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Archiv => Archiv - Online-RPGs andere Systeme => Sword & Sorcery => Thema gestartet von: Cerebro am 08.11.2018, 20:20:33

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 08.11.2018, 20:20:33
"Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." - Friedrich Nietzsche


Prolog: Die letzten Vier

Khett - die Wüste der Knochen. Der Legende nach einst ein fruchtbares Paradies, gesegnet mit allen Gaben, die die Alte Mutter nur schenken kann. Viele Menschenvölker sollen hier gewandelt sein und ehemals prachtvolle Städte müssen sich über ihr gewaltiges Gebiet erstreckt haben. Heute bleibt nur Hitze und Sand - und die Ruinen, die sie auf ihrer Reise zwischen fernen Dünen erspähen konnten. Manchmal nur einzelne Finger aus Stein - steif aus dem Sand aufragend, wie in einem letzten Aufbäumen gegen das Vergessen - manchmal aber auch viel mehr als das. Uralte Flüche sollen über den Städten der Toten liegen, entsprechend hatte die Karawane stets einen weiten Bogen um sie geschlagen, obwohl ein Besuch Schatten, Kühlung und vielleicht sogar das eine oder anderen Fundstück versprach. Ist es nicht absurd, wie sich der Karawanenmeister von überlieferten Schauergeschichten hatte schrecken lassen, wenn das Ziel ihrer Reise doch die Entweihung eines verbotenen Heiligtums bedeutete? Das Feuer von Assur - dies war der Schatz, den sie zu finden aufgebrochen waren. Ein sagenumwobener Rubin, durch magische Flammen von innen erleuchtet und so groß wie eine geballte Faust! Ihr Anführer hatte eine Karte und die nötige finanzielle Unterstützung, doch welcher wohlhabende Patron hinter der wagemutigen Expedition stand, die in der großen Hafenstadt Makkâd für einiges Aufsehen gesorgt hatte, blieb von den Wissenden verschwiegen. Die meisten von ihnen waren ohnehin nur einfache Helfer, gelockt mit Sold oder der Aussicht auf Ruhm, gebunden durch Schuld oder Unglück oder aus anderen Gründen in die Sache hineingeraten...

Ihre Gruppe war zahlreich und gut ausgerüstet, dennoch stand die Reise von Beginn an unter einem schwierigen Stern. Nicht alle beherrschten die von den Creithanern verbreitete Handelszunge und so blieb eine unkomplizierte Kommunikation für mache ein Problem, zumal sich vergleichsweise viele Ausländer unter den Beteiligten fanden. Auch waren Sklaven und Frauen dabei, was bei einigen aus Überzeugung, Aberglaube oder kulturellen Gründen auf Ablehnung stieß. Als sie dann tief in der Wüste ein unnachgiebiger Sandsturm für vier Tage festnagelte, sie Kamele und Vorräte kostete sowie zwei Männer spurlos verschwinden ließ, keimte in vielen Herzen die erste Saat des Aufbegehrens. Von hier an gab es zwei Gruppen: Jene die dringend umkehren wollten und jene die es weiter vorwärts trieb - ihnen voran der Karawanenmeister und seine 'Ersten Hände', die für Ordnung in den Reihen sorgten. Einer dieser Männer war Kashir und sein Verrat sollte später den letzten Keil in die ohnehin zwiegespaltene Gemeinschaft treiben. In ihrer elften Nacht seit Eindringen in die Wüste setzte er seinen in geheimer Runde gefassten Plan in die Tat um und versuchte - zusammen mit Gleichgesinnten sowie vom Versprechen der Freiheit gelockten Sklaven - die Befehlsgewalt an sich zu reißen. Diese aus Furcht und Verzweiflung geborene Revolte endete blutig. Kashir fiel durch den Zorn eines anderen, ebenso wie der Karawanenmeister und ein Großteil seiner treuen Hauptleute. Die gesamte Expedition zerbrach im Chaos. Jene die übrig blieben und nicht weiter einander töten wollten, mussten ihr Schicksal von nun an selbst bestimmen. Die Misstrauischen und Treulosen stahlen sich ein Kamel und Vorräte und versuchten ihr Glück allein. Der dezimierte Rest rottete sich zusammen, um den Rückweg als Gemeinschaft anzutreten.

So begann ein Marsch vieler Qualen und Irrwege, denn die Wüste der Knochen ist ein Ort der Tücke. Neuer Zwist entflammte, als Teile der Gruppe Unterschlupf in einigen Ruinen suchen wollten, andere jedoch die Konsequenzen fürchteten. Nach sinnlosem Streit teilte man die verbliebenen Vorräte und trennte sich ohne das Vergießen von Blut, doch die Kraft vieler erschwachte so zum Mühsal weniger. Tags darauf strafte Khett jene, die in den verbotenen Gemäuern genächtigt hatten und schickte abermals tagelange Sandstürme, die das Himmelszelt verdunkelten. Sie waren verloren und verirrt. Immer wieder nahm sich die Wüste einen der ihren und gab ihn nicht wieder her. Zuletzt blieben sieben unnachgiebige Seelen übrig:

Meschach, der letzte der Ersten Hände, der ihre kleine Gruppe nun anführte. Tigara, eine Zarfari-Sklavin, die man als Übersetzerin mitgenommen hatte. Xilas, ein creithanischer Abenteurer, jung und voller Tatendrang. Askwin, ein von Unglück heimgesuchter Tharaner, der unfreiwillig seine Heimat hinter sich gelassen hatte. Amani, eine erfahrene Jägerin der Ambaghi, die nach einer missglückten Mission und auf der Suche nach neuer Gemeinschaft eher versehentlich auf die bereits losgezogene Karawane gestoßen war. Seth, ein findiger Ambaghi-Dieb, den die Aussicht auf Reichtum und Wohlstand in die Wüste trieb. Und Brynja, eine aus dem fernen Glamvahl stammende Kriegerin aus fürstlichem Haus, unterwegs um durch ihre Taten die Anerkennung ihres Vaters und Volkes zu gewinnen.

Die Odyssee jener ungleichen Gemeinschaft fand ein vermeintliches Ende, als sie völlig entkräftet und dem Verdursten nahe auf eine Karawane stießen. Es war ihnen unbekanntes Wüstenvolk, das in einer fremden Zunge sprach. Man gab ihnen Wasser und Nahrung und rettete ihnen so das Leben. Gleichzeitig jedoch fesselte man ihnen die Glieder, knebelte ihre Münder und schnürte ihnen Säcke über die Köpfe. Dem Tod waren sie einstweilen entronnen, doch ein Leben als Sklaven stand ihnen bevor - so jedenfalls dachten sie, in den Tagen danach, als man sie man sie wie Gepäck verschnürt an einen fremden Ort verschleppte. Sie irrten sich...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 08.11.2018, 23:17:13
Tag 1

Als Amani diesmal der Sack vom Kopf gezogen wird, blickt sie in eine geräumige Kammer. In der Mitte gähnt ein runder Schacht von vielleicht anderthalb Metern Durchmesser - nichts schützt vor einem vermutlich tiefen Sturz. Sie selbst ist etwa zwei bis drei Meter vom Rand dieses Loches entfernt, die Beine schlaff vor Schwäche, der Rücken berührt harten Stein. Ihre Handgelenke stecken in Schellen und diese sind an einer Metallkette fixiert, welche sich in gerader Linie über ihren Kopf spannt, so dass es ihr in den hochgerissenen Armen schmerzt. Ihre Weggefährten teilen dieses Schicksal und hängen in Kreisformation um das Loch im Boden, angekettet an massive, mit Gravuren verzierte Säulen. Insgesamt gibt es acht davon - eine mit leeren Fesseln, dafür jedoch über und über mit getrocknetem Blut besudelt. Weitere Blutreste lassen sich überall auf dem steinigen Boden erkennen.

Askwin sticht der Schmerz in den Armen wie eine Klinge, also versucht er die zusammengesackten Beine aufzustellen, um Schultern und Handgelenken etwas Erholung zu verschaffen. Nachdem man den Sack von seinem Kopf entfernt hat, erblickt er einige Gestalten, die Gesichter hinter ausdruckslosen Visagen aus Bronze verborgen. Sie gehen reihum, ziehen den Gefangenen die Säcke vom Kopf und zerschneiden ihre Kleider, so dass zuletzt nicht mal mehr einzelne Fetzen übrig bleiben. Askwins Blick haftet kurz auf den blanken Brüsten der sich zwecklos windenden Zarfari-Sklavin, doch er ist viel zu verwirrt, um über ihre Nacktheit nachzudenken. Ihm fällt auf, dass natürliches Licht in die Kammer fällt. Die Sonne dringt von hoch oben zu ihnen herunter, vermutlich durch eine Öffnung in der Decke. Die Wände jenseits der Säulen sind aus Sandstein - alt, aus großen Blöcken geformt und ebenfalls mit gemeißelten Symbolen einer unbekannten Schrift versehen. Von irgendwoher ist neben den durch Knebel gedämpften Lauten des Protests das sanfte Gurgeln von fließendem Wasser zu hören.

Einer der Vermummten zieht Seth den Sack vom Kopf und macht sich dann daran, auch ihn komplett zu entblößen. Mit heftigen Schnitten und groben Handgriffen reißt er an ihm herum - dabei greift er in eine von Seths versteckten Taschen und zieht das gefaltete Stück Pergament hervor, welches der Dieb nach Kashirs eskalierter Revolte aus den Besitztümern des toten Karawanenmeisters entwendet hatte. Der Maskierte unterbricht kurz seine Arbeit, um die leicht ramponierte Karte zu begutachten. Schließlich zerreißt er sie in der Mitte, legt beide Streifen übereinander und halbiert sie erneut, bevor er die Stücke teilnahmslos fallen lässt. Kurze Zeit später ist das beschämende Werk vollendet und Seth starrt an seinem Glied vorbei auf seine dreckigen nackten Füße.

Während Brynja die Prozedur wehrlos über sich ergehen lassen muss, lässt sich beobachten, wie einer ihrer Peiniger an den Rand des Schachtes tritt. Er trägt aufwändigere Gewänder als die anderen und spricht in feierlichem Ton Worte einer fremden Sprache. Schließlich zieht er ein gebogenes Messer, um sich damit tief in die eigene Handfläche zu schneiden. Er ballt die verletzte Hand zur Faust und reckt den Arm, so dass sein Blut in den dunklen Schlund hinabträufelt. Nach weiteren Worten wendet er sich dann dem wild strampelnden Meschach zu. Er tritt an ihn heran und malt ein Symbol aus Blut auf dessen Stirn, während zwei Gehilfen für Bändigung sorgen. Der Mann wiederholt dies der Reihe nach bei jedem der anderen sechs - nach Meschach folgen Xilas, Amani, Seth, Askwin, Brynja und zuletzt Tigara. Als er endlich fertig ist, verbindet man ihm die Hand und er verlässt ohne ein weiteres Wort die Kammer. Die anderen Gestalten entfernen die Knebel der Gefangenen und gehen dann ebenfalls. Heftige Flüche und rasendes Geschrei verfolgen sie, doch in den einsamen Stunden danach verebbt jegliches Aufbäumen irgendwann zu stiller Resignation - und endet schließlich in einem von Erschöpfung getriebenen tiefen Schlaf...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 08.11.2018, 23:38:05
Tag 2

Askwin erwacht durch Tigaras Wimmern. Die Sonne scheint und nachdem die schwummrige Welt langsam wieder an Schärfe gewinnt, bekommt der Tharaner schnell eine Idee, was die Zarfari-Frau zum Wehklagen bringt. Er blickt auf die Säule, an die Meschach gekettet war. Allein seine am Ellenbogen abgerissenen Arme hängen noch in den Schellen, vom Rest fehlt jede Spur - sieht man von einigen kleinen Fleischklumpen ab, die sich rund um den Ort seines Ablebens verteilen. Eine unübersehbare Blutspur zieht sich dunkel von der völlig besudelten Säule bis hin zu dem Schacht im Boden. Auch wenn all die erlebten Anstrengungen einen hohen Tribut gefordert und sie alle an den Rand des körperlich Erträglichen geführt haben - wie konnten sie ein derartiges Gemetzel nicht bemerken?! Es dauert einen Moment, bis Askwin seine aufgewühlten Gedanken wieder sortiert hat. Ist dies also ihr Schicksal? Der Tharaner zweifelt, ob er es überhaupt noch erleben wird, denn sein Körper hat aufgehört nach Erlösung zu schreien und fühlt sich einfach nur dumpf an. Schmerz und Leid sind nur noch schattenhafte Erinnerungen. Welches Ende wird ihn zuerst ereilen? Welches Ende ersehnt er sich mehr?

Dann - Schritte und Stimmen. Irgendwer betritt die Kammer. Askwins Gesicht ist keinem Ausgang zugewandt, so dass er nur nach Gehör gehen kann, doch schließlich treten zwei Gestalten in den inneren Kreis der Säulen und werden damit sichtbar. Der Mann ist hochgewachsen und beachtlich ausgerüstet. Er trägt einen flexiblen Panzer aus Schuppen und Leder und hält in jeder Hand eine leicht geschwungene Klinge. Über Rücken, Schultern und Kopf liegt ein sandverkrusteter Kapuzenumhang von dunkelgrüner Farbe, mit braunem Saum und schnörkelig eingearbeiteten Mustern. Seine Haut ist hell, was für einen Einheimischen ungewöhnlich wäre. Dann ist da noch die Frau. Sie ist einen Kopf kleiner als der Mann, hat dunkelbraune Haut - ist jedoch nicht so dunkel wie Tigara - und schwarzes, eng geflochtenes kurzes Haar. Auf ihrem Rücken sitzt ein gefüllter Köcher und in den Händen führt sie einen kompakten Bogen mit lose aufgesetztem Pfeil. Ihre Kleidung wirkt entgegen der des Mannes wie normale Wüstenkluft und bietet keinen offensichtlichen Schutz vor groben Hieben. Das große Bitten, Zappeln und Schreien bleibt trotz einer möglichen Rettung zunächst aus. Tigara wimmert noch immer leise vor sich hin und scheint ihrer Umwelt kaum Aufmerksamkeit zu schenken, während von den anderen allein Askwin offenkundig bei Sinnen zu sein scheint - und er fühlt seine Zunge nur als aufgedunsenen Schwamm in seiner Kehle.

Nachdem die beiden Unbekannten die Lage sondiert haben, stecken sie ihre Waffen weg, um sich genauer umzusehen. "Sieh nur, der hier..." spricht die Frau und deutet auf Xilas, der von alledem nichts mitbekommt, sondern schlaff und kaum bei Bewusstsein in seinen Ketten hängt. Der Mann in Grün tritt an den Creithaner heran und legt umsichtig eine Hand unter dessen Kinn, um den Kopf leicht anzuheben. Es folgt ein schweres Seufzen. "Ist er es?" fragt die Frau. "Ja..." antwortet der Mann, ohne sich ihr zuzuwenden. In dem Moment der Stille, der darauf folgt, kann Askwin leise ein gemurmeltes "Vergib mir, Bruder" verstehen. Dann zückt der Unbekannte einen Dolch und zieht ihn Xilas tief durch die Kehle. Der junge Mann gibt kaum einen Laut von sich. Ein gedämpftes, nasses Gurgeln, dann ist es vorbei. Die Frau schaut mit großen Augen zu, bis sich der Mann ihr schließlich wieder zuwendet. "Wir sind zu spät und sollten nicht lange verweilen," sagt er zu ihr. "Lass uns die anderen von ihrem Leid erlösen und dann von hier verschwinden. Übernimm du die Frauen, ich kümmere mich um die Männer." Damit steuert er auf Seth zu, der ihm von allen Männern am nächsten ist. Als er sich in Bewegung setzt, kreischt plötzlich Tigara in der Zunge ihres Volkes los, zappelt wie eine Furie in ihren Ketten und schreckt mit dem Geschrei alle auf, die bisher untätig geblieben sind. Brynja, Amani und Seth schütteln die Schwere ihrer Körper kurzzeitig ab und sehen, was vor sich geht. Seth vor allem sieht, wie ein Mann in Kampfkluft und mit grünem Kapuzenumhang an ihn herantritt - einen blutigen Dolch in der Hand...[1]
 1. Infos zum Spielstart: Jeder bekommt zum Start 80% seiner Hit Points abgezogen, was den geschwächten Zustand repräsentiert. Ihr habt außerdem keinerlei Inventar und seid sprichwörtlich vollkommen nackt. Ob außer Askwin noch ein anderer Spielercharakter die Szene unmittelbar vor Tigaras Geschrei mitbekommen hat, überlasse ich euch - ihr wart entweder weggetreten oder einfach nur zu schwach / passiv, um euch zuvor bemerkbar zu machen. Durch das Geschrei seid ihr jetzt aber alle voll da und wollt natürlich ungerne abgestochen werden. Spielt einfach mit - das ist kein super früher TPK. ;)
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 09.11.2018, 17:33:08
Was für eine missliche Lage... Wäre Seth etwas besser bei Sinnen - und würde seine ganze Aufmerksamkeit nicht gerade vom nahenden Dolch in Anspruch genommen, könnte er nocheinmal darüber nachdenken wie es überhaupt so weit kommen konnte. Jetzt ist es wohl aber zu spät - diese seltsamen Maskenmänner holen sich nun auch sein Leben. Wobei der Kerl nicht so aussieht, als gehöre er zu diesen. Kann es denn sein...
"Du siehst nicht so aus wie die anderen - kannst du mich vielleicht sogar verstehen? Wenn ja, dann verrate mir zumindest noch was hier los ist, bevor ich sterbe."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 09.11.2018, 18:40:55
Der Mann verzieht das Gesicht - nicht jedoch wegen Seths Worten, sondern wegen dem lautstarken Geplärr der Zarfari-Sklavin, die jenseits des Schachts direkt gegenüber hängt. "Tiani! Kannst du dieses Frauenzimmer nicht endlich zum Schweigen bringen?!"

"Du bist selbst schuld!" bellt die dunkle Unbekannte zurück. "Deine Gerede von Mord hat sie aufgestachelt. Sie sagt, sie will von hier fort und zu ihrem Kind - und sie verflucht dich und deine gesamte Sippe..."

"Dann rede mit ihr. Beruhige sie!"

Die Frau wendet sich mürrisch von ihrem Begleiter ab und tritt an Tigara, um in ihrer eigenen Zunge sanft auf sie einzureden. Im ersten Augenblick hält sich der Erfolg in Grenzen, doch der Mann vor Seth schenkt ihr trotzdem keine Beachtung mehr und blickt stattdessen dem angeketteten Dieb stoisch ins Gesicht. "Wie du hörst, spreche ich die Handelszunge. Also ja, ich verstehe dich. Und nein, ich gehöre nicht zu den 'anderen', denn ich kann mir gut denken, wen du damit meinst." Der Mann mustert Seth einen Augenblick, bevor er fortfährt. Die grüne Kapuze beschattet sein Gesicht, doch Seth erkennt mehrere Narben und dunkle, intelligente Augen, die ihm hart, jedoch ohne Groll entgegenblicken. "Du bist in einer Opferstätte des Gottes Unn[1] und du trägst sein Zeichen auf deiner Stirn. Demnach bist du sein und des Todes gewiss. Was ich dir - euch - bringe ist nicht Mord, sondern Erlösung. Es gibt nichts anderes, was wir mehr für euch tun können..."

"Nichts anderes außer sie freizulassen..." meckert die dunkle Frau namens Tiani aus dem Hintergrund - diesmal in der Handelszunge, während sie die wilde Tigara in der Sprache der Zarfari zwischendurch weiter zu beruhigen versucht.

"Und was sollte das bringen?" entgegnet der Mann sachlich mit einem Seitenblick zu ihr. "Wir sind mitten in der Wüste und diese Leute hier haben nichts mehr. Und sie tragen Unns Zeichen! Wir würden das Unweigerliche nur hinauszögern."

"Wir würden über ihr Schicksal richten!" faucht die Frau zurück. "Ich sage, wir helfen ein paar armen Seelen, anstatt sie kalt abzuschlachten. Ist dein Freund dir nicht genug?!" Der Mann wendet sich in einer raschen Bewegung zu der Frau um und durchbohrt sie mit einem Blick aus Feuer und Eis. "Verzeih..." lenkt die Frau ein. "Ich weiß, dass er dir teuer war. Ich... habe es nicht so gemeint."
 1. Als Einheimischer vom Volk der Ambaghi hat Seth bereits von Unn gehört, auch wenn er wenige Details kennt. Unn ist eine alte Gottheit, die von einigen Nomadenstämmen angebetet wird und sie mit frischem Trinkwasser segnen soll. Soweit Seth weiß, gibt es in keiner größeren Stadt einen Unn geweihten Tempel, entsprechend ist der Glaube nicht allgemein verbreitet und bekannt, sondern fristet eher ein Nischendasein unter jenen, die tiefer in der Wüste leben. In den Städten ist Unn kein großes Thema, doch Seth hat in Tavernen hier und da schon abfällige Worte über den Gott und seine Anhänger gehört - was natürlich oft passiert, wenn die Anhänger eines Glaubens über die eines anderen sprechen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 09.11.2018, 19:27:44
Immer wieder erstaunlich was Religion bei den Leuten so anstellen kann. Diese Leute spinnen doch - und der Kerl glaubt auch noch an so einen Quatsch.
"Ich rede nur ungern dazwischen, aber ich gebe Tiani recht. Du sagst du gehörst nicht zu seinen Anhängern, aber willst uns trotzdem Unn opfern? Hinauszögern ist da eindeutig die bessere Idee. Klar muss jeder mal sterben, aber mir wäre echt lieber wir könnten das auf ein anderes Mal verschieben. Löse unsere Fesseln und überlass uns unserem Schicksal. Überlass uns meinetwegen dem Urteil Unns, aber lass dich nicht von so einem Gott verleiten über andere zu richten."
Wenn er doch nur ein besserer Redner wäre...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 09.11.2018, 19:57:51
"Ich? Euch opfern?!" spottet der Mann. "Du junger Narr... Du klammerst dich an dein Leben und das respektiere ich. Aber wenn du glaubst, das Lösen deiner Ketten würde irgendetwas anderes bewirken, als dir weitere Tage der Qual zuzufügen, dann irrst du dich. Die Jünger Unns erkaufen sich Wasser mit Blut und ihr seid der Preis, den sie bezahlt haben. Ein Preis, der ihm versprochen wurde." Der Mann blickt sich um und deutet auf Meschachs abgerissene Unterarme sowie die blutige Sauerei in unmittelbarer Nähe. "Siehst du das? Hast du gesehen, wie es passiert ist? ... Es ist der Hunger eines Gottes. Richte ich denn über euch oder verdamme ich mich nicht eher selbst, wenn ich einem Gott das stehle, was ihm versprochen wurde?"[1]
 1. Wenn du (oder sonst wer) versucht, weiter auf den Mann einzureden, bitte auf Ego würfeln. (Bitte das gewürfelte Ergebnis als Fußnote mit in den Post übernehmen. Überzeugen ist ein Wettstreit, entsprechend gibt es hier keine feste Schwierigkeit.)
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 09.11.2018, 20:59:03
“Was für ein Blödsinn.” kommt es endlich aus Askwin heraus. Nach etlichen, im Geschrei untergegangenen Versuchen, hat er es geschafft seine Zunge wieder vernünftig bewegen zu können. Trotzdem ist deutlich zu hören, dass dem Rotschopf Wasser in der Kehle fehlt. “Als ob so ein Symbol unser Schicksal bestimmt. Lass uns bitte frei Grünmantel, damit wir selber bestimmen wann wir sterben.” Askwin wendet seinen Blick zu Seth und dann zum blut besudelten Xilas. “Was das ach so markierende Symbol angeht, das ist nur Blut von einer der Goldmasken. Blut kann weggewischt werden und falls das nicht reicht, schlägst du ihnen ein Schnippchen wenn du uns befreist.” Von Glauben versteht Askwin offensichtlich nichts. Dafür meint er das was so krächzend aus ihm raus kam total ernst. Er will hier nicht sterben weder zerrissen noch am eigenen Blut erstickt.[1]
 1. Ego von mir 1
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 09.11.2018, 21:04:18
Als die hochgewachsene Nordfrau wieder zu Sinnen kommt, rüttelt sie unwirsch an ihren Ketten. Es braucht nicht viel und ihr wird die Situation klar, in der sie sich befinden. Nackt, gefesselt und als Opfer markiert sollen sie so enden wie Meschach. Armer Kerl! In dem Schacht muss irgend eine übergroße Bestie lauern. Innerlich geht sie bereits ihre Möglichkeiten durch. Wenn alle Stricke reißen, wird sie sich zu helfen wissen. Aber zunächst erscheint es ihr doch klüger, das Wort zu suchen. Wenigstens scheint dieses Pärchen nicht zu diesen Irren zu gehören.

"Ha...Du hast dich längst in das Ritual eingemischt, indem du deinen Freund getötet hast. Da macht es keinen Unterschied mehr, wenn du uns befreist. Alles Weitere soll nicht dein Problem sein. "[1]

Die wilden Augen der Kriegerin richten sich auf die Frau.

"Ihr beide habt es in der Hand. Ich merke euch an, dass ihr nicht unser Blut an den Händen haben wollt. Es sind bereits genug gestorben, findest du nicht?"
 1. Überzeugen: 4
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 09.11.2018, 22:23:16
"Mein Freund ist hier," antwortet der Mann zu Brynja. "Ich habe ihm Frieden gegeben, aber Unn wird seinen toten Leib bekommen - das ist der Unterschied." Er wendet sich an Askwin. "Und du glaubst nicht an Magie? An Zauber, Dämonen und Götter? Dann bist du gesegnet, Fremder, denn ich vermute, dir sind in deinem Leben viele schreckliche Wahrheiten erspart geblieben. Dieses Zeichen... du kannst es wegwaschen, aber es wird dich verfolgen. Und jene die sehen - wahrhaftig sehen - werden es erkennen. Ich bemitleide euer Schicksal, aber ich will es nicht teilen, indem ich mich ohne Not darin verfange. Wenn ihr den ewigen Schlaf nicht wollt, den ich bereit bin euch zu geben, dann verharrt hier und wartet auf euer Ende."

"Ich werde diese armen Menschen nicht hier zurücklassen, Kallian. Das ist mein letztes Wort," mischt sich plötzlich die dunkle Tiani wieder ein. Tigara ist inzwischen einigermaßen ruhig, wirft dem Mann in Grün aber einen Blick voller Abneigung entgegen. Kallians Kiefer arbeitet. "Du Närrin!" zischt er schließlich. "Du spielst mit unseren Leben wegen ein paar Fremder, die du überhaupt nicht kennst."

"Ja, das tue ich, weil es das Richtige ist! Und du wirst es auch tun, denn sonst trennen sich hier unsere Wege!" Ihr Blick wird weicher, während ein paar angespannte Sekunden verstreichen. "Erinnere dich wer du bist, Kallian. Wer wir sind! Wir wären nicht besser als die Barbaren, die diese Menschen hier verschleppt haben, wenn wir sie einfach ihrem Schicksal überlassen. Und ich werde nicht zulassen, dass sich dieser Schatten über mein Gewissen legt!"

"So sei es denn," gibt der Mann mit schüttelndem Kopf schließlich nach. "Tu was du tun musst und löse ihre Ketten. Aber ich werde keinen Anteil daran haben. Ich bin nicht deiner Meinung und werde dir nicht helfen, aber unserer Freundschaft willen kann ich ihnen das Zeichen geben. Es wird sie nicht retten, aber vielleicht spendet es ihnen eine Zeit lang Schutz."

Tiani nickt. "Danke Kallian." Doch dieser erwidert, "Du solltest mir nicht danken, sondern mich verfluchen, dass ich dir diese Dummheit nicht aus dem Kopf treiben konnte..." Mit diesen Worten wendet er sich wieder Seth zu. "Magie ist etwas Gefährliches und auf meinen vielen Reisen habe ich wenig Gutes daraus entstehen sehen. Dennoch gibt es einige wenige Dinge, die vor Unheil bewahren können. Es ist nicht viel und es verlangt dein Blut, aber fürchte dich nicht davor..." Mit diesen Worten dreht er sich zu Seths linker Seite und schneidet ihm mit der Klinge seines Dolches ein Symbol in den Oberarm. Es ist ein fünfzackiger Stern, geformt aus einer einzigen, sich immer wieder überschneidenden Linie, jedoch nicht gerade gezeichnet, sondern krumm und verzerrt. In seiner Mitte sitzt ein Auge und die Pupille des Auges ist eine stilisierte Flamme. Als er fertig ist, legt Kallian seinen Zeigefinger auf das blutende Auge des Sterns und spricht einen Satz in fremderartiger Sprache. Dann wiederholt er die gesamte Prozedur bei Amani, Askwin und Brynja. Als er zuletzt an Tigara herantritt, fängt diese erneut an wild zu werden. "Rühr mich nicht an!" schreit sie. "Weg mit deiner Schwarzen Magie. Weg von mir! Ich will es nicht!" Tiani versucht auf die Zarfari einzureden, doch es ist sinnlos und Tigara beruhigt sich erst, als Kallian tatenlos von ihr zurückweicht. "Es ist ihre Entscheidung..." meint er kalt. "Ich sehe nach den Kamelen. Komm nach, wenn du hier fertig bist." Tiani nickt. Während Kallian die Kammer verlässt, beginnt seine Begleiterin damit, die Eisenschellen der Gefangenen zu öffnen. Dies erweist sich trotz einiger geeigneter Werkzeuge, die sie dafür zutage fördern kann, als schwierige Arbeit und dauert eine Weile.[1]

"Bitte seht es Kallian nach," meint Tiani zwischen einigen angestrengten Seufzern, als sie ihre Arbeit bei Tigara beginnt. "Er meint es nicht böse und war nicht immer so... verbittert..."
 1. Nutzt die Zeit für etwas Dialog, wenn ihr mögt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 09.11.2018, 22:48:15
Erstaunt, verwirrt und zugleich doch froh bald frei zu sein blickt Askwin auf das Blut was aus der Wunde am Arm rinnt. Es brennt aber sein Körper schmerzt gerade überall, so dass es auf einen Schmerz mehr nicht anzukommen scheint. Trotzdem ist es nicht angenehm und so viel Wasser in seinem Leib zu haben, dass hat er nicht mehr erwartet. Fast genauso wenig wie noch ein Mal zu bekommen. “Danke.” sagt er recht leise. “Wer seid ihr eigentlich? Und was ist das?”
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 09.11.2018, 23:23:33
Askwin kann die Wunde nicht sehr gut sehen, denn seine strapazierten Arme hängen seitlich zu seinem Kopf nach oben gerissen an der Kette. Er spürt allerdings eine gewisse Wärme davon ausgehen - vielleicht ist es aber auch nur das warme, frische Blut.

"Wer wir sind?" geht Tiani auf seine Frage ein. "Oh, das hängt davon ab... Diebe, Abenteurer, Söldner - was immer sich gerade anbietet und die Beutel füllt. Aber wir versuchen aufzupassen, dass dabei nicht die falschen Leute zu Schaden kommen. Kallian und ich bereisen die Welt schon seit vielen Jahren, doch bereits davor hat er es lange Zeit alleine gemacht - oder mit anderen, die sich ihm für eine Weile angeschlossen haben. Ich schätze, ich bin einfach hängengeblieben..."

