es war offensichtlich, dass Feuer gelegt wurde und Tilly die Schuld in die Schuhe geschoben wurde. Alyssa rang sich ein Lächeln ab. "Wir glauben euch. Und keine Angst. Wir werden euch nicht dazu zwingen, vor dem Richter zu sprechen.", versprach sie nach Kivans Worten. "Ihr habt uns trotzdem sehr weitergeholfen." Sie hatten nun andere Ziele. Welche, die vielleicht etwas mehr Informationen besaßen.
Da niemand anderes eine Frage zu haben schien, wollte Alyssa den Moment nutzen. Denn auch wenn es ihnen vielleicht nicht viel weiterhelfen würde, hatte jede Information das Potential, nützlich zu sein. "Eins noch, wenn ihr erlaubt. Ich möchte nur sichergehen: Sprecht ihr bei der Hexe von Kathalina Lain? Besitzt sie magische Kräfte?" Denn man konnte sie auch einfach beleidigend als Hexe bezeichnen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 13.04.2020, 13:30:01
Tilly zuckte mit den Schultern. "Sie ist ein böses Weib. Von Magie verstehe ich nichts."

Lenia führe die Gruppe einige Schritte weg. "Es gibt Gerüchte über Kathalina Lain. Aber es ist schwer zu sagen, was wahr ist. Hinter vorgehaltener Hand nennen sie viele Hexe, aber nur im Flüsterton und alle schauen sich ängstlich um, als könne sie hören, wenn jemand ihren Namen sagt. Ich kenne keinen, der behauptet, sie könnt zaubern. Aber sie scheint ihre Augen und Ohren auch dort zu haben, wo sie eigentlich nicht sein können. Mehr weiß ich auch nicht. Was ich aber weiß, dass die Hälfte der Häuser nach ihrer Pfeife tanzt. Man sagt, sie wisse viel über die Sünden der Menschen und viele haben Angst davor, was sie mit diesem Wissen tun kann."

Einer der Männer räusperte sich. "So, wir sind schon zu lange hier. Ihr müsst gehen. Und kommt bitte für mehrere Tage nicht zu mir, ich habe ein Kind, ich muss aufpassen." Es war klar, dass auch sie Angst hatte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 18.04.2020, 05:06:51
Ein böses Weib also. Sie konnte vermutlich nicht zaubern aber das hieß nicht, dass sie nicht gefährlich war. Was Lenia erzählte, deutete darauf hin, dass Kathalina sehr viel mehr Macht und Wissen hatte, als anfangs angenommen. Sie hatte ihre Verbündeten und Spione überall. Es war anzunehmen, dass ihr Verfolger auch für sie arbeitete. Wahrscheinlich wusste sie sogar ganz genau, was sie alle taten und dieses Wissen nutzte sie, um die Leute zu kontrollieren und in Angst leben zu lassen. Damit war klar, dass auch sie dieses Land verlassen musste, wenn der neue König seinen Platz einnahm.
Aber das waren alles Dinge, um die man sich später kümmern musste. "Danke für alles. Passt auf euch auf." Nachdem sie das Haus verlassen hatten, wandte sich die Hexe an den Rest der Gruppe. "Was jetzt?" Sie hatten verschiedene Möglichkeiten zu handeln.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 18.04.2020, 23:35:44
"Wir sollten jedenfalls das Lagerhaus von Kathalina Lain aufsuchen", antwortete ihr der Halbelf ohne zu zögern. "Wenn wir einen der Männer ergreifen können, die für den Brand verantwortlich sind, können wir ihn vielleicht mehr erfahren. Zumindest könnten wir ihn vor den Richter bringen, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen. Ich wäre dafür, dass wir umgehend aufbrechen. Für den Fall, dass wir diese Gestalt, die uns verfolgt hat, wiedertreffen, wäre sie womöglich noch geschwächt, was nur gut sein kann. Außerdem haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 19.04.2020, 17:35:33
Auch Ponzio dankte Tilly nochmals, jedoch deutlich verhaltener als Alyssa dies getan hatte. Die Einstellung zur Magie, die die junge Frau an den Tag legte, stammte zwar vermutlich nur von Unwissen - dennoch war er etwas beleidigt, da er das Gefühl hatte, sie verband Magie automatisch mit etwas Bösem.
Dann jedoch beschloss er, sich wieder anderen Themen zuzuwenden, und stimmte in der nachfolgenden Diskussion Kivan zu: "Das ist unsere beste Spur, der Meinung bin ich auch. Lasst uns sofort dorthin gehen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 24.04.2020, 19:55:32
Kivan hatte beim raus gehen noch gefragt, in welchem Lagerhaus man Tilly festgehalten hatte und dann waren sie direkt losgezogen. Das Haus Lain, so viel hatten sie noch erfahren, besaß mehrere Lagerhäuser. Die Gruppe wurde zu einem etwas abgelegeneren Gebäude geschickt, die anderen lagen im Innern der Stadt. Sie umgingen die Stadtwachen, die noch ihre Runden drehten und gelangten ohne weitere Probleme zu den Lagerhaus. Kivan hatte auf dem Weg Ausschau nach ihrem Verfolger gehalten, aber nichts und niemanden entdecken können, weder in den Straßen noch auf den Dächern.

Nun standen sie vor dem Lagerhaus. Sie waren hier wohl im Handwerkerviertel, sie hatten mehrere Zeichen und Wappen an den Häusern bemerkt. Nur in wenigen Häuser in der Nähe brannte noch Licht, die meisten Bewohner schienen bereits zu schlafen. Das Lagerhaus war recht groß, gut 60 Schritt in der Breite, und sehr hoch. Die Speicher im Stadtkern waren oft kleiner. Im Lagerhaus war alles dunkel und still. Das Haus des Händlers war vermutlich schon vor fünf oder sechs Nächten abgebrannt, es war ja noch zu der Zeit, als sie auf der Suche nach dem Richter waren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 27.04.2020, 04:47:13
Sie durften keine Zeit verlieren und machten sich so direkt auf den Weg. Wenn sie verfolgt wurden, entdeckte Kivan das nicht. Alyssa vertraute ihm und seinen Augen, weshalb sie sich auch keine Sorgen machte. Es dauerte nicht lange, bis sie das beschriebene Lagerhaus gefunden hatten. Leider schien es aber leer zu sein und auch die umstehenden Häuser waren bereits dunkel. Die Stadt schlief. Das konnte ein Vor- oder Nachteil sein. Zumindest konnten sie sich so wohl etwas genauer umsehen. "Vielleicht finden wir drinnen irgendwelche Spuren." So wirklich glaubte sie allerdings nicht mehr daran. Das Ganze war ja nun schon eine ganze Weile her.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 05.05.2020, 07:47:11
Sie gingen also vorsichtig und leise am Speicher entlang, auf der Suche nach einem Weg hinein. Die Türen waren verschlossen und konnten nur mit großem Lärm aufgebrochen werden. Aber an der Seite fanden sie ein kleines Fenster, dessen Holzläden kaputt waren, hier konnten sie ohne große Mühe einsteigen.

Im Innern war wenig Interessantes zu finden. Es standen einige wenige große Holzkisten herum, alle sorgfältig verschlossen und ohne Werkzeug nicht zu öffnen. Schließlich fanden sie einen Holzverschlag in einer Ecke, der mit einer eigenen Tür mit Riegel ausgestattet war und vermutlich zum Einsperren einer Personen dienen konnte - jetzt stand er aber offen und war leer.

Etwas Ungewöhnliches fiel ihnen aber doch auf. Oben, auf einem Dachbalken, saß ein Vogel, eine Elster. Als sie zu dem Tier hinaus sahen, schaute es zu ihnen herunter, krächzte einmal lauf auf und ließ etwas fallen. Dann flog es durch ein Loch im Dach fort. Nun lag nur wenige Schritte von der Gruppe entfernt etwas auf dem Boden, eine Eichel oder ähnliches.

Kivan hob es auf und betrachtete es genauer. Es war zwar keine Eichel, wie er sie kannte, sah aber sehr ähnlich aus, etwas runder und dunkler, mit feinen schwarzen Linien, die sich rund um die Frucht zogen. Sehr schön und auf jeden Fall musste es ein seltener Baum sein, von dem diese Frucht stammte. Er hatte mal etwas von einer Ebenholz-Eiche gehört, irgendwie erinnerte ihn die Frucht daran. Aber er wusste nicht, ob solche ein Baum hier wuchs.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 10.05.2020, 00:41:26
"Was hast du da?" fragte Ponzio Kivan, als dieser die Eichel untersuchte. Als dieser ihm das Fundstück zeigte, musste der Magier jedoch mit den Schultern zucken[1]; mehr als Kivan wusste auch er nicht.

Stattdessen ging Ponzio zu dem Verschlag, in der Hoffnung, dort irgendwelche Spuren zu finden, die möglicherweise hilfreich sein konnten - doch es war eher eine halbherzige Hoffnung, da er nicht wirklich wusste, nach was er eigentlich suchen sollte.[2]
 1. Knowledge 13
 2. Wahrnehmung 8
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 10.05.2020, 13:39:26
"Interessant," sagte Kivan leise zu den anderen. "Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte sich um die Frucht der seltenen Ebenholzeiche handeln. Das Wissen über Pflanzen ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich bin allerdings sicher, dass wir jemanden finden könnten, der sich damit auskennt. Wenn es wirklich so eine seltene Frucht ist wie ich vermute, könnte uns das womöglich zu dem geheimnisvollen Arborateum des Hirschgottes führen...naja, vielleicht. Ich denke jedenfalls, hier finden wir jetzt auf die Schnelle nichts weiteres finden werden und langsam wieder aufbrechen sollten. Der Holzverschlag bestätigt ja Tillys Geschichte endgültig."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.05.2020, 18:54:29
Etwas niedergeschlagen gingen sie zurück in die Taverne. Dort war inzwischen nun noch wenig los und die wenigen Gäste gingen auch bald. Nachdem Karl den Schankraum aufgeräumt hatte schloss er die Tür ab und setzte sich auf ein letztes Bier zu den Abenteurern.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 22.05.2020, 18:55:36
Am nächsten Morgen erkundigte sich Kivan nach einer Bibliothek und erfuhr, dass die alte Bibliothek in der Burg des Königs seit langer Zeit nicht mehr gepflegt wird und wie der Rest des Komplexes auch vermutlich in einem schlechten Zustand war. Kivan, der wenig anderes zu tun hatte, machte dennoch einen kurzen Abstecher dorthin. Das Gebäude war leicht zu erkennen, so hatte es ihm Karl gesagt, und so war es dann auch. Es war kein ziemlich breit geratenes Türmchen, allerdings lag ein großer Teil des Gebäudes unter der Erde. Er war kein Problem in das Gebäude zu gelangen, allerdings war Kivan erschrocken, in welch schlechtem Zustand die Schriften waren.

Die Bibliothek bestand aus einem hohen Raum mit einer runden Kuppel, die Wände bestanden rundum aus Holzregalen mit vielen Fächern unterschiedlicher Größe. Entlang der Regale wanden sich spiralförmig mehrere Laufstege nach oben und endeten alle auf euer kleinen Empore, die wie in der Mitte unter der Kuppel zu schweben schien. Durch mehrere Löcher in der Decke war der Regen ungehindert in den Raum eingedrungen und es lag ein intensiver Schimmelgeruch in der Luft. Er sah viele Folianten, die vermutlich alle nicht zu retten waren. Allerdings gab es auch Rollen, die in versiegelten Holzröhren lagen und vielleicht noch intakt waren. Der Weg in den Keller war verschlossen, die Holztüre intakt und wohl nur mit dem Schlüssel oder roher Gewalt zu öffnen.

Also ließ er die Bibliothek hinter sich und machte sich auf den Rückweg, als er plötzlich vor sich auf dem Boden genau so eine Eichel sah, wie jene, die ihnen in der Lagerhalle vor die Füße gefallen war. Er blickte sich um und entdeckte schnell den baum, von dem die Frucht stammte. Er ähnelte einer Eiche, allerdings war es vermutlich eine andere Baumart. Das Holz war dunkler, die Blätter hatten einen rötlichen Ton und im Baum saßen mehrere Krähen. Der Baum war alt, seine ausladenden Äste stark. Sonst entdeckte er aber nichts besonderes.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 24.05.2020, 17:23:14
Kivan kehrte schließlich in die Taverne zurück und nachdem der Richter nun bald zurückkehren sollte, wollten sie abwarten. Es dauerte aber noch zwei Tage, bis sie von Karl erfuhren, dass ein Bursche mit einer Nachricht unten stand. Er war von einem Mann der Stadtwache geschickt worden und sollte die Abenteurer bitten, zum Haus des Königs zu kommen.

Sie zögerten also nicht lange und gingen direkt zum Marktplatz. Als sie ankamen strömten bereits viele Menschen auf den Platz, es gelang ihnen aber noch, sich direkt an die Barriere aus Stadtwachen zu stellen, die eilig zusammen gerufen worden waren und die menge auf Abstand hielten. Kurz danach kam ein Planwagen die Hauptstraße entlang gefahren, auf dem Bock saß ein junger Wachmann, den die Gruppe nicht kannte.
Er hielt nur wenige Meter vor dem Haus des Königs an, dessen persönliche Garde sich dort bereits versammelt hatte. Aus dem Wagen stieg der erste Richter, begleitet von zwei weiteren Stadtwachen mit schweren Metallschilden, die den alten Mann offensichtlich vor Pfeilen oder Bolzen abzuschirmen versuchten. Der Richter sah etwas besser aus, als bei ihrem letzten Treffen. Kräftiger, beinahe etwas größer. Er trug einen einfachen, aber eleganten Reiseanzug, an seinem Gürtel hin ein kleiner silberner Hammer und ein Dolch mit einem verzierten Griff.

Dann stellte dich vor die Menge. "Seid gegrüßt, Bürger Wildwassers. Ich bin zurück, am Leben, aber nur knapp einem feigen Mord entgangen. Gerettet haben mich ein paar Tapfere Männer und Frauen, die aus der Ferne gekommen sind, um unserem geschundenen Land zu helfen. Dort sind sie." Er zeigte auf die Abenteurer und winkte sie zu sich. "Nun müssen wir aber zuerst mit dem Herrn des Landes sprechen."

Als die Gruppe sich ihm näherte, flüsterte er ihnen zu: "Diese Wachen sind gute Männer, sie werden die Gefangenen schützen, bis ich mit den König gesprochen habe. Kommt mit hinein, damit ihr seine Worte hört und damit die Feinde des Landes keine Gelegenheit haben, ihren Plan zu vollenden."

Damit wandte er sich in Richtung des Hauses und die Wächter des Königs traten zögernd zur Seite, um ihm und der Gruppe Einlass zu gewähren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 25.05.2020, 22:05:17
Der Waldläufer war angespannt, aber auch froh, dass der erste Richter wieder da war. Er sagte nichts als der Mann ihre Taten in der Öffentlichkeit hervorhob, auch wenn er eine gewisse Genugtuung verspürte. Kivan zwang sich jedoch, dieses kurze Gefühl des Stolzes schnell wieder beiseitezuwischen und schalt sich dafür einen Narren. Er nahm sich vor, besonders wachsam zu sein und folge dem Richter in das Gebäudeinnere.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 26.05.2020, 05:17:06
Der Tag, den sie herbeigesehnt hatten, war endlich gekommen. Der Richter war in die Stadt gekommen und es sah so aus, als habe er sich etwas erholen können. Er sah besser aus als an dem Tag, an dem sie ihn befreit hatten und er schien bereit für seine Aufgabe zu sein. Alyssa merkte bei seinen Worten, dass die Hoffnung, die sie in den Mann gelegt hatten, nicht vergebens gewesen war. Er machte sofort Nägel mit Köpfen und sagte klar, warum er hier war. Sein Tatendrang war deutlich zu sehen. Der König würde keine Chance in einem fairen Prozess haben aber es war fraglich, ob er sich darauf überhaupt einließ. Die Wachen mit Schilden waren ja nicht ohne Grund hier.
Dass der Richter die Gruppe ins Rampenlicht brachte, mochte Alyssa zumindest teilweise gefallen. Sie taten das alles ja nicht, um an Ruhm zu gelangen. Trotzdem fand sie für den Moment Gefallen an den netten Worten und der Aufmerksamkeit. Sie lächelte freundlich und ging schließlich auf den Richter zu. "Natürlich. Seid euch unserer Unterstützung gewiss.", antwortete sie dem Mann. "Ich bin froh, dass ihr hier seid. Lasst uns dem Verwalter das Handwerk legen und diesem Land zu einer besseren Zukunft verhelfen." Es würde nicht einfach werden, da war sich die Hexe sicher. Vielleicht mussten sie sich auch verteidigen. Ein Mann wie der Verwalter würde, wenn er in die Enge gedrängt wurde, wie ein wildes Tier angreifen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 01.06.2020, 09:42:47
Der Richter ging also hinein, die Wachen des Königs öffneten ihm nach kurzen zögern die Tür, die Männer schienen komplett überfordert von der Situation zu sein, und die drei Abenteurer folgten ihm. Sie kamen in eine prachtvolle Eingangshalle, an den Wänden hinten wallende farbige Tücher, der Boden war mit Mosaiken ausgelegt und an der Wand hingen rund herum große Ölgemälde, die vermutlich die vorherigen Könige zeigten. Auch hier standen zwei Wachen schweigend an den Wänden rechts und links vom Eingang. Das letzte Mal war die Gruppe durch einen Hintereingang geführt worden, daher betraten sie die Halle nun zum ersten Mal.

Der Richter durchquerte die Halle eilig und strebte auf eine Türe zu, als diese sich öffnete und ein Mann ihm entgegen geeilt kam. Es sah aus wie ein Schreiber. "Herr Darlang, da sedi ihr ja, es ist..."
Der Richter eilte einfach an ihm vorbei, ohne langsamer zu werden. "Wir müssen zum Herrn des Hauses."
Der Schreiber lief ihm schnell hinterher. "Ja, natürlich, aber wir haben gerade, also er ist beschäftigt."
Aber da war der Alte schon an der Tür und betrat den Raum, den Schreiber direkt hinter sich und danach die drei Abenteurer.
Sie betraten den Audienzsaal, in dem die Gruppe den König das erste Mal getroffen hatte. Taradae III war bereits aufgestanden und einige Schritte zur Tür gekommen.

"Albert! Du bist zurück, das ist gut, es ist ein Erleichterung, dich wohlbehalten zu sehen." Mit einem Wink der Hand schickte er den Schreiber fort, dieser schloss die Türe. Dann fiel sein Blick auf die Gruppe. "Und du hast unsere Gäste mitgebracht, ihr kennt euch also schon. Ich hörte, dass sie dich suchten und schon wieder sind sie wohl erfolgreicher gewesen als meine Leute. Habt dank dafür, ihr habt uns wieder einen wahrlich großen Dienst erwiesen. Setzt euch, setze euch. Albert, dein Stuhl ist hier, wie immer. Und ihr könnt auch auf die Bank setzen." Er zeigte auf einen einzelnen gepolsterten Stuhl, der etwas abseits neben dem Tisch des Regenten stand. Einige Meter dahinter stand eine gepolsterte Bank an der Wand.

Der erste Richter nickte der Gruppe zu und setzte sich auf den Stuhl. "Du hast ihn nicht fort geräumt, obwohl du nicht mit meiner Rückkehr rechnen konntest?" Bevor der König etwas erwidern konnte, sprach der Richter weiter. Kurz erzählte er von seiner Entführung, der Rettung durch die Gruppe und den Vorwürfen gegen einen Offizier der Wache, den die Bewacher erhoben hatten.

Der König hörte aufmerksam zu und schien bestürzt zu sein.[1] Als der Richter geendet hatte, blieb es zunächst still.

Dann antwortete der König und wählte seine Worte mit bedacht. "Nun, was soll ich sagen. Es ist furchtbar, was da passiert ist." Er machte eine kurze Pause. "Und gleichzeitig sind es schwere Vorwürfe gegen den Mann, die wir natürlich prüfen werden. Am besten lege ich die Sache in deine Hände, zusammen mit einem meiner Richter. Du darfst ihn dir wählen."

Der Richter nickte. "Aber ich fürchte um die Sicherheit meiner Zeigen, diese Drei hier sollen sie bewachen. Sie haben den Namen des Verdächtigen, bitte lass ihn durch die Wache festsetzen, damit er nicht flüchtet."
Auch das wurde sofort veranlasst, der Regent rief den Schreiber und dieser eilte sofort davon.

"Albert, du solltest dich ausruhen nach der anstrengenden Fahrt. Schick nach dem Richter, wenn es dir beliebt und unsere Gäste können deine Zeugen in den kleinen Turm bringen, dort sind sie am besten aufgehoben."

Der Richter nickte und damit schien das Gespräch zwischen den beiden beendet zu sein.
 1. Wer möchte kann Motiv entdecken würfeln
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 04.06.2020, 18:04:36
Ponzio hatte auf dem Rückweg von ihrem nächtlichen Ausflug anders gewirkt als zuvor: schweigsamer, pessimistischer. Und als sie die Gaststätte erreicht hatten, zog er sich sofort auf sein Zimmer zurück. Am nächsten Morgen konnten seine Gefährten ihn nicht finden, und auch danach blieb er wie vom Erdboden verschwunden.

Erst am Tag der Ankunft des Richters erhielten seine verbliebenen Gefährten ein Lebenszeichen von ihm, als er morgens plötzlich den Schankraum betrat, gerade als Alyssa und Kivan beim Frühstück saßen. Bereits auf den ersten Blick wurde deutlich, dass Ponzio in einem schlechten Zustand war, und der Geruch nach billigem Alkohol, den er verströmte, bewies, dass er offensichtlich getrunken hatte, und zwar einiges. Der Geruch vermischte sich mit dem von Schweiß und Urin, und so wie der Magier roch, sah er auch aus. Seine Kleidung war besudelt, scheinbar hatte er sich sogar selbst eingenässt, und es schien, als ob er die letzten beiden Nächte irgendwo auf der Straße geschlafen hätte.

Ponzio selbst schien sich in einem Zustand irgendwo zwischen betrunken und schwer verkatert zu befinden, und es bedurfte zunächst eines Kruges eiskalten Wassers, den Kivan ihm über den Kopf kippte, um ihn einigermaßen ansprechbar zu machen. Mit ebenfalls viel Mühe bugsierte dieser ihn später in einen eigens bestellten Badezuber, als auch schon der Bursche mit der Nachricht kam.

Verspätet traf auch Ponzio auf dem Marktplatz ein, und auch wenn er nun wieder erträglich roch und auch sonst sauber war, konnte er die tiefen Ringe unter den glasigen Augen nicht verbergen, und auch sein Tritt war nicht so sicher wie gewohnt - immer wieder geriet er ins Taumeln. Der Umstand, dass sein Hemd falsch geschnürt war und aus der Hose hing, machte nicht weniger deutlich, dass der Magier wohl nicht seinen besten Tag hatte.
Zur Ankunft des Richters immerhin kam er rechtzeitig und folgte den anderen dann auch zum König, wo er sich  als erster auf die Bank fallen ließ, wobei er einen lauten Rülpser von sich gab, gefolgt von einem "Prost". Dem, was der Richter und der König im Anschluss miteinander besprachen, konnte er nur im Ansatz folgen, doch irgendwas hatte es wohl auch mit ihm zu tun, denn mehrfach gestikulierte der Richter in ihre Richtung. Als dann plötzlich Stille herrschte und scheinbar irgendetwas von ihnen erwartet wurde, blickte Ponzio nur stirnrunzelnd Alyssa an - vielleicht hatte sie ja verstanden, um was es hier ging?
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 06.06.2020, 21:37:57
Kivans scharfe Sinne musterten den König aufmerksam. Nicht nur aus dem Gesprächsverlauf, sondern auch aus seiner Reaktion gewann der Halbelf den Eindruck, dass dieser womöglich wirklich nichts mit der Entführung zu tun hatte. Das war allerdings nicht unbedingt eine gute Nachricht. Ein Herrscher, der ihnen feindlich gesonnen war, war eine Sache, aber wenn er nichts damit zu tun haben sollte, würde das bedeuten, dass andere, bislang im Verborgenen agierende Personen ihre Finger im Spiel hatten. Aber warum? Ging es um Machterhalt oder um etwas ganz anderes? Der Waldläufer musste an ihre Erlebnisse in dem Dorf, im Wald und bei Oki denken, versuchte sich aber nichts anmerken zulassen. Insofern war er über die neue Aufgabe dankbar. Als sie wieder unter sich waren, teilte er Alyssa seine Gedanken mit. Ponzio hingegen versuchte er nicht zu beachten. Wenn er daran dachte, dass sein unprofessionelles Handeln Erastils heilige Mission gefährden könnte, kam Zorn in ihm auf. Da war es am besten, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 07.06.2020, 03:12:22
Es war alles nicht so, wie Alyssa gehofft und erwartet hatte. Zum einen war da Ponzio, der gerade an diesem wichtigen Tag einen Rückfall hatte und sich komplett daneben benahm. Sie hätten ihn wirklich brauchen können aber in seinem Zustand, war er zu fast nichts sinnvollem fähig. Leider konnten sie sich auch nicht wirklich um ihn kümmern, da die Sache mit dem Richter einfach sehr viel wichtiger war.
Dann war da noch das Verhalten des Königs und das seltsame Verhältnis zwischen ihm und dem Richter. Es war keine Freundschaft aber auch keine wirkliche Feindschaft. Es schien auch nicht so, als habe der König wirklich etwas von der Entführung gewusst. Zumindest glaubte sie nun - seiner Reaktion nach - nicht mehr daran, dass er dahinter steckte. Er hatte ja noch nicht einmal den Stuhl weggeräumt, was wirklich darauf hinwies, dass er irgendwie auf eine Rückkehr gehofft hatte. Kivan war ähnlicher Meinung. Was die Frage aufwarf, wer denn dann die Finger im Spiel hatte.
Wurde der König vielleicht nur benutzt, wie eine Schachfigur, während jemand anderes seine Spiele im Hintergrund spielte? Nur wer? Der erste Jäger? Nein, der war auch nicht viel mehr als eine Spielfigur, die benutzt wurde. Aber was war mit Kathalina Lain? Sie war vermutlich nach dem Verwalter eine der mächtigsten Personen im Land. Sie hatte, wie sie vor kurzem herausgefunden hatten, auch ihre Finger im Spiel, was die Entführung von Tilly anging. Außerdem besaß sie ein riesiges Netzwerk an Spionen und ein ziemlich großes Vermögen.
Darüber würden sie sich wohl in sehr naher Zukunft genauere Gedanken machen müssen. Für den Moment musste sich Alyssa um andere Dinge kümmern. "Versuch dich etwas zu konzentrieren, Ponzio. Wir brauchen dich jetzt mehr denn je.", flüsterte sie dem alten Mann zu, der sie verwirrt ansah. Sie hätte ihm gerne geholfen und wäre positiver gewesen aber das fiel ihr jetzt nicht leicht. Sie hatte einfach nicht den Nerv und die Zeit, um sich um sein Alkoholproblem zu kümmern. "Wir müssen unsere Zeugen in den Turm bringen." Sie wartete noch auf eine Reaktion von ihm und wandte sich dann Kivan zu. "Was glaubst du? Wird der König nur benutzt? Wen vermutest du hinter dieser ganzen Sache? Kathalina? Sie hätte die Beziehungen und das Geld dazu." Irgendwie wollten ihr aber auch nicht die ganzen anderen Sachen aus dem Kopf gehen. Was war mit dieser seltsamen Krankheit, die die Tiere aggressiv machte. Was war mit der Dornenfeste und ihrem seltsamen Anführer? Zu viele Fragen und kaum Antworten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 07.06.2020, 10:45:37
Kivan nickte der jungen Frau zustimmend zu. "Kathalina steckt zumindest hinter der Ermordung der Händlerfamilie und der Entführung von Tilly. Sie könnte auch hinter der Entführung des Richters stecken, Geld und Einfluss hätte sie jedenfalls ausreichend. Andererseits: die seltsame Krankheit in dem Dorf, das Monster im Wald, das Geschehen bei Oki und dieses Wesen, das uns auf dem Weg zu Tilly verfolgt hat - das sind doch Dinge, die über bloße politische Intrigen und Ränkespiele deutlich hinausgehen. Ich kann auch bislang keinen Zusammenhang erkennen." Der Waldläufer biss die Zähne zusammen. Die Situation war für ihn sehr verworren. "Wir müssen einfach mehr Informationen haben. Ich kann im Moment nicht einmal ausschließen, dass einer unserer vorübergehenden Gefährten falsches Spiel gespielt hat. Bisweilen bleibt uns aber leider wohl nur abzuwarten, was meinst du?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 07.06.2020, 22:51:48
Ponzio betrachtete die ganze Szene immer noch wie durch einen Nebel, nur ab und zu drangen die Ereignisse soweit zu ihm durch, dass er sich einen Reim daraus machen konnte. Doch abgesehen von seinem Verstand, der ihn gerade im Stich zu lassen schien, übernahmen jetzt seine Emotionen die Vorherrschaft.
Plötzlich fuhr er nach oben und rief dem Richter zu: "Wieso willsu uns von dem Schuft fffernhallen? Wir soll..sollen den [hicks] Zeugen beschüssen und der annere entkommt insischen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 12.06.2020, 05:23:52
Über die Dinge, die Kivan ansprach, hatte sich auch Alyssa schon Gedanken gemacht. Es gab Zusammenhänge, das erkannte man relativ schnell. Nur was sie bedeuteten, war die Frage. "All diese Dinge haben im weitesten Sinne etwas mit der Natur zu tun. Als wären sie druidischen Ursprungs. Was hältst du von der Dornenfeste und ihren Bewohnern? Könnten sie etwas damit zu tun haben?"
Bei einem Punkt musste sie Kivan widersprechen. Er war misstrauischer als sie, das wusste sie ja bereits aber ihre Gefährten zu verdächtigen? "Ich glaube nicht, dass einer unserer Gefährten etwas damit zu tun hat. Keiner von ihnen hat sich wirklich verdächtig benommen, wie ich finde. Aber ja, wir können wohl nur abwarten, bis wir mehr Informationen haben."
Anscheinend war es nicht genug, dass Ponzio keine Hilfe war, nun begann er ihnen auch noch Probleme zu machen. Alyssa stand auf und legte dem alten Mann eine Hand auf die Schulter. "Hey, beruhig dich. Wir kriegen das schon hin. Keiner entkommt uns! Setz dich bitte wieder.", redete sie ruhig auf ihn ein. Sie hoffte, dass Ponzio zumindest noch einen Funken Verstand übrig hatte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 13.06.2020, 23:23:05
"Die Bewohner der Dornenfeste? Das sind doch ebenfalls Anhänger Erastils!", antwortete der Halbelf mit einem Anflug von Empörung. "Sie haben uns doch gut aufgenommen und mit vielen wertvollen Informationen versorgt. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen und möchte es auch gar nicht. Nein, es muss jemand anderes dahinstecken, da bin ich mir sicher. Bloß wer?"

Ponzios erneuten Ausfall strafte er mit einem bösen Blick ab. Er biss sich auf die Zunge, um nicht aus der Haut zu fahren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 14.06.2020, 11:36:14
Der Richter hatte sich beim König bedankt und war mit der Gruppe in die Halle gegangen und von dort in einen kleinen Nebenraum, wo sie ungestört waren,. Er kannte sich hier gut aus und niemand hatte sie aufgehalten. Zunächst wartete er ab, während die drei Abenteurer ihre Diskussion führten. Er reagierte zunächst nicht besonders auf Ponzios verhalten, als er ihn aber anfuhr, hob er beschwichtigend die Hände, überließ es aber Alyssa, darauf zu reagieren.

Schließlich ergriff er wieder das Wort. "Ich sehe ihr habt viel zu besprechen, ab besten lasse ich euch in den Turm bringen, es ist nun ja, das Gefängnis für die besseren Leute Es hat nur wenige Zellen, nur einen Zugang und es ist gut zu bewachen. Ich werde euch die beiden loyalen Wachen zur Unterstützung mitschicken, ihr könnt über ihre Dienste verfügen. Ich komme dann heute Nachmittag zu euch, ich muss eines erledigen."

Draußen vor dem Haus hatte sich die Menge mittlerweile wieder aufgelöst, nachdem es nichts besonderes zu sehen gab. Sie fuhren mit dem Wagen zu einem kleinen Turm, der direkt auf der Rückseite des Hauses lag, in dem der Regent lebte.

Der Turm war nicht sehr hoch, dafür aber breiter als es Türme sonst waren. Es schien eher ein kleines rundes Häuschen zu sein und das bestätigte sich im Innern. Als normales Gefängnis war es ungeeignet, es war einfach zu klein, aber für ihren Zweck genau richtige. Direkt hinter der Tür gab es einen kleinen Raum mit der Treppe, die nach oben führte. Die massive Holztür war stabil und hatte einen starken Riegel. Im ersten Stock gab es zwei Räume mit stabilen Türen und mehreren kleinen Fenstern, durch die man gut hinaus schauen aber nicht fliehen konnte. Davor stand ein Tisch und eine Bank. Im zweiten Stock gab es ebenfalls zwei Räume, diese hatten aber keine Türen und waren mit Betten ausgestattet. Die Drei Abenteurer fanden in einem Raum Platz, die zwei Wachen im anderen. Es gab auch einen kleinen Waschraum.

Nachdem die beiden Gefangenen in den Zellen untergebracht worden waren verabschiede sich der Richter. Eine der beiden Wachen begleitet ihn zu seinem Haus und kam bald danach zurück zum Turm.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 14.06.2020, 16:03:57
Ponzio hatte deutlich Mühe, die Stufen zu erklimmen, und musste unterwegs zweimal stehenbleiben, um Luft zu schnappen. Als sie schließlich auf dem Stockwerk waren, in dem die Gefangenen eingesperrt wurden, sah er gequält zur Treppe, die weiter nach oben führte.
"Ich bleibe besser hier." keuchte er. "Jemand sollte aufpassen, dass niemand den Gefangenen zu nahe kommt." Ob er das ernst meinte oder nur die nächsten Stufen vermeiden wollte, war allerdings nicht klar.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.06.2020, 16:30:04
Damit war klar dass Ponzio die erste Wache übernehmen würde, auch wenn er nicht wirklich in der Verfassung war. Daher blieb der Wachmann der Stadtwache ebenfalls im Vorraum der Zellen und Alyssa und Kivan konnten sich umsehen. Der Eindruck des Richters, dass dieser Ort gut zu bewachen war, bestätigte sich. Sie fanden zwar eine Falltür hinter der Eingangstüre, diese war aber schon lange nicht mehr benutzt worden und ein Blick darunter förderte nur einen eingestürzten Stollen zu Tage. Hier würde niemand hinein oder hinaus kommen.

Als sie schließlich wieder zu den Zellen gingen schlief Ponzio tief und fest. Die zweite Wache legte sich nach ihrer Rückkehr hin, er würde die Nachtschicht übernehmen. Der Wachmann der Tagesschicht, er hatte sich als Urs vorgestellt, stellte der Gruppe einige Fragen zur Jagd nach dem Biest, natürlich kannten alle Wachen der Stadt die Geschichte. Der Wachmann, der dem Biest zum Opfer gefallen war, lag immernoch wie tot im Lazarett, aber es war noch Leben in seinem Körper, auch wenn er nicht aufwachte. Eronomion war derjenige gewesen, der mit den Kameraden damals gesprochen hatte, daran erinnerte sich Kivan nun wieder.

So verging die Zeit bis zum Abend. Nach einem gemeinsamen Abendessen wechselten die Wachen. Kivan war bei den Zellen, Ponzio auch, er war auch wieder wach geworden.
Alyssa saß oben auf ihrem Bett, als etwas kleines durch das Fenster gegen ihren Kopf flog. Verwirrt sah sie sich um und entdeckte eine der seltsamen Eicheln, die sie in der Lagerhalle gefunden hatten. Allerdings konnte sie nicht auf natürlichem Weg durch das Fenster gekommen sein, es gab dort keinen entsprechenden Baum und normalerweise fielen Eicheln auch nach unten und nicht quer durch die Luft.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 17.06.2020, 10:03:08
Es kam, wie es kommen musste, und Ponzio schlief während seiner Wache ein. Glücklicherweise hatten die anderen dies schon vorausgesehen und ihm eine der Wachen zur Seite gestellt. Und als er aufwachte, war er abgesehen von einem dicken Brummschädel auch wieder klar im Kopf.