Mit einem Rascheln lösen sich Tigaras Schellen und die Zarfari-Frau stürzt schwach zu Boden. Tiani fängt sie reflexartig auf und lässt sie dann langsam nach unten gleiten. "Vorsicht. Du musst erst wieder etwas zu Kräften kommen. Bleib sitzen und ruh dich aus."

Tiani blickt sich um und entscheidet sich nun für Brynja, die ihr nach Tigara am nächsten ist. Gleichzeig fährt sie fort zu reden.

"Kallian ist... Er hat besondere Kräfte und sieht manchmal Dinge. Ich weiß, das hört sich verrückt an und ich sollte nicht darüber reden, aber nach allem was ihr erlebt haben müsst, habt ihr eine Erklärung verdient, denke ich... Das an euren Armen ist ein Schutzsymbol. Ich verstehe nicht viel von Magie, aber wenn er glaubt es kann euch helfen, dann glaube ich das auch. Ich habe in unserer Zeit zusammen zu viele merkwürdige Dinge gesehen, als dass ich ihm misstrauen könnte. Und ehrlich gesagt glaube ich auch, was er wegen Unn gesagt hat... Aber das ändert nichts daran, dass ihr eine Chance verdient. Unser Schicksal ist nicht vorbestimmt, also muss es einen Weg aus dieser Sache heraus geben, nicht wahr?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 10.11.2018, 11:19:55
Die Luft zischend zwischen den Zähnen hindurch ziehend, lässt Seth die Prozedur wortlos über sich ergehen. So kurz vor dem Ziel wird er sich bestimmt nicht um Hals und Kopf meckern, auch wenn Tigara auch damit durchkommt und trotzdem befreit wird.

Seth kann sich gut vorstellen, dass es Dinge gibt, die über ihren Verstand hinausgehen. Aber sein Leben wegen etwas Blut auf der Stirn gleich aufzugeben, das geht zu weit. Selbst wenn sie nun verflucht sein sollten - er wird einen Weg finden aus der Sache herauszukommen. Und wie oft ist diese Magie nur fauler Zauber und Aberglaube? Er ist sich sicher, dass es irgendwo einen Gott gibt, der angeblich Mord und Diebstahl mit dem Tod bestrafen soll - und doch lebt er immernoch.

"Das werden wir dann sehen. Auf jeden Fall ist dir mein Dank gewiss, auf uns hätte Kallian wohl nicht gehört."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 10.11.2018, 11:42:14
"Nein, vermutlich nicht," bestätigt Tiani. "Aber er ist ein guter Mensch, das müsst ihr mir glauben. Seht es als Gegenleistung für eure Rettung."

Mit einem metallenen Klacken lösen sich die Schellen von Brynja. Im Gegensatz zu Tigara steht die Kunvarin stramm, kann nun aber endlich die schmerzenden Arme senken und ihren steifen Körper lockern. Tiani tritt einen Schritt zurück und wirft der deutlich größeren Frau einen eingeschüchterten Blick zu, denn obgleich sie nackt und geschunden ist, wirkt sie noch immer bedrohlich. Schließlich wendet sich Tiani an den nächsten Unglücklichen in der Reihe: Askwin.[1]
 1. Gebt mir im Disku kurz Bescheid, wenn kein Bedarf mehr an weiteren Fragen und Dialog besteht - dann springe ich entsprechend vor.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 10.11.2018, 16:09:18
Mit ungerührter Miene lässt Brynja die Prozedur über sich ergehen. Es gefällt ihr zwar nicht, fremdländische Symbole zu tragen, aber Schutzrunen sind in ihrem Volk nichts Unbekanntes. Wenn sie wirklich als Opfergabe gekennzeichnet worden sind, mag dieses Zeichen vielleicht helfen. Als Tiani sie endlich befreit, richtet sich die muskulöse Kriegerin auf und bewegt langsam ihre Arme. Die eigene Nacktheit oder die der Anderen stört sie im Augenblick nicht sonderlich - sie haben nun wahrlich ganz andere Sorgen. Solange sie frei ist, kann sich ihr Glück immer noch wenden.

"Man sieht sich immer zweimal im Leben. Ich werde nicht vergessen, was ihr heute getan habt." Spricht die Frau mit dem harten Akzent des Nordens und nickt der Dunkelhaarigen zu.

"Wohin seid ihr unterwegs? Gibt es irgendwo ein Lager oder eine Oase, die wir erreichen können?"

In ihren Augen sieht da draußen alles gleich aus. Ob die zerrissene Karte noch zu retten ist? Sie wird Seth darauf noch ansprechen, bevor sie hinausgeht. Zuerst einmal will sie gerne Abstand von dem Schacht gewinnen, bevor die Kreatur da unten noch einmal hungrig wird.

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 10.11.2018, 16:49:24
"Wir waren zu euch unterwegs," antwortet Tiani, während sie sich auf Zehenspitzen und mit ausgestreckten Armen an Askwins Schellen zu schaffen macht. "Naja... eigentlich zu Xilas. Kallian hat... ihn in einem Traum gesehen. In der ersten Nacht, als wir in Makkâd eingekehrt sind. Kallian war sehr unruhig deswegen. Wir haben herumgefragt und herausgefunden, dass Tage zuvor eine große Expedition in die Wüste gezogen war. Der zuständige Soldmeister fand Xilas' Namen in seinen Dokumenten - das war der Beweis, dass er dafür angeheuert hatte. Kallian war sicher, er sei in großer Gefahr und deswegen sind wir der Karawane gefolgt. Wir haben sie nie gefunden, aber... naja, Kallian hat uns irgendwie hierher geführt. Ich weiß nicht, wie er das macht. Wie gesagt, er sieht manchmal Dinge; im Traum, wenn er schläft... Ich glaube, die Götter sprechen zu ihm, aber er will davon nichts wissen. ... Sagt ihm bitte nicht, dass ich mit euch darüber gesprochen habe."

Daraufhin springt ihr der Dietrich aus der Hand und sie muss ihre Arbeit an Askwins Schellen kurz unterbrechen, um sich danach zu bücken. "Verdammt..."

Sie schaut kurz zu Brynja. "Wegen dem Rückweg solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen. Wir sind mitten in der Wüste und so wie ihr seid, kommt ihr nirgendwo lebend an. Wir nehmen euch mit, bis ihr euch sicher absetzen könnt. Wir haben vier Kamele - eines war für Xilas gedacht und das vierte trägt unsere Vorräte. Wir werden etwas umräumen und vielleicht ein paar Sachen zurücklassen müssen, aber zur Not passen zwei Leute auf ein Tier - das wird schon irgendwie gehen..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 10.11.2018, 20:04:26
Während Tiani den Dietrich aufhebt, folgen Askwins Augen ihrer Bewegung. Tief atmet er ein um seine Gedanken zusammen zu halten und den Leib der Frau nicht zulange anzustarren.

An diesen Gott oder durch ein Mal bestimmendes Schicksaal kann und will er nicht glauben. Magie, das ist für ihn einfach ein arg ausgedehntes Wort. Als Hexe wurde in seinem Dorf einst seine Meisterin betitelt. Dabei kann er selbst noch jetzt schwören, sie niemals durch das Dorf fliegen gesehen zu haben. Aber ganz wohl ist ihm hier auch nicht. Tiani glaubt an Kallian und der an diesen Gott der Goldmasken und ihr Opfer. Selbst wenn es den Gott nicht gib, so gib es seine Anhänger und die kennen sich in der Wüste aus.

„Das ist ziemlich viel, was du für uns machst. Danke. Sag, gibt es vor der Tür mehr als nur Sand? Vielleicht irgendetwas wo wir was zum Anziehen finden. Ich denk, ein Schritt so in die Sonne und wir sind gut durchgebraten.“ Ein Schauer geht durch Askwins Körper im bloßen Gedanken an die brennende Sonne und die Hitze.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 10.11.2018, 20:48:10
"Ich sehe, die Gefangenschaft hier hat dir nicht deinen Humor genommen," entgegnet Tiani der Frage. "Hier gibt es nichts - nur Sand, Steine und alte Flüche. Der nächste Stoffhändler oder Schneider ist viele Tage und Nächte entfernt, jenseits der Grenzen dieser Wüste, und auch auf eine umherziehende Handelskarawane würde ich keine allzu großen Hoffnungen setzen, selbst wenn wir dieses entlegene Gebiet hinter uns lassen und eine der Handelsstraßen finden. Aber sorge dich nicht - ihr müsst nicht nackt mit uns reiten. Wir haben Ersatzkleidung für unsere Reisen dabei. Irgendwas wird sicher passen, auch wenn die Nordfrau vermutlich eher in Kallians Garderobe fündig wird." Mit geübten Fingern stochert die dunkle Frau weiter im Schloss herum und das Klicken und Knirschen von Metall ist zu hören.

"Und was dein Danke angeht," setzt sie neu an, "gern geschehen. Es wäre etwas unsinnig, euch nur von den Ketten zu lösen, um euch dann in der Wüste verenden zu lassen, nicht wahr? Jedenfalls entspricht das nicht unbedingt meiner Vorstellung einer Rettung."

Mit einem lauten Schnappen verabschieden sich Askwins Handschellen und der Tharaner ist endlich frei. Er schwankt geschwächt, bleibt aber schwindelig auf den nackten Füßen.

"Na bitte, geht doch..." Damit steuert sie nun Seth an, der als nächstes kommt...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 11.11.2018, 19:08:45
Amani erwacht gefesselt. Es dauert lange bis sie versteht warum sie ihre Arme nicht mehr spürt. Zuerst einmal musste sie die Panik in den Griff bekommen und ihren Blick zur Seite zwingen. Sie erwartet nur noch blutige Stummel an ihrer Schulter zu sehen, denn diese brennen wie Feuer, doch zu ihrem Erleichtern sieht sie, dass ihre Arme ihr nur über den Kopf gebunden sind, danach hüllt sich alles wieder in das Schwarz der Ohnmacht.
Sie selbst ist sich nicht sicher wie oft sie wieder erwacht oder wie oft, dass was sie sieht einfach nur ein Alptraum ist. Doch Stimmen reißen sie aus ihrem Delirium und sie sieht zu wie Teile der Karawane, nun nackt, von der Wand geschnitten werden und obwohl sie kein Gefühl in ihrem Armen hat brennt einer der beiden. Sie musss sich unglaublich konzentrieren um den Gesprächen irgendwie folgen zu können, irgendetwas über Unn und mitten in der Wüste. Doch aus irgendeinem Grund, hat sie nicht das Gefühl in unmittelbarer Gefahr zu sein, fast komisch bedenkt man ihre Situation. Viel stärker ist das Gefühl, dass sie eigentlich schon tot sein soll. Egal was dieser komische Mann und die Frau faseln, sie weiß, dass sie tot sein sollte. Mühsam versucht sie ihre Gedanken weiter zu ordnen und wartet darauf, ob auch ihre Fesseln gelöst werden.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 11.11.2018, 19:32:36
Bei Seths Schellen geht es - warum auch immer - schneller und nur kurze Zeit, nachdem sich Tiani mit ihnen beschäftigt, ist der Ambaghi-Dieb frei. Zuletzt ist Amani an der Reihe. "Sie sieht nicht gut aus," überlegt Tiani laut, als sie die Jägerin in Augenschein nimmt. Sie hebt ihr den Kopf an, begutachtet ihre Augen und schlägt ihr vorsichtig ein paar Mal auf die Wange. "He! Du musst wach bleiben, hörst du?! Du hast es bald geschafft." Sie dreht sich zu den anderen um, blickt dabei besonders in Brynjas und Seths Richtung, die einen vergleichsweise stabilen Eindruck machen und sicher auf den Füßen stehen. "Wenn ihr könnt, helft mir mit ihr. Massiert und entlastet ihre Arme und sorgt dafür, dass sie bei Sinnen bleibt. Einer sollte raus zu Kallian und Wasser holen. Es ist sicher draußen."

Sie nickt in Richtung Ausgang - ein schmaler, unscheinbarer Gang, der einige Meter hinter Askwins Säule aus der Kammer führt. Sandige Stufen ziehen sich weiter hinten nach oben und helles Licht lässt vermuten, dass man kurz darauf bereits ins Freie kommt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 11.11.2018, 22:21:52
Damit hat sie nicht gerechnet. Nach all den Banditen, Sandstürmen, Sektierern stoßen sie im letzten Moment auf Menschenfreunde? Es stimmt zwar, dass sie nackt und ohne Vorräte keine große Hoffnung gehabt hätten. Aber zwei Fremde, die sie nicht nur befreien, sondern auch Reittiere, Kleidung und Wasser mit ihnen teilen...Sollte sie misstrauisch werden? So viel Wasser können sie doch gar nicht dabei haben. Wie weit waren sie denn nun von der nächsten Siedlung entfernt? Ein wenig ist immer noch viel besser als nichts, aber trotzdem hätte die Nordfrau gerne Gewissheit. Ihr Blick wandert kurz zu Amani herüber, die inzwischen ebenfalls erwacht ist. Allerdings kann sich in ihren Augen auch genauso gut Seth um sie kümmern. 

"...Gut. Ich sehe nach dem Wasser." Erklärt sich Brynja also einverstanden und stapft los. Wenn sie die Rückkehr in einem Stück überstehen, schuldet sie diesem Pärchen wohl etwas. Unbeglichene Schulden hat sie noch nie gemocht. Danach wird sie sehen müssen, wie sie der Weißsagung des Sehers noch folgen kann...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 11.11.2018, 22:58:05
Brynja betritt den Gang und einige Schritte darauf eine Treppe nach oben. Es sind nicht sehr viele Stufen und bald ist das obere Ende erreicht. Sie steht nun in einer weiteren kleinen Kammer - eine Art Schrein, aus deren Rückwand sie getreten ist. Der Raum wird hell erleuchtet, denn nicht weit voraus blickt sie durch einen torlosen Durchgang auf das unendliche Sandmeer der Wüste Khett. In der Kammer selbst gibt es abseits einiger Gravuren sowie kaum mehr erkennbarer Wandmalereien und halb zerstörter Götzenfiguren auf den ersten Blick nicht viel zu entdecken, also tritt sie nach draußen. Im Freien sieht sie hohe Steinsäulen, die sich aus dem Sand erheben, ebenso wie die Überreste anderer Strukturen, von denen aber kaum mehr etwas übrig geblieben ist. Brynja dreht sich kurz um und schaut auf das Gebäude, aus dem sie gerade herausgetreten ist - tatsächlich ein großer, grob Ei-förmiger Fels, der einschüchternd aufragt und dessen vordere Seite so kunstvoll bearbeitet ist, dass es wie der Eingang eines Tempels wirkt. Weit über dem Tor thront das mächtige Gesicht eines menschlich wirkenden Götzen, doch Teile seiner Gesichtszüge sind die grausamen Opfer von Wetter und Zeit geworden - genau wie alles andere hier.

Kallian steht bei vier Kamelen. Eines davon ist an eine Säule gebunden, die anderen jeweils an ihren vorderen Artgenossen. Einige Gepäckstücke liegen verstreut auf dem Boden - Kallian hat also bereits damit begonnen, diverse Dinge umzupacken. Als Brynja nackt auf ihn zuschreitet, bemerkt sie, dass das hinterste Kamel zwei große Fässer trägt - je eines zu jeder Flanke. Ohne Zweifel ihr lebenswichtiger Wasservorrat und bereits jetzt kommen ihr erste Bedenken, wie lange das logischerweise bereits reduzierte Wasser zweier Fässer für sieben Personen ausreichen wird. Für Kallian und Tiani allein ist es sicher mehr als genug, doch sieben Personen?! Wie weit draußen werden sie wohl sein und wie schnell können sie ihre Vorräte auffrischen?[1]

Als sie sich dem Mann weiter nähert, wird dieser auf sie aufmerksam und dreht sich zu ihr um. Mit einem kurzen Blick überfliegt er ihren nackten, geschundenen, aber dennoch starken Körper. Er bückt sich, greift nach etwas und wirft ihr dann ein zusammengerolltes Bündel Stoff entgegen. "Damit solltest du deine Blöße bedecken können. Nichts Besonderes, nur einfachste Kleidung.[2] Sieh ob es dir passt... Ist Tiani bald fertig?"
 1. Mach mal bitte einen Wits-Check gegen Schwierigkeit 4 (Kein Survival-Bezug)
 2. Entspricht Gewöhnlicher Kleidung
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.11.2018, 00:58:28
Um den Schwindel zum Schweigen zu bringen, fokussiert Askwin eine Ritze im Boden. Langsam ballt er seine Fäuste und öffnet sie wieder. Das dumpfe kribbeln in den Armen bei dieser Bewegung lässt ihn hoffen, dass die Taubheit bald verschwinden wird. „Achtet bitte darauf ihr das Wasser nur in kleinen Schlücken zu geben.“ Fügt er an Tianis Anweisungen an „Zu viel und sie spukt euch das Wasser vor die Füße oder krepiert gar dranne.“

Als der Schwindel etwas nachgelassen hat, hebt er den Blick zur Zarfari-Sklavin. Wieder haften seine Augen an ihren blanken prallen Brüsten und auch ihre schönen breiten Hüften scheinen es ihm angetan zu haben. „Em Tigara“ spricht er sie nach einem Kopfschütteln an. „Wie sieht es bei dir aus? Wenn es nicht geht, sag Bescheid. Dann helfe ich dir hoch, während die Anderen sich um Amani kümmern.“ Ein kurzes Lächeln huscht über seine Lippen, während sein Körper nicht wirklich die Hintergedanken verstecken kann, dass er die Nähe zu Tigara auskosten würde.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 01:42:09
Tigara blickt zu Askwin auf und seine 'Gedanken' bleiben ihr nicht lange verborgen. Als Sklavin hat sie sich oft genug mit Männern einlassen müssen, mit denen sie eigentlich nichts zu schaffen haben wollte. Selbst ihren größten Schatz - ihre Tochter - hat sie auf diese Weise erlangt... und nach der Geburt beinahe im nächsten Fluss ertränkt. Sie dankt den Göttern fast jeden Tag, dass sie es schlußendlich nicht übers Herz bringen konnte und wünscht sich jetzt nichts sehnlicher, als ihre kleine Shanti in die Arme schließen zu können.

Mit den Armen bedeckt Tigara ihre Brüste, während sie noch immer zusammengekauert auf dem Boden hockt. "Es geht mir gut. Ich sitze lieber," antwortet sie knapp und richtet den Blick in Scham auf den Boden. "Hättest du der Nordfrau nicht noch sagen können, dass sie auch Stoffe für unsere Leiber mitbringen soll?" beschwert sie sich kurz darauf in Richtung Tianis, die allerdings gerade mit Amani beschäftigt ist. "Es tut mir leid," entgegnet Kallians Begleiterin, mit nur einem Ohr zuhörend. "Selbst an das Wasser hätte ich früher denken müssen - ihr hattet sicher so lange nichts zu trinken. Aber wir haben es bald geschafft. Haltet nur noch eine kleine Weile durch."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 12.11.2018, 11:07:01
Wortlos nimmt Brynja die Kleidung entgegen und zieht sich ohne Umschweife um. Tianis Größe wäre knapp geworden, aber Kallians Kleidernummer scheint zu sitzen. Damit fühlt sie sich schon bedeutend wohler. Sie hat sich nur ungern ausgemalt, was die unbarmherzige Sonne ansonsten mit ihrer Haut gemacht hätte. Wie können Menschen freiwillig durch die Wüste ziehen? Ohne die Weißsagung hätte sie keinen Fuß in diesen großen Sandhaufen gesetzt.

"Tiani ist gleich fertig. Es sollten nach einem Schluck Wasser alle bereit für die Weiterreise sein."

Die Nordfrau wirft einen Blick auf das Kamel mit den Wasservorräten. Die Wüste braucht weitaus mehr Wasser als ihnen lieb sein kann, vor allem tagsüber. In der Wildnis ihrer Heimat zu überleben scheint plötzlich so viel einfacher. Was sie zur Verfügung haben, wird nicht ausreichen. So viel weiß sie jetzt schon.[1]

"Wie weit ist es bis zur nächsten Wasserquelle? Eure Rettung ist edelmütig, aber wir werden entscheiden müssen, wie wir alle lebendig ankommen. "

Brynja verschränkt ihre Arme und denkt nach. Kamele hat sie als sehr robuste Tiere kennengelernt. Trotzdem wird es eine schwierige Entscheidung sein, diese überlebenswichtigen Kreaturen in der Not zu schinden. Aber was bleibt ihnen sonst?
 1. Erfolg: 5
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 11:55:00
"Du und die anderen könnt euch später auch noch Tücher nehmen, um Turbane daraus zu wickeln. Die Sonne wird euch sonst die Schädel versengen," merkt Kallian an, während sich Brynja schnell ankleidet. Er beobachtet sie dabei, scheint allerdings keinen Anteil an ihrer Nacktheit zu nehmen - zumindest lässt er nichts dergleichen erkennen.

"Gut," meint er kurz darauf, als seine Frage nach Tiani beantwortet wird, und reicht der nun angekleideten Brynja wortlos einen gefüllten Wasserschlauch. Als die Nordfrau dann das naheliegendste Problem sowie im gleichen Zug ihre Rettung anspricht, verschränkt er die Arme. "Edelmütig... Eure Rettung ist eine Torheit und Wasser nur ein Problem, dass Tiani dabei mutwillig außer Acht lässt. Verzeih meine Offenheit... Ich will keinem von euch etwas Böses, aber die Mächte, denen ihr anheimgefallen seid, werden euch nicht ungestraft ziehen lassen. Mein Zeichen mag euch eine Weile vor den suchenden Blicken verbergen, doch wenn das Fleisch heilt, schwindet seine Kraft - und ich werde nicht ewig an eurer Seite wandern, um es zu erneuern. Ihr seid verloren..."

Er wendet den Blick ab von ihr schaut hinaus auf das ewige Sandmeer. Es vergeht ein Moment der Stille. "Wie dem auch sei..." fährt er schließlich fort. "Was das Wasser angeht[1] - es reicht bei sieben Köpfen und einer angemessenen Rationierung vielleicht noch für acht Tage. Wenn wir von hier aufbrechen, erreichen wir Makkâd bei normaler Geschwindigkeit in frühestens zehn und das setzt voraus, dass uns kein Sandsturm oder anderes Hindernis Probleme bereitet, was bei diesem Ort hier eine Seltenheit ist. Die großen Hauptrouten der Handelskarawanen unterhalten Wasserstellen und Rastplätze etwa alle zwei bis drei Tagesmärsche, doch sie verlaufen nahe der Küste entlang und helfen uns daher wenig." Er deutet nach Westen. "Nicht weit in diese Richtung und wir könnten bereits die Berge des Bor-Leng am Horizont erkennen. Und nur wenige Tagesmärsche gen Süden würden uns an den Rand der verfluchten Sandtiefen führen, in denen titanische Würmer schwimmen wie Wale im Meer und aus denen kaum einer je zurückgekehrt ist. Das was ihr suchtet - die verlorene Stadt Assur - liegt in jenem Gebiet, wusstest du das? Eure Reise war von Anfang an ein Marsch in den Tod..."
 1. Würfelergebnis: Brynja erinnert sich an das Gurgeln von Wasser in der Kammer ihrer Gefangenschaft. Da keine offene Quelle zu sehen war, ist das Geräusch vermutlich aus dem Schacht gekommen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 12.11.2018, 12:34:43
Mit einem kurzen Nicken nimmt Brynja den Wasserschlauch entgegen und löscht ihren gröbsten Durst. Kallian mag ihnen geholfen haben, aber selbst überzeugt davon ist er keinesfalls. Ein regelrechter Schwarzseher, so scheint es. Aber tatsächlich kann sie gegenwärtig nicht beurteilen, wie wahr seine Befürchtungen sein mögen. Solange sie lebt, geht es weiter - das ist alles was sie weiß. Seine Ansichten lässt sie daher unkommentiert. Mit höhere Mächten ist nicht zu spaßen. Trotzdem ist sie nicht gewillt, sich einfach ihrem Schicksal zu ergeben. Eine Schande, wenn ihr ein derart unrühmlicher Tod bevorstünde. Stumm folgt sie seiner Geste gen Westen. Sandwürmer? Davon hatte man ihnen wohlweißlich nichts gesagt. Was für ein höllischer Ort! Diese Wüstenlande scheinen wie eine andere Welt. Eine Gegend, die nie von Menschen betreten werden sollten. Jeder harsche Winter in ihrer Heimat kommt ihr da wie eine angenehme Brise vor.

"...Ich glaube, dieser Hinweis wurde mir vorenthalten. Aber es spielt auch keine Rolle mehr. In frühestens 10 Tagen also..."

Brynja schirmt ihren Blick vor der Sonne ab und blickt nachdenklich in die Ferne.

Wenn sie großes Pech hatten, könnten es genauso gut 15 oder 20 Tage werden. Mit Sandstürmen hat sie bereits grimmige Erfahrungen gemacht. Unterwegs gibt es also keine Möglichkeit, neues Wasser aufzunehmen. Plötzlich fällt ihr etwas ein. Der Schacht in der Kammer muss Wasser führen! Ob es trinkbar ist, bleibt eine andere Frage. Ganz zu schweigen von dem Ungetüm, welches darin herumschwimmt. Schließlich dreht sie sich wieder nach Kallian um. Ein humorloses Lächeln umspielt die Züge der Kriegerin.

"Du scheinst dich mit den Gebräuchen dieser Anhänger auszukennen. Was für eine Kreatur haust in dem Schacht? "

Sie glaubt nicht daran, dass Unn selbst da unten hockt. Vielmehr wird es irgend ein ausgehungertes Raubtier sein. Monströs, womöglich...Aber wenn es blutet, kann es auch sterben.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 13:11:47
Kallian schmunzelt. "Du bist eine schlaue Frau, aber dein Blick reicht nicht über den Horizont, also glaubst du nur an das, was sich vor deinen Füßen ausbreitet und was du anfassen und verstehen kannst..." Er schüttelt den Kopf. "Was für eine Kreatur erwartest du, in einem tiefen Schacht, mitten in der Wüste? Einen riesigen Skorpion? Eine Schlange? ... Dieser Schacht führt tief in die Erde, mitten in die Eingeweide der Wüste, wo es überall noch Wasser gibt - so wie in vergessenen Zeitaltern, als das alles hier grünes und fruchtbares Land gewesen ist. Erinnerst du dich, was ich in der Kammer sagte? Die Jünger Unns erkaufen sich dieses Wasser mit Blut und der Schacht ist... der Marktplatz dieses Handels, wenn man so will. Es gibt nicht nur den einen hier... Wenn der Gott besänftigt ist und wohlgesonnen, dann füllt er sie mit sauberem Wasser, so hoch, dass man es mit der Hand schöpfen kann. Doch ist er erzürnt, dann sinkt es in unerreichbare Tiefen oder wird faul und vergiftet alle, die sich daran erfrischen wollen... Und solltest du nun mit dem Gedanken spielen, dieses Wasser in unsere halb geleerten Fässer zu füllen, dann muss ich ablehnen. Selbst falls du irgendwie herankommen solltest - spätestens wenn Unn das nächste Mal emporsteigt, um seinen Hunger zu stillen, wird er den Verrat erkennen und sein Geschenk an die Menschen vergiften."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.11.2018, 13:39:34
Verlegen will Askwin den rechten Arm heben, um sich am Hinterkopf zu kratzen. Leider kommt er nicht sehr weit. Um nicht ganz so dumm dazustehen, zieht er den Arm vor die Brust und beginnt ihn mit der anderen Hand zu massieren. „Na dann, schau ich wo das Wasser bleibt.“ Wieder lächelt er Tigara zu, und wendet sich zum gehen. Seine Blöße zu bedecken, daran denkt er nicht einmal. Ähnlich wie Brynja hat er mit dem Nacktsein kein Problem. Verlegen macht ihn mehr diese offensichtliche Abfuhr.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 13:44:34
Wie Brynja zuvor, erreicht Askwin den kleinen Schrein an der Oberfläche und erblickt durch den offenen Gang voraus die Nordfrau bei Kallian und einigen Kamelen stehen. Beide scheinen sich zu unterhalten. Askwin fällt außerdem auf, dass Brynja inzwischen einfache Kleidung trägt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.11.2018, 14:06:15
So richtig Lust hat er nicht die schöne, dunkle Höhle zu verlassen. Auch sind seine Arme gerade einmal wach genug, dass er glaubt leichtere Dinge halten zu können. Aber gesagt ist gesagt. Also tritt er hinaus in das gehasste Sandmeer und schon beim ersten Schritt auf diesen Sand lässt ihn innerlich erschaudern. „Kallian?“ fragt er vorsichtig. „Kannst du mir bitte Wasser für unten geben?“ Er kann den Grünmantel nicht recht einschätzen. Es reicht ihm aber auch zu wissen, dass er wohl sehr erfahren ist und wenig Skrupel hat, seinem Freund eher die Kehle aufzuschlitzen als ihn zu retten. Obwohl, war Xila ein Freund von Kallian oder nur eine Person in einem Traum? Beginnende Kopfschmerzen lassen ihn den Gedanken nicht zu Ende führen. Er braucht wohl offensichtlich auch etwas Wasser zum klar denken.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 14:23:22
Kallian begrüßt den Tharaner mit einem Nicken und deutet auf den Wasserschlauch in Brynjas Händen. "Das sollte fürs Erste genügen. Auf dem Boden hier findest du außerdem einige einfache Kleider und Stoffe, die ich für euch herausgesucht habe. Nimm davon, was dir beliebt - ihr könnt die Wüste nicht nackt herausfordern..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.11.2018, 15:03:44
„Danke“ er wieder Askwin immer noch in einen vorsichtigen Tonfall und geht auf Brynja zu. Auffordernd hält er ihr die Hand hin. „Kann ich ihn haben oder brauchst du noch einen Schluck?“ fragt er die hochgewachsene Frau. Während er auf die Antwort wartet, blickt er auf den Haufen von Kleidern. Zwei drei Sachen sehen so aus als könnten sie ihm passen, aber erst einmal das Wasser.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 12.11.2018, 15:09:27
Ein Marktplatz? Das hört sich reichlich abenteuerlich an. Allerdings glaubt sie nach wie vor nicht daran, dass die Macht dieses...Was auch immer über die Kammer hinausgeht. Die Nordfrau schnauft abfällig.

"Aye, ich mag an Schutzzeichen und Helden glauben...Aber bisher habe ich nichts Göttliches in dieser Opferung spüren können. Ein solcher Handel kann genauso gut die List eines niederträchtigen Wesens sein." Brynja ballt ihre Rechte zur Faust.

"Ob sie in Not waren oder nicht - wenn mir diese Anhänger noch einmal unter die Augen treten, werden sie sich wünschen sie hätten sich selbst geopfert. "

Um was auch immer es sich handelte - sie vermutet nach wie vor eine übergroße Schlange...Wenn sie das Wasser vergiftet, fällt ihre Überlegung damit zusammen.

"Wenn es so ist...Werden wir die Tiere auf dem letzten Stück anspornen müssen. Es ist nicht unmöglich. Und damit ist es schaffbar." Erklärt sie schlicht und wendet ihren Blick Askwin zu. Der Rest scheint noch zu trödeln. Auf Kallians Stichwort hin gibt sie den Trinkschlauch weiter. Begeistert sieht sie zwar nicht aus, aber das hat andere Gründe.