"Ich bin ein Idiot! Ich muss mich vielmals bei euch entschuldigen, fast hätte ich alles ruiniert mit meinem Verhalten." eröffnete er Kivan, der sich im gleichen Raum befand, als der Magier aufwachte. Gleichzeitig jedoch spürte er eine innere Unruhe, die er kannte. Er wusste, wie sie sich beseitigen lassen würde, doch der Alkohol hatte ihn schon einmal im Griff gehabt. Er musste es irgendwie schaffen, seine Finger davon zu lassen.

"Und jetzt? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, einfach nur abzuwarten und zu hoffen, dass Recht und Ordnung ihren Gang nehmen. Dazu gibt es in dieser Stadt zuviel faules Obst, das sicherlich einiges tun wird, um das zu verhindern. Und nimmst du dem 'König' ab, dass er es ernst meint? Immerhin wird der neue Herrscher in ein paar Tagen kommen, und wenn es blöd läuft, bekommen wir dann einen Bürgerkrieg, bei dem wir immer noch nicht wissen, wer auf welcher Seite steht."
Ponzio erwartetet nicht, dass Kivan die Lösung parat hatte, und seine Gedanken auszuformulieren war eher dazu gedacht, sie für sich selbst noch einmal zusammenzufassen. Es war so schon schwer genug, die ganzen Ränkespiele in der Stadt zu verstehen, und dazu kam noch ein Dröhnen in seinem Schädel, das nur stärker wurde, je mehr er versuchte nachzudenken.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 18.06.2020, 22:27:27
"Ja Ponzio, du hast einen Narren aus dir gemacht," antwortete Kivan knapp. Glücklicherweise war sein Ärger nicht mehr sehr ausgeprägt, auch wenn der Halbelf die Eskapaden ihres ältesten Gefährten nicht vergessen würde. "Lassen wir das einfach. Jetzt können wir ohnehin nichts mehr daran ändern. Seht einfach zu, dass das nicht wieder vorkommt."

Nach einer Weile antwortete er dann auch auf Ponzios weitere Ausführungen. "Das geht mir auch so, aber ich sehe auch nicht, was wir groß tun könnten. Der König machte auf mich zumindest aber nicht den Eindruck, als sei er derjenige, der uns solche Schwierigkeiten macht."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 01.07.2020, 04:33:14
Eigentlich konnte sich Alyssa auch nicht vorstellen, dass die Bewohner der Dornenfeste ein Teil des Problems waren aber sie wollte keine Möglichkeit außer Acht lassen, egal wie unwahrscheinlich sie war. Sie hatten nun mal keine Ahnung, wer dahintersteckte. Sie hatte gehofft, dass sich das Rätsel durch ihre Nachforschungen lösen würde aber es waren nur noch mehr Fragen aufgeworfen worden. Ätzend.
Auf den Vorschlag des Richters hin, verlagerten sie ihr Gespräch in den Turm, wo sie mithilfe der beiden loyalen Wachen auf die Gefangenen aufpassen sollten. Alyssa nahm alles genau unter die Lupe und fand schnell heraus, dass dies ein wirklich guter Ort war. Ponzio schlief schon bald tief und fest, was gut war. Er würde sich hoffentlich von seinem Rausch erholen können und mit einem klaren Kopf bei der Sache sein. Wenn er nicht noch einmal nachlegte, was sie nicht hoffte.
Der Tag verging schnell. Dem Wachmann, Urs, erzählten sie einiges aus den letzten Tagen und beantworteten seine Fragen. Nach einem ausgiebigen Abendessen, um Kräfte zu schöpfen, wechselten die Wachen. Alyssa saß auf ihrem Bett und dachte über diese ganze Sache nach. Alles war so verzwickt und noch immer waren so viele Fragen offen. Hoffentlich würde das kein allzu großes Problem werden. Plötzlich wurde sie von etwas am Kopf getroffen und als sie auf den Boden blickte, entdeckte sie einer der Eicheln, die sie vorher schon gesehen hatte.
Seltsam. Irgendwer musste sie durch das Fenster geworfen haben. Bedeutete das, dass schon in der Lagerhalle jemand auf diesem Wege versucht hatte, mit ihr oder der Gruppe Kontakt aufzunehmen? Sie glaubte nicht an eine Falle, weshalb sie aufstand und aus dem Fenster blickte. Neugierig sah sie sich nach dem Ursprung der Eichel um. Man hatte erfolgreich ihre Neugierde geweckt.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 03.07.2020, 10:45:28
Alyssa spähte also aus dem kleinen Fenster, konnte aber zunächst nicht viel sehen, es war schon dunkel draußen. Da flog eine weitere Eichel gegen ihren Kopf und diesmal sah sie unten eine Bewegung, den dunklen Schatten einer Person unter einem Baum. Und dann winkte ihr die Gestalt zu, zog sich dann aber wieder in den Schatten zurück und schien dort zu warten. Es waren nur wenige Schritte vom Eingang des Turm bis dorthin und vermutlich würde auch Alyssa beinahe unbemerkt zum Baum kommen können.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 09.07.2020, 02:01:32
Erst als eine weitere Eichel gegen ihren Kopf flog, konnte Alyssa eine Bewegung erkennen. Die Person, die diese Eichel geworfen hatte, winkte ihr sogar zu. Damit hätte sie nicht gerechnet. Die Hexe entfernte sich wieder vom Fenster, setzte sich auf das Bett und dachte einen Moment nach. Wenn diese Person schon vorher mit ihr oder der Gruppe Kontakt hätte aufnehmen wollen, wieso hatte es sie dann nicht getan? In der Lagerhalle hätte sie genügend Zeit gehabt und die Gruppe alleine angetroffen. Auch zwischenzeitlich hätte es Momente gegeben, um Kontakt aufzunehmen. Wieso also jetzt, so spät Abends? Und wieso Alyssa? Wieso diese ganze Heimlichtuerei?
Was, wenn das alles eine Falle war? Um sie zu töten oder festzunehmen und die Gruppe, die die Gefangenen beschützte, so zu schwächen? Möglich wäre es. Aber wenn sie Ponzio oder Kivan mitnahm, dann gab es noch weniger Leute, die die Gefangenen schützten. Den Wachen konnte man zwar vertrauen aber waren sie auch kampfstark genug, um im Notfall ohne Unterstützung zu handeln? Alyssa musste also eine schwere Entscheidung treffen. Letztlich baute sie darauf, dass sie sich im Notfall auch selbst verteidigen konnte, wenn es notwendig wurde. Sie ging also allein. Höchst nervös und mit einem Zauber auf den Lippen. Wenn sie auch nur den Hauch einer Falle spürte, würde sie sofort zurückgehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 13.07.2020, 21:29:22
Alyssa ging also nach unten. Kivans fragenden Blick beantwortete sie nur mit ein paar Worten, sie müsse an die frische Luft. Draußen sah sie sich um. Es war dunkel, nur wenige Lampen brannten an den Hauptstraße, hinter den meisten Fenster war es bereits dunkel.

Beherzt ging sie auf den Baum zu und zunächst dachte sie, die Gestalt wäre verschwunden, denn sie konnte niemanden mehr sehen. Kurz bevor sie am Baum war, erkannte sie jedoch eine Bewegung auf einem der unteren Äste, nah am Stamm. Dort kauerte jemand. Sie hörte ein leises "Komm näher, im Moment bin ich nicht euer Feind." von oben. Die Stimme hatte etwas seltsames, aber bevor sie weiter darüber nachdenken konnte stand sie schon unter dem Baum und die Gestalt sprang herunter und landete fast ohne ein Geräusch vor ihr.

"Hallo, du bist gekommen. Mutiges Kind." Die Stimme war rau und weich gleichzeitig, und seltsam melodisch. Vor ihr stand eine Frau des Katzenvolks, Alyssa hatte mal irgendwo von diesen Wesen gelesen, dennoch war sie bei dem Anblick mehr als verwundert.
"Ich bin Feliz. Und dein Freund hat mich fast umgebracht. Au. Nun habt ihr etwas, was ich gerne wieder haben möchte und vielleicht habe ich ja etwas, das ihr haben möchtet und wir können Tauschen, statt uns gegenseitig umzubringen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 19.07.2020, 04:44:04
Es war vor allem die Neugierde, die Alyssa trieb und die Nervosität im Endeffekt ignorieren ließ. Vielleicht war es nicht die schlauste Idee, alleine zu gehen. Als sie am Baum ankam und niemanden sah, glaubte sie schon in irgendeine Falle gelaufen zu sein aber dann sprach jemand zu ihr und sie konnte eine Bewegung ausmachen. "Im Moment bin ich nicht euer Feind." So so. Im Moment also nicht. Sollte sich Alyssa glücklich schätzen? Vielleicht. Es kam darauf an, wer die Wörter aussprach. Die Person stellte sich als eine Frau des Katzenvolkes heraus. Gehört hatte die Hexe von diesen Wesen schon einmal aber sie selbst noch nie gesehen. Höchst interessant.
Ihre Worte und ihre Erscheinung selbst beantworteten bereits einige Fragen, die sie gehabt hatte. Nun war zumindest klar, wer sie vor gar nicht allzu langer Zeit verfolgt hatte, wieso diese Person so geschickt und schnell gewesen war und wen sie fast getötet hatten. "Ich bin Alyssa.", stellte sie sich ebenfalls kurz vor. Zwar warf Feliz auch viele neue Fragen auf aber es schien, als wäre sie bereit zu einem Tausch. Vielleicht warf es also sogar ganz gut, dass sie die Katzenfrau nicht umgebracht hatten. Auch wenn Feliz keine direkte Gefahr zu sein schien, blieb Alyssa sehr vorsichtig und aufmerksam.
"Du redest von der geschmückten Tierpfote. Ein Amulett oder sowas?" Ja, sie erinnerte sich daran. "Gut, vielleicht kannst du es zurückhaben. Wenn du uns mit Informationen versorgst. Was dein Auftrag war, wer dein Auftraggeber war. Sowas.", sagte sie vorsichtig. "Ich will aber keine Entscheidungen ohne meine Freunde treffen." Sie wies mit einem Finger auf den Turm. "Komm mit mir. Ich verspreche, dass wir dir nichts tun. Solange du uns nicht dazu bringst."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.07.2020, 12:01:55
Feliz war ebenso aufmerksam und angespannt wie Alyssa. Sie sah sich immer wieder um und nickte bei der Erwähnung des kleinen Gegenstands. Bei Alyssas letztem Satz schüttelte sie jedoch energisch den Kopf. "Ich gehe nicht in eure Häuser, aber deine Freunde können her kommen. Hier bemerkte ich die plumpen Augen der Anderen ohne Probleme." Mit einem Satz sprang sie wieder auf den Baum.
"Ich warte hier." Ihr Schatten war schon wieder beinahe mit dem Stamm des Baums verschmolzen und hätte Alyssa nicht gewusst, dass sie dort oben sitzt, wäre sie ihr nicht aufgefallen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 20.07.2020, 03:34:55
Das war eine Entwicklung, die Alyssa nicht gefiel. Zwar schien Feliz nicht zu lügen aber es war schon etwas seltsam, dass sie darauf bestand, dass der Rest der Gruppe herkam. Vielleicht eine Angewohnheit des Katzenvolkes? Sie wusste es nicht. Zugegeben, dieser Treffpunkt war nicht weit vom Turm entfernt aber sie hatten schließlich eine Aufgabe zu erfüllen. "Ich spreche mit ihnen aber verspreche nichts." war ihre Antwort.
Sie ging also zurück zu Ponzio und Kivan und erzählte ihnen die Wahrheit. "Ich bin nicht einfach nur so rausgegangen, um frische Luft zu holen.", begann sie und seufzte. "Mich hat eine Frau des Katzenvolks kontaktiert. Sie heißt Feliz. Sie war es, die uns verfolgt hat und die Kivan fast getötet hat. Sie will ihren Talisman zurück und ist bereit zu tauschen." Sie fuhr sich nachdenklich durch die Haare. "Sie will aber den Turm nicht betreten. Wir müssen zu ihr gehen. Draußen im Baum sitzt sie." Das offensichtliche Problem ließ sie unausgesprochen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 21.07.2020, 20:31:36
"Eine Katzenfrau?", fragte Kivan noch mal nach. Damit hätte er nicht gerechnet. "Das erklärt natürlich die Beweglichkeit...da sie wahrscheinlich nicht so gut auf mich zu sprechen ist und jemand weiter aufpassen muss, schlage ich vor, dass ihr beide zusammen rausgeht und euch anhört, was sie anzubieten hat...Sie sollte aber erst einmal erklären warum sie uns mitten in der Nacht heimlich gefolgt ist." Der Waldläufer schon den letzten Satz energisch nach, um das schlechte Gewissen, das in ihm aufkeimte, zu überspielen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 26.07.2020, 23:41:25
Ponzio hatte sich inzwischen immerhin so weit erholt, dass er nur noch leichte Kopfschmerzen verspürte. Die Atmosphäre in dem Raum war jedoch so angespannt, dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können. Es war Kivan deutlich anzumerken, dass er dem Magier nicht mehr vertraute, und Ponzio konnte ihm das nicht verübeln. Abgesehen davon war er unzufrieden, wie sich die ganze Geschichte hier entwickelte: Sie waren nun mehr oder weniger selbst Gefangene in diesem Turm, durften sie die eigentlichen Gefangenen doch nicht aus den Augen lassen. Währenddessen war alles, weswegen sie eigentlich in diese Stadt gekommen waren, gefährdet, und sie selbst waren zur Untätigkeit verdammt.

Als plötzlich Alyssa bei ihnen im Raum auftauchte und ihre Geschichte erzählte, wusste der Magier schließlich überhaupt nicht mehr, was er denken sollte. "Wir können hier nicht alle weg." stellte er klar. "Es ist möglich, dass das hier nur eine Ablenkung ist, um die Gefangenen zu befreien. Wir wissen nichts über die Motive dieser Katze. Einer von uns beiden muss hierbleiben."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 28.07.2020, 20:25:15
Schnell waren sie sich einig und Alyssa ging mit Ponzio zum Baum. Beide waren aufmerksam, aber alles blieb ruhig. Am Baum angekommen kam Feliz lautlos und geschmeidig herunter.
"Da seid ihr ja wieder, aber nur zu zweit." Sie sah sich misstrauisch um. "Nun gut, was muss ich tun, um das Totem wiederzubekommen?"
Ihre Mimik war schwer zu lesen, die fremdartigen Züge, das dämmrige Licht, keiner konnte sagen, was in dem Kopf des Wesens vor sich ging.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 01.08.2020, 04:25:23
Es gefiel Alyssa überhaupt nicht, dass sie Kivan alleine mit den Wachen im Turm zurückließen. Er konnte zwar auf sich aufpassen aber man konnte nie wissen, was für Spiele gespielt wurden. Sie sollten sich also beeilen. "Wir wollen Informationen.", beantwortete sie die Frage sehr einfach. Sie führte allerdings noch weiter aus. "Wer dich angeheuert hat. Wofür genau. Was deine Aufgabe war. Alles was du über diese Person weißt. Über den König und Kathalina, falls dir der Name was sagt." Sie hob die Arme, etwas hilflos. "Einfach alles. Egal wie unwichtig es dir erscheint. Wir wissen einfach zu wenig.", gab sie schließlich zu. Auch Ponzio sollte noch seine Chance haben, Fragen oder Forderungen zu stellen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 03.08.2020, 09:23:23
Die Katze reagierte etwas verärgert auf Alyssas Frage und ließ ein kurzes Fauchen hören, aber es wurde schnell klar, dass es nicht die Frage war, um die es ging, sondern um ihre Antwort.

"Es gibt nicht nur das kleine Totem, es gibt auch das Herztotem. Das Herztotem ist es, das unser Schicksal bestimmt und ich habe es verloren. Naja, also es wurde gestohlen. Und wer das Herztotem hat, dessen Worte sind mir Befehl. Daher ist meine Aufgabe hier, Auge und Ohr zu sein. Ich werde ausgeschickt, um Dinge zu erfahren, Leute auszuspähen und heimliche Aufträge zu erledigen. Und solange ich das Herztotem nicht wieder bekomme, kann ich dagegen nichts tun. Und ich darf nichts gegen den Träger des Herztotems unternehmen, das ist mir verboten. Gestohlen hat es eine Menschenfrau, eine böse Frau, das Totem leidet unter ihr. Sie nennt sich Tamara, aber ich glaube nicht, dass dies ihr richtiger Name ist. Ich weiß nicht, wo sie lebt, sie ruft mich über das Totem zu der alten Bluteiche, ein heiliger Baum. Wenn es jemand retten könnte und zurück gibt, wäre ich frei. Und ihr hättet keinen Schatten mehr, der euch überwacht."

Ihre Stimme wurde zum Ende hin immer kräftiger, der Ärger verschwand und sie sah Alyssa voller Hoffnung an.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 11.08.2020, 15:59:07
"Hast du diese Tamara schon einmal gesehen? Triffst du dich mit ihr in Person an dieser Bluteiche, oder kommuniziert sie über das Totem mit dir?"
Ponzio hatte aufgehorcht, als das Katzenwesen seine Geschichte erzählt hatte. Zumindest war dies ein klarer Hinweis auf jemanden, der ihnen nachstellte. Und sicherlich waren das die gleichen Leute, mit deren Widerstand sie rechnen mussten, wenn der neue Verwalter hier eintreffen würde.

"Wir wollen dir gerne helfen, nur müssen wir die Frau erst finden. Wenn du sie beschreiben kannst, würde uns das helfen. Ansonsten ist unsere einzige Chance, sie abzufangen, wenn sie wieder mit dir Kontakt aufnimmt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.08.2020, 11:30:14
Das Wesen schien mit sich zu ringen, bevor es die Frage beantwortete. "Also, ja, es gibt sie, wir treffen uns, aber ich darf euch nicht mehr über sie sagen, sie hat das Herztotem. Aber vielleicht seid ihr ja auch zufällig mal in der Nähe der Eiche, wenn wir uns dort treffen. Sie ist gerne bei Vollmond dort."
Feliz zwinkerte Alyssa zu, es war offensichtlich, dass sie keine genaueren Informationen geben wollte oder konnte. Alyssa musste nicht lange überlegen, der Mond würde sich in der nächsten Nacht wieder in voller Pracht zeigen. "Ich muss jetzt gehen. Bis bald!" Ohne eine weitere Frage abzuwarten sprang Feliz davon und war kurz darauf in der Dunkelheit verschwunden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 17.08.2020, 05:28:29
Also war Feliz nicht direkt ein Feind, sondern wurde gezwungen, sie auszuspionieren. Das war gut zu wissen. Vielleicht konnten sie die Katzenfrau auf ihre Seite ziehen, wenn sie ihr das Herztotem zurückbrachten. Dafür mussten sie es allerdings dieser ominösen Tamara abnehmen. Seitdem Alyssa mit der kleinen Gruppe in die Flusslande gekommen war, hatten sie viele Menschen kennengelernt aber eine Tamara war nicht dabei gewesen. Wie Feliz sagte, war es allerdings auch ganz einfach möglich, dass es ein falscher Name war. Es konnte sich also fast jeder hinter dieser Person verbergen.
Leider musste Alyssa erkennen, dass sie dieses Gespräch bisher kaum weitergebracht hatte. Statt Antworten zu kriegen, hatten sie nur weitere Aufgaben bekommen. Die Katzenfrau verabschiedete sich auch so schnell wieder, wie sie gekommen war. Es war klar, was sie tun sollten. "Lass uns zu Kivan zurückgehen und ihn informieren." Das war schnell getan und sie erzählte dem Halbelfen alles, was sie erfahren hatten. Auch ihre Gedanken dazu wollte sie teilen. "Wir machen einfach weiter wie bisher.", schlug sie vor. "Der nächste Vollmond und das nächste Treffen ist schon morgen Nacht. Ich schlage vor, dass wir dieser Tamara einen Besuch abstatten und ihr nicht nur das Herztotem, sondern auch ein paar Informationen abnehmen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 19.08.2020, 23:02:39
"Eine gute Idee", antwortete Kivan. "Ich weiß zufällig sogar, wo dieser Baum steht. Ich habe ihn  entdeckt, als ich die Bibliothek auf dem Gelände des ehemaligen Königssitzes aufgesucht habe. Wenn es keine Falle ist, haben wir alle Trümpfe in der Hand. Es wäre natürlich vorzugswürdig, wenn wir diese Tamara in Gewahrsam nehmen könnten, aber wir sollten andererseits kein Risiko eingehen. Wichtig dürfte es sein, zuzuschlagen ehe diese Tamara der Katzenfrau befehlen kann, uns anzugreifen. Ich finde daher, dass wir einen Hinterhalt legen sollten. Das hat sich schließlich schon bewährt..."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 20.08.2020, 23:58:24
"Einverstanden." stimmte Ponzio zu. "Aber was machen wir mit unserer Bewachung hier?" Nun rächte es sich schließlich, dass ihre anfängliche Gruppe inzwischen dermaßen ausgedünnt war.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 03.09.2020, 21:35:29
Die Gruppe entschied also am nächsten Abend zur Bluteiche zu gehen und dort das vermeintliche Treffen der Katzenfrau mit Tamara zu beobachten. Die beiden Wachen hatten keine Einwände, als sie am nächsten Tag beide für die Nachtwache eingeteilt wurden.

Den ganzen Tag über geschah nichts Besonderes. Die Gefangenen verhielten sich still und niemand kam zum Turm. Als die Abenddämmerung einsetzte gingen die drei zum alten Königssitz. Kivan wusste ja, wo die Eiche stand, daher reihte ihnen das spärliche Licht aus, um sich so zu positionieren, dass sie sich einerseits gut verborgen glaubten, andererseits aber so verteilt waren, dass sie der Frau habhaft werden konnten, falls es nötig sein sollte.

Und so warteten sie in ihren Verstecken. Als der Mond aufging war die Sonne bereits mehr als eine Stunde am Horizont versunken. Das helle Licht des Vollmondes tauchte den Platz um die Eiche in ein besonderes Licht, aber immer wieder zogen Wolken vorbei und warfen gespenstische Schatten. Bald mussten alle gegen die Müdigkeit ankämpfen. Der Mond stieg immer höher, aber alles blieb ruhig.

Kivan entdeckte schließlich den Schatten zuerst, der sich langsam aus der Ruine dem Baum näherte. Es war eine schlanke Silhouette, in einen engen dunklen Mantel gehüllt. Er hatte nichts anderes erwartet. Die Gestalt, es war sicher nicht Feliz, denn der Gang der Katzenfrau war ein anderer, ging langsam aber zielstrebig auf den Baum zu. Sie schien die Gruppe nicht bemerkt zu haben. Kurz bevor die ihn erreicht hatte, fiel ein dunkler Schatten aus dem Geäst und dort stand nun Feliz, nur wenige Meter von der Gestalt entfernt. Sie musste schon im Baum gesessen haben, als die Gruppe ankam, oder sie hatte es geschafft, unbemerkt an ihnen vorbei zu kommen und in den Baum zu klettern. 

"Da bin ich", sie hörten die melodische Stimme von Feliz als würden sie direkt neben ihr stehen, "was willst du diesmal?"

"Ach meine liebe Feliz, ich freue mich auch dich zu sehen. Aber warum so unfreundlich, keiner macht dir einen Vorwurf, dass du bei diesen Leuten so kläglich versagt hast." Es war eindeutig eine Frauenstimme, eine sehr weiche, aber kräftige Stimme. Sie kam der Gruppe nicht bekannt vor. "Das passiert nun mal, diesmal geht es um etwas anderes. Naja, sie werden sich auch dort herumtreiben, aber eure Wege müssen sich nicht kreuzen. Hier, bitte bring dieses Kästchen zu den Männern im Turmzimmer. Es sind ein paar Süßigkeiten, ein Geschenk von der Schwester des einen Mannes. Sie ist in Sorge um ihn und möchte ihn aufmuntern. Es ist klein genug, um durch die Fenster zu passen. Lass es einfach hinein fallen und das war alles. Am besten noch heute Nacht. Deine Schuld ist bald beglichen, sei unbesorgt. Dann wirst du frei sein und kannst gehen, wohin du willst."

Sie gab Feliz einen kleinen Gegenstand und die Katzenfrau, diese schaute ihn nicht an, sondern ließ ihn direkt in ihrem Umhang verschwinden. Dann nickte sie, drehte sich um und war mit wenigen weiten Sätzen in der Dunkelheit verschwunden.

"Auf bald, meine Liebe." Die Gestalt blickte der Katzenfrau noch einen Moment nach, oder sie blickte vielmehr in die Richtung, in die sie verschwunden war, denn zu sehen war nichts mehr. Dann drehte sie sich um und ging langsam in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war.[1]
 1. Die Frau geht langsam und wird in der Nähe von Alyssas Versteck den Platz verlassen. Sie ist noch ca. 10 Meter von ihr entfernt
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 16.09.2020, 05:47:40
Da den Tag über nicht viel passierte, hatte Alyssa genug Kraft für die Nacht gesammelt. Zusammen mit Kivan und Ponzio verließ sie den Turm und machte sich auf den Weg zur Bluteiche. Sie wusste nicht, was genau sie erwartete aber sie wusste, dass sie bereit war. Diese Tamara konnte eine nützliche Informationsquelle sein und wenn sie eines brauchten, dann waren es mehr Infos über das, was in der Stadt vor sich ging. Alyssa hielt sich hinter einem Busch bedeckt und beobachtete das Aufeinandertreffen der beiden ungleichen Frauen. Tamara schien nicht besonders auffällig von dem, was sie sehen konnte. Das änderte nichts daran, dass sie gefangen werden musste.
Es gefiel der Hexe überhaupt nicht, Feliz mit dem ominösen Kästchen gehen zu lassen. Es konnte sich um vieles dabei handeln, vermutlich aber um eine Art Gift, damit die Zeugen nichts aussagen konnten. Was war wichtiger? Die Zeugen zu retten oder Tamara aufzuhalten? Feliz nahm ihr die Entscheidung ab. Die Katzenfrau war viel zu schnell für sie. Selbst wenn sie alle jetzt sofort zum Turm zurückkehrten, würden sie vermutlich zu spät kommen. Es galt also nun zu handeln. Tamara schien nichts zu bemerken und ging wenige Meter an Alyssa vorbei.
Nah genug, dass die Hexe sie mit einem Zauber belegen konnte. Sie versuchte es erst einmal mit dem Schlaffluch, den sie schon so oft eingesetzt hatte.[1] Sollte das nicht klappen, hatte sie noch andere Zauber auf Lager. Außerdem waren da noch Kivan und Ponzio, die natürlich auch noch helfen konnten. Sie war sich sicher, dass sie mit vereinten Kräften Tamara schnappen konnten. Ohne aus ihrem Versteck herauszukommen, sprach Alyssa den Fluch auf die Frau und hoffte, dass diese einschlafen würde.
 1. Slumber Hex: Willen gegen 16, sonst schläft sie für 4 Runden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 17.09.2020, 20:19:52
Als Ponzio erkannte, was Alyssa getan hatte, zeigte er ihr den erhobenen Daumen und eilte gemeinsam mit den anderen zu dem reglosen Körper der Frau. Er wusste, dass sie jeden Moment wieder aufwachen konnte und fasste schnell einen Plan. Zuvor jedoch betrachtete er sie genau: Hatte er sie schon einmal bewusst wahrgenommen oder kannte er sie vielleicht sogar?

Als sie schließlich langsam wieder zu sich kam, sprach Ponzio einige Worte und blickte ihr dann tief in die Augen, ein Lächeln auf den Lippen.[1] "Hallo, liebe Freundin." sprach er sanft. "Du musst das Bewusstsein verloren haben. Aber sag doch: Wer bist du? Was tust du hier mitten in der Nacht?"
 1. Charm Person, Wille gegen 16 negiert
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 29.09.2020, 15:27:36
Bevor Ponzio dies tat, hatte Kivan hastig den Mantel der Frau nach dem Totem abgesucht. Als er es nicht fand, überlegte er nicht lange. "Ich versuche die Katzenfrau aufzuhalten," sagte er kurzentschlossen. "Wir treffen uns dort oder im Gasthaus!" Wohlwissend, dass das wieder zu Gewalt führen könnte, eilte er so schnell davon wie er nur konnte. Es war immer noch besser als den Plan der Frauen zur Vollendung gelangen zu lassen, sagte er sich.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.10.2020, 18:32:08
Kivan rannte also los, er hatte gesehen, wie schnell die Katzenfrau war und es war alles andere als sicher, ob er sie einholen konnte.



Währenddessen kümmerte sich Ponzio um die Frau. Er kannte sie nicht und auch Alyssa konnte sich nicht erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben. Es dauerte nicht lange bis sie erwarte. Ponzio wirkte seine Magie und half ihr, sich aufzusetzen. Zunächst wirkte sie erschrocken, sah sich eilig um. Doch dann beruhigte sie sich etwas.
"Ich weiß nicht, was passiert ist." Sie betastete ihren Kopf, ihren Körper kam aber schnell zur Erkenntnis, dass sie nicht verletzt war. "Ich war auf dem Weg nach Hause und da war jemand, habt ihr jemanden gesehen?"



Als Kivan sich dem Turm näherte, wirkte alles ruhig. Er konnte niemanden sehen, weder auf der Straße noch oben am Turm. Eines der Fenster war aber auf der Rückseite und von seinem Platz aus nicht zu sehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 20.10.2020, 21:09:48
"Dieses Katzenwesen ist von hier weggelaufen. So wie sie aussah, hat sie nichts Gutes im Schilde geführt. Vielleicht hat sie dich niedergeschlagen?

Man müsste diese Biester irgendwie kontrollieren können."
sagte Ponzio, als wäre ihm der Gedanke gerade gekommen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 21.10.2020, 18:24:44
Die Frau zögerte einen Moment. "Ja, ein Katzenwesen, stimmt. Vielleicht wollte sie mich überfallen und ihr habt sie vertrieben. Gut das ich gekommen seid, danke." Langsam stand sie auf. "Ja, ich werde es der Stadtwache melden, die können sich darum kümmern. Und was tut ihr so spät hier draußen?"



Als Kivan sich anschickte zum Turm zu gehen hörte er ein leises "Psst" aus einem Baum. Es dauerte einen Moment bis er Feliz entdeckte, sie saß auf einem Ast und ließ die Beine baumeln. Als er näher trat, sah er dass die Katze grinste. "Du bist ganz schön fix für einen deines Volkes. Hättest mich fast gekriegt. Sie hatte es nicht dabei, stimmt's? Nun ja, es sind ja noch ein paar Stunden bis zum Morgen. Bringt mir das Totem und ihr kriegt das Ding, das sie mir gegeben hat. Ok?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 25.10.2020, 21:46:43
"Ja, stimmt", antwortete der Halbelf überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Katzenfrau auch jetzt noch hilfsbereit war. Ein Gefühlsmisch aus Misstrauen und Reue beschlich ihn. "Wo könnte sie es denn verwahren? Ich bin davon ausgegangen, dass sie es dabei haben muss, um dir Befehle zu erteilen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 26.10.2020, 19:43:57
Die Mimik der Katze änderte sich, Kivan konnte es nur schwer interpretieren, aber es war kein positives Gefühl. "Sie ist klug, sie weiß ja, dass ich aus ihrem Joch befreit werden möchte. Sie wird es gut verstecken, aber wo weiß ich nicht. Sie schickt mich immer mit einer Aufgabe weg, so dass ich ihr nicht folgen kann, ohne ihre Anweisung zu ignorieren. Wie gesagt, sie ist klug. Sie kann es einfach zu Hause versteckt haben, ich kann ja so nicht herausfinden, wo sie lebt. Verfolgen denn deine Freunde ihre Spur? Ich glaube nicht, dass sie das schaffen können, ohne dich. Du bist doch der begabteste unter euch, ein Flinkfuß und Schattenmann. Nichts gegen deine Freunde, aber das ist nicht ihre Stärke, denke ich."

Sie zuckte ein wenig resigniert mit den Schultern.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 28.10.2020, 20:12:06
"Sie können vielleicht nicht so gut schießen, rennen oder schleichen, aber sie haben anderes Stärken. Ihnen wird etwas einfallen, da bin ich sicher, beschwichtigte Kivan die Katzenfrau. "Außerdem..., er stockte kurz bevor er weitersprach. ...wollte ich nur sicherstellen, dass du deinen Auftrag nicht gleich ausführst. Dass du bislang abgewartet hast, beruhigt mich ungemein, sodass ich hoffe, dass wir uns in einigen Stunden im Guten wiedersehen. Ich breche jetzt wieder auf und kehre zu meinen Gefährten zurück."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 29.10.2020, 13:02:48
Ponzio zögerte einen Moment. Die Frau mochte ihn als ihren Freund ansehen, aber sie schien dennoch vorsichtig zu sein, etwas auszuplaudern, was sie für sich behalten wollte. Mit der Tür ins Haus zu fallen konnte ihm die Möglichkeit, an Informationen zu kommen, komplett verbauen.

"Wir waren spazieren und haben dich hier auf der Straße liegen sehen. Wir sind sofort gekommen, um zu helfen. Bitte, ich bestehe darauf, dich nach Hause zu begleiten. Wir können dich nicht einfach alleine hier herumlaufen lassen. Du stehst womöglich unter Schock, und wer weiß, ob die Katze zurückkommt?

Ich bin Ponzio; und wie heißt du?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 01.11.2020, 18:24:43
Die Frau schien einen Moment zu überlegen, ihr Blick wanderte herum, doch dann entspannten sich ihre Züge. "Mein Name ist Tamara, freut mich, euch kennenzulernen. Es ist nett von euch, mich ein Stück zu begleiten, das nehme ich gerne an. Aber es geht schon wieder, sie hat mich nicht verletzt. Es reicht, wenn ich an der Hauptstraße bin, schaffe ich es alleine. Ich habe es nicht weit."

Nachdem sich Alyssa noch vorgestellt hatte gingen sie in Richtung der Straße. Sie verließen das Gelände des alten Königssitzes und überquerten die freie Fläche. Tamara lief zwischen den beiden. Es ging ihr wieder gut, sie war ja nicht verletzt worden. "Ich habe euch hier noch nie gesehen, seid ihr die Bestienjäger?"

In dem Moment kam Kivan an, er sah die Gruppe aber rechtzeitig, bevor sie ihn bemerkt hatten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 09.11.2020, 10:09:13
"Das stimmt, wir sind in der Tat die sogenannten Bestienjäger. Aber mir wäre wohler, dich bis nach Hause zu begleiten. Wo wohnst du denn?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 09.11.2020, 19:45:01
Tamara nickte Ponzio und Alyssa mit kaum zu übersehender Hochachtung zu. "Es freut mich, euch kennen zu lernen. Ich wohne nah dem Zentrum. gehen wir erstmal zur Hauptstraße und dann sehen wir weiter. Es ist spät und mein Haus liegt auf der anderen Seite der Stadt. Alle wissen, wo ihr wohnt und es wäre ein ziemlicher Umweg."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 12.11.2020, 00:04:01
"Aber nein, wir haben Zeit. Wir machen gerne einen Umweg, um dafür zu sorgen, dass eine Dame sicher nach Hause kommt."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 12.11.2020, 04:40:54
Ihr Plan zeigte leider nur mäßigen Erfolg. Eine andere Idee hatte Alyssa allerdings nicht, sodass sie nur weiter versuchen konnten, Tamara nach Hause zu begleiten. "Wir können nicht ausschließen, dass dieses Katzenwesen zurückkommt und versucht euch noch einmal anzugreifen.", erklärte sie. "Uns macht es nichts aus, euch zu helfen und sicherzustellen, dass ihr auch Zuhause ankommt." Sie versuchte besonders freundlich zu sein, ohne dabei unnatürlich zu wirken. "Ein kleiner Spaziergang hat noch niemandem geschadet." Sie lächelte der Frau nickend zu.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.11.2020, 09:11:22
Die Frau zuckte mit den Schultern. "Also ich schlafe ja nachts gerne, aber wie ihr wollt. Da entlang."