"Teil es dir ein. Wir haben zu wenig für die gesamte Reise."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 15:41:00
Kallian wirft Brynja einen Seitenblick zu. "Und was ist ein Gott anderes, als ein niederträchtiges oder gleichgültiges Wesen, das über unsere Geschicke verfügen kann, wie es ihm gefällt? Wir sind nichts als Ameisen für diese Mächte. Und ähnlich wie wir uns nicht um das Glück von Ameisen scheren, kümmert einen Gott auch nicht das unsere... Aber diese theologischen Diskussionen - so erquickend sie auch sein mögen - helfen uns nicht aus der Wüste. Was die Tiere angeht, gebe ich dir Recht. Sollten wir die erste Hälfte gut vorwärts kommen, können wir es wagen, sie zum Endspurt anzutreiben. Die Last unserer Vorräte wird sich dann auch weiter vermindert haben, so dass es sie weniger quält als zuvor. Sollten wir aber auf irgend eine Weise aufgehalten werden, müssen wir vielleicht schwere Entscheidungen treffen." Er blickt Brynja und Askwin grimmig ins Gesicht. "Ich sage es frei heraus: Wenn die Zarfari-Frau das Schutzzeichen nicht annehmen will, ist ihr Tod noch mehr gewiss als der eure. Sie wird als erste sterben und unseren Wasserverbrauch damit um einen Schlund erleichtern..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.11.2018, 15:52:06
Askwin beleckt sich die trockenen Lippen, nimmt jedoch keinen Schluck Wasser aus dem angenommenen Schlauch. „Ich werde es weiter sagen.“ Dankend nickt er Brynja zu und geht zum Kleiderhaufen. Das Gefasel über Götter nimmt er nur beiläufig war. Als Kallian dann klare Worte zur Weigerung von Tigara sagt, schnappt sich Askwin rasch ein Hemd, eine Hose, Wadenwickel und eine Kordel, wohl als Gürtel gedacht. Etwas schwerfällig richtet er sich aus der Hocke auf und verschwindet dagegen ziemlich schnell gen Eingang des verwitterten Tempels. Kallian ist wirklich schwer zu deuten. Da töten, dann helfen und dann wieder von sowas reden. Wenigstens scheint er ein Mann der klaren Worte zu sein. Etwas durchaus Schätzenswertes.

Wieder in der gruseligen Kammer angekommen, geht er direkt auf die Gruppe zu, welche sich noch um Amani kümmert. „Der Schlauch hier muss wohl erstmal für uns alle reichen.“ Teilt er den anderen mit, als er neben der kräftig gebauten Frau in die Hocke geht. „Für die Reise haben wir nicht genug, sagt Brynja und oben ist schon der Kleiderhaufen ausgebreitet.“ Mit einem plop öffnet er den Wasser Schlauch, schiebt vorsichtig seine Hand hinter Amanis Kopf und hält ihr den Schlauch an die Lippen. „Trink langsam.“ Sagt er zu ihr in einen sanften Ton und bewegt den Schlauch so, dass Wasser die trokenen Lippen der Ambaghi benetzt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 18:50:51
Askwin und die anderen bemerken es nicht, da sie ihr den Rücken kehren, doch als der Tharaner das Wort 'Kleiderhaufen' in den Mund nimmt, schaut Tigara wie angesprochen auf. Der Bursche hätte ja auch für sie und die anderen etwas mitbringen können... Da ihr gerade niemand Aufmerksamkeit schenkt, erhebt sie sich auf wackeligen Beinen und stapft stur in den Gang, schafft sich mit stützender Hand die Stufen hinauf und schützt kurz das Gesicht, als die gleißende Sonne darauf knallt. Schnell hat sie sich jedoch daran gewöhnt und schlurft aus dem Schrein in Richtung Kallian und Brynja. Mit einem Nicken weist der Grünmantel die Nordfrau darauf hin, dass sie abermals Besuch bekommen.

Tigara muss ganz offensichtlich inneren Widerstand überwinden, als sie sich vor Kallian aufbaut, um ihre Bitte vorzutragen. "Du hast Kleider?" kommt es flach heraus, aber Kallian macht sich nichts daraus, auf die offenkundige Ablehnung ihm gegenüber einzugehen oder die geschwächte sowie beschämte Frau ihres Platzes zu verweisen. Er deutet auf die Kleidung am Boden. "Nimm dir, was du brauchst..." Tigara bückt sich angestrengt und klaubt sich einige Sachen zusammen. Als sie wieder aufsteht - in einem Arm diverse Stoffe - wischt sie sich dicke Schweißtropfen von der Stirn. Mit einem schweren Seufzer entfernt sie sich hinter den Schutz und Schatten einer nahe gelegenen Säule, um sich die Sachen anzuziehen.

"Sie ist schwach..." murmelt Kallian und blickt Brynja ins Gesicht. "Sie wird diese Reise nicht überstehen..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 12.11.2018, 19:18:58
Es ist müßig, über die Launen ihrer Götter reden zu wollen. Solange man nicht ihren Zorn auf sich lenkt, kann man gut mit ihnen leben. Trotzdem ist es ihr allemal lieber, mit vertrauten Entitäten umzugehen als unbekannten Wesenheiten ausgeliefert zu sein. Der Themenwechsel kommt ihr ganz recht, auch wenn er für Kallian typisch keineswegs erfreulicher ist. Nüchtern gesehen ist es ihr ganz recht, wenn ihr eigenes Überleben vereinfacht wird. Sie braucht niemanden der hier Anwesenden, um eines Tages Geschichte zu schreiben. Wenn sie es so betrachtet, waren der Tod ihres neuen Führers und der von Xilas ein wahrer Glücksfall für sie. Als er sie direkt ansieht, hebt sie nur die Schultern.

"Ich bin auch nicht begeistert von dieser fremder Magie. Aber ich werde tun was notwendig ist, um zu überleben. Wenn die Sklavin nicht will, so wird ihr Opfer uns zumindest Erleichterung verschaffen." Spricht sie nüchtern, wenn auch leise genug um ihre Worte nicht an Andere weiterzutragen.

Letztendlich ist das Leben einer Sklavin absolut nicht gleichwertig mit ihrem eigenen Leben. Dazu kommt, dass sie diesen Frauenschlag nicht sonderlich schätzt. Laut, emotional. Schwach, wie Killian es richtig bezeichnet. Wenn alles gut läuft, werden höchstens die Tiere strapaziert. Aber wenn nicht...

Das Unausgesprochene bleibt im Raume stehen. Die Nordfrau geht davon aus, dass sie beide genau das Gleiche denken.

"Ich würde es dir nicht verdenken, wenn es...dazu kommt. Da ihr uns gerettet habt, steht es mir nicht zu, über euch zu urteilen. "

Da Killian der Einzige mit Vorräten und Waffen ist, fällt ihm nach ihrem Verständnis im Zweifel auch die Pflicht zu, unnötigen Ballast zu entfernen.
 
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 19:47:19
"Niemand hat euch gerettet. Tiani hat euch unsinnigerweise die Ketten abgenommen, aber das wird nicht eure Rettung sein" wirft Kallian das ihm gegenüber gerade eben ausgesprochene Vertrauen direkt wieder fort. "Wenn ich einen von hier hätte retten wollen, wäre es Xilas gewesen, aber wir kamen zu spät. Er trug wie ihr das Zeichen und sein Körper war jenseits aller Hilfe. Also habe ich das einzige getan, was ich noch für ihn tun konnte und sein Leiden beendet. Und das Gleiche hätte ich mit euch getan, und dann hätten wir all dieses Gerede von Wassernot und 'Erleichterung' nicht. ... Ich werde sie nicht tötet - ich kann es nicht! Tiani würde es nicht verstehen..."

Er spricht leise, aber blickt der Kunvarin unverblümt ins Gesicht. "Wenn du ehrlich meinst, was du sagst, dann besitzt du eine Skrupellosigkeit und rationale Kälte, die ihr fehlt. Aber manchmal ist das notwendig... Wenn du gewillt bist, sprich mit deinen Weggefährten. Bereite sie vor auf das, was vielleicht auf uns zukommt, so dass wir uns in der Stunde der Entscheidung nicht gegenseitig angeifern wie tollwütige Hunde, sondern an einem Strang ziehen. Alles was bleibt, ist das Beste aus dieser Lage zu machen." Er legt unerwartet die Hand auf Brynjas Schulter. "Tue das für mich und ich werde versuchen, über eine Lösung für euer Problem nachzudenken. Ich sehe viel, aber nicht alles. Vielleicht gibt es einen Weg... vielleicht aber auch nicht..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 12.11.2018, 20:42:08
Seth hat es nicht so eilig wie die anderen zwei. Er lässt sie also ruhig vorausgehen und kümmert sich stattdessen um Amani. Sich erstmals nützlich zu machen und das Vertrauen der anderen zu gewinnen ist jetzt noch wichtiger, seinen Teil wird er schon noch bekommen. So oder so...

Sobald Askwin mit dem Wasser zurück ist, Was treibt diese Brynja eigentlich so lange, wollte die nicht auch Wasser holen?, kümmert sich Seth dann um die Reste der zerrissenen Karte und sammelt, sofern noch vorhanden, ein paar verbliebene Stofffetzen seiner Kleidung ein. Die könnten sich vielleicht mal noch als Verband eignen, oder um etwas festzubinden.

Sollte Amani dann mal auf die Beine kommen, wird er helfen sie mit den anderen nach oben zu bringen.
"Wollen wir sie hochtragen und vorerst auf einem Kamel transportieren?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 12.11.2018, 21:17:32
Wieder die inzwischen gewohnte Leier. Ja, in seinen Augen mag es keine Rettung gewesen sein. Aber im Augenblick leben sie noch. Das ist alles, was für die Kriegerin zählt. Es kommt ihr nicht recht in den Sinn, weshalb er seinen Freund gemeuchelt, sie aber vorerst verschont hat. Nur weil er nicht bei Bewusstsein war und sich deshalb nicht äußern konnte? Ein morbider Glücksfall.

Gelassen erwidert sie Kallians Blick. Es ist nicht so, dass sie Freude daran hätte einen Menschen für ein paar Liter Wasser abzuschreiben. Aber in ihrer Situation gilt es, harte Entscheidungen zu treffen. Tiani ist zu weich, ihr Gefährte überraschenderweise ebenso. Seth gibt ihr noch Rätsel auf. Amani scheint ebenfalls nicht sonderlich robust zu sein. An dieses Thema heranzugehen wird nicht leicht werden.

"Hm. Ich werde es ansprechen. Das sollte uns einiges an Kopfzerbrechen ersparen. Auch wenn ich nicht hoffe, dass es soweit kommen muss."

Eine Frage aber bleibt. Jetzt, wo sie ohnehin schon stehen und reden, kann sie sie genauso gut auch gleich stellen. Brynja fasst sich an den Arm. An jener Stelle, wo sie zugegeben unfreiwillig das Zeichen erhalten hat.

"Dieses Symbol...Woher stammt es? Du sagst, es ist ein Schutzsymbol, aber ich habe es auf meinen Reisen noch nie zuvor gesehen."

Zugegeben, sie war bisher noch nicht sehr weit herumgekommen. Aber das muss ihr Gegenüber ja nicht so genau wissen.

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 12.11.2018, 22:06:00
Seth findet die vier zerrissenen Stücke der Karte in den kleingeschnittenen Kleiderfetzen, doch der Rest an Stoffen ist völlig unbrauchbar und lohnt nicht mitgenommen zu werden - zusätzlich ist er noch immer nackt und muss bereits die Kartenreste ständig in der Hand halten, bevor er an Kleidung mit Taschen kommt, was ihn aktuell zum Einhändigen macht. Die Karte derweil ist noch lesbar, hat aber ohne ein passendes Transportbehältnis schon Spuren davongetragen, die über das normale Verknittern hinausgehen. Die Risse sind dagegen zwar unschön, aber nicht besonders tragisch, denn sie verlaufen in gerader Linie, so dass sich das Gesamtbild leicht zusammenpuzzeln lässt.

Während der Dieb die Karte zusammensucht und Askwin die Ambaghi-Jägerin mit etwas Wasser versorgt, schafft es Tiani endlich, die Schellen von Amani zu lösen. Mit einem Rasseln fallen sie zu Boden, doch der Tharaner und Kallians Begleitung stützen die geschaffte Frau, so dass sie auf den Füßen bleibt. "Wir werden alle auf die Kamele steigen," geht Tiani auf Seths Frage ein. "Zu Fuß wären wir viel zu langsam. Sie wird nach ein paar Minuten Ruhe schon wieder zu genug Kräften kommen. Geben wir ihr etwas Zeit..."


Oben hat sich Tigara inzwischen angezogen, zieht es jedoch vor, sich abseits von Kallian und Brynja aufzuhalten. Der Abenteuer nickt, als die Nordfrau zustimmt und verleiht der Geste weiteren Nachdruck, indem er ihre Schulter ein letztes Mal presst, bevor er den Arm zurückzieht. "Gut. Ich hätte es auch lieber anders, aber es ist wichtig, derlei Dinge zu klären, bevor man von ihnen überrannt wird. Diese Wüste ist tückisch und besitzt eine eigenwillige Bosheit gegenüber jenen, die sie durchqueren wollen. Gewiss hast du dies auf deinen Reisen inzwischen am eigenen Leib erfahren." Er lächelt schief. "Und das Symbol... darüber solltest du dir nicht zu viel den Kopf zerbrechen. Es entstammt einer uralten Zeit - genau wie die Reste dieser Ruinen hier oder anderswo auf der Welt... Ich bin weit herumgekommen in meinem Leben und habe so manches gesehen und gelernt - auch Dinge, die ich gerne wieder vergessen würde." Er pausiert und blickt gedankenverloren in die Ferne. Mit einem Kopfschütteln meint er dann, "Lass uns nicht weiter darüber reden..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 12.11.2018, 22:17:07
Amani verflucht sich innerlich, dass sie so kraftlos an der Mauer lehnte. Doch nichts bereitete sie auf den Schmerz vor als das Blut wieder in ihre Arme fließt. Als Kind waren ihr manchmal die Arme eingeschlafen und es hatte sich angefühlt als würden ihre Arme kribbeln. Doch heute ist es eher ein Gefühl alsob jemand unablässig Dolche in ihre Arme jagt. Die Ambaghi beist sich auf die Unterlippe um nicht laut aufzuschreien und sie schmeckt die eisenhaltigen Geschmack von Blut.

"Danke es geht schon." stößt Amani zwischen ihren zusammengepressten Lippen hervor, damit Seth verschwindet und sie alleine ihren Schmerz überwinden kann. Doch Askwin vertreibt er nicht. Langsam nimmt sie ein paar Schlücke um ihren Durst zu stillen; wenigstens ein bisschen. Vorsichtig und langsam versucht sie aufzustehen. Langsam schiebt sie ihren nackten Hintern die Wand hoch. Vorsichtig macht sie einen Schritt nach vorne und überprüft ob ihre Knie sie halten.

Als ihre Arme ein wenig aufhören zu stechen merkt sie das Pochen im Arm, dort wo der Fremde ihr ein Zeichen eingeritzt hat. Sie schaut sich das Zeichen an, einerseits dankbar für ihre Befreiung und teilweise sauer, weil dieser Typ ihr einfach in den Arm geschnitten hat.

"Wen wollt ihr hochtragen?", fragt sie Seth. Sie wird diesen verfluchten Tempel auf ihren eigenen Beinen verlassen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.11.2018, 22:58:29
Erfreut beobachtet Askwin die Versuche von Amani. Es ist gut, dass die Frau nicht von allen Lebensgeistern verlassen ist. Nun da sie wieder stehen kann, gönnt er sich einen Schluck aus dem Wasserschlauch, bevor er ihn an Seth weiterreicht.

Während Seth trinken kann und Amani sich an das wieder frei sein gewöhnt, zieht er die mitgebrachten Kleider an. Wie erwartet ist die Hose zu groß für seine Hüfte, so dass er mit der Kordel diese festschnüren muss. Sitzend beginnt er schlussendlich die Wadenwickel um die Waden aber auch die Füße zu wickeln. Schuhe oder Stiefel wären besser aber das dürfte wenigstens die Füße vor dem Sand und der Sonne schützen.
Als alles angezogen ist, bleibt er solange unten wie Amani nach oben braucht. Bereit sie wenigstens abzufangen, falls sie auf dem Weg nach draußen straucheln würde.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 13.11.2018, 00:17:19
"Na schön, wenn alle soweit sind, sollten wir hoch, packen und dann schnell weg von hier," adressiert Tiani die verbliebene Gruppe in der Kammer. "Ich kann mir vorstellen, dass ihr euch gerne noch eine Weile ausruhen würdet, aber wir sollten nicht länger an diesem Ort bleiben, als unbedingt nötig. Diese Jünger Unns könnten zurückkehren..." Verwundert sucht sie Tigara und stellt dabei fest, dass sie noch die Namen der Geretteten lernen muss - aber das hat Zeit für später. "Hm, die Zarfari ist wohl schon nach oben?! Wir sollten es ihr gleichtun..." Mit diesen Worten packt sie ihre Dietriche weg, klaubt den zwischenzeitlich abgestreiften Köcher und Bogen vom Boden auf und steuert zum Gang und den Stufen nach oben.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 13.11.2018, 11:57:42
"In diesem Falle niemanden, aber mir solls recht sein. Umso besser, wenn wir es aufrecht aus dieser Folterkammer schaffen." Er nimmt sich ebenfalls von dem Wasser und hängt sich den Schlauch anschliessend über die Schulter.

Wenigstens der Stolz der Ambaghi scheint intakt geblieben zu sein. Hoffentlich hilft ihr dieser auch dabei die weitere Reise zu überstehen. Er geht schliesslich mit Wasserschlauch und Karte bewaffnet nach oben, wo er den Schlauch zurück an ein Kamel hängt sich Kleidung aussucht. Taschen sollte sie haben - und ein Turban oder eine Kapuze wäre auch ganz praktisch.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 13.11.2018, 12:46:55
Brynja lässt es dabei auf sich beruhen. Wer weiß, wo sich Kallian bereits herumgetrieben hat. Aber sie kann keine Falschheit in seinen Worten erkennen. Sie wird also abwarten müssen, ob das Zeichen seinen Zweck erfüllt. Wenn sie Glück haben, wird die schutzlose Sklavin ohnehin einfach von Unn geholt. Dann muss sich wenigstens niemand von ihnen die Hände schmutzig machen...

Schweigend beobachtet sie den Rest, der nach und nach die Kammer verlässt. Womöglich sollte sie einfach auf eine passende Gelegenheit warten? Es wäre leichter, wenn sie ihre 'Gefährten' schon richtig einschätzen könnte...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 13.11.2018, 21:08:37
Mühsam schleppt sich Amani, den anderen folgend die Treppen hoch. Eine Hand schleift dauerhaft an der Wand des Tempels entlang, damit sie sich halten kann falls sie das Gleichgewicht verliert. Nach und nach hört die Umgebung auf sich zu drehen und ihre Schritte werden sicherer.

Oben angekommen geht sie zuerst zu dem Wäschehaufen und schnappt sich ein Tuch um es sich um den Kopf zu wickeln. Danach macht sie sich zuerst daran die getrockneten Exkremente der letzten Tage von ihren Beinen zu waschen, indem sie sie mit Sand abrubbelt. Bevor sie halbwegs sauber ist zieht sie keine weiteren Lumpen an. Sollten sie reiten würde der getrocknete Unrat dafür sorgen, dass sie sich Wunden reißt und sich diese entzünden.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 13.11.2018, 21:32:39
Langsam folgt Askwin der Jägerin. Er ist aber froh, nicht seine Hilfe anbieten zu müssen. Damit steht es um sie also doch nicht so schlecht.

Oben angekommen beobachtet er wie Amani und sich ein Tuch um den Kopf wickelt. Aus Gewohnheit, keine Kopfbedeckung tragen zu müssen, hat er daran nicht gedacht. So geht auch er noch einmal zum geschrumpften Kleiderhaufen und nimmt sich ein Tuch, welches er als Kopfbedeckung nutzen kann. Danach schaut er sich um. Wo war Tigara? Wenn sie das dumme Mal noch annimmt, wird Kallian nicht so pessimistisch sein.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 13.11.2018, 21:53:28
Kallian nimmt die Rückgabe des Wasserschlauchs durch Seth kopfnickend zur Kenntnis. Der Dieb kann in dem Kleidersortiment ein paar gewöhnliche Bekleidungsstücke sowie Tuch für einen Turban ergattern. Für den Anfang natürlich eine dankenswerte Hilfe, doch für seinen Geschmack fehlt es an Taschen und Stil.[1]

Brynjas Blick fällt beim Umherschweifen auf Tigara, die noch immer abseits im Schatten einer Säule sitzt und in die Ferne hinausstarrt. Tiani erreicht die Kamele, schaut sich kurz um und geht dann mit einem Wasserschlauch zu der Zarfari hinüber, um ihr zu trinken zu geben. Tigara nimmt an, dann unterhalten sich die beiden Frauen kurz... Der Blick der Nordfrau wandert weiter zu der Ambaghi-Jägerin. Nach bereits kurzer Zeit macht diese einen erheblich besseren Eindruck als noch zuvor in Ketten und reinigt ihren Körper mit Sand, bevor sie sich einkleidet. Es ist offensichtlich, dass diese Frau weiß, was sie tut - und definitiv zäher ist, als sich bisher vermuten ließ. Allerdings... wer bis hierhin überlebt hat, muss eine gewisse Zähigkeit besitzen. Selbst der schmalbrüstige Askwin macht einen lebendigen Eindruck, jedenfalls soweit es die Umstände zulassen, denn geschwächt sind sie alle.

Askwin erblickt Tigara zusammen mit Tiani an einer der Steinsäulen sitzen.[2]

 1. Kleidung, die genau deinen Vorlieben entspricht, würde ich jenseits gewöhnlicher Kleidung einordnen. Du kannst so etwas später für den gleichen Wert wie "Wetterfeste Kleidung" (Survival-Bereich) erwerben. Survival-Kleidung im spielmechanischen Sinn, die zusätzlich mehrere eingenähte Tasche beinhaltet, würde dann entsprechend das Doppelte kosten.
 2. Der Post sollte eigentlich noch weiter gehen und in die Reise überleiten, aber ich warte kurz ab, ob Askwin eventuell noch etwas vor hat. (Wer noch Dinge klären möchte: Letzte Chance vor der Abreise.)
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 13.11.2018, 22:38:40
Erfreut die beiden Frauen zusammen zu sehen, stapft Askwin direkt auf sie zu. Dabei überlegte er, wie er am besten anfangen könnte. Tiani dort zu wissen, gab ihm aber wenigstens etwas Hoffnung.
“Entschuldigt, auf ein Wort.” kündigt er sich an, dass er die beiden nicht bei etwas überrascht. Zuerst blickt er zu Tiani. Er hat sich für das direkte nur wenig verschleierte entschieden. “Tiani, dein Freund ist sehr direkt. Ich mag zwar nicht seinen Glauben teilen aber ganz wegwischen will ich es auch nicht.” langsam wandert sein Blick zu Tigara. “Ich bin mit den Riten oder dem Glauben hier nicht vertraut, Tigara. Kannst du es nicht doch erwägen dich mit dem Mal zeichnen zu lassen? Kallian glaubt daran und an seinen Schutz. Ihm ist unwohl dich ohne das Mal zu sehen. Nicht wegen sich selbst sondern wegen dir. Du möchtest doch sicher zurück, nicht war? Dann ist doch sein Geritzte und das Murmeln ein simpler Sold, dass sich unser unfreiwilliger Retter wohler fühlt oder? Mir und den anderen geht es ja auch gut, abgesehen von dem Schmerz beim einritzen.” mit einem Lächeln versucht er wieder freundlich zu wirken. Für Tiani, die ihren Freund ja kennt, ist sicher rasch klar, dass Askwin die Worte von Kallian reichlich abgemildert haben muss.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 13.11.2018, 22:58:55
Tigara, die am Boden sitzt, schaut zu Askwin auf und ihr Blick verfinstert sich rasch. "Simpler Sold? Das ist Schwarze Magie, du dummer Junge! Lehren euch eure Mütter denn gar nichts, dort wo du herkommst?! Wenn ich sterben muss, dann soll meine Seele zumindest unbeschmutzt sein von solcher Hexerei! Ihr seid alle Narren euch darauf einzulassen und ich wette dieser... dieser Mann hat euch bereits in seinem Bann!"

"Ich weiß die Hilfe zu schätzen," wendet sich Tiani an Askwin, "aber ich befürchte, was das angeht bleibt sie stur. Ich habe es ihr schon mehrfach versucht zu erklären, aber sie will nicht hören."

"Ich höre dich gut, Schwester," bellt Tigara in scharfem Ton. "Ich höre dich, aber ich glaube deinen Worten nicht!"[1]
 1. Ich gebe dir eine theoretische - obgleich nichtige - Chance, sie zu überzeugen, wenn du es ein letztes Mal versuchen willst: Schaffe einen Ego-Wettstreit gegen sie und erreiche dabei mindestens eine 8 (dein Max). Du kannst zuvor einen Wits-Check gegen Schwierigkeit 7 würfeln und wenn du Erfolg hast, erinnert sich Askwin, auf der Reise erfahren zu haben, dass Tigara eine Tochter hat. Diese Information kannst du dann als +2 Bonus in den Ego-Wurf einbauen. (Muss Askwin dann natürlich im Post erwähnen.)
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 13.11.2018, 23:33:29
Nicht nur Tigaras Blick verfinstert sich, auch Askwin schaut böse drein. „Was die anderen Mütter machen, weiß nicht. Bei meiner hast du richtig geraten.“ Scharf zieht er die Luft ein Luft ein um sich nicht weiter von Tigaras Gefühlen beeinflussen zu lassen. Oft war es angebracht mit zu fühlen, aber hier will er sie überzeugen. Sie trotz der Angst, begründet oder nicht, zu etwas bewegen was sie nicht will. Tiani hat es da schon gut zusammengefasst. Gegen Sturheit ist kein Kraut gewachsen, jedenfalls keines was er gerade parat hat. „Was mir beigebracht wurde, ist alles zu hinterfragen. Magie? Unerklärliches? Pah, die die sowas sagen versuchen es ja nicht es dir oder mir zu erklären. Sie glauben wir verstehen es nicht. Und selbst wenn sie Recht hätten, sollten sie es offen versuchen. Wusstest du, dass mit einigen Samen von einer Pflanze gut Leute erschrecken kann, wenn man sie ins Feuer wirft? Ich ahne, dass Kallian nicht von dem abgeht was er glaubt. Aber du bist doch sicher nicht so stur wie dieser Mann. Schließlich hilft eine unbefleckte Seele auch nicht weiter wenn man überleben will.“[1] Nach dem er fertig ist, scheltet er sich schon selbst. Dass geht in einer Männerrunde viel einfacher. Eine aufgebrachte Frau von dem zu überzeugen was sie nicht wollte, das ist ein anderes Kaliber. Besonders ohne Argumente wie Ehre, Mut und die nächste barbusige Frau, welche bei Männern so gut ziehen.
 1. beide Würfe gescheitert
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 14.11.2018, 01:01:54
Tigara grollt Askwin nur stumm mit aufgerissenen Augen an, doch Tiani legt ihm eine Hand auf die Schulter. "Lass bitte gut sein. Wenn wir eines jetzt nicht gebrauchen können, dann ist es Streit. Sie hat ihre Entscheidung getroffen - zum Guten oder zum Schlechten."

Egal was Askwin ihr antwortet, schlussendlich muss er sich geschlagen geben, denn Tigara geht nicht von ihrer Haltung ab. Nur kurze Zeit verstreicht, dann ruft Kallian alle zu den finalen Vorbereitungen ihrer Abreise zusammen. Bevor sie aufbrechen, gilt es noch letzte Gepäckstücke umzuschichten sowie grob das weitere Vorgehen darzulegen. Bei ersterem helfen alle mit, letzteres verläuft in aller gebotener Eile, denn jede Minute und Stunde bedeutet vergeudetes Wasser. Kallian unterrichtet alle über ihren Vorrat sowie die angepeilte Wegstrecke, die vor ihnen liegt: Mindestens Zehn Tage durch die trockene Wüste, bei normaler Geschwindigkeit und ohne eingerechnete Hindernisse, doch bei der Anzahl an Köpfen reicht ihnen das Wasser für maximal acht, sofern sie sich an eine strenge Rationierung halten. Die Kamele zu besonderer Eile anzutreiben kann die zurückgelegte Wegstrecke pro Tag verdoppeln, doch wenn die Tiere der Überlastung erliegen und sie dadurch zum Fußmarsch gezwungen werden, könnte dies ihr Schicksal besiegeln. Kallian will die Reise daher zunächst normal angehen, um abzusehen, wie gut oder schlecht sie vorankommen. Sie müssen die Situation bei jedem Zwischenfall neu abschätzen und können nur hoffen, dass ihnen die Wüste keine Sandstürme schickt...

So geht es schließlich los. Auf jedes der drei Reitkamele kommen zwei Personen: Kallian und Brynja auf dem vordersten, dahinter Askwin und Seth, gefolgt von Amani und Tigara. Tiani reitet allein auf dem vierten Kamel, welches den Großteil an Vorräten und Ausrüstung - allen voran ihr Wasser - transportiert. Der erste Tagesabschnitt verläuft glücklicherweise ohne irgendwelche Zwischenfälle und sie reiten sogar bis in die Nacht hinein - zum einen da Kallian eine möglichst weite Strecke zwischen sich und die Opferstätte bringen will, zum anderen um die fehlenden Morgenstunden aufzuholen. Die Überlegung, generell bei Dämmerung und Nacht zu reisen, wenn es kühler und somit für Mensch und Tier erträglicher ist, muss schnell fallengelassen werden, denn es gibt nur ein 2-Mann Zelt (das sich Kallian und Tiani teilen) und ohne jeglichen Schutz vor der knallenden Sonne ist an ein Ausruhen bei Tag nicht zu denken. Da sie sich nicht den kleinsten Umweg erlauben, spenden ihnen auch die gelegentlich gesichteten Ruinen keinen Schatten. Immer wenn sie mit Beginn der Dämmerung rasten, verlässt sie Kallian für ein bis zwei Stunden und weist alle scharf darauf hin, ihn auf keinen Fall zu stören. Manchmal sehen sie ihn, wie er still auf einer fernen Düne sitzt - der untergehenden Sonne zugewandt - und weiß der Henker was tut. Wenn er später zurückkehrt, betritt er stumm sein Zelt und redet mit niemandem über den Sinn und Zweck seiner Ausflüge. Das Wetter hält sich erstaunlich stabil und kein Sturm behindert ihr Unterfangen, dafür manifestiert sich jedoch ein anderes Problem: Tigara erkrankt und zeigt die typischen Symptome eines starken Hitzschlags. Trotz der allgegenwärtigen Sonne schwitzt sie kaum, erbricht sich dafür gelegentlich und leidet an allgemeiner Schlappheit. Am dritten Tag müssen sie den Ritt wegen ihr mehrfach unterbrechen und als sie sich gegen Abend zur Rast niederlassen, opfert Tiani ihre halbe Wasserration, um sie der Zarfari-Frau zu geben. Auch der heilkundige Askwin wirft einen Blick auf die Kranke, kann ihr aber nicht wirklich helfen.


Tag 5

An jenem dritten Tag seit Aufbruch - am frühen Abend - sitzen Brynja, Askwin, Seth und Amani gemeinsam in nachdenklicher Runde. Die Sonne hat sich beinahe vollständig zurückgezogen und macht Platz für den Mond, welcher seit Beginn ihrer Reise Nacht für Nacht weiter abnimmt und nun fast bis zur Hälfte in Dunkelheit liegt. Tiani kümmert sich im Zelt noch immer um Tigara und Kallian ist noch nicht wieder von seinem allabendlichen Ausflug zurück. Brynja erinnert sich an seinen harten Gesichtsausdruck, bevor er wortlos an ihr vorbeimarschierte. Die Nordfrau weiß genau, was sein Blick zu ihr bedeutete und so denkt sie an das Gespräch zurück, das sie mit Kallian am Tag ihrer Abreise geführt hat...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 14.11.2018, 10:25:31
Brynja hat ihre Beine von sich gestreckt und schaut ausdruckslos ins Leere. Mit dem vorhandenen Stoff hat sie sich notdürftig eine Vollverschleierung angelegt, die praktisch nur die Augen freilässt. Auch wenn es ihr körperlich noch einigermaßen gut geht, fühlt sie sich in den Weiten der Wüste hoffnungslos deplatziert. Es ist kein Ort, an dem sie sein sollte. Missmutig nimmt sie ein wenig Sand in die Hand und lässt es nach und nach vom abendlichen Wind davonwehen. Sand, nichts als Sand...Schnee besitzt wenigstens seine Vorteile. Aber noch wird sie wohl eine Weile ausharren müssen. Jetzt, wo die Sklavin vorerst aus dem Bild ist, sollte sie es wohl ansprechen. Mit einem genervten Ächzen beginnt sie zu sprechen. Es hilft ja nichts.

"Tigara wird diese Reise nicht überstehen. Denkt nach, was Xilas widerfahren ist. Wenn Tiani jetzt schon beginnt ihr Wasser zu opfern, wird Killian nicht lange tatenlos zusehen. Die Sklavin gefährdet das Wohlwollen unserer Retter und damit unser Leben."

Sie deutet auf Askwin. Er mag nicht an irgendwelche Flüche oder Schutzzeichen glauben, aber er hat selbst gesehen wie sich ihr Zustand gewandelt hat.

"Du hast sie untersucht. Du konntest nichts tun, stimmts? Wenn es so weitergeht, wird sie entweder qualvoll verenden...oder Killian uns los, sobald Tiani unter ihrer eigeen Selbstlosigkeit leiden wird. "

Die Nordfrau blickt eindringlich in die Runde. Sie schätzt den Einen oder Anderen als störrisch genug ein, um ihren unausgesprochenen Vorschlag unmoralisch zu finden. Womöglich wird sich jemand sogar weigern, selbst wenn es das eigene Leben kostet. Aber so weit wird sie es nicht kommen lassen. Sie hofft, dass Killians Bereitschaft, selbst seinen Freund zu töten, Warnung genug sein sollte. Er dürfte auch kein Problem damit haben, sie alle umzubringen. Im Zweifel wird seine Gefährtin vorgehen.

"Wir müssen an unser eigenes Überleben denken. Was sagt ihr? Ist die Sklavin wirklich wichtiger als euer eigenes Leben? Erinnert euch daran, dass unsere Vorräte jetzt schon nicht ausreichen. Jede Verzögerung, jede Wasserverschwendung führt uns näher an unser Ende. "
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 14.11.2018, 15:25:04
„Sie hat einen Namen, oder kann ich mich als ehemaliger Sklave auch gleich Entfernen? Schließlich verschwende ich auch das Wasser der achsowerten Herrin.“ erwiedert, wie Brynja vielleicht schon erwartet hat, Askwin ihre Worte sehr schnippisch. „Zwieback und Salz für den Magen, kalte Wickel gegen die Hitze und viel Schatten. Alles Mangelwahre hier im brennenden Nichts. Darum ja, sie wird an der Hitze zugrunde gehen.“ Abfällig schnauft er bei seiner eigenen pessimistischen Bewertung aus. Dabei verschränkt er die Arme in einer abwehrenden Haltung vor dem Bauch. Da er im Schneidersitz auf den Boden sitzt, lässt er aber die Ellenbogen auf den Knien ruhen. Er mag eindeutig nicht dieses Thema. „Killian ist ein einzelgängerischer Arsch. Er ist kein Retter, wie er selber sagt und hilft uns auch nur um Tianis willen. Wo du aber den Nagel auf den Kopf triffst. Fängt sie an zu leiden, wird er mit einem lächeln die Hälse aufschneiden, dass wir jämmerlich an unserem Blut ersticken wie sein Freund, und dann zu Tiani gehen uns sagen er habe recht. Es sei selbstzerstörerisch anderen zu helfen.“ Sein blick hält der junge Mann auf die Füße gerichtet. Dieser graben sich durch leichte Bewegungen stückchenweise in den Sand ein. „Warum wollte überhaupt jemand in dieses dumme Sandmeer? Hier gibt es nichts außer Hitze und tot.“
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 15.11.2018, 08:05:59
Seth unterbricht seinen Versuch ihre Position auf der Karte zu finden. Auch wenn Brynja aus hartem Holz geschnitzt zu sein scheint - diesen Vorschlag hätte er ihr nicht zugetraut.
"Heh, und schon sind wir in der gleichen Lage wie Killian. Er war auch der festen Überzeugung, dass wir sowieso bald qualvoll verenden werden und daher ein schneller Tod die bessere Wahl ist." sinniert er vor sich hin, bevor er dann anfügt: "Aber die Situation ist halt plötzlich ganz anders, wenn es ums eigene Leben geht. Also ich bin dafür, dass wir alles daran setzen lebend hier raus zu kommen, auch wenn dies bedeutet unangenehme Entscheidungen zu treffen. Die anderen beiden mögen für ihre Selbstlosigkeit gesegnet sein, aber ich bin nicht bereit das selbe zu tun und mein Leben, ja unsere Leben, aufs Spiel zu setzen."
Hart aber wahr. So dankbar er Killian und Tiani auch ist, dass sie sich mit ihnen zusätzlich belasten und dabei ihr eigenes Wohl riskieren - ihm ist durch solche Dinge noch nie etwas zu gute gekommen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 15.11.2018, 20:40:11
"Interessant.", murmelt Amani vor sich in, während die anderen ihre Meinung kundtun: "Also was ist der Plan? Wir lassen sie einfach zurück? Nicht mit mir. Wenn dann muss sie von ihren Qualen erlösen. Sie hierzulassen wäre unmenschlich. Also wer jagt ihr den Dolch in die Kehle und wo wir schonmal dabei sind... welchen Dolch? Und wie denkt ihr wird Tiani reagieren, wenn sie Tigara morgen einfach tot vorfindet? Ich bin mir sicher, dass wird sie nicht mögen und es macht den Anschein alsob Kallian irgendetwas wirklich mag, wenn Tiani es nicht mag. Ich denke auch, dass Tigara nur eine Belastung ist und es nicht schaffen wird, aber leider wird es wohl nicht so einfach werden...", spricht sie ihre Bedenken aus.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 15.11.2018, 21:43:30
Askwin mag von ihren Ansichten nicht erfreut sein, aber letztendlich muss auch er es einsehen. Die Kriegerin glaubt aus seiner wortreichen Antwort soetwas wie eine Zustimmung herausgehört zu haben. Letztendlich ist es ihr recht egal, ob sie in den Augen der Anderen ein Unmensch ist. In einer solchen Überlebenssituation bedeutet falsche Großmütigkeit den Tod. 

"Ich habe mit Killian bereits darüber gesprochen. Er sieht keine Hoffnung mehr für sie. Aber er will sie nicht selbst erlösen. Niemand hat damit rechnen können, dass wir uns auf diese Weise wiederfinden. " Brynja breitet die Arme aus.

Auf das Wohl zweier Abenteurer angewiesen, ohne jegliche Vorräte oder Besitz. Es ist fast unerträglich für sie, aber trotzdem wird sie da durch müssen. Aber wenn, dann wird sie nicht zulassen dass es ihr auch noch erschwert wird.

"Die Zeit läuft gegen uns. Ich rechne damit, dass wir die Reise überstehen werden - sofern Tigara uns nicht länger behindert. Was Tiani angeht...Sie wird damit leben müssen."

Seufzend zieht sie ihre Beine ein und platziert ihre Hände auf die Oberschenkel.

"Ich glaube nicht, dass uns die beiden eine Waffe geben werden. Es muss also auch so gehen. Und die Frage nach dem wer...Ziehen wir Strohhalme? Oder soll ich lieber vollenden, was keiner zu tun wagt?" Schließt sie ironisch ab und massiert wenig angetan ihre Fingerknöchel. Sie verspürt keine besondere Bindung zu der Sklavin. Ob sie ein Kind hat oder nicht - ihr ist das einerlei. Trotzdem freut sie sich nicht gerade darauf. Aber wenn sie es nicht übernimmt - wer dann? Vermutlich niemand. Und dann stehen sie in ein paar Tagen da, ohne Wasser...Und schinden die Tiere, bis sie ihrer Erschöpfung erliegen. Nicht mit ihr. Diese Wüste...Sie akzeptiert sie nicht als ihr Grab...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 16.11.2018, 11:59:27
Dann sind sie sich ja einig. Erstaunlich was er da gleich über die anderen lernen kann. Bleibt zu hoffen, dass ihn nicht das selbe Schicksal ereilt.
"Wir sollten trotzdem mit Tiani reden, auch wenn sie vermutlich anderer Meinung sein wird. So wie ich das sehe, wird sie damit die einzige sein. Vielleicht lässt sie sich ja überzeugen. Oder lassen wir es einfach wie einen natürlichen Tod aussehen? Das könnte ich auch hinkriegen."
Ersticken bietet sich da an, solange Tiani nicht direkt neben Tigara schläft...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 16.11.2018, 17:24:21
Scharf saugt Askwin die Luft durch die Zähne ein. Was für ein dummes Schicksaal. Hier in der Wüste krepieren zu müssen. Wie konnte es auf der Welt überhaupt so einen schrecklich heißen Ort geben. Schon während der Knechtschaft hatte er sich das gefragt. Nun musste er mit anderen über das Leben eines anderen Menschen entscheiden. Wie babarisch, wie grausam. Wenn wenigstens ein Kampf das Ganze entscheiden würde, aber dazu ist Tigara keineswegs in der Lage. Nein, es läuft eher darauf hinaus ihr den Schädel einzuschlagen und die Wüste mit ihrem Blut tränken. Ja so wird wohl der Wüstengott sein drittes Opfer bekommen.

„Tigara solle nicht viel Leiden. Einen Tot wie Xilas oder gar Meschach hat sie nicht, hat niemand verdient.“ Askiwin blickt nicht auf aber auch er ist überrascht über die Anderen. Auf Hilfe von ihnen, wenn einen selbst eine Krankheit straft, kann wohl lange gewartet werden. Das ist eindeutig keine gute Situation, es ist aber auch keine normale Lage in der sie gerade sind. „Die bessere Frage ist, sollten wir es wagen Tiani oder Kallian für dumm verkaufen? Mindestens er wird wissen, was passiert ist. Schließlich sitzen wir wegen ihm hier und dass im doppelten Sinne.“ Bewusst äußert sich Askwin weder zu Brynjas noch zu Seths Worten. Innerlich wiederstrebt es ihn einen Menschen aus dem dummen Grund, um das Leiden zu lindern, zu töten. Auch wenn es ihm nicht gefällt entflammte auf einmal ein Gedanke. Was wenn Kallian die Lösung wäre. „Bevor Tigara stirbt, wollen wir, soll ich mit Kallian reden? Vielleicht weiß er noch einen Weg sie zu retten, den wir nicht sehen.“
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.11.2018, 00:21:23
Während sie in dunkler Runde sitzen und sich über dunkle Dinge beratschlagen, zieht der Mond über das Gestirn zu ihren Köpfen. Aus dem Augenwinkel bemerkt Askwin einen Schatten, der sich vor dem silbernen Licht scharf abzeichnet und ohne Hast über die grauen Dünen wandert. Der Tharaner erkennt die Silhouette von Kallian. Scheinbar kehrt dieser soeben zurück, denn er nähert sich still ihrem Nachtlager. Sollten die Tage zuvor als Vorhersage dienen, so wird er wohl ohne Umschweife sein Zelt aufsuchen...[1]
 1. Wenn Askwin ihn ansprechen will, wäre nun der Moment, ihn vor dem Zelt abzufangen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 18.11.2018, 16:31:28
Mit flauen Magen steht Askwin auf. Erst als es schon damit begonnen hat, fällt ihm auf wie nutzlos doch das Ausklopfen der Kleider hier ist. Fast genauso wie das Gespräch an welches er mit Kallian dachte. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf, wie so ein offensichtlich erfahrener Mann, einfach daneben stand und zusieht. Entweder muss er den Schneid haben etwas zur Genesung von Tigara zu machen oder wenigstens das Rückgrat um ihr Leiden zu beenden. Die Entscheidung an ihnen vier abzuwälzen ist so etwas von widerlich und irgendwie offensichtlich, dass er sich so nicht mit Tiani rumstreiten muss. „Falls ihr Strohhalme findet, sagt Bescheid wer den kürzeren hatte. Dahinten läuft unser Grünmanel und vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung für Tigara.“

Er nickt den anderen dreien noch einmal zu, bevor er über die Dünen eilt. Als er Kallian schnaufend erreicht hat, spricht er ihn auch gleich an. „Kallian. Auf ein Wort bitte? Ich möchte gerne über unsere Situation gerade reden.“ Es ist deutlich zu hören das Askwin sich nicht ganz sicher oder wohl ist Kallian anzusprechen.

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.11.2018, 17:13:00
Kallian blickt auf, doch in der vorherrschenden Dunkelheit ist selbst im Mondschein unter seiner tief heruntergezogenen Kapuze nicht viel mehr zu erkennen, als scharf funkelnde Augen. "Was willst du?" fragt er forsch, doch sein Ton wirkt rau und abgeschlagen. "Ich bin müde und will mich ausruhen..."

Die anderen sitzen noch immer zusammen. Falls sie wirklich auslosen wollen, wer im Zweifel die brutale Tat vollbringen soll, so finden sie zwar keine Strohhalme, können aber Fäden aus ihren Kleidern ziehen.[1]
 1. Wenn ihr losen wollt, würfelt einfach alle einen W6 und der mit der niedrigsten Zahl muss ran. Bei Gleichstand wird zwischen den jeweiligen Charakteren nochmal gestochen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 18.11.2018, 18:26:44
Die Art von Kallian lässt den Tharaner zusammenzucken. Jetzt muss er aber da durch, denn er will Tigara nicht so einfach töten. Also versucht er ruhig die Frage zu stellen ohne dabei zu weit auszuholen. „Um gleich zur Sache zu kommen, Tigara geht es immer schlechter. Das siehst du ja selber. Ohne viel mehr Wasser zur Kühlung, Kräuter oder auch nur Schatten sieht es sehr Schwarz für sie aus. Es wäre ein Wunder, wenn ihr Körper die Hitze noch zwei drei Tage mitmacht. Weißt du etwas oder kannst du etwas machen um sie gesunden zu lassen oder zumindest ihren Körper die Hitze zu nehmen? Und …“ er beißt die Zähne kurz zusammen, denn noch immer glaubt er nicht an die Wirkung des Mals. Zu ungreifbar ist es für ihn. „Und sei es mit dem Mal.“
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.11.2018, 19:44:35
Kallian seufzt und hebt die Hand, um sich mit Daumen und Zeigefinger kurz den Nasenrücken zu massieren. Zuerst erscheint es Askwin, als ob sein Gegenüber zu einer langen Erklärung ansetzen würde, doch letztendlich meint Kallian nur, "Ich kann ihr nicht helfen. Auch das Zeichen würde sie nicht mehr schützen... Gibt es sonst noch etwas?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 18.11.2018, 20:22:43
Seth schnaubt kurz, als Askwin die Idee mit den Stohhalmen vorschlägt. Als dieser dann weg ist, fasst er seinen Entschluss. "Wird nicht nötig sein das auszulosen." winkt er ab, bevor er aufsteht umd mit finsterer Miene anfügt: "Ich werde es tun." Danach verschwindet er in Richtung des Zeltes und den resltichen Schlafplätzen, um sich dort umzusehen. Er versucht herauszufinden welche Möglichkeiten sich für sein Vorhaben anbieten.

Er hat die Idee mit Tiani zu reden inzwischen verworfen - in solchen Fällen ist es besser die Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen. Und sie ist warmherzig genug, sie deswegen nicht gleich zu verstossen. Denn dann hätte die ganze Rettungsaktion keinen Sinn gehabt. Und solange Killian der selben Meinung ist, wird sie früher oder später sowieso einsehen, dass es die bessere Wahl war. Sie vertraut ihm gut genug.

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.11.2018, 20:40:53
Die Möglichkeiten, die sich Seth aktuell für ein unentdecktes Vorgehen präsentieren, sind quasi nicht vorhanden. Er muss nicht weit laufen, denn die Nachtlager sind nur wenige Schritte entfernt. Kallian und Tiani beziehen ein simples 2-Personen Zelt aus Decken, das mit Seilen verknotet und von Holzstangen getragen wird. In unmittelbarer Nähe liegen weitere Decken einfach im Sand ausgebreitet - die provisorischen 'Betten' der anderen, Seth eingeschlossen.

Der Dieb kann hinter den lose hängenden Zeltwänden das Licht einer Kerze ausmachen. Er weiß, dass Tiani noch Tigara pflegt, aber ob die Zarfari-Frau nach draußen gebracht wird, falls Kallian auf seinen Platz besteht, bleibt abzuwarten. Sollte dem so sein - und sich niemand in der Gruppe gegen den Mord stellen - wäre es ein Leichtes, Tigara in der Nacht zu erwürgen. Sollte sie dagegen mit Tiani drinnen bleiben, wird es schwierig...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 18.11.2018, 21:16:14
Askwin schüttelt den Kopf. „Nein das war es. Danke.“ Damit nickt er Kallian zu und verabschiedet sich für die Nacht ohne dem Mann eine gute Nacht zu wünschen. Denn gut wird die Nacht auf gar keinen Fall. Nun, mit der Gewissheit, dass auch der Grünmantel nichts tun kann, schlurfte er zurück zu den anderen. Das Seths weg ist, realisiert er mit einen Seuftzen. Dann erzählt er den anderen das klare nein von Kallian.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.11.2018, 22:01:20
Kallian nickt ebenfalls und wendet sich wortlos zum Gehen. Nach kurzer Zeit erreicht er sein Zelt und erblickt Seth in der Nähe. Der Dieb wird nicht überrascht, kann sich hier aber auch nicht wirklich verstecken - sofern er dies überhaupt für notwendig erachtet hätte.

"Wieso sitzt du nicht bei den anderen?" fragt Kallian, wirkt allgemein aber nicht besonders interessiert, sondern vergleichsweise abgeschlagen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 20.11.2018, 21:34:18
"Ich kann nicht länger tatenlos zusehen", gibt Seth ehrlich, wenn vielleicht auch ein wenig übertrieben, zu und deutet in die Richtung, in der Tigara liegt. "Sie stirbt... Und zwar noch bevor wir aus der Wüste raus sind. Ganz egal wie viel Zeit, Nahrung und Wasser wir aufwenden. Die Frage ist nur - stirbt sie bevor sie jemand anderes mit sich reissen kann?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 20.11.2018, 22:51:32
"Du willst dich ihr also entledigen, bevor dir die eigene Kehle zu trocken wird?!" schlussfolgert Kallian und schnaubt leicht belustigt.

"Wie ich schon zu dir sagte, als du noch in Ketten warst..." fährt er nach einer kurzen Pause schließlich fort. "... Ich respektiere Tatendrang und den unbeugsamen Willen zu überleben. Aber warum genau lauerst du vor meinem Zelt? Willst du hineinstürmen und Tiani überwältigen, um dein Ziel zu erreichen? Ich denke du bist clever genug, um vorauszusehen, dass ich den Sand mit deinem Blut tränken werde, wenn du es wagst, Hand an meine Gefährtin zu legen. ... Oder wolltest du hineingehen, um sie durch kluge Worte von ihrem fehlgeleiteten Mitgefühl abzubrigen? Sollte ich dich dabei gerade gestört haben, dann nur zu." Er macht eine einladende Geste in Richtung Zelt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 21.11.2018, 16:24:02
Killian ist eindeutig nicht dumm, dass er ihm so etwas zutraut findet Seth daher beinahe schon etwas kränkend.
"Sehe ich wirklich so dumm aus?" fragt er verwundert nach, winkt die Frage aber gleich wieder ab. "Nein, es gibt in meinen Augen genau zwei Möglichkeiten. Tiani von der Notwendigkeit zu überzeugen, oder es sie vorher nicht erfahren zu lassen und vor Tatsachen zu stellen. Was die erste angeht - das könntest höchstens du erreichen. Aber wie es scheint wirst du dabei nicht helfen wollen. Deshalb möchte ich um ein klein wenig Hilfe für Option zwei bitten: sorge dafür, dass Tigara in möglichst grossem Abstand zu Tiani übernachtet."
Den Rest wird er dann schon selbst erledigen können.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 21.11.2018, 18:16:22
"Ich werde nichts dergleichen tun," antwortet Kallian trocken. "Was die Unterhaltung mit Tiani angeht, stimme ich dir überdies nicht zu. Ihr kämpft seit jeher um euer Überleben, während ich von Beginn an für euren Tod gestimmt habe. Meine Meinung für eine Person zu wiederholen wäre weder überraschend noch würde es viel bewirken - auch wenn sich gewisse Dinge inzwischen zum Schlechten gewendet haben. Ich könnte Tiani sicherlich zwingen oder wider ihre Einsicht dazu drängen, aber das wäre bei dem zu erwartenden Resultat nicht viel anders, als die Zarfari gleich selbst zu töten und würde einen Schatten auf uns werfen, den ich nicht bereit bin heraufzubeschwören. ... Und selbst wenn dem nicht so wäre, würde ich nichts tun. Nicht weil ich euch etwas missgönne, sondern weil ich den Fluch, der euch auferlegt wurde, nicht für euch brechen kann. Wenn ihr meine Ansichten wirklich Lügen strafen und diese Sache hier überleben wollt, dann muss jeder Schritt dazu von euch selbst gegangen werden - nicht von mir oder irgendwem sonst... Also... willst du nun hinein und mit ihr sprechen oder nicht? Denn ansonsten hole ich meine Decken und richte mich hier draußen zur Nachtruhe ein. Ich bin müde und möchte mich ausruhen."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 21.11.2018, 20:30:03
Amani bleibt schweigsam bei der bleichen Frau sitzen. Irgendwie ist ihr nicht nach reden zu Mute. Trotzdem räuspert sie sich und guckt der Frau in die Augen: "Wenn es getan werden soll bin ich dabei. Ich treffe keine Entscheidungen, die ich nicht auch selbst ausführen würde. Wenn die Anderen beiden kneifen werden sagt es viel über sie aus. Die Sklavin soll nicht leiden, aber sterben will ich ihretwegen auch nicht."

Danach starrt sie wieder auf den Sand vor ihren Füßen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 21.11.2018, 20:44:53
Auch die grantige Nordfrau wirkt nicht so, als wäre das hier gerade ihr Lieblingsthema. Immerhin, Seth hat sie dann doch überraschen können. Auch wenn sie nicht glaub, dass sie Kallian für diese Sache einspannen können. Aber wer ist sie, dass sie Seth den Versuch ausredet? Mehr als Nein sagen wird er wohl nicht können. Totgeweiht ist die Sklavin in seinen Augen ja ohnehin.

"Dann sind wir uns einig. Fehlt nur die richtige Gelegenheit. " Murrt sie an Amani gewandt und ist insgeheim dennoch erleichtert, dass sich der Protest in Grenzen gehalten hat. Zumindest für eines taugt diese Wüste - sie sortiert die Schwachen und Wankelmütigen aus. Ein paar Tage haben sie vielleicht noch, in denen sich eine Möglichkeit auftut - ohne, dass Tiani es hautnahe miterlebt. Das gäbe nur wieder unnötigen Aufruhr. Was für ein seltsames Gespann...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 24.11.2018, 14:17:50
"Ich verstehe. Dann ja - ich werde mit ihr reden." nickt er und geht zum Zelt.
"Tiani? Ich bins, Seth. Kann ich dich mal kurz sprechen?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 24.11.2018, 15:26:10
Kallian nickt ebenfalls. "Ich wünsche dir Glück," gibt er Seth noch mit auf den Weg, während dieser sich dem Zelt nähert. Als der Ambaghi dann sachte die Decke zurückzieht, sieht er Tiani über Tigaras liegenden Körper wachen.

"Sie schläft jetzt," spricht Tiani, dann blickt sie sich um. Seth sieht Sorge und Kummer in ihrem Gesicht. "Was möchtest du?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 24.11.2018, 15:32:18
"Wir müssen reden." Er macht mit der Hand eine Geste, um zu verdeutlichen, dass er sich lieber draussen unterhalten würde. Auch wenn sie schläft, will er das lieber nicht direkt neben Tigara besprechen. "Es geht um Tigara." erklärt er dann noch.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 24.11.2018, 15:37:34
Tiani zögert kurz, nickt dann aber und verlässt geduckt das Zelt. Als Seth sich währenddessen kurz umblickt, stellt er fest, dass sich Kallian einstweilen scheinbar zurückgezogen hat. Er ist mit Tiani allein.

Die anderen, die etwas abseits noch immer in stiller Runde beisammensitzen, bemerken einen neuen Schatten in ihrer Mitte. Es ist Kallian. Gemächlich setzt er sich dort, wo Seths Abwesenheit eine Lücke im Kreis bildet, doch er spricht kein Wort...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 26.11.2018, 07:36:21
Als Kallian sich zu ihnen setzt, fröstelt es Askwin. Also hat Seth mit seiner Bluttat begonnen und der Grünmantel braucht ein Alibi um nicht einschreiten zu müssen. Er fragt sich warum Kallian so unnahbar und kalt schient. Tiani meinte zwar, dass sie nicht schlecht von ihm denken sollten, aber das fällt Askwin ziemlich schwer. Warum tut er nichts, warum gib er auf dem ersten Blick so leicht auf? Ohne das zu ergründen spiegelte Askwin sein unwohlsein simpel auf die nächste ungemochte Person, eben Kallian. Auch wenn er sehr wohl weiß, das durch seine Worte und sein rumsitzen er nicht minder an Tigaras baldigen Tot schuld ist. Dennoch sitzt er hier, still und malt Kreise in den Sand.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 27.11.2018, 11:50:37
"Du hast eine merkwürdige Begleiterin.", spricht Amani Kallian an: "Es ist selten, dass solche Menschen es weit schaffen."
Amani meint es nicht als Vorwurf, sondern ist wirklich erstaunt: "Wie kommt jemand der so pragmatisch ist wie du, zu einer Begleitung, die ihr eigenes Leben solchen Gefahren aussetzt? Für nichts als Gütmutigkeit, oder versprecht ihr euch mehr von unserer Rettung?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 27.11.2018, 20:53:45
"Ich habe mit den anderen gesprochen und wir alle machen uns ernsthafte Sorgen wegen Tigara. Sie wird es nicht lebendig aus der Wüste schaffen." Etwas anderes zu behaupten wäre gelogen - er hofft, dass Tiani dies auch bewusst ist. "Und je länger wir uns nun ohne Aussicht auf Besserung um sie kümmern, umso höher ist die Warscheinlichkeit, dass andere später auch darunter leiden werden. Ob es nun Unn ist, der sie holen will, oder sie mit ihren Kräften einfach am Ende ist - ich denke die beste Wahl wäre es sie in der Nacht... gehen zu lassen."
Gespannt wartet er ihre Reaktion ab. Ob sie wohl aufbrausend wird? Oder wird sie resignieren und der traurigen Tatsache ins Auge blicken?
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 27.11.2018, 23:22:01
Kallian blickt auf und Amani ins Gesicht. "Solche Menschen? Du kennst Tiani nicht. Du siehst ihre Barmherzigkeit und verwechselst sie mit Schwäche. Und euch zu befreien war nie das Ziel, was sollten wir uns also davon versprechen? Nein... Ich kam hierher, um einen Freund zu retten, dessen Leben mir am Herzen lag, doch seine Zeit war abgelaufen. Ich kam zu spät für ihn - für alle von euch. Manche sehen diese Wahrheit klarer als andere und wieder andere mögen sie zwar sehen, doch lehnen sich dagegen auf. Ich denke, Tiani erhofft sich, dass der Weg und unsere Mühen nicht umsonst gewesen sind. Sie besitzt große Zuversicht und hat Mitleid mit den Bedürftigen, aber sie ist weder schwach noch dumm..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 28.11.2018, 10:29:58
Von Kallians Auftauchen nimmt die Kriegerin zwar Notiz, jedoch gibt es für sie im Moment nicht mehr viel zu sagen. Sie bewegen sich ohnehin schon auf dünnem Eis. Amani wärmt noch einmal alte Geschichten auf, die er wiederum auf die gleiche Weise wie zuvor beantwortet. Ob verloren oder nicht, es war besser zu leben und zu kämpfen als aufzugeben.

"Sie muss stark sein, wenn sie sich den Umständen widersetzt. " Inklusive Kallian selbst, was nicht einfach sein kann.

"Sehen wir, was der nächste Tag uns bringt. Ewig darüber zu reden hilft uns nicht weiter."

Mit diesen Worten erhebt sich Brynja langsam und macht sich für die Nacht fertig. Ob Seth die Tat heute noch vollbringt oder Tiani überzeugen kann oder nicht...Es soll ihr vorerst egal sein. Im Augenblick können sie mit den meisten Entscheidungen nur verlieren. Also kann sie sich genauso gut schlafen legen.

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 29.11.2018, 08:39:13
Tianis Blick verengt sich, als Seth zum Abschluss kommt. "Sie 'gehen zu lassen'," zischt sie leise. "So sehen eure Sorgen um sie also aus... Ihr sorgt euch um euch selbst - warum sagst das nicht gerade heraus, sondern verkrümmst deine Worte wie eine Schlange?!" Sie wischt sich mit dem Handrücken kurz über ein Auge, doch Seth sieht keine Tränen, sondern eher Erschöpfung.

"Denkst du ich sehe nicht, wie sie langsam vergeht? Denkst du ich habe vergessen, was Kallian ihr und euch prophezeit hat? Oder glaubst du, ich schenke seinen Worten keine Beachtung, wo ich ihm doch mit meinem Leben vertraue?! Sie verweigerte sein Zeichen und nun trägt seine Warnung Früchte. Ich hatte nur gehofft, dass..." Tiani schnaubt und schüttelt resigniert den Kopf. Dann wird ihr Blick hart. "Geh! Geh und sorge dich nicht um dein Wasser. Und 'sorge' dich nicht um Tigara, denn sie obliegt nicht deiner Verantwortung."