Und so gingen sie quer durch die Stadt, allerdings nichts in Handelsviertel, wo sie bisher oft gewesen waren, sondern in einen Teil der Stadt, den sie bisher nicht kannten. Vom Marktplatz führte die Frau über eine der großen Straßen und dann in eine kleine Gasse, die zu einer Mauer führte. Direkt am Ende der Mauer führte ein kleiner Tunnel zwischen den Häusern hindurch in einen in einen kleinen Hof und von dort gab es einen Torbogen in der alten Mauer. Da hinter lag ein kleines Stadtviertel, das sich bis zur eigentlichen Stadtmauer erstreckte.

Die Häuser hier waren klein, aber gut gepflegt und jedes Haus war etwas anders gebaut. Vor einigen Häusern hingen Kräuter, kleine Tierfelle oder kleine Tierschädel. Es gab Skulpturen in einigen Gärten und ein Haus war ganz bunt bemalt. Tamara zeigte auf ein kleines Häuschen am Ende der Gasse.

"So, da sind wir. Danke fürs bringen. Wir sind hier etwas versteckt, findet ihr zurück oder soll ich euch zur Hauptstraße bringen?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 12.11.2020, 22:46:44
"Oh, nein. Vielen Dank. Aber wir finden unseren Weg schon zurück. Uns war nur wichtig, dass du heil zuhause ankommst."
Lächelnd beobachtete er, wie Tamara sich umdrehte, gab in diesem Moment jedoch Alyssa ein Zeichen und begann, einige fremdländische Worte zu sprechen. Als er geendet hatte, entsprang seinen Händen ein Konus mehrfarbigen Lichtes, dass Tamara komplett einhüllte.[1]

Nun hoffte er, dass sie ihre Gegnerin mit diesem Überraschungsangriff schnell und lautlos ausschalten konnten, und dass Alyssa vorbereitet war.
 1. Color Spray, Will Save gegen 16
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 15.11.2020, 15:17:33
Der Zauber verfehlte offensichtlich seine Wirkung und Tamara drehte sich sichtlich verwundert um. "Was soll denn das?" fragte sie Ponzio.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 15.11.2020, 16:16:36
"Äh, ich wollte nur etwas testen." antwortete der alte Mann. "Du hast gesagt, dass du es nicht weit hast und auch alleine gehen könntest. Aber wenn jemand angegriffen hätte, was dann? Vielleicht sollten wir dich besser bis nach drinnen begleiten. Hier scheinen heute merkwürdige Dinge vorzugehen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 16.11.2020, 12:38:21
Tamara zögerte einen Moment und die drei konnten sehen, wie sie versuchte, die Situation einzuschätzen. Dann zuckte sie mit den Schultern. "Naja, dann kommt."

Sie ging also zu ihrem Haus und öffnete die Türe. "Danke für die Begleitung. Hier ist alles in Ordnung, wie ihr seht, die Tür war abgeschlossen, alles wie es sein soll. Ab jetzt schaffe ich es alleine." Damit nickte sie der Gruppe dankbar zu und schickte sich an, hinein zu gehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 22.11.2020, 03:07:54
Es war unglaublich, wie schwer es war an dieses Totem zu kommen. Wer hätte gedacht, dass ihnen Tamara solche Probleme machte? Alyssa musste sich ein Seufzen verkneifen und folgte der Frau quer durch die Stadt, bis zur Haustür. Nun mussten sie sich etwas ausdenken. Ponzio wollte sie wohl außer Gefecht setzen und obwohl sein Zauber fehlschlug - oder Tamara ihm eher widerstand - schöpfte die Frau keinen richtigen Verdacht. Die Hexe wollte noch einen letzten Versuch starten. Wenn dieser nicht funktionierte, dann mussten sie wohl einfach mit der Tür ins Haus. "Ich möchte euch keine weiteren Probleme machen aber dürfe ich kurz mitkommen? Ich müsste dringend mal einen Ort besuchen, wenn ihr versteht was ich meine."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 22.11.2020, 11:31:32
Tamara lachte kurz auf. "Ihr seid ein wenig wie Kletten. Aber so sind wir Mädchen eben, komm rein, das Häuschen ist im Hintterhof".

Sie öffnete die Türe, ging einige schritte hinein und plötzlich wurde es innen hell. Als Alyssa näher kam sah sie eine leuchtende Kugel in einer Lampe an der Wand, das Licht war offensichtlich magisch und schien dauerhaft zu leuchten. Tamara hatte wohl eine Abdeckung zur Seite geschoben die vorher das Licht abgeschirmt hatte. Dann zeigte sie ihr den Weg durch einen kurzen Flur zu einer Hintertür. "Dort hinaus und dann gleich rechts. Dort gibt es aber kein Licht, aber vor der Türe steht eine kleine Kerze."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 22.11.2020, 19:54:58
Ponzio folgte den beiden Frauen, auch wenn er nicht eingeladen war. Im Eingang blieb er stehen und blickte sich scheinbar unschlüssig um, als ob er nur darauf wartete, dass Alyssa endlich fertig wäre. Als Tamara seiner Freudin jedoch den Weg zeigte, wirkte er einen schnellen Zauber, in der Hoffnung, die magische Aura eines Totems zu spüren.[1]
 1. Detect Magic
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 25.11.2020, 14:05:12
Kivan beobachtete das Geschehen aus der Ferne. Er stellte sich zu diesem Zweck in eine kleine Seitengasse, die im Dunkeln lag. Der Halbelf war innerlich angespannt, weil er einerseits nicht viel tun könnte und andererseits viel auf dem Spiel stand. Stumm betete er zu Erastil und harrte der Dinge, die noch kommen mochten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 02.12.2020, 04:01:18
"Danke." Sie lächelte der Frau ehrlich zu und folgte dem Flur zur Hintertür. "Ich bin gleich wieder da." Ponzio würde schon einen Weg finden, nach dem Totem zu suchen. Sie selbst schloss die Tür hinter sich und sprach leise einen Zauber, um nach magischen Auren suchen zu können.[1] Sie sah sich etwas um und suchte nach einer weiteren Tür. Vielleicht war es ihr möglich von hier aus das weitere Haus zu betreten, ohne entdeckt zu werden.
 1. Detect Magic
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 04.12.2020, 19:47:36
Alyssa betrat einen kleinen Hinterhof, die Kerze in der Hand und sah sich um. Der Hof hatte eine dreieickige Form und lag zwischen den Mauern der benachbarten Häuser. Ihr gegenüber stand ein einfacher Holzverschlag mit dem Abort. Zu ihrer rechten gab es ein kleines Fenster, das in das Haus führte, allerdings waren die Läden geschlossen.[1]
Ihr Zauber zeigte ihr neben der Magie des Lichts im Flur und der schwachen Aura der Frau, die ebenfalls durch die einfache Tür zu ihr durchdrang, keine weiteren magischen Auren.

Tamara stand während dessen etwas unentschlossen im Flur. Sie gähnte, es war schließlich schon mitten in der Nacht. Sie sah Ponzio an. "Ich hoffe ihr findet den Weg zurück." Scheinbar wusste sie nicht recht, was sie sagen sollte und wartete auf Alyssas Rückkehr.
 1. Diese lassen sich von außen aber öffnen, die Scharniere sehen nicht verrostet aus
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 05.12.2020, 18:47:19
Ponzio sah sich etwas unschlüssig um. Wirklich weitergekommen waren sie bislang nicht - also versuchte er es auf direktere Art.
"Sag einmal, was hast du mit dieser Katzenfrau eigentlich zu schaffen gehabt? Es ist ja eher selten, dass man solche in der Stadt sieht."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 13.12.2020, 04:13:12
Das war alles nicht sehr vielversprechend. Keine magischen Auren, die Hinweise geben konnten. Alyssa blieb wohl nicht viel mehr übrig, als die Läden des Fensters von außen leise und vorsichtig zu öffnen. Wenn sie nichts interessantes dahinter entdeckte, musste sie vielleicht sogar so weit gehen, durch das Fenster zu klettern und das Haus zu durchsuchen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 17.12.2020, 08:09:28
Tamaras Augen sahen schon sehr müde aus. Es dauerte einen Moment, bis sie auf Ponzios Frage reagierte. "Was, wie? An, die Katze. Keine Ahnung, sie tauchte vor ein paar Jahren hier auf. Oft hört man lange nichts von ihr, bis sie schließlich wieder auftaucht. Es ist natürlich immer eine interessante Neuigkeit, wenn sie wieder jemand gesehen hat. Es heißt sie würde immer mal Häuser ausrauben, aber erwischt wurde sie noch nie. Mehr weiß ich nicht."

Alyssa stand weiterhin im Hof und sah sich um. Sie wollte schon aufgeben als sie einen hellen Fleck in einer der Häusermauern entdeckte. Als sie sich das näher ansah erkannte sie einen kleinen Durchgang, der scheinbar zwischen den Häusern weg vom Hof führte, vermutlich in Richtung des Platzes vor den Häusern. Sonst fiel ihr aber nichts hilfreiches auf.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.12.2020, 09:30:15
Alyssa überlegte kurz, dann kletterte sie durch das Fenster in das Zimmer. Sie stelle die Kerze in den Fensterrahmen, um sich im Raum orientieren zu können. Er war klein und ziemlich voll gestellt. Zunächst suchte sie nach einer magischen Aura, fand aber auch hier nichts, dann suchte sie schnell den Raum ab und begann an einem kleinen Schreibpult. Als sie über den Boden lief fiel ihr eine Bodenplatte auf, die sich leicht senkte und unter einem kleinen Teppich fand sie eine Klappe nach unten. Sie war nur mit einem flachen in das Holz eingearbeitete Riegel verschlossen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 09.01.2021, 04:04:12
Ein bisschen unwohl fühlte sich Alyssa ja schon dabei, hier herumzuschleichen. Sie war nicht darin geübt, sich besonders still und unerkannt zu bewegen aber sie versuchte es dennoch. Das Zimmer, welches sie betrat, schien auf den ersten Blick ziemlich uninteressant. Vollgestellt mit allen möglichen Dingen aber keine magischen Gegenstände dabei. Nach kurzer Suche entdeckte sie endlich doch etwas. Eine versteckte Klappe im Boden, die nach unten führte. Sowas war doch genau das, nach dem sie gesucht hatte. Sicherheitshalber sprach sie noch zwei Zauber, die ihr dabei helfen konnten, unerkannt zu bleiben. Selbst wenn sie zu laut war.[1] Schließlich versuchte sie so leise wie möglich die Klappe zu öffnen.[2]
 1. Pass without Trace und Invisibility
 2. Stealth 8
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 15.01.2021, 08:12:30
Alyssa öffnete also die Klappe, allerdings war sie dabei nicht besonders leise. Die Klappe quietschte und in ihren Ohren klang es so laut, dass sie kurz erstarrte. Aber von draußen war nichts zu hören.

Von unten drang ein Licht nach oben, es gab dort einen ordentlich eingerichteten Raum und eine Leiter führte nach unten. Es sah aus wie ein alchemistisches Labor dort unten, mit allerlei Kräutern, Töpfchen und diversen Kristallen. Es gab dort mehrere Schränkchen und Tische. Alyssa sah sich die Klappe an und war der Meinung, dass das Quietschen nicht durch schlechte gepflegte Scharniere entstanden war, sondern eher ein Schutzmechanismus war, denn die Klappe war gepflegt und wurde vermutlich regelmäßig benutzt. Schnell stieg sie nach unten. Allerdings würde es ihr kaum gelingen, den Raum komplett zu untersuchen, zu lange war sie bereits weg.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 19.01.2021, 16:00:07
Hoffentlich hatte man sie nicht gehört. Wenn doch, dann musste sie nun um so schneller machen. Sie ging die Treppe herunter, sah sich die Klappe ein bisschen genauer an und kam zu dem Schluss, dass es sich um einen Schutzmechanismus gehandelt haben musste. Interessant. Was gab es hier unten, dass man auf diese Weise verstecken und schützen musste?
Sie hatte nicht mehr allzuviel Zeit, also musste sie Prioritäten setzen. Natürlich suchte die Hexe vor allem nach dem Totem, machte sicherheitshalber auch die Schränke und etwaige Schubladen auf. Sie hoffte, dass ihre magische Sicht sich noch nützlich machen würde. Sonst musste sie diesen Raum als das ansehen, was er anscheinend war: Ein Alchemistenlabor.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 23.01.2021, 13:35:59
Ponzio war die lange Stille sichtbar unangenehm, und langsam fragte er sich, ob Alyssa wohl etwas entdeckt haben mochte. Bevor seine Gastgeberin auf den gleichen Gedanken kommen und ihr hinterhergehen würde, versuchte er daher, sie noch ein wenig länger hinzuhalten.
"Häuser ausrauben? Passiert das hier denn häufiger? Überhaupt: Ich habe das Gefühl, dass es mit der Ordnung in der Stadt nicht allzu weit her ist. Sorgt denn die Stadtwache nicht für die Sicherheit?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 23.01.2021, 14:59:42
Alyssa begann sich umzuschauen, merkte aber schnell, dass es so wenig Sinn hatte. Ihr Zauber, der ihr die Quelle der Magie zeigte, war beendet worden, als sie oben weitere Magie gewirkt hatte. Also aktiviert sie ihn erneut, entdeckte aber zunächst nichts. Also sah sie sich intensiver um und entdeckte an einer Kiste, die unter einem Stuhl stand, den schwachen Schimmer einer Aura. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass die Kiste zu schwer für eine einfache Holzkiste war. Vermutlich war sie mit irgend einem Material ausgekleidet, dass die magische Aura abschirmen sollte. Die Kiste hatte ein Schloss, das nicht so einfach zu knacken sein würde. Die Kiste wog ungefähr 5 kg und konnte sicher weg getragen werden, oder man konnte sie einschlagen.

Alyssa entschied sich nach einem kurzen zögern die Kiste mitzunehmen. So schnell wie es möglich war, ohne viel Lärm zu machen, stiegt sie wieder nach oben, verschloss die Klappe und verließ das Zimmer. Dann kletterte sie zu dem Durchgang, dies war leichter, als sie erwartet hatte, denn es gab einige Vertiefungen in der Mauer, die genau passend und wohl genau für diesen Zweck hier angebracht worden waren. Auf der anderen Seite ließ sie die Kiste einfach in ein Gebüsch unter dem Durchgang fallen und kroch zurück.

Während dessen wurde es der Hausherrin langsam zu lange. Sie beantwortete Ponzios Frage mit einem knappen "Sie bemühen sich" und ging dann in Richtung des Hofs. "Ob es eurer Freundin nicht gut geht? Ich schaue mal nach." Als sie also eilig zu Kivan schritt und dieser schon überlegte, ob er sie aufhalten sollte, öffnete Alyssa die Tür und betrat am anderen Ende den Flur. Sie murmelte einige Worte der Entschuldigung als sie Tamaras verwunderten Blick bemerkte und dann verabschiedeten sie sich schnell.

Sie machten sich auf den Rückweg und Alyssa holte die Kiste. Dabei achtete sie darauf, nicht von neugierigen Augen beobachtet zu werden. Sie waren schon ein ganzes Stück weit gegangen, hatten Begegnungen mit den Stadtwachen geschickt vermieden, als sie plötzlich einen leisen Pfiff hörten. Und dort saß in einem Baum Feliz und ließ die Beine baumeln.

"Oh, du hast aber schwer zu tragen. Soll ich dir etwas abnehmen?" Mit einem geschmeidigen Satz war die Katzenfrau am Boden und kam langsam auf die Gruppe zu.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 06.02.2021, 17:15:27
"Ganz ruhig!" entgegnete Ponzio der Katzenfrau. "Alyssa ist durchaus in der Lage, das selbst zu tragen. Und wir werden uns in Ruhe ansehen, was da drin ist, bevor wir überlegen, was wir damit anstellen.

Was hast du mit dem Gefangenen gemacht?"
ergänzte er dann, da er immer noch in Sorge war, was sich im Turm wohl zugetragen haben mochte.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 12.02.2021, 08:01:20
Feliz schnaubte verärgert. "Mein Handel mit euch gilt bis zum Sonnenaufgang. Wenn ihr mich sucht findet ihr mich beim Baum am Turm."

Und mit einigen wenigen erstaunlich leichtfüßigen Sprüngen verschwand sie in der Dunkelheit.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 15.02.2021, 12:52:54
Ponzio sah der Katzenfrau nach. "Also gut. Lasst uns irgendwo hingehen, wo wir etwas privater sprechen können, und nachsehen, ob das in der Kiste ist, was wir uns erhoffen. Aber zuvor sollten wir im Turm nach dem Rechten sehen. Kivan, hast du etwas erfahren können, was Feliz mit den Wachen dort gemacht hat?"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 18.02.2021, 15:14:45
"Sie hat mir zugesagt, dass sie den Gegenstand nicht vor Morgengrauen einsetzen wird", antwortete der Halbelf, der ob des Erfolges seiner Gefährten ihnen anerkennend auf die Schulter geklopft hatte, als er wieder zu ihnen gestoßen war. "Die Anweisungen, die sie bekommen hat, lassen ihr wohl einigen Spielraum. Ich habe ihr das geglaubt, weiß aber dennoch nicht, wie sie einzuschätzen ist. Sollten wir das Totem wirklich erbeutet haben, wäre es wahrscheinlich sinnvoll, sie zunächst auszufragen bevor wir es ihr aushändigen. Kommt, lasst uns jetzt gehen!
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 23.02.2021, 03:51:56
Das war knapp gewesen, fast hätte Tamara sie entdeckt. Früher oder später würde sie merken, dass die Kiste verschwunden war, aber bis dahin hatten sie hoffentlich alles erledigt. Auf dem Rückweg nahm sie die Kiste wieder an sich und konnte kaum erwarten, sie endlich zu öffnen. Da war sie anscheinend nicht alleine, denn Feliz versuchte ganz offensichtlich an die Kiste ranzukommen. Verübeln konnte es Alyssa ihr nicht aber Ponzio war schnell dabei, ein paar klare Worte zu sagen. Die Katzenfrau verschwand so schnell wie sie gekommen war und sie waren wieder allein.
"Ich hatte leider nicht genug Zeit um in die Kiste zu gucken.", gab sie zu. "Aber sie war der einzige magische Gegenstand in diesem Alchemistenlabor oder was es auch war." Zur Not mussten sie Tamara eben noch einmal einen Besuch abstatten und etwas direkter werden. Doch sie hoffte, dass es nicht so weit kommen musste. "Ja, beeilen wir uns."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 26.02.2021, 20:09:51
Die Gruppe ging also auf direkten Weg zurück zum Turm. Die Wachen saßen an ihrem Platz, die Nacht war ruhig verlaufen und die Gefangenen waren wohlauf.