Mit diesen Worten macht sie kehrt und will zurück ins Zelt...[1]
 1. Sofern Seth sie nicht nochmal ansprechen will und auch der Rest nichts mehr zu sagen hat, würde ich die Nacht ausklingen lassen. Informiert mich kurz im Disku darüber.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 02.12.2018, 12:49:45
Da Seth sie nicht aufhält, verschwindet Tiani zurück ins Zelt und lässt den Dieb allein in der Dunkelheit. Die Nacht bietet sonst keinerlei Überraschungen mehr und recht bald legen sich alle in der Gruppe schlafen. Es ist die erste Übernachtung, in der Kallian unter ihnen weilt, denn er überlässt der kranken Tigara seinen Platz.

Stunden später graut der Morgen und sie erwachen, einer nach dem anderen. Es ist nun Tag vier ihrer Flucht aus der Wüste. Nach dem gewohnten Prozedere der vorangegangenen Tage bleibt jedem etwas Zeit, um sich zu stärken, bevor das Lager abgebaut wird und sie weitermarschieren müssen. Nach nun bereits vielen Wochen in Khetts unbarmherzigen Weiten sieht jeder in der Gruppe aus wie aus Sand geformt. Die feinen Körner finden ihren Weg in die schmalsten Ritzen und nahezu alle sehnen sich aussichtslos nach einem erfrischenden Bad. Die Expedition sowie die Odyssee danach, ihre Gefangennahme und nun der Weg zurück - es scheint als würde ihr gesamtes Leben nur noch aus Hitze, Qualen und Sand bestehen...

Während bereits alle außerhalb des Zeltes auf den Beinen sind, haben sich bisher weder Tiani noch Tigara blicken lassen. Nachdem Kallian sich um die Tiere gekümmert sowie diverses Gepäck aufgesattelt hat, marschiert er Richtung Zelt, doch bevor er es betreten kann, kommt Tiani heraus. Die beiden wechseln einige Worte, dann umfasst Kallian den Hinterkopf seiner Gefährtin, zieht sie an sich heran und küsst sie auf die Stirn. Nach einigen weiteren Worten trennen sich die beiden. Kallian steuert das Gepäck-Kamel an und entfernt eine Schaufel. Mit ihr in der Hand nähert er sich der etwas abseits platzierten Gruppe und wirft das Werkzeug in ihre Mitte. "Tigara ist tot. Verdient euch euer hinzugewonnenes Wasser, indem ihr sie aus dem Zelt schafft und ihr ein Grab bereitet. Es gibt sicher bessere Orte als diesen dafür, aber es muss genügen. Eilt euch..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 05.12.2018, 07:11:37
Als Kallian trocken den Tod von Tigara verkündet, schließt Askwin seine augen und schüttelt den Kopf. Erst anstiften und dann bleibt er der Eisberg. Wenigstens scheint er sich eine zu bissige Bemerkung zu verkneifen.

Ohne Kommentar, nimmt Askwin die Schaufel aus ihrer Mitte an sich. Er blickt zu Seth, welcher einen guten Job gemacht zu haben scheint, und dann zu den Frauen, ob einer von ihnen mithelfen will, bevor er sich auf den Weg macht dem Sandmeer Tigara zu übergeben. Dem Sandmeer welches ihm fast tausend mal tötlicher erscheint wie die heimischen Sümpfe und in dessen Mitte zumindest er nicht mehr sagen kann wieviele Tage sie, seit dem Aufbruch von der Küste, rumirren.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 05.12.2018, 19:17:36
Wie sagt man so schön: manche Probleme lösen sich von selbst. Oder hat vielleicht gar Tiani selbst nachgeholfen?

Seth bemerkt Askwins Blick, sieht jedoch keinen Bedarf für eine Erklärung. Sie ist tot - ob durch seine Hand, die von Tiani, oder gar Unn höchstpersönlich ist einerlei. Es denkt sich soiweso jeder seinen Teil und Killian wird ganz bestimmt die Schuld bei den Göttern sehen. Sollen die anderen also ruhig Seth als Mörder betrachten. Er hätte es ja auch getan.

"Sag, wenn du eine Pause brauchst.", bietet er schliesslich seine Hilfe an. Nicht dass Askwin der nächste ist, den die Kraft verlässt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 07.12.2018, 13:20:34
Überrascht hört die Nordfrau von dem Ableben der Sklavin. Ob Unn sie nun geholt hat oder jemand nachhelfen musste - für den Moment haben sie eine Sorge weniger. Ihre Laune hebt es trotzdem nicht sonderlich an. Wohin sie auch blickt, es umgibt sie nichts weiter als ein unendliches Sandmeer. Selbst unter ihrer Kleidung stiehlt er sich und sorgt für lästige Irritationen. Zeitweise versucht sie ihre Situation als Herausforderung zu sehen. Aber beim besten Willen kann sie dieser Wüste nichts Gutes abgewinnen. Mit einem wortlosen Nicken erhebt sie sich und folgt den beiden Männern, um sich nützlich zu machen. Vielleicht erkennt sie so auch immerhin, was Tigara dahingerafft hat... 
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 07.12.2018, 13:37:51
Während Kallian und Tiani alles zur Weiterreise vorbereiten, nähern sich Askwin, Seth und Brynja dem Zelt. Da der kleine Unterschlupf bei weitem nicht genügend Platz für alle bietet, muss einer von ihnen die Leiche zuerst nach draußen schaffen. Schnell wird klar, dass nicht Unn für Tigaras vorzeitiges Ableben in der Nacht verantwortlich sein dürfte. Eine tiefe Schnittwunde zieht sich quer über den Hals der Zarfari. Jemand hat ihr sauber - und ohne erkennbare Zeichen der Gegenwehr - die Kehle durchgeschnitten. Da Kallian die Nacht draußen verbrachte und Seth über keinerlei Waffen verfügt, deutet alles auf einen anderen Täter...

In Seths Gedächtnis hallen unwillkürlich Tianis letzte Worte an ihn wieder: 'Geh! Geh und sorge dich nicht um dein Wasser. Und 'sorge' dich nicht um Tigara, denn sie obliegt nicht deiner Verantwortung.'
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 07.12.2018, 15:47:06
Sieh einer an, staunt Seth nicht schlecht über die Schnittwunde. Verantwortung also...
Eine interessante Art und Weise die Dinge zu betrachten. Dies könnte bereits einiges über Tiani aussagen - und zeugt jedenfalls von einer gewissen Art von Stärke. Nicht immer ist der Kopf in der Lage etwas durchzuziehen, wogegen das Herz sich wehrt.
Doch er wird sich hüten sie darauf anzusprechen. Irgendwie hat er das Gefühl jedes seiner Worte wäre fehl am Platz und Trost würden sie Tiani wohl auch nicht spenden können.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.12.2018, 18:14:56
Sich mit Seth abwechselnd beginnt Askwin ein Loch in den Wüstensand auszuheben. Ein mühsames Unterfangen, da das frisch gestochene Loch immer wieder ein gutes Stück einbricht. Während der Arbeit sinnt Askwin dem Tot von Tigara nach. Seth oder einer der andern scheint nichts mit dem Tot zutun zu haben, also blieben nur noch zwei. Wer von den beiden, darüber will er nicht nachdenken. Es reicht aus, zu wissen, dass er auch für ihren Tod gestimmt hatte.
Diese Wüste ist wirklich kein guter Ort. Ebenso schlecht wie die Entscheidungen, die für das eigene Überleben, getroffen werden mussten.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 15.12.2018, 20:26:50
Amani nimmt die Nachricht des Todes der Sklavin ruhig hin. Sie hofft, dass sie bei ihren Ahnen einkehrt, was kann man sich nach seinem Tod mehr Wünschen? Da sie nur eine Schaufel haben steht Amani neben Askwin beim Graben zu. Mehr kann sie erstmal nicht tun. Ein Wasserverbrauchender weniger, ihre Chancen sind gestiegen, wenn sie auch immer noch gering sind.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 24.12.2018, 11:39:19
Die Gruppe schaufelt der Zarfari einige Meter abseits des Lagers ein behelfsmäßiges Grab, danach wird die junge Frau ohne besonderen Ritus beigesetzt. Sie hat all die Qualen und Mühen seit Beginn der verfluchten Expedition wacker überstanden, nur um hier mit durchgeschnittener Kehle zu enden... Ob innerlich aufgewühlt über diesen Gedanken oder die harte Realität stoisch akzeptierend - im Anschluss kehren die Vier zum Lagerplatz zurück, wo Kallian und Tiani alles für die Abreise vorbereitet haben. Kallians Gefährtin wirkt entgegen ihrer bisherigen Art still und abweisend, so als wäre sie mehr mit sich selbst als mit ihrer Umwelt beschäftigt. Sie redet mit Kallian, geht dem Rest der Gruppe jedoch bewusst aus dem Weg, was sich auch in den folgenden Tagen nicht ändert. Jene Tage darauf bieten abseits von Tianis gewandeltem Verhalten keine besonderen Überraschungen: Die Landschaft bleibt karg und heiß, das Wetter hält sich dankenswerterweise und sie kommen halbwegs gut voran. Ohne Tigara haben sie für eins, zwei Tage Trinkwasser hinzugewonnen und da weder Stürme noch andere Unannehmlichkeiten ihre Reise behindern, keimt ein Funke Hoffnung in dem einen oder anderen Herzen...

Tagein tagaus erleben sie die gleiche Routine: Früh aufstehen, den Tag nur von wenigen kurzen Rasten unterbrochen durchmarschieren und dann gegen Sonnenuntergang ein Lager zur Nachtruhe aufschlagen. Ihre Wunden heilen, doch die harten Bedingungen sowie unzureichende Erholungsmöglichkeiten machen eine tatsächliche Stärkung sehr schwierig.[1] Als das Schutzzeichen auf ihren Armen zu verblassen beginnt, besteht Kallian darauf, es mit scharfer Klinge zu erneuern. Nach wie vor verlässt sie der mysteriöse Mann stets bei Einbruch der Dunkelheit, um für sich allein zu sein. Wenn er später wiederkehrt, ist er für gewöhnlich sehr müde und begibt sich ohne Umwege in sein Zelt. Eventuelle Gesprächsversuche mit Tiani werden freundlich aber bestimmt auf später verschoben, da sie sich 'nicht wohl fühle'. Die Gruppe leistet sich daher überwiegend untereinander Gesellschaft. Sie kennen einander nun schon seit Wochen - seit Beginn der Expedition - und all das Erlebte hat sie einander näher gebracht, so wie es der Krieg mit Kameraden tut. Es ist nicht zwingend Freundschaft oder tiefes Vertrauen, doch sie teilen ein gemeinsames Schicksal und tragen diese Last am besten als Einheit.


Tag 10

Es ist der achte Tag ihres Rückwegs - fünf Tage nach Tigaras Tot - als die heimtückische Monotonie der Knochenwüste endlich durchbrochen wird. Ihr Wasser ist trotz Tigaras Dahinscheiden nun gefährlich weit aufgebraucht, doch mit jedem verschwundenen Liter hat Kallian die Kamele in den letzten paar Tagen harscher vorangetrieben, so dass sie gefühlt mehr Wegstrecke zurückgelegt haben. Die Türme und Wälle Makkâds schmücken noch immer nicht den Horizont, doch wie Kallian ihnen versichert, sind sie nun schon sehr nahe. Es ist heißer Mittag, als die Reisenden nacheinander eine hohe Düne überqueren und dahinter etwas erblicken, dass nach all der Zeit im ewigen Sand beinahe unwirklich erscheint: Grün. Eine Oase! Silbern spiegelt sich die Sonne auf der kleinen Wasserstelle, welche umgeben ist von Gräsern und einigen Palmen. Dazwischen mischen sich ein paar bunte Zelte - es handelt sich vermutlich um einen Rastplatz für Karawanen. Kallian hebt die Hand und alle halten an...
 1. Jeder generiert 2 HP.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 02.01.2019, 07:32:26
Waren die Lebensgeister in dem Trott der Wanderung gefangen, so sind sie nun wieder in Askwin erwacht. Sein Herz schlägt schneller, kaum dass das Grün in Sicht gekommen ist. Es fällt ihm schwer nicht gleich weiter reiten zu wollen, doch sein bisschen Verstand, welches noch nicht verbrannt worden ist, rät auch ihn zur Vorsicht. So schirmt er mit der Hand seine Augen vor der Sonne ab und späht gen sehnsüchtigen vermissten Grün.

Wie sehr hat er diese Farbe in diesem elenden Sandmeer vermisst. Den Schatten unter den Kronen der Bäume, das rauschen der Blätter und die Verheißung von Wasser. Er selbst kann es kaum glauben bis jetzt überlebt zu haben. Seine Haut war an den Stellen die nicht von Kleidung bedeckt waren gnadenlos von der Sonne zu einem Rot verbrannt worden und auch darunter sah es kaum besser aus. Der Sand und das Schweiß sind zu einer salzigen Kruste verschmolzen, die jeden Riss in der trockenen Haut schmerzen lässt. Dazu dann noch dieses Zeichen von Kallian. So wie es brannte, brauchte er sich keine Sorgen machen, dass es schnell verheilen würde.

Ob das Zeichen ihnen nur half diese Hölle zu überstehen und nicht wie Tigara an der Sonne zu erkranken, weiß er nicht. Er mag auch nicht einschätzen zu können, ob sie bis jetzt überlebt hätte. Am Ende musste es getan werden und er bereut nur, dass Tiani es machen musste.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 04.01.2019, 11:13:58
Kallian wartet geduldig, bis auch die Nachzügler herangerückt sind und alle eine Linie auf der Spitze der Düne bilden. Er deutet auf die Oase. "Was seht ihr?"[1]
 1. Bitte auf Wahrnehmung würfeln.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 04.01.2019, 20:01:34
Innerlich jubelt Amani als sie die Oase von der Düne sieht. Doch äußerlich versucht sie ruhig zu bleiben: "Ich sehe eine Oase[1]", antwortet sie ruhig. Die letzten Tage haben sie fast aller ihrer Kraft beraubt. Zwar heilen ihre Verletzungen äußerlich, doch sie fühlt sich nur erschöpft. Am liebsten würde sie für Tage schlafen. Doch mit etwas Glück ist der schlimmste Teil der Reise ersteinmal überstanden.
 1. Wahrnehmen (Wits): 2
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.01.2019, 08:27:19
"Du musst hinter das blicken was sich dir offenkundig zeigt," antwortet Kallian ebenso ruhig auf Amanis Feststellung.

Seth wundert sich beim Beobachten der Oase, dass er niemanden sieht. Keine Tiere, keine Menschen - und das obgleich doch Zelte aufgeschlagen sind und ein Ort wie dieser ein Sammelplatz für alle Reisenden in der näheren Umgebung sein sollte. Wenn sie wirklich nicht mehr weit von Makkâd entfernt sind, dürfte auch Abgeschiedenheit kein so gravierendes Hindernis sein. Er hätte sicherlich keine Menschenansammlung erwartet, doch absolut niemanden zu sehen ist eine Überraschung.

Askwins Blick fängt noch ein Detail ein, das sich - besonders unter gegebenen Umständen - leicht übersehen lässt: Eines der Zelte steht schief, so als wäre ein Träger eingebrochen. Außerdem bildet er sich ein, irgendetwas auf der Wasserfläche treiben zu sehen. Aus dieser Entfernung könnte es vieles sein, doch in Askwins zusammengereimter Schlussfolgerung ist es ein Körper. Ein Mensch. Womöglich hat hier kürzlich ein Kampf stattgefunden. Oder die Menschen sind vor etwas geflohen. Die über der Oase liegende Stille hat jedenfalls etwas Beunruhigendes und "Zweifel" ist ein Wegbegleiter, mit dem sie in den vergangenen Tagen vermehrt Bekanntschaft geschlossen haben.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 19.01.2019, 11:25:56
„Scheint verlassen zu sein.“ merkt Seth an, der keine Leute sehen kann. Ob die Oase wohl überfallen wurde? Er selbst hat auch schon einige Oasen in diesem Zustand verlassen. Aber vielleicht ist dort ja noch etwas zu holen...
„Gehen wir näher ran, dann werden wir sehen was da los war.“ schlägt er also vor.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 19.01.2019, 13:04:40
„Es scheint mehr nur als einfach verlassen zu sein. Seht ihr das schiefe Zelt nicht und irgendwas, oder wer scheint auf dem Wasser zu treiben.“ Askwin kneift die Augen zusammen um noch genauere Einzelheiten zu erkennen, doch bringt das nicht viel. „Wenn es kein treibendes Stück Holz ist, dann ist das Wasser für uns eh gerade tabu. Ohne näher heran zu gehen, können wir aber wohl nicht sagen ob es nur verlassen ist oder die Menschen dort in einen Kampf verwickelt waren.“ Deutlich unwohl ist ihm, bei den Gedanken an einen Kampf. Gleich ob gegen Plünderer oder eine Wüstenbestie, der Angreifer könnte noch in der nähe sein.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 19.01.2019, 15:32:25
Kallian nickt. "Ich sehe das Zelt. Irgendetwas ist hier vorgefallen, aber das ändert nicht viel an unserer Situation - wir brauchen dringend Wasser... Wenn die Quelle nicht vollends verdorben ist, können wir es zur Not abkochen. Lasst uns aufbrechen, aber haltet Augen und Ohren offen."

Mit diesen Worten signalisiert er seinem Kamel, sich wieder in Bewegung zu setzen. Die anderen in Reihe angebundenen Kamele traben in gleichen Abständen hinterher. Es ist ein leicht bedrückender Ritt. Immer wieder schwenken ihre Blicke über die umliegenden Dünen, stets mit dem nagenden Gedanken, womöglich in einen Hinterhalt zu laufen - doch nichts passiert. Es dauert seine Zeit, bis sie schließlich die Wasserstelle erreichen. Vier Zelte benachbaren die wertwolle Quelle, die sich vergleichsweise flach jedoch über viele Quadratemer durch mäßig grünes Umland erstreckt. Die Gräser sind nicht saftig, aber gesund und auch die vereinzelten Palmen weisen keine offenkundigen Zeichen von Krankheit oder Dürre auf.[1]

Die Tiere versammeln sich am Wasser und Kallian lässt zu, dass eines von ihnen davon trinkt. Er selbst schöpft mit beiden Händen und riecht kritisch daran, bevor er einen Schluck kostet. Kurz darauf nickt er den anderen zu. "Es ist gut, stärkt euch... Tiani: Lass und die Fässer füllen..."
 1. Wer mehr von der Umgebung wissen will, muss sich entsprechend umsehen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 19.01.2019, 17:35:34
Seth trinkt von dem Wasser, lässt aber bald wieder davon ab, um sich genauer umzusehen.
„Ich sehe mich mal um und suche nach Antworten auf unsere Fragen.“
Zuerst mustert er die Palmen, ob sie vielleicht Früchte tragen, die sie später noch versuchen könnten zu pflücken - danach beginnt er die Zelte zu inspizieren. Zuerst von Aussen und dann jeweils mit einem kritischen Blick das Innere. Eigentlich sucht er mehr nach Dingen von Wert, als nach Spuren, doch dies lässt sich ja miteinander vereinen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 20.01.2019, 19:25:26
Da das Wasser genießbar scheint, hält sich Askwin nicht zurück und nimmt größere Schlücke. Das frische kühle Nass auf der Haut zu spüren ist einfach herrlich. Am liebsten würde er sich waschen aber in anbetracht, dass sie es noch trinken wollen, zügelt er sein verlangen.

Erfrischt konzentriert sich Askwin auf die Pflanzen und das Umland der Quelle. Auch wenn er nicht glaubt, dass ihm hier eine Pflanze bekannt vorkommt, hält er nach Kräutern zwischen den Gräsern und Früchten an den Bäumen ausschau. Auch versucht er auf dem Wasser das wieder zu erstehen, was er von der Düne gesehen hatte.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 21.01.2019, 16:58:14
Langsam trotet Amani der Gruppe hinterher. Sie hat das Gefühl ihre letzte Kraft strömt gerade aus ihr heraus. Ihr Gedanken kreisen schon seit Tagen hauptsächlich um Wasser, doch jetzt wo es so nah ist, wird es nur so schlimmer. Doch die Gefahr, dass das Wasser vergiftet durch die Leiche sein könnte, hält sie davon ab direkt ins Wasser zu laufen und einfach zu trinken.

Wie Kallian kniet Amani sich zuerst neben den Teich und versucht die Größe des Wassers abzuschätzen und wie lange die Leiche dort schon liegen mag um abzuschätzen ob die Leiche das Wassers untrinkbar zu machen.[1]
 1. Überleben (Wits) 3
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 21.01.2019, 22:12:10
Mit der toten Sklavin hat sich Bryna derweil nicht mehr sonderlich befasst. Unruhige Nächte kommen ihr wegen einem solchen Vorfall nicht. Dass Tiani ihre Gesellschaft meidet, ist ihr sogar ganz recht. Ihre Beziehung dürfte ohnehin enden, sobald sie wieder in einer Stadt angekommen. Danach würde sie sich etwas einfallen lassen müssen. Insgeheim ist sie jedoch durchaus froh, dass es gerade die willensschwache Sklavin zuerst erwischt hat. Die Anderen scheinen doch aus einem anderen Holz geschnitzt zu sein und tragen auf ihre Weise zum Überleben der Gruppe bei. Was sie selbst angelangt, fühlt sie sich ohne Waffe weiterhin unangenehm nackt. Umso größer ihre Freude, als sie auf die Oase stoßen. Zusammen mit ein paar verlassenen Zelten. Wenn sie Glück haben, hat nicht das Wasser für diese eigenartige Leere gesorgt. Ein Monster? Banditen? Es ist ihr alles recht. Immer noch besser als eine vergiftete Quelle.

"Wenn du dich schon auf die Suche begibst...Bring mir ein gutes Schwert, ja?" Bemerkt sie in Richtung von Seth und ist versucht, als erste Maßnahme gleich zur Quelle zu gehen. Die Leiche stört sie zunächst nicht sonderlich in ihrer Situation. Allerdings will sie trotzdem nur ungerne von hinten erdolcht werden. Zuerst nimmt sich die Nordfrau die Zeit, um ihre Umgebung zu überprüfen. Fußspuren, Anzeichen für einen Kampf. Irgendetwas muss hier schließlich passiert sein. Und es ist nicht gesagt, dass der Grund nicht noch in der Nähe ist...[1]

 
 1. Überleben (wits) 6
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 22.01.2019, 19:29:09
Seth entdeckt an einigen der Bäume tatsächlich Früchte: Datteln, die in dichten Trauben um die Krone der Pflanzen herunterhängen. Sie sind klein und teilweise noch nicht ganz reif, doch jemand, der sich tagelang hungernd und durstend durch die Wüste kämpfen musste, ist vermutlich nicht wählerisch... Die Datteln sind vom Boden aus nicht zu greifen, doch mit etwas Mühe und Geschick lassen sie sich nach ein paar Schritten den Stamm hinauf relativ gefahrlos pflücken. Sich diese Option für später aufsparend, wendet sich Seth jedoch ab und steuert zunächst das erstbeste Zelt an. Als er schließlich den Stoff des Durchlasses beiseite zieht und ins Innere schielt, kommt ihm dezent aber unmissverständlich der süßliche Duft des Todes entgegen. Im unerleuchteten Zwielicht liegen in einer Ecke mehrere Körper aufeinandergehäuft. Etwas abseits davon stapeln sich chaotisch diverse kleine bis mittelgroße Gegenstände - möglicherweise aussortierte Besitztümer der Toten...

Der draußen umherstreifende Askwin entdeckt derweil ebenfalls die Datteln an manchen Palmen, zu Boden finden sich jedoch nur robuste Gräser, die matt grün bis trocken gelb aus dem staubigen Boden sprießen. Das Etwas im Wasser ist nicht zu übersehen und entpuppt sich tatsächlich als menschlicher Leib, der mit dem Rücken nach oben treibt. Eine genauere Untersuchung würde erfordern, dass jemand ins Wasser watet, um sich den Körper aus der Nähe anzusehen...

Amani bleibt zunächt am Ufer, um sich von dort aus ein Bild zu machen. Das Wasserloch ist nicht gewaltig, aber groß - zu groß, als dass ein einzelner toter Körper es komplett verseuchen würde, sofern kein unvollstellbar potentes Gift im Spiel wäre. Wie lange der Leichnam dort schon schwimmt ist vom Ufer aus kaum abzuschätzen, ebensowenig wie sein allgemeiner Zustand. Immerhin ist er noch am Stück und scheint von keinem Aasfresser angerührt worden zu sein.

Brynia entdeckt in der Zwischenzeit nicht viele, aber deutliche Zeichen eines Kampfes. Der Boden ist sandig und genaue Fußspuren daher kaum zu deuten, allerdings ist er vielerorts stark zerwühlt, so als wären viele Füße hastig in viele Richtungen unterwegs gewesen. Hier und da finden sich auch Überreste von Blut, wobei einiges vermutlich vom Sand überdeckt wird, denn dieser weht seicht aber stetig von den Dünen herab und legt sich wie ein wanderner Teppich über die Welt um sie herum. Die Hinweise deuten auf einen Überfall, wobei bis auf die Ausnahme im Wasser keinerlei Leichen offen herumliegen.

"Wir sollten nicht lange verweilen," meldet sich Kallian allgemein zu Wort, während er sich mit Tiani rasch ans Auffüllen der Fässer macht. "Was immer hier passiert ist, ist noch nicht lange her..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 22.01.2019, 19:49:25
Seth verdeckt sich die Nase mit dem Ende seines Ärmels und öffnet den Durchlass soweit es geht. Er tritt hinein und inspiziert den Haufen mit den Gegenständen. Es gibt zwei Fragen die ihn dabei interessieren: ist etwas von Wert darunter und lässt etwas davon Rückschlüsse über die Verstorbenen zu? Die Toten selbst zu untersuchen ist dann die zweite Priorität.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 23.01.2019, 10:02:48
Ein Überfall muss hier stattgefunden haben. So viel kann die Kriegerin erkennen. Hier und da findet sie ein wenig Blut vor. Wo sind die Opfer? Bis auf das verdächtige Objekt im Wasser kann sie keine finden. Entweder hat man die mitgenommen oder in die Zelte gebracht. Mit einem leisen Schnauben stellt sie beim Näherkommen fest, dass da tatsächlich eine Leiche am Wasserloch herumschwimmt.

"Schon recht." Brummelt sie in Kallians Richtung und kniet nieder, um ihren Durst zu stillen. Ein paar Hände voll wirft sie sich ins Gesicht. Ausnahmsweise ist ja einmal genug da! Ihre Lebensgeister kehren langsam zurück. Jetzt noch eine scharfe Klinge und sie würde es auch mit einem Rudel Banditen aufnehmen. Oder lieber noch diesen Unn-Spinnern. Nachdem sie sich gestärkt hat, nimmt sie sich noch die Zeit, um ins Wasser hinein zu waten und die Leiche an Land zu ziehen - ein Stück abseits von der jungen Frau und ihrem Wasserfass. Danach macht sie sich an eine Untersuchung. Vorrangig interessiert sie, ob er etwas von Wert bei sich hat. 
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 23.01.2019, 10:51:03
Während Brynja sich um die Leiche im Wasser kümmert, wandert Askwin zurück zu den Zelten. Hier zu wandern, beschert ihm, seitdem sich der Verdacht bestätigt hat, ein mulmiges Gefühl. Nicht vor ekel, sondern eher die Ungewissheit wie nahe die oder das hier für Verantwortliche entfernt ist. Wie Kallian möchte auch er schnell weiter. Nur die Früchte wären für ihre Mägen durchaus noch lohnenswert aber alleine diese schlanken Bäume hochzukrabbeln ist auch nichts.

Kurz muss er überlegen in welches Zelt Seth verschwunden war, bevor er den Eingang öffnet und beginnt. „Hey Seth, wollen wir ein paar Früchte ernten oder hast du was ge…“ Der Anblick der Leichen läßt ihn stocken und er fragt sich sogleich, was das Auftürmen in einem Zelt bringen sollte und wer diesen Unsinn macht. Der Anblick des in den Sachen kramenden Seth scheint ihn dagegen weniger zu stören.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 27.01.2019, 15:25:05
Seth kann diverse nützliche Gegenstände ausfindig machen. In der Tat handelt es sich bei dem Zeug mit ziemlicher Sicherheit um die Hinterlassenschaften der Getöteten - wer auch immer für ihren Mord verantwortlich ist, hat aus unbekannten Gründen einiges zurückgelassen. Der Dieb greift sich zuerst ein geschwungenes Kurzschwert und danach einige Alltagsgegenstände, die ihm spontan ins Auge springen - in Detail einen Wetzstein, zwei Stück Kreide, zwei Fackeln, einen großen Transportsack, einen Wasserschlauch sowie einen klirrenden Beutel, aus dessen Inneren er 28 Münzen (13 Silber, 15 Kupfer) auf seine Handfläche schüttet. In diesem Moment betritt Askwin das Zelt, der Seth sogleich anspricht, wegen der erblickten Leichen aber schnell ins Stocken gerät...

Draußen wuchtet eine bis zur Taille durchnässte Brynja den im Wasser treibenden Toten an Land. Es ist ein junger Mann in einfacher Kluft, kaum dem Knabenalter entwachsen. Seine Haut ist kalt, aufgeschwemmt und besitzt einen gräulichen Ton. Wasserleichen sind nie ein schöner Anblick, aber bei dem hier ist die Verwesung zum Glück noch nicht zu stark vorangeschritten. Eine Stichwunde im Nacken deutet darauf, dass er hinterrücks angegriffen wurde. Warum ihn sein letzter Weg dann ins Wasser führte, bleibt ungeklärt. Brynja durchsucht seine Habseligkeiten. Zwar ist alles vollkommen durchnässt, doch um die Hüfte gebunden finden sich drei Beutel - zwei davon mit insgesamt 25 Schleudersteinen gefüllt, der dritte beinhaltet dagegen 32 klirrende Münzen (18 Silber, 14 Kupfer). Die zu den Geschossen passende Schleuder entdeckt sie ebenfalls. Die Kleidung sowie einige andere Kleinigkeiten in seinen Taschen sind dagegen nicht mehr zu gebrauchen...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 27.01.2019, 20:09:19
„Ja, ne ganze Menge.“ antwortet Seth auf die halbe Frage von Askwin. „Hilf mir mal mit dem Zeug hier, die Datteln müssen warten.“ fordert er Askwin auf mit ihm den brauchbaren Teil des Haufens nach aussen zu verfrachten und die anderen über ihren Fund zu informieren. Er ist ganz zufrieden mit seiner bisherigen Ausbeute - damit hat sich sein nicht vorhandenes Vermögen eindeutig vervielfacht. Insbesondere die Waffe freut ihn - scheint sogar noch brauchbar zu sein, aber das muss er sich bei besseren Lichtverhältnissen wohl nocheinmal ansehen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 29.01.2019, 07:56:15
Mit einem Nicken bestätigt Askwin die Aufforderung von Seth. Beim raustragen der Sachen, lässt er es sich nicht nehmen, die Gegenstände in Augenschein zu nehmen. Dabei denkt er immer an den Leichenhaufen und die Tatsache, dass sich jemand scheinbar die Mühe gemacht hat sie sowie ihre scheinbare Ausrüstung nahezu fein säuberlich in zwei Häufschen aufzuschütten. Diese Wüste, ihre Bewohner und alles hier ist nach seiner Meinung irgendwie verrückt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 30.01.2019, 11:39:14
"Sklavenhändler?", fragt Amani als sie neben Kallian steht und ihm hilft die Fässer aufzufüllen. Immer wieder schaut sie ihre über ihre Schulter die Dünen entlang. Ihrer letzten Gefangenschaft sind sie nur durch die Hilfe der Götter entkommen, sie hat wenig Lust sich gleich wieder in die nächste zu begeben.

"Wir sollten wohl schnell weiter oder? Ich glaube kaum, dass uns dieser Ort hier Glück bringen wird.", sie schüttelt sich kurz. Ihr läuft alleine bei dem Gedanken an eine erneute Gefangenschaft ein Schauer über den Rücken.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 30.01.2019, 21:55:09
Nachdem sie den jungen Burschen um seine Habe erleichtert hat, lässt sie den Leichnahm links liegen. Sie nimmt an, dass seine Leute des Nachts überrumpelt wurden. Vielleicht hatte er sich im Wasser verstecken wollen und wurde vorzeitig gemeuchelt. Diese Wüste ist noch lebensfeindlicher als sie gedacht hat. Es soll aber nicht ihr Problem sein, was hier vorgefallen ist. Stattdessen gesellt sich die Nordfrau als Nächstes zu den beiden Männern, die augenscheinlich die Begleiter des Jungen gefunden haben. Einer von ihnen sollte doch eine brauchbare Waffe dabei haben.

Unterwegs geht ihr auf, dass die Wasserleiche nicht geplündert worden war. Für Banditen mehr als ungewöhnlich. Hatten sie es auf etwas Bestimmtes abgesehen? 

"So nachlässig ist kein Bandit auf dieser Welt. Gut für uns..." Merkt die Kriegerin mit einem Nicken an, als sie den Blick über die zusammengetragene Ausbeute schweifen lässt.

Ungefragt nimmt sie sich einen Speer und führt damit ein paar routinierte Stöße in die Luft aus. Nicht schlecht. Damit kann sie arbeiten. Demonstrativ lässt sie die Waffe mit dem unteren Ende auf dem Sandboden ruhen.

"Ein wenig hatte der arme Bursche dabei, aber nicht viel. Teilen wir den Plunder auf und ziehen weiter."

Fall es jemals zur Frage gestanden hat - die muskulöse Nordfrau geht ganz natürlich davon aus, dass ihre Ausbeute angemessen aufgeteilt wird.   

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 04.02.2019, 12:43:18
Seth, Askwin und kurz darauf auch Brynja befördern die brauchbarsten Gegenstände aus dem Zelt - damit ans Licht und weg von dem Leichengeruch. Draußen durchforsten sie das Zeug und ergattern einige nützliche Gegenstände:

Askwin nimmt sich eine Handaxt, ein Messer, einen Wasserbeutel, einen Würfelbecher mit einigen Würfeln aus Stein (vollständiges Set), eine Fackel, ein Feuerbesteck, einen geräumigen Transportsack sowie einen Komponentenbeutel für Kräuter und andere Zutaten. Darüber hinaus fällt ihm ein fröhlich klimpernder Geldbeutel in die Hände, dessen Inhalt aus 20 Silber- sowie 31 Kupfermünzen besteht.[1]

Brynja findet noch einen Speer, einen Wasserbeutel, ein Feuerbesteck und eine Fackel. Darüber hinaus nimmt sie sich eine heil gebliebene Rückentrage aus Holz mit aufgeschnürtem (und sauberem) Bettzeug sowie einer Decke.[2]

Die drei machen sich kurz noch Gedanken darüber, die Kleider der Leichen zu entwenden, doch was im Kampf nicht durch Blut oder Beschädigung verdorben wurde, ist vom Leichengeruch behaftet und mitunter ohnehin in einer falschen Größe. Mit dem was sie aktuell am Leib tragen, sollten sie noch eine Weile auskommen...


Am Ufer der Wasserstelle hievt Kallian das zweite volle Fass auf, um es zum Kamel zu tragen. An Amani gewandt nickt er in Richtung der anderen, während diese sich bereichern. "Ich weiß nicht, ob Slavenhändler, Banditen oder etwas anderes - wobei Banditen vermutlich nicht so viel zurückgelassen hätten. Ich schlage vor, du gesellst dich zu deinen Kameraden und nimmst was du gebrauchen kannst. Was das Glück angeht bin ich deiner Meinung und wir werden sogleich aufbrechen..."
 1. Blasrohr + Munition sowie Kleidung wurden bewusst ausgelassen und in Münzen umgewandelt. Kann dann in der Stadt erworben werden.
 2. Offene Differenz zum Wunschinventar wurde bereits in Münzen gefunden.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 04.02.2019, 20:23:35
Tja vielmehr hat Amani nicht von dem stets schweigsamen Mann erwartet. Nachdem die Fässer verladen sind schaut sie sich kurz um. Tatsächlich scheinen ihre Kameraden mehr am Beute machen interessiert zu sein, als daran ihre Wasservorräte aufzufüllen.
Amani begibt sich zu einem Zelt und sucht in den paar Kisten, die umgestoßen daneben legen nach etwas was sie gebrauchen kann. Gebrauchen kann sie nämlich alles, sie besitzt nichts außer den Fetzen um ihren Körper.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 10.02.2019, 14:50:44
Zum Zelt mir den Leichen blickend und an den Geruch denkend, verwirft Askwin den Gedanken sie auszuplündern. Es würde nun nichts mehr ändern. Die armen Toren hatten pech gehabt und wenn sie nicht wollten, dass ihnen das selbe geschieht, war jetzt keine Zeit um nach noch mehr Beute zu suchen. So verstaut er den Münzbeutel und klemmt sich die Handaxt unter den Gürtel. „Was immer hier passiert ist, es wird immer seltsamer. Seth, wollen wir noch die Früchte hohlen und dann weiter?“ Sein Blick geht zu den bereiten Kamelen. „Wir scheinen bald wieder bereit zum weiter reisen zu sein.“
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 11.02.2019, 10:34:42
Bryna prüft noch, ob der Wasserbeutel voll mit noch genießbarem Wasser ist. Wenn nicht, füllt sie den gleich eben noch auf. Nachdem sie ihren Anteil soweit verstaut hat, legt sie die gefundene Rückentrage an und nimmt den Speer mit.

"Ich bin hier fertig. Trödelt nicht." Gibt sie den beiden Männern mit auf den Weg und gesellt sich wieder zu den Kamelen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen so bald wieder zurückkehren. Aber sie sollten ihr Glück wohl nicht herausfordern. 
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 11.02.2019, 10:50:26
Nach einem kurzen Trage-Test kann Brynja die Rückentrage wieder abnehmen, um sie zusammen mit dem anderen Gepäck am Kamel zu verstauen. Da sie auf einem der Tiere reiten wird, wäre es unnötig sowie vermeidbar unbequem, das Ding weiter anzubehalten. Sobald sich die Gruppe von Kallian und den Tieren trennt, wird es ihr allerdings gute Dienste leisten - besonders wenn sich ihr Fundus an Gegenständen weiter ausweitet.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 15.02.2019, 15:24:25
„Klar, lass es uns versuchen.“ nickt Seth und versucht zusammen mit Askwin ein paar der Datteln zu ernten. Mit einer Räuberleiter haben sie vielleicht eine Chance. Damit sollte er sich ja zumindest auskennen, denkt er sich noch und lächelt ab dem Gedanken. Zum ersten Mal seit ihrer Flucht scheint die Lage endlich auch mal besser zu werden: Ausrüstung, für einen Moment mal ausreichend Wasser und dann noch frische Früchte - das macht Hoffnung.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 16.02.2019, 14:24:22
Amani durchstöbert die anderen Zelte - eines davon ist voller Kisten, Säcke und Boxen, die allesamt aufgebrochen, zertrümmert oder anderweitig gewaltsam ihres Inhalts beraubt wurden. Die anderen beiden Zelte entpuppen sich als einfache Schlafunterkünfte. Im ersten finden sich aufgewühlte Decken, aber nicht viel mehr. Das letzte Zelt gleicht dem ersten Schlafplatz, beherbergt jedoch eine letzte Leiche, die rücklings und splitternackt auf einer zerwühlten, blutigen Decke liegt. Amani nähert sich und blickt auf den übel zugerichteten Körper einer jungen Frau. Verkrustetes Blut zwischen ihren blauen und purpurnen Schenkeln zeichnet ein klares Bild, doch noch barbarischer ist ihr vermutliches Ende: Mit einer Handaxt wurde ihr der Kopf abgetrennt, welcher nun eingeschlagen und kaum mehr zu erkennen nur einen Schritt weit entfernt auf dem besudelten Boden ruht. Die Luft ist dick, riecht nach Tod und flüstert das Surren diverser Fliegen. Rasch durchforstet Amani diesen Ort nach brauchbaren Gegenständen, um nicht länger verweilen zu müssen, als unbedingt nötig. Sie nimmt das zurückgelassene Beil und findet noch einen zwischen Decken versteckten Beutel, der drei Münzen beherbergt: zwei aus Silver und die dritte aus Gold!

Wieder draußen macht sie einen letzten Rundgang zu den Sachen, die bereits von ihren Weggefährten durchforstet wurden. Hier angelt sie sich einen letzten verbliebenen Speer, einen kleinen Beutel sowie zwei Wasserschläuche, welche sie sogleich befüllt.

Währenddessen versuchen sich Askwin und Seth an einer der Palmen. Seth hilft dem Tharaner per Räuberleiter hinauf, während dieser sich eins, zwei Armlängen weiter oben an den Datteln zu schaffen macht. Leider entpuppt sich die Ausbeute wider alle Hoffnung als recht mau. Viele der reifen Exemplare sind von Ungeziefer befallen und so kann Askwin nur eine Handvoll ernten. Eine nette Abwechselung in ihrem zuletzt sehr eintönigen Speiseplan, doch es ist bei weitem nicht genug, um die Lust nach mehr oder gar richtigen Hunger zu stillen.

Etwas abseits zieht sich Kallian geübt auf das führende Kamel - auch Tiani sitzt bereits auf. "Beeilt euch oder bleibt zurück. Wir brechen jetzt auf!" ruft er jene an, die sich aktuell noch um andere Dinge kümmern...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 18.02.2019, 22:20:51
Aber es ist eine Abwechslung. So verteilt er die hagere Ausbeute an alle die wollen. Ob sie die Datteln essen oder nichts, das wird ihre Sache sein. Auf jeden Fall bedankt er sich bei Seth und macht sich dann auch bereit für die Abreise. Mit einem Beil an der Seite und dem Geldbeutel an der Brust fühlt er sich langsam wieder wie ein freier Mensch. Das Wasser und die Abwechslung haben tatsächlich, trotz des grausigen Schicksaales der Reisenden, seine Laune gehoben. Nun ist wohl die Ankunft in der rettenden Stadt in wirkliche Nähe gerückt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 19.02.2019, 21:00:16
Seth packt sein neues Hab und Gut inklusive der mageren Ausbeute an Datteln zusammen und macht sich, wie von Kallian befohlen, zum Abmarsch bereit. Das Schicksal der Toten kümmert ihn recht wenig, einzig die Tatsache, dass die Täter noch in der Gegend sein könnten beunruhigt ihn ein wenig. Zudem kann er nicht verstehen wieso das hier noch so viel Material und insbesondere Geld rumliegt. Womöglich waren die Räuber aber auch einfach nur in Eile...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 22.02.2019, 14:58:35
Irgendwie kommt sich Amani nicht mehr ganz so nackt vor. Ironischerweise reichen dafür die Handaxt und der Speer. Niemand sollte durch die Wüste ohne Waffen wandern, der heil ankommen möchte.

Dankend nimmt sie ein paar Datteln von Askwin an. Sie weiß nicht mehr, wann sie zum letzten Mal etwas anderes als Trockenfleisch oder trockenes Brot gegessen hat. So schiebt sie sich genußvoll eine Dattel in den Mund und schließt die Augen, während sie genussvoll auf der Frucht herumkaut. Wenn Amani ehrlich ist fühlt sie sich schon fast wieder wie ein normaler Mensch.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 22.02.2019, 16:29:47
Nachdem alle aufgesessen haben, treibt Kallian die frisch gestärkten Tiere zu einem flotten Tempo und recht bald lassen sie die Wasserstelle hinter sich. Ihr Weg führt weiter Richtung Nordosten, verläuft bald jedoch nicht mehr querfeldein durch die brutale Wüste, sondern folgt einer der Handelsrouten, durch trockenes, jedoch gemäßigtes Land. Obwohl sie ihr Ziel - die Hafenstadt Makkâd - bereits als Startpunkt ihrer glücklosen Expedition kennen, wissen Askwin und Brynja nicht besonders viel über den Ort; Seth und Amani sind als Einheimische dagegen besser informiert und haben Makkâd möglicherweise schon das eine oder andere Mal besucht. Es handelt sich um einen Stadtstaat, regiert vom Rat der Neun, der aus entsprechend vielen Entscheidungsträgern besteht: drei Repräsentanten des Adels, drei des Handels und drei des Geistes. Nahezu jeder Reisende, der die Koyvan-Enge passiert und die Jadesee besegelt, um Khulls bedeutsamste Häfen anzusteuern, richtet seinen Blick auch auf Makkâd. Die Stadt ist ein reger Umschlagplatz für Waren und Güter aus aller Herren Länder (Sklaven eingeschlossen) und lebt primär vom florierenden Handel. Den Großteil der Bevölkerung bilden die einheimischen Ambaghi, als Hafenstadt und Handelszentrum sind aber auch stets viele Ausländer anzutreffen und die allgemeine Handelszunge ist (zumindest auf den Basaren) weit verbreitet - als Kenner der einheimischen Sprache wird man dennoch oft bevorzugt behandelt.

Kallian, Tiani und die anderen sind etwa einen weiteren Tag unterwegs, bis sie in der Ferne endlich die Türme Makkâds aufragen sehen - dahinter das glitzernde Blau der Jadeesee sowie jenseits der westlichen Stadtmauern den Bahir - der mit Abstand größte Süßwassersee im weitläufigen Umland. Er speist sich aus einem gleichnamigen langen Fluss, dessen Quelle weiter im Nordwesten entspringt und an dessen Ufern sich viele unbedeutsame Dörfer gebildet haben. Diese - so weiß es Seth am besten - werden regelmäßig von Überfällen geplagt. Da das Gelände zum Meer hin abfällt, ist es trotz des erst kürzlich gesichteten Ziels keine allzu lange Wegstrecke mehr. Sie rasten eine weitere Nacht im Freien mit Blick auf die Stadt, doch sollten bei raschem Tempo die Nächste innerhalb ihrer Mauern verbringen können - bestenfalls in weichen Betten und mit gefüllten Mägen. Ein letztes Mal erneuert Kallian die ins Fleisch geschnittenen Schutzsymbole, bevor er bei Einbruch der Dunkelheit wieder davonwandert, um alleine unbekannten Angelegenheiten nachzugehen.


Tag 12

Am nächsten Morgen zieht die Gruppe früh weiter und erreicht am späten Nachmittag das Südtor Makkâds, welches von hohen Mauern aus Stein flankiert und mehreren gut ausgerüsteten Wachen gesichert wird. Kallian spricht mit dem verantwortlichen Hauptmann in dessen eigener Sprache und nach einer kurzen Unterhaltung wechseln ein paar Münzen den Besitzer. Amani und Seth verstehen, dass Kallian ihnen ohne große Fragerei zu Person oder Ansinnen den Einlass erkauft und gleichzeitig unnötigen Scherereien mit der Stadtwache vorgebeugt hat. Brynja und Askwin sind die gesprochenen Worte fremd, doch was sie sehen ist aufschlussreich genug...

Nachdem sie das Tor passieren, sucht sich Kallian einen geeigneten Platz um seine kleine Karawane anzuhalten[1] und steigt dann von seinem Kamel - den anderen bedeutet er, es ihm gleichzutun. Schließlich wendet er sich an die Gruppe. "An dieser Stelle trennen sich unsere Wege und ihr werdet den euren alleine beschreiten. Füllt nochmal eure Schläuche und vergesst nicht die Dinge, die ihr an der Wasserstelle gefunden habt. Wenn ihr euer Schicksal abwenden wollt, bleibt einander treu und sucht morgen nach einem Mann mit Namen Martok Adartu. Erzählt ihm eure Geschichte und erbittet seine Hilfe. Zahlt seinen Preis, ohne zu zögern oder aufzubegehren, und vielleicht habt ihr eine Chance. Das ist alles, was ich euch an Rat und Hilfe mitgeben kann. Ich weiß nicht was die Zukunft bringen mag, aber ich wünsche euch Glück."

(Tiani, die als einzige nicht abgestiegen ist, verweilt stumm auf ihrem Kamel. Die seit Tigaras Tod stille und der Gruppe gegenüber abweisende Art hat sie noch immer nicht abgelegt.)
 1. Ich spare mir vorerst allzu umfangreiche Beschreibungen der Stadt, um den Post nicht unnötig aufzublasen. Details kommen in den Folgeposts entweder nach und nach oder können bei Bedarf angefragt bzw. durch Ingame-Umsehen erfahren werden.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 23.02.2019, 09:01:09
„Da bleibt mir nichts anderes übrig als euch beiden noch einmal zu danken. Sollte man sich jemals wieder treffen, so wisst, dass ich in eurer Schuld stehe - und erinnert mich daran. Mehr kann ich euch zur Zeit leider kaum anbieten.“

Sobald sich die anderen auch von ihren Rettern verabschiedet haben, schlägt Seth vor ein Schankhaus im Hafen zu suchen, wo sie etwas essen, sich waschen und dann schliesslich übernachten können. Da die Stadt vom Handel übers Meer lebt, wird am Hafen bestimmt auch am meisten los und genügend freie Zimmer zu finden sein.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 26.02.2019, 08:34:35
Seit sich die Gruppe der Hafenstadt, mit dem unaussprechlichen Namen, näherte, ist Askwin überwältigt von der Größe. Auch wenn er schon einmal hier gewesen war, so hat er erst jetzt keine Last zu buckeln und Zeit das Maß dieser Stadt zu erfassen. Irgendwie fühlt er sich klein im Vergleich zu ihr und ihrem Menschenwirrwar. Daneben rück nun für ihn aber auch ein andere Punkt nach vorne. Das Sandmeer liegt fast hinter ihnen und seine Heimat nunmehr auf der anderen Seite eines nicht minder tödlicheren Meeres. Zurück oder nach Osten? Wohin soll er seine Schritte lenken?

Auch als sie mit Killians Hilfe einfacher das Stadttor passieren, hat er für sich noch keine Entscheidung getroffen. Er Stieg vom Kamel ab und raffte seine Sachen zusammen. Mit einem kurzen „Leb wohl“ verabschiedet er sich von Tiani und Killian. Beim ihm zögert er so ein Versprechen einer einzuholenden Schuld auszusprechen. Am Ende meint er jedoch „Vielen Dank für die Rettung. Ich werde es nicht vergessen, so wir uns wiedersehen. So Lebt denn wohl.“ Innerlich hofft er auf ein niemaliges wiedersehen. Killian mit seiner Magie und seiner schroffen Grundeinstellung ist für ihn kein wünschenswerter Reisegenosse, mal abgesehen von seinen offensichtlichen Fähigkeiten.

Später, bei Seths Vorschlag stimmt er zu. Eine Hafenkneipe ist wohl auch das was sie sich leisten konnten, und wohl auch ein Ort wo er nicht von dem wirrwar der fremden Sprache im Hintergrund immer wieder irritiert wird. Er fragte sich, was die Anderen von Killians Abschiedsworten hielten. Irgendwie hat er schon gehofft diesen ungewissen Fluch hier entflohen zu sein.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 27.02.2019, 14:34:17
Askwin und Seth hatten alles gesagt. Amani nickte Kallian kurz zu. Sie selbst ging zu Tiani: "Wir danken dir für unsere Rettung."

Seit die Sklavin "verstorben" war, war Tiani sehr zurückgezogen, abweisend, teilweise sogar feindselig gewesen. Doch wäre sie nicht gewesen hätte Kallian sie wohl einfach zurückgelassen.
"Danke.", sprach sie die abweisend auf ihrem Kamelsitzende an: "Wir schulden dir unser Leben und noch ein weiteres."
Amani weiß, dass es Tiani nicht helfen wird, doch sie will ihr mitteilen, dass das Opfer nicht vergessen war.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 27.02.2019, 15:31:09
Von den Datteln hat Brynja nichts angerührt. Trotzdem rechnet sie den Anderen an, dass sie willig waren zu teilen. Es bleibt ihr wohl nichts anderes übrig, als weiterhin mit diesen Fremdlingen zusammen zu arbeiten. Ihr Pfad ist nach wie vor lang und steinig...

Am Nachmittag des nächsten Tages erreichen sie in einem Stück das Südtor der Stadt. Kaum zu glauben, aber irgendwie sind sie diesem höllischen Sandmeer noch einmal entkommen. Ihre Lebensgeister sind inzwischen fast wieder hergestellt. Jetzt fehlt nur noch ein gutes Essen und ein Bett. Auch wenn sie Entbehrungen gewohnt ist, sieht sie es nach ihrem Fund gar nicht ein sich zurückzuhalten. Als Kallian anhält, steigt auch sie von ihrem Kamel und nimmt ihre wenigen Habseligkeiten an sich. Auch ihren Wasserbeutel füllt sie noch einmal auf. Als Seth ein Schuldversprechen gibt, wirft sie ihm einen wortlosen Blick zu. Solche mündlichen Verträge sind gefährlich. Aber das muss er selbst wissen.

"Martok Adartu...Wenn du meinst, na schön. Auch euch viel Glück, wohin auch immer euch eure Reise führt."

Danken muss sie ihnen nicht - schließlich sind sie nach seinen Worten immer noch dem Tode geweiht. Aber die Nordfrau wird es nicht darauf beruhen lassen. Sie ist schon gespannt darauf, was sein Bekannter für einen Preis fordern wird...In jedem Fall ist auch sie ganz froh, dass ihre gemeinsame Reise hier ein Ende findet. Es gibt nur sehr wenige Fälle von Magie, welche sie in ihrer Nähe ohne größere Bedenken dulden kann. Nachdem alle soweit sind, sind die beiden Männer offenbar gewillt ihre unfreiwillige Bürde weiterhin gemeinsam zu tragen. Für den Moment soll es ihr recht sein.

"Hrm...Eine Kneipe ist nicht die schlechteste Anlaufstelle. Machen wir es so. Da können wir uns gleich etwas umhören." Städte dieser Größenordnung ist die Kriegerin nicht unbedingt gewohnt. Ein wenig erschlagen fühlt sie sich schon, aber alles ist ihr gerade lieber als zurück in die Wüste zu gehen. 

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 28.02.2019, 09:59:40
Kallian streckt Seth den Arm entgegen, so dass sie einander knapp unter dem Ellenbogen packen können. Eine Geste des Abschieds und guten Willens - vielleicht auch die Besiegelung des ausgesprochenen Versprechens. Kallian nickt dem Dieb auf seine Worte hin ernst zu, dann lässt er ihn ziehen. Auch den anderen nickt er und hebt die Hand zum finalen Gruß. Als Amani an Tiani herantritt, scheint diese aus ihrer geistigen Abwesenheit zu erwachen und blickt von dem Tier zu der Jägerin hinab. Der Hauch eines Lächelns findet seinen Weg auf ihre Lippen. "Nutzt es zum Guten und es ist mir Dank genug. Viel Glück..."

Schließlich trennt man sich und während die Gruppe weiter in Richtung Hafen marschiert, um dort eine Schenke und Unterkunft zu finden, verlieren sich Kallian und Tiani im Wirrwarr der Stadt. Makkâd ist groß, aber vielerorts auch verwinkelt, so dass man sich abseits der teuren und von Könnern der Baukunst sorgfältig geplanten Edelvierteln und Gärten für die Reichen leicht verlaufen kann. Neben der gewaltigen Stadtmauer, die eine lückenlose Grenze bildet, gibt es auch innerhalb verschiedene Ortsteile, welche durch Mauern und Tore voneinander getrennt sind. Wie Amani und Seth womöglich bekannt ist, sind dies:


Natürlich bietet die Stadt noch mehr und kaum etwas ist exklusiv im dafür herausstechenden Distrikt anzutreffen, sondern je nach Bedarf und Notwendigkeit auch andernorts vertreten. Die Gruppe wandert durch den Kupferdistrikt, mit seinen einfachen Flachdachbauten aus Sandstein und Lehmziegeln, ergänzt durch Holz und vielerorts gespannten Tüchern, um die knallende Sonne abzumildern. Die meisten Leute sind dem Anschein nach Einheimische und in der Regel in einfache Stoffe und Turbane gekleidet. Verschleierte Frauen sind keine Seltenheit, aber auch kein Zwang und die hier und da offerierten Dirnen werben freizügig mit ihrem Körper. Auch wenn einige weit verbreitete Glaubensrichtungen Prostitution verschmähen, brüstet sich Makkâd als 'freie' sowie 'offene' Stadt und weder der Umgang mit käuflichem Sex, Alkohol und Drogen noch der Handel mit Sklaven unterliegt abseits allgemeingültiger Gesetze besonderen Restriktionen. Waffen dürfen auf der Straße offen getragen, aber nicht benutzt werden - über das Mitbringen in Lokale und andere Etablissements entscheidet der Hausherr. Auf Diebstahl steht der Verlust einer Hand. Bei ungerechtfertigter Gewalt winkt Einkerkerung und bei ungerechtfertigtem Mord die Hinrichtung. Was als 'ungerechtfertigt' gilt, obliegt der Einschätzung des zuständigen Richters sowie dem 'Wohlwollen' einflussreicher Freunde und Kontakte. Vieles hiervon ist Seth und Amani bekannt, jedoch kaum Askwin und Brynja, die sich hier zum ersten Mal wirklich frei bewegen...[1]
 1. Macht an dieser Stelle mal bissl Atmo und/oder Dialog, bevor ich alles im Alleingang zutexte und euch letztendlich Richtung Hafendistrikt schiebe.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 06.03.2019, 20:44:26
Je tiefer sie in die Stadt eintauchen, desto fehl am Platz fühlt sich Askwin. Das Klima, die Sonne und die unbekannten Sprachen, die vielen neuen und vor allen fremdartigen Eindrücke überfordern den Mann. Auch wenn er sich damit abgefunden hatte in einem fremden Land zu sein, so wird ihm nach der anstrengenden Reise nun bewusster wie unwohl er sich fühlt. Die schön aussehenden Frauen, welchen er ab und an nachblickt, mindern dieses Gefühl kaum. Besonders nicht, wenn kurz danach ein in Ketten gelegter Sklave seinen Weg kreuzt. Es ist ein regelrechtes auf und ab, wie auf dem Rücken der Kamele.
Der einzig wirkliche Trost für Askwin ist ein ähnlicher wie der für Brynja. Auch er war erleichtert nicht mehr in der Wüste zu sein und nur der Gedanke an einen Tisch, ein Bett und sei es nur altes Stroh in der Ecke sowie einen Sprung ins wohltuende Nass. So war er darauf gespannt wohin Seth sie führt.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 07.03.2019, 16:10:17
"Sieht wohl so aus als müssten wir noch etwas hier bleiben.", kommentiert Amani ihre Lage. Zwar kennt sie Makkâd grundlegend, doch gemocht hat sie diese Stadt nie. Zu viele Menschen, zu viele Sachen, die um sie herum passieren, einfach zu viel von allem. Amani würde die Ruhe einer Reise durch die Steppe vorziehen. Dort weiß sie was zu tun ist.
In Makkâd waren ihr Stamm und sie nur gewesen, wenn sie ein paar gefangene Tiere verkaufen wollten oder dringend Nachschub brauchten, den sie ansonsten nirgends bekommen konnten. Nur das es jetzt egal war, da sie alleine ist.

Kurzerhand überlässt sie Seth die Führung. Auch sie hätte die Gruppe nirgendwohin anders geführt als in das Hafenviertel. Während sie die Straßen entlang gehen hält sich Amani immer mit einer Seite an einer Hauswand, meistens streicht sogar eine ihrer Hände über die warmen mit Lehm verputzten Wände. Die andere Hand liegt meistens an ihrem kleinen Beutel in dem sich das einzige bisschen an Geld befindet was sie besitzt. Das letze Mal als sie in Makkâd war wurde ihr der Beutel gestohlen, wahrscheinlich hatte sie den Dieb sogar gesehen doch der Junge war schnell im Gedränge des Markts im Silberdistrikt verschwunden. Sie hatte sich angeschickt dem Dieb schreiend hinterherzurennen. Doch von allen um sie stehenden erntete sie nur verärgerte Blicke. Wahrscheinlich war es sogar ihre Schuld gewesen, das wird ihr nicht nochmal passieren.

Immer wieder bleiben ihre Blicke an einzelnen Menschen hängen, die sie umgeben: einem reich gekleideten Händler, dem eine schöne Frau mit ein paar Schritten Abstand folgte und den Blick gesengt hält, einem zahnlosen Bettler an der Ecke, einem lammentierenden Händler, dem gerade das Essen seiner Kinder geraubt wird, sollte man seinem Feilschen glauben schenken.

Amani kann sich etwas mehr entspannen je näher sie dem Hafenviertel kommen. Nicht weil es sicherer ist, aber hier fühlt sie sich einfach besser. Wahrscheinlich liegt es einfach an dem Geruch von Wasser. Auch wenn dieses Wasser natürlich nicht zu trinken ist. Amani ist immer wieder erschrocken wie die Götter soviel Wasser haben erschaffen können und es dann untrinkbar zu machen. Aber die zeternden Schreie der weißen Vögel machen die für die Ambaghi wieder wett. Immer wieder stößt sie hier im Hafenviertel, wo die Straßen etwas enger sind mit Passanten zusammen, die sich lauthals beschweren. Sie selbst achtet nicht darauf und läuft einfach weiter, in ihren Besuchen hier hat sie gelernt, dass nie etwas gutes dabei rauskommt in solchen Situationen stehen zu bleiben. Schwierig genug ist es Seth zu folgen.

Als Seth aber ein einer kleinen Gasse vorbeiläuft hält Amani die Gruppe an. Die Gasse ist nur zwei Häuser tief und endet dann an einer Mauer. Über einer der beiden hinteren Türen hängt ein Schädel von einem Tier. Amani hat solch ein Tier noch nie gesehen, doch als sie das letzte Mal hier war hat ihr der Wirt erklärt, dass es wohl ein Schädel von einem Meerestier sei. Angeblich waren sie irgendwo zu finden, sie wusste es nicht mehr wo genau, wo ein breiter Fluß ins Meer mündet. Es sie müssen das Gewicht eines Kamels haben und eine dicke grau Haut, mit einem schnauzenförmigen Mund, sie fressen wohl nur Pflanzen und bewegen sich träge durch das Wasser.[1]

Als sie die klemmende Tür aufstößt ist fast alles so ähnlich wie sie es in Erinnerung hat: ein kleiner Gastraum mit einer wackeligen Treppe am Ende, welche in das höher gelegene Stockwerk führt. Nur fünf Tische und zu wenig Hocker für die Tische. Rechts geht eine Tür ab, die zu einem Raum mit einer kleinen Feuerstelle führt. Vor dem Raum sitzt ein alter Mann, mit grauen Haaren und einer Haut so runzelig wie altes Leder. Sein ganzer Körper ist mit Tätowierungen geschmuckt, wobei durch die Falten seiner Haut diese kaum mehr zu erkennen sind. Früher mag er einmal breiter und/oder muskolöser gewesen sein, doch diese Zeiten sind wohl länger vorbei. An seiner linken Hand fehlen ihm drei Finger, so wie ihm die öberen Schneidezähne auch fehlen.