Dann gingen sie in ihr Zimmer und versuchten die Kiste zu öffnen. Keiner in der Gruppe hatte Erfahrung damit, Schlösser zu knacken und so entschieden sie sich, die Kiste mit Gewalt zu öffnen. Werkzeug war schnell bei der Hand und gemeinsam zerstörten sie die Halterung des Schlosses. Alyssa öffnete schließlich die Kiste und spürte plötzlich einen brennenden Schmerz am Handgelenk. Zuerst dachte sie, sie hätte sich an einem Holzsplitter verletzt, aber dann sah sie eine kleine Metallnadel, die aus der Kiste hinausragte und an der sie sich verletzt hatte. Erschrocken sah sie auf die kleine blutende Wunde, denn solche Fallen waren häufig vergiftet. Ein wenig Blut rann aus der kleinen Wunde, aber sonst spürte sie nichts. Sie wartete einen Moment, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Schließlich kümmerte sie sich weiter um die Kiste.

Im Innern war die Kiste mit einer dicken Holzschicht versehen, es war ein dunkles, hartes Holz und vermutlich sollte es magische Auren abschirmen. Im Innern lagen mehrere Gegenstände in Tüchern eingeschlagen. Gerade als sie hinein greifen und eines der Päckchen nehmen wollte, hielt Kivan ihre Hand fest. Ein kleiner Skorpion krabbelte zwischen den Tüchern hervor, den stachelbewehrten Schwanz aufgestellt. Kivan zögerte nicht lange und tötete das Tier und dann untersuchten sie vorsichtig den Inhalt der Kiste.

Sie fanden keine weiteren Sicherungen mehr, dafür aber einige Gegenstände. Das erste war eine kleine Metallglocke, dann waren da noch einige Edelsteine und schließlich das Totem.
Das Totem war recht groß, größer als die zwei Hände eines großen Menschen. Es bestand aus einem komplexen Geflecht aus dünnen Ästen, in deren Mitte sich an dünnen Fäden eine blutrote kastanienartige Frucht befand. Es war ein filigranes Objekt, aber auch unauffällig. Alyssa untersuchte die Objekte auf magische Auren und das Totem strahlte deutlich (Schule Divination), die kleine Glücke war ebenfalls magische (Schule Transmutation). Die Edelsteine waren nicht magisch[1] Mehr fand sich in der Kiste nicht.

Als sie schließlich alles untersucht hatten erinnerte Alyssa sich an die Nadel, aber der kleine Kratzer am Handgelenk sah immernoch ganz normal aus.
 1. Wert 1500 GS
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 28.02.2021, 09:38:36
"Na, das hat sich aber gelohnt," pfiff Kivan anerkennend als er die Beute begutachtete. Das war mehr als er erwartet hatte. Dann fiel ihm Alyssas Verletzung ein. "Tut mir leid, geht es?, fragte er mit etwas schlechtem Gewissen. "Ich meinte natürlich den geglückten Diebstahl und nicht deine Verletzung." Der Halbelf beugte sich zu der Metallnadel herunter, schaute sie genau an und roch daran, um festzustellen, ob sich möglicherweise etwas feststellen ließ, was auf ein Gift hindeutete. Seine scharfen Sinne bemerkten eine undefinierbare Substanz auf der Nadel und er verzog kaum merklich das Gesicht. "Es sieht so aus, als müssten wir ein Gegengift oder einen Zauber besorgen. Irgendetwas war auf der Nadel, vermutlich ein Gift. Dass du noch nichts merkst, heißt leider nichts. Gifte müssen nicht sofort wirken. Manche sind tückisch und zeigen sich erst nach Stunden, dann aber um so stärker", sagte er schließlich und legte Alyssa die Hand auf die Schulter.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 05.03.2021, 03:54:29
Endlich konnte Alyssa wieder etwas aufatmen. Alles schien in Ordnung zu sein, es gab keine Besonderheiten und die Nacht war ruhig geblieben. Gut, dann konnten sie sich der Truhe widmen. Endlich würden sie herausfinden, ob der ganze Aufwand es wert gewesen war oder ob sie Tamara noch einmal einen Besuch abstatten mussten.
Vorsichtig öffnete sie die Kiste, nachdem die Halterung des Schlosses zerstört worden war. Dabei wurde sie von einer kleinen Nadel gestochen. Sofort schoss ihr eine Sicherung und Gift durch den Kopf aber der Schmerz verging schnell und sie spürte nichts weiter. Seltsam. Doch dabei blieb es nicht. Der Inhalt der Kiste war zusätzlich durch einen Skorpion gesichert, der sie sicherlich auch angegriffen hätte, wenn Kivan sie nicht rechtzeitig gewarnt hätte. Sie bedankte sich mit einem Lächeln und Nicken und widmete sich dann dem Inhalt. Nicht nur das Totem hatten sie endlich in der Hand, sondern auch eine magische Glocke und ein paar Edelsteine.
Alyssa freute sich, war nach Kivans Worten allerdings ziemlich nachdenklich. "Ja, soweit alles gut.", antwortete sie. "Ich hatte nichts von einem Gift gesehen. Hoffen wir, dass es nicht allzu schnell wirkt. Danke nochmal." Sie klopfte dem Halbelfen zweimal auf die Hand und stand dann auf. "Geben wir Feliz das Totem zurück und sehen dann, ob wir irgendwo ein Gegengift auftreiben können." Sie dachte nach und strich sich durchs Haar. "Irgendeine Idee wo? Wer könnte ein Gegengift verkaufen oder wäre bereit es abzugeben?" Sie kannte ein paar Leute aber keiner davon lebte hier in der Stadt.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 05.03.2021, 15:54:02
"Ich weiß nicht, wieviel Zeit wir haben, bis ein mögliches Gift wirkt. Wenn wir bis morgen früh warten können, kann ich feststellen, ob du wirklich vergiftet wurdest, mit Glück sogar, mit welchem Gift. Leider geht es nicht schneller."
Auch Ponzio war besorgt wegen der möglichen Auswirkung der Falle, und konnte sich gerade nicht wirklich über ihren Fund freuen, geschweige denn darüber nachdenken, was sie damit jetzt tun sollten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 21.03.2021, 11:49:01
Alyssa überlegte nicht lange, es fiel ihr niemand ein, den sie mitten in der Nacht wegen eines gegengifts ansprechen konnten, zumal sie ja nicht einmal wussten, welche Substanz genau an der Nadel gewesen war. Außerdem spürte sie weiterhin nichts, was auf ein Gift hinwies. Die kleine Einstichstelle war kaum noch zu sehen. Also entschieden sie, bis zum Morgen zu warten und auf Ponzio zu vertrauen.

Allerdings musste sie ja bis zum Sonnenaufgang noch ihr Geschäft mit Feliz ab schließen, damit ihre Zeugen außer Gefahr waren. Zuerst wollten sie aber noch ein paar Stunden schlafen. Sie ließen sich also eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang wecken und gingen dann wieder zu dem Baum neben dem Turm. Feliz tauchte diesmal aber nicht aus dem Baum auf, vielmehr saß sie auf einem Hausdach und landete ohne viel Lärm zu verursachen einige Meter neben ihnen.

"So, was ist jetzt, habt ihr es?" Sie konnte ihre Anspannung und Unruhe kaum verbergen. Die Drei wussten zwar nicht, wie lange sie schon auf diesen Augenblick wartete, aber ihre Reaktion ließ erahnen, dass es eine sehr lange Zeit gewesen sein musste.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 28.03.2021, 17:10:13
Ponzio war ein wenig skeptisch, wie Feliz reagieren würde, wenn sie das Totem hätte, doch zum einen hatten sie einen Handel abgeschlossen, und zum anderen war es ihm zutiefst zuwider, eine fühlende Kreatur so zu versklaven. Also holte er das Totem aus dem Beutel, den Alyssa aus der Kiste geholt hatte, und hielt es Feliz entgegen.
"Du solltest wissen, dass Alyssa vergiftet wurde, als sie die Schatulle geöffnet hatte, in der das Totem sich befand. Wenn du etwas über das Gift weißt, wäre es ein netter Zug von dir, uns diese Informationen zu geben. Und ansonsten hatten wir einen Handel: Wir beschaffen dir das Totem, und du sagst uns alles, was du über diese Tamara und die Dinge, die sie von dir verlangt hat, weißt. Auch darüber, ob sie Verbindungen zum König hat."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 08.04.2021, 03:38:04
Es half ja alles nichts. Im Moment wirkte das Gift nicht und sie konnten auf die Schnelle auch niemanden finden, der ein Gegengift verkaufte. Am nächsten Tag konnte Ponzio gucken, ob sie überhaupt vergiftet war und dann konnte man entsprechende Schritte einleiten. Bis dahin musste sie einfach warten, auch wenn es ihr nicht gefiel. Mit einem mulmigen Gefühl ging sie also zu Bett, wachte einige Stunden später allerdings ohne Probleme auf. Vielleicht war sie einfach nicht vergiftet worden.
Auf jeden Fall konnten sie nun endlich ihren Handel mit Feliz abschließen. Zusammen gingen sie zum vereinbarten Treffpunkt und trafen dort wieder auf Feliz. Es war offensichtlich, dass sie es kaum erwarten konnte, das Totem wieder in ihren Händen zu halten. Ponzio sagte zu der Situation schon alles, was zu sagen war. Alyssa glaubte allerdings nicht, dass die Katzenfrau sie hintergehen würde. Sie nickte also und wartete geduldig ab, was sie zu sagen hatte. "Es war nicht einfach an das Totem zu kommen. Bitte, wir brauchen alle Informationen, die du hast, egal wie unwichtig sie scheinen."
Für den Moment erwähnte Alyssa gar nicht erst weiter das Gift. Es war nett von Ponzio, das Thema noch einmal anzusprechen und sicherlich auch schlau aber die Informationen, die Feliz besaß, waren so viel wichtiger. Erst sollte sie erzählen. Dann hatten sie noch genügend Zeit, um sich um das Gift zu kümmern.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 08.04.2021, 08:52:29
Für einen Moment schien es so, als wolle Feliz sich auf Alyssa stürzen und nach dem Totem suchen, ihre Hände zitterten vor Erregung und ihr Schwanz zuckte nervös hin und her. Aber dann schien sie sich zu beruhigen und ließ ein kurzes, tröstend klingendes Miau hören.

"Ich weiß nichts von Gift, aber ich weiß, wen du fragen kannst, falls das etwas hilft. Es überrascht mich aber nicht, dass die Frau Gift verwendet. Tamara ist die rechte Hand von anderen Leuten. Sie bleibt im Hintergrund und erfüllt die Aufgaben, die erfüllt werden müssen, damit die Leute die Klappe halten und kuschen. Sie hat einen Haufen Spitzel und Abhängige, die ihr Informationen beschaffen, so wie ich. Der König bestimmt hier gar nichts. Das sagen haben andere, aber sogar unter ihnen gibt es zwei Gruppen. Zum einen die Hexe, Kathalina Lain. Es heißt sie habe irgendwo ein schwarzes Buch mit all den kleinen, schmutzigen Geheimnissen der Händler und Schreiber der Stadt. Und alle tanzen nach ihrer Pfeife. Und dann gibt es da noch Eron Park, die beiden führen auch die Händlergilde. Er  ist weniger an politischer Kontrolle interessiert, sondern nur an guten Geschäften für sich und seine Freunde. Beide zusammen sind furchtbar. Ihr werdet sterben oder in der Zelle verrotten, wenn ihr euch mit ihnen anlegt. Und es hilft auch nicht, sie zu beseitigen, denn dann rücken einfach andere nach. Der König ist schwach und selbst wenn er etwas dagegen unternehmen wollte, ihm fehlen die loyalen und fähigen Leute. Es ist alles trostlos hier und ich will weg. Mehr kann ich euch nicht sagen. Gebt mir jetzt das Totem. Bitte!"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 08.04.2021, 10:35:41
Das waren mehr und bessere Informationen, als Ponzio erwartet hatte. Mit dem Gift würden sie schon fertig werden, falls es denn welches war, und so überließ er Feliz mit einem Nicken das Totem.
"Vielen Dank, das waren wertvolle Informationen. Wir sind nicht so wehrlos, wie es dir vielleicht vorkommt - und wir haben exakt das vor: Uns mit ihnen anzulegen. Lange genug haben diese beiden die Stadt hier terrorisiert, und wir werden dafür sorgen, dass sich das ändert. Wir fürchten die beiden nicht, und ich kann dir versprechen: Wir werden nicht in der Zelle verrotten.

Wenn du andere kennst, die so denken wie du und wir, dann sag ihnen das. Sag ihnen, dass jemand in der Stadt ist, der mit der Korruption aufräumen wird. Umso mehr Unterstützung wir haben und umso weniger der Einwohner Angst vor Kathalina und Eron haben, desto leichter wird es uns fallen, die beiden abzusetzen und ihrer gerechten Strafe zukommen zu lassen."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 11.04.2021, 15:48:19
Feliz griff das Totem und drückte es an ihre Brust und ihre Züge entspannten sich sofort, als würde sie in eisiger Kälte stehen und eine wohlige Wärme aus dem Gegenstand spüren.

"Danke!", ihre Stimme war schrill und etwas zu laut, dann gewann sie ihre Beherrschung aber sofort zurück. "Ihr könnt euren Wirt fragen, er ist nicht gerne gesehen m Königshof, aber ich habe wenig Hoffnung, dass es noch viele Menschen mit Courage und den Fähigkeiten zum Widerstand gibt. Ich wünsche euch Glück." Sie schien einen Moment nachzudenken.
"Ihr habt noch mein eigenes Totem, die kleine Hasenpfote. Behaltet sie, falls ihr von hier fliehen müsst und lebendig fort kommt, dann findet ihr Zuflucht bei Leuten, die dem Herztotem folgen. Mein Totem wird euch ausweisen. Aber hier verbergt es gut, wenn man es bei euch findet werdet ihr hingerichtet. Wir gelten als Feinde des Landes."

Kivan griff in die Tasche und dort war der Gegenstand, den Feliz bei ihrer Flucht verloren hatte. Die Abenteurer hatten das Ding fast vergessen.
"Nun muss ich aber gehen. Lebt wohl, ich verschwinde aus dieser Stadt. Passt auf euch auf."

Sie drehte sich um und lief leichtfüßig davon. Kein laut war zu hören und dann war sie im dämmrigen Licht des aufziehenden Morgens verschwunden, als wäre sie nie hier gewesen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 12.04.2021, 19:08:16
"Und nun?" fragte Ponzio, als er Feliz nachsah. "Jetzt sehen wir zumindest klarer, aber wir müssen uns überlegen, wie wir nun weiter vorgehen wollen. Aber lass mich zuerst einmal nach deinem Gift sehen."

Er wirkte seinen Zauber und versuchte so herauszufinden, ob Alyssa tatsächlich vergiftet worden war. Sollte dies der Fall sein, müsste er weitere Untersuchungen vornehmen, um die Art des Giftes herauszufinden.[1]
 1. Deteact Poison
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 13.04.2021, 10:26:34
Ponzios Zauber zeigte gewisse Spuren von Gift, allerdings war Alyssa wohl nicht vergiftet. Er deutete dies so, dass ihr Körper dem Gift widerstanden hatte.[1] Da ihr Körper das Gift bereits abgebaut hatte, konnte er die Art des Giftes nicht herausfinden.
 1. Ich glaube das Zauber funktioniert nicht so, ist mir jetzt aber egal, Alyssa hat den RW geschafft
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 15.04.2021, 04:27:31
Die neuen Informationen machten Alyssa nachdenklich. Wenn es stimmte was Feliz berichtet hatte, dann hatten sie endlich ihre wahren Gegner gefunden. Die beiden Leiter der Händlergilde. Nur wie konnte man diese aufhalten und gleichzeitig verhindern, dass ihre Plätze nicht einfach ersetzt wurden? Es war nicht einfach, das herauszufinden. Auch Ponzios Frage konnte sie nicht beantworten.
"Danke.", sagte sie zumindest, als der alte Mann mithilfe eines Zaubers nach einem Gift sah. "Es reicht nicht, Eron und Kathalina aufzuhalten. Wie Feliz sagte, würde einfach jemand ihre Plätze einnehmen." Sie strich sich nachdenklich durchs Haar. Dann kam ihr eine Idee.
"Was wenn wir Nachfolger finden, die dem König, also dem neuen, treu ergeben sind? Keine Speichellecker aber Menschen wie den Richter. Nur halt für die Händlergilde. Dann brauchen wir 'nur' Kathalina und Eron loswerden und ihre Plätze neu besetzen." Es war zumindest ein erster Vorschlag. Vielleicht konnten sie damit arbeiten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 18.04.2021, 00:13:20
"Das ist wohl ohnehin unsere Aufgabe. In zehn Tagen wird der neue König ankommen, und wir sollen dafür sorgen, dass er die Regentschaft auch übernehmen kann. Und dazu brauchen wir den Rückhalt der Gilde; ich denke, so viel ist klar geworden.
Die Frage ist allerdings, wie sollen wir das in so kurzer Zeit anstellen? Wir müssten uns mit den inneren politischen Gegebenheiten der Handelsgilde vertraut machen; herausfinden, wer auf der Seite Erons und Kathalinas steht und wer ihre Feinde sind. Dann könnten wir herausfinden, ob jemand vertrauensvolles eingesetzt werden könnte, um ihnen nachzufolgen. Nur wie anstellen?

Als erstes sollten wir wohl dafür sorgen, dass dem Richter nicht noch etwas passiert, beziehungsweise dem Zeugen im Turm. Dorthin sollten wir ohnehin zurückkehren."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 29.04.2021, 19:58:51
Die Gruppe kehre also in den Turm zurück und die restliche Nacht verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Am nächsten Morgen kam der erste Richter zu ihnen. Er brachte einen Korb mit einem ordentlichen Frühstück mit. Aber er sah nicht zufrieden aus und es wurde auch schnell klar, warum.
„Dieser Jorek ist tot[1]. Er hat sich in seiner Zelle erhängt. Ich hatte einige vertrauenswürdige Leute in der Kaserne, es hat wohl niemand von außen getan, er war es wohl wirklich selbst. Wie aber das Seil zu ihm kam, konnte ich nicht herausfinden. Also wieder eine tote Spur. Aber Jorek war kein Niemand, er war im engsten Umfeld des Königs, ihn zu opfern war sicher keine leichte Entscheidung. Immerhin, unsere beiden Zeugen sind jetzt sicher, es gibt nichts mehr zu bezeugen und sie müssen sich jetzt wegen der Entführung verantworten. Und wir machen eben weiter. Ich muss euer Schreiben prüfen und dann die entsprechenden Schritte einleiten. Der König, äh, also der Stadthalter, muss informiert werden. Und dann wird sich die Kunde schnell verbreiten. Wie geht es dann weiter, wer wird den Platz des König beanspruchen?"

Während sie aßen hatte der Richter die beiden Wachen zum Essen in die Taverne geschickt, so dass sie unter sich waren.
 1. Er war der Auftraggeber der Entführung des ersten Richters, ihr hattet den Namen herausgefunden
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 25.05.2021, 13:00:52
Da niemand in der Gruppe wusste, wer als Regent geschickt werden würde, entschieden sie sich, die Ratsherrin im Auge zu behalten, wenn die Nachricht öffentlich werden würde.

Und der erste Richter nahm seine Arbeit wieder auf. Er schien jünger und agiler geworden zu sein, seit er wieder in der Stadt war. Die Strapazen der Gefangenschaft hatten ihm stark gesetzt, fielen nun aber zunehmend von ihm ab. Wenige Tage nach dem Gespräch hatte der Richter seine Prüfung abgeschlossen und informierte den "König" über das Schriftstück und darüber, dass demnächst ein neuer Regent die Regierungsgeschäfte übernehmen würde. Die Neuigkeit verbreitete sich rasend schnell in der Stadt und Karls Taverne, in der sie untergekommen waren, hatte in diesen Tagen viel mehr Gäste als gewöhnlich. Auch wenn die Abenteurer dort kaum anzutreffen waren.

Sie hatten bereits einige Tage zuvor begonnen, Kathalina Lain zu beobachten und diejenigen Gebäude zu finden, in denen sie sich meist aufhielt. Wenig überraschenden war dies ihr Handelshaus, einige zentral gelegene Lagergebäude und das Haus der Händlergilde. Stets wurde sie von zwei Wachen begleitet, erfahrene und gut ausgerüstete Kämpfer.

Als die Nachricht über den neuen Regenten dann die Runde machte, war die Gruppe natürlich vor Ort. Es waren immer viele Besucher im Handelshaus Lain ein und aus gegangen, aber an diesem Tag schien die halbe Stadt hier vorsprechen zu wollen. Viele Besucher waren der Gruppe unbekannt, aber Eron Park, ihren Stellvertreter in der Händlergilde, erkannten sie. Er blieb am längsten, fast zwei Stunden. Kathalina Lain selbst bekamen sie an diesem Tag aber nicht zu Gesicht.

In den folgenden Tagen änderte sich wenig an der Situation. Die Stadt war von einer starken Unruhe erfasst worden. Überall schienen die Leute zu flüstern, auch beim Anblick der Abenteurer. Es gab Gerüchte von Jubelfeiern auf dem Marktplatz, die von der Stadtwache aufgelöst worden waren. Aber niemand war direkt dabei gewesen. Der König hatte in der Stadt verbreiten lassen, dass er den Anspruch des neuen Regenten anerkenne und sich freue, dass das Land nun wieder einen König bekommen werde, öffentlich aufgetreten war er aber nicht.
Karl schirmte die Gruppe von den vielen Neugierigen ab, sie aßen meist in der Küche oder im Hof. Eines Abends wurde eine brennende Fackel in den Schankraum geworfen, aber es entstand kein Schaden und der Angreifer konnte unerkannt entkommen.

Einmal sah die Gruppe Tamara in der Nähe des Hauses Lain, aber sie betrat es nicht und kümmerte sich auch sonst nicht um das Gebäude. Vielleicht war es einfach Zufall, das Haus Lain lag zentral in der Stadt an einer Hauptstraße.

So ging gut eine Woche ins Land, ohne dass etwas besonderes geschah. Doch dann, eines Morgens, brachte Karl eine Taube zu ihnen. „Hier, eine Nachricht für euch.“ Das Tier trug einen kleinen Zettel am Bein.

"Der Regent kommt nicht per Schiff, es sind Attentäter unterwegs. Morgen zur Mittagsstunde auf dem Marktplatz. Haltet die Augen für uns offen." Unterzeichnet war die Nachricht von Erthoran, dem Priester der sie auf diese Mission geschickt hatte.

Sie hatten also gut einen Tag Zeit, sich auf die Ankunft vorzubereiten. Sie wussten jetzt, wo er ankommen würde, auf dem Marktplatz, aber nicht wie. Der Marktplatz bot viel Platz und lag direkt am Haus, in dem der "König" saß, aber wenn wirklich jemand ein Attentat ausführen wollte, bot der Marktplatz mit den vielen Häusern und einigen kleinen Gassen ebenfalls viele Möglichkeiten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 31.05.2021, 00:05:57
Ponzio konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie gescheitert waren. Sie hatten die Stadt und das Land für den neuen Regenten vorbereiten sollen - aber was hatten sie tatsächlich erreicht?
Die Lage in der Stadt schien genauso verworren wie zuvor, und bis heute wussten sie nicht einmal, ob der jetzige sogenannte König Teil des Problems war oder nur eine Marionette, oder ob er womöglich sogar ehrbare Absichten hatte, jedoch von mächtigen Kräften gehindert wurde, etwas zum Guten zu wenden.

Jene mächtigen Kräfte, die wohl von Kathalina Lain angeführt wurden, hatten sie ebenfalls noch nicht einmal annähernd in den Griff bekommen. Das einzige, was sie tatsächlich erreicht hatten, war den Richter wieder in die Stadt zurückzubringen. Das immerhin konnte tatsächlich etwas zum Guten wenden, doch seitdem, musste er zugeben, hatten sie wenig beigetragen, ihn zu unterstützen. Mehr noch, er schien ihre Hilfe gar nicht zu wollen.

Nun kam also, in seinen Augen viel zu früh, und ohne dies vorher mit ihnen abzustimmen, der neue König, den die Kirche von Erastil herschickte. Und sie wussten nicht einmal, um wen es sich handelte. Wie sollten sie unter diesen Umständen irgendetwas sinnvolles tun? Auch von Erthoran und seinen Leuten fühlte Ponzio sich im Stich gelassen. Und nun die Nachricht, dass der neue Regent plötzlich auf dem Marktplatz erscheinen wollte? Oder reiste er mit Pomp in die Stadt ein? Und sie sollten ihn vor Attentätern schützen? Es war zum Weinen - und mehr als nur einmal sehnte Ponzio sich nach einem Krug Schnaps, um seine Nerven zu beruhigen. Wenn nicht die beiden anderen ebendies hätten kommen sehen und ihn keinen Augenblick aus ihrer Sicht hatten lassen.

"Und jetzt?" fragte der Magier mit Frust in der Stimme. "Wie sollen wir den ganzen Marktplatz im Auge behalten? Was wir überhaupt geschehen zur Mittagsstunde? Im Grunde können wir uns nur unter die Leute mischen und versuchen, aufmerksam zu sein."
Immerhin konnte er selbst sich mit einem Zauber ein anderes Aussehen geben; das würde vielleicht helfen, sofern der Regent sich nicht verspätete und der Zauber auslief.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 10.06.2021, 21:52:29
Die Gruppe wartete also bis zum nächsten Tag. Es lag eine seltsame Anspannung über der Stadt, alle schienen auf etwas zu warten, aber nicht zu wissen, worauf.

Als die Gruppe sich nach einem frühen Mittagessen auf den Weg machte, raunte Karl ihnen zu: "Es gibt Gerüchte, dass heute etwas passiert. Es sind viele Menschen auf der Straße und nicht alle sind froh über das, was kommen könnte." Dann ging er wieder seiner Arbeit nach.

Tatsächlich waren die Straßen erstaunlich voll. Einige der Bewohner taten so, als hätten sie etwas zu tun, trugen Körbe hin und her oder priesen ihre Waren an. Aber viele gaben sich nicht die Mühe und zogen in Gruppen durch de Straßen. Niemand schien zu wissen, wohin es ging, aber alle ahnten, dass heute ein besonderer Tag war.

Es dauerte viel länger als sonst, bis die Gruppe den Marktplatz erreicht hatte. Sie mischten sich unter die Leute und hielten die Augen offen. Es waren an die hundert Menschen hier auf dem Platz. Viele standen in Gruppen herum und unterhielten sich leise. Und überall waren Stadtwachen zu sehen. Einige bewachten den Sitz des Königs und das Gericht, andere liefen zwischen den Menschen hin und her, wussten aber auch nicht so recht, was sie hier tun sollten. Die vielen Leute machten viele Wachen nervös, das war nicht zu übersehen.

Alyssa entdeckten mehrere Gestalten, die offensichtlich versteckte Waffen trugen und sich auf dem Platz verteilten. Und Kivans scharfen Augen bemerkten einige auffällige Gestalten, die sich hinter verschiedenen Fenstern verbargen. Aber sonst war nichts ungewöhnliches zu sehen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 17.06.2021, 13:36:57
Und so standen sie auf dem Marktplatz mit vielen anderen Menschen und warteten. Zwischendurch hörten sie rufe aus den Gassen der Stadt und einige Leute verließen den Platz, offenbar weil sie neugierig waren, was dort vor sich ging. Aber schnell wurde es wieder still.

Die Menge schaute immer wieder zum Himmel. Es gab zwar eine alte Glocke auf dem Haus des Regenten, die früher einmal zur Mittagsstunde geschlagen wurde, aber diese schwieg schon seit vielen Jahren. Und so orientierten sich alle am Sonnenstand. Als die Sonne am höchsten Stand wurde die Menge zunehmend unruhig. Die Abenteurer wussten nicht, ob die Information durchgesickert war, dass am Mittag etwas passieren sollte, oder ob alle davon ausgingen, dass die Mittagsstunde der einzig mögliche Zeitpunkt für ein weltbewegendes Ereignis sein konnte.

Und dann waren plötzlich wieder laute Rufe zu hören, zuerst aus der Stadt und dann auch auf dem Marktplatz. Einige Hände zeigten zum Himmel, zuerst in unterschiedliche Richtungen, aber schnell hatten die drei entdeckt, was hier für Aufregung sorgte. Hoch am Himmel flog etwas sehr Großes direkt  auf die zu, es war ein fliegendes Pferd mit einem Reiter. Bald hatten alle die richtige Richtung ausgemacht und überall hörte man erstaunte und teilweise auch ängstliche Rufe. Genaueres konnte man nicht erkennen.[1]
 1. Bitte alle einmal Perception würfeln
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 18.06.2021, 03:37:41
Der Tag rückte immer näher, an dem der neue Regent endlich ankommen sollte. Nicht per Schiff, sondern auf irgendeinem anderen Weg. Das konnte vieles bedeuten und Alyssa war nicht froh darüber, dass man sie im Dunkeln ließ. Wie sollten sie helfen, wenn sie keine Informationen bekamen? Sie teilte Ponzios Frust und Meinung. Viel mehr, als sich unter die Leute am Marktplatz zu mischen, konnten sie wirklich nicht tun. Sie hatten einfach immer noch zu wenig Informationen über das, was wirklich im Hintergrund ablief. Was hätten sie allerdings noch alles tun können? Sie waren nur ein paar Menschen, keine ausgebildeten Spione oder ähnliches. Je mehr die Hexe darüber nachdachte, desto sicherer wurde sie sich, dass die Kirche eine andere Gruppe hätte schicken sollen. Doch nun war es zu spät und sie alle waren viel zu sehr in diese Sache involviert, als jetzt noch einen Rückzieher zu machen. Ganz davon abgesehen, dass Alyssa das auch gar nicht tun wollte.
So warteten sie also auf dem Marktplatz und sahen sich in der großen Menge um. Ihr fielen einige Gestalten auf, die versteckt Waffen trugen. Kivan sah auch einige auffällig unauffällige Personen. Das musste allerdings nicht unbedingt ein Problem sein. Die Nachricht, die sie bekommen hatten, sprach ja davon, die Augen für uns aufzuhalten. Sicher würde die Kirche den Regenten nicht alleine schicken. Vor allem dann nicht, wenn sie von Attentätern wussten. Man hatte bestimmt einige Verbündete organisiert, die verdeckt die Augen offen hielten. Diese bewaffneten oder versteckten Personen konnten also auch Verbündete sein.
Dann war es endlich soweit. Alyssa bemerkte es eher durch die Unruhe, als dass sie den Regenten wirklich sah. Sie folgte mit dem Blick den Händen, die in den Himmel zeigten und erkannte schnell, dass dort jemand auf einem fliegenden Pferd angeritten - oder geflogen - kam. War das wirklich der neue Regent oder vielleicht doch ein gelungenes Ablenkungsmanöver. Da oben gab er auf jeden Fall ein gutes Ziel ab. Ohne lange nach oben zu sehen, sah sich Alyssa eher auf dem Marktplatz um. Vor allem suchte sie nach den Leuten, die Waffen versteckt oder sich hinter Fenstern versteckt hatten. Richtete vielleicht jemand eine Waffe in den Himmel?[1]
 1. Perception 16
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 18.06.2021, 09:24:18
Alyssa brachte nicht lange um hinter mehreren Fenstern Bewegungen auszumachen. Und kurz darauf sah sie erkannte sie, dass hinter zwei Fenstern Bögen in Anschlag gebracht worden waren, verborgen hinter Vorhängen, aber die Pfeilspitzen waren dennoch zu sehen. Und beide Fenster gingen in die Richtung, aus der sie den fliegenden Reiter herankommen sah.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 21.06.2021, 23:58:07
Kivan war die Anspannung förmlich anzusehen. Mit angestrengtem Blick versuchte er vergeblich, sich ein Bild von der Lage zu machen. Außer der Ankündigung, dass der Regelt kommen wird, hatten sie kaum Informationen und so blieb dem Halbelf und seinen Mitstreitern nicht viel anderes übrig als abzuwarten. Als der fliegende Reiter erschien, spürte er seinen Puls steigen und murmelte einige heilige Verse zur Beruhigung. Aufregung war nicht gut für Zielen und es sah ganz so aus als würde er bald eine ruhige Hand brauchen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 24.06.2021, 22:39:27
Auch Ponzio hatte sich unter die Menge gemischt. Da sie nicht wussten, aus welcher Richtung der Regent kommen würde, hatten sie sich voneinander getrennt und so dauerte es eine Weile, nachdem alle Welt bereits in den Himmel deutete, bis der Magier bemerkte, dass etwas aus dem Himmel kam. Doch seine alten Augen schafften es nicht, das Objekt, das sich näherte, zu fokussieren, und so stand er ziemlich ahnungslos in der Menge und konnte nur warten, als was sich das Flugobjekt entpuppen würde.[1]
 1. Wahrnehmung 4
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 28.06.2021, 02:55:24
Noch immer wusste Alyssa nicht, ob der fliegende Reiter tatsächlich der neue Regent oder nur eine gute Ablenkung war. Die Pfeilspitzen, die sie sah, waren zwar in die Richtung des Reiters gerichtet aber nicht direkt auf ihn. Es war also nicht klar, was passieren würde und ob überhaupt etwas passieren würde. Die Hexe rang mit sich selbst und überlegte, was am sinnvollsten war. Am Ende entschied sie sich dazu, zu versuchen, die Bogenschützen schlafen zu legen. So konnte sie eine mögliche Gefahr ausschalten, ohne mögliche Verbündete direkt zu verletzen.[1] Sie suchte die Menge nach ihren Freunden ab.
 1. Sleep (https://www.d20pfsrd.com/magic/all-spells/s/sleep/) Wille gegen 15 negiert.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 07.08.2021, 12:08:20
Der Punkt kam näher und näher, wurde größer und bald war ein geflügeltes Pferd zu erkennen. Darauf saß eine Gestalt in einen Mantel gehüllt.

Währenddessen gelang es Alyssa, mit ihrem Zauber die beiden Bogenschützen, die sich hinter zwei benachbarten Fenstern standen, einzuschläfern.

Nun hatten alle auf dem Platz das fliegende Pferd entdeckt und eine gespannte Stille breitete sich aus. Immer näher kam das Tier und hielt direkt auf den Marktplatz zu. Das Gesicht des Reiters war kaum zu erkennen, er hatte den Umgang eng um den Körper geschlungen. Und dann kam plötzlich Bewegung in die menge, als klar wurde, dass das Pferd auf dem Marktplatz landen würde, eilten die Menschen an die Ränder, es kam zu einem großen Gedränge, aber nun war genug Platz in der Mitte.

Und dann landete das Tier, es war ein Pegasus. Der Reiter stieg von dem Tier ab und wurde von zwei Pfeilen getroffen. Die Schützen befanden sich in einer anderen Richtung als jene, die Alyssa entdeckt hatte. Die Pfeile prallten allerdings einfach vom Umhang der Gestalt ab, die nun die Kapuze vom Kopf zog.