Mehr als ein kurzes "Hallo" hat Amani zuerst nicht über als sie sich an einen Tisch setzt und darauf wartet, dass die anderen es ihr nachtun: "Ich war schonmal hier.", erklärt sie den anderen: "Es ist ist günstig, wenn auch eher runtergekommen und etwas dreckig, aber mehr können wir uns wohl eh nicht leisten..."
 1. Seekuh
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 07.03.2019, 19:27:00
Seth führt die Gruppe zielstrebig in Richtung Hafenviertel - Makkâd kennt er dafür noch gut genug von früher, wenn sie etwa erbeutete Sachen verkauften und umtauschten. Er erklärt Askwin und Brynja unterwegs kurz die wichtigsten Regeln, die Aufteilung der Stadt und wer darin das Sagen hat. Er denkt zwar nicht, dass sie sich Probleme einhandeln würden, aber besser die beiden wissen, was sie hier besser nicht tun sollten.

Als Amani die Gruppe anhält, um in einer Absteige einzukehren, nickt er und tritt ebenfalls ein. Ihm soll die Bleibe recht sein, er hätte sich auch so etwas ausgesucht. Jede Art von Schlafplatz wird im Vergleich mit den letzten Tagen der reinste Luxus sein. Und solange sie den Preis von Martok Adartus Hilfe nicht kennen, sollten sie sparsam mit ihrem Geld umgehen.
„Ich denke ein anständiges Mahl sollten wir uns trotzdem leisten?“ fragt er und bestellt kurzerhand das günstigste, sofern sein Vorschlag Zuspruch erhält.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 07.03.2019, 22:24:38
Der alte, runzelige Mann - Amani weiß, dass es nicht der Wirt selbst ist - beobachtet die Gruppe, wie sie sich an einen der wenigen Tische setzt. Sein Blick haftet fest auf Askwin und Brynja und obgleich sein Gesichtsausdruck keinerlei Anteilnahme oder Emotion erkennen lässt, starrt er ohne Unterbrechung herüber. Der Rest des Lokals ist derweil wie ausgestorben. Vom Wirt fehlt jede Spur und bis auf die Vier und den Alten ist niemand zu sehen...

Von draußen ist noch das chaotische Leben der Stadt zu hören - das Gebrabbel und Geschrei von Menschen sowie die gelegentlichen Laute diverser Tiere, die hier im Hafenviertel vermehrt auftauchen und teilweise auch scheinbar herrenlos herumirren - zumindest bis sie irgendwer einfängt. Allerdings wirkt nun alles etwas gedämpfter und ferner. Die salzige Meeresluft, welche draußen noch mit den Gerüchen verschiedener Gewürze, gerösteter Nahrungsmittel und lebender Tiere vermischt wird, weicht hier drinnen einem leichten Muff, verdickt und versüßt durch einige Räucherstäbchen, die in einer Schale auf dem Tresen langsam abbrennen. Für Askwin und Brynja ist der gesamte Stil dieser Stadt fremdartig; auch die Inneneinrichtung hier ähnelt keiner Kaschemme auf Izara oder einer Hütte oder Methalle Glamvahls - doch schlicht bleibt schlicht. Ein Boden ist nicht gelegt, stattdessen obsiegt festgetretene Erde, und die Wände sind rissig sowie kaum verziert. An einer Wand hängt immerhin ein alter Teppich, der nach einem kraftigen Klopfer vermutlich den kompletten Gastraum einstauben würde. Die 'Hocker' auf denen sie sich niedergelassen haben, sind eher niedrige Kisten, auch der Tisch steht nicht sehr hoch. Askwin und Brynja haben anderswo schon gesehen, dass man hier scheinbar gerne mit gekreuzten Beinen auf niedrigen Sockeln mit dicken Kissen sitzt statt auf gewöhnlichen Stühlen, doch auf ihren Sitzen ist nichts gepolstert.

Der Alte starrt noch immer unverblümt herüber, aber ganz offensichtlich gibt es hier drin auch nichts Interessanteres anzusehen. Die Fenster - unten ein senkrecht stehendes Rechteck, das sich nach oben hin leicht verjüngt, dann aber wieder wölbt, um einen Kreis als Abschluss zu bilden - sind innen mit einem Geflecht aus Holzlamellen versehen, von denen ein paar allerdings schon gebrochen oder komplett verschwunden sind. Von der Decke hängt an zwei Stellen im Raum eine Art Lampe - eher ein Topf mit kleinen Löchern - in dem eine Flamme brennt. Plötzlich beginnt der Alte zu ihnen zu sprechen, doch es ist keine Sprache, die irgendwer in der Gruppe versteht. Die fehlenden Schneidezähne verzerren seine Laute zusatzlich.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 08.03.2019, 21:53:01
Diese Stadt war einfach unverschämt groß. Es scheint ihr regelrecht, als hätte man mehrere große Siedlungen zu einem großen Klumpen zusammengegossen. Eines dieser aufgeblasenen Viertel ist bereits so groß wie ihre Heimat! Brynja lässt sich unterwegs wenig anmerken und versucht sie auf Seths Erzählungen zu konzentrieren. Ein kurzer Abriss der hiesigen Gesetze ist gut zu wissen. Immerhin, in den wichtigsten Punkten unterscheiden sie sich kaum von dem, was sie sonst gewohnt ist. Nur bei den exotischen Namen der "wichtigen" Personen hier schaltet sie schnell ab. Wie kann er sich dabei nicht die Zunge brechen?
"Dann ist das so. Dieser Ameisenhaufen sollte ja genug Bedarf an helfenden Händen haben." Knurrt die Nordfrau nur auf Amanis Feststellung.

Auch sie achtet unterwegs ganz bewusst auf ihre wenigen Habseligkeiten und blickt entsprechend finster drein, um mögliche dumme Gedanken gleich im Keim zu ersticken. Bei ihrem ersten Aufenthalt hier hat sie mit eigenen Augen gesehen, wie ein Halbstarker sich behände wie ein Affe mit einem Geldbeutel eines redseligen Händlers davongemacht hatte. Obwohl dieser Ort wahrlich gigantisch ist, scheint es hierhin nur wenige Fremde zu verschlagen. Tagelöhner, Bettler, verschleierte Frauen. Unter den verschiedenen verwirrenden Geräuschen mischt sich mitunter das Parfüm der Dirnen, welches mal regelrecht angenehm, mal entnervend penetrant um ihre Nase weht. Auch Sklaven gibt es hier, weitaus mehr als im vertrauten Norden. Sie weiß selbst, dass gute Sklaven durchaus ihren Wert besitzen. Den einen oder anderen hat sie selbst einmal besessen. Wie Hunde neigen sie wenigstens im Fall ihres Clans jedoch oft dazu, irgendwann fast zur Familie zu gehören. Wenn sie hier regelrecht auf einem Markt feilgeboten werden, mag das etwas anders laufen. Nicht, dass sie momentan das Geld dafür übrig hätte.

Als Amani ihnen bedeutet innezuhalten, mustert die Nordfrau den Schädel an der Tür argwöhnisch. Es ist für sie keine unübliche Dekoration, doch das Tier scheint ihr unbekannt. Drinnen sind sie immerhin dem ewigen Geschnatter der Passanten entkommen...mehr oder weniger. So viel Stimmengewirr ist sie sonst nur an Markttagen gewohnt. Regelrecht tröstlich schwinkt der Geruch des Meeres im Hafenviertel mit, der jetzt jedoch von stinkenden Rauchstäbchen in kleinen Schalen zerstreut wird. Brynja rümpft die Nase und setzt sich auf eine der Kisten. Ihr ist bereits aufgefallen, dass die Menschen hier kleiner sind. Aber warum müssen sie ihre Tische so auffallend niedrig halten? Den Alten hat sie dabei vorerst ignoriert. Erst als der sein Maul öffnet und auf sie einredet, wirft sie ihm einen forschen Blick zu. Sie hofft für ihn, dass er da gerade keinen faulen Zauber ausspricht. Davon hat sie vorerst wahrlich genug!

"Was sagst du da? Drück dich verständlich aus, alter Mann." Murrt sie unwirsch in der Handelszunge - nicht ohne einen harten Akzent.     
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 08.03.2019, 22:33:50
Der Mann antwortet Brynja, allerdings wieder in seiner unbekannten Sprache. Dann lacht er lauthals und vergnügt - wobei er seinen halb-zahnlosen Mund weit präsentiert - und klopft sich auf die Schenkel.

Nur einen kurzen Moment später sind vom oberen Stockwerk Geräusche zu vernehmen. Nicht lange danach kommt von der Treppe ein Mann in einfachen Stoffgewändern zum Vorschein - Amani erkennt ihn als den Wirt, nur mit ein paar Falten mehr sowie vereinzelt grauen Haaren im fülligen Bart. "Was soll das?" fragt er mit fuchtelnden Armen in der Sprache der Ambaghi. "Was macht ihr hier?" Er blickt auf den verhutzelten Alten. "Du schon wieder?! Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich hier nicht haben will! Scher dich davon, du Hund! Na los!" Er baut sich vor dem Alten auf und gestikuliert in Richtung Tür. Brynja und Askwin verstehen kein Wort von dem was gesprochen wird.

Schließlich packt der Wirt den Alten am Oberarm und will ihn mit Gewalt aus dem Laden schmeißen...

Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Askwin am 12.03.2019, 07:47:33
Sitzen, endlich sitzen und das nicht im Sand der Wüste. Die Blicke des Alten interessieren Askwin genauso wenig wie was Seth zum essen bestellen will. Auch wenn es fremd aussah, und der Geruch des Räucherwerks zumindest ihm die Nase verstopft, wirkt die Kaschemme ähnlich auch wenn deutlich anders. Immer mal wieder seine Nase reibend, blickt er fragend zum alten, als dieser sie anspricht. Brynja spricht das Problem schon an und irgendwie fühlt er sich deutlich von ihm verarscht. Als habe der zahnlose Minka gerade einen unflätigen Witz geäußert.
Das der Alte dann von einem jüngeren zur Schnecke gemacht oder doch gelobt wird, verwirrt den Ostländer noch mehr. Mit hochgezogener Augenbraue starrt er die beiden Männer an und beobachtet das Schauspiel. Was anderes blaibt ihm auch nicht übrig, da er kein Wort versteht.
Hoffentlich wird die Wassersuppe da besser als der Witz den der Alte gemacht zu haben scheint.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 12.03.2019, 21:49:21
„Was hat dir dieser denn böses getan?“ erkundigt sich Seth beim Wirt, als er das Schauspiel lange genug betrachtet hat. Eigentlich ist ihm das Schicksal des Alten ja egal, aber zuerst will er eines klären. „Martok Adartu?“ fragt er den komischen Kerl, der mysteriös genug erscheint, um vielleicht genau der Mann zu sein, den sie suchen sollten. Gespannt auf dessen Reaktion muestert er ihn ein wenig genauer, um aus seinem Gesichtsausdruck vielleicht schlauer zu werden, als aus seinen Worten.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 13.03.2019, 01:35:53
Auf den Namen bekommt Seth keine wirkliche Reaktion. Der Alte schenkt eher dem wütenden Wirt seine Aufmerksamkeit und der Dieb erntet auf seinen Schuss ins Blaue lediglich einen kurzen fragenden Blick. Wenige Sekunden darauf ist der Alte dann auch rabiat vor die Tür gesetzt. Mit wedelnden Armen flucht der andere noch eins, zwei Sätze hinterher, dann schnaubt er und kehrt sich schließlich zur Gruppe.

"Was er getan hat?" kommt als verzögerte Antwort auf Seths Frage. "Pah. Dieser elende Straßenköter lungert hier ständig herum - und hat nicht mal ein einziges Kupferstück, um dafür zu bezahlen! Kommt seit etwa zwei Wochen alle paar Tage hier vorbei. Vermutlich hat ihn irgendein Schiff im Hafen abgeladen. Vielleicht sind sie ihn als Sklaven nicht losgeworden. So einen will ja auch keiner haben!" Der Wirt stemmt die Arme in die Hüfte und schaut grimmig in die Runde. Dass Amani schon mal hier war und sich mit ihm freundlich über den Schädel der Seekuh unterhalten hat, scheint er für den Moment nicht zu registrieren - es ist aber auch schon eine Weile her und als Gastwirt sieht und spricht er vermutlich mit jeder Menge verschiedenster Menschen... "Und was macht ihr hier?" Will er dann wissen. "Hä?! ... Habt ihr das Schild draußen nicht gesehen? Ich habe jetzt gerade nicht geöffnet!"

Absolut jeder in der Gruppe ist sich ziemlich sicher, dass (abgesehen vom großen Schild über dem Eingang, welches das Gebäude als Gasthaus kennzeichnet) draußen weder an der Tür oder dem Mauerwerk daneben noch in einem der Fenster irgendeine Art von Schild oder Text zu sehen war. Dass davon überhaupt gerade die Rede ist erkennen Askwin und Brynja natürlich nur, wenn Seth oder Amani für sie übersetzen. Der Wirt wartet derweil ungeduldig auf eine Antwort. Er ist ein Mann mittleren Alters, mit bräunlicher Haut und schwarzen Haaren, die ihm an den Seiten schon dezent ergrauen und in der Kopfmitte langsam ausgehen. Er hat einen dichten Vollbart, ist barfuß und trägt einfache Stoffkleidung, die bei genauer Betrachtung eher wie ein Schlafgewand aussieht.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 14.03.2019, 10:57:18
"Hier stand kein Schild draußen.", antwortet Amani dem Mann ruhig: "Genauso wenig wie es letztes Mal als ich hier war kein Schild stand. Wir wollen nur etwas zu essen und ein Zimmer für die Nacht und anders als der zahnlose Opa haben wir Geld um dafür zu bezahlen."

Doch sie zuckt nur mit dem Schultern, als ihr seine Formulierung klar wird: "Was heißt den jetzt gerade nicht geöffnet? Es ist gleich wieder offen, oder erst zum nächsten Mond?", fragt sie den Man bevor sie sich auf eine weitere Diskussion mit ihm einlässt. Immerhin ist es sein Laden und er muss nicht jeden bedienen, wenn er es nicht will.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 14.03.2019, 12:25:28
Der Wirt runzelt kritisch die Stirn, doch Amani glaubt zu bemerken, wie sich seine Haltung bei der Erwähnung von Geld bereits leicht entspannt. "Was soll das heißen 'kein Schild'? Natürlich ist da ein Schild - ich habe es ja selbst angebracht! ..."

Er öffnet die Tür, tritt nach draußen und schließt sie wieder bis zu einem schmalen Spalt. Seth und Amani hören kurz darauf einen gezischten Fluch, der Mütter, Tiere und Geschlechtsverkehr beinhaltet. Mit rotem Kopf kommt der Wirt wieder hinein. "Diese... diese Kinder! Ich wette sie haben das Schild gestohlen! Bei der Flamme - man sollte sie ins Feuer werfen, um ihnen die Flausen auszubrennen!" Er wendet sich zur Gruppe und seine Röte wandert von der Stirn zu seinen Wangen. "Ich äh..." Er zupft sich am Bart, dann verbeugt er sich knapp. "Ich entschuldige mich. Es handelt sich ganz offensichtlich um ein Missverständnis. Ich..."

Der Mann wird unterbrochen, als plötzlich eine weitere Person auf der Treppe nach oben erscheint - eine junge Frau mit langem Haar wie schwarz-glänzende Seide; spärlich bekleidet und mit blanken Brüsten, die nur halb durch eine weite Kette aus Goldschmuck verdeckt werden. Sie ist fast noch ein Mädchen, aber trotzdem nicht die jüngste Dirne, die sie heute auf dem Weg hierher gesehen haben. "Da du dich hier so ausschweifend unterhältst, nehme ich an wir sind fertig?! Die Zeit ist sowie um. Bezahl mich und ich gehe." Sie streckt dem Wirt eine offene Hand entgegen. Ihr Blick schweift beiläufig zur Gruppe - bei Askwin und Seth bleibt er kurz hängen und die beiden ernten ein eindeutiges Schmunzeln. Der Wirt schnaubt. Fast will er sich wieder aufplustern, merkt dann aber wohl, dass es vergebens wäre. Er winkt ab. "Ich habe kein Geld bei mir Frau - siehst du nicht, wie ich aussehe?! Und der Zeitpunkt jetzt ist schlecht - wie du siehst, habe ich Kundschaft! Ich schicke später einen Boten, der dich bezahlt. Mein Wort darauf als Ehrenmann." Das Mädchen kommt mit verzogener Miene bis dicht an den Wirt heran und umfasst seine Wangen mit einer Hand. "Wenn ich bis morgen früh nicht mein Geld habe, weißt du, was dir blüht, Adrash!" Sie lässt los und gibt ihm einen semi-harten Klaps. Mit einem Seitenblick zur Gruppe ergänzt sie: "Sollte sich deine Kundschaft nach Vergnügen sehnen, schick sie zu mir, ja?!" Dann lächelt sie gespielt und verlässt schnellen Schrittes die Wirtschaft. Der Wirt reibt sich die Backe. Als er sich wieder der Gruppe zuwendet, setzt er gekonnt sein kaufmännisches Lächeln auf. "Die da hat Temperament, nicht wahr? Haha, was würden wir Männer nur ohne die Frauen machen. Aber kommen wir zur Sache - zahlende Kundschaft soll man nicht warten lassen, habe ich Recht?! Ihr sucht also eine Unterkunft?" Er schaut zu Amani. "Und Ihr werte Frau seid bereits schon mal Gast bei mir gewesen? Das freut mich zu hören. Ich nehme zwei Silberstücke pro Nacht und Kopf und ein Silberstück pro Mahlzeit. Ein heißes Essen würde allerdings noch etwas dauern. Das Feuer brennt, aber mein Gehilfe ist noch unterwegs und ich habe nichts vorbereitet. Doch wie wäre es mit Tee oder Wein?"

Für Seth und Amani klingen die Preise zwar realistisch, aber in Anbetracht der Bruchbude hier trotzdem noch überzogen. Amani ist sich zwar nicht ganz sicher, vermutet aber, dass sie beim letzten Mal hier weniger bezahlt hat.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 14.03.2019, 14:57:24
Als der Wirt im Schlafanzug so augenscheinlich abweisend reagiert, runzelt die Nordfrau ihre Stirn. Was ist jetzt schon wieder los? Wortlos beobachtet sie, wie Amani ihm etwas zu erklären scheint und er dann hinausgeht...wohl um sich etwas zu vergewissern? Nach ein paar Flüchen, die selbst sie aus diesem Jalla-Jalla-Kauderwelsch erkennt, ändert sich seine Haltung. Anscheinend ein Missverständnis? Wie auch immer, sie hat langsam Hunger. Ungeduldig wirft sie einen Blick auf die junge Dame. Ihr ist schon vorher aufgefallen, dass die Dirnen hier wesentlich präsenter (und zahlreicher) sind als in ihrer Heimat. Immerhin scheint sie ihren Freier ganz gut im Griff zu haben, was ihr ein belustigtes Schnauben abringt. Wenn sie gute Geschäfte mit unansehnlichen Männern macht, soll sie. Sie selbst kann die Gelegenheiten an ihrer rechten Hand abzählen, in denen sie ihren männlichen - und auch weiblichen Bettgenossen etwas Geld spendiert hat. Und das war eher Taschengeld als die Bezahlung einer Dienstleistung. Etwas völlig Anderes!

Mit einem Ellbogenstoß bedeutet sie Seth, sie bei dem Gefasel nicht im Regen stehen zu lassen. Es geht ihr jedoch sehr schnell auf die Nerven, dass sie sich jedes Wort übersetzen lassen muss.

"Bei Algrids Stiefmutter[1], spricht hier denn niemand die Handelszunge? Enttäusche mich nicht, Wirt. Was kannst du heute auftischen? Taugt dein Wein etwas?" Spricht sie den Anderen in ruppiger Geschäftsmanier an und hat wenig Lust nach den bisherigen Strapazen verwässerte Pisse serviert zu bekommen. Wenn sie die Situation nach der umständlichen Übersetzung richtig deutet, muss ihr Gegenüber schnell an Geld kommen. Aber das ist nicht ihr Problem. Dafür, dass sie hier auf schäbigen Kisten sitzen verlangt er schon mal ganz ordentliche Preise. Es bessert ihre Laune nicht gerade, dass er gerade versucht sein Hurengeld aus ihrem Geldbeutel zu angeln.
 
 1. Berühmte Ahnfrau, dessen Stiefmutter Grima sich im Laufe der Jahre in ein abscheuliches Monster verwandelt haben soll.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 17.03.2019, 20:51:22
"Ah, ich entschuldige!" antwortet der Wirt in der Handelszunge, verständlich aber nicht wirklich flüssig, während er sich vor Brynja ein weiteres Mal verbeugt. "Handelszunge nicht so gut, aber ich spreche, Ja." Er grinst. "Ich nicht bekannt mit Algrid, aber Wein sehr gut. Warm Essen aber dauert, weil nichts vorbereitet ist. Nur ein paar Früchte und kaltes Essen aus Vorratskammer. Brot, Käse, Trockenfleisch, Nüsse und Früchte. Auch Zuckerrohr aus Verûn für süße Geschmack. Frisch von Schiff." Er grinst noch immer und macht eine unterwürfige Geste. "Große Frau mögen verzeihen. Große Frau von große Kriegervolk, ja? Harragier! Ich sofort erkannt - habe schon Gäste aus Harragien bedient. Kaltes Land im Norden. Langer Weg. Ihr habt viele Abenteuer erlebt, ja?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Brynja am 18.03.2019, 12:31:44
Immerhin, der Wirt hat also doch etwas anderes im Schädel als junge Hühner. Der Verständigung steht also nichts mehr im Weg und sie muss nicht länger dieses unverständliche Geplapper erdulden. Richtiges Essen dauert also noch eine ganze Weile, wie sie zu ihrem Unmut feststellen muss. Ist Amanis Entscheidung tatsächlich so gut wie sie denkt? Langsam kommen ihr Zweifel. Als der Wirt sie zu allem Übel auch noch mit den Harragiern in einen Topf wirft, richtet sie sich zu voller Größe auf und stemmt ihre Hände auf den Tisch. Ihre Augen funkeln zornig auf.

"Dann hoffe ich für dich, dass keiner von diesen weibischen Feiglingen hier auftaucht solange ich da bin. Du redest mit einer waschechten Kunvarin. Die Harragier sind unsere Feinde. Diesen Hunden kann man nicht trauen. Meinen Bruder haben sie kaltblütig ermordert...und ich habe den Schuldigen eigenhändig ersäuft. So regeln wir das daheim."

Die Nordfrau zeigt ein wölfisches Grinsen. Er als Ausländer kann die offensichtlichen Unterschiede zwischen ihren Völkern nicht wissen, das ist ihr bewusst. Trotzdem hat er sich in etwas hineingeritten und sie hat eine gewisse Freude daran, ihn nun schwitzen zu sehen.

"Meine Abenteuer stehen unter keinem guten Stern, Wirt. Und jetzt werde ich auch noch beleidigt. Was waren noch einmal deine Preise?"[1]

Unterwürfiges Händlervolk geht ihr gegen den Strich. Sie hat wenig Lust, nun auch noch übers Ohr gehauen zu werden.

 1. Überzeugen: 2
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 18.03.2019, 19:52:29
Als sich Brynja aufrichtet, fährt der Wirt kurz zurück, fängt sich jedoch rasch wieder. Mit beiden Händen und gesenktem Haupt wiegelt er ab. "Oh, nein nein nein. Nicht Beleidung! Große Kriegerfrau müssen entschuldigen. Ich war noch nicht im kalten Norden. Kunvaren habe noch nie bedient. Wusste nicht um Fehde der Nordländer. Ich entschuldige mich! Preise aber nicht sehr hoch. Zwei Silber pro Kopf und Nacht. Ein Silber für gutes Essen. Kalt jetzt und warm später, wenn mein Gehilfe zurückkommt, ja?"[1]
 1. Sagt Bescheid, wenn ihr die Szene abkürzen wollt. Ich führe gerne alles aus, aber bei Bedarf können wir auch Details überspringen.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 19.03.2019, 14:52:11
"Zwei Silber für diese Bude?", fragt Amani den Wirt etwas entsetzt. "Ich würde mich wundern ob mich das Essen hier nicht umbringt so wie letztes Mal. Du bekommst 1 Silber 5 Kupfer für die Nacht und Essen."
Amani beginnt zu feilschen, wenn eins sicher ist, dass niemand den ersten Preis akzeptieren sollte.
"Verdammt wann war deine Mutter das letzte mal in dieser Bruchbude? Sie würde sich ins Grab werfen, für die Preise die du hier verlangst."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 23.03.2019, 13:52:29
"Ins Grab werfen!?" antwortet der Wirt etwas angegriffen und diesmal wieder in Zadj, der Sprache der Ambaghi. "Ein Ambaghi lässt die leblosen Hüllen seiner Brüder und Schwestern nicht in der Erde verkommen! Meine Mutter war eine ehrbare Frau und ihre Seele weilt seit Jahren bei der Lebenden Flamme! Du sprichst unsere Zunge ohne Makel und solltest daher auch unsere Sitten kennen, Frau! Warum also beleidigst du einen Mann, der dir höflich Verköstigung und Unterkunft anbietet?"

Nach einer kurzen, dramaturgischen Pause breitet er beschwichtigend die Arme aus und wechselt wieder zur Handelszunge. "Ich entschuldige abermals für die Missverständnisse zuvor, aber ich bitte um gleichen Respekt von Angesicht zu Angesicht. Zwei Silber pro Nacht und Kopf, ein Silber pro Essen. Ich gebe euch kalte Kost jetzt und ihr speist später erneut warm, wenn mein Gehilfe wieder zurück. Zusammen dafür ein Silber, ja? Schlagt ein oder sucht ein anderes Haus - aber ich warne: Nicht viele so bescheiden und genügsam wie ich. Viele schöne Betten und Häuser, aber alle sehr viel teurer - das ich kann versprechen."

Es entgeht der Gruppe nicht, dass der Wirt zwischendurch ihre Kleidung und Ausrüstung beäugt. Und ihrem Aussehen nach ist es ziemlich offensichtlich, dass sie derzeit nicht mit Gold und Juwelen um sich werfen können...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 29.03.2019, 13:47:13
„Natürlich. Wir bezahlen deinen Preis.“ willigt Seth schliesslich auf Handelszunge ein, um weitere Diskussionen zu vermeiden. Er will hier keinen Streit anfangen und sich schlussendlich noch ein anderes Wirtshaus suchen müssen. Und wer weiss - vielleicht finden die Münzen über Nacht den Weg zurück in ihre Taschen? Wäre nicht das erste Mal...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 05.04.2019, 00:04:25
Adrash neigt den Kopf vor Seth in einer angedeuteten Verbeugung. Die nachfolgenden Höflichkeitsfloskeln sind eher belanglos, führen aber schlussendlich zu einer kleinen kalten Mahlzeit - einfach, jedoch durchaus bekömmlich, bedenkt man die hiesigen Zustände. Alle zahlen je ein Silberstück sowie später zwei weitere für ein Bett und Dach über dem Kopf. In einem ungestörten Moment zuvor weiht Amani die anderen in ihre finanzielle Lage ein und ausgerechnet Seth lässt sich dazu hinreißen, seiner Lands­frau ein Silberstück vorzustrecken, so dass sie nicht mit ihrem Gold herumfuchteln muss. Irgendwann kehrt dann auch der Gehilfe und Koch des Wirtes zurück - ein junger Mann, beinahe noch ein Junge. Anfängliche Skepsis weicht positiver Überraschung, als der Bursche ihnen wie versprochen nochmal ein warmes, sehr schmackhaftes Mahl zubereitet. Insgesamt zeigt sich die Wahl des Gasthauses als Erfolg, denn obwohl sie den Wirt nicht herunterhandeln konnten, kommen sie so zu zwei Mahlzeiten.

Mit der Zeit kehren noch andere Gäste in die Schenke ein, doch der Abend verläuft ruhig und noch von der Reise geschwächt legen sich Seth, Amani, Askwin und Brynja verhältnismäßig früh zur Ruhe. Ihre erkaufte Unterkunft ist schäbig und klein - außerdem teilen sich die vier einen einzigen Raum - doch das Zimmer lässt sich von innen verriegeln, ist mit einem Waschzuber ausgestattet und die dünnen Bettbezüge sind einigermaßen sauber. Satt und größtenteils auch zufrieden schlafen sie einer nach dem anderen ein...


Als Askwin die Augen öffnet, hört er das sanfte Gurgeln von Wasser. Es ist dunkel, doch der Mond scheint durch eine Öffnung in der Decke und erhellt so die karge Kammer aus Sandsteinquadern. Seine schmerzenden Arme hängen hochgerissen in Ketten. Voller Entsetzen blickt er sich um und erkennt im Halbdunkel seine Gefährten in Kreisformation an breite Säulen gefesselt. Xilas ist direkt zu seiner Linken, dann kommen Amani, Seth und... ! Die Verwirrung lässt seine Gedanken kurz taumeln. Direkt gegenüber starrt er ungläubig auf sich selbst, abgezehrt und nackt wie die anderen, und wie diese scheinbar in einem tiefen Schlaf gefangen. Es ist die erste Nacht ihrer Gefangenschaft und dies ist nicht sein Körper! Er schaut an sich hinab, auf den Leib des armen Meschach - seinen Leib! Ein Geräusch lässt ihn plötzlich aufschrecken: ein nasses Klatschen in unmittelbarer Nähe. Askwin schaut sich furchtsam um und erkennt am Rand des tiefen Schlundes, in der Mitte des Raums, einen schwarz-glänzenden Arm, missgestaltet und mit Pusteln überzogen. Doch es ist kein Arm. Es ist eine pulsierende, halbfeste Masse. Das was er in der ersten Sekunde für Finger hielt, windet sich wie Würmer langsam in seine Richtung. Mit jedem Pulsieren wächst das Etwas weiter an, bläst sich unter ekelhaft schmatzenden Lauten förmlich auf, bis es eine übermenschliche Größe erreicht. Schließlich richtet sich das schlangenförmige Ding auf. Unter der glitschigen Haut wuselt es unentwegt, so als würden sich abertausende Würmer oder Maden darin tummeln. Dann ergießt sich am angeschwollenen oberen Ende ein Schwall teerartige Flüssigkeit, als sich der vermeintliche Kopf von innen nach außen umstülpt und sein Inneres preisgibt: unzählige fingerstarke Reißzähne, die sich aneinander reihen, wie die Nägel eines Nagelbretts. Askwin ist starr vor Angst. Er spürt, wie Hitze und Kälte ihn in Wellen erschaudern lassen, und wie sich ein verbliebener Rest Körperflüssigkeit unkontrolliert aus seiner Blase entleert. Das unbeschreibliche Ding pendelt wie eine beschworene Kobra einige Male sanft hin und her, doch dann schnellt es blitzartig auf ihn zu. Totale Schwärze überkommt ihn, umhüllt ihn, als würde er bis zu den Haaren in einem bodenlosen Moor versinken. Die Masse windet sich mit tausend Armen um ihn herum; ihre Zähne zerreißen sein Fleisch, ihre Kraft zermalmt seine Knochen und sein von Schmerz und Wahnsinn getriebener Schrei erstickt in der widerwärtigen Schlacke, die sich mit unnachgiebigem Druck in seinen Hals ergießt...