Der Reiter, oder besser die Reiterin, war eine Frau im mittleren Alter. Sie trug das Zeichen Erastils auf der Stirn. Lautes Gemurmel erhob sich in der Menge, doch dann hob die Frau ihre Hand und es wurde plötzlich still.

"Seid gegrüßt, Völker von Wildwasser. Mein Name ist Raphina du ich bin eine Streiterin Erastils. Mir wurde die Ehre zu Teil, das Erbe eures Königs anzutreten." Für einen Moment blieb es still und dann brach lauter Jubel unter den Leuten auf und hallte bald auch aus den angrenzenden Gassen wider.

Derweil sahen die Abenteurer sich die Frau etwas näher an. Unter dem Umhang trug sie eine Rüstung aus Ketten, ob es ein Hemd oder ein Panzer war, konnten sie sich sehen. Am Sattel des Pegasus hing ein langer Stab, offenbar ein abgespannter Bogen und ein Schwert. Unter dem Mantel erkannten die drei eine weitere kürzere Klinge.

Raphina wartete einen Moment, bis der Lärm sich wieder etwas gelegt hatte und schaute dann in die Menge.
"Bitte, ich würde gerne mit unseren Botschaftern sprechen und dann mit eurem bisherigen Regenten."
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 13.08.2021, 00:07:11
Ponzio hielt den Atem an, als er aus dem Nichts die Pfeile heranfliegen sah - doch offensichtlich war die neue Königin gut gegen solch profane Angriffe gewappnet. Er überlegte einen Moment, ob er versuchen sollte, die Schützen auszumachen, doch es erschien ihm aussichtslos, in dieser Menge einen Assassinen zu finden.

Als Raphina zu sprechen begann, lauschte er wie die Menge gebannt; er war jedoch eher auf deren Reaktion gespannt, denn schließlich war es für ihn keine Überraschung, was die Frau erzählte. Der Jubel war schon einmal ein gutes Zeichen, denn Widerstand der bisher Mächtigen UND des Volkes hätte die Mission der neuen Königin ungleich schwerer gemacht. Dennoch war ihm klar, dass die beiden Pfeile nur der Anfang sein würden.

Jetzt jedoch war es wohl an der Zeit, mit Raphina zu sprechen, denn er vermutete, dass mit den Botschaftern er und die anderen beiden, die aus ihrer Gruppe noch übrig waren, gemeint waren.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 18.08.2021, 21:10:04
Kivan atmete beruhigt durch als die Angriffe völlig wirkslos blieben. Dass es ihnen nicht gelungen war, alle Attentäter rechtzeitig zu identifizieren, war zwar ärgerlich, aber es hatte sich glücklicherweise nicht ausgewirkt. Für ihn war die Unversehrtheit der neuen Königin ein deutliches Zeichen eines Segens von Erastil und er murmelte eilig ein paar fromme Worte. In einer für ihn ungewöhnlichen Hast und Aufregung, die er nur mühsam kontrollieren konnte, bahnte er sich umgehend einen Weg durch die Menge zu der neu eingetroffenen Herrscherin dieses Landes. Als er endlich dort eintraf, verbeugte er sich tief. "Erastil zum Gruße! Mein Name ist Kivan, zu Euren Diensten!"
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 19.08.2021, 13:33:38
Raphina blickte die Gruppe kurz an und lächelte dann. "Ah, da seid ihr ja. Ihr scheint uns gute Dienste geleistet zu haben, es waren nur zwei Pfeile." Sie lachte und es war klar, dass es tatsächlich so gemeint war, wie sie es sagte. Sie hatte wohl mit schlimmerem gerechnet.

Dann sprach sie noch einmal zu den Menschen.
"Ich freue mich, dass ihr alle hier seid. Ich hatte von oben einen guten Blick auf eure schöne Stadt und nun sehe ich euch alle hier und mein Herz ist erfreut. Aber zunächst muss ich mit dem Regenten sprechen."

Die Menschen öffneten eine Gasse in Richtung des Sitzes des Königs. Die Richtung war also klar. Dann sagte Raphina zu den Abenteurern: "Bitte geht vor, ihr wisst besser, wohin wir gehen müssen."

Sie gingen also zum Herrenhaus und an der Tür trat der oberste Richter zu ihnen. Sie wurden dort ohne größere Probleme eingelassen und kurz darauf standen sie vor Taradae III in seinem Audienzsaal. Er saß hinter seinem Tisch und erwartete die Ankommenden bereits.

Er begrüßte alle kurz.
"Nun, dann ist es jetzt soweit. Albert hat mir die Dokumente gezeigt und wie es aussieht ist das Testament und damit eurer Anspruch rechtens. Und vermutlich ist es genau das, was unser Land jetzt benötigt. Ich weiß, dass es nicht gut um das Land steht und offenbar bin ich nicht der richtige Mann, dies zu ändern. Meine Familie hat das Land lange verwaltet, aber ich hatte nicht die Größe meines Vaters und Großvaters."

Er stand auf und ging zu einem kleinen, schweren Holzschrank, der an der Seite stand. Mit einem sehr feinen Schlüssel öffnete er die Tür und holte etwas heraus, das in ein purpurnes Tuch eingeschlagen war. Dann ging er zu Raphina und überreichte ihr das Päckchen.

"Ich übertrage euch hiermit die Königswürde dieses Landes, die meine Familie verwaltet hat. Als Zeichen dafür, dass ihr die rechtmäßige Herrin seid, überreiche ich euch die Krone der Könige."
Er öffnete das Päckchen und eine silberne Krone mit grün-goldenen Ranken und grünen Edelsteinen war zu sehen.
 
Der erste Richter nahm sie ihm aus der Hand und setzte sie Raphina auf. "Ihr Raphina I tragt nun das Zeichen der Könige dieses Landes und übernehmt ihre Pflicht. Möge das Land erblühen und das Volk in Frieden und Wohlstand leben unter eurer Herrschaft."

Damit war die Übergabe der Herrschaft abgeschlossen. Raphina I ernannte die Gruppe zu ihren Beratern und Taradae zog sich zurück. Er wollte noch eine Weile in der Stadt bleiben und sich dann in das Landhaus seiner Familie zurückziehen und zur Ruhe setzen.

Die Königin ging daraufhin mit ihren Beratern und dem ersten Richter wieder nach unten auf den Marktplatz, ängstlich bewacht von den Stadtwachen, die bisher den Regenten beschützt hatten. Und so verging der Nachmittag, ohne weitere Vorkommnisse. Schließlich zog sich Raphina mit dem ersten Richter zurück und bat die Gruppe für den nächsten Tag zu sich.

Als die drei das Gebäude verließen standen immernoch Bürger auf dem Marktplatz, viel weniger als am Mittag, aber mehr als zu erwarten gewesen wäre. Sie kehrten zurück in ihre Taverne und dort wurde die ganze Nacht gefeiert. Ihren Auftrag hatten sie damit erfüllt und mussten sich nun überlegen, was sie tun wollten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Blutschwinge am 31.08.2021, 12:18:19
Es wurde eine lange Nacht für Raphina und die Abenteurer, die Königin hatte sie abends noch einmal um ihre Unterstützung gebeten. Nach dem Gespräch mit dem ersten Richter hatte sie eine Loste von Personen zusammen gestellt, mit denen sie noch am selben Tag sprechen wollte. Kivan, Alyssa und Ponzio kam die Aufgabe zu, diese Leute sicher zu ihr zu bringen. Bei den Gesprächen selbst warn sie nicht zugegen, dies störte sie aber wenig, da sie so die Eingänge zum Haus im Auge behalten konnten. Es war noch nicht vorbei, das war zu spüren. Mit der aufkommenden Dunkelheit schien es, als würden diejenigen aus dem Schatten treten, die bisher im Hintergrund die Fäden gezogen hatten.
Vor dem Haus hatten sich viele Menschen versammelt. Sie trugen Fackeln und harrten aus, um die Ankunft der neuen Regentin zu feiern. Die Stadtwachen sicherten die Vorder- und Hintertür und eine Handvoll vertrauenswürdiger Männer des ersten Richters bewachten den nur wenigen Leuten bekannten Seiteneingang, durch den bei ihrem ersten Besuch auch die Gruppe in das Haus gekommen war. Je später der Abend wurde, desto nervöser wurden die drei Abenteurer. Alle rechneten in dieser Nacht mit etwas, womit genau konnte aber niemand sagen. Und es blieb auch alles scheinbar ruhig.

Es war schon weit nach Mitternacht als Alyssa erwachte. Sie war kurz eingenickt, aber hatte plötzlich einen seltsamen Traum, nachher sagte sie den anderen beiden, der Traum hätte sie gewarnt. Im Moment des Erwachens war ihr das aber nicht bewusst. Sie wusste nur, dass etwas nicht stimmte. Kivan war auf seinem Wachposten, müde zwar, aber wach. Er hatte aber nichts bemerkt. Alyssas eindringlicher Blick ließ ihn aber unsicher werden und so gingen sie, Ponzion hatte sie auch geweckt, um nach dem rechten zu sehen. Es war aber nichts zu entdecken, die Wachen waren alle auf ihrem Posten und alle Türen warn fest verschlossen. Schließlich ginge sie nach zum Zimmer der Regentin nur um sicher zu gehen. Und dort hörten sie Schreie. Im Innern fanden sie drei getötete Wachen und einen Mann, der scheinbar in der Luft zu schweben schien und mit den Füßen zappelte. Aber niemand war da, bis Ponzio einen Lichtzauber in den dämmrigen Raum warf und neben dem Mann ein Schatten zu erkennen war, der dort nicht sein sollte. Für den Mann war es aber zu spät, gerade schlitze eine schwarze Klaue ihm die Halsschlagader auf und ließ ihn dann einfach fallen.

Die Gruppe zögerte aber nicht lange, nun war der Gegner und er sollte nicht ungestraft entkommen. Es war ein harter Kampf, das Wesen versuchte sich immer wieder ins dämmrige Licht zu flüchten, wo es beinahe unsichtbar war. Aber gemeinsam gelang es der Gruppe, den Gegner zu überwinden, auch wenn alle schwere Wunden davon trugen. Nach Kivans letztem Schlag löste sich die Kreatur einfach auf, als sei sie nie dagewesen. Der Mann, Elon Park, war tot, die Regentin war aber unverletzt geblieben. Und sie hatte scheinbar alles wichtige erfahren, den sofort schickte sie die Gruppe los, um Kathalina Lain und Tamara zu verhaften. Sie waren guter Dinge, denn die in der Nähe postierten Wachen waren sich sicher, dass niemand das Haus verlassen hatte. Außerdem war Tamara am Abend erschienen und so hofften sie beide Frauen gemeinsam vorzufinden. Doch dann fanden sie nur ein verlassenes Haus vor. Offensichtlich war in aller Eile und nur das nötigste gepackt worden. Im Kamin glimmte noch die Glut, hier waren wohl einige Stapel Papier verbrannt worden. Die Abenteurer suchten nach einem geheimen Fluchtweg und am Ende war es Ponzio, der das Rätsel lösen konnte. Er fand im Büro die typischen Rückstände von einem Zauber, der jemanden an einen anderen Ort bringen konnte. Also waren ihnen die Frauen entwischt, wohin auch immer.

Zwar waren die Abenteurer enttäuscht, Raphina aber blieb gelassen. Die Flucht einer der wichtigen Figuren im Hintergrund, vielleicht gar der wichtigsten, würde die alten Seilschaften schwächen. Und das könnte dazu führen, dass viele Mitläufer die Seiten wechseln und es so einfacher wird, das Händler-Kartell aufzulösen. Dies war ein guter Startpunkt für einen Neuanfang, denn die bisherigen Günstlinge würden sich sicher erstmal verkriechen.

Und so geschah es dann auch. Es sprach sich schnell herum, das Kathalina Lain die Stadt verlassen hatte und es wurde in der Bevölkerung allgemein als Flucht gesehen. Dies schwächte die Position der Kritiker der neuen Regentin und bald meldeten sich einige Zeugen, die berichteten, wie das Haus Lain Beweise für Verfehlungen von Mitgliedern der Handelsfamilien gesammelt oder mit falschen Anschuldigungen gedroht hatte, die ihr Haus ruiniert hätten. Auch mindestens einen der Richter hatte sie in der Hand, und so war ein faires Gerichtsverfahren nahezu unmöglich. Auch diese Informationen sickerten schnell zu den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt durch. Und so gab es kaum laute Proteste, als Raphina den Rat der Händler auflöste und alle Handelslizenzen aussetzte. Sie wollte eine völlig neue Struktur von Händlerinnen und Händlern aufbauen. Dies würde etwas Zeit kosten, das war allen klar. Aber viele spürten den frischen Wind und so bewarben sich bald viele einfache Leute der Stadt um eine Handelserlaubnis.

Die Abenteurer allerdings bekamen erst einmal Zeit, sich zu entspannen. Raphina sprach zwar regelmäßig mit ihnen, aber sie war so mit den alltäglichen Aufgaben beschäftigt, dass sie zunächst keine neuen Aufträge für die drei hatte.

Vielleicht würden ja bald neue Abenteuer auf sie warten, aber nun genossen sie die schönen Sommertage in der Stadt, die langsam begann, zu einem neuen Leben zu erwachen.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Kivan am 01.09.2021, 20:06:45
Kivan war zufrieden mit dem, was sie gemeinsam geleistet hatten. Dem Waldläufer war stolz, wenn er daran dachte, wie sehr sich die Situation zum besseren gewandelt hatte, auch wenn die neue Ordnung natürlich noch fragil war. Mit seinen beiden Gefährten blieb er zwar weiterhin in Kontakt, doch er kein Stadtgeschöpf und zog es daher vor, mit einigen ortskundigen Scouts, die ihm zur Verfügung gestellt worden waren, die umliegenden Lande zu durchstreifen, nach Spuren von Kathalina Lain und Tamara zu suchen und die Geheimnisse aufzudecken, die ihnen bislang verborgen geblieben waren. Insgeheim hoffte er, dass er den legendären Hain des Alten Meisterschützen finden würde. Es gab jedenfalls noch viel zu tun in diesem wilden Land und Erastil - da war sich Kivan sicher - würde ihre Schritte leiten.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Ponzio am 02.09.2021, 23:36:47
Das Attentat auf die neue Regentin war womöglich die Rettung für Ponzio gewesen: Der Rückfall in seine Trunksucht einige Tage zuvor war nicht der letzte geblieben, und auch am Abend des Attentats selbst war er nicht ganz nüchtern gewesen, als Alyssa ihn geweckt hatte. Doch der Schock über das Wesen, das Raphina angegriffen hatte, hatte etwas in ihm ausgelöst.
Sicher, es bestand immer noch die Gefahr, dass irgendeine Stresssituation einen weiteren Rückfall herbeiführen konnte, doch auf irgendeine Weise hatte das Ereignis ihn zu einem anderen Menschen gemacht - es hatte seinem Leben wieder einen Sinn gegeben, so merkwürdig das vielleicht klang.

Ponzio war nie ein Mensch gewesen, der für das Landleben gemacht war. Er liebte den Komfort und die Zivilisation, die die Städte ihm boten. Gleichzeitig jedoch war er stets ein rastloser Geist gewesen, der es nicht lange an einem Ort ausgehalten hatte. Vermutlich war er sein ganzes Leben lang auf der Flucht gewesen, vor was, wusste er selbst nicht genau. Doch die Abenteuer, die ihn überall in die Welt geführt hatten, oft in die Wildnis, auch die hatten ihn nie erfüllt. Immer hatte er eine Zerrissenheit in sich gespürt - einen Riss, den er mit Alkohol zu füllen versuchte - was immer nur kurz gelang.

Nun jedoch - woran es lag, konnte er selbst nicht sagen - war er zum ersten Mal in seinem Leben bereit, ein sesshaftes Leben zu führen. Die Stadt, jetzt wo Raphina das Ruder übernommen hatte, gefiel ihm - und er hatte bereits ein Haus hier gekauft, auch wenn er Kivan und Alyssa ihren Anteil daran noch auszahlen musste. Doch er hatte sich entschlossen: Er würde in dieser Stadt bleiben, sein Abenteuerleben an den Nagel hängen, und versuchen, ein ehrbares Leben zu führen.
Entgegen kam ihm dabei natürlich, dass die neue Regentin einen Berater sicher gut gebrauchen konnte; jemanden, der selbst von außerhalb kam, doch die Stadt und die Umgebung doch schon kennengelernt hatte. Und der gebildet war und sich gepflegt ausdrücken konnte.

Und ein weißer Bart sowie ein paar magische Fähigkeiten konnten auch nicht schaden.
Titel: Wildwasser
Beitrag von: Alyssa am 11.10.2021, 06:21:24
Es war also endlich geschafft. Sie hatten noch einige Hürden überwinden müssen, aber letztendlich war ihre Mission ein Erfolg gewesen. Auch wenn Kathalina geflohen war und das Alyssa ziemlich bedrückte, begann eine neue Zeit für das Land und insbesondere die Bewohner der Stadt. Damit konnten auch sie und ihre Freunde ein neues Kapitel beginnen. Während Ponzio sein Abenteuerleben an den Nagel hing und sich in der Stadt einrichtete, machte es Alyssa ähnlich wie Kivan, auch wenn sie nicht mit ihm reiste.
So sehr es sich die Changeling auch wünschte, sie konnte niemals lange an einem Ort bleiben. Sie war kein Mensch und spürte immer noch den Ruf ihrer Mutter, der sie weitertrieb. Alyssa zog also weiter und erkundete die Flusskönigreiche, immer auf der Suche nach ihrer Mutter. Getrieben von diesem Ruf, den nur sie hören und spüren konnte. Sie achtete allerdings darauf, mit Ponzio und Kivan in Kontakt zu bleiben. Wer konnte schon wissen? Vielleicht würden sie ja in Zukunft noch einmal zusammen ein Abenteuer erleben. Vielleicht kehrte Kathalina zurück oder sie mussten eine weitere Mission für die Kirche Erastils erledigen? Alyssa war auf jeden Fall bereit dafür.