Als Brynja die Augen öffnet, liegt sie auf dem Rücken und sieht über sich den Stoff eines niedrigen Zeltes. Heißer Schweiß klebt an ihr, ebenso wie der nicht fernzuhaltende Sand und der Gestank ihres ungewaschenen, kranken Körpers. Ihre Atmung ist schwer und jedes Heben der Brust kostet sie Kraft. Dann fällt ihr auf, dass sie nicht sie selbst ist. Sie blickt auf ihre Hände - zittrig und dunkelhäutig wie Ebenholz. Sie weiß, dass die anderen sie im Stich lassen werden, denn sie ist ihnen zur Last geworden. In fremden Gedanken, die doch ihre eigenen sind, verflucht sie den creithanischen Hexer, der an all dem hier Schuld sein muss. Sie erinnert sich an die pechschwarze Schlacke, die sie tags zuvor erbrechen musste und die sie schnell unter Sand verborgen hatte, damit die anderen es nicht bemerken. Und sie denkt an ihr Kind, ihre Tochter - und der damit verbundene Schmerz in ihrem Herzen ist schlimmer als jeder jemals gespürte Peitschenhieb, jede erlittene Wunde und jede still ertragene Vergewaltigung. Tränen kämpfen sich durch ihren stoischen Zorn und vermischen sich mit dem Schweiß auf ihren Wangen. Dennoch - vielleicht gibt es noch Hoffnung. Was auch immer die anderen ihr antun würden, die Gefährtin des Creithaners - so naiv und dumm sie sein muss, um ihm zu folgen - hält noch immer zu ihr, pflegt sie und versichert ihr, sie nicht zurückzulassen. Brynja klammert sich an diesen Gedanken. Tigaras Leid ist ihr eigenes und wie selten zuvor in ihrem kämpferischen Leben fühlt sich die Kunvarin schwach, hilflos... auf die Gnade anderer angewiesen. Ihre innere Aufgewühltheit wird jäh unterbrochen, als jemand das Zelt betritt. Geduckt kommt die Gestalt an Brynja heran, bis schließlich Tiani zu erkennen ist. Brynja entfährt ein vor Spannung eingehaltener Atemzug, dann ringt sie sich ein schwaches Lächeln ab, das Zuversicht ausstrahlen soll. Tianis Züge sind in dunkle Schatten gehüllt, doch auf Brynjas Bemühungen hin erwidert Kallians Gefährtin das Lächeln und legt ihr die Hand auf die Stirn. "Du hast noch immer Fieber," sagt sie mit dünner Stimme. "Ich werde dir ein feuchtes Tuch auflegen..." Tiani tränkt einen Stofffetzen in das lauwarme Wasser ihrer Trinkflasche und legt es Brynja auf. "Schlaf jetzt," meint sie dann, während sie gleichzeitig Brynjas Hand drückt. "Wir haben es bald geschafft, du wirst sehen. Alles wird wieder gut..." Brynja schließt erschöpft die Augen. Ihre Atmung ist nicht mehr ganz so schwer wie zuvor, denn ihr Wille erstarkt und leistet erbitterten Widerstand gegen die unverständliche Krankheit in ihrem Leib. Doch alle Hoffnung ist nur Lug und Täuschung. Brynja weiß, dass dies ihre letzte Nacht sein wird, denn sie hat ihre eigene zerschnittene Kehle gesehen...


Als Amani die Augen öffnet, blickt sie auf einen hellen Halbmond und am Nachthimmel glänzende Sterne. Sie liegt auf dem Rücken, entspannt, doch urplötzlich überkommt sie aus Furcht geborene Eile. Warum ist sie untätig und verweilt, wenn der Tod ihr doch auf den Fersen ist?! Sie rappelt sich hastig auf. Ohne ihre Decke oder andere Habseligkeiten zusammenzupacken, macht sie sich auf den Weg durch die Wüste; Schritt für Schritt über die Dünen hinweg und die Gräben dazwischen hindurch. Der tiefe Sand greift nach ihren Beinen und lässt ihre Füße versinken - jeder Meter ist mühsamer als der vorangegangene. Der Himmel dreht sich über ihrem Kopf wie die bemalte Innenseite eines gigantischen Rades. Wenn der Mond verschwindet, taucht bald darauf die Sonne auf, nur um irgendwann wieder dem Mond zu weichen. Dieser nimmt zunächst stetig ab, bis er sich irgendwann komplett in Dunkelheit hüllt. Doch bei der nächsten Umdrehung des Rades kommt er wieder schwach zum Vorschein und wird dann mit jeder weiteren Nacht breiter und voller. Der Mondzyklus wiederholt sich mehrere Male, aber die Wüste nimmt kein Ende. Amani dreht sich nicht um, obgleich sie weiß, dass sie verfolgt wird. Etwas sucht nach ihr. Sie spürt unsichtbare Finger über sich hinweggleiten und immer dann brennt es in ihrem Arm wie Feuer - Kallians Zeichen! Sich darüber den Kopf zu zerbrechen ist allerdings nicht zielführend, denn die Zeit schwindet, während ihre Füße immer schwerer werden. Die Wüste lebt und ihr kosmischer Groll hängt wie fauler Gestank in der Luft. Als der fünfte Vollmond über sie hinwegzieht, fällt Amani bereits das Atmen schwer. Sie keucht, schwitzt kalt, hustet... Das magische Zeichen ist schon lange nur noch eine vage Erinnerung auf ihrer geheilten Haut, als schließlich der sechste Vollmond erstrahlt, und mit ihm kommt das über ihr rasende Himmelsrad zum vollkommenen Stillstand. Noch immer ist sie der Wüste nicht entkommen und all ihre Kräfte haben sie verlassen. Als sie hustend auf die Knie fällt, würgt sie einen Schwall pechschwarze Flüssigkeit hervor. In immer heftigeren Stößen bricht der dunkle Brei aus ihren Gedärmen nach oben und mit ihm folgt irgendwann Amanis letzter Atemzug. Ihr zuletzt aufflackernde Gedanke macht ihr klar, dass sie so weit davonlaufen kann, wie ihre Beine sie tragen, doch sie wird auf diese Weise niemals entkommen...


Als Seth die Augen öffnet ist es, als wäre er aus einem kurzen Tagtraum aufgeschreckt. Er steht in einer ausgedehnten Kammer, deren hohe Decke von dunklen Schatten verschluckt wird. Ein paar Schritte voraus erhebt sich ein großes Steinidol, das ein affenähnliches Geschöpf mit vier Armen darstellt. Das obere Armpaar reckt sich in einer erhabenen Geste leicht angewinkelt Richtung Decke, das untere ist dagegen nach vorne ausgestreckt und präsentiert ein rundes Tablett aus Bronze. Viele Kerzen sitzen auf den Schultern und Armen des grässlichen Götzen, träufeln flüssiges Wachs auf den schwarzen Boden und spenden ein schummriges Licht, welches von den glattpolierten, beinahe gläsern wirkenden Steinwänden der Kammer grünlich gespiegelt wird. In einer abgewandten Ecke ist ein etwa anderthalb Meter breiter Schacht in den Boden gehauen - eine Treppe führt dort hinab in die Dunkelheit. Seths Blick haftet eine Weile auf der Öffnung. Der Weg in die Tiefe verspricht die Offenbarung unsagbarer Geheimnisse, doch eine innere Stimme warnt ihn davor, dieser Neugier nachzugeben. Manche Fragen sollten unbeantwortet bleiben und er ist seinem Ziel doch bereits so nah! Er tritt an das Tablett und sieht darin eine üppige Anzahl Münzen aus Kupfer, Silber und Gold. Seths Herz entflammt vor Freude, allerdings weiß er, dass er eigentlich etwas anderes sucht. Die Münzen gewinnen jedoch an Glanz - so stark, dass er die Hand vor seine Augen hebt und blinzeln muss. In dieser Sekunde macht die Welt einen Sprung. Die Helligkeit verschwindet und der Dieb ist nun in einem anderem Raum, welcher trotz seiner Größe eng wirkt, denn er ist vollgestopft mit Regalen sowie allerlei Krimskrams. Seth spürt Kallians Abschiedsgriff an seinem Unterarm und bildet sich ein, dessen Gestalt vor sich aufflackern zu sehen. Die geisterhafte Erscheinung des Creithaners wispert "Martok Adartu" - dann ist schon wieder verschwunden. Seth bemerkt jetzt erst, dass er nicht allein ist. Jemand hockt auf einem Divan in der Nähe, doch diese Person besteht nur aus diffusen Schatten und ist nicht zu erkennen. Der Dieb spürt eine intelligente Durchtriebenheit von ihr ausgehen; sie ist gefährlich und mächtig. Dann muss er plötzlich heftig würgen. Er beginnt zu husten und erbricht schließlich nasse Klumpen aus schwarzem Schleim. "Das Yad-Thaddag versagt," erklärt die Schattengestalt. "Es gibt kein Entkommen, aber einen Ausweg!" Seth, der den rasch wachsenden Tod in sich spürt, erkennt die Verkommenheit der Gestalt mit jedem ihrer gezischten Worte, doch er weiß auch, dass sie die Wahrheit spricht...


Tag 13

Erst lange nachdem der Morgen graut, öffnen Seth, Brynja, Askwin und Amani tatsächlich die Augen. Sie sind in ihrem Zimmer in der Schenke, der Türriegel sitzt normal an seinem Platz und vom Fenster aus dringen Licht sowie die Laute eines regen Treibens ins Innere. Jeder hängt seinen Gedanken hinterher, doch für den Augenblick tauschen sie sich nicht diesbezüglich aus. Sie sind einigermaßen ausgeruht[1], allerdings innerlich spürbar aufgewühlt, denn das im Schlaf Erlebte erschien ihnen als Realität und verblasst auch nicht rasch, so wie es gewöhnliche Träume tun. Einige Zeit später finden sie sich im unteren Schankraum ein, der um diese Zeit abermals kaum besucht ist. Nach einigen Sätzen mit dem Wirt sitzen sie wieder am gleichen Tisch wie tags zuvor und besprechen ihr weiteres Vorgehen sowie eventuell andere Dinge von persönlicher Relevanz...
 1. Jeweils 1 HP Reneration für die Nachtruhe.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 08.04.2019, 09:50:15
Völlig zermartet erwacht Amani am nächsten Morgen. Was die Nachtruhe ihr auch immer an Erholung hat schenken sollen ist nicht eingetreten. Vielmehr hat sie das Gefühl der nächtliche Albtraum hat sie mehr Kräfte gekostet als sie wahrhaben will. Doch eines hat ihr der Traum in aller Deutlichkeit gezeigt: sie müssen Martok Adartu finden.

"Martok Adartu", sind dann auch ihre ersten Worte als sie wieder am Tisch zusammensitzen: "Wir müssen ihn finden. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir ihn schnell finden sollten." Amani lässt offen warum sie in diesem Glauben ist.

"Wahrscheinlich sollten wir uns auf den Märkten umhören, die Chance dort einen Hinweis auf ihn zu finden scheint mir am höchste. Und wir sollten Geld wechseln, damit wir etwas Kupfer haben. Informationen können teuer sein."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 08.04.2019, 17:56:22
„Da bin ich ganz deiner Meinung.“ stimmt Seth zu, der trotz der Nacht in Sicherheit und einem verhältnismässig luxuriösen Bett ziemlich geschafft aussieht. „Hatte einen ganz miesen Traum, der mit schwarzem Schleim und dem Tod endete. Und den Worten: Es gibt kein Entkommen, aber einen Ausweg. Könnte schwören, dass ich diesen Adartu nun bereits reden gehört habe.“
Er überlegt derweil, ob ihm diese Götzenfigur des vierarmigen Affen vielleicht einen Hinweis auf Martoks Aufenthaltsort geben könnte.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 08.04.2019, 19:00:38
Seth hat keine Ahnung, um wen oder was es sich bei dem Affen-Götzen handelt, denn er hat dieses Abbild noch nie zuvor gesehen. Falls es ein Hinweis auf Adartu sein sollte, dann keiner, den er zu deuten weiß...
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 13.04.2019, 20:27:55
Als Seth seinen Traum anspricht, wird schnell klar, dass er da nicht der einzige war, der in der Nacht geplagt wurde. Obwohl sie nicht alle das selbe träumten, finden sich schnell ein paar Gemeinsamkeiten - und keine davon verheisst gutes...

Nachdem sie ihre Träume kurz untereinander abgeglichen haben, macht sich eine beklommene Stimmung breit, die noch anhält bis sie sich vom Wirt verabschiedet, ihre Sachen gepackt und sich schliesslich auf dem Markt eingefunden haben. Dort sorgen dann endlich das rege Treiben, die vielen verschiedenen Gerüche, sowie der Lärm und die unzähligen feilgebotenen Waren für eine willkommene Ablenkung.

„Wir sollten uns aufteilen, am besten jemand kommt mit mir mit und jemand geht mit Amani zusammen los. Fragen wir einfach jeden der aussieht als hätte er Ahnung von Magie oder mies gelaunten Göttern.“
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 13.04.2019, 23:38:11
Die Vier teilen sich auf: Askwin geht mit Amani und Brynja mit Seth - die beiden Einheimischen übernehmen jeweils die Führung. Sie besprechen noch einen Zeit- und Treffpunkt, dann trennen sie sich, um die Straßen der Stadt abzuklappern und nach Anhaltspunkten herumzufragen. Brynja und Askwin haben es hierbei etwas schwerer, denn sie können sich nur der Handelszunge bedienen, die in Makkâd zwar einigermaßen geläufig ist, aber - so merken sie schnell - nicht von jedermann gesprochen wird.

Alle vier lernen nach vielerlei Fehlschlägen etwas über den Affengötzen, den ihnen Seth aus seinem Traum beschrieben hat:

"Du meinst sicher Simatala," meint ein Händler zu Askwin und macht dabei eine abwertende Geste mit der Hand. "Ein dreckiger Tiergott aus Laksha. Als ich noch jung und reiselustig war, habe ich dieses Land einmal besucht, aber das ist lange her und Laksha ist sehr weit fort von hier. Es heißt, der Kult von Simatala hat sich seither weiter nach Osten ausgebreitet, aber wenn uns seine Jünger zu aufdringlich werden, übergeben wir sie einfach der Lebenden Flamme!"

Von einer alten Frau erfährt Anami: "Ein Affe mit vier Armen? Ich glaube in den fernen Ländern im Westen verehrt man so ein Wesen. Wenn du mehr darüber wissen willst, solltest du jemanden fragen, der von dort herstammt. Hier in der Stadt trifft sich allerlei Volk - ich wette, da sind auch einige von dieser Sorte dabei. Im Tempelbezirk findet man einen solchen Götzen jedenfalls nicht und ich will mit derlei Unfug auch nichts zu tun haben!"

"Man ehm... sagen, sie opfern Affengott äh... Jungfrauen," stammelt ein hagerer Mann in brüchiger Handelszunge, mit dem Brynja kurz ins Gespräch kommen kann. "Tot durch - wie sagt man? Erwürgen! Ich erm... weiß mit schöner Frau ja besseres Dinge zu machen, aber naja... Haha! So jemand wie du muss nicht... äh... Furcht zeigen? Groß und stark! Haha!"

Eine der Stadtwachen rümpft die Nase, als Seth nach dem Affenbildnis fragt, meint nach einer abwägenden Pause aber schließlich: "Das ist ein Götze der Lakshaner. Es gibt ein paar dieser Ausländer hier in Makkâd. Bleiben gern unter sich. Irgendwo im Adelsviertel existiert eine Enklave, aber Genaues weiß ich darüber nicht..."


Die Fragen nach Martok Adartu tragen weniger üppige Früchte. Ein alter Greis plappert zu Amani, dass Adartu ein mächtiger Hexer gewesen sei, der vor hunderten von Jahren gelebt haben soll, bis er schließlich von seinen Feinden getötet wurde. "Das war, als der Vater meines Großvaters Vater noch ein Knabe war," meint der Alte und setzt zu weiteren uninteressanten Anekdoten an, bis sich Amani schließlich von ihm losreißen kann. Brynja, Askwin und Seth ernten stattdessen nur Kopfschütteln oder andere Abweisungen, obgleich der Dieb bei einer befragten Person das Gefühl bekommt, bei der Nennung des Namens aufzuschrecken. Weiteres Bohren verläuft allerdings im Sand und der Mann entschwindet rasch im Gewusel des vollen Marktes.

Nach mehreren Stunden treffen sich die vier vom Schicksal vereinten Gefährten wieder an einem schattigen Plätzchen nahe der bekannten Wirtschaft im Hafenviertel, um ihre Ergebnisse auszutauschen. Es ist später Nachmittag und noch immer herrscht viel Betrieb auf den Straßen. So ziemlich alle haben ihren Teil erzählt, als sich ihnen plötzlich ein Mann nähert. Er sieht aus wie eine der Stadtwachen, trägt aber eine etwas andere Kluft - womöglich ein Leibwächter oder Söldner. Er ist groß, mit breiten Schultern, von der Sonne gebräunten Haut und schwarzem Vollbart. Ein roter Turban sitzt auf seinem Kopf und ein mit roten Tüchern geschmückter Schuppenpanzer schützt seinen Leib; an seiner Seite hängt ein Säbel in lederner Scheide. "Du." Er richtet seine Worte (in Zadj) an Seth. "Mein Herr wünscht dich zu sprechen..."
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 14.04.2019, 11:51:45
„Ich?“ fragt Seth etwas ungläubig. „Seid Ihr euch da denn sicher? Ich bin nur auf der Durchreise und kenne keine Herren hier, für die meine Wenigkeit von Belang sein könnte. Würde also nur ungern die kostbare Zeit eures Herren verschwenden, aber wenn Ihr euch da sicher seid, werde ich der Einladung natürlich gerne folgen. Darf ich fragen in welcher Angelegenheit mich welcher Herr denn gerne sprechen würde? Und dürften mich meine treuen Gefährten begleiten?“
Von Einladung kann wohl kaum die Rede sein, denn ein Nein würde hier vermutlich nicht akzeptiert. Seth fragt sich dabei, wem er wohl auf die Füsse getreten ist? Hat er seine Finger doch absichtlich stets in den eigenen Taschen behalten... Na gut, dann hat es vermutlich mit ihrer Fragerei zu tun - was vielleicht gar schlimmer ist. Diebstahl kostet eine Hand, die falschen Fragen zu stellen von der Zunge bis hin zum ganzen Kopf.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 14.04.2019, 12:38:06
"Mein Herr ist der ehrenwerte Yariman Najar, Mitglied des Rates der Neun," erhält Seth zur Antwort. "Es ist nicht an mir, seine Angelegenheiten mit dir zu besprechen, aber eine Ver­wech­se­lung ist ausgeschlossen, dessen kannst du dir sicher sein." Er richtet seinen Blick auf Seths Kameraden. "Deine Gefährten sind willkommen, dich zu begleiten. Mein Herr wartet in seinem bescheidenen Geschäft. Bitte folgt mir."

Der Bote macht eine einladende Geste mit dem Arm und dreht sich halb um, behält jedoch ein Auge darauf, ob die Gruppe seiner Aufforderung tatsächlich nachkommt.


Seth sagt zwar der hier regierende Rat der Neun etwas, doch über dessen aktuelle Mitglieder ist er wenig informiert. Im Gegensatz zu ihm hat Amani den Namen 'Yariman Najar' schon einmal zufällig aufgeschnappt: Er ist einer der drei Repräsentanten des Handels.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Amani am 15.04.2019, 15:24:10
Suchen sie einen Toten? Schießt es Amani während des Tages durch den Kopf. Immerhin scheint er ein Hexer zu sein, was ihre Hoffnung erhöht, dass er helfen kann... wenn sie ihn finden sollten. Warum hat Kallian sie befreit und als Rettung einen Toten genannt? Aber es ist nichts was ihr hilft, wenn sie sich jetzt darüber den Kopf zerbricht.

Anscheinend hat Seth irgendwo einen Eindruck hinterlassen. Was auch immer geschehen soll; Amani folgt dem Dieb. Sie sind keine wirkliche Truppe, eher ein durch das Schicksal zusammengewürfelter Haufen, dass heißt aber nicht das ihre Überlebenschancen zusammen größer sind als alleine.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 15.04.2019, 16:44:38
„Habt Dank.“ nickt Seth auf die Zusage des Boten und wendet sich an die anderen, in Handelszunge, damit auch jeder versteht was hier gerade passiert: „Sieht so aus als wären wir mit unserer Fragerei aufgefallen. Ein Herr Najar vom Rat der Neun möchte mich sprechen - und ihr seit natürlich auch eingeladen. Vielleicht erfahren wir dort ja mehr über unser Ziel. Ich würde vorschlagen, ihr kommt mit - und legt eure besten Manieren an den Tag.“ Er könnte gut darauf verzichten, dass Brynja aus Versehen auch noch die tote Mutter dieses Herren beleidigt.

Nachdem das also geklärt ist, folgt Seth der Aufforderung des Boten und stiefelt diesem brav hinterher, gespannt was sie dabei erwartet. Er bleibt nach wie vor misstrauisch, will aber seinem Plan treu bleiben und nirgendwo anecken, bis sie diesen Martok  und noch viel mehr den  mysteriösen ‚Ausweg‘ gefunden haben.
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 15.04.2019, 18:18:14
Die Vier folgen dem Boten und erreichen einige Zeit später den Großen Basar, im Silberdistrikt der Stadt. An großen und kleinen Geschäften geht es vorbei und durch dichte Menschentrauben hindurch, so dass es manchmal schwer fällt, einander nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich dünnen die Massen etwas aus und der Bote biegt in eine enge Nebengasse ein, deren Zugang von zwei Vertretern der Stadtwache flankiert wird. Sie nicken dem Mann im roten Turban zu und lassen die Gruppe passieren. Das kurze Gässchen dahinter erscheint nahezu menschenleer, die Lehmgebäude hier sind mehrstöckig und in guter Verfassung, aber zumindest von außen nicht auffallend edel oder kunstvoll verziert. Vor einem der Häuser steht eine dritte Wache - hier machen sie Halt und ihr Führer wendet sich zur Gruppe.

"Wir sind da. Bitte übergebt der Wache eure Waffen - ihr erhaltet sie später zurück."

Es ist klar, dass dies ein Punkt ist, der nicht zur Verhandlung steht. Da sie die Einladung hierher unvorbereitet erreicht hat, blieb auch kaum Zeit für heimliche Verstecke. Mehr oder weniger willig geben sie ihre Waffen also ab und werden im Anschluss daran trotzdem noch sehr gründlich durchsucht. Als dieser weniger angenehme Part überstanden ist, geleitet sie der Bote endlich ins Innere des Hauses.


Sie betreten einen gemütlichen, ansehnlich eingerichteten Raum. Die Wände sind zum Teil mit Holz verkleidet sowie hier und da mit Wandteppichen behängt. Pflanzen ragen aus aufgestellten Töpfen und frische Luft kommt durch zwei zur Gasse hin ausgerichtete Fenster, die jedoch - wie oft üblich in dieser Gegend - von engmaschigen Holzgittern durchzogen sind, so dass das Licht des Tages nur sporadisch hindurchdringt. Zum Ausgleich dienen mehrere entzündete Lampen, zusätzlich verbreiten angesteckte Räucherstäbchen einen süßlichen Duft. In der Mitte steht ein niedriger Tisch sowie kreisförmig darum mehrere zylinderförmige Sitzkissen mit kunstfertigen Stickereien; weiter hinten im Raum befindet sich ein weiterer, größerer Tisch und eine geschlossene Tür an der rückwärtigen Wand. Hinter dem Tisch sitzt ein Mann inmitten diverser Papiere und lässt eine Schreibfeder tanzen. Als die Besucher den Raum betreten, legt er den Stift beiseite und schaut auf.

"Herr," spricht der Bote auf Zadj und verbeugt sich. "Der Fremde, nach dem Ihr geschickt habt. Und seine Begleiter."

Der andere erhebt sich mit ausgebreiteten Armen sowie einem aufgelegten Lächeln. "Willkommen!" grüßt er nach einem raschen Seitenblick auf Askwin und Brynja in perfekt flüssiger Handelszunge. "Ich bin Yariman Najar und froh, dass ihr es einrichten konntet, mich zu besuchen. Ich hoffe, meine Einladung trifft euch nicht zu unvorbereitet... und ich hoffe, Ehsab hier war nicht zu ruppig in seinem Auftreten. Er ist einer meiner treusten Diener, jedoch kein sehr begnadeter Diplomat." Yariman ist vergleichsweise groß und hager. Sein schwarzes Haar ist bereits zu Teilen ergraut. Ein akkurat geschnittener, feiner Ziegenbart umrahmt seine Mundpartie und er trägt edle Stoffe sowie einen Turban, allerdings keinerlei offensichtlichen Schmuck. Er deutet auf die Sitzkissen.

"Bitte, nehmt doch Platz. Macht es euch gemütlich..." Yariman selbst lässt sich auf einem der Sitzkissen nieder. "Sicher habt ihr viele Fragen," setzt er schließlich wieder an und richtet sich dabei hauptsächlich an Seth, "aber gestattet, dass ich den Anfang mache. Wie mir zugetragen wurde, habt Ihr den Großteil des Tages damit verbracht, Euch nach dem Namen 'Martok Adartu' zu erkundigen - bin ich diesbezüglich korrekt informiert? Darf ich fragen, was es mit diesem... nun ja... ungewöhnlichen Unterfangen auf sich hat?"
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Einar am 16.04.2019, 19:16:45
Bisher wirkt dieser Najar äusserst freundlich, was Seth dazu verleitet ganz ehrlich zu erklären was Sache ist. Insbesondere hegt er die Hoffnung, dass jemand so wichtiges wie ein Ratsmitglied am ehesten etwas über Martok Adartu wissen könnte.
„Na gut, wo fang ich da am besten an... Nun, sagen wir unser Ausflug in die Wüste stand unter einem schlechten Stern.“
Es folgt eine kurze Zusammenfassung wie sie in Gefangenschaft gerieten, gerettet wurden und schliesslich hier ankamen, mit dem mysteriösen Tipp besagten Mann zu finden. Ihre seltsamen Träume, die der ganzen Sache noch einmal deutlichen Nachdruck verliehen, lässt er dabei auch nicht aus. Einzig dass sie jeden Preis für Martoks Hilfe zahlen sollten, behält er noch für sich. Dies würde nur ihre Verzweiflung verdeutlichen und sie unnötig angreifbar machen. Verzweifelte Leute sind immer die beliebtesten Ziele für Betrüger.
„Sagen Sie, glauben Sie an böse Gottheiten und Flüche?“
Titel: Prolog: Die letzten Vier
Beitrag von: Cerebro am 16.04.2019, 20:42:45
Seths Bericht über die vergangenen Ereignisse nimmt trotz der Zusammenfassung etwas Zeit in Anspruch, zumal Yariman hin und wieder gezielte Zwischenfragen stellt und sich gewisse Aspekte detailliert beschreiben lässt. Davon abgesehen hört er konzentriert zu und umspielt hin und wieder mit den Fingern das abstehende Stück Bart an seinem Kinn.

"Eine äußerst interessante Geschichte," meint er abschließend, "und ich danke dir für deine Ehrlichkeit. Gern würde ich diesen Creithaner kennenlernen, doch ich fürchte das muss warten... Was deine Frage angeht - nun, ich muss nichts glauben, mein Freund. Mein Geschäft ist es, zu wissen! Und ich weiß viele Dinge. Dinge die euch möglicherweise helfen... und Dinge, die euch mit Sicherheit vernichten..." Er blickt auf zu seinem Diener. "Ehsab, warte draußen vor der Tür. Niemand betritt dieses Haus, ohne dass ich es explizit wünsche. Hast du verstanden?!" Ehsab neigt den Kopf. "Natürlich, Herr." Damit dreht sich der große Mann zur Tür und geht hinaus.

Yariman wendet sich wieder an Seth. Die aufgesetzte Fröhlichkeit ist inzwischen verblasst und ein durchdringendes Funkeln erhellt die Tiefen seiner dunklen Augen. "Folgt mir..." Mit dieser kurzen Anweisung erhebt er sich und steuert zur zweiten Tür am Ende des Raums. Wie die anderen sehen, ist sie mit einem Schloss gesichert, doch ihr Gastgeber fördert aus einer versteckten Tasche seiner Kleidung einen langstieligen Schlüssel zutage und sperrt auf. Der Anblick des Zimmers dahinter versetzt Seth in kurzes Schaudern. Es wirkt trotz seiner Größe eng, denn es ist vollgestopft mit Regalen sowie allerlei Krimskrams: Schränke gefüllt mit Büchern und Schriften, aufgereihte Flaschen mit unbekanntem Inhalt, dazu einige Vorräte sowie alltägliche Gebrauchsgegenstände neben diversen Skulpturen und Artefakten. Es gibt keine Fenster und erst als Yariman eine Öllampe entzündet, kehrt etwas Licht in die Szene. "Dies ist einer meiner Rückzugsorte, wenn ich ungestört sein möchte," erklärt er, wendet sich dabei aber hauptsächlich an Seth. "Ein Studierzimmer, wenn man so will. Deiner Erzählung gemäß, kennst du es bereits..." Abwartend beobachtet er die Reaktion des Diebes, dann fährt er fort. "Schließt die Tür hinter euch. Ihr werdet stehen oder mit dem Boden Vorlieb nehmen müssen, aber hier kann ich mir sicher sein, dass die Wände keine Ohren haben..."

Yariman steuert nun auf einen Diwan zu und setzt sich - es ist das einzige Sitzmöbel hier. Seth fühlt sich sofort in seinen Traum zurückversetzt, nur dass die zuvor unkenntliche Schattengestalt nun das Gesicht Yariman Najars trägt. Die Stimme ist allerdings eine andere als in seinem Traum.

Seth spürt beinahe, wie der schwarze Schleim seine Kehle hinaufsteigt, doch dies entpuppt sich glücklicherweise als Einbildung. Nachdem alle eingekehrt und die schwere Tür hinter ihnen geschlossen ist, blickt Yariman in die Runde. Mit einer Hand umspielt er Bart und Wangen, während seine Augen im vorherrschenden Zwielicht abschätzend funkeln. "Martok Adartu ist tot," erklärt er schließlich. "Er starb vor langer Zeit durch die Hände verachtenswerter Narren. Doch ich sollte sagen 'sein Körper starb', denn sein Geist ist unsterblich und wandert durch die Generationen. Ich bin Martok Adartu..."